a 4 Bezugsprefſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poßz monatli N. M3 755 Veſtelszeld Bei evtl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ S vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Baff eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,% Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, chwetzin erſtr. 1020 u. Meerfeldſtraße IJ. Telegramm⸗ Adreſſe 0 eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Morgen ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger er Geil Nr. 526— 139. Jahrgang r Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 405. 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits e uſw. a 195 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht .... dc ⁰ yd ooo Vor einer A Der Reichsgerichtspräſident als Vermittler 5 Im Lohnkampf der weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie ſcheint ſich eine entſcheiden de Wendung vorzubereiten. Wie die„Kölniſche Volksztg.“ erfährt, iſt in der Perſon des Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons ein Vermittler auf⸗ getreten, der wie ſich bis jetzt überſehen läßt, den beiden ſtreitenden Parteien geuehm ſein dürfte. Soweit die Stimmung in Arbeiterkreiſen bekannt iſt, dürften ſich von diefer Seite aus gegen Dr. Simons keine Schwierigkeiten er⸗ geben. Auch glaubt man damit rechnen zu können, daß im Arbeitgeberlager eine Vermittlungstätigkeit des Reichsge⸗ richtspräſidenten gern geſehen würde. Die Verhandlungen dürften in Kürze einſetzen und man rechnet ſogar damit, daß bis kommenden Dienstag der Weg zu einer Verſtändi⸗ gung geebnet iſt. Als Verhandlungsbaſis dürften dabei Ab⸗ machungen über die Arbeitszeitregelung im Vor⸗ dergrunde ſtehen. Der„Vorwärts“ erklärt:„Die Gewerkſchaften werden ſich Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit ſchon deshalb nicht verſchließen, weil ſie den Arbeitsfrieden nicht gebrochen haben und, ſo ſchwer es ihnen auch war, weil ſie ſich auf den Boden des Schiedsſpruches geſtellt haben. Dieſer Schiedsſpruch iſt durch die Verbindlichkeitserklärung ein durch die Staatsgewalt geſchützter Tarifvertrag geworden. Ein Verhandeln über ihn kann es alſo nicht geben. Das wird nie⸗ mand beſſer wiſſen als der Präſident des Reichsgerichts. Daß man jetzt ſchon über die in einigen Wochen fällige Ar⸗ beitszeitfrage verhandelt, dagegen iſt nichts zu ſagen, aber über eine Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches ſelbſt gibt es kein Verhandeln.“ Die Reichstagsdebalte am heutigen Montag wird ſich mit den bereits gemeldeten Anträgen und Interpellationen zum Eiſenkonflikt befaſſen. Das Reichs kabinett hat in ſeiner Sitzung am Samstag den Arbeitsminiſter Wiſſel zur Abgabe der Regierungserklärung beſtimmt. Die einzelnen Reichstags⸗ fraktionen haben ihre Redner für die Debatte über die Aus⸗ Beilegung der finanziellen Streitfragen Die Verhandlungen mit Rumänien ſind nun am Sams⸗ tag endgültig zum Abſchluß gekommen. Amtlich wird darüber folgendes mitgeteilt: Der weſentliche Inhalt des neuen Abkommens iſt, daß Deutſchland an Rumänien eine Summe von 75,5 Millionen Mark in vier Jahresraten zahlen wird, während Rumänien das noch nicht liquidierte deut⸗ ſche Eigentum in Rumänien freigibt und den An⸗ leihedienſt für nicht abgeſtempelte rumäniſche Vorkriegs⸗ renten nach einem beſtimmten Plan wieder aufnimmt. Gleich⸗ zeitig erklärt die rumäniſche Regierung, daß mit dieſem Ab⸗ kommen alle deutſch⸗rumäniſchen finanziellen Streitfragen erledigt ſind, insbeſondere die von Rumänien bisher ge⸗ ſtellten Anſprüche wegen der Banca Generala⸗Noten, die während der Beſetzung Rumäniens von deutſchen Stellen ausgegeben worden ſind, ferner die Anſprüche aus dem Bukareſter Frieden, ebenſo gegen die Reichsbank wegen verſchiedener depotrechtlicher Anſprüche. Außerdem ver⸗ zichtet Rumänien auf die Anwendung der Beſtimmung des Vertrages von Verſailles, nach der das Recht vorbehal⸗ ten iſt, unter beſtimmten Vorausſetzungen das deutſche Eigen⸗ tum zu beſchlagnahmen. Durch dieſes Abkommen werden endlich die Meinungs⸗ verſchiedenheiten zwiſchen den beiden Ländern beſeitig, die die Entwicklung regelmäßiger wirtſchaftlicher Beziehungen zwi⸗ ſchen ihnen in den letzten acht Jahren erſchwert haben. Der erſte Erfolg dieſer Einigung wird ſein, daß dadurch der Weg für eine Beteiligung der Reichsbank an der von den internationalen Notenbanken geplanten Aktion zur Stabiliſierung der rumäniſchen Währung und für eine Beteiligung der deutſchen Banken an der internatio⸗ nalen Kreditaktion für Rumänien frei gemacht iſt. Als weitere Folge wird von beiden Seiten erhofft, daß die früheren engen wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern bald wieder hergeſtellt ſein werden. Es kann nunmehr auch in Ausſicht genommen werden, daß die Ver⸗ handlungen zum Abſchluß eines Handels vertrages zwiſchen Deutſchland und Rumänien in abſehbarer Zeit auf⸗ genommen werden. Bombenanſchläge in Buenos Aires — Buenos Aires, 11. Nov. Bei zwei Kirchen der Stadt wurden Bomben aufgefunden. Während eine davon unſchädlich gemacht werden konnte, explodierte die andere beim Abtransport. Durch die Exploſion wurde eine Perſon getötet; zwei Häuſer wurden beſchädigt. endung im Eſſenkonllkt ſperrungen inzwiſchen beſtimmt. Für die Demokraten wird Abg. Schneider(Berlin) ſprechen, für die Sozialdemokraten Abg. Brandes, für die Deutſchnationalen Abg. v. Lindeiner⸗ Wildau, für das Zentrum Abg. Dr. Stegerwald und für die Deutſche Volkspartei Abg. Dr. Moldenhauer, Ein Flugblatt der Firma Krupp Die Firma Krupp hat an die im Eſſener Werk noch im Betrieb beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten ein Flugblatt verteilen laſſen. Sie ſucht mit dieſem Schritt zu begründen, weshalb ſie an der Ausſperrung ſich beteiligte. Es wird insbeſondere ausgeführt: „Nachdem Krupp ſeine Monopolſtellung in der Herſtel⸗ lung von Kriegsmatertial verloren hat, ſind ſeine Produk⸗ tionsbedingungen nicht anders wie für jedes ſonſtige Stahl⸗ werk oder jede Maſchinenfabrik. Für die Gußſtahlfabrik würde bei einer Lohnſumme von 57,3 Millionen Mark in den letzten zwölf Monaten ſich bei Einhaltung des Schiedsſpruches eine Erhöhung der Unkoſten um rund 3 Millionen Mark jährlich ergeben. Nachdem die Gußſtahlfabrik im verfloſſenen Geſchäftsjahr erſtmalig ſeit Kriegsende ohne Verkuſt gearbei⸗ tet hat, wird man verſtehen, was dieſe Ziffern bedeuten: Die Wiederkehr der Verluſtwirtſchaft fü die Eſſener Fabrik.“ Auswirkungen der Ausſperrung Die Ausſperrung in der Eiſeninduſtrie wirkt ſich nun auch auf die feuerfeſte In duſtrie Weſtdeutſch⸗ lands aus. In Köln ſind die Firmen Martin und Pagen⸗ ſtecher mit Anträgen auf Betriebsſtillegung vorgegangen. Weiter haben die Firmen Möhl u. Co., die Firma Hiby, Schröer und die Stallawerke in Bergiſch⸗Gladbach ſchwer unter den Folgen der Ausſperrung in der Eiſeninduſtrie zu leiden. Man rechnet daher damit, daß in nächſter Zeit etwa eintauſend Arbeiter brotlos werden. Die„Rheiniſche Ztg.“ berichtet gleichfalls von Still ⸗ legungen aus dem Krefelder und Sieggebiet. Die Kalkinduſtrie ſah ſich im Stolberger Gebiet gleichfalls zur Entlaſſung von 300 Arbeitern gezwungen. Insgeſamt kom⸗ men dort zweitauſend Arbeiter in Betracht, die in etwa einer Woche arbeitslos werden dürften. Deulſchland und Numünken Das neue Kabinett Manin hat am Samstag den Eid in die Hände des Regentſchaftsrats abgelegt. Auf der Fahrt zum königlichen Palaſt brachte die verſammelte Menge Maniu ſtürmiſche Ovationen dar. In letzter Minute wurden an der Miniſterliſte einige Aenderungen vorgenommen. Anſtelle Jvanicescus erhielt General Alevra das Verkehrsportefeuille. Ferner wurde ein neues Miniſterium ohne Portefeuille für das Banat geſchaffen und mit Sever Bocu beſetzt. Zum Miniſter ohne Porte⸗ feuille für Siebenbürgen wurde Voicenitzescu ernannt. Die neue Regierung trat ſofort nach der Eidesleiſtung zum erſten Miniſterrat zuſammen. Das Amtsblatt teilt in einer Extraausgabe die Ernennung des Kabinetts Maniu, ſowie ein Dekret der neuen Regierung mit, das für den Sonntag die Auflöſung des Parlaments verfügt. Die Neuwahlen für die Kammer werden am 12. Dezember, die für den Senat am 15. Dezember ſtattfinden. Beide Häuſer der neuen geſetz⸗ gebenden Körperſchaft konſtituieren ſich am 22. Dezember. Berliner Prognoſen Berlin, 11. Nov. Die Ausſichten des neuen rumäntiſchen Kabinetts Maniu werden an hieſigen unterrichteten Stellen mit einer gewiſſen freundlichen Reſerve beurteilt. Man wünſcht Manitu für ſein Unterfangen alles Gelingen. Aber man verkennt nicht, daß er eine außerordentlich ſchwie⸗ rige Lage vorfindet und rät deshalb, die Erwartungen nicht zu hoch zu ſpannen. Seit Jahrzehnten hat gerade in Rumä⸗ nien eine bösartige und hartnäckige Korruption ſich ein⸗ gefreſſen. Man glaubt nicht, daß Maniu bei aller Energie und beim beſten Willen dieſer Uebel Herr werden könne. Immer⸗ hin iſt man geneigt, in dem Uebergang der Regierung in die Hände Manius etwas wie einen Markſtein zu ſehen. Maniu wird zunächſt einmal verſuchen, ſaubere und unbeeinflußte Wahlen zu machen und er wird beſtrebt ſein, die Verwaltung zu reinigen. Das ſei doch ſchon etwas, ſelbſt, wenn nicht alle Hemmniſſe auf einen Streich fielen. Man verſpricht ſich hier auch eine innere Entſpannung als Folge einer allge⸗ meinen wirtſchaftlichen Beſſerung. Was die mehrfach betonte Deutſchfreundlichkeit Manius angeht, meint man: der neue rumäniſche Miniſterpräſident würde ſich in dieſen Stücken wohl oder übel Zurückhaltung auferlegen müſſen. Vielleicht iſt man iin Rumänien heute nicht mehr ſo ganz deutſchfeindlich wie vorher, immerhin: Manin wird in erſter Linie Rumäne ſein müſſen und es auch wohl ſein wollen. * Auflöſung des lippiſchen Landtages. Der Landtag von Lippe hat ſich am Samstag nach Ablauf des vierjährigen ver⸗ faſſungsmäßigen Beſtehens aufgelöſt. Die Neuwahlen finden am 16. Januar 1929 ſtatt. 0 Das neue Kabinett Poincaré Paris, 11. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach langen und mühſamen Verhandlungen Poincarss, im Lager der Radikalen und Radikalſozialen Partei einige miniſtrable Ueberläufer zu finden, war die Regierungskriſe am Sonntag zu ihrem Ausgangspunkt zurückge⸗ kehrt. Am vorigen Dienstag erklärte Poincaré dem Un⸗ terrichtsminiſter Herriot, das Mindeſtprogramm von Angers nicht annehmen zu können, und führte durch dieſe Stellung⸗ nahme den Zuſammenbruch ſeiner Regierung herbei. Als Kabinettsbilder wollte Poincaré im Lager der Radikalen einige Politiker finden, die ſich darauf einlaſſen ſollten, das Mindeſtprogramm ihres Parteikongreſſes zu verleugnen und ſich zur allgemeinen Freude der Rechtsparteien auf die Seite Poincarés zu ſchlagen. Im Lager des früheren nationali⸗ ſtiſchen Blocks erwartete man dieſe für die Radikalen ver⸗ hängnisvolle Wendung. Es kam aber anders. Herriot und Daladter, die in der heute vormittag ver⸗ anſtalteten Beſprechung der radikalen und radikalſozialen Deputierten handelten, ſtellten den Antrag, jedem Par⸗ teimitglied den Eintritt in das von Poincaré zu bil⸗ dende Kabinett zu verbieten Einſtimmig wurde dieſer Antrag zum Beſchluß erhoben. Der Kabinetsbildner und ſeine engeren Freunde Maginot und Barthou ſahen ſich alſo vor die Wahl geſtellt, entweder eine Regierung zu bilden, die ausſchließlich aus Elementen des früheren nationaliſtiſchen Blocks zuſammengeſetzt wäre, oder Bildung eines ſolchen Rechtskabinetts, das ſich in der Deputiertenkammer auf eine kleine Mehrheit und im Senat auf eine breite Majorität ſtützen müßte. Die Eutſcheidung fiel gegen 8 Uhr abends. Den Journaliſten wurde eine Liſte des neuen Kabinetts übergeben und gleichzeitig mitgeteilt, daß Pofncaré ſich um 9 Uhr abends ins Elyſee begeben werde, um dem Präſidenten der Republik die formelle Mitteilung zu machen, daß es ihm gelungen ſei, ein Kabinett zu bilden. Nachſtehend die Liſte: 5 Miniſterpräſident ohne Portefeuille: Poincaré, Finan⸗ zen: Sengtor Cheron(Konſervativer), Aeußeres: Brian d, Krieg: Painlevé, Marine: Leygues, Inneres: Tar⸗ die u, Arbeit: Loucheur, Handel: Deputierter Bon ne⸗ fous(Rechtsgruppe Marin), Unterricht: Senator Mar⸗ rand(Radikaler), Kolonien: Deputierter Maginot(ge⸗ mäßigter Republikaner), Luftfahrt: Laurent⸗Eynac, Landwirtſchaft: Deputierter Heneſſy(bisher Botſchafter in Bern), öffentliche Arbeiten: Deputierter Forgeot(ge⸗ mäßigter Republikaner), Penſionen: noch unbeſetzt, Unter⸗ ſtaatsſekretär im Arbeitsminiſterium: Oberkirch. Die Reichsreform Eine neue bayeriſche Denkſchrift Berlin, 11. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In Meldungen aus München iſt verſchiedentlich von einem neuen bayeriſchen Vorſtoß berichtet worden, deſſen Schauplatz die Länderkonferenz vom Samstag geweſen ſei. In Berlin hat man, wie uns verſichert wird, dieſen Eindruck nicht gehabt. Der bayeriſche Miniſterpräſident Held hat, ohne ſelber ein Wort der Einführung zu ſagen, eine Denkſchrift verteilen laſſen, die ſich als der zweite Teil jener anderen Denkſchrift darſtellt, die ſchon in der Oktobertagung vorgelegt wurde. Im erſten Teile waren ſozuſagen die Gravamina Bayerns vor⸗ getragen worden. In der zweiten Denkſchrift werden nun Vorſchläge zur Abſtellung dieſer von Bayern als Mängel des deutſchen Verfaſſungslebens empfundenen Be⸗ ſtimmungen und Einrichtungen gemacht. Man erinnert ſich noch der Denkſchrift, mit der vor drei oder vier Jahren die bayeriſche Regierung gegen die be⸗ ſtehende Reichsverfaſſung Sturm lief. An dieſem Vorſtoß ge⸗ meſſen, bedeuten die neuen Vorſchläge eine Milderung. An der Einheitlichkeit des Reichsheeres wird nicht mehr gerüttelt. Auch die Reichsbahn, die Reichs ⸗ poſt, die Führung der Auswärtigen Geſchäfte allein durch das Reich werden nicht mehr in die Debatte gezogen. In Bezug auf die Reichsfinanzver waltung werden zwar allerhand Forderungen angemeldet, aber es wird doch vorſichtig hinzugefügt, daß ihrer Verwirklichung zurzeit Hin⸗ derniſſe entgegenſtünden. Im weſentlichen wendet ſich dieſe neue Denkſchrift gegen eine Reihe von Zuſtändigkeiten des Reiches in Sachen der Grundſatz⸗ und der konkurrierenden Ge⸗ ſetzgebung, und es wird vorgeſchlagen, einen neuen Para⸗ graphen 76 b der Reichsverfaſſung zu ſchaffen, etwa des In⸗ haltes:„Aenderungen in dem bundesſtaatlichen Aufbau des Reiches bedürfen der Zuſtimmung aller Länder.“ Ueber dieſe neue bayeriſche Denkſchrift iſt, wie uns von einem Teilnehmer der Konferenz berichtet wird, am Samstag mit keinem Wort geredet worden. Man hat ſie wohl über⸗ haupt nicht geleſen, da es dafür an Zeit gebrach. Die eigent⸗ lichen Divergenzen werden wohl erſt beginnen, genauer viel⸗ leicht, erſt ſichtbar werden, wenn nach ein paar Monaten die Referate vorliegen. Die Aufgaben der Unterausſchüſſe Die vom Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz ein⸗ geſetzten Unterausſchüſſe, die am Samstag in der Reichskanzlei zu einer vorbereitenden Sitzung zuſammentraten, haben be⸗ ſchloſſen, zunächſt folgende Fragen in den Bereich der Erörte⸗ rungen zu ziehen: 1. Die Abgrenzung der Zuſtändigkeiten zwi⸗ ſchen Reich und Ländern. Im Zuſammenhang damit ſind zu erörtern: Geſichtspunkte der reichseigenen Verwalteeng, der 1 Seite. Nr. 526 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 12. November 1928 Euftragsweiſen Verwaltung von Reichsaufgaben durch die Länder, der Eigenverwaltung der Länder, einſchließlich der Kraft eigenem Recht geführten Verwaltung der Länder. Berichterſtatter: Reichsjuſtizminiſter Koch⸗Weſer, Miniſter⸗ präſident Held⸗ München, Staatspräſident Remmele⸗ Karlsruhe. 2. Die finanzielle Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Reich und Ländern. Berichterſtatter: Reichstagsabge⸗ yrdneter Brüning, Reichsminiſter a. D. Hamm, Profeſſor Nawiaſky. 3. Die Organiſation der Länder(Landtage, Sandesſpitzen, Regierungen) unter beſonderer Rückſicht auf das Verhältnis zwiſchen Preußen und dem Reich und Einfluß der Länder auf das Reich(Reichsrat). Berichterſtatter: Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Brecht unter Beteiligung des Landes⸗ Hauptmanns Horion, Miniſterialdirektor Pötzſch⸗Heff⸗ ter, Staatspräſtdent Dr. Bolz Stuttgart, Bürgermeiſter Dr. Peterſen⸗ Hamburg. Man rechnet damit, daß die erſten Berichte im Januar vorliegen werden. noch Verwaltungsreform in Sachſen Die ſächſiſche Regierung plant eine Verwaltungsreform, die neben der Aufhebung der„Sächſiſchen Staatszeitung“, der Beſeitigung der Kreishauptmannſchaften und einer Zuſammenlegung der Amtsgerichte vor allem eine Ver⸗ ringerung der Zahl der Landtagsabgeordneten bringen ſoll. „Wiederbeginn der Reichstagsverhandlungen Nach einer viermonatigen Sommerpauſe wird am heu⸗ digen Montag der Reichstag zu ſeiner Winterſeſſion zuſam⸗ mentreten. Außerordentlich bedeutſame politiſche Fragen harren der Erledigung. Zunächſt iſt es der ſchwere Kon⸗ flikt in der Eiſeninduſtrie, der den Auftakt der neuen Tagung bildet. Da inzwiſchen zwiſchen den ſtreitenden Par⸗ teten eine Vermittlungsaktion augenſcheinlich im Gange iſt, so dürfte der Ausgang der Reichstagsdebatten weſentlich da⸗ von mit abhängen, wie ſich dieſe Vermittlungsaktion weiter entwickelt. Der Reichstag wird weiter eine größere Anzahl von Vor⸗ lagen zu erledigen haben, die von den verſchiedenen Mini⸗ ſterten während der Sommerpauſe eingelaufen ſind. Von be⸗ ſonderer Bedeutung iſt u. a. eine Vorlage des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums über die endgültige Geſtaltung des NReichswirtſchaftsrats. Da das entſprechende Geſetz verfaſſungsändernden Charakter trägt, ſo muß die Annahme im Plenum mit qualifizierter Mehrheit erfolgen. Das gleiche Miniſterium hat weiter einen neuen Entwurf eines Schank⸗ ſtättengeſetzes vorgelegt, dem ebenfalls beſondere Be⸗ deutung zugeſprochen werden muß. Ob der neue Reichs ⸗ etat noch vor Weihnachten im Plenum zur Sprache kommen kann, erſcheint zweifelhaft. Auch ſonſt wird der Reichstag in den nächſten Wochen vor recht ernſte Kraftproben geſtellt werden, ſo bezüglich der Reviſion des Dawes⸗Planes, der Räumungsfrage und bei Be⸗ ſprechung des ſozialdemokratiſchen Antrages auf Einſtellung des Panzerkreuzerbaues. Schließlich iſt es die Frage einer ſtärkeren Bindung der Koalitions parteien an die heutige Regierung, die jetzt kommen muß und ja wahrſcheinlich auch eine Umbildung des Kabinetts Müller erforderlich macht. Kommt der Reichstag über alle dieſe Klippen glücklich hinweg, ſo wird er ſich ſchließlich neben den ſchon gekennzeichneten Auf⸗ gaben auch mit zwei weiteren wichtigen geſetzgeberiſchen Auf⸗ gaben zu befaſſen haben, dem Arbelterſchutzgeſetz und dem Steuervereinheitlichungsgeſetz. Berliner Präludien Berlin, 11. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem Reichstag werden in den Blättern die üblichen Prä⸗ ludien gewidmet. Man iſt teils optimiſtiſch, teils peſſimiſtiſch. Der„Vorwärts“, der ganz genau weiß, daß es beim Panzerkreuzer zu einer Kriſe kommen könnte, an der doch auch die Sozialdemokratie keine Freude hätte, ſagt:„Die ſozialdemokratiſche Partei geht in dieſer Frage ohne Sorge um etwaige Rückwirkungen auf die Koalitionspolitik den Weg, den ihre Ueberzeugung vorſchreibt.“ Die„Ger⸗ Der Ausbruch des Aelna Immer neue Ausbrüche Der durchgehende Zugverkehr Meſſina— Catania iſt ſeit Samstag morgen vollkommen unterbrochen. Für die Reiſenden wird bei Mascali vorläufig noch eine Umſteige⸗ verbindung mit Automobilen aufrecht erhalten; aber bald dürfte auch die Lava die Landſtraße erreichen. Die haushohe Lavamaſſe hat ſich in der Nacht über die Eiſenbahnbrücke gewälzt. An einer Stelle iſt die Lavamauer 25 Meter hoch. Der Verkehr mit dem Süden Siziliens wird daher bald nur noch mit Dampfern oder auf dem Umwege über Ternini mög⸗ lich ſein. Die Ausbruchstätigkeit hat ſich ſeit Freitag nacht erhöht, weil in einer Höhe von 1500 Metern nordöſtlich des Monte Frumento ein neuer Ausbruch erfolgt iſt, dem eine heftige Exploſion und eine Er d⸗ erſchütterung vorausgingen. Ein neuer Lavaſtrom ſtürzt ſich über den Abhang des Vulkans. Es beſteht wenig Ausſicht, daß der Ausbruch bald zum Stillſtand kommt. Zwei Es ſei Unſinn, über Fragen zweiter Rangordnung zu ſtol⸗ pern. Dann aber, bei der Betrachtung der auswärtigen Lage, die der wiederkehrende Reichstag vorfindet, macht das Zentrumsorgan ein paar Bemerkungen, die aufhorchen machen. Das Interregnum im Auswärtigen Amt während Streſemanns Erkrankung ſei unerfreulich geweſen. Die Bürokraten können den Politiker nicht erſetzen, und nun geht es weiter:„Das ſpricht einerſeits für Streſemann, anderſeits wird dadurch für die Zukunft allen Ernſtes und ganz generell die Frage aufgeworfen, ob gerade das Auswärtige Amt eine ſo lange Abſenz ſeines Leiters verträgt, ohne daß eine poli⸗ tiſche Stellvertretung geſchaffen wird, wie wir es auch bei der Erkrankung Chamberlains in England als ſelbſtverſtändlich erlebt haben. Denn das Nachſehen hat immer das Volk.“ Dieſer Ton erklingt in der„Germania“ nicht zum erſten Male. Iſt ſemand auf dem Marſch? Eine bedeutſame volksparteiliche Stimme Das offtziöſe Organ der D. V.., die„Nationallib. Corr.“, nimmt die bevorſtehende Parlamentstätigkeit zum Anlaß fol⸗ gender Aeußerungen: „Die Reparationsfrage iſt nicht nur das Schickſal des Deutſchlands von heute, ſondern auch das unſerer Kinder und Enkel, ja vielleicht unſerer Urenkel. Ihr gebührt darum der Vorrang vor allen anderen Fragen, mögen ſie noch ſo wichtig ſein und uns noch ſo ſehr bedrücken. Es geht um die endgültige Löſung der Reparationsfrage und die end⸗ gültige Feſtſetzung der deutſchen Reparationslaſt. Deutſch⸗ land ſteht an einer Schickſalswende und bedarf einer großen, ſich ihrer entſcheidenden Aufgaben voll bewußten Re⸗ gierung. Es genügt nicht, daß die Entſchlüſſe dieſer Regierung von einigen Parteien getragen werden; hinter dieſer Re⸗ gierung muß die Autorität einer Koalition ſtehen, die ſich auf eine unbedingt feſte Mehrheit im Parlament und im deutſchen Volke ſtützen kann. Damit iſt das Ziel der kommenden Koalitionsverhandlungen, ſachlich geſehen, minde⸗ ſtens ebenſo beſtimmt wie durch den Ausfall der Wahlen. Eine Minderheitsregierung kann uns nicht helfen. Wir be⸗ dürfen einer entſchlußfähigen Mehrheits regierung, einer ſtarken und verantwortungsbewußten Regierung. Wenn der deutſche Parlamentarismus ſie nicht ſchaffen kann, ver⸗ dient er jede Kritik, die an ihm geübt wird.“ — Warſchau, 11. Nov. Im Zuſammenhang mit einer Pro⸗ teſtverſammlung gegen die Einfuhr ausländiſcher Waren, die von polniſcheo Huchſchülern in Poſen veranſtaltet wurde, kam es zu einer antiſemitiſchen Kundgebung. Ueber 200 Studen⸗ ten ſtürmten einige jüdiſche Länden und demolierten deren Einrichtung. Dieſe Gelegenheit wurde von einigen zerſonen zu Diebſtählen ausgenutzt. Die Diebe konnten nicht mehr feſtgenommen werden. 3 neue Lavabäche bedrohen die Ebene von Fiumedbreffo und rücken auch an dieſer Stelle gegen die Eiſenbahnlinie vor. Der kleine Induſtrieort Carabba iſt rettungslos ver⸗ loren. In ganz Italien werden Prozeſſionen veranſtaltet. Hilfe für die Vertriebenen Römiſche Blätter melden, daß aufgrund einer erſten Zäh⸗ lung die Zahl der Flüchtlinge aus den bedrohten Ortſchaften am Aetna ſich auf ungefähr 4300 belaufe. Der Staat hat eine Summe von 25 000 Lire der bedrohten Bevölkerung zur Ver⸗ fügung geſtellt. Von Verbänden und Organtſationen erfolgen zahlreiche Spenden für einen Hilfsfond. Die Behörden ar⸗ beiten ein Projekt für den ſofortigen Wiederaufbau von Mascali aus. Muſſolini verbietet Sammlungen Muſſolinti hat in einem Rundſchreiben an die Präfekten öffentliche Sammlungen für die Geſchädigten des Aetna⸗Ausbruches verboten. Der auf Montag ein⸗ berufene Miniſterrat wird die dringendſten Maßnahmen für die heimgeſuchten Gebiete beſchließen. Nach Sachver⸗ ſtändigenanſicht hat der Vulkan noch nicht ein Drittel der in ihm befindlichen Lavamaſſen ausgeworfen. 2 e e „Im Hauptquartier am 9. November Die„Kreuzzeitung“ veröffentlicht folgende Erklärung des Reichspräſidenten: „In dem Aufſatz„Im Hauptquartier am 9. November“ der Nummer 531 des„B..“ vom 9. Nov. d. J. lauszugs⸗ weiſe im Freitag⸗Abendblatt der„N. Mannh. Ztg“. mitgeteilt. Schriftleitung) hat leider ein ehemaliger preußiſcher Offizier behauptet, daß S. M. der Kaiſer und König in fluchtartiger Haſt und lediglich der Sorge ſeiner Umgebung für ſeine Per⸗ ſon nachgebend, nach Holland abgereiſt ſei. Ich verweiſe dem⸗ gegenüber auf die in Nr. 348 der Kreuzzeitung vom 27. Juli 1919 veröffentlichte gemeinſame Erklärung des Generaloberſt von Pleſſen, des Staatsſekretärs von Hintze, der Generale Frhr. von Marſchall und Graf von der Schulenburg ſowie von mir. Aus dieſer Erklärung geht einwandfrei hervor, daß der Entſchluß des Kaiſers auf meinen und anderer Rat erſt nach qualvollen Seelenkämpfen gefaßt und ausgeführt wurde, um die Fortſetzung des Krieges oder einen Bürger⸗ krieg zu vermeiden und dadurch dem Vaterland Not und Elend zu erſparen. von Hindenburg.“ Delbrücks 80. Geburtstag — Berlin, 11. Nov. Der berühmte Hiſtoriker Prof, Hans Delbrück beging am heutigen Sonntag das Feſt ſeines 80. Geburtstages. Reichskanzler Müller überſandte zugleich namens der Reichsregierung ein Glückwunſchtelegramm Am Sonntag abend fand zu Ehren des Jubilars ein Feſtmahl im Hotel Adlon ſtatt, an dem ſich u. a. der preußiſche Kultus⸗ miniſter Dr. Becker, der Rektor der Berliner Univerſität, Prof. Dr. His, Reichswehrminiſter Dr. Gröner, Reichsbank⸗ präſident Schacht und andere bekannte Perſönlichkeiten be⸗ teiligten.— Der Reichspräſident hat Delbrück den Adlerſchild des Reiches verliehen und mit einem Schreiben zugehen laſſen. Kälte in Norwegen — Oslo, 11. Nov. In Norwegen herrſcht ſeit einigen Tagen ſtrenge Kälte. In Sokna fiel das Thermometer auf minus 24 Grad, in Dlesberg und Numendal auf minus 22 Grad. In Telemarken wurden 15 und bei Frederickſtadt 18 Grad Kälte gemeſſen. Der Petroleumbrand in Kalifornien — Newyork, 11. Nov. Nach Meldungen aus Los Angeles hat die Feuersbrunſt im Petroleumgebiet bis jetzt einen Schaden von 5 Millionen Dollar verurſacht. Der Brand bedroht jetzt das ganze Petroleumgebiet. 14 weitere Quellen haben ihren Betrieb eingeſtellt. manta“ führt mit Recht dieſes hohle Gerede add absurdum: Münchner Bilder Von Richard Rieß Waterloo anno 1928 Es iſt eine Freude, in dieſen Herbſttagen durch die bayeriſche Landſchaft zu fahren; geht der Weg dem Iſartal zu, vorbei an den ſich immer üppiger zu Gemeinweſen fügenden Billen⸗Vorten, auf Waldwegen und mit der Ausſicht auf die wunderſam paſtellterte Vandſchaft, dann dankt man Gott für die Gnade dieſes Herbſtes. Auf der Strecke nach Grünwald, bei Geiſelgaſteig, wo im Sommer die Feuer der Johannis⸗ nacht brennen, liegt das große Filmgelände unſerer„Emelka“. Hundert Zeiten und Kulturen haben hier Reſte zurückgelaſſen: die Reſte von hundert längſt abgerollten Filmen. Faſſaden— wohin das Auge blickt. Was aber nüttzt die ſchönſte Burgfront aus der Früh⸗Renaiſſance, wenn„Waterloo“ gerade auf dem Dreh⸗Programm ſteht? Doch höchſtens dazu, den Zaungäſten und Naſſauern einen bequemen Stand zu bieten, die Karl Grune bei der Arbeit beobachten wollen. Er, der uns als Schöpfer des Films„Die Straße“ unvergeſſen iſt, ſteht zu oberſt der Regie⸗Eiffelturmes, der das Gelände beherrſcht, jung in der Hemoͤbluſe, mit rotem Stehhaar und ſchaut auf Franzoſen, Preußen und Engländer, die zum Kampfe um die Ferme von Belle⸗Alliance bereit ſtehen. Ach, Warten iſt das erſte Gebot des Filmens wie es die erſte Notwendigkeit beim Rekruten war und vielleicht auch heute noch iſt. Kommen nun Militär und Film zuſammen, dann kann man ſich vorſtellen, wieviel bei einer ſolchen„Begegnung“ gewartet werden muß. „Und kana ſpendiert a Faß Bier“ ſagt einer der„Franzoſen“ und er nimmt den„Bienenkorb“ vom Kopfe, der wohl eine „Bärenmütze“ vortäuſchen ſoll. Und auf„preußtſcher“ Seite wird gut bayeriſch der— wohl nicht ganz ernſt gemeinte Ruf nach„Ueberſtunden“ laut. „Blücher!“ ſchreit Grune.„Blücher mit ſeinen Preußen hbenter die Bäume!“ Hinter die Bäume? Blücher? Und ſo offi⸗ giell?? Blücher ſprang näher, und wenn wir ihn uns genau beſehen, dann erkennen wir.. ja, was wär denn nacha dieſes? Hat der alte Fritz eine Kur bei Woronoff durchge⸗ cht? Ein buſchig Bärtchen iſt ihm gewachſen, und rechts nd links von der Soldatenmütze flattern weiße Haare. Sonſt aber.. Fridericus... Fridericus... Ja wirklich, Otto Geb öchſt e 115 8 on! Und er ſtellt ſich mit ſeine immel f enn ich die rote Fahne erhebe, dann los!“ ruft Grune ihm zu. Nanu? Ausgerechnet der roten Fahne ſoll Blücher parie⸗ ren? Ach es iſt ja alles nur Spiel, und der Himmel lacht, und es iſt ein Tag,„gemacht zu ſchönern Dinge als zu Kämpfen“. Als aber die rote Fahne weht, geht Blücher doch drauf und dran, und Gebühr läßt ſeinen Schimmel galoppieren, als ſei er der Marſchall Vorwärts in eigener Perſon. Wie ſie purzeln, die Feinde!„Nicht zuviele Tote!“ ſchreit der Regiſ⸗ ſeur. Aber, Gott, es iſt doch bequemer zu„ſterben“, als ſich für neun Mark fünfig Tagesgage ein Bajonett ins Koſtüm bohren zu laſſen. Im Vordergrund wird„gekämpft“. Einer verwechſelt den Kolben mit dem Seitengewehr und ſpießt ſich faſt ſelber auf. Und andere... Die Arbeisloſen, die hier zu „kämpfen“ haben, gehören ſichtlich der Nachkriegs⸗Generation an. Auch Herr Grune ſcheint mit der erſten Probe nicht zu⸗ frieden. Er befiehlt„Alle Toten wieder aufſtehen“, und da ein Film⸗Regiſſeur ein kleiner Herrgott iſt, fällt den„Toten“ das auch gar nicht ſchwer. Die Schlacht von Waterloo aber wird, nachdem ſie einmal„ins Unreine“ geſchlagen war, bald darauf repetiert Fürſt und Dienſtmädl Es iſt luſtig, Filme mal„von hinten“ zu ſehen. Manch⸗ mal aber ſchreibt das Leben ſelber ſeine Filme. Wer kennt ſie nicht, die Bildſtreifen voller Rührung, in denen der Prins ſich in die Ladnerin verliebt und ſie„nach ſchweren Kämpfen mit der ſtolzen Fürſtenmutter“ zu ſeinem rechtmäßigen Ehegemahl nimmt? Die Prinzen ſehen meiſtens wie„Mädchens Traum“ aus und die Erwählten ihres ſo demokratiſchen Herzens haben eine verdächtige Fülle nicht ärmlicher, aber dafür reinlicher Toiletten.„Fürſt und Dienſtmädchen“ lautet der Titel eines Films, den jetzt in München das Leben ſelber geſchrieben und zur Darſtellung gebracht hat. Und der Fürſt heißt nicht Harry Lietke, ſondern Herzog Nicolaus von Leuchtenberg und ſeine nunmehrige Gattin trug als Mädchen nicht nur den unge⸗ wöhnlichen Namen Müller, nein ſie war bis vor kurzem noch als Hausangeſtellte in München tätig. Der junge Ehe⸗ mann, früher Rittmeiſter der Leibkoſaken, iſt nun durchaus kein ſchwärmeriſcher junger Draufgänger mehr. Man kennt ihn in München als häufigen Gaſt bürgerlicher Lokale und ſeine etwas eigenbrötleriſche Beſcheidenheit. Sein Onkel hat in Seeon im Chiemgau ein Schloß, in dem er vor einigen Jahren der ſehr problematiſchen Dame, die manchen Leuten ls Zarentochter Anaſtaſia gilt, ritterlich Unterkunft gewährte. 7 ͤ ᷣͤ KK In München ſind derartige Verbindungen übrigens nichts gar ſo Seltenes. Beſonders vor dem Kriege waren, zumal in Künſtlerkreiſen, ſtandesnichtgemäße Ehen geradezu„feſch“. Daß namhafte Künſtler ſich mit Kellnerinnen verbanden, weiß man. Es war zwar nicht immer„fürs Leben“, aber Ehen waren es doch. Man wurde eben auf ſeine Faſſon ſelig, und, hier und da, hielten dieſe ungleichen Bündniſſe auch wirklich. So begegnet mir vor Zeit zu Zeit auf der Hohenzollernſtraße in Schwabing eine ziemlich heruntergeriſſen gekleidete Frau, die man für eine Arbeiterin halten würde. Und iſt doch— um es auf neudeutſch zu ſagen— eine„Frau Reichsfreiherr“. Ihr mit einem bis 1918 regiert habenden Fürſtenhauſe nahe verwandter Gatte hat ſie vor einem Dutzend Jahren in einem kleinen Künſtlerkabarett kennen gelernt, wo ſie meiſt in der Küche, aber— wenn die Kunſt in Not war— auch auf deln Podium auszuhelfen pflegte. Und einen Grafen hats mal hier gegeben, der holte ſich ſeine Gräfin noch ganz wo anders her.„Ja mei“, ſagte meine damalige Haushälterin, die gol⸗ dene Worte zu prägen wußte,„auch a Graf is nur a Menſch. na, und die Frau Gräfin, die neubackene, die erſt recht nur a„Menſch“!... Georg Grabenhorſt.„Fahneujwaker Volkenborn.“ Der Roman des deutſchen Frontſoldaten. Leipzig 1928. Koehler u. Amelang,. Jahre mußten vergehen, bis die geiſtige Auswirkung des Kriegs⸗ erlebniſſes einſetzen konnte. Erſt jetzt erſcheinen die wirklichen Kriegsbücher, die den geiſtigen Gehalt dieſes einer ganzen Gene⸗ ration eingepflanzten Erlebniſſes ins Dichteriſche e Brachte der vorjährige Büchermarkt den Roman des Künſtlers, des Träu⸗ mers, der den Krieg erlebt wie eine Landſchaft, ſo hat uns dieſes Jahr den langerwarteten Roman des deutſchen Frontſoldaten ge⸗ ſchenkt, des Achtzehnfährigen, des Freiwilligen. Als Kind zieht dieſer Volkenborn hinaus in den Krieg; gleichzeitig lernt er das alles zer⸗ ſchmetternde Trommelfener und durch die Kameraden aller Volks⸗ klaſſen das Leben kennen und reift zum Mann. Während ſich noch die erſten zarten Gefühle der Liebe in ihm regen, ſtürmt das heiße Verlangen der reifen Frau auf ihn ein. Welcher Kriegsteilnehmer wird nicht mit wachſender Spannung die eigenen Empfindungen, die ihn vor mehr als einem Jahrzehnt tagtäglich wechſelnd beſtürmt haben, wieder miterleben, den drückenden Kleinkram des Alltags, den Dreck des Schützengrabens, die inneren Aufregungen des Kampfes, die kleinen Freuden des Daſeins in einer Zeit, wo Raſieren ein Ge⸗ nuß und wo man ſelig war, im Quarkier einmal ſauber gewaſchen vor dem Spiegel zu ſtehen. Volkenborn iſt nicht Mitläufer, ſondern mit eigenem Willen und voller Hingabe bis zum letzten Soldat. Der Roman iſt tendenzlos, vaterländiſch im höchſten Sinne, reine Wahr⸗ heit, erzählt von einem echten Kameraden und echten Dichter, den ſein eigenes trauriges Los befähigt hat, die innere Ginſtellung des Menſchen zum Kriege plaſtiſcher, tieſer zu ſehen als die Kameraden, die bis zum letzten Tage kämpfend kaum zur Beſinnung gekommen find. Hundertauſende werden dieſen Roman mit Begeiſterung eſen 2 2 9 1 1 8 e . 0 l 7 Montag, den 12. November 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 526 Stäotiſche Nachrichten Vom geſtrigen Sonntag Der geſtrige melancholiſch⸗trübe und ſonnenloſe Spät⸗ herbſttag brachte zwiſchen 7 und 8 Uhr vormittags Regen und Schnee zugleich. Zum Glück hörte beides bald wieder auf, aber trotz der dann anhaltenden Trockenheit blieb die Witterung naßkalt und unfreundlich. Nicht ein einziger Sonnenſtrahl konnte ſich im Laufe des düſteren Tages durch das graubehangene undurchdringliche Wolken⸗ gebilde hindurcharbeiten. So verlief der geſtrige Martini⸗ ſonntag, bei dem es ſonſt namentlich in den Landgemeinden ziemlich hoch hergeht, in faſt luſtloſer Stimmung. Die ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe haben es auch mit ſich gebracht, daß man die in den Vorkriegsjahren traditio⸗ nell gewordene Martinigans bald nur noch dem Namen nach kennt. Die große Mehrzahl des deutſchen Volkes iſt zu arm geworden, u ſich noch einen derartigen Luxus erlauben zu können. Nach einer alten Bauernregel ſetzt ſich St. Martin ſchon mit Dank, am warmen Ofen auf die Bank. Im Hundert⸗ jährigen Kalender heißt es: Iſt an Martini Sonnenſchein, kKritt ein kalter Winter ein. Obwohl geſtern kein Sonnenſchein au ſehen war, ſo wird ſich vielleicht doch ein kalter Winter einſtellen. In der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag ſank die Temperatur nahezu auf den Gefrierpunkt, um dann bis zum Sonntag nachmittag auf 5 Grad Celſius gegen⸗ über 6,5 Grad am Samstag, zu ſteigen. Die Straßen⸗ ſammlung für das Deutſchtum im Auslande hatte trotz des Eifers der jugendlichen Sammler unter der kalten Witterung zu leiden, da die meiſten Leute zu Hauſe blieben. Erſt bei Anbruch der Dämmerung machte ſich im Zentrum der Stadt ein etwas lebhafterer Verkehr bemerkbar. Sowohl der Reiſe⸗ als auch der Ausflugs und der Nahverkehr waren vor⸗ und nachmittags ſchwach. Der Verkehr nach der Stadt ließ ebenfalls viel zu wünſchen übrig. ch. * * Ein Veteran des Gerichts. Allen, die mit dem Gerichte in den letzten Jahren in Berührung kamen, iſt der Juſtiz⸗ wachtmeiſter Ihle eine bekannte Perſönlichkeit. Seit 1919 iſt er allerdings weniger ſichtbar geweſen. Von da ab war er Hausmeiſter. Am 1. November trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. Noch ſchaffensfreudig, mußte er dem Penſions⸗ alter von 65 Jahren den Tribut zollen. Auch ſein Leben war nicht ohne Tragik. Seine beiden Söhne aus erſter Ehe fielen im Kriege, vier Töchter ſind verheiratet. Von 1883 bis 1899 diente er bei den Bruchſaler gelben Dragonern und den 21ern, ging als Wachtmeiſter ab und kam dann an das hieſige Land⸗ gericht, wo er bis zu ſeiner Penſionierung verblieb. Vom Staatspräſidenten erhielt er ein äußerſt anerkennendes Schrei⸗ ben über ſeine Tätigkeit anläßlich ſetner Zurruheſetzung. Ihle war ſtets ein großer Naturfreund, oft ſah man ihn Sonntags einſam ſeine Pfade ziehen. * Durch Kohlenoxydͤgaſe erſtickt. Am geſtrigen Sonntag⸗ morgen um 6 Uhr wurde im Neubau des Poſtgebäudes Ecke Seckenheimer und Weberſtraße der dort dienſthabende Nacht⸗ wächter im Heizungsraum nahe bei den Heizungs⸗ keſſeln tot aufgefunden. Kohlenoxydgaſe führten den Erſtickungstod herbei. * Gegen ein Auto gerannt. Vor dem Quadrat B 2 wollte am Samstag abend gegen 6 Uhr ein Mann den Fahrdamm überſchreiten. Infolge ſeiner großen Schwerhörigkeit überhörte der Mann die fortwährenden ſehr lauten Hupenſignale eines Privatautos aus Bingen a. Rh. Obwohl der Chauffeur ſtark bremſte und Paſſanten ihm zu⸗ riefen, rannte der ſtocktaube Mann ſo heftig gegen das Auto, daß er zu Boden ſtürzte und den rechten Oberarm brach. Zum Schluſſe ſtellte ſich noch heraus, daß der Mann, der nach ſeiner Wohnung verbracht werden mußte, auch nicht gut ſah. * Brandansbruch. Durch fehlerhafte Heizungsanlage eines Kachelofens entſtand am geſtrigen Sonntag früh 4 Uhr im Hauſe Q 4 Nr. 13—14 ein Balken brand. Das Feuer mußte durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht werden. Partei ⸗Nachrichten * Der Ortsverein Mannheim der Deutſchnationalen Volkspartei veranſtaltete am Freitag im Wartburghoſpiz einen gut beſuchten polttiſchen Ausſprachabend. Der Vor⸗ ſttzende Stadtverordneter Irſchlinger gab einen kurz gefaßten Ueberblick über die innere und äußere Politik. Der Landes⸗ geſchäftsführer, Mafor a. D. Amann, erſtattete Bericht Über den Parteivertretertag in Berlin, der die Wahl des neuen Führers, des Geheimrat Hugenberg, beſchloſſen hatte. Eine Ausſprache beſchloß den Abend, der in ähnlicher Form monatlich wiederholt werden ſoll. g Veranſtaltungen Zu einer Hausfrauentagung hatte die Edeka⸗ Großhandel e. G. m. b. H. Mann⸗ heim auf Mittwoch nachmittag eingeladen. Etwa 800 Haus⸗ frauen haben in den geſchmackvoll eingerichteten Gloria⸗Sälen einen angenehmen und genußreichen Nachmittag verbracht. Nach den Begrüßungswoxten des Geſchäftsführers, Herrn Carl Roos, ſprach Direktor Schill⸗Stuttgart aufklärende Worte über„Die Einſtellung der Hausfrau zum Wirtſchafts⸗ leben.“ Ein Orgelſolo, durch effektvolle Beleuchtung umrahmt, und die durch drei Soliſten vollendet vorgetragene Kreißler⸗ Serenade wurden mit großem Beifall aufgenommen. Direk⸗ tor F. W. Schulze⸗Berlin hielt einen Vortrag über das Thema„Der Kaffee, von der Pflanze bis zur Taſſe.“ Die ſehr intereſſanten und lehrreichen Ausführungen, die durch eine Anzahl Lichtbilder ergänzt wurden, haben den Hausfrauen manch Wiſſenswertes mit auf den Weg gegeben. Zweit gra⸗ ziöſe Tanzeinlagen von einer Dame des Balletts des National⸗ Theaters, ein reizendes Kinderſingſpiel und eine Weihnachts⸗ überraſchung boten angenehme Abwechflung in dem ſehr geſchmackvoll zuſammengeſtellten Programm. Zum Schluß lief der Kulturfilm der Edeka⸗Organiſationen„Unſer Feld iſt die Welt.“ In dem Film werden einzelne Anbaugebiete, z. B. von Kaffee, Kakao und Tee, gezeigt. Man ſteht die Ver⸗ ladung in die großen Seedampfer, die Ankunft, Lagerung und Verteilung in Hamburg. Ferner wird die Bedeutung des genoſſenſchaftlich zuſammengeſchloſſenen Lebensmittel⸗Klein⸗ handels bei der Warenverteilung veranſchaulicht. Derart belehrende und anfklärende Hausfrauen⸗Tagungen ſind eine begrüßenswerte Einrichtung. Berufskundliche Vorträge für Knaben Am vierten Abend ſprach zunächſt Berufsberater Julius Wirth über die Berufe des Metallgewerbes, die er an der Hand einer großen Anzahl Lichtbilder er⸗ läuterte. Er beſprach eingehend die Tätigkeit des Formers in der Gießerei, der mit einer—3jährigen Lehrzeit einen Wochenlohn von 120—150 Mark erreichen kann. Die Aus⸗ ſichten ſind hier wie bei der Mehrzahl dieſer Berufsgruppe gut. Auch entſprechende, gut bezahlte Aufſtiegsberufe, vor allem auch in Staatsbetrieben, ſind genügend vorhanden. Der Schmied beiſpielsweiſe, als Wagen⸗ und Hufſchmied all⸗ gemein bekannt, findet ſowohl bei der Reichsbahn(als Wagen⸗ meiſter u. dergl.) wie in letzter Zeit insbeſondere bei der Reichswehr ſtets gute Stellungen. Den Kunſt⸗ und Bau⸗ ſchloſſer nimmt ſpäter die Reichsbahn als Lokomotiv⸗ führer. Die ſchmiedeiſernen Tore unſerer Jeſuiten⸗ kirche zeigen Spitzenleiſtungen dieſes Berufes. Außer⸗ ordentliche Handgeſchicklichkeit benötigt der Mechaniker mit ſeinen Spezialiſierungen: dem Präziſionsmechaniker. dem Optiker und Uhrmacher. Ausſchließlich an der Drehbank iſt der Dreher beſchäftigt. Bohrer und Fräſer ſind nur an⸗ gelernte Arbeiter ohne mehrjährige Lehrzeit. Der Ma⸗ ſchinenſchloſſer hat durch die Rationaliſierung und Mechaniſterung der Großbetriebe ſehr viel verloren. Er ſpezialiſiert ſich in den Schiffs⸗, Werkzeug⸗, Modell⸗ und Auro⸗ ſchloſſer. Letzteren behandelte Zivilingenieur Adolf Dröſſel ein⸗ gehender. Der Autoſchloſſer und Kraftwagenführer muß über größere Körperkräfte verfügen, weil er Repara⸗ turen in den unbequemſten Lagen, oft auf dem Rücken lie⸗ gend, auszuführen hat. Einige Lichtbilder über ein vor wenigen Tagen eingetretenes Autounglück zeigten die Schwierigkeiten der Bergung größerer Lastwagen. Die beſte Ausbildung erhält der Junge in einer gut eingerichteten, mittleren Autoreparaturwerkſtätte. Die Ausſichten ſind heute hier wie auch bei dem Kraftwagenführer, dem ſich nur als gelernter Schloſſer oder Mechaniker bei dem jetzigen Ueberangebot Anſtellungsmöglichketten bieten, ſchlecht, trotz des wachſenden Autoverkehrs. Zeitweiſe größere Arbeitsloſigkeit findet ſich auch bei dem Tapezier⸗, Polſterer⸗ und Dekorateurberuf, über den Tapeziermeiſter und Fachlehrer Edwin Wiegand berichtete. Nur in Landorten iſt dieſe Tätigkeit mit dem des Sattlers vereinigt. Schnelle Auffaſſungsgabe und künſt⸗ lertſcher Geſchmack ſind hier unbedingte Vorausſetzungen. Nur in kleinen und mittleren Geſchäften werden lle Teilarbeiten erlernt. Dr.—.— Film⸗Rundſchau Schauburg:„Der Garten Eden“ Die Geſchichte eines Wiener Mädels, das durch Glück zu einem reichen Mann kommt. Die Handlung iſt ja durch die Aufführung im„Apollo“ bekannt. Man kann nicht gerade ſagen, daß ſie im Film beſſer wurde. Alles wirkt geſucht und zuſammengeſtellt. Unwahrſcheinlich auch die ganze Handlung in Monte Carlo, wo das Wiener Mädel(Corinne Griffith) nur wenige Minuten braucht, um mit einem jungen Mann bekannt zu werden, der dann in faſt ebenſo ſchnellem Tempo unter Einflechtung einiger kleiner Hinderniſſe ihr Mann wird. Es iſt kaum anzunehmen, daß man ſogar in Monte Carlo innerhalb ſo kurzer Zeit zu einem Mann und durch dieſen zu Reichtum kommen kann. Unwahrſcheinlich mutet auch das Doppelleben der Adoptivmutter an, die einmal Garderobiere und dann eine„richtige Baronin“ iſt. Ueber dieſe Mängel der Handlung hilft jedoch das vortreffliche Spiel der mitwirkenden Künſtler hinweg. Eine ausgezeichnete Leiſtung bietet beſonders Corinne Griffith, die das ganze Stück trägt. Ste verſteht es, dem Leben die beſten Seiten ab⸗ zugewinnen und verliert trotz alledem nicht ihre bezaubernde naive Natürlichkeit. Die Aufmachung des Filmes iſt der Handlung entſprechend ſehr gut. Ein Glanzſtück ſind die ver⸗ ſchiedenen fcerbigen Aufnahmen, die ganz eigenartig anmuten. Das ruſſiſche Kleinkunſtenſemble„Lutſchinuſchka“ tritt vor der weißen Wand auf. Die Leiſtungen der Ruſſen in tänzeriſcher und geſanglicher Hinſicht ſind ſehr gut, ſie zählen ſicher mit zu den beſten, die bis jetzt von Ruſſen in Mannheimer Kinos gezeigt wurden. Die ſchwermütige und doch wieder tollebige Art dieſer ruſſiſchen Künſtler nimmt ſo⸗ fort für ſie ein. Sie ernten für ihre Darbietungen auch den verdienten reichen Beifall.* Ufa⸗Theater:„Looping the Loop“ Eigentlich müßte dieſer Film den Titel„Werner Krauß“ führen. Was in dieſem Bildſtreifen abrollt, was ſofort in Bann ſchlägt und alles fiebernd mitleben läßt, das iſt Werner Krauß, der Menſch und Künſtler in ſeiner reifſten Größe. Wie hier der Darſteller Krauß eine Künſtler⸗ und Artiſtentragödie emporwuchten läßt, mit den ſcheinbar ein⸗ fachſten Mitteln, iſt unerhört. Krauß der Artiſt, der be⸗ rühmteſte Clown und doch einſamſte Menſch. Vor dem Ruhm des Clowns Botto blutet das Herz des Menſchen Botto, denn„über den Clown wollen die Menſchen nur lachen, lieben können ihn die Frauen nicht.“ Und doch berührt ihn die Liebe und hier ſetzt das wundervolle Spiel von Werner Krauß ein, der die Darſtellung des Clown Botto zu einer Höhe erhebt, wie wir ſie von Krauß im Film noch nicht geſehen, was immerhin etwas heißen will, angeſichts ſeines Dr. Naglibſtrie. Man lebt den Herzenskampf des Clown Botto mit, ringt mit ihm um die Liebe der kleinen Blanche, die in Einfalt und Trotz von ihm in die Arme eines Don Juan, des Artiſten André, läuft. Man ſagt nicht zuviel, wenn man behauptet, daß dieſer Werner Krauß einen Höhepunkt in der Menſchendarſtellung im Film darſtellt, der den überragenden Bühnendarſtellern in nichts nachſteht, Und der Film als ſolcher— von Lieb⸗ mann und Robiſon— wird an der Spitze der deutſchen Produktion ſtehen, auf jeden, Fall aber läßt er ſogar die Zirkusfilme von Chapli« und Jannings nicht unerheblich hinter ſich. Nicht nur die Partner von Werner Krauß, Jenny Jugo und Warwick Ward ſtehen auf beachtenswerter Stufe mit ihrer Darſtellung, ſondern auch regiemäßig— Arthur Robiſon— und techniſch iſt der Film ſchlechtweg vollendet, Was hier bildmäßig und mit Regteeinfällen geleiſtet wurde, bereitet ſehr viel Freude und ſöhnt mit vielem aus, was in letzter Zeit im Film geboten wurde. Man wird die Todes⸗ ſchleife ſo bald nicht vergeſſen. Im Beiprogramm, das angeſichts einer ſolchen Spitzen⸗ leiſtung weniger in Betracht kommt, intereſſiert der Ufa⸗ Expeditionsfitlm, der ſchöne Bilder vom Oberlauf des Amazonenſtromes bringt. Vorträge Heilung durch Hombopathie. Im Auftrag des Ver⸗ eins für Homöopathie hält der homöopathiſche Arzt Dr. med. B. Günther ⸗Darmſtadt einen Vortrag über: Der nervöſe Menſch und ſeine Heilung durch Homöopathie, in dem dargelegt wird, wie Nervoſität entſteht, ihre Aeuße⸗ rung und deren Heilung durch ſymptomatiſche Behandlung mit homöopathiſchen Arzneien. Ort und Zeit des Vortrags iſt im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe zu erſehen. 2 Kommunale Chronik L. Walldorf, 6. Nov. In der füngſten Gemeinderats ⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, den genußberechtigten Bürgern, die mit der Bezahlung von verfallenen Schuldigkeiten zur Gemeindekaſſe im Rückſtand ſind, den Bürgernutzen, insbe⸗ ſondere das Gabholz zu entziehen.— Die Koſten einer wei⸗ teren Handarbeitsſchulklaſſe in Höhe von etwa 100/ für das Winterhalbjahr 1928/29 werden auf die Stadtkaſſe über⸗ nommen.— Die in die Wieslocher Straße einmündenden Feldwege ſollen mit Schotter inſtandgeſetzt werden.— Dem Projekt einer Spritzeisbahn kann nicht näher getreten werden, weil die Vorausſetzungen zur Anlegung einer kolchen nicht gegeben ſind.— Im laufenden Jahr ſoll jeder gabholzberech⸗ tigte Bürger nur ein Viertel Wellen erhalten. Für das ausfallende Viertel erhält er einen weiteren Ster Prügelholz. Kleine Mitteilungen Der Bezirkswohnungsbau verband Lud⸗ wigshafen⸗Land übernahm im Beiſein behördlicher Ver⸗ treter 18 neue Wohnungen in der Schubertſtraße. Die Uebernahme war inſofern von beſonderer Bedeutung, als in Verbindung mit dem neueſten Bauvorhaben der Vorſitzende des Bezirkswohnungsverbandes, Oberregierungsrat Dr. Le⸗ derle⸗Ludwigshafen, zu dem 100. Haus den Grundſtein legte. Der Brettener Gemeinde rat erklärte ſich damit einverſtanden, daß durch das Kulturbauamt Meſſungen ange⸗ ſtellt werden, die als Grundlage einer Verbeſſerung der Waſſerverſorgung durch Zuleitung weiterer Quellen anzuſehen ſind.— Die Ehrenliſte der im Weltkrieg gefallenen l ſoll in einer Auflage von 2500 Stück hergeſtellt werden. Aus dem Lande Großer Brandſchaden in Edingen * Edingen a.., 11. Nov. Der Brandſchaden bei dem Großfeuer in Edingen beläuft ſich auf annähernd 100 000 Mk. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt durch Verſiche rung gedeckt. Die Ernte⸗ und Tabakvorräte waren jedoch nicht ver⸗ ſichert. 50 jähriges Jubiläum des Badiſchen Staatstechnikums * Karlsruhe, 11. Nov. Nach einer Gefallenenehrung an der Ehrentafel der Anſtalt fand am Samstagmittag im feſtlich geſchmückten Großen Feſthallenſaale aus Anlaß der 50⸗Jahrfeier des Badiſchen Staatstechnikums ein Feſtakt ſtatt, dem u. a. die Miniſter Dr. Leers und Dr. Schmidt, Landtagspräſident Dr. Baumgartner, Oberbürgermeiſter Dr. Finter, Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Techniſchen Hochſchule, der Fachſchulen und der kechniſchen und wirtſchaftlichen Verbände und auch eine Reihe von Ab⸗ geordneten beiwohnten. Die Feier wurde durch Muſtkſtücke der Polizeimuſikkapelle umrahmt. Mehrere Anſprachen wurden gehalten. Der Direktor, Prof. Beck, warf einen ge⸗ ſchichtlichen Rückblick auf die ungeahnte Entwicklung der Tech⸗ nik und des techniſchen Schulweſens. Er dankte für die nam⸗ haften Spenden verſchiedener Großfirmen anläßlich des Jubiläums. Unterrichtsminiſter Dr. Leers überbrachte die Glückwünſche der Staatsregierung. Oberbürgermeiſter Dr. Finter ſprach im Namen der Stadtverwaltung. Außer⸗ dem nahmen auch Vertreter der Studierenden und des Badiſchen Baumeiſterbundes das Wort. Am Nachmittag fan⸗ den ſportliche Veranſtaltungen, am Abend ein Feſtkom⸗ mers ſtatt. * * Baden⸗Baden, 10. Novy. In der Nacht von Freitag auf Samstag iſt gegen Mitternacht auf dem offenen Uebergang der Warteſtation 1 der Strecke Baden⸗ Baden— Bade n⸗ Weſt ein mit neuem Wein beladenes Laſtauto auf den vorbeifahrenden Perſonenzug 861 aufgefahren und zu⸗ rückgeworfen worden. Der Führer und Beſttzer des Autys, Karl Berweiler aus Pforzheim, iſt am Kopf leicht verletzt worden. Das Vorderteil des Autos und die Trittbretter von zwei Perſonenwagen ſind beſchädigt. Der Wegübergang war nicht geſchloſſen, weil der Schrankenwärter nicht dienſt⸗ bereit war. * Freiburg i. Br., 10. Nov. Ein Auto, von einem aus⸗ wärtigen Arzt gelenkt, wurde von der Elektriſchen er⸗ faßt und gegen den Brunnen gepreßt. Von den vier Inufaſſen des Kraftwagens wurden zwei Damen ver⸗ letzt, davon eine durch Glasſplitter im Geſicht. Sie wurde mit einem anderen, Auto in die Klinik gefahren. Der Kraft⸗ wagen wurde ſtark beſchädigt. 5 * Bambach bei Müllheim, 8. Nov. In der vergangenen Nacht wurde in das hieſige Rathaus eingebrochen. Die Diebe ſtiegen durch ein Fenſter ein, das ſie zertrümmert hatten, und durchwühlten alles. Im Rathaus ließen ſie die Kaſſe mitgehen, die ſpäter geleert auf einer Wie ſe aufgefunden wurde. Von den Tätern fehlt noch jede Spur⸗ *Niedereſchbach bei Villingen, 10. Nov. Die raſch aufein⸗ anderfolgenden kürzlichen drei Brände in Obexreſchbach und der Brand in Niedereſchbach werden auf Bran dſtif⸗ tung zurückgeführt, ſo daß die Staatsanwaltſchaft Konſtanz nunmehr eine Belohnung von 3000 Mark auf die Er⸗ greifung des Täters ausſetzt. * Donaueſchingen, 10. Nov. Geſtern abend brannte in Ermatingen bei Donaueſchingen das An weſen des Landwirts und Schreiners Johann Wullizh vollſtändig nie⸗ der. Der Gebäudeſchaden beträgt 8900 Mark, der Fahrnis⸗ 23 5009 Mark. Die Brandurſache iſt bis jetzt noch un⸗ ekan“. 85 ene ee 4. Seite. Nr. 526 Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 12. November 1928 Der VBeſlechungsprozeß Schulze Vor dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte begann am 7. November der Beſtechungsprozeß gegen den Reichs⸗ bahnoberrat Schulze, der beſchuldigt wird, in den Jahren 1923 bis 1928 Geſchenke und andere Vorteile für an ſich nicht pflichtwidrige Handlungen angenommen zu haben. Es handelt ſich dabei um den Fall der Firma Reiſert u. Co. in Köln, der ſ. Zt. viel Staub aufwirbelte. Schulze hat ſ. Zt. mit der genannten Firma einen Vertrag abgeſchloſſen, durch den ihr Lizenzgebühren gewährt wurden. Die Firma lieferte für die Reichsbahn armierte Lagerſchalen, die nach Er⸗ findungen Schulzes hergeſtellt waren. Für die Frage der Beſtechung weſentlich iſt, ob Schulze zur Zeit der betreffenden Handlungen Beamter war oder nicht. Er war nämlich 1927 als Dezernent des Reichsbahn⸗ pentralamtes von dieſem als Vertrauensmann der Reichsbahn zum Büro der Deutſchen Wagenbauvereinigung abgeordnet worden, wo er zwar ein weſentlich höheres Ein⸗ kommen hatte, aber jederzeit wieder zu ſeiner früheren Dienſt⸗ ſtelle zurückgerufen werden konnte. Der Angeklagte beſtreitet nun, noch Beamteneigenſchaft beſeſſen zu haben. Er habe voll⸗ kommen in der Luft geſchwebt. Die Firma Reiſert habe ihm für einen Reichsbahnauftrag ein Lizenzabkommen angeboten, nach dem er 5 Proz. vom Umſatz erhalten ſollte. Er habe dieſes Abkommen angenommen, da er ſich dabei keiner Pflichtwidrig⸗ keit bewußt geweſen ſei. Viele andere Beamte hätten auch der⸗ artige Abkommen. Er habe aus dieſem Abkommen im ganzen 16 000 Mark erhalten. Er erklärt weiter, privat mit dem Lei⸗ ter der Göttinger Reichsbahnverſuchsanſtalt, Müller, zuſam⸗ mengearbeitet zu haben. Sie hätten ſich gegenſeitig an der Auswertung ihrer Patente beteiligt und nach dem Dienſt zu Hauſe gemeinſam gearbeitet. Schulze erzählt dann über ſein Verhältnis zu dem Ber⸗ liner Vertreter der Firma Reiſert, Galtzner, der bei ihm, Schulze, ein⸗ und ausgegangen ſei. Geſchenke, die er und ſeine Frau bei beſonderen Gelegenheiten(Weihnachten uſw.) von Galtzner erhalten hätten, ſeten ſehr geringfügig geweſen und durch Gegenleiſtungen quitt gemacht worden. Er habe mit ſeiner Familie und Glatzner zwar zwei Bade⸗ reiſen nach Weſterland gemacht, habe aber bezahlen wollen. Galtzner habe ihm dann immer erklärt, das ſei be⸗ reits erledigt, da er ſich doch für die bei Schulze in Berlin genoſſene Gaſtfreundſchaft revanchieren müſſe. Schulze gibt auch zu, für den Bau eines Wochenendhauſes von Galtzner 1200 Mark erhalten zu haben, Galtzner habe aber immer geſagt, das gehe zu Laſten der Lizenzgebühren, da die Firma Reiſert dieſe momentan nicht auszahlen könne. Er, Schulze, habe ſich darüber weiters keine Gedanken gemacht. Die Verhandlung ergibt weiter, daß Galtzner dem Schulze einmal 1600 Mark für Möbelanſchaffungen gegeben hat. Die⸗ ſes Geld iſt aber von Schulze wieder zurückgezahlt worden. Der Verteidiger des Angeklagten verlas zum Schluß der Sitzung ein Zeugnis der Reichsbahngruppenverwaltung Mün⸗ chen, das beſagt, daß dort ein Reichsbahnoberrat die gleiche Tätigkeit entfaltet hat und daß man dies zwar als korrekt, aber genehmigungspflichtig anſehe. Der Staatsanwalt betonte demgegenüber, es komme hier nicht auf die Anſicht der Gruppenverwaltung München, ſondern lediglich auf die der Hauptverwaltung in Berlin an. Die Sitzung wurde darauf vertagt. Von unſerem Berliner Büro wird uns gemeldet: Die Be⸗ amtenbund⸗Korreſpondenz hat im Zuſammenhang mit dem Prozeß gegen den Reichsbahnoberrat Schulze behauptet, daß die höheren Beamten bei der Reichsbahn durch eine ge⸗ währte monatliche Zulage von erheblicher Höhe ein viel höheres Gehalt empfangen, als es ihrer Einordnung in die parallel zu der Beſoldungsordnung der Reichsbeamten aufgeſtellten Gruppen entſpreche. Dieſe Behauptung wird von der Reichsbahn entſchieden beſtritten. Die Zulage von 1600 l, von der im Prozeß gegen Schulze die Rede war, ſei ihm lediglicheinmal gewährt worden. Er habe in drei Jahren insgeſamt 5000% Zulage aus einem Fond erhalten, der für Zuwendungen an die Beamten, die für die Reichsbahn wert⸗ volle Erfindungen gemacht haben, beſtimmt iſt. Nach Ideen des Reichsbahnoberrats Schulze konnten, wie erklärt wird, wichtige Verbeſſerungen an der Bolzenprüfungsmaſchine vorgenommen werden. Die bayeriſch⸗badiſche Grenze als chineſiſche Mauer s. Wertheim a.., 11. Nov. Den Oberpoſtdirektionen Karlsruhe und Würzburg ſcheint noch nicht einzuleuch⸗ ten, daß der Poſtkraftverkehr eine Einrichtung der Reichs⸗ poſt iſt; wenigſtens ſind die Zuſtände auf der am 15. Sep⸗ tember errichteten Poſtkraftwagen⸗Verbindung Wertheim⸗ Würzburg heute noch derart, als ob es ſich um eine Ver⸗ bindung zwiſchen feindlichen Ländern handelte. An die einſtige Duodezſtaaterei mit Zollbaum und anderen Schikanen er⸗ innert es, wenn man mit der Kraftpoſt von Würzburg kommt und zur Zurücklegung der kleinen Strecke von der bayeriſch⸗ badiſchen Grenze bei Neubrunn aus dem bayertſchen Wagen heraus und in den badiſchen Wagen umſtei⸗ gen muß. Der Verkehr in der entgegengeſetzten Richtung vollzieht ſich in der gleichen, als bürokratiſches Meiſterſtück wohl einzig daſtehenden Weiſe. Die Länder bezw. die Grenzen der Oberpoſtdirektionsbezirke Karlsruhe und Würzburg ſchei⸗ nen für den Verkehr einer Reichsbehörde, der ſonſt die ganze Welt umſpannt, hier unüberſteigbare chineſiſche Mauern zu ſein. Auch daß der Fahrplan dieſer ein einheitliches Wirt⸗ ſchaftsgebiet verbindenden Strecke in einen Teilplan über die badiſche und einen beſonderen Plan über die bayeriſche Strecke zerriſſen iſt, ſpricht allem Verkehrsverſtändnis bei den beider⸗ ſitigen Dezernenten Hohn. Daß es auch außerordentlich ſchwie⸗ rig, bisher unmöglich iſt, Verkehrsverbeſſerungen, z. B. den Bahnanſchluß in Wertheim zu erreichen, nimmt unter ſolchen Umſtänden nicht wunder. Es iſt wirklich ſchwer, hier⸗ Über keine Satire zu ſchreiben. . Wallſtadt, 8. Nov. Vergangenen Sonntag veranſtaltete ber Geſangverein„Fiederkranz“ in ſeinem Vereinslokal zum Prinz Max ſein Spätfahrskonzert, das ſehr gut beſucht war. Alle Chöre hinterließen die beſten Eindrücke. Das otographiſche Volksliedchen„Der Jäger aus Kurpfalz“ mußte unter ſtürmiſchem Beifall wiederholt werden. Haupt⸗ lehrer Müller war ein ſicherer Stabführer und Dirigent. Eine willkommene Unterbrechung erfuhren die choriſtiſchen Darbietungen durch wohlgelungene Liedereinlagen der beiden Vereinsſoliſten Peter Krämer und Fritz Arnold. Eine gute Wahl hatte der Verein in dem Violinkünſtler Muſik⸗ lehrer Althardt aus Raſtatt getroffen, der durch ſeine hohe Auffaſſungsgabe und ſeine ſeltene Technik ſämtliche Zu⸗ Hörer bezauberte. In dem ſich anſchließenden Bankett er⸗ hielten unter Anerkennung des Gauvorſitzenden des Pfalz⸗ gauſfängerbundes die Herren Ph. Gallier, langjähriger Vorſtand des Vereins, Adam Krämer und Jakob Herr⸗ mann die ſilberne Ehrennadel des Bad. Sängerbundes. Sieben Mitgliedern konnte für 25jährige Mitgliedſchaft die Ehrenurkunde überreicht werden, während 15 Mitglieder für 15jährige Aktivität die goldene Sängernadel des Vereins ek⸗ hielten. Gute Abwechſlung brachten die Geſangvereine Sängerkreis⸗Wallſtadt, Teutonia und Germania⸗Feudenheim durch trefflich vorgetragene Chöre. Die Soliſten Herr Kleinhans⸗Aurelia Ilvesheim und die beiden Vereins⸗ ſoliſten Herren Mart. Hoffmann und Jean Herrmann ernteten reichen Beifall. Für guten Humor ſorgten die Herren K. Weißling und Wickenhäuſer aus Mannheim. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Ein Lieferwagen fährt auf einen Zug * Ludwigshafen, 11. Nov. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am Samstag, den 10. Nov., gegen 18 Uhr fuhr ein der Kolonialwarenhandlung Peter Hirſch in Lud⸗ wigshafen gehöriges Lieferauto in der Rheingönheimer⸗ ſtraße auf die Lokomotive des auf der Fahrt nach dem Luitpoldhafen begriffenen Hafen bahnzuges 8632. Das Auto wurde einige Meter weit geſchleift und än der Vorderachſe ſtark beſchädigt. Der Führer des Autos blieb un⸗ verletzt. Die Lokomotive wurde nur leicht beſchädigt. Der Hafenbahnzug hatte vorſchriftsmäßig vor der Straße angehal⸗ ten und war nach Feſtſtellung des Freiſeins der Fahrbahn unter Abgabe von Pfeifſtgnalen und anhaltendem Läuten über die Straße gefahren. Ein neuer Beſatzungszwiſchenfall * Landau, 10. Nov.(Eig. Ber.) Geſtern abend gegen 7 Uhr ereignete ſich in Landau ein neuer Beſatzungs⸗ swiſchenfall. Ein l4jähriges Lehrmädchen eines Landauer Geſchäftes hatte in eine Straße der Peripherie der Stadt, in der nur einzelne Häuſer ſtehen, Waren ihrer Firma zu bringen. Da wurde das Mädchen plötzlich von zwei fran⸗ zöſiſchen Soldaten, die es anſcheinend verfolgt hatten, bedrängt. Einer von ihnen faßte es rückwärts um die Hüfte. Das Mädchen ſetzte ſich gegen die Angreifer zur Wehr und erhielt dabei von dem zweiten Soldaten, den die Ueberfallene als von kleiner Statur bezeichnet, mehrere Schläge auf den Kopf. Als das Mädchen halb beſinnungslos um Hilfe rief, ließen die Täter von ihrem Opfer ab und gingen flüch⸗ tig. Auf unſere Erkundigung beſtätigte uns die deutſche Polizeiverwaltung den Zwiſchenfall. Sie hat gemeinſam mit der franzöſiſchen Gendarmerie ſofort Ermittlungen an⸗ geſtellt, die jedoch bis zur Stunde ohne Erfolg geblieben ſind. * * Bad Dürkheim, 10. Nov. Heute früh wurde in der Wachenheimerſtraße, nahe der Stadt, im Straßengraben ein junger Mann tot aufgefunden, neben dem ein Fahrrad lag. Es handelt ſich um den 27jährigen verheirateten Winzer Paul Acker aus Wachenheim, der ſich geſtern nacht von Bad Dürkheim nach Wachenheim begeben wollte. Die Leiche wies einen doppelten Schädelbruch auf. Man ver⸗ mutete zunächſt, daß der Mann von einem Kraftfahrzeug au⸗ gefahren worden ſei. Dies trifft aber wahrſcheinlich nicht zu, da das Fahrrad keine Spuren davon zeigt. Die Kette iſt ge⸗ brochen, worauf ſehr wahrſcheinlich der Sturz zurückzu⸗ führen iſt. * Oberluſtadt bei Germersheim, 10. Noz. Auf ungewöhn⸗ liche Weiſe hat die Gemeinde Oberluſtadt den 90. Geburt s⸗ tag ihres älteſten Einwohners gefeiert. Die ganze Gemeinde mit dem Bürgermeiſter an der Spitze fand ſich vor dem Wohnhauſe des Greiſes ein, der Geſangverein ver⸗ anſtaltete einen Fackelzug und verſchönte die Feier durch ſeine Lieder. Nach einer Anſprache übergab der Bürger⸗ meiſter eine Ehrengabe. Der Jubilar, Jakob Reinig, hat 8 lebende Kinder, 33 Enkel und 8 Urenkel. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Er muß ſtehlen Der Taglöhner Adolf Boulanger von hier hat 18 Vorſtrafen, darunter acht wegen Diebſtahls. Am 6. Sept. kam er aus dem Gefängnis, in dem er 9 Monate wegen Rad⸗ diebſtahls abgeſeſſen hatte. Am., zwei Tage ſpäter, ſtahl er wieder ein Rad und kurz darauf noch eins. Das Urteil lautete auf ein Jahr acht Monate Gefängnis. Invalidenkarten ſind öffentliche Urkunden Bei der Entlaſſung eines Lehrlings fälſchte ein Maler⸗ meiſter aus Viernheim, wohnhaft in Mannheim, um die Ver⸗ ſicherungsbeiträge von 14,50 Mk. zu ſparen, eine In va⸗ lidenkarte aus dem Jahre 1926 durch Aenderung der Jahreszahl in eine ſolche von 1927 um, ebenſo die Entwer⸗ tungsdaten. Er hatte damals große geſchäftliche Ver luſte und ſuchte— auf unerlaubte Weiſe— zu ſparen. Der kon⸗ trollierende Verſicherungsbeamte bemerkte die Aenderung und ſo blieb es beim Verſuch. Das Urteil des Großen Schöf⸗ fengerichts lautete auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten mit Bewährungsfriſt. * Eine Milchpantſcherin vor Gericht. Vor dem Amts⸗ gericht Kirchheimbolanden ſtand die aus Stetten ge⸗ bürtige 64 Jahre alte Ehefrau des Landwirts Friedrich Ar⸗ nold in Gauersheim wegen eines Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz. Sie hatte anfangs Auguſt d. J. in drei Fällen Milch zum Verkaufe bereitgeſtellt und auch in die Molkerei nach Rittersheim geliefert, die bis zu 36 Pro⸗ zent mit Waſſer() vermiſcht war. Durch den Milchkon⸗ trolleur wurden die Fälſchungen aufgedeckt. Die Angeklagte ſetzte ihr verwerfliches Tun noch fort, als ſie bereits von der Kontrolle eine Ahnung hatte. Das Urteil lautete wegen eines fortgeſetzten Vergehens der Milchfälſchung auf eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Monat und weiter auf eine Geld⸗ ſtrafſe von 100 Mark oder weiteren 25 Tagen Gefängnis und Koſtentragung. Der Angeklagten wurde mit Rückſicht auf ihr Alter und ihre ſtrafloſe Vergangenheit Straferlaß bis 1930 gewährt unter der Bedingung, daß ſie bis 1. Januar 1928 an die Staatskaſſe eine Buße in Höhe von drei⸗ hundert Mark entrichtet. Veranſtaltungen Montag, den 12. November Theater: Nationaltheater:„Und das 2 bcht ſcheinet in der Finſternis“. Freie Volksbühne..30 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Wilbelm Millowilſch .00 Uhr. Konzerte: Harmonie: Klingler⸗ Quartett..30 Uhr.— Roſengarten(Nibelungenſaal):„Jephta“..00 Uhr. Vorträge: 51 Rathausſaal: Berufskundliche Vorträge. .45 Uhr. Ausſtellung:(Verſammlungsſaal): ſtellung. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Ar lad ne 4 m Hoppegarten“.— Schauburg:„Der Garten Eden“.— Copitol und Scala: „Das Schickſal derer von.— Glorig⸗ Palaſt:„Im Ta umel von 8 aris“ alaſt⸗Theater: „Pat und Patachon,. Ufa ⸗ Theater:„Looping the loop“.— Ufa⸗Palaſt im 1 be Dubwigs hafen: 8 Carmen von St. Paul Aus den Rund funk⸗Programmen Montag, 12. November Deutſche Seuber: Berlin(Welle 483,9), Könlgswuſterbauſen(Welle 1250) 16.30 Uhr: Orgelmuſik, 20.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Zurück nach Methuſalem, danach Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 21.25 Uhr: Klavierkonzert. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Suſannens Geheimnis, anſchl.: Von Kaſſel: Der Töpfer, komiſche Oper in 1 Aufzug Homburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Argelkonzert, 21 Uhr: 1. Rund⸗ funk⸗Sinaſtunde. Königsberg(Welle 303) 20.80 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 21 Uhr: Zurück nach Methuſalem, anſchl.: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 20.05 Uhr: Uebertragung aus dem Stadtthegter Elberfeld: La Traviata, Oper in 4 Aufzügen. Leipzig(Welle 365,8) 14 Uhr: Schallplattenkonzert, 20 Uhr: W. Rinkens mit eigenen Werken. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.30 Uhr: Konzert, u Uhr: Däniſcher Abend. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.85 it Roſſini⸗Nachmittag, 20.15 Uhr: Suſannens Geheimnis. Ausländiſche Sender (Welle 411) 20 Uhr: Unterhaltungsſtunde bei Papa Thoms. pe ſt(Welle 555,6) Programm. ntry(Welle 19 12 19.30 Uhr: Orcheſterkonzert, Leichte Muſik, 21 Uhr: Konze aventry(W. 1604,) 20.5 Uhr: Kaborett, 23.90 Uhr: Soliſtenkonz. ai land(Welle 540) 20.55 Uhr: Konzert, 23 Uhr: Jazzband. 792 50(Welle 1750) 21.45 Uhr: Konzert, ag(Welle 348,9) 20.10 Uhr: Buntes Stündchen, 21 Uhr: Konzert. m(Welle 4478 20.45 Uhr: Konzert. en(Welle 517,2) 16 Uhr: Wiener Stadtorcheſter, 19.80 Uhr: Uebertragung aus der Wiener Staatsoper: Rheingold. ürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Marſa Surdmann fingt Soubretten⸗ Arten, anſchl.: Wunſchkonzert. fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktnlatz 6 2, 6— fel. 25547 Nach beendigter Funkausſtellung beſuchen Sie uns bitte, wir beraten Sie. Sie finden bei uns eine hervorragende Auswahl der neueſten Geräte und Lautſprecher. Jetzt Roſengarten Funkaus⸗ 85 88 85 — 822 5 — können Sie kaufen! ,,,* Vertretung:„ Akrema“, fit Mane, Autonobügeselöchat n. J. H. M 7. Ja u. J Fernaprecher 20506/07 VosrrANDISCHE MASCHINENFABRIK A: G. PLAUEN Ii. N Internationale Automepil- und Motorrad 8.— 18. Nouember 1928 Halle 11. Stand 208. Ausstellung * n — Montag, den 12. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 525 Internationale Automobil⸗Ausſtellung Berlin Die Perſonenwagen Von Siegfried Doerſchlag Es iſt faſt zuviel des Guten, was es auf der Berliner Autoſchau zu ſehen gibt. Unſere Kraftfahrzeugtechnik hat rapide Fortſchritte gemacht, wenngleich einzelne Typen als vielbewährt beibehalten ſind. Kleine Aenderungen geben mitunter ein anderes Aeußeres. Der Buick von 1928 zum Beiſpiel iſt ein neuer Wagen— im Grunde genommen nur neuerprobtes Gewand auf erfah⸗ rungsgeſtähltem Körper. Neuerungen, Verbeſſe⸗ rungen ſowohl wie ganz neue Typen, gibt es in beſonders ſtarkem Maße in der deutſchen Automobilfabri⸗ kation. Da iſt gewiß manch' Werk von Rang und Ruf ſeinem Fabrikationsprinzip treu geblieben, da hat zum Beiſpiel Maybach an ſeinem edlen und überragenden 7⸗Liter⸗Wagen nichts zu ändern brauchen(denn das Maybach⸗S hnellgang⸗ Getriebe iſt ja ſchon eingeführt und bewährt),— dennoch gibt es ſehr intereſſante Neuſchöpfungen deutſcher Autotechnik. Auf die wichtigſten von ihnen ſei kurz hingewieſen. Die NAc überraſcht mit ihrem Kuppelungs⸗Auto⸗ mat. In der Tat ſcheint dieſe neue NAGG⸗Erfindung eine der intereſſanteſten Neuerungen zu ſein. Beide NAG⸗ Protos⸗Typen ſind mit dem NAG⸗Kuppelungs⸗Automaten verſehen; dieſer nimmt dem Fahrer das Einkuppeln beim Anfahren und das Auskuppeln beim Halten ab. Für den Fahr⸗Anfänger bedeutet dieſe Vereinfachung Erlöſung von manchem Leiden, und für den Fachmann eine willkommene Vervollkommnung. Es iſt möglich, im NA im direkten Gang anzufahren. Die Wirkung des NA G⸗Kuppe⸗ lungs⸗Automaten iſt etwa gleichzuſetzen mit der Wirkung des Freilaufs beim Fahrrad. Der NAG ⸗Protos wird alſo lediglich mit dem Gashebel und mit der Bremſe, alſo mit einem Fuß regiert. Die NAG⸗Wagen mit dieſen Kuppelungs⸗Automaten haben auf der NAG⸗ Prüfungsbahn eine 45prozentige Steigung glatt überwunden. Für den Herrenfahrer wie für die Dame am Steuer iſt dieſe neue Erfindung gleich angenehm. Ein Schlager der Ausſtellung iſt, wie ſchon beim Rund⸗ gang kurz ſeſtgeſtellt, der neue Da W⸗Vierzylinder⸗ Wagen mit Zweitaktmotor. Dies mittelgroße, äußerlich gefällige Fahrzeug vereint die Vorzüge des ſtarken Wagens(ruhige Lage auch auf ſchlechter Straße, Schnelligkeit im Anzug) mit den Vorteilen des Kleinwagens: unerhört ge⸗ ringer Anſchaffungspreis— die vierſitzige Innenſteuerlimou⸗ ſine(3950 Mk.)—, geringer Betriebsſtoffverbrauch, erſtaun⸗ liche Wendigkeit, geringe Steuer. Draußen vor den Hallen ſtehen neue Da W⸗Vierzylinder⸗ Zweitakter der Type 42 8 fahrbereit zu Probefahrten. Kein Intereſſent ſollte ſolche Probefahrt verſäumen. 8 Was Preiswürdigkeit, ſprich: Billigkeit anbelangt, ſo wetteifern von den„Kleinen“ Hanomag, Dixi, Opel, De W, Adler und Brennabor miteinander. Man kann ſie nicht alle vergleichen, denn ein Preisunterſchied von 2000 Mk. geſtattet ſelbſtverſtändlich andere Aufmachung und andere Durch⸗ arbettung. Eins aber haben dieſe Kleinwagen alle gemein: Wirtſchaftlichkeit! Neu iſt der kleine 3/16 PS San v⸗ ntag⸗Vier zylinder. Neu iſt auch der Adler⸗ Favorit, ein Vierzylinder von 8/35 P8. Vierradbremſe, Einpedal⸗Druckſchmierung, Betriebsſtoffilter, Scheibenwiſcher, Richtungsanzeiger, alles iſt in dieſen Wagen eingebaut, der mit ſeinem geringen Preis von nur 4950 Mk. auch einer der Ausſtellungs⸗Schlager iſt. Brennabor zeigt mit die ſchönſten und durch Erfahrungen im Alltagsgebrauch und auf den ſchwerſten Zuverläſſigkeitsfahrten, die es je gab, erprobte mittelſtarke Wagen zu ſo verblüffend billigen Preiſen, daß ſelbſt amerikaniſche Rieſenproduktion nicht billiger zu liefern vermag. Und Opel— jeder weiß, daß Opel auf dem Ge⸗ biete der Automobiltſterung Deutſchlands durch Schaffung ſeiner leiſtungsfähigen, ſchier unverwüſtlichen Kleinwagen Pionierarbeit geleiſtet hat. Opel iſt ſeinem Prinzip treu ge⸗ blieben: Qualität, ſo gut wie möglich, aber ſo preiswert wie möglich. Der Opel⸗Stand bezeugts! Ein„Clou“ der Perſonenwagenhalle iſt fraglos der neu e Opel⸗ Achtzylinder. Alſo macht Opel doch nicht nur billige Alltagswagen! Die formſchünen Sechszylinder des Vorjahres boten ſchon Beweis, daß Opel mit Geſchmack, hoher Karoſſeriekultur und großem Verſtändnis für den Anſpruchs⸗ vollen arbeitet. Der neue Opel⸗s iſt nun ein ganz erleſenes Stück, anders als alle bisherigen Opel, vom Kühler, von der Kühlermarke, bis zum Motor. Der neue Opel wird im Preis weit über den anderen Opel⸗Typen liegen. Aber welche Qua⸗ lität, welche Aufmachung! Vom 8 Zylinder Mercedes⸗Benz,„Typ Nürburg“ hatten wir ſchon früher geſprochen. Wle dieſer Wagen, Pro⸗ 1. d2- di d7-d 9. Ddt—a4! Leg- b7) . eb 10. LfI- a6 Lb xa-) 3. Sb-e Sgs8 6 11. Das x as c= c 4. S113 LIS e7 12.—0 Stö- e) 5. Lei- 25 Sb- d 13. Lgõsxe/ Dad x e7 6. 22 e3 90 14. Pas- b7) Is 8 7. Tal- ci b7= b 15. Scs ds De- de 8. cd dõ eb d 16. Tei xc Schwarz gibt auf. 1. Diese Verteidigung reicht nicht aus.— 2. Noch übler Für Schwarz Wäre Dds cs: 3. Der Befreiungs versuch des dukt der älteſten Automobilfabriken der Welt, einſchlägt, da⸗ von zeugte das Auftragsbuch der Verkäufer. Daimler⸗Benz .⸗G.,— wir gratulieren! Die Hanſa⸗Lloyd haben ſchwer geſchafft an ihrem Achtzylinder, jahrelang, nimmermüde, haben ſtets Neues er⸗ probt, haben das Beſte behalten. Nun ſteht er da in tadel⸗ loſer Schönheit und in abſoluter Gebrauchsfertigkeit, der Hanſa⸗Lloyd⸗Achtzylinder, einer der beſten Wagen, kein Fahrzeug für jedermann, ſondern ein Prachtſtück für den Kenner. Das Maybach⸗Schnellganggetriebe war die letzte Neuſchöpfung. Jetzt gibt es keine Uebertouren mehr.. mit 140 Km. flitzt der Hanſa⸗Lloyd über die Landſtraßen. Horch iſt der älteſte und meiſtbekannte der deutſchen Achtzylinder, ein Wagen, der in Tauſenden von Exemplaren ſeine Leiſtungsfähigkeit bewährt hat. Der neue Horch iſt keine abſolute Neukonſtruktion, ſondern nur eine Verbeſſerung des alten. Der neue Horch wird mit verſtärktem Motor geliefert, ſplitterfreies Kinonglas wird von Horch als erſter deutſcher Firma ſerienmäßig verwendet. Die Eindruckſchmierung, hydrauliſche Stoßdämpfer, verchromte Kühler, Scheinwerfer, Radkappen, ſind wertvolle Neuerungen an den Horchwagen, deren Karoſſerien nach Entwürfen von Profeſſor Handak ge⸗ ſchaffen, mit zu den Spitzenleiſtungen der Karoſſeriekultur gehören. Und wenn man von Neuem ſpricht, darf man den Röhr und den Mannesmann⸗Achtzylinder nicht vergeſſen. Der Röhr⸗ Achtzylinder iſt eine neue Type, originell durch ſeinen Tiefbau⸗Rahmen, durch die achsloſe Aufhängung der Vorder⸗ räder(welche Gewichtserſparnis!) und durch die Schwingachſe an den Hinterrädern. Mit 8250 4 für ein fünfſitziges Cabrio⸗ let iſt der Röhr ſehr preiswert. Bei Mannesmann fin⸗ den wir einen vierſitzigen Sportwagen mit Schnellgangge⸗ triebe, hübſch aufgemacht und tadellos ausgeſtattet, und Wagen der Typen 20/100 und 10/70 PS. Die gelungene Um⸗ ſtellung des Werks— in dieſen gelungenen Typen kommt ſie 2 ſichtbar zum Ausdruck.. Der wunderſchöne Wanderer der neuen 2% Liter⸗Type, die techniſch tadelloſen und außerordentlich geſchmackvoll karoſ⸗ ſterten Stoewer⸗ Achtzylinder, die Simſon⸗Supra⸗ Sechszylinder die kleinen, populären Dixi, die als beſte Wagen ihrer Stärke geltenden Hanſa⸗Sechs⸗ und Acht⸗ zylinder, ſie alle ſind keine umſtürzleriſchen Neuerungen, wohl aber Wagen von hohem Gebrauchswert und von Kultur. Hinzu kommt, daß ſich guf den Ausſtellungsſtänden der Karoſſiers Wagen der meiſten deutſchen Fabrikate befin⸗ den, von denen man ſagen darf: i Meiſterſtücke deutſcher Arbeit! Und das Ausland? Es iſt tadellos vertreten. Nur daß es da eben weniger Neues gibt. Was an ausländiſchen Wagen in Berlin gezeigt wird, war auch ſchon auf der Londoner Olympiaſchau oder im Pariſer Salon. Die engliſchen Automobilfabriken zeichnen ſich aus durch Feſthalten an alter Tradition. Sehr viel freizügiger und modernen Anforderun⸗ gen entſprechender ſind die Italiener. Die Franzoſen halten etwa die Mitte. Die Cadillac, die Iſotta Frachini und die Packard ſind wohl die eleganteſten der Auslandswagen. Auch ein Rolls Royee fehlt nicht Die Naſh, die Dodge, die Oldsmobile, die Hudſon⸗ Eſſex, die Durant, die Cheprolet, die Oakland ſie alle ſind Wagen von Kultur und Leiſtungsfähigkeit. Studebaker iſt berühmt als einer der preiswerteſten Wagen mittlerer Stärke; nur dieſe lila Limouſine— ſie iſt nur ein Fahrzeug für Leute mit extravaganten Geſchmack. Die Steyr, Fiat, Minerva, Renault, Citroen, Delage, Chrysler, Ford. Falcon⸗ Knight, Stearn⸗ Knight, die Graham⸗Paige mit Schnellgang⸗Getriebe, die Talbot, Auſtro⸗Daimlexr, jeder von ihnen iſt ein Zeichen techniſchen Fortſchritts und verkehrstechniſcher Kultur. An Ausſtattung und Aufmachung iſt nicht geſpart, weder bet den Wagen noch bei den Ausſteller⸗Ständen. Man verläßt ſomit dieſe Halle mit dem Bewußtſein: ihr Beſuch war ein Ereignis! Das Ausland hat Spitzenleiſtungen ſeiner Induſtrie geboten. Daß aber trotz Dawes⸗Sorgen und Wirtſchaftsbaiſſe, trotz In⸗ flation und Deflation, die deutſche Automobilin⸗ duſtrie ſolche Höhe erreicht hat, darauf ſind wir, mit⸗ fühlend mit Fabrikanten, Ingenieuren und allen den Män⸗ nern der Arbeit, beſonders ſtolz! 2 8 2 Beilage Nr. 31 Montag, 12. Novemper 1928 Partie Nr. 129 e(Gespielt in Newyork 1913) Weis: Marshall Schwarz: Kline Nachziehenden wird durch Marshalls überlegene Spielweise sofort zunichte gemacht.— 4. Das Stärkste. Schwarz hat keine ausreichende Verteidigung mehr. Partie Nr. 130 Gespielt in Mannheim 1914 Weiß: Aljechin Sh War z: Fahrni 1. e2— e e es 14. Thi he 6 es 2. dz di d- ds 15. Dg—h4 Sb-d 7 3. Sbi-es Sg5—16 16. LI da S5-e 4. Lei- gs LfS—e7 17. Dh De7=/ 5. e- es Sto d 18. Ldg xe) ds e 6. ha- h4) Lei xRgS5 19. Sc e 4 Ths—g8 7. hi5 Dds cs 20. Dg3—-h3 D787 8. Sg- ha D gs e7 21. The—h4 Sd7- b 9. Sh3—f4. Sd7—16 22. Dh3 a3) 8212 10. Dd i284 1715 23. Sei- d-7 11. es xf KT Nf6 24. Sd es Dg7 17 12. 0 00 S7 cb 25, Daz dé, Schwarz gibt auf.) 13. Tdi e! Kes- dg 1. Ein Bauernopfer im Interesse des Angriffs.— 2. Noch ein Offiziersopfer, um den Mittelangriff zu beschleunigen. — 3. Gegen den Punkt dé gerichtet.- 4. Das Matt auf c oder auf f6 ist nicht zu decken. Eine geniale Angriffspartie des jetzigen Weltmeisters. 8 Aus dem Schachleben * Der bekannte Problemkomponist und Schachmeister Freiherr v. Holzhausen wird im November in verschiedenen Städten der Rheinpfalz Simultanvorstellungen in Verbindung mit je einem schachlichen Vortrage veranstalten. * Auf dem Kongreß des Schlesischen Schachverbandes War im Meisterturxnier Machate-Breslau erster Preisträger, Im Meisterschaftsturnier erwarb Hecker, Mitglied des Schachklubs„Anderssen“ den ersten Preis und hiermit den Titel eines schlesischen Meisters. Die Veranstaltungen, die in Reichenbach(Schlesien) stattfanden, nahmen einen sport- lich interessanten Verlauf.— Binnen kurzem wird in Bres- lau ein Schachheim eröffnet werden. * Die Leitung des Schachrundfunks München, der Deut- schen Stunde, in Bayern, wurde dem Schachmeister Rechts- anwalt Dr. Pyekhoff in München übertragen. Studienrat Genst⸗-München übernahm den Knaben Schachfunk. Schachliteratur — Kagans Neueste Schachnachrichten, Heft 9/10(Sep- tember Oktober 1928), enthält den Spitzenartikel„Gedanken zur Wiener Partie von Rudolf Spielmann. Dieser schließt seine hochinteressanten Ausführungen wie folgt:„Die Wie⸗ ner Partie wurde von den Schachrichtern herabgesetzt und abgesetzt, aber sie lebt weiter in einem Dornröschenschlaf. Es melde sich der Prinz, der sie neu adjustiert und in die Reihe der ernsten und beliebtesten Turniereröffnungen stellt. — Das Heft bringt ferner ein reiches Partienmaterial aus den letzten Kongressen„sowie einen Bericht von Dr. Micha⸗ lütschke über das Ergebnis des ersten internationalen End- Ueber Capablancas Simultanspiel in spielstudien-Turniers. Berlin, über den Kongreß des Weltschachbundes im Haag, über die Wiesbadener Schachfestwoche und über das Groll meisterturnier in Bad Kissingen bringt die Nummer an- schauliche Berichte. Ebenso macht der übrige, durchweg interessante Inhalt das Doppelheft für alle Schachfreunde sehr lesenswert. h. E„Wiener Schach-Zeitung“. Nr. 17/18 aus 1928 ist in der Hauptsache dem Kissinger Großmeisterturnier gewidmet, von dem sie u. a, ein Gruppenbild der beteiligten Matadoren veröffentlicht. Aus dem weiteren Inhalt haben wir einen lehrreichen Artikel von Dr. Tartakower über„Neue Aus- blicke in der Schachtheorie“ besonders hervor. Der Teil für Endspielstudien und Probleme ist nebst dem Partienmaterial Weder erfreulich reichhaltig bedacht. Ihre Reise wird wesentlich beeinflufit dureh sach- gemässe Schmierung. Viele Reparaturen und da- durch bedingte Reiseunterbrechungen werden ddurchver wendung schlechterschmiermittel ver- ursacht. Die Tatsache, daß Wir unsere Fabrikate aus sorgfältig ausgewählten Rohstoffen in unse- ren eigenen deutschen Fabriken fertigstellen, gibt Ihnen Gewähr, daß Sie überall in gleichbleiben- der, hochwertiger Qualitat kaufen. A NKF Ns A SN SE KAN NM FEN SEUS RO TEN PUMPEN BAS 4 4 8. s e 25 Auszu wahlen na FUHRER für die Schmie- rung von Kraft- Fahrzeugen S EWAHRTE AUTOSENZZIN SHELL 6. Seite. Nr. 526 2 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 12. November 1928 .— . 6 Sport un um den D. C. B. Handball Pokal Die Spiele der Vorrunde Hannover: Norddeutſchland— Süddeutſchland:5 Leipzig: Mitteldeutſchland— Weſtdeutſchland:5 Stetttin: Baltenverband— Berlin 6116. Süddeutſchland gewinnt knapp Norddeutſchland— Süddeutſchland:5(:3) Der Verteidiger des Handballpokals der Deutſchen Sportbehörde, der Süddeutſche Verband, kam beim Vorrundenſpiel in Hannover gegen Norödeutſchland nur zu einem knappen, aber verdienten Sieg. Ueberraſchenderweiſe ließ bei Süddeutſchland das Zuſammenſpiel zu wünſchen übrig, dafür ſah man aber von dem Sieger famoſe Einzel⸗ leiſtungen, gute Technik eines jeden Spielers und ein ausgezeichnetes Wurfvermögen Der Sturm war ſehr ſchnell. Gegen dieſe Schnellig⸗ keit kamen die Norddeutſchen, die auch techniſch ihrem Gegner nicht gewachſen waren, nicht auf. Die Mannſchaft machte außerdem noch den erheblichen Fehler, ihre Außenſtürmer viel zu wenig zu be⸗ dienen. Süddeutſchland fand ſich in dieſem ſpannenden, ſtets bewegten Kampf ſehr ſchnell zuſammen und ging ſchon in der erſten Minute in Führung. Werner konnte einen Strafwurf geſchickt verwandeln. 58 Minuten später erhöhte Dietz auf Vorlage von Werner auf:0. Nun kam auch ber Norden etwas auf, ſeine recht gute Läuferreihe ͤrückte den An⸗ griff nach vorn und in der 10. Minute fiel durch Möhle der erſte Gegentreffer. 5 Minuten ſpäter fiel ſogar durch Bergmann der Ausgleich. Süddeutſchland kam zwar durch Werner erneut zu einem Treffer, aber nur vorübergehend, denn in der 23. Minute erreichte auch Norödeutſchland durch einen von Ernſt verwandelten Strafwurf den 3. Treffer. Als 8 Minuten nach dem Wechſel Nordödeutſchland durch Berg⸗ mann zum 4. Treffer kam, ſah die Partei für Süddeutſchland wenig verheißungsvoll aus. Aber es ſollte der letzte Erfolg der Norddeutſchen ſekn. Die ſüd⸗ deutſche Hintermannſchaft leiſtete jetzt prächtige Abwehrarbeit und war auch trotz ſpäteren ſtarken Drängens des Nordens nicht mehr zu schlagen. Dagegen blühten den ſüddeutſchen Stürmern noch einige Erfolge. Die Süddeutſchen wurden dank ihrer beſſeren Technik wie⸗ der für eine Weile überlegen und kamen auch in der 14. und 15. Minute durch Fiedler und Hennemann zu zwei weiteren entſchei⸗ denden Treffern. Norddeutſchland machte dann lange alle An⸗ ſtrengungen, dem Kampf noch enie Wendung zu geben, aber ver⸗ gebens. Selbſt eine außerordentliche Chance kurz vor Schluß führte nicht zum Ausgleich, da man ſtatt auf das Tor zu ſchleßen, den Ball noch einmal abgab. Als der Schlußpfiff ertönte, hatte ſich Süs⸗ deutſchland mit einem knappen:4⸗Sieg für die Zwiſchenrunde qualifiziert. Die Süsddeutſchen traten mit folgender Mannſchaft an: Irion(F. S. V. Frankfurt), Roſen(Schwaben Augsburg), Reuter (S. V. 98 Darmſtadt), Gebhardt(Sp. Vg. Fürth), Böhm(Pol.⸗S.⸗V. Worms), Stumpp(Stuttgarter Kickers), Fiedler, Werner(beide S. B. 98 Darmſtadt), Jans, Dietz(Pol. S. V. Darmſtadt), Hennemann(S. V. 98 Darmſtadt). Glücklicher Sieg Mitteldeutſchlands Mitteldentſchland— Weſtdentſchland:5(:2 Gbenſo wie bei dem Treffen in Hannover, ſo wurde auch in Leipzig bei dem Spiel Mittel⸗ gegen Weſtdeutſchland bis zur letzten Minute hartnäckig um den Sieg gekämpft. Bei prächtigem Herbſtwetter hatten ſich 6000 Zuſchauer zu dieſem Spiel eingefunden. Da ſich Mitteldeutſchland ſchlecht zuſammenfand, ſtand es bald:1 für Weſt⸗ deutſchland. Dann kamen aber die Sachſen mächtig auf und es ge⸗ lang ihnen bis zur Pauſe das Ergebnis auf:2 zu ſtellen. Nach dem Wechſel lag donn wieder ſofort Weſtdeutſchland in Front. Der weſtdeutſche Sturm konnte innerhalb 12 Minuten nicht nur den Ausgleich erzielen, ſondern mit:4 in Führung gehen. Die Bemühungen der Mitteldeutſchen blieben dagegen lange Zeit erfolg⸗ los, 2 Treffer wurden vom Schiedsrichter nicht anerkannt. Erſt 5 Minuten vor Spielende konnte ber Rechtsaußen den Ausgleich erzielen. Man rechnete allgemein mit elner Splelverlängerung, aber es gelang den Mitteldeutſchen doch noch, die Entſcheidung herbeizu⸗ führen. In der letzten Splelminnte mußte der weſtdeutſche Torhüter einen überraſchenden Fernſchuß des gegneriſchen Mittelſtürmers paf⸗ ſteren laſſen. Der Kampf der beiden gleichwertigen und guten Mann⸗ ſchaften hat mit einem glücklichen 625⸗Stea der Mittelbdeutſchen geendet. Berlin überrennt den Valtenverband Balteuverband— Berlin:16(:7 Das überlegene techniſche Können der Berliner Handballſpieler kam in einer hohen Tordifferenz treffend zum Ausdruck. Selbſt der große Eifer der Balten machte ſie nur minutenlang zu einem eben⸗ bürtigen Gegner. Schon bald nach Beginn führten die Berliner mit :0, dann kam der Baltenverband zwar zu einem Gegentreffer, aber noch ſchneller hatten die Gäſte das Ergebnis auf:1 geſtellt. Mit 713 ging es in die Pauſe. Nach der Pauſe logen die Vertreter der Reichshauptſtadt ſtändig in der Hälfte des Gegners, ſie erzielten noch 9 Treffer, während ſich die Balten mit 8 Toren beſcheiden mußten. 8 andball 6. Handball der Grupe Rhein Auch der heutige Sonntag verging nicht, ohne daß einige über⸗ raſchende Reſultate zu melden ſind. Der F V. Frankenthal, der am letzten Sonntag gegen Pfäl z Ludwigshafen 0210 ver⸗ Alpren hatte, erzwang gegen den Tabellenführer, den Sp V. Wal d⸗ hof im heutigen Spiel ein ſehr bemerkenswertes Ergebnis. Die Zuckerſtädter unterlagen nur mit:1 und hatten dabei das Pech, einen Dreizehnmeter nicht zu verwandeln. Auch ſonſt konnte die Form Waldhofs nicht begeiſtern. Sehr ſicher fertigte Phönix Mannheim den TV. Neulußheim mit bb ab, was darauf schließen läßt, daß Neulußheim nicht die Mannſchaft iſt, wie man nach den letzten Berichten zu glauben verſucht war. Eine bittere Niederlage bezog Vf R. Mannheim gegen Pfalz Ludwigs⸗ hafen mit 225, trotzdem die Raſenſpieler noch in der zweiten Halb⸗ zelt mit 21 in Führung lagen. Wie nicht anders zu erwarten, mußte M T G. auf dem Platze der SpVg. 07 mit:1 Sieg und Punkte laſſen. Der Pollzelſportverein Mannheim vermochte ſich nicht durchzuſetzen und mußte an 03 Ludwigshafen einen Punkt abgeben. Babdiſcher Turnerhandball Die Kreismeiſterklaſſe Nordbaden: Jahn Weinheim— Tade. Heidelberg:2(:). 2. Mannſchaften:8 f. Weinheim. Pol. Heidelberg— T. V. Rohrbach 672(:). 2. Mannſchaften:2 für Heidelberg. Mittelbaden: T. V. Sulz— Jahn Offenburg:7(:). 5 In der Nordbadiſchen Meiſterklaſſe hat der Tabellenführer Pol. Heldelberg ſeine Spitzenſtellung durch einen klaren Sieg auch weiter⸗ hin zu feſtigen gewußt. Dagegen iſt in der Tabellenmitte und am Ende durch den überraſchenden, wenn auch knappen Sieg, des Jahn Weinheim über die Turngemenide Heidelberg die Lage äußerſt ver⸗ wickelt worden, ſodaß nunmehr die letzten 4 Vereine noch die gleichen Aus ſichten für die kommenden Spiele haben. Während ſich Jahn Weinheim durch ſeinen glücklichen Sieg dicht hinter den Ortsrivalen fetzt, hat es den T. V. Rohrbach nach ſeinem neuerlichen Punktvexluſt wieder auf den letzten Platz verwieſen. Der augenblickliche Tabellen⸗ ſtand: a 8 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Pol. Heidelberg 6 5 1 0 43:28 1¹ Tade. Ziegelhauſen 5 8 2 0 38:18 8 62 Weinheimm 5 2— 3 24:80 4 Jahn Weinheim 5 1 1 8 18:23 8 78 Heidelberg 5 1 1 3 21:22 8 6 1 1 4 19:80 3 T. V. Rohrbach Gau Mannheim T. V. Sandhofen— T. V. Seckenheim 718. T. V. Sandhofen Jugend— T. V. Seckenheim Ingend 20. T. V. Sandhofen 2. Schüler— Tg. Rheinau 1. Schüler 011. Badenia Feudenheim 1— T. V. 1846 1b 12. Badenia Feudenheim I. Jugend— T. V. Sandhofen II. Jug.:1. T. V. 61 Ludwigshafen— T. V. 1846 II:1. * Das Hauptſpiel des Tages brachte inſofern eine Ueberraſchung, als es Sandhofen nicht nur gelang, den erſten Sieg zu buchen, ſon⸗ 25 daß den bis jetzt noch ungeſchlagenen Seckenheimern im erſten uswärtsſpiel eine auch zahlenmäßige einwandfreie Niederlage bei⸗ gebracht wurde. Der Ausgang dieſes Treſſens hat gezeigt, daß die feitherigen Erfolge des T. V. Seckenheim in gewiſſer Hinſicht doch in den Zuſammenhang mit dem eigenen Spielgelände zu bringen find. Nachdem nunmehr kein Verein mehr ohne Niederlage iſt, weiſt die Spieltabelle folgende Rangordnung auf: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte a—.— Neckarau 4 3— 1 13:6 6 B. 1840 8 2— 1 11:5 4 Ta. Rheinau 3 2— 1:7 4 8 T. V. Seckenheim 3 2— 155 9710 4 FT. V. Sandhofen 3 1— 2 9 2 5 Germania 4—— 4 420 0 5 Fußbal FL.. 1840 Mannheim 1— Tod. Wieblingen 1 5 T. V. 1846 Mannheim II 288. 85 nean — 1 Die Deutſchen Kampfſpiele 1930 kommen höchſtwahrſcheinlich doch nach Berlin Wie die„Münchener Zeitung“ meldet, ſollen die Deut⸗ ſchen Kampfſpiele 1080, für die mau ſich bekanntlich in Mün⸗ chen ſo ſehr ing Zeug gelegt hat, nun doch nach Berlin kommen. Zwiſchen Breslau und Berlin haben ſchon ein⸗ gehende Verhandlungen ſtattgefunden, die damit ſchloſſen, daß Breslau zu Gunſten von Berlin zurückgetreten iſt. Berlin hat dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen bereits weitgehende Zugeſtändniſſe gemacht. So ſoll die verlangte Moderniſierung des Berliner Stadions ge⸗ nehmigt und dafür ein Betrag von zwei Millionen Mark bereitgeſtellt worden ſein. Mit den Münchener Ausſichten iſt es daher ſchlecht beſtellt. eee Turnen Spätjahrsſchauturnen des T. B. Jahn Neckarau Der Turnverein Jahn Neckarau, mit einer der leiſtungs⸗ fähigſten Vereine des Mannheimer Turngaues, hatte ſeine Mitglieder und die Freunde des Turnens im Neckarauer Vorort zu ſeinem Spät⸗ jahrsſchauturnen in den Saal des Luiſenhofes eingeladen, der, bis auf den letzten Platz gefüllt, ſich als zu klein erwies. Auch Angehörige der übrigen Vereine, insbeſondere aber zahlreiche Mitglieder des Gauturnrates, waren anweſend, um Zeuge der turneriſchen Arbeit des T. V. Jahn, der mit ſeinem Schauturnen eine Jahn⸗ Gedenkfeier verknüpfte, zu ſein. a Ein friſcher Zug herrſchte in den Abteilungen des Vereins, ber umſo anerkennenswerter iſt, als die Turnlokalfrage den Neckarauern große Schwierigkeiten und Hinderniſſe bereitet. Trotzdem zeigten die Turnwarte Werdau, Selzler, Brenneis und Schönig, e Das Withtigſte vom Sonntagsipori Die Vorrunde um den D. S..⸗Handball⸗Pokal: Süd⸗ deutſchland, Mitteldentſchland und Berlin kommen in die Zwiſchenrunde. N Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk: V. f. R. gewinnt gegen Sandhofen(Schlägerei der Zuſchauer nach dem Spiel). — Waldhof kann gegen 03 Ludwigshafen nur unentſchieden ſpielen.— Neckaran und 08 Mannheim gewinnen glatt. 1 Süddeutſche Hockeyſiege über die beſte Berliner Mann⸗ ſchaft: Der H. C. Heidelberg gewinnt gegen Berliner S. C. mit:3. 1880 Frankfurt ſchlägt Berlin mit:1. ** Vorſtandstagung des Reichsausſchuſſes für Leibesübun⸗ gen: Genaue Präziſierung des Amateurſtandpunktes. . Schwimmfeſt in Heidelberg: heimer Teilnehmer. Gute Erfolge der Maunn⸗ * Zwiſchenrunde der Amateurboxer von Unterbaden und Unterſchwaben: Erfolge der Maunheimer Boxer. . Hallentennis Städtekampf Bremen Mannheim: Bremen ſiegt:1. . Florettfechten Städtekampf Freiburg— Karlsruhe Mann⸗ heim: Sieger Karlsruhe vor Freiburg und Maunheim. daß auch unter erſchwerten Verhältniſſen erſprießliches geſchaffen wer⸗ den kann, und daß die einzelnen Abteilungen mit Liebe und Luſt threr körperlichen Betätigung nachgehen. Die formenreiche Vielſeitigkeit fand ihren beſten Ausdruck in den Stab⸗, Lauf⸗ und Fretübungen der Schüler und Schülerinnen, in den gymnaſtiſchen Uebungen der Sport⸗ ler(Volksturner) und in den Keulenübungen der Turnerinnen. Die Turner und Männer gaben nochmals die ſchönen Kölner Frei⸗ übungen wieder. Am Schluß des erſten Teiles fand der Ehrenvorſttzende des Ver⸗ eins, Gauvertreter Stalf, zum Gedächtnis T. V. Jahns die Bedeu⸗ tung des Turnvaters würdigende Ausführungen. * Der zweite Teil war der Arbeitsweiſe an den Geräten vor⸗ behalten, die in den Uebungen an Reck, Barren, Pferd und am Sprungkaſten zweckmäßige Anwendung und Zuſammenſtellung brachte. Auch die in neuerer Zeit wieder mit Recht bevorzugt gepflegten Volkstänze fanden in der Vorführungsfolge Berückſichtigung. Sicher wird das gelungene Schauturnen dem T. B. Jahn wieder neue Freunde zuführen, ſodaß, nachdem der Verein mit großer Mühe ſich wieder einen Turn⸗ und Spielplatz erſchaffen hat, die Turnerei in Neckarau weitere Fortſchritte verzeichnen kann, insbeſondere wenn die auf der Spielſtätte in Angriff genommene Turnhalle in Be⸗ nützung genommen werden kaun. 5 Fechten Städtekampf im Florettfechten Karlsruhe⸗Freiburg⸗ Mannheim Sieger Karlsruhe mit 4 Punkten, 19 Siegen Zum dritten Male ſtanden ſich in Freiburg die Mannſchaften von Mannheim, Karlsruhe und Freiburg im Städtekampf im Florett⸗ fechten gegenüber. Schon zweimal hatte Freiburg den Wandervreis an ſich gebracht, bis er beim dritten Male an Karlsruhe ging, das mit einem beſſeren Mannſchaftsdurchſchnitt antrat. Jede Mannſchaft beſtand aus 4 Fechtern, von denen feder gegen feden der beiden anderen Stadtmannſchaften zu fechten hatte. Nach Erlekigung des halben, aus insgeſamt 32 Gefechten beſtehenden Programms, führte Freiburg noch mit 10 Stegen aus 16 Gefechten, gefolgt von Karls⸗ ruhe mit 9 Siegen. Den Schluß bildete Mannheim mit 5 Siegen. Karlsruhe kam ſtark auf und konnte nach Beendigung der 32 Ge⸗ fechte mit 19 Siegen vor Freiburg 17 Siege und Mannheim 12 Siege den Wanderpreis erſtmals erringen. Der beſte Einzelſpieler war der Freiburger Altmeiſter Stei⸗ ner, der von ſeinen 8 Gefechten 7 mit einer Trefferzahl von 23:9 gewann. An zweiter Stelle rangiert der Karlsruher Gehrig mit 6 Siegen vor dem Freiburger Wuchner und dem beſten Mannheimer Höfler mit je 5 Siegen. Der Kampfrichter Mittelſee⸗Ulm war ganz hervorragend.. Vorſtandsſitzung des Deutſchen Reichsausſchuſſes f Berichterſtattung über die Olympiſchen Spiele 1922 Unter dem Vorſitz des Präſidenten Exzellenz Dr. Lewald hielt der Vorſtand des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen am Samstag im Sport⸗FJorum die übliche vorbereitende Vorſtandsſitzung zur Hauptverſammlung ab. Als wichtigſter Punkt ſtand der Bericht über die Olympiſchen Spiele auf der Tagesoroöͤnung. In dem 56 Seiten umfaſſenden Bericht wird ausführlich auf Fragen, wie Finan⸗ zierung der Olympiſchen Spiele, Vorbereitungsarbeiten des deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes,, Vorbereitungsarbeiten der Verbände, die Olympiſchen Spiele mit ihrer Unterteilung(Winterſpiele, Vor⸗ und Hauptſpiele, Kunſtwettbewerb) und Empfang beim Reichspräſidenten eingegangen. Weiterhin enthält der Bericht ein Teilnehmerverzeich⸗ nis und eine Ergebnisliſte der Olympiſchen Spiele, die die Reihen⸗ folge der Nationen in den einzelnen Sportarten aufführt. Die Ab⸗ rechnung zeigt, daß der Etat von etwa 830 000 4 abſchließt. Den Turn⸗ und Sportverbänden ſind für die vorbereitenden Arbeiten allein 500 000% vom Dat A. gegeben worden. In den Vorſtand des Reichsausſchuſſes iſt der Präſident des Städtebundes Dr. Belian⸗Etlen burg berufen worden. Zu perſönlichen Mitgliedern wurden Profeſſor Dr. Seedorf⸗Göttingen, Regierungs⸗Medizinalrat Dr. Münſter, Direktor Simelka⸗ Ratibor, A. Kunath ⸗ Bremen, Stadtrat Blaſchke⸗ Kiel und von Lindeiner⸗Harlem, der den deutſchen olympiſchen Ausſchuß wäh⸗ rend der Olympiſchen Spiele tatkräftig unterſtützt hat, gewählt. Weiterhin wurde der Vorſtand der Ortsgruppe Bielefeld, Röde⸗ mann, für die Dauer ſeiner Amtsperiode zum perſönlichen Mitglied ernannt. Die ſtatiſtiſche Stelle des DRA. wird weiter ausgebaut und den Verbänden zur Ausarbeitung und Auswertung ihrer Umfragen zur Verfügung geſtellt. f Auf Vorſchlag des Vorſitzenden des Land⸗Jugendausſchuſſes, Ge⸗ heimrat Hage u⸗ Hannover, ſoll im nächſten Jahre oder ſpäteſtens 141930 ein Kongreß einberufen werden, der ſich beſonders mit der rage der Leibesübungen 25 uf dem Lande beſchäftigt. Für und die Verbände des Reichsaus⸗ ſchuſſes, die beſonders an der Frage der Vereinheitlichung der Turn⸗ und Sportgeräte intereſſtert ſind, zu einer Sitzung eingeladen, an der auch die Zentralkommiſſion für Arbeiterſport⸗ und Körperpflege und der Reichsbund deutſcher Sportartikelfabrikanten teilnehmen. Die nächſte Sitzung findet am 23. Februar 1929 ſtatt. Ein Grundgeſetz für die Amateurfrage Vertreterverſammlung des Deutſchen Reichsausſchuſſes Im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung fand ebenfalls im Sport⸗ forum die Vertreterverſammlung des Deutſchen Reichsausſchuſſes ſtatt. Die Verſammlung bekam diesmal inſofern einen neuen Cha⸗ rakter, als man davon Abſtand nahm, über die Arbeiten von Vor⸗ ſtand und Ausſchüſſen zu berichten und dafür eine Reihe intereſſanter Vorträge bot. Vorher hielt Exzellenz Dr. Lewald eine Anſprache, in der er nochmals auf die Olymp. Spiele zu ſprechen kam und den Verbänden für die von ihnen geletſtete Arbeit dankte. Die einzelnen Redner fanden dann mit ihren meiſt beachtenswerten Vorträgen den lebhaften Beifall der Verſammlung. Den zweifelsohne aktuellſten Vortrag hielt Dr. Wagner ⸗Dan⸗ zig über die Amateurfrage“. Der Referent regte an, daß der Reichsausſchuß ein Grundgeſetz zur Amateurfrage ſchaffen möge. Die Vorſchläge Dr. Wagners waren inſofern beſonders bemerkenswert, als ſie den tatſächlichen Verhältniſſen Rechnung trugen. Dabei wich Dr. Wagner in ſeiner Auffaſſung vom Amateurbegriff allerdings weſentlich von den in England und Amerika geltenden Anſichten ab. Seine Definition lautet: Amateur iſt derjenige, der die Leibesübungen neben ſeinem Beruf treibt. 9 5 Dr. Diem ſprach über„Arbeit auf dem flachen Lande“, Dr. Kohls Berlin über die Tätigkeit der ländlichen Reitervereine, deren Ausbau zu allgemeinen Sportverbänden bevorſtehe. Kurz nach Beginn des nächſten Vortrages, den Dr. Brand über die Unter⸗ ſtützung des Sportes durch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden hielt, entſtand ein Lichtdefekt, der ſolange anhielt, daß auch die beiden nächſten Vorträge von Dr. Kohlrauſch und Sportlehrer Weſterhaus entfallen mußten. 2 5 1 — . 5 hm entgegen und Ott ſchiebt aus ca. 20 Meter Entfernung ins leere Platzherren werden mehr und mehr überlegen, ohne aber zu Erfolgen Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 528 Montag, den 12. November 1928 Waldhof verliert wieder einen Punkt Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk Pfalz Ludwigshafen— V. f. L. Neckarau:8 S. V. Waldhof— 03 Ludwigshafen:0 V. f. R. Maunheim— Sp. Vg. Sandhofen 321 Mannheim 08— Sp. Vg. Mundenheim 320 8 Die Ueberraſchung des Sonntags iſt das Unentſchieden von S. V. Waldhof— 03 Ludwigshafen auf elgenem Platze. Nach⸗ dem das Vorſpiel in Ludwigshafen gegen eine welt beſſere Mann⸗ ſchaft als heute mit:1 gewonnen worden war, hatte man auch dies⸗ mal mit einem klaren Sieg der Waldhofmannſchaft gerechnet. Wald⸗ hof macht es..L. Neckarau immer leichter, Meiſter zu werden. Neckarau gewann gegen Pfalz Ludwigshafen ſicher mit:1 und liegt jetzt 4 Punkte vor Waloöhof, das ſogar V. f. R. zu ſich auf⸗ ſchlleßen laſſen mußte, da dieſer die Spiel verein! gung Sandhofen mit 31 ſchlagen konnte. V. f. R. hat jetzt die beſten Ausſichten auf den 8. Platz, es kann ihm ſogar zu dem 2. reichen, wenn Waldhof weiter nachläßt. 08 Mann heim konnte ſeine Stellung durch einen 310⸗Sieg über 08 Mund enheim weiter feſtigen. Mundenheim lieſerte diesmal wieder ein ſchwaches Spiel. 03 Ludwigshafen konnte ſich durch das Unentſchieden gegen Waldhof wohl einen Punkt erobern, liegt aber 5 Punkte hinter Mundenheim, ſodaß es kaum mehr möglich ſein dürfte, über den vorletzten Platz Hhinwegzukommen. Der Stand der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte B. f. L. Neckarau 11 9 1 1 28.11 19 Sportverein Waldhof 11 6 3 2 27.11 15 V. f. R. Mannheim 11 6 3 2 22:15 15 Spielvg. Sandhofen 12 6 2 4 27:24 14 Phönix Ludwigshafen 11 4 4 8 20:18 12 1908 Mannheim 12 4 4 4 22:18 12 Sp. Vg Mundenheim 12 4 2 6 18: 6 10 1903 Ludwigshafen 12 1 3 8 10˙25 5 »Pfalz Ludwigshafen 10 0 0 10.32 0 Das abgebrochene Spiel S. V. Waldhof— Pfalz Ludwigshafen iſt nicht gewertet. Pfalz Ludwigshafen— V. f. L. Neckarau 18(:1) Ohne ſich beſonders anzuſtrengen und auszugeben, ſiegte der V..L. Neckarau gegen den Tabellenletzten Pfalz Ludwigshafen, wo⸗ bei die Pfälzer froh ſein können, daß eine ganze Reihe totſicherer Chancen nicht verwertet wurden. Spieltechuiſch zeigte dieſes Treffen keine beſonderen Leiſtungen, auch Grund zu Aufregungen war keiner vorhanden. Daß trotzdem ein Teil des Publikums glaubte, ſeine Stimme ertönen laſſen zu müſſen, zeugt eben von der ſportlichen Auffaſſung und vollkommen einſeltigen Einſtellung oͤteſer Fanatiker. Es geht eben nichts über Fanatismus! Der V. f. L. gewann verdient, der Sieg hätte beim entſprechenden Wollen leicht noch höher ausfallen können. Daß bei einer dauernden ſehr ſtarken Ueberlegenheit in der erſten Halbzeit nur ein Tor erzielt wurde, zeugt von der Gleichgültigkeit, mit der dem Gegner begegnet wurde. Nach der Pauſe wurde das Spiel offener und dadurch etwas intereſſanter, ohne daß man ſich an ihm beſonders erfreuen konnte. Seinem Gegner war der..L. in jeder Lage gewachſen. Leicht And ſpielend wurde die Verteidigung mit den Angriffen der Pfälzer fertig, die wohl gut eingeleitet, aber ungefährlich fortgefetzt wurden. Das Zuſpiel der Neckarauer Läuferreihe und der Spielaufbau ließ su wünſchen übrig. Der Sturm ſcheint nicht mehr ſo gefährlich wie einſt. Beſonders Zeilfelder ſcheint von ſeiner Schnelligkeit und Ent⸗ ſchloſſenheit viel verloren zu haben. In dieſem Spiel z. B. ſah man keinen entſchloſſenen und wuchtigen Schuß, trotzdem Gelegenheiten genügend vorhanden waren.. Pfalz ſpielte eifrig und freudig, ohne aber dem Gegner eruſtlich gefährlich werden zu können. Am beſten hielt ſich noch die Vertei⸗ digung und Urban im Tor, die dem Neckarauer Sturm lange Zeit erfolgreich entgegentraten. Der Sturm zelgte mitunter recht ſchöne Anſätze, vor des Gegners Tor aber auch ſeine Ungefährlichkeit. Die Elf beſitzt einige recht gute Einzelkräfte, konnte ſie nichts imponierendes zeigen. Als Schiedsrichter amtierte Remſer⸗ Wiesbaden, der durch feinen faſt gleichfarbigen Dreß die Gäſte mitunter unfreiwillig be⸗ nachteiligte. Er hatte das Spiel in der Hand, leiſtete ſich aber manchen Schnitzer, ſodaß es fraglich erſcheint, ob er für große Kämpfe geſchaffen iſt. Vor zirka 1500 Zuſchauern nahmen die Mannſchaften in folgenden Aufſtellungen den leichten Kampf auf: Pfalz⸗ Ludwigshafen: Urban, Feiler— Steudle, Rillig— Weiß— Setting, Bappert— Kühn— Winkler— Keller— Froſch, V..8. Neckarau: Winkler, Dern— Broſe, Wilbs— Gaſt— Kaiſer, Keck— Schmidt— Zeilfelder— Enderle— Ott. 0 Bald nach Spielbeginn wird der V... überlegen und behält dieſe Ueberlegenheit in ſtarkem Maße bis zur Pauſe bei. Die erſte Ehauſe wird frei vor dem Tore von Schmidt ausgelaſſen. Zwei gut eingeleitete Angriffe der Pfälzer verlaufen ergebnislos. Der Spiel⸗ aufbau bei den Gäſten iſt beſſer, trotzdem merkt man aber bald, daß der Tabellenführer nicht aus ſich hexaus geht und verhalten ſpielt. Mitunter wird der Pfalzſturm unternehmungsluſtiger und forſcher, ſodaß auch die...⸗Hintermannſchaft Arbeit erhält, der ſie aber ſpielend Herr wird. In der 28. Minute endlich fällt das erſte Tor für den..L. Ein Schuß Enderle's prallt an der Latte ab, Zeil⸗ felder iſt zur Stelle und köpft ein. Drei totſichere Chancen der Neckarauer finden keine Verwertung, reichlich Pech und Lattenſchüſſe ſind immer wieder das letzte Hindernis. Nach dem Wechſel bleiben die Gäſte zunächſt noch überlegen, allmählich wird der Kampf aber doch etwas ausgeglichener. In der 23. Minute wird das Ergebnis auf:0 erhöht. Eine Vorlage Enderleis nimmt Ott auf, Urban läuft als Mannſchaftsganzes Tor. Die 38. Minute bringt durch Enderle das dritte Tor, dem eine Minuten ſpäter durch Winkler das Ehrentor für Pfalz folgt. Bwg. * 8 2 Sportverein Waldhof 1903 Ludwigshafen:0 Unſer Meiſter ſorgt doch wenigſtens noch für Senſationen. Zu⸗ meiß iſt es ſchon immer ſo geweſen, daß gerade Waldhof gegen ſchwä⸗ chere Gegner den Kampf von vornherein gewonnen glaubte, nicht mit dem nötigen Ernſt beginnt und zu ſpät den Ernſt der Lage erkennt und dann eben nicht mehr zum Sieg kommen kann. Ein Schulbeiſpiel war wieder einmal dieſe Begegnung, die zu allem noch auch nur ganz minimale Leiſtungen bot. Waldhof kam überhaupt nicht in Schwung, konnte wohl— endlich— nach dem Wechſel überlegen werden, aber zum Sieg reicht es nicht mehr. Allerdings hätte Ludwigshafen bis zur Pauſe bereits einen klaren Vorſprung herausarbeiten können, an Chancen fehlte es da gewiß nicht, aber auch hier waren große Schwä⸗ chen im Angriff vor allem vorhanden. Müller war und blieb der einzige, der gefährlich werden konnte, zumal man wieder neue Leute hatte einſtellen müſſen, ſodaß der Kontakt eben nicht richtig zuſtande kommen konnte. Dafür zeigte bie Verteidigung wie auch der Torwart recht anſprechende Leiſtungen. Bei Waldhof war gleichfalls das Schlußtrio der beſte Mannſchaftsteil, hier rettete insbeſondere Rihm im Tor mehrmals ganz brillant, ſonſt wäre vielleicht nicht einmal ein einziger Punkt auf dem Waldhof geblieben und die Senſation noch größer geweſen. 0 8 Das Spiel war im ganzen, da keine Mannſchaft zu beſonderer Form auflaufen konnte, recht wenig intereſſant. Die Ludwigshafener, die mit vorbildlichem Eifer kämpfen, haben alsbald die erſten Chan⸗ een, während Waldhof nur einmal eine große Gelegenheit hat, doch rettet hier die Latte. Ludwigshafen iſt auch nach dem Wechſel wieder mehr im Angriff, doch daun übernimmt Waldhof das Kommando. Die kommen zu können. Die größte Chance läßt Decker aus, der einen Ballgefühl, aber ſein Schlag iſt dafür auch weit ſchwächer. In der war aber ouch bel Kopfbällen gegen den körperlich weit überlegenen Gegner meiſt im Nachteil. Daß es dennoch zum klaren Siege reichte, nen ausgeglichen war. In Müller, Frankfurt⸗Griesheim, war ein erzielte. Ein— ollerdings unabſichtliches— Handſytel im Straf⸗ raum hat einen Elfmeter zur Folge, der prompt verwandelt wird, :0 nach einer halben Stunde. Theobald auf Flanke von rechts den zweiten Treffer folgen. Nach der Pauſe hat eigentlich Mundenheim im großen und ganzen mehr vom Spiel, aber die Angriffe ſind zu zerfahren, zu planlos, als doß. ſie Erfolge bringen können. den angreifenden Jöſt angeſchoſſen hat, den Ball erhält, zum dritten⸗ mal erfolgreich ſein. Dick läßt den leichten Flachſchuß paffleren, in V. f. R. Maunheim Sp. gg. Sandhofen 31(:1) Im vorigen Jahre hatte das Spitzentrio Waldhof— Neckarau V. f. R. vom Anfang der Spielzeit weg bis knapp vor den Schlußpfiff derſelben, ſeine Stellung als unüberwindbares Kleeblatt behauptet und man kann offen ſagen, daß man für dieſes Jahre das Empor⸗ kommen des V. f. R. ſtark bezweifelte. Der weitere Ausbau, der namentlich in den Nerven noch nicht ſattelfeſten Manuſchaft, hat aber meiſter nun vor das Sprungbrett der oberen Drei führte und ging es geſtern in der Hauptſache darum, ob es ihm gelingen werde, den Durchſtoß in den ſo lange behaupteten Bereich des Führungstrios zu erzwingen. Sandhofen mußte als ſehr ſchweres Hindernis betrachtet werden, von dem zu erwarten war, daß es ſich mit aller Kraft gegen das bisher erfolgreich bekämpfte Abgleiten in die Mittelgruppe weh⸗ ren werde und der Verlauf des wichtigen Kampfes hinter der Eich⸗ baumbraueret trug denn auch den Stempel eines ſchweren und wech⸗ ſelvollen Ringens. V. f. R. zeigt das offenkundige Beſtreben, die in der Mannſchaft noch vorhandenen Schwächen nach Möglichkeit zu be⸗ heben und ſtellte diesmal Hoßfelder in die Verteidigung. Die Mann⸗ ſchaften ſtanden: Sandhofen: Gentner; Michel, Meiſter; Müller, Baier Fr., Größle; Hildenbrand, Barth, Bater., Weickel, Kichel. V. f..: Hügel; Fleiſchmann, Hoßfelder; Hoch, Eberle, Caspari; Specht, Müller, Langenbein, Berk, Grünauer. Alſo eine Ausleſe von Spielern, die die annähernd 3000 Zuſchauer ſchon in Atem zu halten vermochten. Allerdings ſtieg die Bedeutung des Spiels den Zuſchauern zu Kopf und drohte es ſich wieder einmal zum Sptelſchluß zu entladen. Hitzig genug ſah der Schlußakt aus und war für den allerdings nicht auf der Höhe ſtehenden, und zu ſehr kompromiſſelnden Schledsrichter energiſche Deckung nötig, um nicht wieder ein Trauer⸗ ſpiel zu inſzenieren. Mit Ach und Krach kam man um eine neue Blamage größeren Ausmaßes gerade noch herum. Es iſt ja wohl die überhaupt ſchwerſte Aufgabe, den Radauhelden das Handwerk zu legen, ja direkt ein Problem für den Verband, aber wenn nicht alle Hebel in Bewegung geſetzt werden und alle Mittel angewendet wer⸗ den, bleibt eben doch der Verband für Ausſchreitungen verantwortlich. Was die Leiſtungen der Mannſchaften betrifft, ſo hat V. f. R. den Steg verdient, der bei weniger graſſen Verſagern der linken Sturm⸗ ſeite und vor allem von Berk beſtimmt höher ausgefallen wäre. Aber auch Specht auf dem rechten Flügel konnte gegen die ſehr gute Deckung eines Größle ſeine ſonſtige Form nicht finden, und fiel in der zweiten Hälfte ganz ab. Glänzend war die Verteidigung Fleiſchmaun—Hoß⸗ Poſten auf. Am Tor Sandhofens, das ausnahmsweiſe auf das Konto der Baks kommt, war er nicht ſchuld. Die Läuferreihe konnte längere Zeit gefallen, fiel aber nach der Pauſe periodiſch ab, mit Aus⸗ nahme von Hoch, der ſich nicht beirren ließ. Im Sturm rettete Lan⸗ genbein mit ſeiner Geiſtesgegenwart die Lage. Als Ganzes ließ ſich B. f. R. von dem ſpäter einſetzenden Lärm hinter den Schranken ſtark beeinfluſſen und kam ganz aus dem Konzept. Die Mannſchaft wird nun zu zeigen haben, ob ſie die nach langen Kämpfen errungene Po⸗ ſition zu halten vermag. So geht es in die Pauſe. 0 a Die Fortſetzung ſteigert die Unruhe und den Lärm unter einem großen Teil der Zuſchauer, wozu eine vermeintliche falſche Entſchei⸗ dung bet Eckball beiträgt. V. f. R. wird zuſehends kopfloſer und unter dem ſtarken Druck Sandhofens hält nur das Schlußdreteck des V. f. R. ſtand. Wohl kommt Mannheim wieder zu Gegenſtößen, ſtellt auch um, aber mit dem Schießen haperts nun weiter bedenklich, bis dann Langenbein einen Flankenball Grünauers zum entſcheidenden Tor verwandelt. Schiedsrichter Ketterer⸗Hanau war nicht der Mann, ein ſolches Treffen in jeder Hinſicht zu leiten. Nach dem Spiel kam s zu einer Schlägerei, bei der das Ueberfallkommando eingreifen und eine Perſon im Krauken⸗ wagen fortgebracht werden mußte. 5. Wir haben erſt vergangene Woche zu dieſen Ausſchreitungen der Zuſchäuer Stellung genommen. Meuſchen, die ſich auf einem Fußball⸗ platz nicht beherrſchen können. täten beſſer daran, wenn ſie Füß⸗ ballſpiele überhaupt meiden würden, denn ſie tragen ſicher nicht dazu bei, den Sportgedanken zu fördern. a 1908 Mannheim— SpVgg. Mundenheim 320(220) Der Sieg der Mannheimer iſt durchaus verdient, das wollen wir einmal zunächſt feſtſtellen, verdient, da dle Elf vor allem techniſch doch weit reifer iſt als der Neuling, der noch gewoltige Schwächen aufweiſt. Da iſt Dick im Tor, der durchaus ſicher arbeitete, aber das zweite Tor leichtfertig vaſſieren ließ. Vor ihm Baumann mit einem gewaltigen Schlog, aber der Ball landet irgendwo, auf einem Gaskeſſel, oder ſonſt wo im Gelände, wenn auch Luft iſt und die Gefahr ſchnell beſeitigt wurde. Sein Nachbar Dattiger 1 hat mehr Läuferreihe iſt Hirſch ein auter Techniker, aber körperlich noch zu ſchwach, während die beiden Außenläufer noch nicht die nötige Taktik und vor allem Routine haben. Im Sturm war einſt Bau⸗ mann ſehr gefährlich, heute iſt er ungemein ſchwerfällig— niemals ein Außenſtürmex—, geblieben ſind lediglich einige techniſche Fertig⸗ keiten. Die übrigen Stürmer bemühen ſich ein Kombinationsſpiel zuſtande zu bringen, aber es fehlt eben doch noch das flüſſigeJneinander⸗ übergreifen der einzelnen Aktionen. So konnte heute der ſchnelle Gegner immer ſtörend eingreifen. Pabſt war hier außerordentlich ſicher, Zepp und Engſter von einigen gefahrvollen. Fehlſchlägen ab⸗ geſehen desgleichen. Den Hauptanteil am Erfolg hat aber die Läu⸗ ferreihe. Langenberger in der Mitte für Zerſtörungsſpiel und Auf⸗ bau des Angriffs in erſter Linie verantwortlich, aber auch Ziegler und ſpäterbhin Heckmann recht erfolgreiche Aſſiſtenten. Der Sturm iſt durch ſeine Schnelligkeit und gute Technik immer gefährllch. Heute ließ er ſich mehr als erlaubt abſeits ſtellen, man dachte zu wenig, laa eben an der überlegenen Technik. zumal das Spiel im allgemel⸗ energiſcher Leiter zur Stelle, der feden Anſatz ſofort erfolgreich zu unterbinden wußte. 5 5 g Zum Schluß ſeien noch die Erfolge erwähnt, deren erſten Teufel zu unfairem Spiel Bereits zehn Minuten ſpäter läßt Dagegen kann Aſſer, der, als Deuſchel gerade in letzter Zeit Ueberraſchungserfolge gebracht, die den Alt- felder und wurde hier alſo ſtark verbeſſert. Auch Hügel füllte ſeinen des recht bewegten Kampfes um den vierten Platz in der Tabelle Die Spiele der Kreisliga 1 Sportklub Käfertal— Fußballverein 09 Weinheim 578(:2 Hei ar d ampf des geſtrigen letzten Vorrundenſpieles in a der Son betritt dieſes Treffen mit Erſotz für den Mittelläufer, während Weinheim mit einer Umſtellung aufwartete, die ſich vorteilhaft bewährte. Weinheim war dle erſte Halbzeit voll⸗ ſtändig überbegen und kam auch in dieſer Periode zu 2 Toren, dem die Platzmannſchaft nur einen Treffer entgegenzuſetzen vermochte. Die Tore Weinheims erzielten der Mittelſtürmer und Linksaußen, während das Käfertals der Rechtsaußen erzwang. Holbzeit:2. Auch nach Wiederbeginn waren die Gäſte tonangebend. Erſt nach 15 Minuten Spieldauer wurden die Einheimiſchen durchſchlagskräf⸗ tiger. Doch noch erſt ſtellte Weinheim durch den Linksaußen das Reſultat auf:1 für den Fußballverein. Käfertal ſtellte ſodann Geiger auf den Mittelläuferpoſten und Graf in die Verteidigung. Dadurch kam des Sportklubs alte Form zur Geltung. In glän⸗ zenden Angriffen wunde dann in der nächſten Viertelſtunde nicht nur der Ausgleich, ſondern ſogar der Führungstreffer für Käfertal erztelt, letzteren beſorgte der Mittelſtürmer. Weinheim hatte nun nichts mehr zu beſtellen. Kurz vor Schluß konnte der Sportklub durch Kopfball des Halblinken das Endreſultat herſtellen:8. Der Schiedsrichter Ludwig⸗Gaggenau leitete den ſchweren Kampf nicht immer befriedigend. Ms. * 1 V. f. T. u. R. Feudenheim— Phönix Mannheim 211 Tabelle der Kreisliga N. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Germ. Friedrichsfeld 8 70 0 1 34.9 14 Phönix Mannheim 9 105 0 2 20.9 14 Amieitia Viernheim 8 5 1 2 72·15 11 Sp.⸗Cl. Käfertal 8 4. 2 21:14 10 Sp.⸗Vg. 07 Mannheim 8 2 2 4 16.25 6 VfTug. Feudenheim 9 2 2 8 11 6 Alemannia Rheinau 75 2 1 45 12.21 5 F V. 09 Weinheim 8 1 2 5 28:26 4 8 0 4 4 13:35 4 FG. 1913 Mannheim Vorderpfalzkreis A. S. V. Ludwigshafen— 1908 Mutterſtadt:1. Germersheim— F. V. Speyer 928. i Viktoria Herxheim— Revibia Ludwigshafen:0. 1904 Ludwigshafen— 1914 Oppau:0 abgebrochen. 8 Der zweite Novemberſonntag brachte nur vier Begegnungen, dafür aber gleich eine Ueberraſchung und einen bedauerlichen Spiel⸗ abbruch. Do ließ ſich der ASV. Ludwigshafen von dem Neuling Mutterſtadt auf ſeinem eigenen Platz ſchlagen, eine wohl kaum für möglich gehaltene Senſation, die aber doch auch wieder für die in letzter Zeit ſtark verminderte Form der Platzelf ſpricht. Nach tor⸗ loſer erſter Hallbzeit, in der die Gäſte recht gut zu gefallen wußten, gelang dieſen der Führungstreffer, von dem aber niemand erwartet hatte, daß es zugleich der Slegestreffer ſein ſollte. Wohl wurde Ludwigshafen fetzt zeitweiſe drückend überlegen, aber die Gäſte hlel⸗ ten ihren knappen Vorſprung, verteidigten zahlreich und auch glück⸗ lich, zumal der Angriff der Ludwigshafener überhaſtet ſpielte, bet größter Nervoſität ſelbſt die beſten Chancen ausließ und ſo zwet wertvolle Punkte verſchenkte, die Mutterſtadt ſehr zu gut kommen. — Germersheim mußte ſich von Speyer mit 38 Toren hoch geſchlagen bekennen, dem Neuling fehlt eben doch noch die Routine, wenn ihm auch diesmal drei Treffer gelzngen. immerhin ein Achtungserfolg, der den Neuling alletdings nach wie vor auf dem letzten Platz bleie ben läßt.— Sehr ſicher ſchlug dagegen Herxheim die Ludwigshafener Revidig mit:0 Toren, die gegen das überlegene Können der Platz⸗ herren nichtseinmal zum Ehrentor kommen konnte.— Bei den Dud⸗ wigshafener Germanen gab es einen bedauerlichen Spielabbruch. Nach etwa 20 Minuten Spielzeit wurde die Begegnung vom Un⸗ parteliſchen beim Stande von:0 abgebrochen. Die Vorgeſchichte brachte alsbald die erſte Herausſtellung, da ein Spieler der Gäſte den Schiedsrichter beleidigt baben ſoll. Wenla ſpäter follte nochmals aus dem gleichen Grund ein Oppauer Spieler des Platzes verwieſen werden, worauf das Publikum erregt in den Platz drang. Der Ord⸗ nungsdienſt der Germanen konnte die Zuſchauer zwar zum Ver⸗ laſſen des Spielfeldes bewegen, aber auf einen neuerlichen Zwiſchen⸗ fall bin brach der Unpartetiſche, der keinen allzu ſicheren Eindruck machte. den Kampf ab. Die Begegnung kann notürlich bis zu Entſcheidung durch die Behörde nicht gewertet werden. 1 Tabelle 5 1 Vereine Spiele Punkte Frankenthal 10 28191 Speyer 11 18:4 Herxheim 10 15:5 Oppau 10 13:7 1904 Ludwigshafen 9 10:8 Oggershelm 10 10:10 Rheingönheim 8 10 2218 Revidia Ludwigshafen 1¹ 7515 Mutterſtadt 11 7215 ASV. Ludwigshafen 10 6214 Landau 5 10:14 Germersheim 11 1. Weitere Ergebniſſe Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg— V. f. R. Fürth 5227 S 5 Fürth— Franken Nürnberg 710; FV. Würzburg 04— Baye Hof 11: 5 a 5 5 Gruppe Südbayern: Wacker München— Teutonka München 8 DSV. München— Bayern München 01; Schwaben Augsburg SV. 1860 München 111. 5 8 Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers— Germ. Brötzinge 279, BfB. Stuttgart— Union Böckingen 252; FC. Birkenfeld Sportfr. Stuttgart 110. 15 Gruppe Baden: Freiburger Sc.— 8. Freiburg:2; Phönt Karlsruhe— FV. Raſtatt 04:8; F. Villingen— Karlsruher 8 214 FV. Offenburg— Sp. Vg. Freiburg 135. 2 Gruppe Saar: Fc. Pirmaſens— Sportfr. Saarbrücken:0 1. FC. Adar— VfR. Pirmaſens g21; Boruſſia Neunkirchen— V. Saarbrücken:0; SC. 05 Saarbrücken Kreuznach 02:0.. Gruppe Main: Union Niederrad— Offenbacher Kickers:1 FSV. Frankfurt— Sp. Vg. Hanau 60/94:0; SC. Rotweiß Frankfurt Viktoria Aſchaffenburg:0; 1. FC. Hanau 98— Germania Biebe rich:0; F. Va. Fechenheim 3— Eintracht Frankfurt:1. Gruppe Heſſen: Wormatia Worms— S. Gem. Höchſt 01 Haſſia Bingen— Vid. Neu⸗Iſenburg:8; SV. Wiesbaden— Sp Arheilgen:2; JSV. Mainz 05— Alemannia Worms:1. * 8 Oeſterreich— Italien:2 i i Das 8. Fußball⸗Ländertreffen zwiſchen Oeſterreich und Italie kam im Nationalem Stadion zu Rom im Betſein von 30 000 3 ſchauern, unter denen man auch Muſſolint bemerkte, zum Aus trag. Oeſterreich ging bereits in der 11. Minute durch Gimbtiſch in Führung. Im Anſchluß an einen Eckball glich Italien in der 20 Minute durch Contt aus. Ein Elfmeter von Kurz verwandelt, brachte Oeſterreich in der 28. Minute erneut in Führung. Schließlich kam i in der 33. Minute wieder durch Conti zum zweiten reffer. 8 8 8 In der zweiten Halbzeit gelang es keiner der beiden Maunn⸗ ſchaften weitere Torerfolge zu erzlelen. Italien hatte im Stumm einige ſchwache Punkte, ſtellte aber ſehr ſtarke Läuferreihen und eine außerordentlich ſolide Verteidigung. Oeſterreich erſchien diesmal im 5 Gegenſatz zu ſonſt mit einer harten Mannſchaft aus großen Leuten, die weniger Wert auf techniſch feines Spiel legte. Befſonders gu Handelfmeter dem Lubwigshafener Torwort direkt in die Hände der Annahme, daß der Ball den Weg ins Aus nimmt, doch das tückiſche Leder landet genau in der Torecke, 30. 5 H. B. war die Verteidigung. Langen us⸗Belgten leitete das Spiel ei wandfret. N„ 8. Seite. Nr. 526 Montag, den 12. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) geidelbergs Hock eytriump 70 ſpannende Minuten . C. Heidelberg— Berliner Sportklub 428 Es war ſchon immer ſo, daß der H. C. H. gegen die ſtärkſten Gegner ſeiner allerbeſten Spiele lieferte, daß die Elf zu einer Form auflief, die reſtlos begeiſtern muß, die auch den in ſolchen Fällen nie geringen Anhang mitreißt. So auch an dieſem ſenſationellen Samstag, als es den Heidelbergern gelang, Deutſchlands erfolgreichſte Elf der vergangenen Saiſon, den Berliner Sportklub einwandfrei und verdient zu ſchlagen, in einem Kampf, der durch taktiſche und ſtocktechniſche Glanzleiſtungen gleichermaßen erfreute, wie er bei un⸗ gemein ſchnellem Tempo burch blitzſchnellen Wechſel der Situationen ſtändig zu feſſeln wußte. Dieſe überaus ſpannende Begegnung war in mehr als einer Hin⸗ ſicht ſenſatlonell. Zum einen gelang ein verdienter Sieg, zum an⸗ dern war auch der ganze Verlauf ſtets derart überraſchend, daß ſich zum Schluß das Hangen und Bangen der Gefühle in einem einzigen Jubelſchrei Luft machte, daß die Begeiſterung eine ſelten geſehene Höhe erreichte. Mit einer Senſation begann das hervorragende Treffen. Heidelberg erzielte nach den erſten Berliner Angriffen be⸗ reits in der zweiten Minute den Führungstreffer; Hans Haußmann klärt mit gewaltigem Schlag, der linke Flügel nimmt den Ball auf, die Flanke gelangt zu Zapp, der plaziert einſchießt,:0. Auf der Gegenſeite rettet Dörr hervorragend. Jetzt kommt Heidelberg zur erſten Ecke, Baudendiſtel ſchießt ſcharf, doch Cobler rettet famos. Doch ſchon kommt Heidelberg zum zweiten Erfolg; Zapp gibt eine feine Vorlage in den Schußkreis, Baudendiſtel kommt vor Cobler an den Ball und lenkt ein,:0 nach 10 Minuten. Ein hoher Ball wird von Cobler über die Latte gelenkt, Hans Haußmann geht vor, jagt einen unheimlich ſcharfen Schuß aufs Tor, doch Cobler hält, Vogt ſetzt nach und kann einlenken, nach einer Viertelſtunde führt der H. C. H. mit 310. Schon muß auch Dörr wieder eingreifen, ein Solo⸗ ang von Kurt Weiß endet bei dem entſchloſſenen Heidelberger Schlußmann. G. Weiß ſcheidet verletzt aus, doch auch mit 10 Mann iſt der Berliner Sportklub ein durchaus ebenbürtiger Gegner, Nach einer halben Stunde kann Kurt Weiß im Verlauf einer Strafecke einſchießen, 311. Das ungemein ſchnelle Tempo hält immer noch an; Cobler hat eben noch glänzend abgewehrt, als auch ſchon Dörr wieder eingreifen muß, der Ball ſcheint bereits gerettet, als Kürt Weiß energiſch nachſetzt und raffiniert einlenkt,:2. Man ſteht der zweiten Halbzeit mit leichter Beſorgnis entgegen. 5 Doch Heidelberg überraſcht ſofort durch leichte Ueberlegenheit. Immer wieder werden die Berliner in die Verteidigung zürückge⸗ drängt. Umſo mehr überraſcht deren Ausgleichstreffer; Kurt Weiß iſt mit einer weiten Vorlage auf und davon gegangen, überläuft die Verteidigung und gibt zum freiſtehenden Mittelſtürmer, der ſicher einſchteßt,:8. Jetzt kehrt auch der verletzte G. Weiß zurück, die Stegesausſichten der Berliner ſteigen. Doch Heidelberg drängt. Ein Tor von Vogt wird wegen Körperſpiels nicht gegeben, ein weiteres wegen Abſelts gleichfalls zu Recht nicht anerkannt. Zapp ſagt einen scharfen Schuß knapp über die Latte. Berlin kommt nur zu ſchnellen Durchbrüchen, die meiſt ſicher abgeſtoppt werden. Da bringt die letzte Minute doch noch den Siegestreffer; Zapp und Horn haben ſich durchgeſpielt, Vogt iſt gleichfalls noch rechts geeilt, erwiſcht den Ball und lenkt im Fallen hoch in die Ecke,:3. Unbeſchreiblicher Jubel lohnt die Sieger, die eines ber allerbeſten Spiele lieferten, das le in Heidelberg zu ſehen war, die bis auf den ſchwächeren Linksaußen keinen ſchwachen Punkt aufzuweiſen hatten und die in allen Reihen ein ganz großes Spiel lieferten. Gleich ſicher wie die Abwehr war die Läuferreihe bet ausgezeichnetem Zerſtörungsſpiel. Im Sturm ber rechte Flügel brillant, die Mitte noch etwas zu unentſchloſſen, Halblinks beſſer als ſonſt, Linksaußen auch techniſch noch nicht ganz, auf gleicher Leiſtungsſtufe.. Die Berliner bewieſen klar und deutlich, daß ſie zu den aller⸗ beſten deutſchen Manuſchaften zählen. Einen ſchwächen Punktegibt es bei ihnen nicht. Cobler hielt, was eben zu halten war, Fratz⸗ kowiak ſchaffte Luft, wurde von Nebenmann und Vorderleuten gleich gut unterſtützt. Der Angriff hat zwei gute Flügel und ein ganz überragendes internationales Innentrio. Kurt Weiß der ſchnellſte⸗ und geführlichſte, doch auch Oehmke und Müller von gleicher Schuß⸗ gewalt und alle unbedingt ſtockſicher, techniſch und taktiſch gleich her⸗ vorragend, ſodaß man verſtehen kann, daß die Elf in der verfloſſenen Saiſon Deutſchlands erfolgreichſte Mannſchaft war.. 5* SC. 1880 Frankfurt— Berliner S. C. 921 Bel dieſem erſten Beſuch der im Borliner Hockey eine Spitzen⸗ ſtellung einnehmenden BSC. ⸗Mannſchaft hatte man umſo cher mit einer Niederlage der Frankfurter gerechnet, als ſie ohne ihren beſten Stürmer Kemmer antreten mußten. Der elngeſtellte jugendliche Erſatz(in der Frankfurter Mannſchaft bekanden ſich nicht weniger als 8 Schüler) bewährte ſich aber ausgezeichnet. Trotz des ſchweren Bodens führten die Frankfurter ein flüſſiges Spiel vor und zeigten ſowohl in der Stocktechnik als im Laufen derart gute Leiſtungen, daß die Berliner, die im ganzen enttäuschten, bis auf, den letzten Teil der erſten Halbzeit ſich dem Frankfurter Schußkreis nur ſelten nähern konnten. In der 13. Minute gelang es dem Frankfurter Mitbelſtürmer Krages, eine hohe Vorlage deß rechten Läufers Kaiſer zu verwandeln. Einige Minuten ſpäter, nachdem 2 Strafecken für Berlin ergebnislos verlaufen waren, fiel das 2. Tor durch einen ausgezeichneten Dropſchuß des gleichen Stürmers. Berlin kam dann etwas beſſer auf und konnte kurz vor Halbzeit durch ſeinen Rechts⸗ augen Schmidt ſcharf an dem zu früh herausgelaufenen Frankfurter Torwart vorbei elnſchießen. Nach der Pauſe vermochte ſich Frankfurk, beſonders durch Theo Haag, überlegene Arbeit in der Läuferreihe faſt durchweg in der geg⸗ neriſchen Spielhälfte feſtzuſetzen. 2 Tore wurden wegen Abſeits nicht gegeben. Aber nach einer ergebnisloſen Strafecke konnte Haag eine zweite Ecke mit einem unhaltbaren Hochſchuß zum 5. Treffer für Frankfurt verwandeln. Trotz mehrerer gefährlicher Durchbrüche des Berliner Sturmes vermochten die Gäſte an dem Ergebnis nichts mehr zu ändern. 5 * Turnverein Mannheim v. 1846 J.— T. u..C. Ludwigshaſen I. 20 Das 210⸗Reſultat in der erſten Mannſchaft iſt ſehr ſchmeichelhaft für Ludwigshafen, da Mannheim den größten Teil der Spielzeit in dem gegneriſchen Schußkreis war. Da ſchon bald nach Spielbeginn Mannhelms Linksaußen und Halblinker verletzt wurden, letzterer konnte nur noch als Statiſt wirken, mußten ſich der Sturm in der Hauptſache auf die rechte Seite beſchränken. So hatte die zahlreiche Verteidigung von T. u. F.., die Läuferreihe kam kaum über die eigene Spielhälfte hinaus, leichte Abwehrarbeit. Lange blieb das Spiel torlos, bis Reichert durch ſchön verwandelte Strafecke Mann⸗ helm in Führung brachte; kurz darauf konnte ſich derſelbe nochmals durchſetzen und gab an den freiſtehenden Halblinken der ſich einſchoß. Die Durchbrüche von T. u. F. C. wehrte die ſtets ſichere Verteidigung, in der beſonders Metz und Stenger gefallen konnten, klar ab. Sonſt war das Spiel nicht erhebend, man redete auch manchmal viel doch gaben ſich die Herren Schiedsrichter gegenſeitig nichts nach. Die zweite Mannſchaft des Turnvereins ſtellte in dieſem Splele weiterhin ihre aute Form unter Beweis und konnte Ludwigshaſen nach überlegenem Spiel mit dem durchaus verdienten:0⸗Reſultat ſchlagen. ſch 4 3 Alemannia Worms V. f. R. Mannheim 224 Die Reife nach Worms war trotz des Sieges kein Erfolg für die aunheimer. Dazu war das Spiel viel zu hart, ſodaß techniſche Fein⸗ in mehr und mehr in den Hintergrund traten. Es blieb Kampf Wortes 1 Sinn, Schönheit wich dem unbedingten Sie⸗ cd dennoch noch zweimal geſchlagen. geben, ſpricht in wenigen Wochen wieder eine merkliche Verſtärkung der Ab⸗ wehr zu werden. In der Läuferreihe hatte man Arnold auf den rech⸗ ten Poſten genommen, den er jetzt wohl immer einnehmen wird. We⸗ niger erfreulich waxen die Leiſtungen des Sturmes, der wieder zu viel Innenſpiel trieb und ſich damit ſchlecht durchſetzen konnte; viel⸗ leicht verſucht man doch einmal eine Umſtellung, um ſo eine beſſere und vor allem ausgiebigere Bedienung der Flügel zu erreichen. Worms war techniſch und taktiſch weit ſchwächer, erſetzte dieſen Man⸗ gel durch großen Eifer, leider etwas zu hartes Spiel, das ſich die Mannheimer zu allem Uebel auch noch aufdrängen ließen. Unan⸗ genehm berührten dann noch die häufigen Reklamationen der Platzelf. — Das Spiel ſieht Mannheim vor dem Wechſel bereits leicht im Vor⸗ teil, doch nimmt die Elf den Kampf nicht ernſt genug. Ein Prachttor von Edelmann hat die Führung ergeben, doch konnte Worms zum Ausgleich kommen. Erſt nach der Pauſe wird das Spiel der Raſen⸗ ſpieler beſſer, die denn auch bald als Folge ihrer Ueberlegenheit zu drei weiteren Treffern kommen. Geyer ſchießt den zweiten, Chri⸗ ſtophel den dritten und Henſolt den vierten und letzten Erfolg. Zum Schluß kann Worms noch ein zweites, vermeidoͤbares Gegentor er⸗ zielen.— Im Spiel der zweiten Mannſchaften konnte Mannheim nach ſtets überlegenem Spiel einen klaren, durchaus verdienten:1⸗Sieg erringen. H. B A 5 M. T. G. Mannheim— T. G. Heidelberg 08 Mehr als viele Worte redet das Ergebnis eine deutliche Sprache, erzählt bereits von einem Klaſſenunterſchied in Stockſicherheit und Technik, aber auch in Taktik und Routine. Wir Mannheimer können nicht oft genug gegen die beiden führenden Heidelberger Vereine zu lernen. Wir wollen uns aber auch freuen, daß wir in unſerer nächſten Nachbarſchaft zwei derart gute Lehrmeiſter haben, ſodaß ſich auch Mannheims Spielſtärke heben dürfte. a 5 Die Heidelberger Turner perbanken ihre großen Erfolge zum einen det guten Ausgeglichenheit der Mannſchaft, dann aber auch einer unbedingten Stocktechnik und ungemein großen Schnelligkeit Das ſichere Spiel von Abwehr und Läuferreihe ließ die Männheimer nicht einmal zum Ehrentreffer kommen. Dafür ſorgte der ſchnelle Angriff der Heidelberger— gute Flügel ſchlugen präziſe Franken, ein ſchußgewalkiges Innentrid wußte ſie prompt zu verwerten— für umſp mehr Erfolge, ſodaß ſich ſchließlich Mannheim noch bei ſeiner guten Abwehr— dem diesmal beſten Manuſchaftsteil— be⸗ danken kann, daß die Niederlage nicht noch höher ausfie tf 5 Auf dert Platz am Flughafen, den der B. f. R. entgegenkommen⸗ der Weiſe zur Verfügung geſtellt batte, begann alsbald ein wahres Trommelfeuer, So nach Abläuf der erſten Biertelſtunde hatten die Heidelberger bereiks fünf Treffer erzielt, wüährend Mannheim immer nervöſer wurde und ſich nicht zuſammenfinden konnte. Immerhin ge⸗ lang den Gäſten gegen die gute Abwehr der Einheimiſchen bis zur Päufe nur noch ein weiterer Erfolg.— Die zweiten 35 Minuten ver⸗ liefen etwas ausgeglichener. Die Mannheimer hatten ſich vom erſten großen Schreck erhökt und arbefteten jetzt planvoller, mußten ſich aber ohne ſelbſt zu Erfolgen kommen zu könen. Fritz und Weinberger vom B. R. Mannheim leiteten den ſchnoſlen Kampf korrekt. 5 23 Schwimmen Verbandsoffenes Schwimmen des Schwimmvereins Nikar⸗Heidelberg Schöne Erfolge des Mannheimer S. V. g ee jährigen eiztägigen Veranſtaktung ketzte der rüh⸗ rige Schwimm⸗Berein Nita Heldelzerg feilen Lerſtüngsvrsdramein die Krone auf. 77 Vereine haben dſe edlen Beſtrebungen ber Nikar⸗ leute unterſtittzt, ſelbſt weite Reiſen wie von München. Augsburg, Freiburg. Göppingen, Saarbrücken, Nürnberg. Rudolſtadt i, Thür. uſw. nicht ſcheuend. Bei grauem Herbstwetter— vorzüglichem Be⸗ ſuch in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte— nahm das Feſt einen organiſatoriſch einwandfreien Verlauf. Die Halle ſelbſt grüßte den Beſucher in allen Landes⸗ und Staatswimpeln. Die Startanmeldun⸗ gen für das Publikum gingen über den Telefunkenapparat, der auch ein Konzert gab, wofür die Zuſchauer dankbar waren. Zur Eröffnung der Veranſtaltung begrüßte der 1. Vorſitzende des SV. Nikar, Rechts⸗ anwalt Ul krichvin⸗ herzlichen Worten die erſchlenenen Ehrengäſte, Zuſchäuler ünd Teilnehmer. Er richtete an die Vertreter der Städt den Wuuſch aller Heibelberger, die ſeit Erbauung des Neckarkanales fehlende und dringend erforderliche Schwimmgelegenheit im Freien zu ſchaffen, damit Heidelbergs Jugend auch fürderhin ſich an Körper und Seele für den ſchweren Exiſtenzkampf ſtählen könne. Das Kampfgericht bildeten die Herren Blank⸗Mannheim und Dr. Buſſ⸗ ſa r d⸗Heilbronn.— Der gebotene Sport brachte ganz hervorragende Leiſtungen vom erſten Rennen ab, wobei jeweils ganz erbittert um Sieg und Platz gekümpft wurde. In der 1. Seu loren⸗Lagenſtaffel 3 mal 4 Bahnen ſtießen Verein für volkstümliches Schwimmen München und Nikar Heidelberß aufelnander. Dörffel⸗Heidelbera muß Wennes als den Beſſeren nach 72 Meter vorlaſſen, Frank und Neef⸗München liefern ſich ein erbittertes Rennen und ſchwimmen aleiche Zeiten. Dex kann vor Vogt⸗Heidelberg ſich, nicht voll ausſchwimmend. ein⸗ wandfrei als Steger anſchlagen. Ein Genuß wurde das 1. Sen lo r⸗ springen, wo ſich der funge Mannheimer Boſſyw erſtmals ver⸗ ſuchte. Trotz ſeiner Jugend lief Boſſo zur Hochform auf und blieb hinter ſeinem Bezwinger nur 7 Platzziffer zurück. Im 1. Senior⸗ ſreiſtil gab es einen ganz aroßen Kampf Dex— Vogt. Dex konnte dank der ihm zugute kommenden Indispoſition Vogts als knapper Sieger anſchlagen. Einen ebenſo ſchönen Kampf brachte das 1. Se⸗ niorrücken, 4 Bahnen, zwiſchen Frank⸗ Heidelberg und Schulz⸗ Nürnberg. Nach erbittertem Kopf⸗an⸗Kopfrennen ſchlägt Schulz um Handſchlag vor Frank an. Im 1. Seniorbruſtſchwim men, 8 Bahnen, ſtellt Staudt⸗Mannheim erneut ſein großes Können unter Beweis. Nach 6 Bahnen liegt er mit Gennes⸗München noch Kopf⸗ an⸗Kopf, dann aber zieht er mit wuchtigen Stößen auf und davon, um ganz überlegen zu ſiegen. Beſondere Erwähnung verdient noch das Jugendfreiſtilſchweimmen, wo Über⸗Karlsruhe in der ausgezeichneten Zeit von:03 Minuten vor Diebold⸗Heidelberg mit :04,2 Minuten als glücklicher Sieger landen kann. Aufregend war die Große Heidelberger Freiſtielſtaffel, 10 mal 2 Bahnen. Nach den erſten fünf Wechſeln geht Heidelberg vor Mannheim langſam aber beſtimmt in Front. Der Ehrenwanderpreis der Stadt Heidelberg geht ſomit endgültig an den Nikar über. Die Ergebniſſe 1. Seniorenlagenſtaſſel(3 mal 4 Bahnen): 1. Verein ſ. volkst. Schwimmen München mit Gennes, Neeff, Dex in:27, Min. 2. Nikar 3282 Minuten. Jnniorbruſt, 4 Bahnen: 1. E. Leibbrand⸗ Pforzheim:18,36 Min. 2. Kiſſel S. B. Mannheim 118,8. a Damen⸗Innior⸗FFreiſtil, 4 Bahnen: 1. Rothfuß⸗ Heidelberg 1788,86 Min. 2. Koch⸗ Freiburg. l 1. Seniorſpringen: 1. Herbert⸗Mainz 92,94 Punkte. 2. Boſſo⸗ Mannheim 92,0. 25 2 1. Seniorfreiſtikl(1 Bahnen]: 1. Heinrich Dex⸗München 100,8. 2. Joſ. Vogt⸗Heidelberg:0,18. 55 5 a 1. Seniorrücken(4 Bahnen]: 1. Hans Schulz Bayern Nürnberg. Junkorfreiſtilſchwimmen(4 Bahnen]: 1. Schwarz, Jungdeutſch⸗ land Darmſtadt,:02,83 Min. 1 3. Koch⸗Göppingen:06,4 Min. 4. Fengler⸗Spindlersſeld 1207.2. Damen⸗Ermunterungsbruſtſtaffel(4 mal 4 Bahnen: 1. Wiesbaden 624,3 mit Baer, Scheffel, Zimmermann, 0 (Sicher für Wiesbaden vom Start weg.) 2. Seniorfreiſtilſtaſſel. 4 mal 4 Bahnen: 1 Grützner I, II, Mindner und Maus in:14, Mönus⸗Offenbach mit „Jungdeutſch⸗ Darmſtadt:19,83 Min.. i 8 5 iſtit men: K. Übe, leb H. C. H. und T. G. H.— antreten, um zu lernen und immer wieder 2. Kloſtermann⸗Darmſtadt 105,5 Min. Sthaeſer 2. Freiburg b433,4. f Damenjuniorbruſt(4 Bahnen]: 1. Edith Brand⸗Freiburg:85, 2. Klara Durlo⸗ Heidelberg 187,4. 2. Seniorfreiſtielſchwimmen(8 Bahnen]: 1. Balk⸗Göppingen:19,83 Min. 2. Maus Monus Offenbach:24,2 Min. 3. Grützner⸗Offen⸗ bach:24, Minuten. 1. Seniorbruſtſchwimmen(8 Bahnen]: 1. Staubt⸗Mannu⸗ heim:47 Minuten. Freiſtilſchwimmen f. V. v. W.[4 Bahnen]: 1. Hauſer⸗Kehl:06, Min. 2. Fengler⸗Spindlersfeld:06,9 Min. 8 Muck⸗Worms 107,4. Große Freiſtilſtaffel(10 mal 2 Bahnen]: 1. Nikar⸗Heidelberg 451,6 Min. mit Zapf, Burkhardt, Schmuch. Worbertz. Dörffel. Berg⸗ mann, Diebold, Wyrott, Frank. Vogt. 2. Mannheim:57 Min. Waſſerball: Nikar Heidelberg— Rot⸗Weiß⸗Darmſtadt:5(:). 18 Tennis Tennisklubkampf Mannheim-Bremen in Bremen Tennisverein 1806 Bremen ſchlägt Tennisverein Mannheim a it:1 Der Tennisklubkampf(Hallenſpiel) zwiſchen dem Tennisverein 1896 Bremen und dem Mannheimer Tennisverein brachte dem Gaſt⸗ geber einen überlegenen Sieg von:1 Punkten, 14:9 Sätzen und 120-94 Spielen. Der hohe Sieg der Norddeutſchen iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß die Mannheimer Spieler in der Halle nicht im entfernteſten ſo gut eingeſpielt ſind, wie di⸗ Einheimiſchen, die ſeit Jahren eine erſtklaſſige Tennishalle zur Verfügung haben. Die Ergebniſſe: Einzelſpiele: Kuhlenkampf⸗Bremen— Oppenheimer⸗Mannheim :1,:2, 316,:6, 623. Spieß⸗Bremen— Dr. Buß⸗Mannheim 611, :6,:3,:2. Lührmann⸗Bremen— Salmoni⸗Mannheim 678, 621, 326,:7. Dr. Fuchs⸗Mannheim Wolf⸗Bremen 816,:6,:2,:7. Doppelſpiele: Spieß⸗Lührmann⸗ Bremen— Dr. Buß ⸗Oppen⸗ heimer⸗Mannheim 316,:3,:2. Kuhlenkampf⸗Wolf⸗ Bremen— Dr. Fuchs ⸗Salmoni⸗ Mannheim 678,:6, 674. Pferdeſport Düſſeldorf(11. November) 1. Landsberger Hürdeurennen. Für Dreijährige. 2100 Mark, 2800 Meter. I. Geſt. Röttgens Majeſto(A. Stolpe], 2. Heldin von Gaeta, J. Die Deutſche. Ferner: Toscano, Hofgräfin. Hausvogt, Lotteken, Marconi, Quedliner. Neck, Maikämmerer, Nonne, Teukvos, Miles Niederland. Tot. 16:10; Pl. 15, 17, 41:10. 2. Humboldt⸗Jagdrennen. 2100 Mark, 3000 Meter. 1. H. Berſes Fafnir, 2. Helleſpont, 8. Original. Ferner: Mozart, Natalie, Ton⸗ kunſt, Giraldg, Traben. Melonge, La Clochette. Tot. 29:10; Pl. 15, 14, 25:10. 4. 5. Homberſſer Jandreunen. Verkaufs rennen. 2100 Mark, 3700 Meter. 1 W. Walters Montezuma(A. Macher), 2. Goldat, 3. Cea. Ferner: Taunenberg, e 0, 0 Pannhütte, Die Zuverſicht, Euphrat. Tot. 40:10; Pl. 16, 30, 2610. 5 Selbecker⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 Mk., 3000 Meter, 1. Gebr. Röskers Raphael J. Pinter), 2. Simulant⸗ 3. Eſeline. Ferner: Fafnir's Bruder, Opalko, Sankt Anton, Maikämmerer⸗ Tot. 17:10 Pl. 10, 10, 16:10. 5. Speldorfer Jagdrennen. Ausgleich II. 4500 Mark. 3700 Meter. 1. Frl. H. Heimerles Leiſtung(O. v. d. Bremen), 2. Wingolf, 3. Mutterlos. Ferner: Jugendliebe, Larche, Merkur, Rambla. Tot. 17:10 PI 13, 29, 12:10. g. Sterkrader⸗Hürden rennen. 3000 Mark, 3000 Meter. 1. Gebr. Rböslers Marcellus(J. Pinter), 2. Protheus, g. Scotch Whisky, Fernet! Milan 3, Bögelchen, Francols 1, Jaroom, Uranus, Ruzilo, Coriolau 3, Eistänfer, Malvolio, Original, Wilhelm Tell. Tot. 17:10; Pl. 19, 102, 57:10. 7. Auf Wieberſehen⸗Jagdrennen. Ansgleich III. 2100 Mark, 8800 Meer. 1. W. Kappes ſen. Ironie(J. Hochſtein), 2. Strokko, g. Eulvert. Ferner: Doktor Mabuſe, Ortwin(Hbl.], Se Printemps, Primus, Legion, Orma, Hexenmeiſter, Orla, Slevogt. Tot. 66:10; Pl. 25, 18, 48:10. Boeken Vorrunde — 6 kämpfe Anterbaden⸗Anterſchtwaben Erfolge der Mannheimer Boxer Die Meiſterſchaftskämpfe ſind allenthalben in vollem Gange. Zur fleichen Zeit, während der man im Bezirk Oberbaden—Ober⸗ ſchwaben die Beſten feſtſtellt. iſt man auch im Bezirk Unterbaden Unterſchwaben damit beſchäftigt, in Vor⸗ Zwiſchen⸗ und Endrunde die Ausleſe des vorhandenen Fauſtkampfmaterkals vorzunehmen. Ur⸗ ſprünglich war der 1. Stuttgarter Borklubd damit beauftragt, die Vorrunde durchzuführen im letzten Moment ergaben ſih jedoch Schwierigkeiten, ſodaß die Veranſtaltung nach Mannheim gebracht wurde. Dieſer Umſtand dürfte im weſentlichen dazu beigetragen haben, ein ſo ſelken ſchwach beſetztes Haus vorzufinden, als der erſte Gongſchlaa ertönte. Die Veranſtaltung wurde vom F. C. 08 Mann⸗ heim durchgeführt. 5 Auch in ſporklicher Hinſicht wurde in verſch'edenen Fällen noch nicht einmal auter Durchſchnitt erreicht. Vielfach kreuzten da Paare die Handſchuhe, die an Meiſterſchaftskämpfen noch kange nicht denken follten. Wenn es trotzdem manchen gelang, ſich Über die Vorrunde zu behaupten, ſo iſt doch kaum anzunehmen, daß ſie in die Endrunde hineinkommen. Unter der fachkundigen Leitung der Kämpfe durch Werle⸗Bfgt⸗ und Böhm⸗1. Fauſtk. Kl. Pforsheim nah das Programm einen flut⸗ ten Verlauf. Beteiligt waren Anwärter aus Mannheim, Karlsruße, Stuttgart. Kehl und Lahr. 5 W 5 Die Kämpfe Bantamgewicht: Egensberger KB.— Kremer Phz. Karlsruhe. Schon in der erſten Runde ſiegt Kr. durch Aufgabe ſeines Gegners. Federgewicht: Schnabel 1. Stgt. BC.— Heuberger 08 Mm. H. kämpft gegen überlegene Reichweite und Diſtanzſtel erfolgreich an, kommt aut an den Mann und landet klare Punkttreffer. Sein Gegner iſt gut in Form und verliert nur nach Punkten.— Klein Kehl— Ulmer Phö. Karlsruhe. Kampfloſer Sieger Klein, da U wegen Ver⸗ letzung nicht aktionsfähſa iſt. Im nationalen Treffen ſiegt Klein über Bachbnzer KBB. nachdem er ihn in der erſten Runde nach Belieben ſchlägt, in zweiter Runde durch Aufgabe. Leichtgewicht: Stetter VfR. Mhm kommt kampflos in die Zwö⸗ ſchenrunde, da der Karlsruher Boxſportverein ſeine Vertretung zu⸗ rückgezogen hat.— Schopf 1. Stgt. Bs.— Häußer Vf. Mm. H. hat gegen den typiſchen Diſtanzkämpfer Sch. nur im Nahkampf ein Plus, das er über drei Runden geſchickt und erfolgreich auszunutzen verſteht, ſodaß er klar an Punkten vorliegt und ſiegt. Weltergewicht: Schwarz 1. Stat. BCI.— Wohlfahrth VfR. Mhm. Schw. kämpft ſtark verhalten, nur wenig auf die dauernden Angriffs⸗ Schlagſerien Ws. antwortend. Dann flackert er aggreſſiver auf, wird aber von W. ſofort wieder ins alte Gleis zurückgedrängt und ver⸗ liert durch einſtimmigen Richterſpruch. Mittelgewicht: Schuler VfR. Mhm.— Rudolph 08 Mhm. Da R. Uebergewicht bringt, kommt Sch. ohne Kampf in die Zwiſchen⸗ runde. In einem nationalen Treffen erhärtet Sch. ſeine Ueber⸗ legenheit. Er erteilt R. eine Boxlexion und demonſtriert einen Box⸗ kampf, dem man ſchon von weitem anſieht, daß er von einem ge⸗ ſchulten Geiſte geleitet wird. Schon in der 1. Runde leidet R. unter Luftmangel und galbt auf.— Kuſterer 1. Stat. BCl.— Ziemer 08 Mhm. Z. beſtreltet den Hauptteil des Angriffs. Er drängt K. in die Defenſtve und beherrſcht bis zum Schluß die Lage, wo er zum Punkt⸗ ſieger erklärt wird. Beſt Alemannia Lahr im Mittel⸗ und Fiſcher Phönir Karlsruhe im Halbſchwergewicht kommen wieder kampflos, da die Geaner fehlen, in die Zw'eſchenrunden. In einem Freundſchaftskampf ſetzt ſich Fiſchers Körpergewichtsplus und größere Routine ſiegreich durch. B. gibt vor dem letzten Gonaſchlag auf. nachdem ſeine Ringdiſziplin angenehm aufgefallen war. Die Zwiſchenrunde findet demnächſt in Karksruhe, die Endrunde am 5. Jan. in Mannheim ſtatt. W. Seb Herausgeber: Drucker und Verleger Drucketet Dr. Haas Neue Manngelmer Zeitung G. m d 9. Mannheim, E 6, 2 3 5 Direktion Ferdinand Heume. 5 Ehetrsdatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner= 5 b Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer 5 Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Mar Jilter 4 — * 9. Seite. Nr. 528 — Montag, den 12. November 1928 i Neue Mannheimer Zeitung[(Morgen⸗Ausgabe) „ff g Sr 8 5 5— 8 88 U f 10. Seite. Nr. 528 2 2 Montag, den 12. 5 . 5 Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) einfach ist unsere groge Auswahl in Mantel-, Woll- u. Seidenstoffen Herrenstoffen, Weiss- und Baumwollwaren Noventber 1928 1 Qualitfaſen und Preise sprechen für sich! Extra billig! Reinw. Flanellstreifen sehr geeignet für Schlafanzüge, Kleider und Blusen 14688 Fiir Jedermann! Crpe de chine Keide, in seht vielen Fatben, ca 95 em breit, für Wäsche und Kleider, Mtr. Sensaflonell! 4 reine Seide, ca. 96 cm breit, in . Mk. modernen Fatben. Mtr. Mk. 3 Wovon man spricht! 8 Reinw. Charmine 130 em breit, elegant fließ. Ware, Mk. für vornehme Kleſde r. Mir. Mkk. Crëpe de chine 0 Denken Sie jetzt schon an Weihnachten!! Handels- Hochschule Mannheim Hochschule für Wirtschafts wissenschaften In der Woche vom 12. bis 17. November be⸗ innen weitere Vorleſungen und Uebungen: ontag 19—20 Koburger, Einführg. in d. Sozialverſicherung, A 4. 1, Hörſaal 5. Montag 20—21 Koburger, Verſicherüngsw. Praktikum, A 4. 1, Hörſ. 5. Donnerstag 19—21 Koburger, Allgem. u. beſ. Verſicherungslehre, A 4. 1, Hörſaal 5. Freitag 10—11 Sommerfeld, Nachrichten⸗ verkehr, A 1. 16, Hör. 16. Freitag 11—18 Sommerfeld, Einführg. in d. Betriebswirtſchaftslehre, A 4. 1, Aula. Freitag 20—21 Loeſchcke, Bau und Funk⸗ tionen des menſchlichen Körpers, A 4. 1, Hörſ. 5. Die bisher aufgenommenen Vorleſungen werden planmäßig fortgeführt. Um den Beſuchern Gelegenheit zu geben, vor ihrer Anmeldung die Darbietungen ken⸗ nen zu lernen, iſt die Teilnahme an der erſten Stunde ohne Eintrittskarte geſtattet. Die engliſchen Sprachkurſe des Herrn Vektor Mattis beginnen erſt Anfang nächſten Monats. Näheres wird noch rechtzeitig be⸗ kanntgegeben. Anmeldungen von Studierenden u. Hörern werden täglich von 10—12 Uhr und(Sams⸗ zags ausgenommen) von 18—18 Uhr im Sekre⸗ tariat der Handels ⸗Hochſchule(C 2. 1) ent⸗ gegengenommen. 60 Mannheim, den 10. November 1928. Der Rektor. Verein für Homöopathie und Naturheilkunde Donnerstag. 15. November, abendss Uh im großen Saale des alten Rathauſes F! Oeffentlicher Vortrag des Herrn Dr. med. B. Günther, hom. Arzt in Darmſtadt, über 5280 Der neruöse Mensch und seine Heilung durch Homöopathie ffene Stellen a Erstilassige Versicherungsge sellschaft) ſucht für freien Bezirk zur Unterſtützung ihrer Organiſation bewährten 13524 Fachmann als Inspekior Zebenslauf mit Referenzen erbeten unter T. F. 176 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 9 Anger Mauna im Alter von 25 jahren, für das Rechnungs- wesen und Führung der Lager- und Buch- Raltungskartothek von Niederlassung elne bedeutenden Qummireifenfabrik sofort gesucht. Angebote mögl mit Lientbild unter I O 177 an die OGeschäftsstelle d. Bl. 13520 Mehrere Da men und Herren nicht unter 25 Jahren), in guter Garderobe, für vornehme Privat⸗Reiſetätigkeit geſucht. Es kommen auch Nichtgereiſte in Frage und werden von bewährten Kräften koſtenlos ein⸗ gearbeitet. Unſere Mitarbeiter verdtenen Kachweislich täglich 4 30.— und mehr. Zu melden mit Ausweis von 10—12 und 2 ubr M s. 11(Büro). 20907 ENGELHORN STURM Heidelbergerstraße O 55 47 ZU SENSATIIONELL BILLICGEN FPREISEN NEU AUFCENOMMEN: HERREN-ARTIIREL O 5, 47 1 erhalten. Radiofreunde gemacht. 1 1 im flosengartan werden. Mit Rücksicht auf die uns zugeteilten kurzen Vorfüh- rungszeiten konnte der Staßfurter 5 flöhren- Rahmenempfänger Mikrohet den vielen Reflektanten auf dieses wunderbare Gerät auf der fundfunkausstellung nicht zu jeder Zeit piakusch vorgeführt Wir laden daher alle Refleklanten zu dessen Vor führung auf Montag, den 12. ds. ah abends 8 Uhr im Restaurant„Arkadenhof“ am Friedrichsplatz ergebenst eln. zur botrlebsfartigen Anlage außerdem erkorderllen: Herr F. H. Lelbnizstraße schreibt: kemachte Vorführung mit Lagerraum mit Waſſer⸗ und Kraftanſchluß, mit u. ohne Büro per ſofort zu vermieten.(Gegend: Jungbuſchgarage). Näheres: Elz, Luiſen⸗ king 59. 2 KRAWATTEN/ RRACEN/VYScHAs OBER- HEMDEN 66 am, mit Toreinf., el. Licht, zu vermiet. B5272 J 5 Nr. 17. Zwei leere Zimmer a. Tennisplas zu ver⸗ mieten. Es kommen nur gute Mieter ohne Kind. in Betr. Adreſſe in der Geſchſt. 7186 Gut möbl. ruh. Zim. in guter Lage, Nähe Waſſert., ſof. od. ſpät. zu verm. Eliſabeth⸗ ſtr. 7, 1. 5. F. Baſel. 7146 LAger run Wirtschaft in guter Lage, mit 3 Zimmerwohng. ſof. weiter zu vermieten. Erfordl. etwa 1500 4. Tauſchwohnung muß vorhand. ſein. Angeb. unter 8 W 167 an die Geſchäftsſtelle. 27139 Nähe Zollamt 2 große, ſchön möbl. Zinner auch f. Büro geeignet, zu verm. Tel., el.., Bad vorhandb. 27170 Telephon 201 28. Vermietungen Noh zung 5 Zimmer und Küche gegen eine Unkoſten⸗ vergütung v. 9000 4 abzugeben. Möbel⸗ ſicherheit iſt vorhand. Angeb. unt. 8 X 168 an die Geſchſt. 7140 Herrenzimmer und Schlafzimmer (evtl. Abetteig) alles erſtklaſſig möbl., ſof. oder 1. Dez. zu ver⸗ mieten. 5276 Anged. u. D X an die Geſchäftsſtelle. Leere U. mäbl. Zim. Wohnungen f. Damen, Herren u. Ehep. verm. u. ſucht Schwehinger⸗ ſtraße 16, Tel. 88 840. 27124 Huh. Sonn. Zimmer am 15. 11. abzugeben an beſſ. Herrn. B5207 IL 18, 7. 1 Treppe. Leeres Zimmer mit kl. Wohnküche an beſſ. Ehepaar od. Frl. 29 zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. 7180 den si n mit Nebenräumen zu vermieten. Immobilienbüro Th. Schmitt, N 5,7 27177 Oststadt Einige 2 und 3 Zimmer-Wohnungen in ſehr guter Ausſtattung gegen Baukoſten⸗ zuſchuß zu vermieten. Angeb. unt. J E 175 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 13 522 4 möblierte Räume für Büro ſehr geeignet(evtl. mit Schlaf⸗ zimmer) ſofort od. 1. Dezbr. zu vermieten. Angebote unter D W W an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B5275 Modliertes Zimmer but möbl. Zimmer zu vermieten. B5269 zu vermieten. Rhein⸗ Lanrentinsſtr. 12. 0 9955 3 3. Stock rechts. 3 ente. rapeübt. Hul möbl. Zimmer ſof, zu verm. 7161 vermiet. Krappmühl⸗ Gontardſtr. 8, 2 Tr. ba ſtraße 36, 4. St. links. B5281 i Harken der Zelti grüsse Ger Deutschen Scickclederundudsfrie urid Werder Vor fepgermüpder Schefelodenfebrik Generalvertrisb fur Beden u. Pfalz: Rich. Heinrich Nuno. Mannheim. T 6. 20.— Fernsprechex 31309. armietungen preis des Apparates einschl. Röhren und ahmen. M. 374.00 1 VARTA-Akkumutator M. 20.30—„ I PERTRIN-Batterle, 120 Von 1 Lautsprecher M. 21.00— 27.60 18.00 59.00 Die bei mir dem Mikrohet hat mich als bisherigen Gegner des Radios zum begeisterten loch habe es nicht für möglich gehalten, daf dieser Apparat eine solch grandiose Leistung und außerordentliche Trennschärfe besitzt. Alle in- und ausländischen Sender haben wir absolut lautstark, klangrein und störungsfrei im Lautsprecher Ich bitte um schnellste Anlieferung einer kompletten Anlage zum offerlerten Preise eto. ete. 7. 9, 1 Treppe gut möbl. Zimmer zu vermieten. B5278 Schön. möbl. Zimmer ſof. od. 15. 11. zu ver⸗ mieten. U 4. 18, 3 Tr. 27180 öbſtertes Ammer ſof. zu verm. Secken⸗ heimerſtr. 112, 8 Tr. L. 87181 Gut möbl. Zimmer an berufst. Herrn ſo⸗ fort zu verm. 17113 S 8. 7b, 1 Treppe. Darlehen angeſtellte geg. kleine Lebensverſ. S8 Börſen bau, Zimmer 28—30, Mannheim. Unterricht Lehrer ert. gdl. prakt. u. theoreth. Klavier⸗ nuterricht. Monat 10 Mark. B5246 Maier, U 4. 19a. ilacl-Untemdt IMaschinensehreben Ind Stenagraphie Gründliche Ausbildung. Mäßiger Preis. 85 Frau loos, E 3, 18 Dame erteilt gründl. Klavier-Unterricht Monat 8 4. Anfrag. unter D D 10 an di Weſchäftssells. 80 * an Beamte und Feſt⸗ —— * Montag, den 12. Nopember 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 1. Seite. Pr. 52⁰ 19 5 7 IB. 1 * 20 1 8 5 7 2 J Natlonal-Theater Mannhelm. IAN 11 IAI 1 8 allerletzten Ma“ öde 80 1 0 LIHANM BNA. SLHAUBIIRG 15 laute zum alert 10 Vorstellung Nr. 77 8 ee eee eee 8— eee eee e b 15 8 n„Freie Volksbühne ne Kartenverkauf) Gruppen D, J, O u. R i 5 das 1 855 scheinet in der Finsternis 8 deutsche Grohfilm: N Auf der Bühne: rama von Lew Nicolajewitsch Tolst i i ö e 59 1 18 15 5 3 1 Gastspiel des Russischen Kleinkunst- Ensemble Inszenierutig: Heinz Dietrich Renter 8 5 5 Anf 8 080 Dr. Eduard Löffler la 5 ne„Lutschinuschka nfang 7 Ende 22 Uhr 9 + i „ 8 anz— Gesang— Balalaika 3 Iwanowitsch 14 Mitwirkende. arynzew Willy Birgel f Maria Iwanowna Sar) e elt 8 ler 4 1 e e K iuba, 5 5 chter Isabella Breei Stiopa, ihr Sohn Bum Krüge 5 Wanja, ihr Sohn Fritz Walter 0 Auf der bel 3 Alexander Michajlowitsch Alea Liubas Bräutig. Hans Finohr exandra Iwanowna Nach dem Roman in der Terim 2 Kochowzewa, Schwester 1 I N a 155 Berl 5 8 55 denen na Marge Dietrich* W ae bildhübsche Lustspieldarstellerin Amerikas 15 1 185 Mann 8* 12 in ihrem neuen Groß lilm: 85 isa, ihre Tochter arin Vielmetter 5 1 17 0 Alfred Abel 3 Maria Jacohini . oris, ihr Sohn ritx Klippel 5 * Jonja, ihre Tochter Johanna 3 Berhard flitter hani 2 Jean radin Sr 8 rte 99 d 5 8 Vater Gerassim, ein Priester Johannes Heinz. Die Filmhelden 55 General Wühelm Kolmar 8 7 785 des Generals Heins Dietrich Kenter 5 5 N erst Ceorg Köhſer gin grobes, auserwähltes Belprogramm! Eine große lustige Filmparodie, Regimentsgeistlicher Hans Godeck Apollo-Thcater Nur nod 4 Vorstellungen abendlich 8 Uhr lachen Sie Tränen über Sg13 in 8 Akten Noch nie haife ein Film solen flosende Helierkelisausbrüche 8 ausgelösi. Das Mannheimer Publikum Wwinselte, jaulte und schrie vor Lachen bei d. Premiere dieses allerbesten Pat und Patachon Filmes Beginn 3, letzte Vorstellung 8 Uhr Beginn 3, letzte Vorstellung 8 Uhr Offene Stellen Hausierer für einen glänzenden Artikel fürs Lichtfeſt ver ſof. geſucht. Näh. Wolf, K 3. 21, part. Suche für einen klein. Villen haushalt nehſt gr. Garten ein ansinaudeg mit guten Zeugniſſen bei höchſtem Lohn per 1. 12. 28 oder ſpäter. Mädchen, die ſchon in Aufsehen! Lesen! Wir zeigen Ihnen ab morgen den Bpiiiiten Exfnigsfilm ger Weltnraduktian dlen grüitzn Hainer der Jaisun: Dazu ein großes Belprogramm Woche und Lehrtüm dugendilche haben zu halben Preisen bis 6 Uhr Zutritt. anfang.00,.18,.35, .10,.30,.20 Ur. —— . 2 50 LI Gartenarbeit bewand. 9 5 ſind, erhalten d. Vor⸗ .5 1 75 5 * 1 0. R Lell dlenenbodig ci 8 lll 2 fit. Mateo: A r..40 Rückvergütg. f. leeres Glas 20 Echter Blenenůkonkg zz er 38..00 Frischohst-Marmelade zz..50 Pflaumen Marmlade 4..60 In der Hauptrolle: AHL Joſfson der größte und bestbezahlte Schauspieler Amerikas. NMerr Ma Lip mann ehemaliges Mitglied des National- Theaters singt zu dem Fllm das moderne Jazz- Lied Blue River und das jüdische Lied KOl Mieirel K nesucht fälige daülldung an ſolldem Automobilunternehmen. Eln⸗ lage nach Uebereinkunft. Angebote unter B 8 78 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. 6980 Neue Lale oniten belegenheltskzufe Sesucht für Mannheim offen und in Gläser 5 f 4 78. Opel-§tzer 5 e er N V 2 1 Kt. U 17 8 4 pg. Opel-Sitzer mit einer e en e v. ca. 5 Mille Ang. unter d EK 73 an d in großer Auswahl e Geſch. ds. Bl. 458. Opel Limous. alle Wagen 4 5 855 erhalten, J Wirfschaff Nähe Tatterſall(brauereifrei) bei ca. 35 000 17197 Vermietungen Geschäftshaus Pfund Mk..70 RK ccc 50 F nn 8 Apfab Gelee Id anntsbeer- Gelee 224. Ju U. 0 Neckarſtadt, Steuerwert 28 000 4, Preis 14 000„L einſchließl. etner Aufwertungs⸗ hypothek von 3750, Miete 2200 4, An- zahlung 4000 4, zu verkaufen.*71738 Faſt neue Schreib⸗ Mark Anzahlung zu verkaufen. Karl Hch. Weidner, Immobilienbüro, R. D. M. Seckenheimerſtraße 78, Telephon 249 64. D. T e eee ee eee, 1. Hen Abe vorletzt. Modell, mit 4 Radbremſe, tadellos erhalt., ſow. verſchied. Liefer⸗ u. Perſonen⸗ Auf d. Lindenhof(in Neubau) ſonn., ſchön möbliert. Zimmer mit Schreibt. u. gt. Penſ. Ein möbl Zimmer m. 2 Betten, mit eig. Küche, eig. Eing., be⸗ ſchlagn.⸗frei, in gutem Himbser-deles— Uultten-de 8e eee ee 1 7. Seen ge aber 8 esch e ab⸗ bagſe, e 9 80 5 U 15 85 5% Rabatt fret erg aer Uepefngz haft 5 d e er Ferre d eee eee a ann ß. zu verkaufen. Schmieg, Richard⸗Waguer⸗ 2 27170 e Angeb. unt. 8 V 166 Gm 1 /g 0. ſof. zu vm. Jourbau, B5180 Tek 274 99 5/94, 100 Merten 955 IV.., 2 5 ſtraße 26, Telephon 234 98. 10/0 PS. Opel . Mob. Wintermantel mit echtem Pelz, ſow. verſch. Kleider, Koſt., Seidenmauntel bill. ab⸗ Guterhaltener Drucksachen. Drucker Ur Haas. 6, m. d. H. Mannheim, E 6, 2. Meine faſt neuwertig, als Mietwagen gelaufen, ev. mit Konzeſſlon für Mietwagen äuß. preisw. zu 1 Angebote unter V M 4218 an —„Exp. D„Frenz, 2 Eds14 Ur die geſamte Indu-: trie liefert prompt Kinderwagen billig zu verkauf. bei Braß, II g. 11. 27178 1 schreiben: an die 3 zugeb. K 4. 14, prt. l. 57172 7188 Relche Auswahl! „ Augartenſtraße 31 1 H. Gefen dle soljden sparsamen Dauerbrenner von unübertroffener Qualitat ee ch eee Fachmännische Beratung im „Der„ecordt Topf bewährt sich außerordentlich“ 22 „ ihrem Topf bin leh sehr zufrieden“ Fach gesc häft „Der Topf ist einzig großartig“ „loch danke vielmals für prompte Lieferung Ihrer wunderb Töpfe“ F. HN. 2 5 0 98 „Oer Topf funktioniert sehr gut u. koche oh außgererd. gern dat in“ und Sie haben noch keinen„Record“? 8 1. 3 Breitestrage Tel. 305 03 Zwe feln Sies immer noon an den großen Vorzügen u. Ersparnissen? Reichhaltiges Lager in: Sesuchen Sle bitte diese Woche meine braktischen Vertührungen von ii bis 1 und 4 bis 7 Uhr Allein verkauf: Hermann Bazlen Mannheim Roeder-Herde U.. Gasherde Telephon 212 43 0 2, 1 Persdeplstz Kamine, Gasheizöfen, Ofenschirme, Kohlenkasten 20058 Das Fachgeschäft für gedlegenes Haus- und Küehengefät zu billigsten Preisen. Der Co Wm Werner Krauß 2 1 Das Nödchen, denny qugo Ding— III m 9 6 G * 5 Der Artist.. Warwick Ward 14. Seite. Nr. 288 Reue Mannheimer Zeltung([Morgen⸗Ausgabeh Montag, den 12. November— regulnter Preis.50 jetzt Mir. — 2 — 8 5 100 breit, schö em breit, schöne 3 Muster, regulärer Preis.75, jetzt Mtr..35 2 5 — rant mod. Streifen. reg. Preis 475, jetzt retulkrer Preis bis 2 25 fetzt Mtr. nerrl. Oual., 130 em brolt, 0. Gelexenheits- preises r.50..80,.80, 1 1 5 schöne neue Farben. 0 Allas-Seldentrikot keine. br., t elegante Wäscheſat.50 Cröpe Goorgelte e 785.90 eee eee Mleider- und Mantelstoffe Relawollene Finet, schöne, neue Farben..65 Relnwollene Edelrlpse, schwarz. marine. 7 35 Etwas genz desen dere! Ein ten fol Glanchauer Stofle, 1. Lieder a. ante. 79 55 Wolle, 120/140 90 Jersey-Wolltrikot, reine Wolle, elegante Farben, 90 120 cin breit, weit unter Preis„, fett Meter 1 5,.. 2 Wen Seiclenstoffe nnummnmmnummmm Bestseldg be r re 850 bene Bat J. 05 Schwarzü Künstsefden-Damassg Waschseide, Edel- Qual 50 Mantel, Celerenhaltspbelt 1 5.90 Ur 8 da ehine asehseide, Edel-Qual., Gelegenneitspreis. 5 anal und Valbufnd er er 8 g Mtr..90, F eumadmddmmk⸗ br., tek. Preis.50. jetzt Weit unter regulärem 140 em breit, schöne, elegante Farben, rein Kammgarn, mit la. Kunstseide, Jeder Mtr. jetzt Slesennosten SrSey-Jacquard-Triket .90 Preis: Henidentuch,. Hure Aimee vollbreit Hendentuchk, starkfäd. solide.30 Beftuch-Biber Cretonne-Oualltt Mtr. U. Bettach⸗Biber, Weiße. kute 135 Edel-Renlores, elek. haltb. Hur. a. 66 ö Qual., Gelegenheltspreis Mtr. l tür alle Zweck Bettuch-Blber, WB. Köper ware. 1 5 Gelegenheitspreis. Mtr. l. l Cret 3 e.75 Bottuch-Biber, weiße. schwere ausgezeſchnete. f..3 Herkules-Llnon, m. Leinenappr. 0. 95 Gelegenheltsprels. Vgl. l. zute Bettwäsche Mtr. mmm Weisswaren ganz aubergewähnüch Fg! Fiachsgarn, Kissenhalblelnen..20 Ia. Qual., statt.60 jetzt l. Flachsgarn, Bettuchhalblelnen..35 Ia. Qual., statt.10 jetzt Bettdamast. la. haltb Knegtener-! 13 ware, Bandstr., statt.88 jetzt l. Bettdamast, ausgez. schwers Aussteuer ware. m. Seldengl., in schönen Blumende s) 3 . letzt Bettdamast, Seldenbrok., herrl. schwere Reinmacco-Ouallität,.75 eleg. Blumenm., statt.75 letzt l. Flockköper Ssteereser Bib 55 50 2 übt fdhöpet ausgezeſchn. 12 1 8 15 Ware, regul. Preis.55, ſetzt Küechenkundtflchler..35 Frottlerhandtuch, weiß, bunt.95 48 kroß„„ Stück kariert. starke Oual., Stück U. , Gerstenkeru-Haudtuch., Jacquard-Erottlerhandtlleher. o Sine l. 0 ausgez. Qual., 50/100 xr., St. 1 10 Drell-Handtuck, Halbl., zrau m. Jacquard-Frottlerhandtucher. rotem Rand. 48/100. Stück l. 15 extra schwere nerkafceauel.) 90 Ela Posten Halbl. Deng 00 U. 90 d. Beste v. Besten, 50/10, St. L. 80 Handtücher, 4/100 Bettuchhalblelnen, Herkules krokter ages. weiß. mit.49 Dualität, mit verstärkt. 1 rotem Rand Sie letzt Mtr. L. . weiß. mit.00 Teeservletten, 32/82. mit farb. 0 25 buntem Karo Stick U. Rand. Gelegenheitspreis, St. U. Seide und Samt Orspe de chine i 880 Ju. en 5. 90 „ Edel-So. eh Orspe Satin Fubensertimant, 100 em bret J. 78 — 2 Servietten, 800 weiz..40 Gelegzenheltsprels.. Stllek Servletten, 50/50, schöne.70 Must., Gelegenbeltspr., St. 88, U. Tischtücher, 130/160 solide Oualltät. S. 75 preis„Stck.28. Teegedecke. für 6 Personen, Tischdecke und Servietten..95 Gelegenheitspr., Gedeck L. Teegedecke, für 6 Personen. Tischdecke und 6 Sei vletten, 1 90 Gelezenheitspreis, Gedeck 4. Schwarze Höper-Samte 423..75 Horleste, haltbare Ware Original Lindener NMäpersamte schwarz, Gelegenheitspreis 5 90 em breit Mir..80 80 em breit Mir. 5 Kamelhaardecken, Weil ä Kamelhaarfarbige Decken statt 27,25 statt 20.50 Jetzt 28.50 ſetzt 18.50 tein Kamelhaat Tadellose, fehlerfrele reguläre Ware! Kamelhaardecken, reine statt 89.80 34.80 32.80 Wolle, mit Ramelhaar ſetzl 32. 0 28.50 26.80 Kamelhaardeeken, statt 5l.— 59 80 48.— unter Preis! jetzt 57.50 49.80 40.50 kunt, echtiarblgz viel Waschsamt Set Ten, 13g. Pas 2088 Jet l. 85 Echte Lindener Waschsamte Köperware, waseheeht. lichtecht, wetterecht, mit 3 10 KNantenstempel:„Lindner Waschsamt“ in 15 neuen Farben Sensatlonspreis fetzt Mtr. Uamaummummammmamdmdamddmdemcdd Sit ittittttitatstts temen o eee l e 5 145 105 Amer. Hemd, weiß gew., m. Iz. Untertallle, eln gew., m. kz..95 1 WB. u. farbig..95 ll meme Untertallle... mit kz. Aermel„ fetn Aermel. statt.10 fetzt Asrmel. statt.30 letzt U. Windeltorm, statt.50 letzt Wollwaren und Trikotagen Damenhemdhose, weiß gest.,.95 Vorderschluß. statt.75 jetzt l. Büstenhalter. Cretonne. Wo. 10 schluß. statt—.78 fetzt e mit 4 Haltern..30 statt—. 838585 letzt 1 1 Prell. mit 4 Hale 1 15 tern. statt.68 ett l. Kragen und Gürtel. 5 Jacauardmst., statt.35 jetzt FF e. Damenpullover, Wolle m. Seide 7. 90 Gr.-80, statt.45, jetzt neuest. Muster, st..75 letzt Damenpullover, Wolle m. 1 90 neuestes Muster. Gr. 4048. MANNNT IAN 8 mod. Muster. statt 13.50 letzt statt.200 ett 1. 8 Damen- Lumberlacks, Orixinal Klnderweste. Woll an den Nenben neben der Manpipost 8 englisch, statt 10.28. fetzt.9 Er.. de 88, fel l. 0 28 l— Damenweste, reine Wolle. mit Rinder-Pullover, reines Wolle,.90 Herren-Pullover, reine Wolle..90 e Wolle m. Sage, 90 Herren-Elusatzhemden, m. 1 95 Kinder-Pulloyer. relne Wolle, Herren-Elnsatz-Hemden. gar. m. aparte., reg. Pr..50. jetzt I. Trikotin-Eins., stat.50 Jetzt b. oleg. Einsatz. statt.50 jetzt.40 Herren-Elusatz-Nemden, echt Arpt. Macco. mit e Einsatz. statt.60 fetzt e Y N W N N e — d .. 2