* Sreikag, 9. November 1928 Bezugspreiſe: In 0 u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne ae eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ae er Poliſcheckonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitun Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger 9 · Unterhaltungs- Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Nei ier öei Nr. 523— 139. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei 940 7 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, i e usw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgabe oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge du Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. ſen Geſetz und Recht Heute vor zehn Fahren Ernſte Feſtſtellungen und trübe Erinnerungen Lug und Trug Berlin, 9. Nopbr.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der nicht gerade ſehr ſympathiſche Major Anker erzählt im „Berliner Tageblatt“ über die Vorgänge im Haupt⸗ quartier am 9. November. Er hat im Sommer 1919 von ſeinem ehemaligen Generalſtabschef Graf von Schulen⸗ burg(dem bisherigen deutſchnationalen Reichstagsabgeord⸗ neten) eine Schilderung dieſer Vorgänge erhalten und ſie dann auch im Juli 1919 veröffentlicht. Darnach hätte der Kaiſer ſich bis zum letzten Augenblick gegen eine Abſchiebung ins Ausland geſträubt, ſei aber von General Gröner unter ſtillſchweigender Zuſtimmung des Generalfeldmarſchalls Hin⸗ denburg dazu gedrängt worden. Anker hat dieſe Dar⸗ ſtellung mit ſchweren Angriffen gegen den General Gröner geſpickt. Darauf ließ Gröner, damals noch General⸗ quartiermeiſter der in Kolberg die Demobtliſterung leitenden Oberſten Heeresleitung, als er zwei Tage ſpäter in Berlin war, den Herrn Anker zu ſich kommen und wies ihm, wie er beſchämt heute ſelber geſtehen muß, in 1½ſtündigen Ausführungen an Hand fenen Artikels Satz für Satz nach, daß Ankers„höfiſche Gewährsmänner und Auftraggeber“ eine ſehr einſeitig gefärbte Darſtellung der Vorgänge in Spaa gegeben hätten. Der tatſächliche Verlauf fei folgen⸗ der geweſen: General Gröner habe lediglich pflichtgemäß und wie es den unabänderlichen Tatſachen entſprach, in voller Uebereinſtimmung mit dem Feldmarſchall dem Kaiſer am 9. November geſagt, daß die Armee nicht mehr hinter ihm ſtehe. Ste würde in vollſter Diſziplin hinter ihren Generälen und Offtzieren in die Heimat zurückmarſchieren, aber nicht unter dem Befehl des Kaiſers. Vollends nicht würde die Armee nach den Plänen des Kaiſers für ihn gegen die eigenen Väter und Brüder in der Heimat kämpfen. Sämtliche um den 9. November nach Spaa geholten und hierüber befragten Truppenkommandeure hätten dies erklärt, General Gröner wies darauf hin: An der Tatſache, daß die Armee ihr Ver⸗ trauen zum Kaiſer verloren hätte, ſei nicht zu rütteln geweſen. Alle jene Herren, die in Spaa beim Kaiſer dies beſtritten, hätten ihn noch in letzter Stunde nach dem ſeit Jahr⸗ zehnten am Wilhelminiſchen Hof geübten Brauch getäuſcht und belogen. Abgeſehen aber von dieſer unleugbaren in der ganzen Armee Herrſchenden kaiſerfeindlichen Stimmung, führte Gröner wei⸗ ter aus, hätte an jenem 9. November für jeden Urteilsfähigen und Klavrerkennenden ein Blick auf den jeder Haltung baren, in hilfloſer Verzweiflung umher⸗ taſtenden, ſammernden und dann plötzlich wieder hochfahrend polternden Kaiſer genügt, um feſtzuſtellen, daß es für dieſen Mann nur noch den einen Weg gab, einen mög⸗ lichſt würdigen Abgang zu finden. Dies zu erreichen, war ſein größtes Beſtreben geweſen und auch darin habe der Feldmarſchall durchaus zu ihm geſtanden. Aber nur ein wür⸗ diges Abtreten des Kaiſers von ſeinem Poſten habe er ge⸗ raten und gefördert, mit keinem Wort jedoch ein gleichzeitiges Entweichen ins Ausland. Weder er nuch der Feldmarſchall hätten ſich zu dieſer Frage überhaupt geäußert, geſchweige denn den Kaiſer zu ſolcher Flucht gedrängt. Auch Legationsrat von Grünau, der damals als Ver⸗ trauensmann des Auswärtigen Amtes im Hauptquartier weilte, hat dem Major Anker erklärt, daß er für ſeine Perſon keineswegs, wie das gelegentlich behauptet worden iſt, den Kaiſer zur Entweichung nach Holland gedrängt habe. Der Gedanke dieſer Flucht ins Ausland iſt nach Niederſchriften, die der Legationsrat von Grünau in der Nacht vom 9. zum 10. November gemacht hat, zunächſt in der Umgebung des Kaiſers in Spaa aufgeworfen worden. Als nach den Be⸗ ratungen des Kaiſers mit der Oberſten Heeresleitung Hin⸗ denburg den Kaiſer am 9. Nopember um 5 Uhr nachmittags verließ, ſei irgend ein Entſchluß über Abfahrt ins Ausland weder gefaßt, noch auch nur ernſtlich erörtert worden. Hiu⸗ denburg ſei in der Annahme gegangen, der Kaiſer werde am anderen Morgen die Beratung mit ihm fortſetzen. Gegen Abend ſtedelte dann der Kaiſer mit ſeinem engeren Stab, darunter auch Herrn von Grünau, in ſeinen unter Dampf ſtehenden Hofzug über. Hier wurde während des Abendeſſens um 10 Uhr Grünau an den Fernſprecher gerufen. Staatsſekretär Hintze war der Anrufer und beauftragte Grünau, dem Kaiſer zu ſagen, er möge ſeine Abfahrt nach Holland nicht mehr hinausſchieben. Seine Per⸗ ſon ſei ſonſt keineswegs ſicher.„Als ich dies, ſagte Grünau, ſofort dem Kaiſer vortrug, atmete er tief und offenbar erleichtert auf und gab dann ohne jede Gegenfrage oder irgend welche Beſprechung Befehl zur Abfahrt am frühen Morgen des kommenden Tages.“ 5 5 Um 5 Uhr morgens, ſo ſchließt Anker ſeine Darſtellung, dampfte der Hofzug nach Holland ab. Um 8 Uhr morgens wurde Hindenburg zu ſeiner Ueberraſchung die bereits erfolgte Abfahrt gemeldet. Blutige Nachfeiern Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro) In Neukölln kam es, wie der„Lokalanzeiger“ zu berichten weiß, geſtern abend zu blutigen Schlägereien zwiſchen Kommu⸗ niſten und Reichsbannerleuten. Reichsbanner⸗ trupps und kommuniſtiſche Trupps gerieten aneinander, als ſie, die einen wie die anberen, von ihren Nevember⸗ demonſtration en kamen. Die Polizei mußte mit Gummi⸗ kntppeln vorgehen, um die Raufenden zu trennen. Präſident Löbe über die Aufgaben der neuen Generation Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Blätter werden heute von den Revolutionserinne⸗ rungen eherrſcht. Die einen verfluchen dieſe Revolution, die anderen lobpreiſen ſie. Die Vorzeichen ſind andere, der In⸗ halt bleibt der gleiche. Nur ganz wenige Blätter, etwa die „D A“, der„Börſenkurier“ und die„Germania“, bemühen ſich um eine gerechte und hiſtoriſch geſehene Würdi⸗ gung dieſes Teils der großen Zuſammenbruchstragödie. Der„Vorwärts“ bringt über ſeine ganze erſte Seite einen Leitartikel des Reichstagspräſidenten Lbbe. In ihm ſtellt Herr Löbe der deutſchen Zukunft folgende Auf⸗ gaben:„Zu der politiſchen Umwandlung von 1918 die brono⸗ miſche zu fügen, die das Ergebnis des Jahres 1918 für die Arbeiterklaſſe erſt zu einer wirklichen Umwälzung, nämlich zur Erſetzung der herrſcheuden privatkapitali⸗ ſtiſchen Tendenzen durch ſoziale und ſoziali⸗ ſtiſche führt. Das iſt die Aufgabe, deren Bewältigung vor der neuen Generation liegt die jetzt aus den Kriegsjahren heranwächſt.“— Und das it Herrn Löbes, des ewig ver⸗ bindlich Lächelnden, wahres Angeſicht! Severing ſpricht im Rundfunk Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Anlaß des zehnjährigen Gedenktages der Revolution ſpricht heute abend Reichsinnenminiſter Severing im Rundfunk. Die Novemberfeter, die um 8 Uhr beginnt, wird auf alle Deutſch⸗ lanbſender übernommen. Sum Konflikt in der Eiſeninduftrie Eine halbe Million Arbeitſuchender im Rheinland und Weſtfalen Die Zahl der Feierſchichten im Ruhrgebiet wird immer größer. Naturgemäß iſt die Zahl der Arbeits⸗ ſuchenden im Rheinland und Weſtfalen durch die Ausſperrung und die Feierſchichten ſtark geſtiegen. Die Rheinprovinz zählte Mitte September 145 201 männliche und 35 273 weibliche arbeitsſuchende Perſonen, zuſammen alſo 180 474. In der Provinz Weſtfalen ſtellte ſich die Zahl der arbeitsloſen Männlichen auf 67 774, die der Weiblichen auf 11.728, zuſammen alſo auf 79 502. Beide Provinzen hatten Ende September über eine Viertelmillion verfügbare Arbeits⸗ kräfte. Zuzüglich der jetzt entlaſſenen 225 000 Arbeiter aus der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie erfährt die Zahl der Arbeits⸗ ſuchenden beider Provinzen eine ungeheure Steigerung. Zählt man noch die aus ſonſtigen Berufen Entlaſſenen und vor der Entlaſſung Stehenden hinzu, ſo ergibt ſich ein über eine halbe Million betragendes Heer arbeitsſuchender Perſonen im Rheinland und Weſtfalen, was, an der Zahl für das geſamte Reich gemeſſen, ungefähr die Hälfte der Arbeit ſuchenden Perſonen der geſamten deutſchen Wirtſchaft aus⸗ macht. Die Unuterſtützungsfrage Am morgigen Samstag beginnen die Gewerkſchaften mit der Auszahlung der erſten Unterſtützung an ihre ausge⸗ ſperrten Mitglieder. Ledige erhalten 18 Mark pro Woche, Verheiratete mit einem Kinde 24, mit zwei Kindern 27 Mark pro Woche, ſofern ſie dem Verbande mindeſtens ein Jahr als Mitglied angehören. Die Wohlfahrts⸗Unterſtutzungsſätze be⸗ tragen: für Ledige, die zu Hauſe wohnen, acht Mark pro Woche, für Alleinſtehende 12 Mark. Die Gewerkſchaften wen⸗ den ſich gegen eine Anrechnung ber Gewerkſchaftsunterſtützung bei etwaigen Unterſtützungen durch die Wohlfahrtskaſſe. Gleichzeitig ſetzen auch die Arbeitgeber mit der Ver⸗ teilung der Mittel aus dem Kampffond ein. Nach Möglichkeit foll allen mittleren und kleineren Betrieben geholfen werden, ſofern die Vorausſetzungen dafür vom Arbeitgeberverband anerkannt werden. Es haben ſich bereits zahlreiche ſolcher Betriebe um Unterſtützung an die Zentralkaſſe gewandt. Kommuniſtiſche Agitation Die kommuniſtiſche Agitation im Ausſperrungsgebiet nimmt täglich zu. Die Hauptinitiative dieſer Art ſcheint von Bochum auszugehen. Geſtern nachmittag hielt die KPD. eine große Verſammlung der Ausgeſperrten in Eſſen ab, in der Thälmann eine Anſprache hielt. Darauf zog ein langer Demonſtrationszug unter Abſingen der Internatio⸗ nale und von Muſtkkapellen begleitet durch die Straßen der Stadt zum Kruppſchen Werk. Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Die Aoelng⸗Kataſtrophe Berlin, 9. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den Aetna⸗ Ausbruch erhält die„Voſſiſche Ztg.“ aus Taormina folgende ergreifende Schilderung: „Die rauchende, in Feuerkaskaden ſich vorſchtebende Lava⸗ maſſe kriecht, nachdem der Ort Mascali zermalmt und zer⸗ ſtört wurde, in dret Armen meerwärts und iſt jetzt kaum noch 200 Meter von der Eiſenbahnlinie entfernt. Die Regie⸗ rung ſorgt bereits für die Einrichtung eines Dampfer⸗ verkehrs von Meſſina nach Catania. Die Lava ſtrömt ſchein⸗ har mit zunehmender Geſchwindigkeit aus dem neuen an der nodweſtlichen Flanke des Aetna geöffneten Schlundes unaufhörlich zu Tage und frißt ſich ſtockend und ſpringend durch die Fülle in ſchönſter Frucht ſtehender Orangen⸗ und Zitronengärten, hat aber den größten Scha⸗ den nun ſchon verurſacht. Nach Ueberflutung der Eiſenbahn wird die etwa 20 Stundenmeter betragende Geſchwindigkeit auf einer Front von rund drei Kilometer infolge größerer Verbreitung nachlaſſen. So grandios namentlich am Abend das Bild der rauchen⸗ den Glutſchlange wirkt, die praſſelnd heruntergleitet, ſo traurig iſt das Bild der aus ihren Häuſern vertriebenen Bevölkerung, die zwar rechtzeitig fliehen konnte und aus thren Wohnungen alles Entfernbare, auch Türen, Holz⸗ fütllungen und Eiſenteile mitnimmt, dann aber troſtlos zu dem Schauſpiel langſamer unerbittlicher Verheerung zurück⸗ kehrt und von der Polizei nur mühſam zurückgehalten wer⸗ den kann. Die Stadt Catania hat ihren Feuerwehr⸗ und Laſtwagenpark geſchickt, der den Flüchtlingen zur raſchen Flucht verhilft, ſo daß bisher keine Menſchenleben zu be⸗ klagen ſind. Umſo größer iſt e der Sachſchaden, da abgeſehen von der Vernichtung Mascalis, eine Stadt von 10000 Einwohnern, gerade dieſer Teil des Erdbodens als der wertvollſte der ganzen Küſte gilt. Nach einer Darſtellung des römiſchen Korreſpondenten des„Lokalanzeigers“ ſind aber auch Menſchenlebeou z u beklagen. Dort heißt es: Als der flüſſige Feuer⸗ ſtrom in das Städtchen Mascali eindrang, ſtand die ganze Bevölkerung zur Prozeſſion verſammelt nur wenige Meter von dem Feuerbrei entfernt im glühenden Hauch der Lava und ſandte Gebete zum Himmel, daß Gott das Unglück ab⸗ wende. Der Kirchturm widerſtand noch am längſten, die erſten Erſchütterungen ließen ihn von Grund aus erſchüttern, daß alle Glocken erklangen, dann ſchwang er lange hin und her und endlich ſtürzte er nieder. Leider ſind auch Menſchen⸗ opfer zu verzeichnen. Bei Sambuco wollte ein Lan d⸗ wirt zuſammen mit den männlichen Mitgliedern ſeiner Familie ſeinen beweglichen Beſitz aus dem Landhaus ent⸗ fernen, doch wurden alle dort von der Dämmerung über⸗ raſcht und übernachteten im Hauſe. Als ſie am nächſten Morgen auf wachten, war das Häuschen bereits von einem glühenden Lavameer umgeben und keine Rettung mehr möglich. Das Haus und ſeine Inſaſſen gingen im FJFeuerſtrom unter. * Nach den letzten Meldungen aus dem Ausbruchgebiet des Aetna hält man jetzt die größte Gefahr für beſeitigt, nachdem die Eruptionen ſchwächer geworden ſind und auch die Lavamaſſen an Stärke verloren haben. Bisher haben rund 4000 Perſonen das Gebiet verlaſſen. * Wahlerfolg der Indiſchen Volkspartei. Wie aus Rau⸗ goon gemeldet wird, hat die Indiſche Volkspartei bei den Wahlen zum Geſetzgebenden Rat von Birma die Mehrheit erhalten. Die Partei fordert u. a. die volle Unabhängigkeit Birmas. Die Regierungspartei iſt bei dem Geſetzgebenden Ausſchuß nunmehr in der Mehrheit, Seite, Nr. 828 Nene Mannheimer Zeltnug[Abenb⸗Ausgabe) Freitag, den. November 1892 Die franzöſiſche Kabinetts kriſis Kommt Pointaré wieder? Berlin, 9. Non.(Von unſerem Berliner Büro.) In Hieſigen biplomatiſchen Kreiſen nimmt man neuerdings an, daß Poincars zunächſt nicht wieder kommen würde, ſchon weil die Radikalſozialiſten ſich ſo feſtgelegt hätten, daß ſeine Rückkehr für ſie einſtweilen ausgeſchloſſen ſcheint. Da⸗ mit aber würde Poincars die Mehrheit fehlen. Man tſt hier geneigt, eher an ein Kabinett Briand, geſtützt etwa auf eine Linkskoalition, zu glauben. Dem ſteht freilich entgegen, daß in der franzöſiſchen öffentlichen Meinung ganz offenſicht⸗ lich der Wunſch beſteht, Poincarés wieder mit der Führung der Geſchäfte betraut zu ſehen. Zum Abrüftungs problem London, 9. Noy.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mit Spannung erwartet man in London die franzöſiſche Ant⸗ wort auf die offizielle Liquidierung des Flottenkompromiſſes, die am Mittwoch von Lord Cuſhendun im Oberhaus verkün⸗ det wurde. Die entſcheidende Erklärung des Außenminiſters, daß England die Aufforderung Brianbs zur weiteren Zuſam⸗ bebeutedn gemildert durch den Satz, daß die engliſche Regte⸗ rung wahrſcheinlich die Anerkeunung des franzöfi⸗ ſchen Standpunktes in der Abrüſtungsfrage hinſichtlich br Armeereſerven aufrecht erhalten werde. Aber vor dieſem neuen Gefahrenpunkt wird man ſich, wie der „Datly Telegraph“ erklärt, dadurch zu hüten wiſſen, daß man die Genſer Abrüſtungsverhaudlungen ad infnitum hinausſchiebt. Gegenüber den Verſuchen franzöſiſcher Kreiſe, die Ahrüſtungs⸗ kommiſſtiondes Völkerbundes zu Beginn bes nächſten Jahres einzuberufen, werde die engliſche Regierung darauf beſtehen, daß die nächſte Einberufung erſt dann erfolge, wenn be⸗ gründete Ausſichten auf eine Einigung der Seemächte über die wichtigſten Fragen der Flottenrüſtung beſtehen. Das bedeutet, daß England ſich auch in Zukunft nicht auf bas ominbſe Zugeſtändnis in der Reſerviſtenfrage feſtlegen laſſen wirb, ohne dafür Gegenleiſtungen auf maritimen Ge⸗ biet zu erhalten. Die Ausſichten für eine ſolche Tat ſind je⸗ doch auf lange Zeit hinaus ſehr ſchlecht. Das Reſultat iſt, daß die Abrüſtungsvorſchläge des Völkerbundes durch die ganze Epiſode der engliſch⸗franzöſtſchen Separatverhand⸗ menarbeit in der begonnenen Richtung ablehnt, wird zwar lungen höchſtens auf lange Sicht vertagt werden müſſen. Die Das Arxteil und ſein Echo Mexiko City, 9. Nov.(United Preß.) Der Prozeß gegen die Mörder Obregons hat geſtern ſpät abend ſein Ende ge⸗ funden. Nachdem die Geſchworenen ſowohl den Hauptangeklag⸗ ten Toral de Leon als auch die Nonne Concepeion einſtimmig ſchuldig befunden hatten, verurteilte das Gericht Toral de Leon zum Tode und die Nonne als geiſtige Ur⸗ heberin des Verbrechens zu 20 Jahren Gefängnis. Der Verteidiger Torals, Demetrio Sodi, hatte vorher in einem glänzenden Plädoyer den Angeklagten mit dem Mör⸗ der Cäſars und Heinrichs III. verglichen und alles daran geſetzt, um das Gericht zu überzeugen, daß Toral ſeine Tat nicht aus Haß gegen Obregon, ſondern aus innerer Ueberzeugung ver⸗ übt habe und daß es ſich daher um ein politiſches Verbre⸗ chen handle, für das eine leichte Sühne angemeſſen ſei. Das Publikum unterbrach Sodts Rede wiederholt durch Proteſtrufe und Pfeifen. Nach Sodi ergriff der Verteidiger der Nonne, Dr. Fer⸗ nandes, das Wort. Er beantragte die Frelſprechung ſeiner Klientin, die er mit einer Heiligen verglich und erklärte, daß im Falle einer Verurteilung der Nonne ſämtliche beteiligten Perſonen bis an ihr Lebensende keine Gewiſſensruhe finden würden. Toral erklärte in ſeinem letzten Wort mit ruhiger Stimme: „Ich erwarte nichts anderes als ein Todesurteil, hoffe aber, daß nach meinem Tode das Volk ſeinen Haß gegen mich ver⸗ geſſen wird.“ Die Geſchworenen zogen ſich bann zu einer kurzen Bera⸗ tung zurück. Bei ihrem Wiedereintritt erhoben ſich die An⸗ geklagten, die von einer doppelten Mauer von Poliziſten um⸗ geben waren, mit gefaßter Miene, um ihr Urteil zu vernehmen. Als das Urteil außerhalb des Gebäudes bekannt wurde, brach eine Menge von mehreren Tauſend Perſonen, die auf der Straße verſammelt waren, in ſtürmiſche Hochrufe auf das Gericht aus. Die Angeklagten ſelbſt hörten den Ur⸗ teilsſpruch faſt bewegungslos mit an. Toral fuhr ſich mit der Zunge mehrmals über ſeine von innerer Erregung trockenen Lippen. Die Nonne ſaß mit geſenkten Augen und völlig kalt⸗ blütigem Geſichtsausdruck da. Das Gericht gewährte der Verteidigung einen Zeitraum von 5 Tagen für die eventuelle Beantragung einer Revi⸗ ſion des Urteils. Nach Ablauf dieſer Friſt, falls keine Be⸗ rufung erfolgt, wird Ort und Zeit zur Hinrichtung Torals be⸗ ſtimmt werden. Die Verteidigung erklärte ſofort ſowohl für Toral als auch für die Nonne Berufung einlegen zu wollen und ſofort nach Aufhebung der Sitzung wurden beide Angeklagten unter ſcharfer Bewachung in das Gefängnis San Angel überführt, wo ſie das Reſultat der Berufung erwarten lörder Obregons vor Gericht werden. Toral, der mit mehreren Polizeioffizieren in einem von einer Eskorte berittener Landgendarmen umgebenen Auto fuhr, winkte ſeinen Freunden und Bekannten zu. Zahl⸗ reiche Perſonen nahmen ihre Hüte ab, als die Nonne an ihnen vorbeifuhr. Falls der oberſte Gerichtshof die Berufung der Angeklagten zurückweiſt, ſo bleibt ihnen als letztes Mittel übrig, ein Gnadengeſuch an den Präſidenten Calles zu richten. Waldecks Anſchluß an Preußen Der Reichsrat hat am Donnerstag dem Geſetzentwurf über die Vereinigung Waldecks mit Preußen zugeſtimmt. Dazu iſt zu bemerken: Die Zahl der deutſchen Länder ver⸗ mindert ſich damit von 18 auf 17. Der Zuwachs Preußens beträgt 1355 qm mit 56000 Einwohnern. Die geſamte Stimmenzahl der Länder im Reichsrat vermindert ſich um zwei, nämlich von 68 auf 66. Die Waldeckſche Stimme, die bisher meiſtens Preußen führte, fällt ebenſo weg wie eine Stimme Preußens, da bekanntlich kein Land mehr als zwei Fünftel aller Reichsratsſtimmen beſitzen darf und dies nach Wegfall der Waldeck'ſchen Stimme bei Preußen der Fall ge⸗ weſen wäre. Die Zahl der preußiſchen Reichsratsſtimmen be⸗ trägt nunmehr alſo 28. Sehr intereſſante Verſuche In München wurde am Donnerstag Preſſevertretern eine optiſche Zugbeeinfluſſung vorgeführt, die als Verſuch zur Löſung des Problems der Sicherung des fahrenden Zuges von größter Bedeutung iſt. Ste be⸗ ruht im weſentlichen darauf, daß bei beſtimmter Signal⸗ ſtellung durch einen Raumſpiegel eine Lichtwirkung auf eine Seelenzelle ausgeübt wird. Hinter dieſer iſt eine Tachometer⸗ ſcheibe angeordnet. Die Bremswirkung wird dann durch ein Relais in allen Fällen automatiſch bewirkt, in denen ein Zug an einem mit dem Raumſpiegel ausgerüſteten Signal in einer ſo großen Geſchwindigkeit vorbeifährt, daß eine recht⸗ zeitige Abbremſung bis zum Hauptſignal nicht mehr möglich wäre. Die Bremswirkung wird automatiſch, alſo ohne Ein⸗ wirkung des Führers der Maſchine. ausgelöſt, wenn ein auf Halt ſtehendes Signal überfahren worden iſt. l Gegen jede Verquickung von Politik und Reparationen g London, 9. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Großes Aufſehen erregt die geſtrige Erklärung des Schatz⸗ kanzlers Churchill, daß die zurzeit ſtattfindenden Repara⸗ tionsverhandlungen mit der Frage der Rheinland⸗ räumung in keinem Zuſammenhang ſtänden. Man be⸗ trachtet in politiſchen Kreiſen dieſe Erklärung als einen bdiplomatiſchen Erfolg Deutſchlands. Es wird heute auch in der'Times“ mitgeteilt, daß während der Verhandlungen ber letzten 14 Tage über die Einſetzung eines Sachverſtändigenausſchuſſes der deutſche Geſchäftsträger in London eine Rolle geſpielt hat. Die deutſche Regterrung hahe in London wiſſen laſſen, daß ſie ſich in dem gegenwärtigen Stand der Verhandlungen nicht auf Einzelheiten der Reparations⸗ politik feſtlegen köunte. Zurzeit könne es ſich lediglich darum handeln, die Aufgabe des Sachverſtändigenausſchuſſes in Prinzip feſtzulegen. Im Verlaufe dieſer Verhandlungen dürfte ſich das engliſche Schatzamt dazu entſchloſſen haben, den deutſchen Standpunkt anzunehmen, daß die Ver⸗ handlungen auf rein finanzieller Baſis geführt werden müſſen und polttiſche Geſichtspunkte, wie Rheinland⸗ frage, zunächſt ganz getrennt bleiben müſſen. Letzte Meloͤungen Mit Dynamit gegen die Mutter — Siegen, 9. Nov. Ein Dynamitattentat auf ſeine Mutter verübte ein 21jähriger Mann aus Geisweid. In der Nacht begab er ſich zu dem Hauſe ſeiner Mtuter, zertrümmerte eine Fenſterſcheibe des unteren Stockwerkes, durch die er dann eine Dynamitpatrone ins Zimmer warf. Glücklicherweiſe wurde durch die Exploſton nur Sachſchaden angerichtet, da ſich niemand in dem Raum befand. Der Täter ſtellte ſich am anderen Morgen der Polizei. Der Grund zu dem beabſichtigten Atten⸗ tat iſt in Familtenzwiſtigkeiten zu ſuchen. Ein franzöſiſcher Kriegsfilm — Paris, 9. Nov. In der Pariſer Oper fand geſtern abend die Uraufführung des franzöſtſchen Kriegsfilms „Verdun“ ſtatt. Der Film behandelt die Kämpfe um Ver⸗ dun von 1915 bis 1918. Bei dem Film handelt es ſich nicht um einen Hetzfilm, ſondern die Handlung wird auch den Deutſchen einigermaßen gerecht. Dies geht ſchon daraus her⸗ vor, daß auch ein deutſcher Schauſpieler, Hans Brauſe⸗ wetter, die Rolle eines fungen deutſchen Soldaten verkör⸗ pert. Bet der Uraufführung in der Pariſer Oper war auch der Präſident der Republik mit zahlreichen Generälen ſo⸗ wie den Spitzen der Pariſer Geſellſchaft anweſend. Hoovers Sieg — New Vork, 9. Noy. Obwohl noch immer nicht die Ge⸗ ſamtreſultate der amertikaniſchen Wahlen vorliegen, glaubt man doch, daß Hoover 21 Millionen Stimmen erhalten wird, während ſich Smith mit 14,5 Millionen begnügen müſſe. Nach den bisherigen Ergebniſſen hat Hoover 15 923 00 Stimmen und Smith 18 376 000 Stimmen erhalten e Sicherungseinrichtung für züge Die beſonderen Vorzüge bieſes optiſchen Syſtemm der Zugſicherung ſind darin zu erblicken, daß es entgegen der angeblichen Vermutung, gegen Witterungseinflüſſe faſt vollſtändig unempfindlich iſt. Es arbeitet billtger als die bisher erprobten magnetiſchen Syſteme, übt einen unbedingten Zwang zum rechtzeitigen Halten aus und läßt auch zahlreiche andere Anwendungs möglichkeiten zu. Die Einrichtung wurde bereits betriebsmäßig im Bereich der Reichsbahndirektion München in etwa 4500 Fahrver⸗ ſuchen erprobt, ohne daß ein Verſager zu ver⸗ zeichnen war. Die letzthin durchgeführten Fahrverſuche auf einer Verſuchsſtrecke zeigten, daß die neue Erfindung allen Fällen automatiſch die Bremswirkung auslöſte, in denen die mit der Einrichtung ausgerüſtete Maſchine des Sonder⸗ zuges an dem Signal eine höhere Geſchwindigkeit hatte, als zur rechtzettigen Bremſung notwendig war. Der Vorführung dieſer optiſchen Zugbeeinfluſſung war im Verkehrsminiſterial⸗ gebäude eine theoretiſche Einführung in das Problem der Zugſtcherung vorausgegangen. Dr. h. t. Erenſt Krieck gehl nach Frankfurt Der bekannte Mannheimer Pädagoge Dr. h. c. Ernſt Krieck wurde vom preußiſchen Kultusminiſterium unter ö günſtigen Bedingungen an die Pädagogiſche Akademie in Frankfurt a. M. berufen. Krieck hat den Ruf ange⸗ nommen. Er beginnt bereits in der nächſten Woche ſeine Lehrtätigkeit und wird auch ſeinen Wohnſitz nach Frankfurt a. Main verlegen. Damit findet ſein 24 jähriger Aufenthalt in Mannheim ein Ende. 20 Jahre war Krieck an der Mannheimer Volksſchule tätig und ein Vierteljahrhundert in Baden überhaupt, mit dem er tief verwurzelt iſt, ſo daß ihm ſeine Löſung von der Heimat nicht leicht fällt. Jedoch in der Erkenntnis, für ſeine weittragenden päbagogiſchen Ideen einen weiten Wirkungskreis zu finden, hat er ſich zu der ein⸗ ſchneidenden Veränderung entſchloſſen. Ernſt Krieck, der 1882 in Vögisheim(Amt Müllheim) ge⸗ boren wurde, ging 1900 aus dem Lehrerſeminar 1 in Karls⸗ vuhe hervor und trat in den badiſchen Schuldienſt ein. Seit⸗ dem hat er für ſich ſelbſt in mancherlei wiſſenſchaftlichen Zweigen gearbeitet. 1910 erſchien ſein großes kulturphilo⸗ ſophiſches Buch„Perſön lichkeit und Kultur“, 1917 das Werk„Die deutſche Staatsidee“, das damals ſehr günſtig aufgenommen wurde und auf das z. B. der fetzige Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius in den jungen Tagen der Deutſchen Volkspartei in ſeinen Reden oft hinwies als auf ein geiſtiges Fundament. Seit 1922 ſind in raſcher Folge die größeren erziehungswiſſenſchaftlichen Arbeiten Kriecks er⸗ ſchienen, von denen heute anerkannt iſt, daß ſie die Erzieh⸗ ungswiſſenſchaft auf eine neue Grundlage geſtellt haben und von denen ſtarke Antriebe zur Entwicklung dieſer an ſich noch jungen Wiſſenſchaft ausgegangen ſind. Im Februar 1923 hat die phtloſophiſche Fakultät in Heibelberg Krieck auf Grund ſeines Buches„Die Philoſophte der Erziehung“ zum Ehrendoktor der Philoſophie promoviert und Krieck hat auch ſeiner akademiſchen Würde während einer Reihe von Semeſtern als Dozent an der Mannheimer Han⸗ delshochſchule alle Ehre gemacht Alle großen Autodidakten entſtanden neben einem Dienſt von 30 Schul⸗ ſtunden in der Woche. Ein Lehrſtuhl für Pädagogik, für den reiten des die philoſophiſche Fakultät der Jenaer Univerſttät in Vorſchlag gebracht hatte, blieb nach Verhandlungen mit der thüringiſchen Regierung durch ihn unbeſetzt. Ein unge⸗ wöhnlich ehrenvoller Ruf erging an Krieck durch die ſächſiſche Regierung, die ihn als ordentlichen Profeſſor an der Techni⸗ ſchen Hochſchule in Dresden gewinnen wollte. Er lehnte dieſen Ruf jedoch ab, da es ihm möglich war, durch ein freies Schriftſtellerdaſein von 1924 an ſeinen wiſſenſchaftlichen Nei⸗ gungen ausſchließlicher als bisher leben zu können. Seither erſchienen die beiden Bücher„Menſchenformung“ und„Die Bildungsſyſteme der Kulturvölker“, in denen große hiſtoriſche und völkerkundliche Stoffmaſſen für die Erzieh⸗ ungswiſſenſchaft nutzbar gemacht wurden. Daneben ſtand Krieck vorwiegend im Kampf um die deutſche Schule. Seine kulturpolttiſchen Vortragsreiſen nach Oeſterreich — er ſprach in dieſem Sommer u. a. auch an der Univyerſität Wien— Bayern, die Pfalz, das Rheinland, Weſtfalen, Sach⸗ ſen uſw. haben ihn mit der deutſchen Volksſchullehrerſchaft auch perſönlich in gute Fühlung gebracht, nicht minder ſeine Tätigkeit als Herausgeber der„Freien deutſchen Schule“. Von kleineren Büchern ſei erwähnt der vor einem Jahr erſchienene „Staat des deutſchen Menſchen“. Die 4 Jahre der Freiheit ſind glückliche und fruchtbare Jahre geweſen und nachdem Krieck der Hochſchullaufbahn inzwiſchen mehrfach aus dem Wege gegangen iſt, hat ihm das badiſche Unterrichtsminiſterium die Wiedereinberufung in den Schuldienſt in dieſem Sommer angekündigt. Da es aber Krieck viel mehr um einen Lehrauftrag an einer Lehrer⸗ bildungsanſtalt zu tun war, blieb ihm jetzt nichts anderes übrig, als das günſtige Angebot aus Preußen anzunehmen, das ihn in den Stand ſetzt, ſeinen Idealen nun wirklich zu leben und ihm einen Wirkungskreis ſichert, für den auch wir dem hervorragenden Pädagogen und Kulturpfychologen von Herzen Glück wünſchen wollen. Möge er dort die Befriedi⸗ gung finden, die ihm zu Hauſe nicht beſchieden geweſen iſt. AUnterſtützung wiſſenſchaftlicher Arbeiten zur Schrift⸗ und Buchkunde. Es iſt eine betrübliche Tatſache, daß wir über die Schrift, die wir tagtäglich gebrauchen, der die Menſch⸗ 1775 ſo viel verdankt, ohne die unſere Kultur gar nicht denk⸗ bar wäve, ſe ſchlecht unterrichtet ſind, es iſt aber auch eine hedauerliche Tatſache, daß, wenn wiſſenſchaftliche Arbeiten ge⸗ ſchrieben werden— und ſolche werden erfreulicherweiſe mehr geſchrieben, als man gemeinhin annimmt—, ſte keinerlei Unterſtützung finden. Intereſſtert ſich wirklich einmal ein Verleger um die Sache, ſo ſchreckt er doch wegen der hohen Koſten, die durch Schriftbeiſpiele und Biloͤbeigaben entſtehen, zurück, den Verlag zu übernehmen. Daß das nicht ſo bleiben kann, iſt längſt die Anſicht wiſſenſchaftlicher Kreiſe. Man hat verſchiedene Wege beſchreiten wollen, um Wandel zu ſchaffen. Schließlich blieb es aber bei der Selbſthilfe der Wiſſenſchaft. Es wurde in Frankfurt am Main im weltberühmten Römer eine Internationale Geſellſchaft für Schrift⸗ und Buchkunde gegründet, deren Hauptaufgabe die moraliſche und finanzielle Unterſtützung wiſſenſchaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet von Schrift⸗ und Buchkunde iſt und die alljährlich durch Ausſchrei⸗ ben von Preisaufgaben auf dem weitverzweigten Gebiet von Schrift⸗ und Buchkunde die Arbeiten in Gang bringt und im Fluß hält. Die Geſellſchaft iſt am 21. Oktober mit 159 Mit⸗ gliedern ins Leben getreten. Ste iſt international und muß international ſein, das liegt ſchon in ihrem Zweck und Ziel. Außer Deutſchland ſind zur Zeit der Gründung folgende Län⸗ der vertreten: Oeſterreich, Ungarn, Tſchechoſlowaket, Jugo⸗ ſlawien, Sowjetrußland, Italien, Schweiz, Dänemark, Schwe⸗ den, Niederlande, England Vereinigte Staaten von Nord⸗ amerika. Als Preisaufgaben für 1928/29 wurden geſtellt: „Arabiſche Kalligraphie“ und„Schreibpult und Schreibtiſch zu allen Zeiten und bet allen Völkern“. 5 Hermann Löns' Nachgelaſſene Schriften. Herausgegeben von Wilhem Deimann. Heſſe u. Becker Verlag, Leipzig, und Adolf Spon⸗ Holtz Verlag Gmb.., Hannover, 2 Bände. Dieſe beiden ſchmucken Bände bilden die notwendige Ergänzung zu der achtbändigen Ge⸗ ſamtausgabe; ſie führen ober ſozuſagen auch ein eigenes Leben. Es iſt kein Abfall, was hler geboten wird, ſondern echter, unver⸗ fälſchter Löns. Der erſte Band enthält 31 Landſchaftsſtudien aus dem vom Dichter ſo ſehr geliebten Niederſachſen, vier wirkungsvolle Reiſebilder und 14 Aufſätze, die in verſtändiger Weiſe für Natur⸗ und Heimatſchutz eintreten. Der zweite Band umfaßt 88 natur⸗ wiſſenſchaftliche Auffätze und Plondereien, 20 literariſche und ge⸗ ſchichtliche Eſſais und eine Reibe von ulkigen Zeichnungen und Verfen. Die literariſchen Eſſais werden für manchen eine Neber⸗ raſchung bedeuten, Sie beweiſen aufs dene, welch eigenartiger, ur⸗ wilchſiger Menſch der Dichter war. Wie man ſich auch zit 1 ſtellen mag; ſte ſind ſedenfalls außerordentlich ſeſſelnd. N Freitag, den 9. November 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 523 Staotiſche Nachrichten 1 er Degen und Winter Gewiß, immer kann die Zeitung nicht recht haben, aber manchmal, nein, ſogar ſehr oft, iſt ſie denn doch richtig infor⸗ miert. Daß das vielen nicht paßt, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich. Vor allem pflegen— wenn es ſich um Perſonen handelt— die Betroffenen recht wenig davon erbaut zu ſein, daß man ſich mit ihren mehr oder minder tigt. Eine eigenartige journaliſtiſche Erfahrung zeigt aber, der mit ſeiner„Conzentriſchen Geſellſchaft“ die Welt aus den Angeln heben wollte. Als wir ſchon vor Jahren auf das utopiſche ſeiner Ideen hinwieſen, wurden wir in zahl⸗ Loſen Zuſchriften als beſtochene Kapitalsknechte und gifterfüllte Neidhämmel hingeſtellt, die dem„edlen“ Degen mißgünſtig Abbruch tun wollten. Jetzt hat ſich der conzentriſche Herr wegen ſehr ſchmutziger Dinge für längere Zeit hinter die Mauern des Gefängniſſes konzentrieren müſſen und ſeine Wirtſchaftsreformation iſt vorläufig vertagt. Ob er wohl wieder neue Dumme finden wird, die ihm anhangen und fol⸗ gen werden? Bei der Unberechenbarkeit der menſchlichen Pſyche kann man auf alles gefaßt ſein. Ein beſonderes Erdelerzeugnis iſt geſtern in Leipzig aus⸗ gerottet worden. Dem famoſen Betriebsanwalt Gu ſt a v Winter iſt nun auch vom Gericht bezeugt worden, daß er einer der gemeinſten Betrüger der Gegenwart iſt. Das Hat die„Neue Mannheimer Zeitung“ ſchon vor drei Jahren offen ausgeſprochen. Und der Erfolg? Wir ſind geradezu bombardiert worden mit Schmähbriefen, wie wir uns unter⸗ fangen könnten, gegen einen ſo„edlen Menſchenfreund“, der für die volle Aufwertung der rotgeſtempelten 1000 Mark⸗ Scheine eintrete, vorzugehen. Selbſtyerſtändlich war es auch damals nur Neid, Kapitalsknechtſeligkeit, Verhöhnung der Aermſten der Armen, und was ſonſt noch die zumeiſt anony⸗ men Schreiber ſich ausdachten. In einer„Maſſen“⸗Verſamm⸗ lung im Ballhaus wurde ſogar zum Boykott unſerer Zeitung aufgefordert. Der Erfolg entſprach zwar nicht ganz dem Tamtam, denn von 200 Beſuchern, die„geſchworen“ hatten, die „Neue Mannheimer Zeitung“ ahzubeſtellen, fand ſich ſage und ſchreibe ein einziger, der den Schwur auch hielt. Die übrigen 199 wurden eidbrüchig und blieben ihrer Zeitung treu. Weshalb wir das noch einmal hier erzählen? Weil beim Durchblättern der alten Mappen das Ergebnis nicht etwa, wie mancher meinen möchte, Schadenfreude, ſondern tiefes Mitleid iſt über ſopiel Blindgläubigkeit, die raffinierten Betrügern hemmungslos ins Garn läuft. Wenn ſich eine Zeitung im Be⸗ wußtſein ihrer ſchweren Verantwortung vor der Oeffentlich⸗ keit dazu entſchließt, einen notoriſchen Volksbetrüger zu ent⸗ larven, dann weiß ſie, warum ſie das tut. Dann muß ſie aber auch von ihren Leſern erwarten dürfen, daß ihr Glauben und Vertrauen geſchenkt wird. Die Fälle Degen und Winter werden hoffentlich eine nachhaltige Mahnung und Warnung blelben. N * * Zu dem tödlichen Bauunfall iſt noch zu berichten, daß es ſich um den 17 Jahre alten Bauhilfsarbeiter Michael Weidner aus Viernheim handelt. Der Verunglückte ſcheint bei Arbeitsſchluß ſich über das Baugerüſt gebeugt zut haben, wobei er vermutlich das Gleichgewicht verlor oder einen Schwindelanfall bekam. Unterfuchung wurde ſofort auf⸗ genommen. * Vermißt. Seit dem 22. Oktober wird die am 4. Mai 1904 in Rambach bei Wiesbaden geborene ledige, berufloſe Wilhelmine Schreck, zuletzt wohnhaft Langſtraße Nr. 99, vermißt. Die Verſchwundene iſt 1,60 Meter groß, hat braune Haare, blaugraue Augen, vollſtändige Zähne, ſpitzes Kinn und längliches ſchmales Geſicht. Bekleidet iſt ſie mit einem braunen Mantel. Da die Vermißte mittellos und leidend war, iſt zu vermuten, daß ſte ſich ein Leid angetan hat. Perſonen, die über den Aufenthalt oder den Verbleib ſachdienliche Angaben machen können, wollen dies bei der nächſten Gendarmerie⸗ oder Pollizetſtation tun. Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim. In der geſtrigen Wieder⸗ holung der„Widerſpenſtigen Zähmung“ ſang Mar⸗ garete Kroo die Katharina, nachdem ſie bereits vor kurzem in dieſer Rolle eingeſprungen war Der geſtrige Eindruck be⸗ ſtätigte die Erfahrungen des letzten Sonntags; die Stimme ſitzt, hat Materialreichtum und zeigt ſich ſo ergiebig, daß die eingeſchlagene hochdramatiſche Laufbahn als der rechte Weg erſcheint. Einige Schärfen in der Höhe und in den etwas zu expreſſiv genommenen Stellen werden ſich gewiß abſchleifen. Die Kantilene fehlt noch. Nimmt man hinzu, daß die Rolle für eine Anfängerin beſonders ſchwierig iſt und die Debutan⸗ tin zudem ein ganzes Gebirge von Hemmungen zu überwin⸗ den hat, bis ſie zu einer ihrem Talent entſprechenden geſangs⸗ dramatiſchen Auswirkung kommt, ſo kann man von einem günſtigen Eindruck ſprechen, der uns aus ihrer ſtimmlichen Haltung im zweiten Akt hervorzugehen ſchien; das Duett war ſehr tapfer. Margarete Teſchemacher ſtattete die Bianca mit dem lyriſchen Reiz ihrer ſchönen Stimme aus. Das Publikum zeigte ſich ſehr beifallsfreudig. K. Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Der Ausſchuß für Volksmuſikpflege erläßt einen Aufruf zum Beſuch ſeiner ſechs künſtleriſch wertvollen, in Preiſen und Programmen wahrhaft volkstümlichen Winter konzerte, für die auf nume⸗ rierte und unnumerierte Plätze nur noch je etwa 9001000 Karten ausgegeben werden können, da die vorjährtgen Abon⸗ nements faſt ausnahmslos erneuert worden ſind. Es gibt abermals vier Sinfoniekonzerte des Nationaltheater⸗ Orcheſters, von denen das dritte im Januar, der Maskenball⸗ Dekoration Rechnung tragend, unter Leitung des erſten Kapellmeiſters R. Boruwka auf heitere Muſtk eingeſtellt iſt. Die übrigen Sinfoniekonzerte werden von den Herren Ge⸗ neralmuſikdirektor E. Orthmann, J. Krips⸗Karls⸗ ruhe und R. Lert⸗Breslau geleitet; die beiden Sonder⸗ veranſtaltungen werden von dem ausgezeichneten Berliner Pianiſten Georg Bertram(Mozart⸗Chopin⸗Abend) und der Mannheimer Bläſervereinigung unter ſoliſtiſcher Mitwirkung von Konzertmeiſter Carl Müller(Cello) zur Durchführung gebracht. An ſeltenen und charakteriſtiſchen Werken werden in den Sinfoniekonzerten zu hören ſein: die erſte Mahler⸗Sinfonie, die ſogenannte Prater⸗Sinfonie von der N Die prächtigſten Farben ſind dem Herbſt eigen. Oft hat man ihm daher den Beruf eines tüchtigen Malers zugewieſen. Von ſeiner bereitgehaltenen Palette wirft er da und dort einen Tropfen Fa hin und zaubert ſo die wunderbarſten Tönungen. Welches Herz lacht nicht, wenn es das Herbſt⸗ gemälde ſchaut! Die allgütige Mutter Natur will das Auge für den ganzen Winter gleichſam im Voraus entſchädigen; ſie rafft noch einmal ihre ganze Pracht zuſammen. Viele Men⸗ ſchen ſagen: ſie ſtirbt: der Winter hat ihr das Grab geſchau⸗ felt. Der Schnee iſt ihr Leichen⸗ ihr Bahrtuch. Aber ſieh genauer zu! Hier geht doch kein Sterben vor ſich, ſondern ein Ausruhen von mühſamer Arbeit. Die Natur hat tüchtige Arbeit hinter ſich. Im Spätſommer haben die Laubbäume ihre Blattknoſpen getrieben, In den Blütenknoſpen ſteckt die Blüte für den kom⸗ menden Lenz in winzigem Zuſtand. Wohlgeborgen zwiſchen den herzigen Knoſpenſchuppen, unberührt von dem tötenden Froſt, träumen ſie ins Frühjahr hinüber. Jetzt hat die Natur ihre Hauptarbeit geſchafft und macht daher Feierabend. Weil ſte zu freigebig geweſen, deshalb muß ſie eine Ruhepauſe ein⸗ treten laſſen. Da ſie ihre Blätter bald zur Erde ſenken muß, zieht ſie die Nährſtoffe, die in ihnen ſtecken, heraus und ſpei⸗ chert ſie in dem Stamm, dem die bittere Kälte nichts anhaben kann, auf. Man ſteht, wie der Baum keine Verluſte erleiden ſoll. Die Natur iſt zu fürſorglich, zu weitſichtig. Nur die augenblicklich für den Baum unbrauchbaren Stoffe bleiben in den Blattkörpern zurück, Ein eifriger Gehilfe bei dieſer Stoffwanderung iſt das Anthozyan, ein Farbſtoff, deſſen Weſen und Bedeutung wir noch nicht genügend kennen. Wir wiſſen nur, daß er die Farbenſchattierung hervorruft. Rot werden die Blätter, wenn dieſer Stoff mit einer Säure in Be⸗ rühung kommt, violett bei wenig Säure, blau beim Fehlen von Säure. Gelb iſt das Blatt wenn wenig von dieſem Farb⸗ ſtoff da iſt. Orange kommt dadurch zuſtande, daß das Rot des Blattes ſich mit den gelben Chlorophyll⸗(Blattgrün⸗ körnern verbindet. Es iſt ein Genuß zu beobachten, wie nach und nach die Farben ſich verändern. Es iſt, als ob ein feiner Pinſel darüber hinweggeſtrichen wäre. Die bunten Blätter künden an, daß der Herbſt ins Land gezogen iſt. Da er kein ſpaßiger Geſelle iſt, ſo muß der Baum ſich vorſehen. Mit harter, rückſichtsloſer Kälte umklammert der Herbſt den Boden. Der Baum muß die Blätter loslöſen. Es iſt äußerſt intereſſant zu hören, wie N Von der Handelshochſchule Mannheim Zu den Prüfungen zu Beginn des Winter⸗Semeſters 1928/20 waren 71 Kandidaten zugelaſſen. Beſtanden haben 43 Kandidaten und zwar 8 1. die Kaufmänniſche Diplomprüfung: Eduard Dockhorn von Niederlahnſtein, Hans Doerfel von Kronach(Bayern), Werner Eſſer von Mannheim, Hermann Fiſcher von Breitfurt(Saarg.), Alexander Ganz von Offen⸗ burg, Oskar Grabarek von Saarbrücken, Georg Friedrich Graf von Mühlacker, Karl Hahn von Mannheim, Aenne Hertz von Worms, Leonard Holzberg von Heidelberg, Hubert Krachenfels von St. Georgen, Alfred Reuter von Mann⸗ heim, Albert Schaefer von Schw.⸗Hall, Guſtav Schlotterer von Biberach Riß, Emil Stegmüller von Steinbach, Karl Stöcklin von Offenburg, Irene Werner von Heidelberg, Eduard Wide⸗ mann von Sohl/ Baden. 2. die Handelslehrer⸗ Diplomprüfung: Franz Bahnemann von Braunſchweig, Eugen Balz von Heilbronn, Wilhelm Buſer von St. Ingbert, Alfred Dillienz von Biberach/ Riß, Heinr. Fath von Mannheim, Otto Knöpp⸗ ler von Vockerode(Anh.), Hilda Penkuhn von Berlin, Erich Ritter von Mannheim, Friedrich Schörry von Pirmaſens, Emil Schwab von Wertheim, Walter Siebler von Mann⸗ heim, Haus Sonnentag von Bittelbronn, Georg Ulmer von Ludwigshafen a. Rh., Julius Wilhelm Vieſel von Rödel⸗ heim bei Frankfurt. — Schubert, das Violinkonzert von Hermann Goetz(Lene Heſſe⸗Sinzheimer), die Kantate„Ariadne auf Naxos“ von Haydn(Eliſabeth Schlotterbeck⸗Textor), die Klaviervariationen mit Orcheſter über„Reich mir die Hand“ von Chopin(Dorothea Kraus⸗Hamburg), die Nußknacker⸗ Suite von Tſchaikowsky und Tänze von Johann Strauß. Das Programm der Sonderveranſtaltungen wird noch bekannt⸗ gegeben. Richard Lert wird ſein Programm vermutlich auf Bruckner, Siegfried und Richard Wagner einſtellen. Die Kon⸗ zerte finden an Montag ⸗Abenden ſtatt, das erſte am 28. Nov. Muſik in Ladenburg. Frl. Ida Hohn, die hier hoch⸗ geſchätzte Pianiſtin und dipl. Muſiklehrerin veranſtaltete dieſer Tage mit ihren vorgeſchrittenen Schülern eine Aufführung, die abermals hocherfreuliche künſtleriſche Werte und zwar vor allem für das pädagogiſche Moment Frl. Hohns zeitigte. Neben einer durchaus individuellen Behandlung und einer ſelbſtuerſtändlichen ſtreng methodiſchen Durchbildung nach der techniſchen Seite und bezüglich eines elaſtiſchen, klangſchönen Anſchlags, waren es vornehmlich eine geſunde mufikaliſche Auffaſſung und die ſtilſichere Ausdeutung, die aus allen Gaben herausleuchteten, als Ergebnis der zielbewußten Arbeit Frl. Hohns. Lehrer und Schüler fanden die verdiente An⸗ erkennung. N. Karlsruher Muſik. Im dritten Sinfoniekonzert des Landestheaters ſpielte Arthur Schnabel das Klavierkonzert in-Dur von Brahms mit großer Klarheit und viel Kraft; die weicheren Nüancierungen kamen dabei etwas zu kurz. Am packendſten legte er den letzten humorgetränkten Satz hin. Joſef Krips hatte das Programm diesmal auf zwei Num⸗ mern beſchränkt; aber das Klavierkonzert und Bruckners 7. Sinfonie füllten den Abend vollauf. Das Orcheſter ließ dem grandioſen Werk, das hier allmählich Bürgerrecht er⸗ wirbt, ſorgfältigſte, in allen Teilen abgerundete und aus⸗ gemeiſelte Wiedergabe zuteil werden; und der große Beifall durch das reich beſetzte Haus war gewiß berechtigt. Daß die Pflege Bruckners in Karlsruhe blüht, iſt eines der künſtleriſchen Verdienſte von J. Krips. prz. Theater in Frankfurt a. M. Im Frankfurter Opern⸗ haus iſt Saint⸗Sasus„Samſon und Dalila“ neu erſtan⸗ den. Muſikaliſche Mentoren mit und ohne politiſche Ein⸗ ler Herbft das geſchieht. Zwiſchen Blatt und Zweig bildet ſich ein kork⸗ artiges Füllſel(Parenchym). Es erweitert ſich zu einem wulſtigen Gebilde und zerſtört das Zellgewebe. Eine Säure bewirkt die vollſtändige Trennung, ſo daß ſich das Blatt zur Erde ſenken muß. Hierbei müßte nun eigentlich eine Wunde entſtehen, die für viele Feinde die Eingangspforte darſtellen könnte. Dieſem Uebel beugt die Natur vor, indem ſie durch dieſes Korkgewebe die Narbe verſchließen läßt, ſo daß den kleinen Feinden, die dauernd auf der Lauer liegen, das Eindringen verwehrt iſt. Bunte Blätter fallen. Wie wir gehört haben, gehen mit den Blättern Stoffe zu Boden. In ihnen ſtecken noch Salze, Kriſtalle uſw. Sie ſind keineswegs verloren, ſondern können für die Pflanze noch von Wert ſein, wenn ſie in ihre Grundſtoffe zerſpalten ſind, Es entſtehen auf dieſe Weiſe Waſſer, Kali⸗„ Ammon⸗ ſalze, Kohlenſäure. Durch die Verweſung der Blattgewebe werden ſie erzeugt. Entweder teilen ſte ſich dem Boden mit oder gehen in die Luft über. Die tauſend Würzelchen nehmen mit ihren feinen Mündchen begierig die im Erdreich ent⸗ haltenen Stoffe auf und führen ſie durch die Leitungsbahnen der Pflanze zu. Die Materie, die in der Luft ſchwebt, holen ſich die neuen kleinen Blättchen ſpäter mit flinken, unſicht⸗ baren Aermchen. Beſonders die Kohlenſäure faſſen ſie und fertigen Stärke. Ihr Gehilfe dabei iſt das Sonnenlicht. In der Natur geht nichts verloren. Was einmal im Weltenraum liegt, das bleibt in ihm. Nur die Formen, in denen es auftritt, ſind verſchieden, je nach der Umgebung, nach den Verhältniſſen, nach den Umſtänden. Heute begegnet uns ein Stoff in dieſer Verbindung, nach einer kurzen Spanne Zeit in einer andern. Daher bietet die Natur im Laufe des Jahres verſchiedene Geſichte. Da ſteht nicht jedes Bild für ſich, jedes iſt vom anderen abhängig, iſt Urſache und Wirkung. Bei allem muß man die Natur bewundern, in hervorragender Weiſe aber bei ihrem Herbſtgemälde. Nicht mit Gefühlen der Trauer, der Wehmut, der Beſorgnis, Niedergeſchlagenheit dürfen wir dieſe von Künſtlerhand herrührenden Bilder ſchauen, ſondern mit Gefühlen der Erhebung, der Kraft, der Stärke, der Hoffnung, der Andacht. Immer müſſen wir uns klar ſein, daß wir hier nur eine Stufe der Jahresentwicklung der Natur vor uns ſehen. Nach der notwendigen Ruhe folgt eine Zeit der angeſtrengteſten Tätigkeit, nach beſorgter Samm⸗ lung der Akt frohen Spendens, nach dunkler Nacht das her⸗ einbrechende Morgenrot! Wie iſt die Natur doch voll Reichtum und Wetsheit in all ihren Werken! Dr. K. W. rer 3. die Kaufmänniſche Fachprüfung: Walter Bauer von Frankfurt a.., Karl Bu tz non Mannheim, Friedr. Wilh. Erb von Karlsruhe, Heinrich Fil d von Mannheim, Georg Häfele von Holzgünz, Hans Harder von Speyer a. Rh., Oskar Mahler und Philipp Scher b von Ludwigshafen a. Rh., Herbert Seitz von Maunheim⸗ Neckarau, Fritz Wagner von Hagen(Weſtf.), Hans Willmaun von Donaueſchingen. * * Rablerunfall. Heute mittag wollten drei Schulmädchen in der Tullaſtraße den Fahrdamm überſchreiten. Dahet rutſchte ein 8jähriges Mädchen aus. Ein Radfahrer kam da⸗ durch zu Fall und erlitt einen linken Schenkelbruch. Ein Motorradfahrer, der einen weiteren Unfall vermeiden wollte, ſprang ab und verletzte ſich am Unterkiefer erheblich, Das Mädchen kam mit dem Schrecken davon, konnte aber nicht mehr laufen. Es zitterte am ganzen Körper und mußte nach der elterlichen Wohnung gebracht werden. Der verunglückte Radfahrer ließ ſich nach dem Krankenhaus transportieren. 05 eit — Bei) neee 25 next Sch ille 90 l PIC H- BRANDO's wenzerp 1 2 n allen Stadt- und Vorort-Apotheken Mannheims zu m. 80 dle sofacpfel erhaktlen, Extr. Selin. pal, 15 Extr. Achill. mosch. Aloss-Absynth An 1,0 Extr. Frit- Gent. g aa 0,5 Puly. rad. Gent.-Trif, àa g. s. f. pil, 50. 277. graphiſche Ausſtattung, unterſtützt von der künſtlepiſch ein⸗ drucksvollen Schöpferfreude der Ballettmeiſterin Ilſe Pete r⸗ ſen. Magda Spiegel ſang die Dalila; der Orgelklaug ihrer ſelten ſchönen Altſtimme verſetzte in Entzücken. Gläſer als Samſon war im Anfang wenig disponiert; kam aber int Schlußakt zu ſtärkerer innerer Anteilnahme.— Klaus Nett⸗ ſtraeter am Dirigentenpult wurde lebhaft gefeiert.— Das Neue Operettentheater brachte die deutſche Urauf⸗ führung eines neuen Pußta⸗Gewächſes, der„Gräfin Eva“ von Franz Martos, Muſik von Dr. Albert Szir mai Dieſe Eva hat zwei legitime Adams, von denen der eine nach achtfährigem Verſchollenſein plötzlich aus Sibirien zurſck⸗ kehrt, juſtemang zur zweiten Hochzeit ſeiner Gattin, der Frat Gräfin, die nun, da zwei Gatten ſelbſt für eine ungariſche Gräfin zu viel ſind, drei Akte lang im Jazz und Walzer un⸗ entſchloſſen hin und hergebeutelt wird, bis ſie ſich doch für den Exſten entſcheidet und ihms verlorene Paradies zurückſcheukt. Szirmais Muſtk zeigt einen gewandten Könner, der den ihre Standesgenoſin Maritza an Wuchs und Urſprünglichkeit Hilde Wörner aus Berlin mit ſehr viel Charme und ſtimm⸗ licher Verve. Entzückend in ihrer ungezierten humorvpflen und graziöſen Natürlichkeit immer wieder die Soubrette Lydig Petry, mit der die Frankfurter Operette einen ſehr guten Griff getan. Die ſzeniſch reich bedachte Aufführung(Inſzenſe⸗ rung Adolf Wiesner) fand angeregten Beffall,— Im Neuen Theater ſpielt man den Italiener„Ro ſſo di San Secondo, den Pirandellos Lorbeeren geweckt und den man heuer mehrfach im deutſchen Spielplan begegnet. Das Schau⸗ ſpiel„Zwiſchen tanzenden Kleidern“ vereint Speku⸗ latives und dichteriſch Empfindſames, Modeſchau und Manne⸗ guin⸗Reize mit lyriſch breiten, ſich in Sentimentalität ver⸗ lierenden Elegien auf eine verſunkene Welt. Der zweite Akt mit ſeiner ſpannenden Begegnung zwiſchen echter und falſcher Fürſtin iſt bühnenmäßig wirkſam gebaut und entſchied den Theater⸗Erfolg. Uebers eigene Niveau hinaus erhebt ſich aber das Stück durch die wunderbar verinnerlichte Ercheinung der Fürſtin in Irene Trieſchs erſchütternder Darſtellung. Dieſe Schlichtheit der Gebürde, dieſer verhaltene Ton, in dem das ſtellung disputieren über die Notwendigkeit der Ausgrabung. Regiſſer Mutzenbecher ſpendet dazu üppige choreo⸗ ganze Leid der Menſchheit klingt, iſt ſelten geworden auf der Bühne. r Spuren Kalmans folgt, ohne daß allerdings Frau Gräfin Eva 1 erreicht. Einige gefällige Details, wie das nette„Weekend⸗ 2 Duo“ haben Schlager⸗Chancen. Die Titelrolle ſang gaſtweiſe e eee eee een — r eue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ans gabe) Freitag, den 9. November 1928 Leute ohne Conntag Von Otto Schwerin 4 Die Sonntagsfreuden der einen bedeutet für die anderen Die armen Künſtler— Berufe, die Ein nicht geringer Teil der Geſetze in unſeren modernen Staatsgebilden führt ſeinen Urſprung auf religiöſe Gebote zurück; und eine Vorſchrift, die auch ein durchaus unreligiös veranlagter Zeitgenoſſe nur zu gerne befolgt, beſagt, daß der Menſch ſechs Tage in der Woche arbeiten, aber am ſiebten Tage ruhen ſoll. Mögen ſich die ſechs Arbeitstage vielleicht nicht immer und überall einer uneingeſchränkten Beliebtheit erfreuen, der ſiebte Tag, der Ruhetag, der Sonntag, wird mit Sehnſucht erwartet, mit Freuden begrüßt, und je nach Veranlagung und Laune ausgekoſtet. Aber, haben wir, die wir uns am Sonntagmorgen bis beinahe in den N dachmittag hinein im warmen Bette räkeln, die wir den Sonntag zu einem Ausflug benützen, oder bei ſportlicher Betätigung ver⸗ bringen, einmal darüber nachgedacht, wieviel Mitmenſchen keine Sonntagsruhe kennen? Sind wir— ſelbſtſüchtig, wie wir alle mehr oder weniger ſind,— uns darüber klar ge⸗ worden, daß unſer Sonntagsvergnügen, unſere Sonntags⸗ freude anderen Mitmenſchen erhöhte Arbeitslaſten aufbürdet? Wiſſen wir eigentlich, wieviel Berufe überhaupt keinen Sonntag kennen, und tagaus, tagein zu anfreibender Arbeit verurteilt ſind? Es iſt Sonntag früh. Wir bereiten uns gedankenlos, nach dem Aufſtehen, das warme Bad, ohne eigentlich darüber nach⸗ zudenken, daß irgendwo auf dem Gas⸗, dem Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerk Arbeiter und Beamte wachen, die gleich⸗ gültig ob Sonntag oder Wochentag ihrer Pflicht nachkommen müſſen. Wir überſehen den Briefträger, der auch am Sonn⸗ tag ſeinen Beſtellgang erledigt. Es wirkt bei einigem Nach⸗ denken geradezu paradox, daß die Sonntagsbequemlichkeit des einen durch erhöhte, nervenkoſtende Arbeitsleiſtung des anderen erſt ermöglicht und gewährleiſtet wird. Straßen⸗ bahn und Eiſenbahn haben gerade am Sonntag ihre„größten“ Tage. Schaffner und Wagenführer, Schalter⸗ und Abfer⸗ tigungsbeamte, müſſen aufmerkſam und beinahe noch ge⸗ wiſſenhafter wie an Wochentagen ihrer wahrlich nicht immer leichten und vor allem auch verantwortungsvollen Tätigkeit nachkommen. Hinzu kommt, daß faſt alle Angehörigen der Berufe mit Sonntagsarbeit ihren Pflichten im Rahmen des üblichen Dienſt⸗ und Arbeitsprogramms nachkommen müſ⸗ ſen, ohne auf eine beſondere Entlohnung rechnen zu können. Wie angenehm, und natürlich auch durchaus wünſchens⸗ wert iſt es für die Hausfrau, einmal des Sonntags nicht nachdenken zu müſſen, wie der Speiſezettel zu geſtalten iſt. Mit einer kleinen Mehrausgabe, die der Sonntag recht⸗ fertigt, erkauft ſie für ſich und ihre Angehörigen die Bequem⸗ lichkeit der Verköſtigung im Reſtaurant. Dort arbeiten Ge⸗ ſchäftsführer, Koch, Spülmädchen und Kellner unter erhöhten und erſchwerten Verhältniſſen, beſonders das Bedienungs⸗ perſonal hat an Sonntagen eine Arbeitsleiſtung zu bewäl⸗ tigen, von der ſich der Laie kaum eine richtige Vorſtellung macht. Der Kellner in einem(Sonntags faſt immer) bis auf den letzten Platz gefüllten Speiſereſtaurant oder Café legt mit Geſchirrpyramiden beladen manchen Kilometer zurück, er muß ſeine Augen überall haben, Speiſen und Getränke vom Büfett holen, er ſoll möglichſt fſeden einzelnen konſumierten Poſten ſeines„Services“ im Kopfe haben, kaſſteren, rechnen und Auskünfte erteilen, und muß dabei immer noch die Aus⸗ gangstüre unter Beobachtung halten, denn Zechpreller ſind durchaus keine ſeltenen Erſcheinungen. Die Verluſte trägt nicht der Wirt, ſondern die Bedienung. Der Portier ſteht stundenlang vor den Türen der Cafés und Vergnügungs⸗ stätten, der Kaſſierer der Theater hat am Sonntag erhöhten Dienſt und der Lichtſpielvorführer ſchwitzt vor allem am Sonntag in ſeiner heißen, engen Kabine, wo er kilometer⸗ lange Filmſtreifen unter peinlichſter Beobachtung der häufig recht unbequemen, aber notwendigen, feuerpoltzeilichen Vor⸗ ſchriften abrollen läßt. Gegen Bezahlung eines verhältnis⸗ mäßig niedrigen Eintrittsgeldes verfolgen Tauſende in ihren Bequemen Clubſeſſeln die ſpannenden Geſchehniſſe auf der Leinwand. Für den Vorführer und die Plaziererin iſt der Filmſtreifen eine langweilige Angelegenheit, ſchon zum Ueberdruß geſehen haben und die Handlung bei⸗ nahe auswendig kennen. Aehnlich ergeht es dem Schau⸗ ſpteler und dem Sänger, dem Garderobier und Requiſiteur, dem Orcheſtermitglied und Kapellmeiſter, dem Muſiker im Konzerteafé, dem Polizeibeamten, und— last not least— dem Zeitungsmann, Redakteur, Journaliſt, Telephonſteno⸗ graphen, Setzer und Drucker. Auch die Aerzte und das Pflege⸗ perſonal im Krankenhaus wiſſen nur allzu häufig nichts von einer Sonntagsruhe. Die meiſten Sonntagsarbeiter können einen— wenn auch 5 188 ganz vollwertigen— Ausgleich dadurch ſchaffen, daß ſie einen Wochentag pauſteren. Es gibt aber auch Berufsgruppen, deren Tätigkeit es nicht verträgt, auch nur einen Tag unterbrochen zu werden, Men⸗ ſchen, die Sonn⸗ und Wochentags zum Arbeiten gezwungen ind. Es mag recht ſeltſam anmuten, daß hier in erſter Linie Leute in Frage kommen, deren Zweck es iſt, ihre Mitmenſchen durch ihre Arbeit oder Kunſt zu erheitern und zu zerſtreuen. Es wäre vielleicht nicht unintereſſant, einmal alle jene Mu⸗ weil ſie ihn erhöhte Arbeit— Poſt und Eiſenbahn am Sonntag überhaupt keinen Sonntag kennen ſiker in Bars oder Kabaretts ſtatiſtiſch zu erfaſſen, die in Monaten nicht daran denken konnten ihre Tätigkeit auch nur eine Nacht zu unterbrechen. Der Wert mancher gefeierten, kleinen Stimmungskapelle beruht gerade in dem vorzüglichen Zuſammenſpiel, das dem modernen Schlager erſt jenes Tempo und jenen Rhythmus verleiht, der die Güte des En⸗ ſembles verbürgt. Die ganze Zuſammenſetzung des Trios oder Quartetts geſtattet es häufig nicht, für einen Tag in der Woche einen„nichteingeſpielten“ Erſatzmann einzuſtellen. Wochentags und Sonntags bearbeitet der Drap Drummer ſein Schlagzeug, bläſt der Saxophoniſt ſein Inſtrument und „führt“ der Pianiſt auf dem Klavier. Unter ihm tanzt, ſchiebt und dreht ſich eine rauſchende, wirbelnde, jauchzende Menge. Noch kraſſer liegt der Fall beim Variété⸗ und Zirkus⸗ artiſten, der jeden Abend ſeine„Nummer“ herunterarbeiten muß und ſchon deshalb nicht zu erſetzen iſt, weil er ja individuell arbeitet. Das Vergnügungsgewerbe kennt keine Sonntagsruhe. Der Artiſt hetzt allmonatlich von Stadt zu Stadt, von Etabliſſement zu Etabliſſement und tritt ſeine 30 bis 31 Tage jeden Abend auf, an Sonn⸗ und Feiertagen wo⸗ möglich noch ein zweitesmal in einer Nachmittagsvorſtellung. Am Monatsende, kaum, daß die Nummer abſolviert wurde, kaum daß die Requiſiten verpackt ſind, ſitzt er bereits im Nachtſchnellzug, denn am folgenden Tage, am Monatserſten, ſteht er abends wieder, möglicherweiſe in einer hunderte von Kilometern entfernten Stadt, auf den weltbedeutenden Bret⸗ tern. Er muß womöglich am frühen Vormittag, übernächtigt und zerſchlagen, eine Probe über ſich ergehen laſſen, aber— einen Sonntag kennt er nicht. Es iſt begrüßenswert, daß nach und nach ſich die Gewohnheit durchſetzt, einmal im Jahre gerade für dieſe armen gehetzten Menſchen einen vollſtän⸗ dig freien Abend einzulegen, nämlich den Heiligen Abend. Am 25. Dezember ſchließen die meiſten Ver⸗ gnügungsſtätten ihre Pforten. Dieſer Täg iſt der einzige wirkliche Ausſpann für viele Berufsgruppen, die unter den Geſamtbegriff fallen: Leute ohne Sonntag. — * Leichenländung. Geſtern vormittag wurde aus dem Bellenkrappen, ſüdlich der Stefanienbrücke, die Leiche einer bis jetzt unbekannten Frau geländet. Die Ertrunkene, die mehrere Tage im Waſſer gelegen haben dürfte, war an⸗ ſcheinend etwa 25 bis 30 Jahre alt. Die Kleidung nach dürfte es ſich um eine Hausangeſtellte handeln. Sie iſt etwa 1,52 bis 1,55 Meter groß, mittelkräftig, hat dunkelblondes, langes Haar, kleine eingebogene Stupsnaſe, gute Zähne, trug ſchwarze Spangenſchuhe, die an den Ballen je einen Fleck aufweiſen, ſtahlgrauen Flauſchmantel, gelbbraunes Kleid mit violetten und grünen Punkten in kleinen Karos, weißen Un⸗ terrock mit den aufgenähten Buchſtaben W. S. Anhaltspunkte über die Perſönlichkeit wollen der eee mitgeteilt werden. * Balkenbrand. Infolge unſachgemäßer eee geriet in der vergangenen Nacht im Hauſe F 3, 10 ein an einem Kamine vorbeiführender Balken in Brand. Das Feuer wurde durch die um 12,16 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 150 Mark. Veranſtaltungen * Zeppelinfeſt im Pfalzbau. Von der Pfalzbau⸗Betriebs⸗ geſellſchaft wird uns mitgeteilt: Die Veranſtaltung am Sams⸗ tag abend im Pfalzbau⸗Feſtſaal, die im Zeichen eines Zep⸗ pelinfeſtes vor ſich geht, hat das Motto gewählt„Im Tempo der Zeit“. Außer dem Einmarſch der Zeppelinmannſchaft ſind noch allerlei Ueberraſchungen vorgeſehen, ſodaß der Be⸗ ſucher voll auf ſeine Rechnung kommt. Die Geſamtleitung hat Herr Guſtav Bürkmann, während für die Regie und Dekorationen die Herren Brimo und Bornhofen ver⸗ antwortlich zeichnen. Jilm⸗Rundſchau Capitol u. Scala:„Das Schickſal derer von Habsburg“ Epiſoden aus der Tragödie des öſterreichiſchen Kaiſer⸗ hauſes. Man lernt den leichtlebigen Kronprinzen Rudolf kennen, der ſo ganz das Gegenteil ſeines Vaters iſt, Kaiſerin Eliſabeth, Stephanie, die Kronprinzeſſin, in der Freuden⸗ und Leidenszeit ihrer Ehe, die Baroneſſe Vetſera, die durch das Drama von Meyerling für immer der Geſchichte angehört, Franz Ferdinand und ſeine Gemahlin, die dem Attentat von Serajewo zum Opfer fielen und die Gräfin Lariſch, die den Kronprinzen mit der Vetſera zuſammenbrachte. Es ſind, wie geſagt, nur Epiſoden, die man aus der Schickſalstragödie der Habsburger zu ſehen bekommt, aber ſte genügen, um dem Zuſchauer, der über nicht allzu viele Geſchichtskenntniſſe ver⸗ fügt, einen guten Ueberblick über die erſchütternden Vorgänge zu geben, die den gewaltſamen Tod der Kaiſerin, des ein⸗ zigen Sohnes und des Thronfolgers mit ſeiner Gemahlin in ſich ſchließen. Vieles iſt allerdings nur angedeutet, wie der Tod des Liebespaares in Meyerling, die Ermordung der Kaiſerin und des Erzherzogspaares. Die Geheimarchive, die über die Todesart des Kronprinzen Rudolf und ſeiner Ge⸗ ſchloſſen. Die Regie hatte bei der Beſetzung der Hauptrollen im allgemeinen eine glückliche Hand. In der Maske aus⸗ gezeichnet ſind Kaiſer Franz Joſef(Fritz Spir), Kaiſerin Eliſabeth(Erna Morena) und Franz Jertinand(Willt Hubert), weniger gut Kronprinzeſſin Stephanie(Maly Delſchaft), die Gemahlin Franz Ferdinands(Minje van Gooten) und Kaiſer Karl(Ferry Lucacs). Völlig ver⸗ griffen hat man ſich bei Kronprinz Rudolf. So bildhübſch wie Alfons Fryand ſah er nicht aus, auch nicht Baroneſſe Vetſera, die von der liebreizenden Leni Riefenſt ahl dar⸗ geſtellt wird. Wenn man dieſe zwei ſchönen Menſchen ſieht, dann kann man es begreifen, daß ſie voneinander nicht laſſen wollten. Das ideale Liebespaar des Films. Die Darſtellung iſt durchweg vortrefflich. Man ſteht viele Großaufnahmen, die zeigen, daß die Photographie ebenfalls lobenswert iſt. Der Geſchichtsforſcher allerdings wird finden, daß die Hand⸗ lung ſtark retouchiert iſt. In beiden Theatern wird außerdem ein recht unterhalten⸗ des Beiprogramm geboten. Kommunale Chronik Das Darmſtädter Wohnungsbauprogramm * Darmſtadt, 8. Nov. In der heutigen Stadtverord⸗ netenſitzung wurden nach einer mehrere Stunden dauern⸗ den Debatte genehmigt: der Bau von 100 Wohnungen am Schlachthofplatz, 31 Wohnungen am Hopfengarten und eines Stahlhauſes mit ſechs Wohnungen, ebenfalls am Hopfengarten. Ferner werden gebaut 25 Wohnungen für lungenkranke Fa⸗ milten. Der Platz dafür wird noch vorgeſehen. Die Durch⸗ führung des Programms koſtet 1861 000 Mk., die tim Wege der Anleihe aufgenommen werden. 215 8 Friedrichsfeld, 5. Nov. In der füngſten Gemeinde ⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, dem Arbeitsamt Mannheim die im erſten Stock des alten Rathauſes gelegenen drei Dienſt⸗ räume vom 1. Oktober ab bis auf Weiteres zu überlaſſen.— Von dem Projekt über die Bauplatzumlegung ſüdlich der Wilhelmſtraße beim Volksbad wurde Kenntnis genommen und Vorlage an das Bezirksamt erſtattet.— Die Uebernahme der ſtädtiſchen Fuhrleiſtungen für den Reſt des Jahres 1928 durch Philipp Koch II. wurde genehmigt. Aus dem Lande Schwetzinger Lichttage O Schwetzingen, 9. Nov. In der Zeit vom.—9. Dezem⸗ ber ſollen die„Schwetzinger Lichttage“ veranſtaltet werden. Die Veranſtaltung wird eine wirkungsvolle Scha u⸗ fenſter beleuchtung mit Schaufenſterwettbewerb, An⸗ ſtrahlung öffentlicher Gebäude(Mittelbau des Schloſſes, kathol. Kirche), eine Korſofahrt lampiongeſchmückter Autos, einen Kinderlampionzug, Promenadekonzerte, Feſt⸗ aufführungen in den Kinotheatern, ſportliche Betätigungen und Unterhaltungs⸗ und Tanzabende umfaſſen. Die Durch⸗ führung iſt bereits geſichert, da ſich auch das Kraftwerk Rhei⸗ nau und die Osramgeſellſchaft an der Veranſtaltung beteiligen und die bei dem Mannheimer Lichtfeſt verwendeten Schein⸗ eorfer und Transparente auch für Schwetzingen unentgeltlich zur Verfügung ſtellen und den dazu erforderlichen Strom loſtenlos liefern. Ein jugendlicher Durchbreuner— Nägel verschluckt und geſtorben kr. Heidelberg, 9. Nov.(Eigener Bericht.) Die abenteuer⸗ liche Zeppelinfahrt des jungen Clerence Terhune war, wie das „Heidelberger Tageblatt“ meldet, einem fungen 15jährigen Heidelberger Jungen in den Kopf geſtiegen. Er be⸗ ſchloß, nach Friedrichshafen durchzu brennen und ſich dort in das Luftſchiff einzuſchmuggeln. Von gleichaltrigen Freunden zur Bahn gebracht, wurde ihm noch zum Abſchied als Wegzehrung ein Brot und eine Hartwurſt ge⸗ ſtiftet. Er kaufte ſich mit ſeinem Barvermögen von 10 Pfg. eine Bahnſteigkarte und ſtieg hier wohlgemut in den Stuttgarter Zug. Auf dem Stuttgarter Bahnhof nahm aber die Reiſe ein jähes Ende, denn Schutzleute, die auf den fungen Reiſenden ein wachſames Auge hatten, nahmen ihn feſt und be⸗ nachrichtigten die Heidelberger Angehörigen, die ihn bald darauf wieder liebevoll in die Arme nahmen.— Heute vor⸗ mittag um 11 Uhr fand auf dem Bergfriedhof die Beſtattung der beiden unglücklichen Opfer der Liebestragödie ſtatt, die ſich dor einigen Tagen in der Nähe des Heidelberger Güterbahnhofes vom Zuge überfahren ließen. Den polizei⸗ lichen Bemühungen war es nur unter größten Schwierig⸗ keiten gelungen, die Namen der beiden Toten feſtzuſtellen Der junge Mann heißt, wie bereits gemeldet, Fritz Seegers und ſtammt aus Tölzilhauſen, Kreis Ahlfeld in Hannover, Das erſt 16fährige Mädchen, Edeltraud Tim be, ſtammt aus der gleichen Gegend. Verwandte trafen hier ein, worauf die Leichen zur Beerdigung freigegeben wurden.— Auf der Rohrbacher Kirchweih produzierte ſich vor einiger Zeit ein Mann als Nagelſchlucker. Nachdem er eine erſtaunliche große Zahl eiſerner Nägel verſpeiſt hatte, ſtellten ſich heftige Magenbeſchwerden ein und er mußte ins Akade⸗ miſche Krankenhaus gebracht werden, wo man die Nägel ent⸗ fernte. Das leichtſinnige Artiſtenkunſtſtück koſtete aber dem Betreffenden das Leben. Er iſt geſtern nachmittag im Alter von 35 Jahren hier geſtorben. Unsere Marken: 2 3 milch TA. A lch, Halb Sd, Jeb, Bitter. liebten N Aufſchluß geben können, ſind ja noch ge⸗ . . 4 o 7 V ˙*;. 33 ß. 2 (.. //.[ „ ee . 8 Freie den 4 November 1228 Alus der Pfalz Aus Ludwigshafen Zwei junge Mädchen auf Diebespfaden Ludwigshafen, 9. Nov. Geſtern abend gegen 7 Uhr ſuchten ſich zwei 19 bezw. 16 Jahre alte Mädchen von hier in einem Goldwarengeſchäft in der Ludwigsſtraße gol⸗ dene Fingerringe aus, unter dem Vorgeben, ſolche kaufen zu wollen. Nach einer Weile entfernten ſie ſich, weil ſie an⸗ geblich nichts Paſſendes fanden. In Wirklichkeit hatte die eine einen goldenen Ring im Werte von 16,50 Mark ſich an⸗ geeignet und dafür ihren eigenen Ring, der weniger wertvoll war, in das betr. Etut geſteckt. Die Inhaberin des Geſchäftes bemerkte den Diebſtahl zunächſt nicht. Die Diebin begab ſich mit ihrer Freundin dann weiter in ein anderes Goldwaren⸗ geſchäft in der Wredeſtraße und ließ da einen Brillant⸗ ring im Werte von 785 Mark, den ſie den vorgelegten Ringen entnommen hatte, in einem ihrer Handſchuhe ver⸗ ſchwinden. Der Verkäufer bemerkte den Diebſtahl, hielt die Diebin zurück und verſtändigte die Polizei. Der Ring konnte ihr abgenommen und dem Eiegntümer zurückgegeben werden. Gbenſo konnte der Ring, den das Mädchen vorher in dem an⸗ deren Geſchäft entwendet hatte, gefunden und der Beſtohlenen zurückgegeben werden. 5 Schwerer Betriebsunfall * Tambrecht bei Neuſtadt a.., 9. Nov. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich am Mittwoch vormittag in der Pa⸗ pierfabrik Knöckel u. Schmidt in Lindenberg. Der Schloſſer Ludwig Schönung war von der Firma Welker aus Lambrecht in dem Betrieb Knöckel u. Schmidt mit Schweißarbei⸗ ten beauftragt. Aus unbekannter Urſache kam ein großes eiſenblechernes Faß zur Exploſion, flog unter gewaltiger Detonation in die Luft und blieb einige Meter von der Un⸗ glücksſtelle, faſt unnerſehrt, liegen. Der Schloſſer erlitt dabei ziemlich ſchwere Verletzungen am Kopfe und wurde in be⸗ wußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus Neuſtadt überführt. Unter dem gewaltigen Druck der Exploſion gingen eine große Anzahl Fenſterſcheiben des Werkes in Trümmer, ohne jedoch Schaden unter Menſchen anzurichten. Nachbargebiete A Lampertheim, 5. Nov. Durch den Kreisfeuerwehr⸗ inſpektor Bräunig⸗ Bensheim fand letzten Sonntag die Beſichtigung der freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Nach verſchiedenen Schulübungen an den Geräten auf dem Sedansplatz, wurde der Wehr vom Feuerwehrinſpektor die Aufgabe der Bekämpfung eines im Kinderheim aus⸗ gebrochenen Brandes geſtellt. Angenommen war, daß das Feuer im Keller entſtanden, dort an leicht brennbarem Material und Exploſtpſtoffen reichlich Nahrung gefunden, das Treppenhaus bereits in Flammen ſtand und die Bewohner infolge Verqualmung nicht mehr den Ausgang des Gebäudes erreichen konnten und infolgedeſſen nach dem Dachſtock ge⸗ flüchtet waren. Rettungsſchlauch und Schiebeleiter wurden ſofort in Anwendung gebracht und dann mit der Ablöſchung des Brandherdes begonnen. Die Uebung befriedigte den Feuerwehrinſpektor vollauf und zeigte, daß die Wehr voll⸗ kommen auf der Höhe ſteht. Am Abend des Tages veranſtal⸗ tete dieſe dann noch ihren Jahresball.— Am Sonntag, den 18. b. M. veranſtaltet der evangeliſche Kirchenchor einen grö⸗ ßen Wohltätigkeitsbaſar im Saale des Kaiſerhof. Außer dem Poſaunenchor haben andere hieſige Vereine und auswärtige Künſtler ihre Mithilfe bei der Veranſtaltung zu⸗ geſagt. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Roman einer Muſikſchülerin Eine Muſikſchülerin von hier hatte ſich in den ledigen Kaufmann und Muſiker Oskar St. von hier bei den Klavierſtunden verliebt und war, da die Eltern nicht ſo woll⸗ ten, eines Tages mit ihm durchgebrannt. Aus dem Konto ihres Vaters bei der Badiſchen Rentenbank hatte ſich„Lucie“ Reiſegeld für ſich und ihren Geliebte verſchafft. Auch die notwendige Wäſche nahm ſie für die Reiſe mit. Auf dem hieſigen Hauptbahnhofe, wo ſie zuſammentrafen, vertraute er ihr das Geheimnis ſeiner Vergangenheit an, das in Zucht⸗ haus wegen Betrügereien beſtand. Aber die Liebe ſiegte in dem heißblütigen Herzen von Ducie über die moraliſche Schwäche ihres Geltebten. Sie fuh⸗ ren über Fraukfurt nach Bad Liebenzell. In der Umgebung wohnten Verwandte von ihr, die mit Erfolg angepumpt wurden. Als das Geld wieder zur Neige ging, wird eine Bekannte des Mädchens in Pforzheim antelephoniert. Dieſe eilte zu ihr und ſie wird von Lucie, als ſie ſelbſt kein Geld hat, gebeten, Geld berheizuſchaffen. 300 Mark kommen zu⸗ ſammen und nun fährt das Paar nach Berlin, wo ſie ſich einmieten. Die Preiſe waren aber zu hoch, und auf den Vor⸗ ſchlag Oskars machen ſie in Berlin⸗Pankow ein billigeres Logis aus: in der„Neuen Mühle“. Oskar ſuchte die Ebbe in der Kaſſe durch Konzerte zu heben, ſie durch mehr oder weniger erfolgreiche Pumpverſuche bei Bekannten und Verwandten. Inzwiſchen aber benachrichtigten Bekannte in Berlin den Vater in Mannheim. In einer Badewanne wird das Paar von der Polizet ausgehoben und im Bade⸗ Anzug geht es zur Wache. Am Mannheimer Großen Schöf⸗ fengericht ſahen ſich die Liebenden wieder. Die Tochter hat ſich mit einem Strafmandat zufrieden gegeben und war Zeugin. Das Gericht verurteilte Oskar St. wegen Betrugs Rene Manußeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Handball der Gruppe Rhein Wenn auch nicht alle, ſo doch der größte Teil der Vereine haben die Vorrundenspiele beendet und ſchon am kommenden Sonntag geht es mit ungebrochenem Mut in die Endrunde. Für manchen Verein handelt es ſich dabei um den Abſtleg. Wenn man die Tabelle betrachtet, ſo ſind es bis jetzt immer noch dieſelben, die in dieſer Gefahr ſchwe⸗ ben. Lediglich T. V. Neulußheim ſcheint beſſer zu ſein als man er⸗ wartet hatte. Das beweiſt ſein Sieg über die Mannheimer Turn⸗ ſportgeſellſchaft. In der Spitzengruppe ſcheint es keine Veränderungen mehr geben zu wollen, denn zähe halten Phönix und Waldhof ihren Vorſprung. Aber eines ſteht feſt: ſo leicht wie in der Vorrunde wer⸗ den ſie es nicht mehr haben beim Punkteſammeln. Beſonders Waldhof hatte ſich in ſeinen zwei letzten Spielen mächtig anzuſtrengen, um Sie⸗ ger zu bleiben. Tritt aber auch nur eine kleine Aenderung in der Mannſchaft, beſonders im Sturm ein, dann muß das weitere Ab⸗ ſchneiden dieſer Mannſchaft erſt abgewartet werden. Phönix iſt in die⸗ ſer Beztehung beſſer daran. Die Mannſchaft hat keinen überragenden Spieler, aber der Durchſchnitt iſt ſehr gut und gerade dieſes Moment wird in Zukunft entſcheidend ſein. Am kommenden Sonntag ſtehen ſich auf dem V. f. R. Platz Pfalz Ludwigshafen und V. f. R. gegenüber. Im Vorſpiel trugen die Pfälzer einen Sieg mit 528 davon. Für die Blauen iſt dies ein Grund mehr, ſich ſehr anzuſtren⸗ gen, denn ſie haben Punkte dringend notwendig. Ob ihnen aber ein Sieg gelingt, muß vorerſt noch bezweifelt werden, denn Pfalz hat am letzten Sonntag gegen Frankenthal ſehr zu gefallen gewußt und der Sieg von 10:0 beſagt allerhand. Der T. VB. Neulußheim muß zum zweiten Male nach Mannheim. Hierbei wird es ſich zeigen, ob die Neulußheimer wirklich die gute Mannſchaft ſind oder ob die bisherigen Spiele von Glück für ſie begünſtigt waren. Phönix darf ſie nicht unterſchätzen. Auch in Frankenthal ſollte der Sport⸗ verein Waldhof keine große Mühe haben, um zu gewinnen. Allerdings haben bis jetzt ſämtliche Vereine dort einen harten Wider⸗ ſtand gefunden. Deshalb heißt es auch hierbei aufpaſſen. Wenn es der Spielvereinigung 07 gelingt, dieſelbe Leiſtung wie am Vorſonntag zu vollbringen, dann hat M. T. G. nur geringe Aus ſich⸗ ten, Sieg und Punkte an ſich zu bringen, zumal es ganz den Anſchein hat, daß M. T.., wie in früheren Jahren, die zweite Rückrunde nicht durchſteht. Einen ſicheren Sieg wird es auf dem Platze des Polizeiſportvereins geben. Zwar iſt 03 Ludwigs⸗ hafen nicht ſchlecht, aber die Poltzeiſportler, die ſich wiedergefunden zu haben ſcheinen, werden die ſo dringend notwendigen Punkte nicht hergeben. Hocken H. C. Heidelberg— S. C. Berlin Heidelbergs Hockeyſport wird am Samstag wieder einmal ein ganz großes Ereignis haben. Die erfolgreichſte deutſche Mannſchaft der verfloſſenen Saiſon, der auch in dieſer Spielzeit noch unbeſiegte Berliner Sportelub, wirb dem Heidelberger Hockey, Sübdeutſchlands erfolgreichſter Elf der Spielzeit 1928/29, gegenübertreten. Daß dieſe Begegnung allerſeits beſonderem Intereſſe begegnen wird, braucht wohl kaum beſonders betont zu werden. Die Berliner werden denn auch mit ſtärkſter Mannſchaft nach Heidelberg kommen. Da iſt der linke Flügel der Gebrüder Weiß zu erwähnen, dann der Halbrechte Müller. Die Läuferreihe iſt anerkannt gut, ſtockſicher und techniſch hervorragend. In Franzkowiak haben die Berliner einen der aller⸗ beſten deutſchen Verteidiger und in Cobler einen Torwart, der erſt im Städtekampf München— Berlin ſeine große Befähigung bewieſen hat. Heidelberg wird gleichfalls in ſtärkſter Beſetzung antreten und zwar mit: Dörr— Letbert, Haus Haußmann— Peter, Körner, Mamier— Horn, Zapp, Baudendiſtel, Vogt, Kerzinger. Hier iſt namentlich der rechte Angriffsflügel ſehr gefährlich. Die Läufereihe ſollte der der Gäſte kaum nachſtehen. In der Verteidigung ſehen wir wieder den Internationalen Hans Haußmann, ſobaß ſich auch hier das Stärkeverhältnis ausgeglichen geſtaltet. Man wird nach glänzendem Spiel wohl den Sieger kaum mit mehr als einem Tor im Vorſprung ſehen. H. B. Auswahlſpiel in Mannheim Das Städteſpiel gegen Frankfurt wirft bereits ſeine Schatten voraus. Um gegen den ſpielſtarken Gegner einigermaßen gerüſtet zu ſein, hat mangzwei Uebungsſpiele angeſetzt, die den Kontakt unter den einzelnen recht geſchickt zuſammengeſtellten Mannſchaftsteilen her⸗ ſtellen ſollen. Das erſte Treffen findet bereits am Samstag, den 10. November ſtatt, das nächſte vierzehn Tage ſpäter, beide auf dem Platz des T. V. 46 im Lufſenpark. Für die erſte Begegnung, die leider zeitlich mit dem Großkampf in Heidelberg zuſammenfällt, hat man fol⸗ gende Spieler nominiert: 5 -Maunſchaft: Stenger(T. V. 46)— Greulich, Metz(beide T. V. 46)— Bechtolt, Beck(beide M. T..), Heiler(V. f..)— Wellen⸗ reuther, Edelmann, Chriſtophel, Geyer, Henſolt(ſämtliche V. f..) B⸗Mannſchaft: Schäfer(M. T..)— Dr. Dickmann(M. T..), Graff(V. f..)— Heerwagen(T. V. 46), Geyer(V. f..), Gaub (M. T..) Reichert(T. V. 46), Pfiſterer(M. T..), Spieß, Schleenvoigt, Weber(ſämtliche T. V. 46). Man wird der B⸗Mannſchaft der Möglichen kaum einige Chancen geben können; die A⸗Mannſchaft der Wahrſcheinlichen wird einen klaren Sieg landen— denn ſonſt dürfte es um unſere Chancen gegen Frankfurt ſehr ſchlecht beſtellt ſein. Maöſport RauſchHürtgen Sieger in Köln Ein Sieg mit drei Runden Vorſprung 67000 Zuſchauer gaben am Donnerstagabend dem Abſchluß des Kölner Sechstagerennens einen vielleicht noch beſſeren Rahmen, als man vorher erwartet hatte. In ſeinem ganzen Verlauf, ſowohl ſportlich wie finanziell, war dieſes erſte Sechstagerennen in der Kölner Rheinlandhalle ein voller Erfolg. Mit Beginn des Abends wurde zunächſt der allein fahrende Oszmella aus dem Rennen ge⸗ nommen, ſpäter mußten auch Goebel—Bragard aufhören. Zwiſchen 20 und 21 Uhr ſtießen die mit zwet Runden in Führung liegenden Rauſch—Hürtgen vor und gewannen bald eine Runde, die ihren ohne⸗ dies nicht mehr zwetfelhaften Steg noch impontſerender machte. Wenig ſpäter machten auch Tonani—Beſtettt eine Runde gut, bald danach auch Gooſſens—Stockelynckr. Damit war den Jagden ein Ende geſetzt. In ber letzten Stunde wurden 19 Spurts ausgefahren, von denen Richli 4, Boucheron, Beſtettt und Gooſſens je 3, Lonet und Buſchenhagen je 2, Maczinſkt und Rauſch ſe einen gswannen Nach 144 Stunden um 22 Uhr waren 3259,400 Ktlometer zurücck⸗ gelegt, das Endklaſſement lautete wie folgt: 1. Rauſch-Hürtgen (Opelrad) 202 Punkte 3294,338 Kilometer.— Drei Runden zu⸗ rück: 2. Frankenſtein—Buſchenhagen 228 Punkte; 3. Gooſſens Stockelynckx 186 Punkte; 4. Dorn—Maczinſkt 131 Punkte.— Vier zu 1 Jahr zwei Monaten Gefängnis, abzüglich vier Runden zurück: 5. Louet Boucheron 318 Punkte; 6. Blatt- Monate Unterſuchungshaft. mann. Richlt 173 Punkte; 7. Tonani—Beſtettt 171 Punkte. 8 Boxen Internationaler Boxabend des V.. N. am 17. Noventhber Die diesjährigen ſportlichen Veranſtaltungen im Roxen eröffnet der Verein für Raſenſpiele Mannheim am 17. November abends im großen Saale des Turnvereins 1846 Mannheim, Prinz Wilhelm⸗ ſtraße durch eine Begegnung mit erſtklaſſigen Kräften aus der Schweiz. Es iſt den Bemühungen des V. f. R. gelungen, zu dieſem Kampfabend eine Städtemannſchaft aus Baſel zu ver⸗ pflichten. Die Farben des V. f. R. werben aller Vorausſicht nach durch folgende Kämpfer vertreten: Wißler, Nicolas, Häuſſer, Schuler und Krieger. Außerdem ſind Verhandlungen im Gange für ein gutes Beiprogramm. Erſtmalig werden auch aus den Reihen der Jugend Vorführungen dem ſportliebenden Publikum gezeigt, ſobaß der Kampfabend im Voraus als erſtklaſſig anzuſprechen iſt. s Lernt fliegen! Wie werde ich Flieger? Im Verlag Sals⸗ mann, Deſſau erſchien dieſes Werk mit 80 Seiten Text undes ver⸗ ſchiedenen Kunſtdruck⸗Aufnahmen der bekannten Schulflugzeug⸗ Typen, das ohne Spezial⸗ bezw. Vorkenntniſſe, allen Intexeſſenten, die ſich im öffentlichen oder privaten Leben mit der Verkehrs⸗ oder Sportfliegerei beſchäftigen wollen, erſchöpfende Auskunft und Berg⸗ tung gibt. Enthabten ſind alle Fragen bezüglich Ausbildung, wie Aufnahmebebingungen, deren Erforderniſſe, Dauer, Koſten, Berufs⸗ ausſichten, wie guch Einzelheiten der betr. Fliegerſchulen, Flugzeug⸗ werke uſw. Denen, die die Abſicht haben, Sport⸗, Reklame⸗ oder Be⸗ rufsſlieger zu werden, können wir den Kauf bezw. das genaue Stu⸗ dium des Buches beſtens empfehlen. Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 10. November Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20.00 Uhr: Uebertragung aus dem großen Saal der Hochſchule für Mufik: Miſſa ſymphonica. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Robert Koppel⸗Abend, Tanzm. Frankfurt(Welle 428,8) 13.45 Uhr: Mittagskonzert, 16.35 Uhr: Konzert, 20,15 Uhr: Internationale Volkslieder, anſchließend Kaſſel: Das Blasinſtrument im Wandel der Zeit, anſchließend Tanzmuſik von Berlin. 8 Hamburg(Welle 394,7) 19.55 Uhr: anſchließend Kabarett. Königsberg(Welle 308) 20.80 Uhr: Bunter Unterhaltungsabend, anſchließend Tanzfunk. Langenberg(Welle 468,8) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 0 Uhr: Luſtiger Abend. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Uebertr. aus dem Operettenhaus in Leipzig: Das Dreimäderlhaus, Operette in drei Akten. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 14.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 20 Uhr: Münchener Abend, anſchließend Tanzmuſik. 5 Stuttgart(Welle 379,7) 15.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Uebertrag. aus dem Bahnhofhotel in Mosbach: Konzert, anſchl. Tanzm. Ausländiſche Sender: Bern(W. 411) 20.30 Uhr: Kong., 22 Uhr: Konzert des Kurſaalorch. Budapeſt(Welle 555,6) 20.30 Uhr: Sendeſpiel: Prinz Bob, Ope⸗ rette in drei Akten, anſchließend Zigeunermuſtk. Daventry(Welle 491,8) 19.45 Uhr: Von Bärmingham: Konzert leicht. Muſik, 22 Uhr: V. Birmingham: Konz. f. Streichorcheſter. Daventry(Welle 1604,83) 21 Uhr: Ein Bariete⸗(Vaudeville) Pro⸗ gramm, 22.35 Uhr: Konzert der Funkmilitärkapelle. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Zigeunerm. Paris(Welle 1750) 21.45 Uhr: Tanzabend. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr: Aus Brünn: Uebertragung aus dem Nationaltheater: Der Soldat und die Tänzerin, Zigeunermuſik. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Opernabend: Aſchenbrödel. Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr: Uebertragung aus bem großen Muſikvereinsſaal, Violinabend Joſeph Szigeti, Anſchließend Volkstümliches Konzert des Wiener Konzertorcheſters. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Schubert Zyklus V. Uebertragung aus dem Muſikſaal Baſel. 3. Sinfoniekonzert. 3 2 a eee fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Tel. 26547 Wie neu werden Ihre alten Kopfhörer und Lautſprecher wieder arbeiten, wenn Sie uns ſolche zum Aufmagnetiſteren bringen. Ihre Akkumulatoren werden innerhalb 24 Stunden beſtens und fachmänniſch geprüft und geladen. Uebertragung aus Berlin, Wetternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft- Tem- Se 2 9 2 2 See · S283 Wind 8 8 5 druck pera- 2 3 böbe S Wette: 3 8 5 „ S8 8 Nicht. Stärke 888 Wertheim 1510— 8 10 5 F ſſtark bedeckt Königſtuhl 563 754,3 8 7 2 N ſſchw. Nebel e 120 754.4 7 10 6 N leicht] bedeckt Bad.⸗Bad. 213 753,8 6 8 5 ſtill Regen Villingen 780 754,8 8 3 2 NW leicht 55 Felöbg. Hof 1275 626,6—1 9 1 NO„ Nebel Ladenweil.— 758,8 4 5 2 No leicht] Nebel St. Blaſien 780— 4 8 2 ſtill bedeckt Höchenſchw.—— Die Tiefdruckgebilde über Italien beſtehen fort. Die über Frankreich und diesſeits der Alpen haben ſich zum Teil bis Mittel⸗ und Südoſtdeutſchland fortgepflanzt, wobei die neblig⸗ trübe Witterung mit vereinzelt auftretenden leichten Nieder⸗ ſchlägen andauert. Die Störungen werden ſich vorausſichtlich weiter entfernen oder auffüllen und dafür das heute über den britiſchen Inſeln liegende Hoch auf das Feſtland übertreten. Damit ſteht Aufheiterung mit verbreiteten Strahlungsfröſten bevor. Wetterausſichten für Samstag bis nachts 12 Uhr: Meiſt heiter, trocken, kälter, verbreitete Strahlungsfröſte. — deren ee——— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Nile— Verantwortl. Redakteure; Für Politik: H. A. Meißner 3 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfeſder- port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Mar Filter FURNICULEUS- —.—— Dane Mennhetmer Hettung Abend⸗ Ausgabe) — Preklaz, den. November 102 Nathſalſon-zwiſchenakt- Die Hirten haben bas Vieh von ben Weiben ins Tal ge⸗ trieben. Den Höhen des Schwarzwaldes iſt der frohe Klang der Herdenglocken genommen. Einſam und geheimnis⸗ Poll ziehen ſich die Wege durch die Täler, über die Berge, andere Schönheiten erſchließend als im Sommer. Wie ein ver⸗ wunſchenes Traumſchloß träumt dieſes Gebilde von Bergen und Wäldern, Tälern und Waſſern im Spätherbſt ſeinen bun⸗ ten Jahrestraum, um den die Natur den buntfarbigen Kranz der heimatlichen Scholle windet. Die Menſchen ſind aus dem Sommerparadies geflohen. hre Maſſen haben ſich wieder in die dumpfen Großſtäßdte zer⸗ ſtreut und wenn die Städte locken, wird es einſam um das Land im Herbſt. Aber Einſamkeit iſt nicht Oede; Stille iſt nicht Stumpfſinn. Gerade in dieſem Jahre zeichnet der Herbſt mit weichen Linien den Uebergang vom Sommer zum Winter. Fäſt unnatürliche Wärmegrade halten einen hohen Barometer⸗ und Thermometerſtand, ſodaß es in der Tat den Hotels ſchwer fällt, das übliche Schema des amtlichen Satſonſchluſſes einzu⸗ halten. Man macht ſich allmählich über die Nachfaiſon in den Kurorten mehr Gedanken als früher. Man will ſich nicht mehr allein mit den großen Stauungen des Fremdenpublikums in den Sommerwochen begnügen. Und das Publikum ſelbſt will ſich ſeine Erholungstage nicht mehr von den Sommerbetrieben diktieren laſſen. Erfreulſcherweiſe überwindet die neuzeitliche Reiſekultur überall die Hemmungen der Vorurteile, die ſich an die Vor⸗ und Nachſaiſon knüpfen. Saiſon iſt im Grunde das ganze Jaßr über, beſonbers überall da, wo, wie in Baden, die klimatiſchen und ſonſtigen Vorausſetzungen für einen Er⸗ holungsaufenthalt gegeben ſind. Ein wertvoller Faktor der Kurzeit iſt immer das Wan⸗ dern und Spazierengehen geweſen. Im Sommer läßt es ſich bet den hohen Temperaturen nicht immer burchführen und Promenaden und Stranbbäder haben den bekannten Erſatz für bie Bewegungstheorie geliefert. Im Frühfahr und im Herbſt kommen auch wieder die Vorzüge der kleinen und gro⸗ ßen Wanderungen zu ihrem Recht. Sie ſind das Rezept für die Erholung geworben, das verhältnismäßig noch am billigſten iſt. Und dieſenigen, die den geruhſamen Herbſtbetrieb der Kurorte dem lauten Betriebe der Hochſaiſon vorziehen, haben Der Haardt entlang Droben auf bem Bergweg von Neuſtabt nach Kö⸗ nigsbach ſtand einſtmals ein Bayernkbönig, ſah hinein in die blühende Pracht und ſprach das bleibende Wort:„Pfalz, bu Garten Gottes!“ Das Auge des Herrſchers mag ſchon manche Schönheit in ſich hineingetrunken haben auf Reiſen in deut⸗ ſchen Landen und in anderer Herren Länder. Hier ſtand er überwältigt von lieblichſt⸗geſegneter Landſchaft und gab eigener gottbankender Empfindung ſowohl als auch dem be⸗ rauſchenden Landſchaftsbilbe einen goldenen Rahmen mit ſeinem ſinnigen Spruch. Schönheit und Anmut der Berge und Täler verbinden ſich hier mit üppigſter Fruchtbarkeit und faſt grenzenloſem Schöpferwillen. Was hier knoſpet, blüht und reift! Ende Februar ſchon breiten die Mandelbäume ihr bräutlich⸗weißes Blütenkleib aus, balb banach entfalten Pfirſich⸗ und Apri⸗ koſenbäumchen ihre zarte Pracht, das lichte Grün der Wälder grüßt in dieſes Blütenmeer hinein, ſodaß die Hänge an der Haardt zur Lenzzeit einer ſcheckigen Palette gleichen, auf die der Herrgott die entzückendſten Farben hingeworfen hat. Wie anderswo die Halme in Unzahl auf den Feldern ſtehen, ſind bei Freinsheim die Kirſchen⸗ und Pftrſichbäume. Als ſei der Himmel nahe über unſeren Häuptern, ſo mutet es an, wenn wir unter den zahlloſen Blütenſternen dahin wandeln. Was für ſeltene Frucht ſehen wir da in den gepflegten Gärten Wachenheims? Subländiſches Gewächs? Ja, Feigen und kleine Orangen gedeihen ſogar auf bieſem geſegneten Boden. Und bei Neuſtadt an der Haardt und Hambach ſtehen ganze Wälder von Edelkaſtanten. Dazu der Wein! Dieſer Nähr⸗ vater unſerer Pfalz, die das größte zuſammenhängende Weinbaugebiet Deutſchlands darſtellt. Stundenlang ſteht das Auge nichts wie knorrige Reb⸗ ſtücke, die ber arbeitſame Winzer hütet und pflegt wie ſein eigen Kind. Bei Wachenheim rinnt, vielmehr liegt das be⸗ rühmte„Goldbächel“, einer der feinſten Pfalzweine, hinter der Kirche in Forſt duftet der berühmte„Forſter Jeſuitengarten“. Deidesheim, duftender Keller Gottes! Du wonneſames Mär⸗ chen für Naſe und Gaumen, ſämtlichen Weingenießer der Welt! In Wachenheim iſt's Bürklin⸗Wolf, in Deidesheim Baſſermann⸗Jordan und Buhl, deren Keller Weinſchatzkam⸗ mern ſind, wie ſie einſt Katſer und Könige nicht beſeſſen. Sie find Hüter der perlenden Meiſterſtücke Gottes! Scheffel, der Pfalzweinſänger, nennt die Keller der großen Weinguts⸗ beſitzer auserwählte unterirdiſche Bibliotheken. Und es iſt gar manches„einzige“ Exemplar darunter, das man in der ganzen Welt nicht wiederfindet., Königsbach! Das liebliche Bergdorf iſt wie ein großes Neſt angelehnt an den Höhenabhang. An den Grundmauern der uralten Heidenburg vorbei, eines Baues, der aus römiſcher oder fränkiſcher Zeit ſtammen ſoll, kommen wir nach Gimmeldingen, ſehen links davon Muß⸗ bach, eines der älteſten Weindörfer der Pfalz und, wie viele Münzen⸗ und Waffenfunde beweiſen, ſicher römiſchen Ur⸗ ſprungs. 5 Neuſtadt an der Haardt grüßt uns ſchon in aller Nähe. Die Perle der Pfalz! Unbeſtrittener Mittelpunkt des pfälziſchen Weinhandels und des Fremdenverkehrs. Bis hin⸗ auf zu halber Bergeshöhe der faſt ringsum von Bergwald eingeſäumten„Stadt der beiden Türme“ ziehen ſich die Wein⸗ lagen. Aus den Kellern duftet gepflegtes Wachstum koſtbarer Lagen. Hinauf die Höhe— Hambach zu! Wir fahren durchs Oberland. Rechts auf ſteilem Kegel das Hambacher Schloß, früher Käſtenburg, ſeit 1842 Maxburg genannt. Im Jahre 1832 zogen viele tauſend Männer hinauf mit dem Willen zu einem einzigen Deutſchen Reiche, 1848 wurde die hier verkündete Forderung und Be⸗ wegung fortgeſetzt. 1870 brachte uns das Reich. Diedesfeld, Maikammer, Alſterweiler, Kirrweiler, ein Blick in die Ebene, das ſogen.„Gäu“ nach Lachen, Geinsheim, Duttweiler, Böchingen, Altdorf, bis hinſtber nach Speyer, rechts St. Mar⸗ tin am Fuße des zweithöchſten Berges des pfälziſchen Gebir⸗ ges, der großen Kalmit, die Kropsburg, einſt Sitz des ruhm⸗ zintervorboten hier noch manche Schönheiten entdeckt, die ihnen, wenn das Publikum in Maſſen auftritt, nicht zum Bewußtſein kämen. Die Reize der Nachſaiſon ſetzen ſich langſam durch. Man hat Zeit und läßt ſich Zeit und bie Tage ſind nicht von dem grauſtgen Hetztempo der Jazzkapellen, Reunions und ſon⸗ ſtigen ſchönen Dinge unterbrochen, die bekanntlich erſt die rich⸗ tige Erholung ausmachen ſollen. In dieſer Zwiſchenaktsmuſik des Herbſtes kommen die Fremden dem badiſchen Volkstum und der badiſchen Hel⸗ mat näher als ſonſt. Es entſpinnt ſich zwiſchen ihnen recht oft ein freundſchaftliches Verhältnis und auf Spaziergängen tut man in kleinen Zwiegeſprächen einen tieferen Blick in die Volksſeele, als wenn die großen Scharen die Wege und Ruhe⸗ plätze in der Natur übervölkern, Eine frohe Melodie miſcht ſich in bieſem Jahre noch in dieſe Muſik: Die frohen Lieder der badiſchen Winzer. Nach vielen Jahren voll Enttäuſchungen und Sorgen iſt wie⸗ der einmal ein guter Herbſt geraten. In allen Teilen des badiſchen Weinbaugebietes iſt man mit dem Erträgnis zufrie⸗ den. Auch bie Honigernte iſt überraſchend gut ausgefallen. Weniger verheißungsvoll war dagegen die Obſternte. Wenn auch die Sonne des Spätherbſtes das Land noch umgoldet und der einſame Wanderer ſich von der milden Wärme ein ſüdländiſches Klima vortäuſchen läßt, ſo wird hin⸗ ter den Kuliſſen des Herbſtes allmählich ſchon die Szenerie für das große Winterbild vorbereitet. Vorläufig ſind es noch Theorien, die in den Verhandlungen ber Skiverbände und in den Winterſportterminen der Kurvereine an den Winterſport⸗ plätzen zum Ausdruck kommen. Bisweilen iſt auch ſchon von den Bergen leichter Schneefall gemeldet worden. wird vorläufig immer noch nur als eine lange Naſe in das Geſicht der herbſtlichen Erde betrachtet. Man weiß nicht, wie lange dieſer ſchöne Selbſtbetrug ber nachſommerlichen Saiſon dauern wird. In den Schaufenſtern der Winterſportgeſchäfte locken ſchon die neueſten Ausrüſtungen und Modelle. Man holt in einer ſtillen Stunde wohl ſeine Brettle heraus, ergänzt den Bedarf an Riemen und Wachs, ſtellt alles wieder in die Ecke und wartet geduldig auf den Augenblick, wo ſich das Pro⸗ gramm ber herbſtlichen Zwiſchenaktmuſik im Schwarzwald plötzlich ändern wird. reichen Geſchlechtes von Dalberg, alles landſchaftlich reizvolle Punkte, und vielbeſuchte Weinorte. Auf dem Werderberge ſteht der weithin ſichtbare Sieges⸗ und Frtedenstempel(1899 erbaut. Unterhalb der Rietburg grüßt uns die von Lud⸗ wig J. erbaute Villa Ludwigshöhe, oft der Sommeraufenthalt der früheren bayeriſchen Könige. durch Induſtrie und Weinhandel belebte Edenkoben, inmitten herrlichen Weingeländes und dann wieder ein niebliches fröhliches Weindorf neben dem anderen: Rhodt, Weyher, Hainfeld, Edesheim, bdeſſen uralter Weinbau ſchon 787 be⸗ urkundet iſt, Gleisweiler, eines der ſonnigſten Fleckchen der Pfalz und ſehr geſchätzt als Kurort, Böchingen, Frankweller, Nußdorf unb andere. War es nicht eine herrliche Fahrt der Haar ht entlang? Steht das Land an Schönheit und Buntgeſtaltigkeit etwa Thüringen oder dem Schwarzwald nach? Und Ihr lieben Gäſte, Ihr ſtandet auf heilig⸗geſchichtlichem Boden, deſſen Bewohner immer für alle, die deutſcher Zunge ſind, ſtreiten und leiden mußten. Denkt an dieſes Land, an die ſturm⸗ erprobte, nun Grenzland gewordene Pfalz, und wenn Ihr wieder drüben ſeid im rechtsrheintſchen Vaterlande, dann ſaget von deutſcher Treue, die Euch hier aus jedem Auge entgegenleuchtete. Und ſinget im Freundeskreiſe beim Glaſe edlen Pfälzer Weines: Stoßt an! Wir trinken aufs herrliche Land, dem in hilfloſen Zeiten der Frohſinn nicht ſchwand. Wie die Rebe am Balken zur Sonne ſich zieht, hiſt, Land du, am Reiche emporgeblüht! Dein funkelnder Wein, Deine Frauen ſo holb, und die Treu' Deiner Männer, lauter wie Gold, Ste bürgen und ſchützen wie Vaterhand dich deutſches, dich hayeriſches Pfälzerland. Drum preiſet die Treue, die Liebe, den Wein vom Garten Gottes, der Pfalz am Rhein. Reichsbahn⸗Haftung für Gepäckinhalt Viele Reiſende, die eine Fahrtunterbrechung vornahmen, haben ſich mit Recht darüber geärgert, daß ſie bei Abgabe ihres Reiſegepäcks an den amtlichen Aufbewahrungs⸗ ſtellen der Reichsbahn nicht allein den hierfür üblichen Betrag zahlen mußten, ſondern daß ſie von den Beamten dazu auf⸗ gefordert wurden, noch eine Verſicherung abzuſchließen. Als Begründung wurde jedesmal angeführt, daß die Reichs⸗ hahn nur bis zu einem beſtimmten Betrag pro Kilo haftet, für höheren Schaden, ſelbſt wenn er nachgewieſen werden könne, jedoch nicht. Das bedeutete zuwetlen eine recht erheb⸗ liche Verteuerung der Gepäck⸗Aufbewahrungsgebühr, die im Grunde genommen nur dadurch gerechtfertigt erſchien, daß die Reichsbahn nur eine beſtimmte Haftung übernimmt, Aber, ſo mußte man ſich fragen, welche Berechtigung hat ſie, eine Haftung, die man nur als durchaus ſelbſtverſtändlich betrach⸗ ten kann, abzulehnen? Es iſt hierbei nicht etwa an die ein⸗ ſchlägigen Beſtimmungen gedacht, ſondern an die moraliſche Verpflichtung einer Amtsſtelle, auch für den Schaden aufzu⸗ kommen, der dadurch entſteht, daß ſie ihren Verpflichtungen, das Gepäck ſo aufzubewahren, daß es weder geſtohlen werden kann, noch ſonſt beſchädigt wird, nicht nachkommt. In Zukunft wird eine Zuſatz⸗Verſicherung nicht mehr nötig ſein, weil nach den neueſten ſoeben erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen eine verſtärkte Haftung der Reichsbahn eintritt. Bei Verluſt oder Minderung des Reiſegepäcks iſt jede Be⸗ ſchränkung in der Höhe der Entſchädigung aufgehoben worden. Da aber der Gepäckinhalt im Gegenſatz zum Güterverkehr auf den kleinen Gepäckſcheinen der Reichsbahn nicht angegeben wird, füllt dem Reiſenden der Nachweis des entſtandenen Schadens zu. Dieſer wird von ihm häufig nicht leicht zu führen ſein, zumal ja gerade der Nachweis des Schadens durch den Geſchädigten der einzige Schutz der Reichsbahy iſt, daß die Haftungsvorſchriſten nicht in unlauterer Weiſe ausgenutzt werden. Deswegen wird es ſich für die, die einen beſonders wertvollen Kofferinhalt mitführen, empfehlen, trotzdem noch Aber das Unten das wohlhabende, eine beſonbere Verſtcherung einzugehen, die häufig im Ver⸗ hältnis zu dem Wert und zu der Höhe des eventuell entſtehen⸗ den Schadens gar nicht ſehr hoch iſt. Im übrigen aber braucht der Reiſende wegen ſeines Kofferinhaltes nicht mehr in Sorge zu ſein. Abgeſehen von der vollen Schadenerſatzpflicht der Reichsbahn bei Nachweis des Schadens beſteht eine abſo⸗ lute Entſchädigungspflicht, die auf 10 Mark pro Kilo herauf⸗ geſetzt iſt. Damit dürfte im allgemeinen der bei Reiſen übliche Wert des Kofferinhaltes erfaßt werden. Bei Erhebung von nicht außergewöhnlichen Schadenerſatzanſprüchen dürfte auch die Erbringung des Nachweiſes bes Schadens in nur durch⸗ aus lopaler Weiſe verlangt werden. Auch im Güterverkehr iſt die Haftpflicht der Reichs⸗ eiſenbahn verſchärft worden. So hat der Geſchädigte, der einen fälltgen Entſchädigungsanſpruch geltend machen kann, den Anſpruch auf Verzinſung, ſofern der Wert der Waren laut Frachtbrief 10/ überſteigt. Die Verzinſung erfolgt auf Verlangen vom Tage des Entſchädigungsantrages ab zu 5 v. H. Darüber hinaus übernimmt neuerdings die Reichs⸗ hahn feſte Bindung an Lieferfriſten, bei deren Nichtinnehaltung ſie haftpflichtig gemacht werden kann. Im Güter⸗ und Gepäck⸗ verkehr ſind bei Nachweis des Schadens durch die Bahn 40 Pfg. pro Kilo des Rohgewichts für jede angefangenen 24 Stunden von der Abforderung an gerechnet, bis zur Höchſt⸗ grenze einer Woche zu zahlen. Aber ſelbſt wenn der Nach⸗ weis eines Schadens nicht geführt wird, hat der Auftraggeber, der mit der Reichsbahn einen Gepäcklieferungsvertrag inner⸗ halb einer beſtimmten Friſt abgeſchloſſen hat, einen Schadens⸗ erſatzanſpruch von 20 Pfg. pro Kilogramm mit gleicher Be⸗ grenzung wie bei Schadensnachweis. Die übrigen Haftungsbeſtimmungen der Reichseiſenbahn werden burch bdieſe Neuerungen nicht betroffen. So kann bei⸗ ſpielsweiſe im Perſonen verkehr deswegen kein Scha⸗ denserſatzanſpruch geltend gemacht werden, weil der Reiſende nicht zur angegebenen Zeit ſein Ziel erreichte; denn nach 8 24 der neuen Eiſenbahnverkehrsordunug, die den frühren g 26 in unveränderter Form wieder aufnimmt, begründet die ver⸗ ſpätete Abfahrt oder Ankunft oder das Ausfallen eines Zuges keinen Anſpruch auf Entſchädigung. Das bedeutet, daß Rei⸗ ſende, die z. B. infolge verſpäteten Einlaufens des Zuges auf der Uebergangsſtation von einem anderen Zuge den Anſchluß verpaßten, deswegen keinen Schadenserſatzanſpruch geltend machen können. Entfällt für den Reiſenden das Intereſſe an der Wetterfahrt infolge der nichtverſchulbeten Versäumung des Anſchlußzuges, ſo kann er den Betrag der nicht abge⸗ fahrenen Strecke zurückfordern. Darüber hinaus kann der Reiſende, falls dadurch der Zweck der Reiſe illuſoriſch wird, auf Koſten der Reichsbahn zurückfahren. Vorausſetzung dt, daß er an den Ausgangspunkt ber Reiſe zurückkehrt. Hierzu muß er den nächſten günſtigen Zug benutzen. Auch iſt es ihm freigeſtellt, ſtatt eines erſt abgehenden Perſonenzuges, einen ſpäter abfahrenden, aber eher ans Ziel kommenden Schnellzug zu benutzen. Sein Regreßanſpruch bezieht ſich nicht nur auf freie Rückbeförderung, ſondern auch Rückerſtattung des ſchon bezahlten Fahrpretſes. l a WMandervorſchlaͤge Tageswanderung Heidelberg, Schloß, Klingelhütte, Aukopf, Hahler Käſten baum, Auerhahnenkopf, Hohes Kreuz, Kaiſerſtein, Neckargemünd, Kleingemünd, Felsberghütte, Ziegelhauſen Hauptbahnhof ab:.05,.84,.14, Heidelberg an:.88,.58, .37. Vom Bahnhof entweder durch die Stadt bis zur Univer⸗ ſttät oder zu den Anlagen und dieſen entlang. Bei der Univerſität rechts aufwärts und durch den unteren Burghof hinauf zum Schloß. Auch rechts durch den oberen Schloßhof und links zum Scheffeldenkmal. Hier rechts öſtlich auf Treppen auf, mit der Nebenlinie 67, gelbes R, zum Hotel Bellevue und zum Wolfsbrunnenweg. Ueber dieſen und rechts in ſchönen Taunenwald. Noch etwas aufwärts und rechts geſchwenkt zur Klingelhütte, eine Stunde. Schöner Blick ins Neckartal, ſowie auf Schlierbach und Ziegelhauſen. Auf ſchöner Waldſtraße rechts eben wetter, rechts ein Waſſer⸗ behälter. Dort wo der Weg zum Wolfsbrunnen abgeht, rechts gemächlich anſteigend zum Aukopf, Schutzhütte, n Stunde. Auf dem Weg bis bahin einzig ſchöner Blick in's Neckartal, namentlich auf Stift Neuburg. Noch kurz auf der Höhe hin, dann in ſüdlicher Richtung Uebergang auf die Hauptlinie 5 blaue Scheibe. Zunächſt auf Pfad anſteigend, ſpäter eben zum Hohlen Käſtenbaum, 2 Schutzhütten, 20 Minuten. Von da ohne Wegzeichen, etwa 200 Meter öſtlich, hierauf wieder ſüdlich zum Auerhahnenkopf,—8 Minuten. Gleich bequem abwärts, vom Weg und der Richtung nicht abweichen, nach 20 Minuten am Hohen Kreuz, links des Wegs. Jetzt etwas ſteiler ab, abermals auf dem Weg bleiben, nach 8 Minuten der Kaiſerſtein auch links. Nach weiteren 200 Metern Knoten⸗ punkt von 7 oder 8 Wegen. Rechts der Kimmelbach. Kurz links an dem munteren Bach entlang. Nun ſteiler bergab. Richtung öſtlich. Bald rechts auf Zickzackpfad hinab zum Kim⸗ melbach, über dieſen und aus dem Wald. Links ſchöner Blick auf den Kimmelbacherhof. Wieder mit dem gelben R links am Waldrand entlang, nach 20—25 Minunten Neckargemünd. Von Heidelberg bis hierher 3 Stunden. Mit der Fähre oder auf der Brücke über den Neckar. Durch Kleingemünd nörd⸗ lich mit der Hauptlinie 3, blauer Strich aufwärts. Rechts am Waldesrand hin und links in ſchönen Buchenwald auf zu einem breiten Weg. Von hier mit der Nebenlinie 66, rotes R links weſtlich bergan. Nach 10 Minuten verläßt die Markierung die Straße und geht in gleicher Richtung auf halber Höhe weiter. Bald tut ſich der verwachſene Wald auf und nun bietet ſich dem Wanderer bei der Felsberghütte ein ſelten ſchöner Ausblick in's Neckartal auf Neckargemünd, in's Elſenztal und auf der Höhe links das Mannheimer Kinder⸗ erholungskeim, Viktor Lenelſtift. Nach 10 Minuten eine Rechtsſchwenkung, direkt nördlich. Die Markierung macht mehrere Kurven, mit abwechſelnd ſchönen Ausblicken in's Neckartal. Vor dem Bärenbachtal, bis dahin 45 Minuten, ſchöner Blick auf Schlierbach, Ziegelhauſen, den Königſtuhl und den Heiligenberg. Rechts in's Bärenbachtälchen ab, über dasſelbe und links auf der Straße Schönau Ziegelhauſen noch etwas auf. Bald rechts Wald, links abwechſlungsreicher Ausblick in's Neckartal. Abwärts nach Ziegelhauſen, 15 Min. Von Neckargemünd bis Ziegelhauſen, 2 Stunden. Schlierbach⸗ N Ziegelhauſen ab: 17.40, 18.24, 20.56, Mannheim an: 18.28, 19.04, 21.40. F. Sch. — * Freitag, den 9, November 1928 Neue Maunhefmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — N 0 — — 92 Küraſſiere Roman von Walter von Rummel Schlattein bekam von Frau von Fels noch eine mündliche Strafpredigt ob der nicht geſandten Bücher und ſeiner Schreib⸗ faulheit zu hören. Sie fiel aber kurz aus, da von allen Seiten erneut Wünſche nach etwas Muſik laut wurden. Frau von Fels ſetzte ſich an's Piano, ſpielte aus Don Giovanni und dem Barbier von Sevilla verſchiedenes flüſſfig vom Blatte.„Nun aber unſere liebe Baronin.“ Sie winkte Frau von der Bruck heran. Langſam, etwas zögernd fand ſich dieſe ein. Sie ſang einige Balladen. Mit einer tiefen und kräf⸗ tigen Altſtimme, die man der ſchlanken Frau ſo ſtark gar nicht zugetraut hätte. Dann ging ſie zu einem Liebeslied von Schubert über. Schlattein, auf ſeinem Knie im Geiſte miſpielend, ſah aus der Ecke, in die er ſich zurückgezogen, den ganzen großen Saal vor ſich liegen. Alles war licht und hell, die Rokokomöbel, Tapeten und Portieren, die Spiegel, verziert mit Goldleiſten, Vögeln und Amoretten, die Bilder italieniſcher Schule, Dar⸗ ſtellungen des venezianiſchen Karnevals. Die Teppiche ver⸗ einen glücklich ein mattes Blau mit einem ſanften, ge⸗ dämpften Gelb. Dazu die zwei jungen Frauen. Beide ſchön. Schöner als Frau von Fels die Baronin. In ihrem blaßroſa Kleide ſtand ſte neben dem Piand in der Haltung einer Römerin. Faſt lebloſe Ruhe in den regelmäßigen, elfenbeinfarbenen Zügen nun, wo ſie eine Pauſe machte. Der Körper eine Statue. Jetzt ſang ſie wieder. Schlattein konnte das Auge nicht von ihr wenden. Da ſchreckte er plötzlich jäh auf. Ein Blick, den er auffing. Durch Kleid und Rock ging er ihm, ſo heiß, ſo leidenſchaftlich war er geweſen. Aber dieſer Blick, den er durch einen Zufall in ſeine Pupille bekommen, hatte nicht ihm, ſondern dem näher am Piano ſitzenden Rittmeiſter von Ring gegolten. Und war von der Baronin von der Bruck aus⸗ gegangen. „Pfui, Has“, flüſterte Schlattein, der Jäger, vor ſich hin. Seine Finger hörten auf, behaglich zu trommeln. Was er da als Unbeteiligter im Fluge erhaſcht, beſtätigte ihm die Wahr⸗ heit der Gerüchte, die ſeit einiger Zeit umgingen. Ring in engen, allzu engen Beziehungen zu Frau von der Bruck. Im Regimente waren nie viel Offiziere verheiratet ge⸗ weſen, zur Zeit nur der Oberſt und ſeit einem Jahre Mafor von der Bruck. Er gegen die Fünfzig gehend, ſie noch nicht Mitte der Zwanzig. Auf einer Urlaubsreiſe hatte er ſie in 100 Bozen kennen gelernt, Adda Campofranco, aus der bekann⸗ tsloſen Liebe zu einem armen, bürgerlichen Infanterie⸗ ier dem nächſten beſten, der des Weges kam, an den Hals geworfen. Dies war zufällig ihr Vetter, der Baron von der Bruck geweſen. Die Garniſon des Gatten mochte für die Fremde eine ziemlich grauſame Ueberraſchung geweſen ſein. Sie war Beſſeres gewöhnt, hatte bisher den Winter in Wien, in der großen Welt verlebt, den Frühling und Herbſt in Bozen und Meran, den Sommer in Nordtirol oder der Schweiz verbracht. Nun ſaß ſie das ganze liebe Jahr in der ſtillen Kreisſtadt feſt. Der Mann wie früher mit Dienſt, mit Hunden und Pferden, mit Einreiten, Einfahren und Jagd vollauf beſchäftigt, dazu häufiger Ehrengaſt des Junggeſellen⸗ klubs, deſſen langjähriger Vorſitzender er geweſen. Sonſt wenig Verkehr für die junge Frau. Die alte Oberſten⸗ und die noch ältere Regierungspräſidentensgattin, ein paar brave Frauen mittlerer Beamten. Etwas Landadel, was auch nicht immer gerade luſtig war.. Sehr erfreut hatte daher Adda Bruck das Auftauchen der Frau von Fels begrüßt. Sie war nun faſt jeden Tag im Luginsland. Auch Rittmeiſter von Ring zeigte ſich jetzt dort als ſehr häufiger Gaſt. Sang und Spiel waren zu Ende. Man drängte ſich dan⸗ kend um die Damen, die ihr Beſtes gegeben hatten. Major von der Bruck trat ein, ſeine Frau abzuholen, ein wenig breit und behäbig ſchon, aber von der rüſtigen Elaſti⸗ zität, die ſtändige körperliche Uebung und vieler Aufenthalt im Freien verleiht. Er neigte den halb grauen, halb noch blonden Schnurrbart begrüßend über die Hand der Frau von Fels, brachte mit einigen jovialen und burſchikoſen Witzen die Anweſenden zum Lachen. Nur Adda Bruck lachte nicht, ſtand ſtarr daneben, bemühte ſich höchſtens, um nicht aufzufallen, die volle Lippe etwas aufzuſchürzen. Kannte ſie dieſe Witze ſchon allzu genau oder empfand ſie die etwas rüde Art des Gatten unangenehm? Adda Bruck, dachte Schlattein, die eben noch eine lodernde Flamme geweſen, war nun ein einziger Eis⸗ block, von dem die Kälte rings in alle Runde ausging. Der Major ſchien dies nicht zu bemerken und machte in der an⸗ geſchlagenen Tonart noch eine Viertelſtunde fort. Dann bat er, ſich verabſchieden zu dürfen. Er habe ſich mit dem Oberſt und einem durchreiſenden Freunde, dem Kommandeur der Chevauxlegers Leiningen im Kronprinzen zuſammenbeſtellt. Da er vorher noch daheim zu Abend eſſen wolle, ſei es höchſte Zeit, zu gehen. Frau von Fels und Adda von der Bruck küßten ſich auf die Wange, der Major verabſchie dete ſi Sporen zuſammenklappend, mit flottem Handkuß.„H, Ring, rief er von der Türe aus zurück,„kommen Sie nicht auch mit, wir ſind doch Nachbarn und haben denſelben Weg. Erbitten Sie ſich Urlaub von Frau von Fels.“ Und Ring ſchloß ſich ihnen an. Nach einer Weile brach Schlattein ebenfalls auf, Kufet folgte ihm. Die zwei um die Gunſt der Frau von Fels Rin⸗ genden, Oberlieutenant Bender und Graf Altdorf blieben. Als ſte auf der Straße waren, lachte Kufer laut auf „Nun kann die arme Frau von Fels, wenn ſie nicht bitter Hunger leiden will, die feindlichen Brüder gleich zuſammen zum Souper einladen. Denn keiner wird dem anderen frei⸗ willig das Feld räumen. Graf Altdorf macht kein erfreutes Geſicht, Oberlieutenant Bender ſchwitzt ſchon längſt Gift und Galle.“ „Ich weiß, Sie lieben ihn nicht.“ l „Auch noch lieben? Dieſen Profeſſor mit dem Kneifez auf der Naſe, dem die Kriegswiſſenſchaft von Cyrus bis Na⸗ poleon grauslich aus dem Leibe trieft? Ein Nörgler und ewig Unzufriedener. Ein und eine halbe Stunde ſind wir heute morgen im Kaſernenhof geſtanden, bis wir endlich nur ausrücken konnten. Immer nur Richtung und Deckung. Und wenn die Eskadron anzuſchauen war wie die leibhaftige Him⸗ melskavallerie St. Georgs, dem Bender genügte das noch lange nicht. Dann rührte ſich, rückte irgend ein Gaul, dem das zu dumm wurde, vor⸗ oder rückwärts. Und der Bender wittend wie der Satan auf Roß und Reiter los, daß durch das Geſchrei die ganze Paſtete wieder ins Wackeln kam. Und die Arbeit konnte von neuem beginnen!“ Schlattein, der ſchon Aehnliches von anderen vernommen und auch ſelbſt beobachtet hatte, lächelte. „Sie haben leicht lachen,“ wehklagte Kufer,„ich dulde und leide. Sogar meinen guten und ehrlichen Namen taſtet er mir bereits an.“ „Cuvée oder Chuvasco?“ „Meinen richtigen.— Lieutenant Kufer—, ſchrie er mich geſtern an,— Sie würden beſſer heute als morgen ſich Küfer ſchreiben.— Meine Kerls freuten ſich natürlich. Den, der am beſten geſchmunzelt, einen grundbraven Burſchen, den ſperrt der Bender mir gleich 5 Tage in den Arreſt, verſchärft ihm die Strafe an den Zwiſchentagen durch Beſchränkung der Koſt auf Waſſer und Brot, läßt ihn an den Tagen der vollen Ver⸗ pflegung 6 Stunden bis aufs vorletzte Glied kurz ſchließen. Da dieſe Beſtrafung nur mir gegolten hat, muß ich dem Mann, ſowie ihn der Profoſengehilfe glücklich wieder entlaſſen hat, bei nächſter Gelegenheit eine Extragratiftkation zukom⸗ men laſſen.“(Fortſetzung folgt.) Wo Kaufe fich 8 Helen Mantel! Verkäue Behr. einf. Sofa gut erhalten, zu ver⸗ kaufen. Höhne, Rupp⸗ Ieh offeriere: %½ Pfd. nur.—, Achtung! 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Bevorzugt werden der Jahreszeit entſprechend die Wage mit geſchloſſenem Aufbau und hierin die mittelſtarken Typen. Größerem Intereſſe begegnen auch bie 8 Cylinder⸗Maſchinen. Aehnlich verhält es ſich mit dem Geſchäft in Motorrädern. Auch hier iſt eine Beruhigung eingetreten, die, von ber Ausſtellung abgeſehen, die keine nennenswerten Neuerungen in bieſer Gruppe bringen dürfte, insbeſondere mit dem Eintritt der feuchten und kalten Witterung zu erklären iſt. Die dem Warentrans⸗ ort dienenden Motorraßtopen ſtanden im Vordergrunde des In⸗ 3 Das Laſtkraftwagengeſchäft, welches vorüber⸗ 9415 ein Nachlaſſen der Nachfrage zu verzei ichnen hatte, erfährt neuerdings wieder ein Aufwärtsbewegung. Es iſt auch als ſolches weniger einer Konjunkturbewegung unterworfen, wie die anderen Gruppen des Kraftwagengeſchäftes. Die Ausſtellung wird u. a. Vordringen Neuerungen inbezug auf des 6 Cylinder⸗Motors, des Dreiga der Einführung der Vierradlenkung, Sechsrad⸗ bre sfahrzeugen und u. a. insbeſondere auch des Roh⸗ öl motors Nutzkraftfahrzeugen von 3½—4 Tonnen Nutzlaſt und mehr bringen. Im Vordergrunde des Antezefte ſtanden in letz⸗ ter 905 mittelſtarke Typen von durchschnittlich 2% Tonnen Nutz⸗ laſt. er Bedarf an Spezial⸗ und insbe 15109855 Elektro⸗ fahr 8 eugen und Schleppern hält im bisherigen Maßſtabe an, während die Zubehörinduſtrie der Geſamtlage entſprechend befriedigend beſchäftigt iſt. Der Pariſer und Londoner Automobilſalon haben ber deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie neue Intereſſenten zugeführt. Die Auswir⸗ kungen machen ſich in ſteigendem Auftragseingang bemerkbar. Die Außenhandelsbilanz hat ſich ebenfalls gebeſſert, ein Zeichen für das Vordringen deutſcher Qualitätsarbeit. Vom deutſchen Laſtkraftwagen abgefehen, deſſen unbeſtrittene Ueberlegenheit endgültig allgemein an⸗ exkannt iſt, hat auch die Ausfuhr deutſcher Perſonenwagen zugenom⸗ men.— Der Beſtand an Kraftfahrzeugen aller Art näherk f ſich in Deutſchland der 1. Million. Umſo bebauerlicher iſt die erneute Hem⸗ mung dieſer Entwicklung durch die Mehrbelaſtung der Kraftfahrzeug⸗ halter infolge erhöhter Verſicherungsprämien. Das letzte Wort in dieſer Angelegenheit dürfte jedoch noch nicht geſprochen ſein. * Vor dem Konkurs bei Wolfensberger u. Widmer in Zürich. Wie kurz mitgetilt, iſt die Stützungsaktion, zu der ſich bekanntlich die Kreditanſtalt, der Bankverein und die Bank Guyerzeller bereit erklärt hatten, geſcheitert. Die Geſellſchaft hat die Ernennung eines Kurators beantragt und um zwei Monate Konkursauf⸗ ſchu b nachgeſucht, um den Status einer erneuten genauen Prüfung unterziehen zu laſſen. Die Aktiven werden uns von der Verwaltung mit 27 Mill. Fr., die Paſſiven mit 30 Mill. Fr. angegeben. Das Scheitern der Sanlerungsverhandlungen ſeil im weſentlichen darauf zuritckzuführen, daß der Status der Geſellſchaft ungünſtiger geworden iſt, als man urſprünglich annahm, da die Engagements der Geſell⸗ ſchaft gegenüber einem Verwaltungsratsmitglied größer waren als exrwortet. Wie die„Bafler Nationalzeitung“ erfährt, übernehmen Züricher Banken größere Effektenpoſitionen, um der Börſe die Vorteile der geſcheiterten Stützungsaktion zu ſichern. * Ver. Landsberger Pflug⸗ und Münchener Eggenfabriken Ach, 19 71 775 Paſing. In der HV.(Genehmigung der Vortragung des ſtes von 285 144%]) wurde mitgeteilt, daß im Rahmen einer 1 Ratlonaliſierung die bisher auch in Paſing betriebene Fabri⸗ katlon von Pflügen ausſchließlich nach Landsberg am Lech ver⸗ legt werde. Ueber Maßnahmen in der Fabrikation von Eggen werde man ſich zu einem ſpätern Zeitpunkt ſchlüſſig werden. * Bayernwerke für Holzverwertung AG., München, Die H. genehmigte gegen dle Stimmen elnes opponlerenden Aktionärs die Bilanz, die mit 1,93 Mill./ Verluſt bei einem Aktienkapital von 2 Mill.& abſchließt. Ein Antrag auf Vertagung der Abſtim⸗ mung und Reviſion der Bilanz wurde mit 26 534 gegen 1884 Stimmen abgelehnt. Mit demſelben Stimmenverhältnis erfolgte die Geneh⸗ migung der Bilanz und die Entlaſtung der Verwaltung. In den Aufſichtsrat wurden gewählt Hans Graf Podewils und Kaufmann Haus Huber, belde in München, bei Stimmenthaltung von 1634 Stimmen. Nach den Ausführungen des Opponenten ſind die Werk⸗ anlegen der Geſellſchaft, dle ſich bekanntlich auf das reine Holz⸗ handelsgeſchäft umſtellt, um weniger als ein Drittel des Bauwerts verkauft worden. Die Verwaltung ſtellte demgegenüber feſt, daß ſie alles getan habe, um die Anlagen günſtig zu verwerten. Im lau⸗ fenden Geſchäftsjahr ſei inzwiſchen der letzte Beſitz in Schwaben ab⸗ geſtoßen, und das eigentliche Holzgeſchäft habe ſich etwas günſtiger angelaſſen als bisher. Man glaubt, in beſcheibenem Maße weiter heſtehen zu können. Ach. Papierfabrik Hegge in Kempten. 192728 einen Verluſtabſchluß mit Aktienkapital vor. Die Geſellſchaft legt 55 236571 bei 1512 000 Im Vorfahr wurde ein Gewinn von 2954/ vor⸗ getragen. Abſchreibungen betrugen 188 150,(i. V. ungünſtige Ergebnis wird auf die gedrückten geführt und darauf, daß bet der techniſchen Neug ſtörungen nicht zu umgehen waren. V. am 26. :2 Tonwaren⸗Induſtrie Wiesloch Ach.— Voraus ſichtlich keine Divibenden erhöhung. Die Aktien der Geſellſchaft begeg nen in den letzten Tagen ſtärkerem Inteveſſe, auf Gerüchte: Fee ſchaft, die bereits im vorigen Jahre eine Dividendenverdoppelung auf 6 H. vorgenommen hat, für das am 31. der ablaufende Geſchäftsjahr eine weitere Er 0 6 hung beantragen wird. Dieſe Annahme dürfte indeſſen den Tatſachen n icht entſprechen. Da trotz der nicht unbefriedigenden Geſchäf ftslage und Außſichten mit einer höheren Dividende als im Vorjahr nicht zu rechnen iſt. Aufwertung bei Kreditgenoſſenſchaften Zunehmende Abwicklung Die Kredſtgenoſſenſchaften konnten bisher 9,43 Millionen Mark ee eee ausgeben. Für die Aufwertung der Geſchäfts⸗ dteile wird ein Betrag von 109,45 Millionen Mark und für die Auf fwertung der Sparguthoben ein Betrag von 288,4 Millionen Mark zur Ausſchüttung gebracht werden. für Aufwertungszwecke iſt zur Aufwertung der Geſchäftsguthaben ein Fonds in Höhe von 1,43 v. H. des Vermögens und zur Aufwertung der Sparkaſſen⸗ guthaben ein ſolcher von 2,59 v. H. gebildet worden. Die Durch ⸗ ſchnittsquote der bisherigen Aufwertung beläuft ſich auf 8,6 v. H. Die Genoſſenſchaften nehmen aber alljährlich Rückſtellun⸗ gen vor, aus denen die Auſwertungen laufend erhöht werden. Von bisher geleiſteten Aufwertungsuoten liegt gegenwärtig die Meh zahl zwiſchen 7,5 bis 12,5 v. H. bei Geſchäftsanteilen und Spargut⸗ haben. Eine große Reihe von Genoſſenſchaften 1 hat bis zu 20 v. H. und eine kleinere Anzahl bis über 50 v. H. e * Ueberſicht des Reparationsagenten über das 5. Annnitäts jahr. Das Büro des Generalagenten für Reparationszahlungen veröſſent⸗ 107 800%). Das reiſe zurück altung Betriebe Novem ber. licht eine Ueberſicht über die verfügb er und vorgenom⸗ Ronen Transfers im 5. Annuitätsjahr bis zum 31. 1928. Danach betrugen bei einem Saldo für 31. Auguſt 192 e. won 189 488 945 die verfügbaren Gelder im Oktober 182 095 Vom 1. September 1928 bis 31. Oktober 1928 lnsgeſamt 555 186 148. Die Transfers betrugen insgeſamt im Oktober 1928 166 385 948, vom 1. September 1928 bis 31. Oktober 1928 364 97 75 9 1, Davon entfielen auf Transfers an die Mächte im Oktober 158 190 177, insgeſamt 349 259 770, für Prioritätszahlungen, Dienſt der deutſ hen Aus⸗ londsanleihe von 1924 im Oktober 7519 147, insgeſamt! Koſten der interallierten Kommiſſion im Oktober 676 625, 1530 282 * Die Kohlenbevorratungspolitir der Reichsbahn.— Verminderte Abrufe für die Monate Oktober bis Dezember. Im Einvernehmen mit den Kohlenſyndikaten hat die Reichsbahn bei ihrer Kohlenbevor⸗ ratungspolitik in dieſem Jahre in den verkehrsſchwachen Monaten Mal bis Auguſt beſonders ſtarke Kohlenobrufe getätgit, während die Eindeckungen für die Monate Oktober bis Dezember bis zu monat⸗ lich etwa 150 000 To, geringere Abrufe vorſehen. Der Kohlenabruf der Reichsbahn hat jedoch auch in dieſem Jahre einen durchaus nor⸗ malen Umfang zu verzeichnen. 3% Günſtiger Stand der Elbe Kartellierungsverhandlungen. Die Verhondlungen zwecks Errichtung eines Elbe ⸗Schiffahrts⸗ Kartells, das zunächſt den Verkehr von Böhmen und Sachſen nach Hamburg umfaſſen ſoll, werden von den beteiligten Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaften fortgeſetzt. Die Lage iſt jedoch noch nicht ſoweit geklärt, daß bereits von einem Abſchluß der Verhandlungen geſprochen wer⸗ den kann; die Ausſichten für das Zuſtandekommen des Kartells werden in Fachkreiſen günſtig beurteilt. Die Schleſiſche Dampfer⸗ kompagnie— Berliner Lloyd wird dem Kartell nicht angehören, da 5 F auf der Elbe ſich nur bis Mitteldeutſchland erſtreckt Iz Der internationale Eiſenmarkt und die Ausſperrung.— Schwache Auswirkungen. Aus Brüſſel wird gemeldet: An der Eiſen⸗ börſe von Charleroi war der Beſuch lebhafter als ſonſt, da man nach der Stillegung der Hochöſen in Rheinland⸗Weſtfalen die Bewegung an der Börſe genauer verfolgen wollte. Der Markt blegt natürlich ſehr feſt, aber zu einer Preisſteigerung, außer in Stabeiſen und Blechen, kam es nicht. Obwohl die Nachfrage ſtärker war als üblich, 5 5 die Werke zurück und kommen mit Angeboten nicht heraus. Stabeiſen und Grobbleche ſind um 2 Schilling geſtiegen und ſtellen ſich fob Antwerpen die engliſche Tonne auf 6,4 bis 6,5 Pfd. Sterl. für Stabeiſen und auf 6,9 bis 6,10 Pfd. Sterl. für 5 Millimeter⸗ Bleche. Hie Ausfuhrpreiſe der geſamten übrigen Eiſen⸗ und Stahl⸗ erzeugmiſſe ſind unverändert. Vörſenberichte vom 9. November 1928 Mannheim abgeſchwächt Zu Beginn der heutigen Börſe war die Tendenz am Aktien⸗ markt behauptet. Im Verlauf ſchwächte ſich jedoch das Kursniveau unter dem Druck und dem Einfluß der ungebeſſerten Situation im Ruhrkonflikt ab. Dabei war der Geldmarkt un⸗ verändert leicht. Die Kursveränderungen der führenden Werte hielten ſich in Grenzen von 1 bis 2 Punkten. Niedriger wurden Farben, Waldhof und Weſteregeln, ferner von Nebenwerten des In⸗ 2 insgeſamt duftriemarkles 8 Fabr. 3 Am eee waren Aſſekuranz wieder niedriger mit 220 offeriert. Mannheimer Ver⸗ ſicherung wurden mit 141 gehandelt. Von Bankaktien lagen Rhein, e etwas feſter. Frankfurt uneinheitlich, eher ſchwächer An der heutigen Börſe war das Geſchäft wieder nicht 5 ich bei weiterer Teilnabmsloſigkeit des Privatpublikums. Auch Spekulation übte ſtärkere Zurück 0 altung, da die un⸗ . rte Lage im Eiſenkonflikt weiter auf die Stimmung drückt. ht einheitlicher Kursgeſtaltung wor die Tendenz daher be h auptet. Eher ageboten waren wieder J. G. Farben⸗ induſtrie, die erneut 1 v. H. nachgaben. Am Elektromarkt verloren Llcht u. Kraft 1 und Gesfürel 1 v.., ACG. und Schuk⸗ kert konnten ſich dagegen gut behauptet. Am Montanmarkt 0 das Geſchäft unverändert ſtill, Lebhaftere Kaufneigung beſtand. vie ſchon an der geſtrigen Abendbörſe, für Ota vi⸗Minen, die weiter etwas anzogen. Der Markt der Autoaktlen blieb für Adlerwerke behauptet, Daimler dagegen nach der geſtrigen Kurs⸗ ſteigerung auf Realiſationen 1,5 v. H. gedrückt. Schiffahrts⸗ werte eröffneten etwos ſchwächer. Banken blieben meiſt knapp gehalten. Berliner Handels etwas gefragt und 2 v. H. höher, Von Zellſtoffaktlen konnten Aſchaffenburger leicht anzie ehen. eutſche Anleihen waren gut behauptet, ausländiſche enten ſtill, Türken weiter leicht gedrückt. Im Verlaufe wurde bie Haltu ug bei unverändert em Geſchäft etwas ſchwächer. In 0.0 J. G. Farben, die abermals 1 v. H. nachgaben, wurden weiter * N 5 0 2 Abgaben vorgenommen. Auch Elektrowerte verloren ed, Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 6,5 v. H. etwas gefragt. Berlin ſchwächer nd Nach einem abwartenden Vormi an der Vorbörſe wieder feſt, etwas anregten. Siemens ttagsverkehr wurde die Haltung da die Käufe in Elettrowerten hatten bei einem 3 v. H. höheren Kurs lebhafte Um Doch ſchon kurz er r ſte n Ku* es wieder überwies Spekulation 2 6 a b eneig u. n 85 N e Bil als i vor Nur in init gen Spez n von 1 6 5 häft heute etw lebhafter, ſo in B anzſtoff, die 5 bezw. 7,5 v. H. höher lagen Die in den letz Tagen ſtark geſtiegenen Kaliwerte lagen heut ite ſchwächer, eben⸗ falls Farben, auf den Antrag im preuß. Landtage hin, die Herab⸗ ſetzung der Kali⸗ und Stickſtofſpreiſe betreffend. Elektro werte ware verhältnismäßig gehalten, Siemens gaben ihren vorbörs⸗ lichen Gewinn wieder her. Sehr feſt lagen Polyphon auf Londoner Meldungen von einer Dividende von faſt 6 v. H. Von Montan ⸗ werten waren nur Ilſe mit einer 6proz. Beſſerung beachtenswert. Deutſche Anleihen waren gehalten, Ausländer uneinheitlich. Am Pfandhriefmarkte lagen Anteilſcheine, vor allem Fon⸗ ciers wieder feſter. Der Geldmarkt zeigte wieder Zeichen einer Erleichterung. Tageseglo—7, Monatsgeld 7,75 bis 8,75, Waren⸗ wchſel 675 v. H. Nach den erſten Kurſen blieb die Haltung uneinheit⸗ lich. Der Kaſſamarkt war vernachläſſigt und zeigte eine ſehr uneinheitlche Kursbildung bei Schwankungen bis 4 v. H. Der wei⸗ tere Verlauf war ſehr nervös, die Baiſſeſ pekulation unternahm, ausgehend von Harpener, einen Vorſtoß, ſodaß bis auf wenige Aus⸗ nahme 2 bis Zproz. Kursverluſte ſich ergaben. Salzdetfurth ver⸗ loren 5 v. H. Späterhin ſetzte ſich eine leichte Erholung durch, die jedoch nur vorübergehend war, und die Börſe ſchloß erneut ſchwächer. Nur Ilſe, Feldmühle ca. 2 bis 3 v. H. über Anfang. Im Deviſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichsmark etwas höher, Dollar notierte.1995. Holland liegt weiter feſt, gegen Kabel Newyork 40.14% nach 40.12. Die übrigen europäſſchen Va⸗ luten, ſowohl als auch Termindeviſen ſind unverändert. Berliner Beviſen Diskontſötze: Reichsbank 7, vombars 8„Privat 6ʃ½ v. 5. oſchwächu werten war das 6 Amtlich 8. Noyember 9. November Parität Diskont in R⸗M für G. I. B. G. I. B. M. ſätze 9% Holland 100 Gulden 189,20 169,60 168,88 168,72 168,48 45 Athen 100 Prachmen 8,428.439 8,428 8488 5445 10 Brlifſel 100 Belga= 500 P. Fr. 89,275 88,89 89,20 89,41 58,255 35 Danzig... 100 Gulden 51.34 81,80 81,88 81,51 81,555 finnl. M. 10.559 10,578] 10.558 10,575 10,512 6,8 100 Lire 21,955 21,995 21,865 22,005 22,025 57/5 „ 100 Dinar.870] 77884] 7,870] 7,884] 7,855 7 Copenhagen.. 100 Kronen 111,112,510 1117112011120 5 Liſſabon... 190 Eskudo 18,88 15,92 18,88 18,87 17,48 8 Oslo 00 Kronen 111,78 111881176 11198 111% 5,8 Paris..„„ 100 Franken 16,88 18,4 15,385 18,429 16,448 3 Prag„„„100 Kronen 12,482] 12,452 12,485 12.458 12,88 575 Schweſz..„. 100 Franken 60,71 80,87 80,725 80,885 80,515 3,5 Sofa. 100 Leva 3029] 3,038 3,029 3,088].017 10 Spanien 100 Peſeten 67,60 67,74 67,60 67,74 8 5 Stockholm.... 100 Kronen 112,12 112,34 11212 1124 112,05 458 Wien 100 Schilling 58868 59,088 58.965 50,065 88,9 675 Budapeſt 100 Pengb 12500 Kr. 73,10 78,24 7311 78,25 72,89 6 Duenos⸗Aires. I peſ..768 1,772 1,788] 1772 1/786 10 Canada.„1 Eanab. Dollar 4,101.10 4,91 4199 3178— Japan... 1 hen 9851.858 154] 1,989 1968 5578 Falro.. 1 ögypt. fd. 20.887 20,897 20,657 20,897 20,901— Konſtantinopel„„„ türk, Pfd. 2,108] 2,118].103] 2,107] 2,180] 10 London„1 8pfd. 20,887 20,377 20,887] 20877 20,893 4,5 Nem Jork....„ 1 Hollar 4,1950 4,2030.4950 42030 4,1780 5 Rio de Janeiro.„ 1 Milreis 9,5008 0,5025] 6,4995 0,505 0,505 Uruguay 1 Gold Peſ. 1 4,266 4,274 266 4,274 1 4,821 0 r 9.. 75 8..5 85 8. J 9. 8. J 9. 85 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeltung Bb, Masch, Burt. 100 918070] Srgntfarter G6 54014370 Petereuntongrf, 108,2, 106.2. Ang. Elertr G. 1385 138,0 Grun s ilſinger 4700 1887) hein Gpamotte 58.80 88.80 Alt 5 Dad. Uhren 5 18550 Arkf. Pol.& Wit. 72.— 71550 ff. Nähm Kay. 57% 50,8 Ammendf. 700 cc. Seat Kegel 8525 8,76 Rhein. Fan 1585 1550 tien und Auslandsanleihen in Prozenten, dei Stückenotierungen in Mark je Stuck Paſt.-..—. 28/0 3 21 den 0 fps Frank. 24,25 24,25 Anhalt. Kohl. 104,5 104,5 ruſchwitz Text„ i 5 „Sol 68,—[Gesfüre 55— 21.— rer 90.— 25 Rheins 1326 1820 Mannheimer Effektenbörſe vom 9. November gc e- ate g.. en ee 55 1 60,— Falsche Ne 409 0 405.0 Feinkan 2 15 1418 f e ler. 20. San en 1235 1700 Nein. Ges h 12530128, ammers. pin 1500458. Rotge, Boten 3 805 eo ad. St. 27 77 50 1 9 5 Rreſſehefe 1700 1200 E gerte. 12 1200 120 Dre Beſtg. Ben 58,3968, 50 Grun 4 ülfinger 168,0 1700 öiheinelekt B. A..25 0,28 Hale Maſchn. 1285 12939 59910 G 4175042, Külkſoreg ere rd 84,.75 70% Bad Kom. ub 67— n 0 178,0 15 1¼„ 40,0 140, Brown Bobderi 153,5 152.0 Halb& Neu 40,— 40, 0 St. A.— 156,0 Fin 19, 75 19.75 Hb.⸗Wien Gum, 0,50 86,15 Rültgerswer 5, 40% 106.5 gesthafen stadt 92 5 75 eee Worms 24505 gage Rü. e 0% Genen Beidell 138.0 1805 Hammerſen...——.— Ageber, Gebr..129,0 129,0 ember 1165 155 arkort Seen 180 0 255 f f 5 1815 . 5 801d 125 Pod. nſthhzumg 2 h 229.0 F. enra n 35 8h. 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