Wangen N Samskag, 10. November 1928 ſtein des europäiſchen Hauſes bilde. Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei ent. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗ Geschäftsstelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/1 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Mannheimer Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Miklag⸗ Ausgabe General Anzeiger Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Nei Nr. 524— 130. Jahrgang 2. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. deklamen —4.⸗M. Kollektio⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Brauſender Beifall der Verſamm⸗ lung unterbrach den Miniſterpräſidenten immer wieder, als er mit erhobener Stimme ausrief: „Es gibt keine Sieger und Beſiegte mehr. Ich hoffe, dieſe Worte werden ganz vergeſſen werden.“ Deutſchland, ſo führte Baldwin weiter aus, habe in überraſchend kurzer Zeit ſeine Vorkriegsſtellung als großes Induſtrieland wieder erobert. Deutſchland ſei auf dem Wege, Wohlſtand und Proſperität zu gewinnen, die es noch vor vier Jahren unwiderbringlich verloren zu haben ſchien. „Deutſchlands Beziehungen zu ſeinen früheren Feinden be⸗ ruhen auf der Grundlage gegenſeitiger Offen⸗ heit und Verſtänundigung, fuhr Baldwin fort. Deutſch⸗ land ſteht heute in der Welt als ein großes Laud unter ſeinesgleichen und es verdankt dies in hohem Maße dem Genius Dr. Streſemann, beſſen wir heute mit herzlichen Wünſchen für die baldige Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit gedenken.“ Ein großer Teil und auch vom engliſchen Geſichtspunkt der weitaus wichtigſte Teil der Rede war eine Adreſſe an Deutſchlan d. Dieſe Rede hätte ihrem Inhalt und Ton nach in Locarno gehalten werden können. Der Premierminiſter betonte denn auch nachdrücklich, daß die in Locarno feſtgelegte Politik nach wie vor den Grund⸗ Aber in mancher Hinſicht iſt die Atmoſphäre heute viel gefünder als vor vier Jahren. Man hat viele Enttäuſchungen hinter ſich und vermeidet heute wortreichen aber nebligen Opti⸗ mis mus, der das Werk von Locarno ſchon einmal fa ſt zerſtört hätte. In der Rede Baldwius erreichen die Bemühungen der engliſchen Regierung, das Gleichgewicht von Locarno wieder herzuſtellen, ihren Höhepunkt. Baldwins Rede iſt im Zuſammenhang mit all den übrigen Miniſterreden der letzten Wochen eine freimütig nach Deutſchland ausgeſtreckte Hand. Ehe man ſie ergreift, ſollte man ſich darüber klar ſein, daß die engliſch⸗franzöſiſche Freundſchaft und Zuſammenarbeit ein integraler Beſtandteil jeder neuen deutſch⸗engliſchen Annäherung ſein muß, wenn ſie ehrlich und fruchtbringend ſein ſoll. Aber man darf auch nicht überſehen, daß die konſervative engliſche Regierung in ihren Verſöh⸗ nungsverſuchen wohl mit der geſtrigen Rede Baldwins bis an die Grenze deſſen gegangen iſt, was ſie mit Rückſicht auf die innenpolitiſche Lage tun kann. Der Schatzkanzler über die Reparationsfrage Im weiteren Verlauf des Banketts ſprach auch der S ch a tz⸗ kanzler Churchill, der den Platz des Außenminiſters an der Tafel einnahm, über die Reparationsfrage. Die bevorſtehenden Verhandlungen mit Deutſchland wür⸗ den überaus kompliziert und langweilig ſein, aber auf beiden Seiten herrſchte die Zuverſicht, daß eine Ver ſt än digung möglich ſei. Churchill fügte hinzu, daß die Befreiung der deutſchen Finanzen von der aus ländiſchen Kontrolle nach engliſcher Auffaſſung ein Ziel von höchſtem Wert ſei. Die Preſſe begrüßt einſtimmig die Rede Baldwins als einen neuen Schritt auf dem Wege der Umkehr von den ver⸗ hängnisvollen Seitenwegen, auf die ſich die engliſche Außen⸗ politik in den Sommermonaten dieſes Jahres begeben hat. Die verſöhnlichen und entgegenkommenden Worte des Pre⸗ mierminiſters an Deutſchland werden überall beſonders her⸗ vorgehoben und es iſt bemerkenswert, daß von keiner Seite ein Mißklang in dieſen Ton hineingebracht wird. Allf dem Wege zur Reparationskonferenz Der deutſche Standpunkt Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Meldung der„Times“, daß der deutſche Geſchäfts⸗ träger in London im dortigen Schatzamt erſchienen iſt, um erneut die deutſche Forderung für die Zuſammenſetzung der Sachverſtändigenkommiſſion vorzutragen, wird uns als im weſentlichen zutreffend bezeichnet. In ähn⸗ lichem Sinne dürfte ſich auch Herr v. Höſch in Paris noch vor Poincarés Sturz ausgeſprochen haben. Der deutſche Standpunkt, der unabänderlich iſt, iſt von uns ja hier ſchon mehrfach präziſtert worden: Eine Kommiſſion, zu der die Sachverſtändigen mit gebundener Marſchroute kommen, hat für uns keinen Sinn. Durch die franzöſiſche Miniſterkriſe ſind die Vorverhandlungen über die Sachver⸗ ſtändigenkommiſſion— es handelt ſich, wie hier ſchon mehrfach betont wurde, einſtweilen nur um die ſozuſagen techniſchen Vorfragen— unterbrochen worden. Wenn Frankreich ſein neues Miniſterium hat und im Zuſammenhang damit die Ant⸗ worten der Mächte hier eingelaufen ſein werden, ſollen dieſe pour parlers weitergeſponnen werden. An hieſigen, recht maßgebenden Stellen iſt man übrigens geneigt, trotz allem dieſe Dinge optimiſtiſch anzuſehen. Man glaubt da, wie wir hören, daß man nach Erledigung formaler Schwierig⸗ keiten doch noch dazu kommen werde, im Dezember ſich zu⸗ ſammenzuſetzen und zu verhandeln. Die franzöſiſche Regierungskriſis V Paris, 10. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die dringenden Ratſchläge des Gouverneurs der franzöſiſchen Staatsbank, Moreau, und des Marſchalls Joch ſoll Pofincarsé befolgt und ſich entſchloſſen haben, die Kabi⸗ nettsbildung zu übernehmen. Dieſe Behauptung ſtellt die heutige Morgenpreſſe auf. Was die Mitteilungen Moreaus betrifft, ſo wird behauptet, daß ſie ſich auf die Feſtigung des Franken beziehen, der eine verlängerte Miniſterkriſe und ein linksgerichtetes Kabinett ohne Herrn Poincaré angeblich nicht vertragen könne. Marſchaſl Foch ſoll Herrn Poincaré ſeine Ueberzeugung zum Ausdruck gebracht haben, daß der in Angriff genommene Bau des Feſtungsgürtels vollendet werden müſſe, um die mili⸗ täriſche Sicherheit Frankreichs zu gewährleiſten. Die Boulevardzeitungen verſtchern ihren Leſern, daß Herr Poincaré mit Rückſicht auf die ernſten Mitteilungen der beiden genannten Perſönlichkeiten ſeinen früheren Entſchluß preisgegeben und ſich herbeigelaſſen habe, die Bildung einer neuen Regierung der nationalen Einigung zu verſuchen. Noch ehe er vom Präſidenten Doumergue hiermit betraut worden war, hatte Poincaré Konferenzen mit Moreau und Marſchall Foch. Die Meinungen über das Ergebnis laufen ſtark auseinander. In den großen Morgen⸗ blättern wird behauptet, daß das Miniſterium bis Montag fertig ſein werde. Die linksſtehende Parteipreſſe zeigt ſich aber ſehr unzufrieden und gibt Herrn Poincars zu nerſtehen, daß es nach dem Bruch mit Herriot und deſſen Parteifreunden nicht mehr möglich ſei, radikale Miniſter mit Louis Marin zuſammen in ein Kabinett zu bringen.„uotidien“ lehnt den von„Poincaré geplanten Schacher“ ab.„Ere Nou⸗ nelle“ iſt der gleichen Meinung und verlangt, daß der künf⸗ tige Miniſterpräſident gleichzeitig die auswärtigen Angelegen⸗ heiten leiten müſſe, um der Hauptaufgabe, nämlich der Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland über die noch ungelöſten Nachkriegsprobleme gerecht werden zu können. Das Blatt äußert die Anſicht, es wäre am beſten, Herriot die Kabinettsbildung zu übertragen. Die rumäniſche Regierungskriſis E Berlin, 10. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Man in, der nach übereinſtimmenden Meldungen aus Bukareſt vom Regentſchaftsrat nunmehr mit der Kabinettsbildung betraut iſt, ſtammt aus Siebenbürgen. Er hat, wie bereits ſchon mitgeteilt wurde, in der K. u. K. Armee gedient und den Krieg als Reſerveoffizier mitgemacht. Zum erſten Male würde mit ihm ein aus den Erwerbungen des mitteleuropäiſchen Zu⸗ ſammenbruches Kommender die Regierung Großrumäniens übernehmen, man könnte alſo ſagen, ein Auslands rumäne. Das hat ſein Gutes: Der jahrelange zähe Kampf der alten Nationalpartei Siebenbürgens, den dieſe zuſammen mit der Bauernpartei des Altreiches und Beſſarabiens führte, käme dadurch zum Abſchluß. Aber es hat doch ſeine Schwächen: Maniu wird vielen Schichten im Altreich als der Fremd⸗ ling gelten und er wird mehr oder weniger in ſeinen Re⸗ gierungsmaßnahmen ſich gehemmt fühlen. Mit anderen Wor⸗ ten: Der ehemalige ungariſche Staatsbürger wird nicht ſoviel riskieren können wie ein Altrumäne, weshalb man in hieſigen politiſchen Kreiſen auch nicht daran glaubt, daß Maniu noch Siebenbürger⸗Sachſen zur Kabinettsbildung heranziehen könnte. Tatſächlich ſetzt ſich die bisher bekannt gewordene projektierte Miniſterliſte auch nur aus Rumänen zu⸗ ſammen. Dunkle Bußtage Dunkle Bußtage nennt Prof. Hellpach in ſeinem geſtern an dieſer Stelle erſchienenen ſehr intereſſanten Aufſatz dieſe Novembertage, die uns in ſchmerzlicher Weiſe die Er⸗ innerung heraufbeſchwören an jene jämmerliche Zeit vor zehn Jahren und es iſt, als ob der Himmel ſelbſt, der ſich ge⸗ rade in dieſen Tagen ſo bleiern trübe über uns ſpannt, wie noch kaum an einem anderen Tage des Jahres, dazu beitragen möchte, uns in dieſen Gedenktagen über Deutſchlands Ver⸗ gangenheit und Zukunft möglichſt nachdenklich zu ſtimmen. Jedenfalls hat dieſe naßkalte Witterung das Gute für ſich, daß ſie für die Freizeit die Beſchäftigung mit Lektüre im behaglich durchwärmten Zimmer ratſamer erſcheinen läßt, als einen Spaziergang. Wir für unſere Perſon haben es ſo gehalten und dabei aus der großen Auswahl von Tageszei⸗ tungen aller Parteirichtungen, die uns zur Verfügung ſtehen, zahlreiche Aufſätze geleſen, in denen ſich namhafte Perſönlich⸗ keiten mit jenen Novembertagen vor zehn Jahren ausein⸗ anderſetzen. Eine für viele Leſer ſicherlich nicht unintereſſaute Auswahl aus dieſen Leſefrüchten bieten die folgenden Be⸗ trachtungen. Wenn wir dabei zuerſt auf ein dieſer Tage unter dem Titel„Memoiren eines Sozlaliſten“ erſchienenes Buch des ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Scheide mann zu ſprechen kommen, ſo geſchieht dies lediglich deshalb, weil wir dadurch an einen Satz in dem erwähnten Aufſatz aus der Feder Prof. Hellpachs anknüpfen wollen. Im Rahmen dieſes Artikels von Dr. Hellpach ſteht bei Beſprechung des Zuſam⸗ menbruchs vom 9. November der Satz:.. nichts war vor⸗ bedacht, nicht einmal der Sturz des Kaiſertums, gleichſam irrtümlich iſt auch noch die Republik verkün⸗ det worden. Was mit der letzten Zeile dieſes Satzes gemeint iſt, wird ſicherlich für die meiſten Leſer nicht ganz klar geweſen ſein. Dr. Hellpach hat nämlich bei dieſen Worten ſicherlich den bisher in der breiten Oeffentlichkeit nur wenig bekannt ge⸗ wordenen ſchroffen Gegenfſatz im Auge gehabt, der in jenen Novembertagen zwiſchen den Hauptführern der Sozial⸗ demokratſe Ebert und Scheide mann beſtand. Schelde⸗ mann war es bekanntlich, der damals aus einem Fenſter des Reichstages heraus verkündete, daß„das Fenkſche Volk auf der ganzen Linie geſiegt“ habe und dann im Anſchluß daran die demokratiſche Republik prokla⸗ mierte. Heute erfährt man nun, daß Ebert, der damals fül zwei Tage als Kanzler an der Spitze des deutſchen Reiches ſtand, mit dieſer Proklamation ſeines Parteifreundes Philipp Scheidemann ganz und gar nicht ein verſtanden geweſen iſt, daß er im Gegenteil aufs höchſte überraſcht und befremdet war, als er davon erfuhr. Scheidemann ſelbſt ſchil⸗ dert in ſeinem Buche, wie ſehr er für ſein eigenmächtiges Verhalten von dem oberſten Führer der Partei getadelt worden iſt. Er erzählt: Sofort nach meiner Rede(worin Scheibemann am d. No⸗ vember die Republik ausgerufen hatte war ich wieder in den Spetſeſaal des Reichstogs zurückgegangen, um den Reſt meiner Waſſerſuppe zu retten.— Die Szene, die ſich dann abſpielte, habe ich niemals auch nur mit einem Worte er⸗ wähnt, würde auch darüber geschwiegen haben, wenn nicht Pfarrer Feld een in ſeinem Ebert⸗Buche darüber berichtet hätte. Einige Arbeiter und Soldaten, die den fetzt nur ganz ſchwach beſetzten Sgal mit mir betreten hatten, waren wirklich„hochgeſtimmt“, um einmal mit dem Prinzen Max zu reden, und ſchrien in den Saal:„Scheidemann hat die Republik ausgerufen!“ Sehen wir uns nun zunächſt an, was Fel den, der nur von Ebert ſelbſt oder einem feiner intimſten Freunde über die Szene informiert ſein kann, in feinem Buche ſchreibt: „Ebert iſt entſetzt und ruft dem Freunde zu:„Das war unrecht. Ueber die zukünftige Staatsform wird die Kon⸗ ſtituonte zu beſtimmen haben!“ Nicht minder intereſſant, als dieſe nicht ganz freiwillig gemachten Mitteilungen Scheidemanns ſind die Feſtſtellungen, die Major a. D. Anker über die Vorgänge im Großen Hauptquartier am 9. November im B. T. gemacht hat. Wir haben ſie in unſerem geſtrigen Abendblatt abgedruckt und ſie ſind für jeden, der leſen kann, ebenſo unmißverſtändlich, wie die gleichzeitig veröffentlichten Anſichten des Herrn Reichstagspräſidenten Löbe über die Aufgaben der neuen Generation. Wenn Hellpach geſtern davon ſprach, daß in der Vorkriegszeit nichts im Wege ſtand für eine Vereinigung von Deutſchland, England und den Vereinigten Staaten zu einer „unabſehbaren Epoche germaniſcher Vorherrſchaft“ und daß dieſes Ziel ſchon erreichbar geweſen wäre mit mittelmäßigen Staatsmännern, die freilich das Zeug in ſich gehabt haben müßten, ſich auch und gerade dem Kaiſer gegenüber die er⸗ forderliche Autvrität zu verſchaffen, dann haben wir in jenen im geſtrigen Abendblatt erſchienenen Ausführungen des Majors Anker die Antwort darauf, weshalb ſich jene Elemente, die den Kaiſer in jener kritiſchen Zeit dauernd umgaben, nicht durchſetzen konnten und auch nicht durchſetzen wollten. Wenn man Jahrzehnte hindurch dem Kaſſer ſtatt mit der Wahrheit planmäßig nur mit Lug und Trug gedient hat, dann iſt es kein Wunder, daß der Mann, der mit feiner außerordentlich ſtarken Initiative faſt alle Zügel ſelbſt in den Händen hielt, aus ſtändig wachem Mißtrauen und Unkenntnis ſoviel Unheil angerichtet hat wie gerichtlich feſtſteht. Dieſe Speichellecker, die ſich, weil ſie kläglich an ihren ſchönen Pöſtchen klebten, ſo feig erniedrigt haben, ſind an dem Elend, das damals über uns hetein⸗ gebrochen iſt. mindeſtens ebenſo ſchuldig wie der ehemalige Kaiſer. geflohenen Herrſchers ſein, denn jene Ratgeber, die ihn ſo 8 5 „Warum iſt der W 2. Seite. Nr. 524 Neue Maunhetmer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Samstag, den 10. November 1928 Dieſe Feſtſtellung ſoll gewiß keine Verteidigung des viele Jahre hindurch auf Schritt und Tritt belogen, haben dieſes Verbrechen am deutſchen Volke doch in erſter Linie nur deshalb getan, weil ſie die Erfahrung gemacht hatten, daß der Kaiſer ein offenes männliches Wort und die ungeſchminkte Wahrheit nur höchſt ungnädig aufnahm. Intereſſante Feſtſtellungen enthält auch ein Aufſatz, den zum Gedächtnis dieſer Novembertage der Generaloberſt Seeckt in den„Münch. Neueſten Nachr.“ veröffentlicht. In knapper präziſer Wetſe, wie es bei einem alten Militär am ſympathiſchſten berührt, beantwortet er darin die große Frage eltkrieg geführt worden?“ mit den Worten: „Weil dieſer Krieg kommen mußte; die Lage in Europa und in der Welt, die ſich entgegenſtehenden Intereſſen, Anſprüche, WMünſche, Ziele, die inneren l ließen nur eine gewaltſame Löſung zu egen ſolche Natur⸗ räfte des Völkerlebens helfen keine menſch⸗ lichen Mittel. Der Krieg hätte früher kommen können, er war— vielleicht— 1914 zu vermeiden; dann kam er ſpäter, doch er kam gewiß.“ Wenn ſich ſolche fataliſtiſche Auffaſſung auch für 12 Zu⸗ kunft bewahrheiten ſollte, dann ſind die Ausſichten ſehr trübe, denn die weltpolitiſche Atmoſphäre iſt noch immer 5 wieder mit ſoviel Zündſtoff geladen, daß viele eine frühere oder ſpäter kommende neue Exploſionskataſtrophe für unumgänglich hal⸗ ten. In dem Optimismus, der uns beſeelt und beſeelen muß, wenn anders wird an der Zukunft nicht völlig verzweifeln wollen, halten wir uns jedoch lieber an den zuverſichtlichen Glauben des als politiſchen Schriftſteller ſehr bekannt ge⸗ wordenen Oberpräſidenten a. D. Auguſt Win nig, der ſich auf eine von der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ veröffentlichte November⸗ rundfrage folgendermaßen äußert: „Wer den geiſtigen Ereigniſſen etwas nahe ſteht, weiß von etner neuen Bewegung unter uns. Sie bat, wie alles Unbewußte, keinen Namen und keine Organifation. Es iſt ſchlichthin das unterdrückte deutſche Geiſtweſen, das ſich heute auf verſchiedenen Gebieten zu regen beginnt und aus gärender Tiefe ſeine Formen hervortreibt. Das deutſche Weſen ringt um die Geiſtwerdung ſeines Welterlebniſſes. Wir ſehen es in der Dich⸗ tung ſich entfalten und ſehen es in der Wiſſenſchaft kühn das Haupt erheben. Wenn heute eine Vorausſage gewagt werden darf, ſo iſt die: es bereitet ſich unter unſeren Augen eine gewaltige Umwälzung vor, die eine Revo⸗ lution des abendländiſchen Geiſtes bedeuten wird, eine wahrhafte Revolution, in welcher neue Wertgeſetze vom Menſchen Beſitz nehmen und on deren Ende die Erneuerung einer alten Welt durch deutſche Geiſtesart ſteht. Die Vergangen⸗ hett gehöörte dem weſtvölkiſchen Geiſte, und auch die Gegenwart gehört ihm noch, Aber unter der Oberfläche dieſer Zeit baut das deutſche Weſen die neue geiſtige Ordnung des Abendlandes.“ Dieſer Vorgang iſt heute wohl nur wenigen erkennbar. Er geht in der Stille vor ſich. Er kann, wie alles wahrhaft Große, nicht gemacht, er kann nicht organiſtert werden— er vollzieht ſich. Und wie er nicht gemacht werden kann, ſo kann ihn auch keine Macht aufhalten. Er vollzieht ſich fern vom lauten Leben der Oberfläche, fern von der Politik in jenen Sphären, wo bluthafte Lebensgeſetzlichkeit letzter Zwang iſt. Der Tag fordert uns mit ſeinen Aufgaben. Kein wirklicher Mann wird ſich ihnen entziehen. Aber wir werden uns dem Tage fortan mit der wachſenden Gewißheit wioͤmen dürfen: daß dieſe Gegenwart ein Zwiſchenreich iſt und baß, all unſerer Erniedrigung zum Trotz, das kommende Zeit⸗ alter mit deutſchem Geiſte getauft ſein wird. Zehn Jahre nach unſerem Zuſammenbruch ſtehen wir vor der Welt der Stiegervölker mit dem Bewußtſein: Ihr ſeid fertig— wir wollen erſt e H. A. M. Seoyzialdemokratische Abſtempeumg Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sozialdemokratie, die das Breslauer Stadtparlament be⸗ herrſcht, hat eine Anzahl Straßenumbenennungen beſchloſſen, die für das Bürgertum und am Ende für unbefangene Leute Überhaupt nicht leicht zu tragen ſein werden. Die Friedrich⸗ Wilhelmſtraße ſoll künftighin Karl⸗Liebknechtſtraße heißen, der Wacht platz bekommt den Namen Roſa⸗Lu⸗ xemburg⸗Platz, die Hohenzollern ſtraße wird zum Ferdinand⸗Laſſalle⸗Weg, die Kaiſer ſtraße zum Karl⸗ Marx⸗ Weg, der Königs platz zum Auguſt⸗Bebel⸗ Platz. D. Zug⸗Anſchlag vorgetäuſcht Der Anſchlag auf den D⸗Zug Aachen Berlin, von dem kürzlich berichtet wurde, hat ſich als eine Irreführung burch den Blockwärter bei Groß⸗Quenſtedt an der Magde⸗ Burg—Halberſtädter Strecke herausgeſtellt. Der aufgefundene Hemmſchuh war von einem rangterenden Zuge heruntergefallen und lag nicht auf den Gleiſen. Der Blockwärter hatte dann den Fund aufgebauſcht und einen Zuganſchlag vorgetäuſcht, um die Belohnung für die Ver⸗ hütung von Unfällen zu erhalten Er iſt ſofort von ſeinem Dienſt enthoben worden. ſeſenbetrugsaffüre aufged Eine Wechſelbetrugsaffäre ganz großen Stils iſt, laut Berliner„Acht⸗Uhr⸗Abendblatt“, gegenwärtig Gegenſtand von Erhebungen der Berliner und Pariſer Polizei. In dieſe Angelegenheit ſpielen zwei Namen hinein, die in der Oeffentlichkeit allgemein bekannt ſind. Die beiden Namen ſind Litwinow und Holzmann. Bei Litwinow handelt es ſich um einen Bruder des ruſſiſchen Volkskommiſſars. Der großangelegte Wechſelſchwindel, dem man anſcheinend zuerſt in Paris auf die Spur gekommen iſt, hatte ſich zum Leidtragenden die ruſſiſche Handels vertretung in Berlin aus⸗ erwählt, doch iſt, bevor ihr ein materieller Schaden zugefügt werden konnte, der Betrug aufgedeckt worden. Welche Rolle in dieſer Angelegenheit Holzmann ſpielt, iſt vorläufig noch nicht ganz einwandfrei geklärt. Doch ſoll ſchon die bisherige Unterſuchung ergeben haben, daß Holzmann mit dieſer Be⸗ trugsaffüre in direktem Zuſammenhang ſteht, mindeſtens je⸗ doch dringend verdächtigt iſt, in irgend einer Form an ihr be⸗ teiligt zu ſein. Litwinow ſelbſt iſt flüchtig, ſein Aufenthaltsort, den man in Belgien vermutet, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Nähere Einzelheiten Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die überaus wortreiche Meldung des„8 Uhr⸗Abendblatts“ iſt nicht ganz klar und überſichtlich, immerhin erfährt man ſoviel, daß die Gläubiger der von Litwinow und Compagnie in Umlauf geſetzten Wechſel in der Mehrzahl weſtdeutſche, elſäſſiſche und franzöſiſche Induſtrielle geweſen ſind, die, als die ruſſiſche Handelsvertretung in Berlin deren Einlöſung verweigerte, ſie bei einem Pariſer Rechtsanwalt hinterlegten und ein Straf⸗ verfahren wegen Wechſelbetrugs gegen Litwinow als Wechſelausſteller anhängig machten. Daneben lief noch eine andere Darſtellung, die aber ſo ziemlich alles im Dunkeln läßt. Dunkel iſt auch die Rolle, die Holzmann dabei ge⸗ ſpielt hat. Um welche Beträge die Handels vertretung geprellt werden ſollte, ſcheint man einſtweilen auch noch nicht zu wiſſen: Das 8 bre ⸗Abendblatt“ 8 von 5 und al dann von Millionen. Sicher iſt nur, daß dle facto die Han⸗ delsvertretung der Sowjetunion einen Schaden nicht erlitten hat, und ſo wird aus der ganzen Senſationsaffäre eigentlich nur ein häuslicher Skandal der Sowjetunion als ſolcher, für das Milieu freilich immerhin charakteriſtiſch. Litwinow II. iſt flüchtig, ſeinen Aufenthaltsort hat man noch nicht feſtſtellen können. Beiläufig iſt Litwinow ein Pſeu⸗ dony m, der Schriftſtellername des ruſſiſchen Volkskommiſ⸗ ſars. Die brüderliche Liebe hat er ſich nur angeeignet, weil, wie man wieder ſieht, nicht nur Titel, ſondern auch berühmte Namen vertraulich machen. Nach einer ſpäteren Meldung der„Voſſiſchen Ztg.“ ſollen die im Umlauf befindlichen falſchen Wechſel den Betrag von 4 Millionen Goldmark erreichen und in Wechſeln über engliſche Pfund ausgeſtellt ſein. In Deutſchland ſind, nach zugsweiſe in Frankreich präſentiert worden. Dem„B..“ wird noch gemeldet: Die Wechſel, auf denen die Berliner ruſſiſche Handelsvertretung 125 Girant figuriert, während Litwinow ſelbſt als Akzeptant der Wechſel erſcheint, ſind bereits in Ban z u Geld 1 acht worden. Die Wechſel müſſen nach Anſicht der Sowjethandelsdelegation ge⸗ fälſccht ſein, weil Litwinows Vollmacht für die deutſchen Niederlaſſungen ſchon am 1. Juli 1926 erloſchen war. Nach anderen Meldungen hat Holzmann in Paris ein großes Bankgeſchäft eröffnet. Man glaubt, daß er zur Ab⸗ deckung der großen Kredite, die er in Frankreich und Belgien aufnahm, Wechſel als Deckung gegeben hat. Bei der Berliner Sowjethandelsvertretung iſt aber noch kein gefälſchter Wechſel präſentiert worden. Man weiß nicht einmal, in weſſen Beſitz ſich die Falſchſtücke befinden. Aber das eine ſcheint gewiß zu ſein: Die Herrſchaften ſind verduftet, Litwinow angeblich nach Belgien, Holzmann, der die gekränkte Unſchuld zu mar⸗ kieren beliebt, hat ſich nach London gewandt und von dort aus ſeinem hieſigen Anwalt mitgeteilt, er würde„erſt! in einigen 3 r W 8 Südamerika. Reise Hoobets 1 Palo Alto(Kalifornien), 10. Nov.(United Preß.) Herbert Hoover hat den Präſidenten Coolidge davon in Kenntnis geſetzt, daß er vor ſeinem Amtsantritt eine längere Reiſe nach Südamerika zu unternehmen beabſichtige, um einerſeits die lateinamerikaniſchen Probleme an Ort und Stelle zu ſtudieren und die zwiſchen den Vereinigten Staaten und den ſüdamerikaniſchen Republiken ſchwebenden Fragen genau kennen zu lernen, andererſeits um eine engere Zu⸗ ſammenarbeit und beſſeres Verſtändnis zwiſchen dem Norden und Süden herbeizuführen. Hoover erſucht den Präſidenten, ihm das Flaggſchiff„Maryland“ für dieſe Reiſe zur Verfügung zu ſtellen. Wie die United Preß aus zuverläſſiger Quelle erfährt, wird Hoover auf ſeiner Südamerikatour, die er Ende nächſter Woche von San Francisco aus antreten dürfte, von ſeiner Gattin und ſeinen zwei Söhnen begleitet ſein. Die„Mary⸗ „lande, das Flaggſchiff der pazifiſchen Flotie, braucht mehrere Tage zur Bekohlung und zur Verproviantierung und infolge⸗ deſſen kann der Tag ſeiner Abreiſe im Augenblick noch nicht feſtgeſetzt werden. Auch die Reiſeroute Hoovers ſteht noch nicht feſt. Das Staatsdepartement hat bereits Anweiſung erhalten, bei den verſchiedenen ſüdamerikaniſchen Regierun⸗ gen anzufragen, ob der Beſuch des künftigen Präſidenten will⸗ kommen iſt. Wenn es ſich auch bei dieſen Anfragen um eine reine Formalität handelt, ſo ſoll die Reiſeroute erſt nach Er⸗ halt der Antworten definitiv beſtimmt werden. Höchſtwahr⸗ ſcheinlich wird die„Maryland“ mit der Reiſegeſellſchaft Hoovers die ſüdamerikaniſche Weſtküſte entlang die hauptſäch⸗ lichſten Hauptſtädte beſuchen und in Valparaiſo Halt machen, von wo Hoover mit der Eiſenbahn über die Anden nach Buenos Aires fahren dürfte. Von dort ſoll die Reiſe wieder an Bord des Flaggſchiffes nach Montevideo und Rio de Janeiro fortgeſetzt werden. Auch der Beſuch Mexikos und der zentralamerikaniſchen Staaten, darunter möglicherweiſe Nicaragua, iſt in Ausſicht genommen. Beſuch Sir Erie Drummonds bei Streſemann — Genf, 10. Nov. Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Drummonbd, wird ſich auf der Rückreiſe von War⸗ ſchau am 28. November in Berlin aufhalten, um Reichs⸗ miniſter Dr. Streſemann ſeinen Beſuch abzuſtatten. Der Arbeitskampf in der Eifenindufkrie Rückwirkungen des Eiſenkonflikts Da die Opelwerke bisher reichlich mit Rohſtoffen ver⸗ l ſorgt geweſen ſind, war es vorerſt nicht notwendig, Betriebs⸗ einſchränkungen vorzunehmen. Jetzt aber macht ſich das Feh⸗ len der Rohſtoffzufuhr ganz empfindlich bemerkbar. Die Opelwerke beabſichtigen, falls dieſer Zuſtand länger an⸗ dauern wird, in der nächſten Woche Kurzarbeit ein⸗ zulegen. Man hofft, durch dieſe Kurzarbeit die Rohſtoff⸗ mengen ſo lange ſtrecken zu können, bis der Eiſenkonflikt bei⸗ gelegt iſt. Sollte es nicht gelingen, bis zum Ende der nächſten Woche die Zufuhrmengen zu ſtrecken, würde man in der näch⸗ ſten Woche zu Entlaſſungen und Kündigungen ſchreiten müſſen. 60 Hochöfen ſtillgelegt Die Ausſperrungsaktion hat nunmehr die Ibſchung ſämt⸗ licher 60 Hochöfen zur Folge gehabt. Die Zahl der geſamten noch in Deutſchland arbeitenden Hochöfen beläuft ſich nur noch D auf 50, ſodaß beinahe zwei Drittel der deutſchen Eiſenproduk⸗ tion 8 55 * muas: der drei n * I) in Erfüllung der tarifvertraglichen Friedenspflicht a) die Aus ſperrungsanweiſung zurückzuziehen, b) es zu unterlaſſen, die im Kampfe befindlichen Werke durch direkte 8 indirekte Maßnahmen finanzieller, ideeller oder ſouſtiger Art zu unterſtützen, c) die herausgegebene namentliche Liſte der ausgeſperrten Arbeitnehmer zurückzuziehen und die Weitergabe dieſer oder neuer Liſten zu unterlaſſen, d) die Mitglieder mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln anzuhalten, die getroffenen Kampfmaßnahmen rück⸗ gängig zu machen und neue zu unterlaſſen; II) an die Kläger Schadenerſatz zu zahlen. Auch der G. O. A. gegen Notſtandsarbeiten Wie wir aus Düſſeldorf erfahren, hat der Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten beim Düſſeldorfer Arbeitsgericht An⸗ trag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung eingereicht, wo⸗ nach der Arbeitgeberverband der Nordweſtgruppe des Vereins eutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller gehalten ſein ſoll, fei Mitgliederfirmen zu veranlaſſen, daß die Angeſtell⸗ ten nicht mit Arbeiten, die ſouſt von den Arbeitern aus⸗ Badiſcher gandtag Wahl des Staatspräſidenten Nachdem am Freitag der Landſtändiſche Ausſchuß zu⸗ ſammengetreten war, tagte anſchließend der Vertrauens⸗ männerausſchuß des Landtags und beſchloß, erſte Plenarſitzung der neuen Tagungsperivde am Freitag, 28. November, vormittags 10 Uhr, ſtattfindet. Auf der Tages⸗ ordnung ſteht Wahl des Präſidiums und der Ausſchüſſe, ferner Wahl des Staatspräſidenten und ſeines Stellver⸗ treters. Ob vor Weihnachten noch weitere Vollſitzungen ſtatt⸗ finden, iſt noch nicht beſtimmt. Entſchädigungsanſprüche beim Reich E Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichsfinanzminſſter Dr. Hilferding wird, wie wir hören, die Vertreter der Arbeitsgemeinf ſchaft für den Erſatz von kriegs und Verdrängungsſchäden in den nächſten Tagen zu einer Beſprechung dringender Fragen auf dem Gebiete der Entſchädigung der Auslands⸗, Kolonial⸗ und Grenzlanddeutſchen empfangen. Es handelt ſich in erſter Linie um die Frage der Mobiliſterung der Entſchädi⸗ gungsſchuldbucheintragungen. Auch ſoll erörtert werden, ob gelegentlich der bevor⸗ ſtehenden Reparationsverhandlungen die Entſchädigungsfrage wieder aufgerollt werden kann. Auch der Vorſitzende des Entſchädigungsausſchuſſes des Reichstages wird der Arbeits⸗ gemeinſchaft ſofort nach Zuſammentritt des Reichstages Ge⸗ legenheit geben, ihre Wünſche auf Beſeitfgung der bei der Durchführung des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes zutage getre⸗ tenen Mängel dem Ausſchuß vorzutragen. Tödliche Flugzeugunfälle — London, 9. Nov. Der dritte Flugzeugunfall in dieſer Woche hat ſich geſtern in der Nähe von Birmingham ereignet. Ein Militärflugzeug ſtürzte aus beträchtlicher Höhe brennend ab. Der Pilot wurde auf der Stelle getötet, während ſein Mechaniker lebensgefährlich verletzt wurde. In England haben ſich in dieſem Jahre bereits 69 Todes⸗ fälle durch Flugzeugunglücke ereignet. 5 — Belgrad, 9. Nov. Ein M'F5 kreiſte in etwa 1000 Meter Höhe über der Städt Neuſatz und führte Kunſtflüge hor, als ſich die Tragflächen löſten. Der Ab⸗ ſturz geſchah zunächst auf ein Hausdach und von dort mitten in die belebte Straße. Von den Zuſchauern wurden ein Mühlenbeſitzer und drei Kinder ſchwer verletzt. Ein junges Mädchen, das unter den Trümmern lebensgefährlich verletzt aufgefunden wurde, war mitgeflogen. Es handelt ſich um einen Apparat franzöſiſcher Herkunft. Die Leiche des Piloten iſt inzwiſchen ebenfalls aufgefunden worden. * 8 — Ibbenbüren, g. Nov. Auf der Strecke Osnabrück Rheine verunglückte in der letzten Nacht in einem Triebwagen zwiſchen Velpa und Neggenbeck der Direktor Weiß der chemi⸗ ſchen Werke tödlich. Er hatte während der Vorbeifahrt eines Eilzuges aus dem Feuſter geſchaut und mußte dabei wohl dem Zuge zu nahe gekommen ſein, denn plötz⸗ lich ſank er tödlich getroffen in den Wagen zurück, Die Leiche wurde nach Ibbenbüren gebracht. Tumulte auf den Philippinen — Manila, 10. Nov. Der Polizeſpoſten von Ganaſſilanad iſt von Eingeborenen angegriffen worden. Zive; El ingebore: 4e ſind bei dem entſtandenen 1 getötet und piele ver⸗ wundet worden. Auch zwei Solbaten und ein Poltziſt ſind verwundet worden. Der Angriff iſt aus Unzufr! ledenheit über zweit Verfügungen entſtanden, die die Erhebung der Steuern geführt werden, befaßt werden. Die Verhandlung über dieſen und den Schuldienſt regeln ſollten. Antrag wird vorausſichtlich am Dienstag der kommenden Woche ſtattfinden. Auch der Deutſchnationale Handlungs⸗ Ein Boot ſinkt mitten im Nil Tote — Nairo, 11. Novy. Ein Bopt, auf dem ſich zahlreiche gehilfen verband, hat, wie uns mitgeteilt wird, einen junge Mädchen befanden, die nach dem anderen Nilufer Antrag auf ch die di t a 1 be Erlaß einer einſtwelligen Verfügung eingereicht, fuhren, um dort Blumen zu pflücken, ſank wegen zu ſtar ker NO d t der An eſtellten Belaſtung in der Mitte des Strontes. 5 Mädchen er⸗ r 3 A derſelben Quelle, die Wechſel nicht aufgetaucht, ſondern vor⸗ 1 daß dien — 7 9 * Samskfag, den 10. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 54 Stäbͤtiſche Nachrichten Junk⸗Ausſtellung Im Verſammlungsſaal des Roſengartens fand geſtern nachmittag die Eröffnung der Funk⸗Ausſtellung der Radiotechniſchen Geſellſchaft e. V. Mann⸗ heim ſtatt. Bereits beim Beſteigen der Stufen, die zum Ausſtellungsraume emporführen, klangen die Töne Radiomuſih an die Ohren der Beſucher. den Saal, der in Ausſtattung und Aufbau ein prächtiges Bild bietet, wurde die Aufmerkſamkeit auf die reine, wundervolle Wiedergabe eines Marſches durch einen Verſtärker gelenkt. Ingenieur Dr. Pechau der Vorſitzende der hieſigen Radiotechniſchen Geſellſchaft, garter und Frankfurter Senders, den Vertreter der Ober⸗ poſtdirektion Karlsruhe, als Vertreter des Oberbürgermei⸗ ſters den Beigeordneten Lö b, Landg.⸗Präſ. Schlimm und die Direktoren der hieſigen Schulen begrüßen. Keine Technik, ſo führte Dr. Pechau u. a. aus, h ſchwung genommen, wie die Funktechnik. Werden die Er⸗ gebniſſe von heute gewertet gegenüber den Anfangsarbeiten vor 5 Jahren, als der erſte deutſche Rundfunkſender in Ber⸗ lin eröffnet wurde, ſo ſind die jetzigen Reſultate einfach er⸗ ſtaunlich. windbar bezeichneten Widerſtände überwunden. Keine Groß ſtadt in Deutſchland liegt in einem ſo guten Sendͤbereich wie gerade Mannheim. Doch leider wird noch der Detektor⸗ empfang vermißt. Doch hiebei muß betont werden, daß die Zahl der Radioteilnehmer gering iſt, was nur auf den hier verhältnismäßig teueren Funkempfang zurückzuführen iſt. Mannheim hat wohl auch einen Anſchluß an das Rund⸗ funknetz, nicht durch Sender, ſondern durch einen Beſpre⸗ chungsraum, der mehr als Schweigeraum charakteriſiert werden kann. Zur Zeit werden in Berlin, Magdeburg und Stettin Verſuche mit einem Gleichwellenrundfunk gemacht. Haben dieſe ein poſitives Ergebnis, ſo könnte auch Mannheim einen Sender erhalten. Es brauchten ja nicht große An⸗ ſprüche geſtellt werden. Ein Sender für Manieheim das ſollte unſer erſtes Ziel ſein. Nur mit mehr Nachdruck ſollte diesmal darauf gedrängt werden als das erſtemal, da dieſe Frage akut war. Sicherlich bringt die Aufſtellung eines Senders Nachteile mit ſich; doch keine ausſchlaggebenden. Heute ſind ja im Bau der Geräte und der Apparaturen ſchon große Fortſchritte zu verzeichnen. Z. B. benötigt der Radio⸗ teilnehmer ſchließlich keine Hochantenne, keine Kopfhörer. Immerhin iſt wegen der Störungen— ſelbſt ein Heiz⸗ kiſſen kann ſolche verurſachen— in der Großſtadt die Hoch⸗ antenne der Rahmenantenne vorzuziehen. Der Netzanſchluß⸗ empfang iſt der Empfänger der Zukunft: Rundfunkempfang ohne Antenne, nur mit Erdleitung. Dr. Holzbauer, der Leiter der hieſigen Beſprechungs⸗ ſtelle, ſprach als Vertreter der Südweſtdeutſchen Rundfunk⸗ AG. Frankfurt und Stuttgart der Radiotechniſchen Geſell⸗ ſchaft Mannheim zum erfolgreichen Verlauf der Ausſtellung ſeine Glückwünſche aus. Dann äußerte er ſich zur Errichtung eines Beſprechungsraumes in Mannheim. Er ſieht ſchon darin einen Erfolg. Der Weg zum Sender iſt damit be⸗ ſchritten. Auch er betonte, Mannheim ſolle nur ſeine An⸗ ſprüche bei einem guten Ergebnis des Gleichwellenrundfunkes für die Aufſtellung eines Senders geltend machen. Volles Verſtändnis ſeitens der zuſtändigen Stellen ſei zu erwarten. Der Rundgang Pünktlich.35 Uhr begrüßte die Teilnehmer an der Er⸗ öffnungsfeierlichkeit der Rundfunkſender Frankfurt a. M. Daran ſchloß ſich eine Führung unter der fachmänniſchen Lei⸗ tung Dr. Pechaus durch die Ausſtellung. Hiebei konnten die neueſten Telefunkengeräte bewundert werden. Lautſprecher in den verſchiedenſten Größen und Formen, in einfacher und prächtigſter Ausführung haben die einzelnen Firmen zur Anſicht aufgeſtellt. Die modernſte Art des Empfängers, ein Rahmenempfänger ohne Antenne, ohne Erdleitung, wie der ſog. Funkverſtärker fanden größtes Intereſſe. Starke Be⸗ achtung wurde auch dem Kofferempfänger entgegen⸗ gebracht, der alles enthält, was zu einem Empfange notwen⸗ dig iſt. So bietet die Funk⸗Ausſtellung viel Intereſſantes und läßt dem Beſucher einen ausgezeichneten Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Radiotechnik gewinnen. Für ſtändige Unterhaltung iſt Sorge getragen. 5 55 1 —— 0 r * 1 1215 2 der Beim Eintritt in konnte eingangs ſeiner Eröffnungsrede Vertreter des Stutt⸗ abe einen derartigen Auf⸗ In kurzer Zeit wurden die anfänglich unüber⸗ Fabrik Beſichtigung Durch das Lehrerkollegium der Höheren Handelslehr⸗ anſtalt und Handelsſchule II, Mannheim, fand in Bam⸗ mental eine Beſichtigung der Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental A. G. ſtatt. Die Füh⸗ rung durch das neuzeitlich ausgebaute Werk erfolgte durch den künſtleriſchen Leiter der Fabrik, Herrn Utech, und die Her⸗ ren Schaub, Freund und Schickert. In der Formſtecherei werden aus fahrelang abgela⸗ gerten Birnbaumhölzern die Druckwalzen gewonnen, in die die von Künſtlerhand entworfenen Muſter durch ſchmale Meſ⸗ ſingſtreifen eingeſchlagen werden. Volldruckende Partien wer⸗ den mit feinſtem Filz ausgefüllt und dann ſauber geſchliffen. Für jede Farbe eines Tapetenmuſters muß eine beſondere Druckwalze hergeſtellt werden. Sehr intereſſant waren die an Hand von Lehrlingsarbeiten gegebenen Erklärungen des künſt⸗ leriſchen Leiters über die Berufsvorausſetzungen der Form⸗ ſtecher, von denen beſonders die Fähigkeit verlangt wird, die Feinheiten der von Künſtlern entworfenen Zeichnungen durch genauste Arbeit wiedergeben zu können. Im Maſchinendruckſaal werden die Druckwalzen, nachdem ſie auf Spindeln geſteckt wurden, in den Druck⸗ maſchinen um die Druckzylinder gelagert. Da alle Druck⸗ walzen ſtets gerichtet werden müſſen, bedarf es zur Bedienung der großen, vielfarbigen Maſchinen beſonders geſchickter und geübter 1 1 0 Drucker. Von der Druckmaſchine läuft dann die Tapetenbahn zum Trocknen in den automatiſch betriebenen Aufhänge⸗ apparat. Ein Blick in die Handdruckerei zeigte, daß hier vor allen Dingen nur noch die Velourtapeten, bei denen Woll⸗ oder Seidenſtaub aufgeſtäubt oder durch klebenden Firnis be⸗ feſtigt wird, hergeſtellt werden. Um von den Rohſtofflieferanten unabhängig zu ſein, be⸗ ſitzt die Firma eine eigene Farben⸗ und Papier⸗ herſtellung. In der Farbenfabrikation werden die Be⸗ ſucher beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß alle verwen⸗ deten Farben durchaus giftfrei hergeſtellt werden. Die Pa⸗ pierfabrik weiſt eine aufs modernſte ausgeſtattete Neuanlage auf. Neben rationellſtem Betrieb gewährleiſtet ſie beſte Papierqualität. Von den anderen Abteilungen verdient die Muſterkartenfabrikation mit eigener Buchbinderei noch be⸗ ſonderer Erwähnung. 5 Den Erklärungen des Generaldirektors Freund über die wirtſchaftliche Bedeutung des Unternehmens konnte ent⸗ nommen werden, daß es zu den größten und angeſehenſten Tapetenfabriken Deutſchlands gehört. Auch iſt es der Firma gelungen, ihre Erzeugniſſe wie vor dem Kriege auch heute wieder nach allen Erdteilen zu verſenden. Handelslehrer Dr. Brandt dankte im Namen des Lehrerkollegiums der Fabrikdirektion und Herrn Schaub für die gut vorbereitete und vorzüglich durchgeführte Betriebsbeſichtigung. Sie hat den zahlreichen Teilnehmern die ſehr intereſſante Herſtellung der Tapete von ihrem Urſprung bis zu ihrer Vollendung leicht verſtändlich gemacht. Dr. B. * Das Feſt der Silberhochzeit feiert am morgigen Sonn⸗ tag Herr Karl Benz, Bürodiener des Rheinbauamtes, mit ſeiner Ehefrau Karbline geb. Ramm, Parkring 39. * Aus der Grang. Landeskirche. Durch die Gvang. Kir⸗ chen regierung wurde Pfarrer Dr. Georg Mertz in Heidel⸗ berg⸗Kirchheim auf ſein Anſuchen unter Anerkennung ſeiner (langjährigen treuen Dienſte auf 1. Mai 1929 zur Ruhe geſetzt. Vom Evang. Oberkirchenrat wurde Paſtor Gottlob Stierle in Freiburg mit der Verwaltung der Pfarrei Mengen und Evangeliſt Ewald Lange, zuletzt zur Aushilfe in Furtwangen, mit der Verſehung des Pfarrvikariats in St. Ilgen beauftragt.— Entſchließungen des Staatsminiſte⸗ riums: Ernannt wurden Rechnungsdirektor Ludwig Zieg⸗ ler zum Finanzrat, die Rechnungsräte Friedrich Schmidt und Hermann Hin zu Oberrechnungsräten, Oberregiſtraꝛor Guſtav Huber zum Miniſterialrechnungsrat, ſämtlich beim Evang. Oberkirchenrat, Finanzoberinſpektor Ernſt Kiſtner bei der Evang. kirchl. Stiftungenverwaltung Karlsruhe zum Oberrechnungsrat, Oberrechuungsrat Richard Thies beim Evang. Oberkirchenrat zum Finanzrat, Finanzoberinſpektor Emil Ullrich bei der Evang. Pflege Schönau unter Ver⸗ ſetzung zum Evang. Oberkirchenrat zum Miniſterialrech⸗ nungsrat und Miniſterialrechnungsrat Otto Vierling beim Evang. Oberkirchenrat unter Verſetzung zur Evang. kirchl. Stiftungenverwaltung Offenburg zum Finanzober inſpektor. 5 5 . Nationaltheater Mannheim Zaum erſten Male:„Datterich“ Ein heiteres Volksſtück von Elias Niebergall Als der Datterich geboren wurde, ſo beiläufig ums Jahr 1841, wurde grad erwogen, ob man eine Eiſenbahn bauen ſoll; inzwiſchen wird manchem aufgefallen ſein, daß eine ſolche Einrichtung beſteht, und doch hat das ſchönſte Theater⸗ ſtück, das die Darmſtädter zu vergeben haben, drei Menſchen⸗ alter gebraucht, bis es aus der heſſiſchen Hauptſtadt zu uns an den Rhein kam, von dem ſogar darin die Rede iſt. Aber die Verkehrsverhältniſſe ſind in der Verfrachtung guter Theaterſtücke noch ſchwieriger als anderswo, und ſo kann man dem Datterich nicht einmal ſagen, daß er mit Ver⸗ ſpätung angekommen wäre; nur als er endlich ſeine froh⸗ gemuten Zuhörer geſtern abend nachhauſe brachte, da hatte nicht er, ſondern der Fahrplan des Theaterzettels eine Ver⸗ ſpätung verſchuldet, denn 21 Uhr 30 heißt in der gewöhn⸗ lichen Rendezvousſprache der Abholer, Schirmbringer und ſonſtigen Warter 9 Uhr 30 und nicht halb elf! Aber das kommt von der närriſchen Stundenzählerei, bei der es 13 ſchlägt, was für den Fahrplan recht gut ſein mag, aber beim Theater wenig Sinn hat; denn daß einer, weil Theaterbeginn halb 8 auf dem Zettel ſteht, in aller Frühe an den Schiller⸗ platz rennt, iſt ſelbſt in Mannheim nicht anzunehmen. Alſo bitte, lieber den alten, aber den richtigen Fahrplan! — 1 5 5 2. 8 So lang wie die Ueberſtunde dauert gerade die Bahn⸗ fahrt nach Daxmſtadt; kommt man dort an, ſo ſieht man ſchon einen richtigen Datterich⸗ Bahnhof. Während man anders⸗ wo unter den Geleiſen durchgeht, muß man in Darmſtadt obendrüber; ſo ſind die Darmſtädter, immer ein bißchen anders. Und ſo auch der Datterich; oben drüber will er, über alles,— kommt er ſchließlich dabei unten durch? Das iſt die Frage. 8 5 rr D * während des Laufens der Maſchinen ein⸗ Neuregelung des Fremdenpolizeiweſens. Der Ver⸗ band reiſender Kaufleute Deutſchlands, Sitz Leipzig, hat namens der Zentralſtelle der am kaufmänniſchen Berufsreiſeverkehr beteiligten Verbände die Innenminiſterien der deutſchen Länder gebeten, den ihnen unterſtellten Be⸗ hörden nahezulegen, ſich in den Meldezettelvordrucken auf die Beantwortung folgender Fragen zu beſchränken: 1. Vor⸗ und Zunahme; 2. Stand und Gewerbe; 3. Geburtsort und Tag; 4. Staatszugehörigkeit; 5. Ständiger Wohnſitz; 6. Tag der Zu⸗ und Abreiſe. Es wird dazu bemerkt, daß die Beant⸗ wortung dieſer Fragen vollkommen genüge, um die notwen⸗ dige Ueberwachung des Retſeverkehrs durchzuführen. Jus⸗ beſondere wird darauf hingewieſen, daß unter Umſtänden Fragen über den Zweck des Aufenthaltes, nach dem Reiſe⸗ ausweis, der Herkunft und dem nächſten Reiſeziel, dem Ver⸗ treter der Konkurrenz als willkommene Information dienen könnten. i Veranſtaltungen * Anfängerkurſe in Einheitskurzſchrift. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, eröffnet der„Stenographenver⸗ ein Stolze⸗Schrey— Ein heitskurzſchrift“ am kommenden Montag abend in der U 2⸗Schule(Eingang gegen⸗ über Us) neue Anfängerkurſe in Einheitskurz⸗ ſchrift. Die Kurſe werden von Fachleuten erteilt. * Krebsbekämpfung. Der 2. Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Wetterer am heutigen Samstag abend in der Kunſt⸗ halle, wird zum Thema haben:„Die neueſten Formen der Krebsbekämpfung und ihre ermutigenden Reſultate“. Dieſer wichtige Vortrag wird die einzelnen Formen der Krebskrank⸗ heit in populärer Darſtellung und ihre Bekämpfung im Vor⸗, Früh⸗ und Reifeſtadium dem Laien aufzeigen. Jilm⸗Rundſchau Alhambra:„Ariadne in Hoppegarten“ „„ Die Verfilmung von Ludwig Wolffs Roman iſt nicht ge⸗ rade zart mit dem Aufbau und der Handlungsführung des Buches umgegangen. Wie nun einmal der Film iſt, er greift ſouverän das auf, was ihm genehm, was filmmäßig wirkungs⸗ ſicher iſt und er befindet ſich dabei nicht einmal in ſchlechten Geſellſchaft. Es ſoll ja auch Regiſſeure geben, die für die Sprechbühne nach dem gleichen Rezepte verfahren. Nur wird der Erfolg wohl ſehr verſchieden ſein. Erfolg hat die Film⸗ bearbeitung von Wolffs Roman jedenfalls, wenngleich außer dem Milieu und den Namen nicht ſehr viel Aehnlichkeit mit der Erzählung geblieben iſt. Der Ausgang zumindeſtens iſt ſtark umgebogen, wobei allerdings zuzugeben iſt, daß der Schluß des Romanes nicht ohne Schwierigkeiten auf den Film zu übertragen geweſen wäre. In der Bearbeitung bleibt man dem allerprobten Ende treu, wodurch das Publikum ſeeliſch nicht belaſtet wird, ſondern wohlgefällig über den programm⸗ mäßigen und auch ſonſt im Leben anſcheinend zu beobachten⸗ den glatten Ablauf der Dinge nach Hauſe gehen läßt. Dieſe kritiſchen Aumerkungen, die nach Kenntnis des Romanus notwendig waren, abgezogen, ſo bleibt ein paſſabler Geſellſchaftsfilm. Allerdings auch nicht mehr, da er nach An⸗ lage und trotz ſeiner ſauberen Bildarbeit nur in die Klaſſe des guten deutſchen Durchſchnitts geſtellt werden kann. Weder im Drehbuch und in der Darſtellung noch in ſeiner techniſchen Geſtaltung verläßt e“ die eingefahrenen Wegſpuren des Spiel⸗ films, obgleich der Vorwurf ähnlich wie ſ. Zt. die„Brüde Schellenberg“ verſchiedene Möglichkeiten in ſich bot, den Film zu mehr als einem Durchſchnittsbiloͤſtreifen zu geſtalten. Das Uebereinanderkopieren verſchiedener Situattonen als Zeit⸗ gemälde iſt nicht mehr neu. Die Beſetzung der Rollen iſt gut(Alfred Abel, Maria Jacobini und Jean Bradin u..) und ſo bleibt alles ſchaftsfilm. 5 9 Im Beifilm zeigen die Amerikaner, daß ſie auch ander können. William Boyd turnt mit ſeinem Partner im 40. Stockwerk eines Wolkenkratzers herum, ohne groteske Verrenkungen zu machen und wirkt doch. Sogar eine ver⸗ nünftige Handlung iſt möglich, die es fertigt bringt, mit Ernſt und Ruhe einige heitere Situationen zu bieten. Sollte d als eine Wendung in der amerikaniſchen Luſtſpielproduktto gewertet werden dürfen? l„„ Wr 7 4 8 . in allem noch ein ſehenswerter Geſell⸗ 2 2 * hinwegzubringen, das uns allen mehr als das erſcheint, worüber wir ſamt und ſonders hinweg müſſen: übers lum⸗ pige Geld! Da nimmt er in einem wundervollen Monolog den einzigen Groſchen, der ihm geblieben iſt, aus dem Sack, betrachtet ihn, liebkoſt ihn, und ſteckt ihn wieder ein; er wird ihn nie ausgeben, er bleibt ſein ganzes Kapital, der einzige Repräſentant des Mächtigſten und Unperſönlichſten im irdi⸗ ſchen Jammertal, des Geldes. Und daß ſich dieſer Datterich durch ſeine Darmſtädter Welt ſchlägt, ohne Geld, nur mit dem Groſchen in der Taſche, der mithüpft, wenn ſein Herr vor dem Knüppel des Schuſtermeiſters Bengler durchgeht, daß dieſer Datterich es fertig bringt, den ewigen Brand ſeiner Kehle ohne Unkoſten für ſeine Perſon zu ſtillen, daß er in einem fleißigen Faulenzen durchs Leben bummelt,— das macht ihn groß. ö * * Wie er den gutmütigen Dreher Schmidt ausquetſcht, ihm partout die Braut abſpenſtig machen und ſeine eigene Nichte zuführen will,— das iſt gewiß nur eine Epffode in Datterichs Leben, und ſie bildet auch nicht den Inhalt des Stückes. Dieſes iſt vielmehr die Ballade vom fliegenden Darmſtädter auf dem Meer des Weiß⸗, Rot⸗ und Aeppelweines, der auf keine Senta wartet, ſondern nur in einer Wirtshausbucht nach der andern anlegt, keine andern Schätze zu verſchenken hat als ſeinen Witz, und der, wenn er auch auf Koſten der andern lebt, dieſen ſchließlich doch auch etwas bietet und ſie ſo gut unterhält wie das Publikum, das einen Abend lang über das köſtliche Stück lacht. Eine Lokalpoſſe hat man dieſes Darmſtädter Shakeſpeare⸗ werk des frühverſtorbenen, guten Patrioten Elias Niebergall ſchmählich und fälſchlich genannt. Natürlich iſt es durchaus lokal bedingt; in Mannheim würde man ſo ein Stück viel⸗ leicht„Blumenpeter“ nennen. Aber was daraus wurde, iſt die Hauptſache. Nicht nur eine Dialektpoſſe, keine bloße Lokalgeſchichte, die über das ſogenannte Weichbild Darm⸗ ſtadt nicht hinausreichte. Kurzer Hymnus auf das Stück: Aber der Datterich iſt unſterblich; er kann nicht unter⸗ gehen. Zwar iſt er ein tupiſches Darmſtädter Gewächs, aber er gehörk doch nicht nur in die lokale Luft der Heſſenſtadt. Was macht er eigentlich? Er tut doch nichts ſich mit allen Mitteln des Witzes, 1 tü es iſt witzig in jeder Zeile, humorvoll wie die edelſten Erzeugniſſe deutſcher Scherzdichtung, es iſt Zuckmayer, ihr Brechte, Haſenele 1 rnb und doch, nein gerade deswegen, amüſiert ſich alles über dieſe köſtlichen Typen aus dem Wirtshaus und der Wohn⸗ ſtube der Biedermeierzeit, die ſich bis auf den heutigen Tag erhaltan haben, gewiß nicht nur in Darmſtadt. 5 2** 2 Dr. Gerhard Storz, der Regiſſeur der Vorſtellung, ha Balladenton angeſtimmt; er ſingt das vielſtrophige Lied des Darmſtädter Spießers Biedermeierherrlichkeit, und nu weil er dabei in der Zeichnung der Bilder(von Dr. Löff⸗ lers feiner Hand) ein wenig zu liebevoll war, zog ſich di Sache etwas zu lang hin und das Publikum ſelbſt ſchließlich den Datterich. Aber ſonſt hat Storz mit s urwüchſigen Art eine wunderſchöne Vorſtellung zuſammen⸗ gebracht. Einzelne Typen rund um Datterich waren 8 köſtlich. Die Wirtshausleute: Heinz, Krüger u Godeck, dieſer in herrlicher Takelung, trocken, witzig. Oder Köhler als zeitungshungriger Papa Dumbach mit Eliſe de Lank als lebende Neueſte Nachrichten im eigener Heim Ein vielverſprechendes Talent Karin Vielmetter Mariechen; mit einer erſtaunlich guten, faſt landsmänt Beherrſchung der Mundart, bei der es gar nicht ſtört ein paar Darſteller mit ihr auf dem Kriegsfuß ſtan Willy Birgel ein ſanft, leichtgläubiger Schmidt, blond gut, hager und reuig, eine ganz koſtbare Figur. Ren als dreſchender Schuſter der böſe Geiſt Datterichs, ein wenig böſer Gläubiger, Helene Leyden ius ein lich charakteriſterte Freundin Mariechens, und vi alle gut, manche ſehr gut. Auch Marga Dietri keckes Wirtsmädchen. 1. 5 Das Beſte diesmal zuletzt: Ernſt Langheinz a Datterich. Selbſt ein Darmſtädter, alſo für die Rolle hit reichend vorbeſtraft. Aber nicht nur ein Darmſtädter, mehr ein großer Schauſpieler, der ſeinen Datterich zu e überragenden Figur machte. Wir haben das Stück au Ort und Stelle geſehen; mit einem Original⸗Datterich, jenem fehlte das Weſentliche von Langheinz, der geniale Zu War der Groſchenmonolog nicht geradezu erſchütternd? nicht das ganze Haus auf der Seite Datterichs? Nachfahren des leider anſtändig, hochanſtändig, 8 5 4. Sefte. Nr. 524 Samstag, den 10. November 1928 Kommunale Chronik Der Bürgerausſchuß Karlsruhe beriet am Mittwoch zunächſt über eine Stadtratsvorlage, daß ſich die Stadt an dem Mittelſtandsſanatorium Speyerershof G. m. b. H. als Geſellſchafterin mit einer Stammeinlage von 30 000 Mk. beteiligen ſoll. Die Demokra⸗ ten beantragten wegen der ſozialen Bedeutung des Sanato⸗ riums eine erhöhte Beteiligung mit 50 000 Mk., ein Antrag, der zwar mit Mehrheit angenommen, aber ſchließlich wegen der ablehnenden Haltung des Stadtrats wieder fallen gelaſſen wurde. Der Stadtrat hat beſchloſſen, aus Anlaß des 50jährigen U Jubiläums des Staatstechnikums eine Feſtgabe von 50 000 Mk. zu ſtiften, die für die künſtleriſche Aus⸗ ſchmückung der Aula in dem in Karlsruhe zu errichtenden Neubau beſtimmt ſind. Die Stadt will hier, ähnlich wie beim Jubiläum der Techniſchen Hochſchule, vorgehen und damit das Wirken des Staatstechnikums anerkennen. Der Oberbürger⸗ meiſter erklärte, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die Stadt das Jubiläum der Schule auszeichne. Man könne auch der Karls⸗ ruher Kunſt dadurch Gelegenheit zur Betätigung geben. Die Vorlage wurde gegen die Kommuniſten angenommen. Ueber die Elektrifizierung der Karlsruher Lokalbahn Grünwinkel Durmersheim, die einen Koſtenaufwand von 550 000 Mk. erfordern wird, wude bereits Mitteilung gemacht. Der Obmann des Stadt⸗ verordnetenvorſtandes bat, die Arbeiten ohne Verzögerung möglichſt bald zu beginnen. Unter Beibehaltung des Berufs⸗ verkehrs ſoll der regelmäßige Tagesverkehr bedeutend erwei⸗ tert werden. Die vorhandenen Lokalbahnwagen ſollen mit elektriſcher Beleuchtung und Heizung verſehen und neu her⸗ gerichtet werden. Es kam zu einer ausführlichen Verkehrs ⸗ debatte. Die Sozialdemokraten beantragten auch Heizung der Straßenbahn in der kalten Jahreszeit, wozu der Ober⸗ bürgermeiſter mitteilte, daß darüber noch im Stadtrat verhan⸗ delt werden ſolle. Der Oberbürgermeiſter teilte ferner mit, daß der Verſuch mit dem Ein mannwagen auf dieſer etwa 16 Kilometer langen Strecke mit 4 Halteſtellen gemacht werden ſoll. Von verſchiedenen Seiten wurde verlangt, daß die Schmal⸗ ſpur abgeſchafft werde. Der Oberbürgermeiſter führte dazu aus, daß die Einrichtung auf Normalſpur nochmals denſelben Betrag, der hier angefordert werde, koſten würde. Die breit⸗ ſpurige Bahn ſoll nach Norden über Rintheim hinaus nach Hagsfeld und nach Blankenloch ſobald wie möglich weiter⸗ gebaut werden. Auch wurde der Ausbau des Lokalbahnver⸗ kehrs verlangt und auf das Beiſpiel von Mannheim und Heidelberg hingewieſen. Eine Verlängerung der oberen Hardt⸗ bahn bis Bietigheim, Oetigheim, Raſtatt wurde befürwortet. Die Vorlage fand ſchließlich Annahme, ebenſo eine Vorlage über den Erwerb eines Bauplatzes für ein neues Schulhaus im Nordweſten auf dem Seldeneckſchen Gelände. Zum Schluß kam es, kt.„Karlsr. Ztg.“, zu einer längeren Wohnungsdebatte anläßlich einer Vorlage über die Finanzierung des Wohnungsbaues Es handelt ſich um Flüſſigmachung weiterer 600 000 Mk., ſo daß 1928 ſtatt 970 etwa 1070 neue Wohnungen finanziert werden können. Seit neun Jahren hat ſich die Geſamtzahl der Woh⸗ nungen in Karlsruhe um 15 Prozent vermehrt: von 32 725 auf 37677 Wohnungen; im einzelnen ergibt ſich folgendes Bild: Die Zahl der 1⸗Zimmer⸗Wohnungen iſt von 1919 bis Anfang 1928 geſtiegen von 1747 auf 1979, die 2⸗Zimmer⸗Wohnungen von 10 779 auf 11654, die 3⸗Zimmer⸗Wohnungen von 10 200 auf 12 765, 4⸗Zimmer⸗Wohnungen von 4925 auf 5938, 5⸗Zimmer⸗ Wohnungen von 2391 auf 2590, 6⸗Zimmer⸗Wohnungen von 1261 auf 1291, 7⸗Zimmer⸗Wohnungen von 697 auf 722 und 8⸗Zimmer⸗Wohnungen von 725 auf 738. Bürgermeiſter Schneider führte aus, daß die ſtädtiſche Baupolitik auf die Initiative von Privaten und gemeinnützigen Bauvereinigun⸗ gen eingeſtellt ſei. Man hatte damit den Erfolg, eine ſtarke Bautätigkeit herbeizuführen, die die Stadt Karlsruhe an die Spitze der deutſchen Städte brachte. Nachdem eine große Zahl von Wohnungen beſchafft worden ſei, könne ſich die Stadt ſpezielleren Aufgaben der Baupolitik zuwenden, wie der Be⸗ ſchaffung von Wohnungen für Kinderreiche. Die Gründung einer entſprechenden Geſellſchaft ſei in Vor⸗ bereitung. Die Ergebniſſe des Wettbewerbs für das Dammer⸗ ſtockgebiet werden in einigen Wochen vorliegen. Die Stadt habe jetzt hauptſächlich das Ziel: die Beſchaffung von Volks⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Todesurteil gegen eine Frau Vor dem Schwurgericht Oldenburg wurde ein Mordprozeß verhandelt, der in ſeiner Abſcheulichkeit das größte Aufſehen erregte. Frau Schäfer, die aus Oſtpreußen ſtammt, heiratete den Bruder der von ihr ermordeten Miſ⸗ ſionsgehilfin Frl. Schäfer. Nach dem Tode ihres Mannes bewohnte ſie mit der Schwägerin das letzte Haus, das dieſer einſt ſehr wohlhabenden Familie aus der Inflationszeit ge⸗ blieben war. Das Verfügungsrecht über den geſamten Beſitz hatte Frl. Schäfer; daher lebten die Schwägerinnen in Un⸗ ſrieden und führten getrennte Haushaltungen. Frau Schä⸗ ſer verſprach nun einem Dienſtknecht, dem Mitangeklagten Johannſen, neue Kleidung und überredete ihn zu der Tat, die am 10. September vorigen Jahres ausgeführt wurde. Frau Schäfer und Johannſen ſchlugen gemeinſam Frl. Schä⸗ fer nieder und würgten die am Boden Liegende. Johann⸗ ſen, der ſich bald entfernte, behauptet, Frau Schäfer habe dann die eigentliche Ermordung vorgenomiten. Die Leiche wurde im Torfkeller verſteckt, wo ſie, durch Brandwunden entſtellt, am 6. Oktober gefunden wurde. Das Verſchwinden ihrer Schwägerin wußte Frau Schäfer dadurch zu verheimlichen, daß ſie erzählte, die Schwägerin habe ſich derart an den Händen und im Geſicht verbrannt, daß ſie nie⸗ manden empfangen könne; ſpäter verbreitete ſie, ihre Schwä⸗ gerin mache eine Erholungskur in Bad Oeynhauſen. D. 5 Aus hem Lande Eine Klärung im Falle des vermißten Regierungsrats Vollmer * Karlsruhe, 9. Nov. Von zuſtändiger Seite wird uns zu dem Fall des vermißten Regierungsrats Dr. Vollmer, der ſeit Sonntag verſchwunden und von einer Wanderung nach dem nördlichen Schwarzwald nicht mehr zurückgekehrt iſt, fol⸗ gende Mitteilung gemacht, die eine weſentliche Klärung des myſteribſen Falles bedeutet: Nach dem Inhalt einiger Briefe des vermißten Regierungsrates Dr. Vollmer aus neuer und neueſter Zeit an auswärts wohnende Perſonen, die inzwiſchen vom Staatsanwalt und Landespolizeiamt gehört worden ſind, hat der ſchwerkriegsverletzte(Kopfſchuß) Regierungsrat einen herannahenden gänzlichen Nervenzuſammenbruch be⸗ fürchtet und erlitten. Bei dieſer Sachlage muß das Vorliegen eines Verbrechens als Grund ſeines Ver⸗ ſchwindens als ausgeſchloſſen erachtet werden. Zum Doppelmord bei Freiburg * Freiburg i. Br., 9. Nov. Zur Ermordung der Leh⸗ rerinnen Ida und Luiſe Gersbach auf der Weißtannen⸗ höhe wird von der Staatsanwaltſchaft Freiburg folgendes mitgeteilt: Am 20. Oktober 1928 wurde eine Nachricht aus München verbreitet, nach der in der Nähe von Zorneding bei München ein Bettler feſtgenommen worden ſei, deſſen Finger⸗ abdrücke ergeben hätten, daß er als Mörder der beiden Leh⸗ rerinnen auf der Weißtannenhöhe verdächtig erſcheine. Es wurde ſofort darauf hingewieſen, daß es ſich lediglich um die Nachprüfung des Aufenthalts der betreffenden Perſon in der Zeit des Mordes handle. Dieſe Nachprüfung hat ergeben, daß der Verhaftete ein Johann Baptiſt Dingler aus Kehlen, der unter dem falſchen Namen und mit ihm nicht zu⸗ ſtehenden Papieren eines Ferdinand Philipp Fiſcher aus Heidelberg reiſte, als Täter nicht in Betracht kommt, weil ſein Alibi nachgewieſen iſt. * Heidelberg, 9. Nov. Dem Studenten Wolfgang Jutz⸗ ler in Heidelberg, wurde vom Landeskommiſſär in Mann⸗ heim für ſein mutiges, entſchloſſenes Handeln bei der Er⸗ rettung des Studenten Eduard Sibley vom Tode des Er⸗ trinkens im Neckar am 20. Juli eine öffentliche Belobi⸗ gung ausgeſprochen. * Karlsruhe, 9. Nov. Geſtern nacht kurz vor 2 Uhr ver⸗ übten etwa 20 Meſſeleute vor einer Wirtſchaft in der Durlather Allee Ruheſtörungen. Dem einſchreitenden Poli⸗ zeibeamten wurde bei der Feſtnahme eines der Beteiligten von dieſem heftiger Widerſtand geleiſtet. Ein Teil der anderen Ruheſtörer machte ſich an die inzwiſchen berbeigeeilten Be⸗ amten heran und ermöglichte dem Verhafteten ſo die Flucht. Die Polizeibeamten mußten ſchließlich von Gummiknüppel und Säbel Gebrauch machen. De währungsfriſt bis Die Haupttäterin war zunächſt geflüchtet. Ihr Steckbrief mit Lichtbild wurde überall veröffentlicht und eine Belohnung von 2000 RM. auf ihre Ergreifung ausgeſetzt. Wie jetzt feſt⸗ ſteht, hatte ſich Frau Schäfer nach München geflüchtet, wo ſie ſich ſechs Monate unerkannt in drei Wohnungen ohne polizeiliche Anmeldung aufgehalten hat. Sie führte ein völliges Einſiedlerleben. Als die Barmittel ausgingen, ließ ſie durch ihre Mietgeber Schmuck und Kleidungsſtücke ver⸗ ſetzen. Dann wagte ſie auch Ausgänge, machte die Bekaunt⸗ ſchaft eines Magiſtratsbeamten, der die Aehnlichkeit mit dem in München aushängenden Lichtbild des Steckbriefes erkannte und Anzeige erſtattete. Bei der Verhaftung geſtand ſie, die Geſuchte zu ſein. Das Schwurgericht fällte folgendes Urteil Die Angeklagte Anna Schäfer iſt des Mordes und der An⸗ ſtiftung zur ſchweren Urkundenfälſchung, Johannſen der ge⸗ fährlichen Körperverletzung, die Eiſenbahnaſſiſtentin Maria Fleiſchhauer(Schweſter der Mörderin) der ſchweren Urkundenfälſchung für ſchuldig befunden. Frau Schäfer wird zur Strafe des Todes, 1 Jahr Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, Johannſen zur Gefängnisſtrafe von 4 Jahren, Maria Fleiſchhauer zur Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten verurteilt, letztere mit Be⸗ zum 1. Dez. 1931. Aus der Pfalz Die Täter des Landauer Ueberfalls ermittelt * Landau, 9. Novy. Nach einer an das Bürgermeiſteramt gelangten, wenn auch nicht offiziellen Mitteilung der fran⸗ zöſiſchen Behörde ſind die Täter des Landaer Ueberfalles auf zwei Zivilperſonen in den ſtädtiſchen Anlagen nunmehr ermittelt worden. Es handelt ſich um drei algeriſche Schützen, die zu einer Landauer Dienſtſtelle der Be⸗ ſatzungstruppen abkommandiert ſind. Wie wir weiter er⸗ fahren, hat der franzbſiſche Truppenteil der Angeklagten be⸗ reits eine diſziplinariſche Beſtrafung der Täter vor⸗ genommen und das franzöſiſche Kriegsgericht ein Verfahren gegen die Täter bei dem kommandierenden General des 32. franzöſiſchen Armeekorps beantragt. * Elf Fremdenlegionäre im Oktober in Landau feſtgenommen & Landau, 9. Nov. Daß Landau neuerdings wiederum in erhöhtem Maße als Sammelbecken für die Frem⸗ denlegions kandidaten benutzt wird, bezeugt die Tat⸗ ſache, daß es der Landauer Polizei im Oktober geglückt iſt, allein im Stadtgebiet elf junge Deutſchen, die ſich auf dem Weg zu den Sammelſtellen der Fremdenlegkon, die, wie aus der jüngſten Landauer Gerichtsverhandlung gegen einen Legionswerber bekannt wurde, ſich in den Kaſernen der Be⸗ ſatzungstruppen befinden, feſtzunehmen und ſie wegen Paßvergehens den deutſchen Gerichten zu übergeben. * 2: Frankenthal, 8. Nov. In der Nacht vom 18. auf 19. Sep⸗ tember d. J. wurde in einer Landesprodukten⸗Großhandlung beim Güterbahnhof ein Einbruchs diebſtahl verübt, der nunmehr aufgeklärt werden konnte. Die Täter wurden in Ludwigshafen, wo ſie eine Reihe weiterer Einbruchs⸗ diebſtähle begangen hatten, ermittelt und feſtgenommen. * Mußbach bei Neuſtadt, 9. Nov. Dieſer Tage wurde bei Weinbergs arbeiten der frühere Weinhändler und Ad⸗ junkt Jean Müller von einem Schlaganfall betroffen. Müller iſt nun im Laufe des Mittwoch geſtorben. Pfarrer Heumann-Buch 272 Seiten, 50 Abb.— Sie erkalten Expl. umsonst und portofrei von L. Beumann& Co., Mürnberg M 74 Pfarrer Heumann's Nellmittel stets auch borratig im Alleindepot Einhorn- Apotheke Mannheim Am Markt R 1 Nr. 208. — wohnungen, d. h. Klein wohnungen. e e habenen Humor, einer wunderbaren Laune. Im Wirtshaus kriegte man förmlich Durſt mit dieſem Datterich, beim Levé erlebte man die goldene Morgenſtunde des Ausſchlafſens mit ihm, die Tiraden, die er an den langen Schmidt hinredete, floſſen über von genialer Frechheit, und ſein ſchließlicher Ab⸗ gang war geradezu tragiſch, die letzten Anſprachen unver⸗ gleichlich. * Das Publikum ging mit wie ſelten. Nach Darmſtadt und mit dem Hauptdarſteller, den es immer wieder feierte, neben anderen Figuren aus dem Stück, in dem jede Rolle ſitzt. Mannheim iſt um einen köſtlichen Theaterabend reicher. Dank euch! Dr. R Theater und Muſik Karlsruher Theater. Zum erſten Mal ſpielte man im Bab. Landestheater die Hiſtorie von Marlowe„Leben König Eduards[.“ in Bert Brechts freier Bearbeitung, die nach Art der modern gewordenen geſchichtlichen Dramen Bild an Bild nebeneinanderreiht. Die Regie tat das iheige dazu, um den äußern kinomäßigen Eindruck zu ſtärken; Licht⸗ effekte und ſonſtige allzu theatraliſche Mittel, immerzu in Be⸗ wegung geſetzte Militärmuſik auf ein und dasſelbe Marſch⸗ lied, der Regiſſeur als Anſager vor jedem Bild, all das diente nur dazu, den Zuhörer zum Nurzuſchauer zu machen. Im Übrigen bietet das Stück, von Brecht in altertümelndem, un⸗ lebendigem Stil geſchrieben, lediglich Hiſtorie, äußeres Ge⸗ ſchehen. Das Spiel ſtand im Vordergrund, und in ihm be⸗ herrſchte Vaul Hierl als Eduard in allen Phaſen— ſie ſind menſchlich ausnahmslos unſympathiſch und pathologiſch durch⸗ rungen— das Szenenbild. Er meiſterte die große und ſchwierige Rolle bis zum Abſchluß auf der Würgebank als ö 18 geſtaltender Künſtler; ſeinen ekelhaften O Uraufführung in Frankfurt a. M. Am Premieren⸗ abend ein Rätſelraten um das Pſeudonym„Clemens Neydiſſer“. Daß ein Geheimnis hinter dieſem unbekann⸗ ten Autorennamen ſtecke, hatte man vorſorglich in Theater⸗ kreiſen durchſickern laſſen. So quasi als Stimmungs⸗Stimu⸗ lus. Es wirkte. Und dann kam dazu: Geiſtesblüten im Dia⸗ log der Komödie„Gelegenheit macht Liebe“, glitzernde Bonmots und aphoriſtiſche Delikateſſen verrieten die„beſſere Herkunft“. Aber leider, es waren nur Roſinen in einem miß⸗ ratenen Teig. Die ſogenannte ſexuelle Freiheit des modernen weiblichen Geſchlechts wird ein bißchen„beklopft“, anfangs witzig, ſpäter in platter Eindeutigkeit. Frau Stephanie, die reife Frau mit den veralteten Hemmungen, muß der un⸗ gehemmten modernen Bettina, die ſich ihrer Virginität ſchämt, zur„Gelegenheit“ verhelfen. Und ſie tut dies mit allen techniſchen Details einer berufsmäßigen Kupplerin, zumal, da ſte den eigenen heimlichen Geliebten von der Gefahr retten muß, als Verſuchsobjekt für das experimentierende Girl zu dienen. Das Schwankmäßige gewinnt die Oberhand, Pro⸗ blematiſches iſt ausgeſchaltet, die Deutlichkeit herrſcht vor. Fräulein Bettina kriegt bei dem erſten Verſuch mit einem ihr von Frau Stephanie zugeſchuſterten Lebefüngling im ent⸗ ſcheidenden Augenblick Angſt vor der eigenen Courage. Aber die unentwegt gelegenheitſchaffende reife Freundin ſtellt das Gleichgewicht wieder her und ſichert ſich das Glück der eigenen illegitimen Nächte... Worüber ſich das mitgenießende Pu⸗ blikum maßlos freut und dem Stück mit vollen Kräften Bei⸗ fall ſpendet.— Nur eine einzige Dame, die ſich offenbar zur Anſpruchsloſigkeit ihrer Umwelt nicht ohne Weiteres bekennen wollte, verließ im dritten Akt demönſtrativ das Parkett. Vielleicht wäre ſie pietätvoll geblieben, wenn ſte geahnt hätte, daß hinter dem Pfſeudonym des„Clemens Neydiſſer“ nichts Geringeres ſtecken ſoll als die Gemeinſchaft von Stefan Zweig und Lernet⸗Holenia, wie's die Lokalpreſſe jetzt enthüllt. Oder wäre ſie vielleicht dann noch früher ge⸗ gangen? Denn derart bittere Enttäuſchungen verſtimmen!— Jugend Lothar Rewalt und Ferdinand Muſſi in guter Form. Lola Mebius als Haushälterin Marianne ſchoß den Vogel ab.„Neydiſſer“ darf ſich neidlos bei der Dar⸗ ſtellung bedanken. l Wiesbadener Theater. Wie als Graphiker und Pla⸗ ſtiker zeigt Ernſt Barlach auch in ſeinen Dramen eine ſchwerringende, eigenbrödleriſche Problematik, Stoff und Ge⸗ danken ſcheinen zu groß, als daß ſeine Kraft eine tiefſte ſchöpferiſche Durchdringung erreicht. Vorzeit⸗Mythos will der Dichter neu beleben; an letzte Auseinanderſetzung von göttlichem Rechtsplan und gottgeduldeter Bosheit rührt ſein Drama„Die Sündflut“. Das Werk ſcheitert, muß ſchei⸗ tern an der ewigen Unlösbarkeit der Frage. Noah, der Knecht Gottes, iſt allein der ſelbſtlos Gerechte, in ſeiner Deu⸗ tung übrigens durchaus zu paſſiv, um als Charakter zu gel⸗ ten, ſeine Söhne ſchon tragen das Erbe dumpfer Irdiſchkeit; weit mehr feſſelt das Schickſal Calans, des Tatmenſchen, der wider Gott ſich auflehnt und untergeht, im Sterben aber tie⸗ fere Gotteserkenntnis gewinnt als Noahs naiv⸗blinden Ge⸗ horſam. Das Ende iſt keine Antwort, iſt Tragik ohne Er⸗ hebung, darum empfindet man das Geſchehen nur quälend und bedrückend, wie letztlich auch die Gedanklichkeit, die grübleriſche Rhetorik den Rhythmus dramatiſcher Form⸗ gebung übertönt. Im Ganzen freilich ein großes Wollen, gigantiſches Ringen, und die Abſicht des Staatstheaters, in Barlach einen der eigenwilligſten formſuchenden Repräſen⸗ tanten der Zeit zu Worte kommen zu laſſen, muß anerkannt werden, auch wenn der Erfolg den aufgewendeten Mitteln wenig entſpricht. Die Aufführung unter Dr. von Gordon s Regie gab ſtarke Eindrücke, ſie nahm ſinnentſprechend alle bühnentechniſchen Möglichketten zu Hilfe, um die Gedanklich⸗ keit der Dichtung zu blutvoller Lebensnähe auszudeuten. Sehr fein angepaßt war dem dichteriſchen Stil die holzſchnitt⸗ mäßige Monumentalität der ſzeniſchen Entwürfe von Buch⸗ holz. Die darſtelleriſchen Leiſtungen blieben ungleich; packend geſtaltete Wagner die diesfſeitig⸗ elementare Urkraft des Calan, nächſt ihm vermochten Mombers Noah in ergebener Gläubigkeit und Kleinert mit des Weltſchöpfers kämpferiſch in ſich ſelbſt zerriſſener Zwieſpälttgkeit zu überzeugen.. e N 7 4 —. err gaga u Kerr ee re e.. eee re r e SG MWS DASS S8 oe a 3 2 N 9 Samstag, den 10. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 524 Tagungen 4 Deutſche Verkehrswerbung «Karlsruhe, 8. Nov. Als Abſchluß ſeines 25lährigen Ju⸗ biläums veranſtaltete der Karlsru her Verkehrs ver⸗ ein in Verbindung mit dem badiſchen Verkehrsverband geſtern abend im Konzerthaus einen Werbeabend. Welch reges Intereſſe dieſer Frage entgegengebracht wird, zeigte der ſtarke Beſuch, nicht nur aus Karlsruhe und Umgebung, ſondern aus ganz Baden. Neben den Vorſtandsmitgliedern der beiden ein⸗ berufenden Vereinigungen ſah man u. a. Vertreter der Behör⸗ den, der Handelskammer, der Handwerkskammer und zahl⸗ reicher intereſſierter Vereinigungen, darunter auch einige Da⸗ men in der kleidſamen Schwarzwaldtracht(Gutachtal). Der erſte Vorſitzende des Karlsruher Verkehrsvereins, Verbands⸗ direktor Steinel, warf einen Ueberblick auf die Tätigkeit des Vereins innerhalb der verfloſſenen 25 Jahre, in denen gar manches erreicht worden ſei. In ſeinem Ausblick auf die Zukunft gab er der Hoffnung Ausdruck, daß auch die zahl⸗ reichen, bisher noch unerfüllten Wünſche, wie die Frage der Elektrifizierung, der innigeren Verbindung mit dem Rhein und dem Schwarzwald als Ausgangspunkt, des An⸗ ſchluſſes an die Automobilſtraße, der Maxauer Brücke uſw., baldigſt verwirklicht werden möge. Dazu bedürfe es aber einer umfaſſenden Unterſtützung der Beſtrebungen des Vereins durch eine recht zahlreiche Mitgliedſchaft.— Den Hauptvor⸗ trag des Abends über„Verkehrswerbung und Ausland“ hielt der Generaldirektor der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr, Wirkl. Rat Maximilian Krauß ⸗Berlin. Er vertrat dabei die Auffaſſung, daß die Deutſchen mehr als bis⸗ her das eigene Land beſuchen und kennen lernen und die Vorliebe der Reiſen ins Ausland aufgeben ſollen. Der Redner entwarf ſchließlich ein Bild von der Auslandspropa⸗ ganda der Reichsbahnzentrale. 1924 ſeien von ihr dafür rund 11 Millionen ausgegeben und 5,7 Millionen Werbeſchriften und Plakate verbreitet worden. 1928 ſeten allein bis zum Herbſt rund 13 Millionen deutſche Verkehrsbücher in alle Welt gegangen. In Deutſchland arbeite die Zentrale mit etwa 600 Stellen, das Newyorker Büro mit über 5000 über ganz Nordamerika verteilten Unterverteilungsſtellen. Das New⸗ Vorker Büro habe ſeit Beginn der diesjährigen Reiſezeit be⸗ reits über 60000 mündliche Auskünfte über Deutſchland er⸗ teilt. Außer Amerika ſeien beſonders Holland, Schweden und England in ſtetig wachſendem Maße für die deutſche Werbung gewonnen worden. Auch die Schweiz, ferner Paris, Wien, Prag, Budapeſt, Zürich und Mailand beſäßen deutſche Gene⸗ ralvertretungen für die Verkehrswerbung in den betreffenden Ländern. Die deutſche Verkehrswerbung im Auslande ſei eine Lebensnotwendigkeit für unſer geſamtes Wirtſchaftsleben und müſſe mit aller Energie betrieben werden, wenn Deutſch⸗ land, ſeiner Bedeutung entſprechend an dem Ertrag aus dem Auslandsverkehr beteiligt ſein wolle. Dem mit großem Bei⸗ fall aufgenommenen Vortrage ſchloß ſich die Vorführung einer Serie neuer Lichtbilder von Karlsruhe und Umgebung durch Dr. Wilhelm Burger an. Den muſtkaliſchen Tefl des Werbeabends hatte der Inſtrumentalverein Karlsruhe ütber⸗ nommen, der mit der trefflichen Wiedergabe dreier größerer Orcheſterſtücke wohlverdienten Beifall erntete. Nachbargebiele Selbſtmord auf den Schienen * Guntersblum, 8. Nov. Am Mittwochmorgen gegen Uhr fand ein Bahnbeamter auf dem Bahngleiſe eine männ⸗⸗ liche Leiche im Alter von ungefähr 2730 Jahren. Die Leiche war pöllig entkleidet, der Kopf vom Rumpf getrennt. Verſchiedene Körperteile waren ein großes Stück fortgeſchleudert. Die Kleider lagen zerfetzt auf dem Gleiſe. Es wurde ein Schlüſſel und ein Meſſer gefunden. Die Perſonalien des Toten ſind nicht feſtgeſtellt. Anſcheinend hat ſich der Mann unter den Zug gelegt und ſo den Tod gefunden. Junge Leute ſahen den Mann am Dienstag abend in einer Ecke ganz nahe an der Schranke ſtehen. Ein gefährlicher Spaßvogel O. Sch. Frankfurt a.., 9. Nov. Die Frankfurter Krimi⸗ malpolizei verhaftete in der Perſon eines gewiſſen Frank, einen gefährlichen Burſchen, bei deſſen Inhaftierung zahlreiche Frankfurter Geiſtliche beruhigt aufatmen werden. Frank „arbeitete“ mit einer nicht alltäglichen Spezialität. Er ſandte au die Adreſſe(meiſt iſraelitiſcher) Geiſtlicher zahlreiche anonyme Briefe, die Frechheiten, Beleidigungen und mit⸗ unter auch Drohungen enthielten. Sp unflätig die Epiſteln auch mitunter waren, ſo ſchafften ſie doch nur relativ geringen Schaden. Deshalb erfand Herr Frank eine andere wirkungs⸗ volle Spezialität. Er rief bekannte Geſchäftsleute an und be⸗ ſtellte alle möglichen Waren für Rechnung der Getſtlichen. Auf Grund verſchiedener Verdachtsmomente kam man auf den Frank, der überwacht wurde. Tatſächlich hörten dann die anonymen Brief und auch die Beſtellungen in dem Augen⸗ blick auf, wo Frank für einige Zeit ins Krankenhaus mußte. Er wurde jetzt feſtgenommen und dem Richter vorgeführt. * * Worms, 8. Nov. Dem benachbarten Hofgut Petersau ſtatteten Geflügeldiebe in der Nacht vom 6. auf 7. No⸗ vember einen erfolgreichen Beſuch ab. Die bisher unbekann⸗ ten Täter entwendeten insgeſamt 30 Hühner. Die Tiere wurden am Tatort und in der Umgebung nicht abgeſchlachtet, ſodaß anzunehmen iſt, daß ſie eptl. lebend zum Ve kauf angeboten werden. sw. Aus dem heſſiſchen Odenwald, 7. Noy. Im Odenwald iſt der Landwirt im allgemeinen mit der Arbeit fertig. Die Kartoffeln ſind eingebracht und auf den Höhen wie in den Tälern ſieht man die Kartoffelkrautfeuer lodern. Hie und da ſieht man noch einen Landwirt beim Einbringen der Dickrüben, auch findet man noch das Umpflügen der Aecker, zum großen Teil iſt dies aber ſchon geſchehen. In Groß⸗Umſtadt werden z. Zt. viel Zuckerrüben angefahren. Im hinteren Odenwald macht ſich der Spätherbſt ſchon ſtark bemerkbar. Dichte Nebel liegen faſt den ganzen Vor⸗ mittag über den Berghängen. Die Luft iſt rauh und kalt. ): Darmſtadt, 8. Nov. Am Reſtaurant„Bürgerhof“ brach heute nachmittag an einem Leitergerüſt eine Leiter, wodurch das Gerüſt zuſammenſtürzte. Der darauf beſchäftigte Weiß⸗ bindermeiſter und zwei ſeiner Geſellen ſtürzten herab. Alle drei Perſonen trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Sie wurden ins Stadtkrankenhaus verbracht. * Saarbrücken, 8. Nov. Bei der Ausbeſſerung einer Autopanne entdeckte ein hieſiger Geſchäftsmann zu ſeiner größten Ueberraſchung 25000 Frs., die zwiſchen Luft⸗ ſchlauch und Reifendecke verborgen waren. Es ſtellte ſich heraus, daß das Geld von einem ſeiner Reiſenden ge⸗ meinſam mit dem Chauffeur unterſchlagen worden war. Sportliche Der Sport am Sonntag Verbandsſpiele im Rheinbezirk Der Reinbezirk hat biesmal einen verhältnismäßig ruhigen Sonntag. Es ſpielen Pfalz Ludwigshafen Bf. Neckarau SV. Waldhof— 03 Ludwigshafen BfR. Maunheim— Sandhofen 08 Mannheim— Mundenheim Das wichtigſte Spiel dürfte das zwiſchen VfR. und der Sp.⸗Vg. Sandhofen ſein. Hier geht es um den 3. Platz. Das Vorſpiel in Sandhofen endete:1. VfR. hat durch die Umſtellung der Mann⸗ ſchaft zwelfellos eine Verſtärkung erfahren, was ja ſchon der Sieg über Waldhof am letzten Sonntag bewies. Trotz der großen Beſtän⸗ digkeit der Sandhofer Mannſchaft wird vorausſichtlich Vit. Sieger bleiben, da er mit dem eigenen Platz alle Vorteile für ſich hat. Der Tabellenführer Vſs. Neckarau muß nach Ludwigshafen zu Pfalz. Das erſte Spiel konnte Neckarau mit Glück mit:1 ge⸗ winnen. Pfalz iſt ſeither kaum beſſer geworden. Wenn Neckarau mit dem nötigen Ernſt zu dem Spiel antritt ſind ihm die zwei Punkte ſicher. SV. Waldhof empfängt 03 Zudwigs hafen. Waldhof hat in letzter Zeit ſchwache Leiſtungen gezeigt, die zur Vorſicht mahnen. Bei der Zerriſſenheit der Oger Mannſchaft müßte Waldhof unbedingt gewinnen. 08 Mannheim, das am Sonntag gegen Neckarau glatt verlor, wird auch gegen die Sp.⸗Vg. Mundenheim, die es bei ſich ſieht, einen ſchweren Stand haben. Von den ausgetragenen Spielen auf eigenem Platz hat 08 bis jetzt keines verloren. Ir Mundenheim ſelbſt mußte ſich 08 mit 113 geſchlagen bekennen. Ob⸗ wohl Mundenheim ſich in letzter Zeit wieder gut zuſammengefunden hat, öͤürfte mehr als ein Punkt bei dem Spiel nicht herauskommen. Handball Die Spiele um den DsB.⸗Pokal nehmen am Sonntag ihren An⸗ fang. Süddeutſchland, der Pokalverteibiger, tritt in Hannover gegen Norödeutſchland an. Man kann mit einem knappen Sieg der Süddeutſchen rechnen. In Stettin treffen der Baltenverband und Berlin aufeinander. Hier ist ein glatter Sieg von Berlin zu er⸗ warten. Der härteſte Kampf wird in Leipzig zwiſchen Weſt⸗ und Mitteldeutſchland ausgetragen, die beide zlemlich gleichwertige Maun⸗ ſchaften ſtellen. Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland nehmen ihren Fortgang. Nugby Auch die Rugby⸗Verbandsſpiele werden nach der Unterbrechung vom letzten Sonntag fortgeſetzt. In Heidelberg ſpielen Heidel⸗ berger TVB.— Heidelberger RK.; Heidelberger BC.— Heidelb. RG. Hockey Ein überragendes hockeyſportliches Ereignis erlebt am Samstag die ſüddeutſche Hochburg Heldelberg durch den Beſuch der zweifellos beſten deutſchen Mannſchaft des Berliner SC., der gegen den führenden ſüddeutſchen Verein H C. Heidelberg antritt. Am Sonntag ſpielen die Reichshauptſtädter dann gegen den S C. 80 Fronkfurt, der hier vor einer ungemein ſchweren Aufgabe ſteht. Aus dem Reich intereſſiert beſonders die Begegnung Uhlenhorſter HC. Hamburg gegen den ſtarken Berliner SV. 92. Boxen Die Dortmunder Weſtfalenhalle iſt durch den italieniſchen Ver⸗ band und die Hauptnummer ihres Sonntagsprogramms betrogen worden, denn aus dem Kampf Haymann— Bertazzolo kann wegen Nichantretens des Itolieners nichts werden. Veranſtaltung hat aber ein ſo autes Rahmenprogramm, daß ſie ſich trotzdem wird halten können. Die Schwimmen Die beſten ſüddeutſchen Schwimmer geben ſich am Sonntag beim verbandsoffenen Schwimmfeſt des SV. Nikar Heidelberg ein Stell⸗ dichein. Auf dem Programm ſtehen 16 Konkurrenzen, die ausnahms⸗ los gut beſetzt ſind. Nabdſport Bei den Steherrennen in der Stuttgarter Sportareno gehen Weltmetſter Sawall, Karl Saldow ſowie der Franzoſe Jules Miquel an den Start; der Berllner Sportpalaſt macht mit einem Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen den Anfang.— Erich Möller⸗ Hannover und Poul Oſzmella⸗Köln ſtarten bei den Waffenſtillſtands⸗ preiſen im Paviſer Wintervelodrom, wo ſie auf erſte internationale Klaſſe ſtoßen. ö Winterſport Die Eisſportſaiſon erhält am Sonntag in der neuen Wiener Kunſteisbahn, der größten der Welt, ihre Weihe durch ein Elshockey⸗ ſpiel zwiſchen dem Wiener Eislauf⸗Vereln und der ſtärkſten ſüd⸗ deutſchen Mannſchaft, des Sc. Rieſſerſee, Verſchiebenes Der Verein Breslauer Sportpreſſe veranſtaltet in der Breslauer Jahrhunderthalle ein Hallenſportfeſt, bet dem alle für die Halle geeigneten Sportarten zu Wort kommen.— In Bremen tagt ber Deutſche Kanu⸗Verband, der hier ſeinen ordentlichen Ver⸗ bandstag abhält und dabei u. o. einen für die Amateurfrage ſehr wichtigen Antrag zu behandeln hat.— Eine Reihe von Sitzungen des Deutſchen Reichs⸗Ausſchuß und ſeiner Kommifflonen gibt es am Samstag im Turnhallengebäude des Berliner Sportforums. Pferdeſport Die deutſche Galopprennſaiſon iſt ſo gut wie beendet. Am Sonntag kommt das weſtdeutſche noch einmal auf der Bahn in Mülheim⸗Dulsburg zu Wort. Hockeyſpiele in Mannheim Die Mannſchaften des Vf R. Mannheim ſind bei ber Hockey⸗ Abt. Alemannia Worms zu Gaſt. Vff. Damen empfongen die Damen der Hockey⸗Abt. Pfalz Ludwigshafen.— T V. 1846 Mannheim haben die Mannſchaften des Turn⸗ u. Fecht⸗ Clubs Ludwigshafen im Luiſenpark zum Gegner. MTG. Mannheim trägt einen Klubkampf gegen die Heidel⸗ berger Turngemeinde 78 in Heidelberg aus. Von gonz beſonderer Bedeutung für den Mannheimer Hockey⸗Sport iſt das Treffen dieſer beiden 1. Mannſchaften, das aus Platzſchwierigkeiten hier in Mannheim, auf der Hockey⸗Platzanlage des VfR. Mannheim am Flughafen ſtattfkndet. Wie wir ſoeben erfahren, mußte das für den 2. Dezember 1928 vorgeſehene Stäbte⸗Spiel Frankfurt— Mannheim abge⸗ ſagt werden, da der Frankfurter Spielobmann es unterlaſſen hat, die Leute bes Frankfurter Sportelub 1880 für dieſes Spiel zu gewinnen. 8 2 „Das Auswahlſpiel zum Städteſplel Mannhetm— Frankfurt, das auf heute(Samstag) Mittag angeſetzt war, fällt aus. Weitere deutſche Erfolge in Genf Baronin von Oppenheim gewinnt das Damen⸗Championat Einen neuen Erfolg des deutſchen Turnterſports verzeichnete das internationale Reitturnier in Genf. Wiederum durch die Ba⸗ ronin Eberhard von Oppenheim, die ſchon am Samstag den Preis der Diana gewonnen hatte und nun auch das Championat der Ama⸗ zonen an ſich brachte. Die Kölnerin belegte mit„Valencio“ fehlerlos in 56,8 Sekunden den erſten Platz. Weiterhin kam die Baronin in Rund ſchau bieſem Springen noch mit„Hein“ auf den vierten und mit„Regen⸗ bogen“ auf den 15. Platz. Im„Preis vom Jura“, einem Jagd⸗ ſpringen über 12 Hinderniſſe, kam es zu einem Stichkampf, den der Franzoſe Capitain de Vienne mit„Sediſante“ vor Capitain Lamy⸗ Frankreich mit„Zapateador“ und dem Oberleutnant Gemuſeus⸗ Schweiz mit„Lucette“ gewann. Die örei Reiter hatten je vier Fehler. Von den deutſchen Teilnehmern kamen Baron Eberhardt von Oppen⸗ heim mit„Zigeunerin“ und Herr Fick mit„Liebling“ auf den 15, und 16. Rang. Hauptereignis des Tages war das Championat von Genf, ein Hochſpringen, das den Beweis erbrachte, daß das vorhandene Material für eine derartige Spezialprüfung nur zum Teil geeignet war. Während im Vorfahre der ſiegreiche Belgier Pouf II 2,10 Meter überſprang, kam diesmal nur ein Pferd ohne Fehler über zwel Met. u. zwar Haout⸗Pearleur des belgiſchen Hauptmanns de Berabandere Den zweiten Platz belegte der franzöſiſche Commandeur Longin⸗ Spinler mit„Henri“. Auf Hen dritten Platz konnte ſich der Deutſche Hans Körfer mit„Baron 38“ bei einem Sprung von 1,90 Meter ſetzen. Beim Verſuch, zwei Meter zu überſpringen, machte„Baron 3“ vier Fehler, ſodaß ihm„Henri 4“ mit nur drei Fehlern noch ben Rang ablief. Tennis Mannheimer Teunisſpieler in Bremen Am Samstag und Sonntag trägt die erſte Turniermannſchaft des Tennisklub Mannheim, Mitglied des Vereins f. Raſenſplele E.., beſtehend aus den Herren Dr. Buß, St. Oppenheimer, Dr. Fuchs und Paul Salmony, in Bremen ein Hallen⸗Wettſpiel gegen die erſte Mannſchaft des Bremer Tennis⸗ Vereins v. 1898 aus Wie bekannt ſind die Bremer im Hallentennis bisher unge⸗ ſchlagen und haben erſt letzten Sonntag über den Berliner Tennis- Verband einen Sieg davon getragen. Man iſt daher mit Recht auf das Abſchneiden unſerer Mannſchaft gegen dieſe bewährten Spieler geſpannt. Schwimmen Vorſchan zum Nikarſchwimmfeſt in Heidelberg Das diesjährige Nationale des S. B. Nikar Heidelberg nächſten Sonntag nachmittag im ſtädtiſchen Hallenbad wird in letzter Nummer des Verbandsblattes(„Der Schwimmer“) als bebeutſames ſüddeutſches Sportfeſt gebührend gewürdigt, woran 27 Vereine betei⸗ ligt ſind, u. a. ſogar aus Berlin und Braunſchweig neben ganz Süb⸗ deutſchland. Von bekannten Größen, die ſtarten, iſt zunächſt Haus Schulz(S. C. Bayern⸗Nürnberg) zu nennen, der als zweiter Sie⸗ ger des Berliner Verbandsfeſtes Deutſchlands Farben beim Amſter⸗ damer Olympia würdig vertrat. Er kommt in Zweikampf mit unſerem heimiſchen Rückenmeiſter Robert Frank. Dann iſt der Münchener Kurzſtreckler Heinrich Dex beſtens bekannt, der vermutlich nunmehr gegen unſerem diesjährigen ſüddeutſchen Kreismeiſter Joſef Vogt gleichfalls im Zweikampf dieſen Titel für die Hallenſtrecke gewinnen will, den er ſchon zweimal auf Kreisfeſten bisher errang. Eine dritte überragende Größe iſt der Mannheimer Bruſtſchwimmer Staudt, dem ſich diesmal im Gegeunſatz zum neulichen Feſt drüben daheim nunmehr wenigſtens der auch nicht ganz unbekannte Münch⸗ ner Gennes als Gegner ſtellt.. Um zu den wichtigſten Rennen überzugehen, ſo bildet die eröffnende „Seniorenlagenſtaffel ein Duell Nikar gegen Verein für volkstſtm⸗ liches Schwimmen München, das ſich München wohl durch den aufüng⸗ lichen Vorſprung in der Bruſtlage ſichern dürfte. Die Juniorbruſt⸗ ſtrecke vereint 17 Mann, wovon Schuſter(Augsburg) und Schwarz (Frankfurt) hervorragen. Da. 1. Springen könnte der Mainzer Stu⸗ dent Herbert gegen den Mannheimer Boſſo holen, da der ele⸗ gant ſpringende Boſſo daheim noch kein Normal⸗Stahlbrett verfügbar hat, wie ſie in Heidelberg längſt vorhanden ſind. Von den 18 Bewer⸗ bern um das Juniorfreiſtilrennen haben Kloſtermann(Darmſtadt) neben Fengler(Berlin) und Huchler(Ulm) beſte Ausſichten. In der 2. Freiſtilſtaffel treffen ſich 5 Mannſchaften. Hier werden Moenus⸗ Offenbach, nicht minder Jungdeutſchland⸗Darmſtadt, ſein neulicher Klubkampfgegner, auch wohl noch Mannheim dem Nikar den ſchon zweimal erlangten Sieg um den Damenpreis wahrſcheinlich erfolg⸗ reich ſtrettig machen. Das neunfach beſetzte Jugendfreiſtilſchwimmen mag den zufällig die Startnummer 1 tragenden Karlsruher Ueber auch wohl als Erſten ſehen. Die 2. Freiſtilſtrecke(worin gar ein„Julius Caeſax“ aus Frankfurt gemeldet!), bringt ſcharfen Kampf zwiſchen Balk(Göppingen) und den beiden Grützner(Moenus⸗Offenbach), lei⸗ der in verſchiedenen Läufen liegend, neben Maſſing(Saarbrücken) und Schellenberg(Wiesbaden) als weitere Siegersanwärter. Die Kurzſtrecke für Vereine ohne Winterbad wird ſich der(freilich im nahen Straßburg tratnierende) Kehler Hans Hauſer, wie gewohnt, wieder ſichern wollen. Die abſchließende Große Heidelberger Staffel(Zehnermannſchaften) wird als Wiederholung des gleich⸗ artigen glänzenden Schlußereigniſſes beim Mannheimer Feſt jüngſt möglicherweiſe abermals, zumal in heimiſcher Halle, die wackeren Nikarleute ſiegreich ſehen, die ſich damit den Stadtwanderpreis end⸗ gültig gewinnen könnten. Fürs Waſſerballſpiel hat ſich der Gaſtgeber den rühmlich bekannten Schwimmklub Rot⸗Weiß Darmſtabt eingela⸗ den als einen ſeiner beachtlichen Spielſtärke würdigen Gegner. Veranſtaltungen Samstag, ben 10. November Theater: Nationaltheater:„Kabale und Liebe“. 780 Uhr. Neues Theater:„Die Miniſte rin“..80 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Wilhelm Millowllſch .00 Uhr. Ans ſtellung: ſtel lung. Lichtſpieltheater: Alhambra: Arlabne im Hoppegarten“ Schauburg:„Der Garten Eden“.— Copitol und Scala: „Das Schlckſal derer von Habsburg“.— Gloria⸗ Palaſt:„Im Ta umel von Paris“.— Palaſt⸗Thealer: „Pat und Patachon“.— Ufa ⸗ Theater:„Looping the loop“, Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau, Ludwigshafen „Die Carmen von St. Pauli“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 u.—4 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u. 24 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur- und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. D.——........ BB ‚—..ñññññ—— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel] 5. 8 00 8 9 10. Neckar ⸗Megel 5 8 7 8 9 10. Roſengarten(Verſammlungsſaal): Funkaus⸗ Baſel 0,96 0,8 0,93[.85.830 89 Schusters 1517.48„511.431.851. 30 Mannhelm.00.99.99.96 3,002.98 Fehl 66.66.65 60.60/2.81 Jagſtfeld———— Maxau 489.34.88481.32 8, 1 g 1 Mannhein(.133,13.133,06.12348 Caub.04209 182.50.7589 fehl.51.78 781.78. 7101465 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haus Neue Mannheimer Zeitung G. m., Mannheim. E 8, 2 Direktion 3 9 9 95 Heyme. 22 Chefredakteur Kur! Fiſcher— Verantwoftl Redatteure Für Poltiir H. A Meißner eullleton: Dr. S Kauſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— vort und Neues aus aller Welt Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter ———————.——.——.— Tapefen, Linoleum Teppiche H. Engelhard Nachf. NS. 10, Kunststrage gerſtenpreiſe bei zunehmendem Angebot falls ſie erfolgreich ſein ſollte. Schlepplohn zu Ber t mit 18 840(166985)% b. Seite. Nr. 524 eee, esche 8 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Von den ſüddeutſchen Waren⸗ und Proöuktenmärkten Neuer Rückgang der überſeeiſchen Weizenpreiſe( Verſtärktes ſofort lieferbarer Weizenangebot aus Mitteldeutſchland/ Rückgängige Brau⸗ Ware Hafer feſt, Verkäufer zurückhaltend/ Mais erreicht den Weizenpreis/ Stagnierendes Mehlgeſchäft G. H. Mannheim, 9. Nov. Am Weltweizenmarkt macht ſich augenblicklich das volle Gewicht der großen Ernten und Zufuhren nicht im ganzen Umfange bemerkbar, weil ſowohl die Vereinigten Staaten als Canada ihr Angebot eingeſchränkt haben. Die amerikaniſchen Farmer ſind hierzu durch die Republikaniſche Partei veranlaßt worden, die im Wahlkampf ſpezielle Hilfs⸗ maßnahmen für die Landwirtſchaft in Ausſicht geſtellt hat, Die Wahl iſt inzwiſchen im republikaniſchen Sinne entſchieden und jetzt beſinnt man ſich darauf, daß die gleiche Partei ähnliche Verſprechungen ſchon wiederholt gemacht hat, ohne daß etwas dabei herausgekommen iſt. Die Folge iſt, daß ſich jetzt, nach der Wahl, größeres An⸗ gebot zeigt, was im Wochenverlauf einen Preiseinbruch um 20 Guldencents die 100 Kg. brachte. Man denkt auch daran, daß die Vereinigten Staaten im Exportgeſchäft auf alle Fälle die Weltmarktparität zu berückſichtigen haben. Canada hat bisher zurückhalten können, weil die Ernten Auſtraliens und Argentiniens noch nicht in Wettbewerb getreten ſind. Auch hieß es dieſe Woche wiederholt, daß Rußland in Canada Weizen gekauft habe, was ſpäter allerdings dementiert wurde, als in der zweiten Wochenhälfte reichlicheres Ueberſeeangebot den erwähnten Preisrückgang brachte. Immerhin glaubt man in Fachkreiſen beſtimmt damit rechnen zu können, daß Rußland, wenn nicht jetzt, bann in einigen Monaten, als ſtarker Käufer für Weizen am Weltmarkte auftreten wird. Die Meldungen aus Auſtralien und Argentinien blieben un⸗ verändert günſtig, wenn ſich auch die überſchwenglichen Er⸗ wartungen, die man noch vor etwa drei Wochen auf die auſtra⸗ liſche Ernte geſetzt hat, nicht voll erfüllen dürften, weil ein gewiſſer Teil des Landes unzweifelhaft unter Dürre gelitten hat. Die Forderungen für Auslandsweizen lauteten zuletzt für die 100 Kg. in bfl., eif Rotterdam: Manitoba III, Novemberabladung, 12,50, IV, neue Ernte, November, 12—11,85, M neue Ernte, November, 10,75, IV, Pac. Nov. Dez., 12,25, Kanſas II, Golf, Nov. 12,40, Dez. 12,50; Plataweizen, 78 Kg. Bar., Nov. 11,90, 79 Kg., Bar., neue Ernte, 20. Januar lade⸗ bereit, 12,1512, 20, Jan. Febr. 12,15, März/April. 12,20, 79 Kg. Roſa Fe, 20. Jan. ladebereit, 12,25, März/April 12,30. Für Auſtralweizen haben Abſchlüſſe in neuer Ernte noch nicht ſtatt⸗ gefunden. a. Das Inlandsgeſchäft iſt auch ſehr ruhig geworden. Nachdem die wichtigſten Feldarbeiten beendet ſind, iſt das Angebot doch etwas größer geworden, ſodaß es für deutſchen Weizen im Wochenverlauf zu einem Preisrückgang um rund 25 Pfg. die 100 Kg. kam. Das Angebot aus Mittel- und Nord⸗ deutſchland würde zweifellos noch viel größer ſein und erheb⸗ lichere Preisrückgänge herbeigeführt haben, wenn die Land⸗ wirtſchaft ſich nicht vielfach veranlaßt ſehen würde, angeſichts der hohen Futtermittelpreiſe Weizen zu verfüttern. Auch be⸗ ſtehen zweifellos aus früheren Verkäufen noch größere Lie⸗ ferungsverpflichtungen nach Belgien, Frankreich und Italien. Deutſcher Weizen wurde aus Mitteldeutſchland(Hannover) auf Dezemberlieferung zu. 23,75 /, auf Januarlieferung zu 28,90/ eif Mannheim angeboten; zum gleichen Preiſe und ſelbſt zu 23,50% war indeſſen Weizen auch franko ſüddeutſcher Mühlenſtation per Novemberlieferung zu haben. Die Mühlen halten jedoch wegen der fehlenden neuen Geſchäfts⸗ möglichkeiten im Einkauf zurück. 1 In Roggen war kein größeres Angebot feſtzuſtellen. Ruſſiſcher Roggen iſt hier ſeit Monaten nicht mehr gehandelt worden; für Plataroggen, 72 Kg., Jan. Febr., wurden 12,10 Einwirkung der Aus ſperrung Nordweſt auf die Rheinſchiffahrt Die Wirkungen der Ausſperrung ſind in der Rheinſchiffahrt be⸗ reits auf der ganzen Stromſtrecke fühlbar. Die regelmäßigen Ei ſein⸗ verſchiffungen nach Rotterdam Antwerpen, teilweiſe auch rheinaufwärts, haben ſo gut wie vollſtändig aufgehört, aber auch die Er ztran spore, die bisher in Ausführung lau⸗ fender Kontrakte bis an die Türe des Produktionsgebietes auszu⸗ führen waren, haben mehr und mehr nachgelaßßen, weil nicht mehr abgerufen wird. Sobald alſo die lauſenden Transportaufträge er⸗ füllt ſind, werden auch dieſe Verfrachtungen wegfallen, die von Straß⸗ burg aus bereits als eingeſtellt bezeichnet werden lönnen. Dieſe Auswirkung wird ſich bereits in den nächſten Tagen, d. h. zu Anfang der komenden Woche zeigen in einer Zu nahme des Kahn raumes, von dem bisher immerhin ein erheblicher An⸗ teil durch die Erzverfrachtungen in Anſpruch genommen worden iſt. .sher haben ſich dieſe Vorgänge in Schiffsmiete u. Schlepp⸗ lohn noch nicht ausgewirkt. In Ruhrort wird augenblecklich nicht notlert, in Mannheim forderte man als Schifſsmiete je Ty. und Tag für Rheinſchiſfe 4 Pfennig, für Kanalſchiffe 4½ Pfg. Der ſtellt ſich von Ruhrort nach Mannheim ſe To. auf 1,10 bis 1,20 /, von Mannheim nach Karlsruhe auf 0,40 bis 0,35.„, von Mannheim nach Kehl⸗Straßburg auf 0,500.85 2 0 In der Fahrt zu Tal wird der Normalſatz mit 25 v. H. Zuſchlag für leere und 50 v. H. Zuſchlag für beladene Kähne berechnet. „Die Getreidefracht Rotterdam⸗Mannheim ſtellt ſich für die Tonne auf 2 hfl.; die Anſchlußfracht von Mannheim nach Karlsruhe wird mit 0,70 fl., nach Straßburg⸗Kehl mit 1,00 bis 1,25 hfl. be⸗ rechnet. Auf der Strecke Mannheim⸗Straßburg kann mit einer Ab⸗ ladetfefe von 2,40 2,5 Meter, am Mittelrhein bei der ſogenannten Gebirgsſtrecke mit 2,352,400 Meter gefahren werden. J „ ü Harpener Bergbau A.— Geringer Betriebsüberſchuß im erſten Halbjahr. Der dem Auſſichtsrat der Harpener Bergbau AG. vorgelegte Halbjahresabſchluß entſprach in ſeinen Ergeb⸗ wiſſen den Erwartungen, die durch regelmäßige Lohnerhöhungen und Ablehnung rechtzeitiger Anvaſſung der Verkauſspreiſe an die Markt⸗ Nach Abſchreibungen iſt ein geringer Be⸗ Die Entwicklung des zweiten äßig habe friedige ſtehen u 0 einen Kreditoren hfl. eif Antwerpen verlangt, für Inlandroggen 23 bis 23,50/ frei Mannheim. Braugerſte iſt ſehr ruhig geworden. In ſofort liefer⸗ barer Ware beſteht ein ziemlich ſtarkes Angebot, je nach Ausland offerierte Chile⸗Chevaliergerſte alter Ernte, loko Ausland offerierte Chile⸗Chevaliergernſte alter Ernte, loko Antwerpen, mit 45 ſh die 448 lbs, neue Ernte, auf Abladung, Jan. Febr. und Febr.) März, mit 49 ſh, geſackte Ware, eif Antwerpen⸗Rotterdam. Deutſche Futtergerſte lag ruhig bei 2020,50%(Vorwoche: 20,50— 21,50); Donaugerſte, 64/65 Kg., Nopember, koſtete 10,90 hfl. eif Antwerpen, desgl. 68,69 Kg., dispnibel Antwerpen, 11,20 hfl., transbordée Antwerpen, desgl. 6061 Kg., mit 3 v. H. Beſatz, abgeladener Dampfer, 10,60 hfl. eif Antwerpen. Hafer lag ziemlich feſt bei Zurückhaltung der Verkäufer. Inlandware ſtellte ſich, waggonfrei Mannheim, auf 23,50 bis 24,25 /, je nach Qualität, Platahafer, neuer Ernte, 46/47 Kg., Jan. Febr. und Febr. März, auf 10,10 und 10,15 hfl. eif Aut⸗ werpen⸗Rotterdam, amerikäuiſcher Hafer II, 38 lbs, white clipped, ſchwimmend und Novemberabladung, auf 10,35 hfl. eif Antwerpen, Chilehafex, neuer Ernte, Jan./ Febr. und Febr. März, auf 10,50 hfl. eif Antwerpen. Mais blieb weiterhin ſehr feſt. Dex Konſum wird je⸗ doch dadurch weſentlich beeinträchtigt, daß die Landwirtſchaft ſich natürlich ſehr ſchwer zum Kaufe von Futtermais ent⸗ ſchließt, wenn die Forderung dafür ebenſo hoch oder noch höher iſt, als ſie für ihren Weizen zu erzielen vermag. Werden doch bereits 22.75% für die 100 Kilogr. Mais mit Sack, franko ſüdd. Station verlangt. Im Cif⸗Geſchäft koſteten die 100 Kg. Mais von Amerika auf Nopember⸗Abladung 10.80, auf Dez. ⸗ Jan. 10.45, amérikaniſch. Vellow⸗Mais II, Jan.⸗Febr. 10.55 bis 10.65, gelb. Mais, in Antwerpen fäll. Dampfer, 11.10 bordfrei Antwerpen, Nov.⸗Abldg. 11.25, Dez. 11.35 und Jan. 11.45 hfl. eif Seehafen. Mehl blieb weiter geſchäftslos. Die Mühlen können keine neuen Abſchlüſſe buchen und auf alte Abſchlüſſe wird nicht ab⸗ gerufen. Es zeigt ſich immer mehr, daß die Bäckerkundſchaft beim Mehlhandel neuere, d. h biltigere Schlüſſe abnimmt, den Handel aber auf den alten Abſchlüſſen ſitzen läßt, der ſeiner⸗ ſeits den Mühlen gegenüber zur Abnahme verpflichtet und ſomit gezwungen iſt, das Geld gewiſſermaßen für die Bäcker⸗ kundſchaft vorzulegen. Zudem wird dauernd über immer ſchlechter werdenden Geldeingang geklagt. Die Mühlenver⸗ einigung hat den Preis für ſüdd. Weizenmehl, Spezial 0, um 25 Pfg. auf 34.25% die 100 Kg. mit Sack ab Mühle herabge⸗ ſetzt, nordd. Mehl aus Inlandweizen, 65 v. H. Ausmahlung, wird bereits zu 28.25/ franko Mannheim angeboten. Wäh⸗ rend für ſüddeutſches Roggenmehl 30.5033/ gefordert wer⸗ den, iſt norüöd Roggenmehl, je nach Quglität, bereits zu 9 bis 30.50%, frank pier, am Märkte Die zweite Hand offeriert durtdweg unter den Müßlenforderungen. Futtermittel waren, abgeſehen von Mühlenfabrika⸗ ten, etwas billfger angeboten. Bei den Mühleuerzeugniſſen ſpricht die Tatſache mit, daß die Mühlen ihre Erzeugung not⸗ gezwungen eingeſchränkt haben, ſodaß relativ geringe Poſten Mühlennachprodukte anfallen, für die ſich dann entſprechende Nachfrage erhält. Verlangt wurden für die 100 Kg., je nach Qualität, Nachmehl 18,50 20,50, Futtermehle 15,2516, prompte Kleie, fein, 13,25—13,50—13,75, grobe 1414,25, Mais⸗ ſchrot 24— 24.50. Biertreber blieben einigermaßen behauptet mit 19,5020, Rapskuchen, Mannheimer Fabrikat, 19,50, Soja⸗ ſchrot, Mannheimer Fabrikat, prompt, 2121,50. N r r Waren und Betriebsmateriallen 2219 981(2 083 478)„ und Effekten 186 957(225 471)„I. Im laufenden Geſchäftsfahr iſt, wie bereits mitgeteilt, eine gewiſſe Konſobh.dierung der finanziellen Ver⸗ hältniſſe eingetreten. Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik Acß. in Düſſel⸗ dorf.— Kapitalerhöhung genehmigt. In der o. HV. wurde der Abſchluß für das GJ. 1928 mit einer Gewinnausſchüttung von 6(i. V. 0] v. H. und einem Vortrag auf neue Rechnung von 262 932 Mark einſtimmig genehmigt. Desgleichen fand der Vorſchlag der Verwaltung auf Erhöhung des A K. von 12 um nom. 8 auf 20 Mill.„ einſtimmig Genehmigung. Die neuen 8 Mill.„ Aktien werden von einer unter Führung der Deutſchen Bank in Düſſeldoef ſtehenden Gruppe zu einem Kurſe von 100 v. H.(nicht, wie vorge⸗ ſehen, 106 v..] mit der Maßgabe übernommen, ſie den alten Ak⸗ ttonären im Verhältnis von 2 neuen auf 3 alte Aktien zum Kurſe von 106 v. H. zum Bezuge anzubieten. Die Uebernahmegruppe hat ſich verpflichtet, die Unkoſten der Kapitalserhöhung teilweiſe zu tragen, ferner die Einführung der neuen und alten Aktien an den Bürſen von Berlin, Frankfurt a.., Eſſen und Düſſeldorf unent⸗ geltlich durchzuführen. 8 Finniſcher Widerſpruch gegen die Zellſtoffgründung. Wie dem .. aus Helſingfors gedrahtet wird, ſoll die Kapazität der von der Zellſtofffabrik Waldhof Mannheim geplanten Zelluloſefabrik in Finuland 100 000 t Sulfitzelluloſe betragen, wofür 800 000 obm Papterholz erforderlich ſind. In fin ⸗ niſchen Induſtriekreiſen macht ſich ein ſcharſer Wider⸗ ſt and gegen das neue Unternehmen geltend, da angeblich der Holz⸗ abſchlag jetzt ſchon größer ſei als der Nachwuchs. Von deutſcher Seite wird geltend gemacht, daß ein großer Teil des Holzes aus Ruß⸗ land eingeführt werden ſoll. Nach Huvudſtadsbladet ſoll ein Ei n⸗ greifen der finniſchen Regierung zu erwarten ſein, da angeblich nicht nur die private finniſche Induſtrie, ſondern auch die ſtaatliche Gutzeitgeſellſchaft bedroht ſei. Gleichzeitig will man gegen die Ausfuhr finniſchen Papierholzes nach den Ländern vor⸗ gehen, die durch hohe Zölle die Einfuhr von Zelluloſe und Papier aus Finnland verhindern. Die höchſte Aktiennotiz in Berlin. Die Aktien der Carl Lindſtröm.⸗G. in Berlin, deren Majorität ſich bekanntlich in den Händen der Columbia Phonograph Co. td. London befindet, konnten geſtern an der Berliner Börſe mit 889(plus 29) ihren bis⸗ her höchſten Stand, der gleichzeitig auch die höchſte Notiz aller an der Berliner Börſe gehandelten Aktien darſtellt, erreichen.— Wie auf Anfrage mitgeteilt wird, ſind neue Momente über den günſtigen Geſchäftsgang hinaus nicht zu berichten. Die neue Fabrik wird ihren Betrieb vor Anfang nächſten Jahres nicht aufnehmen. 2 jü( Friedrich Ackermann Ac. in Heilbronn. Bei geſteigertem Rohertrag(467255 gegen 410 425/ i..] hat guch der Rein ge⸗ win nu des GJ. 192728(Garngroßhandel) auf 1135(von 590), ge⸗ ſteigert werden können. Allgem. Unkoſten, Abſchreibungen und Rück⸗ lagen ſind mit 466 119(409 835)„ angegeben. Aus der Vermögens⸗ rechnung auf 90. Juni(in Mill.)]: Waren 0,353(0,318), Außen⸗ ſtände 0,79(0,67); dagegen Buchſchulden 0,607(0,483), Rücklagen 0,12 (0,095) Pei 0,6, Mill. Aktienkapital. 222 Leipziger Pianoſorte⸗ und Phonolafabriken Hupfeld— Gebr. Zimmermann AG., Leipzig Der AR. beſchloß, der GV. am 7. Dez. 5 1 5 Dividende von wieder 10 v. H. bei als normal bezeichneten Ab⸗ ungen vorzuſchlagen. Vereinigt 1 Ac. 5 Die Geſellſchaft ela 1 ahr 192728 wieder d auf di BA. Transferſchutz und Sachlieſerungen Die Frage, wie ſich der Sachlieferungsverkehr entwickelt hat und in Zukunft entwickeln wird, ſteht in unmittelbarem Zuſammenhang mit den aktuellen Problemen der Neuregelung des Reva⸗ rattonsproblems, die jetzt durch internationale Fühlung⸗ nahmen eingeleitet worden iſt. Bekanntlich gehen die Wünſche des Hauptreparationsgläubigers Frankreich dahin, den Transferſchutz aufzuheben, während in weiten Kreiſen der deutſchen Wirtſchaft die Beibehaltung dieſes Schutzes für unbedingt erforderlich gehalten wird. Solange der Transferſchutz beſteht, können die Reparationsgläubiger ihre jährliche Quote nicht ſchlechthin ſich in bar überweiſen laſſen, ſon⸗ dern bleiben bei den Barzahlungen auf die Summen beſchränkt, deren Transferierung der Reparationsagent ohne Schädigung der deutſchen Währungslage geſtattet. Im übrigen bleiben die Gläubiger darauf angewieſen, ihre Quote durch Sachlieferungen aus⸗ zunützen. Dieſer letztere Weg hat nun mannigfache Schwierigkeiten und Un⸗ annehmlichkeiten für die Reparationsgläubiger mit ſich gebracht. So hat die franzoſiſche Induſtrie oft und nachdrücklich gegen die deutſchen Sachlieferungen proteſtiert, weil das Hereinſtrömen dieſer Waren ihre eigenen Abſatzintereſſen ſchädigt. Die franzöſiſche Regierung ſucht— beſonders ſeitdem die Stabiliſierung perfekt geworden iſt— dieſen Beſchwerden auf folgende Weiſe zu begegnen: Man will den Strom der Sachlieferungen ablenken auf Gebiete, in denen die deutſchen Lie⸗ ferungen der franzöſiſchen Induſtrie keine oder wenigſtens nur eine geringe Konkurrenz machen. Insbeſondere auf den wirtſchaft⸗ lichen Ausbau Frankreichs und ſeiner Kolonien. Hier handelt es ſich um große und langfriſtige Bauproſekte, wie Kabelverlegungen, Hafenarbeiten, Eiſenbahnbauten in den Kolonien, Schiffsbauten, Elet⸗ trifizierungsarbeiten, Ausſtattung der Güterwagen mit Luftdruck⸗ bremſen u. a. m. Immerhin beſtehen auch bei dieſem neuen Programm nicht un⸗ erhebliche Schwierigkeiten. Ein Teil der bei den Bauarbeiten ent⸗ ſtehenden Koſten, z. B. die Löhne, können nicht über Reparattons⸗ konto verrechnet werden, ſondern müſſen anderweitig finanziert wer⸗ den. Wird die franzöſiſche Finanz hierzu in der Lage und bereit ſein, oder wird es nötig ſein, auf eine finanzielle Mithilfe des Auslandes, insbeſondere der U. S. A. zurückzugreifen? Werden die Amerikaner bereit ſein, ſolche Finanzterungskredite für Reparationslieferungen zu geben, ſo lange das franzöſiſch⸗amexrikaniſche Schuldenabkommen noch nicht enoͤgültig angenommen iſt? Dies ſind die wichtigſten Sach⸗ liefexungsfragen, die ſich angeſichts der neuen reparationspolitiſchen Sttuation ergeben. J Schultheiß ⸗Patzenhofer Oſtwerke. Wie wir erfahren, wird das Ergebnis des abgelaufenen Rechnungsjahres recht g ü n ſt i g ſein, und das des Vorjahres übertreffen. Die umfaſſen⸗ den Organiſations⸗ und Konzentrationsmaßnahmen haben ſich be⸗ leits im abgelaufenen Geſchäfksjahr günſtig ausgewirkt. In den nüchſten Jahren werden ſie in dem finanziellen Ergebnis noch deut⸗ licher in Erſcheinung treten. Da das neue Kapikal, das auf Grund der Generalverſammlungsbeſchlüſſe der Konzerngeſellſchaft zufalle, erſt ein halbes Jahr gearbeitet hat, wird die Dividende für 1927•28 vorausſichtlich mit 15 v. H. für Schultheiß und 12 v. H. für die Oſtwerke unverändert bleiben. An ſich würde das Ergebnis eine Dividendenerhöhung trotz des zu verzinſenden höheren Aktienkapi⸗ tals zugelaſſen haben. Irgendwelche Beſchlüſſe ſind allerdings noch nicht gefaßt. Der Bierausſtoß des Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Konzerns im Berichtsjahre belief ſich auf rund 3 Mill. Hektoliter bei einem Ge⸗ ſamtausſtoß von etwa 50 Mill. Hektoliter für das ganze Reich. * Dr. Paul Millington⸗Herrmaun 70. Jahre. Das Vorſtands⸗ mitglied der Deutſchen Bank, Dr. P. Mil lington⸗Herer mann fetert heute ſetnen. Webunts tage Er entſtammt ſchon von Hauſe aus dem Bankfach. Sein Vater war Inhaber eines ſeit 1792 unter der Firma De Chapeaurouge u. Co. Succ. in Hamburg be⸗ ſtehenden Bankgeſchäfts. Nach ſeiner Ausbildung ging Millington⸗ Herrmann zunächſt nach Barcelona, wo er in einer ſpaniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Bank tätig war, in der er allerdings(wie er ſelbſt einmal ſpäter erzählte) hauptſächlich lernte, wie man Geſchäfte nicht machen ſolle, denn die Bank brach nach kurzer Zeit ihres Beſtehens zu⸗ ſammen. Beim Beſuch ſpaniſcher Städte wurde er in Madrid bes Arthur v. Gwinner eingeführt. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Frankreich und England kehrte er 1888 nach Hamburg zurück, wurde Prokuriſt und nach nicht langer Zeit Teilhaber der väterlichen Firma. 1895 wurde ihm durch Roland⸗Lücke, damals Vorſtandsmit glied der Deutſchen Bank, vorgeſchlagen, für das Tochterinſtitut die Deutſche Ueberſeeiſche Bank, Filialen in Chlle zu errſchten. Wieder in Berlin, wurde er 1899 Vorſtandsmitglied der Deutſchen Ueber ſeeiſchen Bank und 1900, Stellvertretendes Vorſtands mitglied dez Deutſchen Bank. Erinnerungen aus dieſer Zeit knüpfen ſich an den Zuſammenbruch der Leipziger Bank, als die Deutſche Bank ſich kurzerhand entſchloß, ſofort eine Filiale in Leipzig zu errichten, um bei dem durch den Zuſammenbruch wachgerufenen Mißtrauen dem ſtark erſchütterten Kreditmarkt einen neuen Stützpunkt zu bieten. Millington⸗ Herrmann wurde Organtſator und Leiter dieſer Filiale, ebenſo derjenigen in Dresden. Es war der Ausdruck der Anerken⸗ nung für ſeine in Sachſen geleiſtete Arbeit, daß er 1911 in den Zen⸗ tralvorſtand nach Berlin berufen wurde. Nach Beendigung des Krieges lenkte Millington⸗ Herrmann in erſter Linie ſein Augenmerk darauf, die verlorengegangenen Beziehungen mit dem Ausland wie⸗ der aufzunehmen. Er hat den Wunſch, ſich mit Ende dieſes Jahres von der geſchäftlichen Verantwortung zu entlaſten und aus dem Vor⸗ ſtand der Deutſchen Bank auszuſcheiden. Seine Wahl in den Auf⸗ erb der Bank ſoll der nächſten Hauptverſammlung vorgeſchlagen werden. :? Die amtliche Großhandelsinderziffer im Oktober. Im Mo⸗ natsdurchſchnitt Oktober ſtellte ſich die Großhandelsinder⸗ ziffer auf 140,1 gegen 199,9 im Durchſchnitt September. Hiernach hat ſich die Geſamtinderziffer gegenüber dem Vormonat um 0,1 v. H. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Inderziſſer für Agrapſtoffe um 0,4 v. H. geſtiegen und diejenige für Kolonſalwaren um 1,5 v. H. geſunken. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren war nahezu unverändert, während die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren um 0,3 v. H. angezogen hat. 5 * Kriſe in der Schwenninger Uhreninduſtrie. Wie aus Schwen⸗ ningen gemeldet wird, ſieht es in der dortigen Uhreninduſtrie ſehr flau aus. Es fehlt bei gefüllten Magazinen an Aufträgen. Wenn keine Beſſerung eintritt, dürfte Schwenningen wiederum eine ſchwere Kriſe der Arbeitsloſigkeit durchzumachen haben Man hört bereits, daß allein in einem einzigen Großbetriebe 600 Arbeiter beſchäftigungslos werden ſollen. 5 Deviſenmarkt Im heutigen Frübverkeh notierten Pfunde gegen Nem-ort 484,80 484,84 Schweiz 25,20] 25,19 Stockholm. 18,14 18,13 Paris. 124.15 124,13 Holland.. 12,09] 12,08 Nad rid.„04 30.09 Brüſſeln 94,50 34,89 Oslo 18,19 18,19 Mailand.. 92,58 92,57 Kopenhagen 18, 19] 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1990 und Pfunde mit 20.86 gehandelt . s. 9. Berliner Mekallbörſe Wlittelfürs Rein⸗Rickel 350. 380, für 100 Kg 8 9 8. 9 Aminon Reg. 88.51 86. „Kupfer. 137 0 139.0 Elektrolytkpf. 151,7 151,7] Feinſilben ke. 78, 79,50 en 42.75 42,50 H Mum. 98/0 190,0 190,0 Gold Freiv gr. 2,81 2,81 Zink. 47,50 47.50[do- Walz⸗Drahtſ 194,0 194.0 Platin do, do 10.22 10,25 2 1 5 Londoner metallvörſe Netale in E pre Ain De 58 8 . t. Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze] do. Ausl. 100,6 100.0 8. 9. J do Elektw. 25,25 75 25 Queckſilber 28,25 23,25 Kupfer Kaſſa 68.25 67,95 Zinn Kaſſa 281,5 2815 Antimon Reg 60, 60.— do. Monate 68.85 68,45 do. 8 Monaſe 224,4 224,2 Platin 17.— 16.— Setlementſpr. 68 25 67 85 do Settlemen] 231.9 281.0 Wolf amerz 16,65 16,85 Kupfer elektrol. 75, 75,25 do. Banka 287,7 281. Nickel Inland 175, 175.0 do beſt ſeler 73,25 78,75 do Straits 231.7 281,2 do, Ausland 175,0 175,0 dy u ſtrona s. 98..—[Mei prompt 21 30 21.05 Silber 3 Frachtenmarkt Dutsburg⸗Ruhrort vom 9. November Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im großen und ganzen unverändert. Frachten und Schlepplöhne behaupteten ihren ſeit⸗ 1 bexrigen Stand. W 1 *. 4 1 * 1 Jungen ein vielbewundertes Beiſpiel. Sein großes Vorbild Samstag, den 10. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 524 FF elbrück 80 Fahre alt Zum 11. November 1008— Von Dr. J. F. Wallach⸗Freiburg i. B. Nur einmal, vor acht Jahren, habe ich das Glück gehabt, Ranke, in deſſen Sinn er Geſchichte ſchreibt und deſſen Nach⸗ Hans Delbrück zu ſehen und eine knappe Kollegſtunde lang zu ſeinen Füßen zu ſitzen. Aber der kurze Eindruck wurde zum unvergeßlichen Erlebnis. Wie hier ein den Jahren nach alter Mann, deſſen Ideale und Ideengebäude durch Deutſchlands Abſturz zum größten Teil verſchüttet ſein mußten, der ſeinen älteſten Sohn dem Vaterland gegeben hatte, der unter den Lebens bedingungen des alten Reichs groß geworden war, und deſſen ganzes Lebenswerk durch tauſend Faſern mit dem Deutſchland der Vorkriegszeit verknüpft war, wie dieſer Zwei⸗ mndſtebzigjährige hier unmittelbar nach dem Kapp⸗Putſch voll innerlichen Feuers, voll jugendlicher ſtürmender Beredſam⸗ keit, voll Wärme und Geiſt und doch gebändigt von einer wun⸗ dervollen Sachlichkeit ſein Kathederamt verſah, in einer Zeit, da alles wankte und beſonders dem weltgeſchichtlich eingeſtell⸗ ten Hiſtoriker alle Kontinuität zerriſſen ſcheinen mußte, wird jedem Zuhörer damals ſein Bild unverlöſchlich eingeprägt haben. Das war ſtets Hans Delbrücks kennzeichnendſter Zug: unverwüſtlicher Optimismus, getragen von einem jugend⸗ lichen Temperament, deſſen Schwung ihm treu blieb weit über die Grenze des bibliſchen Alters hinaus, das ihn, Jünglinge beſchämend, befähigte, immer in ſeinem Kreiſe der Jüngſte, der Feurigſte, der Aufgeſchloſſenſte zu ſein. Darum iſt auch heute die Zahl 80, ſonſt wahrlich ein Sinnbild der Summe und des Abſchluſſes, für Delbrück keine mit Wehmut zu betrachtende Endſtation, ſondern Durch⸗ und Uebergang zu neuem Streben. Delbrücks Laufbahn iſt gradlinig geweſen, aber er hat ſie ſich nicht durch Geſchmeidigkeit erleichtert. Seine aufrechte Haltung— er war nie auf ein Parteiprogramm eingeſchwo⸗ ren—, ſein keckes, ja rückſichtsloſes Urteil, ſeine ſcharfe, über⸗ aus polemiſche Feder haben ihm viel Gegnerſchaft eingetragen. Das hat ihn nie bedrückt. Vermöge des ſoldatiſchen Elements, das in ihm ſteckt und wohl auch an ſeiner Richtung zum Kriegs⸗ hiſtoriker Teil hat, ſtand er ſeinen Mann, wenn die hart von ihm kritiſterte Regierung Diſziplinarverfahren gegen ihn ein⸗ leitete und ſeine Exiſtenz bedrohte. Seine Feder iſt in unzäh⸗ ligen literariſchen Fehden erprobt, und als er 1883 in die Re⸗ daktion der„Preußiſchen Jahrbücher“ eintrat, die er von 1889 bis Dezember 1919 allein geführt hat, da ſchuf er ſich als Nach⸗ folger der Haym, Duncker und Treitſchke ein weithin ver⸗ nehmliches Organ, das ihm als Politiker freikonſervativer Richtung ſtarken inoffiziellen Einfluß ſicherte. Ein Sohn der Inſel Rügen(geboren am 11. November 1848 zu Bergen), aus einer hochbegabten, um den Staat ver⸗ dienten Familie, mannigfach mit hervorragenden Männern verwandt und verſchwägert, ſteuerte Delbrück aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen zunächſt auf den Oberlehrerberuf zu. Karl nach Bonne in die Schule Heinrich von Sybels und damtt in die akademiſche Laufbahn geführt zu haben. Nach 1866 unter⸗ brach er das Studium, um ſeiner Militärpflicht zu genügen, denn prophetiſchen Geiſtes ſah er das Kommende voraus und wollte am deutſch⸗franzöſiſchen Krieg nicht als Gemeiner teil⸗ nehmen. Nach Gravelotte wurde er Offizier und hat ſo prak⸗ tiſche Kriegserfahrung geſammelt, die ihm bei ſeinem großen Werk zugute kommen ſollte. Von 1874 an war er Erzieher des Prinzen Waldemar, des dritten Sohnes des Kronprinzen Friedrich bis zu deſſen Tod 1879 und hat hier im Verkehr mit hohen Militärs und Kriegswiſſenſchaftlern viel gelernt. Seit 47 Jahren lehrt Delbrück an der Berliner Univerſität, aufs engſte verwachſen mit der Studentenſchaft und allen geiſtigen Strömungen der Reichshauptſtadt, ſeit 1921 iſt er emeritiert. Dem preußiſchen Abgeordnetenhaus und dem Reichstag hat er nacheinander angehört und dadurch zu ſeinem hiſtori⸗ ſchen, politiſchen und redaktionellen Erfahrungsſchatz den par⸗ lamentariſchen gefügt.— Ein nie raſtender Vollmenſch— ſein jüngſter Sohn iſt erſt 22 Jahre alt—, ein gewaltiger Arbeiter, — ſeit 1923 erſcheint faſt alljährlich ein Band ſeiner Welt⸗ geſchichte— ein glühender Patriot und gewandter Diplo⸗ mat, ſo ſteht heute der Achtzigjährige vor uns und gibt den Lehr- und Wanderjahre eines Mannheimer Kupferſtechers Von Erna Reidel In einem alten Mannheimer Druck, der 1789 bei C. F. Schwan und G. C. Götz erſchienen iſt, dem„Muſeum für Künſtler und Kunſtfreunde“ von Joh. Gg. Meuſel, findet ſich in der ſehr weitſchweifigen Art jener Zeit eine biographiſche Arbeit über die„Lebensumſtände“ des Mannheimer Kupfer⸗ ſtechers Karl Matthias Ernſt. Mag nun Ernſt ſein Ziel, einer der großen und be⸗ rühmten Kupferſtecher zu werden, auch nicht ganz erreicht haben, ſo iſt ſein Werdegang doch auch heute noch intereſſant; einmal in rein menſchlicher Hinſicht, zum andern durch die Aufſchlüſſe, die er über die Ausbildung junger Künſtler in Mannheim gibt.. 5 Am 24. Februar 1758 wurde Karl Matthias Ernſt in Mannheim als Sohn eines Verwalters im Hoſpital der„hoch⸗ teutſch reformierten Gemeinde“ in ein nicht gerade ſehr freudevolles Erdendaſein hineingeboren. Denn ſchon mit 6 Jahren verlor der lebhafte und ſehr begabte, zielbewußte, aber auch aufbrauſende Knabe die gütige Mutter, deren Liebe ſeinen Lebensweg erleichtert hätte. Und gerade weil ſie die Gaben ihres einzigen Kindes erkannt hatte, ſchied ſie ſchwer von ihm und ſoll ſterbend ausgerufen haben:„Gott! Gott! wie gerne ſtürb' ich, wenn ich nur wüßte, was aus meinem einzigen Kinde werden wird; ſei du Gott ſein Führer!“ Und der Knabe mußte oft im Gebet bei Gott Zuflucht ſuchen, denn anſtelle ſeiner verſtändnisvollen liebenden Mutter erhielt er bald eine verſtändnis⸗ und liebloſe, harte Stiefmutter, die ihn bei jedem kleinen Verſehen heftig prü⸗ gelte und durch ihre ſtändigen Hetzereien auch den offenbar leicht Heeinflußbaren Vater zum Prügeln nötigte. Vor allem wir ihr des Knaben„unnützer“ Hang zum Zeichnen ein Dorn im Auge. Denn ſchon frühe, bereits im dritten Schuljahr, begann der kleine Karl Matthias jeden Holzſchnitt, den er in von Roordens Berdienſt iſt es, ſeine Begabung erkannt, ihn! folger er mutatis mutandis iſt, hat einmal geſagt, der Hiſtoriker müſſe alt werden, damit er vieles erleben könne. Delbrück hat dieſe Forderung erfüllt, allein durch ſeine Erfahrung iſt er heute verehrungswürdig und bei aller Abgeklärtheit noch immer belebend durch ſein jung gebliebenes Herz. Sein zweibändiges„Leben des Feldmarſchalls Gneiſenau“, ſeine vierbändige„Geſchichte der Kriegskunſt im Rahmen der politiſchen Geſchichte“, die ein ſo ungeheures, ſchwer zugäng⸗ liches Material verarbeitet und vielfältig überkommene Tra⸗ dition durchbricht, ſo daß ſie ſelbſt für einen Schlieffen praktiſch fruchtbar wurde und eine neue Theorie des Krieges erzeugt hat(Umfaſſungsſtrategie), können hier nur genannt werden, ſein ſonſtiges Schriftwerk iſt endlos verzweigt in Büchern und Einzelunterſuchungen. Als vor zehn Jahren während der größten Kataſtrophe unſeres Volkes alle Hoffnung, aller Zukunftswille darnieder zu liegen ſchien, ein großer Kreis von Getreuen Hans Del⸗ brück, dem Siebzigjährigen, reine Verehrung darbrachte, da hat er, der Ungebeugte, wenn auch Trauernde, ſeinen Freunden optimiſtiſche Worte der Dankbarkeit und der Zuverſicht zu⸗ gerufen. Er hat dieſe dann in den„Preußiſchen Jahrbüchern“ zum Ausdruck gebracht und mit Goetheſchen Euphorionzeilen geſchloſſen, deren Berechtigung ihm ſelbſt damals noch zweifel⸗ 977 ſchien. Heute ſind ſie ihm und uns zur Gewißheit gewor⸗ en: „... Doch erfriſchet neue Lieder, Steht nicht länger tief gebeugt, Denn der Boden zeugt ſie wieder: Wie von je er ſie gezeugt.“ Kriegsbriefe gefallener Studenten „Ein Ehrenmal der Nation“ Zehn Jahre ſind vergangen, ſeit der Weltkrieg beendet iſt. Schon droht ſein wahres Geſicht in der Erinnerung verwiſcht und vergeſſen zu werden. Und ein Gleiches droht ſeinen Opfern, ſeinen Helden. Da kommt das monumentale Werk„Kriegsbriefe gefalle⸗ ner Studenten“, das ſoeben im Verlag Georg Müller in Mün⸗ chen erſcheint(in Verbindung mit den deutſchen Unterrichts⸗ miniſterien herausgegeben von Prof. Philipp Witkop, Frei⸗ burg) gerade zu rechter Zeit. Hier wird das lebendige, ſchick⸗ ſalhafte Bild des Krieges, das blut⸗ und ſeelenvolle Einzel⸗ bild der Krieger in unmittelbaren Zeugniſſen feſtgehalten. Mögen ſie ein lebendiges Denkmal werden, Vorbilder der Pflichterfüllung, des Opfermutes, der Liebe zu Heimat und Volk— ein Ehrenmal und ein Vermächtnis! An Herausgeber und Verlag haben unter dem tiefen Eindruck des Werkes zahl⸗ reiche Perſönlichkeiten in Briefen ihrer Ergriffenheit Aus⸗ druck verliehen. Von dieſen Briefen, die das Werk am ſchön⸗ ſten charakteriſieren, ſeien die folgenden hier wiedergegeben: Gerhart Hauptmann: Jugendliche Männer, durch den furchtbaren Griff der Stunde der friedlichen Bahn ent⸗ riſſen, Muſenſöhne, begeiſterte Jünger ſchöner Künſte und tief⸗ ſter Wiſſenſchaften, angefordert mit Leib und Seele für die Idee des Vaterlandes: Opfer, die angenommen wurden und gefallen ſind, ſprechen noch einmal zu uns. Möge ſich jedes ihrer Worte wie Feuerſchrift in unſere Seelen einbrennen und auf untilgbare, unvergängliche Weiſe einprägen, was Krieg iſt. Thomas Mann: Ich habe geleſen, mit Andacht und Bewunderung, mit Qual und Scham und Grauen und tiefſter Rührung. Es iſt das ergreifendſte Gefallenen⸗Denkmal, das errichtet worden. Die herrlichen Jungen! Welche Treue— bei ſoviel Klarſicht zuweilen!„Sieger iſt nur der Tod“ ſchreibt einer ſchon 1916. Ja, Deutſchland hat ſeinen Mann geſtanden in dieſem Grauen— durch ſie, deren junge, reine, ſchuldloſe Stimmen aus dieſen Briefen ſprechen, und durch ihresgleichen. 5 5. a 5 E. G. Kolbenheyer: Ich kann mich keines Buches erinnern, das mich tiefer erſchüttert hätte, als dieſe Samm⸗ Kalerndern oder ſonſtwo ſah, mit Eifer und Sorgfalt nach⸗ zuzeichnen. Doch bald genügten ihm dieſe Vorlagen nicht mehr. Welche Freude für ihn, als eines Tages auf der Mannheimer Meſſe Händler ihre Buden aufſchlugen und zahlreiche, große und kleine, Kupferſtiche zur Schau ſtellten! Beſonders ein Porträt des Königs von Preußen hatte es ihm angetan. Lange ſtand er davor und verſchlang es geradezu mit den Augen. Dann ſprang er ſpornſtreichs nachhauſe und zeichnete, was ihm im Gedächtnis haftete, eilte wieder auf die Meſſe, zeichnete wieder, bekam zwiſchenhinein Schläge von der Stiefmutter für ſein Fortlaufen, vollendete aber doch allen Hinderniſſen zum Trotz ſeine Zeichnung. Als er ſchließlich ſein Werk mit dem Original vergleichen wollte, befand ſich ein anderer Kupferſtich an deſſen Platz. Da dem Händler der ſuchend umherblickende Knabe auffiel, fragte er ihn nach ſeinem Begehr. Treuherzig erzählte es das Kind. Da holte der Händler den Stich hervor, und weil ihm die Zeichnung wohl gefiel, ſchenkte er ihm den Stich als Anſporn zu wei⸗ terem Ueben. Zuhauſe aber wurde die rieſengroße Freude des kleinen Karl Matthias wieder durch eine Tracht Prügel gedämpft; Schläge für ſein Ausbleiben und Schläge für die „Lüge“, daß ihm der Händler das Blatt geſchenkt habe. Als der Vater aber immer deutlicher merkte, daß ſein Sohn dem Plan der Stiefmutter, ihn Handwerker werden zu laſſen, geradezu leidenſchaftlichen Widerſtand entgegenſetzte, verſuchte er ihm zu helfen und ſchickte ihn auf den Rat eines Bekannten in die lateiniſche Schule; nahm ihn indeſſen nach 18 Monaten wieder heraus, um ihn der franzöſiſchen Schule zuzuführen, da ein anderer Bekannter dieſe für angemeſſener erachtet hatte. Nach nur zehnmonatlichem Beſuch dieſer Schule, deren Lehrer unter mühſamer Hilfe eines Wörter⸗ buches unterrichtete, wurde Karl Matthias ſchon im Alter von 12 Jahren in der franzöſiſchen Kirche konfirmiert. Um dem erneuten Anſinnen, ein Handwerk zu erlernen, wirkſam zu begegnen, fertigte er nun eine genaue Zeichnung lung von Kriegsbriefen gefallener Studenten. Es wird wenig Bücher der Weltliteratur geben, die erhebender wären. Rein⸗ ſtes Empfinden, innigſtes Erleben jede Zeile und eine Sprache von ſeltenem Adel! Nicht eine Phraſe, nichts von nationalem Kitſch, aber Heldentum einer Nation! Wer meint, daß unſer Volk geſchlagen und überwunden ſei, der höre dieſe Toten! 8 Kardinal Schulte, Erzbiſchof von Köln: Ich habe in dem Werke ſogleich geleſen und den Eindruck gewonnen, daß die Sammlung beſſer als eingehende Schilderung von Kriegserlebniſſen ein Bild von Stimmung und Geſinnung des deutſchen Volkes beim Ausbruch und im Anfange des Krieges vermittelt, das wahrhaftig nicht zur Unehre Deutſchlands ge⸗ reicht. 5 Reichskanzler Müller: Daß ich das Buch trotz ſtarker Inanſpruchnahme bereits geleſen habe, ſei ein Beweis dafür, wie ſtark der Eindruck war, den das Buch auf mich gemacht hat. In der Sammlung der Briefe gefallener Stu⸗ denten iſt der Weltkrieg, ſo wie er wirklich war, weit mehr lebendig als in den Romanen eines Barbuſſe oder Zweig. Dieſe Briefe ſind mehr als Literatur. Die Verfaſſer der Briefe zogen durchweg gern in den Krieg; ihre Schilderungen des poeſieloſen, jahrelang in Dreck und Kot geführten Stel⸗ lungskrieges wirken umſomehr gegen den Krieg und müſſen den aufmerkſamen Leſer anſpornen, alles zu tun, damit die Wiederholung einer ſolchen Kataſtrophe der ſogenannten zivi⸗ liſterten Menſchheit erſpart bleibt. Wieviel Hoffnungen wur⸗ den mit den Leibern dieſer gefallenen Intellektuellen in die kühle Erde gebettet? Wieviel Idealismus wurde vorzeitig zu Grabe getragen, der zum deutſchen Wiederaufbau ſo not⸗ wendig gebraucht wird! Fridtjof Nanſen: Das Buch iſt wahrhaftig ein Ehrendenkmal, das ſich die Gefallenen ſelbſt geſetzt haben, und mahnt die Völker, daß die Opfer nicht vergebens gebracht ſein ſollen. Selma Lagerlöf: Dieſe Sammlung von Krfegs⸗ briefen gefallener Studenten iſt wirklich ein Ehrendenkmal, das die deutſche Jugend ſich ſelbſt geſetzt hat. Eine großartige und erſchütternde Lektüre, und mehr als femals wollte man ſich zum Kampfe gegen den menſchenverödenden Krieg, der ſo viel junges Glück vernichtet hat, erheben. 97155 2 Wilhelm von Scholz: Das Buch iſt ſicher eins der rührendſten, innigſten und am wenigſten verwitternden Denk⸗ mäler für die Opfer des Krieges. In Denkmälern aus Stein und Erz empfinde ich am ſtärkſten das Totſein einſtigen Lebens. In dieſen Briefen wird man immer empfinden, wie atem⸗ und herzſchlagerfüllt es war. Ich habe erſt eine Anzahl der Briefe geleſen, weiß aber ſchon jetzt, welcher Schmerz und Glaube an Deutſchlands Dauer und Zukunft aus dieſem Buche erneut in unſer Volk ſtrömen wird. Jakob Waſſermann: Das Erſchütternde der Briefe liegt in ihrer Folge, die zufällig zu ſein ſcheint, aber nur ſo wie die Reihe von Blitzen im Laufe eines Gewitters zu⸗ fällig iſt. Ich wüßte nicht, was der Nation, ja der ganzen Menſchheit, einen heilſameren Schrecken vor dem barbariſchen Vernichtungswahnſinn einjagen könnte, als dieſe Sammlung, die man, ohne im mindeſten zu übertreiben, als ein gran⸗ dioſes Dokument der Geſchichte anſprechen kann. Prinz Max von Baden: Ich glaube, daß ſich nie⸗ mand der Wirkung dieſer Dokumente wird entziehen können. Mehr noch als das Schickſal des Einzelnen ſollte das Schick⸗ ſal der Nation erſchüttern, die ſolche Jugend hat verlieren müſſen. Die Studenten ſind nicht umſonſt gefallen, wenn das heranwachſende Geſchlecht aufhorcht und die gebührende Verpflichtung und Beſchämung ſpürt. ö ö 5 5 2 70 „* Ein Weihnachtsſpiel, von Dr. A. Bluemke(Stettin), er⸗ ſchienen im Wilhelm Limpert⸗Verlag, Dresden⸗A 1. Das Weihnachts⸗ ſpiel zerfällt in örei Einzelſpiele, von denen das Vorſpiel gewiſſer⸗ maßen als Auftakt bezeichnet werden kann. Von dex Feier der Winterſonnenwende ausgehend, bei der Jugendturner und Jung⸗ mädchen nicht nur Volkstänze und Feuerſprüche darbringen, ſondern auch die enge Verbindung der Sonnwendſeier mit dem Weihnachts⸗ ſeſt charakteriſieren, wird Knecht Ruprecht mit den Wichtelmännchen und das Chriſtkind mit feinen Engelein in dieſe Sonnwend⸗Welß⸗ nachtsfeier hineingeſtellt. Den Abſchluß bildet eine kurze Szene, die zum eigentlichen Weihnachtsſpiel überleitet. Dieſes Weihnachts⸗ ſpiel— als Zwiſchenſpiel bezeichnet— hält die Vorgänge der Weih⸗ nachts nacht feſt und bemüht ſich, das Hauptgewicht auf die Verkün⸗ digung legend, in einfach ſchlichter Form— ohne Krippenſpiel zu ſein— die Vorgänge der Geburtsnacht darzuſtellen. 28 ſeines Wunſches, als Ingenieur⸗Kadett aufgenommen zu werden, durch des Kurfürſten Hilfe zu erlangen. Aber trotz der gnädigen Aufnahme der Zeichnung trog dieſe Erwartung, Doch ſo leicht gab Ernſt ſein Ziel nicht auf, ſondern veran⸗ laßte ſeinen Vater, bei dem ihm wohl bekannten Obriſtwacht⸗ meiſter(ſpäter Generalmajor der Kavallerie) von Jörg mit dringlich von der Laufbahn als Militäringenieur ab und empfahl eher den Beruf des Kupferſtechers oder Malers, Im Einverſtändnis mit dem Vater Ernſt traf er demgemüß ein Abkommen mit dem Mannheimer Hofkupferſtecher Verhelſt, wonach der Knabe bet dieſem eine Lehrzeit von fünf Jahren verbringen ſollte. Vier Jahre ſollte ihn ſein Vater be⸗ köſtigen, das fünfte Verelſt. 20 Gulden für Materialkoſten wollte alljährlich Herr von Jörg entrichten. e Und ſo eifrig und fleißig arbeitet der funge Ernſt, daß er ſchon nach einem Jahr, freilich viel zu früh für ſeine zeich⸗ neriſche Ausbildung, wie er bald merkt, ans Stechen kommt, Da die Stiefmutter immer noch nicht zufrieden iſt mit des Stiefſohnes brotloſer Kunſt, ſchürt ſie ſo lange am Veiter, bis dieſer ſeinen Sohn um ganz geringer Urſache willen derartig ſchlägt, daß er ſchwer erkrankt, beinahe ſtirbt und mit Mühe von dem Arzt, den von Jörg geſchickt hat, in dreiwöchentlichem Krankenlager einigermaßen wiederhergeſtellt wird. Ein Gutes aber hat die Krankheit: der Vater bereut ſeine Härte und mietet dem Sohne in der Stadt eine Wohnung, wo er un⸗ geſtört arbeiten kann. Hier hat er auch Muße, ſich im Nach⸗ zeichnen von Gemälden zu üben, die er ſich von Profeſſor Leitesdorf lehnt. Allein Verhelſt fühlt ſich durch dieſe Uebungen gekränkt und beklagt ſich bei von Jörg. Auf deſſen Vorwürfs rechtfertigt Ernſt dieſe Arbeiten mit ſeinen noch unzuxeichen⸗ den Kenntniſſen im Zeichnen und erhält nun die Erlaubnis, an den Abenden nach Gipsabgüſſen im Antikenſaal zu zeichnen. Eine Zeichnung nach dem Kopf einer Madonna von Leitesdorf ſchenkt Ernſt dem Herrn von Jörg, der aber gleich⸗ der Feſtung Mannheim an und überreichte ſie nebſt einer Bitt⸗ wohl ſehr zornig wird, als ſich Verhelſt erneut über ſeinen ſchrift dem Kurfürſten, da er hoffte, auf dieſe Weiſe Erfüllung Schülers Zeichnen nach Gemälden bet ühm beſchwert. dieſer Bitte vorſtellig zu werden. Von Jörg riet indeſſen 1 von morgens dis abends im Antikenſaal. 8. Seite. Nr. 524 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 10. November 1928 1 Im Kampfe um das gute Jugendbuch Von Friedrich Hupp⸗Mannheim Wenn auch das Geſetz gegen die Schmutz⸗ und Schund⸗ Anlagen hemmen. literatur vor ſeiner Verabſchiedung eine Behandlung und Deutung erfahren hat, die weite Kreiſe des geiſtigen Deutſch⸗ lands zu ſcharfen Proteſten herausforderte, ſo iſt doch nicht zu verkennen, daß gerade unſere Zeit eines geſetzlichen Schutzes gegen die Flut der Schundliteratur bedarf. Freilich wird ſich dieſer Schutz in allererſter Linie auf die heran⸗ wachſende Jugend beziehen. Mit dieſem Zielgedanken wurde die Schaffung eines Schutzgeſetzes ja auch beantragt. Es iſt von allgemeinem Intereſſe, die Urſachen und Gegebenheiten kennen zu lernen, die zur Notwendigkeit eines Schutzgeſetzes führten, zumal dieſe Urſachen Tatſachen unſeres völkiſchen und allgemein⸗menſchlichen Lebens ſind: ſie ſind verwurzelt in dem Boden unſerer Zeit, wie er im Laufe der Entwicklung geworden iſt, und in dem Weſen des jungen Menſchen, im All⸗ gemein⸗menſchlichen überhaupt. Die pſychologiſchen Grundlagen Den jungen Menſchen erfüllt ein ſtarker Drang nach Verehrung des Großen, des Heldiſchen. Dieſer Drang offen⸗ Part ſich im nachahmenden Spiel, in dem der Knabe ſich ſelbſt in der Rolle des von ihm erwählten Helden erblickt. Er zeigt ſich nicht weniger in der Art, wie der Knabe die Welt ſieht als eine Welt krafterfüllter Helden, die wider das Böſe zu Felde ziehen. Schließlich aber offenbart ſich der Drang nach Hel⸗ denverehrung in der Wahl der Lektüre des jungen Menſchen. Ein Buch, das ein Knabe ſich erwählt, muß ein Buch ſein, das kündet von kühnen Recken und von heldenhafter Art Buch und Kind: der urmenſchliche Drang des jungen Men⸗ ſchen läßt ihn zum Heldenbuch greifen, und dieſes wiederum nährt und ſtärkt jenen Drang. Ein weiterer Drang, der dem Menſchen urgegeben iſt, iſt deſſen Neigung zum Sinnen über das Uebernatürliche. Dieſe Neigung offenbart ſich bei den Primitiven und bei den Kulturmenſchen, wenn ſie auch zu den verſchiedenſten Formen der Aeuß erung führen kann. Das Kind, das in ſeiner Phäntaſiewelt lebt, hat dieſe Neigung auch, weun auch ihre Erſcheinungsform der Geſamtſtruktur der kindlichen Seele entſpricht. Ebenſo irrtümlich, vielleicht aus gleicher Wurzel kommend wie die eben erwähnte Neigung zum Ueber⸗ natürlichen, iſt das religibſe Fühlen. Es nimmt freilich heim Kinde Formen an, die meiſt von außen her dem Kinde nahe⸗ gebracht werden, Der heranwachſende Menſch ſprengt woiſt dieſe Formen und ſchafft ſich ſeine eigenen, wie ſie ſich zus ſeinem vertieften religibſen Erleben organiſch ergeben. Zwei weitere Grundkräfte der menſchlichen Seele, die in dieſem Zuſammenhang erwähnt werden möchten, ſind die Heimatliebe und die Phantaſie. Die Heimatliebe wird oft von richtunggebender Bedeutung für den Charakter eines Menſchen, weil ſie mit einem Begriff verbunden iſt, der wie⸗ derum grundlegend iſt für die geiſtige Entwicklung, Die Phankaſie aber beherrſcht in gewiſſem Sinne die Seelenwelt des Kindes. Sie iſt eine Kraft, deren Tendenz in gleicher Weiſe fördernd oder hemmend wirken kann. Mit aller Vor⸗ ſicht will ſie drum von dem Erzleher behandelt werden. Dieſe Grundkräfte der Seele, den Drang nach Ver⸗ ehrung des Großen, die Neigung zum Uebernatürlichen, das veligibſe Gefühl, die Liebe zur Heimat und zur Phantaſte, möchten wir ergänzen durch eine Reihe von Grundkräften die in gewiſſem Sinne gegenſätzlicher Natur ſind. Da ſei von vornherein genannt der Geſchlechtstrieb. Er bekommt ſeine Bedeutung für das Menſchentum erſt durch ſeine geiſtige Durchdringung, erſt dadurch, daß das körperliche Erleben untrennbar verbunden iſt mit einem ſeeliſchen Er⸗ Leben, das das Körpererleben überhöht. Dieſe geiſtige Ueber⸗ öbhung erſt ſchafft das, was man mit dem Wort Liebe be⸗ zeichnet. Auf der gleichen Linie wie der Geſchlechtstrieb liegen Anlagen der Seele, die faſt dämoniſchen Charakter haben. Es ſind Anlagen, wie ſie bei Naturvölkern vielleicht noch ſtärker in Erſcheinung treten, weil bei ihnen noch nicht in bewußter Weiſe von der Seite des Erziehers aus Hemmungs⸗ vorſtellungen erzeugt ſind, die die Entfaltung jener dunklen 8 4 7 5 5 55 e i f i ö ine erzieheriſche Kraft 6 Es beſteht dabei zweifellos eine Wechſelwirkung zwiſchen r e ß,,. ö Zu dieſen Anlagen gehört die Blutgier, gehört die Freude am Zerſtören, die Freude am Vernichten, die Neigung zum Haß, die Freude am Quälen: alles Anlagen, die man bei dem Kinde, in dem die von planmäßiger Erzie⸗ hung geſchaffenen Hemmungsvorſtellungen noch nicht wirkſam ſind, beobachten kann. ü Zweierlei Grundkräfte der Seele haben wir ſo näher bezeichnet. Aufbauende Kräfte ſind die einen: ſie bauen die geiſtige Welt des einzelnen Menſchen auf, ſie bauen die Gemeinſchaften auf, die wiederum in ihrer Zuſammenfaſſung die Volksgemeinſchaft ergeben. Zerſetzender Art ſind die anderen Grundkräfte der Seele: ſie zerſetzen die empor⸗ blühenden und reifenden guten Anlagen, ſie zerſetzen das Leben der Gemeinſchaft, ja ſie machen, werden ſie wirklich entfaltet, ein längeres Zuſammenleben von Menſchen auf ſittlicher Grundlage unmöglich. Wie die erſte Gruppe der Anlagen das kulturelle Schaffen fördert, ſo hemmt die zweite Gruppe jede Kulturtätigkeit Wirkungen der Schundliteratur Aus dieſen grundlegenden Betrachtungen ergibt ſich die Aufgabe des dichteriſchen, überhaupt künſtleriſchen Schaffens, das in allererſter Linie Kulturarbeit und damit Erziehungs⸗ arbeit iſt. Mit dem Ziele einer organiſchen Aufwärts⸗ entwicklung der Gemeinſchaft fördert und ſtärkt die künſt⸗ leriſche Arbeit die aufbauenden Anlagen des Menſchen und hemmt die zerſetzenden. So eigenwertig ohne alle Teilziele ein Kunſtwerk von der Schöpferkraft des Künſtlers geſchaffen wird, ſo wenig der Künſtler beim künſtleriſchen Schaffen an Erziehung oder dergleichen denkt, ſo beſtimmt trägt das und Bedeutung in ſich⸗. Organiſch aus der Künſtlerſeele gewachſen, breitet das Kunſtwerk wie ein Baum ſeine Zweige in die Gemeinſchaft aus, bietet dieſer ſeine Früchte dar, wie ja auch das Kunſtwerk im letzten Sinne durch die Seele des Künſtlers hindurch in der Gemeinſchaft verwurzelt iſt. Von dieſem Standpunkt aus läßt ſich nun am beſten die Schundliteratur betrachten. Die Schundliteratur oder das untergeiſtige Schrifttum, wie ſie neuerdings bezeichnet wird, erfüllt nicht die Forderun⸗ gen, die eine geſunde Entwicklung der Volksgemeinſchaft ver⸗ langt. Sie fördert nicht die aufbauenden Anlagen des Men⸗ ſchen und hemmt nicht die zerſetzenden. Während gute Dichtung dem Drange des jungen Menſchen nach Verehrung die ihm gemäße Nahrung in der Darſtellung von wirklichen Helden ihrem ſeeliſchen Ringen und äußeren Kämpfen gibt, biegt die Schundliteratur den Drang um und verwandelt ihn in Großmannsſucht. Die Helden, die ſie zeich⸗ net, ſind großſprecheriſche, prahleriſche, lebenusunwahre Men⸗ ſchen, die natürlich menſchenunmögliche Taten vollbringen. Ihr Heldentum iſt dazu noch nur kein körperlich: Muskelhel⸗ den mit Bärenkraft. Das Tun dieſer„Helden“ wird in keiner Weiſe in ſeeliſchen Beweggründen verwurzelt. Die Neigung zum Geheimnisvollen und Uebernatürlichen wird in plumper Weiſe mißbraucht und verbildet. Da können Menſchen plötz⸗ lich ſchweben, mit raſender At den dahinſauſen. 95 werden ekeltive durch j n Zaubermittel plötzlich kugel⸗ feſt⸗ e Weite W die Echundlike tei ang das religiöſe Gefühl an. Halbe Seiten lang werden nichtsſagende Phraſen gedroſchen; ebenſo wird die Heimatliebe ins Senti⸗ mentale, Widerliche, Phraſenhafte verzerrt. Da vergeht ein junger Backfiſch in ſchmalziger Sehnſucht vor Heimweh, und verlorenes Jugendglück in ferner Heimat gaukelt vor der Seele des Helden, der am Marterpfahle feſtgebunden ſteht, jeden Augenblick das tötende Meſſer erwartet und— natürlich ge⸗ rettet wird. Solche Schilderungen geben der Phantaſie eine Nahrung, die für die junge Seele Gift bedeutet. So unterläßt es die S Schundliteratur, die aufbauenden Anlagen zu pflegen und zu fördern. Andererſeits aber erfahren durch die Schundliteratur gerade die zerſetzenden Anlagen weitgehende Förderung. Der Geſchlechtstrieb exiſtiert für die Schundliteratur überhaupt nur als Körpererlebnis, die Veredelung des Wortes Liebe durch ſeeliſche Verwurzelung unterbleibt. Dagegen kommt die Schundlitergtur im weiten Maße den dunklen; Anlagen des Menſchen entgegen, der Gier nach Blut, der Neigung zum Quälen, der Anlage zum Haß. Da werden faſt in ſedem Heft Menſchen gequält und getötet. Die ganze Welt iſt nach der Darſtellung der Schundliteratur eine Welt der Verbrecher und der Polizei. Den negativen Kräften im Leben der Men⸗ ſchen, werden keine poſttiven entgegengeſtellt. Es wird wohl immer gekämpft, aber in der Schundliteratur iſt der Kampf nicht verwurzelt im Geſamtmenſchentum. Dieſe Verwurzelung der Handlungen im Geſamtmenſchen⸗ tum iſt einer der Hauptpunkte, die die gute Literatur von dez ſchlechten ſcheiden. Auch die gute Literatur knüpft an die all⸗ gemein menſchlichen Anlagen an, aber in anderer Weiſe, Sie geſtaltet Helden von innen hergus, deren Tun äuß zerlich nicht gar zu beſtaunenswert iſt. Sie ſchildert in erſter Linie den ſeeliſchen Kampf. Sie weckt Verſtändnis für alle Seelen⸗ regungen des Menſchen, aber ſie zeigt ſte, wie ſie gegenſeitig ihre Kräfte meſſen. Dadurch wird die Schilderung lebens⸗ wahr, weil in dieſer Art der Schilderung der Leſer in dem dargeſtellten Menſchen ein Stück ſeiner ſelbſt erkennt. Ver⸗ tiefende Geſtaltung unterſcheidet alſo die gute Literatur von der mit Oberflächlichkeit geſtalteten Schundliteratur. In ſeiner Oberflächlichkeit kommt das untergeiſtige Schrifttum einem Zuge unſerer Zeit entgegen, anſtatt ihn zi bekämpfen. Weiter iſt die Schundliteratur gerade unſerer Zeit gefährlich, weil ſie den Leſer ohne Aufenthalt, ohne Nuhe⸗ punkt von Handlung zu Handlung hetzt. Die Haſt beim Leſen, die damit anerzogen wird, entwickelt ſich zur Leſewut, mit der der Inhalt zahloſer Hefte verſchlungen wird. a So ergab ſich aus den pfychologiſchen Grundlagen und aus der Art unſeres Zeitcharakters die Notwendigkeit eines Geſetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schmutz und Schund. Das Geſetz iſt in der Art ſeines Vollzugs in erſter Linie negativ: es verbietet Bücher, die von den Prüfſtellen als Schund erkannt ſind. Ein guter Führer Wichtiger noch als die ablehnende Kritik des Schlechten iſt die anerkennende Kritik des Guten. In praktiſcher Hinſicht genügt es nicht, ſchlechte Literatur zu verbieten oder abzuleh⸗ nen; die Ablehnung muß ergänzt werden durch eine Führung zum guten Buch, für die Jugend zur guten Jugendſchrift. Jahrzehntelang wird auch in dieſer Weiſe gearbeitet. Die zahlreichen ee Jügendſchriftenausſchüſſe, von denen einer auch in Mannheim ſeinen Sitz hat, bringen in regel⸗ mäßigen Zeitabſtänden Kataloge guter billiger Jugendſchrif⸗ ten, die auf ihre Eignung für das Kind hin genau und mehr⸗ fach durchgeprüft ſind. Eine wertvolle Zuſammenfaſſung dieſer Kataloge hat nun Schulrat Fr. Seyfarth aus Freiburg bei dem Konkordia⸗ Verlag in Bühl herausgebracht, Der Verfaſſer nennt ſein Werk einen„Führer durch die deutſche Jugendliteratur“. Dieſer Führer iſt der Niederſchlag einer jahrzehntelangen Arbeit, der ſich Schulrat Seyfarth im Dienſte der Jugend und des Volkes unterzogen hat. Denn nach den pfychologiſchen Grundlegungen iſt eine ſo auf⸗ bauende Arbeit für die geiſtige Nahrung der Jugend und des Volkes wahrhafter Dienſt an der deutſchen Jugend. Die für den Laten unüberſehbare Menge der Jugendſchriften iſt hier ſehr ſchön gegliedert. Das Buch iſt für alle Eltern ein wirk⸗ licher Führer durch Hier kann jeder Vater für ſeine Kinder in aller Ruhe die Bücher für den Weihnachts⸗ oder Geburtstagstiſch ausſuchen. Jedes Gebiet des Jugendſchriftenweſens iſt hier behandelt, jeder Gattung der Jugendſchriften iſt eine Einführung bei⸗ gegeben. Dabei iſt die Sprache ſehr volkstümlich, ſo daß jeder Laie das Buch zur Hand nehmen kann. Unſere Zeit hat erkannt, wie wichtig die Jugenderziehung für das Gedeihen eines Volkes iſt. An der Jugendſchrift ſoll die Jugend heraureifen zum Verſtändnis der überzeitlichen Werte, die unſere große Literatur in ſich birgt. Drum liegen in dieſer Richtung viele Aufgaben für die Erxwachſenen. Es gilt, aus pfychofogiſcher Notwendißkeit: die Jußende weg⸗ zübringen von der den Geſchmack verwirrenden und den fun⸗ gen Menſchen entartenden Schundliteratur. Es gilt aber darüber hinaus, die Jugend hinzuführen zur wertvollen Lite⸗ ratur, unter ſachkundiger Führung zur guten Jugendſchrift. Eröffnung der Jungen Bühne in Düſſeldorf. Es iſt eine anerkennenswerte Tat des Düſſeldorfer Generalinten⸗ danten Bruno Walther Iltz, daß er durch die Einrichtung einer beſonderen Abteilung innerhalb des Itädtiſchen Schau⸗ ſpiels jungen, ringenden Dramatikern ein Forum geben will, auf dem ſie ihre Ideen propagieren und die Bühnenwirkſam⸗ keit ihrer Werke erproben können. Er erfüllt damit lange gehegte Wünſche weiteſter Kreiſe, auf deren Erfüllung man nach all' den Enttäuſchungen in den Vorjahren nicht mehr ge⸗ hofft hatte. Umſo mehr verdient des neuen Intendanten kühnes Wagnis Dank, Anerkennung und jede Unterſtützung. Der Auftakt war auch künſtleriſch verheißungsvoll. Man brachte nämlich die Weiſenbornſche Tragödie des amerika⸗ niſchen-Bootes 8 4 in einer ſo vorzüglich ausgeglichenen Aufführung, daß man über die ſchauſpieleriſche Leiſtung und die klar zupackende und eindringlich konzenktrierende Regie Walter Pohls beglückt ſein mußte. Glänzend war Fri Reiffs Ted, erſchütternd Walter Richters Pep. Dr. K, I. Inzwiſchen hat Verhelſt alle Schüler verloren bis auf Eruſt. Da dieſer indeſſen von ſeinem bisherigen Mitſchüler Sintzenich erfährt, daß ſie durch Verſchaffelts Unter⸗ richt weit mehr in ihrer Ausbildung gefördert werden, beſchließt auch er, nachdem er ſeine Lehrſtücke(Engelsköpfe nach Edelinck, Dreifaltigkeit und Altarblatt) abgeliefert hat, nach dreijähriger Lehre Verhelſt zu verlaſſen und bei Ver⸗ ſchaffelt Unterricht zu nehmen. Voll Eifer zeichnet er nun Da aber Ver⸗ ſchaffelt infolge langwieriger Erkrankung keinen Unterricht erteilt, da Herrn v. Jörgs Ungnade und die unangenehmen Familienverhältniſſe— Ernſt erhält heute hier, morgen dort gnadenhalber Eſſen— ihm den Aufenthalt⸗ in Mann⸗ heim gründlich verleidet haben, wendet er ſich an ſeinen Mitſchüler und Freund Gottfried Matthias Eichler, der ſich ſeit einem Jahr in der famoſen„Zeichen⸗ und Kupferſtecher⸗ ſchule“ des Chriſtan v. Mechel in Baſel befindet. Mechel iſt natürlich bereit, den Nichtsahnenden in ſeine Kupferſtich⸗ fabrik— denn nichts anderes war ſeine„Schule“— auf⸗ zunehmen, und Oberlanödbaudirektor von Pigage ſoll das Nähere mit Ernſt beſprechen. v. Pigage ſtellt in gutem Glauben Reiſegeld von einem Loutsd'or, als Entſchädigung im erſten Arbeitsfahr freie Koſt und Wohnung und im zweiten Jahr außerdem ein„Salarium“ in Ausſicht. Voll Freude verſpricht Ernſt der geſtrengen Stiefmutter alljähr⸗ lich von dieſem Salarium ein ſchönes Geſchenk und rührt dürch dieſes Verſprechen ſo ſehr ihr hartes Gemüt, daß ſie 1 Stiefſohn in angemeſſener Weiſe mit Kleidung und neuer Wäſche verſorgt. Aber ſie erlebt nie die Erfüllung dieſer ſchönen Ausſicht, da ſie ein Gallenfieber 14 Tage vor Ernſts Abreiſe hinwegrafft. Schon ſind die Koffer aufgeladen, ſchon iſt das Reiſegeld da ſchickt v. Pigage einen„Accord“, den er von alten 0 und der dem geſchäftstüchtagen Bafler 1 verfertigt er die Sil ouette der 71 von 5 5 8 raten hat, nicht ehe ene e als bis der Vertrag von Ernſt und ſeinem Vater unterſchrieben ſei, voll Beſtürzung einen Gönner um Rat fragt. Der rät zum Unterſchreiben, da er der Meinung iſt, daß ein ſolcher Vertrag bei v. Mechel nicht gerade viel zu bedeuten habe. So reiſt Ernſt denn ab, um nicht eben lange in der Kupferſtichfabrik zu verweilen. Zwar findet er durch ſein Flötenſpiel Eingang in die feinſten Baſler Häuſer, aber ſeine Hoffnung, mit Hilfe dieſer Gönner die Möglichkeit einer Reiſe ins gelobte Land der Kunſt, nach Italien, zu erhalten, erfüllt ſich nicht; umſo weniger, als einige Stiche nach Land⸗ ſchaften von Schütz nicht nach Wunſch ausfallen. In Mverdon indeſſen, wohin er von Baſel aus zu Herrn von Felice geht, ſticht er in anderer Manier mit mehr Glück eine andere Land⸗ ſchaft von Schütz und kommt auf Veranlaſſung eines Freun⸗ des, der einen guten„maniement de pinceau“ bei ihm entdeckt, ans Porträtmalen, mit dem er Erfolg hat. Nachher ſticht Ernſt das Porträt des Fürſtbiſchofs Fried⸗ rich Ludwig Franz und malt am württembergiſchen Hof in Mömpelgard unter vielem Beifall ein Porträt und ein Minia⸗ turporträt des Prinzen Ludwig. Ende Dezember 1781 findet er ſich wieder in Mannheim ein, wo er ſich an der Akademie unter Verſchaffelts Leitung nach ſeinem Baſler Irrgang nun endlich im Zeichnen ver⸗ vollkommnen will. Und wirklich erreicht er es durch unge⸗ heuren Fleiß, daß er, der zunächſt unter 25 Schülern der ſchlechteſte Zeichner iſt, am 18. April 1782 mit einer Zeichnung des gegeißelten Chriſtus den erſten Preis der Mann⸗ heimer Akademie erhält. Allerdings ging dieſer Er⸗ folg auf Koſten ſeiner Geſundheit. Darum reiſt er wieder nach Mömpelgard, um ſich zu er⸗ holen, wind dort jedoch durch einen Zwiſt mit Violier, dem Maler des ruſſiſchen Großfürſten, auf ein längeres Kranken⸗ lager geworfen. Nachdem er einigermaßen wieder geneſen iſt, r großen Zufrf unh re er ſich ausgeklügelt hat, derark in Kupfer zu ſtechen, daß jede Schraffterung eine beſtimmte Farbe bedeutet. g Doch ärztlicher Rat veranlaßt ihn, zunächſt⸗ zu einem Ver⸗ wandten, dem Pfarrer Ernſt, aufs Land, nach Mauchenheim bei Alzey zu gehen, von wo aus er auch an den Hof in Kirch⸗ heimbolanden kommt. Er wirkt dort als Flötenſpieler in Konzerten mit, zeigt ſeine Gemälde und Kupferſtiche und ge⸗ fällt ſo gut, daß man ihm den Poſten eines„Hofzeichenmei⸗ ſters“(Zeichenlehrers einiger Prinzen und Prinzeſſinnen) anbietet, den er gern annimmt, da er ihm genügend Zeit zu eigenem Schaffen läßt. Später(1784) überreicht er dem pfälziſchen Kurfürſten, der gerade nach Mannheim gekommen iſt, deſſen von Emble⸗ men und huldigenden franzöſiſchen Verſen umgebene Silhouette und bittet— auf Veranulaſſung des Vaters Ernſt— um eine Anſtellung als„Kabinettskupferſtecher“, die ihm huldvollſt zugeſagt wird. Ob Ernſt aber dieſe Anſtellung er⸗ halten hat oder nicht, geht weder aus dieſer alten biographi⸗ ſchen Arbeit, noch aus Naglers Künſtlerlexikon hervor. Ernſt ſoll nach ſeinem Aufenthalt in Kirchheimbolanden in Mannheim ſeßhaft geworden ſein. Die Zeit ſeiner Lehr⸗ und Wanderjahre, eine mühevolle und harte Zeit, hatte ihr Ende gefunden. Literatur * Butz, Friedrich Carl:„Der engliſche Januskopf“. mit 20 Bildtafeln. Zaberndruck Verlag, Mainz. trockenes archivariſches Wiſſen zuſammengetragen, kein Satz zur Phraſe keine Ideologie zum kberflüſſigen Ballaſt. Im Gegenteil, alle Fragen werden in dieſem Buch zu einer ganz natürlichen Selbſt⸗ verſtändlichbeft. Hier ſpricht ein Wahrheitsſucher ſchlicht und mutig aus, was andere, die n en,„Völkerverſöhner“ in ihrer über⸗ ſtiegenen Geiſtigkeit und in ihren Bindungen nicht mehr einfach ehen können noch dürfen. Wie ein Vorſtoß wirkt dieſes Buch in feiner mutig⸗aggreſſtven, aber niemals heftigen Art, und wenn der Autor offenen Auges tiefer wie andere in das Land der Tomy's ſchaut und Abrechnung hält mit mancher falſchen Legende— ja ihn ſogan manch⸗ mal wettern macht gegen heuchleriſche Geſten und die Praugon des britiſchen Löwen, ſo hebt dieſe Freimſtigkeſt des Verfaſſers nur ert des Buches und ſtellt es hoch über e aber die . fade baten 152 Seſten Hier wird kein die verwirrende Meuge der Schriften. . * 8 . 1 292 44 Samstag, den 10. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 524 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 11. November 1928. Trinitatiskirche.30 Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Vikar Fleig; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schilling; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Grimm; 11 Kindergottesd., V. Grimm. Konkordienkirche: 9 Ehriſtenlehre f. Knaben, Kirchenrat v. Schoepffer; 10 Predigt, Kirchenrat v. Schvepffer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Chriſtenlehre f. Mädchen, Kirchenrat v. Schoepffer; 6 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 11.15 Kindergottesd., Vikar Beiſel; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat D. Klein; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sulzberger; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Walter; 6 Predigt, Vikar Sulzberger. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schropp: 11.15 Kindergottesdienſt, Bilar Schropp; 6 Predigt, Vikar Zöbeley. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergottesdtenſt, Vikar Grimm; 11 Chriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Pfarrer Frantz⸗ mann; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Jundt und Pfarrer Dr. Lehmann; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Jundt; 6 Predigt, Vikar Grimm. Melauchthonfirche: 10 Predigt(Konfirmandengottesdienſt), Pfarrer Rothenhöfer; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Götz. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Dlakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Frantzmann. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Mutſchler;.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdtenſt, Pfr. Luger; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.90 Predigt, Pfr. Maurer; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt(Nordpfarrei), Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre(Nord⸗ pfarrei), Pfarrer Maurer. Rheinan:.30 Predigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben; 11.90 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli; 10.435 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Kölli; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Kölli; .30 Abendgottesdienſt in den Behelfsbauten, Vikar Köllt. 1 Pauluskirche Waldhof:.30 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfr. gemme; N .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wochen asttesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Roſt.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. ö Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht mit Bibelbeſprechung, Vikar Dr. Schütz. 5 N Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Hoff. Jae Mittwoch abend.30 Andacht, Pfarrer Walter. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Schropp. Dutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Frantzmann. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Heſfig. Fendenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.80 Wochenkirche, Pfarrer Maurer. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Hürr. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend.30 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Pfarrer Lemme. — — Danksagung Beim Heimgang unseres lieben Vaters, Schwiegervater u. Großvater Franz Josel Plailipp sind uns Beweise inniger Anteilnahme an dem uns Verluste in so überaus zahlreicher Weise zuteil geworden, daß wir außerstande sind, jeden einzelnen hier zu nennen. W dieserhalb auf diesem Wege allen denen; die dem Heim die letzte Ehre erwiesen laben und für de Fülle der Blumenspenden unseren herzlichsten Dank aus. danken wir Herrn Stadipfatrer Dr. Stein wachs für die wohltuende Rede. Der verehrl. inniger und dankbarer Weise gedacht Mannheim, den 10, November 1928 WIinelm walter u Frau Hilde geb. pullpp Ganz besonders Direktion und den Angestellten der Zellstoltfabrik Mheim-Waldhof, den Vertretern des Militärvereins Mheim, des Vereins ehem. 110 er, der freiw. Sanitätskolonnèe und dem roten Kreuz für die ehrenden und erhebenden Worte, sei in Otto Philipp u. Frau, Zern Oskar Philipp u. Frau Nonpel Amerika und Enkelkinder Evang.eluth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Sonntag nachmittag 5 Predigt (Reformationsfeſtfeier), Pfarrer Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle: Sonntag 8 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmifſionar Olpp): Sonntag.30 Verſammlung. Donnerstag .00 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau. Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiffton. Keidel): Sonntag.80 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag.30 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde. 5 Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. 1.., Jungfrauenvereine] find bei jeder Station zu erfahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8. Evangeliſationsverfammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar: 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Beihesda⸗ Heim,“ I. 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Verſammlung. — Dienstag abend 8 Männerſtunde;.30 Evangeliſations⸗ Vortrag Almenhof⸗Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde.— Don⸗ nerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für funge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.90 Predigt v. Prediger Müller⸗ Karlsruhe; 11 Sonntagsſchule; 4 Predigt von Prediger Kick.— Mittwoch abend 6 Religionsunterricht; 8 Bibelſtunde.— Donnerstag mittag Miſſtonsſtunde der Frauen: 8 Jugendandacht. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſatjon u. Gemeinſchaftspflege, (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag nachm. 4 Bibelſtunde(General v. Oven, Lindenhofſtraße 94); abends.80 Evangeliſations⸗Vortrag im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4.— Mittwoch 8 Bibelbeſprechung.— Samstag 8 Männerabend. Jugendbund für E.., funge Männer: Dienstag 8; Jungfrauen: Donnerstag 47 Knabenbund für Knaben von 10—15 Jahren: Samstag.30. Blaukrenzverein Mannheim I, Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Montag abend 8 Bihel⸗ und Gebetſtunde.— Mittmoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Baptiſten⸗ Gemeinde, Max⸗Joſefſtr. 12(Ecke Pozziſtraßze). Sonntag vorm..30 Predigt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt.— Mitt⸗ abend.15 Bibel⸗ und Gebetſtunde.. Die Heilsarmee C 1, 15.— Sonntag vorm..80 Hetligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11.. .30; Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..30 Altenfeſt⸗ Predigt, Pred. Schwindt⸗Dillenburg; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Evangeliſations⸗Vortrag, Prediger Schwindt.— Montag abend 8 Jungfrauenverein.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſionsverein; 4 Rel.⸗Unterricht. Katholiſche Gemeinde. Amt; 11 hl. Meſſe mit Pred.; nachm. 2 Chriſtenlehre(.45 Chriſten⸗ lehre für den 3. u. 4. Jahrgang der Jünglinge im Saale d. Pfarr⸗ hauſes);.30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; 38.15 Predigt und Andacht mit Segen für den Mütterverein. St. Sebaſtiauuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .80 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt: 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen. 8 5 Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen.. N Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Sakramentale Bruderſchaft. 5 5 Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. ö St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag.30 hl. Beicht; .15 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; 11 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.20 Predigt und Amt; 10.45 Kindergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre ſür Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht;.30 Frühmeſſe;.20 Kommunionmeſſe;.90 Singmeſſe mit Predigt; 10 Predigt m. Amt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; .80 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. 5 St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt: 9 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Schlußpredigt mit feier⸗ licher Weihe an das Herz Jeſu. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunkon⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdlenſt mit Predigt und Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper; .30 Sonntagsandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.80 Beicht;.15 Frühmeſſe; 9 Hochamt mit Predigt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.90 Beicht; 7 Frühmeſſe mit hl. Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe und polniſche Predigt; .30 Chriſtenlehre für Jünglinge und Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag(Gedächtnis des hl. Biſchofs Martin von Tours] 6 Beichtgelegenheit;.45 und.30 Spendung der hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.30 Hochamt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre; 2 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsand. m. Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche). Sonntag von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kin⸗ dergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. 2 8— Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeter, Prediger Dr. Karl Weiß über: „Unſchuldig verurteilt“ in der Waldhofſchule auf dem Waldhof. betroffenen ir sprechen gegangenen Kranz- und schöne und 97028 bekommen kenn. in spötern be 67 f Seschöftsstelle: He! 8 Beerdigung von 7039 Hermann Baumann findet am Samstag mi tag um 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Ma n un Mittwoch, den Arzte der Winte ersten Hilfeteistung Amtliche Bekanntmachungen Straßenſperre. Die Sperre des Kreisweges Nr. 7 zwiſchen Ilvesheim und Seckenheim wird bis zum 25. November 1928 verlängert. 17 Mannheim, den 8. November 1928. Badiſches Bezirksamt— Abt. V. K. Scheib, 5 3, Dachdeckungsgeschäft und Bauspenglerei empfiehlt sich zur Ausführung aller in das Fach der Dachdeckerei ein schlagenden Arbeiten als Senlefer, des Kurses, auf uns anzumelden. kostenlos erteilt. Pappdächern einschl. Maurer- und Spenglerarbeiten. Reparaturen Wer- den prompt und sauber fachmännisch ausgeführt. Gute Bedienung 55 billigsten Preisen. 5 I Lelephon 280 93. rr Kein Herr klopfen Freſyſſſigs Hauptkolonne vom Roten Kreuz beginnt unter Leitung der Kolonnen- Interessenten werden gebeten. rechtzeitig, spätestens bis zum Beginn Der Unterricht wird Ziegel, Holzzement, Ruberoid und 5 3 V N e %% II 5 itrovanille IN AbOTHEK EN Narch wirkend— lehrrehate bewährt— elne Nagenbe schwerden h e i m 13214 14. November 1928 rkursus in der WARUM EWIG In iE TE WWOkREN7 wenn mon zur Beschaffung eines Elgeſhelms durch Uebernanme elner Bauspor- Verpfiſchtung bel der BAUSPARKASSE DER GEMEINSCHAFT DER FREUNDE Gemeinnützige gesellschaft mit beschränkter Heftung Wuüstentot-Wärtt. unkündbare Tligungsderlehen zu 4% oder 5% Zins Sestelſt. Sofottige Dötſehen werden nicht gegeben. EDER FAM!lLIE. EIN EIGENHEIMI Gutgehen des Lebeasmitteigoschäft Ecke mit 2 Schau⸗ fenſter, 1 Zimeu Küche ſofort beziehb., preis⸗ wert zu verkaufen. Näh. d B. Weiß, Rechtskonſulent 4, 23, Tel. 24705. e — ß—ꝛ Auio Aſttz., tadell., eleg., zu jed. annehmb. Preiſe gegen bar zu verkauf. Angebote unt. C X 4 an die Geſchſt. 7056 N 2 5 Arle-eferüreirad 10 Ztr. Tragkraft, fahrber. u. verſteuert, z. Spottpreiſe von 540 Mark. auch Teilzahlg. zu verkaufen. 57034 Mittelſtr. 22, Hof. pedo- errenral gut erhalten, zu ver⸗ kaufen. 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Die Kinder⸗ ſpeiſungen nach dem Krieg ſind deshalb vor allem Gegen⸗ ſtand ſeines Intereſſes geweſen. Als Vierzehnjähriger bei einem Onkel im Staate Oregon lebend, in deſſen Laden er mithalf, erklärte er plötzlich, daß er eine naturwiſſenſchaftliche Univerſität aufſuchen würde und nicht, wie ſeine Verwandten es für ihn vorgeſehen, eine Quäkerhochſchule. Man entzog ihm darauf jede finanzielle Unterſtützung und er ging nach Portland, wo er eine Stel⸗ ung annahm und jeden Cent ſparte, um ſpäter Naturwiſſen⸗ schaften ſtudieren zu können. Im Jahre 1891 hatte er ge⸗ nügend Geld beiſammen, um die neu eröffnete Leland Stand⸗ ford⸗Univerſität in Californien aufzuſuchen. Seinen Lebens⸗ unterhalt als Student verdiente er ſich, indem er den Wagen einer Waſchanſtalt fuhr und bei der Vorbereitung beſonderer Vorleſungen half. Im Jahre 1895 ſchloß er ſein Studium ab, nachdem er ſeine Examina als Bergwerksingenieur be⸗ ſtanden hatte. Auf Anraten einer ſeiner Profeſſoren begab ſich Hobver wach dem Sierra Nevadagebirge und arbeitete als Bergmann. Nach einem Jahre wurde er Vorarbeiter. Als er genügend praktiſche Kenntniſſe erworben hatte, ging er nach San Fran⸗ eisco, wo er in das Büro von Louis Janin eintrat, der der bervorragendſte Bergwerksingenieur Amerikas zur damaligen Zeit war. Für ihn war Hoover in Neu⸗Mexiko, in Kali⸗ fornien und Colorado tätig. Im Jahre 1897 ging Hoover nach Auſtralien, dann nach Thina. Er war in Tientſin während des Boxeraufſtandes und tat ſich bei der Verteidigung der europäiſchen Nieder⸗ laſſung hervor. Auch organiſterte er die Lebensmittelvertei⸗ Lung an chineſiſche Nüchtlinge. Seine damalige Hilfstätigkeit wird noch heute in chineſiſchen Kreiſen gerühmt und als ſeine Kandidatur zur Präſidentſchaft im Oſten bekannt wurde, gin⸗ gen von zahlreichen Chineſen Glückwunſchſchreiben an ihn ab, worin dankbar ſeiner früheren Tätigkeit gedacht wurde. Im Jahre 1902 wurde er Teilhaber einer internationalen Ingenieurftrma. Durch Privatſpekulationen eines Partners kam die Firma in Schwierigkeiten und Hoover unternahm es, die Schulden abzutragen. Fünf Jahre lang trug er an dieſer Caſt, die er ſich freiwillig aufgeladen hatte. Er begann zum zweiten Male, ſich ein Vermögen zu erwerben, aber diesmal allein. Er eröffnete ein Büro in Newyork und San Fran⸗ eisco mit Filialen in England und Rußland. Er betrieb Bergwerksunternehmen in Auſtralien, Birma, im Ural, in Alaska und Mexiko. Bei Kriegsausbruch befand ſich Hoover in Europa und man übertrug ihm die Sorge für die in Eu⸗ ropa geſtrandeten Touriſten, die nicht zurück konnten. Durch umfaſſende Fürſorgemaßnahmen half er damals mehr als 160 000 Menſchen. Dann kam die Aufgabe, die belgiſche Bevölkerung zu ver⸗ ſorgen. Er organiſierte die Lebensmittelverteilung, ſorgte für die notwendige Anleihe. Bis zu fünf Millionen Menſchen hingen zeitweilig völlig von ſeinem Hilfskomitee ab. In Amerika wurde er zum Lebensmittelverwalter ernannt. Er regelte Produktion und Verbrauch, organiſierte den Verkauf amerikaniſchen Getreides, aber auch der kubaniſchen Zucker⸗ erzeugung. Insgeſamt belief ſich der von ſeiner Organiſation getätigte Umſatz auf über neun Milliarden Dollar. Nach dem Waffenſtillſtand übernahm er die Lebensmittelverſorgung Europas, von der insgeſamt 23 Länder Nutzen hatten. Im Jahre 1921 wurde er von Präſident Harding zum Handelsminiſter ernannt Mit ungeheurem Eifer ging er an den Ausbau ſeines Miniſteriums, das ſeine Tätigkeit überall⸗ hin erſtreckte. Die Aufſicht über das Radioweſen wurde ihm übertragen, ebenſo die über die Zivilluftſchiffahrt. Aber Hoovers Arbeitshunger ſchien unerſättlich. Bei der Rege⸗ lung der Auslandsſchulden an Amerika fiel ſeine Meinung ebenſo ins Gewicht wie bei landwirtſchaftlichen Fragen. Dank ſeiner Tätigkeit wurde ſein Miniſterium ein wirkliches„Mäd⸗ chen für Alles“, an das ſich immer mehr alle Klaſſen der Be⸗ völkerung mit ihren Schmerzen und Wünſchen wandten. Zu den beſonderen Leiſtungen Hoovers gehört ſeine Durchſetzung der Normierungs⸗ und Rationaliſierungsbeſtre⸗ bungen in der amerikaniſchen Induſtrie. Daneben gehen ſeine Beſtrebungen auf eine„Demokratiſierung der Wirtſchaft“ hin⸗ zuarbeiten, indem die Erwerbung von Aktien einem immer größeren Perſonenkreis, zumal den Arbeitern und Angeſtell⸗ ten eines Unternehmens, ermöglicht wird. Dieſes„demokratiſche“ Gefühl, das in Hoover ſehr ſtark iſt, wohl ein Erbteil ſeiner Quäkervorfahren, drängt ihn auch dazu, alles zu tun, um eine möglichſt weite Verteilung der erzeugten Güter zu ermöglichen. Dieſem„Mann det Wirtſchaft“ iſt nämlich die Wirtſchaft nicht Selbſtzweck, Zu⸗ erſt und zuletzt denkt er immer an die Menſchen und zwar an die Maſſe der Menſchen. Es iſt in ihm eine ſonderbare Miſchung von Stockamerikaner und Kosmopoliten, von— man möchte beinahe ſagen klein bürgerlichem— Proteſtanten und Rationaliſten des 18. Jahrhunderts. Organiſator aus innerer Notwendigkeit zielt er doch darauf ab,„einer mög⸗ lichſt großen Zahl von Menſchen“ eine gute Wohnung, gute Nahrung, Auto, Radio, Badeſtube uſw. zu beſchaffen, weil er glaubt, daß damit die Menſchen glücklicher und beſſer ſein werden. 0 Hoover iſt ſeit 1897 mit einer ehemaligen Studienkollegin, Lou Henry in glücklichſter Ehe verheiratet. Gemeinſam mit ihr überſetzt er Agricolas„De re mentallica“, wie ſie denn ſtets an all ſeinen Unternehmungen und Arbeiten teil⸗ genommen hat. Aus der Ehe ſind zwei Söhne, Herbert und Allan, hervorgegangen. 5 Im Juni 1928 wurde Hoover vom republikaniſchen Nationalkonvent in Kanſas City zum Präſidentſchaftskandi⸗ daten nominiert.. Frankreich 8 Die Wunderhand Die Gelehrten Frankreichs beſchäftigen ſich mit dem ſon⸗ berbaren Fall eines Mannes, der Fleiſch und Gemüſe durch eine Berührung mit ſeiner Hand in Konſerven verwandeln kann. Der Beſitzer dieſer Wunderhand iſt der 33jährige Georges Gaillard in Lyon, ſeines Zeichens ein Schuh⸗ Händler, der ſich in ſeinen Mußeſtunden mit hypnotiſchen Ver⸗ ſuchen beſchäftigt. Er wurde erſt kürzlich auf ſeine ungewöhn⸗ liche Begabung aufmerkſam, als er eines Abends in der Küche zwei rohe Kotelette in die Hand nahm und nach einer Minute zu ſeinem lebhaften Erſtaunen gewahr wurde, daß das Fleiſch wollſtändig zuſammengeſchrumpft war. Am nächſten Tage be⸗ gab Gaillard ſich zur Polizei und erzählte dem Leiter des tech⸗ niſchen Laboratoriums ſein Erlebnis. Er wurde aufgefordert, ſeine Verſuche zu wiederholen. Dr. Locard, der Leiter des Saboratoriums, ein bekannter Fachmann, beobachtete ihn da⸗ bei. Er beſtätigt, daß in der Tat mit den Gegenſtänden, die Gaillard anfaßte, eine ſonderbare Veränderung vorging. Er Aunterſuchte das Fleiſch genau, ehe Gaillard es anfaßte und ſeine geheimnisvollen Bewegungen machte. Dabei fand er Auch nicht die leiſeſte Spur vor irgend welchen Mineralien, die zur Konſervierung von Fleiſch benutzt werden. Nach der Be⸗ rührung war das Fleiſch wie eingedörrt. Die Gelehrten haben vorläufig noch keine Erklärung für dieſe ſeltſame Erſcheinung gefunden. 5 Streikende verſenken ein Schiff? Im Hafen von Marſeilles iſt der franzöſiſche Poſtdampfer „Numida“ auf geheimnisvolle Weiſe geſunken. Er verkehrt regelmäßig zwiſchen Marſeilles und Korſika und lag an ſei⸗ nem gewöhnlichen Platz vor Anker. Er ſollte am nächſten Tage früh mit Mehl und Nahrungsmitteln an Bord, ſowie mit 250 Fahrgäſten nach Ajaccio abfahren. Die Mannſchaft hatte für die letzte Nacht Landurlaub erhalten und es befand ſich nur die übliche Wache an Bord. Um 2 Uhr nachts bemerkte die Wache, daß das Schiff ſich nach Steuerbord neigte. Kurz darauf ſank es allmählich unter. Die Hafenpolizei wurde ſofort benachrich⸗ tigt. Als aber das Hilfsſchiff anlangte, war der Maſchinen⸗ raum bereits voll Waſſer. Trotz eifrigen Pumpens ging der Dampfer unter. Er liegt im Schlamm vergraben und ragt nur noch mit den Maſten aus dem Waſſer heraus. Die Polizei ſteht vor einem Rätſel. Sie nimmt an, daß die ſtreikenden Dockarbeiter, die den ganzen Hafenverkehr lahm legen wollen, dieſen Streich verübt haben. Rußland Aepfel ſtatt Brot In Leningrad kam es dieſer Tage zum Aufruhr einer ſundertköpfigen Menge. Etwa 800 Frauen u. Männer hatten Als die Verteilungsſtelle dann fel, weil kein ganze Nacht hindurch in Reih und Glied vor einer Ver⸗ ſtelle geſtanden, um ſich das verſprochene Quantum geöffnet wurde, 0 Amerika Hoher Preis für eine Erſtausgabe Ein guterhaltenes Exemplar der Erſtausgabe von Edgar Allan Poes„Tamerlane“, dem erſten Werk des Dichters, wurde in Boſton mit 20000 Dollars bezahlt, dem höchſten Preis, der bisher für eine amerikaniſche Erſtausgabe erzielt worden iſt. Von der Ausgabe ſind nur noch ſechs Exemplare vorhanden. Anfang des Jahres hatte der Unbekannte von Collegnp, der„Maun, der ſein Gedächtnis verlor“, als Profeſſor Ca⸗ nella ſeinen feierlichen Einzug in der Familie Canella ge⸗ halten. Seitdem ſind viele Monate vergangen, die der„Herr Profeſſor“ mit der Suche nach dem eigenen Ich ausfüllte, nebenbei aber auch, wie mitunter in den Zeitungen berichtet wurde(wahrſcheinlich um das ſchon eingeſchläferte Intereſſe an dem Fall wieder wachzurufen), mit einer erheblichen Kör⸗ pergewichtszunahme abſchloß. Dabei ſtieß jedoch der voll⸗ bärtige Profeſſor, der immer mehr an dem behäbig⸗bürger⸗ lichen Leben erſtarkte, auf die größten Antipathien ſeitens ſeiner Mitbürger. Die Stadt Padua, wo die Familie Canella ein villenartiges Haus bewohnte, ſah in ihm zu jeder Zeit nur den fremden Eindringling, der mit einer angeſehenen Familie und einer gleichfalls reſpektablen Bevölkerung ein frevelhaftes Spiel trieb. Er wurde ſo zum gehaßten, viel⸗ umſtrittenen„Uſurpator“ von Padua. Man kann ſich alſo leicht die tiefe Befriedigung der Anti⸗ canellianer denken, als unerwartet die Bombe in das ſtille Familienglück der Canellaleute einſchlug: der Gerichtshof von Turin hatte ſein Urteil gefällt. Der„Herr Profeſſor“ iſt von dieſem Augenblick an nicht mehr der wohlhabende, ſelbſtgefällige Familienvater Canella, ſondern nur noch der arme, niedriggeborene Drucker Bruneri, der außerdem noch ſtrafrechtlich verfolgt wird. Der Fall Bruneri⸗Canella iſt einer von den geheimnis⸗ vollſten, die je die weitere Oeffentlichkeit beſchäftigt haben.— Vor einigen Jahren wurde im Irrenhaus von Collegno ein zerlumpter, bärtiger Mann eingeliefert der vorgab, vollſtän⸗ dig ſein Gedächtnis eingebüßt zu haben. Dieſer Unbekannte wurde nun von zwei Familien zu gleicher Zeit als identiſch mit vermißten Angehörigen erklärt. Und in beiden Fällen war der geheimnisvolle Menſch von Collegno Ehemann und mehrfacher Familienvater. Nur war er im erſten Fall ein wohlgeſetzter Herr Profeſſor, während er im anderen ſich mit der ſimplen Rolle eines vorbeſtraften Arbeiters begnügen mußte. Die Entſcheidung war alſo für den Mann ſelbſt, der nichts mehr von ſeiner Vergangenheit wußte, ziemlich ein⸗ lebte ſich verhältnismäßig ſchnell in die Perſon des b ſſos rob Proben wurden a Was koſten Bekehrungen? Der Schatzmeiſter des lutheraniſchen Konvents rechnete in Erie(Pennſylvanien) unlängſt den Konventsmitgliedern vor, daß die Bekehrung eines afrikaniſchen Negers zum Luthertum ſie durchſchnittlich 2000% gekoſtet habe. Die Delegierten ließen ſich noch andere Zahlen zum Vergleich vorlegen. So erfuhren ſie, daß die Bekehrung eines Indianers ſie durchſchnittlich 130 /, die eines Chineſen durchſchnittlich 1800 und die eines Japaners 3300 4 koſte. Sie beſchloſſen, das Bekehrungswerk fortzuſetzen. Der vergrabene Dollarſchatz Vor kurzem kaufte ein Einwohner von Newyork in einem Südſtaat eine kleine Farm, um ſich dort aus Geſundheits⸗ gründen mit landwirtſchaftlichen Arbeiten zu beſchäftigen. Dieſer Tage pflügte er das Ackerland um. Dabei ſtieß er auf einen irdenen Topf, deſſen Deckel dicht geſchloſſen und ver⸗ ſiegelt war. Beim Oeffnen ergab ſich, daß der Topf Gold⸗, Silber⸗ und Kupfermünzen im Werte von 15 000 Dollars ent⸗ hielt. Die Münzen reichten nach dem Prägungsdatum nicht hinter das Jahr 1861 zurück, ſodaß alſo der Schatz erſt in ver⸗ hältnismäßig junger Zeit vergraben worden ſein kann. Der Finder war ehrlich genug, ſich in Waſhington bei dem Schatzamt zu erkundigen, ob er den Schatz verſteuern müſſe. Zu ſeiner Freude lautete die Antwort verneinend. Polizeibeamte mit einem Rieſenbankkonto In der amerikaniſchen Stadt Philadelphia hat ein beſon⸗ ders eingeſetzter Gerichtshof ſich mit der Maſſenbeſtechung von Polizeibeamten beſchäftigt. Nach langer und eingehender Unterſuchung hat das Gericht die Entlaſſung von 18 Polizei⸗ hauptleuten und drei Polizeiinſpektoren verfügt. Dies iſt die Hälfte der höheren Beamten der ſtädtiſchen Polizeibehörde. Das Unterſuchungsgericht hat feſtgeſtellt, daß dieſe Polizei⸗ beamten mehr als 800 000 Dollars oder mehr als 38,2 Mill. 4 auf dem Bankkonto hatten. Außerdem beſaßen ſie zahlreiche Grundſtücke und Wertpapiere. Nach den Ermittelungen des Gerichtes iſt dieſer ganze Beſitz auf unehrliche Weiſe, d. h. da⸗ durch erworben worden, daß die Polizeibeamten ſich von Ver⸗ brecherbanden beſtechen ließen. Einzelne der Beamten hatten auf einen Schlag ſo viel Geld auf die Bank gegeben, wie nach richterlichen Urteil ein Beamter in ihren Gehaltsverhältniſſen nicht im Laufe ſeines ganzen Lebns zu erſparen vermag. Der Spruch des Gerichts bildet den Abſchluß einer langen Ermittelung, die von Staatswegen eingeleitet wurde, als durch Zufall enge Beziehungen zwiſchen der Polizei und be⸗ rüchtigten Alkohol⸗Schmugglerbanden aufgedeckt wurden. Kanada Operation mit Hilfe eines Magneten Seit mehr als 10 Jahren trägt ein ehemaliger kanadiſcher Kriegsteilnehmer ein Geſchoß in der Lunge mit ſich herum. Die Stelle, wo das Geſchoß ſich befindet, iſt durch X⸗Strahlen längſt feſtgeſtellt. Eine Operation erwies ſich aber als un⸗ möglich, weil das Geſchoß an einer Stelle ſaß, an der es mit der Zange nicht gefaßt werden konnte. Vor kurzem iſt es nun gelungen, das Geſchoß mit Hilfe eines kräftigen Magneten ſo weit von ſeinem Platz fort zu bewegen, daß man es mit einer Zange durch die Luftröhre entfernen konnte. Japan Der größte Vulkan in Tätigkeit Der Aſo in der Nähe von Kumamoto, im äußerſten Süden von Japan, der als der größte Vulkan der Welt gilt, iſt jetzt wieder in Tätigkeit. Er ſchickt Rauch⸗, Dampf⸗ und Aſche⸗ ſäulen bis zu 10000 Fuß in die Höhe. Die Aſche wird bis zu der 80 Kilometer entfernten Kagoſchima⸗Provinz fort⸗ geweht, und die Bauern, die in der Umgebung des Vulkans wohnen, ſind ſehr beunruhigt, da die Aſche ihren Ernteſegen zerſtört. Die Geologen aber find der Anſicht, daß ein gefähr⸗ licher Ausbruch nicht zu erwarten iſt. 8 Der„Fall, Canella⸗Bruneri (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) teil überwies endlich den Gebächtutsſchwachen der Familie Canella. Doch mit dieſem Urteil gab ſich die Familie Brunert keineswegs zufrieden. Sie war mehr als je davon überzeugt, daß der„Uebeltäter“, wie ſie liebevoll ihren Angehörigen zu nennen pflegte, ſich nur ſeinen Verantwortungen und Pflichten entziehen wollte und deshalb einen verabſcheuungswürdigen Betrug inſzenjerte. Sie legte Berufung gegen den erſten Ur⸗ teilsſpruch ein, was zur Folge hatte, daß der Gerichtshof in vielmonatlichen Unterſuchungsarbeiten 72 dicke Aktenbände über den Fall anlegen mußte. Vor wenigen Tagen wurde nun das Ergebnis dieſer Unterſuchungsarbeiten ausgeſpro⸗ chen: Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß der Mann von Collegno niemand anders als Bruneri ſein kann.——— Der„Profeſſor Canella“ iſt alſo wieder Brunert; die Brunerianhänger haben geſiegt. Das hinter jedoch die Familie Canella keineswegs daran, auch weiter hin zu verteidigen, daß Bruneri Canella ſei. Und Bruneri⸗Canella will ſelbſtverſtänd⸗ lich nur Profeſſor Canella ſein und abſolut nicht Bruneri. Wer findet ſich in dieſem Wirrwarr noch zurecht Dieſe Geſchichte könnte wie eine Groteske anmuten, über die man nicht anders als lachen müßte,——— wenn ſich nicht neuerdings ein tragiſches Element eingeſchlichen hätte. Der „Herr Profeſſor“ hat ſein proviſoriſches Familienglück nicht unausgenützt gelaſſen, hat ſeinen ehelichen Pflichten wohl oder übel genügt. Frau Canella befindet ſich augenblicklich in einem Zuſtand, den man gewöhnlich als einen„geſegneten“ bezeich⸗ net. Und eben in dem Augenblick, wo ſie dem glücklichen Er⸗ eignis entgegenbangt, wird ihr der ſorgfältig gehütete Ehe⸗ mann durch einen unerwarteten Urteilsſpruch entriſſen. Was für neue Komplikationen ergeben ſich aus dieſem Ereignis? Wird nun Frau Bruneri auf Ehebruch klagen? Welchen Na⸗ men wird das Kind erhalten? 5 Und wie wird nun dieſe Geſchichte enden? Wird nun Ca⸗ nella⸗Bruneri jährlich als Leihgabe einer der beiden Familien übergeben, um einmal ſeine echte, einmal ſeine Pſeudorolle als Ehemann und Familienvater zu ſpielen? Das iſt kaum denkbar, denn die Familie Canella hält auf Reputation und Ehre, und die Familie Bruneri will auch ihr gutes, ungeſchmä⸗ lertes Recht. Zur gerechten Entſcheidung müßte hier ein neuer Salomon erſtehen 8 9 1 . Samstag, den 10. November 19 zeigt den deutschen 28 täglich: Romangroßfilm: Nach dem Roman der„Serliner Jllustrirten Zeitung“ von Ludwig Walff Alfred Abel u. Maria Jakebini jean Bradin mit GTO Bes BeiIprogramml — Beginn 3 Uhr. Faun Humana Mannheim, 0 2, 5. N BRV I e: 2 Michaelis- Oro Letzte Vorstellung 8 Uhr. — 4 0 f und! elner Blütenhonig in 5 v. 10 Pfg.-Hosan pfund M. 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Haus Simshäuser Miller, Stadtmusikant od., wie man sie an einigen Grten nennt, Kunstpfeifer Dessen Frau Julie Sanden Luise, dessen Tochter Johanna Bassermann Sophie, Kammeriungfer d. Lady Karin Vielmetter Ein Kammerdiener d. Fürsten Hans Godeck Neues Theater- Rosengarten Samstag, den 10. Noybr. 1928. Für die Theatergem. d. Bühnenvolksbundes (Ohne Kartenverkauf) Abt. 1 3, 79, 25— 26 31 33, 37-39, 4143, 49, 5861, 87, 9697, 236 Die Ministerin. Operette in drei Akten von Otto R. Frank Musik von Otto R. Frank u. Werner Göhling Inszenierung: Alfred Landory Musikalische Leitung: Werner Göbling Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 22 Uhr Johannes Heinz s onen Frau Schön, lite d. Aeuß. Sophie Karst Dr. Zagemann, ihr Ministerialdir- Franz Kugler Fräul, Tipse, ihre Privatsekret. 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