r⸗ Freitag, 19. Oktober 1928 2 Bezugspreiſe: In 9 u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M.is.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle Eg, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus!]. Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗ Ausgabe Qlannheimer General Anzeiger Nr. 4871— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tag; Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Parker Gilbert, der über denſelben Gegenſtand bereits mit dem engliſchen Schatzkanzler Winſton Churchill ver⸗ handelt hat, wird ſich auch nach Brüſſel und vielleicht auch nach Rom begeben und dann nach Berlin zurückkehren, um dort die Verhandlungen mit der Reichsregierung weiter zu führen. Höchſt intereſſante Auslaſſungen der Times“ 8 London, 19. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Reparationsagent Parker Gilbert hat geſtern ſeinen Londoner Beſuch beendet unb iſt nach Paris abgereiſt. Parker Gilbert hat hier nicht nur mit dem Schatzkanzler und den Beamten des Schatzamtes, ſondern auch mit dem Premier⸗ minuiſter, dem Foreign Office und der Bank von Eng⸗ land verhandelt und offenbar wichtige Fortſchritte in der Reparationsfrage erzielt. In einer anſchei⸗ nend von amtlicher Seite inſpirierten Darſtellung erklärt die „Times“, die Diskuſſion werde wahrſcheinlich von jetzt an bedeutend ſchneller fortſchreiten, da es gelungen ſei, gewiſſe prinzipielle Vorfragen zu klären. Das Regie⸗ rungsblatt gibt dann eine überaus intereſſante Darſtellung der Reparattonspolitik, in der zum erſten Male der offizielle engliſche Standpunkt klar hervortritt. Das Blatt erinnert zunächſt daran, daß die gegenwärtigen Verhandlungen, die eine neue Phaſe im euro⸗ päiſchen Wiederaufbau darſtellen, von Dr. Streſemann bei ſeinem Pariſer Beſuch eingeleitet worden ſeien. Poincaré und Briand hätten damals die enge Verbindung der Rhein⸗ landfrage mit den Reparationen betont und auf dieſer Grundlage ſei in Genf im September weiter verhandelt wor⸗ den. Die„Times“ gibt an dieſer Stelle eine bedeutſame Erklärung für die Unterſtützung der franzöſiſchen Theſe durch den engliſchen Vertreter in Genf, die allgemein überraſchte und fritheren Aeußerungen Chamberlains zu widerſprechen ſchien.„Der Dawesplan mit ſeinen Einſchränkungen der deutſchen Souveränität iſt ein allgemeiner Ausdruck der Be⸗ währungsfriſt für Deutſchland, von der die Be⸗ ſetzung nur ein ſpezielles Beiſpiel iſt. Die beiden Fragen ge⸗ hören offenſichtlich zuſammen. Die jetzt eingeleitete Dis⸗ kuſſion zielt auf eine umfaſſende Liquidierung der Bewährungsperiode für Deutſchland hin.“„Das Syſtem des Transferſchutzes, heißt es an anderer Stelle des Artikels, ſtellt eine Kontrolle über die deut⸗ ſchen Finanzen dar. Es ſei von Anfang an klar geweſen, daß dieſes Syſtem revidiert werden müſſe, ſobald Deutſch⸗ land den Status der Gleichberechtigung unter den europäiſchen Nationen erreicht habe. Seit der prinzipiellen Einigung in Genf über die Notwendigkeit einer Repiſion ſei viel vorberei⸗ tende Arbeit geleiſtet worden. U. a. habe der Miniſterpräſi⸗ dent Baldwin bei ſeinem Aufenthalt in Paris wichtige Be⸗ ſprechungen über dieſe Theſe mit Poincaré und Parker Gilbert gehabt. Die Haltung der engliſchen Regierung ſei nach wie vor die des Balfourprinzips, d. h. daß England nicht mehr, aber auch nicht weniger verlangt, als es an Amerika zu zahlen hat. Solange dieſes Prinzip geſichert ſei, werde England gerne an der Beſchleunigung der Repara⸗ tionsregelung mithelfen, die ja anſcheinend die Vor⸗ bedingung für die ſo erwünſchte deutſch⸗franzöſiſche Annäherung ſei. Was man ſich darunter vorſtellt, daß die Reparationen „neu geregelt“ werden ſollen, ohne daß die alten„prinzipiell“ moduliert werden, verrät die„Times“ allerdings nicht, ſon⸗ dern fügt nur vielſagend hinzu:„Was die Möglichkeit einer Löſung innerhalb der nächſten ſechs Monate an⸗ geht, ſo ſind die Sachverſtändigen des engliſchen Schatzamtes nicht ſo optimiſtiſch wie ihre Kollegen in Frankreich, Deutſch⸗ land und ſogar Amerika. Die Hauptfrage iſt, ob der gegen⸗ wärtige Augenblick richtig gewählt worden ſei, um die En d⸗ ſumme der deutſchen Schuld feſtzulegen. Parker Gilbert glaubt dies, ebenſo Poincaré und viele deutſche Staatsmänner. Eine Reihe einflußreicher Ameri⸗ kaner teilt dieſe Anſicht, Die franzöſiſche Regierung legt be⸗ ſondern Wert darauf, daß bis zum Aug uſt 1929 alles un⸗ ter Dach und Fach ſei, da ſie an dieſem Tage 400 Mil⸗ lionen Dollar amerikaniſche Kriegsauleihe zurückzuzahlen habe. Eine kritiſche Frage bleibt vorerſt noch zu löſen: Welche Regierung ſoll die Initiative er⸗ greifen und offiziell die Einſetzung des Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes verlangen, deſſen Umriſſe in Genf feſtgelegt worden ſind? Es iſt kein Geheimnis, wenn man zu dieſer Frage der „Times“ hinzufügt, daß man in London die Initiative aus Berlin erwartet. Vom deppelin Beſuch in Amerika e Waſhington, 19. Okt.(United Preß.) Wie nunmehr be⸗ kannt wird, werden Dr. Eckener und Kapitän Lehmann heute und morgen noch in Waſhington verbleiben und erſt in der Nacht zum Sonntag nach Akron(Ohio) zurück⸗ reiſen. In amerikaniſchen Philateliſtenkreiſen hat ſich bereits ein lebhafter Handel mit Zeppelinpoſtſachen entwickelt. Ein Luftſchiffbriefkuvert mit Marke wird mit 3 Dollar be⸗ wertet, während Poſtkarten nicht unter 2 Dollar pro Stück zu haben ſind. Wer iſt der Finanzmagnat? Dr. Eckener hat Preſſevertretern gegenüber erklärt, daß der Amerikaflug Mittwoch oder Donnerstag nächſter Woche ſtattfinden werde. Die Rückfahrt nach Deutſchland will Eckener Samstag oder Sonntag nächſter Woche an⸗ treten. Was die Finanzierung des 14 Millionen Pro⸗ jektes anlangt, ſo glaubt man in Newyork, daß es ſich bei dem bisher nicht genannten amerikaniſchen Finauzmann entweder um Ford oder um Kʒahn⸗Warburg handelt. Nordpol⸗Expedition des„Graf Zeppelin“ Fritjoff Nanſen beſtätigte in einer Sitzung der Geſellſchaft zur Erforſchung der Arktis die bereits früher bekannt ge⸗ wordene Nachricht über eine Polarexpedition des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ im nächſten Jahre. Im Gegenſatz zu den bisherigen Meldungen hat Nanſen betont, daß Dr. Eckener das Luftſchiff führen wird. Die Expedition ſoll von Haparanda ausgehen. Man rechnet damit, daß das Luftſchiff bis zu zehn Tagen in der Luft bleiben kann, ſodaß zum erſten Male eine gründliche Durchforſchung der Gegend um den Pol vorgenommen werden kann. Die Expedition wird die nebel⸗ freie Zeit von April bis Juni ausnützen. Wiſſenſchaftlicher Leiter der Expedition wird bekanntlich Nanſen ſelbſt ſein. Zum Schluß wird noch ein Flug über Sibirien nach Alaska unternommen werden zur Erkundung eines günſtigeren Wegs Europa— Amerika. Wo werden die ZJeppeline ſtationiert? Dr. Eckener hat ſeine Bemerkung, daß der zukünftige europäiſche Flughafen für die Ozean⸗Luftſchiffe in der Nähe von Baſel auf deutſchem Gebiet liegen werde, dahin ergänzt, daß Friedrichshafen ſtets Werft bleiben werde und allein auf vier Jahre beſchäftigt ſei, wenn die vier gleichgroßen Schiffe des beabſichtigten neuen Typs auf Stapel gelegt werden. Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinski äußerte zu der gleichen Frage, daß auch in der Nähe von Friedrichshafen geeignetes Gelände für den Startplatz der Ozeanluftſchiffe vorhanden und, ſoweit ihm bekannt, für ſpätere Zeppelin⸗ zwecke bereits ſichergeſtellt ſei. Der ſpaniſche Oberſt Herrera dementiert jetzt die Mel⸗ dungen, daß der„Graf Zeppelin“ ſchon von Spanien an⸗ gekauft ſei. Dr. Eckener habe andere Pläne mit dem Zep⸗ pelin und eine Verwendung von Spanien ſei im übrigen fetzt noch nicht möglich, da erſt das Landungsgelände bei Buenos Aires ausgeſucht werden müſſe und man dort nicht vor 1929 fertig ſei. Junkersflugzeug in Amerika abgeſtürzt Atlantie City, 19. Okt.(United Preß.) Ein ſchweres Flugzeugunglück, bei dem der Bankier Chamito aus Denver getötet und 7 andere Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden, hat ſich hier zugetragen. Das Junkersflug⸗ zeug W 33, das anläßlich der hier ſtattfindenden Tagung des Bankiervereins den ganzen Tag über kurze Paſſagierflüge unternommen hatte, ſtürzte plötzlich mit 8 Paſſagieren in der Nähe der Stadt ab und wurde ſo gut wie völlig zer⸗ ſtört. Zwei der Verletzten dürften kaum mit dem Leben da⸗ vonkommen. Hünefeld in Tokio — Tokio, 18. Okt. Hünefeld, der mit dem Auto hier ein⸗ getroffen iſt, dementiert die Meldung von ſeinem Abſturz. Da er den Flugplatz von Tokio habe nich aden können, ſei er mitten im Wa 8 Dabei ſei ſeine Maſchine ſchwer beſchädig ſein Mechaniker hätten keinerlei Verletzun Vom Tage Die von den Kommuniſten mit viel Geſchret und Tamtam inſzenierte„Volksbewegung“ hat mit einer ausgemachten Pleite geendet. Das Volk begehrt nicht! Dieſes Ergebnis bedeutet, daß der von den Kommuniſten geforderte Geſetzent⸗ wurf nicht an den Reichstag gelangt. Trotzdem werden im Parlament die Kämpfe um den Panzerkreuzer wieder auf⸗ leben. Zunächſt haben die Kommuniſten eine große Anfrage geſtellt, die demnächſt zur Beratung ſteht. Leider haben die Sozialdemokraten unter dem Drucke der Agitation angekün⸗ digt, daß ſie einen Antrag gegen die Bewilligung der zweiten Rate des Panzerſchiffes ſtellen werden. Nach der völligen Niederlage des Volksbegehrens iſt zu hoffen, daß die Sozfal⸗ demokraten den kommuniſtiſchen Parolen in Zukunft ſtand⸗ hafter gegenüberſtehen, denn der Sturm gegen die real⸗ politiſche Erkenntnis der ſozialdemokratiſchen Kabinettsmit⸗ glieder hat den auch von vielen Sozialdemokraten gefürchteten Widerhall in den breiten Maſſen nicht gefunden. Darüber hinaus wird die Sozialdemokratiſche Partei eine Klärung in ihren Reihen vorzunehmen haben, dahingehend, daß die Ab⸗ lehnung militäriſcher Verteidigungsmittel für einen Staat, der ſeine Souveränität erhalten will, ein Ding der Unmög⸗ lichkeit iſt. Man kann den Schmerz der„Roten Fahne“ ver⸗ ſtehen, die vergebens gehofft hat, einen großen Teil der ſozial⸗ demokratiſchen Gefolgſchaft für die kommuniſtiſche Agitation zu gewinnen. An Skrupelloſigkeit in der Agitation und an der Keckheit des Entſchluſſes— man denke an die Beſetzung der Rundfunks und die Myſtifikation der„Volksſtimme“ in Mann⸗ heim— hat es ſicher nicht gefehlt. Jetzt aber muß das Blatt ſelbſt zugeben, daß ein großes Mißverhältnis zwiſchen dem politiſchen Einfluß und den agitatoriſchen Erfolgen der Kom⸗ muniſten beſteht. Die Kommuniſten haben Millionen von Mark auf die Straße geworfen, die für andere Zwecke beſſer verwandt worden wären; das iſt alles, was ſie erreicht haben. Nunmehr führen ſie den Kampf um die Vorherrſchaft in der linksſtehenden Arbeiterſchaft durch große„Demonſtrationen anläßlich des 50. Jahrestages des Sozialiſtengeſetzes“ fort. Um zu zeigen, daß ſie die wahren Hüter des allein echten roten Graals ſind, fragen die Kommuniſten in einem Aufruf, wer eigentlich der größte Bluthund war: Bismarck oder Noske? Solche Gemeinheiten müßten die Sozialdemokraten endgültig darüber belehren, daß aus dieſen„Nachbarn“ niemals Bundes⸗ brüder werden können. Die vernünftigen Teile der Arbeiter⸗ schaft haben, wie das Ergebnis der Einzeichnungsagitation zeigt, überhaupt den Demonſtrattonsunfug ſatt. * Gelegentlich der letzten Völkerbundstagung hat man ſich bekanntlich dahin geeinigt, eine Kommiſſion von Sachverſtän⸗ digen einzuberufen, die über die endgültige Löſung der Entſchädigungsfrage beraten ſoll. Die Einſetzung der Kommiſſion ſtößt an ſich nicht auf Schwierigkeiten, be⸗ darf aber doch einer gewiſſen Zeit, da die Sachverſtändigen ſorgfältig ausgewählt werden müſſen und auch über den Kreis der Beteiligung erſt Klarheit gewonnen werden muß. Daraus ergibt ſich von ſelbſt, daß von einer unmittelbar oder nahe bevorſtehenden Einberufung der Kommiſſton nicht die Rede ſein kann. Gewiſſe Meldungen der ausländiſchen Preſſe be⸗ ruhen lediglich auf Kombinationen. Zum Teil tragen die Meldungen das Gepräge einer ganz beſtimmten Tendenz. Es wird darauf hingewieſen, daß Deutſchland ein Intereſſe an der raſchen Löſung der Re⸗ parationsfrage habe, da die Räumung des beſetzten Gebietes damit in enger Verbindung ſtehe. Wie es ſcheint, verſteckt ſich hinter Aeußerungen dieſer Art die Tatſache, daß vor allen Dingen Frankreich ein Intereſſe an einer raſchen Löſung hat, da es im kommenden Jahre einige hundert Milltonen Dol⸗ lars an den amerikaniſchen Gläubiger zahlen muß und heute noch nicht weiß, wie es das Geld beſchaffen ſoll. Gewiß muß auch uns an einer Regelung der Entſchädigungsfrage gelegen ſein, da wir die vollen Laſten des Dawes⸗Planes, die uns jetzt zugemutet werden, nicht tragen können. Mit der Räumungsfrage haben aber dieſe Erwägungen nichts zu tun. Die ſofortige Räumung des beſetzten Gebietes iſt unſer gutes Recht, für das man uns nicht noch einen be⸗ ſonderen Kaufpreis abverlangen kann. * Auf Einladung einer Vereinigung, die den Gedankenaus⸗ tauſch mit dem Auslande pflegen und fördern will, hat Ma e⸗ donald, der Führer der engliſchen Arbeiterpartei und ehe⸗ malige engliſche Miniſterpräſtident, im Sitzungsfaale des Reichstages über die Frage der auswärtigen Politik ge⸗ ſprochen, die uns in erſter Linie beſchäftigt. Die Rede war ſo gehalten, daß man ihr nur den denkbar größten Widerhall im Auslande wünſchen kann. Macdonald ſtellte vor allen Dingen die Forderung auf, die von dem Kriege noch übriggebliebenen Probleme, wie die Reparationsfrage, die Räumungsfrage und die Schuldenfrage, müßten ſchleunigſt aus der Welt geſchafft werden. Den Krieg müſſe man unmöglich machen, damit nicht diejenigen Völker, die ehrlich abrüſten, wehrlos den Nationen ausgeliefert ſeien, die nur auf dem Papier abrüſten. Zum Schluß malte der Redner das Zukunftsbild einer Welt, in der Frankreich, England, Belgien, Deutſchland, Oeſterreich und alle die anderen Länder, die ſich im Kriege als Feinde gegenübergeſtanden haben, ein gemeinſames Denkmal als Zeichen ihrer endgültigen Einigung errichten. 5 Gewiß ein ſchönes Bild! Aber Macdonald fühlte ſich ſelbſt ſchon veranlaßt, die Frage zu ſtellen, wann wohl der Zeit⸗ punkt ſeiner Verwirklichung gekommen ſein werde. Auch ſeine Rede ſtand, ſo beherzigenswert ſie auch war, unter dem Schattenernſter Zweifel. Wenn Macdonald äußerte, die Reparationsfrage, die Räumungsfrage und die Schulden⸗ frage müßten ſchleunigſt erledigt werden, ſo kann man dieſem Programm nur zuſtimmen. Man wird aber doch die Frage 2. Sette. Nr. 487 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 19. Oktober 1928 aufwerfen müſſen, ob der engliſche Redner der Anſicht iſt, daß alle dieſe Fragen im engen Zuſammenhange gelöſt werden müſſen. So iſt es bekanntlich der Wunſch und Wille der fran⸗ zöſiſchen Politik, während wir die Räumung ganz unabhängig von den übrigen Problemen fordern. Iſt Macdonald der⸗ ſelben Meinung? Wie ſteht es ferner mit ſeiner Forde ⸗ rung der Abrüſt ung? Er meinte, die Schiedsgerichtsbar⸗ keit, die Sicherheit und die darauf beruhende Abrüſtung ſeien die drei Grundpfeiler des Friedens. Steht Macdonald hier auf unſerer Seite oder ſpielt er in dem franzöſiſchen Sinne mit dem Schlagwort der Sicherheit? Eine ganz beſtimmte Ant⸗ wort ergibt ſich auf dieſe Fragen aus ſeiner Rede nicht. Es kann nur von Nutzen ſein, wenn Männer wie Mac⸗ bonald uns ihre Gedanken und Theorien entwickeln. Wir werden darüber nicht aus dem Auge verlieren, daß es in der Wirklichkeit auf die praktiſchen Handlungen des Staats⸗ mannes ankommt. Macdonald iſt einmal Miniſterpräſident und damit zugleich der Mann geweſen, der auch für die eng⸗ liſche Außenpolitik verantwortlich war. Man hat damals Sicht gerade den Eindruck gewonnen, als ob er geneigt ſei, von den überlieferten Wegen der engliſchen Außenpolitik ſchroff abzuweichen. So hat er ſich zum Beiſpiel Aegypten gegenüber nicht weniger energiſch auf den Machtſtandpunkt geſtellt wie ſein konſervativer Nachfolger. Wir wiſſen auch nicht, was Macdonald tun würde, wenn er heute noch an der Spitze der engliſchen Politik ſtünde. Aber wir wollen ihn willkommen heißen, wenn er mit uns zuſammen für eine ſo⸗ fortige Räumung des Rheinlandes, für eine gerechte Löſung der Entſchädigungsfrage und für eine raſche und ernſthafte Abrüſtung der⸗großen Militärmächte kämpfen will. Wo iſt Matdonald? Der Flieger Macdonald hätte, wenn ihm der Ozeanflug mit ſeinem Kleinflugzeug geglückt wäre, Donnerstag nach⸗ mittag die iriſche Küſte erreichen müſſen. Da im nördlichen Teil des Atlantik immer noch ſehr ungünſtiges Wetter herrſcht, hegt man in London größte Befürchtungen um das Schickſal des Fliegers. Queenstown, 19. Okt.(United Preß). Die Rettungs⸗ ſtationen an der Süd⸗ und Weſtküſte der Grafſchaften Cork und Terry melden heute morgen, daß ſie trotz ſchärfſter Auf⸗ merkſamkeit nichts von Macdonald und ſeinem Klein⸗ lugzzeug geſehen hätten. Es beſteht zwar noch immer die Möglichkeit, daß der Flieger von ſeinem Kurs abgetrieben wurde und ſchließlich in Nordſchottland oder auf den Orkney⸗ Inſeln gelandet iſt, er könnte ſogar bei dem herrſchenden Südwind bis nach Island verſchlagen worden ſein, aus der Tatſache aber, daß er bis jetzt nirgends geſichtet worden itt, beſteht die begründete Befürchtung, daß er wie ſchon ſo viele andere vor ihm, ein Grab in den Wellen des Ozeans ge⸗ funden hat. Die Rheinlandkommiſſion 21 Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Sozialdemokratiſche Preſſedienſt“ hört, hat die Rhein ⸗ landkommiſſion in Koblenz mit den deutſchen Be⸗ hörden über die Frage ihres künftigen Amtsſitzes Fühlung genommen, für den Fall, daß die 2. Beſatzungszone bald geräumt wird. Die interalliierte Kommiſſion hat drei Städte bezeichnet, die ihr zuſagen würden und zwar Wies⸗ baden, Mainz und Speyer. Che eine Vereinbarung über dieſe Frage getroffen werden kann, müſſen erſt die betei⸗ ligten Städte gehört werden. Flalieniſche Spionage in Frankreich Paris, 19. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Nizza berichtet wird, verhaftete die Grenzpolizei zwei Italiener, die ſich mit der Ausſpionierung gewiſſer fran⸗ zöſiſcher Befeſtigungsarbeiten befaßt haben ſollen. Man fand bei dieſen Italienern, die als Arbeiter verkleidet waren, falſche Päſſe und Dokumente, über deren Natur in den Blättern nichts näheres mitgeteilt wird. Verhaftungen von verdächtigen Italienern an der franzö⸗ ſiſch⸗italieniſchen Grenze kommen in der letzten Zeit beſonders häufig vor. Schwierige Vertragsverhandlungen mit Wien Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Es läßt ſich nicht mehr verſchweigen, daß die deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Handelsvertragsverhandlungen, die nach einer langen Pauſe vor etwa 14 Tagen in Berlin fortgeführt und jetzt er⸗ neut unterbrochen wurden, keinen ſehr befriedigenden Verlauf genommen haben. Man muß damit rechnen, daß ſchwerlich vor dem nächſten Frühjahr die Beratungen wieder aufgenommen werden. Der„Berliner Börſenkurier“ bemerkt dazu in einem lan⸗ gen Kommentar, es habe ſich herausgeſtellt, daß die öſter⸗ reichiſche Regierung nicht daran denke, die bisherigen Zuge⸗ ſtändniſſe an Deutſchland zu erweitern, ſondern daß es hier bei den Verhandlungen im Gegenteil in erſter Linie darauf ankäme, die außergewöhnlich hohen Zollſätze der dritten öſterreichiſchen Zolltarifnovelle Deutſchland gegenüber in Anwendung zu bringen. Es ſei keine Uebertreibung, wenn man ſage, daß das der völligen Lahmlegung des wichtigſten Teiles des deutſchen Exportes gleichkäme. Die Vorſchläge würden von deutſcher Seite beim heſten Willen für indiskutabel gehalten. Das Blatt machte gegen die von den öſterreichiſchen Unterhändlern vertretene Auffaſſung geltend, daß durch die Anwendung prohibitiv wir⸗ kender Zollſätze gegen Deutſchland Induſtrien künſtlich hoch⸗ gezüchtet würden, die ſich dann ſpäter aus Furcht vor der reichsdeutſchen Konkurrenz mit allen Mitteln gegen einen Anſchluß wehren würden. Auf jeden Fall iſt es tief bedauerlich, daß die beiden Schweſterſtaaten noch immer nicht zu einer befriedigenden Regelung ihrer Handelsbeziehungen kommen konnten. Angarn und das Burgenland Bei der Einweihung eines Volksabſtimmungsdenkmals Paris, 19. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In Vincennes iſt geſtern ein großer Haus einſturz er⸗ folgt; er erinnert ſtark an die Kataſtrophe in Prag. Es handelt ſich um ein großes ſiebenſtöckiges Gebäude, das zum größten Teil in Eiſenbeton errichtet wurde. Die Arbeiter waren eben mit dem Ausbau des Dachſtuhles be⸗ ſchäftigt, als ſich plötzlich ein entſetzliches Krachen bemerkbar machte. Das ganze Gebäude ſpaltete ſich in zwei Teile und ſank in einer Staubwolke in ſich zuſammen wie eine Zieh⸗ harmonika. Im Verlaufe weniger Sekunden verwandelte ſich das geſamte Gebäude in einen Trümmerhaufen aus Zement, Backſteinen und gekrümmten Eiſenſtangen. Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, befanden ſich im Augenblick des Unglücks etwa 25 Arbeiter, meiſt Italiener, auf dem Neubau. Bis Mitternacht konnten 5 Tote geborgen werden, 5 andere Arbeiter wurden in ſchwerverletztem Zuſtand in ein Hoſpital gebracht, während noch 15 Opfer tot oder ver⸗ letzt unter den Trümmern liegen. Einer der weni⸗ gen geretteten Arbeiter gab folgende Schilderung der Kataſtrophe: „Ich war allein an einer abgelegenen Stelle des Neu⸗ baues beſchäftigt. Plötzlich hörte ich unter mir ein entſetzliches Donnern und Krachen und zu gleicher Zeit fühlte ich, wie das Haus ſchwankte und langſam in ſich zuſammenſank. Ich weiß nur noch, daß ich vorwärts geſchoben wurde. Ich lief davon, Die Kriſis der Deutſchnationalen Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ruhige Verlauf, den die geſtrige Beratung der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion genommen hat, läßt darauf ſchließen, daß man um einen Ausgleich der Gegenſätze bemüht iſt. Wie die„D. A..“ zu berichten weiß, ſoll in dem Einſturzkataſtrorhe in Frankreich ohne etwas zu ſehen. Stets beſtieg ich dieſen verwünſchten Neubau mit der Befürchtung, daß irgend ein Unglück paſ⸗ ſieren werde. Vor einigen Tagen bemerkte ich an den Fundamenten Riſſe, die mich beunruhigten. Ich teilte dieſe Beobachtung dem Baumeiſter mit, der erklärte, er werde alle gefährdeten Stellen ſtützen laſſen. Jetzt iſt es zu ſpät.“ Die Urſache der Kataſtrophe iſt tatſächlich auf die na läſſige Weiſe zurückzuführen, in der das 20 Meter hohe Gebäude errichtet wurde. Der Unternehmer hatte ſelbſt mit Hilfe eines Zeichners die Pläne ausgearbeitet, ohne einen Architekten zu Rate zu ziehen und den Neubau in aller Eile aufgerichtet. Am Tage des Unglücks hatte der Bau⸗ meiſter die Pferderennen in Longchamps beſucht. Als er nach ſeiner Rückkehr von der Kataſtrophe erfuhr, geriet er in eine Nervenkriſe und verſuchte ſich durch einen Revolverſchuß zu töten. Der italieniſche Konſul iſt ebenfalls an die Unglücks⸗ ſtelle gefahren, da die meiſten Opfer italieniſche Staatsange⸗ hörige ſind. Die Aufräumungsarbeiten wurden die ganze Nacht hindurch fortgeſetzt, doch wird man vorausſichtlich erſt nach zwei Tagen alle unter den Trümmern begrabenen Ar⸗ beiter befreien können. Sieben weitere Todesopfer geborgen Im Laufe der Nacht wurden aus den Trümmern des ein⸗ geſtürzten Neubaues in Vincennes weitere 11 Arbeiter, Verlauf der Ausſprache eine Entſchließung angenommen wor⸗ den ſein, nach der die Fraktion dem bisherigen Führer ihr Vertrauen bekundet und weiter den Wunſch ausſpricht, daß auch künftig zwiſchen Partei und Fraktionsführer ein ein⸗ trächtliches Vertrauensverhältnis beſtehen möge. Die Vertrauenskundgebung für Weſtarp iſt nach der⸗ ſelben Quelle nahezu einmütig erfolgt. Die Stellungnahme zur Frage der Parteiführung wurde von einigen Seiten als Verſuch einer Einflußnahme auf die Parteivertretung kriti⸗ ſiert. Der„Lokalanzeiger“ erklärt, daß die Fraktion ſich mit keiner Silbe in die Frage der Neuwahl des Parteiführers, für die ſie ja nicht zuſtändig ſei, eingemiſcht habe. In der Sitzung ſind übrigens auch außenpolitiſche Fragen erörtert worden, ſo die letzten Genfer Verhandlungen, der Stand der Kriegsſchuldfrage und des Reparationsproblems. Stahlhelm und Parteien E Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Hugenbergſchen„Tag“ beſchäftigt ſich der Leiter der politiſchen Abteilung des Stahlhelms, Dr. Brauweiler, mit dem Verhältnis des Stahlhelms zu den Parteien. Die Beteiligung des Stahlhelms bei den letzten Wahlen am 20. Mai ſei von dem Willen geleitet geweſen, den Verſuch zu machen, durch die Knüpfung eines engeren Bandes mit einer größeren Anzahl von Parteien einen ſolchen Einfluß zu gewinnen, daß die große Linie der nationalen Politik geſichert erſcheinen könnte. Es habe ſich indes gezeigt, daß dieſer Wille gegenüber dem egviſtiſchen Drang der Parteien an der Regierung teilzuneh⸗ men ſich nicht durchzuſetzen vermochte. Das künftige Verhält⸗ nis vom Stahlhelm und Partei möchte Brauweiler ſo geſtaltet ſehen, daß die Parteien auf ihrem eigenen Gebiete ihre Arbeit zu tun hätten, während der Stahlhelm ſeine politiſche Aufgabe darin ſehen müſſe, an der Schaffung der großen natio⸗ nalen Volksbewegung zu arbeiten und ſie mit ſeinem Kampfgeiſt zu erfüllen. Auf dieſer Grundlage ſei eine ehr⸗ in Oedenburg hat der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen eine Rede gehalten, in welcher er den Anſp Ungarns auf das Burgenland, das im Trianvynfriede unter Herausſchneidung ſeiner Hauptſtadt Oedenburg Oeſter⸗ reich zugeſprochen worden iſt, betonte. liche Verſtändigung zwiſchen Stahlhelm und Parteien möglich. Die Rede kann nicht ohne Widerſpruch bleiben, da ſte zum Teil von falſchen Vorausſetzungen ausgeht, zum Teil bewußt den Standpunkt des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Nationen als Grundlage der ſtaatlichen Gliederung aufgibt. Zunächſt einmal hat im Oedenburger Bezirk gar keine„Volksabſtim⸗ mung“ im eigentlichen Sinne des Wortes ſtattgefunden. Es waren keine ordentlichen Wahlabſtimmungsliſten vorhanden und die„Abſtimmung“ ſelbſt ging unter Verhältniſſen vor ſich, die den deutſchen Abſtimmungskommiſſar Dr. Milozynski ver⸗ anlaßten, ſchon vor dem Abſtimmungstermin ſein Amt nieder⸗ zulegen, da alle Vorausſetzungen für eine geſicherte und unab⸗ hängige Volksabſtimmung beſeitigt waren. Es iſt ſehr be⸗ dauerlich im Intereſſe der ungariſch⸗deutſchen Freundſchaft, daß der ungariſche Miniſterpräſident dieſe ſchmerzlichen Er⸗ eigniſſe gerade jetzt wieder in die Erinnerung zurückruft. Ge⸗ rade die Oedenburger„Abſtimmung“ kann am allerwenigſten als ein Beweis dafür bezeichnet werden, daß fremdſprachige Bürger Ungarns in den Grenzgebieten ſich für ein Verbleiben bei Ungarn entſchieden haben. Graf Bethlen erweiſt der un⸗ gariſchen Sache gerade unter Berufung auf Oedenburg einen ſehr ſchlechten Dienſt. Was das übrige Burgenland, das jetzt zu Oeſterreich ge⸗ hört und unter öſterreichiſcher Verwaltung, als Vorgelände von Wien, einen bewundernswerten Aufſchwung genommen hat, angeht, ſo muß mit aller Entſchiedenheit feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die moraliſche Rechtsgrundlage der Angliederung dieſes faſt ausſchließlich von deutſcher Bevölkerung bewohnten Landes an einen deutſchen Staat nicht das Friedensdiktat von Trianon iſt, ſondern das Urrecht der nationalen Selbſt⸗ beſtimmung, auf das ja auch die Deutſchen einmal einen Anſpruch haben. Heute liegen die Verhältniſſe ſo, daß nicht nur die Bevölkerung, ſoweit ſie ſtammesdeutſch iſt, ſondern lich als ſelbſtverſtändlich gefordert. auch die kroatiſchen und magyariſchen Minderheitengruppen mit dem gegenwärtigen Zuſtand durchaus zufrieden ſind und nichts ſehnlicher wünſchen, als einſt mit Oeſterreich und dem Burgenlande dem großen Deutſchen Reiche eingegliedert zu n. 1 80 ben ſie kürzlich noch zahlreichen Vertre⸗ rn 0 reſſe ohne Einſchränk äßli eines Beſu 1250 71 8 anläßlich ebrach! davon 7 tot und 4 ſchwerverletzt, geborgen. Wild weſt in Berlin Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern abend gegen 10 Uhr wurde auf dem Kurfürſten⸗ damm ein Wildweſtſtreich verübt. Vor dem Pelzhaus Bie ⸗ ber, deſſen Schaufenſter durch große Scheinwerfer hell be⸗ leuchtet ſind, fuhr ein elegantes Privatauto vor. Aus dem Wagen ſtieg ein ſehr gut angezogener Herr, der ein in Papier eingewickeltes Paket unter dem Arm trug. Dieſes Paket, in dem ſich wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, ein ſchwerer Stein befand, ſchleuderte er, obwohl der Bürgerſteig vor dem Pelz⸗ geſchäft dicht belebt war, plötzlich in die Schaufenſter⸗ ſcheibe. Dann ſprang er in die Auslage und ergriff einen Nutriapelz von ſehr hohem Werte. Auf das Klir⸗ ren der Scheibe hin eilte der Inhaber des Geſchäftes herbei. Der Verbrecher war inzwiſchen mit dem Pelz in das Auto geſtürzt, deſſen Türe offen geblieben war. Der Wagen fuhr davon und entkam. Der ganze Vorgang hat ſich innerhalb weniger Sekunden abgeſpielt. Die Schülertragödie am Matterhorn Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Schülertragödie, die ſich im Jult dieſes Jahres am Matter⸗ horn zutrug, kam geſtern in der Berliner Stadtverord⸗ neten verſammlung zur Sprache. Ein ſtädtiſcher Turn⸗ lehrer hatte mit einer Anzahl von Schülern mit ſtädtiſcher Unterſtützung eine Fahrt in die Alpen gemacht und un⸗ angeſeilt und ohne Führer mit einigen der Schüler das Matterhorn beſtiegen. Ein Schüler ſtürzte ab. Seine Leiche iſt heute noch nicht geborgen. Die Deutſchnationalen verlangten Auskunft, was die ſtädtiſchen Behörden zu tun gedenken, um in Zukunft der⸗ artige Fälle zu verhindern. Ein Vertreter des Magiſtrats gab zu, daß der Führer höchſt fahrläſſig gehandelt habe, und daß das Material dem Staatsanwalt übergeben worden ſei. Die ſtädtiſche Beihilfe ſei erſt bewilligt worden, nachdem 7 Direktoren, 2 Bezirksämter und das Landjugendamt befür⸗ wortende Auskunft über den betreffenden Jugendführer ge⸗ geben hätten. Von verſchiedenen Fraktionen wurde verlangt, daß derartige gefährliche Kletterpartien in Zukunft unter⸗ bleiben und daß Magiſtratsgelder nur für Schülerwande⸗ rungen in die deutſchen Mittelgebirge und an die Oſtſee her⸗ gegeben würden. Das abgepreßte Schuldbekenntnis E Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Vorwort zu der neuen Auflage ſeines Buches„25 Jahre“ äußert ſich Lord Grey, der britiſche Außenminiſter bet Kriegsausbruch, bemerkenswerter Weiſe über den Kriegs⸗ ſchuldartikel im Verſailler Vertrag.„Ich halte es, ſchreibt Lord Grey, für ſehr bedauerlich, daß dieſer Artikel in den Vertrag hineingebracht wurde. Die Abſicht ſcheint geweſen zu ſein den Anſpruch auf Reparationen zu ſtützen. Aber für dieſe Zwecke war der Artikel nicht erforderlich, denn Reparationen werden von einem geſchlagenen Feinde gewöhn⸗ Vom moraliſchen Stand⸗ punkt aus iſt der Artikel zwecklos. Es hat keiner let moraliſchen Wert Individuen oder Nationen gewaltſam zu zwingen Schuloͤbekenntniſſe zu unterſchreiben.“ Letzte Meldungen 225 000 Metallarbeitern gekündigt — Duisburg, 19. Okt. Im Bezirk der nordweſtlichen Gruppe iſt die Kündigung der Metallarbeiter nunmehr zum 31. Oktober durchgeführt. Im ganzen Tarifgebiet werden 225 000 Arbeiter betroffen. Für den Bezirk Duisburg⸗Ham⸗ born⸗Rheinhauſen⸗Großenbaum⸗Dinslaken kommen rund 45 000 Arbeiter in Frage, davon 20 000 in Duisburg, 8500 in Rheinhauſen, 2000 in Dinslaken und annähernd 2000 in Großenbaum. In Hamborn beträgt die Zahl der Gekün⸗ digten 8500. Fünf Exploſionsopfer — Hamburg, 19. Okt. Die Zahl der Todesopfer des Ex⸗ ploſionsunglücks auf dem Motorſchiff„Kungsholm“ hat ſich auf fünf erhöht. Ueberfall auf einen polniſchen Zugſchaffner — Warſchau, 18. Okt. Drei bewaffnete Banditen überfielen zwiſchen Lublin und Rejowiec einen Güterzug, weil ſie einen mit dieſem Zug fahrenden Eiſenbahnkaſſierer, der 100 00 0 Zloty bei ſich führte, berauben wollten. Sie überfielen jedoch irrtümlich einen Oberſchaffner, bei dem ſie nur 25 Zloty fan⸗ den. Enttäuſcht über den Mißerfolg ſtießen ſie den Schaffner auf das Gleis, ſodaß der Zug dem Unglücklichen eine Hand und ein Bein abfuhr. Den Banditen gelang es, nach vollbrachter Tat zu entkommen. 2 . o r o e * = n e e e 5 1 n 0 t e 1 * „ 5 ö J c N ö ** 2 F. * N — * 1 4 Freitag, den 19. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 487 G Stäbdliſche Nachrichten Kunſtvorträge für Entlaßkinder (Der frühere Direktor der Mannheimer Kunſthalle Dr. Wichert führte einen„Kunſtvortrag“ für die Entlaß⸗ kinder der Mannheimer Volksſchule ein. Es iſt ſicherlich von Vorteil, wenn unſere Volksſchulkinder auf die in in deren richtige Betrachtung eingeführt werden; denn nur zu ſelten finden wir unſere früheren Volksſchüler und zſchülerinnen in unſeren Kunſtſammlungen, die doch für die Allgemeinheit da ſind und gerade denen zugute kommen ſollen, denen es aus irgend einem Grunde nicht möglich iſt und war, ſich eine tiefergreifende, umfaſſendere Bildung an⸗ zueignen. Da erſcheint es notwendig, daß unſere Volksſchulentlaſſenen wenigſtens einmal in der Mannheimer Kunſthalle waren und beobachtet haben, wie es,„darin ausſieht“, was es darin anzuſchauen, anzuſtaunen gibt. d Nun behaupten freilich grundſätzliche Zweifler, dieſer Nunſtvortrag ſei völlig oder wenigſtens größtenteils wertlos für unſere Kinder. Sie wetiſen auf die unſeren Volksſchul⸗ kindern nicht geläufige Ausdrucksweiſe der Redner hin. Die Ausdrucksweiſe ſollte überhaupt ſo einfach wie nur denkbar gehalten und auch der darzubietende Stoff möglichſt auf einige Hauptpunkte beſchränkt werden. Wenn Dr. Wicherts Vorträge trotzdem ſtarken Eindruck bei den Volksſchulentlaß⸗ kindern, beſonders bei den Mädchen, hinterließen, ſo beruhte das mehr auf einer lebhaften Gefühls⸗, als auf einer Ver⸗ ſtandeswirkung. Dr. Wichert ſprach mit einer den Kindern ungewohnten hohen Begeiſterung und einer Gefühlswärme, die gleichſam Funken vom Herzen des Redners zu denen der fungen Hörer und Hörerinnen überſpringen ließen— eine Wirkung, die ſich bekanntlich auch bei Erwachſenen ein⸗ ſtellte und heute noch feſtzuſtellen iſt. Das iſt aber ein Vor⸗ zug, der nur wenigen Rednern über Kunſt und Kunſtver⸗ ſtändnis eignet. Wie wenig bei unſeren Entlaß⸗Volksſchul⸗ kindern von einem ſolchen Vortrag hängen bleibt, ergeben Klaſſen⸗Aufſätze, die ſchon am folgenden Schultag ge⸗ ſchrieben wurden. Auch die Zahl der Lichtbilder ſollte recht ſtark eingeſchränkt und dabei unbedingt auf die ſittliche Unreife unſerer Entlaßkinder ſtrengſte Rückſicht genommenen werden. Es ſollte peinlichſt alles vermieden werden, was irgendwie Berechtigung, Anlaß zu dem be⸗ wußten„wiſſenden Lachen“ gibt; dann braucht es ſich der Redner, wie es einmal in den letzten Jahren geſchah, nicht zu werbitten. Dieſe Kinder ſind in der Geſchlechtsreife, die ſolche an ſich gewiß harmloſe Bilder bekanntlich beſonders ſtark gefühls⸗ oder trieb⸗betont machen. Man mag zu ſolchen Din⸗ gen recht frei Stellung nehmen— als Erzieher wird man vor ſolchen Kindermaſſen alles dies vermeiden. In der Hauptſache kann es ſich bei einem ſolchen Ein⸗ führungsvortrag doch nur darum handeln, unſere Volksſchul⸗ kinder auf die Bedeutung der Kunſt für das praktiſche Leben hinzuweiſen, zu zeigen, wie Kleidung und Wohnung auch mit geringen Geldmitteln„ſchön“ geſtaltet werden kön⸗ nen. Lange theoretiſche und kunſtgeſchichtliche Ausfüh⸗ rungen gehen an unſeren Kindern wirkungslos vorüber. „Aus dem Volksleben— für das Volksleben“, ſollte Leitſatz ſolcher Darbietungen ſein. Wünſchenswert wäre, daß auch den Auswüchſen des Tanzes, für den beſonders unſere Volksſchulmädchen ſchon recht großes Ver⸗ ſtändnis und lebhafteſte Anteilnahme beſitzen, hierbei ent⸗ gegengetreten und auf die ſchönen Volksreigen aufmerk⸗ ſam gemacht würde.(Vielleicht könnte gerade dieſer Hin⸗ weis die Einleitung, die Anknüpfung für den Mädchenvortrag bilden.) Bei den Knaben wäre wohl einleitend auf den verſchiedenen Wert der„Genüſſe“ hinzuweiſen, wieviel nach⸗ haltiger der Beſitz eines guten, billigen Abdruckes eines gehaltvollen Bildes wirkt als der ſo ſchädliche Nikotin⸗ oder Alkoholgenuß und dergl. Die Kunſt in dem Zuhauſe unſerer Kinder, ohne unerfüllbare Wünſche wachzurufen — das ſollte Hauptaufgabe, Hauptziel eines ſolchen Vortrages ſein. Was hierbei mit den einfachſten Mitteln erreichbar iſt, ſollte an Beiſpielen aus dem Alltagsleben der gewöhnlichen Umgebung unſerer Volksſchulkinder gezeigt werden— in ein⸗ Das letzte Röslein Des Sommers blaue Sonnentage ſind dahin, Und graue Nebel träge um die Büſche ziehn. Ein letztes Röslein noch in meinem Garten blüht, Das mir der Sommer ſchenkte, eh' er ſchied. Heut blüht es noch mit Wangen purpurropt, Und morgen ſchon vielleicht iſt's welk und tot. e a[Ich ſprach beſorgt zu ihm:„Nimm dich i a Mannheim befindlichen Kunſtſchätze aufmerkſam gemacht und e een n en e Der Herbſt iſt da, leicht kommt der Froſt zur Nacht.“ Das Blümlein ſpricht:„Ich weiß, der Tod iſt nimmer weit, Und bricht er heut mich noch, ich bin bereit.“ Kühl kam die Nacht; beim frühen Morgenrot, Fand ich das Roſenkind erſtarrt und tot. A. Weber. * * Die Lage des Arbeitsmarktes im Arbeitsamtsbezirk Mannheim. Beim Arbeitsamt Mannheim waren am 10. Oktober 13 490(9539 männliche, 3951 weibliche) arbeit⸗ ſuchend Perſonen angemeldet, das ſind 668 mehr als am 3. Oktober. Hiervon entfielen 10 238(7128 männliche, 3110 weibliche) auf den Stadtbezirk und 3252(2411 männliche, 841 weibliche) auf den Landbezirk. Es bezogen 5356(4095 männ⸗ liche, 1261 weibliche) Perſonen die verſicherungsmäßige Ar⸗ beitsloſenunterſtützung und 1013(912 männliche, 101 weibliche) die Kriſenunterſtützung gegen 4806 bezw. 894 am 3. Oktober. Die Geſamtzahl der Unterſtützungsempfänger iſt demnach von 5700 um 669 auf 6369 geſtiegen. Auf 1000 Einwohner ent⸗ fielen im Arbeitsamtsbezirk Mannheim 18,3 Unterſtützungs⸗ empfänger. Kurzarbeiter wurden 25, Pflichtarbeiter 52 und Notſtandsarbeiter 112 gezählt. Durch den dauernden Rück⸗ gang des Beſchäftigungsgrades und der damit verbundenen Entlaſſung von Arbeitskräften in der Metallinduſtrie, im Baugewerbe, im Verkehrsgewerbe und in der Berufsgruppe Lohnarbeit wechſelnder Art machte die ungünſtige Entwick⸗ lung der Arbeitsmarktlage weitere Fortſchritte. Die Land⸗ wirtſchaft und insbeſondere das Friſeurgewerbe waren auch in der Berichtswoche gut beſchäftigt. Dagegen zeigten das Be⸗ kleidungsgewerbe und das Gaſtwirtſchaftsgewerbe geringere Beſchäftigungsmöglichkeiten als in der Vorwoche. Im Hols⸗ gewerbe, im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe ſowie im Vervielfältigungsgewerbe blieben die Beſchäftigungsverhält⸗ niſſe trytz vereinzelter Entlaſſungen ziemlich unverändert, doch ſcheint die Neigung zu einer Verſchlechterung vorzuherrſchen. Die Arbeitsloſigkeit hat gegen den letzten Stichtag am 3. Ok⸗ tober um rund 5 Prozent zugenommen. * Autobus verbindung. Ein lange gehegter Wunſch der Gartenſtadtbewohner geht in Erfüllung. Am kommenden Montag wird der Kraftwagenverkehr zur Gartenſtadt auf dem Waldhof aufgenommen.(Weiteres Anzeige.) * Auswanderer. Unter Bezugnahme auf unſere Meldung im geſtrigen Mittagsblatt über die Abfahrt einer Anzahl Aus⸗ wanderer wird uns von der Generalvertretung Mannheim des Norddeutſchen Lloyd mitgeteilt, daß es ſich um eine von der hieſigen Generalagentur veranſtaltete Geſellſchafts⸗ fahrt badiſcher und pfälziſcher Auswanderer handelt, die die Reiſe nach Amerika mit dem Dampfer „Columbus“ des Norddeutſchen Lloyd von Bremen aus an⸗ treten. * Das Feſt der Silberhochzeit begeht am morgigen Sams⸗ tag Spenglermeiſter Wilhelm Emmert mit ſeiner Gattin Amalie geb. Nellen, wohnhaft Käfertalerſtr. 25. Vereinsnach richten * Zur Schwerhörigen⸗Bewegung. Der Südd. Verein für Schwerhörige und Ertaubte ſtellt ſich folgende Aufgaben: Berufsberatungsſtellen, Arbeitsnachweiſe, Arbeitsſtätten und Unterſtützungskaſſen, Berückſichtigung unſerer ſchwerhörigen Kinder durch Errichtung von Schwerhörigen⸗Schulen, Ein⸗ richtung von Ableſe⸗ und Sprechkurſen, bildende Vorträge, geſellſchaftliche Veranſtaltungen, Aufklärung und Werbearbeit in der Preſſe, planvolle Unterſtützung in der Ohrenheilkunde, Beratung beim Einkauf von Hörgeräten, Bekämpfung der Ausbeutung durch Schwindelfirmen uſw. Alle Vorteile aber, die der Verein zu bieten vermag, können ſich nur in Orts⸗ gruppen völlig auswirken. Auch in Mannheim ſoll am mor⸗ gigen Samstag eine Ortsgruppe des Südd. Vereins für Schwerhörige und Ertaubte gegründet werden.(Weiteres Anzeige.) 0 Gautag des Gan Südweſt des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Bürobangeſtellten Von allen Gebieten von Baden und Pfalz waren die Teilnehmerinnen zur Tagung geeilt, die vom.—8 Oktober in Karlsruhe ſtattfand und die am Samstag, 6. Oktober, im Germania⸗Hotel mit internen Beratungen ihren Anfang genommen hatte. Der Tätigkeitsbericht 27/28 wurde nach Arbeitsgebieten getrennt durch die Geſchäftsſtellenleiterinnen des Gaues erteilt. Am Abend verſammelten ſich die Teil⸗ nehmer zum Feſtaben d. In bunter Folge wechſelten Ge⸗ ſangs⸗ und Violinſoli mit Rezitationen, um die ſich Fräulein Lenz, Fräulein Körner und Herr Spengler verdient machten. Den Feſtabend beſchloß ein Ball. Unter Anweſenheit zahlreicher Ghrengäſte, fand am Sonn⸗ tag morgen eine öffentliche Kundgebung ſtatt. Erſchienen war Bürgermeiſter Sauer, der Grüße der Stadtverwaltung überbrachte, Oberregierungsrat Emele vom Badiſchen Gewerbeaufſichtsamt, Landrat Stehle, Landes⸗ ſchlichter für Baden, ferner eine große Anzahl Vertreter von weiteren Behörden, Abgeordneten, Verbänden u, a. mehr. Nach einleitenden Worten der Gauleiterin, Frl. Hilbert⸗ Karlsruhe, erfolgte die Ueber gabe des Reichs wim⸗ pels, der dem Gau bei den Berufswettbewerben auf dem Reichsjugendtag in Nürnberg zuerkannt wurde. Der beſten Gruppe innerhalb des Gaues, Mannheim, wurde er in Obhut gegeben. Beethovens„Die Himmel rühmen“, vom Mitglied Frl. Lenz präzis und wirkungsvoll zu Gehör ge⸗ bracht, ſchloß dieſen Akt. Das ſozialpolitiſche Referat hielt Frl. Schuckert⸗Ber⸗ lin. Sie führte ungefähr folgendes aus: Bei Arbeitgeber⸗ verbänden nehme auf ihren Tagungen die Frage der Sozial⸗ laſten einen breiten Raum ein u.., z. B. auf dem Bankiertag in Köln. Sie verweiſt auf die ſtarke Zunahme der Erwerbs⸗ tätigen und auf die Tatſache der ſtärkeren Beſetzung der älteren Klaſſen, auf die Bevölkerungszunahme infolge Rück⸗ gang der Sterblichkeit, auf die intenſiv rationaliſierte Arbeit und deren Folge die erhöhte Krankenkaſſeninanſpruchnahme, um den geſteigerten Etat zu begründen. Eine individuelle Sozialverſicherung in Bezug auf Alter und Arbeitsunfähig⸗ keit unter weitgehenderer Mitwirkung der Arbeitnehmer iſt das erſtrebenswerte Ziel. Wir begrüßen das Arbeitsvermitt⸗ lungs⸗ und Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz. Zu bemängeln iſt die geringe Mitwirkung der Frau(nur 2 Prozent beim Allg. Deutſchen Gewerkſchaftsbund, aber 20 Prozent beim Deutſchen Gewerkſchaftsbund). Die Vortragende hält das Schlichtungsweſen für unerläßlich, ſofern freie Verhand⸗ lungen unmöglich und erfolglos. Zum bevorſtehenden Ar⸗ beitsſchutzgeſetz fordert der Verband zum Titel Arbeits⸗ zeit: 8 Stunden, Erweiterung des Perſonenkreiſes, tarif⸗ liche Feſtlegung und Begrenzung der Mehrarbeit. Zum Titel Ladenſchluß: 6 Uhr Geſchäftsſchluß; zu Ende bedienen „% Stunde, Heiligabend 5 Uhr Ladenſchluß, Schluß der Sonn⸗ tagsarbeit, Beſchränkung der Bebürfnisgewerbe auf Milch, Roheis und Zeitungen bis 9 Uhr am Vormittag. Die Ruhe⸗ zeiten ſind für alle Angeſtellten aufrecht zu erhalten; für die Jugendlichen unter 18 Jahren ſind keine Ueberſtunden am Platze; ſie dürfen keine Nachtarbeit leiſten, auch muß ihre Schulzeit auf die Arbeitszeit allgemein angerechnet werden. Der Urlaub iſt für 14—16lährige auf 3 Wochen, für 16⸗ bis 18jährige auf 2 Wochen feſtzuſetzen. Das Geſetz für Kündi⸗ gungsſchutz hilft nur teilweiſe. Die Stellen vermitt⸗ lung für ältere Angeſtellte muß erweitert, die Alters ⸗ rente erhöht werden. Mit einem Appell der Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Gewerkſchaft, Städten und Gemeinden in Fra⸗ gen der Sozialpolitik ſchloß die Rednerin ihre Ausführungen, die mit lebhaftem und herzlichem Beifall aufgenommen wurden. Frl. Hilbert dankte zum Schluß des öffentlichen Teiles des Gautages allen Mitwirkenden und verband damit den Wunſch auf ein weiteres ſtarkes Wachſen des Verbandes. n 2 7 eee nn fachſter Form, ſprachlich und bildlich. Dr. paed. ..:TT———..ññ ᷑ ĩÄL?˙ Die leichte Kunſt, reich zu werden Plauderei von Wilhelm Cremer Wenn man ſich überlegt, wie viele Wege zum Reichtum es gibt, und wie leicht und einfach ſie alle ſind, dann wundert man ſich nur, wieſo es immer noch Leute gibt, die keine Millio⸗ näre ſind. Das bequemſte iſt natürlich, in einer ſehr reichen Familie, und zwar möglichſt als einziger Erbe, auf die Welt zu kommen. Wenn man dann noch dafür geſorgt hat, daß dieſe Familie eine Anzahl von rechtzeitig ſterbenden Erbonkeln und Tanten hat, die einem alles vermachen, dann braucht man ſich wegen ſeiner Zukunft wirklich keine große Sorgen zu machen. Man be⸗ achte auch immer in der Zeitung die Aufrufe mit der Ueber⸗ ſchrift„Erbe geſucht!“ Fortwährend ſterben in Amerika, in Auſtralien, in Südafrika Eiſenbahn⸗ oder Petroleummagnaten, Beſitzer von Diamantengruben und Kaffeeplantagen, und kein Menſch weiß, wer ſie beerben ſoll. Sie ſind meiſt in ihrer Jugend als arme Teufel ausgewandert, haben verſchiedene Male ihren Namen gewechſelt, und die ausländiſchen Behör⸗ den ſind froh, wenn ſich jemand als verwandt oder verſchwä⸗ gert meldet, um ihnen die Laſt der Vermögens verwaltung abzunehmen. Auch hier genügt es vollſtändig, wenn man jährlich einen oder zwei paſſende Erbonkel, vom Pfundmillio⸗ när an aufwärts, reklamiert und ſich ihr Vermögen in guten Schecks auf ſeine Bank überweiſen läßt. 5 Ein ebenſo einfaches Mittel iſt, jährlich ein paarmal das Große Los in verſchiedenen Lotterien zu gewinnen. Dle meiſten Menſchen haben keine Ahnung, wieviel Geld dabei ohne große Aufwendungen und Mühen in einigen Jahren zuſammenkommt. Dazwiſchen mache man alle zwei oder dret Wochen einen kleinen Abſtecher nach Monte Carlo und ſprenge dort die Bank. Man beſuche die Rennbahnen und ſetze große Summen auf irgendeinen Außenſeiter, der dann mit einer fünfzigſachen Quote gewinnt. Ueberhaupt ſollte man im pri⸗ vaten Leben bei jeder Gelegenheit und zu möglichſt hohen Beträgen Wetten abſchließen. Man braucht dann nur dafür zu ſorgen, daß man immer gewinnt, und kaun ſo jeden Tag ganz ſchöne Summen zurücklegen. f Man mache es ſich zur Gewohnheit, jeden Morgen beim Frühſtück in behaglicher Weiſe eine wichtige und lukrative Er⸗ findung auszudenken und verkaufe dann die Idee zu einem anſtändigen Preiſe an eine große Aktiengeſellſchaft. Dabei ſei man nicht kleinlich, gebe ſich auch unter Umſtänden mit fünfzigtauſend Mark für eine Morgenidee zufrieden, denn auf die Dauer ſummieren ſich auch ſolche Kleinigkeiten. Wer ſich gerne nach dem Mittageſſen ein Viertelſtündchen aufs Sofa legt, ſollte nicht verſäumen, ſich fedesmal dabei eine packende Filmidee einfallen zu laſſen. Die Filmgeſellſchaften ſind direkt verlegen um gute Ideen und bezahlen dafür jedes⸗ mal hohe Beträge. 365 Filmideen im Jahr, die jedesmal, ſagen wir, 20000 Mark einbringen, machen im Jahr ſchon über ſteben Millionen und in zehn Jahren mit Zinſessinſen rund hundert Millionen. Wem der Arzt Bewegung vorgeſchrieben hat, der ſoll des Morgens in der Zeitung die Verluſtanzeigen nachſehen und dann die dort aufgeführten Brieftaſchen, goldenen Uhren, Perlenketten und Diamantbroſchen auffinden. Die ausge⸗ ſetzten, manchmal ganz anſtändigen Belohnungen bringe man auf die Bank. Ferner verſäume man nicht, täglich die Pla⸗ katſäulen darauf zu ſtudieren, ob größere Belohnungen für den Einfang von Raubmördern, Einbrechern und flüchtigen Kaſſierern ausgeſchrieben ſind, und man laſſe ſich durch nichts abhalten, dieſe Belohnungen einzuheimſen. Wenn man verreiſt, dann beſuche man auf Ausflügen Wälder und ähnliche ſtille Plätze und beſtrebe ſich, etwaige vergrabene Schätze auszugraben. Natürlich darf es ſich dabei nur um größere Beträge handeln, um Truhen und eiſerne Käſten, die von Raubrittern, Land⸗ und Seeräubern mit Brillanten, Perlen und Goldſtücken bis zum Rande gefüllt ind. Praktiſch iſt auch, eine Ueberſeereiſe zu machen und in fernen Ländern täglich eine kleine Goldader, eine hübſche Petroleumquelle oder ein Feld mit taubeneigroßen Diamanten zu entdecken. Nicht vergeſſen darf man auch die vielen unter⸗ gegangenen Goldſchiffe, die den Meeresboden bedecken. Man braucht nur zu jedem Quartalserſten eins davon zu heben, um nachher über einen geradezu märchenhaften Goldſchatz zu verfügen. Man ſuche den Verkehr mit amerikaniſchen Milliardären, indiſchen Nabobs und ähnlichen reichen Leuten und rette ihnen bei irgendeiner Gelegenheit das Leben. Sie werden ſich ſchon nicht lumpen laſſen und einen anſtändigen Scheck herausrücken, beſonders wenn man in geſchickter Weiſe darauf anſpielt, daß man ſie für Gentlemen hält. Manche adoptieren einen auch gerührt oder geben einem die Hand ihrer einzigen Tochter, was man alles mitnehmen ſoll. Jedenfalls kann je⸗ mand, der ein paar Jahre lang wöchentlich einem Rockefeller oder Fürſten von Afghaniſtan aus dem Waſſer gezogen oder an einem Abgrund rechtzeitig feſtgehalten hat, nachher be⸗ quem von den Zinſen leben. Es gibt natürlich noch eine ganze Menge ſolcher Mittel, um ſchnell und mühelos reich zu werden, doch werden wohl die vorſtehenden genügen. Warnen muß man nur davor, alte reiche Witwen zu heiraten, ſie mit einer Million zu verſichern und dann ſchnell zu beerben. Zwei oder dreimal mag das gut gehen, aber die vierte iſt imſtande und bleibt ruhig am Leben.. Literatur „ Daheim⸗Kalender 1929. Herausgegeben von der Daheim⸗ Schriftleitung. Verlag von Velhagen& Klaſing in Bielefeld und Leipzig. Er bietet auch für das Jahr 1920 eine Fülle von inter⸗ eſſanten, wertvollen und unterhaltenden Auſſätzen, die von zahl⸗ reichen Erzühlungen und Gedichten umrahmt ſind. Markin Frehſte weiß in der großen Einleitungserzählung„Kein Sturm, dem ich weiche“ durch den Ernſt des Themas und den dichteriſchen Schwung feiner Sprache zu feſſeln. Weiter ſind in novelliſtiſchen Beiträgen Alfred Semerauf Helene Raff u. a. m. vertreten. Der Humoreske iſt in dem reizenden„Capriccio“ von Rudolf Nawrocki aum ge⸗ geben. Einen großen Teil des Inholts nehmen die reich illuſtrierten Auffätze ein, die aus allen Gebieten des Lebens genommen ſind. Fritz Martin Rintelen plaudert anregend„von der alten Uhr im Dom zu Münſter“ und ihrer Geſchlchte, die zugleich eine Geſchichte des Doms und der Stadt Münſter iſt. Die Aufzeichnungen Cläre Maillard⸗Zechlins, die unter dem Titel„Was ich in Hindenburgs Haus erlebte“, Intereſſantes und Perſönliches aus dem Leben des fetzt einundachtzigjährigen Reichspräſidenten erzählen, werden man⸗ chem Leſer beſonders willkommen ſein. Titel wie 8 Safaritagebuch“,„Vom Aberglauben in der d Geſchworene im heutigen Strafverfahren“, nſtbare Geiſter an iche Ueberwachung der Schul⸗ of“,„Wie ſie wurden“(Eine Ein⸗ Technik und des Maſchinenbaues) 5 e kalenders. Zahlreiche Aufſätze vor⸗ er Bedeutung ſchließen ſich an. Das Ganze iſt yſtreut 1 iner Anzahl lyriſſler Beiträge und einem aus, erleſenen Bilderſchmuck, Neben der Fülle der Textabbildungen ſind es beſonders acht mehrfarbige Einſchaltbilder, die dem Daheim⸗ Kalender den künſtleriſchen Schmuck geben. 5 1 17 4. Seite. Nr. 487 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 19. Oktober 1928 Mannheimer Allmählicher Uebergang der Natur— Buntfaubigkeit läumsherbſtaſter— Herbſtzauber im Zimmer— Der „Er laaft ſo lieblich dorch de Hals“— Die Weinernt Der Herbſtzauber in der Natur hat voll eingeſetzt. Wir brauchen nicht hinauseilen in die Bergſtraße, nicht nach Schwetzingen in den Schloßgarten oder auf den Heidelberger Königſtuhl. Nein, wir können ihn täglich beobachten in unſerer unmittelbaren Nähe, vor unſerem eigenen Hauſe, unſerer Wohnung. Da wächſt ein ſelbſtkletternder wilder Wein am Hauſe herauf. Schön dunkelgrün war die Farbe ſeines Blattes. Jeder Naturfreund war hocherfreut, wie er den Lauf ſeines Wuchſes verfolgen konnte, wie ſich mit den Blättchen gleichzeitig eine Menge kleinſter Würzelchen am Stengel bil⸗ deten. In letzter Zeit hat ſich da ein wahres Naturwunder vollzogen. An Zäunen, Mauern, Hauswänden, Lauben und Laubengängen ſind in den Gärten dieſe und andere Schlinger, deren Blätter ſich ſchön bunt färben. So iſt jetzt der gewöhn⸗ liche wilde Wein, der ſeitdem glänzendgrün war, präch⸗ tig rot, bis nach wenigen Wochen das Laub abfällt. Die Sorte Veitchii, die wir ſoviel an unſern Häuſern ſehen, die dieſe ſo ſchön und ſelbſttätig bekleiden, hat ſich ſogar jetzt purpurrot gefärbt. Oder geh hinaus, Du Städter, der Du ſo ſelten hinaus⸗ kommſt aus Deinen vier Wänden, ſieh Dir die öffentlichen Parkanlagen an, oder wirf einen Blick in Deinen eigenen Garten. Herbſtzauber findeſt Du wahrhaft jetzt überall. Be⸗ trachten dürfen wir nur unſere Blumen draußen auf den Wieſen. Nunmehr umfängt auch dieſe Spätlinge ein Herbſtzauber in Geſtalt von hellpurpurroten und lilafarbe⸗ nen Blüten, die nun haufenweiſe erſcheinen, ja manchmal kommen ſie in derartiger Menge, daß man ſtaunt vor dieſer Schönheit, daß man ſich noch zur Herbſtzeit in eine Heideland⸗ ſchaft verſetzt fühlt: Es iſt die Herbſtzeitloſe, die nun ihren Flor beginnt. Wohl ſchaut der Landmann beſorgt in die Zukunft, wenn er dieſer ſchönen Herbſtblume gedenkt. Es iſt freilich recht ſchön, dieſes Zwiebelgewächs, von Natur aus be⸗ trachtet, das in vielen Gegenden Deutſchlands, unter anderem nuch bei uns oft maſſenhaft auftritt. Da es aber giftig iſt, hat es der Landwirt nicht gern im Futter und vernichtet es, wo er es kann. Ganz beſonders ſchön iſt die Herbſtzeitloſe aber im Garten um dieſe Herbſtzeit, ſo ſchön wie der Crocus oder das Safrangewächs, das im Frühjahr blüht. Einen wahren Herbſtzauber löſen ja die ſchönſten Herbſt⸗ blumen, die Aſtern aus. Wo mögen denn dieſe herſtammen? Wir bewundern ſie ja in unſerm Vorgarten und in den öffent⸗ lichen Anlagen. Selbſt der größte Griesgram hat ſeine Freude beim Anblick dieſer herrlichen Blumen, die wir nun 200 Jahre in unſeren Gärten pflegen. 1728, im September/ Oktober, Haben ſie erſtmals im botaniſchen Garten in Heidelberg ge⸗ blüht. Von da an ſind ſie durch die perſönliche Liebe der Blume ſeitens des damaligen Kurfürſten Karl Philipp, der ſie ſpgar im Schwetzinger damals noch kleinen Garten anpflanzen ließ, bei uns ſehr verbreitet worden. Wurden doch dort ſchon 1500 fl. für den Schloßgarten bereitgeſtellt. Anfangs gab man ihr hierzulande den Namen Kurfürſtenblume, auch Karl⸗ philippsliebling. Inzwiſchen haben ſich wohl ſchon Millionen von Menſchen an dieſer bezaubernd ſchönen Blume erfreut und manchen Gärtner und Gärtnereien iſt ſie zum Broterwerb geworden. Iſt doch das ſchöne Blau der Herbſtaſter im all⸗ gemeinen bei Pflanzen nur ſelten, am ſeltenſten um dieſe Zeit. Wo in aller Welt ſieht man jetzt noch ſo herrlich blaublühende Blümelein wie die Aſter. Kein Wunder, daß ſie vom Liebling der Pfälzer Lamaliger Zeit zum Liebling des deutſchen Volkes von heute geworden ſind. Geh hinaus, Städter, und erfreue Dich an ihrem Herbſtzauber. Ja keine Blume iſt um dieſe Zeit ſo dominierend, ſo tonangebend, wie die Aſter. Wohl kennen wir eine prächtige Sommeraſter, eine bunte Winteraſter, ja ſolche in vielen Variationen, doch ſo gut wie die Herbſtaſter ge⸗ fällt mir keine. Ich will dieſen Herbſtzauber auch in meinem Zimmer ſehen. Nun ſtehen ſie vor mir, dem Schreiber dieſer Zeilen, dieſe Königinnen der Herbſtblumen in ihren tiefblauen, karminroten, roſafarbenen und weißen Blüten. Draußen Lerbſtzauber am Haus— Die Pfälzer Heidelandſchaft— Die Jubi⸗ größte aller Zauberer— 1928 Herbſt im Weinberg— e unſerer Gegend vor 100 Jahren— Die Obſternte aber zeigen ſich bereits die Herbſtnebel, ſtellen ſich die erſten Herbſtfröſte ein. Eine der vielen Arten, wahrhaftig nicht die geringſte von ihnen, hat ſogar den Namen gewählt, den die Ueberſchrift trägt:„Herbſtzauber“. Nur niedrige Büſche bildet ſte, kaum 60 Ztm. hoch, die mit unzähligen, blauen Stern⸗ blütchen in dichten Riſpen überſät ſind. Da blüht eine lila, die andere ſchneeweiß. Des weiteren ſehe ich noch die letzten Sommerſtauden im letzten Schmuck des Herbſtzaubers, die Goldraute. Es ſind die letzten Spuren der ehedem ſo ſchönen goldgelben Farbe, die ſich heuer ſo beſonders lang gehalten hat. Sie iſt gleich wertvoll für den Ziergarten, wie für die Blumenvaſen. Und gar die Neuheit„Goldelfe“ zeichnet ſich durch graziöſen, zierlichen Wuchs, durch reich verzweigte Riſpen, beſetzt mit zierlichen, kleinen, dunklen, goldgelben Strahlen⸗ blüten aus, die noch durch dunkle Stiele beſonders hervor⸗ gehoben werden. Herbſt! Hat dieſe Jahreszeit nicht etwas bezauberndes für den Naturfreund? Iſt es nicht gezaubert, von größten aller Zauberer, vom Schöpfer ſelbſt geſchaffen, wenn ſich inner⸗ halb weniger Tage ganze Bäume, Pflanzenpartien, Anlagen und Wälder verfärben? Ja dem Gartenfreund bietet der Herbſt mit ſeinen Naturſchönheiten ungezählte Freuden bei einem Blick, hinausgewandert in die Natur. Daß es Herbſt geworden iſt, das zeigt Dir auch ein Blick vor den Toren der Stadt, das zeigen die vielen Stoppelfelder an. Einen wahren Herbſtzauber bietet uns beſonders der Ob ſt⸗ und Weinbau. Freilich die Obſtbäume waren in dieſem Jahre mit Frucht⸗ behang nicht ſehr geſegnet, dafür aber hängen allerorts die Trauben voll. Man rechnet mit einem qualitativ und quan⸗ titativ gleich guten„Herbſt“. Alſo Weinfreund und Wein⸗ kenner, oer Du auf alle Fälle auch Naturfreund biſt, ſonſt liebteſt Du dieſes Naturgewächs nicht, Du ſollſt in dieſem Herbſt befriedigt ſein und der 1928er ſoll lange, recht lange von ſich reden laſſen, er ſoll Dir noch viele Jahrzehnte wohl mun⸗ den. Ja es ſoll Dir der 1928er Herbſt werden ſo, wie der Dialektdichter Wall von 1811 geſagt hat: 8 „Er laaft ſo lieblich dorch de Hals, mer hockt wie angeworzelt, Mer leppert als und leppert als, uff emol, bauf geborzelt.“ Der 1928er ſoll alſo nicht werden, wie manch letzter Jahr⸗ gang, der ſicher keinen Herbſtzauber ausgelöſt hat und von denen Julius Stum geſagt hat: „Wer den getrunken hat und will nicht gräßlich enden, Der muß auf ſeiner Lagerſtatt, ſich Stund um Stunde wenden, Sonſt friſt der Wein mit Säuremacht, den Magen durch in einer Nacht.“ Nun iſt es losgegangen das Herbſten und Ernten des Weins. Ja, dieſe fröhlichen Erntefeſte, in ihrem Glanz und in ihrer Freude, wie ſie vor 100 Jahren noch in unſerer Gegend üblich waren, ſie haben ihren Reiz verloren. Man kennt den Weinbau in unſerer Gegend heute ſoviel wie nicht mehr, wenn auch jeder im eigenen Garten ſeinen eigenen Herbſt hat und ſeine eigene Ernte. Das Fäßchen, das im Keller ſchon lang genug bereit liegt, iſt auch ſchon bald ſeit Jahren nicht mehr mit einem Guten gefüllt geweſen. In den Häfeles⸗ kneipen, die 1828, alſo vor einem Jahrhundert noch in der ganzen Bergſtraße zu finden waren, herrſchte ein lebhafter Verkehr. Beim Verzapfen wurde nach außen hin eine ge⸗ wiſſe Ordnung eingehalten. Hatte der eine ſeinen abgebbaren Neuen abgeſetzt, ſo kam ein anderer an die Reihe. Es hielt dies freilich andere davon nicht ab, heimlich inzwiſchen zu ver⸗ kaufen. Wohl war damals das Weinausſchänken in Privat⸗ häuſern verboten, da tat aber nichts, denn dieſe Weintrinker— und viele alte Mannemer waren dabei— wußten ganz genau, wo es für einige Kreuzer einen guten Neuen gab. Der 1828er war freilich nicht der beſte, aber er ging noch. Und das Wein⸗ räuſchle, das der Herbſtzauber vor 100 Jahren ſo gut wie heute brachte, es gehört einfach zum Herbſt, zur Traubenleſe, ja zum Weinexntefeſt. Man braucht dann nur ſolche Obſtbäume zu betrachten, die noch mit einem reichlichen Behang ſchöner Aepfel und Birnen verſehen ſind. Da betrachte ich ſoeben einen wohlbeſetzten Reinetten⸗Apfelbaum. Er wird ſeiner großen Güte und Trag⸗ barkeit wegen in unſerer Gegend ſehr geſchätzt. Oder ſehen wir uns einmal eine Buſchobſtform mit der ſchönen Gellerts⸗ butterbirne an, die ſoeben vom Baum gepflückt wird. Eine große, ſchöne Frucht, auf grünlich⸗gelbem Grunde, meiſt rings⸗ um von farbigem Roſt überzogen. Oder ſehe dir einen ſich gelbfärbenden Zwetſchenbaum an, die noch mit tiefblauen Früchten hängen. Möchte doch bei der Ernte dieſer Früchte jeder bedenken, daß wir an unſeren Obſtbäumen Lebeweſen zu behandeln haben, Pflanzen, die uns alljährlich ſchon mit unſerem reichen Flor uns erfreuen, wo wir überdies eine große Hoffnung auf eine überaus reiche Ernte in manchen Jahren ſetzen können. In der Nachkriegszeit ſind wir durch überaus häufige Obſtdiebſtählen gewohnt, das Obſt etwas früher zu ernten, wie es ſein ſollte. Die Haltbarkeit leidet, das Obſt wird welk, der Geſchmack, das Aroma des zu früh geern⸗ leten Obſtes läßt viel zu wünſchen übrig. Baumreifes Obſt ſollte geerntet, baumreifes Obſt in den Obſtkeller kommen. Man möchte ſorgen, daß auch trockene Früchte eingelagert werden. Auch beſchädigtes Obſt darf nicht in den Keller, denn das alte Sprichwort: auch faul wird ſein Geſell“, hat auch noch heute ſeine Berech⸗ tigung. Hortulanus. Die ungeklärte Mordſache Mehle * Grünſtadt, 17. Okt. Am Mittwoch fand in der Mord⸗ ſache Mehle, die noch immer ihrer Aufklärung harrt, ein Lokalter min ſtatt. Eine Zeugin hatte nämlich angegeben, daß ſie den unter Mordverdacht ſtehenden Tüncher Schöne⸗ berger am Tage der Bluttat in der Vorſtadt geſehen habe. Es wurde nun an Ort und Stelle nachgeprüft, ob Schöneberger in der von ihm angegebenen Zeit von dem Ort, an dem er ge⸗ ſehen wurde, bis zu ſeinem Arbeitgeber gelangen konnte. Ueber das Ergebnis dieſes Verſuchs iſt nichts bekannt geworden. Jedenfalls iſt aber ſtark zu wünſchen, daß in die bisher doch noch recht verſchleiert liegende Mordſache bald Licht kommt! Kölnäsche Illustrierte heute neu Zu bezlehen in der auptnebenstelle 2 1,%, den Nebenstellen Weldhofstr. 6, Schwetzlngerstr. 19/0 und Neerfeldstr. 11. sowie durch unsere Trägerinnen Theater und Muſik Uraufführung am Mainzer Stadttheater. Am Mainzer Stadttheater erlebte die Tragikomödie des jungen Deutſch⸗ Tſchechen Joſef Otto Günther:„Der große Wurf“ ihre Uraufführung. Günther iſt dem großen Publikum gegen⸗ über ein homo novus, obgleich er bereits eine ganze Reihe von Dramen verfaßt hat und ſowohl von dem preußiſchen Miniſterium für Kunſt und Wiſſenſchaft als auch von dem tſchechiſchen Volksbildungsminiſterium mit Preiſen aus⸗ gezeichnet worden iſt. In allen ſeinen Werken ſucht der, 1893 in Außig geborene Dichter den ſozialen Ausgleich zu finden, den ja unſere Zeit ſo gebieteriſch verlangt. Er kämpft gegen die Schablone, gegen eingeniſtete Vorurteile, gegen die Ge⸗ ſellſchaft, die jede individuelle Regung erſtickt und an die Stelle der Gerechtigkeit eine Rechtsmaſchine ſetzt. Er iſt Re⸗ volutionär, nicht im politiſchen, wohl aber im allgemein menſchlichen Sinn. Auch ſein neueſtes Werk atmet dieſen kämpferiſchen Geiſt, indem es das altbekannte Thema von der Tragik des verkannten Künſtlers aufgreift und in einer allerdings originellen Weiſe abwandelt. Die beiden erſten Akte ſind recht handlungsreich, dramatiſch wirkſam und mit Spannung geladen. Sie enthalten überdies eine Reihe ſehr geſchickt aufgebauter Szenen mit flottem Dialog und gut ge⸗ ſchauten und lebendig geſtalteten Typen. Leider hat aber der Dichter aus literariſchem Ehrgeiz und in dem Wunſch, ſeine Tendenz bis zu Ende durchzufechten, einen dritten angefügt, der ſtark abfällt und beſſer weggeblieben wäre. Günthers neueſtes Drama, das die Mainzer Bühne aus der Taufe hob und das mit ſeiner Miſchung von Bohémetum und Krimi⸗ naliſtik zu Anfang ſtark zu feſſeln vermag, iſt gewiß kein „großer Wurf“ und es wird auch ſicherlich nicht den erwarteten Erfolg haben. Immerhin aber darf man der Intendanz dankbar ſein, daß ſie dieſes Stück uraufführte und damit verkannten 5 ſprachen ſamt und ſonders den höchſten Anforderungen. Das Publikum nahm die Tragikomödie mit Intereſſe entgegen. Nach dem zweiten Akt ſetzte ein ſpontaner und lang anhalten⸗ der Beifall ein, der die Darſteller immer wieder an die Rampe rief. Der dritte Aufzug begegnete indeſſen nur mäßigem Beifall. Aus dem Kölner Muſikleben. Im erſten Gürze⸗ nichkonzert lernte man des ſchwediſchen Komponiſten Kurt Atterberg C⸗dur⸗Sinfonie(Nr. 6) in Ur⸗ aufführung kennen. Das Werk wurde bereits viel er⸗ wähnt, iſt ihm doch in dem internationalen Preisausſchreiben der Columbia Phonograph Company in Newyork aus Anlaß der diesjährigen Schubert⸗Jahrhundertfeter unter rund 500 Werken aus 28 Ländern der erſte Preis von 10 000 Dollar zu⸗ erkannt worden. Als Ziel des Preisausſchreibens war be⸗ zeichnet worden„das Schaffen von Orcheſterwerken, die, von modernem Geiſt erfüllt, ausgeſprochenermaßen von der Kraft der Melodie getragen werden, ähnlich wie dies etwa in den Sinfonien Schuberts der Fall iſt.“ Der Komponiſt der Neu⸗ heit legt, wie durchaus begreiflich, Wert auf die Bekanntgabe, daß die Hauptthemen ſowie größere Teile des erſten und dritten Satzes ſchon in der Skizze vorlagen, ehe das Aus⸗ ſchreiben veröffentlicht wurde. Als bedeutendſter der leben⸗ den ſchwediſchen Tonſetzer geltend und im übrigen in Stock⸗ holm als Dipl.⸗Ingenieur beim Königl. Patentamt und Diri⸗ gent wirkend, iſt Atterberg als Komponiſt Autodidakt. Für die Dispoſition der jetzt gehörten Sinfonie war in der Haupt⸗ ſache die klaſſiſch⸗romantiſche Form maßgebend und gerade auch nach dieſer Richtung zeigt Atterberg eine bedeutende Könnerſchaft, die einen beträchtlichen Beſtand an eingängiger Melodik mit viel Temperament und packender, vor Ausſchrei⸗ tungen ſorglich ſich hütender Kraft in den Dienſt der ſinfoni⸗ ſchen Rhetorik ſtellt. Weniger durch Originalität ſich aus⸗ zeichnend, auch nicht gerade ein markant umriſſenes tonſetzeri⸗ ſches Profil in die Erſcheinung treten laſſend, ſehen wir die Themen mit großer Kunſt behandelt und blühender Wohllaut ſchmeichelt dem Ohre. In den zweiten der drei Sätze ſind ſchwediſche Volksmotive mit vielem Geſchick verwoben. Unter den Zwiſchenſätzen fällt eine recht humorvolle Fugenparodie auf mit dem von einem einzigen Tone(leere Saite)„kontra⸗ punktierten“ Thema. Von Hermann Abendrot h und ſeinem ausgezeichneten Orcheſter in glänzendem Stile interpretiert, erzielte die von mode ner kompoſitoriſcher Technik nur das it ſehr vorteilhafte Eindrücke und der on Stockholm gekommene roth und der ausführenden Künſtlerſchar bedankte, ſah ſich herzhaft ge⸗ feiert. Hatte zu Anfang des Abends der Einleitungschor aus Bachs Kantate„Lobet Gott in ſeinen Reichen“ den Gürzenich⸗ chor auf voller Höhe der Leiſtungsfähigkeit bewährt, ſo war im Mittelpunkte der Vortragsfolge das ſoliſtiſche Element durch Elly Ney vertreten, die in der Art ihrer mäunlich kraftvollen Akzente lebhaft an Tereſa Carreno erinnernd, das Brahms' ſche Klavierkonzert B⸗dur mit bravvouröſem Elan und rein pianiſtiſch recht kultiviert vortrug. Paul Hiller. Probleme des Alltags Liebe und Vitamine Die Schönheit bringt, als Kapital, den Frauen Glück und Segen. Nur wenige Männer treffen die Wahl des guten Charakters wegen. Noch immer iſt ein hübſches Geſicht als Sehnſuchtsziel erſchienen Man wählt ja auch die Nahrung nicht nach Eiweiß und Vitaminen. Sünden und Fehler Kein Menſch iſt frei von kleinen Sünden, ob er auch ſelbſt ein Muſter ſei; der Kluge weiß ſie zu ergründen, der Narr nur wähnt ſich fehlerfrei. Es iſt im Leben unentbehrlich, daß man daneben zielt und irrt. Ein Fehler wird erſt dann gefährlich, wenn er uns zur Gewohnheit wird. Fühlbare Liebe Nie iſt ein Mann verliebt im Leben, ſo lang er es nicht deutlich fühlt Er fühlt ja auch, wenn Welten beben und wenn im Magen Hunger wühlt. Er fühlt ja auch, wenn ihm der Himmel des Blitzes kalten Schlag beſchert, und wenn ihn im Verkehrsgewimmel ein Auto jählings überfährt. Puck. „Ein fauler Apfel machet ſchnell, daß 1 * r nne nnd lr 655 —.— Freftag, den 19. Oktober 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] „Seite. Nr. 487 Der Gladbecker g In der geſtrigen Verhandlung in dem Mordprozeß Hußmann in Eſſen wurde die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. Im ganzen waren 30 Zeugen geladen. Be⸗ ſonders eingehend war die Vernehmung des Kriminalkom⸗ miſſars Klingenhöfer aus Gladbeck über die Blutflecken, die bei dem Angeklagten feſtgeſtellt wurden. Der Zeuge er⸗ klärt, daß die Hände von Hußmann rein geweſen waren. Dagegen hätte er ſofort an jedem Schuh auf einer Seite und an der Spitze des einen Schuhs Blutflecken gefunden, die an⸗ ſcheinend friſch waren. Er habe darauf die Schuhe an ſich genommen, in der Wohnung eine Unterſuchung abgehalten und dabei den Anzug des Angeklagten, den dieſer in der Mordnacht trug, in ordnungsmäßigem Zuſtande vorgefunden. Der Anzug ſei trocken geweſen. Mit den Kleidungsſtücken des Angeklagten ſei er dann in die Wohnung des ermordeten Daube gefahren, wo ihm aufgefallen ſei, daß der Mantel friſche Blutflecken zeigte. Darauf habe der Kriminalbeamte eine neue Unterſuchung in der Wohnung des Angeklagten vorgenommen. Das Taſchentuch, das Hußmann in der Mordnacht trug, ſei nicht gefunden worden, dagegen in der Aktentaſche eine längere Scheide, aus der das Meſſer fehlte. Der Angeklagte bemerkte, er habe das Meſſer bei einem Diebesalarm verloren, den Ort habe er jedoch nicht an⸗ zugeben vermocht. Im weiteren Verlauf der Vernehmung proteſtiert Hußmann gegen die Art ſeiner Vernehmung durch den Kriminalkommiſſar Klingenhöfer, in deſſen Verhalten die Verteidigung eine Verhöhnung des Angeklagten er⸗ blickt. Der Zeuge teilt ſchließlich noch mit, daß das Oberhemd, das der Angeklagte in der Mordnacht trug, an der Mau⸗ ſchette einen dünnen Blutſtreifen gehabt habe. Sodann kamen zwei Briefe zur Verleſung, die der Angeklagte aus dem Unterſuchungsgefängnis an ſeinen Freund Pfeilſticker in Dortmund richtete, in denen wiederum ſcharfe Ausdrücke gegen die Kriminalbeamten enthalten ſind. Bei der Ver⸗ l Aus dem Lande Schweres Unglück im Kaliwerk Buggingen Buggingen, 18. Okt. Im Kalibergwerk Buggingen ereignete ſich heute morgen 78 Uhr ein ſchwerer Unfall. In einem Abban ſtürzte eine mehrere Quadratmeter große und etwa 15 Zeutimeter dicke Salzſchale aus zwei Meter Höhe ab und begrub einen Steiger und fünf Arbeiter unter ſich. Von den Verunglückten wurde der ledige Arbeiter Adolf Schlegel aus Niederrinſingen getötet. Vier weitere Arbei⸗ ter und der Steiger Schleuſer erlitten Verletzungen. Drei der Verletzten wurden nach Freiburg überführt. Zu dem ſchweren Unfall erfahren wir noch folgendes: Der bedauerliche Unfall ereignete ſich in einer Tiefe von 800 Meter auf iener Abbauzelle, die in nördlicher Rich⸗ tung von Buggingen liegt. Bei dem Unfall wurde der För⸗ dermann Ernſt Zeller aus Britzingen ſchwer verletzt, eben⸗ ſo der Oberhäuer Joſeph Wölfle aus Seefelden, der aus Oberkirch ſtammt. Leichtverletzt wurde der Revierſteiger Fritz Schleuſer aus Seefelden, der aus dem Anhaltiſchen ſtammt, und der Fördermann Alois Blöchel aus Uebelheim, deſſen Heimat Bayern iſt. Der gleichfalls verletzte Fördermann Guſtav Nußbaumer aus Laufen bei Müllheim befindet ſich in ſeiner Wohnung, während die übrigen Verletzten nach Frei⸗ burg überführt werden mußten. Zwei Aerzte eilten auf die Kunde vom Unfall ſofort nach dem Werk, ebenſo trafen zwei Sanitätsautos zur Ueberführung der Verletzten alsbald ein. Außer den Verletzten iſt der Fördermann Adolf Schlegel aus Niederrinſingen getötet worden. Die Verletzten haben über den Hergang des Unfalls wenig ausſagen können. Das Unglück ereignete ſich überraſchend ſchnell, ohne daß vorher irgendwelche Anzeichen für das Abſtürzen der Salzdecke vorhanden waren. Aus der Pfalz Raubüberfall * Waldſee bei Speyer, 18. Okt. Wie uns erſt jetzt mit⸗ geteilt wird, wurde am Abend des 13. Okt. am Rheindamm zwiſchen hier und Altrip, im Banne von Waldſee auf den 22 Jahre alten ledigen Tagner Guſtav Falk aus Brühl i. Baden ein Raubüberfall verübt. Falk fuhr an dieſem Abend gegen 9 Uhr mit dem Fahrrad nach Waldſee, um ſeine Braut zu beſuchen. Er bemerkte aus einer gewiſſen Entfer⸗ nung im Lichtſchein ſeiner Fahrradlampe zwei Männer, die zu beiden Seiten des Weges ſtanden. Als er ſich dieſen näherte, verſetzte ihm einer plötzlich einen Stoß in die Seite, während der zweite am Sattel des Rades herumzerrte, ſodaß Falk abſtürzte. Die beiden Angreifer forderten dann von Falk ſein Geld. Als er erwiderte, daß er kein Geld habe, ſchlug man ihm mit der Fauſt gegen den Hals, ſodaß Falk ſamt ſeinem Fahrrad wieder auf den Boden ſtürzte. Einer der Räuber kuiete auf Falk und hielt ihn feſt, während deſſen Helfer Falks Taſchen durchſuchte und ihn eines 20⸗Markſcheins beraubte, den Falk in ſeiner Hoſentaſche loſe bei ſich führte. Die Täter ergriffen dann in dem nahen Wald die Flucht. Sie können nicht mehr genau beſchrieben werden, wodurch ihre Ermittelung leider erſchwert iſt. Abiturſenlenmord nehmung des nächſten Zeugen, Kriminalaſſiſtent Achenbach, werden einige Widerſprüche in dem Vernehmungsprotokoll feſtgeſtellt, die ſich insbeſondere auf die Haltung des Ange⸗ klagten und das angebliche Naſenbluten beziehen. Die wet⸗ tere Verhandlung bringt wenig Neues. Weinprozeß in Landau Das Schöffengericht Landau verhandelte am 17. Okt gegen den Winzer Eduard Michael, gen. Adolf Siener, aus Birk⸗ weiler wegen eines Vergehens wider das Weingeſetz. Der Angeklagte hatte als verantwortlicher Leiter des mütterlichen Betriebes weder ein Wein⸗, noch ein Keller⸗ und Kontroll⸗ buch geführt und nachweislich entgegen ſeinen Bekundungen 15 060 Liter Weiß⸗ und 1453 Liter Rotwein in Verkehr ge⸗ bracht oder noch eingelagert. Nach ſeinen eigenen Angaben hätte er ungefähr 13 000 Liter hergeſtellt. Er machte bei ſeiner Vernehmung ſehr widerſprechende Angaben über den Bezug und die Verwendung von Zuckermengen. Bei einer Kontrolle im Monat März 1928 wurde durch den ſtaatlichen Weinkon⸗ trolleur der Inhalt zweier Fäſſer beanſtandet. Die Unter⸗ ſuchung durch die Kreisverſuchsſtation in Speyer und durch drei Zungenſachverſtändige bezeichnete den Wein als über⸗ ſtreckt und über zuckert; dem Alkoholgehalt nach hätte der Wein ein Moſtgewicht von 94 Grad nach Oechsle haben müſſen, während die Moſtgewichte für den Jahrgang 1927 in Birkweiler durchſchnittsweiſe 55 Grad betragen haben. Die als Sachverſtändige gehörten Weinhändler bezeichneten den Wein als keine Handelsware. Dem Antrag des Staatsanwalts gemäß wurde der Angeklagte wegen eines Vergehens der vorſätzlichen Weinfälſchung und der beabſichtigten Inverkehrbringung nach 8 103 de. R. St. G. B. zu einer Gefängnisſtrafe von drei Wochen und 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der beſchlagnahmte Wein, insgeſamt 5500 Liter, wird eingezogen. f I Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Amtsgericht Mannheim 5 Der Reiſende P. L. war vor dem Kriege und vor der Inflation Bäckermeiſter und hatte es zu Wohlſtand gebracht. Infolge der Inflation verlor er ſein Vermögen. Auch mußte L. wegen einer Kriegsverletzung ſeinen Beruf aufgeben. Er wurde Reiſender verſchiedener Firmen, insbeſondere für eine Mehlgroßhandlung, bei der er 1“ Jahre als Proviſionsreiſen⸗ der tätig war. Am 21. Junt 1928 wurde er wegen eines mehrere Jahre zurückliegenden Sittlichkeitsverbrechens ver⸗ haftet. Als L. infolge ſeiner Verhaftung bei ſeiner Firma nicht erſchien, ließ dieſe Nachforſchungen anſtellen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte bei einer größeren An⸗ zahl von Kunde nGelder in Höhe von über 8000„/ wohl ein⸗ kaſſtert, aber nicht an die Firma abgelfefert hatte. Befragt, ſenen Schrank in einem möblierten Zimmer bei einer hieſigen Familie, wo er ſeit mehreren Jahren wohnte. Als in dem Schrank nachgeſehen wurde, befand ſich darin lediglich eine große Menge wertloſes Inflations⸗ geld. Gegen ſeine Verhaftung hatte er Beſchwerde eingelegt, weil er hoffte, auf freien Fuß geſetzt zu werden, um dann die Angeelgenheit mit ſeiner Firma regeln zu können. Die 8000% ſeien ihm geſtohlen worden. Die Feſtſtellungen in der Beweisaufnahme in der Haupt⸗ verſammlung haben ergeben, daß der Angeklagte ſeit Mai 1927 fortgeſetzt für die Firma einkaſſierte Beträge immer erſt nach —4 Wochen und oft noch ſpäter abgeliefert hatte. Als Grund dieſer ſpäten Ablieferung gab er an, daß zahlreiche Kunden nicht während der Zeit bezahlt hätten, innerhalb der ihnen ein Prozent Abzug gewährt wurde. Trotzdem habe er aber ſolchen Kunden den Abzug gewährt, auch wenn ſie erſt lange Zeit nach der feſtgeſetzten Friſt bezahlten. Er habe dadurch größere Schwierigkeiten mit ſeiner Firma bekommen. Auf der anderen Seite haber er aber befürchtet, die Kunden zu ver⸗ lieren, wenn er ihnen nicht entgegenkomme. Auf dieſe Weiſe ſei er dazu veranlaßt worden, die Abzüger zu gewähren und die Differenz aus ſeiner eigenen Taſche draufzulegen. Darum konnte er ſeiner Firma die einkaſſierten Gelder nicht früher aushändigen. Auch habe er eine Entdeckung ſeiner Manipu⸗ lationen durch ſeine Firma befürchtet f Dem Gericht erſcheint die Erzählung des Angeklagten umſo unwahrſcheinlicher, als der Angeklagte in allen derarti⸗ gen Fällen gar nichts verdient hätte, weil L. von der Firma ein Prozent bekam und dieſes Prozent dann den Kun⸗ den gewährte. Außerdem wurde in der Hauptverhandlung an Hand von Belegen feſtgeſtellt, daß der Angeklagte auch in zahlreichen anderen Fällen einkaſſierte Gelder, die innerhalb der Abzugsfriſt bezahlt wurden, zurückgehalten hat. Dieſen Feſtſtellungen begegnete der Angeklagte ebenfalls mit nicht glaubhaften Erklärungen. Das Gericht, Vorſitzender Amts⸗ gerichtsrat Schmitt, verurteilte den Angeklagten wegen Untreue und Unterſchlagung zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten. 10 Tage der Unterſuchungshaft werden ange⸗ rechnet. Wie wir hören, hat der Angeklagte Berufung eingelegt. 5 ch. wo das Geld geblieben ſei, verwies ex guf ſeinen ver ſch loſ⸗⸗ Veranſtaltungen Freitag, den 19. Oktober Theater: Nationaltheater:„Trommeln inder Na ch Ke .00 Uhr.. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Revue:„Es liegt in— Luft“..00 Uhr. Vorkräge; Kunſthalle: Prof. Dr. Pinder:„Das Problem der Ge⸗ neration“. Freier Bund. Abt, II..15 Uhr. 1 8 Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Eva in Seide“.— Schauburg „Ang ſt“.— Capitol:„Die Revolutions hochzeit. Scala:„Die kleine Sklavin“.— Glorig:„Caſano⸗ vas Erbe“.— Ufa⸗Theater:„Heimkehr“.— Ufa⸗Palaſt⸗ Ludwigshafen:„Die kuſtig en Vagabunde“.— Palaſt⸗ Theater:„Sein letzter Befehl. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 11—5 Uhr. Kunſthalle: 101.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1, 35 lihr.— Muſenm für Nature und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm von 85 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr, Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. Sportliche Rund ſchan Handball in der B. T. Die noröbadiſche Meiſterklaſſe hat, bis jetzt durch die gute Witte⸗ rung begünſtigt, den größten Teil der Vorrunde programmgemäß hinter ſich gebracht. Im Wechſel der Kämpfe zeigen ſich mit aller Deutlichkeit die Stärken und Schwächen der Beteiligten. 2 Maun⸗ ſchaften ſind noch ohne Niederlage. Von dieſen nimmt Ziegel⸗ haufen den erſten Platz ein, wobei nicht zu vergeſſen iſt, daß der Spitzenreiter verhältnismäßig oft den Vorteil des eigenen Platzes geneßen durſte. 62 Wein heim und Pol. Heidelberg folgen Aber auch Tgde. Heidelberg, iſt trotz ihrer beiden knappen Nieder⸗ lagen nicht ſchlechter. Der augenblickliche Tabellenſtand: — — Vereine Spiele gew. unent, verl, Punkte Tore Tage. Ziegelhauſen 4 2 2 0 6 20719 62 l 5 9 2 0 1 4 14:11 Pol. Heidelberg 2 1 1 0 8 955 Tage. Heidelberg 3 1 939 2 16246 Jahn Weinheim 2 0 1 1 1:7 TV. Rohrbach 2 0 0 2 0 3111 Die Spiele des kommenden Sonntags ſehen als wichtiges Treffen das vorverlegte Spiel Ziegelhauſen— 62 Wein hei m. Ge⸗ lingt es Ziegelhauſen dem Gegner weiteren Punktverluſt beizu⸗ bringen, werden ſie wohl Vorrundenſieger bleiben. Alle An⸗ ſtrengungen wird der Meiſter Pol. Heidelberg machen um durch einen Sieg über Jahn Weinheim den Anſchluß zu be⸗ halten. In Rohrbach müßte Tade Heidelberg erfolgreich bleiben Gruppe II: Karlsruher 1846 Pol. Karlsruhez Brötzingen— Durlach.* Gruppe III: Ottenheim— Jahn Freiburg. 8 Die Spiele im Mannheimer Gau tragen bereits entſcheidenden Charakter. An dem Ausgang iſt insbeſondere der ſpielfreie Ta⸗ bellenführer Rheinau intereſſlert. In Seckenheim ſtehen ſich die beiden noch Unbeſiegten TV. Seckenheim u. Jahn Neckarau gegenüber. Ein Erfolg in Seckenheim wäre für die letzteren ein großer Gewinn. TV. 1846— TV. Sandhofen heißt das audere Treffen. Je eine Niederlage haben beide Mannſchaften zu ver⸗ zeichnen, ſodaß der neuerdings Unterlegene aus dem vorläufigen Wettbewerb ausſcheiden würde. Tb. Germania ſetzt ebenfalls aus, % 2 TV. Pferbeſport Grunewald(18. Oktober) 1. Kinder⸗Troſtrennen. F. Zwei, 3000. 1200 Meter: 1. Dr. G. Thomſens Held(A. Ebert); 2. Anskar; 3. Rohrpoſt. Ferner liefen: Mynheer Neuer Ülſter, Stilicho, Falſtaff. Tot; 251. Pl: 67, 21, 30:10, 2. Studenten⸗Rennen. F. Dreij. 3000. 1800 Meter: 1. R. Nun⸗ bergs Oreſtes(O. Schmioͤt); 2. Gerald; 3. Leichte Jſabel, Ferner lieſen: Parmenides, Meton, Edler von Lorch, Königskerze. Tot: 21. Pl: 12, 14, 15:10. 3 Ginſter⸗Rennen. F. zweij. 5500 J. 1400 Meter: 1. L. Sklareks Wilfried(E. Haynes); 2. Agitator; 3. Arabella. liefen: Roſenlippe, Friderun, Oruk. Tot: 21. Pl: 16, 21:10. 4. e 8200. 3000 Meter: Dr. E. Thomſens Impreſſioniſt(K. Narr) 2. Löwenherz 2; 3. Patrizier. Ferner liefen: 1 Oloͤwiga, Fehrbellin, Linz. Tot: 24. Pl: 1g, 25, 17:10. 5. Herbſt⸗Preis. F. drei⸗ und vierj. Stuten. 13 500% 2200 Met.: 1. Geſt. Myolinghovens Poſtenkette(E. Grabſch); 2. Hauptgeſt. Alte⸗ felos Aditja(E. Huguenin); 3. O. Blumenfeld⸗R. Samſons Herz⸗ königin(E. Haynes). Ferner liefen: Otis, Drachenſchlucht. Tot: 98, Pl: 14, 10:10. 6. Heide⸗Rennen. F. Zweij. 4100./ 1000 Meter: Weinbergs Mantegnal(O. Schmidt); 2. Targulnſa; 3. Moeve⸗ Ferner liefen: Gunhilda. Tot: 18. Pl: 11, 14:10. 7. Preis der Rotröcke. 3000. 2400 Meter: 1. G. Maſons Heldier (J. Göbl); 2. Morgenſtern; 3. Veleda. Ferner liefen: Lindwurm, Weltwanderer, Andovera, Laß ſein, Nukria, Lederſtrumpf, Sone⸗ hilde, Mörus, Arndt, Boruſſia. Tot: 94. Pl: 93, 18, 70:10.. und W. Ferner 1. A. u. C. v. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas 0 Neue Mannheimer A808 0 G. m b., Mannheim, E 6. 1 Direktion Ferdinand Heyme, 3 Chefredakteur Kurt Fischer— Berantwortl. Redakteure! Für Politik: H. A. Meißner ⸗ Richard Schönfelder 5 lleton; Dr. S Kaßſer— Kommunalpolitif und Lokales: vart und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Nart Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter 8 Die Vorfleile Jer GAS HEIZUNG sichern Sie sich Hur bei xIichfiger Wer i der Ofengrögße,. der OSfentype, des Aufstellungsortes, SSWle Benutzung der Gassoenderfarife. Kostenlose Bere fung: 47 7 Städtische Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke, K So gesund Wẽ1i KINDER Reinheit und Güte übertroffen; sie Haut der Kinder die Nivea- Jungens wird auch ſhr Kind aussehen, wenn Sie es bis zum O, Lebens-: jahre nur mit baden und waschen. An Milde, Zrztlicher Vorschriſt besonders für die empfindliche und zarte Freis 70 Pig. 2 8 Sie brauchen SElF E ist sie un- wird nach hergestellt. 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Man ſah darin keine Abſchreckung, ſondern eher einen Anreiz zum Verbrechen. Die Zuchthaus⸗Leitung hat aber an ihrer Methode feſtgehalten und iſt darin von der vorgeſetzten Staatsbehörde unterſtützt worden. In der Welt der Verbre⸗ cher erfreute ſie ſich deshalb ſteigender Beliebtheit. Es war michts Ungewöhnliches, daß ein hartgeſottener Verbrecher vor ſeiner Verurteilung den Richter bat:„Herr Präſident, ſchicken Sie mich nicht nach Dannemore, ſchicken Sie mich nach Sing Sing.“ Die Beliebtheit des Zuchthauſes in der Verbrecherwelt wird jetzt zweifellos noch ſteigen. Denn das neue Gebäude ſiſt nach den Schilderungen der Newyorker Blätter ſo gut und modern ausgeſtattet, daß den Verbrechern der Aufenthalt in bieſen Räumen ſicher ſehr gut gefallen wird. Seit 103 Jahren ſteht das alte Zuchthausgebäude ober⸗ Halb des Hudſonfluſſes auf einem Felſen, der einen prächtigen. Ausblick auf das Hudſontal bietet. Die Zahl ſeiner„Bevöl⸗ kerung“ wechſelte ſtändig. In den letzten Jahren belief ſie ſich durchſchnittlich auf rund 1700 Sträflinge im Jahre. Dieſe ganze„Belegſchaft“ ſoll in das neue Gebäude überſiedeln. Es wird beſonders hervorgehoben, daß der Neubau nur ver⸗ hältnismäßig wenig Koſten verurſacht hat. Er iſt mit einem Aufwand von fünf Millionen Dollars errichtet worden. Die Sträflinge haben ſeit zehn Jahren mit wirklicher und begreif⸗ licher Freude an dem Neubau gearbeitet und dem Staate da⸗ durch eine Menge Baukoſten erſpart. Sie ſelbſt haben ſich dadurch eine Strafanſtalt verſchafft, in der ſie es voraus⸗ ſichtlich noch beſſer haben werden, als in dem alten Zuchthaus. Das neue Zuchthaus von Sing Sing iſt in verſchiedene Klaſſen eingeteilt, je nach der Art der darin untergebrachten Verbrecher. Für die„vertrauenswürdigen“ Sträflinge ſind 379 Zellen vorhanden, die ein Fenſter nach der Hofſeite be⸗ sitzen. Die anderen Sträflinge werden in Räumen unter⸗ gebracht, die durch Korridore von den großen, breiten Fenſtern getrennt ſind. In jedem dieſer Räume können rund 700 Ge⸗ fangene untergebracht werden. Die Einzelzellen ſind groß und breit, ſind jede mit einem Bett, einem Stuhl und einem Tiſch verſehen und in Bezug auf die Inſtallation ganz modern eingerichtet. Zu irgend einer Stunde des Tages erhält jede Zelle Sonnenlicht. Die Sträflinge, die in den oberen Stockwerken untergebracht ſind, genleßen einen prächtigen Blick auf das Hudſontal, das ſich weithin zu beiden Seiten des Zuchthauſes erſtreckt. Einſchließ⸗ lich der Mörderzellen, aus denen der Weg auf den elektri⸗ ſchen Stuhl führt, faßt das neue Zuchthausgebäude 1768 Sträflinge. e b 0 Se 5 Italien Wein von der Quelle In dem Dorfe Marino bei Rom, einem durch ſeinen Weinreichtum bekannten Ort, floß zu Beginn der Woche der Wein buchſtäblich in Strömen. Es wurde das„Feſt der Weintraube“ gefeiert, das ſeit Jahrhunderten überliefert iſt und bis in die klaſſiſchen Zeiten zurückgehen ſoll. Die beiden öffentlichen Brunnen des Ortes ſpendeten nicht Waſ⸗ ſer, ſondern Wein, der eine weißen, der andere roten. An ſedem Brunnen ſtanden Mädchen des Ortes und reichten den Durſtigen von dem köſtlichen Naß. Es erhielt aber jeder nicht mehr als ein Glas auf einmal. Der Zudrang war ſo groß, daß es wohl keinem gelungen iſt, zweimal bis an die Stätte des Freitrunkes vorzudringen. ö Eine Liebe, die dreißig Jahre Geheimnis blieb Verhaftung einer zweiundfünfzigjährigen Frau namens Concetia Dane o, die ſeit dreißig Jahren als Mann verkleidet in einem Arbeiterviertel Neapels lebt und unter dem Namen Alfons Oneſti bei allen bekannt und beliebt war, hat wegen der abenteuerlichen Geſchichte der Ver⸗ Hafteten nicht geringes Aufſehen erregt. Die Daneo lernte vor etwa dreißig Jahren einen verheirateten Mann kennen und wurde bald deſſen Freundin. Sie überſiedelte deshalb auch von ihrem Geburtsort Fuorigrotta nach Neapel, um dem Ge⸗ Nebten nahe zu ſein. Um ſich aber vor dem Zorn und der Rache der betrogenen Frau zu ſichern, erdachte ſie einen Kriegsplan. Sie verwandelte ſich in einen Mann, ſchnitt ſich das Haar ab und trug von nun an nur noch Männerkleidung. Da ihr Freund, der noch heute in einem Zementwerk in Neapel die Stelle eines Aufſehers bekleidet, ihr in der Fabrik eine be⸗ ſcheidene Anſtellung verſchafft hatte, lebte ſie von ihrer Hände Arbeit und erwarb ſich allgemeine Achtung. So konnte das Paar ein Menſchenalter hindurch ſeine Beziehungen aufrecht⸗ erhalten. Die beiden galten ſogar bei den Leuten als vorbild⸗ liche Beiſpiele einer unerſchütterlichen Freund⸗ ſchaft, die allgemein bewundert wurde. Wie die Dane im Verhör bekannte, hatte ſie ihr Freund ſogar mit der Gattin bekannt gemacht. Sie war häufig zum Eſſen eingeladen, und in der Unterhaltung wetteiferte die betrogene Frau mit der Rivalin im Lob des Gatten und Liebhabers. Türkei Türkiſche Geheimgeſellſchaften In Smyrna iſt die Polizei einer geheimen Geſellſchaft auf die Spur gekommen, die aus Türken, Armeniern und Per⸗ ſern beſteht. Die unmittelbaren Zwecke der Geſellſchaft ſind nicht politiſcher Art. Vielmehr ſind die Anhänger der Geſell⸗ ſchaft noch dem alten Glauben ergeben, wie er in den Sultans⸗ zeiten herrſchte und haben ſich zuſammen getan, um ihn weiter gemeinſam auszuüben. Die in Smyrna entdeckte Gruppe iſt offenbar nur der Zweig einer weitverbreiteten Organiſation, die ihr Hauptquartier in Konſtantinopel hat. Aus den reli⸗ giöſen Beſtrebungen der Geſellſchaft ergibt ſich von ſelbſt, daß ihre Mitglieder der gegenwärtigen Regierung feindlich ge überſtehen. Die türkiſche Regierung iſt deshalb auch entſch Die . ſen, ſtreng gegen die Geſellſchaft vorzugehen und unnachſicht⸗ lich Gericht zu halten. Blitküber die Sing f Beſonders eingehend ſchildern die Newyorker Blätter die Kücheneinrichtungen des neuen Gebäudes. Die moderne Tech⸗ nik iſt hier überall zur Geltung gekommen. Die Speiſen wer⸗ den den Sträflingen auf Metalltiſchen ſerviert. Es fehlt auch nicht an einer großen Kühlanlage, in der Früchte, Gemüſe und andere leicht verderbliche Nahrungsmittel aufbewahrt werden können. Eine andere bemerkenswerte Einrichtung iſt das Auditorium, das 1800 Perſonen faßt und eine große Bühne mit allem Zubehör beſitzt. Hier werden Konzerte gegeben und Unterhaltungsabende veranſtaltet werden. Vor allem aber wird es hier auch Filme zu ſehen geben. Die Sträflinge freuen ſich auf dieſe Vorſtellungen am meiſten. In beſchränktem Maße gab es auch bisher in Sing Sing ſchon Filmvorführungen und gerade dieſer Umſtand war es, der die Verbrecher zu der Bitte veranlaßte:„Bitte, Herr Präſident, ſchicken Sie mich nach Sing Sing.“ Die Amerikaner laſſen aber auch die religiöſe Seite nicht außer Acht und erweiſen ſich dabei als praktiſche Leute. Aus dem großen Saal des Auditoriums, in dem Theater geſpielt wird und Filme vorgeführt werden, laſſen ſich im Handumdre⸗ hen vier Kapellen herſtellen. Man braucht nur Falttüren und Schiebewände in Bewegung zu ſetzen und die Geiſtlichen kön⸗ nen mit ihrer Predigt beginnen. Wenn man den Gefangenen den Aufenthalt auf dieſe Weiſe ſo angenehm wie möglich macht, ſo ſollte man eigentlich beſon⸗ dere Sicherungsmaßregeln für überflüſſig halten. Die Zucht⸗ hausleitung denkt darüber aber anders. Sie traut ihren Zög⸗ lingen doch nicht über den Weg. Eine hohe Mauer aus Beton und Stahl umzieht das ganze neue Gebäude, Die Mauer wird von acht hohen Wachttürmen überragt. Hier haben dauernd Wachtpoſten ihren Platz, mit Repetiergewehren und Maſchinen⸗ gewehren ausgerüſtet. Von den Wachttürmen aus kann man eine elektriſche Lichtanlage in Bewegung ſetzen, die das Ge⸗ lände rings um das Zuchthaus mit der denkbar größten Hellig⸗ keit überflutet. Auch Scheinwerfer können von den Wacht⸗ türmen aus in Tätigkeit geſetzt werden. Sobald Dunkelheit einſetzt, werden mit Hilfe dieſer Anlagen alle Zugänge zu dem Zuchthaus tageshell erleuchtet. Jede unbefugte Annäherung an das Gebäude wird auf dieſe Weiſe zum mindeſten ſehr er⸗ ſchwert, wenn nicht vollſtändig unmöglich gemacht. Auch wird es keinem Sträfling gelingen, unbemerkt zu entweichen, wenn er trotz der vorzüglichen Behandlung Luſt dazu verſpüren ſollte. Hört man wie der Anſtaltsleiter von Sing Sing über die ihm anvertraute Herde urteilt, ſo wundert man ſich einiger⸗ maßen, daß ſo ſtrenge Bewachungsmaßnahmen getroffen wor⸗ den ſind. Er meint, daß man in den Sträflingen Menſchen vor ſich habe, die ſich im Großen und Ganzen den Vorſchriften wil⸗ lig fügten. Er zweifle z.., ob es in Sing Sing durchſchnitt⸗ lich mehr Lügner gebe als außerhalb. Warum dann die Wacht⸗ türme, die Scheinwerfer, die Wachtpoſten, die Maſchinen⸗ gewehre und die Repetiergewehre?. i Rußland Eine Zeitung für die Zigeuner Um einem dringenden Mangel abzuhelfen, erſcheint in Moskau ſeit kurzem eine Zeitung für Zigeuner. Da die Zigeuner aller Länder dieſelbe Sprache ſprechen, ſo iſt die Zeitung für die Geſamtheit des fahrenden Volkes im Orient wie im Weſten beſtimmt. Sie ſoll nicht über die Zeitereigniſſe berichten, ſondern über das, was die Zigeuner beſonders intereſſiert, über das Leben und Treiben ihrer„Könige“, über große Zigeunerhochzeiten, über den legitimen oder illegitimen Pferdehandel, über das Weisſagen und was ſonſt geeignet ſein mag, die Aufmerkſamkeit eines Zigeunerleſers zu feſſeln. Eine Schwierigkeit ſcheint der neuen Gründung allerdings im Wege zu ſtehen. Wieviele Zigeuner können leſen und ſchreiben? * Welt Perſien Der Frauenſchleier auch in Perſten abgeſchafft Schah Riza Khan, der Beherrſcher von Perſien, hat Ende der vorigen Woche einen Befehl erlaſſen, wonach der „Purdah“, der ſeit altersher in Perſten übliche Frauenſchleier, in Zukunft nicht mehr getragen werden ſoll. Der Schah ſoll ge⸗ äußert haben, das perſiſche Frauenantlitz biete keinen häßlichen Anblick. Wäre dies der Fall, ſo müſſe man das Geſicht natür⸗ lich bedecken. Da aber das Geſicht der perſiſchen Frauen ſchön ſei, ſo könne man es die Welt auch ſehen laſſen. Perſien folgt dem Beiſpiel der Türkei, wo der Frauenſchleier von Kemal Paſcha ſchon ſeit geraumer Zeit abgeſchafft worden iſt. Wie es ſcheint, will der perſtſche Diktator auch in anderen Punkten dem Reformbeiſpiel ſeines türkiſchen Kollegen folgen. Ja pan Die„liebenswürdige Woche“ in Japan Für die im November ſtattfindenden Krönungsfeierlich⸗ keiten am japaniſchen Hofe werden im ganzen Reiche der auf⸗ gehenden Sonne ſchon ſeit langem umfaſſende Vorbereitungen getroffen. Auch die Verwaltung der Tokio⸗Eiſenbahn trägt dazu ihren Teil bei. Sie hat ſoeben eine Verfügung erlaſſen, daß während einer Woche lang alle Eiſenbahnangeſtellten und ⸗beamten, alle Gepäckträger und Arbeiter„ein ſtändiges Lächeln zeigen ſollen, das Gepäck vorſichtig zu behandeln haben und jedesmal, wenn ſie angeredet werden, eine Ver⸗ beugung machen müſſen“. Lächeln und Verbeugungen werden aber nicht nur von den Eiſenbahnern verlangt, auch das Publikum ſoll ſich während dieſer„liebenswürdigen Woche“ von ſeiner beſten Seite zeigen. Daher hat man in den Zügen zweihunderttauſend Flugblätter verteilt, in denen die Reiſenden gebeten werden, gegen die Beamten nicht grob zu werden. Man will auf dieſe Weiſe Angeſtellte und Publikum rechtzeitig daran gewöhnen, die vielfachen Unannehmlich⸗ keiten, die bei dem anläßlich der Krönungsfeier zu erwar⸗ tenden Maſſenandrang unvermeidbar ſein werden, mit Gleich⸗ nrut zu ertragen. * Amerika Dreimal von demſelben Mann geſchieben Einen Scheidungsrekord hat zweifellos Frau Joſephine Hiltwein in Chicago erzielt. Sie wurde dieſer Tage zum dritten Male von demſeben Manne geſchieden. Ihre erſte Ehe mit Edward Hiltwein fällt in das Jahr 1921. Ein Jahr ſpäter wurde ſie bereits geſchieden um im Jahre 1923 eine zweite Ehe mit ihrem Manne einzugehen. Dieſe Ehe wurde am 10. April 1927 geſchieden und einen Tag ſpäter wieder erneuert. Jetzt iſt ſte abermals in die Brüche gegangen. Die Frau erklärte dem Richter, daß ſte nunmehr genug habe. Aber wer kann wiſſen? Der Schwiegermütterklub Um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, hat ſich in Indianopolis in den Vereinigten Staaten ein recht origineller Klub gebildet. Sämtliche Mütter dieſer Stadt, die im Beſitz von heiratsfähigen Töchtern ſind, haben ſich zu einem Klub der Schwiegermütter zuſammengefunden. Wehe dem jungen Mann, der es auf die Hand einer dieſer Töchter abgeſehen hat! Er wird auf Herz und Nieren geprüft. Man teilt ſeinen Namen dem Klubſekretariat mit, das den Eheſtandsbewerber ſcharf unter die Lupe nimmt. Nach⸗ forſchungen werden angeſtellt über Alter, Beruf und Ver⸗ mögen. Seine Vorzüge und ſeine Fehler werden regiſtriert, ſein Charakter wird kritiſch betrachtet. War er ſchon einmal verlobt, ſo ſucht man nach den Gründen für den Rückgang der Verlobung. Sind alle Auskünfte günſtig, dann erſt findet der Kandidat Gunſt in den Augen ſeiner Schwiegermutter. Es ſoll vorgekommen ſein, daß manchem Jüngling die Prüfungs⸗ zeit zu lange gedauert und er es ſich inzwiſchen anders über⸗ legt hat: Mutter und Tochter blieben dann als abgewieſene Schwiegermutter und Braut auf dem Schlachtfelde zurück und konnten ſich im Klub der Schwiegermütter tröſten laſſen. Vettelei durch die Poſt Die Poſt der reichſten Leute der Welt beſteht zu einem großen Teil aus Bettelbriefen. Der verſtorbene Lord Rothſchild hielt ſich z. B. einen Sekretär, der nichts ande⸗ res zu tun hatte, als die an ihn gerichteten Bittſchreiben zu leſen und ihm darüber Bericht zu erſtatten. Erſt kürzlich wurde bekannt, daß nach dem Tode des engliſchen„Tabak⸗ königs“ Wills die Witwe durchſchnittlich 5000 ſolcher Schreiben in der Woche bekam, und eine andere reiche engliſche Dame, Lady Hou⸗ ſton, erhält ſeit Monaten etwa dieſelbe Menge wöchentlich. Frau Wills nahm fünfzig ſolcher Briefe aufs Geratewohl und ſchickte an ihren Rechtsanwalt eine große Summe, um ſie nach vorheriger Prüfung der Verhältniſſe unter die Brief⸗ ſchreiber zu verteilen. Drei Wochen ſpäter wurde ihr das Geld vollſtändig wieder zurückgegeben; denn der Rechtsanwalt hatte feſtgeſtellt, daß es ſich in allen Fällen um Betrugs⸗ manöver handelte. Die Zahl von geſchickten und gebildeten Perſonen, die ſich durch das Schreiben ſolcher Briefe ein ſtattliches Jahresein⸗ kommen ſichern, ſcheint nicht gering zu ſein. Es gibt auch auf dieſem Gebiet Meiſter, die die Kunſt des Bettelbriefes zur höchſten Vollendung ausgebildet haben. So ſtarb vor einigen Jahren in London ein gewiſſer George Stevenſon, der ſich ſelbſt rühmte, ſich mit Bet⸗ telbriefen ein Vermögen erſchrieben zu haben. Er hatte ſtudiert und war Lehrer geweſen, ſank aber dann immer tiefer herab und befand ſich mit 35 Jahren als mittel⸗ loſer Vagabund an den Ufern der Themſe. Eines Nachts, als er wieder keine Unterkunft hatte, fand er zufällig ein Stück weißes Papier. Da er einen Bleiſtift in der Taſche hatte, ſo ſchrieb er einen verzweifelten Hilferuf an den Vater eines ſeiner früheren Schüler, deſſen Adreſſe er wußte. Er bat ihn, ihm 20 Mark zu keihen, und fügte als Nachſchrift hin⸗ zu, daß er den Brief nicht frankieren könne, da er kein Geld r eine Marke habe. Dieſe Nachſchrift brachte ihm ein Ge⸗ 00 k, und bei dem vortrefflichen Diner, das m zu dem Entſchluß, ſein ünden“ Er ſchrieb von nun an regelmäßig Bettelbriefe, aber nur an die Verwandten von früheren Schülern oder an Bekannte aus ſeiner Studentenzeit. Dabei bediente er ſich aber der verſchiedenſten Namen und Maskierungen, um ſeine gewerbsmäßige Tätigkeit zu verhüllen. Er nahm auf perſön⸗ liche Eigenheiten der Adreſſaten Rückſicht und wußte ſie bei 5 ihrer„ſchwachen Seite“ zu packen. So wußte er z.., daß einer ſeiner Schüler eine ſehr reiche Tante hatte, deren Mann geſchäftliche Verluſte erlitten hatte, weil er ſich von der methodiſtiſchen Kirche zur anglikani⸗ ſchen Kirche gewandt hatte. Stevenſon ſchrieb nun einen langen Brief, ein wahres Meiſterwerk des Stils, in dem er erzählte, er ſei bis vor wenigen Jahren Schulrektor an einer methodiſtiſchen Anſtalt mit einem großen Gehalt geweſen. Da er aber eine ſtarke Neigung zur Hochkirche in ſich entdeckt habe, hätte er ſeine Stellung aufgegeben und ſei nun brotlos; ob ihm die Dame vielleicht einen neuen Poſten verſchaffen könne. Er 5 bekam daraufhin einen Scheck über 2000 Mark. Dieſes eigenartige Geſchäft betrieb der Schwindler jahre⸗ lang, bis er ſich eines Tages in ſeiner Schlinge fing. Er hatte an eine reiche alte Dame, die glaubte, daß ſie ein Mittel gegen den Krebs beſitze, eine lange rührende Geſchichte ge⸗ ſchrieben von ſeiner Frau, die an Krebs ſterben müſſe. Da er wußte, daß die alte Dame der Kranken einen Beſuch machen würde, hatte er ſich eine Frau engagiert, die in einer elenden Stube die Krebskranke ſpielen mußte. Die Wohl⸗ täterin erſchien auch und hinterließ einen Scheck; als aber Stevenſon dann dieſen haben wollte, weigerte ſich ſeine Hel⸗ fershelferin, ihn herauszugeben. Wütend benachrichtigte der Schwindler die Polizei, der die Frau alles geſtand, worauf Stevenſon mit ihr zuſammen verhaftet wurde und der ganze Schwindel herauskam. Das Schreiben von Bettelbriefen betrieb eine Bande von Fälſchern nur ſo nebenbei. Sie ſchickten Bittſchreiben an Männer und Frauen, die ſie als reich und wohltärig kannten. Bekamen ſte einen Scheck, ſo benutzten ſie ihn als Vorlage, um weitere Schecks anzufertigen. Erhielten ſie nur bares Geld, ſo wurde dieſes„mitgenommen“. F 0 2. 11 3—* ere Freitag, den 19. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 487 Aen. 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Müſſen wir doch die Reparationsverpflichtungen er⸗ füllen, was uns nur auf Grund geſteigerter Ausfuhr möglich iſt, wie es das Dawesgutachten ſelbſt hervorhebt und wie der Reparations⸗ agent wiederholt beſtätigt hat. Dabei iſt zu beachten, daß wir nicht nur eine paſſive Handelsbilanz, ſondern auch im Gegenſatz zu der Zeit vor dem Kriege eine paſſive Zahlungsbilanz haben. Ende 1927 betrug unſere Auslandsverſchuldung ohne die Dawes⸗Anleihe etwa 9 Mil⸗ Itarden„, für die wir jährlich etwa 480 Millionen /, Zinſen zahlen müſſen. Die deutſchen Auslandsforderungen betrugen jedoch im Ge⸗ genſatz hierzu nur etwa 9 Milliarden, die jährlich etwa 75 Mil⸗ lionen„ Zinſen einbringen. Hier liegt ber große Unterſchied in der Wirtſchaftsbilanz Deutſchlands und Großbritanniens, der bei einem Vergleich beider Länder nicht außer Acht gelaſſen werden darf. Das Board of Trade hat die Mehreinnahmen, die England aus ſeinen Kapitalinveſtitionen im Ausland gegenüber den Erträgen des Aus⸗ landes aus Kapitalanlagen in England zufließen, für 1927 allein auf 270 Millionen Pfund Sterling berechnet. Die deutſche Reichsregte⸗ rung hat daher zielbewußt ihre Politik darauf eingeſtellt, im Sinne der Weltwirtſchaftskonferenz für Abbau der Zollſchranken und ſon⸗ ſtigen Handelshemmniſſen zu ſorgen. Sie hat es bei Worten nicht be⸗ wenden laſſen, ſondern auch die erforderlichen Schritte zu praktiſcher Betätigung ergriffen. Es ſei nur an die autonome Zollſenkungs⸗ aktion ſowie an den Abſchluß von Handelsverträgen unter gegen⸗ ſettiger Einräumung von Meiſtbegünſtigungen und mit beiderſeitigen Tarifvereinbarungen erinnert. Leider hat es den Anſchein, als ob in manchen anderen Staaten noch der ernſte Wille fehle, für Verwirk⸗ lichung der Beſchlüſſe der Weltwirtſchaftskonſerenz zu ſorgen. Durch den Krieg iſt der deutſche Außenhandel ſo gut wie vollſtän⸗ dig unterbunden worden. Nur unter vielen Mühen und Anſtrengun⸗ gen gelang es in der Nachkriegszeit, auf dem Weltmarkt wieder Ein⸗ gang zu finden. Noch im Jahre 1924, dem erſten Jahre einer einiger⸗ maßen zuverläſſigen Statiſtik, befand ſich unſere Einfuhr etwa auf dem Stand des Jahres 1910, unſere Ausfuhr auf dem des Jahres 1909. In den Jahren 1925/7 nahm der Außenhandel erfreulicher Weiſe ſtetig zu. Das Jahr 1926 kann wegen des großen engliſchen Streiks nur bedingt zu einem Vergleich herangezogen werden. Schon 1025 haben wir mit 12,4 Milliarden& unſere Einfuhr im Jahre 1913 nicht unerheblich überſchritten. Dasſelbe iſt im Jahre 1927 der Fall, das eine Rekordeinfuhr in Höhe von 14,1 Milliarden aufweiſt. Die Ausfuhr konnte ſich naturgemäß nicht in demſelben Maße wie die Einfuhr, die durch ſchlechte Lage der Landwirtſchaft einen beſonderen Anreiz erfuhr, entwickeln. Dennoch haben wir im vergangenen Jahre 1927 mit 10, Milliarden„ auch unſere Ausfuhr von 1913 überſchrit⸗ ten. Bet der Ausfuhr iſt beſonders zu begrüßen, daß ſich ihre innere Zufammenſetzung in günſtiger Weiſe verändert hat. Der Anteil der Fertigwaren an der Ausfuhr, der im Jahre 1913 mit 6,7 Milltarden Mark nur 66,1 v. H. betragen hatte, iſt bis 1927 auf 7,5 Milliarden/ oder 73,7 v. H. geſtiegen. Der Anteil der Fertigwaren an unſerer Ausfuhr hat ſomit von etwa 75 auf 4 der Geſamtausfuhr zugenom⸗ men. Weniger erfreulich iſt, daß dle Paſſivität unſerer Handelsbilanz, die ſchon vor dem Krlege beſtand, nach dem Kriege eine ſehr erhebliche Zunahme erfahren hat. Allein das Jahr 1927 ſchloß mit einer Paſſivi⸗ tät von rund 4 Milliarden/ ab. Die Urſache iſt in der ſtark geſtie⸗ Die Pläne der Soſing Ueber die Pläne der Sofing⸗Geſ, meldet das Brüſſ. Finanzblatt Courrier de la Bourſe unter Vorbehalt, daß die Sofn a(Soeléts Financiere de Transports'Entrepriſes Induſtrielles) aufgel ö ſt und die Stammaktten gegen ſolche einer neuzugründen⸗ den Dachgeſellſchaft umgetauſcht würden. Das neue Kapital ſoll in der Weiſe gezeichnet werden, daß auf eine umge⸗ ktauſchte Aktien 172 Aktie entfalle, und zwar gegen Zahlung von 800 Fr. je Titel. Die K,. Z. hört dazu von anderer Seite, daß das Verwaltungsratsmitglied Heinemann von ſeiner Parſſer Reiſe zu⸗ rlickgekehrt iſt und die Errichtung einer Holdinggeſellſchaft bevor⸗ ſtehe. Eine Verwaltungsratsſitzung findet am 19. Oktober ſtatt. Dieſe Holdinggeſellſchaft, deren Grundkapftal verhältnismäßig nied⸗ Tig ſein ſoll(50 Mill. Franken), habe einerſeits zum Zweck, der Sofina die abſolute Mehrheit in den zahlreichen Unter⸗ nehmungen, an denen ſie intereſſtert iſt, zu ſichern und andererſeits neue Beteiligungen zu erwerben. Es ſei abſolut verfrüht, fetzt ſchon von einer finanziellen Transaktion zwiſchen der Sofina und der neuen Holdinggeſellſchaft zu ſprechen, da verſchiedene wich⸗ tige Fragen der Entſcheidung harren, mit denen ſich der Verwal⸗ kungsrat zu befaſſen habe. Die Errichtung der Holbinggeſellſchaft, der Soeteté Induſtrielle'Energie et de Transports(Sinetra), müſſe aber nicht notwendigerweiſe eine Auflöſung der Sofina zur Folge haben. Was aber als ſehr wahrſcheinlich erſcheine, ſet, daß die verſchiedenen Bänk⸗ und Elektrogruppen, die mit der Sofina in enger Verbindung ſtehen und Großaktionäre derſelben ſind, das Kapital der neuen Holdinggeſellſchaft unterzeichnen werden, das ent⸗ ſprechend den neuzuerwerbenden Beteiligungen ſtufenweiſe erhöht werden ſoll. 1 Dividendenſteigerung der Königsberger Zellſtoff⸗Fabriken und Chemiſche Werke Koholyt AZ. Die HB. dieſer früher zum Stinnes⸗ Konzern, jetzt zum Intereſſenkreis des engllichen Inveresk⸗Konzerns gehörenden G. beſchloß 16(i. B. 14) v. H. Dividende auf 17,6 Mill. Mart Aktienkapital. * Velgiſche Gasgeſellſchaft unter Frankfurter Beteilſgung. Wie Wi.⸗Handelsdienſt von maßgebender Stelle erfährt, iſt in dieſen Tagen von einer deubſch⸗belgiſchen Gruppe, der auf deutſcher Seite das Frankfurter Haus Baß u. Herz, auf der belgiſchen Seite die Firma Declereeg u. Coſtermans und FJ. Roger in Brüfſel, ange⸗ Hören, die S. A. des Gaz Induſtriels gegründet worden. Die Ge⸗ ſellſchaft wird ſich, wie der Name ſchon ſagt, in der Hauptſache mit der Erzeugung von Gaſen für induſtrielle Zwecke befaſſen. Das Bankhaus Baß u. Herz, das von dem Geſamtkapftal von 8 Mill. Frs. 2 Mill. Frs. feſt übernommen hat, iſt durch Bankier Bernheim im Auſſichtsrat vertreten. Die Beteiligung der Firma Declereeg u. Coſtermans beziffert ſich auf etwa 4,5 Mill. Frs. und die von IJ. Rogers auf 1 Mill. Frs. Die Fabrikanlagen werden in der Nähe von Brüſſel errichtet. Der Bau ſoll in der allernächſten Zeit erfvsgen, ſo daß der Betrieb im kommenden Frühjahr aufgenommen werden kann. Vorläufig werden 4 Mill. Frs. inveſtiert. Zum Vor⸗ ſtand(Adminiſtrateur Delegus) der neuen Geſellſchaft iſt Colonel Moulaert beſtellt worden, der das gleiche Amt auch bei der Kilo⸗ moto⸗Geſellſchaft inne hat, pexkehrsunternehmen Ach, Berlin.— Auflöſung. al don 800 000„ bat die Geſellſchaft(Kraftdroſchken⸗ elle ausgewieſen. Die HB. t, da eine Fortführung Auſt! Tait n völlig, 8 un⸗ . von über e A 5 der unter den jetzigen Umſtänden bei zwecklos erſchtien und auch die Aufnahme möglich herausſtellte. 8 * Erſter Abſchluß der Citrosn⸗Automobil fang 1927 mit einem Aktienkapftal pon 1 Mifl. geg 8 deutſche Vertriebsgeſellſchaft des franzöſtſchen Eitroön⸗Aufomoß Konzerns legt letzt ihren erſten Abſchluß von 91. Dezember 1927 . 4 olitik gegenüber Großbritannien Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. genen Einfuhr zu erblicken. Haben wir doch im Jahre 1927 gegen⸗ über 1913 allein etwa 1,6 Milliarden mehr an Lebensmitteln und Ge⸗ tränken und etwa 0,9 Milliarden mehr an Rohſtoffen und halb⸗ fertigen Waren eingeführt. Die Gründe für dieſe Steigerung liegen auf den verſchiedenſten Gebieten. Die ſchlechte Lage der Landwirt⸗ ſchaft ſpielt dabei zweifellos eine erhebliche Rolle. Zur Ergänzung des Bildes ſei ein Blick auf die übrige Weltwirt⸗ ſchaft geworfen. Vor dem Kriege hatte Deutſchland hinter Groß⸗ britannien den zweiten Platz im Welthandel eingenommen, indem es mit 18 v. H. am Welthandel beteiligt war. Nachdem es in den erſten Jahren nach dem Kriege auch von anderen Staaten überflügelt wor⸗ den war, iſt es ihm gelungen, bis zum Jahre 1927 mit etwa 9 v. H. hinter Großbritannien und den Vereinigten Staaten den dritten Platz zu belegen. Bebauerlich iſt es, daß auch Großbritannien, früher das klaſſiſche Freihandelsland, neuerdings von der protektioniſtiſchen Welle erfaßt iſt. In dieſem Zuſammenhange ſeien beſonders die verſchiedenen Schutzzölle z. B. auf Stoffhandſchuhe, Glühſtrümpfe, Meſſerwaren, Muſikinſtrumente, Uhren, Chemikalien, optiſche und wiſſenſchaftliche Inſtrumente und Apparate erwähnt, die Großbritannien gerade gegen Deutſchland eingeführt hat, und die den deutſchen Export ſchwer ge⸗ troffen haben. Die deutſch⸗engliſche Handelsbilanz ſchloß vor dem Kriege mit einem deutſchen Aktipfaldo ab. Er betrug im Durchſchnitt 1911/13 12,8 Millionen Pfund Sterling. Abgeſehen von dem durch den engliſchen General⸗ und Bergarbetkerſtreik abnorm geſtalteten Außen⸗ handelsjahr 1926, iſt der deutſch⸗engliſche Güteraustauſch in den Nach⸗ kriegsjahren für Deutſchland ſtets paſſiv geweſen. Die Paſſivität be⸗ lief ſich für 1924 auf 34,7 Millionen Pfund Sterling, für 1925 auf 23,4 und für 1927 auf 9,6. Die Ergebniſſe des letzten Jahres ſind, was zu beachten iſt, durch die Ausführung der während der Streikzeit nach Deutſchland gelegten Aufträge für unſer Land anormal günſtig beein⸗ flußt worden. Gleichwohl bleibt unſere Ausfuhr mit 59,8 Millionen Pfund Sterling noch um 12,1 Millionen hinter der Ausfuhr vom Durchſchnitt 1911/1913 zurück, während die Ausfuhr britiſcher Erzeug⸗ niſſe ſich ungefähr auf der Vorkriegshöhe(1911/18: 40,1 Milltonen und 1927: 41,8 Millionen) gehalten hat. Hierbei ſind die Preisänderungen, die unter Abwägung der Zuſammenfetzung des deutſch⸗engliſchen Han⸗ dels das Bild für Deutſchland noch ungünſtiger geſtalten, unberück⸗ ſichtigt geblieben. Im britiſchen Zwiſchenhandel iſt Deutſchland jetzt ſogar der beſte Kunde geworden. Der Reexport Großbritanniens nach Deutſchland iſt von 19 Millionen Pfund Sterling auf 27,6 geſtiegen. Die Geſtaltung der deutſchen Handelsbilanz und die neuzeitlichen Entwicklungstendenzen der britiſchen Handelspolitik erfüllen weite Kreiſe der deutſchen Wirtſchaft mit Sorgen. Aus dieſen Sorgen heraus hat der Herr Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſeinerzeit im Reichstag darauf hingewieſen, daß die Baſis, von der beide Länder beim Abſchluß des Handelsvertrages ausgegangen ſind, ſich durch die engliſchen Abſchließungsmaßnahmen der letzten Jahre verſchoben hat. Die deutſche Wirtſchaftspolttik wird ihren allgemeinen Tendenzen entſprechend bewußt das Ziel verfolgen müſſen, die Hinderniſſe für die freie Entwicklung des deutſch⸗engliſchen Handels nach Möglichkeit zu beſeitigen. Eine ſolche Politik dient den Intereſſen beider Länder, deren Wirtſchaften ſo ſtark miteinander verflochten ſind, ſich vielfach natürlich ergänzen und in großem Umfange von einander abhängig ſind. Es iſt zu hoffen, daß aus dieſer Erkenntnis heraus der Wille zu einer den wirtſchaftlichen Intereſſen der beiden Staaten dienenden Verſtändigung erwachſen wird. 1 vor. Das erſte Geſchäftsfjahr ergibt einen Ver luſt von 46 689 ,. Der Rohgewinn betrug 1907 444 /, anderſeits erforderten Unkoſten 1951 143„ ſowie Zinſen und Agio 2989 /. Danach verbleibt der ebengenannte Verluſtſaldo. Die Bilanz zeigt eine ziemlich ſtarke Anſpannung der Finanzlage. Bei 1 Mill.% Aktienkapital belaufen ſich die Verpflichtungen auf über 6,7, und zwar Bankſchulden auf 1802 144 /, ſonſtige Schulden auf 4903 718 /. An Hypotheken⸗ verpflichtungen waren 400 000„ vorhanden. Auf zweifelhafte For⸗ derungen wurden vorweg 130 000 4 zurückgeſtellt. Demgegenüber belaufen ſich auf der Aktivſeite Schuldner auf 554070/ und Waren⸗ vorräte auf 4 748 662 l. * Mülheimer Kleinbahnen Ach. in Köln⸗Mülheim. Aus einem Reingewinn von 159 794,(i. V. 121 386% verteilt die G.(AK. 3 Mill. /) eine Dividende von 5(4) v. H. Dem Anlagekapital⸗ konto und der Erneuerungsrücklage wurden 75 000% zugewieſen. In dem Prozeß gegen die Stadt Köln wegen der von der Stadt zu e Mitbenutzungsgebühr iſt die Entſcheidung noch nicht gefällt worden. 1 Neuer Verluſt bei Ludwig Weſſel. Wie verlautet, beruft die Ludwig Weſſel AG. für Porzellan⸗ u. Steingutfabrikation in Bonn⸗ Poppolsdorf nunmehr zum 8. Nov. d. J. ihre HV. ein. Der Ver⸗ luſt des Vorj. von 89 521/ hat eine Erhtshhung um rund 110000% erfahren. Die Verhandlungen über eine Ab ſtoß un g der Bon ner Betriebe haben zwar in letzter Zeit etwas greifbarere Geſtalt angenommen, aber zu einem Abſchluß immer noch nicht geführt. :2 Schuhfabrik Herz Az. in Frankfurt a. M.— Wieder divi⸗ deudenlos. Nach der dem Af. vorgelegten Bilanz für 192728 kommt eine Dividende für dieſes Jahr nicht zur Verteilung. Die G. hat bekanntlich im Januar ihr AK.:1 zuſammengelegt und auf 1,20 Mill.„ wieder erhöht. 26 Eduard Lingel, Schuhfabrik AG. in Erfurt. Die Aktien der Geſellſchaft unterlagen in den letzten Wochen an der Berliner Börſe einem ſtarken Angebot, das an der geſtrigen Börſe zu einem wei⸗ teren Kursrückgang auf 32 v. H. führte. Wie der De D. erfährt, iſt das am 30. Juni 1928 abgelaufene GJ. infolge der allgemein un⸗ günſtigen Lage der Schuhinduſtrie und des ſtarken Auslandswett⸗ bewerbes wenig befriedigend verlaufen, ſo daß eine Dividende vor⸗ ausſichtlich nicht verteilt werden wird(i. V. 4 v..) * Ufa, Univerſum⸗Film⸗., Berlin. Die Bilanzſitzung des AR. wird für das Ende Mai 1928 beendete Geſchäftsjahr 1927/8 vorausſichtlich Ende Oktober, Anfang Nove mer ſtattfinden. Die Umſtellung der Geſellſchaft iſt, beſonders was die Produktion, den Geſchäftsapparat und das Verleih⸗ und Theatergeſchäft anbelangt, befriedigend fortgeſchritten; wenn für 1927/9 noch keine Divi⸗ dende zur Verteilung kommen kann, womit man allgemein auch kaum gerechnet haben dürfte, ſo liegt dies einmal daran, daß auch für die Umſtellung ſehr bedeutende Inveſtitionen und Mittel auf⸗ zuwenden waren, daß weiter aus der Abwicklung früherer Geſchäfte eine Belaſtung geblieben iſt, die vor jeder Gewinnverteilung er⸗ leichtert werden muß. Das Geſchäftsjahr als ſoſches, iſt ſehr be⸗ befriedigend fortgeſchritten; wenn für 1927.28 noch keine Dipk⸗ n wie auch im Verleihgeſchäft durchaus befriedigend an⸗ gelaſſen. Weiterer Konjunktur⸗Rückgang Der Rückgang der Geſamtkonjunktur hat ſich nach dem Bericht des Inſtitutes für Konfunkturforſchung im September weiter fortgeſetzt. Dabei iſt aber in den Ver brau ch s güter⸗ äinduſtrien, die bis vor kurzem vom Konfunkturrückgang be⸗ ſonders ſtark betroffen wurben, neuerdings eine etwas größere Wider ſtandsfähigkeſt feſtzuſtellen als in den meiſten Pro⸗ dukttonsmittelinduſtrien. So hat ſich in der Tertilinduſtrie die Beſchäftigung nahezu behauptet. Auch in der Leder„Leder⸗ waren⸗ und Schuhinduſtrie ſowie in der papierver⸗ arbeltenden Induſtrie zeigte ſich eine leichte Ge⸗ ſchäftsbele bung. Die Beſchäftigung in den in der Gruppe Metallinduſtrie zuſammengefaßten Induſtriezweigen iſt wei⸗ ter geſunken. Die Roheiſenerzeugung hat in ihrer Abwärtsbewe⸗ gung den tiefſten Stand ſeit November 1928 erreicht. 2 Umſchuldungskrebit für Kleibauern ohne hypothekariſche Siche⸗ Verhandlungen der Preußenkaſſe mit den zuſtändigen 8 von Umſchuldungskrediten an Kleinbauern el n letzt abgeſchloſſen worden. Da⸗ redites im weſentlichen arleßen er⸗ halten und an die umzuſchuldenden Kleinlandwirte weitergeben. Di Umſchuldungsdarlehen werden nach Maßgabe der Beſchlüff. lichen Kreditkommiſſionen bewilligt(für Preußen die mmiſſionen). Garantie für die Umſchuldungskredit Hand durch Errichtung von Treuhaudſtellen ü n Ausfällen haftet die Genoſſenſchaft gegenü editinſtitut, wobei die Deutſche Landesbankzentral kommen zugeſagt hat. Der Kredit muß nach 5 Jahren in? raten getilgt werden. Außenhandelsüberſichten 1 Bedenklicher Rückgang des engliſchen Ueberſeehandels. Der engliſche Ueberſeehandel für den Monat September zeigt einen be⸗ trächtlichen Rückſchlag. Sterl. niedriger driger als im J Die Einfuhr war um rund 10 Mill. Pfd. als im Auguſt und um 13,7 Mill n li, während die Ausfuhr im Vergl 1927 um 4 Mill. Sterl. Der Ernſt der wirtſcha Lage wird beſtärkt mit der Tatſache, daß der Monat Septemb t eine Wiederbelebung im Handel bringt. Die Arbeitsloſigkeit iſt hier⸗ mit im Zufammenhang auf eine Höhe geſtiegen, wie ſie ſeit Brendi⸗ gung des Bergarbeiterſtreikes noch nie erreicht war. Italieniſche Automobilausfuhr. In den erſten ocht Monaten des laufenden Jahres hat Italien 19 120 Automobile im Werte von 267 Mill. Lire ausgeführt gegen 24 805 im Werte von 472 Mill. Lire in der gleichen Zeit des Vorfahres. Der R ckgang iſt durch den verſchärften amerikaniſchen und franzöſiſchen Wettbewerb verurſacht worden. Italien hat ſozuſagen vollſtändig den Morkt der euro⸗ päiſchen Türkei verloren und an Abſatz in Rumänien, Spanien, Auſtralien und Holland eingebüßt. Auffallend ſtark iſt der Rückgang der Ausfuhr nach England. Statt 4000 Automobile in der Ver⸗ gleichszeit des Vorfahres hat England nur noch 670 Automobile aus Italien bezogen. Zugenommen hat die Ausfuhr nach Deutſch⸗ land, Frankreich, Rußland und Braſikien. Der griechiſche Außenhandel im erſten Halbjahr 1928 Deutſchlaud der beſte Kunde Griechenlands. In den erſten ſechs Monaten belief ſich die Ein⸗ und Ausfuhr auf 8,896 Mill. Drachmen gegen 8,915 Mill. Drochmen im Vorfahr. Die Einfuhr weiſt ein Mehr von 132 Mill. Drachmen oder 2,12 p. H. auf, die Ausfuhr dagegen eine Verminderung von 175 Mill. Drachmen oder 6,96 v. H. Das Paſſivum der griechiſchen Handelsbilanz beträgt im erſten Halbjahr 1928 3,776 Mill. Drachmen. Hauptabnehmer griechiſcher Waren iſt und war auch wieder im vergongenen Halbjahr Deutſch⸗ land. Es kaufte von Griechenland für 695,8 Mill. Drachmen, was 34,5 v. H. der griechiſchen Geſamtausfuhr ausmacht. Dagegen be⸗ zog Griechenland von uns für 536,4 Mill. Drachmen deutſche Waren. In Metallen, Fahrzeugen, Eiſenbahnmaterial, Baumaterial, Ma⸗ tertal für Schiffbau, wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten, chemiſchen und pharmazeutiſchen Produkten und Papier hat ſich die Einfuhr erhöht, wobei zu bemerken iſt, daß beſonders für die letzten Artikel Deutſch⸗ land das Haupteinfuhrland darſtellt. * Erhöhter Ansfuhrüberſchuß im amerikaniſchen Warenverkehr. Im Monat September betrug die Ausfuhr aus den Ver⸗ einigten Staaten 426 Mill. Dollar gegen 381 Mill. im Auguſt und 426 Mill. Dollar im September v. F. Eingeführt wurden Waren im Werte von 521 Mill. gegen 347 bzw. 341 Mill. Dollar Es ergibt ſich ſomit ein Ausfuhrüberſchuß im Warenverkehr von 105 Mill. gegen 34 Mill. bzw. 85 Mill. Dollar. Die Ausfuhr von Gold betrug 3,810 Mill, gegen 1 698 000 bzw. 24 489 000 Dollar, der eine Goldeinfuhr von 4279 000 gegen 24 450 000 bzw. 12 970 000 Dollar gegenüberſtand. Silber wurde im Werte von 6 229 000 Dollar ausgeführt gegen 9 426 000 bzw. 6 617 000 Dollar. Die Stlhereinfuhr belief ſich auf 4916 000 gegen 6 496 000 bzw. 4 993 000 Dollar 5 kel. * 5 Kaufman (Vertrauensperſon: Aufgehobene(nach Beſtätigung des ug, Baumeiſter und Inhaber eines Kunſt⸗ Mannheim, Fardelyſtraße 6.— Baumeister Paul Ott, Mannheim, Seckenheimerſtraße 13. „ Konkurſe: Eröffnete: Georg Schüßler Baumaterta⸗ lien⸗Großhandlung, Mannheim, Brahmsſtraße 83.(KV.: Dr. den, dmſchka. Mannpeim 0 7, 10) Viktor Schonſte in, Erste Mannheimer Schwemmſteinfabrik Bimskilesvertriep, Mannheim, Hohenwieſenſtraße 9.(KV.: h Stoll, Mannheim, L 2, 14. St. Ingbert— Baltia Theobald Dr. Woll, Vergleichs): Blatt u. Cie. geber das Vermögen der Kaufmanns⸗Eheleute Jakob Blatt und Thereſe Blatt in Sl. Ingbert, Inhaber dor Firma J. Blatt u. Cie. Gmb, St. Ingbert, iſt Konkurs eröffnet worden. Es handelt ſich dabei um jene Firma, dur chderen Hände die Millionen der Stadtſparkaſfe St. Ingbert an die Baltia⸗Werke in Heidelberg und andere Firmen gelangt ſind.* Deviſenmarkt 1 Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New. Vork. 485,12 485,03 Schweiz ü 1 25,20 19,18 81 18,18 30.07 arise„„ 124,20 124,20 Holland 12,10] 12,10 80,14 Brüſſel.. 4,90 84,89 Oslo„18,19 18,19 Mailand 92,56 92,56 Kopenhagen 19,18 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1972 und Pfunde mit 20,8875 gehandelt Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in Ram Amtliche Preisnotlerungen vom 18. Oktober 1928. Madrid. Stockholm, Weizen, inl. 22.— 724,25 Futter⸗Gerſte 20/1. Weizenmehl o 34,50 „ ausl. 258,28/28,50 Pfälzer Gerſte 207800 Wr mch 5 Roggen, inl. 28,25/23,50 Mais a. Biſch. 22,— 22,25 Roggenmehl 31,.—c88.—* ausl. 57 Biertreber 19.50/20, 25 Weizenkleie 14,2 Hafer inländ 28,— 28,75 Wieſenhen 10,20, 11, Raps—— „ ausl. 23, 28,50 Luz. ⸗Kleehen— Kleeſamen— Brau⸗Gerſte 26.——27.— Preßſtroh 9,80% 20 Rohzuckermel.— dto, ausn. Geb. Stroh 8,50%½,—[ Raffinerlemel.— * Slldbeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. * 57. pfülziſche Häute⸗Auktion. Auktlon wurden je Pfund in Pfennigen erztelt: Kalbfelle und Fr eſſer: Kalbfelle bis 9 Pfund 172—173,25(September—Auk⸗ tion: 180,50.—19450); über 9 Pfund 187—18,25, 2. Klaſſe 140,25 bis 444507 Schuß 105, ungeb. 70; Freſſer 110 leſchle Häute(20 bis 29 Pfund) 105,25; Rin derhäute o, K. 30—49 Pfund 100; 50—59 Pfund 94,50—100; 60—79 Pfund 101,50—104,25; 80—100 Pfund 100. Och ſenhäute o. K. 3049 Pfund 85; 5059 Pfund 94; 6079 Pfoö. 9799, 5; 80—40⁰ Pfund 87,25. Farren häute o. K. 3049 Pfd. 86,25 50—59 Pfund 80 60.79 Pfund 70—73; 80—100 Pfund 59,2 5 400 und mehr 55,25. Kuhhäute o. K. 30.49 Pfund 90; 5059 80—100 Pfund 96,50. 5 Mehlpreiſe mit Sack, Bei der geſtern abgehaltenen Pfund 97—97,25; 60—79 Pfund 98,50—104; Häute 2. K laſſe. Rinderhäute bis 49 Pfund 86,50; über 50 Pfund 81,50 m. K. bis 49 Pfund 77,25; über 50 Pfund 76,25; Ochſenhäute o. K. 80 m. K. 75,25; Farrenhänte o. K. 60,50; m. K. 54,25; Kußhhäute b. K. bis 40 pfund 78 über 80 Pfund 80,25 m. K. bis 49 Pfund 72,0; über 50 Pfund 78,25; Schußhäute 70,25; Hammel. Halbwolle 65, trocken 100; Schuß 35, Wolle 65.— Angeboten waren 4800 Stück Kalbfelle, 1000 Rinderhäule, 500 Ochfenhäute, 1030 Farren⸗ häute, 800 Kuhhäute, 250 Häute 2. Klaſſe und 65 Hammelfelle. Bei Bei gutem Beſuch und flottem Verkauf wurde das ganze Angebot abgeſetzt, doch blieben die Preiſe, wie vorſtehende Gegenüberſtellung zeigt, durchſchnittlich 10 v. H. hinter fenen zurück, die bei der Sept.⸗ Auktion erzielt wurden. Nächſte Auktion: Donnerstag 15. Nor. 5 5 17. J 18. Berliner Mekallbörſe Mittelkurs Rein⸗Rickel 280.0 850.0 für 100 Kg. 17.18. 17. 18 Antimon Reg. 88,500 88,50 Kupfer“ 132,5 182.2 Elektrolytkpf. 144,7 144,7] Feinſilber kg. 79,— 79,75 glei... 43. 4, ö Kum. 280 120,0 190,0 Job Fred er. 281 2781 Zink! 47,50 48,25 do. Walz-Drahtſ 194,0 194,0 Platin do. do. 10.25 10,25 Londoner Metallbörſe Meiane in E pre Akan Bel. 88, 28.— 1. t. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze& do, Ausl., 100,0 100,0 17 16. 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