6 * 1 2 0 Donnerskag, 1. November 1928 * rückgefunden hat. kreiſen. Um Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eotl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältnis Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,, (Paſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Schwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wiktag⸗ Ausgabe f 90 annheimer Geneml Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 500— 139. Sahrgang Unzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fle Allgem. e 940 N. eklamen 34.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen usw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrän e Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Reisen Geſetz und Necht Heute früh.10 Ahr Ratte Landung in Friedrichshafen Glatt gelandet Wie wir ſchon in den erſten Morgenſtunden der Einwohnerſchaft von Mannheim durch Extra blatt melöen konnten, iſt„Graf Zeppelin“ um.10 Ahr nach 71-ſtündiger Fahrt glatt gelandet. Als das Kuftſchiff landete, durchbrach die Menge die Polizeikette. Die Muſik ſpielte. Die Menſchen⸗ maſſen riefen dauernd„Hurra“ und ſangen das Deutſchland lied. Die Erregung in Friedrichshafen Das ſonſt ſo ruhige Städtchen hat eine unruhige Nacht hinter ſich und die Unruhe erreicht ihren Höhepunkt, als um 4 Uhr Böllerſchüſſe und Sirenengeheul einen furchtbaren Spektakel machen und die ganze Stadt alarmieren. Bald darauf ſchon ſtrömte ganz Friedrichshafen in hellen Scharen zum Flugplatz hinaus. Die Autos konnten ſich durch das Menſchengewühl nur ſchwer einen Weg bahnen. Am Außentor ſchon mußten ſie anhalten, weil die Werft Störungen befürchtete, wenn der Autoverkehr ſich bis auf den Platz er⸗ ſtrecken würde. Schutzpolizei und Militär ſorgten für Abſperrungen, die in der Dunkelheit nicht gerade leicht durchzuführen ſind. Ein ſeltſames Gefühl, als plötzlich die altbekannte Stimme der Motoren zu hören iſt, als ſich bald darauf gegen den Nachthimmel der Rieſenleib des Schiffes abhebt und die erleuchtete Gondel die kleine Welt zeigte, die in dieſen Nächten und Tagen über den weiten Ozean ſich zu⸗ Aus dem vorderen Teil der Gondel wurden Zeichen ge⸗ geben und im ſelben Augenblick ſetzte Glockengeläute ein. Aber es iſt eine Unmöglichkeit, den Jubel zu beſchreiben, der die Straßen, die noch halb dunkel ſind, erfüllt. Aus allen Häuſern ſtürzten die Menſchen, ſchrien, riefen, und niemand wußte eigentlich, was er tat. Es iſt ein wilder Tau mel der Begeiſterung, der alle erfaßte. Wieder verſchwand das Luftſchiff, um daun nochmals über der inneren Stadt zu .30 Uhr morgens richtete das Luftſchiff folgende Fragen an die Werft: „Erbitten Wolkenhöhe Friedrichshafen über Land und See. Falls Durchſtoß möglich— das Luftſchiff fliegt offenbar über der Wolkendecke— werden wir lauden.“ Ein Stimmungsbild von der Nacht Schon in den Abendſtunden des geſtrigen Tages bot das kleine Städtchen am Bodenſee einen ungewohnten Anblick. Hunderte von Kraftwagen, Motorrädern und ſonſtigen Fuhr⸗ werken bewegten ſich auf den Zufahrtſtraßen nach der Stadt. Im Innern des Städtchens herrſchte ein geradezu lebens⸗ gefährliches Gedränge. Sämtliche Hotels und Gaſthöfe waren ausverkauft und mancher Schlachtenbummler mußte auf der Landſtraße oder, im günſtigeren Falle, in ſeinem Wagen übernachten. f f Tauſende von Begeiſterten durchwanderten die : N mondhelle Nacht, um ja nicht die erſten Böllerſchüſſe zu verſäumen, die die An⸗ kunft des Luftrieſen im Vaterlande ankündigen ſollten. In den erſten Stunden des jungen Tages war die rieſige Luft⸗ ſchiffhalle und deren Umgebung von einer nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge umgeben, die fieberhaft in die Ferne lauſchte, um den Klang der brauſenden Motoren zu vernehmen. Die Begeiſterung ſtieg zum brandenden Jubel, als die Kunde kam, daß„Graf Zeppelin“ deutſches Gebiet er⸗ reicht habe und in Kürze auf dem Heimatboden landen werde. Als dann die große Halle geöffnet wurde, herrſchte kein Zwei⸗ fel mehr, daß der lang erſehnte Augenblick bevorſtand. Inmitten der Zehntauſende hatte ein Mikrophon Aufſtellung gefunden, durch das der deutſche S ü dfu 1 an den in der heutigen Nacht 48 Stationen Europas ange⸗ ſchlofſenw aren, die Meldung von der glücklichen Heimkunft des deutſchen Schiffes aller Welt verkünden wollte. Vor dem Mikrophon ſpielten ſich mitunter äußerſt humoriſtiſche Szenen ab. Bald wollte ein biederer Schwabe, bald ein fide⸗ ler Schweizer oder ein Bayer Grüße an die Heimat dem Mikrophon anvertrauen. Die Bedrängnis am. Sender war schließlich ſo groß, daß die Polizei mit einem einfachen, aber probaten Mittel die Unternehmungsluſtigen zurückhalten mußte. Man ſpannte ein Seil um die Allzu⸗„Vordringlichen und zog ſie laugſam, aber ſicher in die nötige Reſpektentfer⸗ nung von der koſtbaren Oeffnung. Um ähnlichen freund⸗ lichen Angriffen zu entgehen, retteten ſich die Sendeleute in die Luftiſchiffhalle.. 1 5 5 e war es halb fünf Uhr geworden. ee hörte man das tiefe Surren der Propeller.— Das Luftſchiff kommt!— Um 4 vor 5 Uhr wurde der rieſige Kreuzer ge⸗ ſichtet. Ein unbeſchreiblicher ſich das Dunkel. das Schiff mafeſtätiſch ſeine Kreiſe über dem Bodenſee zog. Kabinen und Führergondel waren hell erleuchtet. Deutlich erkennbar an beiden Seiten die grüne und die rote Poſitions⸗ laterne. In der Halle befinden ſich die Haltemannſchaften und die Stadtkapelle, die den Kreuzer mit Muſik auf Heimatboden empfangen will. Vor der Luftſchiffhalle haben die Vertreter des Reiches und der Länder Platz gefaßt. Die Halle ſelbſt iſt überreich beflaggt, wie über⸗ haupt die ganze Stadt ein buntes Fahnenkleid angelegt hat. Unter erwartungsvollem Schauen vergeht die Zeit. Offenb ir iſt es Dr. Eckener noch zu früh, zur Landung zu ſchreiten. Wieder und wieder zieht das Schiff, mondbeſtrahlt und ſilber⸗ glänzend, ſeine großen Kreiſe über den See. Um 5,15 Uhr werden die Tore der Halle vorübergehend wieder geſchloſſen. Die Haltemannſchaften ſtehen weiter bereit. Langſam erhellt Scharf heben ſich gegen den fahlen Morgen⸗ himmel die Umriſſe der Luftſchiffhalle. Ein kühler Wind ſtreicht über den Platz. Bald iſt der Kreuzer ſichtbar, bald entſchwindet er den Blicken, und nur das Surren der Pro⸗ peller verrät, daß er ſich in der Nähe befindet. Im Oſten graut der Tag. Geduldig und erwartungsvoll harrt die Menge weiter. Endlich der große Augenblick! Um 7 Uhr früh erſcheint der Kreuzer nach einer großen Schleife über dem Platz in 30 Meter Höhe und wirft am Bug ein Landungstau herab. Die Haltemannſchaften ergreifen das Seil. Das Schiff ſenkt ſich immer tiefer. Als die Führer⸗ gondel nur mehr 4 Meter vom Boden entfernt iſt, intoniert brauſenden Beifall aus. Bei abgeſtellten Motoren ſteht das Schiff ſtill in der Luft nur mehr einen Meter vom Boden ent⸗ fernt. Die Muſik ſpielt die amerikaniſche Nationalhymne. In dieſem Moment verläßt Dr. Eckener als erſter die Führer⸗ gondel, von brauſendem, nicht endenwollendem Beifall umtoſt. Weiter gehen die Landungsmanöver. Die Mannſchaften brin⸗ gen den Kreuzer langſam auf die Halle zu. Das Publikum umgibt den Luftrieſen mit donnernden Begeiſterungsrufen, bewahrt aber dabei eine vorzügliche Diſziplin, ſodaß die Landungsmanöver nicht geſtört werden. Ueber den Verlauf der Fahrt ſeit geſtern nachmittag wird man durch folgende, infolge des Nachrichtenmonopols wieder nur lückenhafte, Standortmel⸗ dungen einigermaßen unterrichtet: — Paris, 31. Okt.(United Preß.) 4 Uhr mitteleuropäiſche Zeit. Die franzöſiſchen Funkſtationen haben eine drahtloſe Meldung aufgefangen, nach der der Zeppelin ſich bereits über der Bay von Gascogne in dem ſüdöſtlichen Zipfel des Golfs von Biskaya befinden ſoll. Eckener ſei durch ungünſtige Wetterverhältniſſe gezwungen geweſen, ſehr weit nach Süden auszu welchen. — Berlin, 31. Okt. Nach hier eingegangenen Schiffsmel⸗ dungen befand ſich um 16 Uhr 30 Min. Graf Zeppelin über dem Golf von Biskaya, etwa 250 Kilometer ſüdlich von Bordeaux. i — Paris, 31. Okt. Wie von mehreren Küſtenſtationen gemeldet wird, befand ſich das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ um 6 Uhr am Mittwoch nachmittag noch annähernd 200 Kilometer von der franzöſiſchen Küſte entfernt. Der Standort wurde mit 47 Grad 4 Minuten nördlicher Breite und 4 Grad weſtlicher Länge angegeben. Das wäre alſo die Höhe zwiſchen Nantes und Breſt. Die direkte Luftſtrecke bis Friedrichshafen betrug um die angegebene Zeit noch ca. 1500 Kilometer. s i — Paris, 31. Okt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat heute abend 7,45 Uhr die Stadt Nantes überflogen. Die Flughöhe betrug etwa 300 Meter, die Stundengeſchwindigkeit ſchätzunngsweiſe 100 Kilometer. Der Kurs war nach Oſten gerichtet. ö — Paris, 31. Okt. Wie aus Tours gemeldet wird, hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ um.25 Uhr abends die Stadt paſſiert und ſie in Richtung Orleans überflogen. Paris, 1. Nov. Um 11.30 uhr M3. befand ſich das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ etwa 100 Kilometer ſüdlich von Paris in der Gegend von Orleans. Das Erſcheinen des Flugrieſen war für die Bevölkerung eine Senſation, die nie⸗ mand erwartet hatte. 5 5 — London, 1. Nov.(.30 Uhr.) Franzöſiſche Funkſprüche beſagen, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ gegen 12.45 Uhr die franzöſiſche Stadt Dijon überflogen hat. Von Dijon bis Friedrichshafen hat der Kreuzer noch 350 Kilometer in der Luftlinie zurückzulegen, ſodaß man ſeine Landung um 5 Uhr früh erwarten darf. Der Erlös aus der Zeppelin⸗Poſt —Newyork, 1. Nov. Nach einer Mitteilung des ame⸗ rikaniſchen Generalpoſtmefſters wurde der deutſchen Poſt⸗ verwaltung ein Betrag von 75713 Dollar als Ertrag aus der Beförderung von 49 745 Briefen und 51 938 Poſt⸗ Jubel erfaßte die Menge, als karten mit dem Zeppelin übermittelt. (Weitere Meldungen Seite 9 die Muſik das Deutſchland⸗Lie d. Die Menge bricht in Viertelſesde mit ihrer Arbeit fertig zu ſein. Flaggen heraus! Nun haben wir ihn glücklich wieder im „Grafen Zeppelin“ den Stolz ganz Deutſchlands. Er blieb nicht jenſeits des Weltenmeeres wie ſein Vorgänger, der Z. R. III, den wir als Tributzahlung an das Dollarland ab⸗ liefern und dort laſſen mußten. Nach einem Fluge von drei Tagen und drei Nächten über Land und Meer, über Meer und Land, im ſilberglänzenden Mondenlicht und in den gol⸗ denen Strahlen der Sonne, in einer Flut von Licht und in⸗ mitten grauen Wolkenſchleter, in Sturm und Regenſchauern, bald über, bald unter den Wolken, im Zickzackkurs, ſo wie es juſt die Wetterlage erheiſchte, hat der größte Luftrieſe der Welt ſeinen Flug über den Ozean vollendet. Ueber den Golf von Biscaya hinweg, hat er das Feſtland erreicht und iſt dann quer über Frankreich und über Schweizer Gebiet hinweg dem Heimathafen zugeflogen, wo er heute früh, kurz nach 7 Uhr, begeiſtert empfangen von dem Jubel einer vieltauſend⸗ köpfigen Menſchenmenge, von Böllerſchüſſen und Sirenen⸗ geheul und von dem feierlichen Läuten ſämtlicher Glocken, nach mehrſtündigem Kreuzen über dem Seegebiet glatt gelandet iſt. Wir hatten das Glück, bei der Landung zugegen ſein zu dürfen. Nicht Augenzeugen waren wir, aber Ohrenzeugen. Das nun ſchon alltägliche und doch ewig neue Wunder des Radio ermöglichte uns dieſes Erlebnis. Der drahtloſe Vermittler hierzu war der Deutſche Süd funk ein Stuttgart. Faſt die ganze Nacht hindurch waren die Rundfunkbeamten auf ihrem Poſten am Mikrophon. Sicherlich werden piele Rundfunkhörer mit ihnen gewacht haben. Das Intereſſe, die fieberhafte Anteilnahme war bei den Radiohörern viel zu groß, als daß ſie Schlaf hätten fin⸗ den können. Durch die in kurzen Abſtänden gegebenen Stand⸗ ortmeldungen wurden die Nerven immer wieder in Spannung Lande, den gehalten. Durch Tage hindurch war man ja in ziemlicher Un⸗ gewißheit über den Verlauf des Fluges geblieben und bis zum Erreichen des Feſtlandes oft genug falſch informiert ge⸗ weſen. Nun aber, wo das Luftſchiff wieder über europäiſchem Boden ſchwebte, konnte man ſich wieder ein ungefähres Bild machen. Die Rundfunkbeamten in Stuttgart taten ein übriges, um das Intereſſe dauernd wach und ihre Hörer bei guter Stimmung zu erhalten. Das war keine leichte Auf⸗ gabe, denn als der„Graf Zeppelin“ in der fünften Morgen⸗ ſtunde, noch bei Düſterheit und Nebel, über Friedrichshafen ankam, dauerte es noch mehr als zwei Stunden, bis die Lan⸗ dung erfolgte. Inzwiſchen kreiſte das Luftſchiff in weitem Bogen über das Seegebiet. Bald war es ſichtbar, bald war es den Blicken wieder entſchwunden. Jetzt hörte man das Pro⸗ pellergeräuſch, jetzt wieder nicht. Durch das Wunderohr des Radio konnte man das alles mitverfolgen. Mit fiebernder Ungeduld wartete alles auf den Moment der Landung, von der man ja nicht wiſſen konnte, wann ſie erfolgen würde. Da waren es die Rundfunkleute, die die Spannung in Heiterkeit auslöſten.„Das Luftſchiff wird von einer großen Schar Flieger umflogen“, ſo meldeten ſie, um kurz darauf hinzuzufügen:„Beim näheren Zuſehen müſſen wir feſtſtellen, daß es ſich bei dieſen Fliegern nur um Krähen haun⸗ delt!...“ Allgemeines Gelächter im Lautſprecher, aus dem man melodtiſch einige holde Frauenſtimmen heraushörte⸗ Schließlich ſtimmten ſie auch noch einen Kantus an, die unermüdlichen Leute vom Rundfunk und machten ihre Hörer mit dem ſchönen Lied:„Auf der ſchwäbiſchen Giſenbahn“ be⸗ kannt, auf der man allerhand erleben könne. Dazwiſchen brüllte einer wie ein großes Tier mit Hörnern, worauf ein anderer prompt die Bemerkung machte, daß auch ein Vieh⸗ wagen im Zuge ſei.- So verging die Zeit, bis kurz nach 7 Uhr endlich die mit einem Aufatmen der Erleichterung empfangene Nachricht von der glatten Landung gemeldet wurde. Nun wurde man Zeuge der begeiſterten Begrüßung. Das Deutſchlandlied klang kuf durch den Lautſprecher und dann die amerikaniſche Natio⸗ nalhymne. Dazwiſchen Böllergetön und Glockenläuten. Mit dem Ohre„ſah“ man einen Wald von Taſchentüchern ſchnee⸗ weiß aufflattern, ſah, wie Tauſende von Hüten mit Jubelrufen in die Luft geworfen wurden, ſah die Paſſagiere aus den Gondeln herabwinken und verfolgte dann, wie an Haltetauen die majeſtätiſche Größe des Luftſchiffes auf den Landungsplatz berabgezogen und auf Schienen in die weite und doch ſo knappe Halle hineinmanövriert wurde. Man ſah, wie die Zoll⸗ beamten ſich in die Kajüte begaben, um bereits nach einer Man ſah und hörte, wie kurz nach 8 Uhr Dr. Eckener unter den brauſenden Hochrufen der Menge die Kabine verließ. Man hörte, wie er von dem Beamten, der das Rundfunk⸗Mikrophon in Friedrichshafen bediente, gebeten wurde, ein paar Worte in den Apparat hineinzuſprechen, wie er aber dankend abwinkte. Man ſah und hörte alles, nur von dem vielberühmten blin⸗ den Paſſagier ſah und hörte man nicht das geringſte. Er machte ſeinem Namen Ehre und blieb auch auf deutſchem Boden blind. f 5 Doch lange kann er ja nicht mehr blind bleiben. Wenn er von all den lockenden Angeboten, die für ihn eingegangen ſind, eins annehmen will, was er als ſmarter Ane er gewiß nicht verſäumen wird, dann muß er bald wi d 1 2. Seite. Nr. 509 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgade) Donnerstag, den 1. November 1928 werden und beweiſen, ob er auch auf anderen Gebieten ſo tüchtig und erfolgreich iſt wie auf ſeinem Spezialgebiet. Doch ſchließlich wollen wir nicht vergeſſen, daß dieſer unterneh⸗ mungsluſtige amerikaniſche Jüngling ja nur eine kleine ſen⸗ ſationelle Beigabe zu den Berichten über den Rückflug Dr. Eckeners iſt, auf die wir nun umſo mehr mit Spannung warten, als die Meldungen bisher bekanntlich nur ſpärlich und unzuverläſſig erfolgten. Dann wird noch über vielerlei zu reden ſein. Einſtweilen ſind wir ſtolz und glücklich, daß wir unſeren Zeppelin, der es nun ſogar fertig gebracht hat, den vor kurzem noch ſo giftig aufgeziſchten Neid der Fran⸗ zoſen in bewundernde Anerkennung zu verwandeln, wieder im Lande haben. Um dieſer Freude auch nach außen hin ſichtbaren Ausdruck zu geben, rufen wir allen unſeren Leſern und Leſerinnen zu: Flaggen heraus! H. A. Meißner. Aeber die Schweiz nach Deutſchland — Freiburg(Br.), 1. Nov. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ wurde um.55 Uhr über Klein⸗Hüningen bei Baſel bemerkt. Infolge des dichten Nebels war das Luftſchiff ſelbſt nicht zu erkennen, doch das Propellergeräuſch deutlich vernehmbar. „Graf Zeppelin“ ließ Baſel rechts liegen und flog in Richtung Waldshut Konſtanz. — Waldshut, 1. Nov. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt gegen 3,30 Uhr etwa 10 Kilometer nördlich von Waldshut über dem Hotzenwald geſichtet worden. Es flog ſehr niedrig. Das Wetter war klar und das hell erleuchtete Luftſchiff bot einen prächtigen Anblick. — Friedrichshafen, 1. Nov. Nach einer bei der Werftleitung eingegangenen Meldung befand ſich das Luftſchiff um.40 Uhr in der Gegend von Schaffhauſen, näherte ſich alſo Fried⸗ richshafen. Das Fehlen von Sichtmeldungen erklärt ſich daraus, daß das Luftſchiff von der franzöſiſchen Küſte ab bis nach Schaffhauſen dauernd über den Wolken geflogen iſt. — Freiburg(Br.), 1. Nov. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ paſſierte um.15 Uhr die Stadt Singen am Hohentwiel. Infolge des Nebels war das Luftſchiff nicht zu ſehen, das Mo⸗ toxengeräuſch war aber ſo ſtark, daß die Einwohner aus dem Schlaf geweckt wurden. — Freiburg(Br.), 1. Nov. Das Luftſchiff flog um.35 Uhr über Ueberlingen in gerader Richtung Friedrichshafen, es ließ alſo Konſtanz ſüdlich liegen. Das Luftſchiff war ſehr gut zu erkennen. Mas ſagt Paris? V Paris, 1. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der„Matin“ bezeichnet die Reiſe des„Graf Zeppelin“ über den Atlantik als ein herrliches Meiſterſtück und eine der ſchönſten Taten der Luftſchiffahrt. Auch das„Journal“ ſpricht von der großen Tragweite des Zeppelinfluges und bezeichnet Dr. Eckener als den größten Luftſchiffer der Gegen⸗ wart. Die Skepſis hinſichtlich der praktiſchen Ausbeutung der Zeppelinfahrten bleibt hier vorherrſchend. Man ſtellte müßige Vergleiche zwiſchen der Pünktlichkeit von Eiſenbahn und Ozeandampfern mit der Unſicherheit einer Zeppelinreiſe an. „Journal“ meint, es ſei der Wunſch Dr. Eckeners geweſen, Paris zu überfliegen, doch hätten die atmoſphäriſchen Ver⸗ hältniſſe es nicht geſtattet. Die Pariſer Bevölkerung wäre glücklich geweſen, das Luftſchiff über die Hauptſtadt Frauk⸗ reichs hinfliegen zu ſehen. Es ſei ſchade, daß ſich der„Graf Zeppelin“ nicht über dem Pariſer Opernplatz gezeigt habe. Intereſſe und Befremden in England London, 1. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Rückfahrt des„Graf Zeppelin“ wird in England mit außer ordentlichem Intereſſe verfolgt. Die hier vorliegenden Nachrichten über den Flug des Luftſchiffes ſind allerdings ſehr ſpärlich und kommen faſt ſämtlich aus Berlin, Dieſe Tatſache hat in der engliſchen Preſſe einiges Befrem⸗ den erregt. Dazu kommt, daß engliſche Funkſtationen ſich darüber beklagen, daß der„Graf Zeppelin“ hilfreiche Anfragen nicht beantwortet habe, ſondern lediglich in einem Sondercode mit einer deutſchen Station korreſpondiert habe. Der blinde Paſſagier erzählt Die New Yorker Blätter beſchäftigen ſich immer noch ausführlich mit dem gelungenen Streich Terhunes, dem es u. a. früher gelungen iſt, anläßlich des großen Tunney⸗ Boxkampfes als blinder Paſſagier zunächſt im Zug nach New Vork und weiter trotz der ſcharſen Abſperrungsmaßnahmen in das Stadion zu gelangen. Er ſaß ſchließlich auf einem 40 Dollarplatz, ohne dafür auch nur einen Cent bezahlt zu haben. Terhune machte inzwiſchen auch nähere Angaben, wie es ihm gelang, ſich als blinden Paſſagier in den „Graf Zeppelin“ einzuſchmuggeln. Er kam am Freitag abend nach Lakehurſt und wartete die ganze Nacht hindurch in der Halle auf eine günſtige Gelegenheit, um in das Luftſchiff hineinzugelangen. Er erwiſchte ſchließlich einen günſtigen Augenblick, als der Wächter ſich einmal von der Poſtluke ent⸗ fernte und zwar in der Samstagnacht, kletterte ſchnell die Leiter hinauf und in die Poſtladung hinein. Der Hunger trieb ihn ſchließlich ams ſeinem Verſteck, als das Schiff am Montag längſt in Fahrt war. Inzwiſchen iſt übrigens auch nach einer Meldung des an Bord befindlichen Hearſt⸗Korreſpondenten Ingram der glück⸗ liche junge Mann durch Vermittlung des Korreſpondenten von der Hearſt⸗Preſſe engagiert worden. Auch die Firma Leonhard Tietz in Aachen hat ihm telegraphiſch die ſofortige Anſtellung in ihrem Geſchäfte angeboten. An den Berliner zuſtändigen Stellen beabſichtigt man übrigens, dem ohne Paß eintreffenden jungen Mann keine Schwierig⸗ keiten zu machen, ſondern ihn im Gegenteil herzlichſt zu begrüßen. Die deutſche Reparationsdemarche Antwort bis Samstag erwartet. DJ Berlin, 1. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchen Botſchafter und Geſandten in Paris, London, Brüſſel, Rom und Tokio haben in den letzten Tagen den ihnen gewordenen Auftrag in der Frage des Sachper⸗ ſtändigenkomitees ausgeführt. Endgütige Antworten ſind, wie wir hören, ihnen noch nicht zuteil geworden. Man hat ihnen nur geſagt, daß dieſe Antworten in ein paar Tagen erfolgen würden. Da wegen des heutigen Feiertages wenig⸗ ſtens in den katholiſchen Hauptſtädten die Geſchäfte ruhen werden und man auch keine Kabinettsſitzungen abhalten wird, nimmt man an, daß die Aeußerungen der Mächte etwa am Samstag hier vorliegen werden. Dann wird das Reichs⸗ kabinett natürlich erneut mit der Frage ſich zu befaſſen haben. Aber das wird erſt geſchehen, weun Dr. Streſe⸗ mann wieder in Berlin iſt. Nach den bisherigen Dispo⸗ ſttionen ſoll der Außenminiſter ſeine Amtsgeſchäfte am Mon⸗ tag aufnehmen. Der Konflikt in der Eiſeninduſtrie Beginn der Ausſperrung von über 200 000 Arbeitern Angeklärte Verhältniſſe E Berlin, 1. Nov.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der geſtern um die Mittagsſtunde für verbindlich erklärte Schieds⸗ ſpruch im Lohnkonflikt bei der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie hat eine einſtweilen noch völlig undurchſichtige Situation heraufbeſchworen. Die Arbeitgeber haben die ihnen angeſchloſſenen Firmen angewieſen, den Dingen freien Lauf zu laſſen, d. h. die angekündigte Ausſperrung vorzunehmen, eine Maß⸗ nahme, die rund eine Viertel Million Arbeiter in Mit⸗ leidenſchaft ziehen wird. Es wird ſich diesmal kaum be⸗ ſtreiten laſſen, daß der größte Teil der Schuld, wenn nicht gar die alleinige, bei der Arbeitnehmerorganiſation zu ſuchen iſt. Es war unverantwortlich von den Gewerk⸗ ſchaften, die auf das genaueſte über den Stand der Kon⸗ junktur, ja ſelbſt über die wichtigeren Details der Bilanz der Unternehmungen orientiert waren, bei Ablauf des Tarifver⸗ trages durch Forderungen, die bis 15 Pfennig Zuſchlag zu den üblichen Stundenlöhnen gingen, einen Konflikt vom Zaum zu brechen, deſſen Auswirkungen für die deutſche Wirtſchaft ſich vorläufig noch nicht überſehen laſſen. Sicherlich werden ſie höchſt betrüblich, wenn nicht geradezu kata⸗ ſtrophal ſein. Doch es fragt ſich auch, ob die Unternehmer mit der Ausſperrungsdrohung nicht von vornherein die Lage unnötig verſchärft haben. Auf alle Fälle aber wird zu be⸗ zweifeln ſein, ob der Reichsarbeitsminiſter die Aufgabe der Stunde im wahren Umfang erkannt hat. Die von ihm erlaſſene Verbindlichkeitserklärung hat ſich, wie man ſteht, nicht einmal müchtig genung erwieſen, die Ausſperrung N zu verhindern. Daß die Unternehmer ſich diesmal ſeinem Diktat nicht ohne weiteres fügen würden, hätte auch er vorausſehen müſſen. Sofort nach der Fällung des Schiedsſpruches nämlich hatten die Arbeitgeberverbände formale Bedenken geltend ge⸗ macht und damit zum Ausdruck gebracht, daß ſie die Recht⸗ müßigkeit des Sruches beſtreiten. Herr Wiſſell hat jetzt lediglich eines erreicht: nachdem er durch die Verbindlichkeits⸗ Erklärung die Sache von ſeiner Seite aus erledigt hat, iſt es ihm vorläufig unmöglich, in dem jetzt eigentlich erſt akut werdenden Konflikt einzugreifen. Taktiſch richtiger wäre es geweſen, in dieſer oder jener Form auf ein neues Schlichtungsverſahren hinzuarbeiten, das dann vielleicht eine Baſis hätte bieten können, Arbeiterforderungen und Bewilli⸗ gungsbereitſchaft der Unternehmer— die wie uns von zu⸗ exläſſiger Seite verſichert wird, durchaus vorhanden war— uf einen Nenner zu bringen Intereſſant iſt es, daß ſic h im Neichskabinett ei a lu entwickelte, als der Reichsarbeitsminiſt! Ste Schlichtungsordnung fundierte a bei Arbeitskonflikten und ſeine Unabhängigkeit von Kabinetts⸗ beſchlüſſen in dieſer Hinſicht zu verteidigen bemüht war. In ſeltener Klarheit wird durch den vorliegenden Fall die ſtarke Reformbedürftigkeit der heute gültigen Schlichtungs⸗ ordnung offenbar, worauf die maßgebenden Wirtſchaftskreiſe bereits ſeit Jahr und Tag hingewieſen haben. Auch diesmal haben ſich die Verhandlungen wiederum allein auf Lohn⸗ fragen beſchränkt, obgleich aller Welt, Beteiligten wie Un⸗ beteiligten, klar war, daß am 31. Dezember der Kampf von neuem dann um die Arbeitszeit entbrennen müßte. Die Starrheft der beſtehenden Beſtimmung ließ es nicht zu, die ſchon ſeit Jahren nebeneinander herlaufenden beiden Ab⸗ kommen in eins zu erledigen. Weiter drängt ſich die Frage auf, ob es angängig iſt, die Regelung eines für die Geſamt⸗ wirtſchaft ſo bedeutſamen Arbeitskonfliktes einem örtlichen Schlichter anzuvertrauen, ob nicht vielmehr in ſolchen Fällen ein zentraler Schlichter am Platze wäre. Geradezu ver⸗ häugnisvoll hat ſich weiter das Fehlen jeglicher Möglichkeit erwieſen, einzelne Teile des Schiedsſpruches geſondert anzu⸗ nehmen oder abzulehnen. Was den Schiedsſpruch ſelbſt betrifft, ſo haben wir bereits auf die formalen Bedenken hingewieſen, die von der Arbeit⸗ geberſeite gegen ihn geltend gemacht werden. Bei dem feſt⸗ geſetzten Zuſchlag von 6 Pfennig bleibt es unklar, ob er ſich auf alle ſogenannten Stundenlöhne oder nur auf die Ecklöhne, Die Sozialdemokratie gegen den Panzerkreuzerbau Der offizielle Antrag Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion hat die Einbringung eines Antrages im Reichstag beſchloſ⸗ ſen, der folgenden Wortlaut hat:„Der Bau des Panzerkreu⸗ zers„A“ wird eingeſtellt.“ Die Fraktion wird die bal⸗ digſte Beratung des Antrages verlangen, und hat zum Redner für dieſe Debatte den Abgeordneten Wels beſtimmt. N Im„Vorwärts“ und ihm nach auch in ein paar bür⸗ gerlichen Blättern wird ſchmunzelnd ausgerechnet, daß der ſozialdemokratiſche Antrag auf Einſtellung des Panzerkreuzer⸗ baues im Reichstagsplenum eine Mehrheit erhalten müßte. Schon heute würden beim vollbeſetzten Hauſe 240 Geg⸗ ner des Panzerſchiffbaues gezählt werden können. Ihnen ſtän⸗ den freilich einſtweilen 250 Befürworter gegenüber. Aber auch vom Zeutrum würden ſo und ſoviele ſich beiſeite ſtellen und alſo dürfte eine Mehrheit für den ſozialdemokratiſchen An⸗ trag„als ſicher angenommen werden.“ Als„ſicher“ darf für dieſen Fall angenommen werden, daß die ſeinerzeit mit Mühe und Not zuſammengeleimte Regie⸗ ing ausei brächte. Der Reichswehrminiſter hat, wie ürd, ſeinen Verbleib im Amte von der Be⸗ 2 i dena dena, Aer ek. Sp d. h. die niedrigſten von 60—78 Pfennig bezieht. Bedenklich erſcheint weiter, daß die Akkordlöhne nur um 2 Pfennig er⸗ höht werden, was die Spannung zwiſchen Zeit⸗ und Akkord⸗ lohn ſo verringert, daß ein Einbruch in das beſtehende Akkord⸗ ſyſtem überhaupt zu konſtatieren iſt. Wie die beteiligten Un⸗ ternehmerkreiſe übereinſtimmend erklären, iſt die auf rund 3 bis 4 Prozent zu beziffernde Erhöhung der Entlohnungen bei der ſeit Dezember vorigen Jahres ſtändig fortſchreitenden Verteuerung der Selbſtkoſten und des gleichzeitigen Zurück⸗ gehens der Gewinne untragbar. Bezeichnend für den Rück⸗ gang ber Konjunktur iſt die Tatſache, daß der Geſchäftsgang in eingelnen Zweigen der eiſenſchaffenden und eiſenverarbei⸗ tenden Induſtrie derart gelitten hat, daß von einer rationellen Ausnptzung vielfach nicht mehr die Rede ſein kann. Die Arbeitgeberverbände der nordweſtlichen Gruppe der Eiſeninduſtrie beabſichtigen, wie wir hören, alsbald eine Feſtſtellungsklage beim Reichsarbeitsgericht einzureichen. Der Fall eines Eintrittes in die Alkordrege⸗ lung hat dem Reichsarbeitsgericht bereits einmal vorgelegen. Tendenz und Grundſatz des Urteils laſſen ſich nach Anſicht der Arbeitgeber auch für den Fall des Eiſenſchiedsſpruches an⸗ wenden. 1 Im allgemeinen werden von der bürgerlichen Preſſe mit einer einzigen Ausnahme die Dinge ähulich geſchildert wie von uns. Nur der„Vorwärts“ zetert über den„Angriff auf das verfaſſungsrechtlich geſicherte Kvalitionsrecht“ und erklärt mit jener Abart von Demokratie, die intolerant iſt bis zur gewaltſamen Unterdrückung aller Andersmeinenden: „Unmöglich kann eine Regierung es dulden, daß eine kleine Gruppe von Unternehmern ihre wirtſchaftliche Machtſtellung dazu mißbraucht, nicht nur mehr als 200 000 Arbeiter brotlos zu machen, ſondern auch durch die Stillegung ihrer Betriebe die Stillegung eines großen Teiles des Wirtſchaftslebens zu er⸗ zwingen. Fraglich bleibt nur, ob nicht durch die von der Sozialdemokratie unter ihrem Einfluß von Seiten des Ar⸗ beitnehmertums überhaupt propagierte Politik, der ewig Nimmerſatten, nicht wohl oder übel und über kurz oder lang zur Stillegung des deutſchen Wirtſchaftslebens überhaupt führen muß. Wenn der Himmel einfällt, ſind alle Spatzen tot. Wenn die Konkurrenzfähigkeit der deutſchen In⸗ duſtrie aufhört, oder auch nur fortgeſetzt eingeengt wird, wird eine Stillegung im wachſenden Ausmaße kaum ſich vermeiden laſſen. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ macht darauf auf⸗ merkſam, daß es bei dieſer neueſten Wirtſchaftskriſe zu einem ganz gehörigen Prozentſatz ſich um einen Konkurrenzkampf der Gewerkſchaften untereinander handelt, der ö jetzt auf dem Rücken des ganzen Volkes ausgetragen wird: 4 „Es iſt gar kein Geheimnis, daß z. B. die chriſtlichen Gewerk⸗ 1 ſchaften groteskerweiſe grundſätzlich ſogar für Eiſenpreis⸗ erhöhung und Eiſenzollerhöhung zu haben ſind(alſo aus⸗ geſprochen kapitaliſtiſche Maßnahme), nur um des propagan⸗ diſtiſchen Erfolges willen Lohnerhöhungen durchgedrückt zu haben.“ Die erſten Auswirkungen Soweit bisher bekannt, haben die Firmen Krupp in Rheinhauſen, Thyſſen in Hamborn und Rheinſtahl in Duisburg der geſtrigen Nachtſchicht die Papiere bereits aus⸗ gehändigt und damit mit der Ausſperrung begonnen. Die Arbeiter der heutigen Frühſchicht wurden am Mitt⸗ woch mittag bereits bei ſämtlichen Werken der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Metallinduſtrie entlaſſen. Die Rückwirkungen auf den Ruhrbergbau werden nicht lange auf ſich warten laſſen. Die erſten Feierſchichten ſind auf den meiſten Zechen des Ruhrgebietes bereits für Donnerstag eingelegt worden. Wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ meldet, haben die norwegiſchen Reedereien von ihren korreſpondierenden Ree⸗ dereien in Rotterdam ein Telegramm erhalten, wonach die weſtdeutſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke gefordert haben, die Befrachtung mit Erztonnage für dieſe Werke einzu⸗ ſtellen. Es handelt ſich hierbei um die Verſchiffungen über den norwegiſchen Hafen Narvik. Die Stahl⸗ und Eiſenwerke berufen ſich dabei auf die Klauſel der höheren Gewalt in den laufenden Lieferungsverträgen. Badische Politik Dr. Streſemann in Karlsruhe Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt geſtern nach⸗ mittag 6 Uhr zum Beſuch der badiſchen Regierung hier eingetroffen. Im Auftrage des Staatspräſidenten wurde Dr. Streſemann von Miniſterialrat Dr. Frech auf dem Bahn⸗ hof begrüßt. Auf beſonderen Wunſch des Miniſters hatte man von einem offiziellen Empfang abgeſehen. Dr. Streſemann fuhr alsbald zum Hotel. Staatspräſident Dr. Remmele gab zu Ehren des Gaſtes im Präſidialgebäude einen Geſellſchafts⸗ abend, bei dem die Mitglieder der Regierung, der Präſident des Badiſchen Landtages Dr. Baumgarkner und die in Baden wohnenden Konſuln teilnahmen. i Dr. Streſemann reiſt heute nach Heidelberg, wo eine Sitzung des Parteivorſtandes der Dp ſtattfindet.— 4 . 3 geſehen davon, auch die von den Parteien beigeſteuerten, oder beſſer, aus ihrer Mitte gekommenen Miniſter, werden kaum ſamt und ſonders in der Lage ſein, noch weiter zu amtieren. Auf alle Fälle ſtünden wir wieder einmal vor einer Regierungskriſe und die Hoffnung, doch noch irgendwie die große Koalition zu⸗ ſammenzuleimen, müßte in alle Winde zerſtieben. Nun glauben wir zwar nicht, daß dieſe für das Reichs⸗ gefüge ſchmerzlichen Wirkungen eintreten werden. Der So⸗ zialdemokratie und ihrem illuſtren Führer Wels iſt es ja gar n icht Ernſt mit dem Antrage. Sie wünſchen vielmehr, überſtimmt zu werden, wie ſchon vor ſo und ſoviel f Wochen in aller ihrer Treuherzigkeit die ſozialdemokratiſchen Miniſter im Kabinett überſtimmt zu werden wünſchten. Das ö alles beweiſt aber doch nur die Schwie igkeit, mit der Sozialdemokratie auf die Länge zu regieren. Sie bleibt nun einmal in alle dem die Partei mit dem doppelten Boden Sie weiß die Annehmlichkeiten des Mitſitzen auf der Regie⸗ rungsbank wohl zu ſchätzen, aber ſie mag in ihrer, man darf wohl ſagen habituellen Illvyalität, darin die Vorteile der oſttton nicht preisgeben und nicht miſſen. 2 N . * Donnerstag, den 1. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 509 Die heutige Abend- Ausgabe fällt aus. Die nächſte Ausgabe erſcheint am Freitag vormittag wie gewöhnlich um 10% Uhr. e Stäbtiſche Nachrichten Was ſagt die Polizeibehörde dazu? Seit Samstag abend iſt die weſtliche Unterſtadt in Auf⸗ regung. Hartnäckig erhielt ſich noch geſtern das Gerücht, daß in der Straße zwiſchen F und G5 ein junger Mann er⸗ ſtochen worden ſei. Unter nicht geringen Schwierigkeiten iſt es uns geſtern endlich gelungen, Licht in das Dunkel dieſer Begebenheit zu bringen. Der Polizeibericht vom Mon⸗ tag und Dienstag ſchwieg ſich vollſtändig aus. Er regiſtrierte zwar mit Gewiſſenhaftigkeit einige Meldungen von leichteren Unfällen, nur nicht eine Meſſerſtecherei mit tödlichem Aus⸗ 0 gang. Eine halbe Stunde hat der Geſtochene, ſo wurde uns erzählt, in einem Hausgang gelegen, bis der Krankenwagen kam. Der Menſch muß ſich verblutet haben, denn auf dem Gehweg lag eine ungewöhnlich große Blutlache.„Warum ſchweigen denn die Zeitungen den Vorfall tot? Da muß doch ein Grund vorliegen.“ So bekamen wir geſtern zu hören. Der Tatbeſtand Wenn der Polizeibericht ſchweigt, muß die Zeitung reden. Und ſo haben wir aufgrund eigener Ermittlungen folgendes feſtgeſtellt: Es iſt am Samstag abend zwiſchen 8 und 9 Uhr tatſächlich in der Straße zwiſchen FP und G5 eine Meſſer⸗ ſtecherei vorgekommen, die aber glücklicherweiſe keinen töd⸗ lichen Ausgang genommen hat. Mehrere Perſonen gerieten in der Wirtſchaft„zum Rebſtock“ in Wortwechſel, der ſich auf 1 der Straße fortſetzte. Ein 30 Jahre alter Mann, der von Be⸗ 1 ruf Schriftſteller ſein will, zog ein feſtſtehendes Meſſer und 4 brachte einem 25 Jahre alten, aus Köln gebürtigen und in Speyer wohnhaften Kaufmann vier Stiche in den Rücken und einen in den linken Oberſchenkel bei. Die Verletzungen, die einen großen Blutverluſt zur Folge hatten, ſind zwar ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. Der Verletzte 4 wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus, der Meſſerheld ins Unter⸗ juchungsgefängnis im Schloß verbracht. Schlimme Zuſtände in der Nähe der Trinitatiskirche Die Erregung der Umwohner über den Vorfall hat noch andere Urſachen. Schon lange wird darüber geklagt, daß Frauenzimmer die Gegend unſicher machen. Allabendlich 1 ſtehen ſie in Gruppen am Kircheneck und beläſtigen männliche 1 Paſſanten. Warum iſt die Polizei nicht ſchon längſt gegen 4 dieſe unhaltbaren Zuſtände eingeſchritten? Die Umwohner beklagen ſich aber auch über den Lärm, der bis tief in die Nacht hinein herrſcht. Die benachbarten Häuſer werden durch die unhaltbaren Zuſtände entwertet. Verſchiedene Mieter tragen ſich ernſtlich mit dem Gedanken, auszuziehen und eine 1 einwandfreiere Gegend aufzuſuchen. Am vergangenen Sonn⸗ N tag vormittag hat ſich während des Kirchganges eine geradezu empörender Vorfall zugetragen. Aus einem Auto, das in der Straße zwiſchen F und G5 hielt, ſtieg ein vollgeſoffener Kerl— ein milderer Ausdruck wäre nicht angebracht— und 4 verwechſelbe die Straße mit der Bedürfnisanſtalbt. Die * Kirchgänger waren entſetzt über eine derartige bodenloſe g 1 Gemeinheit. Wir meinen, auch die evangeliſche Kirchenbehörde N 1 hätte allen Grund, bei der zuſtändigen Stelle dahin vorſtellig 1 zu werden, daß wenigſtens die Nachbarſchaft der Kirche von 1 nicht einwandfreien Elementen freigehalten wird. Die weſt⸗ N liche Unterſtadt wird zwar niemals den Namen Filzbach los⸗ N 9 werden, aber ſie iſt kein Kaſchemmenviertel. Hier muß endlich 1 einmal mit eiſernem Beſen geſäubert werden, damit die frühere Ordnung wieder hergeſtellt wird. Es würde uns freuen, wenn wir recht bald berichten könnten, daß zu Klagen kein Anlaß mehr vorliegt. Sch. 1 * * Verſetzt wurde Juſtizoberſekretär Franz Höß bei der Direktion der Strafanſtalten in Bruchſal zum Amtsgericht Mannheim. 5 * Das Feſt der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Freitag der frühere Bäckermeiſter und jetzige Privatmann Jakob Scheifele mit ſeiner Ehefrau Lina geb. Zipperer, T 6, 24 wohnhaft. Herr Scheifele, ein ſehr eifriges Mitglied der evangeliſchen Gemeinde, ſingt heute noch als erſter Teno⸗ im Muftkverein. Das Jubelpaar, das im Alter von 78 Jah⸗ ren ſteht, iſt noch ſehr rüſtig. D Totenfeier! Gedanken an Allerſeelen Ruh'n in Frieden alle Seelen, Die vollbracht ein banges Quälen, Die vollendet ſüßen Traum, Lebensſatt, geboren kaum, Aus der Welt hinüberſchieden: Alle Seelen ruh'n in Frieden. Dieſe von Schubert ſo ſchön vertonte Litanei will uns die tröſtliche Gewißheit geben, daß ſie alle in Frieden ruhen, deren wir zu Allerſeelen gedenken, denen wir in Dankbarkeit und Treue die Ruheſtätte mit den letzten Gaben der abſterben⸗ den Natur ſchmücken. Ob die friedlich Schlafenden ein Leben voller Sorgen und Mühen vollendeten, ob ſie arm und elend waren, ob ſie Freund Hein ſich als erlöſenden Freund herbei⸗ wünſchten wie der Türmer in Rethels Bilderzyklus: alle Seelen ruhen in Frieden. Ob ſie jung oder alt, ob ſie in glän⸗ zenden Lebensverhältniſſen und mit Freuden und Erfolgen reich bedacht waren und noch lauge ein glückliches Leben fort⸗ ſetzen wollten: der Tod hat ſie alle gleich behandelt, hat ihnen allen die gleiche friedliche Ruhe geſchenkt. Schiller ſagt:„Der Tod kann kein Uebel ſein, da er etwas Allgemeines iſt.“ Wir Menſchen verſtehen aber ſo oft die Naturnotwendig⸗ keit, die Geſetzmäßigkeit nicht, die im Sterben liegt. Wenn wir von hoher Warte wie ein Gott das Weltall überſchauen könn⸗ ten, den weiſen Blick auf die großen inneren Zuſammenhänge des Lebens gerichtet, dan vielleicht könnten wir begreifen, daß der Tot ein Bote des Lebens iſt, daß er kommen muß, damit andere leben können, damit aus dem Leben fortzeugend Leben kann gebären. Wir wür⸗ den uns mit dem Tod ſogar dann ſchon viel lieber abfinden, wenn wir die innere Gewißheit haben könnten, daß alle, die ſterben, auch wirklich abgeblüht, lebensmüde waren, daß ſie eine angemeſſene Lebensdauer mit allen Kämpfen und Pflich⸗ ten treulich hinter ſich gebracht hatten. Wenn wir aber ein unſchuldig lächelndes Kind, eine blühende Jungfrau, einen tatenfrohen Jüngling, eine liebende Mutter oder einen treu⸗ ſorgenden Vater dahingeben müſſen, die alle, nach unſerem Ermeſſen, noch eine ſo wichtige Lebensaufgabe vor ſich hatten, wie ſollen wir ihren Tod begreifen? Ja, wenn wir herzlos ſein könnten, ohne Gemüt und Gefühl, wenn allein unſer Ver⸗ ſtand das Problem des Todes zu löſen hätte, dann vielleicht könnten wir uns innerlich ganz mit dem Sterben lieber Men⸗ ſchen abfinden. Da wir ſubjektiv empfindenden Menſchen aber das Rätſel des Todes doch nie zu unſerer Befriedigung löſen können, ſollten wir uns beſcheiden mit der troſtſpendenden Gewißheit, daß alle unſere geliebten Toten ihren Frieden gefunden haben, den ihnen in Zeit und Ewigkeit keine Gewalt rauben kann. Wir ſollten uns zufrieden geben, wenn wir mit den Abgeſchiedenen noch innerlich ſo ſtark verbunden ſind, daß ſte, über Tod und Grab hinaus, in uns geiſtig weiterleben. Sterben, und damit für immer ausgelöſcht, vergeſſen zu ſein, das iſt die herbſte Seite des Todes. Das aber können wir nicht wirklich geſtorben nennen, wenn unſere Toten noch immerwährend in unſer Leben eingreifen, unſere Gedanken erfüllen, unſer Herz warm machen! Die Liebe übers Grab hinaus, die den Tod überwinden kann, die iſt Leben. Des Dichters Worte drücken es ſo aus: Ob kalt, ob ſtumm, ſie leben doch, Die wir ins ſtille Grab geſenkt, Solang' ein Herz auf Erden noch In Liebe ihrer treu gedenkt. Wie aber können wir den Tod überdauern, daß einſt wir das Leben behalten in den Herzen unſerer zurückgebliebenen Freunde, wenn wir auch leiblich vergehen? Ein ſchönes Wort von Zſchokke zeigt uns den Weg:„Wer ſeine Liebe opfert, der opfert die Unſterblichkeit mit dahin. Ohne Liebe iſt die Ewig⸗ keit leer und wertlos.“ Wenn wir nicht nur für unſere In⸗ tereſſen leben, nicht nur genießen und nehmen, ſondern auch geben, wenn wir die idealen Güter über den Mammon ſtellen, wenn wir auch ein Herz für andere haben in Freude und Leid, dann leben wir wirklich, und leben noch immer, wenn unſer Leib ſchon längſt in der Erde modert. Die Seele iſt auf⸗ erſtanden und lebt weiter in treuen Menſchen. So dürfen vir mit Troſt ſagen:„Alles lebt immer, das einmal wirklich zelebt hat. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, das ſind leere Begriffe vor dem philoſophiſchen Geiſte.“(M. Herbert.) Das ei unſer Troſt für Allerſeelen, den Tag der allgemeinen G. H. fals die„Duitſchland“ trotz ihrer großen Tragfähigkeit auch Zeppelinfieber in Mannheim Man vertrat in den letzten Tagen die Auffaſſung, daß das Intereſſe für die Zeppelinfahrten merklich abgeflaut ſei. Wir ſind geſtern abend eines anderen belehrt worden. Von der Minute an, in der unſere Zentrale die direkte Verbindung mit dem Amt herſtellte, mußte man ſich ans Telephon ſetzen, weil die Glocke nahezu ununterbrochen in Tätigkeit geſetzt wurde. „„Abonnent X. Wiſſen Sie etwas neues vom Zeppelin?“ So lautete nahezu übereinſtimmend die Anfrage. Die Antwort war lange ebenfalls die gleiche:„Zeppelin hat den Golf von Biskaya paſſiert und fliegt in öſtlicher Richtung über Frank⸗ reich. Zuletzt wurde er über Nantes geſichtet.“ Das war zwi⸗ ſchen 8 und 10 Uhr. Am ſchnellſten folgten die Anfragen, als gegen 8 Uhr die Glocken zu läuten begannen. Man dachte nicht daran, daß heute Allerheiligen iſt, und meinte,„Graf Zeppelin“ ſei ſchon in Friedrichshafen gelandet. Nach 10 Uhr kamen nur noch vereinzelte Anfragen. Man merkte deutlich, daß die Nachricht, daß das Luftſchiff ſich nicht mehr über dem Meere befand, ſehr zur Beruhigung beigetragen hatte. Spärliche Beflaggung Der Aufforderung, bei der Nachricht von der glücklichen Landung des Luftſchiffes zu flaggen, iſt nur ſpärlich Folge ge⸗ leiſtet worden. Die Stadtverwaltung hat an ſämtlichen ſtädti⸗ ſchen Gebäuden die Fahnen herausſtecken laſſen. Sh * 8 * Zulaſſung als Rechtsanwalt. Rechtsanwalt Dr. Eugen Ellert in Ludwigshafen und Gerichtsaſſeſſor Dr. Franz Traum wurden als Rechtsanwälte beim Landgericht Mann⸗ heim zugelaſſen. 5 * Eine Lagerhalle in Rheinau abgebraunt. Im Anweſen der chemiſchen Fabrik Buckau in der Mülheimerſtraße in Rheinau brach geſtern nachmittag, vermutlich infolge Ueber⸗ hitzung von Pech, in einer etwa 600 am großen Lagerhalle ein Brand aus. Als die um 4 Uhr alarmierte Wache II der Berufsfeuerwehr an der Branddſtelle eintraf, hatten die Flammen ſchon den größten Teil der Halle ergriffen. Fünf Schlauchleitungen, die zumteil von der Motorſpritze geſpeiſt wurden, waren nötig, um den Brand zu lokaliſieren. Ein großer Teil des Daches iſt zerſtört. Außerdem wurden ver⸗ ſchiedene Lagerwaren vernichtet. Der Schaden beträgt etwa 6000 /. Eine Brandwache blieb bis heute früh an der Brandſtelle. N. ö Neuer Güterdampfer auf dem Rhein Die Rheinflotte hat einen neuen Güterdampfer erhalten, der infolge ſeiner ſchmucken und eleganten Bauart zu den ſchönſten Rheindampfern zählt. Es iſt der Dampfer„Duitſch⸗ land“ der Holland Rijn Lijn in Rotterdam, die von Rotterdam⸗Amſterdam nach allen Rheinſtationen einen regel⸗ mäßigen Dampferdienſt unterhält. Nun kam der flotte Dampfer mit dem ſtolzen Namen auf ſeiner erſten Bergreiſe auch nach Mannheim, wo die holländiſche Rheinlinie durch die bekannte Speditions⸗ und Schiffahrtsgeſellſchaft H. Milch ſack vertreten wird. Der Holländer hat im Mühlauhafen Anker geworfen und wird nach beendigtem Laden und Löſchen ſchon morgen wieder die Talreiſe antreten. Die elegante Bau⸗ art des Güterdampfers fällt in Schiffahrtskreiſen inſofern auf, — eine große Schnelligkeit und bei ihrer Länge von nahezu 70 Metern eine zuverläſſige und ſichere Manbvprierfähigkeit beſitzt, wovon der Dampfer geſtern eine glänzende Probe gab. Die Wohnung für den Kapitän und die übrige Schiffs⸗ beſatzung iſt luftig und nett. Wie uns mitgeteilt wird, unter⸗ hält die Holland⸗Rheinlinie einen Schiffspark von acht Rhein⸗ dampfern und zehn Motorſchiffen. Der neu erbaute Dampfer „Duitſchland“ iſt der größte ihrer Flotte. Das 69,70 Meter lange und 8,50 Meter breite Schiff, das ein Ladevermögen von 851 Tonnen, zwei Maſchinen von zuſammen 440 PS. und Lade⸗ und Löſchgerät von fünf Tonnen Tragfähigkeit hat, iſt mit allen neuzeitlichen Errungenſchaften der modernen Schiffsbautechnik ausgeſtattet, Wir wünſchen dem ſchmucken Dampfer, der in allen angelaufenen Stationen allgemeine Bewunderung erregte, glückliche Reiſen und frohe Fahrten Möge er ein wirkſames Bindeglied in den wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Holland werden! 5 Vergänglichkeit Von Fritz Mielert Was zum Leben erwacht, ſchreitet dem Tode entgegen Tempel und Paläſte ſtürzen. und wo einſt grüne Auen ſich dehnten, Quellen ſprangen, ſchattende Arkaden fröhlich Volk aufnahmen und goloͤprangende Früchte in einem Heer von Baumkronen leuchteten, da raſchelt heute der dürre Strauch im Wüſtenſand und ſchlüpft lautlos über trockenhartes Geſtein die Eidechſe. Gelehrſamkeit ſaß auf kühlen Matten und leuch⸗ tete Jahrtauſende altes Wiſſen in junger Herzen Verſtand. Prieſtertum entfaltete Pomp zu Ehren der erkorenen Gott⸗ heiten, Herrſcher reſidierten in weitläufigen, höfe⸗ und gärten⸗ reichen Luſtgebäuden. Künſtler waren beſchäftigt, auserleſene Werke der Seelenruhe und des Sinnenadels zu ſchaffen und wunderbare Tempel zu erdenken. Feinlinige Möbel, köſtlicher Schmuck, unvergängliche Malereien füllen noch jetzt wohlver⸗ ſteckte Totenkammern. Die einſtige Pracht aber iſt hier ganz, dort halb in Trümmer zerfallen, Säle und Höfe, Straßen und Tempel ſind verlaſſen, und von den Paläſten kündet kaum da und dort noch eine Spur. Volk und Fürſten, Prieſter und Künſtler, ſind zu Staub geworden, in alle Winde verweht oder ruhen in tiefverborgenen 1 als abſchreckend zuſam⸗ mengeſchrumpfte, ſchwarze harte Mumien. 5 5 i 1 ſchimmernde Pracht der helleniſchen und ſyriſchen göttergeweihten Plätze hat die blinde Zeit mechantſch gegriffen. Was ſie übrig ließ, iſt— das Entzücken der Maler und Dichter; denn Schönheit des Lichts und der Landſchaft ſchmückt tröſtend und ſchmeichelnd die Jahrtauſende alten Ko⸗ loſſe. Die ungeheuer prunkenden Grabbauten Lykiens, Sy⸗ riens und Arabiens, für Ewigkeiten aus dem lebenden Fels gemeißelt und mit drohenden Inſchriften verſehen, wie der etwa:„Dies Grab iſt ewig unverletzlich und darf nie geöffnet werden. Der Götter Zorn wird den Schänder verbrennen. 9 Sie ſind ungeachtet dieſer Warnung erbrochen. Jäh gähnen die offenen Tore der geſtörten Grabesruhe, und geſpenſtiſch tönt das Echo der rufenden Stimme aus den leeren Toten⸗ lammern herrooer. ö Weiter trage uns der Zeitenflug. Da taucht verführend ſchimmernd Venezia, des Meeres Königin, aus blauer Flut, voran ſein weiß⸗bunt⸗goldenes Platzjuwel, die einzigartige Piazetta mit dem Dogenpalaſt, dem Markusdom, den Proku⸗ ratien und der Säule mit dem geflügelten Löwen darauf, ein Gedicht, aus Marmelſtein und Moſaik geformt und auf Mee⸗ res⸗ und Himmelsbläue geſchrieben. Doch, wohin iſt das Le⸗ ben, das zu dieſem Gedicht gehört? Noch goldglänzend und doch ſchon verwitternd, ſind die Gebäude zerfurchte, ſteinerne Puppengehäuſe ohne Leben geworden. Domgepränge, Patri⸗ zierreichtum, Fürſtenprunk, alles verſunken, verklungen. Das Prachtſchiff der Dogen modert in dunklem Raum, der Fuß⸗ boden in S. Marco iſt altersgewölbt wie Meereswellen, der Dogenpalaſt eine kahle, windige Höhle Steht nicht der Tod hinter jedem Werk und grinſt ſein höhniſch Wort:„Vergeblich Euer Mühen, Euer Freuen und Lieben! Was bleibt, iſt Schutt und Moder!“ O nein, tauſend⸗ mal wieder nein und nein! Fort mit ſolchen trübſeligen Ge⸗ danken auch am Allerſeelentag! Es lebe das Leben, und es lebe die Tat. Wo wäre die Freude ohne den Schweiß, der vor⸗ her rinnt? So lange das Sonnenlicht leuchtet und wärmt, ſo lange wirke und ſtrebe, o Menſch, im ermunternden Schein der großen Weltenleuchte! Nicht umſonſt iſt das, was einſt die ſchufen, deren Stätten heute in Trümmer liegen. Wie wun⸗ derſam leuchten die Kunſt und die Weisheit der alten Griechen, Römer und Aegypter in unſere Tage hinein, wie entzücken nicht heute noch die Märchenbauten von Venedig und Granada, Kairo und Konſtantinopel uns Nachgeborene! Welch köſtlicher Schmuck ſind für Trier die römiſchen Ruinen, für das Abend⸗ land die gotiſchen Dome, für das Morgenland die Jahr⸗ hunderte alten Moſcheen! Ihre kühnen Erbauer ſind zu Staub geworden; ihre Werke aber entzücken auch dann noch, wenn ſie ſich zu Ruinen gewandelt haben. Länger noch als Steine lebt der Geiſt. Wie könnte man der unbekannten Schöpfer der Pyramiden und ägyptiſchen Tempel vergeſſen, wie eines Phidias und Perikles, eines Michelangelo und Dante, eines Cervantes, Erwin von Stein⸗ bach, Dürer, Rembrandt, Kant, Goethe, Beethoven! Wieviel Zeppelinbaues unter dem Titel„Das Werk von 29 Jahren“, ärmer wäre unſer Leben ohne dieſe und die anderen groß n Geiſtesträger! Wieviel ärmer aber auch ohne das Schaffen und Denken all der ungezählten Millionen von Menſchen, di vor uns lebten und die nun das unüberſehbare Meer de Toten bilden, von denen Conrad Ferdinand Meyer ſingt. Toten, wir Toten ſind größere Heere als ihr auf der Er ihr auf dem Meere, und was wir vollendet und was gonnen, das füllt noch dort oben die rauſchenden Bro 5 Drum freue dich, Menſch, ſo lange du lebſt, und achte nichts höher als Ringen um edle Tat und beherrſchend Geling ö 1 Gaſtſpiel der Deutſchen Bühne für Volkshygiene. erſchreckend hohe Zahl der Geſchlechtskrankheiten und di furchtbare Wirkung dieſer Volksſeuche haben— wie auder⸗ wärts— auch in Mannheim die berufenen Ve (Orts⸗ und Betriebskrankenkaſſen und die Geſellſcha Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten) veranlaßt, breite Kreiſe über die Wirkungen der Geſchlechtskrankheiten in ſchaulicher Weiſe dadurch aufzuklären, indem ſie die„D 0 Bühne für Volkshygiene Kaſſel“ am., 6. und 7. Novemb für einige Gaſtſpiele mit dem Tendenzſchauſpiel„Die w Peſt“ verpflichtet haben. Dieſes Schauſpiel, das wie kein deres Werk geeignet iſt, die Gefahren der Geſchlechts! heiten zu ſchildern, hat den beſonderen Vorzug, daß es immerhin heikele Thema in taktvoller Form behandelt, f unbedenklich auch Jugendliche der Aufführung beiwo können.. 5 5 5 8 5 5 * Zeppelin und Amerikafahrt. Das Heft 44 der„Woche“ bringt auf 16 Seiten Originalberichte, Zeichnungen und Photos ihrer Mitarbeiter, die an der großen Ozeanfahrt teilnahmen, die Bilder vom Empfang in Amerika ſowie einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwicklung des deutſchen Noch ein intereſſantes Ereignis in dieſem Heft der„Woche“ iſt der Beginn des neuen Romans von Thea v. Harbon. r heißt„Frau im Mond“. Nach dieſem Roman wird Lang ſeinen neuen Großfilm bei der Ufa herſtellen. 4. Seſtte. Nr. 509 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 1. November 1928 Anſere Friedhöfe eint und jetzt Im Heidelberger Univerſitätshörſaal 7 des alten Kol⸗ legienhauſes ſprach dieſer Tage Gartenbaudirektor Die⸗ holder über obiges, in unſeren Tagen ſo wichtige Problem der Friedhofsgeſtaltung, dabei hauptſächlich unſerer heimiſchen Friedhöfe gedenkend. Dem Vortragenden ſtanden viele Lichtbilder aus allen möglichen Friedhöfen des Landes zur Seite. Manche Städte in unſerem deutſchen Vaterlande haben heute geordnete Friedhofsverwaltungen, an deren Spitze ein gartentechniſch gebildeter Fachmann ſteht, in manchen Städten, namentlich in den kleineren, iſt dies zum Nachteil der betreffenden Stadtgemeinde noch nicht der Fall. Friedhöfe kennt man ſchon, ſo lange die Kultur der Menſchheit zurückreicht. Freilich kam es bei den alten Griechen oder Römern zuweilen vor, baß ſich die Beſitzenden in ihrem eigenen Beſitztum bei⸗ ſetzen ließen. Die heutigen Beſtattungsmethoden— auch die Feuerbeſtattung— ſind uralt und waren ſchon vor Jahrtau⸗ ſenden gebräuchlich. Die Erdbeſtattung, das eigentliche Be⸗ gräbnis, verſchaffte ſich Eingang von Aegypten, wo ſie ſchon zu Chriſti Zeiten und lange zuvor geübt wurde. Auch das alte Teſtament ſpricht bekanntlich ſchon von einer Erdbeſtattung. Die Feuerbeſtattung war in früheſten Zeiten ſchon bei den Indiern und den gelben Raſſen heimiſch, die durch Ver⸗ brennen des Körpers die Sele vom Erdenleben frei zu machen und ſie ſomit dem Sonnengott, dem Himmel, zuzuführen hofften. Auch bei unſeren Vorfahren, den Germanen, herrſchte ein ähnlicher Glaube und heute beweiſen uns die zahlreich vorgefundenen Hunengräber dies, weil dort die Aſchenreſte der verbrannten Körper in tönernen und ſteinernen Vaſen (Urnen) aufgefunden wurden. Tief in der Erde eingegraben, mit Findlingsſteinen und Blöcken über ölbt, wurden ſie auch in unſerer Gegend entdeckt. Dieſe Stätten waren bei unſeren Vorfahren, die unſere Gegend bewohnten, genau ſo heilig, wie die Gräber der alten Aegypter, Römer oder Griechen. Ja zu allen Zeiten und an allen Orten galt der Friedhof als heiliger Ort und gilt es heute noch. Freilich hat man in früheren Zeiten das Schließen der alten und Anlegen neuer Friedhöfe nicht gekannt. In der Zeit der pfälziſchen Kurfürſten wurden die Leichen von Fürſten und Reichen genau wie jene der Prieſter in den Kirchen, die der Gläubigen aber darum beigeſetzt. Das Wort Friedhof war damals noch fremd, ſprach man doch ſchlechtweg von Kirchhöſen. Dieſe Sitte fand bereits ſchon nach Einführung des Chriſten⸗ tums durch Bonffatius ſtatt und dürfte ihren Urſprung durch die ähnliche Beſtattung in den Klöſtern haben. Dieſe beſtat⸗ teten ihre Patres und Brüder ebenfalls an die Kloſterkapellen. Durch Karl den Großen wurde beſtimmt, daß dieſe Sitte mög⸗ lichſt allgemein durchgeführt werden ſoll. Genau wie bei den Griechen und Römern wurden auch hier zunächſt die Leichen auf bloße Bretter gebunden, mit einem Tuch bedeckt und in eine leichtere Erdvertiefung oder in ein in Stein gehauenes Bett vor den Toren der Städte oder Dörfer beigeſetzt, bis die Kirchhöfe eingeführt waren. In faſt allen Gegenden des Deutſchen Reiches finden wir heute noch ſolche Kirchhöfe. In der ehemaligen Kurpfalz ſind es allerdings wenige, die heute noch, genau wie vor vielen Jahrhunderten, ihren Kirchhof an der gleichen Stelle hatten. Vor weniger denn hundert Jahren war dies aber allgemein noch der Fall. Späterhin kam auch die heutige Geſtalt des Sarges, der ehedem nur für Reiche und Große eingeführt war. Die Hügel⸗ beſtattung kannte man früher nicht. Jedenfalls hatte zu Ende des Mittelalters bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Friedhofskunſt die höchſte Stufe ihrer Entfaltung erreicht. Das erſehen wir am St. Petersfriedhof in Heidelberg mit ſeinen künſtleriſchen Grabmalen, am maleriſchen Friedhof in Freiburg, am Dürer⸗ oder St. Johannisfriedhof in Nürnberg, ein Muſter von ſarkophagähnlichen Grabmalen und künſtleriſch einwandfreier Anordnung, endlich auch im Hoplaufriedhof in Stuttgart, mehreren Judenfriedhöfen, wie in Heidelberg, Frankfurt und im Rheinland und manche andere mehr. Hel⸗ delberg war eine der erſten Städte, die die bisherige Uebung, den Friedhof mehr ſchablonenmäßig anzulegen, durchbrach. Als der ſeit Jahrhunderten im Gebrauch befindliche Peters⸗ friedhof infolge der Ausdehnung der Stadt ſich nicht mehr er⸗ weitern ließ, ſchuf die Stadt den PCCCCCCbCTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTCTGTCTGTCTPTbTCTCTVTTTVTVTVTVT———————..—— „ſchönſten Friedhof der Welt“ wie er heute noch genannt wird. Es entſtand mit ihm der Anfang der Waldfrieoͤhöfe, der ſich freilich auf natürlich⸗ maleriſche Weiſe aufteilte, ohne den gartenkünſtleriſchen Ge⸗ ſichtspunkten Rechnung zu tragen. Viel ſpäter folgte Hamburg mit ſeinem Rieſenpark und München mit dem Waldparkfried⸗ hof, zwei Anlagen, die vorbildlich werden ſollten für eine große Reihe von Friedhöfen. Durch die raſche Ausdehnung der meiſten Städte nach dem 7ber Kriege wurde nun die Friedhofserweiterung überall da durchgeführt, wo dies möglich war, Das Intereſſe für die Friedhofskunſt wurde allgemein wach. An Stelle der ſeit⸗ herigen religiöſen Friedhöfe ſetzte das Kommunal⸗ und Stimultanfriedhofweſen ein, dem ſich, wie auch in Mann⸗ heim, Heidelberg, Frankfurt und allen Städten, die jüdiſche Religion nicht fügen konnte. Nicht die Furcht vor dem Kreuz iſt es, wie allgemein angenommen wird, daß wir hier einen ſtädtiſchen Simultanfriedhof für alle Konfeſſionen haben, auf dem ſich aber unſere jüdiſchen Mitbürger nicht beiſetzen laſſen können. Die wichtigſte Forderung, die die Juden an ihre Be⸗ gräbntsſtätten ſtellen, das iſt die Unverletzbarkeit des Grabes. Dieſes gilt den Iſraeliten im wahren Sinne des Wortes als letzte Ruheſtätte bis zur Auferſtehung. An dieſer Forderung ſcheitern nun auch die Bemühungen, auf Kommunalfriedhöfen Abteilungen für die Juden einzurichten. Der ſtrenggläubige Jude kann und darf nicht zugeben, daß ſpäter nach Entfernung der Leichenſteine der Friedhof als Parkanlage benutzt wird. Auch eine Wiederbelegung des Friedhofs iſt daher nur dann möglich, wenn das erſte Grab, das mindeſtens 75 Ztm. Bedeckung haben muß, nicht in dieſer berührt wird. So kam es, daß in mittelalterlichen Städten, wie Heidelberg, Worms, Frankfurt u.., wo z. Z. der Juden⸗ verfolgung es den Juden nicht geſtattet war, ihre Friedhöfe zu erweitern, dieſe durch Anfüllen von Erde Platz für neue Gräber über den alten zu gewinnen ſuchten, wobet einfach die unteren Denkſteine mitgehoben wurden, Deshalb ſieht man an dieſen aufgefüllten Teilen heute noch ſo viele Grab⸗ ſteine, freilich alle nur in hebräiſcher Schrift geſchrieben, die meiſt ausgehauen wurde. Im allgemeinen war in den letzten Jahrhunderten der Grabſchmuck von Pflanzen in iſraelitiſchen Friedhöfen nicht gewünſcht, doch iſt dieſes heute vielfach anders geworden und gemildert. Alte Judenfriebhöfe weiſen auch heute Pflanzen⸗ ſchmuck auf, wovon das maleriſch gelegene Klingenteichfried⸗ höflein in Heidelberg das beſte Beiſpiel iſt. In chriſtlichen und andersgläubigen, namentlich auch in heidniſchen Fried⸗ höfen, iſt dieſer ſchöne Brauch ſeit uralter Zeit gepflegt. Frei⸗ lich im heutigen Bepflanzungsſinne ſetzte dieſer Brauch um die Jahrhundertwende des 18. und 19. Jahrhunderts ein. Heute weiß niemand anders, als das Grab ſeiner Lieben durch reichen und anmutigen Pflanzenſchmuck beſonders zu zieren. Es iſt das„Gärtchen“, das wir alle beſitzen und an deſſen Pflanzenreichtum wir ſtolz ſind. Die Zentraltſation, wie ſie vor wenigen Jahrzehnten eingeſetzt hat, wird im Friedhofs⸗ weſen heute keineswegs wieder durchgeführt. Eine Dezen⸗ traliſation hat im allgemeinen eingeſetzt. Heute ſucht man Stadtteilfriedhöfe wieder zu ſchaffen. Iſt doch in einer Großſtadt ein Zentralfriedhof für die weit⸗ entlegenen Bewohner zu zeitraubend. Die Größe des Zentral⸗ friedhofs führt leicht zur Unüberſichtlichkeit, auch die Verwal⸗ tung leidet unter dieſer enormen Ausdehnung der Entfer⸗ nungen. Nun haben wir jedes Jahr einen Tag, den feder für einen Friedhofsgang benützen ſollte. Es iſt Allerheiligen. Man möge ſelbſt ſehen, wie die einzelnen Gräber wieder ge⸗ ſchmückt werden von lieber Hand. Meiſt ſind es Chryſan⸗ themen in ihren prächtigen Farben, die wir auf den Fried⸗ höfen ſehen, nachdem der Froſt unſere Sommerblumen bereits zerſtört hat. Man hat auch im heutigen Friedhof nicht mehr eine Totenſtätte im früheren Sinne por ſich, nein, die Aus⸗ geſtaltung der neuzeitlichen Friedhöfe wird heute hauptſächlich dadurch charakteriſiert, daß wir heute unſere Begräbnisſtätten mehr als Gärten unſerer Vorfahren auffaſſen. Des⸗ halb iſt man auch bemüht, die heutigen Friedhöfe mehr der Gartengeſtaltung unterzuordnen, weshalb dieſe, von be⸗ fähigten Garten⸗ und Friedhofstechnikern entworfen, plan⸗ mäßig ausgeführt und unterhalten werden müſſen. Der Fried⸗ hof von heute iſt nicht mehr eine Begräbnisſtätte ſchlechthin, er ſoll auch nicht etwa eine vorgetäuſchte Nurgarten⸗ anlage ſein, ſondern er ſoll unter bewußter, harmoniſcher eee eee Einordnung von lebendem und totem Material(Pflanzen und Denkmäler) ein Garten der Toten ein, den wir gerne beſuchen ſollen, der uns hinzieht zur Stätte unſerer längſt oder erſt kürzlich von uns geſchlebenen. Ja bie Pflanzen machen aus dem Totenacker Totengärten, iſt doch nichts mit dem menſchlichen Leben ſo ſehr verbunden, wie die Pflanze, die uns umgibt von der Wiege bis zum Grabe. Nichts vermag uns auch ſo an den Tod zu erinnern als die Natur ſelbſt, die vor dem Sterben ihrer Abermilltonen von Blätter dieſe noch durch eine herrliche Herbſtfärbung verklärt. In unſeren Friedhöfen ſehen wir dieſe prachtvolle Herbſtfärbung noch, goldgelbe, roſenrote und karminfarbene Blättchen werden vom Winde auch auf die Gräber jener geweht, die längſt von allen vergeſſen, die von niemand mehr geſchmückt werden. Auch mit ihnen hat die Natur mehr Mitleid, wie die Menſchen ſelber. Daher iſt ſtreng genommen jedes Grab draußen in dem Friedhof mit bunten Pflanzen geziert. Daher geh ſelbſt und verlaſſe auf einige Stunden die Haſt des Alltags und wandere hinaus, dorthin, wo jene weilen, die uns voran⸗ gegangen ſind. Dann gilt auch für uns das Wort: Sie ſind nicht tot, ſondern ſchlafen nur. g. Die ſtille Stadt Nenn mir den Ort, wo die Zypreſſe winkt, Der Windhauch wie ein leiſes Weinen klingt, Wo manches morſche Kreuz verlaſſen ſteht Und lehrt, daß alles Irdiſche vergeht! Du lennſt ihn gut, Ich weiß, hinab Sank ja auch Dir manch teurer Freund ins Grab. Nenn mir den Dom, wo heilig jeder Raum! Zerbrochen liegt in ihm ein Lebenstraum. Er gilt Dir mehr als vieles in der Welt, Da er den größten Schatz verborgen hält. Du kennſt ihn gut, g Mein Freund! Hinab Sank viel von Deinem Glück ins Elterngrab. Nenn mir die Stadt, wo ew'ger Friede wohnt, Die Eintracht über allen Bürgern thront, Wo nie ein Aufruhr zu befürchten ſteht, Und immer nur der Liebe Wimpel weht! Du kennſt ſie gut, Sei Herr, ſet Knecht: Du findeſt ſchließlich dort Dein Bürgerrecht. J. Dunz Mannheim. Mannheimer Steuerkalender für den Monat November 1928 a) Stabtkaſſe: Bis 5. Nopember: Gebäudeſonderſteuer für den Monat Okto⸗ ber 1928. „ 5. November: Schulgeld der Höheren Handelsſchule für den Monat November 1928. „ 15. November: Gemeindebhierſteuer für den Monat Okto⸗ ber 1928. „ 24. November: Gebühren für den Monat Oktober 1928. b) Finanzamt: 5. November: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 16, bis Ende Oktober 1928. November: Börſenumſatzſteuer für Oktober 1928 November: Einkommenſteuer für Landwirte bezw. Steuer⸗ pflichtige, die hauptſächlich Einkünfte aus der Land⸗ wirtſchaft beziehen, Die Vorauszahlungen ſind in Höhe der Hälfte der zuletzt feſtgeſtellten Steuerſchuld zu zahlen. 10 v. H.— israelitiſche 6 v. H.— ſind als allge⸗ meine Kirchenſteuer zu entrichten. November: Vermögensſteuer letzte Rate 1928 und zwar ein Viertel der zuletzt feſtgeſtellten Steuerſchuld. — N Landwirte zahlen eine Vorauszahlung in der doppel⸗ N ten Höhe der üblichen Viertelfſahrsvorauszahlung. November: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 1. bis 15. November 1928. November: Verſicherungsſteuer für Oktober 1928. St. N. A. 20. 80. Schuberts Meſſe in As⸗dur Zur heutigon Erſtaufführung durch den Lehrergeſang⸗ verein und Muſikverein Am 30, September 1808 fand im k. k. Konvikt in Wien in Anweſenheit des Hofkapellmeiſters Salieri eine Konkursprü⸗ fung für drei erledigte Sängerknabenſtellen ſtatt. Unter den Prüflingen fiel ein Junge von elf Jahren durch ſeine helle Stimme und ſeine Treffſicherheit beſonders auf. Wenige Dage ſpäter wurde dem Hoſmuſikgrafen von Kuenſtein durch Reſkript des Oberſthofmeiſters mitgeteilt, daß die„Aufnahme des Sopraniſten Franz Schubert in das k. k. Konvikt kei⸗ nem Anſtande unterliege“. Damals ahnte niemand, daß der neu aufgenommene Hofſängerknabe, der mit heller Stimme in den Meſſen Haydus und Mozarts mitſang, im Konvikt entſcheidende Eindrücke empfangen ſollte und ſpäterhin mit ereiften Jahren die katholiſche Kirchenmuſik um bedeutende erke bereichern ſollte, Seine erſten Verſuche auf dem Ge⸗ biet der Meſſenkompoſition hat Schubert geſchrieben, verlockt bun der Ausſicht, ſeine Werke ſelbſt aufführen zu können. Ein eigentümliches Schickſal hat es gefügt, daß er eine ſeiner größten kirchlichen Schöpfungen, die große Meſſe in Assdur, ebenſo wenig zu hören bekam wie ſeine Meiſter⸗ Sinfonien in dur und H⸗moll. Im ſelben Jahre wie die unvollendete Sinfonie ſtellte Schubert ſeine Meſſe in As⸗dur fertig, 1822, und ſchreibt im Dezember an Spaun:„Meine Meeſſe iſt geendiget und wird nächſtens produeirt werden; ich habe noch die alte Idee, ſie dem Kaiſer oder der Kaiſerin zu weihen, da ich ſie für gelungen halte.“ Von einer Auf⸗ führung iſt nichts bekannt geworden, auch mit der Widmung wurde es nichts, da ſich kein Verleger für die ſchöne Meſſe in intereſſteren vermochte, Wohl aber erkennen wir aus chen Aenderungen und zum Teil tiefgreifenden Ueber⸗ en, daß Schubert ſehr ſtark mit einer öffentlichen chnete und ſich große Mühe gab, das Werk in zentrierteſten Ausdruck für all das, was Schubert mit ſeinem Herrgott auszumachen hatte, hat er in dem drei Jahre ſpäter entſtandenen Hymnus„Die Allmacht“ auf Worte von Ladisl. Pyrker gefunden. Gewiſſe Akkordfolgen der As⸗dur⸗Meſſe er⸗ ſcheinen als Vorausnahme der Akkordmaſſen, mit denen Schubert Jehovas Größe preiſt. Aber den inniſten, den echte⸗ ſten Ausdruck hat Schubert zu den Verſen geprägt:„Du hörſt ſie in des grünenden Waldes Geſäuſel, ſiehſt ſie in wogender Saaten Gold, in lieblicher Blumen glühendem Schmelz“, und hier hat Schubert unbewußt die Tonart wiedergewählt, in der das Kyrt der Meſſe dahinfließt und das„Agnus Dei“ be⸗ ginnt, in As⸗dur. Auch in der Meſſe empfindet Schubert lòhriſch, und damit ſind ſeine Schranken, aber auch ſeine Vor⸗ zige gegeben. Schubert iſt in dieſem Werke einfacher glau⸗ bensfroher Katholik, Es war ihm nicht gegeben und er hatte in ſeinem damaligen Alter kein Bedürfnis, ſich mit dem Meſſe⸗ text etwa metaphyſiſch auseinanderzuſetzen. Als Meſſekomponiſt rückt Schubert mit ſeiner naiven Kindlichkeit in die Nähe Haydns, mit ſeiner Frömmigkeit in die Nähe Bruck⸗ Heir s. Er bringt Gott ſeine Verehrung dar, in der Art, wie es ihm in die Wiege gelegt war, mit einem unbeſchreiblichen Wohllaut, wie er vor allem von den Singſtimmen ausgeht. Dem großen Umfang entſpricht auch das Aufgebot an Mitteln: Chor, Orcheſter und Orgel. Vor allem dem Chor iſt eine umfangreiche Aufgabe zugewieſen. Wie ſchon erwähnt, fließt der erſte Teil, das„Kyrie eleiſon“, in ruhiger Stim⸗ mung dahin. Keine zerknirſchte Menge, ſondern eine freudig erregte Gemeinde läßt im Vertrauen auf die Güte des Herrn ihre Bitte um Segen ertönen. Das„Chriſte elelſon“ wird zunächſt von den Soloſtimmen in kuunſtreicher Führung in Fesdur intoniert, wobei dem Chor nur wenige Takte zufallen. Schubert konnte ſich anſcheinend von dem ſchönen Motiv des „Chriſte eleiſon“ nur ſchwer trennen, denn er nimmt es nach der Wiederkehr des Kyrie nochmals auf, diesmal in der Haupttonart As dur und führt den Satz mit einer dritten Kyrie⸗Anrufung zu Ende. Der zweite Satz, Gloria, beginnt mit rauſchenden Akkorden(Feduxr, 34⸗Takt) und kann ſich in jubelnder Lobpreiſung kaum genug tun, Nur kurz[bei den i b in und adoramus) wird der Jubel durch 8 unterbrochen. Ein ſchreiblich innige Eingebung fand Schubert für die Worte gratias agimus(wir danken dir), die zunächſt nur von den Soloſtimmen gebracht wird(A⸗dur zwei Viertel, Andantino). Unvermutet wendet ſich das Spiel nach moll, mit vollen Ak⸗ korden wird der Herr des Himmels angerufen. Wieder ertönt die liebliche Melodie des„Wir danken dir“ und mit einem leb⸗ haften Allegro⸗Satz, der in eine imponierende Fuge übergeht, wendet ſich Schubert dem Schluſſe zu. Die Fuge fand in einer zweiten Faſſung eine noch wirkungsvollere Geſtaltung. Im dritten Satz, Credo, intonſert der Chor zunächſt die erſten Verſe ohne Begleitung und bringt dann ein freudiges Be⸗ kenntnis, unterſtützt vom vollen Orcheſter, Beil den Wor⸗ ten Et incarnatus est wird wieder die weiche Tonart As⸗dur aufgenommen(Grave drei Halbe), aber unſer Meiſter fordert bei jeder überraſchenden harmoniſchen Wendung ein rapides Auſchwellen zum Jortiſſimo.. s Die Auferſtehung des Herrn begrüßt unſer Tonſetzer mit ſtrahlenden Bläſer⸗Akkorden in J⸗dur und behält die zuver⸗ ſichtliche Stimmung und das lebhafte Zeitmaß bis zum Schluß bei. Der vierte Satz Sanctus(Pedur, Andante zwölf Achtel) überraſcht den Hörer zunächſt durch ganz eigentümliche har⸗ moniſche Rückungen, die in ihrer Art und der zweimaligen Wiederholung auf tieferen Stufen ſogar bei dem kühnen Harmoniker Schubert Aufſehen machen, Eine breit geſchwun⸗ gene Kantilene leitet über zum„Oſanna“, das urſprünglich im ſechs Achtel⸗Takt gehalten, ein wenig fanfarenhaft klang, aber in der zweiten Faſſung im vier Viertel⸗Takt an mürde⸗ voller Haltung gewann. Die Haupttonart der Meſſe kehrt auch im fünften Abschnitt, Benedietus, wieder und ebenſo die ruhige Stimmung. Der Wechſel zwiſchen Soloſtimmen und Chor wird hier beſonders ausgiebig und reizvoll angewendet. Am Schluß bes Satzes ſteht wieder das Ofanna. Das„Agnus Dei“ mutet uns ſo an, als ob Schubert alle ſeine Weichheit, von der er ſchon reiche Proben gegeben hat nochmals überbieten und das Lamm Gottes mit beſonderer Zärtlichkeit begrüßen wollte. Nur wenige erregte Aufſchreie des Chores bei der Bitte um Frieden unterbrechen die ruhige ſaſt elegiſche Stimmung, bis die Erregung verebbt und dos ganze Werk in ſeligem Frieden ausklingt. Br. Ch. 2 . . „e Se. FVVFVVVVTV — 1 .* 2 Donnerstag, den 1. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 5. Seite. Nr. 509 Der November 5 Der November, auch Wind⸗ oder Nebelmonat genannt, bringt, wie ſchon dieſe Namen beſagen, ſtürmiſches und un⸗ freundliches Wetter. Der Hundertjährige Kalender prophezeit uns für dieſes Jahr vom 1. bis 4. ſchönes und freundliches Wetter, 5. und 6. Sturm, darauf drei Tage ſtarker Regen, bis zum 16. dann ſchönes, jedoch morgens nebliges Wetter, 17. bis 25. ſoll es trübe und kalte Tage geben, hierauf Regen bis zum Ende des Monats. Der Sommer hat Abſchied genommen. Die letzten warmen Tage im Oktober waren nur noch ein gütiges Geſchenk für den für Sonne, Licht und Wärme ſo dankbaren Menſchen. Nun wird es draußen kahl und winterlich. Die Kartoffel⸗ und Rübenernte iſt ſo ziemlich fertig, langſam ſchickt der Winter ſeine Boten in Feld und Wald und nach und nach verfällt die Natur in ihren winter⸗ lichen Schlummer. Beranſtaltungen 8 Schubertgedächtnis. Der kath. Männe rgeſang⸗ + verein„Fidelitas“ gab ſein diesjäsriges Konzert im 0 Jugendheim Schwetzingerſtadt, das dem Andenken Franz Schubert gewidmet war. Wie der große Geiſt dieſes Ton⸗ dichters in uns lebendig wurde, zeigte ſein Werk, die„All⸗ macht“, von dem Männerchor wirkungsvoll vorgetragen. Das Violinſolo hatte Konzertmeiſter Adolf Fiſcher in„Ave Maria“ Adagio herrlich wiedergegeben. Er mußte eine Zu⸗ gabe gewähren. Frl. Ellen Pfeil, Opernſängerin ſang Schuberts gemütsvolle Lieder„Du biſt die Ruh“,„Die Forelle“ und„Ungeduld“ in ihrer Sopranſtimme glockenhell. „Das Dörfchen“(Schubert), geſungen von dem Männerchor, ließ die gute Schulung desſelben erkennen. Nach der Pauſe kamen die Vorträge„Flamme empor“(Trunk),„Wies daheim war“ (Wohlgemuth),„Rheinzauber“(Brill) und„Vaterland“(Wohl⸗ gemuth) durch den Männerchor zu Gehör. Konzertmeiſter Fiſcher ſpielte das Violinkonzert in D⸗moll 1. Satz mit völ⸗ liger Hingabe. Frl. Ellen Pfeil erfreute die Beſucher noch durch ihre Liebervorträge„Ständchen“(Strauß),„Maria⸗ Wiegenlied“(Reger) und„Heimweh“(Wolf). Ihre klang⸗ ſchöne Sopranſtimme ſchmetterte aus ihrem Innern voll Lebensgeiſt. Dank ihrer guten Darbietung wurde ihr ein Blumengebinde überreicht. Nicht zu vergeſſen iſt Herr Walter Ochs, der am Flügel ſeine pianiſtiſchen Fähigkeiten durch ſeine Begleitung zeigte. Herr Chormeiſter F. J. M eyher⸗ Mannheim leitete das Konzert mit ſeiner ſicheren Stabführung und fand bei den Zuhörern reichen Beifall. Dieſes Konzert und ihre mitwirkenden Solokräfte zeigten wieder einmal dem Leien die bezwingende Macht, die uns an eine große Kunſt glauben lehrt. Was unſer deutſcher Tondichter in ſeinen Werken als Erbe hinterlaffen hat, iſt und bleibt dem deutſchen Volke, der Muſik, eine Perle hoher idealer Kunſt. Sein Ge⸗ dächtnis in ſchlichter Weiſe zu feiern, wie es hier der Fall war, treibt Blüten reiner Muſik. * c Spielplanänderung im Nationaltheater. Wegen mehr⸗ facher Erkrankungen im Perſonal wird morgen, Freitag, an⸗ ſtelle von„Prinzeſſin Girnara“ Richard Wagners„Fliegen⸗ der Holländer“ gegeben. Die Partie der Senta ſingt Roſel Landwehr vom Landestheater in Darmſtadt. * Winzerfeſt im Pfalzban. Für das am Sonntag ſtatt⸗ findende Winzerfeſt ſind eine Anzahl prominenter Künſtler verpflichtet, die Gewähr für ein Gelingen unter dem Motto Freude, Frohſinn und Stimmung geben. a Jilm⸗Rundſſchau Ton- oder Sprechfilm? Die Vorbehalte, die wir bei unſerer Betrachtung der Ent⸗ wicklungs möglichkeiten des ſprechenden Laufbildes math⸗ ten, bleiben auch bet der neuen Einlage im Tri⸗Ergon⸗Pro⸗ gramm beſtehen. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann b bgerſchien auf der Leinwand in voller Größe und gab dem 2 tönenden Film ſeinen Patenſpruch auf den Weg mit. Der 1 Eindruck des lebendigen, des abſoluten Gleichlaufes von Be⸗ 3 wegung und Stimme wurde in dieſer kleinen„Szene“ deut⸗ 4 lich und die Worte, die Dr. Streſemann der großartigen Lei⸗ ſtung und dem Anteil deutſcher Technik an der neueſten Ent⸗ wicklung des Laufbildes widmete, machte einen beſonders ſtar⸗ ken Eindruck. Allerdings haftete der Sprache Dr. Streſe⸗ manns noch der etwas harte Klang an, wie er auf früheren Grammophonplatten zu hören war. Ein kleiner Fortſchritt iſt fedoch zu verzeichnen, da die Rundung des Sprachtones gegenüber den erſten Aufnahmen zugenommen zu haben ſchien. CCC ³·Ä df AA AAA e / Tc rr e ee — [Sonnenbades am Nordufer des Fluſſes und einer Bade⸗ Der muſikaliſche Film aber hat mit einigen Ein⸗ lagen für die Kenntnis und Beurteilung ſeiner weiteren Muſikexzentrik⸗Kummer fiel die Klangreinheit der xylophon⸗ artigen Töne und die volle Uebereinſtimmung von Bewegung lich klar und beinahe plaſtiſch gekurbelt, überzeugte voll⸗ kommen von der bereits in unſerer ausführlichen Beſprechung vorausgeſagten Zukunft des muſikaliſchen Films. Der Ton der Geige hat bereits eine Tiefe und Rundung erfahren, die auch die feinſten Schwingungen hören laſſen. Man wird noch vieles erwarten dürfen, von dieſer neuen techniſchen Er⸗ rungenſchaft. Schauburg:„Liebe im Kuhſtall“ Nichts anderes als„Polenblut“ im Film. Zwar iſt es ins Slowakiſche umgefärbt und die Wirtſchafterin Helena in eine Stallmagd verwandelt worden; aber am Schluß ent⸗ puppt auch ſie ſich als der rettende Goldſiſch aus der Miſere des wilden Janos, der nun gottlob einmal nicht nur als der ſchöne Mann über die Leinwand ſchreitet, dafür in Kowal⸗ Sombarſkt einen markanten Vertreter gefunden hat. Die Frauen ſind hier ungleich ſchöner als die Männer, unter denen ſich allerdings auch Oskar Karkweis befindet. Bei Henny Porten, der Hauptdarſtellerin, kommt noch ſo viel mimiſcher Witz und darſtelleriſche Wandlungsfähigkeit hinzu, daß man ihrer abenteuerlichen Stallmagdͤprinzeſſin mit immer größerer Freude folgt. Einige Banalitäten der Handlung nimmt man bei ſo viel köſtlichen Einzelheiten, wie nur Henny Porten ſie geben kann, gerne in Kauf, und da auch die Muſik ſich die polenblütige Handlung zu Herzen genommen hat, verlebt man einen wirklich unterhaltenden Abend loder Nachmittag) vor dieſem Biloͤſtreifen, der durch eine aktuelle Groteske„Der tolle Ozeanflieger“ hübſch zum Programm er⸗ gänzt wird. Aus dem Lande Unterſchlagungen bei der Privat⸗Sparkaſſe Egringen * Egringen, 31. Okt. Dieſer Tage ging die Nachricht durch die Preſſe, daß bei der Sparkaſſe Egringen, Amt Lörrach, Unterſchlagungen feſtgeſtellt wurden. Zur Aufklärung der Oeffentlichkeit ſei darauf hingewieſen, daß es ſich im vor⸗ liegenden Falle um keine öffentliche, ſondern um eine pri⸗ vate Sparkaſſe, eine ſogen.„Erſparnisgeſell⸗ ſchaft“, handelt. Dieſer Fall lehrt, wie notwendig es iſt, daß die wenigen noch vorhandenen nichtöffentlichen Spar⸗ kaſſen in öffentliche Bezirksſparkaſſen aufgenom⸗ men und der Reviſton des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes unterſtellt werden. Nötigenfalls ſollte dies von Staatswegen erfolgen, denn es liegt durch⸗ aus im Intereſſe der betreffenden Sparkaſſen wie auch ihrer Kunden. c Kr. Heidelberg, 31. Okt. Wie das„H..“ erfährt, wird im kommenden Frühjahr mit dem Bau der Stauſtufen Neckargemünd und Neckarſteinach begonnen. Wehr, Schleuſe und Kraftwerk der Neckargemünder Stauſtufe wird in Höhe der Orthopädiſchen Klinik errichtet werden, Die Neckarſteinacher Stufe wird zwiſchen dem Neckarſteinacher Hafen und dem Fuß des Dilsbergs angelegt. Die Orthopä⸗ diſche Klinik hat Einſpruch erhoben und verhandelt zurzeit mit der Neckarbaudirektion. Bei den Verhandlungen handelt es ſich im weſentlichen um die Benützung des Wehrſteges durch die Klinik⸗Patienten, ſowie um die Schaffung eines gelegenheit für die Patienten am Neckarufer.— Die Straßen⸗ und Hausſammlung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland am letzten Sonntag hat insgeſamt 2766 Mark ergeben. Karlsruhe, 30. Okt. Schon im letzten Jahre gewann ein hieſiger Metzgerjunge bei der Warenlotterie eine Wohnungs⸗ einrichtung. In dieſem Jahre gewann ein Metzgerlehrling bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie 10 000 Mk. Singen a.., 30. Okt. Bei der hieſigen Ortskrankenkaſſe hat ſich für die Mongte Januar bis Juni 1928 ein Defizit von rund 9 v. H. der Einnahmen in Höhe von 27 000/ er⸗ geben. In dem ungedeckten Aufwand iſt die geſetzliche Rück⸗ lage nicht einbegriffen, ſodaß dieſer ſich noch um etwa 18 000 „ erhöht. Es iſt deshalb beabſichtigt, die Krankenkaſſenbei⸗ träge von 6 auf 6,5 v. H. zu erhöhen und eine Einſchrän⸗ kung der freiwilligen Leiſtungen der Kaſſe für die Familten⸗ verſicherung vorzunehmen. .... Möglichkeiten poſitives Material beigebracht. Schon in einer und Ton auf. Das Geigenſolo aber, bildmäßig außerordent⸗ Goerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein großzügiger Schwindel Vor der Großen Strafkammer Mannheim ſtand der Kaufmaun Paul., ein biederer Schwabe aus Maſſenbach, Oberamt Heilbronn, der ſämtlichen Bürgermeiſtereien Süb⸗ deutſchlands Formulare ſchickte oder ſchicken wollte, in denen er um Angabe von vertrauenswürdigen Perſonen zur Werbung für ſeine Privatkrankenverſicherung erſuchte, die angeblich in Berlin mit einem Grundkapital von 8 Millionen Mark von ihm gegründet worden ſei. Erſt nach Leiſtung von drei Monatsbeiträgen ſollten die Mitglieder bezugsberechtigt ſein. Die Werber ſollten Kautionen zahlen. Ein ganz netter einträglicher Schwindel, wenn dem Au⸗ geklagten nicht das Betriebskapital für dieſe Sache aus⸗ gegangen wäre. Darum wollte er ſich Geld beſchaffen durch einen Einbruch in die Ortskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe, wurde aber dabei erwiſcht. Nach dem ärztlichen Gutachten iſt er von ſeinem im Irrenhaus geweſenen Vater erblich belaſtet. Sicherungsgründe gegenüber der Geſellſchaft beſtimmten das Vorgericht, auf vier Jahre Gefängnis gegen den Angeklagten zu erkennen. Die Strafkammer billigte die Anſchauung des Vorgerichts, ermäßigte aber in Rückſicht auf den geiſtigen Zuſtand des Angeklagten die Strafe auf 2 Jahre. Von der Legion fürs Leben verdorben a Von einem fünfjährigen Aufenthalt in Marokko bei der Fremdenlegion her hat der 29 Jahre alte Friſeur Fr. F. von Mannheim eine Vorliebe für ſpaniſchen Wein und eine ſpaniſche Weinſtube iſt auch ſein Abſatzlokal für Dinge un⸗ reeller Herkunft. Das Mannheimer Schöffengericht empfahl ihm deutſches Waſſer zu trinken, das ſei ganz vorzüglich. Es gehöre ſich nicht, nicht zu arbeiten und Wein zu trinken. Seit 1919 hat er das Raſiermeſſer bei Seite gelegt. In acht Fällen 5 erſchwindelte er Räder auf Abzahlung, ferner zwef Grammophone und ein Silberbeſteck, nachdem er eine Anzahlung gemacht und verkaufte und verſetzte die ge⸗ machte Beute. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. 8 Staubſauger mit Radio⸗ und Petroleumbetrieb. Auf der See hatte ſich der 35jährige Maſchiniſt Wilhelm S. von Mannheim nach ſeinen Angaben ganz tapfer gehalten, Er war mit bei Skagerak, hat das EK. 1. und 2. Klaſſe und diente fünf Jahre auf der„Barharoſſa“, Das Klima des Feſtlandes iſt anſcheinend nicht geeignet für ihn. Schon hik er es zum Rückfälligen gebracht. In Betrügereien. Zu er dritten Male ſtrauchelte er im Beruf des Proviſionsreiſen⸗ den. Toll trieb er es als Reiſender für Staubſauger. Duri Freunde ließ er ſich Beſtellſcheine unterſchreiben, ohne daz dieſe überhaupt auf Staubſauger reflektierten. Dafür ſteckts S. eine Proviſion von 200 Mark und Speſen in Höhe von 120 Mark ein. Richtige Aufträge hatte er nach Angabe des Vertreters B. überhaupt nicht gebracht. Einem Abnehmer von drei Apparaten ſchwindelte er vor, man könne die Staub ſauger auch mit Radio und Petroleum in Betrieb ſetzen. Daß es noch Leute gibt, die evtl. auch unbeſehen ihr Todesurte unterſchreiben würden, beweiſen auch hier zwei Fälle. Eine Frau möchte einen Grammophon haben. Die Haus angeſtellte ſchreibt für ſie den Beſtellzettel und eines erhält ſie einen— Staubſauger und einen Bohn wachſer. Ein Fabrikarbeiter, der ſich mit einer Zeitf verſichern will, unterſchreibt ebenfalls den von S. vorge Zettel und erhält ebenfalls einen Staubſauger, den er jed fofort wieder zurückſchickt. All ſeinen Streichen ſetzte er die Krone auf durch zwei feuchtfröhliche Autofahrten, auf dene er die Staubſauger wieder von den Leuten abholte und ve kaufte und verſetzte. Der Erlös ging für die Autofahrt drar ja er mußte ſogar noch ein Pfand geben. Das Gericht erkan auf 10 Monate Gefängnis. e * Fremde Zeitungen liegen laſſen! Wie uns aus Mü chen gemeldet wird, wurde kürzlich eine Frau in Sonnebe die ihrem Nachbarn einige Male die Zeitung von der T weg entwendet hatte, zu drei Monaten Gefängni verurteilt. a 5 Werner TW Raumsussfaffung Teppiche Dekoreſionen Tapefen E 2, 1 Plephen) S211 Das Heidelberger Theaterjubiläum Zum 75. Jubiläum des Stadttheaters Mit einer Feſtvorſtellung von Leſſings„Emilia Galotti“ beging geſtern das Heidelberger Stadttheater ſei⸗ nen 75. Geburtstag. Da mag es intereſſant ſein, einmal in der Chronik der Stadt Heidelberg nachzuſchlagen, die Erinne⸗ rung an frühere Jubiläumsfetiern zu erwecken und zu ſehen, wie der Ehroniſt die Poſition des Theaters beim 50fährigen Jubiläum vor 25 Jahren ſchildert. So leſen wir in der im Auftrag des Stadtrats von Auguſt Thorbecke bearbeiteten Chronik der Stadt Heidelberg vom Jahre 19032 0„Am 31. Oktober ſah das Theater auf eine 50jährige Wirk⸗ Vamkeit zurück; es dürfte ſich in einem Rückblick auf das halbe Jahrhundert des Beſtehens ſeiner Entwicklung wohl freuen. Nach manchen vergeblichen Verſuchen, ein eigenes Haus zu gewinnen, war 1852 durch das Zuſammenwirken hervorragender Bürger und der Stadtverwaltung der Platz, auf dem das gegenwärtige Theater ſteht, um 3750 Gulden erworben worden; eine Art Aktiengeſellſchaft brachte nicht bloß dieſe Summe, ſondern auch das nötige Baukapital zu⸗ regent von Baden, ſchenkte dem Unternehmen ſeine Unter⸗ ſtützung. Durch ſein Eingreifen wurden die Dekorationen, Sitzbänke u. a. des Nottheaters, das nach dem großen Karls⸗ ruher Theaterbrand vom 28. Februar 1847 errichtet worden war, nicht nach dem Anſchlag für 8500 fl., ſondern für 1500 fl., dem neuen Theater übexrlaſſen. Bei der feierlichen Eröffnung, die unter Leitung des Direktors Auguſt Haacke mit der Auf⸗ führung von Schillers„Braut von Meſſina“ am 31. Oktober 1853 ſtattfand, war der Landesfürſt anweſend. Die Direktion der beſcheidenen Kunſtanſtalt, die in den erſten Jahrzehnten oft wechfelte, war dann eine bleibende geworden und liegt ſeit 1885 in der ſicheren und feſten Hand des Herrn Direktors Heinrich. Ihm beſonders ſind der Aufſchwung des Theaters und ſeine bei beſcheidenen Mitteln großen Leiſtungen zu dan⸗ n. Er hat nicht nur das Schauſpiel mäch tig gefördert, ſon⸗ a ch ge Ope ö nzuzufügen; unter der 2. November brachte Goethes„Iphigenie“, der 3. Novem⸗ ſammen. Der jetzige Großherzog Friedrich, damals Prinz⸗ von dem eine altholländiſche Ballade zum Vortrag kam, ge⸗ Sopranſtimme, deren Gebrauch außerordentlich ſympathiſch berührt. Die Mittellage klingt beſonders Erfahrung gezeigt, daß Talente, die hier ihre Ausbildung ge⸗ funden hatten, uns an großen Bühnen als Künſtler erſten Ranges wieder begegneten. Darum war es wohl angebracht, den Geburtstag des Theaters nicht unbeachtet vorbei gehen zu laſſen, ſondern durch eine einfache Feier auszuzeichnen.“ Ueber das Programm der 50⸗Jahr⸗Feier erfahren wir aus der Chronik:„Auf einen Feſtmarſch von Vincenz Lachner folgte in der Vorſtellung am 31. Oktober ein Feſtſpiel von Waldeck, das in einer Huldigung auf Großherzog Friedrich ausklang, dann Goethes Egmont mit der Muſik Beethovens; ber Sudermanns„Glück im Winkel“. Die Aufführungen er⸗ hielten dadurch einen beſonderen Reiz, daß frühere Mitglieder der Bühne, die ſich nun in angeſehenen Stellungen lin Berlin, München) befinden, in erſten Rollen mitwirkten.“ g Im April 1911 hat ſich Heinrich von der Heidelberger Bühne verabſchiedet. Sein Nachfolger, Heinrich Meißner, leitete das Theater, zuletzt unter ſtädtiſcher Regie, bis zum September 1925. Nach einem Interimsjahr(Michels) folgten zwei künſtleriſch wertvolle Jahre unter Eugen Keller. Seit Beginn der diesjährigen Spielzeit hat Erwin Hahn die Intendanz übernommen. 8 50 K. iueater und Muſik Lieder- und Klavierabend Julia und Johannes Rönt⸗ gen. Zwei Gäſte aus Holland mit einem Namen, der nicht . nur in der Phyſik, vielmehr auch in der muſtkaliſchen Welt einen guten Klang hat, kamen auf einer Konzertreiſe durch Deutſchland geſtern auch in unſere Stadt. Julius Röntgen, hört zu den bedeutendſten niederländiſchen Muſikern, und die geſtrigen Träger dieſes Namens zeigten ſich ſeiner Wert⸗ schätzung in Deutſchland, wo er auch ſtudierte, durchaus wür⸗ dig, Die Sängerin Julia Röntgen beſitzt eine urgeſunde anſprechend, die feineren Klanggebilde gelingen ihr weniger gut, aber die ühne e eithin be⸗ e f i dieſes Geſangs berührt ſo wohltuend, daß man dieſen kl genden Grüßen aus den Niederlanden gerne lauſchte. Si brachten zunächſt aus der angelſächſiſchen Nachbarſta Liedgaben des einzigen wirklich großen Komponiſten, de Englämder auf die Beine gebracht haben, H. Purcell, Stücke, darunter eins nach dem Text des Dramatikerpe Beaumont und Fletcher, liebliche Idyllen und tiefemp Geſänge. Die Künſtlerin trägt ſie in tadelloſem Engliſch das richtig gebraucht im Geſang von außerordentlit Schmiegſamkeit iſt und nicht recht zu der Meinung vom muſikaliſchen Albion ſtimmen will. Außer Mahler⸗Geſä bildeten eine liebenswürdige Schuberthuldigung fünf Liedvorträge aus dem Schatz des Liedmeiſters, bei denen! beſonders begrüßen, daß man dabei auch der„Winterrei gedachte, deren Eigenart dem Vortragenden wie dem Beglei manch ſchwierige Aufgabe ſtellt, aber wohl das ſchönſte Schube denkmal im 100. Todesjahr bildet; vielleicht macht ſich ei Mutiger trotz der vielen Schubertfeiern noch daran, ſie wiede! einmal geſchloſſen den Mannheimern zu beſcheren. ö gleiter Johannes Röntgen der auch als Lie niſt hervortrat, zeigt ebenfalls eine echte muſikaliſ gabung und feines Empfinden in der Unterſtſttzung ſänge. Einen Bach⸗Buſont, Präludium und Fuge vorzutragen, gebrach es ihm nicht an Mut, wenn auch Pedalgebrauch mit der Abſicht, den Orgelklang hervorzur und ſeine Behandlung der Bäſſe keinen unbedingt piani ſchen Eindruck hervorrief. Die Gäſte fanden reichen Beifg e Theaternachricht. In der Aufführung des neuei ſtudierten„Barbier von Sevilla“ am Samstag im Neuen Theater ſingt Marie Teres Heindl die Roſine, Erna Rühl⸗Saller die Marzelline, Helmuth Neugebauer den Gra⸗ fen, Ehriſtian Könker den Figaro, Karl Mang den Bartolo, Wilhelm Fenten den Baſtlio, Hugo Voiſin den Fiorillo.— Ernſt Langheinz wird nach ſeiner Wiederherſtellung in der Wiederholung des Schwankek„Unter Geſchäftsaufſicht“ am Sonntag im Neuen Theater zum erſten Mal den Haſelhuhn ſpielen. Die erſte Aufführung von„Nathan der Weiſe“ in der Neueinſtudierung erfolgt am Dienstag. Die Spiel. ganze urmuſikaliſche Art des Vortrags, die geſunde Friſche leitung hat Wilhelm Kolmar, der zugleich die Titelrolle ſpielen wird. N 1. 6. Seite. Nr. 509 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabße) Donnerstag, den 1. November 1928 Der skernenhimmel im November Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im November ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtunmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirk⸗ lichen Sternenhimmel überein. An der ſüdlichen Himmelshälfte erreicht jetzt das Stern⸗ bild des Walfiſches ſeinen höchſten Stand. Die Mira, dem bloßen Auge noch immer ſichtbar, verliert weiter an Leucht⸗ kraft. Es iſt daher jetzt Zeit, ſich die Figur des Walſiſches und die Stellung der Mira in ihm einzuprögen, um das ſcheinbare Erlöſchen des Sternes im Winter beobachten zu können. Der veränderliche Stern Algol im Perſeus, der auf der Verbindungslinie Plejaden— Mittelſtern der Caſſlopeia liegt, zeigt bequem beobachtbare Minima ſeines Lichtes am 16. um 22 Uhr und am 19. um 18.45 Uhr. Am Oſthimmel ziehen nunmehr die Winterſternbilder herauf. Nach den Plejaden kommen die Hyaden mit Alde⸗ baran, dem Hauptſtern des Stieres. Noch tief am Horizont, aber bei klarem Wetter um die oben angegebenen Zeiten ſchon in der ganzen Figur ſichebar, erſcheint der Orion, unzweifelhaft das ſchönſte aller Sternbilder unſeres Himmels. Nicht weit von ihm, aber doch ganz auf der nörblichen Himmelshälfte, finden wir die Zwillinge mit Caſtor und Pollux. Der Himmelswagen im Gr. Bären hat ſeine tieſſte Stellung überſchritten, er fährt— rückwärts— um den Polar⸗ ſtern herum, wobei ihm der Fuhrmann mit dem Hauptſtern Capella vorausgeht. Der Drache läßt zur Zeit den Kopf hängen, er nähert ſich, ebenſo wie die nicht weit entfernte Wega in der Leier, jetzt dauernd dem Horizont. Der hellſte Stern am ganzen Himmel iſt zur Jupiter. Dieſer Rieſenplanet, aus deſſen Maſſe kugeln gemacht werden könnten, wird von 9 Monden um⸗ kreiſt. Es iſt nicht ſchwierig, die vier größten und hellſten davon zu Geſicht zu bekommen, wenn man über einen guten Feldſtecher oder ein ſehr lichtſtarkes Opernglas verſügt, das Zeit der 1300 Erd⸗ 9 1 euros CH e 4. CGlMslo . man unbedingt erſchütterungsfreil auflegen muß. Man ſieht dann die Monde als kleine Lichtpünktichen neben der großen Jupiterſcheibe, und zwar meiſt mit dieſer ſcheinbar auf einer geraden Linie liegend. Die Stellung der Monde ändert ſich fortlaufend. Gelegentlich ſind auch 1 oder gar 2 Monde unſichtbar, ſie ſtehen dann entweder vor oder hinter der Jupiterſche, ge oder befinden ſich im Schatten des Rieſen⸗ da er durch ſeine deutlich rote Färbung auffällt. ſteht während des ganzen Monats ziemlich tief in der Abend⸗ dämmerung. planeten. Die beiſtehende Zeichnung gibt die Stellung der Jupitermonde in den Tagen vom 3. bis 14. und vom 19. No⸗ vember um 21 Uhr wieder. Eine Beobachtung am 19. iſt dringend zu empfehlen. Dieſer Tag bringt ein Verſchwinden des 3. Mondes hinter den rechten Jupiterrand um 19 Uhr 12 Min., das Wiederauftauchen am linken Rande um 20 Uhr 44 Min., den Eintritt des Mondes in den Jupiterſchatten um 21 Uhr 18 Min. und den Wiederaustritt aus dem Schatten um 23 Uhr 10 Min. Der dritte Mond, Ganymed genannt, iſt der hellſte der Jupitertrabänten; ſein Durchmeſſer beträgt 5266 Kilometer, während man für den Erddurchmeſſer be⸗ kanntlich 12,742 Kilometer berechnet hat. Jo, der erſte Mond, und Europa, der zweite, ſind von ähnlicher Größe wie ünſer Erdmond. Es ſei noch bemerkt, daß in der Zeichnung die Mondziffern ſo geſetzt ſind, daß ſich die Monde in Richtung auf die Ziffern zu bewegen. Von den andern Planeten iſt noch Mars am Abend⸗ himmel ſichtbar, er iſt links vom Aldebaran leicht. Die Venus Der Saturn kann Anfang des Monats eben⸗ in der Dämmerung kurz nach Sonnenuntergang ge⸗ ſehen werden, er verſchwindet jedoch um die Mitte des Monats ganz vom Himmel. Merkur iſt für kurze Zeit am Morgenhimmel, am beſten in den Tagen um den 11. herum, ſichtbar. Der 12. November bringt eine in ganz Deutſchland ſicht⸗ bare Sonnenfinſternis, wobei in Oſtdeutſchland nahezu der halbe, in Weſtdeutſchland aber nur ein viertel des Sonnen⸗ durchmeſſers verfinſtert wird. Die Zeiten der Verfinſterung liegen in Deutſchland zwiſchen.30 und 11 Uhr. falls 4 8 2 2 Blickrichtung nach Süden 1 Blickrichtung nach Norden (Eigener 3. Verhandlungstag— Nachmittagsſitzung Nachdem in der geſtrigen Vormittagsverhandlung die Vernehmung der Zeugen bis auf Kriminalkommiſſär Stau⸗ fert, der erkrankt iſt und erſt in zwei Tagen in ſeiner Woh⸗ nung gehört werden kann, beendet war, kamen nachmittags die Sachverſtändigen 2 zu Worte. Sachverſtändiger Diplomingenieur Liebmann der J. G. Farbeninduſtrie erſtattete ein- längeres Expoſé über das Akkord⸗ und Lohnſyſtem der.G. Farben, dabei beſon⸗ ders betonend, daß es das gute Recht der Arbeiter ſei, ſich zu beſchweren, wenn ſie ſich benachteiligt fühlten. Die von Gioth angezogenen Fälle ſeien in der J. G. Farben gang und gübe. Er, der Sachverſtändige, habe im Verlauf der Ver⸗ handlung gefunden, daß Gioth mit beſonderer Vorſicht be⸗ handelt worden ſei. 75 Medizinalrat Dr. Kuntz⸗ Nürnberg, der Gioth ſechs Wocjen in dem dortigen Krankenhaus beobachtet hatte, er⸗ klärte, er ſtehe auf dem Standpunkt, daß Gioth für ſeine Tat voll und ganz verantwortlich ſei. Gioth habe niemals im Wahnſyſtem gehandelt, ſondern es liege eine Affekthand⸗ dung vor. Oberarzt Dr. Roeſch der Kreispflege⸗ und Kranken⸗ anſtalt Frankenthal, der Gioth in Frankenthal im Gefängnis beobachtete, faßte ſein Gutachten dahin zuſammen, daß bei Gioth keine Geiſteskrankheit feſtzuſtellen war, die die Anwendung des 8 51 rechtfertige. Gioth ſei wohl ein Pſychopath, müſſe aber ſeine Tat mit Ueberlegung ausgeführt haben. Der letzte Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Frantz⸗ Frankenthal, bekundete, daß er aufgrund der von ihm ge⸗ machten Beobachtungen zu dem Reſultat gekommen ſei, daß vor dem Frankenthaler Sch wurgericht Gioth den 8 51 nicht für ſich in Anſpruch nehmen könne. Auch an der freien Willensbeſtimmung habe es Gioth nicht gefehlt. Am Schluß der geſtrigen Mittwochsſitzung ermahnte der Vorſitzende Gioth nochmals, den morgigen freien Tag zu be⸗ nutzen, um mit ſich zu Rate zu gehen, damit er am Freitag morgen bei Fortſetzung der Verhandlungen 5 ein reumütiges Geſtändnis ablege. Gioth könne wohl jetzt nach den Gutachten der Sach⸗ verſtändigen ſelber nicht mehr glauben, daß er weiter auf dem Standpunkt verharren könne, von der Ausführung der Tat nichts mehr zu wiſſen. Am heutigen Donnerstag iſt keine Sitzung. Sitzung Freitag vormittag halb 9 Uhr. * Berufung im Hußmann⸗Prozeß * Eſſen, 1. Nopbr. Die Staatsanuwaltſchaft hat gegen das freiſprechende Urteil im Hußmann⸗ Prozeß Bericht) Nächſte Berufung eingelegt, ſodaß das Urteil alſo noch keine Rechtskraft erhält. Nachbargebiete Wiesbaden und die Mainzer Markthalle * Wiesbaben, 31. Okt. Die Errichtung einer Groß⸗ Markthalle in Wiesbaden hatte Vertreter der Händler, der Ladenighaber, Inhaber der Gärtnereibetriebe Groß⸗Wies⸗ badens und Angehörige der Kreisbauernſchaft des Kreiſes Wiesbaden in einer Verſammlung, die in den Stadtverord⸗ netenſitzungsſaal einberufen war, nochmals beſchäftigt. Unter den verſchiedenen Gruppen herrſchte Einſtimmigkeit, daß eine pet Gioth nicht die geringſte geiſtige Störung vorliege und. Großmarkthalle unbedingt gebaut werden müſſe. 5* abend der 81 Jahre alte J. B. Iltis von einem Auto er⸗ faßt und zu Boden geworfen. Er erlitt einen Beckenbruch. Das Auto fuhr rückſichtslos weiter, ohne ſich um den Verletz⸗ ten zu kümmern und entkam unerkannt.— Beim Holsſchlit⸗ tern am Lauchenſee bet Sondernach geriet der Holzarbei⸗ ter Emil Erhard unter den Schlitten, wobei ihm der Bruſt⸗ korb eingeguetſcht wurde.— Bei Krautergersheim fuhr der Chauffeur Karl Schoer mit einem Lieferwagen mit ſolcher Wucht an einen Bau m, daß er einen ſchweren Schä⸗ delbruch erlitt und auf dem Transport in die Klinik ſtar b. Ein Faß Wein, das durch die Wucht des Anpralls auf das Feld geſchleudert wurde, wurde zertrümmert. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Okt. Nov. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Ne— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— 5 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Zur Gesundhaltung! N 2 S885 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, fel. 26796 u. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 263 Das Spezialhaus für Qualitäts- Stoffe Planken D 3, 11 Durehgehend geöffnet vosuE Schnittmuster Nur 4 B eee eee „„ 0 8 Art, 140 n breit, reine jumperſtoff f 90 5 gestreift unc mit passendem Mk. Unt, reines Wolle. Mk. „ — 450 ALLE NEUEN STOFFE IN: Wolle, Seide, Samtu. Spitzen in einzigartiger Auswahl und beſten Qqalitäâten zu mäßigen Preisen Prelswerte neue Steffe Waschsamte reirende neue Muster in nur guten Qualitsten von Mk. Bedruditer Seidensamt der mod. Stoff für das eleg. Nacmiuegs-, Abendhleld M. 9 —** 195 — 585 8 Rhein Pegel J 28. 28. 29. 80 81 J 1[Mecar-Pegel 25 28 80 81[. Baſel 960,04 0 098 0,90.84 1 i 2 Schuſterinſ⸗ 16908255 52 1,581.58 Mannheim.8 329.02 206 800— Kehl.8.88.65 2,68 712,70 Jagſtfeld 1***'lfI!LV9 Maxau.630458.8 439.84.30 Mannhein.313.387.16.103.113.15 Caub.70.2109 03197.75 Röln.471.762. 112,722,067 1 3 „„ een 1A„iS ene 5 * E 11 1 E E ö Donnerstag, den 1. November 1928 * Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 509 a Sportliche Rund ſchau Turnerhandball in Baden Die Kreismeiſterklaſſe in Nordbaden hat Kehraus in den Vorrundenſpielen. Geht es im Treffen Rohrbach— Jahn Weinheim um das Beſtreben, vom letzten Tabellenplatz wegzukommen, ſo gewinnt das Spiel 62 Weinheim— Pol. Heidelberg ſchon höhere Bedeutung. Wenn es dem Kreismeiſter gelingt, in Weinheim zu ſiegen, wird er den erſten Platz einnehmen und ſich vor Turngemeinde Ziegelhaufen ſetzen. In dieſem Falle wäre der Schlußkampf zwiſchen dieſen beiden Vereinen, da dann 62 Weinheim erſt mit 4 Punkten Abſtand auf dem 3. Platz folgen würde. Die Spiele im Mannheimer Gau wwerden weitere Klärung bringen. In den beiden Begegnungen Rheinau— Sandhofen, Jahn Neckarau— Germania werden ſich die beiden Platzvereine, Rheinau und Neckarau, erfolgreich behaupten und die Tabellenführung übernehmen, nachdem 1846 und Seckenheim spielfrei ſind. Wie ſehr ausſchlaggebend die ſonntäglichen Spiele ſind, zeigt ein Blick in die Tabel be, die 4 Mannſchaften punkt⸗ gleich an erſter Stelle ſieht. + Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte TV. Seckenheim 2 2—— 6ꝛ3 4 TV. 1846 8 2— 1 11:5 4 Jahn Neckarau 3 2— 1:6 4 Tgen. Rheinau 3 2— 1 97 4 TV. Sandhofen 2—— 2:4 0 Tod. Germania 8— 1— 8 4715 0 Um den DSB.⸗Handball⸗Pokal Die Spiele um den Handball⸗Pokal der Deutſchen Sportbehörde zwiſchen den repräſentativen Mannſchaften der Landesverbände begin⸗ nen am 11. November mit der Vorrunde. Nord⸗ und Süd⸗ deutſchland ſpielen in Hannover, Berlin fährt nach Stettin zum Kampf gegen den Nordoſten, während Mittel⸗ und Weſtdeutſczland in Leipzig zuſammentreffen. Der füddeutſchen Mannſchaft, deren Aufſtellung bereits bekannt iſt und die vorher noch am 4. No⸗ vember in Darmſtadt gegen eine Darmſtädter Stadtmannſchaft ein Probeſpiel austrägt, tritt Norddeutſchland mit der folgenden Vertretung entgegen: Brockmühl; Waßmuth, Langrehr; Schulze, Beh⸗ rens(alle Hannover), Soyka(Hamburg); Müller(Hamburg), Möhle, Ernſt, Allbes, Bergmann(alle Hannover). Mitteldeutſch⸗ land begegnet den Weſtdeutſchen mit dieſer Mannſchaft: Eckert(Pol. S. V. Halle); Mordthorſt(Po. S. B. Magdeburg), Knobbe(Pol. S. V. Halle); Donath(Pol. S. V. Halle), Fiedler(BfB. Leipzig), Willig⸗ mann(Pol. Halle), Kampick(Fortuna Leipzig), Heering(Tu. Wer⸗ bau), Köhn(Jahn Magdeburg), Böhme(Freital), Fiſcher(Pol. Halle). Die dentſchen Ringer in Stockholm Das große internationale Amateurringkampfturnier in Stock⸗ holm ſah am erſten Tage die beiden deutſchen Ringer Rieger⸗ Berlin und Gehring ⸗ Ludwigshafen auf der Matte. Der Schwede Johannſſen hatte gegen Rieger einen ſchweren Stand. Als er ſich eine Augenwunde zuzog, wurde der Kampf in der neunten Minute zugunſten Riegers abgebrochen. Als dann Rieger gegen den Rieſen Weſtergren antreten mußte, war feine Lage noch ſchwieriger. Rieger hielt ſich ausgezeichnet gegen den ſtarken Schweden, konnte aber nicht vermeiden, daß Weſtergren nach 10715 Minuten einen Hammer⸗ lock erfolgreich anſetzte. Der Schwergewichtler Gehring traf gleich auf den Schwediſchen Olympiaſieger Richtfoff und verlor knapp nach Punkten. a 5 Quick, Voxen Klubkampf Vf. 1886— TG. 1878 Heidelberg Mit einem zweiten Klubkampf tritt der Verein für Körper⸗ pflege von 1886 am kommenden Samstag im„Zähringer Löwen“ in der Schwetzingerſtraße an die Oeffentlichkeit. Diesmal iſt für die VfK.⸗Boxmannſchaft die Kampfmannſchaft der Turngemeinde Heidel⸗ berg 1878 verpflichtet. Die beiden Mannſchaften vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht ſtehen wir folgt: Mannheim: Gräske, Kern, Lutz, Vielhauer. Schmitt, Krauth, Jakob, Kreimes und Steinmüller. Heidelberg: Kirchner, Koch I, Koch II, Köhler, Wagner, Ratz, Klä⸗ ger, Hoffmann und Schmidt. Ob es der kampfſtarken Heidelberger Mannſchaft möglich iſt, erfolgreich gegen die Mannheimer, in deren Reihen ſich bekanntlich verſchiedene Titelträger befinden, abzu⸗ ſchneiden, wird der Verlauf der Kämpfe erweiſen. Tennis Die Tennishalle in Ludwigshafen Die große Ausſtellungshalle im Ebertpark Ludwigshafen, die, wie kürzlich berichtet wurde, von dem Tennisklub Mannheim, Mitglied des Vereins für Raſenſpiele, für das Winterhalbjahr zur Ausübung des Hallentennisſportes gemietet wurde, geht ihrer Vollendung als Tennishalle entgegen. Nachdem der Boden durch die Firma L. Gehrin⸗ ger⸗Mannheim mit einem Holzſpezialbelag verſehen wurde, wird die Halle den internationalen Anſprüchen für Hallentennis vollauf Ge⸗ nüge leiſten und für den Wettſpielbetrieb beſtens geeignet ſein. Der Tennisklub Mannheim eröffnet am kommenden Sonntag(4. Novem⸗ ber) die Hallenwettſpiel⸗Saiſon mit einem Städteſpiel Mann⸗ heim— Karlsruhe, bei dem ſehr intereſſanter Sport zu erwar⸗ ten iſt, da beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung antreten wer⸗ den. Für Mannheim ſpielen die Herren Dr. Buß, St. Oppenheimer, P. Salmony, J. Kirchgäſſer. Die Wettkämpfe finden vormittags und nachmittags ſtatt. Es ſind dies die erſten Hallentenniswettſpiele, die im badiſchen Bezirk ausgetragen werden. Pferdeſport Dresden(81. Oktober) 1. Preis von Falkeuſtein. Ehrpr. u. 3000. 2800 Meter: 1. Stall Hönwalts Mannestreue(St. v. Götz); 2. Don Pedro; 3. Veleda. Ferner liefen: Orthos, Ruhr, Boruſſia, Bachelors Quarter. Tot: 24. Pl: 12, 12, 14:10. 2. Preis von Wehlen. Verkauſsrennen. 3000 4. 1100 Meter: 1. Judica(Kreuz); 2. Grafenliebe; 3. Lea. Ferner liefen: Komm veran, Latina, Dalte, Schlagbaum, Kißling. Tot: 36. Pl: 14, 22, 14:10. 3. Winter⸗Preis. 3000. 2000 Meter: 1. Geſt. Ravenbergs Bun⸗ destreue(Otto Schmidt); 2. Chriſtinchen; 3. L Hombre. Ferner liefen: Sag mal, Burgbrohl, Schattenmorelle, Mohrenfürſtin, Ruth. Tot: n n,, e 4. Preis von Heidemühle. Ehrpr. u. 3500 J. 1200 Meter: 1. R. Haniels Lateran(Bleuler); 2. Sergius; 3. Redekunſt. Ferner liefen: Pale, Landluft, Augendiener, Nymphenburg, Sankt Hubertus, Para⸗ demarſch. Tot: 28. Pl: 13, 14, 15:10. 5. Steher⸗Ausgleich. Ehrpr. u. 4200. 3000 Met. 1. R. Nunbergs Noſtra(Olto Schmidt); 2. Pergola; 3. Weltwanderer. Ferner liefen: Himalaya, Moloch, Mondnacht, Schneeberg, Loblied, Glücksritter, Mignoma. Tot: 1983. Pl: 38, N, 51:10. 6. Offtzier⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 3500. 4000 Meter: 1. Major F. Wolffs Favoritin(Lt. v. Götz); 2 Geri; 3. Werden. Ferner liefen: Otavi, Jakor. Tot: 31. Pl: 12, 12:10. 7. Abſchieds⸗Ausgleich. 3000. 1600 Meter: 1. Geſt. Dahlwitz Heidelerche(Huguenin); 2. Vela; 3. Minna. Ferner lieſen: Liſſa, Eisläufer, Bonheur, Szeged, Reichskrone, Maid, Der Fakir, Attilla, Tarnhelm, Olymp, Orska. Tot: 45. Pl: 18, 67, 16:10. 8 2 2 Veranſtaltungen Donnerstag, den 1. November i Theater: Natipnaltheater:„‚Trollus und Creſſid“,.0 Uhr, Mannheimer Künſtlertheater Apollo:„Max und Moritz uns der ſchöne Wilhelm Millowilſch“..00 Ubr. 5 Konzerte: As⸗Dur Meſſe von Schubert, Lehrergeſangverein. Nibe⸗ lungenſaal..00 Uhr: 5 Lichtſpieltheater: Alhambra:„Großſtadt jugend“— Schauburg; „Liebe im Kuhſtal“.— Capitol und Scala:„Mikoſch rückt ein“.— Gloria⸗Palaſt:„Ich hab mein He 15 in delberg verloren“.— Palaſt⸗Theater:„Tonfilm“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 u.—4 Uhr.— Kuuſthalle: 10—1 u.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und VBölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. van —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium: Vorführung 5 Uhr. Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 2. November Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königs wuſterhauſen(W. 1250/1640) 20 Uhr: Abendunterhaltung,.80 Uhr: Streichquartett. 4 Breslau(Welle 322,6) 20 Uhr:„Die Entführung aus dem Serail“ Frankfurt(Welle 428,6) 18 Uhr: Schallplatten, 16.38 Uhr: Haus⸗ frauen nachmittag, 20 Uhr: v. d. Stultg. Liederhalle Sinfoniekonz⸗ Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr:„De Diek“, Truerſpill in 4 Akt. Königsberg(Welle 303) 19.30 Uhr:„Königskinder“. Langenberg(Welle 468,8] 20 Uhr: Kirchenkonzert. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Romantiſche Muſik, 1 Uhr: Madame de Stael, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. München(Welle 535,7), Kaiſer slautern(Welle 277,8) 11.20 Uhr: Schallplatten, 12.55 Uhr: Mittags⸗Konzert, 16.30 Uhr: Rundfunkorcheſter, 19 Uhr: Harmoniumkonzert, 20.385 U hr: Liederſtunde, 21.05 Uhr:„Der Ackermann aus Böhmen“, Sendeſp, Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Nach⸗ nrittagskonzert, 20 Uhr: Sinfoniekonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr:„Er iſt an allem ſchuld“, Duſtſpiel von Tolſtot, 21.15 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 555,6) 19.80 Uhr: Uebertragung aus dem Stadt⸗ theater: Reguiem v. Verdi, anſchl. Zigeunerkapelle. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Abendkonzert, 23.15 Uhr Tanz. Daventry(Welle 164,3) 20.45 Uhr: Kammermuſtikkonzert. 22. Uhr: Oddfellows Konzert, 24 Uhr: Tanz muſtk. Malkand(Welle 549) 20.40 Uhr: Aerztliche Ratſchläge, Funkſtille. Paris(W. 1764,7) 21 Uhr:„Marie Magdeleine“, Oper v. Maſſenet. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr: Dem Gedenken der Toten. Rom(Welle 447,8) Funkſtille. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Das alte Kölner Spiel von Jeder⸗ mann, anſchl. Abendkonzert. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: 21.15 Uhr: Unterhaltungskonzert. Radlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Die Anlage einer Antenne erſcheint oft ſo einfach und doch hängt von der richtigen Montage derſelben der ganze Empfang ab! 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November 1928 Die Rheinſchiffahrt im Oktober Lebha lerer Verkehr als Folge des niebrigen Waſſerſtandes— Meugenmäßig weniger befriedigendes Geſchäft— Keine nach⸗ haltige Beſſerung der Schiffahrtslage 5 Die Geſchäftslage der Rheinſchiffahrt wurde gleich den Vormonaten beſtimmt durch den niedrigen Waſſer⸗ ſtan d, der eine volle Abladung der Schiffe verbot. Leichterun⸗ gen blieben an der Tagesordnung. Der Kahnraum war infolgedeſſen in größerem Umfange gebunde Da ſich außerdem der füddeutſche Kohlen markt w der aufnahmefähiger erwies und ſich die Einfuhr über die Rhein⸗Seehäfen vorübergehend erhöhte, hielt das etwas be⸗ friedigendere Geſchäft, das ſich bereits in den letzten Septembertagen durchzuſetzen vermochte, während der Be⸗ richtszeit an. Vor allen Dingen, als ſich zeigte, daß die zu Be⸗ ginn der Berichtszeit einſetzende Hebung des Waſſerſtandes keine weiteren Fortſchritte machte, ſondern ſich als eine raſch verlaufende Welle erwies, war der Verkehr nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duis⸗ burg⸗Weſel auf der Strecke rege, im beſonderen Maße beein⸗ flußt von der Sorge um eine bevorſtehende Kleinwaſſerperiode. Wenn auch die günſtigere Lage der Schiffahrt zum großen Teil auf die Minderausnutzung des Kahnraums zurückzufüh⸗ ren iſt, mengenmäßig alſo nicht unbedingt zu befridigen braucht, ſo hofft man doch, daß die Monats⸗ leiſtung diejenige des Vormonats übertreffen wird. Hieraus jedoch auf eine nachhaltige Beſſerung der Schiffahrtslage zu ſchließen, wäre abwegig, da eine nachhaltige Auffriſchung des Waſſerſtandes im Verein mit einer erneuten Stockung des Kohlenabſatzes am Oberrhein die Marktlage ſehr ſchnell wan⸗ deln kaun. Und in der Tat haben die Frachten in der letzten Woche des Monats wieder nachgegeben, da man anſcheinend mit einem günſtigeren Waſſerſtand für die Folgezeit rechnet. Eine Knappheit an Kahn raum war im allgemeinen nicht zu verzeichnen. Allerdings war an einzelnen Tagen, namentlich in Rotterdam, Kahnraum geſucht. Ueber die Urſachen ſind die Anſichten geteilt. Sie werden hier teils in der Unausgeglichenheit der Ankünfte, teils in den Schwan⸗ kungen der Schiffsangebote geſucht. Die Transporte ab Straßburg nahmen ihren normalen Verlauf. Die Fahrt nach Baſel konnte auch in dieſem Monat nicht aufgenommen werden und wird wahr⸗ ſcheinlich in dieſem Jahre nicht mehr möglich ſein. Seit dem Ende September erreichten Tiefpunkt des Waſſerſtandes von 1,22 Meter(Cauber Pegel) hob ſich der Spiegel infolge kurzer Regenperiode allmählich auf 1,77 Bank elektriſcher Werke AG. in Berlin Wieder 10 v. H. Dividende auf die Stammaktien Nach dem Abſchluß für 1927/8 ſteigt der Rohgewinn ein⸗ ſchließlich Vortrag auf 3,44(i. V. 3,10) Mill.&. Anderſeits ſtiegen die in einem Poſten ausgewieſenen Geſchäftsunkoſten und Steuern auf 0,71(0,44) Mill. J. Die Steigerung dieſes Poſtens gegenüber dem Vorfahr wird ausſchließlich auf die Mehrausgaben für Steuern zurückgeführt. auf 0,26(0,19) Mill. 4. Aus dem faſt unveränderten Reingewinn von 2,47 Mill./ werden wieder 10 v. H. Dividende auf die Stammaktien und%½ v. H. auf die WA. verteilt, bei 86 160(80 070)“ Vortrag. Nach der Bilanz vermehrte ſich der Beſitz an Wert⸗ papieren und Beteiligungen auf 28,10(24,94) Mill. 4. Der Zugang erklärte ſich aus dem Bezug von jungen Stammaktien der Elektri⸗ zitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft, aus der Kapitalerhöhung von 1927 und jungen VA. der Mix u. Geneſt AG. Der Beſitz an Aktien der Grube Leopold A. und der Thüringer Elektrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft Ac. wurde gleichfalls verſtärkt. Der nicht weſentliche Reſtbetrag von Sta, der AEG. und der Felten u. Guilleaume Carlswerke AG. wurde begeben, ebenſo 5proz. Deutſche Reichsanleihe. Das Wertpapfter⸗ und Beteiligungskonto ſetzte ſich am Schluß des Berichts⸗ fahrs im weſentlichen zuſammen aus: StA. und VA. der Elektrizi⸗ käts⸗Lieferungsgeſellſchaft, der Grube Leopold AG., der Mix u. Geneſt AG., StA. der Hamburger Hochbahn AG., der Nationalen Automobil⸗Geſellſchaft AG., der Thüringer Elektrizitäts⸗Lieferungs⸗ Geſellſchaft AG., der Main⸗Kraftwerke AG., der Bergmann⸗Elektri⸗ zitäts⸗Werke AG., der Kohlenveredlung., VA. der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft ſowie feſtverzinlichen Schatzanweiſungen und Schuldeierſchreibungen. Das in der Bilanz ausgewieſene Bankguthaben ermäßigte ſich auf 7/10 (10,59), Schuldner vermehrten ſich auf 2,42(1,89), während anderſeits die Gläubiger auf 0,94(0,49) Mill./ anſtiegen. Auf der Paſſivſeite werden Schuldverſchreibungen mit 6,45(6,81) Mill./ aufgeführt. Im Bericht werden noch Angaben gemacht über den Geſchäftsgang der Geſellſchaften, an denen die Bank intereſſiert iſt.(SV. 23. Nov.) Münchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft.— Weitere Divi⸗ deudenſteigerung. Die Münchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft, weiſt für 19278(30. Juni) einen Reingewinn von 2094 917,(i. V. 1 705 596 /) aus. Der auf den 20. November einzuberufenden Generalverſammlung ſoll vorgeſchlagen werden, eine Dividende von 12 v. H.(i. V. 10 v.., vor zwei Jahren 8 v..) zu verteilen, zur weiteren Dotierung der Penſionskaſſe der Angeſtellten 100 000 (wie im Vorfahr) zu verwenden, und den nach Abzug der ſatzungs⸗ mäßigen Tantieme(Vorj. 54 000 /) bleibenden Reſt von 482 467 ¼ (351 146%) auf neue Rechnung vorzutragen. * Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold u. Sebold u. Neff in Durlach. Die bereits im Vorjahre zu beobach⸗ tende lebhaftere Beſchäftigung des Werkes hat nach dem Verwa.⸗ tungsbericht auch im GJ. 192728 angehalten, ſodaß es möglich war. Die Zinſen auf Schuldverſchreibungen erhöhten ſich Meter am 5. ds. Mts., ſank bis zur Mitte der Berichtszeit wieder auf 1,30 Meter und ſtieg ſeitdem unter Schwankungen bis auf 2,23 Meter am 27. ds. Mts. an. Bis zum 31. ds. Mts. ging der Waſſerſtand allerdings wieder auf 1,97 Meter Cauber Pegel zurück. Die Schiffe können wieder voll abgeladen werden. Die Stimmung auf dem Rhein⸗Ruhr⸗Frachtenmarkt war bis gegen Ende des Monats feſt. Bezeichnend für die Lage iſt, daß keine Notierungen und im allgemeinen auch keine Abſchlüſſe zu Frachtſätzen zuſtandekamen, vielmehr Charterungen in Tagesmiete die Regel waren. Im letzten Monatsdrittel machte die feſte Stimmung einer gewiſſen Zurückhaltung Platz, die einen Wechſel der Frachtberechnung zur Tonnenfracht bewirkte. Nach den amtlichen Notierungen der Schifferbörſe in Duisburg⸗Ruhrort wurden bis zum 20. Oktober für Tagesmieten Rhein⸗uhr⸗Häfen Maun⸗ heim 6 Pfg. bei 20 Tagen Garantie und Rücklieferung Ruhr⸗ ort gezahlt. Der von da ab notierte Frachtſatz fiel von 1,60 Mark auf 1,40 Mk. am 26. und 1,20 Mk. am 30. ds. Mts. bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit. Die entſprechenden Notierungen ab Rhein⸗Herne⸗Kanalhäfen Mannheim be⸗ trugen 6% Pfg. bezw. 1,80 Mk., 1,50 Mk. und 1,40 Mark. Im Talgeſchäft blieben die Notierungen bis zum 20. 10. ebenfalls unverändert und ſtellten ſich für Frachten einſchließlich Schlep⸗ pen ab Rhein⸗Ruhr⸗Häfen/ Rotterdam auf 1,85 Mk. und für Frachten ab Rhein⸗Herne⸗Kanalhäfen Rotterdam auf 2,05 Mark. Von da ab ftelen die Sätze auf 1,65 Mk.(am 22. 10.), 1,45 Mk.(am 24. 10.), 1,20 Mk.(am 29. 10.), bzw. 1,85 Mk., 1,65 Mk., 1,40 Mk. Der Schlepplohn blieb im allgemeinen ſtabil, wenn auch an einigen Tagen das Angebot von Schleppkraft hinter der Nachfrage zurückblieb. Der Grund hiefür war über⸗ wiegend in dem unregelmäßigen Eintreffen der Boote zu ſuchen, die wegen des ſtärkeren Verkehrs im Gebirge und des zeitweiligen Nebels Aufenthalte erlitten. Er notierte in der Berichtszeit unverändert 1,15—1,20 J. Die Beſchäftigung der Hafenſpediteure und Umſchlags betriebe kann nach wie vor nicht befriedigen und droht durch die Wirkungen einer Reihe neuerdings von der Reichsbahn eingeführten Ausnahmetarife weiter einzuſchrumpfen. In den betroffenen Kreiſen iſt man über das Vorgehen der Eiſenbahn ſehr erregt. den Geſamtumſatz weiter zu ſteigern. Nach den Auftrags⸗ eingängen in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres ſei eine gleichmäßige Weiterenwicklung zu erwarten, ſofern nicht unvor⸗ hergeſehene Konjunkturänderungen oder Ausfälle durch lang an⸗ dauernde Streiks in wichtigen Hauptabſatzgebieten eintreten.— Bei einem Rohertrag von 2,65(2,31) Mill./ ſtellt ſich einſchl. 86 419 (73 878)% Vortrag der Reingewinn am 30. Juni auf 527 334 (46 825) /, nachdem die Unkoſten und 245 111(187 656)/ Abſchrei⸗ bungen abgezogen wurden. Bekanntlich ſollen diesmal 12 gegen⸗ über i. V. 10 v. H. Dividende auf die St., wieder je 6 v. H. auf die StA. und auf die Genußrechte zur Verteilung kommen.— „Aus der Bilanz, in der die Anlage⸗Konten⸗Zugänge abzüglich der Abgänge von insgeſamt 356 457/ verzeichnen: Maſchinenbau⸗ vorräte 1,599(1,44) Mill., Wechſel 296 267(132 127) /, Debitoren und Bankguthaben 2,09(1,93) Mill. 4. Dagegen bei 3,22 Mill. ¼ AK. und 500 000% Rücklage Obligationen unv. 137 562 /, Anzah⸗ lungen 397 864(313 757)„ und diverſe Kreditoren 1,84(1,49) Mill.. * Verhandlungen NSu.— BMW. geſcheitert. Die Verhand⸗ lungen zwiſchen der NSu. Vereinigte Neckarſulmer Fahrzeugwerke AGG. und der Bayeriſche Motorenwerke AG. in München ſind, wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, geſcheitert. Die Verhandlungen, die auf einen Zuſammenſchluß abzielten, waren im Rahmen des Sanie⸗ rungsprogramms der NSu. eingeleitet worden. Damals teilte die NSl.⸗Verwaltung mit, daß auch für den Fall eines Scheiterns dieſer Verhandlungen Vorſorge getroffen werden ſolle, um eine Sanierung der G. ſicherzuſtellen. Dieſe Sanierung ſtellte die Vor⸗ bedingungen für die(grundſätzlich ſchon beſchloſſene) Abſtoßung von Tochtergeſellſchaften und Grundſtücken zu einem Preiſe von 20 Mill. Mark dar. Man wird nunmehr endlich eine Erklärung der NSuU.⸗ Verwaltung über den weiteren Gang der Sanierung erwarten dürfen. * Druckerei und Appretur Brombach AGG. in Brombach. Die GV. genehmigte einſtimmig die Regularien und beſtätigte die Wiederwahl der turnusmäßig ausſcheidenden Agt.⸗Mitglieder. Der Umwan ung der Namensaktien in Inhaberaktien und entſprechenden Statutenänderung wurde ebenfalls zugeſtimmt. Aus der per 30. Juni ds. Is. abſchließenden Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der mit einem AK. von 1,7 Mill.„ arbeitenden Geſellſchaft verbleibt nach Abzug der Generalunkpſten von rund 2,577 Mill. 1 einſchließlich Gewinnvortrag von 17663„ ein. Reingewinn von 436 328 Davon werden 30 000 4 der geſetzlichen Reſerve zugeteilt, die Di vi⸗ dendenausſchüttung von 30/ per Aktie beanſprucht 255 000 Mark, dem Beamtenpenſtonsfonds fließen 40 000 4 zu und für wei⸗ tere Reſerven ſind zwei Poſten von je 47 500% und 47 572, vorge⸗ ſehen. Auf neue Rechnung werden 36 253. vorgetragen. In der Mark, Debitoren 1 796 396, Effekten 239 092, Waren 222 683, Beteiligungen 150 000 ,, Wechſel 1 149 364 J, Kaſſe 19 710. Auf der anderen Seite figurieren neben dem Aktienkapital das Amorti⸗ ſationskonto mit 1 187 645 l, Kreditoren 722 026 J, Spezialreſerven 354 927 J, Geſetzliche Reſerve 140 000. Sanierung der Weißenmühle Karl Salomon AG., Berlin. Nach Auflöſung der Betriebsgeſellſchaft Berliner Mühlen Gmbh., der die Salomonmühle angehörte, ſind 90 v. H. des Kapitals von 1,6 Mill.„ an die Deulſche Mühlen vereinigung A G. übergegangen. Die Geſellſchaft hat im letzten Jahr wieder mit Ver⸗ Bilanz ſind u. a, aufgeführt: Anlagewerte mit rund 1,984 Mill. Der geplante deutſch belgiſche Kohlenausnahmetarif und die Rheinſchiffahrt Die belgiſche Nationale Eiſenbahngeſellſchaft ſoll mit der Deutſchen Reichsbahn in Verhandlungen über einen deutſch⸗ belgiſchen Ausnahmetarif für Ruhrkohle nach Antwerpen ſtehen. Dieſe Nachricht hat in der deutſchen Rheinſchiffahrt leb⸗ hafte Beunruhigung hervorgerufen, zumal es ſich um jährliche Mindeſtmengen von faſt 2 Millionen Tonnen handeln ſoll. Die für Antwerpen beſtimmten Exportkohlen ſind bisher reſtlos auf dem billigen und leiſtungsfähigen Waſſerweg des Rheins verfrachtet worden. Es liegt keinerlei wirtſchaftliche Berech⸗ tigung dafür vor, dieſe Kohlen auf den Bahnweg zu lenken, zumal dafür ganz außerordentlich niedrige und für die Reichs⸗ bahn zweifellos verluſtbringende Frachtſätze eingeräumt wer⸗ den müßten. Wenn man davon ſpricht, daß es ſich nur um hoch⸗ wertige Kohlen handeln ſoll, die ſich für die Waſſerverfrach⸗ tung nicht eignen, ſo muß demgegenüber doch darauf hingewie⸗ ſen werden, daß die nach Antwerpen gehenden Kohlen in erſter Linie zum Export mit Seeſchiff beſtimmt ſind. Hierfür iſt aber die Anlieferung auf dem Waſſerweg entſchieden wirtſchaftlicher als der Umſchlag von Bahn auf Seeſchiff. Wie wir hören, hat daher der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen gegen den geplanten Ausnahme⸗ tarif beim Reichsverkehrsminiſtertum entſchiedenen Einſpruch erhoben. Die verantwortlichen deutſchen Regierungskreiſe zerbre⸗ chen ſich ſchon ſeit längerer Zeit den Kopf darüber, warum die deutſche Schiffahrt auf dem Rhein ſtändig zurückgeht. Wenn aber in der bisherigen Weiſe durch Ausnahmetarife aller Art der Rheinſchiffahrt ihre Güterzufuhr abgedroſſelt wird und man jetzt ſogar in den Kohlenverkehr auf dem Nie⸗ derrhein eine Breſche ſchlagen will, ſo braucht man ſich nicht zu wundern, wenn die deutſche Rheinſchiffahrt allmählich ganz verſchwindet. Wenn dagegen eingewandt wird, daß ja auch die ausländiſche Rheinſchiffahrt von den Reichsbahn⸗Ausnahme⸗ tarifen in gleicher Weiſe betroffen wird wie die deutſche, ſo iſt dem doch entgegenzuhalten, daß die ausländiſche Rheinſchiff⸗ fahrt unter günſtigeren Bedingungen arbeitet, geringere Löhne, Steuern, ſoziale Abgaben und dgl. trägt. Der leidtragende Teil iſt daher bei all dieſen Tarifmaßnahmen die deutſche Rheinſchiffahrt. 5 Wenn man dem gegenüber vergleicht, wie Frankreich und die Schweiz ihre nationale Schiffahrt durch eiſenbahntarifa⸗ riſche Maßnahmen nicht nur nicht ſchädigen, ſondern im Ge⸗ genteil poſitiv fördern— der Straßburger Hafenverkehr iſt durch dieſe Förderung in Zu⸗ und Abfuhr vollkommen aus⸗ geglichen und wächſt von Jahr zu Jahr rapid weiter— ſo muß man von der Reichsregierung fordern, daß ſie auf Grund ihrer Tarifhoheit hier endlich einmal energiſch eingreift und nicht duldet, daß die deutſche Rheinſchiffahrt und die mit ihr verbundenen deutſchen Rheinhäfen mit ihrem wertvollen Ka⸗ pital durch die Tarifpolitik der Deutſchen Reichsbahn all mäh⸗ lich zugrunde gehen. luſt gearbeitet, deſſen Höhe noch nicht bekanntgegeben worden iſt, der aber icht weit von der Hälfte des Aktienkapftals entfernt ſein wird. Der Satus iſt, wie ſchon früher bekannt wurde, ſechr un⸗ günſtig. Jetzt beruft die Verwaltung die HV. zum 20. Nov, ein, die über eine Herahſetzung des Aktien kaßftals von 1,6 auf 0, Mill./ beſchließen ſoll. Dadurch ſoll die durch Vornahme beſonderer Abſchreibungen und aus Verluſten entſtandene Unter⸗ bilanz beſeitigt werden. Das Kapital ſoll dann um 1,6 auf 2 Milk. Mark erhöht werden Abſchlüſſe oͤer Klöckner⸗Gruppe Intereſſengemeinſchaft Maſchinenbauanſtalt Humboldt— Motorenfabrik Deutz— Maſchinenfabrik Oberurſel Der Abſchluß der Maſchinenbauanſtalt Humboldt weiſt ſeit langer Zeit wieder einen kleinen Reingewinn von 27 987 aus, um denſich der Verluſtvortrag von 334 887/ auf 306 849/ ver⸗ mindert. Soziale Laſten erforderten! 460 515%(i. V. 1126 301 ½, Steuern 616 229(1. V. 453 647)„ und Abſchreibungen 1 105 758(i. B. 1032 223) l. Für die Motorenfabrik Deutz ergibt ſich nach Abſchrei⸗ bungen von 979 808(i. V. 822 395)% und Verwaltungs⸗ und ſoziale Laſten von 1 248 444(i. V. 1 037 393) /, ſowie Steuern von 534 855 (i. V. 560 817)„ ein Reingewinn von 18 658, um den ſich der Ver⸗ luſtvortrag um 223 225/ auf 204 567/ vermindert. Der Abſchluß der Motorenfabrik Oberurſel weiſt einen ſtark erhöhten Reingewinn von 626 849(i. V. 432 949)/ aus, aus dem 8(i. V. 6) v. H. Dividende verteilt und 250 000/ einem beſonderen Reſerveſonds überwieſen werden ſollen. Soziale Laſten erforderten 159 064(i. B. 116 168) l. Steuern 252 117(i. V. 178 956) ſowie Abſchreibungen 410 905(457 880) 4. Die GV. der drei Ge⸗ ſellſchaften findet am 14. Dezember ſtatt. Bergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Vergleichs verfahren: Eröffnete: Valentin Doppler, Fahrrad⸗Großhandlung in Mannheim, O 5, 3.(Vertrauensperſon: RA. Dr. v. Luſchka, Mannheim, O 7, 19.)— L. Danko wi tz, Leder⸗ handlung in Mannheim, U 1, 4.(.⸗P.: Georg Becker jr. i. Fa. Ge⸗ brüder Becker, Mannheim, Q 7,.)— Elias Ka hen in Mannheim, Alleininhaber Elias Kahn Wwe., Frieda geb. Strauß, Mannheim, F 2, 15.(.⸗P.: Bücherreviſor L. Stritter, Mannheim, PE 7,.) Konkurſe: Eröffnet: Schwab u. Hartung G. m. b.., Schwetzingen.(Konkursverwalter: RA. Dr. Katzenſtein, Schwetzin⸗ gen). Für die Rimo(Blattauslese)- Zigarette werden N . Cc E ˙. G e TCC nur edelste Orienttabake hauptsächlich ost- mazedonischer Provenlienz verwendet. Die Mischung ist nicht nur unter Berücksichtigung des Wohlgeschmackes, sondern auch der Bekömmlichkeit zusammengestellt. Die Zigarette enthält weniger als 1% Nikotin. N * . Wie nicht anders zu erwarten war, iſt die Zuſammenkunft der Schuldnerſtaaten in Wien ergebnislos verlaufen, ergebnislos inſo⸗ fern, als ſie die Vorſchläge der Gläubiger und der eine Vermittler⸗ rolle ſpielenden Reparationskommiſſion abgelehnt haben. Wie hätte auch etwas anderes herauskommen können, wenn diesmal nur die Schuldner unter ſich waren, die ſich nur beſprechen wollten, ob eine Valoriſierung der nicht ſichergeſtellten Papierrenten in Frage käme und ob nach 1931 der Zins der durch das Innsbrucker Protokoll (Caiſſe Commune) bereits geregelten nicht ſichergeſtellten Goldrenten von 27 v. H. bezw. 32 v. H. erhöht werden und die Goldrenten über⸗ haupt amortiſiert werden könnten. Es bleibt alſo zunächſt, wenn nicht doch noch irgendwie ein be⸗ ſcheidenes Entgegenkommen gezeigt wird, bei den 88 203 des Ver⸗ trages von St. Germain oder 180 von Trianon. Das heißt alſo der Dienſt der Papierrenten muß zu den damaligen Sätzen aufgenommen werden. Das iſt hier noch deshalb beſonders untragbar, weil dem Altauslandsbeſitz die rentenpaſſiven Staaten gemeinſam haften. Es find dieſenigen, deren Leiſtungsquote die Territorialquote überſteigt, wo alſo gemäß der Verträge mehr zu übernehmen iſt als im Inland umläuft. Dieſe Staaten haben alle eine völlige Zerrüttung ihrer Währung durchmachen müſſen, ſodaß die in den oben zitierten Para⸗ graphen feſtgeſetzten Umrechnungskurſe heute praktiſch nicht mehr in Frage kommen können. Was dabei herauskommt, zeigt folgende Tabelle. Danach würden je 100 000 Kronen nominal einen Wert gaben, wenn einlöſen und verzinſen wollten: Deſterreich von 100 000.— deutſchöſterr Kronen= 10 Schilling RM.— 2 ſcherdei„ 100 000.— tſchechſſcher Kronen=„ 12 400— Ungarn„ 100 000.— ungariſcher Kronen— 8 Peng=„ 5 90 S lawien„ 25 000.— Dinar„„ Polen„ 70 000. polniſche Mark= 0,04 Zloiy=„.02 Rumänen„ 50 000.— Let 2„ 1280. Italien„ 80 000.— Dire=„ 138 200.— Etwas Unſinnigeres kann es alſo nicht geben. Wenn ein Gläu⸗ biger erfährt, daß ſein Stück ſpäter von Polen honoriert wird, be⸗ Ammt er alſo für das Kapital von nom. 100 000 Kr. Anleihen 2 Pfennig, während ein anderer, deſſen Schuldner Italien wird, für Lie Dresoͤner Bank über die Wirtſchaftslage In ihrem letzten Wirtſchaftsbericht führt die Dresöner Bank etwa 1 aus: Es fällt auf, daß die Produktivgüterindu⸗ rien durchweg einen rückläufigen Geſchäfts gang auf⸗ . hahen. Insbeſondere iſt oe anhaltende Abnahme der iſen⸗ und Stahlerzeugung hervorzuheben, die alſo auch urch das günſtige Exportgeſchäft nicht hat aufgehalten werden können n letzter Zeit hat ſich auch auf dem Welteiſenmarkt die Lage ver⸗ ſdzlechtert; anſcheinend iſt durch die umfangreichen Beſtellungen der lezten Monate jetzt eine gewiſſe Sättigung eingetreten, von der man jedoch nicht ſagen kann, ob ſie den endgültigen Abbruch der Welt⸗ eiſenhauſſe bedeutet. In den eiſenverbräuchenden In du⸗ ſtrien iſt eine weitere, wenn auch nur mäßige Verſchlechterung eingetreten. Die Maſchineninduſtrie arbeitet zwar noch immer mit rund 75 v. H. der Kapazität, aber es ſind doch nur noch einzelne Zweige, die wirklich befriedigend beſchäftigt ſind. Die Prei ſe ver⸗ harren noch auf ihrem bisherigen Stande. Wenn ſie auch in den Herbſtmongten gewöhnlich anzuziehen pflegen und demgemäß ihre gegenwärtige Widerſtandsfähigkeſt nichts Außergewöhnliches Harſtellt, ſo iſt nicht zu verkennen, daß die Preisbildung innerhalb der deut⸗ ſchen Wirtſchaft von beſonderen Faktoren beeinflußt wird, die nicht nur die Brauchbarkeit der Preisbewegung als Konjunkturbarometer beeinträchtigen, ſondern auch den normalen Ablauf der Konjunktur⸗ bewegung erſchweren. Die Preisbildung vollzieht ſich in Deutſchland zu einem erheblichen Teil nicht im freien Spiel der Kräfte, ſondern die Höhe der Preiſe wird weſentlich durch mehr oder weniger zwangsmäßige Feſtſetzungen mitbeſtimmt. Noch ein zweites Pro⸗ Fdultionskoſtenelement beeinträchtigt durch ſeine Höhe das Gewinn⸗ ergebnis der wirtſchaftlichen Betätigung: der Zins fuß für das Leihkapital. Ueber die Lage des Kapitalmarktes ſtellt die Dresder Bank feſt, daß zum Oktobertermin größere Zins⸗ und Kapitalrückzahlungen an das Ausland zu leiſten waren und daß ber. Reparationsagent größere Deviſenkäufe vorgenommen hat. Dieſe Umſtände ſind nicht dazu afgetan, die Situation auf dem Geld⸗ und Kapitalmarkt zu erleichtern. Ste bewirken eine Labilität der Lage, die als Dauerzuſtand für die deutſche Wirtſchaft un⸗ tragbar iſt. * Faber u. Schleicher AG. in Offenbach a. M.— Kapitals⸗ erhöhung genehmigt. Die ao. HV. genehmigte die Erhöhung des AK. um 0,408 auf 1,4 Mill. J. Die neuen A ktien werden unter viel. Allerdings ſoll Italien als Schuldner nicht mehr in Frage kommen, weil es in ſeinem Lande mehr Stücke hat, als es zu über⸗ nehmen hat, demnach rentenaktiv iſt. Es belibt aber auf jeden Fall verſtändlich, wenn die Gläubiger eine gleichmäßige Bedienung (Valoriſation) wünſchen. Die Repko legt ſich jetzt ſehr ins Zeug, um die Angelegenheit zu einem befriedigenden Ende zu führen. Sie hat aber keinen Grund, hier dem Gleichgültigen inſofern zu ſpielen, als ſie fetzt an den Uebernahmekurſen nichts mehr ändern könnte, die durch die Infla⸗ tionen in den beteiligten Ländern illuſoriſch geworden ſind. Im Frie⸗ densvertrag war ausdrücklich vorgeſehen, daß die Repko dieſe Kurſe ſpäter noch ändern konnte. Nur hat ſie 1922, als ſchon überall Währungsverfall ſich zeigte, auf dieſes Aenderungsrecht verzichtet. Sie iſt alſo der Hauptſchuldige. Der damalige Verzicht erklärt ſich aus ihrer Annahme, daß in den Siegerſtaaten dieſe nicht fundierten Papierrenten kaum vorhanden waren, ſie alſo kein Intereſſe daran hatte ſich her vorzugsweiſe für Deutſchland, das die meiſten ſolcher Emiſſionen verzeichnete, einzufetzen. Nun ſind in den vergangenen Jahren auch von den Angehörigen der Feindſtaaten dieſe Anleihen erworben, und deshalb jetzt das Eingreifen. Die andere weſentliche Frage war die Amortiſation der an ſich „ewigen“ beiden Goldrenten Oeſterreichs und Ungarns Dieſe wer⸗ den durch die Caiſſe Commune von allen Nachfolgeſtaaten zu 32 v. H. des ehemaligen Aproz. Zinſes bedient, aber nicht getilgt. Es liegt nun in derem Intereſſe, dieſe Verpflichtungen los zu werden. Des⸗ halb iſt hier wohl anzunehmen, daß ſchließlich doch einmal ein regu⸗ lärer Tilgungsdienſt einſetzt. Wenn man aber hier noch 75 Jahre Laufzeit vorſieht, ſo kann eine ſolche Friſt für die Kursbildung auf Jahrzehnte hinaus nicht von Einfluß ſein. Es müßte daher ſchon der Zins auf über 32 v. H. und bei den anderen Caiſſe Commune⸗ Anleihen auf über 27 v. H. erhöht werden; das ſoll nach 1931 gemäß Innsbrucker Protokoll verſucht werden. Darüber wollen aber die Schuldner jetzt noch nicht verhandeln. Ueberdtes kann bei Wider⸗ ſpruch von zwei Staaten gemäß Pariſer Akkord von 1926 ein Er⸗ höhungsbeſchluß auch für die anderen Staaten verbindlich zu Fall gebracht werden.— Im Dezember wird nun welter verhandelt. H. Sk. Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre von einer Gruppe, beſtehend aus dem Bankhaus S. Merzbach⸗Offenbach a.., der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt a. M. und der Darmſtädter⸗ und Nationalbank in Frankfurt a. M. zu 103 v. H. mit der Verpflichtung übernommen, ſie den Aktionären im Ver⸗ hältnis:2 zu 107 v. H. zum Bezuge anzubieten. Von Verwal⸗ tungsſeite wurde über das laufende Geſchäftsjahr noch mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang weiterhin günſtig ſei. „ Ehrhardt u. Sehmer AG. in Saarbrücken.— Uebernahme⸗ vertrag genehmigt. Die in Liquidation befindliche Maſchinenfabrik Ehrhardt u. Sehmer Ac. Saarbrücken hielt geſtern eine ab. GV. ab, in der 3 495 000 Fr. AK. vertreten war. Einſtimmig geneh⸗ migte die ao. GV. den Uebernahme vertrag vom 19. Sep⸗ tember 1928 mit der Maſchinenbaugeſellſchaft vorm. Ehrhardt u. Sehmer AG. Saarbrücken, nach dem ab dieſem Zeitpunkt für den Betrag von 2,2 Mill. Fr. die geſamten Mobilien und Immobobilien der Firma Ehrhadt u. Sehmer AG. in den Beſitz der neuen Geſellſchaft übergehen ſollen. Ausgenommen ſinnd Fertigfabrikate im Betrage von einer Million Franken. Die laufenden Aufträge werden von der neuen Geſellſchaft unter Ver⸗ wendung der vorrätigen Materialien gegen gewiſſe Vergütungen ausgeführt. Als Liguidator der Firma Ehrhardt u. Sehmer AG. wurde der Treuhänder Dr. Kurt Heinen, Saarbrücken, beſtellt. Ferner wurde die Umänderung des Namens der in Liqui⸗ dation befindlichen Ehrhardt u. Sehmer Ac. in Maſchinen⸗ fabrik Schleifmühle A G. beſchloſſen. Der Verlauf der Ver⸗ ſammlung war außerordentlich ruhig. Erhebliche Einwendungen kamen von keiner Seite. * Spinnerei und Webereien Zell⸗Schönan Ac. in Zell i. W.— Wenig befriedigender Geſchäftsgang. Die HV. beſchloß für 1927/28 (30. Juni) wieder 6 v. H. Dividende auf 2112 000% Ack. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahre laſſe zu wünſchen übrig. Die Preiſe ſeien weiterhin ſtark geoͤrückt, beſonders für glatte Ware. Das Werk arbeite zur Zeit nur vier Tage in der Woche und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Webſtühle ſtehe ſtill. Die Nachfrage ſei in den letzten drei bis vier Wochen etwas beſſer geworden, doch zu denken. ö —— Bund dentſcher Zigarettenfabriken gegründet. Nachdem aus 5755„Berband der Zigaretteninduſtrie“ neben einigen größeren Firmen, wie Garbaty, die Mehrzahl der kleinen und mittleren Be⸗ FES( fefſk N Sckinkenspeck magertfleischg.. ½ Pfd. 48 K Schkweinebleinfleisen 1 Pfd. 38 Echte Frankfurter Würstchen. 2 stück 40 Schwartenmagen 4 Pfd. 48 8 Leber- und Rotwursnt. 1 fd 48 4 Sehweinefleisch- Sülze 1 Pia. 55 9 Karte Zerbsialuürst rotfleischig Feinschnitt Pfund 1 2 5 5 Schweineschmalz e.78 1..35 Touristenkonserv. 0. 4 8 1 Pfd-Dose.60 .85 55.43 Teebutter ½ Pfund.3 Fett Pfund.58 Bismarckheringe r. Ds. O. 50 Rollmops runde Dose.50 Landjäger 2 Stück.23 N 1540.1 4 5 Aller feinster Thür. e Fleischsalat 9 6 5 in Mayonn. ½ Pfd. -Pf. Dose bensemaulsaal woleced. Sen. 0. 50 1 Räucherlachs Dose.50 Gelee-Heringe 0. 3 8 runde Dose Töpende Sptöhearbn..25 —— Paradeplatz ſei bei den gedrückten Preiſen an einen Gewinn vorläufig nicht Zigarettenfabriken. und als Schatzmeiſter in Dresden. New- Dort Paris 484,93 484, 80 124.15 124,18 84,89 34,88 92,58 82,57 Brüſſel Mailand für 100 Kg 80.31. „Kupfer 189,2 „Blet. 44,50 Zink 46185. 80. 81 Kupfer Kaſſa 68,15 67,45 do. Monate 68,75 67,95 Seilementſpr. 68.15 67,85 Kupfer elektrol,] 75,25 75,25 do, beſt ſelec 73,25 78,25 du. ſtrong sh 88.— 88. nach Berückſichtigung eurppälſchen Parität geſtern einen Ver k 100 Kg. entſprechen. Vereinigung der i de e gewählt die Herren Anton Jasmaßzi(i. 8 [Lummel(i. F. Patras), Wilhem Herz(i. Dr. Hurwitz(i. Londoner Metallvörſe 1. t. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. 0 5 5 5 Donnerstag, den 1. November 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 800 4 triebe ausgetreten find, iſt ſetzt der Bund Deulſcher Zlaa⸗ Di 2 2 ch 2 3 2 rettenfabriken“ auſftikerer 8 1 al Die vente Be tretung der kleinen und mittleren Fabriken darſtellt. eu 5 de öſterrei iſch-ungariſchen Anleihen eg bezweckt 8 0 ee e ö r mittle i t enüber den. Nach der Konferenz von Wien den gleichen Betrag 18 200„ erhält, alſo über 60 Tauſend mal jo, and der Zlagretteninduſtrie“ und in der„Freien Wirtſchaftlichen zuſammengeſchloſſenen großen n den engeren Vorſtand des Bundes mu rden F. Oeviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Schweig. 25,20 25,19 Holland.. 12,09 12,09 Oslo. 1,19 16,15 Kopenhagen 13,19 18,17 *Mittelkurs 30.81. Elektrolytkpf. 151,7 151,7 5 Alum. 98/0 190,0 180,0 do. Walz⸗Drahtſ 194, 0 194,0 Metalle in E pro Platin Unze * Erneute Kupferpreiserhöhung. ſich eine geradezu ſtürmi Da nun der amerikaniſche von 16 auf 16,25 Cents per lb. herauf. do Elektw. 74 25 75,25 Zinn Kaſſa 226 2 227.5 do. 8 Monate 223,8 222,0 do. Settlemen 226,1 227,2 do. Banka 228.7 228,2 do. Straits 226,5 227,5 Blei prompt 22,15 22.15 der Fracht⸗ lag, ſetzte das aufs preis Kupferkartell ſetzte heute die Vereinigung für die trolytkupfernotiz den Preis für Elektrolytkupfer um 2,25 auf 159,75 Mark je 100 Kg. herauf. Jasmatzi Söhne]. Ad. Fa. Malzmann AG.) a. Monopol), fämtlich Stockholm 18,14 Nadrid.. 30,10 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1978 und Pfunde mit 20, 8525 gehandelt Berliner Metallbörſe In den letzten Tagen machte ſche Kauftätigkeit in Kupfer bemerkbar. Preis, der ſich zuletzt auf 16 Cents ſtellte, und Zinskoſten weit internationale für Kupfer Das würde 150,85 4 für In Uebereinſtimmung mit dem amerikaniſchen über der Kupferkartell in Europa deutſche Elek⸗ Klnische ustrierte Morgen neu! 20 Sprechapparate bürgen Ihnen für höchste Oualität und be- sonderekKklangschönheit. Sie er- halten Kofferapparate für 25 und 68 M, Schatullen für 56, 84 und 116 M. Schrankapparate für 124 und 220 M Kassapreis. 2 u 45 8 Reichhaltiges Plattenlager — Von 3790 5 Jeden Nasen ganz und zerlegt Ragout Pfund. Vorderschlegel Pfd..20 Ragout Pfund 80 3 Schlegel u. Rücken in jeder Größe billigat Feldhühner— Fasanen Wockenraten schon von Alle Sorten frische SSefis che und lebende Flußſische Spezialität: 5 Lebende Forellen PRECHAPPANATE NMannheim, E 3, 13 Leiter: Albert Joachim ir. S91 Junge Tauben Hahnen Suppenhühner Enten, Gänse Franz. Poularden 4478 Tauscht alte Rasjerklingen! beim Kauf der Mulcuto-D* Haltbarkeit im Vergleich zu normalen Bla tklin gen 111 aan 1. 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Doch die Lebewelt ſcheute dieſe Ausgaben nicht und die Vergnügungsſtätten, die ſich hin⸗ ter dieſen Klubs verbargen, waren ſtets gefüllt. Auffallend war, daß die Polizei dieſe Klubs verhältnis⸗ mäßig lange ungeſtört ließ. Unter den Etabliſſements dieſer Art ragten vor allem zwei hervor, der„Salon Royal“ und der„Helen Morgan Klub“, die unter der Leitung von zwei Frauen ſtanden, die man als die Führerinnen des Newyorker Nachtlebens bezeichnen kann. In dem„Salon Royal“ herrſchte Texas Guinan. Sie begann ihr Leben als Cow⸗Girl in Texas, wurde dann nach Newyork verſchlagen, kam dort zum Variété und, nachdem ſie das Nachtleben der Rieſenſtadt in jeder Weiſe kennengelernt hatte, eröffnete ſie den„Salon Royal“, der ſich bald zu einer führenden Rolle unter den Nachtklubs aufſchwang. Texas Guinan iſt von ſchlanker Geſtalt, zierlich und ſchmiegſam wie eine Stahlfeder. Wenn ſie erſcheint, iſt Betrieb durch ihre faſzinierende ſprühende Lebhaftigkeit, die um ſo eigenartiger wirkt, als ſie ſelbſt niemals dort einen Tropfen Alkohol zu ſich nimmt. Bei ihrem Temperament hat ſie keinerlei Anreizungs⸗ mittel nötig. Ihre ſchärfſte Rivalin iſt Helen Morg heitskönigin von. a n, die Schö n⸗ im Jahre 1928. Sie iſt Deutſchland Ein Zeppelin⸗Feſſelballon Ein ungewohntes Schauſpiel bot ſich, wie die„Züricher Ztg.“ meldet, vergangenen Samstag der Bevölkerung der Stadt Friedrichshafen, da der erſte ſteuerfähige Feſſelbaällon in einer Höhe von durchſchnittlich 250 Meter Schleifenfahrten über dem Zeppelin⸗Gelände und der Neu⸗ ſtadt macht. Der Feſſelballon hat eine Länge von 34 Meter, 10 Meter Durchmeſſer und 1400 Kubikmeter Inhalt. An der Bugſpitze des Ballons iſt die Höhenſteuerung durch zwei be⸗ wegliche horizontale Flächen angebracht. Am Heck des Ballons befindet ſich das vertikale Steuerruder, links und rechts davon ſind zwei Steuerſäcke angebracht, die, ähnlich wie der Trag⸗ körper ſelbſt, mit Waſſerſtoffgas gefüllt ſind. Unterhalb des Hecks befindet ſich ein Steuerſack, der ſich während der Fahrt mit atmoſphäriſcher Luft füllt. Wie üblich hängt an dieſem Ballon eine Gondel. Sie unterſcheidet ſich aber im weſent⸗ lichen von der Traggondel eines gewöhnlichen Feſſelballons dadurch, daß in ihr an ihrem Hinterteil ein 60 PS⸗Motor eingebaut iſt, der einen zweiflügligen Propeller betätigt. Am Boden des Vorrderteils der Godel iſt ein Benzintank mit 80 Liter Inhalt angebracht. Im übrigen finden ſich in dieſer Motorgondel alle nutwendigen geronautiſchen und meteoro⸗ logiſchen Inſtrumente. Der neue Feſſelballon ſoll für Beob⸗ achtungs⸗ und Vermeſſungszwecke als gewönlicher Feſſelballon in den Dienſt geſtellt werden. Soll dieſer Ballon eine Orts⸗ veränderung vornehmen und über Hinderniſſe mit einer be⸗ ſtimmten Fahrgeſchwindigkeit transportiert werden, dann wird Fer Feſſelballonkorb gegen eine Maſchinengondel ausgewechſelt und es werden die Steuervorrichtungen angebracht. Dann fährt er an einen neuen Verwendungsplatz wie ein ſteuer⸗ fähiges Luftſchiff. Dieſer erſte ſteuerbare Feſſelballon wurde von der Ballonfabrik Rie unger in Augsburg gebaut. Er machte erſt kürzlich in Bern in der Schweiz Flugverſuche, die befriedigende Reſultate ergaben. Vor drei Tagen wurde er, in Kiſten verpackt, von Bern nach Friedrichshafen trauspor⸗ tiert und auf der Zeppelinwerft mit Waſſerſtoffgas gefüllt. Hier ſollen dieſe Woche weitere Verſuche gemacht werden.— Der erſte Aufſtieg fand unter Leitung von Direktor Baſe⸗ nach aus Kiel ſtatt. Der Ballon nahm die Richtung gegen Ravensburg. Um.30 Uhr kam der Lenkballon wieder zurück und überflog die Zeppelinwerft in einer Höhe von etwa 200 Meter. Dann machte der Ballon noch eine kurze Fahrt gegen den Riedlewald, kehrte zum Landungsplatz der Zeppelin⸗ ſchiffe zurück und landete.40 Uhr unter Benützung der Tie⸗ fenſteuer glatt und programmäßig. Der Ballon erreichte auf ſeiner einſtündigen Fahrt eine höchſte Höhe von 400 Meter. Brandſtiftung,„um für immer ins Gefängnis zu kommen“ Die Brandſtiftung in der Heilsberger Kirche in Königsberg, deren Orgelempore am letzten Donnerstag voll⸗ ſtändig abbrannte, während Dachſtuhl und Kirchturm aufs äußerſte gefährdet wurden und nur in letzter Stunde noch gerettet werden konnten, hat durch die Verhaftung des Zigar⸗ renhändlers Thimm ſchnelle Aufklärung gefunden. Thimm geſtand, die Tat verübt zu haben, um für immer ins Gefäng⸗ nis zu kommen. Wegen einer früheren Brau ug z de er beim Hauſierhandel immer wieder zu hören bekommen, „einem Brandſtifter kaufen wir nichts ab“. Aus die em Grunde habe er beſchloſſen, im Gefängnis unterzune Ratten als Brandſtifter Auf dem vom Landwirt Gruiter bewirtſ ſchafteten Gut des ehemaligen Ritterſitzes Schirpenbruch im Rheinland entſtand in den Wirtſchaftsgebäuden am hellen Tag ein Brand, der ſich ſchnell zu einem Großfeuer entwickelte und in wenigen Stunden die Stallgebäude und die mit der Ernte gefüllte Scheune vernichtete. Obwohl der Gutshof weitab von der Stadt und ziemlich entfernt von Aufder⸗ Höhe, dem Sitz des zuſtändigen Löſchzuges der Freiwilligen Feuerwehr, liegt, war die Feuerwehr doch recht ſchnell zur Stelle, und konnte auch verhindern, daß das Wohnhaus und ein Nebengebäude mit abbrannten. Der angerichtete Scha⸗ 5 ſt 9 8. und nur zum Teil durch Ver⸗ 0 Nach den polizeilichen Feſtſtellungen iſt es „ja wahrſcheinlich, daß das Feuer durch . cht wurde. Ein Dienſtmädchen und ein atten im Schwei Fut. auf Rom wurde der Bevölkerung der italieniſchen Hauptſtadt jünger als Texas Guanin und von einer eigenartigen dunk⸗ len Schönheit. Sie war in Paris, um dort Muſik zu ſtudieren, und wer weiß, welcher Lebensweg ihr beſchieden geweſen wäre, wenn ſie nicht durch ihre Proklamation zur Schönheitskönigin in den Strudel des Newyorker Nachtlebens hineingeriſſen worden wäre. So errichtete ſie denn nach einiger Zeit einen Klub, der ſehr beliebt wurde. Sie war die ſchärfſte Rivalin von Texas Guinan. Inzwiſchen bereitete in aller Stille der zweite Staats⸗ anwalt in Waſhington, ebenfalls eine Frau, Mrs. Mabel Willebrandt einen entſcheidenden Schlag gegen die Nachtklubs vor. Und— ein echter Zug des Frauencharak⸗ ters— nicht ſchlagen, ſondern vernichten wollte ſie die Klubs. Ein Fonds von einer Million Dollars wurde zu ihrer Ver⸗ fügung geſtellt. Dann ſandte ſie ihre eleganteſten Agenten in den Strudel des Newyorker Nachtlebens. Sie wurden Stammgäſte in den einzelnen Klubs, galten als die rückſichts⸗ loſeſten Verſchwender und ſammelten in der Stille ein ver⸗ nichtendes Material gegen die Nachtklubs. Als genügend geſammelt war, wurden die ſämtlichen Nachtklubs in einer Nachtgleichzeitig geſchlof⸗ ſen und gegen die Inhaber und Inhaberinnen„Hoſteſſes“, wie der Amerikaner ſagt, Anklage erhoben. Der Hieb iſt nicht zu parieren, denn auf der Zeugenbank ſitzen diejſenigen Männer, die ſolange die Stammgäſte des Hauſes geweſen ſind. Auf der Anklagebank aber befinden ſich nebeneinander die bisherigen größten Rivalinnen des Newyorker Nachtlebens, Texas Guinan und Helen Morgan. Was ihr Schickſal ſein wird, iſt noch unbeſtimmt, das Strafmaß reicht bis zu 10 000 Dollar Geldſtrafe und zwei Jahre Gefängnis. Jedenfalls iſt aber das Newyorker Nachtleben auf längere Zeit hinaus ſeiner größten Attraktion beraubt worden. auskamen und durch die offenſtehende Tür in den Kuh⸗ ſtall rannten. Kurz hinterher brannte im Kußhſtall das dort lagernde Stroh, und der Brand griff derart um, daß nur mit Mühe das Vieh gerettet werden konnte. Ein Zwerg als Einbrecher Bei einem Wohnungseinbruch wurde am Montag abend ein 38 Jahre alter Artiſt Paul E. in Berlin überraſcht. Ein Kaufmann in der Roſinenſtraße fand um 6 Uhr, als er von einem Ausgang heimkehrte, ſeine Wohnungstür nur ein⸗ geklinkt. Weil er Einbrecher vermutete, packte er ſeinen Spazierſtock feſter und ging hinein. Da ſprang ihm ein ganz kleiner Mann entgegen, während ein zweiter an ihm vorbei⸗ huſchte und entkam. Der Kleine, den er packte, war Paul., ein Zwerg, der nur 1,10 Meter mißt. Der Ertappte, der ſtellungslos iſt, gab vor der Kriminalpolizei an, daß ein ge⸗ wiſſer„Fred“, den er in der Münzſtraße kennenlernte, ihn überredet habe, mitzukommen, um„auf ſchnelle Tour“, d. h. durch Einbruch, Geld heranzuſchaffen. E. iſt bisher noch un⸗ beſtraft. Polen Bauern mißhandeln den Landmeſſer Ein eigenartiger Vorfall ereignete ſich im Kreiſe Wie ⸗ lun bei Kattowitz. Zwei Landmeſſer, die geologiſche Ver⸗ meſſungen im Auftrage der Regierung vornahmen, wurden von etwa 50 Bauern mit Dreſchflegeln und Miſtgabeln über⸗ fallen und ſchwer mißhandelt. Einer der Landmeſſer wurde mit ſchweren Verletzungen in einen Fluß geworfen und ſpäter durch inzwiſchen herbeigeholte Polizeibeamte ge⸗ rettet. Die Bauern waren der Meinung, daß die Vermeſſun⸗ gen wegen Feſtſtellung zur Erhöhung der Grund⸗ ſteuern vorgenommen würden, während es ſich tatſächlich um rein geologiſche Vermeſſungen handelte. Litauen Granatexploſton inmitten einer Kuhherde Bei Wilna explodierte auf einer Weide inmitten einer Kuhherde eine Granate, die unter einer dünnen Schicht von Erde an einer Stelle gelegen hatte, auf der die Hirten ein Feuer angezündet hatten. Zwei von den Hirten wurden durch Sprengſtücke ſchwer verletzt, einige andere trugen leichtere Verletzungen davon. Mehrere Kühe wurden getötet. Italien 30 Millionen Mark Staatsſchulden verbrannt Bet der diesjährigen Jahresfeier des Faſziſtenvormarſches ein denkwürdiges Schauspiel geboten. Vor dem Grabe des Unbekannten Soldaten wurden Staatsſchuldverſchreibungen im Werte von rund 30 Millionen Mark von Muſſolini den Flammen übergeben. Es war dies der Betrag, der durch freiwillige Spenden von dem italieniſchen Volke zur Vermin⸗ derung der inneren Schuld aufgebracht worden iſt. Bei der ſymboliſchen Handlung vor dem Grabe des Unbekannten Sol⸗ daten wurden in Wirklichkeit nur ein paar Verſchreibungen verbrannt. Eine Stunde ſpäter wurde die ganze Maſſe der Schuldpapiere in der Gasanſtalt den Flammen eines Rieſen⸗ ofens übergeben und reſtlos vernichtet. Frankreich Panik wegen eines Elefanten Während einer Zirkusvorſtellung in Bordeaux ereigneten ſich am Montag abend mehrere aufregende Zwiſchenfälle, die zu einer Panik führten. Ein Elefant, der ſeine Kunſt⸗ ſtücke vorführen ſollte, zeigte ſich ſehr ſchlecht gelaunt und warf ſeinen Wächter zu Boden, der ſich in die Zuſchauermenge flüchten konnte. Hierauf wandte ſich, der Elefant gegen die anderen Perſonen. Es gelang ſchließlich mit vieler Mühe, das wütende Tier aus der Manege hinaus zu dirigieren. Die Zuſchauer, die im erſten Schrecken die Flucht ergriffen hatten, nahmen ihre Plätze wieder ein, und die Vorſtellung ging weiter. Plötzlich tauchte der Elefant von neuem auf. Die Zuſchauer drängten in ihrer Angſt von neuem zu den Aus⸗ gängen, wobei es zu einem fürchterlichen Gedränge kum. Mehrere Perſonen wurden dabei verletzt. Nach iertelſt nde 1 es endlich, den übellaunigen Dick⸗ äſig einzuſchließen und die aufgeregten Zu⸗ Ein Liebesroman in der engliſchen Diplomatie Die Londoner Blätter überraſchen die Oeffentlichkeit mit der Nachricht, daß der engliſche Diplomat Lawſon John ⸗ ſton, zuletzt Attaché an der engliſchen Botſchaft in Waſhing⸗ ton, ſich mit Fräulein Belt Maecormick, einer Newyorker erkäuferin verlobt hat. Die Hochzeit ſoll in einigen Wochen ſtattfinden. Die ſchwerreiche Familie des engliſchen Diplo⸗ maten erfuhr von dem Liebesroman erſt aus den Zeitungen. Der junge Diplomat lernte ſeine Zukünftige vor ein paar Wochen bei einem Ausflug nach Newyork kennen. Für die beiden Beteiligten ſoll es Liebe auf den erſten Blick geweſen ſein. Die nächſte Frage iſt, was die hohe Diplomatie dazu ſagen wird, daß der Zug des Herzens in dieſem Falle den kühlen Verſtand ſo glatt beſiegt hat. Indien Wunderbare Rettung aus Seenot Der italieniſche Dampfer„Liana“, der kürzlich in Kalkutta angekommen iſt, berichtet über das ſeltſame Erlebnis eines deutſchen Schiffsfungen. Der deutſche Dampfer„Rheinfels“ befand ſich auf der Reiſe nach Indien. In dem Golf von Aden ftel ein Schiffsjunge über Bord. Sein Verſchwinden wurde erſt am nächſten Morgen bei Tagesanbruch bemerkt. Da alles Suchen vergeblich war und man den Jungen für endgültig verloren hielt, fuhr der Dampfer weiter. Fünfzehn Stunden ſpäter paſſtierte der vorerwähnte italieniſche Dampfer die Un⸗ fallſtelle. Der Kapitän beobachtete, wie jemand im Meeres⸗ waſſer ſich mit der Kraft äußerſter Verzweiflung bemerkbar machte. Sofort wurde ein Rettungsboot zur Hilfe geſchickt, das den Jungen im Zuſtand äußerſter Erſchöpfung in Sicher⸗ heit brachte. Der Junge hatte faſt einen vollen Tag im Waſſer zugebracht und ohne jedes Hilfsmittel um ſein Leben ge⸗ kämpft. Da der Golf von Aden von Haifiſchen verſeucht iſt, ſo grenzt ſeine Rettung aun das Wunderbare. Amerika Bandenkrieg in Newyork In dem erbitterten Krieg zwiſchen feindlichen Schmuggler⸗ banden, der neuerdings von Chicago auf Newyork über⸗ gegriffen hat, ſind anfangs dieſer Woche zwei Bandenführer gefallen. Der Kampf wurde mit kleinen Maſchinengewehren ausgefochten. Er ſpielte ſich in der Nähe des Broadway von einem Hotel ab, dem ein gewiſſer Weinberg in einem blau geſtrichenen Automobil einen Beſuch abſtatten wollte. Ve Sein Gegner Joſeph Noe wartete vor dem Hotel mit einigen Begleitern, während andere Helfershelſer vorſichtshalber auf benachbarten Dächern Poſten gefaßt hatten. Sobald Wein berg erſchien, wurde von der Gegenſeite das Feuer eröffnet. Weinberg und ſeine Begleiter nahmen den Kampf ſofort auf, Als erſtes Opfer fiel Noe, der einen Schuß in den Kopf ere hielt. Weinberg konnte zunächſt entkommen, wurde aber ein halbe Stunde ſpäter in ſeinem Auto in einem anderen Viertel tot aufgefunden. Er trug eine Schutzweſte aus Stahl. Den Schuß hatte ihn aber in den Kopf getroffen. Das lebende Gemälde Der ruſſiſche Bildhauer und Maler Alexander Archk⸗ penka hat in New York in der Anderſon Galerie ein Gemälde ausgeſtellt, das nach ſeiner Anſicht ein ganz neues Mittel künſtleriſchen Ausdrucksvermögens darſtellt. Er nennt dieſe neue Methode„Archipentura“, wünſcht alſo durch ſie offenbar ſeinen Namen zu verewigen. Das Werk iſt ein lebendes Gemälde, d. h. ſeine Farben und Figuren befinden ſich in einem Zuſtand ſtändiger Veränderung. Sie gehen aus einer Kombination in die andere über. Die Erfindung, die dies zu Wege bringt, beſteht aus 110 Rollen, die von einem Motor in Bewegung geſetzt werden. Ueber die Rollen laufen — ebenfalls von Motorkraft getrieben— bunt bemalte Leinwandſtreifen, von denen immer nur eine verhältnismäßig ſchmale Fläche ſichtbar wird. Die einzelnen ſichtbaren Flächen ſchließen dicht aneinander an, ſo daß, von vorne geſehen das Gemälde den Eindruck eines zuſammenhängenden Bildes macht. Infolge des Abrollens der Einzelſtreifen ändert ſich die Zuſammenſetzung des Gemäldes fortwährend. Die Farben und die Figuren ändern ſich, ohne daß der Beſchauer merkt, was hinter den Kuliſſen vor ſich geht. Das Abrollen der Streifen dauert etwa fünf Minuten. Alsdann werden die Streifen rückwärts in Bewegung geſetzt, ſo daß die Vor⸗ führung des geſamten Gemäldes etwa zehn Minuten dauert, Nach der Beendigung der Vorſtellung wiſſen die Zuſchauer nicht, was ſie eigentlich geſehen haben, ſo daß es unmöglich iſt, den Gegenſtand des Bildes zu beſchreiben. Das lebende Gemälde ſoll in 20 europäiſchen Hauptſtädten ſowie in Tokio ausgeſtellt werden. Der Gorilla als Nachbar Die amerikaniſche Forſchungsreiſende Mary Akeley, die mit ihrem Manne lange Zeit in den Urwäldern Afrikas zugebracht hat, hält den Gorilla keineswegs für ein wildes, ungeſelliges Tier. In einem Vortrag, den ſie kürzlich in London gehalten hat, erzählte ſie allerlei über ihre afrikani⸗ ſchen Erfahrungen, Nach ihrer Anſicht iſt der Gorilla ein ſehr neugieriges, aber auch ein ſehr fleißiges und häusliches Tier Die Gorillas kamen mit ihren Familien bis ganz in die Nähe des Lagers, das bas Forſcherpaar aufgeſchlagen hatte und übernachteten dort. Sie verfolgten die Vorgänge in dem Lager mit der größten Aufmerkſamkeit, verſchwanden aber früh am Morgen, ehe das Forſcherpaar ſich von ſeinem Lager erhob. Die Affen waren nach der Verſtcherung der Forſcherin die angenehmſten Nachbarn, die man ſich denken konnte. Eine Stiftung mit Zinſeszins auf 150 Jahre Der Amerikaner Dixon Johnſton, ein Bauunter⸗ nehmer in Newport(Rhode Island), hinterließ ein Teſta⸗ ment, das ſeiner Frau eine lebenslängliche jährliche Rente von 2500 Dollars ſicherte und den Reſt des Vermögens in der Höhe von 150000 Dollars als wohltätige Stiftung ausſetzte. Die Stiftung enthält die Beſtimmung, daß das Gold 150 Jahre lang unberührt auf Zins und Zinſeszins der Bank überlaſſen und erſt dann zu Stiftungszwecken verwendet wer⸗ den ſoll. Es wird in dieſem Zeitraum vorausſichtlich auf 10 Millionen Dollars anwachſen. Mit Hilfe dieſes Betrags ſoll dann ein Heim für verkrüppelte Kinder errichtet werden. Das Heim ſoll, wie es in dem Teſtament heißt, am Meeres⸗ ſtrand ſtehen, einen Badeſtrand beſitzen und von Blumen⸗ gärten umgeben ſein, in denen die verkrüppelten Kinder im Sonnenſchein mit gärtneriſchenn Arbeiten beſchäftigt werden N wird, muß man den 1 15⁰ Jahren überlaſſen. können. Ob dieſes ſchöne Zukunftsbild Wirklichkeit n 55 5 8 99 nn N 5 ö * * Donnerstag, den 1. November 1928 Neue Maunheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 509 Danksagung Für die uns zuteil gewordene Anteilnahme an- läblich des Hinscheidens meiner inniggeliebten Frau und guten Mutter, sowie für die Kranz- und Blumenspenden sagen wir hiermit unseren herz- lichsten Dank Josel Zöller u. Tochter Mannheim, L 12, 3 6016 krebsbekämpfungs Liontbüder: Vorträge Dr. Wetterer: samstag, den 8. Movember, abends 6 Uhr Kunsthalle Mannheim 1 Thema: Die Notwendigkeit der Krebsbekämpfung, 5 Wesen des Krebses und insbes. seine Verhütung u. samstag, den 10. November, abends 8 Uhr Kunsthalle Mannheim tema: Neue ermutigende Erfolge in der Krebsbekämpfung. Eintrittspreise für I. und II. Mh..— an der Abendhasse. Un- bemittelte unentgeltlich.(Erlös für caritativen Eweck) PEPE———— Emä5 larlkes uber du. 1 109 Johenn,— ichon langn naue hier „Fronk's- Reſormbelze“ hergehörl. die den abgelrelenzten Fusiböden ebenzo ue abgeschoblen Hobeln und Vertslelungen wieder neuen Qlanz und ſeuduende forben 2 U vericholltz auch lögliches noszes Abweichen kenn mnen denn ald met anhaben. probieren euch Ste einmel„Frank's⸗ Reformbelze“ I Se erhes- — den ile in allen elnzcdu. Oeschäſlen 1 FRAN ERS EEC BENZE r THEN FASBRIK FRAN RA SCHWEIKER ZUFF ENHAUSEN- STUTTGART Während der Wohlfeilen Woche eAtraà billige Lebensmittel Kakad gar fein.. 1 Pid. 903 Filetheringe in Mayonn. D. 80⸗ Frisch gebr. Kaffee z Pa. J. 40 Bratheringe Suez ese.25 N 1 Paket 30 Mehl O00. 2 Plund 10 3 Bruch-Spaghetti 2 pan 85 3 Delsardinen 4 Dosen 95 3 Bismarekhoringe. Dose 883 Gek. Hinterschinken% Pid. 95 3 Fleischsalat in Mayonnaise ½ Pid. 683 Nach- öchnitthohnen Bes, 65 3 Zwelschen. 2 pid. Dose 753 Erbsen m. Karotten B, 65 3 Mirabellen.. 2 Pfd. 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Und offen geſagt, lieber Giggenmoſer, bleibe ich lieber, ſo weit das geht, mein eigener Herr.“ 5„Ich verſtehe. Und doch will mir ſcheinen, daß, wenn man ſich einmal dieſer Sache verſchreibt, man ſich ihr ganz, mit Haut und Haar verſchreiben ſollte. Ich ſehe ſchon, wir wer⸗ den noch einige weitere Jährlein Oberlieutenant bleiben. Und der Gehalt, den Sie bekommen?“ Schlattein ſchwieg. Wie klein die Summe war, die er nennen hätte müſſen, kam ihm zum erſten Male ſo ganz zum Bewußtſein. Giggenmoſer ſchien ſeine Gedanken zu erraten.„60 Gul⸗ den im Monat iſt nicht viel, wenn man nur an Uniformen und Sattelzeug denkt. Dazu die Pferde; unter 400 oder 500 Gul⸗ den bekommen Sie keines. Und was noch ſonſt daran hängt, Geſellſchaften, Jagd und anderes. Ich garantiere Ihnen, daß, wenn Sie ſich um Ilſebach nur ein wenig bekümmern, Sie aus den 300 Tagewerk ein ganz bedeutend größeres Plus als hier herauswirtſchaften werden. Und Kaſten könnten Sie für ein anderes, in der Nähe Ilſebachs gelegenes Gut vertauſchen. Dann würde ſich das ganz ſchön arrondieren. Jetzt ſieht es dort, wie Sie längſt wiſſen, allerdings nicht zum beſten her. Was Ihr Jäger, dem Sie völlig freie Hand laſſen, an Holz ſchlägt und was er davon wirklich abliefert, weiß der liebe Herrgott allein. Grund und Boden ſind heute nicht viel wert, Korn und Holz ſtehen billig im Preiſe. Aber es könnten ein⸗ mal auch andere Zeiten kommen. Iſt dann Ilſebach richtig aufgezogen, wird es nur Ihr Vorteil ſein. Hier aber, bei Ihren Küraſſieren, wird nie ſehr viel herausſchauen.“ „Man dient ſeinem König doch nicht allein wegen des Geldes, dient der Ehre halber, hat ſeinen Dienſt und ſein be⸗ ſcheidenes Auskommen, aber auch ſo manches Schöne, die Kameraden, die Pferde. Die Jagd iſt vor der Türe.“ „Ja, ja, man hat ein gewiſſes, gar nicht ſo ſchlechtes Herrenleben, ich weiß. Den Erbbeſitz der Familie aber läßt man verkommen. Vor hundert und mehr Jahren verbrann⸗ ten die hohen Herren ſich ihre Flügel an den luſtigen Höfen, heutzutage ſpielt man Soldaten. Baron Georg, wer ſeine Zeit nicht erkennt, wird von ihr gefreſſen werden. Wer jetzt 18 8 80 und ſich nicht um ſie kümmert, der wird ſie ver⸗ eren.“ „Was wollen Sie nur, Giggenmoſer? Ich kann mich doch nicht mutterſeelenallein auf die Hofmark ſetzen. Das wäre zum Auswachſen. Ich brauche Menſchen um mich. Und nicht nur Bauern.“ „Dann heiraten Sie.“ „Suchen Sie mir die Frau, die ſich in der Einöde, in den Wäldern von Ilſebach anbauen läßt.“ „Gäbe genug. Eine kann ich Ihnen ſofort nennen. Die Baronin Joſefa Pfinzing.“ Schlattein wurde nachdenklich.„Da könnten Sie einmal recht haben. Ich habe ſie lange nicht mehr geſehen, war ſeit ein paar Monaten nicht mehr bei Pfinzings draußen.“ „Schade, wenn Sie ſich die entgehen laſſen. Ich habe das Fräulein, als es zu Beſuche in der Oberpfalz, bet Graf Hundt war, des öfteren geſehen und geſprochen. Die brächte Leben nach Ilſebach, Leben und Ordnung... Ich kann es ohnehin nicht mehr lange machen.“ Damit ſprang Giggen⸗ moſer auf ein Thema über, das er ſeit Jahren regelmäßig von Zeit zu Zeit anſchnitt. Er ſei mit ſeinen 62 Jahren der Sache nicht mehr gewachſen, er bitte daher, ihn ſeiner Aemter als Patrimonialrichter und Rentenverwalter endgültig zu entheben. Zwiſchen ben geſpreizten Beinen vornübergeneigt auf den Boden ſtarrend, ſprach er weiter. Immer in mür⸗ riſchem und unwirſchem Tone. Dann ſchwieg er und rührte ſich nicht mehr, ſaß wie ein grimmex Hagen da, ſtrich ſeinen Bart oder drehte an ſeinen langen, buſchigen Brauen mit Daumen und Zeigefinger herum. Schlattein ging im Zimmer auf und ab, überlegte, was er erwidern ſollte. Es mußte ihm glücken, Giggenmoſer zu halten. Ohne ihn war er mit Ilſebach noch übler daran und Giggenmoſer gehörte nun einmal dazu. An 30 Jahre, ſchöon unter ſeinem Vater, amtierte er als Herrſchaftsrichter. Ab⸗ geſehen von ſeiner Tüchtigkeit, war er eine Erinnerung, ein Vemächtnis, ſo recht eigentlich das letzte und einzige Tau, das ihn, den Eigentümer, mit der ererbten und nie in Beſitz genommenen Hofmark verband. Aber was er jetzt auch vor⸗ bringen würde, im Augenblick verfing nichts, er kannte das. Man mußte ihn eine Weile in Ruhe laſſen, erſt ſpäter die Frage wieder anſchneiden. Er ſah nach der Wanduhr, legte den Pallaſch um, nahm den Helm zur Hand.„Ueberlegen Sie ſich das noch etwas, lieber Giggenmoſer, wir reden noch dar⸗ über weiter. Jetzt ruft der Dienſt. Mittagsparade. Darnach eſſen wir zuſammen. Goldene Sonne. Dort tafeln die fünge⸗ ren Offiziere. Um 12½ Uhr. Auf Wiederſehen, Giggenmoſer.“ Schon war er draußen, ging in den Stall, trug Franz auf, das Fremdenzimmer in Ordnung zu bringen, und das Ge⸗ päck des Gaſtes zu holen. Er ſchritt der Kaſerne zu. Als er in die Altſtadt einbog, ſah er einen Wagen in langſamem Trabe über das holperige Pflaſter daherkommen, eine Land⸗ kutſche. Zwei Damen in hellen Frühlingstoiletten darin. Sie hatten ihre kleinen Sonnenſchirme aufgeſpannt, ſo daß er ihre Geſichter nicht ſehen konnte. Aber nun erkannte er die Livree des Kutſchers und des Dieners. Dunkle Röcke mit roten Aufſchlägen, es waren die Pfinzingſchen Farben. Mutter und Tochter hatten wohl in der Stadt Beſorgungen zu machen. Nun blickten ſie herüber. Grüßend legte ſich ſeine Hand an den Helm. Sie dankten. Aber dieſer Dank ſchien ihm kürzer und förmlicher zu ſein, als er ſonſt geweſen. Vorigen Herbſt hatten ſie auch immer den Wagen halten laſſen, wenn ſie ihm einmal begegnet waren. Aber vielleicht hatten ſie heute Eile. Er warf dem davonrollenden Wagen noch einen Blick nach. Wie blond das ſchwere Haar Joſefas. Eine frohe Erntegabe legte es ſich um ihren Kopf. Vorigen Herbſt, zur Zeit der Treibjagden, war er viel in Pfinzing geweſen, war auch ſonſt, wenn es ſich gab, von Kaſten aus nicht ſelten hinübergeritten. Im Winter waren dann die Beſuche eingeſchlafen, aber er mußte demnächſt einmal wieder hinſchauen. Denn Giggen⸗ moſer hatte ſchon recht. Die anmutige, gleichmäßige und hei⸗ tere Joſefa wäre keine ſchlechte Frau für ihn und die richtige Herrin für Ilſebach. Vorigen Herbſt hatte er ſelbſt das manch⸗ mal gedacht. Warum er da eigentlich nie Ernſt gemacht hatte? Er war eines der Mitglieder des in der Stadt tagenden Jung⸗ geſellenklubs, das jeden Tag austreten konnte. Kein Schur zenjäger und kein Damenmann, hatte er nach den erſten Tor⸗ heiten und Jugendeſeleien bald erkannt, daß jede Liebe ihren bitteren Kern hatte, alle ſtille Geruhſamkeit des Daſeins durch hundert Weiterungen bös trüben konnte. Manches freundliche und ermunternde Lächeln, manchen ſchelmiſchen Augengruß hatte er ſo nicht erwidert und an ſeinem glatten Küraß ab⸗ gleiten laſſen. Aber bei Joſefa Pfinzing hätte alles ſchönſtens geſtimmt. Das eine oder andere Bedenken war ihm aller⸗ dings aufgeſtiegen, doch es war unbegründet geweſen. Nichts weiter als die Angſt und das Zaudern, wie es manche ältere Junggeſellen unmittelbar vor der Entſcheidung haben, die fürs Leben bindet. Auch ihm mit ſeinen 37 Jahren war das nicht erſpart geblieben. Aber demnächſt wollte er einmal Joſefa wieder zu ſehen verſuchen.. Weiter dieſen Gedanken nachgehend, ſteuerte er der Kaſerne zu. Er fand die meiſten Offiziere ſchon vor der Kanzlei des Oberſten verſammelt, be⸗ grüßte ſie, trat mit ihnen, als es 12 Uhr ſchlug, beim Regi⸗ mentskommandanten ein. Nachdem Baron Waagen, ein trotz ſeines Alters noch lebhafter und beweglicher Herr, an dem und jenem was ihm während des heutigen Exerzierens auf⸗ gefallen, Kritik geübt hatte, glitt er über anderes, über Vor⸗ gänge des inneren und äußeren Dienſtes raſcher als ſonſt hinweg, um zum Schluſſe den Herren mitzuteilen, daß, ſoviel er gehört habe, es im Kriegsminiſterium beſchloſſene Sache ſei, auch die Attacke der ſchweren Kavallerie von nun an im Galoppe reiten zu laſſen.„Erfreulich, dieſe Neuerung, höchſt erfreulich“, meinte der Oberſt.„Der Choc wird ſtärker, als er bisher im Trabe geweſen, die Attacke kann überaſchender angeſetzt und durchgeritten werden. Wir kommen den ver⸗ beſſerten Feuerwaffen gegenüber wieder eher auf. Ich empfehle den Herren Rittmeiſtern daher, den Galopp eifrig zu üben, ſelbſtredend unter beſter Schonung der Pferde.“ Baron Waagen grüßte, die Offiziere waren entlaſſen und kehrten zum Mittageſſen in die Stadt zurück. Schlattein ging mit ſeinem Rittmeiſter, dem Freiherrn von Ring fort. Zwei Brüder, hätte man glauben können, wenn man ſie ſo neben einander in derſelben Uniform daher⸗ kommen ſah. Beide ganz von derſelben ſtattlichen Größe, beide gleich hellblond mit demſelben Schnurrbart, demſelben bis an das untere Ohr gehenden Backenbart. Nur war Ring viel lebhafteren Weſens, hatte etwas Unruhiges und Unſtetes. Die zwei Küraſſiere wurden nach einer Weile von einem dritten Offizier eingeholt, der ſich ihnen anſchloß. Es war ein Oberlieutenant Bender, der von den Chevauxlegers vor einem halben Jahre in das Regiment verſetzt worden war. Er hatte nicht die richtige Küraſſiergröße, war ein gutes Stück kleiner als die zwei anderen. Schmal und ſchmächtig gebaut, hager, beſaß er ſchon in jungen Jahren einen ausgearbeiteten Kopf, dem eine das Feld dominierende, ſcharf geſchwungene Hakennaſe das charakteriſtiſche Gepräge gab. Das ſchwarze Haar war an den Schläfen ſchon etwas gelichtet und einige Härlein bereits angegraut. Dieſe vorzeitig verfärbten Haare und ein ſchwarzgeränderter Kneifer mit ſcharfen Gläſen, an einer ebenfalls ſchwarzen Seidenſchnur befeſtigt, wurden von ſeinen Kameraden warnend dahin gedeutet, daß der über⸗ elfrige Bender durch allzu reichliches Nachtſtudium der Kriegswiſſenſchaften ſich nicht nur die Augen verdorben habe, ſondern auch ſonſt bald zu den Alten gerechnet würde. Was half ihm dann ſein geſchniegeltes Weſen und ſeine ſtets pein⸗ lichſt aufgebügelte Uniform? Sie konnten ihm ebenſowenig, wie ſeine ſcharfe kritiſche Ader und ſeine immer leicht ſpötti⸗ ſche Note zu vielen Freunden oder gar Freundinnen verhelfen. Fortſetzung folgt.) Damen- Strümpfe, gute und beste Damen Strümpfe Damen- Strümpfe ö Qual., schw. Seidenflor reine Wolle, Otig. engl. 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Abweichend von der Norm bilden bei unsern neuen Mo⸗ dellen Chassis und Karosserie ein sorgfaltig durchgebildetes einheitliches Ganzes mit dem Ergebnis erhöhter Festigkeit und wesentlich vermindertem Gewicht Breitere Spur in Verbindung mit obigen Eigenschaften ver⸗ leihen den neuen Konstruk- tionen eine unvergleichlich sichere Lage auf schlechter Straße bei großer Geschwin⸗ digkeit und in engen Kurven. Die Aufbauten mit ihrer mo- dernen Linienführung ent- sprechen dem Bedürfnis nach Platz und Bequemlichkeit. Die auffallend lange Haube mit hohem Kühler gibt dem Wagen eine besonders ele⸗ gante Linie. Statischer und dynamischer Massenausgleich der sich drehenden Teile, 4, Punktauf⸗ hangung des Motors in großen Gummilagern, schalten jede Mbration aus und lassen den Insassen vergessen, daß es sich um ein mechanisch fort⸗ bewegtes Fahrzeug handelt. Technische Einzelheiten. Bohrung und Hub 72* 100. Spannungsregulierende Bosch- Zünd und Anlaßan⸗ lage. Luft-, Oel⸗ und Brenn- stoff ⸗ Filter. 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