1 2 — 1 1 Adreſſe: 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, ¼11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, ee ee 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anz Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen eppelinflug nach Berlin Die Amerikafahrt eine epochemachende Leiſtung in der Weltgeſchichte Am 3. November Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsverkehrsminiſter hat am Donnerstag nachmittag eine längere Beſprechung mit Dr. Eckener in Friedrichshafen ge⸗ habt, in deren Verlauf Dr. Eckener defenitiv verſprach, mit dem Zeppelin nach Berlin zu kommen. Das Luftſchiff ſoll am Montag, den 5. November früh nach Berlin kommen, in Staaken landen und am anderen Morgen wieder nach Fried⸗ richshafen zurückfahren. Pariſer Jeppelinkommentare Soweit die Pariſer Morgenblätter die Ozeanfahrt des „Graf Zeppelin“ kommentieren, drücken ſie ihre Anerkennung über den Erfolg des Fluges, die Widerſtandsfähigkeit bes Luftſchiffes und die Leiſtungen der Beſatzung aus. Während der„Matin“ ſich damit begnügt, den Sieg des„Graf Zeppe⸗ lin“ über Ozean und Stürme als eine Belohnung für die un⸗ aufhörlichen und hartnäckigen Bemühungen zu bezeichnen, meint das„Petit Journal“, die Deutſchen könnten zwar auf die nicht zu leugnende prächtige Leiſtung des Luftſchiffes ſtolz ſein, aber in einigen Jahren würden die Waſſer⸗ flugzeuge ſchneller und ſicherer ſein als die vollkommen⸗ ſten Luftſchiffe. Der„Gaulpis“ iſt etwas ſkeptiſcher hinſichtlich der Ver⸗ wendbarkeit des Luftſchiffes für den regelmäßigen Trans⸗ ozeanverkehr. Trotz der relativen Genugtuung, ſo ſchreibt das Blatt, die dem Erbauer des„Graf Zeppelin“ dieſe Hin⸗ und Rückfahrt geben kann, muß man ſich fragen, ob, bevor ein regelmäßiger Luftſchiffverkehr zwiſchen dem alten und dem neuen Kontinent eingerichtet wird, dieſe Verwendung nicht bereits durch Flugzeuge derart vollkommen hergeſtellt wird, daß das lenkbare Luftſchiffüberflüſſig wird. Der„Figaro“ erkennt an, daß nunmehr die Möglichkeit, einen regelmäßigen Luftſchiffverkehr zwiſchen Amerika und Europa herzuſtellen, gegeben iſt, glaubt aber, daß, um ihn ganz ſicher zu geſtalten, das ſchwierige Problem noch einer Prü⸗ fung unterzogen werden müſſe. Dem Verſuch, durch kritiſche Bemerkungen den Wert des Zeppelinfluges herabzuſetzen, tritt der ſozialiſtiſche„Popu⸗ lair“ entgegen, indem er ſchreibt: Die Reiſe des„Graf Zeppe⸗ lin“ mit 60 Paſſagieren und ſeine triumphierende Ankunft in Friedrichshafen nach Ueberquerung der Ozeaneinöde und der Stürme des Himmels iſt ein wunderbares Ergebnis und man muß diejenigen beklagen, die es nicht begreifen. Spaniſches Lob eiger Nr. 511— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonlzeile fte Allgem. Anzeigen 0,40.. Reklamten 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden eee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücchen für ausgefallene od. beſchräntte Ausgahen oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Mißbrauch unſerer Sympathien Die Senſation des Tages iſt die überraſchende Ent⸗ hüllung, daß die volle vier Tage lang von der ganzen Welt als Senſation gehätſchelte Epiſode vom blinden Paſ⸗ ſagtier des Zeppelin⸗Luftſchiffes überhaupt keine Sen⸗ ſation iſt, ſondern nur ein echt amerikaniſcher Rieſen⸗ ſchwindel. Nun iſt er zerplatzt, wie eine buntſchillernde Seifenblaſe. Schon von Anfang an hatten wir unſere Be⸗ denken, doch wenn man ſie irgend einem lieben Freund oder Die ſpaniſche Preſſe iſt über die glänzende Leiſtung des getreuen Nachbarn gegenüber äußerte, dann wurde man als „Graf Zeppelin“ begeiſtert und bringt dies in langen Artikeln„ungläubiger Thomas zum Ausdruck. Nach den Kriegsſchrecken ſei dieſe Tat groß und aufmunternd für die Menſchheit. Deutſch⸗ land könne auf dieſe Tat ſtolz ſein. Arteile der New Porker Preſſe Die Newyorker Morgenblätter heben in Leitartikeln die epochemachende Bedeutung der Zeppelinfahrt hervor.„World“ ſchreibt, ihre Hauptbedeutung liege darin, daß„Graf Zeppelin“ den erſten Transozeanflug ausführte, der einigermaßen fahr⸗ plaumäßig erfolgte.„Tribune“ führt aus, die Frage des Transatlantikluftverkehrs ſei nicht mehr ein Problem der Ingenieure, ſondern der Bankiers und des Publikums. „Newyork Times“ erklärt, die ſinanziellen Ausſichten des Luftſchiffverkehrs ſeien öurchaus wichtig. Die Poſteinnahmen hätten diesmal ſchon ein befriedigendes Ergebnis gehabt. Die Paſſagiere würden ſich auch genügend finden und die Paket⸗ beförderung könne geſteigert werden. Es beſtehe kein Zweifel, daß die Finanzierung des Luftſchiffverkehrs ein lohnen⸗ des Unternehmen ſei. Sogar der konſervative, ſonſt nicht leicht in Begeiſterung zu verſetzende„Evening Star“, die meiſtgeleſenſte Abendzeitung Waſhingtons führt in einem Leitartikel aus, daß die Reiſe ein Triumphfür Deutſch⸗ land ſei und das deutſche Volk mit Recht auf dieſe Glanz⸗ leiſtung ſtolz ſein dürfe. Trotz aller Schwierigkeiten, die die Fahrt nach Amerika verlangſamten und zur Aufgabe des ge⸗ planten Ueberlandfluges in Amerika zwangen, ſtehe dieſe Fahrt als epochemachende Leiſtung in der Weltgeſchichte da und ihr Ruhm werde nie verblaſſen. Dr. Eckener habe 124 Perſonen mit vieler Poſt und Fracht über eine Strecke von faſt 15000 Kilometern mit nur einer Zwiſchen⸗ landung in etwa 180 Flugſtunden von Deutſchland nach Amerika und zurück gebracht. Die Rückfahrt habe die ſtaunenserregend kurze Zeit von 2 Tagen 21 Stunden gedauert und die ganze Welt gratuliere Deutſchland in dieſer Stunde ſeines Triumphes. Hinter den Kuliſſen von Wilſons 14 Punkten Aus den Erinnerungen des Oberſten Houſe London, 2. Nov.(Von unſerem Londoner Vextreter.) Von den Aufzeichnungen des Oberſten Houſe, deren Ver⸗ öffentlichung vor einigen Jahren allgemeines Aufſehen er⸗ regten, erſcheinen heute in London zwei weitere Bände, in denen der Freund und Vertraute des Präſidenten Wil ⸗ ſon hochintereſſante Mitteilungen über die Vorgänge auf der Friedenskonferenz, den Zuſammenbruch Wilſons und die Ablehnung des Verſailler Vertrages durch den amerikaniſchen Senat macht. Nach den Preſſeauszügen, die heute vorliegen, dürfte der Inhalt der neuen Bände, mit denen das Werk Houſes zum Abſchluß gelangt, nicht weniger ſenſationell ſein, als ihre Vor⸗ gänger. Houſe iſt Wilſon bis zuletzt treu geblieben, obwohl der Präſident ihn fallen ließ. Wilſon erſcheint jedoch in ſeinen Tagebüchern als ſtarrer Autokrat. Man erfährt, daß bei⸗ ſpielsweiſe Wilſons berühmte Rede vom Januar 1918, in der er die 14 Punkte entwickelte, ohne Wiſſen des Senats zu⸗ ſtandegekommen war. Wilſon fuhr gegen den Rat aller poli⸗ tiſchen Stellen zur Friedenskonferenz nach Paris. Man hatte ihn gewarnt, daß ſeine Stellung darunter leiden werde, aber er legte dieſe Warnungen als einen Verſuch der alliier⸗ ten Staatsmänner aus, ihn fernzuhalten.„Sie fürchten, daß ich die ſchwächeren Nationen gegen ſie führen könnte. Ich kann nicht von außen ſteuern.“ Wilſon hat, wie man weiß, ſchließlich auch von innen her nicht viel ſteuern können. Houſe berichtet ausführlich über die Geſchichte dieſes tragiſchen Fehl⸗ ſchlages. In Paris ignorierte Wilſon ſeine eigenen Dele⸗ gierten und wollte alles ſelber machen. Aber anſtatt, daß die Konferenz reſpektvoll auf ſeinen Einzug gewartet hatte, wie er es gehofft zu haben ſchien, fand Wilſon ein wohlvorbereitetes Spiel von Intrigen, in dem er nur unvollkommen ausgebildet war. Einmal ſchreibt Houſe in ſein Tagebuch, es wäre wohl alles anders gekommen, wenn Wilſon in Waſhington geblieben wäre. Aus den Aufzeichnungen geht ferner deutlich hervor, daß der amerikaniſche Präſident bereit war, alle Prinzipien für das eine des Völkerbundes zu opfern. Er gab in Fragen, wie den Reparationen, des Saargebietes uſw. nach, um das Statut des Völkerbundes in ſeinem Sinne durchzubringen. Houſe ſchildert u. a. eine Unterhaltung über die 14 Punkte zwiſchen den führenden Staatsmännern der Alliierten. Deutſchland hatte an Amerika appelliert, um einen Waffen⸗ ſtillſtand unter den von Wilſon aufgeſtellten 14 Grundſätzen zu erreichen. Es erhob ſich die Frage, ob die anderen Alliierten durch Wilſons Grundſätze gebunden ſeien. Houſe berichtet: Clemenceau erklärte ſofort, daß Frankreich ſich nicht feſtlegen laſſe. Er ſagte zu Lloyd George:„Hat Wilſon Sie ebenfalls gefragt, ob Sie die 14 Punkte akzeptteren? Ich bin niemals gefragt worden.“ Lloyd George erklärte, auch er habe keine Anfrage erhalten und wandte ſich dann an den Oberſt Houſe mit der Frage:„Wenn wir jetzt einem Waf⸗ fenſtillſtand zuſtimmen, würde uns das Ihrer Anſicht nach auf die 14 Punkte feſtlegen?“ Die Antwort des Oberſten Houſe war:„Das iſt meine Anſicht.“ Balfour habe die Anſicht ausgeſprochen, daß die Alliierten, wenn ſie auf das deutſche Waffenſtillſtandserſuchen, ohne ihre Poſition klar zu machen, eingingen, an die 14 Punkte gebunden ſein würden. England, ſo erklärte Balfvur, würde dann unver⸗ züglich angemeſſene Aufklärung über die Bedeutung der „Freiheit der Meere“ verlangen, die vom engliſchen Standpunkt aus eine vage gefährliche Phraſe ſei, über deren Inhalt man ſich verſtändigen müſſe. Oberſt Houſe verſuchte nun nach ſeinem eigenen Zeugnis die anderen Alliierten zu bluffen, indem er erklärte, wenn die Alliier⸗ ten die 14 Punkte ablehnten, würde Amerika unter Umſtänden gezwungen ſein, einen Sonderfrieden zu machen. Dieſe Andeutung war aber offenbar nicht deutlich genug, um die europäiſchen Alliierten von ihrem Standpunkt abzubrin⸗ gen. Sie legten, noch bevor ſie den Waffenſtillſtand annahmen, ihre Vorbehalte nieder, die Präſident Wilſon ſchließlich mit Stillſchweigen überging. N Die beiden Bände der Aufzeichnungen Houſes werden in der Preſſe im allgemeinen als überaus bedeutſame Beiträge zur Geſchichte des Friedens von Verſailles angeſehen. Neue polniſch⸗litauiſche Verhandlungen I Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verhandlungen zwiſchen Polen und Litauen, die ſeit einem Vierteljahr unterbrochen waren, ſollen, wie wir hören, morgen in Königsberg wieder aufgenommen werden. g 2 ˙ und„oller Skeptiker“ verſchrieen. Die meiſten Bewohner dieſer rauhen Erde haben ja nur gar zu (gern ihr Illuſtönchen und ſind ergrimmt auf jeden, der es ihnen nehmen möchte. Doch nun läßt es ſich nicht mehr län⸗ ger verheimlichen, daß die allermeiſten von uns einem Bluff der amerikaniſchen Hearſtpreſſe auf den Leim ge⸗ krochen ſind. Alles war nur ein Trickfilm. Die Amerikaner, die ihn inſzenierten, haben damit die ganze Welt zum Narren gehalten und unſere Sympathien aufs gröblichſte mißbraucht. Wie haben wir uns erwärmt für dieſen amerikaniſchen Jüng⸗ ling und ſeinen Wagemut, mit welchem Intereſſe haben wir alle die ſpaltenlangen Erzählungen über ihn und all ſeine früheren Abenteuer verſchlungen, mit wieviel neidgemiſchter Bewunderung haben die unternehmungsluſtigen Jünglinge der ganzen Welt auf dieſen ſmarten Amerikaner geblickt, der mit einem Schlage in den Brennpunkt der öffentlichen Mek⸗ nungen der ganzen Welt geſtellt war und dem nun alle eine glänzende Karriere prophezeiten! 8 All dieſes ſenſationell aufgeputzte Drum und Dran in⸗ tereſſierte in der ganzen Welt faſt mehr als die Sache ſelbſt, als der grandioſe Flug des 50 000 Kilo ſchweren Luftrieſen von einem Kontinent zum andern. Mit offenem und geheimem Grimm verfolgten viele Deutſche dieſe Ent⸗ wicklung, die ſich nicht damit abfinden wollten, daß hier wie⸗ der einmal eine große Tat ſelbſt und ein ſtarkes Sein von dem Senſationsbedürfnis der Menge in den Hintergrund ge⸗ drängt wurde zugunſten eines flimmernden Scheins und eines epiſodenhaften Zwiſchenfalls. Das zeigte ſich auch bei der glücklichen Heimkehr des Luftſchiffes. Auf den blinden Paſ⸗ ſagier konzentrierte ſich das Intereſſe der Maſſe faſt ſtärker, als auf Dr. Eckener und ſeine wackere Beſatzung und alles war enttäuſcht, als der Amerikanerjüngling nicht gleich allem Volke ſichtbar war. Nun iſt der junge Mann als das Objekt einer ſenſationswütigen amerikaniſchen Preſſeklique entlarvt und all die vielen Erzählungen, die wir in dieſen Tagen über ihn und ſeine Lebensgeſchichte über uns ergehen laſſen muß⸗ ten, als Märchen. Dem Jungen ſelbſt kann man die Be⸗ teiligung an einer ſolchen gigantiſchen Fahrt über das Welten⸗ meer ſchließlich nicht übel nehmen, denn wer würde bei einem ſolchen Ereignis, für das andere das runde Sümmchen von 3000 Dollar bezahlen müſſen, nicht gerne dabei ſein? Den amerikaniſchen Arrangeuren dieſes Bluffs aber müſſen wir mit aller Deutlichkeit ſagen, daß wir für einen ſolchen Schwin⸗ del und einen ſolchen Mißbrauch unſerer Sympathien durch⸗ aus kein Verſtändnis haben. Solche Sachen ſollen ſie ge⸗ fälligſt in Amerika machen und nicht mit uns. 0 Die Begründung, die ſie für ihren Bluff angeben, daß ſie nämlich den Schwindel deshalb inſzenſert hätten, um dadurch dem Bericht über den Flug„das unerläßliche menſchliche Intereſſe abzugewinnen“, iſt direkt eine Beſchämung für uns Deutſche. Wir wären nicht wert, Deutſche zu heißen, wenn wir nicht auch ohne dieſe erſchwin⸗ delte Beigabe die ſtärkſte Anteilnahme an dem kühnen Unter⸗ nehmen Dr. Eckeners nehmen würden. Die von der ganzen Welt bewunderte Sache ſelbſt und die Perſon Dr. Eckeners und die vielen deutſchen Volksgenoſſen an Bord des Luft⸗ ſchiffes verkörpern wahrlich genug des Intereſſes für alle Deutſche und wenn, wie man leider kaum beſtreiten kann, das allgemeine Intereſſe der deutſchen Oeffentlichkeit beim Rückfluge des„Graf Zeppelin“ nicht mehr ganz ſo fieber⸗ haft war, wie bei der Hinfahrt, ſo hat das vor allem darin ſeine Urſache, daß die unglückſeltige Monopoliſierung der Flug berichterſtattung weite Kreiſe ſtark ent⸗ täuſchte und auf die urſprünglich ſo brennende Anteilnahme einigermaßen lähmend einwirkte. Wenn man von einem großen Ereignis, für das man ſich ſehr lebhaft intereſſtert und worüber man am liebſten alle Stunde mit einer neuen Nach⸗ richt auf dem Laufenden gehalten ſein möchte, mehrere Tage hindurch überhaupt nichts hört und das wenige, was man er⸗ fährt, ſich obendrein noch bald darauf als falſch und irre⸗ führend erweiſt, dann iſt es kein Wunder, wenn man ſich all⸗ mählich ermüdet abwendet und reſigniert. Wenn dieſe Nach⸗ richtenſperre, die ſoviel Verwirrung anrichtete, nicht geweſen wäre und wir fortwährend genügend ſachliche Berichte über den Amerikaflug des Zeppelin erhalten hätten, dann würde die auf einem Schwindelmanöver beruhende Epiſode vom blinden Paſſagier auch ganz gewiß nicht die Rolle geſpielt haben, die ſie leider geſpielt hat. Alle zuſtändigen Stellen werden es deshalb als ihr vornehmſte Aufgabe betrachten müſſen, dafür zu ſorgen, daß bei den weiteren Fahrten des „Graf Zeppelin“, der bekanntlich aus den Spenden des gan⸗ zen deutſchen Volkes erbaut worden iſt, auch das ganze deutſche Volk ſo unterrichtet wird, wie es erwarten kann. Das wird umſo mehr notwendig ſein, als man jetzt ja wieder an alle Kreiſe des deutſchen Volkes mit dem Appell um eine neue Zeppelinſpende herantritt. Den vielen deutſchen Firmen aber, die dem Ame⸗ rikanerjüngling gegenüber ſo überaus freigiebig waren mit dem Angebot von lohnenden Engagements, möchten wir emp⸗ fehlen, die ſchönen Poſten, die ſie in ihren Betrieben frei haben oder noch frei machen können, einem tüchtigen Deut⸗ ſchen zukommen zu laſſen. e f H. A. Meiner. 2. Seite. Nr. 511 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November 1928 Der Konflikt in der Eiſeninduftrie Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Situation in dem Arbeitskonflikt an der Ruhr iſt nach wie vor unverändert. Die Arbeitgeberverbände haben die beab⸗ ſichtigte Feſtſtellungsklage nunmehr eingereicht. Es wird, wie wir bereits andeuteten, abzuwarten ſein, welche Stellung die Gerichte zu der Frage nehmen, ob der Schieds⸗ u und ſeine Verbindlichkeitserklärung zu Recht ergangen ub. Die Vage im Ausſperrungsgebiet iſt ruhig. Die Arbeiter werden von ihren Gewerkſchaften von der Straße ferngehalten, um Anſammlungen und eventuelle Ruhe⸗ ſtörungen zu vermeiden. Bei dem Chriſtlichen Metall⸗ Arbeiterverband tragen ſich die Ausgeſperrten in Liſten ein, die dem Arbeitsamt weitergegeben werden, um Anſpruch auf Arbeitsloſenunterſtützung zu erhalten. Heute vormittag haben die drei Gewerkſchaften über ein gemeinſames Vor⸗ gehen beraten. Für Reform des Schlichtungsweſens Im Anſchluß an die am 16. Oktober d. J. im Reichs⸗ arbeitsminiſterium abgehaltene Beſprechung über das Schlich⸗ tungsweſen hat jetzt die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände dem Reichsarbeitsminiſterium die weſentlichen Vorſchläge zu der von Arbeitgeberſeite er⸗ ſtrebten Reform des Schlichtungsweſens übergeben. Die Vorſchläge beſchäftigen ſich mit den weſentlichſten Teilen der gewünſchten Geſetzesänderung, nämlich mit dem Umfang der künftigen Verbindlichkeitserklärung und mit dem Verfahren, unter dem ſte ausgeſprochen werden ſoll. Ein Eingriff des Staates ſoll nur dort als berechtigt anerkannt wer⸗ den, wo es ſich um Fragen handelt, die in ihrer Bedeutung und Auswirkung nachweislich über den Kreis der wirtſchaft⸗ lichen oder ſozialen Intereſſen der ſtreitenden Parteien hinausgehen Dieſe Vorausſetzungen ſehen die Arbeitgeber für gegeben an: 1. Bei Arbeitsſtrettigkeiten in den ſogenannten„lebens⸗ wichtigen Betrieben“, 2. Bei Streitigkeiten, welche die deutſche Volkswirtſchaft ſo ſtark treffen, daß die Lebensmöglichkeiten der Geſamtbevöl⸗ kerung bebroht ſind. Der Begritf des„F5ffentlichen Intereſſes“ ſoll eindeutiger als bisher geſetzlich feſtgelegt werden. Ferner wird die Schaffung einer zentralen Reichsſchiedsſtelle vorge⸗ ſchlagen. Dieſe völlig neutrale und unpolitiſche Stelle ſoll die Aufgabe haben, auf Antrag einer der Parteien oder der Reichsregierung zunächſt das Vorliegen der Zuſtändigkeits⸗ vorausſetzungen für eine etwaige Verbindlichkeitserklärung und ſodann bei Bejahung dieſer Frage materiell die Richtig⸗ keit des ergangenen Schiedsſpruches nachzuprüfen. Angſt oder heuchleriſcher Vorwand? V Paris, 2. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Mi⸗ hiſterpräſident Poincaré mußte infolge Arbeitsüberhäu⸗ fung davon Abſtand nehmen, an Allerheiligen das Totendenk⸗ mal in Verdun einzuweihen. Er überließ dieſe Aufgabe ſei⸗ nem Parteifreund, dem ehemaligen Kriegsminiſter Ma⸗ ginot, der gegenwärtig den Vorſitz in der Kammerkommiſ⸗ e für die Armee führt. Maginot hielt bei dieſer Gelegen⸗ hei eine Rede, in der er auf die Räumung des Rhein⸗ andes zu ſprechen kam. Dabei ſtellte er die ſonderbare Be⸗ hauptung auf, Deutſchland dränge deshalb auf eine baldige Räumung, weil gegenwärtig die Befeſtigung der fran⸗ öſiſchen Oſtgrenze noch nicht vollendet ſei. Die fran⸗ zöſiſche Regierung würde eine große Schuld auf ſich laden, wenn ſie die Sicherheitsgarantien im Rheinland aus der Hand gäbe, bevor die Grenze in einen rechten Verteidigungs⸗ zuſtand geſetzt ſei. Die Idee, Deutſchland wünſche die Räumung des Rhein⸗ landes, um an die„ungeſchützte“ franzöſiſche Grenze vorzuſto⸗ ßen, verdient als Ausgeburt der Geſpenſterfurcht des früheren Kriegsminiſters feſtgehalten zu werden. Erdſtoß in Mexiko — El Paſo(Texas), 1. Nov. Hier traten verſchiedene Erdſtöße auf, die mehrere Sekunden anhielten, aber keinen Schaden anrichteten. Dagegen wird aus Chihuahua in Mexiko von zwei Erdſtößen berichtet, die Riſſe am Regierungs⸗ pala ſt und anderen Gebäuden verurſachten. In Guadalupe bei Juarez ſtürzten mehrere Häuſer ein. 1 2 Campagna Hilfe zu bringen. ie Vorbereitung der Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die engliſche, italieniſche, belgiſche und auch die japaniſche Regie⸗ rung ſollen ſich, wie im„B..“ behauptet wird,„im weſent⸗ lichen“ für die von deutſcher Seite befürwortete Konferenz von Wirtſchaftsſachverſtändigen ausgeſprochen haben. Auch der Bericht des deutſchen Botſchafters in Waſhing⸗ ton ließe eindeutig erkennen, daß die Vereinigten Staaten (darauf nämlich wird es vor allem ankommen) zur Teilnahme an einer Konferenz zur Reviſion der deutſchen Reparations⸗ verpflichtungen bereit ſeien, falls dieſe Konferenz durch unab⸗ hängige Sachverſtändige und nicht durch beamtete Regierungs⸗ vertreter beſchickt würde. Parker Gilberts neuerliche Reiſe nach Paris ſoll nun, wie man ganz allgemein annimmt, dazu dienen, die Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, die in der Frage der Zuſammenſetzung der Sachverſtändigenkommiſſion in den letzten Tagen von Frankreich aufgetürmt worden ſind. 8 3 2 2 2 Pointarès Meinung y Paris, 2. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das„Petit Journal“ teilt zur Auf der Landöſtraße im Auto überfallen Auf der Chauſſee Berlin- Hamburg wurde am Donners⸗ tag abend der Berliner Rechtsanwalt P. Bloch, der ſich auf der Fahrt nach Kyritz befand, wo er als Ver⸗ teidiger im Landfriedensbruchprozeß tätig iſt, hinter dem Ort Kyritz an einem Eiſenbahnübergang von einer Bande von Rowdys überfallen. Wie die„B..“ berichtet, ſprang aus einer Gruppe von—6 Leuten, als Rechtsanwalt Bloch, der ſeinen Wagen ſelbſt ſteuerte, langſamer fuhr, ein Mann auf das Trittbrett des Wagens und ſchlug mit einem in der Hand gehaltenen Sack oder Ruckſack in die vordere Schutzſcheibe. In dem Ruckſack müſſen ſich ſchwere Gegenſtände, wahrſcheinlich Werkzeuge befunden haben. Die Schutzſcheibe ging in Trümmer, die neben dem Rechtsanwalt Bloch ſitzende Gattin des Rechtsanwaltes wurde von Glasſplittern über⸗ ſchüttet, ohne verletzt zu werden. Rechtsanwalt Bloch ſtoyppte den Wagen ab, der Mann ſprang herab und verſchwand. Ein Auto, das unmittelbar hinter dem Blochſchen Auto kam, wurde von einem anderen Manne in der gleichen Weiſe angegriffen. Die beiden Berliner Automobiliſten fuhren ſofort zum Gemeindevorſtand und machten dort Meldung. Straßenkämpfe in Lemberg Zwiſchen Studenten und Polizei Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Am geſtrigen zehnten Befreiungstage von Lemberg von der da⸗ maligen ukrainiſchen Oberherrſchaft durch eine polniſche Frei⸗ willigenformation iſt es zu blutigen Unruhen in der Stadt gekommen. Den Auftakt hierzu bildeten die Verſuche ukrai⸗ niſcher Studenten, mehrere polniſche Freiheitsdenkmäler zu demolieren. Dabei kam es mehrfach zu Schießereien, wobei mehrere Studenten und Poliziſten verwundet ſein ſollen. Am Nachmittag zogen etwa 2000 ukrainiſche Stu⸗ denten aus der ukrainiſchen Kathedrale nach dem Friedhof, wo eine Meſſe für die bei dem Lemberger Befreiungskampf gefallenen Ukrainer geleſen werden ſollte. Auf halbem Wege trat ihnen eine größere Abteilung Polizei entgegen. Auch jetzt kam es zu einem größeren Feuergefecht, bei dem ſogar mehrere hundert Schüſſe gefallen ſein ſollen. Die Zahl der Verwundeten ſoll nach einer Warſchauer Meldung der B. Z. etwa 20 betragen. Aeberſchwemmung in Flalien Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In⸗ folge der tagelangen Regengüſſe iſt, wie der„Lokalanzeiger“ aus Rom meldet, der Tiber über die Ufer getreten und hat unter anderem die unlängſt von Muſſolini eröffnete Autoſtraße ans Meer Via del mare kilometerweit über⸗ flutet. Statt der Autos verkehren mit Ingenieurtruppen beſetzte Bovte um der abgeſchnittenen Bevölkerung der eee 3 RR NN 3 vorgeſtrigen Unterredung Letzte leparationskomerenz Poincarés mit dem deutſchen Botſchafter v. Hoeſch mit, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident dem deutſchen Bot⸗ ſchafter erklärt habe, es ſei vorher noch eine Verſtändigung der franzöſiſchen Regierung mit den anderen Kabinetten über die Antwort notwendig, die auf die deutſchen Anregungen er⸗ folgen ſoll. Der franzöſiſche Mintſterpräſident hat noch fol⸗ gende Erklärung abgegeben: Die Daweskommiſſion hatte ſich nur mit der Unter⸗ ſuchung der Maßnahmen zu beſchäftigen, die getroffen wer⸗ den mußten, um Deutſchland die Erfüllung ſeiner Verpflich⸗ tungen zu ermöglichen. Es handelte ſich alſo um einen Ge⸗ genſtand, der nur von Sachverſtändigen geprüft werden konnte. Es lag dabei nicht das Problem vor, die deutſche Schuldſumme feſtzulegen. Auch die Zahl der Annuitäten mußte nicht abgegrenzt werden. Der einzuſetzende Ausſchuß von Sachverſtändigen ſoll die durch das Daweskomitee auf⸗ geworfenen Fragen endgültig zu regeln ſuchen. Das kann aber nur geſchehen, wenn ſich die Regierungen an den Arbei⸗ ten des Ausſchuſſes beteiligen.“ Das ſind die Bedenken, bemerkt„Petit Journal“, die Herr Poincaré über die deutſchen Anregungen geäußert hat. 2 8 0 eldungen Dr. Streſemann reiſt heute abend nach Berlin zurück — Heidelberg, 2. Nov. Wie wir erfahren, fährt Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann, der im Hotel„Europäiſcher Hof“ logierte, heute abend.45 Uhr mit dem fahrplanmäßigen -Zug nach Berlin. Reichsminiſter Dr. Curtius und der frühere Reichs⸗ miniſter Dr. Scholz haben Heidelberg bereits geſtern abend mit dem.45⸗Zug verlaſſen. Einberufung des Zeuntralvorſtandes der D. V. P. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei, der am 1. November in Heidelberg unter Vorſitz des Reichsaußen⸗ miniſters Dr. Streſemann zu einer Ausſprache über die wirt⸗ ſchaftliche Lage zuſammentrat, hat beſchloſſen, den Zentral⸗ vorſtand der Partei auf den 23. und 24. November nach Berlin einzuberufen. In dieſer Sitzung werden die Reichsminiſter Dr. Streſemann ung Dr. Curtius Re⸗ ferate halten. Drei Perſonen vom Eilzug überfahren — Chemnitz, 2. Nov. Heute vormittag wurden zwiſchen Wittgensdorf und Burgſtädt der Reichsbahnbauinſpektor Kröber und die beiden Schachtmeiſter Jentſch und Eykanick von einem Eilzug tödlich überfahren. Die Verunglückten hatten ſich während der Frühſtückspauſe auf dem Gleiſe auf⸗ gehalten und wegen des dichten Nebels den Zug nicht rechtzeitig wahrgenommen. 200 000 Mark Defizit — Berlin, 1. Nov. Der Kaufmann Leon Jakobi, der ſeit einem Jahr in der Friedrichſtraße unter der Firma Jakobi ein Textilwarengeſchäft betrieb, iſt mit Hinterlaſſung von Verbindlichkeiten in der ſchätzungsweiſen Höhe von 200 000% aus Berlin verſchwunden. Ebenſo iſt der Prokuriſt der Firma unauffindbar. Tödlicher Unfall eines Königsberger Univerſitäts⸗ Profeſſors — Königsberg, 2. Nov. Einem tödlichen Unfall iſt der ordentliche Profeſſor Dr. Wilhelm Viöl tz, Leiter des Inſtituts für Tierzucht, zum Opfer gefallen. Dr. Völtz hatte ſich geſtern auf das Verſuchsgut der Univerſität begeben. Am Nach⸗ mittag wurde er von dem Adminiſtrator in einer Gräben⸗ böſchung tot aufgefunden. Offenbar hatte Profeſſor Völtz den Graben überſpringen wollen, wobei ſich ſein Jagdgewehr entlud. Die Schrotladung war dem Profeſſor in den Kopf gedrungen. FCC 1% Millionen Mark veruntreut — Lübeck, 2. Nov. Nach den bisherigen Feſtſtellungen des Reviſors wurden bei der Ahrensboecker Amtsſpar⸗ und Leih⸗ kaſſe Veruntreuungen von etwa 1½ Millionen Gold⸗ mark feſtgeſtellt. Da die Reviſion noch nicht abgeſchloſſen iſt, dürften die Unterſchlagungen jedoch dieſe Summe noch über⸗ Deere Raturwiſſenſchaſt Das Wunder der Taiga f Die Erforſchung eines Rieſeumeteors in Sibirien Von M. Sidorow Mitten in der unendlichen Taiga, der Waldwüſte Stbi⸗ riens, lebt ganz allein ein Gelehrter, der ruſſiſche Geologe L. Kulik, um dort in voller Einſamkeit einen rieſtigen Meteor⸗ ſtein, der bereits vor 20 Jahren vom Himmel gefallen iſt, wiſſenſchaftlich zu erforſchen. Vor einiger Zeit hatte die Sowjetregierung eine Expedition in das Herz Sibiriens ent⸗ ſandt, um die Möglichkeit der induſtriellen Auswertung des Meteorſteins zu prüfen. Die Gefährten Kuliks hielten die furchtbaren Entbehrungen und Krankheiten, denen ſie aus⸗ geſetzt waren, nicht aus. Profeſſor Kulik, der Leiter der Ex⸗ pebition, wollte aber ſeine wichtige Arbeit nicht aufgeben und blieb ganz allein im Urwalde. Jetzt iſt, einer Meldung aus Moskau zufolge, dem heldenhaften Gelehrten eine Hilfsexpe⸗ dition nachgeſandt worden. Der Heldenmut Kuliks wird nicht herabgemindert, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß es ſich um eine Aufgabe handelt, die nicht nur eine wiſſenſchaftliche, ſondern auch eine praktiſche Bedeutung hat. Man braucht ſich nur die Geſchichte des berühmten Arizona⸗Meteorſteins ins Gedächtnis zurückzurufen. Bereits am Ende des vorigen Jahrhunderts fiel den Ge⸗ lehrten eine ſonderbare Vertiefung in der Ebene des Staates Arizona auf— ſie hatte eine Tiefe von 150 Meter und einen Durchmeſſer von 1800 Meter, und war von einem kraterähn⸗ lichen, 40 Meter hohen Wall umringt. Die Hypotheſe eines pulkauiſchen Entſtehens des Arizona⸗Kraters, wie die Ver⸗ tiefung zuerſt genannt wurde, mußte man bald fallen laſſen. amerikaniſcher Geologe ſprach die Vermutung aus, daß Wucht die Erdoberfläche ge⸗ atte und i den eingedrungen war. Die ſo⸗ von 70 Metern fand man nichts anderes als eine vollkommen unverſehrte Sandſchicht. Die Arbeiten wurden eingeſtellt, und erſt im Jahre 1919 ſprach die geologiſche Kommiſſion der Ver⸗ einigten Staaten die Vermutung aus, daß der Meteorſtein unter einem ſchiefen Winkel zur Erdoberfläche geflogen iſt. In dieſem Falle müßte man den Meteorſtein nicht unter dem Krater, ſondern an ſeiner Grenze und ſogar außerhalb des Kraters ſuchen. i Eine Unterſuchung ergab, daß die Richtung des Falls von Norden in ſüdlicher Kurve verlief Im Sommer 1920 wurden an der ſüdlichen Grenze des Kraters Bohrarbeiten unternommen, am 15. Mai wurde in einer Tiefe von 360 Metern reines Nickeleiſen gefunden. Der Meteorſtein war entdeckt! Der Zeitpunkt ſeines Falls auf die Erde konnte auf drei verſchtedene Arten feſtgeſtellt werden. Als Minimal⸗ grenze konnte das Alter des Zedernbaums, der guf dem Walle wuchs, gelten— 700 Jahre. Die Maximalgrenze ergab die Analyſe der Sandarten des Kraters— höchſtens 5000 Jahre. Einen Fingerzeig ſah man noch in der alt⸗ indianiſchen Sage, die von der Erſcheinung eines feurigen Gottes vom Himmel in der Form einer flammenden Wolke erzählte. Dieſe Sage war ungefähr 1000 Jahre alt. Weitere Sondierungsarbeiten ergaben die Konturen eines rieſigen Meteorſteins, deſſen Eiſengehalt 10 Millionen Tonnen be⸗ trug. Die Geſchwindigkeit des Metorſteins bei ſeinem Fall wird mit 15 Km. pro Sekunde geſchätzt. Sofort nach der Lüftung des„Geheimniſſes von Arizona“ wurde im Jahre 1921 in San Francisco ein Truſt organiſiert, der den Zweck hatte, die vom Himmel gefallenen Reichtümer induſtriell zu verwerten. Die Analyſe der erſten Proben ſtellte feſt, daß der Meteorſtein 70 v. H. Eiſen, 10 v. H. Nickel und 20 v. H. wertvoller techniſcher Metalle— Kobalt, Platin, Vanadium — enthielt. Die Himmelsgabe brachte alſo der amerikani⸗ ſchen Induſtrie ungeheure Reichtümer. Die metallurgiſche Kommiſſion der ſowjetruſſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften kam daher auf den Gedanken, den ſibiriſchen Meteorſtein, der ſeit 20 Jahren unbeachtet im Urwald liegt, gleichfalls für induſtrielle Zwecke zu verwerten. Nach den Ausrechnungen der ruſſiſchen Geblogen kann der Ertrag des Arizona⸗ M tei Koſten mindeſtens um das Vierfache über⸗ Ae* ätzt n Mineralgehalt des ſibiriſchen Meteorſteins auf 150 Millionen Pud(1 Pud= 16 Kg.) Eiſen, eine Million Pud anderer überaus koſtbarer Metalle, wie Platin, Kobalt, Vanadium. 7 Ein nicht minder bedeutendes Intereſſe ſtellt der ſtbiriſche Meteorſtein vom wiſſenſchaftlichen Standpunkt dar. Er gibt. die Möglichkeit, Beſtandteile von Himmelskörpern ſozuſagen mit den Händen anzufaſſen und zu unterſuchen. Wie der ruſſiſche Aſtronom W. Malſeff glaubt, iſt der ſibiriſche Him⸗ zum letzten Male im vorigen Jahre am nordiſchen Himmel erſchien. Nicht nur die chemiſche Zuſammenſetzung, ſondern auch das Alter des Meteorſteins, der aus unendlichen Höhen des Weltalls, die dem Fernrohre verſchloſſen ſind, zu uns gekommen iſt, kann jetzt im phyſikaliſch⸗chemiſchen Labora⸗ torium unterſucht werden. Man muß bedenken, daß die weiteſten Punkte der Orbiten unperiodiſcher Kometen von Die Lehre von der Ridivaktivität gibt die genaueſten„Stun⸗ den“ für eine Analyſe des Alters der Himmelskörper an. Die Ausſtrahlungen und Verwandlungen der primären radibaktiven Elemente— Uran und Thorium— ſind, wie bekannt, von der Bildung des Heliumgaſes begleitet. Die genaue Ausmeſſung des Heliumgehalts in Meteorſteinen gibt die Möglichkeit, die Minimalgrenze des Alters ihres Stoffes auszurechnen. Die Analyſe des Arizona⸗Meteor⸗ ſteins ergab die ungeheure Zahl von 10 Milliarden Jahren. Der Meteorſtein iſt alſo älter als die Erde und das ganze Sonnenſyſtem. Eher noch als die Sonne und die Planeten aus dem Nebel ſich gebildet hatten, hinterließ der Komet, zu dem der Meteorſtein von Arizona gehörte, ſeine Spur im Weltall. Es iſt ſchwer vorauszuſehen, wie weit die Forſchungs⸗ arbeit auf dieſem Gebiete uns führen wird, und welche Ge⸗ heimniſſe des Weltalls dem Forſcherblick des Menſchen ſich noch erſchließen werden. 5 *„Die Pflugſchar“, Habbmonatsblätter für Deutſchtum, Chr ſten⸗ tum, Bauerutum. Herausgeber Guſtav Schröer. Weimariſcher Ver⸗ lag G. m. b.., Weimar. Die beiden erſten Hefte ſind erſchienen. Sie ſind außerordentlich reichhaltig. Für ſedes deutſche Haus bringen ſte nur Arbeiten erſtklaſſiger Schriftſteller, einen guten Roman, Erzühlungen, Humor, Beiträge über deutſches Volkstum, deutſche Landſchaft, Reiſen und Abenteuer uw. melskörper ein Splitter des Komets von Pons Wyinecke, der der Sonne auf Hunderttauſende von Lichtfahren entfernt ſind. J 9 4 8 4 * 0 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 511 * e Lage der Gemeinden im beſetzten Gebiet Von Oberbürgermeiſter Dr. Dr. Weiß⸗Ludwigshafen Im Temps behauptete kürzlich der franzöſiſche Oberſt⸗ Leutnant Reboul, die rheiniſche Bevölkerung leide nicht übermäßig unter dem Regime der Beſatzung, ja ſie habe ſich daran gewöhnt, ziehe zum Teil ſogar Nutzen aus der Be⸗ ſatzung und dränge nicht auf den Wegzug der Truppen. Daß ein Franzoſe eine ſolche Auffaſſung hat, braucht nicht Wunder zu nehmen, da der Franzoſe— ganz gleich welcher politiſchen Partei er angehört— von vornherein die Auffaſſung hat, daß das, was Frankreich tut und will, an ſich gut iſt. Daß aber Deutſche ſich dieſe Auffaſſung zu eigen machen und ſich ſogar zu der Behauptung verſteigen, die Gemeinden des beſetzten Gebietes hätten ein Intereſſe an dem Fortbeſtehen der Beſatzung, da ſonſt die verſchiedenen aus Reichsmitteln gewährten Fonds wegfallen würden, iſt ſo ungeheuerlich, daß ſchärfſte Verwahrung hiergegen eingelegt werden muß. Wie ſind denn in Wirklichkeit die Verhältniſſe bei uns? Die Wirtſchaft hat im beſetzten Gebiet in den letzten zehn Jahren vier mehr gelitten, als die Wirtſchaft des übrigen Deutſchland. Kein Teil des Deutſchen Reiches iſt durch die neuen Grenzen ſo ſchwer benachteiligt wie die Pfalz. Die Beziehungen der Pfalz mit Elſaß⸗ Lothringen, dem Saar⸗ gebiet und Luxemburg, den notwendigen Hinterlanden der Pfalz, ſind zerriſſen. Die Pfalz, die 50 Jahre lang nicht Grenzland war, iſt jetzt eines großen Teiles ihrer früheren Abſatzgebiete reſtlos beraubt. Das Kohlen⸗ und Erzvor⸗ kommen der Pfalz wurde im Friedensvertrag zum Saar⸗ gebiet geſchlagen. Dazu kommt, daß das beſetzte Gebiet lange auch vom übrigen Deutſchland getrennt war. Vom 20. April bis 30. September 1921 wurde eine Rheinzollinie errichtet; dann beſtand vom 21. Februar 1923 bis 20. Oktober 1924 ſchärfſte Zollabſperrung gegenüber dem unbeſetzten Deutſch⸗ land. Die Firmen im unbeſetzten Deutſchlawd knüpften während der Abſperrungen vom beſetzten Gebiet neue Be⸗ ziehungen an; Firmen des unbeſetzten Deutſchland traten in die Lieferverhältniſſe des beſetzten Gebietes ein. Als nach faſt zweijähriger Dauer die Zollſchranken beſeitigt wurden, war ein großer Teil der alten Beziehungen für die Induſtrie im beſetzten Gebiet endgültig verloren. Zudem war die Hereinnahme deutſchen Kapitals zeitweise unmöglich. Auch jeßt noch entſchließt ſich privates Kapital des unbeſetzten Gebietes nur ſchwer, in das beſetzte Gebiet zu gehen. Neue Firmen ſiedeln ſich kaum mehr an; Firmen, die ihren Sitz beliebig wählen können, verlegen ſogar ihren Sitz nach außerhalb des beſetzten Gebietes. Die Möglichkeit neuer Verwicklungen, neuer Abſchnütrungen, neuer Verluſte, bewirkt eine lähmende Zurückhaltung, die auch durch die Gewährung von Krediten, die vom Reich und von den Ländern kommen, nur zum Teile ausgeglichen wird. Die Betriebsmittel im beſetzten Gebiete waren durch die Ruhrkampfzeit völlig aufgebraucht. Die Ankurbelung erfordert die Hereinnahme ſtärkſter Be⸗ triebskredite, die namentlich im Jahre 1924 außerordentlich teuer waren und die Betriebe auf das ſchwerſte verſchuldeten, ja manchmal die Grundlage zum Siechtum und zum Erliegen zahlreicher Betriebe bildeten. Auch die Zahl der Erwerbsloſen zeigt, wie viel ungünſtiger die wirtſchaftliche Lage des beſetzten als des unbeſetzten Gebietes iſt. Am 15. Auguſt 1928 entfielen auf 1000 Einwohner des unbeſetzten Gebietes 8,9, des beſetzten Gebietes 11,9, der Pfalz ſogar 20,4 Hauptunterſtützungsem⸗ pfänger der Arbeitsloſenverſicherung! Daß die Hemmungen im Wirtſchaftsleben ſich unmittelbar auch auf die Gemeinden(Wohlfahrtspflegel) auswirken, iſt klar. Im Jahre 1923 ſchufen wir im beſetzten Gebiet mit allen Kräften Notſtandsarbeiten, um möglichſt viele Erwerbsloſe von der Straße wegzubringen— nicht nur aus rein wirtſchaft⸗ lichen und ethiſchen Gründen, ſondern vor allem, um ſte den ſchlechten Einflüſſen ſeparatiſtiſcher Elemente zu entziehen. Die Gemeinden des beſetzten Gebietes haben hier unerhörte Opfer gebracht für die Geſamtheit des Reiches, für die ſie auch nicht im entfernteſten entſchädigt worden ſind. Wir haben im beſetzten Gebiet heute noch viele Tauſende von Erwerbsloſen, die ſeit dem Ruhrkampf erwerbslos ſind und daher längſt aus⸗ ſchließlich der gemeindlichen Wohlfahrtspflege zur Laſt fallen. Eine in Not befindliche Wirtſchaft iſt auch nicht in der Lage, das Maß von Steuern aufzubringen, wie eine günſtiger ar⸗ beitende Wirtſchaft. Viele Betriebe waren im beſetzten Ge⸗ biete monatelang völlig ſtillgelegt. Die Reichsregierung ver⸗ langte 1923, daß keine Deutſche Firma an die Beſatzungs⸗ behörde Zollabgaben entrichte; dies bedeutete für ſie zum größten Teil gänzliche oder nahezu gänzliche Stillegung. Die Beſatzungsbehörde ließ ferner die im übrigen Deutſchland geltenden Steuervorſchriften zunächſt nicht zur Anwendung bringen. Die Pfälzer Gemeinden konnten dieſe Steuern in Form freiwilliger Beiträge der Wirtſchaft zum Teil herein⸗ bringen, aber Verluſte ſind trotzdem eingetreten. Erſatz fur dieſe Verluſte wurde von Reich und Ländern jederzeit aus⸗ drücklich abgelehnt. Die Schäden, die den Gemeinden aus dem Ruhrkampfe außerdem erwachſen ſind, ſind die mannigfachſten. Die Entſchädigungen haben im ganzen höchſtens s der erlit⸗ tenen Schäden ausgemacht. Dazu haben wir Dauerbelaſtungen zu tragen, die im unbeſetzten Deutſchland nicht bekannt ſind. Im beſetzten Gebiet gibt es keine Reichswehr, keine Schupo, keine Stipo. Alles hat die gemeindliche Polizei zu tragen. Durch eine Umfrage habe ich im Sommer d. J. feſt⸗ geſtellt, daß alle pfälziſchen Städte höhere Ausgaben für die Sicherheitspolizei haben, als beiſpielsweiſe München. Dort entfällt auf den Kopf der Bevölkerung 5,11 Mark, in Nürnberg ſogar nur 4,42 Mark, dagegen in Ludwigshafen 8,4, in Kaiſerslautern 8,2, in Zweibrücken 79 Mark. Ein Erſatz für dieſen Mehraufwand iſt den Pfälzern bisher nicht geworden. Zu dieſen Laſten der Gemeinden als öffentliche Körperſchaften kommen noch die ſchweren Laſten, die auf der Geſamtbevölke⸗ rung liegen: daß nochtauſende von Wohnungen und Wohnräumen beſchlagnahmt ſind, iſt ſo bekannt, daß man es nicht weiter zu wiederholen braucht. Auch Ein⸗ quartierungen bei deutſchen Familien kommen noch in vielen hunderten von Fällen vor. Daß die Ordonnanzen nur zum geringen Teil abgebaut ſind, iſt ebenfalls bekannt. Die Aus⸗ weispflicht im beſetzten Gebiet, die Ueberwachungsmöglichkeit politiſcher Verſammlungen, ie Ueberwachung der Vereins⸗ tätigkeit, die mannigfachen Anklagen gegen die Preſſe und ihre Redakteure, all dies ſind Dinge, die die Bewohner des be⸗ ſetzten Gebietes nicht recht froh werden laſſen. Dazu läßt das Vorhandenſein der Sureté niemals das unbehagliche Gefühl los werden, daß irgend eine unſichtbare Ueber⸗ wachung beſteht, die jeden Augenblick recht unangenehm für den einzelnen ſich auswirken kann, ohne daß man in der Lage iſt, ſich hiergegen zu wehren. 5 Dieſe wenigen Ausführungen, die noch reichlich erweitert werden könnten, mögen genügen, um zu zeigen, daß die Be⸗ ſatzung weder für die Gemeinden noch für die Bevölkerung des beſetzten Gebietes irgendwelche Vorteile bringt. Wir er⸗ blicken in dem Vorhandenſein der Beſatzung nur Schäden— nicht nur wirtſchaftlich und ethiſcher Art, ſondern vor allem Schäden im Hinblick auf öden Gedanken einer gegenſeitige! beiderſeitigen Befriedigung. Wir haben daher das dringendſte Bedürfnis, die Beſatzung baldigſt unſer deutſches Vaterland räumen zu ſehen. Gerne verzichten wir alle— einzelne, wie Gemeinden— auf alle Fonds wie ſie auch heißen und be⸗ gründet werden mögen. * Wieder„Kafſerſingen“ im Männergeſangverein. Auf einer Tagung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Männerchöre in München⸗Gladbach am vergangenen Sonntag, die von Ver⸗ tretern von 31 der größten und bedeutendſten Geſangvereine Rheinlands und Wechfalens beſucht war, wurde einſtimmig beſchloſſen, das frühere„Frankfurter Kaiſerſingen“ in neuer Form wieder aufleben zu laſſen. Als Ort der Ver⸗ anſtaltung wurde einſtimmig Dortmund gewählt. Der Wettſtreit ſoll im Herbſt 1929 in der Weſtfalenhalle ausgetra⸗ gen und alle drei Jahre wiederholt werden. Es wird voraus⸗ ſichtlich um einen Staatswanderpreis geſungen, der nach dreimaliger Zuteilung endgültig in den Beſitz des ſiegenden Vereins übergeht. Als Richtlinien ſollen die Be⸗ dingungen des ehemaligen„Kaiſerſingens“ maßgebend ſein. Stäbdtiſche Nachrichten Die Lage des Arbeitsmarktes im Arbeilsamtsbeziek Mannheim Beim Arbeitsamt Mannheim waren am 24. Oktober 18 99g (10027 männliche, 3966 weibliche) arbeitsſuchende Perſonen angemeldet, das ſind 305 mehr als am 17. Oktober 1928. Hier⸗ von entfielen 10 501(7419 männliche, 3082 weibliche) auf den Stadtbezirk und 3492(2608 männliche, 884 weibliche) auf den Landbezirk. Es bezogen 6100(4777 männliche, 1323 weibliche) Perſonen die verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung und 1082(975 männliche, 107 weibliche) die Kriſenunterſtützung gegen 5816 bezw. 1050 am 17. Oktober. Die Geſamtzahl der Unterſtützungsempfänger im Arbeitsamtsbezirk Mannheim iſt demnach weiter angeſtiegen und zwar von 6877 um 305 auf 7182. Auf 1000 Einwohner entfielen 20,6 Unterſtützungsem⸗ pfänger. Kurzarbeiter wurden 71(69), Pflichtarbeiter 50(30) und Notſtandsarbeiter 83(93) gezählt. Die Berichtswoche wird gekennzeichnet durch ein weiteres Anſtejgen der Arbeitsloſenziffern. Die Steigerung gegen⸗ über dem letzten Stichtag beträgt 2,2 v. H. Die Verſchlechte⸗ rung der Arbeitsmarktlage tritt am ſtärkſten in der Metall⸗ induſtrie, in der Berufsgruppe Lohnarbeit wechſelnder Art, im Verkehrsgewerbe, im Baugewerbe, im Vernielfältigungsge⸗ werbe und in den kaufmänniſchen Berufen hervor. Während die günſtigen Beſchäftigungsverhältniſſe in der Landwirtſchaft und im Friſeurgewerbe angehalten haben, wurde das im Auf⸗ ſtieg begriffene Bekleidungsgewerbe wieder von einem Rück⸗ ſchlag betroffen, an dem in gleichem Maße männliche und weib⸗ liche Arbeitskräfte beteiligt waren. Im allgemeinen zeigte ſich der weibliche Arbeitsmarkt widerſtandsfähiger als der männ⸗ liche, obwohl in einzelnen Berufsgruppen die Nachfrage abzu⸗ flauen beginnt. Erwähnung verdient beim weiblichen Arbeits⸗ markt der gute Beſchäftigungsgrad in der papiererzeugenden und verarbeitenden Induſtrie, in der Berufsgruppe Geſund⸗ heits⸗ und Körperpflege, Reinigungsgewerbe, in der Leder⸗ induſtrie ſowie in den kaufmänniſchen Berufsarten. * * Brand in einem chemiſchen Laboratorium. Geſtern nach⸗ mittag brach in einem Laboratorium der chemiſchen Fabrik von C. F. Boehringer u. Söhne aus bisher nicht ge⸗ klärter Urſache Feuer aus. Die Fabrikfeuerwehr griff den Brand zunächſt mit Trockenfeuerlöſchern und dann mit Waſſer ſo umſichtig und energiſch an, daß nach 7 Minuten ſchon die Hauptgefahr beſeitigt war. Vorſichtshalber wurde um 5,10 Uhr noch die Berufsfeuerwehr alarmiert, die aber nicht mehr ein⸗ zugreifen brauchte. Einige Deſtillations⸗ und Laboratortums⸗ 90 wurden ſtark beſchädigt. Der Schaden iſt nicht ſehr be⸗ Film⸗Rundſchau Alhambra:„Großſtadtjugend“ Der Titel iſt irreführend: was man erwartet, wird nicht erfüllt. Die eigentliche Großſtadtjugend iſt nur in eine m Exemplar vorhanden, das dafür durch Hellmuth Gauer er giebig vertreten wird. Aber das Bedauern über dieſes „Manko“ iſt nicht tief, denn die Hauptſache iſt— wieder ein⸗ mal— eine reizende, konfliktloſe, nur etwas kratzbürſtige Liebelei zwiſchen Maria Paudler und Harry Liedtke, die durch alle Phaſen ihrer bekannten Spieltechnik hindurch zum all beliebten happy end führt. Das Zuſammen⸗ ſpiel gerade dieſer beiden bevorzugten Gegenwartslieblinge des Kinopublikums in mehr als einem halben Dutzend Luſt⸗ ſpielfilmen hat einen ganz beſtimmten Spieltyp zur Folge gehabt, der immer wieder von neuem ſeine Magnetkraft be⸗ währt.„Großſtadtfugend“ iſt gewiß keine Spitzenleiſtung, aber ein reizender Unterhaltungsfilm mit einer Reihe origi⸗ neller Einfälle, die die Zuſchauer zu ſtürmiſcher Heiterkeit hinreißen. Von bekannteren Mitſpielern gefallen, wie immer, Ida Wüſt, Hermann Picha, Guſtav Rickelt und Trude Lehmann.— Der amerikaniſche Beifilm iſt diesmal inſo⸗ fern erfreulich, als er ſich von der unerträglichen Naivität der Groteske frei hält und dafür die Bekanntſchaft mit dent 12jährigen Buzz Barton vermittelt, der eine Reihe fabel⸗ hafter Wildweſtereien verübt. Die Wochenſchau enthält u. a, die Landung des„Graf Zeppelin“ in Lakehurſt und die Empfangsfeierlichkeiten in Newyork, Bilder, die vom Publi⸗ kum mit Recht mit großem Beifall begrüßt werden.* Dre C Erſtaufführung der As⸗dur⸗Meſſe von Schubert Durch Lehrergeſangverein und Muſikverein— Leitung: Erich Orthmann. Wir wiſſen nicht, ob Schubert mit der Widmung ſeiner eſſe beim Kaiſer von Oeſterreich, dem ſte urſprünglich zu⸗ dacht war, mehr Glück gehabt hätte als mit der Ueberſen⸗ dung des„Erlkönig“ an den Dichterfürſten Goethe. Aber der, dem die Meſſe wirklich geweiht iſt, und deſſen Lob ſie in lau⸗ tem Jubel ſingt, der Schöpfer des Himmels und der Erde, hat die Widmung tauſendfach vergolten. Denn ſelten wurde ſein Lob mit ſo viel Güte und Liebe geſungen. Iſt es nicht rührend, für mich der ergreifendſte Zug des ganzen Wunder⸗ werkes, wenn Schubert nicht müde wird, zu betonen: Er wurde für uns gekreuzigt und mit einem wundervollen fried⸗ lichen Ausklang die Schilderung der Leiden des Gekreuzigten beſchließt? Wieviel Troſt liegt in dieſer einen Stelle! Es war naheliegend, im Gedenkjahr ſich auch des Kir⸗ ſchenkomponiſten Schubert zu entſinnen. Der Tag, an dem die Aufführung ſtattfand, mit ſeiner ernſten Stimmung, rechtfertigt die Aufführung der Meſſe im Konzertſaal, und dieſem Anlaſſe verdanken wir die klingende Wiedergabe eines viel zu wenig bekannten Meiſterwerkes von Schubert, deſſen Schönheiten wir im einzelnen ſchon beſprochen haben. Durch die Vereinigung der bis vor kurzem ge⸗ trennten, nun unter einer Leitung ſtehenden konzertgeben⸗ den Vereine iſt ein impoſanter Klangkörper geſchaf⸗ fen worden, der mit Schuberts großer Meſſe zum erſten Male auf den Plan trat. Die Aufführung ſelbſt geſtaltete ſich zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Es liegt ein unvergleichlicher Zauber in der ruhigen Zuverſicht des Kyrie, in dieſem durch keine einzige düſtere Wolke geſtörten Sonnenblick, des erſten Satzes, in dem ſtürmiſchen Jubel des Gloria, in der freu⸗ digen Zuverſicht des Credo. Wenn Muſik hören und zwar richtig, hingebend hören, Gottesdienſt heißt, dann gibt es nur eine einzige Anerkennung für alle an der gottesdtenſt⸗ chen Handlung, an der Wiedergabe der Muſik Beteiligten, daß nichts den erhebenden Eindruck ſtörte, daß alles ſich willig dle Ganzen unterordnete. In dieſem Sinne verdienen alle um das ſchöne Werk verdienten Teilnehmer ein Geſamtlob. Und nur in dieſem Sinne möchten wir lobend erwähnen, daß der neugeſchaffene Chor im Bunde mit dem Soloquartett und dem trefflichen Orchoſter des Nationaltheaters einen ungetrübten Genuß der herrlichen Meſſe bereitete. Wie ſchon in der Einführung erwähnt, iſt die Haupt⸗ aufgabe dem Chor übertragen und die Soloſtimmen treten weniger hervor, ſind auch nicht ausgeſprochen ſoliſtiſch beſchäftigt. Nur in wenigen Takten kam der ſchöne tragfähige Sopran des Frl. Teſchemacher, der paſtoſe Alt von Frl. Schlüter, der helle Tenor des Herrn Haller allein zur Geltung. Zu dieſen Mitgliedern des Nationaltheaters geſellte ſich der einheimiſche Oratorienſänger Seefried mit prächtigem Baß. An der Orgel ſaß unſer Orgelmeiſter Arno Landmann, dem ebenſo wie dem ruhigen Leiter des Gan⸗ zen, Erich Orthmann, volles Lob gebührt. Auch das Publikum, das den Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz füllte, empfand den vollen Eruſt der Darbietung. Erſt nachdem der letzte Akkord verhallt war, kam die dankbare Stimmung der Zuhörer zum Ausdruck. Dr. Ch. Schüler⸗Vorſpiel der Violinpädagogin Inka von Lin⸗ prun. Ein dicht beſetzter Saal zeugte für das lebhafte Inter⸗ eſſe, das die Vortragsabende der Violinpädagogin Inka von Linprun ſtets hervorrufen. Auch dieſes 2. Schüler⸗Vorſpiel 1928 beſtätigte, daß Fräulein von Linprun den Ruf als aus⸗ gezeichnete Violinpädagogin mit Recht genießt. In ihren Begrüßungsworten, die die Bedeutung des Kammer⸗ muſikſpielens, ſeinen hohen Einfluß auf die Ausbildung der Muſikalität der Schüler und die Erweckung des erhöhten Muſtikſinnes, beleuchteten, wies Fräulein von Linprun auf die Darbietungen des Vorſpiels hin, das in der jungen Gene⸗ ration wieder die beſondere Liebe zum feinſinnigen Muſizieren, zum Unterordnen unter das Kunſtwerk, im Gegeuſatz zum ſoliſtiſchen Brillieren, erwecken ſolle. Die einzelnen Darbie⸗ tungen der vorgeſchrittenen Schüler zeugten von ſehr eruſthaftem Studium. So gelang z. B. die A⸗Dur Sonate von Händel, mit ſchönem Strich, vollem runden Ton, fein in der Ausarbeitung durch Herrn Heddaeus ganz ausgezeichnet und iſt nach nur 3 jährigem Studium ein ſchöner Beweis der vor⸗ züglichen Unterrichtsweiſe Fräulein von Linpruns. Eine rechte Illuſtration zu den dargelegten Zielen des Abends gay das Zuſammenſpiel der Geſchwiſter Beſſerer, die wirklich im „Erſten Satz a. d. Violinkonzert G⸗Dur von Jof. Haydn“ mit⸗ einander muſtzierten, wobei das ausgezeichnete pitantſtiſche Können der in der Klavierklaſſe von Fräulein Elfriede Schott ſtudierenden jugendlichen Schweſter des Linprunſchſtlers Beſſerer beſonders überraſchend auffiel. Die Fortſchritte in dem Spiele des Herrn Kindt, mit der ſich an dieſem Vortrags⸗ abend am Flügel des öfteren beſtens bewährenden Fräulein Luiſe Krämer(Klavierklaſſe von Frau Schatt⸗Eberts), ſowie das von tiefem Ernſt, warmer Begeiſterung und vorzüglichem Studium zeugende Spiel des Herrn Herbert Wilhelm, ver⸗ ſtärkten den Eindruck, daß die muſtkbefliſſene Jugend ſich im Violinſpiel keiner beſſeren Meiſterin anvertrauen kann, als Fräulein von Linprun. Vortrefflich iſt die Erziehung zun Orcheſterſpiel in den beiden bvbligatoriſchen Geigen⸗ chören durch Fräulein von Linprun. Wie ſchon nach kürzeſter Studienzeit ein Geigenchor friſch und exakt klingen kann, be⸗ wies die den Abend eröffnende Zſtimmige Fuge von Chr. Fr. Bach. Ganz ausgezeichnet aber ſpielte der Geigenchor II der fortgeſchrittenen Schüler Leopold Mozarts„Divertimento für zwei Violinen und Cello, wobei man mit Vergnügen feſt⸗ ſtellte, daß die Celli in ganz ausgezeichneter Verfaſſung waren. ſodaß das Zuſammenſpiel in Ton, Ausdruck und Ausarbeitung die herzliche Anteilnahme der Zuhörer wohl verdiente. J. S. Mie Johann Strauß komponierte Ueber Johann Strauß, den Komponiſten der„Fleder⸗ maus“, berichtet Wilhelm Kienzl in ſeinen Lebenserinne⸗ rungen: Strauß erzählte mir, daß er ſtets an einem Har⸗ montum komponiere, weil deſſen zarte Regiſter im Hauſe weniger Auſſehen machen, als der ſchwer abzudämpfende Klavierton, ferner, daß er, wenn ihm unterwegs Melodien einfielen, ſie in Ermangelung von Notenpapier wiederholt auf ſeine— Manſchetten notiert habe. Die berühmt gewor⸗ dene Walzermelobie„Nur für Natur“ habe er gar auf eine Hundertguldennote ſkiziert, und eine Romanze, die ihm des Nachts einfiel, auf dem Bettunterluch und zwar, weil er ſeine Gattin nicht durch Lichtmachen wecken wollte und im Finſtern keine Notenlinie ziehen konnte mit— Buclſtaben. St. 4. Seite. Nr. 511 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe Freitag, den 2. November 1928 Aufwertungsſchalter Bis zu 30 Mark werden die aufgewerteten Sparbücher bei der Sparkaſſe ausbezahlt. Kein großes Gedränge herrſcht an dem Aufwertungsſchalter und doch iſt ein dauerndes Kom⸗ men und Gehen. Aber kein freudiges Geſicht ſteht man bei den Menſchen, wenn ſie ihr Geld in Empfang nehmen. Tiefe Reſigniertheit, ſchmerzliches Erinnern. Keinen anderen Ge⸗ ſprächsſtoff haben die Menſchen, die auf ihr Geld warten, als von ihrem verlorenen Spargroſchen. Wiſſen ſie doch ſchon längere Zeit, daß ihnen nicht mehr geblieben iſt als das, was ſchon in dem kleinen grünen Buch eingetragen iſt. Dennoch können ſie es kaum faſſen, daß die mehrſtelligen Zahlen nichts mehr zu bedeuten haben. Da werden Erlebniſſe und Enttäu⸗ ſchungen ausgetauſcht. Der eine hat ſein Geld für einige Tage ausgeliehen, hat es dann gleich wieder auf die Kaſſe gebracht, aber es iſt doch verloren: der damals ausbezahlte Betrag wird abgeſchrieben von der Aufwertung und der neu einbezahlte nicht mehr dazugezählt, da die Entwertung zu weit vorgeſchritten war. Der andere hat ein wertvolles Ob⸗ jekt verkauft und den Betrag hierfür einbezahlt, Hätte er nicht verkauft, hätte er etwas, das noch den gleichen Wert wie früher darſtellt. So gehen die Klagen weiter.. Schick⸗ ſal. Andere wieder werden abgewieſen, weil der aufgewertete Betrag etwas über 30 Mark beträgt. Werden auf kurze Zeit noch vertröſtet. Der Beamte muß ſich an ſeine Vorſchriften halten. Alle ſind ſie aber froh, daß die ſchreckliche Inflativns⸗ zeit vorbei iſt und alle haben den einen Wunſch, daß wir für alle Zeiten hiervon verſchont bleiben möchten. Daß aber ein ähnliches Ereignis nicht mehr erwartet wird, kommt darin zum Ausdruck, daß die Spartätigkeit in großem Maße wieder eingeſetzt hat. 0 * * Starke Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 21. bis 27. Oktober wurden 11313 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4644(Männer 2975, Familienbad 1170, Wellenbad 449, Schülerkarten 50), Frauenhalle 2223(darunter Schülerkarten 24), Halle III 1037, Wannenbäder J. Klaſſe 690, Wannenbäder U. Klaſſe 1080, Dampfbäder 402, Lichtbäder 4, Kohlenſäurebäder 4, Kranken⸗ kaſſenbäder 1209(Dampfbäder 268, Lichtbäder 35, Fichtennadel⸗ 15 55 770, Solbäder 66, Kohlenſäurebäder 52, Schwefelbäder 18). * Beinbruch durch Ausrutſchen. Ins Allgemeine Kranken⸗ haus wurde am Mittwoch ein 24 Jahre alter Sattler ein⸗ geliefert, der an einem Neubau in der Kronprinzenſtraße beim Transport eines mit Steinen beladenen Rollkarrens aus⸗ rutſchte, mit dem linken Bein unter den Karren geriet und ſich den Unterſchenkel brach. * Verkehrsſtörung auf der Rheinbrücke. Geſtern vormit⸗ tag ging auf der Rheinbrücke an einem beladenen Pferdeſuhr⸗ werk das rechte Hinterrad heraus. Um die Verkehrsſtörung zu beſeitigen, mußte um.14 Uhr die Berufsfeuerwehr alar⸗ miert werden, die das Fahrzeug wieder fahrbar machte. Veranſtaltungen Gaſtſpiel Millowitſch im Apollotheater Ueber dich kann man ſich wälzen! Humoriſt Mörbitz, der längſt zu ſeinen Vätern verſammelte glänzende Humoriſt, erzielte mit dieſen ſechs Worten allabendlich in Mannheim einen ſtürmiſchen Heiterkeitserſolg. Man darf ſie mit vollem Recht auch auf Wilhelm Millowitſch anwenden, der auf dem beſten Wege iſt, einer der führenden rheiniſchen Komiker zu werden. Mauchmal trägt er noch zu dick auf, aber im allgemeinen iſt das Spiel ſo fein abgeſtimmt, in Sprache, Mimik und Geſte ſo unwiderſtehlich burlesk komiſch, daß wir die Heiterkeitsſtürme begreiflich finden, die bei der geſtrigen Premiere das Apollotheater durchbrauſten. Millo⸗ witſch bringt zwei Stücke. In dem Einakter„Der ſchöne Wilhelm“ ſpielt er den Fritz Birkenfeld, einen jungen Ehemann, der ſich die Villa ſeines Freundes Kellermann geborgt hat, in die das junge Paar nach der Hochzeitsreiſe an dem Tage einzieht, an dem ſie Kellermann zurückverlangt, weil er ſelbſt geheiratet hat. Zu allem Unglück trefſen nun auch noch die Schwiegermutter Birkenfelds und der Schwie⸗ gervater Kellermanns ein. Das gibt ein Durcheinander, das nicht beſchrieben werden kann. Man kommt wirklich aus dem Lachen nicht heraus. Ueberſieht dabei auch gern das manch⸗ mal Unlogiſche der Handlung. In dem Zweiakter„Max und Moritz“, der dem Ein⸗ akter folgt, gehts noch toller zu. Millowitſch produziert ſich in Lieſem nicht minder zugkväftigen Stück, das er nach einer alten Idee bearbeitet hat, als Verwandlungskünſtler, da er zwei Rollen, ein Zwillingsbrüderpaar, ſpielt. Ganz virtuos. Mit trefflichſter Charakteriſterung. Einen Hoteldiener und den Sohn eines reichen Gutsbeſitzers. Das Enſemble zeigt in beiden Stücken, daß es gut eingeſpielt iſt. Jedes Mitglied hat den richtigen Platz inne. Dazu kommen Schwung und Tempo. Die Lebhaftigkeit des Hauptdarſtellers überträgt ſich auf alle Akteure. Wer die Alltagsſorgen verſcheuchen will, muß die Millowitſchtruppe geſehen haben. Da lachſt dich kapott. Sch. Die Ortsgruppe Mannheim des Deutſch⸗Evangeliſchen 5 Frauenbundes hielt dieſer Tage in den Konfirmandenſälen der Chriſtus⸗ kirche eine Mitgliederverſammlung ab. Frau Langer begrüßte im Auftrage der Vorſitzenden, Fräulein Seipis, die leider durch Krankheit verhindert war, die Gäſte und Mitglieder, teilte einiges über die Vorträge mit und bat in herzlichen Worten um Unterſtützung der Mittelſtandshilfe durch Arbeit. Dann wurde Frau Martha Sturm das Wort erteilt zu ihrem Vortrag über das Hausgehilfinnen⸗ geſetz. Die Rednerin zeigte an Hand der Paragraphen die Schwierigkeiten und Gefahren, die durch den Entwurf für Hausfrau und Familie entſtehen. Die größte Gefahr ſieht ſie in den 88 20 und 22, die den Beſtand der Familie in wirt⸗ schaftlicher und ſittlicher Hinſicht erſchüttern können. In der Ausſprache kam es zu einem großen Für und Wider. Pfarrer Lutz betrachtete den Entwurf von Seiten der Hausgehilfinnen und legte dar, wie nötig das Geſetz iſt. Er bat um ernſte Mit⸗ arbeit an der Schaffung des Hausgehilfinnengeſetzes, damit den Anforderungen der Hausgehilfin und der Hausfrau Rech⸗ nung getragen wird. Gioth vor dem Frankenthaler Schwurgericht (Eigener Bericht) Vierter Verhandlungstag— Vormittagsſitzung * Frankenthal, 2. Novy. Der vierte Verhandlungstag nimmt einen dramatiſchen Verlauf. Der Vorſitzende teilt zunächſt mit, daß der Zeuge Kriminalkommiſſar Stauffert⸗ Ludwigshafen, dem Gioth ſeinerzeit das Geſtändnis gemacht hat, vernehmungsunfähig krank iſt und an ſeiner Stelle der Amtsrichter Dr. Weis als Zeuge geladen ſei. Staatsanwalt Dr. Tiſch ſei plötzlich ernſtlich erkrankt, und es ſei un⸗ ſicher, ob er den Prozeß überhaupt weiterführen könne, ſodaß 1. Staatsanwalt Dr. Kellert an ſeiner Stelle die Anklage ver⸗ trete. Der Angeklagte, der ſchon in ſeiner Zelle Szenen gemacht, dann mit lautem Weinen den Saal betreten hat, erging ſich den Juſtizwachtmeiſtern gegenüber in Vor⸗ würfen wegen ungerechter Ginſchätzung durch einen Sachverſtändigen. Sodann hat er den Verteidiger im Saal zur Niederlegung der Verteidigung und Rückzahlung der Hälfte des Honorars aufgefordert und den für ihn günſtigſten Sachverſtändigen Dr. Kuntz⸗ Nürnberg wegen des Gutachtens erregt angegriffen. Gioth erklärt ſich dem Vorſitzenden gegenüber zunächſt bereit, für ſeine Tat einzuſtehen, erhebt aber dann laut ſchreiend Vorwürfe gegen ſeine Charakter bewertung und verlangt Herbeiſchaffung der nach ſeiner Angabe in der Anilinfabrik gefälſchten Akkordſcheine, damit er ſich an Hand dieſer gegen den Verdacht, ein unehrlicher Menſch zu ſein, wehren und ſeinen Leumund vor der Welt wiederherſtel⸗ len könnte. Es entſpinnt ſich eine 1½ſtündige, von Gioth in ſchreiendem und erregtem Ton geführte Unterhaltung zwiſchen ihm und dem begütigenden Vorſitzenden, der immer wieder verſichert, daß die Vorſtrafen garnicht gewertet werden ſollten und man Gioth doch als tüchtigen, fleißigen und ſtreb⸗ ſamen Menſchen anerkenne. a Der Verteidiger beantragt dann auf Betreiben des geklagten die Beſchaffung aller Akkordſcheine der J. G. Farbeninduſtrie aus der Beſchäftigungszeit des An⸗ geklagten zum Beweis, daß außer der Nachzahlung von 61,20 Mk. die Akkordlöhne des Angeklagten abſichtlich unrichtig berechnet worden ſeien. Ferner l antragt er die Ladung wei⸗ terer für Gioth günſtiger Leumundzeugen. Im Anſchluß an die Verleſung eines Hattinger Amts⸗ gerichtsbeſcheides über ein größeres Teſtament zugunſten der Familie Gioth bringt der Angeklagte feinen früher erfolgten Austritt aus der Kirche und ſeinen vor ſechs Wochen erfolgten Wiedereintritt zur Sprache und bemerkt, daß der Austritt ſeinerzeit wegen Hineinſpielens eines mitverwandten Pfarrers erfolgt, der Wiedereintritt aber aus innerem Bedürfnis geſchehen ſei. Darauf erklärt der Vorſitzende, daß weder der Austritt noch der Wiedereintritt bei Bewertung der Tat von irgendeinem Belang ſein könne. Der Ein⸗ und Austritt gehe das Gericht nicht das Geringſte an. Der Staatsanwalt Dr. Kellert wendet ſich gegen die erwähnten Anträge der Verteidigung und erklärt gleich dem Richter, daß er durchaus dem Angeklagten Gioth zugeſtehe, daß er auf Grund der Vorgänge bei der Lohnberechnung der Meinung geweſen ſei, fortgeſetzt übervorteilt zu ſein und auch An⸗ Als dann der Verteidiger einen von tiefer Gemüts⸗ bewegung zeugenden Brief der Braut des Angeklagten an die Verteidigung verlieſt, in dem dieſe, Lieſel., bit⸗ tet, Gioth zu verſichern, daß ſte in ihm keinen Mörder ſehe und daß er ihr immer lieb bliebe wie zuvor, ja ſie ihn jetzt noch mehr liebe und nur nicht ſtark genug ſei, weiter perſönlich der Verhandlung zu folgen, gibt Gioth die geſtellten Beweisanträge zurück und nimmt die Tat auf ſich, allerdings nur inſoweit, als er ſich nach ſeinen bisherigen Angaben auf ſie beſinnen könne. Dieſe Beſinnung habe da aufgehört, wo er vor dem Meiſter Schneider geſtanden und ſeine lang auf⸗ geſpeicherte Wut über die ungerechte Behandlung ihre Aus⸗ löſung gefunden habe. Auf die Schüſſe und das Weitere könne er ſich beim beſten Willen nicht mehr beſinnen. Medizinalrat Dr. Kuntz⸗ Nürnberg ſtellt Aufrechterhaltung ſeines geſtrigen Gutachtens paſſendes Benehmen Gioths feſt: ein Spielen und Kokettieren mit Affekten, wie es auf das Bild aus Gioths Nürnberger Zeit paſſe; ein Feſthalten an unerheblichen, nebenſächlichen Dingen, das Vorbeigehen an der Hauptſache, die vollkommene Unfähigkeit Gioths, ſeinen Vorteil wahrzunehmen. Gioth komme nicht von ſeiner vorgefaßten Meinung ab, daß ihm gerade dieſer Sachverſtändige nicht wohl wolle. Subjektiv fühle ſich Gioth ſicherlich nicht als Mör“ler, ſondern als im Recht, obwohl er natürlich wiſſe, daß die drei Leute von ihm ermordert ſeien. Der Sachverſtändige Oberarzt Dr. Röſch glaubt nicht, daß der Angeklagte, wenn auch im Affekt, ohne Ueberlegung gehandelt habe, vielmehr. trotz des Affektes die Intel⸗ ligenz bei der Tat war. Auf die ſeinerzeitige Frage dieſes Arztes, wie Gioth ſich zur Kirche ſtelle, habe Gioth erkläre, er werde wieder in den Schoß der Kirche zurückkehren, wenn er gerecht behandelt werde. Auf die weitere Frage, was er unter Recht verſtehe, habe Gioth geantwortet:„Wenn ich für geiſteskrank erklärt werde!“ Der Sach⸗ verſtändige kann den§ 51 für dieſe, nach ſeiner Anſicht mit Ueberlegung ausgeführte Tat nicht gelten laſſen. Der Angeklagte erklärt, er ſei in einer derartigen Ver⸗ faſſung geweſen, daß die Aerzte zu der Meinung hätten kommen müſſen, daß er bei der Tat ſeines Geiſtes nicht Herr geweſen ſei. Verteidiger Juſtizrat Dr. Schulz: Wenn der Affekt, wie der letzte Sachverſtändige zugibt, über den Intellekt überhand genommen habe, könne doch der Intellekt ſich nicht mehr be⸗ tätigen und damit werde füglich die Ueberlegung ausgeſchaltet. Obermedizinalrat Dr. Frantz erklärt den Angeklagten für ſeine Tat verantwortlich. Dr. Kuntz wendet ſich gegen die vollkommen verdrehte Anwendung ſeiner Ausführungen und die als perſönlich empfundenen Angriffe, die leider nicht durch den Vorſitzenden zurückgewieſen ſeien. Er halte daran feſt, daß die Ueberlegung Gioths im Augenblick der Tat ge⸗ fährdet war. 0 Das Gericht beſchließt mittags die Ausſetzung der Ver⸗ handlung bis Samstag früh. Inzwiſchen wird Klarheit darüber geſchaffen, ob Kriminalkommiſſar Stauffer verneh⸗ mungsfähig und Staatsanwalt Dr. Tiſch für morgen wieder verhandlungsfähig ſein kann. Demnach ſind für morgen die voller dazu in ein er ohne die Anhörung weiterer Leumundszeugen dem An⸗ Pläidoyers zu erwarten, an die ſich vorausſichtlich gleich geklagten den Leumund eines fleißigen, ſtrebſamen und bis⸗ her anſtändigen Menſchen zuerkenne. N Gorichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein 28 Jahre alter verheirateter Schornſteinfegergehilfe hatte vom 13. Mai 1927 bis 8. September 1928 inſofern ſeinen Meiſter betrogen, als er in einer ganzen Reihe von Fällen Rechnungen ausfertigte, die Gelder einkaſſierte und mit ſeinem Namen quittierte. Weiter hat er an Rechnungen ſeines Meiſters Beträge geändert oder die Rechnungen vernichtet. Im ganzen wurden dem Angeklagten 49 Fälle nachgewieſen, die ihm einen Betrag von 328 Mk. ein brachten, wovon 222 Mk. auf Konto der Fälſchungen zu ſetzen ſind. Nachdem die Sache angezeigt und der Schornſteinfegergehilfe nach zwei Tagen aus der Haft entlaſſen war, beging er weiterhin die Dumm⸗ heit, gleich wieder neue Schwindeleien zu begehen, worauf er ſofort wieder feſtgenommen und infolgedeſſen zu der heute vormittag vor dem Schöffengericht abgehaltenen Ver⸗ handlung aus der Haft vorgeführt wurde. Aus der Verneh⸗ mung des Angeklagten ergab ſich, daß er einen Netto⸗Wochen⸗ verdienſt von 45 Mk. hatte, daß ſeine Frau durch Servieren noch Geld verdiente und daß von einer Notlage des Schorn⸗ ſteinfegergehilfen nicht geſprochen werden kann. Der Ange⸗ klagte, der in letzter Zeit ziemlich viel in Wirtſchaften ver⸗ kehrt iſt, iſt geſtändig. Sein Meiſter, der durch die Schwin⸗ deleien ſeines Gehilfen nicht geſchädigt iſt, bemerkt, daß der Angeklagte anfänglich ein fleißiger Arbeiter war, dann aber ſehr viel zu wünſchen übrig ließ. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel qualifizierte die Verfeh⸗ lungen des Angeklagten als Betrug, Urkundenfälſchung und Vernichtung von Urkunden und betonte, daß der Angeklagte ſich des Ernſtes und des Charakters der Verfehlungen bewußt war. Trotzdem billige er angeſichts der bisherigen Straf⸗ loſigkeit dem Angeklagten mildernde Umſtände zu und bean⸗ trage eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten abzüglich 1 Monat 3 Wochen Unterſuchungshaft. ch. 9 nis ſehr einfach. Sie wollen die Urteilsberatung anſchließen wird, ſodaß man mit dem Urteilsſpruch für die Nachtſtunden zu rechnen habe dürfte. 5 Verurteilung wegen Meineibs. Vor dem Schwurgericht Landau ſtanden am 22. Oktober der 1898 geborene Chauf⸗ feur Wilhelm Wind und der 1908 geborene Chauf⸗ feur Fritz Käufer aus Landau unter der Anklage eines Verbrechens des Meineids. Beide hatten in einer Gerichts⸗ verhandlung im Monat Mai als Belaſtungszeugen gegen einen der Körperverletzung angeklagten Kraftwagenbeſitzer wiſſentlich falſche Angaben gemacht und die tatſächlichen Zuſtände verſchwiegen. Sie hatten den Kraftwagenbeſitzer eines Angriffes auf ſie beſchuldigt, während die Beweis⸗ aufnahme ergab, daß die beiden die eigentlichen Angreifer waren. Sie gaben in der Verhandlung dies unumwunden zu; die Beweisaufnahme geſtaltete ſich durch dieſes Geſtänd⸗ ihre Ausſagen ſeinerzeit in ihrer Aufgeregtheit unvollſtändig gemacht haben. Wegen eines Verbrechens des Meineids wurden beide zu fe 4 Monaten Zuchthaus, umgewandelt zu 6 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, wobei ihnen 8 157 des Strafgeſetzbuches als Mil⸗ derungsgrund zugebilligt wurde. 8 § Das Urteil im zweiten Spritweberprozeß. Im zweiten Verfahren wegen Monopolbetrugs gegen die Brüder Her⸗ mann und Heinrich Weber wurde am 1. November das Urteil gefällt. Die IV. Große Strafkammer Berlin hat Hermann Weber für die im zweiten Prozeß feſtgeſtellten Vergehen des Betrugs gegenüber der Reichsmonopolverwaltung zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Jahr ſechs Monate werden für die Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet. Die im erſten Prozeß gegen Hermann Weber ver⸗ hängte Geldſtrafe von 60000 Mark wurde aufrecht⸗ erhalten. Gegen Heinrich Weber wurde auf eine Geſamtſtrafe von elf Monaten Gefängnis erkanut. Acht Monate Unterſuchungshaft werden in Anrechnung gebracht. Ebenſo wurde die verhängte Geldſtrafe von 20000 Mark durch die Un⸗ terſuchungshaft für verbüßt erklärt. Die Haftbefehle wurden aufgehoben. Die in erſter Inſtanz verurteilten drei Zollbeam⸗ ten wurden auf Koſten der Staatskaſſe freigeſprochen. CAR NI EI 5 4 98 Freitag, den 2. November 1928 1 Aus dem Lande Leicheufund im Brombergkopf Freiburg, 2. Nov. Zwei Studenten fanden am geſtri⸗ gen Abend in einem Gebüſch auf dem Brombergkopf, durch ſtarken Leichengeruch aufmerkſam geworden, die Leiche eines etwa 30jährigen Mannes, der ſich in liegender Stellung in einem nur 1,20 Meter hohen Gebüſch erhängt hatte. Die ſofort benachrichtigte Polizei konnte geſtern abend in⸗ folge der Dunkelheit nichts mehr unternehmen. Heute morgen beſichtigte der erſte Staatsanwalt Dr. Orth mit der Mordkommiſſion den Tatort und agnoſzierte auf Grund einer Vermißten⸗Anzeige den Selbſtmord des ſeit 29. Oktober verſchwundenen 30jährigen Bäckers Fritz Honold aus Freiburg. Als Grund der Tat wird Liebeskummer angenommen. Honold, der aus Neu⸗ Ulm ſtammt, hatte in Freiburg ein Liebesverhältnis mit einer Kontoriſtin unterhalten, das von ſeinen Eltern miß⸗ billigt wurde. Sie drohten, ihn nicht in den Beſitz der väter⸗ lichen Bäckerei zu ſetzen, falls er das Mädchen hetrate. Daraufhin hat ſich Honold, der etwas ſchwermütig veranlagt geweſen ſein ſoll, das Leben genommen. * * Freiburg i. Br., 30. Okt. Emmendinger Autobeſitzer, die in Freiburg waren, mußten hier ſehr unliebſame Erfah⸗ rungen machen. Dem einen von ihnen wurde in zwei neue Reifen ſeines geparkten Wagens zwei große Schlitze beige⸗ bracht, im anderen Falle konnte der Uebeltäter noch kurz vor Ausübung der Tat abgefaßt werden. Der Uebeltäter bezog für ſeine ſchnöde Abſicht eine kräftige Tracht Prügel. An⸗ ſcheinend wollte er ſich dafür rächen, daß er mit ſeinem Kolle⸗ gen aus dem fremden Auto entfernt wurde, in das ſie ſich widerrechtlich hineingeſetzt hatten, um eine Schwarzfahrt zu unternehmen. 5 * Waldshut, 29. Okt. In den letzten zwei Monaten hat es in Allmendshofen bei Donaueſchingen fünfmal gebrannt. Auch in den letzten Jahren iſt die Zahl der Brände auffallend groß geweſen. Nach Lage der Sache wird Brandſtiftung als Brandurſache angenommen, ohne daß es bisher möglich war, den Täter oder die Täter zu überführen. Vom erſten Staatsanwalt in Konſtanz ſind deshalb für die Ermittlung der Täter 3000% als Belohnung amsgeſetzt. Nachbargebiete Elektriſche Bahn Mannheim Lampertheim Worms a Lampertheim, 1. Nov. Am Dienstag nachmittag hielt die Heſſiſche In duſtrie⸗ und Handelskammer Worms erſtmals hier im„Kaiſerhof“ eine Bezirks ver⸗ ſammlung ab. Zu dieſer waren eine größere Anzahl hie⸗ ſiger ſelbſtändiger Kaufleute, Mitglieder des Ortsgewerbe⸗ vereins, Lehrer der einheimiſchen Fachſchulen und ſonſtige Intereſſenten erſchienen. Kommerzienrat Dörr eröffnete als Vorſitzender der Kammer die Verſammlung, worauf Bei⸗ gordneter Knecht die Erſchienenen im Namen der Gemeinde begrüßte und die Notwendigkeit der Handelskammer auch für die auf dem Lande wohnenden Kaufleute hervorhoh. An⸗ ſchließend gab Syndikus Dr. Hager einen Ueberblick über das Entſtehen der Handelskammern und ihre Auswirkungen im Wirtſchaftsleben. Syndikus Dr. Keilmann ſprach dann über Organiſationsfragen und das Geſetz gegen den unlau⸗ teren Wettbewerb. Ueber Steuerfragen referierte das Han⸗ delskammermitglied Zimmern. Er kam zu dem Ergebnis, Haß die Kreis⸗ und Kommunalſteuern gerade hier am höchſten im ganz Heſſen ſind. An die einzelnen Vorträge ſchloß ſich eine Ausſprache an. Hierbei wurde auch die elektriſche Bahn⸗ verbindung Mannheim— Lampertheim— Worms geſtreift, eine Stedlung auf der rechten Rheinſeite im ſog. 4 Burgerfeld erwogen, eine Halteſtelle der Bahn an der Straße Worms Bürſtadt als notwendig erachtet und ganz beſonders die überaus ſchlechten Straßenverhältniſſe von hier nach Worms und Bürſtadt beleuchtet. Aus der Mitte der Verſammlung wurde zum Schluß der Wunſch geäußert, daß öfters ſolche Zuſammenkünfte auf dem Lande abgehalten würden, damit die Kaufleute mit der Kammer in nähere Be⸗ rührung kommen und ſie ihre Nöte und Schmerzen vortragen können. i 25 Sportliche Rundschau ö Entſcheidung im Spielabbruch 03 Ludwigshafen-B. f. R. Mannheim 03 Ludwigshafen verliert das Spiel— Beſtrafung der Uebeltäter 5 5 Wie erinnerlich wurde am 23. September auf dem V. f..⸗Platz wegen Ausſchrettungen von Spielern des F. C. o Lud wigs⸗ hafen das Spiel durch den Schiedsrichter Ullmann ⸗ Wiesbaden abgebrochen. Das Verbandsgericht hat jetzt gegen die Spieler und den Verein folgendes Urteil erlaſſen: 5„ 5 Es werden beſtraft: Hans Feſer mit 2 Monaten Disgualifika⸗ tton und 20„, Geldſtrafe, Eckert mit 5 Monaten Disqualifikation und 30/ Geldſtrafe, Kurt Links mit einem Monat Disqualifi⸗ hkation, Friedrich Koch mit 2 Jahren Disgqualifikatron und 30„ Gelöſtrafe, Walter mit einem Monat Disgualifika⸗ tion und 20/ Geldſtrafe. Die F. Geſ. os Ludwigshafen er⸗ wigshafen verloren. 5 5 3 Damit hat die unerfreuliche Angelegenheit ihren Abſchluß ge⸗ funden. Die Strafe, die Koch erhalten hat, iſt in Anbetracht des Ver⸗ gehens nicht zu hoch. Hoffentlich wirkt ſie auf andere Spieler ab⸗ ſchreckend, dann iſt ſchon viel erreicht.. 0 f Handball der Gruppe Rhein hält eine Geldſtrafe von 100% außerdem iſt das Spiel für Lud⸗ Höchenſchw. Die Verbandsſpiele des letzten Sonntags brachten die im allge⸗ meinen erwarteten Reſultate, wobei lediglich das Treffen zwiſchen Waldhof und V. f. R. eine Ausnahme macht, denn wohl niemand hätte an einen ſolchen Widerſtand der Raſenſpieler gedacht. Die Wald⸗ höfer müſſen nun am kommenden Sonntag nochmals den Beweis er⸗ bringen, daß ſie tatſächlich die beſte Mannſchaft der Gruppe ſind. Der Poltzeiſportverein, der ebenſo wie der B. f. R. ſeine Schlagkraft wieder gefunden hat, iſt beſonders auf ſeinem eigenen Gelände ein ſchwer zu ſchlagender Gegner. Die Waldhöfer werden gut daran tun, ſich vorzuſehen, da ſie ſonſt ihr erſtes Spiel in dieſer Satſon ber⸗ lieren könnten. Auch auf dem Platze der Spielvereinigung 07 wird es ein heißes Ringen geben. Zwar haben die b7er in den letzten enttäuſcht, während 08 Lindenhof gut in Schwung iſt. 1 Lindenhöfer wird das Sptel wohl ent⸗ elt es ſich darum, ob ſte gegen Chefredakteur Kurt Fischer— Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabes Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 3. November Deutſche Seuder l Berlin(Welle 483,0), Königswuſterhauſen 20 Uhr:„Seeſchlacht“, anſchließend Tanzmuſik.. Breslau(Welle 822,6) 20.15 Uhr:„Fröhliche Funkerei“, 22.80 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 428,6) 13.45 Uhr: Mittagskonzert, 15.05 Uhr: Jugendſtunde, 16.35 Uhr: Konzert v. Stuttgart, 20.15 Uhr: Zwei glückliche Tage, Schwank von Blumenthal. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Meyers, Schwank in 9 Akten, anſchließend Tanzmuſik. 5 0 Königsberg(Welle 308) 20.05 Uhr: Hoffnung auf Segen. Eine Fiſchertragödie 22.15 Uhr: Konzert. W. 1250/1649) Langenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchl. Tanzm. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr:„König für einen Tage“, Oper, an⸗ ſchließend Tanzmuſik. München(Welle 535,7), Kaijſerslautern(Welle 277,8) 14.30 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Unterhaltungskonz., 17.40 Uhr: Zitherkonzert, 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20.30 Uhr:„Ta⸗ geszeiten der Liebe“, Luſtſpiel, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 14 Uhr: Jugend⸗ ſtunde, 15 Uhr: Mund⸗ u. Handharmonika⸗Darbletungen, 16 Uhr: Wagnernachmittag, 20.15 Uhr: Schwäbiſcher Abend, ab.30 Uhr: Tanzmuſik. Ausläudiſche Sender: ern(Welle 411) 20 Uhr: Volkstümlicher Abend. u dapeſt(Welle 555,6) 20.30 Uhr: Kabarettabend, 21.45 Uhr: Schrammelmuſik, 22.30 Uhs: Leichte Muſik. aventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Tanzmuſtk. aventry(Welle 1604,3) 20.45 Uhr: Konzert leichter Muſtk, 23.35 Uhr; Tanzmuſik. 5 5 Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Abend konzert, Muſik v. Roſſint. is(Welle 1764,7) 21 Uhr: Abendkonzert finfoniſcher Muſik. ag(Welle 348,9) 20 Uhr:„Boccaccio“, Operette. m(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert moderner Muſik. en(W. 517,2) 20.30 uhr: Die Fledermaus, Operette v. J. Strauß. 9 G — ich(Welle 588,2) 20 Uhr: Radio⸗Ball 1928. 5 air Hatlio-Spezialhaus Gebr. Heftergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Wollen Sie zu Weihnachten einen erſtklaſſigen Apparat ſelbſt bauen, dann probieren Sie es mit nuſerem Basket⸗Neutro⸗ 00 8 8 E t dyne. Sie werden entzückt ſein über die wunderbare Leiſtung und können für billiges Geld ſtändig die europäiſchen Sender einwandfrei im Laulſprecher aufnehmen. den Fußballverein Frankenthal gewinnen können. Iſt dies der Fall, dann hat Pfalz weiter Anſchluß an die Spitzengruppe. Im umgekehrten Falle können ſie noch leicht in den Abſtiegsſtrudel mithtneingezogen werden. Für 08 Ludwigshafen blüht wohl kein Weizen auf dem Phönixplatz in Mannheim. Phönix würde bei Gewinn dieſes Spieles, und wenn Waldhof gegen den Polizeiſportverein verliert, die Ta⸗ bellenführung übernehmen, die er relativ ſowieſo innehat, denn er hat ein Spiel und nur einen Punkt weniger. Der T. V. Neuluß⸗ heim ſtellt ſich in Mannheim vor, und wenn nicht alles trügt, dann hat er keine großen Ausſichten, gegen M. T. G. auf deren Gelände zu gewinnen. Die Tabelle zeigt folgenden Staud auf: Sp.⸗V. Waldhof 9 7 2 0 30:12 16 M. F. C. Phönix 8 7 1 0 34:13 15 M. T. G. 8 6 0 2 23715 12 08 Lindenhof 9 5 1 3 23:11 11 Pfalz Ludwigshafen 9 5 0 4 26:29 10 07 Mannheim 9 4 1 4 22:23 9 T. V. Neulußheim 8 3 1 4 1620 7 V. f. R. Mannheim 10 3 0 7 37:89 6 F. V. Frankenthal 9 2 9 7 17789 4 08 Ludwigshafen 9 1 2 6 17:45 4 P. S. V. Mannheim 8 1 0 7 17:24 2 Neue Europameiſterſchaften Hein Domgörgen und Jack Walker kämpfen doch um den Titel Die Internationale Box⸗Union, die vor einiger Zeit dem Italiener Jaccovacei(Jack Walker) die Europameiſterſchaft im Mittelgewichts⸗ boxen abſprach, weil der Austragungstermin für die Titelverteidt⸗ gung nicht eingehalten worden war, ſchrieb einen neuen Mittel⸗ gewichts⸗Meiſterſchaftswettbewerb aus, für den auch der Deutſche Meiſter Hein Domgörgen zugelaſſen wurde. Mit Schreiben vom 29. Oktober hat nun die JBl. der Boxſportbehörde Deutſchlands mit⸗ geteilt, daß Jaccovacei und Domgörgen für einen Titelkampf um die Mittelgewichtsmeiſterſchaft in die engere Wahl gezogen worden ſeten und daß dieſer Kampf bis zum 31. Dezember 1928 ſtattzufinden habe. Wie wir wetter erfahren, wird der Meiſterſchaftskampf Domgörgen Walker bereits am 16. Dezember in Mafland im Rahmen einer beutſch⸗italteniſchen Veranſtaltung ſtattfinden. Walker ſoll vor⸗ her noch am 20. November in Mancheſter mit dem gefährlichen eng⸗ liſchen Farbigen Len Johnſon kämpfen.— Im Bantamge wi ch t ſollen einer Beſtimmung der JBu. entſprechend der frühere Meiſter Bernasconi⸗Italten und der Belgier Verniſt um den Titel kämpfen. — Im Weltergewicht muß Europameiſter Darton⸗Belgien am 11. November in Charleroi ſeinen Titel gegen ſeinen Landsmann Ge⸗ not verteibigen.— Was bie Leichtgewichtsmeiſterſchaft anbetrifft, ſo hat die Boxſportbehörde Deutſchland bei der J Bu. für den ſchon lange auf den Titelkampf wartenden Deutſchen Meiſter Paul Czirſon den franzöſiſchen Meiſter Raphael als Gegner für die Europameiſterſchaft angefordert. Trifft die Antwort der JBl. bald ein und iſt ſie zuſtimmend, dann bürfte Paul Czirſon wohl zugunſten des Meiſterſchaftskampfes die geplante Reiſe nach Südamerkka zu⸗ rückſtellen. Czirſon hat bekanntlich aus Buenos Atres eine Ein⸗ ladung erhalten, in Südamerika einige Kämpfe auszutragen. U. a. ſoll er auch mit dem bisherigen Europameiſter Louls Rayo, der ſich ſett einiger Zeit in Südamerika aufhält, zuſammengebracht werden. g ö Wetternaci r chten der Karisrubervandeswelterwarle Besvbachtungen badiſcher Wetterſtellen(* morgens) Luft-. See · a„ did böbe die e S e e eite 5 m wm c Ses Ses Richt. Starte b Wertheim 151 812 F Königſtuhl 5683 754,90 8 7 leicht Nebel Karlsruhe 120 7549 8 12 e, bedeckt Bad.⸗Bad. 213 754,8 d 18 6 SW leicht wolkig Villingen 780 756, 1„%„ Feldbg. Hoff 1275 629, 3 10 2 NW„ Nebel Vadenweil.— 755.1 7 12 4 leicht bedeckt St. Blaſten 7— 4 188 2 SW„ woltig Die Tiefdruckwelle über Nordweſteuropa hat ſich inzwi⸗ ſchen nach Südoſt verlagert und erſtreckt ſich heute von Frank⸗ reich über Norddeutſchland bis nach Kurland. Da wir ſomit auf ihrer Vorderſeite geblieben ſind, kam es geſtern ſtellen⸗ weiſe zu leichtem Regen. Ueber Nordeuropa liegt jetzt ein aus Kaltluftmaſſen aufgebautes ſtabiles Hochdruckgebiet. Der tiefe Druck wird daher über dem Feſtland erhalten bleiben und uns weiterhin Bewölkung, zeitweiſe auch Regen bei wenig veränderten Temperaturen bringen. 5„„ Wetterausſichten: Wolkig, zeitweiſe Regen, tagsüber mäßig mild. 9 N. 5 5 r ͤ ͤ K Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktlon Ferbinand Heyme. Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Melßner— Feullleton; Dr. S Kayſer— Lommunalpolitit und Lgtales: Alchard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteſl: Kurt Ehmer— 1 Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Ma Filter 5. Seite. Nr. 511 Er wählt ein fac dleich die gu Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November 1928 Daß die deutsche Polizei einen eigenen Funſdienot unterhalt, der gien uber das ganze Reich erstreckt, war bisher ioo æ h den Wenigsten bekannt. Vin be- rufener Fachmann, Folizeiſtiauptmann Dr. A. Risto, der innerhalb der Organisation des deutschen Polizei- Funes an leitender Slelle steht, erläutert hier, elohie Aufgaben dieser Funkdienst erfüllt und ioelolie Be- deulung er fur die Allgemeinheit besitet. 85 Es iſt verſtändlich, daß bisher nur die Wenigſten von dem Beſtehen eines deutſchen Polizeifunkes wiſſen, da man es bisher aus den verſchiedenſten Gründen vermieden hat, eine breitere Oeffentlichkeit mit dieſer Einrichtung vertraut zu machen. Nun ſcheint es aber doch unumgänglich nötig, auch auf dieſem Gebiet Aufklärung zu verbreiten. Schon um alſchen Anſchauungen vorzubeugen, die hier und da aufzu⸗ auchen beginnen. Wurde ich doch ſchon von einem Laien, dem ch in zivilem Gewande begegnete und der meine Stellung dicht kannte, gefragt, ob ich nicht auch der Anſicht ſei, daß die Polizei beſſer täte, Verbrechen zu ermitteln, ſtatt ſich mit „Funkſpielereien“ abzugeben. Auch ſchwirren bereits die un⸗ ſinnigſten Gerüchte umher, nicht ſo ſehr über die Verwendung, als über die techniſchen Rückwirkungen. So heißt es, der Polizeifunk ſtöre den Rundfunkempfang, ſei ſchuld, daß der Amateur keine Sendelizenzen erhalte. Nichts iſt irriger als dies. Das muß einmal feſtgeſtellt werden. Irgendwie be⸗ ſchäftigen ſich mit der Funktechnik heute Millionen. Es hieße das ganze Empfinden der heutigen Zeit mißverſtehen, wenn micht ſoweit als nur irgend möglich, Aufklärung geſchaffen würde. Warum und was funkt die Polizei? Geſchwindigkeit iſt zwar keine Hexerei— aber das Geheimnis des Erfolges. Schneller als Eiſenbahnen oder Auto oder Flugzeug iſt der elektriſche Funke. Viel erfolgreicher als ſelbſt dem Rechts⸗ brecher nachzueilen, iſt es doch, andere Kräfte an anderen Orten raſch zu ſeiner Ergreifung wirkſam werden zu laſſen. Das Verfolgen mit Transportmitteln hat ja auch nur Sinn, wenn man weiß, wo der Verbrecher ſich befindet. Doch meiſt iſt die Polizei nicht in der glücklichen Lage, dies zu wiſſen. Sie muß ihn ſuchen, und zwar raſch, ehe er Gelegenheit hat, Spuren zu verwiſchen. Sie muß den Tatbericht und, wenn an⸗ gängig, Perſonalbeſchreibungen verbreiten. Hierzu iſt in vielen Fällen das Fahndungsblatt nicht mehr ausreichend. 5 Bei größter Beſchleunigung dauert die Verbreitung eines Fahndungsblattes bis zu allen Polizeidienſtſtellen eines Landes ein bis zwei Tage. Jetzt wird eine Nachricht von be⸗ ſonderer Eilbedürftigkeit der nächſten Funkſtelle zutelephoniert, bie ſie, wenn notwendig, der Poltzeihauptſtelle Berlin über⸗ mittelt und von hier aus wird ſie im Polizeirundfunk an alle anderen Polizeifunkſtellen durchgegeben. Das dauert, wenn es erforderlich iſt, von Aufgabe des Funkſpruches an bis zu dem Zeitpunkt ſeiner gleichzeitigen Aufnahme von allen anderen Funſtſtellen acht bis zehn Minuten. Die Polizei muß leider des öfteren den einen oder an⸗ deren Mithürger von ſeiner Mitwelt abichließen, bis ſie alle erforderlichen Erkundigungen uſw. eingezogen hat. Es iſt verſtändlich, daß hierzu dem Betroffenen keine Salons mit allem Komfort der Neuzeit zur Verfügung geſtellt werden können. Der Aufenthalt im Polizeigewahrſam dürfte auch ſonſt, ſelbſt bei zuvorkommenſter Behandlung, für die meiſten Menſchen nicht gerade verlockend ſein. Für möglichſte Ab⸗ kürzung iſt daher jeder dankbar; das Polizeifunknetz verſchafft ſie ihm. Erkundigungen, die früher tagelang dauerten, ver⸗ mögen jetzt innerhalb weniger Stunden durchgeführt zu ſein. Ein anderer Fall: Das Schnellgericht will mit lobens⸗ werter Geſchwindigkeit über einen armen Sünder urteilen. Während der Verhandlung ſtellt ſich irgendeine Unklarheit heraus, die Nachfragen in anderen Orten erforderlich macht. Jetzt iſt es nicht mehr notwendig, die Angelegenheit zu ver⸗ tagen. Funkentelegraphiſche Anfragen bringen die gewünſchte Antwort in kürzeſter Zeit. Und die Verhandlung kann nach einer kurzen Unterbrechung fortgeſetzt werden. Im vergangenen Jahre hat die Polizeihauptfunkſtelle Berlin rund 23 000 Telegramme verſandt, vorwiegend aber durchaus nicht ausſchließlich im Dienſte der Kriminalpolizei (12 600) und der Schnellgerichte(1620). Auch für viele andere Zwecke bediente ſich die Polizei dieſer Einrichtung, wie Er⸗ kennungsdienſt(1920), Vermißtenſuche(720), Wohlfahrt(3600), Luftüberwachung(140). Tauſende von gefunkten Betriebsnach⸗ richten und Meldungen der Zentralbehörde erſparten Zeit und vor allem überflüſſige Schreibereien. Denn es liegt ſchon in der Natur eines Telegramms, daß man ſich bei der Abfaſ⸗ ſung eines ſolchen der denkbar größten Kürze befleißigt. Ber Iin, den 16. Januar 1928. N 8 Krininalpol1sel Berlin 2 7 8 vegen Hordes Far! 2 0 5 T, Mechaniker, 17. 3. 78 Ber lin geb., 155 gross, braune üuffdozt. ern am Iinken Unterarn. Grenzübertritt Ternutet. In Exiolgfalle sofort Funknachricht an Kripo Berlin, Kr In--Inspekt ion 4 zu 1765 IV, J 16 C. Der gefunkte Steckbrief. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß die„elektriſchen Nerven der Polizei“ ein unentbehrliches Mittel geworden ſind, um Anordnungen einer leitenden Stelle raſch wirkſam werden zu laſſen und die weitverzweigte Polizei mit Nach⸗ richten raſch zu durchdringen. Der Polizeifunk ſtört nicht den Rundfunk, er iſt auch nicht ſchuld, daß die Herren Baſtler nicht in beliebiger Menge Sendelizenzen erhalten. Ein kurzer Blick auf die Wellen verteilung und die nunmehr gewonnene Kenntnis, wie der Polizeifunk arbeitet, beſtätigt dies. An allen Orten Deutſchlands mit einer ſtaatlichen Polizei⸗ behörde befindet ſich eine Polizeifunkſtelle, die mit Sender⸗ und Empfangsanlage ausgerüſtet und dauernd betriebs⸗ bereit iſt. Der nervus rerum— das Geld— und andere Ge⸗ ſichtspunkte haben dazu geführt, daß die verwendeten Sender relativ geringe Leiſtungen haben und die ganze Funkſtelle ortsfeſt eingebaut iſt. Bekanntlich läßt ſich die Leiſtung eines Funkapparates bedeutend dadurch ſteigern, daß eine beſonders gute Antenne Verwendung findet, und daß beim Bau der Ge⸗ räte nicht mit Platz geſpart wird. Nur hierdurch hat man es erreicht, daß mit 300⸗Watt⸗(ſogar eigenerregter) Sender Entfernungen von 600 bis 700 Kilometern und mit 25⸗Watt⸗ Sender Entfernungen von 100 bis 150 Kilometern im Dauer⸗ betrieb auf ſehr ungünſtigen und vor allem ſehr wenigen Wellen überbrückt werden. anderen Stellen, wo nicht beſonders ſtrahlfähige Antennen vor⸗ handen ſind, verwenden, ſo würde das erzielte Ergebnis ſehr oft nicht ausreichen. Die geringe Sendeenergie ſoll auch faſt durchweg beim Uebergang vom Morſehandbetrieb auf Bild⸗ telegraphie beibehalten werden, indem die hierfür notwendige Mehrenergie auf der Empfangsſeite durch beſonders leiſtungs⸗ fähige Empfangsapparate erzielt wird. Hierdurch hat die Empfangsfrage beim Polizeifunk eine ſehr wichtige Bedeutung erlangt und iſt mit beſonderer Sorg⸗ falt behandelt worden. Irgendein Sondergerät kam ſchon aus finanziellen Gründen nicht in Betracht. Der leitende Geſichts⸗ punkt war, ein handelsübliches Rundfunkgerät zu verwenden (aus patentlichen Rückſichten kommen nur die der Firmen Tele⸗ funken und C. Lorenz in Betracht), das im Bedarfsfalle wahl⸗ weiſe durch Zuſatzgeräte ausgebaut wird. Derartige Zuſätze ſind zunächſt Einrohrhochfrequenzvorſatz und gegebenenfalls auf der Ausgangsſeite des Empfängers eine Siebkette. Fütr Richtempfang zur Ausſchaltung der Störer, die ſenkrecht zur Rahmenebene liegen, dient eine Rahmenantenne. Ferner iſt als Zuſatzgerät ausgebildet eine beſondere Kompenſierungs⸗ einrichtung zur Erreichung eines abſoluten Minimums im Rahmen von der Funkſtelle, die ſenkrecht zur Rahmenebene liegt. Wird eine derartige Empfangsanlage etwa drei Kilo⸗ meter vom Sender entfernt an einem einigermaßen reinen elektriſchen Felde aufgeſtellt, ſo läßt ſich das Minimum dieſes Senders ſo weit herabdrücken, daß auf gleicher Welle im Maximum des Rahmens auswärtige Funkſtellen empfangen werden können, während der eigene Sender arbeitet— alſo Doppelverkehr auf gleicher Welle mit nur je einem Sender und Empfänger. Dieſe neuartige Verwendung an ſich be⸗ kannter Erſcheinungen iſt entſtanden aus der Notwendigkeit, die große Beſchränkung des Betriebes durch die geringe An⸗ zahl zur Verfügung ſtehender Wellen auszugleichen. Die Leiſtungsfähigkeit der Funkſtellen läßt ſich hierdurch ganz be⸗ deutend ſteigern. f Bisher geſchieht die Nachrichtenübermittlung mittels Morſezeichen. Der Funker gibt alſo Buchſtabe für Buchſtabe durch. Dies Verfahren hat unter anderem den Nachteil, daß bei der Umwandlung von Buchſtaben in Morſezeichen und umgekehrt Fehler auftreten und außerdem iſt es eben nur Schrift. Am wirkſamſten im Kriminaldienſt iſt aber das Bild, möglichſt das Bild mit Fingerabdrücken und Text. Da⸗ her bemüht ſich die Polizei eifrigſt, für ihren Nachrichtendienſt die Bildtelegraphie zu verwenden. Sie hat in Verbindung mit Profeſſor Korn und der C. Lorenz.⸗G. ein ſehr einfaches und leiſtungsfähiges Gerät entwickelt, das als Zuſatzgerät zu den vorhandenen Funkapparaten arbeitet. Eine Anzahl von beſonders wichtigen Funkſtellen wird bereits mit dieſem Bild⸗ telegraphen in dieſem Jahre ausgerüſtet. Die deutſche Polizei funkt. Sie funkt notgedrungen ſehr viel und verfügt über ein ſehr engmaſchiges Funknetz, denn ein Funknetz hat nur Sinn, wenn alle ſtaatlichen Polizeiver⸗ waltungen mit einer Funkſtation für Wechſelverkehr aus⸗ gerüſtet ſind. Hätte die Polizei nicht ein derartiges Funknetz, ſo hieße das für ſie, mit geſchloſſenen Augen an der Ent⸗ wicklung des Verkehrs der letzten Jahre vorbeigehen. Polizeihauptmann Dr. A. Ristow. . e * ten Gaſtzimmers eine vergnügte Runde zuſammen. Am fröh⸗ Küraſſiere lichſten war ein junger Lieutenant, den Giggenmoſer ſchon ö vom Herbſte her kannte. Oskar Kufer ſchrieb er ſich. Der 4 Roman von Walter von Rummel einzige Künſtler im Regimente. An der Wand hingen, von „Wiſſen Sie bereits, daß Frau von Fels ihr Tusculum wieder bezogen hat?“ wandte ſich Rittmeiſter von Ring an Schlattein. „Das erſte Wort, das ich höre. Dann iſt die ſchönſte Zeit des Jahres für unſere gute, liebe Stadt gekommen, die Wochen, wo man ſich tief in den Süden verſetzt glauben könnte. Denn vorher trifft Frau von Fels nicht ein.“ „Ja, der ganze Garten von Luginsland iſt eine einzige Obſtblüte. Ich war geſtern dort. Frau von Fels ſieht hübſch und jung wie ein Mädchen aus. Sie hat den Winter an der Riviera verbracht. Aber das wiſſen Sie ja ſchon. Ich ſoll den Herren des Regimentes ſagen, daß ſie auch dieſes Jahr am Donnerstag empfängt.“ Er wandte ſich mit einem Schmunzeln Schlattein zu.„Sie, mein Lieber, läßt Frau von Fels ganz beſonders grüßen.“ e „Wieſo?“ „Frau von Fels hat Sie doch von San Remo aus ge⸗ beten, ihr einige Bücher, die ſie benötigte, zu ſchicken. Sie hat dieſe nie bekommen.“ i l „Sie waren nicht vorrätig. Später habe ich darauf tat⸗ ſächlich vergeſſen.“ „Wenn Sie's immer ſo machen, lieber Schlattein,“ lächelte Rittmeiſter von Ring,„werden die ſchönen Frauen auch Ihrer vergeſſen.“ „Mag ſein. Rittmeiſter.“ Ring, dem man Glück bei den Frauen nachſagte, lachte. „Nur friſch drauf los, Schlattein, konkurrieren Sie nur. Ich werde meinen Mann ſchon ſtellen. Aber ſeien Sie um Gottes willen nicht ſo langſam von Entſchluß.“ „Frau von Fels lebt wohl ſehr geſellig?“ miſchte ſich Ober⸗ lieutenant Bender ins Geſpräch. „Sehr,“ erwiderte der Rittmeiſter,„ſoweit ſich das in unſerer kleinen Stadt machen läßt. Sie kennen die Dame?“ „Ja, von München her. Ich traf ſie bei einigen größeren Feſten. Werde mir Donnerstag geſtatten, ebenfalls vorzu⸗ ſprechen.“ Sehr ſicher und beſtimmt hatte er geſprochen. 5 Schlattein ſah Giggenmoſer daherkommen. Er verab⸗ ſchiedete ſich von den zwei anderen Herren, die in den Kron⸗ prinzen gingen. Auch er aß des öfteren dort, hatte aber heute die Sonne vorgeſchlagen, weil es hier bei den jüngeren Ofſi⸗ zieren meiſt luſtiger und lebhafter herging. Es fand ſich in der hinterſten Ecke eines kleinen, gemütlichen und * Eine Konkurrenz weniger für Sie, Herr 1 1 , ſeiner Hand gefertigt, die Portraits ſämtlicher Mitglieder der Tiſchgeſellſchaft, boshafte, mit wenigen Strichen hingeworfene Karikaturen. Bis Giggenmoſer ſeinen großen Teller Erbſen⸗ ſuppe ſorglich durch ſeinen dicken Bart hindurchgelöffelt hatte, war auch ſein Konterfei ſchon fix und fertig, ein Mann mit einer zugeknöpften Joppe, Augenbrauen wie ein Igel, un⸗ wirſchem Barte und verwildertem Haupthaar, ein robuſter Mann, der mit großen Augen finſter und mürriſch in die Welt blickte. Trotz der unfreundlichen Auffaſſung ſeiner Perſon war Giggenmoſer über die Aehnlichkeit erſtaunt.„Wie und wo haben Sie das gelernt? Haben Sie ſo viele freie Zeit, auf. Schlattein hatte nach ſeiner Rückkehr nur mehr Lehens⸗ briefe, Muthungen und andere Belege der verſchiedenſten Art herauszuſuchen und hinzugeben. Dann aber öffnete Giggen⸗ moſer erbarmungslos ſeine mitgebrachte Ledermappe und ging wie ein Junger, immer friſch und ganz bei der Sache, alles durch, was Ilſebach betraf, ruhte nicht, bis ſämtliche An⸗ gelegenheiten beſprochen und erledigt waren. Den Abend verbrachten ſie gemeinſam im Hotel Kron⸗ prinz bei einer Flaſche Wein. Giggenmoſer mußte von Re⸗ gensburg, von Hemau, einem Landſtädtchen, das unweit Ilſebachs gelegen war, von den Gütern der Umgebung und dem, was ſich dort in der letzten Zeit ereignet, von allen Freunden und Bekannten erzählen. Mit keinem Worte kam der Herrſchaftsrichter auf ſeine am Vormittag erbetene Ent⸗ laſſung zurück. Es ging auch heute, wie es ſonſt gegangen ſich mit der Kunſt ſo eingehend zu beſchäftigen?“ „Bin Autodidakt,“ erklärte Kufer.„Und Zeit, Zeit habe ich dazu mehr, als mir lieb iſt. Erſt im vergangenen Monat hatte ich 30 Tage Stubenarreſt.“ „Den ganzen April alſo. Das müſſen Sie bös über die Schnur gehaut haben.“ f 5 1 „Was nicht gar? Ich tat nichts anderes, als was Sie, Herr Giggenmoſer, Tag für Tag tun. Ich bin in Zivil ſpazie⸗ ren gegangen. Barbariſche Strafen, wie ſte das finſterſte Mittelalter nicht kannte. Als bei der Hochzeit Herzog Georg des Reichen mein Vorfahre, der ſchlacht⸗ und turniererprobte Ritter Albrecht Kufer..“ 5 „Sie ſind bayeriſcher Adel?“ unterbrach ihn Giggenmoſer, der bisher den Lieutenant von bürgerlicher Herkunft geglaubt hatte. „Adel? Selbſtredend Adel! Wieder einer, der das nicht gewußt hat. Würde ich mich ſonſt in einem Regimente wohl fühlen, wo die Grafen und Barone auf den Gäulen hängen, wie Aepfel und Birnen in einem Bauerngarten? Nach Bayern kamen wir allerdings erſt im 15. Jahrhundert, vorher ſaßen wir in Hochbhurgund und ſchriebeu uns Cuvse, noch früher aber in Spanien und hießen Chuvasco.“ Und er ſchwadro⸗ nierte von ſeinen Ahnen weiter Nach dem Eſſen begleitete der Patrimonialrichter Schlattein ein Stück Weges nach der Kaſerne.„Dieſer Herr von Kufer...“ meinte er „Von?“ lächelte Schlattein.„Eine brave und ehrenwerte, aber bürgerliche Familie. Sie ſtammt aus Paſſau. Der Va⸗ ter iſt mittlerer Beamter in Augsburg. Wie konnten Sie, der in genealogieis ſo gut Bewanderte, auf einen ſo grob auf⸗ tragenen Leim kriechen?“ Währen* Oberlieutenant ſeinen Nachmittagsdienſt ggenmoſer die ihm anvertrauten Papiere war. Schlattein hatte eine ſo liebenswürdige und herzens⸗ freudige Art, ſich zu geben, daß der, der da gemütlich mit ihm beiſammenſaß, ſich meiſt ſcheute, durch irgend einen Vorſtoß einen Mißton in die ſchöne, behagliche Grundſtimmung zu bringen. Giggenmoſer ſchwieg daher über deu ſtrittigen Punkt, tröſtete ſich damit, daß er ſchon noch einige Zeit wie bisher durchhalten werde. Er ſagte ſich ferner, daß es auch ihm nicht gar ſo leicht fallen würde, von Gut und Familie, denen er 30 Jahre nahegeſtanden, von heute auf morgen ſich zu trennen. Schlattein aber ſummte leiſe vor ſich hin und trommelte mit den Fingern auf den Tiſch, was er immer nur dann tat, wenn er beſonders guter Laune war. So wohl war ihm ſchon lange nicht mehr zu Mute geweſen. Alle Laſten, die ſein Beſitz im Gefolge hatte, waren für einige Zeit von ihm abgewälzt Nur im Traume ſchwirrten vor ihm Pergamente und Papiere auf und ab. Eine Wolke löſte ſich über ſeinem Kopf und entlud Journale und Manualien, Holzregiſter, Aus⸗ ſtandslibellen und Implorationen, Zehent⸗ und Laudemial⸗ fixationen, Subrepartitionen, ſchleuderte dicke Liſten, aus⸗ gefüllt mit den Namen der Grundholden, der Groß⸗ und Klein⸗, der Blutzehnten herab. Es ſchneite Weihnachtsſem⸗ meln und Kataſtergulden, Martinsgänſe ſchnatterten ihm die Ohren voll, Zinshähne krähten und Faſtnachthennen gackerten. Halb erwachend warf er ſein Federbett heraus und ver⸗ ſank in einen tiefen, ruhigen Schlaf Am nächſten Morgen verabſchiedete er ſich von Giggen⸗ moſer, verſah ihn mit Zigarren, ſtopfte in ſeine Reiſetaſche eine Flaſche Rotwein und ein kaltes Brathuhn, damit ſein lieber, getreuer Berater auf der langen Reiſe nach München keinerlei Not litt. Dann mußte er in die Kaſerne. Fortſetzung folgt.) 8 Würde man dieſe Funkſender an * Zur Frühlings⸗ und Sommerszeit trinken ſich viele Tau⸗ ſende von Wanderluſtigen an dem Reichtum und der Schön⸗ heit der Wälder und Felder ſatt. Wenn es an's Sterben in der Natur geht, dann fehlen ſo viele, und gerade dann über⸗ kleidet ſich alles da draußen an Baum und Strauch und Buſch ait einem ſelten ſchönen farbigen Gewande, als wollte die Natur nochmals alle ihre Kunſt und Pracht zeigen, ehe ſie die bunten Flicken und Lappen vergräbt in ſorgſamer Haſt, damit im kommenden Jahre alles wohl vorbereitet iſt zur Bildung meuen Lebens.„Durchs Feld vom Herbſtgeſtäude hertrieb das dürre Laub“; mein Fuß ſpürte es kaum. Ich ſtand auf der Höhe beim Kohlhof in dem wunderbaren Panorama der Neckarlandſchaft. Wo die Hunderte von Obſt⸗ bäumen uns im Frühling mit ihrem Farbenzauber der Blüten erfreuten, da wehten nun andere Flaggen, in bunter Farben⸗ pracht die Blätter, glänzend im leuchtenden Rot, prangend im duftigen Gelb, ernſt im dunklen Grün. Ein reizender grüner Teppich über dem ganzen Aufbau der weiten Naturbühne, wohltuend dem Auge. Und die Sonne ſchien auf die Wände der erſten Häuſer da drunten, die, umkleidet mit wildem Wein, im Feuer glänzten. Vorwitzig dazwiſchen die letzten Blüten der roten Geranien. Am hohen, die Gegend überragenden Gaſthaus die Rieſen der Bäume im bunten Blätterſpiel und rings um das ganze Bild der grüne Saum des Waldes, die Tannen im tiefen ernſten Grün, die Laubbäume neckiſch ſpielend in allen Farbentönen. Stolze Buchen begleiteten mich hinüber zum Hohlen Käſtenbaum und dem Auerhahnenkopf. * Wieder öffnet ſich der weite Forſt und rollt reizende Bilder voll Schönheit auf. Vor mir die ſtolze Birke mit ihrem gelben Mädchenhaar; Sturm und Wetter zerren an ihrem Gewande. Dunkle Flechten und Mooſe zeichnen gekräuſelte Linien und Flächen in ihr helles Marmorkleid. Fetzen weißen Baſtes hängen da und dort los, zeigen das ſamtgrüne Unterkleid in reinen Tönen. Wie prächtig ſich eine ſolche Birke mit ihrem feinen Geäſte, den zierlichen Zweigen und Ruten und den lieblich im Winde ſpielenden Blättern von dem Blau des Himmels abhebt. Am Waldesſaum die alte knorrige Eiche. Dort drüben überm Tale die ganze Kuppe und der Hang in glänzendem Braun. Iſt's nicht der Heidenknörzel? Da⸗ . hinter der„lange Kirſchbaum“ mit ſeinen ſonnigen Buchen. 5 Vor lauter Schönheit trunken überſehen wir faſt das lieb⸗ liche Bild vom Kloſter Neuburg und der Stifts⸗ mühle. Auf rundem Hügel gebettet, liegt das Kloſter als koſtlares Juwel in der Neckarlandſchaft, ſtolz auf ſein ehr⸗ würdiges Alter, doch immer im gleichen gelben Gewande. Als treue Wächter aus alten Tagen dahinter die Rieſen der Bäume mit ihren Kronen den Schatz aus fernen Zeiten wohl behütend. Dunkel die Tannen, im frohen Farbenſpiel die Buchen, die Platanen und manch edler Obſtbaum. Von den Der Schwarzwadd auf dem Sprung in den Winter Noch zieht über die höchſten Kämme in 1200 bis 1500 Mtr. Höhe der goldene Herbſt durch„brennende“ Wälder, noch will ſich niemand recht mit dem Wechſel ins Weiß vertraut machen, und ſchon tagen in den Städten am Gebirgsfuß die Verbände, die über Art und Daten der ſportlichen Wettbewerbe des kommenden Winters entſcheiden. f Den Anfang hat der Ski⸗ Club Schwarzwald, dieſe älteſte deutſche Körperſchaft dieſer Art mit mehr als zehn⸗ tauſend Mitgliedern, gemacht, um frühzeitig rüſten zu kön⸗ nen. Gefolgt iſt ihm unmittelbar der Südweſtdeutſche Eisſportverband, deſſen hauptſächliches Betätigungs⸗ gebiet ebenfalls der Schwarzwald und ſeine Nachbarſchaft iſt Beide Verbände haben ihre bevorſtehenden großen Konkur⸗ renzen bereits verteilt, ſodaß ſich ſchon ein Ueberblick für die Winterwochen geben läßt, wenn auch noch nicht bis ins Letzte die Termine feſtliegen. Immerhin ſteht feſt, daß Mittel⸗ punkte des Sportwinters 1928/29 der Feldberg und ſeine 1 Nachbarſchaft, Triberg, Titiſee, dazu einige weitere 1 Plätze ſein werden. Während am Feldberg der Ski Allein⸗ 35 herrſcher iſt und auch bleiben wird, ſtehen in Triberg für andere weſentliche Winterſportarten Bahnen zur Verfügung: Ski, Bobſleigh, Eislauf, Kunſtlauf und Rodel, ferner Eishockey bilden da einen Sportkomplex. In Titiſee ſtehen die Eislauf⸗ konkurrenzen im Vordergrund, vor allem Schnellauf, weiter Hockey, auch Rodel und Skilauf iſt natürlich dort zu Hauſe. f Der Feldberg ſieht in ſeinem auf 1500 Meter an⸗ ſteigenden Gelände als größte Veranſtaltung die Schwar z⸗ 5 wald ⸗Skimeiſterſchaft, die terminlich auf eine Woche vor der Deutſchen Skimeiſterſchaft gebunden iſt, mithin auf den Monatswechſel Januar/ Februar fällt. Aus ſeinem Be⸗ reich iſt weiter der große Alpine Abfahrtslauf der gleichen der Große Dauerlauf des Ski⸗Clubs Schwarz⸗ wald über 50 km, der durch den Gau Freiburg im Gebiet nördlich des Feldbergs etwa im Ausmaß der Orte Hinter⸗ zarten, Titiſee, Neuſtadt, Saig ausgetragen wird. In Ti⸗ tiſee ſpringen neben anderen Veranſtaltungen die Eis ⸗ laufkonkurrenzen hervor, wo am 25. Januar neben der Deutſchen Schnellaufmeiſterſchaft die gleich⸗ artigen von Südweſtdeutſchland bevorſtehen. In Tr i⸗ berg wird der Ski⸗Club Schwarzwald ſeine Ver bands⸗ Staffelmeiſterſchaft, die über 40 km geht, durch den Gau Hoher Schwarzwald austragen laſſen. Der Lauf wird an einem noch feſtzuſetzenden Datum, vielleicht zweite Hälfte des Januar, ſtattfinden. In dem Bereich der Laufſtrecke liegen die Ortsgruppen Triberg, Schonach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen. Sicher werden durch die Staffelwechſel intereſſante Momente verkörpert. Weiter hat Triberg am 12. Januar die Süd weſtdeutſche Meiſterſchaft im Ets⸗ kunſtlauf und ein Eishockeyſpiel wahrzunehmen. Hinzu treten, vorausſichtlich in der Zeit Weihnachten Neufahr die Bobrennen. Hier gilt der Kampf dem ſchönen Wander⸗ preis des Frhrn. von Venningen⸗Ullmer und dem großen Ehrenpreis der Stadt Triberg und anderen mehr, Im Ro⸗ deln iſt das Rennen um den Silbernen Becher von Triberg wahrſcheinlich zu Januarbeginn zu nennen. Der Südweſt⸗ 2 0 Skizunft Feldberg zu nennen, deſſen Termin offen iſt, des⸗ ſah den Wald ſich fürben mpoſigen Mauern rieſelt der wilde Wein, das liebliche Bild mit ſeinem Glanze erhöhend. Wir ſchauen das ſtille Eiland inmitten des wogenden Haſtens und Treibens; wem es ver⸗ gönnt war, in früheren Tagen von den Fenſtern der Kirche einen Blick hinaus zu tun, der war überraſcht von dem Bilde, das ſich von hier aus bot; noch weit ſchöner iſt die Landſchaft von oben zu ſchauen. Zu den Füßen des Kloſters die alte Stiftsmühle hinter den hohen Bäumen verſteckt; die warmen Tage locken die Gäſte ins Freie unter die Bäume, Kindern ſammeln die bunten Blätter, die ſich vom Zweige löſten, freuen ſich der Farbenpracht, erfreuen damit ihre Eltern. Vom Aukopf auf der Höhe nehmen wir Abſchied zum Wandern gegen das alte Gemünde. Wer kennt den reizenden Weg vom Bärenbachtälchen gegen die Felsberghütte bei Neckargemünd? Wir gehen ihn heute; über den alten Steinbrüchen, über denen er hinzieht, kommt Leben in ihn durch ſein gelbes und braunes Kleid. Weiße knorrige Birken ſäumen den Pfad ein, zwiſchen ſilbergrauen ſchlanken Säulen der Buchen wan⸗ dert ſich's ſo froh, neckiſch ſpielen ihre Blätter mit uns, tanzen wirbelnd herab, zeigen ihren hochroten Glanz in der frühen Abendſonne. Zur Linken durcheinander gewürfelt die grün⸗ bemooſten Rieſenblöcke eines kleinen Felſenmeeres, aus deſſen Spalten und Fugen ſich die Ruſtern emporgearbeitet haben in zähem Ringen. Und vor uns der ganze Wald in Flammen; eine kleine Wegbiegung hat uns dieſes ſchöne Bild hervorgezaubert. Der Schein der ſinkenden Abendſonne flutet mit ſeinem Licht auf die Millionen farbenprächtiger Blätter der tauſend Buchenkronen. Immer tiefer ſinkt die Sonnenſcheibe, mit ihren Strahlen die höchſten Wipfel der Buchenhaine magiſch beleuchtend. An dem ſanften Hang vor uns aber leuchtet und zittert die Luft in ſelten ſchönem Blau, wenn ein verirrter Strahl ſich durch die Silberſtämme der Buchen ſtiehlt. Freilich nur das kundige Auge des Beobachters vermag in dieſer Farbenfklala zu leſen. Nun kommt das alte Gemünde in Sicht mit ſeinen engen Gaſſen und Gäßlein, ſeinem ſtolzen Strom und den reizenden Wäldern als Hintergrund. Durch ſchönen Buchen⸗ wald eilen wir hinab nach dem ſtillen Kleingemünd, vertrauen uns dem ſicheren Fährmann an und gleiten langſam über die Wellen. Da treffen die letzten Sonnenſtrahlen die Zinnen der Türme des hochgelegenen Dilsberg. In warmem Rot der Sandſtein der alten Feſtung, als treue Wächter die ſpitzen Türmchen der Kirchen. Es iſt ein Abſchiednehmen vor dem Abend. Und wie die frühe Dämmerung mich raſch nach Hauſe trägt, da tauchen neue Bilder und Schönheiten vor mir auf, bald iſt es das Glitzern der Wellen, bald das funkelnde Licht im zitternden Waſſer, dort droht eine Berggeſtalt in ſtrengen Formen, und in hellem Dämmerſchein des Himmels zieht hoch droben die Linie des Waldes ihre feinen Konturen. 5 5 S. J. Gund. Gebiet ningen. 5 In dies Gerippe offizieller Rennen fügen ſich ſinngemäß die regionalen Gauveranſtaltungen und Orts⸗ und zwar an den Neckarurſprung nach Schwen⸗ im Nordſchwarzwald um das Gebiet der Hornisgrinde reihen. Im Süden dehnen ſich dieſe mit der Verbreiterung des Ge⸗ birges aus und neben den Rennen von Meiſterſchaftsrang denen ſich eine Sportwelt von Namen einzufinden pflegt. Deren Unentwegte haben bei den erſten Schneefällen gegen Ende September auf dem Feldberg bereits die Ski erſtmals probiert. Wie dieſe Eifrigen, erſcheint auch der Geſamt⸗ ſchwarzwald heuer ziemlich an erſter Stelle mit ſeinem Winterſportfahrplan vor der Oeffentlichkeit. W. R. Die erſte Schwarzwaldſchwebebahn Jetzt, wo der Herbſthimmel ſich weitet und in ein reines weiches Blau flüchtet, jetzt, wo die warmen Farben wie ein Band um ſich greifen und alles Grün verſchlingen, wehen zum letzten Male die weißen Fähnchen, die den Weg der erſten Seilſchwebebahn in den Schwarzwald bezeichnen. Folgt man der ſteil verlaufenden Spur, iſt es kaum möglich, ohne ſich in kurzen Pauſen umzudrehen und die Weite zu betrachten. Diejenigen, die ſich zum Bau einer Bahn auf den Schau⸗ ins land entſchloſſen haben, taten einen guten Griff. Nicht weil er 1286 Meter hoch und die gegebene Verbindungshöhe zu allen Gipfeln des ſüdlichen Schwarzwaldes iſt, nicht weil er vor den Toren Freiburgs, über dem anmutigen Günterstal liegt, das heute weltbekannt iſt, ſondern weil dieſe Linie in ein Landſchaftsbild führt, das hinreißend iſt. 3. Es iſt nicht immer ſo licht, klar und farbig, wie heute, daß die Vogeſen ſich in ihren Stufen ſo deutlich abheben wie Ver⸗ ſatzſtücke auf der Bühne, von einem Orcheſterſeſſel aus. Es iſt nicht immer ſo, daß man draußen, in der Ebene ſogar einen Kirſchbaum ſieht und den Goldpuder ſeines Laubes, womit er den Raſenteppich um ſeinen Stamm beſtäubt. Es wird aber immer ſchön ſein, in dieſen bequemen Kabinen über die Wipfel der Tannen zu ſchweben, über die Kuppen der Vorberge und die Stufen des Reblandes hinauf zu einem Gipfel, der Rund⸗ blick bietet über das ganze Maſſiv des Gebirges bis zu den Alpen, zum Jura, über die weite Ebene nach Straßburg und in die nahen Täler, die in dieſer klaren Luft vor dem Auge wie im Fernglas erſcheinen. g In wenig Wochen wird mit den Arbeiten begonnen werden. Man wird den Wald ſchonen, ihm nur einen Scheitel ziehen. Die Stützen werden nicht mehr ſtören, als die Maſten einer Ueberlandzentrale. Das ſind Vorteile, die einer Adhäſtonsbahn gegenüber ſchwer ins Gewicht fallen. Und dann wird im Frühjahr der Bau zu Ende gehen. Wird ſie erſt ſchweben, ſo wird ſie alle Stimmen der Kritik zum Schwei⸗ gen bringen und jeder wird ſie gern benützen. Daß alles ge⸗ tan wird, um Zufahrt und Anſchlüſſe einwandfrei einzu⸗ richten, iſt ſelbſtverſtändlich, denn die Bahn iſt ja nicht nur ein Geſchenk an die Allgemeinheit, ſondern ein gut geleitetes Verkehrsunternehmen. N Ceidelberg, Schloß, Moltenkur, Könfgsſtupl, Kurhaus I deutſche Eisſportverband geht dann mit der Eishockey ⸗ [meiſterſchaft in öſtlich an den Schwarzwald angrenzendes gruppenwettläufe der verſchiedenſten Art ein, die ſich bedeuten ſie ſehr beachtenswerte ſportliche Konkurrenzen, an Weinherbſt im Schwarzwald Ein geſegnetes Jahr für die Winzer gießt ſein Füllhorn mit edlen Gaben über uns aus. Von der Zahl der faſt von überall her gut lautenden Nachrichten wird aber doch eine auch für viele Kenner unſerer Weinbaugebiete etwas überraſchend lauten. Wer hat gewußt, daß es im Schwarzwald auf 704 Meter Höhe über dem Meeresſpiegel zur Vollreife ge⸗ diehene Trauben gibt. Und doch iſt es ſo. In dieſen Tagen hat der Stadtrat der alten, durch ihre ſchönen hiſtoriſchen Bauten bekannten Stadt Villingen aus dem Garten des Spitals gepflückte, großbeerige ſüße Trauben als ein immer⸗ 51 ſelteneres Gewächs des hohen Schwarzwaldes koſten ürfen. Das Spital, früher ein Franziskanerkloſter, heute Pfründnerhaus, beherbergt in ſeinen Mauern nicht blos einen 0 weitberühmten Kreuzgang, ſondern auch in ſeinem großen 5 Garten ſchöne Reben, die in dem nebelfreien Klima Villingens ſchon manches Jahr einen kleineren Herbſt, dieſes Mal aber eine hinter den Weingegenden des Rheinlandes nicht zurück⸗ bleibende köſtliche Traubenernte ergeben haben. Gar mancher kennt wohl die reichen Schätze an baulichen. Koſtbarkeiten oder das einzigartige Heimatmuſeum der Stadt. Viele blicken auch mit dem Wunſch, ebenſo glücklich bedacht zar ſein, auf den 16000 Morgen großen, herrlichen Stadtwald, der von gut gepflegten ebenen Wegen durchzogen, geradezu das Bild eines rieſtgen Parkes bietet. Mancher weiß auch, daß das Klima der Stadt für Erholungsbedürftige einen wahren Jungbrunnen darſtellt, aber daß gerade der Herbſt in ſeiner ganzen Schönheit, frei von den häßlichen Oktober⸗ und Novembernebeln in Villingen ſo ſchön iſt, daß es dem be⸗ ſinnlichen Beſchauer iſt, als ob ein milder Nachſommer ſeine wärmenden Sonnenſtrahlen über die Natur ergießt, das iſt noch manchem fremd. Wir wiſſen heute nicht mehr, ob die Villinger in den Zeiten der harten Belagerungen und Kämpfe mit Schweden und Franzoſen auch ſchon beim Anblick lachender Trauben neue Kampfeskraft und Lebensmut geſchöpft haben, aber ſoviel iſt ſicher, daß die ſchon im Jahre 857 vom Geſchichtsſchreiber genannte Stadt nicht bloß ſchöne Feſte, ſondern auch dank ihrer Vorzüge in all den Jahrhunderten ein vielgeſuchter Aufent⸗ haltsort war. Leſen wir doch in alten Chroniken von den Bädern der Stadt, die leider längſt verſchollen ſind. Wer aber von den mit Sonnenglut gereiften Trauben des verträumten Spitalgartens noch koſten will, der möge ſich eilen. So aber einer es verſpätet, wird er auch im Winter manch ſchönes Bild in und um die Stadt finden und die Schneeſchuhläufer gar eine ſchöne Sprungſchanze. 5 Freilich vom Spitalwein wird er nichts zu koſten bekom⸗ men, es ſei denn, daß das alte Rathaus noch um einen Rats⸗ keller bereichert wird, wie ſchon von Freunden eines guten DTropfens erwogen worden ſein ſoll. Er. WMandervorſchläge Tageswanderung 955 alter Kohlhof, Gaiberg, Drei Eichen, St. Nikolaus, Sprung⸗ f 5 höhe, Heidelberg 1 Sonntagsrückfahrkarte nach Heidelberg: 2. Klaſſe 150 Mk., 3. Klaſſe 1 Mk.. s F Hauptbahnhof ab:.36,.05,.34,.14; Heidelberg an:.56, .38,.55,.37 Uhr. 3 Vom Bahnhof rechts zum Stadtgarten. Den Anlagen entlang zur Klingenteichſtraße. Hier über die Bahn. Die Straße auf, rechts die Turnhalle. Links auf Fußweg und ſchöner breiter Straße zum Schloß, 7 St. Nach Beſichtigung des Schloſſes, beim geſprengten Turm, rechts auf Treppen aufwärts zur Straße. Dieſer rechts folgend, nach 4 Std. die Molkenkur. Von da links, die Bergbahn rechts, auf Weg i Wald nicht ſehr ſteil bergan. Ueberall Wegweiſerſtein, 74 St. 5 Auf deſſen Turm eine prächtige Rundſicht. Vom Turm auf breitem Waldweg direkt ſüdlich und etwas abwärts. Sternwarte bleibt rechts. Nach 20 Min. auf dem Jägerpf! links ab zum Kurhaus Kohlhof und zum alten Kohlhof, 10 Min. Süblich über Feld und auf in den Wald. Auf gleich gemächlich abwärts zur Hauptlinie 5, blaue Sch Mit dieſer über den Krebsbach. In ſüdlicher Richtung we abwärts und bei einer Brunnenſtube aus dem Wald. Geg Nordoſten über Gatberg weg, ſchöner Blick auf Dilsberg u den Katzenbuckel. Eine Biegung rechts und vor nach Gaiberg, 4 Std. Mit der blauen Scheibe zurück bis zu den le Häuſern am Waldrand. An der Waldecke links, nordweſ auf Pfad in den Wald und bequem aufwärts, bis zu den Dr Eichen. Von der Richtung und dem Pfad nicht abweichen; diefer überquert mehrere Wege. Schöner Buchenwald. Na 4 St. die Drei Eichen, Schutzhütte, Knotenpunkt mehr Wege und Anfangspunkt der Nebenlinie 55, gelbroter Ohne Markierung etwa 250 Meter auf der Straße nach Speyererhof hin, dann auf Pfad rechts zur St. Nikol ſtatue, an einem breiten Waldwege rechts. Auf dieſem A auf der Höhe links weiter. Abermals vom Weg und Richtung nicht abweichen. Links gegen Weſten abwechſelnd en und das Haardtgebirge. Nach etwa 4 St., Vorſicht, d macht einen Bogen rechts. hier links auf einem anfäng holperigem Weg abwärts zu einer Waldſtraße. Ueber d und auf Pfad in der Verlängerung vor zur Sy w e 9 Rheintal ſowie das Haardtgebirge. den Stadtwald ab, über Treppen und gepflaſterten Weg Hotel Viktoria links vorüber, hinunter nach Heidelberg,„ Wanderzeit 45 St. 85 1 Heidelberg ab: 18.58, 19.07, 19.43, 20.00, 20.22, 20.41 uſw.; Mannheim an: 19.19, 19.41, 20.16, 20.21, 20.42, 21.06 Uhr. . Seh Seilſchwebebahn im Rieſengebirge. Am 31. Oktober ſand die feierliche Einweihung der erſten Seilſchwebebahn im Rieſengebirge ſtatt. Sie führt von Johannis bad nach dem 1300 Meter hohen Schwarzenberg im böhmiſchen Rieſengebirge und überwindet e „ von 645 Meter. Die Länge der Bahn beträgt 3100 eter. 7 85 8. Seite. Nr. 511 Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 2. November — zeit ieee, Kapikalverdoppelung der Nheinifchen gypothekenbank, Mannheim Um 6 auf 12 Mill. Bezugsrecht:1 zu voraus ſichtlich Lebhafte Geſchäftsentwickelung In der heutigen.⸗R.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, einer auf den 7. Dezember d. Is. einzuberufenden a..⸗B. die Erh ö hung des derzeitigen, ſeit der Golbumſtellung unverändert g e⸗ bliebenen Stammaktienkapitals von 6 auf 12 Mill.% vorzuſchlagen. Die Erhöhung iſt im Hinblick auf die geſetzlichen Vorſchriften über die Pfandbriefumlaufsgrenze geboten und ſall auch ſonſt dem ſtitut weitere Bewegungs mö glichkeiten verſchaffen. ie neuen Aktien ſollen von einem Konſortium übernommen und in vollem Umfang den alten Aktionären im Verhält⸗ nis von:1 zum Bezug angeboten werden. Mit Rückſicht auf die Einbuße, welche die Aktionäre— gleich den Aktivnären aller Hypothekenbanken— durch die Inflation erlitten haben, iſt ein g it n⸗ ſtiger Begebungskurs von vorausſichtlich et wa nebſt Koſten in Ausſicht genommen, auch hinſichtlich der alttäten der Einzahlung ſollen die Intereſſen der Aktionäre nach chkeit gewahrt werden. NN 115 p. H. 15 rr i 5 Milliarden Franken in der elſaß⸗lothragiſchen Wiriſchaft investiert Nath einer Aufſtellung im Bulletin finaneler der Bank von „Lothringen ſind in den Aktiengeſellſchaften Elſaß⸗ Lothringens 3811175 000 Franken Aktienkapital und 1 308 416 000 Traufen Obligationen inveſtiert, Davon entfallen 3 712 980 000 Franken auf das Elf Franken auf Lothringen. Auf die einzelnen Wir tetlen ſich die fünf Milliarden wie fokgt(in 1000 aß und 1406 611 000 aftszweige ver⸗ Franken): Wirtſchaftszweige Aktien Obligationen Nahrungsmittel 139 483 14 643 Banken 500 400 281 761 Brauereien 3 700 21 062 Minerälwäſſer 7 250 1898 Elektrizität, Gas 398 299 148 846 Druckereien, Papierwaren 66 535 11 049 Immobiliengefellſchaften, Baumaterialien 103 286 90 620 Eiſeninduſtrie, Metallbauten 922 192 508 486 Gruben, Salzbergwerke 261060 76 909 Chemiſche Erzeugniſſe 103 500 20 000 Textilien 746 780 48 523 Verkehr 144 131 17 588 Glas⸗, Fayence⸗ und Keramerzeugniſſe 94 202 10 607 Verſchledene Werte 260 407 56 924 Insgeſamt 3811175 1308 416 Franken 5 110 5901 Wohl bemerkt, handelt es ſich hierbei nur um die Aktiengeſell⸗ ſchaften. während die übrigen Geſchäftsformen und Einzelperſonen ſich der Erfaſſung entziehen. Der Börſenwert des obengenannten Aktienkapitals iſt nach derſelben Quelle auf mindeſtens das Doppelte, d. h. auf rund 10 Milliarden Franken, zu beziffern. Viele gute Werte ſtehen auf dem—ädfachen des Nennwertes, den Rekord ſchla⸗ gen Dollfus⸗Mieg mit dem Koeffiztienten 80 und Kali St. Thereſe nit 200. Unter den verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen ſteht der Höhe des inveſtierten Aktienkapitals nach an der Spitze die Eiſeninduſtrie, gefolgt von der Textilinduſtrie und den Banken. ( Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat. Die ſeit Mo⸗ naten anhaltenden Bemühungen, in der Frage der Berechnung der Umlage zwiſchen den Hüttenzechen und den reinen Zechen zu einer * Be ſtändigung zu kommen, können, wie wir zuverläſſig erfahren, geſtrigen Schlußkurſe. vorläufig als geſcheitert angeſehen werden. Geſtern fand beim Kohlen kat eine Sitzung des Handelsausſchuſſes ſtatt, die ſich wieder mit ſyndikat dem Antrage der Hüttenzechen, dem bekannten Antrage Kauert, der auf eine Ermäßigung der Belaſtung der Hüttenzechen durch die Um⸗ lage hinzielt, beſaßte. In dleſer Sitzung wurde keinerlei Einigung erzielt. Die Hüttenzechen werden alſo nach wie vor in dem gleichen Umfange zur Umlage herangezogen wie die reinen Zechen. Ob und in welcher Weiſe die Beſtrebungen der Hüttenzechen um eine ander⸗ weltige Feſtſetzung der Umlage weiter geführt werden, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Die GV. der Braunkohlen⸗ und Brikett⸗Induſtrie Ac.(Bu⸗ biggl. Die GV. genehmigte den bekannten Abſchluß für das Geſchäfts⸗ jahr 1928, wonach aus einem Reingewinn v. 2491 200(2 475 952) Mark wieder 10 v. H. Dividende verteilt und 293 204% (76957)„ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Einem Klein⸗ aktlonär, der der Geſellſchaft vorwarf, ſte vertrete eine faſt beinahe übertriebene Abſchreibungspolitk, und der eine 12proz. Dividende für angemeſſen hielt, wurde von der Verwaltung erwidert, die Si⸗ tuation der Bublag ſei zwelfellos im abgelaufenen Jahre günſtig ges weſen, doch halte man im Intereſſe einer ſtetigen Dloiden de an dem Satz von 10 v. H. feſt. Wenn die guten Zeiten weiter a N Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Akllen und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 2. November 1 2. 17015826 10142 Had. St.„M. 27 77, I.— Pfüälz. Preſſehefe 150,0 180,0 M. Vel. 124,0 124,0 F Had Ferne 8, 88. Spar Noch. 170 1750 19% c 14004400 So hafen stadt 52575 92,75 Werger Worms 220,0 220,0 39,— 99. Mom. Bold 10.9 1020 ee Ane 20 44.5 Gold 92,80 92,50 25.0 225.0„ g. nner 88 85. e e ee ee der 54 8 86 e Pia Guten 8 doſoharbencds. u 185,0 185,0 channh. Verſich. 145,0 145,0 Petar dalm ehr 28, Babiſche Ban 1299 1280 Sberrh. Verſich.—.——— Pfälz,Hypoth. B. 159.5 159,5 f 5. 7 5775 Br 200.0 200,0 A. ⸗G. f. Seilind. 11 0 81 Eredbitbank 124,7 124% Brown, Boveri 153.0 Südd. Disconto 1620 162, Seuche Sime. 2 85 1 05 Durlacher Hof 1470 147,0 Enzinger Union.. Kleinlein Heihlb. 200,0 200,0 Gebr. Fahr. 31,.— Ludwigs b. fl. Br. 282,0 282,0 J. G. Farben. 243,0 Frankfurter Vörſe vom Sean cn ere Far 8rd 455 ro 5 180.2 G„ 5 om. u. Privath. 183, Abiöſgſch. J. Abo 50,78 ohne 14,08 Darmſt. u. Nat. 288,0 Deuiſche Bank 164.0 H. Wertb.(old) 8,— A Schaßanw. 2 Dit.⸗Uſtat. Bank. 12 Neckgrſulm Fhrz 28 27%. Pfälz Mühlenw 189.9 180,0 Portl. Zem. Held. 185,084, 58.— Rh. Eleter, AG 1540 154. 788,0 Rhelnmühlenw. 140, 79,— Südd. Draht. Südd. Zucker. 148, 5 Bereln diſch Oelf. 75,— 75.— Wayß K Freytag 182,0 1310 Zellſtoff Waldhf 2720 271 0 2. November Montan-⸗ Aktien. Buderus Eſchweil. Bergm 9 Gelſenk. Bergw—„ 1210 31 Na d e— 136,2 51.— Ilſe Bgd. St. A.—.— all Aſchersled. 274,0 273,0 KaliSalzbetfurth 277,0 480.0 Kali Weſteregeln 274,0 Klöckner 84.— 200,0 D. Effekten Banf! — D. Hypeu Wechf. 187.2 . Duleberſee⸗Bank 105,0 „— D. Vereinsbank, 101,0 101% —.— —.—— 8 zuſammen 5 119 591 000 Franken. ö ebenſo wie die vorangegangene Abnahme eine„ſaiſonmäßige“ Er⸗ (Chemott. Annw. 125,0 126,0 f. u. M. 131 Chemiſche Alber 74, 15 Kupfeu. M. 181,0 0 Daimler Benz 79,75 78,25 0 Elektr. Zieferun 115 v. H./ Herabſetzung des Stimmrechtes de Auf der Tagesordnung der GV. ſtehen ferner noch einige Satzungsänderung en. Neben Aenderungen formeller Natur ſoll u. a, auch das Stimmrecht der Vorzugsaktien in den bekannten drei Fällen, das ſchon durch die vorgeſchlagene Kapitals⸗ erhöhung automatiſch eine weſentliche Verminderung erfährt, noch weiter herabgeſetzt werden. Die Geſchäftsentwicklung im laufenden Jahre war ſehr lebhaft. Bis Ende Oktober betrug lohne Berückſichtigung der Liquidationspfandbriefe) der Nettozuwachs im Umlauf an Pfandbriefen und Kommunalobligationen rund 50 Mi bl. im Beſtand an neuen Hypotheken und Kommunaldarlehen rd. 51 Mill. . Der Geſamtum lauf an Pfandbriefen leinſchließlich Liquidationspfandbriefen) und Kommunalobligationen beträgt z. Zt. rund 217 Mill.„ gegen 189,80 Mill.„ am 31. Dezember 1927, der arlehensbeſt and rund 226 Mill.„ gegen 146,60 Dezember 1927. geſamte D Mill. I am 31. halten, könne man vielleicht im nächſten Jahre die Frage höheren Dividende nochmals erwägen. Generaldirektor Dr. Büren führte in Ergänzung des Geſchäftsberichtes aus, die Geſellſchaft habe zurzeit! keine Beſtände, bei„normalem“ Winter hoſſe man, weit voll beſchäftigt zu ſein. Die Brikett⸗Fabrik Emanuel ſei wleder in Betrieb genommen und arbeite erwartungsgemäß. In dem Be⸗ rufungs verfahren gegen die Alſe Bergbau AG. ſei in den nächſten Tagen Termin vor dem Kammergericht in Berlin. 106 Erſte amerikauiſche Zahlung an Oreuſtein u. Koppel AG. in Berlin. Die Orenſtein u. Koppel AGG. hat aus ihrem Freigabegut⸗ haben in Amerika eine erſte Abſchlagszahlung von 550000 Dollar erhalten. Bezüglich der weiteren Zahlungen iſt noch kein näherer Zeitpunkt bekannt. Die Geſamtanſprüche ſtellen ſich auf etwa 5,5 Mill. J. Die Verwaltung will dieſe Eingänge zu erhöhten Abſchrei⸗ bungen benützen. Jü( Vorjahrsdiridende der Baſt AG. in Nürnberg. Das am 30. Oktober abgelaufene GZ. iſt zufriedenſtellend verkaufen, ſo daß wiederum mit 12 v. H. Dividende auf die Stel. und 6 v. H. auf die WA. zu rechnen iſt. 561 Gründung einer deutſchen konzernfreien Margarinefabrik in Elberfeld. 1 völlig in Konzernbeſitz als„Bergiſche Margarinewerke J. A. Iſſer⸗ Elberfeld, gegründet worden, das am 1. Nov. den Betrieb aufnehmen wird. Die neue Firma hat keinerlei Konzernverbindungen. :? Vermehrung der Konkurſe im Oktober 1928. Nach dem Rück⸗ gang, den die Konkurseröffnungen im 3. Vierteljahr gegenüber dem Vorquartal erfahren hatten, iſt im Oktober wieder ein nicht unbedeu⸗ tender Zugang zu verzeichnen. Es wurden nach einer Zuſammen⸗ ſtellung der Finanzzeitſchrift„Die Bank“ 697 Konkurſe eröffnet (gegen 568 im September) und 279 Vergleichsverfahren eingeleitet (gegen 245). Mangels Maſſe ſind 126 Konkurſe abgewieſen worden (404). Die Zunahme der Zahlungseinſtellungen im Oktober iſt ſcheinung und daher ohne beſondere konjunkturelle Bedeutung. Börſenberichte vom 2. November 1928 Mannheim gehalten i Während im Frühverkehr für Aktien weiter ſchwächere Kurſe ge⸗ nannt worden waren, lagen die erſten offiziellen Kurſen etwas über Im Verlauf konnte ſich die Tendenz eine Kleinigkeit befeſtigen, da einige Spezialbewegungen, wie die von Krügershall, der Spekulation etwas Anregung boten. Bei kleinſtem Umſatz wurden zu Kaſſe von Induſtriewerten Farben unverändert, Linoleum etwas höher notiert. Schwächer lagen Mez u. Söhne, Neckarſulmer, Wayß u. Freytag und Zement Heidelberg. Von Bankaktien waren Rheiniſche Hypotheken ⸗Bank geſucht. Brauerei⸗ und Verſicherungsaktien unverändert. Der Schluß der Börſe war fe ſt. 5 5 Frankfurt uneinheitlich Infolge der vollkommen unklaren Lage in dem Konflikt in der Eiſeninduſtrie war die Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe zurückhaltend und das Geſchäft wieder recht ſtill. Symptome eines weiteren Konjunkturrückgangs wie die Zunahme der Konkurſe im Oktober und die Erhöhung der Arbeitsloſenziſſer waren dazu angetan, die beſtehende Zurückhaltung noch zu verſtärken. Die Börſe erwies ſich jedoch als recht widerſtandsfähig, da die Spekulation nach den Abgaben der beiden letzten Tage Deckhungsneigung be⸗ kundete. Dazu kam etwas regere Nachfrage nach einigen Spezlal⸗ werten, beſonders am Elektromarkt. Hier konnten Bergmann 2,5 und Schückert bei etwas größeren Umſätzen 2,25 v. H. anziehen. Siemens und Licht u. Kraft blieben gut behauptet, während AE. und Lahr leicht nachgaben. Im übrigen war die Kursentwick⸗ lung uneinh J. G. Farben eröffneten gut behauptet. Zell⸗ ſtoff Waldhof konnten ſich 1,5 v. H. erh. Am utan markt i H. an⸗ 180 1 9 konnten Klöckner 1,75, Mannesmann 1,25 und Phönix ½ v. 8 ziehen. Banken lagen meiſt leicht geörückt. iffahrts⸗ werte etwas ſchwächer. Von Autoaktien Adlerwerke 2 v. H. rü 9 g, Daimler dagegen gut b en von dem n an der? Anleihen lagen geſchäft e Renten ſtill. Im Verlaufe trat in den Vord rund und bei fortge erneut 2 v. Dadurch at auf weit zeldmarkt nolęeum ga 1 ed iehen her waren di ändert a 8 v. befeſtigt, Deckungs⸗ und Meinungskäufe pannt, Tages Nach 8 N der g zen erhöhten Frankfurter 2 db zeigte ſiſ im heutigen Vormittagsverkehr eine etwas enz. Doch ſchon an der orbörſe waren erneut gänge zu verzeie lande und Süddeu Feiertags von dor Feſtſetzung de erwarteten Maße vorlagen, ja ſogar vereinzelt Kar ſchiedenen Werten eingegaugen waren, wurde es eder et was feſter als vorbörslich, wenn auch die Kursgeſtaltung in⸗ folge des kleinen Geſchäftes ziemlich uneinheitlich war. Die Spekulation nahm verſchiedentlich Deckungen an den rn ſtärkere Abgaben getätigt hatte, vor. ten waren zwar nicht günſtig, doch traten te in det tergrund, da man hofft, daß der Kon⸗ Eiſeninduſtrie in kurzer Zeit beigelegt werden dürft Die K hwankungen betrugen im Durchſchnitt—2 y. H. Uebe r⸗ wiegend feſter war der Elektromarkt, für den ſich geſtern Abend ſchon größeres Intereſſe wieder gezeigt hatte. Im Vorder⸗ grund ſtanden Schuckert, in denen die Käufe der letzten Zeit wieder ſtärkr geworden ſind, während Chade angeblich für ſchweizer Rech⸗ nung angboten waren und ſchwächer lagen. Der Geldmarkt war etwas leichter, Tagesgeld—9, Monatsgeld—9, Warenwechſel zirta⸗ 7 v. H. Dutſche Anleihen etwas feſter, Ausländer uneinheitlich, der Pfandbrie ſmarkt faſt geſchäftslos. Nach den erſten Fur ſen zeigte ſich etwas ſtärkeres Deckungsbedürfnis, am Elok⸗ tromarkt hielten die Käufe in Siemens und Schuckert an, ſo daß ſich allgemein Kurserholungen um—2 v. H. gegen Anfang ergaben, dagegen Chade weiter 3„ ſchwächer, Glanzſtoff 5 v. H. höher bevorzugt. Heute wurde neu notiert 8prozentige Zentral⸗Golödpfand⸗ briefe der Preuß. Zentralbodenkveditanſtalt. Un notierte Werte lagen ſtill, aber meiſt feſter, Krügershall Kali 13 v. H. höher. Held⸗ burg 5 v. H. feſter. Der Kaſſamarkt war zwar nicht einheillich, doch überwiegend freundlich. Die feſte Tendenz des Verlaufes hielt bis zum Schluß an, die Spekulation verſtärkte ihre Deckungen und man beobachtete Mei⸗ nungsverkäufe, beſonders am Elektro- und Kalimarkte, Auch aus dem Rheinlande ſollen einige Kauforders eingetroffen ſein. Faſt durchweg konnte ſich das Kursniveau gegen Anfang um 1 bis g v. H. heben, doch waren Erhöhungen bis 4 und 6 v. H. keine Seltenheit. Bemberg ſchloß 6 über Anfang, Glanzſtoff 6,75, Kaliwerte bis 75 v. H. Karſtadt und Tietz 4,5 v.., Bergmann, Deutſche Sinoleum und Schuckert bis 5 v. H. Deviſen gegen Reichsmark blieben ohne größere Veränderung, oͤer Dollar notierte.1980. Spanien erholt, 30.04 nach 30.08 gegen London, Holland feſter, 40.11 nach 40.10% in Newyork, infolge der etwas angeſpannten Gelömarktlage. Termindeviſen gegen Reichs⸗ mark eher angeboten. Berliner Jeviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 6% v. tz. n, da man damit rechnete, daß land Verkaufsaufträge dem Rhein⸗ infolge des 8 jedoch bei nicht in dem te in ver⸗ Amtlich 1. Noyember 2. November Parität Diskont in R- M für G. ILB. G. L. B. 12 M. Iſätze 9% Holland.. 100 Gulden 168,17 168,81 168,19 168,58 168,48 455 Athen. 100 Drachmen 85,425].435 5,425 5,48 5 10 Brüſſet 100 Belga= 500.⸗Fr. 358,27 5 5278 58,895 5.8 Dan 100 Gulden 81.80 81,46 539[ 81,49 61,558 8 He„„ 100 finnl. M. 10.548 10,568 10.546] 10,586 10,512 6,5 „ 100 Lire 21.965 22,005] 21,98 22,00 22,025 5, 100 Dinar 77867] 77881 7,867 7,881] 7,8850 7 „„ 100 Kronen 111,82 112,0411181 112.03 112,06 5 „„ 100 Eskudo 18,98 19,92 18,93 18, 175 8 „ 100 ronen 111,76 111,88 111,76 11158 111,74 5,5 „„ 100 Franken 16,875] 16,415 16,88 16,2 16,445 8 . 100 Kronen 12,428 12,438 12,481 12,481 1288 55 „„„„„„100 Franken 80,695 80,855 80,70„86 80,515 875 00 Leva 9,027] 3,088] 3,031] 3,037 8,017] 10 Spanien. 100 Peſeten 67,88 67,82„65 67,79 69,57 5 Stockholm....„100 Kronen 112,08 112,80 112,09 112.31 112,05 4,5 Wien 100 Schilling 58.99 59,10 58,985] 59,10 58,79 6,5 Budapeſt 100 Pengb= 12 500 Kr. 78,07] 78,21 78.07 75,21 72,89 8 Duenos⸗ Aires 1 Peſ..7167 1,771].767 1,771] 1,788 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,192 4,200 4,191 4,199 4,176— Japan.„ 1 hen 858.987 1,984 188 1866 555 Kairo.. 1 ägypt. Pfd. 20,86 0,90 20,88 20,90 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pid. 2,116 2,120.118] 2,122] 2,180 10 Sondoen 1 fd. 20,839 20,879 20,386 20,876 20,398 4,5 New Jork.„„ 1 Hollar 41948 4,2028 4 1040 4,020 4,4780 5 Rio de Janeiro„„„1 Milreis 0,5005 0,5028] 0, 5005] 0,5025 0,508 Uruguag. 1 Gold Pes. 256[ 4,284 1 4,321 1 1 1. 7 0 1 Gd. Maſch. Durl. 170.8 170,5 Frankfurter Gas etergunioncerß, 106,0 Dab. Uhren„ 13,751 Fett. Pol. 2 Wit.—.— 78,— 95 Nähm. 00 Baſt.-G. 236.0286 262 hilipps Frankf. 24,— 2 Bayr. Spiegel 68.28 Gesfitrel.. 268,5 267,7 2 Bech a Henkel 41.— Golbſchmidt Th. 94,00 Bergm. Elekte. 203,2 Grizner M. Dur Orem.⸗Beſig. Bel 67,30 67. Grün KBüfinger 171,0 Brown Boer! 188,5 188.5 id a Nen 6 ammerſen Cement Heideln 188,0 anfwerk. Füßen 13,2 „ Farſtadt 177.0 üpert Armat. 90,— Rein. Geb hesch Rheinelekt. B. A. 80 90 80, 90 „ St. A. 15550 Roeder, Gebr. D. 125,0 Rückforth Rütgerswerke„100,2 Schlinckc co. Hög 89, S 96,50 Schramm Lackf. 124,0 Schuckert, Nrbg. 211,7 Schuhf. Berneis 68,50 Sellinduſt. Wolff——.— Siem.& Halske 387,0- S. Led. St. Ingb.—.— . Sudd, Zucker 1472 Tricot.Beſigheim 65,.— Ver. Chem. Ind. 88, Ver. deutſch. Oelf. 1260 Vergt. Jute 125,0 Ver- Ultramarin. 159,0 Ber. Zellſt. Berl. 1305 Vogif Mach St. 78,50 Voigt& Häffner———. Volth. Seil. u. K. 94,50 Wayß& Freytag 130,0 135.0 W. Weiß 186,0 186,0 och⸗ u. Tiefbau 78. olzmann, Phil. 129.0—— vlzverkohl.⸗Jd. 87,50 —— 5 55 Erlangen 95.— unghans St. A. 87,20 Kamm. Kaiſersl. 2570 Karſtadt Ruud... 44.— Klein, Sch. Beck. 106,0 Knorr, Konſerv. Braun- Krausc cho. Jock. 54. Lahmeyer& Cs. 180,7 Lech e 121,2 55% +Leberwerk Rothe—.— Ludwigsh. Walz. 1440 Lutz Maſchinen Mainkraftwerke. 116.7 Metallg Frankf. 183,0 Mez Söhne. 52.— 60. Miag, Muhlb.. Moenus St.⸗A. 40.75 Ch. Brockgues 1010 Dt. Eiſenhandel—.— Dt Erdöl... 180.0 D. Golb⸗u. S. Anf 206,8 Dt. Linoleum. 305.9 Dreßd Schnellpr—.— Dürkoppwerk St 49,80 Dülſſid.Rat. Dürr 60.— Dyckerhen Widm. r... Eiſen Kalſersl.. 12165 Felke dich u. 4 2800 Emag Frankf. 975,80 Emaillst. Ulrich Lelnge Mee 4 9 inger Ma V A Ettling. Spinn. 285.0 aber, Joh, Blei 87,80 2 Berl.⸗Gub. Hut 8375 Bremer Wolle 230,0 915 5 Allg Elektr.⸗G. 170,5 1 1 160.0 Amunenbf, Pap. 208,2. 50 U 81¹ Anhalt. Kohl. 92, e 5 Aſchaffbg. Zellſt. 201,5 201,7 a Draht d. 80 1 2 Rheln. Chamotte 58,50 58.89 Rhein. Clektrizit 1845 184, Weinſtahr pe e e 15 Riebeck Montan 189.0. Roſitzer Zucker 6750 Rückforth. Ferd. 79, Rütaerswerke 99.— 99 Sachſenwert. 238,183 ee 92,50 Sarotti 5 0 ilpert Maſch. 90,— 9 Scheidemandel. r Hindrichs Auf. 108.7 Schuberts Salzer 590 Hirſch Kupfer 130,2 137,0 Schuckert& Co. 211, Hirſchberg Leder 119.9 Schuhfabrik Herz 5160 120 Hosch e f 8 87 Sen 15 5 7 8 Hohen 2— Siem. 5 Hohenlohewerke 1090 Siem.& Halske 187.2 1 Augsb. N. Maſch. 65,——.— Halleſche Maſch 110,9 ammerf. Spin. 187,5 Bolcke Maſchin 119,5 2 e 585 „P. Bemberg 4770 7 ergmann Elekt. 205,0 .⸗Wien Gum. 88, arkort Bergwk.—. arpener Bergs. 186? Hartm. Maſchin. 18,25 Berl. Karls. Ind. 69,— 66,75. 82, Berliner Maſchb. 88,50 5 Braunk. u. Brikett 178,71 Or.⸗Beſigh. Delf. 56,5 Bremer Vulkan 138,0 12270 155 M. Sgeſt. 40 Drown, Bov. KC. 153,0 Buderuscziſenw. 53,258 Edem. Heyden 117.0 Them. Gelſenk. 84.75 Chem. Albert.. 70, Concord. Spinn. 111,0 Daimler Benz 79, Deſſauer Gas 164,8 185,5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 186,7 Deutſche Erdöl 181,0 133,0 Dtſch. Gußſtahl. 93,15 Deutſcheſtabelw. 67,88 Dtſche. Maſchibr. 49.— Diſche. Steingg. 220,0 Deutſche Wollw. 55.— Dtſch. Eiſenhdl. 78,.— Deutſche Linol.. 302,5 Phil. Holzmann Sinner.⸗G. Horchwerke 10 Ilſe Bergbau 241,5 M. Jüdel& Co 114,8 Gebr. Junghans 84,.— 84,— Kahla Porzellan 128,0 Kaliw. Aſchersl 2745 Klöcknerwerke, 109.2 C. H. Knorr 144,01 Kollm.& Jourd. 74, Gebr. Körting 76,50 Krauß Cie,, Lok 57, Kronprinz Met. 107,0 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 60,50 vahmeger& Co. 188.5 Laurahütte 2 Stoehr Kammg. 28952 S 1 0 39575 tolberger Zink 94 Südd. Immobil. 149 8 Zucker Teleph. Berliner 68,15 Thoerles Oelfas. 1012 Tietz, Leonhard 279,0 7 Transradio 1420 V. Glanzſt. Elbf. 540.0 B. Stahlwerke l 90,25 B. Schuhf. Br. SW 6850 8% dudwigsh. 20 92,— 0% Mm. d 28 102,0 859 2 82.50 %„ 2 27 76.50 8% Orte Mh 29 78.—— 80% Preuß. Kali 6,70 5% Preuß Rogg. 9,50 5% Süd. Feſtwi 2,10 8% Grir. M. abg. 14,50 Beenteck A- G.—.—, Boh ⸗M.⸗ Don. 50 Oeſt. Kred.⸗Unſt.“ Disconto⸗Geſ.. 160,8 Dresdner Bank 169,0 tankf. 1 13 rkfrt. p.„ 1 5... 1810 Mltteld. Cd.⸗B. 208,0 Nürnbg. Verein 16 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 15 Reichsbank 84 Nenn. Eredithk. 1 Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden⸗C. 2 Mannesm.. 5 Otavi⸗Minen— 50 Riebeck⸗ Montan 217 Mansfeld Akt. 117.0 Oberſchl. E. Bed.—,— Phönix Bergbau 90.75 Rhein. Braunk. Rheinſtahl. 180.5 Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau 115,5 Ru. Saurahütte 66. Ver. Stahlwerke 90,— 118.5 88.— 91.— aber& Schleich 117.8 ahr Gebr. Pirm 00 3 „G. Farben 245,0 %„ Bonds 2 134,8 1 5 etter 80.— eltenchuillaum. 144.5 Berliner Seſtverzinsliche Werke Goldanleihe...20 60% Reichsanl. 2 87,50 Motoren Darmſt. 5525 Motoren 66.— Motor. Oberurſ. 98,50 —Neckarſulmer Fg. 28,80 Nrh. Leder Spier 70, 4½% AnatSer. II 22,15 5½1% III 20 15 22,15 20.15 Bellſtoff Aſchffög. 200,8 „ Memel. 188,5 „ Waldhof 269,5 Zucker Rheingau—.— Ufa(Freiverk.), 89, Börſe vom 2. November Berl. Handelsg. 279.5 Com. u. Privtbk. 184,0 Darmſt. u..⸗B. 2860 281,0 184,0 28/ Dresb. E hnellpr. 119,0 Dürkoppwerke. Dynamit Truſt 116,5 Elektr. Lieferung 168,0 Elktr. Licht u. K. 28, Emaille Uurich 14, 48 Eſchw. Berkwerk 401,0 0 Fahlb. Liſt& Co. 1170 Dürener Metall 224,0 44.— 4 Enzinger⸗Union 79,— 7. Faber Bleiſtiſt. 37. Carl Lindſtröm. 8210 5 Magirus.⸗G. Mannesmann 121.0 J Mech. Web. Lind 221,0 66,45 Linde s Eis 175,0 Lingel Schuhfab. 38,25 L. Loewe 5 Co. 286,0 C. Lorenz.. 127,5 Lüdenſcheid Met 98,— Mausſelder Akt. 145,7 Markt⸗ u. Kühl. 148,0 Maximil. Hütte—.— Stahl. v. d. Zyp. 189.2 955 eee 5 75 33 50 Vogel Telegraph. 82.— Bogtländ. sch 80.— Voig& Haeffner 208.0 Wanderer Werke 118,0 Weſtereg. Alkal. 2740 Wicking⸗Cement 188, Wiesloch Tomo. 1% 10 ) Wiſſener Metal 188,0 188.0 —,— Wittener Gußſt 88,— Wolf. Buckau⸗ ——.— 7% Bab. em. Gb. 88,.— 88% Pfälzer 28.9 84,75 Seth. Hyp. A 2 85 Südd. Disconto. Wiener Bankver, Württ. Notenbk. Rare All. Verſ. 190.0 2JSnduſtrie⸗Aletlen. Eichb.-Mannh.—.— Henninger K. St. 184,0 zöwen Eünchen 309,0 Mainzer St.⸗A. 268.0 Schöfferh. Bindg. 8 Schwarß⸗Stor Tucherbräun Werger kf. R. u. Mitv. 15,50 annh. Perſ.⸗G.—.— Oberrh. Berſ.„G. 1945- Crausport⸗ Aktien. Bad. Lokalbahn 2 Haßdaß 3 81 5 7148, 7 eibelb Straßb. 57.— 57, Norbd. Lloyd. 143.0 148,0 Schantungbahn.——. e 4½ö% Südb. Li 4% ½Malning.8 72.25 4½9ʃe Pr. B. B. Lia Bank ⸗ Aktien. 333 Accumulatoren e ebr Ws en. Cransport-Alkkien. Drautal de dt 10 887 J. G. Farben.. 46.0 446,7 Mes Söhne 130,0 215,0 Dtſch. Aolöſgſch. 50.9050 ohne Ablöfgrech 44 40 5% Bad. Kohlen 18. 60% Grkr. Mh. K 15 10 5% Urß. Kalianl..27 50% Roggenwert. 10,25 5½Roggenrentb.50 5% Landſch. Rog 8,80 8% Mexikaner 34 15 4% Türk. Ad. Anl. 8,75 unif. Ant. 18,5 ollobl. 1911 12,25 4%„Bagd.⸗Eiſ,! 5 50 12,85 Schantungdahn 5,70 Ach f. Verkehrw. 168 2 Allg, Lok. u. Str. 180 0 Südd, Eiſenbahn 120.0 Baltimote Ohle 117 0 pas 145,0 „Südamerika 179, anſa Diſchiff 176.2 ordd. Lloyd„ 142,2 Verein Elbeſchiff.—,— Vauk⸗Alekien. Bank f. el. Werte 158 0 Bank f. Breulab. 185,0 1 Sagal, Banks. 188814 5 8,90 17002 1610 120.2 116, 14050 180.2 179,0 142,0 52.— eutſche Bank 164,5 164,5 Dtſch. Ueberſee Bk. 105 0 104. . Comm. 188 8 5 resdner Bank 166,„2 Frankfurter Gas- Maltteld. Rrebbk. 203,0 2060 fl. rte 40— Oeſterr. Creditbt. 34.0 Reichsbank 34 Rhein. Creditbk. 125,0 Süddeutſch. Disc. 131,5 Frankf. Allgem. 195,2 Induſtrie⸗ Aktien. Aceumulatoten 170,0 Adler ck Oppenz.— Ublerwerke 1 5 106,0 ö Oleleanberwett 57.28 800,5 300 12⁵ 181. 190, 169,7 105, 57.— 2 J Gebhard Textil. 0 60,— 135,0 110,0 97,50 106.5 Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deutz Müblbeim Bera do. 6% Bonds 29 Feldmühle Pap. 486,5 elten& Guill. 146.0 ellſtoff Waldhof 70, 78,0 905— Nane 86,501 6,80 tani Minen Sreiverkehrs⸗Kurſe. 1270 Petersb. J. Habt. 2,28 1 Nan 2 1 5 Oberſcht. Koks. 109.8 107,2 Heidl r 1290 Orenſt.& Koppel 108.0 1070 8 Kali N iamond Phönir Bergbau 5,75 80.15 Hoch 5 Geſ. f. elkt. Unt. 270,0 20 Bolpppon„ e Gebr. Goedhardt 2720478, Rathgeber agg Goldſchmidt Th. 1115 J Reisholz Poaplez 225% 5 Neckarſulm. ehrz 79789 Nordd. Wollkäm. 178,5 Gaggenau W. ⸗U. 19.50 a 0 Oberſchl. E. Bed. 100.9 Gelſenk. Bergw. 124.7 Genſchow& Co. 92,— 9 Herm. Portl.⸗Z. 185,0 188 Gerresheimchlas 188,5 188,5 0 rügershall. 264, Ronnenberg. 232,0 Sloman Salpet. 92,54 479,5 Südſee Phosph..— 2710 Ufa. 90, 0 Gritzner Moſch. 121,5 12250 Rheinfeld. Kraft 179,5 Gebr. Graßmann 81,— 1. Abein. N 270.5 4 1 * — 4 5* .. Freitag, den 2. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 511 1* Günſtige Geſtalt der Hagelverſicherung. Im Bergleich zu 5 5 Vom deutſchen Tabakmarkt dem kala rosbelen Verfauf 2 Sa ee nge 1 Europäiſche und nordamerikaniſche Die Sandblattverkäufe ſind gegenwärtig in den füddeulſchen An⸗ Jahre 1927 müſſen die Ergebniſſe der Hagelverſicherung 1928 als Gerſtenerzeugung baugebteten voll im Gange. Bei der heute abgehaltenen Ver⸗ kdufsſitzung in Lampertheim kam das 1928er Sandblatt von Hüttenfeld, Viernheim und Großhauſen mit 50 bezw. 250 bezw. 40 Zentner zum Verkauf. Die Beteiligung war ſchwach. Der Zu⸗ ſchlag erfolgte zu Anfang zu 80 l. höchſte Notiz erzielte Großhauſen mit 84/ je Zentner; Viernheim, das bei der erſten Verkaufsſitzung am 23. Okt. die abgegebenen Gebote nicht ange⸗ nommen hatte, verkaufte jetzt zu etwa 81. Käufer waren Fabri⸗ kanten, während ſich der Handel auch in dieſem Falle wieder zurück⸗ hielt. Für das von Lampertheim vorliegende Sandblatt wurde der Zuſchlag nicht erteilt und die angebotene Partie von etwa 250 Ztr. zurückgezogen. In der vor einer Woche abgehaltenen Verkaufsſitzung der heſſiſchen Land wirtſchaftskammer wurde das Sandblatt des Tabakbauvereins von Lorſch zu 90/ der Zentner verkauft, alles zuzüglich Zuſchlägen bis zu 20 v. H. In Baden ging, nachdem in der Verkaufsſitzung in Karlsruhe 1700 Zentner Haardt⸗ und Gundi⸗Sandblatt zu 6783,50/ mit Zuſchlägen abge⸗ ſetzt worden waren, einige Partien in Schwetzingen zu 73—76, in Kirchheim zu 78,50% ab. In der Pfalz erzielte Jockgrim 70 l/, Haßloch zwiſchen 81 und 84 /. An vielen Orten der badiſchen Haardt ſind die Sandblätter noch nicht völlig abgehängt. Verkauft haben in der letzten Zeit außer den ſchon genannten Orten noch Altlußheim, Plankſtadt, Grenzhofen, Mauer und Leutershauſen, ferner einige Partien die Plätze Friedrichstal, Spöck und Nenthard, wobei ſich die Preiſe zwiſchen 68—85/ mit Zuſchlägen bewegen. Blankenloch hat feine Tabake zurückgezogen, weil den Pflanzern die abgegebenen Ge⸗ Hote nicht hoch genug erſchienen. In Heddesheim hat ein Fabrikant einige hundert Zentner zu 80„ übernommen. Von Sandgrumpen iſt nunmehr das meiſte verkauft. Zu⸗ Letzt gingen in Lampertheim(Heſſen) noch etwa 25 Zentner an den freien Handel zu 25—40/ je Zentner. In Hüttenfeld(Heſſen) wur⸗ den die Grumpen des Tabakvereins zu 39/ ohne Zuſchlag abge⸗ ſetzt. In der Rheinpfalz verkaufte Rülzheim ſeine Sandgrumpen zu zu 30 /, Knittelsheim zu 40 /; in Leimersheim hatte eine badiſche Firma 30% geboten, doch wurden nur geringe Poſten angeliefert. In alten Tabaken blieb das Geſchäft ruhig. RN. Die * Konkurs Piehl u. Fehling in Lübeck. Der Konkursverwalter Hat die alleinige Verwertung des geſamten keramiſchen Lagers im Ankaufswert von ca. 1,6 Mill.„ den beiden Großhandelsfirmen der Branche Hermann Gerngroß, Mannheim und Bernhard Weiß⸗ mann, Leipzig übertragen. * weſentlich günſtiger bezeichnet werden, obwohl auch das Jahr 1928 noch nicht als normales Hagelfahr angeſprochen werden kann. Der Verſicherungsbeſtand bei den ſeit dem Jahre 1925 die Hagelver⸗ ſicherung in Norddeutſchland betreibenden öffentlichen Verſicherungs⸗ anſtalten hat ſich weiter gut entwickelt. Im ganzen waren 37 821 Verſicherungsnehmer mit einer Verſicherungsſumme von rund 237 Millionen Mark verſichert. Gegenüber dem Vorjahre war eine Zu⸗ nahme von 5809 Verſicherungsnehmern mit einer Verſicherungs⸗ ſumme von 31 Mill.„, zu verzeichnen. An Schäden einſchließlich der Regulierungskoſten waren zu vergüten in 3488 Fällen 1657 000 Mark. Als Nachſchuß werden 10 v. H. der Grundbeiträge erhoben. Die Einfuhr von Gerste nach Deutschland(Mill. dz) !!... ͤ e . C0000 JJ ͤ K c c ͤ. ccc ̃( .. d. Ä— ——:.!—pů——— 23,0 ))! ⁰ò VVV ———————.———— ũ ꝶ—— „———— e—————-—̃—ꝓ——¼ 6% j( CCC 1 1 1 5 —— — —— — E Nou. Spt. 23 * Geſtiegene deutſche Kunſtſeiden⸗Einfuhr in USA. Die vom amerikaniſchen Handelsamt veröffentlichte Monatsſtatiſtik über die amerikaniſche Kunſtſeibden⸗Einfuhr ergibt laut„Konfektionär“ für den Monat September eine Geſamteinfuhr von 924 000 lbs. im Werte 77 er Ne Bären- Ke, arte ſrift 1 A 41 1 0 2 I A t 05 4 Nach den Feſtſtellungen des Internationalen Land wirtſchafts⸗ inſtitutes in Rom hat die Gerſtenerzeugung in Europa(20 Sänder ausſchließrich Sowjetunion) einerſeits und in Nordamerika(USA. und Nanada) andererſeits in Millionen Doppelzentnern betragen: in Europa in Nordamerika 1922 105,8 55,3 1923 120,5 59,8 1924 99,5 58,9 192⁵ 121,9 66,1 1926 124,9 62 1927 121,9 78,5 1928 132,1 106,9 5 Sowohl in Europa wie in Nordamerika iſt die diesjährige Gerſtenernte die weitaus beſte geweſen, die innerhalb der letzten ſteben Jahre zu verzeichnen iſt. DSA..... 818 000 Dollar.(Im Auguſt waren es 1005 000 kös. im Werte von 865 000 Dollar). Die Geſamteinfuhr iſt alſo um eine Kleinigkeit zurückgegangen. Der deutſche Anteil iſt im Monat Sept. außerordentlich geſtiegen und beläuft ſich mit 225 000 lö8. im Werte von 240 000 Dollar auf mehr als das Doppelte des vormonatlichen Ergebnlſſes. Auch der holländiſche Anteil hat ſich erhöht. Er be⸗ trägt 185 000 lbs. im Werte von 145 000 Dollar. Frankreich ver⸗ zeichnete dagegen eine ſtarke Einbuße auf 195 000 kbs. im Werte von 176000 Dollar. Italien verzeichnet den größten Rückgang mengenmäßig von 502 000 lbs. im Auguſt auf 277000 lbs. im Sept., wertmäßig von 366 000 Dollar auf 216 000 Dollar. Kunſtſebdenabfälle gelangten in einer Menge von 193 000 bbs. im Werte von 19 000 Ja zur Einfuhr, hauptſächlich aus Deutſchland, der Schweiz und talien. Die aufgehobene Gummireſtriktion. In England begrüßen die intereſſierten Kreiſe die mit dem heutigen Tage erfolgte Auf⸗ hebung der Gummireſtriktion. Man betont, daß die Erwartungen, die die Peſſimiſten an die unerwartete Aufhebung knüpften, ſich nicht erfüllt haben, und erwartet eine günſtige Weiterentwicklung. Der gegenwärtige Preis von zirka 9 d das lb. reiche aus, um bei einigermaßen rationellen Betrieben die Koſten zu deen. Als beſonders günſtiger Faktor erſcheint der ſtarkg Rückgang der Lon⸗ doner wie der amerikaniſchen Vorräte auf 25 bzw. 35 000 Tonnen. Dem ſteht allerdings die Anhäufung von Vorräten in Malaya und Zeylon von 85 000 Tonnen gegenüber, zu denen noch die unbe⸗ kannten Vorräte der kleineren Plantagen von weniger als 100 geres kommen. Aber dieſe Akkumulation ſei nicht als übermäßig groß anzuſehen. 0 7 „ 6 90 Kube AlPURSA AG. Siessenbefen, bagexisch All gad Danksagung Für die herzliche Teilnahme am Heimgang meines lieben Mannes, unseres leuren Vaters, Oroßvaters und Schwiegervaters, des Herrn Karl Pleillenberger sprechen wir unseren tiefgefühlten Dank aus. Frau Anna Pleiffenberger geb. Mercator Familie Alexander Goll Familie Rechisanwalf Dr. O. Pfeiflenberger Familie Jusſizraf Jacoby, Weinheim Mannheim, 30. Oktober 1928 Central-VBad P 2, 3a geöffn. v..8, Sount b. 1 Uhr. Tel. 24182 Steuerwert bei 25 000 Nähe Tatterſall und Bahnhof, z. T. 657% v. Karl Hch. Weidner, Immob.⸗Büro, R. D.., Seckenheimerſtr. 73, Telephon 243 64. „Anz. zu verkaufen. 51832 2 Elektro⸗Motore 1 u. 3/4 PS., großer Schaufenſter⸗Um bau mit Marmorplatte u. Nickelgeſtänge(für Metzger beſ. geeign.), 2 Aushänge⸗Schaukäſt. 1 emaill. Badewanne billigſt zu verkaufen. „6182 M 2. 15 II. Umzugshalber ſchöner Füllofen billig zu verkaufen. Tillmann. Leſſing⸗ ſtraße 1. Tel. 320 76. 6186 Kelm Herzklopfen- Kelne Nogenbesdwyerden faliemasche 7 Markenwerte, fabrikneu, billig zu verkaufen. Anfragen erb. unt. 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