— 4 Donnerskag, 25. Olekober 1928 2 — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,%/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe i 9 Mlannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Nr. 408— 139. Sahrgang 752 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. a für Allgem. Anzeigen 0,0 K M Meklamen 34.⸗M. 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Dort rief ſie der Hausmeiſter des Grundſtücks Kaiſer⸗Friedrich⸗ Ufer 5 nach ſeinem Hauſe. Heidger ſei dort. Die Beamten ſperrten das Haus ab. Ein Ueberfallkommando, von privater Seite angerufen, war ſofort zur Stelle, und gleich darauf trafen der Polizeipräſident und der Regierungsvizepräſident ſowie Kriminalbeamte und Beamte der dritten und vierten Bereitſchaft ein. Etwa 100 Beamte ſperrten das Haus ab und begannen die Durchſuchung, nachdem alle Zivilperſonen das Haus verlaſſen hatten. Man begann im Erdgeſchoß und kam allmählich zum dritten Stock. In dem Zimmer zur Linken ſteckte Papfer im Schlüſſelloch. Dieſe Tür wurde ein⸗ getreten, ging aber nur etwa eine Handbreit auf. Sie war von innen durch Möbel verſperrt. f Durch die Oeffnung ſah man in einen Wandſpiegel und in dieſem ſpiegelte ſich ein Bett und am Fußende des Bettes war Heidger, der dort kniete und eine Piſtole auf dem Bettrand ausgelegt hatte. Die Beamten riefen ihm zu:„Sie ſind im Spiegel zu ſehen. Kommen Sie heraus! Hände hoch, es wird nicht geſchoſſen!“. Darauf ſchoß Heidger den erſten Schuß, der durch die Tüüröffnung in die Wand ging. Nun ſchoſſen die Beamten durch die Türöffnung nach Heidger. Der Oberwachtmeiſter Maiboom hatte ſich in den Gang ge⸗ legt, parallel zur Wand und zur Tür und ſchob ſich nach der Türöffnung hin. In der Linken hielt er einen Kugel⸗ panzer vor den Kopf. Als er an dem Kugelpanzer rechts vorbeiſah, ſchoß Heidger zum zweiten Male und traf den Beamten in die Stirn über dem rechten Auge. Vom Gange her forderten die Beamten Heidger nochmals auf, ſich zu ergeben und drohten mit Handgranaten. Aber Heidger feuerte Schuß auf Schuß durch die Tür auf die Beamten. Nun wurden Handgranaten geworfen. Die erſte ſprengte die Tür, die zweite wurde in die rechte Zimmerhälfte, die dritte in die linke geworfen. Nach der dritten Handgranate rief Heidger, der im dichten Qualm nicht zu ſehen war, er wolle ſich ergeben. Die Beamten riefen ihm zu:„Hände hochſtrecken, ſonſt kommt die vierte Handgranate!“ Heidger ſtreckte die linke Hand an der Tür heraus. Die Beamten riefen:„Auch die rechte!“ Dies tat er nicht. Darauf ſprang ein Beamter der Schutzpolizei vom Gang in die Tür und ſchoß ſeine Piſtole mehrmals auf ihn ab. Heid⸗ ger brach zuſammen, die Piſtole in der rechten Hand. Er wurde auf eine Bahre gelegt und nach dem Vinzenz⸗Hoſpital gebracht. Man fand zwei Piſtolen bei ihm. Heidger hat in der linken Bruſtſeite einen Schuß mit Ausſchuß. Die Wunde iſt nicht ge⸗ fährlich. Er hat einen zweiten Schuß in der Magengegend. Die Kugel iſt noch nicht gefunden. Auch dieſe Wunde iſt nicht unbedingt tödlich. Er hat ferner eine Menge kleiner nicht ge⸗ fährlicher Handgranatenverletzungen. Er iſt völlig bei Beſinnung. Sobald es der Arzt erlaubt, wird er nach dem Gefängnis über⸗ geführt. Der Oberwachtmeiſter Matboom liegt im Marien⸗ hoſpital. Die Kugel des Stirnſchuſſes iſt entfernt. Es beſteht ſchwere Lebensgefahr; doch iſt die Hoffnung, ihn zu er⸗ halten, noch nicht aufgegeben. Bei Heidger ſind Brieſe aufgefunden worden, die er auf Bogen aus Schreibblocks, die ſich in dem Zimmer befan⸗ den, während der Belagerung geſchrieben hat. Dieſe Briefe ſind an den Vater, an die Geſchwiſter, an ein Mädchen und an die Staatsanwaltſchaft gerichtet. der Krebsgang zur Neithstrform Berliner Retouchierkünſte Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In den au der Länderkonferenz beteiligten Kreiſen bemüht man ſich das etwas magere Ergebnis der dreitägigen Beratungen in ein roſigeres Licht zu rücken. Man glaubt einen weſentlichen Erfolg darin erblicken zu können, daß die Ar⸗ beitsausſchüſſe, die, wie wir hören, ihre Tätigkeit bereits in den nächſten Tagen aufnehmen ſollen, nunmehr auf ein be⸗ ſtimmtes Programm feſtgelegt worden ſind. Die Erörterun⸗ gen könnten ſich künftig nicht mehr nur auf Detailfragen be⸗ ſchräunken, ſondern die den Ausſchüſſen vorliegende Entſchlie⸗ zung der Reichsregierung verlangte, daß ſich die Beratungen endlich einmal auf die Reichsreform als Ganzes richten. Das Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern, ſeine künftige Geſtaltung und Ausprägung wäre ſeſtzulegen, die Wirkung einer Neugliederung des Reiches— erfolgt ſie nun durch die Beſeitigung der Enklaven und Exklaven oder durch irgend eine Löſung der Frage Reich Preußen— wird zu umreißen ſein. Die Perſönlichkeiten, die in den Aus⸗ ſchüſſen ſitzen,— beiläufig ſind es die gleichen, die auch in dem Ausſchuß für die Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsxeform betei⸗ ligt waren— garantterten für eine energiſche und ſchnelle Fortführung der Arbeiten. Allerdings verhehlt man ſich nir⸗ gends, daß hinter allen ſchönen Vorſchlägen der Ausſchüſſe die heikle Frage auftauchen wird, ob die politiſchen Kräfte vorhanden ſind, irgend ein über die Reichsreform aufgeſtelltes Programm in die Praxis umzu⸗ ſetzen. Die Reichsregierung hat, wie wir hören, die Länder⸗ regierungen erſucht, die Perſönlichkeiten zu benennen, die ſie in die beiden Unterausſchüſſe zu entſenden gedenken. Damit iſt auch formell der erſte Schritt für die Kon ſt it uferung der Ausſchüſſe getan. Der Reichsinnenminiſter hat die Abſicht, ſofort nach dem Eingang der Antworten von den Län⸗ dern den Zuſammentritt der Ausſchüſſe zu veranlaſſen. Bayeriſche Preſſeſtimmen Die„Bayeriſche Volkspartei⸗Correſpondenz“ ſchreibt heute:„Es gibt nur einen einzigen bayexiſchen Standpunkt im Chaos der Meinungen, die ſich als Wegweiſer zur Löſung der deutſchen Frage anpreiſen: Was auch kommen mag, Bayern muß ein Staat aus eigenem Recht bleiben, nicht nur ein Schein von einem Staatsweſen, ſon⸗ dern ein Organismus, der eine eigene politiſche und kulturelle Aufgabe in Deutſchland zu erfüllen hat. Die bisherige Aus⸗ höhlungspolitik des Reiches hat das Ziel, die Länder aus der realen Welt des Staatsſeins in die fiktive Welt des Staats⸗ ſcheins zu wandeln. Darum braucht die Reichsregierung nicht erſtaunt zu ſein, daß ihre ſehr weitmaſchigen und un⸗ klaren Vorſchläge zur Reichsreform mit der allergrößten Skepſis und mit dem Mißtrauen in Deutſchland aufgenommen worden ſind. Es wirkt daher, ſo ſelbſtverſtändlich es iſt, wie ein erlöſendes Wort, zu hören, daß der bayeriſche Miniſterpräſident jegliche Stellungnahme zu dieſen Vorſchlägen von der Klärung der Fragen ab⸗ hängig gemacht hat: Wie wird die ſtaatliche Exiſtenz der ſüd⸗ deutſchen und der anderen lebensfähigen und lebenswilligen Länder einwandfrei geſichert? Wie wird der Aushöhlungs⸗ politik ein Ende geſetzt? Wie kommt man zu einer Regelung des im Norden als unerträglich empfundenen Verhältniſſes zwiſchen Reich und Preußen, ohne daß die fruchtbare Ent⸗ faltung des eigenſtaatlichen Lebens im übrigen Deutſchland erſtickt wird? Nur wenn die Länderkonferenz ihre zukünftige Arbeit auf die Unterſuchung und Klärung dieſer Fragen richtet, beſteht für Bayern die poſitive Möglichkeit einer wei⸗ teren Mitarbeit. größten 9 Dieutſche Generalſtäbler als chineſiſche Milikär⸗Inſtrukteure § London, 25. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aus Schanghai wird der„Times“ gemeldet, daß der ehe⸗ malige deutſche Generalſtabsoffizier Oberſt Bauer ſich auf dem Wege nach China befinde, um als mili⸗ täriſcher Ratgeber der Nationalregierung in China die Organiſation der chineſiſchen Armee zu über⸗ nehmen. Oberſt Bauer habe den Poſten bereits definitiy an⸗ genommen und werde einen umfangreichen Stab von deut⸗ ſchen Offizieren mit ſich bringen. Eine Reihe ſeiner Mit⸗ arbeiter ſei bereits in China eingetroffen. Schon 1923, ſo führt der Bericht fort, habe ſich Sunyat⸗ ſen an die deutſche Regierung gewandt, um die Erlaubnis zur Einladung deutſcher Offiziere als militäriſche Inſtrukteure zu erhalten. Damals ſei dieſes Projekt nicht zuſtande ge⸗ kommen, offenbar wegen des GEinſpruchs von Moskau. Nach dem Bruch der nationaliſtiſchen Partei mit den Sowjet⸗ ruſſen habe ſich Tſchangkaiſchek nach Berlin gewandt. Auf ſeine Veranlaſſung habe Oberſt Bauer bereits im vorigen Jahre China beſucht, um vorläufige Verhandlungen aufzu⸗ nehmen. Oberſt Bauer ſei während der Kommuniſtenauf⸗ ſtände in Kanton im Dezember vorigen Jahres zugegen ge⸗ weſen. Seine tatſächliche Ernennung zum militäriſchen Rat⸗ geber wurde durch eine Sondermiſſion durchgeführt, die auf Veranlaſſung des Generals Tſchangkaiſchek nach Deutſchland abgeſandt worden iſt. 1000 Worte Frontdeutſch Der Stahlhelm fängt allmählich an ſich dem mittelalter lichen Papſttum anzugleichen. Mit Enzykliken hat es begonnen, dann folgten Botſchaften voll Glaubenseifer und jetzt kom⸗ men bereits die Bannverfluchungen. Bis zur Erklärung der eigenen Unfehlbarkeit wird es ja wohl nun nicht mehr allzu weit ſein. Und das alles im Zeichen„nationaler Geſinnung“ und der erhofften„Wiedergeburt des deutſchen Volkes“. Vor⸗ läufig bremſt zwar der Bundesführer Seldte und verſucht die Entgleiſungen allzu Uebereifriger wieder zurecht zu rücken. Aber es verſpricht doch vergebliche Syſiphusarbeit zu werden, denn das Abrollen des Steines iſt nicht mehr aufzuhalten. Wer vielleicht noch dem Glauben lebte, daß es möglich ſein könnte, die ſchweren Differenzen zwiſchen dem Stahlhelm und der Deutſchen Volkspartei, gegen die ſich augenblicklich die ganze Wucht der Angriffe richtet, da⸗ durch auszugleichen, daß die nichtparlamentariſchen Mit⸗ glieder der Volkspartei in den Reihen des Stahlhelms ver⸗ blieben, um begütigend und ausgleichend zu wirken, wirs nach den neueſten Offenherzigkeiten des bayriſchen Landes⸗ verbandsführers Major Wäninger ſich dahin belehren laſſen müſſen, daß der Bruch vom Stahlhelm bewußt herbeigeführt worden iſt. Aus Anlaß einer Stahl⸗ helmtagung in Würzburg hat Wäninger in einer Reihe von bayriſchen und mitteldeutſchen Blättern einen in jeder Hin⸗ ſicht aufklärenden Artikel erſcheinen laſſen, der die Lage ent⸗ wirrt. Hören wir, was dieſer bayriſche Liſſauer in ſeinem neueſten Haßgeſang verkündet:. „Wir haſſen das heutige Syſtem und wir be⸗ kämpfen ſeine Urheber und Houptträger, die Roten! Ein Pak⸗ tieren, Kompromiſſeln mit ihnen iſt für uns ausgeſchloſſen. Abgeordnets der Deutſchen Volkspartei konnten daher nicht gleichzeitig als Stahlhelmkameraden eine Politik für und gegen die Sozialdemokratie, für und gegen die Erfüüllungspolltik, für und gegen Streſemann treiben. Seit wir ſelbſt politiſch geworden, mit eigenem politiſchen Programm, mußte ſich dieſes, das auf nationale Oppoſition gegen die heutige Regte⸗ rungspolitik aufgebaut war, mit dem der Partet kreuzen. Die Abgeordneten, die Stahlhelmer waren, kamen immer häufiger im Gewiſſenskonflikt. Unſer füngſter Bundesvorſtandsbeſchluß, der ſich nochmals ſcharf gegen eine Große Koalition wandte und es Stahlhelmern unmöglich machte, bei einer Größeren Koa⸗ lition mitzuwirken, hat dieſe Abgeordneten vor die Entſcheidung geſtellt. Sie haben die Konſequenzen gezogen und ſind aus dem Stahlhelm und der voterländiſchen Verbindung ausgetreten, Wir haben es nicht anders erwartet. Linie klar, der Kampf leichter geworden. Wir brauchen klare Linien. Wir haben einen dem ms ſchuh verloren. Die Deutſche Volkspartei geht den Weg der Demokratiſchen Partel. Sie wird es bei den nächſten Wah len am Mitgliederſchwund merken. Immer klarer hebt ſich dis Scheidung zwiſchen rechts und links in unſerem Volke heraus. Die alles überbrückende Volksgemeinſchaft iſt ein ſchö⸗ ner Traum. Marxismus und Nationalismus ſind nie zu einen. Der ſoziale Nationalſtaat der Frontkämpfer iſt nicht auf- zubauen auf roten Gedankengängen. Kalt und warm gibt eine ſchlechte Miſchung. Die Lauen ſind uns am widerwärtigſten, Wir bekämpfen bis zum äußerſten die Kommuniſten und unſeres Liebling, den Roten Frontkämpferbund. Aber ſie ſind ganze Kerle und wiſſen was ſie wollen. Die verwaſchenen Laue kommen vor lauter„wenn, aber und trotzdem“ nie zum ganzen Entſchluß. Sie ſetzen ſich fortwährend zwiſchen zwei Stühle. Die Halben retten das Vaterland nicht. Mag die Deutſche Volksportei, die der Tradition der alten Nationalliberalen untreu geworden iſt, zugrunde gehen, die Verhältniſſe in unſerem Vaterland werden dadurch nur einfacher.“ Wir wiſſen aus den Tagen der Revolution her, daß die berühmten Soldatenräte den größten Unfug anrichteten, wenn ſie ſich in die Polttik miſchten. Auch der Stahlhelm hat ſich, nachdem die Poſten der Landesverbandsführer ausſchließ⸗ lich mit höheren Offizieren a. D. beſetzt worden ſind, zu einer Art veredeltem Soldatenrat entwickelt, der in der Geſinnung tadellos, in der politiſchen Betätigung aber ſich als hoffnungs⸗ los untalentiert erweiſt. Das iſt ja gerade das bedauerliche, daß alle dieſe perſönlich durchaus ehrenwerten Herren, denen aber in der beſten und aufnahmefähigſten Zeit ihres Le⸗ bens die Beſchäftigung mit Politik verboten war, nunmehr glauben, auf einem Gebiet ſich betätigen zu können, das nicht das ihre iſt. Mit den Mitteln der militäriſchen Disziplin, durch Befehl und Gehorſam, läßt ſich nun einmal die Politik nicht meiſtern. Zur Strategie der Parteien im innerpolitiſchen Machtkampf muß ſich die Taktik des Tages geſellen, ſonſt ver⸗ puffen beide nutzlos und zwecklos. Nur ſollte der Stahlhelm jetzt den Mut zur Wahrheit aufbringen und bekennen, daß er eine radikale Rechtspartei mit dem Ziel der Wie⸗ derherſtellung der Monarchie iſt. Dann laſſen ſich die Grenzzeichen einwandfrei ſetzen und die politiſchen Poſt⸗ tionen beziehen. Freilich krankt dieſes Zielſtreben des Stahl⸗ helm an innerer Unklarheit. Oberſt von Struenſee hat auf der berühmten Berliner Verſammlung von dem Marſch geſpro⸗ chen, der nunmehr begonnen ſei und mit der Wiedererrichtung des Kaiſertums enden werde. Im bayriſchen Stahlhelm, dem, nebenbei bemerkt, als einzigem Laudesverband das Tragen einer weißblauen Armbinde geſtattet iſt, hat unlängſt einer ſeiner Unterführer von der Treue zum angeſtammten Herr⸗ ſcherhauſe der Wittelsbacher geſprochen. Will der Stahlhelm die Wiedereinſetzung der Dynaſtien in allen früheren deutſchen Bundesſtaaten oder will er ein Einheitskaiſerreich mit einem durch Staatsvertrag verbundenen Königreich Bayern? Schon das Aufwerfen dieſer Frage genügt, um die Verworrenheit der Anſichten zu kennzeichnen. Der beſte Kopf im Stahlhelm iſt und bleibt Franz Seldte, dem wenigſtens ein gewiſſer politiſcher Blick nicht abzuſprechen iſt.(Vielleicht iſt er gerade aus dieſem Grunde von den Nichts⸗als⸗Militärs aus ſeiner führenden Stellung verdrängt worden). Seldte hat, wie er in dem Rundſchreiben Nr. 91, das jetzt von der„Germania“ veröffentlicht wird, mit⸗ geteilt, daß er vor einiger Zeit begonnen habe, die wichtigſten linksſtehenden Zeitungen täglich zu ſtudieren. Er hat dabei wie er ſagt, ihren Inhalt erſchreckend gefunden, er⸗ ſchreckend an Idevlogie, erſchreckend an pazifiſtiſcher Einſtel⸗ Dadurch iſt dis E 2. Seite. Nr. 499 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe ß, Donnerstag, den 28, Oktober 192 kung, vor allen Dingen aher erſchreckend geiſtreich und ausgeſprochen klug. Die Wirkung müſſe, ſo fährt er fort, auf Leute mit nicht ſehr feſten Anſichten und nicht ſehr ſtarkem Rückgrat verheerend ſein. Denn die nationale Preſſe habe mit der Geiſtigkeit der„Frankfurter Zeitung“, der Ge⸗ kiſſenhett des„Berliner Tageblattes“ und der„Voſſtſchen Zei⸗ tung“, der Schleimigkeit der„Kölniſchen Volkszeitung“ auch nicht im entfernteſten etwas Gleichwertiges, politiſch Kluges, Geriſſenes gegenüberzuſtellen. Und alle Schwäche der Rechten, alle getſtige Hilfloſigkeit, alle Naivi⸗ tät, alles geringere Können werde erbarmun gslos er⸗ kannt, herausgeſtellt und verdreht. Der Kreis der Kritiker iſt viel größer, als ihn Seldte in dieſem Schreiben mit der Aufzählung einiger Zeitungen an⸗ gibt. Auch die Deutſche Volkspartei mußte und muß ſich zu ihnen zählen, weil ſie durch tauſende ihrer Mitglieder mit dem Stahlhelm aufs engſte verbunden war, ſplange es ſich um die Pflege des Nationalgefühls und des Frontgeiſtes handelte. Sie war aber nicht ein Hemmſchuh, wie Herr Wäninger wähnt, ſondern das gute Gewiſſen des Stahl⸗ helms und ſein getreuer Eckart, der ihn bis vor etwa Jahresfriſt von unüberlegten Schritten abgehalten hat. Wir kennen das Bild des Hemmſchuhs beſonders vom Eifenbahn⸗ techniſchen her und wiſſen, daß ſein Anlegen bei allzu heftigem Ablauf vom Rangierberg großes Unheil zu verhüten im⸗ ſtande iſt. Wer ihn mutwillig entfernt, ſetzt ſich der Gefahr des Entgleiſens aus. In dieſer Lage befindet ſich augenblicklich der Stahlhelm. Er bootet ausgerechnet jene aus, die nicht nur Paſſagiere, ſondern auch Mithelfer waren. Vielleicht iſt die Stunde gar nicht ſo fern, wo den deutſch⸗ natlonalen Mitgliedern dasſelbe Schickſal erblüht, wie jetzt den Deutſchen Volksparteilern. Wer von jenen den neuen Hugenbergkurs nicht mitmacht iſt von vornherein gefährdet. Wenn die Entwicklung ſo weiter geht, iſt auch Herr Hugen⸗ berg ſelbſt davor nicht ſicher, daß ihn der Stahlhelm eines Tages fallen läßt, weil ihm ſeine Politik nicht behagt, Beachtenswert iſt weiter die Entwicklung, die die Ton⸗ art der Stahlhelmverlautbarungen annimmt. Muß der „Frontgeiſt“ eigentlich mit den gleichen Worten und Aus⸗ drlicken konſerviert werden, die im Felde gang und gäbe waren? Gewiß iſt der Krieg ein rauhes Handwerk und die Umgangsſprache des Soldaten bewegt ſich nicht in den Formen des Salons. Aber ſchließlich ſind wir doch jetzt ein Jahrzehnt vom Krieg entfernt und brauchen nicht eine Tonart zu kulti⸗ vieren, die drauf und dran iſt, den Robuſtheiten der Völ⸗ kiſchen und der Kommuniſten erfolgreiche Konkurrenz zu machen. Auch Franz Seldte iſt davon nicht frei. Nachdem er unlängſt bei einer anderen Gelegenheit davon geſprochen hat, daß im Stahlhelm„keiner was dazwiſchen zu meckern“ Habe, ſonſt ſoll ihn„der Deibel holen“, erklärt er in dem ſchon erwähnten Rundſchreiben im beſten Frontdeutſch:„Darum Achtung! Dreimal Achtung und wach ſein! Wir dürfen uns unſere Stahlhelmidee nicht verſauen laſſen. Wir müſſen aufpaſſen, daß uns die Zielſetzung nicht in der Oeffent⸗ lichkeit verſaut und vermurkelt iſt, ehe wir überhaupt ſelbſt herauskommen können. Es iſt einfach zum“ Es mag ja ſein, daß ein derartiger Jargon bei denen An⸗ klang findet, die es nicht anders gewöhnt ſind. Aber dieſe Sprache iſt nicht die unſere und wird es niemals wer⸗ den. Dieſe ganz neue Sachlichkeit mit der bewußten Salopp⸗ heit, aber auch betonten Brutalität der Polemik iſt nie und nimmer der Weg, auf dem man— das will doch auch der Stahlhelm— das deutſche Volk einigen kann. Man braucht gegen ein gelegentliches ſcharſes Wort nicht überempfindlich ſein, bisweilen iſt ſogar Schärfe angebrachte Notwendigkeit. Bleibt aber der Stahlhelm bei ſeinen bisherigen Methoden, ſo läuft er Gefahr, die Tiſchtücher mit allen zu zerſchneiden, die bisher mit ihm an der gleichen Tafel, wenn auch auf der anderen Seite geſeſſen haben. Sein Frontdeutſch aber wird dann zur Sprache einer Sekte werden, die niemand mehr verſteht und die an ihrer eigenen Iſolierung zugrunde geht. K. F. ö 0 Hugenberg und Seldte Wie aus gut unterrichteten Kreiſen verlautet, hat dieſer Tage eine Beſprechung zwiſchen dem neugewählten Par⸗ letvorſitzenden der Deutſchnationalen Volkspartei, Hugenberg, und dem Bundesführer des Stahlhelm, Seldte, ſtattgefunden. Es wird verſtchert, daß es ſich dabei um die erſte Füh⸗ lungnahme zwiſchen Seldte und Hugenberg gehandelt habe und daß vorher keinerlei Beziehungen zwiſchen den beiden ge⸗ Uannten Herren beſtanden haben. Die Beſprechung ſcheint ſich in erſter Linie um das geplante Volksbegehren des Stahlhelm gegen die Reichsverfaſſung gedreht zu haben. Man viſon des Out 105 eo planes? Neberraſchender Optimismus in England Noch immer viele Widerſprüche 8 London, 25. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Vorverhandlungen über die Reviſlon des Dawes⸗ planes haben in den letzten Tagen weſentliche Fortſchritte gemacht. Obwohl der Weg bis zur Einigung auf Ziffern noch lang und ſchwierig ſein wird, ſind die Ausſichten für den Sachverſtändigenausſchuß heute bedeutend hoffnungsvoller als noch vor 10 Tagen. In London, wie überall, erwartet man zur Zeit mit Spannung das Ergebnis der Beſprechungen Parker Gilberts mit der deutſchen Regierung, von dem viel für die weitere Entwicklung abhängen wird. Der gegen⸗ wärtige Stand der Dinge wird heute in einem vom Schatzamt inspirierten Reſums der„Times“ folgendermaßen dargeſtellt: Die Vorberei⸗ tungen für die Einberufung des Ausſchuſſes der Sachver⸗ ſtändigen ſeien durch die Unterhaltung Churchills mit Poin⸗ caré bedeutend erleichtert worden. Dieſe Beſprechungen haben 1. gewiſſe zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung ſchwebende Fragen geklärt, deren ſchriftliche Er⸗ örterung zu kompliziert ſei, 2. habe ſich herausgeſtellt, daß Poincaré ſeine frühere Ablehnung der Ratifizierung der Schuldenabkommen mit Amerika und England nicht aufrecht erhalten und 3. ſei Uebereinſtimmung erzielt worden über die Aufgaben des Ausſchuſſes und zwar in dem Sinne, daß dieſer ſich nicht nur mit der Feſtſetzung der deutſchen Geſamt⸗ ſchuld, ſondern der Höhe der Jahreszahlungen befaſſen ſoll. Gleichzeitig wurde feſtgeſtellt, daß England im Prinzip an der bekan ten Balfournote feſthalte. Frankreich werde dagegen mit Englands Unterſtützung darauf beſtehen, daß es außer den Schulden, die es an ſeine Gläubiger zu zahlen habe, auch noch ein Ueberſchuß für den Erſatz von Kriegsſchäden erhalte. Von dieſem Ergebnis der Unterredung Churchill⸗Poin⸗ cars ſei nicht nur Deutſchland, ſondern auch Italten unter⸗ richtet worden. Die italieniſche Regierung habe bereits ihr grundſätzliches Einverſtändnis erklärt. Die„Times“ kommen dann auf die diplomatiſche Frage zu ſprechen, welche Regierung die formellen Verhandlungen über die Einſetzung des Ausſchuſſes eröffnen D hat die Möglichkeiten und Ausſichten dieſes Planes be⸗ ſprochen und iſt dabei offenbar zu keinem poſitiven Ergebnis gekommen. Namentlich Hugenberg ſoll die Erfolgsmög⸗ lichkeiten eines derartigen Volksentſcheides ſehr ge⸗ ring eingeſchätzt und dem Stahlhelm den Rat gegeben haben, die Verwirklichung ſeines Planes vorläufig bis in das nächſte Frühjahr zurückzuſtellen. Allem Anſchein nach hat ſich auch Seldte von der Notwendigkeit einer ſolchen Ver⸗ zögerung überzeugen laſſen. Man hält es in unterrichteten Kreiſen nicht für ausgeſchloſſen, daß der Stahlhelmvolks⸗ entſcheid auch im nächſten Frühjahr nicht in Szene geſetzt wer⸗ den wird. Immer ſtärkere Radikaliſierung Berlin, 25. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Jungdeutſche“ mitteilt, ſind Dr. Eduard Stadtler und Major a. D. Wagner von der Bundesleitung des Stahl⸗ helms in die Leitung des Berliner Stahlhelms gewählt wor⸗ den. Man kann annehmen, daß die Wahl Stadtlers und Wag⸗ ners, der den alldeutſchen Kreiſen naheſteht, eine weitere Radikaliſierung bedeutet. Von ihrem Verlobten ermordet — Eſſen, 25. Okt. Der 25 Jahre alte Bergmann Johann Eckholt aus Eſſen⸗Weſt hat geſtern abend die 28 Jahre alte Hausangeſtellte Grete Bergmann während der Abweſenheit der Dienſtherrſchaft durch 40 Stiche miteinem Schläch⸗ termeſſer getötet. Eckholt war mit der Bergmann bis vor kurzem verlobt. Das Motiv der Tat iſt darin zu erblicken, daß die Ermordete das Verlöbnis gelöſt hatte. Als der Mör⸗ der im Begriff war, das Haus zu verlaſſen, wurde er feſt⸗ genommen. Der Täter wurde dem Polizeigefängnis zugeführt. Nach anfänglichem Leugnen hat er die Tat eingeſtanden. eee ſoll. Darüber, wie über den Ort des Zuſammentritts, ſei noch kein offtziel⸗ ler Beſchluß zuſtandegekommen, vielen Gründen für beſonders geeignet. In jedem Falle ſet es wünſchenswert, daß der Sachverſtändigenausſchuß noch vor Ende dieſes Jahres zuſammentrete. Wie wir dazu erfahren, wird ſich die ſchwierige Frage der Initiative möglicherweiſe dadurch umgehen laſſen, daß die Verhandlungen inoffiziell weitergeführt werden und die offizielle Einſetzung der Kommiſſion durch eine ge⸗ meinſame Erklärung erfolgt. Bemerkenswert an dieſen Ausführungen der„Times“ iſt, daß zum erſten Male von engliſcher Seite verhältnismäßig optimiſtiſche Aeußerungen fallen und der Beginn der Kommiſſionsverhandlungen für die nahe Zukunft voraus⸗ geſagt wird. Parker Gilbert wieder in Berlin Berlin, 25. Okt.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Reparationsagent iſt von ſeiner Rundreiſe durch die euro⸗ päiſchen Hauptſtädte nach Berlin zurückgekehrt. Man nimmt an, daß Parker Gilbert ſich nunmehr mit den in Frage kom⸗ menden Reichsbehörden in Verbindung ſetzt und ſte über das Ergebnis ſeiner Londoner, Pariſer und Brüſſe⸗ ler Beſprechungen unterrichten wird. Die Reichsregierung wird dann prüfen, ob ſich ihre Wünſche, ſoweit ſte ſich auf die Zuſammenſetzung der Sachverſtändſgenkommiſſton und den Tagungsort beziehen, mit den in den alliierten Haupt⸗ ſtädten geäußerten Vorſchlägen in Einklang bringen laſſen. Der Anregung der franzöſiſchen Regierung, auch einige be⸗ amtete Perſönlichkeiten in die Kommiſſion hineinzunehmen, ſteht man in Berlin nicht ſonderlich ſympathiſch gegenüber. Man glaubt, daß Perſönlichkeiten, die nicht unmittelbar von ihren Regierungen abhängen, geeigneter für die der Kom⸗ miſſion zufallenden Aufgaben ſind. 5 Als Verhandlungsort ſcheint neuerdings wieder Paris im Vordergrund zu ſtehen. Man weiſt darauf hin, daß die franzöſiſche Hauptſtadt inſofern am erſten in Frage käme, als ſich in ihr der Sitz der Reparationskommiſſion wie auch der Reſt der Kriegslaſtenkommiſſion und des deutſchen Sachliefe⸗ rungsbüros befinden. Verkehrsunfälle Berlin, 25. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Park von Sansſouci in Potsdam iſt im allgemeinen für den Fahrverkehr geſperrt. Ausnahmen werden jedoch gemacht, wenn es ſich um Anlieger oder ſonſtige Intereſſenten handelt. Als geſtern der Kraftwagen des früheren Kronprinzen den Weg zum antiken Tempel paſſierte, wurde eine Frau von dem Auto angefahren und am Arm verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. — Rom, 25. Okt. Auf der Sangro⸗Brücke ſtieß ein Laſtauto mit einem Wagen der Straßenbahn zufammen. Das Auto rannte gegen die Brückenbrüſtung, durchbrach dieſe und ſtürzte acht Meter tief in den Fluß. Es wurden bei dem Un⸗ glück fünf Perſonen getötet. — London, 25. Okt. Etwa 50 Km. von Carlile ſtieß in den heutigen frühen Morgenſtunden der London⸗Aberdeen⸗Expreß mit einem Güterzug zuſammen. Die Lokomotiven beider Züge ſprangen aus den Schienen, überſchlugen ſich und ſt ür z⸗ ten den Bahndammhinunter. Das Bedienungsper⸗ ſonal beider Maſchinen, vier Mann, wurde getötet und drei Perſonen verletzt. l Naubmord — Berlin, 24. Okt. Ein Arbeiter, der heute morgen zu ſeiner Arbeitsſtelle in Wittenau radelte, fand hinter einem Baume die Leiche eines Mannes, dem der Hals durch⸗ geſchnitten war. Beide Arme waren aus dem Gelenk gekugelt und nach hinten gedreht. Der Ermordete war nur notdürftig gekleidet und ſeiner ſämtlichen Sachen beraubt. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. „Walter von Molo Präſident der Dichterakademie Die Sektion für Dichtkunſt der Preußiſchen Akademie der Künſte hat geſtern Walter von Molo zum Vorſitzenden für das nüchſte Jahr gewählt. Walter von Molo, der neue Präſident, iſt eine ſehr aktive und bei aller Neigung zur deutſchen Vergangenheit doch auch ſehr zeitbewußte Natur. Das wird der Akademie und der deutſchen Dichtung der Gegenwart hoffentlich in vollem Maße zugutekommen. Es kommt ja nicht allein darauf an, daß die Dichtung lin einem ſehr vornehmen geiſtigen Sinne) endlich auch in Deutſchland repräſentiert wird, Walter von Molo iſt hoffentlich der Mann, der die Eigenſchaft ſo zu repräſentieren mit Aktivität und Zeitbewußtſein zu verbinden weiß. Seine Werke jedenfalls ſind voll von Leben, voll auch von einem heißen Bemühen, die Problematik der Gegenwart teils durch die Vergegenwärtigung großer Vergangenheit, teils durch die Schaffung neuer ſymboliſcher Figuren zu überwinden, Walter von Molo idealiſtert keineswegs blind. Er ſteht allem mit kritiſchem Bewußtſein gegenüber, aber er verſucht ſtets ein ideelles Sein hinter allen Unzulänglichkeiten der Realität aufzurichten. Es ſei nur an feinen Schillerroman, ſeinen Friderteus⸗ und ſeinen Luiſenroman, dann u. a. an die Romane„Auf der rollenden Erde“ und„Till Lauſebums“ er⸗ innert. Erſt vor kurzem hat er auch einen Lutherroman ge⸗ ſchrieben. Walter von Molo ſtammt aus Mecklenburg. Er iſt 1880 in Sternberg i. M. geboren und lebt jetzt in Berlin. Beginn der Goethe⸗Woche in Vochum Gerhart Hauptmanns Bekenntnis zu Goethe Die Goethewoche im Induſtriegebiet, von der Stadt Bochum gemeinſam mit der Goethe⸗Geſellſchaft veranſtaltet 925 mit gegen ſeines hohen Umgangs, wie eines Lebenden, genießen dürfen. Er nähere ſich ihm am liebſten nur menſchlich und bürgerlich. Es ſei an der Zeit, daß der Segen von Weimar überfließe. Nicht nur ſoweit er Goethe heiße, ſondern das ganze große Vermächtnis, Herder vor allem inbegriffen, ver⸗ lange nach Ausſchüttung. Er befürworte zwiſchen Weimar und den Schulen das weitgehendſte Konkordat. Schiller habe ſeine Volkstümlichkeit. Die Goethes, wenn ſie eines Tages erreicht ſei, werde eine noch tiefere, allgemeine ſein. Der Arbeiter habe bisher den Weg zu Goethe nicht gefunden, nenne ihn ſogar Fürſtenknecht. Aber Goethe ſei niemals ein Fürſtenknecht geweſen. Knechtſchaft zeige ſich vor allem im Geiſtigen. Goethe ſei höchſtens ein Diener— freilich kein Knecht— des Volkes geweſen.„Stellen wir ihn ganz niedrig auf den Markt, dieſen göttlichen Mann, ſo etwa, wie Goldoni in Venedig ſteht, dieſer Arbeiter unter Arbeitern, daß ihn jeder grüße im Vorübergehen, Worte im Geiſte mit ihm wechſele und ihm die Hand reiche. Denn das iſt es: er führt in die Arbeit hinein und dann auch über die Arbeit hinaus.“ Eines Tages werde man einſehen, daß Goethe einer der beſten Erzieher der Deutſchen ſei. Der erſte Theaterabend brachte dann den Ur⸗Götz, den „Gottfried von Berlichingen“ in der Inſzenierung Dr. Sa⸗ ladin Schmitts. Es folgen Egmont, Torquato Taſſo und Fauſt 1. und 2. Teil. 1 15 Otto Propheter⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Der Badiſche Kunſtverein Karlsruhe veranſtaltet z. Zt. in ſeinen zwei großen Eingangsräumee eine Ausſtellung des vor einem Jahr ver⸗ ſtorbenen Profeſſors Otto Propheter. Die umfangreiche Schau umfaßt Werke aus allen Zeiten ſeines Schaffens und zeigt, einſetzend mit den ſtarken Leiſtungen der Frühzeit, in eindrucksvollen Werken die allenthalben hochſtehende und bis zum Ende ſich ümmer feiner und vergeiſtigter auswirkende künſtleriſche Kultur des hervorragenden Bildnismalers der oberen Geſellſchaftsſchichten, des geiſtigen u, geborenen Adels. Sie gibt aber auch einen Hinweis auf die große Verbreitung ö Hand über ganz Deutſchland. aus Propheters d dieſes Werk auch hier, in der Vaterſtadt — Theater und Mufik O Der Männerchor des Evang. Volksvereins Mannheim hatte in die Trinitatiskirche zu einer Jeierſtunde eingeladen. Und eine richtige Feierſtunde iſt es auch ge⸗ worden. Das ſehr abwechſlungskreiche Programm, das eine Aus wahl kurzer gehaltvoller Werke enthlelt, begann mit einem heſchwingten fröhlichen Allegro aus dem B= Dur⸗ Konzert von Händel. Der Organiſt Fritz Nagel wußte das Liebliche Ländliche mit dem Hirtenmotiv gut zu charakle⸗ riſteren. Ebenſo meiſterlich gelang ihm das Naestosamente -Dur von E. Boſſt. Da war's als ſchritte der Herrgott ſelber in den hellen Morgen hinein, begleitet von den erſten Sonnenſtrahlen. So unbeſchwert und klar war die Struktur dieſes kleinen Meiſterwerks. Sauber und klar klangen auch die Männerchöre, von Chormeiſter Adolf Schübelin nach Ton und Vortrag hin, gut durchſtudiert. Vor allem fiel der glänzend fundierte Baß und die vorbildliche gute Ausſprache auf. Es kamen vier Chorwerke zum Vortrag. Heilig, heilig, von Bortinanſky, Abendglocken von Fr. Abt, Jehovah von Geyer, beſonders ſchön durch das langſchwingende„Amen“ in der tiefen Stimmlage und eine in breiter Tonfülle dahin⸗ ſtrömende Motette von Nägell. Käthe Zeilfelder, der die beiden Sopranſolis anvertraut waren(Zions Stille von Pfannſchmidt und Hallelujah von Hummel), verfügt über eine liebliche Naturſtimme, noch klein im Format, aber von ſüßem klanglichem Reiz. Durch präziſere Tongebung dürfte auch die Ausſprache noch an Deutlichkeit gewinnen. Hoffent⸗ lich entſpricht der Güte des Konzertes der finanzielle Ertrag, der den Armen der Trinitatisgemeinde zugute kommen ſoll. Sumphoniekonzert in Ludwigshafen. Nun hat auch die Reihe jener Symphonfekonzerte begonnen, die der Aus ſchuß für Bildungsweſen in der J. G. Farben⸗ induſtrie alljährlich ſeiner Konzertgemeinde gibt. Und wieder wird es je ein Doppelkonzert ſein; ein Beweie für die Zugkraft dieſer Veranſtaltungen und ihre Qualität. Das 1. Symphoniekonzert, das im zweimal vollbeſetzten großen Saal des Vereinshauſes ſtattfand, wurde zum per⸗ a beißungsvollen Auftakt dieſer Safſon. Im Mittelpunkt des doch gelte Berlin aus r ee 3 r Donnerstag, den 28. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 490 Stäoͤtiſche Nachrichten Entwiſcht Die genaue Ueberwachung der Badezeit im Herſchelbad manchem Badebeſucher auf die Nerven, ganz beſonders 9 2. fällt ſchriften halten kann. Läßt der Badmeiſter aus Gutmütigkeit einmal einen laufen, der die Badezeit erheblich überſchritten Hat, ſo wird ſich das herumſprechen und es wird keinem von den Jungen einfallen, rechtzeitig das Bad zu verlaſſen. S⸗ heißt es eben nachbezahlt und wer kein Geld dabei hat, muß die Mütze, die Badehoſe oder ſonſt ein Pfand zu rücklaſ⸗ ſe n, bis er das Geld für die überſchrittene Badezeit beibringt. Kommen da drei Buben zur Kontrolle.„Ihr ſeid jo e halw Schtund zu ſchpät.“„Ich?“ ſagte der eine und die bei⸗ den anderen fragen auch ſo.„Duht ihr nit zuſammegehöre?“ „Nee.“„Alſo ihr mißt mit nvoch vorne unn noochbezahle, habt'r Geld?“„Ja“, ſagt jeder und im Gänſemarſch gehts zur Kaſſe. Im Vorraum aber machen die beiden letzten Buben kehrt und im Galopp zur Drehtüre. Beide in ein Abteil und ehe noch der nachſpringende Badmeiſter nach⸗ kommt, ſind die beiden verſchwunden. Der Badmeiſter kehrt zurück zu dem einen, der nicht ausgeriſſen iſt, obgleich er Gelegenheit gehabt hätte. Dieſer muß ſeine 25 Pfennig nach⸗ bezahlen. Pfeifend geht der Burſche ab, ſchlendert die Straße bis zum nächſten Eck und trifft hier ſeine beiden Leidens⸗ gefährten. Sie haben natürlich zuſammengehört, denn es folgt großes Gelächter ob des gelungenen Streiches:„Do wäre'r emool widder billich devun kumme!“ 05 * * Silbernes Jubiläum der Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei. Heute vor 25 Jahren wurde die Herz⸗Jefu⸗Kuratie(Neckarſtadt⸗Weſt) zur Pfarrei erhoben. Der damalige Pfarrkurat Knebel war der erſte Stadtpfarrer dieſer Gemeinde. Stadtpfarrer Schäfer hat auf dem von ſeinem Vorgänger geſchaffenen Fundament raſtlos weitergearbeitet und dem kirchlichen Leben in dieſer Pfarrei zu großem Aufſchwung verholfen. Möge ſich dieſe Aufwärtsentwicklung in den nächſten 25 Jahren in dem gleichen Tempo fortſetzen! *„Da oben ſitzt der Affe!“ Im Vorort Feudenheim bekam heute morgen eine Hausfrau einen nicht gerade kleinen Schrecken, als ihr beim Oeffnen der Schlafzimmerfenſter ein Aeffchen entgegenſprang. Noch ehe die Frau ſich recht beſinnen konnte, war es wieder verſchwunden. Man forſchte nach und hörte, daß der Affe der Schützengeſellſchaft gehört und dort ausgerückt iſt. Mittags nach 12 Uhr befand ſich der Ausreißer auf der Giebelſpitze des Hauſes Körner⸗ ſtraße 56. Es wird wohl Stunden dauern, bis das Aeffchen von ſeinem ſonnigen Platz weggeholt iſt. n 11 Die Eigenſchaſten der Werkſtoffe Der Manu heimer Bezirksverein des Vereins deutſcher Ingenieure hat unter Leitung von Profeſ⸗ ſor Dr. Keßner der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe einen Kurſus veranſtaltet über das Thema:„Was muß der Be⸗ triebsingenieur und Konſtrukteur von den Eigenſchaften der Werkſtoffe nach dem heutigen Stand der Forſchung wiſſen?“ Die Teilnahme von 180 Ingenieuren aus den ver⸗ ſchiedenſten Induſtriezweigen von Mannheim, Ludwigshafen, Frankenthal uſw. an den fünf Vortragsabenden in Mann⸗ heim und von 68 Herren an drei Uebungstagen in Karlsruhe gilt als Beweis dafür, welche Wichtigkeit man in den betei⸗ ligten Kreiſen dem Kurſus beimaß. Profeſſor Dr. Keßner ſtreifte kurz die Metallverſorgung Deutſchlands vor dem Kriege und jetzt unter Betonung der Verwendung nationaler Bauſtoffe. Für den Konſtrukteur waren die Erörterungen üer Kerbzähigkeit, Wärmeſpannungen, zuläſſige Spannungen, Dauerfeſtigkeit, Normung der Eiſen⸗ und Stahlſorten, Leicht⸗ 2 metalle, Konſtrukttonsregeln für Gußeiſen und Stahlguß uſw., für die Betriebsingenieure die Betrachtungen über Ver⸗ gütung und Wärmebehandlung, Ermüdungsbrüche, Schlacken⸗ einſchlüſſe, metallographiſche Unterſuchungen uſw. beſonders berausgearbeitet. f f Der Kursleiter hat es meiſterhaft verſtanden, den Vor⸗ tnagsſtoff, der auf der Hochſchule in 4 Semeſtern gelehrt wird, derart zuſammenzufaſſen, daß die Hörer einen vollen Ueberblick über den jetzigen Stand der techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Werkſtoff⸗FJorſchung gewonnen haben.* 2 0 er N Intereſſes ſtand der Soliſt des Abends, der Organiſt Günther Ramin aus Leipzig. Sein Spiel war von formaler Vollendung und einer Plaſtik der Darſtellungskunſt, die baunte. Wir hörten das 10. Konzert in A⸗Moll für Orgel und Orcheſter von Händel mit ſeinen vier in blühender Invention aneinander und in ſich geſchloſſenen Sätzen als Einleitung. Prof. Boehe ſei ein gut Teil am 9 durchſchlagenden Erfolg gutgeſchrieben für ſeine Begleitkunſt, 1 die beſonders im Allegroſatz durch zündende Rhythmik a im Zuſammengehen brillierte. Der ſich anſchließende Bach, Präludium und Fuge in D⸗Dur für Orgel, ſtand auf der gleichen Stufe der Vollendung. Ganz exzellent die Klarheit der Thematik und die formale Belichtung zumal der Fuge. Günther Ramin wurde ſtark gefeiert. Nach der Pauſe beſcherte uns Prof. Boehe mit dem Pfalzorcheſter die Dritte von Bruckner. Es war eein Muſtzieren aus dem Vollen. Prof. Boehe enthüllte jede klangliche und dynamiſche Schönheit des herrlichen Adagio nach dem Maß einer wirklich letzten geiſtigen Erkenntnis und Durchdringung. Vielleicht kann man eine dynamiſche Ab⸗ ſtufung zum Pianiſſimo noch ätheriſcher geben— rein inſtru⸗ mental verſtanden! Und dann das Scherzo! Das ließ Prof. Bvehe zu echter Volksmuſik werden, wie es ſämtliche Scherziſätze bei Bruckner verlangen. Eine echte„Dörpertanz⸗ weiſe“! Die Eckſätze, die durch die ſchematiſche Wiederkehr im Finale eine großartige Einheit ſind, erſtanden monumen⸗ tal im Geſamtaufbau und trotzdem in einer Mannigfaltigkeit der Gliederung, die entzückte und beglückte. In faſt ſtraußi⸗ ſcher Klangfülle, in einem wahren Freudentaumel jagte Bvehe die ſtetig wachſende Tonflut des Orcheſters zu den wie aus Stein gemeißelten Schlußtönen des Werkes.— Die Hörer dankten durch ſtärkſten Applaus. Dr. 555 e Muſik in Karlsruhe. Das zweite Sinfoniekonzert des Bad. Landestheaters galt zunächſt Schubert: Joſef Krips dirigierte die Roſamunde⸗Ouvertüre mit viel Hin⸗ gabe und innigſtem Verſtändnis; das Werk packte ſtark. Nicht ſo ſehr die Sinfonie in B⸗Dur. Ihre„göttlichen Längen“ konnte auch die ausgezeichnete Wiedergabe durch das Landes⸗ orcheſter nicht unterhaltſamer geſtalten; die zerfließende Lyrik des langſamen Satzes fand keine Schattierungen mehr. Nahe⸗ zu unerträglich aber wurden die Banalitäten eines Klavier⸗ onzerts von Liszt, das Paul Weingarten virtuos zu ſpie⸗ en, aber nicht vom fakalen Geſchmack des Salonſtſſckes mit allen veralteten, uns ungenjeßkaren Möczecn 0 aber iſt es die Jugend, die ſich nicht ſo recht an die Vor⸗ Marktbericht ftigen Birnen. Ständig waren die Fiſchbottiche von Zuſchauern umgeben. Es iſt auch eine Freude, dem Spiel der munteren Fiſchlein, — Aale, Weißfiſche, Hechte zuzuſehen. Das herbſtliche Weid⸗ werk machte ſich beim Wildbret recht bemerkbar. Schöne Exemplare von Haſen, Rebhühnern, Faſanen und Rehen, waren zu bewundern. Lebhaft feilſchten die Käufer des Ge⸗ flügels. Tauben, Gänſe, Hühner hatte der Geflügelhof geſchickt. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt werden folgende Verbraucher⸗ reiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7,5; Wirſing 15—20; Weißkraut 12—15; Rotkraut 15—18; Blumenkohl, Stück 40 bis 120; Karotten, Bſchl. 10—15; Gelbe Rüben 15, Rote Rüben 15 bis 18, Spinat 14—15; Zwiebeln 15—18; Roſenkohl 4050; Schwarz- wurzeln 50—70; Kopfſalat, Stück 15—25, Endivienſalat, Stück 15— 25; Feldfalat 100120; Kohlraben, Stück—15; Tomaten 254 Rettich, Stück 10—20; Meerrettich, Stück 30—80; Gurken, Stück 30—80; Sup⸗ peugrüns, Bſchl.—410; Peterſilie, Bſchl.—10; Lauch, Stück 815 Aepfel 20—50; Birnen 20—50; Trauben 4060; Zwetſchgen 40; Prei⸗ ſelbeeren 60; Nüſſe 60—70; Quitten 50; Zitronen, Stück 1020; Orangen, 35; Bananen, Stück 10—15; Süßrambutter 220— 240; Land⸗ butter 200; Weißer Käſe 55; Eier, Stück 11—20; Aale 180; Hechte 160; Barben 80120; Karpfen 1305 Schleien 160; Breſem 80; Back⸗ fiſche 50; Kabeljau 60—70; Schellfiſche 6070; Goldbarſch 60; Stock⸗ ſiſche 50—55; Hahn, geſchlachtet, Stück 200750 Huhn, geſchlachtet, Stück 250— 700, Enten, geſchlachtet, Stück 4501100; Gänſe, geſchlachtet Stück 900—1800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100150; Rinofleiſch 110 Kußfleiſch 7080; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 120—130; Ge⸗ frierfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗ Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗ Keule 200—250, Feldͤhaſen⸗Ragout 120; Feldhaſen⸗Braten 160; Fa⸗ ſanen, Stück 950. * 5 1 7 * Tubiläum bei der Berufsfeuerwehr. Am morgigen Freitag kann Oberfeuerwehrmann Adam Metz auf eine 25jährige Tätigkeit bei der ſtädt. Berufsfeuerwehr zurück⸗ blicken. Aus dieſem Anlaß verſammelten ſich die Angehörigen der ſtädt. Berufsfeuerwehr zu einer einfachen Feier. Braud⸗ direktor Vaulont dankte dem Jubilar für die der Stadt treu geleiſteten Dienſte. Herr Adam Metz wurde durch mehrere Geſchenke geehrt. Die Geſangsabteilung der ſtädt. Berufsfeuerwehr trug unter Leitung ihres Dirigenten zur Verſchönerung der Feier einige Lieder vor. * Wiederaufnahme der Neckarſchiffahrt. ſtarken Regenfälle der letzten Tage haben dem Neckar ſo viel Waſſer zugeführt, daß die Schiffahrt, die über vier Monate ſtillag, wieder aufgenommen werden kann: 8 * Der Mannheimer Zoo macht ſich in ſeinen Anfängen nicht mehr allein draußen im Waldpark bemerkbar. Er hat jetzt ſogar einen Vertreter in die Breiteſtraße geſchickt. Ein deutſcher Rotfuchs iſt gegenwärtig im Feuſter 8 der Fa. Gebrüder Wronker an der bekannten Marktecke in 81 ausgeſtellt. Das junge Tierchen iſt ſehr lebhaft und betrachtet aufmerkſam die Neugierigen an der Glasſcheibe. Ein Pfauauge wurde heute vormittag von einem Leſer unſeres Blattes am Friedrichspark gefangen. Kein Wunder bei dem ungewöhnlich milden Wetter, daß ſich Schmetterlinge und Maikäfer in der Jahreszeit irren. * In den Rhein geſprungen. Wie die Rheinpolizei mit⸗ teilt, wurde geſtern in Worms aus dem Rhein die Leiche der 24 Jahre alten Maria Laur aus Pirmaſens geländet. Die Lebensmüde war im Monikaſtift zu Mannheim untergebracht und ſeit 11. Oktober abgängig. Man nimmt an, daß ſie die Lebensmüde war, die in der Frühe des 13. Oktober bei Fügen in den Rhein ging. Die Gründe des Selbſtmords des jungen Mädchens ſind nicht bekannt. Die 2 3— Veranſtaſtungen * Die Frauengruppe Mannheim des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten(GDA) verſammelte ſich am Samstag abend zu einer ſtimmungsvollen Stiftungsfeier im Schlaraffiaſaal des Kaffee Kinzinger. Der Saal war in liebevoller Weiſe mit Blu⸗ men und Girlanden geſchmückt und erfreute ſchon durch ſein Aeußeres die zahlreich erſchienen Mitglieder und Gäſte Frl. Knapp leitete den Abend durch einen flottgeſpielten Marſch ein. Ihr folgte die Führerin der Mannheimer Frauengruppe, Frl. Maxeiner, die herzliche Worte der Begrüßung an die Erſchienenen richtete. In abwechſlungsreicher Folge wickelte ſich dann das übrige Programm ab, Muſikſtücke, Lie⸗ der zur Laute, Pfälzer Mundartgedichte, ſowie Reigentänze bereiteten den Anweſenden genußreiche Stunden. Im Mittel⸗ punkt ſtand ein luſtiges Theaterſtück, betitelt„Fideler Kaffee⸗ klatſch“, das von den Damen der Frauengruppe vorzüglich wiedergegeben wurde und viel Heiterkeit und Beifall aus⸗ löſte. Frl. Greulich, die als Vertreterin der Mannheimer Frauengruppe an der großen Kölner Frauentagung teil⸗ genommen hatte, gab dann einen intereſſanten und feſſelnden Bericht über den Verlauf und die ſpeziellen Frauenfragen, die dort zur Erörterung gekommen waren. In beſonderer Weiſe wurde der Männheimer Führerin, Frl. Maxeiner der Dank der Frauengruppe durch Ueberreichung einer ſchö⸗ nen Vaſe und eines Blumenbuketts zum Ausdruck gebracht. * * Ein heiteres Künſtlerbrett'l bringt am kommenden Sonntag abend im Nibelungenſaal bei kleinen Preiſen und ohne Bewirtſchaftung zunächſt eine Aufführung von Suppes Operette„Die ſchöne Galathee“. Die Titelrolle ſingt Marie Thereſe Heindl, den Gangmed Friedl Dann, den Pygma⸗ lion Hellmuth Neugebauer, den Midas Hugo Voiſin. 8 Orcheſterleitung Karl Eberts. Im anſchließenden bunten Teil ſind außer den Soliſten der Operette weiterhin noch Aenna Heuſer in Tänzen und Raoul Alſter in Kuplett vorträgen tätig. 5 Der verwandelte Antonius im Apollotheater. Die Operette„Die ungeküßte Eva“ im Apollotheater hat durch die Anregung des Berichts die weſentliche Figur des Heiligen Antonius in einen Buddha verwandelt, der bereits heute abend in ſeiner gewichtigen ſtummen Rolle auftre⸗ 25 ten wird. Das Stück wird dadurch zweifellos gewinnen und beim Publikum eine freundlichere Aufnahme finden. 5 * Eine Halbmiſlionenſtabt ohne Verkehrspoſten! Nachahmenswerte Verkehrsdiſziplin 5 Verkehrsſtörungen, die infolge einer unerhörten Verkehrs⸗ ſteigerung in den Straßen Dortmunds an der Tagesord⸗ nung ſind, machten vor Jahren die Plazierung von Vers kehrsſchutzleuten notwendig, um den immer mehr an⸗ ſchwellenden Verkehr in geregelte Bahnen zu lenken und ihm ſo eine möglichſt reibungsloſe Abwicklung zu ſichern. Dio Notwendigkeit einer ſolchen Verkehrsregelung ſpiegelt ſich in der Tatſache wider, daß an einzelnen Brennpunkten des Very kehrs täglich allein vier und mehr Straßen mit annähernd 7000 Fahrzeugen und 70000 Fußgängern belaſtet waren, Das? Publikum und die Kraftwagenlenker haben ſich überraſchen“ an die unfreiwillige Bevormundung gewöhnt und ſich die Verkehrsvorſchriften ſoweit angeeignet, daß die Verkeh polizei dazu übergehen konnte, zunächſt erſt einmal pro weiſe die Verkehrspoſten an verſchiedenen belebten Pur der Stadt kinzuziehen. Es hat ſich in der Folgezeit ge daß es auch ohne ſie geht, daß die Verkehrspoſten dera zieheriſch auf das Publifum gewirkt haben und es ſoz 5 verkehrstechniſch eingeſchult haben, daß tatſächlich ſeit e 10 Tagen keine Winkerpoſten mehr vorhanden ſind. Und da an den Verkehrsbrennpunkten einer Halbmillionenſtadt u Alles wickelt ſich trotzdem reibungslos ab. Ausſchlie einige Ueber wachungspoſten in der Stadt hab die Aufgabe, Blinden, Schwerhörigen und anderen hilfe⸗ ſuchenden Menſchen beizuſtehen. An der Diſziplintertheit der Dortmunder ſollte man ſich auch in Mannheim ein Beiſpie 5 nehmen. N e gibt dem Ha or 2 eine lockere Füll wußte. Folgte zum Beſchluß noch„Till Eulenſpiegel“ von R. Strauß, den die Interpretation mit geziemendem Humor bedachte, ſo kann man nur Prpteſt einlegen gegen die Zu⸗ ſammenſtellung dieſes Sinfoniekonzerts, in dem die edlen Teile buchſtäblich von der Banalität erſchlagen wurden. 1 Dr Pte Erſparte Romane i(Nachdruck verboten.) Es wird hier erſtmalig der Verſuch unternommen, ledig⸗ lich die letzten Zeilen eines Romans zu ſchreiben, in der Hoff⸗ nung, daß der Leſer darin den geſamten Roman von vier⸗ hundert Seiten in ſeinem Inhalt, in ſeiner Tendenz und Stiliſtik vor ſich liegen ſieht, und dem Autor Dank weiß, Geld, Zeit und unnötigen geiſtigen Ballaſt geſpart zu haben. Es beginnt: ö „Verhaftet??!“ ſchrie das blonde Mädchen weh auf.„Du nur ein böſer Detektiv? Und ich habe dich(399 Seiten) ſooo geliebt.“ 5 d Unbekümmert übergab ſie der ſchlanke Meiſterdetektiv ſeinen Beamten. * 1. „. Und jetzt kannſte wieder Sie zu mir ſagen“, band ſich Emma die Schürze. e„ 8 Von aller Welt verlaſſen, von Haus und Hof verfagt, wanderte der Altbauer von dannen. Zum letzten Male be⸗ (rührte ſein Fuß die vom Vater ererbte Scholle, zum letzten Male ging er den Weg vom eigenen Hof über die Felder 9¹ ſeinem kleinen Wäldchen. Den Weg, den er als Kind bloß⸗ füßig an der Hand der Mutter getippelt, den er als Jüngling Arm in Arm mit der züchtigen Braut im Mondſchein träu⸗ mend geſchritten war, den er als geachteter Mann und Groß⸗ bauer ſtolz trat, den er dann leichtſinnig mit dem ſtädtiſchen Hypothekenmakler gewandelt war; den Weg, der ſein Haar in Sorgen weißer werden ſah und ſeinen Rücken krummer. Zum letzten Male ging er den Weg. Um nie wieder zurück⸗ zukehren. Oben krähte eine Krähe. 5 nun denn“, ſagte Graf Bodo von Bode „„ „n“ enn, ein,„nun alter Treue Eva Iva. habt E 8 Ein gerader Schritt. Eine kurze Verbeugung. Die Hacken klappten zuſammen. Kurz und gut, exakt. 5 Das Monsokel blitzte.. i 5 „Gnädige Frau“, ſchnarrte er ſtramm,„es iſt mir Glu und Ehre, die Hand Ihrer Tochter Adelgunde im Beſitz meines Namens derer von und zu auf Bodenſtein zu wiſſen“ „Oh, Herr Graf, welche Ueberraſchung...“ 55 „Gnädige Frau, ja oder nein?“ 5 „Adelgunde, mein Kind?“ „Ach ja, Mama.“ „Adelgunde!“ f e „Bodo!“ ö. „Mein Sohn!“ 5„ „Mutter!“ i „Kinder!“ Schluß. Weitere Werke des gleich en Verfaſſers in Vorberettu 5.* Emſig emſte die Biene. Rot war ihr Kleid, rot wie der Tau des Morgens. Sie putzte die Flügel. Sie putzte Flügel? Sie putzte die Flügel??. Ja, ja, und ja— ſie putzte die Flügel. D ſonnigen Flügel, und flog hinaus. 5 b ö Hinaus aus dem Moor, hinaus aus der Waldeinſamkeit In die Sonne! In das Licht! In das Leben! 0 ie kleinen, ſü ö 1. 5 „Niemals“, ſprang Traute Truthahn auf. Der Regiſſeur ſtand fachlich. „Na, ſchön— denn nicht.“ Und die Hauptrolle der Repue ſpielte hinfort wieder mn Ein Page: Traute Truthahn. * Der Zug ſetzte ſich in Bewegung. „Leb' wohl, kleine Inge. Werde glücklich.“ „Ach, Erich!“ „Tränen?“ „Grich, ich habe nur dich geliebt.“ enee, wenn ich bloß davon eine blaſſe Ahnung ge⸗ Und es rollten die Tränen und der Zug. i Jo Hanns Rösler . Seite. Nr. 408 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den W. Ortober 8 Fllm⸗Rundſchau Alhambra:„Mary Lon“ Wieder ein Zirkusfiülm. Der wievielte? Das iſt nicht mehr zu zählen. Zugleich wieder ein ruſſiſcher Emigranten⸗ film. Auch nicht mehr zu zählen. Wie arm ſind bie Film⸗ erfinder doch geworden. Ruſſiſche Großfürſtin— Zirkus⸗ veiterin— Liebe mit dem Partner— reicher Onkel— Ent⸗ ſagung— Wiederfehen— Schluß. Halt, der Schluß iſt gut. Der Ruſſentanz, in dem bas Werk ausklingt, zeigt Regie⸗ temperament, das ſonſt fehlt. Lya Mara iſt ein liebes Ding. Hat mimiſch geradezu große Augenblicke in der Ent⸗ ſagung, im Schmerz. Das Zirkusmilteu iſt recht hübſch ge⸗ schildert; der Kleinſte der Bande ein liebes Kerlchen. An⸗ ſonſten das gewöhnliche Bagagt, heißts im Roſenkavalier.— In der Wochenſchau ſieht man Bilder vom Ozeanflug. 9 Kommunale Chronik Der St. Ingberter Sparkaſſenzuſammenbruch Sti. Ingbert, 20. Okt. Die Frage, in welcher Weiſe die Angelegenheit der durch den Zuſammenbruch der Stüdtiſchen Sparkaſſe bekanntlich in größte finanzielle Bedrängnis ge⸗ gtenen adt St. Ingbert geregelt werden ſoll, iſt immer noch nich Die Bürgerſchaft ſteht auf dem Standpunkt, daß die R skommiſſion zum großen Teil mitvergant⸗ Mortlich au rophe iſt, da ſte Schuld an der mangeln⸗ Sparkaſſe trage, zumal ſie dieſer im Jahre Verdoppelung der Umlagen erfordern würde, ganz außer⸗ ſtande iſt. Vorkäuftg hat ſich die Regierungskommiſſton be⸗ Teit erklärt, 6 Millionen Franken zur Auszahlung der Spar⸗ einkagen und 2 Millionen Franken zur Inſtandſetzung des Kontokorrentverkehrs zur Verfügung zu ſtellen unter der Bedingung, daß die Sparer ihre Forderungen an die Regie⸗ rungskommiſſion ahtreten. Die Stadtverwaltung wird die Bürgerſchaft jetzt auffordern, bieſem Verlangen nachzukom⸗ men, damit die Auszahlung der Konten bis zu 60 000 Franken erfolgen kann. Für alle Forderungen von Banken und ſon⸗ ſtigen Inſtituten wurde ein Moratorium bis 1. April 1929 vereinbart. 5 *. eh, Waibstadt, 22. Okt. Bürgermeiſter Wacker konnte geſtern ſeinen 80. Geburtstag feiern. Am Vormittag fan⸗ den ſich die Gratulanten ein, Landrat Strack ⸗ Sinsheim überbrachte die Glückwünſche des Bezirksamtes, Die Bürger⸗ meifter von Sinsheim, Eppingen, Rappenau und Neckar⸗ biſchofsheim waren beauftragt, im Namen der Gemeinde⸗ beamten zu gratulieren. Herr Wacker, der ſeft zwei Jahren im Ruheſtand lebt, ſtand über 30 Jahre an der Spitze der Hieſigen Gemeinde. Er iſt einer der wenigen noch lebenden Teilnehmer des Felözugs von 1870/71 a Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß der Gemeinde Grötzingen hat zum drittenmal den Voranſchlag abgelehnt, ſo daß ſich jetzt der Bezirksrat damit befaſſen muß. Einem nicht alltäglichen Bürgerausſchußbeſchuß erteilte der Bezirksrat von Meßkirch ſeine Zuſtimmung. Um die ungewöhnlich hohen Auslagen für die Straßenunterhal⸗ tung zu erſparen und die drückenden Umlagen herabzuſetzen, hat die Gemeinde Schwenningen unentgeltliche Fron⸗ dienſte zur Straßenunterhaltung und ⸗verbeſſerung eingeführt. Der Umfang der Hand⸗ und Fuhrfronen richtet ſich nach der Einſtufung in die land⸗ und forſtwirtſchaftliche Unfallverſiche⸗ rung. Die Fronſatzungen wurden probeweise auf drei Jahre genehmigt. Aus dem Lande Die älteſte Ladenburgerin in Amerika 7. Ladenburg, 24. Okt. Unter den etwa 80 Labenburgern, die in den Vereinigten Staaten leben, iſt die 81jährtge Eva Strahlmann geb. Reffert wohl die älteſte. Es ſind nun 56 Jahre her, ſeit ſie als 25 jährige ihr Heimatſtädtchen verließ; man ſchrieb damals 1872. Elf Jahre ſpäter, 1888, kam ſie noch⸗ mals zu Beſuch hierher; es war das letzte Mal, daß ſie Laden⸗ burg ſah, denn ſeither, ſeit 48 Jahren, hat ſie Amerika nicht wieder verlaſſen. Daß ſte aber ihre alte Heimat nicht ver⸗ geſſen hat, beweiſen zwet Briefe, die ſie vor kurzem an ihren Bruder und an den Heimatbund, der ſich die Pflege der Be⸗ ziehungen zu den Labenburgern in der Fremde angelegen ſein läßt, ſchrteb. Beide atmen eine geradezu rührende Heimat⸗ liebe, die 56 Jahre Fernſein nicht abſchwächen konnte.„Nur noch ein mal in meinem Leben möchte ich meine Heimat wiederſehen“, ſo wünſcht ſie, um gleich hinterher traurig zu verzichten, da es in ihrem Alter doch nicht mehr möglich ſei. Beſonders das Wahrzeichen Ladenburgs, die Türme des Mar⸗ tinstores, haben in der alten Ladenburgerin Jugenderin⸗ nerungen wachgerufen; hat ſie doch in deren Schatten ihre Kinbheit verlebt.„Beſonders freuen mich die zwei alten Türme, der Hexenturm und der Martinsturm, durch den ich früher ſo oft hindurchgelaufen bin. Ich bin jetzt in meinem 81. Lebensjahr, aber trotzdem hängt mein Herz noch an meiner deutſchen Heimat und ich leſe immer noch gerne von Laden⸗ burg. Ihr ſolltet mal hören, wenn wir Ladenburger, Hau⸗ ſers, Betzwieſers und andere in Paterſon, New Jerſey, zuſam⸗ menkommen;„do ſin mer all vun Ladeberg“. Wir alle lieben unſere Heimat.“— Welche Anhänglichkeit und Hei⸗ mattreue ſpricht doch gus dieſen Zeilen! * * Waldkirch, 24. Okt. Eine ſtattliche Trauergemeinde hatte ſich am Dienstag in Walbkirch im ſchönen Elztale zuſammen⸗ gefunden, um dem Neſtor des Bgadiſchen Schwarz⸗ waldyereins, dem Kandelvater Guſtav Beck, das letzte Geleite zu geben. Nach kurzem Krankenlager hat der bittere Tod den noch bis ins hohe Alter rüſtigen Wanderer im 92, Lebensjahr abberufen. Mit ihm iſt ein Mann hingegangen, der einerſeits die Pflichten ſeines Berufes nicht vergaß ler war 45 Jahre lang— zuletzt als Prokuriſt— in der Kollnauer Spinnerei und Weberei tätig), anderſeits den Sinn für die Schönheit der Natur nie verlor. Er war einer der erſten, der das Gebiet des Kandels mit erſchloſſen und als damaliger Führer der Ortsgruppe Waldkirch Wege und Hütten ge⸗ baut. In Würdigung ſeiner großen Verdienſte ſprach der Präſident des Bad. Schwarzwaldyereins, Geheimrat Seith aus Freiburg, am Grabe ergreifende Worte des Dankes. Die Ortsgruppen Waldkirch und Lahr des Schwarzwaldͤvereins, die Stadtgemeinde Waldkirch, die Kollnguer Werke u. a. legten Kränze am Grabe nieder. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfalen In Banden der Liebe Die Angeklagte B. und die angeklagte S. waren zu⸗ ſammen mit einem Manne in einer Wirtſchaft. Als der Mann das Lokal perließ, fehlten ihm 50 Mk., die die B. der H. zuge⸗ ſteckt hatte. Die., die ſchon zweimal in Unannehmlichkeiten verwickelt war, bekam es aber mit der Angſt zu tun, weshalb ſie den Vorfall anzeigte. Obwohl die B, leugnete, wurde ſie durch die Angaben der H. überführt. Die B. erhielt wegen Diebſtahls 4 Monate Gefängnis abzüglich 1 Monat Unter⸗ ſuchungshaft und die H. 3 Monate Gefängnis. Beiden wurde vom Gericht, Amtsgerichtsrat Schmitt, Strafaufſchub auf Wohlverhalten erteilt, einmal weil die beiden Mädchen nicht weſentlich vorbeſtraft ſind und zum andern, weil das Gericht durch Strafaufſchub den Mädchen Gelegenheit zu einem beſſeren Lebenswandel geben will.. Von einem jungen Kavalier Ein 19jähriger Kavalier machte an einem ſchönen Sonntag auf der Straße die Bekanntſchaft eines gleichaltrigen Waldfeſt nach Rheinau einlud. Die Holde nahm die Aufforderung auch an u. mit 1000 Maſten ſegelte der Jüngling in ſein vermeintliches Glück hinein. Auf dem Waldfeſt, wo der junge Kavalter mit ſeinem Mädchen in einer dunklen Ecke etwas abſeits ſaß, zahlte er als nobler Mann natürlich die Zeche, wobei er zwei 20 Markſcheine und einen 5 Markſchein ſehen ließ und das Geld auch ſeiner neuen Bekanntſchaft zeigte. Trotz der Kürze der Liebſchaft hatte die gegenſeitige Zu⸗ neigung ſchon einen ſo hohen Grad erreicht, daß Küſſe aus⸗ getauſcht wurden. Als der junge Mann dann nach Hauſe kam, machte er die betrübliche Feſtſtellung, daß ihm die beiden 20⸗Markſcheine fehlten. Sein Verdacht fiel guf ſeine Bekanntſchaft, aber das Mädchen beſtritt alle Schuld. Sie hatte zwar im vergangenen Jahre einen Gelegenhettsdiebſtahl in einem Geſchäft begangen und war auch 9. Zt. des vorlje⸗ genden Falles in Geldperlegenheit. Andererſeits aber hatte der junge Mann ziemlich Alkohol getrunken und guch nicht die Wahrnehmung gemacht, daß das Mädchen beim Zuſammen⸗ ſein ihm das Geld entwendet hatte. Sodann war der junge Mann an dem Abend noch in eine andere Wirtſchaft ge⸗ gangen. Bei dieſer Sachlage erſchien es immerhin möglich, daß das Geld verloren gegangen iſt. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, mußte gus den angeführten Gründen daher das Mädchen freiſprechen. Vielleicht iſt der junge Mann in Zukunft etwas vorſichtiger. ch. * 5 Heiratsſchwindler verurteilt. Das Solsthurner Ober⸗ gericht verurteilte den 27 Jahre alten Verſicherungsbeamten Walter Lehmann aus Baſel wegen Betrugs zu acht Mo⸗ naten Gefängnis. Lehmann hatte ſeiner angeblichen Braut durch hetrügeriſche Angaben größere Beträge abgenommen, nachdem er ſich vorher ſchon in zwei anderen Fällen des Hei⸗ ratsſchwindels und Betrugs ſchuldig gemacht hatte. ſniſche 728 7 5 2 N 88 74 1 1 4 5 Zu bezlehen in der Hegptnebenstelle 8 1,%1, den Nebensteſlenweldhnofstr,&, Schwetzingetstr. 1% und Neetfeldstt. 11, sowie durch unsere Trögermen n 2 Roman von Roſa Porten (Urßbeber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW 19). Was ich will iſt nur, auf einwandfreie, ſaubere Weiſe Geld zu verdienen, und das— ſo dachte ich wenigſtens bisher— wollen Sie und Ihr Gatte auch. Sie dürfen daher nicht erſtaunt ſein, wenn ich für Ihre Ausführungen, in dene. Hauptſächlich von„literariſcher Minderwertigkeit des Manu⸗ ſkripts“ und„häßlichen Spekulationen auf den Jnſtinkt der Maſſen“ die Rede iſt, nicht das nötige Verſtändnis entgegen⸗ bringe. Ich bin ſogar einigermaßen erſtaunt, da in den Unter⸗ redungen, die ich mit Ihrem Gatten hatte, nie von ſolchen Bedenken die Rede war. Im übrigen war er es ja, der mir den neuen Film vorſchlug“. ö Noch aber gab Thea den Kampf nicht verloren, verſuchte ihm, erregt und ſich überſprudelnd, klar zu machen, daß eine Geſellſchaft von der Bedeutung der Thea Loſſen⸗G. m. b. H. hö⸗ here Aufgaben zu erfüllen habe.„Filmgeſellſchaften, die an lei⸗ tender Stelle ſtehen“, rief ſie mit Pathos,„ſind doch nicht nur dem Geldgeber, ſondern auch der Oeffentlichkeit über ihr Tun und Laſſen, Rechnung ſchuldig. Wenn ſolche Firmen nicht davor zurückſchrecken, der Reklame jedes Opfer zu bringen, was ſoll⸗ en dann erſt kleinere Unternehmungen tun, die 2 Feldbauer war aufgeſtanden. Begütigend nahm er ihre weiße, ſchlanke Hand in die ſeine, die welk und von zahlloſen Falten durchfurcht war, und ſagte:„Meine liebe gnädige Frau, Sie verirren ſich da auf ein Gebiet, von dem Sie nichts ver⸗ ſtehen. Ueber ſolche Dinge möchte ich mit Ihnen nicht ſtreiten. Im übrigen braucht Ihnen das Anſehen der Thea⸗Loſſen⸗Film⸗ G. m. b. H. kein Kopfzerbrechen zu bereiten. Solange die Ge⸗ ellſchaft ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommt, wird ihr Ruf ein guter ſein. 5 Und ebenſo ſachlich, wie er ſonſt ſeine geſchäftlichen An⸗ ordnungen zu geben pflegte, ſetzte er in einem Ton, der keinen Widerſpruch aufkommen ließ, hinzu: „Ihrer Bitte, den neuen Film abzuſetzen, kann ich leider nicht entſprechen. Ihre Gründe haben mich durchaus nicht zu überzeugen vermocht. Bitte empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Gemahl“. a N 3. 5 Auf dem Heimweg überlegte Thea, ob ſie Erlebnis berichten ſollte. Nach ihren bisherigen Erfahru⸗ war aber als ſicher anzunehmen, daß er ihr noch Vor machen würde, weil ſie Feldbauer verſtimmt hätte. Und 80 Gedanke an einen ſolchen Ausgang der Ausſprache regte ſte geſte ſo auf, daß ſte faſt mit Widerwillen an die bevorſtehende Be⸗ gegnung mit ihrem Gatten dachte. Mit einemmal fühlte ſie ſich ſo einſam, ſo allein. Selten hatte ihr ſo ſtark ein Menſch gefehlt, zu dem ſie flüchten konnte. bei dem ſie Schutz fand, wenn jemand ſte ſo hart anfaßte, ihr ſo wehe tat. Arthur empfing ſie lächelnd. „Na, Kind“, ſagte er zu thr, als ſie noch ins Zimmer trat,„wer hat Recht gehabt?“ Sie kämpfte tapfer gegen ihre innere Erregung und er⸗ widerte ſo gelaſſen wie möglich: „Ja! Leider! Herr Feldbauer beſteht darauf, daß das fürchterliche Zeug gemacht wird“. „Du mußt dir die Sache nicht gar zu ſchlimm vorſtellen, Thea“, meinte er, froh, ſie einmal ſeine Ueberlegenheit fühlen zu laſſen,„ich glaube es dir ja gern, daß du ein bißchen Angſt davor haſt, etwas ſo ganz anderes zu ſpielen als bisher. Schließlich muß du aber doch einſehen, daß wir mit den ewigen Wiederholungen auf ein totes Gleis geraten waren“. Sie wollte etwas erwidern, doch ſchien es ihr ſchon nicht mehr der Mühe wert zu ſein. Er hielt ihr Schweigen für eine Zuſtimmung, und behaglich fuhr er fort: ö„Du haſt ja genügend Zeit, dir deine Rolle gurechtzulegen, denn in den nächſten Tagen bin ich mit den Vorberektungen vollauf beſchäftigt. Ehe wir drauß und im Atelier probieren, ſprechen wir jede Szene genau zuſammen durch. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht fertig bekämſt, was ſelbſt eine Holm kann“. ö Thea ſtand noch immer, verſonnen in das leuchtende Rot der ſinkenden Sonne ſtarrend. „Wahrhaftig, Thea, du nimmſt die Geſchichte zu tragiſch“. Sie ſchüttelte, wehmütig lächelnd, den Kopf und ging hinaus. Als ſie, nach einigen Minuten, in einem Hauskleid, das Arthur beſonders liebte, zurückkam, fand ſie ihn noch immer in das Manuſkript vertieft. Sie trat an ihn heran und ſtrich ihm über das Haar, das, wie ſie faſt erſchrocken bemerkte, auf dem Scheitel anfing, ſich bedenklich zu lichten. Er war ſo beſchäftigt, daß er nur läſſig ihre Zärtlichkeit erwiderte und ſte bat, Platz zu nehmen, um ſich ſofort über alle Einzelheiten des neuen Films zu verſtändigen. Thea hörte nur mit halbem Ohre zu. Ihr war ſeine Begeiſterung, mit der er dieſe, ihr ſo unendlich gleichgültig N Dinge behandelte, unbegreiflich. Sie hatte das . im Hut zu ihm 0 e Zeit 8 unendliche mit Thea, die ſich vor Müdigkeit kaum auf den Beinen zu hal⸗ ten vermochte, das Penſum des nächſten Tages durchgeprobt und ihr jede Bewegung einſtudfert. Wenn auch jede Szene unzählige Male wiederholt werden mußte und erhebliche Men⸗ gen Rohfilms verdorben wurden— endlich war es doch gelun⸗ gen, des alten Feldbauers Zufriedenheit zu erringen, der jetzt häufig den Aufnahmen beiwohnte, was Kramer angeſichts der 5 8 die„Der Wanderzirkus“ verurſachte, verſtänd⸗ lich fand. Die letzte große Aufnahme ſtand bevor, von deſſen Ausfall freilich alles abhing, da man ſich von ihr die ſtärkſte Wirkung erhoffte. Als Schauplatz war von Kramer ein ſtilles Plätzchen in der weiteren Umgebung der Stadt auserſehen worden. An einem leuchtenden Maimorgen fuhr die Geſellſchaft in drei Autos los. Im vorderſten Wagen ſaßen Kramer, ſeine Frau, die Boſettit und Baumann. Thea, in ihrem kleidſamen Sportdreß, lehnte ſich behaglich in die federnden Lederkiſſen zurück. Der kühle Luftſtrom, der ihre brennenden Wangen traf, tat r unendlich wohl, und ſie genoß in vollen Zügen die Wonnen dieſer wilden Jagd durch den erwachenden Tag. 5 Die Sonne war inzwiſchen höher geſtiegen und hatte den glitzernden Tau von den Gräſern geküßt. Kramer blickte zum Himmel— rings war auch nicht ein Wölkchen zu ſehen. Es mußte ein prachtvoller Tag werden. Auf Thea wirkte die Fahrt durch die ſproſſenden Felder ſeltſam beruhigend. Die ungehemmte Geſchwindigkeit und das gleichmäßige Grün, auf dem die Augen förmlich ausruhen konnten, hatten ſie in eine wohlige Gedankenloſigkeit ein⸗ gelullt, ſo daß ſie zuſammenſchrak, als der Wagen mit einem jähen Ruck vor einem einfachen Landgaſthaus anhielt. Der behäbige Wirt, mit dem Kramer alles nötige verabredet hatte, kam ſchmunzelnd die Treppe herab, denn der heutige Tag ver⸗ ſprach ihm ein gutes Geſchäft zu bringen. Die Schauſpieler reckten ihre vom langen Sitzen ſteif gewordenen Glieder, war⸗ fen die verſtaubten Mäntel ab und folgten dann der freund⸗ lichen Wirtin, die ihnen ihre„Garderobe“ anwies, in die die Chauffeure die ſchweren Koſtümkörbe ſchleppten. Das ſonſt ſo ſtille Dörſchen war in hellem Aufruhr. An allen Fenſtern zeigten ſich neugierige Geſichter, aus allen Türen traten ernſte Männer und verſchämt lachende Kinder, als Kramer mit Schönbeckl und Thea, geführt von dem ſich ſeiner Wichtigkeit wohlbewußten Wirt, durch die baum⸗ geſchmückte Hauptſtraße ſchritten, um zum See hinabzugehen, an deſſen Ufer eine ſchon halbverfallene Windmühle melan⸗ choliſch ihre Flügel in den ſtrahlenden Maihimmel reckte. „Sie haben alles veranlaßt, Herr Wirt?“ fragte Kramer. 3 FPiortſetzung folgt.) f Mädchens, das ihm ſo gut gefiel, daß er ſie zu einem N Donnerstag, den 28. Oktober 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) E. Seite. Nr. 498 Der Badiſche Verkehrsverband Karlsruhe hatte, wie ſchon kurz gemeldet, ſeinen Landes ausſchuß zu einer Ar⸗ hettsſitzung am 20. Oktober nach Kehl einberufen, zu der zahlreiche Vertreter aus dem ganzen Lande erſchienen waren. Der Präſident des Verbandes, Generalkonſul Men⸗ zinger, leitete die Sitzung. Ueber die Organiſattonsfragen des deutſchen Fremdenverkehrs erſtattete Prüſident Dr. Gugel⸗ meier ein ausführliches Referat. Bekanntlich haben ſich in der letzten Zeit in der Vertretung der großen Verkehrsintereſ⸗ ſen, die bisher in den Händen der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr und des Bundes Deutſcher Verkehrs⸗ vereine lagen, gewiſſe Schwierigkeiten gebildet. Hierdurch iſt 1 eine 5 Berzettelung der Intereſſen in den verſchiedenen Organiſationen entſtanden, die jetzt eine Regelung erfahren ſoll. Der Badiſche Verkehrsverband habe beſchloſſen, die Unſtimmigkeiten, die ſich zwiſchen den einzelnen Fremdenverkehrsorganiſationen ergeben haben, nach Möglich⸗ keit zu beheben und eine Einigung herzuſtellen. Nachdem ſich verſchtedene Vertreter noch zu dieſer Frage geäußert hat⸗ ten, wurden die vom Bertchterſtatter gemachten Vorſchläge einſtimmig angenommen. Die allgemeinen Verkehrsfragen behandelte Syndikus Rieger. Ueber einen von Hotelbeſitzer Gries ⸗ haber⸗ Furtwangen gewünſchten Halt des Rheingold⸗ f Expreß in Offenburg iſt die Verſammlung geteilter Meinung. N Man befürchtet eine Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähig⸗ keit dieſes wichtigen Zuges, während die Verkehrsintereſſenten des Gebietes der Schwarzwaldbahn in dem Fehlen eines Hal⸗ tes in Offenburg eine Verkennung der Bedeutung der Schwarzwaldbahn als internationaler Touriſtenweg erblicken. Direktox Lacher⸗ Karlsruhe beſpricht die große Bedeu⸗ tung des kleinen Grenzverkehrs und betont, daß Baden jeder⸗ zeit den feſten Willen bewieſen hahe, den Weg nach dem Elſaß 1 zu ehnen, In der Frage der Elektrifizierung der Bahnen wird folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: „Der Landesausſchuß des Badiſchen Verkehrsverbandes erkennt mit Dank die Bemühungen des Verbandsvorſtandes um baldige Elektrifizierung der badiſchen Durchgangsbahnen, insbeſpndere der Nord⸗Südlinie, der Oſt⸗Weſtlinie und der Schwarzwaldbahn an. Er ſpricht aber die feſte Erwartung aus, daß Reichs⸗ und Landesregierungen alles tun, um öieſe für die verkehrs⸗ und wirtſchaftspolitiſche Entwicklung des deutſchen Südweſtens höchſt wichtige Forderung ſo raſch als irgend mög⸗ Lich zur Erfüllung zu bringen und noch beſtehende Hemm⸗ niſſe gus dem Wege zu räumen. Es geht nicht an, daß das Elektriſterungsproblem in anderen Teilen des Rei⸗ ches unentwegt fortſchreitet, während die deutſche, durch den * Krieg und die Kriegsfolgen hart bedrängte Südweſtecke weiter zurückgeſetzt wird. Techniſche Hemmniſſe liegen nicht vor, wirtſchaftliche und politiſche müſſen überwunden werden, wenn nicht Badens troffen werden ſollen. Reichs ⸗ und Landtag und alle am Gedeihen des deutſchen Südweſtens intereſſterten Körperſchaf⸗ ten werden aufgerufen, mit allen Kräften an der Löſung dieſer für das badiſche Land wie für das Reſch gleich wichtigen und bedeutungsvollen Aufgaben mitzuarbeiten.“ 5 Wöbenſo gelangt die mitgeteilte Entſchließung wegen des Baues der Rheinbrücken bei Maxau, Mannheim und Speyer zur einſtimmigen Annahme. Verſchiedene Vertre⸗ ter bringen zu der Verbeſſerung der Verkehrsverhültniſſe regionale Wünſche vor. Verkehrsdirektor Dufner⸗Freiburg Wunſch bereits mehrfach vorgebracht wurde, bisher aber keine Erfüllung fand. Eine eingehende Behandlung fand die Entwicklung des Autoverkehrs in Baden g ſei keine feindliche Einſtellung gegen den Autoverkehr, wenn 0 mit allen Mitteln der Lärm ber Motorräder bekämpft würde, Wirtſchaft und Verkehr im Lebensnerv ge⸗ tritt für einen„Schwarzwald⸗Expreß“ ein, welcher und die ſich hieraus für die Kurorte ergebenden Nachteile. Es damit die Ruhe in den Kurorten keine Not leide. Die Vertre⸗ ter der Kehler Verkehrsintereſſen wünſchen eine Verbeſſerung zadiſche Grenz⸗ und Verkehrsfragen Tagung des Vadbiſchen Verkehrsverbandes in Kehl der Verkehrsverbindungen und vor allem einen Wegfall der langen Wartezeiten auf Anſchlüſſe in Appenweier. Direkte Verbindungen von Kehl nach allen Seiten würden erheblich zur Belebung des Verkehrs beitragen. Bürgermeiſter Keil⸗Triberg tritt für eine beſchleunigte Regelung des Autoverkehrs in den Kurorten und Städten ein. Von der Reichsbahndirektion Karlsruhe müſſe man eine Un⸗ terſtützung bei der Herausgabe von Werbeſchriften für die ein⸗ zelnen Gebirgsbahnen erwarten. Oberpoſtrat Löffler⸗ Karlsruhe erwiderte zu der vom Verkehrsverband behandel⸗ ten Frage der Einrichtung einer Auto⸗Fernverbindung durch Baden: Die Schaffung einer ſolchen Linie konnte in Baden bisher nicht verwirklicht werden, da die Reichsbahn finanzielle Nachteile befürchte, die ſie wegen der ihr aufgezwungenen Re⸗ parationslaſten glaubt nicht tragen zu können. Bürger⸗ meiſter Fellhauer⸗ Oberkirch wünſcht die Einſtellung von Triebwagen auf der Renchtalbahn. Kurſekretär Horn⸗ Neuſtabt tritt für eine Verbeſſerung der Wieſentalſtraße nach dem Feldoͤberg, für eine beſchleunigte Einführung einer amt⸗ lichen Fremdenverkehrsſtatiſtik und für die Einrichtung eines Werbebüros der R. D. V. in Baſel ein. Nachdem Direktor Wolff⸗Baben⸗Baden über eine Sitzung der rheiniſchen Städte berichtet hatte, die die Rheintalſtrecke propagieren wol⸗ len, und Stadtrat Monſch⸗ Offenburg als dringlichſte For⸗ derung die endgültige Beſeitigung des franzöſiſchen Viſums verlangt hatte, konnte Generalkonſul Menzinger nach 4 Stun⸗ den die angeregt verlaufene Sitzung ſchließen. by. Nach bargebiete * Worms, 24. Okt. Am 28. Oktober wurde im offenen Rhein, Gewann Oberer Buſch, eine bekleidete weibliche Leiche geländet. Die Tote dürfte nach den bisherigen Feſtſtellungen mit der am 13. Oktober in ſelbſtmörderiſcher Abſicht bef Ludwigshafen in den Rhein geſprungenen Marie Laux, geboren am 21. Mgi 1904 zu Pirmaſens, identiſch ſein. * Aus dem Elſaß, 24. Okt. Beim Paſſieren eines Bahn⸗ überganges bei Schirmeck wurde ein Automobil von der Lokomotive eines Zuges erfaßt und auf den Bahndamm geworfen. Die Inſaſſen kamen mit Schrecken davon.— In Merzweiler verſetzte der 18 Jahre Joſef Wetzel im Laufe eines nächtlichen Streites dem ebenſo alten Joſef Reeb verſchiedene Stiche in den Kopf und dem 22 Jahre alten Joſef Leonard zwei lebensgefährliche Stiche in den Rücken. Er wurde verhaftet.— Das Geſpann eines Landwirts pon Ottweiler kam beim Pflügen mit einem geriſſenen Draht der Starkſtromleitung in Berührung. Ein Pferd ſtürzte ſofort tot zuſammen. Sportliche Rundoͤſchau Pferdeſport Die Nennlaufbahn beendet i Das Gladigtoren⸗Rennen bedeutete für drei unſerer populürſten Volloltter den Abſchied von der Rennbahn. Adätja iſt bereits am Montag in Begleitung von Drachenſchlucht und Gondwina nach Altefels abgegangen, wo die junge Stute der Mutterſtutenherde des fiskaliſchen Geſtüts eingereiht werden wird. Von Abitja, ge⸗ zogen v. Fervor⸗Averdion, weiß man, daß ſie über enormes Können verfügte, daß ſte in ihrem Jahrgang nur unter Lupus— und die auch noch nicht einmal mit Sicherheit— rangierte. Viel versärb ſie ſich aber durch ein ganz unberechenbares Temperament, das ſie ge⸗ ſtern gegen gute Pferde erfolgreich, heute gegen weniger gute im ge⸗ ſchlagenen Felde ſah. U. a. holte ſich die famoſe Schwarze in dieſem Jahre den Preis der Diana, Großen Preis von Köln, Deutſchen Stutenpreis uns galoppierte 74 220„ zuſammen. Der Altefelder Stutenherde wird Abitja zur Zierde gereichen. Gleichzeitig haben auch die beiden bekannten fünfjährigen Weinberger Aurelius und Lampos ihre Rennkarriere beendet. Beide zeigten ſich auf der Rennbahn als ungemein harte und ausdauernde Pferde. Lampos v. Fervor⸗Ladylove, holte ſich noch iu dieſem Jahre vier beſſere alte Schirmflicker 8 Duft. Tem, 2 See 1 D Wind höbe 17855 r 8 3 Wetten 1 m mm Tt SGS Nicht. Stärke 5 Wertheim II 71 ſtill heiter Königſtuhl 56376886 12 18 10 SM leicht vedent Karlsruhe 120 763,8 10 18 still bedeckt Bad.⸗Bab. 213768, 10 18 9 leicht 7 8 Villingen 780 767 3 13 8 5 2 Feldog. Hoff 1275 689,2 7 0 8 SW ſſtark halbbed.“ Sadenweil— 764.1 2 17 10 8(leicht 5 St. Blaſien 780 214 1„ bei Höchenſchw“— Rennen und brachte es damit auf 62 810 4, ſeine Geſamtgewinn⸗ fumme ſtellt ſich auf 248 085. Der kleine Hengſt, deſſen Gebäude den echten Fervor verrät, wurde verkauft und wird ſeine Beſchäler⸗ tätigkeit zunächſt im Geſtüt Pläswitz des Frhr. v. Buddenbrock auf⸗ nehmen. Der von Pergoleſe a. d. Auguſta Charlotte gezogene Aurelius hatte das Pech, als Dreijähriger in den großen Prüü⸗ fungen ſtets auf einen Ferro zu ſtoßen. Trotzdem gewann er ſeine Rennen, nur in dieſem Jahre zeigte er ſich des öfteren nicht mehr ganz auf der Höße. Seine diesjährige Gewinnſumme beträgt in⸗ deſſen noch 51 445„. Der Zufall wollte es, daß ex faſt mit der gleichen Gewinnfumme die Rennlaufbahn begann und beſchloß, denn als Zweijähriger brachte er es auf 54 465 /. Seine Geſamtgewinn⸗ ſumme ſtellt ſich auf 263 275. Der Hengſt erhält den ihm zukom⸗ menden Platz als Deckhengſt im Geſtüt Waldfried. Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 26. Oktober Deutſche Sender: Berlin(Welle 488,9), Königs wuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: F. Wedekind, 20.30 Uhr: Uebertragung aus Warſchau: Orcheſterkonzert. a Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: 1. Singſtunde, 21.15 Uhr: Des Knaben Wunderhorn, alte Volksballaden u. Legenden, 21.45 Uhr: Kammer⸗Muſik. Haus. Haus⸗ Frankfurt(Welle 428,6) 13 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: frauen⸗Nachmittag, 20 Uhr: Sinfoniekonzert. Hamburg(Welle 394,7) 19.25 Uhr: Opernhaus: Sly, Oper. Königsberg(Welle 303) 20.20 Uhr: Orcheſterkonzert, 22.45 Uhr: Danzig: Tanzmnuſik.. Laugenberg(Welle 468,8) 21 Uhr: Armut, Trauerſpiel in 5 Aufz. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Leipziger Sinfonieorcheſter, 21 Uhr: Exotiſche Muſik. 1 München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 27780 1255 Uhr: Kammerquartett, 16 Uhr: Der Eheſtifter, 20 Uhr: Konzert, 22.80 Uhr: Schallplatten. Stuttgart(Welle 879,7) 13 Uhr: Mittagsſtändchen, 16.15 Uhr: Konzert, 19.30 Uhr: Uebertr. a. d. Saalbau z. Frankfurt: Konz. Anusländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Volkstümliches Konzert. Bud ape ſt(Welle 555,6) 20.15 Uhr: Der ſchöne Sommer iſt zn Ende, Schauſpiel in 3 Akten, 22.90 Uhrt Zigeunerkapelle.. Dapentry(W. 491,8) 21 Uhr: Militärkonzert, 28.15 Uhr: Tanzm. Daventry(Welle 1604,3) 21 Uhr: Konzert ſinfoniſcher Muſik, 24 Uhr: Tanzmuſik. 22 2 Maflland(Welle 549) 20.50 Uhr: Abendkonzert finſoniſcher Muſik. Paris(Welle 1750) 21 Uhr: Abendkonzert. 8 8 Prag(W. 348,0) 20 uhr: Uebertr. aus Paris: Die verkaufte Braut. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert.. 5 Wien(Welle 517,2) 20.30 Uhr: Uebertragung von Warſchau. 5 Zürich(Welle 5882) 20.00 Uhr: Gemeinſamer Abend von Bern, Baſel und Zürich. 3 a eee Radio-Spezialhaus Gebr. Hattergott. Marictplatz 6 2, 6— fel. 25547 5. Zufrieden ſind Sie nur, wenn Sie ſich vom Fachmann beraten und bedienen laſſen. Laſſen Sie ſich daher durch angeblich billige Lockangebote nicht verblüffen, es kann niemand etwas nerſchenken! Wirklich billig und gut kaufen Sie im Fach⸗ geſchäft und haben die Gewähr ſorgfältigſter Bedienung. 1 Welternachrichten der Karlsruher Landeswelterworle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) Die Sturmzyklone ziebt in nordöſtlicher Richtung üb das Nordmeer weiter, ohne unſere Witterung nennenswert zu beeinfluſſen. Da ferner beſonders im öſtlichen Teil des Hochdruckrückens über dem Feſtland der Druck ſeit geſtern noch geſttegen iſt, wird die gegenwärtige vorwiegend trockene Witterung weiterhin anhalten.„ Wetterausſichten für Freitag, 28. Oktober: Fortdauer der zeitweiſe heiteren, vorwiegend trockenen und tagsüber milden Witterung. 8 1 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Po utik: H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstefl: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter D 7 er freust?“ . Ibasid sprach:„ Rezept eines Mannes Sindbad. Er nennt die Cigarette Heute in Deutschland in allen Spezialgeschäften erhältlich. SINDBAD. En S SALEM-RAUCHER. erzählt weiter: Der König Nabopollasar lief wütend in seinem Palaste auf und ab.„Wo ist mein Tabakmeister Ibasid? Ha, er soll einen Kopf kürzer gemacht werden zur Strafe, daß er mich mit seinen kümmer- lichen Cigarettenmischungen langweilt und ärgert!“ 1 AUSLE SE 7 1 Amun nach h . 8—. . Seite. Nr. 498 Neue 3 3 end 2 Donnerstag, den 25. Oktober 1928 — 2 dit Epidemie der Meinelds⸗Prozeſſe Gedanken zur Reſorm des Eidesverfahrens Von den von den deutſchen Schwurgerichten im letzten Jahre verhandelten Prozeſſen entfallen 75 bis 80 v. H. auf Meineidsfälle, ſo daß man von einer Epidemie der Meineidsprozeſſe ſprechen darf. Selbſt wenn man ſich von dieſer Flut des Elends und Jammers, die zwiſchen dieſen Ziffern ſteigt und fällt, keine auch nur annähernd anſchau⸗ liche Vorſtellung zu machen vermag, genügt das eine Wort„Zuchthaus!“, um eine Unterſuchung dieſer verhängnisvollen Zeiterſcheinung zu recht⸗ fertigen und die Möglichkeiten einer Reform des Meineidsverfahrens darzutun. Schriftleitung. Wie Meineide entſtehen können „Die Meineids⸗Seuche greift immer weiter um ſich“, kla⸗ gen viele, ohne ſich indeſſen einmal näher mit der höchſt in⸗ tereſſanten Frage zu beſchäftigen, woher die erſchreckende Zu⸗ nahme der Meineidsprozeſſe kommt, und wie ihr nen een fein mag. Einfach liegt das Problem allerdings nicht. Denn wenn auch von den 25 000 Anzeigen, die jährlich bei den deut⸗ ſchen Gerichten wegen Meineids eingehen, nur etwa 10 Pro⸗ zent zur gerichtlichen Verhandlung kommen, ſo iſt das doch immer noch ein erſchreckend hoher Prozentſatz von Fällen, in denen Menſchen oft um kleiner Objekte willen in die ſchwie⸗ rigſten Gewiſſens⸗ und Lebenskonflikte gebracht werden. Da⸗ für nur ein kleines Beiſpiel: Ein e aus dem oſtpreußiſchen Ort Drygallen hatte den Offenbarungseid geleiſtet, alſo ein Vermögensver⸗ zeichnis als voll ſtändig e n, es aber dabei ganz unab⸗ ſichtlich unterlaſſen, auch ſeinen Trauring mit anzuführen. Zufällig bemerkte ein höherer Gerichts sbeamter den Ring an der Hand des Kaufmanns und erſtattete Anzeige. Der Kauf⸗ mann wurde daraufhin vom Schwurgericht in Lyck wegen Meineids zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. „Ein Jahr Zuchthaus wegen eines Trauringes!“ wieder⸗ Holt hier der Laie unwillkürlich, und ſein Staunen wird noch größer, wenn er hört, daß dieſe Angelegenheit juriſtiſch durch⸗ aus einwandfrei und ſachgemäß geregelt worden iſt, und daß überdies ſolch e! Unglück nicht etwa nur einmal im Jahre ſich ereignet. Das Prozeßfieber Die Gründe hierfür liegen gar nicht ſehr weit, wenn man nicht von vornherein annehmen will, daß es vielen Menſchen ſelbſt bei einer eidlichen Ausſage nicht mehr auf eine Lüge an⸗ komme. Das wird aber doch wohl kaum angehen. Man wird im Gegenteil ſagen dürfen: Kein Einſichtiger kann leugnen, daß es noch heute durchaus nicht jedermanns Sache iſt, über⸗ Haupt vor einem Richter, geſchweige denn vor einem ganzen Gerichtshofe, ſeine Ausſagen zu machen. Selbſt der Unſchul⸗ digſte gerät dabei nur allzu leicht in innere Schwingungen. Denn erſtens iſt eine ſolche verantwortungsvolle Ausſage an ſich etwas Außergewöhnliches wie etwa ein Examen, eine ſchwierige Prüfung; und zum anderen pflegt der Ausſagende irgendwo ſchon mal von der Kluft gehört zu haben, die zwiſchen Juriſprudenz und dem geſunden Menſchenverſtande klafft. So daß der Ausſagende mit anderen Worten gar keine Ahnung davon hat, was der ihn vernehmende Richter oder der Ge⸗ richtshof etwa fachjuriſtiſch aus ſeinen Worten herauslieſt. Das macht ſehr viele Menſchen unſicher. Nicht ſelten liefert in dieſem Geiſteszuſtande der im beſten Glauben Ausſagende dann ſelbſt ahnungslos und unbekümmert die Grundlagen für ein Strafverfahren gegen ſeine eigene Perſon, wegen Beihilfe 3. B. oder eines ähnlichen, dem Vernommenen gänzlich un⸗ bewußten Vergehens. Daß unter derartigen, von einem Richter, der ſelbſt noch nie vor den Schranken ſtand, kaum recht zu würdigenden Um⸗ ſtänden die Forderung„alles zu ſagen, nichts zu verſchweigen Und nichts hinzuzufügen“ von vornherein für den Menſchen von heute noch viel größere Schwierigkeiten in ſich birgt, als dies früher ſchon der Anſpruch auf die ganze, reine Wahrheit tat, liegt auf der Hand. Das kaleidoſkopiſche Durcheinander der täglichen Eindrücke iſt unter dem der modernen Technik unerhört geſtiegen. Dieſes Moment ſorgt dafür, daß ſehr vie⸗ les ſich ſchnell verwiſcht oder im Augenblick der ee infolge ſolcher Erregung nicht gegenwärtig iſt. Dazu kommt, daß unſere ganze Bildungstechnik darauf hinausläuft, alles denkend zu verarbeiten, ſo daß daun leicht in die mündliche Wiedergabe der Tatſachen unbewußt etwas Erdachtes hinein⸗ ſpielt, was vielleicht juriſtiſch ſogar von ausſchlaggebender Be⸗ deutung. tatſächlich aber vollkommen falſch iſt. Durch die heute üblichen ausgedehnten Erörterungen aller Lebensvorgänge kann ſich ferner der wichtige Einzeleindruck leicht bis zu dem Gedanken herabmindern, daß gerade dieſe Wahrnehmung unweſentlich ſet, ſo daß ſie entweder überhaupt aus der Erinnerung entſchwindet oder von dem Ausſagenden doch wenigſtens als unweſentlich nicht mehr ausgeſagt wird, oder daß gar an ihre Stelle die Wahrnehmung eines anderen tritt. Damit iſt die eidliche Ausſage ganz entſchieden un voll⸗ ſtändig bezw. unrichtig geworden. Sie muß indeſſen ebenſo vollſtäudig wie richtig ſein, oder der Meineid iſt in den vorerwähnten Fällen fraglos geſchworen, ſobald der Aus⸗ ſagende die Eidesformel dem Richter nachgeſprochen hat. Denn irgendwelchen Unterſchied zwiſchen mehr oder minder weſent⸗ lichen Dingen gibt es durchaus nicht, gleichwie der Ausſagende nur ſeine eigenen Wahrnehmungen auszuſagen hat. Der Zug zum Weſentlichen Man darf wohl ſagen, mit der Anſchauungsweiſe unſerer Zeit verträgt ſich das immer weniger. Denn ſie richtet ſich ohne Zweifel nur noch auf das nach Anſicht des zufällig betei⸗ ligten Einzelmenſchen Wichtige und deſſen Verankerung im Gedächtnis. Deshalb bildet ſich auch wohl faſt jeder Eides⸗ pflichtige ein, es verſtehe ſich von ſelbſt, daß er entſprechend der Konzentrationstendenz unſerer Tage nur das für ſeine Be⸗ 5 griffe Wichtige auszuſagen verpflichtet ſei. Ja, er pflegt dabei weiter, wiederum ohne es auszuſprechen, die Einſchränkung hinzuzudenken,„ſoweit ich mich entſinne“ oder„ſo wie es mir heute erſcheint“. Der Eidespflichtige ahnt nicht, daß er damit im ſtillen die von ihm verlangte ſachliche, obfektive, katſächliche Wahrheit leicht in eine allzu ſubfektive, allzu perſönliche Wahr⸗ Heitsauffaſſung umbiegt. Er begibt ſich alſo, weil er die beiden vorerwähnten Einſchränkungen nicht ausdrücklich ausſpricht, ohne zu ahnen in die ſchrecklichen Gefahren eines Meineides. Weiß er doch nicht, daß es im Rechte und in der Rechtspflege nichts Selbverſtändliches gibt, infolgedeſſen die beiden Ein⸗ ſchränkungen, wie überhaupt alles nicht Geſagte einfach nicht vorhanden iſt und er deshalb vielleicht wegen Weglaſſung von Nebenſächlichkeiten bezw. Ausſage der ſtark ſubjektiven ſtatt der objektiven Wahrheit zur ſtrafrechtlichen Verantwortung gezogen werden kann. Wer demgegenüber nur einigermaßen ſcharf auf den hetzenden Geiſt unſerer Zeit achtet, wird nicht umhin können, zuzugeben, daß ihr das Ausſprechen von ſogenannten Selbſt⸗ verſtändlichkeiten als ebenſo veraltet und deshalb überflüſſig erſcheint wie die Angabe ſog. nebenſächlicher Dinge. Zeitgemäße Reformen Aus alledem wird das Eine erhellen: Der Eid in ſeiner bisher üblichen Form iſt nicht mehr zeitgemäß, und eine dem Zeitgeiſte angepaßte Abänderung der ganzen Eides⸗ handlung müßte öͤringend erwünſcht ſein. Wie aber ſoll ſie wohl vor ſich gehen? Zwei Wege tun ſich hier auf: Entweder die Eidesleiſtung einzuſchränken auf die wichtigen Fälle, oder aber falſche Ausſagen über unweſentliche Dinge nicht mehr als Meineid anzuſehen bezw. unbeſtraft zu laſſen. Letzteres hat für Laien⸗ begriffe zweifellos im erſten Momente viel für ſich, wird aber auf den energiſchſten Widerſtand der Juriſten ſowie aller rechtlich denkenden Menſchen ſtoßen, weil ſie eben den Zweck des Eides als die 1 11 Garantie für die Sicherheit in der Ermittlung der Wahrheit unangetaſtet wiſſen wollen. Denn es leuchtet ein, daß dief er Zweck ſeinen inneren Wert verliert, wenn der Schwwövende in der Praxis ſelbſt unter Eid nur über die Hauptſache die Wahrheit zu ſagen verpflichtet iſt, in weniger bedeutſamen Punkten dagegen ruhig einmal lügen darf. Viel eher wird man deshalb die Anſicht vertreten kön⸗ nen, daß es für moderne Begriffe dem hohen Wert des Eides nicht mehr entſpricht, wenn auch unweſentliche Angelegen⸗ heiten überhaupt noch unter Eid verhandelt werden, zumal ſich der Zeitgeiſt fraglos längſt gegen alle Kleinlichkeiten und Kleinigkeiten endgültig entſchieden hat. Daraus folgt zwangsläufig die Tendenz, die Eidesleiſtung im allgemeinen auf die wichtigſten Angelegenhei⸗ ten, d. h. die Verbrechen und ausſchlaggebenden Privatſachen zu beſchränken. Es iſt ja auch auf keinem anderen Ge⸗ biete des Daſeins üblich, gleich das ſchärfſte Mittel anzu⸗ wenden, ſo lange noch mildere zur Verfügung ſtehen. Selbſtverſtändlich darf die zu erſtrebende Einſchränkung der Eidesleiſtung nun nicht etwa künftig der Lüge den Weg ebnen. Wenn es ſich aber 55 eine e ſchlimme Ge⸗ ſetzes verletzung, um eine Uebertretung z. B. oder eine Privat⸗ klageſache handelt, in deren V 211010 weder ein öffentliches noch ein beſonders bedeutungsvolles Intereſſe der Parteien die Erhärtung gewiſſer Tatſachen durch Eid erfordert, dann wird jedenfalls Ermittlung der Wahrheit eine Beſtim⸗ mung genügen, kraft deren jeder, der eine falſche Aus ⸗ ſage als Zeuge oder Sachverſtändiger abſichtlich oder fahrläſſig macht, angemeſſen beſtraft wird. Na⸗ türlich wird er, wie beim Eide, vom vernehmenden Richter auf die Strafbarkeit auch der falſchen uneidlichen Ausſage Zur vorher mit Nachdruck aufmerkſam gemacht werden müſſen. Das wizd in den meiſten Fällen die gewünſchte Wirkung haben. Und es iſt dringend zu wünſchen, daß der Entwurf des neuen Reichsſtrafgeſetzbuches, der im§ 187 tatſächlich eine derartige Maßnahme vorſieht, nun endlich vom neuen Reichs⸗ tage baldigſt beraten und zum Geſetz erhoben wird. Der neuen Beſtimmung zur Seite muß ferner die entſprechende Abänderung der die Eidesleiſtung regelnden Paragraphen der Strafprozeßordnung treten, wobei es gut ſein mag, den Eid in Zukunft erſt nach der Ausſage, d. h. den Nacheid ein⸗ zuführen und unmittelbar vor dem Schwure dem Zeugen oder Sachverſtändigen unter Hinweis auf die furchtbaren Fol⸗ gen des Meineids nochmals die Schickſalsfrage ernſthaft vor⸗ zuhalten, ob er auch wirklich alles zur Sache gehörige voll⸗ ſtändig und richtig ausgeſagt hat. Derart wiederholt er⸗ mahnt, werden Eidespflichtige ſicher viel weniger leicht und häufig bewußt oder fahrläſſig etwas Falſches beſchwören, wäh⸗ rend im übrigen mit Hilfe der wünſchenswerten neuen Vor⸗ ſchrift über die uneidliche Ausſage die„Meineids⸗Seuche“ ebenfalls ſehr bald eine erhebliche Abnahme erfahren dürfte. Dr. Kar 1 Baer. Iſt der Arbeiter am Fließband(Fordſyſtem) Alkordarbeiter? 5 Sind die am laufenden Band nach dem Fordſyſtem be⸗ ſchäftigten und nach Stundenverdienſt entlohnten Arbeiter als Zeitlohn⸗ oder als Akkordarbeiter anzuſehen? Dieſe in be⸗ triebstechniſcher und vor allem tariflicher Hinſicht ſehr bedeut⸗ ſame Frage wurde heute vom Reichs ⸗ Arbeitsgericht dahin beantwortet, daß die ſo bezahlten„Bandarbeiter“ als Stundenlohnarbeiter anzuſehen ſind. Das Reichs⸗Arbeitsge⸗ richt geht dabei von den Arbeitsverhältniſſen der in den Opel⸗ werken Rüſſelsheim am Fließband beſchäftigten Arebiter aus. Unſtreitig wird ihnen zunächſt einmal Stundenlohn ge⸗ zahlt. Abgeſehen davon ſind ſie aber auch auf Grund ihrer Geſamttätigkeit nicht als Akkordarbeiter anzuſehen, wenn ſie auch mit einem weit höheren Lohne als die gewönlichen Arbei⸗ ter bezahlt werden. Das iſt dadurch bedingt, daß die geſtellten Anforderungen an die Arbeitsleiſtung⸗weit höher ſind als bei den Durchſchnittsleiſtungen anderer Arbeiter. Die zu be⸗ wältigende Arbeit iſt der Zeit nach genau vorgeſchrieben. Es ſteht dem Bandarbeiter daher nicht die Möglichkeit offen, ſich gleich dem Akkordarbeiter durch intenſipſte Tätigkeit einen Mehrverdienſt zu ſchaffen, da allein das Band das Arbeits⸗ tempo angibt. Die Tätigkeit des Bandarbeiters bleibt immer nur mechaniſch, allerdings in der möglichſten Zeitausnutzung des von der Schnelligkeit des Bandes beſtimmten Zeitraumes zur Ausführung der notwendigen Verrichtungen. Trotz der geſteigerten Leiſtung und des höheren Arbeitsergebniſſes im allgemeinen iſt der nach Stunden enklohnte Arbeiter am Fließband demnach nicht als Akkordarbeiter 8(Ur⸗ teil des Reichsarbeftsgerichts vo; 1„ 8 0 eee Die Aeberlaſtung der Richter Der Verein Sächſiſcher Richter und Staatsanwälte hat jüngſt in Annaberg eine Tagung abgehalten und dabei folgende auch für andere Teile Deutſchlands beachtliche Ent⸗ ſchließung gefaßt: „In wiederholten Eingaben hat der Verein Sächſiſcher Richter und Staatsanwälte das Juſtizminiſterium darauf hingewieſen, daß der Geſchäftsgang beſonders an den großen Gerichten Sachſens in den letzten Jahren derart geſtiegen iſt, daß Richter und Staatsanwälte mit der geſamten Beamten⸗ ſchaft des Juſtizdienſtes dauernd überanſtrengt wer⸗ den. Der Leipziger Gerichtsarzt hat erſt kürzlich wieder dem Juſtizminiſterium mitgeteilt, daß dadurch der körperliche und ſeeliſche Zuſtand der Richter ſo ſchlecht geworden iſt, daß viele ernſte Erkrankungen die Folge geweſen und weiterhin zu er⸗ warten ſind. Die damit geſchaffenen Zuſtände müſſen völlig unhaltbar werden, wenn nicht endlich durchgreifende Abhilfe erfolgt. währt worden. Wenn, wie das Juſtizminiſterium angibt, ſich nur ſehr wenige junge Kräfte für den höheren Juſtizdienſt eignen, ſo liegt das nach Ueberzeugung des Vereins Sächſt⸗ ſcher Richter und Staatsanwälte zu einem weſentlichen Teile mit daran, daß ehen infolge der beſtehenden Ueberlaſtung die Richter im Gegenſatz zu früher nicht mehr in der Lage ſind, ſich in erforderlichem Maße um die Ausbildung der Referendare zu kümmern, die überdies, um andere Kräfte zu ſparen, oft zu ſehr mit untergeordneten Arbeiten beſchäftigt werden. Dies iſt um ſo bedauerlicher und für die Allgemein⸗ heit beſonders nachteilig um deswillen, weil die im Juſtiz⸗ dienſt erfolgte Ausbildung nicht nur für dieſen, ſondern für viele unbeſtimmt iſt. Dazu kommt noch, daß infolge der jetzigen Zuſtände jeder vom Juſtizdienſt fernbleibt oder aus ihm fortſtrebt, der ſich zutraut, außerhalb dieſes ein beſſeres Fortkommen zu finden. Gerade wertvolle Kräfte gehen auf dieſe Weiſe der Juſtiz verloren. Eine geordnete Rechtspflege iſt in Sachſen dadurch aufs ſchwerſte bedroht. Sie iſt jeden⸗ falls nicht möglich, wenn, wie es immer wieder vorkommt, bei einem Amtsrichter an einem Termintage 150 bis 200, oder bei einer Kammer des Landgerichts gleichzeitig 40 bis 50 Zivilſachen anſtehen. Die Richter müſſen es im Intereſſe der Sachbehandlung ablehnen, in dieſer Weiſe weiterzuarbei⸗ ten. Abhilfe durch Schaffung neuer Stellen iſt dringend nötig. Dieſe Forderung wird mit allem Nachdruck an Regierung und Landtag gerichtet. Die erforderlichen, im Intereſſe der Geſamtheit aufzuwendenden Koſten müſſen aufzubringen ſein“ —— Keltenvertrag arbeitsrechtlich gleich Dauerbertrag Eine Gehaltsklage gegen das Karlsruher Finanzamt Es kommt häufig vor, daß einem Beamten bezw. An⸗ geſtellten gekündigt wird, daß dann aber hintereinander wie⸗ der mehrere Anſtellungsverträge mit ihm geſchloſſen werden und daß ihm ſchließlich nach endgültiger Kündigung das Recht der ſechswöchigen Kündigung auf den Ablauf eines Kalender⸗ vierteljahres abgeſprochen wird. Ein ſolches Verhalten iſt jetzt von ſämtlichen Inſtanzen — Arbeitsgericht und Landesarbeitsgericht Karlsruhe ſowie Reichsarbeitsgericht— als unzuläſſig erklärt worden in einem Fall, bei dem es ſich um den Angeſtellten W. handelte, der zu⸗ nächſt rund fünf Jahre beim Hauptſteueramt und Finanz⸗ amt Heidelberg, dann als Zeitangeſtellter beim Finans⸗ amt Mannheim⸗Stadt von Monat zu Monat an⸗ geſtellt war und ſchließlich im November 1926 einen Dienſt⸗ vertrag erhielt, der bis zum 31. März 1927 dauern ſollte, aber nicht weniger als ſiebenmal verlängert wurde. Das Reichsarbeitsgericht führt in ſeinen Entſchei⸗ dungsgründen aus: Der Beklagte, das Deutſche Reich, vertreten durch das Landesfinanzamt, beruft ſich auf 8 620 B. G.., wonach das Dienſtverhältnis mit dem Ablauf der Zeit endet, für die es eingegangen iſt. Dem ſteht jedoch ent⸗ gegen, daß geſetzliche und, was dem gleichzuſtellen iſt, tarif⸗ mäßige Kündigungsbeſchränkungen nicht dadurch umgangen werden können, daß die Beteiligten an Stelle eines dauernden Dienſtverhältniſſes eine fortgeſetzte Kette ſtändig erneuerter kurzfriſtiger Dienſtverträge ſchlteßen. Seitens des Beklagten liegt alſo eine Umgehung der tarifmäßigen Kündigungs⸗ beſtimmungen vor. Daran ändert auch der Umſtand nichts, daß der Kläger in der letzten Zeit mit der Anfertigung der Kirchenſteuerliſten beſchäftigt worden iſt. Dieſe Arbeit mag vorübergehender Art geweſen ſein. Aber der Beklagte hat ſie als„Lohnarbeit“ für die Kirchenverwaltung ausgeführt; nach wie vor iſt der Beklagte der Dienſtherr des Klägers und daher an die tarifmäßigen Kündigungsbeſtimmungen ge⸗ bunden geweſen. Wenn die Reviſion darauf hinweiſt, daß der Kläger das jeweilige Ende des auf beſtimmte Zeit ein⸗ gegangenen Dienſtverhältniſſes im voraus gekannt habe, ſo überſieht ſie, daß gerade die fortgeſetzte Erneuerung des kurz⸗ friſtigen Vertrags in dem Kläger die Erwartung hervorrufen mußte, oder mindeſtens hervorrufen konnte, das Dienſtver⸗ hältnis werde je nach ſeinem Ablauf wieder erneuert werden. * Ausübung des Vormieterechts. Aehnlich wie das Vor⸗ kaufsrecht gibt es auch ein Vormieterecht. Ueber die Aus⸗ übung dieſes Rechts finden ſich grundlegende Ausführungen in einem neuen Urteil des Reichsgerichts vom 8. Juni 1928 III 5/8. Darnach hat der Vermieter dem vormieteberechtig⸗ ten Mieter, wenn nicht den Namen des Dritkmieters, ſo doch mindeſtens den Inhalt des mit dem Drittmieter fertig ab⸗ geſchloſſenen Vertrags mitzuteilen. Bloße Vertragsver⸗ handlungen mit dem Dritten und die Uebermittlung bloßer Vertragsentwürfe an den vormietberechtigten bisherigen Mieter genügen nicht, um deſſen Erklärungspflicht auszulöſen. Angeſichts der Mitteilungspflicht des Vermieters kann der Vormietberechtigte auch nicht darauf verwieſen werden, ſeiner⸗ ſeits Erkundigungen über den Abſchluß und den Inhalt des anderweitigen Mietvertrages anzuſtellen. * Sachliche Zuſtändigkeit des Arbeitsgerichts. Der An⸗ ſpruch des Angeſtellten auf Ruheg eld aus einer vom Ar⸗ beitgeber unterhaltenen Penſſonskaſſe kann gleich⸗ zeittg mit einem Gehaltsanſpruch vor dem Arbektsgericht verfolgt werden. Dies iſt auch dann möglich, wenn der Ruhe⸗ gehaltsanſpruch nicht unmittelbar auf dem Dienſtvertrag, ſon⸗ dern auf der durch Eingehung eines Verſicherungsvertrags mit der Kaſſe zu erwerbenden Mitgliedſchaft beruht.(urteil des* vom 18. Junt 1928 29/8.) Bisher iſt ſie nur in ganz unzulänglicher Weiſe ge⸗ 5 3 4 4 Gg. keine unvorhergeſehenen Donnerstag, den 25. Okt e r eee 1 Mug Ausf uhr u. Braun⸗ 6 578,5 165 785,— Brennſtoff⸗Ausfuhr ſeine tigen Einſe Weſtfältſchen Kohlen⸗Syndi⸗ Koks weniger als im en, hat ſich demnach die Ausfuhr von Rü der im 2. hränkung f Qu. rtal ds. Is wieder weſentlich günſtiger t, wenngleich die hohen Ausfuhrziffern des 1. Quartals Steinkohle noch nicht 2 ht wurden. Da auch der 1e0 hle verbrauch im Monat onnen, namentlich in den H gende Ten den eine erheb Quartal ds. durchſchnitt mit etwa 12,8 Millionen und Wintermonaten eine ſtei⸗ . aufweiſt, ſo kann nach den vorliegenden Ziffern Beſſerung der Kohlenabſatzverhältniſſe für das 3. 8. feſtgeſtellt werden. che 9 Zuſammenſchluß Mond Nickel Co.— International Nickel Co. v. G. der Nickelproduktion unter engliſcher Kontrolle. Der epwartete Zuſammenſchluß zwiſchen den beiden großen britiſchen Nickelgeſellſchaften, der Mon d N lckel Co. und der Inter ⸗ nativpnal Nickel Co, iſt nunmehr, laut Financlal News, end⸗ gültig zuſt ande gekommen. ſollen, wie von ſeiten der ffentlicht werden. tri — 0 kelausbeute der bisher Ttenſion Maine n⸗Antitruſtgeſetz Um en. 8 eg zu gehen iſt beabſich tzubildende Holding⸗ haft unter kanadiſchem G z eintragen zu laſſen. Es verlautet daß 2,4 Mill. Mond⸗Nickel⸗St A. gegen 417 000 Interna⸗ tional⸗Nickel⸗Aktien umgetauſcht werden.(Der Schlußkurs der am Freitag betrug 8 Lſtr. 1 Sh. 3 D. ſe Aktie). Der vorgeſchlagene Umtauſch wird zu einem Preis von etwa 8 Eſtr. 4 Sh. vorgenommen werden, ſo daß ſich das geſamte Objekt auf rund 19,25 Mill. P. Sterl, beläuft. Die Mond Nickel Ev. ſoll ferner 1,5 Mill. Pfund Sterl. in bar erhalten, Die Bedeutung des Zuſammenſchluſſes ergibt ſich auch daraus, daß die Welter zeugung an Nickel ſich für 1927 auf 39,4 Mill. Kilogramm belief, wovon 35,9 Mill. Kilo⸗ gramm auf Kanada entfielen. Die Förderung der beiden Geſell⸗ ſchaften beläuft ſich auf etwa 90 v. H. der Weltproduktion. Die Kapitalverhäliniſſe beider Geſenſchaften ſtellen ſich wie folgt: Mond Nickel: Ohligationen 1425 099 Iſtr., Vorzugskapital 3 50 000 SEſtr., Stammkapitak 1 200 000 Oſtr., International Nickel: Vorzugskapital 8 912 600 Eſtr., Stammkapital 47057 400 Lſtr. 2: Betriebseinſchränkungen bei der Adlerwerke Heinrich Kleyer Si tet, ff die Adlerwerke vorm. trich Kleyer AG. n Verhandlungen mit der Regierung in Wies⸗ ihrer Belegſchaft um etwa 1000 Mann ge⸗ Daraus wären noch keine Schlüſſe auf eine beſondere Ver⸗ 2 treten. ſchlechte rung der Geſchäftslage zu ziehen, vielmehr hat man das als eine„Saiſonerſcheinung“ anzufehen. 779 Vorfjahresdividende bei der Mix u. Wie der DD. Reichspoſt bei allen Schwachſtromg ſellſchaften hinter denen des Vor⸗ Geneſt Ach. in Berlin. von Verwaltungsſeite erfährt, ſind die Aufträge der Dagegen habe ſich das Privatgeſchäft ſodaß entgegen den Verlaut⸗ Harungen, nach denen für das Ende Dezember ablaufende GJ. eine Dividendenermäßigung zu erwarten ſei(i. V. 9 v..)— mit der Ausſchüttung des gleichen Gewinnanteils gerechnet werden könne. Vorausſetzung ſei, daß während des noch nicht beendigten Ereigniſſe eintreten. Oppoſition bei Minimax. In der GV. der Min im a x AG. bemängelte ein Aktionär verſchiedene Poſten der vorgelegten Bilanz per 30. April 1928. Die Debitoren(2,5 Mill. 0] ſeien nicht ge⸗ nügend ſpeztalkſiert. Roßhmaterialſen(1,5 Mill,%) ſeien verhältnis⸗ mäßla zu hoch. Obwohl die Verwaltung erſchöpfende Auskunft Aber die einzelnen Bilanzpoſten gab und darauf hinwies, daß Debi⸗ jahres erheblich zurückgeblieben. recht befriedigend entwickelt, toren und Material infolge des geſteigerten Gefchäftsumfanges um 25 v. H. mitwachſen müßten, gab der Opponent ohne weitere nähere N. r. e 2 Kurszettel der Neuen Rannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stuck Mannheimer Effektenbörſe vom 25. Oktober 24 24 25. 24 10% Ark, M. Bg. 128,0 01%„„. 140,0 Karlsr.Näh. Haid 42 C. 5. Knorr 1470 Konſervenraun 98,— Mannh. Gummi 30,.— 8 Neckarfulm Fhrz 30, 80, Pfälz. Mühlenw. 160,0 e 125,5 8. 8 e Bab. St.-H. 21 I, 1 0 Preſſehefe 180,0 7% Bad Nom..80 84,50 Schwartz Storch. 190,0 5%'hafen Stadt 92,75 7020 Werger Worms 226,0 10% Mhm. Gold 2 20 20 97% 1 2 35 17 Dab. Aſſekuranz 9 5 9 7 1 9 3 tinent. 93. 5 28 80% Farben ds 2 185,0 80 Pauß. Bert 140 Badiſche Dank. 1890 1890 Oberrh. Verft 8—.— Nh. 5p 2 198, 108%-G. I. Sling.50. Cite, K. 159.0 a. Krebitzank. 125.0 1270 Halme S 185 125 S 58 140,0 11 1 Daimler⸗Benz A2 Südd. t.—.— Südd. Disconto, 134.0 1860 Deutſche Ane. 915.0 W 1 335 0 Durlacher Hof 127,0 147,0 Enzinger Union 79,— 7 Berein dtſch. Delf. 75. Kleinlein Heiblb. 200,0 200,0 Gebr. Fahr. Wa bon dend 133,0 Ludwigsh. A. Br. 282,0 232,0 J. G. Farben 2810 Zelhtoff Waldo 250.0 Frankfurter Börſe vom 25. Oktober 1„ Vayr⸗ Bob. Cr. B. ee Montan⸗ Aktien. Feſtverziusliche Werke 5 289.106,0 1510 59% Reichsanl. 87,23 Berl. Handels..„ r Buderus 510 7 7 Com. u. Privatb. 184,2 Eſchwell. Bergm. 219,0 Ablöſgſch. 80000 50,85 Darmſt. u. Nat. 298,0 9 Gelſenk Bergm 5 113** 33 Deutſche Bank 180.5 2 755 Bergbau „ ohne 18,05 Dt.⸗Aflat. Bank. 1775 lſe t. A. 248.0 D. Wertb.(Pold) 89,— 89. 12750 D. Schatzanw. W WS 14 Bgb. D. Effekten Banf 0 Kalt Wſchersleb. 279,0 D. Hyp. u Wechſ. 185,5 Kaltsalzdetfurth 470,0 471, D. Ueberſee⸗Bank 105, 9 Kali Weſteregeln 280,0 9 Klöckner.. 108,5 Mannesm.⸗R.. 128,5 Mansfeld Akt. 115,5 9 Sverſchl. E. Bed., Otavi⸗Minen 85,.— Phönix Bergbau 90,78 Rhein. Braunk. Rheinſtahl... 188,2 Riebeck⸗Montan-——.— Salzw. Heilbr..— Tellus Bergbau—.— Ku. Laurahütte 69,69. 5 Ver. Stahlwerke 91,50 0510 80% Ludwigsh. 20 92.— 10% om. Gb 28 102,0 8%„„ 9 88. 6%„„21 78580 6% Grkr Mh. 22—, 85/0 Preuß. Val 65,72 Nürnbg. Verein 160,0 50/ Preuß Rogg, 9,50 9,50 Oeſt. Gred.⸗Auſt. 84,50 5% Südd. Feſtww.„ Pfälz, Hup.⸗Bk. 1898 8% Grkr. Miabg. 15,80 Reichsbank 298,0 5. Aheln, Ereditök. 128.0 8. b. don.. Nhe. Hyp.⸗Bk. 198,5 7 Südd. Oisconto“ 132,5 Jeb Cr 1 5— 5 Wiener Bankver. 15,15 227 2 rankf. An, erf. 197,0 „ kf. R. u. Mitr. 15.— %%% Rheinl. Big. 75,85 4%% felt. d. 28,90 48.0 Obere. Verf. 1250 4% Mainſng. 4%% r... dia 71.90 Allg. D. Crebitb, 185,0 Babiſche Bank 129. 75% Bad. Kom. Gb. 87,50 87,50 Südbd. Boden⸗C. 5 Württ. Notenbk.. 7% 4 6, 7585 kannh.Verſ.⸗G. 148,0 6¼% Südb, Lig. 74, Bault⸗Alekien. F. Brauind. 169.0 1 140,0 D. Dereinsbank, 101,0 Disconto⸗Geſ. 161, Dresdner a 1 Frankf. Bank.„ 98.50 Frkfet. Hope r 148. 0 etall. u. M⸗G. 138,0 Mitteld. Cd.⸗B. 208.0 Induſtrie⸗Alctien. Gichb.⸗Mannh.—— enninger K. St. 198,0 öwen München—.— 1470 Mainzer St.⸗A. 288,0 286,0 Schöfferh, Bindg. 328,0 Süme Stor 175,5 Tucherbräu„164,5 Werger 226,0 Transport ⸗Akkien. Bad. Lokalbahn— apagg— Heidelb Straßb.—— 5 Nordd. loyd, 147,0 Schantungbahn.——.. Baltimore Deſtrr.⸗ Uu. Sts Accumulatoren Abler leyer 103.0 Abt, Gebr... 35,.— 35. A. E. G. St.⸗A. 191,0 l Aſchaff, Buntp. 159,0 a 8,5 ell,. t Gorlitt von de 1 Dini Div nglo Pe vorſchlagen, eir (i. V. 12,5 v..)]. ſchledenen Reſerveſo gen und 224 000 Pf Im Vorjahre w zugewieſen, 0,45 men und auf neue 9 an ü Die Nov. einberufenen H. V. nde von 7, i A. zu verteilen dem Rohgewinn w„St. ver⸗ ds, 453 000 Pfd. für beſondere Abſchreibun⸗ t. als Vortrag auf neue Rechnung verwendet. rden bekanntlich den Rücklagen 1,2 Mill. Pfd. St. „Pfd. St. beſondere chreibungen vorgenom⸗ hnung 2,247 Mill. Pfö. St. vorgetragen. * 2 A * Ein gutes Braujahr.— Mindeſtens Vorjahresdividenden zn erwarten. Das Braufahr 1928 iſt beendet. Die erſten Brauerei⸗ abſchlüſſe für das GJ. 1927/8 wurden bereits veröffentlicht. Es läßt ſich ſchon fetzt ſagen, daß mindeſtens mit den gleichen Erträgen und Dividenden, wie im vorigen Jahre zu vechnen iſt, obwohl die Rentabilität der Brauinduſtrie ſchon 1927 fehr hoch war. Die Biererzeugung, die 1927 von 48,3 auf 51,6 Millionen Hektoliter geſtiegen war, wird im Bpaufahr 1928 vorausſichtlich eine weitere Steigerung erfahren haben. Damit wird ſich auch der Bierverbrauch je Kopf der Bevölkerung, die im letzten Jahr von 76 auf faſt 81 Liter geſtiegen war, weiter erhöht haben. Die Bier⸗ ausfuhr aus Deutſchland hat ſich trotz des Ausfalles großer Abſatz⸗ gebiete durch das Alkoholverbot in Amerika und die ruſſiſche Revo⸗ lution gleichfalls ſtark emwickelt und im Vorjahre 620 000 Hekto⸗ liter überſchritten. Für dieſes Braufahr wird mit einer wefteren Steigerung der Bierausfuhr gerechnet. * Rheiniſcher Aktienverein für Zuckerfabrikation in Köln.— Dividendenerhöhung. Der auf Aufang November einberufenen A..⸗ Sitzung wird eine Erhöhung der Vorjahrsdividende(6 v..) vor⸗ geſchlagen werden. Die Umſätze des am 31. Juli abgelaufenen G. J. ſeien gegenüber dem Vorfahr nicht unweſentlich geſtiegen. Das Unter⸗ nehmen ſteht bekanntlich ſeit Beginn des Jahres in einem.⸗G.⸗ Verhältnis mit der Ende 1926 in eine A. G. umgewandelten Pfeifer u. Langen A. G. in Köln. Die Robgewinne beider Geſellſchaften wer⸗ den ſeither zuſammengeworfen und im Verhältnis von 88 v. H. für die Pfeifer u. Langen A. G. und 12 v. H. für den Rheiniſchen Aktien⸗ verein für Zuckerfabrikatton aufgeteilt. Ueber die vorausſichtliche Höhe der Gewinnausſchüttung bei der Pfeifer u. Langen A. G. war bisher noch nichts in Erfahrung zu bringen. :2 Großeinkaufsgeſellſchaft Deutſcher Konſumvereine, Hamburg beteiligt ſich doch an der Scheuer⸗Gruppe. Die GE, hat nach In⸗ formationen des WTB.⸗Handelsdlenſt, oͤie von maßgebender Seite beſtätigt werden, einen namhaften Teil des im Beſitze der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe befind⸗ lichen Aktienpaketes oer Getreide ⸗Induſtrie⸗ und Ko m⸗ miſſions AG.(Scheuer⸗Konzern), die ihrerſeits 70 v. H. des Akttenkapitals der Deutſchen Mühlen vereinigung AG. in Händen hat, übernommen und wirz ihre Vertreter in den neu zu wählenden Aufſichtsrat der Getreide⸗, Induſtrie⸗ und Commiſſions⸗ AG. entſenden. Börſenberichte vom 25. Oktober 1928 Mannheim behauptet Die Börſe ſtand guch heute wieder unter dem Druck ausgepräg⸗ ter Geſchäftsſtille. Die Spekulation verhielt ſich ſchon mit Rückſicht auf die Nähe des Ultimos ſehr zurückhaltend und die Kursveränderungen waren infolgedeſſen nur ganz gering. Von Induſtriewerten waren Mannh. Gummi und Deutſche Linoleum höher geſucht, ebenſo lagen Zement Heidelberg eine Kleinigkeit feſter. Am Verſicherungsmarkt gingen Mannh. Verſicherung mit 145 um. und Brauereiwerte blieben unverändert. Für feſt⸗ Bank⸗ verzinsliche Werte beſtand wenig Intereſſe. Frankfurt uneinheitlich 5 Nachdem vorbörslich die Stimmung allgemein freundlicher war, oͤrückte zu Beginn des offiziellen Verkehrs die unverändert große Geſchäftsſtille wieder auf den Markt, Zur Zurückhaltung mahnte der morgige Prämienerklärungstag, doch erwartet man, daß der Ultimo keine beſonderen Schwierigkeiten bereiten wird, da die noch beſtehenden Engagements im allgemeinen nicht umfangreich ſein dürften und am Gelsmarkt infolge umfangreicher Vorbereitungen das Angebot, namentlich in Reportgeld, reichlich iſt. Nicht ganz un⸗ beachtet blieben die Kursſteigerungen an der geſtrigen Newyorker Börſe. Die Grundſtimmung war daher nicht unfreund⸗ liſch und die Kuliſſe nahm auf einigen Märkten kleine Deckungskäufe vor. Die Umſätze waren aber wieder minimal und die Kursentwick⸗ lung uneinheitlich. Einiges Intereſſe beſtand für Reichsbank, die 2 v. H. gewannen. Ferner eröffneten am Monkanmarkt Harpener, Phönix und Rheinſtaßhl bis 1,5 v. H. feſter. Etwas gebeſſert waren außerdem Daimler und am Elektromarkt Siemens. Farben waren eher angeboten und 1 v. H. niedriger. Deutſche Anleihen lagen gen erneut 1,5 v im Verlauf Bereits im her ſtimmmung eher fr Reportgeld⸗Angebo Verkehrs erfüllten immer ganz, zum heute noch nicht zielten. bank, Harpener, ein wenig feſter, Anleihen Ausländer und ohne größere Kafſſamarkt z (letztere wurden zu erholen), wu Im gehalten, stimmung war Tagesgeld auf 6,5 v. H. erhöht Berlin freundlicher, Schluß aber ſchwächer dung des Ultimos begünſtigen könnte. ruhig. Farben lei tzlich ſtärkere Nac 1 Je wurde. itigen Vo mittags ver eundlicher. Man ve t und glaubte, daß dieſes ſich dieſe freundlichen al ſich eine nennenswerte eingeſtellt hatte. Die Me konnte ſich aber doch, wenn auch nur um Bruchtetle beſſern, während einige Spezialpapiere recht anſe So befeſtigten ſich Kunſtſeideaktlen im Zu hang mit der bereits geſtern erwähnten internationalen Feſti der korreſpondilerenden Papiere um—9 v.., lagen 4,5 v. H. höher, Svenska plus 3/ und Stemens wohl auf Deckungen bis zu 2 v. H. gebeſſert. Durch ſchwache fielen Adlerwerke e waren Schiffahrtsaktien und Reichs bankanteile Saldetfurth und (minus 2 v..) während nach unverändertem Pfandbriefmarkt Nachfrage. eigte bei ruhigem Geſchäft geteilte Haltung. gehend von der ſchwachen Haltung der Adlerwerke und Pögeaktien in der zweiten Börſenſtun rde es gegen Schluß Spezialwerte verloren bis zu 5 v. H. tnternattonalen Deviſengeſchäft blieben De⸗ viſen gegen Reichsmark unverändert; Dollar notierten.1970. Spanſen gegen Pfunde 30.07. Kurſen ohne Umſatz. Zu Er auf. ſonſt kleine Poſitions! nommen wurden, die das Kursniveau bis 1 v. H. Beginn Der Geld ma leicht, die Sätze erfuhren keine Veränderung. D für Reportgeld wurde von den Banken mit alſo ein Viertel niedriger als bei der vorigen Termindeviſen Am Geld „ſo daß der Satz markt kehr war die Grund⸗ ies auf ein reichliches e leichte Ue auch r Papiere ines Prozentes, iche Gewinne er⸗ mmen⸗ igkeit Deutſche Linoleum apiere wie Reichs⸗ größtenteils Haltung. Im Verlaufe ziemlich lebhaft und zſungen vorge⸗ nachgeben ließen. eher abbröckelnd. nicht ganz einheitlich rekt blieb auch heute ffizielle Satz 5 feſtgeſetzt, Liquidatlon. Der Aus⸗ hrzahl 5 58 p waren de 14 v. H. niedriger mit 70 v. H. feſtgeſetzt, um ſich bis zum Schluß nur unbedeutend allgemein ſ ch wiäſch e r. waren bet gleichen Verliner Devisen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 65% v. 5. Baruſſo 79 Kilo Weizenfuttermehl Grünkern 5060. geſamt 697 Stück. 50 Kg. Lebendgew bis 60; e) 5054 geſchäftslos. Am Auslanosrentenmarkt waren Anatolier und Bos⸗ nier etwas beachtet. Im weiteren Ve fe blieb das Ge⸗ 0 Daimler Benz 80,50 5 atenen 5 5 otoggententb 0 5% Mexikaner 37.— 37,.— 24. Petersunionffrf. 106,0 90 e Kayſ. 50,25 80, ilipps Frankf.—.— Porzelan Weſſel 28,.— Rein. Gebhe sch. Aheinelekt. B. A. 79 50 „ St. A 155,0 Roeder, Gebr. D. 125,0 Rückforth Rütgerswerke„ 100,0 Schlinckg o- Hg 89, Schnellpr. Frkthl. 68.— Schu Lackf.—— Schuckert, Nrög.—,— Schuhf. Berneis 68,88 Sellinduſt. Wolff 65,15 Siem. K Halske—.— S. Jed. St. Ingb.—— Südd⸗ Zucker 1510 150,1 Trieot. Beſighelm 65,50 Ver. Chem. Ind.—,— Ver. deutſch. Helf. 5 75 Bergt. Jule. 128,0 Ver. Ultramarin. 159,7 1400 Ver. Zellſt. Berl. 388,0 Vogtl. Maſch. St. 78.— Voigt& 1 ner 245,0 Volth. Seil. u. K.-. Wayß& Freytag 132,2 W. Wolf 136,0 1 Zellſtoff Aſchffbg. 208,0 92725 Titer. 5. 1 60.— 8 Beldhej 139,7 or. Oberurf. 1—.— Ned der gde 20,45 Zucker Rheingau—.— Nrh. Leder Spler 70, Ufa(Freiverk.), 69, Berliner Borſe vom 23. Oktober e iusliche Werte ee Anatcer II 22,85 22,85 Berl. Handelsg. 289,0 eee 8% l 2075 20-85 Con.. Pripeb. 184,2 Goldanleihe.. 85. „ Darmſt. u..-B. 290.0 % Rei 87,50 Dt. Aſtatt che Bk. 51,50 . 50.80 Seuche 5755 166.2 ohne Ablölgrecht 15 25 Stſck.Heberſeedr 105,5 5% Bad. 999 1 1 1 Disconto Comm. 161,5 80% Grkr. Mh.„ Dresdner Bank 168,7 5% Prß. Kalfankl, 6,72 Mitteld. Rredbl. 206,0 5% Roggenwert. 10, Deſterr. Exeditbk. 84.80 5 8 298,0 801,7 5% Vandſch. Rog, 8, hein. Erebitbk. 125 loßanbdſch. Rog. Süddeutſch. Disc. 181.5 Frankf. Allgem. 186,5 18 24. Bd. Maſch. Durl. 175,0 Bad. Uhren Baſt.⸗.. Bayr. Spiegel Beck& Henkel Bergm. Elektr. Brem.⸗Beſig. Oel 67.50 Brown Boveri 158,0 Tement Heideld 186,0 „ Farſtadt 179,0 Chamott. Annw. Chemiſche Albert—— Ch. Brockhues 102.0 24. Frankfurter Gas 145,0 Irkf. Pok.& Wit.—.— Geil. Golbſchmidt Th.—.— Gritzner M. Durl 122,2 Grün& Bilfinger 169,0 ald& Neu 40, ammerſen.. 136,0—.— Hanfwerk. Füßen—.——— Hllpert Armat. 92, Hirſch Kupf. u. M. 188,0 Hoch⸗ u. Tiefbau—— 77, olzmann, Phil. 120,2 Holzverkatl d. 91,50 nag Erlangen 95,— unghans St. A. 88,10 88. Kamm. Kalſersl. 252,0 Karſtabt Rud. 238,0 Klein, Sch. K Beck. 106,0 Knork, Hellbr..—,— Konſerp. Braun- Kraus Co. Lock. 52,50 Lahmeyer& Co. 162,5 Lech Augsburg 111,7 Lederwerk Rothe—.— Lubwigsh. Walz. 136,5 Lutz Maſchinen. 20.— Mainkraftwerke. 116,8 A Frankf. 185,0 Mez Söhne.—.— Miag, Mühlb.„136, Moenus St.⸗A. 48,50 Motoren Darmſt. 9650 65,0 41.— 67,80 152.7 135,5 175,5 79.— 101,7 80,25 Dt. Eiſenhandel 82,.——.— Dt, Erdöl.... 184.5—— D. Golbeu. S. Anſt 210,0 210,0 Dt, Linoleum 316,7—.— Dresd⸗Schnellpr 119,0 118,5 Dürkoppwerk St 40,— 40, Dülffid-Rat. Dürr 55.—57.— Dytkerh.& Widm.—.——.— Eiſen Kaiſersl. 12715 Elektr. Licht u. d 2878 2870 Elektr. 9 172,0 Emag Frankf. 4. Small t. Ullrich 2,50 ee 76.— 7 linger Maſch Ektling. Spian., 225,0 228,0 aber, Joh. Blei 3750 aber& Schleich. 118,5 r Gebr. Pirm 81.50 „G. Farben. 251,2 9%„ Bonds 1 136,5 etter 80,50 aum. eltenchu 888 Crauspori⸗Aktien. Schantungbahn.10 6,15 A0 3 178.6 1740 Allg. Lok. u. Str. 184,0 184,0 Süd, Eiſenbahn 121,7 121,7 Baltimore Ohio— apag 130,5 180, „ Silbdamerika 184,01 anſa Dichiff 184.0 orbd. Lloyd. 147,0 Verein Elbeſchiff. 59,25 2 388888 -e 8 4% Türk. Ad, Anl. 9,20 4%„Bagd.⸗Eiſel 12.451 4%„ n 117.89 4%„ unif. Anl. 16,10 Induftrie⸗ Aktien. 2 Banlt⸗Alekien. I — Bergmann Elekt. 204,5 50 Bremer Wolle 221,0 5 Deſſguer G. 3 Diſch.⸗Atlant⸗. 18751 Ammenbdf. Pap. 204,7 A 0. ellſt⸗ Aug sl. 3k Masch. 58,65 Balcke Maſchin. 114,5 e 19,25 J. P. Bemberg 475,0 Berl.⸗Gub, Hut 839,5 Berl. Karls. Ind.—.— Berliner Maſchb. 92,50 Draunk. u. Brikett 178,0 0 Oelf. 7. Bremer Vulkan 188,0 Brown, Bov.&, 1537 Buderus Eiſenw. 91,50 Chem. den. 119,0 Chem. gel 5 85 Concord. Spinn. 111,0 Daimler d„ 1 7 e „ Gußſtahl. 88,15 Deutſchestabelw. 89,18 Aisch. Sue Itſche. Steinzg.—.— Deutſche Wollw. 48.— Dtſch. Eiſenhdl. 79,80 Deulſche Jinol. 815,0 Dresb. Schnellpr. 118,2 Dürener Metall 226,5 e 40,25 Donamit Truſt 115,7 Elektr. WN 173,0 Elktr, Licht u. Emallle Ulrich 14,65 . 73,25 aber Bletſtift 89 80 ahlb. Biſt& Ko. 110 „. Farben 2507 Bo. 6% Bonds 28—.— eldmüßle Pap. 288,0 elten& Guill. 147,0 rankfurter Gas—,— „Friſter 99, Saggenau W. U. 21 Gebhard Textil 115,5 Genſchow& Co. 92,80 [Germ. Portl.⸗Z. 190,5 4 zerresheime eſ. f. elkt. r. Goes as 1327 269,0 4% Zollobl. 1911 12.2 „400 ⸗Fr.⸗Los 18,25 %% Anat⸗Ser.] 30, 75 56.— Gebe, Graßm ehardt 281,0 0 chmidt Th. 97.— Gritzner Moſch., 12¹.2 aun 84, ſchrot 21,7522 alles waggonfrei Man uh Weizenbrotmehl ſüdd. 2626,25, 97 d) 7578, e) 78—74. 4 W. 15—22; Läufer 250. langſam geräumt; Schweine ruhig, mittelmäßig. enk. 79, 79 em. Albert 77.— 77 28702877 w. Berkwerk 214,0 757 Mix& Geneſt 110,0 Gelſenk. Bergw. 122,0 122,0 Mannheimer Probudten zrſe vom W. Okt. Tenbenz am heutigen Getreidemarkt war ſehr ruhig. weizen wurden angeboten:(alles eif Mannheim in hfl.:; Maut toba 2 zu 13,85; 8 12,70% 4 12,30; Auſtral 1 5 nl. Roggen 29,25—28,50; ausl. Roggen 28; knl. Hafer Hafer 23,50; tnl. Braugerſte 2697,75; Futtergerſte 20—215 Bezugſchein 22—29,25; Biertreber 10,5020; Rapskuchen 19,75; Soya⸗ eim; Weizenmehl ſüdd. 34,25; 12,00;(abes in R.): oggenmehl 165 * Viehmarkt in Mannheim vom 25. Oktober 1928. Amtlich 24 Oktober 25. Oktober e Diskont in-⸗M für G. LB. G. L. G. M. ſäte% Holland... 100 Gulden 168,08 168,42 168,07 168,41 J 168,48 4,5 Athen. 100 Drachmen 5,425 435 5,425] 5,435] 5,445] 10 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,39] 58,27 58,8 59,355 45,5 Danzig. 100 Gulden 81,8[81,32 81,40 81.5585 80 Helſingfors.„„ 100 finnl. M. 10,567 19.547] 10,567 10,512 6,5 Italien„ 100 Lire 22,01 21,965] 22.005] 22,025 38,5 Südſlawien„ 100 Dinar 77879 7,855 7,8790 7858 7 Kopenhagen„ 112,02 111.78 J 112,00 112,06 5 Liſſabon„„„„ 100 Eskubo 19,62 18,93] 18,97 17,48 8 Oslo„V 100 fronen 197 111,74 111,96 111,4 5,5 Paris„ 100 Franken 18,415] 16,375 16,415 16,445 8 Prag„ Kronen 12,448] 12,428] 12,448] 12,88 55 Schweiz„„„„„ 100 Franken 80,82 67 80,83 80,815] 3,5 Sofia„„„ 100 Leva 3,037] 3,031] 3,037] 3,017] 10 Spanien 100 Peſeten 67,81 67,51 67,65 69,57 5 Stockholm. 100 Kronen 112,25 112,04 112.26 112,05 4755 Wien. 100 Schilling 59,08 58,965 59,085 58,79 615 Dudapeſt 100 ßengb= 12 500 Ker. 78,17 7805 78,19 72,88 6 Buenos⸗A tires 1 Peſ. 17768] 1,764] 1,768] 1,786 10 Canada.„ 1 Canad. Dollar 4,200 4, 1925] 4,2005] 4,176 Nate den.971] 1,990] 1,9944 1,986 5,5 alro...„„ 1 bappt. Pfd. 20,805 20,855 20,895 2091— Konſtantinopel.„„ 1 türk. Pfd. 2,111].115] 2,119] 2,180] 10 London„„ 1 fd. 20,876] 20,334] 20,874] 20,893 455 New Hork..„„„1 Hollar 4,2010 4 1980 42010 41780 5 Rio de Janeiro.„„ 1 Milreis 0,503 0,501 0,503 0,508 Uruguay.. 1 Gold Peſ. 4,264 1 4,256 l 4, 264] 4,821 (Eigenbericht), Die Von Ausland⸗ Kanſas Gulf 12,00; Weizen 24,25 ink. 23,25 23,75) ausl. Mais auf 60—70proz. 80,5032, Watzenklele feine 14; Roggenkleie 14,75 badiſche Zufuhr ins⸗ Im einzelnen e und erlöſt für icht in 14: 57 Kälber, 10 Schafe, b) 4245. 482 Ferkel und Läufer, 1 Biege. Grün wilfinger 1070 Gruſchwigz Textil 88. Hackethal Draht 9750 Halleſche Maſch. 110,0 hammer, Spin. 1877 ann. M. Egeſt. 42, .⸗Wien Gum 85,— arkort Bergwk. arpener Bergb. 182,7 artm. Maſchin. 18,.— 1 edwigshütte, 92,25 ilperk Maſch. 92,50 inbrichs&Auff. 104.0 leſch Kupfer 130,0 irſchberg Leder 108,5 veſch Elſen 125,5 ohenlohewerke 67 hl. Holzmann 130,0 orchwerke 109,2 18 Bergbau 28,0 „Jüdel& Co 1130 115,0 Gebt. Junghans 68,15—.— Kahla Porzellan 127,5 Kaliw. Aſchersl. 279.0 Klöcnerwerke. 109.2 C. H. Knorr. 146,7 Kolm.& FJourd. 78, Gebr. Körting 75,15 Krauß Cie, Vol. 52. Kronprinz Met, 110.0 . Koffbäuſ.⸗ Hütte 51, 7 vahmeyer& Co. 162,0 Laurahlütte 9, Lindes Eis. 174,5 0 Carl Hindſtröm 820,5 Lingel Schuhfab. 62,.— L. Loewe& Ca. 245,5 C. Lorenz. 128,0 Ludenſchetd Met. 94,— 47] Magirus.⸗G. 40. Mafinesmann 123,0 Mansfelder Akt. 114,5 Markt⸗ u. Rühlh. 149,5 149,0 25 Maximil. Hütte—.— 1 Mech. Web. Ein d 224,5 1] Mez Söhne 61, Miag⸗Mühlen 186,5 S 881 2 —— 2585 28 885 2 * ren 288 881 2 88 2 82,50 Motoren Deuß 68,80 8 - Müblbeim Bera 106.5 Neckarſulm. ſehrz 90,80 Rückforth. Ferd. 9125 — Weſtereg. Alkal. 280.0 7274; c) 64687 d) 38 147 Schweine, c) bis 4 W—14 iter Marktverlauf: Kälber ruhig, Ueberſtand; Ferkel und Läufer 24 Rhein. Chamotte 5d 50 mie e 1552 155,5 Rhel. Maſch. Led. Mheinſtahl 4838 Riebeck Montan 138,0 Roſiter Zucker 68, Rütgerswerke 100,0 Sachſenwer!„1870 471⁰⁵ Saen d 1580 583 Scheidemandel Schuberick Salzer 344 Schuckert 5 Co, 204,7 205,1 Schuhfabrik Herz Ben 2209 Siem.& Halske 99 Sinner AG. 4501 Stoehr Kammg. 270 Stocwer Rähm. 37 Stolberger Zink 182,0 Südd. Immöbil. 94. f. 2 ucker 149.5 Teleph. Berliner 85,25 Thoerles Oelfab. 108,0 Tietz, Leonhard 270 Transradi 5 Varziner Papier 185,0 V. B. Irkf. Gummi 86.— Ver. Chem. Charl. 148,0 B. Otſch. Nickelw. 120,5 B. Glanzſt. Elf. 552,0 Y. Stahlwerke 92,9 B. Schußf. Br.& 88.78 Stahl. v. d. Zyp. 188.5 Ver. Ultramarin. 155,01 Vogel 4 81.— Vogtländ. Maſch. 79.— 80.— Volg eck Haeſfner 21802 Wanderer Werke 130,5 WMicking⸗Cement 188,7 Wlesloch Tonw, 110,0 Wiſſener Metall 158,5 Wittener Gußſt. 84,— 54, Wolf. Buckauauu ellſtoff Berein 132,5 ellſtoff Waldhof 278.0 taui Minen 54,85 55,18 Sreiperkehrs⸗Kurſe. Nordd. Wollkäm, 178,5 Oberſchl. E. 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