n Mittwoch, 24. Oletober 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,%11 nee 020 l ae ge 11 Waldhofſtr. 8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 lannheil Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Abend ⸗ Ausgabe Nr. 406— 139. Jahrgang 8 5 1 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 940 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht „Verrat an der Cuche des Wellhriedens Lloyd Georges Kritik am Weißbuch Hinter den Kuliſſen des Flotten⸗ kompromiſſes S London, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Publikation des Weißbuches über die engliſch⸗franzöſiſchen Abmachungen hat die Kritik an der Regierungspolitik nicht gemildert. Die Oppoſitionsparteien ſind offenbar feſt ent⸗ ſchloſſen, ſich mit Entſchiedenheit für eine völlige Reviſion der Außenpolitik und die Fortführung der im Weiß⸗ buch hervorgetretenen Linien zu verhindern. Lloyd George erklärte einem Vertreter der„Daily News“, der gefährlichſte Teil der Abmachungen mit Frankreich ſei das Zugeſtändnis hinſichtlich der Armeereſerven. Dies ſei ein Verrat an der Sache des Weltfriedens. Die wahre Bedeutung dieſes Zugeſtändniſſes ſei die Unterſtützung Englands für einen Fortbeſtand einer Armee von 5 Millionen Mann in Frankreich, 2 Millionen in Polen, 1 Millionen in der Tſchechoſlowa⸗ kei, und weiteren 5 Millionen in Italien und anderen europäiſchen Staaten. Unter dieſen Umſtänden müſſe jede weitere Abrüſtungskonferenz eine Komödie ſein und der Kelloggpakt ſei nicht das Fahrgeld wert, das Lord Cuſhendun bei ſeiner Reiſe nach Paris ausgegeben habe. Der diplomatiſche Korreſpondent der frankophilen„Mor⸗ ningpoſt“ glaubt, daß die engliſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen über Flottenfragen weitergeführt werden. Im Augen⸗ blick fänden zwar keine eigentlichen Verhandlungen ſtatt, aber die Marineſachverſtändigen in beiden Ländern ſeien mit der Prüfung neuer Pläne beſchäftigt. Auf jeden Fall ſeien die Abmachungen über die Landreſerven für das gegenwärtige Kabinett bindend, jedoch werde eine künftige Regierung durch die Abmachungen nicht feſtgelegt ſein. Der Eindruck, daß die ganze Frage tiefer unterbaut iſt, als in dem Weißbuch in Erſcheinung tritt, iſt in nichtamtlichen Kreiſen vorherrſchend. Die Kritik an der Außenpolitik der Regierung hat Vertreter bis weit in die konſervativen Reihen hinein. Die Sorge, daß nicht wieder gutzumachendes Unheil augerichtet worden iſt, wird durch Berichte aus Amerika verſchärft, wo das Weißbuch offenbar eine ausgeſprochen ſchlechte Aufnahme gefunden hat. Im Weißen Hauſe nimmt man, wie die„Times“ melden, an, daß vor allem die Abmachungen über die Landarmeen be⸗ ſtehen bleiben würden und von da aus iſt es nur ein kleiner Schritt zu der Annahme, daß das Zuſammentreffen der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Flottenauffaſſungen und ſogar das Flotten⸗ bauprogramm ebenfalls weiter andauern werden. Der ge⸗ wöhnlich gut informierte Waſhingtoner Korreſpondent der „Times“ bemerkt ausdrücklich, daß auch im Staatsdeparte⸗ ment die Auffaſſung herrſche, daß das„Konpromiß“ im wei⸗ teren Sinne weiterbeſtehen bleiben werde. Anverſtändlicher Optimismus in Verlin Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Un⸗ ter den geſtern von der engliſchen und franzöſiſchen Regie⸗ rung veröffentlichten Schriftſtücken über das Flottenabkommen befindet ſich bekanntlich auch ein Telegrammwechſel zwiſchen Chamberlain und dem engliſchen Botſchafter in Berlin, aus dem zu erſehen iſt, daß bereits im erſten Stadium der zwiſchen England und Frankreich aufgenommenen Verhand⸗ lungen der deutſchen Regierung Mitteilung gemacht worden iſt. Außerdem hat Chamberlain erklären laſſen, daß die Ab⸗ machungen mit Frankreich nichts enthielten, was mit den Locarnoverträgen in Widerſpruch ſtehe und daß keine anderweitigen Bindungen eingegangen wären. Dieſem Paſſus mißt man in Berliner politiſchen Kreiſen große Wichtigkeit bei und man ſieht in ihm eine Zurück⸗ weiſung der Vermutung, wenigſtens im formalen Sinne, daß das Flottenabkommen nur einen Deckmantel für wei⸗ tergehende Abmachungen, denen der Charakter einer eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Entente zuzuſprechen ſei, gebil⸗ det habe. Engländer zur Reparationsfrage 8 London, 24. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die öffentliche Erklärung des Finanzminiſters Churchill, daß England keiner Reparationslöſung zuſtimmen werde, die eine weitere Belaſtung des engliſchen Steuerzahlers bedeu⸗ tet, wird von der konſervativen Preſſe mit großer Befriedi⸗ gung aufgenommen. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ ſchreibt, die Erklärung Churchills werde genügen, um die irreführenden Berichte über eine angebliche Einigung zwiſchen Churchill und Poincaré zu dementieren. Sowohl Churchill wie Poincaré hätten ihre früheren Stand⸗ punkte aufrecht erhalten und in London ſei man nach wie vor der Meinung, daß es mit der Repiſion keine Eile 9 5 der Korreſpondent aus den Erklärungen Churchills die richtigen Schlüſſe zieht, möchten wir bezweifeln. In ähn⸗ licher Weiſe äußert ſich aber auch die„M orningpoſt“, die mit wohlwollender Befriedigung feſtſtellt, daß England nicht nachgeben werde. Der engliſche Steuerzahler ſei pon allen Steuerzahlern der Welt bereits am ſchwerſten be⸗ laſtet. Es ſei eine Tatſache, daß die Steuern in Deutſchland viel geringer ſeien als in Eng⸗ land. Die Folge ſeti, daß die deutſche Induſtrie, namentlich die Schwerinduſtrie, verhältnismäßig gut beſchäftigt ſei, wäh⸗ rend in England ſeit Jahren Depreſſton und Arbeitsloſigkeit in großem Umfange herrſche. Unter dieſen Umſtänden könne es keine engliſche Regierung verantworten, in der Repara⸗ tionsfrage finanzielle Opfer zu bringen, falls nicht die Ver⸗ einigten Staaten bereit wären, zur Löſung der Frage beizu⸗ tragen. Das Blatt ſtellt ferner feſt, daß die Beſatzungs⸗ armeen wahrſcheinlich gefährlicher für den Welt⸗ frieden ſeien, als irgend welche Flottenrüſtungen. Trotzdem könnten die Beſatzungstruppen nicht zurückgezogen werden, da ſie faktiſch die einzige Sicherheit der Gläubiger⸗ länder gegen Bankerott und Ruin darſtellen.(12) Wenn auch Deutſchland gegen dieſe Auffaſſung proteſtiere, ſo dürfte man doch in Deutſchland in Wirklichkeit die Berechtigung dieſer Haltung nicht weniger zugeben als in Frankreich.—(Wider⸗ wärtige Heuchelei! D. Schriftl.) Frankreich zur Schuldenfrage Paris, 24. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der nächſte Miniſterrat, der auf den 30. Oktober ange⸗ ſetzt iſt, wird ſich vor allem mit der Frage der interalliierten Schulden befaſſen. Bekanntlich ſind die Schuldenverträge, die Frankreich mit Amerika und England abgeſchloſſen hat, vom franzöſiſchen Parlament nicht ratifiziert woren, doch wurden ſie bisher tatſächlich in dem Sinne eingehalten, daß der Finanzminiſter regelmäßig die in beiden Verträgen vor⸗ geſehenen Zahlungen entrichtet hat. In unterrichteten Krei⸗ ſen wird verſichert, daß die Regierung nach dem Wieder⸗ zuſammentritt des Parlaments nun die Ratifizierung der Abkommen Caillaux⸗Churchill und Mellon⸗Beranger ver⸗ langen werde, um die Löſung der Kriegsſchuldenfrage, die demnächſt dem Ausſchuß der Sachverſtändigen unterbreitet wird, zu erleichtern. Miniſterpräſident Poincaré wird am nächſten Sonn⸗ tag in Caen drei Wohlfahrtseinrichtungen einweihen und bei dieſer Gelegenheit eine Programmrede halten, in der er wahrſcheinlich ſeinen Standpunkt in der Kriegsſchulden⸗ und Wiedergutmachungsfrage von neuem umreißen wird. Noch immer keine Endſumme Paris, 24. Okt.(United Preß.) Wie die United Preß aus beſonderer Quelle erfährt, iſt bei den Beſprechungen, die Parker Gilbert gegenwärtig mit den Ententeregierungen führt, die Frage der Feſtſetzung einer Geſamtſumme für die deutſchen Reparationen nicht berührt wor⸗ den, da man ſich darüber klar iſt, daß Poincaré zur Zeit ſich jeder Herabſetzung der Reparationsſchuld widerſetzen würde. Hinſichtlich der geplanten Reparationskonferenz iſt ein Gremium ins Auge gefaßt worden, das aus Finanzſach⸗ verſtändigen beſtehen ſoll und das in ſeiner Zuſammenſetzung ſehr weitgehend der urſprünglichen Daweskommiſſion ähnlich ſein dürfte. Es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß einige frühere Mitglieder der Daweskommiſſion auch in die neue Körper⸗ ſchaft berufen werden. Amerika ſoll erſt dann zur Entſendung eines Beobachters oder Sachverſtändigen aufgefordert wer⸗ den, wenn die europäiſchen Reparationsmächte völlig im Kla⸗ ren über die Zuſammenſetzung und die Aufgaben des neuen Komiteés ſind. Von amerikaniſcher Seite dürfte, bevor die Ar⸗ beiten des Komités zum Abſchluß gekommen ſind, auf Frank⸗ reich kein Druck ausgeübt werden, um die Ratifizierung des zwiſchen Beranger und Mellon abgeſchloſſenen Schulden⸗ abkommens zu beſchleunigen. Die amerikaniſche Regierung wird ſich vielmehr vorausſichtlich mit der Zuſage Poin⸗ carés zufrieden geben, daß Frankreich nach der endgültigen Regelung des Reparationsproblems automatiſch das fran⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Schuldenabkommen ratifiziert und bis dahin die jährlichen Zinszahlungen leiſten wird. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Rumänien J Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die in einem Teil der Preſſe verbreitete Meldung, daß die deutſch⸗ rumäniſchen Verhandlungen ſo gut wie geſcheitert ſeien und daß die Abreiſe der rumäniſchen Delegatton unmittelbar be⸗ vorſtehe, ſtellt ſich nach unſerer Information als übertrieben heraus. Die Beratungen in Berlin werden vielmehr fort⸗ geſetzt. Es wird von unterrichteter Seite ſogar behauptet, daß die Ausſichten für eine Einigung ſich in den letzten Stun⸗ den etwas gebeſſert hätten, womit freilich nicht geſagt iſt, daß die Verhandlungen zu einem befriedigenden Abſchluß kommen werden. * Wiederaufnahme der deutſch⸗ ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ beſprechungen. Die deutſch⸗ ruſſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen, die aus Anlaß des Donez⸗Prozeſſes Anfang dieſes Jahres unterbrochen wurden, werden vorausſichtlich Mitte November in Moskau wieder aufgenommen werden. Der geſcheiterte Lodzer Generalſtreik (Von unſerem oberſchleſiſchen Mitarbeiters Das„polniſche Mancheſter“, das Zentrum der Textil⸗ induſtrie Polens, Lodz, bekommt allmählich wieder ein normales Ausſehen. Am Montag, 15. Oktober begann der Generalſtreik, um ſchon am zweiten Tage in der bedenk⸗ lichſten Weiſe verſchärft zu werden. Wer an Ort und Stelle die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die Lage der Arbeiterſchaft einerſeits und der Induſtrie andere ſeits unbefangen unter⸗ ſucht, erkennt leicht, daß das Hineintragen von überflüſſi⸗ gen Schärfen in die ganze Bewegung der Anfang zum Scheitern der ganzen Bewegung war. Als man auch die Bäcker und Fleiſcher in den Generalſtreik einbezog, konnte man zwar das Bürgertum ein wenig treffen, nicht aber die bekämpfte Induſtrie, am wenigſten die Beſitzer der großen Unternehmen, die ſich nur wenige Tage des Jahres in Polen aufhalten. Schwerer als das Bürgertum wurde die Arbeiterſchaft ſelbſt durch die Verſchärfung des Generalſtreiks getroffen. Denn nun konnte der ſtreikende Arbeiter Brot nicht einmal geliehen bekommen, weil die Bäcker die Reſte der Backwaren an diejenigen abgaben, die bezahlen konnten. Den hungernden Kindern der Streikenden konnten die bürgerlichen Kreiſe, die weitgehend Verſtändnis für die Lage der Arbeiterſchaft hatten, kein Brot mehr zu⸗ ſtecken. Als ſich die erſten Anzeichen einer nahenden Hungers⸗ not bemerkbar machten, mußten die Gewerkſchaften ſchleunigſt Bäcker und Fleiſcher zur Wiederaufnahme der Arbeit ver⸗ anlaſſen. Das war ihre erſte ſelbſt verſchuldete Niederlage. Sie hatten das Geſpenſt der Hungersnot heraufbeſchworen, ohne ſich vorher Gedanken über die Ernährung auch der Arbeitermaſſen zu machen. Als die Gewerkſchaften am dritten Tage des Generalſtreiks die Hilfe der Regie ⸗ rung auriefen, erkannten Arbeiter und Induſtrtelle, daß das Spiel ſich dem Ende zuneigte. An Zwiſchenfällen war der polniſche Generalſtreik überaus reich. Zwiſchen Kom⸗ muniſten u. Sozialiſten kam es vielfach zu Maſſenſchlägereien. Arbekks willige wurden ebenſo vielfach blutig geſchlagen. Zwi⸗ ſchen Kommuniſten und jüdiſchen Gewerkſchaftlern war der Zuſammenſtoß ſo erbittert, daß dabei die Inneneinrichtung des Gewerkſchaftslokals in einen Trümmerhaufen verwandelt wurde. Viehhändler, die auf dem Lodzer Schlachthof Vieh ſelbſt ſchlachten wollten, wurden dafür von Fleiſchern mit Meſſern bearbeitet. Die zahlloſen Gewalttaten waren gleichfalls An⸗ zeichen dafür, daß der Generalſtreik verloren gehen mußte. Nach den Bäckern nahm ein Teil der Straßenbahner die Arbeit wieder auf. Die Autodroſchken folgten. Mit dem Anwachſen der Verkehrs möglichkeiten bekam die rund eine halbe Million Einwohner zählende Stadt Lodz bald wieder ein normales Ausſehen. Die Kellner kehrten allmählich in die Reſtaurants zurück, Kinvs und Theater öffneten wieder ihre Pforten. Auch die Mutloſigkeit der Arbeiter in der Textilinduſtrie wuchs, als es ihren Führern nicht gelang, die Textilinduſtrie im ehemals öſterreichiſchen Bielitz und in Bialyſtok in den Streik ein⸗ zubeziehen. Dieſer Mißerfolg brachte die Arbeiter in eine nach⸗ denkliche Stimmung, von der es bis zur Wiederaufnahme der Arbeit nicht mehr weit war. Die Zahl der Arbeitswilligen mehrte ſich von Tag zu Tag. Heute iſt die Lage ſo, daß eine jede Lohnerhöhung eine mehr freiwillige Leiſtung der Indu⸗ ſtrie geworden iſt. Man muß die verhungerten Geſtalten der polniſchen Tex⸗ tilarbeiter geſehen, ihren ausgemergelten Körper betrachtet haben, um ſicher zu ſein, daß der Streik mit ſeinem Ausbau zum Generalſtreik verloren war, wenn den Gewerkſchaften nicht rieſige Geldmittel zur Verfügung ſtanden. Die Führer der Gewerkſchaften haben die Kunſt des Hungerns weit überſchätzt Was nutzten ganz und gar die Redensarten der Kommuniſten! Sie wollten finanzielle Hilfe aus Sowjetrußland beſchaffen. Sicher wäre in drei bis vier Wochen für ein inzwiſchen bol⸗ ſchewiſtiſches Arbeiterheer, deſſen Leiter längſt nicht mehr die fetzigen Gewerkſchaftler geweſen wären, Hilfe aus Rußland eingetroffen. Aber bis dahin wären ja die Arbeiter mit ihren Familien längſt verhungert! So mußte die Ankündigung einer finanziellen Hilfe aus Rußland eine leere Agitations⸗ phraſe bleiben. Ein Vertreter der engliſchen Textilarbeiter weilte im Streikrevier. Er kündigte gleichfalls finanzielle Hilfe an. Auch ſie kommt ſelbſtverſtändlich zu ſpät. Die be⸗ ſcheidene Hilfe der polniſchen Bergarbeiter konnte vor zwei Jahren den engliſchen Kohlenarbeiterſtreik nicht retten, die vielleicht größere Hilfe der engliſchen Textilarbeiter kann jetzt den polniſchen Generalſtreik nicht retten. Damals, vor zwe Jahren, bemächtigte ſich die polniſche Kohleninduſtrie eines Teiles der nordiſchen Abſatzmärkte Englands. Heute nimmt die engliſche Textilinduſtrie eine gleiche Haltung ein und ſucht nach Kräften die polniſche Konkurrenz auf dem Balkan zu ver⸗ drängen. — — Feltelle eilig N 2. Seite. Nr. 496 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 24. Oktober 1928 3 Der polniſche Generalſtreik endete alſo mit einer vollen Niederlage derjenigen, die ihn inſzenierten. Die Koſten dieſer Niederlage haben die Arbeiter durch eine Reihe von Hunger⸗ tagen tragen müſſen. Aber auch die Gewerkſchaften werden genau ſo leiden müſſen, wie die engliſchen Gewerkſchaften nach ihrer Niederlage. Tauſende werden den Gewerkſchaften den Rücken kehren. Mie mand kann ſagen, daß die Arbeitgeber auch nur in ähn⸗ licher Weiſe wie die Arbeiter geſchädigt wurden. Die großen Warenvorräte, die ſich durch Ueberproduktion angeſammelt Hatten, konnten den Unternehmern das Ausharren erleichtern. Sie konnten noch auf Wochen Waren zur Verſendung bringen laſſen. So war für ſie der Streik geradezu eine wirtſchaft⸗ liche Erleichterung, die es ihnen ermöglicht, die Lohnerhöhung von 5 Prozent zu tragen, ohne wirtſchaftliche Schädigungen im Abſatz befürchten zu müſſen. Der eigentliche Sieger in dem Wirxtſchaftskampfe iſt der Kommunismus. Kommuniſtiſch wipb jetzt ein großer Teil derjenigen Arbeiter werden, die die Reihen der Gewerkſchaften verlaſſen. Die kommuniſtiſche Wühlarbeit, die ſich in den letzten Tagen geradezu ſtündlich werſtärkte, wird reiche Früchte tragen und es wird lange Monate dauern, bis alle Unruheherde beſeitigt ſind. Nach den polniſchen Arbeitern hat der ppylniſche Staat ſelbſt den größten Schaden zu tragen. Es wird ſich bitter rächen, daß die polniſchen Gewerkſchaften, finanziell völlig unzu⸗ reichend gerüſtet, zu einer gänzlich ungeeigneten Zeit den großen Wirtſchaftskampf inszenierten! Das Panzerkreuzer⸗Fiasko der Kommuniſten Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem nunmehr vorliegenden vorläufigen amt⸗ lichen Ergebnis des kommuniſtiſchen Volksbegehrens ind 1216501 Eintragungen gezählt worden, das ſind 294 Prozent der Geſamtzahl der Stimmberech⸗ tigten, die rund 41 350 000 beträgt. Die Zahlen ſtellen, wie man ſieht, ſelbſt die ſkeptiſchſten Schätzungen noch in den Schatten. Es wäre zu hoffen, daß dem Stahlhelm ange⸗ ſichts dieſes Ausganges der Volksentſcheidaktion Bedenken kommen und daß er darauf verzichten wird, ſich einem ähn⸗ lichen Fiasko auszuſetzen. Im Wahlkreis Dahlem haben ſich von 1 495 657 Stimm⸗ berechtigten 24 115(1,61 Prozent) eingetragen. Da die Ein⸗ tragungen in die Liſten ein Zehntel der Stimmberechtigten Aumfaſſen müſſen, wenn das Volksbegehren Erfolg haben ſoll, iſt alſo das kommuniſtiſche Unternehmen, woran ja niemand geöweifelt hat, als geſcheitert anzuſehen. Die prozen⸗ tual ſtärkſte Beteiligung am Volksbegehren weiſen die Wahl⸗ kreiſe Berlin und Potsdam 2 auf. Berlin hat 248 458 Eintragungen oder 16,12 Prozent der Stimmberechtigten zu verzeichnen und Potsdam II 107097 Eintragungen oder 7,89 Prozent der Stimmberechtigten. Dann folgen in ge⸗ ringem Abſtand Potsdam 1 mit 6,64 Prozent, Merſeburg mit 6,26 Prozent und Leipzig mit 6,01 Prozent. Den gering⸗ ſten prozentualen Anteil hat Niederbayern aufzuwei⸗ ſen, wo ſich von 793 947 Stimmberechtigten nur 2880, das ſind 0,36 Prozent eintrugen. Rundfunk und Politik Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Miniſterpräſident hat bekanntlich in einem Schreiben an die Mitglieder der politiſchen Ueberwachungsausſchüſſe Preußens darauf hingewieſen, daß die Rundfunkhörer mehr als bisher ſich daran gewöhnen müßten, auch von den ihrigen abweichenden und ihnen nicht zuſagenden politiſchen Auffaf⸗ fungen zu hören, wenn dieſe Meinungen ſachlich vorgetragen würden. Im Zuſammenhang damit ſteht die Anregung, eine ſogenannte politiſche Stunde im Rundfunk einzuführen. Gegen dieſe Idee wendet ſich in der„Germania“ der preußiſche Landtagsabgeordnete Schwering⸗Köln. Im Zentrum betrachte man die politiſche Stunde als einen Ver⸗ ſuch, der zum mindeſten bedenklich ſei. Aber, meint Schwering, vielleicht werde gerade die teilweiſe Erfüllung einer Lieb⸗ Lingsidee gewiſſer Kreiſe dieſe a absurdum führen, indem ſich ergibt, daß ihr Gedanke praktiſch undurchführbar iſt. Die Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Rundfunks techniſch und kul⸗ tuxell ruhe zum größten Teil auf ſeiner heutigen neu⸗ tralen Organiſation, und man ſollte nicht ohne ernſte Er⸗ wägungen dieſe Grundlage erſchüttern. nm 1 Auf der Suche nach dem Naubmörder Heidger Einem Bericht des Kölner„Stadtanzeigers“ entnehmen wir, daß die Gladbecker Räuber ſich letzte Zeit wiederholt in Hagen, Gießen, Frankfurt a. M. und München aufhielten, worauf ſie etwa Mitte September nach Köln kamen, wo ſie bis zum 7. Oktober blieben. Nach einem Abſtecher nach Rüdesheim nahmen ſie in Köln von ihrer alten Wohnung bei einem Poſt beamten in der Riehler Straße wieder Be⸗ ſitz. Dieſer Poſtbeamte hegte, nachdem er ſich ziemlich weit mit ſeinen Mietern eingelaſſen hatte, Verdacht und machte die Polizei aufmerkſam. Die Frau des Poſtbeamten pflegte ſich durch Zimmervermieten— ſie bot die Zimmer abends am Bahnhof an— einen Nebenverdienſt zu verſchaffen. Auf dieſe Weiſe kamen auch die Räuber in die Wohnung. Sie nannten ſich Heinz Heid, Karl Heid und Karl Lind. Es iſt feſtgeſtellt, daß der Poſtſchaffner mit den Verbrechern wiederholt bis in die ſpäte Nacht hinein gezecht hat. Aus dieſem Grunde kümmerte ſich auch ſeine vorgeſetzte Behörde um die Angelegenheit. Bei der Abſchaffung der Todesſtrafe? Berlin, 24. Oktbr.(Von unſerem Berliner Bürp.) Im Strafrechtsausſchuß des Reichstages wurde heute die Ausſprache über die Todesſtrafe zu Ende geführt gemäß des Vorſchlages des Vorſitzenden Dr. Kahl(Deutſche Volks⸗ partei). Es beſchloß der Ausſchuß, die Abſtimmung über die Frage der Abſchaffung oder Beibehaltung der Todesſtrafe zu⸗ nächſt aus zuſetzen, bis der Abſchnitt über die Siche⸗ rungsverwahrung erledigt iſt. Das wird früheſtens in der nächſten Woche der Fall ſein. Der Kampf um die Reichsreform Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute vormittag um 11 Uhr iſt der Landesausſchuß wiederum zuſammengetreten. Wie wir erfahren, hat ſich eine Debatte über die von den Ländern zur geſtrigen Entſchließung der Reichsregierung eingebrachten Anträge entſponnen, die zur Stunde noch andauert. Preußen, Bayern und Sachſen ſowie die Kabinettsmitglieder haben der Verſammlung je einen An⸗ trag vorgelegt. Als erſter ſprach Miniſterialdirektor Brecht für Preußen, dann nahm der Reichskanzler zu einer kurzen Erklärung das Wort. Ihm folgte der bayeriſche Miniſterprä⸗ ſident Held. Die Konkordatsfrage Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die „B..“ behauptet, ſoll es neuerdings zweifelhaft ſein, ob in der Konkordatsfrage zwiſchen Preußen und der Kurie eine Einigung zu erzielen ſein wird. Das iſt an ſich nichts Neues. Daß die Deutſche Volkspartei ſich einer Einbeziehung der Schulfrage in das Konkordat widerſetzt, iſt bekannt. Eben⸗ ſo erhebt ſich in immer ſtärkerem Maße bei den Demokraten Widerſtand gegen eine ſolche Regelung. Aehnlich liegen die Dinge auch für die beabſichtigte Aenderung des bisherigen Biſchofswahlrechtes, das ſogar die deutſchen Domkapitel von ſich aus weiter beanſpruchen, um unerwünſchte Berufungen von Biſchöfen durch die Kurie zu vermeiden. Noch weſentlicher iſt der Widerſpruch gegen eine eventuelle Einſchränkung des Aufſichtsrechtes des preußiſchen Staates über die Finanz⸗ gebarung der katholiſchen Kirche. Einſtweilen werden die Ver⸗ handlungen zwiſchen dem Vatikan und der preußiſchen Regie⸗ rung fortgeſetzt. Auf preußiſcher Seite verſucht man offenbar, nachdem es inzwiſchen klar geworden iſt, daß für den Entwurf, wie er zwiſchen dem Kultusminiſter Dr. Becker und der Kurie vereinbart wurde, eine parlamentariſche Mehrheit nicht z u erreichen ſein wird, in den weſentlichen Punkten Strei⸗ chungen und Abänderungen durchzuſetzen. * Von der Fla. Der Chefkonſtrukteur der Flugzeug⸗Ab⸗ teilung der Fordwerke, Stout, weilt zurzeit in Berlin, um auf der Ila hauptſächlich das Problem des Kleinflugzeug⸗ baues zu ſtudieren. Bekanntlich wollen die Fordwerke ein Kleinflugzeug mit einem 20 PS⸗Motor herausbringen. 15 ee Rückkehr von Rüdesheim fanden die drei ihren Steckbrief ſer Herberge ſchliefen, im Nu in Flammen ſtanden. und wurden ſtutzig. Sie hatten die Abſicht, ſich Samstag aus dem Staube zu machen. Durch die hohe Belohnung ver⸗ anlaßt, erſtattete der Poſtbeamte Samstag früh Anzeige. Heidger immer noch nicht feſigenommen Nach wie vor wird die Verfolgung des flüchtigen Ver⸗ brechers Johann Heidger durch die Kölner Kriminalpolizei mit einem großen Aufgebot von Maunſchaften fortgeſetzt, jedoch bis zur Stunde ohne Ergebnis. Wie die Kriminalpolizei mitteilt, verfolgt man zur Zeit eine ganze Reihe von Spuren, ohne indes im Augenblick greifbare Anhaltspunkte zu beſitzen. Immerhin ſcheint es nahezu aus⸗ geſchloſſen, daß der Verbrecher aus dem Kölner Stabtbezirk entwichen ſein konnte. Wie weiter mitgeteilt wird, trifft es nicht zu, daß der Verbandsſtoffdiebſtahl in einer pharmazeutiſchen Fabrik im Zuſammenhang mit den Verbrechern ſteht. Auch bei dem Ueberfall auf zwei ältere Damen in der Nähe von Longerich kommt der Bandit Heidger nicht in Frage. rr Blinder Alarm Berlin, 24. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„B..“ berichtet, hat der Raubüberfall, der geſtern abend auf die Kaſſe des Theaters des Weſtens verübt wurde, eine ſeltſame Aufklärung gefunden. Es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß der 19jährige junge Mann, der die beiden Kaſſiererinnen mit einem geladenen Revolver bedrohte, ein ziemlich harmloſer Vagabund iſt, der den Revolver nur an der Kaſſe verkaufen wollte. Er wies auf die häufigen Ueber⸗ fälle der Theaterkaſſen hin und holte den Revolver aus der Taſche, um ihn den Kaſſiererinnen zu demonſtrieren. Letzte Meldungen Abſturz eines Militärflugzenges y Paris, 24. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Hyeres berichtet wird, iſt geſtern ein Militärflugzeug aus einer Höhe von etwa 800 Meter in der Nähe des Stran⸗ des ins Meer geſtürzt und etwa 20 Meter tief geſunken. Nach langem Suchen gelang es, den Apparat zu heben, doch konnte die Leiche des Piloten, der ſich nicht aus dem ſtürzenden Flug⸗ zeug befreien konnte, bisher noch nicht gefunden werden. Studentenkrawalle in Venezuela Bogota, 24. Okt.(United Preß.) Bei Studenten⸗ unruhen, die ſich in erſter Linie gegen den venezuelaniſchen Präſidenten Gomez richteten, ſollen nach Meldungen aus Caracas dort in den letzten Tagen über 20 Perſonen von der Polizei getötet worden ſein. Die Studenten⸗ demonſtrationen nahmen einen ſolchen Umfang an, daß Polizei und Truppen einſchreiten mußten und auf die Menge feuerten. Soweit vorliegende Berichte erkennen laſſen, iſt in Caracas die Ruhe wieder hergeſtellt worden. Aufruhr in Perſien? — Konſtantinopel, 24. Okt. Hier eingelaufenen Mel⸗ dungen zufolge ſoll im Nordweſten Perſiens eine weitver⸗ zweigte Aufſtandsbewegung im Gange ſein, die ſich zuerſt in Täbris bemerkbar machte und inzwiſchen auch auf andere Städte übergriff. In Täbris ſei der geſamte Verkehr lahm⸗ gelegt und die Läden ſeien geſchloſſen. Die Regierung habe Truppen in das Unruhegebiet entſandt. ö Im Feuer umgekommen Chicago, 24. Okt.(United Preß.) Bei einem Feuer, das in einer im Arbeiterviertel gelegenen Herberge ausbrach, wurden 6 Perſonen getötet, während 9 weitere Per⸗ ſonen ſchwere Brandwunden davontrugen. In der Herberge hielten ſich meiſt Arbeitsloſe auf, die hier für wenige Pfen⸗ nige während der Nacht Unterſchlupf fanden. Die Feuerwehr hatte große Mühe, des Brandes Herr zu werden, da das Mobiliar, beſonders die Strohſäcke, auf denen die Gäſte die⸗ Fubiläums⸗Konzert des Geſangvereins Sängerluſt, Maunheim Soliſten: Emmi Leisner, Berlin, Franz Völker, Frank⸗ furt. Muſikaliſche Leitung: Emil Sieh Dem feſtlichen Anlaß entſprechend, wartete der Geſang⸗ verein Sängerluſt mit einer Vortragsfolge auf, die ſich nach Umfang und Inhalt weithin von allem abhob, was man bei ähnlichen Gelegenheiten aufs Tapet bringt. Schon der erſte Teil brachte uns eine wertvolle Ausleſe von Schuberts Wer⸗ ken, und zwar war es der andere Schubert, der im Gedenk⸗ jahr viel zu wenig gehörte Schubert, der diesmal zu Ehren kam. Es iſt dem verdienſtvollen muſikaliſchen Leiter Herrn Muſtkdirektor Emil Sie h, zu verdanken, daß er auch unter den Chören, die Schubert mit Klavierbegleitung geſchrieben hat, Umſchau hielt und zwei wenig bekannte, aber um ſo wert⸗ wollere Chöre zu tönendem Leben erweckte. In den zwei Chören„Das Dörfchen“ und dem beſonders kunſtvoll aufge⸗ bauten Werk„im Gegenwärtigen Vergangenes“ offenbart Schubert, der große Melodieerfinder einen Erfindungsreich⸗ tum und Stimmungszauber, der auch angeſichts ſeines ſonſti⸗ gen reichen Schaffens überraſchend wirkt. Nach der erſten Strophe— Tenorſolo— ſetzt durch eine überraſchende Modu⸗ lation vorbereitet, der Chor pianiſſimo ein und ſchwelgt in Eitel Melodie, hie und da ein wenig an den„Gondelfahrer“ gemahnend,„doch ſag ich nicht, daß es ein Fehler ſei.“ Man freut ſich nur der verwandten ſeligen Stimmung. Beide Chöre würden ebenſo wie der einleitende a capella⸗Chox„die Nacht“ unter Muſikdirektor Sieh's umſichtiger Leitung von dem Männerchor, der über ſchönes Stimmenmaterial verfügt, zu rächtiger Wirkung gebracht. volle Gaben beſcherten auch die beiden Soliſten, und 6 hatte man ſich beſonders klangvoller Namen verſichert. 85 merſängerin Emmi Leis ner aus Berlin und Herrn N m Opernhaus Frankfurt er 8 Völker überraſchte durch eine ö egabung fü Liedgeſang, ſowie durch ungewöhnlich geſchmackvolle Es kommt ihm ſeine auffallend leichte lockere ſtatten, die den Ton anſcheinend mühelos vo fließen läßt. Unterſtützt von einem vorzüglichen Begleiter am Klavier, Herrn Kapellmeiſter W. Czernik vom Opernhaus Frankfurt a.., brachte Herr Völker die Lieder der„Neu⸗ gierige“,„Der Leiermann“ und„Du biſt die Ruh“, in voll⸗ endeter Weiſe zum Vortrag. Die Stimmung der drei Lieder war durch die ſeelenvolle Wiedergabe beſtens getroffen. Auch die zweite Soliſtin, Kammerſängerin Emmi Leis⸗ ner, erfreute durch ſorgfältig getroffene Auswahl aus dem reichen Liederſchatz Schuberts. Die paſtoſe, füllige, in allen Lagen gut durchgebildete Altſtimme, kam bei den ſehr ſelten geſungenen Liedern,„dem Unendlichen“ und„Liebesbotſchaft“, ſowie bei dem bekannten„Ave Maria“ zur ſchönſten Geltung. Auch hier iſt die deutliche Ausſprache des Textes rühmenswert zu erwähnen. Als geſchmackvoller und anſchmiegſamer Be⸗ gleiter bewährte ſich Herr Heinz Mayer, der ſeinen Lor⸗ beeren ein neues Blatt einfügte. Der zweite Teil des Programms war modernen Kompo⸗ niſten gewidmet, und begann mit einem friſchen Chor„Pri⸗ mula veris“ von Ferrenberg, der dank ſeiner intereſſanten kontrapunktiſchen Führung, namentlich den vielen Nach⸗ ahmungen ſich weit über das durchſchnittliche Niveau erhebt. Weiter gab es noch zwei, Volksliederbearbeitungen von Othe⸗ grapen, deren zweite(Warnung) wiederholt werden mußte, und als Schlußnummer das ſtimmungsvolle„Morgenrot“, eine Kompoſition des in Plauen wirkenden Choröirigenten und Theologen Walter Doſt. Die feingeſchliffene Vortragskunſt, die Kammerſängerin Leisner auszeichnet, kam einigen Liedern Wolfs zugute„Wey⸗ las Geſang“ und Perlen aus dem ſpaniſchen und italieniſchen Liederbuch und fanden bei dem Publikum ſtürmiſchen Anklang, worauf die geſchätzte Künſtlerin die„Cäeilie“ von Rich. Strauß zugab. Herr Völker, begleitet von ſeinem Adlatus, Herrn Czernik, erfreute mit der poeſieerfüllten Wiedergabe von Rich. Strauß„Traum durch die Dämmerung“ und„Ständ⸗ chen“ und verpflanzte ein wenig Puceini mit Bruchſtücken aus ſeiner Tosca(1. und 3. Akt) in den Konzertſaal, aber mit ſo⸗ ö. Wohllaut, daß das Publikum unbeirrt durch liſtiſche Bedenken, eine Zugabe erheiſchte und erhielt leine chwungvolle Kompoſition des Begleiters Czernik). lle Beteiligten auf den erfolg⸗ or allem der ver dienſtvolle Chorleiter, Herr Muſikdirektor Sieh und ſeine Sängerſchar, wobei wir auch Herrn Heinz Mayer als ge⸗ ſchickten Chorbegleiter rühmend erwähnen wollen. Ueber die vorausgegangenen Feſtlichkeiten iſt von anderer Seite be⸗ reits berichtet worden. Dr. Ch, Haſſan gewinnt Uraufführung einer Oper von Haus Schmidt⸗Iſſerſtedt Die dreiaktige Tauſendundeinenacht⸗Oper„Haſſan ge⸗ winnt“ von Dr. Hans Schmidt⸗Ifſerſtedt kam gleich⸗ zeitig in Elberfeld⸗ Barmen und München⸗Glad⸗ bach zur Uraufführung. Der junge Autor, jetzt leitender Kapellmeiſter in Roſtock, hat im Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen als Dirigent und Komponiſt bereits Aufmerkſamkeit erregt. Für Shakeſpeares„Komödie der Irrungen“,„Viel Lärm um nichts“,„Wie es euch gefällt“,„König Lear“ uſw. ſchrieb er Schauſpielmuſiken, die ſich mit bemerkenswerter Einfühlungs⸗ kraft den Stücken eingliederten, ohne pretentiös zu wirken. Für Kammermuſtk ſchrieb er u. g. eine Sinfonie concertante, die in Berlin und den meiſten größeren Städten des Reiches mit großem Erfolg geſpielt wurde. Seine erſte Oper hat jetzt die Hoffnungen, die man in Muſikkreiſen auf ihn ſetzte, voll beſtätigt. Dem kindlich märchenhaften Libretto zum Trotz zeigt ſich der Komponiſt ſo⸗ wohl im Ideenreichtum als auch im Techniſchen als durchaus fertiger Tondichter. Es ſprüht in dieſem Werk von Tem⸗ perament, geiſtvollen Einfällen und feinen muſikaliſchen Wir⸗ kungen. Vor allem beſttzt der junge Komponiſt das Talent für eine von Humor und Witz getragene Illuſtration und ſeine Muſik weiſt entzückende Stellen auf, die ſo hell und freudig, ganz melodibs gehalten ſind, daß man angeſichts unſerer heutigen muſikaliſchen Zeitſtrömung ſeinen Mut be⸗ wundern muß. Die beiden Aufführungen, von denen die in München⸗Gladbach durch eine beſonders reizende Jnſzenſerung hervortrat, fanden außerordentlich ſtarken Beifall. F Joachim Beck, — e E 36 1 VVVFFVFCFT 5 * Goethes Verhältnis zu Dürer vielfach gewandelt. Werſte Aeußerung über Dürer fällt in die Straßburger Mittwoch, den 24. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 490 Verkehrs Regels Du liebe Straßenbahnn Ich muß die Straßenbahn loben. Gerne tut das kein einziger Mannheimer. Aber ſie hat reformiert. Oder ſagen wir es präziſer: er hat reformiert, der Herr General⸗ direktor der Straßenbahn. Schließlich blieb es doch nicht ohne Erfolg, daß im Bürgerausſchuß ſich die Parteien zur Einheits⸗ front zuſammenſchloſſen und Straßenbahn⸗Eingeſandts die Manheimer Zeitungen ſpickten. Man gab uns den 5 Minuten⸗Verkehr. Am Tatter⸗ fall hat man Anſchluß. Wer aus der Seckenheimer Straße kommt, kann in den aus der Schwetzingerſtraße ein⸗ biegenden Wagen umſteigen. Das Wartehäuschen und das Schutzdach ſind überflüſſig geworden. Wenn man nicht Furcht hätte, das Niederreißen könnte ebenſo lange dauern wie da⸗ mals die Errichtung, würde man ſagen, man ſoll es abbrechen. In Klammer: die Behauptung, das Freiburger Münſter ſei in kürzerer Zeit erbaut worden als das Wartehäuschen mit dem verkürzten Schutzdach, iſt unrichtig. Alſo man hat Anſchluß. Die Engagements von Nurmi and Peltzer ſind rückgängig gemacht. Die amtlichen Ausbil⸗ dungskurſe für Schnelläufer aller Altersgruppen ſollen aus⸗ fallen. Mannheim kommt um eine Senſation, die eine glän⸗ zende praktiſche Verkehrswerbung geworden wäre. Aber ſelbſt die Senſationshungrigſten ſind nicht böſe. In der Stadt⸗ chronik wird es einmal heißen: 19 28, 21. Oktober: Am Tatterſall iſt erſtmals der Anſchlußverkehr eingerichtet worden. Die Zeile muß ſich durch Fett⸗ druck aus anderen illuſtren Ereigniſſen herausheben. Nein, keine kleinen Bosheiten, der Anſchluß iſt da. Man hat zu dieſem Zweck ſogar die Linien vertauſcht, ja vertauſcht. Aber auch das ſoll keine Kritik ſein. Der der fährt jetzt vom Tatter⸗ ſall nicht mehr zum Schloß, ſondern zum Waſſerturm, der 16er fährt ſeit einigen Tagen nicht mehr zum Waſſerturm, ſondern zum Schloß. Die Aenderung an ſich berührt das Publikum wenig. An Regentagen geht der Fahrgaſt dieſer beiden Linien zu Fuß, weil er ſich auf der vorderen oder gar der hinteren Plattform dieſer Wagen nicht dem Erſtickungstod ſtehen ausſetzen will. Der 17er und der 15er hängewagen⸗Verbot. Städtiſche Nachrichten Die neue Rheinbrücke Mannheim ⸗ Ludwigshafen Die Schattenſeiten des Wettbewerbs Dem„Karlsruher Tageblatt“ ſchreibt eine Firma: Der Eingang an Vorſchlägen aus dem Deutſchen Reich iſt ſo gewaltig, daß die Sortierung durch das Schiedsgericht noch nicht vorgenommen werden konnte, Der Vorprüfer iſt ſogar gezwungen, die Zuſammenberufung der Preisrichter noch auf⸗ zuſchteben, weil es gar nicht möglich iſt, die Entwürfe gleich⸗ zeitig auszuſtellen. Man wird drei Ausſtellungen veranſtal⸗ ten. Es wird je eine Ausſtellung für Maxau, eine für Speyer und eine für Mannheim⸗ Ludwigshafen anberaumt werden. So erfreulich das Intereſſe an dieſer Ausſchreibung iſt, ſo ſehr muß man aber doch auch zweierlei bedauern, nämlich: 1. iſt eine gewaltige Summe deutſcher Volkskraft, In⸗ unter An⸗ auswärtige telligenz und Arbeitskraft aufgewandt worden, von der nur ein ganz kleiner Bruchteil nutzbar gemacht wird. Der ent⸗ ſtandene Koſten aufwand für die Ausarbeltung der Entwürfe iſt auf Millionen zu beziffern, dem⸗ gegenüber nur wenige tauſend Reichsmark an Preiſen ausgeſetzt ſind. Die Teilnehmer am Wettbewerb haben nicht einmal Ausſicht auf Ausführung, weil Ausfüh⸗ rungsftrmen als ſolche zum Wettbewerb nicht zugelaſſen ſind, ſondern nur Ingenieure oder Ingenieure in Verbindung mit Architekten. wortlich? ngen“? Aber das wollte ich eigentlich gar nicht ſagen. Ich wollte ja die Straßenbahn loben, denn was ſte tat, iſt gut und lobenswert, ſie gab uns ja den Anſchluß, der oftmals im Leben entſcheidend iſt. Etwas anderes wollte ich ſagen. Warum darfder Mannheimer Bürgeresnichterfahren, wenn derartige Aenderungen in Anſchluß und Linienführung vorgenommen werden? Die Tatſache iſt ja nicht unbedingt vertraulicher Natur. Am Tatterſall, wenn die Wagen halten, verkünden die Schaffner— übrigens ausnahmslos ſehr freund⸗ lich und höflich— Linie 16 Schloß, Linie 7 Waſſerturm. Dann gibt es ein Rennen und Stürzen der überraſchten Fahrgäſte, aber trotz alledem erreichen manche den Anſchluß⸗ wagen. Warum nun, habe ich mir überlegt, ſagt man nicht einige Tage vorher dem Publikum„ab 21. Oktober verkehren Das wäre doch ſo ſchrecklich einfach. Warum nicht? Zwiſchen⸗ ruf: Vielleicht ſteht es irgend wo, winzig gedruckt unter den amtlichen Veröffentlichungen der Stadt. Wäre es denn nicht richtig und am Platze, wenn man Halteſtellen verlegt oder Linienführungen ändert, in jeder Tageszeitung einmal oder ſogar zweimal eine nicht zu überſehende Anzeige erſcheinen zu laſſen, damit es jeder leſen kann und leſen muß:„ab 21. Oktober verkehren.... Vielleicht, ja vielleicht, ginge das gegen Tradition und Zopf, aber es wäre praktiſch, ſehr prak⸗ tiſch, und würde dem Publikum dienen, das ja in beſchei⸗ denem Umfang zur Exiſtenz der Straßenbahn notwendig iſt. Wie wäre es, wenn man darüber in einer dienſtfreien Minute — oder ſogar im Dienſt einmal nachdächte? **. Die Amleitung zwiſchen Mannheim und Heidelberg Die Flickſchuſterei, man kann es wirklich nicht an⸗ ders nennen, geht auf der Umleitungsſtraße ſinnlos weiter. Man häuft aufgetürmten Straßendreck in die Löcher und itberläßt es dem Wagenverkehr, dieſe Haufen glatt zu walzen. Vorgeſtern ſaß wieder ein Bulldogg mit zwei mit Ziegel⸗ ſteinen beladenen Wagen im Dreck. Beide Wagen mußten abgeladen und nach der Wiederflottmachung von neuem be⸗ laden werden. Wer iſt nun eigentlich für dieſen Zuſtand und die Unkoſten, die dem Fuhrunternehmen entſtehen, verant⸗ Das kann doch ſo nicht weiter gehen.* Das 2. Bedenkliche bei der gewaltigen Zahl der Teilneh⸗ mer iſt der Umſtand, daß es den Preisrichtern wirklich ſchwer fallen wird, aus der großen Maſſe das Richtige herauszuſon⸗ dern. Schon bei anderen Wettbewerben mit weniger ſtarker Beteiligung hat ſich gezeigt, daß ein und dieſelbe gute Löſung mehrfach, ſogar vielfach vertreten war. Der Preis iſt dann wie ein Lotteriegewinn durch Zufall auf einen der vielen gleichwertigen Entwürfe gefallen. Gerade das wird bet dem jetzigen Wettbewerb ſicher eintreten. Es wird ſich zeigen, daß manche vorhanden ſind, die den gleichen guten Ge⸗ danken ausgearbeitet haben, der bei einem anderen preis⸗ gekrönt wurde, und das wird zur Enttäuſchung führen. Wir glauben daher, daß der Ideenwettbewerb nicht ohne Ergebnis für Baden ausfallen wird, nachdem ſich die beſten Kräfte mitbetetligt haben. Viel wichtiger aber wird es ſein, daß ein Teil der Arbeiten im Lande bleibt. Be⸗ kanntlich müſſen die Städte und Länder je ein Drittel der Koſten aufbringen. Die Reichsbahn ſelbſt zahlt nur ein Drit⸗ tel. Das Land Baden wird alſo in erheblichem Maße zu den Koſten herangezogen, deshalb muß dafür geſorgt werden, daß der finanziellen Beteiligung entſprechend die badiſche Wirtſchaft an der Ausführung ber Arbeiten beteiligt wird. Es ſind jetzt ſchon ſtarke Kräfte am Werk, um die Arbeiten nach Norddeutſchland zu ziehen und um badiſche Firmen im Wettbewerb auszuſchalten. Dieſe Gefahr iſt ganz beſonders groß, wenn die Reichsbahn weiterhin das Monopol des Deut⸗ ſchen Eiſenbau⸗Verbandes aufrecht erhält und nur eine be⸗ ſchränkte Zahl von Firmen zur Offertabgabe zuläßt. Das Land Baden iſt in den letzten Jahren gerade in Berlin reich⸗ lich zurückgeſetzt worden, und es muß hiergegen einmal energiſch Front gemacht werden. Als einer der Schulfälle ſei ** [hier angeführt, daß man badiſchen Eiſenverbrauchern die Ber tetligung an Eiſen⸗Reparationslieferungen unmöglich zu mar chen ſucht und hierdurch die Monopolbeſtrebungen der nord⸗ deutſchen Schwerinduſtrie unterſtützt. Eine Entſchließung des Badiſchen Verkehrsverbandes Der Badiſche Verkehrsverband bittet die Reichsregierung und die zuſtändigen Landesregierungen dringend, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß alle der Erbauung feſter Rhein⸗ brücken bei Maxau, Speyer und Mannheim noch entgegen⸗ ſtehenden Hemmungen ſo raſch als möglich beſeitigt werden, damit der Entwicklung von Handel und Verkehr in der Süd⸗ weſtecke des deutſchen Reiches der Weg frei wird. * * Erſchreckende Mehrung der Raddiebſtähle. Im Oktober haben ſich hier die Fahrraddiebſtähle ſehr gehäuft. In den letzten zehn Tagen allein wurden 66 Räder geſtohlen. Durchſchnittlich wird ſonſt wöchentlich mit 20 Fahrraddieb⸗ ſtählen gerechnet. * Schwere Meſſerſtecherei. Am Montag abend begab ſich ein in der Schwetzingerſtraße wohnhafter Gaſt wirt nach Rheinau zur Kirchweihe. Als er nachts eine Wirtſchaft verließ und ſich auf den Heimweg begeben wollte, wurde er von Bur⸗ ſchen im Alter von 20—22 Jahren überfallen und durch Meſſerſtiche in Lunge, Hals und Kopf ſo übel zugerichtet, daß er ſofort in das Städt. Krankenhaus überführt werden mußte. Es beſteht Lebensgefahr. Die Täter wurden ver⸗ haftet. * Ins Auto gelaufen. In der Rheinhäuſerſtraße lief ein Junge von vier Jahren von der Hand der Mutter weg direkt vor ein Privatauto aus Kaiſerslautern. Obwohl der Führer ſofort bremſte, konnte er nicht verhüten, daß der Junge ſich das rechte Handgelenk brach. Die Mutter des Jungen, erſt nach ſchwerer Krankheit geneſſen, erlitt einen Ohnmachtsanfall. Mutter und Kind wurden von dem Führer des Autos nach ihrer Wohnung gebracht. * Motorbrand. Geſtern abend geriet im OcG⸗Bahnhof der Motor eines Straßenbahnwagens in Brand. Die um .39 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr löſchte mit dem Witrich⸗ apparat. * Falſche Fünfmarkſtücke. Es befinden ſich augenblicklich eine große Anzahl falſche Fünfmarkſtücke mit dem Münzzeichen A 1927 und F 1928 im Umlauf. Sie ſind 1 Millimeter dicker als die echten, haben blechernen Klang und eine unklare Rand⸗ kerbung. Aufgepaßt! Veranſtaltungen 4. Die Vereinigung der Hanſeaten E. C. Mannheim kur Süddeutſchen Verbands⸗Conveut Augsburg⸗Frankfurt a. M. hatte am vergangenen Samstag ihre Mitglieder zu einenr Herbſteouleurball in die Räume des Caſinv geladen. Zahlreich waren die Angehörigen der Hanſea ſowie der Ver⸗ bandskorporationen Propatria Ludwigshafen, Ulmia Ulm, Lätitia Raſtatt, Teuto⸗Boruſſia Frankfurt a.., Alemannia Ettlingen, Arminia Ravenburg und der befreundeten Bünde Germania Ludwigshafen und Hilaritas Heidelberg erſchienen. Das reichhaltige Programm bot einen genuß⸗ reichen Abend. Die beiden Aufführungen„Lindenwirtin du junge“ und„Fidele Gerichtszeitung“ gefielen unter der Leitung des Herrn Nagel aus Frankfurt a. M. ganz beſonders. Die Mitwirkenden: Frl. Grunz und Frl. Michel ſowie die Herren Betz, Nagel, Riſt, Sänger, Schlickſupp, und Stutzmann boten eine ſehr gute Geſamtleiſtung. Neben einer ſinnreichen Damenrede des Herrn Robert Fleck ſind noch die Solis für Violine und Cello ſowie einige Lieder zur Laute beſonders hervorzuheben. An den unterhaltenden Teil ſchloß ſich ein Tänzchen an, dem man bis in die frühen Morgenſtunden huldigte. Der volle Erfolg der Veranſtaltung wird die Bundesleitung ſicher veranlaſſen, nächſtes Jahr wieder einen Herbſtcouleurball zu ver⸗ anſtalten.. * 2 N Das bete bfüfmmitel BLEIBEN 5 3 gene Ichweizerpille RICH. BRANDT“ 5 In allen Stadt- und Vorork-Apothegen Mannhelms 2u fim..50 gte Schagptel ethaltlleh Extr. Selin, pal, 1,5 Extr. Achill. mosch. Klobs-Absynth àa 1,0 Extr, Trit,-Gent Aa 0,5 Pulv. rad. Gent-Trikf, àa d. 8. f. pil. 50. 18068 —— Dürer und Goethe Ein bebentſamer Vortrag von Prof. Tietze im Freien Bund In feſſelnden Ausführungen vollzog geſtern abend in der Kunſthalle Univ.⸗Prof. Dr. Tietze⸗Wien eine glänzende Analyſe des ſeeliſchen Reifens und der künſtleriſchen Entwick⸗ lung Dürers und Goethes. Das innere Werden der beiden Künſtlernaturen, deſſen unbedingte Wirkung auf ihre Pro⸗ duktionen, ihre Gegenſätzlichkeit und die Stellung Goethes zum Schaffen Dürers waren die Hauptprobleme des ge⸗ lehrten Vortrages. Wie die Einſtellung des Menſchen zum Menſchen oft einem häufigen Wechſel unterzogen iſt, ſo hat ſich auch Goethes Zeit. Damals ſtand Goethe unter Herders Einfluß. Dieſer geiſtigen Einſtellung entſpricht Goethes Wort:„Männlicher Albrecht Dürer, den die Neulinge anſpötteln, deine holz⸗ geſchnittene Kunſt iſt mir doch lieber als die Kunſt der Pup⸗ penmaler.“ Damit verurteilt Goethe das zierliche und geiſt⸗ loſe Künſtlertum des Rokoko und bekennt ſein Hingezogen⸗ ſein zu Dürer als dem Sinnbild volksmäßiger und boden⸗ ſtändiger Ausdruckskraft. Dieſe warme und herzliche Begeiſterung für Dürer hielt in den erſten Weimarer Jahren noch an. Damals ſprach er ſich wiederholt in den Briefen an ſeinen Freunder Lavater mit großer Sympathie über Dürer aus. Aber ſchon geſellt ſich den Aeußerungen ein merkwürdig kühler Nachklang bei:„Ich bewundere die mit Gold und Silber nicht zu be⸗ zahlende Arbeit täglich mehr, die an Wahrheit und Erhaben⸗ heit und ſelbſt Gratie nur die erſten Italiener zu ſeines⸗ gleichen hat. Dleſes wollen wir nicht laut ſagen!“ Der eigenartige Nachſatz erklärt ſich aus dem Konflikt Goethes, der die Jahre der Wandlung in Weimar erfüllt. Italieniſche Kunſt wird mehr und mehr das Ideal, das kein zweites neben ſich duldet. Der Mangel bes italie⸗ niſchen Glementes bet Dürer wird zur Urſache der Ver⸗ J urteilung. i t Allerdings ſpäter wird Goethes Glaube an die Ueber⸗ legenheit italteniſcher über deutſche Kunſt wenigſtens äußer⸗ lich erſchüttert. Goethes Urteil über Dürer ändert ſich. Durch die Berührung mit den Künſtlern der Romantik lernt Goethe dem Meiſter Dürer neues Intereſſe abgewinnen. Hohe Anerkennung zollt wieder der Greis Goethe Dürer, die ihren Ausdruck fand in der innigen Anteilnahme am Dürerfeſte 1828 in Nürnberg. Die Anregung Dürers auf die Kunſt„der Gegenwart“(Goethes Zeit) ließ die alte Liebe von neuem erwachen. Wohl in einer merkwürdigen geiſtigen Ver wandt⸗ ſchaft und Uebereinſtimmung zwiſchen Dürer und Goethe liegt der tiefere Grund dieſer Sympathie. Aus einer Aehnlichkeit von Abſtammung und Bildungsmilieu ſucht die moderne Forſchung das Hingezogen⸗Sein Goethes zu Dürer zu erklären. Beide haben das fränkiſche Weſen gemein⸗ ſam. Beide ſtammen aus einer Reichshauptſtadt— Nürn⸗ berg und Frankfurt— wo das geiſtige Leben Deutſchlands im 16. bezw. im 18. Jahrhundert blühte und gepflegt wurde. Die Familie iſt in beiden Fällen bürgerlich. Dürer und Goethe gehören aber auch verwandten Geiſtestypen an. Sie waren außerordentlich frühreife Begabungen. Zeigen ihre Kinderſchöpfungen die volle Naivität des erſt werdenden Menſchen, ſo ſtehen die Werke des jungen Dürer und Goethe auf einer ganz anderen Stufe. Ste bezeugen bei beiden die hochgeſteigerte Aufnahmefähigkeit der genialen Begabung, das Bebürfnis, ſich vor dem Beginn der eigenen Produktion mit der ganzen Fülle des Vorhandenen zu erfüllen, ſich mit all dem Vorgefundenen auseinanderzuſetzen. Der Uebergang zur Selbſtändigkeit vollzog ſich bei Dürer wie bei Goethe in einer Kriſe, die der Zeit im all⸗ gemeinen angehört, aber von beiden zum perſönlichen Erleb⸗ nis erhoben wird. Aus der Sturm⸗ und Drangperiode reift het beiden ein neues Naturgefühl, das ſich in den Land⸗ ſchaftsſchilderungen und Landſchaftsbildern ausprägt. Sie tra⸗ gen darin nicht Einzelempfindungen zuſammen, ſondern von einem einzigen Empfindungszentrum aus wird eine land⸗ ſchaftliche Schönheit als eine Einheit erfaßt. Nach der italteniſchen Reiſe entſteht je ein Monumental⸗ werk. Die Apoſtelbilder Dürers und Goethes Fauſt ſind es, die noch einmal menſchliche und künſtleriſche Erfahrung in höchſter Vollendung zuſammenfaſſen. Mit dem zunehmenden Alter wächſt der Rationalts⸗ mus. Beide verſuchen ihrer künſtleriſchen Tätigkeit eine breite wiſſenſchaftliche Baſis zu geben. Goethes naturwiſſenſchaftliche Studien und Dürers Proportionsſtudien ſind die unwiderlegbaren Zeugen hiefür. Damit verfolgten ſie die Abſicht, ihre perſönlichen Errungenſchaften zum All⸗ gemeingut der kommenden Künſtlergeneration, zum All⸗ gemeinbeſitz der ganzen Nation zu machen. i Für Dürer wie für Goethe war die norbiſche Kunſt formlos, am Zufall haftend. Von der Nachahmung des Indi⸗ piduellen in der Natur muß der Künſtler ausgehen, aber er muß es über ſie erheben. Dieſe künſtleriſche Ueber⸗ zeugung iſt beiden wohl gemeinſam. Aber doch läßt ſich darin ein Gegenſatz feſtſtellen. Goethe befürwortet die gegebene Naturnachbildung. Allerdings„in den Regionen“ erlaubt er ein Fortſchreiten ſelbſt bis zur Fiktion. Dürer da⸗ gegen iſt ein erbitterter Gegner dieſer Theorie. Dieſe tiefe Gegenſätzlichkeit eignet überhaupt dem deutſchen Weſen. Der Widerſpruch zwiſchen höchſte r Subjektivität und größter Objektivität äußerk ſich auch in der Ausweitung der allgemeinen, nakionalen Kräfte durch Aufnahme alles erreichbaren Bildungsgutes, in der Sehnſucht im Allgemein⸗Menſchlichen ſein Deutſchtum zu vollenden. Dieſen Widerſpruch, an deſſen Unlösbarkeit das Leben zweier großer Meiſter ſich zerquält und ſich verklärt, kennen wir als ein unverlierbares Stück deutſchen Schickſals. Daß Goethe und Dürer dieſes Volksſchickſal ſo ſtark und ſo tragiſch als ihr perſönliches Schickſal durchlebt und duürchlitten haben, macht ſie zu den höchſten Vertretern deutſchen Kunſt⸗ geiſtes.. 5 8 Mit Recht ſpendeten die außerordentlich zahlreichen Zu⸗ hörer den gelehrten, mit großem pfychologiſchen Verſtändnis ausgearbeiteten Darlegungen lebhaften Beifall. Der Vor⸗ tragsſaal der Kunſthalle war überfüllt. An ſich ein gutes, ein ſehr gutes Zeichen für den Grad des Intereſſes an der Arbeit des Freien Bundes. Aber mit der Enge der Räumlich⸗ keit können ſich die Hörer nicht mehr begnügen. Die gute Sache leidet darunter. Deshalb ergehe ein Appell an die Stadtverwaltung: Schafft Platz, Platz, Platz für den Freien Bundl Es iſt dringend ußtigll E. eee eee 3. Seite. Nr. 496 8 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 24. Oktober 1928 Mannheim Aus unſerem Mannheimer Leſerkreiſe wird uns ge⸗ ſchrieben: In Nr. 483 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ ſteht ein Artikel, der die Frage Mannheim Heidelberg, den Gegenſtand der Heidelberger Sonderausgabe der „N. M..“, aufs neue berührt, diesmal vom Standpunkt eines Heidelbergers aus, der offenbar Angſt hat, daß der Mannheimer Oberbürgermeiſter in ſeinen Ausführungen am Anfang der Sonderausgabe„pro domo“ geſprochen habe. Hinter den Ausführungen des Heidelberger Artikelſchreibers ſcheint das Geſpenſt der Eingemeindung zu lauern. Aber es bildete von vornherein das Leitmotiv der Mannheimer Er⸗ örterung, daß jeder machtpolitiſche a e, auszuſchal⸗ ten habe und daß in abſehbarer Zeit das Städteproblem Maynheim— Heidelberg durch eine e unmöglich gelöſt werden könne. Wenn es nun in dem Eingeſandt weiter heißt, daß die beiden Städte ſichergänzen und auf ihrer Eigenart in dieſer Ergänzung beſtehen ſollen, ſo iſt nicht recht ver⸗ ſtändlich, weshalb in Heidelberg dieſe Gedanken keine Reſonanz finden ſollen. Abgeſehen davon, daß es mir bekannt iſt, daß mehrere Heidelberger prominente Perſönlich⸗ keiten den Gedanken in dem Sinn, wie er in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ erörtert wurde, naheſtehen und geſinnt ſind, ſie weiter zu verfolgen, ſcheint der Artikelſchreiber an der Sache ſelbſt vorbeizureden. Denn die gute Nachbarſchaft und die Ergänzung, von der er ſpricht, kann doch nur durch das möglich ſein, das bisher in dieſer Art verſäumt wurde, die Planmäßigkeit in der Behandlung gemeinſamer Probleme. Gerade das gemeinſame Bebauungsproblem ſcheint in dieſer Hinſicht ausſchlaggebend zu ſein. Wollen die beiden Städte, wenn ſie ſich in dieſer Beziehung noch lange fremd gegenüber⸗ ſtehen, darauf warten, bis die Bodenſpekulation bereits das Terrain für ſich in Anſpruch genommen hat? Oder wie denkt ſich der Verfaſſer eine engere Zuſammenarbeit, wenn das zu⸗ fällig und nicht planmäßig geſchieht? Der bisherige Heidel⸗ berger Oberbürgermeiſter Dr. Walz hat es ja ebenfalls an der genannten Stelle zum Ausdruck gebracht, daß die bei⸗ Aus 1255 Lande Kreditverein Edingen * Edingen a.., 22. Okt. Der ländliche Kreditverein Edingen e. G. m. u. H. hatte auf Sonntag, 21. Oktober, ſeine Mitglieder zur Generalverſammlung für das Jahr 1927 in das Gaſthaus zum Friedrichshof eingeladen. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Oberlehrer Bühler, lei⸗ tete die Verſammlung. Rechner D. Koch gab die Bilanz bekannt. Der Umſatz im Jahre 1927 betrug über 5 Mil⸗ lianen Mark, die Spareinlagen und der Verkehr in laufender Rechnung zeigen eine günſtige Entwicklung. Der Verein zählt 277 Mitglieder. Vorſtand M. Jung brachte den Revi⸗ ſionsbericht zur Kenntnis der Mitglieder. Landwirtſchaftsrat Wiehl vom Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſen⸗ ſchaften, Karlsruhe, erläuterte die einzelnen Zahlen der Bi⸗ lanz und die Punkte des Reviſionsberichtes, der ſich lobend über die Entwicklung des Vereins und die Geſchäftsführung ausſpricht. Der Reingewinn von 2500 Mk. wird ſtatu⸗ tengemäß nach dem Vorſchlag der Verwaltung verteilt, wobei betont wurde, daß der Aufwertungsfonds zur Aufwertung der alten Spareinlagen durch Zuweiſung aus dem Geſchäfts⸗ erträgnis geſtärkt wird und ſchon jetzt eine gute Aufwertung verſpricht. Zum Aufſichtsrat wurden neu gewählt: Heinrich Hartmann, Zimmermeiſter und Gemeinderat Helmſtätter. Für ſeine langjährige Mitarbeit im Aufſichtsrat ſprach der Vorſitzende dem ausſcheidenden V Koch den Dank der Verwaltung aus. * * Karlsruhe, 22. Okt. Bei einer Schlägerei in Bernbach wurde in den Abendſtunden ein 25 Jahre altes lediges Mädchen aus Völkersbach namens Ida Daum durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzt. Anſcheinend hat ſich der be⸗ dauerliche Vorfall auf einer Kerwe abgeſpielt, bei der es zu entarteten Streitigkeiten unter den Burſchen kam. Die Bedauernswerte wurde noch in der elften Nachtſtunde ins Städtiſche Krankenhaus nach Karlsruhe transportiert und noch in der Nacht operiert. Ihr Zuſtand gibt zu Beſorgnis Anlaß. Sie iſt bisher noch nicht vernehmungsfähig.— Einen mißlun⸗ genen Ausbruchs verſuch aus dem Unterſuchungsgefäng⸗ nis unternahmen in der Nacht zum Sonntag der 24 Jahre alte Karl Fräulin, der tags zuvor wegen eines in Karlsruhe begangenen Manſardendiebſtahls zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden war und ein Mitgefangener. Sie waren dabei, Steine aus der Mauer zu brechen, als der Ge⸗ fangenenaufſeher durch das entſtandene Geräuſch auf ihr Vor⸗ haben aufmerkſam gemacht wurde und ihren Plan verhindern konnte. * Bühl, 20. Okt. In Hundsbach entdeckten Beamte der Zollbehörden eine größere Geheimbrennerei. Eine große Menge Schnaps und die Anlage wurden beſchlagnahmt. * Freiburg, 23. Okt. Vermißt wird ſeit dem 17. ds. Mts. die 21 Jahre alte Kinderpflegerin Lore Geißheim aus Köln, die von dort hier eintreffen ſollte, aber nicht angekommen iſt. * Ueberlingen, 23. Okt. Ein junges Bürſchchen, gelernter Schreiner, aber ſchon längere Zeit arbeitslos, trieb ſich hier ſeit einiger Zeit herum. Mit der Arbeit war ihm das Geld ausgegangen und ſo entwendete er einem Mitbewohner das Sparkaſſenbuch und hob das Geld ah. Seinem Hausherrn ſtahl er mehrere hundert Mark und blieb ihm Koſt und Logis ſchul⸗ dig. Das Geld verjubelte er mit Freunden, denen gegenüber er ſich als Baron ausgab. Heidelberg den Städte aufeiuander angewieſen ſind, und niemand kann das beſtreiten. Inzwiſchen ſind auch ſchon Einzelheiten aus Beſprechungen bekannt geworden, die zwiſchen beiden Städten ſtattgefunden haben und zeigen, daß die Dinge in Fluß ſind und nicht mehr wegdiskutiert werden können, auch von ſolchen nicht, die glauben, einer beſonderen Reſerviertheit auf der einen oder anderen Seite das Wort reden zu müſſen. In der nächſten Zeit ſtehen für Mannheim wichtige Fragen der Ein⸗ gemeindung bevor. Das könnte dazu Anlaß geben, die kom⸗ mun al politiſche Seite der Erörterung Mannheim—Heidel⸗ berg zu betonen. Demgegenüber kann man nicht genug darauf hinweiſen, daß in erſter Linie die kulturpolitiſche Seite der ganzen Frage im Vordergrund des Intereſſes ſteht. Das ſchließt zu gleicher Zeit aus, daß irgendeine Bevormundung von der einen ober anderen Seite möglich ſein kann. Die Natur der beiden Stadtindividualitäten hat dafür geſorgt, daß eine ſolche überhaupt nicht möglich iſt. Der Artikel⸗ ſchreiber ſcheint zu vergeſſen, daß die Städte von heute keine Dynaſtien ſind, die ſich gegenſeitig bekriegen. Und wenn auch das zuweilen in der Geſchichte deutſcher Städte vorgekommen ſein mag, ſo ſcheint das im Fall Mannheim— Heidelberg aus⸗ geſchloſſen, weil nicht nur die Ergänzung beider Städte ſo glücklich wie möglich iſt, vielmehr auch das gemeinſame Band der alten Kurpfalz die Gewähr für ein friedliches Einvernehmen bietet. Es er⸗ ſcheint denkbar unrichtig, daß es ſich bei der Erörterung der ganzen Frage um einſeitige Intereſſen handelt. Ueber all das wird die Zeit entſcheiden, aber ſie wird gewiß denen recht geben, die den Ton auf das Gemein⸗ ſame, Planmäßig e in der Annäherung beider Städte legen und darin den einzigen Weg ſehen, die gegenſeitige Unterſtützung der Kommunen, die ſich ſeit der Ernährungs⸗ und Zwangswirtſchaft des Krieges immer mehr voneinander entfernt haben, dem Geiſt einer Zeit entgegenzuführen, die auf immer kleinerem Raum immer größere Fragen zu löſen haben wird. ö. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen :: Ludwigshafen, 24. Okt. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am Dienstag, den 24. Oktober um 19.29 Uhr ließ ſich im Bahnhof Rohrbach Steinweiler der 22 Jahre alte ledige Täglöhner Richard Weiller aus Herxheim bei Landau von dem aus Richtung Landau kommenden Perſonen⸗ zug überfahren. Weiller war ſofort tot. Geſtern abend gegen 9 Uhr gerieten in einer Wirtſchaft in der Hart⸗ mannſtraße ein 34 Jahre alter Tünchermeiſter und ein kauf⸗ männiſcher Angeſtellter von hier miteinander in Streit. In deſſen Verlauf mißhandelte der Tüncher den anderen Gaſt durch Fauſtſchlägſe und griff ihn ſpäter noch mit einem feſtſtehenden Meſſer an. Der Angegriffene flüchtete. Der Täter wurde ſpäter feſtgenommen. N* * Bad Dürkheim, 21. Okt. Von der Kraft des Neuen weiß das„Tageblatt“ einen neuen Beweis zu erzählen. Ka⸗ men da im Auto einige Herren aus einer benachbarten Großſtadt nach dem beliebten Weinorte., um den Neuen zu probieren. Er ſchmeckte ihnen ſo gut, daß ſie das Fort⸗ gehen vergaßen, bis der Vertreter der hl. Hermandad kam, um die Gäſte aufzufordern, das Lokal zu verlaſſen. Als ge⸗ horſame Staatsbürger verließen ſie ſchweren Herzens die gaſt⸗ liche Stätte und beſtiegen ihr Auto. Der Chauffeur aber— einer der Ausflügler— verwechſelte Oſten mit Weſten und fuhr ſtatt nach der Heimat in den Wald, wo er ſich ver⸗ irrte und nicht mehr zurückfand. Wohl oder übel mußten die Herren im Walde übernachten. Am Morgen kam einer der Teilnehmer zu Fuß nach dem nächſten Weinorte D. und ſuchte einen Fuhrmann, der mit ſeinem Pferde das Auto aus dem Walde herausſchleppte. Dann erſt konnte die Heimfahrt erfolgen. * Neuſtadt a. d.., 23. Okt. Ein Handelsmann aus Neu⸗ ſtadt ſtieß zwiſchen Kallſtadt und Ungſtein in voller Wucht mit ſeinem Laſtkraftwagen gegen einen Bau m. Der erſt vor einigen Wochen neu angeſchaffte Wagen, der noch nicht verſichert iſt, ging zum größten Teil in Trümmer. Auch ein in dem Wagen befindliches Weinfaß mit Moſt wurde ſchwer beſchädigt, ſo daß ein Teil des Weines aus⸗ gelaufen iſt.— Am Sonntag abend iſt auf der Strecke Böhl Haßloch ein Arbeiter aus Böhl aus dem fahrenden Eiſen⸗ bahnzug geſprungen. Er kam von Ludwigshafen und war im Zug eingeſchlafen. Als er erwachte, befand ſich der Zug bereits in voller Fahrt. Beim Hinausſpringen hatte er inſofern Glück, als er nur im Geſicht verletzt wurde. * Landſtuhl, 21. Okt. Bei den von dem Feldhüter Hauck beim Kartoffelſtehlen überraſchten Felddieben handelt es ſich um den 1907 geb. Maurer Ernſt Allein, Sohn von Niko⸗ laus Allein, den 1908 geb. Maurer Richard Dehaut und deſſen 14 jährigen Bruder Heinrich Dehaut. Die beiden Erſt⸗ genannten räumten bei ihrer Vernehmung ein, mit ihren Karſten auf den Feldhüter eingeſchlagen zu haben, doch ſuchte jeder die Ausführung des ſchwerſten Schla⸗ ges auf den anderen zu ſchieben. Der 14jährige Dehaut kommt als Mittäter nicht in Betracht, da er ſich an den Hie⸗ ben nicht beteiligte. Nach den Angaben des Schwerverletzten war Ernſt Allein der Haupttäter. Die drei Verhafteten ſind ins Amtsgerichtsgefängnis Landſtuhl eingeliefert. Hauck ſelbſt wurde geſtern morgen im Krankenhaus zu Pirmaſens operiert. Trotz der Schwere der Verletzung— Zertrümme⸗ rung des Schädeldaches— iſt die Operation gut verlaufen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Die verſchwundenen 50 000 Mark Die Große Strafkammer hatte ſich mit dem Einbruch bel einem hieſigen Arzte zu befaſſen. Weil ſie mit dem Urteil erſter Inſtanz nicht zufrieden waren, fand die Verhandlung gegen die zwei Brüder Anton und Ludwig und deren Mutter Walburga aus Bergzabern und Eugen B. aus Rülzheim vor der Berufungsinſtanz eine Wiederholung. Der Hauptange⸗ klagte A. Wadle, der mit der Hausangeſtellten K. eines Arztes ein Verhältnis unterhielt und ſich dadurch über die Räume des Arztes orientierte und ſo aus dem Raume des Sprech⸗ zimmers unter Gebrauch von Einbruchswerkzeugen 50 000 Mark entwendete, war vom Großen Schöffengericht zu 3½ Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ludwig Wadle von Nürnberg, der Bruder des Einbrechers, der von dem Gelde einen Betrag von 20000 Mark zum Ankauf eines Laſtkraft⸗ wagens erhielt, wurde in erſter Inſtanz zu acht Monaten Gefängnis, die Mutter, die einen Betrag für den Kauf eines Hauſes in Bergzabern verwendet haben ſollte, zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis und Bauer, ein früherer Bekannter des Anton Wadle vom Gefängniſſe her, der einen Betrag zum An⸗ kauf einer Dreſchmaſchine erhielt, zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt beantragte in der Be⸗ rufungsverhandlung die Erhöhung der Strafe gegen An⸗ ton W. auf fünf Jahre Zuchthaus, gegen ſeinen Bruder auf ein Jahr Gefängnis, gegen die Mutter auf 10 Monate und B. auf 1 Jahr und ſechs Monate. Das Gericht, Vorſitzender Landgerichtspräſident Schlimm, erkannte in der Berufungsinſtanz auf 4 Jahre Gefängnis gegen den Hauptangeklagten, fünf Monate Ge⸗ fängnis gegen ſeinen Bruder und Freiſpruch ſowohl der Mutter als auch des Bauer mangels Beweiſes über die un⸗ redliche Herkunft des Geldes. Auch der Ehrverluſt gegen Anton Wadle wurde aufgehoben. Unterſchlagung Ein arbeitsloſer 22 Jahre alter Tagner aus Mannheim⸗ Sandhofen hatte ein Fahrrad im Werte von 160/ auf Ab⸗ zahlung unter Eigentumsvorbehalt des Verkäufers ſich an⸗ geſchafft. Er zahlte 28/ an, fälſchte dann das Datum der Faktura, auf der er weitere 14 Beitragszahlungen einſchrieb und fälſchlicherweiſe mit der Unterſchrift des Verkäufers verſah. Zum Schluß wurde das Fahrrad um 35 l verſetzt. Der Angeklagte iſt geſtändig. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey beantragte zwei Monate Gefängnis, iſt aber nicht abgeneigt, Strafaufſchub auf Wohlverhalten zu befürworten. Der Angeklagte kam diesmal noch mit einem blauen Auge davon, indem das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, auf einen Monat Gefängnis und Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten bis 31. Oktober 1931 erkannte. Der Gladbecker Abiturientenmord 8. Verhandlungstag Wiederum Ausſchluß der Oeffentlichkeit Auch am heutigen Dienstag vormittag bleibt die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Der Vormittag dient der Klärung des Verhältniſſes zwiſchen Huß⸗ mann und Daube, insbeſondere ber Aufklärung des Vor⸗ falls auf einer Eifeltour im Jahre 1926. Eine Zeugin ſagt aus, Daube habe zu ihr geäußert, es ſei auf dieſer Eifeltour etwas paſſiert, ſo daß er nicht mehr Hußmanns Freund ſein könne. In dem Tagebuch Daubes befindet ſich eine Ein⸗ tragung:„Juli,.—7. 1926. Gifel. Nacht vom 4. zum 5. K..“ Auf Betragen beſtreitet der Angeklagte, Daube irgendwie unſittlich berührt zu haben. Der Oberprimaner Katten gibt eine ausführliche Darſtellung über das, was Daube am Tage nach der angeblichen Tat in der Eifel zu ihm geſagt habe. Der Angeklagte beſtreitet ganz entſchieden dieſe Darſtellung und kann ſie nur ſo erklären, daß Daube dem Zeugen Katten etwas Falſches geſagt habe. Der Ober⸗ primaner Matthes wird darauf als Zeuge vernommen und erklärt ganz beſtimmt, daß er nichts davon wiſſe, daß Huß⸗ mann den Daube unſittlich beläſtigt habe. Um ½12 Uhr tritt eine Pauſe ein. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) Luft⸗ Tem- S 5 2 See · S 8 Wind 8 8 be druck vera- Sf S 2 228 höbe 1 28 Wette!— m m ct Ss Se e Nicht Stiele S Wertheim 151— 6 16 4 ſttll Nebel Königſtuhl 568 62,3 9 12 7 SW leicht] heiter Karlsruhe 120 762,55 8 17 6 fſtill bedeckt Bad.⸗Bad. 213 762,4 7 16 5 O lleicht bedeckt Villingen 780 765.8 3 13 168„heiter Feldbg. Hof 1275 637.0 4 7 2„ ſtark Nebel Kadenweil.— 763,8 9 15 9 SW leicht] heiter St. Blaſien 780— 0 13 0„ wolkig Höchenſchw“ Nordweſtlich England iſt eine neue Sturmzyklone erſchie⸗ nen. Doch werden wir zunächſt noch im Bereiche des ſchmalen, ſich über dem ſüdlichen Feſtlande in nordweſtlicher Richtung erſtreckenden Hochdruckrückens verbleiben und 3 heitere und trockene Wetter behalten. Wetterausſichten: Fortdauer des zeitweiſe heiteren und trockenen Wetters, tagsüber mild bei ſüdlichen Winden. 9—ů Herausgeber: Drucker und 8 0 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt 5 5 Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter FURNIEUL US Sutz er u. krlaiſtung(Grippe) Seltz eee KUSELN Ortizon-Mundpflege ist mehr als Kosmetik- ist vollkom- mene Hygiene, denn Ortizon des- infiziert wirksam und schützt da- durch zuverlãssig vor Ansfeckung und Erkältung(Grippe). Sg e dee e e dee eee Mittwoch, den 24. Oktober 1928 Rene Mannheimer bl. Seite. Nr. 490 Ein Leſer unſerer Zeitung ſchickt uns einen Bericht über den deutſchen Tag in Edmonton in Canada, den„Der Herold“, die dortige führende deutſche Zeitung veröffent⸗ lichte. Obwohl die Veranſtaltung bereits am 16. Auguſt ſtatt⸗ fand, iſt es doch intereſſant, über das Leben der Deutſchen in Canada nachträglich noch etwas zu erfahren. In dem Bericht heißt es u..: Es war ein voller Erfolg, das Deutſchtum Albertas(Provinz in Canada) hat ſeinen großen Tag erlebt. Um die Mittagsſtunden trafen die erſten Gäſte von aus⸗ wärts ein, die in einzelnen Fällen hundert Meilen mit ihren Wagen gefahren waren. Von 2 Uhr ab ließ die mit 20 Mann beſetzte deutſche Muſikkapelle von Stratheona, unter der künſt⸗ leriſchen Führung ihres rührigen Leiters, Paſtor Wahl, Stück auf Stück zur Erhöhung der Feſtſtimmung ertönen. Auch eine zweite Kapelle aus Hay Lakes war herbeigeeilt, um ihre Kunſt und Liebe zur Muſik das Ihre zur muſikaliſchen Um⸗ rahmung des Feſtes beiſteuern zu laſſen. Und als Dritter im Bunde ſang im Verlaufe des Feſtes der Männerchor des Klub Edelweiß, unter Leitung von Herrn Hoffmann, alte deutſche Weiſen, deren Klang hier fern von der Heimat wohl das beſte Werbemittel ſein wird, alle die Deutſchen um den Verband als Kern zu vereinen. Kurz nach halb drei Uhr ver⸗ kündete ein Poſaunenruf den Beginn der Abwicklung des Feſt⸗ programms, das Herr H. Stürmer, der Mitbegründer des „Herold“, in muſtergültiger Weiſe durchführte. Er dankte der ſtattlichen Feſtverſammlung, die auf mindeſtens 2500 zu ſchätzen iſt und zweifellos noch größer geweſen wäre, wenn micht die Furcht vor ſchlechten Wegen nach dem Feſt manch einen, der gerne von weit her gekommen wäre, abgehalten hätte, für ihre rege Anteilnahme an den Intereſſen des Deutſchtums. Er erinnerte daran, daß die Nachkommen deutſcher Einwanderer und all unſere Landsleute längſt da⸗ vongejagt oder davongelaufen oder zu Bettlern geworden wären, wenn ſie nicht verſtanden hätten, auch hier auf fremder Erde die deutſchen Eigenſchaften des Fleißes, der Sparſamkeit, der Ausdauer, der Ehrlichkeit, der Hingabe an eine Aufgabe hätten zur Tat werden laſſen. Und das Wiſſen um dieſe 5 Eigenſchaften und um deutſche Kulturgüter zu wahren und 4 unſern Kindern zu übermitteln, das ſei beſſer als alle Schul⸗ 5 bildung. Er konnte eine ſtattliche Anzahl engliſcher Ehren⸗ gäſte begrüßen, die durch ihr Erſcheinen bekundet hatten, daß ſte den Wert des deutſchen Elements am Aufbau Canadas zu würdigen und zu ſchätzen wiſſen. Nach dem mit Begleitung der Kapelle Wahl geſungenen Lied:„O Canada“ in deutſcher Sprache, ſprach Paſtor Boettcher in engliſch und erläuterte in treffenden Ausführungen der Feſtverſammlung und den Ehrengäſten den Zweck und die leitenden Gedanken eines der⸗ artigen nationalen Feiertages, der ſo viele Begeiſterung in den Herzen entflammte, daß die Einen nicht die Länge des Weges abſchrecken konnte, daß Andere Zeit und Mühe freudig und ſelbſtlos opferten. Er führte aus, die guten Raſſeeigen⸗ f ſchaften und nationalen Leiſtungen der Deutſchen ſtanden 1 außer Frage. Wenn die Stadt alljährlich zu Ehren der Ir⸗ 4 länder grünen Feſtſchmuck trage, warum ſollen nicht auch wir Deutſche uns zu ernſtem und fröhlichem Tun zuſammenfinden? Nach Paſtor Boettcher trat Bürgermeiſter Bury von Edmonton an den Rednertiſch und überbrachte die beſten Wünſche der Stadt für das Feſt und die Entwicklung der deutſchen Organiſation. Er bekannte, auch ihn habe große Angſt beſchlichten, ob das Wetter nicht alle Hoffnungen und * Wünſche zu nichte machen werde. Er ſpielte an auf die Er⸗ — Erwähnung des grünen Feſtkleides zu Ehren der Söhne Ir⸗ lands und zeigte auf das herrliche Grün des Feſtplatzes; auch hier ſei alles grün: grün ſei Gottes Farbe. Keine Nation genieße alſo einen Vorzug. In Canadas weites Land ſtrömen Deute von vielen Nationen, die alle Sitte und raſſiſche Eigen⸗ echaften ihrer Heimat mitbringen. Und ſie ſollen nie ihre Herkunft vergeſſen. Der Mann, der ſeine Nationalität, ſeine . 8 Deutſchland Die Wechſelfalle Mit großem Geſchick und unter richtiger Einſchätzung der deutſchen Mentalität betreibt ſeit vierzehn Tagen ein elegant gekleideter Araber in Berlin eine Wechſelfalle. Der etwa 30 Jahre alte und 1,50 Meter große Mann, der niemals eine Spur von Unſicherheit zeigt, beſucht große Geſchäfte und Luxushotels, verſchmäht aber auch kleine Betriebe nicht und verſucht ſich ſogar auf Obſtkähnen. Wenn in einem Laden oder ſonſtwo ein Ausländer auftritt, der kein Wort Deutſch 1 J herum, die verſuchen, ſeine Wünſche zu erfahren. So geht es dere engliſch, aber von alledem verſteht dieſer Ausländer nichts. Er ſpricht nur arabiſch, und das verſteht man nun in Berlin wieder nicht. So nimmt er denn ein paar Hundert⸗ zumachen, um was es ſich handele. Dabei läßt man ihn, um 4 endlich zum Ziele zu kommen, auch in die Kaſſe faſſen. Nur * bleiben ihm größere oder kleinere Beträge an den Fingern 1„kleben“, wenn er ſeine Wechſelwünſche demonſtriert. Auch 1 Kaſſterer von großen Hotels ſind auf dieſen Trick ſchon herein⸗ gefallen. Kürzlich erſchien der Araber auch auf einem Obſt⸗ kahn am Schiffbauerdamm. Hier konnte man ihm zwar nicht wechſeln, aber die Gelegenheit, die Kaſſe zu beſtehlen, fand er doch. Bevor der Schiffseigner ſeinen Schaden entdeckt hatte, ging der Schwindler auf den nächſten Kahn und machte es dort ebenſo. Bis jetzt ſind zehn Fälle feſtgeſtellt worden, in denen er binnen vierzehn Tagen zuſammen 3660 Mark erbeutete. Für 30 000 Mark Stoffe geſtohlen Mit großer Dreiſtigkeit gingen Konfektionseinbrecher zu Werke, die in der Nacht zum Dienstag in der City in Berlin für 30 000 Mark Beute machten. Nach gewiſſen Beobachtungen 5 ſind es mehrere junge Männer, die aber noch nicht genauer beſchrieben werden können. Sie kamen in der Zeit von 1 bis 4 Uhr mit zwei Autos nach der Franzöſiſchen Straße ge⸗ fahren und ließen ſie in der Nähe der Hedwigskirche und des Werderſchen Marktes an zwei verſchiedenen Ecken halten. Die Einbrecher, die es hauptſächlich auf Herrenkonfektion abgeſehen 5 verſteht, ſo ſind in der Regel bald mehrere Angeſtellte um ihn auch mit dem Araber. Der eine fragt ihn franzöſiſch, der an⸗ markſcheine heraus und ſucht den Leuten durch Mimik klar⸗ 1 darauf hat es der Schlauberger abgeſehen, und jedesmal war das Schickſal einer Familie, die bei dem Brande zwar ihres Tuns ein und beteiligte ſich daran. während des Brandes in Geiſteskrankheit zu verfallen hatten, ein Blitt über die Welt Das Deutſchtum im Auslan Deutſcher Tag in Edmonton in Canada N nationalen Eigenſchaften, die charakteriſtiſchen Merkmale ſeiner Raſſe abſtreifen kann wie einen alten Schuh, der kann auch nie ein guter Patriot in Canada ſein. Kein Vernünf⸗ tiger mutet ihm zu, ſeine Heimat und ihre Geſchichte zu ver⸗ geſſen. Die deutſchen Tugenden des Fleißes, der zähen Aus⸗ dauer, der Gründlichkeit, die beharrlich Großes wie Kleines zur Durchführung bringt, dieſe Eigenſchaften werden auch in der neuen Heimat Früchte tragen und Segen ſtiften. Der nächſte Redner, Senator Leſſard, ſagte, er habe in den 31 Jahren ſeiner Anweſenheit im Lande manch alten Freund verloren, darunter auch manchen deutſchen. Wenn er hier die Jugend vor ſich ſehe, möchte er ihr ans Herz legen, es ihren Vätern gleich zu tun; dann müſſe ihre Arbeit auch zum Wohle des Landes ſein. Er hoffe, daß dies nicht das letzte Feſt dieſer Art geweſen ſei, ſondern ſtändige Einrich⸗ tung werde. 5 N f Herr Rudolf Hennig, das deutſche Mitglied der geſetz⸗ gebenden Körperſchaft Albertas, erklärte in deutſcher Sprache, wir könnten mit Recht ſtolz ſein auf unſere raſſiſchen Eigen⸗ ſchaften und ihre Verdienſte um Canadas Entwicklung. Was Canada uns ſchulde, ſei nur, daß jedem ſein Recht werde. Was wir Canada ſchulden, ſei Geſetze und Rechte zu achten. Man ſchaut nicht auf uns herab, er habe das noch nicht erlebt. Ein Deutſcher, Miniſter Euler, habe in Ottawa einen der verantwortungsreichſten Poſten, den das Land zu vergeben habe. An uns liege es dafür zu ſorgen, daß man uns auch fernerhin ſo hoch achte und einſchätze wie bisher.— Herr Weaver, ebenfalls Mitglied der geſetzgebenden Körper⸗ ſchaft, führte aus, er wiſſe, was es heiße, ſich von der Heimat loszureißen und Tauſende von Meilen von der Stätte der Geburt und Jugendzeit wegzuſein. Er wiſſe, wie der Neu⸗ ling ſich freue, wenn er eine Hand findet, die er drücken kann. Sie tun ein gutes Werk und erfüllen eine ſchöne und dankens⸗ werte Aufgabe, rief er den Verſammelten zu, wenn Sie Ihre neuen Landsleute begrüßen und unterſtützen und wir, die Canadier, begrüßen es und ſehen es gerne. Es ſei ein gro⸗ ßer Unterſchied zwiſchen dem Canada ſeiner Ankunft und heute. Er habe Gelegenheit gehabt, die Leiſtungen deutſcher Siedler um das Aufblühen Albertas genau kennen zu lernen. Ein drittes Mitglied der Volksvertretung, Herr Prevey, M. L.., betonte ebenfalls, daß es keinem vernünftigen Canadier in den Sinn komme, die Angehörigen anderer Nationen als Fremde zu behandeln, am allerwenigſten die Deutſchen. Dann überbrachte Herr. Sidler aus Regina, Sask., die Grüße der dortigen deutſchen Freunde Die zweite Feſtrede, in deutſch, hielt nun Paſtor Jütt⸗ ner. Er betonte die Schönheit gerade der Provinz Alberta und erklärte, er rate jedem Einwanderer, der an ſeine Tür klopfe, um ſich Rat zu holen, in Alberta zu bleiben. Hier ſind Möglichkeiten und Entwicklung. Wir können Canada aber auch etwas lehren und das hat das Deutſchtum bereits getan. Wir haben Rechte im Lande, wir wenden ſie bloß nicht an. Als Beiſpiele erwühnte der Redner das Recht, in deutſchen Diſtrikten täglich eine halbe Stunde deutſchen Unterricht zu haben, ſowie das Frauenſtimmrecht. Wir müßten von uns hören laſſen, müßten mithandeln und mitreden und dann werden die Beſten in Canada den Weg zu uns finden. Nach der Rede Paſtor Jüttners wurde eine vom Komitee vor⸗ geſchlagene Reſolution in deutſch und engliſch verleſen und mit lebhafter Zuſtimmung gutge heißen Ein eingelaufenes Glückwunſchtelegramm von Dr. Lo⸗ renz, Winnipeg, dem deutſchen Konſul, wurde verleſen. Ebenſo lief ein Telegramm von Herrn Fritz Bringmann im Namen des deutſchen Feſtes in Winnipeg ein. Damit war der offizielle Teil des Programms erledigt. Nun begann das reichhaltige Sportprogramm. Gleichzeitig entwickelte ſich regſtes, fröhliches Feſtestreiben auf dem Platze. Und die wirtſchaftliche Durchführung, alle die Wünſche der vielen Beſucher zu erfüllen, klappte wie am Schnürchen. hatten, gingen auf dem Umwege durch ein Schreibwaren⸗ geſchäft in demſelben Hauſe in der Franzöſiſchen Straße hinter der katholiſchen Kirche vor. Hier nahmen ſie im Vorbeigehen 1% Dutzend goldene Füllfederhalter mit. Dann durchbrachen ſie die Wand nach dem Konfektionsgeſchäft. Hier ſuchten ſie ſich beſonders Coupons engliſcher Herxenſtoffe aus, die ver⸗ ſchiedene Stempel tragen. Die wertvolle Beute ſchafften ſie dann ohne Zweifel nach den beiden Autos. 855 f Lit auen i erhängt ſeine drei Geſchwiſter und ſich „ ſelhſft b 5 5 In Parzecze bei Wilna wurden in einer Bauernhütte vier Leichen erhängter Kinder von vier bis vierzehn Jahren aufgefunden. Man nimmt an, daß in Abweſenheit der Eltern der vierzehnjährige Sohn zuerſt ſeine drei kleinen Geſchwiſter und dann ſich ſelbſt erhängt hat. Ein Vierzehnjühriger Diel Schnunpielerinnen durth örrenrollen wahnjinnig geworde Ein Regiſſeur in Ofaka hatte das Drama„Brand im Theater“ zu inſzenieren. Das Weſentliche in dieſem Stück gerettet wurde, aber vor Schreck und Grauen den Verſtand verlor. Der gewiſſenhafte Regiſſeur begab ſich, wie„Tempo“ meldet, für drei Wochen in eine Irrenanſtalt, um das Weſen Geiſteskranker zu ſtudieren. Täglich verbrachte er ſtundenlang mit ihnen. Er ging auch auf das Merkwürdige Bevor die Proben zu dem Stück begannen, ließ er die drei Schauſpielerinnen, die eine Mutter und deren Töchter dar⸗ ſtellen und e i zu ſich kommen. Er inſinuſerte ihnen die Gemütsverfaſſung der Kranken getreu den Vorbildern, die er ſtudiert hatte. Er übertrug, was er verſtands⸗ und gefühlsmäßig in ſich aufge⸗ nommen hatte, mit einer Leidenſchaft und Intenſität auf ſie, daß ſie glaubten, was ſie ſpielten und nach jeder Vorſtellung z ahe hatten, ihr ſeeliſches Gleichgewicht wieder zu gewinnen. Jugoſlawien Ermordet und ein blutiges Kreuz auf der Stirn Wie aus Laibach gemeldet, fanden Waldarbeiter in der Nähe der Kärtner Grenze den Leichnam eines Mannes, der einen Kopfſchuß und zwei Meſſerſtiche in der Bruſt aufwies. Beſonders auffallend an dem Toten war ein blutiges Kreuz auf der Stirn. Bei dem Toten fand man bulgariſche Doku⸗ mente, von denen man jedoch glaubt, daß ſie nicht echt ſind und ihm erſt in die Taſche geſteckt wurden. Man hält den Toten für einen Mazedonier aus Südſerbien und nimmt an, daß 1 ein Racheakt des mazedoniſchen Komitees vorliegt. 0— Durch eine Granate getötet l In der Gemeinde Mara Almas in Sübdflawien, w vor kurzem Artillerie⸗Schießübungen ſtattfanden, fand der Landwirt Podgajac auf ſeinem Acker eine Granate, die er auf ſeinem Wagen nach Hauſe bringen wollte. Zu Hauſe warf er jedoch die Granate vom Wagen, wodurch ſie zur Ex⸗ ploſion gebracht wurde. Podgajac, ſein 15 jähriger Sohn und ein anderer Landwirt wurden getötet, zwei weitere Perſonenſchwer verletzt. Auch die beiden Pferde des Podgafac wurden getötet. s Bulgarien 130 gieiſende ausgezogen und terroriſtert In dem Bergland der Stara Blanina, das die Grenze zwiſchen Bulgarien und Südflawten im Norden bil⸗ det, ſind nach Meldungen aus Sofia zahlreiche Raubüber⸗ fälle verübt worden. Innerhalb von fünf Stunden wurden von den in den Bergen hauſenden Räubern insgeſamt 130 Reiſende ihrer Kleidung, der Wertſachen und des Geldes be⸗ raubt. Die Ausgeplünderten mußten ſich daun auf der Mitte der Straße ſtundenlang auf den Bauch legen. Privat⸗ und Poſtwagen wurden gleichfalls beraubt und unſchädlich ge⸗ macht, um eine Verſtändigung der Poltzei zu verhindern, be⸗ vor die Banditen größeren Vorſprung gewonnen hatten. Marokko Ein Karl Map⸗tteberfall in Marokko Ein neuer Ueberfall auf Europäer durch marokkaniſche Aufſtändiſche, der auf den Tag genau mit der vor einem Jahre erfolgten Entführung von Mallet und Steeg zuſammen⸗ fällt, löſt in Frankreich große Erregung aus. Zu dem Ueber⸗ fall, bei dem zwei Europäer das Leben einbüßten, einer ſchwer verletzt und ein anderer entführt wurde, wird aus Caſablanca gemeldet, daß ſich das überfallene Laſtautomobil auf dem Wege nach Souk El Arbar, 40 Kilometer von Qued Zem, nahe der nicht unterworfenen Zone befand. Auf dem Laſtwagen hatten außer dem Führer zwei Getreidehändler Platz genommen, von denen jeder 25 000 Franken bei ſich trug, um Getreideeinkäufe zu bezahlen. 25 Kilometer von Qued Zem entfernt, begegnete der Führer auf der Landſtraße zwei eingeborenen Eſelrei⸗ tern, während auf dem angrenzenden Pfad ſich zwei Marok⸗ kaner zu Pferde aufhielten. Er verlangſamte die Fahrt mit Rückſicht auf die Eſelreiter. Plötzlich ſchoß einer auf das Auto⸗ mobil und verletzte einen Getreidehändler. Als die Europäer trotzdem die Fahrt fortſetzten, wurden ſie von den Banditen verfolgt und umzingelt. Der Automobilführer wurde auf der Stelle erſchoſſen und die beiden Inſaſſen entführt. Die Zivilkontrolle von Qued Zem entſandte ſofort fünf Autv⸗ mobile zur Verfolgung. Hierbei wurde einer der Zivil⸗ kontrolleure durch einen Schuß in die Bruſt getötet. Es gelang, einen der Gefangenen zu befreien. Die franzoſen⸗ treuen Stämme des Gebiets von Pad bo organiſierten ihrer⸗ ſeits die Verfolgung der Räuber. In dem auſchließenden Ge⸗ fecht erlitten die Räuber ſchwere Berluſte. Wie weiter bekannt wird, führten die Räuber beim Ueberſchreiten der Grenze des nicht unterworfenen Gebietes den Getreidehändler nicht mehr mit ſich, ſo daß über deſſen Schickſal Unklarheit herrſcht. a 5 1 5. 5 e Indien Kühne Tat einer indiſchen Witwe Eine junge Witwe in der indiſchen Stadt Bar kürzlich ihren Verwandten den Wunſch aus, zu ſchließen. Sie war im Alter von zwölf J worden und war deshalb als eine Angehörig Hindus dazu verurteilt, zeitlebens Witwe zu bleiben gemäß verweigerten die Eltern und die Verwandten Zuſtimmung. Die Witwe, die im Alter von 21 Jahre kehrte ſich aber nicht daran. Sie zog mit ihrem Ve in einen benachbarten Staat, in dem ihre Verwand nichts anhaben konnten, und ſchloß, dort ihre Ehe. wandten nahmen aber doch Rache. Sie hielten eine d verſammlung ab und veranſtalteten unter Beobacht religiöſen Vorſchriften ein Scheinbegräbnis, zum Zeichen die junge Frau für ſie tot und begraben ſei. Das jung Paar lebt indeſſen froh und glücklich. Der Vorgang iſt des halb beſonders bemerkenswert, weil es äußerſt ſelten vor kommt, daß eine Indierin ſich über die religiöſen Vorſchrift an die ſie gebunden iſt, hinwegſetzt. N 8 f ausverkauft war, ſpielten ſie eben die große Szene, ſte, während das Theater brannte, eingekeilt in ihrer nu Schein der Flammen erleuchteten Loge ſitzen. Plötzlich ri Mutter ſich von ihren Töchtern los, ſtürzte auf die Fe träger, die ebenfalls auf der Bühne waren, entriß ihne Fackeln und warf jeder Tochter eine Fackel zu. 5 Zu Dreien ſtürzten ſie über die Bühne, ſetzten den f f Vorhang in Brand rannten, wie beſeſſen die Fackeln ſchwingend, in das Parkett und verurſachten eine Panik, die nur burch die Geiſtesgegen⸗ wart des techniſchen Perſonas im letzten Moment erſtickt wurde. Man ließ den eiſernen Vorhang herunter, und ſo gelang es ſchließlich mit Hilſe der Feuerſpritzen, den Brand zu löſchen. Dann überwältigte man die drei Schauſpielerin⸗ nen, dis in eine Anſtalt überführt und dort als unheilbar geiſteskrank befunden wurden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Schauſpielerinnen bis zu Beginn der Proben des Stückes geiſtig kerngeſund waren. Man hat den Regiſſeur ver⸗ 5 Bei der elften Vorſtellung, als das Haus wie jeden Abend haftet und wird ihm den Prozeß machen, auf deſſen A gang man geſpannt ei darf,„ ö ö 5 1 0 1 1 1 1 e Verufsfrauen werden gute Hausfrauen Von Erie Morton Es iſt erwieſen, daß die Ehemöglichkeiten in der Zeit von heute für die Berufsfrauen größer ſind, als für die beſchäf⸗ tigungsloſen Haustöchter. Innerhalb des Berufes lernen die Mädchen Männer kennen, d. h. beſſer kennen, als wenn der Freier ſeine Zukünftige nur im Familienkreiſe ſieht, in einer Feiertagsſtimmung, die durch ſeine Anweſenheit allein ſchon hervorgerufen iſt. In der Arbeit, bei den vielen Unannehm⸗ lichkeiten des Berufes, enthüllt die Frau ungeſchminkt ihren Charakter. Daß viele Ehen gerade unter Berufskameraden geſchloſſen werden, iſt mithin nicht das ſchlechteſte Zeichen für das arbeitende Mädchen. Ein abſchließendes Urteil über die Frage, ob die Ehen der Berufskameraden glücklicher ver⸗ laufen als die anderen, kann noch nicht gegeben werden. Doch iſt es ſelbſtverſtändlich, daß man ſich augenblicklich im Zeit⸗ alter der arbeitenden Frau allenthalben mit dieſem Problem heſchäftigt. In Amerika ebenſo wie in England, in Deutſch⸗ land gleichermaßen wie in Frankreich. Da hat es ſich alſo auf Grund dieſer Beobachtungen her⸗ ausgeſtellt, daß die Berufsfrauen in der überwiegenden Mehrzahl gute Ehefrauen abgeben. Anſcheinend bedeutet die Vorbereitung im Hauſe, das Erlernen der Küche und der ſonſtigen Hausfrauenarbeiten nicht gar ſo viel, wie man ge⸗ meinhin angenommen hat. In der Praxis begreifen die Frauen die Technik ihrer Tätigkeit am raſcheſten, denn die Theorie iſt gerade hierbei ein ſchwacher Führer. Die Berufs⸗ frauen ſind gewöhnt, ſich dem Willen und der Anſicht anderer vorgeſetzter Menſchen zu beugen. In jeder Ehe ſollte der Mann eine führende Stellung einnehmen, die ihm von der Berufsfrau ohne weiteres zuerkannt wird. Das Bewußtſein der Pflichten und ihrer Tätigkeit ſteckt der Berufsfrau im Blute. Sie hat während ihrer Tätigkeit an Vorbildern, an Kameraden und Mitarbeitern die Wichtigkeit der Pünktlich⸗ keit erfahren, und das, was ſie gelernt hat, nimmt ſie mit in die Ehe. Gewöhnlich lebt ſie gerade in der erſten, der ſchwerſten Zeit der Gemeinſamkeit, in einem gewiſſen Glücks⸗ gefühl, daß ſie keinen anderen„Chef“ hat, als ihren eigenen Mann, mit dem ſie in Liebe verbunden iſt, und der weit größere Rückſichten auf ſie nimmt, als dies in der beruflichen Tätigkeit der Fall zu ſein pflegt. Naturgemäß fallen ſchon dadurch allein viele Dinge fort, die ſich ſouſt in jungen Ehen einſtellen: Kleine Nörgeleien, Huzufriedenheiten von ſeiten der Frau, die meinte, daß ſich ihr mit der Ehe ein Paradies erſchließe, und daß der Mann nichts anderes mehr zu tun hale, als ihr zu dienen. Die ehe⸗ dem Berufstätige weiß aus eigener Erfahrung, wie ſehr die Arbeit den ganzen Menſchen in Anſpruch nimmt, will er etwas auf der Stufenleiter des Erfolges erreichen. Sie ver⸗ ſihelt es ihm auch nicht, wenn er gezwungenermaßen die Mittagsſtunde nicht einhalten kann. Unzählige Male iſt es ihr ſelbſt ſo ergangen. So findet der Mann, wenn er endlich heimkehren kann, eine verſtändige Frau, die in doppelter Hin⸗ ſicht an allem, was er erlebt hat und was er tat, Anteil hat. Sie weiß auch den Wert des Heimes zu ſchätzen, denn viele berufstätige Mädchen haben darunter geſeufzt, daß ihnen nach vollendeter Arbeit zu Hauſe nicht die Rückſicht entgegengebracht worden iſt, die ſie zu beanſpruchen hatten. Die Küche, die Führung des Haushaltes iſt eine Leiſtung wie jede andere, und die Frau, die im Beruf tüchtig war und es mit ihren Pflichten ernſt genommen hat, wird ſich im Hauſe non derſelben Seite zeigen. Alles Gründe, die dafür ſprechen, daß Berufsfrauen gute Ehefrauen werden. Hoffentlich wird eines Tages die Statiſtik ergeben, daß die Ehen, die unter dieſen Geſichtspunkten geſchloſſen worden ſind, gute Ehen von langer Dauer ſein werden, 5 Die Frau und die Krankenfürſorge Eine der neueren ſozialen Einrichtungen, die einem drin⸗ genden Bedürfnis vor allem der Großſtadt entſprachen, iſt die Krankenhausfürſorge, die in den Händen dafür beſonders an⸗ geſtellter Fürſorgerinnen liegt. Die Krankenhausfürſorge geht von der Erkenntnis aus, daß auf den Zuſtand des in ein Krankenhaus eingelieferten Kranken die Sorge um die eigene Exiſtenz wie um die ſeiner zu Hauſe zurückgelaſſenen An⸗ gehörigen einen großen und unter Umſtänden verhängnis⸗ vollen Einfluß ausübt. Da iſt die Furcht, durch längere Krankheit die bisher innegehabte Stelle zu verlieren oder aber für die bisher geleiſtete Arbeit auch nach einer Wiederherſtel⸗ lung nicht mehr fähig zu ſein. Es wird Aufgabe der Kranken⸗ hausfürſorgerin ſein, Rückſprache mit dem bisherigen Arbeit⸗ geber zu nehmen und zu verſuchen, eine Wiedereinſtellung reſp. Ausſicht auf eine andere Arbeit zu ſichern. Weiter wird die Geneſung einer erkrankten Frau durch die Unruhe, mit der ſie an die zuhauſe zurückgelaſſenen Kin⸗ der, an den Mann, vielleicht an eine alte kranke Mutter, die von ihr bisher gepflegt und verſorgt wurde, denkt, ſicher nicht gefördert. Sie wird ruhiger die notwendige Zeit in einer Krankenanſtalt ausharren, wenn durch Vermittlung der Krankenhausfürſorgerin beiſpielsweiſe eine Hauspflegerin be⸗ ſorgt wurde, die den Haushalt zu betreuen hat. Durch die Krankheit des Familienvaters wiederum fällt der Arbeitsverdienſt für die Familie fort, dieſe iſt auf Unter⸗ ſtützungen angewieſen oder auf Arbeit der Frau, die bisher vielleicht keiner Beſchäftigung nachzugehen brauchte. Dazu kommen die zahlreichen Perſonen, deren Krankenhausaufent⸗ halt nicht durch Krankenkaſſen gedeckt iſt. Angehörige der freien Berufe, verarmte Angehörige des Mittelſtandes, die aus irgendeinem Grunde nicht unter die Kleinrentnerfürſorge fallen, die ein verhältnismäßig gutes Einkommen hatten, für die aber die hohen Krankenhauskoſten nun eine Kataſtrophe bedeuten. Die Krankenhausfürſorgerin muß alſo die ſämt⸗ lichen, in Betracht kommenden Stellen der öffentlichen und privaten Fürſorge kennen, um je nachdem eine Erhöhung von Renten, einmalige Unterſtützungen, Arbeits⸗ und Ver⸗ dienſtmöglichkeiten zu verſchaffen, Anſprüche von Patienten bei ihren Verſicherungen zu unterſtützen uſw. Dazu kommt ſachgemäße Beratung und Beeinfluſſung ſol⸗ cher Patienten, die nur polikliniſch behandelt werden. Ihre Heilung wird weſentlich davon abhängen, inwieweit ſie, da ſie nicht unter ſtändiger Aufſicht im Krankenhaus ſtehen, die ärztlichen Vorſchriften gewiſſenhaft befolgen. Sehr oft wer⸗ den auch ungünſtige Wohnungsverhältniſſe einer Heilung im Wege ſtehen. So fallen weiterhin Wohnungsfragen, wie Kur⸗ und Erholungsmöglichkeiten in das Gebiet, auf dem die Kran⸗ kenhausfürſorgerin bewandert ſein muß. Im allgemeinen wird ihr Dienſt in Vermittlung zwiſchen Patient und Für⸗ ſorgeſtellen beſtehen. Außerdem aber iſt es natürlich ſehr wertvoll für ſie, wenigſtens über einen kleinen Fonds zu verfügen, um in dringenden Ausnahmefällen, bevor ein Antrag an der zuſtän⸗ digen Stelle erledigt werden kann, einzuſpringen, event. auch mit Lebensmitteln einzugreifen. Die Fürſorgerin wird je nach Bedarf wöchentlich mehrmals im Krankenhaus Sprech⸗ ſtunden abhalten ſowie für die Patienten wie für deren An⸗ gehörige und außerdem an beſtimmten Tagen die einzelnen Stationen aufſuchen. Durch Plakate muß innerhalb der Räume des Krankenhauſes auf die Einrichtung hingewieſen werden. In einer ganzen Anzahl deutſcher Städte wird die Krankenhausfürſorge bereits ausgeübt und zwar von ver⸗ ſchtedenen Seiten. Angehörige der freien Wohlfahrtspflege ſowie ſtädtiſche Fürſorgerinnen ſind darin tätig. 7777. ã ⁵ õãyVVVTVVTVc„PcPPcPcGPGcCccCcCccccccccCccccccccccc c Die Fran und die Arbeilskoſenverſicherung Von Dr. F. C. Rode Die Zahl der berufstätigen Frauen hat in den letzten Jahren eine große Vermehrung gefunden. Faſt 40 vom Hun⸗ dert der weiblichen Bevölkerung ſind heute berufstätig. Außer der Hauswirtſchaft gibt es große Gewerbezweige, die vor⸗ nehmlich oder ausſchließlich weibliche Kräfte beſchäftigen: Nah⸗ rungsmittel⸗„ Genußmittel⸗, Textil⸗/ Reinigungsgewerbe. Leiber ſuchen ſehr viele Frauen ohne Berufserfahrung und Arbeitsgewöhnung auf dem Arbeitsmarkte ſchlechthin„Ar⸗ heit“; ein er Teil von ihnen ſtrömt ungelernt in die Inbuſtrie. wird dort bei Arbeitsſchwankungen, weil leicht erſetzbar, zuerſt abgeſtoßen. Andererſeits ſind viele Frauen durch ihte häuslichen Bindungen in der Erwerbsfähigkeit be⸗ ſchränkt. Aus dieſen Gründen ergibt ſich die beſondere Lage des Arbeitsmarktes für die weiblichen Berufstätigen und die Notwendigkeit, ihr durch eine beſondere Arbeitsmarktpolitik Rechnung zu tragen. Das geſchieht in weitgehender Weiſe in dem Geſetze über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſichexung, das die beiden Seiten der Arbeitsmarktpolitik begelt: Die Verhütung des Arbeitsloswerdens durch Gewäh⸗ rung von Arbeitsplätzen und die Gewährung von Hilfe bei Verluſt des Arbeitsplatzes. In 8 61 dieſes Geſetzes heißt es deshalb:„Arbeitsvermittlung und Berufsberatung für Frauen ſind in der Regel durch Frauen auszuüben. Es ſind dafür nach Möglichkeit beſondere Abteilungen für Frauen unter weiblicher Leitung zu errichten.“ In allen durch das Geſetz gebildeten Organen der Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloenverſicherung(8 4) ſollen die Frauen vertreten ſein (8 14). Das gilt für die Verwaltungsausſchüſſe der Arbeits⸗ ämter(8 5) und der Landesarbeitsämter(8), den Verwal⸗ zungsrat(8 9) und den Vorſtand der Hauptſtelle der Reichs⸗ anſtalr(8 12). Der Kreis der weiblichen Verſicherungspflichtigen wird eingeſchränkt durch eine Anzahl von Berufen, die verſiche⸗ rungsfret ſind und die gerade vorzugsweiſe von Frauen ge⸗ wählt werden: Verſicherungsfrei iſt das ländliche Geſinde 8 72), weil man von einer Arbeitsloſigkeit in dieſem Be⸗ rufe nicht ſprechen kann und es deshalb ſinnlos wäre, hier einen Verſicherungszwang auszuüben, der den davon Betrof⸗ ſenen nur Laſten, aber keine Vorteile brächte. Hingegen ſind die Hausgehilfinnen im engeren Sinne verſicherungspflichtig; ſie bilden ſogar die Hauptgruppe der weiblichen Mitglieder der Arbeitsloſenverſicherung. Auch die Ehefrau, die im Ge⸗ wollte.(8 69 in Verbindung mit§ 159 R. V..) Weiter ſind befreit: Mitglieder geiſtlicher Genoſſenſchaften, die ſich aus religiöſen und ſittlichen Gründen mit der Krankenpflege und anderer gemeinnütziger Tätigkeit beſchäftigen und die nicht mehr als ihren Unterhalt als Entgeld hierfür erhalten, Kran⸗ kenſchweſtern, Schweſtern vom Roten Kreuz, Diakoniſſen, Schulſchweſtern(§ 172 Nr. 4 R. B..), Perſonen in der wiſſen⸗ ſchaftlichen Ausbildung(8 172 Nr. 3 R. V..), Beſchäftigte in Wohltätigkeitsanſtalten auf Antrag des Arbeitgebers(8 174 Nr. 2 R. V..). Für die Arbeitgebereigenſchaft von Frauen wichtig iſt Art. 1 der Ausführungsverordnung zu 8 17 Abſ. 1 des Ge⸗ ſetzes. Danach gilt, wer ausſchließlich Hausgehilfen beſchä⸗ tigt, als Arbeitgeber nur hinſichtlich einer Fachabteilung für Hausgehilfen. Als Arbeitgeber gilt aber auch eine Frau, deren Mann als Haushaltungsvorſtand Hausgehilfen be⸗ ſchäftigt. Hier iſt eine Ausnahme zugelaſſen, die ähnlich der⸗ jenigen geſtaltet iſt, die im Häusangeſtelltengeſetzentwurf für den Haushaltsleiter als Vertreter des Arbeitgebers vorge⸗ ſehen iſt. Keine Beſchäftigung in der Hauswirtſchaft iſt eine ſolche in Gaſthäuſern, Fremdenheimen und Pflegeanſtalten. Ihr Perſonal gehört nicht zu den Hausgehilfen, weil ihre Be⸗ ſchäftigung gewerblicher Art iſt. Die Bildung beſonderer Fachabteilungen bei den Arbeitsämtern uſw. für Hausgehilfen iſt nach Bedarf vorgeſehen(8 26). Nicht zu verwechſeln damit ſind die oben erwähnten beſonderen Abteilungen für Frauen betr. Arbeitsvermittlung und Berufsberatung. Fachabtei⸗ lungen umfaſſen nur einen beſtimmten beruflichen Kreis, ohne Rückſicht auf das Geſchlecht. Für Ehefrauen von Arbeitsloſen, die auswärts Arbeit gefunden haben, können Reiſekoſten gewährt werden(8 132 Abf.). Es kann auch während der Dauer des auswärtigen Aufenthaltes der Familienzuſchlag weitergezahlt werden (8 183). Bet einer Gewährung von Krankengeld, Wochengeld oder einer Erſatzleiſtung(Pflege im Krankenhaus oder Wöch⸗ nerinnenheim) wird die Arbeitsloſenunterſtützung nicht ge⸗ währt(§ 89). Die Zubilligung einer ſolchen Leiſtung an einen Empfänger von Arbeitsloſenunterſtützung iſt dem Arbeits⸗ amte ohne Aufforderung unverzüglich anzuzeigen(8 176 Abſ.). Als Kranken⸗(Wochen)geld wird derfenige Betrag gewährt, den der Arbeitsloſe als Arbeitsloſenunterſtützung er⸗ hielte, wenn er nicht erkrankt wäre(8 120). So enthält das Geſetz über Arbeitsvermittlung und Ar⸗ heitsloſenverſicherung eine ganze Reihe von Vorſchriften, die ſchäfte des Ehemannes mitarbeſtet, unterliegt nicht der Ver⸗ ſicherung, denn hier erfolgt die Mitarbeit auf Grund der durch die Ehe begründeten Pflichten. Es würde eine Umbie der Ehe in ein Dienſtverhältnis bedeuten, wenn man au ſolche Fälle der Frauenarbeit dis Verſicherung ausdehnen lung und beſonders für die Frauen von Wichtigkeit ſind. Insbeſondere wird ißnen die Möglichkeit gewährt, in den auf Grund des Geſetzes gebildeten Berwaltungsorganen mitzuwirken bei der 2 Aufgaben der Arbeitsvermitt⸗ Die Frau als Chemikerin Von Erna Reidel Drei Jahrzehnte ſind juſt verfloſſen, ſeit Frau Profeſſor Curie mit ihrem Gatten das Radium entdeckte, fünfund⸗ zwanzig Jahre, ſeit das Forſcherpaar den Nobelpreis für Che⸗ mie erhielt(Frau Curie allein bekam ihn nach dem frühen Tod ihres Gatten noch einmal 1911); fünfundzwanzig Jahre ſind vergangen, ſeitdem eine Frau als Chemikerin, oder rich⸗ tiger als Phyſikerin und Chemikerin, höchſten wiſſenſchaftlichen Ruhm, höchſte Auszeichnung erntete. Und wer die Geſchichte dieſer Entdeckung kennt, weiß, daß Frau Curie nicht etwa nur als Gehilfin ihres Gatten an dieſer Entdeckung teil hatte, ſondern daß hier zwei kongeniale Men⸗ ſchen, in innigſter Liebe verbunden, voll gemeinſamer Liebe zu ihrer Wiſſenſchaft ſelbſt unter Entbehrungen mit zähem Eifer forſchten. Ja, als der Mann ſchon mutlos am Erfolg zu ver⸗ zweifeln begann, war es die Frau, die mit ihren Forſchungs⸗ arbeiten nicht nachließ. Uebrigens iſt gerade dieſe hervorragende Chemikerin ein trefflicher Beweis gegen die Behauptung, die Dr. A. Beyer aufſtellt: die Frauen ſuchten aus Ehrgeiz, der ihren Minder⸗ wertigkeitsgefühlen dem Manne gegenüber entſpränge, auf allen Gebieten zu arbeiten und es dem Manne gleichzutun. Er vergißt dabei vollkommen, daß eine Frau wie beiſpiels⸗ weiſe Marie Curie⸗Sklodovoska, die gleichſam im wiſſenſchaft⸗ lichen Laboratorium ihres Vaters aufwuchs, weder Minder⸗ 0 wertigkeitsgefühle noch Ehrgeiz als Antrieb braucht, ſondern aus einem urſprünglichen inneren Zwang des Forſchenmüſ⸗ ſens und aus der Freude daran arbeitet, daß ſie das Ringen mit der Materie ebenſo lockt und zum Schaffen reizt wie den Mann. Jede ſchöpferiſche Frau arbeitet unter einem in ihr lebenden Müſſen, das ſie zu wiſſenſchaftlicher oder künſtleri⸗ ſcher Arbeit geradezu zwingt. Auch die Chemikerin Frau Profeſſor Dr. Ramart⸗Lucas, die am Inſtitut von Frau Profeſſor Curie wirkt und vor kurzem zuſammen mit der deutſchen Phyſikerin Prof. Dr. Liſe Meitner den ſelten vergebenen Ellen⸗Richardspreis für her⸗ vorragende Leiſtungen auf naturwiſſenſchaftlichem Gebiet er⸗ hielt, arbeitet zweifellos aus dieſen Beweggründen. Freilich taucht trotz aller Gegenbeweiſe immer wieder die Behauptung auf, die Frau ſei überhaupt nicht ſchöpferiſch; eine Behauptung, die gerade der Frau als Chemikerin, der Frau in dieſem ſo vielſeitigen und ſchöpferiſchen Beruf lange hemmend im Wege ſtand, vielleicht da und dort noch heute im Wege ſteht. Vorab die erſten Chemikerinnen begegneten man⸗ chem Zweifel und mußten Fähigkeiten nachweiſen, die man bei einem männlichen Kollegen ohne weiteres als vorhanden annahm. Die Chemikerinnen aber, die heute im Beruf ſtehen, haben wohl alle gezeigt, daß ſie imſtande ſind, ihren Poſten gut auszufüllen. Selbſt Betriebschemikerinnen gibt es und auch ſie ſind den Anforderungen ihres Betriebes durchaus ge⸗ wachſen. Betriebschemikers, da er mitunter den Untergebenen gegen⸗ über nicht leicht, häufiger aber, z. B. in Farbenbetrieben oder in ſolchen, die ſtarken Staub u. dergl. entwickeln, mit unan⸗ genehmer Beſchmutzung verbunden iſt, den männlichen Che⸗ mikern vorbehalten. 3 Sehr oft findet man die Chemikerin auf chemiſch⸗litera⸗ riſchen Poſten, und falls ſie ſich gute Kenntniſſe im Patent⸗ recht erworben hat, in den Patentabteilungen großer chemi⸗ ſcher Werke. Dieſe Art chemiſcher Tätigkeit iſt körperlich weit weniger anſtrengend als etwa Laboratoriumsarbeit oder die Leitung eines Betriebes. Auch in den wiſſenſchaftlichen Laboratorien großer indu⸗ ſtrieller Werke trifft man nicht ſelten die Chemikerin, wo ſte bald mit ſynthetiſchen, bald mit wiſſenſchaftlich⸗analytiſchen, ſchwierigeren Analyſen oder, beſonders wenn ſie auch phyſto⸗ logiſche Kenntniſſe beſitzt, mit chemiſch⸗pharmazeutiſchen Ar⸗ beiten und Forſchungen beſchäftigt iſt. Gerade dieſe letzte Tätigkeit iſt außerordentlich intereſſant, da neue Arzneimittel und Spezialpräparate durchweg gleich an Ort und Stelle, wenigſtens von großen Werken, durch gründliche Tierverſuche erprobt werden. Begreiflicherweiſe werden an die Chemikerin. die in wiſſenſchaftlichen Laboratorien arbeiten will, große An⸗ forderungen an Kenntniſſen und Begabung geſtellt, und außer dem abgeſchloſſenen Studium wird eine mehrjährige Tätigkeit als wiſſenſchaftliche Aſſiſtentin an einem Univerſitätslaborato⸗ rium verlangt. Zweifelsohne iſt das Arbeiten in ſtaatlichen, ſtädtiſchen und privaten Unterſuchungsanſtalten äußerſt anregend, da ſich die Nahrungsmittelchemie häuftg neuen Aufgaben(3. B. raffinier⸗ ten Rahrungsmittelfälſchungen) gegenübergeſtellt ſieht und ſpeziell in gerichtlicher Chemie gerade heute ſubtile, ſchwierige und ſtändig wechſelnde Aufgaben zu bewältigen hat. Der nahrungsmittelchemiſche Beruf erfordert zur Ausbildung außer dem abgeſchloſſenen chemiſchen Studium Spezlalſtudium und zwei ſtaatliche Examina; zur Ausübung, wenn man ſich nicht auf landläufige Unterſuchungen beſchränken will, große Gewandtheit, ſchnelle Auffaſſung und ſchöpferiſche Fähigkeiten. Deutsche Frauen Arbeitet nur mit den besten deutschen Zu verlangen in jedem bin gcblarl gen Geschaft. Erfordorlichen Falles werden auf Wunsch von der Firms Sarl Mes à Sehne.-., Freiburg. 8. Borufsquellen aufgegeben. Mittwoch, den 24. Oktober 1928 Im allgemeinen allerdings bleibt der Poſten des 7 3 5 4 —— — 7 Mittwoch, den 24. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 496 Sport der vergangenen Woche Ein Hockey ⸗Länderſieg Auf Amſterdam hin hatten ſich unſere Hockeyſpieler etwas über⸗ nommen, ſie glaubten den 2. Platz von vornherein ſicher zu haben. Wie ſo oft im Leben kam es aber auch hier anders! Die deutſche Hockeyvertretung konnte mit Mühe und Not— und etwas Glück. gerade noch den 3. Platz belegen und uns dadurch eine Broncemedaille ſichern. Die bserſchiedenen Veränderungen, die daraufhin beſonders im Sptelausſchuß des Hockeyverbandes vorgenommen wurden, konn⸗ ten an der Tatſcche der glatten Niederlage des deutſchen Hockeyſports nichts mehr ändern. Es iſt aber immer ſo, jemand wird für den Feh⸗ ler verantwortlich gemacht und muß dafür büßen. Daß der Spiel⸗ ausſchuß Fehler in der richtigen Aufſtellung begangen hat, ſoll hier nicht noch einmal erörtert werden. Es ſteht auch feſt, daß die Mann⸗ ſchaft nicht mit dem nötigen Eifer in dem Spiel gegen Holland dabei war. Gegen Holland hätte die deutſche Vertretung einfach nicht ver⸗ lieren dürfen. Durch die Niederlage wurde nicht nur Deutſchland, ſondern auch das Ausland enttäuſcht, das von Deutſchland ein großes Spiel erwartet hatte und nach dem bisherigen Abſchneiden unſerer Mannſchaft auch erwarten durfte. Das erſte Länderſpiel in dieſer Spielzeit, das in Kopenhagen gegen Dänemark ausgetragen wurde, ſollte der deutſchen Vertretung Gelegenheit geben, ihren Ruf wieder etwas zu beſſern. Es ſei vorweggenommen, daß ihr dies überraſchend gut geglückt iſt, denn ein:2⸗Sieg über die ſtarke däniſche Mannſchaft im eigenen Lande will ſchon etwas heißen. Unſere Leute haben das Vertrauen in ihr eigenes Können wieder zurückgewonnen, ſie ſpielten mit einem Eifer, der unbedingt zum Sieg führen mußte. Dieſer Eifer und der Wille zum Sieg in jedem Mannſchaftsteil ſind das Erfreu⸗ liche an dem Länderkampf. Die deutſche Mannſchaft wies keinen ſchwachen Punkt auf, nur Theo Haag ⸗ Frankfurt a. M. als Mittel⸗ läufer überragte etwas durch ſein äußerſt ſchnelles und fein durchdachtes Spiel, er trug am meiſten zur Sicherſtellung des Sieges bei, ſtammen doch allein 3 Tore von ihm. Die Mannſchaft muß in dieſer Aufſtellung zuſammenbleiben, Experimente wie in Amſterdam müſſen unter allen Umſtänden vermieden werden, dann dürften auch weitere Erfolge nicht ausbleiben. Erich Rabemachers Japanreiſe Rademacher, der Magdeburger Weltmeiſter im Bruſtſchwimmen, wurde in Amſterdam über 200 Meter Bruſt von dem Japaner Tſurata knapp geſchlagen, er mußte ſich daher mit der ſilbernen Olympiamedaille zufrieden geben. Gerade Rademacher, der ſich immer als einwandsfreier und fairer Sportmann gezeigt hat und alle ſeine Erfolge ſeiner rein ſportlichen Lebensweiſe verdankt, wäre für ſeine jahrelangen Mühen die goldene Medaille zu gönnen geweſen. Wenn je ein Sportler den olympiſchen Ehrenpreis verdient hat, ſo iſt es Rademacher. Das Unglück hat es aber gewollt, daß er in Amſterdam auf einen Beſſeren ſtieß, der ihn einwandfrei ſchlug. Es iſt müßig, heute das Wenn, Aber und„Vielleicht“ ſeines Sieges abzuwägen. Wir müſſen uns mit der Tatſache abfinden, daß Rademacher ſeinen Meiſter gefunden hat. Im März 1925 war Rademachers Start gegen die Elite in Amerika ein Triumphzug Er konnte nicht nur ſämtliche Gegner überlegen abfertigen, ſondern auch die Weltrekorde über 100 Pards, 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter und 500 Meter erheblich verbeſſern. Vielleicht hatte Rademacher da⸗ mals den Höhepunkt ſeiner Leiſtungsfähigkeit erlangt. Bei ſeinem Start in Japan, der erſt auf Intervention des Auswärtigen Amtes zuſtande kam, mußte der deutſche Meiſterſchwim⸗ mer neben Siegen auch Niederlagen einſtecken. Ueber 100 und 200 Meter wurde er abermals von ſeinem Amſterdamer Bezwinger Tſurata knapp geſchlagen, über 400 Meter mußte aber der Japaner die Uleberlegenheit Rademachers anerkennen, er wurde über dieſe Strecke von Rademacher glatt geſchlagen. Seinem gefürchteten Endſpurt hatte der Japaner nichts mehr entgegenzuſtellen, da er ſich durch die Anfangsgeſchwindigkeit vorzeitig ausgegeben hatte. Wenn man bedenkt, daß Rademacher kaum Zeit hatte, ſich von ſeiner Reiſe nach Japan zu erholen, ſo iſt auch dieſe Auslandsreiſe als ein voller Erfolg des deutſchen Weltmeiſters anzuſprechen. Im Vollbeſitz ſeiner Kräfte dürfte heute der Ausgang eines Zweikampfes Tſurata Rademacher fraglich ſein, da Rade⸗ macher in der Lage iſt, 100 Meter vom Start bis ins Ztel zu ſpurten. Allerdings darf nicht vergeſſen werden, daß Rademacher allmählich alt wird und die kürzeren Strecken eben friſcheren Kräften wird abtreten müſſen. Eines ſteht feſt, daß Rademacher wie kein zweiter deutſcher Sportmann im Auslande für den deutſchen Sport gearbeitet und uns im internationalen Sportleben die volle Achtung wieder zurückerwor⸗ ben hat. Für dieſe ſportliche Pionierarbeit muß man dem ſympathi⸗ ſchen Magdeburger dankbar ſein. In dieſem Zuſammenhang muß beſonders feſtgehalten werden, daß ſich auch in Deutſchland die Diplomatie von ihren alten Methoden freigemacht hat und neue Wege geht wie Amerika und andere Länder. Sie hat den Wert des Sports als internativnales Werbemittel er⸗ kannt und bedient ſich ſeiner entſprechend. Bei Rademacher war es das erſte Mal, daß die Reiſe eines Sportlers durch das Auswärtige Amt ermöglicht und auch gewünſcht wurde, wegen der guten Bezie⸗ hungen, die uns mit Japan verbinden. Es liegt darin immerhin eine gewiſſe Anerkennung für den Wert des Sports. Berufsboxkämpfe Die Ernüchterung im Berufsboxſport ſcheint auch in Deutſchland eingetreten zu ſein. Mit dem Maſſenzulauf iſt es vorerſt vobei, denn, wenn bei einer verhältnismäßig guten Veranſtaltung wie in Leipzig, wo der Deutſche Schwergewichtsmeiſter Haymann und andere gute deutſche Boxer in den Ring ſtiegen, nur 1500 Zuſchauer anweſend ſind, und in Köln bet guten rheiniſchen Boxern nicht viel mehr, ſo gibt das zu denken. Wir haben ſchon vor Jahren auf dieſe Rückwärtsentwick⸗ lung hingewieſen. Als ſ. Zt. in Berlin bei einem großen Boxkampf einem Boxer 40 000 Märk bezahlt wurden und Männer und Frauen in Geſellſchaftskleidung kamen, geiſelten wir dieſe Auswüchſe, die lediglich dem Bedürfnis der Senſation entſprungen waren, mit dabei geweſen zu ſein. Die Boxer haben die Anzeichen der Rückwärts⸗ bewegung nicht richtig verſtanden und weiter hohe Summen verlangt und auch erhalten, manchmal für ganz jammervollen Sport. Wohin dieſe Uebertreibungen geführt haben, ſteht man in Amertka und jetzt auch bei uns. In Amerika werden die Summen und die Zuſchauer⸗ zahlen geringer, bei uns iſt es genau ſo. Nur einige große„Zug⸗ nummern“, ſogenannte Meiſter, erhalten große Summen, während der Durchſchnitt kaum das Nötige zum Leben verdient Schnell wandelt ſich das Schickſal gerade bei den Boxern, die Ver⸗ dienſtzeit iſt kurz; verſteht es der Boxer nicht, in dieſer Zeit etwas zurückzulegen, ſo wird er nachher, wenn er einmal nicht mehr boxen kann und nicht mehr als Zugnummer in den Vordergrund geſtellt wird, ſich nach einem neuen Broterwerb umſehen müſſen. Das ſchla⸗ gendſte Beiſpiel hierfür lieferte vor noch nicht allzu langer Zeit der einſtige Deutſche Mittelgewichtsmeiſter Kurt Prenzel, der lange und dann durch eigenes Verſchulden nach⸗ Zeit für unſchlagbar galt N in Amerika ſein Brot zu vers ließ. Heute verſucht er als Chauffeur dienen. Man hat anſcheinend jetzt auch in den Kreiſen, die mit dem Berufs boxſport zu tun haben, die Gefahren erkannt und verſucht ihnen ent⸗ gegen zu arbeiten. Die Zeit der hohen„Börſen“ iſt vorbei ebenſo die der hohen Eintrittspreiſe und damit auch die leichten Ver⸗ dienſtmöglichkeiten für Unternehmer. Wenn der jetzt eingeſchlagene Kurs weiter verfolgt wird, iſt es möglich, daß ſich der Berufsboxſport halten kann und nicht den gleichen Weg geht wie das Berufsringen, das ſich lange Jahre auf den Rummelplätzen ſeinen Verdienſt ſuchen mußte und erſt langſam wieder hoch kommt. W. Müller. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 25. Oktober Deulſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königs wuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Dr. M. Jakobs: Einleitung zu Michael Kohlhaas, an⸗ ſchließ. Michael Kohlhaas, Hörſp. n. d. Novelle, anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20 Uhr: Hamburg: Abſchied von der alten Liebe, 22.30 Uhr: Funk⸗Jazzorcheſtex. Frankfurt(Welle 428,6) 13—14 Uhr: Stuttgart: Konzert, 16.85 Uhr: Stuttgart: Rundfunkorcheſter, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 21.15 Uhr: Von Stuttgart: Niederdeutſcher Abend. Hamburg(Welle 394,7) 16.15 Uhr: Schubertſtunde, 20.00 Uhr: Abſchied von der alten Liebe, anſchließend Der neue Weg zum guten Tanz. Königsberg(Welle 303) 20 Uhr: Uebertragung aus Berlin: Michael Kohlhaas. Sangenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Ins Ohr der ſchönen Frau. 8 Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Aus ber Operette: Miß Dudelſack, 21.10 Uhr: Gitarren⸗Konzert. München(Welle 535,7) 20.45 Uhr: Konzert.. Stuttgart(W. 379,7) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Uebertragung aus dem Konzertſaal der Lieder⸗ halle: Kammermuſikabend, anſchl. Niederdeutſcher Abend. Ausländiſche Sender n(Welle 411) 21 Uhr: Heitere Muſik, 22 Uhr: Orcheſtex. a peſt(Welle 555,6) 18.30 Uhr: Eröffnungsfeier u. Feſtkonzert. entry(Welle 491,8) 19.30 Uhr: Tanzmuſik, 21 Uhr: Kabarett, Paris(Welle 1750) 21.45 Uhr: Konzert. Prag(Welle 348,9) 21.45 Uhr: F. d. Ausland, anſchl. Schallplatten, Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Die Dollarprinzeſſin, Operette. Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr: Uebertragung aus der Wiener Staatsoper: Margarete, anſchl. Wiener Sinfonie⸗Jazzorcheſter. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Schweizerdichtung.. 8 Hadio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Graf Zeppelin tritt am 27. Oktober die Rückreiſe aun! Wollen Sie dieſe Fahrt miterleben, wollen Sie ſofort die neueſten Nachrichten aufnehmen, dann kommen Sie zu uns, ſchon für billiges Geld erhalten Sie einen erſtklaſſigen Rundfunk⸗ empfänger. Alles hört Radio, auch Sie ſind auf dem laufen⸗ den, wenn Sie mithören. eee e Se. DTH Der bedeutendste Orienttabakmenn der Hermann Spierer, ein Sohn des Gen fer Arrtes Dr. S. Spieer, be- gann mit I/ Jahren seine Studien als Tabaſ fachmann im Orient, die durch teine reiche Kenntnis orientalischer Sprachen begünstigt a 26 jahrig gründete er in Smyma die Firma Hermann Spieref d Cie., dle mit Filialen in Constantinopel, Cavalla, Saloniki, Volo, Samos und Philippopel soibie zahlreichen Her. *auν⁰Hfilialen in Europa und Ame: rixa sek rasch den ersten Rang im Orienttabak Export erreichte. Im Afar 1927 erlag er einer Krunklieit, die er sich auf einer Reise im Oflent æu- gezogen hiatte. Es ist schiber auszumessen, wieviel die Reemis ma A. G. diesem bedeu- lendsten Fachmann der leisten Derennien æu verdanken hat, denn es uaren nicht nur selne fachiteben Leistungen, die der Reemtsma.- G. die Verarbeitung der wert- vollsten Tubake der Welt ermöglichten, sondern vor allen Dingen der seltene Adel an Gesinnung und lätigem Altruismus, der eine absolute Stcherheit der freund- schaftlichen Bexleſtungen gab und damit ein wichtiger Eckpfeiler fur den Au 2 bau des gewaltigen Merſes der Reemtsma A. G. wurde letzten Dezennien prophezeite uns 1926? „Die Qualität Ihrer Cigaretten Ist so unvergleichlich gut, daß Sle nach meiner Überzeugung in kurzer Zeit große Schwie- rigkeiten haben werden, den stelgenden Bedarf in Ihren Werken zu bewältigen.“ 1926 0 1. eee 2. E eee 1. Halbjahr eee 1027(2 8 1 1928 1. Halbjahr Das Zeugnis dieser drvefgleichlichen Qualitätsmischung ist die cid a nE A ENMTSNMNA Mittwoch, den 24. Oktober 1928 eee Die Energisausfuhr der Schweiz Dandelsvertret ungen im September 17,9 Millionen Rubel, die der Frankfurt behauptet 3 90 unter der Kontrolle der Handelsverkretung ſtehenden Organiſationen An der heutigen Börſe bli 9 3 ätigkeit im all Deutſchland bezieht 18 v. H. 2 Mill. Rubel. Damit wurden die Auguſtziffern für die Handelsver⸗ n heutigen Bess blieb i uma den 18 1855 3 88 tretung um 48 v.., für die kontrollierten Organiſationen um ca. pemeir 25 e ee weilen dite ein muten en Aus 80 v. H. überſchritten. Die B eſtellziffer für September iſt die land. 5325 Zuſammenhang mit dem noch vollkommen unklaren Aus⸗ In einer ae Betrachtung über die ſchweizeriſche Elektri⸗ Atätser hnktt Ausfuhr von elektriſcher Energie höchſte ſelt acht Monaten. Die ſtarke Aufwärtsbewegung neee en de ent e ene eee aus der verſchiedenen Staaten berichtet: Die Ausfuhr⸗ der aid geht einmal auf die Tatſache zurück, daß im letzten! Wer nich zu perkennen. e e 17 90 895 1 hewilligungen en ſich im Jahre 1927 auf 310 788 kWh, wo⸗ Monat des Rechnungsjahres eine Reihe von Operationen erledigt 9 0 5 Nachrichten 8 05 5 e e ne e aon 30 v. H. auf Frankreich, 30 v. H. auf Italien und 18 v. H. auf werden, die aus verſchiedenen Gründen nicht in das neue Rechnungs⸗ vereinsauftrags. Nach gen Kursrückgängen bekundete 9 1 0 11 1 0 9 117 1 0 8 7 1 werden können, und daß zweitens auf dem n 5 ſie ie Klaßt g burg. eee ale Se re Me 1* b 148 6 1 Naar 4/ 5 1 1 110 1 ban ſſe(Metalle und Jute) bereits größere Vor⸗ 8 FF3ZFVVVVVVV Abendbörſe etwa behauptet. ue berwiegend ett 1 ektrowerte. Etwas reger gefragt waren Ferner lagen J. G. Farben auf Decku Bis 1 y. 5. waren außerdem yd, Rütgerswerke und Karſtadt. De abgeſchwächb werke und Wayß u. Freytag. Deutſche Lino⸗ n etwas ſtärker nach mit minus 3 v. H. Banken eröffneten An iche n wenig verändert. Am, das ſtill. Im Freiverkehr be⸗ e. Im Verlaufe nahm die Deultſchland entfielen, während das Abſatzgebiet für 13 v. H. jahr hinübergenomn noch unbeſtimmt iſt. In Wirklichkeit kommen für die Ausſuhr⸗ Gebiet einiger! Ro 5 I 85 nöglichkeit nur 252 748 Kk Wh in Betracht, weil für den Reſt die käufe auf Rechnung des neuen Wirtſchaſtsjahres vorgenommen 1 2 t V wurden waren gegen die ke oder Leitungen noch nicht erſtellt ſind. Das Suchſtmaß der im 5. feſter eröffneten di 1927 ausgefül a Energie aus der Schweiz betrug 660 Deutſchlands Zinkerzeugung. Die deutſche Rohzinkerzeugung 1 1 7 i Wh. Die Geſamtausfuhr an Energie hat zuge nommen, ſie betrug, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der Rider nde 1927 ungefähr 961000 KW, rund 100 000, mehr als im deutſchen Metallwirtſchaft auf Grund der Berechnung des Statiſt ſchen War 6. Aus den ausgeführten Strommengen wurden insgeſamt Büros der Metallgeſellſchaft AG. in Frankfurt a. M. mitteilt, im ken d Schw. Fr. an Einnahmen erzielt. 0 September 1928 8029 Tonnen gegen 3 Tonnen im Auguſt 1928 1 125 3 5 zunen September 1927. Die Erzeugung von Januar f 1 7 Ausland; belief ſich auf 72 917 Tonnen gegen 62 075 Tonnen 5 5 ten rten . der E 1 Die Glanzſtoff⸗ und Bemberg⸗Betriebe in Amerita. Janne 01105 ſtand fü te wiede 10 iſe des Generaldirektors Blüthgen von den Vereinigten alu s 2 alte L! W r überhand. Umſätze kamen nur noch ver⸗ 1 0 101 5* Wi* 1 5 0 0 8 8 4 2 3 8 0 8 7 N 7h. 8 rken mit Herren der Bankhäuſer Lazard Elllſſen und Wieder höherer Kupferpreis. Das internationale Kupfer⸗ einzelt ütaus, Kaliwerte lagen mehrere Prozent feſter. Der kartell hat den Preis für Elektrolytkupfer 2 dem europäiſchen Kon⸗ de 08 9b Wir B es ſt jährt 8 31 Gel N jar erleichtert. Tagesge 1 1 H. be trolle bee ilſchen Weill feſeorderliche Reife handel. Die tinent von 15,50 auf 15,75 Cents erhöht. Die letzten beiden Preis⸗ Gelomarkt war e te 300.5 5 5. ſtark angeboten. ze der beiden Bankiers läßt fedoch den uns von maßgeben⸗ erhöhungen haben vor einem Monat in kurzen Abſtänden hinter⸗ Berlin luſtlos, ſpäter feſter als richtig bezeig uß zu daß, auch Ausdeh einander ſtatlgefunden. Juzwiſchen hat ſich der Markt in Amerika er heutige Börſenbeginn bot das ſchon ſeit einigen Tagen übliche 5 f gs fra gen zur Erörterung 8 E 1 weiter ziemlich lebhaft geſtaltet. 5 Uuſt 11 oſe Bild. Die Ultimovorbereitungen kamen weiter in Gang. um die Amerlean Bembe i ee für Meſſingfabrikate. Die Wirtſchaftliche Ver⸗ Obwohl der Reportgelöſatz erſt morgen von den Banken feſtgeſetzt einigu 1 de! Meſſingwerke in Köln erhöhke mit ſofortiger Wir⸗ wird, i für Meſſingbleche um 2., u. für Meſſingſtangen um kann be E briken err hat, ſondern eute ſchon erſter inoffizieller iebungstag und man (merican Glanzſtoff Co. Dieſes Unter⸗ kung 55 5 i 8 bachten, daß die Nachfrage nach Geld weſentlich geringer ge⸗ n hat bekanntlich die Produktion erſt vor kurzem aufgenommen. N 900 logramm⸗ 5 5 worden iſt als bei der letzten Liquidation. Sicherlich ſimd viele Enga⸗ n man hier auf dem Viscoſe⸗Gebiet mit weit ſtärkerer Kon⸗ Vom 8 rahtverband Düſſeldorf. Wie die Verwaltung des gements im Laufe des letzten Monats glattgeſtellt worden, ſo daß zu kämpfen hat als die Kupferſeide der Amertean Bember Draßkverbande ſſeldorf mitteilt, ſind die Aus kußep else für eher ein Ueberangebot an Reportgeld beſtehen dürfte, und man eher wird uns der Abſatz als unerwartet gut bezeichnet. Be Drahterzeugniſſe weiterhin feſt. Sie ſtellten ſich für Drahtſti fte auff mit einer Ermäßigung des offiziellen Satzes, wenn auch nur um 7 dürften noch nicht beſtehen, und ob eine Kapitalerhöh 8 engl. Pfun f für blanken Draht auf.10.—, für verzinkten Draht v. H. rechnen zu können glaubt. Zu den er ſte n Kurſen kam noch nommen wird, bleibt abzuwarten. auf 17 bei kleinen„Abſchlüſſen entl. eine Kleinigkeit höher. Prämienware heraus. Obwohl das Angebot als ſolches nur klein 5 g. A. Maffal A0. Mü Geſellf ft, wie Slacheldraht iſt infolge des ſcharfen amerikanſſchen Wettbewerbs auch war, bröckelten die Kurſe doch, da ſo gut wie gar keine Nachfrage vom VVV 1 in München. Die Geſellſchaft i ie weiterhin angeboten und ſchwankt immer noch um 12 Pfund. Der außen und nur geringe Aufnahmeneigung bei der Spekulation bo⸗ e 175 a 7 des. Geſchaſ slahres und 5 Geschäftsgang im Inlande iſt noch leidlich befriedigend und für die ſtand, auf faſt allen Märkten um 12 v. H. und dariiber ab. Auf e eng der Maffal⸗Schnellagen! Aub fuhr als gut zu bezeichnen. das Ueberangebot an Reportgeld hin wurde es im Verlaufe aber iner ſchnellgufenden, automobllartigen Straßenzugmaſchine, die ſich bei lebhaſterem Geſchäft auf Deckungen allgemein feſter. Auch ſehr aut aße uit, haben ſoll. Die G. rechnet für das GF. 1928 5 Vll des Außenhandels 1 ch i e ai ee een 1 Di 5 das. t, d atzla 5 9 wieder mit einem beſcheidenen Gewinn(i. V. 4 v. H. Dividende). meiſt behauptet, die Umſatztätigkeit ließ aber ſehr nach Ankekhen 9 5 i 5 1 5 CCCCCCCCCCCCCCCTTCTCTTTTTT ur Schwäche neigend, Ausländer uneinheitlich, desgl. and. 10 Roben Kraft Ac. in Pforzheim. Die mit einem Ak. von——5 Ber deltzehe Achenbande— drt tef.. ſchwächer. Geld 7 1 k f 11 Ta⸗ itende Robert walt Ac Alpakka⸗ und Silberwaren⸗ 25 Un d. 0 gesgelb.7, Monatsgeld 80 1 Warenwechſet ca, 7 v, Der 55 veröffentlicht ihre Abſchlußbilanz per Ende April ds 200 J A1 Kaſſamarkt blieb vernachläſſigt die Kursentwicklung war bei Danach belief ſich der Fabrikationsgewinn auf 347 955„, d. f 8 Einkunt,—agproz. Abweichungen nach beiden Seiten nicht einheitlich. Das triebs⸗ und Verwaltungskoſten werden mit 305 632/ und Abſchrei g 75 niedrigere Kursniveau reizte bis zum Schluß zu Deckung e n. bungen mit 20 874% angeführt. Nach Verbuchung eines Verl Die B 1 9 ken intervenierten wahrſcheinlich um die Differenzen zu den letzten Liquldationskurſen, kleiner werden zu laſſen. Die Stimmung blieb bi zum Schluß freundlich, obwohl ſich die höchſten Tageskurſe nicht immer behaupteten.—11 v. H. über Anfang ſchloſſen Kunſt⸗ ſeidenwerte; auch Sberkoks, Mansfelder, National⸗Auto, Wicking Ze⸗ ment zeichneten ſich durch feſte Haltung aus. Im e viſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichsmark kaum verändert, der Dollar notierte.1970. Das engliſche Pfund lag etwas feſter, geen Kabel Newyork.8504 nach.8495. Während die ſpa⸗ den Jahren 192597 in Höhe von 149 020 l ſchließt 1200 ſene Geſchäftsjahr demnach mit einem Verluſt von :7 C. Bechſtein Pianofortefabrik AG, Berlin. Für 192728 7 der Geſchäftsgewinn von 1 002 427/ auf 2123 874/ erhöht 100% Unkoſten erforderten 2001651,(1 790 456), Abſchrei⸗ 131896/(180 207 //), ſo daß ein Gewinn von 16970% verbleibt. Es kann alſo wleder keine Dividende verteilt 7 an 1. Gesamt- In der Bilanz erſcheinen: Vorräte und Materlalſen 3 010 000 800, 3 niſche Peſeta im Frühverkehr vorübergehend ſehr flau lag, und gegen 5 Schuldner 1940 900%, Gläubiger 1313 080/ im Vorf. 2 831 903 5 Heft ae un 7 London offerierte, konnte ſie ſich aber nachbörslich wieder auf 30.07 Mark), fundierter Bankkredit 4920870. 8 ace e erholen. Die Swapſätze Dollar gegen Reichsmark ziehen leicht an, * Asbach⸗Macholl in der Sektinduſtrie. Die beiden zur Gruppe 5. 5 l N 8 auf einen Monat 35—40 und auf drei Monate 95—100 Stellen. Asbach⸗Macholl gehörigen Sektfirmen Schultz Grün lack 600 P———————— gl.. in Rüdesheim(.g. 1 Mill..) und die Sekt⸗ e ctsteff Sicut: Vorliner Deviſen kellerei Ewald u. Co.(A. K. 720 000 R. /) ſtellen auf der näch⸗— ö. Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 68/6 v. 5. ſten H. V. den Antrag auf e des A. R. zum Abſchluß von Intereſf ſengemeinſchaftsverträgen. Die Sektkellerei Ewald iſt bekanut⸗ 400 amtlich 29. Oktober 22. Oktober Parität Diskont lich vor einiger Zeit aus dem Beſitz von Martin Sternberg an As⸗ 5 in N. für 8 1 N. bee bach übergegangen. 8 Holland.. 100 Gulden 168,09 169,42 168,0 168,42 J 16, 48 4,5 3 riesen Fan e 100 Drachmen 8,425] 5,435] 5,425] 5,435 5,445 10 . 5 a 3 e Brüſſel 100 Belga 500 Pr.] 58,27 88,39 5827 88,39 88,355 45 * Volle Unterbringung der neuen Kommmnunalanleihen nicht 200 E= 35 Danzig... 100 Gulden 81,32 681,48 81.82 61,48 81.5550 6 mehr möglich? Die ſchwierigen Kapitalverhältniſſe am deutſchen 5 Robzfolf Ausfunt? elſingfors. 100 7 8 M. 27 2 75 2 10,512] 6,5 Inlaudsmarkt haben bekanntlich dazu geführt, daß Städte und 0— talen.. 3,100 Lire 258 22.9 0 22,01] 22,025 8,5 kommunalverbände ſeit einiger Zeit nach mehrmonatiger Zurück⸗ e ee e ee üdſlawien.„„ 00 Dinar 7878 77887 7,868] 779 7,885 7 1 0 fen e R e eee 85 f Kopenhagen 100 Kronen 11170 11201011180 112702 11206 5 haltung in ve rktem Maße an den Anlagemarkt herantreter—0— Liſſabon 100 Eskubo 48,88 18,82 18,998 19,02 17,48 8 muüſſen und dabef nur zu weichenden Kurſer Abnehmer finden. EI. Del L 222 elo.„ 100 Kronen 11178 11197 1117 11187 11174 5,5 5 wir, daß bei der e zu 93,25 v. H. aufgelegten i Paris„„ 100 Franken 19,87 8 16,878 16,415] 16,448 3 erfelder Stadtanleihe nur der feſt übernommene Betrag gezeich⸗ 5 5 4 l ö rag„ ꝗ 400 Kronen 12,429 12,449 12,428 12,448] 12,88 5,5 worden iſt, während der— allerdings kleine— Optionsteil Vörſenberichte vom 24. Oktober 1928 Sage 3 100 fegen 9655 99 035 9661 903 961 105 Mi„Anleihe ni 5 rde. Das günſtige 5 1 3 i Sofia„ eva 5 5 f 1 9 2 75. 5 5 er 55 1 e Mannheim freundlicher Spenden„100 Peſeten 1 6772 67,47 J 67561 7205 5 2 le„ 100 f 5 5 1„„ 3 auskändiſche Intereſſe zurückgeführt, das auch durch Bei unverändert ſtillem Geſchäft war die Börſe heute in Reaktlon 9755 5 100 Schiding 58,94 0 2803 3005 8 95 925 egung eines Telles der Anleihe in Holland zum Ausdruck kam. auf die geſtrige Abſchwächung der Kurſe etwas freundlicher ge⸗ Budapeſt 100 Pengz 12 500 fer. 78.08 78,17 78,03 78,17 72898 6 Bärſenlage ſcheint dagegen im allgemeinen nicht für Emlſſflonen ſtlmmt. Immerhin bewahrte Publikum und Spekulation im Hin⸗ Buenos“ Aires 1„1 Peſ.] 6s] 6 es ee 786 10 1.2593 v. H. geeignet zu ſein, wenn man bedenkt, blick auf die ungeklärte Wirtſchaftslage im Ruhrgebiet weitgehende] Canada. 1 Canad. Dollar.1925 4,2005 4,192.200 4,176— 1935 unkündbare 8 v. H. 1 Stadtanleihe 3 zurückhaltung. Die Kursvezänderungen hielten ſich demgemäß ai. 18 19175 10 55 0 5 0 5 4 5,8 v. H. notiert und auch die übrigen 8 v.., Stadtanlethen in engen Grenzen. Von Induſtriewerten wurden Maunh, Gummi Konſtankinopel 92 1 Krk. 5.117 7.107 2 20 10 inen Kurs von 99,75 v. H. nur ſelten überschreiten. wieder höher geſucht. Ex Bezugsrecht gelangten Deutſche Linoleum London 1 Pfd. 20,384] 20.874 20.850 20870 20309 475 Heſtellungen der Handels vertretung der U. d. S. S. R. in mit 315 zur Notiz. Banken und Brauereien blieben unverändert.] New Dork....„ 1 Dollar 41930 4,2010 4,1930 4,2010 4,1780 5 hand. Wie im 1½ Oktoberheft der„Volkswirtſchaft der U..] Von Verſicherungsaktien waren Frankfurter Allg. Verſ. höher ge⸗] Rio de Fanelrod 1 Milreis 0,501 0,508 0,501 0,503 0, A ausgeführt wird, erreichten die Be Ellen det 1 Neltverziusliche Werte ohne Intereſſe. Uruguay:... 1 Gold Peſ. J 4,256 4,264 J 4,256[ 4,254 4821 28. 24. 29. J 4. 24. 28. J 24. 28. 24, 28 J 24 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung 8b dle drr 400 fle gern B J 80 penn ge 170 2048 bug af ze 05502 Kean sg ugnge 50 3570 gen. Sheng fh 7852 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, dei Stückenotierungen in Mark je Stück Vaſt 1 5 238 0 286.0 Gesft. 5 269.7 i Phat ae 55 185 Anhalt 50885 57 92,50 eee 555 5 Adu—50 8 Bayr. Spiegel 63,50 65,50 ee n FVorzellan Weſſel 28,.— 28,—Aſchaffög. Zelt 205,2 203,2 Hackethal Drahr 98,85 97.50 i 5 Effektenborſe vom 24. Oktober, ee 1 a See 5 5 58 mud le 66 68 dae. 550 el denen 2250 1486 8. ergm. Elektr. 5 7 3] Nein. Gebhe pe ammerſ. Spin.„ 97.—— Fa. s n 18 5', 1592... it 138075) Serbe veg. Se 2780 h einige 18(4880 ee 1 1 2807 50 Pale Welch 2 01365 Pd Ga 488 88 115 orth, Ferd. 82. 81.28 2% ab Komechd 84,9 67.50 Schwarz Storch. 180,0 180,0 15% U 140,0 140,0 Brown Boveri 1927 158,0 ald& Reu. 40,— 40.— 990 15570 n n— 19,25.⸗Wien Gum. 84,68 85,— Rütgerswerke 99,50 100,0 8 bl 92775 905 75 Werger Worms 226,0 226,0 5 ib 42,.— 42 ammerſen 1380 Rache 6085. 12855 125,0 945 emberg 48,0 475.0 Parkort Berawt.. 187,0 187 10 10³¹0. ar. mah 52 14 4750 147/00 Cement Heidelb 195,9 198, Hanfwerk Fugen—.——,— Rückforth... Bergmann Elekt. 204,0 204,5 Harpener Bergb.—.— 182,7 Sachſenwert 0 5 1 Bad. Aſſekuranz 228,0 228,0 5 H. Knorr 86,— 88,„ Karſtadt 176,0 179,0 üpert Armat. 1250 92— Rütgerswerke 188000 100,0 Perk⸗Gub. Fut 387.0 838,5 Hartm. Maſchin. 18.— 18,— Salzdetfurth 801 70 f Continent. Verf 9e e em 29.— 30,— 2 ämott. Ann.,—, Pirſch Kupfeu M. 182,7 188,0 Berl. Karls..8050 2 Heer ac 92.25 92.25 Sarott t ö 50% 70 Rlannz. Ve 5 1255 25 Nene n e 21.— 90,— C emiſche Albert 757 1 5 ge 78990 2 Schlinckecco 90 69,— Berliner Maſchb. 90 5092,50 ilpert Maſch. 92,75 92,50 Scheidemandel 8 8440 8452 180,0 Oberrh. Verſtch.—.— 3 Pfalz. Mühlen 160,0 160,0 Ch. Brockhnes 102,8 1030 Polzmann, Phil. 132,0 120, Schneltpr.Frkt 1105 86,— Braun u. Brikett 177,7 176,0 Hindrichs EAuff. 102,0 104.0 Sa 202,0 204.7 150.0 Portl Zem Heid. 185,5 185,5 olzverkoßl⸗ Jb. 62.35 81,300 Schramm dat. 2258—.— eee 18 bre Firn den 460 5,1699 Schucer Schuckert, Nrög.—.——.— Bremer Vulkan. 1 5 185,0 15 chberg Ledet 108.5 108,7 S 196,7.-G. f. Seilind. 66,30 68,80 bh. Gektr. Mech, 155,0 158,0 Daimter Benz 80,— 80.50 255. 51.0 820,0 5 Dt. Eiſenhandei—— 82,— Inag Erlangen 95,— 85,— Sch Vernes—.— 68,65 Bremer Wolle 2210 221,0] Hoeſch Eiſen 125,0 125,5 1 lle 2¹ 9 820,0 25,0 125,0 e e 91— 818 enbeinmüblenw. 120.0 12005 Dt. Label 134.5 Jung an U. 86.— 88,10 Se fn bun. Wolf 65,15 65,15 Drown, Gov.. 153,0 152, Hohenlohewerke 66,— 67 S 3 ail 880 9880,85 80 0184.0 Dent ge Sind 345018 Sud: Draht 1500 D. Golden. S. Anf 3900 210,0 Stem, e Halsze 389,7—— Buderus iſenw. 93, 61,80 Pöl. Holzmann 129.7 180.0 Sluner..90 135˙0 8 5 eutſche Linol. 345,0 315,0 Südd. Zucker 150,0 150,0 Ot. Linoleum 3709.081657 Kamm. Kaiſersl. 282,9 252,0 S. Beb. St Ing. 8 Horchwerke„ 109,2 100,2 Stoehr Kammgl 245,7 2470 5 0 8 Hof 147˙0 1470 Enzinger Union 79,.— 79,— Verein dtf ch, Oelf. 75,.—75.— Dresd.Schnellpr 119,0 1190 Karſtadt Rub. 288,7 238,0 Süd. Zucker 148,5 1510 Edem., Heyden 120, 1119, Stoewer ahm.. 57.— 37.— Heinlein Heldlb. 00.0 200,0 E Fahr 5 Waßß e 00 133.0 133,0 Dürkoppwerk St 40.— 40,— Klein, Sch. K Beck.—— 106,0 1 Ehem. 5 enk 79,.— 79, Aſe Bergbau 245,0 248,0 Stolberger Zink 155,0 152,0 Labedſgsb. k. Br. 2855 28250 J. G. Farben. 281025 0] Jenſtoff Wakdbf. 289 0 2890, Puſßtd en Dur 54.0 8.— Lene Sen 15 55.— Teicot Beſtgbetm 68.— 68,50 Chem. Albert.. 49.— 77.— 10—.— 0 0 9 0 89.19 S d. See 1 162 4 Wibm—. Lonſerv. Braun 87.— 8 1 05 J ebr. Junghans 5„„ 150,0 149. Frankfurter Börſe vom 24. Oktober e Krauss. Vock. 52.80 52,50 Ver. Chem. Ind. 89,50—.—. li, ee Kahla Nurnle 128,0 127,5 Telepb. n 65.25 Seſtverziusliche Werte. Bayr. Bod. Cr. B.—— I Montan⸗Aktien. Eiſen Kai 12,15 12,158 er& Co. 163,5 Ver. deutſch. Oelf. 45 Daimler Benz„80,75 80,75 Kaliw. Aſchersl. 278,0 279 0 Thobrles Delfab. 102,8 108,0 Sen 7 150 2097 25 Gar or 8b. 155,7 18870 TTT 120 0 189 Deſlauer Gas 15,0 189,5 Klocknerwerke. 109 9,106.2 Tes, Jeon bald. 2590270, o Reſchsanl 5 25 Berl. Handels. Buderus. 1,7 Elektr. Leferung 174.0 172,0 Sederwerk Rohe——— Ver- Ultramarin. 188.0 188.0 Ptſch.„Atlant⸗K. 188,5 187,5 C. H. Knorr 148.2 146,7 Transrudio 145.5 144,2 50% 100 5070 50.85 Com. u. Privatb. 1820180 Eſchweil. Bergw 71092100 Emag Frankf. 72.8 Ludwigsh. Walz. 185 0 136,8 55 910 32 18— 287 Deutſche Erdszf 184, 134,0 Kollm.& Jourd. 75,25 78, Ae Papier 280 1350 Ablöſgſch..500 10 ode Faru aß Nat 1050 105 9 Gelſenk, Vergw 120,50—— Emaſn St. Aurich 14. 25 13-50 Lug Maſchinen„20,— 20.— Pofaf 8 0 9985 210,0 Pech gen patt. 88.20 98,15] Pebr, Kofing 78.— 78,155 D. B. Irkf Gummi 86.— 88.— „ ebne 1810 88005.„ c 20 Sender we 40.—.— mialnkraftwerte 118,8 19.g 85 Selk 6580 e fc Hafer 15 51—. 1100. 11151755 Vl! f Diſche. S a 61.75 O. Diſch.Riaelw. 171,0 170.8 tein——Kyffhäuſ.⸗„ Hütte 61,— 5 5 0 Mez Söhne. 3& Freytag 182,2 182,2. 1% B. Glanzſt. 955.819 552,0 b e A 20 debe 985, Ble ane: 0 rd 6 g. 88 805 Welt. 18864860 age 7546.50 vabmeger e Go. 1820 1820 e 1 5 8575 1 14—— 6,10 P. Wereinsbank. 101,0 101,0 Klöcner.. 1075106, gaers Schleich, 25 1455 Motoren Dart. 8——.— gengof gar 208,9 208,0 Deutsche Aingl. 673,0 515.0 ee 1775 UStazl. 9 5 0 1325946157 i 55 g p. 188.5 A ee 25 40 0 1077 Drelkner Baß. 197 188 Manar fun. 11 1188 Je e 105 2812 Motoren eu 89,68.— Walde 280 8, Dberner Maul 0 228.5 Carl Nindſtrömm, 84,0 808 Hereilgremene 180 1850 1 1 N n. Gd 15 0 0 102,0 Frankf. Bank. 11500 1180 80 Ich ee Farben„„2 Motor. Oberurſ. 955. 45 N 5 hof 280.5 3 Durkoppwerke 41— 40 35 Lin el Schuh fab. 38,— 33 Dogel Telegraph. 81.65 8 ..80 Frtfrt. 149,5 149,7 Stadt 5 5 1 dae dee e Neckarſulmer Zucker Rheingau e ee Dune Keun C been 4 Cc. 78,0 78 Fefe Rec 80 67 Ge 7650 Neft 5 1. 133,8 138,0 8 der 4 90528 9055 dane derten 1459. Ned. Seder 80 279.— 99— duant rut 116,0 l f. Lorenz.. 128,2 128,0 Volg& Haeffner 215,0 215,0 0 8 N 2——.. 2„ 5 Sec ard en 28.50 570 Mſtteld. Ed.⸗B. 208,0 208,0 Abel Dea e Vale 8 essere Seeg Alber Nich. 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So hieß es denn, ſich das Hirn zu zermartern, um wieder einen„Schlager“ zu finden, der den Ausfall decken und den ſtrengen Geldmann verſöhnen ſollte... Es war aber rein wie verhext. Seit Wochen ging nichts Brauchbares mehr ein. Das krankhafte Suchen dauerte alſo fort und hinderte das Ehepaar, zum ruhigen Genuß ſeines großen Einkommens zu gelangen. Im ſtillen beneidete Thea das beſcheidene Los ihrer Schweſter, die ohne die auf⸗ treibende Haſt und zermürbende Angſt ſtetig in ihrer künſt⸗ leriſchen Arbeit fortſchritt und trotz allem Ernſt und aller peinlichen Gewiſſenhaftigkeit, mit der ſie ihren Pflichten oblag, Zeit fand, ſich ihrem Mann zu widmen und— zu leben. So hätte ſich vielleicht auch ihr Daſein geſtaltet, wenn ſie Franks Weib geworden und nicht das dieſes erfolganbetenden, nur nach Glanz und Reichtum gierigen Menſchen. Endlich aber brach die Sonne wieder durch das Gewölr am Kramerſchen Ehehimmel. Man war— zum wievielten Male. 21— gerettet, und dies Bewußtſein ließ die beiden ſich von neuem finden. Thea bewunderte, wie in den erſten Tagen ihres Glücks, die entſchloſſene Tatkraft ihres Mannes, der mit aller Energie, deren er fähig war, ſtrebte, die Scharte wieder auszuwetzen. Das Heil war ihnen, wie ſchon einmal von Werkmeiſter gekommen, der einen Film amerikaniſchen Geſchmacks zu⸗ ſammengezimmert hatte. Kramer hakte ihn, als er ihn vor⸗ geleſen, ſtrahlend beglückwünſcht. Dann hatten ſich die zwei einen ganzen Tag lang eingeſchloſſen und in das bereits fertige Manuſkript noch alles hineingebracht, was Arthur in den letzten peinvollen Wochen an Senſationen durch den Kopf gegangen. Am anderen Morgen war Kramer mit den ſauber getippten Blättern zu Siegfried Feldbauer gefahren, der ſich ſeit dem letzten Mißerfolg auch die entſcheidende Stimme bei der Wahl der Manuſkripte vorbehalten hatte. Er empfing Kramer mit unnahbaxer Kälte, die aber merklich ſchmolz, als dieſer ihm in beredten Worten ſchilderte, daß die neue Idee einen Mißerfolg ſo gut wie völlig ausſchließe. —— * „Ich freue mich,“ ſagte Feldhauer, der ſeinem langen Vor⸗ trag ſchweigend zugehört hatte, bedächtig und jedes Wort dehnend,„daß ſich unſere Anſichten begegnen. Würden wir in derſelben Weiſe fortfahren wie bisher, ſo fänden wir für unſern nächſten Film keinen Käufer mehr. Wir müſſen uns jetzt doppelt anſtrengen, um das Anſehen der Firma, das durch den leidigen Vorfall nicht unerheblich gelitten hat, er⸗ neut herzuſtellen und ihr wieder die führende Rolle zu ſchaffen, die ſie bisher beſaß.“ Kramer nickte eifrig bejahend und wollte gerade mit ſeiner üblichen Liebedienerei den Gedanken Feldͤbauers fort⸗ ſpinnen, als dieſer mit energiſcher Hand abwinkte und hinzufügte: „Sie wiſſen, daß ich die künſtleriſchen Fähigkeiten Ihrer Gattin ſehr hoch einſchätze, und auch wir beide ſind— wenigſtens bisher— miteinander gut ausgekommen. Es täte mir daher ſelbſt ſehr leid, wenn.. die Thea⸗Loſſen⸗ G. m. b. H. ſich zu einer ſagen wir einmal. Um⸗ ſtellung gezwungen ſähe. f i Daß gewiſſe peinliche Vorkommniſſe, die mir erſt heute früh zu Ohren kamen, eine hinreichende Handhabe bieten würden, um die beſtehenden Verträge friſt⸗ los zu löſen, wiſſen Sie wohl ſelbſt.“ Bei den letzten Worten war Kramer aufgefahren.„Ich weiß nicht ſtammelte er. 5 „Sie wiſſen natürlich ganz genau, verehrter Herr Kra⸗ mer, und daß ich ebenfalls im Bilde bin, ſagte ich Ihnen bereits. Im Intereſſe Ihrer Gattin will ich hoffen, daß ſie von den üblen Proviſtonsgeſchäften, die Sie gemacht haben, nichts weiß. Aber auch ihr würde wohl, nachdem Sie ſich ihres Namens bedient haben, im gegebenen Falle nichts Anderes übrig bleiben, als die Folgen mit Ihnen gemeinſam zu tragen. Solange Sie bei uns tätig ſind, bieten ja die Gagen von Ihnen beiden der Geſellſchaft hinreichende Ge⸗ legenheit ſich ſchadlos zu halten... Aber ſprechen wir jetzt nicht weiter davon. Wenn Ihr nächſter Film wunſchgemäß gelingt, ſo ſoll der Fall als erledigt gelten, vorausgeſetzt natürlich, daß er ſich nicht wiederholt... Sie fangen doch bald mit dem Drehen an?“ „Gewiß, Herr Feldbauer. Noch heute werde ich den Koſtenvoranſchlag fertigſtellen laſſen.“ „Einverſtanden!“ Kramer hatte ſich erhoben und ſchritt nach kurzer Ver⸗ abſchiedung zu der dickgepolſterten Doppeltür. Feldbauer ent⸗ ließ ihn gnädig, nachdem er ſich noch eingehend nach Theas Befinden erkundigt hatte. Als er wieder in ſeinem Auto ſaß, ſtand er zunächſt ſo ſtark unter dem Eindruck des Erlebten, daß er ſeine Pulſe hämmern fühlte. Allmählich aber kam der alte Leichtſinn . wieder zum Durchbruch. Hatte Feldbauer nicht ſelbſt geſagt, daß alles als tot und begraben gelten ſollte, wenn der neue Film gelang? Dafür wollte er chon ſorgen. Thea war von der Aufgabe, die ihr der Film„Wander⸗ zirkus“ ſtellte, weit weniger entzückt als ihr Gatte. War ſie ſich doch bewußt, kein eigentliches ſchauſpieleriſches Talent zu beſitzen, und kannte nur zu genau den engbegrenzten Rollen⸗ kreis, innerhalb deſſen ſie zu wirken vermochte. Ihre durch⸗ ſchlagendſten Erfolge hatte ſie ſtets nur errungen, wenn ſie das zu verkörpern hatte, was ſie fühlte, vor allem was ſie er⸗ lebte. Die Geſchichte des Aſchenbrödels, das aus kleinen, engen Verhältniſſen kam, dem das Glück die Hand reichte und ihm den Weg zu Reichtum und ſtrahlendem Glanz er⸗ öffnete, glich es nicht in ſo vielem ihrem eigenen Lebensweg? Die Leichtigkeit aber, ſich in fremde Gedanken, in fremde Erlebniſſe einzufühlen, war ihr ſo völlig fremd, daß ſie ſolchen Aufgaben ebenſo hilflos wie die erſtbeſte Anfängerin gegen⸗ überſtand. Hier aber galt es eine ebenſo leidenſchaftliche wie verſchlagene Perſon darzuſtellen, die kaltherzig und ge⸗ wiſſenlos das Leben des eigenen Mannes aufs Spiel ſetzt, um billige Triumphe zu ernten. Arthurs feſte Hoffnung war, daß Theas reizvolle Erſcheinung im Verein mit den gehäuften Senſationstricks das Publikum über die Mängel im Spiel der Heldin hinwegtäuſchen werde. Da Thea um keinen Preis der Welt zugeſtanden hätte, daß die Anforderungen der neuen Rolle über die Grenzen ihres Könnens hinausgingen, ſuchte ſie andere Gründe, um die Ausführung des Films zu hintertreiben. Nach einer ſehr ernſten Auseinanderſetzung mit Kramer, in der ſie immer wieder betonte, daß man Kunſtreiterin und Selltänzerin ſein müſſe, um dieſe„ſchlechte Perſon“ zu ſpielen, fuhr ſie ſtraks zu Siegfried Feldbauer, in der Hoffnung, ihn weniger ſtarrköpftg zu finden als ihren Mann. Der Alte ließ ſie ſofort vor und empfing ſie mit aus⸗ geſuchter Liebenswürdigkeit. Erwartete er doch, daß ſie nur gekommen ſei, um ſich bei ihm dafür zu bedanken, daß er der Ausführung des neuen Films keinerlei Schwierigkeiten in den Weg gelegt hätte. Als er aber hörte, um was es ſich handelte, legte er ſein Geſicht in ernſte Falten. „Wir wollen zwiſchen uns keine Unklarheiten walten laſſen, verehrte gnädige Frau“, ſagte er in ſeiner nüchternen Art. „Als wir die Loſſen⸗G. m. b. H. ſeinerzeit gemeinſam grün⸗ deten, waren ſich alle Beteiligten klar darüber, daß unſer Pro⸗ gramm nur von rein geſchäftsmäßigen Erwägungen geleitet ſein könne. Ich habe mich nicht als Kunſtförderer aufgeſpielt und es nie als meine Aufgabe betrachtet, das Niveau des Films zu heben.(Fortſetzung folgt.) Für die vielen Beweise aufrichtiger Teil- nahme an dem Hinscheiden des Herrn Heinrich Gunst Prokurist sagen wir hiermit im Namen aller Verwandten, Freunde und Bekannten herzlichen Dank Mannheim München Fritz Reith Ellen Siller geb. elſh den 24. Oktober 1928 5164 8 Wohn- und * 8 f f 7 mean sn — t peise zimmer, Immob.⸗Hyp.⸗Makler. nur erstklass. gedieg. Ausführung, in rachtvoll., pol. 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