eee W Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatli Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe 9 forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Saen E56, 2. Adreſſe: Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, .⸗M. g.— ohne de dg ach⸗ aupt⸗Nebenſtelle R 1/11 chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht N — der geſtrigen ausgedehnten Fraktionsſitzung der Deutſchen Der Rücktritt des Kabinetts Poincars wird in der engliſchen bund dürfte kaum in Frage kommen. Der Standpunkt in der ſcharfer Widerſtand gegen jede Kombinierung der interalliier⸗ 1 haben, er ſei der Totengräber des europäiſchen Abend- Ausgabe annheimer General Anzeiger Nr. 510— 139. Sahrgang 8. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher i Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtstand iſt Mafitheim. 2 rüſident Loover und ſeine Politik Die Bedeutung der Wahl für die europäiſche Politik Eine intereſſante Vorſchau Waſhington, 7. Nov.(United Preß.) Im republikani⸗ ſchen Lager herrſcht über den Sieg Hoovers eitel Freude und Jubel. Man war von vornherein der Ueberzeugung ge⸗ weſen, daß die Wahl für Hoover günſtig ausfallen wird. Aber verſchiedene Faktoren, die bei dieſer Wahl zum erſten Male eine Rolle ſpielten, wie die Prohibitionsfrage und die religiöſen Gegenſätze, mahnten zur Vorſicht und man war deshalb in Erinnerung an das unerwartete Reſul⸗ tat der Wahl vom Jahre 1917 auf eine Ueberraſchung gefaßt. Umſo größer iſt jetzt die Freude üher den überwältigenden Sieg. Der neue Präſident hat ſein Programm und feine Einſtellung bereits feſtgelegt. Er ſetzt ſich für die ſtrikte Aufrechterhaltung der Schutzzölle ein. Hinſicht⸗ lich der Einwanderungsfrage iſt er dafür, die be⸗ ſtehenden Quoten beizubehalten und nur gewiſſe Schärfen wie die Trennung von Familienmitgliedern, die jetzt unvermeid⸗ lich ſind, auszuſchalten. Hinſichtlich der amerikaniſchen Außenpolitik gegenüber Europa ſind unter der Präſtdentſchaft Hoovers weſentliche Aenderun⸗ gen nicht zu erwarten und eine Annäherung an den Völker⸗ Kriegsſchuldenfrage iſt bereits genau bekannt. Er hat als hervorragendes Mitglied der Schuldendurchführungskommiſ⸗ ſion bebeutenden Anteil am Zuſtandekommen der Schulden⸗ abkommen in den Ententeſtaaten gehabt und wird ſicherlich ſeine Zuſtimmung zu einem eventuellen Schuldener laß nicht geben. Ebeuſo iſt von ihm mit größter Beſtimmtheit ten Kriegsſchulden mit den Reparationsſchulden zu erwarten. Seine Stellungnahme zu den Fragen einer Reviſion der Re⸗ parationszahlungen dagegen iſt ſchon ſchwieriger vorauszu⸗ ſagen. Soviel ſteht allerdings feſt, daß er weder für die Reparationszahlungen noch für die Schuldenzahlungen der Entente Trausferſchwierigkeiten zugeben will. Grundſätzlich dürfte er angeſichts des geringen Anteiles der Vereinigten Staaten an den deutſchen Jahreszahlungen kaum irgendwel⸗ chen Einwand gegen eine Herabſetzung dieſer Zahlungen erheben. Dagegen ſieht man es in Kreiſen, die Hoover nahe⸗ ſtehen, für ſehr fraglich an, ob der neue Präſident die Kommerzialiſterung der deutſchen Schulden auf dem bisher geplanten Wege fördern wird, auf dem Amerika zum Haupt⸗ gläubiger Deutſchlands werden würde. Hinſichtlich der amerikaniſchen Anleihen an das Ausland, alſo auch an Deutſchland, tritt der künftige Präſident für eine ſofortige Prüfung des Zweckes dieſer Anleihen ein. Er wendet ſich in ſchärfſter Weiſe gegen die Verwendung ame⸗ rikaniſchen Geldes für Flotten⸗ und Heeresrüſtun⸗ gen und hat dieſer Einſtellung auch mehrfach bereits Aus⸗ druck gegeben. In innerpolitiſcher Beziehung iſt Hoover ein ſcharfer Gegner aller Nattonaliſierungstendenzen und wird beſtimmt auf allen Gebieten private Unternehmungen zu fördern ſuchen. Der Landwirtſchaft, der er beſondere Maßnahmen zur Linderung der beſtehenden Notlage verſprochen hat, wird er in der Hauptſache durch Förderung und Unterſtützung des Genoſſenſchaftsweſens Hilfe bringen. f N Zuſammenfaſſend kann man über die künftige Politik des neuen Präſidenten vorausſagen, daß ſie von rein wirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten beſtimmt ſein wird, wobei die Intereſſen der amerikaniſchen Produzenten, Indu⸗ ſtrie wie Landwirtſchaft gegenüber denen der amerikaniſchen Finanz vielleicht ein wenig bevorzugt werden dürften. 11,1 Millionen Stimmen für Hoover Newyork, 7. Nov.(United Preß.) Die um 5 Uhr morgens Newyorker Zeit(11 Uhr M. E..) vorliegenden Wahlreſultate ergeben für Hoover 411 Wahlmänner⸗ ſtimmen, für Smith dagegen nur 76. Die Staaten Florida, Maſſachuſetts und Texas, die insgeſamt über 44 Wahlmännerſtimmen verfügen, ſtehen noch aus. Es iſt je⸗ doch mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß Florida und Texas Hoover zufallen werden. Um 6 Uhr morgens (12 Uhr M. E..) ergab eine weitere Zählung insgeſamt 11 122 467 Stimmen für Hoover und 8 543 131 Stimmen für Smith. f N Fraktionsſitzung der Volkspartei Berlin, 7. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In Volkspartei ſind, wie wir erfahren, alle die Fragen behandelt worden, die in der erſten Parlamentswoche eine Rolle ſpielen werden, alſo die weſtdeutſchen Ausſperrungen und die Außenpolitik. Um auch noch die Frage des Panzer⸗ kreuzers zu behandeln, wie man urſprünglich ſich vor⸗ geſetzt hatte, reichte die Zeit nicht aus. Die Stellung der Deutſchen Volkspartei liegt beiläufig in dieſen Dingen ja feſt. Der Reichsaußenminiſter beteiligte ſich an den Ver⸗ handlungen ſehr lebhaft. Er hielt ein dreiviertelſtündiges Referat und griff dann auch mit in die Erörterungen ein. Sein Ausſehen und ſein Gehabe machten, wie uns verſichert wird, einen ſehr günſtigen Eindruck. Dr. Streſemann war friſch und brachte in die Verſammlung eine gute Stimmung mit. Daß er ſich auch weiterhin Schonung auferlegen muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Vor allem wird er ſich vor großen Rede⸗ fahrten landauf landab hüten, aber man nimmt doch an, daß er im Reichstag recht aktiv ſein wird. Die Kabineltskriſe in Frankreich Der Widerhall in England § London, 7. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Preſſe mit großer Zurückhaltung kommentiert, die all⸗ gemeine Hochachtung für die Perſon Poin⸗ cares kommt jedoch deutlich zum Ausdruck. Der konſer⸗ vative„Daily Telegraph“ erklärt, die franzöſiſche Regierungskriſe ſei eine rein innere Angelegen⸗ heit Frankreichs ohne internationale Tragweite. Die Tat⸗ ſache, daß keine internationalen Komplikationen beſtänden, müßte die Dankbarkeit des franzöſiſchen Volkes gegenüber Poincaré erhöhen. Die„Times“ weiſen jedoch ausdrück⸗ lich auf die Bedeutung der Kriſe für die internationale Poſition Frankreichs hin. Jeder Verſuch, das Programm des Kongreſſes von Angers in die Wirklichkeit umzuſetzen, würde nach Meinung des Blattes kataſtrophale Folgen haben. Nur die Rückkehr Poincarés in ein anderes Kabinett, wenn auch nicht mehr an die Spitze, würde dieſe Gefahren abwenden. In ähnlicher Weiſe äußert ſich auch die konſervative „Moruingpoſt“. Es ſei unvernünftig, den Lotſen aus⸗ zuſchiffen ehe das Schiff im Hafen ſei. Man müſſe um Frank⸗ reichs willen, aber auch im Intereſſe der außenpolitiſchen Stabilität hoffen, daß Poincars ſobald wie möglich zurück⸗ kehre. S kepliſche ſind dagegen die liberalen Stimmen. Die Daily News“, die einſt für Poincaré das Wort gefunden Friedens, bezeichnen auch heute ſeinen Rücktritt als den Weg zur Befriedung Europas. Die Oppoſition gegen Valdwins Außenpolitik S London, 7. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die mit großer Heftigkeit begonnene Eröffnung des Parla⸗ ments iſt geſtern zu einem plötzlichen Ende gekommen, da Baldwin ſich weigerte, in dieſem Stadium der Diskuſſionen eine außenpolitiſche Erklärung abzugeben und nach einem ſcharfen Wortwechſel zwiſchen Baldwin und Macdonald, der die Regierung zu einer Erklärung über das Flotten⸗ kompromiß zu provozieren ſuchte, löſte ſich ganz un⸗ erwartet die Spannung und in wenigen Minuten leerte ſich das Haus faſt völlig. Erſt heute oder morgen iſt eine Fort⸗ ſetzung der außenpolitiſchen Debatte zu erwarten, die auch die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung über die Stellung zu Fraukreich bringen ſoll. Gleichzeitig wird bei dieſer Gelegenheit die Regierung auch ihre Haltung gegenüber Deutſchland und gegenüber den Verpflichtungen des Locarnopaktes noch⸗ mals deutlich definieren. Bemerkenswert iſt jedoch, daß in der Rede Macdonalds, der ſich geſtern bereits eingehend mit den engliſch⸗franzöſiſchen Abmachungen befaßte, kein Wort über die Wirkung dieſer Politik auf die deutſch⸗engliſchen Beziehungen enthalten war. Macdonald ging lediglich von zwei Punkten aus, der durch dieſe Epiſode hervorgerufenen Entfremdung Amerikas und der ungeſchickten Hand⸗ habung der Verhandlungen ſelbſt. Die für Europa viel wichtigeren Fragen, wie weit durch dieſe engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen das in Locarnp hergeſtellte Gleichgewicht auf dem Kontinent geſtört worden iſt und wieweit andererſeits die deutſch⸗engliſchen Beziehungen ſeit Locarno eine Ver⸗ änderung erfahren habe werden vermutlich heute in einer Rede Lloyd Georges im Vordergrund ſtehen. Lloyd George iſt überhaupt von der Oppoſition für den Haupt⸗ angriff in der Außenpolitik auserſehen worden. Daraus erklärt ſich wohl, daß Macdonald trotz der Heftigkeit ſeiner Attacke die wichtigſten Punkte nicht berührt hat. Da Lloyd George in einigen Erklärungen der letzten Tage die Be⸗ ziehungen Englands zu Deutſchland in den Vorder⸗ grund geſtellt hat, dürfte ſeine Rede von ganz beſonderer Bedeutung ſein. Streſemaun bei Hindenburg Berlin, 7. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.] Reichs⸗ präſident von Hindenburg hat heute den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zum Vortrag empfangen und bei dieſer Gelegenheit dem nach langem Erholungsurlaub in ſeinen Dienſt zurückgekehrten Miniſter beſte Wünſche für ſein wei⸗ teres perſönliches Wohlergehen ausgeſprochen. Rücktritt des ſüdafrikaniſchen Kabinetts — London, 6. Nov. Wie aus Pretoria gemeldet wird, be⸗ ſchloß das Kabinett nach einer langen Sitzung zurückzutreten. Wovon man ſpricht Für immer dahin ſcheinen die ſchönen Zeiten zu ſein, in denen ſich während der Sommermonate eine fabelhaft läng⸗ liche Seeſchlange durch den Blätterwald ſchlängelte. Dieſen ganzen Sommer über herrſchte auf all den weitverzweigten Gefilden der Politik ein ſolches, oft ſogar ſenſationell zuge⸗ ſpitztes Leben, daß die Zeitungen nie in Verlegenheit kamen, wie ſie ihre Spalten füllen ſollten, ſondern im Gegenteil immer Mühe hatten, für die rieſige Fülle des täglich neu auf ſie hereinpraſſelnden Nachrichtenſtoffes Raum zu ſchaffen. Daß dieſer Zuſtand, je mehr wir uns dem Herbſte und der Winterſaiſon näherten, nicht beſſer, ſondern immer ſchlimmer werden würde, war vorauszuſehen. Heute iſt es tatſächlich ſo, daß die Zeitungen täglich oder zweimal täglich mit einer wahren Nachrichtenüberſchwemmung zu kämpfen haben. Wäh⸗ rend ſich die Konjunktur in der Wirtſchaft in rückläufiger Bewegung befindet und zumal nach dem Aus⸗ bruch des offenen Konfliktes in der Eiſeninduſtrie noch in bedenklichſter Weiſe verſchlechtert hat, herrſcht im politiſchen Leben eine Hochkonjunktur ſondergleichen. Kritiſche Verhältniſſe wohin man blickt. Mag man Deutſchland und das Ausland nun vom innenpolitiſchen, vom außenpolitiſchen, vom wirtſchaftspolitiſchen, ſozialpolitiſchen, kulturpolitiſchen oder weltpolitiſchen Standpunkte aus be⸗ trachten. Schon bei den Regierungen fängt die Kriſis an. Regierungskriſen in Preußen, im Reich, in Rumänien, in Frankreich, in England und, wenn man will, auch bevorſtehender Regierungswechſel in Ame ⸗ ri ka. Dazu ſcheint es, als ob Mutter Erde ſich ſelbſt in Kriſenſtimmung befindet, wie man aus den zahlreichen Ueber⸗ ſchwemmungskataſtrophen in den verſchiedenſten Ländern und dem neuen Lavaausbruch des Aetna ſchließen kaun. Ver⸗ hängnisvoll wie der Lavaſtrom iſt alles in Bewegung, fließt alles. Doch während die Bewohner jener beſonders gefähr⸗ deten Dörfer durch ſchleunige Flucht ſich und ihre Habe in Sicherheit bringen können, bleibt uns nichts anderes übrig, als auf dem Poſten, auf den wir geſtellt ſind, auszuhalten und über uns ergehen zu laſſen, was die mehr oder minder große Weisheit der Männer und der dunklen Mächte, die die Welt regieren, über uns zu befinden oder auch nicht zu be⸗ finden für gut halten wird. Mit wie wenig Weisheit die Welt regiert wird, wiſſen wir ja nicht nur aus den bekaunten Worten des ehemals ſchwediſchen Kanzlers Oxeuſtjerna an ſeinen Sohn. Doch dieſes Wiſſen iſt nur ein ſchwacher Troſt für die regierten Völker und ändert keinen Deut an dem ſchickſalsmäßigen Ablauf der Ereigniſſe. Doch genug von dieſen unter dem Eindruck der neuer⸗ lichen kritiſchen Zuſpitzung der politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland, Frankreich, England und noch anderen Ländern Europas einigermaßen peſſimiſtiſch⸗fataliſtiſch angehauchten Betrachtungen. Halten wir uns lieber an die Tatſachen ſelbſt, ſo wie ſie im Augenblick zu überſchauen ſind. Dabei müſſen wir uns vor allen Dingen darüber klar ſein, daß wir an⸗ geſichts der zur Zeit ſo beſonders verworrenen und kxitiſch zugeſpitzten politiſchen Verhältniſſe in anderen europäiſchen Ländern nicht die geringſte Urſache haben, etwa irgendwelche Schadenfreude zu empfinden. Denn wer im Glashauſe ſitzt, ſoll nicht mit Steinen werfen. Niemand kann vorausſehen, wie ſich bei uns, vielleicht ſchon in aller Kürze, die wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Verhältniſſe zuſpitzen werden. Dem Reichstag, der bekanntlich ſchon für den Montag nächſter Woche einberufen iſt, weil man Gefahr im Verzuge ſieht, liegen verſchiedene ſehr heikle Themata zur Entſcheidung vor, die unter Umſtänden gar leicht die bedenklichſten Aus⸗ wirkungen zeitigen können. Der Panzerkreuzervorſtoß der Sozialdemokraten iſt jedenfalls für alle, die eine Stablliſte⸗ rung der Reichsregierung für dringend notwendig halten, eine ſehr harte Nuß. Bedenklich ſtimmt auch die Beobachtung, daß bei der geſtrigen preußiſchen Landtagsdebatte über den Eiſenkonflikt der Vertreter des Zentrums viel ſchärfere Töne anſchlug als der Sprecher der Sozialdemokratie, Was die franzöſiſche Regierungskriſis angeht, ſo iſt ſie noch viel zu ſehr in der Schwebe, als daß man im Augen⸗ blick darüber urteilen könnte, wie ſich dieſe überraſchende Perſonen⸗ und Szenenwandlung für die weitere Entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen auswirken kann. Die gleiche Zurückhaltung empfiehlt ſich im Hinblick auf die offenbar ſehr aufſchlußreichen Debatten, die in England jetzt über die Außenpolitik des Kabinetts Baldwin⸗ Chamberlain im Gange find. Alles iſt noch zu ſehr in der Schwebe. Einen Abſchluß gefunden hat von all den vielen außon⸗ politiſchen Fragen, die uns in der letzten Zeit beſchäftigen, lediglich die Präſidentenwahl in Amerika., Gengn betrachtet iſt freilich auch hier noch nicht die letzte Eutſchei⸗ dung gefallen, denn die geſtrigen Wahlen, aus benen Hoover als Sieger hervorging, waren ja nur die Wahl⸗ männerwahlen, die ihrerſeits nun erſt am 14. Januar des kommenden Jahres in den Hauptſtädten ihrer Staaten zu⸗ ſammentreten, um in geheimer Abſtimmung ihre Stimme für einen Präſidenten und einen Vizepräſidenten abzugeben, Auch dann dauert es noch einen Monat, bis der Präſident des Senats am 13. Februar vor dem Vereinigten Kongreß die Stimmen zählen läßt und denjenigen Kandidaten end⸗ gültig zum Präſidenten proklamiert, auf den die abſolute Mehrheit der Geſamtzahl der Elektorenſtimmen entfallen iſt. Wieder faſt einen Monat ſpäter, nämlich am 4. März, erfolgt erſt die Amtsübernahme durch den neuen Präſidenten. Inter⸗ eſſant iſt übrigens noch, daß die Wahlpropaganda das run de Sümmchen von 10 Millionen Dollar verſchlungen hat, daß die Wetten für Hoover und Smith zuletzt 51 ſtanden und daß der Präßdent der Vereinigten Staaten außer ſeiner Amtswohnung im Weißen Haus zu Waſhington ein Gehalt keonnte. 2. Seite. Nr. 519 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 7. November 1928 von 100000 Dollar inkluſtve 25 000 Dollar Aufwand⸗ entſchädigung bezieht, daß das Einkommen des Mannes, der mit großer Machtfülle ausgeſtattet an ber Spitze des reichſten und mächtigſten Landes der Welt ſteht, alſo ganz bedeutend geringer iſt, als die Zivilliſte der meiſten konſtitutionellen Fürſten betragen hat bzw. noch beträgt. Bemerkenswert war bei dem Wahlkampf auch noch, daß von den Parteien diesmal zwei große Probleme, nämlich die Prohtbitionsfrage und die Religionsfrage, in den Vordergrund geſchoben waren. Keine dieſer Fragen hat aber eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen können. Daß Alfred Smith als Gegner der Trockenlegung auftrat, hat ihm offenbar weniger genutzt als ihm ſein Bekenntnis zum Katholizismus geſchadet hat. Seine Gegner hatten die Wähler durch die Behauptung gruſelig gemacht, daß jede Stimme für Smith eine Stimme für den Papfſt ſei und von manchen proteſtantiſchen Kanzeln war ſogar gepredigt wor⸗ den, der Newyorker Gouverneur werde Pius XI. ſeinen Sitz im Weißen Hauſe abtreten, ſobald er gewählt ſei. Die Freunde eines wieder„naſſen“ Amerikas ließen aber offen⸗ har die friſche Farbe der Entſchließung durch des Gedankens Bläſſe ankränkeln. So ging es vor allen Dingen den Wäh⸗ lern in den amerikaniſchen Sübſtaaten, die faſt ausſchließlich mit Negern arbeiten müſſen. Der weiße Herr will dort zwar gern wieder Alkohol trinken und tut es auch nach beſter Mög⸗ lichkeit, aber er will dem Neger keinen Alkohol zukommen laſſen, weil er fürchtet, ihn dann nicht mehr regieren zu können. Aus ſolchen und aus anderen Gründen, auf die wir noch zu ſprechen kommen werden, geſchah es, daß Alfred Smith unterlag und der republikaniſche Kandidat Hoover mit ſehr ſtarker Mehrheit den Sieg davontrug. Zu danken hat er das vor allem der Zugkraft ſeiner Wahlparole „prosperity“, gebeihlicher Fortſchritt. Blühen und Gedeihen der Wirtſchaft im allgemeinen, Abkehr von ſtaats⸗ ſozialiſtiſchen Experimenten und, über Zoll⸗ und Fragen hinweg, der Appell an den Geldbeutel der die Parole, mit der Hoover geſiegt hat. Wenn wir für Deutſchland auch nicht bedingungslos empfehlen möchten, die ſo verſtandene Parole Fortſchritt Der Eiſenkonflikt vor dem Parlament andere Wähler war zu übernehmen, ſo kann uns eine Beſchäftigung mit ameri⸗ kaniſchen Gedankengängen, zumal in der jetzigen Wirtſchafts⸗ kriſis, doch durchaus nur dienlich ſein: Geradezu vorbildlich aber ſollte für uns jene großzügige und vornehme Ver⸗ ſöhnlichkeit ſein, mit der die beiden Präſidentſchafts⸗ kandidaten nach der langen Zeit ſchärfſter Bekämpfung gleich nach gefallener Entſcheidung die Fehdehandſchuhe wegwarfen und ſich nur noch als Amerikaner, als Zugehörige ein und desſelben großen Volkes fühlten. H. A. M. Die Nollage ſächſiſcher Mittelſtädte — Leipzig, 6. Nov. In einer Sitzung des Kretsaus⸗ ſchuſſes erklärte der Bürgermeiſter von Oſchatz, die meiſten Mittelſtädte des Freiſtaates Sachſen würden in abſehbarer Zeit Konkurs anmelden müſſen, wenn ſie nicht durch Reichsregelung Zuſchläge zur Einkommenſteuer erhalten würden. Die gegenwärtige Lage, in der das Reich den Kom⸗ münen bei gleichzeitiger ſtarker Kürzung ihrer Einnahmen hohe Laſten aufbürde, ſtempele die von den mittelſächſtſchen Kreiſen während der letzten vier Jahre aufgenommenen An⸗ leihen zu Defizit⸗Transaktionen. Die Vulkankataſtrophe des Aelna Berlin, 7. Nov.(Von unſerem Berliner Büry.) Die Nachrichten über den Aetna⸗Ausbruch lauten immer be⸗ drohlicher. Der Lavaſtrom iſt nicht zum Stillſtand gekommen, ſondern ſchreitet in einer Breite von etwa 30 Metern und mit einer Geſchwindigkeit von etwa 200 Metern in der Stunde fort. Der Lavaſtrom bricht, wie man jetzt erfährt, aus einem völlig neuen Krater hervor. Der Lavaſtrom hat be⸗ reits ſtarken Schaden angerichtet, ſo hat er eine eiſerne Brücke der Eiſen bahn um den Aetna bereits über⸗ flutet und dieſe durch ſeine Glut völlig geſchmolzen. Jetzt bedroht er unmittelbar die große Haupteiſenbahnver⸗ bindung zwiſchen Catania und Meſſina. Außer Marcalis iſt auch Nunziata bedroht. Mar⸗ calis müßte, wenn der Lavaſtrom ſich in der gleichen Ge⸗ ſchwindigkeit fortbewegt, heute abend überflutet werden. Die Einwohner haben allerdings genügend Zeit gehabt, ſich recht⸗ zeitig in Sicherheit zu bringen, ſo daß wahrſcheinlich nur Sachſchaden angerichtet worden iſt. Er iſt aber umſo ge⸗ waltiger, als die heimgeſuchten Gebiete zu den fruchtbarſten des Landes gehören. In Catania werden immer neue Ret⸗ tungskolonnen organiſtert. Der Miniſter Turati hat ſich an die Unglücksſtelle begeben. Bauernkundgebungen in Numänien Wie aus Hermannſtadt gemeldet wird, hat ſich das rumä⸗ niſche Verkehrsminiſterium an die Militärbehörden gewandt, um Hilfe für die Wiederherſtellung der Ordnung zu erhalten. Es haben nämlich in Siebenbürgen die Bauern eine ganze Anzahl von Zügen mit Beſchlag gelegt und die Zug⸗ führer gezwungen, nach Hermaunnſtadt zu fahren. Dort ſollen große Bauernkundgebungen ſtattfinden, in denen die Be⸗ trauung Manins, des Führers der Bauern, mit der Regierungsbilbung gefordert werden ſoll. Auch in Klauſenburg finden große Bauernkundgebungen ſtatt. Zum Zweibrückener Flaggenzwiſchenfall * Landau, 7. Nov. Geſtern in ſpäter Abendſtunde wur⸗ den die ſeit dem 15. Oktober im Landauer Militärpolizei⸗ gefängnis wegen des neuerlichen Zweibrückener Flaggen⸗ zwiſchenfalles feſtgehaltenen Deutſchen Flick und Rein⸗ hardt aus Zweibrücken aus der franzöſiſchen Haft ent⸗ laſſen. f Schnee auch in den Allgäuer Alpen — Kempten(Allgäu), 6. Nov. In den letzten Tagen iſt bis zu 600 Meter hinab Neuſchnee gefallen. In den Höhen⸗ lagen herrſcht weiterhin ſtarkes Schneegeſtöber, während es im Tale regnet. Drei Perſonen bei einer Bootsfahrt ertrunken — Weſermünde, 6. Nov. Auf einem toten Arm der Weſer ereignete ſich ein ſchweres Bootsunglück. Bei einer Boots⸗ fahrt kenterte der Nachen und die Inſaſſen, zwei Bildhauer und ein Gaſtwirtsſohn, ertranken, ehe Hilfe gebracht werden g Im Nebel gerammt 5 Kopenhagen, 7. Nov. Der deutſche Frachtdampfer„Pal⸗ las“ wurde in der Nacht zum Dienstag in der Nähe von Gjed⸗ ſer im Nebel gerammt. Es gelang i Kapitä nter Dampf die däniſche Küſte zu Eine Regierungserklärung UE Berlin, 7. Nov.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der preußiſche Landtag ſetzte heute ſeine Beratungen über die Ausſperrung im Ruhrgebiet fort. Zu Beginn der Sitzung gibt Staatsſekretär Weiß mann im Namen der preußiſchen Regierung eine kurze Erklärung ab, in der die Regierung ihr Bedauern ausdrückt, daß ſie keine rechtliche Hand⸗ habe beſitze, um ſelbſt in den Konflikt einzugreifen. Sie mißbillige die Ablehnung des Schiedsſpruches durch die Arbeitgeber und teilte mit, daß ſie ſich bereits mit der Reichsregierung in Verbindung geſetzt habe, um alle zur Behebung der Schwierigkeiten erforderlichen Maß⸗ nahmen zu ergreifen. Die Kommuniſten nahmen dieſe Erklärung mit großem Lärm auf, während die Regierungsparteien Beifall ſpendeten. Da die Erklärungen Weißmanns der weiteren Beratung ihren eigentlichen Sinn entziehen, ſtrömen die Abgeordneten zer bedroht die in hellen Scharen aus dem Plenarſaal und der Demokrat Hartmann, der auf Weißmann folgt, muß vor leeren Bänken ſprechen. Er greift das Vorgehen der Arbeitgeber in ſcharfer Wetſe an. Reichstag und Arbeitskonflikt DE! Berlin, 7. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Dis abgeänderte Tagesordnung für die erſte Reichstagsſitzung nach der Sommerpauſe liegt nunmehr vor. Die Sitzung be⸗ ginnt am Montag nachmittag 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen lediglich Anträge, die die Ausſperrung in Weſt⸗ deutſchland betreffen und zwar handelt es ſtich zunächſt nur um kommuniſtiſche Anträge. Wie bereits angekündigt, werden auch noch andere Frak⸗ tionen, insbeſondere Sozialdemokraten und Zentrum Anträge und Interpellattionen zu dieſem Gegenſtand vorlegen, die dann 0 zu Beginn der Montagsſitzung des Reichstages nochmals auf die Tagesordnung geſetzt werden dürften. r Slaatsautorifät? Ein Wort zum Arbeitskampf in der Eiſeninduftrie Von einem Teil der ausgeſperrten Gewerkſchaften wird das Verhalten der Arbeitgeber in dem entbrannten großen Lohnſtreit der Eiſeninduſtrie als„Zerſtören der Staatsautori⸗ tät“ bezeichnet. Ein Teil der Zentrumspreſſe, dann faſt die ganze demokratiſche und ſelbſtverſtändlich die ſozialdemokra⸗ tiſche Preſſe haben dieſes Schlagwort aufgegriffen und führen nun threrſeits den Kampf gegen die Arbeitgeber im Namen dieſer angeblich bedrohten Staatsautorität. Von den aus⸗ ſchlaggebenden wirtſcha ftlichen Grundlagen die⸗ ſes Rieſenlohnſtreites, alſo von dem Kernproblem des ganzen Kampfes, iſt dort um ſo weniger die Rede. Warum wohl? Fühlt man hier etwa den Mangel durchſchlagender Gründe? Wie dem ſei: Seit wann garantiert der Staat, die Republik oder eine beſtimmte Regierungskoalition den einzel⸗ nen Berufsgruppen und Arbeiterſchichten beſtimmte Lohnſätze und Einkünfte? Wir bitten um Antwort! Auch auf folgende Frage: Seit wann bedeutet es eine„Bedrohung des Staates“, eine„Zerſtörung der Staatsautorität“ und eine„Sabotage der Staatsgewalt“, wenn diejenigen, die die gewünſchten Lohn⸗ aufbeſſerungen zahlen ſollen, ſich dazu aus wirtſchaftlichen Gründen außerſtande erklären? Enblich: Sind diejenigen, die dieſe Fragen bejahen, bereit, die Konſeguenzen daraus zu zie⸗ hen? Es gibt überhaupt keine auf privatwirtſchaftlicher Grundlage ruhende ſtaatliche oder geſellſchaftliche Ordnung, die auch nur eine einzige dieſer Fragen bejahen könnte. An die Verheißungen eines ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaates glaubt erſt recht niemand mehr. Da werden ſelbſt die Groß⸗ ſiegelbewahrer des Sozialismus kleingläubig und ſeine Dog⸗ menheiligen zu Ketzern. 1 Die Arbeitgeber der Eiſeninduſtrie haben von dem Rechte der Kündigung Gebrauch gemacht. Die Verbindlichkeitserklä⸗ rung des Schiedsſpruchs hat an der Rechtslage nicht das Ge⸗ ringſte geändert. Was heißt verbindlich erklären? Die Ver⸗ bindlichkeitserklärung erſetzt— wie es in der Schlichtungs⸗ verordnung ausdrücklich heißt— nur die Annahme des Schiedsſpruches durch die Parteien. Sie hat alſo lediglich die Bedeutung und Wirkung eines frei vereinbarten Tarifver⸗ trages. Die Gewerkſchaften ſelbſt haben ſich nicht immer an die Verbindlichkeitserklärung gehalten. Wir erinnern nur da⸗ ran, daß im Januar d. J. die ſächſiſchen Gewerkſchaften wei⸗ tergeſtreikt haben, obwohl der gefällte Schiedsspruch nicht nur verbindlich erklärt, ſondern dieſe Verbindlichkeitserklä⸗ rung auch von den Spitzengewerkſchaften an⸗ erkannt wurde. Aber auch allgemein und theoretiſch— vom Einzelfall ganz abgeſehen— nehmen die Gewerkſchaften der Verbindlichkeitserklärung gegenüber keineswegs den Standpunkt ein, daß ſie abſolut geſetzlich verbindlich ſei. Wir zitieren dafür den Bundesvorſitzenden der Deutſchen Gewerk⸗ ſchaften Theodor Leipart, der auf dem 13. Kongreß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes in Hamburg u. a. folgendes erklärte: „.. Ein ſchwieriges Problem in der heutigen Lohnpolitik ſtellt das öffentliche Schlichtungsweſen dar, insbeſondere die Verbindlichkeitserklärung von Schiedſprüchen. In den wieder⸗ holten Beratungen, die hierüber im Bundesausſchuß ſtattgefunden haben, hat der Bundesvorſtand die Meinung vertreten, daß ver⸗ bindlich erklärte Schiedsſprüche nicht als Tarifverträge gelten dürften, mit allen Konſequenzen, die ſich aus einem freien Vertrag ergeben. Ein ſolcher Zwangsſchiedsſpruch darf nicht einem auf freier Vereinbarung beruhenden Tarifvertrag gleich⸗ geſtellt werden. Die Folge davon wäre einerſeits, daß von dem Koalitlons⸗ und Streikrecht dann praktiſchnicht mehr viel übrig bleibt. Herrn Leipart als Bundesvorſitzender der freien Gewerk⸗ ſchaften geht offenbar ſchon jene Beſtimmung der Schlichtungs⸗ verordnung zu weit, wonach die Verbindlichkeitserklärung wenigſtens die Bedeutung und Wirkung eines frei verein⸗ barten Tarifvertrages hat. Warum dann jetzt der Lärm über die angeblich ſtaatszerſtörende Tätigkeit der Arbeitgeber der weſtlichen Eiſeninduſtrie, die nicht einmal gegen die Verbind⸗ lichkeitserklärung verſtoßen haben, weil die rechtzeitig ausge⸗ ſprochene Kündigung abgelaufen iſt? *** Aber liegt denn nicht wenigſtens ein Vorſtoß gegen die Politik des gegenwärtigen Reichskabinetts vor? Auch das nicht. Das Amt des oberſten Schlichters iſt zufällig durch Per⸗ ſonalunion mit dem Reichsarbeitsminiſter verbunden. Herr Wiſſell hat aber die Verbindlichkeitserklärung unter Aus⸗ ſchaltung des Kabinetts, lediglich unter Berufung auf ſein„ſouveränes Schlichteramt“ ausgeſprochen. Die Frage der Zuſtimmung oder Nichtzuſtimmung durch das Kabinett hat überhaupt nicht zur Debatte geſtanden. Herr Wiſſell hat dem oberſte n Schlichter gewiſſermaſſen eine Stellung zuerkannt, wie ſie etwa der Reichsbankpräſident in der Entſchei⸗ 1 dung der Baukpolitik und die Reichsbahn für die Ordnung ihrer Angelegenheiten in Anſpruch nimmt. Dieſe Tatſache iſt wiederholt von der Linkspreſſe anerkannt worden. Trotz⸗ dem macht ſie ſich nach wie vor das Schlagwort vom Kampf der Arbeitgeber gegen die vom Schlichter gar nicht in An⸗ ſpruch genommene Autorität der Regierung und des Staates zu eigen. Wo bleibt da die Logik? a* 5* Die entſcheiden de Frage iſt doch die, ob unſere Eiſen⸗ induſtrie in der Lage iſt, neue Lohnerhöhungen zu tragen oder nicht. Für die verarbeitende Eiſeninduſtrie iſt dieſe Frage nicht einmal von dem Schlichter bejaht und begründet worden. Begreiflich, iſt doch die Rentabilität des deutſchen Maſchinenbaues jetzt im Durchſchnitt unter Null geſunken, während ſie vor dem Kriege durchſchnittlich 9 v. H. betrug. Die Summe der Reinverluſte iſt jedenfalls größer als die Summe der Reingewinne. Und wie ſteht es mit der eiſen⸗ ſchaffenden Induſtrie? Von 1924 bis 1927 haben ſämtliche weſt⸗ liche Hüttenwerke zuſammengerechnet im Durchſchnitt unter 3 v. H. Dividende verteilt, wobei noch die günſtigen Auswir⸗ kungen des engliſchen Kohlenſtreiks, die inzwiſchen wegge⸗ fallen ſind, berückſichtigt werden müſſen. Der Abfatz im In⸗ land ſtockt, während der Kampf um Auslandsaufträge gerade⸗ zu verzweifelte Formen angenommen hat. Steuerlaſt, die Soziallaſt, die Daweslaſt. Man darf alſo wohl⸗ glauben, daß die weſtlichen Eiſeninduſtriellen ehrlich von der Untragbarkeit höherer Lohnzahlungen überzeugt ſind. Ste würden ihrer Ueberzeugung nach ſtaatszerſtörend handeln, wenn ſie umgekehrt in fortgeſetzter Folge Lohn⸗ erhöhungen bewilligten, deren Laſt die deutſche Eiſeninduſtrie vollſtändig konkurrenzunfähig macht und dadurch Zuſtände ſchafft, die in ganz anderer Weiſe die Grundlagen des Staates und der Geſellſchaft bedrohen, als ein Lohnkampf, wenn er ſachlich geführt wird. * 3 4. 5 Zugegeben, daß auch die Arbeitgeber einige taktiſche Fehler gemacht haben, ſo iſt doch nicht der widerliche Kampf gerechtfertigt, der in der Linkspreſſe gegen ſie geführt wird. Dieſe falſchen Kampfmethoden ſind gefährlich auch für diefenigen, die ſich ihrer bedienen. Den Intereſſen der Allge⸗ meinheit iſt erſt recht nicht damit gedient, auch nicht der an⸗ geblich bedrohten Staatsautorität. Dieſe wird im Gegenteil erſt dadurch gefährdet, daß der Kampf von dem Boden ſachlich wirtſchaftlicher Auseinanderſetzungen auf das politiſche und parteipolitiſche Gebiet verſchoben wird. Appellieren wir ſtatt deſſen an das Verantwortungsgefühl beider Parteien. G. H. K. Letzte Meldungen Ein Dieb erſchoſſen — Köln, 6. Nov. Eine aufregende Szene ereignete ſich heute nachmittag in der Neuſtadt, als zwei Kriminalbeamte einen Dieb auf friſcher Tat dabei ertappten, als er von einem fahrenden Wagen ein Paket ſtehlen wollte. Es entſpann ſich ein Handgemenge zwiſchen dem Verbrecher und den Beamten, wobei der Dieb durch einen Schuß getötet wurde. Die Magdeburger Mordtat aufgeklärt — Magdeburg, 6. Nov. Die Frau des Reichswehr⸗Unter⸗ offiziers Koſch, die wie berichtet, in der Nacht zum 20. Okt. auf dem Kleinkrakauer Anger mit einer tödlichen Schußver⸗ letzung aufgefunden wurde, hat heute nachmittag dem Unter⸗ ſuchungsrichter ein Geſtändnis abgelegt, daß ſte ihren Ehe⸗ mann ermordet hat. Das Barmer Dynamitattentat — Barmen, 6. Nov. Zu dem Dynamitattentat in Bar⸗ men, bei dem zwei Häuſer in die Luft geflogen ſind, wird durch die Kriminalpolizei bekannt, daß der Attentäter Meis⸗ Loch, von dem es zuerſt hieß, daß er geflohen ſei, ſoeben unter den Trümmern des Hauſes Oberdörnerſtraße tot aufgefun⸗ den wurde. Intereſſant iſt der Umſtand, daß das Haus in de aße 10 Minuten ſpäter in die Luft flog als das erſtraße, in dem Meis loch ſich befand. Der Anleiheſchwindel 4 — Koblenz, 6. Nov. Bekanntlich ſind nicht nur bel Reichs⸗ und Staatsanleihen, ſondern auch bei den Gemein de anleihen Schiebungen verſucht worden inſofern, als man aus Neubeſitz Altbeſitz zu machen verſuchte. Wie der „Koblenzer Generalanzeiger“ meldet, iſt auch die Stadt Koblenz in einen ſolchen Betrugsverſuch von Amerika aus hineingezogen worden. Durch die Wachſamkeit der Stadtver⸗ waltung iſt es fedoch gelungen, den Anletheſchwindel noch 8 aufzudecken und eine Schädigung der Stadt zu ver⸗ üten. 5 8 Familientragödie — Berlin, 6. Nov. In einem Hauſe in der Dresdner⸗ ſtraße hat ſich geſtern eine Familientragödie abgespielt. Als man in die Wohnung des Patenttechnikers Specht eindrang, fand man Frau Specht mit mehreren Stichwunden tot im Bett. Auf dem Sofa des Zimmers lag Specht ſelbſt bewußtlos. Er hatte die Gasleitung geöffnet, um ſo ſeinem Leben ein Ende zu machen, doch war der Gasautomat abge⸗ laufen, ſo daß die ausſtrömende Menge nicht hingereicht hatte, ihn zu töten. Zwiſchen den Eheleuten hatte es in der letzten Zeit wiederholt Streitigkeiten gegeben. Schiffszuſammenſtoß i — Hamburg, 6. Novy. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen 1 einem Fiſchdampfer und einem Kutter ſank der letztere. Zwei Mann der Beſatzung ertranken. 5 0 Dazu kommt die * 2 * W 2 ſtamm, was ſie und die Sache ſelbſt dringend braucht. Mittwoch, den 7. Nobember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey 3. Seite. Nr. 519 Wirtſchaftliches Soziales Weinſtener Das Geſpenſt der Weinſteuer geht wieder einmal um! Zur Deckung des Defizits im Reichsetat hält man Umſchau, oh und wo noch weitere Steuerſchrauben angeſetzt werden können, und verfiel dabei wieder auf den Gedanken der Wein⸗ ſteuer, obwohl eine ſolche noch nie und nirgends ohne Schwie⸗ rigkeiten durchgeführt werden konnte. Man hat die Vorgänge, die zur Beſeitigung des letzten Weinſteuergeſetzes führten, offenbar ſchon wieder vergeſſen. Man erinnert ſich wohl nicht mehr, daß das geſamte Weinfach zu Boden lag, bis die Reichs⸗ regierung die Steuer fallen ließ und in dankenswerter Weiſe Hilſe aller Art brachte, damit Weinbau und Weinhandel wieder aufatmen konnten. Und jetzt ſoll ſchon wieder die Weinſteuer dazu dienen, dieſes kurze Aufleben zunichte zu machen und alles zu beſeitigen, was in den letzten Jahren mühſam auf⸗ gebaut wurde. Bemerkenswert iſt, daß im Heſſiſchen 2 1 2 7 2— 2 5 Landtag die Zentrumspartei bereits folgenden Antrag eingebracht hat: „Zeitungsmeldungen zufolge ſpielt in ben finanzpolt⸗ tiſchen Erörterungen des Reichsfinanzminiſteriums die Weinſteuer eine große Rolle. Es beſteht die Gefahr, daß die Weinſteuer, die nach jahrelangem zähem Kampf der Winzer gefallen iſt, wieder eingeführt wird. Damit würde dem man kann es ſchon Uebertreibung ſagen— am ſchwerſten und härteſten um ſeine Exiſtenz ringenden Berufsſtand, dem Winzerſtande, eine weitere unerträgliche Belaſtung zuge⸗ mutet. Wir beantragen deshalb: Der Landtag beſchließt, die Regierung wird erſucht, ſich bei der Reichsregierung mit allem Nachdruck gegen die Wiedereinführung der Weinſteuer einzuſetzen.“ Stadtiſche Nachrichten Berufskundliche Vorträge für Knaben Der dritte Abend wurde mit einem erſt nachträglich ein⸗ geſchobenen Vortrag des Direktors des Denttſten⸗Fortbil⸗ dungsinſtituts in Karlsruhe, Dentiſt E. Kümmi ch, über den Dentiſtenberuf eröffnet. Hierfür beſteht in Baden eine ſtaatliche Prüfung. Nach drei Jahren techniſcher Ausbildung bei einem Zahnarzt oder Dentiſten und anſchließender zweijähriger Lehrzeit, ſollte das Karlsruher Inſtitut ein Jahr lang beſucht und dann die Staatsprüfung abgelegt werden. Die Ausbildungskoſten be⸗ tragen im ganzen etwa 2000 /, das Monatsgehalt des ge⸗ prüften Dentiſten 250 bis 400 4, Zur Selbſtändigmachung ſind etwa 4000/ erforderlich. ö Fortbildungsſchulhauptlehrer Fr. Hauck ſchilderte die Anforderungen und Verhältniſſe im Bäcker⸗ und Konditorgewerbe. Er betonte, daß die Zeiten vorbei ſeten, in denen die Eignungs⸗ pritfung für den Bäcker darin beſtand,„zwei Stunden zum Fenſter hinauszuſehen und nichts zu denken“, wie Spötter früher feſtſtellen wollten. Während der dreifährigen Lehrzeit wird durchweg vom Meiſter freie Koſt und Wohnung und ein ſonntägliches Taſchengeld von 13/ gewährt. Die ſpäteren Ausſichten ſind für den, der ſich nicht ſelbſtändig machen kann, recht ſchlecht. Viele junge Bäckergeſellen müſſen deshalb einen Berufswechſel vornehmen. Beſſer ſind dieſe Zukunftsblicke beim Konditor, ber 3% Jahre lernen und vielfach ein Lehr⸗ geld von 200300%/ zahlen muß. Für Strebſame gewähren die Berufe im Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe, bie Hotelier Rudolf Würth ſchilderte, gute Verdienſt⸗ und Aufſtiegsmöglichkeiten, wenn auch die Selbſtändig⸗ machung in letzter Zeit ſchwieriger wurde. Die Zahl ſolcher Betriebe beträgt in Deutſchland 300 000 mit 1½ Millionen Angeſtellten. Davon entfallen auf Baden 9000 Betriebe mit 29 000 Angeſtellten, wovon 28,5 v. H. weiblich, 36,5 v. H. männ⸗ lich ſind. Da hier die Sprachenbeherrſchung eine ausſchlag⸗ gebende Rolle ſpielt, kommen nur Volksſchuler aus Sprach⸗ klaſſen für den Kellner⸗ und Kkochberuf in Frage. Für ge⸗ hobene Stellungen in Büros iſt Oberſekundareife nötig. Die Lehrzeit beträgt 3 Jahre. Eine Meiſterprüfung gibt es zwar noch nicht; ſie ſoll aber demnächſt eingeführt werden. Schneidermeiſter und Fachlehrer Karl Wickers heimer berichtete noch kurz über den i Schneiderberuf. Södlicher Aufall durch einen Verkehrsunfug Ein 40 Jahre alter Former aus der Neckarſtadt, den 91 5; a 8 staef Die Aus- ſein 2 J 3 Kind(K ſei Fahrrad mit⸗ Hier wurde die Lehrzeit auf 3% Jahre feſtgeſellt. Die Aus⸗ ein 2 Jahre altes Kind(Enabe) auf ſeinem Fah N ſichten ſind nicht 5 7 5 1 9 5 auch ein Mangel an führte, begegnete geſtern nachmittag auf der Straße zwiſchen guten Gehilfen bei einer zu großen Zahl Selbſtändiger nicht zu leugnen iſt. Dr. Ka- * * Die Bantätigkeit in Mannheim. Im Oktober wurden in Mannheim zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten 82 Wohnungen neu geſchaffen; darunter ſind 68 Wohnungen mit—3 Zimmern und 14 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der neuen Wohngebäude belief ſich auf 27(davon 9 Kleinhäuſer mit—2 Wohn⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen). * Lebensgeführlich verbrüht. Geſtern vormittag hat ein 7 Monate altes Kind in einem unbewachten Augenblick in der elterlichen Wohnung der Innenſtadt einen Topf mit heißer Milch vom Küchenſchrank geriſſen und ſich derart ver⸗ britht, daß es lebensgefährlich verletzt in das All⸗ gemeine Krankenhaus eingeliefert werden mußte. * Ausländiſcher Lotterieſchwindel. Wie das Badiſche Landespoltzeiamt in Karlsruhe mitteilt, wurden in letzter Zeit in Baden, hauptſächlich in Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Pforzheim und Freiburg, Mitgliedsanteilſcheine des Schweizeriſchen Allgemeinen Spar⸗ und Prämienvereins in Luzern abgeſetzt. Für einen Antellſchein ſind 180 RM., zahlbar in 30 Monatsraten à 6 RM. zu entrichten. Den In⸗ habern von Anteilſcheinen wird zugeſichert, daß ſie an der Ausloſung von Prämienobligationen teilnehmen. Das Unter⸗ nehmen beruht auf unreeller Grundlage. Vor Ankauf der Anteilſcheine wird daher gewarnt. Geſchäbigte wollen der Polizei oder Gendarmerie Anzeige erſtatten. Organiſierung der Kriegsopfer Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebe⸗ nen veranſtaltet gegenwärtig eine lebhafte Werbetätigkeit. Er wendet ſich dabei ganz beſonders an die Kriegsopfer, die einer Organiſation bis jetzt noch nicht angehören. Der Reichs⸗ bund iſt als die älteſte und tatſächlich einflußreichſte Organi⸗ ſation der Kriegsopfer längſt bekannt. Seiner jahrelangen zielklaren Arbeit verdanken die Kriegsopfer ſehr viele Ver⸗ beſſerungen in der Verſorgungsgeſetzgebung. Auch die Ent⸗ ſtehung, Entwicklung und Durchführung des Schwerbeſchädig⸗ tengeſetzes iſt zu einem erheblichen Teil von der Tätigkeit des Reichsbundes beeinflußt. Die Bundeszentrale in Berlin unterhält bei dem dortigen Reichsverſorgungsgericht eine gut ausgebaute Rechtsſchutzabteilung. Allein im Jahre 1927 wurden 4886 Rekursfälle dort vertreten. Von dieſen war ein ſehr großer Teil, nämlich 1642, das ſind 38,1 Prozent, erfolgreich. Dieſe Erfolgsziffer ſteht beiſpiellos da. Auch bei der Geſtaltung der Kriegsopferfürſorge im Reich und in den Dänden haben die Gauvorſtände und der Bundesvorſtand ent⸗ ſcheidend mitgewirkt. Neben dieſer Einwirkung auf die Geſetzgebung iſt aber der Reichsbund ſchon ſeit Jahren auch dazu übergegangen, durch Selbſthilfe das Los der Kriegsopfer zu verbeſſern. Seine erſprießliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Sied⸗ lungsweſens kommt darin zum Ausdruck, daß heute in faſt allen größeren und ſehr vielen kleinen Orten des Reiches eigene Unternehmungen des Reichsbundes beſtehen, die be⸗ reits einer ſehr großen Zahl von Kriegshinterbliebenen zu Eigenheimen verholfen haben. In gleichem Sinne wie die Reichsorganiſation arbeiten auch die Gaue und die Orts⸗ gruppen. In Mannheim beſteht ſchon ſeit dem Jahre 1919 eine Bezirksgeſchäftsſtelle. Ihre Hauptarbeit iſt ebenfalls die Gewährung von Rechtsſchutz an die Mitglieder vor dem Verſorgungsgericht. Im erſten Halbjahr 1928 wur⸗ den dort insgeſamt 385 Berufungen erledigt. Das iſt der größte Teil der vor dem Verſorgungsgericht überhaupt durch⸗ geführten Rentenprozeſſe. Von dieſen durch die Organiſation vertretenen Berufungen wurden weit mehr als die Hälfte für die Kläger erfolgreich geſtaltet. Der Reichsbund ſtellt auch einen großen Teil der Beiſttzer bei dem Verſorgungsgericht und iſt entſprechend ſeiner Mitgliederzahl in den Bezirksaus⸗ ſchüſſen und Fürſorgekommiſſionen der beſtehenden amtlichen Fürſorgeverbände vertreten. Eine große Zahl erfahrener, langjähriger Funktionäre gibt im hieſigen Bezirksverein die Gewähr, daß die Belange der Kriegsopfer gewahrt bleiben. (Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) 1 und 2 einem mit Sand beladenen Fuhrwerk. Beim Ausweichen wurde der Radfahrer unſicher und kam mit ſeinem Kind zu Fall. Das Kind wurde anſcheinend von dem Fuhr⸗ werk überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß es auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Auch der Mann zog ſich Verletzungen zu, die ſeine Aufnahme in das Allgemeine Krankenhaus notwendig machten. Den Fuhrmann ſoll keine Schuld treffen. Wie oft iſt ſchon vor dem Unfug gewarnt worden, mit Kindern auf dem Rade durch belebte Straßen zu fahren. Der Radfahrer, der geſtern den Tod ſeines Kindes verſchuldete, hat ſich überdies noch ſtrafbar gemacht, da nach einer Polizei⸗ verordnung das Mitnehmen einer zweiten Perſon auf dem Rade in der Innenſtadt verboten iſt. Der bedauerliche Un⸗ glücksfall ſollte die Poltzetbehörde veranlaſſen, ihre Beamten anzuweiſen, mit aller Strenge gegen den Unfug des Mit⸗ nehmens einer zweiten Perſon auf dem Rade vorzugehen, ein Unfug, ber längſt ausgerottet ſein ſollte. Gasexploſion oͤurch Selbſtmorsverſuch Ein 52 Jahre alter Taglöhner verſuchte geſtern vor⸗ mittag in der Küche ſeiner Hauswirtin ſich das Leben zu nehmen. Er hatte zu dieſem Zweck den Gashahnen geöffnet. Ein in der Nähe wohnender 22 Jahre alter Taglöhner ver⸗ ſtändigte die Polizei von dem Vorfall. Als zwei Polizei⸗ beamte, der Anzeiger und eine Schwägerin der Hauswirtin die Küche betreten hatten, entzündete un⸗ überlegter Weiſe der junge Taglöhner ein Streichholz, um ſich von der Dichtigkeit der Gasleitung zu überzeugen. In dieſem Augenblick explodierte in der Küche das angeſammelte Gas. Die vier Perſonen erlitten Verbrennungen hauptſächlich im Geſicht. Sie und der Lebensmüde, der eine Gasvergiftung erlitten hatte, fanden Aufnahme im Allge⸗ meinen Krankenhaus. Vorträge 17 Jahre Jagb⸗ und Forſchungsabentener im dunkelſten Erbteil Ueber dieſes intereſſante Thema ſprach der Afrikaforſcher Hans Schomburagk auf Veranlaſſung ber hieſigen Orts⸗ gruppe des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtell⸗ ten(GDA). Im überfüllten Liedertafelſaal konnte Haus Schomburgk, der uns ja durch ſeine ſchriftſtelleriſchen Arbei⸗ ten kein Unbekannter mehr iſt, an Hand einer großen Anzahl Lichtbilder von ſeinen Reiſen durch den dunklen Erdteil er⸗ zählen. Schon in jungen Jahren wagte Hans Schomburgk die erſte Reiſe nach Afrika, die ihn kreuz und quer in vlele bis dahin unbekannte Gebiete brachte. Dort lernte er Menſchen und Tiere kennen. Manches Stück Großwild fiel ſeiner Jagd⸗ büchſe zum Opfer. Aber auch manche wiſſenſchaftliche Aufklä⸗ rung iſt Hans Schomburgk, vor allem ganz beſonders in der heiß umſtrittenen Frage der Zwergnilpferde, gelungen. Ein beſonderes Kapitel in der Schilderung ſeiner Reiſeabenteuer bildete die Erzählung über die mancherlei Erlebniſſe, die er mit einigen Tieren, die ihn in die Heimat begleiteten, hatte. So vor allen Dingen mit Jumbo, dem kleinen Elefanten, mit Cleo, der Schimpanſin. Es gelang Hans Schomburgk, die Zu⸗ hörer durch ſeine feſſelnde Sprechweiſe und die Vorzüglich⸗ keit ſeines Vortrages in Bann zu halten. Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Die Filmhelden“ Pat und Patachon als Edelkomparſen! Köſtlich! In Cowboyrollen. Damit iſt eigentlich ſchon genug geſagt. Dies⸗ mal ſind die beiden Sorgenbrecher ganz in ihrem Element. Man merkt, daß es ihnen diesmal nicht ſchwer fällt, alle Mienen ihres urſprünglichen Humors ſpringen zu laſſen, Pat als Meſſer⸗, Patachon als Laſſowerfer. Dazu weitere Atellerſcherze, die die Handlung beleben. Weiteren Stoff zum Lachen bietet eine amerikanische Groteske, die ganz amüſante Einzelheiten enthält. Die Wochenſchau iſt bemerkenswert durch die Berichterſtattung über den Ozeauflug des Zeppelin⸗ luftſchiffes. meer seu reer uelevuee Führt ab, es wirkt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde 5 55 e e i — Geſellſchaft für neue Muſik Erſtes Konzert Auch die Geſellſchaft für neue Muſtk hat jetzt ihre Winter⸗ spielzeit wieder begonnen. Ein auf 5 Abende verteiltes Programm zeigt eine reiche Abwechſlung in Kammer⸗ und Vokalmuſik und ſieht eine Neuerung vor, die ſich bereits am erſten Abend als zweckmäßig herausgeſtellt hat: kurze Ein⸗ führungen in die jeweils geſpielten Werke, die eine Brücke zum Verſtändnis der Hörer ſchlagen ſollen, denen die aneue Muſik noch immer mit einem Schleier des Geheimnis⸗ vollen umgeben zu ſein ſcheint. Die Geſellſchaft, die ſich mit dieſer Programmwahl und Anlage außerordentliche Mühe gibt, kann natürlich nur weiter beſtehen bleiben, wenn die Zahl ihrer Mitglieder wächſt. Zu dieſem Zweck hat ſie eine Maßnahme ergriffen, die man in ihrem Sinn nur gutheißen kann: die einzelnen Konzerte ſind nicht mehr dem gerade dafür Intereſſterten zugänglich,— wenn er nicht Mitglied der Geſellſchaft wird. Da das in keiner Weiſe eine beſondere Anſtrengung verurſacht, iſt durch dieſe Klauſel der Geſellſchaft wie dem Hörer doppelt ge⸗ dient; dieſer erhält, nolens volens eine Doſis neue Muſtk, die ihm nicht ſchadet und jene erweitert dadurch ihren n Da Intereſſe in hinreichendem Maß vorhanden iſt, zeigte der Be⸗ ſuch und vor allem der Verlauf des erſten Abends, der für ſich ſelbſt warb. Das Programm gab einen intereſſanten Querſchnitt durch die neue Violin⸗ und Klavtermuſik, in einer Zeit beginnend, da ſie noch bei Hindemith ſtark unter Regers Einfluß ſtand. Gerade im Herausarbeiten des darauf folgenden Uebergangs und der Individuallſierung der einzelnen Komponiſten lag das Wertvolle der einführenden Worte von Dr. Karl Laux, der von der klugen Unterſcheldung der ſogenannten modernen und neuen Muſik ausging und mit einem Appell an die Zukunft des Unternehmens ſchloß, den auch wir unter⸗ streichen woll Die Vo olge führte zuerſt zu einem frühen Werk von Hinde th, einer Violinſonate op. 11, Nr. 2, die in ihrer Thematik und ihrem Aufhau faſt romantiſch klingt; man könnte den zweiten Satz mit ſeinem langſamen Thema faſt für ein Stück von Brahms halten, ebenſo manche Stellen aus dem Finale, und auch der muſikaliſche Impreſſionismus, nicht nur Reger, ſpricht aus dem Werk, das ſich von den übrigen bieſer Opuszahl recht weſentlich unterſcheidet. Den Klavierpart ſpielte Ernſt To ch, ber ſich viel zu ſelten von einer planiſtiſchen Seite zeigt; der außerordentlich ſtarke muſtkaliſche Impuls ſeines Weſens tritt am Flügel un⸗ mittelbar in Erſcheinung, und während im Nationalthegter wel kleine Opern des Komponiſten aufgeführt wurden, ſaß er ſelbſt am Klavier, um den Violiniſten zu begleiten. Nicht jede Stadt und nicht jede Muſtkgeſellſchaft kann es ſich leiſten, einen Begleiter mit dem Namen Ernſt Toch zu ſtellen. Dieſen Hindemith ſo liebevoll zu ſpielen, forderte im übrigen eine gewiſſe Selbſtverleugnung, die in der den Abend beſchließen⸗ den Violinſonate von Ravel wohl noch größer geweſen ſein muß. Dieſes Werk verleugnet den Charakter der Salonmuſik im modernen Gewande durchaus nicht. Schwärme riſche Themen wechſeln mit Banjozupfen und rhythmiſchen Erin⸗ nerungen an die baskiſche Heimat des Komponiſten. Der Geiger Stefan Frenkel(Berlin) iſt einer der be⸗ ſeſſenſten Künder neuer Muſik; ſeine techniſche Könnerſchaft iſt erſtaunlich. Mit Inbrunſt gibt er ſich der gefühlvollen Thematik des frühen Hindemith hin und ſpürt dem eleganten Schwung von Ravels Violinſprache mit feiner Einfühlung nach, Schließlich zeigte er in einer Soloſonate für Violine von Paul Höffer einen Siedegrad geigeriſcher Virtuoſität. Was hier vom Geiger verlangt wird, grenzt an Hexerei; er muß zum Akrobaten werden, der ſich mit Blitzesſchnelle durch alle Lagen zu bewegen hat, dem in einer Sekunde Bogenſtrich mehr gelingen muß, als ſonſt in einer Viertel⸗ ſtunde. Dabei kommt wenigſtens ein Eindruck zuſtande: daß ſich dieſe erhythmiſch und harmoniſch wilde Rhapſodik doch zu einer virtuoſen Wirkung ſteigern läßt; das iſt bel der doch wohl allzuſehr der Sachlichkeit geziehenen neuen Muſtk ge⸗ wiß ein Vorteil, weil die Muſik überhaupt vom Virtupſen⸗ haften noch immer ſtarke Impulſe erhalten hat. Der glän⸗ zende Geiger, wie ſein Begleiter, erntete reichen Beifall. Zwei Klavierwerke machten mit einer jungen Mann⸗ heimer Pianiſtin namens Sofie Selzmann bekannt. In der Serenade von Strawinsky ließ die aphoriſtiſche Art des Werkes, die unſymmetriſche Anoroͤnung keines thema⸗ tiſchen Aufbaus und ſeiner harmoniſchen Grundlage die Ver⸗ mittlerin noch ein wenig an dieſer bei allem Relz doch recht abwegigen Muſtk noch ein wenig herumraten. Immerhin zeigte der Anſchlag feine Differenzterungen. Eine virtubſe pianiſtiſche Leiſtung wurde ſodann die Toccata von Wlabimir Vogel, einem Deutſchruſſen, der in dieſem Werk die Er⸗ innerung an alte Formen der Klavlermuſik temperamentvoll abreagiert hat. Dabei iſt es ein kundig gebautes Stück, das mit ſeinen Akzenten nicht einfach um ſich wirft, ſondern ſie an der geeigneten Stelle als Höhepunkte aus ſich heraustreibt, bis der Schwung des Ganzen in einer gewaltigen Steigerung endigt. Schon ſo ein Stück im Kopf zu behalten, iſt eine Leiſtung. Die Kraft und Ausbauer, die ganze impulſive und durchaus nicht gerade weibliche Art der Wiedergabe war es noch mehr. Das Publikum zeigte ſich auch dleſer neuen, ver⸗ heißungsvollen Kraft gegenüber ſehr beifallsfreudig. E O Nationaltheater Mannheim.„Nathan der Weise“ von Leſſing hat ſeine Neueinſtudierung Leſfings zwethundert⸗ ſtem Geburtstag zu verdanken, der im Januar fällig iſt. Wil⸗ helm Kolmar hat die neue Infzene beſorgt und felbſt den Nathan geſpielt, eine Arbeit, die ſtarke Konzentration er⸗ fordert. Ueber die Vorſtellung, aus der die Damen Breef (Recha), Stieler(Sittah), Sanden und die Herren Finohr(Sultan), Klippel(Tempelherr), Heinz(Pa⸗ triarch) und Linn(Kloſterbruder) zu nennen find, werden wir nach ihrer erſten Wiederholung ausführlich berichten. Ein Muſeum der Straße. Das Induſtrie⸗Muſeum in Ehteago wird eine eigene Abteilung erhalten, die als Muſeum der Straße ausgebaut werden oll. Es wird eine 600 Meter lange Straße errichtet werden, die die Entwicklung von Architektur und Verkehr zeigt. So wird man den Teil einer Londoner Straße um 1600 ſehen können, worin den Paſſanten noch durch Fackeln und Windlichter der Weg ge⸗ leuchtet wird. Daneben das moderne Straßeneck des Groß⸗ verkehrs mit dem vielſtöckigen Bürohaus. Der Präſident des Muſeums, Kaempffert, hat ſich nach Europa begeben, um für dieſes Muſeum beſtimmte Ausſtellungsſtucke zu erwerben. Er wird insbeſondere auch das Deutſche Muſeum in Mün⸗ chen ſtudieren. 4. Seite. Nr. 519 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Mitwoch, den 7. Noven 1928 Verbreitung einer Schmähſchrift in Weinheim Stellungnahme im Weinheimer Bürgerausſchuß — Weinheim, 6. Nov. Geſtern abend fand hier im Ver⸗ waltungsgebäude eine Sitzung des Bürgerausſchuſ⸗ ſes ſtatt, in der eine aus 8 Punkten beſtehende Tages⸗ ordnung zu erledigen war. Die Sitzung war von 75 Mit⸗ gliedern der ſtädtiſchen Kollegien beſucht. Vor Eingang in die Tagesordnung nahm Oberbürgermeiſter Huegel Stellung zu einem Pamphlet, das in dieſen Tagen hier durch poſtaliſchen Verſand maſſen⸗ haft verbreitet worden war und durch die Aufrührung von allerhand Klatſchgeſchichten über hieſige Bürger bei der Orts⸗ bevölkerung großen Unwillen hervorgerufen hat. Das Pamphlet trägt die Ueberſchrift„Lokaler Beobachter Nr. 1“ And iſt unterſchrieben„Bund für Reinhaltung des öffentlichen Lebens“. Die Oberſtaatsanwaltſchaft in Mannheim iſt zu⸗ folge Strafantrages mehrerer der beleidigten Perſönlichkeiten mit der Unterſuchung der dunklen Angelegenheit beſchäftigt. Oberbürgermeiſter Huegel führte dazu folgendes aus: „Es iſt Ihnen bekannt, daß in der letzten Woche hier eine Anterſchriftlosſe Schmähſchrift verſandt wurde. Auf die erſten drei Punkte in dieſer Schrift brauche ich nicht einzugehen; ſie berühren die Stadtverwaltung und die Oeffentlichkeit nicht. Die übrigen Punkte enthalten unwahre und entſtellte Be⸗ hauptungen. 8 Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen wurden folgende Voranſchläge: Der Gemeinde Wörtelſtein mit 22000/ Ausgaben, 16 000% Einnahmen; der ungedeckte Aufwand beträgt 6000/ und Genehmigt erfordert eine Umlage vor. 1,45].— Der Voranſchlag der Gemeinde Königsheim ſchließt mit 77 000/ Ausgaben und einem ungedeckten Aufwand von 26 000% ab. Die Um⸗ lage beträgt 1,20.— Der Gemeindevoranſchlag Wall⸗ dürn ſchließt mit 445 267/ Ausgaben, 372 743/ Ein⸗ nahmen und 72 524„ ungedeckter Aufwand ab. Erhoben werden vom Grundvermögen 129 Pfg., vom Betriebsvermögen 51 Pfg. und vom Gewerbeertrag 6435 Pfg. Unterm Vorſitz von Landrat Rothmund fand die Ver⸗ bandsverſamlung des Bezirkskrankenhauſes Mos⸗ hach in Mosbach ſtatt. Die Bürgermeiſter Leibfried⸗Gutten⸗ bach, Brauch⸗Reichenbuch, Trabold⸗Stein a. K. und Schwaab⸗ Sulzbach traten neu hinzu. Genehmigt wurde der Voranſchlag mit 61 700/ Einnahmen und 69 500/ Ausgaben. Der un⸗ gedeckte Aufwand von 7800/ erfordert eine Umlage von 1 Pfg. auf je 100/ kreisſteuerpflichtige Steuerwerte. Bürgermeiſter Schemenau erklärte auf Grund des § 58 Abf. 11 der Gemeindeordnung den Brettener Vor⸗ anſchlag genehmigt. Dieſer Paragraph beſagt: Wenn der Voranſchlag zweimal nicht die nötige Mehrheit erhält, iſt er genehmigt. Der Stadtrat Karlsruhe hat beſchloſſen, im ſogen. Seldeneckſchen Feld einen Bauplatz im Ausmaß von 6000 Quadratmeter zum Geſamtpreis von 90 000 Mk. zu erwerben. Auf dem Bauplatz, im äußerſten Nordweſten der Stadt ge⸗ legen, ſoll ein neues Schulhaus erſtellt werden. Dieſem Platze gegenüber wird auch durch die katholiſche Kirchen⸗ gemeinde eine neue Kirche erſtellt werden. Man rechnet da⸗ mit, daß in abſehbarer Zeit die beiden Bauten zur Ausfüh⸗ rung gelangen können. Bürgermeiſter Fridolin Albie z in Schluchſee iſt aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Poſten zurückgetreten. Die Dienſtgeſchäfte führt Bürgermeiſterſtellvertreter A. Mahler von Aha. Die eingeleitete Unterſuchung wird hoffentlich Licht in dieſe dunkle Affäre bringen. will ich mich kurz äußern. ein Stadtrat beziehe monatlich Speſen in einer Höhe, die dem Monatsgehalt eines Beamten gleichkomme. ausdrücklich feſt, daß der betreffende Stadtrat innerhalb vier Jahren an Tagegeldern für auswärtige Dienſtgeſchäfte ins⸗ geſamt 147 Mk. erhalten hat. Die ganze Schmähſchrift iſt kürz⸗ lich von jemand durchaus richtig als eine Giftſpritzerei aus dem Hinterhalt bezeichnet worden.“ Es entſpann ſich über dieſe dunkle Affäre eine Debatte, in der allgemein dieſe anonyme Machenſchaft auf das ſchärfſte verurteilt wurde. Hinſichtlich eines ausgeſprochenen Ver⸗ dachtes der Täterſchaft erklärte der Verhandlungsleiter, daß das Ergebnis der ſchwebenden Unterſuchung abgewartet wer⸗ den müſſe. Die acht Punkte der Tagesordnung wurden geſchäfts⸗ ordnungsmäßig durch Annahme erledigt. Der wichtigſte und letzte Punkt betraf die Verlängerung der Dauer der Ausfall⸗ hürgſchaft der Stadt für ein von der Maſchinenfabrik Badenia hier aufgenommenes Darlehen von einer Million Reichsmark. In geheimer Sitzung wurde be⸗ ſchloſſen, der Verlängerung bezw. der Erneuerung der Aus⸗ fallbürgſchaft für das Darlehen der„Badenia“ bei der Ba⸗ diſchen Giro⸗Zentrale in Mannheim auf die Dauer von zwei Nur zu einem Punkte eingegangen Jahren zuzuſtimmen. . Kd ⁵˙» 5 Der Stadtrat Baden⸗Baden beſchloß, den Ueber⸗ gang des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes von der Gleichſtrom⸗ verſorgung mit der ungewöhnlichen Spannung von 2160 auf die normale Gleichſtromſpannung 2220 Volt zu über⸗ prüfen. Dieſe Umſtellung würde einen Koſtenaufwand von 1,6 Millionen und eine Preiserhöhung von 10 Pfg. ver⸗ urſachen, dagegen würde die Umſtellung auf Drehſtrom einen ſolchen von 5,7 Millionen und eine Preiserhöhung von 35 bis 40 Pfg. mit ſich bringen. Bürgerausſchußſitzung in Offenburg * Offenburg, 6. Nov. Die geſtrige Bürgerausſchuß⸗ ſitzung hatte ſich mit einer umfangreichen Tagesordnung zu beſchäftigen. Es wurde die Erbauung eines Bürogebäu⸗ des für die K reistuberkuloſenfürſorgeſtelle auf dem Gelände des Offenburger Krankenhauſes, deſſen Röntgenanlage der Kreistuberkuloſenfürſorge zur Verfügung ſteht, beſchloſſen. Der Tuberkuloſefacharzt wird auch die bis⸗ her im Nebenamt von einem Aſſiſtenzarzt des Krankenhauſes beſorgte Schul⸗ und Fürſorgearzttätigkeit für die Stadt aus⸗ üben. Das große Bauprojekt in der Rheinſtraße, das im gan⸗ zen 108 Wohnungen umfaſſen wird und von denen 52 Woh⸗ nungen bereits erbaut ſind, wird weitergeführt durch die Er⸗ ſtellung eines Hauſes mit ſechs neuen Wohnungen. Dabei wurde von einem Mitglied des Bürgerausſchuſſes insbeſon⸗ dere die Erbauung von Klein w ohnungen nach dem Muſter des Elſaß gewünſcht. Auf dieſe Anregung erwiderte der Vorſitzende, daß die Franzoſen leicht zu bauen hätten, man wiſſe ja, woher die Mittel genommen werden.— Die gro ⸗ ßen Notſtandsarbeiten für den Winter, die durch eine große Kanaliſationsarbeit bereits im Sommer dieses Jahres begonnen würden, werden weitergeführt durch eine Reihe von Straßenbauten und Kanalverlegungen. Es handelt ſich um 3000 Tagewerke. Die Arbeiter, die heſchäftigt werden, ſind in der Hauptſache ausgeſteuerte Arbeiter. Die Stadtgemeinde verzichtet auf den Zuſchuß des Arbeitsamtes, um die aus⸗ geſteuerten Arbeiter, die nicht mehr in Unterſtützung ſtehen (75), berückſichtigen zu können. Eine Anfrage, ob die Umlegung des Gebäudes in der Oſtſtadt in dieſem Jahr noch erfolgen werde, konnte der Vorſitzende nicht beantworten, da die Voll⸗ zugsreiferklärung vom Miniſterium des Innern noch nicht eingetroffen iſt. Man erwartet aber, daß ſie bis zum 1. Januar ſein dürfte. 2 Küraſſiere 80 Roman von Walter von Rummel Nur manchmal wollte ein Schatten über ſein Geſicht huſchen. Dann, wenn er der füngſten Begegnung mit Joſefa Pfinzing gedachte. Sie hatte nicht dasſelbe freund⸗ liche und vergnügte Geſicht, wie immer im letzten Herbſt gehabt. Wozu dieſe Bedenken? Auch er hatte Tage, an denen er, wenn ihm etwas Unangenehmes zwiſchen die Beine lief, weniger heiter als ſonſt ſeiner Mitwelt ſich zeigte. Vorwärts.„Komm', Feldmann,“ rief er und galoppierte an. Bald ritt er in den Hof von Pfinzing ein, ſaß ab, gab das Pferd einem aus dem Stall tretenden Knechte und ging in das Schloß hinüber. Ein Diener kam ihm entgegen.„Die Herrſchaften zu Hauſe, Markus?“ fragte er wohlgelaunt. „Jawohl, Herr Baron.“ Der Diener geleitete ihn in das erſte Stockwerk, ließ ihn in den Salon eintreten.„Ich werde den Herrn Baron ſofort melden.“ Schlattein wartete lange. Seltſam. Wenn er im Herbſt gekommen, war in der nächſten Minute immer femand zur Begrüßung da geweſen, Pfinzing ſelbſt, die Baronin oder Joſefa. Diesmal wollte ſich nichts rühren. Endlich ſchal⸗ lende Schritte auf den glatten Steinfließen des Ganges, langſame, gemeſſene Schritte. Der, der da kam, ſchien wenig Eile zu haben. Wie zögernd tat ſich die Türe auf. Pfinzing. Der ſchwere und breite Mann, füllte die ganze Türöffnung aus.„Sie, Schlattein? Sieht man Sie endlich einmal wieder? Ich wollte es kaum glauben, als Markus Sie eben meldete.“ Er ſtreckte ihm ſeine große, übergroße Hand zum Gruße hin. „Bitte, nehmen Sie Platz.“ Er wies auf einen Fauteuil. Sonderbar, dachte Schlattein. Das erſte Mal heute, daß er hier im Salon ſaß. Sonſt hatten ihn die Pfinzings temmer gleich in eines der Wohn⸗ oder in ihr Eßzimmer mitgezogen. Auch Pfinzing, dieſer laute, fröhlich lärmende und polternde Landedelmann ſchien ihm während der erſten üblichen Fra⸗ gen merkwürdig ſtill und leiſe ſich zu geben. Sein volles und rundes Geſiche war wohl noch röter als ſonſt, die kleinen, wäſſerblauen Augen ſahen etwas befangen hinter den Brillengläſern hervor, irrten nachdenklich manchmal eine Weile ab. f „Schlattein erkundigte ſich nach ſeinen Damen und er⸗ wähnte, daß er dieſe vor kurzem in der Stadt geſehen. Meine Damen? Da ſitzt heute der Haken. Joſefa iſt erkrankt und meine Frau pflegt ſie.“ 5 a „Krank?“ fragte Schlattein enttäuſcht und beſorgt. Hof⸗ fentlich nichts Ernſthaftes?“ 5 n „Durchaus nicht. Eine ſimple Erkältung, die ſich in einigen Tagen behoben haben wird.“ Er ſchwieg und wußte einen Augenblick nicht, was ſagen. Langſam und als ob er noch überlege, ſtemmte er ſich aus dem Louisquinzefauteuil, deſſen Lehnen wackelten und knackten, empor.„Sie ſind kein Neuling auf Pfinzing. Kommen Sie in mein Zimmer herüber, dort redet es ſich leichter.“ Er öffnete die Türe, ließ den Gaſt heraustreten und folgte ihm. Sie ſchritten den langen Gang unter Hirſchgeweihen, Bildern, Waſſen und Wappen dahin, bogen um die Ecke, waren nach weiteren hundert Schritten vor Pfinzings Zimmer angelangt. Aber die Unterhaltung wollte auch hier nicht in Gang kommen. „Es hilft alles nichts,“ meinte Pfinzing endlich ungeduldig und warf den Kopf zurück,„alles Vertuſchen und Verſchleiern hat keinen Sinn und Zweck. Ich will, ich muß ganz offen mit Ihnen reden, Schlattein. Alſo, die Jofefa iſt nicht krank und meine Frau pflegt ſie nicht. Aber ich hielt es für das Beſte, daß wir Männer unter uns bleiben. Sie wiſſen viel⸗ Bad Dürkheim und ſein Fremdenverkehr In der Schrift wird behauptet, Nachbargebiele * Bad⸗Dürkheim, 6. Nov. Die Stadt Bad⸗Dürkheim ver⸗ öffentlicht jetzt ihre Fremdenſtatiſtik. In der Zeit vom 1. Oktober 1927 bis 31. März 1928(Winterhalbjahr) über⸗ nachteten in Bad⸗Dürkheim 2262 Fremde mit 25 926 Ueber⸗ Ich ſtelle hier nachtungen, vom 1. April bis 30. September 1928(Sommer⸗ halbjahr) 4969 Fremde mit 40 857 Uebernachtungen, insge⸗ ſamt haben alſo übernachtet 7231 Fremde mit 66788 Uebernachtungen. Die Zahl der hierunter kurtax⸗ pflichtigen Fremden betrug 1342. Im Jahre 1927 betrug die Zahl der Fremden 5789, die Zahl der Uebernachtungen 60 592. Es iſt ſonach für 1928 eine ganz erhebliche Zunahme im Fremdenverkehr zu verzeichnen. Ueber das Herkunfts⸗ land der Fremden iſt zu ſagen, daß in dem Berichtsjahre an⸗ weſend waren: aus Bayern 2076, aus dem übrigen Reich 4920 und Ausländer 235. * * Ludwigshafen, 4. Novy. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigshafen a. Rh. be⸗ trägt die Indexziffer für Ludwigshafen a. Rh. im Monat Oktober 1928(Monatsdurchſchnitt) 157,7. Die Ziffer 57,7. des Vormonats betrug 156,5. Es iſt demnach eine Steigerung um 0,8 Proz. zu verzeichnen. * Kaiſerslautern, 6. Nov. In der Nacht auf Montag hat eine auswärtige Frau in einem hieſigen Gaſthauſe, wo ſie während der Nacht logierte, einen Selbſtmordverſuch verübt, indem ſtie Salzſäure trank und ſich die Puls ⸗ ader mit einem zertrümmerten gläſernen Aſchen becher zu öffnen verſuchte. Sie wurde in ſchwer verletztem Zuſtande durch die Sanitätskolonne ins Krankenhaus verbracht. Die polizeilichen Erhebungen wurden ſofort aufgenommen. Als Grund ihrer Handlungweiſe iſt verſchmähte Liebe feſt⸗ geſtellt. * Alzey, 4. Nov. Der Arbeiter Martin Kerl aus dem benachbarten Weinheim, der ſich dort als Patient in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt befand, wurde ſeit einigen Tagen ver⸗ mißt. Geſtern nachmittag fand ihn ein Angeſtellter an einer auf dem Anſtaltsgebiete befindlichen Pappel erhängt. Nach den von Kerl hinterlaſſenen Schriftſtücken liegt Sel b ſt⸗ mord vor. * Darmſtadt, 6. Nov. Das dreijährige Kind Elfriede Keller des Hilfsarbeiters Franz Keller aus der Kolonie Groh⸗ berg wurde geſtern von einem Auto der Kleiderfabrik Phil. Lorenz⸗Roßdorf überfahren und ſofort getötet. Das Kind war über die Straße geſprungen und direkt in das Auto hineingelaufen. Nach den bis jetzt angeſtellten Er⸗ mittelungen ſoll den Chauffeur keine Schuld treffen. * Aſchaffenburg, 5. Nov. Bei der Ereichtung des neuen Mainkraftwerks gegenüber Obernau in Unterfranken iſt heute vormittag ein zum Betonieren beſtimmtes Holzgerüſt in dem Augenblick, als zwei mit Beton beladene Wagen auf⸗ gefahren waren, zuſammengebrochen und hat die Wa⸗ gen und die dort beſchäftigten Arbeiter mit in die Tiefe geriſſen. Zwei Arbeiter ſind tot. Der Schachtmeiſter wurde ſchwer verletzt. f 5 — i 3 8 25 Ui gegen Er 1D g VV V Erledſtung C 2 etwas von dem Frühling, der ringsum ſeine Feſtgezelte errichtet hatte. Jetzt, wo Joſefa unwiederbringlich für ihn verloren war, tagte und dämmerte es ihm erſt, daß er wohl nicht mehr ſo bald ein anderes Mädchen finden würde, das zu ihm, zu ſeinen Verhältniſſen und ſeiner Vermögenslage ſo gut paſſen würde, als das Jofefa getan hätte. In Kaſten angekommen, hielt Schlattein am Oekonomis⸗ gebäude, teilte den erſtaunten Pächtersleuten mit, daß er ſich anders entſchloffen habe und noch denſelben Tag in die Stadt zurück wolle. Was hätte er auch allein in dem toten, noch winterkalten Hauſe beginnen ſollen? Es war ſchon Nacht, als er in gedrückter Stimmung wieder in der Stadt anlangte. Er führte ſein Pferd in den Stall und ſtieg in die Wohnung hinauf. Er wollte heute nicht mehr unter Menſchen gehen und blieb zu Hauſe. Allein mit ſeinen Hunden. Der Feldmann ſchlief, müde vou dem langen Lauf, bereits in einer Ecke, der Waldl aber ſaß neben ihm auf dem Sofa und ſchaute ihn mit hellen, klugen leicht, daß meine Tochter vorigen Herbſt einen Antrag erhal⸗ Augen an, als ob er wiſſe, was ihn quäle. Schlattein ſprach ten hat, von Philipp Burgdorf, dem von Oberkofen. Iypſefa hat ihm damals in aller Freundſchaft und Höflichkeit einen Korb gegeben. Ich weiß auch, warum. Sie, Schlattein, ſteckten dem Mädel damals im Kopfe. Frau und ich, hätten nichts dagegen gehabt, wenn Sie um unſere Tochter angehalten hätten. Nicht das Geringſte. Sie kamen im vorigen Herbſte oft hieher, Sie mußten ſehen, daß Sie der Joſefa nicht gleichgültig waren. Das Mädel dachte, mußte wohl denken, daß Sie ſich einmal irgendwie erklären loren hatte. würden. Jedenfalls erwarteten wir Eltern das. Sie taten es nicht, blieben im Gegenteil vom Dezember ab plötzlich aus. Unſere Joſefa wurde in dieſer Zeit recht ſchweigſam, verlor alle ihre Fröhlichkeit. Nach einigen Monaten aber kam ſie darüber hinweg. Plötzlich ließ ſich Philipp Burgdorf auch wieder ſehen. Vor zwei Wochen hat er ſeinen Antrag erneuert.“ „Und Ihre Tochter?“ fragte Schlattein, fragte, um nur etwas zu ſagen und obwohl er genau wußte, welche Antwort kommen mußte. „Joſefa hat zum zweiten Male nicht nein geſagt.“ Pfin⸗ zing ſchwieg. Durch die Stille hörte man das Ticken der Uhr und die ſchweren aſthmatiſchen Atemzüge des Schloß⸗ herrn. Schlattein erhob ſich.„Es iſt mir leid, Baron Pfinzing, Die einige Worte mit ihm und ſtreichelte ſein glattes, glänzendes Fell. Nach einer Weile verſuchte er zu leſen. Er hatte da⸗ verſchiedene Werke von Friedrich Ehriſtoph Schloſſer vor ſich Wir Eltern, meine auf dem Tiſche, einen Band der Geſchichte des 18. und 19. Jahrhunderts, die Weltgeſchichte und ſchließlich Schloſſers Werk über Napoleon. Aber was er heute auch aufſchlug, es feſſelte ihn nichts. Seine Gedanken flogen immer wieder zu dem blonden Mädchen, das er durch ſeine Schuld ver⸗ Worin beſtand letzten Endes dieſe Schuld? Daß er ihr nicht Treue gehalten hatte? Treue Joſefa hatte eigentlich noch keine beanſpruchen können. Denn es war ute ein bindendes Wort zwiſchen ihnen gefallen. Nur ihre Blicke hatten mit einander geſprochen und ſich geſagt, daß ſie ſich gegenſeitig gut ſeien. Da hatte er ſich plötzlich ohne jeden greifbaren Grund zurückſezogen. Warum nur? Er hatte jüngſt ſchon darüber nachgedacht, ohne ſich recht darüber klar geworden zu ſein. Die Bedenken, die ihn damals geplagt, hätte er bei näherem Zuſehen alle als nicht ſtichhaltig zum Teufel jagen ſollen. Oder war es nur dadurch gekommen, daß er keinen unmittelbaren Anlaß mehr hatte, hinaus⸗ zufahren? Die Jagden zu Ende und in Kaſten nichts zu beſorgen. Oder weil ihm irgend ein Schmöker auf den Tiſch geflogen war und er s) darin feſtgeleſen hatte? Lauter Lächerlichkeiten. Aber wozu das jetzt alles noch? Wenn er daß ich Sie in dieſe für Sie und die Ihren unangenehme noch hundert Jahre weitergrübelte, die Dinge waren doch Lage gebracht habe.“ lobung geheim hielten, konnten Sie ja nichts wiſſen 4 nicht mehr zu ändern. „Bleiben Sie sitzen, Schlattein. Da wir bisher die e ie Es hieß, ſich endgültig damit abfinden Der Schuld, dem Verſchulden, war Strafe gefolgt. Joſefa war die Braut eines andern. Eine halbe Stunde ſpäter ritt Schlattein durch den fuhr ſeine Hand über das Fell ſeines Dackels [warmen Mainachmittag Kaſten zu. Er ſah und hörte kaum * 8 1 Fortſetzung folgt.) 5 Leiſe ſtreichelnd 1 f 1 —— — * EF —. S A Nee ee Mittwoch, den 7. November 1928 Neue Mannheinter Zeitung[erbenb⸗Ansgabeß7 8. Seite. Nr. 519 Aus dem Lande Der Bau der Schauinslandbahn bevorſtehend Freiburg i. Br., 6. Nov. Die Schauinslandbahnſtudien⸗ geſellſchaft hat nunmehr beim Finanzminiſterium und beim Badiſchen Bezirksamt die Pläne zur Errichtung der Schau⸗ inslandbahn nach dem Umlaufſyſtem eingereicht. Die Länge der Bahn beträgt rund 3600 Meter, der Höhenunterſchied zwiſchen den beiden Endſtationen 745 Meter. Die Fahrbahnen für die Wagen beſtehen aus einem Drahtſeil von 50 Millimeter Durchmeſſer. Die Fahrbahn iſt in zwet Teilſtrecken unterteilt, die eine Mittelſtation an Flughalden⸗ weg 1 Der Antrieb der Zugſeile erfolgt elek⸗ triſch. Die allgemeinen Pläne liegen 14 Tage im hieſigen Bezirksamt und auf dem Rathaus aus. * 855 Schwetzingen, 7. Nov. Aus Anlaß der heutigen gol⸗ denen Hochzeit der Eheleute Landwirt Heinrich Spilger und Frau Katharina geb. Wöllner wurde dem Jubelpaar vom evang. Oberkirchenrat die goldene Bibel und ein herzliches Glückwunſchſchreiben durch den Ortsgeiſtli chen überreicht. i Steinach im Kinzigtal, 6. Nov. Im hieſigen ſtaatlichen Steinbruchbetrieb ereignete ſich vor wenigen Tagen ein ſchreck⸗ licher Unglücksfall. Eine Sprengladung ging vorzeitig los. Der Schießmeiſter war ſofort tot und zwei Stein⸗ brucharbeiter wurden ſchwer verletzt. Gerichtliche Unter⸗ 7 üſt eingeleitet. * Feuerbach b. Kandern, 4. Nov. Der 52jährige Landwirt Otto Paul ſtand am Freitag abend, als über das Wieſental ein heftiges Gewitter niederging, in ſeiner Scheune auf der Leiter. Durch einen Donnerſchlag wurde der Mann ſo erſchreckt, daß er von der Leiter herunterſtürzte, wobei er ſich einen komplizierten Schädelbruch zuzog. Am Sams⸗ tag iſt er nun an den Folgen der Verletzung geſto rb en. L. Wiesloch, 6. Nov. Die Schwetzingerſtraße iſt jetzt, nachdem die Pfläſterarbeiten zu Ende geführt ſind, viel beſſer als ehedem. Das Kleinpflaſter gibt der Straße einen feſten, ſehr andauernden Grund. Die Gehwege, die bisher nur durch Rinnen von der eigentlichen Fahrſtraße abgeglie⸗ dert waren, ſind erhöht und mit Bordſteinen verſehen. Ihre Herſtellung iſt noch nicht beendet. Vor allem iſt die Zurück⸗ und Wegverlegung der aus den Gebäuden vorſpringenden Staffeln noch nicht überall durchgeführt. Sind auch dieſe Ar⸗ beiten geſchehen, wird die Straße durch ihre gerade Führung wie durch den freundlichen Anſtrich der Häuſer, wie er jetzt aufgekommen iſt, zu den ſchönſten Teilen der Stadt zählen. Der Umſtand, daß die Pflaſterung gleich bis zu dem weit vor⸗ geſtreckten Fühler der Stadt, bis zur Poſtmühle, vorgenom⸗ men wurde, iſt nur zu begrüßen, da ſo von Anfang an der Beſucher den beſten Eindruck empfängt. rr. Baden⸗Baden, 5. Nov. Geſtern nachmittag kurz nach 2 Uhr brach in dem Ecke Inſel⸗ und Luiſenſtraße gelegenen Sammlungsgebäude und zwar in dem Stockwerk, in dem ſich eine Privatbibliothek befindet, Feuer aus, das allem Anſchein nach auf den Umſtand zurückzuführen iſt, daß aus dem geheizten Ofen Glut auf den Boden fiel. Von der Feuerwehr trafen bald die erſte Kompagnie mit der Auto⸗Leiter und die zweite Kompagnie der Wecker⸗Linie ein, ſodaß der Brand in kurzer Zeit gelöſcht werden konnte. Die Privatbibliothek ſoll durch das Feuer ziemlich ſtark beſchädigt ſein, ſodaß dem Beſitzer ein bedeutender Schaden erwächſt.— Seit dem 28. Oktober wird hier der in Bonn geborene, in der Seilerſtraße wohnende 15 Jahre alte Schloſſerlehrling Karl Jörges vermißt. Ueber ſeinen Aufenthalt hat man bis⸗ her nichts in Erfahrung bringen können. * Villingen, 6. Noy. Heute nacht mußte der Eilgüterzug 6070 in Nußbach zwei Stunden zurückgehalten werden, weil auf der Blockſtelle Sommerautunnel die Nachſchubloko⸗ motive eines ausfahrenden Güterzugs entgleiſt war. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich. Der Eilgüterzug traf mit zweiſtündiger Verſpätung in Villingen ein. Sportliche Rund ſchau gahresberſammlung der Skizunft Feldberg Die Skizunft Feldberg, die ſeit ihrem ſiebenjährigen Beſtehen ſich zu einer der wichtigſten Ortsgruppen des Skiklubs Schwarzwald und weit darüber hinaus entwickelt hat, verſammelte ſich am vergangenen Sonntag auf dem Feldbergerhof, der Wiege des deutſchen Ski⸗ ſportes. Die Jahreshauptverſammlung war in dieſem Jahr beſonders wichtig, weil durch verſchiedene Differenzen, die zwiſchen der Skizunft einerſeits und dem Hauptvorſtand des Skiklubs Schwarzwald anderer⸗ ſeits beſtanden, Lagen geſchaffen waren, die eine große Aenderung in dem Arbeitsplan der Skizunft bedeuten konnten. Dank der vernünf⸗ tigen Leitung der Skizunft hat ſich nun die Jahresverſammlung zu einer bedeutenden Veranſtaltung entwickelt und die Möglichkeit ge⸗ gehen, daß die Skizunft auch weiterhin im Dienſte der allgemeinen Skiſportbewegung wie bisher tätig ſein kann. Der Vorſitzende Dr. Brohl Todtnau begrüßte zunächſt die Ver⸗ ſammelten, gab die Tagesordnung und das Protokoll bekannt und wies auf die gedruckt vorliegenden Jahresberichte und Kaſſenberichte hin, die einſtimmige Annahme fanden. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung befaßte ſich nun mit der bereits oben geſchilderten Lage. Nach verſchtedenen Ausſprachen, aus denen hervorging, daß die Ver⸗ ſammlung vollkommen auf Seiten des 1. Vorſitzenden und ſeiner Mit⸗ arbeiter ſtand, daß aber auf der anderen Seite unbedingt an dem Weiterarbeiten der Skizunft Feldberg im Intereſſe des großen Gan⸗ zen feſtgehalten werden muß, wurde folgende, von Oberleutnant Brenner⸗ Mannheim vorgeſchlagen⸗ Veſeintken einſtimmig angenommen: „Die Hauptverſammlung der Skizunft Felbberg nimmt von den Vorgängen des letzten Jahres, insbeſondere von den Vorgängen auf der Vertreterverſammlung des Skiklubs Schwarzwald in Mannheim, über die e Differenzen zwiſchen Skizunft Feldberg bezw. den Leitern derſelb en und dem Hauptvorſtand des SCS. Kenntnis. Sie billigt einmütig das bisherige Verhalten ihres Vorſtandes voll U und ganz und ſteht geſchloſſen hinter ihm. Trotz aller geweſener Diffe⸗ renzen hält die Skizunft es jedoch weiterhin für ihre vornehmſte Auf⸗ gabe, an der Entwickelung und 8 des e im Schwarz⸗ wald tatkräftig mitzuarbeiten. 0 Weiterhin wurde nach Entlaſtung des Vorſtandes und deſſen ge⸗ ſchloſfener einſtimmiger Wiederwahl das, Winterprogramm genehmigt. Aus dem Programm iſt hervorzuheben, daß die Skizunft in Verbin⸗ dung mit dem Feldbergerhof ein Trainingsheim gründen will. Werbe⸗ und Zunftabende, Lichtbildervorträge, Anfänger⸗ u. Fortgeſchrittenen⸗ kurſe, Vorbereitungskurſe für Skilehrer und Kampfrichter ſowie ein Abfahrtslauf und ein alpiner Frühjahrslauf ſind weitere Punkte aus dem Winterprogramm. Den Goldenen Ski für die beſte organiſato⸗ riſche Leiſtung erhielt Hauptmann Bauer ⸗ Freiburg. Für die beſte ſportliche Leiſtung ſollte Mickler⸗ Freiburg der Goldene Ski ge⸗ geben werben, dieſe E rung konnte aber infolge Ablebens nicht ver⸗ teilt werden. Eine andere Beleihung kam für dieſes Jahr nicht in Frage. Eine beſondere Ehrung wurde noch dem verdienten Ehren⸗ präſidenten des SCS. und des Deutſchen Skiverbandes, Prof. Kohl⸗ hey p⸗ Freiburg, durch Ueberreichung eines Oelgemäldes anläßlich ſeines 70. Geburtstages zu teil. Die Verſammlung, die in ſeltener Einmütigkeit verlaufen iſt, wurde mit Dankesworten durch den 1. Pprſitzenden und einem e 9 in Nei e den geſchloſſen. Lurnerbonöbal in Baben 5 Vorrundenſchluß in der norsbadiſchen Meiſterklaſſe Bis auf das noch ausſtehende Spiel Tade. Heidelberg— Jahn Weinheim. das om kommenden Sonntag nachgeholt wird, iſt die Vorrunde beendet. In kräftigem Nachſetzen hat der vorfährige Kreismeiſter die bis jetzt führende Tade. Ziegelhaufen nicht nur erreicht, ſondern ſich auch mit einem Punkt Vorſprung an die Spitze des Sechſerfeldes geſetzt. Zwiſchen dieſen beiden führenden Mann⸗ ſchaften wird ſich auch der Endkampf geſtalten, denn der Tabellen⸗ dritte folgt bereits mit 4 weiteren Punkten Abſtand. Trotzdem werden dieſelben noch manchen Punktverluſt auf ſich nebmen müſſen, denn ein Blick in das Torverhälnis der Tabelle zeigt ſchußkräftige Stürmerreihen und wenig, ſichere Verteidigungen. Im übrigen dürften auch in der Schlußrunde keine einſchneidenden e änderungen ſich ergeben. Der Vorrundenſtand iſt: Vereine Spiele gew. unent. verl. Punkte Tore Heidelberg 1 1 1 Pol. Tgde. Ziegelhouſen 62 Weinheim Tcade. Heidelberg TV. Rohrbach 5 Jahn Weinheim 4 45 Die Sptele des Sonntags führen zufammen: Jahn — Tgde. Heidelberg(Vorſpiel); Pol. Heidelberg— TV. Mittelbaden: Brötzingen— Pol. Karlsruße. Süd baden: 5 Sulz— Jahn Offenburg.. Die Spiele im Maunbef ner Gan Die Frage nach dem zukünftigen Meiſter iſt noch völlig offen. Ta. Rheinau, der im vergangenen Johre der Wurf geglückt war, iſt eineswegs mehr die überragende Mannſchaft. Auch das Nachlaſſen des ſonſt ſpielſtarken TV. Sandhofen iſt auffa ud. Dagegen über⸗ raſchen durch ihre Spielſtärke Jahn Neckarau, Seckenheim und TV. 1848. Schlecht in Fahrt iſt bis jetzt auch der Turnerbund Germania glommen.. aügenöickliche. iſt e 28: 18 24: 30 19 219 17.124 10: 21 Weinheim 2 15 7 87 21 Rohrbach. . Spiele gew. unent. verl. Punkte Tore 5 6 Vereine Jahn Neckarau TV. 1846 TV. Seckenheim Ta. Rheinau TV. Sandhofen: Tod. Germania— 4 Infolge verſchiedener Vereinsveranſtaltungen kann am nächſten Sonntag nur ein Spiel zum Ausdruck kommen. In Sondhofen tritt der dortige TV. gegen den bis jetzt noch ohne Verluſtpunkt ſtehen⸗ den TV. Seckenheim. R. G. 1 4 — 4 0 4 2 0 0 * Handball im Poſtſportverein Am 28. Oktober ſpielte die erſte Mannſchaft des Poſtſportvereins linken Verteidigers und Torwächters das Spiel mit:4, nachdem das Spiel bis 10 Minuten vor Schluß:1 für den Poſtſportverein ſtand. Die zweite Mannſchaft ſpielte ein ſehr ſchönes Spiel gegen„Phönix“ Mannheim und mußte ſich der erfahrenen Spielweiſe ebenfalls mit 34 beugen. Die Jugend wurde infolge Schußunvermögens des Sturmes von der„MTG“-Jugend:0 geſchlagen. Am 4. November ſpielte die erſte Mannſchaft gegen„Fuß ball⸗Verein Speyer“ mit 4 Erſatzleuten. Dieſer Mangel machte ſich vor allen Dingen im Tor bemerkbar, ſodaß das Spiel:9 ausging. Die Jugend ſpfelte in Frankenthal und verlor trotz dauernder Feldüberlegenheit in⸗ ſolge Verſagens des Torwächters und Unentſchloſſenheit des Sturmes vor dem Tor unverdient:1. Am kommenden Sonntag ſpielen die erſte und die zweite Mannſchaft gegen den„ASV.“ Ludwigshafen in Ludwigshafen. Die Jugend gegen„Phönix“ ene 1 2 Poſtſportverein— Heddesheim:8 Obiges Treffen auf dem Platz am Planetarium in Mannheim wurde von beiden Mannſchaften ſair durchgeführt. Heddesheim zeigte ein flüſſiges, ſchnelles Spiel, dem die Poſtler nicht ganz gewachſen waren. Die erſte Hälfte iſt äußerſt wechſelvoll, H. leicht überlegen. Mit:1 werden die Seiten gewechſekt. Poſtſportverein ſtellt nun um, aber eine Verbeſſerung iſt kaum zu merken. Ein Elfmeter bringt :2 und mit einem weiteren Tor ſteht das Endreſultat feſt. Die Poſtler ſind in den letzten 20 Minuten überlegen, aber ohne Erfolg. Schiedsrichter Brütſch, Speyer leitete gut. 15 Jahre Wanderriege im Turnverein Maunheim v. 1846 In kleinem Rahmen gedachte die Wanderriege des TV. 1848 ihres 15jährigen Beſtehens. In unauffälliger Weiſe bearbeitet die Riege ſeit dieſer Zeit die Wanderangelegenheiten des Vereins, ſei es durch Wanderungen der Abteilung, die regelmäßig ſtattfinden, ſei es die Wanderungen des Geſamtvereines, deren umfangreiche Vorbereitungen ſich die Riege ſtets angebeihen läßt. Im Namen des Vorſtandes nahm der 1. Vorſitzende Obering. Sattelmeier Ver⸗ anlaffung der Wanderriege für ihre Mitarbeit den Dank und die Glückwünſche des Vereins auszusprechen. 1 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Tem vera- See. Luft. bübe d, m mm C 151 569 120 213 780 Wind 5 Wels 5 Nicht. Stärke NO. Nebel O leicht] hetter „ ſchw. wolkig 2 leicht halbbed. 0 7 2 5 ſchw. Sy leicht„ Wertheim Königſtuhl Karlsruhe Bad.⸗Bad. Villingen 0 Felödbg. Hof 1275 Kadenweil. St. Blaſien 750 Höchenſchw.— Das Biskayatief hat ſich zwar in Nordöſtſiche Richtune do N+ n ο= 756,1 755•9 7552 187 l 629,2—1 754, 8 7 4 3 4 0 1 1 5 wofkig l. wölkung auftrat, doch wird der Hauptteil des Tief voraus⸗ ſichtlich ſüdlich der Alpen weiterziehen. Hierbei werden wir beſonders in den jüdlichen Landesteilen mit Niederſchlägen ſelnd wolkig und kühl, zeitweiſe Niederſchläge(im Hoch⸗ ſchwarzwald in Schnee übergehend). * 81 85 2. 5. 8 7. Reckar⸗Pegel 31 12. 56 15 81— 5 5 51 Mannheim Jagſtfeld Baſel Schulterinſel n hi 165 axau 4 4 33 Mannhein Caub Köln 25 Herausgeber: Drucker und W Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 65 2 Direktion Ferdinand Hey me. Chefredatteut Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton; Dr. S. Kanſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— N und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige; Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter 5 1 in Frankenthal und verlor durch leichtſinniges Spielen des erweitert, ſo daß bei uns heute morgen vorübergehend Be⸗ zu rechnen haben; im Hochſchwarzwald können die Nieder⸗ 4 ſchläge bereits in Schnee übergehen. g Wetterausſichten bis Donnerstag, nachts 12 Uhr: Wech⸗ e Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Okt. Nov. f Rhein Pegel — , ach ja. die Grete, so blond und un- pünktlich war sie . e . A und Trude. die ger 5 schwor. es wire der letate müsse endlich abnehmen (A. N, — — 2 Apfelkuchen und sie — 1 und Lisbeth. die zwar 8 Ilispelte aber da fũ immer den Haus- 0 torschlüssel vergal. e sie nicht Olga? wie vergeſ- lich man wird und die süſe unvergeſcliche die vollendet gewesen Wäre hätte s 81e mir nur nicht i imme alle Zigaretten Weggeraf g. Seite. Nr. 819 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe Mittwoch, den F. 3 5 Ein Blick über die Melt Ein Schwerinvalide im elektriſchen Stuhl Im Gebäude bes Zuchthauſes in Seattle iſt dieſer Tage, wie das„Neue Wiener Journal“ meldet, in den Vormittagsſtunden ein Mann auf dem elektriſchen Stuhl hingerichtet worden. Die oft und oft geſchilderte düſtere Szene amerikaniſcher Hinrichtungen dürfte den wenigen, die der Hinrichtung beiwohnten, doppelt ſchreckhaft erſchienen ſein, da der Unglückliche bis zum letzten Augenblick ſeine Schuld⸗ loſigkeit beteuerte und die Richter, die ihn zum Tode ver⸗ Urteilten, daran gemahnte, daß ſie für ihre Tat vor dem Thron des ewigen Richters Rechenſchaft werden ablegen müſ⸗ ſen. Dem Prieſter, der ihm den letzten Troſt brachte, erklärte der Delinquent, daß an ihm ein Juſtizmord begangen werde. In den letzten Augenblicken verhielt er ſich ruhig, ſchien ſchon vor der Hinrichtung mehr tot als lebendig zu ſein, ein menſch⸗ liches Wrack, zumal der zum Tode Verurteilte ſeit Jahren ein Schwerinvalide war. Der Mann, der ſeine Unſchuld beteuert hat, heißt Wallace Kaines. Die Tat, die man ihm zuſchrieb und für die er ſein Leben laſſen mußte, ſoll er bereits vor zwei Jahren be⸗ gangen haben. Er iſt im Sommer des Jahres 1926 in Haft genommen worden unter dem Verdacht, die eigene Tochter ermordet zu haben. Sie wurde in ihrem Schlafzimmer mit einer tödlichen Stichwunde aufgefunden. Die Wunde rührte von einem Meſſer her, wahrſcheinlich von einem Jagdmeſſer, das der Täter der Unglücklichen in die Bruſt geſtoßen hat. Die Tragödie der jungen Silvia Kaines, ſie war zweiundzwanzig Jahre alt, erregte auch außerhalb Seattle ungeheures Aufſehen, die Polizei ſetzte auf die Er⸗ greifung des Täters fünfhundert Dollar und dieſer Betrag wuchs durch private Zuwendungen auf die Summe von zwei⸗ tauſend Dollar. Hatte das öffentliche Intereſſe an der Aufklärung des Ver⸗ brechens die Zahl der freiwilligen Detektive, die bei der Aus⸗ forſchung des Täters behilflich ſein wollten, gewaltig geſtei⸗ gert, ſo tat dies noch mehr die hohe Prämie und es liefen bei der Polizei Hunderte von Anzeigen ein. Unter dieſen befand ſich insbeſondere die Anzeige einer Scheuerfrau, die anzugeben wußte, daß ſie in der Mordnacht, etwa zur Zeit der mutmaßlichen Stunde des Verbrechens, einen ſchmächtigen Mann die Treppe eiligſt herunterkommen ſah. Eine zweite Anzeige, die von einem Paſſanten, ber zufällig vor dem Deutſchland Ein Münchener Dienſtmädchen Herzogin In der St. Annakirche ließ ſich Herzog Nikolaus von Leuchtenberg, der Chef des Hauſes Leuchtenberg, mit dem Dienſtmädchen Fräul. Ella Müller, einer geborenen Münche⸗ nerin, trauen. Der Herzog hat ſeine nunmehrige Frau vor einem Jahr kennen gelernt. Er iſt in den letzten Jahren wie⸗ derholt als Kapellmeiſter hervorgetreten. Der Bräutigam lebte urſprünglich in St. Petersburg und war im Kriege Ritt⸗ meiſter des Leibgardekoſaken⸗Regiments und im Generalſtab tätig. Mit der Revolution ſchied er aus dem Militärdtenſte aus und mußte aus dem Lande fliehen. Zunächſt wandte er ſich nach Konſtantinopel, wo er ſeine erſte Gattin durch den Tod verlor. Er ſtudierte dann in München au fdem Konſer⸗ vatorium Muſik. Vor zwei und drei Jahren trat er im Odeonſaal in großen Konzerten mit den fetzigen Phil⸗ harmonikern an die Oeffentlichkeit. Die 22jährige Braut, Frl. Ella Müller, war zuletzt bei einer Friſeuſe bedienſtet. Die Kaſſtererin eines Warteſaals überfallen In der Nacht zum Sonntag wurde auf dem Schlefi⸗ ſchen Bahnhof in Berlin die Kaſſiererin des Er⸗ friſchungsraums auf dem Wege zur Abrechnung in einem kleinen Vorraum von hinten mit einer leeren Bier⸗ flaſche nieder geſchlagen und ihr die Ta ſche entriſ⸗ ſen. Der Täter wurde von den durch die Hilferufe alar⸗ mierten Eiſenbahnbeamten und Reiſenden ſofort verfolgt und feſtgenommen. Es handelt ſich um einen 25 Jahre alten, bis⸗ her unbeſtraften Schuhmacher Wilhelm St., der im Jahre 1925 aus Polen vertrieben wurde. Er war derartig er⸗ schöpft und ausgehungert, daß man auf der Polizei⸗ wache ſich veranlaßt ſah, ihm zunächſt etwas zu eſſen zu be⸗ ſchaffen. Er iſt im September d. J. arbeitslos geworden und konnte trotz guter Zeugniſſe keine neue Stellung finden. Er hatte ſeit mehreren Tagen nichts gegeſſen und im Warte⸗ zimmer des Bahnhofs übernachtet. Seine Tat iſt aus Ver⸗ zweiflung geſchehen. Die Kaſſtererin iſt durch Glasſplitter, die in den Kopf eingedrungen waren, ziemlich ſchwer verletzt worden. Bärenjagd im Moor Vor einigen Tagen wurde in der Morgendämmerung von fungen Mädchen, die in der Nähe von Brockzetel in Oſt⸗ fries land beim Melken der Kühe waren, ein rieſiger brau⸗ ner Bär bemerkt. Bald darauf flüchteten Schulkinder ins Dorf mit der Schreckensnachricht, daß ſich ein Ungetüm auf der Weide befinde. Einige beherzte Männer begaben ſich dort⸗ hin und ſtellten feſt, daß katſächlich ein Bär auf der Weide untherlief. wurden benachrichtigt und die Verfolgung aufgenommen. Mei⸗ ſter Petz ſtreifte inzwiſchen das Gebiet am Ems⸗Jade⸗ kanal ab; die Bewohner der Ortſchaften wurden benach⸗ richtigt, wer ihn kommen ſah, nahm reißaus. Der Bär trot⸗ tete in die dotige Mvorlandſchaft, wo er verſchwand. Zuletzt wurde er im Collrunger Mvor geſehen, von wo aus er in die nahen Waldungen lief. Bisher konnte das Tier nicht ein⸗ gefangen werden; wenn es die Hochmoore erreicht, wird die Festnahme des Außsreißers ſchwieriger. Zweifellos handelt es ſich um einen Bären, der einem Oſtfriesland durch⸗ ziehenden Zügeunertrupp entlaufen iſt. Oeſterreich Ein Wahnſinniger wirft mit Papiergeld um ſich Wien wird gemeldet: 8 einem Lohnauto fuhr ein Mann in mittleren Jahren be r Arbeitsloſen⸗ ahlungsſtelle Nordwe val nhof vor und schickte e fün knote 8 e N 8 1. 85 Nu ö hofften, umdr Sicherhe Gemeindevorſtand, Landfägerei und Landratsamt f des heiligen Florian mit eineam Reliquienſchrein geſtohlen. In Haufe zur kritiſchen Zeit vorttberging, ſtammte, beſagte daß ein Mann von kleiner Statur das Haus eiligſt verlaſſen hatte. Die Beſchreibung, die die Scheuerfrau und der Paſſant von dem Täter gaben, paßte ſo ziemlich auf den Vater des Mäb⸗ chens Wallace Kaines. Kaines ſelbſt lebte ſeit vielen Jahren mit ſeiner Familie zerworfen. Schon während des Weltkriegs hat er ſich von ſeiner Frau ſcheitden laſſen und ſeit dieſer Zeit wurde er weder von ſeiner ehemaligen Frau noch von ſeiner Tochter, die damals noch ein kleines Kind geweſen, beſucht. Seit einiger Zeit waren nun in Seattle Gerüchte verbreitet, daß zwiſchen Kaines und ſeiner Tochter, die inzwiſchen zu einem blühenden Mädchen herangewachſen war, unerlaubte Beziehungen beſtünden. Einen ſicheren Beweis wußte man natürlich dafür nicht zu erbringen. Die Tochter hat ſich nun zwei Tage vor dem Mord mit einem jungen Kaufmann verlobt. Wallace Kaines wurde verhaftet und gegen ihn die Anklage wegen Mordes erhoben. Man bezichtigte ihn, ſeine Tochter aus Rache ermordet zu haben, weil dieſe die Beziehungen zu ihm abgebrochen und ſich zu verhetraten beabſichtigt habe. Kaines beſtritt auf das entſchtedenſte die ihm zugemuteten Beziehungen zu ſeiner Tochter und beteuerte immer wieder, an dem Mord ſchuldlos zu ſein. Die Konfronttierung mit ber Scheuerfrau nahm für ihn einen verhängnisvollen Verlauf. Dieſe glaubte in ihm den unbekannten Mann, der damals die Treppe herunterkam, zu erkennen. Der Paſſant, als zweiter Zeuge, konnte dies nicht mehr mit Beſtimmtheit behaupten. Das Todesurteil erſcheint alſo im weſentlichen auf die Ausſage der Scheuer⸗ frau gegründet zu ſein. Es ſchien noch im letzten Augenblick, daß die Pſychiater Kaines retten würden. Dtieſer hatte im Kriege eine Kopf⸗ verletzung erlitten. So waren die Nervenärzte zunächſt der Anſicht, er ſei nicht zurechnungsfähig. Eine Ueberprüfung des ärztlichen Befundes verwarf dieſe Anſicht und überant⸗ wortete ſo den Unglücklichen dem elektriſchen Stuhl. Man war bis zum letzten Augenblick der Ueberzeugung, der Gou⸗ verneur werde den zum Tode Verurteilten benadigen. Auch dieſe Hoffnung erwies ſich als trügeriſch, denn das Geſuch wurde vierundzwanzig Stunden vor der Hinrichtung ab⸗ gelehnt. obachteten, erkannten aus dem Gehaben des freigebtgen Man⸗ nes, daß es ſich um einen Geiſtesgeſtörten handelt. Sie nah⸗ men ihn feſt und brachten ihn zum Polizeikommiſſartat Brigittenau. Im Auto verſtreut wurden noch 950 Schilling gefunden und ſichergeſtellt. Beim Kommiſſariat ſtellte ſich her⸗ aus, daß der Mann wirklich geiſtesgeſtört war. Er iſt der go⸗ jährige Schauſpieler Franz., der ein Engagement an der Volksoper hatte. Seit der im Juni dieſes Jahres erfolgten Schließung der Bühne konnte er kein Engagement mehr fin⸗ den. Zu den Sorgen um den Lebensunterhalt geſellte ſich noch der namenloſe Schmerz über den Verluſt ſeiner fünfjährigen Tochter, die er über alles geliebt hat. Der Schauſpieler wurde immer mehr von Trübſinn befallen. Verwandte, denen ſeine Lage naheging, brachten in den letzten Tagen einen Be⸗ trag von tauſend Schilling auf, die ſie ihm übergaben, damit er ſich mit dem Gelde eine Exiſtenz ſchaffe. Das Geld ſteckte der Schauſpieler zu ſich und wollte es nun bei der Arbeits⸗ loſenauszahlungsſtelle verteilen. Er wurde der pfychtatriſchen Station des Allgemeinen Krankenhauſes übergeben. Das Geld wurde ſeiner Frau ausgefolgt. Die Geliebte burch Elektrizität ermordet Ein nicht alltägliches Liebesdrama hat ſich geſtern in Heiligenkreuz bei Baden abgeſptelt. Ein Schloſſergehilfe war frühmorgens mit ſeiner Braut dort hingekommen. Er begab ſich mit ihr auf ein außerhalb des Ortes liegendes freies Feld. Einige Zeit ſpäter wurde das Mädchen von Paſſanten unter einem elektriſchen Leitungsmaſt tot und der Schloſſer⸗ gehilfe ſchwerverletzt aufgefunden. Das Mädchen hatte einen Draht der elektriſchen Leitung um den Hals gelegt. Der Schloſſergehilfe wies ſtarke Brandwunden auf und war be⸗ wußtlos. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte der Schloſſer einen elektriſchen Maſt erſttegen, einen Draht her⸗ untergeſchnitten und ſeiner Braut um den Hals gelegt. Durch den ſtarken Strom, der durch die Leitung China Willkommene Henſchrecken Obwohl auch in dieſem Jahre der chineſiſchen Bevölkerung wieder Hungersnöte drohen, ſieht man doch der nächſten Zu⸗ kunft etwas weniger ſorgenvoll entgegen, Gegenden Chinas die Heuſchrecken ſehr zahlreich auftreten und dadurch der Nahrungsmangel und die allgemeine Teue⸗ rung wenigſtens etwas ausgeglichen werden. In der Gegend von Peking und Tientſin ſind die Heuſchrecken nicht nur ſehr zahlreich, ſondern auch ungewöhnlich groß. Sie haben eine Länge von durchſchnittlich drei Zoll. Die Inſekten richten auf den Feldern viel Schaden an, werden aber in großen Mengen weggefangen. Die Frauen und Kinder der ärmeren Klaſſen machen mit Netzen Jagd auf ſie und töten ſie in un⸗ geheuren Mengen. In Peking und Tientſin zahlen die Straßenhändler für die Heuſchrecken einen guten Preis, da die Inſekten als Nahrungsmittel einen reißenden Abſatz finden. Die Zubereitung der Heuſchrecken iſt verſchteden. Im ſüdlichen China werden die Inſekten ſo wie ſie ſind gekocht und gegeſſen. Im Norden entfernen die Liebhaber der Heu⸗ ſchrecke die Beine und die Flügel und braten das Uebrige in kochendem Fett. Dieſer„Leckerbiſſen“ ſteht aus wie ein ge⸗ bratenes Kartoffelſtückchen. Amerika Ein Leſeapparat für Blinde Ein amerikaniſcher Techniker, Robert Naumberg, hat in Newyork den von ihm erfundenen Viſagraphen vorgeführt. Es handelt ſich dabei um einen Apparat, der unter Verwer⸗ tung verſchiedener moderner Errungenſchaften den Blinden geſtattet, ein Buch in gewöhnlichem Druck zu leſen. Bei der Vorführung der Erfindung wurde das Buch auf ein Pult ge⸗ legt, wo es durch eine Vorrichtung in einer beſtimmten Stel⸗ lung feſtgehalten wird, einerlei welche Seite man aufſchlägt oder wie man es ſonſt behandelt. Dann wird ein Apparat weil in vielen in Tätigkeit geſetzt, der einen ſcharfen Lichtpunkt die Buch⸗ ſtabenreihe entlang führt. Gleichzeitig geht ein elektriſcher Strom durch den Apparat, wo auf dieſe Weiſe ein hörbares Summen erzeugt wird. Trifft der Lichtpunkt auf einen ſchwarzen Buchſtaben, ſo hört das Summen auf, da in dieſem Falle mit Hilfe einer Seelenzelle der elektriſche Strom außer Kraft geſetzt wird. Dieſer Vorgang wird auf ſinn reiche Weiſe ſo übertragen, daß der Blinde mit Hilfe eines„Fühlers“ er⸗ kennen kann, welchen Buchſtaben er vor ſich hat. Ein blinder Student, mit dem der Erfinder allerdings ſchon zahlreiche Verſuche angeſtellt hat, las bei der Vorführung aus einem Buch, Stelle. das er nicht kannte, jede beliebige, ihm vorgelegte Mexiko Kußfreiheit in Mexiko Der Kuß auf der Parkbank, bis vor kurzem in Mexiko verboten, iſt behördlich erlaubt worden. Er ſoll zumindeſt geduldet werden, die Behörden haben nichts gegen ihn, ſie haben ſich eines beſſeren beſonnen, ſie drücken ein Auge zu. General Antonio Rios Zertuche, der Polizeipräſtdent von Mexiko City, hat linge und eingehend die Liebesſttten der Einwohner dieſer Stadt ſtudiert. Und er iſt zu dem Schluſſe gekommen, daß die alte Regel, die das Küſſen, ja das gegen⸗ ſeitige Handhalten in der Oeffentlichkeit verboten hatte, ver⸗ altet ſet. Er ließ mildere Verhaltungsgeſetze ausarbeiten. Indem er dieſe dem Publikum zur Kenntnis brachte, ſprach er aber auch die Hoffnung aus,„das Volk möge aus ſolcher Milde nicht auf eine ungebührliche und unſchickliche Weiſe Moral ausgeübt wurde, recht hart. Paare, die einander in Autos, Parks uſw. umarmt hatten, wurden oft aufs Poltzet⸗ revier gebracht und mußten eine beträchtliche Geldſtrafe zahlen, ſofern ſie nicht einige Stunden ſitzen mußten. Aber einige Polizeiorgane ließen, ſo ſagt man, ſich dafür bezahlen, daß ſie die überraſchten Liebespaare nicht auf die Polizei be⸗ förderten. Auch Taxichauffeure begehrten oft etwas Geld von ihren Gäſten, und zwar gleichgliltig, ob im Wagen etwas vor⸗ gefallen war oder nicht. Und um den Gang aufs Revſer zu vermeiden, verſtanden ſich viele, namentlich Ausländer, dazu, einige Dollars zu zahlen, ſelbſt in Fällen, wo ſie mit ihrer Frau, ihrer Tochter, ihrer Schweſter, ja ihrer Mutter im Auto ſaßen. Einmal zahlte ein Fremder, der ſpät nachts Verlangen hundert Mark. Dieſem Gewerbe iſt nun durch die ging, iſt das Mädchen getötet worden. Ob es ſich um einen Selbſtmord handelt, ſteht noch nicht feſt. f Vom Ankiquitätenhä Ein wiederholt vorbeſtrafter Kirchendieb, der Streifzüge in die Kirchen der Provinz unternommen und wertvolle Ob⸗ jekte kirchlicher Kunſt geſtohlen hat, wurde nach dem„N. W..“ am Freitag nachmittag von Kriminalbeamten in Wien in dem Augenblick feſtgenommen, als er ſich eben mit geſtohlenen Kirchenſchätzen zu einem Antiquitätenhändler begeben wollte. Er wurde in das Sicherheitsbureau gebracht, wo man ihn als den ſteckbrieflich verfolgten Kirchendieb Johann Rotter, zu Gaya in Mähren geboren, identifizierte. Der Mann, der eine intereſſante Verbrecherfigur iſt, hat ſich einen eigenen Trick zurechtgelegt, um die Kirchenſchätze, die er zu ſtehlen beabſich⸗ tigt, vorher in aller Ruhe beſichtigen zu können. Er führt ſich in den Kirchen in irgendeiner Eigenſchaft, die Vertrauen er⸗ weckt, ein, und läßt ſich von den Geiſtlichen, den Verwaltern des Kirchengutes, als Kunſtkenner die Schätze zeigen, wobei er ſich nicht nur einen Ueberblick über die Schätze ſelbſt, ſondern auch über ihren Verwahrungsort verfchafft. Kurze Zeit ſpäter verübt er dann die Diebſtähle. In den letzten Wochen ſind dem Sticherheitsbureau mehrere Anzeigen über Kirchendied⸗ ſtähle, die auf dieſe Art verübt wurden, zugekommen. So wurden am 18. September aus der Pfarrkirche zu Himberg wei koſtbare Meßgewänder entwendet. Am 23. Oktober wur⸗ den in der Piariſtengruft in Krems eine ſpätgotiſche Ma⸗ donna aus Sandſtein und fünf Barvockleuchter und einige Tage ſpäter aus der Spitalskirche in Krems eine vergoldete Statue Fällen 7 or dem Diebſtahl ein unbekannter goldene Kußfreiheit der goldene Boden entzogen. noͤler zum Kirchendieb bei der Beſichtigung der Kirchenſchätze in Berührung gekom⸗ men waren, und alle erkannten in dem Bilde den unbekann⸗ ten Beſucher. Bet ſeiner Einvernahme durch die Polizei geſtand Rotter bloß die zwei Kirchendiebſtähle in Krems ein. Bei einer Haus⸗ durchſuchung in der Wohnung Rotters wurden eine elfen⸗ beinerne Chriſtusfigur, drei Engelsfiguren und ein ſilberner Rahmen mit Kirchengebeten vorgefunden. Johann Rotter gibt zu, dieſe Gegenſtände in Kirchen an der Weſtbahnſtrecke geſtohlen zu haben. Inzwiſchen iſt auch vom Landesgericht in Troppau an das Wiener Sicherheitsbureau die Nachricht eingelangt, daß Rotter auch eines am 6. September in der Wallfahrtskirche in Hrabyn bei Troppau verübten Diebſtahls verdächtig iſt, bei dem von dem wundertätigen Bilde der Ma⸗ donna Votipgegenſtände aus Edelmetall im Werte von 38.000 bis 30.000 Tſchechenkronen geſtohlen worden ſind. Rotter be⸗ ſtreitet die Verübung dieſes Diebſtahls, doch iſt ſeine Täter⸗ ſchaft ſehr wahrſcheinlich. Johann Rotter iſt ein origineller und begabter Menſch. Trotz ſeiner Verfehlungen war Rotter immer von einem un⸗ ſtillbaren Drang nach Bildung beſeelt. Es las mit Eifer alte und neue Bücher über Kunſtgeſchichte, ſtudierte philoſophiſche Er beſaß auch einige Zeit einen Antiquitätenladen in Olmütz, aber ſeine Veranlagung brachte ihn in Verbindung mit üblen Elementen, die auch Erpreſſungen an ihm verübten. So wurde Rotter dann ſelbſt auf die Verbrecherlaufbahn gedrängt und nk immer tiefer. Vorteil ziehen.“ Vor dieſem epochemachenden Erlaß war der Zwang, der auf Mexiko City in Sachen der öffentlichen 3 ſeine Frau nach Haus brachte, dem Taxichauffeur auf ſein Werke, ſah ſich viele Muſeen an und erwarb dadurch ein un⸗ gemein großes Wiſſen über Kunſt, namentlich Kirchenkunſt. N 10 a. . lena e do A 8 2 DS en —. „ g e d zu gehen. Mittwoch, den 7. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 519 — 7. Sekte. f Das Familiendrama in der Eljenſtraße Die Verhandlung vor dem Mannheimer Schwurgericht Wie wir ſ. Zt. ausführlich berichteten, hat der 65 Jahre alte Sattler und Inſtrumentenmacher Franz Kunt aus Og⸗ gersheim am Nachmittag des 4. Juli in ſeiner Wohnung Elfenſtraße 41 aus einer Armeepiſtole mehrere Schüſſe auf ſeine 38 Jahre alte Ehefrau Sophie geb. Duden⸗ höffer abgegeben. Der Täter hat ſich nachher ſelbſt auf der Polizeiwache geſtellt. Die Frau wurde kot in ihrer Wohnung auf dem Boden liegend aufgefunden. Kunt iſt der vorſätzlichen Tötung ſeiner Frau angeklagt. Sämt⸗ liche drei Schüſſe trafen die Frau; vor allem haben die, die Lunge durchbohrenden Steckſchüſſe ihren alsbaldigen Tod durch Verblutung herbeigeführt. Früher bewohnten die Kunts drei Zimmer, dann nur noch zwei und ſchließlich in der Elfenſtraße, wo ſie 14 Tage vor der Mordtat einzogen, nur noch eines. Frau Kunt, die eine ſaubere Frau geweſen ſein oll, war 30 Jahre jünger als ihr Mann, der Satt⸗ ler bei Benz und dann längere Zeit arbeitslos war. Den Vorſitz in der heutigen Verhandlung führte Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Weiß, beiſitzende Richter ſind Land⸗ gerichtsrat Dr. Darmſtaedter und Amtsgerichtsrat Kühn. Die Anklage vertritt Erſter Staatsanwalt Frey. Verteidiger des Angeklagten iſt R. A. Auguſt Müller. Drei Sachverſtändige und eine große Anzahl Zeugen ſind ge⸗ laden. Der Zuhörerraum iſt bis zum letzten Platz dicht be⸗ ſetzt. Vor Beginn der Verhandlung ermahnt der Vorſitzende in eindringlichen Worten die Zeugen, die Wahrheit zu jagen. Die Vernehmung des Angeklagten Der Angeklagte, deſſen Aeußeres einen gepflegten Ein⸗ druck macht, trägt einen weißen Schnurrbart und eine Brille. Seine harten Geſichtszüge verraten einen Menſchen ohne jedes Gefühl und ohne jegliche Herzensbildung. Von einer Reue iſt bei ihm keine Spur. Er beſchuldigt ſeine Frau der Unwirtſchaftlichkeit. Muſtkinſtrumente, die er angefertigt und die ſeine Frau verkaufen ſollte, hat ſie nicht mehr zurück⸗ gebracht, ſondern ſoll ſie verſetzt haben. Sein Wochenlohn ſei ausreichend geweſen, dabei hatte er noch Nebenverdienſt durch Verkauf der Muſikinſtrumente. Seine Frau habe auch nebenher noch Geld verdient, aber nichts davon her⸗ gegeben. Der Angeklagte iſt zum dritten Male verheiratet. Die erſte Frau iſt unter Hinterlaſſung von vier Kindern im Alter von 25 Jahren geſtorben. Am 26. 3. 04 heiratete er zum zweiten Mal; die Frau ließ ſich aber ſchon im Februar 1906 von ihm ſcheiden. Kunt hatte Scheidungsklage beim Landgericht Frankenthal eingereicht, weil ſeine Frau den Haushalt unordentlich und verſchwen⸗ deriſch führe und die Kinder aus erſter Ehe vernachläſſige. Der Vorſitzende erkundigt ſich beim Angeklagten, aus weſſen Verſchulden denn die Ehe geſchieden wurde. Der An⸗ geklagte ſchiebt die Schuld auf ſeine Frau. Auf Antrag des Staatsanwalts Frey wird das Urteil des Landgerichts Frankenthal verleſen, da Kunt die Unwahrheit ausgeſagt habe. Nach dieſem Urteil wurde die Ehe aus Verſchulden des Mannes geſchieden, weil er eines Nachts ſeine Frau körperlich mißhandelt, mit dem Meſſer bedroht, ihr den Hals abſchneiden und ſie vom Küchenfenſter in den Hof werfen wollte. In ihrer Todesangſt ſprang die Frau hilfeſuchend im Nacht⸗ hemd zu den Hausbewohnern, während Kunt, nur mit Hemd und Unterhoſe bekleidet, ihr nachſprang und ſie an den Haa⸗ den die Stiege herauf in die Wohnung zerrte. Der Angeklagte wurde damals beſtraft und ihm die Waffe ab⸗ genommen. Im Jahre 1908 heiratete Kunt ſeine dritte Frau, die er ſpäter seete. Die Frau war damals erſt 18 Jahre alt. Zwet bis drei Monate nach der Eheſchließung kam die Frau nieder, was wohl der Grund der Heirat war. Schon nach kurzer Zeit geſtaltete ſich die Ehe recht unglücklich. Mit großer Weitſchweifigkeit und Umſtändlichkeit ſchildert Kunt eine Erfahrungen mit dieſer Frau, ſodaß der Vorſitzende ſich ſchließlüch zu der Warnung veranlaßt ſah, kein ſo belang⸗ loſes Zeug zu erzählen und nicht immer um die Hauptſache herumzuſprechen. Häßliche Auftritte und tragiſches Ende der Ehe Nach den Ausführungen des Angeklagten hatte ſeine Frau die Hauptſchuld an den Vorgängen. Sie haben gleich am An⸗ fang die Wohnung verſchiedentlich gewechſelt. Von Munden⸗ heim zogen ſie nach Ludwigshafen, dann nach Waldhof und dann nach der Elfenſtraße, wo die Ehe am 4. Juli 1928 einen tragiſchen Abſchluß fand. Dieſem ging ein häßlicher Auf⸗ tritt voran, den aber der Angeklagte in einem weſentlich milderen Lichte darſtellte. In der Nacht vom 4/5. Juli 1924 hat Kunt ſeiner Frau den Auftrag gegeben, ſeinem älteſten Sohn in der Stadt einen Anzug zu kaufen. Da die Frau anſcheinend etwas ſpät nach Hauſe kam und den Anzug auf Abzahlung gekauft hatte, gab es einen Wortwechſel, in deſſen Verlauf er drohte, daß er ſeiner erſten Frau im Tode nachfolgen merde. Leider hat er dieſe Drohung nicht ausgeführt, viel⸗ mehr zog er es vor, anſtatt in den Tod in ein Wirtshaus L Als er heimkam, bedrohte er aufs neue ſeine Frau mit der Piſtole. Am Nachmittag des 4. Juli 1928— ihrem Todestage— war Frau Kunt auf der Kriminalpolizei, be⸗ zahlte von einer Geloͤſtrafe von 30 Mk., die ſie wegen Ur⸗ kundenfälſchungen bekommen hatte, fünf Mark an und ver⸗ ſprach, den Reſt in Raten zu zahlen. Nachmittags kam es dann zu Auseinanderſetzungen zwiſchen den beiden Eheleuten, wobei der Mann die tödlichen Schüſſe auf ſeine Frau abfeuerte. Augenzeugen der Tat ſind nicht vorhanden. Ein Schüler hat die Schüſſe gehört und den Kunt auf die Polizeiwache gehen ſehen. In ihrer Todesangſt ſprang die Frau ans Fenſter und ſchrie um Hilfe. Dadurch wurde die Nachbarſchaft aus dem Schlafe auf⸗ geſchreckt. Kunt hatte es damals nur dem raſchen Eingreifen der Polizei zu danken, daß er von der empörten, auf die Hilferufe der Frau herbeigeeilten Nachbarſchaft nicht ver⸗ prügelt wurde. Sieben Kinder ſind vorhanden. Zur Zeit der Tat befand ſich der 20 Jahre alte Sohn auf der Wanderſchaft, der zweitälteſte iſt Schloſſerlehrling und die beiden jüngſten (9 und 11 Jahre) ſind im Kinderheim Rheinau untergebracht. Ein Kind aus erſter und eines aus dritter Ehe ſind geſtor⸗ ben. Der Angeklagte bemerkte u.., daß er bei ſeiner dritten Frau Grund zur Eiferſucht gehabt habe. Kunt war Dolmetſcher und ein tüchtiger Facharbeiter in den Benz⸗ werken. Seiner Frau hat er öfters Szenen gemacht und ihr mit Erſchießen gedroht, infolgedeſſen ſie ihren Mann vorüber⸗ gehend verlaſſen hatte. An die Schießerei will ſich der Angeklagte nicht mehr genau erinnern; er habe ſeine Frau nicht erſchießen wollen. Der erſte Schuß wurde aus 10 Zentimeter Entfernung aus einer Armeepiſtole auf die auf dem Bette ſitzende Frau von hinten abgefeuert. Die Frau ſank ſofort zuſammen. Die Piſtole rührt von einem Kriegsteilnehmer her, von dem ſie der Angeklagte gekauft hatte. Nach der Tat ſtellte ſich Kunt der Polizei. Gutachten und Zeugeneinvernahme Bezirksarzt Medizinalrat Mans berichtet zunächſt über den Sektionsbefund. Darnach ging der erſte Schuß von hinten in den Kopf, der zweite in die rechte Bruſtſeite und durchbohrte die Lunge, während der dritte Schuß ein Durch⸗ ſchuß am rechten Vorderarm war. Der Bruſtſchuß iſt die unmitttelbare Folge des Todes der Frau.— Von einigen Zeugen wird beſtätigt, daß die Eltern der Frau Kunt gegen die Heirat ihrer Tochter waren und dieſe niemals zugaben. Andere Zeugen haben gehört, daß die Frau mit einem An⸗ geſtellten verkehrte. Der frühere Werkmeiſter des Angeklag⸗ ten ſtellt dieſem das Zeugnis eines braven, tüchtigen und fleißigen Arbeiters aus. Bei der Vernehmung eines Haupt⸗ zeugen wird die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Die Preſſe darf jedoch bleiben. Da aber der Zeuge, dem gewiſſe Beziehungen nachgeſagt werden, als verheirate⸗ ter Mann von dem Recht der Ausſageverweige⸗ rung Gebrauch macht, wird die Oeffentlichkeit wieder her⸗ geſtellt. Medizinalrat Dr. Götzmann bezeichnet die Tat als eine typiſche Leidenſchaftshandlung eines alternden Menſchen von leichter Erregbarkeit und harten Zügen, die nicht zuletzt auf die langjährige Eiferſucht zurückzuführen iſt. Der Gutachter bezeichnet den ſonſt ruhigen und gelaſſenen Mann voll verantwortlich für ſeine Tat. Waffenhändler Gut erſtattete hierauf ſein Gutachten als Waffenſachver⸗ ſtändiger. Plaidoyers Erſter Staatsanwalt Frey bemerkte, daß er von der Anklage auf Mord Abſtand nehmen wolle. Die Beſchaffung eines Repolvers, die Zeitſpanne zwiſchen dem zweiten und dritten Schuſſe und die Schußwunde am Kopf, die aus einer Entfernung von 10 bis 20 Zentimeter abgegeben worden war, laſſe auf einen wohlüberlegten Mordplan ſchließen. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß auf vorbedachtem Mord die Todesſtrafe ruhe. Im vorliegenden Falle müßte er auf eine Zuchthausſtrafe erkennen; in Berückſichtigung des hohen Alters des Angeklagten beantrage er jedoch eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 5 Jahren. Rechtsanwalt Auguſt Müller iſt der Auffaſſung, daß man ſeinem Mandanten keinen Vorwurf darüber machen dürfe, daß er ſich mit dem jungen Mädchen verheiratet habe. Andererſeits wolle er der Frau nichts nachſagen. Es ſei aber doch zu bedenken, daß ſie ſich als junges, 16 jähriges Mädchen mit dem bedeutend älteren Mann abgegeben und daß ſie ihre Eltern verlaſſen und zu dem Witwer ge⸗ zogen iſt. Das Ehepaar habe anfangs auch glücklich gelebt. Der Mann ſei nicht ſchlecht, dagegen habe die Frau zu Unrecht ihren Mann bei ihren Schweſtern verklagt. Sie habe auch das Verhältnis mit einem andern Mann ihren Schweſtern gegen⸗ über abgeleugnet. Es dürfe ferner nicht vergeſſen werden, daß die Frau viel veruntreute und Schulden machte, daß ſie ein Fahrrad hinter dem Rücken ihres Mannes gekauft, es dann verpfändete und das Geld für ſich behalten und daß die Frau Quittungen auf dem Gaswerk gefälſcht habe. Der Angeklagte habe aber alles vergeben und vergeſſen. Erßß als die Frau geſagt habe, daß ſie von ihrem Verhältnis nicht laſſen wolle, ſei dem Kunt das Blut in den Kopf ge⸗ ſtiegen, worauf er blindlings auf ſie gefeuert habe. Von Ueber legung könne keine Rede ſein. Ein Menſch, der planmäßig ſeine Frau niederknalle, benehme ſich anders. Es liege le dig⸗ lich eine fahrläſſige Tötung vor. Er bitte daher um eint viel geringere Strafe als der Staatsanwalt beantragt habe, zumal der Angeklagte ſich ſtets gut geführt und tros ſeiner 65 Jahre nur einmal vorbeſtraft ſei. Das Urteil Der Angeklagte wird unter Gewährung mildernder Um ſtände wegen Totſchlags zu einer Gefängnisſtrafe von vier Jahren verurteilt. Auf die erkannte Strafe wird dis Unterſuchungshaft angerechnet. Der Angeklagte hat dis Koſten zu tragen. Die Piſtole wird eingezogen. Der Antrag der Verteidigung auf Haftentlaſſung wird abgelehnt. In der Urteilsbegründung heißt es u..:„Die Frau tat in ihrem Haushalt nicht das, was ihre Pflicht war. An⸗ dererſeits hat der Angeklagte eine Frau, die noch ein volles Menſchenleben vor ſich hatte, vom Leben zum Tode befördert. Bei dem Altersunterſchied der Ehegatten mußte man ſich ſagen, daß es nicht gut tut. Das Erſchießen der jungen Frau iſt eine abſcheuliche Roheit. Es mußte daher auf eine Strafe erkannt werden, die ſich an die Grenze des Höchſt⸗ maßes hielt. Den Antrag der Verteidigung auf Haftent⸗ laſſung mußte das Gericht ablehnen, da ſich der Angeklagte eines ſehr ſchweren Verbrechens ſchuldig gemacht hatte. Der Angeklagte nahm das Urteil mit der gleichen ſtoi⸗ ſchen Ruhe entgegen, mit der er der ganzen Verhandlung ge⸗ folgt war. Die Sitzung, die vormittags 9 Uhr ihren Anfang genommen hatte, wurde nach fünfſtündiger Dauer kurz nach 2 Uhr nachmittags vom Vorſitzenden geſchloſſen. ch. Briefkaſten Wir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Elnſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizint⸗ ſcher und Auſfwertungs fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. K. Schimperſtraße. Auf den Wieſen am Neckar. A. H. Z. Rechtsauskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. Weha. Rechtsauskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. K. Str. 1. Kann alle 14 Tage kündigen. 2. Wenn der Mieter die Leitung wieder entfernt, muß er eventuell entſtehende Schäden beſeitigen. 5 Nr. A. O. 39.—5. Rechtsfragen, die Ihnen nur ein Rechts⸗ anwalt beantworten kann. 3. A, 1. Dieſen Fall können Sie nur durch das Mieteini⸗ gungsamt entſcheiden laſſen. 2. In Ihrer eigenen Wohnung können Sie Beſuch empfangen, ſolange Sie wollen. 3. Laſſen Sie ſich in einer Drogerie ein Mittel dagegen geben. J. N. Rechtsauskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. C. A. Erkundigen Sie ſich bei der Handelskammer. M. R. 8000 Papiermark entſprachen am 20. Februar 1921 580,8 Goldmark. Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, S. November Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Königs wuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Operette: Eine Ballnacht, dann Tanzfunk. Breslau(Welle 922,6) 20.50 Uhr: Zwei Bund Schlüſſel, Tanzfunk⸗ Frankfurt(Welle 428,6) 13 Uhr: Konzert, 16.35 Konzert, 20.80 Uhr: Militärmärſche(v. Stuttgart). Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Muſikal. der neue Weg zum guten Tanz. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Das Glücksmädel, dann Uebertragung v. 6 Tagerennen Köln. 5 Langenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Abendkonzert, 21 Uhr: Das deutſche Volkslied, dann Uebertragung v. 6 Tagerennen. Leipzig(W. 365,8) 20 Uhr: Geſänge a. Opern, 21 Uhr: Bt. Muſik. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 2778) 12.55 Uhr: Schallplatten, 17.30 Uhr: Kammermuſtk, 20.00 luhr⸗ Napoleon oder die 100 Tage, dann Schallplatten. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 uhr: Kon⸗ zert, 19.30 Uhr: Violinkonzert Andr. Weißgerber, 20.30 Uhr: Militärkonzert, ann Tanzfunk. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Kammermuſik. 85 dapeſt(Welle 555,6) 19.30 Uhr: Opernübertr., dann Zigeunerm, D a v D a Schwärmereien, daun entry(Welle 491,8) 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert. ventry(Welle 1604,3) 20 Uhr: Muſik im Theater, 20.45 Uhr; Konzert leichter Muſik, Tanzfunk. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Opernübertragung. Paris(Welle 1764,7) 16.45 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Sinfoniſches Konzert, 22.30 Uhr Schallplatten muſik. Rom(W. 447,8) 20.45 Uhr: Operettenabend: 5 5 Dreimäderlhaus. Wien(Welle 517,2) 20.10 Uhr: Operettenauffü rung: Die Czardas⸗ fürſtin, Operette in 3 Akten. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Kulturgeſchichte. Bilderbogen I. 21.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik.. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Bevor Sie einen Apparat kaufen, müſſen Sie unbedingt unſere neueſteu Orwin⸗Geräte gehört haben. Einfach in der Bedienung, ſpottbillig im Preis, überragend in Leiſtung, Laut⸗ ſtärke und Tonreinheit. 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Während 1027 im Monatsdurchſchnitt(in 1000 To.) 1 450,7 eingeführt wurden, belief ſich der Import im Monatsdurchſchnitt der Berichtszeit auf 1 188, Die Ein⸗ und Ausfuhr hat ſich mengen⸗ und wertmäßig in ben einzelnen Monaten ſoden dermaßen entwickelt: Einfuhr Ausfuhr 5 in 1000 To. in 1000 Rm. in 1000 To. in 1000 Rm Januar 1 113,6 22 004 12,5 220 Februar 1 069,3 20 931 16,6 310 März 1293,7 23 076 12, 208 April 1 150,2 20 002 150 294 Moi 983,9 16 714 14,9 288 Juni 1 164,6 20 425 15,6 92¹ Jult 1 191,0 21571 16,3 389 Auguſt 1422, 25 754 17,7 326 September 130,4 22 882 15,7 285 Insgeſamt: 10 701,1 103 859 136,5 2 660 1927: 17 408,9 363 586 167,3 2917 Entſcheidend für den Rückgang der Einfuhr war die lange Dauer des Arbeiterſtreiks in den ſchwediſchen Eiſenerzgruben, der ſich vom Februar bis Ende Auguſt hinzog. Während in der erſten Zeit des Streiks noch beträchtliche Mengen von den Lägern in den Erzver⸗ ſchiffungshäfen verfrachtet wurden, haben ſich— bei verſtärkter Ver⸗ wendung inländiſcher Erze— die Lieferungen bis Mai ſtändig vermindert. Die alsdann verzeichnete Zunahme in der Eiſenerz⸗ einfuhr iſt auf 81. erhöhte Verwendung ſpaniſcher, griechiſcher und Rifferze von Seiten der Eiſenhütten an Stelle der fehlenden Schwedenerze zurückzuführen. Die Eiſenerzausfuhr iſt, wie die vorſtehenden Ziffern zeigen, nur ſehr unbedeutend. Sie richtet ſich vorwiegend nach dem Saargebiet und noch Polniſch⸗Oberſchleſten. 1 Induſtrielle Diskonto AG., Berlin(Indisk). Der Auſſichts⸗ rat der Indisk hat in dieſen Tagen eine bemerkenswerte Erweite⸗ rung erfahren; in einer unlängſt ſtattgefundenen außerordentlichen Generalverſammlung wurden Geheimrat Dr. Cuno und Dr. H. Krämer(Reichsverband der Deutſchen Induſtrie) in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt. Der Vorſtand beſteht aus Dr. Becker, Dr. Coclo⸗ wius und Aſſeſſor Mallebke. Die Indisk gehört bekanntlich zu dem Kynzern der Induſtriellen Diskonto Mif., Amſterdam, ſie dürfte zur⸗ zelt eines der größten Ablasfiganflerangeinttue e Mitteleuropas fein, Ste hat ſelbſtändige Zweigniederlaſſungsgeſellſchaften in Berlin, Paris, London, Kopenhagen. * Deutſche Kredite für die Siebenbürger Schwaben. Die ſeit ca. fünfzig Jahren beſtehende„Schwäblſche Zentralbank“ in Timiſoara(Temesvar), die mit einem Kapital von 50 Mill. Lei von den in Siebenbürgen und in dem Banat anſäſſigen Deutſchen (Schwaben) gegründet wurde, hat ſich mit der„Bürgerlichen Sparkaſſe“ in Arad fuſioniert. Ein Konſortium deut⸗ ſcher Banken, deren Vertreter kürzlich in Timiſoara weilten, hat ſich bereiterklärt, dem neuen Unternehmen einen Kredit von 16 Millionen einzuräumen. Außerdem gewährt dasſelbe Konſortium der„Schwäbiſchen Handels⸗ und Ind uſtrie⸗ bank“, die ſich an der Fuſion der zwei genannten Banken nicht be⸗ teiligen wollte, finanzielle Unterſtützung, um eine Konkurrenz zwi⸗ ſchen den Inſtituten zu vermeiden. Das neue ſuſionierte Kredit⸗ inſtitut wird das ihr bewilligte Privileglum, hypothekariſche Anlethen zu gewähren, weiter ausüben, jedoch auf alle indu⸗ ſtriellen Unternehmungen und Beteiligungen verzichten, um ſich aus⸗ ſchließlich Bankgeſchäften zuzuwenden. Das Konſorkium, das ſich den gebührenden Einfluß auf die Tätigkeit der fuſionierten Banken geſtchert hat, wird eine eigene Geſellſchaft gründen, um die en Unternehmungen der fuſionierten Banken weiter⸗ zuführen. J: Daimler⸗Benz.— Wechſel in der, techniſchen Leitung? Wie B. B. C. mitteilt, trat in der techniſchen Leitung des Konzerns inſo⸗ fern eine bemerkenswerte Veränderung ein, als ein Wechſel in dem Stuttgarter Chefkonſtruktionsbüro vorliegt. Der Wechſel betrifft Herrn Dr. Ferdinand Porſche, den Konſtrukteur ber hauptſäch⸗ lichen Perſonenwagentypen des Konzerns, der auch dem Vorſtan d angehört. Das Ausſchelden ſoll auf Schwierigkeiten zurückzuführen ſein, welche Herr Porſche für eine Gemeinſchaftsarbeit mit ame⸗ rkaniſchen Ingenieuren bei Daimler⸗Benz fand. * Konkursanmeldung der Nüscke n. Co. in Spanien. Wie ſchon gemeldet, hat die Nüscke u. Co. Schiffswerft, Keſſel⸗ ſchmiede un d en e eee AG. in Stettin, die im Zuſammenhang mit den Deſchimag⸗Transaktiunen häufig genannt worden iſt, Konkurs angemeldet. Anſcheinend iſt die Lage der Ge⸗ ſellſchaft durch den langen Werftenſtreik weſenklich verſchlechtert wor⸗ den. Die Entwicklung der Verhältniſſe muß abgewartet werden. Da die neueſten Beſchlüſſe mit Einwilligung der Deſchimag⸗Maforſtät bei der Nüscke u. Co. erfolgt ſein müſſen bleibt der Schluß übrig, daß man in den leitenden Kreiſen der Deutſchen Schiffs⸗ und La⸗ ſchinenbau Ac. in Bremen eine noch ſchärfere Konzentra⸗ tion in der Oſtſee⸗Schiffswerft⸗ ee für eee 1235 a Dm h eee 8 Abbruch des Stettiner Vulkan, der Konkursanmeldung der Nüscke u. Stettiner Oderwerk AG. für Schiffs⸗ und Maſchinenbau übrig. J Weſtinghouſe Electric u. Manufacturing Co. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. September beendeten erſten Geſchäftshalbfahr 1928/9 einen Reingewinn von 10 207 728„Dollar abzügl. ſämt⸗ licher Unkoſten, Steuern uſw. gegen 6 474 339 Dollar im erſten Sep⸗ tember 1927/288 Zur Ausſchüttung gelangen pro ae 4,30 (2,78) Dollar. Der Umſatz betrug 90 771 958(84 181 004) Dollar. Der Reingewinn des zweiten Quartals des laufenden Geſchäftsfahres betrug 6 373 120 Dollar gegen 3 718 825 Dollar im gleichen Viertel⸗ fahr von 1927/28. :: J. P. Bemberg Ac. Wie mitgeteilt wird, iſt das am 30. Sept. abgelaufene Geſchäftsjahr der J. P. Bemberg AG. im allgemeinen g ünſtig verlaufen. Der Abſatz iſt wiederum geſteigert worden. Die abſchließenden Arbeiten ſind noch nicht ſoweit gediehen, daß das zahlenmäßige Ergebnis zu überblicken iſt. Im Vorfahre wurde ein Reingewinn von 3 120 977/ erzielt, aus dem eine Dividende von 4 v. H. zur Verteilung gelangte. 26: Großeinkaufsgeſellſchaft deutſcher Konſumvereine.— Erwei⸗ terung der eigenen Produktion. Die Großeinkaufsgeſellſchaft deut⸗ ſcher Konſumvereine vermehrte ihre eigenen Betriebe um in wichtiges Glied. Es handelt ſich um den Bau elner Färberei und Aus⸗ rüſtungsanſtalt in Oppach. Auf einem großen Gelände in der Nähe des Bahnhofs Oppach, das bereits vor Jahren von der GEG. angekauft wurde, wird ein Fabrikgebäude entſtehen. Mit der Bauausführung iſt bereits begonnen. Brauhaus Würzburg. ieder 10 v. H. Dividende. abgelaufene Geſchäftsfahr(31..) ergibt einen Reingewinn von 484 616(i. V. 478 848), aus dem der GB. am 6. Dez. nach Vor⸗ nahme der üblichen Zuweiſungen an die e e den Er⸗ neuerungsfonds und den Unterſtützungsfonds V. 191 962%% Ab⸗ ſchreibungen und 100 000/ verſchiedene Aue e eine Divi⸗ dende von wieder 10 v. H. auf 2,8 Mill./ Sta, vorgeſchlagen werden. Hamburg⸗Amerikaniſche Paketfahrt Ach. Die Sitzung der Hapag behandelte nur laufende Geſchäfte, keine beſondeven Beſchlüſſe gefaßt. Ein nicht ausgegeben. * Heilmann u. Littmann, Bau⸗ und Immobilien Ac in München. In der geſtrigen Agt.⸗Sitzung berichtete der Vorſtand über die Ge⸗ ſchäftslage. Die abgelaufenen neun Monate dieſes Geſchäfts⸗ jahres haben wiederum ſowohl im Bau⸗ als auch Immobiltengeſchäft befriedigend abgeſchloſſen. Die Verwaltung erwartet auch für dieſes Jahr ein günſtiges Ergebnis. Von der Ein⸗ reichung des Proſpektes für die Einzuhrnng der jungen Aktien an der Berliner und der Münchener Börſe wird auf Beſchluß des Aufſichtsrates ſolange Abſtand genommen, bis völlige Klarheit über die Vorgänge vorliegt, welche ſeinerzeit die Verwaltung veranlaßten, der GV. die Zurückſtellung der Entlaſtung zweier Vorſtanbsmit⸗ glieder zu empfehlen. Das geſtrige AR.⸗ 0 Es wurden offizieller Bericht wurde * Wieder Weizen⸗Terminbörſe in London. Voraus ſichtlich Anfang Januar 1929 Eröffnung. Dem B. T. wird aus London ge⸗ meldet: Nach einem Zeitraum von nahezu 25 1 dürſte Anfang 1999 am Londoner Baltie⸗Markt wieder eine Welzen⸗Terminbörſe eröffnet werden. Schon ſeit vielen Monaten bemühen ſich einfluß⸗ reiche Mitolleder des Londoner Getreidehandels um die Feſtſetzung von Geſchäftsregeln für dieſe Börſe, und zur endgültigen Sete ſtellung der Vorſchriften iſt ein Komitee gebildet worden. Dieſes wird im Laufe der nächſten Tage der Londoner Cord Trade Aſſoeio⸗ tion ſeine Vorſchläge unterbreiten. und es wird vermutet, daß be⸗ reits im Januar der Terminhandel in Manitobaweizen wird auf⸗ genommen werden können. Sobald die neue Börſe eröffnet worden iſt, werden alle Transaktionen im Clearinghouſe von der Londoner Cord Trade Aſſoeigtion gebucht werden. Inſoweft iſt hierfür der techniſche Apparat geſchaffen, als das Clearinghouſe berelts mit dem Termingeſchäft in Platamais, Hafer, japaniſchen grünen Erbſen und Madagaskarbohnen zu tun hat. November 1928 Vörſenberichte vom 7. Mannheim ſtill Die Börſe verhielt ſich heute aßwartend und ſtill. Die ungelbhſte Frage des Konflikts in der Eiſeninduſtrie und die politiſchen Schwierigkeiten, die daraus entſtehen könnten, veranlaßten weitere Zurückhaltung im Eingehen neuer Engagements. Immerhin blieb das Kursniveau der Induſtriewerte faſt durchweg behauptet Nur NS. waren auf die Sani hläge weiter abgeſchwächt. Auch für Waldhof blieb die Kapttalserhöhung faſt ohne Einfluß. Etwas höher wurden Rheinelektra, Wanß u. Freytag, Weſteregeln und BBC. notiert, ſchwächer lagen Mannheimer Gummi, Bank⸗, Braueref⸗ und Verſicherungsaktien blieben unverändert. Von feſt⸗ nereinslichen Werten waren 7proz. Baben⸗KRom.⸗Anleihe auf 87 ab⸗ geſchwächt. Frankfurt feſter, ſpäter auf Pealiſgtionen abhrßckelnd Trotz der Fortdauer des Konfliktes in der Etſenkubuſtrie und der plötzlich eingetvet enen Regierungskriſe in Frankreich eröff⸗ nete die Börſe in überwiegend féſterer Haltung. An⸗ .————— Co. bleibe als dritte große Werft in Stettin lediglich die eee 3 N er geregt durch die ziemlich lebhafte Nachfrage nach Spezial⸗ [werten, vor allem wieder nach Clektrizitätsaktien, konnte ſich dieſe Tendenz weiterhin entwickeln. Die Umſatztätigkeit war jedoch im allgemeinen nicht groß, da das private Publikum in ſeiner Intereſſenloſigkeit verharrte. Die hohen vorbörslichen Kurſe konnten ſich daher beim offiziellen Beginn nicht behaupten, doch waren gegen die geſtrige Abendbörſe auf den meiſten Markt⸗ gebieten noch—2proz. Kursgewinne zu verzeichnen. Am Elektreo⸗ markt waren die Kursbeſſerungen etwas größer. Siemens mit plus 3 v. H. und Schuckert mit plus 27 v. H. 3 bevorzugt. A. E.., Bergmann und Geſfürel gewannen—2 v. H. J. G. Farben eröffneten 1 v. H. höher. Holzvertohlung weiter 17 v. H. anziehend und Deutſche Linoleum konnten 2 v. H. gewinnen. Von den Bau unternehmungen lagen Holzmann 176 v. H. höher. Zell⸗ ſt off werte eher angeboten und ca. 1% v. H. ſchwächer, da das Be⸗ zugsrecht bei Waldhof(10:1 zu 200 v..) die Börſe enttäuſchte. Montan werte lagen ſtill und meiſt knapp behauptet, nur Buderus 1986 v. H. feſter. Autoaktien lagen geringfügig gebeſſert, nur N. S. U. auf den niedrigen Kursſtand unverändert. Banken lagen ſtill und gut behauptet. Schiffahrts werte vernachläſſigt. Deutſche Anleihen wenig verändert. Am Auslandsrentenmarkt Türken auf weitere Realiſattonen etwas gedrückt. Im Verlaufe wurde das Geſchäft noch ſtiller. Verſchtedentlich brbckelken die Kurſe auf Realiſationen leicht ab. Slemens waren weiter gefragt und erneut 1 v. H. feſter. Tagesgeld war zu 6 v. H. weiter ziemlich flüſſig. Berlin wieder ſehr ſchwankend Nach der ſehr ruhlg und eher ſchwächeren Frankfurter Abend börſe hatte ſich heute Morgen etwas Ahgabeneigung 5 doch wurde es im Laufe des Vormittags wieder überwiegend feſter, da Käufe in Elektrowerten allgemein auregten. An der Vorbörfe wurde 8 ſogar feſt und es ergaben ſich Kursſteigerungen 1 mehreren Prozent, doch war trotz dieſes feſten Grundkones eine ge wiſſe Nervoſität unverkennbar. Die Wahl Hoovers wurde 597 18 t Befriedigung aufgenommen und veranlaßte die Spekulation ders am Gl lektromarkte zu Deckungen. Der Beginn des o Verkehrs zeigte aber nicht mehr ein ſo feſtes Ausſehen, da auf Grund der höheren Kurſe wieder Abgaben vorgenommen wurden. Die franzöſiſche Regierungskriſe wurde ſtark erörtert, und die Kurs⸗ geſtaltung war nicht einheitlich, doch lagen die erſten Notierungen über der Frank urter Abendbörſe, zum großen Teil auf Baſts der geſtrigen Schlußkurſe. Es zeigte ſich wieder für Spezlalwerte ſtär⸗ kexes Intereſſe, und nur in dieſen war das Geſchäft etwas lebhafter, Elektrowerte, Kaliaktien hatten ſtärkere Nachfrage zu verzeichnen. Die angeblichen Auslandskäufe am Elektromarkt ſollen noch immer anhalten, doch ſcheinen die anfänglichen Käufe heute eher wohl Deckungen geweſen ſein. Deutſche Anleihen waren gehalten, Aus⸗ länder ziemlich uneinheitlich. Der Pfandbriefmarkt lag geſchüftslos. Nach den erſten Kurſen wurde es überwlegend ſeſter. Im ſpä⸗ teren Verlaufe ſchritt ſedoch die Börſe wieder zu Realiſationen. Der Geldmarkt zeigte leichtes Ausſehen, Tagesgeld—8,, Monats⸗ geld—9, Warenwechſel ca. 7 v. H. Der Koſſamarkt war über⸗ wiegend feſter. Der weitere 2 rlauf der Börſe war unſicher und dauernden Schwankungen unterworfen. In Elektrowerten kam ſehr ſtark Ware heraus, allem Anſchein nach aus der Schweiz. 35 verlautete, daß der Status der Züricher Bankfirma Wolffenſtein Wittmann ziemlich ſchlecht ſel. Die Börſe ſchloß überwiegend 1 bis vereinzelt 2 v. H. unter Anfang. kaliwerte und Sprit⸗ aktien konnten zwar ihre höchſten Kurſe nicht behaupten, lagen aber doch 2 bis 4 v. H. über den erſten Notierungen. Am Deviſenmarkt hat ſich wenig verändert, Dollar no⸗ tierte.1985; Spanien eine Kleinigkeit leichter.07 nach 80.05. In Termindeviſen werden bei gleichen Kurſen wenig Abſchlüſſe getätigt. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6% v. 5. Amtlich 6. Noyember 7. November Parftät Diskont in Re für G.. 8. G. I. B. 5 W. ſätze e. ee 100 Gulden 168,23 168,57 168,23[168,57 1894 4,5 Athen 100 Drachmen 8,428.438 5,428 8,488 5,448 10 Srüfel 100 palga 8180 P. ⸗Fr. 58,275] 58,395 88,27 58.39 58,855„5 Danzig.. 100 Gulden 81.31 61,7 61,8361, 81,555 8 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10.552 10,572 10.588 10,578 10,512] 6,5 File ß I dur 21.98.00[ 296 22.00 22,025 5,5 Slldſtawien.... 100 Dinar 7870] 78884] 7870.884 7355 7 Kopenhagen..„100 Kronen 111.78 112700 11170 1120111206 5 Liſſabonn.. 100 Eskudo 18,38 18,92 18,88 18,62 17, 8 Oslo 100 ftronen 111,76[111.98 111,76 11198 11174 5,5 Paris„ 100 Franken 16,88 16,42 16,38 16,4 16,448 3 Prag„ 100 Kronen 12,427] 12,447 12,481 12.451 12,3 575 Schweiz... 100 Franken 80,0 60.95 80,70 60,88 60,518 35 Sofia„100 Leva 8,032] 3,0388.029] 3,035] 3,917] 10 Spanien.. 100 Peſeten 61,89 67,74 67.60 67,74 69,57 5 Skockholmg a 8 Kronen 112,08 112,30 112,09 112.31 112,05 475 Wien 00 Schilling 58 98 59,10 58,978] 89,095 88,79 67⁵ Budapeſt 100 1 12 8 Kr. 78,105 78,245 738 1078,24 72,89 6 Buenos⸗Atres 1 Peſ..768] 1,772].7 1772] 1,788 10 Canada 1 n Dollar.191 4,199 4,191 4,199 4,176— Japan 5. 20 885 20855 1840.88 5888 558 Ralro.. 1 gebt. Pfd. 20.855 20.898 20,857 20,897 20,01 HGonſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,110] 2,117] 2,107 2111 2130] 10 onde gn„d. 20,838 20,878] 20,388 20,376 20,893] 4,5 New Hork„1 Dollar.1945 4,2025] 4 1950 4,2030 4,1780 5 Rio de Janeiro„ 1 Milreis 0,500 0,502 0,500 0,802 0,803 Uruguay„1 Gold Weſ. 4,266[ 4,274] 4,266.274 l 4,821 n 8 6. 7. 2 6. Kursze e 21 der Neuen Mannheimer Zeltung Ad. Maſch. Durl. 8 1219 Nene en Petersunionßyrf. 111 1062 gulg. Elektr.⸗G. 164,0„„ 1060 Rhein. Chamotte? 78080 9 hre 519,75 9 Frlf Pok.& Wit. 97 f 5— 2 15 Aktien und Auslandsanleiden in e bel Stückenotierungen in Mark ſe Stüc aft. 1 e 24, 1 Auhale. Kohten 905 101„ Gruſchwig Lettl 0— 8 Abein leiteten Wöe Sees Bayr. Splegel 87, Sab e. 2740268, Porzellan We. 1 33˙2 98.80 99 Rhei.Maſch⸗ Led. Mannheimer Eſfettenssrie vom L. November. fg Uu e ee e d 8 9 Bergm. Elektr. 218,021 rig nee, e ein. Gebhe ch—.— 128,0 Hammerf. Spin.—.— Niebeck Monta i 1 2 0 19 Plan Rregebefe 1705 150 10½ 8k. M An. 1200 1200 Pre weng Ze 14 42 Be bg Aöbelnele 60 80 7,25 wall Maschen 1200 420 Hang. W. get 18 42. Lagern, ed 14 5 Rom. Gd 8 67 Schwartz Storch. 476.0 176,0 18%„„ Ba. 140,0 Brown Boveri 158,5 152.7 Haid& Neu t.—.— Bamag ⸗Megüin 19,75 19.7 Hb.⸗Wien Gum. 67,— 86,15 Rü forth. Ferd. 102.8 % hafen tadi 92 75 7690 Werger Worms 15,0 215.0 Karlr Näh Hald 39, 8 4 Hammerſen— Moebder, 115 D. 124.0 124% J. B. Bemberg 45,0 287,8 Harkort Berawe—— 3 0 Kaen. Gold 99250 505 20. 5. Knorr 148,0 Cement Heldeld 185,7 135,5 Hanfwerk, Füßen 0 Rückfort h Bergmann Elett. 216,8 245% Harpener Bergb. 185,5 Sachſenwe' 1870 998 d; 55 19 92,50 93 50 Bad. Aſſekuranz 9200 228.0 fonſerden Braun 857 8„% Kafrſtadt 4550 178,0 Hüpert Armat.— Rülgerswerke 10377 104,7 Berl.⸗Gub. Hut 880,78 2 Hartm. Maſchin. 18,1518— Saldbeifaec 488.5 4955 900 158 180 f Gontinen Verſ. Ha 59 94.50 Mann. Gummi 1, ene Wan dale 328,5 Hirſch Kupfen M. 18— Berl. Karls Ind. ö6,75 07.8 Hedwigshütte. 89, 87.50 Sarotti 5 16255 50 Haren bl. 20 186,0 135.0 Prannh. Berſtch. 1450 45,0 Neckars„Cbemiiſie Alber 578, Hoch u. Tiefbau J Schlinctcchvebg 9, 89, Berliner Maſchb. 87,— 86.— Hilpert Maſch. 57,8750 Scheidemandel Babdiſche Bank 5 179,0 Oberg. Verſich.—— Pfölz Müßble 50,0 Eb. Brocchues 1030 100 Holzmann, Phil. Hnellpr⸗ Itethi 72, 1885 Seen Delf 6g 0h Hindrichs Auf. 1950 1 5 Schuberick Salzer 7200 1 g 5 85 Bolzverkohl.⸗Jd.[Schramm Lackf. 124.5 25.5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 69,65 Hirſch Kupfer 13 184,7 Schuckert& Co. 229.022 1 ebe 170 7500.⸗G. f. Seilind. 68.— 88, Ee 9. 180 157.0 Daturlet Benz 82,75 84,— ee 5 Schuckert, Kehl 29,522 Brenter Pulkan 145,0 Heese weden 110.0 Sah ee Rh. Hhpott. Bk. 124% 124 Brown, Boverſ 158.0 153.8 ic 5 hlenw. 140,0 140,0 D Eiſenhandeſ l Inag Erlangen 95,— 5,— Schuhf. Vernes es,.0 Bremer Wolle 288 0 Hoeſch Elſen 18201298 Schultheiß Patz. 9208 Ah. Ereditbank 181.0 5 Denn er⸗Benz 82,— 68.— 8 255 Di Erdöl 135,9 Junghans St. A. 38,— 84 25 Sellinbuſt. Volff 6406450 Brown, Bop. Ec. 0 Hohenlohewerte 62,50 62,78 Siem.& Halske 2930 40 Südb. 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