5 * Bezugspreise: In e u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſlſcheclonte 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 1¹ Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend- Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Nr. 508— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolenelzeile für Allgem. Anzeigen.40.. Netlamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung- Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Flug auf die ſpaniſche Küſte Flaggen heraus! Wie wir hören, werden in Mannheim auch die ſtädti⸗ Das neueſte Telegramm 8 London, 31. Okt.(.30 Uhr), Die Schiffsleitung hat ihre Abſicht, Irland und England zu überfliegen, ſchein⸗ bar ändern müſſen. Die zuletzt gemeldete Poſitionsangabe in der Nähe der iriſchen Küſte ſcheint nicht zuzutreffen, denn dann hätte das Luftſchiff längſt über Irland geſichtet werden müſſen. Das iſt indeſſen nicht der Fall. Zutreffen dürfte vielmehr die Meldung eines Dampfers, daß er das Luftſchiff gegen 12 Uhr mittags auf 45 Grad 51 Minuten nörd⸗ licher Breite und 11 Grad weſtlicher Länge ge⸗ ſichtet habe. Dieſe Poſition wäre alſo ungefähr die Höhe von San Martin de Ré und 350 Km. nordnordweſtlich von Cap Corona(Spanien) entfernt. Die jetzt eingeſchlagene Route beſtätigt alſo die Annahme, daß das Luftſchiff das europäiſche Feſtland an der Gir onbde⸗ miſtudung zu erreichen ſucht. Wenn das Luftſchiff ſeine gerade Luftlinie beibehalten würde, hätte es bis zur Küſte noch eine Strecke von rund tauſend Km. zurückzulegen. 1 Durch dieſes Telegramm, das wir bei Redaktionsſchluß nach 4 Uhr nachmittags erhalten, ſind alle nachſtehenden Mel⸗ dungen nur mit entſprechendem Vorbehalt zur Kenntnis zu nehmen. Die neueſten FJahrtberichte — London, 31. Okt.(12.30 Uhr.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ befand ſich nach den jetzt vorliegenden Meldungen etwa um 10 Uhr auf dem 10. Grad weſtlicher Länge, alſo nur noch 330 km von der Südweſtküſte entfernt. Das Luftſchiff müßte alſo, wenn, was anzunehmen iſt, irgendwelche Stö⸗ rungen nicht eintreten, mittags 12 Uhr die engliſche Küſte er⸗ reichen. Die amerikaniſchen Funkſtationen verlieren nach und nach ihre Verbindung mit dem„Graf Zeppelin“, da ſich dieſer zu weit von ihnen entfernt befindet. Amerika wird jetzt vielmehr von Europa aus über den weiteren Flug des Luft⸗ ſchiffes unterrichtet. Ueber die weitere Flugroute iſt zur Stunde(1 Uhr mit⸗ tags) nichts bekannt. Ob Dr. Eckener ſich für einen Flug über London oder Paris entſchließen wird, hängt von der Wetter⸗ lage ab. Aus London liegt eine offizielle Einladung der britiſchen Luftrerkehrsbehörden vor. Wenn die Annahme ſtimmt, daß das Schiff um 12 Uhr das europätſche Feſtland erreicht hat, würde„Graf Zeppelin“ den Ozean in 50 Stunden überquert haben. 8 London, 31. Okt.(United Preß.) Die iriſche Funkſtelle Valencia meldet, daß ſie um 10 Uhr 50 Greenwich⸗Zeit einen Funkſpruch des engliſchen Dampfers„Boulderpool“ erhalten hat, der den Zeppelin um 10 Uhr 50 Greenwich⸗Zeit(11.50 Uhr mitteleuropätſche Zeit) auf folgender Poſition geſehen haben will: 45 Grad 51 Minuten Nord und 11 Grad 1 Minute Weſt. Das Luftſchiff habe Südoſtkurs gehalten. Nach den letzten vom Luftfahrtminiſterium heraus⸗ gegebenen Wetterberichten nimmt die Wetterlage an der triſchen Weſtküſte wieder eine Wendung zum ſchlechteren. Der Wind friſcht bedeutend auf und ſteigert ſich zeitweilig zu Böen. — London, 31. Okt. Die engliſche Küſtenfunkſtelle Depizes Radis teilte um 12 Uhr M. G. Z. mit, daß ſich das Luftſchiff in der Nähe Irlands befindet. Die Station ſteht mit dem Luftſchiff in dauernder Verbindung. Die Verſtän⸗ digung iſt gut. Die Empfangs vorbereitungen in Friedrichshafen Nachdem„Graf Zeppelin“ ſich nach den letzten ſeither hekannt gewordenen Nachrichten auf dem 10. Längengrad be⸗ findet, rechnet die Leitung des Luftſchiffbaues beſtimmt damit, daß das Schiff heute abend in Friedrichshafen eintrifft. Das Schiff hat dauernd Rückenſchiebewind und kommt deshalb ausgezeichnet vorwärts. Es wird hier angenommen, daß es nun den Kurs ſüdlich nehmen wird. Es gibt zwei Möglichkeiten für den letzten Teil der Strecke. Die über die Normandie und eine Linie etwa Paris—Köln und dann den Rhein entlang. Je nach den örtlichen Wetter⸗ verhältniſſen iſt es aber auch möglich, daß er ganz ſüdlichen Kurs über Baſel einſchlagen wird. Dagegen wird es als unwahrſcheinlich angeſehen, daß Dr. Eckener ſich entſchließt, einen mittleren Kurs etwa über das Saartal und die Nord⸗ pfalz zu nehmen, weil er in dieſem Falle das franzöſiſche Feſtungsgebiet nur ſchwer umgehen könnte. Wenn die Sicht bei Mondlicht klar iſt, macht die Landung keine Schwierig⸗ keiten. Für den Fall, daß der Himmel bewölkt iſt, ſind Scheinwerfer und Sonnenbrenner bereitgeſtellt worden. In⸗ zwiſchen hat die Halle reichen Guirlanden⸗ und Flaggen⸗ ſchmuck erhalten und die letzten Vorbereitungsarbeiten für den Empfang ſind im Gange. Wenn das Schiff rechtzeitig ein⸗ trifft, wird heute abend noch ein Empfangseſſen für die Be⸗ fatzung und die Paſſagiere ſtattfinden, bei dem ſie offiziell be⸗ grüßt werden. ſchen Gebäude flaggen, ſobald„Graf Zeppelin“ Boden erreicht hat. Dieſer Entſchluß iſt nur zu begrüßen und wir richten den Appell an die Einwohnerſchaft, auch die Privathäuſer aus dieſem feſtlichen Anlaß zu beflaggen. Das Wetter über dem Ozean Das Seeflugreferat der Deutſchen Seewarte in Hamburg gab heute mittag über die Wetterlage auf dem letzten Strecken⸗ teil der Fahrt des„Graf Zeppelin“ folgende Ueberſtcht: Der letzte Streckenabſchnitt der Zeppelinfahrt ſteht voll⸗ ſtändig unter dem Einfluß des Tiefdruckgehietes über den britiſchen Inſeln, deſſen Kern heute vormittag mit dem Baro⸗ meterſtand 745 über der iriſchen Inſel liegt. Ueber Schottland deutſchen und Irland bis weit in die Bucht von Biscaya hinein herrſcht. eine geſchloſſene Nord⸗Weſt⸗Nord⸗Strömung. Dieſe weiſt eine Geſchwindigkeit von 50 bis 70 Kilometer⸗Stunden auf und bringt vielfach ſtarke Hagel⸗ und Regenſchauer bei einer ſehr böigen Luftbewegung über dem Kanal. Zwi⸗ ſchen England und Nordweſtfrankreich wird eine ſüdweſtliche bis ſüdliche Strömung beobachtet von einer Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 50 Stundenkilometer. Ueber Mittelfrank⸗ reich flauen die Winde ſchnell weiter ab, aber dafür tritt dort vielſach eine tiefgeſchloſſene Wolkendecke auf, die durch Regen die Sicht beſchränkt. Dieſes vielfach regneriſche Wetter wird auf der ganzen Fahrt angetroffen werden. a f Angebot Hagenbecks an Clarente Terheim Wie aus Hamburg die Firma Karl Hagenbeck mitteilt, hat ſie an den blinden Paſſagier an Bord des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ ein Telegramm gerichtet, in dem ſie ihn unter Berufung auf ſeinen bewieſenen Mut eine Anſtellung in ihrem Betriebe, gegebenenfalls als Raubtierdompteur, an⸗ bietet. * Auch„Los Angeles“ unterwegs Das Schweſterſchiff des„Graf Zeppelin“,„Los Angeles“, befindet ſich gegenwärtig ebenfalls auf Fahrt, und zwar ver⸗ ließ das Schiff unter dem Kommando Roſendahls Dienstag abend den Hangar und ſtattete Newyork einen Nachtbeſuch ab, um dann ſeinen Uebungsflug zur atlantiſchen Küſte fort⸗ zuſetzen. Beſchädigung eines amerikaniſchen Luftſchiffes in Lakehurſt Wie aus Lakehurſt gekabelt wird, erlitt eines der beiden kleineren lenkbaren Luftſchiffe kurz vor der Landung eine Be⸗ ſchädigung der Hüllen durch die Wetterfahne an der Flughalle in Lakehurſt und verlor 25 000 Kubikfuß Heliumgas. * Nobile kaltgeſtellt? — Stockholm, 31. Okt. Nach einem Telegramm aus Rom an„Stockholms Tidningen“ iſt General Nobile aus dem aktiven Dienſt entlaſſen worden und lebt völlig zu⸗ rückgezogen. Er darf Rom nicht ohne beſondere Erlaubnis verlaſſen, darf keine Journaliſten empfangen und keine Artikel ſchreiben. Auch iſt es ihm nicht geſtattet, ſich an öffent⸗ lichen Stellen zu zeigen. Wer wird Marx Nachfolger? Berlin, 31. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den Blättermeldungen über die Nachfolge von Dr. Mar x wird uns aus gutunterrichteten Zentrumskreiſen mitgeteilt, daß es ſich hierbei einſtweilen lediglich um Kombinationen handelt. Man hält es in dieſen Kreiſen für durchaus un⸗ wahrſcheinlich, daß Stegerwald die Nachfolge Marx an⸗ ſtrebt, ſchon um deswillen, weil er dann ben Vorſitz in ſeinen chriſtlichen Gewerkſchaften niederlegen müßte und ſein we⸗ ſentlichſtes Einflußgebiet und die hauptſächlichſte Stütze ſeiner Macht verlöre. Viel wahrſcheinlicher ſei, daß Joos mit der Leitung der Zentrumspartei betraut würde. Er ſtünde aller⸗ dings links, aber er ſei eine beſcheidene Natur, die zwar allerlei Gegner beſäße, aber keine Feinde. Seine Wahl, ſo ſagt man uns, würde von den linksgerichteten Teilen als ein Erfolg gebucht werden, ohne doch den nach rechts tendierenden Schichten wirklich wehe zu tun. 5 Neben Joos und Stegerwald kämen nach wie vor Brauns und Theo Eſſer als Anwärter für die Leitung der Zentrumspartei in Betracht. Ihre Chancen ſeien jedoch gering. Entſchieden ſei, wir wiederholen, noch nichts. Alles ruhe noch in der Zukunft unklem Schoße. Hußmann und Heioger Ein Epilog zu Eſſen und Riehl Die kommuniſtiſche Preſſe hat ſich den billigen Scherz ge⸗ leiſtet, die Fälle Hußmann und Heidger zu einer„Firma“ mit der Abkürzung„H& H“ zu verbinden. Sie verhängt von ſich aus den Konkurs über die Polizei, an deren Unfähigkeit die Firma pleite gegangen ſei. Daß die Vergleichsziehung falſch iſt, braucht nicht erſt bewieſen zu werden. Da es im übrigen den Kommuniſten nur darauf ankommt, blütenweiße Unſchuldige und kohlenſchwarze Schuldige gegenüberzuſtellen, wobei ſelbſtverſtändlich die Verbrecher Heidger Edelmenſchen ſind, die lediglich ein Opfer der korrupten bürgerlichen Ge⸗ ſellſchaftsordnung darſtellen, wird man dieſer Beweisführung füglich mißtrauen. Aber in einem Punkte gehören die Fälle Hußmann und Heidger doch zuſammen. Der Verlauf des Eſſener Prozeſſes und die Straßenſchlacht bei Riehl haben leider nur zu deutlich erwieſen, daß die Polizei in ihren Unterorganiſationen, Kriminalpolizei und Schutzpolizet, nicht mit den Erforderniſſen der Zeit mit⸗ gegangen iſt. Offenſichtlich liegen die Mängel in der In⸗ ſtruktion und in der Organiſation, wobei ſich noch die Merk⸗ würdigkeit ergibt, daß die Polizei als Hilfsorgan der Ermitt⸗ lung zu weitgehende, als ausübendes Organ der öffent⸗ lichen Sicherheit zu geringe Befugniſſe hat. Aus die⸗ ſem Grunde iſt das Zuſammentreffen der beiden H⸗Fälle, die ſich an ſich nicht auf den gleichen Nenner bringen laſſen, be⸗ achtenswert genug, um einige Anmerkungen darüher zu machen. Der Eſſener Prozeß war, wenn man ohne Voreingenom⸗ menheit die Dinge noch einmal am Auge vorüberziehen läßt, an fich nicht zu vermeiden. Aber er brauchte nicht den Um⸗ fang anzunehmen, wie es leider geſchehen iſt. Alle Prozeß⸗ beteiligten haben, je nach ihrem Standpunkt, den Steglitzer Krantzprozeß zur Warnung oder zur Unterſtützung ihrer Anſicht herangezogen. Nun hat der Eſſener Prozeß erfreu⸗ licherweiſe nicht den Charakter der Senſation angenommen, wie er dem Steglitzer Prozeß anhaftete. Aus beiden bleibt jedoch im beſonderen für die Anklagebehörde ein uner⸗ freuliches Minus zurück. Aber während in Steglitz der Staatsanwalt wenigſtens den Mut fand, die unhaltbar gewordene Poſition im geeigneten Augenblick aufzugeben, hat der Eſſener Staatsanwalt gewiſſermaßen einen Kompromiß mit ſich ſelbſt abgeſchloſſen, in dem er die Anklage zwar auf Mord fallen ließ, aber auf Totſchlag plädierte. Man darf darin wohl den gerade bei der ſtaatlichen Anklagebehörde nicht zu billigenden Ehrgeiz erblicken, aus Preſtigegründen eine ſchon unhaltbar gewordene Sache unter allen Umſtänden halten zu müſſen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß dabei die Logik vergewaltigt wird. Denn war Hußmann der Täter, dann war ſeine Tat Mord, war er es aber, nachdem der Indizienbeweis ſo ziemlich mißglückt war, nicht, dann war das Plädoyer auf Totſchlag unlogiſch. Die Staatsanwaltſchaft hat ſcheints kein Glück mit ihren Senſationsprozeſſen, Im Steglitzer Prozeß kam ſchließlich nichts weiter heraus, als eine Verurteilung wegen unbefugten Waffentragens. Der Eſſener Prozeß endete gar mit völligem Freiſpruch, wobei das unbehagliche Gefühl nicht unterdrückt werden kann, daß die ſcheußliche Tat an Daube ungeſühnt geblieben iſt. Von beſonderem Intereſſe waren in Eſſen wie ſeinerzeit in Steglitz die pſychologiſchen Begleiterſcheinun⸗ gen. Hier wie dort handelte es ſich um Jugendliche, nur daß uns diesmal in Eſſen die Zweitauflage einer Hilde Scheller gottlob erſpart blieb. Diesmal waren es ausſchließlich junge Leute der höheren Schulklaſſen in Gladbeck, bei denen das weibliche Element noch nicht die Rolle ſpielte, wie in der Großſtadt Berlin. Aber wenn auch der Eſſener Prozeß von neuem einen Blick in die grübelnde, ſuchende, ſich manchmal verſteigende und irrende Jugend ergab, war doch das Geſamt⸗ ergebnis gefünder und nicht ſo angefault wie in Berlin. Das hätten die Pſychologen berückſichtigen ſollen, die im umfang⸗ reichen Maß zu Wort gekommen ſind. Wir bilden uns im all⸗ gemeinen ſehr viel auf die Fortſchritte unſerer pfychologiſchen Erkenntniſſe ein, aber man kann auch darin des Guten zuvſel tun. Es gab eigentlich nichts widerwärtigeres, als das Hin⸗ eingeheimniſſen von Trieberſcheinungen in harmloſe Katz⸗ balgereien und Wortgeplänkel. Man könnte faſt erſchrecken, welcher Auslegung Worte und Handlungen fähig ſind, die einmal im jugendlichen Ueberſchwang und in bekannter Rauf⸗ luſt vorkommen. Im Grunde war nichts ungeſundes dabef, und wo wirklich der Schein von krankhaften Trieben auf⸗ tauchte, hat ſich ergeben, daß es ſich mehr um Phantaſtereien, denn um greifbare Tatſachen gehandelt hat. Die große Ge⸗ fahr lag aber darin, daß hier Studenten und Primaner über ein Menſchenſchickſal entſcheiden konnten, ohne ſich der Tragweite ihrer Ausſagen bewußt zu ſein. Denn das hat der Prozeß einwandfrei erwieſen: die Beamten der Kriminal- polizei haben die Anſchauungen und damit die Ausſprüche der jungen Leute ſuggeſtiv dahin beeinflußt, daß Hußmann der Mörder ſei. Nun wollten mit einem Schlage alle ehemaligen Mitſchüler verbrecheriſche Neigungen an ihrem Klaſſen⸗ kameraden bemerkt haben, von denen ſie vorher keine Ahnung hatten. Ein Beiſpiel für viele: Da ſteht in einem Protokoll, 2. Seite. Nr. 508 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 31. Oktober 1928 bei Hußmann ſei nach jeder Balgerei eine deutlich wahrnehm⸗ bare Entſpannung eingetreten. Woher haben Sie das Wort? fragt der Vorſitzende:„Das hat der Kriminalkommiſ⸗ ſar ins Protokoll geſchrieben!“ Der Zeuge ſelbſt weiß wohl heute noch nicht, was das Wort Entſpannung in dieſem Zuſammenhang bedeutet. Wahrſcheinlich meint er, Hußmann ſei nach der Balgeret müde geworden. Mehrere Zeugen beſagten: auf der Polizei hat man uns die Sache ſo bargeſtellt, als wenn Hußmann ſchon überführt wäre. Und da haben ſie ſich natürlich an derlei Dinge erinnert, an die ſte ſich ſonſt nicht erinnert hätten, die ihnen ſonſt nicht aufge⸗ fallen wäre.„Es war Wichtigtuerei,“ ſagt ein Zeuge, der früher belaſtete und nun nichts mehr zu ſagen hatte. Recht Hatte der Vorſitzende, wenn er den Jüngling, der ausgerechnet Jura ſtudiert, dafür gehörig rüffelte. Aber es war dennoch ein tapferes Wort. Wer würde nicht gern dazu beitragen, einen verſteckten Mörder zu überführen? Und ein Mörder war er doch. So ſagten wenigſtens die Herren Kriminal⸗ kommiſſare— und die mußten es ja wiſſen! Wer die Rolle der Kriminalpolizei in der Vorunterſuchung kennt, weiß, wieviel Verantwortung auf ihr laſtet, weiß auch, Haß ihre Mitarbeit gar nicht zu entbehren iſt. Aber auch dieſe Kriminalbeamten ſind nur Menſchen und allem menſchlichen Irrtum unterworfen. Umſomehr bedürfen die Ergebniſſe ihrer Unterſuchungen der Nachprüfung durch die übergeord⸗ meten Unterſuchungsorgane. Leider hat ſich aber ergeben, daß alle an der Unterſuchung Beteiligten ſubjektiv von der Schuld Hußmanns überzeugt waren und, anſtatt andern Ver⸗ dachtsmomenten und Spuren nachzugehen, die wiederholt auf⸗ tauchten und die unmittelbar nach der Tat noch hätten feſt⸗ geſtellt werden können, alle Kräfte nur darauf konzentrierten, Hußmanns Schuld nachzuweiſen. Die Folgen dieſes Verhal⸗ tens werden ſich in dem Seelenleben der jugendlichen Zeugen, por allem bei Hußmann, der gegen eine Welt von Widerſachern kämpfen mußte, zweifellos bemerkbar machen. Hoffentlich zieht auch die Juſtizbehörde die nötigen Folgerungen aus dieſem Fiasko, damit in Zukunft Vorſicht und Einſicht die Richtſchnur bilden, und nicht die Sucht, der vorgefaßten Meinung zum Recht zu verhelfen. ſteht das der Kölner Schutzpollzei zur Seite. Der De⸗ zernent des Kölner Polizeipräſidiums hat dies in einer Be⸗ ſprechung mit der Preſſe auch offen und ehrlich zugegeben, wo⸗ bei er allerdings zur Entſchuldigung die beſtehenden Beſtim⸗ mungen über den Gebrauch der Feuerwaffen und die viel zu geringe Zahl der zur Verfügung ſtehenden Kräfte heranzog. Der Kölner Polizeipräſident wird am beſten wiſſen, wie der⸗ artige, in Deutſchland unerhörte Wildweſtereien, bei denen außer den beiden Verbrechern zwei Beamte und zwei Ziviliſten ihr Leben laſſen mußten, in Zukunft unmöglich gemacht wer⸗ den. Es ſind dies alles Fragen der inneren und äußeren Or⸗ ganiſatton, die am beſten der Fachmann löſen kann. Damit kommen wir aber auf den Kern ſelbſt. In einer außerordent⸗ lich intereſſanten Zuſchrift an die„Kölniſche Zeitung“ wird der Finger in die offene Wunde gelegt. Es heißt darin u..: „Es muß offen heraus geſagt werden: Es liegt an der Leitung der Pollzei. Wenn irgendwo, dann iſt bei der Polizel der Ruf nach dem Fachmann gerechtfertigt. Schon vox dem Kriege war es leider zur Gewohnheit geworden, die Poſten der Poltzeipräſtidenten entweder mit ehemaligen Offi⸗ zieren zu beſetzen oder mit einſeltig gebildeten Verwaltungs⸗ beamten, die in den empfindlichen und und verwickelten Apparat einer modernen Polizelbehörde als Lalen hineingeſtellt wurden und ſich nun gezwungen ſahen, im Schnellverfahren einige Kenntniſſe der ihnen anvertrauten Materie zu, erwerben. Da aber diefe Keuntniſſe, wie nichl anders zu erwarben, oberfläch⸗ licher Art bleiben mußten, wurde das Amt des Polkzeipräſidenten immer mehr zum bloßen Repräſentatlonspoſten, und nach der Revolution ging die Entwicklung in derſelben Richtung weiter, nur daß man jetzt auf die Vertreter der polikiſchen Parteien zurückgriff, die ihrerſeits wieder uhne Bedenken die Gelegenheft wahrnaßmen, verdlenten Funk⸗ tioncren eine entſprechende Pofition zu ſchaffen. Hier liegt ein Syſtemfſehler grundſätzlicher Art, den es unver⸗ züglich abzuſtellen gilt. Denn die Geſamtverantwortung— und das wiegt ſehr ſchwer— laſtet mit allen Auswirkungen nach wie vor auf den politiſch⸗repräſentativen Polizeiſpitzen. Sie können diefe Verantwortung aber unter den veränderten Um⸗ ſtänden nicht mehr tragen. Die Gefahren, die von der pol i⸗ tiſchen Sete drohen, ſind noch weit größer, als wir es letzt bel der Stichprobe an der Peripherie Kölns erlebt haben. Wir brauchen eine Polizei, die, natſtrlich innerhalb des durch den Berſailler Vertrag gezogenen Rahmens, bis zum letzten Ddurchorganlſtert iſt und unter fachkundiger Führung ſteht. Die Pollzef hat eine Summe der verſchſedenartigſten Aufgaben zu erfüllen, und ſie kann ihnen nur dann gerecht werden, wenn ſte geiſtig und körperlich beweglich gehalten, her⸗ narragend geleiket und— was beſonders wichtig iſt— wir t⸗ chafthich auf eine angemeſſene Stufe gehoben wird. Alſo: Fachleute an die Front, das iſt die erſte und ernſteſte Lehre, die aus der Riehler Straßenſchlacht geg ogen werden muß. aufbauen; nur zu den bernfenen Führern haben auch die unter⸗ gebenen Kameraden das ußtige Zutrauen. Es ſoltte ſogar zum Grundſagx gemacht werden, die verantwortlichen Leiter der Pollzel nur aus dem gefunden Nachwuchs, der ſicher vorßanden iſt, zu ergänzen, wohef man wechſelweiſe den Kriminaliſten und den Schußbeamten zu berückſichtigen hätte, um Einſeitigkeit zu vermekden“. Es hieße die überzeugende Durchſchlagskraft dieſer Aus⸗ führungen abſchwächen, wollte man ſie noch näher kommentie⸗ ren. Bis jetzt hat trotz aller Diskreditierungsverſuche der Lin⸗ ken bie Polizei im deutſchen Volke Auſehen und Vertrauen ge⸗ Anoſſen, wie kaum eine ſtaatliche Inſtitution. Die Fälle von Eſſen und Riehl mögen zur Lehre und zur Warnung dienen: Wir haben ſchon ſoptel Vertrauenskriſen, daß wir uns eine Bertrauenskriſe der Polizei nicht au noch Jeiſten dürfen. i 0 8 5 Gegen die Todesſtrafe Berlin, 31. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Sitzung des Strafrechtsausſchuſſes des Reichs⸗ tages würde in einer vorläufigen Abſtimmung die Todes⸗ ſtrafe abgelehnt. Für die Abſchaffung der Todesſtrafe ſtimmten die Sozialdemokraten, die Kommuniſten, Frau Lü⸗ ders(Dem) und Dr. Kah!(D. Volksp.). Die Gegner der Abſchaffung der Tobesſtrafe enthielten ſich aus geſchäfts⸗ ordnungsmäßigen Gründen der Abſtimmung. Vor der Abſtimmung hatte der Vorſttzende des Aus⸗ ſchuſſes, Dr. Kahl, erklärt, daß er nur unter der Voraus⸗ ſetzung für die Abſchaffung der Todesſtrafe ſtimme, daß ſein Antrag zur Sicherungsverwahrung angenommen werde. FF 5 * „TTT Juſammenſtöße in Aegypten Karo, 31. Okt. Bei einem Beſuch des ehemaligen Mi⸗ en Muſtapha Paſcha in Manſura kam es zu Zu⸗ nmenſtäßen zwiſchen Polizei nzufriedenen Eleme ie Polizel wurde mi die Menge un anten wurden verletz Dem Verſagen der Kriminalpolizei in Gladbeck⸗Gſſen⸗ Nur der berufene Führer kann organfſſeren und hiedsſpruch Berlin, 31. Oktbr.(Eigener Drahtbericht.] Nach⸗ dem bekanntlich die unter dem perſönlichen Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters gepflogenen Nachverhaudlungen in den Morgenſtunden des heutigen Tages ergebnislos abge⸗ brochen werden mußten, hat der Reichsarbeitsmini⸗ ſter heute vormittag den Schiedsſpruch für verbindlich erklärt. Die Parteien ſind telegraphiſch benachrichtigt. Wie wir erfahren, wird der ſchriftlichen Aus⸗ fertigung eine Begründung beigefügt ſein. Mit dieſer Verbindlichkeitserklärung hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter die Ausſperrung von zunächſt 150 000 Arbei⸗ tern verhütet und er hat ſich dabei wohl vornehmlich von dem Gedanken leiten laſſen, die kataſtrophalen Auswir⸗ kungen zu verhindern, die ein erbitterter Kampf der beiden Parteien auf die Geſamtwirtſchaft notwendigerweiſe im Gefolge haben müßte. Angeſichts der Verantwortung, die der Reichsarbeitsminiſter der deutſchen Wirtſchaft gegenüber mit dieſer Verbindlichkeitserklärung auf ſich genommen hat, mag ihm im Hinblick auf den beſonders ſchweren Fall, der Entſchluß nicht leicht geworden ſein. Die Fühlungnahme mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichskanzler deumtet wenigſtens darauf hin. Aber man muß, ſo ſehr man über die Verhinderung im Allgemeinintereſſe befriedigt 3 Beginn der Parlamentsarbeiten Berlin, 31. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag iſt fetzt endgültig auf Dienstag, den 13. Novem⸗ ber, nachmittags 3 Uhr, einberufen worden. Auf der Tages⸗ ordnung ſtehen die erſte Beratung des Uebereinkommens über die Sklaverei, des Vergleichs⸗ und Schiedsvertrages mit den Vereinigten Staaten von Amerika, des Geſetzentwurfes über den Beitritt von Staaten zu dem Haager familienrecht⸗ lichen Abkommen, das deutſch⸗polniſche Abkommen über den Rechtsverkehr ſowte die Anleihedenkſchrift und die Reichs⸗ haushaltsrechnung 1927. Der Aelteſtenrat des Reichstages tritt am 13. Nov., mittags 1 Uhr, zuſammen. Am Mittwoch, den 7. November, hält der Wohnungsausſchuß des Reichstages eine Sitzung ab, um einen Bericht der Reichsregierung über den Stand des Wohnungsbaues entgegen zu nehmen und zum Bau⸗ programm für 1929 Stellung zu nehmen. Am Donnerstag, den 8. November, beginnt der Sozial⸗ politiſche Ausſchuß des Reichstages die Vorberatung des Entwurfes eines dritten Geſetzes über die Aenderung der Unfallverſicherung. Die überſchwemmle Golthardbahn Die Wiederherſtellungsarbeiten an der Gotthardbahn bei Caſtione ſind ſoweit fortgeſchritten, daß der Bahnverkehr auf einem Gleis wieder aufgenommen werden konnte, doch blieb das Waſſer immer noch über der Eiſenbahnbrücke, die über den Bergbach führt, der die Ueberſchwemmung ver⸗ Urſachte. Dagegen hat ſich die Situation am„wandernden Berg“, dem Monte Arbinso, bei Bellinzona infolge der letzten Regenfälle verſchlimmert, ſo daß man hier neue Abſtürze und * W le 2 8 7 imEiſenkonflikt verbindlich ebenfalls eine Bedrohung der Eiſenbahnlinie befürchtet. Mehrere Truppeneinheiten werden daher einberufen, um für etwaige Hilfeleiſtungen bereit zu ſein. Differenzen zwiſch ſein wird, darauf hinweiſen daß damit der Kampf um dem Schiedsſpruch und vor allem das Schiedsverfahren ſicherlich noch nicht beendet ſein wird. n Zunächſt tritt an die Stelle der tariflichen Abmachungen. der von den Arbeitgebern für untragbar erklärte Schieds⸗ ſpruch, der die Ausſperrungsmaßnahmen rückgängig macht. Da die nordweſtliche Gruppe der Eiſeninduſtrie aber noch heute mittag um 12 Uhr 30 dem ihr angeſchloſſenen Firmen die Anweiſung erteilte, den Dingen ihren Lauf zu laſſen, ſo wird das nicht unerhebliche Schwierigkeiten zeitigen. Namentlich da, wo ſchon die letzte Schicht die Hochöfen abdämpfen mußte. Da die Arbeitgeber die Rechtsgültigkeit des Schiedsſpruches ohne⸗ hin lebhaft beſtreiten, ſo bleibt die Frage offen, ob die Verbindlichkeitserklärung nach Anſicht der Unter⸗ nehmer noch rechtzeitig eingetroffen iſt. Man glaubt im Ruhrgebiet, daß die Erklärung erſt eintraf, nachdem ſchon eine neue Situation geſchaffen und damit der Schiedsſpruch bereits hinfällig geworden ſei. Eine Verbindlichkeitserklärung eines bereits hinfälligen Schiedsſpruches ſei aber gegenſtands⸗ los. Man ſieht alſo, daß ſelbſt die Verbindlichkeitserklärung nicht ſo klar liegt und allem Anſcheine nach werden weitere und nicht minder bedeutungsvolle Verhandlungen dem Streitfall in der Eiſeninduſtrie folgen. FEC ³ðVvd b Letzte Meldungen Eine Wachsfabrik niedergebrannt— Zwei Arbeiter getötet — Völpke(Kreis Neuhaldensleben), 31. Oßt. In der zu den Riebeckſchen Montanwerken gehörigen Wachsfabrik iu Völpke brach heute früh in einem Fabrikgebäude Feuer aus. Das Gebäude brannte trotz der Bemühungen der Wehren von Helmſtedt, Schöningen und Eilleben vollſtändig nieder. Zwei Arbeiter kamen ums Leben. Die Leiche des einen konnte bereits geborgen werden. i Beſchlagnahmter italieniſcher Fiſchdampfer — Paris, 31. Okt. Das franz. Küſtenwachſchiff„Trou⸗ pier“ hat geſtern nacht nach längerer Jagd einen italieniſchen Fiſchdampfer, der in franzöſiſchem Hoheitsgewäſſer fiſchte, be⸗ ſchlagnahmt. Feindſeliger Empfang der Simon⸗Kommiſſion in Lahore — London, 31. Okt. Die engliſche Parlamentariſche Ver⸗ faſſungskommiſſion für Indien(Simon⸗Kommiſſion) wurde bei ihrer Ankunft in Lahore ſehr unfreundlich empfangen. Tauſende von Menſchen hatten ſich hinter dem Drahtverhau, der den Bahnhof abſperrte, mit Trauer⸗ fahnen verſammelt und riefen bei dem Eintreffen des Zuges der Kommiſſion zu, ſie möge nach Hauſe zurückkehren. Auf der Fahrt durch die Stadt mußte Polizei die Wagen der Kom⸗ miſſion bewachen. Es kam zu Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizei und Demonſtranten, wobei die Poliziſten von ihren Knüppeln Gebrauch machen mußten und mehrere Rädels⸗ führer verletzten. Sühne für den Mord in Obregon — Mexiko, 31. Okt. Der Generalſtaatsanwalt hat an⸗ gekündigt, daß der Prozeß gegen den Mörder des Präſtdenten Obregon ſowie gegen die der Anſtiftung angeklagte Schweſter am Donnerstag beginnen wird. Die Verhandlung wird öffent⸗ lich ſein. en Brand und Pointare In der Reporationsfrage Die Pariſer Morgenblätter vermögen über den Inhalt der geſtrigen Unterredung zwiſchen Briand und dem deutſchen Bolſchafter von Hoeſch keine zuverläſſigen Angaben zu machen. Es iſt nicht einmal mit Beſtimmtheit bekannt geworden, ob der deutſche Botſchafter ein Memoran⸗ dum überreicht hat. Die Zeitungen nehmen als naheliegend an, daß es ſich zunächſt um eine bloße Fühlungnahme ge⸗ handelt habe und daß die deutſche Regierung die Anſicht der Allbterten über die Zuſammenſetzung der Kommiſſion zur Feſtſetzung der Reparationen eingeholt habe. Das„Journal“ bezeichnet die deutſche Auffaſſung, daß die Alliierten ſelbſt an einer Neuregelung der Repara⸗ tionen in erſter Linie intereſſiert ſeien, als unzutreffend. Weder Frankreich, Belgien noch England hätten Ver⸗ anlaſſung, ſich über die gegenwärtige befriedigende Sachlage zu beklagen. Vielmehr ſei Deutſchland der am ſtärkſten intereſſierte Verhandlungspartner, da es die Rheinland⸗ räumung zu erreichen wünſche. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhange auch, daß zahlreiche Morgenblätter von Meinungsverſchiedenheit en zwiſchen Briand und Poincaré in der Reparationsfrage wiſſen wollen, die im geſtrigen Miniſterrat zutage getreten ſeien. Die beiden Miniſter ſeien ſich über das den Sachverſtändigen zu erteilende Mandat uneinig. Vorausſichtlich wird das Problem im heutigen Kabinetts⸗ rat oder morgigen Mintiſterrat erneut zur Sprache kommen, nachdem Miniſterpräſtdent Poincaré mit dem deutſchen Botſchafter zuſammengelommen iſt. Zurückhaltung in Berlin i Berlin, 31. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Aufnahme der geſtern von den deutſchen Vertretern in Paris und London ausgeführten Schritte in der Reparations⸗ frage wird ſich der Eindruck erſt gewinnen laſſen, wenn die Antworten der franzöſiſchen und engliſchen Regierung einge⸗ gangen ſind. Damit wird in den nächſten Tagen, vielleicht noch im Laufe dieſer Woche gerechnet. Vorher aber werden, wie beabſichtigt, heute noch die übrigen außer Deutſchland an Re ionsproblem intereſſierten Mächte in ähnlicher Abſichten der deutſchen Re in Kennt⸗ 62 Jahre Tributzahlung? 8 London, 31. Okt.(Von unſerem Londoner Verkreter.) Die„Daily News“ wollen von unterrichteter Seite er⸗ fahren haben, daß die engliſchen Reparationsſachverſtändi⸗ gen für die künftigen Jahres zahlungen Deutſch⸗ lands die vielgenannte Summe von 2 Milliarden Mark als zu hoch anſehen und 1,6 bis 1,8 Milliarden fur das Maximum halten, was Deutſchland auf die Dauer bezahlen könne. Dieſe Annuität müßte allerdings auf 62 Jahre hinaus feſtgeſetzt werden, um die Schulden der Alliierten an Amerika zu decken. Von dieſem Prinzip würde England in keinem Falle abgehen. Eines der wichtigſten Probleme für die Gläubigerſtaaten ſei jedoch die Aufrechterhaltung des deutſchen Kredits im Auslande. Dies würde für die Feſtſetzung der Endſumme entſcheidender ſein als rein rechneriſche Betrachtungen. Eine Reparations⸗ ſumme, die Deutſchlands Kreditfähigkeit unangetaſtet laſſe, ſei unter Umſtänden beſſer als die volle Summe, die nich! ohne Gefährdung des deutſchen Auslandskredits geleiſtet werden könne. An dem Zeitraum von 62 Jahren halten nicht nur die „Daily News“ feſt. Auch der diplomattiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ beſchäftigt ſich weiterhin mit der deutſchen Forderung, daß die Reparatſonszahlungen im Verlaufe von 30 Jahren beendet ſein müßten. Deutſchland beziehe ſich dabei, ſo ſchreibt der Korreſpondent, auf den Artikel 233 des Verſailler Vertrages, in dem tatfächlich mit einer Periode von 30 Jahren gerechnet ſei. Aber man über⸗ ſehe dabei, daß in dem Artikel ebenſo wie in dem folgenden die Ausdehnung dieſes Zeitraumes in Betracht gezogen werde. Schließlich werde auch bei den Verhandlungen ſelbſt dieſe rein vertragsmäßige Ueberlegung vermutlich eine geringere Rolle ſpielen, da Deutſchland ein Intereſſe daran habe, im Austauſch für gewiſſe anders Kon⸗ zeſſionen der Ausdehnung auf 62 Jahre zuzuſtimmen.(2) Tatſächlich habe Deutſchland ſchon im Zuſammenhang mit dem Dawesplan in einem Falle die Ausdehnung der Zaß⸗ ungsperiode über 30 Jahre hinaus anerkannt, nämlich iu Bezug auf die Eiſenbahnbons und Induſtrieoblſgationen. 1 * 4 * klärung der Eltern darüber, daß eine abgeſchloſſene niſcher Art treten, deren Eigenart an einer Reihe von Licht⸗ 5 Mittwoch, den 31. Oktober 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 508 Am Donnerstag, 1. November(Allerheiligen) erſcheint nur eine Ausgabe um 12 Ahr Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe ſpäteſtens 10 Ahr vormittags aufgeben zu wollen. 1 — r Stkäoͤtiſche Nachrichten Verufskundliche Vorträge für Knaben Den gut beſuchten Eröffnungsabend leitete Regierungs⸗ rat Dr. Lehmann mit allgemeinen Ausführungen über die Berufsberatung ein. Er betonte, daß ein Lebensberuf nicht nur eine materielle Exiſtenz, ſondern auch einen Lebens⸗ inhalt gewähren ſoll. Menſch und Wirtſchaft brauchen heute in Deutſchland die vorbeugende Tätigkeit der Berufsberatung mehr als je. Bei dem heutigen Berechtigungsweſen braucht vor allem der intelligente Arbeiterſohn eine neutrale Stelle, die ihm Aufſtiegs möglichkeiten bei Nur⸗Volksſchulbeſuch auf⸗ weiſt. Dieſes Bedürfnis ſoll bei den Vorträgen beſonders be rückſichtigt werden. Auch der pſychologiſche Berater beim hieſigen Stadtſchul⸗ amt, Hauptlehrer Lämmermann, ging in ſeinen Aus⸗ führungen über „Die Schule im Dienſte der Berufsberatung“ von den Aus wüchſen des heutigen Berechtigungsweſens aus, wodurch Berufe, die früher ſtrebſamen Volksſchülern zu⸗ gänglich waren, ihnen heute verſchloſſen bleiben. Eine Auf⸗ Volksſchulbildung mehr wert ſei, als eine vorzeitig abge⸗ brochene höhere Schulbildung ſchon im 4. Volksſchulfahr, vor dem Eintritt in die höhere Lehranſtalt, ſei oͤringend nötig. 31 bis 35 v. H. aller höheren Schüler verlaſſen dieſe Anſtalt mit einem abgebrochenen Bildungsgang, der einen geringeren Nutzwert als die Volksſchulbildung beſitzt, wo⸗ durch in Deutſchland Jahr für Jahr rund 100 Millionen Mark zum Fenſter hinausgeworfen werden. Der Hauptteil dleſer nutzloſen Ausgabe fällt der Allgemeinheit zur Laſt. Die Volksſchule hat Berufserziehung zu leiſten durch Er⸗ weckung der Berufsgeſinnung und durch berufskundliche Belehrung. 8 Der Leiter der Städt. Schularztſtelle, Medizinalrat Dr. Stephani, betonte in ſeinem Vortrage: 5„Der Arzt im Dienſte der Berufsberatung“ den Wert, den heute die Geſundheit der Arbeitenden für den Einzelnen wie für unſere Wirtſchaft beſitzt. Schon das begründet die Mitwirkung des Arztes bei der Berufsbera⸗ tung. Dieſe könnte am beſten durch den Hausarzt erfolgen. Leider iſt er kaum mehr anzutreffen. An ſeine Stelle iſt der Kaſſen⸗, der Fabrikarzt getreten, der aus verſchiedenen Gründen weniger für dieſe ärztliche Berufswahlhälfe geeignet erſcheint. Der Schularzt hat hierfür die beſte Vorbildung wind beobachtet auch das Kind am längſten. Dieſe ärztliche Berufsberatung iſt als eine für⸗ oder vor ſorgliche Maß⸗ nahme zu betrachten. Sie ſtützt ſich auf die Gewerbe⸗ hygiene, auf gewiſſe biologiſche Grundlagen und auf die vor⸗ handenen geſetzlichen Beſtimmungen und Verordnungen, ſo⸗ wie auf die Krankheitsſtatiſtiken. Obwohl etwa ein Drittel aller der Kinder, die dürch die ärztliche Berufsberatung gehen, beanſtandet werden, iſt eine günſtige körperliche Entwicklung durch die Berufsarbeit bei manchen nicht unmöglich. Privatdozent Dr. E. Jyſinſki, der über „Die Bedeutung der pfychotechniſchen Eignungsprüfungen für die Berufsberatung“ ſprach, betrachtet die Berufseignung als das einzig Beſtändige an den drei Grundpfeilern der Berufswahl: der Berufsneigung, der Berufseignung und der Beachtung der Marktlage. Um Geld, Zeit und Kraft zu ſparen, muß an die Stelle der früheren praktiſchen Berufsausleſe durch eine mehr oder weniger lange Erprobung eine Vorausleſe pfychotech⸗ bildern und durch eine kleine Ausſtellung von Prüfungs⸗ apparaten und Schülerarbeiten gezeigt wurde. Im recht vorgeſchrittener Stunde ergriff noch Hand⸗ werkskammerſyndikus Schoenel das Wort zu kurzen Belehrungen über„Fehrlingshaltung und aus⸗ bildung“. Er wies auf die vlelen Schädigungen hin, die den Anfängern durch nicht zur Lehrlingsausbildung berech⸗ tigte Handwerker entſtehen. Wer eine Lehrſtelle ohne Mit⸗ wirkung des Arbeitsamtes erhalte, tue deshalb gut, ſich bet der hieſigen Handwerkskammer unentgeltlich Auskunft über die Berechtigung„ſeines“ Betriebes zur Lehrlingshaltung zu holen, um ſich vor Enttäuſchungen zu bewahren. Dr. 2 * * Erſte evang. theologiſche Prüfung. Nachſtehende 11 Kan⸗ didaten haben die 1. theologiſche Prüfung in dieſem Spätfahr beſtanden: Karl Friedrich Arnold von Hirſchlanden, Walter Graf von Brühl, Karl Hörner von Wertheim, Hermann Jäger von Freiburg i. Br., Berthold Kühlewein von Mann⸗ heim, Dr. Hans Martin von Peter von Friedberg, Chriſtian Reger von Bruchſal, Hans Schumacher von Ettlingen, Gott⸗ hilf Schweikhart von Anandapur(Indien), Hermann Stöhrer von Heideberg, Wolfgang Wibel von Lörrach. * Verbrüht. Ein 14 Jahre alter Taglöhner der geſtern in einem Betriebe in der Langen Rötterſtraße beim Trans⸗ port eines mit kochendem Waſſer gefüllten Keſſels ſtolperte, wurde an beiden Beinen verbrüht. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Veranſtaltungen * Gas und Strom im Heim. Eine Schau, die die weiteſten Bevölkerungskreiſe intereſſieren dürfte, iſt ſoeben in den Vor⸗ führungsräumen der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke in K 7 eröffnet worden. Sie behandelt eingehend die praktiſche Anwendung von Gas und Strom in Küchen und Wohnräumen aller Art. Insbeſondere iſt auf die Darſtellung ausreichender und zweckmäßig angebrachter Beleuchtung, ſpar⸗ ſamer Verwendung von Strom durch Unterteilung der Be⸗ leuchtung uſw. Wert gelegt. Eintritt frei.(Weiteres Anzeige.) Marktbericht Blumen, vor allem Chryſanthemen, und Kränze, in ein⸗ facher und künſtleriſcher Art, gaben dem heutigen Markte das Gepräge. Zeichen wehmutsvollen Gedenkens, Sinnbilder irdiſcher Vergänglichkeit! Sonſt iſt der Markt noch keines⸗ wegs herbſtlich erſtorben. Im Gegenteil! Immer größer ſcheint die Zufuhr zu werden wie die„verlängerte“ Ausdeh⸗ nung in die anſtoßenden Straßen zeigt. Oder ſollte das eine letzte Machtanſtrengung des Herbſtes bedeuten?— Die rot⸗ wangigen Aepfel hatten ſich heute wieder den erſten Platz ge⸗ ſichert. Die ſaftigen Birnen wurden an die zweite Stelle zu⸗ rückgedrängt. Die ſüßen Trauben geben allmählich den Streit um die Rangordnung auf. Eine neue Frucht, die Quitte, war heute, allerdings noch in kleineren Mengen, vertreten. Bananen, Maroni, Wal⸗ und Haſelnüſſe reizten ſo manchen Marktbeſucher zum Kaufe.— Sehr reichlich war der Markt wieder mit Gemüſe beſchickt. Goldgelber Salat und prächtiger Blumenkohl machten ſich hier ſtarke Konkur⸗ renz. Daneben wurden ſchöne Exemplare von Wirſing, Blau⸗ und Weißkrautköpfen feilgeboten. Mit roten, weißen und gelben Rüben, Knoblauch, Spinat, Meerrettich konnten ſich die Intereſſenten in genügender Weiſe verſorgen. Der Haſe hat auch heute wieder das Angebot an anderem Wildbret überholt. An den Fiſchbottichen und an den Ge⸗ flügelſtänden herrſchte andauernd lebhafter Handel. Als ein Charakteriſtikum des heutſgen Marktes kann vermerkt werden, daß ſich die Preislage im Angebote der Aepfel und Birnen etwas günſtiger geſtaltet hat. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln—.5; Wirſing 12—18; Weißkraut 12—15; Rotkraut 14—18; Blumenkohl, Stück 20— 120; Karotten, Bſchl. 10—15; Gelbe Rüben, Pfd. 15—18; Rote Rüben 15—18; Weißrüben 12—15; Spinat 12—18; Zwiebeln 14—15; Kopfſalat, Stück 12—25; Endivienſalat, Stück 10—25; Feld⸗ ſalat 100-140; Kohlraben, Stück—15; Tomaten 20—25; Rettiche, Stück 12—15; Meerrettich, Stück 30— 80; Peterſilie, Bſchl. 10; Lauch, Stück 10—15; Aepfel 22—50; Birnen 20—45; Trauben 45—60; Quitten 45—60; Zitronen, Stück 10—25; Bananen, Stück—15; Nüſſe 50—65; Kaſtanien 20—40; Süßrahmbutter 220—240; Landbutter 200—210; Weißer Käſe 50—55; Eier, Stück 11—20; Aale 180; Hechte 160; Barben 120; Karpfen 140—160; Schleien 160—180; Breſem 80—100; Backfiſche 50—60: Kabeljau 50—70; Schellfiſche 40-70; Gold⸗ barſch 50—60; Seehecht 100; Stockfiſche 50—60; Hahn, geſchlachtet, Stiick 200750; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—700; Enten, geſchlachtet, Stück 450—1100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800—1800; Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 80—150; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70—89; Kalb⸗ fleiſch 130—140; Schweinefleiſch 120—180; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗ Ragout 100: Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Keule 200— 250; Felb⸗ haſen⸗Ragout 120; Feldhaſen⸗Braten 160. 2 Weltſchpardag „Babbe geb'r zehn Mark, ich will ſe uff die Schparkaß drage“, ſo hott mich mein Bub angebeddelt, wie ich midbdags vum'ſchäft heemkumme bin. Ich habb nadierlich ſo kor vorm Letſchte kee Geld mehr druff unn wollt mich dricke. „Nix gibts“, hot'r gemeent,„heit muß alles ſchpare, unn ich will des aach duhe.“ Was will'r do mache, wenn dauernd an eem rum gemacht werd, wie wann mir Gebortsdag hawwe dät. Ich habb halt'ſacht, daß'r Geld kriche dät, awwer daß'r ſich des erſcht verdiene mißt.„In die Schtadt gehe'r,“ hab ich'ſacht, „jeden Wunſch, wo de hoſcht, derſcht ſaache, den krigſcht dann erfillt, awwer nit in Natura, ſonnern in Geld, unn des Geld hoſcht dann'ſchpart.“ Alſo ſinn'r los in die Schtadt. Gleich bet 'r erſchte Brezelfraa hott'r zehn Brezle gewollt. Der hott ſo gud zu verlange'hatt, alſo hab ich's Portmane gezoche unn habb'm des Geld for die Brezle gewwe. Am negſchte Schoklad⸗ lade wollt'r zehn Dafle Schoklad hawwe.„So mach ich awwer nit weiter“, haw ich'ſacht,„denn was willſcht dann mit zehn Dafle anfange?“„Schpare“, war die Antwort. Mir iß nix anneres iwwerig gebliwwe, als ihm widder des Geld dodefihr zu gewwe. Wie'r awwer am negſchte Lade e Fahrrad hott ge⸗ kaaft hawwe wolle, habb ich nit mehr mitgemacht, denn erſch⸗ tens muß'r nit alles hawwe, was'r ſteht, unn zwettens hott ſich unſer Abmachung bloß uff kleenere Sache bezoche unn nit uff große Wertſchticker. Der kleene Kerl hott beinah ge⸗ trutzt, weil ich nit des verſchprochene Wort gehalte habb, awwer ich habb ihm klargemacht, daß wenn'r nit zufpiede wäre, ich gleich mit'm heemgehe dät. Do hott'r ſeine Taktik geännert unn hott ſich bereit er⸗ klärt, mit kleene Sache zufriede zu ſein, awwer die Mamme hetts annerſcht gemacht. Ich habb ihn ganz erſchtaunt'froocht, wieſo die Mamme des annerſcht gemacht hett unn do hotter 'r verropte, daß'r mit dir Mamme morchens ſchun in'r Schtadt war unn die Mamme de Weltſchpardag ausgenitzt hett. Se wär in jede Lade neigegange, wo was bllliges zu kaafe geweßt wär, unn hett alles megliche zuſammengekaaft. Alſo hott ſe was'ſchpart unn hott de Sinn vum Welt⸗ ſchpardag ausgenttzt— awwer uff ihr Weis unn ich bin dann in meine Knickerbocker als Knicker dog'ſchdanne. Awwer macht nix, habb ich gedenkt, deswege zeig ich dem Bub, was ſchpare heeßt, unn habb ihm halt noch verſchiedene Kleenigkeite aus⸗ bezahlt.„Jedzt muß ich awwer doch ſe paar Zigare kafe“, habb ich'ſacht, wie mir ſchun widder heemwärts ſinn.„Halt, Kutſcher“, ſchreit do mein Kleener, „heit werd'ſchpart, heit werd nit geplotzt— her mit dem Geld for die Zigare“. Do war ich widder de Dumme, ich habb mei letſchtes Geld rausgerickt unn der Kleene hot erſcht Ruh gewwe, wle'r ſich iwwerzeigt'hatt hott, daß ich tatſächlich plutt bin. Daun hott'r ſich unner e Hausdiehr'ſchtellt unn ſein mir abgenum⸗ menes Geld noochgezählt. Drenzehn Mark unn achtzich Pen⸗ ning ware des geweſe.„Sigſcht“ hott'r dann gemeent,„helſcht Du mir daheem gleich zehn Mark gewwe, dann wärſcht bil⸗ licher davun kumme unn hetſcht Dich nit mit mir rum⸗ zuärgere brauche.“ f Recht hott'r jo'hatt, awwer ſaache derf'r ihm des nit. Die Mamme hott's uff alle Fäll'ſcheiter gemacht unn ſo ſinn 'r halt widder heem unn hawwe uns vun'r Mamme ſcheel angucke loſſe. Awwer ſaache hott'r ihr aach widder nix derfe, ſunſcht hett mir ſicher zur Antwort gekricht, daß doch Weltſchpardag ſei. So ware'r hundsmied, denn geloffe ſinn'r, weil erſchtens ich kee Geld mehr gihatt habb, zwettens'r Filius nix rausgerickt hott unn oͤrkttens, weil'r hott ſchpare miſſe, denn es war doch Weltſchpardag. 0 ** * Der flüchtige Bankier Leo Goldſchmidt in Mannheim? Wie die Polizeidirektion Nürnberg—Fürth mitteilt, iſt auf Grund des Haftbefehls des Unterſuchungsrichters 2⸗Nürnberg der Bankier Leo Gold ſchmidt wegen Verbrechens gegen das Depotgeſetz feſtzunehmen. Goldſchmidt beſitzt Geſchäfts⸗ freunde in Frankfurt a.., Hannover, Hamburg und Man n⸗ heim, bei denen er ſich zuletzt aufgehalten haben dürfte. FURNIEULUS- — Die Legende vom Nemiſee ([Von unſerem römiſchen Vertreter) Dief im Krater liegt der Nemiſee, geheimnisvoll, kreisrund eingezwängt in den feuchtgrünen Ring alter Bäume. Er iſt ſtill, doch er ruht nicht. Er iſt ſchön, doch ſeine dunkle Schön⸗ heit bedrückt. Man nennt ihn den Spiegel der Diana. Einſt ſoll die Jagdgöttin leidenſchaftlich⸗erhitzt in ſein klares Waſſer geſchaut und dann beſonnen lächelnd ihr Spiegelbild weg⸗ gewiſcht haben. Denn Spiegelbilder von Göttinnen bleiben ewig. Als alle Götter und Göttinnen vertrieben wurden, verlor der See ſeine leuchtende Klarheit und erblindete aus Gram. Andere ſagen, die Laſter hätten ihn ſtumpf gemacht, die Geheimniſſe, die auf ſeinen Grund ſanken oder auch, die Zeit hätte ihn verbraucht. Und ſo iſt der See, ſolange ſchon die neuen Chriſtenmenſchen zurückdenken, blind und nimmt kein Bild mehr auf. Wenn der Himmel tiefblau über ihm ſteht, bleiben ſeine Waſſer grau und trübe; wenn auch nicht das kleinſte Wölkchen über ihn hinwegtreibt, ſo kriechen doch düſtere Schatten über ſeine ſtumpfe Fläche; wenn kein Wind⸗ hauch zu verſpüren iſt, eben dann hüpfen kleine, boshafte Wellchen auf. Strudel kreiſen bald hier, bald dort. Mitunter ſteigt mißtönig ein dumpfes Gluckſen in die Stille; niemand weiß, woher es kommt. Steigen die Bewohner von Genzano und Caſtelgandolfo zu ſeinen Ufern nieder, ſo geſchieht das nur, um die Kaſtanien aufzuleſen. Ruft man dieſe Leute unvermutet an, ſo ſchrecken ſie ängſtlich zuſammen, wie er⸗ tappte Diebe. Um dieſe mythiſchen Schiffe, die ein harter Fluch in den Grund ſtieß, kreiſt der Aberglauben der Gegend, ſo eng und ängſtlich, daß die grauen Nebel über dem See noch grauer durch die aufſchwebenden Geiſter werden. Und dieſer Aber⸗ glauben iſt nun erneut wachgeworden, ſchwingt ſich auf, aus Furcht entſtanden und Furcht verbreitend. Da ſind vor noch nicht allzulanger Zeit feingekleidete Stadtherren zum See gekommen, die ſich vom Troß der fremden Arbeiter ingeneri nennen laſſen und allerlei ſeltſame Arbeiten ausführen. Baracken ſind gebaut, Mauern errichtet worden. Schwere Maſchinen werden herbeigeſchleppt, dicke Eiſenröhren neben⸗ des Stollen, den einſt die Vorfahren aus irgend einem unerklär⸗ lichen Zweck vom See gegen das ferne Meer gelegt hatten, wird inſtand geſetzt. Und dann kam eines Tages der Duce und drückte auf einen unſcheinbaren Hebel, Wie durch Zauberwort begannen da die Maſchinen zu rattern, die Röhren ſpieen breite, milchigſchäumende Waſſerſtrahlen aus, das große, ausgemauerte Becken füllte ſich langſam und gurgelnd verſchwand das Waſſer des Sees in dem unter⸗ irdiſchen Gang. Jetzt ſinkt der Nemiſee täglich um 5 Zentimeter, alle 20 Tage ein Meter. Das wird ſo weitergehen, bis die Kaiſer⸗ ſchiffe im Schlamm auftauchen. 22 Meter muß ſich der blind⸗ gewordene Spiegel der Diana ſenken, damit ſich die Geheim⸗ niſſe entſchleiern. Klavierabend Luiſe Schatt-Eberts Unter Mitwirkung von Adelheid Schütt⸗Berlin(Sopran) Ein durchaus neuzeitlicher Klavierabend. Rhythmus und Akkordik geben die Stimmung der Gegenwart wieder, und da iſt es ein erfreuliches Zeichen, daß die gewählten Stücke nicht mehr die uniforme Art zeigten, die der„modernen“ Klaviermuſik noch bor nicht allzu langer Zeit nachgeſagt wer⸗ den mußte; jedes der Stücke war individuell, faſt jedes intereſſant, einige gewiß wertvoll. So gleich das erſte, die Sechs grotesken Klavierſtücke des Wieners Petyrek, den ſeine Geſundheit zwang, im ſonnigen, wonnigen Abbazia eine intereſſante Klavierakademie zu gründen, und der jetzt in Athen tätig iſt. Die Teile dieſes Werkes verbindet ein ge⸗ heimes Programm, das in den Motti angedeutet iſt. In rhythmiſcher, vollgriffiger Steigerung ſchreitet der„nächtliche Zug“ daher,„Exzentrik“ treibt ein aphoriſtiſch abſchließendes Perpetuum⸗mobile über die Taſten, ein reizender Walzer kichert durch den„Wurſtelprater“, pianiſtiſch ein ganz reizendes Stück, gravitätiſch ſtelzt der„offizielle Empfang“ daher, die Noten recken ihre Hälſe, und mit dem Inſtrumentalkunſtſtück „Tanzes mit dem Schatten“ ſchließt das reizende Werk ab. einander eingemauert. Dann verkrochen ſich die Arbeiter für Monate unter die Erde, gruben dort wie Maulwürfe Luiſe Schatt⸗Eberts ſpielt es hinreißend. In pianiſtiſcher Meiſterſchaft, mit der unverkennbaren Sonderart ihrer künſt⸗ und hämmerten wie die Erdgeiſter. Man wußte bald: der leriſchen Erſcheinung; ſie iſt die geborene Interpertin ſolcher Muſik. Ihr feines Gefühl für die differenzierte Harmonik der neuen Klaviermuſtik läßt die zarteſten Klanggebilde, Er⸗ zeugniſſe eines ſamtenen Anſchlags und feinſter Nerven, ent⸗ ſtehen. Die techniſche Beherrſchung iſt erſtaunlich. Die Ueberkreuzungen werden mit einer Klarheit im Manuellen gegeben, daß nicht das winzigſte Detail daraus verloren geht, die Plaſtik des Vortrags macht jedes der Stücke kriſtallklar und durchſichtig bis auf den Grund. In dieſer unbedingten Beherrſchung des Vortrags bildet das äußerlich erſtaunlichſte, die völlig auswendige Wiedergabe des ganzen Programms nur einen beſonderen Fall. Dieſe Werke mit ihrer zarten, feinen Struktur, ihrem nervöſen Rhythmus und ihren differenzierten Klangformen gehen ſo in die Ge⸗ ſamterſcheinung der Künſtlerin über, daß ſich ihre Reproduk⸗ tion vom Notenblatt gänzlich emanzipiert. Dieſe vornehme Virtuoſität liegt bezeichnenderweiſe im Melodiſchen begründet; der Beobachter bemerkt, wie die einzelnen Stücke von der iſt ein Umſetzungsprozeß in die künſtleriſche Form der Wieder⸗ gabe, die völlig einheitlich wirkt und in dem ganzen vielfäl⸗ tigen Programm nicht einmal den Eindruck aufkommen ließ, daß die auswendige Beherrſchung des Ganzen die Pianiſtin auch nur für einen Moment verlaſſen habe. Die geradezu ſpieleriſche Selbſtverſtändlichkeit iſt das beſte Zeichen echter Könnerſchaft. Wir können die Namen all der geſpielten Komponiſten nicht aufzählen. Zwei Stücke von Debuſſy mögen als Bei⸗ ſpiel dafür gelten, wie ſubtil die Künſtlerin die Stimmunge⸗ reize dieſer gewählten Muſik nachzuempfinden vermag. Zwei Stücke des Franzoſen Poulenc zeigten die innere Verwandt⸗ ſchaft mit dieſer Art. Von dem friſchfrohen Jazzverklärer Grünberg(New⸗Nork) kam ein pianiſtiſches Mixed⸗Pickle zum Vortrag, blitzſauber mit reizend aufgeſetzten Lichtern. Dann iſt vor allem der ausgezeichneten Beglelterin Luiſe Schatt⸗Eberts zu gedenken, die in dleſer Eigenſchaft die Sängerin des Abends, Adelheid Schütt, unterſtützte. Die muſikaliſche Sicherheit der Sängerin genügte nicht allein, ihre Vorträge von Mahler, Schattman, Debuſſy uſw. zu wirklichen Geſangsleiſtungen zu erheben; es blieb bei einem empfind⸗ ſamen Vortrag. Die Pianiſtin vor allem wurde ſehr gefeiert und in den überreichten Kranz darf man das Ruhmesblatt einer hervorragenden Leiſtung flechten. D Künſtlerin mit einer Art innerem Geſang begleitet werden, es 4. Seite. Nr. 508 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Mittwoch, den 31. Oktober 1928 Film⸗Rundſchau Capitol und Scala:„Mikoſch rückt ein“ Genau ſo harmlos und anſpruchslos wie die Schweik⸗ filme. Durch allerlei Umſtände muß der reichgewordene Schuheremefabrikant Mikoſch Braun endlich einmal ſelbſt eine militäriſche Uebung machen, die vorher alle ſein Jugendfreund für ihn abſolvierte. Mikoſch iſt kein Soldat, er fällt überall auf, ſogar ſchon auf der Reiſe in die Garniſon, die ihn mit feinem ſpäteren Oberleutnant zuſammenführt, der ſeine einzige Tochter liebt. Verwicklung über Verwicklung, bis end⸗ lich Mikoſch im Arreſt feſtſitzt. Am Ende klärt ſich alles auf. Mikoſch wird frei und die Beiden, der Oberleutnant und eine Tochter, werden glücklich. Das angenehme an dem Film iſt, daß die Komik nicht ſo geſucht wirkt wie bei Schwejk, ſie entſteht jeweils durch die augenblickliche Situation, in die Mikoſch hineingetrieben wird. Er kann wirklich nichts dafür, daß er immer etwas zu ſpät kommt und immer gerade ſeinen Vorgeſetzten in die Hände läuft. Das iſt ſein Pech, das ihn bis zum Schluß nicht verläßt. Der Zuſammenhang der Hand⸗ lung geht keinen Augenblick verloren. Immer iſt die Be⸗ gründung da, warum ſich alles gerade an dem betreffenden Ort abſpielt. Obwohl nur ein einfacher Kavalleriſt, wird Mikoſch doch ſtändig Mittelpunkt. Er iſt ſicher kein glücklicher Soldat, er würde viel lieber in ſeiner Schuheremefabrik tätig ſein, die ihm ſeinen Wohlſtand brachte. Da ſich aber alles in Wohl⸗ gefallen auflöſt, kann man zuſammen mit Mikoſch über den glücklichen Ausgang zufrieden ſein. Die ganze Handlung iſt flott, die Aufmachung ſehr gut und nicht übertrieben, der Film für jeden verſtändlich, da er alles andere als kompliziert iſt. Die Heiterkeit der Handlung ſteckt an, was ja die Hauptſache des Luſtſpiels iſt.— In der„Scala“ läuft als zweiter Film „Der Sieg der Jugend“ und im„Capitol“„Casanovas Erbe“, die gleichfalls Anklang finden.* Robert Neumann ſpricht in Mannheim Literariſcher Abend der Buchhandlung Dr. Tillmann Schade, daß dieſe entſetzliche Saaltüre ſich durch die Unbiſzipliniertheit aus⸗ und eingehender Zuhörer oft ſtim⸗ mungmordend bemerkbar machte, ſchade, daß in dem Mann⸗ heimer Publikum eine gewiſſe Schwerfälligkeit ſteckt, wenn es gilt, als leicht erkennbares Einzelweſen ſeinen Beifall kund zu tun. All das war ſchade, nicht zuletzt der viel zu geringe Beſuch, denn es war dem Vortragenden nicht leicht, ſofort den Kontakt herzuſtellen, den gerade das geſprochene Wort braucht. erſten Werkes noch zu ſehr unter dem Eindruck der zu⸗ ſammengekallten Geſchehniſſe, als einem das raſch folgende nächſte ſchon wieder in ſeinen Bann zog. Man mußte als Zuhörer eine ſtarke Konzentration aufbringen, um dieſes Sprachgeglitzer, das wie eine feingeſchliffene Kriſtallkugel ſpieleriſch vorbeirollte, in ſeiner geiſtſprühenden Leuchtkraft ganz auf ſich wirken zu laſſen. Dabei treibt einem die ſympathiſche maßvoll ruhige Stimme Neumanns unverſehens in eine immer größere Spannung hinein. In der kurzen Erzählung aus dem Buch„Jagd auf Menſchen und Geſpenſter“ beteiligt man ſich ſelbſt auf der Hetzjagd nach dem Menſchen, dem Verbrecher, taucht mit angehaltenem Atem mit hinunter in die bösgrtig ver⸗ tierte Kaſchemmenluft und ſteht erſchreckt vor dem grauſen ironiſierenden Ende eines Menſchenlebens. Dieſe Ironie, die mit haarſcharf geſchliffenem Stichel alle menſchlichen Mangelhaftigkeiten feinſtrichig feſthält, iſt Robert Neumanns größte Kunſt. Wie fein ziſelliert, mit allem Charme ſeiner weltmänniſchen Lebenskunſt präſentiert er ſeine Lordſchaft — den Hochſtapler!— Und immer voll Menſchlichkeit, voll Güte und heiteren Verſtehens auch einmal für etwas minder ſittliche Lebensepiſödchen, wie in der einhunderterſten Nacht aus dem Dekameron Boccaccios. Alles voll Delikateſſe und in entzückend geiſtreicher Form. So auch in ſeinem Parodtenbuch„Mit fremden Federn“. Das darf ſich nur ein großer Könner, ein ſcharfſinniger Beobachter und amüſant jonglierender Wort⸗ Aeſthet erlauben. Mit gutmütigem, doch zielſicherem Spott bläſt er in das krampfhaft ſtolze Gefieder einer Eſchſtruth, eines Sternheims, Bonſels', Rudolf Herzogs, Sudermanns, Herbert Eulenburgs und Münchhauſens hinein, daß nur die Federn ſo umherfliegen und einem die Opfer dauern ob ihrer zerzauſten Herrlichkeit. Sie alle wurden voll köſtlichen Mutwillens etwas abgerauft— doch nicht verletzt. Und gerade darin beſteht Robert Neumanns dichte riſch⸗ſatiriſche Eigenart, die, im kulturdurchdrungenen Wiener Literaten⸗ boden beheimatet, die beſte Vorausſetzung zu weiterer glanz⸗ voller Eutfaltung inne hat. Der erſte erfolgreiche Vorkrags⸗ abend in Mannheim ſei Robert Neumann ein herzhaft „Glück auf“ dazu! Aus dem Lande U Weinheim, 30. Okt. Hier fand ſoeben die Grundſtein⸗ legung für den hiſtoriſchen Brunnen auf dem Marktplatze ſtatt. Es wurde eine kupferne Kapfel mit einer Urkunde ver⸗ ſenkt und der Gemeindevoranſchlag für 1928/9 beigelegt. * Ottenheim bei Offenburg, 30. Okt. Den hieſigen Jagd⸗ hütern gelang es, Samstag um Mitternacht drei Wilderer abzufaſſen, die ſchon längere Zeit bei ihrem lichtſcheuen Hand⸗ werk beobachtet wurden. Teſchin abgenommen. Es wurden ihnen 6 Faſane und ein Zudem ſtand man nach dem Vorleſen des L. Wiesloch, 29. Okt. Die Freiwillige Feuerwehr Wies⸗ loch hielt am Sonntag ihre Schlußprobe ab. Der Uebung lag die Annahme zu Grunde, daß in einer Scheune in der Röhrgaſſe Feuer ausgebrochen ſei, das durch den ſtarken Wind raſche Verbreitung geſunden hatte. Die Wehr nahm den Kampf gegen das wütende Element mit fünf Schlauch⸗ leitungen, Saug⸗ und Druckſpritze auf und konnte, da der Wind inzwiſchen überraſchender Weiſe umſprang, jedoch des Bandes nicht Herr werden, ſo daß die Motorſpritze von Rot alarmiert werden mußte. Jetzt erſt gelang es, den Brand zu lokaliſieren und einzudämmen. Die an die Uebung an⸗ ſchließend von Feuerwehrlöſchinſpektor Zutavern geübte Kritik ſprach ſich ſehr anerkennend über die Leiſtung der Feuerwehr aus. * Baden⸗Baden, 30. Okt. Am Mittwoch hatte ſich ein verheirateter Maſchinenarbeiter in ſeiner Wohnung die Halsſchlagader durchſchnitten und wurde in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande ins Krankenhaus verbracht. Dort hat er ſich erhängt. * Pforzheim, 30. Okt. Am hieſigen Bahnhof ereignete ſich geſtern mittag ein bedauerlicher Unfall. Das 9 Jahre alte Söhnchen Guſtav des Profeſſors Kühner, das mit anderen Kindern dort ſpielte, lief unverſehens vor ein Auto. Das Kind wurde umgefahren und erlitt einen ſchweren Schä⸗ delbruch. * Bleibach bei Waldkirch, 30. Okt. Nachdem vor längerer Zeit der Opferſtock in der Bein haus kapelle gewalt⸗ ſam erbrochen wurde, iſt in den letzten Tagen der Opfer⸗ ſtock in der Oelberggrotte ſeines Inhalts gewaltſam beraubt worden. Die Diebesbeute iſt nur gering. * Schachen(Amt Waldshut), 30. Okt. Geſtern mittag brach in dem Speicher des einſtöckigen Hauſes von Fr. Booz Feuer aus, das das ganze Gebäude in kurzer Zeit einäſcherte. Es war mit 4300/ verſichert, die Fahrniſſe mit 11000. Booz war bei Ausbruch des Brandes allein im Hauſe anweſend und wurde wegen Verdachts der Brandſtiftung ſofort fe ſtgenommen. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Ein langgeſuchter Einbrecher ergriffen Ludwigshafen a. Rh., 31. Okt. Geſtern nachmittag gelang es der Kriminal⸗ und der Fahndungsabteilung durch gemeinſames Vorgehen, einen ſeit langem geſuchtem Aus⸗ und Einbrecher feſtzunehmen. Es handelt ſich um den ledigen 33 Jahre alten Schloſſer Johann Hoffmann von Speyerdorf. Er iſt am 30. Juli 1927 aus einer Gefangenen⸗ anſtalt im jenſeitigen Bayern, wo er eine zweijährige Ge⸗ fängnisſtrafe wegen Einbruchsdiebſtahl zu verbüſſen hatte, elitſprungen. Inzwiſchen hat er eine Reihe von Einbruchs⸗ diebſtählen in verſchiedenen Städten Süddeutſchlands verübt. Im Jahre 1925 ſollte Hoffmann nach der Verübung eines Einbruchsdiebſtahls in Wachenheim in Oggersheim feſt⸗ genommen werden. Noch ehe dies geſchehen konnte, feuerte Hoffmann aus einer Piſtole vom Rhein⸗Haardt⸗Bahnzug aus, mit dem er in der Frühe von Bad⸗Dürkheim gekom⸗ men war, auf die nach ihm fahndenden Polizeibe a m⸗ ten und entkam dadurch. Bei der geſtrigen Feſtuahme, zu der gute Vorbereitungen getroffen waren, wurde Hoff⸗ maln mit Vertrauten beim Karkenſpiel in einer Wohnung in Frieſenheim ſo überraſcht, daß er von ſeiner Schußwaffe, die er ſcharf geladen bei ſich führte, kein Gebrauch mehr machen konnte. Nachbargebiete Blutige Händel * Stuttgart, 31. Okt. In der Nacht auf Samstag kam in Ulm ein Reichswehrſoldat in anſcheinend nicht mehr ganz nüchternem Zuſtand mit ſeinen fünf jugendlichen Be⸗ gleitern, mit denen er Arm in Arm auf dem Bürgerſteig ging, nach kurzem Wortwechſel in Streit. Dabei wurde ihm das Seitengewehr, mit dem er ſich verteidigte, entriſſen und ihm ſelbſt mit einem etwa 1,80 Meter langen und mindeſtens 30 Ztm. im Durchmeſſer breiten ſchweren Zaunpfahl ein Schlag auf den Kopf verſetzt. Bewußtlos fiel er zu Boden, blieb etwa eine halbe Stunde neben einem Hauseingang liegen, bis ihm die erſte ärztliche Hilfe zuteil wurde. Durch das Krankenauto wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht, wo er am Sonntag den erlittenen Verletzungen er⸗ lang. Von den Tätern, die ſofort nach dem Vorfall auf und davon ſprangen, fehlt jede Spur. Durch eine Mappe, die an dem Tatort aber gefunden wurde, hofft man jedoch die Namen feſtſtellen zu können. Der ganze Vorfall hat große Erregung hervorgerufen. * ( Frankfurt a.., 31. Okt. Als nachts die letzte Stra⸗ ßzenbahn von Bockenheim nach Praunheim fuhr, ſprang plötz⸗ lich am Sportplatz ein junger Mann aus dem Dunkel der Straße und warf ſich vor den in ſchnellſter Fahrt befindlichen Straßenbahnzug. Der Wagenführer erlitt einen Ner⸗ venzuſammenbruch, ebenſo ein neben ihm ſtehender Fahrgaſt. Der Lebensmüde wurde von den Rädern völlig zerſchuitten und war auf der Stelle tot. Es handelt ſich um einen 24jährigen Handlungsgehilfen aus dem Stadtteil Hauſen, der anſcheinend aus wirtſchaftlicher Not den Tod ge⸗ ſucht hat. ee„%%% Verwetung:„ Akrema“, lud Aiener, Autonabüppsgbchat m. b. l. M 7, Ja l. U Fernsprecher 20506/07 Vorl ANDISchHE MASCHINENFABRIK A: G. PLlAUEN i. x Internationale W 1 7. 192 nd 208. Gerichtszeitung Das Urteil im Storck⸗ Prozeß— 1200 Mk. Geldſtrafe * Pirmaſens, 30. Okt. Im Prozeß Storck wurde vom Schöffengericht Pirmaſens am 30. Oktober nach 15 Ver⸗ handlungstagen, folgendes Urteil gefällt: Direktor Storck wird wegen eines fortgeſetzten Vergehens der er⸗ ſchwerten Untreue anſtelle einer an ſich verwirkten Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Monat zu 1200 Mek. Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten des Prozeſſes verurteilt. Was man von einem Richter nicht alles 5 8 Berlin, 31. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Einzelrichter des Amtsgerichts Berlin Mitte ſollte geſtern über die Frage entſcheiden, ob Ludwig Uhland im Heils⸗ jahr 1920 in einer ſpiritiſtiſchen Sitzung in einem Hauſe am Berliner Kaiſerplatzerſchienen und ein ſozuſagen coram publico von ihm niedergeſchriebenes Gedicht dem in jener Sitzung amtierenden Medium in die Hand gegeben hat. Der arme Berliner Einzelrichter hat den Fall geſtern noch nicht entſcheiden können. Eine große intereſſierte Zuhörer⸗ ſchaft vernahm die Berichte der Zeugen, die natürlich aus⸗ nahmslos Intellektuelle waren. Dann kam nach kurzen Plaidoyers der beiden Anwälte dem amtierenden Richter der glückliche Einfall, die Urteils ver kündigung bis zum 6. November aus zuſetzen. Einigermaßen amüſant war, daß der Wert des Streitgegenſtandes auf 60 Mark bemeſſen wurde. Ein Originalmanuſkript des anno 1862 verſtorbenen Ludwig Uhland, 1920 in Preußiſch⸗Berlin auf altem Bütten⸗ papier niedergeſchrieben, und nur 60 Mark— das muß eine Revolution geben auf dem Autographenmarkt. * § Kyritzer Landbund⸗ Prozeß. Im Kyritzer Landbund⸗ Prozeß wurde nach weiteren Zeugenvernehmungen die Beweisaufnahme geſchloſſen. Insgeſamt ſind faſt 100 Zeugen vernommen worden. Das Urteil iſt voraus⸗ ſichtlich für Ende der Woche zu erwarten. § Kindesmißhandlung vor Gericht. Vor dem Schöffen⸗ gericht Kaiſerslautern ſtand der Zajährige Kaufmann Robert Wunſchheim unter Anklage der Kin desmiß⸗ handlung. Der Angeklagte hat ſein zwei Jahre altes Kind in grober Weiſe ins Geſicht und an den Hals ge⸗ ſchlagen, daß blutunterlaufene Stellen blieben. Er war geſtändig. Das Urteil lautet gemäß dem Antrage des Staatsanwalts auf(Monate Gefängnis und Tragung der Koſten. — Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 1. November Deutſche Sender: Bevlin(Welle 483,9), Königs wuſterhauſen(Welle 1250) 20.30 Uhr: Das Lied von der Erde. Breslau(Welle 9250 20.45 Uhr: Zauber der Südſee, 21.30 Uhr: L. Funktanzſtunde, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 4286 13 Uhr: Von Stuttgart: Mittagskonzert, 20 Uhr: Vom großen Saal des Saalbaues: Konzert der Frank⸗ furter Sing⸗Akademie. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Das kluge Felleiſen, 21 Uhr: Internationale Bauerntänze, anſchließend Der neue Weg zum guten Tanz. öntlgsberg(Welle 303) 29.05 Uhr: Franz Schubert. angen berg(Welle 468,8) 20 Uhr: Jedermann, Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes. eipzig(Welle 965,8) 20.30 Uhr: Weſtſlawiſche Muſik. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 11.30 Uhr: Morgenſeier, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Die Legende von der heiligen Eliſabeth. Stuttgart(Welle 379,7) 11.30 Uhr: Morgenfeier, 16.35 Uhr: Aus Frankfurt: Konzert, 19.15 Uhr: Der Müller und ſein Kind, 20.15 Uhr: Totenfeier, 21.15 Uhr: Eiſenbahn. Ausländiſche Sender 70 n(Welle 411) 20 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert. udapeſt(Welle 555,6) 18 Uhr: Abend von Charlotte Fedak. a v entry(Welle 491,8) 20.30 Uhr: Von Mancheſter, Konzert aus der Free Trade Hall. Daventry(Welle 1604,83) 20.45 Uhr: Singſpiel u. Sendeſpiel, 22.35 Uhr: Konzert mit Wunſchprogramm. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Opernübertragung. Paris(Welle 1764,7] 21 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348, 93 19.30 Uhr: Sinfoniſches Konzert, 22.20 gbr Schallplatten. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr:„Sis,„Operette in 3 Akt. v. Maſcagni⸗ Wilen(Welle 517,2) 19.20 Uhr: Franz Schubert⸗Liederzyklus, 20.45 Uhr: Aufführung der ehemaligen Hoſmuſikerkapelle. Zürich(Welle 588,2) 19.30 Uhr:„Die Legende von der heiligen Eliſabeth“ von Franz Liſzt. ern Radlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Laſſen Sie bei Empfangsſtörungen ſofort Ihr Gerät vom Fachmann prüfen, bevor größere und koſtſpielige Reparaturen entſtehen. 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Partei niedergelegt der neue Präsident der Dichter akademie Vizepräsident der Dichterakademie. 0 7* 9* 7 0 7 3 1 f ö 1 1 1 1 1 5 7* 7* 7 1 1* 7* 4* 7— 9 4 0 7 1 f 1 1 7* 1 5 1 4 9* N 1 1 1 1* f* 4 5 Neuweihe des Mainzer Domes: Feierliche Ueberführung der Feldzeichen der ehem. N 9 Die geistl. Würdentrager bei der Feierlichkeit(in der Mitte Nuntius Pacelli) Regimenter der Provinz Sachsen in den Magdeburger Dom 3 1 1 7* 9 Die Bergung der Schälze des Tiberius im Nemi-sSee 5 N g 4* 5 7 5 1* 1* 0 4 1 1 a N * 1* 7 f 0* N N 3 85* 0 7 4 4 *. 4* 7* E. 5 7 e 17 1 9 3 4* 9 4 4 4 7 3 9— 7 1 er 4* 0 Der See, auf dessen Gründe das Prunkschiff des Tiberius mit den Schätzen ruht 8 Die Wasserröhren des Pumpwerkes. 4 5 5 5 4* ! 1 Der bisherige Parteivorſitzende und Fraktionsführer Graf Weſtar y 1 1. hat ſein Amt als Führer der Deutſchnationalen Partei Deutſchlands nieder⸗ 7 gelegt.— In einer Sitzung der Sektion für Dichtung an der Preußiſchen Aka⸗ J demie der Künſte iſt Walter von Molo zum Präſidenten für das nächſte 0 Jahr gewählt worden. Der bisherige Präſident war Wilhelm von Scholz.— 4 In der gleichen Sitzung iſt der Schriftſteller Tudwig Fulda zum Vize⸗ 1 präſtdenten für das nächſte Jahr gewählt worden.— Der deutſch⸗italiendſche 4 Komponiſt Erman o Wolff⸗ Ferrari iſt der Schöpfer der neuen, mit 4 großem Erfolg am Dresdner Staatstheater uraufgeführten Oper„Sly“, über 9 deren Aufführung wir bereits berichteten. Zu Wolff⸗Ferraris früher kompo⸗ nierten Werken zählen die Opern:„Neugierige Frauen“,„Vier Grobiane“, „Liebesband der Marcheſa“,„Suſannes Geheimnis“ uſw. Nach faſt 3jähriger Schließung und Reparatur der verfaulten Fundamente und überlaſteten Gewölbe iſt in Anweſenheit der höchſten geiſtlichen Würden⸗ träger und vieler prominenter Perſönlichkeiten der deutſchen Regierung der Mainzer Dom wieder eröffnet worden. Unſere Bilder(von Kämmer ⸗ le Bret⸗ Mainz) zeigen den mit Fahnen geſchmückten neueröffneten Dom, ferner die hohen kirchlichen Würdenträger, ſitzend von links nach rechts: Dr. Aug. Kilian, Biſchof von Limburg, Dr. Carl Fritz, Erzbiſchof zu Freiburg, Sr. Exz. Dr. Eugen Pacelli, Apoſt. Nuntius, Dr. Damian Schmidt, Biſchof zu Fulda, Dr. Ludwig Sebaſtian, Biſchof zu Speyer; ſtehend von links nach rechts: Ildefols, Abt. P. Maria Lach, Dr. Centos, Sekretär von Nuntius Paecelli, Dr. Bomerlaſſer, Biſchof zu Trier, Dr. Maria Hugo, Biſchof zu Mainz, Dr. Sproll, Biſchof zu Rotten⸗ burg, Abt v. Marienſtadt, Abt v. Metten; rückwärts ſtehend: Titular Biſchof Clisma, Franz. Armeebiſchof. Die feierliche Ueber führung de r Feldzetchen der ehemaligen Regimenter der Provinz Sachſen in den Remter des Magdeburger Doms fand in Gegenwart des Chefs der Heeresleitung General Heye ſtatt Unſer Bild zeigt den Vorbeimarſch mit den Fahnen der ehemaligen Regimenter der Provinz Sachſen auf dem Domplatz in Magdeburg. 5 Das neue amerikaniſche Rrieterden mal das die ameri⸗ kaniſche Kriegsmutter mit ihren Söhnen darſtellt, wird in Philadelphia auf⸗ geſtellt. Es iſt das Werk des berühmten Bildhauers Harry Lewis Raul. Unſere Aufnahme zeigt Harry Lewis Raul an ſeinem vollendeten Werk. 1 g Zu den Aufnahmen von den Ausgrabungen der Schätze vom Nemi⸗ Ein neues amerikanisches Kriegerdenkmal! ſee vergleiche man den Feuilletonartikel auf Seite 2 diefer Ausgabe. Der neu geweihte Mainzer Dom im Festschmuck 4 L 2 5 8 Sämtlſohe Pho os Deutsche Presse-Photo-Zentrale Bern * 1 E ̃—bw!nL] üͤu7. ⁰.. 2 M ¶. ⅛ ʃmU..]⅛qwV»Q ꝗ L——QêRnnlBl—ͤ! ⁰˙můͥu¹ů èwi nn 6. Seite. Nr. 508 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 31. Oktober 1928 1 Fahre deulſcher Run Am letzten Montag konnte der Deutſche Rund⸗ funk auf ſein fünfjähriges Beſtehen zurückblicken. Welch außergewöhnlich erfolgreiche Entwicklung der deutſche Rundfunk innerhalb der kurzen Zeitſpanne von fünf Jahren erreichte, geht aus der Tatſache hervor, daß die Zahl der Rundfunkteilnehmer in Deutſchland bereits auf 2½ Milliv⸗ nen geſtiegen iſt und unſere Rundfunktechnik ſich inzwiſchen zu einem ganz bedeutſamen Zweig der deutſchen Wirtſchaft entwickelt hat, ja ſogar der amerikaniſchen Radioinduſtrie in Umfang und Bedeutung in nichts mehr nachſteht. Wir ſind objektiv genug, feſtſtellen zu können, daß der Rundfunk nun gewiſſermaßen als neue Großmacht der Preſſe an die Seite geſtellt werden muß. Die letzte Funkaus⸗ ſtellung, die gleichfalls wie der deutſche Rundfunk als fünfte ihr erſtes Jubiläum feiern konnte, dokumentierte in allen Zügen die überragende Stellung, die der Rundfunk heute in der Oeffentlichkeit einnimmt und welche beiſpielloſe Ent⸗ wicklung ſeine techniſche Fortbildung genommen hat. Die Ausſtellung erhielt eine beſondere Note dadurch, daß ſich weitere und namentlich amtliche Kreiſe an ihr erſtmals be⸗ teiligt haben, wie das Miniſterium des Innern durch eine großzügige Darſtellung des Polizeifunks und das Reichsverkehrsminiſterium mit ſeinen inſtruktiven Darſtel⸗ lungen der Flugfunkſicherung. Die hervorragend⸗ ſten Erfindungen auf dem Gebiete des Fernſehens, des Ton⸗Bildfilms, des Bildfunks geſtalteten die Aus⸗ ſtellung zu einem europätlſchen Fachereignis. Nachdem der Radio⸗Bildfunk in letzter Zeit ſeiner Ver⸗ wirklichung näher gebracht worden iſt, konnte die Deutſche Fultograph⸗Geſellſchaft, Berlin, auf der Funk⸗ gusſtellung bereits tadelloſe Bildübertragungen durch Vor⸗ führung der neuen Bild⸗Sende⸗ und Empfangsapparate im Prinzip der Fultonſchen Erfindung täglich der Allgemeinheit vor Augen führen. Einen beſonderen Hauptanziehungspunkt bildete der zum erſten Mal in der Oeffentlichkeit vorgeführte Jernſeher nach Prof. Dr. Karolus(Leipzig), der ebenſo wie das Telefunken⸗Gleichlaufkino ſeitens der Tele⸗ funken⸗Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie m. b.., Berlin, mit all ſeinen techniſchen Einzelheiten und komplizierten Ein⸗ richtungen in ſinngemäßer Reihenfolge zur Veranſchaulichung käm. Das Gleichlaufkino ſoll der Hauptſache nach wiſſenſchaftlichen und Lehrzwecken dienen und beruht auf dem Prinzip, daß von einer Zentralſtelle aus ein Film läuft, der mit einem erläuternden Vortrag verbunden iſt und der gleiche Filmvortrag an beliebigen, fern gelegenen Orten zur gleichen Zeit in derſelben Weiſe ſtattfindet. Dazu werden die Worte des Vortragenden mit einem normalen Mikrophon aufgenommen und auf einen zunächſt liegenden Rundfunk⸗ ſender übertragen, welcher unter Benutzung geeigneter Emp⸗ fangsgeräte und Lautſprecher die Wiedergabe an jedem Orte möglich macht, wo die Kinovorführung ſtattfinden ſoll. Sämt⸗ liche hierfür beſtimmten Kinematographen ſind mit einer von der Zentralſtelle ferngeſteuerten Gleichlaufs⸗(Synchroniſie⸗ rungs⸗) Einrichtung ausgerüſtet, die bezweckt, daß an allen Orten der Filmablauf unbedingt gleichzeitig erfolgt und eben⸗ ſo das Abrollen des Films im gleichen Tempo wie vom Zen⸗ tralkino aus vor ſich geht. Von nicht weniger einſchneidender Bedeutung ſind die Telefunken⸗ Rundfunkgeräte, deren Vollendung auch in den elektriſchen Teilen derart gelungen iſt, daß von der Inanſpruchnahme einer beſonderen Wartung nicht mehr die Rede ſein kann. Die A. E.., die ſchon im Vorjahre mit ihrem Netzanſchlußempfänger„Geatron“ vorbildlich für die neue Richtung gewirkt hat, ſtellte heuer ihre geſamte Produk⸗ tion in das Zeichen des Netzanſchluſſes. Der A..G. iſt es zu danken, daß ſie für ihre Wechſelſtromempfänger das Normungstätigkeit im Ausland Wie in Deutſchland, hat man auch im Ausland die Vor⸗ teile der Normung für die Rationaliſierung des Handels und der Herſtellung erkannt. In 19 Auslandsſtaaten beſtehen 3. Zt. Normenausſchüſſe und entwickeln eine rege Tätigkeit. In der letzten Zeit ſind folgende ausländiſche Normen erſchlenen: England: Automobil⸗Zündkerzen, Teer für Straßenbau, Farben, Blei, Hartblei, Feuerwehrkupplungen, Derrickkrane, Spiral⸗ und Langnutbohrer.— Rußland: Flaſchen und an⸗ dere Glaserzeugniſſe, Niete, Stärke, Dertrin, Gummiwaren, Schrauben, Rizinus⸗ und Senföl, Kaliſalpeter für verſchiedene Zwecke.— Italien: Meßwerkzeuge; Arbeits⸗ und Ab⸗ nahmelehren; Stiſtſchrauben; normales, feines und grobes Trapezgewinde. Polen: Lieferbedingungen für Port⸗ landzement; Normen für Rohrleitungen; Lieferbedingungen für gußeiſerne Automobilteile. Norwegen: Fenſter, Türen, Niete verſchtedener Art.— Schweden: Kugellager, Stellringe, Flügelmuttern und Teile für landwirtſchaftliche Maſchtnen.— Auſtralien: Kupferrohre, Kupferleitungen für Kraft und Licht.— Vereinigte Staaten von Amerika: Abmeſſungen für Kinofilme, verfahren für Petroleum, Paraffin, Schmiermittel, Heizöl. Auf den panamerikaniſchen Konferenzen bildet die Normung ein ſtändiges Verhandlungsthema.— Frank⸗ reich ſchenkt der Normung ſeit längerer Zeit beſondere Auf⸗ merkſamkeit und kürzlich hat der Miniſter für Handel und Induſtrie an die wirtſchaftlichen Organiſattonen des Landes, an die Handelskammern und die induſtriellen Verbände ein Rundſchreiben gerichtet, in welchem er auf die Bedeutung hin⸗ weiſt, die der Normung der franzöſiſchen Induſtrieerzeugniſſe zukommt.— Die obigen Normen liegen beim Deutſchen Normenausſchuß, Berlin NW. 7, Dorotheenſtr. 47, zur Einſicht aus biw können ſie von ihm entliehen oder beſchafft werden. Praktiſche Ratſchläge einfaches Mittel, um Kupferdraht zu verſilbern. ö on allen Metallen Silber den elektriſchen K i it des Materials Unterſuchungs⸗ Problem des Berührungsſchutzes einwandfrei gelöſt hat und ferner ſämtliche Empfangsgeräte mit Buxen für Grammo⸗ phonanſchluß verſehen ſind. Die Siemens u. Halske AG. hatte mit ihren einfach zu bedienenden und trotzdem leiſtungsfähigen formſchönen Rundfunkgeräten gleichfalls dem Netzanſchlußbetrieb das Hauptaugenmerk zugewandt. Zu den Neuheiten gehört ein Einröhren⸗Netzanſchlußgerät mit netz⸗ geheizten Röhren, als Siemen⸗Netz⸗Audion bezeichnet. In Groß⸗Rundfunkanlagen hatten die Radio⸗ werke Schneider⸗Opel, Frankfurt a..⸗Weſt einen Zentral⸗Rundfunkempfänger mit Netzanſchluß und vollkommen automatiſchen Betrieb ausgeſtellt, ein Gerät, das den Anſchluß von mindeſtens 500 Lautſprechern und 20003000 Kopfhörern geſtattet und für Siedlungen, Krankenhäuſer, für induſtrielle Großbetriebe und deren Beamten⸗ und Arbeiter⸗ kolonien etc. ete. ſowie in kleineren Anlagen mit ca. 50 Laut⸗ ſprechern und 200—300 Kopfhörern auch im Preſſenachrichten⸗ dienſt uſw. einen ausgezeichneten ſtörungsfreien Rundfunk⸗ empfang vermittelt. Die Empfangs⸗ und Verſtärkeranlage iſt ſowohl für den Ortsſender wie für auswärtige Sender, Grammophonübertragungen uſw. ſehr gut geeignet, ohne bei der vollkommen automatiſchen Betriebsdurchführung eine Dauerüberwachung zu beanſpruchen. Bei den Schneider⸗Opel⸗ Fabrikaten ſind die neuen Konſtruktionstypen von Kurz⸗ wellenempfängern bemerkenswert, ſo der Drei⸗Röhren⸗Kurz⸗ wellenempfänger, der den amerikaniſchen Sender im Laut⸗ ſprecher bringt, der Vier⸗Röhrenempfänger„Mars“ für den Wellenlängenbereich von 200—2200 m(mit Schirmgitterröhre). Die Walter Bodenſtein G. m. b.., Frankfurt am Main, hat auf der Grundlage wiſſenſchaftlich⸗akuſtiſcher Ver⸗ ſuche und Berechnungen mit dem Großlautſprecher„Famet“ nach dem in Amerika bewährten und beliebten Syſtem her⸗ vorragende Erfolge mit der ſogenannten logaritmiſchen Exponential⸗Trichter⸗Tonführung zu verzeich⸗ nen, wodurch die volle Erfaſſung aller wahrnehmbaren Töne und deren Wiedergabe in einheitlicher, kräftiger und reiner Weiſe gelungen iſt. Neben den vielen anderen bewähr⸗ ten Rundfunkgeräten, ſo der Württembergiſchen Ra⸗ dio⸗Geſellſchaft Stuttgart, ſind auch von der „Lumophon“⸗Radio⸗Vertriebs⸗G. m. b.., Nürn⸗ berg(Bruckner& Stark) deren Qualitätsarbeiten zu er⸗ wähnen; der Lumophon„Hans Sachs“ und„Meiſterſinger“, erſterer ein Drei⸗Röhren⸗Empfänger für direkten Anſchluß an das Wechſelſtrom⸗Lichtnetz, letzterer für Batterie⸗ oder Netz⸗ empfang mit 5 bezw. 6⸗Röhren, ein Panzer⸗Neutroempfänger (ſechſte Röhre parallel geſchaltet), haben Einknopfbedienung mit von innen beleuchteter Trommelſkala, ſind ebenfalls für Schalldoſenanſchluß bezw. ſogar zur Eigenbeſprechung gedacht und für eine qualitativ hochwertige beiſpielloſe reine Laut⸗ übertragung an den„Edeltonlautſprecher“ anzuſchließen. Schließlich wäre noch ein beſonderer Hinweis auf die radiotechniſchen Neuheiten der bekannten Badiſchen Uhrenfabrik As G. Furtwangen(Schwarzwald zu geben, wie ſie unter dem„Baduf“ 3⸗Röhren⸗Ortsempfänger für 150 Meter 2000 Meter, dem Kurzwellenvorſatzgerät, das jeden beliebigen Empfänger in Kurzwellenempfänger verwan⸗ delt, dem 4⸗Röhrenempfänger für alle Wellen mit umſchalt⸗ baren Spulen, Trommelantrieb und ſeitlicher Umſchaltung, außer dem leiſtungsfähigen Lautſprecher„Tonkunſt“ als Hauptfabrikate u. a. zur Ausſtellung gelangten. Wie ſchon eingangs ausgeführt, zeigte die letzte Berliner Funkausſtel⸗ lung den hohen Stand der deutſchen Rundfunktechnik, auf den hinzuweiſen in dieſen Tagen, wo der deutſche Rundfunk mit Recht ſtolz auf die erſten fünf Jahre zurückblicken kann, wir uns für verpflichtet hielten. Was werden die nächſten fünf Jahre bringen. Ing. Kirsch. b ⁰(w TFꝓITDD!!!!!!!!. inſtrument ober einen Hochleiſtungsempfänger weiterzuleiten. Im Hochfrequenzteil eines Radioapparates genügt es ſchon, wenn man anſtelle des ganz maſſiven Silberdrahtes ver⸗ ſilberten verwendet, da ſich die Hochfrequenzſtröme bekanntlich nur auf der Oberfläche des Drahtes fortpflanzen. Funk⸗ freunde, die photographieren, können ſich die kurzen Schalt⸗ drähte für die Verbindung der Schaltelemente innerhalb des Apparates ohne große Mühe und Koſten ſelbſt verſilbern Sie brauchen nur den blankgemachten kupfernen Schaltdraht auf einen feſten Pappbehälter zu wickeln und das Ganze etwa eine Stunde lang in eine Schale mit gebrauchtem Fixierſalz zu hängen. Die Schale iſt während dieſer Zeit gut zuzudecken und muß ganz ruhig ſtehen. Nach dem Herausnehmen iſt der verſilberte Draht abzuſpülen und langſam zu trycknen. Er kann dann ohne weiteres für Schaltzwecke verwendet werden. f ek. Elektriſche Verjüngung im Brückenbau. Ueber eine vom techniſchen Standpunkt überaus intereſſante Maßnahme berichtet die„Electrical World“ aus Bound Brook im ameri⸗ kaniſchen Staate New⸗Jerſey. Dort erwies ſich eine alte Etſenbrücke, die dem ſtärkſten Straßenverkehr dient, als den geſteigerten Anſprüchen nicht mehr gewachſen. Man ſtand vor der Aufgabe, eine neue Brücke zu bauen, ohne den Verkehr unterbinden zu können. Es hätte aber mit dem bloßen Neu⸗ bau nicht genügt, denn über die alte Brücke lief ſchnurgerade der Hauptverkehr der Stadt und man konnte unmöglich auch die Häuſerreihen an beiden Ufern niederlegen, um etwa eine neue Verkehrslinie zu ſchaffen, ohne ſpäterhin die glatte Ab⸗ wicklung des ſtarken Automobilverkehrs durch eine Krüm⸗ mung der neuen Straße zu gefährden. Man entſchloß ſich des⸗ halb zu einem Experiment, die neue Brücke innerhalb der alten zu bauen und dies wurde möglich durch die Verwendung von elektriſchen Lichtbogen⸗Schweißapparaten. Die Arbeit übernahm die bekannte Großfirma Weſtinghouſe, und mit Hilfe der genannten Geräte konnte die Brücke ohne jede Ver⸗ kehrsſtörung von innen heraus erneuert werden. Stück für Stück ſchnitt man die alten Eiſenträger heraus und erſetzte ſie gleich durch neue, die dann elektriſch an Ort und Stelle ge⸗ ſchweißt, ein Höchſtmaß von Feſtigkeit darſtellen. In über⸗ raſchend kurzer Zeit gelang die Vollendung und die alte Brücke, die in Wirklichkeit eine neue iſt, dient wie früher dem Verkehr, nur ſicherer und feſter. Die Koſten der Brückenver⸗ jüngung ſtellten zu allem nur einen Bruchteil der Summe dar, die man für den Bau einer neuen Brücke bereits in Er⸗ Rundfunk⸗Berater Eine wenig benutzte Audtonſchaltung großer Klangreimheit Die vom Sender ausgeſtrahlten hochfrequenten Schwin⸗ gungen müſſen, um ſie im Kopfhörer oder Lautſprecher ver⸗ nehmbar zu machen, erſt gleichgerichtet werden. Abgeſehen vom Kriſtalldetektor wendet man in Röhrenapparaten ge⸗ wöhnlich die ſogenannte Audionſchaltung mit Gitterkonden⸗ ſator und Gitterableitwiderſtand an. Eine andere Methode iſt die ſogenannte Richtverſtärkung, die auch als Anodenſtrom⸗ Gleichrichtung bezeichnet wird. Trotzdem ſie eine ſehr ſaubere unverzerrte Wiedergabe liefert, iſt ſie weniger bekannt, und das kommt wahrſcheinlich daher, daß ſich dieſe Schaltung nur dann empfiehlt bezw. überhaupt nur dann brauchbar iſt, wenn die hochfrequenten Schwingungen eine gewiſſe Größe erreicht haben. Nachdem nun die meiſten Rundfunkſender ihre Sende⸗ energie erheblich verſtärkt haben, kann man ſie aber mit Vor⸗ teil anwenden nud zwar beſonders beim Ortsempfang, ſodann auch nach entſprechender Hochfrequenzverſtärkung beim Fern⸗ empfang. Die Wiedergabe unterſcheidet ſich inbezug auf Rein⸗ heit nicht im geringſten von der Gleichrichtung durch einen Kriſtalldetektor, dem man bekanntlich die größte Klangreinheit nachrühmt. In der Schaltung fehlt der von der Audionſchaltung her bekannte Gitterkondenſator und der Ableitwiderſtand. Das eine Ende der Spule iſt wie beim Hochfrequenzverſtärker direkt zum Gitter der Audionröhre geführt, während das andere Ende mit der Gittervorſpannbatterie verbunden iſt. Dadurch, daß das Gitter der Detektorröhre eine negative Vor⸗ ſpannung erhält, arbeitet man am unteren Knick der Charak⸗ teriſtik. Die eine Halbwelle der hochfreguenten Schwingun⸗ gen wird weggeſchnitten und man erhält einen pulſterenden Gleichſtrom. ö Es iſt einleuchtend, daß die Gittervorſpannung ſehr genau eingeſtellt werden muß, damit die eine Halbwelle der hoch⸗ freguenten Wechſelſpannung auch tatſächlich ganz unterdrückt wird. Bei Anodenſpannungsgeräten, die die Entnahme der Anoden⸗ und Gittervorſpannung aus dem Lichtnetz geſtatten, iſt die Einſtellung der Gittervorſpannung, die z. B. beim „Körting“⸗Gerät durch ein Potentiometer erfolgt, bequem und immer leicht zu erreichen. Arbeitet man mit Batterien, ſo wird man mit 1½ bis? Volt Gittervorſpannung auch zum Ziel kommen, wenn man nach Einſtellung der entſprechenden Vor⸗ ſpannung dann noch die Anodenſpannung korrigiert. Dieſe kann mit Vorteil hoch gewählt werden, etwa gleich der Span⸗ nung für die Hochfrequenzverſtärkerröhren, alſo etwa 80 bis 100 Volt. Man kann bei der Anodengleichrichtung nicht mit Rück⸗ kopplung arbeiten, und das iſt wieder günſtig für eine zu er⸗ reichende Klangreinheit. Trotzdem wird man eine außer⸗ ordentliche Selektivität erzielen, die beim Fernempfang unter Benutzung eines HF von Vorteil iſt. Als Röhren eignen ſich alle Typen mit kleinem Durchgriff und großer Steilheit, alſo RE 074, RN 084 und andere. Für die Kopplung miteinem Niederfrequenzverſtärker kommt beim Transformatorenverſtärker ein ſehr kleines Ueberſetzungs⸗ verhältnis in Frage. Der Verfaſſer benutzte mit Erfolg einen„Köting⸗Supremo“:2,15, dem ein Blockkondenſator von 5000 em primärſeitig parallel geſchaltet war. Wer einen Widerſtandsverſtärker beſitzt, kann auch dieſen benutzen. Prinzipiell kann man dieſe Art der Gleichrichtung in je⸗ dem Empfänger anwenden ober nachträglich einbauen: beſon⸗ ders in hochwertigen Empfängern, alſo in Zwiſchenfrequenz⸗ geräten und in Apparaten mit Hochfrequenzverſtärkung, die für den Fernempfang beſtimmt ſind, ebenſo aber auch in kleinen Geräten, ſogenannten Ortsempfängern, wird man die gleich guten Erfolge erzielen. Das Fehlen der Rückkopplung wird man nicht als Nachteil, eher als Vorteil empfinden. Wer beim Empfang einer Fernſtation z. B. nicht weiß, welchen Ortsſender. Erbung an der Waſſerleitung In den meiſten Fällen wird die Waſſerleitung als Emp⸗ fangserde verwendet, dazu muß aber der Draht der Erd⸗ Die einwandfreieſte Verbindung läßt ſich unſtreitig durch Ver⸗ löten des Drahtes herſtellen. Nun macht aber gerade das Löten an einer kalten, mit Waſſer gefüllten Röhre ziemliche Schwierigkeiten, weil das Rohr die Wärme des Lötkolbens ſehr raſch ableitet. Mit einem ſchweren Lötkolben läßt ſich dieſe Arbeit noch ausführen, wenn man die Möglichkeit hat, das Waſſer für die Zeit der Arbeit aus dem Rohr abzulaſſen. großen Lötlampe ausgeführt werden, mit der es gelingt, nach mantel auf eine ſo hohe Temperatur zu erhitzen, daß das Lötzinn eine innige Verbindung mit dem Metall eingeht, es ſich, den Draht, den man anlöten will, vorher zu verzinnen. Stehen Schwierigkeiten entgegen, ſo kann man auch folgenden Aus⸗ weg wählen: Das Waſſerleitungsrohr wird an der Stelle, an oder einer Dreikantfeile ˖ Länge vollſtändig metalliſch blank gemacht. Darauf iſt die größte Sorgfalt zu verwenden. Sodann legt man eine kräf⸗ tige Rohrſchelle, die mindeſtens auf 2 om Länge das Waſſer⸗ leitungsrohr bedecken muß, nachdem man auch dieſe vorher auf der Innenſeite mit Schmirgelpapier vollſtändig blank ge⸗ rieben hat, um das Rohr. Je nach der Ausführung dieſer Rohrſchelle kann man den blank geriebenen Erdleitungsdraht bringen und feſt zuſammenſchrauben, oder man kann die Rohrſchelle über dem blanken Rohrmantel zuſammenziehen und den Draht wiederum an der Rohrſchelle an einer dafür vorgeſehenen Schraube befeſtigen. Jedenfalls iſt in beiden Fällen beſonders darauf zu achten, daß immer gut leitende widerſtand zum Waſſerleitungsrohr möglichſt gering gehalten wird. Die Meſſingſchelle muß auf dem Rohr unverrückbar ſeſtſitzen. dünnen Draht verwenden, ſondern möglichſt ſolchen in der Stärke der üblichen Antennenſitze, die ſich im übrigen für dieſen Zweck gut eignet. Sender er eingeſtellt hat, wird beſtimmt glauben, es ſei der leitung am Waſſerrohr möglichſt gut leitend befeſtigt werden. Iſt dies aber nicht möglich, ſo kann die Arbeit nur mit einer ziemlich langer Zeit das Waſſer im Rohr ſawie den Rohr⸗ was für einen guten Kontakt unerläßlich iſt. Ferner empfiehlt dem Verlöten der Erdleitung unüberwindbare der die Erdleitung befeſtigt werden ſoll, mit einem Schaber auf eine Strecke von 2 bis 3 em entweder in 8 bis 10 Tagen um die ſauber gemachte Stelle des Rohres wickeln und die Rohrſchelle über dieſe Drahtlagen Verbindungen entſtehen und auf dieſe Weiſe der Uebergangs⸗ Für die Erdleitung ſoll man außerdem nicht zu ee 5 * e en * 4 * Mittwoch, den 31. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 508 Der Frankfurter Theaterfkandal⸗Prozeß Zweiter Verhandlungstag (Eigener Bericht) Gegen die Mittagszeit des geſtrigen zweiten Verhand⸗ lungstages leerten ſich langſam die Plätze im Zuſchauerraum, die vielen Senſationshungrigen, bezeichnenderweiſe meiſtens Frauen, ſind nicht auf ihre Koſten gekommen, aber für den Eingeweihten bereitet ſich anſcheinend eine Senſation ganz anderer Art vor. Das Kreuzverhör, das der Staatsanwalt manchmal mit den Zeugen führte, klang mitunter derart, daß man annehmen konnte, er hätte die Funktion des Verteidigers übernommen, und, wenn in Betracht gezogen wird, daß die Staatsanwaltſchaft nach Abſchluß der Vorunterſuchung die Anklage bereits fallen gelaſſen hatte, ſo iſt durchaus mit der Wahrſcheinlichkeit zu rechnen, daß jetzt in der Hauptverhand⸗ lung der Staatsanwalt wieder, wir ſagen vorſichtig mög⸗ licherweiſe, auf ein Fallenlaſſen der Anklage hinarbeitet. Die Vernehmung des erſten Zeugen, des Frank⸗ furter Oberbürgermeiſters Dr. Landmann, dauert nahezu sweieinhalb Stunden. Landmann war früher, bevor er Ober⸗ bürgermeiſter wurde, der Dezernent für Theaterangelegen⸗ heiten, nach ihm hat Stadtrat Meckbach, der inzwiſchen in den Ruheſtand getreten iſt, dieſes Dezernat übernommen. Beide Zeugen erinnern ſich an die Vorgänge, die einige Jahre zu⸗ rückliegen, teils überhaupt nicht mehr, teils nur ganz bedingt, und ſtellen beide dem Angeklagten ein gutes Zeugnis aus. „Der Fleiß und die Rührigkeit Müller⸗Wielands“, erklärt der Oberbürgermeiſter Dr. Landmann,„war über jedes Lob erhaben. Er beſaß große praktiſche Kenntniſſe in der Theater⸗ verwaltung, hat den Betrieb in den ſtürmiſch aufgeregten Zeiten der Inflation bezw. Deflation geſchickt geführt und verſtand es auch, was nicht jedem Theaterdirektor liegt, mit dem künſtleriſchen Perſonal diplomatiſch zu verkehren. Er nahm es allerdings mit der Wahrheit nicht immer genau, und ich machte auch meinen Kollegen Meckbach ſpäter auf dieſen Punkt aufmerkſam. Daß ich meine Erlaubnis dazu gegeben hätte, zu Geldentnahmen Müller⸗Wielands, für ſeine diverſen Sonderhonorare, oder, daß ich auch nur annehmen konnte, die Sommergaſtſpiele ſeien Müller⸗Wieland in eigene: Regie übertragen worden, iſt ganz ausgeſchloſſen. Herr Müller⸗Wieland konnte für mich keine Privatperſon ſein, ſondern er war Direktor der ſtädtiſchen Bühnen⸗A.⸗G. und hatte lediglich für deren Rechnung Geſchäfte zu tätigen. Für dieſe Tätigkeit wurde er ja auch auskömmlich bezahlt. Wenn ich einen Grund angeben muß, wie dieſer ſonſt tüchtige und gewiſſenhafte Mann dazu kommen konnte, die ihm zur Laſt gelegten Verfehlungen zu begehen, ſo glaube ich ſagen zu können, daß die Inflation die Moral dieſes Mannes wie ſo viele andere erſchüttert hat. Hinzu kam der übereilte Haus⸗ kauf und noch eine ganze Anzahl andere Momente, die ihn auf die ſchiefe Bahn gedrängt haben mochte. Ich darf zuſam⸗ menfaſſend nochmals erlären, mit dem Fleiß und der Tüchtig⸗ keit Otto Müller⸗Wielands war ich immer außerordentlich zufrieden, hinſichtlich ſeiner Moral muß ich dieſe gute Mei⸗ nung allerdings weſentlich einſchränken.“ Während der Ausführungen des Oberbürgermeiſters kann der Angeklagte ſeine Erregung und Rührung nur ſchwer unterdrücken. Auf ähnlichen Geleiſen bewegen ſich die Ausſagen des Stadtrats a. D. Meckbach, der von den Verfehlungen Müller⸗Wielands erſt durch den Reviſions⸗ bericht genaueres erfahren hat. Er beſchloß im Anſchluß an eine Sitzung des Aufſichtsrats, dem er angehörte, die ganze Sache nicht ſo tragiſch zu nehmen, und die Entlaſſung nicht zu verfügen, und zwar mit Rückſicht auf ein juriſtiſches Gut⸗ achten, aber auch mit Rückſicht darauf, daß im Augenblick für Müller⸗Wieland nur ſchwer eine geeignete Erſatzperſon hätte geſtellt werden können. Er ſprach allerdings Müller⸗Wie⸗ land die ſchärfſte Miß bilkigung aus, in der Hauptſache oder ſogar allein in der immerhin dubioſen Angelegenheit der Sommergaſtſpiele und es iſt natürlich erwogen worden, den Vertrag Müller⸗Wielands nicht mehr zu erneuern. 22 N übrigen weiß ſich auch dieſer Zeuge nicht mehr genau an die Vorgänge zu erinnern. Eine Bürvangeſtellte der Bühnen⸗A.⸗G. gibt auf Befragen zu, daß Müller⸗Wieland ſich nach den Beſprechungen mit dem Oberbürgermeiſter Niederſchriften machte, und daß er ſpäter, als die Reviſionen einſetzten, Zuſätze zu dieſen Niederſchriften machte. Zum Schluß des geſtrigen Verhandlungstages ſoll der Oberregiſſeur Alois Resui über die Sommergaſtſpielfrage Ausſage machen. Er vertritt die Anſicht, daß dieſe Gaſt⸗ ſpiele eine Privatangelegenheit Müller⸗Wielands geweſen ſeien. Auch die Gagen wurden, ſoweit der Zeuge ſich er⸗ innert, vom Privatkonto Müller⸗Wielands gezahlt. Resnt bezog eine Tagesgage von 150 Mk. und ſollte an einem event. Reingewinn partizipieren, aber ein Reingewinn ſei nicht erzielt worden. Der zweite Verhandlungstag war im großen ganzen für den Angeklagten nicht ungünſtig, allerdings erhält der Un⸗ befangene den nicht gerade angenehmen Eindruck, als ob die Kontrollorgane jahrelang recht läſſig gearbeitet hätten, und daß es zu dieſem peinlichen Prozeß nie gekommen wäre, wenn die Reviſionen bereits früher eingeſetzt hätten. Es mußte erſt zu einem„großen Krach“ in der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung und in der Preſſe kommen, bevor rückſichtslos durchgegriffen wurde. Der Prozeß kann möglicherweife damit enden, daß wenigſtens in den Hauptpunkten dem Angeklagten die ſogenannte bona ide nicht abgeſprochen werden kann, daß ſeine Tätigkeit jedoch der Bühnen⸗A.⸗G. und damit in⸗ direkt dem Steuerzahler erhebliche Summen koſtete, iſt eine andere Angelegeheiten, die, mag die Sache ausgehen, wie ſie will, wohl unbeſtritten bleiben wird. O. Schw. Moroprozeß Gioth in Frankenthal 3. Verhandlungstag— Vormittagsſitzung Am heutigen Mittwoch, dem dritten Verhandlungstage, wurde in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Unter⸗ ſuchungsrichter Lehmann hat Gioth zum Niederſchreiben eines Lebenslaufes aufgefordert, in dem dieſer ſich auf 37 Seiten bis zu den Beweggründen der Tat und zwar bis zu den Bemerkungen über Engelmann ausließ, ohne aber auf die Tat ſelbſt einzu⸗ gehen. Dieſe 37 Seiten nahm der Unterſuchungsrichter als Teil der Vernehmung zu den Akten. Gioth, deſſen Benehmen ſtets beſcheiden geweſen ſei, habe ſein Benehmen am letzten Tage der Vernehmung geändert, nämlich bei der Befragung über die Tat, die er nun überhaupt erſt durch Amtsrichter Weis durch Bekanntgabe des Polizeiprotokolls erfahren zu haben vorgegeben habe. Tatſächlich ſei ihm ſelbſt von der Tat nichts bekannt. Als der Unterſuchungsrichter Gioth auf deſſen Bitte um vorübergehende Behändigung der 37 Seiten zwecks Korrektureintragungen dieſe vertrauensſelig überließ, zerriß Gioth ſie ſofort in tauſend Fetzen. Durch den Vorſitzenden über die Gründe ſeines häufigen Verteidigerwechſels befragt, will Gioth zunächſt an ſeinen jetzigen Verteidiger gedacht, dann aber auf Zureden ſeines Bruders den Ludwigs⸗ wigshafener Rechtsanwalt Dr. Weil, ſpäter auf Anraten ſeines Onkels den Rechtsanwalt Dr. Wagner⸗Ludwigshafen gewählt, ſchließlich auf den von amtswegen beſtellten Rechts⸗ anwalt Dr. Nachmann⸗Frankenthal zurückgegriffen haben, bis ihm die Wiederinanſpruchnahme des urſprünglich gewollten Anwalts, Juſtizrat Dr. Schulz, ermöglicht wurde. Das 111 10 weil er ſich nicht politiſch orientierter Anwälte bedienen wollte. 5 Der Sachverſtändige Medizinalrat Dr. Kuntz von der Pſychiatriſchen Abteilung des Nürnberger Gefängniſſes ſieht dieſe wechſelvolle Verteidigerwahl als von Gefühlsüberſchwenglichkeiten begleitet an und verweiſt auf die an . teten verſchiedenen Briefe. Ihm ſelber, Kuntz, habe der Angeklagte während der Zeit des Aufenthaltes in der Nürn⸗ berger Abteilung unbegründetes Mißtrauen entgegengebracht, wie Gioth ja auch den durchas korrekt vorgehenden Untera ſuchungsrichter Lehmann zu Unrecht beſchuldigt, ſpäter aller⸗ dings dieſen brieflich um Verzeihung gebeten hat. Ein Elektriker aus Mannheim, der dem Gioth die Schußwaffe vorgeblich für einen Landsmann verkaufte, kennt Giolh nur als ordentlichen, ſtrebſamen Fachſchulkameraden. Der Zeuge hat auch beim Verkauf der Waffe keinerlei Er⸗ regung oder ſonſt auffallende Merkmale wahrgenommen. Das ſagt auch die Näherin Steigelmann⸗Ludwigshafen, mit der Gioth einige Tage vor den Mordtaten oberflächlich bekannt geworden war. Die Zeugin Frau Dellmuth hat dem Angeklagten lange Zeit in der Wirtſchaft„Stadt Ulm“ das Eſſen ſerviert. Sie bezeichnet ihn als allezeit anſtändig und ſolide und hat auch nach ſeiner Entlaſſung aus der Fabrik bis zum Mordtage keine Erregung Gioths wahr⸗ genommen. Der Elektriker Röther nennt den Angeklagten freundlich und zuvorkommend. Er hat am 16. April ihn wegen ſeiner Entlaſſung bedrückt befunden und von ihm den Streit mit Engelmann erfahren. Der Bürovorſteher Schmitt⸗Ludwigshafen als Leiter des Lohnbüros gibt Aufſchluß über die ſpäter als berechtigt erklärte Lohn⸗ reklamation Gioths. Wetternach richten der KarlsruherLandeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens! See. Luft.] Tem Se z 2 Wind 388 2 böbe 59050 ie 885 8 8 8. 32 m mn C S888 Ses Richt. Stärte 88 8* Wertheim 151— 2 J 13 0 ſtill Nebel Königſtuhl 563 759,77 6 10 5 80 leicht] heiter Karlsruhe 120 759,1[⁰ 413 3 OD 5 wolkig Bad.⸗Bad. 213 758,9 4 13 280(leicht] Nebel Villingen 780 76,880 0 8—1 8 1 Dunſt Feldbg. Hof 1275 633,4 4 7 3 0 ſchw. wolkig Ladenweil.]— 758,6 6 18 4] 8 leicht] bedeckt St. Blaſien 780— 111—1ſtill h Höchenſchw!—— Der Durchzug der Störung erfolgte heute nacht mit vor⸗ übergehender Bewölkung. Heute früh herrſcht wieder viel⸗ fach heiteres Wetter. Von den britiſchen Inſeln reicht jetzt entlang der norwegiſchen Küſte bis zum Nordmeer eine kräf⸗ tige Tiefdruckrinne, auf deren Weſtſeite polare Kaltluft mit ſtürmiſchen Winden nach Süden befördert wird. Die Kaltluft wird zu raſcher Verlagerung die über England liegenden Tiefdruckkerne nach Südoſten führen, wobei wir auffriſchende Winde und Niederſchläge in Schauern zu erwarten haben. An⸗ ſchließend ſteht die Ausbreitung hohen Druckes nach Europa von Nordweſten her bevor. Wetterausſichten bis Donnerstag nachts 12 Uhr: Wolkig, auffriſchende böige Weſtwinde, zeitweiſe Regenſchauer und ſpäter kühler. r Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. 8 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— 888 5 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder= port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter n Chroniſche Stuhlverſtopfung Von Dr. med. Stadion, Halle. Bei chroniſcher Stuhlverſtopfung oder Hartleibigkeit werden 5 ausbleibenden Stuhlgang die unbrauchboren Beſtandteile der Nah⸗ rung zu lange im Darm zurückgehalten. Der Darm füllt ſich daher übermäßig an und übt auf andere Organe einen läſtigen Druck aus, der häufig Beklemmung und allgemeines Unbehogen hervorruft, Außerdem gelangen Gärungs⸗ und Fäulnisſtoſfe aus dem Darn inhalt in das Blut, verbreiten ſich im ganzen Körper und können viele Beſchwerden verurſachen. Es iſt daher ratſam, Hartleibigkeit rechtzeitig zu bekämpfen, und zwar durch Gebraurch eines rein pflanzlichen Abführmittels, wie es die vielfach bewährten Apothekes Richard Brandt's Schweizerpillen“ ſind. Sie bewirken in milder und doch zuverläſſiger Weiſe, daß der Stuhlgang regelmäßig und ausreichend erfolgt. Der niedrige Preis von einer Mark und fünf zig Pfennigen für die in jeder Stadt⸗ und Vorort⸗Apotheke Mann⸗ heim erhältliche Schachtel erfordert nur eine geringe Ausgabe. 16874 e An waltſchaft gerich⸗ Eugen Keniner.-., Mannheim, nur P4, 1 Extr. Selin. pol. 1,5 Extr. Achill, moſch.⸗Aloss⸗Abſynth ga 10 Extr. Trif.⸗Gent. aa 0,5 Pulv. rad. Gent.⸗Trif. àa g. ſ. f. pil. 50. 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Unter der Vorausſetzung, daß wie im Jahre 1027 in jedem folgenden Jahre etwa 300 000 Wohnungen gebaut werden, kommt zu den Dr. Wölz zu dem Ergebnis, daß im Gegenſatz faſfungen im Jahre 1926 der Zeitpunkt, in dem vielleicht er Wohnungsbau im weſentlichen mlt Mitteln des Privat⸗ arktes gedeckt werden könne, wiederum in erheblich zeitlich zmter Ferne inde. Wenn auch an dem Grundzlel einer ſtüärkeren Heranziehl Privatkapitals für den Wohnungs⸗ bau feſtgehalten werde, ſo r n für die Zeitſpanne bis etwa 1940, für welche zunächſt eine einheitliche Planung der auf dem Gebiete des Wohnungsbaues notwendigen Maßnahmen möglich erſcheine, das Aückgrat jeder Finanzierung des Wohnungsbaues die öffentlichen Mittel bleiben. Eine planmäßige Feſtlegung des Aufgabenkreiſes habe zur unbedingten Vorausſetzung, daß dieſe öffentlichen Mittel in Zukunft durch geſetzliche Beſtimmungen über die ganze Zeitſpanne hin Hleichartig zur Verfügung geſtellt werden müßten. Ueber die erfor⸗ derlichen Mittel macht Dr. Wölz weiterhin folgende Angaben. Er betonte, daß eine Senkung der Herſtellungskoſten für abſehbare Zeit kaum in Ausſicht zu nehmen ſei. Mit beſonderem Nachdruck würden in dieſer Richtung alle Verſuche, namentlich der Reichsſorſchungsge⸗ ſellſchaft, zu unterſtützen ſein. Die Verteuerung der Herſtellungs⸗ koſten durch vielfach übermäßige Gewinne, oder auch durch ſteigende Löhne, die Steigerung der Bauſtofſpreiſe, namentlich angeſichts der Tarifverſteuerung, ſei aber nicht zu verkennen und gleiche die erzielte Verbilligung durch Ratlonallſterungsmaßnahmen aus. Man müſſe ſich daher darüber klar ſein, daß auch heute noch bei 300 000 Woh⸗ nungen mit einem Durchſchnittsſatz von 10 000„ Erſtehungskoſten genau wie im Jahre 27 mit 3 Milliarden Finanzierungsbedarf zu rechnen ſein werde. ver “ Deutſch⸗Amerikauiſche Petroleumgeſellſchaft in Hamburg. Die Geſellſchaft hat aus ihrer bisherigen Reederei⸗Abteilung eine ſelb⸗ ſtändige Geſellſchaft unter der Firma Warid Tankſchiff⸗ Reederei GmbH. gegründet. Die der Geſellſchaft gehörigen Schiffe ſind in die neue Gmb. eingebracht worden. Zu Vorſtands⸗ mitgliedern wurden die Direktoren Friedrich Breme und Franz Klagen beſtellt. Für die Umgründung waren organkſatoriſche Gründe maßgebend. Der Schiffsbeſtand der Flotte umfaßt 18 400 Tonnen. Außerdem übernimmt die Geſellſchaft noch eine Anzahl größerer Tharterverträge. Anglo⸗Perſtian Oil Company.— Rückgang des Reingewinns und der Dividende. Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr bis 31. März 1928 läßt einen Rückgang des Reingewinns um 1,52 Mill. Pſcd. Sterl.(annähernd 33 v. H. Ausfall) auf 3,11 Mill. (1. V. 4,04 Mill.) Pfd. Sterl. erkennen. Die Stammdividende iſt von 12,5 auf 7,5 v. H. herabgeſetzt worden. Doch genügte dieſe Ermäßigung nicht, um den vollen Ausfall wettzumachen. Vielmehr werden die Zuweiſungen an die Rücklagen von 1 Mill. auf 0,5 Mill. Pfd. Sterl. herabgeſetzt; letztere werden aber trotzdem noch über Mill. Pfd. Sterl., d. h. mehr als ½ des ausgegebenen Aktien⸗ fapltals, beteagen. Dazu kommen unverteilte Gewinne von 2,22 (2,25) Mill. Pfö. Sterl. Die Finanzlage iſt weniger flüſſig. Bankguthaben ſind von 2,93 auf 1,67 Mill. Pf. Sterl. zurückge⸗ gangen. Der Beſitz an Staatspapieren beträgt 3,22(3,27) Mill. Pfd. Sterl. Lager ſind von 2,98 auf 3,24 Mill., Außenſtände von 4,45 auf 4,59 Mill., der Wert der Anlagen von 5,39 auf 5,46 Mill. Pfd. Sterl. geſtiegen. Die Verpflichtungen gegen Schuldſcheinausgaben ſind von 4,9 auf 4,73 Mill. Pfd. Sterl. herabgedrückt worden. Der Bericht ſagt ſehr wenig über die Lage des Petroleummarkts. Man ztuß daher die auf den 6. Nov. anberaumte HV. bezüglich etwaiger Weuslaſſungen des Aufſichtsrats abwarten. :? Harburger Gummiwarenfabrik Phönix Ach. in Harburg. Dle Kammer für Handelssachen beim Landgericht Harburg hat der An⸗ fechtungsklage dreier Aktionäre ſtattgegeben und damit einen Beſchluß der HV. vom 21. Juli, den Reinegwinn von 72g 000/ vorzutragen und eine Dividende nicht auszuſchütken, aufgehoben. Das Gericht begründet dieſe Entſcheidung damft, daß nach den Satzungen der Geſellſchaft eine Dividende von mindeſtens 5 v. H. auf die Stamm⸗ uͤktien hätte verteilt werden müſſen. Da ein entſprechender Antrag der HV. vorlag, hätte dieſem zugeſtimmt werden müſſen. * Gebrüder Schöndorff AG., Düſſeldorf. Die HV. genehmigte den bekannten Abſchluß für 1927/8(8 v. H. Dividende). Der Ver⸗ treter der Sichelgruppe, Generaldirektor Heinrichs dorf(Frank⸗ furt a..) hat ſein Amt zur Verfügung geſtellt. Eine Erſatzwahl wurde nicht vorgenommen. Der Umtauſch der Aktien im Nenn⸗ betrag von 80/ in ſolche von 1000 und 100/ iſt durchgeführt. Das Aktienkapital beſteht jetzt aus 9952 Aktien über 1000 und 480 Aktien über 100 Mitteilungen über die Geſchäftslage wurden nicht gemacht. * Junkers⸗Lizenzvertrag mit Mitſubiſhi. Eine Tokioer Meldung Wonach der fſapaniſche Mitſubiſhi⸗ Konzern in Tokio Junkersflugzeug⸗Baupatente für Japan erworben habe und nunmehr dort eine Fabrik erbauen werde, die ſich in Zufam⸗ menarbeit mit deutſchen Ingenieuren mit dem Bau von Junkers⸗ ugzengen beſaſſen foll, wird von den Junkerswerken in Deſſau Deſtätigt. Der Mitſubiſhi⸗Konzern habe ſich ſeit Fahren mit dem ., Flugzeugbau beſchäftigt, ſo daß der Erwerb der Junkerslizenz bei den bereits vorhandenen japaniſchen Flugzeugen verwertet werden könne. (Gebr. Schultheißſche Emaillierwerke AG., St. Georgen(Schw). Das am 30. Juni 1928 abgelaufene Geſchäſtsjahr verzeichnet einen Reingewinn von 12 502 /, nachdem für Abſchreibungen auf Im⸗ mobilien 2500, auf Geſchäftseinrichtung 3500 und für zweifelhafte For⸗ derungen 3000, ſowie 4000/ für Aufwertungskonto vorwegge⸗ nommen worden waren. Hieraus gelangen gemüß GV.⸗Beſchluß 5 v. H. Dividende auf 100 000„ Aktienkaital zur Verteilung. * Morgan finanziert das Rußlandgeſchüft der Genenel Zwiſchen dem Bankhaus J. P. Morgan u. Co. und der Gener il Eleetrie Company iſt ein Abkommen über die Finanzlerung der auch von uns mitgeteilten Rußlandgeſchäfte der General Eleetrie Co. abgeſchloſſen worden. Das Bankhaus Morgan hielt ſich bisher von leglicher Betätigung im ruſſiſchen Geſchäft fern und ſoll nunmehr ſeine Einſtellung zu Sowjetrußland geändert haben. Das ruſſiſche Geſchäft der General Eleetrie Co. ſoll von Morgan im Betrage von 10 Mill. Dollar finanziert werden. Ein direkter Kredit für die Sowjetregierung iſt jedoch nicht vorgeſehen. Ein ſenſationeller Kursſturz Eine kalte Duſche für die Aktionäre der Brandenburger Holzinduſtrie.⸗G. Die Aktien der Geſellſchaft erfuhren in den letzten Tagen an der Berliner Börſe einen Kursſturz von nahe zu 175 v. H. Die Aktionäre werden von dieſem Vorfall nicht ſehr erfreut ſein, ſo ſehr ſte auch früher über die beiſpielloſe Kursſteigerung frohlockt haben. Die Kehrſette der Kursſteigerungen iſt in reichliches Dunkel gehüllt. Vor Jahresfriſt ſtanden die Aktien im Freiverkehr der Berliner Börſe etwa 4 v.., um ſchließlich auf 225 v. H. zu ſteigen, wobei noch eine Kapitalerhöhung von 0,75 Mill./ auf 2 Mill./ in Betracht zu ziehen iſt. Nunmehr lüftet ſich das Geheimnis dieſer Senſation. Kreiſe, die der Geſellſchaft ſcheinbar naheſtehen, wenn ſie auch den„großen Unbekannten“ darſtellen, haben bei den Großbank⸗ ftlialen und auch bei Bankiers Kaufaufträge für die Aktien des Unternehmens gegeben, wobei ſie nur geringe Anzahlung leiſteten. Gleichzeitig haben ſie aber auch Verkäufe über andere Bankinſtitute in bar getätigt. Das Reſultat dieſer Transaktion lief darauf hinaus, daß die Intereſſenten ihre Aktien lombardtert erhielten zu dem mäni⸗ pulterten hohen Kurſe. Als jetzt dieſe Transaktion ans Tageslicht kam, trat begreiflicherweiſe eine ſtarke Ernüchterung bet den Aktio⸗ nären ein. Nicht genug damit, iſt auch noch der Handel in den Aktien an der Berliner Börſe verboten worden, ſodaß die Verwer⸗ tungs möglichkeit ſtark erſchwert iſt. Nach dem geſtrigen Kurszuſam⸗ menbruch der Brandenburger Holzinduſtrie⸗Aktien darf nach dem Beſchluß der Kommiſſion für die unnotierten auch kein Handel in dieſem Papier ſtattfinden. Nach unſeren Informationen iſt eine Kommiſſion des Börſenvorſtandes gegenwärtig mit einer Status⸗ prüfung bei der Geſellſchaft beſchäftigt. Erſt wenn das Ergebnis dieſer Prüfung vorliegt, wird man verſuchen, nach dem Debaele einen Ausgleichkurs feſtzuſetzen. Diejenigen Geſchäfte, die geſtern noch vor dem Beſchluß der Suspendierung der Börſe abgeſchloſſen worden ſind, behalten ihre Gültigkeit. * Geheimrat Duisberg über die Lage der chemiſchen Induſtrie. Auf der am 29. Oktober abgehaltenen Vollverſammlung der Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer zu Solingen erklärte der Vorſitzende, Geheimrat C. Duisberg, daß innerhalb der chemiſchen Induſtrie die Sprengſtoffbetriebe weniger beſchäftigt ſeien als bisher. Der Ver⸗ brauch an Sprengſtoffen ſei namentlich infolge der Rationaliſierung im Bergbau zurückgegangen. Die Sprengſtoffabriken ſtellten jetzt überwiegend Zellulbid und andere Hilfsmittel her. Sie begegneten dabei allerdings einem ſehr ſtarken in⸗ und ausländiſchen Wett⸗ bewerb. Auch die Farbſtoffherſtellung ſei infolge der ſchlechten Lage der Textilinduſtrie zurückgegangen. Die pharmazeutiſche Induſteie ſet jedoch namentlich für das Ausland ſehr gut beſchäftigt. Auch nach Stickſtoff ſei die Nachfrage ſehr lebhaft. Die Beſchäftigung in photographiſchen Artikeln könne ebenfalls als befriedigend bezeichnet werden. Bei den eigentlichen chemiſchen Artikeln ſel die Lage gleich⸗ falls nicht ungünſtig. Die Kunſtſeideninduſtrie leide jedoch zurzeit unter ſehr gebrückten Preiſen und unter einer lebhaften auslän⸗ diſchen Konkurrenz. Börſenberichte vom 31. Oktober 1928 Mannheim abgeſchwächt Die Einigungsverhandlungen in der Eiſeninduſtrie des Ruhr⸗ gebietes haben bislang zu keinem Reſultat geführt. Die Börſe war urch die hierdurch geſchaffene unſichere Situation verſtimmt und neigte daher für Aktienwerte zur Schwäche. Die Geſchäftstätigkeit blieb dabei unverändert ſtill. Am Induſtriemarkt lagen Farben, Deutſche Linoleum, Südzucker, Weſteregeln und Waldhof ſchwächer. Ferner waren Mannheimer Gummi auf geſtriger Baſis offeriert. Von Verſticherungsaktien wurden Continentale mit 94 gehandelt. Banken und Brauereien blieben unverändert. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 31. Oktober 80.31 80 eb Wab. St.-U. 27 77 ad Kom. Gd 87,50 5% hafen stadt 92,75 0 7 9 300 „ Gold 92,50 92,50 60%„ Gold 7777 Bad. Aſſekuranz 225,0 8% Farben Bds. 28 135,0 Babiſche Bank. 180,0 Vein evo. B. 159,5 Mh. Hypoth. Bk. 198,0 Ah. Erebitbank. 124,7 Sübb. Disconto. 132,0 Durlacher Hof 147,0 —.87 ö 80. 17,.— Pfälz. Preſſehefe 180,0 150,0„M. BA. 124,0 83 Swan Storch. 176,0 178,0 9 5 1 140,0 92,75 Werger Worms 222,0 222,0 Karls. Näh. Hal 39. 89.— 2280 78 0 f. b. Knee 85 65 Contineſt. Ber 95,— 94 e 32— 92 f ontinent. Verf. 93.—94,—. Gummi 32,.— 82.— 185,0 Mannh. Berſich. 145,0 145,0 1 Neckarfulm Fhrz 30,— 199.0 Oberrh. Berſich... Pfätg. übten 1890 180 ö ortl. Zem. Heid. 135,0 0.⸗G. f. Seilind. 68,—. 5 3 1 155.0 198,0 0 124,7 Brown, Boveri 188,0 Rhelnmühlenw. 140,0 1 132.0 Daimler⸗Benz 91. Südd. Draht. Deutſche Linol. 315,0 Südd. Zucker. 149,0 r 1470 Enzinger Union 79,.— 79,.— Verein dtſch Oelf, 75.— Klelnkein Heid. 200,0 200,0 Gebr. Fahr. 1,— Wayß& Freytag 182.0 Ludwigsh. A. Br. 282,0 282,0 J. G. Farben 251,0 Zellſtoff Waldhf. 278,0 Frankfurter Vörſe vom Oktober Seſtverzinsliche Werte. Bayr. Bod. Er. B. Moutan⸗ Aktien. Bayr. Hyp. u. Wb. . 87,20 87,85 Berl. Handels. 77 5 Buderus 83 1 erde ge Com. u. Privatb. 184, Eſchwell. Vergw Ablsſſch. 1. 5hchd 50,50 50, 78 Darmſt. u. Nat. 2810 Heben 8 125.0 „ l. ee Deutſche Bank 168,5 166,7 Harp. Bergbau 189.0 „ohne 13.55 14,40 Dt.⸗Aſtat. Bank. 8 9. St. U. 242 0 . Wertb.(Gold) 89.— 89,— H. Effekten Banf 128,0 all Aſchersleb.—— . Schaßanw. 23—.——— H. Hyp. u. Wechſ. 138,0 5 KaliSalzderfurth 488, 4% Schuützg. 08 1.. e D. eberſee⸗Bank 104,7 Kalt Weſteregeln 281,0 1 14 6,10 6,10 D. Vereinsvank. 5 85 10150 Klöckner. 1 2205 1 Disconto⸗Geſ.„ 161, Mannesm.⸗R. 128, „dudwigeh. 5 1 0 11 8 Dresdner Valk 168,0 Mansfeld Akt. 116,7 117,0 A0 ſenhm. Gd 26 98.— 93,— Frankf. Bank. 11870 Oberſchl. E. Bed.—. 59% 1 27 77.68 7775 9 5 Hyp.⸗Bk. 148,5 Otavi⸗Minen 38.50 60%„ 5 Metall. u. M⸗G. 184,2 Phönix Bergbau 92,.— e rkr. Mb. 29 78,—,— Mitteld. Cd. B. 206,0 Ahein. Braunk. 59% Preuß. Rali 6,75 Nürnbg. Verein 160,0 160,0 Rheinſtahl... 187.7 50% Preuß Rogg. 9,50 5% Südd. Feſtwb 2,11—,— 80% Grkr. M. abg. 15,50 15,50 50% teck K... %R ⸗M.⸗Don.—. 7% Bab. Rom. Gd. 87,50 88 Oeſt. Creb.⸗Anſt. 34 50 Riebeck⸗Montan 142,2 82½ Pfälzer 28.9 94.75 %R. 4 2 75 1892 ——.— .50 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 189,5 Salzw. Heilbr..—. Reichsbank.. 300,0 Tellus Bergbau 118.5 Rhein. Ereditbk. 124, Ku. Saurahütte 67,50 Rhein. Hyp.⸗Bk. 199,0 Ver. Stahlwerke 93. Südd. Voben⸗.———.— Juduſtrie⸗ Aktien. Südd. Disconto. 182,5 Wiener Bankver. 15,15 .„ enninger K. St. 184, Württ. Notenbk.—-—— Frankf. All. Berſ. 192.5 kf. R. u. Mitv. 15,50 annh. Berſ.⸗G.—.——.— Oberrh. Verſ.⸗G. 194.5 Trausport⸗ Aktien. Dab, Lokalbahn 8 1470 5 0 öwen München 808,0 Mainzer St.⸗A. 266,0 269,0 5 wa or 1 Taczerbzän. 885 Werger 2205 b 8 74.50 ning.— 22.— 4% Pr. B. B. Lig 72,28 Bault⸗ Aktien. Aug. D. Credited. 188,9 488,5 Nord, Med 1600 f Paßiſch Bant 1790 178.0 Schanz 55 E.* 1 begann 18.0 J08. 5 5 1188 d. 1965 aaa bag 1868 140 8e Diaet Bang 1 80. Petersuniongrf, 106.5 90. Bd. N 178,5 Pf. Nähm. Kauf, 51,85 5 30. 170.0 1 Gas 145,0—— Bad. U. ſrkf. Pok.& Wit. 71.— 5 Ammendf, Pap. 203. Frankfurt unſicher Die Zuſpitzung in der Angelegenheit des Ruhrſchiedsſpruchs trug eine merkliche Unflcherheit in den heutigen Börſenverkehr. Ver⸗ ſtimmend wirkte auch der auf Glattſtellungen ſchwächere Kurs der geſtrigen Newyorker Börſe. Von einer Ankeilnahme außenſtehender Kreiſe am Geſchäft war nach wie vor kaum etwas zu merken. Die Spekulation bekundete Abgabeneigung, ſodaß bei einheitlicher Kursentwicklung überwiegend Abschwächung eintrat. Das Angebot war im allgemeinen nicht groß, die Aufnahmefähigkeit des Marktes aber andererſeits wieder gering. Vor allem am Chemiemarkt wurden Abgaben vorgenommen. J. G. Farben eröffneten 2 und Scheideanſtalt 4,5 v. H. niedriger. Auch Elektrowerte ware mäßig angeboten; AEG. gaben 1,5 und Schuckert 1 v. H. nach. Schiffahrtswerte lagen—2 v. H. gedrückt. Montan werte waren vernachlähigt, Gelſenkirchen etwas ſchwächer, Mansfelder nach der Abſchwächung der geſtrigen Abendbörſe wieder etwas erhöht. Autoaktien konnten geringfügig anziehen. Einiges Intereſſe be⸗ ſtand für Reichsbankanteile, die 3 v. H. gewannen. Deutſche An⸗ leihen gaben leicht nach. Am Auslandsrentenmarkt Türken weiter beachtet. Zolltürken jedoch auf Realiſationen etwas gedrückt. Im Verlaufe konnte ſich die Haltung nicht beſſern u. bei unverändert ſtillem Geſchäft börbckelten die Kurſe meiſt weiter ab. Zum heutigen Zahltag, der im übrigen, wie erwartet, kelne Schwierigkeiten be⸗ reitete, war der Geloͤmarkt ſtärker angeſpannt. Tagesgeld 7,5 v. H. * Berlin ſchwach Schon im heutigen Vormittagsverkehr konnte man im Hinblick auf den Eiſenkonflikt eine ſtarke Zurückhaltung bei den ünken beobachten. Da auch von den Ausland ſen ſchwächere Meldungen vorliegen ſollten, ſchritt die Börſe wieder zu Verkäufen, und es er⸗ gaben ſich, abgeſehen von einigen fſavoriſierten Werten, meiſt kleine Kursrückgänge. In Reichsbank beobachtete man Käufe von guter Seite— man ſprach von Aus lanödsorders— und der Kurs konnte um über 3 v. H. anziehen. Feſt lagen Autowerte ſo Adlerwerke und BMW. Auch Elektrowerte hatten etwas größeres Geſchäft aufzu⸗ weiſen und konnten ſich zum Teil bis 1 v. H. befeſtigen. Der Geld⸗ markt war für den Ultimo relativ leicht wenn auch der Satz für Geld über Ultimo von 8 bis 9,5 v. H. ziemlich hoch iſt. Der Pfand⸗ briefmarkt lag in Uebereinſtimmung mit der übrigen Börſe, ſehr ſtill, Geldwerte waren etwas ſchwächer. Auch im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill und es ergaben ſich an ſaſt allen Märkten Kurs⸗ rückgänge von 1 bis 2 v. H. Der Kaſſamarkt war ſehr uneinheitlich be Schwankungen bis 2,5 v. H. nach beiden Seiten. Die Verbindlichkeſtserklärung des Schiedsſpruches durch den Reichsarbeitsminiſter blieb ohne ſede Wirkung, ſie verſtärkte ſogar die beſtehende Nervoſität, da öde Börſe über die Maßnahmen der Arbeitgeber ſehr vage Kombinationen aufſtellt. Auch die Ermäßigung des Privaldiskonts um 7 v. H. für beide Sichten auf 6,5 v. H. konnte keine Be⸗ lebung des Geſchäftes hervorrufen. Die Börſe ſchloß in über⸗ wiegend ſchwächerer Haltung bei Verluſten von—2 v. H. 6 Verliner Deviſen Diskontſätzee Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. h. Amtlich 30, Oktober 81. Oktober Parität Diskont in Rem für G. I 8 G. B. M. se% Holland.... 100 Gulden 168,15 169,40, 168,16 168,50 J 168 45 18 Athen„ 100 Drachmen[ 5,425] 5,435] 5,428.485] 5,448 10 Hrüſſet„100 Belga= 500 Per. 58,8 58,40 58,25 88,40 58,855 45 Danzig... 100 Gulden 581,81 81,7 8181][ 8147 81.555 8 delſingfors.. 100 finnl. M. 10.548 10,568] 10.547 10,567 10,512] 6,8 Italien„„„ 100 Lire 21,965] 22.005] 21.96 2,00] 22,025 5,5 ſidſlawien...„ 100 Dinar[ 7887 7881 7,367 77881] 855 7 Kopenhagen.. 100 Kronen 1118211270411,]112,01J 112,06 5 Liſſaboenn„„100 Eskudo 138, 18. 18, 18,84 17,48 8 Dslo„100 flronen 111,7 111,99 111,74 111.86 111,74 5,5 Paris„„ 100 Franken 18,38 15,42 15,88 16,2 16,448] 3 Prag 7 Kronen 12,428] 12,448 12,429] 12,449 12.88 5,5 Schweiz..„ 100 Franken 80,6 80,88 60,68 80.85 80,518 85 So fig„„100 Leva 3,027] 3,988] 3,07] 3,088] 3,017 10 Spanlen... 100 Peſeten 67.50 67,64 67,57 67.71 69,57 5 Stockholm. 100 Kronen 112,10 112.82 112,0 112,82 112,05.5 Wien. 100 Schilling 58,97] 59,09 5808 83,10 38,78] 65 Budapeſt 100 Peng= 12 500 Kr. 73 07 78,21 78,06 78,20 72,89 6 Buenos⸗Afres. I Peſ..788] 1772 1767 177 1786 10 Canada... 1 Canad. Dollar.1915] 4,1985 4,1915 4,1988] 4,176— Japan.% hen 188 181 5881 488 15886] 878 Ralro.. 1 ügypt. 10 20,855 20,895] 20,88 20,90 20,81— Konſtantinopel„ e.121 2,125 2,116 2,22] 2,130] 10 London 1 Pfd. 20,388 20,875] 20,535 20,875 20,398 4,5 New Nork...„„ 1 Dollar 41940 4,2020 4,1938 4,2018.1780 5 Rio de Janeiro..„ 1 Milreis 0,5005 0,5025 0,5005 6,5025 0,503 Uruguag. 1 Gold Peſ. 256[ 4,264 l 4,258 4,264[.821 Viehmarkt in Mannheim vom 31. Oktober. 407 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in„J. 109 Kälber, 6) 4245; c) 65—68; d) 6062 11 Schafe, e) 42—46. 115 Schweine, e) 77-78; ö) 7677 e 72-74 „70 72. 202 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 915 lber 4 Wochen 1724, Läuſer 2732. Marktverlauf: Mit Kälbern mitlele mäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln uns Läufern mittelmäßig. 80 5 80. Allg. Elektr. ⸗G. 182, Grün s llfinger 170.0 Rhein. Chamotte Zufuhr insgeſambd Baſt.-G. 0 Bayr. Spiegel 63,25 Beck& Henkel 40.— Bergm. Elektr. 207,7 Brem.⸗Beſig. Del 88,50 Brown Boveri 182.5 Cement Heidelh 185,0 „ Karſtadt 1770 Chamott. Annw. 125,0 Chemiſche Albert 72,50 Eh. Brockhues 101.0 Daimler Benz 81,.— Dt. Eiſenhandel 70,80 Dt. Erdöl.. 134,5 Dt. Linoleum 314,7 Dresd. Schnellpr 119,0 Dürkoppwerk St 42. Dilſſld. Rat. Dürr 61.— Dyckerh.«K Widm—.— Eiſen Kaifersl.. 12,28 Elektr. Licht u. K 286,5 Elektr. Sieferung Emag Frankf..—— Emaill St. Ullrich 1 0 Unſon 79.— Eßlinger Maſch. 40.— Ettling. Spinn. 228,0 ber, Joh, Blei 88.— aber& Schleich 1175 r Gebr. Pirm 80515 J. G. Farben, 250,0 6%„ Bonds 1 135,5 Feinmech. Jetter 80,.— Feltenchuilaum 180,0 Goldanleihe..10 6% Relchsanl. 2 87.80 Diſch.Ablöſgſch. 50,90 ohne Ablöſgrecht 14,68 65% Grkr. Mh. K 15,10 5% Prß. Kallanl. 6,77 5% Roggenwert. 10, 5% foggenrentd 8, ee Landſch. Rog, 8,80 5% Mexikaner 35,50 Kere d nt 4% Bagd.⸗Elſ i 12.78 % e 240 %% wu ren 14.1 88 D. Bold⸗ u. S. Anf 209,8 205 5% Bad. Kohlen 18 Feſtverzinsliche Werte Gesfürel. Gelbſchnat 5. 96,20 Gritzner M. Durl. 122,2 Grün KBülfinger 170,0 aid& Neu. 86, ammerſen anfwerk. Füßen 180,2 Armat. 92,— och⸗ u. Tiefbau 77.50 olzmann, Phil. 182,7 Holzverkohl.⸗Id. 90,25 nag Erlangen 95,— unghans St. A. 87.— Upert 0 117 Kupf. u. M. 132,0 5 Kamm. Kalſersl. 284,0 Karſtabt Rud.. 289,0 Klein, Sch.& Beck. 106,0 Knorr, Heilbr. 145,0 Konſerv. Braun 85,.— Kraus c Co. Vock. 53,.— Lahmeyer& Co. 162,2 Lech Augsburg—,— Lederwerk Rothe—— Ludwigsh. Walz. 144 0 Lutz Maſchinen 20, Mainkraftwerke. 119,0 Metallg. Frankf. 184,0 ag, Uühld.„135,5 2 1 8 otoren Darm Motoren Deut— Motor. Oberurſ. 97,.— Neckarſulmer Fg. 28. Nrh. Leder Spier 70.— Schantungdahn 6,— A f. Berkehrw. 17250 Allg. Lok. u. Str. 184 2 Südd. Eiſenbahn 121,9 Daltimore Ohto—.— 145,0 anſa Diſchi ordd, Lloyd„ 145,2 5 Verein Elbeſchiff. 52,28 Bank- Alktien. 85 K f. el. Werte 188,5 g Sa 187˙0 Bankver. 189,2 Philipps Frankf. Porzellan Weſſel 28.— kein. Gebhs Sch 120,0 Rheinelekt. B. A. 80,— 5 St. A. Roeder, Gebr. D. 125,0 Rückforth. Rütgerswerke 101,0 Schlincke co Hbg 89, Schnell pr. Irkthl. 68,50 Schramm Lackf. 125.0 Schuckert, Nrbg. 214,0 Schuhf. Berneſs 68,50 Seilinduſt. Wolff 65,— Siem.& Halske 394,0 S. Led. St. Ingb.—. Südd. Zucker. 148,8 Tricot.Beſigheim 68.— Ver. Chem. Inb. 89,.— Ver. deutſch. Delf.—. Vergt. Jule 125,0 Ver- Ultramarin. 1550 0 Ver, Zellſt. Berl. 131,0 Vogtl. Maſch. St. 90,.—7 Voigt& Häffner 212,0 Volth. Sell, u. R. 94,50 Wayß& 18 182,0 W. Wolff... 186,0 Zenftoff Aſchffbg. 208,0 „ Memel 13 „Waldhof Zucker Rgeingau—. ufa(Freiverk), 89. Berliner Börſe vom 31. 6% Anateicr. II 22,80 22,50 e„ ll 20.50 20.45 — Cransport⸗Alctien. Oktober Verl. Handelsg. 285,0 Com. u. Privtbk. 184,0 Darmſt. u..⸗B. 290,0 Dt. Aſtati che Bk. 51,50 Deutſche Bank 168,8 1 Dlſch.Ueberſee dk. 105,5 Disconto Comm. 181,2 Dresdner Bank. 167,5 Mitteld. Kredbk. 204.0 Oeſterr. Creditbk. 34, Reichsbank 801,2 Rhein. Creditbk. 124,7 Süddeutſch. Dise. 131.5 2 Frankf. Allgem. 192,0 Induſtrie⸗ Alien. Accumulatoren 170,0 Adler& Oppenh. Wierer. 106,5 181,5 192.2 170,0 78800 Daimler Benz I Deutſchekabelw. 69,85 2 Atſche. Steinzg. 230,0 Elektr. gieferung 178,0 Anhalt. Kohl.. 94. Aſchaffbg. Jenuſt. 205,7) A980. aſch. 57,0 9⁵ Balcke Maſchin. 116,5 Bamag⸗Meguin 19.25 J. P. Bemberg„477,0 Bergmann Kklekt. 207,5 Berl.⸗Gub. Hut 387.5 Berl. Karls. Ind. 70.— Berliner Maſchb. 87.50 Braunk. u. Brikett 175,5 Yr.⸗Beſigh. Oelf. 67,88 Bremer Vulkan. 184,0 Bremer Wolle 224,0 Brown, Bov.& C. 152,7 BuderusEiſenw. 85, Ehem. den. 118,0 Chem Felſenk. 88,— Chem. Albert. 72. Concord. Spinn. 111,1 80.— Deſſauer Gas 189,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 130,5 Deutſche Erdöl 184,1 Diſch. Gußſtahl. 84,50 Diſche. Maſchſbr. 49,50 Deutſche Wollw. 58,— Diſch. Eiſenhdl. 75, Deutſche Linol. 381,5 Dresd. S hnellpr. 119,0 Dürener Metall 227,0 Dürkoppwerke. 44,25 Dynamit Truſt 118,0 Elktr. Licht u. K. 287,0 Emaille Ullrich 14,65 Enzinger⸗Union 79 Eſchw. Berkwerk 211.8 aber Bleiſtift. 38,.— ahlb. Lift& Co, 116,0 G. Farben. 250,1 do. 8% Bonds 29—.— eldmühle Pap. 285,0 elten& Guill. 149,5 5 Gas 145,0 Friſter 98, Gaggenau B. ⸗A. 20.— Gebhard Textil. 115,0 Gelſenk. Bergw. 125,5 Genſchow& Co. 98,50 Germ. Portl.⸗Z.—— Gerresheim Glas 133,8 Gef. f. elkt. Unt. 270,0 Gebr. Goedhardt 278,0 Goldſchmidt Th. 97,80 97,50 ner Moſch. 121.5 erahnen 8 18 8 Polyphon Gruſchwitz Textil Hackethal Draht 97,50 alleſche Maſch 119.0 Hammerf. Spin. 187,8 Hann. M. Egeſt 48.— Harpener Bergb. 138.7 Hartm. Maſchin. 18.— Hedwigshütte, 92,25 Hilpert Maſch.„92, Hindrichs KAuff. 104,7 Hirſch Kupfer 181,5 Hirſchberg Leder 109.0 Phil. Holzmann 132.0 Horchwerke 111,5 Ilſe Bergbau 242,0 M. Jüdel& Co 118,2 Kahla Porzellan 126,2 Kaliw. Aſchersl. 283,0 Klöcknerwerke, 109,5 Kat Knorr.. 145.0 Kollm.& Jourd 75,25 50 Gebr. Körting 76, Krauß Cie. Lok. 54,50 Kronprinz Met. 110,5 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 59,.— Lahmeyer ck Co. 169.8 Laurahütte 67,50 Linde's Eis. 175.0 Carl Lindſtröm. 820,5 5 Zingel Schuhfgb. 39.— 85 dewe& Co. 248,0 E. Lorenz.. 128,5 Lüdenſcheid Met. 97, Magirus.⸗G. 40,— Mannesmann 128,5 Mansfelder Akt. 117.0 Markt⸗ u. Kühlh. 149,0 Maximil. Hütte—.— Mech. Meb. Lind 224.0 Mez Söhne 60,28 Miag⸗Mühlen 186,8 Mix& Geneſt 110,5 Motoren Deuß 65,25 Müblbeim Bera 103,5 Nordd. Wollkäm. 183,0 Oberſchl. E. Bed. 108,1 Oberſchl. Koksw. 109,5 Orenſt.& Koppel 108.7 Phönix Bergbau 91.85 Rathgeber Wagg. Reisho Paper 285 2 Ren b. Rraft 1795 Rhein. Braunk. Hb.⸗Wien Gum. 89,— 88 Harkort Bergwk..— Hoeſch Eiſen„180,01 Hohenlohewerke 65,35 65,— Gebr. Junghans 88.87 Neckarſulm. Fhrz 2925027 83,50 82,75 5 Rhei.Maſch⸗ Led. 59.50 155,0 1 9780 erd. 81. 80 Rhein. Elektrizit. Rheinſtahhl Riebeck Montan Roſitzer Zucker Rückforth. Rütgerswerle Sachſen erk 7 Salzdetfurth 483.5 5 10 180 eidemandel Schuberts Salzer 544.0 Schuckert& Co. 218.7 Schuhfabrik Herz Schultheiß Patz. 101.5 Sinner.⸗G... 54% Stoehr Kammg. 2440 Stoewer Nähm.. 38. Stolberger Zink 161.7 Südd. Immobil. 94, 5 ucker 5 Teleph. 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Die Pu⸗ pille in ſeinem hellblauen Auge verdunkelte ſich etwas. Ein leiſer Schatten ſchien für einige Augenblicke über ſeine Züge zu huſchen. „Ja, ja, ſo heißt er“, wieder kommen.“ „Gut, führ' ihn zu mir hinauf. Haſt du den Falben ver⸗ ſorgt, ſo holſt du Bier im großen Krug und eine Platte Brat⸗ würſte.“ Der Diener half ſeinem Herrn den Küraß abſchnallen und ſtellte ihn auf die Futterkiſte. Der junge Offizier klopfte den Falben ab und im Stand nebenan den Fuchſen, gab bei⸗ den Pferden einige Stücke Zucker und verließ mit den Hunden den Stall. Während er heraustrat, ſtieß er mit dem Fremden zuſammen, 759055 alten, breiten und knorrigen Herrn, dem ein grauer Vollbart auf die Bruſt herabhing.„Liever, guter Giggenm rief er ihm herzlich entgegen,„ſieht man Sie auch einmal wieder? Wahrhaftig, der liebe Gott führt Sie mir zu!“ „Wirklich?“ lachte der Ankömmling trocken und ſeine grauen Augen blinzelten ſarkaſtiſch.„Wirklich der Himmel? Ich jedenfalls leide ſeit einem Viertelfahre Höllenqualen, weil Sie, ſehr verehrter Baron Georg, es in den letzten drei Monaten nicht einmal der Mühe wert gefunden haben, auf all meine dringenden Anfragen auch nur mit einem Worte zu erwidern.“ „Das alte Lied!“ ſeufzte der Oberlieutenant auf.„Sollte es wirklich ſo lange ſein?... Kommen Sie, Giggenmoſer, ſchlucken Sie Ihren Groll tapfer hinunter.“ Er drängte iha, während die Hunde ſie weiter umſprangen, über den Hof, in das Haus, die Stiege hinauf, ſchob den Gaſt in Wohnung und Zimmer, nötigte ihn auf das Sofa.„Woher kommen Sie? Von Regensburg, denke ich. Und Sie bleiben?“ „Nur heute. Mit der morgigen Poſt fahre ich nach Mün⸗ chen. Ich habe für Baron Waldkirch im Miniſterium einiges Dringliche zu beſorgen.“ „Dringliches?“ lachte der Oberlieutenant auf,„wenn es das auf der Welt nur nicht gäbe. Auch ich kann damit dienen. Sehen Sie ſich dieſe Beſcherung an.“ Er entnahm ſeinem heſtätigte der Diener.„Er will glei Schreibtiſch einen ganzen Stoß von Papieren in Aktenformat. „Ein Teufelszeug. Aber bevor Ste ſich da hineinbohren, zün⸗ den Sie ſich, bitte, eine Zigarre an.“ * und 1 Aserte 1 ſich zu 8 Er ſchob ihm eine Kiſte Der Oberlieutenant trat in das nächſte Zimmer. Bald hörte man ihn in einer Blechwanne mit Waſſer und Bürſte hantieren. Giggenmoſer blätterte halb beluſtigt, halb wehmütig lächelnd den ihm vorgelegten Aktenſtoß durch. Dieſe Zuſchrif⸗ ten waren alle an den Königlichen Vaſallen und Küraſſier⸗ oberlieutenant Georg Freiherrn von Schlattein gerichtet, hu⸗ ben meiſt feierlich im Namen Seiner Majeſtät des Königs an, waren ſamt und ſonders in mehr oder minder gereiztem Tone abgefaßt. Sie kamen von Kreis⸗ oder Stadtgerichten, von irgend einer Finanzkammer, von den Regierungen der Ober⸗ pfalz und der von Niederbayern, betrafen alle die Hofmarken Ilſebach und Kaſten. Urſprünglich waren das nichts als kleine Anfragen geweſen, Erſuchen um die Vorlage eines Lehensbriefes oder um die Erfüllung einer anderen Formali⸗ tät. Aber der Adreſſat hatte nicht geantwortet, es Regierun⸗ gen und Gerichten gegenüber gerade ſo gemacht, wie er es ſeit jeher auch ihm, ſeinem eigenen Patrimonialrichter und Rentenverwalter gegenüber gehalten hatte. Und die Behör⸗ den waren von Anſchrift zu Anſchrift immer giftiger und grimmiger geworden. Giggenmoſer zuckte die Achſel, ſah von den Papieren auf und ſchaute ſich im Zimmer um. Eine ſeltſame Zuſammen⸗ ſtellung. Barock⸗ und Rokokomöbel, deren Seide verblichen, manchmal zerſchliſſen war. Schlattein hatte ſie mitgebracht. Zwiſchen ihren goldenen und prunkvollen Lehnen ſtand, durch den Gegenſatz noch beſcheidener wirkend, der kleinbürgerliche Hausrat herum, mit dem die Wohnung vermietet worden war. Gepuderte Herren und Damen im Hofkleid an den Wänden. Aus ihren Harniſchen und Schnürtaillen ſchienen ſie, naſenrümpfend, über die gewöhnlichen und kleinen Baga⸗ tellen des Lebens hinwegzuſchauen, hatten es auch wohl getan, waren, ſoweit er, Giggenmoſer, ſie noch kannt oder von ihnen gehört, meiſt keine allzu ängſtlichen Haus⸗ väter oder übereifrigen Wirtſchafter geweſen. Der Enkel machte es ebenſo wie ſie, ließ ſich faſt nie auf ſeiner Hofmark Ilſebach blicken. Schon die Einrichtung des Zimmers ließ erſehen, was ihn ungefähr abhielt. Küraſſe und Waffen in einer Ecke, Aquarelle, die edelſten engliſchen Vollblutpferde darſtellend, ſelbſterlegte Jagdtrophäen jeder Art an den Wänden, Geſchichtsbücher und Memoirenwerke auf dem Tiſche. Schlattein, friſch gewaſchen und umgezogen, trat aus ſei⸗ nem Schlafzimmer heraus.„Giggenmoſer, koſtet's den Kopf?“ Halb lag eine ſouveräne Sorgloſigkeit, halb hilfeſuchendes An⸗ lehnungsbedürfnis auf ſeinen offenen, freundlichen Zügen. „Den Kopf nicht,“ brummte der Herrſchaftsrichter zurück, „aber dafür manchen guten Gulden, der unnütz vertan iſt.“ „Schauen Sie doch nicht gar ſo grimmig, lieber Giggen⸗ muſer,“ lächelte Schlattein liebenswürdig, verſöhnte mit ſei⸗ ö E den hleppen t, 37 ner frohen Stimme, entwaffnete mit einem hellen Bi Aergerlichen.„Außer dieſer Ihrer Strafpredigt ſchl Sie hoffentlich einen großen Sack voll Gulden mi kann ihn brauchen.“ „Damit iſt's nicht ſo weit her. Aber immerhin bringe ich einiges. Einen Teil des Pachtſchillings, den mir Staudigl mit⸗ gegeben. Mit der anderen Hälfte iſt der Pächter noch im Rückſtande. Ferner das, was mir der Jäger für geſchlagenes Holz abgeliefert hat. Einiges kann ich auch gleich wieder mit⸗ nehmen. Der Witwe Söldner geht es ganz ſchlecht, ebenſo der Häuslerfamilie Waffler. Dieſen und noch einigen Unter⸗ tanen muß geholfen werden. Außerdem muß der Stall neu hergerichtet, die Kirchenbaulaſt bereinigt werden. Noch ein paar andere Ausgaben dazu.“ Er ſchob dem Oberlieutenant eine Zuſammenſtellung hin. Dieſer warf einen kurzen Blick hinein.„Ein Kreuz mit dieſem Ilſebach. Man kommt auf keinen grünen Zweig.“ „Wie wäre das auch möglich? Ich habe...“ Er unter⸗ brach ſich, da der Diener mit Bier und Würſten eintrat, und wartete, bis der Burſche das Zimmer wieder verlaſſen hatte. Er aß raſch einige Biſſen, um ſofort wieder die geſtörte Aus⸗ einanderſetzung aufzunehmen.„Die Bewirtſchaftung Ilſe⸗ bachs in Form der Pacht, die Sie gewählt haben, iſt wenig rentabel. Ein Verwalter wäre mir lieber. Es gibt heutzu⸗ tage ſehr erfahrene und geſchickte Landwirte, die ſolche Poſten übernehmen. Noch beſſer wäre es allerdings— ich ſage Ihnen das heute nicht zum erſten Male—, Sie würden ſich ſelbſt um die Hofmark annehmen.“ „Dazu iſt der Beſitz wohl zu klein. trachten, dazu zu verdienen.“ Giggenmoſers Lippe verzog ſich. Kaum daß dieſes letſe, ziemlich malitiöſe Lächeln unter ſeinem ſtarken Barte ſich ab⸗ zeichnete. Aber Schlattein hatte es dennoch bemerkt.„Was iſt da zu lachen?“ „Ich lache nicht, ich lächle kaum, ich wundere mich nur.“ „Worüber?“ „Ueber die große Beſcheidenheit des Herrn. find Sie nun Offizier?“ „1825 wurde ich Unterlieutenant.“ „Und ſind 1840 noch Oberlieutenant. Ja, wenn Sie es ſo halten würden wie beiſpielsweiſe der Graf Tilly. Sie waren 13, er nur 2 Jahre Unterlieutenant. Man spricht in Regens⸗ burg und auf allen Gütern von ſeiner erſtaunlich raſchen Karriere.“ „Kunſtſtück, wenn man gleichzeitig Flügeladjutant des Königs iſt.“ „Werden Sie es ebenſo.“ Fortſetzung folgt.) Ich muß darnach Wie lange Betten, Leinen Stepp⸗ ung Daunendecken. 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