rr 1 Dienstag, 30. Olktober 1928 6 7 1 * * 7 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 1 Senne ge ken Waldhoſſtr. 6, Dae Pente 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 WMitlag⸗ Ausgabe 9 4 er Sei Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 505— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Das Telegramm an den Präſidenten lautet:„Beim Verlaſſen Ihres großen Landes bitte ich mir geſtatten zu wollen, meiner aufrichtigen Dankbarkeit für die liebenswürdige Aufnahme Worte zu verleihen, die Sie ſelbſt ebenſo wie das amerikaniſche Volk mir bereitet haben.“ Das an Staatsſekretär Wilbour gerichtete Radio⸗ telegramm hatte folgenden Wortlaut:„Beim Verlaſſen von Lakehurſt habe ich das Bedürfnis, Ihnen für die ſo reichlich gewährte Gaſtfreundſchaft und Hilfe zu danken, die das Marinedepartement ebenſo wie Sie ſelbſt uns während unſe⸗ res Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten zuteil werden ließen.“- Aus der Paſſagierliſte Neben der Schiffsbeſatzung nehmen an der Fahrt nur noch 14 Perſonen teil, die ſich auf dem Hinflug an Bord be⸗ fanden, unter ihnen Graf Brandenſtein⸗ Zeppelin, Miniſterialdirigent Brandenburg, der Meteorologe Dr. Benckendorf, Dr. Krüger vom Aeronautiſchen Inſtitut, Prof. Dettmann, Oberſt Herrera. Weiter zeigt die Paſſagierliſte drei amerikaniſche Marineoffiziere und fünf zahlende Gäſte. Insgeſamt hat das Luftſchiff 27000 Km. Treibgas und 12 Ton neu Beu zol als Botriobsſtoff an Bord, weiter 48 Poſtſäcke und 341 Pfund Fracht. Es be⸗ findet ſich darunter ein Ballen Baumwolle, der auf der Bremer Baumwollbörſe zu Gunſten der Luftſchiffbeſatzung verſteigert werden ſoll. Die Baumwolle wird mit einem Fallſchirm abgeworfen werden.. Ein blinder Paſſagier an Vord Nach einer Meldung des„Berliner Lokalanzeigers“ wurde ein 17 jähriger Amerikaner als blinder Paſſagier entdeckt, der bei einem Rechtsanwalt tätig iſt. Nach weiteren Meldungen von Bord des„Graf Zeppelin“ muß der an Bord befindliche blinde Paſſagier Geſchirr waſchen. Nach ſeiner Entdeckung erhielt er zuerſt etwas zu eſſen, da er völlig ausgehungert war. Er iſt übrigens kein Neu⸗ ling auf dem Gebiet des Umſonſtfahrens, da er bereits als blinder Paſſagier die Jungfernfahrt des größten amerikani⸗ ſchen Motorſchiffs„California“ mitgemacht hat. Wozu der Flug auch gut iſt Waſhington, 30. Okt.(United Preß.) Wie die United Preß erfährt, benutzt das amerikaniſche Marinedeparte⸗ ment den Europaflug des„Graf Zeppelin“, um die in letzter Zeit bedeutend verbeſſerte Einrichtung zur Entdeckung einer herannahenden feindlichen Luftflotte einer ausführlichen Erprobung zu unterwerfen. Die 26 Kom⸗ paßfunkſtationen der amerikaniſchen Marine konzentrieren ſich dauernd auf das Luftſchiff und fangen alle ſeine Funkſprüche auf, damit das Marinedepartement ſtändig über die genaue Poſition des„Graf Zeppelin“ informiert bleibt. Ein hoher Marineoffizier erklärte, daß es auch während des Amerikafluges des„Graf Zeppelin“ niemals einen Augen⸗ blick gegeben hätte, in dem die genaue Poſition des Luftſchiffes dem Marinedepartement nicht bekannt geweſen ſei, ſobald es erſt einmal in Reichweite der Marinefunkſtationen angelangt war. Es ſei dies die beſte Gelegenheit, die Einrichtungen zu erproben und ihre Leiſtungsfähigkeit gegenüber einem theore⸗ tiſchen Feinde nachzuprüfen.. Die neueſten Fahrtberichte Nach den letzten Nachrichten befand ſich das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ am Montag abend gegen.30 Uhr mittel⸗ europäiſcher Zeit etwa 150 Kilometer von Sable⸗Island ent⸗ fernt. An den Neufundland⸗Bänken wurde das Luftſchiff noch von einer größeren Fiſcherflotte geſichtet, trotz des dort im⸗ mer herrſchenden Nebels. Das Schiff flog in 500 Meter Höhe. Auch zahlreiche andere Schiffe haben das Luftſchiff geſichtet, ſo daß auch daraus der Schluß gezogen werden kann, daß der Kreuzer an der nördlichen Grenze der nördlichen Dampfer⸗ route entlang fliegt, und zwar zu der angegebenen Zeit etwa auf dem 42. Breitegrad. Die Stundengeſchwindigkeit iſt immer noch ſehr hoch. Sie beträgt nach den Schätzungen auf Neu⸗ fundland 130—150 Stundenkilometer. Gegen vier Uhr mitteleuropäiſcher Zeit ſichtete der Dampfer„Laconio“ den Kreuzer 175 Meilen ſüdlich von Hali⸗ fax. Die Funkſtation des Luftſchiffes gibt von Zeit zu Zeit an die Radioſtation von Portland in Maſſachuſetts Mel⸗ dungen, wonach an Bord alles wohl iſt. Um.30 Uhr abends wurde gemeldet, daß„Graf Zep⸗ pelin“, mit ſüdöſtlichem Kurs fliegend, von einem amerika⸗ niſchen Dampfer, rund 300 km ſüdöſtlich von der Südoſtſpitze von Neuſchottland, geſichtet wurde. Das Luftſchiff hat alſo den urſprünglich geplanten Nordoſtkurs definitiv geändert. Um 18.15 Uhr M. E. Z. war als letzter Standort 41. Grad 14 Minuten n. B. und 61., 14 w. L. gemeldet worden. Die Witterungsverhältniſſe ſollen im allgemeinen günſtig ſein, wenn auch zeitweiſe ſtarke Regenböen herrſchten —Ebenſo wie die Hapag hat auch der Norddeutſche Lloyd ſeine auf See befindlichen Paſſagierdampfer angewieſen, über etwaige Sichtungen des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ auf dem Funkwege nach Bremen zu berichten. — London, 30. Okt. Hier vorliegende Funkſprüche be⸗ ſagen, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ um 7 Uhr ameri⸗ kaniſcher Zeit(1 Uhr nachts unſerer Zeit) die Trinity⸗Bucht (Neufundland) in niedriger Höhe mit ſcharfem Kurs nach Oſten überflogen hat. Das Wetter war um dieſe Zeit klar und es herrſchten nur mäßige ſüdliche Winde. Halifax, 30. Okt.(United Preß.) Um 7 Uhr abends amerikaniſcher Zeit(1 Uhr nachts M. E..) ſtand„Graf Zeppe⸗ lin“ mit der kanadiſchen Funkſtation von Canſo auf Neuſchott⸗ land in Funkverbindung. Er gab jedoch ſeine Poſition nicht an. Es iſt anzunehmen, daß er zur Zeit, falls er ſeinen ſeit⸗ herigen Kurs weiter verfolgt, einen Nordweſtſturm mit heftigem Regen paſſiert, den die um 7 Uhr abends ameri⸗ kaniſcher Zeit herausgegebenen Wetterberichte als im Kurs des Luftſchiffes befindlich meldeten. Hünefeld in Tokio Tokio, 29. Okt.(United Preß.) Nach einer Erklärung des hieſigen Verkehrsminiſteriums beabſichtigt Hüne feld, binnen kurzem nach Deutſchland zurückzukehren. Sein Flug⸗ zeug, die„Europa“, wird in Japan zurückgelaſſen, da von Hünefeld im Juni nächſten Jahres nach Tokio kommen will, um bei günſtigen Flugbedingungen den Transpazifikflug zu unternehmen. Hünefeld, der ſich zur Zeit in Tokio aufhält, weigerte ſich, Journaliſten zu empfangen oder ihnen irgend⸗ eine Erklärung über ſeine Abſichten abzugeben. Wie es heißt, ſoll von Hünefeld ſich nicht wohl fühlen. Fernflug Auſtralien-London Wie aus Sidney gemeldet wird, ſtartete dort am Mon⸗ tag der auſtraliſche Fliegerhauptmann Frank Hurley mit dem Flugzeug„Auſtralia“ zu einem Diſtanzfluge Auſtralien⸗⸗ London. Er beabſichtigt, über Rom nach London zu gelangen und ſofort wieder zurückzufliegen. 5 Die Wetlerlage über dem Ozenn Das Seeflugreferat der Deutſchen Seewarte in Hamburg gibt über die Wetterlage auf dem Nordatlantiſchen Ozean folgende Ueberſicht: a Naoch immer zieht ſich eine Rinne tiefen Luftdrucks von Labrador oſtwärts in Richtung auf die Färber und das euro⸗ päiſche Nordmeer. Das am Montag an der Oſtküſte von Labrador gelegene Tiefdruckgebiet zieht langſam oſtwärts, während das Tiefdruckgebiet nordweſtlich von Itland bei wenig veränderter Lage ſich noch vertieft hat. Sein Kern weiſt einen Barometerſtand von nur 735 mm auf. Vom Labrador⸗Tief greift ein Ausläufer über den Lorenz⸗Golf und über Neu⸗Schottland hinweg, während vom zweiten Tiefdruck⸗ gebiet mehrere Ausläufer über 45 Grad nördlicher Breite hin⸗ weg ſeitwärts reichen. Südlich der Tiefdruckrinne zieht ſich vom Rande des amerikaniſchen Feſtlandes ein Hochdruck⸗ gürtel oſtwärts bis nach der iberiſchen Halbinſel. Seine Achſe liegt etwa längs des 40. Breitegrades. Im Bereiche der Ausläufer der nördlichen Tiefdruckrinne wird das Luftſchiff kräftige zwiſchen Südweſt und Nordweſt ſchwankende Strö⸗ mungen antreffen, deren Geſchwindigkeit ſtreckenweiſe 50 Stundenkilometer betragen wird. Dabei wird wieder im Bereiche des Tiefdruckausläufers vielfach ſchlechtes Flugwetter anzutreffen ſein. Aus niedrigen Wolken wird Regen vielfach in Form von Schauern fallen. Im Bereiche eines auf un⸗ gefähr 35 Grad weſtlicher Länge gelegenen Tiefausläufers wird ſtrichweiſe auch Hagel auftreten. 5 5 Sollte das Luftſchiff jedoch einen Kurs über dem Mittel⸗ atlantik einſchlagen, ſo wird es in der Nähe des 40. Breite⸗ grades größtenteils ſchwache Winde und vielfach heiteres Wetter antreffen. Aus dem Gebiete der Azoren, auf dem Raum zwiſchen dem 35. und 43. Grad nördlicher Breite und dem 45. und 55. Grad weſtlicher Länge werden ſogar leichte öſtliche Winde gemeldet. Friedrichshafen empfangsbereit In Friedrichshafen hatte man die Meldung von der Ab⸗ fahrt des Luftſchiffes wenige Minuten nach dem Start bereits durch Funkmeldung erhalten. Man rechnet in Friedrichshafen mit der Möglichkeit, daß das Schiff auf Grund der vorliegen⸗ den Wetterkarten eine recht ſchnelle Ueberfahrt haben wird und hat ſchon jetzt alle Vorbereitungen getroffen, um am Mittwoch morgen die Landung vornehmen zu kön⸗ nen. Jedenfalls wird die Arbeiterſchaft der Werft und die Landemannſchaft von Mittwoch morgens 6 Uhr an bereitſtehen, da, wenn die weſtlichen Strömungen auf dem Atlantik vielleicht unerwartet wechſeln ſollten, mit einem Flug von nur 50 bis 60 Stunden gerechnet wird. Die Werftleitung hat ſich auf Veraulaſſung von Dr. Ecke⸗ ner mit der Deutſchen Reichspoſt verwaltung in Ver⸗ bindung geſetzt, um zu verhindern, baß die Funkeinrichtung des„Grafen Zeppelin“ auf der Rückfahrt derart überlaſtet wird, wie das leider auf der Hinfahrt geſchah. Die Reichspoſtverwaltung hat alle Funk⸗ ſtationen gebeten, von einer Beförderung frivater Nachrichten an das Luftſchifff abzuſehen und dem„Grafen Zeppelin“ ledig⸗ lich Wettermeldungen zu geben, ſowie ihm dei Peilungen zur Fixierung ſeines Kurſes bei bedecktem Himmel behilflich zu ſein. Auch die Vertreter der arerikaniſchen und der deufſchen Preſſe, die ſich an Bord befinden, werden auf der Rückfahrt ſich auf gewiſſe Stunden beſchränken müſſen, da die Schiffs⸗ leitung unter keiten Umſtänden wieder in eine ähnliche Lage geraten will, wie auf der Hinfahrt, wo man zeitwellig nicht einmal Wettermeldungen aufnehmen konnte. Erſt bei der Er⸗ reichung des Feſtlandes, wenn die Navigation wieder mit an⸗ deren Mitteln möglich iſt, wird das Luftſchiff dann in einen regeren Nachrichtenaustauſch mit der Umwelt treten können. Nach den Informationen der„Voſſ. Ztg.“ beabſichtigt Dr. Eckener, möglichſt auf direktem Wege innerhalb Deutſchlands Fridrichshafen anzufliegen. Nur für den Fall, daß am Boden⸗ ſee ſchlechtes Wetter herrſchen ſollte, das auf längere Zeit — etwa einem bis zwei Tage— das Einbringen des„Grafen Zeppelin“ in die primitive Halle in Friedrichshafen unmöglich machen würde, würde ſich Dr. Eckener entſchließen, nach Berlin zu fliegen um an dem ſoeben fertiggeſtellten Maſt in Staaken das Luftſchiff zu verankern. Auf alle Fälle werden in Staaken ent⸗ ſprechende Vorbereitungen getroffen, die vor allem in dem Zuſammenſtellen einer Haltemannſchaft beſtehen. Wie weiter aus Friedrichshafen gemeldet wird, ſind beim Luftſchiffbau Zeppelin bereits mehrere Standort⸗Meldungen des„Graf Zeppelin“ eingegangen. Im günſtigſten Falle rech⸗ net man mit ſeiner Ankunft am Mittwoch mittag. Die Halle iſt aufnahmebereit. Abends wird ein Fackelzug ſtattfinden. Die Stadt wird Dr. Eckener das Ehren⸗ bürgerrecht verleihen. ** Neue Ehrung des„Zeppelin“⸗Erbauers Der Konſtrukteur der Zeppelin⸗Luftſchiffe, Dr. Dürr⸗ Friedrichshafen, wurde von der Naturwiſſenſchaftlichen Fakul⸗ tät der Univerſität Tübingen zum Ehrendoktor promoviert. Damit iſt Dr. Dürr nun dreifacher Ehrendoktor. Der Vermudas flug mißglückt Wie aus Atlantic City gekabelt wird, wurde das Flugzeug des Hauptmanns Lanceſter, das nach den Ber⸗ muda⸗Inſeln geſtartet war, in der Nähe der Rarnegat⸗Bucht (New Jerſey) zu einer Notlandung gezwungen. Die Ma⸗ ſchine, die Motorſchaden hatte, ging im flachen Waſſer nieder, geriet dann aber ſo feſt in den Schlamm, daß ſie erſt nach ſtun⸗ denlanger Arbeit frei gemacht werden konnte. Die Beſatzung des Flugzeuges plant, nach Hampton Roads(Virginia) auf⸗ zuſteigen, um dort die nötigen Reparaturen vorzunehmen. Von dort aus ſoll der Flug nach den Bermuda⸗Inſeln fort⸗ geſetzt werden. f 10 2 8 geſtelle& Teitig NOVEMBER 2. Seite. Nr. 505 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 30. Oktober 1928 ehn Jahre nchechofkocpapfſche Republik (Von unſerem Prager Mitarbeiter) Am 28. Oktober iſt die tſchechoſlowakiſche Republik zehn Jahre alt geworden. Trotz vieler Veranſtaltungen ließ der Jubeltag doch eine uneingeſchränkte Freude und einmütige Begeiſterung vermiſſen, ja für den feinfühligen Kenner der innerpolitiſchen Verhältniſſe war eine geſpannte Gereiztheit lich an Stürme vor dem Krieg in den Prager Straßen erinnert. Die einzigen Höhepunkte des Feſttages blieben der Aufmarſch der 15000 Soldaten mit ſämtlichen Fahnen der Armee und die feſtliche Beleuchtung der altehrwürdigen Hauptſtadt des jungen Staates, die die Prachtbauten edelſter Gotik und vornehmſten Barocks⸗Wunderwerke deutſcher A— im Lichte unzähliger Scheinwerfer aufleuch⸗ en ließ. Das tſchechiſche Volk, 1918 in den vollen Beſitz ſeiner Selbſtändigkeit gelangt, hat das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht anderer Völker nicht geachtet und die Zuteilung des hiſtoriſchen Gebietes der Sudetenländer und ſlowakiſchen Gebiete Ungarns gefordert und erzielt, wodurch 3 Millionen Deutſche, eine Million Ungarn und eine halbe Million Kaxpathenruſſen Zwangsbürger des tſchechoſlowakiſchen Staates wurden. Als ſolche hat man ſte zehn Jahre lang behandelt und nun ſtehen auch ſie, obgleich ein Teil von ihnen an der Regierung beteiligt iſt, teilnahmslos dem Feſte des Staates gegenüber. Die Erwerbung des Staatsgebietes im Jahre 1918 zwang zu der Entſcheidung, entweder aus der nationalen Durch⸗ miſchung Konſequenzen zu ziehen und einen inneren Frieden Zu ſchließen oder mit allen Mitteln zu verſuchen, dem tſchechi⸗ ſchen Volke in den Sudetenländern und dem ſlowakiſchen in den Karpathenländern eine Vorherrſchaft zu erzwingen. Ganz eindeutig überſieht man den Weg des. tſchechiſchen Volkes 1928: Es hat nicht Folgerungen aus ſeiner bloß 2prozentigen Mehrheit gezogen, ſondern in dem Streben, aus der Tſchechoſlowakei einen Nationalſtaat zu machen, die rückſichtsloſe Durchdringung des fremden Volksgebietes innerhalb ſeiner ſtaatlichen Grenzen begonnen, die Eigen⸗ willigkeit der Kultur der anderen Völker mißachtet und Alle Möglichkeiten ausgeſchöpft, um ſich auch in den materiel len Beſitz ſeiner Zwangsbürger zu ſetzen. Nicht allein die Vernunft und die Gerechtigkeit hätten einen anderen Weg der Entwicklung gefordert. Das iſchechiſche Volk iſt durch unzählige Verpflichtungen feſt⸗ gelegt, die es in dem Kampfe um ſeine politiſche Durch⸗ ſetzung in der öſterreichiſchen Monarchie und in ſeiner Pro⸗ paganda während des Krieges durch öffentliche Kund⸗ gebungen auf ſich genommen hat. Es war ein freiheitliches And freiſinniges Volk, das immer nicht allein das Recht der Freiheit für ſich, ſondern für alle Völker geltend machte, die ſich über Unfreiheit beſchwerten und zu Idealen der vollen Selbſtverantwortung bekannten. Indem es in dieſen letzten zehn Jahren ſeiner Selbſtändigkeit ſeinen Freiheits⸗ drang vergeſſen hat, entfernte es ſich von den früheren Idealen und Grundlagen ſeines Denkens. An ſich ſelbſt aber verſpürt es die Schäden dieſer Wandlung: Das Maß des Unrechts und ſeiner noch zu ſetzenden Tatbeſtände trennt es in Parteien und Gruppen, bringt Streit in ſeine Mitte, macht es mit ſich ſelbſt unzufrieden und behindert das Unter⸗ ſcheidungsvermögen zwiſchen innerer Wahrheit und äußerem Schein. Das Verhalten des tſchechiſchen Volkes zu ſeinen fremdvölkiſchen Mitbürgern iſt ſchließlich auf Eroberung und Expanſion eingeſtellt und beeinflußt naturnotwendig den Volkscharakter. Denn ein Volk, das im eigenen Staate imperialiſtiſch denkt und handelt, kann auch in der Außen⸗ politik nicht anders denken und handeln. Die Tſchecho⸗ flowakei beteiligte ſich während der ganzen zehn Jahre an der franzöſiſchen Säbelpolitik gegen Deutſch⸗ land, auch wenn ſie keine Gelegenheit hatte, ſelbſt den Säbel zu ziehen. Sie hat in der Kleinen Entente ſich ein Inſtrument geſchaffen, mit dem ſie Ungarn im Schach hält, deſſen Verſtümmelung ſie mit veranlaßt und deſſen ſtolze Abwehr gegen Trianon ſie mit allen Mitteln niederhält. Sie hat— ſelbſt die Vereinigung der Tſchechen und Slowaken fordernd und vollziehend— ihre ganze diplomatiſche Maſchine gegen die Zuſammenfaſſung des deutſchen Volkes in einem Staate in Bewegung geſetzt und der ſelbe Dr. Beneſch, der in Genf„Nie wieder Krieg!“ verkündet, hat in Berlin den Anſchluß Oeſterreichs zu einem Casus belli erklärt! Nicht ohne Kritiker aus ſeinen eigenen Reihen iſt dieſes Volk. Das ernſteſte Mahnwort hat zu ihm vor kurzem der Phlloſophieprofeſſor Radl in ſeinem Buche„Der Krieg der Tſchechen mit den Deutſchen“ geſprochen. Er will darin die alten Ideale wachrufen und alle Masken der Friedfertigkeit und Fortſchrittlichkeit, die nunmehr Wort und nicht Tat ſind, lüften. Aber auch unmittelbar vor dem Jubelfeſt, deſſen Grundlinie der militäriſche Umzug in Prag, deſſen Idee die auf Bajonelte geſtützte Macht wurde, ergriffen fünfzig Mäu⸗ ner aller Parteien und Stände, aller Bildungsgrade und Weltanſchauungen das Wort und gaben ihr Mißbehagen über die Entwicklung zum Ausdruck. Sie tadeln das politiſche Gezänke und verlangen nationale und ſoziale Gerechtigkeit, aufrichtige Demokratie, Fortſchritt und Idealismus. Wenn ſie nicht Mängel in ihrem Volke feſtgeſtellt hätten, würden ſie wohl nicht ſolche Wünſche geäußert haben. Die tſchechiſche Oeffentlichkeit ſpendet ihnen Beifall, wird ſie auch den Mahn⸗ ruf verſtehen und die tſchechiſche Staatspolitik zur Umkehr zwingen? Es müßte ein Wunder geſchehen, wenn dem im weiten Jahrzehnt tſchechoſlowakiſcher Staatlichkeit ſo wer⸗ den ſollte, und doch iſt es möglich. 4* 2 Proteſt der Sudetendeutſchen Die Parteien der ſudetendeutſchen nationalen Oppo⸗ ſition: Deutſche Nationalpartei, deutſche nattonalſoztaliſtiſche Arbeiterpartei, Altdeutſche Partei, deutſchſoziale Partei, frei⸗ ſoziale Partei und ſudetendeutſcher Landbund veranſtalteten am 28. Oktover im„Goldenen Löwen“ in Reichenberg, wo vor 10 Jahren die ſpäter vertriebene deutſch⸗böhmiſche Landesregierung ihren Sitz gehabt hatte, eine Kundgebung gegen den Verſuch der amtlichen tſchechiſchen Stellen, im Aus⸗ lande den Anſchein zu erwel ten, als ob die Sudetendeutſchen in dem Jubel des tſchechiſchen Volkes anläßlich des 10jährigen der Erinnerung an die le Selbständigkeit und ö bentau d e⸗ Auto blieb unbeſchädigt und entkam unerkannt. Celtjame Verwirrung in Englands Außenpolitik § London, 30. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die Rede des Premierminiſters Baldwin vor der Völkerbunds⸗ union war ein hoffnungsvoller Beginn zur Wiederherſtellung des Vertrauens in Europa. Zwar war es ſofort klar, daß das Abrücken von der Außenpolitik des Foreign Office ſolange ö s 75. 8„ i leiben muß, als Worte ine T der Prager Bevölkerung wahrnehmbar, die ihn unwillkür⸗ aun al ie een ee e e e een folgen. Das wurde dem Miniſterpräſidenten denn auch nicht nur von der deutſchen, ſondern weit rückhaltloſer von einem Teil der engliſchen Preſſe entgegengehalten, wobei ſo ſeriöſe Regterungsblätter wie die einflußreiche„Sunday Times“ beſonders hervortraten. Immerhin war die Baldwinrede und ihre ausdrückliche Betonung der Locarnoidee ein Verſuch, der nicht zu unterſchätzen war. Die„Times“ zerſtören nun heute dieſe neue Saat mit einem Leitartikel, bei deſſen Lektüre man ſich unwillkürlich fragt, von welchen Göttern das Blatt wieder einmal verlaſſen iſt. Der Artikel führt einen Kampf gegen Windmühlen und überſieht dabei in geradezu naiver Weiſe die wirklichen Feinde. Die Erklärungen des Premierminiſters, ſchreibt das Blatt, hätten den Gefühlen des ganzen britiſchen Volkes Ausdruck gegeben. Die Verſicherung Baldwins, daß England nichts an⸗ deres als einen dauernden Frieden wolle und in Freund⸗ ſchaft mit ſeinen Nachbarn zu leben wünſche, ſeien elementare Wahrheiten, die jeder Engländer fühle. Das Bekenntnis Balo⸗ wins zur ausgleichenden Friedenspolitik ſei eine ausländiſche Konzeſſion 2 rechtigung erſt die Geſchichte erweiſen wird, nichts zu tun. Für uns bedeutet der 28. Oktober 1918 den Beginn der ungerech⸗ ten und bedrückenden Herrſchaft des tſchechiſchen Volkes über die 3 Millionen Deutſchen und die ſudeten⸗ deutſche Heimat, bedeutet den Anfang eines ungeheuerlichen Leidensweges, den wir Sudetendeutſche ſeit dieſem Tage zu gehen gezwungen ſind. Entgegen den 14 Punkten des amerika⸗ niſchen Präſidenten Wilſon, der das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht aller Völker feierlich verkündete, entgegen dem klar und deutlich zum Ausdruck gebrachten Willen der deutſchen Bevöl⸗ kerung in den Sudetenländern, ſich mit Oeſterreich und dem Deutſchen Reiche zu einem großen deutſchen Nationalſtaat zu⸗ ſammenzuſchließen, entgegen den in der Unabhängigkeitserklä⸗ rung des tſchechoſlowakiſchen Volkes vom 18. Oktober 1918 zum Ausdruck gebrachten Grundſatz, daß kein Volk ge g wun⸗ gen werden ſollte, unter einer Herrſchaft zu leben, die es nicht anerkenne, wurden die deutſchen Gebiete Böhmen, Mähren und Schleſien beſetzt, dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staate gegen den Willen ſeiner Bewohner ein⸗ verleibt und ihrer nationalen Freiheit beraubt. Indem wir am heutigen Tage die von den frei gewählten Vertretern der Sudetendeutſchen in der erſten tſchechoflowaki⸗ ſchen Nationalitätenverſammlung abgegebene„ſtaatsrechtliche Erklärung“ wiederholen und uns zu den in ihr aufgeſtellten Grundſätzen und Forderungen neuerdings bekennen, ſetzen wir der Forderung der tſchechiſchen Nation auf den tſchechiſchen Nationalſtaat die ebenſo begründete Forderung nach der nationalen Freiheit und Selbſtändigkeit der Deutſchen entgegen, für die wir arbeiten und kämpfen wollen.“ Strafrechtsausſchuß des Reichstags Im Reichstagsausſchuß für die Strafrechtsreform erklärte am Montag bei der Beratung des 8 57(Unterbringung in einer Trinkerheilanſtalt oder in einer Erziehungsanſtalt) u. a. Oberregierungsrat Heſſe vom Reichsgeſundheitsamt, daß gegenüber der Vorkringszeit die Zahl der Morphiniſten und der mit anderen narkotiſchen Mitteln Vergifteten ſehr er⸗ deblich geſtiegen ſei. Nach der Heilanſtaltsſtatiſtik habe ſich ergeben, daß in den Jahren 1923/4 die Zahl der in den Heilanſtalten behandelten Kranken dieſer Art bei Männern um 200 v.., bei Frauen um 150 v. H. zugenommen habe. Auf 10 000 Einwohner kämen in Deutſchland 0,3 männliche und 0, weibliche Morphiniſten. Nach längerer Beratung und Anhörung verſchiedener Sachverſcändiger für Rauſchgift wurde mit großer Mehrheit folgende Entſchließung angenommen: Die Reichsregie⸗ rung wird erſucht, die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die Herſtellung von Rauſchgiften in Deutſchland auf das durch die Bekämpfung von Krankheiten in Deutſchland ge⸗ botene Maß zu beſchränken. Bei 8 58(Unterbringung in einem Arbeitshaus oder in einer Erziehungsanſtalt) wurden alle Vorſchriften ge⸗ ſtrichen, die von ber Unterbringung in einer Erziehungsanſtalt handeln. Die Vorſchriften dagegen, die die richterliche Anord⸗ nung der Unterbringung in einem Arbeitshaus behandeln, bleiben beſtehen. Es folgt 8 59(Sicherheitsverwahrung). Dabei nahm Reichsjuſtizminiſter Koch⸗Weſer zu den ſozialdemokratiſchen Abänderungsvorſchlägen Stellung. Er erklärte u.., je mehr man die Strafdrohungen mildere, die Leibesſtrafen beſeitige, das Zuchthaus beſchränke, die Dauer der Strafe verkürze, umſo notwendiger werde es, zu über⸗ legen, wie die menſchliche Geſellſchaft vor ſchweren Verbrechern und aſozialen Elementen in genügender Weiſe zu ſichern ſeil Ueber die Durchführung der Verwahrung iſt noch keine völlige Klarheit geſchaffen worden. Ganz werde das erſt beim Straf⸗ vollzugsgeſetz geſchehen können. Die Sicherheitsverwahrungen verlören ihren Sinn, wenn ſie mit der Unterbringung im Zuchthaus oder in anderen Strafanſtalten vermengt werden. Hätten die kleineren Länder keine Möglichkeit, eigene Sicher⸗ heitsverwahrungsanſtalten einzurichten, ſo müßten ſte ſich mit größeren Ländern in Verbindung ſetzen. In dieſen Anſtalten müſſe die Beſchränkung der Freiheit auf das unbedingt not⸗ wendige Maß herabgeſetzt werden. Man müſſe das Syſtem der amerikaniſchen Strafanſtalten auch in Deutſchland ver⸗ ſuchen. Weiterberatung Dienstag. Erfolgloſe Fahndung auf ein Schmuggelauto — Jülich, 29. Okt. Da der Polizei die Durchfahrt eines mit mehreren Zentnern geſchmuggelten Kaffees beladenen Auto gemeldet war, wurden heute frühsum 6 Uhr zwei Be⸗ amte an der Roen⸗Brütcke aufgeſtellt, um das Auto abzuf in⸗ gen. Nachdem mehrere Wagen erfolglos durchſucht worden waren, näherte ſich ein Auto in auffälliger Eile. Als dieſes auf der Brücke einen Karren überholen wollten, ver barri⸗ kierten die Beamten die Straße mit einem kleinen Ka⸗ ſten wagen. Der Autoführer ſetzte aber in voller Fahrt mit abgeblendeten Lichtern über das Hin⸗ dernis hinweg, ſodaß der Kaſtenwagen zertrümmert wurde. Das geweſen, die alle Verdächtigungen der engliſchen Polittk zu zerſtreuen ſuchte. Mit alledem reden die„Times“ an dem Kern der Dinge vollkommen vorbei, da niemand bezweifelt hat, daß die Ge⸗ fühle des einzelnen Engländers und ſogar auch die Gefühle des Premierminiſters mit der Trickpolitik der Regie⸗ rungshierarchie nicht in Uebereinſtimmung zu bringen ſind. Die„Times“ identifizteren ſich dann auch weiterhin mit den traurigen Methoden, die in letzter Zeit in der engliſchen Außenpolitik hervorgetreten ſind, wenn ſie ſarkaſtiſch ſchrei⸗ ben:„Wir ſcheinen als Nation verdächtig zu ſein. Die ganze Welt iſt enttäuſcht von uns. Wir ſollen in die Vor⸗ kriegsdiplomatie zurückgefallen ſein, wir ſollen mit den alten Ideen des Gleichgewichts der Mächte ſpielen, wir ſollen Frauk⸗ reichs Pläne gegen Deutſchland unterſtützen. Dieſe Vor⸗ würfe werden nicht nur im Ausland, ſondern beklagens⸗ werterweiſe auch in England ſelbſt erhoben. Lloyd George hat ſie ſich zu eigen gemacht, Macdonald hat ſoeben bei einem Beſuch auf dem Kontinent erklärt, das Anſehen Eng⸗ lands bei den europäiſchen Völkern ſei in beklagenswertem Zuſtand. Dieſe verwirrten Kritiker, ſo fahren die„Times“ fort, ſind durchaus falſch unterrichtet, und damit beginnt das Regierungsblatt die Aufzählung der leeren Phraſen, die wir eingangs erwähnten. Es iſt unverſtändlich, daß ſich das Blatt nicht ſelbſt geſagt hat, daß eine ſolche Verteidigung ſchlechter iſt als gar keine. 2 N Zum Lohnkampf a in der rheiniſchen Metallinduſtrie — Düſſeldorf, 30. Okt. Die Nachverhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium finden bereits heute vormittag 10 Uhr in Berlin ſtatt. Es wurde erklärt, daß die Gewerk⸗ ſchaften an der ablehnenden Stellungnahme der Arbeitgeber die Schuld tragen, da ſie durch wochenlanges Feſthalten au unmöglichen Forderungen und ihre unmöglichen Verhand⸗ lungsmethoden die Lage erſchwert hätten, der Verhandlungen ließ keinen Zweifel darüber, daß im Laufe eines tarifloſen Zuſtandes ab 1. November oder im Falle einer Verbindlichkeitserklä⸗ rung des Schiedsſpruches in der vorliegenden Form für die Arbeitgeber nur die Konſequenz bleibe, die Werke zu m 1. November ſtillzulegen. Es wurde jedoch mit⸗ geteilt, daß ein bindender Beſchluß hierüber noch nicht ge⸗ troffen ſei. Weiter wurde betont, daß die Arbeitgeber nach wie vor bereit ſeien, mit den Gewerkſchaften weiter zu verhandeln. Der weitere Verlauf Eine Greiſin ermordet — Berlin, 29. Okt. Heute wurde die 81 Jahre alte Witwe Auguſte Gebhardt in ihrem im dritten Stock des Hauſes Ge⸗ richtsſtraße 4 gelegenen Zimmer auf dem Fußboden liegend erdroſſelt aufgefunden. Ueber dem linken Ohr befindet ſich eine ea. 3 em lange Wunde, die durch ein ſcharfkantiges In⸗ ſtrument hervorgerufen worden iſt. i Wie zu dem Mord weiter gemeldet wird, iſt das oberſte Schubfach einer Kommode, die in dem ſauber und ordentlich gehaltenen Kochzimmer der Witwe ſtand, anſcheinend mit Ge⸗ walt herausgezogen und durchwühlt worden. Nach Ausſage der Kinder ſoll die alte Frau darin Erſparniſſe von einigen hundert Mark verwahrt haben. Aus Bekun⸗ dungen der Hausbewohner geht hervor, daß Frau Gebhardt am letzten Freitag zum letzten Male geſehen wurde. Ein Mie⸗ ter des Hauſes will eine fremde Frauensperſon geſehen haben, die ſich ſpäter entfernte. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Fremde die Mörderin geweſen iſt. Die Zwiſchenfälle in Pons Paris, 30. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Verhör des Gendarmen Cazet aus Pons und einiger Zeugen, die ſich in unmittelbarer Nähe des Gendarmen be⸗ fanden, hat folgenden Tatbeſtand ergeben: Als ſich der Gendarm auf den Camelot ſtürzte, der mit einem Hammer das Monument verſtümmelte, wurde er ſofort von den anderen Manifeſtanten mißhandelt. Man fiel ihm in den Rücken, um ihn zurückzureißen. Cazet erhielt einen Fauſt⸗ ſchlag und Fußtritte. Als er den Dienſtrevolver zog, ſtürzten ſich mehrere Camelots auf ihn, um ihm die Waffe zu entreißen. Cazet konnte ſich befreien und feuerte mit den Worten„Hände hoch“ einen Schuß in die Luft ab. Die Angreifer erwiderten ſeine Aufforderung mit den Rufen:„Er ſchießt in die Luft. Entwaffnen und töten wir ihn!“ Gleichzeitig erhielt Cazet von rückwärts einen Schlag gegen den Kopf. Er gab nun die zwei Schüſſe ab, von denen der erſte einen Camelot tötete und der zweite einen anderen verwundete. 8 Der Gendarm wird vor das Schwurgericht Lo Rochelle ge⸗ ſtellt werden. Sechs Verhaftungen ſind aufrecht er⸗ halten worden. Der Biſchof von La Rochelle wird in der Linkspreſſe beſchuldigt, durch ſeine Kundgebungen die Gewalt⸗ taten in Pons verurſacht zu haben. 5 Verkehrsunfälle — Opladen, 30. Okt. Zwiſchen Lennep und Bergiſch⸗Born ereignete ſich geſtern abend ein ſchweres Autounglück, dem zwei Perſonen zum Opfer fielen. Bei einem Bahn⸗ übergang rutſchte das Auto die ſechs Meter hohe Böſchung hinab und ſtürzte auf die Gleiſe. Die beiden Inſaſſen, ein Bierverleger aus Düſſeldorf und ſein Chauffeur, waren ſo⸗ fort tot. Da die Aufräumungsarbeiten längere Zeit in An⸗ ſpruch nahmen, erlitt der Zugverkehr eine mehr als halb⸗ ſtündige Verſpätung. — Pilſen, 29. Okt. Geſtern abend ſtieß auf der Strecke Rakonitz.—Laun eine Lokomotive mit einem Perſonenzug ftzuſammen. Neun Reiſende und ſieben Eiſenbahnbedien⸗ ſteten wurden leicht verletzt, ein Heizer und ein Lokomotiv⸗ führer ſchwer verletzt. Die zwei Lokomotiven und vier Wa⸗ gen ſind beſchädigt. — Newyork, 30. Okt. In der Newyorker Untergrundbahn brach geſtern eine Panik aus, als ein Reiſender eine brenn⸗ bare Flüſſigkeit fallen ließ und dieſe explodierte. Zahlreiche Frauen fielen in Ohnmacht und eine Reihe von Perſonen wurde durch das Gedränge mehr oder minder verletzt. 8 145 . „Auch dein Vater, 32 ßes, — 2 Dienstag, den 30. Oktober 18 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) e e 3. Seite. Nr. 505 Verkehrsregelung und Schule In den letzten Tagen wurden im hieſigen Planetarium Vorträge von Beamten der Verkehrspolizei für die Mann⸗ heimer Schulen als Erläuterung von guten Mannheimer und Berliner photographiſchen Straßenverkehrsaufnahmen mit ſchematiſchen Bildern gehalten, die weniger Anklang fanden und auch nur als Zuſammenfaſſung der vorhergegangenen Bilder gedacht waren. Wenn auch hierbei die wichtigſten Verkehrsregeln gute Erläuterung fanden, ſo dürften ſie doch nach einiger Zeit von den Kindern wieder vergeſſen werden. Es ſollte ihnen deshalb etwas in die Hand gegeben werden, das ſie von Zeit zu Zeit wieder an dieſe für den Großſtadt⸗ verkehr ſo wichtigen Regeln erinnert. Früher wurde ein Büchlein mit Bildern und Vers hen über den Straßenverkehr koſtenlos abgegeben; in dieſem Jahre erhielten die Kinder nichts. Da geht die hieſige Sparkaſſe vorbildlich in der Kinder aufklärung voran. Sie gibt jedem Kind, das eine Hausſparkaſſe nimmt, ein farbiges Spiel auf Karton koſtenfrei.(Die Ausgeſtaltung dieſes Sparſpieles iſt zwar ganz„kindertümlich“!) Viel Freude bereitete ein farbiges Bild in Poſtkartengröße, das einen Schüler darſtellt, der beim Drehen an einer beweglichen Scheibe einen Satz über das Sparen an eine Schultafel ſchreibt und dieſen Kreideſatz wieder auslöſcht. Das iſt ſo recht dem„Geſchmack“ des Kindes angepaßt und hat deshalb bedeutend mehr Anklang als das dazu nicht jedem Kinde zugängliche Sparwürfelſpiel gefunden. 5 Etwas Aehnliches ſollte auch für die Verkehrsregel⸗ Werbung gefunden werden, vielleicht durch ein Preisausſchreiben, an dem ſich nur Mannheimer Kinder im Alter zwiſchen 10 und 14 Jahren beteiligen dürften. Es ſollte auch nicht zur Bedingung gemacht werden, daß es gerade ein Spiel ſein muß. Vielleicht hat irgend ein Kind(die Angehörigen betet⸗ ligen ſich meiſt auch„indirekt“ dabei) einen originellen Ge⸗ danken. Die Ausführung braucht auch nicht„druckreif“ zu ſein. Das„Retouchieren“ durch einen gewandten Zeichner wird kaum zu umgehen ſein. Zur Verbilligung könn⸗ ten Werbebildchen und ⸗verschen von öffentlichen Inſti⸗ tuten(Sparkaſſe, Städt. Gas⸗ und Waſſerwerk, Milchzentrale u. dergl.), alſo nicht von Privaten, am Rande und auf der Rückſeite aufgedruckt werden.(Ebenſo ſollte auch für die ſchönen badiſchen Ausflugsorte, etwa durch den badi⸗ ſchen Verkehrsverband in Karlsruhe, evtl. auch für Nord⸗ baden durch den hieſigen Verkehrsverein bei den hieſigen Kindern geworben werden; denn ſie wandern ſelbſt ſchon viel oder beſtimmen doch ſehr oft ihre Eltern oder Angehörigen, an gewiſſe Ausflugsorte zu gehen.) Solche Werbevorträge mit Lichtbildern(beliebter ſind noch Filme) ſollten durch ſolche Geſchenke, ſolch kinder⸗ kümliche Beigaben ſtets ergänzt werden. Auch das Plane⸗ tarium würde länger in Erinnerung bleiben, wenn etwa ein drehbarer Sternenhimmel in einfachſter, billigſter Aus⸗ führung jedem Kinde geſchenkt würde.„Kleine Geſchenke erhalten die Freundſchaft,“ nicht nur bei Erwachſenen, viel⸗ malmehr bei Kindern, die durch die Geſchenke der Induſtrie, der Lebensmittelgeſchäfte u. dergl. gerade in Mannheim ſtark verwöhnt ſind. Solche Geſchenke kommen dazu noch in die Hände der Eltern und älteren Angehörigen und haben da⸗ durch eine viel größere„Streuung“, als dem erſten Anſcheine nach vermutet werden dürfte. Dieſer Werbewirkung ſoll⸗ ten ſich unſere öffentlichen, gemeinnützigen Einrichtungen mehr und mehr bedienen, ſie nicht ungenützt laſſen. Man glaubt nicht, wie wenig oft unſere Kinder, fa ſelbſt viele Erwachſene, hiervon wiſſen, wie irrig ihre Vorſtellungen, ihre Meinungen oft ſind! Dr. M. Ueber 1000 Kinder im vergangenen Jahr im getötet! Als vor 4 Jahren der polizeiliche Verkehrsaufſichtsdienſt Straßenverkehr in Mannheim eingeführt wurde, lenkte die Polizeidirektion unter tatkräftiger Unterſtützung der Preſſe die Aufmerkſamkeit . auf die Erziehung der Jugend für die Erforder⸗ niſſe des neuzeitlichen Verkehrs. Schon ſ. Zt. ließ die Polizeidirektion durch Polizeibeamte Lichtbildervorträge vor der Schuljugend halten und auch der Mannheimer Ver⸗ kehrsfilm verfolgte den Zweck, der Jugend die Verkehrs⸗ gefahren vor Augen zu führen. Neben dieſe Bild⸗ und Vor⸗ tragspropaganda trat dann noch die Verteilung gedruckter „Gebote für den Straßenverkehr“, das mit Genehmigung und unter Mitarbeit der Polizeidirek⸗ tion von der Buchdruckerei J. Ph. Walter herausgegebene „Mannheimer Verkehrs bilderbuch“ und die von der„Neuen Automobilzeitung Stuttgart“ in Geſtalt von Stundenplänen bearbeiteten Verkehrsgebote„Achtet während des Schulweges auf die Verkehrsgefahren und befolgt die Verkehrsgebote“. In den Lichtſpielhäuſern wurde während der Reklamevorführungen auf die Beachtung der Verkehrs⸗ gebote hingewieſen. a Wenn auch der von Tag zu Tag zunehmende Verkehr ins⸗ beſondere der Kraftfahrzeuge und die damit zuſammenhängen⸗ den täglichen Unfälle und ihre Regiſtrierung in der Preſſe die Verkehrsgefahren mit aller Deutlichkeit vor Augen führen, ſo haben ohne Zweifel auch die oben erwähnten Aufklärungsmaß⸗ nahmen Erfolge gehabt. Der täglich wachſende Kraftfahrzeug⸗ verkehr und die Zunahme der Unfälle bedingen aber, daß die Aufklärungsarbeit ſtändig fortgeſetzt wird, und daß insbeſon⸗ dere die Beobachtungen und Erfahrungen der Verkehrspolizei weitgehendſt ausgewertet werden. In Erkenntnis dieſer Not⸗ wendigkeit haben der Miniſter des Innern und der Miniſter des Kultus und Unterrichts neuerdings die Veranſtaltung von Lichtbildervorträgen durch Polizeibeamte angeordnet. Wer in den letzten Wochen des Morgens den Luiſenpark durchwanderte, der konnte die einzelnen Klaſſen der Mittel⸗ und Volksſchulen nach dem Planetarium ziehen ſehen, um dort dieſe Lichtbildervorträge entgegenzunehmen. Die Fortbilbungs⸗, Gewerbe⸗, Handels⸗ und Privatſchulen ſind vorerſt noch nicht in den Vortragsplan miteinbezogen. Es muß dies aber geſchehen, wenn die Aufklärung nicht lücken⸗ haft ſein ſoll. Auch die Beſchützerinnen der Kleinſten(Kinder⸗ ſchulen) müſſen ſich darin auskennen, wie man ſich mit den kleinen Kindern im Straßenverkehr bewegt Die Verkehrs⸗ polizei hat noch keine Schulklaſſe in Mannheim den Fahrdamm ſo überqueren ſehen, wie es erfahrungsgemäß die geringſten Gefahren mit ſich bringt. Immer ſieht man die Klaſſen in langen Schlangen zwei und zwei hintereinander von der einen Seite des Fahrdamms nach der anderen gehen, ſtatt am Geh⸗ wegrand die ganze Jugend zu ſammeln und auf ein gemein⸗ ſames Zeichen, wenn die Fahrbahn frei iſt, mit der ganzen Geſellſchaft hinüberzueilen. Mit dem Anhören der Vorträge iſt es nicht getan! Es muß auch danach gehandelt werden und da ſieht es noch beſonders ſchlimm aus bei der. radfahrenden Schuljugend. Das Tempo, mit dem morgens nach der Schule und nach Schulſchluß nach Hauſe geeilt wird, iſt vielfach ſo, daß es große Gefahren für die Radfahrenden, ganz beſonders aber für die Fußgänger in ſich birgt. Das Nebeneinander fahren mehrerer Radfahrer und Radfahrerinnen iſt trotz Einſchreitens der Polizei gang und gebe. Es ſei hier darauf hingewieſen, daß durch das Nebeneinanderfahren viel⸗ fach ein übermäßiges Hupen der Kraftfahrzeuge bedingt iſt, das in Mannheim mit ſeinen vielen Straßenkreu⸗ zungen an und für ſich ſchon läſtig genug empfunden wird. Wenn auch die Polizei Verſtänduis dafür beſitzt, daß ein Schüler ſich ſchwer von einer hübſchen Mitſchülerin nach Schulſchluß trennen kann, ſo muß doch darauf gedrungen wer⸗ den, daß derartige Abſchiede von Schltler und Schülerin mit Fahrrädern nicht gerade an den Straßenecken ſtattfinden und der Fußgängerverkehr gehemmt wird. Freihändiges Fahren in Straßen mit lebhaftem Verkehr iſt mehr als gefährlich. Schließlich iſt noch auf einen Geſichtspunkt hinzuweiſen, näm⸗ lich auf die Zuteilung der Stadtteile auf die ein⸗ zelnen Schulen. Dieſe Zuteilung ſollte ſoweit irgend möglich, die Verkehrsgefahren berückſichtigen, die den Kindern auf dem Schulwege drohen. Die Verkehrspolizei will gerne ihre Erfahrungen und Beobachtungen zur Verfügung ſtellen. Dr. Bader, Polizeidirektor. CCC Städͤtiſche Nachrichten Fahnen heraus! Es iſt, ſo wird uns aus dem Leſerkreiſe geſchrieben, wohl niemand unter uns, der nicht hoffte und wünſchte, daß„Graf Zeppelin“, der jetzt unterwegs iſt, wohlbehalten die Heimat erreiche. Wenn dieſe Hoffnung Wirklichkeit geworden und der Luftrieſe heimgekehrt iſt, dann iſt es Ehrenſache der gan⸗ zen Mannheimer Bevölkerung, dieſes frohe Ereig⸗ nis durch Beflaggen der Häuſer zu feiern. Bei der Ankunft in Amerika vor vierzehn Tagen trugen in Mannheim nur einige öffentliche Gebäude Flaggenſchmuck.„Graf Zeppe⸗ lin“ iſt aber vom geſamten deutſchen Volk geſpendet, alſo ſollte jeder Deutſche, über Partei und Stand hinaus, ſich ſo innig mit ihm verbunden fühlen, daß er ſeine Freude über die geglückte völkerverbindene Weltfahrt auch äußerlich zum Aus⸗ druck bringt. Wenn das Luftſchiff, das auf der nördlichen Route zurückfährt, vielleicht auch unſere Stadt beſucht, dann iſt es angebracht, ihm durch Glocken läuten zuzujubeln, wie man es in Amerika als Selbſtverſtändlichkeit empfand. Wir dürfen uns doch nicht, wo es ſich um unſer Luftſchiff handelt, von einem fremden Volke an Begeiſterungsfähigkeit übertref⸗ fen laſſen. 5 G. B. Wir können uns dieſem Appell nur anſchließen. Unſere Stadt muß, wenn der Luftrieſe glücklich wieder in Friedrichs⸗ hafen eingetroffen iſt, reich beflaggt ſein. Die Glocken 5 ſollen, wie uns auf unſere Reklamation mitgeteilt wurde, diesmal geläutet werden. 9 * * Teilnahme des Oberbürgermeiſters an der Schubert⸗ Zentenarfeier. Die Stadt Wien begeht in den Tagen vom 15. bis 19. November die Schubert⸗Zentenarfeier, zu der ſie die Oberbürgermeiſter der deutſchen Großſtädte über 200 000 Gin⸗ wohner eingeladen hat. Neben einer Reihe von Feſtlichkeiten werden Beſichtigungen verſchiedener ſtädtiſcher Anlagen und Einrichtungen ſtattfinden, an denen auch Oberbürgermeiſtern Dr. Heimerich als Vertreter der Stadt Mannheim teilneh⸗ men wird. 0 N 5 * Wochenmarkt. Infolge des Allerheiligenfeſtes findet der 5 Donnerstagmarkt ſchon am morgigen Mittwoch, 31. Oktober ſtatt. 5„„ * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Mittwoch Fuhrunternehmer Jean Seb. Wetzler mit ſeiner Gattin Babette geb. Dugeorge, Hohenwieſeſtr. 44 wohnhaft.— Das gleiche Feſt begeht am morgigen Mittwoch Gipſermeiſt. Gg. Zöller, Böckſtraße 12, mit ſeiner Ehefrau Lina geb. Trunk. 1 Slraßenſperren 115 Neckartal Die Straße Neckarſteinach— Hirſchhorn iſt vos Km. 14,8 bis 22,3 bis zum 3. November geſperrt. Die Umlei⸗ tung erfolgt über Neckargemünd Wieſenbach—Waldwimmers, bach Haag. Unter⸗Schönbrunn—Pleutersbach— Eberbach. 3 Eberbach ſelbſt iſt die Odenwaldſtraße bis zum 22. Novem⸗ ber geſperrt. 5 *. Vier Mann für eine Antofalle Wie wir der„Allg. Aut.⸗Ztg.“ entnehmen, ſteht am Nord⸗ eingang von Neudorf(Graben⸗Neudorf), wenn aus der Richtung Schwetzingen kommt, am erſten Haus rech der Ortspolizeidiener in Zivil, der im Augenblick des Vorb fahrens eines Fahrzeuges einen Schritt vortritt, und dam dem genau nach 200 Meter vor Haus Nr. 102 auf der link Seite ſtehenden Gendarmerjebeamten in Zivil ein Zeiche gibt. Von dieſem Vorgang iſt bei der großen Vorſicht der be den nichts zu bemerken. Iſt man nun 50 bis 80 Meter weiter⸗ gefahren, ſo treten aus einer Toreinfahrt rechts zwei unif mierte Gendarmeriebeamten hervor, die von dem vor Hau Nr. 102 ſtehenden Beamten ein vereinbartes Zeichen erhal haben, wenn ein Fahrzeug zu ſchnell gefahren iſt. Bei Ueber ſchreitung von 30 Kilometer in der Stunde wird ſofort ein Verwarnung gegen Bezahlung von 5 Mk. ausgeſtellt. Stoppſtrecke iſt raffiniert gewählt, da vor dem Ortseingan eine mehrere Kilometer lange gerade Strecke liegt, die n mit gutem Tempo durchfährt, wodurch man ſich der Gef ausſetzt, daß man am erſten Hauſe nicht gleich auf 30 Ki meter Geſchwindigkeit ſich befindet. Die Stoppſtrecke iſt Veranlaſſung des Bezirksamtes Bruchſal eingerichtet. Eine Novelle in zwei Faſſungen Von Robert Neumann 7 Der in kurzer Zeit berühmt gewordene Schriftſteller Robert Neumann ſpricht heute abend zum erſten Mal in Mannheim ae re der Harmonie) auf Verau⸗ laſſung der Buchhandlung Dr. Tillmann. Nachſtehend brin⸗ gen wir zwei zuſammengehörige Abſchuitte aus dem Paro⸗ dienbuch Neumanns„Mit fremden Federn“(J. Engelhorn Nachf., Verlag. Stuttgart) zum Abdruck, das zu den geiſt⸗ vollſten und amüſanteſten Büchern gehört, die ſeit langem erſchienen ſind. 1 e 8 2 1 Irrwiſchchens Brautfahrt i Nach Nataly von Eſchſtruth 5 Die vornehme, mit allem Komfort der Neuzeit ausgeſtat⸗ tete ſchloßartige Villa des Kommerzienrates Rönau im klei⸗ nen Städtchen B. ruht im erſten Morgenlicht. Wer iſt ſchon auf? Wer huſcht durch Zier⸗ und Nutzgarten, hier eine duf⸗ tende Blume brechend, dort die ſo ſchädlichen Kohlweißlinge vom Gemüſe vertreibend? Wer iſt es? Es iſt— der Leſer wird es ſchon erraten haben— Marie⸗ lies, des Kommerzienrats einzige Tochter. Da öffnet ſich oben ein Fenſter und die ſchlanke und doch königliche, in ein enganliegendes dunkelbraunes Samtkleid mit gleichfarbigem. Plaſtron gehüllte Geſtalt der Kommerzienrätin erſcheint. 5 „Marie Louiſe“, ruft ihr ebenmäßiges Geſicht,„du ergehſt dich im Garten?!“ i 1 8 Ja, Mütterchen“, antwortete Marielies und flatterte näher,„denn meine Deviſe lautet: Morgenſtunde hat Gold im Munde“! 5 1 75 5 „Da haſt du wahrlich recht, mein Kind“, erwiderte jene. der wohlhabende Kommerzienrat, deſſen — wie du weißt— einzige Tochter du biſt, ſteht ſtets mit den N um vor allem in die Kirche und dann an die Arbeit zu eilen. Heute jedoch erhalten wir Beſuch! Kurt von dein Jugendgeſpiele war, kommt Du darfſt heute dein wei⸗ zu uns! mit legte Treppe emporflog, um der Kommerzienrätin um den Hals zu fallen 9352 Marlies Nach Carl Steru heim Marlies war, wohlhabenden Kommerzienrats einzige Tochter, durch väterliche Berufſorge und Frömmelei frühzeitig auf Gemeinſchaft mit der Mutter verwieſen. Kindlichem Spiel mit benachbartem Jugendgefährten war bald Trennung, da Ratſchluß des Vormundes kriegeriſcher Laufbahn gewidmet ihn auf Offizierſchule abrief. Indes ſturmvollem Jüngling⸗ geiſt durch Balliſtik, Körperſtählung und Strategie mühſam Zügelung widerfuhr, unterdrückte aufblühend Marlies Traumhaftes in ländlicher Arbeit.„ Erſt da emſigem Kriegsfleiß Krönung ward durch Leut⸗ nantbeförderung, nahm klopfenden Herzens er Heimaturlaub. Mütterlicher Ankündigung bevorſtehender Leutnantankunft zollte Jubel und abbrach Konfirmationskleids ſorgfältige Auf⸗ bewahrtheit Marlies zu Empfangzweck. f N So angebahnter Ehe ward zwölffacher Kinderſegen, bis nach dreiundfünfzig Jahren Gemeinſchaft ſämtliche ſie an akuter Sprachverkürzung zugrundegingen. Hans Thomas Schweſter Agathe f. Soeben iſt im faſt vollendeten 80, Lebensjahre Agathe Thoma, die Schweſter des Altmeiſters Hans Thoma, zu Karlsruhe in dem einſtigen Heim ihres Bruders im Direktionsgebäude der Badiſchen Kunſthalle, verſchieden. Mit ihr iſt eine treue Weggenoſſin und Helferin des großen Künſtlers dahingegangen. Seit dem Tode der Gattin Hans Thomas im Jahre 1901 ſtand Agathe Thoma ihrem Bruder helfend und fördernd zur Seite, ſie hat ihm den Haushalt geführt und ihn vor allem auch in den letzten Jahren ſeines Lebens mit hingebender Treue gepflegt. Stets nahm ſie regen und verſtändnisvollen Anteil an ſeinem künſt⸗ leriſchen Schaffen. Um das vor kurzem eröffnete Karlsruher Hans Thoma⸗Archiv hat ſich Agathe Thoma beſonderes Ver⸗ dienſt erworben. Alle Verehrer des großen Meiſters werden Theater und Mui konnte der künſtleriſche Ernſt, von dem Lau dmanns gel⸗Konzerte erfüllt ſind, kaum dokumentiert werden zwar nicht etwa ſeiner allerbekannteſten Werke, Phantaſie über Bach. Sondern unſer einheimiſcher meiſter führte uns von den geläufigſten Werken weit ab, und gab uns Proben von Regers Kompoſitionen füt Königin aller Inſtrumente, die nur ganz hervorragen Orgelkünſtlern zugänglich ſind. Man hat alle möglichen V ſuche gemacht, um in das harmoniſche Labyrinth von Re 8 Orgelwerken einen Zugang zu finden. Gewiß iſt eindring⸗ lichſtes Studium dieſer Kompoſitionen nicht genug zu fehlen, und zwar, wie Hermann Keller ſchreibt, m „dieſe Orgelwerke ſtudieren, partiturmäßig, am Schrei und am Klavier. Die„ſchwarzen“ Notenbilder erwe dann als freundliche Führer zu verſteckten Schönheit daneben iſt einer der wichtigſten Wege Hören u öfteres Hören, an der Hand eines Meiſters wie unſe Landmann. Relativ leicht verſtändlich ſtellt ſich di aufgeführte Phantaſie und Fuge-moll op. 135 vor, aus Zeit ſtammend, da ſich Reger endlich durchgeſetzt h auf monumentale Werke wie den 100. Pfſalm und di auch ſeiner Schweſter Agathe ſtets in dankbarer Liebe ge⸗ denken. 5 klingend. Nur ſtellenweiſe, 4. Seite. Nr. 508 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Dienstag, den 30. Oktober 1928 Wechſel in der Leitung des Arbeitsamts Am Samstag ſtellte der bisherige Vorſitzende des Mann⸗ heimer Arbeitsamtes, Bürgermeiſter Böttge r, den neuen— zunächſt kommiſſariſchen— Vorſitzenden, Regierungsrat Dr. Lehmann, im Bürgerausſchußſaale dem Perſonal des Ar⸗ beitsamtes vor und führte ihn in ſein Amt ein. Er hielt dabei eine längere Anſprache, in der er ausführte, die Arbeitsnach⸗ weiſe ſeien am 1. Oktober endgültig aus der gemeindlichen Verwaltung ausgeſchieden und in die Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung eingegliedert worden. Damit habe die Entwicklung der Arbeits vermittlung und der Arbeitsloſenunterſtützung einen hiſtoriſchen Abſchluß gefunden. An Stelle der Arbeitsnachweiſe der Vor- und Nach⸗ kriegszeit ſeien nunmehr die Arbeitsämter als Organe der Veichsanſtalt getreten, die eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes ſei. Auch in der Fürſorge für die Erwerbsloſen ſei mit ben geſetzlichen Neuaufbau eine grundlegende Aenderung eingetreten. Gegenüber früher hätten die Arbeitsloſen nun⸗ mehr einen Rechtsanſpruch auf Leiſtungen der Verſicherung. Die Organe der Reichsanſtalt ſeien aufgebaut nach den Grund⸗ ſätzen der Selbſtverwaltung, wobei die Gemeinden, die bisher einen maßgebenden Einfluß gehabt hätten, völlig ausgeſchaltet ſeien. Ob dieſe Löſung der Sache zweckdienlich ſei, müſſe die Entwicklung lehren. Er wünſche, daß das im allgemeinen gute Verhältnis, das bislang zwiſchen der Stadt und den Beamten Und Angeſtellten des Arbeitsamtes beſtanden habe, auch unter der neuen Leitung fortbeſtehen möge zum Wohle und zum Se⸗ heimgeſuchten gen der durch fortgeſetzte Maſſennotſtände Volksgenoſſen. Auch hoffe er, daß zwiſchen dem nunmehrigen Träger der Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung und der Stadtverwaltung ein gutes und beiden Teilen gerecht werdendes Einvernehmen beſtehen möge. Regierungsrat Dr. Lehmann dankte Bürgermeiſter Böttger für die freundlichen Begrüßungsworte. Dann gedachte er ſeines Vorgängers, der die Geſchäfte in der verdienſtvollſten Weiſe geführt habe. Er wünſche, daß die Beziehungen zwiſchen Stadt und Arbeitsamt gedeihliche werden. Ferner hoffe er, daß ſich auch ein harmoniſches Zuſammenarbeiten zwiſchen Per⸗ ſonal und Leitung herausbilden möge. Die gemeinſame Auf⸗ gabe ſei, die Not zu lindern und der Wirtſchaft zu helfen. St..⸗A. * * Notlandung eines Reklameflugzeuges. In der Garten⸗ ſtadt Mundenheim hinter dem franzöſiſchen Schießplatz landete geſtern mittag ein Reklameflugzeug der Ba⸗ diſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa. Die Urſache der freiwilligen Un⸗ terbrechung der Fahrt war Motordefekt. Drei Monteure, die telephoniſch herbeigerufen wurden, montierten das Flugzeug ab und luden es auf einen Laſtwagen, der es nach dem Mann⸗ heimer Flugplatz brachte. Perſonen kamen bei der unfreiwil⸗ ligen Landung nicht zu ſchaden. Die Beſatzungsbehörde hatte anſcheinend gegen die Abmontierung nichts einzuwenden, nach⸗ dem es ihr gemeldet worden war. Veranſtaltungen Berufskundliche Vorträge Wenige Monate noch und wieder ſtehen viele Kinder vor der Schulentlaſſung. Für ſie gilt es, einen Beruf zu wählen, der ihnen zuſagt, der ihnen ein Auskommen bietet und zum Lebensinhalt wird. Es iſt Pflicht der Eltern, den Kindern bei dieſem ſchweren Entſchluß mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Den Eltern jedoch iſt es faſt unmöglich, die Verhält⸗ niſſe in den zahlreichen Berufen zu überblicken, die infolge der Arbeitsteilung eine außerordentliche Spezialiſierung er⸗ fahren haben. Die öffentliche Berufsberatung will Helfer und Wegberater zur richtigen Berufswahl ſein. In dieſem Sinne veranſtaltet das Arbeitsamt Mannheim in den kom⸗ menden Wochen berufskundliche Vorträge, wobei Fachleute über Anforderungen und Ausſichten in den ver⸗ ſchiedenen Berufen ſprechen. Die Vortragsreihe wird am heutigen Dienstag abend im großen Saale des alten Rat⸗ hauſes(Marktplatz) eröffnet. Schüler, Eltern und Erzieher ſowie Gäſte aus allen Berufskreiſen ſind herzlich eingeladen. Die weiteren Vorträge werden jeweils im Anzeigenteil be⸗ kanntgegeben.(Weiteres Anzeige im geſtrigen Abendblatt.) * 3 Luiſe Schatt⸗Eberts veranſtaltet heute in der„Har⸗ monie“, D 2, 6, unter Mitwirkung von Adelheide P. Schütt, Sopran, Berlin, einen Klavierabend. Wir weiſen auf dieſes Konzert nochmals beſonders hin. Der Abend wird eine Reihe intereſſanter Werke, darunter mehrere Erſtaufführungen für Mannheim, zeitgenöſſiſcher Komponiſten bringen. nN die Bereitſtellung des hierzu nötigen Aufwands von 76 000 RM. aus Anlehensmitteln. In der Begründung heißt es u..: Die Rohrbacher 360 000 RM. gutgeheißen werden. Vorlagen für den Feidelberger Vürgerausſchuß Der Heidelberger Bürgerausſchuß iſt auf den 13. Novem⸗ ber zu einer Sitzung einberufen worden. Sieben Stadtrats⸗ beſchlüſſe werden den Stadtverordneten zur Zuſtimmung vor⸗ gelegt. Der erſten Vorlage entſprechend, ſoll die Erſtellung! neuer Werkſtätten und Magazingebäude für die ſtä nd t. Werke auf dem Gelände des alten Gaswerks mit einem aus Anlehnsmittel zu entnehmenden Aufwand von Das Projekt ſi ein ſieht Werkſtattgebäude für die Inſtallations⸗ und Rohrnetz⸗, bezw. Kabelnetz⸗Abteilungen des Gas⸗ und Elektrizitätswerks in der Bauflucht der Eppelheimerſtraße und im Anſchluß daran als Flügelbau ein Magazingebäude mit Ausgaberaum in direkter Verbindung mit den Werkſtätten vor. Bau einer Kleinſtwohnungs⸗Siedlung Zur Ausführung des vom ſtädt. Hochbauamt— Abt. Sied⸗ lungsweſen— ausgearbeiteten Planes für den Bau einer Kleinſtwohnungs⸗Siedlung im Gewann„Höllen⸗ ſtein“ im Stadtteil Kirchheim werden die erforderlichen Mittel in Höhe von 2250 000 RM. angefordert, die durch Kapital⸗ aufnahme beſchafft werden ſollen. Die Aufſchließungsarbeiten mit einem Geſamtaufwand von 194 200 RM. ſind alsbald als Winternotſtandsarbeit auszuführen. In der Begründung der Vorlage wird darauf hingewieſen, daß die von der Stadt im laufenden Rechnungsjahr bis jetzt zur Verfügung bezw. in Ausſicht geſtellten Baudarlehen an private Bauherren, Sied⸗ lungsgeſellſchaften und ⸗genoſſenſchaften rund 1870 000 RM. betragen. Demgegenüber war die ſtädtiſche Bautätigkeit 1928 im Vergleiche zu den Vorjahren erheblich eingeſchränkt, im ganzen wurden 550000 RM. bereitgeſtellt, für die 66 Wohnun⸗ gen erſtellt werden. Nach den Angaben des Wohnungsamis waren am 1. Oktober 1928 im ganzen 1184 Familien als wohnungslos gemeldet. Von dieſen Familien ſuchen 109 eine 1 Zimmerwohnung, 717 eine 2 Zimmerwohnung, 243 eine 3 Zimmerwohnung, 115 eine 4 Zimmerwohnung und größer. Zum gleichen Zeitpunkte waren als unge⸗ nügend untergebracht gemeldet 1455 Familien. Von dieſen Familien ſuchen 100 eine 1 Zimmerwohnung, 487 eine 2 Zimmerwohnung, 548 eine 3 Zimmerwohnung, 320 eine 4 Zimmerwohnung und größer. Aus dieſer Statiſtik geht deutlich hervor, daß in der Hauptſache Kleinwohnungen zur Behebung der Wohnungsnot erforderlich ſind. In Heidelberg hat die Stadtverwaltung noch ein ganz beſonderes Intereſſe, ſolche Kleinwohnungen auch dann zur Verfügung zu haben, wenn in ſpäteren Jahren die Wohnungsnot behoben iſt. Vor einigen Monaten wurde durch die der Baupolizei an⸗ gegliederte Wohnungskommiſſion eine eingehende Unter⸗ ſuchung der Wohnviertel der Altſtadt vorgenommen. Die feſtgelegten Tatſachen ergeben ein erſchütterndes Bild von dem Wohnungselend, das in dieſem Wohnbezirk herrſcht Die Sanierung dieſer Wohnquartiere bleibt eine der dringenden Aufgaben, die aber nur dann gelöſt werden kann, wenn die Stadt eine genügende Anzahl von Klein⸗ wohnungen mit billigem Mietpreis zur Verfügung hat. Insgeſamt ſollen 278 Wohnungen erſtellt werden; die Durchſchnittskoſten für eine Wohnung leinſchl. Grund und Boden ſowie Aufſchließungskoſten) betragen etwa 7300 RM., wobei zur Wohnung noch ein Stück Gartenland eingerechnet werden kann. Entſprechend der 3. Vorlage ſollen die Angrenzer mehrerer Straßen zu den Koſten der Herſtellung dieſer Straßen herau⸗ gezogen, erhobene Einſprachen ſollen als unbegründet zurück⸗ gewieſen werden. Die 4. Vorlage verlangt für die notwendige Verbreiterung der Rohrbacher Straße zwiſchen der Odenwaldlinie und der Franz⸗Knauff⸗Straße Straße im eigentlichen Stadtgebiet genügt nicht mehr den Anſprüchen des Verkehrs. Der Fahrdamm hat in dem bis⸗ herigen Zuſtand eine Breite von 8,55 Meter. Hiervon neh⸗ men die in der öſtlichen Hälfte verlegten Schienen der Stra⸗ ßenbahn etwa 4,50 Meter ein, ſo daß die öſtliche Hälfte der Straße nur in beſchränktem Maße für den allgemeinen Ver⸗ lehr zur Verfügung ſteht. Beſondere Schwierigkeiten ent⸗ ſtehen dadurch, daß die allgemeinen Verkehrsregeln über Aus⸗ weichen und Ueberholen in der Rohrbacher Straße nicht an⸗ wendbar ſind, was nach der Statiſtik der Polizeidirektion gerade in der letzten Zeit zu wiederholten Unfällen geführt hat. Die Polizeidirektion hat daher der Straßen⸗ bahndirektion aufgegeben, die Schienen ihrer Bahn in die — Mitte der Straße zu verlegen. Der Stadtrat hat es für an⸗ gebracht gehalten, dieſe Verbreiterungsarbeiten der Koſten⸗ erſparnis wegen zuſammen mit der Verlegung der Schienen der Straßenbahn mitauszuführen. Die beabſichtigte Verbrei⸗ terung wirkt ſich dahin aus, daß von den beiden Gehwegen je 1,50 Meter der Fahrbahn zugeſchlagen werden. Die Breite der Gehwege beträgt unter der Annahme der Entfernung der wenigen noch vorhandenen Vorgärten an der Oſtſeite 4,70 bis 5,20 Meter und an der Weſtſeite 5— 5,40 Meter. Es würde alſo nach Abtrennung der zur Fahrdammverbreiterung erfor⸗ delichen Fläche noch eine Breite von 3,20—3,70 Meter an der Oſtſeite und 3,50 bis 3,90 Meter an der Weſtſeite ſich ergeben. In der 5. Vorlage wird der Bürgerausſchuß erſucht, fol⸗ gendem Stadtratsbeſchluß zuzuſtimmen: Die Stadt erwirbt das zur Begradigung der Bahnlinie der O..G. zwiſchen Heidelberg und Wieblingen erforderliche Gelände und tritt es unentgeltlich an die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft ab unter der Vorausſetzung, daß das durch die Verlegung des Bahnkörpers freiwerdende Gelände der Stadt ebenfalls un⸗ entgeltlich übereignet wird. Der Aufwand für dieſe Vor⸗ gänge mit etwa 48 200 RM. iſt aus Anlehensmitteln zu be⸗ ſtreiten. Die O..G. beabſichtigte in Verbindung mit der Einfüh⸗ rung des zweigleiſigen Verkehrs auf ihrer Linie Wieblingen Heidelberg an dem Bahnkörper ſelbſt nur unweſentlche Ver⸗ änderungen vorzunehmen. Sie trug ſich insbeſondere mit der Abſicht, die leichte-Kurve zwiſchen Wieblingen und Hei⸗ delberg beizubehalten. Dieſe Abſichten widerſprachen den In⸗ tereſſen der Stadt, denn ſie hätten eine un vorteilhafte Löſung des in abſehbarer Zeit aufzuſtellenden Bebauungsplanes zur Folge gehabt. Aus dieſem Grunde ſah ſich der Stadtrat ge⸗ nötigt, gegen das Vorhaben der E. O. G. Einſpruch zu erheben In den im Anſchluß daran geführten Verhandlungen zwiſchen der Stadtverwaltung und der O..G. wurde eine Verein⸗ barung dahingehend getroffen, daß die O. E. G. eine Begradi⸗ gung der Bahnlinie vornimmt und die Stadt ihr das dazu benötigte Gelände koſtenlos überläßt. Als Gegenleiſtung hierfür hat ſich die O. E. G. bereit erklärt, das ſpäter frei⸗ werdende bisherige Bahngelände der Stadt ebenfalls koſten⸗ los abzutreten. Die Verhandlungen mit den Eigentümern des künftigen Bahngeländes ſind bereits aufgenommen. Die 6. Vorlage ſieht eine weiterung des Volksbades in Heidelberg⸗Rohrbach vor. Es ſollen noch 2 Badezellen für Wannenbäder erſtellt werden, ſo daß dann insgeſamt 5 Wannen⸗ und 1 Brauſebad vorhanden ſind. Die Aufwendungen für die fertige Neuein⸗ richtung der Baderäume einſchließlich Inſtallationsarbeiten und Beheizung werden ſich auf 3500 RM. ſtellen. Mittel ſind hierfür im Voranſchlag 1928/29 nicht vorgeſehen. Da das Bad vor Eintritt kälterer Witterung noch eingerichtet werden ſoll, beantragt der Stadtrat die Bewilligung eines Nachtrags⸗ kredits in Höhe dieſes Betrags. 5 Eine weitere(.) Vorlage, die noch nicht vorliegt, befaßt ſich mit außerordentlichen Unternehmungen der ſtädtiſchen Werke im Rechnungsjahr 1928/29. Kr. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die Stadtgemeinde Wiesloch beabſichtigt, zur Verbeſſerung des äußerſt ſtarken Verkehrs zwiſchen Heidel⸗ berg und Wiesloch eine Autvomnibuslinie mit den modernſten und bequemſten Kraftwagen einzurichten. Zur Durchfahrung der ungefähr 11 Kilometer langen Strecke, an der ſich 21 Halteſtellen der elektriſchen Straßenbahn befinden, benötigt dieſe 50—55 Minuten. Im Autoomnibus könnte dieſe Strecke bei höchſtens acht Halteſtellen in 25 Minuten zurück⸗ gelegt werden. Die Frage des Badhotels in Ueberlingen hat eine Löſung gefunden. Der Gemeinderat beſchloß eine Mo⸗ derniſierung des Hauſes mit einem Koſtenvoranſchlag von 115 000 Mark. N Variationen zurückblicken konnte. Es war, dank Landmanns muſterhafter plaſtiſcher Wiedergabe ein Genuß, die Verar⸗ beitung der Fugenthemen, erſt jedes für ſich, dann beide kom⸗ biniert, zu verfolgen, namentlich in der ſchönen Steigerung. Derſelben Schaffensperiode entſtammen die Lieder, die man am beſten als„Schlichte Weiſen“ bezeichnen könnte, und die weitaus größere Verbreitung verdienen. Gewiß fällt Regers Liedſchaffen nicht entfernt ſo ſehr in die Wagſchale wie ſeine Orgelmuſik, und an ſeine Lyrik etwa den Maßſtab anzulegen, wie bet Hugo Wolf oder Rich. Strauß, wäre gänzlich ver⸗ fehlt. Reger entpuppt ſich hier als reiner Gefühlsmuſiker, unbekümmert um überfeine Deklamation. Aber er hat in dieſen kurzen ſtrophiſchen Gebilden überraſchend innige Ein⸗ gebungen gefunden, wie in dem Gebet„O Herre Gott, nimm Du von mir“, auf Verſe eines unbekannten Dichters, und auch die Begleitung harmonſch einfacher geſtaltet, ſo daß dieſe Lie⸗ der verdienen, volkstümlich zu werden. Frau Woringer⸗Leh⸗ mann(Eſſen) machte ſich durch die ſtilgerechte Wiedergabe der Lieder mit ihrer ſchönen wohlgebildeten Stimme verdient. In der grandioſen Einleitung, den Variationen und der Fuge His-moll op. 73 entfeſſelte Kirchenmuſikdirektor Landmann wie⸗ der alle Kräfte der großen Konzertorgel. Reger hat einmal gewiſſe Eigentümlichkeiten ſeiner Harmonik, namentlich Ak⸗ korde, die ſich aus dem harmoniſchen Zuſammenhang heraus⸗ heben, mit der Parentheſe der Schriftſprache verglichen. Ich glaube, mit demſelben oder faſt mit mehr Recht könnte man die vielen Einſchiebſel zwiſchen den einzelnen Variationen auch in Parentheſe ſtellen. Gewiß wird der ſymmetriſche Aufbau mehr als einmal unterbrochen, aber umſo heller leuchtet das Thema in der folgenden Variation wieder auf, bald ſich auf⸗ bäumend wie ein wildes Tier; bald in ſanften Stimmen ver⸗ bei lebhaftem Paßgenwerk, kam dem Zuhörer zum Bewußtſein, mit welchen immenſen Schwie⸗ rigkeiten Reger ſein Opus— man verzeihe den Ausdruck— geſpickt hat. Umſo höher iſt andmanns Kunſt zu wür⸗ digen, die aller aufgshäuften Schwierigkeiten„ſpielend“ Herr wurde und den Hörern den Weg zum Verſtändnis dieſes Wer⸗ den Wen a,,, b Pater Innerkofler Zu ſeinem heutigen Vortragsabend im Muſenſaal So oft die Südtiroler Frage irgendwie in ein neues Stadium tritt, taucht der Name„Innerkofler“ auf. Auch in den letzten Tagen wurde ſein Name wieder öfters genannt durch ſeinen Appell an die Völkerbundsſtaaten gegen den Raub der ureingeſeſſenen Familiennamen in Tirol von ſeiten der Italiener.— Pater Adolf Innerkofler, der Urheber der großen Südtiroler Bewegung ſchrieb vor mehr als 5 Jahren nach einem Beſuch in ſeiner Südtiroler Heimat eine Broſchüre, die in der ganzen Welt großes Aufſehen erregte. Sie hatte den Titel„Wie Südtirol von den Italienern behandelt wird.“ Die Möglichkeit, ſeine Heimat zu beſuchen, hat er ſich damit gründlich genommen. Aber unentwegt kämpft er weiter nach dem Spruche:„Lei nit lugg laſſen!“ Und„Lei nit lugg laſſen“ ſteht auch über der Eingangs⸗ türe ſeines kleinen Arbeitszimmers in der Paulanergaſſe in Wien. Ein Tiroler Adler iſt dort groß an die Wand gemalt, darüber lieſt man die Worte:„Tirol is lei vans!“ und„Es geht alles guat, wenn man'ammenhalt'n tuat!“. Das Zim⸗ merchen Innerkoflers iſt vielleicht eine der merkwürdigſten Stätten Wiens. Im alten Paulanerkloſter gelegen, hat es nicht allzuviel Luft und Sonne. Von Oktober bis März muß er auch bei Tag Licht brennen. Trotzdem wohnt Frohſinn in dem von Tabakrauch durchſchwängerten Raume und helles Kinderlachen ſchallt einem entgegen, wenn man ihn betritt. Pater Innerkofler liebt es, gleich einem hl. Philipp Neri, ſich mit Jugend zu umgeben. Der ehrwürdige Prieſter ſtellt ſeine fungen Gäſte lachend vor. Es iſt die„PIK-Platte“! Wie der Name entſtand? Aus den Anfangsbuchſtaben der Worte „Pater Innerkofler Katechet“ wurde das Wort„PIK“ geprägt, das dem Zimmer den Namen„PlkK⸗Höhle“ und den Buben den Namen„PIK-Platte“ eintrug. Eine Anzahl Kanarien⸗ vögel flattern frei im Zimmer herum, während der Pater t ſeinen Beſuchern ſpricht. Beſucher hat der Pater den anzen Tag über, oft dreißig bis vierzig im Tage, aus aller Und darunter oft namhafte Jvurnaliſten des Auslandes, die ſich von Innerkofler über den jeweiligen Stand von Südtiroler Angelegenheiten unterrichten laſſen. Pater Innerkofler ward im Jahre 1872 zu Sexten in den Dolomiten als Nachkomme einer berühmten Bergführer⸗ familie geboren. Sepp Innerkofler, der 1915 im Kampfe gegen die Italiener in den Dolomiten fiel, iſt ſein Neffe ge⸗ weſen. Innerkoflers Vater war Schmied und hatte drei Söhne. Adolf, Auguſtin und Franz. Als Adolf fünf Jahre alt war, ſtarb der Vater, und die Buben wurden zu Bauern in Pflege gegeben. Der kleine Adolf kam zum Villgrater Franz in Sexten, wo er wie das Kind im Hauſe gehalten wurde. Schon damals träumte er davon, Miſſionär zu wer⸗ den. In Brixen beſuchte er das Gymnaſium. Dann trat er in den Redemptoriſtenorden ein. Er wirkte lange Jahre als Erzieher und Seelſorger im In⸗ und Auslande und reorgani⸗ ſierte 1909 die berühmten Paſſionsſpiele von Erl. Ein Marien⸗ Myſterienſpiel, das er ſelber geſchrieben hat, iſt mit großem Erfolg zur Aufführung gekommen. Einige Werke des Paters haben Auflagen bis zu fünfzigtauſend und darüber erlebt. Ein Nervenzuſammenbruch zwang Pater Innerkofler zum Austritt aus dem Redemptoriſtenorden, und ſeitdem iſt er als Weltprieſter tätig. 5 Unerſchrocken, keiner Mühe und Sorge achtend, iſt der ehrwürdige Prieſter tätig für ſeine bedrückte Heimat. Mit vollem Recht hat Dr. Reut⸗Nicoluſſi in das Exemplar ſeines Buches„Tirol unterm Beil“, das er Pater Innerkofler wid⸗ mete, geſchrieben: Dem ſchrift⸗ und wortgewaltigen Apoſtel Südtirols“. Aber Pater Innerkofler iſt nicht nur das, er iſt auch gewiegter Diplomat und mehr als einmal mußten ſich gewiegte Politiker den Anſichten des einfachen und beſchei⸗ denen Paters fügen, deſſen überragende Geiſtesſtärke immer wieder einen Ausweg fand, wenn die anderen mit ihrer Welt⸗ weisheit ſtecken geblieben waren. Vid. A. Das Heidelberger Stadttheater begeht am kommenden Mittwoch die Feier ſeines 75 jährigen Beſtehens mit einer Aufführung von Leſſings„Emilia Galotti“, der Beet⸗ hovens„Weihe des Hauſes“ vorausgeht.. 5 1 . A * . ee * 4 . * 1 2 Vienstag, den 30. Oktober 1928 5. Seite. Nr. 505 Giolh vor dem Frankenthaler Schwurgericht. Llachbargebiete Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Die Nachmittagsverhandlung— Die Zeugen ſagen aus In der geſtrigen Nachmittagsverhandlung wurde in die Beweisaufnahme eingetreten. Als erſter Sachverſtän⸗ diger wurde Obermedizinalrat Dr. F rantz⸗ Frankenthal ge⸗ hört, der den Sektionsbefund der drei getöteten Meiſter er⸗ ſtattete. Bei der Sektion des getöteten Schneider ſei Gioth dabei geweſen⸗ Gioth habe die Leiche ſofort erkannt und unter Weinen erklärt, er könne die Sektion nicht mit an⸗ ſehen. Der Sachverſtändige ſchloß daraus, daß Gioth da⸗ mals genau gewußt habe, was er getan, während er heute nichts mehr wiſſen will. Als der Vorſttzende dies Gioth vor⸗ hielt, erwiderte dieſer mit weinerlicher Stimme, er habe niemanden umbringen wollen. Es werden dann eine größere Reihe Zeugen vernommen. Frau Steeg⸗Ludwigshafen, bei der Gioth wohnte, ſchilderte ihn als ſoliden ruhigen Mann. Am Morgen der Tat habe ſie ihm wie immer den Kaffee gebracht, den er auch faſt ganz getrunken habe. Es ſei ihr nur aufgefallen, daß Gioth feinen chlauen Arbeitsanzug angezogen hatte, den er ſonſt nie zu⸗ Haufe anzog. Auf Befragen habe Gioth erklärt, daß er zur Arbeit gehe. Mittags habe ſie dann von der Tat erfahren. Sie habe ſofort das Zimmer kontrolliert und dabei einen Brief gefunden, den Gioth in der Nacht noch an ſeine Mutter geſchrieben hatte. Im übrigen ſei ſie ganz über⸗ raſcht geweſen, als ſie von der ſchrecklichen Tat Gioths gehört Habe. Der nächſte Zeuge, Laborant Herting⸗ Ludwigshafen, kann nur mitteilen, daß Gioth ſtets auf ihn einen guten Ein⸗ druck gemacht habe. Obermeiſter Martin Guth im elektriſchen Betrieb in Oppau erzählt, wie Gioth im Betrieb aufgenommen wurde. Gioth habe eine vierwöchentliche Probe durchmachen müſſen. Als ſie herum war, wurde er mit weiteren Arbeiten beſchäftigt, Engelmann ſei bei dieſer Gelegenheit erſucht worden, Gioth ſtets einen Facharbeiter mitzugeben, was auch geſchehen ſei. Gioth habe ſich niemals bei dem Zeugen beklagt. Am Tage der Entlaſſung ſei Gioth ſehr aufgeregt zu ihm gekommen und Habe ihm von den Vorfällen mit Engelmann erzählt. Er ſei alis 8 55 5 i a unliebſamer Meuſch 5 Vürher habe Gioth niemals derartige Aeußerungen gemacht. Engelmann ſei ſehr gewiſſenhaft, mit⸗ unter zu gewiſſenhaft geweſen. Er habe mit allen Mitteln darauf geſehen, daß nur gute Arbeit geleiſtet werde. Der Zeuge muß allerdings zugeben, daß ſchon einmal ein Arbeiter von Engelmann etwas ſehr derb behandelt wurde. Engel⸗ mann ſei deshalb auch nahegelegt worden, mitunter etwas zu⸗ rückhaltender zu ſein. Gioth habe auch geäußert, daß er keinen Arbeiterrat brauche, und daß er ſich ſelbſt helfen werde. Der Zeuge beſtätig Tage der Tak ſignaliſiert uſwꝛ. phoniſch beſtellt wurden, um von Direktor Schmitt zu einer michtigen Ausſprache empfangen zu werden. Aus dem Lande Totengedenkfeier in Heidelberg — Heidelberg, 29. Okt. Eine vorbildliche Feier im Heidelberger Zentralfriedhof hatte die Stadtgemeinde am geſtrigen Sonntag veranſtaltet, die von Tauſenden von gerſonen beſucht war. Es war erfreulich, daß die Stadt ſich erſtmals zu dieſer Feier entſchloß und auf keine Parteiein⸗ wendungen ſich einließ, wie dies ſeit Jahren der Fall war, wo vormittags der xechtsſtehenden, nachmittags aber die links⸗ ſtehenden Gruppen ihre Sonderfeier abhielten. Natürlich waren auch in dieſem Jahre nicht alle unter eine Gruppe zu bringen, Eigenbrödeleien laſſen ſich eben nicht plötzlich ganz ausſchalten. Im Auftrage der Stadtverwaltung legte Bür⸗ germeiſter Wieland als ſtellv. Oberbürgermeiſter einen großen Lorbeerkranz mit Schleife am großen Holzkreuze nie⸗ der. Stadtpfarrer Maas ſprach über die großen Opfer des Krieges, die heute noch nicht, überhaupt niemals vergeſſen werden können. Not und unfſägliches Elend hat er uns ge⸗ bracht. Dieſe Opfer ſollen aber nicht umſonſt gebracht ſein.— Der Heidelberger Zentralfriedhof, der urſprünglich als ſolcher 1917 eröffnet werden ſollte und mit deſſen Neuanlage 1914, kurz vor Ausbruch des Krieges, begonnen wurde, diente zu⸗ nächſt zur Aufnahme der Kriegergräber. Im Laufe der Kriegsjahre wurden 587 Krieger beigeſetzt. Der Zentralfried⸗ Hof ſelber iſt weiter noch nicht belegt, aber die Kriegergräber ſind von der Stadtyerwaltung, wie jedes Jahr, ſehr ſchön ge⸗ ſchmückt worden. Abertauſende von Chryſanthemumblumen ſtehen auf den Gräbern. Von den früheren Feinden verblie⸗ ben nur noch die Ruſſen hier, Ob der Friedhof der ſeiner⸗ zeitigen Beſtimmung als Zentralfriedhof für die geſamte Den Zeugen iſt beim zweiten Telephonanruf die Geſchichte ſehr verdächtig vorgekommen. Oberingenieur Müller habe ſelbſt den Rat gegeben, die Leute nicht wegzuſchicken, da man an der be⸗ treffenden Stelle von einer ſolchen Beſtellung gar nichts wußte. Bei dem zweiten Anruf habe man auch gleich den Verdacht geſchöpft, daß Gioth ſeine Hand im Spiele haben könne. Zwiſchen dem erſten und zweiten Anruf ſeien etwa 20 Minuten vergangen. Der Zeuge erklärte noch, daß Gioth ſehr jähzornig war. Zeuge Heinrich Kaiſer war Hilfsmeiſter bei Schneider im Bau 87. Er habe die Arbeiten Gioths öfters beanſtanden müſſen. Für Motor⸗ und Schloſſerarbeiten habe er ſich nicht beſonders geeignet. Es ſei auch öfters vorgekommen, daß die Akkordſcheine Gioths mit den Stundenzetteln nicht über⸗ einſtimmten, was zu manchen Unzuträglichkeiten führte. Dem Zeugen iſt es niemals aufgefallen, daß irgend ein Meiſter dem Gioth etwa aufſäſſig war. 5 Zeuge Dr. Gröneveld, Diplomingenieur, iſt Betriebs⸗ chef im elektriſchen Betrieb. Der Zeuge konnte nur ſoviel ſagen, daß Gioth nach Beendigung von Arbeiten mit 20 anderen Arbeitern der Direktion zur Verfügung geſtellt wurde. Auch kann ſich der Zeuge nicht daran erinnern, mit Gioth jemals eine beſondere Auseinanderſetzung gehabt zu haben. Es ſei aber ſehr merkwürdig geweſen, daß Gioth gerade an dem Mordtage den Zeugen vormittags aufſuchen wollte und auch nach ihm gefragt habe. Dem Umſtande, daß der Zeuge gerade in einer anderen Abteilung war, hatte er es wohl zu verdanken, daß er heute noch am Leben iſt. Zeuge Meiſter Jakob Molitor im Bau 57 hält Gioth für einen aufgeregten Menſchen. Gioth hatte öfters Differen⸗ zen mit Schneider und Kaiſer. Der Zeuge war auch bei der Tat zugegen, wo Schneider und Lauper ihr Leben laſſen mußten. Er ſchilderte den Vorgang, wie er ſchon beſchrieben worden iſt. Der Zeuge hat geſehen, wie Gioth auf Schneider und Lauper gehalten und dieſe auch getroffen hat. Auf die anderen im Zimmer anweſenden Meiſter, mit denen Gioth nichts zu tun gehabt hatte, habe er nicht geſchoſſen. Eine Reihe weiterer Zeugen, meiſtens Meiſter der Anilinfabrik, war ebenfalls bei der Tat zugegen. Sie können jedoch weſentlich Neues nicht bekunden. Nur der letzte Zeuge Hilfsmeiſter Hertel⸗Ludwigshafen konnte bekunden, daß er den Eindruck gehabt habe, daß Gioth ganz genau gewußt habe, wen er treffen wollte, denn in dem Zimmer ſeien ſieben Meiſter geſeſſen und da habe er ſich die beiden Getöteten, die zu Lebzeiten ſeine Vorgeſetzten waren, heraus⸗ geſucht. In der Verhandlung wurde auch feſtgeſtellt, daß der erſchoſſene Kalkulator Lauper mit Gioth überhaupt nichts zu tun hatte. Die Sitzung wurde hierauf auf Dienstag vormittag vertagt. b. eee Stadt zugeführt wird, iſt ſehr fraglich, da die übrigen Fried⸗ höfe ſich wohl noch erweitern laſſen. Der alte, erſt 1844 an⸗ gelegte Heidelberger Friedhof Weltruf erlangt, * ker. Heidelberg, 29. Okt. Die Zahl der Unterſtützten in der Arbeitsloſenverſiche rung iſt um 235 auf 431 geſtie⸗ gen, die der Kriſenfürſorge um 12 auf 484. Der Zugang ver⸗ teilt ſich auf faſt alle Berufsarten, am ſtärkſten ſind Metall⸗ und Baugewerbe beteiligt. Eine weitere Verſchärfung der ungünſtigen Lage iſt zu erwarten. In der Zigarren⸗ branche ſtehen einige Stillegungen bevor, die vorausſicht⸗ lich den Arbeitsmarkt mit rund 500 Perſonen belaſten werden. * Karlsruhe, 28. Okt. Am heutigen Sonntag konnte Hof⸗ muſiker a. D. Johann Knierer mit ſeiner Frau das ſeltene Feſt der Dlamantenen Hochzeit feiern. Der Jubel⸗ bräutigam iſt 1841 geboren, die Jubelbraut iſt nur wenige Jahre jünger. Knierer war von 1871—1905 Mitglied des Karlsruher Hoforcheſters. Außerdem wirkte er bis zum Jahre 1899 bei den Bayreuther Feſtſpielen mit. 5 * Weiterdingen(bei Engen), 28. Okt. Am Samstag vor⸗ mittag, etwa gegen 9 Uhr, löſten ſich in dem Baſaltwerk Hohenſtoffeln aus bisher noch nicht aufgeklärter Urſache aus ziemlicher Höhe Steine los und riſſen zwei dort beſchäf⸗ tigte Ar beiter mit ſich. Da die großen Blöcke aus ziem⸗ licher Höhe die Arbeiter trafen, wurden die Körper der beiden Unglücklichen vollkommen zer mal mt. Beide Arbeiter waren ſofort tot. Es handelt ſich um einen Paul Greuter aus Weiterdingen und einen gewiſſen Manz aus Tuttlingen. Die Leichen boten in ihrer Verſtümmelung einen fürchter⸗ lichen Anblick. err gat durch ſeipe herrliche Lage ſtädter Hof“ fand eine Sandblatt⸗Einſchreibever⸗ ſammlung des heſſiſchen Tabakbauverbandes ſtatt. Ver⸗ gangenes Jahr wurde dieſelbe in Viernheim abgehalten. Dr. Schül von der landw. Schule in Heppenheim leitete dieſelbe, außerdem waren Dr. Finger von der Landwirtſchaftskammer Darmſtadt, Vertreter der Tabakbauern aller in Betracht kom⸗ menden Riedorte, ſowie ſolche aus den Kreiſen des Tabak⸗ handels zahlreich erſchienen. Zunächſt kamen dann 250 Zt r. aus Viernheim in 3 Loſen zum Angebot. Auf das erſte Los erfolgte ein Angebot von 95 Mk., auf das aber von der Kommiſſion der Zuſchlag nicht erteilt wird. In gleicher Weiſe ging es mit dem 2. und 3. Los. Auch das Gebot auf das Hüttenfelder Sandblatt wurde nicht akzeptiert, dagegen wurde auf einen noch dort lagernden Reſt Grumpen mit 39 Mk, zugeſchlagen. Mit Rückſicht auf die niederen Gebote bemerkte Dr. Schül, daß beim Scheitern der Einigung nur noch eine Sitzung und außerhalb dieſer kein Verkauf ſtattfinde, da die Verkäufer in keiner Weiſe Befürchtungen zu hegen brauchten. Es erfolgte dann der Verkauf von noch reſtlichen Grumpen aus Lorſch, wofür 39 Mk. erzielt wurden, außerdem wurde der Zuſchlag für das dortige Sandblatt mit 90 Mk. von der Kommiſſton erteilt. Das Gebot auf die Ernte aus Großhauſen wurde nicht angenommen. Auf die in drei Loſen angebotenen 220 Zentner aus Lampertheim erfolgte kein Ange⸗ bot. Da eine große Menge Sandblatt nicht abgeſetzt iſt, er⸗ folgt eine erneute Einſchreibeſitzung. ——— Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſaͤlen Eine Kognakprobe am Gerichte Einen ſeltſamen Anblick bot der Richtertiſch bei der Ver⸗ handlung gegen den früheren Branntweinhrenner und fetzi⸗ gen Wirt E. W. von hier. Der Gerichtstiſch macht den Ein⸗ druck einer Bar: Richter, Verteidiger und Sachverſtändige nippen an mit Weinbrand gefüllten Achtelgläſern. Er(der [Weinbrand nämlich) iſt dringend verdächtig. Eines Tages beſchlagnahmte die Zollbehörde ein zum Verſand ſer⸗ liges Faß von 20 Litern. Der angeklagte Brenner behaup⸗ tete, es ſei Kognak⸗Verſchnitt. Als ſich die Fahndungs⸗Zoll⸗ beamten weiter mit der Sache befaßten, gab er an, es ſei Weinbrand, hergeſtellt von franzöſiſchen Brennweinen. Die chemiſchen Gutachten von Dr. Graff und des Direktors der ſtädtiſchen Nahrungsmittel⸗Unterſuchungsanſtalt Dr. Cantzler ſtellten feſt, daß der Brennwein zur Hälfte mit Induſtrieſprit Und darum die Geſchmacks⸗ und Geruchs⸗ Auch der kaufmänniſche Sachverſtändige angeſtärkt war. probe am Gerichte. vom Brennereiſache, Kahn, beteiligte ſich dabei. Die Staats⸗ anwaltſchaft nimmt an, daß W. den Sprit nicht ſelbſt zugeſetzt, daß er aber eine kahrungsmittelfälſchung und ein Vergehen gegen das Weingeſetz inſofern begangen, als er wiſſentlich franzöſiſchen, mit Sprit verſetzten Brennwein für den Wein⸗ brand gebrauchte. Während der Verteidiger Freiſpre⸗ ſchung beantragte, kam das Gericht entſprechend dem Antrage des Staatsanwalts zu einer Verurteilung des Angeklagten Das Faß mik der zu einer Geldſtrafe von 100 Mark. Flüſſigkeit wurde beſchlagnahmt. g*. Die Kyritzer Bauernunruhen vor Gericht Der Oberlaudjäger Reimann belaſtet im weiteren Ver⸗ lauf des Prozeſſes den Angeklagten Bade, der bei der Demonſtration vor dem Finanzamt die Beamten und den Finanzamtsleiter, Regierungsrat Reinholz, bei deſſen Rede trauensmann des Landbundes Thiele habe ihm wirtſchaftliche ſage. Aus den Reihen der Angeklagten kommen Bravo⸗ rufe, die der Borſitzende energiſch rügt. Der Zeuge bemerkt ausgeſchloſſen ſei. Er ſtehe vor dem Ruin. anwaltſchaft verzichtet nach Beſprechung mit dem Gericht auf den Zeugen. Der Kreisleiter des freigewerkſchaftlichen Landarbeiterverbandes, Henkel aus Pritzwalk, erklärt, ſchon mehrere Wochen vor der Demonſtration habe er in Kyritzer Demonſtration das Finanzamt in Klump ſchlagen Anzuſehen. rer drückten. Führt ab, es wirlt sehr milde, versuch es, und D 20918 Deleuchte Dein§ In den meiſten Haushaltungen iſt eine Nahmaſchine vorhanden— 255 aber faſt immer ohne beſondere Leuchte. Eine Leuchte mit einer Osram⸗Nählicht⸗Lampe macht aber dle Näharbeit leichter. Sorgen Sie alſo dafür, daß Sie auch an der f Nähmaſchine elektriſches Licht haben. i eim bes: 5 * ie 1 — * 1 15 3 8 1 e beſchimpft habe. Der Landwirt Mennecke ſagt aus, der Ver⸗ Folgen angedroht, wenn er als Zeuge gegen den Landbund aus⸗ 5 dann, daß er ſchon jetzt aus den gemeinſamen Milchfuhren Die Staats⸗ der Priegnitz überall gehört, daß der Landbund bei feiner wolle. Er ſei deshalb nach Kyritz gefahren, um ſich die Sache Er habe die Landjäger auf die Demonſtranten aufmerkſam gemacht, die Steine warfen. Vor dem Finanz⸗ amt habe er beobachten können, daß, als der Krawall noch auf der Höhe war, ſich die prominenten Sandbundfüg⸗ Du bist im Bilde 1 die Jungen. Und reiche chineſiſche Familien in Schanghni⸗ 5 lie weiß, daß ſie auf ein Ultimatum mit Todesdrohung zah⸗ S Neue Ma Weimer. geitng. iktah asg e Dienstag, den 30. Oktoher 1928 Ein Blitküber die Die Menſchenjüger von Shanghat Neuerdings fährt ein ſeltſames Monſtrum von Auto⸗ mobil täglich durch die Shanghaier Straßen, ein mächtiger roter Kaſten von ſozuſagen zweiſtöckiger Höhe ohne Fenſter, nur am oberen Rande, etwa in drei Meter Höhe, ein rund herum laufendes gläſernes Band. Zur Dekoration ragen nach den vier Seiten überdies Maſchinengewehre heraus, und darauf ſteht„Sattlement Municipal Police“, Das iſt der Wagen, mit dem ſeit einiger Zeit die Schanghaier Verbrecher bekämpft werden. China iſt an ſich kein Land, in dem Verbrechen häufig ſind. Mit gewalttätigen Verbrechern machen die chineſiſchen Richter ſeit alter Zeit kurzen Prozeß. Man fragt nicht viel nach Milderungsgründen, und auch wenn die Tat kein Men⸗ ſchenleben gekoſtet hat, werden die Schuldigen im ſummari⸗ ſchen Verfahren erſchoſſen. In einer Stadt wie Peking gibt es darum kaum Einbrüche und Ueberfälle, und die Polizei erlebt bei ihrem Patrouillendienſt ſelten einen Zwiſchenfall. In einer Stadt wie Schanghai iſt das ganz anders. Hier iſt eine ewig wechſelnde Bevölkerung, wo kein Menſch den anderen kennt, und hier ſind auch ganz andere Möglichkeiten, Geld zu erbeuten. Der Polizeibericht der Verwaltung des internationalen Settlements bringt darum täglich eine lange Reihe von Ueberfällen, die meiſt in einer ganz primitiven Form verlaufen. In einen kleinen Laden ſind drei Männer mit vorgehaltenem Revolver gekommen, haben ſich die Laden⸗ kaſſe geben laſſen und ſind wieder weggezogen. Auf der Straße iſt jemand angehalten worden, man hat ihm ebeu⸗ falls das Geld weggenommen, und wenn er zu wenig hatte, noch die Kleidung. Davon werden der Polizei täglich ein paar Dutzend Fälle bekannt. Dabei lieben es die Chineſen im allgemeinen nicht, wegen eines ſolchen Unglücksfalls zum Kadf zu laufen. Man weiß, man kriegt doch nichts zurück und fürchtet noch obendrein die Rache der Räuber. Das ſind ſo die kleinen kriminaliſtiſchen Alltagsereigniſſe, an denen Schanghai nur einen zahlenmäßigen Rekord vor den anderen Metropolen der Welt aufzuweiſen hat. Aber Schang⸗ hal hat noch ſeine chineſiſchen Spezialverbrechen, und dieſe bekämpft man mit dem roten Panzerwagen. Der Schrecken aller reichen Chineſen ſind die Menſchenräuber, die das Mitglied irgend einer begüterten Familie entführen und dann für die Freilaſſung Geld erpreſſen. Dieſe Entfüh⸗ rungen geſchehen mit einer für unſer Gefühl faſt unverſtänd⸗ lichen Einfachheit. Der Chineſe iſt im allgemeinen in dem Augenblick, wo er ſein Leben bedroht ſieht, bereit, zunächſt alles zu opfern. Es genügt meiſt, daß der Räuber einen Re⸗ wolper zeigt, und das Opfer folgt wie auf Kommando. Ein a Seidenkaufmann, der ſein Büro verließ und nur den Bürger⸗ ſteig paſſieren wollte, um in das bereitſtehende Auto zu ſtei⸗ gen, ließ ſich auf dieſe Weiſe in einen wildfremden Wagen dirigteren und war verſchwunden. Im allgemeinen verſchwia⸗ den die Familienväter oder die älteſten Söhne. Frauen wer⸗ den ſelten geraubt. Die modernen Chineſinnen ſind darüber ſehr empört. Sogar die Räuber wiſſen, daß man für ſie kein großes Löſegeld hergusholen könnte. Um ſo bedrohter ſind haben die größte Angſt, ihre Söhne überhaupt auf die Struße zu laſſen. Nachdem der Beſuch öffentlicher Schulen auch bei den Chineſen allgemein geworden iſt, haben die Eltern ihre „Kinder ſtets im Auto nach der Schule fahren laſſen. Jetzt aber werden ſie ſchon in dem Auto ſelbſt geraubt. Der Chauffeur ſieht an einer Straßenecke einen Revolver auf ſich gerichtet und läßt ein paar fremde Männer zuſteigen, die dann das Auto dahin dirigieren, wo ſie wollen. Alle Tage findet die Polizei in Schanghai verlaſſene Automobile, aus denen der Fahrer und Inſaſſe verſchwunden ſind. Das Auto wurde dann von den Räubern an irgendeine Stelle der Stadt gefah⸗ ren und ſtehen gelaſſen. Dieſe Heldentaten der Menſchen⸗ räuber ſind eine ganz alltägliche Senſation. Einen chineſiſchen Admiral hat man mitſamt ſeiner künfföpfigen Leibwache ent⸗ führt. Eine zwanzigköpfige Geſellſchaft chineſiſcher Kaufleute wurde, als ſie eine Handelskammerſitzung verließ, in corpore entführt. Und auch im Schanghaier Hafen ſelbſt, im Wangpo⸗ fluſſe, hat ſich dieſe beſondere Sorte Seeräuber mächtig ge⸗ macht und raubt die Leute, die in ihren eigenen Motorbooten zur Fabrikſeite am anderen Ufer hinüber wollen. Seit einem halben Jahre hat die engliſche Polizei von Schanghai den energiſchen Kampf gegen die Verbrecher aufgenommen. Seit⸗ dem ſind die Chineſen, deren Familien von einer Eutfüh⸗ rung betroffen worden ſind, faſt noch ſchweigſamer geworden. Wenn die Polizei heute durch irgend einen Widerſtand des Opfers auf einen Entführungsverſuch aufmerkſam wird, schießt ſie ſofort auf den Verbrecher. Und dieſe Szenen, die noch vor einem halben Jahr ziemlich häufig waren, waren für Beteiligte und Unbeteiligte überaus gefährlich, denn ſo⸗ fort zog ein ganzes Dutzend Leute, die mit dem Verbrecher zuſammenarbeiteten, den Revolver, und es gab eine wilde Schießerei. 5 Die Opfer auf Seiten der Politzei ſind äußerſt zahlreich. Alle Woche findet eine Trauerfeierlichkeit für einen im Stra⸗ ßenkampf gefallenen Poliziſten ſtatt. Es kommt äußerſt ſelten vor, daß die Chineſen von ſich aus die Hilfe der Polizei an⸗ gehen. Man erfährt von den Verbrechen nur durch die ver⸗ laſſenen Autos oder ähnliche äußere Indizien. Bei den Automobilen ermittelt die Polizei den Beſitzer und kann dann aus ihm herausholen, was eigentlich paſſiert iſt. Vor einigen Wochen wurde ein chineſiſcher Schuljunge von Verbrechern aus der Rikſcha in ein vorbeifahrendes Automobil gezogen. Zwei Europäer, die den Vorfall beobachteten, hatten Zeit, auf das Trittbrett des Räuberwagens zu ſpringen, aber ſie wurden im harten Kampf mit den Verbrechern recht übel zu⸗ gerichtet hinuntergeworfen. Man hat viel über den Vorfall geſprochen, aber nie haben ſich die Eltern des Kindes gemeldet. 5 Die Chineſen ziehen es vor, direkt mit den Räubern zu verhandeln, denn dieſe melden ſich ziemlich unmittelbar und verlangen ein Löſegeld, das meiſt einen ſehr hohen Beſtand⸗ teil des Familienvermögens ausmacht. Man verhandelt dann noch wochenlang, bis man ſich auf den Preis geeinigt hat. Aber die Räuber ſind meiſt unerbittlich, und jede Fami⸗ len muß. Der große Erfolg der Verbrecher liegt darin, daß 8 ſie ſo ſyſtematiſch vorgehen, und das können ſie, weil ſie im weſentlichen eine einzige gut organiſierte Geſellſchaft ſind. Die Eingeweihten erzählen, daß ſich die Menſchenräuber ſelbſt die„Grüne Geſellſchaft“ nennen. Sie haben ihr 5 in einem Lokal des Hongkewviertels, ein de geklärt und der von Schanghai, in der die Rechtsverhältniſſe beſonders unge⸗ klärte ſind, weil die Straßen der internationalen Settle⸗ mentsverwaltung und deren Jurisdiktion, die darin liegen⸗ den Häuſer jedoch den Chineſen unterſtehen. Man ſagt, daß dieſe Geſellſchaft von chineſiſchen Studenten organiſiert wurde, die aus Amerika zurückgekehrt ſind und dort die Beziehungen zwiſchen Polizei und Verbrechern ſtudierten. Es iſt ganz ſicher, daß wenigſtens ein Teil der chineſiſchen Polizei mit im Komplott iſt. Aber überdies hat die Grüne Geſellſchaft auch in allen Banken ihre Vertrauensleute ſitzen, und ſie verſichert ſich über die Liquidität und Bonität ihrer Opfer viel genauer als ein Kreditgeber, ehe ſie zu Werke ſchreitet. Ohne dieſe Organi⸗ ſation ließen ſich die Verbrechen mit einer ſolchen Gründlich⸗ keit gar nicht durchführen, denn man muß natürlich wiſſen, welcher Betrag ſich gerade noch erpreſſen läßt. Seit ungefähr einem Jahre, ſeitdem damals unter der chineſiſchen Bevölke⸗ rung Zehntauſende von Revolvern verteilt wurden, tobt dieſe kriminelle Flut, und in dieſer Zeit ſind der Grünen Geſell⸗ ſchaft zahlloſe Millionen Dollar in die Hände gefallen. Ihre Macht wird darum immer größer, und das ganze Problem der Sicherheit Schanghais immer ſchwieriger lösbar. Die Verbrecher arbeiten damit mit zahlloſen Varianten. Jeder Monat bringt irgend ein neues Deſſin. Eine der neueren Methoden iſt es. die Leute in ihren eigenen Häuſern gefangen zu ſetzen. Dieſes Syſtem wendet man beſonders bei Leuten an, über deren Vermögenslage man ſich durch die Bankauskünfte kein rechtes Bild machen kann, aber doch zu wiſſen glaubt, daß dort viel zu holen ſein muß. Die Verbrecher dringen in das Haus ein, erklären dem Familienvater, daß bei einer even⸗ tuellen Annäherung der Polizei die ganze Familie ſofort niedergemacht werden würde, und man läßt darum die Ein⸗ dringlinge gewähren. In derartig okkupierten Häuſern haben Geſellſchaften ſtattgefunden, und kein Menſch ahnte, daß im Hinterzimmer Räuber waren, die in eifriger Arbeit aus Bank⸗ konten und Hypothekenbriefen eine Vermögensbilanz des Hausherrn aufmachten, um die Summe feſtzuſetzen, die ſie für ihren Abzug verlangen wollten. Die Pfychologie der Ver⸗ brecher und ihrer Opfer iſt nach unſeren weſtlichen Begriffen oft ſchwer zu erklären. Die Geduld der Beraubten, die nicht einfach Feigheit iſt, wird man in Europa kaum wiederfinden, und auch die Verbrecher begehen oft Kunſtſtücke, bei denen wir das Warum nicht beantworten können. Vor einigen Tagen fand ein chineſiſcher Poliziſt in einem der Außenbezirke vor einem einfacheren Chineſenhauſe eine weinende Frau ſitzen. Den Grund ihres Kummers vertraute ſie ſchließlich dem Mann der Ordnung an. Vor ein paar Stunden waren drei Räuber gekommen, hatten die Dienerſchaft eingeſperrt und ſie und ihren Mann einfach auf die Straße geworfen und das Haus hinter ſich geſchloſſen. Der Mann war nun zu Freunden gegangen und beratſchlagte, was man tun ſollte. Der chineſiſche Poliziſt alarmierte getreu ſeinen Inſtruktionen ſofort das Ueberfallkommandolz Ein engliſchern Detertiv kum uuf einem Motorrade angeraſt und kurz dahinter das rote Auto. Der Detektiv drang ſofort ein.„„ 5 N Man hörte Schüſſe knallen, und er brach kot zuſammen. Jetzt fuhr das rote Auto in den Hof, und durch die Glasſtreifen konnte man ſehen, daß die drei Räuber ganz gemütlich revolverbewaffnet in den Betten des Schlafzimmers lagen, Sowie ein Poliziſt ſich zeigte, begannen ſie zu feuern, und es blieb nicht anderes übrig, als ſie mit den Maſchinengewehren des Panzerwagens in den Betten zu perforieren.. 5 Die Polizei des Internationalen Settlements, die trotz aller Bemühungen mit den Verbrechern nicht fertig wird, be⸗ ſchuldigt nicht zu Unrecht die chineſiſchen Gerichte, daß ſie nicht durch hinreichend ſtrenge Strafen für die nötige Abſchreckung ſorgen. Dieſes vorläufige Schanghaier Gericht iſt durchweg mit chineſiſchen Richtern beſetzt, die im Auslande ſtudiert haben. Es iſt das einzige Gericht in China, das integral das moderne chineſiſche Strafgeſetzbuch anwendet. Das iſt an ſich eine Forderung der Mächte geweſen. Aber es ſcheint, daß dieſe Richter, im allgemeinen wirklich hervorragende Juriſten, mit einer gewiſſen Schadenfreude mit anſehen, wie dieſe Art der Rechtspflege in China denſelben fremden Mächten un⸗ möglich macht, in dem ihnen überlaſſenen Settlement Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Wolfgang Sorge. Deutſchland Der„Mädchenhändler“ in der Haller⸗Revne Wie das„Berl. Tagebl.“ meldet, befindet ſich augenblicklich in Europa Herr Carrier aus Amerika auf Reiſen, um Damen für ſeine Schönheitskonkurrenzen zu chartern. Er engagierte überall eine junge Dame, der nun die große Auf⸗ gabe zufallen ſoll, ihr Vaterland vor den braven Bürgern Amerikas zu repräſentieren, und ſpäter ſollte dann der Weg nach Hollywood zum Film, vielleicht zum Star geebnet wer⸗ den. Auf, bdieſer Entdeckungsreiſe gelangte der Amerikaner auch nach Berlin, ging mit ſuchenden Augen durch die Straßen, ſaß in den erſten Parkettreihen der verſchiedenſten Theater und fand auch ſchließlich eine junge Dame, die würdig erſchien, bei ihm die deutſche Republik zu vertreten. Die junge Dame iſt eine 17jährige ſchlanke, ungewöhnlich ſchöne Charlotten⸗ burgerin. Die Entdeckung erfolgte im Admiralspalaſt, wo das Mädchen als Haller ⸗Girl tätig war. Eine Beſprechung folgte und der Amerikaner ſchloß mit ihr ab, indem er ſie auf ein Jahr zu ſich engagierte. Stolz zeigte ſie am nächſten Tage den Vertrag ihren Kolleginnen, worauf dann die Angelegen⸗ heit eine ernſte Wendung nahm. Der Vertra g wurde in der Haller⸗Repue geprüft und verdächtig gefunden. Alle dieſe großen Ausgaben, die der Ameri⸗ kaner machen wollte, freie Reiſe hin und zurück, die Verpflich⸗ tung, das Reiſegeld für die Rückreiſe in Newyork zu deponie⸗ ren, freie Verpflegung und Wohnung uſw. erſchienen außer⸗ ordentlich verdächtig. Man wurde in der Haller⸗Repue ſtutzig, denn man dachte, wenn ein Amerikaner den Damen ſoviel Taſchengeld wöchentlich bezahlen will, ſo kann das nicht mit rechten Dingem zugehen. Es wurde Mädchenhandel gewittert und ſogar die Polizei alarmiert, die den Amerikaner bis nach Wien verfolgte. Erſt nacher wurde die Angelegenheit auf⸗ biedere Amerikaner wird nun mit ſeiner ha enburgerin nach Amerika ziehen. elt Ein tollwürtiger Hund beißt 60 Perſonen In der Gegend von Coſenza wurden etwa 60 Perſonen von einem tollwütigen Hund ge⸗ biſſen, der mehrere Dörfer durchraſte und jeden anfiel, der ihm in den Weg trat. Die Jagd nach dem Hunde war vergeblich. Er entkam in die Felder. Ein Teil der Opfer iſt in das Zivilkrankenhaus nach Coſenza gebracht worden, die übrigen werden von Landärzten behandelt. Lettland Bluttat eines Geiſteskranken In der lettländiſchen Gemeinde Seſſau begab ſich der 19jährige Gaigak in das in der Nachbarſchaft befind⸗ liche Haus ſeines Bruders und tötete ihn durch Hiebe mit einem Beil. Er verſuchre darauf auch ſeine Stief⸗ ſchweſter zu ermorden, doch gelang es ihr, zu entkommen. Darauf verwundete er das in der Wohnung noch allein befindliche dreijährige Kind erheblich am Kopf. Dann begab er ſich mit dem blutenden Kind auf dem Arm, das Beil über die Schulter geworfen, nach einem zwei Kilometer ent⸗ fernten Gaſthof und erzählte dort ſeine Mordtat. Er wurde entwaffnet und feſtgenommen. Offenbar hat der Täter in einem Anfall von Irrſinn gehandelt. Tſchech ei Abgeſtürzt und auf ein Haus gefallen Wie aus Prag gemeldet wird, ſtürzte ein Militär⸗ flugzeug am Mittwoch über der Stadt Prerau ab und ſchlug auf das Dach eines Wohnhauſes. Das Flugzeug fing in dem Augenblick, als es das Dach durchſchlug, Feuer, wobei auch das Dach in Brand geriet. Das Feuer konnte jedoch bald gelöſcht werden. Der Pilot, ein gebürtiger Prerauer, wurde völlig verbrannt aus den Trümmern des Flugzeuges geborgen.. Dänemark An den Folgen einer Abmagerungskur geſtorben An den Folgen einer Abmagerungskur ſtarb in einem Kopenhagener Krankenhaus die Tochter eines bekann⸗ ten Kopenhagener Bäckermeiſters. Sie hatte vom Arzt zur Durchführung ihrer Kur täglich eine Pille einnehmen ſollen. Um die Abmagerungskur zu beſchleunigen, hat das Mädchen täglich vier bis ſechs Pillen eingenommen. Es ſtarb an den Folgen einer Gehirnblutung, die durch den überreichlichen Genuß dieſer Pillen hervorgerufen war. England Der Eocktail⸗Automat In London iſt im ganzen Umkreis der Stadt ein neu⸗ artiger Automat aufgeſtellt worden Er ſpendet ein Glas und einen Cocktail, ſodaß der durſtige Londoner jetzt auch auf der Straße imſtande iſt, ſich dieſes beliebte Getränk zu Gemüte zu führen. Der Automat hat nur zwei ſchwache Seiten, die ihm von dem Publikum ſehr verdacht werden. Einmal muß man den Cocktail ſo nehmen, wie der Apparat ihn ſpendet. Man kann keine ſtärkere Miſchung verlangen, wie ausdrück⸗ lich auf der Außenſeite des Automaten vermerkt iſt. Ferner aber iſt der Automat mit einem Uhrwerk verſehen, das ihn ſofort außer Betrieb ſetzt, ſobald der Ausſchank alkoholiſcher Getränke geſetzlichen Beſchränkungen und Verboten unter⸗ liegt Es iſt alſo nicht möglich, der Polizeiſtunde mit Hilfe des Automaten ein Schnippchen zu ſchlagen. Auch darüber wird der Benutzer ausdrücklich belehrt. Ein ſolcher Automat wied es in London niemals zu wirklicher Beliebtheit bringen. Das Abenteuer eines engliſchen Fliegers Bei einem Prüfungsfliegen entging vor einigen Tagen ein engliſcher Heeresflieger wie durch ein Wunder dem töd⸗ lichen Abſturz. Sein Name wird aus dienſtlichen Gründen geheim gehalten. Der Flieger ſollte eins der neuen, voll⸗ ſtändig aus Metall gebauten Kampfflugzeuge vom Typ„Bull⸗ dog“ erproben. Er prüfte die Steigungsfähigkeit der Ma⸗ ſchine und kletterte bis zu einer Höhe von mehr als 7000 Metern empor. Hier verlor er infolge der ſtarken Verdün⸗ nung der Luft plötzlich das Bewußtſein. Durch das Loslaſſen des Steuers erhielt die Maſchine einen heftigen Stoß, ſodaß das Flugzeug ſcharf den Kurs nach unten nahm. Die Ge⸗ ſchwindigkeit wuchs unheimlich. Schließlich ſauſte es mit einer Schnelligkeit von mehr als 400 Stundenkilometern dem Erd⸗ boden zu. Als es den Boden faſt erreicht hatte, kam der Flie⸗ ger wieder zu ſich. Er vermochte noch im letzten Augenblick das Flugzeug wieder in die Höhe zu reißen und mit ihm die freie Luftregion zu gewinnen. Er war ſich bewußt, daß etwas Ungewöhnliches vor ſich gegangen war, kam aber erſt zur vollen Erkenntnis der Gefahr, in der er geſchwebt hatte, als er von dem Höhenmeſſer ablas, daß er mehr als 3000 Meter während ſeiner Bewußtloſigkeit in die Tiefe geſtürzt war. Afrika Reiche Diamantenernte in Südafrika General Hertzog hat kürzlich im ſüdafrikaniſchen Parlament mitgeteilt, daß die ſtaatlichen Diamantengruben im Namaqualand mit großem Erfolge arbeiten. Hinter dieſer trockenen Mitteilung ſteckt mehr als man dem Wortlaut nach vermuten ſollte. Aus anderen Quellen iſt bekannt geworden, daß die ſüdafrikaniſche Regierung die Ausbeute der ſtaat⸗ lichen Diamantgruben durch Heeresflieger aus dem Nam⸗ aqualand nach Kapſtadt bringen läßt. Es handelt ſich dabet um außerordentlich große Werte. Man nimmt an, daß dle Regierung zur Zeit mindeſtens Diamanten im Geſamtwerte von hundert Millionen Mark in ſicherem Gewahrſam in Kap⸗ ſtadt liegen hat. Nur ein ganz geringer Teil der Ausbeute darf auf den Markt gebracht werden, damit die Preiſe nicht gedrückt werden. So iſt die Ausbeute zum größten Teil totes Kapital. Die Diamantengruben im Namaqualand ſind von Dr. Hans Merenſky entdeckt worden., Vor der Ueber⸗ nahme der Gruben durch die Regierung durfte der Eukdecker einige bevorzugte Stellen zu ſeinem Nutzen ausbeuten. Er hat in vier Wochen Diamanten im Geſamtwerte von etwa vier Millionen Mark in Sicherheit gebracht, 4. * e eee 1 5 1 * * — 2 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 17 7. Seite. Nr. 505 Dienstag, den 20. Oktober 1928 Neuoroͤnung im deutſchen Schwimmbetrieb Schwimm⸗Ausſchuß⸗Tagung in Dresden Der Techniſche Ausſchuß des Deutſchen Schwimmverbandes, der am Samstag und Sonntag in Dresden zu einer Sitzung zuſammen⸗ trat, faßte einige bemerkenswerte Beſchlüſſe. Der Vorſchlag für die Neuaustragung der Waſſerballmeiſterſchaft wurde verworfen. Die Meiſterſchaft bleibt in der alten Form beſtehen. Vereine, die ausſchei⸗ den, dürfen ſich ſofort an den Kreismeiſterſchaften beteiligen. Zur Heranziehung der weniger ſportlich intereſſierten Schwimmer wer⸗ den Leiſtungsprüfungen geſchaffen, die durch Urkunden beglaubigt werden ſollen. In der Frage des Schulſchwimmunter⸗ richts gab es grundlegende Abänderungen. Das Bruſtſchwimmen ſoll als veraltete Schwimmart Kicht mehr gelehrt werden. Der Unterricht hat mit den Wechſelſchlag(Crawl) zu beginnen. Die deutſchen Mefſterſchaften 1929 finden am.,., 4. Auguſt 1929 in Breslau ſtatt. Die Springer⸗Meiſterſchaften werden am 18. Anguſt auf der Oder bei Glogau zur Durchführung gebracht. Polizeibeamte erhalten in Zu⸗ kunft beim Standortwechſel ſofort Starterlaubnis. Zur Bearbeitung des flachen Landes und der jüngeren Vereine werden Leitfäden aus⸗ gearbeitet. Für die vom Internationalen Schwimmverband auf⸗ gelegte Internationale Waſſerball⸗Schiedsrichter⸗Liſte wurden vom Techniſchen Ausſchuß des Deutſchen Schwimmverbandes Trepte⸗ Berlin, Dr. Nußbaum München, Oemichen⸗Leipzig ud Spangenberg ⸗ Hamburg genannt. . Spätjahrsverſammlung des Turnvereins Mannheim von 1846 Geheimrat Dr. Sickinger zum Ehrenmitglied ernannt Die zurückliegenden Tage des Kölner Turnfeſtes, ſowie der vor acht Tagen vor ſich gegangene Kreisturntag der badiſchen Turner gaben zuſammen mit einer vorgeſehenen außergewöhnlichen Ehrung der Herbſtverſammlung des TVM. von 1846 ein beſonderes Gepräge. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden Oberingenieur Sattel⸗ meier erſtattete Turnratsmitglied Roſt Bericht über den großen Kreisturntag in Pforzheim, deſſen Verlauf in manchen Teilen für die Vereinsmitglieder von Intereſſe war. In kritiſcher Würdigung des 14. Deutſchen Turnfeſtes ſtreiſte der Vorſitzende nochmals die großen Erfolge des Vereins bei dieſer bis jetzt größten Turnheer⸗ ſchau, und überreichte dem Fahnenträger für die Vereinsfahne einen vom Ehrenmitglied Direktor Thenau geſtifteten ſilbernen Fahnen⸗ nagel als Erinnerung an die unvergeßlichen Tage und Erlebniſſe bei dem Feſt in der Stadt Köln. Dieſer künſtleriſche Fahnennagel wurde dem Bundesbanner der D. T. in Gold durch die Feſtſtadt angeheftet. Eine beſondere Ehrung vorzunehmen war der Verſammlung vorbehalten. Auf einſtimmigen Beſchluß wurde Geheimrat Dr. Sickinger, der anläßlich ſeines 70. Geburtstags ſo manche Ehrung erfahren hat, zum Ehrenmitglied des TVM. v. 1846 ernannt ob ſeiner Verdienſte um die Leibesübungen im allgemeinen, und um die Turnſache im Verein und Gau im beſonderen. Durch die Ver⸗ leihung der höchſten und ſeltenen Ausseichnung der DT., der Ehren⸗ urkunde an Geheimrat Dr. Sickinger und Direktor Thenau gelegent⸗ lich der Maul⸗Feier im April d. J. iſt auch dem Verein eine außer⸗ gewöhnliche Ehre widerfahren, auf die er ſtolz ſein kann. Es wird wohl einzig daſtehen, daß innerhalb ſo kurzer Zeit zwei Vereins⸗ mitgliedern dieſe beſondere Auszeichnung verliehen wird. Neben internen Vereinsangelegenheiten wurde in der Ausſprache das umfangreiche turneriſche und geſellſchaftliche Winterprogramm des Vereins gutgeheißen. Bei dieſer Gelegenheit iſt beſonders das jährige Beſtehen der Schülerabteilung zu erwähnen, ſowie die im März n. J. ſtattfindende Fachwarteverſammlung der D.., deren Durchführung der Verein übernommen hat, zu erwähnen. Gr. Handball BR. Damen— Phönix Damen 071 Die Phönix⸗Damen gewannen das Spiel verdient, wenn auch Zweidrittel der Spielzeit die VſR.⸗Damen überlegen waren. Der Sturm von Phönix war ſehr gefährlich, die BfR.⸗Torwächterin hielt verſchiedene ſchöne Würfe. Der VfR.⸗Sturm ſpielte ohne jeglichen Zuſammenhang. Halblinks fiel vollſtändig aus, ſie behielt den Ball viel zu lang, auch war das Abſpiel ſchlecht. Ein taktiſcher Fehler, ber ſicher beide Punkte koſtete, war öͤͤie Umſtellung dieſer Spielerin auf den Verteiödigerpoſten. Sie konnte hier keine der flinken Phönix⸗ ſtürmerinnen halten. Das Tor wurde 5 Minuten vor Schluß von der Halbrechten erzielte g 5 l Mannheimer TG. Damen— 08 Mannheim Damen 920 Keine Partei konnte den Sieg erringen. Die Damen von 08 waren den MTG.⸗Damen an Ballbehandlung überlegen. 08 hatte eine große Chance durch einen zugeſprochenen 13 Meter⸗Ball in Führung zu gehen. Doch konnte das erzielte Tor wegen Ueber⸗ tretens nicht gegeben werden. B. F. FFF Sportliche Rund ſchau Radſport Erich Möller ſiegt in Paris Die hervorragende Beſetzung der einzelnen Rennen hatte nicht weniger als 10 000 Zuſchauer in das Pariſer Velodrome'Hiver ge⸗ lockt. Im Mittelpunkt des Programms ſtand der klaſſiſche Prix Tom Linton, ein Dauerrennen hinter kleinen Motoren, an dem deutſcher⸗ ſeits der Hannoveraner Erich Möller teilnahm. Möller legte eine blendende Fahrweiſe an den Tag und ſiegte in beiden Rennen über je 30 Km., das eine Mal vor Bendit und Paillard, das zweite Mal vor Paillard und Benoit. Eine völlig untergeordnete Rolle ſpielte der belgiſche Ex⸗Weltmeiſter Victor Linart. Im Geſamtklaſſement ſiegte der Opelfahrer Möller mit 2 Punkten vor Benoit 5, Paillard 6 und Linart 7 Punkten. Das Match⸗Omnium holte ſich der in großer Form befindliche Schweizer Richli mit 5 Punkten vor dem Italiener Linari 6 und dem Franzoſen Wambſt 8 Punkte. Im Fliegerkampf dominierte der Italiener M. Bergamini 4 über Mourond⸗Frankreich und Leene⸗ Holland 7 Punkte. Boxen Max Schmeling vor ſeinem erſten Kampf in USA. Er verzichtet auf ſeine Titel Nach fünf Monaten Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ſteht Europameiſter Max Schmeling jetzt vor ſeinem erſten Kampf im Dollarlande. Schwierigkeiten und Hemmungen aller Art brachten es mit ſich, daß dieſe große Pauſe entſtand. Nachdem Schmelings Hondverletzung ausgeheilt war, kam eine ſchwere Nierenentzündung, die ihn lange zur Schonung zwang. Jetzt aber ſteht einem Kampf nichts mehr im Wege. Am 23. November will ſich der Europameiſter im Newyorker Madiſon⸗Square Garden dem amerikaniſchen Pub⸗ likum vorſtellen. Der Termin ſteht feſt, nur der Gegner noch nicht, aber bei der Auswahl unter den amerikaniſchen Boxern wird die Verpflichtung eines Gegners ſchnell vonſtatten gehen. Am gleichen Tage ſoll übrigens ouch der Berliner Mittelgewichtler Hermann Herſe ſein Debut in Amerika geben. Den Hauptkampf an dieſem Tage beſtreiten die amerikaniſchen Schwergewichte Noung Stribbling und Dorval. Wie uns weiter aus Amerika mitgeteilt wird, hat die erzwungene Ruhe dem phyſiſchen Befinden Schmelings ſehr gut getan. Er iſt ſtärker und ſchwerer geworden und damit endgültig aus dem Halbſchwergewicht herausgewachſen, weshalb Schmeling ſeine beiden Titel als deutſcher und Eurppa⸗ meiſter nicht mehr verteldigen wird. Schmeling verzichtet alſo auf ſeine Titel, ſodaß zurzeit alſo ſechs Europameiſterſchaften vacant ſind! Die Beobachtung zohlreicher Kämpfe der Amerikaner hat bei Schmeling eine Umſtellung bewirkt. Schmeling hat ſich auf den amerikaniſchen Stil eingeſtellt, iſt offeuſiver, entſchloſſener und rück⸗ ſichsloſer im Ring geworden. Seine Trainingspartien mit Spar⸗ ringpartnern laſſen gute Schlüſſe auf kommende Kämpfe Schme⸗ lings zu. * Deutſcher Boxſieg in Amerika Noack gewinnt gegen Suggs durch Disqualifikation Eine neuerliche Kunde von unſerem Federgewichtsmeiſter Paul Noack meldet der Draht aus Newyork: Aufgrund ſeines unentſchiede⸗ nen Kampfes mit dem Amerikaner Calderon war Noack zu einer Be⸗ gegnung mit dem Neger Chick Suggs verpflichtet worden. Dieſer Kampf fand am Samstag ebenfalls in Newyork vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge ſtatt. Gegen den mit allen Tricks boxenden Neger, der ſchon mehr als 150 Kämpfe lieferte, hatte Noack zunächſt keinen leichten Stand. Nach den erſten beiden Runden kam der Deutſche wie⸗ der auf, beendete die weiteren Runden mit Punktvorſprung, als er ſich in der ſechſten Runde eine ſchmerzhafte Handverletzung zuzog. Dennoch ließ der Deutſche nicht nach, er ſteuerte bereits einem ſicheren Punktſteg zu, als der Neger in der neunten Runde ſich einen Tief⸗ ſchlag zuſchulden kommen ließ, der ſeine ſofortige Disqualifikation zur Folge hatte. Der Sieg des Deutſchen wurde mit großem Beifall aufgenommen. g Schach Capablanca ſiegt in Berlin Das Berliner internationale Schachturnier iſt mit dem erwar⸗ teten Siege des Ex⸗Weltmeiſters Joſe R. Capablanca⸗Cuba zu Ende gegangen. In der letzten Runde gewann Capablanca als Nachziehen⸗ der in einer ſpaniſchen Partie gegen Rett, dem ein Verſehen unter⸗ lief. Rubinſtein war ebenfalls als Nachziehender über Dr. Tarta⸗ kower erfolgreich, während Marſhall und Spielmann ſich remis trennten. Sieger wurde damit Caplanca mit 8½ Punkten vor Niemzowitſch 7, Spielmann 675, Dr. Tartakower 573, Reti und Ru⸗ binſtein je 5 und Marſhall%. Wirtſchaftliches- Soziales Die Neuregelung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn Mit dem 1. Oktober iſt in der Berechnung des Steuer⸗ abzugs vom Arbeitslohn eine Veränderung eingetreten, die eine Vereinfachung der Steuerberechnung bringen ſoll. Der Bruttoarbeitslohn iſt zunächſt ſtets nach unten abzurunden und zwar bei der Zahlung für volle Monate auf den nächſten durch fünf teilbaren vollen Reichsmarkbetrag. Bei Zahlung für volle Wochen auf den vollen Reichsmarkbetrag, bei Zahlung für volle Arbeitstage auf den durch 20 teilbaren Reichspfennig⸗ betrag, bei Zahlung für volle Arbeitsſtunden für je zwei an⸗ gefangene oder volle Arbeitsſtunden auf den nächſten durch fünf teilbaren Reichspfennigbetrag. Erſt von dieſem nach unten abgerundeten Betrag an wird der Steuerabzug berech⸗ net. Steuerfrei ſind bei monatlicher Lohnzahlung 100 Mk., bei wöchentlicher Lohnzahlung 24 Mk., bei täglicher 4 Mk. und bei zweiſtündlicher 1 Mk. Es beſteht jedoch die Möglichkeit, An⸗ träge auf Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrages an das zu⸗ ſtändige Finanzamt zu ſtellen. Die Anträge müſſen geſtellt werden vom Arbeitnehmer. Für beſtimmte Arbeitnehmer⸗ gruppen hat das Reichsfinanzminiſterium beſondere Richt⸗ linien für die Erhöhung der ſteuerfreien Lohnbeträge erlaſſen. Das gilt insbeſondere für Kriegsbeſchädigte, Zivilbeſchädigte und Kriegerwitwen. Außerdem werden bei Berechnung des Steuerbetrages Familienermäßigungen zu berückſichtigen ſein. Auch bei Vorhandenſein mittelloſer Angehöriger tritt auf An⸗ trag eine Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrages ein. Lohn⸗ ſteuer iſt nur abzuführen, wenn ſie den Betrag von monatlich einer Mark oder wöchentlich 25 Pfennig erreicht. 1 Veranſtaltungen Dienstag, den 30. Oktober Theater: Nationaltheater:„Der Widerſpenſtigen Zäh⸗ nr un“..30 Uhr. ee Künſtlertheater Apollo:„Die ungeküßte Eva“. 00 1 gange ker erabend Luiſe Schatt⸗Eberts(Harmonieſaal), 5 35 Vorträge: Roſengarten:(Muſenſaal): Pater Innerkofler „Sibdtirol“.00 Uhr.— Harmonie: Robert Neumann(Li⸗ terariſcher Abend]..00 Uhr. ö Lichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Mary⸗Lou“. Schauburg: „Liebe im Kuhſtall“.— Capitol und Scala:„Mikoſch rückt ein“.— Gloria⸗Palaſt:„Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“.— Ufa⸗Theater:„Alt Hei⸗ del berg“.— Ufa ⸗Palaſt Ludwigshafen:„Die luſtigen Vagabunden“.— Palaſt⸗Theater:„Tonfilm“. Muſeen und Sammlungen: 5 Schloßmuſeum: 10—1 u.—4 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. l MWaſſerſtanssbeobachtungen im Monat Oktober Ahein Pegel] 23. 2425. 26. 29. 30. Necar⸗ Pegel 23 24 25 286 980. 5 0.9 1 N Ü Kehl 54 04.8.85.65.58 Jagſtfeld„ Maxau.45.41 3,6844 58.89.35 Manne.79.04.93.37.48510 daub 1601.75 1702.21 ½ 082 Rölr.80.32.47.78.11.12 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spork und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer= Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Erkältungen beruhen meist auf Ansfeckung. Durch rauhe Luft werden die Schleimhäufe des Rachens angegriffen und dadurch aufnahmefähig für Krankheitskeime. Panflavin desinfi- iert so wirksam, daß es Erkrankungen der Luftwege(Grippe, Halsentzündung) im Keime erstickt. anſlavin- SAS TITTEN 8 rd) (Acridimumctu- Erhältllch in Apotheken und Orogerlen eee 8k eee , VéôéTk, Mannheim, Heidelberger straße. O 5. 9/11. 2 Neue Mannheimer 9 30. Oktober 1928 Dienstag, den Zeitung[Mittag⸗Ausgabe Preis druck in Im Intereſſe erleichterter Dispoſition und geſicherter Kalkulatton wird man es in der verarbeitenden Induſtrie im allgemeinen als große Annehmlichkeit empfinden, wenn das Einſatzprodukt nach Möglichkeit von Preisſchwankungen frei iſt. Innerhalb der Textilwirtſchaft, die unter den unaufhörlichen wit⸗ terungsmäßigen oder ſpekulativen Einflüſſen auf den Märkten der natürlichen Faſern von Jahr zu Jahr ſehr zu leiden hat, konnte ſich die Kunſtſeide bis vor kurzem rühmen, ſchon ſeit recht geraumer Zeit der„ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht“ zu ſein. Die euro⸗ päiſche Kunſtſeideninduſtrie batte ſich von einer lang anbaltenden Hochkonjunktur, die ihr die ſtärkſte Anpaſſung aller Produktivkräfte wel dauernder Ausweitung der Betriebe gewährleiſtete, nicht dazu ver⸗ leiten laſſen, die durch innerſtaatliche und internationale Abkommen begründete Preisſtabilität zum Nachteile der Verbraucher aufzugeben, wie es betriebswirtſchaftlichen Grundſätzen und konjunkturpolittſchen Erwägungen keinesfalls widerſprochen hätte. Dieſe Tatſache ſollte um der Gerechtigkeit willen hervorgehoben werden, wenn im Zeichen der Konjunkturflaue hier und da von einer„Vogel⸗Strauß⸗Politik“ des europäiſchen Viscoſe⸗Kartells und der deutſchen Kunſtſeidenkonvention geſprochen wird. Die ſtabile Preispolitik der Kunſtſeidenerzeuger mußte in den Zeiten angeſpannteſter Beſchäftigung als Ausdruck all⸗ gemein⸗wirtſchaftlichen Denkens empfunden werben. Denn wo findet man ſonſt derartige Beiſpiele? Da wäre es jetzt wohl angebracht, jede unnötige Schärfe zu vermeiden, wenn ſich die Induſtrie in einer— offenſichtlich vvrübergehenden— Abſatzſtockung nur zögernd zu Preis⸗ konzeſſionen entſchließt. Heute ſchon von einer„KFunſtſeidendämmerung“ zu ſprechen, wie es wohl verſchiedentlich geſchehen iſt, halten wir für völlig abwegig, da es gar keine Frage iſt, daß wir es augen⸗ blicklich nur mit einer jener Stockungen zu tun haben, wie ſie regel⸗ Räßig in jeder Induſtrie von Zeit zu Zeit wiederzukehren pflegen. Daran wird auch die Tatſache nichts ändern, daß die Weltkunſtſeiden⸗ induſtrie infolge der hohen markttechniſchen Bedeutung der fungen Faſer eine dauernde Zunahme ihrer Produktionskapazität aufzuwei⸗ ſen hat. In der Kupferſeibener zeugung kann überhaupt keine Rede davon ſein, daß auch nur Anzeichen einer Abſatzſtockung zu ſpüren wären. Im Gegenteil verſichert die J. P. Bemberg A.., daß die infolge des Waſſermangels notwendige Verknappung der Lieferun⸗ gen an die Strumpfinduſtrie ſich in der kommenden Saiſon recht fühl⸗ bar bemerkbar machen würde, zumal eine Anzahl Strumpffabrikanten noch um mehrere Monate mit den Lieferungen im Rückſtand ſei. Die„Kunſtſeidendämmerung“ iſt in der Tat ein Schlagwort, das den wirklichen Verhältniſſen keinesfalls gerecht wird. Salſon⸗ [laue iſt es und weiter nichts. Und es erſcheint durchaus unberech⸗ tigt, der bisher in ununterbrochenem Aufſchwung befindlichen In⸗ duſtrie eine Prognoſe zu ſtellen, die von Peſſimismus erfüllt iſt. Wenn man bereits anläßlich der zu einer traurigen Berühmtheit ge⸗ langten„Löwenſteinkriſe“ die Kunſtſeideninduſtrie etwas ſkeptiſch ein⸗ geſchätzt hat, ſo kann man nur darauf hinweiſen, daß dieſes rein finanztechniſch und börſenmäßig intereſſierende Fktum nicht die ge⸗ ringſten Wirkungen auf die allein von marktmäßigen Voraus⸗ ſetzungen abhängige Kunſtſeidenkonjunktur auszuüben vermochte und auszuüben vermag. Lediglich das Nachlaſſen der textilinduſtriellen Betätigung in einigen europäiſchen Ländern, vor allem in Deutſch⸗ land, und die ſeit Beginn des Jahres 1928 gleichzeitig feſtzuſtellende Zunahme der Produktionskapazität in der Weltkunſtſeideninduſtrie um etwa 60 v. H. ſind die Faktoren, die die Abſatzſtockung und damit den Preisdruck auf den Kunſtſeidenmärkten hervorgerufen haben. Bei den Preisſenkungen der Britiſh Celaneſe und der Courtaulds Ltd. handelt es ſich offenbar um einen im Stadium der Abſatzflaue mit Nachdruck ausgetragenen Konkurrenzkampf zwi⸗ ſchen der Azetat⸗ und Viscoſeſeide auf dem engliſchen und den von beiden Erzeugern belieferten Auslandsmärkten. Die Aßzetatſeide hat als teureres Produkt lin der Herſtellung etwa 80 v. H. teurer als Viscoſe infolge der großen Preisunterſchtede im Einſatzmaterſal: Zelluloſe⸗Azetat bezw. Zellſtoff naturgemäß einen harten Stand gegenüber der gut eingeführten Qualttätsvisceoſe und verſucht, mit wiederholten Preisermäßigungen auf Koſten ihrer Konkurrentin auf dem Markte vorzudringen. Der Ausgang dieſes Kampfes, in dem 2 8 een aften im September Im September wurden laut Wirtſchaft und Stotiſtik in Deutſch⸗ land Zo neue Aktiengeſellſchaften mit einem Kapital von rund 28 Mill./ in das Handelsregiſter eingetragen(Auguſt 31 nalkapital). Der im Auguſt gang der Neugründungen Kapitolerhöhun⸗ Ach in Waldenburg um 39,95 Mill./ zur Uebernahme der von der Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG., der Rütgerswerke AG. und der Gewerkſchaft Steinkohlenwerk Ver. Glückhilf⸗Friedenshoff⸗ nung als Sacheinlagen eingebrachten Gruben, Kokerelen und Liegen- ſchaften. Außerdem erhöhten die Kaliwerke Neuſtaßfurt⸗Friedrichs⸗ hall AG. ihr Kapital um 12,5 Mill. /, von denen 10 Mill./ zur Fuſton mit der Rhenanla⸗Kuhnheim dienten. Von der Kapital⸗ erhöhung der Tri⸗Ergon⸗Muſik⸗Ach., Berlin, um 11 Mill. 4 wurde ein erheblicher Teil von ausländiſcher Seite übernommen. Zum Vergleich ſei angeführt, daß im Aug uſt 66 Kapitalerßöhungen um 105 Millionen Mark, im Juli 88 Kapitalerhöhungen um 168 Mill.„ erfolgten. Die durch die Ausgabe von Aktien hervor- geruſene bare Beanſpruchung von Kapftalien hielt ſich etwa auf der Höhe des Vormonats. Dex Kapitalbedarf ſämtlicher Aktiengeſell⸗ ſchaften betrug nach dem Kurswert im September 70,9 Mill. ,, im Auguſt 66,8 Mill.„, im Juli dagegen 186,5 Mill. J. Von 14 Geſellſchaften wurden& lherabſetzungen vorgenommen. Aufgelöſt wurden 51 Aktiengeſellſchaften. * Zu den Kapitalerhöhungen im Salzdetfurth⸗Konzern. Bezugsrechte 473 und:1. Mon hat ſich, entgegen vielfachen Ver⸗ mutungen, in der Samstagſitzung doch dahin ſchlüſſig gemacht, die neu zu ſchaffenden Aktien faſt ſfämtlich den Aktlonären anzubleten. An Stelle eines vielfach erwarteten Bezugsrechts von 21 erhalten die Salzdetfurth⸗Aktionäre ein ſolches von 473 und die Aktionäre von Aſchersleben und Weſteregeln ein ſolches von 321. Der Bezug kurs ſteht noch nicht feſt, iſt vielmehr der Entſchei⸗ dung der Aufſichtsratsſitzung am 15. November überlaſſen, doch ſoll er niedriger ſein als 115 v. H. In der Annahme, daß er 110 v. H. beträgt, ergibt ſich für die Aktionäre von Selzdetfurth unter Zu⸗ grundelegung eines Kurſes von 475 v. H. das hohe Bezugsrecht von etwa 185 v.., während der Wert des Bezugsrechts bei Aſchers⸗ leben und Weſteregeln ſich um etwa 42 v. H. bewegen wird. Ver⸗ schiebungen können natürlich noch eintreten, je nachdem ſich der Kurs der Aktien in der Zwiſchenzeit entwickelt und ſe nachdem ſchließlich der endgültige Bezugskurs feſtgeſtellt wird. 1 Abſchluß der 12⸗Mill.⸗Dollar⸗Anleihe der Ruhr⸗Gas⸗AG. Die bereits ſeit Monaten angekündigte Anleihetransattion der Ruhr⸗ Gas⸗AGG., die mit Rückſicht auf die ungünſtigen amerikaniſchen Ka⸗ pitalmarktverhältniſſe zunächſt zurückgeſtellt wurde, iſt nunmehr ab⸗ geſchloſſen worden. Es handelt ſich um eine Anleihe von 12 Mill. Dollar bei einem Zinsſatz von 6% v. H. und Laufzeit bis 1958. Ueber den Uebernahme⸗ bezw. Auszahlungskurs war noch nichts in Erfahrung zu bringen. Die Auflegung in Newyork ſoll in aller Kürze erfolgen. g pie Stillegung in der NAG.⸗Gruppe. Zur weiteren Betriebs⸗ Vereinfachung wird der Betrieb der Ernſt Dies ſch, Karoſſe⸗ rlewerk GmbH. in Glauchau, auf die Nationale Automobil⸗ efellſchaft Ach. Abteilung Preſtowerke⸗Chemnitz, deren Zweig ſie er war, übergeleitet. Das Glauchauer Werk wird demzufolge egt. 1 0 l die Vogtländiſche Maſchinen fabrik 5 lich einen Gewinnanteil von etwa 6 Die Aus n Buch⸗ und der internationalen Kunſtſeideninduſtrie . der Vomag. Für das am 30. Juni be⸗ Courtaulds mit einer rieſigen Kapitalkraft im Felde ſteht, intereſſiert einmal unter dem Geſichtspunkt, wie der Verbrauch von Viscoſe⸗ garnen, der heute noch den von Azetatgarnen um rund das Zehnfache Überſchreiten dürfte, beeinflußt werden wird und zum anderen mit Rückſicht auf die weitere Preispolitik der übrigen europäiſchen Kunſt⸗ ſeidenerzeuger.. Die niederländiſche Kunſtſeideninduſtrie hat bereits vor einiger Zeit die Konſequenzen aus dieſem von England ausgehenden und, wie wir hier hinzufügen wollen, von einigen italieniſchen Erzeugern in ſtändiger Gewohnheit ausgeübten Preisdruck gezogen. Sie hat zwar vor einiger Zeit bekanntlich durch den Direktor der Hollandſche Kunſtziyde⸗Induſtrie in Breda, Stulemeyer, erklären laſſen, daß weniger die von den engliſchen Erzeugern eingeſchlagene Preispolitik, als eine Berückſichtigung der geringeren ſaiſonmäßigen Nachfrage die Urſache der Preisermäßigungen geweſen ſei. Doch dürfte das Eine mit dem Anderen auf das engſte zuſammenhängen. Für den deutſchen Markt iſt die Preispolitik von Courtaulds und der Britiſh Celaneſe direkt wenig von Belang, da die internationale Kunſtſeidenkonven⸗ tion eine Marktkontingentierung zwiſchen den Vereinigten Glanz⸗ koff⸗Fabriken und der Courtaulds Ltd. in dem Sinne vorſieht, daß die deutſche Viscoſe nicht auf den engliſchen, die engliſche nicht auf den deutſchen Markt kommt. Und das Gewicht der Britiſh Celoneſe iſt für den deutſchen Verbrauch von untergeordneter Bedeutung. Es kann ſich alſo nur um die Frage handeln, wie ſtark ſich der in einigen Ländern wahrzunehmende Preisdruck für die deutſchen Er⸗ zeuger auf anderen Auslandsmärkten und zugleich rückwirkend auf die Kunſtſeide verarbeitende deutſche Exportinduſtrie auszuwirken vermag. Da iſt nun zunächſt hervorzuheben, daß die deutſche Viscoſe⸗ Preiskonvention ſich nicht auf die deutſchen Erzeuger allein beſchränkt, ſondern daß entſprechende Abmachungen auch mit ausländiſchen Her⸗ ſtellern getroffen ſind, die der Glanzſtoffgruppe naheſtehen. So hat die deutſche Viscoſe⸗Preiskonvention durch Vereinbarungen mit öſter⸗ reichiſchen, tſchecho⸗ſlowakiſchen, franzöſiſchen Erzeugern und mit der Enka eine Ergänzung erfahren, ſodaß der vorhandene Preisdruck auf den internationalen Kunſtſeidenmärkten doch als relativ begrenzt anzuſehen iſt. Immerhin ſind ſeine Wirkungen doch ſo, daß ſich die deutſche Kunſtſeiden⸗Konvention und die ihr naheſtehenden und für den deutſchen Markt in Frage kommenden ausländiſchen Gruppen vor kurzem zu einer Durchlöcherung des bisherigen Preisſchemas durch die Gewährung eines einheitlichen feſten Treurabatts entſchlie⸗ ßen mußten und neuerdings bei den Beratungen der Interngtionalen Kunſtſeiden⸗Konvention in Paris für Ausnahmefälle zur Bekämpfung der Dumping⸗Konkurrenz(Italiens) die Gewährung von wei⸗ teren Ermäßigungen und Rabatten vorgeſehen wurde. Es war offenbar nicht mehr zu überſehen, daß manche verarbeitende Induſtriegruppen bei der ſtarken Weltmarktkonkurrenz in Fertig⸗ erzeugniſſen keine ungetrübte Freude an der Stabilität der bisherigen Kunſtſeidenpreiſe haben konnten, wenn ihre Konkurrenten in anderen Ländern mit Preisvergünſtigungen bedacht wurden. Die Folge wäre gar zu leicht eine ſtärkere Abwanderung vom Qualitäts ⸗ kunſtſeiden verbrauch zu minderwertigeren Gar⸗ nen geweſen, mit denen vor allem eine Anzahl italieniſcher Erzeuger ſeit Jahr und Tag die Märkte zu überſchütten ſucht. Derartige Aus⸗ ſichten mußten ſowohl im Intereſſe der hochſtehenden Kunſtſeidenpro⸗ duktion wie des Wettbewerbs der Fertigerzeugniſſe auf dem Welt⸗ markte unter allen Umſtänden durch eine Preispolitik beſeitigt wer⸗ den, die den gewandelten Marktbedingungen ihre volle Aufmerkſam⸗ keit ſchenkte. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn die Kunſtſeideninduſtrie nach dieſen grundſätzlichen Konzeſſionen den Weiterverarbeitern bald Auf⸗ ſchluß darüber erteilte, unter welchen Vorausſetzungen ſie die„Ausnahmefälle“ zur Gewährung von Er mäßigungen und Rabatten als gegeben erachtel und in wel⸗ chen Grenzen ſich dieſe Ermäßigungen halten werden. Ueber dieſen Punkt wird natürlich völlige Klarheit geſchaffen werden müſſen, da ſonſt die bisherige Preisſtabilität durch eine unerträgliche Ungewiß⸗ heit abgelöſt würde und womöglich mit Schwankungen zu rechnen wäre, die für niemanden als für die Spekulation von Vorteil ſein könnten. Dr. N. 1 jü( Gewiunvortrag der Minimax AG. für Süddeutſchland in Stuttgart. Die., deren Aktien ſich zu faſt 100 v. H. im Beſitz der Minimax AG. in Berlin befinden, hat im Gez. 1927 nur einen kleinen Reingewinn von 6091(i. V. 3675)/ erzielt. Der Rohgewinn belief ſich auf 419 491(391 263). Andererſeits erforderten Unkoſten 364 989 (396 804)% und Abſchreibungen 61085(10 000) /. Der Ueberſchuß wird auf neue Rechnung vorgetragen. „Reiniger, Gebbert u. Schall AGG. Erlangen. Nach dem Be⸗ richt für 1927/8 waren die Betriebe der bekanntlich zum Siemens⸗ u. Halske⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft gut beſchäftigt. Durch Ausbau der Betrieb konnten die größeren Lieferungsaufträge er⸗ leoͤigt werden. Von den Geſellſchaften, an denen das Unternehmen dauernd heteiligt iſt, läßt die Stemens⸗Reiniger⸗Veifa⸗Geſellſch ift für mediziniſche Technik m. b.., Berlin, für die Zukunft ein be⸗ friedigendes Ergebnis erwarten. Der Tochtergeſellſchaft, der Phönix Röntgenröhrenfabriken AG., Rudolſtadt, wurde die Herſtellung eini⸗ ger bisher bei der Reiniger AG. fobrizierten Gegenſtände über⸗ tragen. Die Veifa⸗Werke AG. in Frankfurt a.., deren Gebäude⸗ beſitz vermietet wurde, wird als Grunoſtücksgeſellſchaft weitergeführt. Die Inag Induſtrieunternehmungen AG. in Berlin hat im ver⸗ floſſenen Geſchäſtsjahr keine Dividende ausgeſchüttet. Der Rein⸗ gewinn der Reiniger, Gebbert u. Schall AG. beträgt nach 77 580 ¼ Abſchreibungen rund 650 000(477 000), woraus 7(6) v. H. Divi⸗ dende ausgeſchüttet werden. In der Bilanz erſcheinen u. a.(in Mill.): Grundſtücke 0,13, Gebäude.5, dauernde Beteiligungen haben ſich auf 5,6(4,4) Mill.„ erhöht durch den Erwerb von Ge⸗ ſchäftsanteilen und Aktien naheſtehender Geſellſchaften, die im ein⸗ zelnen nicht bezeichnet werden. Angefangene und fertige Waren erſcheinen mit.2, Schuldner mit 2,1(1,4), anderſeits Gläubiger mit 3,3(3,4) Mill.. * Sanierung der Humboldt⸗Mühle AG. in Berlin. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für das GJ. 1927, dem bei einem Waren⸗ gewinn von 476 442/ unv. 1916, Mietseinnahmen, Abſchreibungen und Rückſtellungen von 804 887„, Handlungs⸗ und Betriebsunkoſten mit 184 225 ,, Steuern mit 91 0908/ und Löhne mit 100 431% gegenüberſtehen, mit einem Ver lu ſt von 1 Mill.„ einſchl. Verkuſt⸗ vortrag. Die HV. genehmigte außerdem die vorgeſchlagene Sanie⸗ Braunkohlen förderung in Deutschland(MIII- 8! 20 — 15 10 Der Miederaufbau 1. 8 5 2 in der Werkzeugmaſchmen-Induſtrie Die Vorkriegsausfuhr überſchritten. Die Umſtellung von der Kriegs⸗ zur Inflationswirtſchaft und von dieſer weiter zur ſtabilien Nachkriegswirtſchaft hat in den einzelnen Induſtriezwetigen Probleme ſehr verſchiedener Art akut werden laſſen. In der Montaninduſtrie ſah man die Umſtellungsaufgabe darin, auch in dem kleiner gewordenen Deutſchland eine Produktivkraft zu entwickeln, die dem Vorkriegsdeutſchland nicht nachſteht. In der chemiſchen und elektrotechniſchen Induſtrie war man dank neuer Ent⸗ deckungen und Erfindungen deutſcher Forſcher in der glücklichen Lage, die vorhandenen Betriebe organiſch auszubauen und ſogar neue Be⸗ triebe zu errichten. Im Gegeunſatz hierzu ergab ſich in anderen Induſtriezweigen die Notwendigkeit eines Aus ſcheidungspro⸗ zeſſes überzähliger und techniſch rückſtändtiger Betriebe und gleich⸗ zeitig öͤie Notwendigkett, den Vorſprung wieder den ausländiſche Konkurrenzinduſtrien, die unter günſtigeren Be⸗ dingungen arbeiten konnten, erreicht hatten. Zu der britten Kategorie des Schemas, das wir im Vorſtehenden gezeichnet haben, gehört die Werkzeugmaſchinen⸗In du⸗ ſtriſe. Sucht man heute ein Geſamtbild von diefem Induſtriezweig zu erhalten— und dies mit der Zeit nach Kriegsende zu vergleichen, ſo kann man die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß es der Werk⸗ zeugmaſchinen⸗Induſtrie zuſehend gelingt, ſich aus der ungeheuer kritiſchen Lage, in die ſie durch Krieg und Inflation gekommen war, wieder herauszuarbeiten. Hiermit ſoll natürlich nicht geſagt ſein, daß dieſer Induſtriezweig nicht auch heute und in Zukunft noch große Sorgen hat— vor allem auf dem Gebiete der Preisgeſtaltung für ſeine Fabrikate— aber es iſt ihm doch gelungen, den großen techniſchen Vorſprung des Auslandes nach Kriegsende wieder einzuholen und ſich ſowohl auf dem Inlandsmarkte erfolgreich gegen⸗ über der Auslandskonkurrenz zu behaupten, wie auch beim Wieder⸗ aufbau des Exportgeſchäftes gut voranzukommen. Der Inlandsahſatz der deutſchen Werkzeugmaſchinen⸗In⸗ buſtrie konnte nach den Berechnungen des Vereins deutſcher Werk⸗ zeugmaſchtnenfabriken im Jahre 1927 eine Steigerung auf 175 Mill. gegen rund 110 Mill. im Vorfahre erreichen. Der Export ſtieg 1927 auf 116 Mill.„ gegen 102 Mill.„/ im Vorjahre. Auch im erſten Halbjahr 1928 hat die Exportſteigerung angehalten. Rechnet man int Bergleich zur Vorkriegszeit mit einer durchſchnittlichen Preisſteige⸗ rung im Ausfuhrgeſchäft um 50 v.., ſo ergibt ſich, daß im erſten Halbjahr 1928 die Vorkriegsausfuhr der Werkzeugmaſchinen⸗Induſtrie wieder überſchritten worden iſt. Den techniſchen Vorſprung des Auslandes hat alſo die Werkzeug⸗ maſchinen⸗Induſtrie unter großen Anſtrengungen und unter finau⸗ ziellen Opfern wieder aufgeholt. Jetzt geht ſie daran, auch auf dem Gebiet der Preispolitik eine Beſſerung anzuſtreben. Dies Ziel ſoll aber nicht durch Preiskartelle erreicht werden, ſondern durch eine Verbeſſerung der Betriebsorgantſation, durch eine ſinngemäße Anwendung der verfeinerten Abſatzmethoden, die von der amerikaniſchen Wirtſchaft in den letzten Jahren entwickelt worden ſind. rr.. rung. Zur Abdeckung des Verluſtes wird die Rücklage in Höhe von 200 000„ herangezogen und der verbleibende Reſt von 800 900 Mark durch Zufammenlegung des AK. im Verhältnis 519 von 2 auf .2 Mill.„ getilat. Zur Stärkung der Betriebsmittel wurde dann beſchloſſen, das AK. um 300 000% auf 1,5 Mill. wieder zu er⸗ höhen, Die neuen Aktien werden jm Verhälnis:1 zu pari aus⸗ gegeben. Im übrigen ſoll es dem AR. überlaſſen bleiben, den Zeit⸗ vunkt und die näheren Beſtimmungen feſtzulegen. Im Geſchäfts⸗ bericht wird ausgeführt, daß die Erwortungen, die man im Anſchluß an die Betriebsgeſellſchaft Berliner Mühlen Gmb. geknüpft hatte, ſich nicht erfüllten und daß die G. aus dieſer Zuſammenarbeit entſprechend der Bekeiligungsqudte einen erheb⸗ lichen Verluſt erlitten habe. Auf Anfrage eines Aktionärs wurde die Quote an der Beteiligung auf 225 000/ angegeben, die reſtlos verloren iſt. Seit 1. Auguſt 1927 arbeite dos Unternehmen wieder ſelbſtändig. Ein Teil der Abſatzgebiete ſei jedoch verloren gegangen, da die G. mit den günſtiger gelegenen Mühlen den Wettbewerb nicht aufnehmen könne. Die Regulierung der Maas Eine Verſchärfung der hollänbiſchen Kohlenkonkurrenz e für Deutſchland 8 Die Bedeutung der Maas für die niederländiſche Binnenſchtff⸗ fahrt war bisher nur recht gering. Seitdem aber Ende 1927 der Kanal Nymwegen⸗Mook aus der Maas gewiſſermaßen einen Neben⸗ fluß der Waal gemacht hat, hat ſich die Schiffahrtsbedeutung der Maas gewaltig gehoben. Es ſteht gegenwärtig eine Regulierung des Fluſſes zwiſchen Maasbracht und Mook— 75 Kilometer— vor der Vollendung, die es 2000 To. ⸗ Schiffen ermöglichen wird, auf der Maas zu verkehren. Der im Bau befindliche Jultanakanal zwiſchen Maasbracht und Maastricht wird noch weitere 35 Km. für 1000 To. Schiffe fahrbar machen. Rotterdam kann mit den genannten Orten durch große Schiffe in Verbindung treten; die bisherige Verbindung durch die Zuid⸗Willemsfahrt, die nur 450 To. ⸗ Schiffe trug, kann aufgegeben werden. Die Schiffahrtsſtraße der Maas iſt für die Provinz Limburg und Rotterdam von größter Bedeutung, weil ſie die Anſaugung von Verkehr durch Belgien und Deutſchland wirkſam verhindert. Namentlich wird auch die holländiſche Steinkohle aus Limburg, am Oberrhein ſtark konkurrenzfähig werben geaenſther den Gruben des Aachener Bezirks, denen der billigere Waſſerweg noch nicht zur Verfügung ſteßht. Der Ausbau der Maas zur Schiffahrtsſtraße hat daher den Bemühungen für den Bau des Aachen⸗Rhein⸗Kanals neue Antriebe gegeben. * Wachſender Anteil der Banken an der Finanzierung der Rund⸗ holzernte.— Gutes Ergebnis b. d. Deutſche Holzwirtſchaftsbank AG., Berlin. In der Halbjahrsſitzung des AR. und Wirtſchaftsbeirates der Bank erſtattete der Vorſtand Bericht über den bisherigen Ver⸗ lauf des GJ. 1928, aus dem hervorzuheben iſt, daß die Geſchäftsent⸗ wicklung eine durchaus zufriedenſtellende und ſthrungsfreie geweſen iſt. Der Anteil der Banken an der Finanzierung der deutſchen Rund⸗ holzernte iſt weiterhin im Wachſen, insbeſondere hat ſich das Intereſſe des Privatwalobeſitzes, der ſich bei ſeinen Verkaufsbedingungen immer mehr dem ſtaatlichen Stundungsſyſtem, vor allem mit Bezug auf die Annahme des ſogenannten Holzwechſels annähert, ganz erheb⸗ lich vergrößert. Die Umſätze weiſen, namentlich im letzten Viertel, erhebliche Steigerungen auf, während die Unkoſten ungefähr gleich⸗ geblieben ſind, ſo daß, ſoweit heute vorgusſehßar, zum mindeſten mit 125 vorjährigen Geſchäftsergebnis(4 v. H. Div.) zu rechnen ſein wird. 5 (it) Amerikas Auwtomobilexport. Der gef a m te Automobil export der Vereinigten Staaten während der erſten acht Mongte des laufenden Jahres hatte einen Wert von 340,3 Mill. Dollar. Ge⸗ genüber der gleichen Zeit des Vorfahres iſt ſomit eine Steigerung um 65,4 Mill. Dollar eingetreten. Welchen Umfang die Automobik⸗ ausfuhr der Vereinigten Staaten hat, geht daraus hervor, daß der Export aus Amerika größer iſt, als die geſamte Automobilproduktion in England, das nach den Vereinigten Staaten in der Reihe der Automobilproduzierenden Läßder den 2. Platz einnimmt. Deviſenmarkt Im heutigen Früfverkeh notſerten Pfunde gegen Nem⸗Dort 495,— 494,99 Schweiz 25,20] 25,20 Stockholm. 18.18 18,14 Paris. 124,13 124.15 Holland.. 12.10 12,09 Nadrid 30.14 30,10 Brüſſel. 34,89 84,80 Oslo 18,19 18,19 Mailand. 92,56 92,56 Kopenhagen 18,18 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1970 und Pfunde mit 20.85 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort vom 29. Oktober Mit Beginn der neuen Woche war das Geſchäft an der Börſe weiterhin flau. Infolge reichlichen Angebots an Leerraum und ſchwacher Nachfrage nach Berg⸗ und Talreiſen mußten die Frachten um weitere 20 Pfg. zurückgehen. nicht zuſtande, da keine Reiſen abgegeben wurden. einzuholen, In Bergfracht kamen Notierungen 4 A e „ * Dienstag, den 30. Oktober 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 505 9. Seite. Norddeutſcher Lloyd Generaldirektor Stimming über den Aktienverkauf des Norddeutſchen Lloyd nach Amerika Generaldirektor 5 5 0 Stimming vom Norddeutſchen Lloyd ge⸗ währte dem Newyorker Vertreter des„Hamburger Fremdenblatt“ eine längere Unterredung, in der er die Ergebniſſe ſeiner Amerika⸗ reiſe darlegte, über die er ſich ſehr befriedigt äußerte. Der Zweck feiner R ſei zunächſt organifatoriſcher Natur geweſen, da die jüngſte P der Reederei nun auch eine beträchtliche Erweiterung des Newyorker Betriebes notwendig mache. Bei ſeinem Newyorker Aufenthalt habe ſich dann gleichzeitig durch die Mitwirkung befreun⸗ deter Newyorker Banken die Gelegenheit geboten, eine Verbreite⸗ rung der Kapitalbaſis vorzunehmen, die durch höhere Anforderungen die eine baldige Zukunft ſtellen werde, und angeſichts der Verzöge⸗ rung des Eingangs der Freigabegelder geboten erſcheine. Auf die Frage, warum man nicht den Weg der Bondsemiſ⸗ ſion, ſondern den der Aktienemiſſion gewählt habe, wies Geheim⸗ rat Stimming auf verſchiedene Gründe hin; einmal ſei dies der ge⸗ gebene Augenblick geweſen, eine Maßnahme zu treffen, die ſchon lange wünſchenswert geweſen wäre, mämlich die Gl eichheit des Kapitals bei Hapag und Norddeutſchen Lloyd herzu⸗ ſtellen; zweitens halte er nach den verſchiedenen Bondsemiſſionen früherer Jahre ein allzu großes Verhältnis von ausſtehenden Obli⸗ gationen zum Kapital nicht für opportun. Schließlich ſeien die Ver⸗ hältniſſe am amerikaniſchen Bondsmarkt gegenwärtig ſo, daß eine Bonds⸗Emifflon nur unter höchſt unvorteilhaften Bedingungen vor⸗ genommen werden könne. Seine P k ſei, den Betrieb ſo flüſſig wie möglich zu halten. Deshalb ſei ihm die Methode, durch Aktienangebot neue Mittel hereinzubekommen, willkommen erſchienen. Stimming erklärte weiter, ſeine Reiſe ſei vor allem auch deshalb wichtig geweſen, weil er einen ſtändigen Kontakt mit der amerikaniſchen Vertretung des Lloyd für erſtrebenswert halte und weil er im übrigen diesmal den Newyorker Aufenthalt auch dazu benutzen konnte, um ſich in Waſhing⸗ jon eingehend über den Stand der Freigabe⸗Angelegen⸗ heit zu unterrichten. Auf die Frage, wann die Freigabe der Schiffsgelder ungefähr erwartet werden könne, erwiderte Stimming fediglich, er, der Korreſpondent, wiſſe doch ſelbſt, wie große Schwie⸗ rigkeiten dem Schiedsrichter angeſichts der Komplikationen des Ge⸗ ſetzes entgegenſtünden. Er habe ſich einzig und allein über den ge⸗ genwärtigen Stand der Angelegenheit unterrichten können. Das ganze Verfahren ruhe in den Händen des Schiedsrichters, der ſedoch bie langwierige Aufgabe habe. die Fülle des Materials zu bewältigen und mit den verwickelten Formeln des Geſetzes in Einklang zu bringen. 51 Hardy u. Co., GmbH., Berlin— Kleinwort Sons u. Co., London. Am Londoner Platz verlautet, daß ſich das Londoner Bank⸗ haus Kleinwort Sons u. Co. an der Kapitalerhöhung von Hardy u. Co., GmbH., Berlin, um 7,5 Mill./ auf 22,5 Mill, durch Uebernahme von Anteilen im Nennwert von 1,5„beteiligt. Bekanntlich ſteht die Berliner Firma bereits ſeit einiger Zeit zu dem Newyorker Bankhaus George H. Burr u. Co. Inc. in ähnlichen kapitalmäßigen Beziehungen. : Kapitalerhöhung der Arbeiterbank von 1 auf 10 Mill.. Der Agi. der Bank der Arbeiter. Angeſtellten und Beamten ſchlägt einer demnächſt einzuberufenden Generalverſammlung die Erhö⸗ hung des Grundkapitals von 4 auf 10 Mill.& durch Aus⸗ gobe neuer Aktien vor. Die Kapitalerhöhung findet in der ſtarken Ausdehnung der Geſchäfte ihre Begründung. An Stelle des ausgeſchiedenen Direktors B. Meyer wurde der bisherige Direktor der Frankfurter Vereinsbank, Dr. F. Davidſohn, in den Vorſtand gewählt.— Die Entwicklung im laufenden Geſchäftsfahr 1928 wird als befriedigend bezeichnet. Eine genaue Auskunft über die Dividende— 10 v. H. im Vorfahr— kann noch nicht gegeben werden.— Wie verlautet, werden die neuen Aktien von den bis ⸗ herigen Aktionärgruppen übernommen; eine Beteiligung anderer Kreiſe lalſo beiſpielsweiſe der Konſumgenoſſenſchaften bzw. der GEc.) kommt entgegen anderslautenden Vermutungen nicht in Frage. *Der Abſchluß der Norſk Hydro.— Wieder 6 v. H. Dividende. Die in letzter Zeit infolge ihrer mit der J. G. Far benindu⸗ ſtriſe eingegangenen engen Verbindung viel genannte norwegiſche Geſellſchaft Norſk Hydro hat ihre für 30. Juni abgeſchloſſene Bilanz vorgelegt. Die Erzeugung iſt gegen das Vorfahr geſtiegen. Der Gewinn wird mit 1,3 Mill. Kronen ausgewieſen. Die Geſellſchaft hat 1 Mill. Kronen, die Tochtergeſellſchaften 4,3 Mill. Kronen ab⸗ geſchrieben. Die Dividende wird mit wieder 6 v. H. auf die Stamm⸗ aktien und mit 8 v. H. auf die Vorzugsaktien(i. V. 6 v..) vor⸗ geſchlagen.(V. 9. November.) * Erweiterung der Spreugſtoffgruppe. Wie man hört, hat die Sprengſtoff⸗Verkaufs⸗Geſellſchaft m. b.., Köln (S. V..), die ſich hauptſächlich ous 4 Gruppen zuſammenſetzt, näm⸗ lich aus der Dynamit AG. vor m. Alfred Nobel u. Co., Hamburg und Köln(hierzu wird auch die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff⸗AG., Köln, gerechnet), der Weſtfäliſch⸗Anhal⸗ tiſchen Sprengſtoff⸗A., Chemiſche Fabriken, Berlin, und der AG. Lignoſe, Berlin, ferner einer klei⸗ neren Geſellſchaft, der Deutſchen Kahüzit A G. in Knaſch⸗ * witz, vor einiger Zeit die Bergiſche Sprengſtoff⸗ und Zünderwerke AG. in Köln, die aus der Zünderwerke Beyenburg a. d. Wupper Gmb. hervorgegangen iſt, übernommen. Dieſe Geſellſchaft arbeitet mit 100 000% AK. und befaßt ſich mit der Herſtellung von Zündern und Zündſchnuren. Der Weinherbſt Bad Dürkheim, 26. Okt. Die Witterung iſt weiterhin den Weinleſearbeiten nicht günſti g. Infolge der Niederſchläge ſind in vielen Lagen die Stengel der Trauben durchgefault, wodurch erheb⸗ liche Mengenverluſte durch Abfall entſtehen. Bis auf wenige Großgüter iſt man im Dürkheimer Gebiet mit dem Herbſt zu Ende. Die Qualität iſt hervorragend; es wurden in den letzten Tagen Moſtgewichte von 100—115 Grad nach Oechsle erreicht. Das Mengen⸗ ergebnis befriedigte nicht, was beſonders auf die durch Froſt beſchä⸗ 9 Iodes-Anzeige Freunden und Bekannten die betrübende Nach- riecht, dag unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel Herr Carl Zveygartle Stadibauinspekfor a. D. heute vormittag im Alter von nahezu 79 Jahren sanft entschlafen ist Heidelberg, Mannheim, Berlin, 28. Okt. 1928 Die trauernden Hinterbliebenen: Wihelm Blochmann, kaufmann und Frau Anna geb. 2weygarth WIhelm Zweygarth, ingenieur und ftau fMerje Zed. Bonn Gustav Zwepgarth, Werkmelster und frau Anna geb, Plaz Dr. Richard Blochmann, opener und Frau Emestine geb. 2weygarth Ludwig Haas, gextor und stabtrat ung Frau Magda geb. Zweygarth und 7 Enkelkinder Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, den 31. Oktober, nachm ½4 Uhr im Krematorium in Heidelberg statt Prauerhaus Heidelberg-Handschuhsbeim. Graham- straße 4 228 APS een . l N 1 DBO SERIEN Das größte Vermögen f är jedermann ist Gesundheit, Schaffenskraft und Wohlbehagen Durch den Gebrauch von fFkerromanganin können Körper und Nerven gekräftigt und widerstandsfäbiger werden. In vielen Fällen ist es möglich, den Zustand des Bluſes aufzufrischen und zu verbessern. Durch das aubewährte ärztlich empfohl. ferromanganin wird der Appetit angeregt und besseres Aussehen und Wohlbehagen kann herbeigeführt werden. Sehr ange- nehm von Geschmack und leicht verdaulich. Original. flasche NE..35 in Apotheken und Drogerien. Ema2 Ferromanganin- Gesellschaft Frankfurt a. M. Winterkarioffel beſte gelbfl Induſtrie Baden, Pfalz, Rheinheſſen, Salathörnchen, verlangen Ste Preis auch in Tafeläpfel und Bienenhonig bei Rothweiler; S1. 10, Tel. 29386 u. Hauptmarkt Stadtwage. 13022 Leberzieher u. 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Als Preislagen werden für Weiß⸗ moſte hier 1500 /, 1550, 1600 J, 1700% genannt.— An der Unterhaardt iſt das Mengenergebnis in den Lagen, welche nicht durch Hagelſchlag gelitten haben, ausgezeichnet. Die Qualität hat ſich auch hier in den letzten Tagen verbeſſert; es werden Moſtgewichte von 80—90 Grad erzielt. Hier iſt die Nachfrage gleichfalls zur Zeit etwas lebhafter. Der Preis iſt aber je nach Lage ſehr verſchieden, Durchſchnittspreis die Logel zu 40 Liter 30—31 /. Wegen der 1 Wikterung beeilt man ſich auch in dieſem Gebiete mit der eſe. Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 29. Oktober 1928. Weizen, inl. 24,—/4, 25 Futter⸗Gerſt⸗ 20, 20.50 Weizenmehl 0] 34,50 „ ausl. 28, 28,50 Pfälzer Gerſte 28.50%) 50'brotmeht— Roggen, inl. 23,—½23,25 Mais a. Biſch. 22, 5022,75 Roggenmehl ö 80,5033. aus!— Bierireber 19.50/20, 25 Weizenkleie 14.— Hafer inländ. 23,25/24.— Wieſenhen 12,25 13,25 Raps— „ ausl. 23,2524,— Luz. ⸗Kleeheu 12,50/ 18,50 Kleeſamen— Brau⸗Gerſte 25.75/26,50 Preßſtroh Rohzuckermel.— dio ausl.— Geb. Stroh 3,40%,—[ Raffineriemel.“— * Silddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mi Sack. Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 27. Okt.(Morris A. Heß Geſ. m. b.., Hamburg). Der Kaffeemarkt verkehrte in der letzten Woche unter beträchtlichen Schwankungen in ſchwächerer Hal⸗ tung. Gerüchte, das das Verteidigungsinſtitut in Braſilien die Baſis für Rio und Santos herunterfetzen würde, verurſachten vorüber⸗ gehend ſtärkeren Preisrückgang an den Terminmüärkten. Nachdem dieſe Gerüchte aber allgemein dementiert ſind, wurde die Stimmung wieder freundlicher. Der Konſum verhält ſich zur Zeit paſſiv. Es iſt aber zu erwarten, daß der gegenwärtige Preisrückgang doch bald zu Käufen reizen dürfte, umſomehr als die Läger im Inlande nir⸗ gends groß ſind. * 26.29 Berliner Metallbörſe*Mittelkurs] Rein⸗Nickel 350,0 350.0 für 100 Kg. 2629 20629.[ Antimon Reg. 88,.— 88,50 „Kupfer.. 135.2 188.2 Elektrolytkpf. 149,2 149,5] Feinſilben kg. 79,50 78,— „Blei 44,50 44,50 5 Alum. 98/0 190,00 190,0 Gold Freiv gr.] 2,81 2,81 „Zink. 46,85 47,50[ do. Walz⸗Draht 194,0] 194,0 Platin do. do 10,25 10.25 eondoner metallbörſe Metalle in E pre] Alan, 98 505 1. t. Silber Unze ſtand. 187/¼0) fein. Platin Unze E] do. Ausl. 100.0 100.0 26. 29 do Elektw. 74,— 74.25 Queckſilber 23,25 28,50 Kupfer Kaſſa 67,15 67,85] Zinn Kaſſa 221.2228 2] Antimon Reg 60.— 60. don Monate 67,25 69,45] do. 3 Monate 221,0 220,8 Platin 17.— 17.— Setlementſpr. 67, 67,75 do. Settlemen Wolſramerz 16,50 16,25 Kupfer elektrot.] 74, 74,25 do. Banka Nickel Inland 175,0 175.0 do. beſt ſelee 71,25 72,25 do. Straits do. Ausland 175,0 175,0 96.—98.—[ Blei vrompi Silber—.——— do ſtrong sh & bDe gente Cedürt emes) N gesunden K Jungen zeigen hocherfreuf an Medizinalrat Dr. O. Beuſfer und Frau Greiel geb Cale, Os 3 Anti. Veröffentichungen er Stauk Mannheim Städt.(beffentl.) Sparkasse Mannheim. Die Schalter und Büros der Sparkaſſe ſind am Donnerstag, den 1. November 1928 (Allerheiligen) geöffnet von vormittags 8 bis 12 Uhr. Nachmittags iſt geſchloſſen. 5⁴ Waſſer⸗ und Gasrohrverlegungen. Die Ausführung der in der Zeit vom 1. Januar 1929 bis einſchl. 31. Dezember 1929 vorausſichtl. vorkommenden Rohrverlegungs⸗ arbeiten einſchl. der erforderlichen Erdarbeiten ſoll im Wege der öffentlichen Ausſchreibung vergeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in in unſerem Verwaltungsgebäude K 7. 12, Zimmer 415, in der Zeit von 8. 3 Uhr ein⸗ geſehen bzw. gegen eine Gebühr von R..— bezogen werden. Die Angebote ſind ſpäteſtens Samstag, den 3. 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Zelni In weiteren Rollen: Fred leuis Lereh Sandrock Beginn 3, 3, 7,.20 0 Sle sehen hier die echnische Wundermaschine den Fri- Ergon Vorführungsapparal Diese hochkomplizierte Maschine projektiert das Kinobild. pildet die menschliche und Tierstimme,—— ferner alle anderen Geräusche mit einer applerenden Natürlichkeit und Echtheit! Haben Sie schon das erste Deutsche Tonfilmprogramm gesehen? Kinder und Jugendliche haben Zuiriif! Täglich nur Mittags um 2 Uhr zum Einheitspreis von 60 Pfg. für alle Plätze. Anfang der offiziellen Vorstellungen: .10 Uhr,.43 Uhr,.05 Uhr,.20 Uhr,.00 Uhr Ständiger Vorverkauf ab.30 Uhr an der Theaterkasse Die letzte Vorstellung beginnt um 9 Uhr 0 N Voranzeige 111 HARRY LDE Ne e 5 Großstadt- Kuhstal 7 köstliche Akte. 281 12 Reslaurant Nalserring. 5 Im e flfeute Salach lest f alpnmumnunmnnammommnnmmmndnnnm mn. 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