. 2 Bedeptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Beilagen: Sport und Spiel Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau⸗ oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E66, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/11 Vaſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhoſſtr.6, chwetzingerſtr. 19/207 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beitrag zur neuen Phaſe Deutſchland hat 10 Milliarden geborgt EJ Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem ſehr beachtlichen Aufſatz im„Berliner Tageblatt“ nimmt der Reichsernährungsminiſter Hermann Dietrich Stellung zu der Zuſammenſetzung des Sachverſtändigen⸗Aus⸗ ſchuſſes, die immer mehr zum eigentlichen Zentralproblem in der jetzigen Phaſe der Reparationsfrage wird. Es handelt ſich darum, meint Dietrich, Sachverſtändige zu finden, die in voller Unabhängigkeit auf Grund eigener Kenntniſſe und eigenen Urteils dieſelbe Frage zu beantworten hätten, die ſeinerzeit ſchon das Daweskomitee beantwortet hat, nämlich: „Was kann Deutſchland bezahlen?“ Von der Be⸗ antwortung dieſer Frage allein würde am Ende der Inhalt des künftigen Sachverſtändigenvotums beſtimmt werden.„Die Löſung, fährt Dietrich fort, iſt umſo ſchwieriger als das Sicherheitsventil des Transferſchutzes wegfallen ſoll.“ Dietrich erinnert daran, daß Deutſchland zwiſchen 1924 und heute rund zehn Milliarden Goldmark Auslandskredite aufgenommen hat und daß durch dieſe Anleiheoperationen die wirkliche Sachlage verſchleiert worden iſt. Schließlich reſümiert ſich der Reichsminiſter:„Man wird ohne Uebertreibung ſagen dürfen, daß das wahre Bild der deutſchen Zahlungs möglichkeiten bisher nicht zum Vorſchein gekommen iſt. Gerade deswegen braucht man wirtſchaft⸗ liche Sachkenner, die zu beurteilen vermögen, was künftig Deutſchland, nachdem es mit jenen Krediten ſeine Wirtſchaft zum Teil wieder aufgebaut und aus dieſen Krediten die Reparationsleiſtungen, ſoweit ſie in Geld erfolgten, bezahlt hat, nunmehr ohne Transferſchutz, ohne ſeine Währung zu gefährden und ohne in die Gefahr zu kommen, eines Tags für ſeine Verpflichtungen nicht einſtehen zu können, zahlen kann. Mathematiſch genau wird ſich das nie ſagen laſſen und ein ge⸗ wiſſes Riſiko wird niemand dem deutſchen Volke ganz ab⸗ nehmen. Dieſes Riſtko wird Deutſchland übernehmen können, Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Bas kann Deulſchland bezahlen? Morgen ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Reisen Geſetz und Necht des Reparationsproblems dann, wenn das einzuſetzende Komitee in voller Unabhängig⸗ keit und Selbſtändigkeit und damit auch in voller Verantwor⸗ tung feſtſtellt, was ſeiner Meinung nach der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, insbeſondere nach den Exportmöglichkeiten, die nicht wir, ſondern die anderen beſtimmen, auf die Dauer trans⸗ feriert werden kann.“ Hoeſch bei Streſemann Der deutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, hat auf der Rückreiſe von ſeinem Urlaub nach Paris den deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann in Wiesbaden be⸗ ſucht, um mit ihm außenpolitiſche Fragen zu beſprechen. Er hat ihm dabei einen Bericht über die letzte Kabinettsſitzung zur Reparationsfrage überbracht und mit ihm die Maßnahmen beſprochen, die als Auswirkung der Stellung⸗ nahme des Reichskabinetts auf diplomatiſchem Wege nunmehr in den Hauptſtädten der beteiligten Mächte nunmehr zu unternehmen ſind. Es dürfte ſich hierbei um gleichlautende Anweiſungen handeln, die eine mündliche Unterrichtung der betreffenden Regierungen durch die deutſchen diplomatiſchen Vertreter vorſehen. Dieſe Mitteilungen werden die Vorausſetzungen enthalten, unter denen Deutſchland ſich an den in Genf be⸗ ſchloſſenen Sachverſtändigenberatungen„zur endgültigen und vollſtändigen Regelung der Reparationsfrage“ zu beteiligen bereit iſt. Dieſe Mitteilungen werden aber keine Ein⸗ ladung zu einer Konferenz enthalten, vielmehr über⸗ läßt es Deutſchland den übrigen Mächten, Zeit und Ta⸗ gungsort hierzu zu beſtimmen. Die Benachrichtigung der einzelnen Regierungen wird bis Mitte dieſer Woche beendet ſein. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird durch die deutſche Botſchaft in Wafſhington von den Schritten der deut⸗ ſchen diplomatiſchen Vertreter in den fünf Hauptſtädten unter⸗ richtet werden. Cevering über die Länderkonferenz Reichsiunenminiſter Severing äußerte ſich zu einem Mitglied der„Vorwärts“ ⸗Redaktion über die Ergebniſſe der letzten Reichsreform⸗ Konferenz. Nach Severing läßt ſich nicht leugnen, daß die in den letzten Jahren gepflogenen Erörterungen über die Reichsreform manches Mißverſtänd⸗ nis beſeitigt und die ſtreitenden Gruppen einander näher gebracht haben. Die Strömungen der Parteien ſpiegeln ſich in den Ausſchüſſen der Länderkonferenz nicht wieder, aber die Arbeiten der Länderkonferenz und ihrer Organe, die Materialſammlung ihrer Berichterſtattung haben Die Unhaltbarkeit des jetzigen Zuſtandes ſo überzeugend nachgewieſen, daß ſie auf die Oeffentlichkeit und auf die politiſchen Parteien nicht ohne Einfluß bleiben werden und dieſe Wirkung kann nur in einer Ausdehnung und Stärkung der Front der Freunde des Einheits⸗ ſtaates beſtehen. Andererſeits iſt es verfrüht, von den Arbeiten des eingeſetzten Unterausſchuſſes ſchon fertige Vor⸗ ſchläge zur Durchführung der Reichsreform zu erwarten. Trotz der verſöhnlichen Verhandlungsformen, die die letzte Konferenz auszeichneten, ſind die ſachlichen Gegen ⸗ ſätze noch ſehr groß. Es darf auch nicht verſchwiegen werden, daß gewiſſe Preſtige⸗Fragen noch immer eine Rolle ſpielen. Die Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe etwa zur Hälfte aus Vertretern des Reiches und zur Hälfte aus Ländervertretern läßt einſtweilen nur unzulängliche Kom⸗ promißvorſchläge, beſtenfalls eine ideelle Vereinbarung, aber noch keine materielle Uebereinſtimmung erhoffen. Severing iſt überzeugt, daß neben den Arbeiten der Un⸗ terausſchüſſe die nächſten zwei Jahre deutſcher Finanzenlehre und die Vorbereitungen zum endgültigen Finanzaus⸗ gleich uns ein gut Stück auf dem Wege einer wirklichen Reform vorwärtstreiben werden. Die größte Schwierigkeit liegt nach ſeiner Auffaſſung darin, im Norden Deutſchlands den neuen Typ der Länder zu finden, die Preußen ablöſen ſollen. Preußen könne unmöglich ſeiner Zerſchlagung zu⸗ ſtimmen, ohne Garantien zu haben, daß die neuen Länder oder das Reich die bisherigen feſteren Bande, die nicht nur Preußen, ſondern auch das Reich zuſammengehalten haben, ungeſchmälert beſtehen bleiben. Preußen aber kann auch in keine Löſung einſtimmen, die darauf hinausläuft, im Süden alles beim Alten zu laſſen und nur aus den preußiſchen Pro⸗ vinzen Reichsländer zu machen. Wenn Preußen ſeine Macht⸗ mittel aufgibt, die heute in ſeiner Zentraliſation liegen, kann das nur auf dem Wege der Uebertragung auf das Reich ge⸗ ſchehen. Selbſt wenn man davon ausgeht, daß Geſchichte und geographiſche Lage der ſüddeutſchen Länder eine gewiſſe Dif⸗ ſerenzierung geſtatten, ſo muß grundſätzlich daran feſtgehal⸗ ten werden, daß von der neuen Verteilung der Zuſtändig⸗ keiten auch die ſüddeutſchen Länder nicht ausgenommen werden. 4 1 Konferenz der Länderfinanzminiſter Unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters beginnt heute(Montag) in Berlin eine Konferenz der Finanzminiſter der Länder, die ſich mit dem Steuervereinheit⸗ lichungsgeſetz beſchäftigen wird. Von mehreren Ländern iſt bekanntlich gegen dieſes Geſetz Einwand erhoben worden, da es verfaſſungsändernden Charakter habe. Es lege nicht nur Richtlinien gemäß der Reichsverfaſſung feſt, ſondern be⸗ ſtimme auch im einzelnen über die Höhe der von den Län⸗ dern zu erhebenden Steuern. Die Behebung dieſer Bedenken wird Aufgabe der Konferenz der Finanzminiſter ſein, wobei das Reich in möglichſt weitem Umfange den Bedenken der Länder entgegenkommen will. Immerhin darf nicht vergeſſen werden, daß das im Intereſſe der Wirtſchaft ſehr wichtige Steuervereinheitlichungsgeſetz gewiſſermaßen eine Vorbedin⸗ gung des noch jetzt in Kraft befindlichen Reichsfinanzaus⸗ gleiches geweſen iſt. Richtigſtellung von Tendenzmeldͤungen Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der „Sozialdemokratiſche Preſſedienſt“ hatte mitge⸗ teilt, daß die Beſatzungsbehörden die Räumung der zwe i⸗ ten Zone vorbereiten. Nach Erkundigungen, die von Berliner zuſtändiger Stelle beim Reichskommiſſar für die be⸗ ſetzten Gebiete in Koblenz angeſtellt wurden, trifft das jedoch nicht zu. Es wird auf die Erklärung des Führers der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungstruppen, Tirard, verwieſen, der angekün⸗ digt hat, wenn die Beſatzungsbehörden irgend welche Schritte in dieſer Richtung planten, mit den deutſchen Behörden in Fühlung zu treten. Eine ſolche Fühlungnahme hat jedoch bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ſtattgefunden. 3 Nach einer Meldung des„Vorwärts“, ſoll die Gatt tn des früheren Kaiſers von der Reichsbahn einen Salon⸗ wagen zur Verfügung geſtellt bekommen haben und auf dem Hauptbahnhof in Halle ſollen ihretwegen die Fürſten⸗ zimmer neu hergerichtet worden ſein. Wie nunmehr die Reichsbahn erklären läßt, trifft das nicht zu. Der Ver⸗ waltung des Hauptbahnhoſes in Halle iſt weder etwas von einer Ankunft, noch von der Abfahrt der Gattin des früheren Kaiſers bekannt. Aus dieſem Grunde ſei es auch unmöglich, daß man ihr einen Salonwagen zur Verfügung geſtellt habe und die Fürſtenzimmer ihretwegen hergerichtet haben ſoll. Das Möblement der Fürſtenzimmer iſt allerdings Anfang dieſes Jahres einer Auffriſchung unterzogen worden, die ins⸗ geſamt 700 Mark gekoſtet hat. Das geſchah aber zu ganz an⸗ deren Zwecken, denn die Räume dienen jetzt dienſtlichen Be⸗ ſprechungen. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 5 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40„M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtstand iſt Mannheim. Briefe der Mutter Wilhelms II. (Von unſerem Londoner Korreſpondenten) b London, Ende Oktober. An dem Tage, an dem Kaiſer Friedrich ſeinem furchtbaren Leiden erlag, umgab eine Abteilung Soldaten und Geheim⸗ polizei das Schloß Friedrichshof bei Kronberg. Man veran⸗ ſtaltete eine peinliche Hausſuchung nach privaten Dokumenten des Kaiſers. Nichts wurde gefunden. Die Kaiſerin hat dieſe „Demütigung durch Bismarck“ nie verziehen, und den Ver⸗ dacht, daß ſie die bedeutſamen Tagebücher und Briefſchaften Friedrichs beiſeite geſchafft haben könnte, hat ſie ſtets als Be⸗ weis für die Niedertracht ihres Sohnes und des Bismarck⸗ Kreiſes dargeſtellt.„Man mißtraute ihr, verleumdete, haßte ſie noch ein Vierteljahrhundert über ihren Tod hinaus.“ So ſchreibt Sir Frederick Ponſonby, königlicher Schatullenver⸗ walter in Windſor, der ſveben einen Teil der Briefe der Kai⸗ ſerin veröffentlicht hat,(Bei Macmillan, London, 25 fh.) Und faſt auf der gleichen Seite beginnt Sir Frederick zu erzählen, wie die Tagebücher Kaiſer Friedrichs und ſpäter die Briefe der Kaiſerin nach England kamen. Dieſe Ereigniſſe ſind noch aufſchlußreicher als die Briefe ſelbſt. Der Kronprinz Friedrich lag ſchwer krank in San Remo. Er war, ſo meldet der Bericht, umgeben von Dienern und Beamten, die von Bismarck bezahlt waren. Es wurde er⸗ kannt man beachte das„es“—, daß jeder Verſuch. Dokumente auf normalem Wege fortzubringen, dieſe nur in die Hände des Kanzlers bringen würde. Die Kronprinzeſſin, der der Verſand der Tagebücher ihres Gatten nach England dringend notwendig erſchien, wandte ſich in ihrer Not an einen engliſchen Arzt, Dr. Hovell.„Mehrere Tage lang lagen die drei Bände Tagebücher offen auf dem Tiſch ihres Salons. Eines Nachts erhielt Dr. Hovell einen dringen⸗ den Ruf zu einem Patienten. Er packte ſchnell ſeinen Koffer, eilte durch den Salon der Kronprinzeſſin hinaus und ergriff dabei die Tagebücher. Am nächſten Morgen wurde alles durch⸗ ſucht, und die Polizei verfolgte Dr. Hovell. Der war jedoch direkt nach Berlin gefahren und hatte die Dokumente dem britiſchen Botſchafter übergeben, der ſie mit einem beſondern Kurier nach London ſandete Bedeutend dramatiſcher ſpielte ſich der Verſand der Korre⸗ ſpondenz der Kaiſerin ab, der erſt im Jahre 1901, kurz vor ihrem Tode erfolgte. König Edward war nach Deutſch⸗ land gekommen, um ſeine ſterbende Schweſter noch einmal zu ſehen. Sir Frederick Ponſonby begleitete den König nach Friedrichshof. Eines Abends ließ ihn die Kaiſerin rufen und bat ihn, ihre Privatbriefe mit nach England zu nehmen. Es handelte ſich namentlich um Briefe, die ſie an ihre Mutter, die Königin Victoria, ſowie an andere Mitglieder des eng⸗ liſchen Königshauſes geſchrieben hatte und die man ihr auf ihren Wunſch zur Vorbereitung einer ſpäteren Publikation zurückgeſandt hatte. „Ich werde ſie Ihnen heute nacht um 1 Uhr ſchicken. Nie⸗ mand darf davon erfahren, beſonders Willi nicht!“ Pünktlich um 1 Uhr erſchienen im Zimmer Ponſonbys ſechs Stallknechte die zwei mächtige ſchwarze Kiſten brachten. Er erſchrak. Er hatte an eine kleine Mappe mit Briefen gedacht, die er leicht hätte verbergen können. Wie ſollte er zwei große, auffallende Kiſten hinausſchmuggeln? Er ſchrieb auf die eine„Bücher“, auf die andere„Por⸗ zellan! Vorſicht!“ und ließ ſie, als er aufbrach, ganz offen mit ſeinem andern Gepäck hinaustragen. Während die Kiſten durch die Halle geſchafft wurden, ſtand er wenige Schritte entfernt im Geſpräch mit dem Kaiſer Jahrelang kamen Anfragen aus Berlin, ob ſich nicht Briefe der Kaiſerin in engliſchen Hofarchiven befände. Leider nein, erwiderte Ponſonby jedesmal. Inzwiſchen ſtanden die Kiſten wohlverwahrt in ſeinem Haus in Alt⸗ Windſor, und erſt jetzt, nach 27 Jahren, erſcheint ein Teil der Briefe. Die Kaiſerin hat eine ungeheure Korreſpondenz geführt. Es verging kein Tag, ohne daß ſie an ihre Mutter einen langen Bericht über die privaten und politiſchen Vor⸗ gänge in Deutſchland abſchickte. Der jetzt erſchienene Band umfaßt die Zeit des öſterreichiſchen Krieges, des deutſch⸗ franzöſiſchen Krieges, die Außenpolitik der Jahre 1878 bis 1886, die kurze Regierungszeit Friedrichs III., den Beſuch Wilhelms II. in England im Jahre 1889, den Fall Bismarcks und die Kanzlerſchaft Caprivis. Es heißt, daß Sie Renell Rod d, ein bekannter engliſcher Diplomat, einen anderen Teil der Korreſpondenz für die Publikation vorbereitet: die Briefe der Kaiſerin an König Edward in den letzten Jahren ihres Lebens. Inzwiſchen bietet auch der vorliegende Band genug intereſſantes Material für die Geſchichte der deutſchen Dynaſtie. Die Kaiſerin Friedrich war keine gute Beobachterin. Sie hatte den Erbfehler ihres Volkes, einen völligen Mangel an Einfühlungsfähigkeit. Sie war darin wie ihre Mutter, die 1888 ſchrieb:„Für uns ehrliche, geraden Engländer iſt es ein⸗ fach unmöglich zu verſtehen, wie Bismarck und Wilhelm ein ſolches Doppelſpiel ſpielen können. Gott ſei's gedankt, daß wir Engländer ſind!“ Die temperamentvolle, kluge Kaiſerin urteilte zu ſchnell und zu viel. Jede Vernachläſſigung nahm ſte als tödliche Beleidigung auf. Von ihrem Sohn, von Bismarck, von beinahe jedermann fühlte ſie ſich ſchmachvoll behandelt. Vor allem beklagt ſie ſich wieder und wieder über mangelnde Zärtlichkeit ihres Sohnes. Sie trifft ihn bei einem Gartenfeſt, er begrüßt ſie,—„aber nicht ſo, wie ein Sohn ſeine Mutter begrüßt, die er zwei Monate lang nicht geſehen hat.“ Schon ſchreibt ſie Seiten und Seiten an die Mutter. Wilhelm iſt„grob, unfreundlich und unverſchämt zu mir.“ Ihr Haß gegen Bismarck ſpielt in der Korreſpon⸗ denz eine hervorragende Rolle.„Er iſt ſo ſtarrköpfig,“ klagt ſie,„er läßt ſich keine Kontrolle gefallen, außer vom Kaiſer; 2. Seite. Nr. 508 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe Montag, den 29. Oktober 1928 And er mißtraut ſedem, der ihn nicht bewundert.“ An einer anderen Stelle ſchreibt ſie, ganz im Gegenſatz zu allem, was wir wiſſen::„Bismarck könnte kein willigeres Werkzeug haben als Wilhelm. Er verdreht ihm ganz den Kopf und macht ſeine Eitelkeit, ſeinen Hochmut noch ſchlimmer. Wir Attſſen kun, was wir können, um zu verhindern, daß die sugliſch⸗deutſchen Beziehungen unter der Niedertracht Bis⸗ marcks und der Narrheit meines Sohnes leiden.“ Daß Bis⸗ marck genau wußte, was für ein„Werkzeug“ ſein junger Sbuverain war, kann man in ſeinen Erinnerungen leſen. Vielleicht kann man es der beſorgten Mutter nicht verübeln, Daß ſte, wie viele Mütter, die Fehler ihres Sohnes auf die Verführung durch andere ſchob. Es finden ſich in den Briefen auch viele vernünftige, oft kluge Urteile. Man muß der verbitterten Briefſchreitberin zugute halten, daß ſie während ihrer glücklichen Zeit als Kronßprinzeſſin nicht ür äus perſönlichem Ehrgeiz auf die Zeit gehofft hatte, wo ſie an der Seite Friedrichs das Werk Bismarcks mit libera⸗ lem, humanem Fuhalt erfüllt geſehen hätte. Der Zuſammen⸗ bruch ihrer Hoffnungen wär ja uuch der Zuſammenbrüch Lines anderen und vielleicht glücklicheren Deutſchlands, das Friedrich vor ſich ſah. Das ohnmächtige Wüten gegen den wilhelminiſchen Kurs hat, ſo ſchrill es jetzt aus den Briefen klingen mag, eine gute, achtenswerte Wurzel. Mat känn nicht ſagen, daß ſie den Abgrund ſah, auf den der Weg zu⸗ führte; aber ſie fühlte ihn nahen und hatte manchmal Vi⸗ ſionen, die für alle Streitſucht und Kleinlichkeit entſchädigen. Engliſch franzöſiſches Sonderablommen: „Daily Herald“ beſchäftigt ſich mit ausläudiſchen Preſſe⸗ meldungen über engliſch⸗franzöſiſche Abmachungen zwecks Lieferung von Stahlplatten durch engliſche Firmen für franzöſiſche Kriegsſchiffe und vertritt die Anſicht, daß ein ſolches Abkommen nicht ohne Kenntnis und Zu⸗ ſtimmung der engliſchen Admiralität und des franzöſiſchen Märineminiſteriums getroffen ſein könne. Das Blatt frägt naärh dem Zweck des Abkommens und ob es in Verbindung mit den Marineverhandlungen ſtände oder einen Teil von Abmächungen weiteren Umfangs bilde. 5 Ferner ſeien auch Gerüchte im Umläuf über den Aus⸗ käuſch von Flugzeugen und von Material für den Bau von Flugzeugen. Män müſſs ſich fragen, wäs daran wahr ſei Aitd ob ſolche Vereinbarungen mit dem Flottenkompro⸗ Aiß im Zuſammenhang ſtünden. Jedenfalls bedürfe die Angelegenheit noch weiterer Klürung. Aus dem beſetzten Gebiet 5 Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Von Bevölkerungskreiſen des Trierer Bezirks, die durch die Einguartie rungen bei den letzten Beſatzungs⸗ Ranövern betroffen wurden, iſt vielfach Klage darüber ge⸗ führt worden, daß die Sommerquartiertarife im allgemeinen HKicht ausreichend ſeien. Daraufhin hat das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete, wie wit erfahren, die Weiſung er⸗ gehen laſſen, daß Aufbeſſerungen der Quartiertarife in einer Höhe bis zu 100 Prozent in begründeten Fällen borgenommen werden dürfen. Evangeliſcher Bund zum Konkordat . Das Präſidium des Evangeliſchen Bundes hat zu der gegenwärtigen Könkordatslage in einer Enutſchließung Stel⸗ lung genommen, in der betont wird, daß vor Verhandlungen mit der khmiſch⸗katholiſchen Kirche eine Sicherſtellung der evängeliſchen Kirche zu erfolgen habe. Auch das Landeskirchenamt der evangeliſch⸗lutheriſchen Landeskirche Hannovers hät an das preußiſche Stantsmini⸗ ſterium ein Schreiben gerichtet, das für den Fall eines Konkor⸗ Hates ittit der römiſch⸗kathpliſchen Kirche einen gleichzeitigen 5 mit den evängeliſchen Kirchen Preußens foör⸗ ert. Fünf Jahre deutſche Rundfunkſender. Am heutigen 20. Oktober jährt ſich zum fünften Male der Tag, an dem der erſte deutſche Rundfunkſender im Berliner Vox⸗Haus in Tätigkeit getreten iſt. Ihm waren damals 200 Hörer ange⸗ ſchloſſen. Heute beſtehen in Deutſchland 26 Sender und an drei Millionen Hörer. Die deutſche Radio⸗Fndu⸗ ſtkie heſchäftigt heute Zehntauſende von Arbeitern und hat in ihrer Bedeutung bereits die amekikaniſche erxeicht. Nl „Graf deypelin“ rüſtet zum De. Eckener hat beim Marineamt in Washington um Uebermittlung von Wettervorausſagen für Montag und öſte folgenden Tage nachgeſucht und ferner darum gebeten, ihn auch während der erſten beiden Tage des Fluges dürch Berichte über die Wetterverhältniſſe auf dem Ozean zu unterſtützen. Nach einer Flugdauer von 48 Stunden glaubt Dr. Eckener, die weiteren Wetterberichte bereits durch Ver⸗ bindung mit europäiſchen Wetterſtationen erhalten zu können. In einem Geſpräch mit Preſſevertretern drückte Dr. Eckener ſein Bedauern darüber aus, daß der geplante Flug nach dem mittleren Weſten diesmal nicht habe ſtattfinden können. Er hoffe jedoch, daß es möglich ſein werde, noch vor Eintritt der Schneeperiode mehrere weitere Ozean⸗ flüge auszuführen, und bei ſeinem nächſten Beſuch in den Vereinigten Staaten den geplanten Anterika⸗Rundflug nach⸗ holen zu können. Internationale Luftfahrtkonferenz Die Berliner amerikäniſche Botſchaft teilt mit, daß im Dezember dieſes Jahres ü Waſhington eine internatib⸗ nale Luftfahrtkonferenz abgehalten werde, zu der Regierungs⸗ delegierte ſowie Privatperſonen aller Länder eingeladen wor⸗ 2 3 in der Schweiz Der Verkehr auf der Gotthardbahn unterbrochen Bellinzona, 28. Okt.(Von unſerem Baſeler Vertreter.) Wie vorauszuſehen war, hat die letzte große Regenflut im Teſſin zur Unterbrechung der Gotthardlinie in dem Bergſturzgebiet von Arbedo geführt. Am letzten Sams⸗ tag regnete es im ganzen Teſſin in Strömen, ſo daß überall die Flüſſe angeſchwollen und teilweiſe ſchwere Beſchäbigungen an Straßen und Bahnlinien anrichteten. So ſind die Bahn⸗ thin von Magadind nach Luinv unterbrochen worden. Die bedrohte Gotthardkinie iſt bekanntlich ſeit Tagen militäriſch bewacht. Dieſe Wachtpoſten meldeten am Samstag nachmittag, daß Gefahr für die Bahnlinie beſtehe. Därauf wurden ſofort alle erreichbaren militäriſchen Hilfen aufgeboten und mit allen Mitteln verſucht, die gefährdete Eiſenbahnbrücke zu halten. Aber die Waſſermaſſen nahmen immer noch im Umfange zu und der Malländer Nachtſchnell⸗ zug nach Baſel konnte nur noch unter größter Vorſicht die bereits überſchwemmte Brücke paſſieren. Kaum waren die letzten Wagen des Zuges über die Brücke gerollt, ſo zeigte ſich die Unhaltbarkeit der Situation. Gegen 700 Mann Militär kömpften gegen die Waſſermaſſen. Die Mannſchaft ärbeitete an viellen Stellen bis zur Bruſt im reißenden Waſſer ſtehend an der Errichtung von Dämmen und der Regelüng des Abfluſſes. Die Eiſenhahnlinie ſtand bereits einige Meter unter Waſſer und war auf einer langen Strecke in einem Wildͤbächbett verſchwunden. Nun wandte ſich das Militär der Räumung der gefährdeten Häuſer zu. Bei Sthein⸗ werferbeleuchtung wurde die ganze Nacht über gearbeitet. Die in Gefahr ſtehenden Häuſer wurden vollſtändig geräumt. Die meiſten ſtanden ſchon bis zum erſten Stockwerk in den Fluten, Dann wurde verſucht, die Wildwäſſer durch Dämme aus Sandſäcken von der Ueberflütung des Arbedo äbzuhalten. Der Eiſenbahnverkeht wär kurz vor Mitternacht unterbrochen worden, ſo daß der Baſeler Schnellzug nach Mailand bereits die gefährdete Stelle nicht mehr paſſieren konnte. In Caſtione wurde der Zug angehälten und die Reiſenden mußten mit dem Gepäck, dem Inhalt der Poſtwagen uſw. in herbei⸗ geſchafften Autos umgeladen und auf Umwegen nach Bel⸗ linzong geführt werden. Der Verkehr auf der Gotthärdlinte, der während einiger Tage unterbrochen ſein wird, ſoll durch dieſe Autymobilverbindung zwiſchen Caſtione und Bellinzona aufrecht erhalten werden. ee n 2 l Ruf der Heimat Skizze von Ludwig Hallg⸗Wien Schweren Herzens hatte Oswald Linden von ſeiner Ver⸗ lobten Abſchied genommen, um eine längere Forſchungsreiſe Ruch den Tropen anzutreten. Wie bezaubernd deuchten ihm nach den ſchaurigen Bergwüſten Arabiens und der blauen Unendlichkeit des indiſchen Weltmeeres die palmenbefranſten Geſtade der Smaragdinſel Ceylon. Gleich einem Prinzen im Wunderland ſchweifte er durch lichte Kokoshaine. Verkräumt ſchimmerte eine blau und weiß gekalkte buddhiſtiſche Stupa⸗ locke auf einer Anhöhe, ſilbrige Kraniche ſchwebten im Zick⸗ zuckfluge darüber. Zu Füßen lägen wie bei Robinſons Inſel vorweltliche Fiſcherkanus am Strande. Der einzige altmodiſche Tropengaſthof mit ſeinen Liege⸗ ſtühlen und dem einlullenden Fächeln ſeines Pankas löſte in lattem Behagen alle Haſt und Spannung der Reiſe. Bald lockte den jungen Profeſſor ein Gong nach dem hell er⸗ leuchteten Speiſeſgal, Etwas lümmelhaft zechten hier einige junge Pflauzer. Um ſo vornehmer ſchien ihm die Ruhe eines ungleichen Ehepaares. Sie: eine feine Lady, wie man ſolchen wohl in den Badeorten Altenglands begegnet. Ert ein auf⸗ fallend dunkler Inder in tadelloſem Smoking. Aber welch Wunder an Liebreiz erblühte zwiſchen dieſen Eltern] Nie ſahen die Augen Oswalds etwas Holderes als das lichtbraune Rädchen mit den glatten, rabenſchwarzen Scheiteln, den Gaßzellenaugen und dem geſchmeidigen Körper. Wie gefangen ſchweiften die Blicke des Gelehrten immer wieder zu dieſer Perle Ceylöns hinüber und ſchienen nicht Uhliebſam bemerkt zu werden. In der Halle bot ſich Gelegen⸗ Lit, mit dem Inder ins Geſprüch zu kommen. Trotz feiner zimmetbraunen Singhaleſenfarbe entpuppte er ſich als hoch⸗ gebildeter Rechtsanwalt, der in London ſtudiert hatte, Bald er Oswald freundlich in die Plauderecke zu ſeinen Damen, e die Huldigung des Deutſchen nicht ungern entgegen deun allabendlich zu anregenden Ge⸗ dle dezente de unter 805 unt des land 8 5 9 1 Rlickflug den ſeien. Ihr Ziel ſei, eine Gelegenheit zum Austauſch von Anſichten über Probleme der Vuftfahrt in Handel und Ge⸗ werbe zu bieten. Vor der Konferenz werde vom 1. bis 8. De⸗ zember in Chicago eine Luftfahrt⸗Ausſtellung abgehalten werden. Ein unheilvoller Staffelflug Wie aus Prag berichtet wird, ſtarteten am Freitag fü Af Militärflug zeuge des Egerer Fliegerregiments vom Egerer Flugplatz zu einem Staffelflug nach Prag, Am ſich dort an den Luftmanövern anläßlich der Jubiläumsfeierlich⸗ keiten des 28. Oktober zu beteiligen. Von dieſen 5 Flug⸗ zeugen iſt nur eines an ſeinem Beſtimmungsort gelandet. Eines kehrte nach Eder zurück, das dritte ſtürzte bei Karls⸗ bad ab und geriet in Brand. Der Pilot wurde von herbei⸗ eilenden Leuten aus dem brennenden Flugzeug geborgen. Er iſt ſchwer verletzt; ſein üuſtand iſt ernſt. Das vierte Flugzeug mußte eine Notlandung vornehmen, Wobei der Mo⸗ tor zertrümmert und der Pilot verletzt wurde. Die Nach⸗ förſchungen nach dem fünften Flugzeug ſind bisher ergehnis⸗ los geblieben. Man glaubt, daß es ebenfalls einem Unfall fer gefallen iſt. JV ĩð2] ͥ— Letzte Meldungen Zuſammentritt des preußiſchen Landtages — Berlin, 28. Okt. Die nächſte Plenarfitzung des preußi⸗ ſchen Landtages findet am Montag, den 5. November, um 1 Uhr ſtatt. Lohnkampf in der oſtſächſiſchen Textilinduſtrie — Dresden, 28. Okt. Der Arbeitgeberverband der Tex⸗ tilinbuſtrie Oſtfſachſens hat den Lohntarif der Arbeiter zum 30. November gekündigt, Die Textilinbduſtrie Oſtſachſens be⸗ ſchäftigt insgeſamt 4045 000 Arbeiter. Viet Kinder ermordet — Dombrowa, 28. Okt. In dem Dörfchen Darhſe fand die Witwe Diduſiuk ihre vier Kinder erhängt auf dem Bodenſpeicher vor. Die grauſige Tat wurde von den Schwä⸗ gersleuten der Witwe ausgeführt. Die Täter, zwei Land⸗ wirte, wurden verhaftet. Die Witwe Raditſch unter Anklage geſtellt — Belgrad, 28. Okt. Die Witwe des ermordeten kroa⸗ tiſchen Bauernführers Stephan Raditſch, Maria Raditſch, die ſich bekanntlich mit einer Eingabe an den Völkerbund gewandt hat, wurde wegen gewiſſer Stellen in dieſer Eingabe von dem Miniſter des königlichen Hofes, Jankopitſch, unter Anklage geſtellt, Außerdem wurden gegen ſie, ebenfalls wegen dieſer Eingäbe, drei Preſſeprozeſſe angeſtrengt,. 72 Perſonen von einer Wölfin gebiſſen — Rom, 28. Okt. In der Nähe von Coſenza iſt eine aus dem ealäbreſiſchen Walde von Sila gekommene Wölfin in die Dörfer eingedrungen und hat die Perſonen, die ihr be⸗ gegneten, gebiſſen. Das Erſcheinen der Wölfin verſetzte die Einwohnerſchaft zahlreicher Dörfer in große Erregung, Der Bürgermeiſter von Trenta veranſtalte eine regelrechte Treib⸗ jagd, doch gelang es dem Raubtier nach einem anderen Dorf in der Nähe von Coſenza zu entkommen, wo es von einem Buuer getötet werden konnte. Es wurden im ganzen in den verſchiedenen Ortſchaften 72 Perſonen durch die Biſſe der Wöflin verletzt. Verlehrsunfälle — Berlin, 28. Okt. In der Müllerſtraße ſtieß ein Laſt⸗ kraftwagen mit einem Straßen bahnwagen zuſammen, wobei der Borderperron der Straßenbahn gänzlich eingedrückt würde. 15 Perſonen wurden leicht und fünf ſchwer verletzt, von denen einer geſtorben iſt. Der Führer des Laſtkraft⸗ wagens, der bei dem Zuſammenſtoß ſchwer verletzt wurde, ſoll betrunken geweſen ſein. e 2 2 Tagsüber swald ſeine naturwiſſenſ lichen Ausflüge, etwa zu den buntprächtigen unterſeeiſthen Korallengärten, die ſchon Haeckel ſo anſchaulich beſchrieben. Aber weder deren Geſtaltenfülle noch die Erhabenheit des tropiſchen Urwaldes, deſſen Rieſenſtämme Feſtgewinde von Lianen verknüpfen, konnte das Bild dieſes Mädchens äus⸗ löſchen. So verſäumte deun Oswald kaum, vor Sonnenunter⸗ gang nach Galle zurückzukehren, wo er die beiden Dämen im Ufergarten wie zufällig anzutreffen pflegte. Schüchterne Klagen über die Einförmigkeit und langatmige Stille Galles wagten ſich dann leiſe hervor. Wenn man nur nach Europa könnte! Später lockte der Vollmondſchein ſie auf die einſt unbe⸗ zwinglichen Ringmauern, dem Wogenprall des indiſchen Weltmeeres zu lauſchen. Oswald erzählte den Wathtraum von der Singhaleſenprinzeſſin. Miß Mauds Augen leuchteten kurz in Beglückung auf, dann aher ſeufzte leiſer Vorwurf: Wir ſind engliſch! Auf einem felſigen Eiland drüben ſchüt⸗ kelte der Monſun die Schattenriſſe der Kokospalmen. Da ſcheuchte Gruß eines Inders ſie aus allen Träumen. Haſtig trat er wie aus einem Hinterhalt zur Geſellſchaft; blitzſchnell begreift Oswald, daß jener ältere Rechte auf die Perle Ceylons geltend machen wollte. Man vexrabſchiedete ſich für heute, und der Deutſche ging nachdenklich— diesmal ällein— in das Oriental⸗Hötel, aus dem blechern die Whisky⸗ ſtimmen der Pflanzer hervorſchrillten, von einem halb ge⸗ lähmten Klavier begleitet. Erſt nachher im Flimmern des Mondlichts umgaukelten neue Wunſchbilder des jungen Profeſſors Hangen und Ban⸗ gen. Das könnte bön ſerne— doch horch immer täher! geliebte Weiſe.„Ain hein, aäm Rhein, ba swächſen ünſete Reben. Deutſche Matroſen zogen am Fenſtet vorüber. Allmächtig erwachte der Ruf der Heimat: der Zauber ſudi⸗ ſcher Schönheit war jüh gebrochen. Irmgärds blondes Köpf⸗ aft⸗ 8 Nalionaltheater Mannheim Deutſche Erſtaufführung:„Nebukadnezar“ Oper von Verdi, überſetzt von L. Schottländer (Vorbericht) Ein großer Tag der Mannheimer Opert Verdi, der im⸗ mer mehr für den deutſchen Spielplan bedeutet, kommt mit ſeinem erſten großen Opernerfolg, dem„Nubuceo“, zur Erſt⸗ aufführung äuf einer deutſchen Bühne Der Geſchichte und dem Inhalt des Werkes haben wir iu unſerer Samstag⸗ Mittagausgabe im Rahmen der„Mannheimer Muſtkzeitung“ eine ausführliche Einführung gewidmet. Die Wirkung der Muſtik, die die ganze Urkraft des jungen Maeſtro offenbart, war außerordentlich. Ueber ihre eigentliche Bedeutung, die zeigt, daß wir es hier gar nicht nur mit einer großen Oper, vielmehr mit einer Art ſzeniſchem Oratorium von dra ma⸗ tiſcher Leuchtkraft zu tun haben, ſoll noch geſprochen werden. Zugleich über die glanzvolle Aufführung, deren Verdienſte ſich auf die Soliſten, die Damen Bindernagel und Schlüter, die Herren de Vries(Titelrolle), Tappolet, Haller, Berghaus auf der einen, den von Werner Göß⸗ ling hervorragend einſtudierten Chor mit dem von Ort h⸗ maämn ſchmiſſig gelefteten Orcheſter auf der andern Seite verteilten. Bühnenbilder und Regie der Doktores Löffler und Hein hatten für eine ſtimmungsvolle Jufzeltierung Sorge getragen. Der Beifall war ſchon nach dem erſten Akt überaus ſtark und ſteigerte ſich am Schluß zu einer Huldi⸗ gung, die nicht zuletzt dem Werke ſelbſt galt. K. Kapellmeister Werner Gößling vom Nakionalthegter, der bewährte Chordireftor unſerer Oßer, wurde unter außer⸗ ordentlich günſtigen Bedingungen an dus Kölner Opern⸗ hats(Intendant Prof, Hofmüller) verpflichtet; er verläßt Mannheim bereits mit Ablauf dieſer Spielzeit, was im Hin⸗ blick auf die äußerſt erfolgreiche Tätigkeit des feinſtunigen Muſikers ſehr zu bedauern iſt. Der Männerchor des Lehrergeſangypereins läßt mit ihm einen jungen, hoffnungsvollen Leiter ziehen. In ſeinem neuen Wikkungs⸗ kreis wird Gößling außer der Chordirektiön vor allem am Opernpukt erſcheinen an dem er duch in Mannheim bereits einge Reihe ſchöner Erfolge aufzuweiſen hat. Wir wünſchen dem hochkultivierten Muſtker alles Gute für feinen wefteren Aufſtieg.. . . 85 3. Sekte. Nr. 503 1 Zum erſten Male ward heuer die Bevblkerung der Stadt 1 n Mannheim zu einer gemeinſamen, eindrucksvollen Toten⸗ a gedenkfeter aufgerufen. Und Hunderte leiſteten dieſem Rufe Folge. Unabläſſig wallte eine große Menſchenmenge Hinaus zum Friedhof. Schon lange Zeit vor Beginn der Feier waren die Zugänge zum Friedhof ſtark beſetzt. Dicht gedrängt ſtanden die Zuſchauer hinter der Sperrkette der Schuppo. 5 Einen tiefen Eindruck machten die Gräber des Helden⸗ friedhofes in ihrem einheitlichen Schmuck. Nicht weit ent⸗ fernt von den Stufen, die zum Ehrendenkmal der Gefallenen emporführen, waren zwei mächtige, mit ſchwarzem Flor ver⸗ 4 ſehene Strebepfeiler errichtet. Sie hatten ihren Ab⸗ 1 ſchluß in einem vergoldeten Kreuze. Zwiſchen den beiden b Trauerſäulen befanden ſich die Ehrenſitzplätze für die Schwer⸗ kriegsbeſchädigten. In der Mitte der Vorplatzes des Denk⸗ mals war die ebenfalls in ſchwarzen Flor gehüllte Redner⸗ tribüne aufgeſtellt. Ein Mikrophon bewirkte, daß die Ge⸗ dächtnisrede überall gut gehört werden konnte. Kurz vor halb 12 Uhr zog das Reichsbanner Schwarz⸗ Rot⸗Gold unter den dumpfen Klängen ihres Trommler⸗ und Pfeiferchores, das Lied vom guten Kameraden ſpielend, in den Friedhof ein. Es folgte der Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ gauverband, bei deſſen Einmarſch die Muſikkapelle der Freiw. Feuerwehr die ſtimmungsvollen Weiſen des Chopin⸗ ſchen Trauermarſches ſpielte. Die große Schar der An⸗ gehörigen des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegs⸗ teilnehmer und Kriegshinterbliebenen traf als letzte For⸗ mation ein. Inzwiſchen hatten ſich auch die Vertreter der ſtaatlichen And ſtädliſchen Behörden eingefunden. Anweſend waren u. a. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Bürgermeiſter Dr. 4 Walli, Landrat Dr. Guth⸗ Bender, Landgerichtspräſi⸗ 1 dent Schlimm, Oberſtaatsanwalt Mickel u. a. m. Das 1 Hornquartett des Nationaltheater⸗Orcheſters leitete mit dem „Sanktus“ von Schubert die Feier ein. Bittend und flehend erklang die erhabene Kompoſition. Eine weihevolle Stim⸗ mung, die Raum und Zeit vergeſſen ließ, ergriff die An⸗ weſenden. Schulrat Gerweck hielt die inhaltsreiche „ 5 Gedächtuisrede, in der er u. a. ausführte: Schon hat die Zeit, die alle ſchweren . Wunden zudeckt, ein Jahrzehnt auf die Erſchütterungen gelegt, . mit denen der Weltkrieg über die Menſchheit dahingebrauſt iſt,— die raſche Zeit unſerer Tage, die uns ſo ſchnell von allem Vergangenen losreißt, die alle Kraft des Empfindens mur dem Heute und Morgen entgegenwirft. Unſere Toten mur rufen uns immer wieder an ihren Gräbern zuſammen, a uns klar zu werden über den Sinn des Schickſals, das wie ein 4 ſchweres Wetter über uns gekommen war. Wir ſehen den 1 großen Krieg heute als einen Irrtum der abendländiſchen Völker, der die Freude und Freiheit des Friedens mit ſeinem Wahn und Haß vertrieb, der die Geſittung erſchütterte und das Los der Völker erſchwerte, und uns graut ob des Leids, das in den Herzen der Millionen lag, als die Völker der Welt vier Jahre lang auf Tod und Leben miteinander rangen. Es war das harte Schickſal der Männer und Jünglinge, der Frauen und Kinder von 1914, in dieſen Krieg zu müſſen, der aus einer tauſendfältigen Verflochtenheit der Umſtände in der 3 wurde. Die Kämpfer zogen hinaus mit dem Gefühle, unent⸗ 1 rinnbar im Banne eines blindwaltenden Schickſals zu ſtehen. 1 Und da geſchah das Gewaltige! Das 1 Sichtbarwerden einer inneren Kraft unſeres Volkes, 4 vor der wir ſtaunend ſtehen, denn nicht berſerkerhaftes Unge⸗ 3 ſtüm war es, das unſere Fahnen weit in Feindesland trug, an eine ſeeliſche, geiſtige Kraft! Nur der begreift ſie ganz, der ſelbſt inmitten des Völkerringens ſtand. In jenen bangen Stunden, in denen wir vor uns das ganze Grauen der krie⸗ geriſchen Erlebniſſe ſahen, in denen wir in wirklicher Not mit uns kämpfen und innerlich bereit wurden, das Leben opfernd 5 hinzugeben für die Idee des Volks und Vaterlandes, in jenen 3 bangen Stunden, in denen wir uns ſelbſt über das Leben ö hinaufhoben und alle Werte der Welt zu verlaſſen bereit waren, in jenen Stunden, in denen wir uns nicht mehr fürch⸗ teten vor den Leiden des Krieges, waren wir teilhaftig an der ſtillen, ganz ſchweigſamen Größe des Heldentums unſeres Volkes. Und wir wußten, wie mit uns die vielen ſchaffenden n Vergangenheit geboren und durch einen Funken ausgelöſt dem alle Uebermacht der Feinde zuſchanden wurde, es war 2 Hände der Heimat, die ſorgenden Herzen der Alten und die bangenden Gemüter der Kinder einig waren in der Hingabe für dieſe eine Idee. War auch das Ziel des Krieges ein vom Schickſal auferlegter Irrtum, die innere Haltung des Volkes war ſchlicht und groß. Wir gedenken eurer, ihr Toten des Krieges mit dem ganzen Ernſte unſerer Ehrfurcht, mit dem vollen Schmerze unſerer Trennung und dem blutenden Herzen unſerer Liebe. In tiefer Verbundenheit rufen wir euren opferbereiten Geiſt vor die Front des Lebens, daß er uns helfe, uns ſelbſt zu beſiegen und uns befähige, das Werk des Lebens zu vollbringen. Heute, da wir in das Dunkel eurer Gräber blicken und euren Geiſt zur Hilfe rufen, weiſt ihr uns hin auf das Ziel, dem euer Opfer galt. Wie ſchwach fühlen wir uns heute als Volk. Und doch! Viel mehr als die Laſten des verlorenen Krieges bedrücken uns die Laſten der Zwietracht und Zweifel, der Selbſtſucht. Nicht nur die Schätze des Geldes fehlen uns, vielmehr noch die Schätze der Menſchenliebe, des Dienens und Helfens. Und im Taumel ſinnloſen Genuſſes erſtickt viele Freude. Haben wir ſo raſch vergeſſen, wie gewaltig groß die Leiſtung unſeres Volkes ſein kann, wenn es eine Einheit, ein Mut, ein Glaube iſt? Vor den Gräbern der Gefallenen muß uns dieſer große Glaube und Mut zu unſerem Volke und unſerem Staate wieder wachſen. Groß iſt die Aufgabe! Nur ein Volk und Staat mit Selbſtachtung und Würde, innerer Freiheit und Geſittung kann die Führung zu ſolchem Ziel ergreifen. Wir wiſſen es, daß unſere gefallenen Brüder ihr Opfer nur um ewig gültige Ziele gebracht haben möchten. So rufen die toten Kameraden, zu deren Gedächtnis wir uns hier verſammelt haben, unſerm Volke in die Exinnerung die eigne ſtarke Kraft der Selbſtentfaltung und das weite, hohe Ziel des Friedens. Sodann legte Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich am Denkmal der Gefallenen einen mächtigen Lor beer⸗ kranz mit den Worten nieder:„Die Stadt Manuheim widmet dieſen Kranz ihren gefallenen Mitbürgern; wir wollen in dieſer Stunde unſeren Toten ein ſtilles Gedenken weihen!“ Feierliches Schweigen folgte dieſen Worten. Den Abſchluß der erhebenden Feier bildete wiederum das Lied vom„guten Kameraden“, wundervoll geblaſen von dem Horn⸗ Quartett des Nationaltheaterorcheſters. Darauf ordueten ſich die Teilnehmer an der Feier zum Rückmarſch in die Stadt. Aber nicht vergeſſen ſei das ſtumme und doch vielſagende Denkmal deutſchen Heldentums, das uns mahnt zur Verſöh⸗ nung; oder iſt es wahr, daß nur„der Tod verſöhnt“? Nach der gemeinſamen Gefallenenehrung auf dem Helden⸗ friedhof zog unter den Klängen der Muſikkapelle der Freiw. Feuerwehr der Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverband zum Obe⸗ lis k in der Nähe der Colliniſtraße, der dem Andenken der gefallenen Helden des 110. Grenadierregiments ge⸗ widmet iſt. Als die Weiſen des„Gebetes“ verhallt waren, hielt Major a. D. Direktor Hieronymi eine kurze Anſprache. Anſchließend folgten Kranzniederlegungen von verſchiedenen militäriſchen Verbänden. 25 Städtiſche Nachrichten Nichtöffentliche Bürgerausſchußſitzung vom 26. Oktober 1928 In nichtöffentlicher Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 26. Oktober 1928 wurde die eräußerung einer Reihe von Grundſtücken behandelt und den hierüber gefaßten Be⸗ ſchlüſſen des Stadtrates zugeſtimmt. Hiernach werden für Wohnungsbauzwecke verkauft: In der Oſtſtadt ein Bauplatz und in Feudenheim fünf Baupl ä tz e. Außerdem wurde einer Geländeveräußerung auf der Gemarkung Lampertheim und einigen Geländever⸗ ſchiebungen kleineren Umfangs zur Verbeſſerung der Grenzverhältniſſe in Käfertal und Feuden⸗ heim zugeſtimmt. N — herrſchte geſtern erfreulicherw die Herbſtfärbung in Wald u. Je tet. Viele Bäume haben ſchon ihren grünen Blätterſchmuck verloren, währen 5 haben, die beim geringſten W nach und Aufräumungs ſchiedenartig blühenden Chryſant vergeßliche Wort geprägt: Mannheim hat ſie nicht vergeſſen, das bewies die am Vor⸗ mittag abgehaltene groß friedhof, über die wir an anderer Maſſenbeſuch, der in den Nachmittags 2 Bezirks wurde Nachkirchweih gefeiert. N Vom geſtrigen Sonntag Während der letzte Sonntag nahezu ganz verregnet war, eiſe milde und trockene Witte⸗ die Natur ließ erkennen, daß ld immer raſcher voranſchrei⸗ rung. Ein Spaziergang in 18 andere nur noch gelbe und welke Blätter indſtoß durch die Luft wirbeln farbenprächtiges Bild der 5 und herunterfallen. Es iſt ein ſterbenden Natur. Die meiſten Spaziergänger lenkten geſtern ihre Schritte dem Friedhof, der durch die Inſtandſetzungs⸗ arbeiten der letzten Wochen einen gepfleg⸗ ten Eindruck macht und infolge des Blütenmeeres der ver⸗ hemen einem mächtig großen Insbeſondere gewährte der Helden⸗ Blumengarten glich. 1 d herrlichen Chryſanthemen⸗ friedhof mit ſeinem reichen un. ſchmuck einen unvergleichlichen Anblick. Auch das Gefalle⸗ nen⸗Denkmal hatte eine ſinnige Trauerausſchmückung erfah⸗ ren. Theodor Körner hatte in ſeinem Aufruf 1813 das un⸗ „Vergiß die treuen Toten nicht!“ e Totengedenkfeier auf dem Helden⸗ Stelle berichten, und der ſtunden eingeſetzt hatte und bis zum Abend ununterbrochen anhielt. Die elektriſche Straßenbahn hatte verſtärkten Be⸗ trieb nach dem Friedhof eingelegt. Generaldirektor Löwit und Baurat Frenz inſpizierten in den Nachmittagsſtunden wiederholt die Friedhofſtrecke und ſorgten für einen reibungs⸗ loſen An⸗ und Abtransport der Maſſen. 8 Der Himmel war nahezu den ganzen Tag über mit regen⸗ grauen Wolken bedeckt. Nur in den Nachmittagsſtunden hellte es ſich für wenige Augenblicke etwas auf, aber die erwärmende Sonne, die man ſo ſehr vermißte, wollte ſich nicht einſtellen. Andrerſeits aber war die Witterung zu größeren Touren und Wanderungen in die nähere und weitere Umgebung außer⸗ ordentlich günſtig. In verſchiedenen Orten des Mannheimer Die ſportlichen Veranſtaltungen wieſen ebenfalls einen ſtarken Beſuch auf. Als die Dämmerung hereinbrach und die Ausflügler wieder heimkehrten, war im Zentrum der Stadt recht lebhafter Ver⸗ kehr. Die Berufsfeuerwehr wurde nachmittags nach einem Hauſe in U gerufen, wo ein Zimmer band ausgebro⸗ chen war. Die Polizei mußte zweimal bei Meſſer⸗ ſtechereien einſchreiten. Der Bahnverkehr von und nach der Stadt war am Vor⸗ und am Nachmittag ſchwach. ch. * 9 8 * Beſtrafter Tierquäler. Von einem Hund in die Hand gebiſſen wurde geſtern nachmittag vor P 4 ein Betrunkener, der mit einem Lattenſtück er bar⸗⸗- mungslos auf das Tier einſchlug. Die Hand des Rohlings wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß der Mann ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte.„ 0 Verkehrsunfälle in Mannheim 0 Ein Mädchen überfahren. Von einem Lieferwagen einer hieſigen Brotfabrik iſt am Samstag abend ein 16jähri⸗ ges Mädchen aus der Hayoͤnſtraße, die mit ihrem Rad aus dem Suezkanal herauffuhr, überfahren worden. Das Mädchen iſt nach Zeugenausſagen, als es den aus der Otto⸗Kellerſtraße herkommenden Wagen bemerkte, recht u n⸗ ſicher gefahren. Von der nahegelegenen Wohnung eines Arztes wurde ſie ins Städt. Krankenhaus überführt. Sie hat außer einem ſchweren Nervenſchock Verletzungen an der Oberlippe und Hautabſchürfungen am ganzen Körper i davongetragen. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. 585 * Kleine Kinder als Verkehrshindernis. Ein dreijähriger Junge und ein fünfjähriges Mädchen. die geſtern mittag im Kaiſerring den Fahrdamm ohne Begleitung über ⸗ querten, blieben mitten auf der Straße ſtehen, da es dem Jungen anſcheinend nicht mehr behagte, weiter du gehen. Infolgedeſſen mußte ein ſehr ſchnell fahrender Motor ra d⸗ fahrer aus Heidelberg bremſen, er ſprang vom Rade und erlitt einen rechten Oberknöchelbruch. Ein Privat⸗ auto auf Worms und ein hieſiges Auto waren zum halten gezwungen,. «„ Beinbruch eines Kindes. Ein fünf Jahre alter Knabe, der geſtern beim Ueberſchreiten der Waldhofſtraße von einem Rabfahrer angefahren wurde, brach ſich den linken Unterſchenkel. Das verunglückte Kind wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. ö 45 Wie Amundſen ſtarb Die Meinung des Kraſſinfliegers Tſchuchnomwski Wie ſtarb Amundſen? Die maßgebendſte Meinung dar⸗ über iſt ohne jeden Zweifel die Anſicht des Kraſſinfliegers Tſchuchnowſki. Dieſer Mann, der in heldenhafteſter Weiſe ſämtliche Hinterbliebenen der Italia⸗Kataſtrophe rettete, hat folgende Theorie über den Tod Amundſens aufgeſtellt. Er ſagt darüber wörtlich:„Jetzt, nachdem der Benzinbehälter der „Latham“ aufgefunden wurde, bin ich der Anſicht, daß die „Latham“⸗Beſatzung nicht mehr am Leben iſt. Mehr noch: man kann jetzt ſogar mit Beſtimmtheit ſagen, wie die Kataſtrophe vor ſich ging. Das Flugzeug Amundſens iſt nicht durch Betriebsſtoff⸗ mangel am Weiterflug verhindert worden, denn der Benzin⸗ behälter war nicht leer. Anſcheinend wurde es an einem ſeiner wichtigſten Teile betriebsunfähig und mußte notlanden. Dieſe Notlandung hat Amundſen im Nebel vornehmen müſſen. Auch das wiſſen wir mit völliger Beſtimmtheit, denn an derſelben Stelle, wo Amundſen untergegangen itt, nämlich in der Nähe der Bären⸗Inſeln, hat der italieniſche Flieger Maddalena, der zwei Stunden vor Amundſen abflog, dichten Nebel bemerkt. Die letzte Meldung Amundſens enthält die Anfrage über die Beſchaffenheit des Eiſes in der Nähe der Bären⸗Inſeln und über die Möglichkeit einer Landung in ihrer Nähe. Aus dieſer Anfrage folgt, daß Amundſen das eisfreie Waſſer, über das er flog, nicht ſah. Es iſt daher durchaus wahrſcheinlich, daß das Flugzeug hei ſeiner Landung mit furchtbarer Wucht auf die Waſſeroberfläche prallte. In ſolchen Fällen zerbricht das Flugzeug. Seine Reſte können nur kurze Zeit auf dem Waſſer ſchwimmen(1 bis 20 Stunden). Bei Kataſtrophen ſolcher Art geſchieht es ſelten, daß die Beſatzung einen ſofortigen Tod findet. Gewöhnlich gelingt es den Fliegern, noch einige Zeit auf den Reſten des Flugzeuges auszuharren, bis dann der unvermeidliche Tod kommt. Im eiſigen Waſſer kann der Menſch bekanntlich nur fünf bis ſechs Stunden aushalten. Nach Ablauf dieſer Zeit muß die Herzfunktion ausſetzen. tot war, ſondern noch eine Anzahl von Stunden um ſeln Ve⸗ 1 nimmt gewöhnlich recht viel Zeit in Anſpruch. Die Meinung Tſchuchnowſkis, daß Amundſen nicht kofort ben rang, wird in Rußland durch techniſche Fachleute erhärtet. Man weiſt darauf hin, daß der Benzinbehälter nicht abge⸗ riſſen, ſondern vom Flugzeug abgemacht wurde. Und das Es iſt noch nicht klar zu erſehen, warum Amundſen den Benzinbehälter abmachen ließ. Möglich iſt, daß er auf dieſe Weiſe Kunde von ſich geben wollte. Darauf deutet auch die Inſchrift Amundſens auf dem Behälter. Dieſe Inſchriſt wurde mit Bleiſtift gemacht und iſt faſt pöllig verwiſcht. Es gelang, nur folgende Zeichen zu entziffern.„Acei 20. X. I. Es iſt anzunehmen, daß die erſten vier Buchſtaben den Anfang des franzöſiſchen Wortes Accident(Unglücksfall) bedeuten. Die Zahlen bedeu⸗ ten den Standort der Kataſtrophe, die angegebenen Koordr⸗ naten liegen öſtlich von den Bären⸗Inſeln. Auch der Schwim⸗ mer der„Latham“, der vor einiger Zeit gefunden wurde, weiſt keine zerſtörten Stellen auf. Auch daraus zieht man den Schluß, daß Amundſen ſein Flugzeug auseinandergenommen hat, um Notſignale zu geben. Und nun kommt der Ober⸗ inſpektor der zivilen Luftflotte Rußlands, Sarſar, zu dem ſen⸗ ſationellen Ergebnis, daß Amundſen nicht ins Waſſer ſtürzte, ſondern auf dem Eis oder gar auf einem Felſen in der Nähe von den Bären⸗Inſeln notlandete. Sonſt hätte Amundſen im Augenblick des Abſturzes ſeine Lage für völlig hoffnungs⸗ los gehalten(und das mußte er tun, wenn er ins offene Meer geſtürzt wäre), und er hätte ſeine Zeit nicht mit dem Ausein⸗ andernehmen des Flugzeuges verbracht. 5 5 Dieſe ruſſiſche Theorie vom Tod Amundſens iſt ergreifend. Sie zeigt, wie der große Forſcher bis zum letzten Augenblick um ſein Leben kämpfte und mit welcher Zähigkeit die unglück⸗ liche Beſatzung der„Latham“ die Rettungsmaßuahmen vor⸗ nahm. Sollten nunmehr neue Funde die ruſſiſche Anſicht be⸗ ſtätigen, ſo wird der Tod Amundſens uns noch grauenhafter erſcheinen, als er ſchon jetzt iſt. Das genaue Wiſſen darüber, daß Amundſen nicht ſofort tot war, ſondern noch weiter lebte, iſt erſchütternd und muß die ganze Welt mit innigem Schmerz über die Ungerechtigkeit und Grauſamkeit ſeines Schickſals erfüllen. 5 Dr T. f Theater und Muftk S Hanns Johſt Uraufführung in Düſſeldorf.„Kom b 8 am Klavier“ in drei Akten betitelt ſich das neue Stück Hanns Johſt, das im Kleinen Haus der Düſf Städtiſchen Bühnen unter der Spielleitung Dr. 9 Franks ſeine Uraufführung erlebte. Das Stück bede keinen Fortſchritt im künſtleriſchen Schaffen Johſts, vielmehr ward man das Gefühl einer Enttäuschung nicht los, da im Thomas Paine, dem letzten Schauspiele Johſts, eine größere Verſprechung lag, als ſie hier Erfüllung fand. Selbſt für Komödie iſt das Geſchehen zu dünn; dazu kommt, daß es von banalem Einſchlag nicht frei und ſo manchmal ſchwer ertrö lich iſt. Ein Flügel, der ins bisher friedliche Heim ki in dem die notwendige Hausmuſik auf dem Kamme ge wurde, zu deſſen Klängen man Volkslieder ſang, iſt Au zu Großmannsſucht und Verſchwendung, denen beſonders Mutter huldigt. Um die Tochter, die natürlich Klavie ſtunde haben muß, bemühen ſich zwei grundverſchtedene G ſtalten: das zerknitterte Fräulein von Witzleben und der el malige Muſikſtudent, jetzige Reiſende in Ochſenmaulſ at, Waldner. Zwiſchen ihm und der Tochter Angelika ſpit g für kurze Zeit der Liebesfaden, bis im Augenblicke ſammenbruches, als der verzweifelte und verſchuldete Hand an ſich legen will, durch das Eingreifen des D Raſchke, der ſchon lange hinter Angelika her war, zwa Schlimmſte verhindert wird— aber mit dem Flüg Waldner verſchwindet und Angeltka als Eutgelt für tung aus dem Ruin Herrn Raſchke die Hand für geben muß. Leider iſt, von wenigen guten Einfällen ab auch der Witz wenig treffend, ſtellenweiſe ſind die Mit 55 B. bei dem Monolog des Vaters vor der Beethovenmaske und die Vorbereitung des Erhängens/ ſogar bedenklich an der Grenze des guten Geſchmackes.— Die Aufführung war gut; beſonders ſind Karl Eberhard(Auguſt Schnarr) und Elma von Bulla(Angelika) zu nennen. Die Aufführung fand ſtar⸗ ken Beifall; die zahlreichen Freunde des anweſenden Dichters 92955 ihn mit den Hauptdarſtellern wiederholt vor den ang. 5 N. 4. Seite. Nr. 303 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 29. Oktober 1928 Aus dem Lande * Hügelsheim(Amt Raſtatt), 25. Okt. Am Dienstag abend gegen 6 Uhr brannte der Schuppen und der Schweine⸗ ſtall des Baumaterialienhändlers Franz Jehle nieder. Die im Schuppen lagernden Materialien, wie Dachpappe, Schin⸗ deln und Karbolineum wurden ſofort vom Feuer ergriffen And bildeten ein einziges Flammenmeer. Trotzdem gelang es der örtlichen Löſchmannſchaft, das Feuer auf ſeinen Herd zit beſchränken und das Wohnhaus zu retten. Der Material⸗ ſchaden beträgt 6000 Mk., der Gebäudeſchaben 1000 Mk. * Bühlertal, 26. Okr. hier ein Autounfall. Auf ſeiner Fahrt durch Obertal hatte ein Auto aus Bühl dadurch einen Unfall, daß ein Reifen platzte und der Wagen gegen eine Mauer an⸗ fuhr. Die Inſaſſen wurden herausgeſ chleudert. Einer der Herren erlitt Verletzungen. Der faſt noch neue Wagen wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. * Villingen, 26. Okt. In nicht geringen Schrecken wurde geſtern abend in einem hieſigen Gaſthof ein Mann verſetzt, der vor dem Zubettgehen unter dem Bett einen Ein⸗ brecher vorfand. Bis er Lärm geſchlagen hatte, hatte ſich der Eindringling aus dem Staub gemacht und wurde erſt nach längerem Suchen von zwei Gendarmeriebeamten auf dem Dachboden liegend gefunden. Er ſtellte ſich bewußtlos; in einer Hand hielt er ein offenes Meſſer. Der Verhaftete iſt der vielfach vorbeſtrafte 17jährige Fabrikarbeiter Joſef Rombach aus Schwenningen, der eine ganze Anzahl Straf⸗ verfügungen und Gefängnis⸗Entlaſſungsſcheine bei ſich trug. * Müllheim, 26. Okt Eine zur Zeit hier raſtende Zi⸗ geunergruppe taufte den drei Tage alten füngſten Sprößling in der Nähe der Mogermühle im Klemm⸗ Hach. Alle Familienmitglieder hatten ſich um den Bach verſammelt, wo die Taufe durch Untertauchen des Neu⸗ geborenen in dem zur Zeit nicht gerade ſehr warmen Klemmbachwaſſer vollzogen wurde.— Wie gemeldet wird, hat die Auslieferung von Fremdenlegionären, die bei Neuenburg über den Rhein gebracht werden, in den letzten Tagen ſtark zugenommen. näre dem hieſigen Bezirksamt zugeführt. * Freiſtett(Amtsbezirk Kehl), 25. Okt. Vor einigen Tagen platz verbracht werden, um dort abzubauen. Es wurde jedoch zu früh vom Schlepper abgehängt, erreichte die Einfahr! nicht und trieb ab. Als der Anker ausgeworfen wurde, riß die Kette und der Kahn ſtellte ſich ſchließlich quer Brücke. Die Brückenjoche wurden losgeriſſen und der ſchwer beſchädigte Kahn ſank. * Waldshut, 26. Okt. Der ſeit dem September 1914 ver⸗ mißte Adolf Reble, deſſen Name auch auf dem Kriegerdenk⸗ mal der Gemeinde unter den Gefallenen ſtand, hat nun zum erſten Mal ſeit 14 Jahren ſeinen Angehörigen Nach⸗ richt zukommen laſſen. Vorher hatte er beim Bürgermeiſter angefragt, ob ſeine Angehörigen noch am Leben ſind. Reble teilte nun ſeiner Mutter mit, daß er ſich ſeit 4 Jahren in Newyork befinde, wo er ein ſehr gutgehendes Hotel heſitze. Ueber die Zeit von 1914 bis 1924 gibt er nur an, daß er in der ganzen Welt herumgekommen ſei und manches auf ſeinen Reiſen habe mitmachen müſſen. In Newyork habe er ſich auch verheiratet. Als Grund für ſein langes Schweigen gah er an, daß er ſoviel erlebt habe, das er unmöglich hätte alles ſchreiben können. Vor 1930 will er nicht in die Heimat kommen können. Veranſtaltungen Montag, den 29. Oktober Theater: Nationaltheater: Trommeln in der Nacht“. 8 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo:„Die ungeküßte Eva“. .00 Uhr. Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Mary ⸗ Lou“.— Schauburg: „Die Königin der Revue“.— Capitol und Scala: „Der Fall des Staatsanwaltes.. 855 Gloria⸗Palaſt„Die Hölle von Montmartre.— Ufa⸗ Theater:„Alt Heidelberg“.— Ufa⸗Palaſt Ludwigshafen: „Die luſtlgen Vaga bunden“— Palaſt⸗Theater:„To n⸗ füll“. Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 29. Oktober Deutſche Seuber: Berlin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Das 1. deutſche Rundfunkprogramm, anſchl.: Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 18.45 Uhr: Uebertragung aus Berlin: 5 Jahre deutſcher Rundfunk. Frankfurt(Welle 423,6) 13—14 Uhr: Rundfunkorcheſter, 16.35 hr: Konzert, 21 Uhr: Stuttgart: Die Abreiſe, Muſik. Luſtſpiel. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Uebertragung ous Berlin: L. deutſches Rundfunkkonzert, 21 Uhr: Uebertragung aus Berlin: Feſtkonzert. Könkasberg(Welle 303) 18.35 Uhr: Uebertragung aus Berlin: 5 Jahre Funkſtunde Berlfn, 22.30 Uhr: Funkkapelle. Langenberg(Welle 468,8) 17.45 Uhr: Konzert, 20.05 Uhr: Ueber⸗ (ragung aus der ſtädt. Tonhalle, Düſſeldorf: Collegium muſeum, anſchl. bis 24 Uhr: Konzert. Leipzig(Welle 365,8) 19 Uhr: Uebertragung aus Berlin, Uhr: Tanz⸗ und Unterholtungsmuſtk. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Schallplatten, 16.50 Uhr: Liederſtunde, 20.05 Uhr: Ein Stunde in Garmiſch⸗Partenkirchen, 22.35 Uhr: Schachfunk. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: Aus Frankfurt; Konzert, 19 Uhr: Berlin: 5 Jahre Rundfunk, 21 Uhr: Die Abreiſe, Muſik. Luſtſpiel in 1 Akt. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.55 Uhr: Orcheſterkonzert, 21.90 Uhr: Duette für Tenor und Bariton. Bu dap e ſſt(Welle 555,6) 20.35 Uhr: Schallplatten, 21.10 Uhr: Abend des Komponiſten A. Tarney, 22.30 Uhr: Salonkapelle. Davent vy(Welle 491,8) 20.45 Uhr: Oper, Debuſſy: und Meliſande. 20.45 Uhr: Daventry(Welle 1604, 3) Lieder, Tanzmuſik. Mailand(Welle 549) 20.55 Uhr: Uebertragung einer Operette, 22.35 Uhr: 10. Hörſpiel. Paris(Welle 1750) 21.15 Uhr: Konzert. Prag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Gollwells heiteres 21 Uhr: Populäres Konzert. Nom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Leichtes Konzert. Wien(Welle 517,9) 20.05 Uhr: Heimſtötten der Wiener Muſik. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Ramuz⸗Soend. Radie-Speziahaus Gebr. Hettergaott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Pebias Heitere Vorträge und Stündchen, Sie zu uns, wir zeigen und 05 u Ihnen ſolche ſollte ein altes Kanalſchiff nach dem Schiffs bau⸗ F Rheingönheim wohnende und Geſtern allein wurden 12 Legio Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Zum Tode von Oberpoſtdirektor Ibler * Ludwigshafen, 27. Okt. Aus München wird gemeldet: Zu der Gedächtnisfeier für den Oberpoſtdirektor, Major a. D. im Oſtfriedhof vom Tode ereilt wurde, als er am offenen Grabe eines Poſtbeamten ſeines Referates ein Blumen⸗ Leidtragende in der Ausſegnungshalle des Oſtfriedhofes ein, in deſſen Krematorium der Verblichene eingeäſchert wurde. Die Vereinigung ehem. Angehöriger des 2. Inf.⸗Regts. und der Poſtverein Ludwigshafen waren durch Fahnendepu⸗ tationen vertreten. Es wurde eine große Anzahl von Blu⸗ menſpenden gewidmet unter ehrenden Nachrufen, ſo u. a. vom Geſamtperſonal des Poſtamtes Ludwigshafen, von den Bezirksgruppen Pfalz und Augsburg, von der Obmann⸗ ſchaft Ludwigshafen des Bayer. Kriegerbundes u. a. m. Geplantes Eiſenbahnattentat? * Ludwigshafen, 28. Okt. ie Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am heutigen Sonntag wurde etwa 50 Meter von der Station Böhl gegen Haßloch neben dem Bahnkörper ein 4,50 Meter langes Reklameſchild gefunden. Es war an einer Ecke von einem Zug überfahren worden. Das Reklameſchild ſtand vorher in der Nähe des Bahnkörpers in einem Privatgrundſtück. Ob es mit bös⸗ williger Abſicht auf das Gleis gebracht wurde, iſt noch unauf⸗ geklärt. Die Unterſuchung der Angelegenheit iſt eingeleitet. * * Ludwigshafen, 25. Okt. Nach der neueſten Zählung gab es in Ludwigshafen 1113 Krafträder, 765 Perſonenkraftwagen, 366 Laſtkraftwagen. Auf 46 Einwohner entfiel ein Kraftfahr⸗ zeug. Die Zunahme ſeit der vorjährigen Zählung beträgt 590. ** 2: Schifferſtadt, 26. Okt. Geſtern nachmittag wurde der in von hier ſtammende Gaſtwirt „Zum Löwen“, Ph. Johann, auf der Staatsſtraße nach Speyer beim Ueberholen eines Perſonenwagens durch einen Lieferwagen vom Lieferauto erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Das Motorrad iſt total zertrümmert. Ein Mitfahrer konnte rechtzeitig abſpringen. Der Schwerver⸗ letzte befindet ſich im Krankenhaus Ludwigshafen. Er iſt 45 Jahre alt. eee 3 und ehem. Feldpoſtmeiſter B. 1. A. K. Joſeph Ibler, der .. 5„ gebinde niedergelegt hatte, fauden ſich auß⸗rordentlich viele Geſtern nachmittag ereignete ſich * Frankenthal, 26. Okt. Die dieſer Tage in Wiesbaden abgehaltene Bezirkstagung der kaufmänniſchen Genoſſenſchaf⸗ ten des Bezirks Frankfurt a. M. im Edeka⸗Verband beſchloß, den Bezirkstag 1929 in Frankenthal ſtattfinden zu laſſen. Zu dem Bezirk Frankfurt a. M. gehören die Provinz Heſſen⸗Naſſau, der Volksſtaat Heſſen und die Stadt Franken⸗ thal(Pfalz). * Landau, 25. Okt. Der Landauer Verein der Ger⸗ ſtenbau vereine bot am Dienstag hier durch Einſchret⸗ bung etwa 7000 Zentner Braugerſte zum Verkauf aus. Im ganzen wurden rund 2100 Zentner verkauft, die von der Brauerei Höpfner in Karlsruhe abgenommen wurden. Nachbargebiete Zimmerbrand— Ein Kind erſtickt „Lautenbach(Saarpfalz), 26. Okt. In der Wohnung der Eheleute Werkle geriet auf ungeklärte Weiſe während ihrer Abweſenheit ein Bett in Brand, wobei das im Zimmer liegende 9 Monate alte Kind durch den entſtandenen Rauch erſtickte. Als die Eheleute gegen 12 Uhr nachts aus dem Wirtshaus nach Hauſe kamen, fanden ſie das Kind tot vor. 5 Gerichtszeitung Der Gladbecker Abiturienten⸗Mord Am Samstag wurden noch die geladenen Sachver⸗ ſtändigen vernommen, wobei die Oeffentlichkeit einſchließ⸗ lich der Preſſe nach einem eingangs der Verhandlung geſtell⸗ ten Antrag der Staatsanwaltſchaft ausgeſchloſſen wird. Nach Wiederzulaſſung der Preſſevertreter führte der pfychiatriſche Sachverſtändige Prof. Hübner ⸗Bonn aus, daß von Sadis⸗ mus in ſtreug wiſſenſchaftlichem Sinne beim Angeklagten nicht geſprochen werden könne. Prof. Müller ⸗Heß be⸗ tonte, daß falls der Angeklagte die Tat begangen haben ſollte, ſo ſei ihre Wurzel nicht im Milieu der Schule, auch nicht in der Familie zu ſuchen, ſondern ſie ſei aus ſeiner Perſönlich⸗ keit heraus entſtanden. Eine nochmalige Vernehmung der Schüler⸗Zeugen Kappen, Neuber und Lehmann ſoll den an⸗ geblichen Widerſpruch in den Ausſagen Neubers klären. Die Beweisaufnahme wurde daraufhin geſchloſſen. Die Ver⸗ DNN handlung wird am Dienstag mit den Plädoyers fortgeſetzt. N eee W 0 8 l Meilage Nr. 29 Montag. 29. CRtoBer 1928 Partie Nr. 397 Gespielt im Wettkampf Holland Westdeutschland 1928 Weis: Dr. M. Euwe Schwarz: Dr. van Nüß 1. d- da Sg8—16 16. Seed Leb da 2. 2 C4 1 eß 17. Sts d! Sd xe . Sb G 18 IL.ds ez 18 ds 4. Lei- x5 De 19. Kdz es Ses 44 5 ee Sb= d/ 20. Lez&! Les ga 6. Sg—0 21. f2—14 Lg4-d7 7 131 c= co la dt Tab cs 3. LI! da 27 a6 23 2 bl Kg8—18 9.-5) ebe 24. 82 4 b6—b6) 10. LSS& 16) Le7 x fo 25. Sd Ld7 x co 11. da xes Lf6 e 26. Idi ds. Tes cd 12. e383 e dA dõ 27. Tei c Tds bB 13. Sc—e2 Das—aß..) 28. Tee c 2685 14. Ddi- dz Das& d 29. 54 bs Schwarz gibt aul. 15. Kei da Ler- cs 1. Besser 4 X d5. 2. Nur ein scheinbarer Bauern- gewinn, da Schwarz sich schadlos halten kann.— 3. Besser Le7& c5.— 4. Ein grober Fehler, der die Partie kostet, die sonst Wohl hätte remis gehalten werden können. In Be- tracht kam cG—c5. Auf Tei& c5 konnte Le7 X ad folgen. Ein kleines Uebergewächt für den Anziehenden wäre immer- hin übrig geblieben, kaum aber erheblich genug, um zum Gewinn zu führen. Partie Nr. 398 Gespielt im Wettkampf Holland Westdeutschland 1928 in Gladbeck Weiß Dr. van Nüß Schwarz: Dr. M. Euwe 1. d2—d4 S886 24. Tei—iI1) 85 fl 2. 8g1—-13) 87 86 25. III Sd7- es 3. Cel 118—g 7 26. Tad di Ses 86 4 8283*) by= bo 27. 14—e4 Dh4—g5 5. LI 2 Les-b 28. Leg- ei 1d= d 6.—0 d- de 29. Dg2— g8 Dg5— ds 7. Sb es SbS d 80. 44— ds cb dd 8. 52—b3—0 31. c4ds eb d5 9. Leit- bz) Sf6—e4 32. le4— 24 d5—d4 0% 10. Ddi- 2 Sea xe 33. Se3—15 dA da be 27 e 34. Tal- c) Tes x cõ . Ddsb e? 35. bsc d3— dz 13. Sf3— el Lb7 e g2 36. e112 Lg eb 14. Se Ng2 016 37. Dg3— e Td7-dg 15. 82— 4 dds 38. Des e2 Leb5—f4 16. fiel dõ& ei 39..f3— 23 LI g3 17. Ded xe Tag- cg 40. hꝛ Ks Kg 18 18. Sg2— e 18- ds 41. Dez—h2 Dds—g5 19. De 2 De7- 6 42. Dhe—hi 7h55 20. Idi- dg 9 Df6—g5 43. DhI— el) Tds ds 21. 12—14 Dgö— hs 44. g4 h Dgs—h5 0) 22 De 2 E685 45. Tdt dz 10 Tds— es) 23. 83—84 Dhs—h 46. Del es. Schwarz gibt auf. 1. Um die Budapester Verteidigung durch e7—e5 zu ver- hindern.— 2. Durch das doppelte Fianchetto erhält das Damenbauernspiel ein ungewöhnlich lebhaftes Gepräge. 3. Jetzt sind sämtliche vier Läufer auf ihren Fianchetto- posten untergebracht, was dazu beiträgt, daß die Partie unter dauernde Hochspannung gestellt ist.— 4. War schon der Rückzug der Dame im vorhergegangenen Zuge schwäch- lich, so umsomehr der Turmzug, der eine Schwäche bedeutet. Viel einfacher hätte sich die Absicht, die dem Textzuge zu- grunde lag, mit Les 21 erreichen lassen.— 5. Weit stärker War hier f4— 15.— 6. Nun wird der éroberte Freibauer des Nachziehenden auf der-Linie stark und droht die Partie zu entscheiden.— 7. Um die Seitendeckung durch den Tes zu verhindern.— 8. Der Anziehende hat durch die gute Stel- lung des S8f5 günstige Angriffschancen bekommen,.— 9. Ein Fehler. Hier War Tdses die gebotene starke Fortsetzung. 10. Schwarz darf den Td2 nicht schlagen wegen Das. 11. Jetzt ist der Zug ITds es ein grober Bock, der die Parti let, weil ein ganzer Turm durch Sg7. verloren aus, daß auch große Meister wie Dr. 8 schwachen Aug cke haben 5 Aus dem Schachleben * Der Schachkub Ludwigshafen hat sein Winterturnier in vier Klassen begonnen. 5. * Der Gesamtverband der Schachvereine im Bezirk Hei- delberg wird im November ein Turnier veranstalten, das den erforderlichen Kufschluß über die Spielstärke der einzelnen angeschlossenen Klubs erbringen soll. Vopaussichtlich wird das Ergebnis auch bindend sein für die Aufstellung einer Spielerliste beim nächsten Städte-Wettkampf gegen die Ar- beitsgemeinschaft der Mannheim-Ludwigshafener Schach- vereine. * Die Verbandsspiele der Schachvereine im Landbezirk Heidelberg haben in diesen Tagen ihren Anfang genommen. * Im internationalen Meisterturnier, das z. Zt. in Berlin seinen spannenden Verlauf nimmt, ist der einzige teilneh- mende deutsche Meister, Dr. Tarrasch, zurückgetreten. * Hermann Pollak, der Gründer und jahrzehntelange Leiter der bekannten„Bohemia“ Schachspalte, ist gestorben. Er War Ehrenmitglied des deutschen Schachverbandes in der Tschechoslowakei. * Beim Städteturnier des Schwäbischen Schachbundes gewann Stuttgart mit 4% Punkten den ersten, Göppingen mit 4 Punkten den zweiten und Ludwägsburg mit 3% Punkten den dritten Preis der-Klasse. * Bogoljubow siegt in Berlin. Bogoljubow hat im Ber- liner Schachturnier mit 8% Punkten vor Sämisch mit 8 Punkten den ersten Preis davongetragen. Der Sieger von Kissingen und Berlin gedenkt nunmehr, wie schon berichtet, mit Aljechin ein Match zu spielen, das über den zukünftigen Träger des Weltmeistertitels entscheiden soll. Falls es Bogoljubow gelingen sollte, seine ehrgeizigen Pläne zu er- füllen und Aljechin zu überwinden, was wir für nicht sehn Wahrscheinlich halten, dann würde er gegen zwei Weitere mächtige Rivalen seinen Titel zu verteidigen haben: Dr. Emanuel Lasker und Capablanca. * Schachmeister Otto Wegemund ist in Berlin gestorben. Er gewann 1921 die deutsche Meisterschaft. Seitdem errang er manchen schönen Erfolg und vertrat erst kürzlich noch Berlin im Wettkampf gegen Stockholm. * Zum Kampfe um die Weltmeisterschaft teilt Kagan in seinen Schachnachrichten mit, daß es sehr zu begrüßen sein würde, wenn es Bogoljubow gelänge, seinen Kampf mit Aljechin um die Weltmeisterschaft zu flnanzieren. Der Wett⸗ kampf werde 34 Partien umfassen und in zwei Orten aus- getragen werden. In Betracht kommen Deutschland und die Schweiz, wo beide Meister in der Schachwelt große Sym- pathien genießen. Sollte der Weltmeister bei seinem Be- suche in Indien Interesse für den Wettkampf finden, 80 könnte eine Hälfte des Kampfes auch dort ausgetragen Wer- den. Aus dieser Meldung scheint her vorzugehen, daß Capa- blanca von seinem Recht auf Herausforderung Dr. Aljechins zur Revanche bis jetzt keinen Gebrauch gemacht hat. * Ein„Internationaler Coxrrespondenz- Schachklub“ hat sich kürzlich gebildet. Der Klub setzt es sich zur Kufgabe, die Fernschachspieler aller Lander zu Turnieren zu ver⸗ einigen. Den Vorsitz führt E. Freienhagen, Berlin W 34, Thaerstr. 6. Zurzeit ist ein Fernturnier um die Bundes- meisterschaft ausgeschrieben, Wozu 26 Spieler genannt haben. 6 * * 1 — 8 . 4 Neue Mannheimer Zeitung([Morgen⸗Ausgabeſ Der Bundestag des D. F. B. Die Tagung in Weimar Keine Aufhebung der Sperre gegen die Berufsſpieler— Be⸗ ſchränkter Verkehr mit Berufsſpielern zugelaſſen— Der Vor⸗ ſtand wiedergewählt— Dr. Glaſer⸗Freiburg Vorſitzender des Eielausſchuſſes— Vielleicht doch noch Fußballparlament Nur ſelten ſind Verhandlungen am grünen Tiſch mit ſolchem In⸗ tereſſe erwartet worden, wie dieſer ordentliche Bundestag des D. F. B. der am Samstag in Weimar bis nach Mitternacht dauerte und eich lebhaft anfing, wie man ſeinen ganzen Verlauf erwarten te. Der ſeit langem in der breiten Oeffentlichkeit tobende Mei⸗ zsſtreit für und wider die Hannoverſchen Beſchlüſſe hatte natür⸗ lich langatmige Debatten zur Folge, die ſich oft in heftige Ausein⸗ anderſetzungen zuſpitzten und dramatiſche Formen annahmen, bis ſchließlich die auf dem reinen Amateurſtandpunkt ſtehenden Verbände durch ihre Uebermacht den Antrag auf Aufhebung der Sperre zu Fall brachten. Um aber den Unterlegenen ihre Niederlage etwas erträg⸗ licher zu machen, gab es ſchließlich, wie ſchon ſo oft, wieder einmal einen Kompromiß, einen Mittelweg, der einen beſchränkten Spiel⸗ verkehr mit Berufsſpielermannſchaften geſtattet, eine Löſung, die naturgemäß nicht als Idealzuſtand bezeichnet werden kann, für den Augenblick aber doch viel dazu beitragen wird, die erhitzten Gemüter zu beſänftigen. Der Auftakt i Eingeleitet wurde der Bundestag mit einer Begrüßung durch den Berband Mitteldeutſcher Ballſpielvereine, dem die Durchführung der Tagung übertragen worden war. Neben den Vertretern des Fußball⸗ ſportes wohnte auch der Weimarer Oberbürgermeiſter neben anderen zahlreichen offiziellen Perſönlichkeiten dieſer Begrüßung bei. In den Anſprachen betonte man die Wichtigkeit dieſer Tagung des größ⸗ ten deutſchen Sportverbandes. Die Verhandlungen Am Sonntag nachmittag um 4 Uhr nahm der Bundestag ſeinen Anfang, nachdem der Bundesvorſtand in einer nicht öffentlichen Sitzung das Programm durchberaten und vorbereitet hatte. Der 1. Vorſitzende, Felin Linnemann Berlin, eröffnete die Sitzung. Anwefend waren insgeſamt 90 Stimmen. Der Bericht des Vorſtandes wurde angenommen, nachdem die Vertreter Berlins heftige Kritik daran geübt hatten. Da zu erwarten war, daß der Punkt der Tages⸗ ordnung betreffend Aufhebung der Sperre gegen die Berufsſpieler die Tagung am meiſten beſchäftigen würde, wurde dieſer Antrag allen anderen vorweg genommen. Der 2. Vorſitzende des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes Flierl⸗Nürnberg, begründete den Antrag und behandelte die hiſtoriſche Entwicklung dieſer Frage. Die beiden Vorſitzenden von Weſt⸗ und Mitteldeutſchland, Kloſe und Hädicke, unterzogen den geſamten Fragenkomplex einer eingehenden Würdigung. Beide ſetzten ſich temperamentvoll für ihre Stellung⸗ nahme gegen die Aufhebung ein, allerdings auch mit einer die Gegen⸗ ſeite verſtimmenden Schärfe. Sie traten mit dem ganzen Rüſtzeug der Ethik und vor allen Dingen dem Grundgedanken des deutſchen Fußballſportes, der Jugendfrage, dem Antrag von Süd⸗, Südoſt⸗ deutſchland und Berlin entgegen und lehnten jegliche Berührung mit Berufsſpielervereinen ab Gegen dieſe Ausführungen wandten ſich Kartini⸗Nürnberg und Faber⸗Berlin. Mit großer Schärfe ſetzten ſie ihre Argumente für die Aufhebung der Sperre ein. Beſonders der Vorſitzende des Berliner Verbandes griff auf die früheren Verhandlungen zurück, die einen gemeinſamen Weg in dieſer Frage verſprachen und betonte, daß die gegneriſchen Ausführungen ſich mit den damaligen Beſprechungen nicht vereinbaren ließen. Die Debatte blieb bei aller Schärfe meiſt ſachlich, verſprach aber bei aller Ueberredungskunſt von beiden Seiten keine praktiſchen Erfolge, ſodaß das Ergebnts feſtſtehen mußte: Es ſtauden ſich:3 Verbände gegenüber Eine Möglichkeit, ſich auf einer gemeinſamen Baſis zu finden, war da⸗ r ausſichtslos, obwohl man beim Vorſtand bemüht war, einen Mit⸗ elweg zu finden. Es blieb daher nur die Abſtimmung übrig. Die Anträge von Süb⸗, Südoſtdeutſchland und Berlin wurden mit 48: 42 Stimmen abgelehnt Die Sitzung hatte damit ihren Höhepunkt erreicht. Was nun? Der Vorſtand ließ eine einſtündige Pauſe eintreten, um den Verbänden Gelegenheit zu geben, erneut Verhandlungen herbeizuführen, bezw. einen neuen Weg des Zuſtandekommens zu ſuchen. Bei Wiederbeginn brachte der Vorſtand einen vermittelnden Kompromißvorſchlag ein, der in ſeinen Endzielen ſagte, daß der Bun⸗ destag keinen regelmäßigen Verkehr mit Berufsſpielermannſchaften wünſche, er ermächtigt aber den geſchäftsführenden Vorſtand, Spiele mit Berufsſpielermannſchaften auf beſonderen Antrag des zuſtän⸗ digen Landesverbandes zu genehmigen, falls dieſe Spiele a. zu Sehrzwecken dienen follen b. repräſentativen Charakter tragen C. ſportliche Beziehungen erhalten ſollen. Ueber die Einnahmen aus bdieſen Spielen iſt dem D. F. B. durch Vermittlung der Landesverbände zu berichten. Der D. F. B. wird die Anträge darauf hin prüfen, daß dieſe Spiele nicht zur Finanzie⸗ rung des Berufsſportes dienen. Dieſer Vorſchlag des Bundesvorſtandes war für die Gegner der Berufsſpiele eine derartige Ueberraſchung, daß ſich neuerdings eine lebhafte Debatte entſpann. Weſt⸗ und Mitteldeutſchland lehnten jedes weitere Eingehen auf dieſen Vorſchlag rundweg ab, da es unmöglich ſei, nach Ablehnung des Antrags von Süd⸗, Südoſtdeutſchland und Berlin, nochmals über die ganze Materie zu beraten. Die Ausfüh⸗ rungen des Vorſitzenden des Baltenverbandes, die einen etwas humo⸗ ziſtiſchen Vergleich zogen und dabei etwas allzu ſcharf die Vermitt⸗ lung des Vorſtandes ablehnten, brachte eine ſcharfe perſönliche Note in die Debatte und ſteigerten die Erregung nur noch mehr. Nur mit Mühe konnten die erhitzten Gemüter etwas beruhigt werden. Man kam vorläufig noch zu keinem Ziel. Es wurde eine neue Pauſe an⸗ geſetzt, um die feindlichen Brüder zuſammenzubringen. Nach längerer perſönlicher Ausſprache wurde dann endlich der Weg geebnet und man einigte ſich auf den Vorſchlag des Bundesvor⸗ ſtandes, der den Hannoverſchen Beſchlüſſen als Zuſatz eingefügt wer⸗ den ſoll. Wie weit dieſer Zuſatz Ruhe in der vielumſtrittenen Be⸗ rufsſpielerfrage ſchafft, muß die Zukunft lehren. Es iſt natürlich, daß nunmehr eine größere Anzahl Spiele abgeſchloſſen werden wird. Für den Bundes vorſtand wird es ſchwer ſein, in jedem einzelnen Falle die richtige Entſcheibung zu treffen, es wird nicht zu vermeiden ſein, daß hierdurch die Gegenſätze der einzelnen Landesverbände immer wieder aufeinanderprallen werden. Hierin liegt eine große Gefahr. Die Entſcheidung in dieſer Frage muß alſo als eine vorläufige an⸗ geſehen werden. Nach ſechsſtündiger Debatte hatte der Bundestag ſeine ſchwerſte Klippe umſchifft, er konnte nunmehr zu den weiteren Auseinanderſetzungen Stellung nehmen. Die Wahlen des Vorſtandes Die Neuwahlen nahm als Alterspräſident Dr. Martin Ber⸗ lin vor. Der bisherige 1. Vorſitzende, Felin Linnemann Berlin, wurde einſtimmig wiedergewählt, ebenſo der 2. Vorſitzende, Rechts⸗ anwalt Schmidt ⸗ Hannover. Der bisherige 3.— geſchäftsführende — Vorſitzende, Blaſchke⸗Kiel lehnte nach 18jähriger Amtsführung eine Wiederwahl ab, da er als Vorſitzender des Norddeutſchen Sport⸗ verbandes ohne weiteres zum Bundesvorſtand gehört. Die Verſamm⸗ kung ehrte die vielen Verdienſte Blaſchkes um die Entwicklung des deutſchen Fußballſports, indem ſie ihn ſpontan zum Ehren mit⸗ glted wählte. An die Stelle von Blaſchke trat Dr. Ivo Schricker⸗ Karlsruhe. Beiſitzer ſind: Dr. Wagner Leipzig, Dr. Glaſer⸗ Freiburg und Dr. Fuhrmann Leipzig. Für den ausgeſchiedenen Notar Keyl wurde Dr. Glaſer⸗Frei⸗ burg als Obmann des Spielausſchuſſes gewählt, dem fer⸗ ner noch Rave⸗ Hamburg und Knehe⸗ Duisburg angehören. In den Finanzausſchuß kamen Hintze ⸗ Duisburg, Rave ⸗ Hamburg, Stentzel⸗Berlin und Hoffmann⸗Leipzig. Der Preſſeaus⸗ ſchuß ſetzt ſich aus Zündorf ⸗Köln und Cordua⸗ Hamburg zu⸗ ſammen. Den Schiedsrichterausſchuß bilden wie bisher Birlem⸗ Berlin und Roſen berger ⸗ Köln. Der Reſt der Tagung, der in ſpäter Nachtſtunde erledigt wurde, brachte lediglich Satzungsänderungen und verwaltungstechniſche An⸗ träge, die entſprechend behandelt wurden. Der nächſte Bundestag findet 1929 in Dresden ſtatt, nachdem Berlin kein Intereſſe dafür zeigte. Der Antrag des Norddeutſchen Sportverbandes wegen Schaf⸗ fung eines Bundesparlamentes fand in der vorgetra⸗ genen Form keine günſtige Aufnahme, obwohl die meiſten Verbände der Anſicht waren, daß dieſes Parlament in einer annehmbaren Form erſcheinen muß. Das Material wurde dem Bundesvorſtand überwie⸗ ſen, das von dieſem auf die Tagesordnung des nächſten Bundestages geſetzt wird. Man war allgemein der Anſicht, daß den Vereinen unter allen Umſtänden ein Einfluß auf die weitere Geſtaltung des D. F. B. eingeräumt werden muß. Man darf annehmen, daß dieſes Bundes⸗ parlament kommen wird. Nachts um 2 Uhr erſt ſchließen. Das Jußballwerbeſpiel in Weimar Die Nationalmannſchaft ſchlägt Mitteldeutſchland:1(:1) Anläßlich des Bundestags wurde am Sonntag in Weimar das neue Stadion mit einem Spiel der Bundesmannſchaft gegen die Repräſentativmannſchaft von Mitteldeutſchland eingeweiht. Trotzdem ſich der Bund bei der Aufſtellung ſelner Mannſchaft von dem Ge⸗ danken leiten ließ, möglichſt junge und international noch nicht aus⸗ probierte Kräfte zu ſtellen, brachte er doch eine Mannſchaft zuſam⸗ men, die eine ſehr ſchöne Leiſtung zeigte und die gewiß nicht ſchlechte mittelödeutſche Vertretung mit:1 Toren ſchlagen konnte. 6000 Zu⸗ ſchauer nahmen Spiel und Ergebnis der Bundesmannſchaft bei⸗ fällig auf. Die Bundesmannſchaft hatte als Erſatz für den Kieler Mittel⸗ ſtürmer Widmayer Tul Harder⸗Hamburg eingeſtellt. Der deſte Mann auf dem Platze war der Verteidiger Schütz⸗Eintracht Frankfupt, der feinen Nebenmann, den Hamburger Müller, weit überragte und gegen den der mit guten Kräften beſetzte Sturm der Mitteldeutſchen nichts auszurichten vermochte. In der Läuferreihe lieferte der Duis⸗ burger Mittelläufer Gruber nur ein mittelmäßiges Spiel, auch ſeine beiden Nebenleute Langner⸗Breslau und Heidkamp⸗München konn⸗ ten nicht beſonders gefallen. Im Sturm waren Hornauer⸗München und Schäffner⸗Phönix Karlsruhe die treibenden Kräfte, gegen die Tul Harder etwas abfiel. Als Neuentdeckung für ſpätere National⸗ mannſchaften kommt von der ganzen Elf faſt allein der Frankfurter Schütz in Frage. Berückſichtigt werden könnte vielleicht auch einmal der Karlsruher Schäffner. Mitteldeutſchlands Mannſchaft hatte zeit⸗ weiſe recht gute Augenblicke, Hintermannſchaft und Läuferreihe be⸗ friedigten im allgemeinen, der Sturm dagegen war zu unentſchloſſen. Als Schiedsrichter war der Berliner Birlem ausgezeichnet. Der Spielverlauf: Während der erſten Halbzeit konnten die Mitteldeutſchen der Bundeself noch einigermaßen ebenbürtigen Widerſtand leiſten. Die Bundesmannſchaft kam in der 20. Minute durch Hornauer zum Füh⸗ rungstor, doch glich zehn Minuten ſpäter Mertel⸗Meerane aus. Nach der Pauſe wurde die Bundesmannſchaft zuſehends beſſer, ſie beherrſchte bald das Spielfeld ganz und kam verhältnismäßig leicht zu fünf Toren. Hornauer brachte die Nationalmannſchaft in der fünften Minute erneut in Führung, zehn Minuten ſpäter erhöhte der Duisburger Sackenheim 2 auf:1. Eine ſchöne Leiüung bot der Rechtsaußen Schäffner in der 32. Minute, als er auf:1 erhöhte. Kurz vor Schluß ging Harder allein durch, es gelang dem alten Internationalen ebenfalls, einen Treffer zu buchen. Wenige Sekun⸗ den vor dem Abpfiff kam die Bundeself noch zu einem Eckball, der von Gruber verwandelt wurde. konnte Felix Linnemann die Tagung .. 4 gahre Verein für Körperpflege von 1886 Eine frohe Jubelfeier Beinahe ein Menſchenalter, 42 Jahre, ſind es, daß der Verein für Körperpflege auf ſeinen Geburtstag zurückblicken kann. Damals, am 6. Juli 1886, hatten ſich in der Wirtſchaft von Viktor Bauer 22 junge Männer des Stadtteils Schwetzingervorſtadt eingefunden, um die Gründung eines Vereins zum Zwecke der körperlichen Ausbildung ins Leben zu rufen. Ueberall fand der Gedanke warme Aufnahme und dem neu gegründeten Verein wurde der Name„Athletenklub Schwetzingervorſtadt“ beigegeben. Im Wechſel der Schickſalsgewalten entwickelte ſich der Verein immer mehr und ſchon im Jahre 1898 wies das Mitgliederverzeichnis die ſtattliche Zahl von 165 Mitgliedern auf. Der werbende Gedanke ſetzte ſich immer mehr durch und trotz ver⸗ ſchiedener Rückſchläge in mancher Hinſicht ſtand der Verein bald in voller Blüte, an ſportlichen und geſellſchaftlichen Erfolgen reich, als der Krieg ausbrach und von 95 zur Fahne geeilten Mitgliedern die Beſten und Erfolgreichſten forderte. Nach dem Kriege machte ſich eine rege ſportliche Tätigkeit bemerk⸗ bar und der Verein trat mit mancherlei größeren Veranſtaltungen an die Oeffentlichkeit, die nicht nur immer volle Häuſer, ſondern auch einen bedeutenden Mitgliederzuwachs brachten. Der Verein darf für ſich das größte Verdienſt in Anſpruch nehmen, im Jahre 1921 unter Meiſter Adolf Köbele in Mannheim den Boxſport eingeführt zu haben. Zwei Jahre darauf ſchloß ſich der Kraftſport⸗Klub Jungbuſch dem Athletenklub Schwetzingervorſtadt an und ſeit dieſer Zeit iſt der Verein unter dem Namen„Verein für Körperpflege von 1886, e..“, bekannt. Mit der Leitung der Vereinsgeſchicke waren in abwechſeln⸗ der Folge betraut u. a. Jakob Thieme, Adam Ewald, Johann Dreſſel und Eduard Rudolph, die unter aufopfernder Mitarbeit von Franz Schneider, Ewald Planitzer, Adam König, Carl Crezelt, Willi Beier⸗ lein, Otto Ludäſcher, Willi Reinfrank und vielen anderen mehr, den Verein von Erfolg zu Erfolg führten. Gegenwärtig liegt die Leitung des Vf. in den Händen des Herrn Ludwig Frei, der unabläſſig und unermüdlich zur Hebung des Vereinsniveaus betzutragen be⸗ müht iſt. Seine Bemühungen haben reiche Früchte getragen. So, durch lange Jahre hindurch wie ein unzerreißbares Band zu⸗ ſammengeſchweißt, kann man den Perein als eine große Familie be⸗ trachten. Und ſo wurde denn das 42. Wiegenfeſt zu einer richtigen großen Familienfeier. Bis auf den letzten Platz war der große Ball⸗ hausſaal am letzten Samstag abend beſetzt, als nach einem Eröff⸗ nungs marſch Vorſitzender Ludwig Frei die zahlreichen Jubelgäſte herzlich willkommen hieß. In ungeſtörter Reihenfolge wickelten ſich Box⸗ und Ringkämpfe ab und ein moderner Kraftakt der Drei Wel⸗ tons, Mitglieder des Sportklubs Mannheim⸗Käfertal, der Kraft und Technik in gleichem Maße paarte, fand ebenſo reichlichen als wohl⸗ verdienten Beifall. 5. Seite. Das Withtigſte vom Sonntagsſport Der Bundestag des Deutſchen Fußballbundes in Weimar; Keine Aufhebung der Sperre gegen die Berufsſpielervereine. * Die Nationalmannſchaft gewinnt das Werbeſpiel gegen Mitteldeutſchland mit 621. 8 Die Verbaudsſpiele im Rheinbezirk: Abbruch des Spiels Pfalz Ludwigshafen— Waldhof. 50 Jahre Ludwigshafener Ruderverein. 42. Stiftungsfeſt des V. f. 25 1886. Deutſche Erfolge bei den eee in Ungarn. Die 5. Reitjagd des Manußeimer Reitervereins. Pferderennen im Reich: Anaſtaſia gewinnt das Jagd⸗ reunen der Dreijährigen in Karlshorſt. * Verbandsoffenes Schwimmfeſt in Pforzheim: Gute Er⸗ folge der Mannheimer Schwimmer. Die Bor kämpfe ſahen zunächſt zwei Deutſche Meiſter im Ring, Kern(Fliegen⸗⸗ und Jutz(Bantamgewicht). Auch ſeinen 50, Kampf konnte Lutz nach hartem und abwechſlungs reichem Kampf ſtegreich für ſich nach Punkten geſtalten, ebenſo Ulmrich, der zum 75. Male im Ring ſtand und der Koch ⸗ Bf. Neckarau als Gegner hatte. Beide, Lutz und Ulmrich, wurden für ihre Jubiläumskämpfe durch Ueberreichung von Diplomen und Statuen beſonders geehrt. Die Ringkämpfe wurden mit dem gleichen Intereſfe verfolgt. Adam vom Vf. erfocht über den wendigen und tapferen Eſchelbach vom VfR. nach ſtark ausgeglichenem Kampf einen Punktſieg und Europameiſter Rupp vom BfR. brachte Kolb⸗Schifferſtadt etwa in der ſechſten Minute durch Ueberroller am Boden eine Momentniederlage bet. Die Ehrung der zweimaligen Deutſchen Meiſter⸗ Run d⸗ gewichtsriege des Vf., die gleichzeitig auf ihr 30jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann, fügte ſich gut in den Rahmen des Pro⸗ gramms ein. Gauvorſitzender Franz Pfeiffer überreichte den Riegen⸗ mitgliedern Schneider, Steinheißer, Rudolph, Münch, Schmitt und Wichtel das ſilberne Sportabzeichen des Deutſchen Athletikſportver⸗ bandes unter beſonderer Betonung, daß es für die Erringer, die alle an der Grenze des 50. Lebensjahres ſtehen, nicht leicht geweſen ſet, dieſer Ehrung teilhaftig zu werden. Gleichzeitig überreichte der Gau⸗ vorſitzende dem Bantamgewichtheber Adam für hervorragende Lei⸗ ſtungen die Sportmedaille des DAS V. Mit einer Schwank⸗Operette„Der liebe Onkel“ nahm das offi⸗ zielle Programm ſeinen Abſchluß. Hier war es beſonders L. Frei, der als Träger der Titelrolle gar bald den Kontakt mit dem Haus her⸗ ſtellte. Wirkſam wurde er dabei von Frl. Zwack unterſtützt, deren Liebeslieder, unterſtützt von flüſſigem Spiel mit Reiz und Anmut, te Gäſte zu wiederholten Beifallskundgebungen hinriſſen. Die übrigen Mitwirkenden, H. Kreimes, V. Schmitt, A. Leitzig, Frau Wichtel, O. Stich, Frl. Keiſtler und Hch. Stark, gaben ihr Beſtes, den Erfolg der Aufführung zu ſichern. Die Mitternachtsſtunde hatte ſchon lange geſchlagen, als endlich die Tanzluſtigen zu ihrem Recht kamen. Die fröhlichen Tanzwelſen der Hauskapelle des Geſangvereins„Erholung“ hielten Alt und Jung bis in die frühen Morgenſtunden froh und vergnügt zuſammen. So nahm das Jubelfeſt des Vereins für Körperpflege einen in allen Teilen wohlgelungenen und harmoniſchen Verlauf. W. Sch. Hockey Hockey-Städteſpiel Frankfurt-München Frankfurt ſchlägt München:2(:1 Dieſelbe Münchener Stadtmannſchaft, die am vorigen Sonntag gegen eine zweite Berliner Vertretung:1 ſpielen konnte, konnte am Sonntag früh in Frankfurt gegen eine Frankfurter Auswahlelf nicht beſtehen. Die Bedenken, die man in München gegen den Sturm hatte, beſtätigten ſich, denn mit Ausnahme von Lieglein in der Mitte wies der Angriff nicht viel Format auf. Er ſpielte meiſt zu eng und war in ſeinem Zuſpiel viel zu ungenau. Der Rechtsaußen Schlemmer kam wenig zur Entfaltung, obwohl hinter ihm in Neumaier ein ausgezeichneter rechter Läufer ſtand, der ein hervorragendes Stel⸗ lungsſpiel hatte. Sehr gut war die Verteidigung. Beſonders ragte der rechte Verteidiger hervor. Forſtl als Mittelläufer kam gegen Theo Haag nicht auf. Die Frankfurter Elf war in guter Form und überraſchte nach der guten Seite. Der Sturm hatte ſeine Stärke in dem linken Flügel, während die rechte Seite etwas abfiel. Gunz war zu langſam und unbeweglich. Die Läuferreihe hatte in Theo Haag ihren beſten Mann, die Hintermannſchaft in dem linken Verteidiger. Frankfurt gewann als die techniſch beſſere Elf verdient, obwohl dem geſamten Spielverlauf nach die Bayern kaum weniger vom Spiel hatten. Auf dem rechten Flügel war München in der 15. Minute in Führung gegangen. Ein vermelödbarer Zufallstreffer gab Frank⸗ furt nach einer Viertelsrunde den Ausgleich und kurz vor ber Pauſe konnte eine Flanke von links eingedrückt werden. Während bis dahin München oft ſtark im Angriff gelegen hatte, war Frank⸗ furt in der zweiten Halbzeit ſichtlich energiſcher. München konnte in der 5. Minute durch eine von Neumaier verwandelte Strafecke ausgleichen, konnte aber dann die beiden entſcheidenden Tore, reſul⸗ tierend aus einem ſcharfen Schlag von Kämmer und einem ſchnellen Nachſchuß von Vogel nicht mehr verhindern. T. V. 46 Heidelberg— T. G. Maunheim:1 Hockeyſpielen iſt eine Kunſt, eine doppelte Kunſt auf einem Platz von der Unebenheit des Rugbyfeldes des Heidelberger Turn“ vereins. Da ſpringt der tückiſche Ball immer wieder im letzten Moment, macht ungeahnte„Seitenſprünge“, ſodaß man ihn eben meiſt— nicht trifft. Do iſt es denn leicht verſtändlich, daß kein einheitliches Spiel zuſtande kommen kann, daß alle Aktionen mehr oder weniger dem blindwaltenden Zufall überlaſſen ſind, daß man ſchließlich froh ſein muß, den Ball überhaupt zu treffen. So bot denn auch das Treffen am Sonntag während der ganzen erſten Holbzeit kaum nennenswerte Momente, es war mehr ein Ankämpfen gegen die Tücken des Bodens als gegen die gegneriſche Mannſchaft. Nach der Pauſe wurde es wohl etwas beſſer, aber der Geſamtein⸗ druck war doch gewiß nich allzu erhebend. Die Kritik wird hier am heſten ſchweigen. Stellen wir feſt, daß ſich die Mannheimer Vertet⸗ digung, der Mittelläufer, insbeſondere der rechte Läufer mit den Verhältniſſen am beſten abfanden, daß dies bei Heidelberg dem linken Läufer, den Verteidigern und dem Innenſturm gelang, ſo haben wir alles geſagt. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, doß auffallend viele Fehler gemacht wurden— Drehen, Angriff von links, körperliches Spiel— Mängel, die bei einer erſten Mannſchaft unbedingt behoben werden müſſen, gegen die aber die beiden Schiedsrichter auch entſchieden zu nachſichtig waren. 5 Das Spiel bringt nach wechſelnden Angriffen Heidelberg durch, ſeinen Mittelſtürmer in Führung. Mannheim kommt erſt nach der Pauſe zum Ausgleich. Trotz weiterer Ueberlegenheit bleibt der Sieg verſagt, mehrere Straſecken werden knapp verſchoſſen oder von der verſtärkten Verteidigung abgewehrt. Es bleibt beim Anent ſchieben. n B. 6. Sette. Nr. 303 Montag, den 29. Oktober 1928 Die Verbanoͤsſpiele im Rheinbezirk Pfalz⸗Ludwigshafen— S. V. Waldhof 21(abgebrochen). Sp, Vg. Mundenheim— Sp. Vg. Sandhofen:2. Ludwigshafen 03— Phönix⸗Ludwigshafen:4. Mannheim 08— V. f. R.— Das Bedauerliche der Spielergebniſſe vom Sonntag iſt der Spielabbruch auf dem Platze von Pfalz⸗Lubwigshafen in dem Spiel gegen S. V. Waldhof. Wenn auch die große Un⸗ ſicherheit des Schiedsrichters den Hauptanlaß zu dem Abbruch gegeben haben mag, ſo iſt es doch nicht zu entſchuldigen, wenn ſich ein Spieler wie Engelhardt⸗Waldhof in ſeiner Aufregung vergißt und gegen den Schiedsrichter tätlich wird. Wo offenbart ſich in einer ſolchen Hand⸗ lung der wahre Sportmann? Ein rechter Sportmann weiß ſich auch dann zu beherrſchen, wenn er ſich noch ſo offenſichtlich benachteiligt fühlt, ſonſt iſt er ein ganz fanatiſcher Spieler, der nur den Sieg ſeines Vereins um jeden Preis kennt und über dieſem Streben den wirk⸗ lichen Sinn des Fußballſportes vergißt. Mit ſolchen Ausſchreitungen werden dem Sport, und beſonders dem Fußballſport, keine guten Dienſte geleiſtet. Was kommt auch dabei heraus, wenn dieſer Spie⸗ ler eine Zeitlang geſperrt wird und nicht mehr ſpielen darf? Er Weiß genau, daß dieſe kurze Sperre auch wieder vorübergeht und er dann wieder geſtärkt in den Kampf eingreifen kann. Uns will ſchei⸗ nen, daß die Strafen, die vom Verband gegen derartige Spieler an⸗ gewandt werden, nicht die richtigen ſind. Wir glauben, daß hier nur diegrößte Schärfe am Platze iſt.— Dieſe Ausführungen gehen nicht gegen Engelhardt als Perſon, ſondern richten ſich gegen Aus wüchſe im allgemeinen.— Wie wäre es, wenn der Verband Aus⸗ ſchreitungen mit Ausſchluß aus dem Süddeutſchen Fußballverband beſtrafen würde. Es iſt beſtimmt anzuneh⸗ men, daß eine ſolche Maßnahme doch etwas abſchrecken würde und manches vermieden werden könnte. Die Frage der Schiedsrichter be⸗ darf unbedingt auch einer ſofortigen Prüfung, da es ſo nicht weiter gehen kaun. Es liegt vielleicht weniger am Schiedsrichter als viel⸗ mehr am Publikum, das manchmal von vornherein eine derartige Stellung einnimmt, daß auch ein noch ſo ſicherer und mutiger Schieds⸗ richter den„Mut verliert“ und kopflos ſchiebdsrichtert; er iſt ſchließlich „eben auch nur Menſch“. Aber ſo, wie es jetzt wieder beginnt, darf es unter keinen Umſtänden weiter gehen. Bei den übrigen Spielen kommt der Sieg von Mun den heim über Sandhofen etwas überraſchend, da man allgemein an einen ſicheren Sieg von Sandhofen geglaubt hatte. Trotz dieſer Niederlage liegt Sandhofen zuſammen mit Phßbnix⸗ Ludwigshafen, der geſtern 03 Ludwigshafen mit 410 abfertigte, auf dem 3. Platz. Das Spiel auf dem 08 ⸗Platz zwiſchen 08 und V. f. R. nahm den er⸗ warteten Ausgang, auch V. f. R. mußte einen Punkt abtreten, wie alle Vereine bisher. Die Lage von 03 Ludwigshafen ſcheint ebenſo wie die von Pfalz ausſichtslos zu werden. Der Stand der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte 9 5 B. f. L. Neckarau 1 1 1 21¹¹0 15 Sportverein Waldhof 10 6 2 1 2ꝛ0 14 Spielvg. Sandhofen 10 5 2 8 23119 12 Phönix Ludwigshafen 10 4 3 2 18.15 12 1908 Monnheim 10 8 4 8 19:14 10 V. f. n aunheim 9 8 3 2 18:15 9 Sp. Ba undenheim 10 3 2 5 16˙28 8 21903 Lnowigshafen 10 1 2 6 12˙24 6 Pfalz Ludwigshafen 10 0 0 9 5˙20 0 Die abgebrochenen Spiele V. f..— 0g Ludwigshafen und S. B. Waldhof Pfalz Ludwigshafen ſind nicht gewertet. Pfalz Ludwigshafen— S. V. Waldhof 211 abgebrochen Kaum haben ſich die Wogen der Erregung über den Abbruch der Begegnung V. f. R. Mannheim— 1908 Ludwigshafen mit all den un⸗ ſchönen Begleiterſcheinungen gelegt, da haben wir bereits einen zweiten, vielleicht noch kraſſeren Fall in Ludwigshafen. In Lud⸗ wigshafen auf dem Pfalzplatz, allwo ein durchaus unfähiger Schteds⸗ richter die immer mehr erregten Gemüter ſchließlich derart in Wal⸗ Iung brachte, daß es kein Halten mehr gab, daß ſich Dinge ereigneten, von denen zu ſchweigen weit angenehmer iſt, als zu ſchreiben. Be⸗ gnügen wir uns mit den unumgänglichen Tatſachen, ſuchen wir vor allem nach den Gründen, die zu dem Debaele führten, damit ſich hoffentlich Mittel und Wege finden laſſen, etwas Aehnliches in Zu⸗ kunft zu vermeiden. Wie bereits betont, war Winke⸗Neunkirchen der ungeignetſte Mann für die Leitung eines derartigen Punkte⸗ kampfes, denn er wußte offenbar nicht. was er wollte. Seine Ent⸗ ſcheidungen mußten bei allen, die etwas von Fußball verſtehen, unbe⸗ dingt immer wieder Kopfſchütteln erregen. Ob es das Richtige iſt, Irrtümer durch Kompenſationen gut machen zu wollen? Beſtimmt nicht, das Unheil wird dadurch nur noch größer. Und es können nur Kompenſgtionen geweſen ſein, die Winke anſtrebte, als er nach klarem Jertum nochmals eine durch nichts, aber auch gar nichts be⸗ gründete Fehlentſcheidung wieder gut machen wollte. Daß es ſich hierbei nicht um Kleinigkeiten, ſondern um Elfmeterentſcheidungen handelte, macht die Sache natürlich noch ſchlimmer. So war eben ſchließlich die Menge derart erregt, daß ſie bei einem weiteren Elf⸗ meter— es war„erſt“ der vierte— wieder ins Feld ſtrömte, ohne Widerſtand kam es zum Tumult,— Ordnungsleute?— und das Ende war gekommen, das Spiel nahm ein vorzeitiges, unrühmliches Ende. Die Folgen? Warten wir den Spruch der Behörde ab und hoffen wir, daß dieſes unſchöne Vorkommnis doch endli chdas letzte geweſen ſein möge, daß man ſich aber auch darüber klar wird, daß derartige Schiedsrichter eben einfach unmöglich ſind. Was es ſonſt noch gab: Pfalz kämpfte wie immer mit großer Hingabe, Waldhof dagegen lange Zeit pomadig, allzu pomadig, bis man zu ſpät den Ernſt der Lage erkannt hatte. Pfalz hatte ſich ſehr ſchnell gefunden, arbeitete die erſten knapp verpaßten Chancen her⸗ aus, bis Waldhof dann in Schwung kam. Obwohl Ofer vorüber⸗ gehend verletzt ausſcheidet, gelingt Waldhof der Führungstreffer, den Winke aber nicht anerkennt— abſeits 277— Bei Pfalz muß Kühn vorübergehend verletzt ausſcheiden. Die erſte Spielhälfte endet torlos. Bald nach Wiederbeginn gelingt dann den Pfälzern der Führungs⸗ treffer Winkler verwandelt eine Flanke von Froſch durch Kopfſtoß, :0 nach 6 Minuten. Zehn Minuten ſpäter zieht Waldhof gleich; unter lebhaftem Proteſt verwandelt Decker einen Elfmeter, über deſſen Berechtigung man allerdings auch ſtark im Zweifel ſein kann. Dafür erhält dann Pfalz— Kompenſation— einen gleichermaßen zweifelhaften Elfmeter, den Feiler einſchießt,:1. Engelhardt wird des Platzes verwieſen. Es gibt wieder einen Elfmeter für Pfalz, den jedoch Riehm hält. Als Pfalz nochmals zum Elfmeter kommt, iſt die erregte Menge nicht zu halten, unter größtem Tumult treten Schiedsrichter und Spieler ab. E. * Sp. Vgg. Mundeuheim— Sp. Vgg. Sandhofen:2 Eine für beide Teile wohl recht folgenſchwere Entſcheidung gab es in Mundenheim. das ſich durch dieſen Sieg vielleicht bereits vor dem Abſtieg gerettet hat. Zum andern iſt die Niederlage für Sand⸗ hofen ſehr bitter, da dadurch die Ausſichten auf den dritten Tabellen⸗ platz ſtark ins Schwinden geraten ſind. Der lachende Dritte iſt Phönix Ludwigshafen, haben die Ludwigshafener doch auf dem Agger Platz einen klaren Sieg davongetragen, während auch der Vi. R. Mannheim guf dem Lindenhof einen Punkt einbüßte. Sand⸗ ben war wohl techniſch und auch taktiſch die beſſere Elf. aben undenheim kämpfte mit großem Siegeswillen und hatte dazu das ück, ſtets in Führung zu liegen, was den Platzherren ſichtlich ut gab und ihnen auch die nötige Ruhe verſchaffte. Die Stärke Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Mleder ein Spielabbruch beſchäftigten Flügel waren ſchon beſſer, auch die beiden Halbſtürmer, die biesmal manche Chance ausließen. Immerhin war Sandhofen im Ganzen die etwas beſſere Elf, die bei mehr Glück wohl auch ein Unentſchleden herausholen mußte. Munbenheim hat ſich alsbald aut zuſammengefunden, doch ſchon folgen auch die erſten gefährlichen Flügelvorſtöße der Gäſte. Ein Prachttor, ein Schuß aus vollem Lauf von Baumann. bringt die Mundenheimer in Führung. Sandhofen antwortet wieder mit energiſchen Angriffen, vergebens— dagegen erhöht Baumann durch Verwandlung eines Elfmeters auf 210. Jetzt erſt kommen die Gäſte durch ihren Mittelſtürmer zum erſten Gegentor. Wieder liegt Sandhofen mehr in Angriffen. ohne aber mehr als einige ergebnis⸗ loſe Eckbälle zu erzielen. Nach der Pauſe läßt eine etwas harte Entſcheidung Mundenheim zu einem weiteren Elfmeter kommen; Deuſchel verwandelt ſicher,. 311. Nochmals geht Sandhofen zum An⸗ griff über, während Mundenheim jetzt die Abwehr verſtärkt. Dick kann einen Elfmeter glänzend halten, doch ein Strafſtoß bringt den Gäſten den zweiten Gegentreffer; umſonſt reklamiert Mundenheim Handſpiel. Zum Ausgleich reicht es aber trotz aller Bemühungen nicht. Boeres⸗Lahr war ein energiſcher, aber auch umſichtiger und gerechter Leiter. 5 W. 93 Ludwigshafen— Phönix Ludwigshafen 024(02:0) Auch das Ludwigshafener Lokalderby brachte den Ogern nicht den ſo nötigen Punktgewinn, die Mannſchaft konnte keine gleich⸗ wertigen Leiſtungen entgegenſtellen und mußte ſich mit einer glat⸗ ten 014 Niederlage geſchlagen bekennen. Das Spiel verlief von der erſten bis zur letzten Minute ohne beſondere Aufregungen, aber auch ohne beſondere Leiſtungen. Phönix war techniſch weit beſſer und ſiegte dann auch nach der Pauſe ſicher und überzeugend. Elf ſpielt heute einen Fußball, der zu den ſchönſten unſeres Be⸗ zirks zählt. Der während des ganzen Spiels anhaltende ſtarke Wind machte beiden Mannſchaften zu ſchafſen. Vor 2000 Zuſchauern nahmen die Mannſchaften den Kampf in folgenden Aufſtellungen auf: Phönix: Weber III, Neumüller— Weber II, Hahn— Engel — Schneider, Zöllner— Weber 1— Gußner— Hörnle— Linde⸗ man n 08: Walter, Heckel— Breunig, Goller— Müller 2— Ebert, Scherzinger— Jülly— Swatſchina— Müller 1— Dertnig. Vor der Pauſe hat 03 den Wind zum Bundesgenoſſen, trotzdem zeigt aber bald nach Beginn Phönix den kultivierteren Fußball. Eine ſichere Chance verſiebt Zöllner frei vor dem Tor. 03 leitet mit Hilfe des Windes flotte Angriffe ein, vor des Gegners Tor zeigt ſich aber immer wieder die Unfertigkeit der Stürmer. Mit Ausnahme von einigen gefährlichen Momenten vor beiden Toren verläuft dieſe erſte Spielhälfte arm an ſpannenden Momenten. Trotz des ſtarken Windes gelingt es dem 03⸗Sturm nicht, einen Vorſprung zu retten, und mit :0 wechſelt man die Seiten. Nach ber Pauſe macht ſich nun die techniſche Ueberlegenheit der Phönixelf auch im Feloſpiel beſſer bemerkbar. 03 muß ſich größten⸗ teils auf die Deckung beſchränken, die gelegentlichen Durchbrüche bleiben ungefährlich. Nachdem die 5. und 6. Minute einige gefähr⸗ liche Situationen vor dem 03⸗ und Phönixtor heraufbeſchworen hatte, eröffnet in der 12. Minute Gußner den Torreigen, der eine Vorlage von Lindemann einſchießen kann. In der 15. Minute erhöht der entſchloſſene Weber 1 auf:2. Für einige Minuten wird nun das Spiel etwas offener und flotter. 03 ſpielt energiſch auf Erfolg, kann aber nichts erreichen. Glücklicher iſt Phönix, der durch einen ſcharfen, wunderbaren Schuß Hörnles auf:8 erhöht. Unſchön wirkt von nun an das harte Spiel der Oger, die aber auch hiermit nichts erreichen können. Beim unglücklichen Kampf um den Ball wird Scherzinger verletzt und muß ausſcheiden. Drei Minuten vor Schluß erzielt Phönix ſein viertes Tor mit Hilfe der 03⸗Verteidigung. Ecken 675 für 03. Mit der Geſamtleiſtung des Siegers konnte man zufrieden ſein, man darf dabei aber nicht vergeſſen, daß der ſtarke Wind gerade einer ausgeſprochenen Kombinationself ſtark zu ſchaffen macht. Die geſamte Hintermannſchaft machte einen ſicheren Eindruck und wurde mit den Angriffen des Gegners gut fertig, Die Läuferreihe war zuverlüſſig wie immer in letzter Zeit. Mit der Verwendung Hörnles als Halbſtürmer hat die Angriffsreihe an Durchſchlagskraft ſtark ge⸗ wonnen. 03 iſt nicht mehr die Mannſchaft, die für jeden Gegner gefährlich war. Die Elf hat viel verlernt. Walter im Tor war nicht ſelten recht leichtſinnig. Der beſte Mannſchaftsteil iſt die Verteidi⸗ gung, die aber ihr zu maſſives Spiel unterlaſſen ſollte. Die Läufer⸗ reihe konnte nicht überzeugen. Sie war in der zweiten Halbzeit mit ganz wenigen Ausnahmen geſchlagen, konnte alſo dem Spiel kein Syſtem geben. Der Sturm war ungefährlich, der beſte Mann war hier vielleicht noch Scherzinger. Schiedsrichter Edelmann⸗Lahr leitete zufriedenſtellend. 0 Bg. Die * 5 Mannheim 08—.. R. Mannheim:1(:1) Alles Reißen und Zerren der Termine an der zuſammengeballten und ineinander verwickelten Mittelgruppe ſcheinen immer noch ver⸗ gebens zu ſein. Von kleineren Verſchiebungen abgeſehen, bleibt der Ring kompakt und auch die geſtrigen Auseinanderſetzungen erſchütter⸗ ten nicht die Grundlage des um den dritten Platz ſtreitenden Vier⸗ komplexes. Auf dem Lindenhof war betreffs des Spielſtärkenverhält⸗ niſſes wohl die intereſſanteſte Paarung des geſtrigen Termins zu ſehen und der ſehr gute Beſuch beſtätigte auch das ſtarke Intereſſe. Gerade os und B. f. R. zählen zu den Vereinen die in jüngſter Zeit wieder durchgreifende Veränderungen in ihrer Mannſchaft vorge⸗ nommen haben und die neueſten verblüffenden Erfolge gegen Mun⸗ denheim und Pfalz ſollten geſtern eine neue Frage dahin aufrollen, welcher der beiden Gegner zur Zeit der ſpielſtärkere ſei. Verlauf und Ergebnis geben keine definitive Antwort, aber für beide Mannſchaften bleibt die Frage offen, ob die derzeitige Aufſtellung die wirklich ge⸗ gebene iſt. Sowohl W. f. R. wie Lindenhof zeigten keine abgerundete Form und was der Altmeiſter vor der Pauſe beſſer war, glich Linden⸗ hof nach Seitenwechſel wieder aus. Beide Torhüter zeigten in manchem offenbare Unſicherheit, die Läuferreihen und Verteidigun⸗ gen zeigten gleichfalls ſtark ſchwankende Leiſtungen, und die Angriffs⸗ reihen hielten ſich ebenfalls im Verſieben und mitunter ganz zu⸗ ſammenhangloſem Spiel wechſelnweiſe die Wage. Eine wirklich über⸗ ragende Leiſtung bot Fleiſchmann, der namentlich nach der Pauſe der letzte Halt des V. f. R. war. An ihm brachen ſich die meiſten Angriffe und ſeine kraftvollen Abſchläge ſchafften häufig Luft. Um bei B. f. R. zu bleiben, muß von Fiſcher geſagt werden, daß er in freier Stellung ſicher arbeitet, aber bei verwickelten Lagen doch nicht genügt. Auch mit dem Durchſtehen haperte es. Die Läuferreihe kam in der erſten Viertelſtunde zu keinem Aufbau und erſt als dieſer einſetzte, wurde das ganze Spiel beſſer, um dann nach Seiten⸗ wechſel wieder durch den Abbau der Läufer und dem zeitweiſen ſtar⸗ ken Druck Lindenhofs ganz auseinanderzufallen. In dieſer kritiſchen Periode dominterte Fleiſchmann beſonders. Der Sturm iſt mit den Verbindern nicht auf der Höhe. Berk läßt ſich durch ſeine Technik zu vielen Dribblings verleiten, ſchießt unſicher und Vanhauer hält nicht genug Platz, läuft zu wenig in Stellung und hängt wie Berk zu oft hinten. Langenbein, Specht und dann auch Hoßfelder zeigten die beſſere Arbeit, litten aber mit unter dem vorerwähnten Auskalle. Die Deckung von Specht, deſſen Gefährlichkeit doch offenbar war, war mangelhaft. Soldner in der Abwehr nicht kraftvoll genug und Pabſt kann bei aller Hingabe Spahr nicht voll erſetzen. Der Sturm hat im Innentrio nicht die gegebenen Schützen und war der Zufammenhung mangelhaft. Im zweiten Abſchnitt der erſten Hälfte ſchien es, als ob die Mannſchaft zuſammenklappen wollte, aber das Zuſammenreißen in der zweiten Spielzeit rettete noch die Sache. Hier wurde mit letzter Hingebung gekämpft, was auch den ſchließlichen Erfolg noch brachte. Am Auslaſſen klarſter Gelegenheiten überbot die Mannſchaft aber noch die de V. f. R. 5 .: Breunig; Fleiſchmann, Fiſcher; Hoch, Eberle, Caſparl; Banh. n Berk, Specht. Vor 45000 Zuſchauern ſetzt das Spiel ſofort flott ein. 08 einen guten Fernſchuß und Kopfball ſteigen, die aber nan. unſchädlich gemacht werden. Durch das Schwimmen der V. E ferreihe kommt die Gaſtelf zu keinen nachhaltigen Angriffe n, doch wachſen einzelne Gefahrenmomente durch ſcharfen Strafball Fleisch manns und geſchicktes Vorſpiel des linken V. f..⸗Flügels, die aber auch hier durch Pabſt noch gebannt werden. Jetzt folgt das aktivere Eingreifen der V. f..⸗Läufer, was das Spiel weſentlich i ein Pabſt entgleitender Ball kann Zepp gerade noch abſchlagen. Van genbein vergibt eine große Gelegenheit auf Fehl⸗Kopfabwehr. er ſchiebt dicht vor dem Netz das Leder dem Hüter in die Hände. Doch kurz darauf flankt Specht ſcharf am Tor entlang und Langenbein kann einlenken, 011. Den möglichen Ausgleich verhindert dann die in geſchloſſener Reihe poſtierte Tordeckung des V. f. R. bei Stralſtoß. Dann reißt Lagenbein einmal durch, ſetzt aber unplaziert auf Pabſt. Auch 08 verzögert durch Hinausgeben auf den Flügel eine gute Mög⸗ lichkeit. Nach Platzwechſel liegt V. f. R. vorerſt ſtark vorne und funk⸗ tiontert die Verteidigung tadellos. Namentlich Fleiſchmann. Aber nach und nach rafft ſich Lindenhof auf, drängt zuſehends und läßt V. f. R. mit Ausnahme des rechten Verteidigers ganz bedenklich locker. Die kritiſchen Situationen mehren ſich, doch verſchießt 08 durch Theo⸗ bald und Teufel in verblüffender Weiſe. Ein— allerdings mit ver⸗ ſchiedenen Meinungen aufgenommener Faulelfmeter bringt durch Teufel den lange umkämpften und auch verdienten Ausgleich. 08 iſt im Fahrwaſſer und nur langſam vermag B. 18 R. unter der erfolg⸗ reichen Arbeit Fleiſchmanns wieder Boden zu gewinnen. Das immer wieder erneute Anlaufen Lindenhofs, wie auch die wieder erfolgen⸗ den Vorſtöße des V. f. R. ändern nichts mehr an dem Unentſchieden. Leitung durch Lohmann, Frankfurt annehmbar. Weitere Ergehniſſe Gruppe Nordbayern: Franken Nürnberg— ASV. Nürnberg 028; Sp. Vg. Fürth— Bayern Hof:1; JV. Würzburg 04— 1. FC. Nürn⸗ berg:3 FC. Bayreuth BfR. Fürth 08. Gruppe Südbayern: DS. München— Wacker München 011 Schwaben Ulm— Bayern München:2; Jahn Regenburg— SV. 1860 München 01:2. Gruppe Württemberg: Sportfr. Stuttgart— VfR. Heilbronn 311; Union Böckingen— Stuttgarter Kickers 011; VfB. Stuttgart— Ger⸗ maänia Brötzingen:0; Gruppe Baden: FC. Freiburg— 8 V. Raſtatt 04:2; Karlsruher FV.— FV. Offenburg:0; Sp. Vg. Freiburg— FC. Villingen:0. Gruppe Saar: FV. Saarbrücken— Kreuznach 02:0; VfR. Pirmaſens— Sportfr. Saarbrücken 40 1. FC. Idar— Fe. Pirma⸗ ſens:0; Saar 05 Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 212. Gruppe Main: 1. FC. Hanau 93— Eintracht Frankfurt:); Sp. Vg. Hanau 60/94— Rotweiß Frankfurt:4; 8 SV. Frankfurt Viktoria Aſchaffenburg:0; Union Niederrad— Fechenheim 08:0; Germania Bieber— Offenbacher Kickers 111. Gruppe Heſſen: S. Gem. Höchſt 01— Sp. Vg. Arheilgen 04:0 1. FC. Langen 03— Alemannia Worms:1; FSV. Mainz 05 VfL. Neu⸗Jſenburg 411; Wormatia Worms— SV. Wiesbaden 419. F. T. C. Bubapeſt— Rapid Wien 721 In Budapeſt wurde am Sonntag das erſte Endspiel um den Mitropa⸗Pokal für Vereinsmannſchaften ausgetragen. Der unga⸗ riſche Meiſter F. T. C. Budapeſt und Rapid Wien hatten ſich für das Endſpiel qualifiziert. Den erſten Gang konnten die Ungarn auf heimiſchen Boden vor 30 000 Zuſchauern unerwartet hoch mit 711 (:0) gewinnen. Bei den Siegern war die Deckung ausgezeichnet und der Sturm ſehr ſchußfreudig. Wien war ſchon nach einer Viertelſtunde vollkommen aus dem Konzept gekommen. Oeſterreich ſchlägt die Schweiz:0 Das für den Europa⸗Pokal gewertete Länderſpiel Oeſterreich⸗ gegen die Schweiz wurde am Sonntag auf der Wiener Hohen Warte vor 42 000 Zuſchauern ausgetragen. Es kam zu einem unerwartet harten Kampf, bei dem oft die Grenzen des Erlaubten überſchritten wurden. Es muß leider geſagt werden, daß die Eidgenoſſen an die⸗ ſer Tatſache die Hauptſchuld trugen. Die Oeſterreicher ſpielten zeit⸗ weiſe nur mit 8 Mann. Die beiden entſcheidenden Treffer, die beide bereits vor der Pauſe fielen, wurden von Tandler erzielt. Dr. Bauwens⸗Köln konnte als Schiedsrichter nur wenig überzeugen. Er hätte energiſcher ſein müſſen. Schwimmen Verbandsoffenes Schwimmfest in Pforzheim ſtoch iſt der Mannheimer Großkampftag in beſter Erinnerung, da kommt von der Stadt der Goldinduſtrie— Pforzheim— die Nach⸗ richt, daß ſich die zweitägige Veranſtaltung des Erſten Badiſchen Schwimm⸗Club Pforzheim am Samstag und Sonntag würdig an die Kette der„großen“ Feſte im ſüddeutſchen Schwimmerlager angliedert. Pforzheim mit ſeinem ſchönen Emma Jäger⸗Bad und der Erſte Bad. Schwimm⸗Club mit feiner großen Gaſtfreundſchaft genießen im füb⸗ deutſchen Schwimmſport einen ganz beſonderen Ruf; ſo konnte der Veranſtalter für die Mühen ſeiner großzügigen Vorbereitungen, wo⸗ bei ihm die ſtädtiſchen Behörden ganz außerordentlich entgegenkom⸗ men, ein ausgezeichnetes Meldeergebnis einheimſen. Welche große Bedeutung die Verbandsleitung dieſer zweiten Winterveranſtaltung verlieh, bewies am beſten die begeiſtert aufgenommene Gegenwart des verdienten Herrn Dr. Geiſow, Vorſitzender des Deutſchen Schwimm⸗Verbaudes, der gern an die„Pforte des Schwarzwaldes“ geeilt war, um ſich von den ſeit Jahresfriſt ſtändig ſteigernden Lei⸗ ſtungen der Süddeutſchen in Perſon zu überzeugen. Die Ehre der Schwimmer, ihr Können vor dem geiſtigen Führer der Verbands⸗ leitung zeigen zu dürfen) wirkte ſich am merklichſten in der ge⸗ hobenen Kampfſtimmung aus— die die Teilnehmerl innen) beſon⸗ ders hochwertigen Sport bieten ließ. Der Schwimmſportgedanke an der ſich in Pforzheim vereinenden Enz und Nagold hat ſich in den letzten Jahren einer großen Anhängerſchaft aller Volksſchichten zu erfreuen, es war daher— wie alljährlich— die größte Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß neben zahlreichen Ehrengäſten, eng an einandergeſchmiegt, die Halle einen überaus guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Die 25 meldenden Vereine kamen alle ihren Verpflichtungen nach, die ſport⸗ liche Ausbeute iſt als geradezu erſtklaſſig und hoffnungsvoll für die in Saarbrücken, Heidelberg, Heilbronn uſw. bevorſtehenden Treffen zu bezeichnen. Für die prompte und ſchnelle Abwicklung des Pro⸗ grammes ſowie das einwandfreie Funktionſeren des techniſchen Ap⸗ parates gebührt dem Veranſtalter beſonderes Lob. Eine beſondere Zugnummer war der neue Wettkampf auf volkstümlichem Schwimm⸗ gebiet: Das Figurenlegen. Hier dominierte der Damen⸗ Schwimm⸗Verein München vor der Damenabteilung des Veranſtal⸗ ters und rief wahre Beifallsſtürme hervor; mit 832 gegen 8926 Punkten gab es einen harten Kampf um die Stiegespalme. Eine ſolche Aufführung einmal im Herſchelbad zu ſehen, wäre im Intereſſe des einheimiſchen Schwimmſportes überaus begrüßenswert. Eine ganz unerwartete Ueberraſchung bot die Damenmannſchaft des 1. Bad. Schwimm⸗Clubs mit einem Figurenlegen bei Unterwaſſerbeleuchtung in ſolch genauer Ausführung, daß der Beifall kein Ende nehmen wollte und die braven Waſſernixen ſich zu einer Wiederhokung nach Beendigung der Wettkämpfe verſtehen mußten, immer wieder neuen Jubel auslöſend. Bon den Wettkämpfen verdient das 1. Seniorbruſtſchwimmen über 200 Meter beſondere Erwähnung, wobei Karl Staudt⸗ S. V. Mannheim mit 2 Minuten 59,6 Sekunden wieder die Dreiminutengrenze unterbieten konnte. Leider ging Staudt auch die⸗ ſes Mal wieder ohne ernſtliche Konkurrenz an den Start, da weder Fauſt und Schwarz⸗Göppingen als auch Weiß⸗Nürnberg zu dieſem Rennen unbegreiflicherweiſe nicht gemeldet hatten. Im Damen⸗ Jugendbruſt 100 m beſtätigte Cannſtatt ſeine Mannheimer Leiſtungen, denn Frl. Heſſenauer ſchlug mit:38, Min. in ſehr guter Zeit als Siegerin an. Göppingen 04 wiederholte ſeinen Mannheimer Sieg in der 2. Seniorbruſtſtaffel Z mal 100 Meter in imponferender Weiſe. In der Damenlagenſtaffel 3 mal 1090 Meter beſtätigte Damen⸗S. B. Mün⸗ ken ſeine Favoxitenform. Die Ergebniſſe vom Samstag: Juniorlagenſtaffel, 4 mal 100 Meter, Wanderpreis: 1. Neptun Karlsruhe 5 Min. 20,4 Sek.; 2. Schwaben Stuttgart 3 Min. 20 Sek, r . — 5 N * A O Sao 1 NU 2 — „ — 1 1 5 Montag, den 29. Oktober 1928 — Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Sekte. Nr. 508 Nachdem bereits mehrfach in dem hübſch gelegenen eee, und anderwärts einige interne Feiern und Veranſtaltungen dem 50. Jubiläums jahre des Ludwigshafener Rudervereins ebenſo ſinn⸗ fältigen wie beredeten Ausdruck verliehen haben, folgte am geſtrigen Sonntag der Feſtakt, die ſogenannte akademiſche Feier und zwar im Feſtſaale des Kaſinos der J. G. Farbeninduſtrie. Der an und für ſich ungemein prunkvolle, Klaſſtzität atmende Saal war zu dieſem Zwecke mit Blumen und Blattgrün feinſinnig geſchmückt und bildete ſo einen kongenialen Proſpekt z udem Geiſte des Feſtes. Trotzdem nur beſchränkte Einladungen ausgegeben und nur Abordnungen zu⸗ ſammengefaßter Verbände zugelaſſen waren, bot der Saal längſt vor Beginn ein reges geſellſchaftliches Bild, in dem ſich die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, zahlreiche Abordnungen aus nah und fern, ſogar aus dem Auslande und eine Fülle markanter von den Regatten her wohlvertrauter Sportkämpfer in lebhafter Un⸗ terhaltung bewegten. Auch das einzige, noch lebende Gründungsmit⸗ glied, Herr Rus lius war zugegen. Punkt 11 Uhr intonierte das Pfalztrio, beſtehend aus dem erſten Konzertmeiſter des Pfalzorcheſters Joſef Sauer, dem erſten Solocelliſten Walter Kötſcher und Frau Kötſcher⸗ Behrens das Adagio— Rondo all'ongreſe, aus Hayoͤns G⸗dur Trio, damit die Feier ſtimmungsvoll einleitend. Dann ergriff der langjährige erſte Vorſitzende des Vereins und jetzige Ehrenvorſitzende Herr Kommerzienrat Dr. h. c. Waldkirch das Wort zur Eröffnungsanſprache. Er begrüßte mit warmen Worten die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Vertreter der einzelnen Sportverbände, die bekannten Sportleute des Vereins, die verdienten Männer ſowte alle Freunde und Verehrer des Vereins. Oberregierungsrat Dr. Lederle überbrachte als Vertreter der Kreisregierung der Pfalz und des Regierungspräſidenten der Pfalz die beſten Wünſche, gab as geborener Ludwigshafener perſönliche Er⸗ innerungen zum beſten, würdigte insbeſonders die Verdienſte des Vereins um die ideale Seite des Ruderſports und ſchloß mit Richard Dehmels Worte:„Siege oder Niederlagen, immer gilt es neu zu wagen“, Die Feſtrede hielt ber erſte Vorſitzende des Vereins, Prokuriſt E. Felle. In knappen, doch farbenſchillernden, lebendigen Bildern entwarf er die Entſtehung und Entwicklung des Ludwigshafener Rudervereins, be⸗ rührte die Entwicklung des deutſchen Ruderſports im allgemeinen, gedachte gebührend aller verdienten Männer um die Ruderſache und ſchloß mit einem warmen Appell an die deutſche Jugend zur Pflege des Sports im idealen Sinne zur Hebung der eigenen Perſönlichkeit, für die deutſche Sache und unſer geliebtes Vaterland. Ein prächtiges r 1. Seniorbruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. Karl Staudt⸗S. V. Mannheim 2 Min. 59,3 Sek. Freiſtil, 100 Meter, für Vereine ohne Hallenbad: 1. Hauſer⸗S. V. Kehl 1 Min. 19 Sek.; 2. P. Lang⸗Radolfzell 1 Min. 17,0 Sek. 5 Damen⸗Jugendbruſt, 10) Meter: 1. Heſſenauer⸗S. V. Cannſtatt :88,6 Min.; 2. Jäger⸗Schwaben Stuttgart 12409 Min.; 3. van Gulick⸗ D. S. V. Freiburg:41,5 Min. Junforſpringen: 1. E. Seemann⸗Amateur Stuttgart 42.94 Punkte; 2. Hans Werner⸗Amateur Stuttgart 39.84 Punkte. 8 Jugendlagenſtaffel, 4 mal 100 Meter, Wanderpreis: 1. Karlsruher S. W. 1899 in 5 Min. 31, Sek. Figurenlegen⸗Wettkampf: 1. Damen⸗S. V. München 8924 Punkte; 2. 1. Bad. S. C. Pforzheim 8357 Punkte. 2. Seuiorbruſtſtaffel, 3 mal 100 Meter: 1. S. V. Göppingen 04 in 24 Min. 09,4 Sek. Funiorſtreckentauchen, 40 Meter: 1. Foltenauer⸗Delphin Stuttgart 40 Meter in 28,5 Sek.; 2. Hauſer⸗Kehl 40 Meter in 30,4 Sek.; g. Het⸗ tich⸗Amateur Stuttgart 40 Meter in 30.6 Sek. Damenlagenſtaffel, 3 mal 100 Meter: 1. Damen⸗S. V. München in 4 Min. 59,3 Sek. Waſſerball, A⸗Klaſſe: S. B. Ludwigsburg—1. Bad. S. C. Pforz⸗ heim 511. kr. Der zweite Tag Am Sonntag vormittag ſprach der erſte Vorſitzende des Deutſchen Schwimmverbandes, Dr. Geiſow, im Rahmen einer ſportlichen Morgenfeier intereſſante Worte über das Thema„Die treibenden Gedanken in Turnen und Sport“. Der Nachmittag brachte erbitterte Kämpfe. Die Rennen der Senioren wuchſen ſich zu einem Duell Göppingen gegen den V. f. S. S. München aus, das wertvolle Schlüſſe auf das Kräfteverhältnis in Süddeutſchland zuläßt. Die übrigen Rennen waren dem Nach⸗ wuchs vorbehalten, der überall recht gute Fortſchritte zeigen konnte. Die Ergebniſſe vom Sonntag: Waſſerball: Ludwigsburg Jugend— Pforzheim Jugend:2(:); Zudwigsburg 1— Schwaben Stuttgart 1 012(00). Zweite Seniorenlagenſtaffel, 4 mal 100 Meter: 1. S. V. Mann⸗ heim:59,3; 2. S. B. Göppingen:03. Junjoren⸗Freiſtil, 100 Meter: 1. Schwaben Stuttgart 109,5. Junioren⸗Bruſtſtaffel, 4 mal 100 Meter: 1. S. V. Göppingen:57,6. Junioren⸗Freiſtil, 100 Meter: 1. V. f. S. S. München 104,8. 5 Damen⸗Jugendbruſtſtaffel, 3 mal 100 Meter: 1. S. B. Cannſtatt 201,5. Zweite Freiſtilſtaffel, 3 mal 100 Meter: 1. S. V. Nickar Heidelberg :28; 3. S. V. Mannheim:32. Seniorenſpringen: 1. Paul Scheck⸗S. S. Delphin Stuttgart 96,9 P. 5 Freiſtilſtaffel, 10 mal 40 Meter: 1. S. B. Göpingen 350,7: 2. V. J. S. S. München:52,14. Gefalleuen⸗Gedächtnisſtaffel(40, 80, 120, 160, 206 Mtr.]: 1. S. V. Göppingen 709,8. 5 Junioreufreiſtil, 100 Meter: 1. Erich Hermann⸗Waſſerfreunde Heilbronn:20(Sehr gutes Reſultat). Jugenbbruſt, 100 Meter. 1. Karl Uebler⸗S. S. Karlsruhe:07, Senioren⸗Tauchen, 50 Meter: 1. Rohleff⸗V. f. S. S. München 36 Sekunden. Senioren⸗Rücken, 100 Meter: 1. Kretzſchmar⸗Schwaben Stuttgart und Arndt⸗V. f. S. S. München 1,21(totes Rennen). Bruſtſtaffel für Vereine ohne Winterbahn, 4 mal 100 Meter: 1. Durlacher S. B. 615,6. 5 Jugend⸗Lagenſtaffel, 4 mal 100 Mtr.: 1. V. f. S. S. München 4 P. Waſſer ball: S. B. Göppingen Schwaben Stuttgart 622(:). Pferdeſpert 5. Reiljagd des Reitervereins Mannheim Schnitzeljagd Schnitzeljagd?— Was bedeutet dies? Urſprünglich wurden die „ 8 im 18. Jahrhundert in hoher Blüte ſtanden, hin⸗ ter leben dem Wild geritten. Mit Zunahme des Anbaus und der intenſiveren Bearbeitung des Bodens konnte man es dem lebenden Wild nicht mehr überlaſſen, dem Jagdfeld durch den von dem Tier eingeſchlagenen Kurs den Weg vorzuzeichnen, man ging daher zu den „Schleppiagden“ über. Bei dieſen wird der Weg von dem ſogenannten „Schlepper“ beſtimmt. Dieſer zteht an einem ane Strick das Schleppgerät, einen in Fuchsjauche getauchten Schwamm in einem Lederbeutel zu Pferde hinter ſich her. Das Schleppgerät weiſt den zu einer Meute vereinigten Hunden durch den auf der Erde haftenden Geruch die Fährte, Das Reiten hinter den Hunden hat für den Reiter den höchſten Reiz, weil er die Hunde vor ſich„arbeiten“, d. 65 die Fährte aufſpüren ſieht, andererſeits wirken die Hunde durch ihr Vor⸗ wärtsſtürmen wie elektriſterend auf die Gehluſt der Pferde. Dem Schlepper muß etwa eine Viertelſtunde Vorſprung gegeben werden, damit ihn die Hunde nicht ſehen können. Da das Halten von Hunden ziemlich koſtſpielig iſt, kam man auf den Ausweg, daß der als Fuchs reitende Teilnehmer durch Streuen von Papierſchnitzeln die Fährte markiert. Mit etwa 10 Minuten Abſtand folgen die als„Hunde reitenden Rotröcke, die die Fährte aufzuſpüren haben. Dieſe Art von Reitjagden eignet ſich beſonders für den Wald, wo der Fuchs, von den Hunden ungeſehen, ſich ſeinen Weg ſucht. Fahre Ludwigshafener g 1 1 8 S Stelldichein auf Die Jagdgeſellſchaft traf ſich am Sounkag zum 8 dem e Exerzierplatz öſtlich der Gartenvorſtadt Waldhof. Der uderverein Moment ſeiner wohlgebauten Rede bildete die Totenehrung. Nicht weniger als 66 Mitglieder ſtarben den Heldentod. Während ſich die iuſtre Verſammlung von den Sitzen erhob, erklang feierlich Hän⸗ dels Largo, vom Pfalztrio ſehr feinſinnig geſpielt, durch den Raum, eine ernſte, feierliche Stimmung verbreitend. Es war ein tief er⸗ greifender Moment. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß gab der Freude und dem Dank der Stadtverwaltung Ausdruck für die glänzenden Erfolge des Vereins, der nicht nur im In⸗ ſondern auch im Aus⸗ lande der Stadt Ludwigshafen zum beſonderen Ruhme verholfen habe. Weiß verſicherte das fernere intenſive Intereſſe der Stadtverwal⸗ tung und ſchloß mit dem Wunſche für„glückliche Fahrt.“ ſtegierungspräſident Pauly von Potsdam, der erſte Vorſitzende des Deutſchen Ruderverbands beglückwünſchte den Verein im Namen von 50 Verbänden mit 500 Vereinen, flocht einige perſönliche Regatta⸗Erinnerungen aus ſeiner Straßburger Zeit ein u. beleuchtete dann geiſtvoll die moderne Sportbewegungen, die zu einer Zeriſſen⸗ hett, nicht aber zu dem erwünſchten Zuſammenſchluß führen würden. Er ermahnte im Sinne des Einheitsgedankens, des Nationalgefühls zu arbeiten und ließ ſeine flammenden Auslegungen ausklingen in ein kräftig aufgenommenes„Hipp, Hipp, Hurra“ auf den deutſchen Ruderſport. Es ſprachen weiter Herr Ludwig Pfeffer für den Mannheimer Regattaverband, gleichzeitig im Namen der ſüddeutſchen Regattaver⸗ bände, wetter Herr Albert für den Ortsverband für Leibesübun⸗ gen, Herr Schönfelder für die Offenbacher und Frankfurter Rudervereine, Herr Krafft als Vertreter der deutſchen Lebens⸗ rettungsgeſellſchaft, Herr Geyer für den Pfalzgau und Herr Münichsdorfer für den deutſchen Ruderverein in Amſterdam. Nachdem die Damen des Vereins mit einer ſinnigen Anſprache eine Bannerſchärpe überreicht hatten, dankte Herr Wilcker, der zweite Vorſitzende, für all die erwieſene Anerkennung und gelobte treu der Tradition weiterzuſchreiten in Einigkeit und mit echt deut⸗ ſcher Geſinnung für die deutſche Sache und das deutſche Vaterland. Dem Treubekenntnis folgte„Deutſchland, Deutſchland über alles“ und als ſtimmungsvoller Ausklang der erhebend verlaufenen Feier der erſte Satz aus Schuberts Es⸗dur⸗Trio, abermals ſehr dezent inter⸗ pretiert vom Pfalztrio. Das wertvollſte Ergebnis dieſes Feſtaktes iſt für uns, daß durch alle Reden die Verdienſte des Jubilars für den Deutſchen Ruderſport wärmſtens gewürdigt wurden und der Ludwigshafener Ruderverein als vorbildlicher Hort für Charakterbildung, Manneszucht, für Zähig⸗ keit, Treue und echten Sportsgeiſt nachdrücklichſt bezeichnet wurde. Wir freuen uns aufrichtigſt dieſer Tatſache und wünſchen, daß es immer ſo bleiben möge. nn. 222 die Fährte auslegende Teilnehmer gab hier noch raſch die bei einer Schnitzeljagd zu beachtenden Regeln bekannt, band ſich die Schnttzel⸗ taſche um und verſchwand im geſtreckten Galopp kurz darauf vor den Blicken der übrigen Teilnehmer im Waldesdunkel. Nachdem dem Fuchs der nötige Vorſprung gegeben war, machten ſich bie„Hunde“ auf die Fährte, danach das Jagdfeld. Der Maſter muß in dieſem Falle den Hunden genung Zeit laſſen, die Fährte aufzuſpüren, da ſonſt letztere vom Jagdfeld überritten wird. Die erſte gerade Waldſchneiſe war mit teils natürlichen, teils künſtlichen Hinderniſſen geſpickt; dieſe waren zwiſchen die den Weg einrahmenden Waldränder wie zwi⸗ ſchen Kuliſſen eingeſchoben, ſodaß ſie die Pferde zum Springen ein⸗ luden. Das Pferd ſpringt nämlich alles, was natürlich ausſieht, lieber als Hinderniſſe, die unvermittelt im Gelände herumſtehen. Der Kurs führte durch die ſchönſten Schneiſen des Käfertaler Waldes. Es ging durch die Buchner⸗, Prinz Emil⸗Querſchneiſe, letztere eine richtige Berg⸗ und Talbahn— ſchöner kann ſie der Meßplatz nicht bieten—; die Sauſchneiſe wurde im ſteilen Abſtieg nach den Feldern nordweſt⸗ lich Viernheim verlaſſen. Hier wurden die Reiter zum erſten Mal den von Viernheim kommenden Zuſchauern ſichtbar, um gleich darauf wie⸗ der von dem zitronengelben Wald verſchluckt zu werden. Zwiſchen der Lampertheimer Straße und der Eiſenbahn Viernheim Lampert⸗ heim hatte ſich der Fuchs„geſtellt“. 30 Teilnehmer konnten ihre Brüche aus der Hand des Jagoͤherrn entgegennehmen. In ruhiger Gangart ritten wir danach zu dem mitten im Wald gelegenen Waldreſtaurant„Karlſtern“, in deſſen gemütlichen Räumen, mit Jagdbildern an den Wänden, ſich der Jagdreiter immer noch auf weidmänniſchem Boden fühlte. Rennen zu Karlshorst Anaſtaſia ſiegt im Jagdreunen der Dreijährigen Mit einem bunten, abwechflungsreichen Programm, das jedem Geſchmack Rechnung trug, wartete der Verein für Hindernisrennen an ſeinem vorletzten Renntag auf. Bei dem unerwartet ſchönen Wetter blieb ein ſtarker Beſuch nicht aus. An der Spitze der Ge⸗ ſchehniſſe ſtand das Derby der Jüngſten, das Jagdrennen der Drei⸗ jährigen im Werte von 15000 Mark. Zum erſten Male hatten ſich die jungen Hindernispferde auf der klippenreichen 36000 Meter⸗ Bahn zu verſuchen. Die bisher ungeſchlagene Anaſtaſia beſtand auch dieſe Prüfung in überlegener Manier. Vigor, Wildfang und Trutzig hielten als Dreigeſpann vor Hadrian, das übrige wurde von Mauſi und Mafjeſta geſchloſſen. Die letzten Sprünge nahm Anaſtaſia wie ein müdes Pferd, doch gewann es ſchließlich doch noch überlegen gegen Oper und Heluan. Daß Anaſtaſia von allen Pferden zum Teil ganz beträchtliche Gewichtsvorgaben erhielt, mildert ihre Let⸗ ſtung kaum herab. Leider lief das Rennen nicht ohne Unfall ab. Am erſten Graben ſtürzte Mauſi, brach dabei die Schulter und mußte erſchoſſen werden. Die Ergebniſſe: 1. Kott⸗Erinnerungs⸗Flachrennen. Verkaufsrennen. Für Zwei⸗ jährige. 3700 /. 1200 Meter. 1. M. Geſchs Oruk(W. Höllein), 2. Tautor, 3. Ellas. Ferner: Blanker Hans, Wiesbaden, Liebling, Soda, Catmann, Norjana. Tot.: 41:10. Pl. 19, 21, 14:10. 2. Klekemal⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3700. 3400 Meter. 1. A. v. Borckes Hans Günther(Beſitzer), 2. Treu u. Glauben, 3. Rößling. Ferner: Vezua, Kif Kif, Stummer Teufel. Tot.: 21:10; Pl.: 12, 14, 13:10. 3. Jagdreunen der Dreijährigen. Ehrenpreis u. 15 000, 3800 Meter. 1. Frhr. v. Bodenhauſens u. O. v. Mitzlaffs Anaſtaſia(Stn. v. Götz), 2. Oper, 3. Heluan. Ferner: Krautjunker, Mauſt, Hadrian, Majeſta, Vigor, Wildfang, Trutzig. Tot.: 24:10; Pl. 13. 33. 12:10. 4. Deutſches Halbblut⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpris und 6000. 1. Geſt. Prauſt's fpüſilier(Etu. v. Götz) 2. Ilſe, 3. Odenwald. Ferner: Kinderfreund, Amazone Freie, Chriſtine, In⸗ trigue, Herzjunge, Michel. Tot.: 16:10; Pl. 13, 15, 47710. 5. Lotterie⸗Jagdrennen. Verloſungsrennen. 4500. 3000 Mtr. 1. Rittmſtr. E. Scholtzs Doktor Mabuſe(Reibnitz), 2. Erdferkel, 3. Falter. Ferner: Kiſe me quick. Rahel, Lelkes, Medena Hardinae, Ceopatra, Laxenburg. Sturmſchwalbe Atlantic. Alls Well, Daheim. Tot.: 120:10; Pl. 22, 14, 29210. a 6. Wuhlheide⸗Fagdrennen. 4500 4. 4000 Meter. 1. Rittmſtr. v. Bachmayrs Phillis(tn. v. Ghötz), 2. Muskateller. 3. Goldener Frieden. Ferner: Final, Oſiris, Fonar, Schlehblüte. Tot.: 26:10; Pl.: 13. 14. 21:10. 7. Kihbock⸗Hürden rennen. Ausgleich 3. Für Dreifährige 3000 Mark. 3000 Meter. 1. W. Scharrs Cerotſing(K. Thiel). 2. Moſel⸗ faner, 3. Filigran. Ferner: Rotenſtein, Pſothumus, Spekulatkon, Vincula. Zigeunerin, Flaminia. Tot: 39:10; Pl. 59, 86, 18:10. Horſt⸗Emſcher(28. Oktober) 1. Preis von Eſche. Für Zweijährige, 3000 Mark, 1000 Meter. 1. W. Zeugs Ar lette; 2. Fatme; 3. Lauſefunge. Ferner liefen: Lle⸗ beszauber, Mitbridates, Matkater, Schwerenöter, Sonntagmorgen, Arminſus, Hageſtolz, Pfalz. Tot.: 55:10; Pl.: 24, 49, 60:10. 2. Rhenania. Jagdrennen. Für Dreijährige, 3000 Mk., 3000 Mtr. 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Siga(R. Janek]; 2. Simulant;: 3. Elektriker. Ferner liefen: Majeſto, Hausvogt, Fu, Fafnirs Bruder, Sperber, Opalka, Maikämmerer, Miles, Kean, Tot.: 88:10; Pl.: 19, 19, 21210. 1 9. Preis von Sauerland. Verkaufsrennen. 2700 Mk., 1200 Mtr. 1. O. Silbernagels Amenophis(M. Schmidt); 2. Wilhelm Tell: 3. Protheus. Ferner liefen: Bundſchuh, Tarzan, Nonne, Teufelskerl, 7 Einderella, Wachtelkönig, Bockſteiner len Tirano, Königstreu, Ajax, Comteſſe Iſola, Totſa Asparagus, Samita, Baſſano, Larodoſta, Tot.: 112:10; Pl.: 33, 45, 108:10. 4. Martini⸗Ausgleich. Ausgleich II. 5000 Mk., 1600 Meter. 0 Geſt. Weils Conkurent(B. Zachmeier); 2. Jungmanne; 3. Ge Feuer. Ferner liefen: Lebenskünſtler, Original, Kabriſtan, Coralle, Ohio, Poſtillon, Froher Mut, Cocktail, Miſtral, Heruler, Imperialiſt⸗ Tot.: 498:10 Pl.: 147, 40, 37:10. 5. Weſtſalia. Jagdrennen. 3000 Mk., 3700 Meter. 1. E. Strat manns Skat(A. Stolpe]; 2. Figaro; 3. Mozart. Ferner liefen Merkur, Marup, Legion, Markſtein, Beliſaira, Slevogt. Tot.: 17710; Pl.: 14, 17, 14.10.. 6. Preis vom Vogelſang. 3000 Mk., 1400 Meter. I. E. Küchs Salzig(J. Pinter); 2. Cordella; 8. Farren. Ferner liefen: Gold⸗ wert, Mumm, Agrippa, Nix, Barbar, Finſternis, Fonta, Ordens⸗ ſchweſter. Tot.: 20:10; Pl.: 15, 15, 31:10. 5 7. Barbara⸗Ausgleich. Ausgleich III. 3000 Mk., 2400 Meter. 1 A. Morawez' Rhenania(8. Morawez); 2, Oreſtes: 8. Senejagd⸗ Ferner liefen: Heiduck, Euphrat, Kronprinz, Milo, Marconi. Arkadia, Scharfenberg, Schneeſchmelze. Tot.: 15710 Pl.: 40, 26, 18:10. Motorfgert Deutſche Erfolge beim Schwabenberg⸗Rennen Das traditionelle Schwabenbergrennen des Ungariſchen Auto⸗ mobil⸗Clubs ging bei faſt ſommerlichem Wekter vor ſich. Infolge⸗ deſſen war die in der Nähe von Budapeſt gelegene Rennſtrecke außerordentlich ſtark beſucht. Unter den Zuſchauern bemerkte man auch den deutſchen Geſandten Baron v. Schön ſowie die Geſandten von Oeſterreich. Spanien und Frankreich, außerdem den ungariſchen Reichsverweſer v. Horthy. Die Strecke war diesmal im Gegen⸗ ſatz zu früheren Jahren etwas umgelegt und zwar ſo, daß die Stei⸗ gungen anders eingeteilt waren. Die Länge der Bahn von 5 Ken, iſt jedoch die gleiche geblieben. Die durchſchnittlichen Steigungen betrugen 6 Prozent bei einer Höchſtſteigung von 15 Prozent. Von den deutſchen Teilnehmern war Baron von Wentzel auf Mercedes⸗ Benz auf der Hälfte der Strecke zum Aufgeben gezwungen. Be⸗ ſonderes Pech hatte der erfolgreiche Bergfahrer Hans Stuck, der mit ſeinem Auſtro Daimler Rennwagen ein blendendes Rennen fuhr und allen ſeinen Konkurrenten überlegen ſchien. als er 10 Meter vor dem Ziel ins Schleudern kam und umſchluz. Das Publikum drang auf die Bahn und half dem glücklicherweiſe Unverletzten auf. Stuck fuhr auch bis ans Ende, konnte aber nicht mehr gewertet werden. Die von ihm gemeſſene Zeit betrug 3159 8g, einſchließlich der durch den Sturz herbeigeführten Verſpätung, während der abſo⸗ lute Sieger, Graf Zichy auf Bugatti:09,61 benötigte. Auch die in der Sportwagenklaſſe bis 1500 ebem. geſtartete Gräfin Ein⸗ ſledel hatte Defekt und mußte aufgeben. Bei den Motorradfahrern fuhr der DaW.⸗Fahrer Friedrich⸗Chemnitz in der 175 ebem.⸗Klaſſe die Zeit von 4108,48, ſein Stallgenoſſe belegte in der Klaſſe bis zu 250 ebem. in:04,79 den zweiten Platz hintenr dem Ungarn Reli auf Rabac, kam aber beim zweiten Start in der 7 Efter⸗Klaſſe zu Fall. Er trug nur leichte Hautabſchürfungen daovn und konnte nach Anlegung eines Notverbandes das Hospital wieder verlaſſen. Der Ungar Vigyvacy fuhr in der Beiwagenklaſſe bis 600 ebem. eine BMW. ⸗Maſchine auf den zweiten Platz. Handball Handballſpiele der Gruppe Rhein Die Spiele des Sonntags haben die Favoriten weiter vorwärts gebracht. Man nahm allgemein an, daß ſie wohl etwas knapper ſtegten, aber doch mit Sicherheit gewinnen würden. Waldhof, der Tabellenführer, empfing die Raſenſpieler. Für die V. f. R. Mann⸗ ſchaft ſollte dieſes Spiel ein Prüfſtein werden und wenn man das Reſultat von 514 für Waldhof betrachtet, ſo kann man ruhig ſogen, daß ſich die Raſenſpieler wieder auf dem gufſteigenden Aſt befinden. Die Walohöfer mußten alle Regiſter ihres Könnens ziehen, um ihren Gegner niederzuhalten. Beſonders in der erſten Halbzeit war das Spiel außerordentlich intereſſant, denn im Zeitraum einer Viertelſtunde fielen ſechs Tore. Waldhof ging jedesmal in Führung, doch die Raſenſpieler glichen immer eine Minute ſpäter aus. Kurz vor Halbzeit gelingt es Spengler aus faſt unmöglichem Winkel die Führung für Waldhof an ſich zu reißen. Auch in der zwelken Halbzeit war das Spiel völlig ausgeglichen und nur die Beſſere Taktik, vor ollem aber das überaus harte Abwehrſpiel der Vertei⸗ diger und des linken Läufers verhinderten weitere Erfolge der Raſenſpteler. Plötzlich bricht Spengler wieder durch, wechſelt ge⸗ ſchickt zu Anke, der ein fünftes Tor einwirft. Die Raſenſpieler geben ſich jedoch nicht geſchlagen und einige Minuten darauf ſteht die Partie 514 für Waloölhof, wobei es bis zum Schlußpfiff bleibt. — In Neulußheim ſpielte 08 Lindenhof gegen den dortigen Sportverein. Da die Neulußheimer auf ihrem eigenen Platze ſehr gefährlich ſind, gab man den Linbenhöfern keine große Chance. Doch mit:0 behielten ſie die Oberhand, wos als eine ſehr reſpektable Leiſtung bewertet werden muß.— Aehnllch wie die Raſenſpieler iſt auch der P. S. V. Mannheim wieder im Kommen. Das mußte F. B. Frankenthal mit einem verlorenen Spiel bezahlen. Die Poliziſten waren durchweg überlegen und holten ſich zwei wertvolle Punkte,, indem ſte:1 gewannen. Nicht allzu leicht hatte es die Sy. Bgg. Or gegen die F. G. 03 Ludwigshafen. Nur:0 gewannen die Monn⸗ heimer, gegen die ſich aufopfernd wehrenden Ludwigshafener.— Einen ſehr glatten Sieg holte ſich Phönix Mannheim gegen Pfalz Ludwigshafen. Die Pfälzer enttäuſchten ſehr ſtark, während Phönix in der Läuferreihe ſehr Gutes bot, womit auch der glatte Sieg von :1 zu verſtehen iſt. Phönix Mannheim— Pfalz Ludwigshafen 411. Neulußheim— 08 Lindenhof 021. Polizei Mannheim— F. V. Frankenthal 411. Sp. Bgg. 07 Mannheim— 03 Ludwigshafen 210. Sportverein Waldhof— V. f. R. Mannheim 514. Allgemeines Fauſtball⸗Wettbewerb auf dem Pfalzplatz Die Leitung der Badiſch⸗Pfälziſchen Firmenſport⸗ Beretnuigung hatte zu Fauſtball⸗Wettkämpfen auf dem Pfals⸗ platz eingeladen. Man wollte damit beweiſen, daß der Firmenſport ſich nicht nur einſeitig auf beſtimmte Sportarten beſchränkt, ſondern auch den Damenabteilungen Gelegenheit zum Wettkampf bietet. Die Leiſtungen, die beſonders die Herrenmannſchaften zeigten, waren teilweiſe als gut anzuſprechen, während bei den Damen des öfteren die Qualität durch den Eifer erſetzt wurde. Selbſtverſtändlich iſt es, daß jede Mannſchaft das Beſtreben hat, ihre Leiſtungen zu ver⸗ vollkommnen. Die Preisträger waren: Drei Glocken Sportver⸗ einigung⸗Weinheim, Städt. Sparkaſſe Mannheim, Sportklub Kan⸗ der lerſte Damenmannſchaft). Geſpielt wurde von 10 Uhr ab in nachſtehender Reihenfolge: Aus⸗ ſcheidungsſpiele: Neue Mannheimer Zeitung Sportklub Kander T: Drei Glocken Weinheim—Sunlicht Sportvereinigung; Neue Mann⸗ heimer Zeitung Ullmann(u. nicht angetreten); Sportklub Kan⸗ der II—Sparkaſſe Mannheim; Sportklub Kander Damen II. Sun⸗ licht; Sortklub Kander Damen IN. M. Z.— Endſpie le: Drei Glocken Weinheim Sportklub Kander I, gewonnen von Drei Glocken Weinheim; Sparkaſſe Mannheim N. M.., gewonnen von Sparkaſſe; Sportklub Kander—Kander Damen II, gewonnen von Kander Da⸗ men I.. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner— euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter * eee e 22 2 ktober 1928 preit, n sehr schönen f Tanzkleidet 1 N ca. 95 em breit,* 5 modernen Ferbkn. 5 .1 all Päaradeplan sc Tälteie g wolle mit Se! sonders schone. uch schwar“- 5 Angebote von groger Billigkeit in nur erprobt guten Qualitäten abendfaiben „ Mr. de zlität, in . depenüber dem Haufbaus D 1, 1 Das große, moderne Etagengeschäft. 8 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8 n 9 Mittwoch, 31. Okt. 1928, abends 8 Uhr Liedertafel K 2, 32 N in Auntesten Fuel 5 Redner: Hans Schomburgk- Berlin 5 . Es ladet hierzu herzlichst ein 8 12888 25 Ortsgruppe Mannheim Eintritt f in Gold und Silber 14 Kar. gold, Damenarmbanduhren von RM. 35.— an. 9 Standuhren mit erstkl. 44 Westminsterschlag zu RM. 185.— RM. 210,.— BM. 250.— Br. 50 m Br. 57 em Br. 60 em Auf jede Uhr 2 Jahre schr. Garantie. 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