5 Freitag, 2. November 1928 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne 1 15 eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſhaſte elle eee 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 Baſſermannhaus]. Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Wittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik — 130. Sahrgang 2 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Es blieb ſchließlich nichts anderes übrig, als einfach den Befehl zu geben, in der Hoffnung, daß die Menge mitmarſchieren und aus dem Wege gehen würde. Das ging auch recht gut und die Zuſchauermaſſen plazierten ſich zu beiden Seiten der Laufſchtenen vor dem Hallentor. Dann aber, als das Schiff in den Katzen verankert war und ſich in Bewegung ſetzte, gab es einen außerordentlich kritiſchen Augenblick. Vor das Tor war nämlich ein dickes Tau geſpannt, an dem Schupobeamte Unbefugten den Eintritt in die Halle verwehr⸗ ten. Als nun das Schiff ſich näherte, war es unmöglich, das Tau und damit den Weg der Laufkatzen frei zu bekommen, weil die Menge ſelbſt die Enden mithielt. Das Schiff ließ ſich auch nicht mehr zurückhalten. Wenn nicht jemand die Geiſtesgegenwart gehabt hätte, das dicke Seil mit dem Ta⸗ ſchenmeſſer zu zerſchneiden, ſo hätte leicht eine Beſchädigung des Schiffes eintreten können. Als das Schiff dann geborgen war, ſtimmte die Menge draußen erneut das Deutſchlandlied an, das in der weiten Halle ein Echo fand. Die Beneideten, die ſich in der Halle aufhalten durften, die Frauen und ſonſtigen Angehörigen, die Ehrengäſte und die Preſſe brachten dem Schiff und ſeiner Be⸗ ſatzung eine beſonders herzliche Ovation dar. Ein ſeltſamer Kontraſt in faſt allen Geſichtern: 8 Tränen in den Augen und das Lachen einer Freude, die der Leiſtung des Schiffes wie den Wiederkehrenden galt. Aber immer noch ließ Dr. Eckener ſich nicht ſehen. Seine Gattin, Reichsverkehrsminiſter von Guérard, der württembergiſche Staatspräſident Bolz, der württembergi⸗ ſche Finanzminiſter Dehlinger und andere gingen an Bord, um Dr. Eckener die erſten Glückwünſche darzubringen. Zu den Fenſtern wurden Blumen hereingereicht. Kapitän Lehmann zog ſeinen kleinen Jungen ins Schiff, um ihn erſt einmal herzhaft zu drücken. Währenddeſſen hatten die Haltemannſchaften nur mühſam gegen die Vordringenden feſt⸗ machen können. Schon haben die beiden Zollbeamten wieder zu tun, die als erſte das Schiff betreten hatten. Sie hatten aber ihre Arbeit in fünf Minuten erledigt und wur⸗ den dafür mit einem kräftigen Bravo von den Zuſchauern begrüßt. Dann konnte das Ausſteigen der Paſſagiere be⸗ ginnen. Alle wurden ſie von ihren Freunden herzlich begrüßt. Soweit ſie ſich über die Fahrt äußerten, waren ſie alle des Dobes voll.„Es war eine herrliche Fahrt!“ ſagte jemand.„Und es iſt ein braves Schiff!“ fügte Flemming hinzu. Am Fenſter wurde der blinde Paſſagier ſichtbar. Man lachte und wollte ihn ſehen, aber es ſchien, daß er jetzt doch etwas ſchüchtern geworden iſt. Inzwiſchen nahm ihn der amerikaniſche Konſul ins Gebet. Auch der Polizei⸗ birektor von Friedrichshafen war dabei. Aber dieſe Prozedur war ſchnell beendet. Man weiß, die Sache wird bald in Ord⸗ mung kommen. Wieder ſtiegen einige Paſſagtiere aus, dar⸗ unter ſah man die ſchmucke Uniform der amerikaniſchen Navy, von der drei Offiziere die Fahrt mitgemacht haben. Dann wurde bekanntgegeben, daß Dr. Eckener nach dieſer Nachtfahrt müde ſei und deshalb nicht die Preſſe empfangen könne. Endlich a f wird Dr. Eckener ſelbſt ſichtbar, erneut bricht Jubel aus. Er machte trotz ſeiner angeblichen Müdigkeit mit ſeinem gebräunten Geſicht einen friſchen Ein⸗ druck. Wer ihn kennt, bemerkte, wie dieſem ſonſt ſo gleich⸗ mäßig ruhigen Mann ſeine innere Erregung anzuſehen war und die Freude über den Erfolg aus den Augen leuchtete und wie auch ihm die Begeiſterung aller ans Herz griff. Er winkt und grüßt. Nur ſchwer konnte er ſich durch die ſchmale Gaſſe durchringen, die von Schupoſpalier zwiſchen der Menge gebildet wurde. Als er ſpäter gefragt wurde, was der ſchwie⸗ rigſte Teil der Fahrt geweſen ſei, meinte er lachend: Das Ausſteigen. Unterdeſſen überwachten die ſtellvertreten⸗ den Führer Lehmann und Flemming das Ausladen von Poſtſäcken, von Gepäck und die letzten techniſchen Vorkehrun⸗ gen, die nach der Bergung notwendig waren. Draußen ver⸗ lief ſich die Menge nur langſam und noch Stunden nach der Landung hörte man vor dem Fenſter des Arbeitszimmers Dr. Eckeners nicht endenwollende Hochrufe. Schätzung der Zeppelin⸗Reiſekoſten für den Zeppelinflug nach Amerika und zurück auf 343000 Dollbax geſchätzt einſchließlich der Reparaturunkoſten. Die Poſt⸗ und Frachtgebühren hätten 147 418 Dollar ergeben. In einer Meldung der Aſſociated Preß werden die Koſten Wie urteilt Dr. Eckener über die Fahrt? Der Korreſpondent der Hearſt⸗Preſſe an Bord des„Graf Zeppelin“ hat ſeinem Blatt eine längere Darſtellung von Bord gegeben, in der er ſich äußerſt lobend über die Sicherheit des„Graf Zeppelin“ ausſpricht. Das Schiff habe die Stürme wie ein Adler durchflogen. Niemand ſei ſeekrank geworden und eine Beſorgnis bezüglich der perſönlichen Sicherheit ſei unter den Paſſagieren überhaupt nicht aufgekommen. Ge⸗ rühmt wird die widerſtandsfähige Beſchaffenheit des Luft⸗ ſchiffes und die maſchinenhafte Pünktlichkeit, mit der die Be⸗ ſatzung ihre Tätigkeit abwickele. Schließlich hat der Korreſpon⸗ dent ſehr bemerkenswerte Ausführungen Dr. Eckeners nach Newyork gefunkt, die nach dem„B..⸗A.“ folgendermaßen lauten: „Unſere Amerikafahrt, beſonders aber der Rückflug, hat demonſtriert, daß die Luftſchiffe inſtand gefetzt werden müſſen, noch größere Schnelligkeit zu entwickeln. Unſere Reiſe würde auf beiden Wegen befriedigender geweſen ſein, wenn wir nicht in ſo ſtarkem Maße von feindlichen Winden abhängig geweſen wären. In der letzten Nacht wurden wir auf der Höhe der großen Bänke von einem 85 Meilen⸗Wind gefaßt und trotz alleräußerſter Verſuche unſerer Motoren, den Orkan niederzukämpfen, ſtark aus dem Kurs getragen. Wir gerieten in Nebelbänke und wußten verſchiedene Stun⸗ den lang nicht, ob wir uns über Land oder See befinden. Wir wurden faſt 150 Seemeilen(330 Kilometer) weit nördlich abgetrieben. Deshalb müſſen die Zeppeline ſtärkere Moto⸗ ren haben, daun werden ſie auch ſolche Lagen bekämpfen können. Die Tatfache, daß wir aus einem Sturm von der⸗ artiger Gewalt herauskamen, zeigt aber andererſeits, daß die Konſtruktion in ihrer Hauptſache richtig iſt. Es iſt eben nur eine größere Kraftanlage nötig, d. h. entweder mehr oder ſtärkere Motoren. Das Luftſchiff kann jetzt den Ozean bereiſen, das iſt als mechaniſch korrekt und möglich bewieſen. Die nächſte Frage iſt nun die der Fin auzie⸗ rung, um den Luftſchiffverkehr zur alltäglichen Sache zu machen. Der Techniker hat ſeinen Teil dazu beigetragen. Es iſt jetzt Sache der Bankiers, das Geld zu beſchaffen.“ Hindenburg an Dr. Eckener Der Reichspräſident hat an Dr. Eckener folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Herzlichen Willkommensgruß zur glücklichen Rückkehr in den Heimathafen! Mit mir freut ſich das ganze deutſche Volk der wohlgelungenen großen Fahrt des ſturmerprobten„Graf Zeppelin“, vereint in dankbarer und bewunderter Anerken⸗ nung der hervorragenden Leiſtung, die Erbauer, Führer und Beſatzung des Luftſchiffes vollbracht haben. In der Hoffnung, Sie bald in Berlin perſönlich beglückwünſchen zu können und mit freundlichen Grüßen gez. von Hindenburg, Reichspräſident.“ Telegrammwechſel mit einem franzöſiſchen Miniſter Dr. Eckener hat während der Fahrt des„Graf Zeppelin“ über Frankreich an den franzöſiſchen Luftfahrtminiſter La u⸗ reut⸗Eynac folgendes Telogramm geſandt: Nach Ueberquerung des Ozeaus in drei Tagen überfliege ich Frankreich von Nantes nach Baſel. Viele Grüße Dr. Eckener. Luftſchiffahrtminiſter Laurent⸗Eunac hat darauf mit folgendem Telegramm geantwortet: Danke Ihnen für Ihre Grüße bei Ueberfliegen franzö⸗ ſiſchen Gebiets und ſende Ihnen lebhafteſte Glückwünſche für prachtvolle Leiſtung Laurent⸗Eynac, Luftſchiffahrtminiſter. Der Voroͤbericht eines Amerikaners Auch die Rückfahrt hat erneut bewieſen, wie ſehr vor allen Dingen ein regelrechter transatlantiſcher Ver⸗ kehr unbedingt zuverläſſige Wetterin formationen benötigt und wie ſehr infolgedeſſen noch der Ausbau neuer Stationen, beſonders nach dem Pol zu, notwendig erſcheint. Beſonders inſtruktiv iſt in dieſer Hinſicht ein Bordbertcht Die ſeuſationelle Nachricht, daß ein blinder Paſſagier ſich auf den„Graf Zeppelin“ eingeſchmuggelt hat, ſtellt ſich nun als ein Reklametrick der Hearſtpreſſe heraus. Nach⸗ dem bereits den amerikaniſchen Blättern die Affäre des ſog. blinden Paſſagiers Terhune etwas unwahrſcheinlich vorge⸗ kommen war und verſchiedentlich bereits behauptet wurde, der blinde Paſſagier ſei mit Abſicht eingeſchmuggelt worden, des Commanders Maurice R. Pierce nach New York, der beweiſt, daß trotz der günſtigen Wetter meldungen vom Montag nachmittag der„Graf Zeppelin“ völlig unerwartet in den Sturm geriet, der von Labrador her kam. In dieſem Wind von rund 70—80 Meilen Stunden⸗ geſchwindigkeit konnte das Luftſchiff auf Stunden hinaus kaum vorwärts kommen. Gleichzeitig herrſchte ein ſehr dichter Nebel mit zahlreichen Gewitterſtörungen, ſodaß das Luftſchiff weder mit Cap Race(Südoſtſpitze von Neufundland) noch mit ſonſtigen in der Nähe befindlichen Stationen eine Ver⸗ ſtändigung erzielen konnte. Als dann der Nebel plötzlich ſich teilte, konnte man unter dem Luftſchiff Land und Lichter wahrnehmen. Man ſtellte dann endlich feſt, daß man ſich an der nordöſtlichen Ecke Neufundlands, an der Conception⸗Bay, befand. Trotz des ſtarken Sturmes ſchliefen die Paſſa⸗ giere ungeſtört. Die Paſſagiere über ihre Eindrücke Die Paſſagiere äußern ſich alle begeiſtert über ihre Ein⸗ drücke während der Fahrt. Die einzige Frau an Bord ſagt, daß ſie die Fahrt mit dem Schiff durchaus nicht als Hel⸗ dentat anſehe, denn ſie ſei mit allen nur erdenklichen Bequem⸗ lichkeiten gereiſt. Allerdings ſei ſie fetzt ziemlich erſchöpft und müſſe ſich zunächſt ausruhen. Ein anderer amerikaniſcher Fahr⸗ gaſt erzählte, einer der ſchönſten Eindrücke der ganzen Reiſe ſet der Blick auf das erleuchtete Friedrichshafen geweſen. Die amerikaniſchen Fahrgäſte ſeien ſo begeiſtert von dem Schiff und der Fahrt geweſen, daß ſte die letzte Nacht überhaupt nicht zu Bett gegangen ſeien, um möglichſt die Eindrücke aus⸗ zukoſten. Großes Intereſſe habe die Ueberfliegung von Di⸗ jon gefunden, das Schiff ſei aber ſehr hoch geweſen, ſodaß man nur das Lichtermeer erkennen konnte. Beſondere Bewandtnis hat es mit dem Fahrgaſt William Ullmann der ſich kurz vor dem Aufſtieg unter den Zuſchauern befand und halb im Scherz eine Prämie von 4000 Mark über den Fahrpreis anbot für den Fall, daß er mitfahren könne. Zu ſeinem Staunen wurde dieſes Angebot angenommen und ſo begab ſich Ullmann ohne Paß und Reiſegepäck an Bord. Es liegt aber bereits eine behördliche Anweiſung aus Amerika vor, daß der Generalkon⸗ ſul in Stuttgart Ullmann ſofort aufſuchen muß und ihm die nöttgen Papiere beſorgt. Der blinde Paſſagier Bei der Ankunft des Luftſchiffes wurde der Junge, der ſich als blinder Paſſagter eingeſchlichen hatte, beſonders herzlich begrüßt. Die Menge hob ihn auf die Schultern und ließ ihn hochleben. Er mußte ſich darauf einem Verhör beim amerikaniſchen Konſul und beim Polizeidirektor unterziehen. Wie wir angekündigt haben, machen aber die Formalitäten auf deutſcher wie auf amerikaniſcher Seite keine Schwierigkei⸗ ten. Er erzählte, er hätte an Bord gut zu eſſen und zu trinken bekommen, man habe ihn aber 5 tüchtig zum arbeiten herangezogen und zwar zum Geſchirrwaſchen, Kabinenſäubern und Dienſt⸗ leiſtungen für die Paſſagiere. Schon von Kindheit an habe er einen ſtarken Reiſetrieb verſpürt, und als er nun hörte, daß der Zeppelin komme, habe es ihn nicht mehr gehalten. Schon zwei Stunden nach der Abfahrt ſei er aus dem Verſteck hervor⸗ gekrochen. Auf die Frage, ob Dr. Eckener böſe geweſen ſei oder gelacht habe, ſchüttelte er nur den Kopf und ſagte: er lächelte. Auch die anderen Herren der Beſatzung und die Paſſagiere ſeien recht freundlich zu ihm geweſen. Schwierig ſei es nur mit dem Schlafen geweſen. Er habe ſich immer hinlegen müſſen, wo gerade Platz war, ob im Innern des Schiffes oder im Salon. Nach ſeiner Ankunft wurde er natürlich von allen Journaliſten und Photographen beſucht, Er entzog ſich dieſen Nachſtellungen, indem er mit geheimnis⸗ voller Wichtigkeit darauf hinwies, daß er 5 „ein Arrangement“ mit Dr. Eckener hätte, das ihm nicht erlaubte, irgend etwas zu ſagen. Er will übrigens nicht lange in Deutſchland bleiben, ſondern hofft, daß er unter den zahlreichen Briefen und Telegrammen, die ihm geht aus dem Fahrtbericht des für den Ullſteinverlag au der bei ſeiner Ankunft ausgehändigt wurden, auch die Möglichkei⸗ ten für eine baldige Rückkehr finde. Nur ein Neklametrick der Hearſt⸗Preſſe Zeppelinfahrt teilnehmenden Sonderberichterſtatters Wilhelm Schulze klar hervor, daß es ſich tatſächlich um einen Bluff handelt. Der an Bord befindliche Hearſtvertreter ſei aus einem unbedeutenden Anlaß aus ſeiner Reſerve hervorgetreten und habe in durchſichtiger Weiſe zu erkennen gegeben, daß der blinde Paſſagier von Hearſt⸗Leuten an Bord eingeſchmuggelt worden ſei,„damit ſie dem Bericht über den Flug das un⸗ erläßliche,menſchliche Intereſſe' abgewinnen könnten 2. Sekte. Nr. 510 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November 1928 Der Vegrüßungsabend in Friedrichshafen Bei dem am Donnerstag abend aus Anlaß der Heimkehr des„Graf Zeppelin“ veranſtalteten Feſtakt hielt der Stadt⸗ ſchultheiß von Friedrichshafen, Schnitzler, die Beſatzung Herzlich willkommen. Geheimrat Fiſch vom Reichsverkehrs⸗ miniſterium ſprach das Bedauern des Reichsverkehrsminiſte⸗ riums aus, nicht mehr mit anweſend zu ſein. Er verlas dann ein Schreiben des Reichsverkehrsminiſters von Guérard an Dr. Eckener und den Telegrammwechſel zwiſchen von Guérard und dem öſterreich. Bundesmintſter Dr. Schürff. Im Namen der Schiffahrtsgeſellſchaften feierte Dr. Kiep, Vorſtandsmitglied der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, die Fahrt des „Graf Zeppelin“, der das Goldene Band des Ozeans ge⸗ wonnen habe. Für den württembergiſchen Automobilklub tberreichte Dr. Mattes(Stuttgart) die Urkunden für die Ehrenmitgliedſchaft an Dr. Eckener und Dr. Dürr und für den Bayeriſchen Automobilklub Dr. Hörmann(München) die goldene Medaille. Im Namen des Aufſichtsrates und des Vorſtandes der Deutſchen Hufthanſa begrüßte Direktor Milch die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ mit dem Wunſche guter Kameradſchaft zwiſchen Luftſchiff und Flugzeug. Dann nahm Dr. Eckener das Wort vom ſtürmiſchen Jubel der Verſammelten begrüßt. In ſchlich⸗ ten, beſcheidenen Worten dankte er für die reichen Ehrungen, die ihm und ſeiner Mannſchaft ſowohl in der Heimat als auch drüben in der neuen Welt zuteil geworden ſind. Er für ſeine Perſon ſei ſich nicht bewußt, dieſe Anerkennung mehr als irgend ein Mann der Schiffsbeſatzung verdient zu haben, denn ſie alle hätten nur freudig ihre Pflicht getan. Zum anderen ſeien ſie nur Ausführende eines großen Werkes geweſen. Er könne nicht verſtehen, daß man immer von dem Heldenmut der Beſatzung ſpreche. Es ſei doch, wenn ſchon das Luftſchiff ein ſicheres Verkehrsmittel ſei, nichts außerordentliches, daß die beiden Fahrten gut überſtanden wurden. Allerdings habe ihnen der Sturm eine unangenehme Ueberraſchung bereitet. Das ſei im erſten Teil der Rückfahrt geweſen, als ſie bei Sable Island mit voller Motorenkraft gegen den Wind ankämpften. Die berüchtigten Nebelbänke hätten die Sicht nach unten verſperrt und die Gewalt des Windes habe das Schiff gewaltig geſchüttelt. Man ſei gezwungen ge⸗ weſen, die Motoren auf halbe Kraft zu ſtellen, da man den ſtarken Wind nicht habe überwinden können. Groß ſei die Ueberraſchung geweſen, als dann nach drei⸗ oder vierſtündiger Fahrt plötzlich in der einbrechenden Nacht unter dem Schiff ſich Felſen gezeigt hätten. Erſt hätten ſie geglaubt, es ſeien Nebelgebilde, aber ſchließlich ſei es zur Gewißheit geworden, daß ſich der„Graf Zeppelin“ über den Neufundländiſchen In⸗ ſeln befinde. Der Wind habe in dieſer Zeit das Schiff mit 32 Meterſekunden vorwärts getrieben, müſſe alſo eine Stärke von mindeſtens 40 Meterſekunden gehabt haben. Als ſich der Sturm einigermaßen gelegt hatte, iſt das Schiff bet der weiteren Fahrt über treibenden Eisbergen geweſen, ein Zeichen, wie hoch nach Norden das Schiff durch den Wind abgetrieben worden war. Gewiß, das Schiff hat ſtandgehalten und ich hin meinem Freund Dr. Dürr auf⸗ richtig dankbar, daß mir ein ſo gutes Fahrzeug in die Hand gegeben wurde.“ Aus dieſem Erlebnis, ſo fuhr Dr. Eckener fort, ergab ſich die Lehre, daß man die Luftſchiffe in die Lage verſetzen müſſe, auch einen ſolchen Sturm zu überwinden, daß man alſo die Kraft der Motoren verſtärken müſſe. Wenn das Vuftſchiff dieſe beiden Male auch glücklich ſein Ziel erreicht habe, ſo ſei das, darüber müſſe Klarheit beſtehen, doch wohl nur deshalb möglich geweſen, weil man den Stürmen und Un⸗ wettergebieten nach Möglichkeit ausgewichen ſei, Es müſſe aber dahin gewirkt werden, daß das Luftſchiff in Zukunft von dieſen Wettereinflüſſen unabhängiger werde. Das habe man in der Hand, indem man die Geſchwindigkeit der Zeppeline erhöhe und indem man ſie noch widerſtandsfähiger mache, als ſie es ſchon ſeien. Dann könne es alle Widerwärtigkeiten und Tücken des Atlantik ruhig und mit der beſtimmten Gewißheit erwarten, daß es ſie werde mühelos überſtehen können. Dr. Eckeners Anſprache klang aus in die Zuverſicht, daß der Luftſchiffgedanke eine gedeihliche, zielbewußte und energi⸗ ſche Weiterentwicklung erfahren werde. Während im Kurhausſaal ſich die Glückwünſchenden um Dr. Eckener und ſeine getreuen Helfer und Mitarbeiter ſcharten, Reden gehalten wurden und die Ehrungen kein Ende nehmen Wollten, brachte die Bevölkerung der Stadt ihrem ſo gefeierten Mitbürger durch einen tmpoſanten Fackelzug ihre Freude und ihren Stolz über die gelungene Tat in eindrucksvoller Weiſe zum Ausdruck. Keine Verlegung der Friedrichshafener Werft Bei dem Fackelzug hielten Generaldirektor Cols mann und Dr. Eckener kurze Anſprachen an die Bevölkerung. Bei dieſer Gelegenheit dementierte Generaldirektor Cols⸗ mann entſchieden alle Meldungen, die von einer Verlegung des Werkes des Grafen Zeppelin von Friedrichshafen nach einem anderen Ort wiſſen wollen. Im Anſchluß an den Fackelzug, der ein maleriſches Bild bot, fand noch ein Zu⸗ ſammenſein von Beſatzung, Werftleitung und den Arbeitern und Angeſtellten des Luftſchiffbaues ſtatt. Aufruf zu einer neuen Volksſpende Eine Reihe von führenden Perſönlichkeiten des Frank⸗ furter öffentlichen Lebens veröffentlicht einen Aufruf zu einer Zeppelinhallen⸗Speude des deutſchen Volkes, in dem es u. a. heißt: Wieder hat das Luſtſchiff„Graf Zeppelin“ den Ozean Uberquert. Wieder hat es in alle Welt den Namen ſeines erſten Konſtrukteurs zum Ruhme getragen. Wieder hat die Welt ſich vor dem Genie Deutſchlands, ſeiner Arbeit und Fähigkeit verneigt. In dieſen Stunden beſcheidenen Stolzes ergeht die Anregung, dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ und ſeinen Nachfolgern im neuen Weltverkehr eine Halle zu bauen, die ihm Abfahrt und Landung erleichtern und ſichern ſoll. Wir wollen den Zeppelinen ein bewegliches Haus errichten, das ihnen bei jeder Windrichtung die ſichere Aus⸗ und Einreiſe möglich macht. Wir ſind der Gewißheit, der Ruf:„Baut dem Zeppelin eine Halle!“ wird nicht vergeblich in die Lande gehen. Jeder Beitrag iſt will⸗ kommen, auch der kleinſte wird Zeugnis daftir ablegen, daß ſein Spender auf das Werk des Bodenſees vertrau.. Der Arbeitskampf in der Eiſen⸗Induſtrie Eine verhängnisvolle Erſchütterung des Wirlſchaſtslebens Die Auffaſſung des Reichsarbeitsminiſteriums [Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Arbeitskonflikt im Ruhrgebiet wird nunmehr das Arbeits⸗ gericht zu ſprechen haben. Die Unternehmer beabſichtigen eine Feſtſtellungsklage einzureichen. Aber auch die Gewerk⸗ ſchaften wollen auf Schadenerſatz gegen die Arbeitgeber⸗ verbände klagen. Da die nach der Entſcheidung des Arbeits⸗ gerichtes unterliegende Partei ſich kaum mit dem Spruch ab⸗ finden dürfte, wird ſich mit der Angelegenheit auch die zweite Inſtanz, das wäre das Landesarbeitsgericht, zu beſchäftigen haben. Die Arbeitsgerichtsordnung ſieht jedoch für Angelegen⸗ heiten beſonders großer Tragweite die Möglichkeit vor, daß die Reviſionsklage unmittelbar dem Reichsarbeitsgericht zu⸗ gehen kann. Im Reichsarbeitsminiſterium huldigt man, wie uns erklärt wird, dem Optimismus, daß die arbeitsgerichtliche Entſcheidung die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches als zu Recht beſtehend anerkennen wird. Allgemein wird damit gerechnet, daß bei der Dringlichkeit der zu fällenden Entſcheidung das Gericht ſeine Arbeiten beſchleu⸗ nigen wird. Wie der Reichsarbeitsminiſter bereits in der Begründung zu der Verbindlichkeitserklärung ausge⸗ führt hat, erkennt er die von der Unternehmerſeite angeführten Bedenken nicht als ſtichhaltig an. Dieſe Bedenken richten ſich bekanntlich dagegen, daß erſtens eine Beſtimmung über eine Akkordarbeitszulage in den Lohnſchiedsſpruch mit einbezogen worden iſt, obwohl die Beſtimmungen über den Akkord im Manteltarif generell erledigt ſind und zweitens, daß die Verbindlichkeitserklärung allein mit der Stimme des Zur Begründung der Schiedsſpruches im Lohnkonflikt in der nordweſtlichen Gruppe der deutſchen Metallinduſtrie wird vom Reichsarbeits⸗ miniſterium folgendes mitgeteilt: Der Schiedsſpruch ſchlägt mit Wirkung vom 1. 11. 1918 eine Lohnerhöhung vor, die die einzelnen Werke je nach ihrer Lage verſchieden trifft. Im ganzen geſehen iſt die Belastung noch tragbar und nach Lage der geſamten Verhältniſſe nicht zu vermeiden. Die vorgeſchlagene Regelung entſpricht alſo bei gerechter Behandlung der Intereſſen beider Teile der Billig⸗ keit. Da eine Vereinbarung unter den Parteien über den Lohntarifvertrag für die Zeit vom 1. 11. 1928 ab trotz aller Bemühungen nicht herbeigeführt werden konnte, der Eintritt eines tarifloſen Zuſtandes mit den ſich daraus ergebenden Ar⸗ beitskämpfen aber wirtſchaftlich und ſozial nicht erträglich wäre, mußte die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches ausgeſprochen werden. Es war noch zu prüfen, ob der Schieds⸗ ſpruch vom 27. Oktober 1928 rechtlich geeignet iſt, durch Ver⸗ bindlichkeitserklärung zum Tarifvertrag zu werden. Die Prü⸗ fung hat ergeben, d. blaß rechtliche Bedenken nicht beſtehen Insbeſondere ſind die von Arbeitgeberſeite in den der Ver⸗ bindlichkettserklärung vorausgegangenen Verhandlungen in dieſer Beziehung gemachten Einwendungen nicht be⸗ gründet. Falls der Schiedsſpruch, wie von der Arbeitgeber⸗ ſeite angegeben, mit der Stimme des Vorſitzenden der Schlich⸗ tungskammer allein erlaſſen ſein ſollte, ſo war dies nach der geltenden geſetzlichen Regelung zuläſſig. Der Schiedsſpruch ändert auch nicht die Beſtimmungen des zurzeit ungekündigt geltenden Rahmentarifvertrags vom 16. Mai 1927 ab, ſodaß die Frage, ob eine ſolche Aenderung, die durch die Vereinbarung der Parteien ſowie auch durch einen für verbindlich erklärten Schiedsſpruch erfolgt iſt, nicht geprüft zu werden braucht. Der Abſchnitt 9 bes Rahmentarif⸗ vertrags beſtimmt lediglich, daß die„Akkorde“ ſo anzuſetzen ſind, daß der Durchſchnittsarbeiter bei geſteigerter Leiſtung unter normalen Betriebsverhältniſſen 10 v. H. über den Ta⸗ riflohn hinaus verdienen kann und gibt im übrigen nähere Beſtimmungen über das Verfahren hierzu. Es gibt alſo nur Richtlinien über die Berechnung der Akkorde auf der Grundlage des Stundenlohnes, ſchließt aber die Ge⸗ währung feſter Zulagen an die Akkordarbeiter nicht aus. Schon durch den Schiedsſpruch vom 15. 12. 1927 in Verbindung mit den Vereinbarungen vom 10. 12. 1927 und 24. 1. 1928 ſind in einem Lohnabkommen den Akkordarbeitern wie in dem vorliegenden Schiedsſpruch feſte Zulagen gewährt worden. Die Parteien haben damals durch eine Protokollnotiz ſelbſt zu erkennen gegeben, daß ſie in einem ſolchen Verfahren nur eine Ausführung des Abſchnittes 9 des Rahmenvertrages und nicht ſeine Abänderung ſehen. Vom Reichsarbeitsmini⸗ ſter wird dann weiter erklärt, daß die nordweſtliche Eiſen⸗ induſtrie keineswegs ſich in einem ſolch kriſenhaften Zuſtand befinde, daß eine Lohnerhöhung im vorgeſehenen Umfang un⸗ tragbar ſei, zumal ſich dieſe in einer ſehr beſcheidenen Grenze halte und der Mehraufwand bei einer Geſamtlohn⸗ ſumme von 5— 600 Millionen Mark jährlich nur gering wäre. 5 Eine Erklärung der Arbeilgeber Vom Arbeitgeberverband der Nord⸗Weſtgruppe wird der Preſſe folgende Erklärung übermittelt: „Während die Arbeit Nord⸗Weſt in ernſtem Kampf um das Lohn⸗ und damit um das deutſche Preisniveau ſteht, haben die Gewerkſchaften auch in den großen Randgebieten die Löhne gekündigt. So wurde von den Gewerkſchaften in Hagen der Lohntarif gekündigt, obwohl die Gewerkſchaften vor Monatsfriſt eindeutig zum Ausdruck gebracht hatten, daß ſie im Hinblick auf die weiterhin rückläufige wirtſchaftliche Lage der Klein⸗Eiſen⸗Induſtrie eine Lohner höhung nicht gerechtfertigt fänden. In Osnabrück, Iſerlohn, Bielefeld und Velbert ſind ebenfalls für insgeſamt 10000 0 Arbeiter die Lohntarife gekündigt worden. Gewerkſchaften haben hier die gleichen wirtſchaftlich unmög⸗ lichen Forderungen geſtellt wie bei der Arbeit Nord⸗Weſt, ſie zum Teil ſogar noch überboten. Daraus iſt erſichtlich, daß die Gewerkſchaften eine generelle Lohnerhöhung erzielen wollen Es beſtätigt ſich alſo die Befürchtung, daß eine Erhöhung des allgemeinen Lohn⸗Niveaus bei der Arbeit Nord⸗Meſt die bekanntlich aus den erwähnten wirtſchaft⸗ lichen Gründen nicht möglich iſt, eine Ankurbelung des geſamten übrigen deutſchen Lohn⸗Niveaus nach ſich ziehen Verbindlichkeitserklärung des Die Vorſitzenden angenommen wurde. Für die Verbindlichkeits⸗ erklärung wird vom Reichsarbeitsminiſterium noch angeführt, daß die Arbeiter der Ruhrinduſtrie ſchlechter bezahlt ſeien als die in anderen Gebieten. Das rühre daher, daß zu Beginn des Jahres bei der Ablöſung des im Ruhrgebiet beſtehenden Zweiſchichtenſyſtems durch das Dreiſchichtenſyſtem die durch dieſe tiefgreifende Maßnahme betroffenen Unternehmer von Lohnerhöhungen verſchont bleiben ſollten. Die Ruhr⸗ arbeiter bekamen damals nur eine Stundenzulage von durch⸗ ſchnittlich zwei Pfennig, während in den Gebieten, in denen keine neue Arbeitszeitregelung erfolgte, höhere Aufbeſſerung gewährt wurde. Auch iſt man im Reichsarbeitsminiſterium der Auffaſſung, daß die Lohnheraufſetzung, die eine Erhöhung von drei bis vier Prozent der Selbſtkoſten deutſchen Eiſeninduſtrie tragbar ſei. Es wird darauf hinge⸗ wieſen, daß in der letzten Zeit ſich die Arbeitsverhältniſſe durch das Aufhören des ſchwediſchen Erzſtreikes wieder ge⸗ beſſert hätten und weiter ſich zuſehends beſſerten. Während der Zeit des ſchwediſchen Streikes war nämlich die Schwer⸗ induſtrie gezwungen, weitaus teuere Erze aus überſeeiſchen Produktionsgebieten einzuführen. Weiter wird jetzt die gleich⸗ zeitig mit der Einführung des Dreiſchichtenſyſtems in Angriff genommene Rationaliſierung, die in der Zeit ihrer Durchführung eine Belaſtung für die Unternehmungen dar⸗ ſtellte, Früchte zu tragen beginnen. Zu der Frage, ob den aus⸗ geſperrten Arbeitern Arbeitsloſenunterſtützung zu zahlen iſt, lehnt man es vorerſt ab, Stellung zn nehmen.() Man will zunächſt abwarten, bis die betrof⸗ fenen Kreiſe von ſich die Angelegenheit zur Sprache bringen. Die Begründung der Verbindlichkeitserklärung würde. Wie würden die Auswirkungen für die deutſche Wirt⸗ ſchaft, falls den Forderungen der Gewerkſchaften ſtattgegeben würde erſt im kommenden Frühjahr ſein?“ g Der Standpunkt der Arbeilnehmer Am Donnerstag fand in Eſſen eine große Revierkon⸗ ferenz der Geſchäftsführer des Deutſchen Metallarbeiterver⸗ bandes ſtatt, in der über die Lage beraten wurde. Es wurde beſchloſſen, entgegen einer kommuniſtiſchen Parole Not⸗ ſtandsarbeiten nicht zu verweigern. Beſtimmte Vel über das weitere Vorgehen wurden noch nicht ge⸗ faßt. Nach der endgültigen Klärung der Rechtslage werden die entſcheidenden Beſchlüſſe vom Deutſchen Metallarbeiter⸗ verband gefaßt werden. Im ganzen rheiniſch⸗weſtſäliſchen Induſtriegebiet wurden am Donnerstag Hunterte von Betriebsverſa m m⸗ lungen abgehalten, in denen die organiſatoriſchen Maß⸗ nahmen der Gewerkſchaften für den begonnenen Kampf be⸗ ſprochen wurden. Die Arbeiter erhalten vom erſten Tage der Ausſperrungen eine Unterſtützung durch die Ver⸗ bände, die je nach den Familienverhältniſſen der Einzelnen verſchieden iſt, im Durchſchnitt aber 25% pro Woche be⸗ trägt. Ueber die Auszahlungsmethode werden noch Beſchlüſſe gefaßt werden. Vorſitzender des Aktionsausſchuſſes iſt der Bezirksleiter Wolff ⸗Eſſen. Die Kampfleitung beſindet ſich in Eſſen. Der Deutſche Metallarbeiterverband veröffentlicht eine Erklärung, in der zu dem Arbeitskampfe Stellung genommen wird. Die Erklärung bezeichnet den aus⸗ gebrochenen Konflikt als einen„Kampf des Unternehmertums gegen die Gewerkſchaften, das Tarifrecht und die Staats⸗ autorität“. Es wird erklärt, daß die Arbeiigeber„mit ab⸗ wegigen Ausreden die Ausſperrungsaktion zu begründen ver⸗ ſuchen“. Ihre juriſtiſchen Argumente ſeien hinfällig. Jeder Anßenſtehende müſſe erkennen, daß hier von der Arbeitgebere Gruppe ein Spiel geſpielt werde, wie es ſeit dem Beſtehen des Tarifrechtes noch nicht dageweſen ſei. Beim Metallarbeiterverband ſind zahlreiche Sympathie⸗ Telegramme aus Holland, England, Frank xeich, Polen, der Tſchechoſlowakei und Deſterreich eind gelaufen, in denen moraliſche und materielle Unterſtützung zugeſichert wird. 8 Vorausſichtlich wird ſich auch die Gewerkſchafts⸗Inter⸗ nationale mit der Ansſperrungs⸗ Situation befaſſen. Das Internationale Gewerkſchaftsbüro hat die zuſtändigen beut⸗ ſchen Gewerkſchaftsinſtanzen um ausführliche Berichterſtattung erſucht. Der„Deutſche“ zur Lage Zum Arbeitskampf in der Schwerinduſtrie ſchreibt das Organ der Chriſtlichen Gewerkſchaften, der „Deutſche“ unter anderem: „Dieſes Attentat gegen Regierung, Schlichtungsweſen und Staatsautorität iſt in ſeinen Folgen ungbſehbar. Ohne gleich den Untergang der deutſchen Wirtſchaft heraufbeſchwören zu wollen, muß man ſich darüber klar ſein, daß wir in der ernſteſten Situation ſtehen, die wir im letzten Jahrzehnt er⸗ lebt haben. Es gehört ſchon die ganze ungehemmte Herrſcher⸗ willkür der Arbeitgeber und eine beiſpielloſe Rückſichts⸗ und Verantwortungsloſigkeit dazu, um dieſe Lage zu ſchaffen. Aus⸗ ſchlaggebend iſt bei der Gruppe Nord⸗Weſt der private Profit. Alle Arbeiter, auch der letzte unorganiſierte Arbeiter müſſen jetzt ſehen, was geſchehen iſt. Widerſtand bis zu m Letzten, aber wirklich bis zum Letzten, muß jetzt die Parole ſein.“ Anweiſungen für die Eiſenarbeiter Die Vertrauensmänner⸗Verſammlung des Chriſtlichen Metallarbeiter⸗Verbandes in Eſſen hat an ihre Mitglieder folgende Anweiſungen ausgegeben: l 1. Die Belegſchaften der Werke Nord⸗Weſt melden ſich durch die Betriebsräte unter Berufung auf den verbindlich erklärten Schiedsſpruch zur Arbeit an. 2. Alle Arbeiter, die von der Arbeit zurückgewieſen wer⸗ den, melden ſich zur Eintragung in die Liſten der Arbeits⸗ loſen bei den zuſtändigen Arbeitsämtern an. 3. Alle Arbeiter ſollen die Fortſetzung ihrer Mitgliedſchaft und ihrer Weiterverſicherung in den Krankenkaſſen bei den bisherigen Krankenkaſſen beantragen. Bisher iſt die Lage nach der Ausſperrung im großen und ganzen ruhig. Der Vorſtand der kommunal⸗politiſchen Ver⸗ verurſachen wird, trotz der ſchwierigen geſchäftlichen Lage der —— Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 510 5 Freitag, den 2. November 1928 In dem Prozeß des Ritters von Lama gegen den Hofprediger Doehring, den Reichskanzler a. D. Michaelis, den Evangeliſchen Volksbund u.., der den Vorwurf Lamas zum Gegenſtand hat, daß Reichskanzler Michaelis ſich im Jahre 1917 hinter die Oberſte Heeresleitung geſteckt und aus konfeſſionellen Gründen die Friedensvermittlung des Papſtes abgelehnt habe, findet zur Zeit die Vernehmung einer Reihe auswärtiger Zeugen durch den erſuchten Richter ſtatt. Rechtsanwalt Lütgebrune⸗Göttingen hat namens der Beklagten unter Beweis geſtellt, daß die Behauptung, Michaelis habe ſich bei der Behandlung des päpſtlichen Friedensangebots nicht an Kaiſer und Reichstag, ſondern an die Oberſte Heeresleitung gehalten, eine glatte Geſchichts⸗ fälſchung ſei. Michaelis habe niemals der Oberſten 1 4 Heeresleitung das Feld geräumt, ſondern ſich ſtreng an den 5 Kronratsbeſchluß vom 11. September 1917 gehalten. Zunächſt wurde Reichspräſident v. Hindenburg über die Ablehnung des Friedensangebotes des Papſtes vernom⸗ men. Die Vernehmung fand am Donnerstag vormittag im Reichspräſidenten⸗Palais ſtatt. Ueber die Vernehmung des Reichspräſidenten melden die Berliner Blätter: Reichspräſident von Hinden⸗ burg betonte in ſeiner Ausſage mit aller Entſchiedenheit, daß weder er, noch General Ludendorff, der Reichskanzler einigung der Sozialdemokratiſchen Partei Bochums richtete an die ſozialdemokratiſchen Fraktionen in den Städten und Gemeinden des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebietes das Erſuchen, bei den kommunalen Behörden Schritte zur Unter⸗ ſtützung der Ausgeſperrten und ihrer Familien zu unter⸗ nehmen. Dr. Streſemann in 8 Heidelberg Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann traf in Begleitung ſeines Sohnes Joachim und des Legationsrats Dr. Feine im Kraftwagen von Karlsruhe gegen Mittag in Heidelberg ein und ſtieg im Europäiſchen Hof ab, wo die angekündigte Sitzung des volksparteilichen Parteivorſtandes ſtattfand. Dr. Curtius und Dr. Scholz waren ebenfalls in Heidel⸗ berg zugegen. Heute fährt Dr. Streſemann mit einigen Fahrtunterbrechungen nach Berlin zurück. Seine Amts⸗ geſchäfte wird er am Montag wieder aufnehmen. Das Reparalionsproblem § London, 2. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die deutſchen Vorſchläge für die Einſetzung des Sachverſtän⸗ digenausſchuſſes ſind in den letzten Tagen zwiſchen den Re⸗ gierungen der Gläubigerſtaaten auf diplomatiſchem Wege er⸗ örtert worden und haben, wie die„Times“ erfahren, im all⸗ gemeinen günſtige Aufnahme gefunden. Die vorbereitenden Diskuſſtonen ſind jedoch noch nicht abgeſchloſſen. Am Mitt⸗ woch iſt in London der italieniſche Induſtrielle Pirelli ein⸗ getroffen, der an dem Daweskomité teilgenommen hat und als italieniſcher Sachverſtändiger für den kommenden Sach⸗ verſtändigenausſchuß in Ausſicht genommen iſt. Pirelli hatte geſtern eine längere Beſprechung mit dem Schatzkanzler über die engliſche offizielle Haltung zur Reparationsfrage er⸗ hielt. Pirelli iſt heute nach Paris abgereiſt, um dort auch mit dem franzöſiſchen Finanzminiſterium Beſprechungen zu führen. Auf den Schienen eingeſchlafen * Friebland(Mecklenburg), 1. Nov. Von einem Unfall betroffen wurde heute früh ein hier wohnender Schneider, 5 Richard Köhler. Dieſer hatte in dem benachbarten Dorfe . Pleetz bei einer Feier dem Alkohol ſtark zugeſprochen. Auf dem Heimwege ſtolperte er in ſeinem berauſchten Zuſtand auf das Gleis der Friedland Neubrandenburger Eiſen⸗ bahn. Er ſchlief auf dieſer gefährlichen Stelle feſt ein. — und das andere beim Knöchel ab. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus von Neubrandenburg gebracht. Traumſchloß Skizze von Paulrichard Heuſel Urſula Lindt dachte wenig über das nach, was die letzten Weg und ein beſonderes Ziel; ſie nahm vom Leben an, was es ihr zutrug. Und daß nun einmal ne ee die ſie umgab, einer von den vielen, die offen oder heimlich die ſchöne Frau umwarben, hervor trat und ihre Hand be⸗ gehrte, ſchien ihr ſo natürlich, daß ſie ſich nicht darüber wun⸗ entſcheidenden Schrittes zu überlegen. Einmal mußte es doch ſein. Karl Becker war reich, bot ihr ein ſorgenfreies Leben— es hatte Träumer und Schwärmer genug gegeben, die weniger bieten konnten— und war ſelbſt lebensfroh genug, um nicht als Laſt oder Hemmung empfunden zu werden. Ein hübſches Haus wartete auf ſie. Darum würden ſie viele beneiden. Eins war nur, was ſie manchmal zum Nachdenken zwang. Sie würde nicht Beckers erſte Frau ſein. Er hatte viele geliebt— und er war keiner treu geblieben. War es da mog⸗ lich, daß er ſtark genug war, ſie zu halten, ihr Leben auszu⸗ füllen? Konnte er ſte vergeſſen machen, daß da draußen noch ein anderes verlockendes Leben weiter ging? Wenn Urſula daran dachte, wurde ihr ein wenig bange. 5 73 7 Ja, wenn der Rainer noch lebte! Mit dem hätte ſie jetzt darüber ſprechen können, ganz ohne Scheu. Er wußte ſo wunderliche Wege, ihre Gedanken aufzudecken, auch wenn er ſelbſt darunter litt. Das hatte Urſula erſt viel ſpäter er⸗ fahren. Und mit einem Male war ſie mit ihrer Erinnerung ganz bei dem toten Freunde.— N Sie hatten ſich einmal in ihrer Phantaſie ein Haus gebaut, wie Kinder faſt, aber mit dem zärtlichen Ernſt der Liebenden, die einen Traum ſo lebhaft wie die erſehnte Wirk⸗ lichkeit zu geſtalten wiſſen Immer, wenn ſie beiſammen waren, ſprachen ſie über Grundriß, Lage und Einrichtung dieſes Traumſchloſſes, als ſähen ſie hrh n als wollten ſie am nächſten Tage ſchon einziehen. Und dieſe gemeinſame Arbeit der Gedanken, dieſes Spiel der Phantaſie, brachte ſie einander näher als alle Worte über die Wirklich⸗ keit. Ster lernten ſte ſich erkennen, in ihren Wünſchen, in . 25 8 N 2 Churchill, in deren Verlauf er ausführliche Mitteilungen Eine Lokomotive fuhr ihm ein Bein oberhalb des Kniees Wochen ihr gebracht hatten. Sie ſah nie einen beſtimmten er Geſellſchaft, derte und ſich kaum Mühe gab, das Für und Wider dieſes es wahrhaftig vor ſich und Der Neichspräfident als zeuge Im Prozeß Lama-Doehring Michaelis oder der damalige Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Kühlmann, ihre Maßnahmen wegen des päpſtlichen Friedensangebotes durch konfeſſionelle Beweggründe hätten beſtimmen laſſen. Das Angebot des Papſtes ſei vielmehr endgültig in der Kronratsſitzung vom 11. September 1917 unter Vorſitz des Kaiſers im Schloß Bellevue eingehend erörtert worden. Der Verlauf der Kronratsſitzung ſei in dem Buch von Michaelis„Für Staat und Volk“ zutreffend wiedergegeben worden, in dem der Verfaſſer betont, daß auf ſeine Einwirkung hin der Kaiſer, der noch tags zuvor wieder von der Notwendigkeit des Beſitzes der flandriſchen Küſte geſprochen hatte, zu dem Entſchluß der Verzichterklärung auf Belgien gebracht worden ſei. Ritter von Lama hatte weiter die Behauptung auf⸗ geſtellt, daß der Reichskanzler Michaelis nach der Kronrats⸗ ſitzung ſich durch die Heeresleitung habe beſtimmen laſſen, entgegen dem Kronratsbeſchluß keinen glatten Verzicht auf Belgien auszuſprechen, um ſo die Bemühungen des Papſtes zu vereiteln. Hierzu hat Reichspräſident v. Hindenburg ſich dahin geäußert, daß ſeit der Kronratsſitzung vom 11. September in der Frage der Friedensbedingungen irgend⸗ welche Differenzen zwiſchen der Reichsregierung und der Oberſten Heeresleitung nicht mehr beſtanden hätten. Die Oberſte Heeresleitung habe ſich vielmehr dem Kronrats⸗ beſchluß gefügt. 5 Tödlicher Jagdunfall — Leipzig, 1. Nov. Nach Blättermeldungen hat ſich bei der geſtern vom Jagdrennklub Leipzig im Mulden⸗Gelände bei Grimma veranſtalteten Parforcejagd ein tödlicher Unglücksfall zugetragen. Die bekannte Tournierreiterin Frau Sack aus Leipzig ſtürzte auf der Wieſe am Eingang des Nimbſchener Fußweges ſchwer. Sie ritt ein junges Pferd, das ſie abwarf. Bei dem Sturz iſt Frau Sack ebenfalls auch von dem Hufſchlag eines anderen Pferdes getroffen worden, ſo daß ſte mit einem doppelten Schädelbruch in das Grimmaer Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte, wo ſie nach einigen Stun⸗ Aeberſchwemmungen in der Schweiz Am Monte Arbino bei Bellizona ſind infolge der an⸗ haltenden Regengüſſe, die gegenwärtig noch anhalten, neue Abſtürze erfolgt. Die Schutt⸗ und Steinmaſſen, die das Hoch⸗ waſſer dem Teſſin zuführt, können die Bogen der Eiſenbahn⸗ brücke bei Arbedo nicht paſſteren, ſo daß die Waſſer über die Gotthardbahn treten, deren Verkehr nochimmer un⸗ terbrochen bleibt. Bei Locarno iſt der Lago Maggiore über die Ufer getreten. Der ganze Kai ſowie große Teile des Ortes ſtehen unter Waſſer. Auch die Simplon bahn iſt durch die ungeheuren Regengüſſe in Mitleidenſchaft gezogen worden. Ein Erdrutſch hat den Bahnkörper bei der Station Brig auf 30 Meter verſchüttet, ſo daß der Verkehr unterbrochen werden Letzte Meldungen Mordanſchlag auf einen Reichswehrſoldaten — Breslau, 1. Nov. Aus Krummhübel wird gemeldet, daß auf der nach Schmiedeberg führenden Straße in Nieder⸗ Krummhübel geſtern abend der Obergefreite Heinz Her⸗ mann vom Infanterie⸗ Regiment Nr. 8 Frankfurt a. O. aus dem Hinterhalt niedergeſchoſſen worden iſt. Einwohner alarmierten die Sanitätskolonne und Her⸗ mann wurde in lebensgefährlich verletztem Zuſtande ins Krankenhaus überführt. Im Verdacht der Täterſchaft ſtehen zwei Männer, die in Richtung Schmiedeberg auf einem Motorrad weiterfuhren. Blutiger Zuſammenſtoß. — Rom, 1. Nov. In Civitaverchia kam es zwiſchen einem auf Poſten ſtehenden Zollſoldaten und vier angeblich betyrun: kenen deutſchen Matroſen zu einem Zuſammenprall. 5 Dabei machte der Zollſoldat von der Schußwaffe Gebrauch, wodurch ein Matroſe, wie die„Agenzia Stefani“ meldet, ge⸗ tötet wurde. 1 Familientragödie 8 Sydney, 1. Nov. Wie aus Rockdale gemeldet wird, ſchoß ein Mann in einem Anfall von Wahnſinn im Hauſe ſeines Onkels mit ſeinem Gewehr auf den Onkel und deſſen Familie, die gerade zu Mittag aßen. Er erſchoß ſeine Tante und deren Tochter und verwundete ſeinen Onkel ſo ſchwer, daß er wahrſcheinlich nicht mit dem Leben davon⸗ den ſtarbz. f Botſchafter Shurman war in Newyork am Donnerstag Ehrengaſt bei einem Frühſtück der Handelskammer des Staa⸗ tes Newyork. In einer Anſprache über die deutſch⸗ amerikaniſchen Beziehungen führte er aus: Ich mache kein Hehl daraus, daß ich große Bewunderung und Freundſchaft für das deutſche Volk hege. Aber dieſe Empfin⸗ dungen haben mich niemals dazu verleitet, in Gedanken, Ge⸗ fühlen und Ausdrucksweiſe andere Nationen herabzuſetzen. Ein amerikaniſcher Botſchafter muß meines Erachtens der Exponent des univerſellen Friedens und der internationalen Verſtändigung ſein. Shurman erklärte ferner: Wir ſind uns nicht immer be⸗ wußt, wie nahe Deutſchland Amerika ſteht, wenn drei Sechſtel des Blutes amerikanſicher Nation heute engliſch und ſchottiſch ſind, ſo iſt wenigſtens ein Sechſtel deutſch und die Deutſchen und die Holländer waren von An⸗ beginn hier. Ein kühler Beobachter wie Franklin befürchtete einſtmals, Pennſylvanien könnte ein deutſcher Staat werden. Die deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen waren von 1776 bis 1914 durch ununterbrochene Freundſchaft gekennzeichnet. Vier große Deutſche, Friedrich der Große, Kant, Goethe und Bismarck waren warme Freunde Amerikas. Der Weltkrieg war ein böſer Traum. Das deutſche Volk wünſcht heute die Herſtellung der alten Beziehungen der Freundſchaft, die der Weltkrieg vorübergehend unterbrochen hat. Trotz des Weiterlebens der Kriegspſychoſe in verringer⸗ tem Maße und in vereinzelten Erſcheinungen in beiden Län⸗ dern war der Fortſchritt in der Erneuerung der alten Freund⸗ ſchaft groß und gründlich, erfreulich und ermutigend. Dieſes ungen. Sie berieten und halfen ſich, erlebten, erfreuten und tröſteten ſich. f Das Spiel war zu ſchön, um Wirklichkeit werden zu können. Rainer ſtarb.„Aber Du darfſt nur rote Blumen in Deinem Zimmer haben“, hatte er eine Stunde vorher noch geſagt.— ö 5 Wie erwachend ſtand Urſula Lindt plötzlich auf. Am kleines Gefühl der Vereinſamung gekommen. Totenſonntag! Alle Menſchen auf der Straße gingen den Weg zu Menſchen, die ſie verloren hatten. Warum kam ihr jetzt erſt der Ge⸗ danke, auch auf den Friedhof zu gehen? War es ſchlimm, eine halbe Stunde an Rainers Grab zu ſtehen,— auch wenn man in kurzer Zeit die Frau eines anderen ſein würde?—— Lange blieb ſie vor dem Hügel. Und es war viel, was ſich an Fragen ſtumm über ihre Lippen drängte und was ſie daran dachte, daß er jetzt— wie oft— Sorge um ſie haben würde und daß ſie ihn erfreuen könnte, wenn ſie ſagte:„Ich gehe nicht in das neue Haus, Liebſter— ich bleibe in dem, das wir gebaut haben—.“ Hatte er aber nicht auch immer Freude geben, ihr Leben reich und ſicher geſtalten wollen? War es nicht Schwachheit, das zu vergeſſen und ſich mit Trauer zu begnügen? Nein, ſie kannte ihren Rainer gut. Freude konnte ſie ihm geben, wenn ſie mit Gedanken weiter lebte, die in den ſtillen Stun⸗ den ihres ernſten Spiels aufgeblüht waren— bewußt des eigenen Wertes, ein Ziel vor Augen— den Reichtum inneren Lebens erkennend. Und dazu gehörte, daß ſie ſich nicht wil⸗ lenlos und gleichgültig der gebotenen Zukunft überließ, ſon⸗ dern daß ſie das neue Leben mit Karl Becker ſelbſt geſtaltete, daß ſie die Starke war, die ihn hielt und beſſerte und vielleicht einmal zu einem Menſchen machte, der ihrer würdig war.— Dann durfte ſie immer wieder unbefangen zu dem Traumſchloß zurückkehren— das jetzt nur ein ſchlichtes Grab geworden war— durfte mit ihren Fragen zu Rainer kommen wie einſt. Er würde freundlich und gar nicht traurig zu ihr heraufſehen. 8 8 —— Als Urſula Lindt am Abend Karl Becker ihr Ja⸗ wort gab, wollte er ſie lachend in ſeine Arme ſchließen. Aber N kommen wird. Dann beging er Selbſtmord. Wichüge Ribe des Vunſchaftets Sbunman geber die deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen ihren kleinen Eigenheiten, in ihren Intereſſen und Anſchau⸗ Morgen, als ſie aus dem Fenſter geſehen hatte, war ihr ein als Antwort vernahm. Wie Heimweh empfand ſie es, als ſie glückliche Ergebnis ſehe ich als Beweis des Grundſatzes an, daß die Menſchen dafür beſtimmt ſind, gute Nachbarn und Freunde zu ſein. Möge 5 unſere Freundſchaft mit Deutſchland weiterhin wachſen und gedeihen. Zu dieſem Zwecke iſt nichts nützlicher als perſönlicher geſellſchaftlicher Ver ⸗ kehr. Deutſche beſuchen die Vereinigten Staaten von Ja zu Jahr. Zahlreiche amerikaniſche Touriſten dehnen wiede um ihre Reiſen bis nach Deutſchland aus. Nach Indienſt ſtellung neuer deutſcher Dampfer erwarte ich eine Touriſten welle unmittelbar von Newyork nach Deutſchland, wo das deutſche Volk die amerikaniſchen Reiſenden eines herzlichen Empfangs verſichert. 85 Zum Schluß ſeiner Rede erklärte Botſchafter Shurman, die Deutſchen ſeien Amerika dankbar für die erwieſene Finanzhilfe. Zweifellos erwarte Deutſchland auch weiterhin finanzielle Hilfe aus Amerika.. Wenn die Zeit dafür gekommen ſei, werde es dann nicht vor teilhaft für Amerika ſein, Anlagen in erſtklaſſigen Aktien und anderen Werten Deutſchlands zu machen? Dies ſei nicht ein Widerſpruch, ſondern im Gegenteil ein Beweis einer B hauptung, daß auf beiden Seiten uneigennützige Freundſcha und Verſtändigungsbereitſchaft beſtehe. Ich kann nicht aus⸗ drücklich genug betonen, daß das deutſche Volk von die Gefühlen lebhaft beſeelt iſt. Es ſucht Frieden mit allen L dern, aber mit Amerika Vereinigung der Herzer Es wäre ſchwer, heute ein friedlicheres und friedliebenderes Volk als das deutſche zu finden. 5 5 19 er hielt verwundert und betroffen inne vor dem der ſtillen Reife in ihren Augen, die er nur lachend kannt Und es war ein nie gekanntes Gefühl der Scheu in ihm er ihr zaghaft in erwachter Demut die Augen küßte. Kunſt und Wiſſenſchaft O Semeſterbeginn an der Handels⸗Hochſchule Ma Die Hauptimmatrikulation der Studierenden zum Wint ſemeſter finden heute ſtatt. Die Vorleſungen u. Uebungen w den Freitag, 2. Nov., planmäßig aufgenommen. Wir verwei auf die Veröffentlichung im Anzeigenteil. Der Beſu Allgemeinen Vorleſungen und Vortragszyklen iſt ge frei geſtattet. Es kommen in dieſem Winter beſonders ſante Themen aus den Gebieten der Geſchichte 6, gemeine Geſchichte von 1815—1919— Vom Wiener g bis zum Frieden von Verſailles“ ſowie„Die Anfän Kultur in Europa“), der Kunſt(„Zeitwende in der Ku und der Medizin(über„Infektionskrankheiten“ und „Bau und Funktionen des menſchlichen Körpers“) handlung. 5 5 % Dr. Eckener und Dr. Dürr Ehrendoktoren burger Univerſität. Anläßlich der ſo glücklich b. Rückkehr des„Grafen Zeppelin“ hat die Albert⸗Ludwig⸗Un ſität Freiburg durch ihre naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſche kultät dem kühnen Führer Dr. ing. h. e. Hugo E* Friedrichshafen, deſſen erfolgreiche Fahrt über d eine neue Epoche in der Beherrſchung und Erforſchu 8 Luftmeeres eröffnet, die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Die gleiche Ehrung wurde zuteil dem ſo hoch verdienten tech⸗ niſchen Leiter des Zeppelinluftſchiffbaues, Oberingenieur Dr. h. c. Ludwig Dürr, der auf Grund ſeiner tiefen Kenntnis und Erfahrung in der Phyſik der Luft zum erſten Male lenk⸗ bare Luftſchiffe ſo erbaut hat, daß ſie den Ozean ſelbſt gegen Stürme und widrige Winde überqueren konnten. Zur feier⸗ lichen Ueberreichung der Urkunden hatten ſich der Rektor der Univerſität Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Uhlenhurt und der Dekan der naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen. kultät Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Mie zur Landung des, Zeppelin“ begeben. 1 1 Seite. Nr. 510 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November 1928 Das Austwanderungsproblem Vortrag im Verein für Volksbildung Der derzeitige Rektor der Handelshochſchule Prof. Dr. Tuckermann wirkt ſeit mehreren Jahren hier als Lehrer der Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsgeographie. Er iſt weiten Krei⸗ ſen als hevorragender Kenner ſeines Jaches bekannt, und ſeine Veröffentlichungen behandeln Probleme der verſchieden⸗ ſten Länder. Von dem E ahuſyſtem Rußlands ging er aus, ihn beſchäftigte der Zuſammenhang zwiſchen der hohen wirtſchaftlichen Bedeutung Kölns und ſeiner geographiſchen Lage, er verfolgte die gewaltigen Veränderungen der Welt⸗ wirtſchaft ſeit 1913 u. fand auch die Philippinen reizvoll genug, um ſie zum Gegenſtand ſeiner Studien zu machen. Ein ſolches ausgebreitetes und umfaſſendes Wiſſen iſt die Vorausſetzung für eine tiefgründige Behandlung des Auswanderungspro⸗ hlems, die das deutſche Volk, das„Volk ohne Raum“, beſon⸗ ders nahe angeht. Zwar meinte Prof. Dr. Tuckermann, das Problem wäre nicht aktuell, weil es durch Intenſivierung der Wirtſchaft zu löſen ſei. Doch kam er am Schluß zu einem andern Ergebnis. * Wanderungen der Menſchen hat es von jeher gegeben. In vorgeſchichtlicher Zeit wanderten Polyneſier, Eskimos, die ge⸗ ſchichtliche Zeit erzählt uns von einer Menge und heute noch erleben wir ſie in den Trockengebieten Juneraſiens. Da erhebt ſich für die Wiſſenſchaft die Frage wie viel Menſchen die Erde aufnehmen kann. Nach Abzug von Waſſer, Hochgebirge, Wüſte, Polarländern errechnet man eine bewohnbare Fläche von 105 Millionen Quadratkilometer, in die allerdings unbewirt⸗ ſchaftete Waldgebiete und Weideland eingeſchloſſen. Dieſe Fläche iſt heute bewohnt von 1850 Millionen Menſchen, die ſich weiter vermehren. Wenn man die Möglichkeiten der Ver⸗ mehrung abſchätzen will, ſo iſt der Lebensſtandard maßgebend. Bei Zugrundelegung der amerikaniſchen Lebenshaltung reicht die Erde nur für 2340 Millionen, die ja in absehbarer Zeit erreicht würden. Bei der deutſchen ergeben ſich 5600, bet der japaniſchen 22 400 Millionen. Dabei iſt aber nur die Lebens⸗ weiſe zugrunde gelegt, nicht die produktive Kraft der Gebiete, ihre Fruchtbarkeit und die klimatiſchen Verhältniſſe. Bei Be⸗ rückſichtigung dieſer Faktoren kommt Wagner⸗Göttingen, höchſtens zur doppelten Zahl von heute, während Penck⸗Berlin 8000 Millionen ſchätzt. Es muß alſo theoretiſch die Entvölke⸗ rung übervölkerter Gebiete möglich ſein. Slaͤdtiſche Nachrichten Beflaggung und Glockengeläut Die Beflaggung anläßlich der glücklichen Heimkehr des Zeppelinluftſchiffes in den Heimathafen, ein Ereignis, das, wenn es unſere weſtlichen Nachbarn zu feiern Gelegenheit ge⸗ habt hätten, ein Nattonalfeſttag geworden wäre, ließ, wie wir ſchon geſtern bemerkten, recht zu wünſchen übrig. Darüber täuſchte die verhältnismäßig gute Beflaggung der Breite⸗ ſtraße und der Planken nicht hinweg. Selbſt in den Seiten⸗ ſtraßen der Innenſtadt ſah man nur wenig Fahnen und in den Vorſtädten wars noch ſchlimmer. Sehr bedauerlich. e N 3 e Warum wurde nicht geläutet? Aber es iſt doch geläutet worden, werden Viele erwidern. Ja, die Glocken haben geklungen, aber nicht zur Ehre des Zeppelin⸗Luftſchtffes und ſeiner Beſatzung, ſondern weil geſtern zufällig Allerheiligen war. Die Glocken der evangel. Kirchen haben vollſtändig geſchwiegen. Warum? Weil die Genehmigung zum Läuten von der oberſten Kirchenbehörde in Karlsruhe eingeholt werden mußte und weil dieſe Geneh⸗ migung geſtern nicht zu erlangen war. Wir meinen, es iſt ein unhaltbarer Zuſtand, daß Karlsruhe genehmigen muß, wenn man in Mannheim die Glocken läuten will. Nach Anſerer Anſicht ſollte von der hieſigen evangeliſchen Kirchen⸗ behörde die generelle Genehmigung zum Läuten der Glocken in all den Fällen eingeholt werden, in denen man es für not⸗ wendig hält. .... Doch dem ſteht gegenüber, daß nicht jeder Menſch jedes Gebiet beſiedeln kann, z. B. Neger und Eskimo können nicht tauſchen. Die menſchliche Natur fordert gleichartige klimatiſche Bedingungen, ſonſt gibt es keine Anpaſſung. Daher haben Europäer immer Tropen gemieden und ſiedeln ſich für Lebenszeit höchſtens in Subtropen oder Hochländern an, von 23000 Meter Höhe. Die Dauerſiedlung von Europäern in ganzen Kolonien iſt ferner unmöglich gemacht, durch die vor 1900 nicht bekannte Tatſache, daß alte, bodenſtändige Kulturen Zuwanderung nicht ertragen und ſie abſtoßen. So Türkei, China, Indien. Für Beſiedelung bleibt heute Kanada, die Union, Süd⸗ amerika, Auſtralien, Südafrika und Nordrußland. Ueberall hin ſind früher Deutſche ausgewandert, bis jetzt nach dem Kriege überall das Beſtreben einſetzt, die Einwanderung zu verhindern oder zu rationieren. Von der Union und Kanada iſt das bekannt, ähnlich machen es auch andere Dominions, um ihre Lebenshaltung nicht zu verſchlechtern. Südafrika iſt vielleicht das einzige Land, das Einwanderer gerne aufnimmt. Das Vordringen der Neger nach Süden hat aber für Weiße ſchlechte wirtſchaftliche Verhältniſſe geſchaffen, ſo daß dort mehr aus⸗ als einwandern. In Südamerika, wo man bisher der deutſchen Einwanderung freundlich gegenüberſtand, drängt aus verſchiedenen Gründen die öffentliche Meinung ebenfalls zur Verhinderung. Gegenüber dem ſtarrköpfigen Egoismus der Einzelländer ſieht Tuckermann die Löſung des Auswanderungsproblems, das gerade für Deutſchland ernſt ſei, in einem weiteren Aus⸗ bau des Völkerbundes, der allein den gerechten Bedürfniſſen eines Volkes Rechnung tragen könne. Der Vortrag fand wohlverdienten Beifall. Es iſt zu be⸗ grüßen, daß die Handelshochſchule ſich in dieſen Vorträgen des Volksbildungsvereins an ein größeres Publikum wenden kann, was ſie auch in ihren allgemein intereſſterenden Vor⸗ tragszyklen auſtrebt, deren Programm wir an anderer Stelle veröffentlichen. Der Vortrag der vergangenen Woche über Nietzſche, der von dem Privatdozenten der Handelshochſchule, Dr. Meyer, gehalten wurde, hat im Bericht zu einer Stellung⸗ nahme veranlaßt, die ſich ſelbſtverſtändlich nicht gegen unſere einheimiſche akademiſche Anſtalt ſelbſt wandte, deren Mitarbeit am öffentlichen Leben auch uns am Herzen liegt. Allerheiligen Nicht aunähernd zu ſchätzen ſind die Menſchenmaſſen, die geſtern wieder zur Totenſtadt hinauspilgerten. Bis zur Däm⸗ merung flutete die Menge durch die Hindenburgallee, alle Altersklaſſen, vom kleinen Kinde, das noch im Wagen ge⸗ fahren werden muß, das noch nicht weiß, daß es auch dereinſt dieſen Weg zum letztenmale gehen wird, bis zum müden Greis, deſſen Tage gezählt ſind. Die Störung in der Natur harmonierte mit der Stimmung der Menſchen. Der Himmel völlig bedeckt. Kein Sonnenſtrahl ließ die Farben der un⸗ zähligen Blumen aufleuchten, die das Gräberfeld ſchmücken. Auf dem neuen Teil des Friedhofs ſpielte ein Hornquartett Trauerweiſen. Es verſäumte auch nicht, den Kriegerfriedhof aufzuſuchen, der jetzt mit der lückenloſen Belegung und den einheitlichen Grabſteinen einen ſehr gepflegten Eindruck macht. Auch der Blumenſchmuck— immer eine Reihe in glei⸗ cher Farbe— iſt recht geſchmackvoll. Die Straßenbahn hatte für verſtärkten Betrieb geſorgt, der gut funktionierte. Als ſich die Abendſchatten herabſenkten, flammten auf zahlreichen Gräbern die Lichter auf. Allerſeelen N * Auf der Suche nach einem Muſterſchulhaus. Eine aus Haßlocher Gemeindevertretern und Volksſchullehrern zuſam⸗ mengeſetzte Kommiſſion, die eine Reiſe nach den umliegenden Städten und Dörfern unternahm, um dort neue Schulhäuſer zu beſichtigen, hat als Muſter für den in Haßloch in Angriff zu nehmenden Schulhauserweiterungsbau das Schulhaus in Käfertal bezeichnet, das bei einfacher und doch ge⸗ diegener Bauausführung alle Vorzüge eines neuzeitlich ein⸗ r ee gerichteten Schulgebäudes aufweiſe. Abſeits Abſeits ein Grab, zerfallen, ungefaßt, Von Unkraut überwuchert und vergraſt. Es trägt kein Kreuz und keinen Leichenſtein, Man grub hier einen Unbekannten ein. Des Stromes Welle warf ihn an den Strand. Vergebens forſchte man nach Namen und nach Stand. Doch ſchlug auch ihm ein Herz warm in der Bruſt, Er fühlt' wie ich und du des Lebens Leid und Luſt. Hat keine Mutterhand ihn ſorgend einſt gepflegt Und keine Elternlieb' beſchützt ihn und umhegt? Hat nicht des Vaters Haupt ſich über ihn geneigt Und ihm mit Rat und Tat den rechten Weg gezeigt? War es nur eigne Schuld, wenn ihn das Leben ſchlug? Ob er zur eignen Laſt noch fremde Bürde trug? Frag nicht, und ob er auch den rechten Weg verlor, Er fand zum Kirchhof hin zuletzt doch Tür und Tor. Ich habe einen Kranz heut mitgebracht, Dem toten Freunde war er zugedacht. Nun bringe ich den Kranz dem Fremden hier Und bin gewiß, der tote Freund verzeiht es mir. A. Weber. Veranftaltungen Gründungsfeier des D. H. V. In den überfüllten Räumen der Harmonie beging die hie⸗ ſige Ortsgruppe des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗ Verbandes am Dienstag ihr 31. Gründungsfeſt. Durch das geſchmackvoll zuſammen⸗ geſtellte Programm bewahrte die Veranſtaltung von Anfaug bis zum Schluſſe ihren beſonderen Charakter. Mit der Ouver⸗ türe zur Oper„Titus“ eröffnete das D. H..⸗Orcheſter die Vortragsfolge. Es folgte das von Herrn L. A. Schmidt ſtimmungsvoll rezitierte„Bekenntnis“, das Denken und Füh⸗ len der deutſchen Kaufmannsgehilfen treffend wiedergebend, ausklingend in die Worte„Ich glaub an Deutſchland, wie au Gott“. Den weihevollen Augenblick erfaſſend, ſang die Ge⸗ ſangsabteilung den„Tag des Herrn“. Hierauf hieß der Vor⸗ ſitzende der Ortsgruppe, Herr Böhler, die Erſchienenen herzlich willommen, unter denen eine Reihe prominenter Per⸗ ſönlichkeiten vertreten waren, um die Stunde mitzufeiern, an der vor 31 Jahren der D. H. B. in Mannheim feſten Fuß faßte. Nach Mozarts Adagio Allegro aus der Es-Dur⸗Sinfonie, vont Hausorcheſter wirkungsvoll wiedergegeben, beſtieg der Ver⸗ bandsgründer und Mitglied Nr. 1, Herr Irwahn aus Ham⸗ burg, von den Anweſenden ſtürmiſch umjubelt, das Redner⸗ pult und zeichnete in über einſtündigen Ausführungen Bilder aus der Urgeſchichte des D..V. Niemand wäre in der Lage geweſen, die Geſchichte des Verbandes beſſer zu illuſtrieren, als der Mann, deſſen Leben zum großen Teil die Verbands⸗ geſchichte bedeutet. Sein mit Humor gewürzter Vortrag ließ die Zuhörer, viele vielleicht erſtmalig, in die Zeitverhältniſſe hineinſehen, in denen der D. H. V. gegründet wurde, zeigte aber auch die gewaltigen Kämpfe und Anſtrengungen, die zur Erringung ſozialer Beſſerſtellung notwendig waren. Begei⸗ ſterter Beifall dankte dem Redner. Nach einem ſchmiſſiger Marſch nahm der Ehrenvorſtitzende der Ortsgruppe, Herr Heerwagen, die Ehrung von 12 Jubilaren für Wjährige Mitgliedſchaft vor, indem er Ehrenbrief und ſilberne Ver⸗ bandsnadel als Auszeichnung überreichte. Als Treugelöbnis auch für die Zukunft, erſcholl, von den Anweſenden gemein⸗ ſam geſungen, das D. H..⸗Verbandslied. Im weiteren Ver⸗ lauf des Programms wechſelten Darbietungen des Haus⸗ orcherſters mit luſtigen Liedern der Geſangsabteilung. Auch Pfälzer Mundart kam durch Herrn Kaiſer zu Wort. Zum Schluſſe hielt ein nettes Tänzchen noch lange die Mitglieder zuſammen. Kr. ** * Militärkonzert im Nibelungenſaal. Der Sonntag⸗ Abend im Nibelungenſaal bringt als erſtes großes Militär⸗ konzert ein Gaſtſpiel des ausgezeichneten Muſikkorps vom Württembergiſchen Infanterieregiment Nr. 13 lzweites Schützenbataillon). Theater und Muſik Gaſtſpiel Hermine Körner im Pfalzbau. Die berühmte Schauspielerin und Schauſpielunternehmerin kam geſtern abend mit einem Enſemble vom Albert⸗Theater in Dresden zu einem Pfalzbau⸗Gaſtſpiel in die Nachbarſtadt, die dieſen Abend auf eigene Fauſt veranſtaltete. Das Stück ſelbſt, „Die fremde Frau“ von Alexander Biſſon, iſt von einem Valetti⸗Gaſtſpiel hier bekannt. Es iſt geſchickt gezimmertes Theater, durchaus auf Wirkung zurechtgemacht,— aber mit einer Wahrheit, die ſtärker iſt als die bloße Technik eines ſolchen Theaterſtücks, das iſt die Mutterliebe, die eigentliche Siegerin in dieſem vom kritiſchen Standpunkt aus ſchnell be⸗ ſiegten Stück. Hermine Körner gibt dieſem Leitmotiy ergrei⸗ fende Töne. Ohne Wildheit, ohne Uebertreibung im Aus⸗ druck, mit einer Stimme inneren Leids, die das ganze Elend zwanzigfähriger Ferne von dem Kinde in ſich ſchließt, das ſie wiederfindet, um für immer von ihm zu gehen. Aber dieſes Wiederſehen wird zu einem ganzen Leben, und dieſes Leben kommt in dieſen kurzen darſtelleriſchen Momenten des letzten Aufzugs zuſammen, erfüllt ſich vor den Augen und in zun Herzen der Zuſchauer, dank der großen Kunſt Hermine Körners. Was ſie ſonſt in dieſer Rolle giht, das Lebensmüde, das langſame Hinſterben durch das Rauſchgift, den einzigen Halt: das Kind, nur das Kind wiederſehen!, bleibt eine über die bloße Virtuoſität des Stimmklangs und der Mimik hinausgehende ganz große Leiſtung von ſtärkſtem Eindruck und tiefem Widerhall in aller Herzen.— Auch das Eu⸗ ſemble war, im Gegenſatz zu manch anderen Prominenten⸗ gaſtſpielen ausgezeichnet. Feine Typen in dem illuſtren Trio der Expreſſer, und der Darſteller des Sohnes, den das Ge⸗ ſchick zum Offiztalverteidiger der eigenen Mutter auserſieht, ein außerordentlich talentierter junger Künſtler, der ſich in ſeiner Verteidigungsrede in einen mitreißenden Schwung hineinſteigerte; die Szene war hier wirklich zum Tribunal geworden Rechnet man, was ſchwer fällt, die techniſchen Un⸗ dulänglichkeiten der Beleuchtung und mancher Kuliſſe ab, ſo kann man von einem günſtigen Geſamteindruck reden, der allerdings durch die unbedingt 41 Jed ürf tigen Garderohbeverhältn wurde. 5 N 55 Zweites Philharmoniſches Konzert in Ludwigshafen. Die wiederum ſehr gut beſuchte Veranſtaltung vermittelte die Bekanntſchaft mit dem Berliner Komponiſten und Muſtkſchrift⸗ ſteller Klaus Pringsheim, der eine kleine Suite tmalten Stil und mehrere Lieder mit Orcheſterbegleitung vorführte. In dem ſympathiſchen Künſtler lernte man einen Muſiker von Qualität kennen, der es ſehr geſchickt verſteht, altererbtes wertvolles Gut in neue Gefäße zu gießen. Nicht ganz neue! Und das war faſt das am meiſten befriedigende. Die Gefühlswerte in der muſikaliſchen Sprache ſtehen bei ihm im Vordergrund, was aber nicht ausſchließt, daß das techniſche Rüſtzeug dieſer Sprache durchaus feſt iſt und die ausgezeich⸗ nete Schulung in Studium und Praxis verrät. Dabei hat man nicht den Eindruck, daß er bewußt archaiſiert, ſondern die ganze Schreibweiſe ſcheint der ſelbſtverſtändliche Ausfluß eines in dieſer Richtung eingeſtellten reichen muſikaliſchen Gemütes. Die kleine Suite iſt ein Kabinettſtückchen ihrer Art, reizvoll in der Thematik bei aller Schlichtheit und außerordentlich klar im Aufbau. Klaus Pringsheim leitete das ſehr exakt ſpielende Pfalzorcheſter mit einer ganz dem Stil des Werk⸗ chens angepaßten Schlichtheit und Vornehmheit.— Die ſich anſchließenden vier Lieder gaben, wenn man ſo ſagen darf, ein perſönliches Bild des Komponiſten. Richtunggebend für die muſikaliſche Form der äußerſt ſangbargeſchriebenen Lieder iſt, ſofort ins Ohr fallend, die neuere romantiſche Schule(Thuille), aus der Pringsheim hervorgegangen iſt. Aber darüber hinaus leitet den Komponiſten ein eigener Weg der Gefühls⸗ ausdeutung und der führt von Seele zu Seele. Darin liegt die Kraft dieſer Lieder über ihre Schönheit hinweg. Schade, daß in Antoni Kohmann Frankfurt, kein beſſerer In⸗ terpret gefunden worden war. Zu berückſichtigen iſt allerdings, daß Kohmann recht kurzfriſtig für Valentin Haller eingeſprun⸗ gen war und deshalb nicht ſo recht mit der Materie vertraut ſein konnte. Auch iſt die„Bitte“(Lenau) z. B. zweifellos für eine tiefere Stimme geſchrieben. Der Sänger wurde faſt völ⸗ lig vom Orcheſter verdeckt in der Mittellage. Verhehlen wir Uns aber nicht, daß der Stimme doch ſo allerhand fehlt, um ge⸗ ſteigerten Auſprüchen zu genügen. Vor allem die rechte Durch⸗ ſchlagskraft in der Tongebung und die lockere Tonerzeugung. it dem Ate⸗ riebene Töne laſſen alle von Natur vorhan⸗ chünheit und Größe, die dieſer Tenor lich gefeiert. Nach der Pauſe beſcherte uns Prof. Byehe die Fauſt⸗ Symphonie von Franz Liſzt, das Groß⸗ artigſte von Liſzt's Programmwerken. Großartig auch Boehe⸗s Diktion. Und in großartiger Form wie ſelten, das mit blü⸗ hendem Ton ſpielende Pfalzorcheſter. Gleich der erſte Satz das imponterende Bild titanenhaften Ringens, ein Wühlen in Klangpracht und kraft. Den 2. Satz, das Charakterbild Gret⸗ chens, zeichnete Boehe mit ganz beſonderer Innigkeit und poetiſchem Empfinden. Faſt vergaß man darüber die„göttliche Länge“. Auch der 3. Satz kann ſich nicht genug tun mit groß⸗ artiger Charakteriſierungskunſt in immer wechſelnder Be⸗ lichtung: bald Fauſt⸗ bald Gretchenmotive in hohnvoller Ver⸗ zerrung. Dank Boehes immer belebter und vielfarbiger In⸗ terpretation ließ man ſich feſſeln bis zum chorus mysticus des weihevollen Ausklanges, nom Volkschor Ludwigshafen kraft⸗ und ausdrucksvoll geſungen. Dr. B. E. B. Am Ziel! Glocken tönen—— Fahnen wehen—-! Stürnte der Begeiſterung löſte die frohe Kunde von der glücklichen Landung des„Graf Zeppelin“ im Heimathafen Friedrichs⸗ hafen aus. Doch auch Amerika feierte enthuſiaſtiſch die Ozeanbezwinger, die Lenker und den Führer des Rieſen der Luft. Wie heute dieſe Botſchaft in allen deutſchen Gauen ungeheuere Freude hervorrief, ſo ließ das deutſche Volk vor einigen Tagen die Nachricht von den Kölner Raubmördern erſchauern. Feſſelnde Bilderreihen zu dieſen Ereigniſſen bringt die neue„Kölniſche Illuſtrierte Zeitung“, ferner prächtige Aufnahmen von Sport und Spiel. Die Karikaturzeichnungen Kleydorffs werden beſondere Freude bereiten. Was der erſte Schnee vertreibt, und bringt und was er fordert,„Pelz, Pelz—— zeigen reizende Bild⸗ artikel. Das Einholen des Wirſing in Holland, der Einblick in einen Weinkeller und das Verfahren bei der Prüfung echter und unechter Perlen wecken gewiß ebenfalls Intereſſe. Der Roman„Der feurige Berg“ ſteigert von Fort⸗ un⸗ ſetzung zu Fortſetzung ſeine ſpannende Darſtellung.(Ueber berz⸗ den Bezug der Zeitung ſiebe die Anzeige.) * 4 . 1 4 2 * u er An u c uu Uu eme tun r 4 r „ . N 7 00 1. Freitag, den 2. November 1028 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 510 Kommunale Chronik Die Elektrifizierung der Karlsruher Lokalbahn Karlsruhe, 31. Okt. Der Stadtrat hat dem Bürger⸗ ausſchuß folgende Vorlage über die Elektrifizierung der Karlsruher Lokalbahn zugehen laſſen: Die Strecke Grünwinkel. Durmersheim iſt mit elgktriſcher Ober⸗ leitung zu verſehen.': Stromverſorgung hat durch eine unmittelbare Zuleitung vom ſtädtiſchen Elektrizitätswerk nach Grünwinkel und eine Zuleitung vom neuen Waſſerwerk, letztere durch eine Gleichrichteranlage in Mörſch, zu erfolgen. In Mörſch iſt ein neues Stationsgebäude mit Raum für die Gleichrichteranlage zu erſtellen. Es find elektriſche Zug⸗ wagen zu beſchaffen; die vorhandenen Anhängerwagen der Lokalbahn ſind mit elektriſcher Heizung und Beleuchtung ſo⸗ wie mit neuem Anſtrich zu verſehen. Zwei vorhandene Schmalſpurwagen ſind zu elektriſchen Triebwagen umzu⸗ bauen. Der Koſtenaufwand von zuſammen 550 000/ iſt in Höhe von 110000/ aus dem Erneuerungsfonds der Lokal⸗ bahn und in Höhe von 440 000% aus Anlehensmitteln zu bheſtreiten. Schwere Angriffe gegen einen Ludwigshafener Stadtrat Dudwigshafen, 31. Okt. Gegen den Lagerverwalter des Städtiſchen Krankenhauſes Günzel hatte die kommuniſtiſche „Arbeiterzeitung“ in den letzten Tagen den Vorwurf erhoben, daß er unter Mißbrauch ſeines Amtes ſich an weiblichen Angeſtellten des Krankenhauſes vergangen haben ſoll. Wie wir hierzu erfahren, hat die Stadtverwaltung ſofort, nach⸗ dem ſie von den Vorfällen Kenntnis erhielt, Günzel ſeines Amtes enthoben und ein Diſziplinarver fahren gegen ihn eingeleitet. Günzel hat ferner ſein Stadtrats⸗ mandat(Soz.) niedergelegt. Es iſt anzunehmen, daß auch ein gerichtliches Verfahren gegen ihn eingeleitet wird. Kredithilfe für die Errichtung von Milchzentralen * Ludwigshafen, 30. Okt. Zur Förderung der pfälziſchen Milchwirtſchaft und Unterſtüttzung der Beſtrebungen einzelner Städte wurde auf Anſuchen eine Kredithilfe in Höhe von 650 000 Mark ſeitens des Staates bewilligt. Dieſe Mittel wurden zu 350 000 Mark für die Stadt Kaiſerslautern zend zu 300 000 Mark für die Stadt Tudwigshafen zum wecke der Errichtung von Milchzentralen bereit⸗ geſtellt. Die Laufzeit des Kredits erſtreckt ſich auf 10 Jahre, mährend im übrigen dieſe Darlehen nach Ablauf einer Schon⸗ fviſt von zwei Jahren innerhalb der 10 Jahre mit fünfprozen⸗ tiger Verzinſung rückzahlbar ſind. Man rechnet damit, daß die Erbauung der beiden Milchzentralen im Frühjahr 1929 begonnen werden kann. Das Bürgermeiſteramt Ludwigshafen teilt Hierzu folgendes mit:„Die Stadt Ludwigshafen hat eine Kredithilfe zum Zwecke der Errichtung einer Milchzentrale weder erbeten noch erhalten. Es handelt ſich augenſcheinlich um folgendes: Der Verband pfälziſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, Sitz Landau, beabſichtigt in Ludwigshafen eine Milchzentrale zu errichten. Eine finanzielle Beteiligung der Stadt an dieſem Unternehmen kommt nicht in Frage. Das Bürgermeiſteramt hat lediglich die Durchführung des Projekts gefördert und insbeſondere vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Stadtrats ſich bereit erklärt, einen geeigneten Bau⸗ platz mit Gleisanſchluß im Erbbaurecht zur Verfügung zu ſtellen. Das Darlehen wird demgemäß an den Verband pfäl⸗ giſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften gegeben werden.“ Das Oberrh. Nachrichtenbürd, das die obenſtehende Mel⸗ Dung verbreitet, hat dazu folgendes zu ſagen:„Daß die Stadt⸗ verwaltung das Geld bekommen ſollte, war in unſerer Mel⸗ dung nicht behauptet worden. Wenn dort die Rede davon war, daß die 300 000 Mk. für die Stadt Ludwigshafen zur Er⸗ wichtung einer Milchzentrale bereitgeſtellt worden ſeien, bw. 350 000 Mk. für die Stadt Kaiſerslautern, ſo iſt das ſelbſt⸗ verſtändlich räumlich zu verſtehen, das heißt alſo zugunſten des Stadtbezirks Ludwigshafen. Es ſcheint ſich alſo um eine mißverſtändliche Auslegung der— im übrigen durchaus verbürgten— Meldung zu handeln.“ N Weinheim, 29. Okt. Die Bautätigkeit hat in bieſem Jahre hier ſtarknachgelaſſen. Die Folge davon iſt ſchon jetzt einemerkliche Verſchärfung der Woh⸗ nungsnot. Die Stadtverwaltung konnte zur Belebung der Bautätigkeit im Rechnungsjahr 1928 noch nichts unter⸗ ztehmen, weil ihr ſeither Mittel nicht zur Verfügung ſtanden. Um indeſſen die dem Erlbſchen nahe Bautätigkeit hier wieder zu beleben, beſchloß der Stadtrat, vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes, Zins verbilligungen für zu erſtellende Kleinwohnungs bauten für Min⸗ berbemittelte eintreten zu laſſen. L. Reilingen, 1. Nov. Am letzten Freitag fand auf dem hieſigen Rathaus nach längerer Pauſe eine Bürge raus⸗ ſchußſitzung ſtatt, in der zwei Punkte auf der Tages⸗ ordnung ſtanden. Die Sitzung wurde durch Bürgermeiſter Eichhorn eröffnet. Anweſend waren 47 Gemeindeverord⸗ neten. Die erſte Vorlage betraf die Waſſerverſorgung der Gemeinde Reilingen, wobei der Bürgerausſchuß zu den verſchiedenen Prozekten Stellung nehmen ſollte. Das Kollegium erklärte ſich damit einverſtanden, daß zwecks Er⸗ chließung beſſeren Trinkwaſſers öſtlich der Kraichbach ver⸗ Uſchiedene Bohrverſuche ausgeführt werden. Die hierzu er⸗ forderlichen Koſten werden aus den Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge, die der Gemeinde Reilingen über⸗ wieſen wurden und 3000 Mk. betragen, entnommen. Der Vor⸗ lage wurde einſttimmig zugeſtimmt. Dagegen wurde die zweite Vorlage: Erhöhung der Fleiſchbeſchaugebühren für Kleinvieh(Schweine und Kälber) mit der Begründung mit 30 gegen 17 Stimmen abgelehnt, daß die Erhöhung lediglich von den Produzenten getragen werden müſſe. ſcheinen nicht ſo ſchwer zu ſein. Dritter Verhandlungstag (Eigener Bericht) O. Sch. Frankfurt a.., 31. Okt. Der dritte Verhand⸗ lungstag, der Mittwoch, hat durch die Vernehmung einer An⸗ zahl Zeugen ergeben, daß die Verfehlungen Müller⸗Wielands de facto beſtehen, obgleich es heute ſchon zweifelhaft iſt, ob ihm in allen Delikten die mala des nachgewieſen werden kann. Gelingt dies nicht, dann muß in den Hauptpunkten Freiſpruch erfolgen. Aber darum dreht es ſich garnicht, in dieſem Prozeß geht es in der Hauptſache wieder darum, daß die Frankfurter Oeffentlichkeit und vor allem der ſtets gedul⸗ dige Steuerzahler ſich ſelbſt einen Vers macht über die Kon⸗ trollmaßnahmen, die dringend einer Remedur unterzogen werden müßten. Daß der Oberbürgermeiſter mehr zu tun hat, als ſich perſönlich um jede Kleinigkeit bei der Verwaltung r Aus dem Lande Vom Schwetzinger Verkehrsverein cd Schwetzingen, 2. Nov. In der letzten Aus ſchuß⸗ ſitzung des hieſigen Verkehrs vereins wurde die Sommerbilanz des Vereins bekanntgegeben. Die Bilanz ſchließt mit einem Verluſt von 1000 Mark ab. Bekanntlich arbeitet der Verkehrsverein in einer Intereſſengemeinſchaft mit dem Staat und der Stadt. Erſterer ſchießt 4000 Mark, n letztere 2000 Mark jährlich der Verkehrsvereinskaſſe zu. Die Zuſammenarbeit hat ſich gut bewährt. Im laufenden Jahre wurde erſtmals eine ſyſtematiſche, vom Verkehrsverein ge⸗ leitete Wer bearbeit durchgeführt. In 62 deutſchen Ta⸗ geszeitungen erſchienen Artikel über den Schwetzinger Schloßgarten, der Rundfunk wurde der Werbung für Schwetzingen mobil gemacht und auch im Film wird neuer⸗ dings für Schwetzingen geworben. Der Verein hat gegen⸗ wärtig 262 Mitglieder. Die Tätigkeit der Geſchäftsſtelle hat ſich erheblich vermehrt. Auch die Sonderveranſtaltungen wurden einer rückſchauenden Betrachtung unterzogen. An Winterveranſtaltungen ſind Werbeabende, insbeſondere ein Pfälzer Abend, ferner eine Schwetzinger Weihnachtswoche — ein Lichtfeſt in kleinerem Rahmen— in Ausſicht genommen. Fremdenverkehr zu den Kriegergräbern * Kehl, 1. Nov. Am Vortage des Allerheiligenfeſtes herrſchte in unſerem Städtchen ein lebhafterer Verkehr als ſonſt. Die Staatsbahn brachte beſonders mit den Mittags⸗ zügen viele Fremde, die nach dem Elſaß zum Beſuch von Gräbern reiſten. 1400 Perſonen mit der Reichsbahn angekommen und über die Brücke gegangen. Da der Uebergang nach dem Elſaß in dieſem Jahre auch noch über andere Brücken geſtattet war, wird die Zahl der Fremden, die die Kehler Brücke paſſieren, kaum die Höhe der früheren Jahre erreichen. Auch in um⸗ gekehrter Richtung machte ſich der verſtärkte Verkehr be⸗ merkbar. 0* * Karlsruhe, 31. Okt. Am 2. November ſind es 25 Jahre, daß der Verkehrsverein Karlsruhe gegründet wurde. Aus dieſem Grunde hat er eine Anzahl verdienter Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt. Neben den noch lebenden Mitgründern des Vereins, Geheimer Hofrat Dr. Guſtavr Binz und Rechtsanwalt Dr. Friedrich Weill, ſind dies Kommerzienrat Karl Monninger und Bahnhofs⸗ reſtaurateur Karl Stelzer. Als Höhepunkt des Jubiläums iſt ein Werbeabend am Mittwoch, 7. November vorgeſehen, hei dem der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahnzentrale für den Reiſeverkehr, Wirklicher Rat Maximilian Krauß, die Feſtrede halten wird. * Nußloch bei Wiesloch, 1. Nov. Während die 18jährige Tochter des Kraftwagenführers Göhler mit einem Kind auf dem Arm(!) auf dem Karuſſell fuhr, ſtürzte ſie plötzlich herunter und zog ſich eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung zu. Das Kind kam ohne Schaden davon. Verkehrsunfälle Laſtauto in ein Haus gefahren— Einſturzgefahr * Bretten, 1. Nov. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch iſt ein Laſtkraftwagen mit Anhänger in Diedels⸗ heim beim Hinauffahren auf einen Berg auseinandergeriſſen. Der Anhänger rollte den Berg hinunter. Der Beifahrer rettete ſich rechtzeitig durch Abſpringen. Am Fuße des Berges fuhr der Wagen gegen ein Haus, deſſen Wand vollkommen eingedrückt wurde. Die im Zimmer ſchlafenden Perſonen waren erſtaunt, als ein Kraftwagen plötzlich im Zimmer ſtand. Beim Gebäude beſteht Einſturzgefahr. Es wur⸗ den deshalb ſofort umfangreiche Stützgerüſte aufgerichtet. Schweres Autounglück * St. Blaſien, 1. Nov. Der Perſonenwagen des Gipſermeiſters Mutter kam auf dem Wege von St. Blaſien nach Menzenſchwand von der Straße ab, fuhr auf einen Bordſtein, überſchlug ſich und ſtürzte die Böſchung hinunter. Die beiden Inſaſſen, Gipſermeiſter Mutter und Frau Geng, kamen in den Waſſergraben zu liegen. Glücklicherweiſe kam bald ein Radfahrer, der die beiden Schwerverletzten aus dem Waſſer zog und ihre Ueberführung ins ſtädtiſche Krankenhaus veranlaßte, wo Frau Geng heute noch bewußtlos darniederliegt. Sie hat einen Schädelbruch und mehrere andere ſchwere Ver⸗ letzungen davongetragen. Die Verletzungen des Führers Der Frankfurter Theaterfkandal⸗Prozeß der ſtädtiſchen Bühnen zu kümmern, wird niemand leugnen wollen. Es iſt auch durchaus begreiflich, daß ſich das Stadt⸗ oberhaupt heute nach drei und mehr Jahren nicht mehr auf Einzelheiten beſinnen kann. Aber bei dem Theaterdezer⸗ nenten, dem Stadtrat Meckbach hätte man immerhin etwas mehr Intereſſe für die Angelegenheit vorausſetzen dürfen. Auch er„erinnert“ ſich nicht mehr, auch er war mit Arbeit überlaſtet, er wußte von nichts. Konkretere Angaben macht der Juſtitiar Dr. Seckel, der damals mit Müller⸗Wieland zuſammen arbeitete und ſpäter die Leitung der Bühnen an Müller⸗Wielands Stelle über⸗ nommen hat. So ſicher und durchdacht die Ausſagen dieſes Zeugen ſind, ſo bringen ſie die Verhandlung ſelbſt nicht viel weiter. Nach der Vernehmung des Repiſionsbeamten Gel⸗ haar, auf deſſen Bericht hin die Sache damals ins Rollen kam, wird die Verhandlung auf Freitag vertagt. Gerichtszeitung Das Ende eines anonymen Briefſchreibeſkandals Die Ehefrau Hans Baum aus Fürſtenhauſen, die durch Im ganzen ſind bis 6 Uhr abends anonyme Briefſchreibereien und Verleumdungen lange Zeit die Völklinger Gegend beunruhigt, iſt nunmehr, nachdem der erſte Strafſenat des oberſten Gerichtshofes in Saarlouis ihre Berufung verworfen hat, rechtskräftig zu 2400 Frs. Geldſtrafe und 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die vom Ge⸗ richt als huſteriſch betrachtete Perſon, die in der Zeit von September 1925 bis Sommer 1926 etwa 200 anonyme Briefe beleidigenden Inhalts an verſchiedene Perſonen in Fürſtenhauſen und den Dekan und ſeinen Kaplänen in Völklingen verſchickte, hatte die Unverfrorenheit, bei der Poli⸗ zei ſelbſt Anzeige wegen anonymen Briefſchreibens zu er⸗ ſtatten, wobei ſie eine Frau Burg mit Tochter und Frau Spef⸗ cher aus Fürſtenhauſen verdächtigte. Sie ging dabei ſo rafft⸗ niert vor— z. B. bot ſie an, ihre Ausſagen eidlich zu er⸗ härten, daß gegen die beiden angeſchuldigten Frauen ein Strafverfahren eingeleitet und ſchließlich ſogar die Frau Burg mit ihrer Tochter Irma vorläufig feſtgenommen und dem Amtsgericht Völklingen zum Erlaß eines Haftbefehles vor⸗ geführt wurde. Schließlich verdächtigte ſie auch noch die Witwe Guillaume und Kath. Guillaume, mit denen ſie in Feindſchaft lebte, dahingehend, daß nur in ihrem Hauſe die anonymen Briefe geſchrieben ſein könnten. Infolgedeſſen wurde bei den verdächtigten Familien mehrfach eine Hausſuchung veranſtal⸗ tet und ſogar Fingerabdrücke genommen. Die Verleumderin erſtattete außerdem noch Anzeige bei der Polizei, daß man, ſals ſtie einmal an dem Hauſe Guillaume vorbeigekommen ſef, einen ſchweren Ziegelſtein nach ihr geworfen habe und daß als Täter die Gufllaums und Frau Burg und Tochter verdächtig ſeien. Durch Ueberwachung des Völklinger Poſt⸗ amtes wurde endlich der Verdacht auf Frau Baum ſelbſt ge⸗ lenkt, als man ſie dabei erwiſchte, wie ſie einen Brief einſteckte. 3 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Okt. Nov. Rhein Pegel e 1 1 2,[Neckar- Pegel 28 9, 80 8112. Baſel 2 ..28 .02 — .98 1 52 Mannheim 85 e 82 Jagſtfeld 05 1 2 Maxau 4 N 8 2 1 — 8 8 Map nheim Caub Köln Kölnische Illustrierte Heute neu! Zu bezlehen in det Heuptnebenstelle 2 1.%, den Nebensteſſenweldhofstr. 6, Schwetzingerstt. 1% 0 sollte jede Mutter ihr Kind nur mit In dem ersten 10 Jahren der reinen, milden Erhaltung seines guten 1 Hreis O Fru. NIVEA NKINOERSEIF E waschen und baden. Das Kind wird es ihr einst danken, weil ihm da- durch spter manche. um die eints er- spart bleibt. Nives-Kinderseife ist Potettet und nach ärztlicher Vor- schrift besonders für die empfind- liche Haut der Kinder hergestellt. Die Wirkung der Nivea Creme beruht auf ſh-⸗ rem Gehalt an hautver- wandfem Eucerif. Keine andere Creme enthält Eucerit. 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Es können daher Mitteilungen über das Ergebnis der Unterſuchungen noch nicht gemacht werden. Drei Wagen eines Güterzugs entgleiſt Ludwigshafen, 1. Nov. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am 31. Oktober um 21 Uhr entgleiſte im Bahnhof Speyer Güterzug 8707 beim Rangieren mit drei Wagen aus noch unbekannter Urſache. Ein⸗ und Ausfahrt Richtung Schifferſtadt war bis gegen 1 Uhr geſperrt. Der Durchgangsreiſeverkehr wurde durch Umſteigen aufrecht er⸗ halten. Perſonenſchaden iſt nicht entſtanden . * Ludwigshafen, 30. Okt. Heute beging der Direktor Heinrich Glück, erſter Vorſtand der Aktienbrauerei Ludwigs⸗ hafen, ſeinen 70. Geburtstag. Glück, der in der Nähe von Bingen geboren wurde, iſt ſeit 1899, wo er als Prokuriſt ein⸗ trat, in der Brauerei tätig.— ImStadtteil Frieſenheim machte ein 42 jähriger Hilfsarbeiter ſeiner irdiſchen Not dadurch ein Ende, daß er ſich erhängte. N * Läſtige Verkehrsſtörung— Brückeunot * Germersheim, 30. Okt. Die gegenwärtige Stockung des Jandverkehrs von hier über den Rhein, die durch die ſchwere Beſchädigung der Schiffbrücke verurſacht iſt, wirkt ſich bei dem ſtarken Fuhrwerksverkehr beſonders nachteilig aus. Täglich verſuchen Autos und Fuhrwerke vergeblich die Ueberfahrt ins Rechtsrheiniſche und müſſen dann von der Brücke aus ihre Reiſen auf unliebſamen Umwegen fortſetzen. Auch der Perſonen verkehr, der durch Nachen teil⸗ weiſe aufrecht erhalten wird, iſt ſehr gehemmt, da die Eiſen⸗ bahnbrücke für dieſen Verkehr noch nicht freigegeben wurde. * * Altrip, 1. Novpbr. Den Fährmann Gropp auf der Altriper Rheinfähre hat der Gemeinderat mit ſofor⸗ tiger Wirkung ſeines Dienſtes enthoben, da er ſich den Fahrgäſten gegenüber beleidigend und bedrohend benahm, worüber allgemein berechtigt geklagt wurde. Die Altriper Rheinfähre, eine öffentliche Verkehrsanſtalt, iſt Eigentum der Gemeinde Altrip. Somit war der Gemeinderat als verant⸗ wörtliche Gemeindevertretung zu dieſer Maßnahme gezwun⸗ gen, um nicht das Anſehen der Gemeinde Altrip durch das Benehmen ihres Fährmannes weiter ſchädigen zu laſſen. Nachbargebiete Kirchen⸗ Gedenkfeier in Lampertheim u Lampertheim, 80. Okt. Am 18. d. M. waren es 60 Jahre, daß die Einweihung der hieſigen evangeliſchen Kirche erfolgte. Von einer Feier anläßlich des 50 jährigen Beſtehens mußte der Kriegsverhältniſſe halber abgeſehen werden, weshalb man den Tag auf die 60. Wiederkehr verlegte. Da der dem eigentlichen Einweihungstag folgende Sonntag mit Rückſicht auf die auf dieſen Tag fallende Nachkirchweihe als zu geräuſchvoll zu betrachten war und nicht einer würdigen Feier entſprach, ſo wurde die Feſtlichkeit auf den 28. d. Mts. verlegt. Der Ort trug reichen Flaggenſchmuck. Morgens 8“ Uhr erfolgte in feierlichem Zuge die Abholung des höchſten kirchlichen Würdenträgers, des Prälaten D. Dr. Diehl⸗ Darmſtadt nebſt einigen anderen Vertretern der Heſſiſchen Landeskirche. Um 10 Uhr war Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchen⸗ und Poſaunenchores, in dem der vor 30 Jahren hier amtierende Pfarrer Kalbhenn die Feſt⸗ predigt hielt. Auch Prälat D. Dr. Diehl richtete an die überaus zahlreich vertretene Feſtgemeinde tiefgehende Worte. Nachmittags 3 Uhr fand im Saale des„Reichsadler“ die welt⸗ liche Feier unter Mitwirkung von Kirchen⸗ und Poſaunenchor ſtatt. Hier begrüßte zunächſt der Geiſtliche, Pfarrer Eckel, die zahlreich Erſchienenen und die Vertreter der Kirchenregie⸗ rung. Anſchließend überbrachte Bürgermeiſter Keller die herzlichſten Glückwünſche der Gemeinde. Prälat D. Dr. Diehl hielt dann einen Vortrag aus der Geſchichte Lampert⸗ heims. In dieſem griff er auf die Entſtehung der hieſigen evangeliſchen Gemeinde zurück und zeigte, wie ſich dieſe in mehreren Jahrhunderten entwickelt hat. Aufmerkſam lauſchten die Beſucher auf die Worte des als Geſchichtsforſcher weit bekannten Vortragenden. Gern hätte man von ihm noch mehr gehört, aber nach faſt einſtündiger Rede mußte er ab⸗ brechen. Pfarrer Kñalbheen wandte ſich kurz an ſeine frü⸗ heren Pfarrkinder, worauf Pfarraſſiſtent Dörr die Jugend ermahnte, treu zum Glauben zu halten. Zum Schluß dankte Reichsbahninſpektor Eberts im Namen der evangeliſchen Gemeinde den Herren der Kirchenregierung für ihren Beſuch und bat den Prälaten, recht bald wieder in Lampertheim Ein⸗ kehr zu halten. Mit einem kurzen Schloßworte des Pfarrers Eckel fand die wahrhaft erhebende Feier ihr Ende.— Unter überaus zahlreicher Beteiligung wurde heute der älteſte hie⸗ ſige Einwohner Michael Becken bach zu Grabe getragen. Er erreichte ein Alter von 94% Jahren. * :: Mainz, 30. Okt. Seit vielen Monaten tauchte gewöhn⸗ lich am Ende der Monate in Mainz, Wiesbaden und Worms eine Frau auf, die gut gekleidete ältere Herren auf der Straße anhielt und durch ihr liebenswürdiges Benehmen ver⸗ ſtand, das Vertrauen der Angeredeten zu gewinnen. Bald hatte die Perſon die Verhältniſſe und die Schwächen der Her⸗ ren kennen gelernt und dann die Brieftaſche oder die Börſe aus den Taſchen geſtohlen. In den Städten ihrer Praxis ſind 22 e Veranſtaltungen Freitag, den 2. November Theater: Nationaltheater:„Der fliegende Holländer“ .80 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Wilhelm Millswitſch .00 Uhr. Vorträge: Dr. G. F. Harklaub„Die Nationen in der Kunſt()“ (Kunſthalle). Freier Bund, Abt. II..15 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Großſtadt jugend“— Schauburg: „Liebe im Kuhſtall“.— Capitol„Hinter Harems⸗ mauern“.— Scala:„Der Scheidungsanwalt“.— Gloria⸗Palaſt:„Wir ſind die Kaiſerjäger v. 1. Re⸗ giment“.— Palaſt⸗Theater:„Tonfilm“.— Ufa⸗Theater: „Polniſche Wirtſchaft“.— Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau, Lud⸗ wigshafen:„Der Spion d. Pompadour“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 u.—4 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughans: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstäg—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. 2K2Kü•::—..,..... bisher etwa 16 Fälle bekannt geworden. Das Geſchäft der Taſchendiebin war ſehr lukrativ, denn ſie erbeutete in Einzel⸗ fällen Beträge bis zu 300 Mark. Eines Tages in der vorigen Woche ereilte ſie ihr Schickſal. Sie hielt in der vorigen Woche auf dem Bebelring einen 76jährigen Herrn an und bat, ihn be⸗ gleiten zu dürfen. Es dauerte nicht allzulange, als ſte auch ſchon den alten Herrn frug, ob er nicht Rentenempfänger ſei und er die Rente ſchon erhoben habe. Der Angeſprochene ſagte ihr auf den Kopf zu, daß ſie die längſt geſuchte Taſchen⸗ die bin ſei. Kaum ſah ſie ſich entlarvt, als ſie eiligſt Ferſen⸗ geld gab und davonlief. Der Mann machte einen Radfahrer auf die Flüchtige aufmerkſam, der ſie einholte und ſtellte. Ein zufällig hinzukommender Kriminalbeamter nahm die Diebin feſt. Sie wurde als die unbeſtrafte 45jährige Frau eines Maurers in Wiesbaden feſtgeſtellt, die bereits erwach⸗ ſene verheiratete Kinder hat. Lassensiesichlhre Augen noch heuſe bei uns prüfen. Um eln vollkommenes Augengles— zu erhalten. ist ſolgendes zu beachten; 1. die ge- naue Bestimmung der Sehschärfe, 2. die kortekte Anpassung der Augengläs er. 7 Für beides sind wir zuständig. Unsere diversen Diplome und ungezählten Anerkennungen be⸗ zeugen dies. Sc HARFER BTI(K- KAPERNIeK H 2, 14 Vls--uls Hauptpost H 25 14 3 ze e. 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Die Expedition des amerikani⸗ erreichte und, wie man nach den Berichten annehmen muß, in 4 ſchen Fliegers Byrd iſt vor kurzem nach dem Südpol aufgebro⸗ 8 chen. Das neue Zeppelinluftſchiff ſoll im nächſten Jahre in auch die Nordweſtküſte in Augenſchein zu nehmen. Wie lange einem großen Bogen um die britiſchen Inſeln herum fuhr, um 5 den Dienſt der Nordpolarforſchung geſtellt werden. Es wird er ſich dabei aufgehalten hat, iſt nicht bekannt. Wir wiſſen aber, ſich alſo auf dem ſüdlichen wie auf dem nördlichen Polarſchau⸗ platz ſicher viel Bemerkenswertes ereignen. Wahrſcheinlich wird nun auch die Wiſſenſchaft raſcher als bisher in die Polar⸗ geheimniſſe eindringen. Jahrhunderte lang ſchienen dieſe Ge⸗ heimniſſe undurchdringlich zu ſein. Man kam nur mühſam weiter, nachdem aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchon der erſte Polarforſcher bis an die Schwelle des Eismeeres vorgedrun⸗ .. J 4 A gen war. Dieſes Ereignis aber liegt mehr als zwei Jahr⸗ 1 tauſende zurück. 755 ö Der erſte Polarfahrer war Pytheas von Marſeilles, - ein berühmter Geograph des Altertums, der im vierten Jahr⸗ g i hundert vor Chriſti Geburt lebte, d. h. ungefähr in den Tagen f Alexanders des Großen. Marſeilles war damals ſchon eine 5 Stadt, die das weſtliche Mittelmeer beherrſchte. Um ihren ö Machtbereich auszudehnen, beſchloß die Stadt, eine Expedition b zu Schiff über die Säulen des Herkules, d. h. über die Straße N von Gibraltar hinaus vorzuſchicken. Pytheas wurde zum Lei⸗ ö zer dieſer Expedition auserſehen. Er nahm unter den Geo⸗ ö graphen ſeiner Zeit eine hervorragende Stellung ein. Wahr⸗ ſcheinlich machte er ſich von der Beſchaffenheit der Erdober⸗ fläche eine ziemlich genaue und richtige Vorſtellung. Daneben war er ein guter Aſtronom, der verſchiedene Sternenbilder feſtſtellte. In der Ebbe und Flut erkannte er zuerſt von allen Gelehrten des Altertums eine regelmäßige Naturerſcheinung. Er war alſo zur Leitung der erſten Nordpolexpedition hervor⸗ ragend befähigt. Wir beſttzen nicht mehr den Bericht, den er über das Er⸗ . gebnis ſeiner Reiſe erſtattet hat. Wir kennen aber Schriften 0 aus dem Altertum, die auf ſeinen Bericht Bezug nehmen und genug daraus mittetlen, um auch uns einen Einblick in den Verlauf dieſer erſten Nordpolfahrt zu gewähren. Die Fahrt hatte nicht nur einen wiſſenſchaftlichen Zweck, ſondern ſollte auch der Ausbreitung des Handels dienen. Pytheas mußte alſo auch darauf ausgehen, dem Handel neue Wege zu erſchlie⸗ ßen. Sein Expeditionsſchiff war von anſehnlicher Größe. Seine Bemannung betrug etwa 200 Mann, die zum größten Teil aus Marſeilles, zum Teil aber auch aus Griechenland und Ligurien ſtammten. Pytheas nahm von Marſeilles Kurs auf Gibraltar, das er in ſieben Tagen erreichte. Am Tage legte er durchſchnittlich 1000„Stadien“, oder 100 Meilen zurück. Für die damaligen Verhältniſſe war dies eine Geſchwindig⸗ keitsleiſtung, die ſich durchaus ſehen laſſen konnte. Nach dem Paſſieren der Straße von Gibraltar ging es nordwärts f In weiteren ſechs Tagen war die Bucht von Biskaya erreicht, — 5 die ſchon damals wegen ihrer ungünſtigen und gefährlichen J Winde bekannt und gefürchtet war. Auf ſeiner weiteren Fahrt . berührte Pytheas die Weſtküſte Frankreichs, nahm an der g Küſte von Wales(England) eine Landung vor und nahm dann ſeinen Weg durch die Straße von Dover. Nun ging es an der Deutſchland Das Geheimnis bes Bettlers Vor dem Eingang zum Anhalter Bahnhof in Berlin ſtand ſeit geraumer Zeit ein Mann mittlerer Jahre, der nur ein Bein hatte, und zahlreiche Spenden von mitleidigen Vorüber⸗ gehenden erhielt. Der Hausmeiſter eines Berliner Hoſpizes erkannte jetzt in dem Bettler einen Mann, der als Schwer⸗ kriegsbeſchädigter im Hoſpiz vorübergehend gewohnt und einem Hoſpiz⸗Inſaſſen ſämtliche Kleidungsſtücke und Wäſche 1 8 geſtohlen hatte. Als der Bettler verhaftet wurde, bat er, vorher im Waſchraum des Bahnhofs austreten zu dürfen. Wie der ihn begleitende Kriminalbeamte feſtſtellte, hielt der Bettler einen tadelloſen Mantel und ein ebenſo anſtändiges Oberhemd, einen Anzug, Lackſchuhe und eine wertvolle Protheſe verſteckt, mit deren Hilfe er ſich alsbald in einen einwandfreien Gentleman verwandelte. Der Erkennungs⸗ dienſt ſtellte feſt, daß der angebliche Bettler, der den Taſchen ſeines Bettlerrocks zwei gehäufte Hände voll Groſchen, Fünf⸗ pfennigſtücke und verſchiedene Fünfzigpfennigſtücke entnahm, ein 34 Jahre alter aus Lübeck gebürtiger Max Stummel 1 iſt, der in einem Hotel im Zentrum Wohnung genommen 0 hatte, wo er für einen gutſttuierten Kaufmann aus der Prvp⸗ vinz galt, der mit Trinkgeldern nicht ſparte. a 1 Sezierung iſt Sachbeſchädigung Der Aſſiſtenzarzt einer Königsberger Klinik, der eine Tote ohne Genehmigung der Angehörigen ſetziert hatte, wurde wegen Sachbeſchädigung zu einer Geldſtrafe von 300/ verurteilt. Das Gericht war der Ueberzeugung, daß ſich aus der Tatſache des Verkaufes von Körpern an die Anatomie noch zu Lebzeiten die Sacheigenſchaft einer Leiche ergebe. ö 1 Schweiz 5 Wegen Giftmordes verhaftet f In der Nähe von Aarau wurde eine wielbeſuchte W ahr⸗ — 4 tagerin unter dem Verdacht verhaftet, einen bei ihr woh⸗ nenden penſionierten Eiſenbahnbeamten Metier im Jahre 1 1924 vergiftet zu haben. Außerdem wird ihr zur Laſt 1 gelegt, auch einer Frau Dietiker Arſenik gegeben zu ha⸗ 3 ben, um ihren Mann aus der Welt zu ſchaffen. Der Mann 53 iſt auch geſtorben. Die Frau hat nun auf das Ergebnis der Unterſuchung der Leiche ihres Mannes hin Selbſtmor d 1 Nd/Züpegangen. 7 Ungarn 5„Ein halbes Bett zu vermieten“ g u einer Budapeſter Zeitung erſchien kürzlich folgendes 5„Halbes Bett zu mäßigem Preiſe zu vermieten. Be⸗ ſichtigung erbeten. Frau Andraſſy, 42. Sandorſtraße, Buda⸗ peſt“. Auf Anfrage erteilte die Frau die Auskunft, daß das Bett den Tag über bereits einen Gaſt habe, daß es aber für die Nachtſtunden von 8 Uhr abends bis 8 Uhr früh noch zu haben ſei. Es ſoll ſich ſofort jemand gefunden haben, der be⸗ . reit war, das Bett mit dem anderen zeitlich zu teilen. 1 8 daß er ſich nach einiger Zeit von der engliſchen Küſte wieder trennte, um von neuem den Kurs nach dem Norden aufzuneh⸗ men. Sechs Tage nach dem Verlaſſen der engliſchen Küſte er⸗ reichte er ein Land, dem er den Namen„Thule“ gab. Was wir unter dieſem Namen zu verſtehen haben, iſt bis zum heutigen Tage ungewiß. Die Meinungen der Gelehrten gehen darüber auseinander. Einige glauben, daß Pytheas nur eine der Orkney⸗ oder der Schottland⸗Inſeln erreichte. Andere vermuten, daß er der Weſtküſte von Norwegen den Namen„Thule“ gab. Aber dieſe Vermutungen gehen wahr⸗ ſcheinlich beide fehl. Man kann mit der größten Wahrſchein⸗ lichkeit annehmen, daß Pytheas Island erreichte. Dieſen Schluß muß man eigentlich ſchon aus ſeiner Schilderung des angetroffenen Landes ziehen. Pytheas erzählt, daß nach der Erreichung von Thule das Meer, die Erde und die Luft faſt nicht mehr von einander zu unterſcheiden waren, ſondern vor den Seefahrern ein Gemiſch aus allen drei Ele⸗ menten lag, das jedes weitere Vordringen unmöglich machte. Es unterliegt alſo kaum einem Zweifel, daß Pytheas das Eismeer erreichte. Unter den Vorausſetzungen, die damals für die Schiffahrt gegeben waren, muß man dies als eine große Leiſtung betrachten. Am Weiterfahren gehindert, trat der griechiſche Gelehrte dann die Rückfahrt an. Dabei hat er zweifellos auch die deutſche Küſte berührt. Es iſt aber ſchwer zu beſtimmen, wie weit er dabei nach dem Oſten hin vorgedrun⸗ gen iſt. Moderne Forſcher ſind zu der Ueberzeugung gekom⸗ men, daß er in die Oſtſee vordrang und bis zur Mündung der Weichſel gelangte. In dieſem Falle würde der„Tanais“⸗ Strom, von dem in ſeinem Bericht die Rede iſt, mit der Weich⸗ ſel identiſch ſein. Auf jeden Fall hat Pytheas ſeine Fahrt auch nach dem Oſten weit ausgedehnt und auch von dieſem Schau⸗ platz reiches Wiſſen mit nach Hauſe gebracht. Für lange Zeit blieben die äußerſten Punkte, die er erreicht hatte, die Grenzen der Polarforſchung. a In Marſeilles nahm man den Bericht über ſeine kühne Fahrt ungläubig auf. Man konnte ſich von den Wundern, die er geſchaut und die er beſchrieben, keine rechte Vorſtellung machen. Auch die Nachwelt glaubte ihm nicht ſo recht, bis ſeine Schilderung ſich dann ſpäter als wahr erwies. Hundert Jahre nach der erſten Nordpolfahrt begab ſich der berühmte Geograph Strabo nach Marſeilles, um über den Bericht des Pytheas Nachforſchungen anzuſtellen. Als er die Erfahrung machen mußte, daß man in Marſeilles dem Bericht immer noch keinen Glauben ſchenkte, hielt er es für geraten, auch ſeiner⸗ ſeits Pytheas nicht zu trauen. Er betrachtete Pytheas als einen Lügner und nannte ihn in ſeinen Schriften niemals mit einem anderen Namen. Die anderen grigchiſchen Gevgraphen ſchloſſen ſich ihm darin an. Erſt die moderne Zeit hat Pytheas Gerechtigkeit widerfahren laſſen und ihn als den erſten Polar⸗ forſcher anerkannt. 0 Frankreich 5 Waun iſt Betrug nicht ſtrafbar Ein Pariſer Gericht hat kürzlich einen Betrüger frei⸗ geſprochen, Es handelte ſich um einen der zahlreichen Dia⸗ mantenſchwindler, die ſich in der franzöſiſchen Hauptſtadt in der Nähe der Bahnhöfe umhertreiben. Sie nähern ſich den ankommenden Fremden und bieten ihnen einen Diamanten an, der angeblich mindeſtens 10000 Franken wert ſein ſoll. Der Schwindler erklärt ſich mit 200 Frauken zufrieden, da den iſt, Hunger verſpürt und wegen dieſer„kleinen Affäre“ nicht gern von neuem mit der Polizei Bekanutſchaft, machen möchte. Dieſem Diamantentrick ſind im verfloſſenen Sommer zahlreiche Fremde in Paris zum Opfer gefallen. Auch dem Angeklagten Louis Allain gelang der Schwindel in einer ganzen Reihe von Fällen. Er ſchwatzte den Fremden, in der Hauptſache Amerikanern, den angeblichen Diamanten auf und verſchwand mit den 200 Franken. Zu ſpät merkte der Fremde, daß er ein wertloſes Stück Glas in der Hand hielt. Dem Angeklagten war außerdem nachgewieſen, daß ex wiederholt nach dem Verkauf des„Diamanten“ die Käufer in der Rolle eines Polizeibeamten angeſprochen und ihnen mit Anzeige wegen Ankaufs eines geſtohlenen Gutes gedroht hatte. Erſt durch Zahlung eines größeren Betrages konnten die Fremden ſich loskaufen. Von der erſten Inſtanz war Allain wegen Be⸗ trugs zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte dagegen Berufung eingelegt und die zweite Inſtanz ſprach den Angeklagten frei. Sie war der Auſicht, daß die Käufer des angeblichen Diamanten durchaus willens geweſen ſeien, aus einem unehrlichen Geſchäft Nutzen zu ziehen. Sie könnten alſo nicht als die unſchuldigen Opfer eines Betruges betrachtet werden. Demgemäß müſſe der Angeklagte frei⸗ geſprochen werden. 5 5 5 England Ein Kind für ein Glas Bier verkauft Vor einem Londoner Polizeigericht ſtand eine Mutter, Frau Martha Serivens, unter der Anklage, ihren acht⸗ jährigen Sohn für ein halbes Liter leichtes Bier, d. h. für etwa 25 Pfg., verkauft zu haben. Nach dem Abſchluß des Geſchäftes wurde der Junge von einer Zigeunerkarawane mitgenom⸗ men. Die Frau gab dieſen Tatbeſtand zu und erklärte außer⸗ dem, ſie trage kein Verlangen zu wiſſen, wo ihr Kind ge⸗ blieben ſei. Die Polizei hatte die Spur des Jungen verfolgt und ihn den Zigeunern wieder abgenommen. Die Mutter er⸗ hielt wegen Vernachläſſigung ihres Kindes zwei Monate Ge⸗ fängnis. 8 15. 5 55 5 5 Amerika 8 Eine amerikaniſche Laufbahn Mit 13 Jahren wanderte Oskar Grab aus Wien in die Vereinigten Staaten ein. Er begann ſeine Laufbahn als Lauffunge mit drei Dollars die Woche. Vor kurzem hat er ſich von ſeinem Geſchäft, das etwa eine Million Dollars wert iſt, zurückgezogen und es einer Gruppe von 14 Angeſtellten als Stiftung hinterlaſſen. Er ſelbſt beginnt als Leiter einer Bank einen neuen Beruf. U er, wie er verſichert, eben aus dem Gefängnis entlaſſen wor⸗ Ein fixer Autohändler f f Aus Amerika berichtet man von einem fixen und ge⸗ ſchäftstüchtigen Automobilhändler, der gleichzeitig Beſitzer einer Reparaturwerkſtätte und Tankſtelle war. Der tüchtige Geſchäfts mann pflegte ſich die Nummer und gefahrene Kilo⸗ meterzahl eines jeden bei ihm haltenden Kraftfahrzeuges zu notieren. So ſammelte er ſich ein wertvolles Adreſſen⸗ material, das er in origineller Weiſe verwertet. Nach Ablauf einer gewiſſen Zeit ſchreibt er an die Beſitzer der betreffenden Kraftfahrzeuge und teilt ihnen mit, daß es nunmehr nötig ſei, das Oel im Motor zu wechſeln oder das Chaſſis friſch durchzu⸗ fetten. Auf dieſe Weiſe macht er ſeine Kunden„durch die Blume“ auf dieſe notwendigen Arbeiten aufmerkſam, denn be⸗ kanntlich werden gerade dieſe häufiger von dem Kunden recht⸗ zeitig vorzunehmen vergeſſen. 20 Millionen Mark Steuernachzahlung Das Schatzamt der Vereinigten Staaten hat vor etwa einem Jahre einen Prozeß gegen eine Newyorker Firma an⸗ geſtrengt, die Büchſen und ſonſtige Gefäße aus Zinn her⸗ ſtellt. Es verlangte Steuernachzahlung für eine große Menge von Zinnbüchſen, die die Firma während des Krieges zu einem Spottpreis gekauft hat, die aber ſeitdem ſehr erheblich im Werte geſtiegen ſind. Das Gericht einigte ſich mit der ver⸗ klagten Firma dahin, daß die Entſcheidung einem Gutachter überlaſſen werden ſolle. Als ſolcher wurde ein 86jähriger Richter berufen, der 10 Monate brauchte, um ſein Gutachten anzufertigen. Er iſt zu der Anſicht gelangt, daß die Steuer⸗ nachforderung zu Recht beſteht. Jufolgedeſſen hat das Gericht die Firma jetzt verurteilt, dem Schatzamt eine Summe von rund 20 Millionen Mark an rückſtändigen Steuern zu zahlen. Eine Jahresbilanz des Alkoholverbotes Das amerikaniſche Juſtizminiſterium veröffentlicht eine Ueberſicht über die Geld⸗ und Gefängnisſtrafen, die in dem am 30. Juni abgelaufenen fiskaliſchen Jahre wegen Ueber⸗ tretung des Alkoholverbotes diktiert und abgeleiſtet worden ſind. Die Zahl der Straffälle betrug insgeſamt 55 729, wis gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme um rund 15 000 be⸗ deutet. Es erfolgten 48 820 Verurteilungen und 1431 Frei⸗ ſprechungen. In der Reſtzahl der Fälle wurde das Verfahren eingeſtellt. Die Geldſtrafen beliefen ſich insgeſamt auf rund 7,3 Millionen Dollars oder annähernd 30 Millionen Mark. Die Gefängnisſtrafen erreichten eine Geſamthöhe von rund 7700 Jahren. Das bedeutet einen Zuwachs von 48 Prozent gegenüber dem Höchſtbetrag, der bisher ſeit dem Beſtehen des Alkoholverbotes in einem Jahre verhängt worden iſt. Afrika eine höhere Mädchenſchule am Kilimandjarol! Am 1. Oktober iſt, wie uns berichtet wird, unter Leitung einer Ludwigsluſter Diakoniſſe und einer deut⸗ ſchen Kindergärtnerin in Moſchi am Kilimandfaro (früheren Deutſch⸗Oſtafrika) die erſte von Deutſchen errichte höhere Mädchenſchule in jener oſtafrikaniſchen Gegend eröffn worden. Sie wird nur von erwachsenen, ſchulentlaſſ Mäbchen beſucht. Im Gegenſatz zu den von Engländer Oſtafrika errichteten höheren Mädchenſchulen wird der druck nicht auf eine einſeitig intellektuelle Bildung gelegt, dit nur eine Entfremdung der Schülerinnen von ihrem Volkstum zum Erfolg hat, ſondern auf eine, neuerdings auch von eng ſchen Kolonialpädagogen geforderte, harmoniſche Dur ch bildung des ganzen Menſchen. Hauswirtſchaftskunde⸗ Gartenbau, Säuglings⸗ und Kinderpflege, Nähunterricht haben ebenſo ihre Stätte in der Schule wie Heimatkund ſangunterricht, chriſtlicher Unterricht. Wie ſehr die 0 borenen über die Gründung dieſer Schule der Leipziger Miſſion erfreut ſind, geht daraus hervor, daß im Nachbarg birge des Kilimandjaro, im Paregebiet, ſofort der drin⸗ gende Wunſch an die Leipziger Miſſionare dort herangetragen worden iſt, auch für die fungen Mädchen der Paregemeinden eine ſolche Schule einzurichten. Argentinien Drei Knaben zuſammengewachſen 5 Vor vielen Jahren hat die Geburt der„ſiameſiſchen Zwillinge“ das größte Aufſehen in der geſamten Kulturwe erregt. Radika und Dodika hießen die beiden Mädche Man wollte ſie auf operativem Wege trennen und bei Operation ſtarben ſie. Seit jener Zeit ſind ab und zu de artige Phänomene aufgetaucht. Jetzt ſteht aber die gelehrte Welt, wie das„N. W..“ meldet, vor einem neuen g noch nie dageweſenen Ereignis: In dem Orte S ducio in der Republik Argentinien hat die Jouanna Rigio einen Drilling zur Welt gebracht, die Neugeborenen— drei Knaben— zuſammeng ſind. Man hat ſtie als„Argentiniſche Drillinge“ bee Zwei Knaben ſind bei den Schultern, der drütte Knabe den Rücken eines der zwei angewachſen. Die an den Schu tern zuſammengewachſenen Knaben haben vollſtänd male Augen, Naſe und Mund, aber nur zwei Hände, d eine nur die linke, der andere nur die rechte Hand. Be haben nur einen Magen und einen Darm. Was den dritt Knaben anbelangt, ſo iſt ſein Körperbau vollſtändig n mit Ausnahme des Umſtandes, daß ſein Rücken mi Rücken des Bruders ein vollſtändiges Ganzes bildet. berühmteſten amerikaniſchen Aerzte, die die 3 gewachſenen„Argentiniſchen Drillinge“ unterſucht haupten, daß ſie nicht lange am Leben bleiben wer würde für die zuſammengewachſenen Kinder ein Bett gebaut, in dem ſie in vertikaler Stellung ſe Beſonders ſchwer iſt bei den zuſammengewachſenen Drill gen die Zufuhr von Speiſen, da ſie alle drei zuſammen blo zwei Magen haben. Wenn man einem der Knaben die Sp einflößt, zeigen die beiden anderen Anzeichen qualvt Schmerzen. An eine operative Trennung, wie es ſeiner bei den ſiameſiſchen Zwillingen geplant war, iſt bei argentiniſchen Drillingen nicht zu denken. Die Wiſſenſchaft liche Geſellſchaft in Philadelphia hat den unglücklichen El der argentiniſchen Drillinge 200 000 Dollar für die Ueber⸗ laſſung der Künder angeboten. Die Eltern haben das An⸗ gebot noch nicht akzeptiert, aber man nimmt mit Sicherheit 5 an, daß ſie ſchon in nächſter Zeit einen entſprechenden Ver trag unterzeichnen werden, denn dieſe Summe gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Zukunſt beſſer zu geſtalten. Außer de Wiſſenſchaſtlichen Geſellſchaft in Philadelphia haben ver ſchiedene amerikaniſche Impreſartt und Unternehme Wunſch ausgeſprochen, die argentiniſchen Drilling 1 ſterben ſollten, gegen hohes Entgelt zu erwerb 8. Seite. Nr. 510 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November 1928 WMirtſchaft und Börse Aus dem Oktoberbericht der Commerzbauk Im Berichtsmonat wird die Lage der deutſchen Wirtſchaft dadurch gekennzeichnet, daß ſich eine ſtarke Widerſtands fähigkeit der Konjunktur bemerkbar macht, ja in einer Reihe von In⸗ duſtriezweigen hat ſich ſogar wieder nach einer vorübergehenden grö⸗ ßeren Abſchwächung eine leichte Belebung gezeigt. Die Vorbereitun⸗ gen für das Weihnachtsgeſchäft dürften abgefehen von ſonſtigen ſatiſonmäßigen Einflüſſen— hierzu vielfach Anlaß geboten haben. So erklärt es ſich auch, daß die Zahl der Arbeitsloſen ziemlich konſtant bleibt, trotzdem der Bedarf der Lanbwirtſchaft in der letzten Zeit auch einen Rückgang erfahren hat, Die Börſe ſtand im überwiegenden Teil im Zeichen völliger Stagnation. Weite Teile des Publikums, die in fritheren Zeiten den Effektenmärkten Intereſſe entgegenbrachten, ſtehen zur Seite, zumal die zahlreichen neuen Angebote hochverztus⸗ licher Neuemiſſionen an Pfanöbbrieſen und Anleihen gewiß geeignet find, ſtärkere Mittel zu binden. Die Diyidendenausſichten für das laufende Jahr bürften im großen und ganzen den für das vergangene Jahr gusgeſchütteten Dipidenden entſprechen; ja, in manchen Induſtrie⸗ zweigen, wenn man vom Steinkohlenberghau und der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie abſieht, dürften ſogar häufig beſſere Reſul⸗ tate erzielt werden als für das Jahr 1927, eine Erſcheinung, die ſich givelſellos bei einer größeren Reihe von Werten, ſpeziell am Kaſſa⸗ markt, auswirken dürfte. Im Verfolg der in der letzten Zeit herr⸗ ſchenden Börſenſtagnation haben ſich die Aktienkurſe in zählreichen Fällen derart ermäßigt, daß die Effektivperziunſung kaum mehr hinter derjenigen der feſtverzinslichen Papiere zurückſteht. Schließlich iſt auch noch zu bedenken, daß, wie auch bei manchen inter⸗ nationalen Werten, ſo auch bei einigen frührenden deutſchen Werten die Vergünſtigung für die Aktionäre neben der Dividende in der Ge⸗ währung von Bezugsrechten beſtehen kann. Stellt man die heſten deutſchen Aktlen werte in Parallele zu ähnlichen oder verwandten aus ländiſchen Werten, ſo müſſen die deutſchen Aktien als durchaus intereſ faut er ⸗ ſcheinen. Ganz beſonders gilt das für das Gebiet ber deut⸗ ſchen Bankaktien! des Berichtsmonats Die Finanzterungsgeſellſchaft für Inbuſtrieunternehmungen Ach. in Berlin hat ihre Tätigkeit aufgenommen. Wie mitgeteilt wird, hat die am 15. Oktober 1928 gegründete Geſellſchaft nun⸗ mehr ihre Geſchäftstätigkeit aufgenommen. Bei den von ihr zu finanzierenden Verkäufen von Maſchinen und ſonſtigen Produk⸗ ktionsmitteln aller Art und gewerbliche und induſtrielle Unterneh⸗ mungen ſind 20 v. H. des Kaufpreiſes bar anzuzahlen, während der Reſtbetrag bis zur Höchſtdauer von 18 Monaten geſtundet wird. Innerhalb diefer Friſt iſt der geſtundete Kaufpreisteil in gleichen monatlichen, zwetmonatlichen oder vierteljährlichen Raten abzu⸗ decken. Als Krebitunterlagen verlangt die G. außer der Uebertragung des Eigentums an der verkauften Maſchine lediglich die Hergabe von Wechſeln, die von vornherein auf die endgültigen Fälligkeiten der einzelnen Raten vom Verkäufer aus⸗ geſtellt und vom Käufer akzeptiert werden. Die Zinsſätze betragen zurzeit 10,5 v. H. p. a. Außerdem ſind die Koſten der Kredit⸗ perſicherung der Geſellſchaft in Höhe von 0,75 v. H. für die geſamte Laufzeit des Kredite zu übernehmen. Die Kredite werden nicht den Käufern der Maſchinen direkt gewährt, die G. dlskontiert viel⸗ mhr den Lieferfirmen die zu den obengenannten Bedingungen ge⸗ gebenen Kundenwechſek. 77 14 v. H. Dividende beim Eſchweiler Bergwerksverein. Die GV. des Eſchweiler Bergwerksvereins in Kohlſcheid Heſchloß die Verteilung elner Dipidende von 14 v. H. Für die durch Tod ausgeſchtedenen Aufſichtsratsmitglieder wurden Neuwahlen nicht vorgenommen. Ih) Borlänfig keine Einführung der J. G. Farben⸗Aktien an der Newyorker⸗Börſe. Die J. G. Farbeninduſtrie gibt nach der„.“ eine Erklärung ab, nach der eine Einführung der Farben ⸗ tien au der Newyorker Börfſe, wenn auch nicht grundſätz⸗ lich gufgegeben, ſo doch gegenwärtig nicht mehr verſolgt werde Dabef mag die Beobachtung mitgeſprochen haben, daß von verſchie⸗ denen Deutſchen in Amerika und im ſonſtigen Auslande von den mit großer Mühe placterten Aktienkäufen beträchtliche Teile ſchnell wieder nach Deutſchland zurückgefloſſen ſind. Gründung der rumäniſchen Kunſtſeidefabrik.— Unter Betei⸗ ligung von Ver. Glaußſtoff. Die Vereinigte Glanzſtoff⸗Fabriken Alh., Elberfeld, plant, wie wir bereits früher mitteilten, die Grün⸗ dung einer Kunſtſeidefabrik in Rumänien. An der Gründung ſind außer der Glanzſtoff⸗Gruppe die Nlederöſterreichiſche Escompte⸗Geſellſchaft, die Banea Romaneſca, die Baneg de Credit Roman und die Banca Chriſſo⸗ elonf beteiligt. Das Geſellſchafts kapital wird vor⸗ läufig 20 Mill. Lei betragen, es ſoll ſedoch ſehr bald erheblich er⸗ höht werden, wahrſcheinlich auf 300 Mill. Lei. Die Fabrik ſoll eine Leiſtungsfähigkeit von 1000 Kg. täglich erhalten. Die Geländekauf⸗ verhandlungen ſtehen vor dem Abſchluß. Keine Kapitalserhöhung der F. Thörls Vereinigte Harburger Delfabriken AG. in Harburg. Die Aktien begegneten in der letzten Zeit mehrfach ſtärkerer Nachfrage. Wie wir erfahren, ſind die da⸗ mit in Zuſammenhang aufgetretenen Kapitalserhöhungsgerüchte— der Kurs hat inzwiſchen den Parlſtand nennenswert überſchritten— wenigſtens gegewärtig unzutreffend. Der Geſchäftsgang ſei bisher im laufenden Jahr ſowohl im Inland wie auch in der Ausfuhr Befriedigend geweſen. Allerdings waren die erzlelten Preiſe öfters ge bſtckt, da ber Konkurrenzkampf im Gewerbszweig weiter anhalte. Im allgemeinen laſſe ſich ſagen, daß nach den bisher vorliegenden Ergehniſſen ſedoch mindeſtens mit einer Dividende in Vorfahres⸗ Höhe(6 v.) gerechnet werden könne. Wieder Verluſtabſchluß der Weſtdentſchen Draht⸗ u. Kabelwerke Ach, Duisburg. Das abgelaufene G. 1927.28 ſchließt wiederum mit einem Verluſt(t. V. 2 540 ½ ab, über deſſen Deckung die Mitte November ſtattfindende AR.⸗Sitzung beſchließen wird. Obwohl der Geſchäftsgang im lauſenden Jahre zufriedenſtellend war, konnten für ſolterte Drähte nur wenig gewinnbringende, wenn nicht ſogar Verluſtyreiſe erzielt werden. Man glaubt, daß ein gewinnbringen⸗ des Arbelten nicht eber möglich ſein wird, bevor der im vorigen Fahr aufgelöſte Leitungsdrahtverband wieder neu errichtet wird. * R. Stock u. Co., Spiralbohrer, Werkzeug⸗ und Maſchinen⸗ fabrik Ach. in Berlin.— Dividendenerhöhung wahrſcheinlich. Die Gerüchte einer Kapftalserhöhung(bisher 7,56 Mill. /) werden von der G. verneint, Das am 30. September abgelaufene Geſchäftsfahr ſei befriedigend geweſen, ſo daß man mit mindeſtens der Vorfahres⸗ diyldende(5 v..) rechnen könne. Ob dle Börſengerüchte von einer proz. Dividendenerhöhung ſich bewahrheiten, könne man in An⸗ betracht der noch nicht beendeten Abſchlußarbeiten nicht ſagen. Eine 1 5 Diyldendenerhöhung läge allerdings im Bereich der Mög⸗ ichkeit. * Collet u. Engelhard, Werkzengmaſchinenfabrik Ach. in Ofſen⸗ bach a. M. dividendenlos. Der AR. beſchloß, den 1297/29 ſich er⸗ gobenden en von nur 11708/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. J. V. wurde bekanntlich aus 179 872/ Reingewinn die Diyfdendenzahlung mit 6 v. H. aufgenommen.(AK. 2,4 Mill..) Ja Baie. übernimmt Dizi.— Die Umſtellung der Gothaer Maggonfabrik vor dem Abſchluß. Wie aus den neueſten Meldungen Hexvorgeht, ſteht die Umſtellung der Gothaer Waggonfabrik vor dem Abſchluß. Es iſt die Abgabe der Automobilbetrfebe, und zwar der Eiſenacher Dixl⸗Werke und der Mylauer Werke beabſichtigt Seit ängerer Zeit ſtehen, wie bekannt, die Bayeriſchen Motorenwerke AG. in München mit der Gothaer Waggonfabrik wegen der Uebernahme Der Dixi⸗Werke in Verhandlungen. Auf einer HV. der BMW. am Samstag dieſer Woche ſoll über den Ankauf der Dixi⸗Werke Beſchluß aßt werden. : Die Gründungs vorbereitungen bei Opel⸗Rüſſelsheim. Wie e g. meldet, ſind die Gründungs vorbereitungen bei Opel nun⸗ ür ſo weit een daß in nächſter Zeit, wie wir erfahren, mit Mill.% Aktlenkapltal und 10 Mill. Reſerven die Geſellſchaft Uebernahme der Werke ſus Leben kreten kann. Der AR. und 5 tand werden ausſchlfeßlich aus Mitgliedern der Famklie ehen. 8 N F 8 Vorfahrsdioldenden der Am 5 e Ach. in München. Beide ee 00 H. Wloibende auf die St. wiederum 7 v. 10 Die Sofina⸗Dividende. 22. November ſtattfindenden Ge unterbreitet, das laufen Geſchäftsjahr bereits am 31. Oktober ab⸗ zuſchließen. Wie mitgeteilt wird, wird für dieſes abgekürzte Ge⸗ ſchäftsfahr die Verteilung einer Dividende von 250 Fr. in Vor⸗ ſchlag gebracht. * Elektrowerte AG., Baſel. Die Dipidende für 192728 wird mit 7 ph. H.(wie i..) beantragt. Ritter Ac. in Durlach, Geſellſchaft(zahnärztlicher Bedarf, Aktienkapftal 3,93 pill,), an Wie bereits mitgeteilt, wird der am der die Ritter Dental Manufaktur Comp. Inc. in Rocheſter maßgebend beteiligt iſt, ſchied H. S. ODplen⸗New⸗ gork aus. Hinzugewählt wurde an ſeiner Stelle E. J. Ries⸗ Karlsruhe, außerdem H. N. Hemslev⸗Paris. * Gute Entwicklung der engliſchen Papierfabriken in Deutſch⸗ land. In der HB. der Combined Pulp and Paper Mills, Dachgeſellſchaft für die Papierfabrik Köslin. Al fel d⸗Gron au und Rube u. Co. teilte der AR.⸗Vorſitzende Mr. A. M. Oppen⸗ heimer mit, daß Köslin ſich befriedigend entwickle; die Zellulon⸗ garnanlagen ſeten beträchtlich erweſtert worden, die Strohzelluloſe⸗ anlage ſei, um den geſtiegenen Anſprüchen genügen zu können, in der Erwelterung begriffen; die vierte Maſchine ſei nunmehr im Betrieb. Ferner habe ſich die Combined an einem ſehr aus⸗ ſichtsreichen neuen Verfahren beteiligt, über das jedoch ſonſt keine Angaben gemacht wurden, Der erzielte Gewinn betrug für das am 30. September abgelaufene Gg. 118 893 Oſtr. aus laufenden Einnahmen und 75 010 Lſtr. aus Gewinnen, die bei Veräußerungen von Beteiligungen gemacht wurden; eine Reorganſſation des Porte⸗ ſeuilles habe ſtattgefunden. Die vorgeſchlagene Kapital s⸗ erhöhung löote in der anſchtleßenden ao. HB. genehmigt wurde) von 395 000 ſtr. auf 790 000 Eſtr. durch Ausgabe von 350 000 Sſtr. StA. und 900 000 Schilling Nachzugs⸗Aktien wurde damit begründet, daß die Arbeltsgeſellſchaften in Deutſchland(außer Köslin noch Alfeld⸗Gronau und Rube u. Co.] gegenwärtig ihren Kreditbedarf hel lokalen Banken befriedigen müßten und für das gelfehene Geld 12—18 v. H. zu bezahlen haben; hier öffne ſich für die Dachgeſellſchaft eine neue Verdkenſtgwelle, Ein Teil der neuen Mit⸗ tel ſoll direkt ausgellehen und ein Fel zur Verſtär kun 9 des Aktienbeſitzes an Tochtergeſellſchaften verwendet werden. Ein Ufa ⸗ſFilm⸗Abkommen mit Amerika Die Univerſum⸗ eim Ach. in Berlin hat ſpeben mit der Firma World Wide Pe⸗ tures in Newyork einen Vertrag aßgeſchloſſen, der den Vep⸗ trieb ihrer geſamten Erzeugung in den Vereinigten Staaten und Konada auf eine Reihe von Jahren ficher ſte llt. Zum erſtenmal in der Geſchichte des Films iſt es damit einer deutſchen Firma gelungen, ihre geſamte Herſtelkung reſtlos in dle Theater der Vereinigten Staaten von Amerika zu bringen, ein Vorgang, der nicht nur für die Güte der Filme der Ufa, ſondern auch für ihre Bedeutung und ihre Einſchätzung auf dem Weltmarkte ſymptomatiſch iſt, * Reichelbrän.⸗G. in Kulmbach. Die Geſellſchaft verteilt be⸗ kanntlich für 1927/8 nach Abſchreibungen von 139 084(133 979) R/ eine Divptdende von wieder 20 v. H. aus einem Reingewinn von 635 073(613 989)%. De Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt einen Betriebsüberſchuß von 2161 785(2 012 616)., von dem Handlungs⸗ unkoſten 299 700(285 900).“ und Steuern und Abgaben 1110 438 902 872) R. erforderten. Der Bierabſatz hat ſich, wie dem Ge⸗ ſchäftsbericht zu entnehmen iſt, im abgelaufenen Geſchäftsjahr etwas gehoben. Die erheblichen Mehrausgaben für Malz und Gerſte konnten burch billigere Hopfenpreiſe ausgeglichen werden. In der Bilanz erſcheinen Hypotheken und Darlehen mit 1 059 456 R. (1 080 904.), Bankguthaben mit 481 838(585 583) R./ und Außen⸗ ſtände für Bier mit 722 348(706 290).. Anderſeits beſtehen Ver⸗ bindlichketten einſchließl. Rücklagen für Steuern in Höhe von 574 311 (658 607).. Für Außenſtände wurden 160 000(130 000 R/ zurück⸗ geſtellt. Mündelſichere Wertpapiere ſind mit 279 850(99 075)., die Vorräte mit 500 498(473 599) R./ bewertet. Falls nicht außergewöhn⸗ liche Verhältniſſe eintreten, hofft die Geſellſchaft auch weiterhin auf eine gedeihliche Fortentwicklung, ee o Mälzerei.⸗G. vorm. Wrede. Der A. R. beſchloß⸗ der G. am 29. November wieder eine Dividende von 10 v. H. in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Aluminiumzoll oder nicht? Sprunghafte Steigerung der Alumininmeinfuhr Die Einfuhr von Rohaluminium iſt bekanntlich zollfrei. einiger Zeit wird jedoch die Frage der Einführung eines Alumi niumzolkles in den Intereffentenkrͤiſen diskutiert. Anlaß zu den Schutzzollwünſchen hat die ſprunghafte Steigerung der Einfuhr von Aluminium gegeben, Der Außenhandel mit Alu⸗ minium hat ſich nämlich in folgender Weiſe entwickelt: Seit Januar bis Einſuhr Ausfuhr Einfuhr bezw. September Ausfuhrüberſchuß 1926 35 562 Dz. 107 579 Dz. + 72 017 Daz. 1927 80 007 Dz. 42 392 Dz.— 87 615 Dz. 1928 112 896 Dzz. 25 884 Dz.— 87 012 Dz. Die Einfuhr hat ſich von 1926 zu 1928 beinahe verdreifacht. Die Ausfuhr hat die entgegengefetzte Richtung genommen und iſt in dem gleichen Zeitraum auf ungefähr den vierten Teil herahgeſunken. War in dem Zeitraum von Januar bis September 1926 ein Ausfuhrüberſchuß von 72 Tauſend Doppel⸗ zentnern vorhanden, ſy iſt in dem gleichen Zeitraum des Jahres 1928 ein Einfuhrüberſchuß von 78 Taufend Doppelzentnern ent⸗ ſtanden. Das Bild der Wirtſchaft außer der Auflöſung, der Vorſchlag Aus dem Aufſichtsrat dieſer Die Entſchädigung der früheren deutſchen 1 77 1 8 Palenteigemümer Die Eutſcheidung Parkers Aus Waſhington wird gemeldet: Schiedsrichter Parker verkündete eine grundſätzliche Vorentſcheidung betreſſend die Entſchädi⸗ gung der früheren Patenteigentümer auf Grund des Freigabegeſetzes. In mehrſtündigem Vortrag begründete er ſeine Ablehnung von Anſprüchen deutſcher Patentinhaber auf Lizenz⸗ gebühren für die von der Chemical Foundation der ameri⸗ kaniſchen Regierung zum Gebrauch überlaſſenen Patente. Er führte aus, daß nach einer Entſchetdung des Oberſten Bundesgerichts die Firma Chemical Foundation die deutſchen Patente vom Verwalter des ehemals feindlichen Eigentums käuflich zu vollem Eigentum er⸗ worben habe. Die Bedingung des Kaufvertrages, wonach die Käuferin ſich verpflichtete, der Regierung auf deren Verlangen den Gebrauch der Patente gebührenfrei zu überlaſſen, habe lediglich Einfluß auf die Bemeſſung des Kauſpreiſes gehabt, berühre jedoch nicht die Rechts⸗ verhältniſſe zwiſchen dem Verwalter und der Regierung und der Kon⸗ greß habe dieſen Fall der Entſchädigung im Freigabegeſetz nicht vor⸗ geſehen. Er als Schiedsrichter ſet an den Text des Freigabegeſetzes gebunden und könne daher keine Entſchädigungen dafür bewilligen, daß eine private amerikaniſche Firma, die die Patente rechtsmäßig vom Verwalter käuflich erworben habe, nach erfolgtem Eigentums⸗ erwerb über die Benutzung dieſer Patente durch Dritte verfüge. Er glaube aber, daß nach dem Geiſt des Freigabegeſetzes ein derartiger Anſpruch der deutſchen früheren Eigentümer ſich vielleicht vertreten laſſe und gebe ihnen daher anheim, ſich deswegen an den amerikaniſchen Kongreß zu wenden. Im übrigen erklärte ſich der Schiedsrichter für eine weither zige Berück⸗ ſichtigung der deutſchen Anſprüche, insbeſondere in der Frage der Staatsangehörigkeit des Patenteigentümers und entſchied, daß den deutſchen Eigentümern eine Entſchädigung zuzubilligen ſei für die Zeit des Gebrauchs der Patente durch oder für die Regierung der Vereinigten Staaten vom 1. Auguſt 1914 bis zum 5. April 1917 und vom 12. November 1918 bis zu dem Tag vor dem Erwerb der Patente durch die Chemical Foundation. Nach dieſen grundſätzlichen Entſchei⸗ dungen beginnen nunmehr die Verhandlungen über die ein⸗ zelnen Anſprüche, jül Die Reform des Aktienrechts. Von amtlicher Seite wird mit⸗ geteilt: Zur Frage der Aktienrecht⸗Reform wurde in der Preſſe neuerdings bemängelt, daß trotz der Beendigung der Arbeſten der aktien rechtlichen Köommiſſionen des Deutſchen Juriſtentages der Re⸗ gierungsentwurf bisher nicht vorgelegt ſei. Dem gegenüber iſt auf die Erklärungen hinzuweiſen, die der Reichsjuſtigzminiſter kürzlich gegenüber Preſſevertretern zu dieſer Frage abgegeben hat. Danach werden die Reſormarbeiten auf dem Gebiete des Aktienrechts vont Reichsjuſtizminiſterium mit Beſchleunlgung fortgeführt Bei dar Bedeutung und Schwierigkeit der zur Erörterung ſtehenden Prob⸗ leme, die zum Teil in das Wirtſchaftsleben kief eingreifen, bedarf es“ insbeſondere auch umfaſſender rechts vergleichender Unterſuchungen. Die Vorarbeften ſind inzwiſchen ſoweit gefördert, daß Anfang nächſten Jahres mit dem Beginn der reſſortmüßigen Beratungen unter Hin⸗ zuziehung ſachverſtändiger Kreiſe mit Ginſchluß von Vertretern der Handelspreſſe gerechnet werden kann. Im übrigen wird ſich bei den Beratungen des Reichstages zum Haushalt des Reichsjuſtizmini⸗ ſtertums vorausſichtlich Gelegenheit bieten, über den Stand der Me⸗ thoden und Arbeiten nähere Auskunft zu geben. * Die Lage der chemiſchen Induſtrie. Gegenüber der auch von uns gebrachten Mitteilungen über angebliche Aeußerungen von Ge⸗ heimrat Prof. Dr. Duis berg von der Solinger Handelskammer betreffend die Lage der chemiſchen Induſtrie haf O. H. B. durch Rück⸗ frage bei Geheimrat Prof. Dr. Duisberg feſtgeſtellt, daß dieſe Nach⸗ echten unrichkig ſind. Seit der Herausgabe des Kommunſques über die letzte Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farbeninduſtrie, AG., vam 13. Oktober 1928 hat ſich in der Geſchäftslage nichts mehr ge⸗ ändert, Insbeſondere kann von einem Rückgang der Far bſtoff⸗ herſtellung nicht die Rede ſein. Der Farbenabſatz bewegt ſich vielmehr trotz der ſchlechten Lage der deutſchen Textilinduſtrie in aufſteigender Richtung und überſteigt den des Vorfahres weſentlich. :? Die Arbeitsmarktlage Ende Oktober.— Beſchleunigte Ver⸗ ſchlechterung. Die vorausgeſehene Verſchlechterung der Arbeltsmarkt⸗ lage im Reich hat ſich auch in der letzten Oktoberwoche nach den Be⸗ richten der Landesarbeitsämter beſchleunigt. Das Niveau der Ar⸗ beitsloſigkelt liegt allein den Ziffern nach um 260000 Perſonen höher als Ende Oktober 1927. Oeſterreichiſcher Außenhandel im September. Im Monat Sep⸗ tember ſtellte ſich der Wert der Einfuhr auf 288,2 Mill. Schilling (gegen 276,6 Mill. im Auguſt), während der Wert der Aus ſu hr 170,8(201,8) Mill, Schilling betrug. Das Paſſivum der Hanbels⸗ bilanz erreichte ſomit eine Höhe von 86,4(— 18,4) Mill. Im Sep⸗ tember iſt die Einfuhr von Edelmetallen, die im Auguſt durch ihre außerordentliche Höhe das Paſſivum weſentlich beeinflußt hatten, wieder auf ein normales Maß zurückgegangen. In der Ausfuhr hat vor allem die von Fertigworen zugenommen; ſie betrug 151,2 Mill. gegenüber 144,9 Mill. Schilling in der gleichen Vorfahreszeit. Die Einfuhr von Fertigwaren belief ſich auf 108,8(106,1) Mill. Schilling. In den erſten drei Vierteln d. J. ergab ſich ein Einfuhrüber⸗ ſchuß von 755,1(8) Mill, Schilling. Unter den Herkunfts⸗ und Beſtimmungsländern ſtand Deutſchland wieder an der Spitze, Deviſenmarkt 5 5 ö. Im heutigen Frühverfehr notierten Pfunde gegen — Nem⸗York 4494,93 484,90 Schweiz 25,20 25,20 Stockholm 18,14 9071 805 15 Parls. 124,15 124.14 Solland.. 12,08 12,09] Nad rid. 30,10 30. 80a. 74 8 3 Gelcumlauf Brüſſel. 84,89 84,99 Oslo 15,19 18,18 —— ö. Mill. RAA Mailand. 92,56 92,55 Kopenhagen 18,19] 18,18 1 1 N 1 — Elsenbsbnfrachivbrhöhr, A Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1998 und Pfunde mit 20,8575 gehandelt. 5500. t/ 2 Mannheimer Produktenbörſe N 3 0 Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahlbar in RM . Amtliche Preisnotierungen vom 1. November 1928. 5 30001 ö 1 N 1 Weizen, inn. 24.—½4,25 Futter-Gerſt. 20. 20.50 Kelzenmehl o] 8450 .0—— 3„ ausl. 25,— 29,50 Pfälzer Gerſte 2659/7 80 Wörotmehl— 5. 1 1010 2 J Roggen, inl. 28.— 2350 Mais a.'ſch. 22,50/2,75 Roggenmehl 30,50 88.— .8 Wagenmellung. 00 7 f. aus!—— Biertreber 19.75/20, 25 Welzenkleie 13.78 „ 72 A. Reichsbahn, Niſl. Wagen Hafer inländ 23,254.— Wieſenhen 12.258,25 Raps— .6 4 PFF—„ ausl. 23,2824, Luz. ⸗Kleehen 12,50 /18,50 Kleefamen— * 7 7 öh Brau⸗Gerſte 25, 75/26,50 Preßſtroh Rohzuckermel.— 4. el N 5 dio ausl.— Geb. Stroh 3,40%,— I Mafſiueriemel.— 3. N 8 eee n Hamburg 7 N* g* Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack. 5 11 Eingang, 1000 f. Die geſtrige Produktenbörſe verkehrte trotz Zurückhaltung ber 1400 95 6 18 a 7 7 1 Nes 1 3 Intereſſenten in ſtetiger Haltung, Inlandhafſer und Futter⸗ 18 ö Einfuhr, 1 1300 N 5 Ni 47 gerſte befeſtigt. AN. a 5. 5 72 1200 d N Erntevorſchätzung der Hatkfrüchte 74 1 0 5 0 Der„Reichsanzeiger“ peröffentlicht die Erntevorſchätzung der no infuhrdberschuß 40110 g Hackfrüchte im Deutſchen Reich Anfang Oktober 1928. Danach ſtellt N 1 ſich der Ernteertrag für Spät kartoffeln bel einer Ernte⸗ 1000. 0 fläche von 2,01 Mill. Hektar auf 349,21 Mill. Dz., was einem durch⸗ eit 1* 1 ſchnittlichen Hektarertrag von 138,9 Dz. entſo richt. Für 1927 ergab 900 e Austuhf 1 ſich bei einer Erntefläche von 2,56 Mill. Hektar ein Ernteertrag von I 1 ill. NM 9 348,49 Dz. bei einem Durchſchnitsertraa von 186,4 Dz. Der Ernte⸗ 800 1 55 ertrag von Zuckerrüben beträgt bei einer Erntefläche von 0,45 * N e 7(0,43) Mill. Hektar insgeſamt 100,78(108,54) Mill. Dz., 8 950%) 70⁰* e 55 0 24 Di. pro Hektar. Für Runkelrüben ergibt ſich bei einer Ernte⸗ 0 e Ve L 5 fläche von 0,71(0,71) Mill. Hektar ein Exteertrag von 199,08 400 0„ 1(243,89) Mill. Dz., d. h. 278,6(345,0) Dz. pro Hektar. Reb F esserve uin 1 4 a r anghelweTuclw., Berliner Metallbörſ,„ Mutelture Reime 888. 2509 300 2 Eingang, 1005 7 für 100 Kg 311 1% 1. Ant on Reg. 88.80 86.80 5— 1 Kupfer„1875 Glektrolytkyy 181,7 181, Feinſibe ke 78, 7950 400.. Ble. 8,50§ um. 9,0 130,9 150,0 God Frei er. 2781 281 5 8 45 Rech ahn, ö„Zint 47, do- Walz⸗Drahtſ 194,0 194.0 Platin do. do 10.25 10.28 9 r Londoner metaudorſe mene im pro dan, 38.6 38 1 E L. t. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze E do. Ausl. 100.0 100,9 200 5. 0 69 10 0 1 05 25 2808 Falun, 8 28,28 Kupfer Kaſſa 1 f Zinn Kaſſa 181 25 Antimon R 60. 80. andlel und Verkehr Jo. Monate 67.95 68,05 do. 3 Monaje 222,0 224,2 Bali 5 1—.— e e 5 1 8 1 1 1 85 Nigel duch 5 75 16,50 Ulk rinie für alle Kurven 2 upfer glektoii 38, 5 9. Banka„„ ickel Inland 175,0 5 5— 0 do, beſt ſelee 78,28 78,25 do, Straits 227 270% d. Ausland 175.00 175, J 0 1 do. ſtrong Sh 99.— 96.— Blei prompt 22.18 21,75 Silber 5 15— 2 „ . 4 1 4 * „ * * 1 Freitag, den 2. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 510 Rieger Berlin belegte in ſeiner Klaſſe den zweiten Platz hinter dem Schweden Weſtergren, deſſen Ueberlegenheit er ſchon am erſten Tage hatte anerkennen müſſen. Sperling ⸗ Dortmund und U I Leucht ⸗Nüruberg waren entgegen der urſprünglichen Abſicht ulchtgeſtaste t. Rugby 8. Lupus⸗Ausgleich. 2200 4. 2600 Meter: 1. J. Plögers Norge Boxen 1 Deutſche Rugbyſpieler in Paris Paris ſchlägt Hannover 41:0(:0) Eine neue vernichtende Niederlage erlitten deutſche Rugbyſpieler (B. Grahl); 2. Kakaſtrophal; 8. Lindwurm. Ferner liefen: Heider, Nutria, Eſcorial, Alſterblümchen, Möros. Tok: 205. Pl: 84, 0, 2210. 7. Oleauder⸗Flachrennen. 2200. 1250 Meter: 1. Abteilung: 1. H. v. Mackenſens Maya(Gehrke) und Florkan Geyers Quelle(A. Sandwina gegen Phil Scott 1 In Londoner Boxkreiſen iſt man bemüht, ein Zuſammentreffen des mit beſtem Erfolge in England kämpfenden Schwergewichtlers Ebert) zg. City. Ferner liefen: Patachon, Pagode, Gollub, Duena, Ja⸗ waſch, Gaffel, Ofterdingen. Tot: 171, 41. Pl; 65, 20, 28.— 2. A b⸗ teilung: 1. J. Schwabes Sturmbraut(W. Winkler): 2. Gri⸗ Teddy Sandwina mit dem Landesmeiſter Phil Scott zuſtande zu bringen. Gegebenenfalls ſoll die Begegnung im Laufe des Monats Albert Halle vor ſich gehen.— Eine große am Donnerstag im Pariſer Stade de Colombes, das uns bisher in Sänder⸗ und Clubkämpfen wenig Glück gebracht hat. Am Donners⸗ tag gab es aber doch die ſchlimmſte aller Niederlagen, die eine Ettchen 8. Sennerin. Ferner liefen: Grimm, Valant, Staroſte, Dedember in der Londoner 5 5 1 deutſche Rugbymannſchaft von Franzoſen eingesteckt hat. Eine durch Jigennerin, Roſenberzog, Venezianerin, Clothilde, Parmenidez. Tot: internationale Veranſtaltung findet am* november in eie 5 295, Pl: 85, 14, 17:10. ſtatt. Den Hauptkampf beſtreiten Michele Bonaglia und der Berliner Spieler verſtärkte hannoverſche Fünfzehn trat vor 10 000 Zuſchauern gegen eine Stadtmannſchaft von Parts an und verlor gleichfalls in Deutſchland beſtens bekannte Gin ſeppe Spall a. Horſcht⸗Emſcher(1. November) Die Newyorker Boxkommiſſion hat dem Weltergewichts⸗Weltmeiſter mit nicht weniger als 41:0 kten. 5 1 0 555 1 e 855 15 11 1. Allerheiligen⸗Rennen. F. Zwei. 3000. 1200 Meter: 1. Geſt. Joe Dundee geſtattet, ſeinen Titel gegen den Neger Jack Thom p⸗ zei trübem Wetter auf durchtbeichtem Boden ſtatt dotel land Navenbecae Dr genvneg(F alcaren, oburzaſee, Tiutegg. dan en verteidigen. das dreſſen ada e eee 58 e bse f 11 fen 99 rec 85 10 W Mitgefühl, Chinaprinz, Miſpel. Tot 28. Mabiſon Square Garden über 15 Runden zum Austrag.— Fliegen⸗ 8 i pr Pl: 16, 28, 24:10. f Sch 5 er in Paris konnten durch aufmerkſames Defenſipſpiel erreichen, daß die Fran 2. Hauali⸗Jagdrennen. Herrenr. 9000. 3000 Meter: 1. W. at 0 1 e 11185 zoſen nur drei Verſuche legten. Der wahre Klaſſenunterſchied zeigte Pferdmenges Primus(Or. Quaſt] 2. Beliſalre 3. Orla Ferner 58 fc nere n e 180 900 Europa und wird Ende der Woche 14 Timgäd, Fronie, Tonkunſt, Revallo, Merey. Tot: 88. Pl: 15, „ 37:10. 3. Preis ber Diana. 2700“. 1800 Meter: 1. Geſt. Ravenbergs Die Deutſche(F. Klarmann); 2. Maharadſchah; 3. Fiſchermädel. Ferner liefen: Rark, Arkadia, Schutzherr, Apache, Baſſano, Loiſach, Deoͤemona, Meine Königin, Ahnburg, Morokkaner, Frühlingsſonne, Rotbart. Tot: 105. Pl: 4. Huberins⸗Jagdrennen. Herrenr. Ehrpr. u. 4000. 4000 Met.: 1. H. v. Herders Taunus(Hr. v. Borcke); 2. Legion; 3. Larche. Ferner liefen: Mutterlos, Atlantic, Duleinea. Tot: 19. Pl: 15, 8810. 5. Rüttger v. d. Horſt⸗Reunen. 9500 J. 2400 Meter: 1. Gebr. Röslers Marcellus(R. Vaas); 2. Clauswalde; 3. Jarvom. Ferner liefen: Jack London, Malvolio, Lux, Irländerin, Kronprinz. Tot: 35, Pl: 16, 19, 29:10. 6. Schlägel und Eiſen. 2700 l. 1400 Meter. 1. Abteilung: 1. H. Zimmermanns Roſenrot(W. Tarras); 2. Lichtelfe; 8. Helmzier. Ferner liefen: Sonnenſchein 3, Blümlisalp, Tuckhühnchen, Verona 2, Bergrün, Marconi. Tot: 101. Pl: 24, 14. 21:10—. 2. Abteilung 1. M. Saals Takata(R. Goltermann]; 2. Wilhelm Tell; 3. Tre⸗ monia. Ferner liefen: Amenophis, Königstreu, Impatiens, Woher, Prophet, Türmerin. Tot: 94. Pl: 15, 11, 11:10. 7. Feierabend. 3000. 1600 Meter: 1. Geſt. Röttgens Polfino (A. Zimmermann); 2. Cordelia; 3. Pelorla und Imperialiſt. Ferner liefen: Poſtillon, Grenzſchutz, Protheus, Salzig, Truchſeß. Tot: 82, Pl: 18, 24, 12, 2810. Athletik ſich dann aber in der zweiten Halbzeit. Die deutſche Fünfzehn klappte zuſammen, da ſie dem Tempo nicht gewachſen war und ſo beherrſchten die Franzoſen vollkommen das Spiel. Faſt ohne Wider⸗ ſtand zu finden liefen die Einheimiſchen in regelmäßigen Abſtänden ein und erhöhten das Ergebnis auf 41:0. Bei der kraſſen Ueberlegen⸗ heit der Franzoſen langte es ſelbſt nicht zum Ehrenverſuch. Paris ſpielte ein techniſch feines, ausgeglichenes Rugby und war beſonders ſtark in der geſamten Hintermannſchaft. Im offenen Spiel waren die Deutſchen abſolut machtlos; es gelang ihnen auch nicht, das Spiel „ um dadurch allzu viele Erfolge der Gegner zu ver⸗ dern. in der franzöſiſchen Hauptſtabt erwartet.— Auch der Neger Al. Brown, der die Weltmeiſterwürde im Bantamgewicht inne hat, tritt demnächſt die Reiſe nach Paris an. Turnen 32, 21, 21:10. N. Riegenturnen im Turnverein 5 Um den Thenau⸗Schweizer⸗Wanderpreis werden ſich die Riegen der Aktivität des Ty. 1846 am kommenden Sonntag zum 4. Male im Vereinshaus gegenübertreten. Die alle Jahre wechſelnde Zuſammen⸗ ſetzung des Kampfes hat für die bevorſtehende Austragung zu einer erfreulichen Erweiterung, die das Schwimmen einbezog, geführt, ſo⸗ daß dieſes Mal die turneriſche Arbeit der teilnehmenden 12 Riegen, in einem Sechskampf, beſtehend aus einer Schwimmſtaffel, einer frei⸗ gewählten Gerät⸗ und Freiübung, Dreiſprung, Kugelſtoßen beidarmig und einer Hindernisſtaffel beſteht. Die bereits ausgetragene Schwimm⸗ übung ſieht die., 6. und 4. Riege mit je 10 Punkten an der Spitze, darnach die 12., 3. und 9. Riege mit je 9 Punkten, die., 2. und 10. Riege mit je 8 Punkten und am Schluß die 1. und 8. Riege mit je 7 Punkten, die 11. Riege war nicht angetreten. Verteidiger des Wan⸗ derpreiſes iſt die 1. Riege. Die Turngemeinde 1878 Heidelberg begeht am 3. No⸗ vember ihre 50⸗Jahrfeier, verbunden mit einem Schauturnen und Jublläumsfeſtſpiel in der Stadthalle. Am gleichen Tage kann die Mferdeſport Strausberg(1. November) 1. Rahnsdorfer⸗Jagbrennen. 2200 J. 3400 Meter: 1 8 Reitzenſteins Staffelſtein(F. Baſtel); 2. Fenfa; g. e liefen: Diamant, Plutarch, Opponent, Verſuchs mal, Cherry Brandy Sturmſchwalbe. Tot: 115. Plz 21, 14, 19210. i 2. Küſtriner⸗Hürdenrennen. 2200 /. 3000 Meter: ee e 3. Doktor. Ferner liefen: 1 15 1025 5 ſieben, Alexander der Große, Vaslo, Spala 3. Phyllis⸗Jagdrennen. 2200 J. 3800 Meter: 1. H. Müllers 1. E. v. Weſtern⸗ agens Durſt(5 i 72 erf 5 if Ki liefen: 2 9 5„ r. 15 Die deutſchen Ringer in Stockholm Wanderriege des Tv. 1846 Mannheim auf ein 15jähriges Beſtehen zu⸗ 14, 31210. 5 i Zwei zweite Plätze die Ausbeute rückblicken. Gr. 2. Reiten ee 5 e Das zweitägige internationale Amateur⸗Ringkampfturnier im Ferner liefen: Ritornell. Tot: 14. Pl: 12. 19:10. 7.„Stockholmer Zirkus ergab bei ſeinem Abſchluß im Schwergewicht den 5. Jagbreunen der Dreijährigen. Ehrpr. u. 2200 4. 3000 Meter:] Steg des Schweden Spenſſin, der im Entſcheidungs kampf, den 1. B. Wiltias Begonie(Walter Heuer); 2. Armbruſter; g. Altenau. Ludwigshafener Gehring ſchon nach drei Minuten auf beide Ferner: Liszy, Perſeverantia, Potiphar, Dudelmann, Liebestraum, Schultern legte. Vorher hatte Gehring in 815 Minuten einen Roſa rugoſa. Tot: 68. Pl: 23, 18, 29:10. Schulterſieg über Nymann errungen. Auch der Halbſchwergewichtler l Iagebe von dem man Spricht: -Zimmer-Einrichtung bestehend aus: Schlalzimmer Record Echt Eichen, schwer und voll gearbeitet, mit 180 em breit, dreitürig, Spiegelschrank, Fagon- Kristallspiegelgläser, 2 Bettstellen, 2 Nachtschränke mit echtem weißen Mar- mor, Waschkommode mit echtem weißen Marmor und Toilette, 2 Stühle umd Hand- tuchhalter un. 545. Speisenimmer Favorit Echt Eichen, schwer und voll gearbeitet, vor- nehmes Zimmer, 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Aus- zlehtisch, 4 Lederstühle Nu. 475. 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Freitag. den 2. Noybr. 1928 Vorstellung Nr. 65. Miete F Nr. 9 Infolge mehrfacft. ErKrankg. I. Personal anstelle v. Prinzessin öfrnara Der fliegende Holländer Romantische Oper in drei Aufzügen von Rich. Wasner.—Spielltg.: Dr. Richard Hein. Musika- lische Leitung: Erich Orthmann Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Daland, ein norwegischer Seefahrer Siegfried Tappolet Senta, seine Tochter Rose Landwehr Landestheater Darmstadt a, G. Adolf Loeltgen Erna Schlüter Fritz Bartling Hans Bahling Erik, ein Jäger Mary, Sentas Amme Der Steuermann Dalands Der Holländer el. 33662 1 lh duden Ille Mach 1 Sensations Großfilm in Tabenieuerl Akten I lnhn a aden Ein Film aus dam wilden Westen in 15 3 m. Tom— 5 Spielplan v. Diens- tag bis Donnerstag 8 5 N ede Abenteuer- Großfilm in 8 spannend Akten. In n in Kriminal- Roman in 6 Akten, Wochenschau flatu Fm (Geheimnisse des Orients) [Charles Farrell der Held aus dem Fox-Film „Im siebenten Himmel“ als Araberscheixk Prinz Fazil [Greta Nissen die faszinierende nordische Schön- heit in der weiblichen Hauptrolle Kairo, Venedig, Paris, die Sahara das sind die farbenprächtigen Schau- plätze der dramatischen Flandlung. 5 Akte Schrecken der Post räuber, ein humorvoller Sensations Film in 1 Akten Peau ein Chauffeur 7 Akte mit Mady Christian 8 Mose fal Wie es weint u. lacht stspiel in 7 Akten — Ruck chen 1 55 helert promt 24 W Sonmlag. 4. November 30 Der Nesenene bestätigt uns, daß wir mit unserem Programm voll und ganz den Publikums geschmack getroffen haben. Der neueste HARRV LIEI TRKE- Oroßfilm: mit seinem Klassen- Ensemble in Iustige WIIwer Nax und Noritz die ganze Vorstellung löst allenthalb Begeistetung aus 2% na öst allenthalben große Begeistetung 1 In den Hauptrollen: Harry Liedtke— Maria Paudler Tepbfiehe Gafdinen-Läuferstoffe; Slepp decken; II billigsten preisen. b Bekleidungs-Gesellschaft Mannhelm, O 2, 2, Paradeplatz N Verlangen Sie Besuch unseres Vertreters. 8 Ida Wüst— Hermann Picha WIh. Diegelmann Im Beiprogramm u..: dunn danop der Joategonge 5 sensationelle Akte FFFTTTT—————————————————ůĩůĩůê— Beginn 3,.30, 8 Uhr deluemsie Ratenzahlung. m. b. H. neben der Hauptpost. 8112 Der 2 ee Glenn Tryon der. der Frechheit Ill 22 Ill Ein a Wirbel e Situationen. Ein unerhört lustiger Sensationsfilmm. Im 2. Teil: Henny Horten in ihrem neuesten Großfilm: in Nabel 7 köstliche Akte! — Beginn 3 Uhr. Letzte Vorst. 8 Uhr Bis 6 Uhr kleine Preise! Jugendliche haben Zutritt! Wir bringen anläßlich unseres welten Jahrestsges der Eröffnung der Sgala ein ganz besonderes ausgewähltes uE 3 a SPIEITFGER 1. Ouverfure zur Oper: Die lusfigen Weiber Von Wings 88 Scala-Expreß „Der lusfige Kellermeisſer vom Rhein Carl Herm. Hauth mit seinen meisterhaften Vorträgen Orgel-Solo: Der Ring des Nibelungen: Waldweben/ Feuerzauber von Rich. Wagner An der Orgel unser Oegahd- Orgel-PSpezlaltst. Blackyn Deſters 5. Wer een nd aogggdſdedgaseaguadana eldungs- nach dem bekannten Ulsteinroman Die Freu von Gestein und Norge) PERSONEN: Livio Pave nell, Alefte Marchal, Friiz Alber und VIvlan Gibson. Tötet die Ehe die liebe!!! Dieses heikle Thema wurde von dem Regisseur Heimz von Nicolai Das verwegene Spiel einer schönen Frau am Hote Regie: Karl Grune.— In den Hauptrollen zu Paris und Petersburg. ſorrs Liane Haid— Fritz Korimer u. a. m. Paul außerordentlich vornehm und diskret bearbeitet. Der ganze Film ist von A bis 2 blendend und mit richtiger Abtönung ausgestattet und hält ein Niveau, welches ihn zu den wertvollsten Unterhaltungsiilmen stellt, die wir auf dem internationalen Markte haben. Freitag 8 Uhr nur eine Vorstellung. Für diese Vorstellung ist über einen Teil der Aus galanter Zeit Auf der Bühne: Ein Spiel zum Film Plätze bereits verfügt. An allen anderen Tagen Anfang 5 Uhr, Sonntag 4 Uhr. Ula- Sinfonie- Ordkester: 20 Künstler i Musikalische Illustration Otto Schönig. Preise von 90.90—.80 wochentags: 400 615[850 gonniags: 250[450[650 50 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe Freitag, den 2. November 1928 . hat unsere Revue, Volksfage bei Kander“ nach den ersten Akten in allen Schichten der Bevõlkerung gefunden. Die vier Haupidar- Steller O 300 haben mil Leistungen oufge wartet, die allgemein größte Bewun- derung erregten und begeisterſe Anerkennung fenden. Jeder ist des Lobes voll.- Die Revue geht weifer! 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