* * 6 f 6 Bezugspreise; In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau⸗ eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Pa vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. ⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Mitlag⸗ Ausgabe ere Nr. 520— 130. Jahrgang . 1 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kulonelgeile für Allgem. Anzeigen 0,40.. eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. eee keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchräukte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Er verglich den franzöſiſchen Verſuch, England auf eine dauernde Zuſammenarbeit feſtzunageln, mit den An⸗ näherungsverſuchen einer Dame, die man am eheſten dadurch abwehrt, daß man ſte nicht beachtet. So erklärte der Außen⸗ miniſter die ſeltſame Tatſache, daß ſeine Regierung die An⸗ regung Briands, die engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen auch nach der Ablehnung des Flottenkompromiſſes durch die beteiligten Mächte fortzuſetzen, überhaupt nicht beantwortet habe. Dieſe fehlende Antwort holte Cuſhendun geſtern durch ein deutliches Ne in nach. 5 Nicht nur die Abmachungen mit Frankreich, ſondern auch die ganze Politik, die zu dem Flottenabkommen geführt habe, ſei aufgegeben worden. Weber in maritimen noch in militäriſchen Fragen ſei Eng⸗ land an irgend welche Abmachungen oder mündliche Zuſagen gebunden. Es bleibe nichts, aber auch nichts mehr von dieſem politiſchen Verſuch übrig. Lord Cuſhendun verfehlte nicht, die Regierung gegen die Angriffe der Oppoſition zu verteidi⸗ zen und der Hauptleil ſeiner mit Donnerſtimme vorgetragenen Rebe galt der Verurteilung aller„Verdächtigungen“ gegen die engliſchen Abſichten. Dieſe Verteidigung fand wenig Anklang, aber die offene und unzweideutige Liquidierung deſſen, was man die„neue Entente“ genannt hat, nahm doch der Oppoſition den Wind aus den Segeln. Lord Grey erklärte ſich ſchließlich im Namen der liberalen Oberhausfraktion von den Erklärungen des Außenminiſters befriedigt, forderte aber, Al Smiths Eine Kataſtrophe für die Demokratiſche Partei Newyork, 7. Nov.(Sonderkabel der United Preß.) Die Kandidatur von Alfred Smith hat eine furchtbare Kata⸗ ſtrophe für die Demokratiſche Partei gebracht. Er iſt nicht nur in dem Staat Newyork, deſſen volkstümlicher Gouverneur er war, unterlegen, ſondern ſein Name hat ſogar die Einheit des demokratiſchen Südens geſprengt. Der Staat Vir⸗ gin ia, der ſeit 63 Jahren als unbezwingliches Bollwerk der Demokraten galt, hat republikaniſch gewählt. Das bedeutet wahrſcheinlich nicht weniger, als daß Smith ſeinen Platz als Totengräber ſeiner Partei in der innerpoliti⸗ ſchen Geſchichte der Vereinigten Staaten finden wird. Noch um 11 Uhr abends(5 Uhr früh mitteleuropäiſche Zeit) hatten die Ausſichten für ihn nicht ungünſtig geſtanden. Die ein⸗ laufenden Wahlergebniſſe aus ſeinem Heimatſtaat lauteten durchweg günſtig. Seine Anhänger veranſtalteten ſchon Feſt⸗ kundgebungen auf den Straßen. Der Broadway war von einer dichten Menſchenmenge, die ſingend die wachſenden Zah⸗ len auf den Lichttafeln der Zeitungsgebäude verfolgten, ge⸗ füllt. Wohl noch nie iſt in Newyork ſeit Einführung der Prohibition ſo viel Alkohol verbraucht worden, als in dieſer Nacht auf den Sieg von Smith getrunken wurde. Die Stimmung ſtieg zu brauſendem Jubel an, als gegen 9 Uhr die Nachricht kam, daß Hartford in Connecticut, das bisher ſtets republikaniſch war, für Smith geſtimmt habe. Auch aus dem mittleren Weſten kamen zunächſt überraſchend günſtige Meldungen. f Da aber begann ſich das Blatt al mählich zu wenden. Die aus den ländlichen Wahlkreiſen des Staates Newyork ein⸗ laufenden Meldungen lauteten durchweg für Hoover. Der Vorſprung für Smith in ſeinem eignen Staat wurde immer kleiner, und ſchließlich hatte Hoover um 23 Uhr mit einem Vorſprunge von 75 000 Stimmen die ſichere Mehrheit. Mit dem Verluſte Newyorks aber war Smiths Niederlage besiegelt. Dann kam die Hiobspoſt aus Virginien. Das Kabinett Hoovers Wie der„Newyork Herald“ aus Newyork berichtet, wird Hoover ſein Kabinett jedenfalls wie folgt zuſammenſetzen: Schatzkanzler Melon, Staatsſekretär entweder Bora oder Twight Morrow, der jetzige amerikaniſche Botſchafter in Mexiko, Sekretär des Krieges Davis. daß die Regierung auch die intereſſierten fremden Staaten von dieſer Wandlung der Situation benachrichtige. Während ſo im Oberhaus der Höhepunkt der Debatte über die Thronrede erreicht war, ſteht der Regierung im Unterhaus der ſcharfe Kampf noch bevor. Baldwin hielt ſich geſtern mit der längſt zugeſagten Erklärung über die Außenpolitik zurück und es gelang den Herausforderungen der Sozialiſten nicht, die Regierung aus ihrer„trappiſtiſchen Schweigſamkeit“ zu locken. Geſpannt wartet das Haus auf die große außenpolitiſche Rede Lloyd Georges, nan der Baldwin ſeine Zurückhaltung aufgeben wird. Aber durch die Erklärungen Lord Cuſhenduns im Oberhaus iſt bereits klar, daß die Regierung den Rückzug auf der ganzen Linie angetreten hat und nur noch ſtrategiſche Deckungs⸗ gefechte führt. Aus den Debatten des Parlaments Im Unterhaus wurde am Mittwoch die Debatte über die Antwortadreſſe auf die Thron rede von Wedgwood Benn wieder aufgenommen, der, die Außenpolitik der Re⸗ gierung kritiſierend, den Premierminiſter fragte, welchen Standpunkt die britiſchen Vertreter in Genf in der Frage der ausgebildeten Reſerven einnehmen werden. Weiter fragte er, ob irgend etwas in der Frage einer weiteren Zu⸗ ſammenarbeit beſonderer und exkluſiver Natur mit Frank⸗ reich vereinbart worden ſei, welche Haltung England zum Waſhingtoner Flotten verhältnis einnehme und ob von Groß⸗ britannien bei der Berechnung ſeiner Flottenſtärke in irgend einer Weiſe die Streitkräfte der Vereinigten Staaten in Rech⸗ nung gezogen würden. Im Oberhaus leitete Lord Thomſon(Arbeiterp.) eine Debatte über die eungliſch⸗franzöſiſche Rüſtungs⸗ erörterung ein und brachte eine Entſchließung ein, in der erklärt wird, daß die Verhandlungen, die in dem kürzlich veröffentlichten Weißbuch enthüllt wurden, einen ernſten Rückſchlag für die Sache der Abrüſtung bedeuten. Er hob hervor, daß Europa weiterein bewaffnetes Lager iſt, und daß nach ſeiner Anſicht die engliſch⸗franzöſiſche Flottenerörterung auf mehr als ein Kompromiß hinauslaufen werde. Er nannte es einen„Handel“, bei dem Großbritannien viel wegzugeben und ſehr wenig erhalten habe. Niederlage Berlin zur Wahl Hoovers Berlin, 8. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wahl Hoovers ſtößt in Kreiſen, die mit den Problemen der großen Politik vertraut ſind, auf eine durchaus freundliche Beurteilung. Man glaubt, daß die Wahl des neuen Mannes zum mindeſten eines gewährleiſtet: Eine gewiſſe Kontinuität auch was Deutſchland angeht in der Füh⸗ rung der auswärtigen Geſchäfte Amerikas. Wir hätten mit dem republikaniſchen Regime bislang gute Erfahrungen ge⸗ ihm manche Unterſtützung erfahren, ſo. macht, hätten von würde es vermutlich auch künftig bleiben, weshalb man auch keine Aenderung in der Kreditpolitik der Vereinigten Staaten befürchtet. Hier und da wird in der Preſſe daran erinnert, daß Hoover während des Kriegs nicht immer liebevoll ſich itber Deutſchland geäußert hätte, aber das liege doch wohl ſchon lange zurück. Man vergißt hier nicht, daß Hoover dann nach dem Zuſammenbruch die Hilfsaktion für die deutſche Ernährung geleitet hat. 5 Doch auch Al Smith, der unterlegene Gegenkandidat Hoovers, begegnet in hieſigen politiſchen Kreiſen anerkennen⸗ der Sympathie. Man ſchätzt in ihm die große Perſönlichkeit, die auch künftighin wohl einen gewiſſen Einfluß auf das öffentliche Leben Amerikas haben wird. 5. Vor zehn Jahren Die militäriſche und politiſche Lage Anfang November Der Waffenſtillſtand, der den ſo kataſtrophalen Uebergang vom Krieg zum Frieden bildete, iſt in der Litera⸗ tur vom militäriſchen und politiſchen Sta inkt genügend behandelt worden, ſodaß hier auf Einzelheil verzichtet wer⸗ den kann. Nur die grundlegenden Merkpunkte der Entwick⸗ lung ſollen in das Gedächtnis zurückgerufen werden. Die Lage an den verſchiedenen Fronten und in der Heimat drängte allmählich auf eine Löſung hin. Die Oberſte Heeresleitung hatte den größten Einfluß auch auf die politiſche Leitung, der es an feſter, klarer Stellungnahme fehlte. Wenn dieſe noch im Sommer über manche militäriſche Dinge im Unklaren gelaſſen wurde, ſo war ſie ſeit dem 15. September über die Entwicklung der militäriſchen Lage im Orient und dann auch im Weſten erſchöpfend unterrichtet. Jedoch war der Lauf der Dinge nicht mehr aufzuhalten; der Wunſch nach einem Ver⸗ ſtändigungsfrieden trat hervor. Ende September ließ der Staatsſekretär des Auswärtigen Vorbereitungen für eine An⸗ knüpfung mit den Vereinigten Staaten treffen, da ſeit dem 29. September die Oberſte Heeresleitung auf einen ſchnellen Waffenſtillſtand drang, der einen ehrenvollen Frieden bringen ſollte. Dieſes Waffenſtillſtandsangebot war politiſch über⸗ ſtürzt und militäriſch durchaus nicht unbedingt notwendig. Die nun im Laufe des Oktobers von dem Präſidenten Wilſon eingehenden Noten und die deutſchen Antworten machten aus dem am Anfang beabſichtigten und möglichen Verſtändigungs⸗ frieden immer mehr den Diktatfrie den, ganz im Gegen⸗ ſatz zu den 14 Punkten Wilſons. In einer Sitzung vom 17. Oktober ſtellte Ludendorff die militäriſche Lage als weſentlich günſtiger dar und ſetzte ſich dafür ein, die zu harten Forde⸗ rungen des Präſidenten Wilſon abzulehnen und nur ſolche Waffenſtillſtandsbedingungen anzunehmen, die eine Wieder⸗ aufnahme des Kampfes freiließen. Die Staatsmänner ſahen aber die militäriſche und politiſche Lage, trotz mancher Er⸗ folge im Oktober, für ſo ernſt an, daß ſie trotzdem die mit Wilſon begonnenen Verhandlungen fortſetzten. Eine große Bedeutung ſpielte bei allen dieſen Verhandlungen die ſeit langem, erſt geheim, dann offen betriebene revolutio⸗ näre Propaganda in Deutſchland, die ſich im Oktober immer mehr ausbreitete, und durch die Urlauber, Deſerteure und Agenten auch auf das Heer übergriff. Vielleicht hätten in der zweiten Hälfte des Oktobers durch eine gewaltige vaterländiſche Volksbewegung die revolutionären Kräfte im Innern einſtweilen beruhigt, der Feind zu einem Verſtändi⸗ gungsfrieden gebracht werden können. Dazu war aber ein Mann der Tat notwendig, den Deutſchland in jenem Augen⸗ blick nicht mehr beſaß. Am 20. Oktober wurde Deutſchlands dritte Note an Wilſon abgeſandt, in der die Reichsleitung unter Verwahrung gegen verſchiedene Vorwürfe den Weg zur Kapitulation mit allen ſeinen unheilvollen Folgen beſchritt. Wenige Tage ſpäter(23. Oktober) ging Wilſons Antwort ein, die keinen Zweifel darüber ließ, daß die Waffenſtillſtandsbedingungen nur ſolche ſein könnten, die die Aufnahme der Feindſeligkeiten deutſcherſeits unmöglich machen und unſeren Gegnern die Wahl geben ſollten, ſelbſt die Einzelheiten des Friedens ſicher⸗ zuſtellen. Dieſe dritte Note Wilſons war in einem anderen Sinne gefaßt, als es die vorhergehenden ahnen ließen. Sie verlangte auch eine Aenderung des politiſchen Syſtems in Deutſchland. Der letzte Abſatz ſeiner Antwort ſprach dies klar aus, daß, wenn die bisherigen Machthaber den Waffenſtillſtand unterzeichneten, ſie auch den Frieden unterzeichnen müßten, und das würde dann kein Verhand⸗ lungs-, ſondern ein Unterwerfungsfrieden werden müſſen. Die Vorgänge von jetzt an ſchritten ſchnell voran. Die Bewegungen des Heeres gingen weiter rückwärts, A tfang November ſollte die Front in die Antwerpen⸗Maasſtellung zurückgelegt werden. Am 27. Oktober teilte Kaiſer Karl von Oeſterreich mit, daß ſein Volk weder imſtande noch wil⸗ lens ſei, den Krieg weiter fortzuſetzen, daß er innerhalb 24 Stunden einen Separatfrie den und einen ſofortigen Waffenſtillſtand nachſuchen wolle. Die deutſche Regierung nahm von der Note Wilſons vom 23. Oktober Kenntnis und gab am 27., nachdem am 26. Oktober Ludendorffs Entlaſſungs⸗ geſuch vom Kaiſer genehmigt worden war, zur Antwort, daß die Friedensverhandlungen von einer Volksregierung ge⸗ führt werden, in deren Händen die entſcheidenden Macht⸗ befugniſſe tatſächlich und verfaſſungsmäßig ſeien. Die deutſche Die Bedlürftigkeits prüfung bei der Kriſenfürforge Der Reichsarbeitsminiſter hat durch eine Verordnung vom 6. November d. Js., die in den nächſten Tagen im Reichs⸗ geſetzblatt veröffentlicht wird und am 19. November in Kraft tritt, die Vorſchriften über die Bedürftigkeitsprüfung bei der Kriſenunterſtützung weſentlich zugunſten der Ar⸗ beitsloſen gemildert. 5 Die Kriſenunterſtützung wird bekanntlich gekürzt oder fällt ganz weg, wenn ſie zuſammen mit anderen Einnahmen des Arbeitsloſen— abgeſehen von einigen ausdrücklich aus⸗ genommenen Bezügen— einen beſtimmten Betrag, die„Frei⸗ grenze“ überſteigen würde. Dabei werden Einnahmen des Ehegatten und der Eltern, Voreltern und Abkömmlinge des Arbeitsloſen, die mit ihm im gleichen Haushalt leben, wie Einnahmen der Arbeitsloſen behandelt. Für jeden dieſer An⸗ gehörigen— gleichviel, ob ſie Einnahmen haben oder nicht— und außerdem für Geſchwiſter des Arbeitsloſen, die zum Haushalt gehören und ohne eigene Einnahmen ſind, wird aber die Freigrenze heraufgeſetzt, bisher um je 15 v. H. des Arbeits⸗ lohnes des Arbeitsloſen. Dieſer Satzer höht ſich künftig von 15 v. H. auf 50 v. H. in der Lohnklaſſe 1, 40 v.., in der Klaſſe 2 35 v.., in der Klaſſe 3, 30 v. H. in der Klaſſe 4, 25. v. H. in der Klaſſe 5 und 6,:: v. H. in der Klaſſe 7, und 20 v. H. in der oberſten Klaſſe 8. Ferner ſind Krankengeld und Arbeitsloſenunterſtützung, die Angehörige beziehen, wie ſchon bisher für Arbeitsverdienſt, nur noch mit der Hälfte als Einkommen anzurechnen. Geringe Aufwandsentſchädigungen für die Ausübung öffentlicher Ehrenämter, die durch die Mehrkoſten aufgezehrt werden, ferner Uebergangsrente auf Grund der Verordnung über die Ausdehnung der Unfall ver⸗ ſicherung auf gewerbliche Berufskrankheiten und Pflegezu⸗ lagen aus der Unfallverſicherung zählen künftig zu den Be⸗ zügen, die bei der 5 loſen und ſeiner Ang tſtellung der Einnahmen des Arbeits⸗ ganz außer Betracht bleiben. 2. Sbkte Nr. 520 Regierung ſah nunmehr den Vorſchlägen für ſtillſtand entgegen. Am 30. Oktober trug die öſterretchiſche Regie⸗ rung unter beſtimmten Bedingungen den Italienern einen Waffenſtillſtand an, der am 3. November angenommen wurde. Auch von der Türkei wurde am 31. Oktober ein Waffenſtillſtand angenommen. Am 7. November mittags fuhr die deutſche Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion aus Spaa in Kraftwagen nach den fran⸗ zöſiſchen Linien ab; ſie beſtand aus Erzberger, dem Geſandten Graf Oberndorff, dem General von Winterfeldt und dem Kapitän z. S. Vanſelow. Am folgenden Tage wurden die Verhandlungen mit Joch im Walde von Compiegne aufgenommen. Die Bedingungen des Waffenſtillſtandes wur⸗ den mitgeteilt, die in Verabredung aller feindlichen Kriegs⸗ lettungen aufgeſtellt waren. Eine verlängerte Bedenkfriſt für Annahme oder Ablehnung(96 ſtatt 72 Stunden) ebenſo wie eine vorläufige Waffenruhe wurden abgelehnt. Dem deutſchen Großen Hauptquartier wurden dann die Bedin⸗ gungen übermittelt, ebenſo von den Verſuchen zur Milderung der Bedingungen Mitteilung gemacht. Die deutſche Kom⸗ miſſion war der Anſicht, daß die Bedingungen undurchführbar ſeien, daß Deutſchland ſich wehrlos mache und dem Bolſchewis⸗ mus ausliefere, daß Anarchie und Hungersnot die unmittel⸗ baren Begleiterſcheinungen der Annahme der Waffenſtill⸗ ſtandsbedingungen ſein müſſen. Die Gegenſeite glaubte nicht an die Richtigkeit dieſer Darlegungen der deutſchen Kom⸗ miſſion, ſondern hielt ſie für eine Falle, um für einen neuen Schlag Zeit zu gewinnen. Am folgenden Tag, dem 9. Nov., würden dieſe Gegenvorſchläge der Kommiſſion feſtgelegt und Foch überreicht. Am Abend traf die Nachricht über die Ab⸗ dankung des Kaiſers ein, nachts, daß eine neue Volksregie⸗ rung gebildet ſei. Eine nähere Nachricht, ob dieſe ein Kaiſer⸗ reich oder Republik ſei, war nicht bekannt. Sonſt ſanden noch Beſprechungen zwiſchen den beiderſeitigen Bevollmächtigen ſtatt. Am folgenden Tage, dem 10. November, kam die Ant⸗ wort von Foch, daß die beutſchen Gegenvorſchläge abgelehnt wären. 8 Uhr abends traf ein Funkſpruch der Oberſten Heeresleitung ein, in dem in einer Anzahl von Vunkten Er⸗ leichterung erbeten wurde; zuletzt kam der Satz:„Gelingt Durchſetzung dieſer Punkte nicht, ſo wäre trotz⸗ dem der Waffenſtillſtand abzuſchließen.“ Un⸗ terzeichnet war dieſer Funkſpruch vom Generalfeldmarſchall v. Hindenburg. Nachts kam eine Depeſche des Reichskanzlers, die Waffenſtillſtandsbedingungen zu unterzeichnen. Nachdem von der deutſchen Kommiſſion ein Protſt gegen die Bedin⸗ gungen aufgeſetzt war, fand in der Nacht eine mehrere Stunden dauernde Sitzung mit Joch und den anderen Mitgliedern ſtatt, deren Ergebnis war, daß bis auf Aenderung einiger Einzel⸗ heiten alles blieb, wie aufgeſetzt war. Trotzdem hörten die Verſuche zur Herbeiführung von Milderungen der Beſtim⸗ mungen nicht auf; erreicht wurde nur, daß die Alliterten und Vereinigten Staaten in Ausſicht nahmen, während des Waf⸗ fenſtillſtandes Deutſchland mit Lebensmitteln zu verſorgen. Der Abſchluß des Waffenſtillſtandes wurde der Oberſten Heeresleitung ſofort mitgeteilt. Er trat am 11. November, 11 Uhr vormittags, in Kraft auf die Dauer von 36 Tagen. Am folgenden Tage fuhr die deutſche Kommiſſton nach Spaa zurück. Die überaus harten Forderungen mußten angeſichts der allgemeinen Kriegslage und der Entwicklung im Innern an⸗ genommen werden. Es muß der Geſchichtsforſchung ſpäterer Zeiten vorbehalten bleiben, ob ein anderer Ausweg als die Annahme des Waffenſtillſtandes und ſeiner unheilvollen Fol⸗ gen möglich geweſen wäre. Tatſächlich fehlt es nicht an Stim⸗ men— und zwar nicht nur an deutſchen, ſondern auch an ge⸗ wichtigen ausländiſchen— die der Anſicht ſind, daß die mili⸗ täriſchen Kräfte Deutſchlands noch nicht völlig erſchöpft waren. Immerhin ſteht dem die Tatſache gegenüber, daß die deutſche Weſtarmee nach dem Stande vom 6. November einſchließlich der Etappen rund 2,5 Millionen Mann zählte, die deutſche Armee im Oſten. Million, während unſere Feinde über rund 7 Millionen verfügten. Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und die Türkei waren als Hilfe ausgefallen. Ein ungleiches Spiel, das wohl den Todeskampf der ruhmreichen deutſchen Truppen noch für eine gewiſſe Zeit hätte verlängern können, das aber unmöglich gewonnen werden konnte. Revolutionsfeier in Moskau In vielen Städten der Sowjet⸗Union wurde der elfte Jah⸗ krestag der Revolution durch die Eröffnung ſozialer und kul⸗ kureller Einrichtungen und durch die Inbetriebnahme neuer Induſtrieunternehmungen wie der Naphtha⸗Leitung von Grosny nach Tuapſe, einer großen elektrotechniſchen Fabrik in Moskau, einer Kupfergießerei in Kaſakſan, mehrerer Spin⸗ nereien und durch den Uebergang vieler Betriebe zum Sie⸗ henſtundentag gefeiert. In Moskau fand im Beiſein des biplomatiſchen Corps, der Mitglieder der Regierung eine militäriſche Pa⸗ rade vor dem Vorſttzenden des Zentral⸗Exekutiv⸗Komitees, Kalinin, ſtatt. Am Lenin⸗Mauſoleum dauerte der Vorbet⸗ marſch ber zahlreichen Manifeſtantenzüge, die Tafeln mit alle⸗ goriſchen Darſtellungen inländiſcher und ausländiſcher Ereig⸗ niſſe mit ſich führten, bis zum Einbruch der Dunkelheit an. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. November 1928 Berlin, 8. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im weſtdeutſchen Arbeitskampf iſt eine neue Situation nicht eingetreten. Die Dinge liegen wirklich ſo, wie ſie auch geſtern im preußiſchen Landtag von dem Vertreter der Staatsregierung geſchildert worden ſind: Bevor nicht wenigſtens das erſtinſtanzliche Urteil gefällt iſt, ſind keiner⸗ lei neue Schritte zu erwarten. In dem einen oder anderen Blatt äußern ſich Befremden über die Hilfsaktion der Bürgermeiſter im Ausſperrungsgebiet. Dazu wird uns von unterrichteter Seite geſagt, daß dieſe Aktion ſich durch⸗ aus im Rahmen der geſetzlichen Vorſchriften des Reichs⸗ wohlfahrtsgeſetzes und des preußiſchen Armenrechts bewegen. Gemeinde hat im Falle der Bedürftigkeit die Ver⸗ pflichtung zur Armenpflege, und Arbeiter, die keinen Lohn erhalten und keine Arbeitsloſenunterſtützung, ſeien eben bedürftig und müßten ſchon nach den alten Grundſätzen des Armenrechts der Wohlfahrtsfürſorge anheimfallen. Die von den Bürgermeiſtern beſchloſſenen Richtlinien gehen mithin über das beſtehende Geſetz nicht hinaus. Die Gefahr ſei nur, daß radikal eingeſtellte Kommunen geneigt ſein könnten, dieſen geſetzlichen Rahmen zu ſprengen. Interpellation des Zentrums Die Zentrumsfraktion des Reichstags hat in ihrer Sitzung am Mittwoch nach einer längeren Debatte, die ſich mit den Ausſperrungen in der Eiſeninduſtrie des Ruhr⸗ gebiets befaßte, die Einbringung folgender Interpellation an⸗ genommen: a 2222 ͤĩð?(: Die Deulſche Amwort an polniſche Aoreſſe mann does Deutſchen Klub im Sejm und Senat, Eugen Haumann, an den Sejmmwarſchall Daczinski ein Schreiben, in dem er die Teilnahme an der für den 10. November anbe⸗ raumten Feſtſitzung ablehnt. In dem Schreiben heißt es:. Zu wiederholten Malen haben wir unſerer Auffaſſung da⸗ hingehend unmißverſtändlich Ausdruck gegeben, daß der pol⸗ niſche Staat ſein Eigengepräge und den Impuls zu ſeinem Kulturleben durch das polniſche Volk erhält. Bei aller ſich aus dieſer Erſcheinung ergebenden Selbſtbeſcheidung haben wir es indes ſchmerzlich zu beklagen, daß alle zur Vertretung des Staates berufenen Stellen an der Tatſache völlig vorüber⸗ gegangen ſind, daß ein Drittel der Bürger des Staates einem anderen Volkstum angehört. Bis zu dem heutigen Tag und ganz beſonders in letzter Zeit laſſen geſetzgeberiſche und Verwaltungsmaßnahmen, ſowie öffent⸗ liche Verlautbarungen hoher polniſcher Beamter uns er⸗ kennen, daß wir Deutſche als ein belangloſer, wenn nicht gar unerwünſchter Faktor im Staatsleben betrachtet werden, abgeſehen von der verletzenden Ingnorie⸗ rung unſerer Exiſtenz und unſerer Heimatrechte. Wir wiſſen, daß einſt der Tag kommen wird, an dem die Kette der geiſtigen Knechtſchaft geſprengt werden wird, nicht durch Gewalt, ſondern dadurch, daß die freie Ent⸗ wicklung jedes Volkstums zu einem allgemeinen neuen Grundgeſetz des europäiſchen Gemeinſchaftslebens erhoben wird und daß der polniſche Staat unter dem Zwang der un⸗ aufhaltſamen Rechtsentwicklung alles das was er in andern Staaten für die in ihren Grenzen lebenden Polen tut und im Intereſſe des Fortbeſtandes der polniſchen Kultur erwartet und verlangt, auch den in ſeinen Grenzen ſiedelnden Deut⸗ ſchen wird gewähren müſſen, da in dem vergangenen Jahr⸗ zehnt trotz feierlicher Verſprechungen und trotz der Verfaſſung internationaler Verträge nichts geſchehen iſt, um die Erhal⸗ tung ihres Vatererbes. Die polniſch⸗litauiſche Spannung J Berlin, 8. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer vorläufigen Betrachtung über das Scheitern der polniſch⸗litauiſchen Konferenz iſt hier ſchon geſagt worden, daß die Wilnafrage in Wahrheit unlösbar iſt. Wilna iſt eine polniſch⸗jüdiſche Stadt in litauiſchem Gelände, iſt zudem die Heimat des polniſchen Barock und Pilſudſki iſt mit ihr durch perſönliche Reminiſzenzen und perſönliches Er⸗ leben verknüpft, etwa ſo wie Poincars mit Lothringen. In gewiſſen politiſchen Kreiſen wird der negative Aus⸗ gang der Konferenz lebhaft bedauert. Deutſchland hat ein ſehr ſtarkes und vielfach begründetes Intereſſe daran, daß es zwi⸗ ſchen Litauen und Polen zu einem Ausgleich kommt. Aber ohne eine Regelung dieſer unſeligen Wilnafrage iſt an einen modus vivendi nicht zu denken. Von rechtswegen ſollte hier für den Völkerbund eine Aufgabe erwachſen. — London, 8. Nov. Im nördlichen Teil von Yorkſhile 1 8 5 geſtern ein Militärflugzeug ab. Beide Inſaſſen fanden en Tod. Dr. Etkener über die zukunft der Luntſchiſſahrt Dr. Eckener übergibt dem W. T. B. folgende intereſſante Erklärung: Meine auf einem Bankett gemachte gelegentliche Aeuße⸗ rung über die Geſchwindigkeit und Sicherheit des „Graf Zeppelin“ und mein Entſchluß, dieſes Luftſchiff nicht für einen regelmäßigen Verkehr über den Atlantik ein⸗ zuſetzen, iſt offenbar vielfach mißverſtanden worden, und ich möchte deshalb folgende Erläuterung dazu geben: Die Er⸗ fahrungen, insbeſondere auf der Rückfahrt von Amerika haben mir in der Tat die Erkenntnis gebracht, daß es not⸗ wendig iſt, die Geſchwindigkeit des Schiffes zu erhöhen, wenn a ab, weil die Ausmaße unſerer Bauhalle uns zu einer Schiffs die ein verhältnis mäß Was die Feſtigkeit des Schiffes angeht, ſo glaube ich, daß die ungeheuerliche Beanſpruchung, der das Schiff über Neufundland unterworfen wurde, und die es ohne jeglichen Bruch ertrug, ein ſchlagender Beweis für die Zuver⸗ läſſigkeit der Konſtruktion ſein müſſe. Aber ich bin mir klar darüber geworden, daß man auf transatlantiſchen Fahrten unter Umſtänden mit ganz außerordentlichen Bean⸗ ſpruchungen rechnen muß, und daß man in ſeinen Anforde⸗ rungen an die Feſtigkeit der Konſtruktion des Guten nie zu viel tun kann. Wir werden künftig kürzere und ſichere Schiffe bauen, die ſelbſtverſtändlich unter ſonſt gleichen Verhältniſſen eine größere Bruchfeſtigkeit haben, und es iſt nach der ſchon außerordentlich günſtigen Erfahrung, die wir im ſchwerſten Wetter mit dem„Graf Zeppelin“ machen konnten, ganz klar, daß ſolche noch beſſeren Schiffe allen Stürmen gewachſen ſein werden. Ich möchte ausdrücklich be⸗ tönen, daß ich den„Graf Zeppelin“ zwar nicht für geeignet halte, nach einem über Wie aus Warſchau gemeldet wird, richtete der Ob⸗ age Der Konflikt in der Eiſeninduftrie „Die nordweſtliche Gruppe des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller hat trotz des am 21. Oktober vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärten Schiedsſpru⸗ ches am 1. November die angedrohte Schließung der Betriebe verwirklicht. Dieſes Vorgehen bedeutet, ungeachtet der von den Unternehmern geltend gemachten rechtlichen Einwendun⸗ gen, eine ſchwere Gefährdung des auf den Arbeitsfrieden ge⸗ richteten Grundgedankens des Schlichtungsweſens und hat unabſehbare wirtſchaftliche und politiſche Folgen. Mehr als 200 000 Arbeiter der Eiſeninduſtrie ſind mit ihren Fa⸗ milien dadurch betroffen. Jufolge der engen Verbindung der Hüttenwerke mit dem Bergbau werden große Maſſen der Bergarbeiter arbeitslos. Das geſamte Transportgewerbe wird in kurzer Zeit zum Erliegen kommen. Die ganze Pro⸗ duktion, der Handel und die betroffenen Kommunen werden dadurch auf das ſchwerſte geſchädigt. Was gedenkt die Reichs⸗* regierung zu tun, um die durch das Vorgehen der Arbeitgeber erſchütterte Autorität des ſtaatlichen Schlichtungs⸗ weſens und den Arbeiterfrieden wieder herzuſtellen, ſowie den der geſamten deutſchen Wirtſchaft entſtandenen Schaden abzu⸗ wenden?“ 5 ** Außerdem hat die Fraktion drei Anträge eingebracht, in denen neben Geſetzesänderungen Aenderung des Schlichtungs⸗ weſens und der Tarife vorgeſchlagen werden zur Erreichung dem Preußenparlament i Berlin, 8. Nov.(Von unſerem Berliner Büro) Geſtern iſt im preußiſchen Landtag die Ausſprache über die Aus⸗ [ſperrungen im Ruhrgebiet zu Ende geführt wor⸗ den. Ihren eigentlichen Sinn hatte ſie durch die zu Anfang der Sitzung verleſene Erklärung, in der die Regierung ſchließ⸗ lich nicht unerwartet darauf hinwies, daß für die Beilegung von Arbeiskonflikten allein das Reich zuſtändig ſei, verloren. Für die Demokraten ſprach Herr Hartmann, der Führer der Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkſchaften, der die Unter⸗ nehmer der Auſſäſſigkeit gegen die ſtaatliche Gewalt zieh und weiter die Hinauszögerung des Verhandlungstermins vor dem Arbeitsgericht als„groben Unfug“ bezeichnete. Mit großem Geſchick entledigte ſich dann der Volks⸗ parteiler Leidig ſeiner diesmal gewiß recht un⸗ bequemen Aufgabe. In ſeinen ruhigen und anerkennenswert ſachlichen Ausführungen vermied er alles, was geeignet ſchien, Unfrieden zu ſäen zwiſchen den Regierungsparteien und ſeiner Fraktion, den Koalittonspartnern in spe. Mit Vorbedacht verzichtete er darauf, über Gut und Böſe entſcheiden zu wol⸗ len und begnügte ſich mit der Diskuſſion der beſtehenden Schlichtungsordnung. Hier gelang ihm die unwiderſprochene Feſtſtellung, daß man mit ihr, wie ſie heute gehandhabt wird, hüben wie drüben gleichermaßen unzufrieden ſei. Er ſchloß mit dem beacht⸗ lichen Vorſchlag, eine Perſbnlichkeit, die das Vertrauen beider Seiten habe, mit der baldigen Beilegung des Kampfes zu betrauen. Zu der großen Anfrage der Deutſchnationalen über die Vorgänge im Werner Siemens⸗Gymnaſium in Ber⸗ lin, deſſen Schüler bekanntlich auf eigene Fauſt eine Ver⸗ faſſungsfeter veranſtaltet hatten, nahm dann der Kul⸗ tus miniſter das Wort. Er lehnte es zwar grundſätzlich ab, Schülern, die mit ihren Feiern nicht einverſtanden ſind, zu geſtatten, aus ihrer Schule herauszuziehen und draußen Feſtakte zu veranſtalten, meinte aber ſchließlich, daß im vor⸗ liegenden Fall die Grenzen des Erlaubten auch von der Leh⸗ rerſchaft, nämlich durch die Verfaſſungsrede des Direktors, üüberſchritten worden ſei. Dr. Becker kündigte im gleichen Zuſammenhang die neue Schulordnung an, die in neu⸗ zeitlicher Weiſe das Verhältnis zwiſchen Schülern, Lehrern und Eltern regeln ſoll, die z. Zt. aber noch in der Aus⸗ arbeitung begriffen ſei. Die franzöſiſche Kabine ttskriſis Berlin, 7. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner politiſchen Kreiſen nimmt man an, wie wir erfahren, nicht an, daß durch den Rücktritt Poincarss irgendwelche Anderungen des außenpolitiſchen Kurſes in Frankreich zu er⸗ warten ſtehen. Man iſt vielmehr der Anſicht, daß, da Poin⸗ carés Einfluß, ſelbſt wenn er nicht wieder zum Kabinetts⸗ leiter beſtimmt werden ſollte, auch in der Oppoſition von maß⸗ gebender Stärke ſein wird und da weiter Briand aller Vor⸗ ausſicht nach die Führung der außenpolitiſchen Geſchäfte im 1 Kabinett behält, alles beim alten bleiben ürfte. In der Frage der Reparations politik wird die diplomatiſche Fühlungnahme aufrecht erhalten bleiben. Höch⸗ ſtens kann die franzöſiſche Kabinettskriſe ſich als retartierendes Moment erweiſen, was aber, da es in der Reparationsfrage Politik auf lange Sicht zu treiben gilt, in Berlin als nicht ſonderlich bedenklich angeſehen wird. Italieniſche„Siegesfeiern“ — Juusbruck, 8. Nov. Wie aus Bozen gemeldet wird, ſind die von der italteniſchen Regierung befohlenen ſogenann⸗ ten„Siegesfeiern“ in Deutſch⸗Südtirol ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Die deutſche Bevölkerung hielt ſich den„Feiern“ vollkommen fern, ſodaß ſie nur vor Faſziſten vor ſich gingen. Eſtland behält die Todesſtrafe bei — Reval, 6. Nov. Bet der Beratung des nenen Straf⸗ geſetzbuches in der Staatsverſammlung wurde ein Antrag auf Abſchaffung der Todesſtrafe mit 36 Stimmen der Rechten gegen 28 Stimmen der Linken und einiger anderer Abge⸗ ordneter abgelehnt. Ein Antrag des deutſchen Abgeordneten Haſſelblatt, die Beſtimmung aus dem Geſetz zu ſtreichen, wonach dem zum Tode durch den Strang Verurteilten auch die Wahl des Vergiftungstodes freiſteht, wurde eben⸗ falls abgelehnt. * * Oldenburgs Föderalismus. Der oldenburgiſche Mi⸗ utſterpräſident von Fink erklärte im oldenburgiſchen Landtag, Oldenburg als Geſamtſtaat werde ſeine Eigen ſt aatlich⸗ kekt aufrecht erhalten und ſei auch finanziell dazu in der 1 1 .. 4 * 4 turmenſch nicht miſſen kann und miſſen will, wie ſie uns be⸗ von meiner Frau bis zu meinem Garderobier— um die Er⸗ Politik kümmern!— Soziales Empfinden zu haben und dieſes Donnerstog, den 8. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Deutſche 2 ichtfeſte Beurteilung ihrer kulturellen und weltwirtſchaftlichen Wertnote Im Hinblick auf das am kommenden Samstag in Stuttgart beginnende Lichtfeſt und das in Vorbereitung begriffene Mannheimer Lichtfeſt ſind die nachfolgenden Ausführungen von beſonders aktuellem Intereſſe. Schriftleitung. Wie ſehr der Meuſch von Natur aus im Banne des Lichtes ſteht, davon zeugt der überwältigende Eindruck unſerer Ge⸗ ſtirne, des Sonnenauf⸗ und untergangs und die magiſche An⸗ ziehungskraft des nächtlichen Sternenhimmels, die uns mit elementarer Gewalt in bewundernder Beſchaulichkeit geſangen halten.—„Licht iſt Leben!“ Und ſo ſind auch aus dem unab⸗ weisbaren Bedürfnis der lebendigen Lichtwirkung all' jene künſtlichen Lichtquellen entſtanden, die der moderne Kul⸗ ſopders im fortgeſchrittenen Zeitalter der Elektrizität, in der hochentwickelten Lichttechnik und Beleuchtungskunſt durch die Stunden der Nacht das Tageslicht erſetzen helfen. Seit Einführung des elektriſchen Glühlichtes hat ſich durch die unendlich vielſeitige Geſtaltung der verſchiedenartigen Be⸗ leuchtungskörper und die geradezu unerſchöpflichen Anwen⸗ dungsmöglichſziten von Lichtanlagen im Laufe der Zeit die Lichttechnik zu einer förmlichen Lichtarchitektur entwickelt, die ſich nicht allein auf die raumgeſtaltende Innenbeleuchtung beſchränkt, ſondern in ihrer gewaltigſten Wirkung im licht⸗ überfluteten Weichbild der Städte, in der Beſtrahlung von Monumentalbauten, im feenhaften Glanze der Straßen und öffentlichen Plätze, der Brücken und Parkanlagen zur Gel⸗ tung kommt. Wir ergeben uns ebenſo rückhaltslos den Ein⸗ drücken dieſer fabelhaften„Licht⸗Kunſt“, die uns in ihrer beſtechenden Eigenart umwirbt und Auge und Sinn zu feſſeln verſteht; denn ſelbſt der kühl berechnende Alltagsmenſch wird überwältigt von dem Anblick einer im Lichtmeer ſchwimmenden Stadt. Wenn im In⸗ und Auslande Weltſtädte, beiſpielsweiſe Paris und Budapeſt, ſo ſehr verherrlicht werden, liegt dies nicht zuletzt im hannenden Anblick der Nachtbeleuchtung dieſer fremdländiſchen Metropolen, über denen ſich die tauſend⸗ und abertauſendfachen Lichtſtrahlen zu Nebelſchleiern aus Gold⸗ und Silberſtaub verdichten, wo ſich das ganze illuminierte Weichbild kuliſſenartig ineinander zu ſchieben ſcheint, während alle Monumentalbauten in den ſchärfſten Lichtumriſſen her⸗ vortreten. Der eindringliche Lockruf und die Anziehungskraft des Lichtes ſind auch bei uns in Deutſchland nicht verkannt worden wenig die für den Fremden intereſſanteſten Bauten, Staatsgebäude, Muſeen, Opernhäuſer und Theater, Kirchen und Paläſte in ihren Konturen aus den Silhouetten der um⸗ gebenden Häuſerkomplexe zur Geltung kämen. Der„Weg⸗ weiſer des Lichtes“ trat deshalb unter dem Titelwort„Berlin im Licht“ gerade während der Internationalen Luftfahrtaus⸗ ſtellung, wo die deutſche Reichshauptſtadt viele Tauſende von Beſuchern zu erwarten hatte, in ine volle Funktion, um dem Wertinhalt eines Groß⸗Berliner Lichtfeſtes in jeder Bezie⸗ hung würdigen Ausdruck zu verleihen. Hauptſtraßen und Plätze der ganzen Innenſtadt waren während der Lichtwoche mehr als je von einem werbenden Lichtzauber erfüllt, der in den Ausſtrahlungen öffentlicher und hiſtoriſcher Gebäude, durch die moderne Illumination ganzer Häuſerfronten, durch aufgeſtellte Lichttürme und Lichtmaſten an den Hauptverkehrs⸗ punkten der Stadt— unterſtützt durch die Innenraumbeleuch⸗ tung von Privathäuſern und einem Schaufenſterwettbewerb. in Höchſtleiſtungen unſerer modernen Beleuchtungstechnik und Lichtkunſt(Lichtarchitektur) gipfelte. An dem Dekorations⸗ und Beleuchtungswettbewerb waren allein gegen 400 Berliner Firmen beteiligt, die in der Zuſammenarbeit mit den führenden elektrotechniſchen In⸗ duſtriegeſellſchaften(der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, Berlin, der Osram⸗Geſellſchaft, der Berliner Elektrizitäts⸗ werke A. G. uſw.) in den Tagen vom 13.—16. Oktober alles aufgeboten haben, um die Berliner Lichtwoche im Spfegelbild eines weltwirtſchaftlichen Ereigniſſes erſcheinen zu laſſen. Außer der öffentlichen Feſtbeleuchtung, in die auch die Bahn⸗ höfe der Reichsbahn, die Hoch⸗, Untergrund⸗ und Straßenbahn⸗ linken mit einbezogen wurden, trug die mit allen kosmopoliti⸗ ſchen Farbenflaggen geſchmückte„Straße der Nationen“ (Tauentzienſtraße im Weſten) die prägnante individuelle Note der neu erſtandenen europäſiſchen„Lichtſtadt“. Dazu er⸗ gänzte ein Motorboot⸗Lichtkorſo auf den Spree⸗ kanälen, ein Zichtreklame⸗Korſo, ein Auto⸗Licht⸗ korſo und ein hiſtoriſcher Wagenzug— außer dem mit 500 000 Kerzen beleuchteten Lichtrennen auf der Trab⸗ rennbahn Mariendorf und den mit einem großen Höhenfeuer⸗ werk abſchließenden Attraktionen auf dem Gelände des Tem⸗ pelhofer Flughafens— das Programm der„Arbeitsgemein⸗ ſchaft Berlin in Licht“. Daß das„Deutſche Lichtfeſt“ ſich in Zukunft inner⸗ halb unſerer elektrifizierten Landesgebiete immer mehr be⸗ und haben ſich vor allem in jenen Veranſtaltungen ausgeprägt, die wir als Lichtfeſte bezeichnen, die ſeit ihrer Erſteinfüh⸗ rung in Frankfurt a. M. und Roſtock, in Köln und anderen Städten den Widerhall ihrer werbenden Kraft im ganzen Reich gefunden haben. Wenn ſich nun die Reichshauptſtadt ſelbſt in dieſen Tagen in der Rüſtung des Groß⸗Berliner Licht⸗ ſeſtes zeigte, ſo iſt dieſer Veranſtaltung eine umſo höhere Be⸗ deutung beizumeſſen, deren Tragweite ſich auf das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben ausdehnt, auf die Weltſtellung Deutſchlands durch die Ausgeſtaltung und Nepräſentation Berlins als Reichsmetropole.„Berlin im Licht“ ſollte im Rahmen eines großen Volksfeſtes als weitſtrahlendes Fanal, als Leuchtturm im Sinne der Licht⸗, der Fremden⸗ und der Geſchäftswerbung wirken und bleibende Werte im freien Wettſtreit erzielen, die dem deutſchen Wohlſtand und der deut⸗ ſchen Kultur zugutekommen, dem Rufe einer neu errungenen Weltgeltung. Das große Berliner Lichtfeſt verfolgte nicht etwa den Zweck einer Reklamebeleuchtung, ſondern eine ge⸗ meinnützige Vermittlung aller denkbaren Werbemöglichkeiten des Lichtes, die für Induſtrie und Handel, für den Laden⸗ und Hausbeſitzer und nicht zuletzt für die Verbraucherkreiſe von gleich großem Intereſſe ſind. Davon ſollten ſich auch jene über⸗ zeugen, die bisher noch nicht entſprechend unterrichtet waren, — ſich alle Vorteile der Lichtwerbung zunutze zu machen und die ö Künſtliche Erzielung von Tageswirkungen im vollen Maße einer kulturwichtigen Beſtrebung zu erfaſſen. Andernfalls iſt es gerade für Berlin eine gebieteriſche Notwendigkeit, ſich im Dunkel der Nacht in ein weitſtrahlen⸗ des Lichtmeer zu tauchen, weil ſich wegen der ebenen Lage der Stadt die gewöhnliche Straßenbeleuchtung in den tiefen, haupten und einführen wird und ſchon heute ſeine volle Exi⸗ ſtenzberechtigung hat, beweiſen zur Genüge die bisherigen Erfolge, die wir auf Konto unſeres muſtergültigen Beleuch⸗ tungsweſens ſchreiben können und wovon zuletzt die durch die Arbeitsgemeinſchaft„Berlin im Licht“ geſchaffenen Veran⸗ ſtaltungen ein beſonders nachahmenswertes Vorbild geben konnten. Was zum großen Teil Paris als„Lichtſtadt“ ſeinem Glanz und Anſehen verdankt, wird ſich in abſehbarer Zeit wohl auch in unſerer deutſchen Reichshauptſtadt durchſetzen; doch mit dem unterſchiedlichen Vorzug, daß die Wahl in der Anwendung von Beleuchtungsarten, wie ſie uns z. B. als Tiefkreis⸗ und Flachſtrahler zur Be⸗ leuchtung von Plätzen, in zeitgemäßen Hallenbeleuchtungen (mit Opal⸗Glaskugeln), im ſogen. Flutlicht zur Anleuchtung von Gebäudefaſſaden, Monumenten, Türmen und Kuppeln, im modernen Röhrenlicht und den in ungezwungener, ſchöner Form fein abgedämmter Opal⸗Ueberfang⸗Glasbuchſtaben für die Zwecke der Reklamebeleuchtung entgegentreten, die Er⸗ faſſung der techniſchen und künſtleriſchen Geſtaltung von überragend höhergeſtellten Geſichtspunkten zu erkennen iſt. Die deutſche Lichttechnik und Lichtkunſt haſcht nicht nach ſchreienden Effekten, wie ſie das Ausland in planloſer Ver⸗ geudung der rohen Lichtkraft, in flammenden Sonnen, grell⸗ leuchtenden Transparenten, zuckenden Blitzen und glühenden Kometen dem geblendeten Auge bietet, ſondern iſt vielmehr auf die wirtſchaftliche und zweckmäßige Ausnützung einer ſy⸗ ſtematiſchen Beleuchtung bedacht, in dem offenſichtlichen Be⸗ ſtreben, unſerem Sinn für Schönheit und anmutendes har⸗ moniſches Zuſammenwirken auch im werbenden„Reflex des Lichtes“ voll Rechnung zu tragen. Ing. Kirsch. die Stäoͤtiſche Nachrichten Schulärztliche Fürſorge In den Monaten Jult bis September wurden in den Volks⸗ un“ Fortbildungsſchulen 1994 Knaben und 2143 Mäd⸗ chen unterſucht. In den Elternſprechſtunden wur⸗ den vorgeſtellt: in der Zentralſprechſtunde im alten Rathaus 891 Knaben und 939 Mädchen, in den Vororten 132 Knaben und 151 Mädchen, Unter den Unterſuchten in der Schule befanden ſich 107 behandlungsbedürftige Knaben und 311 behandlungsbedürftige Mädchen; unter den Unterſuchten in der Sprechſtunde waren es 82 Knaben und 79 Mädchen, die ärztlicher Behandlung bedurften und deren Eltern von der Notwendigkeit einer ärztlichen Behandlung unterrichtet wur⸗ den. Zwecks unentgeltlicher Zahnbehandlung wurden an Knaben 474 und an Mädchen 318 Zahnkarten ausgegeben. Für die in den Schulen verabreichte Kinde r⸗ ſpeiſung wurden 69 Knaben und 41 Mädchen vorgemerkt. Zur Teilnahme an Erholungskuren fand eine Vor⸗ merkung von 325 Knaben und 335 Mädchen ſtatt. Wegen Tuberkuloſeverdachts wurden der Lungenfürſorge⸗ ſtelle 113 Knaben und 148 Mädchen überwieſen, wobei es ſich in vielen Fällen jedoch nur um vorſorgliche Maßnahmen handelt. Zu ſonſtigen ſpezialärztlichen Unterſuchungen wur⸗ den 20 Knaben und 25 Mädchen überwieſen. Aerztliche Unter⸗ ſuchungen vor Antritt und nach Rückkehr von Erholungs⸗ kuren fanden bei 3032 Knaben und bei 2645 Mädchen ſtatt. Die Familienfürſorge wurde 82mal in Anſpruch genommen. Die ſchulärztliche Tätigkeit in Mannheim hat ſich ſeit ihrem Beginn im Jahre 1904 in beſonderem Maße auf Schulkinderfürſorge erſtreckt. Wie auch der vorhergehende Viertelfahresbericht gezeigt hat, erfreuen ſich die Elteruſprechſtunden beſonders großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Es findet zwar keinerlei Behandlung ſtatt, doch iſt den Eltern die Mög⸗ lichkeit gegeben, ſich in Fragen der Erziehung und Pflege ihrer Kinder ärztlichen Rat zu holen. Im vergangenen Viertel des Schuljahres wurden auch zahlreiche Unter⸗ ſuchungen vor Antritt und nach Rückkehr von Erholungs⸗ kuren vorgenommen, was damit in Zuſammenhang zu bringen iſt, daß die Entſendungen naturgemäß in den Ferken. einen großen Umfang annehmen. Sehr erfreulich iſt, daß in dieſem Jahre zum erſtenmal auch die Schüler höherer Lehranſtalten bei den Entſendungen in ſtärkerem Maße berückſichtigt werden konnten, nachdem ſich unter der bereit⸗ willigen Mithilfe der höheren Lehranſtalten die Möglichkeit einer Auswahl erholungsbedürftiger Schüler und Schülerin⸗ nen ergeben hatte. Die Ergebniſſe der Entſendungen waren, wie die Nachunterſuchungen zeigten, ſehr befriedigend. Im Winterentſendeplan ſind 199 Kuren in Heilſtätten und 681 Kuren in den verſchiedenartigſten Erholungsheimen vor⸗ geſehen. 230 Kuren ſind bereits angetreten; die übrigen folgen im Laufe des Winterhalbfahres. Die Tatſache, daß gerade die Winterkuren unter Umſtänden beſondere geſund⸗ heitliche Vorteile bieten, iſt dem Arzt ſchon lange bekannt; dieſe Erkenntnis iſt jetzt auch in weite Kreiſe der Bepölke⸗ rung gedrungen. Beſonders ſei noch hervorgehoben, daß auch in dieſem Winter wieder eine größere Anzahl junger ſchulentlaſſener Mädchen einen viermonatlichen Haushalktungskurs auf dem Heuberg mitmach' und dort neben einer körperlichen Erholung die Vorteile eines intenſiven hauswirtſchaftlichen Unterrichts genießt. Außer dieſem viermonatlichen Kurs läuft noch ein Jahreskurs für Kriegerwaiſen, der dank des Entgegenkommens des ſtädt. Fürſorgeamts ebenfalls eini⸗ gen Mannheimer Mädchen zugute kommt. St..., * Volkstrauertag 1929. Wie der Volksbund deutſcher Kriegsgräberfürſorge bekannt gibt, wird der Volks trauertag im kommenden Jahre wiederum am 5. Sonntag vor Oſtern(24. Februar) begangen werden. Die Ausgeſtel⸗ tung der Feier wird ähnlich wie in den Vorjahren gemein ſchaftlich vom Volksbund, den Behörden, Religioftsgemein⸗ ſchaften und größeren Verbänden vorbereitet werden. 1.—,——— ſchachtartig verlaufenden Straßen zu ſehr verliert und ebenſo ...!... ͤ bb 2 N N gegen Schnupfen Wremen. lune futpen, — ̃—. b gehn Gebote für den Künſtler Von Fedor Schaljapin 1. Du ſollſt keine Karriere machen.— Machſt Du nämlich Karriere, bringſt Dus in Deiner Kunſt zu Erfolg und An⸗ erkennung, ſo beginnen neue endloſe Verpflichtungen. Natür⸗ lich müſſen dann auch Deine Anſprüche ſteigen. Du mußt nicht nur Dich durchs Leben ſchlagen, ſondern noch weiter über den Kreis Deiner Angehörigen hinaus Menſchen, die Dir nirgend⸗ wie nahe ſtehen, mitſchleppen. Ich für meine Perſon habe mich haltung von 26 Perſonen zu kümmern. Ich tue es gern. Aber ganz einfach iſt die Sache nicht; am wenigſten in Deutſchland, wo die berühmte Gagenkonvention die Erfüllung aller mit in⸗ ternationalen Maſſenſtäben gemeſſenen, durchaus üblichen Gagenanſprüche unmöglich macht. Es iſt alſo beſſer, man bleibt eine Mittelmäßigkeit, vermeidet den Anſchein der Unbeſchei⸗ denheit und des Größenwahnſinns und reift, ungehemmt von den Schwierigkeiten, welche die Popularität mit ſich bringt, zu innerer Vollendung heran. 2. Du ſollſt, wenn Du ſchon den Ehrgeiz haſt, Dich durch⸗ zuſetzen, Maler werden!— Dieſe Erkenntnis kam mir, als ich kürzlich einen Van Dyck kaufen wollte, den ich im Schaufenſter eines Berliner Kunſthändlers ſah. Ich konnte das Bild nicht erſtehen, weil der Preis von 24000 Mark, der gefordert wurde, für einen armen Mann zu hoch iſt. Insgeheim habe ich den großen Niederländer, deſſen Kunſt in ihrer Auswertung keiner Abmachung zwiſchen Theaterdirektoren und Konzertunterneh⸗ mern unterliegt, beneidet. Ich will mich gewiß nicht mit Mei⸗ ſter Van Dyck vergleichen, ſondern nur feſtſtellen, daß er es in ſeinem Fach viel weiter bringen kann als unſereiner. 24000 Mark gegen 1000, die unſereiner— in Deutſchland— aller⸗ höchſtens bekommen darf! Alſo Maler werden, nicht Sänger! Bleibt nur die Frage, ob Herr Van Dyck zu Lebzeiten nicht dieſelben Kalamitäten durchzumachen hatte wie der arme Sän⸗ ger, deſſen Nachruhm ſich in den Prazenten ausdrücken wird, welche die Schallplattenfabrikanten mit ſeinem toten Atem verdienen werden. 1 3. Du ſollſt Dich leidenſchaftlich und nachdrücklich um Empfinden aktiv zu betätigen, iſt nicht nur ungenügend, ſon⸗ dern auch höchſt gefährlich. Auf dieſe Art kann es geſchehen, daß Du denen Konkurrenz machſt, die das ſoziale Empfinden angeblich gepachtet haben— ohne daß Du, vermittels Legtti⸗ mation und Parteiausweis, in ihre Reihen trittſt. Haſt Du den Ehrgeiz, Deine Kunſt in den Dienſt des Volkes zu ſtellen, ohne nach ſeiner Einteilung in Klaſſen und Kaſten zu fragen, wird Dir der Titel„Volkskünſtler“, ſo Du ihn Dir als treuer Sohn der Nation, der Du entſtammſt, erworben haben ſollteſt, unweigerlich entzogen. Es iſt auch gut, ſich um Politik zu kümmern, ſelbſt wenn einem jeder Achteltakt wichtiger iſt als ſämtliche Kongreſſe und Beſchlüſſe, damit einem nicht von den Machthabern dieſer Kongreſſe und Verfaſſern der Be⸗ ſchlüſſe das Stück eigenen Heimatbodens„ſequeſttert“ werde, das man ſich in einem arbeitsreichen Leben erworben hat. 4. Du ſollſt Vater und Mutter nicht ehren!— Tuſt Du es doch und bekennſt Dich voll freudigen Stolzes zu Deiner Abſtammung, mag ſich dieſe auch nicht gerade aus einem fürſtlichen Palaſt herleiten, ſo kann es Dir geſchehen, daß Dir ein Spitzname wie„der Möbelpacker“ oder etwas Aehnliches durchs ganze Leben erhalten bleibt. Es iſt ſchon beſſer, Du gibſt Dich für das„diskrete Geheimnis“ Ihrer Exzellenz, der Frau Generalgouverneur aus als für den Sohn und Er⸗ nährer einer einfachen Wäſcherin, Wie der Code Napoleon beſtimmt„Die Suche nach dem Vater iſt verboten“, ſollte auch die Nachforſchung nach der Mutter verboten ſein. 5. Du ſollſt nicht glauben, was Du mit den Sinnen wahr⸗ nimmſt!— Sonſt könnteſt Du ja in Verſuchung kommen, zu glauben, zwei mal zwei ſei vier, ſchwarz ſei das Gegenteil von weiß, und alle Dinge auf der Welt verhielten ſich ſo natürlich, wie wir es in der Schule gelernt haben. Dann biſt Du aber kein„Neutöner“ und haſt weder Geiſt noch Originalität. Du paßt in keine Vorſtellungen hinein, die non einem modernen Regiſſeur inſzeniert und von einem Dirigenten mit„neuen Nerven“ geleitet wird. Du biſt alte Schule und vollkommen erledigt. 6. Du ſollſt Deinen Nächſten um Himmels willen nicht liehen wie Dich ſelbſt!— Der Nächſte iſt ja doch ein lieber Kollege, der hinter jedem freundlichen Wort— wenn er ein liebenswürdiger Beobachter— nur Verrat und Heimtücke, wenn er weniger wohlwollend, zumindeſt die Angſt des „alternden Löwen“ vor dem„aufſtrebenden Genie“ wittert. Am änugſtlichſten hüte Dich jedoch vor dem lieben Nächſten weiblichen Geſchlechtes. 7. Treibe Suff und VBöllerei!l— Es iſt ja der Stimme nicht gerade ſehr zuträglich, wenn Du vor Deinem Auftreten ein bis ſtebzehn Gläschen Wein zu Dir genommen und einen gefüllten Kapaun verzehrt haſt, aber was Dich dieſer Erze an Nerpen und Stimmung koſtet, bringt Dir die reinſte Freude gewiß wieder herein, die Du am Schaden des Direk⸗ tors oder des Impreſario haſt. f 8. Du ſollſt dem Publikum nachlaufen und um die Gunſt jedes zahlenden Beſuchers buhlen.— Ich habe einmal aller⸗ dings gerade das Gegenteil getan. Als das Theater von Odeſſa, wo ich damals ſang, täglich vor dem Elngehen ſtand und die Kollegen, mit dem Direktor an der Spitze, ſich in ihrer Verzweiflung an mich um Rat wendeten, habe ich ver⸗ anlaßt, daß jenes Theater eines Abends geſperrt wurde und wir Künſtler eine Yacht beſtiegen, die uns tagelang im Hafen ſpazieren fuhr. Alle Welt redete vom„Schauſpielerſchiff“ Die Zeitungen fragten in ganz ſtrengem Ton, ob wir uns eigentlich auf eine Regatta vorbereiten oder Proben ausführen wollten. Als wir dann eines Abends wieder in unſeren Muſentempel zurückkehrten, war das Haus geſteckt voll. Es blieb auch bei dieſem angenehmen Zuſtand, ſolange ich in Odeſſa war. Viel ſpäter iſt der Direktor dann doch zu Grunde gegangen. Und natürlich gab alle Welt mir die Schuld, da a durch meinen Hufarenſtreich das Publikum entfremdet atte. 9. Du ſollſt alle Kritiken leſen!— Daß Du es nicht tuſt, glaubt Dir ohnehin kein Menſch. Und, Hand aufs Herz, haben ſie mit ihrem Skeptizismus nicht recht? 8 10. Du ſollſt keinen Zeitungsaufſatz ſchreiben!— Kom⸗ mentar überflüſſig! n Von der Handels⸗Hochſchule Mannleim. Das ſtuden⸗ tiſche Amt für politiſche Bildung eröffnet ſeine Vortragsver⸗ anſtaltungen durch einen Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. Blauſtein, Syndikus der Handelskammer Mannhelm, über„Deutſchland in ſeiner Zerſplitterung“ heute Donnerstag, den 8. 11. 1928, abends. Zu dieſem Vor⸗ trag, der in der Aula der Handels⸗Hochſchule, K 4, ſtattfindet, iſt die Bevölkerung bei freiem Eintritt eingeladen. 1 5 vollſtändiger 4. Seite. Nr. 520 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. November 1928 Ein neues Motor⸗Dienſtboot Die Badiſche Hafenverwaltung Mannheim hat am 5. No⸗ vember ein neues Motorboot übernommen, das für den Hafenmeiſterdienſt auf dem Rhein und dem Neckar beſtimmt iſt. Während die Hafenmeiſter bisher ihren Dienſt zu Fuß oder auf dem Fahrrad verſahen, iſt es ihnen jetzt möglich, direkt an die Schiffe heranzufahren, was für die ſchnellere Abfertigung von Bedeutung iſt. Das Motorboot hat eine Länge von 6,50 Meter bei 1,50 Meter Breite und iſt als Autoboot aus Eichenholz bei der 5 ſigen Bootsbauanſtalt J. B. Klein, Karl⸗Benzſtr. 17, gebaut. Zum Einbau iſt ein 12—14 PS B. u..⸗Bootsmotor der Bohn u. Kähler AG. Kiel gekommen. Das Motorboot er⸗ veicht damit eine mittlere Geſchwindigkeit von etwa 20 Kilo⸗ meter, was bei den hieſigen Strömungsverhältniſſen aus⸗ reicht. triſches Signal uſw. ausgeſtattet. Die Abnahmefahrt, die ſich auf ausgedehnte Fahrten auf dem Rhein und Neckar unter ſchwierigſten Verhältniſſen er⸗ ſtreckte, fiel nicht nur zur vollſten Zufriedenheit der Behörde aus, ſondern die Bootsbauanſtalt Klein konnte zwei weitere, völlig gleiche„ in Auftrag nehmen, mit 12—14 PS B. Das erſte dieſer Bote ſoll ſchon in etwa 4 Wochen zur Ab⸗ lieferung lommen. P. * * Beſtattung. Obwohl die Beſtattung des im hohen Alter von nahezu 88 Jahren verſtorbenen ehemaligen Direktors der ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerke, Chriſtian Beyer, geſtern nachmittag im Krematorium in aller Stille erfolgte, waren mehrere leitende Beamte der Stadtverwaltung offi⸗ ziell erſchienen, um dem verdienten Mann die letzte Ehre zu erweiſen, ſo Bürgermeiſter Büchner, die Direktoren Egetmeyer, Schröder und Volckmar und Baurat Schwarz. treten. Stadtpfarrer Dr. Bibeltext„Selig ſind die Toten, die in dem Herrn ſterben, denn ihre Werke folgen ihnen nach“ zugrunde legte, wies dar⸗ auf hin, daß Beyer. in des Wortes vollſter Bedeutung zum Lichtbringer für unſere Stadt geworden war. Bürgermeiſter Büchner legte im Namen der Stadtverwaltung und der ſtädtiſchen Werke einen Kranz nieder. Stadtrat Perrey ſprach im Namen der Vereinigung der höheren Kommunal⸗ beamten. * Auf der Jagd angeſchoſſen. Unter Bezugnahme auf unſere Meldung im Montag Abendblatt wird uns von unter⸗ richteter Seite mitgeteilt, daß die Verletzungen der Frau erfreulicherweiſe nur ganz geringfügiger Natur ſind und die Ueberführung in das Krankenhaus nur deshalb Die ehemalige Parkgeſellſchaft, zu deren Mit⸗ begründern Beyer gehörte, war durch Direktor Henſel ver⸗ Hoff, der ſeiner Trauerrede den die ebenf ills .⸗ Bootsmotoren ausgerüſtet werden. erfolgte, um durch Röntgen feſtzuſtellen, ob irgendwelche Kom⸗ plikationen zu befürchten ſind. Dies wurde durch den dorti⸗ gen Arzt verneint, worauf die Frau ſofort aus dem Kran⸗ kenhaus entlaſſen wurde. Auch der in Spechbach amtierende Arzt hat die Frau wieder als geſund entlaſſen. * 25jähriges Dienſtjubiläum. Am morgigen Freitag be⸗ geht der Hauptkaſſierer der Ortskrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe, Herr Auguſt Ruf, ſein 25jähriges Dienſt⸗ jubiläum. Der allzeit pflicht⸗ und arbeitsfreudige Jubilar erfreut ſich allgemeiner Beliebtheit und Wertſchätzung. Jägerkreiſen iſt Herr Ruf ein gern geſehener Weidmann. In * Viehzählung am 1. Dezember. geſetzlichen Beſtimmungen iſt im ganzen Deutſchen Reich am 1. Dezember wiederum eine Viehzählung vorzunehmen. erfolgt im gleichen Umfang wie die vorjährige. ſich auf Pferde, Eſel(lauch Mauleſel und Maultiere), Rind⸗ vieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel(Gänſe, Enten, Hüh⸗ ner, jedoch ohne Trut⸗ und Perlhühner), ſowie Bienenſtöcke, Die Aufnahme der Viehbeſtände erfolgt im allgemeinen durch Zähler. Bei der Bedeutung, die der bevorſtehenden Zählung Nach den beſtehenden Sie Sie erſtreckt für die Landwirtſchaft wie auch für die geſamte V Volkswirt⸗ ſchaft zukommt, darf erwartet werden, daß alle Beteiligten mit Sorgfalt und Gewiſſenhaftigkeit ihre Aufgabe erfüllen und daß namentlich die Viehbeſitzer ſelbſt, die überdies auch ſtrafrechtlich für ihre Angaben verantwortlich ſind, die ge⸗ ſtellten Fragen genau und vollſtändig beantworten. Vieh⸗ zählung dient bekanntlich nur ſtatiſtiſch⸗wirtſchaftspolitiſchen Zwecken. deren 55 5 1 8 Das 3e Gelä 5 ſtei Selbſtverſtändlich iſt das Boot mit den neueſten Er⸗ e 5 te„ rungenſchaſten des Motorenbaues, wie elektriſches Licht, elek⸗ mittag immer noch keine Nachricht von ihm hatte * 7 Aus dem Lande Ein Karlsruher Regierungsrat vermißt * Karlsruhe, 7. Nov. Seit Sonntag, den 3. November wird Regierungsrat Dr. Eugen Vollmer, 34 Jahre alt, ver⸗ mißt. Er hatte ſich im Touriſtenanzug von Karlsruhe in die Gegend des Ruhſteingebietes begeben und wurde zu⸗ letzt im Kurhaus auf dem Ruhſtein geſehen. Seither fehlt jede Spur von ihm. Der Vermißte iſt als Touriſt und Sports⸗ mann bekannt. Es beſteht die Möglichkeit, daß er bei ſeinem Ausflug verunglückt iſt. Oberſtaatsanwalt und Landes⸗ polizei haben ſofort im Ruhſteingebiet Streifen unternom⸗ men, dieſe ſind aber bis jetzt ergebnislos geweſen. Es wurde eine Polizeibereitſchaft in Stärke von 100 Mann eingeſetzt. in Richtung Allerheiligen Als ſeine Hauswirtin am Montag nach⸗ war ſie in großer Sorge und benachrichtigte ſeine vorgeſetzte Behörde. Die Suche nach dem Vermißten wird dadurch erheblich er⸗ ſchwert, daß man keinerlei Nachrichten bis jetzt hat, in welcher Richtung ſich Vollmer vom Ruhſtein aus, wo er zuletzt zwiſchen 10 und 11 Uhr am Sonntag vormittag geſichtet wurde, ent⸗ fernt hat. Regierungsrat Dr. Vollmer iſt aus Schramberg ge⸗ bürtig. Seine Eltern haben eine Buchdruckerei in Maunheim⸗Käfertal. Er iſt in Stenographenkreiſen als ausgezeichneter Stenograph bekannt und hat nach einer ſchweren Verwundung beim Leibgrenadierregiment 109 im Kriege ſpäter Dienſte als Stenograph im großen Hauptquar⸗ tier getan. Im badiſchen Landtag iſt er öfters aushilfsweiſe als Kammerſtenograph tätig geweſen. Vollmer war vor eint⸗ gen Jahren Staatsanwalt in Lörrach und kam von dort in das Juſtizminiſterium nach Karlsruhe. Die aufgebotenen Polizei⸗ mannſchaften und Oberſtaatsanwalt Heinsheimer ſind geſtern abend wieder aus dem Ruhſteingebiet nach Kaxlsruhe zurück⸗ gekehrt, ohne irgendwelches Spurenmaterial mitbringen zu können. Das Landespolizeiamt Karlsruhe, das die Nachfor⸗ ſchungen leitet, erſucht jeden Leſer dringend, ſofortige Mit⸗ teilungen an die Behörde bezw. an die nächſte Gendarmerie⸗ ſtation zu geben, falls Vollmer noch am Sonntag irgendwo geſehen worden iſt. Der Freiburger Bankraub aufgeklärt DZ. Freiburg i. Br., 7. Nov. Wie kürzlich gemeldet, wurde in Bruchſal ein 27 Jahre alter, mehrfach vorbeſtrafter Haus Kittler feſtgenommen. Es tauchte gleich der Verdacht auf, daß er mit dem Täter des Bankraubes identiſch ſei. K. wurde deshalb nach Freiburg überführt und dort dem älteren Ehe⸗ paar, dem er auf der hieſigen Reichsbanknebenſtelle etwa 550 Mark abgenommen hatte, gegenübergeſtellt. Dieſe er⸗ kannten in ihm den Täter wieder. Kittler verbüßte zuletzt eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren. Er wurde dann im Mai einem Bruchſaler Buchbindereibetrieb durch Vermittlung der Badiſchen Gefangenenfürſorge überwieſen. Er war am Tage der Tat nach Freiburg gefahren, angeblich, um ſich hier einen Anzug zu kaufen. Kittler beſtreitet, der Täter zu ſein. 8 5 * Schwetzingen, 8. Nop. Wenn Schwetzingen„Kerwe“ feiert, haben die Mannheimer noch nie gefehlt, weil ſie wiſ⸗ ſen, daß dieſes Volksfeſt immer etwas Beſonderes bietet; auf keiner Kerwe geht es ſo fröhlich her, wie auf der Schwetzin⸗ ger, die in dieſem Jahre am kommenden Sonntag und Mon⸗ tag gefeiert wird. Ein Schloßgartenbeſuch macht den Aus⸗ flug nach Schwetzingen an dieſen Tagen lohnend. Näheres ſiehe Anzeige.. * Buchen, 4. Nov. Im Alter von erſt 48 Jahren ſtarb in der Klinik zu Würzburg Rechtsanwalt Franz Kieſer, eine der markanteſten und beliebteſten Perſönlichkeiten der hieſigen Stadt. Ein ſchweres Nierenleiden, das er ſich während des Weltkrieges zugezogen hatte, führte zum frühen Tod. Der Verſtorbene war viele Jahre erſter Vorſitzender des von Hauptlehrer Karl Trunzer gegründeten Odenwälder Sängerbundes, viele Jahre war er Schützenmeiſter der bekannten hiſtoriſchen Buchener Schützengeſellſchaft, Geſchichte er anläßlich ihres 100 jährigen Beſtehens niederſchrieb, ferner war er Mitglied des Bürgerausſchuſſes. Das Wohl und Wehe der Stadt— Kieſer war geborener Buchener— lag ihm ſtets am Herzen. Als pflichteifriger Anwalt, dem auch der gute Humor nie fehlte, genoß er laut „Heidelb..“ einen guten Ruf. Während des Weltkrieges war er Hauptmann in einem Lahrer Artillerie⸗Regiment. Nachbargebiete Vom Pfälziſchen Obſtmarkt * Freinsheim, 3. Nov. Bei mäßiger Anfuhr iſt die Nach⸗ frage nach gutem Winterobſt, wobei aber nur erſte Sorte verlangt wird, weiter recht gut. Doch ſtehen der Kaufluſt des Publikums vielfach erhöhte Preiſe gegenüber, was auf den Abſatz drückt. Im allgemeinen kommen bei Aepfeln vielfach ungenügende Sortierungen zu verhältnismäßig hohen Preiſen zur Anlieferung. Moſtobſt kommt aus der Schweiz und aus Oeſterreich meiſt in ungenügender Qualität herein. Als Durchſchnittspreis der Märkte Freinsheim, Bad Dürkheim, Neuſtadt a. d.., Ellerſtadt und Weiſenheim werden genannt für das Pfund Tafeläpfel 18—49, Wirtſchaftsäpfel 10—16, Moſtäpfel 10—11, Tafelbirnen 18—35, Wirtſchaftsbirnen—135, Tomaten 17—20, Kaſtanien 40, Nüſſe 40. a* » Roxheim bei Frankenthal, 6. Nov. Der 18fährige Wil⸗ helm Gutwein, der bei Schmiedemeiſter Klein als Geſelle tätig iſt, wurde geſtern morgen mit einer Schußwunde am Kopf vor ſeinem Bette liegend aufgefunden. Er kam ſchwerverletzt ins Frankenthaler Krankenhaus. * Worms, 7. Nov. Ein hier wohnhafter 30 jähriger Che⸗ miker hat am 6. November in ſelbſtmörderiſcher Abſicht Gift genommen und iſt am gleichen Tage abends an den Folgen der Vergiftung im ſtädt. Krankenhaus geſtorben. Die Sorge um das weitere Fortkommen ſccheint den Mann in den Tod getrieben zu haben. sw. Offenbach, 7. Nov. Nach Offenbach hatte eine 43jäh⸗ rige verheiratete Frau namens Frieda Gelsheimer, in Frank⸗ furt wohnhaft, gebürtig aus Kaiſerslautern, mit einem Manne aus Frankfurt, mit dem ſie in Beziehungen ſtand, eine Spritztour unternommen. Bis jetzt kam die Frau nicht mehr zurück, es traf aber ein Brief bei ihrem Ehemann ein, der beſagte, daß er die Frau nicht mehr unter den Leben⸗ den zu ſuchen brauche. Der Ehemann gab natürlich die my⸗ ſteriöſe Sache in die Hände der Polizei. Es konnte darauf⸗ hin feſtgeſtellt werden, daß Frau G. ſich nicht mehr in Offen⸗ bach befindet. Verwickelter wurde die Geſchichte noch inſo⸗ fern, daß der Brief weder von Frau G. noch ihrem Begleiter geſchrieben wurde. Den Begleiter, einen Buchhalter aus Frankfurt, nahm man bis zur Klärung des Sachverhaltes feſt. 20 Pig RxigenlE MIUfTRIERTE Morgen neull Zu bezlehen in der Heuptnebenstelle N den Nebenstellenweldhofstt. G, Schw/etingetstt. 19% 0 und Neerfeldstr 11. sowie durch unsere frögerfinnen Theater und Muſik Mannheimer Künſtler auswärts. In Freiburg wird der Chorverein unter Leitung von M. Albrecht die Matthäuspaſſion von Bach ohne Kürzungen aufführen. Fritz Seefried⸗Mannheim iſt verpflichtet worden, dabet die vier ſelten gehörten Baßarien zu ſingen.— Muſikdirektor Hanſen wurde auf Grund des Liſtt⸗Kaun⸗Strauß⸗Kon⸗ zertes des St. Gervaſius⸗Chores in Trier, weiterhin für die Leitung einer Schubert⸗Feier und eines Orcheſter⸗Konzertes mit neuzeitlichen Werken der Nürnberger Sängerwoche ver⸗ pflichtet.— Der durch ſeine Mitwirkung in verſchiedenen Kon⸗ zerten hier beſtbekannte einheimiſche Baritoniſt Georg Hen⸗ necka hat am Stadttheater Cottbus, wo er als Heldenbariton engagiert iſt, ausgezeichnete Erfolge erzielt. Die„Lauſitzer Landeszeitung“ ſchreibt:„Eine prächtige Bühnenerſcheinung und einen warmen gepflegten Bariton brachte Gg. H. als Alfio(in„Cavalleria rusticana“) zur Geltung. Sein Auf⸗ treten gewann ihm im Fluge die Sympathie des Publikums. Auch ſein Tonio(in„Bajazzo“) hinterließ einen ſehr an⸗ genehmen Eindruck; nicht nur ſein Singen, auch ſein ſchau⸗ ſpieleriſches Talent verſpricht Gutes.“ Ueber den Faninal in Rich. Strauß'„Roſenkavalier“ urteilt die Preſſe:„Mit feinem Humor gab Gg. H. den Faninal, den Raffke des 18. Jahr⸗ hunderts; in Geſang und Geſte bot er eine geſchloſſene, ab⸗ gerundete Leiſtung, die hocherfreulich war.“ Vom Kölner ſtädtiſchen Opernhauſe. Wagners längere Zeit nicht aufgeführter„Rienzi“ ging am Sonntag nach Neueinſtudierung wieder einmal in Szene. Bei einer durchweg recht eindrucksvollen Aufführung und dem gefüllten Hauſe gab es natürlich viel Beifall, ob je⸗ doch hinſichtlich des Intereſſes der Theaterfreunde weiter Glſick bei der Sache ſein werd, bleibt abzuwarten. Mutet doch dieſes in ſeinem Stile veraltete 96jährige Werk mit ſeiner faſt nur aufs Aeußerliche geſtellten Wirkungsart heute ledig⸗ lich als große Spektakeloper an, die ſich gar zuviel auf Höhe⸗ 5 punkten bewegen möchte und doch der Steigerungen erman⸗ gelt, weil die Grundlage ſchten Gefühlslebens auf weiteſten Strecken fehlt. Darüber vermögen alle rhetoriſchen Effekt⸗ momente und wie immer geartete ſonſtige Aeußerungen n- lle ſetzeriſcher Routine nicht hinwegzutäuſchen. berſpielle Dahn hat unter Aufbietung glänzende zorati treten. maſchineller Mittel, reicher Koſtüme und eines faſt über⸗ großen Menſchenmaterials der Oper eine in hohem Maße impoſante Inſzenierung angedeihen laſſen, die Maſſen ſehr zielbewußt gelenkt und in vielen darſtelleriſchen Einzelheiten den Regiſſeur von geläutertem Geſchmacke bewährt. Für den matten Verlauf der Waffenſpiele hatte die Ballettleitung die Verantwortung. An der Spitze des trefflichen Orcheſters waltete Kurt Schröder mit Temperament und Umſicht. Für den noch an den Folgen einer Erkrankung leidenden ein⸗ heimiſchen Vertreter des Rienzi, Nicolai Reinfeld, war Laurenz Hofer vom Düſſeldorfer Stadttheater mit im gan⸗ zen recht löblichem Gelingen eingeſprungen und während als Adriano und Irene Adelheid Wollgarten und Elſa [Foerſter Leiſtungen von vollgültiger Gediegenheit boten, waren Kardinal Raimondo, Colonna und Orſini durch die Herren Joſef Horn, Joſef Niklaus und Rudolf Freſe mit allem künſtleriſchen Nachdruck vertreten. Zu dem ſchönen geſanglichen Enſemble ſtellten die beſtens eingeübten wohl⸗ lautenden Chöre einen keineswegs unweſentlichen 5 e Fünfundſiebenzig Jahre Julius Blüthner. Fünfund⸗ ſtebenzig Jahre haben ſich ſeit Eröffnung jener beſcheidenen Klavierbau⸗Werkſtatt erfüllt, die zu einem Welthauſe empor⸗ wuchs. Julius Blüthner, der Gründer der Firma, ſtammt aus einem Dorfe im Merſeburgiſchen. Am 7. November 1853 begann er in froher Zuverſicht den eigenen Vetrieb. Aufrecht ging der Geheime Kommerzienrat Julius Blüthner ſeinen Weg, bis er 1910 im Alter von 86 Jahren carb. Die Stürme des Weltkrieges und der nachfolgenden unruhevollen Zeiten brachten natürlich mancherlei Erſchütterungen für den Fabrikbetrieb. Als Markſtein fünfundſiebenzigjährigen Scheffens vollendete die Firma das Jubilums⸗Modell eines beſonders tonfülligen Flügels von 180 em Länge. ) Ramon Novarros Opeerndebut in Verlin. Ramon Novarro wird nach einer ſoeben aus Hollywood einge⸗ troffenen Nachricht nach Beendigung ſeiner Aufnahmen zu The Pagan“ birekt nach Berlin kommen. um hier ſein Welt⸗ 8 als Opernſänger zu feiern.— Ramon Novarro wird in einer der rgeſehen. Nach ſeinem neueſten Vertrag wird der Künſtler in ha ng filmen und ſich ein e Jahr ſeiner Berliner Opern in„Tosca“ zum erſten Mal auf⸗ Sodann ſind weitere Gaſtſpiele in Paris und Wien . Kunſtausſiellung Von Frida Schanz Ich ſehe gern, was Maler ſchildern, 8 Ich ſeh ſo gern die Welt in Bildern!— So ging ich ſchlendernd auch einmal Von Bilderſaal zu Bilderſaal, Zuletzt wohl mit recht müden Tritten.—— Viel Säle hatte ich durchſchritten, Zu viele Bilder wohl geſehn. Da blieb ich wie verzaubert ſtehn, Das Herz voll Jubel ohne Worte. Im letzten Raum durch offne Pforte In dunkelgrauer Bilderwand Ein Bild von höchſten Meiſters Hand, Ein Bild, das nicht gemalte Welt, Zauberiſch wirkend eingeſtellt: 3 In perlengrauem Regenſprühn Ein Hof voll Sträucher, magiſchgrün, Ein Wirrwarr glanzbeſtiebter Kreſfen!— Ich hatte alle Kunſt vergeſſen, Vergeſſen, wo ich mich befand. Ich ſtand und ſah, ich ſah und ſtand. Dies Pfauengrün, dies Silberglimmen, Dies Farbenineinanderſchwimmen, Dieſe Beleuchtungsallgewalt, Geſehen durch den ſcharfen Spalt! Kein Pinſelmeiſterwerk! Und doch— Schließ ich die Augen, ſeh ich's noch, Werds immer ſeßen, Zug um Zug, Das Bild, das keine Nummer trug! O Holländiſche Meiſter in Wert von 60 Millionen Mark. Eine der größten Kunſtausſtellungen der Geſchichte wird im Anfang nächſten Jahres in London ſtattfinden: Gemälde alter holländiſcher Meiſter im Werte von rund 60 Millionen Mark ſollen von Holland nach Englaud zur Ausſtellung ge⸗* bracht werden. Darunter werden ſich ein Dutzend Rem⸗ 0 brandts, Vermeers„Kopf eines Mädchens“ und N her⸗ vorrggende Werke. — — Donnerstag, den 8. November 1928 Kommunale Chronik. Die Vorlage über die Zuſammenlegung der Berliner Verkehrsgeſellſchaften im Ausſchuß angenommen Der Haushaltsausſchuß der Berliner Stadt⸗ vervordneten⸗Verſammlung hat die Magiſtrats⸗ vorlage über die Zuſa m menlegung der Berliner Ver⸗ kehrsunternehmungen, Straßenbahn, Hochbahn und Abvag, mit einigen Aenderungen der Satzungen, angenommen, ſodaß nunmehr die Zuſammenlegung ſtattfinden kann. Der Haushaltsausſchuß wird ſich nun in der nächſten Sitzung mit der Durchführung der Zuſammenlegung der drei Verkehrs⸗ anſtalten beſchäftigen, ſodaß ſich die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung in der nächſten Sitzung ſchon mit der Ausſchuß⸗ beratung wird beſchäftigen und die Vorlage verabſchieden können. Kleine Mitteilungen f Jaut Beſchluß des Bürgerausſchuſſes von Meckes helm wird gegenwärtig auf dem Gemeindegrundſtück im Gewann Au unweit der Eſchelbronner Straße eine Wohn baracke gebaut, die zwei Wohnungen umfaßt. Der Bau beanſprucht einen Koſtenaufwand von ungefähr 4000 J. Die Arbeiten ſind in vollem Gange, ſo daß die Wohnungen noch im Laufe des Spätjahrs bezogen werden können. Auch im privaten Wohnungsbau herrſcht in dieſem Jahr eine erfreuliche Auf⸗ wärtsbewegung. Nicht weniger als fünf Wohnhäuſer ſehen ihrer Vollendüng entgegen. In Anbetracht der immer noch herrſchenden Wohnungsnot iſt die rege Bautätigkeit zu be⸗ grüßen. Außerdem wird zur Zeit neben der Konſervenfabrik im Gewann Rohrbächle von dem früheren Direktor der . Rudy eine Nudel⸗ und Teigwarenfabrik erſtellt. Die Gemeinde Deubach hat es einſtimmig abgelehnt, von Württemberg losgetrennt zu werden, da ihre wirtſchaft⸗ lichen und familiären Beziehungen alle nach der Oberamts⸗ ſtadt Mergentheim weiſen, Seit Jahren beſchäftigt ſich die Sta dtverwaltung Kehl auf Anregung hin mit der Frage der Errichtung eines Hanauer Heimatmuſeums. Dieſer Gedanke hat ius⸗ beſondere durch die Veranſtaltung des Hanauer Heimat⸗ tages im Jahre 1925 wie der Hanauer Herbſtwoche mit Spinnfeſt im Jahre 1926 ſtark an Boden gewonnen. Der Plan ließ ſich bis jetzt aus Raumſchwierigkeiten nicht ver⸗ wirklichen. Da nunmehr in abſehbarer Zeit die Möglichkeit beſteht, Räume für die Einrichtung, wenigſtens des Grund⸗ ſtocks eines ſolchen Muſeums zu gewinnen, hat ſich der Ge⸗ meinderat entſchloſſen, grundſätzlich der Errichtung eines ſolchen Muſeums zuzuſtimmen. Oberreallehrer Ruſch will die Vorarbeiten ſowie die Einrichtung und Verwaltung ehren⸗ amtlich übernehmen. Ueber die Raumfrage ſelbſt ſoll noch verhandelt werden. Der Bürgerausſchuß Fahrnau i. W. genehmigte den Haushaltsplan für 1928/29. Bei 227600% Aus⸗ gaben und 197 700/ Einnahmen beträgt der ungedeckte Auf⸗ wand rund 30 000 /. Zur Deckung ſoll eine Umlage von 74 Pfg. vom Liegenſchaftsvermögen, 80 Pfg. vom Betriebs⸗ vermögen und 555 Pfg. vom Gewerbeertrag(für je 100%) Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 520 L Reilingen⸗ 6. Nov. ratsſitzung wurde beſchloſſen, zwecks Abwicklung der Ar⸗ beitsloſengeſchäfte dem Arbeitsamt Mannheim(3Zweigſtelle Hockenheim) den Bürgerausſchußſaal für 3 Tage in der Woche (vormittags) zu überlaſſen. Entſprechende Vergütung wurde verlangt.— Der mit dem Schuldtiener Karl Johann Martin Hoffmann abgeſchloſſene Dienſtvertrag wurde genehmigt und unterzeichnet.— Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird für die Erſtellung eines Wohnhauſes durch einen hieſigen Bauluſtigen die Gemeindebürgſchaft in Höhe von 60 Prozent der gemeinderätlichen Schätzung über⸗ nommen. Auf dieſe Bürgſchaft ſoll nur deshalb eingegangen werden, weil das Gemeindedarlehen aufgebraucht iſt.— Das der Gemeinde vom Wohnungsverband Mannheim⸗Land zu⸗ gewieſene Baudarlehen wurde entſprechend verteilt. Gerichtszeitung Das Urteil im Frankfurter Theaterſkandalprozeß O. Sch, Frankfurt a.., 7. Nov. Nach vielſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende um 6 Uhr 10 abends und unter ungeheuerer Spannung der Zuhörer das Urteil. Der Angeklagte Müller⸗Wieland wird unter Freiſprechung im übrigen nach 8 312 des Handelsgeſetzbuches in drei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von ſieben Monaten Gefängnis und 800 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Verurteilung erfolgte wegen des Flügelverkaufs, der Entnahme von 16 000 Mark aus der Kaſſe der Bühnen⸗A. G. und wegen der unberechtigten Entnahme von Vergütungen bei Doppelvorſtellungen. Große Strafkammer Darmſtadt Wegen Zuwiderhandlung gegen das Einfuhrgeſetz wurde am 16. Oktober vor der Großen Strafkammer Darmſtadt gegen den Großkaufmann Karl Mayer von Darmſtadt ver⸗ handelt. Mayer erhielt vom Hauptzollamt Darmſtabt einen vom 30. Junt 1927 datierten Strafbeſcheid, der am 9. Juli 1927 zugeſtellt wurde. Dieſer lautete auf eine Geldſtrafe von 14560 /. Unter Anklage war geſtellt, daß Mayer änfangs 1924 einen Buick⸗Wagen aus der Schweiß eingeführt und durch dieſe Einführung gegen die Verordnung über Einfuhr vom 16. Januar 1927, in der Faſſung vom 22. März 1920 verſtoßen habe. Die Einfuhr⸗ bewilligung wurde in der Folge vom deutſchen Reichs⸗ kommiſſar erteilt. Da an dem Wagen ein Defekt war, wurde er gegen einen anderen in der Schweiz umgetauſcht. Der Angeklagte beſtreitet jede Abſicht einer Steuer⸗ umgehung und will in gutem Glauben geweſen ſein. Er ſei Mitglied des ſchwelzeriſchen Touringklub und die ſchweizeriſchen Behörden hätten keine Schwierigkeiten gemacht. Angeklagter will als perſiſcher Legationsrat den amerikaniſchen Wagen, der in Zürich für 10000 Frank ge⸗ kauft war, ſich hauptſächlich verſchafft haben, um Reiſen in das beſetzte Gebiet während des Ruhrkampfes unbehindert zu unternehmen. Angeklagter iſt Mitglied des ſchweizeriſchen Touringklubs geworden mit Rückſicht einen von ihm angegebenen zweiten den er mit dem Beſitze der Aktienmehrheit eines in Surſen domizilierenden Unternehmens begründet. Der Wert des Wagens iſt 7250%, die Strafe iſt das Doppelte des erhoben werden. Die Vorlage wurde einſtimmig genehmigt.! Wertes, 14560 /. In der füngſten Gemeinde auf Wohnſitz in der Schweiz, Gegen den Strafbeſcheid hat Angeklagter auf richterliche Entſcheidung angetragen. Das Bezirksſchöffengericht hat ihn auf Verhandlung vom 18. Juni 1928 am 28. des gleichen Monats zur Zahlung von 14560— und einer Werterſatz⸗ ſtrafe von 7280 4 verurteilt. Gegen dieſes Urteil hat Mayer Berufung eingelegt. Als Mitglied des ſchweizeriſchen Touringklubs, auf den das Paſſterſcheinverfahren Anwen⸗ dung leitet(Triptik), glaubte er ſich gegen eine Beanſtandung gedeckt. Angeklagter glaubte, er werde damals mit einem deutſchen im Ausland gekauften Wagen im Reich mehr Schwierigkeiten haben, als mit einem im Auslande gekauften amerikaniſchen Wagen. 2 Auf Beweiserhebung wird verzichtet. Rechtsanwalt Neu⸗ ſchäffer als Mitverteidiger beleuchtet die Frage der Ver⸗ jährung des Strafanſpruchs, die eine Frage des materſellen Rechts und ausſchließlich durch das Reichsſtrafgeſetzbuch ge⸗ regelt ſei. Der Strafbeſcheid von 1927 habe keine die Ver⸗ jährung der Strafverfolgung unterbrechende Wirkung, da die Reichsabgabenordnung nach§ 1 nur Zölle und Steuern be⸗ treffe. Auch materiell rechtlich ſeien die Vorſchriften der Reichsabgabenordnung nicht anwendbar. Mithin bleibe es bei den alten Vorſchriften des Strafrechts. Die Handlungen des Angeklagten ſeien nicht rechtswidrig geweſen, mit Rück⸗ ſicht auf die Erſcheinungen des Ruhrkampfes und die durch ſie hervorgerufenen Verhältniſſe des Ausnahmezuſtandes. Der Angeklagte habe aber auch ſeine Handlung für erlaubt gehalten, er hätte den Wagen in der Schweiz auf den Namen der Surſener Firma jederzeit anmelden können. Der Staatsanwalt bezieht ſich im weſentlichen auf die Gründe des angefochtenen Urteils, Angeklagter habe Abſo⸗ lution haben wollen, indem er nachträglich um EGinfuhr⸗ bewilligung beim Reichskommiſſar nachgeſucht habe. Ein Notzuſtand habe für ihn nicht vorgelegen. Der Einwand der Verjährung ſei ein ſtarkes Kampfmittel gegen den Staatsanwalt. Aber warum werde er erſt in zweiter Inſtanz vorgebracht? Von einer Verjährung könne gar keine Rede ſein. Die fünfjährige Verjährung nach der Reichsabgabenordnung komme allein in Betracht. Die Verhandlung wird ſodann auf 18. d. M. verlegt. Der Angeklagte wird vom Erſcheinen in dieſer Hauptver⸗ handlung entbunden. SW. * 8 Drei Jahre Zuchthaus für einen Heiratsſchwindler. Das Schöffengericht Kempten(Allg.) verurtellte den Ingenſeur Wilhelm Gül wegen Heiratsſchwindeleien, bei denen er Geloͤbeträge bis zu 6000„ erſchwindelt hatte, zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von drei Jahren. Gülz kam ſchon mit 19 Jahren wegen Diebſtahls mit dem Geſetz in Konflikt. Im Laufe der Zeit ſank Gülz immer tiefer und wurde mit ſchweren Zucht⸗ hausſtrafen, darunter einer ſolchen von 6 Jahren, belegt. Dies⸗ mal ſtand er zum 20. Male vor dem Strafrichter. Mit Rück⸗ ſicht auf die bewieſene ehrloſe Geſinnung, wurden ihm auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt. TAPETEN 8 von Derblin a G. m. b. H. f gegenüber Kaufhaus Dietel Ouellttseuswenl 1 in jeder Prelslege S1 n V 8 2* LLON-REIFE — ßsj1————— 5 . d Herausnahme der Tochtergeſellſchaften, die Fabrikate ſich nicht erzielen ließ vfleb das Erkrännſs in vie — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. November 1928 ſehhakts · und Han Jiat übernimmt NS. 5 In ber geſtrigen AR.⸗Sitzung der NS. Verein ig te Fahr⸗ eugwerke wurden die Santerungsvorſchläge vom AR. ei n⸗ ſtimmig genehmigt. Danach erſolgt eine Zuſammen⸗ legung des AK. im Verhältnis 5 und eine Wieder erhöhung auf 10 Mill. 4, wovon 2,5 Mill.„1 den Aktionären im Verhältnis 11:1 zu parti angeboten werden. Den Reſtbetrag übernimmt die Frat⸗Geſellſchaft in Turin zuſammen mit der Dresdner Bank und Freunden ebenfalls zu pari. Bekanntlich hatte NSu. mit verſchledenen Unternehmungen wegen einer Verſchmelzung verhandelt, jedoch waren dieſe Verhand⸗ lungen nicht ausſichtsreich, weil von den verſchiedenen Verſchmel⸗ zungspartnern zu große Forderungen geſtellt worden ſeien. So ſollten z. B. die Warenbeſtände anders bewertet werden; die Aktiven ſollten ebenfalls in die Vermögensaufſtellung mit niedrigeren Poſten eingeſetzt werden, um für die Vertragspartner möglichſt viel heraus⸗ zuholen. Daraufhin iſt der jetzige Vorſchlag vom AR. angenommen worden, und zwar unter der Vorausſetzung, daß die Banken von thren Forderungen einen ganz erheblichen Nachlaß gewähren. Dieſer Nachlaß ſoll ſich, wie wir weiter hören, auf eine ſiebenſtellige Zahl belaufen. Die Geſamtſumme könne nicht mit⸗ geteilt werden, weil die inneren Verhältniſſe der G. aus Wettbewerbs⸗ rückſichten nicht zu ſehr in die Oeffentlichkeit gezogen werden ſollen in eingeweihten Kreiſen ſpricht man von 5. Mill.„). Wir hören aher, daß ſich der Verluſt auf 14,8 Mill./ belaufen ſoll. Der For⸗ derungsnachlaß der Banken iſt als ſtille Rücklage in die Vermögens⸗ aufſtellung hineingearbeiket und auch teilweiſe zu Abſchreibungen verwendet worden. Direktor Schmidt⸗ Branden von der Dresdner Bank teilte mit, daß in einer Preſſebeſprechung die per 31. Dezember 1927 auf⸗ gemachte Bilanz einen Verluſt von 7,8 Mill.„ ausweiſe. Durch die die an die Schapiro⸗Gruppe übergehen und die dafür die Verpflichtungen dieſer Unternehmungen in Höhe von 20,4 Mill.„ übernimmt, erhöht ſich der Geſamtver⸗ Tu ſt auf 14,8 Mill. 4 bei einem Aktienkapital von 12,5 Mill,, das zur Sanierung auf 2,5 Mill.„ zuſammengelegt werden ſoll.“ Auf der anderen Seite aber hat es ſich als notwendig erwieſen, daß ſich eine ſtarke Kapitalgruppe an dem neuen A. ⸗K. beteiligt. Demzufolge iſt ein Vertrag mit der Fiat in Turin zuſtande gekommen, wonach ſich dieſe G. an der Kapitalserhöhung mit Millionenbeträgen beteiligt. Von der Kapitalserhöhung werden alſo 2,5 Mill.„ im Verhältnis:1 den alten Aktionären zum Parikurs angeboten. Der Reſt wird von der Fiat⸗Gruppe gemeinſam mit Freunden der Dresdner Bauk ebenfalls zum Parikurs übernommen. Ferner wird die Fabrik von NSU. in Heilbronn von Fiat gegen eine Zahlung von 2 Mill.„ übernom⸗ men.(Von anderer Seite werden 5 Mill./ genannt.) Die Fabrik in Heilbronn wird in eine neue G. mit einem A. ⸗K. e eee Verdoppelung des Weinzollerirages Wie amtlichen Quellen entnommen werden, kann, iſt das Auf⸗ kommen aus den Zöllen auf„Wein aller Art“ von 18,2 Mill. im Jahre 1926 auf 39,5, Mill.„ im Jahre 1927 geſtiegen. Das bedeutet eine Verdoppelung des Weinzollertrages, die auf eine Steigerung der Einfuhr ausländiſcher Weine zurückzuführen iſt. Mengenmäßig hot ſich nämlich die Einfuhr ausländiſcher Weine nach Deutſchtand von 1926 zu 1927 zwar nicht ganz verdoppelt, wert⸗ mäßig iſt dagegen die Einfuhr auf mehr als das Doppelte, nämlich von 30 auf 74 Mill.„ angewachſen. Die Einfuhrſteigerug hat ſich im laufenden Jahr 1928 nicht mehr fortgeſetzt, denn in dem Zeitraum von Januar bis September dieſes Jahres wurden auslänzdäſche Weine im Werte von 53 Mill.„ eingeführt, während die Einfuhr im gleichen Zeitraum des Vorfahres mit 52 Mill./ faſt genau denfelben Betrag ausmachte. * Deutſche Ueberſeeiſche Bank in Berlin.— Neue Zweignieder⸗ laſſung in Sevilla. In der AR.⸗Sitzung wurde die Bilanz zum 30. Juni 1928 vorgelegt, die ein befriedigendes Ergebnis zeigt. Der Aufſichtsrat beſchloß, eine Zweigniederlaſſung der Bank in Sevilla(Spanien) zu errichten. Leiter der neuen Niederlaſſung iſt der bisherige ſtellvertretende Direktor in Madrid, Herr Heinrich Koop. Die Eröffnung dürfte im Laufe des Monats Dezember d. J. erfolgen. „ Oberrheiniſche Bankauſtalt AG. in Konſtanz. Die HV. be⸗ ſchloß die Verteilung von wieder 4 v. H. Dividende auf 850 000/ Kapltal. Eine Erſatzwahl für den aus dem AR. aus⸗ ſcheidenden Reichsminiſter Dietrich⸗Berlin wurde nicht vorgenommen. :2 Scheitern der Stützung bei Wolſensberger u. Widmer. Die Bemühungen, die Züricher Bank Wolfens berger u. Widmer zu ſtützen, können heute als geſcheitert betrachtet werden. Nach⸗ dem die erneute Prüfung des Status der Bank ergeben hat, daß die erſte optimiſtiſchere Schätzung auf. Angaben der Geſchäfts⸗ leitung und Büchhaltung beruhte, und die Tatſachen ein erheblich ſch leichteres Bild der Aktiven ergeben haben, haben die drei Banken, die ſich im Intereſſe des Bankplatzes Zürich zu einer 5 Stützungsmaßnahme bereit gefunden hatten, ſich entſchloſſen, davon Abſtand zu nehmen. Vermutlich iſt die Ertlärung des Konkurſes Über die Bank nur noch einige Frage ſehr kurzer Zeit, und ebenſo unvermeidlich wird der Zuſammenbruch der Metallbank Zug ., einer Gründung von Wolſensberger u. Widmer zein. ( Kölniſche Hagel⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft.— 75ſähriges Be⸗ ſtehen. Die Geſellſchaft konnte am 7. November auf ein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Geſellſchaft hat insgeſamt 190 059 Hagel⸗ ſchäden bezahlt, wofür, wenn die Inflationszahlen außer Betracht bleiben, annähernd 100 Mill.„ aufgewandt wurden. ( Keine Gieſche⸗Anleihe. Die Meldungen, nach denen die pol⸗ niſche Gieſche⸗Geſellſchaft nach Durchführung des großen Moderni⸗ ſierungs⸗ u. Ausbauprogramms nunmehr eine Anleihe von 6 500 000 Dollar auflegen wolle, werden uns dementiert. Die Anlagen in olen ſind vollſtändig fertiggeſtellt und in Betrieb genommen. Die ten wird rund 6000 bis 6500 Tonnen monatlich betragen. Die Anagconda⸗Gieſche⸗Geſellſchaft hat keine Bantſchulden und keinen Anleihebedarf. Nach Fertigſtellung der erſten Elektrolytanlage wird die Produktion wahrſcheinlich ca. 89 000 Tonnen jährlich betragen. jü( Bevorſtehende Sanierung bei der Eiſenwerke Gaggenau AG. in Gaggenau.— Schlechtes Fahrradgeſchäft. Die G. kündigt die Not⸗ wendigkeit einer Sanierung an, ohne jedoch wünſchenswerte An⸗ aben über die Art und den Umfang einer ſolchen zu machen. Der Gericht für das abgelaufene GJ. vermerkt, daß namentlich, im ahrradbau die Beſchäftigung ſehr unregelmäßig geweſen ſei. m Frühjahr habe der. völlig geſtockt. Die Abteilung Gas⸗ Apparate ſei weſentlicz veſſer beſchäftigt geweſen. Der Betriebsüber⸗ schuß betrug 0,761 i.(V. 0,982) Mill. 4. Unkoſten erforderten 1,76 (1,44) Mill. 4, Aöſchreibungen 0,2 Mill. 4(etwa wie i..), ſo daß ſich ein neuer Verluſt von 0,263(i. V. 0,799) Mill.& ergibt. Der Geſamtfehlbetrag iſt alſo auf 1,25 Mill. 4 angeſtiegen. Nach Heran⸗ ehung der Rücklage von 0,48 Mill.„ stellt ſich die Unterbilanz auf 70 Mill. J. Im laufenden Jahr habe die gute Beſchäſtigung der Abteilung Gasapparate angehalten. Die Fabrikationsandagen ſeien bis zur Grenze der Leiſtungsfähigkeit ausgenutzt. Im Fahr⸗ zadgeſchäft dagegen habe die bisherige Zurückhaltung der Kunsſchaft angehalten. a 25: Deutſche Niles⸗Werke in Berlin⸗Weißenſee.— Starke Beleg⸗ ſchaftserhöhung. In der v. HV. dieſer zum Richard⸗Tahn⸗Intereſſen⸗ kreis geſcrenden G. wurde der Abſchluß für das GJ. 1927 wider⸗ ſpruchslos genehmigt. Bei einem Rohgewinn abzüglich, aller Un⸗ Steuern in Höh(103 400)% verbleibt nicht unerheblich ſtiegen und ein 5 2 2 2 Sanierung 511 vorgeſchlagen— Wiedererhöhung auf 10 Mill. Mark— Bezugsrecht:1 zu 100 v. H. von 2 Mill. 4 von der Fiatgruppe und von der Dresdner Bankumgegründet. Dieſe neue G. übernimmt den Beſtand der NSU.⸗Wagen. Die durch dieſe Abtretung hereinkom⸗ menden neuen Mittel von 2 Mill./ werden zu Betriebszwecken ver⸗ wendet. Schließlich wird zwiſchen der Fabrik in Heilbronn a. N. und der NSU. ein Vertrag abgeſchloſſen werden, wonach NSU. für die Heilbronner Fabrik jährlich 40005000 Autvuntergeſtelle baut. Die NSll.⸗Wagen⸗Type mit kleinen Abänderungen wird weiter von der Fabrik in Heilbronn gebaut. Allerdings wird auch NS. die Auto⸗ mobilherſtellung weiter betreiben, wenigſtens hat NStt. keine Ver⸗ pflichtungen gegenüber der Fiatgruppe übernommen, die Automobil⸗ erzeugung aufzugeben. Möglicherweiſe wird ſich NSU. in Zukunft auf die Motorradherſtellung beſchränken. Die Fabrik in Heilbronn wird außerdem die NSl.⸗Wagen zuſammenſtellen. Nach der Aus⸗ legung des Vertrages zwiſchen der Fiatgruppe und NS. gilt es als ziemlich ausgeſchloſſen, daß die Fiatgruppe ihren Aktienbeſitz an NSlt.⸗Aktien weiterveräußert. In der Sanierungs⸗Vermögensaufſtellung, auf 30. Juni 1928 aufgeſtellt worden iſt, Hermes⸗Verſicherungsgeſellſchaft verſichert. Nach der Sanierung wird die Bilanz folgendes Ausſehen haben: Anlagen und Maſchinen 7,6 Mill. /, Kaſſe, Bank, Wechſel 2,4 Mill., Aktienkapital 10 Mill. Mark, Lieferanten 11.8 Mill., Debitoren 7,7 Mill., Obligationen 4 Mill,, Waren 8 076 000, Aufwertungshypotheken 560 000 ,, Effektenbeteiligungen 127 000. Zu dieſen Zahlen wurde noch mit⸗ geteilt, daß die Amerikaner ſeiner Zeit bei den Verhandlungen über die Anleihe die Anlagen und Maſchinen mit 23 Mill.„ eingeſchätzt hätten. Unter Kaſſe und Wechſeln befinden ſich—300 000% Wechſel. Die Sanierung bedarf nur noch der Genehmigung der HV. Sollte die HV. die Sanierung verwerfen, ſo würde der Forderungsnachlaß der Banken hinfällig werden. Sämtliche Tochtergeſellſchaften ſind bei der Durchführung der Sanie⸗ rung herausgenommen worden. Sämtliche Verbindlichkeiten werden getilgt und auch die Bürgſchaften abgelöſt. Wechſel werden unter der Aufſicht der Banken eingelöſt. Die Berliner Vertretung iſt aufgeho⸗ ben worden und ſämtliche Beamte ſind entlaſſen. Auch das Werk in Tempelhof iſt aufgelöſt worden, nachdem es ſich als ſehr verluſtbrin⸗ gend erwieſen hat. 8 Wir erfahren noch weiter, daß die Schutzvereinigung der Aktionäre von NS U. der geplanten Sanierung höchſtwahr⸗ ſcheinlich keine Oppoſition mehr bereiten wird, nachdem eine ihrer Hauptſorderungen, die in der Herausnahme der Schapiroſchen Betei⸗ ligungen beſtand, erfolgt iſt, und ſie in der Anlehnung an die Fiat⸗ werke ein günſtiges Moment für die Geſellſchaft und die Aktionäre erblickt. Weniger günſtig iſt allerdings die Anlehnung an Fiat vom deutſchen Wirtſchaftsſtandpunkt aus und insbeſondere im Hinblick auf die Zuſammenfaſſung der deutſchen Automobilinduſtrie zu beurteilen. die ſind die Schuldner bei der Fällen außerordentlich gering. Die Geſchäfte des laufenden Jahres leiden unter der unbeſtimmten Konjunkturentwicklung, jedoch ſei es gelungen, den Betrieb im vorjährigen Umfang aufrecht zu erhalten. 2? Uhrenfabrik Gebr. Junghans AG., Schramberg.— Dividen⸗ denerhühung. Der AR. beantragt aus 1 204 10/(527 050) Rein ⸗ gewinn eine Dividende von 6(4) v. H. auf die StA. und Va Zum Vortrag verbleiben 48 268/(35 986). Der o. Reſervefonds iſt durch den Buüchgewinn bei Verwertung von Vorratsa tien(zuletzt ausgewieſen 1 158 600%) um 286 400 auf 2 256 400/ verſtärkt wor⸗ den.(GV. 18. Dez.). g * Kapitalserhöhung der Deutſch⸗Amerikaniſchen ſellſchaft. Die G. hat mit Rückſicht auf den wschſenden Geſch umfang in der HV. vom 6. M. beſchloſſen, ihr! heriges Kapital von 18 Millionen um 22 Mill.„ auf 40 Mill./ zu erhöhen. jö( Thodeſche Papierfabrik AG. zu Hainsberg. Die HV. geneh⸗ migte den Abſchluß(10 v.., und die Kapitalerhöhung um 625 000 4 auf 1,75 Mill./ unter Feſtlegung des Ausgabekurſes auf 103 v. H. und des Bezugspreiſes für die Aktionäre auf 108 v. H. von:1. Dabei ſollen die Genußſcheine der Geſellſchaft zum Preiſe von je 8,50„/ in Zahlung genommen werden und die übrigen Ge⸗ nußſcheine für 30. Juni 1929 zum gleichen Preiſe gekündigt werden. 5*——— Das Bild der Wietſchaft Die Preisbewegung hat im Oktober beim Getreide wieder einen Aufſtieg begonnen. In gleicher Weiſe bewegen ſich naturgemäß auch die Mehlpreiſe etwas aufwärts. Auch der Baukoſtenindex iſt, nach⸗ dem er monatelang gefallen war, wieder etwas angeſtiegen. Die Geſamtzahl des amtlichen Großhandelsindex liegt indeſſen nur un⸗ weſentlich höher als im vorhergehenden Monat. Die wichtigſten Rohſtoffe für die Induſtrie, Kohle und Roheiſen, liegen im Preiſe unverändert feſt; Kupfer, das nach einer Steigerung im Frühſommer eine Zeit lang ziemlich ſtillgeſtanden hatte, iſt in den letzten beiden Monaten ſtark angeſtiegen und ſetzt dieſe Bewegung bekanntlich gerade in der letzten Zeit lebhaft fort. Die geſämte Preislage zeigt keine irgendwie auffälligen Ver⸗ änderungen. Sp. Petroleum eee eee 1 9 1 300 Warenprelse a 4 N(NMonatsmitielwerte) 5 280 A bessen. e N 7 Beriſn, fin 280 Welzen, N N Berlin, Nat 7 N 7 15 N 2 5 7 25 Nals, Berlin, N ö Zaukostenincdex-(St. E. ee, Berlin, 180 1 865 A. 4813= 100 8 r F 50 Tebensfsffüngsfdek It.-. TAN r 5 ö 2 E ä 5 Sronhanclelsincex(St. 5A. 1918 1000 e, EN 5 2 120 ferminkupfer in Berſin, ioo 700— hcheiaen, Werkpreis. ft 80—— eee eee a 8 A elxenmehl, Zerlin— 1 3—— 2— Wesgenmeff, Bere N/ ĩ00 is g 8 J. t. Fetefsrelerkohle, 20 5 An 587820 N Werkpreis Ee eee 90 1 3 1 of. Kartefteln, Eellgr E 100 he f 1 urdentlich unſtetig. Deutſche Sweigniederlaſſungen (Von unſerem Prager Mitarbeiter) Die außenpolitiſchen Kundgebungen der Tſchechoſlowakei betonen die Notwendigkeit wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit. Erſt jüngſt hat der Präſident Maſaryk in ſeiner Jubiläumsbotſchaft auf die Notwen⸗ digkeit der Internationalität und der zwiſchenſtaatlichen Verträge im Wirtſchaftsleben der Republik hingewieſen, wie denn auch kein maß⸗ gebender Faktor noch anders Stellung genommen hat. Die handels⸗ politiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei ſtehen ſeit langem vor einer Neuregelung, die vorbereitenden Ver⸗ handlungen ſind im Gange, ohne daß ſie die in ſolchen Fragen not⸗ wendige raſche Entwicklung nehmen würden. Das Verhältnis zwi⸗ ſchen den beiden Nachbarländern iſt durch den alten Vertrag vom Jahre 1921 geregelt und man kam bisher auch damit aus, obgleich eine Reihe von Induſtrien, die aus Deutſchland Halbfabrikate beziehen oder in das Reich liefern, gerne eine ſtabile und endgültige Regelung begrüßt hätten. Im Artikel 10 dieſes Vertrages iſt die Gegenſeitigkeit in allen Fragen der Geſchäftsniederlaſſungen der beiden Staaten auf dem Ge⸗ biete des anderen geſichert. Dieſe Reziprozität wurde bisher auch in der Praxis ſtörungslos in Anſpruch genommen, bis vor etwa vier Wochen eine Entſcheidung des Prager Handelsgerichtes hier einen unliebſamen Wandel gebracht hat. Dieſe Entſcheidung beſagt, daß künftig eine reichsdeutſche Niederlaſſung in der Tſchechoſlowakei nur dann bewilligt würde, wenn das Stammhaus auch im Gebiete der Re⸗ publik exiſtiere. Dieſer Beſchluß iſt klar und allgemein verſtändlich geweſen. Der Vertreter des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie in Prag hat gegen den Beſchlüß den im Geſetze vorgeſchriebenen Re⸗ kurs eingebracht und die Angelegenheit kam zum Oberlandesgericht zur Ueberprüfung. Dieſe Inſtanz erkannte zu Recht, was die erſte Behörde feſtgeſtellt hat, der Rekurs wurde in ablehnendem Sinne er⸗ ledigt. In Prager reichsdeutſchen Kreiſen der Induſtrie und des Han⸗ dels war man über dieſe Entſcheidung arg verſtimmt. Diejenigen, die aus dem Handelsvertrag vom Jahre 1921 ein Recht auf Errichtung von Zweigniederlaſſungen in der Tſchechoſlowakei abgeleitet haben, ſahen ſich ſchwer enttäuſcht und verſuchen jetzt an zuſtändiger Stelle die Beibehaltung der alten Praxis zumindeſt bis zu jenem Zeitpunkte zu erreichen, wo der abzuſchließende neue und langfriſtige Handels⸗ vertrag zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei alle mit der Niederlaſſung und dem zum Zwecke von Erwerb beabſichtigten Auf⸗ enthalte zuſammenhängenden Fragen klar regeln wird. Bei dieſer Gelegenheit will man von reichsdeutſcher Seite, wie ich erfahre, auch die Beſtimmungen über den Schutz des hetmiſchen Arbeitsmarktes einer Reviſion unterziehen laſſen. Die Frage der Arbeitsloſigkeit ſoll entſprechend berückſichtigt werden, ohne die aus ſozialen Gründen er⸗ wünſchten Einſchränkungen abbauen zu wollen. Die Reviſton würde eine weitergehende Berückſichtigung der Einſtellung von Spezialiſten und leitenden Beamten verlangen umſomehr, da man den vor Wochen⸗ friſt von agrariſcher Seite angeregten Plan auf„Nationaliſierung der Induſtrieunternehmungen“ nicht ohne Bedenken aufnimmt. 1 :2 Manoli AG.— Zufriebenſtellende Finanzlage, geſteigerte Umſätze. Die Umſätze haben gegenüber dem Vorfahr eine Steige⸗ rung erfahren. Man dürfe mit mindeſtens wieder einer Dividende in Vorſahrshöhe(7 v..) rechnen. Die Finanzlage wird als zu⸗ fviedenſtellend bezeichnet. Pläne betreffend weiterer Angliedrung, jowie Kapitalerhöhungsabſichten beſtänden nicht. 5, Leonhard Tietz AG., Köln. Die geſtern vorgeſchlagene Kapfitakerhöhung dürfte, wie der WT.⸗Hondelsdienſt meldet, auch mit dem amerikan. Kredit abkommen im Zuſammen⸗ hang ſtehen. Außerdem ſoll dabei auch die Verſtändiguung mit der unter der Führung von Lazard, Speyer u. Elliſſen ſtehenden Gruppe. welcher die Firmen Jakob Berglas und S. Schoenderger u. Co., Amſterdam, angehören, eine Rolle geſpielt haben. * Erſte Kulmbacher Aktfen⸗Exportbier⸗Brayerei. Kulmbach. Aus einem Reingewinn von 552 279(i. V. 548 610)/ wird, wie man uns aus Dresden drahtet, wieder eine Dividende von 12 v. H. auf 4 Mill. // Sta. vorgeſchlagen.(GV. 15. Dez.) Der Abſatz ſei nicht unweſentlich größer geweſen als im Jahre vorher. Deviſenmarkt Im heutigen Frübverlen notierten Pfunde gegen Nem⸗Port 484,85 484.80] Schweiz 25,20 25,20 Stockholm. 4 18,14 18,14 Parls. 24.15 124.16 Holland.. 12,09 12,09 Nadrid 30,04 30.08 Vrüſſel 34,89 84,88 Oslo. 19,19 18,19 Mailand 92,56 92,58[Kopenhagen 18,10 18,19 Gegen Reichsmark würden Dollar mit.1985 und Pfunde mit 20.8580 gehandelt Karlsruher Produktenbörſe vom 7. November Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Das Auf und Ab am Brotgetreidemarkt hat ſich nicht geändert. Mais und Hafer ſind unverändert feſt. Futtermittel ohne beſondere An⸗ regung. Kartoffel weiter nachgiebig. Süddeutſcher Weizen 23,75 bis 24,50; deutſcher Roggen 22,75— 23,50: Sommergerſte, je nach Quali⸗ tät 25,75—27; Futtergerſte, je nach Qualität 20—21; deutſcher Hafer, je nach Qualität 23—24; Plato⸗Mais, bezugsſcheinpflichtig 23,25; Weizenmehl, Mühlenforderung 34,25—4,75; Roggenmehl, Mühlen⸗ ſorderung 32— 32,75; Weizenfuttermehl 16,25—16,50; Weizenkleie, fein 14— 14,25; Weizenkleie, grob 14,25—14,50; Biertreber, je nach Quali⸗ tät, deutſche und ausländiſche 19,75— 20,25; Malzkeime, je nach Qualität 19,50—20; Trockenſchnitzel, neue Ernte 15,50—16; Raps⸗ kuchen, aus deutſcher Saat, loſe 19,25 19,50; Erdnußkuchen, loſe 24,25—.24,75; Kokoskuchen 24,25—24,75; Sona⸗Schrot, Fabrikforderung, mit Sack 2222,25: Leinkuchenmehl, je noch Gehaftsgarantie 25— 25,75; Speiſekartoffel, gelbfl. 8,50; Speiſekartoffel, weißfl. 6 /.— Rauh ⸗ futtermittel: Loſes Wieſenhen, gut ceſund, trocken 11,75—12; Luzerne, je nach Qualität 12,55— 12,75: Weizen⸗Roagenſtroh, draht⸗ gepreßt 5,50—5,75. Alles per 100 Kilo, Mühlenfabrikate, Mais, Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack, Frachtparität Karlsruße bezw. Fertiefabrifote, Parität Fabrik⸗ ſtatton. Maggonnreiſe. Kleinere Quantitäten entſprechende Zu⸗ ſchläge. Alle Preiſe von Landesprodu'ten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Jaxlsruhe entſtehen, und die Umſatſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Abteilung Weine und Spirituoſen: Die Börſe verkehrte in ſehr ruhiger Heltung. Das Geſchäft in neuen Weinen konnte ſich bisher nicht beleben. In Edelbranntweinen iſt die Lage unverändert. Berliner Metallbörſe„Mittetkurs Sdein⸗ickel 350. 280. für 100 fg 6 7 8. Anti non Reg. 88.5, 86.50 „Kupfer 137 0 137.5 Elektrolytkpy. 151,7 151,7] Feinſilber kg. 78, 79,50 Blei 42,75 42,75 H Alum. 98/9. 190,0 190,0 Gold Freiv gr. 2,81.81 Dink 47,50 47.25 do, Walz⸗Drahtſ 194,0 194,0 Platin do do 1025 108 Zink prompt 24,25 24,1 Londoner Metallvörſe Metalle in E pro Alumin. Inl 95,8 1. 1. Silber Unze ſtand. 487/40) fein. Platin Unze 8] do. Ausl. 100,0 100.0 81 do Elektw. 75,25 75— Quecſſilber 28,25 23,25 Kupfer Kaſſa 67.65 67,55 Zinn Kaſſa 280,5 2315 Antimon Reg 60— 60.— do. Monate 18.15 68,05] do. 8 Monae 222,4 2245 Platin.— 17.— Seilementſpr. 57,68 67,80]. do Seitlemen] 230.5 231,5 Wolf amerz 16.85 16 65 Kupfer elekiroi. 75, 75,.—] do. Banka 230,7 281.2 Nickel Inland 175 0 175,0 do beſt ſeler 73,25 73,25] do Straits 230,7 221.7] do. Ausland 175.0 175.0 do ſtrong ah 98.— 88—[ Blei prompt 21,30 21.35 Silber— 4—— Karl ruher Hafen verkehr m O ober Der Geſamtverkehr des Karlsruher Rheinhaſens im Ost. weiſt gegenüber dem Septemberverkehr eine Zunahme um rund 1000 Tonnen auf. In der Zufuhr war eine bedeutende Steigerung bei Brennſtoffen, Roheiſen und Stückgut zu verzeichnen. Allerd nas ging die Abfuhr von Alteiſen erheblich zurück, anſcheinend mit Rück⸗ ſicht auf die ungeklärte Lage der rheiniſchen Eiſeninduſtrie. Der Waſſerſtand des Oberrheins war im Oktober außer⸗ Er hat ſich, am Pegel Maxau gemeſſen, im Laufe des Monats um 77 Zentimeter ſchiffahrt zugute kam. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort vom 7. November Das Geſchäft an der hentigen Börſe war weiterhin ſehr ruhig. Frochten und Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. 0 5 8 5 — verbeſſert, was natürlich der Groß⸗⸗ f N * 1 * 5 6 5* 8* Donnerstag, den 8. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 520 liefen: Monnestreue, Prünas, Doktor, Luſtgarten, Morgenſterd, Walada, Romreiſe. Tot: 156, Pl: 39, 16, 41:10. 7. Normanne⸗Flachrennen. 2200. 1250 Meter: 1. A. Lenaus Palladio(Huguenin), 2. Florida, 3. Richtlinie. Ferner liefen: Sportliche Rund ſchau Fußball im Kreis Südheſſen Der vorletzte Sonntag erbrachte die erwarteten Ergebniſſe. Ueber⸗ raſchend gewannen die Bibliſer mit:0 in Horchheim. Heppenheim konnte auf eigenem Gelände ein beachtenswertes :2 dem Sp. V. Pfeddersheim abtrotzen. Die Lorſcher Mannſchaft weilte in Pfiffligheim und mußte dort einen wert⸗ vollen Punkt laßen. Das Reſultat entſprach ſo recht dem Spielver⸗ lauf. Beide Mannſchaften legten ſich zu ſehr Reſerve auf, ſodaß nie ein flüſſiges Spiel zuſtandekam. Mit:2 wurden die Punkte geteilt. Als Senſation darf lediglich die Niederlage der Lampertheimer Olympen bezeichnet werden. Bürſtadt, das wieder ſtark im Kommen iſt, konnte die Lampertheimer mit:0 beſiegen. Bei einiger⸗ maßen Aufmerkſamkeit Lampertheims wäre höchſtens ein Remis er⸗ zielt worden. Leider haben ſich bei dieſem Treffen wieder höchſt unllebſame Vorfälle ereignet, die eigentlich unſerm Sport nicht zur Ehre gereichen können; es iſt hier Sache der Behörde, einmal nach dem Rechten zu ſehen, da ſich ſolche Fälle gerade in unſerem Kreiſe mehren. Wann nehmen die Zuſchauer einmal Vernunft an? Daß natürlich unter ſolchen Umſtänden die Spieler mit in dieſen Taumel geriſſen werden, iſt leicht begreiflich. In dieſem Treffen wurde nur durch die Umſichtigkeit des Schiedsrichters ein Spielabbruch verhütet. Vic. LZampertheim brachte das Kunſtſtück fertig auf eigenem Platze dem Sp. V. mit:2 zu unterliegen. Der vergangene Sonntag brache noch keine Klärung in der Meiſterſchaftsfrage. Wohl büßten die Meiſter⸗Anwärter Punkte ein mit Ausnahme von Olympia Lamperheim und Worms, das ſpielfrei war. Den Vogel an Senſationen ſchoß Pfiffligheim ab. Auf eigenem Gelände gegen Heppenheim mit:1 zu verlieren iſt die Höhe und wird wohl von keinem Verein mehr überboten wer⸗ den können. Wir haben ſchon in unſerer letzten Abhandlung an⸗ geführt, daß Heppenheim als Ueberraſchungsmannſchaft im Kreiſe anzuſehen iſt. Dieſen Ruf hat die Mannſchaft auch heute wieder bewahrt. In dem diesmaligen Spiele waren die Gäſte größtenteils überlegen und ihrem Gegner jederzeit gewachſen. Ein prächtiges Spiel lieferte die Läuferreihe, die dem Sturm jederzeit die nötige Unterſtützung verlieh. Pfiffligheim kämpfte recht unglücklich und ohne jede Taktik. Damit ſollen aber nicht die Leiſtungen der Heppen⸗ heimer geſchmälert ſein, die heute wohl das beſte Spiel der Saiſon ſpielten. Die erſte Hälfte verlauft ausgeglichen, doch in der End⸗ hälfte kommt Heppenheim mehr in Schwung und ſetzt dem Gegner ſtork zu, der mit aller Gewalt die zahlreichen Angriffe abwehren mußte. Bereits nach einer Viertelſtunde führen die Gäſte ſchon mit :0 und können noch weitere 3 Tore hinzuſetzen. Das Ehrentor für Pfiffligheim reſultiert aus einem Hand⸗Elfmeter. Ein weiteres wichtiges Treffen um die Plazierung ging in Lorſch zwiſchen dem Platzbeſitzer und dem VfR. Bürſtadt vom Stapel. Die Bürſtädter haben ſich wacker geſchlagen, ſie waren die ganze Spielzeit tonange⸗ bend geweſen. Aber die beſtgemeinten Torſchüſſe verfehlten ihr Ziel. Erſt kurz vor Schluß erzielt der Halblinke von Bürſtadt durch einen unverhofften Schuß die Führung. Nicht lange erfreute ſich dieſe dieſes Vorſprunges. Lorſch erwidert mit kräftigen Gegenangriffen und kann auch noch kurz vorm Abpfiff die Partie auf 111 ſtellen. Eine zahme Sache war für Biblis das Spiel gegen den Vf. Lampertheim. Wohl hat der VfL. recht ſchöne Leiſtungen ge⸗ zeigt. Aber das alte Uebel trat auch diesmal wieder an den Tag. Lampertheim geht nach 20 Minuten in Führung, muß ſich bald darauf den Ausgleich gefallen laſſen. Dann kann Biblis noch oͤreimal zu Erfolgen kommen, während die Gäſte nur noch kurz vor Schluß das Reſultat auf:2 verbeſſern konnten. Olympia Lampertheim mußte gegen den Liganeuling Horchheim antreten und hatte alle Mühe wenigſtens einen:2 Sieg herauszuholen. Die Horchheimer entpuppten ſich als ganz vorzügliche Mannſchaften, in der beſonders der linke Verteidiger hervortrat. Auch das übrige Mannſchafts⸗ gebilde paßt ſich ganz gut an. Lampertheim trat mit veränderter Aufſtellung an, die ſich ſehr gut bewährte. Unſchön wirkt das un⸗ nötige Reklamieren einiger Spieler, die ſich gegenſeitig zu überbieten verſuchen. Pfeddersheim mußte ſich eine weitere Niederlage gefallen laſſen und fiel damit weiter an das Ende zurück. Im Spiele gegen Hochheim konnte kein Sieg errungen werden, trotzdem die Mann⸗ ſchaft bei weitem die beſten Chan en hatte. 21 für Horchheim lautet das Endreſultat. Durch die Punkteteilung der Favoriten iſt Worms der lachende Dritte, der ſich bereits einen erheblichen Vor⸗ ſprung an Punkte geſichert hat. Schubert ſchwimmt deutſchen Rekord Bei einem internen Schwimmfeſt des SC. Boruſſta⸗Sileſia Bres⸗ lau gelang es dem Breslauer Karl Schubert, die 100 Meter⸗Frei⸗ ſtil in der hervorragenden Zeit von:00,6 Min. zurückzulegen, der auch anerkannt werden dürfte. Die Minutengrenze nähert ſich alſo immer mehr; Europa beſitzt in Arne Borg und Barany übrigens nur zwei Schwimmer, die dieſe Grenze erreichen. Die Kölner Sechstage Nach 115 Stunden— Rauſch—Hürtgen weiter in Führung Die großen Ereigniſſe in der Nacht vom Montag zum Dienstag wirkten ſich natürlich am anderen Tage ſtark auf dem Publikums⸗ beſuch aus. Am Dienstag abend war die Rheinlandhalle ausverkauft und auch am Mittwoch nachmittag ſtellte ſich guter Beſuch ein. Der weitere ſportliche Verlauf des Rennens konnte in hohem Maße be⸗ friedigen. Trotzdem die Fahrer durch die langen, anſtrengenden Jagden und zahlreiche Stürze ſichtlich ſtark mitgenommen waren, lieferten ſie ſich auch in der Nacht zum Mittwoch harte und ſpannende Jagden. Nachdem kurz vor 11 Uhr Gooſſens—Stockelynckx eine ihrer Verluſtſtunden aufgeholt hatten, gab es um 11.10 Uhr bei einer von dem unermüdlichen Tonani entfeſſelten Jagd einen Maſſenſturz, bet dem Frankenſtein, Tonani und Richli beſonders mitgenommen wur⸗ den. Das Rennen blieb bis 11.40 Uhr neutraliſiert, dann waren aber wieder alle Fahrer im Rennen.— Nach Mitternacht holten auch Louet— Boucheron eine ihrer Verluſtrunden auf. Im weiteren Ver⸗ lauf der Nacht gab es dann noch eine Reihe von größeren und kleineren Jagden, die aber keine Ereigniſſe von Belang mehr brachten. Maes und das Paar Mouton Steger wurden aus dem Rennen genommen. Am Mittwochnachmittag verlief das Rennen verhältnismäßig ruhig. Da auch der Partner von Maes, der Bel⸗ gier Dewolf aus dem Rennen genommen wurde, ſind jetzt nur noch neun Mannſchaften beteiligt. Nach 115 Stunden, Mittwoch nachmittag 6 Uhr, waren 2590,830 Kilometer zurückgelegt. Der Staud des Rennens: 1. Rauſch—Hürtgen 170 Punkte. — Zwei Runden zurück: 2. Buſchenhagen—Frankenſtein 158.; 3. Dorn—Maczinſki 149 P.— Drei Runden zurück: 4. Louet Boucheron 113.; 5. Blattmann—Richli 116.; 6. Gooſſens—Stocke⸗ Iynckx 110 P.— Vier Runden zurück: 7. Tonani—Beſtetti 100 P.— Fünf Runden zurück: 8. Oszmella— Schorn 132.; 9. Göbel Bragard 121 Punkte. Pferdesport Neuß(7. November) 1. Georgios⸗Rennen. 2500. 1000 Meter: 1. W. Zeugs Arlette (Gabor; 2. Mirella 2; 3. Albrunga. Ferner liefen: Lauſejunge, Grafenliebe, Schwerenöter, Gaſſenjunge, Sonntagmorgen, Pfalz, For⸗ bach, Furie. Tot: 229. Pl: 89, 26, 20:10. 2. Meute⸗Jag rennen. 3500, 3700 Meter: 1. J. Sechſers Ge⸗ zireh(Machan]; 2. Primus; 2. Figaro. Ferner lleſen: Jugend⸗ liebe, Leiſtung, Okertal, Wingolf. Tot: 32. Pl: 13, 22, 17:10. 3. Saphir⸗Rennen. 3000. 1400 Meter: 1. Dombrowkis Hella X (Narr); 2. Drachenburg; 3. Liebeszauber. Ferner liefen: Churfürſt, Aula, Pinelle, Teufelsfunge, Franziskus, Leibwache. Tot: 31. Pl: 14, 16, 16:10. a 4. Lycaon⸗Rennen. 3000. 2000 Meter: 1. Dr. Baers Feliz eſto (Narr); 2. Silberfaſan; 3. Helmzier. Ferner liefen: Coxiolan 3, Conſtant, Original, Pompeſus, Lockenkopf, Mime, Luccu, Mallorka. Tot: 31. Pl: 16, 18, 44:10. 5. November⸗Verkaufsrennen. 2500. 1400 Meter: 1. O. Silber⸗ nagels Amenophis(H. Schmidt); 2. Lichtelſe; 3. Bvejſteinerin. Ferner liefen: Königstreu, Bergün, Anitra 2, Ajax, Tremonia, Phönix, Loiſach, Cea. Tot: 36. Pl: 16, 15, 20:10. 6. Fels⸗Rennen. 3500 J. 1600 Meter: 1. Geſt. Ravensbergs Co⸗ ralle(H. Schmidt); 2. Heruler; 3. Schneeberg. Ferner liefen: Jahr⸗ tauſend, Jungmanne, Fafnir, Truchſeß, Ohio, Poſtillon, Ordens⸗ ſchweſter, Scotch, Whisky, Gauner, Rom. Tot: 214. Pl: 56, 67, 30:10. 7. Saint Maclon⸗Rennen. 2500 /. 2000 Meter: 1. Heinr. Webers Noktung(Pinter); 2. Tarzan; 3. Süd Cap; 3. Nina. Ferner liefen: Sonnenſchein 3, Melange, Antigonus, Scharfenberg. Tot: 200. Pl: 37, 18, 89:10.— 2. Abtlg.: 1. + J. Giljums Rari(Saria); 1. P. H. Spenglers Kataſtrophal(Kalſer); 3. Prophet. Ferner liefen: Carol, Tuckhühnchen, Oreſtes, Desdemona, Roberta. Tot: 140/10. Pf: 39, 13, 19:10. * Strausberg(7. November) 1. November⸗Jagdrennen. 2200 /. 3400 Meter: 1. W. Scharrs Donnerſchlag(Schreier), 2. Friemersheim, 3. Steinhäger. Ferner liefen: Venus IV, Plutarch, Kutas, Lebenswonne, Baltaſar, Kar⸗ rara, Goldwina, Shar Dagh. Tot: 28, Pl: 17, 17, 35:10. 2. Aditi⸗Jagdrennen. 2200 J. 3400 Meter: 1. W. Scharrs Cer⸗ toftna(Baſtel), 2. Marcion, 3. Feldblume. Ferner liefen: Proſigk. Tot: 85, Pl: 31, 22:10. 3. Maeſtofo⸗Hürden rennen. 2500 IJ. 3000 Meter: 1. Geſt. Lech⸗ hoffs Liebestraum(Derſchug), 2. Bollaton, 3. Dudelmann. Ferner liefen: Falkenfelder, Foxtrott, Flaminia. Tot: 25, Pl: 14, 21110. 4. Enzian⸗Jagdrennen. 3000 J. 4100 Meter: 1. Hauptm. Heſſels Erdferkel(W. Hauſer), 2. Norge, 3. Lebensmut. Ferner liefen: Myron, Ritornell, Mohrenglück. Tot: 45, Pl: 25, 24:10. 5. Mannfred⸗Jagdreunen. 2200 /. 8800 Meter: 1. Frau K. Perskes Coeur d' Almee(Franzke), 2. Roſenprinz, 3. Prince of Thule. Ferner liefen: Turned up, Ardoritin, Felſenroſe, Malus, Rache, Pers. Tot: 73, Pl: 24, 15 18:10. 6. Impreſſioniſt⸗Flachrennen. 2200 J. 2000 Meter: 1. G. Hacke⸗ beils Burgbrohl(Murphy), 2. Lindwurm, 3. Heidelerche. Ferner Ofterdingen, Bulgarin, Die Treue, Graziella, Parmenides, Damals, Morgenrot, Orska. Tot: 38, Pl: 13, 13, 14:10. Meldungsergebnis für das Nikarſchwimmfeſt Der Meldeſchluß für das am Sonntag. 11. Nov., nachmittags im ſtädtiſchen Hallenbad in Heidelberg ſtattfindende diesfährige ver⸗ bandsoffene Wettſchwimmen des S. V. Nikar Heidelberg e. V. hat ein an Güte und Menge recht befr edigendes Ergebnis erwieſen. Namentlich für die dem geſtelgerten Können der Nikarmannſchaft entſprechend zahlreich ausgeſchriebenen Sentorbewerbe hat ſich erſte ſüddeutſche Gegnerſchaft angemeldet wie neben„Jungdeutſchland“ Darmſtadt und S. V. Göppingen auch der neuerdings ſtark hervor⸗ getretene Verein für volkstümliches Schwimmen München, der be⸗ ſonders an den Staffeln beteiligt iſt. Sonſt ſind auch in den Junioren⸗ und Damenbewerben in teilweife ſtarker Zahl bekannte Vereine aus Mannheim, Karlsruhe. Stutlgart. Freiburg. Ulm, Worms. Mainz, Frankfurt, Köln uff. vertreten, worüber demnächſt in der Vorſchau mehr geſagt wird. Briefkasten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimemte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskfnfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſchet, medizini⸗ ſcher und Aufwertungs fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung belzr Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden niit beantwortet. A. Z. 1. u. 8. Erkundigen Ste ſich dei der Stadtverwaltung. 2. Wenden Sie ſich an den Badiſchen Kriegerbund, Verſorgungsſtelle Mannheim, L. 10, 8. Fr. Dr. Auf derartige eigentümliche Wetten können wir keine Auskunft erteilen. R. 1788. Wenn Sie keine Empfangsbeſtätigung haben, können Sie gar nichts unternehmen. A. H. Eine Rechtsfrage, die Sie am beſten durch einen Rechts⸗ anwalt beantworten laſſen. J. Ra. Auch Sie erkundigen ſich am beſten bei einem Rechts⸗ wolt. E. O. Rechtsaustünfte erteilt der Briefkaſten nicht. Ledertür. Dagegen hilft nur die Entfernung der Tür. W. Ri. Nöther, Kinderwagenfabrik in Zeitz. an Veranftaltungen Donnerstag, den 8. November „Der Widerſpenſtigen Zäh Wilbelm Millowitſch .00 Uhr. 0 Vorträge: Kunſthalle: Dr. Hartlaub:„Die Nationen in der Kunſt II. Romantſche Völker“.— Aula der Handelshochſchule: Dr. Blauſtein„Deutſchland in ſeiner Zerſplitterung“ 8 Uhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Cin beſſerer Herr“— Schauburg ie Dame und ihr Chauffeur“.— Capitol und Scalaz Schickſal derer von Habsburg. Gloria⸗ „Im Taumel von Paris“. Palaſt⸗Theater; und Ufa⸗Theater:„Polniſche Theater: Nationaltheater: mung“..90 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſenm: 10—1 u.—4 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium: Vorführung:.00 Uhr. De r QW—— Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel] 1 2. 5. 8 7. 8 Reckar⸗Vegei 1 2568. Baſel 940 880,6 0,88.88.85 l Schuſterinſe! 11 58315 148 51 1,49 Mannheim—.08 3,002.59.55—— Kehl.702.822.8688.85 80 Jagſtfeld— Maxau 439 3,334.39 3 73.834081 0 Mannheim.153.16(.13.13.13 3,06 05 Kaub.750189.94 f 09•92 145 Köll.07/20.61.78, 781.78 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spor! und Neues aus aller Weit: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter 5 CARNIEIX LEUN ONE BEN OY zeigen werden, die erst Kürzlich auf dem Parisef Salon vel Beachtung fanden. Auf Wunsch stehen Vorführungswagen zu unverbindlicher Probefahrt gern zur Verfügung. Wir bitten auch unseren Lastwagen-Stand 218 Halle i zu beachten. Ac SN 4 4 Gebr. Reichstein Brennabor-Werke Brendenburs(Havel) Brennabor-Verkeaufssfelle in lannheim: Siid deutsche Kraftwagen-verkaufsges. Im. B.., Mannheim Drimnz- Wilhelmstfrene 8 Fernruf 26011 u. 21523. * 8. Seite. Nr. 320 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. November 1928 Ein ſünfzehnjähriger Räuberhauptmann * [(Von unſeremrömiſchen Korreſpondenten.) In den engen, winkligen Gaſſen liegen ſie nachts, wenn nux noch die Oellämpchen unter den zahlreiche nn Madonnen⸗ Hildern trüb in die Dunkelheit flackern. Zuerſt glaubt man, es ſei ein Haufen weggeworſener Lumpen; dann aber beim näheren Hinblicken, erkennt man ein entblößtes Bein, das aus einer aus gefranſten Hoſe hervorſchaut, eine Hand, die im Schlaf noch bettelnd ausgeſtreckt iſt, ein ſchmales, ausgehun⸗ gertes Köpfchen, um deſſen Mund ein verſchmitztes Lächeln lauert. Es ſind die„scugnizzi“ von Neapel. Eng aneinander gedrückt ſchlafen ſie, ſo wie ſie die Müdigkeit der ſpäten Nacht überrumpelt hat. Mit ihren zarten, ſchmächtigen Gliedern ſcheinen ſie noch Kinder— wie alt können ſie auch ſein, zwölf, dreizehn, höchſtens fünfzehn Jahre.— Und doch ſind es keine Kinder mehr, die bor, mit ihrem ſchmerz 155 1 7 755 ken der Augen ſteht. Während die 2 1 957 des Nö sden in ihrem Alter noch mit einem hochmütig⸗wehmütigen Seiten⸗ blick auf die eben weggeworfenen Holzſäbel und Papmaché⸗ helme ſchielen, oder ſchon verſponnen ins Leben träumen, kennen ſie, die zerlumpten scugnizzi von Neapel bereits das Leben, mit all ſeinen kleinen Verantwortlichkeiten eines Spitz⸗ bubendaſeins. Leben heißt für ſie einfach„Daſein“; an das Wie mag der Zufall denken. So haben es ihre Mütter ge⸗ halten und ſind in einem Freudenhaus gelandet, irgendwo im dunklen Balkan oder Orient. Und ganz von den Vätern zu schweigen; wer kennt ihre Namen, da die Mütter ſie nicht ein⸗ mal gekannt haben. Dieſe Einleitung gehört dazu, um die Geſchichte von fünfzehnjährigen Beppino zu verſtehen, der zuerſt auch nur einer unter vielen war, dann aber ſeine Qualitäten erkannte — weiß Gott, von welchem ſeiner Väter ſie ſtammen mochten — Und ſo ſeine Laufbahn als Räuberhauptmann begann. Er muß ein geſchickter Kerl und tüchtiger Organiſator geweſen ſein, ſonſt hätte er nicht die ee Polizei für viele Monate an der Naſe herumgeführt. Daß der Zufall ihm eine„ſchlechte Chance“ unterſpielte, war ſtcher nicht ſeine Schuld. So aber ſtand der Anführer mit ſeiner jugendlichen Diebesbande, etwa zwanzig Jungens in ſeinem Alter, eines ſchönen Tages vor dem Unterſuchungs⸗ richter und hatte ſein Daſein, als wenn es nicht ſchon kümmer⸗ lich genug wäre, zu verantworten. Entnehmen wir den Neapolitaner Zeitungen die Geſchichte ſeiner„Glanzzeit“. Beppino hatte Pläne, keine Phantaſtiſchen fürwahr, denn er ſing vorſorglich mit einem irgendwie zuſammenge⸗ ſtohlenen Betriebskapital an. Die Jungens ſeiner„Bande“, die etwas beſſere Manieren hatten und kleine, wohlgeſetzte, höfliche Redensarten zu formulieren verſtanden, kleidete er fein wie elegante Bürgerſöhnchen ein. Aeffchen mußten Dieſe aufgeputzten in die vornehmſten Konfektionsgeſchäfte gehen und dort eine Kleinigkeit erſtehen, eine bunte Krawatte etwa oder ein ſeidenes Taſchentüchlein. Ste kamen immer zu dritt oder zu viert. lebemänniſch⸗gewamdt mit der Verkäuferin ſchäkerse— fünf⸗ zehnjährige Knaben können in Neapel die ausgepichteſten Don Juans, wenn auch nicht ſein, ſo doch mimen— ſtahlen die ande ren unbemerkt alles was ihnen unter die Finger kam, ſeidene Damenwäſche, Strümpfe, Ballſchuhe, Hemden.— An⸗ dere Buben wieder, die mehr Sinn für das Handelsgewerbe“ zeigten, mußten ſpäter die zuſammengetragenen Sachen an die Hehler veräußern. So war alles ſchön aufgeteilt. Und Beppino überwachte alle, gab ſeine Anweiſungen, rügte und lobte. Er wurde von allen reſpektiert, obſchon er der ſchwächſte war. Das ging ſo einige Monate gut. Die„Bande“ arbeitet immer unvorſichtiger, je ſchlechter die Hehler bezahlten. Die Geſchäftsidee ſchliff ſich ab. Aber auch die Aufmerkſamkeit der Polizei wuchs, je mehr ſich die Fälle der gleichen Art mehr⸗ ten. In den ſchon wiederholt heimgeſuchten Läden ſetzte ein ſcharfer Ueberwachungsdienſt ein. Und endlich hatte ſich die ganze Bande in ihren eigenen Schlingen gefangen; das Netz wurde zugeſchnürt, und nun ſaßen die zwanzig Büchlein, die Hälfte ausgeſucht elegant gekleidet, die andere Hälfte in ſchmierigen Lumpen. auf der Anklagebank. Doch es waren keine reuemütigen zerknirſchten Kinder, die nun in Angſt und Bangen ihr Schickſal erwarteten. Im Gegenteil: Ein Gezeter hub an, ein lautes Klagegeſchrei, nicht gegen den Aufrührer— bei Gott, ſopiel Solidarität sgeflihl beſaßen die Jungens ſchon ſondern gegen die Hehler⸗Halsabſchneider, die zum Beiſpiel für ein mühſam geſtohlenes Paar Hand⸗ ſchuhe, das immerhin einen„reellen“ Wert von 40 Lire hatte, nur—4 Lire gegeben hatten. Auf dieſe Weiſe erfuhr die Polizei, ohne ſich beſonders angeſtrengt zu haben, die Namen der Hehler, die— wie Beppino meinte— all das ſchöne Zeug für eine elende Kruſte Brot an ſich geriſſen hatten. Am ſelben Nachmittag noch wurden die Aufkäufer von Beppino u. Co. in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert und dort den jugendlichen Dieben gegenüber geſtellt. Ein lärmendes Halloh empfing ſie, Schmähreden hagelten auf ſie nieder. Das war ganz Neapel. Mit zufrieden glänzenden Augen wiederholten die Jungens ihre Ausſagen. Nur die elende Ausnützerei ſchien ihnen gemein und ſtrafbar, nicht aber ihr eigenes„mühſames Handwerk“. Bei einem der Hehler waren allein für mehr als 30 000 Lire der von Beppino und ſeiner Bande zuſammengeſtohlenen Waren beſchlagnahmt worden. „Wie konnte da meine Geſellſchaft auf einen grünen Zweig kommen!“ erklärte der fünfzehnjährige Räuberhaupt⸗ mann Beppino noch bekümmert, ehe er in die Straferzie⸗ hungsanſtalt für jugendliche Verbrecher überführt wurde Oeſterreich Ein„verhexter Bauernhof“ In einem Bauernhof in Mayerhoferberg bei Eferding in Oberöſterreich gehen rätſelhafte Dinge vor ſich, über die die ganze Umgebung in größte Aufregung geraten iſt. In dem genannten Bauernhofe ſpukt es nämlich nach allen Regeln der Kunſt. Das kleingeſchnittene Holz verſchwindet neben dem, der es geſchnitten hat, in der Nacht beginnen alle landwirtſchaf ſtlichen Maſchinen von ſelbſt zu laufen, auf dem Felde ſpringen die Rüben aus der Erde, und die Ziegel des Haäusdaches fliegen, von unſichtbarer Hand geſchleudert, herab und, was noch merkwürdiger iſt, wieder hinauf. Die Bewoh⸗ ner des Hauſes und die Nachbarn ſind feſt überzeugt, daß der Höllenfürſt los ſei und ſein Unweſen treibe. Zahlreiche Gen⸗ darmen wurden bereits aufgeboten, um dem Spukteufel zu Leibe zu rücken, falls dieſer nicht vorzieht, ſeine Tätigkeit vor⸗ her einzuſtellen. Den Falſchen geſtochen In Wien wurde ein Student von einem unbekannten Mann durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Der Mann ſtieß bei dem Ueberfall die Worte aus: Warte, du Hund, du wirſt mor⸗ gen nicht mehr arbeiten. Es ſcheint eine Verwechflung vor⸗ zuliegen. Der Student wurde mit einem im Kaffee arbei⸗ tenden Kellner verwechſelt. Schweden 100 000 Liter Schmugglerſprit in Schweden beſchlagnahmt Wie aus Stockholm berichtet wird, iſt der ſchwediſchen Hafen⸗ und Schmuggelpolizet in dieſen Tagen wieder einmal eine„Rieſenbeute“ in die Hände gefallen. Den ganzen Som⸗ mer hat ſich nämlich ein finniſches Schmuggelboot, ein graublauer ehemaliger Torpedobootszerſtörer, im Bott⸗ niſchen Meerbuſen herumgetrieben. Infolge Nebels hatte ſich der„Befehlshaber“, ein Finne namens Rauputin aus Helſing⸗ fürs, verirrt, kam über die ſchwediſche Seite und erlitt oben⸗ drein Havarie. Bis jetzt hat mau von den 100000 Litern Exportſprit nur 7000 Liter richtig beſchlagnahmen können, da der anhaltende Sturm das Auffiſchen der Spritfäſſer, die auf dem offenen Meere umhertreiben, ſehr er⸗ ſchwert. Wie die Beſatzung angibt, ſoll ſich die Strandung bei Holmön infolge falſchen Anzeigens des Kompaſſes ereignet haben. Außerhalb der Stadt Oeregrund wurden eben⸗ falls 252 Fäſſer Exportſprit aufgefiſcht, die jedoch einer anderen „Geſeollſchaft“ angehörten. Die Schmuggler dieſer Par l 18 blich drei Mann— ſind ſcheinbar ums Leben gelomme n. Der Sypritſchenuggel nimmt in Shweden rapide u, de hie hekanntlich eine Alkoholrati nie ung beſteht. Das„Origi⸗ nellſte“ da ei iſt jedoch, daß der ganze Schnaps aus dem Ver⸗ botslande“ kommt, denn in Finnland herrſcht ein Alkohol⸗ verbot. 5. Spanten ppraus ſchon unwahrſcheinlich, daß der Ermordete ein Maler Vertreter auswärtiger Mächte unterliegen der Verſicherung nicht. Bei Reiſenden beträgt die Prämie fünf Prozent des Fahrkartenpreiſes, bei Tieren vier Prozent der Frachtkoſten, bei Vieh, das von einer Weide zur anderen befördert wird, die Hälfte. Erleidet ein Reiſender einen tödlichen Unfall, ſo erhalten ſeine Erben eine Summe von 30 000 Peſetas. Führt der Unfall zu dauernder Arbeitsunfähigkeit, ſo erhält der Reiſende eine Summe von 15000 bis 22500 Peſetas. Bei vorübergehenden Geſundheitsentſchädigungen iſt die Verſiche⸗ rungsſumme geringer. Verliert eine Familie ein Kind durch Eiſenbahnunfall, ſo erßält ſie je nach dem Alter des Kindes eine Summe von 5000 bis zu 7000 Peſetas. Amerika Mordbluſt amerikaniſcher Studenten In der amerikaniſchen Stadt Atlanta im Staate Georgia hat ſich ein Fall ereignet, der ſehr ſtark an die Er⸗ morbung eines Schülers durch die Chicagver Millionärs⸗ ſöhne Loeb und Leopold erinnert. Dieſe Tat wurde vor vier von Atlanta in 8 Aufregung verſetzt hatten. Während dann der eine von ihnen men hängen. We 8 Jahren aus reiner Sucht nach Nervenkitzel verübt. In Atlanta geſchah dasſelbe. Dort wurden die beiden Studenten Marſh und Gaogly im Zuſammenhang mit einem Raub⸗ überfall auf ein kleines Geſchäft verhaftet. Der Ueberfall war der letzte einer Reihe ähnlicher Taten, die die Bevölkerung Es ſtellt ſich nun heraus, daß die beiden Studenten die Täter ſind und daß ſie hei dieſen Verbrechen zwei Kleinhändler namens Meek und Smith umgebracht haben. Sie haben bereits ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt und geben zu, die beiden Mordtaten aus reiner Luſt am Verbrechen begangen zu haben, da ihre beiden Opfer nicht den geringſten Widerſtand leiſteten. Die Studen⸗ ten erklärten, ſie hätten den Fall Leopold⸗Loeb ganz genau ſtudiert und beſchloſſen, ſich ebenfalls einen ſolchen Nerven⸗ kitzel zu verſchaffen, im Vertrauen darauf, daß ihr überlegener Verſtand es ihnen ermöglichen werde, ſich der Entdeckung zu entziehen. Nachdem ſie gefaßt worden ſind, tragen ſie genau dasſelbe gleichgültige Weſen zur Schau wie die jugendlichen Mörder von Chicago. Das Mißgeſchick des Lokomotivführers Der Lokomotivführer William Hammil in der ameri⸗ kaniſchen Stadt Camden(New Jerſey) wurde von einem eigenartigen Mißgeſchick verfolgt. Er wollte am 1. November in den Ruheſtand treten, nachdem er die Altersgrenze ſchon erheblich überſchritten hatte. Mehr als 40 Jahre hatte er auf ſchwierigem Poſten geſtanden und niemals hatte er auch nur den geringſten Unfall gehabt. Stets hatte er ſich deſſen gerühmt und hinzugefügt, daß man mit der nötigen Vorſicht und Gewiſſenhaftigkeit jeden Unfall vermeiden könne. Am Abend des 31. Oktober machte er ſeine letzte Fahrt. Im Bahnhof erwarteten ihn ſeine Kollegen und Vorgeſetzten, um ihn feierlich zu empfangen und ihm zum Uebertritt in den Ruheſtand Glück zu wünſchen. Da widerfuhr dem Lokomotip⸗ führer, fünf Minuten vor ſeiner Ankunft auf dem Bahnhof, der erſte Unglücksfall. Ein Arbeiter, der den Zug nicht gehört hatte, überſchritt unmittelbar an einer Biegung das Geleiſe und wurde tödlich überfahren. Der Lokomotivführer konnte den Zug noch ſicher bis zum Bahnhof bringen und brach dann ohnmächtig zuſamwen. Die letzten fünf Minuten hatten durch die Rechnung ſeines ganzen Lebens einen Strich gemacht. Geheimnisvoller Verkauf eines Raffaelgemäldes Ein amerikaniſches Konſortium bietet die„Madonna von Siena“ von Raffael, die es von einem unbekannten Beſitzer erworben hat, in Amerika zum Kaufe an. Der Wert des Gemäldes wird auf etwa drei Millionen Mark geſchätzt. Das Angebot erfolgt durch Vermittlung eines Newyorker Rechts⸗ anwaltes, der öffentlich bekannt gibt, der Verkaufspreis und alle geſchäftlichen Einzelheiten müßten geheim bleiben, bis der Verkaufsvertrag abgeſchloſſen ſei. Das Werk wurde im Jahre 1508 als Schmuck für den Altar der Kirche in Siena gemalt. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts ging es ver⸗ loren und kam erſt im Jahre 1876 in Petersburg wieder zum Vorſchein. Dort wurde es von Profeſſor Friedrich Stein⸗ chen entdeckt und zu einem verhältnismäßig billigen Preis angekauft. Profeſſor Steinchen ſtellte das Gemälde dem kaiſerlichen Muſeum in Petersburg leihweiſe zur Verfügung. Seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts haben ſich ſeine Spuren wieder verwiſcht. Man weiß deshalb auch nicht, wer das Gemälde gegenwärtig zum Kaufe anbietet. Mexiko Der Mörder Obregons von der Polizei gefoltert Im Laufe des Prozeſſes gegen Joſs de Leon Torel, der beſchuldigt wird, den Präſidenten General Obregon ermor⸗ det zu haben, erklärte der Angeklagte, daß er während ſeiner Haft von der Polizei gefoltert worden ſet, die ihn zu dem Ge⸗ ſtändnis habe bringen wollen, daß er Komplizen hatte. Torel ſagte:„Man hat mich bei den Daumen aufgehängt; ich wurde auf die Folter geſpannt und anderen Torturen unterzogen. Ich hahe niemals mehr gelitten als auf dieſer Folter. Einer meiner Daumen glitt aus und ich blieb bloß mit einem Dau⸗ Hierauf hängte man mich auf, indem man eine Schnur um meine Bruſt wand, ſodaß ich kaum atmen konnte.“ Pariſer Kriminalſenſationen Die Partſer Polizei befaßt ſich derzeit mit der Aufklärung ſer Künſtlerbohemiens. Die Pariſer Polizei 17 85 verständigt zweier muſteriöſer Kriminalaffären. Die Unterſuchung befin⸗ det ſich noch im Anfangsſtadium, es iſt dennoch durchaus wahr⸗ ſche' zlich, daß man in beiden Fällen raffiniert vorbereiteten und. vorſichtig durchgeführten Schwerverbrechen gegenüber⸗ ſteht. Der Schauplatz des erſten Kriminalfalles iſt der Wald von Fontainebleau. Jene Stätte, die durch die Nähe des Napoleonſchloſſes einen hiſtoriſchen Ruf hat. Ein Maurer, der in Fontainebleau arbeitet, begab ſich Sonntag in den Wald, um Schwämme zu ſuchen. Gegen Mittag war er bereits tief in den Wald eingedrungen, als ſich ihm plötzlich ein ſchreck⸗ licher Anblick bot. Am Fuß eines Baumes erblickte der Mau⸗ rer die Leiche eines ganz nackt ausgezogenen Mannes. Die Leiche lehnte mit dem Oberkörper an dem Baumſtamm. Im Umkreis waren keine Kleidungsſtücke und auch ſonſt nichts ge⸗ funden, was irgendwie die Tragödie hätte klären können. Der Maurer merkte ſich die Stelle, begab ſich eiligſt zur Gendar⸗ merie und bereits eine halbe Stunde ſpäter war eine polizei⸗ liche Kommiſſian mit Motorrädern zur Stelle der Tragödie gelangt. Die ärztliche Unterſuchung ſtellte zunächſt feſt, der Tote zwei Schußwunden aufweiſe. Von dieſen eine tödlich. Die Durchſuchung der Umgebung nach Kleidu: 1 ſtücken und Dokumenten verllef gänzlich ergebnislos. Die Möglichkeit eines Seleſtmordes, die man im erſten Augenklick noch in Erwägung geͤdogen, ließ man bald fallen. War es im daß ein Selbſtmörder ſich im Walde erſt auszieht, um ſeinem Leben dann machen, ſo mußte dieſe Hypotheſe angeſtichts der Tatſache, daß die Kleidungsſtücke nicht zum Vorſchein gekommen waren, zur Gänze als unhaltbar erſcheinen. Das Verbrechen, dem der Unbekannte zum Opfer gefallen war, dürfte auf einige Wochen zurückreichen. Der ganzen Sachlage nach iſt es wahrſcheinlich, oder ein Bildhauer ſei. 9 5 7 3 5 dieſe Gegend auf und unternetzmen, daß 1 war die ein Ende zu Maler fen zu haben und bezeichnen die Angaben Mann ſchreckte auf. und die Erhebungen eingeleitet, um zunächſt die f des Ermordeten feſtzuſtellen. Einige Stunden nach der Entdeckung des Verbrechens non Fontainebleau wurden an einer anderen Stelle, wenige Kilo⸗ meter von Paris, an jener Partie des Seineſtrandes, der Berey⸗Qual heißt, die Spuren eines mutmaßlichen Ver⸗ brechens entdeckt. Dieſe Gegend iſt in der Nacht gänzlich ver⸗ laſſen und es iſt überaus ſelten, daß ein Paſſant zu ſpäter Stunde dort auftaucht. Ein Mann, der kein Obdach hatte, legte ſich unweit von der Brücke ſchlafen. Plötzlich wurde er auf das Rattern der Räder eines Autos aufmerkſam. Der Er ſah einen Kraftwagen, der nun eben die Brücke erreichte, dann das Tempo verlangſamte und plötz⸗ lich zur ſelben Zeit, als er hielt, die Laternen abblendete. Der Obdachloſe ſprang nun auf, näherte ſich dem Wagen, ohne von. den zwei Männern, die aus dem Auto ſtiegen, bemerkt zu wer⸗ den. Die beider dann ſchleppten einen großen Koffer ſie aus dem Wagen heraus, groß und ſchwer genug, um den Körper eines Erwach⸗ ſeuen zu bergen; im nächſten Augenblick flog der Koffer über das Gelände ins Waſſer beiden Männer ſprangen Tempo davon. Der Obdachloſe vermochte ſich die Nummer des Autos zu me ken Und erſtartete in der Morgenſtunde die An⸗ zeige. Sthon im Laufe des Nachmittags konnten die zwei Min⸗ ner ausgeſorſcht und verhaftet werden. Der eine iſt der Fuhr⸗ werksbeſitzer Henri Robert, der andere ſein Mechaniker Paul Campagna. Die beiden erzählten, ſie hätten nicht ſchlafen können und lediglich einen Ausflug gemacht. Ste be⸗ ſtreiten auf das entſchiedenſte, einen Koffer ins Waſſer gewor⸗ des Obdachloſen als Sie wurden beide in Haft behalten, zu gleicher um 12 dem Koffer und eine Viſion. Zeit die Stromwache verſtändigt, ſſen Inhalt ö ſuchen. Männer ſprachen miteinander im Flüſterton, i und verſchwand in den Wellen. Die ins Auto und fuhren in raſendem * 8 52 8 8 9 2 Donnerstag, den 8. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 520 e I Auen l UA 8 ifffrrperpareprpd ddl Verkauf Zurücekgesetzter selten günstige Gelegenheit zum Einkauf von Wäsche-Aussteuern und Weinnachts- Geschenken, sowie zur 5 Ergänzung sämtl. Lelb- 5 ö 4A CEIMEN UND WaScHhE auns un-, nan en e ee ee IDNER& WEISS anten, N 2, 8 pre pepe Tepper e Balufekundlich in Gottes unerforschlichen Ratschluß hat es gelegen, mir meinen Wir erfüllen die schmerrliche Pflicht, von dem e Vorträge Freitag, 9. Nopember 19 28, abends 19 Uhr 6 im Saale dlalten Rathauses, PI- Marktplatz Die Berufe des HMetallgewerbes n. denden Herr Berufsberater Julius Wirth. Der Autoschlosser und Kraftwagenführer Herr Civilingenleur Adolf Drössel. Der Tapezier-, Poisterer- und Dekorateut- beruf a Herr Tapezlermeister und Fach- 0 lehrer Edwin Wiegand. Schüler, Eltern und Erzieher, Lehrherren und Interessenten aus allen Beruſshreisen sind hierzu eingeladen, 7 f. . Eintritt frei! Arbeitsamt Marnheim Hinscheiden unseres langjährigen Mitarbeiters, Herrn Franz Josel Philipp Materialverwalter a. D. innigstgeliebten Mann, unseren lieben guten Vater, Großvater, Schwieger⸗ vater, Bruder, Schwager und Onkel Hermann Baumann im Alter von 58 Jahren plötzlich und unerwartet von uns zu nehmen Kenntnis zu geben. Der im Alter von 81 Jahren Dahingeschiedene hat uns 36 Jahre lang, bis zu seiner Zurruhesetzung, 13384 Mannheim(H 7, 15), 7. November 1928 in e treue Dienste geleistet. 5 Sein Andenk i i 5 Anma Baumann geb. Scherzinger ein Andenken werden wir stets in Ehren halten Albert Baumann u. Frau Albert Priske u. Frau geb. Baumann Konrad Baumann Vorstand ind Beamte der Zellstolflabrik Waldhof Uhr von der Beerdigung findet Freitag, den 9. November 1928, 3 . 6741 Leichenhalle aus statt flafert Scvell facletel db. lag . m. b. H. E 0. 2. 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November iat ene die Konzertkasse im Rosengarten Welten von 101 Uhr geöffnet. 18392 1 9 ne Loon 8 Looping i dee Das Problem unserer Tage Die Todesschlel 5 Je in der Lutt ien mae e en in einem Auto 5 90 2 1 weg nege. 1 Tuagcha tir Bodtona e 0 ärendes Blut —— 900 10 5 8 Handlung ste 0 Aufruf ie dense asse e e 8 eee 8 der v amtes Clown Botto. P II U 8 erühm Im Auftrag des Stadtrats werden auch Körperte well 2 1 6 von en 6 im laufenden Konzertwinter 5¹ ing he LOGO Ein wunderbarer Film in 6 Akten. sechs Konzerte Loch n e wöhnlich Starker Film Beginn der Vorstellungen: veranſtaltet, darunter vier Sinfoniekonzerte ist ein u ng: Werktags ab.30 Uh des Nationaltheater⸗Orcheſters. 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Verfügbar ſind noch 1000 nume⸗. 2 3 5 8. 1 5 Schule 25189 e in der enfolge des Eingangs der Be⸗ 7——— ſtelungen vergeben werden. Siſtenſchluß am 8 3 0 Schlafzimmer Tanz p 1. 30 Hes lanos e Weinhaus Hatel Rarnien vg b, de g elne 8 5 g u. Matratzen, Prei Neue Kurse nächste Woche, Ehepaare, eden 9· , Cenerelprosremme, Senerune e e eee, ontag, 7 2 1. 8 5 i u. Anfänger Einzelunterricht. Anmeld. konzert. Leitung: Generalmuſtkdirektor Haaf die neu ausgesfaffefen Lan—8, Sonntag 10—12 Uhr. 82 Erich Orthman n.— Erſte Sinfonie von 5— 5* 0 d H N 8 ö a5. 115 10 RAUume eröffnet! iünng, Dame intellig. n 5 eſſe⸗Sinzheimer), Ouvertüre von Re anpaſſend. Friſteren für die geſamte Indu- gebraucht, für Mk. 480 Montag, 17. 1 20 195 15 5 Ne Ufceriorpr merz: 15 10 8 90 Dr Uchsachen tr Reer 1 85 1 B5192 Leitung: bad. Generalmuſikdirektor Kxips. 46 18880 geb. u. arl Hauk, 5 0 Sinfonie von Beethoven, Ariadne⸗ e„Pilsner Urquell 3 an die Geſchſt. B5135 bruckerel or. Haas, 8. m. b. Hl. Mannkelm, k 6, 2. Klavierbauer 0. U * 1 von 5 91(Eliſabeth e* g LANGE G.! . Textor), ſechſte Sinfonie von ubert. AF Zur f 5. ARANT 1 Montag, ben 28. Jan., 20 Uhr: in der Feſt⸗ e e lanes 3 5 8 0 dekoration der großen Maskenbälle: 3, ſin⸗ 0 5 0„„ 80 foniſcher Abend m. heiterer Muſtk. Leitung: ee 3 a d 5. Erſter Kapellmeiſter Borupka. Soliſtin: 5 Dorolhea Braus ⸗Hamburg(Klavier). l 10 8 5 a 5 Montag, den 28. 8 20 25 1. 9 12 5 e e e 2 a 5 SplkEl UNSER NEUES 5 veranſtaltung.— Klavierabend von Georg N VVV Mi 1 9 5 1 8 25 tram Berlin.(Mozart— Chopin.) An Ema6 0 2 2 1 F 1 8 Montag, den 28. April, 20 Uhr: 4. Sinfonie⸗ A Wunsel M. Tüuflerbchif 5 3 5 5 995 1 5 ng Leitung: Richard Lert⸗Breslau⸗ Sonntag und Montag. 5 55 1 Berlin. 19 von Bruckner, Siegfried den 11. und 12. Nevember! et 8 5 e 2 Heckel Im April als 2. Sonderveranſtaltung: Kon⸗ Großes Volksfest, Schaustellungen N 5 8 2 9 505 der Mannheimer Bläſer⸗Kammermuſtk⸗ und Belustigungen aller Art Piano-Lager N UNSERE PREISE: 35-48. 59 U. S. vereinigung. Ne 5 9 3 10 7 3 55 8 3 5 Den Stnfoniekonzerten gehen jeweils kurze 2 9 0 755 f 55 1 5 7nj%%%ͤͤ%ͤ˙é00((( 0 N 8 f 8 1255 8 5 voraus. uwelen odernes lager j MARNK„ Die Einwohnerſchaft Mannheims Platin eig. u. fremd Erzeugnisse Leine leider 1 5 55 wird eingeladen, durch zahlreiche Teilnahme Sold waren Neuanfertisuns VES b 0 gn K bn. RAE an N 5 . e A ber Pei 2 85 8 8. 5 Zahle für Herrenan⸗ Pr ö 9 e Interesse und in Dienstes Hermann schnell, gewissenh., billig. Züge, Damenklelder⸗ f Ln des kulturellen Anſehens unſerer Stadt tat⸗ A 0 2 14 Aden nem e 5 125 ANNE 5 * ö. Geſchäftsführer: 82 2 roher e Günther⸗Graber.. 8 8 8 185 Der 1. Vorſitzende: Der Ge ö. Mannheim. S seit 19053— Tel. 27635 0 4. 1. 2 Treppen N Böttger, Bürgermeiſter. Karl Eberts. 5168 12. Seite. Nr. 520 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. November 1928 1 1 8 e N 1 Solder Winter-Ulster modern gemusterte Stoffe „ NHoderner Winter-Ulster 5 8 5 schöne Stoffqualität m. 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