— Dezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich Bei entl. Ge f t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2 Baff a Adreſſe: .⸗M..— ohne Beſtellgeld. enderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ vorbehalten. ee 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9,11 ermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr, Beste Wen 19½20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer Frau Abend ⸗ Ausgabe Nachſſitzung des englischen Unterhauſes Abſtimmung über Lloyd Georges Mißtrauensvotum 326 für, 136 gegen Baldwin In einer Nachtſitzung wurde im engliſchen Unterhauſe das liberale Mißtrauensvotum über die Außenpolitik der Regierung mit 326 gegen 136 Stimmen abgelehnt. Rheinlandfragen im Anterhaus Abg. Ken worthy fragte den Kriegsminiſter, welche Beſtimmungen bezüglich des S pielens deutſcher Muſik und der deutſchen Nationalhymne im Rheinland beſtünden. Der Kriegsminiſter antwortete, daß das Spielen deutſcher Muſik und das Spielen der deutſchen Nationalhymne nicht verboten ſei, außer in den Fällen, wo Zwiſchenfälle zu Erwarten ſeien. Auf eine Anfrage des gleichen Abgeordneten, warum die iriſchen Königshuſaren an den franzöſiſchen Manövern im Rheinland teilgenommen hätten, erwiderte der Kriegsminiſter, daß man der engliſchen Kavallerie habe Ge⸗ legenheit geben wollen, zuſammen mit anderer Kavallerie Manöver abzuhalten. Die Frage, ob ſich das mit dem Geiſt von Locarno vereinbaren laſſe, wurde nicht beantwortet, da die Frage vorher nicht ſchriftlich ein⸗ gereicht worden ſei. Nach der Rede Baldwins ergriff Macdonald das Wort und erklärt, er vermiſſe eine deutliche Antwort auf die Frage, ob noch irgend etwas von dem engliſch⸗franzöſiſchen Kompromiß Gültigkeit habe. Er fragt: Was hat Briand mit den Worten gemeint:„Ob das Abkommen erfolgreich iſt oder nicht, es wird für uns beide eine Verpflichtung fortbeſtehen, das gleiche Ziel auf einem anderen Wege zu verfolgen?“ Der erſte Lord der Admiralität, Bridgeman, der namens der Regierung die Debatte abſchloß, ſagte u..: Bezüglich der mälitäriſchen Reſerven iſt die Haltung der Regierung die gleiche, wie ſie 1927 von Lord Cecil in Genf dargeſtellt wurde. Die Antwort auf die Frage, ob das eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Abkommen jetzt tot iſt, ergibt ſich aus dem, was ſeinerzeit der amerikaniſchen Regierung mitgeteilt wurde, daß es nämlich unmöglich ſein werde, die Vereinbarung auf⸗ recht zu erhalten, wenn ſie nicht für alle fünf großen Seemächte annehmbar ſei. Da eine Vereinbarung zwiſchen den See⸗ mächten nicht erzielt worden iſt, müſſen wir von neuem aufaugen. Die angeführten Bemerkungen Briands ſcheinen mir voll⸗ kommen klar zu ſein. Jeder verſtändige Menſch wird aus dieſen Worten heraus leſen, daß wir im Falle der Nicht⸗ annahme unſerer Vorſchläge irgend eine andere Methode finden müſſen, um die Abrüſtungskommiſſivn vor einem Scheitern zu bewahren. Es beſteht keinerlei exkluſtves Geheimabkommen zwiſchen England und Frank⸗ reich. Der Reſt der Rede Bridgemans war einer Rechtfertigung der Haltung Englands in der Frage der Seerüſtungen ge⸗ widmet. Hierauf erfolgte die bereits gemeldete Abſtimmung. Der Widerhall in Paris Die Rede Baldwins im Unterhaus wird bereits vom „Echo de Paris“ kritiſiert. Das Blatt findet ſie zu ent⸗ gegenkommend für die Oppoſition und ſchreibt: Um ſich in Europa keinem Vorwurf auszuſetzen, gehe engliſcherſeits eine Sintflut von Erklärungen nieder, in denen jeder Gedanke einer beſonderen Freundſchaft mit Frankreich von ſich gewieſen und in denen erklärt werde, daß die unver⸗ zügliche Räumung des Rheinlandes der Wunſch Großbritanniens ſei uſw. Derartige Debatten würden viel⸗ leicht eine entſcheidende Wirkung auf die Reparations⸗ angelegenheit haben. Einerſeits würden die Deutſchen veranlaßt ſein, zu glauben, daß ſie den Rhein auch wieder erhalten würden, wenn ſie den finanziellen Forderungen Frankreichs Widerſtand entgegenſetzten; andererſeits würden ſie zu der Annahme gelangen, daß ſte zu ihren Bedin⸗ gungen und nicht zu den Bedingungen Frankreichs die Reviſion des Dawesplanes durchſetzen. Erſt Panzerkreuzer, dann auswärtige Debatte Berlin, 14. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem Wunſch der Sozialdemokraten, die Panzerkreuzerdebatte vor⸗ weg zunehmen, iſt doch eutſprochen worden. Das Kabinett, das um 11 Uhr eine Sitzung abhielt, in der die pblitiſche Lage beſprochen wurde, hatte wiſſen laſſen, daß es gegen die Behandlung des Panzerkreuzerantrags am Don⸗ merstag von ſich aus nichts einzuwenden habe, wenn der Reichstag ſich auf dieſe Dispoſitionen einigen ſollte. Das iſt inzwiſchen geſchehen. Bei der Beſprechung im Aelteſtenrat Hat ſich gezeigt, daß von keiner Seite prinzipiell gegen den Vorſchlag der Sozialdemokratie Einſpruch erhoben wird. Die Deutſchnationalen erklärten ſich für desintereſſiert an der Reihenfolge der im Reichstag zu behandelnden Themata. Die auswärtige Debatte würde alſo wohl anfangs nächſter Woche vor ſich gehen. Manche freilich meinen, ſie werde womöglich überhaupt nicht ſtattfinden. Sie hätte lediglich inſofern noch einen Zweck gehabt, als ſie auf die vorausſichtlich am Samstag zu erwartende Antwort der Alliierten Hätte Einfluß nehmen können. Das aber würde in der nächſten Woche nicht mehr der Fall ſein. Im allgemeinen Herrſcht im Reichstag die Meinung vor, daß die Panzerkreuzer⸗ kriſe, wie auch mir annehmen möchten, einen Eklat nicht bringen wird. Man neigt der Anſicht zu, daß der Antrag der Sozialdemokraten keine Mehrheit findet. Im übrigen wird fetzt auch offtziös die Erklärung des„Vorwärts“ be⸗ ſtätigt, daß der Reichswehrminiſter keinerlei Druck auf die Haltung des Kanzlers und der ſozialdemokratiſchen Miniſter bei der Panzerkreuzerabſtimmung ausüben wolle. In der heutigen Vollſitzung wird die Ausſprache über die Ausſperrung in Nordweſt⸗ deutſchland fortgeführt werden. Auch einige kleine Vorlagen, namentlich internationale Verträge und die Vereinigung von Waldeck mit Preußen, ſollen in der heutigen Sitzung noch mit erledigt werden. Neu zugegangen iſt dem Reichstag die Handwerker ⸗Novelle zur Ge⸗ werbeordnung, die der Reichstag ſpeben verabſchiedet hat und eine große Anzahl deutſchnationaler Anträge, die Hauptſächlich auf die Beſchlüſſe der vor kurzem abgehaltenen Sitzung des landwirtſchaftlichen Ausſchuſſes der Partei zu⸗ rückgehen. Beantragt wird unter anderem eine Erhöhung der Zuckerzölle auf 25 RM. für den Doppelzentner und die Verdoppelung der für die Getreide⸗Handels⸗Ach zur Sta⸗ biliſterung der Getreidepreiſe zur Verfügung geſtellten Kre⸗ dite auf insgeſamt 60 Millionen Mark. Ferner ſollen die vor einigen Jahren erlaſſenen Einfuhre leichterun⸗ gen im Fleiſchbeſchaugeſetz wieder aufgehoben werden. a Handlungsgehilfenverbandes Die Filmpolitik es Reiches Berlin, 14 Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß ſetzte die Ausſprache über die Filmpolitik fort. Reichsfinanzminiſter Dr. Hilfer⸗ ding erklärte, es ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß die zum Erwerb der Emelka aufzuwendenden Beträge vom Plenum genehmigt werden müßten und im Gtat erſcheinen. Wie in der Privatwirtſchaft müſſe man bei ſolchen Geſchäften raſche Entſchlüſſe faſſen. Die Reichsregierung habe deshalb ge⸗ glaubt, die Angelegenheit, wie in zahlreichen früheren Fällen zur ſchnelleren Erledigung zuerſt vor den Haushaltsausſchuß bringen zu müſſen, da, wenn die Sache im Haushalts⸗ ausſchuß angenommen würde, im Plenum ebenfalls eine Mehrheit vorhanden ſein werde. Nach längerer Debatte wird die Angelegenheit einem neu zu bildenden Unterausſchuß überwieſen, der aus je einem Mitglied der Fraktionen, aber aus zwei Sozial⸗ demokraten beſtehen ſoll. Die deutſchnationale Preſſeſtelle dementiert das Ge⸗ rücht, daß der Reichspräſident mit den Deutſchnationalen eine Rückſprache über den Panzerkreuzerneubau gehabt habe, bei der es ihm gelungen ſei, bei den Deutſchnationalen, die zur Stimmenthaltung geneigt waren, einen Umſchwung herbeizuführen. Dieſe Nachricht ſei unzutreffend. — London, 14. Nov. Aus Ottawa wird gemeldet, daß der Außenminiſter Chamberlain am kommenden Samstag die Heimreiſe nach England antritt. eimer öellüng annheimer General Amzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben enzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der We Nr. 531— 139. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 0 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.-M. deklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. i u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim lt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Waſſer in den Wein Dieweil unſere Aufmerkſamkeit voll in Auſpruch genom⸗ men iſt von den ſo außerordentlich verhängnisvollen partei⸗ politiſchen und wirtſchaftpolitiſchen Kriſen, während im Zu⸗ ſammenhang mit der Panzerſchiffkriſis die Gefahr eines Rück⸗ tritts der Reichsregierung und ſogar einer Amtsniederlegung des Reichspräſidenten heraufbeſchworen wird, erfahren wir durch verſchiedene äußerſt intereſſante Vorgänge auf dem Ge⸗ biete der Außenpolitik die Wohltat einer Ablenkung und zugleich einen hoffentlich nützlichen Hinweis darauf, daß es auch für uns noch viel wichtigere Probleme gibt als häusliche Wirtſchaftskämpfe und parteipolitiſche Streitigkeiten. Das zeigen die Reden, die in den letzten Tagen von dret Staatsmännern von Weltruf gehalten worden ſind und in denen überall die Rede von Deutſchland iſt. Wir meinen die Reden des Präſidenten Coolidge, des Miniſterpräſiden⸗ ten Baldwin und des Führers der engliſchen Liberalen Lloyd George. Alle dieſe Reden ſind ein Spiegelbild der weltpolitiſchen Entwicklung, wie wir es uns nicht intereſſanter⸗ wünſchen können. Während Coplidges Rede das Verhältnis Amerikas zu Europa und vor allem zu England, in einer für die amerikaniſche Mentalität ſehr charakteriſtiſchen Weiſe be⸗ leuchtete, machte Baldwin zum hauptſächlichen Inhalt ſeiner Rede die engliſchen Beziehungen zu Deutſchlan d. Die überraſchend freundlichen Worte, die der engliſche Premier dabei für Deutſchland und für den„Genius“ unſeres außen⸗ pplitiſchen Führers fand mögen vielen von uns als der Be⸗ ginn einer deutſch⸗engliſchen Freundſchaft, als der Auftakt zu bisher kaum geahnten weltpolttiſchen Möglichkeiten und als das Heraufziehen eines verheißungsvollen Morgenrotes, einer Zeitenwende, erſchienen ſein. Die Berechtigung zu ſolchen Gedankengängen leitete man aus der Tatſache her, daß Eng⸗ lands Außenpolitik ſowohl bei Amerika, als auch bei Frank⸗ reich ſtark verſchnupft hatte und daß Baldwin nun aus einem menſchlich verſtändlichen Anlehnungsbedürfnis heraus einen gewiſſen Rückhalt bei Deutſchland ſuchte. 5 Doch kaum gedacht, war der Luſt ein End gemacht. Wäh⸗ rend uns die ſchönen Komplimente Baldwins und ſeine Ver⸗ ſicherungen, daß fetzt kein Unterſchied zwiſchen Sieger und Beſiegten mehr gemacht werden und zwiſchen England und Deutſchland künftighin nur„gegenſeitige Offenheit und Ver⸗ ſtändigung“ herrſchen ſollte, noch in den Ohrett klingen; er⸗ ſcheint Lloyd George auf der weltpolitiſchen Bühne des engliſchen Unterhauſes und gießt in großen Kübeln Waſſer in den Wein des engliſchen Premiers. Seine in unſerem heutigen Mittagsblatt veröffentlichten Ausführungen zer⸗ ſtören wieder einmal das zarte Seidengeſpinſt der Illuſivnen, denen ſich viele von uns aus der Einſtellung heraus hingaben, daß man immer wieder nur gar zu gern das glaubt, was man glauben möchte. Wenn wir auch nicht vergeſſen dürfen, daß dieſer Knock but Mann früher, als er noch in der Macht ſaß, ſo ganz anders redete, wie heute als Führer der Oppoſitipn, ſo müſſen uns ſeine Ausführungen doch ſehr zu denken geben. Zumal die Tatſache n, wie wir ſie täglich vor Augen haben, ihm durchaus recht geben. Es iſt leider tatſächlich ſo, daß trotz des Vertrages von Locarno das Rheinland moch mmer nicht geräumt iſt, daß die Alliierten ſich trotz aller Verſprechungen noch immer weigern, obwohl ſie, wie Lloyd George ausdrücklich feſtſtellt, vertragsmäßig hierzu ver⸗ verpflichtet ſind. Es i ſt o, daß durch das engliſch⸗franzöſiſche Flottenkompromiß Locarno fabotiert wurde, daß ſeit Locarno die Rüſtungen nicht nur der Vertragspartner, ſondern auch aller anderen Staaten der Welt nicht vermindert, ſondern verſtärkt morden ſind. Es iſt sp, daß alle vor⸗ geſchützte Sicherheitsangſt Frankreichs lächerliche Heuchelei iſt und Recht hat Lloyd George, wenn er all dieſe Machtpolitik der Heuchelei, des gegenſeitigen Mißtrauens und des böſen Willens zuſammenfaſſend als„Schwindel“ kennzeichnet. Und Recht, zehnmal Recht hat er auch, wenn er feſtſtellt, daß nur die allgemeine Abrüſtung die einzige Garantie der Sicherheit iſt. 755 Dem Mißtrauens antrag, den Lloyd George ſchließlich gegen die engliſche Regierung einbrachte, können wir uns nur mit voller Ueberzeugung anſchließen. Mit ſchönen Worten können uns die engliſchen Vettern nicht ein⸗ lullen, wir wollen endlich Taten ſehen. Und wenn der engliſche Premier in ſeiner Erwiderung auf die ſchweren An klagen Lloyd Georges geſtern wiederum erklär! hat, England wünſche, daß das Rheinland geräumt werde, ſo ver⸗ mögen wir nicht einzuſehen, warum es daun den ſtarken Ein⸗ Der Arbeitskampf in der Eſſenindustrie Die Klage des DH. vor dem Arbeitsgericht Düſſeldorf — Dütſeldorf, 14. Nov. Die Klage des Deutſchnationalen und die des Gewerkſchafts⸗ bundes der Angeſtellten gegen die Arbeitgeber vereinigung der Nordweſtgruppe zur Erwirkung einer einſtweiligen Ver⸗ fügung, der die Notſtandsarbeiten in den ſtillgelegten Be⸗ trieben durch kaufmänniſche Angeſtellte verhindern ſoll, wurde am Mittwoch morgen vor dem Arbeitsgericht in Düſſeldorf behandelt. Nach längeren Ausführungen der Parteien ver⸗ tagte der Vorſitzende die Spruchfällung auf Montag, den 19. November d. J. Aus der Klageſchrift des D. H. V. geht beſonders hervor, daß die Betriebsleitung der Vereinigten Stahlwerke Gelten⸗ kirchen, ihre Unterabteilung Schalker⸗Verein und die Nieder. rheiniſche Hütte in Duisburg, von deren kaufmänniſchen An⸗ geſtellten andere Arbeiten verlangten, als dieſe nach ihren An⸗ ſtellungsverpflichtungen zu leiſten verpflichtet ſind. z. B. Ver⸗ ladearbeiten, die Bedienung von Keſſelanlagen und den Giſen⸗ bahnrangierbetrieb. Die Arbeitgeberſeite erklärte Hierzu, daß kein Zwang vorgelegen habe und daß die freiwillige Leiſtung durch eine Reihe eidesſtattlicher Erklärungen bewieſen wer⸗ den könne. Der Rahmentarif der Angeſtelltenverträge ver⸗ biete nicht ſolche freiwillige Vereinbarung. Reichsbahn und Eiſenkonflikt Durch den fortdauernden Konflikt in der weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie wird der Güterverkehr der Reichsbahngeſell⸗ ſchaft in dem dortigen Revier ſtark beeinträchtigt. Es fallen täglich über 200 Güterzüge aus. Der Geſamtrück⸗ gang des Verfandes im Kampfgebiet beträgt bis zu 20 Proz. 2. Seite. Nr. 881 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Husgabe) Mittwoch, den 14. November 1928 fluß, den es boch zweifellos auf ſeinen franzöſiſchen Bunbes⸗ genoſſen hat, nicht viel nachhaltiger zur Geltung bringt, als wir es bisher beobachten konnten. England mag getroſt mit der Zurückziehung ſeiner Truppen den Anfang machen. Daß die Franzoſen bann ohne weiteres folgen werden, iſt freilich nicht zu erwarten, vielmehr muß man damit rechnen, daß ſie ſich dann auch noch in den von den Engländern geräumten Gebieten feſtſetzen. Aber dann ſieht doch wenigſtens die ganze Welt, daß England offiziell von dem zu unſerer dauernden Demütigung aufrecht erhaltenen Anſpruch Frankreichs auf milttäriſche Beſetzung deutſchen Landes abrückt und die Frau⸗ zoſen als die alleinigen Friedensſtörer Europas iſoliert am deutſchen Rheine ſtehen läßt. Wenn Baldwin das aber nicht kann oder will, dann muß er, ſofern ſeine kürzlichen Zuſicherungen auf unbedingte Gleichſtellung Deutſchlands mit allen anderen Großmächten nichts weiter als hohle Phraſen waren, auch uns Deutſchen zugeſtehen, daß wir den von ihm geſtern proklamierten Grundſatz, daß die allgemeine Dienſtpflicht ein weſentlicher Teil der Demokratie iſt, auch fir uns in Anſpruch nehmen. Denn wir ſind bekanntlich eine Demokratie und niemand dürfte uns eigentlich zumuten, daß wir auf einen„weſentlichen Beſtandteil“ der Demokratie ver⸗ zichten ſollen. Doch bei Geltendmachung ſolcher Gleichberech⸗ tigung wird es auch von England her heißen: Ja, Bauer Michel, das iſt etwas ganz anderes. Oder fürnehmer und duch noch draſtiſcher ausgedrückt: Quod licet jovi, nou licet bovi, zu gut deutſch: was dem Herrgott erlaubt iſt, gilt nicht für ein Stück Vieh Doch es iſt dafür geſorgt, daß auch Albions Bäume nicht in den Himmel wachſen. Denn ſo wie es die Engländer mit uns treiben, machen es die Amerikaner mit den Engländern. Während die Nankees, unbekümmert um die pazifiſti⸗ ſchen Theorien, denen ſie in großen Reben fortwährend Ausdruck geben, in der Praxis ihre enormen Rüſtun⸗ gen ſeelenruhig fortſetzen, verlangen ſie von Europa, vor allem auch von England, den Abbau der Rüſtungen. Und dem ſonſt ſo ſtolzen Albion, das ſchon längſt auch auf noch anderen Gebieten den früheren Vorrang an Amerika hat ab⸗ treten müſſen, bleibt nichts anderes übrig, als gute Miene zum böſen Spiel zu machen. Wenn man will, kann man in dieſer Abhängigkeit ſo etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit ſehen. H. A. M. Rußland zur Coolidge⸗Rede Moskau, 14. Nov.(United Preß.) Die Rede Coolidges am Waffenſtillſtandstag hat auch in der Sowjetpreſſe einen großen Widerhall gefunden, wenngleich die Kommentare teil⸗ weiſe nicht ſehr freundlich gehalten ſind. Beſonders wird Coolidge der Teil ſeiner Rede verargt, der über die Beziehun⸗ gen der Vereinigten Staaten zu Europa handelt. In einem Blatt wird in dieſer Hinſicht der amerikaniſche Präſident als Tierbändiger dargeſtellt, der in der einen Hand das Zuckerbrot, in der anderen die Peitſche hält. Bezüglich des amerikaniſchen Wunſches auf Rüſtungsbeſchrän⸗ kungen erklären ſowohl„Prawda“ wie„Isweſtija“, daß das amerikaniſche Beſtreben dem ruſſiſchen und dem deutſchen parallel laufen. Wenn auch alle drei Länder das gleiche End⸗ stel hätten, ſo handeln ſte doch ſedes aus anderen Motiven. Letzte Meldungen Freiherr von Neurath beim Reichspräſidenten — Bexlin, 14. Noy. Reichspräſident von Hindenburg emp⸗ fing heute den deutſchen Botſchafter in Rom, Freiherrn von Neurath, zum Vortrag. Exploſtonskataſtrophe — Sofia, 14. Nov. In einer Werkſtätte zur Erzeugung von Feuerwerkskörpern in Gabrow explodierte auf noch un⸗ geklärte Weiſe ein größerer Pulverpoſten, der das Haus voll⸗ kommen zerſtörte. Bisher konnten aus den Trümmern drei Töte hervorgezogen werden, doch nimmt man an, daß ſich noch weitere Opfer unter den Schuttmaſſen befinden. Ein Nachſpiel der Ermordung Obregons — Mexiko, 14. Noy. Geſtern verſuchte Hauptmann Obre⸗ gon, ein Onkel des ermordeten Präſidenten, den Mörder ſeines Neffen im Gefängnis zu erſchießen. Er wurde jedoch überwältigt und entwaffnet. Obregon verſuchte ſpäter in ſeiner Wohnung Selbſtmord. Die Neuregelung des Eifrige Vorarbeit in Paris Paris, 14. Novy.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Noch bevor das neue Kabinett Poincaré mit ſeiner Regie⸗ rungserklärung vor das Parlament getreten iſt und ein Ver⸗ trauensvotum erhalten hat, haben die durch die Miniſterkriſe unterbrochenen Beſprechungen im Hinblick auf die endgültige Regelung der Reparationsfrage ihren Fortgang genommen. Sowohl im Louvre, wo der Miniſterpräſident Poincaré ſeinen Sitz hat, als auch am Quat d' Orſay fanden geſtern be⸗ reits wieder eingehende Konferenzen in dieſer Angelegenheit ſtatt. Miniſterpräſident Poincaré, der in ſeinem neuen Kabinett auf das Portefeuille der Finanzen verzichtet hat, um ſich eingehender der Liguidierung dieſer Nachkriegsfrage wioͤmen zu können, hatte eine neue Unterredung mit dem engliſchen Botſchafter Sir William Tyrell. Dieſer Konferenz ſchloß ſich eine Beſprechung des Miniſterpräſidenten mit dem neuen Finanzminiſter Cheron, dem Gouverneur der Bank von Frankreich, Moureau und einigen anderen Funktionären der Staatsbank au. Es handelt ſich, wie man an maßgebenden Stellen erklärt, zunächſt darum, eine Ver⸗ handlungsbaſis zu finden und den Aufgabenkreis des in Geuf beſchloſſenen Sachverſtändigenausſchuſſes Auf Jungdeutſcher Orden und Außenpolitik wären das Thema eines Vortragsabends, den vor einigen Tagen der Preſſewart der Organiſation, Auguſt Abel, vor den Mitgliedern in Mannheim hielt. Beſonders intereſ⸗ ſaunt war die Erläuterung der Weſtorientierung des Jungdo, worüber der Redner u. a. folgendes ausführte: Frankreichs Traum ſei bis vor einigen Jahren der Rhein geweſen, aber dieſer Traum ſei längſt geſchwunden, denn Frankreich habe bei dem Ruhreinbruch erleben müſſen, daß eine Losreißung der Pfalz, der Rheinlande und eine An⸗ nexionierung des Ruhrgebietes an der Treue unſerer weſt⸗ deutſchen Brüder ſcheiterte. Nach dem Ruhrkampf habe die jungdeutſche Politik aktiv eingeſetzt. Der Redner habe vor einem großen Auditorium in einem der größten Pariſer Säle über die Undurchführbarkeit des Verſailler Diktats und eine Verſtändigung mit Frankreich auf nationaler Grundlage geſprochen. Wegen dieſes Vorſtoßes habe der Orden durch die extremen Rechtsverbände und Parteien ſchärfſte Kämpfe beſtehen müſſen Man habe ſogar nicht davor zurückgeſcheut, den Hochmeiſter Artur Mahraun als Hoch⸗ und Landesver⸗ räter zu bezeichnen. Alle dieſe Anklagen ſeien zugunſten des Hochmeiſters und der Ordensleitung entſchieden worden. Bei Beſprechung der deutſchen Außenpolitik ſtellte ſich der Redner vor Dr. Streſemann, der von der Deutſchnationalen Volkspartei ſeiner Verſtändigungspolitik wegen verfolgt werde. Die Partei habe aber ganz vergeſſen, daß ſie während der Zeit, wo ſie vier Miniſterſeſſel in der Regierung gehabt hätte, keinen Finger gegen die Erfüllungspolitik krumm ge⸗ macht hätte. Herr Abel ſprach dann von ſeinen Erfahrungen in Frankreich, nach denen der Verſtändigungswille im fran⸗ zöſiſchen Volk lange nicht ſo ſchwach ſei, wie man es ſchildere. Der Redner erläuterte dann noch, warum der Orden der Einladung zur internationalen Frontkämpferkonferenz ge⸗ folgt ſei und wies den in verſchiedenen Zeitungen der Rechts⸗ parteien erhobenen Vorwurf, daß der Orden auf dieſem Kon⸗ greß nicht die Kriegsſchuldlüge aufgerollt habe, zurück mit dem Bemerken, daß ſich der Orden lächerlich gemacht hätte, wenn er als einzelner Verband dieſe ſchwerwiegende Frage zur Debatte geſtellt hätte. 8 8 Die Ausſprache ergab nur eine kurze, aber inſofern intereſſante Epiſode, als ein Nationalſotzialiſt, der für ein Bündnis mit Italien Stimmung machte, von dem Referenten ſchlagend ad absurdum geführt wurde. Im übrigen hinter⸗ ließ der Abend durch die allſeitig bewahrte Sachlichkeit einen vorzüglichen Eindruck auch bei denen, die nicht dem Jungdo augehören — Buenos Aires, 14. Nov. Der Zyklon, der die Stadt Villa Maria heimſuchte, dauerte eine Stunde. Unter den Trümmern wurden bisher 18 Leichen geborgen. 2 Neparatlonsproblems Einzelheiten wird man jedoch erſt eingehen, wenn die An⸗ ſichten der verſchiedenen intereſſierten Regierungen eingehend geprüft und gegeneinander abgewogen ſind. Die alliierten Regierungen haben ihre Auffaſſungen in Memoranden nie⸗ dergelegt und dieſe Schriftſtücke gegenſeitig ausgetauſcht. Man nimmt an, daß in vier oder fünf Tagen die Verhand⸗ lungen ſoweit gediehen ſein werden, daß der Berliner Re⸗ gierung mitgeteilt werden kann, auf welche Weiſe man in Paris, London Rom und Brütſel die eigentlichen Verhand⸗ lungen über die endgültige Regelung der Wiedergutmachungs⸗ zahlungen und die Feſtſetzung der deutſchen Schuld führen möchte. In den nächſten Tagen wird die franzöſiſche Regie⸗ rung die Perſönlichkeiten bezeichnen, die Frankreich in dem Ausſchuß der Sachverſtändigen vertreten ſollen. Wahrſchein⸗ lich werden der Gouverneur der Bank von Frankreich, Mou ⸗ reau, und die Finanzſachverſtändigen Sergent und Par⸗ mentier, die bereits dem Daweskomitee angehörten, zu Mitgliedern des Ausſchuſſes ernannt werden. Ob der Sachverſtändigenausſchuß zunächſt in Paris zu⸗ ſammentreten wird, ſcheint heute weniger ſicher als vor einigen Tagen. In offiziellen Kreiſen ſpricht man davon, die Sach⸗ verſtändigen zunächſt in Brüſſel zuſammentreten zu laſſen. In jedem Falle werden ſie jedoch in einem ſpäteren Stadium ihrer Verhandlungen nach Berlin überſiedeln. Vabiſche Politik Die kommenden Landtagswahlen Unter Führung des Badiſchen Landbundes e.., Karls⸗ ruhe, haben ſich am Samstag in Offenburg die chriſtlich⸗ nationale Bauern⸗ und Landvolkspartei in Baden und die Deutſche Bauernpartei in Baden unter dem Namen „Badiſche Bauernpartei“ zuſammengeſchloſſen. Im Wahlkreis Karlsruhe wurden vom Zentrum an erſter Stelle Präſident Dr. Baumgartner und an zweiter Stelle Frau Klara Siebert nominiert. Zum Untergang des Dampfers Veſtris“ Newyork, 14. Nov.(United Preß.) Die Agentur der Ree⸗ derei Lamport u. Holt, zu der die„Veſtris“ gehhrte, zeigt an, daß im Ganzen noch 116 Mann vermißt werden. An Bord der„Veſtris“ waren im Ganzen 328 Perſonen, davon 129 Paſſagiere. Gerettet ſind an Bord des Dampfers„American Shipp“ 37 Paſſagiere und 84 Mann Beſatzung, an Bord des W 2— S, ee 1 VER.„55——] N„ STARTER 2— 2— i N 8 8 e. 1 N UN N— N— 8 8* Nen——— 2 I 0 25 2 ——. 5 1 n** . 2 22 2 2— 7. See E S bees 5 Paſſagiere und 3 Mann Beſatzung, an Bord des franzöſiſchen Tankdampfers 7 Paſſagiere und 47 Mann Beſatzung.„Berlin“ hat außerdem noch einen Toten an Bord, 5 weitere Tote be⸗ finden ſich an Bord der anderen Dampfer. Im Ganzen be⸗ trägt darnach die Zahl der Geretteten 212. — . TTT Muſikaliſche Kleinigkeiten Von Oscar Bie Joſephine Baker iſt die beſte Grotesktänzerin, die es gibt, aber weiter nichts. Ihr Negerblut ſtrampelt ſich mit Füßen und Armen und dem im Kreiſe bewegten Rumpf aus, ſie erfindet wunderbare Kreuzungen der Glieder, ſie iſt ſchön gewachſen und hat ſich eine Koketterie angeeignet, die das Publikum in Entzücken verſetzt. Freilich macht ſie immer das⸗ ſelbe mit nur ganz geringen Variationen und ſogar ihr Ab⸗ gang mit nach hinten geſtrecktem Geſäß iſt auch ſchon ſtereotyp geworden. Wenn ſie Touren der höheren Schule verſucht, zum Beiſpiel einen Lauf mit nachfolgendem Drehſprung, ſo offen⸗ bäürt ſie ihre Mängel. Sie iſt eine Berühmtheit geworden und hat in Paris ihre frühere, noch ethnologiſch fundierte Art, geſchickt ins Akrobatiſche umgewandelt. Man hat in Berlin auf ſie hierauf eine Revue gemacht, Titel„Bitte ein⸗ ſteigen“, Dichter Bibo u. Roellinghoff, Komponiſt Fried⸗ rich Holländer und ſpielt ſie jeden Abend mit Erfolg im Theater des Weſtens. Es iſt eine ſehr blöde Geſchichte von der Konkurrenz zwejer Modehäuſer, und man fährt mit einem Zeppelin nach der Südſee, was Benno von Arent zu ſehr geiſtreichen Dekorationen veranlaßte. Die Baker wird enk⸗ gegen aller wiſſenſchaftlichen Forſchung eine Südſee⸗ inſulanerin. Der Witz der Revue iſt auf dem Nullpunkt. Die Muſik iſt leider ſehr gewöhnlich geblieben, aber die Baker reißt die Stimmung heraus, die Weintraub Syncopators ſpie⸗ len ausgezeichnet Jazz und der Vater aller Grotesktänzer Hall Sherman tritt im zweiten Teil in einen ſcharfen Wett⸗ bewerb zu der dunklen Königin des Abends. Um von etwas Ernſtem zu ſprechen, die Ringeinſtu⸗ der beim zweiten Aktſchluß der Kampf zwiſchen Siegmund und Hunding ſtattfindet, rückt endlich einmal dieſe Szene in greifbare Nähe. Klemperer ſchreitet in ſeinen Konzerten ebenſo rüſtig und mutig vorwärts wie in ſeinem Opernbetrieb. Er bringt an einem Abend zwei Neuheiten für Berlin, eine kleine Sinfonie von Kreuek und die Ballettmuſik von Strawinsky zu Apollo Muſagetes. Die Muſik von Kreuet iſt viel einfacher und eingängiger, als man erwartet. Noch iſt eine gewiſſe Spielerei darin mit altem Pathos und neuem Tanz und mit der Laune freigelaſſener Inſtrumente. Aber die luſtigen und troniſchen Stellen bringen den Zuhörer in Stimmung und die Banjos in der Partitur geben eine aktuelle exotiſche Farbe. Strawinskys Werk müßte man richtiger mit Ballett hören, nicht losgelöſt als Orcheſterſuite. Denn es iſt eine Muſik, die ſich anſchmiegt, die illuſtriert, die dekorativ erleichtert. Sie iſt klaſſiziſtiſch, wie das Thema dieſes Balletts es verlangt, mit allen Archaismen und Repriſen alter Mode, und ſie iſt doch modern in der Einſtellung zum Stil, in der Führung der Stimmen, in der Konzentriertheit des Ausdrucks. Vor allem bedeutet ſie für Strawinsky eine neue Epoche der Partitur. Er, der ſo lange Zeit die Bläſer als Träger des Orcheſters bevorzugt hat und damit auf die ganze Haltung der modernen Inſtrumentation maßgebend wirkte, iſt hier zu den Streichern zurückgekehrt, die er einſt als zu ſüß, zu gefühlvoll, zu roman⸗ tiſch befehdete. Freilich iſt er nun ein ſtrenger Zuchtmeiſter der Streicher geworden Er ſchreibt ihnen Saite und Finger ausbrüche verfallen. keit in der Muſik, des neutralen Tons; der Aſentimentalität in der Ausführung wie in der Form. Was der Oedipus in teren und graziöſeren Elementen, die ihn auf dem neuen Wege zu ſeiner alten Liebe, dem Ballett, zurückführen. ſität, Dr. Martin Dibelius hat den vor einigen Wochen ben des weit aller genau vor, damit ſie nicht in Willkürlichkeiten und Gefühls⸗ Er iſt der Lehrer der neuen Sachlich⸗ monumentalem Sinne zeigte, ſpiegelt ſich im Apollo in leich⸗ 0 Dibelius bleibt in Heidelberg! Der ordentliche Pro⸗ feſſor für neuteſtamentliche Exegeſe an der hieſigen Univer⸗ angenen Ruf an die Univerſität Bonn abgelehnt. i über ſein Fach hingus bekannten f b 5 ö its herzlich begrüßt werden. ſeinem geliebten Schneevogel, wie er es bezeichnet. Aber be⸗ Theater und Muſik O Liederabend Elſe Wachsmann. gerin, offenbar flämiſchen Geblüts und einer Altſtimme kam monteſaal an. Nachdem ſie ſich mit Arien aus dem 18. Jahr⸗ Liedern des feinen ruſſiſchen Lyrikers Medtan über, ließ Schubert folgen und ſchloß mit flämiſchen Volksliedern. So⸗ weit wir den Liedergaben folgen konnten, ſtanden wir unter Zwei Lieder nach Texten von Puſchkin und vor allem „Totengräbers Heimweh“ von Franz Schubert offenbarten eine tiefbeſeelte Einfühlung und die atemloſe Stille im Saal während des eben genannten Liedes bezeugte, daß von dieſen deklamatoriſchen Vorzügen eine ſtarke Wirkung aus⸗ ging. Die Mittellage mit typiſcher Metzzofärbung bildet den Vorzug der Stimme. Aber ſie iſt nicht völlig ausgeglichen. der Regiſter verführt manchmal zum Detonieren. Was bei der an ſich recht muſtkaliſchen Art der Sängerin beſonders auffällt. Aber eine unverkennbare künſtleriſche Intelligenz vermag über vieles hinwegzuhelfſen. Am Flügel ſaß Heinz Mayer, der Matador unter den Begleitern; ſein Schubert⸗ ſpiel war bezaubernd, ö k. OErſtaufführungen im Dresdner Opernhauſe. Soeben gingen drei Werke zum erſten Male in der Staatsoper in Szene, darunter als deutſche Uraufführung die einaktige lyriſche Epiſode„Schneevogel“ von Theodore Stearns, einem Amerikaner, der der Aufführung beiwohnte. Der hand⸗ lungsarme, undramatiſche Vorgang geht an einer vereiſten Küſte vor ſich. Ein flüchtiger Prinz bringt von ſeinem ge⸗ ſcheiterten Schiff ein zartes junges Mädchen im ohnmächtigen Zuſtande zwiſchen die im hier ganz und gar nicht angebrachten futuriſtiſchen Schnörkelſtil gehaltenen Eisgelände. Der Prinz, der ſeinem Vater, dem Könige, das Zeichen ſeiner Würde, das Kronjuwel, ein Rieſenbrillaut, entwendet hat, als er ihn ver⸗ ſchleudern wollte, ſcheukt dieſen Krönjuwel dem Mädchen, Lloyddampfers„Berlin“ 5 Paffagiere und 18 Mann Beſatzung, an Bord des amerikaniſchen Schlachtſchifſes„Wyoming“ Eine Berliner Sän⸗ geſtern nach Mannheim und traf einen wohlgefüllten Har⸗ hundert eingeſungen hatte, ging ſie gleich zur Gegenwart in dem Eindruck eines ungewöhnlich ſuggeſtiven Liedervortrags. Die Bildung des Tons iſt nicht rein, der Ausſprache fehlt zuweilen die Präziſion und die Schwierigkeit im Gebrauch 8 . „„ß7„6ꝓSGVV ²˙ A Tc — 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 1 3. Seite. Nr. 881 Mittwoch, den 14. November 1928 1 5 derbezeichnungen Släoͤtiſche Nachrichten In Erwartung des Winters Jahreszeiten ſind nicht ſchematiſch an den Zeitraum ge⸗ bunden, den der Kalender ihnen einräumt. Sie entſtehen auch nicht plötzlich oder an einem Tage, wie man nach den Kalen⸗ „Frühlingsanfang“ oder„Winteranfang“ meinen könnte, ſondern ſie entwickeln ſich in langſamem Ueber⸗ gang von einer Jahreszeit in die andere. Auch der Winter erſcheint nicht plötzlich. Erſt muß der Herbſt ſeine Früchte hungrigen Menſchen und Tieren ſpenden und die Bäume in Wald und Feld müſſen nach unbeſchreiblich ſchöner Farben⸗ Pracht ihr Laub hingeben. Erſt müſſen die Zugvögel nach dem warmen Süden geflogen und die anderen Tiere, die ſonſt ver⸗ hungern müßten, in den Winterſchlaf verſunken ſein. Dann erſt überläßt die Natur dem Winter das Herrſcherrecht. Bald wird dieſe Entwicklung beendet ſein, lange bevor wir den kalendermäßigen Winteranfang haben werden. Viele Bäume zeigen jetzt ſchon völlig blattloſe Aeſte. In Wäldern und Anlagen iſt der Boden überſät von vergilbten Blättern, über die wir wie auf einem weichen, bunten Teppich dahin⸗ ſchreiten. Morgen und Abend bringen feuchtkalte Nebel, durch die die Sonne ſich oft genug nicht mehr hindurchwagt. Weh⸗ müttig ſehen wir den raſchen Zerfall. Viel lieber hätten wir den Sommer behalten. Aber auch der Winter muß uns recht ſein, da wir ihm ja nicht entgehen können. Das beſte iſt, wenn wir uns auf ihn ſo einſtellen, wie wir uns auch am zweck⸗ mäßigſten dem Leben gegenüber verhalten: daß wir mehr die Lichtſeiten ins Auge faſſen und genießen und uns um die Schattenſeiten ſo wenig als möglich kümmern. Jedenfalls dürfen wir den Winter nicht derart Herr über uns werden laſſen, daß wir aus lauter Furcht vor Erkältungen kaum mehr die friſche Luft aufſuchen und aus Angſt vor Schnee und Kälte nur noch den warmen Ofen hüten. Wer den Kampf mit dem Winter aufnehmen will, dem ſchenkt er auch die nötige A b härtung dazu. Wie friſch und froh ſehen doch die Winterſportler alle aus, die ſich auf Ski und Schlittſchuhen draußen herumtummeln. Wie ſprüht Geſundkeit aus unſerer Jugend, die mit Schlittenfahren und Schneeballenwerfen ſich vergnügt! Für ſie alle iſt der Winter genau ſo luſtſpendend, geſundheitsfördernd und geiſtanregend wie jede andere Jahreszeit. Schlimm iſt der Winter nur für kranke und alte Leute, die ſeinen Unbilden nicht gewachſen ſind. Denken wir an andere Lichtſeiten des Winters: an die mannigfachen Vergnügungen, die uns im engeren Famtlien⸗ und Freundeskreiſe bevorſtehen. Geſchichten er⸗ zählen, muſtzieren, Geſellſchaftsſpiele, Radio im warmen Zimmer beim traulichen Summen des Ofens, das ſind ſpezielle Genüſſe der kalten Jahreszeit. Denn dafür wie auch für den Beſuch von Konzerten und Vorträgen finden wir im Winter viel mehr Luſt und Zeit, da früh ſchon der Abend hereinbricht, der uns nach Haufe ſchickt. Vielfach ſchweifen unſere Gedanken Feſten, die uns der Winter bringt, zu: Weihnachten, Neujahr und Faſching. Die Kinder zählen jetzt ſchon die Tage bis zum Chriſtfeſt. Ungeduldig fragen ſie oft genug:„Wie lange noch?“ Mit ihnen überlegen wir Erwachſenen uns gelegentlich, welche Gaben wir unſeren Lieben unter den Chriſtbaum legen wollen. Mit unſeren Kindern teilen wir auch die Hoffnungen und Erwar⸗ tungen auf das neue Jahr. Sicher wird manches Mädchen und mancher junge Mann jetzt ſchon erwägen, welche Bälle man an Faſtnacht beſuchen, mit welchen Koſtümen man Staat machen will. So bereitet der Gedanke an den Winter einſt⸗ weilen unſchätzbare Vorfreuden. Und ſchließlich muß es ja deshalb ſchon Winter werden, damit durch ihn die Frühlings⸗ zeit, das Erwachen der Natur, vorbereitet werde. Der Winter läßt den Boden ordentlich durchfrieren und ſchützt doch unter warmer Schneedecke Blumen und Winterſaat, damit auch das kommende Jahr uns frohe Ernte bereite. Nicht zuletzt ver⸗ hilft er uns auch zu rechter Frühlings⸗ und Sonnenfreude, zu richtiger Wertſchätzung der ſchönen Jahreszeiten. Denn hätten wir nur warme, blütenreiche Tage, dann würden wir ſie über⸗ haupt nicht ſchätzen. Tröſten wir uns alſo jetzt ſchon, während wir in den Winter hineinſchreiten, an dem Gedanken:„Hinter allem Winterleide liegt ein ferner Frühlingstag!““. * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Douis Götz mit ſeiner Gattin Mathilde geb. Bizer. auch ſchon zu den Verkehrsunfälle in Mannheim * Gegen ein unbeleuchtetes Auto gerannt. Ein 22 Jahre alter Friſeur aus Seckenheim fuhr in der vergangenen Nacht auf der Seckenheimer Landſtraße bei der Feudenheimer Fähre mit ſeinem Kraftrad gegen einen dort aufgeſtellten unbeleuchteten Perſonenkraftwagen. Der Motorradfahrer, der außer einer Kopfverletzung einen Bruch des linken Arms davontrug, wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus auf⸗ genommen. * Aus dem Straßenbahnwagen gefallen. Ein 36 Jahre alter Arbeiter fiel geſtern bei der Rückkehr aus ſeiner in Ludwigshafen gelegenen Arbeitsſtelle nach ſeiner Woh⸗ nung auf der Rheinbrücke infolge Unwohlſeins aus einem fahrenden Straßenbahnwagen. Mit einer Kopfverletzung wurde der Verunglückte nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht. * * Befördert wurden Polizeioberwachtmeiſter Wilhelm Manthey in Mannheim zum Polizeikommiſſär, Polizei⸗ aſſiſtent Gottfried Bär in Mannheim zum Polizeiſekretär, Poltzeiaſſiſtent Franz Seifried beim Bezirksamt— Poli⸗ zeidirektion— Mannheim zum Polizeiſekretär, Polizeihaupt⸗ wachtmeiſter Martin Thoma beim Bezirksamt— Polizei⸗ direktion— Mannheim zum Polizeioberwachtmeiſter. * Aus Liebeskummer in den Tod. Geſtern früh wurde auf dem Riedͤbahngleis zwiſchen Kanalbrücke und der Ueber⸗ führung der Feudenheimerſtraße die Leiche eines 21 Jahre alten Bäckers aus der Neckarſtadt aufgefunden. Der junge Mann hat ſich von einem Zuge überfahren laſſen. Nach auf⸗ gefundenen Briefen dürfte Liebeskummer die Urſache der Tat ſein. * Doppelter Beinbruch. Ein 19 Jahre alter Sattle 05 dem geſtern im Güterbahnhof an der Induſtrieſtraße beim Verladen eine mit Zementplatten gefüllte Kiſte herunterfiel, erlitt einen Bruch beider Unterſchenkel. Der Ver⸗ unglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Ueberfall. Aus Heidelberg wird uns gemeldet: Geſtern nachmittag wurde gegen ein Fräulein aus Mannheim auf dem Speyererhofweg ein Ueberfall verübt. Als das Fräulein flüchten wollte, ſchlug ſie der Täter und würgte die ſich Wehrende mehrmals am Halſe. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen und durch das Dazwiſchenkom⸗ men eines nach dem Speyererhof fahrenden Kraftdroſchken⸗ führers ließ der Täter ab und flüchtete. Der Kraftdroſchken⸗ führer benachrichtigte die unmittelbar darnach des Weges kommende Reiterſtreife der Polizei, die ſofort die Verfolgung des Täters aufnahm. Ferner wurde durch das alarmierte Rufkommando und eine Anzahl Polizeiſtreifen das Gelände in unmittelbarer Nähe und der Stadtwald zwiſchen Friedhof, Speyererhof, Sprunghöhe, Blockhaus und Gaisberg ab⸗ geſucht. Da die Ueberfallene eine genaue Beſchreibung des Täters hatte geben können, war es ſchon in den ſpäten Abend⸗ ſtunden möglich, den Täter in der Perſon des wiederholt auch mit Zuchthaus vorbeſtraften 30jährigen Taglöhners Peter Gabler zu ermitteln. * Apothekenübernahme. Aus Neckarelz wird uns ge⸗ meldet: Apotheker Eichhorn übernahm die hieſige Apotheke, nachdem er über zwanzig Jahre in Man nheim als Apothe⸗ ker tätig war. Die neue Apotheke wurde von der hieſigen Ge⸗ meinde mit einem Koſtenaufwand von etwa 25 000 Mk. er⸗ richtet. * Großſtabtſterblichkeit. Die Sterblichkeit der deutſchen Großſtädte iſt in der Woche vom 7. bis zum 13. Oktober zum dritten Male gegen die Vorwoche im Durchſchnitt geſtie⸗ gen, zuletzt von 10,0 auf 10,2 auf 1000 Ortsanſäſſige im Jahr, in Köln auf 9,7, Dortmund 8,3, Düſſeldorf 9,7, Gelſenkirchen⸗ Buer 9,7, Duisburg 11,6, Bochum 9,9, Barmen 7,7, Krefeld 8,1, Mülheim a. d. R. 8,4, Hamborn 8,5, Münſter i. W. 9,0, Oberhauſen 9,5, Hagen 8,3, Bremen 10,5, Altona 13,4, Kiel 9,1, Breslau 11,2, Hindenburg 13,8, Gleiwitz 8,9, Hannover 10,5, Magdeburg 11,3, Halle 11,4, Kaſſel 5,7, Erfurt 9,4, Har⸗ burg⸗Wilhelmsburg 8,8, Plauen i. V. 8,3, Frankfurt a. M. 8,7, Wiesbaden 12,8, Karlsruhe 8,66, Mainz 13,6, München 12,6, Stuttgart 11,8. Sie blieb gleich in Ludwigs⸗ hafen mit 8,3. Sie fiel in Berlin auf 10,9, Alt⸗Berlin 11,2, Neu⸗Berlin 10,6, Eſſen 8,1, Elberfeld 10,2, Aachen 7,7, München⸗Gladbach 5,7, Hamburg 11,2, Königsberg i. P. 9,8, Stettin 11,3, Lübeck 11,9, Braunſchweig 12,6, Leipzig 8,5, Dres⸗ den 11,8, Chemnitz 8,65, Mannheim 10,1, Nürnberg 78, Augsburg 9,9, Sgarbrücken 7,1. FF.!!! Veranſtaltungen Baſar des Vereins zur Errichtung eines Landheimes für das Realgymnasium J Mannheim E. V. „Das Landheim rief und alle, alle kamen“—aber noch viel, viel mehr, denn die Parterreräume des Realgymnaſiums reichten nicht aus, um die Fülle der Gäſte aufzunehmen, die ihr Scherflein zu Gunſten des Landheimes abzuliefern gewillt waren. Aus den zur Verfügung geſtellten Sälen war von geſchickter Hand(Unterprimaner Haus Mitzlaff) mit den beſcheidenſten Mitteln ein wunderſchöner Feſtraum ge⸗ ſchaffen worden. Der Turnſaal war zum Verkaufsſalon um⸗ gewandelt. In den Klaſſenzimmern des Erdgeſchoſſes fand man eine Kaffeebude, eine Bierbude, eine Schießbude(O1 a) und eine Wurfbude(OIIL). Die Dekorationen der Wurf⸗ und Schießbude mit ihren originellen Figuren waren von den Schülern ſelbſt angefertigt worden. Die Untertertianer hatten ein Kaſperltheater unter Leitung von Frau Lotte Ueberle⸗Dörner und Aſſiſtenz des Lehramtsaſſeſſors Rothmund errichtet und mußten immer und immer wie⸗ der ihre luſtigen Vorſtellungen wiederholen. l Der Nachmittag war für die kleinen, der Abend für die großen Leute beſtimmt. Um 16 und 21 Uhr fand in der Aula die Aufführung des Stückes„Der Paſtetenbäcker“ von Lope de Vega ſtatt, einſtudiert von Profeſſor P. Schäfenacker, ge⸗ ſpielt von Schülern der Oberklaſſen. Voraus ging die Ouver⸗ türe zu„Zampa“ von Herold, geſpielt vom Schülerorcheſter unter der Leitung des Studienrates F. Mack. Der Glanz⸗ punkt des Abends war entſchieden das in der Aula aufgeführte „Kabarett zum knallroten Tintenfaß“ unter Oberleitung von Frau Lotte Ueberle⸗Dörner, Profeſſor Dr. Hans Eberle und Aſſiſtenz von Profeſſor Leb Ueberle. Auch hier war die entzückende Dekoration, Reklameplakate und Schilder der Propagandaumzüge von dem genannten jungen Künſtler, unter Oberleitung des Zeichenlehrers Wolff, aus⸗ geführt. Das„Kabarett“, für das im Herumziehen geworben wurde, war mit den beſten Künſtlern beſetzt. Hans Weiß, ein ehemaliger Schüler, hatte die Begleitung am Flügel, Fritz Linn trat als Anſager und Zauberer auf, Brettlöichtungen von Altenberg, Ringelnatz und Reimann wurden von Frau Lotte Ueberle⸗Dörner vorgetragen. Mit großem Bei⸗ fall trat auch Friedl Dann auf, die Lieder von Humperdinck und Léhar zum Vortrag brachte. Max Lipmann erfreute durch Lieder von Mozart, Raſch und Lorlebach. Irmgard Meyer zeigte mit ihren Schülerinnen Tänze, wie„Die Tin⸗ tenteufel“,„Spaniſcher Tanz“,„Hin und Zurück“, Ruth Jacobſen entzückte durch eine Tanzburleske, Mimi Landory durch reizende Chanſons. Hans Striehl, ein Unterſekundaner, unterhielt durch luſtige Klavier⸗Variationen über ein Volkslied von Siegfried Ochs und Auguſt Schu⸗ macher, Obertertianer und Kerglſchüler, erfreute durch eine Mazurka von Zarzyſki auf der Violine. Hervorzuheben iſt noch das Werbeplakat nach dem Entwurf des Oberprimaners Karl Edinger, das mit einem reizenden Gedicht von Unter⸗ ſekundaner Erich Krempin verſehen war. Mit großem Eifer, mit Arbeitsfreude und Beharrlichkeit haben ſich ſämtliche Glieder des Realgymnaſiums in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Die Bilder, die ſich dem aufmerk⸗ ſamen Beſchauer bis ſpät in die Nacht hinein boten, zeugten von dem guten Geiſt, der im Realgymnaſium J waltet. Jeden⸗ falls hat das Ergebnis ſehr viel dazu beigetragen, daß der Gedanke des Landheimes für dieſe Schule nunmehr einen großen Schritt der Verwirklichung näher gerückt iſt. Bald werden Lehrer und Schüler die Früchte ihrer Arbeit in einem ſtillen Tal des Odenwaldes in dem von ihnen ge⸗ ſchaffenen Landheim genießen können. Zwiſchen 2000 bis 3000 Gäſte haben die Kaſſenkontrolle paſſtert. Nicht vergeſſen ſei das Damen⸗Komitee, das ſich des Baſars mit Begeiſterung angenommen hatte und unter Führung von Frau Direktor Schneider wertvolle und dabei klingende Arbeit leiſtete. H. * Edwin Fiſcher Meiſterklavierabend. Am Samstag, den 17. Nov., wird der Künſtler in Mannheim im Rahmen der Meiſterklavierabende der Mannheimer Konzertdirek⸗ tion eine Folge wertvoller Klavierwerke zum Vortrag brin⸗ gen u. a. die große Sonate A⸗moll Op. 143 von Franz Schu⸗ bert, Präludium und Fuge A⸗moll von J. S. Bach und die Sonate H⸗moll(an Robert Schumann) von Franz Liſzt. . ̃...r, Kr.,————bttr—————ä— ecue tf oclene. egen un— ee eee waffnete Küſtenbewohner beobachten das Mädchen und glau⸗ ben, eine verzauberte Hexe vor ſich zu haben, die den Kron⸗ fuwel entwendet hat, und töten es durch einen Pfeilſchuß. Der Prinz, der bet der Entwendung des Brillanten in dem Wahn lebt, den Vater getötet zu haben, ſcheidet gebrochenen Her⸗ zens von der Leiche der Geliebten und kehrt zu dem Thron ſeiner Väter zurück. Das Märchenhafte des Textbuches, das Dr. Waldemar Staegemann ins Deutſch übertragen hat, iſt zu ſkizzenhaft und geſucht und kann daher nur wenig In⸗ tereſſe erwecken. Die Muſik iſt beſſer. Die zarte weiche Märchenlyrik mit ihren melodiſchen Sphärenklängen gelingt gut, vermag aber in ihrer gleichförmigen Tonmalerei nicht auf die Dauer zu feſſeln, obgleich das Orcheſter unter General⸗ muſikdirektor Buſch dieſe Märchenmuſik ſehr ſchön aus den Reihen der Kapellmitglieder erklingen ließ. Die Aufführung ſelbſt unter Staegemauns Spielleitung hatte nur einen äuße⸗ ren, etwas erzwungenen Erfolg. Ganz ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen boten Erna Berger, die in ihrem Gewand wirklich wie ein märchenhaftes Schneevpöglein ausſah und Max Lo⸗ renz. Mit den Künſtlern, Buſch und Staegemann, wurde auch der Dichterkomponiſt wiederholt gerufen. 6 Das Häslein und ſeine Folgen Reizend iſt eine Geſchichte, in der Alexander Moiſſi und eine ſeiner jüngſten Verehrerinnen die Hauptrollen ſpielen. Eine junge Dame der Wiener Geſellſchaft, Fräulein Grete., ſchrieb an den Künſtler folgenden Brief: Sehr verehrter Herr Moiſſi. 8 Seien Sie bitte nicht ungehalten, wenn ich Sie bitte, auf das beigelegte Bild, in dem Sie ſich wohl erkennen werden, ein paar recht nette Zeilen zu ſchreiben. Ich fehle faſt bei keiner Vorſtellung, in der Sie auftreten. Meiner beſonderen Verehrung für Ihre Künſtlerſchaft habe ich auch dadurch Ausöruck verliehen, daß ich meinem Lieblingstier, einem kleinen. herzigen, weißen Haferl, den Namen Alexander gegeben habe. Moiſſi erfüllte umgehend die Bitte der jungen Dame und legte einen Brief bei, der folgenden Wortlaut hatte: „Liebes Fräulein Gretel 2 8 s freut mich ganz beſonders, Sie zu meinen Bienert Ver⸗ . zählen zu dürfen und erfülle gern Ihren Wunſch. Ueßerdtes habe ich mir Ihre originelle Art der Ehrung zum Vorbild genommen. Ich habe mir ein kleines weißes Gänschen angeſchafft und habe ihm den Namen Greie erteilt.“ Die Herrnfelds Zu ihrem Gaſtſpiel vom 16. November ab im Apollotheater Von Max Gruſchwitz In Berlin war es, im Jahre 1913, noch vor dem großen Morden, da ſah ich die Herrnufelds zum erſten Male in ihrem Theater in der Kommandantenſtraße. Und von dem Tage an gehörte ich zu ihrer Gemeinde. Wenn immer ich mich auf⸗ heitern wollte— im Herrnfeld⸗Theater war der rechte Platz dafür. Mehr als einmal ſann ich darüber nach, was wohl das Beſondere an dieſem Enſemble ſei, jenes undefinierbare Etwas, das jeden ſofort in engſten Kontakt mit den Darſtel⸗ lern bringt. Bis mir klar wurde, daß die Herrufelds(damals lebte noch Donat Herrufeld), überhaupt nicht Theater ſpielen, nicht irgendein literariſches Stück über die Bretter gehen laſſen, ſondern daß ſie rein Menſchliches ganz ohne literariſchen Schmuß, ohne gekünſtelte Aufmachung eines ſchwierigen Problems, rein menſchlich gaben. Ihre Stücke, ihre Darſtel⸗ lung— das bedeutet ein Ausſpannen der Nerven, ein Her⸗ vorkehren alltäglicher Geſchehniſſe im Lichte eines göttlichen Humors. Dieſe Herrnfelds, dachte ich mir, müßteſt du einmal kennen lernen. Es blieb damals bei dem Wunſch. Ein zwan⸗ zigjähriger Menſch hat viele Wünſche, und dann ſchien es mir kaum möglich, meine Lieblinge privatim kennen zu lernen. Daß dieſe Menſchen geborene Theaterleute ſeien, ſchien mir klar, denn nichts Angelerntesz war an ihnen; ich vermutete daher, daß dieſe große Begabung ſchon ererbt fei. 4 Faſt 13 Jahre gingen ſeitdem ins Land. Da fügte es der Zufall, daß ich neulich beim Nachmittagskaffee in den „Vier Jahreszeiten“ mit Anton Herrnfeld zuſammentraf. Natürlich ruhte ich nicht eher, bis er mir einen Ueberblick über ſeine Laufbahn und die Entwicklung ſeines Unternehmens gab. Ich fand meine Annahme von damals beſtätigt. Denn Direktor Anton Herrnfeld, wie auch ſein 1916 leider verſtor⸗ bener Bruder Donat, entſtammen einer echten Theaterfamilte und das nicht etwa erſt in der zweiten Generation, ſondern ſchon die Großeltern und Eltern waren ſämtlich Schauſpieler. Uebrigens ſind ſowohl ſeine beiden Söhne wie auch ſeine Tochter gleichfalls an der Bühne mit großem Erfolg tätig. 8 Am 10. März 1890 eröffneten die Gebrüder Herrnfeld das alte Herrnfeldtheater in Berlin am Alexanderplatz. Die Ber⸗ liner erkannten ſofort die Eigenart und die beſondere Spezia⸗ lität des Herrufeldtheaters, das nur durch ſeinen unverfälſchten Humor und durch lebenswahre Darſtellung wirkte. Eine wahre Völkerwanderung ſetzte in den Jahren nach der Grün⸗ dung nach dem Alexanderplatz ein, und bald wurde es nötig, ein eigenes Theatergebäude in der Kommandantenſtraße zu erbauen, das übrigens heute noch exiſtiert. Leider blieb dem Unternehmen ein ſchwerer Schlag nicht erſpart. Denn im Jahre 1916 riß der Tod den Bruder und Mitbegründer des Theaters Donat Herrufeld von Anton Herrufelds Seite. Man kann ſich denken, daß der Verluſt des ſeit ſo vielen Jahren ein⸗ geſpielten Partners nicht leicht zu erſetzen war. Glücklicher⸗ weiſe fand ſich jedoch in der Perſon ſeines getreuen Ferdinand Grünecker ein Erſatz, der ihn den Verluſt in künſtleriſcher Be⸗ ziehung weniger ſchmerzlich empfinden läßt. Nach Donats Tode ging Anton Herrnfeld auf ein längeres Gaſtſpiel nach Amerika, wo er in Newyork, Chicago, Philadelphia und Asbury⸗Park geradezu rieſigen Erfolg hatte. Faſt wäre es ſo gekommen, daß wir Herrn Direktor Herrnfeld ganz verloren hätten. Nur weil er das Klima nicht vertragen konnte, ver⸗ zichtete er auf dis Einnahmen in Dollarika. Und ſo blieb er uns erhalten. Die verregnete Theatervorſtellung. Aus Bu dapeſt wird gemeldet: Aus ungewöhnlicher Urſache mußte eine Vor⸗ ſtellung im Stadttheater abgeſagt werden. Knapp vor der Auf⸗ führung der„Schönen Helena“ nahm der dienſthabende Feuer⸗ wehroffizier die vorgeſchriebene Feuerkontrolle im Theater vor. Dabei wollte er auch den Feuerlöſchapparat auf der Bühne prüfen, zog aber irrtümlich den Hebel der Regen⸗ Maſchine an. Dieſe ſetzte ſich ſofort in Bewegung und über⸗ ſchwemmte die ganze Bühne in wenigen Minuten. Die be⸗ reits aufgeſtellten Dekorationen des erſten Aktes wurden durch die Waſſerſtröme gänzlich unbrauchbar gemacht, und da die Direktion in der kurzen Zeit keinen Erſatz ſchaffen konnte, mußte die Vorſtellung abgeſagt werden. r 22 1. Seite. Nu. 591 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. November 1928 Kommunale Chronik Gasfernverſorgung „ SHeidelberg, 13. Nov. Die Gemeinden St. Ilgen und Sandhauſen haben den von der Stadt Heidelberg vor⸗ gelegten Verträgen wegen Gasfernverſorgung vom Gaswerke Heidelberg aus zugeſtimmt; ebenſo die Gemeinden Leimen und Walldorf vorbehaltlich der Zuſtämmung des Bürger⸗ ausſchuſſes, die aber ſicher zu erwarten iſt. Große Unterſchlagungen in der Barmer Stadtverwaltung * Barmen, 13. Nor. In der heutigen Stadtverord⸗ neteuſitzung, die einen äußerſt ſtürmiſchen Verlauf nahm und vorzeitig geſchloſſen werden mußte, wurden durch die Kommuniſten umfangreiche Unterſchlagungen in der Barmer Verwaltung aufgedeckt. Wie von den Kommu⸗ niſten behauptet und von der Verwaltung nicht beſtritten wird, ſind unter der früheren Leitung der ſtädtiſchen Werke Unter⸗ ſchlagungen vorgekommen, die ſich jedoch nicht nur auf die ſtädtiſchen Werke, ſondern auch auf andere Zweige der Ver⸗ waltung, ſo den Milchhof, erſtrecken ſollen. Ueber die Höhe der peruntreuten Summen liegen ſichere Angaben noch nicht vor. Die Kommuniſten behaupten, es handle ſich einmal um 160 000 Mark, einmal um 40000, zweimal um je 15 000 und einmal um 2 600 Mark, zuſammen alſo um 232 600 Mark. In der Stadtverordnetenſitzung lehnte es der Vertreter des Ober⸗ bürgermeiſters ab, über den Stand der Angelegenheit Aus⸗ kunft zu geben, wohl aber ſei er nicht in der Lage, die Tatſache an ſich zu beſtreiten. Die Verwaltung vertritt den Standpunkt, daß ſie der Oeffentlichkeit vorläufig die Angelegenheit nicht unterbreiten könne, ſondern ſchlug vor, eine Kommiſſion der Stadtverordneten mit der vorläufigen Unterſuchung zu be⸗ trauen. ** Brühl, 12. Nov. In der jüngſten Gemein derats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, in der hieſigen Gemeinde Waſſermeſſer einzuführen. Entſprechende Vorarbeiten ſind zu treffen.— Die Mieter in Gemeindehäuſern, die mehrere Monate in Zahlungsrückſtand ſind, werden auf⸗ gefordert, die Miete bis ſpäteſtens 1. Januar zu entrichten, widrigenfalls die Wohnung gekündigt und Wohnungs⸗ räumung herbeigeführt wird.— Gaſtwirt Triebskorn hier erhält Auftrag zur Lieferung von Dickrüben in die Zucht⸗ tierſtallung. Aus dem Lande Großfeuer in Durmersheim * Durmersheim bei Raſtatt, 14. Nov. In der Möbel⸗ fabrik Moſer u. Co. iſt vergangene Nacht zwiſchen 12 ½ und 1% Uhr ein Großfeuer ausgebrochen. Die Fabrik iſt bis auf die Grund manern niedergebrannt. Von dem Jn⸗ ventar konnte nur ein Perſonenautso gerettet werden. Ein neuer Laſtkraftwagen, der mit acht Zimmer⸗ einrichtungen beladen war, iſt ebenfalls dem Feuer zum Opfer gefallen. Von den anliegenden Gebäuden brannten wei Schuppen nieder. Die Karlsruher Feuerwehr und die Feuerwehren der Umgebung beteiligten ſich an der Vöſchung des Brandes. * Tr. Ladenburg, 12. Nov. Im Monat Oktober traten fünf junge Paare in den heiligen Stand der Ehe; das Licht der Welt berblickten 2 Jungens und 2 Mädchen und zu Grabe ge⸗ tragen wurden 3 Perſonen, darunter ein 80jähriger Alt⸗ veteran.— Geſtern überreichte die evangeliſche Geſamtkirchen⸗ gemeindevertretung dem Kirchengemeinderat Theodor Höfer zu ſeinem 70. Geburtstag das Uhde'ſche Bild„Komm Herr Jeſu ſei unſer Gaſt“. Der Jubilar, der ſeit 40 Jahren hier eine Weinhandlung betreibt, ſtammt aus alteingeſeſſener Ladenburger Familie.— Am 1. Adventſonntag wird das nun fertiggeſtellte evangel. Gemeindehaus in feierlicher Weiſe eingeweiht und ſeiner Beſtimmung übergeben. Es iſt beabſichtigt, eine Handarbeitslehrerin anzuſtellen und Unter⸗ richt und Kurſe im Nähen und Schneidern und Handarbeiten zu veranſtalten. Die evang. Schweſtern ſollen dann Wohnung im Gemeindehaus beziehen. 8. Haßmersheim a.., 13. Nov. Der Neckarſchifferverein berief nach Eberbach eine außerordentliche Mitgliederverſamm⸗ lung zuſammen. Veranlaſſung hierzu gab der Verluſt eines Prozeſſes aus dem vom Neckarſchifferverein nebenbei betrie⸗ benen Sandſteingeſchäft. Der entſtandene Verluſt von 10 000 Mk. wurde auf die einzelnen Mitglieder umgelegt. Weiter beſchloß die Mitgliederverſammlung, daß das Sand⸗ ſteingeſchäft vom Verein abgetrennt und geſondert geführt mird. Es bildete ſich ein Konſortium von zehn Mitgliedern, die das Geſchäft auf eigene Rechnung vorläufig weiterführen. Die Eberbacher Geſchäftsſtelle wurde aufgehoben. Die Ge⸗ ſchäfte werden jetzt ausſchließlich vom erſten Vorſitzenden, Schiffsbeſitzer Emil Klee von hier geführt. PPC * Heidelberg, 14. Nov. Papſt Pius XI. hat Fräulein Roſalie Schulz und Frau Hofrat Loſſen in Heidelberg in Anerkennung ihrer langjährigen ſozial⸗caritatiwen Tätigkeit das Ehrenkreuz„Pro Eccleſta et Pontifice“ verliehen. sch. Hockenheim, 12. Nov. Der hieſige Männergeſangverein „Eintracht“ hielt am Sonntag im„Ritter“ ſein diesjähriges Herbſtkonzert mit einem abwechſlungsreichen Programm und gutem Beſuch ab. Der Vereinschor, unter Leitung ſeines Dirigenten, Chormeiſter Hans Haag ⸗ Mannheim, brachte eine Reihe Minnelieder moderner Komponiſten wirkungsvoll zum Vortrag. Einige weitere Lieder wurden von dem als Gaſt aunweſenden Männergeſangsquartett„Perkeo“⸗Mann⸗ heim dargeboten. Das Quartett hinterließ mit ſeinem ab⸗ geklärten, fein modulierten Vortrag einen guten Eindruck. Bereichert wurde das Konzert weiterhin durch die Mitwirkung des Hockenheimer Streichquartetts, das klaſſiſche und Unter⸗ haltungsſtücke in künſtleriſcher Vollendung darbot. Am Flügel begleitete unſer Pianiſt E. Schütz. Den Schluß bildete der Johann Strauß⸗Walzer:„An der ſchönen blauen Donau“, der in ſolcher Zuſammenſetzung(Chor, Streichquartett, Klavier und Klarinette), hier in Hockenheim erſtmalig geboten wurde. Reicher Beifall wurde allen Darbietungen zuteil. * Kandern, 13. Nov. Vom Schickſal hart geprüft wird die Familie Brugger in Feuerbach. Vor etwa vier Wochen verunglückte der Vater Johann Brugger beim Obſt⸗ pflücken tödlich. 14 Tage ſpäter wurde der Sohn durch Starkſtrom getötet. Am Freitag ſtürzte der Bruder der Frau, Otto Paul, tödlich in die Schauer. Alle drei wurden auf dem Friedhof nebeneinander beigeſetzt. Am Dienstag drang während der Beerdigung des dritten Familienmttglie⸗ des ein Dieb in das Haus und ſtahl die von der Unfall⸗ verſicherung ausgezahlte Summe. 5 * Weil⸗Leopoldshöhe, 14. Nov. In der elſäſſiſchen Grenz⸗ ſtation St. Ludwig ereignete ſich in einer Werkſtatt eine Keſ⸗ ſelexploſton, durch die der 54 Jahre alte Arbeiter Rrös⸗ ner den Tod fand. Beim Sturz auf den Boden zog er ſich einen Schädelbruch zu, dem er kurzer Zeit darauf erlag. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen * Ludwigshafen, 14. Nop. In der Nacht auf Mittwoch erſchoß ſich auf einem Acker am Friedhof ein verheirateter 23 Jahre alter Gipſer von hier. Grund der Selbſttötung iſt unbekannt. Die Leiche wurde vom Gericht freigegeben und in das Leichenhaus verbracht.— Wie der„General⸗Anzeiger“ hört, beabſichtigt die Bavaria⸗Finanzgeſellſchaft, die hier den „Pfalzbau“ errichtete, ein ähnliches Unternehmen in Heidelberg zu erbauen. Als Bauplatz kommt ein Ge⸗ lände an der Neuenheimer Brücke in Frage und zwar das Terrain zwiſchen dem„Schwarzen Schiff“ und der Brücke. Die Heidelberger Intereſſenten waren dieſer Tage in Ludwigshafen und beſichtigten die Einrichtungen des „Pfalzbaues“. . * Landau, 12. Noy. Ende letzter Woche wurde der Land⸗ wirt Jakob Pfirmaun aus Mörsheim auf dem Heim⸗ wege vom Felde durch ſein Pferd gegen einen Baum geſchleudert. Er erlitt dabei ſo lebensgefährliche Ver⸗ letzungen, daß er am Sonntag im hieſigen Krankenhaus daran geſtorben iſt.— In der vergangenen Woche wurde der Knecht des Mühlenbeſitzers Humbert aus Zeis kam bei einem Zuſammenſtoß in Knittelsheim ſchwer verletzt. Auch er iſt geſtern im hieſigen Krankenhaus den Verletzungen Nachbargebiete a Lampertheim, 12. Nov. Sein Herbſtkonzert ver⸗ anſtaltete geſtern in den Räumen des Gaſthauſes„Zum Rheingold“ der Männergeſangverein„Cäcilia“. Von jeher war es das Beſtreben des Vereins, den Beſuchern ſowohl in den Chören, als auch in der Auswahl der mitwirkenden Soliſten nur Exſtklaſſiges zu bieten und ſo konnte es auch heuer nicht fehlen, daß wieder ein volles Haus zu finden war. Der erſte Teil war dem Gedächtnis Franz Schuberts gewidmet. Muſikdirektor Emil Sieh⸗Manuheim zeigte ſich bei den einzelnen Chören als meiſterhafter Stabführer und feinſinniger Dirigent. Rauſchenden Beifall fanden die Solo⸗ vorträge von Frau Leue Heſſe⸗Sinzheimer(Violine) und Lisbeth Düren(Alt), deren Begleitung am Flügel Kapellmeiſter Sinzheimer⸗Mannheim übernommen hatte. Auch eines Mitgliedes des Vereines, des jugendlichen Herrn Seelig, ſei gedacht, der die Baritonſolis in zwei Chören mit guter Auffaſſungsgabe ſang. * Heilbronn a.., 13. Nov. Vom Zug überfahren wurde geſtern abend in Groß⸗Gartach ein Heilbronner namens Völler. Der Verunglückte war mit ſeiner Familie dabei, in den Zug einzuſteigen. Beim Uebergang in einen anderen Wagen kam er unter die Räder. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Wechſelfälſchung eines Handwerksmeiſters Die heutige Sitzung des Schöffengerichts begann mit der Verurteilung eines Schöffen, eines Fabrikanten aus Friedrichsfeld, wegen Nichterſcheinens vor Gericht zu einer Ordnungsſtrafe von 20 Mark. Da der Schöffe nicht erſchienen war, mußte ein Hilfsſchöffe beordert werden. Die Sitzung begann daher mit erheblicher Verſpätung. Ein verheirateter Malermeiſter aus Uifungen war der Wechſelfälſchung angeklagt. Durch große Verluſte will er in Zahlungsſchwierigkeiten und daher zu der Urkunden⸗ fälſchung gekommen ſein. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey hatte 3 Monate Gefängnis beantragt, das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, erkannte auf zwei Monate Gefängnis, wandelte einen Monat der Strafe in eine Geldſtrafe von 100 Mk. um und bewilligte im Gnadenwege für den zweiten Monat Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten. Wegen ſchweren Diebſtahls verurteilt Wilhelm Kettler aus Ludwigshafen⸗Frieſenheim, der während der Gefängnishaft erblindet iſt, beſchäftigte wieder mal das Gericht, nachdem er erſt in der letzten Woche von der Berufungsinſtanz 1 Jahr Gefängnis erhalten hatte. Er iſt im Jahre 1898 geboren, wurde Mechaniker und ver⸗ heiratete ſich dann. Wann dies geſchah, weiß er nicht mehr, es ſei eben nach dem Kriege geweſen. Auf den Staats ⸗ anwalt iſt er ſchwer geladen. Dieſer habe ihn einfach ins Loch geſteckt und behalte ihm nun ſeit 12 Tagen die Briefe ſeiner Frau zurück. Dadurch werde man ver⸗ ärgert. Kettler iſt des Fahrrad⸗ und des Werkzeugdiebſtahls beſchuldigt. In einer Kiſte vor dem Gerichtstiſch befand ſich ein Schlüſſelbund, eine Handbohrmaſchine, Feilen, Blei⸗ und Lötkolben, Sägeblätter, ein Beil und noch eine große Anzahl verſchiedener anderer Sachen. Der Angeklagte, der ſich etwas allzu unhöflich benimmt, beſtreitet den Fahrraddiebſtahl. Auch das Werkzeug ſei nicht geſtohlen, ſondern es ſei nur mit einem anderen Kollegen„ausgetauſcht“ worden. Der Vorſitzende geht auf den Ton des Pſychopaten und nerven⸗ kranken erblindeten Angeklagten ein und behandelt ihn auch demgemäß mit Milde. In der Zeugeneinvernahme reklamierte ein Zeuge das meiſte Werkzeug für ſich, da ihm dieſes abhanden gekommen ſei. Ein Kriminalbeamter verbreitet ſich über die Familten⸗ verhältniſſe des Kettler, der ſich um ſeine Frau und ſeine Kinder nur wenig gekümmert und außerdem noch ein Ver⸗ hältnis mit einem 15jährigen Mädchen gehabt habe.„19 Jahre alt iſt ſie,“ ruft der Angeklagte dazwiſchen. Weil meine Frau ein Vierteljahr von mir fortgegangen war, habe ich mit dem Mädchen angefangen. Bezüglich des Werkzeugs geriet der Angeklagte, der im Krieg verſchüttet wurde, noch in einen Wutanfall, der ſich aber infolge des Zuredens des Vorſitzenden bald wieder gelegt hatte. In dem Gutachten des Sachverſtändigen bezeichnet Medi⸗ zinalrat Dr. Götzmann den Angeklagten als einen un⸗ ruhigen Geiſt, einen ſchweren Hyſteriker und geiſtig minderwertigen Menſchen, gegen welche Einſchätzung Kettler entſchieden proteſtiert, da er kein minderwertiger Menſch ſei. Der Staatsanwalt drückt ſich in ſeinem Plädoyer daher etwas vorſichtiger aus und hält den Angeklagten für minderwertig verantwortlich. Zu dem Jahr, das Kettler mit⸗ bringt, ſollen noch vier Mongte für ſeine heutigen Verfeh⸗ lungen dazu kommen. R. A. Dr. Katz erſucht um Anwendung der Mindeſtſtrafe evtl. Freiſprechung in den Fällen, in denen ein Diebſtahl nicht nachzuweiſen iſt. Das Urteil Der Angeklagte wird einſchließlich einer wegen ſchweren Diebſtahls gegen ihn ausgesprochenen Gefängnisſtrafe von 1 Jahr zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr zwei Monaten abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft verur⸗ teilt. Der Angeklagte befragt, ob er die Strafe annehme, er⸗ widerte:„Ja, ich nehme ſie an; es hat ja doch keinen Wert.“ Dann erkundigte er ſich noch nach den Werkzeugen, von denen ein Teil ihm gehöre. Der Vorſitzende verſicherte ihm, daß er ſowohl ſeine Briefe als auch ſeine Werkzeuge erhalte. Dann wird der blinde 30jährige Angeklagte vom Amts⸗ diener in Arerſt abgeführt. ch. * § Ein Geldfälſcher vor Gericht. Dem Geldfälſcher, der in letzter Zeit in Mainz falſche 50 Pfg.⸗Stücke in Umlauf geſetzt hatte, iſt man ſchnell auf die Spur gekommen. Ein Schloſſer, Joſt aus Mainz, hatte, wie er angibt, aus Not 50 Pfg.⸗Stücke gefälſcht. Die Fälſchungen waren jedoch ſo ungeſchickt ausgeführt, daß man ſchnell auf die Spur des Täters kam. Vor dem Mainzer Gericht gab er an, die Fäl⸗ ſchungen erſt ſeit kurzer Zeit betrieben zu haben. Da er ſeine Straftat in vollem Umfange geſtand, verurteilte ihn das Gericht nur zu zwei Monaten Gefängnis. eee Deleuchte Dein ſtufe der heutigen Lichttechnik. gibt es paſſende Leuchten 8 iin Laſſen Sie ſich dom Elektrofachmann lichtwirtſchaftlich beraten. Für jeden Beleuchtungszweck und paſſende Osram⸗Lampen. . 9 — f 1 8 N 8 — 9 1 e Nini besser! Jeder ſchlecht beleuchtete Raum widerſpricht der hohen Entwicklungs⸗ * .— 1 Mittwoch, den 14. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e 5. Seite. Nr. 581 Internationale Automobil⸗Ausſtellung Verlin Die Zubehör⸗Induſtrie Von Siegfried Doerſchlag 811 deutſche und 25 ausländiſche Ausſteller ſind in den drei Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm als Zubehör⸗ ausſteller vertreten. Es iſt darum reſtlos unmöglich, über einzelne Ausſteller beſonders zu berichten. Und jene, über die in den folgenden Zeilen berichtet wird, können nur deshalb Erwähnung finden, weil ſie wirklich Neues, wirklich Wertvolles herausgebracht haben, oder aber ihre Stände zu den guten, repräſentativen Eindrücken der Berliner Auto⸗ mobtlausſtellung gehören. In der erſten Ausſtellungshalle, dem Heim der Perſonen⸗ wagen, ſind auf der Weſtfront die führenden Reifen⸗ fabriken, auf der Oſtfront die Kugellagerwerke und an⸗ dere Zubehörwerke untergebracht. Der dem Eingang nächſt⸗ liegende Stand iſt der Continental⸗Stand. Auch Continen⸗ tal hatte es nicht nötig gehabt, irgendetwas Neues zu formen, den die ſchwarze Continental⸗Qualität hat ſich ja weit über Deutſchlands Grenzen hinaus einen Namen gemacht, und un⸗ erhört ſchwere Reifenprüfungen auf dem Nürburgring und auf den Landſtraßen haben bewieſen, was die deutſche Reifen⸗ induſtrie im allgemeinen und Continental im beſonderen zu leiſten vermag. Der Contintental⸗Stand wirkt außerordent⸗ lich repräſentativ, wie überhaupt die Stände der Gummi⸗ warenfabriken und der Kugellager⸗Fabriken mehr aus Re⸗ präſentationsgründen als aus Geſchäftsgründen errichtet ſind. Inmitten des Continentalſtandes finden wir einen ſich drehenden, von innen erleuchteten Erdball, der vom Conti⸗ reifen umſpannt iſt. Zu den eindrucksvollſten Ständen gehört der Dunlop⸗ Stand. Auf einem Transparent iſt in Rieſenbuchſtaben zu leſen, daß Dunlop, der Erfinder des Pneumatiks war. Seit ihrer Begründung kann Dunlop den Ruhm und Ruf für ſich in Anſpruch nehmen, ſtets abſolut Erſtklaſſiges geleiſtet zu haben. Die Firma Dunlop hat ſich bemüht, die Tiefbettfelge in Deutſchland einzuführen. In ihren phyſikaliſchen und che⸗ miſchen Proben nimmt es die Dunlop ſtets beſonders genau. Jeder Reifen wird auf Feſtigkeit und Zerreißfähigkeit über⸗ prüft. Darum haben die Dunlop⸗Werke zu ihrem hiſtoriſchen Ruf noch den Gegenwartsruf, beſte Qualität zu liefern, hinzubekommen. Die Peters Union A. G.(Frankſurt a..) hat einen ſehr geſchickt aufgemachten Stand, auf welchem ein Karuſſell die verſchiedenen Reifengrößen zeigt. Neu iſt ein Motorrad⸗ Profil, neu iſt ferner der„größte Reiſen der Welt“ 44:1200, Gegenſätze, die beweiſen, wie verſchieden die Anforderungen des Verkehrs von heute ſind. Auf dem Excelſior⸗Stand iſt„Bonzo“ in verſchiedenen Exemplaren vertreten und gibt der Excelſtor⸗Ausſtellung einen friſchfröhlichen Zug. Calmon zeigt ſeine verſchiedenen Reifengrößen und macht auf das Calmon⸗D. R.., eine Verſtärkungsauflage auf⸗ merkſam. Auf dem Stand von Phönix finden wir Phönix⸗ Cord⸗Reiſen mit der Bezeichnung„Nürburgring⸗erprobt“, was heute als beſter Beweis für tatſächliche Reifenqualität gelten darf. Die Reifenfabriken Titan, Deka, Metzeler und andere Fabrikate haben gleichfalls hübſch aufgebaute Stände. Die Händlerſchaft iſt viel auf dieſen Ständen zu finden, und der Wert ſolcher Ausſtellungen auch für die Zubehör⸗Aus⸗ ſteller wird offenbar, weil beſtehende Beziehungen befeſtigt und noch nicht beſtehende Beziehungen angeknüpft werden. Recht repräſentativ wirken die Stände der Kugel⸗ Jager⸗Induſtrie. Hier hat Fichtel u. Sachs, Deutſch⸗ lands größte Kugellagerfabrik, wieder den ſchon bekannten Kugelwerfer aufgebaut. Es gehört beſtes Material und aus⸗ gezeichnete Präziſtonsarbeit dazu, um dieſes Kugelſpiel fort⸗ laufend funktionſeren zu laſſen. Infolge ſeiner Originalität gehört der Fichtel u. Sachs⸗Stand auch zu den meiſt belager⸗ ten Ausſtellungsſtänden. Die Stände von Fries u. Höpf⸗ linger A. G.(Schweinfurt), Rie be(Schweinfurt), S. K. F. Norma und andere Kugellagerfabriken zeigen die außer⸗ ordentliche Vervollkommnung, Material⸗ und Konſtruktions⸗ veredelung in der Kugellager⸗Induſtrie. Rollenlager, Wälz⸗ lager und ihnen verwandte Lagerſorten treten mehr und mehr in Erſcheinung. Zahlreich vertreten iſt auch die Elektro⸗Induſtrie, deren einzelne Ausſteller Scheinwerfer, Signalanlagen, Win⸗ ker, Stoppzeichen und derlei zeigen. Still und beſcheiden iſt die Aufmachung des Standes der Zahnradfabrik A G. Friedrichshafen. Und doch iſt es gerade dieſes Werk gewefen, das kaufmäuniſch geſchickt und techniſch vorzüglich ge⸗ leitet, an der Entwicklung der deutſchen Automobſlinduſtrie zu preiswerter Serienarbeit in hervorragendem Maße mit⸗ beteiligt war. Noch vor fünf Jahren hatte die Zahnradfabrik AG. Friedrichshafen ſelbſt im Laſtkraftwagenbau Anſtrengun⸗ gen machen müſſen, um ſich durchzuſetzen. Heute gibt es nur koch ganz wenige deutſche Laſtkraftwagen, die nicht mit Z..⸗ Einheitsgetriebe ausgeſtattet ſind. Führende Omuibus⸗Geſell⸗ ſchaften, die Aboag, der Kraftverkehr Sachſen u. a, ſchreiben prinzipiell Z..⸗Einheitsgetriebe vor, um welche Fahrzeug⸗ fabrikate es ſich auch handeln mag. Auf dem Stand der Zahn⸗ radfabrik AG. Friedrichshafen ſind Einheitsgetriebe für Laſt⸗ kraftwagen und auch Einheitsgetriebe für Perſonenwagen. Im Perſonenwagenbau gibt es noch Hemmungen gegen die Einführung des Einheitsgetriebes, gibt es noch ehrgeiziges Streben von Konſtrukteuren und Fabrikanten, abſolut Eige⸗ nes ſchaffen zu wollen, aber auch im Perſonenwagenbau iſt ein weiteres Aufkommen von Normungen und damit auch Einführung von Einheitsgetriebe über kurz oder lang zu er⸗ warten. In der neuen Autohalle(Halle 2) ſind die Stahlliefe⸗ rannten untergebracht. Wir ſehen Edelſtähle verſchiedener Arten. Feſtzuſtellen iſt der immer auffallender werdende Wunſch, Leichtmetalle zu verwenden, weil dieſe ſich einerſeits bewährt haben, andererſeits aber das Wagengewicht herav⸗ ſetzen, und ſomit Erleichterung für Motor, Bereifung uſw. bringen. Legierungen verſchiedener Art ſind ausgeſtellt. Auf der Galerie der neuen Halle ſind die Oelfirmen und andere Zubehörfirmen untergebracht. In der Galerie der Funkhalle ſind es Kofferlieferanten und andere Zubehörlieferanten, deren Stände bei dem Maſſenbeſuch der Ausſtellung ſtets überfüllt ſind. Es würde zu weit gehen, über Autokoffer und Reinigungsſchwämme, über Oele und Brennſtoffe, Reinigungsvorrichtungen, Scheibenwiſcher kri⸗ tiſch berichten zu wollen. Eingegangen ſei daher nur auf einige Neuerungen, die auffallen. Die Mecano ⸗G. m. b. H(Frankfurt⸗Main) z. B. bringt die neue Mecano⸗Super⸗Elaſtik⸗Kuppelung, eine intereſſante Neuerung im Kuppelungsbau. Sie erlaubt trotz kleinen Durchmeſſers mit großem Druck zu arbeiten und rela⸗ tiv große Kräfte zu übertragen. Dieſes Syſtem wird bereits in großen Serien geliefert und iſt bei verſchiedenen Firmen ſchon eingeführt. Neu iſt bei Mecano ferner die Einſcheiben⸗ kuppelung für Laſtkraftwagen und Omnibuſſe. Beide Kuppe⸗ lungstypen ſind mit Mecano⸗Jed⸗Scheiben ausgerichtet, deren Lamellen aus je 2 aus Stahlblech geſtanzten, gekreuzten Armen beſtehen, welche mit Hilfe einer Friktionsmaſſe zu einem Ganzen vereinigt werden. Eine gute Neuerung iſt ferner das„Mecano⸗Fafnir⸗Federgehänge. Die Federbolzen ſind in die Feder⸗ und Chaſſisenden feſt eingepreßt, wodurch vorzeitiges Klappern unmöglich wird. Als beſonderes Keunzeichen dieſer Federgehänge ſei hervorgehoben, daß eine einmalige Schmierung der Kugellager bei der Montage für eine Fahrtdauer von 30—40 000 Km. genügt, da die Kugel⸗ lager ſtaub⸗ und ſpritzwaſſerdicht eingekapſelt ſind. Die Me⸗ cano hat ferner einen neuen Thermoſtat auf den Markt ge⸗ bracht, der zur automatiſchen Betätigung der Kühler⸗Jalbouſie beſtellt iſt. Die Fachleute für Zubehör werden auf jedem einzelnen Stande Intereſſantes und Bemerkenswertes finden. Pflicht der Tagespreſſe kann nur ſein, über ſolche Neuerungen zu berichten, die auch für den Laien wertvoll und verſtändlich ſind. Wie groß die Konkurrenz in der Zubehörinduſtrie iſt und wie gut durch die große Konkurrenz Qualität und Aus⸗ führung werden, davon gewinnt man in der Zubehör⸗Aus⸗ ſtellung einen überzeugenden Eindruck. Sportliche Rundschau Großer deutſcher Reitererſolg in Amerika Die deutſchen Reiter gewinnen die internationale Militär⸗ trophäe Bei dem Reitturnier in Madiſon Square Garden in Newyork ge⸗ wannen die Deutſchen Oberleutnant von Barnekow, Leutnant von Nagel und Oberleutnant Schmalz die internationale Mi⸗ litärtrophäe. Die Vereinigten Staaten und Polen ſtehen an zweiter Stelle. Deutſchland hat im ganzen 9 Zählpunkte, während die Ver⸗ einigten Staaten und Polen je 9½ Zählpunkte zugezählt bekummen, doch wurden den Vereinigten Staaten beſſere Leiſtungen beim Ab⸗ sprung zuerkannt. Nauada ſteht an 4. Stelle mit 11 Zählpunkten, Belgien an 5. Stelle mit 11% Zählpunkten und Holland an J. Stelle mit 12 Zählpunkten. Turnen Aus dem badiſchen Turnkreis der. Im Mannheimer Gau veranſtaltet der Tbo. Ger mani s am 16. Nov. einen öffentlichen Turnabend, um auch Außenſtehenden einen Einblick, in die Vereinsturnarbeit zu geben, während der Turnverein Mannheim ev. 1840 am kommenden Sonntag die 25 jährige Beſtehungsfeier ſeiner Schülerabteilung mit einem Kinder⸗ turnen verbindet. Der Pforzheimer Gau ſieht neben der Verſammlung der Frauenturnwarte in Büchenbronn ein Schau⸗ und Werbeturnen des dortigen TV., an welchem auch die Tgeſ. Pforzheim mitwirkt, vor. Die Turnwarte des Schwarzwald Gaues treffen ſich zur Ausbildungsarbeit in Vöhren hach. In Graben veranſtaltet der Kraichgau ein großes Gauwerbe⸗ turnen. Im Breisgau wird nächſten Samstag eine neuerſtellte Turn⸗ ſtätte, die vom TV. Freiburg⸗Zähringen erbaute Turnhalle ihrer Beſtimmung übergeben, an welcher Feier der Kreisvertreter Dir. Weiß, Schwetzingen, teilnimmt. Aus den Rund funk-Programmen Donnerstag, 15. November Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Sendeſpiele: Bimala, Heiteres Spiel in drei Teilen. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Uebertragung aus Gleiwitz: Glück auf! Dann Funktanzſtunde, Nachtmuſik. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert von Stuttgart, 20.15 Uhr: Das Grabmal des unbekannten Soldaten. Hamburg(Welle 394,7 20 Uhr: Abendunterhaltung, dann der neue Weg zum guten Tanz. Königsberg(Welle 3808) 20 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 21 Uhr: Von ewiger Liebe, 21.50 Uhr: Liederſtunde. Langenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Hört Ihr Herren laßt euch ſagen. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Altwienermuſik, 21 Uhr: Zum Ge⸗ burtstag von Gerh. Hauptmann:„Elga“. D München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Schallplatten, 17.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Zither⸗ konzert, 22.90 Uhr: Schallplatten. Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Nachmittags⸗Konzert, 20 Uhr: Oscar Ludwig Brandt⸗Abend, dann Schlagerſtunde. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Friſche Lieder, dann Orcheſterkonzert. Budapeſt(Welle 555,6) 18.25 Uhr: Zigeunermuſik, 20 Uhr: Sende⸗ ſpiel, dann Nachtmuſik. Daventry(Welle 491,8) 19.30 Uhr: Tanzfunk, 21 Uhr: Das Heim ohne Mutter, dann Konzert. Daventry(W. 1604,3) 20.40 Uhr: Konzert, d. Tanzfunk v. Savoy. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Opernabend. Paris(Welle 1764,7) 16.45 Uhr: Nachm.⸗Konzert, 21.90 Uhr: Konz. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Sinfoniekonzert, dann Schallplatten. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Operettenabend. Wien(Welle 577) 20.05 Uhr: Penſion Schoeller, dann Tanzkonzert. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Bunter Abend. Radlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Auch für wenig Geld erhalten Sie heute eine erſtklaſſig funk⸗ tionierende Rundfunkaulage. Radio⸗Geräte ſind jedoch Ver⸗ trauensſache, deshalb laſſen Sie ſich nur vom Fachmann be. raten und ſich nicht von auswärtigen Verſandgeſchäftes⸗ plüffen, die Ihnen anſcheinend etwas Billiges bieten. Kommen Sie zu uns, wir beraten Sie jederzeit unverbindlich. Welternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarig Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 2 Luft⸗[ Tem- S 5 2 82 See · S Wind 8 8 8 böbe e r S e eee Weiter 3 83 m. m e Ss Ses Nicht Starte 885 Wertheim 151— 9 12 8 SW leicht bedeckt Königſtuhl 563 768,33 5 8 5 8lleicht Nebel Karlsruhe 120 763,66 9 12 8 SW„ bedeckt Bad.⸗Bad. 213 763,6 8 10 780(leicht 2 Villingen 780 765,8 3 7 8 8 5 Nebel Feldbg. Hof 1275 647,7 4 10 44 SW 2 heiter Ladenweil.]— 764.2 5 10 88 wolkig St, Blaſien 780— 0 8 0 ſtill bedeckt Höchenſchw.“—— Wetterausſichten für Donnerstag, den 15. November; Zeitweiſe wolkig, mild und zunächſt noch vorwiegend trocken, ſpäter Niederſchläge bei auffriſchenden Südweſtwinden. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil; Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Max Filter FURNIEUE US- N Wr b a em ee e ee e 9 Meute abend N amnoptan- Monzel im caslno-ssal, R 1, 1 Anfang 8¼ Uhr 5 Eintritt fre. Eintritt frel 1. Spiegel u. Sohn, ö. m. b. l Mannheim, 0 7, 9 1 5 I Teachers dar the 2 — N Nahe DE e e Ane neee nenn n privat Tonz Schule Heinrich Ungeheuer&. Sohn Mannhelm Laurentlusstr. 172 Tanzkursbeginn: Montag, d. 19. November, abds. 8 1255 Anmeldungen zu jeder Tageszeit in meiner e Laurentliusstr. 1725 8 daselbst Privatsaal Bundes- Kegelbahnen gefündeſte, luftigſte und hellſte Kegelbahnen der Stadt Mannheim, keine Kellerbahnen, ab 1. Januar 29 unt. günſtigen Bedingungen z u vermieten. 5 Gefl. Angebote unter v M 132 an die Ge: ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 57476 H 8 ce Mer ædbie Gchimmef cler, Herlen d Ale 24711 Zeugnis —————————— U 0 f A 2 U ace kommt erst auf einer vollkommen schönen Haut ganz zur Geltung. Der Teint wird matt und jugendfrisch, die Haut samtweich und zart, wenn Sie sie tagsüber durch Matt-Creme— das edle 27-Erzeugnis— schützen und vor der Nacht- ruhe mit 27 Cold Cream massieren. Acliten Sie beim Hinkaiif auf die ges. gesch. All, und dis blaue goldenen Haugfarben. Matt- Creme Cold Cream In reinen Zinntuben zu RH 1 Ia rainen Zinntuben zu R700, 1. Glastopf RM.50 in Glastöpfen zu RAA 8,.50, 20 . Seite. Nr. 581 abe) Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausg Mittwoch, den 14. November 1928 Der deutſche Webstuhl auf dem Weltmarkt Starke Ausfuhrſteigerung im laufenden Jahr den letzten In Jahren konnte insbeſondere die Textilma⸗ ſchinenaus fu in erfreulicher geſteigert werden. An dieſer Steiger iſt der Export von ühlen in hohem Maße mitbeteiligt. Es ſind deutſche Weßſtühle a ührt worden. im 1. Quartal 1923 Stück, im 1. Quartal 1927 1436 Stück im 2. Quartal lu cl im 2. Quartal 1927 1478 Stück im 3. Quartal ück im 3. Quartal 192 1173 Stück im 4. Quartal ück im 4. Quartal 1546 ück im 1. Quartal im 1. Quartal Stück im 2. Quartal im 2. Quartal 192 Stück im 3. Quartal 1 im 3. Quartal 1928 Stück im 4. Quartal 1920 Während ſich die Ausfuhr deutſcher Webſtühle in den 3 Jahren 1925, 1926 und 1927 ziemlich konſtant geſtaltete— in jedem der drei erwähnten Jahre wurden nämlich ungeſähr 5700 Webſtühle expor⸗ tiert— iſt im laufenden Jahr eine von Quartal zu Quartal wach⸗ ſende Ausfuhrſteigerung zu beobachten. In den oͤrxei erſten Quar⸗ talen de ufenden Jahres ſind bereits erheblich mehr Webſtühle exportiert worden als in jedem der vorausgegangenen vollen Jahre 1925, 1926 und 1927. Hauptabnehmer deutſcher Webſtühle ſind Holland, Italien, Frankreich, Belgien, Tſchechoſlowakei, Rumänien und die Vereinigten Staaten. Frankreich hak im laufenden Jahr über zwei Drittel der aus Deutſchland insgeſamt bezogenen Web⸗ ſtühle über Reparationskonto geliefert erhalten. Deutſchland expor⸗ tiert nicht nur Webſtühle, es bezieht auch in groß ſtü hle Ausla uptlieferanten ſind und Großbritannien irkung des engliſc kreöits für Deutf W W dabei die Schweiz Textilmaſchinen⸗ 5 em Umfange Web⸗ * 1 (Ausw chland). * Iduna, Transport- und Rückverſicherungs⸗AGG., Berlin. Für 1927528 wird eine Dividende wiederum nicht in Vorſchlag ge⸗ bracht merden. * Ac. Dillinger Hüttenwerk. Bei einem Fabrikationsgewinn von 13 437 240 Franken verzeichnet das Unternehmen für das Ge⸗ ſchäftszahr 1927⸗28 nach 2 4 Franken Abſchreibungen einen von 79220 710 auf 4 821 738 Fr. geſtiegenen Reingewinn. Der AR. heſch'oß, hieraus wieder 6 v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen. * Deutſch⸗engliſche Zuſammenarbeit am indiſchen Chemie⸗Markt? Ein Berliner Mittagolatt berichtet aus London, daß man dort einen gemeinſamen Schritt der J. G. Farben induſtrie und des enaliſchen Chemietruſts erwarte, der den beiden Unternehmungen den indiſchen Abſatzmarkt erhalten ſoll. Man hofft, daß dieſe Verhandlungen die Vorläufer für die Wiederaufnahme der früher geſcheiterten Intereſſengemeinſchaftsbeſprechungen ſein werden. Anlaß zu dem gemeinſamen Vorgehen ſei die Nachricht, daß die indiſche Farbeninduſtrie einen Schutzzoll auf die Einſuhr von Schwer⸗ chemikalien beantragt habe. * Die Divibendenfrage im Siemens⸗Konzern. An der geſtrigen Berliner Börſe waren im Zuſammenhang mit dem anhaltenden Intereſſe für Siemens⸗Werte Gerüchte im Umlauf, die von bevor⸗ ſtehenden Nachrichten über eine höhere Dividendenausſchüttung ſo⸗ wohl bei Siemens wie auch bei Schuckert wiſſen wollten. Wie B. T. hierzu von zuſtändiger Stelle erfährt, läßt ſich im gegenwärtigen Augenblick— ſechs Wochen nach dem Abſchluß des Geſchäftsjahres 1927/j8— noch nicht überſehen, wie die Dividende für das abge⸗ Iaufene Geſchäftsjahr bemeſſen wird.— Was das anhaltende Kauf⸗ intereſſe für Siemens⸗Werte an der Berliner Börſe belangt, ſo wird non ſachverſtändiger Seite die Vermutung ausgeſprochen, daß die Kursſteigerungen der letzten Zeit hauptſächlich durch amerikani⸗ 1 60 e Käufe bedingt ſind; indeſſen dürfte es ſich hierbei nicht etwa ut amerifaniſche Elektrokonzerne handeln, die auf eine internatio- nale Elektrolombination abzielen, ſondern um Käufe privater Anlage ſuchender Kreiſe. * Die Gründeranteile der Sofina. Wie ſoeben bekannt wird, iſt * Ueber 100 000„ Verluſt bei der Schuhfabrik Lingel.— Der Direktor zur Dispoſition geſtellt. Die Geſellſchaft, die für 1928⸗27 noch 4 v. H. Dividende verteilte, weiſt nach unſeren Informationen Otto Stiefel, zur Dispoſilion geſtellt worden iſt * Internationale Intereſſengemeinſchaft in der Lederinduſtrie. Eine bemerkenswerte Intereſſengemeinſchaft iſt zuſtande gekommen: die Lederwerke Martin Zim mer A G. in Offenbach a.., die feines Oberleder herſtellt und insbeſondere Ziegenfelle verarbeitet, hat mit der franzöſiſch⸗ſchweizeriſch⸗amerikaniſchen Rep⸗ tilienhäute⸗Import⸗ und Fabrikationsfirma Com pagnie Al ⸗ pin a S. A. eine engere Verſtändigung in Einkaufs⸗ und Fabri⸗ kationsangelegenheiten getroffen. Die finanzielle Selbſtändigkeit beider Unternehmen ſoll beſtehen bleiben. Die Martin Zimmer AG. beabſichtigt aber ihr erſt neuerdings auf 1,2 Mill./ gebrachtes Grundkapital auf 1,5 Mill./ zu erhöhen. * Hildebrandſche Mühlenwerke.⸗G. in Böllberg⸗Kalle(Saale). Die Geſellſchaft ſchließt ihr am 30. Juni beendetes Geſchäftsfahr mit einem Rohgewinn auf Warenkonto von 590 149(491 820) R. /. Davon beanſpruchten Generalunkoſten, Steuern, Zinſen uſw. 489 908 R./ (402 242 R/) und Abſchreibungen 95 901(87 399).,, ſodaß zuzüglich des Vortrages aus dem Vorjahre von 1177 R. ein Uebe r ſ chu ß von 5517(5178)., verbleibt. Es wird vorgeſchlagen, 2000 R. dem Reſervefonds zu überweiſen, 2000./ für die Verzinſung der Vor⸗ zugsaltien aufzuwenden(die Stammaktien bleiben wieder divi⸗ dendenlos) und den Reſt von 1517 R./ vorzutragen. Die Bilanz verzeichnet u. a. Debitoren mit 490 200(484 566)., Areal, Waſſer⸗ kraft, Turbinen mit 506 700(486 000) R. //, Gebäude mit 397 000 R. ˖ (410 000.) und Warenvorräte mit 456 127(488 731).; demgegen⸗ über betragen die Kreditoren 287 171(355 581).. * Etehama AG., Tabakfabrik in Mannheim. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr erzielte oͤie Etehama AG. einen Rein gewinn von 659 /, ſo daß ſich der Verluſt von 24941/ auf 23 682/ vermindert. Tagung des Reichskalirats.— Verlängernug des Abteuf⸗ verbots um drei Jahre empfohlen. Der Reſchskaltrat hielt am 13. November in Berlin unter dem Vorſitz von Generaldirektor, Bergrat Dr. Zirkler, eine Vollſitzung ab. Auf der TO. des Reichs⸗ kalirats ſtanden im weſentlichen laufende Angelegenheiten, Perſo⸗ nalien und Organiſaionsfragen. Der bisherige Vorſitzende, General⸗ 8 dirktor Dr. Zirkler, und der ſtellpertretende Vorf zende, Direktor a. D. Hermann Sachſe, wurden ebenſo wie der bisherige ſtellver⸗ tretende Schriftführer, Gewerkſchaftsſekretär Bruns, auf drei Jahre wiedergewählt und die durch Ausſcheiden des früheren Schriftführers, Dr. Sutthoff, freigewordene Stelle des Schriftführers durch Direktor Lehnerdt beſetzt. Die Jahresrechnung des Jahres 1927 wurde ab⸗ genommen und die Etats des Reichskalirats und der Kaliſtellen für das Jahr 1929 feſtgeſtellt. Der Reichskalirat äußerte ſich ſodann gut⸗ achtlich zu der Frage der Ver länger u ng des Abteufver⸗ bots. Er ſprach ſich für eine Verlängerung des Verbats um drei Jahre aus. Beſchränkung der Schrottausfuhr. Am 6. November 1928 fand die Monatsbeſprechung im Reichswirtſchaftsminiſterium über die Schrotausfuhr ſtatt. Es betelligten ſich auch die Vertreter der Schrott verbrauchenden Induſtrie. Seitens des Reichskommiſſars wurde bekanntgegeben, daß mit Rückſicht auf die innere Lage eine erhebliche Beſchränkung der Schrottausfuhr Platz greifen müſſe. Er empfiehlt dem Handel, ſich über die weſentlich verkürzte Menge gegenſeitig zu verſtändigen. Die Vertreter des Handels haben ent⸗ ſprechende Schritte eingeleitet. 2: Bom Weinmarkt. Edenkoben, 14. Nov. Das Wein⸗ geſchäft ruht faſt völlig. In den letzten Tagen ſollen die Forderungen wiegend feſter. Nach den geſtrigen ſtarken Abgaben wurden in J. G. Farben heute große Rückkäufe vorgenommen. So ſollen auch verſchiedentlich neue Engagements eingegangen worden ſein, angeregt durch Hoffnungen auf Erfüllung der Freigabeforderungen des Farbenkonzerns. J. G. Farben eröffneten daraufhin 2,5 v. H. höher und zogen im Verlauf bei lebhaften Umſätzen erneut 1 v. H, an. Auf Grund der Einigungsverhandlungen im Eiſenkonflikt lagen ferner Montanwerte feſter. Später blieben Mannesmann bevorzugb bei weiter anziehenden Kurſen. Im übrigen war die Kursent⸗ wäcklung uneinheitlich. Elektrowerte leicht abgeſchwächt, mit Ausnahme von Geſfürel und AG., die behauptet blieben. Etwas feſter eröffneten Wayß u. Freytag und am Bankenmarkt Reichsbank mit plus 1,5 v. H. Autowerte wieder geteilt, Daimler ſtärker gefragt und erneut 2 v. H. anziehend. Kleyer und NS. dagegen weiter etwas gedrückt. Schiffahrtswerte behauptet. Deutſche Anleihen zogen geringfügig an. Ausländiſche Renten ſtill. Im weiteren Verlaufe wandte ſich das Hauptintereſſe den Elektro⸗ werten zu, die die anfänglichen Einbußen ausgleichen und weiter anziehen konnten. Im Vordergrund ſtanden Geffürel, die auf an⸗ gebliche Auslandskäufe 4,5 v. H. gewannen. Licht u. Kraft und Schuckert lagen—2 v. H. höher. In J. G. Farben ließ das Geſchäft dagegen ſtark nach. Tagesgeld war zum leicht erhöhten Satz vom 6 v. H. etwas gefragter. Berlin befeſtigt Hauptſächlich im Hinblick auf die politiſche Unſicherheit(Panzer⸗ kreuzerfrage) war es geſtern abend und heute vormittag über ⸗ wiegend ſchwächer geworden. Auch andere vorliegende un⸗ günſtige Momente wurden zur Begründung dieſer Tendenz heran⸗ gezogen. Zu Beginn der Börſe war man aber ſchon wieder optimiſtiſcher geſtimmt. Die Veränderungen gegen geſtern mittag waren nicht groß, da der Realiſationsneigung der Speku⸗ lation in kleinem Umfang Kauforders des Auslandes gegenüber⸗ ſtanden. Verhältnismäßig ſchwach eröffneten noch Kunſtſeidenwerte, Ilſe und Chadeaktien, während der Montanmarkt relativ feſt war. Anleihen etwas befeſtigt, Ausländer ruhig, aber ebenfalls über⸗ wiegend höher. Pfandbriefe überwiegend gehalten, Liqui⸗ dationspfandbriefe und Anteile zur Schwäche neigend. Der Gel d⸗ markt war wenig verändert und verhältnismäßig leicht. Monats⸗ geld wird auch von den Firmen, die bisher ſchwer zugänglich waren, in größeren Beträgen zur Verfügung geſtellt, Tagesgeld iſt aller⸗ dings im Zuſammenhang mit dem Wirtſchaftsniveau mit 5% bis 7 v. H. etwas geſuchter, Monatsgeld 774874 v.., Warenwechſel 64 v. H. und darüber. Im Verlaufe regte die Meldung über eine bevorſtehende Wiederaufnahme reſſengemeinſchaftsbeſprechungen der liſchen Chemietruſt an. Der Farbenkurs erhöhte ſich hieraufhin bei größeren Umſätzen um 3 v. H. Später ließ die Umſatztätigkeit wieder etwas nach, die Mehrzahl der Kurſe lag aber immer noch etwa 1 v. H. über Anfang. Der Kaſſamarkt ſteigerungen von 1 bis der früher geſcheiterten Inte⸗ J. G. Farben mit dem eng⸗ lag überwiegend freundlicher bei Kurs⸗ 3 v. H. Bis zum Schluß blieb die Ten⸗ den freundlich, bevorzugt waren Montanwerte, Elektro⸗ und Schiffahrtswerte. Die Schluß kur ſe lagen überwiegend 1 bis 3 v. H. über Anfang. Elektr. Licht konnten 4,5, Nordd. Lloyd 4. NAG. 3 und Reichsbank 4,5 v. H. gegen Anfang gewinnen, während Svenska weiter ſchwächer lagen und 6% verloren. Man ſprach hier von Londoner Verkäufen. Von unnvotierten Kaliwerten nannte man noch Krügershall 307 bis 8 und Kaliinduſtrie 231 bis 1 Deviſen gegen Reichsmark waren heute angeboten, Dollar no⸗ tierte.1990. Holland iſt ſchwächer geworden, Kabel Newyork iſt geſucht mit.4919 nach.4916 Brief. Die übrigen europäiſchen Va⸗ luten ſind unverändert. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 6½ v. 5. „ 1 08 1 0 5 e 5 6 7 Winzer zurückgegangen ſein, ohne daß es jedoch zu nennens⸗ Amtlich 13 N 0 ität Dis 0 ug der Soſina mit den Inhabern der Gründeranteile auf der zer zurückges 15 5 och z n 5 lich onemher 14. Nopember Parität Diskont 555 e, Neger 9 weil 5 leren Nerkäufon kam. Man bürt von einem einzigen größeren 5 3 8 W. IIe. Kurs als dem Börſenkurs zuſtande gekommen. Die Inhaber haben Umſatz, der in Böchingen erfolgt iſt, wo etwa 30 Fuder gezuckerten Hollardd„4000 Gulden 168,99 169,73 168,81 168,65 J 188,28 4,5 daraufhin die Klage zurückgezogen. Von 10 000 ausgegebenen Zehnkel⸗ und naturreinen Weißwein zu Preiſen von 650, bezw. 680/ je 1000 Athen„ 100 Drachmen 5,425].435] 5, 5,435 5,445 10 e Fi 987 lauf. Der Börſenwert Liter ihren Beſitzer gewechſelt hatten. Drüſſel 100 Belga 500 Befr. 88,28 88,40 88,27 88.9 88,358 48 Grünzeranteilen befinden ſich noch 987 in Umlauf. Der Börſenwert Danzig.. 100 Gulden 81.30 81548 81˙25 81.45 61·558 5 des Zehnteilante betrug am 12, November 145 000 Francs. Mön N 2 Helſingfors... 100 finnl. m. 10555 10,575 10554 10,576 10,512 6,5 „ Veniger Maſchinenfabrik und Eiſengießerej Ac. Der Ah, be⸗ Vörſenberichte vom 14. November 1928 Sic e: 300 dire 2878 25 le 29s 200 230 5 schloß, der GV. am 7. Dezember vorzuſchlagen, nach reichlichen Mannheim befeſtigt Südſlawien 100 Dinar.358 77882 7,868 77882 7,855 7 Abſchreibungen für das Geſchäftsjahr 1927/28 eine Div i 85 nde Die Kursgeſtaltu n 0 2 55 Börſe war heute anfangs ee r 300 1 8 1 1 1 5 1 f 5 7 F Ste und 7 0 die o 2 1 2 1 1 ki 7 8 25 5 2* iſſe„„ ˙„ 10 1 5 8, 5 5 92 1 beg eder 5 v. H. auf die Sta. und 7 v. H. auf die VA. zu„ cht ganz einheitlich im Verlauf konnte ſich aber die Oslo 100 Kronen 111,77 111.95 111,77 1118 1117/4 5,5 erteilen. J ö 2 8 8 Tendenz unter Führun n Farben⸗Aktien und Daim 5 ſt i ⸗[ Paris.. 100 Franken 16,88 16,42 16,878 16.4 1 Fahrzengfabrik Ansbach. Wie in der Gläuvigerverſammlung den“ Das Geſchr t blieh fehr ll. Aue den e Staa.. 90 Kronen 1234 12.450 124 1245 2236 95 im Konkurs der Fahrzeugfabrik Ansbach vom Konkursverwalter mit⸗ Werken fanden Aktien weiter Intexreſſe Zur Kaſſanotiz] Schweiz... 100 Franken 80,785 80,895 80,72 80,88 80,518].5 geteilt wurde, iſt zur Fortführung des Betriebes beim Stadtrat mes Karbe err: er ß 9027] 3,038] 3,081] 8,087 3017 10 5. I 8 1 20000/ beantragt wurden Farben, Daimler, Deutſche Linoleum, Knorr und Nell. anien.. 100 Peſeten 67,59 67.73 6757 6771 69557 5 Ans bach ein 8 br 13 1 1 80 95 55 i höher notiert, ſchwächer lagen Mez Söhne und Oelverein. Von helm.... 100 fkronen 112,13 112,85 112,10 11232 11205 455 und auch bereits genehmigt worden, Es iſt daher von der Gläubiger⸗ Verſicherungsaktien wurden Mhm. Verſicherung wieder mit 140 ge⸗ Wien 100 Schilling 8894 59,00 58,52 89,04 5878 6,5 verſammlung die vorläufige Fortführung des Geſchäfts⸗ handelt. Banken und Brauereien blieben unverändert. Am Markt Dudapeſt 400 Peng= 12 500 Kr. 78,125 73,288 73 7178,25 72,89 8 hetriebes beſchloſſen und der Gläubigerausſchuß damit betraut wor⸗ der feſtverzinslichen Werte lagen Ablöſungsanleihen etwas feſter Buenos⸗Aires 1 Peſ..769 1778] 1769] 1778] 1/786 10 den, den Umfang und die Zeitdauer der Weiterführung des Be⸗. A. 8 5 Canada.... 1 Canad. Dollar 4191.199 4,100 4,198.176— 180 5 men 5 Fraukfurt überwiegend feſter Japan. 1 hen 17].9510.947].951 1986 55,8 9% AG. für Glasi f em. Friebrich Siemens, Dresden⸗ In Zusammenhang mit der ungeklärten iunerpolliſchen Lage Kairo... 1 agr. Pd. 20,38 20,90 20,856 20,888 20 25 Ac. für Glasinduſtrie vorm. Friedrich Siemens, D 12 8 5 4* e 80 525 Konſtantinopel 1 türk. Pfd. 2,108] 2,112].106 2110 Strahlauer Glashütte, AG., Berlin⸗Strahlau. In den Aufſichtsrats⸗ 7 95 1 e 5 810 11 eine 0 55 F 20,389 20,875 20,883 20.373 9286 255 itzungen wurden die Halbjahresbilanzen vorgelegt. Der Umſa[ licherheit bemerſbar. zon der plötzlich einſetzenden ache] New Vork. 1 Dollar.1955.3035 41950.20300 4175 5 ſich im kaufenden Geſchäftsjahr gegenüber dem Vorfahr erhöht.[frage nach einigen Spezia[werten, namentlich von der J. Rio de Janeiro 1 Milreis 0,500 0,502 0,500 97502 95090 8 Die Geſchäftslage iſt befriedigend G. Farben⸗Aktie ausgehend, wurde die altung jedoch bald über⸗ Uruguan. Gold Peſ. 4,276[ 4,284 J.288 4,294 J 4,321 f g 1 955 8 3 13. 14. 18. J 14. 13. J 14 1. J 14. 18. J 14. 18, J 14. Bd. Maſch. Durl. 169,0 170,0] Frankfurter Gas 143,0 143.0 Petersuniongrf. 105.2 105.5 Allg. Elektr.⸗G. 187,7 188,7 ün&EWilfinger 168.0 166,7 88,50 58,50 Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Jab Uhren. 13,9 4380 Jr J. We 1 1079 Af, Rühn Ken.80 W Argent 05. 100 1 Griſchwig rg l 51,65 85.80 Rhein. Ebnit 1890 7850 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Baſt.⸗.., 27/0 Gesfürel 278,0 Philipps Frankf. 24,25 24,25 Anhalt. Kohl.. 108,7 102,0 5 97.50 Rhei.Maſch. Led. 1 2 a Bayr. Spiegel 68, 27,— Gesfürel.... 7— Porzellan Weſſel 2— 25,80 Aſchaffbg. Zeußt. 204,2 202,5 Hackethal Draht 97750 98. Rheintal 1888 1880 Mannheimer Effektenbörſe vom 14. November Lee e Biene e duk 7 0 gab. gt Masch. 51 68.78 Padec Nach 190 1070 ice e n 1402 142 1314. 13. J 14. 13, 4 14. Bergm. Elektr. 273,0 228,0 Gritzner M. Dur 0 1680 Rein. Gebhs ch 1190 116,0 N Hammers. Spin. 139.0 18970 Noize Zuges, dad. St.- u 77 27.50.50 Patz. Preſsehef: 1509 150,9 19. rk. Mt. B l. 153·0 120 rem eſig. Sen 55, 0 e Y FF n N 5 25 40,0 Brown Boveri 152,0 152.0 Haid& Neu 40.— 40.* t. 5 0 Jamag⸗Meguin 70 Sor en ee eee e zue bad Rom Gd 877 3 Schwartz Storch. 1790 178,0„„„A. 140,0 140, 25 8— Roeber, Gebr. D. 124,0 128,0 J. B. Bemberg 496,2 487,0 Harkort Bergwk... iitgerswerke 7 ehen Stadt 1020 1025 Werger Worms 2150 215.0 Karlsk. Räh. Hald 1255 1 5 Cement Heidelh 186,7 138,2 Hanſwertegeden 1275 1280 Rücfort g., Bergmann Elekt. 228,0 247,1 Harpener Bergb. 1340 188,5 Sachſenwer! 4290 7 . 97.80 92.80 f C. H. Knorr 255„ Karſtadt 175,0 177,0 ilpert Armat. 87.80 87,50 Rütgerswerke 105,0 Berl.⸗Guh, Hut 336,3—.— Hartm. Maſchin. 17,.—17.— Salzdetfurth 185.0 17 7 55 80% 305 78 78. Bad. Aſſekuranz 21050 94030 Fenſerven Fraun 7 27.— Chamott. Annw 126,0 126.0 Hirſch Kupf. u. M.—— 1 Berl. Karls. Ind. 67,— 66.15 Hedwigshütte. 91.— 82.— Sarotti 38 1 Gold 350 1350 Continent. Verſ. 94.80 45 Mannh. Gummi 27,——Chemiſche Albert 75,— 75.— Hoch⸗ u. Tiefbau 77,——— Schlincka cv. Hog 90, 80,— Berliner Maſchb. 95,50 84 50 Hilperk Maſch. 8785 88,— Scheidemandek 5 80% Farben ds. 2 135.0 185.0 Mannh. Verſich. 140,0 140,0 Neckarfulm Fhrz 20.— 21, Ch. Brockhnes 101,0 101.0 Holzmann, Phil. 134,0 133.0 Schnellpr. Frkthl 70,— 09,— Braunk. u. Brikett 158,0 166,0 Hindrichs KAuff. 102.5 102,0 Schubertck Salzer 850,0. Badiſche Bank 178,0 178,0 Oberrh. Verſich.—.— t Pfälz. Mühlen. 188 18700 5 Holzverkohl.⸗Id. 91, 88.65 Schramm Lackf. 125,0 124.5 rene 9. 18 0 2216 Fiesch 5 135 190 5 1 15 1. 289,0 288,7 13.55 159,0 159,0 36.— Portt Zem. Heid. 18% 18,0 Daimler 87,50 89,50 8 Schuceert. Nrbg 288 2382 Oremer Vulkan 152,0 452,0 Hirſchberg Leder 108. 109, uhfabrik Herz 7% 57 1 31 0 260.-G. f. Seitn, 69. 757 5 f, Eleir N. 105:] Dt. Eſſenganden e. e Inag Erlangen 95.— 95,— Schuhf. Bernelz 68,25 68,25 Bremer Wolle 224,5 228,0 Hoeſch Elſen. 1880 135,2 S 324˙9 8259 815 Ereditbank 124,7 124 Brown, Boveri 158,5 153,5 Rheinmühlenw. 140,0 140,0 Di, Erdöl.. 138.0 137,2 Junghans St. A. 88,— 88.— Seilinduſt. Wolff. Bromn, Bov. C. 1520 152,0 Hohenlohewerke 61,75 68,— Siem. E Halske 408.5 408,5 Süldd. Piscento 182.0 132.0 Daimler⸗Benz 88— 90.— Süd. Draht. D. Gold⸗ u. S. Anſ 204,0 203.0 5 Siem& Halske 409,8—.— Buderus Eiſenw. 87,50 88,— Phil Holzmann 184.7 133.5 Sinner A. G. 187 188,0 5„„, Deutſche Linol. 308,0 308.0 Südd. Zucker 150,0 149.00 Dt. Linoleum 308,0 308,0 Kamm. Kalſers!. 269,0 262,0 S. Leb. St. Ingb.——.— Horchwerke.. 114,7 111.0 Stoehr Kammg. 257.5287. Durlacher Hof 1 605 9250 5 1 5 5„ 5 1 Dresd. Schnellyr 120,0 121,0 e 108.0 5 Südd. Zucker. 148,0 149.2 Chem. Heyden. 120,7 118 Zlſe Bergbau 246,8 242.0 i 5 17— (el Heidl.„0 200,0 Gebr.* 2227. W N. 0 5 8 11 S 8 0 55 5 N* f 79.— 75.— 1 5 2 1200 Stolberger 2 N 23240 282.0 9, G. Farben. 250,0 281.0 Jelftoß Bolsa 2740 274 0 Bi 0 l Bonſrde Brie 5g ee eee 84 Chern. Alen 70,— 78, Gehe Ae 2655(Südd. feel 195 5 5 8 8950 61.— Konferpe.„„Spinn 112,0 111.5„ 88.— 85 ucker. 149,5 149, Frankfurter Vörſe vom 14. November—. e„„ Fall. Agel 200 285,0 Trg re 07 207 2 15 55 4 111 e 0& Co. 7 Ver. deutſch. Oelf. 9 e Daimler Benz 88,.— 90.— aliw, Aſchersl. 280, 6, Thoerles Oelfab. 102.7 101,8 Seſtverzinsliche Werte Fapr. Hod,. 18.7 153.5 Montan- Aktien. Glekte dicht u. 4 2278 2850 Lech Kögsburg. 115 5 Perg Jule. 12859 12870 Deffner Gas 190 10,0 Albarermerke. 108 119,3 Ties ended 296. 20770 55 87.258725 Ber des 2810. Buderus 88 80 88,50 Elektr. Licht u. K 1702 170•7 Lederwerk Rothe———.— Ver. Ultramarin. 199,8 159,5 Otſch.⸗Atlant⸗K. 147,2 448,5 C. H. Knorr 7440 142.0 Transradio 153,5 152,5 n Eſchweil. Bergw 202,5 20.0] Elektr. Sieſereng 300k 810 eudwigsg Watz,.—— Per. Font dert Jae 5 Seieſche Erdal 189,0 187: Kolm e Jour 44 75.— Varziner Papier 186,0 1380 Ailsgſcd Jt6dedt 51.10 51.10 Tarmſt. u. Rat. 269,5 Gelſenk. Beram 1248 125.5 Eat b te 14.—J4,— Lutz Maschinen—.——.— i Dachte. 500 1165 99910 8 1 8 25 B. Ber kf. Gummi 80 . 5 Deutſche Dank 166,0 185.0 7 1 1 75 Enzinger⸗ Union 3— 7 5 Mainkraftwerke. 118,5 116,4 Bolth. Se l.. 85.— 95.— Diſche Maſchſbr. 478 47.50 Kronprinz Het. 1040 103,5 Ver Chem Cparl. 150,9 150,0 2. Wen. G 65,— 68. P. ile Bunt J 8 1 Ja Aſchersleß, 284 Efie. Spin 280 22800 dee Segen 89. 80,2. Wasz e Freptag 132,5 135,0 Sache Sag, 22779 855eh Kothau. Hütte 61,4.5 b. Glan. lt 88840515 FFT ö 5 g furth 403 N. Me 5.90. 389 Deutſche Wollt. 58.25 52,50 8 5 5 N uw. 20—.—.— D. hp. u Wechf. 140,0 189.5 Kaliealzdetfurkh 491.0 491.0„Muhlb. 85,0 W. Wolff... 186,0 186,0 Deiche 3 167,5 168,0 P. Stahlwerke 84.— 85,28 4 Schug. 08 12— gig Dleberſee Baut 104.9 104,7 gal Weſteregeln 28.0 288.9 Faber, Joh, Ble! 38.50 39.45 5 5 808 18 5 138,0 olff 186.0 166,0 Otſch. Sent. 3080 855 Laras 5 69,25 72 2. re 68.78 68,75 0 14—.— 6,10 D. Vereinsbank. 101,0 101,0] Klöckner. 1085 109.5 Faber K Schleich 147,0 1170 Motoren Darmſt. 37—— Zellſtoff Aſchffog. 202,2 204, 7 Deutſche Linol. 307⁵² 310,0 Sine i 10 1720 BSta 5. b. 9. 188,2 483 0 75 80 Disconto⸗Geſ. 161,2 181,5 Mannesm.-R. 127,8 129,5 Fahr Gebr. irm 25,— 28.— Motoren Deuß 88—.—„ Memel 186,0 187,0 Drebd. S nellpr. 20,2 120,0 Carl Lindſtröm 970,0 1000 Ver. Itramarin. 1800 158.0 „evudwigsg. 28 92,.— 91,89 Dresdner Dank 164,2 104,0] Dausfeld Akt. 1170 118.7 J. 6 Farben. 248,9 251.0 Motor Oberurf 8„ Baldhof 274,8—,— Dürener Metall 212,0 218.0 Lingel Schuh fab. 82, 33.— Vogel Telegraph. 50.50 81,50 02 d 25—— 8 5. Han 1 18 Ic 1100% 1 1 5 105,0 105,0 guck heingau———— Dürkoppwerke.. 42— 42,—Lingel Schuh fab. 82, 8 1 5 75 ö 10% Mom. G g Frankf. Bank. 118,5 119,0 Oderſchl. E. Bed. 115.0 216,0 8%„Bonds 2 188,1 184, 9*. Zucker Rheingau—, 0 8 1175 118.0 L Loewe& Co. 241,5 248,5 Vogtländ. Maſch. 78— 77.78 155 28 d 88, Frifri. Hyp.⸗Bk. 147,2 147,0 Otari⸗Minen—.— 89.75 FJeinmech. Jetter 80.— 78, Veckarſumer Jg. 22,.— 21.05 Dynamit Truſt 117,118, 0 C. Lorenz 135,5 188.0 Volg& Haeffner 210,0 210,2 3 85 0 Miel 4 2070 208.0 Rheine Burgen.— 22.5 Feltenchulſaum.—.——.— Reb. Leder Spier 70.— 50.—Uufa Gretvert). 89,.— 89.— Eleker, Lieferung 179.9 172 Lüdenscheid Met. 57.— 97,28 Wanderer Werte 130,5 180.5 6 Grer Mh 23 78.2„50 Mitteld. Cd.⸗B. 207,0 206. ein. Braunk.—.——— Elktr. Licht u. K. 285.0 287 5 agi 288,0 285,0 5 1 n 5 9 2 8 4 8 8 girus.⸗G.. 37.— 37,.— Weſtereg. Alkal. 288, 5 5% Preuß Kali„— Nürnbg. Verein 1600 160.0 Mbeinſtapt.. Berliner Vörſe vom 14 November Emaille Üurich 44,15 44,15 Mannesmann 125,1 130,0 Wicking⸗Cemeni 170,0 170.0 5% oreuß Rogg. 9,50—, Oeſt. Cred.⸗Auſt. 34,50 34 80 Niebeck⸗Montan-——.— 5 Enzinger⸗Union 78,78 78,75 Mansfelde 2 2 0 1180 118,0 . 0 1 3 S eib 8 f 3 ansfelder Akt. 112,0 118 0 Wiesloch Tonw. 118,„ Südd Feſtwb 2,10] 2,11 Pfätz. Hud. Br. 155,0 259,2 1 85 15 1 insliche Werte ½% AnatScx. II 21,80 21,45 Verl. Handelsg. 284,0 281,0 Eſchw. Berkwerk 204,7 201,7 Markt⸗ u. Kühlh. 14775 148.0] Wiſſener Metal 158, 158.0 Seo rtr Mabg.—.— e 9 5 2 0 5 B u. daurahütte 68.— 67.75 Feſtverziusliche Werte 5½4% III 19.50 19.50 Com.. Priptßt. 1880 1880 Fader Bleiſtiſt. 39,— 39,— Marimtl. Hütte e Wittener Gußſt—— 49, So eheck e G. e Rhein. Hop. Br 715.5 215,0 Ver. Stahlwerke 88.50 Goldanleihe. 95.18 95.10—Darmſt. u. N. B. 286.) 20655 Fag“b. Jiſt& Eo. 117,2 1172 Rech. Web. Lind 215,5 219,00 Wolf. Buckau-—.— 50/0 b wit ⸗Dan. 75,50 78,80 88 er 1850„ 5 0% Reichsanl. 28 87.50 87,50„Alcti Dl. Aſtati che Bt. 516 5125 J. G. Farben 249.0 250.5 Mez Söhne 59,— 59, 128,5 128.0 5 Südd. Boden⸗G. 182,9—, 6% Reichsanl. 26 8,80 87,50 Transport tien. 5 5 1% 0 J. G. Farben 249.0 250,5 5 55 ellſtoff Verein. 128, 0 J. Bad tom cd. 87. 87. Sudd. Disconto 182,5 132,0 e 5 Diſch. Ablöſgſch.l 51.— 51.— 8 5% Deutſche Ban 187 2 167,0 do. 5% Bonds 28———— Miag⸗Mühlen 136,0 185,7 ellſtoff Waldhof 278.5 275.0 80% Pfälzer..0.75 84.75 Wiener Vankver. 13.— 15.15 Juduſtrie⸗ Aktien. ohne Aplöſgrech 1 30 1850 Fchantungdayn dig 570 Diſck leberſee de 105 0 195. Feidmugle Pap. 299,0 288,5 Mir 4 Geneſt 1117 110, tavi Minen. 60,50 60,50 i 5 N U grech f„„ M 75 bob, Hyp. 2. 79 89.— 88.— Württ. Notenbt 170,5 107,8 8e Bad. Holen—— 16.— nc.erketzw. 19185 Dise n homm. 10e 12 Felten& Gul. 148.7 150,5 Materen Deuz 68.35 5,— 80%„„. 5 8 95.— 85. 5 0 Sichb Mann r 60% Grkr. Mh. K—.—, Allg. Lok. u. Str. 1640 165,9 Dresdner Bank 67/0 167,0 Frantfurter Gas 150,0 143,0] Müblbeim Bera 102,0 102.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 70%„„.1 87,—87.— 5 186/0184 0 Henninger K. St. 18,0 18.0 6% rß. Rallanl..80 698 Südd. Eifendahn 19,25 19,25 Mitteld. Kredbk. 2182 212 F. Friſter. 1010 100 2 5 %„i s. 5, Frtt. ken Mien. 15.— 18. Ißwen München 380,0 820.5 8% Roggenwert. 10.30 10,50 Paltimore Odie—— 1 Oeſter. Ereditök. 34.30 34.80 Kenz ar fbr 1871 181,2 Pegrab. S. Habt 20 289 %% Rhein. Jig. 77,35 77.50 Mannh. Berſ⸗G.—.— 145, Mainzer St.-A. 262,0 260,0 55 Moggenrento 8..53 Hapag 146,2 148,2 Peichsbank.. 805,0 808,0 Gaggenau W. ⸗A. 13.——— Nordd.Wollkäm. 184,1 KRuſſenbank. 2,30 210 4½% Pfäll. Lig. 78.— 78.10 Oberrb. Verſ.⸗ G. Schöfferh. Bindg. 326,0 340.0 50% Vandſch. Rog 8,32.88 H. Südamerkka. 181.6 182,2 Rhein. Creditbk. 125,0 125.0 Gebhard Textil. 110,0 111,7 Operſchl. E. Bed. 118,0 116,6 Deutſche Petrol. 90/51 90.— 4%/ Südb. vig. 75,25 75.50 8 rt Alekie Schwartz⸗ Storch. 177,0 1770 Danſa Diſchiff 178,5 181,0 Süddeutſch. Disc. 130,0 130.0 Gelſenk. Bergw. 128.5 125,2 Sberſchl. Koksm. 111,5 111,8 Heldburg 188,0 128,0 e 8 8 rausport- U. 5 3 15 454,0 55% Megikaner 34 75 ordd. Lloyd 5— 83 Frankf. Allgem. 192,5 194.0 Genſchow& Co. 1 N 185 Orenſt.& Koppel 105.2 106,5 Adler Kalt„„ 0 Br. Z. 8 Lio 55 kalb— er ger be Türk. Ad. Anl. 9,.— Verein ilbeſchiff.—— 58, Germ. Portl.⸗Z. 183,„ 3 Diamond 1 9. Dau Aktien. 5 55 146,2 4% Bagd.⸗Eiſe 13.20 5 Induſtrie⸗ Aktien. Gerresheimclas 180,5 181.0 9 0 Bergbau 2175 8 Lege 70,0 1700 n 2 9 Heideld Straßb. 87. Accumulatoren 55 Bauk- Aktien.„ Geſ. f. elkt. Unt. 710 478.5 Polvohonn 5 rügershall. 308,0 309.0 Ang. D. Ereditb. 125,2 186 2 Nord loyd 144.0143. Adier leuer 110.0 0e, ani Anl, 16.85 Accumulatoren.,— 170,0 Gebr. Goedhardt 314,5 81,0 Rathgeber Wagg.„ Ronnenberg.... Zadiſche Jank 1189 4 5 Sch mtungbahn.. Ges abe, ge 1011 18 75 772 derart d 1100 106,0 Geiger wie. 1225 12.7 federt dert 1 esd o Sloman Salve 51,86 8186 Bank f. Brauind 1 1 1 0 Baltimore 878 1075 Ur. 1880 Ge 5 1945 3 2 3 8—— 8— 5 8 5755 9 Kraft 25 1 5 5 dſee Phosph.— Barmer Bankv 440.5188. Oeſtrr.⸗U. St. 8 4475 14.75 U 5..0 139.8 fllexanderwerk 56,— 88.25 Gebr. Graßmann 80,— 82. n. Braun 277 5 fa 2 8 Mittwoch, den 14. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5 7. Selte. Nr. 587 Küraſſiere Roman von Walter von Rummel Beim Umdrehen bemerkte Frau v. Fels Schlattein, der gerade gehen wollte.„Sie noch hier?“ lachte ſie.„Ich hatte Sie ganz vergeſſen.“ Sie ſah nach der Uhr.„Schon acht. Bis Sie in die Stadt kommen, wird in den Gaſthöfen das Beſte ſchon weggegeſſen ſein. Wollen Sie ganz einfach mit mir ſoupteren, lieber Schlattein?“ Er ſagte gerne zu. Sie ging an die Glocke, läutete und ließ ein zweites Gedeck auflegen. Nach wenigen Minuten mel⸗ dete der Diener, daß ſerviert ſei. Frau von Fels trat auf den Vorplatz und ſtieg mit Schlattein in das Erdgeſchoß. Der Diener öffnete die Türe zum Speiſezimmer. Der Raum war mit alten dunklen Möbeln ausgeſtattet, an den Wänden hingen lebensgroße Portraits von Ratsherren, Männern in Pelz öder hohen Halskrauſen, Erbſtücke der Familie ihres Mannes. Das Souper beſtand aus drei kleinen Gängen. Schlattein hätte nicht ſagen können, ob er gut oder ſchlecht aß. Seine leb⸗ hafte Tiſchdame ließ ihm nicht viel Zeit, ſich in die Mahlzeit zu vertiefen. Sie ſelbſt aß wenig und raſch. Und der Diener ſtand hinter ihr und dem Gaſte ſchon immer auf der Lauer, die Teller ſchnell zu wechſeln. So hielt ſich der unerwartet Eingeladene am Weine ſchadlos, der den ruhigen Schlattein langſam etwas mehr auftaute. In dem nebenan liegenden kleinen Salon, deſſen Wände mit einem lichtblauen Stoffe beſpannt waren, plauderten ſie nach dem Eſſen weiter. Eine mit blaßrotem, leichtem Flor bekleidete Lampe verbreitete ein weiches, mildes Licht über die mädchenhaften Züge der Hausherrin. Schlattein fand ſie anztehender wie je. Und noch nie hatten ihn dieſe dunklen Augen ſo ſtrahlend angeblickt. Wieder tauchte, wie ſchon ver⸗ gangenes Jahr, der Gedanke in ihm auf, ernſthaft um Frau von Fels zu werben. Als er ihr zum Abſchied die Hand küßte, forderte ſie ihn auf, ſich bald, recht bald, wieder ſehen zu laſſen. Einige Tage ſpäter erhielt Schlattein einen Brief. Er war in ungefüger, ſchwerfälliger Schrift, mit anſcheinend viel Mühe und Anſtrengung hingekritzelt, die Zeilen ſtanden ſchief und wirrten ſich faſt durcheinander. Der Poſtſtempel war Hemau und den, der da als unterthänigſtes Gemeindemitglied und aufrichtiger Unterthan unterzeichnet hatte, den Ullrich Laubenſchlager, kannte Schlattein ſehr gut. Er hatte als Bub, wenn er einmal ſeinem Hofmeiſter davonlaufen hatte können, mit Ullrich Laubenſchlager ſo manchen Streich ausgeheckt und ſchönſtens vollführt. Später war die Freundſchaft geblieben und wenn er jetzt ab und zu zur Jagd nach Ilſebach kam, ſo gab ihm Ullrich Laubenſchlager, der einer der fleißigſten und 14 vermögendſten Bauern der Hofmark war, die beſten Aufſchlüſſe über alles, was ſich ereignet, erteilte ihm auch ſo manchen, nicht üblen Rat. „Ich kann es nicht mehr thun,“ ſchrieb da Laubenſchlager, „ohne Ihnen zu wiſſen zu machen, lieber Herr Baron, wie es auf Ihrem Gute zugeht. Faſt alles lebt auf Regiments⸗ unköſten und Sie müſſen es entgelten. Eine Köchin, die, was ſte nicht im Kaffee verſauft, ihrem Trabanten verſchenkt. Sie muß in ihm auch einen haben, der ihr Eier und Schmalz abkauft. Das Geld behält ſie für ſich. Da kann freilich nichts gelangen, wenn man es ſo macht. Auch der Roßknecht hat die Oberhand wieder wie im vorigen Jahr und thut, Bey Sie hat den Joſeph Söldner, einen Jäger, der mit dem Verwalter umzugehen weiß und froh iſt, daß er ein ſolches Leben hat. Der hilft auch zu denen, die auf Regimentsunköſten leben. Die ſind alle über einen Knoten zuſammengebunden und wenn er nicht aufgelöſt wird, ſo kann es Ihnen nicht beſſer gehen. Jetzt, wo man alle Frucht daheim hat, kann man mehr verſchenken. Oft ſtehen uns Männer beiſammen und jammern über ſo man⸗ ches. Der Verwalter iſt oft nicht zu Haus, dann kann man thun, was man will. Er iſt bei Viſiten und Scheibenſchießen und am meiſten in Hemau. Denn dort hat er ſeine Liebſte, nämlich die Stadtſchreiber Nani. Dieſes alles iſt gewiſſe Wahrheit und wenn ich bey Ihnen wär', ſo wollt“ ich Ihnen noch mehr ſagen... Ich bitt' um Verſchwiegenheit!“ Es gab da eigentlich nur eines. Selbſt hinfahren und nach dem Rechten ſehen. War es, wie Laubenſchlager ſchrieb, den Verwalter hinauswerfen. Giggenmoſer ſchien mit ſeiner Einſtellung keine glückliche Hand gehabt zu haben. Aber Urlaub war jetzt nicht zu erhalten. Die Zeichen ſtanden nach allem, was man aus Frankreich hörte, auf Krieg. Mit 4 Eskadrons und 600 Pferden ſollte das Regiment, wenn es ſich ſo gab, in's Feld rücken. Der Oberſt Baron Waagen ließ bereits eifrigſt die Attacke im Galopp, die nun Vorſchrift geworden, üben. Wie eine daherrollende Mauer aus Eiſen und Stahl ſollten ſeine Küraſſiere in den Feind hineinſtoßen. In einer ſolchen Zeit, wo alle Gedanken ſich auf ein Ziel vereinigten, war es für ihn ausgeſchloſſen, um einen länge⸗ ren Urlaub einzukommen. Es blieb gar nichts anderes übrig, als Giggenmoſer von dem ungefähren Inhalt des Laubenſchlagerſchen Briefes zu verſtändigen. Seine Rück⸗ äußerung ließ nicht lange auf ſich warten. Er war der Sache ſofort nachgegangen, hatte den Verwalter entlaſſen und bereits einen neuen verpflichtet. Für's erſte waren damit die Dinge in Ilſebach wieder in Ordnung gebracht. Aber ſelbſt wenn Schlattein Urlaub hätte erhalten kön⸗ nen, wenn nicht die baldige Kriegsmöglichkeit gegeben ge⸗ weſen wäre, es hätte ihn noch anderes in der Stadt zurück⸗ gehalten, der Gedanke an Frau von Fels. Jedesmal, wenn er ſie ſah, gefiel ſie ihm beſſer. Und dennoch mußte er ſich ſagen, wenn er aufrichtig und wahr ſich Beſcheid gab, daß ſie eigentlich nicht ſo ganz zuſammenpaßten. Wohl von ihrem Vater, der als Beamter bereits von Stufe zu Stufe empor⸗ geſtiegen war, hatte ſie einen gewiſſen Ehrgeiz überkommen, den er nicht im mindeſten beſaß und nie haben würde. Er machte ſeinen Dienſt, gewiſſenhaft wie die meiſten anderen. Aber auch nicht mehr. Er hatte nicht wie Graf Tilly, mit dem ihn durch ſeine Mutter entfernte verwandtſchaftliche Beziehungen verbanden, das Beſtreben, andere zu über⸗ ſpringen und ihnen den Rang abzulaufen, nicht wie Bender das Bemühen, ſich vorzudrängen und vor den Leuten in gute Beleuchtung zu ſetzen. Nichts von alledem, nichr einmal der Gedanke daran. Auch nicht die geringſten geſellſchaftlichen Ambitionen. Das würde, mußte wohl anders werden, wenn er einmal der Mann der Frau von Fels werden ſollte, Sie würde immer die Reſidenz anſtreben und er hatte dann den ganzen unruhigen Fackeltanz der kleinen Geſtirne um die großen Sonnen des Hofes wenigſtens der Form halber mit⸗ zumachen. Keine verlockenden Ausſichten! Auch um Ilſebach— er war ſich darüber vollkommen im klaren ſtand es nicht gut, wenn er Frau von Fels heimführen ſollte. Von allen landwirtſchaftlichen Dingen verſtand ſie wenig oder nichts, hatte auch keinerlei lebhafteres Intereſſe dafür. Und ſelbſt wenn doch, die elegante, lebensluſtige Frau auf dem einſamen altvätertſchen Schloß? Mit keiner anderen Ge⸗ ſellſchaft als der einiger ſehr entfernt hauſenden Gutsbeſitzer⸗ familien? Nach einer Woche ſchon würde ſie ihn dort allein ſitzen laſſen. Gedanken dieſer Art laſteten auf Schlattein. In betriütb⸗ licher Windſtille klapperten die Segel leer um den ſtark ſchwankenden Maſt ſeines Liebesſchiffes. Allmählich aber kam es wieder in langſame Fahrt. Schlattein bemerkte, daß Bender ſich gewaltig an den Laden legte. Immer häufiger traf er ihn bei Frau von Fels. Meiſt zu Stunden, wo Bender vermuten konnte, die junge Witwe allein zu Hauſe zu treffen. Sie las Bücher, die Bender ihr brachte, Thüm⸗ mels Reiſe in die mittägigen Provinzen Frankreichs, Irving und Oken. Auch konnte Schlattein einer Bemerkung, die Frau von Fels gelegentlich fallen ließ, entnehmen, daß ſie jüngſt Bender zum Abendeſſen dabehalten habe. Eine leise Eiferſucht ſtieg in ihm auf, noch mehr vielleicht ein Gefühl des Mitleides. Amelie von Fels war zu gut für dieſen kal⸗ ten Streber und Leuteſchinder.(Fortſetzung folgt.) Danksagung Belm Heimgang meiner geliebten Gattin, meiner treubesorgt gewesenen teuern Mutter Annahmestelle Welcher pensſonserte Beamte od. Ladeninhaber Abernimmt provfssonsw⅛else dle elner Beziksamfl. zugelassenen Nemtsagemur? ERSTAUNLICH HOHE LEISTUNG ENSTAUNLICH NIEDRICGER PREIS Margarete Pitzius Angebote unt. VI 140 an d. Geſchäftsſt. d. Bl. 4701 Sie müssen den geräumigen, eleganten Wagen einmal selber fahrten. Welcher Komfort, welch kraftvoller Motor! geb. Franzmann sind uns so viele Beweise herzl. Teilnahme ge- worden, daß wir uns genötigt sehen, auf diesem Wege unseren innigsten Dank auszusprechen Mannheim, 12, November 1928 28855 Wie erstaunlich das Anzugs vermögen, die Wendigkeit, die Federung! Und wie sicher die millionenfach erprobte Vietrradbremse und die auf das Ge- triebe Wirkende Handbremse! Dabei ist der Whippet so überaus wirt- schaftlich! Und Sie erwerben ihn bequem in 18 Monaten bei niedrig · ster Anzahlung! Kommen Sie noch heute zur unverbindlichen Probefahrt. 5 955 Preise für den 4 tütigen Sedan mit 6 Fenstern VIERZNTLINDB R 9% 0 Ps. Mk. 4590 SECHSZNYIIN DER 11/0 Ps. Mk. 5673 (mit siebenfach gelagerter Kurbelwelle) Friſch geſchlachtete Kanjnehen t. Fell, liefert billigſt an Händler. eventl. Großverbraucher. Wilh. Mayer, Biberach ⸗ Riß. Tel. 367. 7480 7 82 N P. Pritzius, Raupſlehrer a. D. Mimi Wiederkehr, Schulretswilwe OVERLAND WHIpPET Danksagung Sage alle denen, die meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter und Schwiegermutter das letzte Geleite gegeben, sowie für die zahlreiche Kranzspende, auch für die trost- reichen Worte des Herrn Stadt- pfarrer Meyer meinen berz: lichsten Dank 8 Mannheim, den 14. Novbr. 1928 Eichelsbelmerstraße 87 Die trauernden Hinterbliebenen: Jacob Schäfer u. Minder Familie Emil Stumpf 7 9 er Ari SPEZIALEANGE BOT: SFaireiptische 1507s em, Eiche, Aus- 5 I aage, Zwischenboden 715 2 Init Rolljalousien Rm 2 9 5 1 5 — TFPrriedmanns Seumer Zwanss versteigerung Mannheim, Qu 7,1 1 8 F. 9„1928, bm. 8 5 7 0 i f Zehier Büro- Möbel/ Büro- Maschinen 5 Pernsprscher 27160061 Aae gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege Grösstes Büromöbel-Lager am Hlatze 7* 5 WIII TS OoVIRIAND cnos SIE G M B Ab Berlin-Adlershof BERLIN-AbDTERSHOE RUDo WER CHAUssERH 31-44 Verkaufsstelle in Mannhelm: e rens Autorsparatur- und Handelsgesellschaft m. h. H. Tel. 275 46 Ver iaufe 10/50 Adler pullmann-Limousine 18626 Es l 3 egt auf der Hand N öffentlich verſteigern:*7591 2 Zimmerbüfetts, 1 Standuhr, 1 Ruhebett, ca. 400 kg Flaſchenkorke und Möbel ver⸗ ſchiedener Art. Mannheim, den 14. November 1928. Götz, Gerichtsvollzieher. Debernehme gauze Wohnungseinrichtungen, Einzelmöbel, Klaviere, Teppiche, Gemälde, Altertümer, Broncen, Porzellan, Schmuckſachen uſw. zur persteigerung Beſte Verwertungsmöglichkeit, ſofort Geld, evtl. hohe Vorſchüſſe. 7475 Miet- Gesuche -2 fears Zimmer] Leeres Zimmer ev. Manſarde, Villen⸗ mögl. mit ſep. Ein⸗ viertel Feudenh. od. gang ſucht fung. tät. Nähe Städt., Kranken⸗ Ehepaar im Zentrum haus von berufst. ge⸗ der Stadt. 27497 bild. Dame z. 1. 12. Aug. m. Pr. u. J geſucht. B5300 R 48 an die Heſchſt. Angeb. u f N N Möbliertes Zimmer 7811ZK19 mit allen Neuerungen billig abzugeben. Stadthüro, Friedrichsplatz If r 2 phänomobil .Sitzer mit Boſchlicht in ſehr gutem Zuſtand, an die Geſchäftsſtelle. Anktionshaus Herrmann, Mannheim, a N obige Menge beſten Gerſtenmalzes dazu gehört, um einen auch für Lieſerzwecke geeignet, verſteuert M4 Nr. J. Teleph. 307 84. Möbl. mögl. ungen. mönl. mit ſenaratem dalben Liter dieſes altberühmten tte herzuſtellen. zußerſt gunſtia im Auftrag zu verkaufen. 8 E IM M n dig v. ctudent v. g Zelas& Schwärzel ſof. zu mleten geſucht. Angeb. u. J F 37 an die Geſchſt. 57479 but möhl. Zimmer mögl. ungeſt. Innen⸗ ſtadt, an brfst, Dame auf 1. 12, geſucht. Angeb. u. J 8 38 an die Geſchſt. B5g20 3 Ausführung aller hankmänigen Beschäfte per ſofort geſucht. Angeb. u. V d 136 an die Geſchſt. 47811 Köſtritzen S 9 5 5 iſt erhältlich durch Karl Kößter, Bier⸗ großhandlung, Mannheim, Seckenhelmerſtr. 27, Fernſprecher 23 140, Taper Bergbauer, Hemsbach, Bierhandlung, Wilhelm Wetzel, Haupt⸗ ſtraße 119, Weinheim, Bierhandlung Kirchner, Viernheim, Rathaus⸗ ſtraße und Markthalle Roman, Ladenburg und in allen durch Schilder und Plakate kenntlichen Geſchäften. Man verlapge ausbrücklich das 3 Schwarzbier mit dem geſetzlich geſchützten Waßppen⸗ Verein für Homöopathie und Naturheilkunde Donnerstag, 15. November, abends 8 Uhr im großen Saale des alten Rathauſes F. Oeffentlleher Vortrag des Herrn Dr. med. B. Günther, hom. Arzt in Darmſtadt, über 5280 Der nerusse Mensen und seins Heilung durch Homsopatfe Eintritt für Nichtmitglieder: 50 Pfennig. DRESDNER Eigenkapital RNA. 130 400 000 85 Niederlassungen u. a. in A 90 7 0 90 El 7259 Ludwigshafen Automobil- und Motorrad⸗Handelsgeſellſchaft HZ 3% Mannheim Tel. 20345 4/16 PS., Asitter mit kompl. Ausrüstung in Ia. Zustand, güns 1g zu verkaufen, Angebote unter VI 139 an die Ge- schöſtsstelle dieses Blattes. 13640 —2 gut möblierte Z I M M En (ohne Bett), in zen⸗ traler Lage geſucht. Angeb, u. VJ R 107 die Geſchſt. an 7512 insbesonders Elnräumung von Krediten, Diskentlerung von Wechseln, Ausführung ven Effektenaufträgen. Annahme voy Spargeldern zu günstigen Bedingungen unter Ausgabe von Bank-Sparbüchern. —— Heidelberg 8. Seite. Nr. 581 Neue Maunßeimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. November 1928 Mannheim, 0 5, 1 Fine æwanglose Besicſifigung Auf Anregung unserer geschätzten Kundschaft veranstalten wir elne er dusstelung- Alenwabnunpen err vom 15. November bis 15. Dezember 1928 Telephon 27580 liegt im Mannheim, O 5, 1 rem Interesse. Haus mit Toreinfahrt. in beſtem Zuſtand, zu allen Geſchäftszwecken geeignet, umſtändeh. preiswert bei mäßig. Anzahlg. zu verkauf. Angebote unter J N Nr. 44 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B5323 Schrank⸗ Grammophon Birke, pol. zu ver⸗ kaufen. Anzuſehen v. 4 Uhr ab.*7488 Uhlandſtr. 9, 5. St. Gebrauchte Schreibmaschinen tadell. aufgearbeitet, billig abzugeben. W. Lampert, Bürobedarf, L 6, 12. Tek. 300 44. 4393 Einige gut erhaltene De fen zu verkaufen. 17498 Neuninger, P 4. 10. Ganz neue rindled. Muſtertaſche für Ge⸗ ſchäftsreiſ. zu 25 l u. gut erh. Marktwage zu 10 Mark abzugeb. M 7, 2. Erdgeſchoß. *7481 Herrenpelzmantel für Chauffeur) lang, ſchwarz. autom. Gasbadeofen, großer Spiegel mit Gold⸗ rahmen, alles aut er⸗ halten zu verkaufen. MRich.⸗Wagnerſtr. 29 J Tel, 314 89. 27492 1 Gemälde, Stilleben zu verk. Händl. nicht 1 7501 N 2 Ro Der beste und praktischste Klein- Lieferwagen für jeden Geschäftszweig Wir beweisen mhnen unsere Leisfungsfshigkeit. Auch führerschein- und steuerfrei x- Vermietungen Zu verm. auf 1. 12, Schönes, gut heizb., ruhig gelegenes Vorder zimmer (el. Licht, Schreibtiſch) an ſol. Herrn od. be⸗ rufstätige Dame. Näh. Akademieſtr. 5, 3. Stock.*7417 Möbliertes Zimmer Nückwäris gang Dreiradbremse Modelle 5 bis 6 Zentner Tragkraft von RM 1195. an „NR Mannheim, N 4, 1, 9 industriebedarf- und Kraft- wagenverkaufsgesellschaft m. b. H. Telephon 264 64 und 264 65 Beliebt dureh seine stabile und weiche Federung. Der neue Roll fix 10 Cłr. Dauerbelastung. — Orts i rt es t e x: MAGIRUS- GARAGE Inhaber: Karl Mannheim Werftstraße 23—25 Fernruf: 29235 ſof. zu verm. 7509 Rheinhänſerſtraße 16, IV. links. Möhl. Balkonzimmer ſof. zu verm. B5321 Friedrich. Uhland⸗ ſtraße 19. Frl. möbl. Zimmer in gutem Hauſe ſof. zu vermieten. Rhein⸗ villeuſtr. 8. 1 Tr. L. 5324 (Nähe Börſe) Sehr at. ml. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zim. 1. Et., b. einz. Dame ſof. od. ſpät. zu verm. Zu erfrag. in der Geſchſt. B5319 Schön möbl. mmer zu vermieten. 7498 Humboldtſtraße 20 2. Stock. Gut möbl. ſaub. Zim. mit el. Licht, in ruh. Haush. ab 1. 12. zu vermiet. bei Böhm. Jungbuſchſtraße 8. B5325 Schmoll Vermischtes 13. 1 Tr. rechts. Offene Stellen schaffen will, wobei in geordn. 1 I München— sucht zum Zweck des weiteren Ausbaues der Lebens- Organisation einen tüchtigen bebensvers.-Fathmann der sich eine dauernde entwicklungsfäh. Stellg. bei Fe Vertragsbedg., Rücksicht au sondere Wünsche genommen wird. In Orgeanlsatlen bewährte Aussenkräfte mit lückenl. Lebensl. Verh. der Resultatsnachw. z. Bewerbung eingeladen. Papfere an Generalagentur Mannhelm, A 3, 6. Arbeitsweise und be- werden unter Vorlage 13568 Baden-Baden flesh Bezirks- Direktion alter Deutscher Versicherungs-.-G. ſucht für ihre Haftpflicht; Unfall- und Kraftfahrzeug-Abteilung ainen in dieſen Branchen bewanderten, jünger. Strebsamen Beamten in Dauerſtellung.— Angebote mit Lebenslauf erbeten unter E 96 an d. Geſchäftsſt. B5806 Getreidefirma ſucht zum ſofortigen Eintritt jüngeren Angestellten 18 Fakturiſt ſowie für allgem. Büroarbeiten. Angebote mit Zeugnisabſchriften u. Gehalts- anſprüchen unter V N 133 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 18 62 Ausläuier der gleichzeitig in der Lage iſt, kleinere, ein⸗ fache Bürbarbeiten nebenher mitzuerledigen, nicht unter 18 Jahren, geſucht. Handſchrift⸗ liche Angebote unter Y J 180 an die Ge⸗ schäftsstelle dieſes Blattes: 43 618 Packerinnen per sofort gesucht A. Batscharl Zigarsttenfabrik.-G. In Dauerſtellung 1 Hereen U. Damen z. Beſuch v. Privaten geſ. bei kulant. Be⸗ dingungen. Meld. m. Ausweis Donnerstag v. 10—12 Uhr. 17482 Jungbuſchſtr. 7, part. PP Tagesmädohen für Putzarbeit, Aus⸗ gänge u. Beihilfe in der Apotheke geſucht, v. gut. Herkunft. nicht unt. 16 Jahren. 4691 Stephanien⸗Apotheke, Lindenhof desucht Kontokorrent- Buenhalter nicht unter 20 Jahren, von hieſiger Schiff⸗ fahrts⸗ u. Speditionsfirma per 1. Jan. 1929. Handſchriftliche Angebote mit lückenloſem Lebenslauf ſowie Zeugnisabſchriften ſind zu richten unter V J 129 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 13 615 Lebensmifteigronhandiung ſucht für ihren„ Betrieb auf Oſtern 13 688 Lehrling mit guter Schulbildung.— Angebote unter Vio 18“ an die Geſchäftsſtelle bieſes Blattes. Tuches, iüngeres IIIA Servier⸗ Fräulein mögl. v. ausw. zum] Junge. 17., a. aut. ſof. Antritt geſucht. Jam. ſucht Arbeit ev. uh.„Schwarzer als Lauffunge. Stern“ Luiſenring 55 Angeb. u. J K 41 Tel. zd 1, 7618 an die Geſchſt. 7484 18636 Junger Kaufmann 22 J. alt, Oberſekundareife, gelernter Eiſen⸗ händler, läng. Zeit im Bankfach tätig, reprä⸗ ſentable Erſchein., ſehr gute Sprachkenntniſſe in Engl., Franz. u. Span., firm in Stenogr. u. Schreibmaſch., ſucht ſich auf entwicklungs⸗ fähigen Poſten im Eiſenhandel, Spedition od. dergl. zu verändern. Angebote unter J J 40 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. B5322 Tücht. Vulkaniſeur Ein fleißiges ſucht Abendbeſchäfti⸗ HMäde hen gung von 6 Uhr ab. 5 5 8 8 bei Helle, 7 von ausw. ſucht bis 1. Dez. Stellung als 27440 Mädchen für alles, geht a. zu mutterloſ. Kindern. Jahreszeug⸗ niſſe vorh. Ang. u. J P 46 an d. Geſchſt. 7495 Saubere Frau ſucht Stelle z. Waſch. u. Putzen. Ang. u. VP 135 an d. Geſchſt. *7510 Suche zu kaufen: Einfamilienhaus Nähe Mannheim, mit mindeſtens 4 Zimmern (auch gut inſtandgehaltenes älteres). Tauſch⸗ wohnung in ſchönſter Lage Mannheims ſteht eventl. zur Verfügung. Vermittlg. nicht er⸗ wünſcht. Angebote unter J L 42 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7489 Wohn und Geschältshäuser kauft und verkauft Miet-Gesuche Goftlieb Wolff, 1 1 Immob.⸗Hyp.⸗Makler. 0 E N Finauzierg., Vermiet.] mit Zim. f. Zigarren⸗ Mhm. Meerfſeldſtr. 66. Tel. 265 49. B5000 bebr. Hanchvagen kauft. Ang. u. J C 34 an die Geſchſt. 17470 geſchäft zu miet. geſ. Angeb. unt. G V 5 an die Beſchſt. B5310 Laden it Magazin, 2 Zim. ſeſchsatressbüch Zusehen n A Zimmerwohnung zu zu kaufen geſucht. tauſchen geſucht. Angeb. u. J H 39 Angeb. u. J Q 47 an die Geſchſt. 574841 an die Geſchſt. 27496 Vermietungen 0 2 Große Wan Werkstätte mit kompl. Elurichtung für Leder⸗ oder auch Stoffwarenfabrikation zu vermieten. Die Stoffzuschneidemaschinen ſind entweder einzeln oder geſamt auch i auf Raten zu verkaufen. Zu erfragen bei der Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 7478 22223222822222222222222222222222 15 282882 Aug usta- Anlage 23 eee 8 Zimmer- Wohnung mit reichlich. Zubehör, Zentralheizg., Warm- waſſer, Aufzug, per ſofort od. ſpäter zu ver⸗ mieten. Tauſchwohnung nicht erforderlich.— Näheres Telephon Nr. 325 60. 18 684 mieten. Sehn mi. e in gutem Hauſe an beſſeren Herrn zu ver⸗ Mollſtraße 13, 1 Tr. links. Das gute preiswerte Plane zu günstigen Bedingungen bei Pfeiffer 7457 Lager oder Werkstätte 3 Räume, ca. 300 am, hell u. trocken für alle Zwecke geeignet, ganz oder geteilt zu vermieten. B5318 Böckſtraße 10. Wohnunaen 272. 63 u. 24 Zim., mit u. ohne Dringl.⸗ Karte, verſch hieſ. u. auswärtig. Bier⸗ u. Weinwirtſchaften. Metzgerei u. Läden zu vermieten. 7491 Holz& Schumacher, J. 5, 9. Tel. 306 88. Gut möbl. Zimmer Bücherſchr., Schreib⸗ tiſch, el. Licht z. 1. 12. zu vermieten. 7441 Gontardſtr. 8, part. Schön möbl. Zimmer Tel., Schreibt. u. aut. Peuſ., eptl. a. 2 Bett. p. 1. 12. zu v. Ehrlich. Rheinauſtraße 14. 08 „Besuchen 5 N Einfache e Möbl. Zimmer mit Planchaus ſep. Eing. an n. beſſ. Mannhelm, 1 25 1 Herrn zu vm. 7515 47 Treppen. Unterricht Fremdspraden sowie Mebbersefzungen nur S Skunks, Füchse Pelzhaus Siegel f he --F Spracfischule, O 6, 3. Besatz Felle kaufen Sie Lleierant der Badu Bayr. Beamtenbank Telephon 88901. Ver laug en Ste r FR nie, Waſte Woite 9 preiswert.— Reparat. u. Umarheit billigst. 5 5———— 1 7 5 1 2 Klein-Aute an Selbstfahrer(innen) 7517 Verleiht Teilephen 330583 Diese neue stabile, wirklich vollwertige Klein-Adiler 2 aus edelstem ul widerstands- fähigstem Material gebaut. versehen mit all. Neuerungen kaufen sie für RMA. 198. Heinz Meyne MANNHEIM. G 8, 9, TEL. 31246 mt drehbarem Reflektor, feststehendem s hweren Fuß, Helz- 7 4 40 kotper duten Draht- für Ubergengs- kotb geschützt NN Für Krenkheltstege d. heizung suberordentlich angenehm Neidas 7 7, 25 Ferntuf 28087 Sie auch unser Ladengeschäft„P S. 13a“ mn dem sehr gute aber im Preis zuruckgeselzte Beleuchtungskörper billig verkauft Werden“. und Geräte ausserordentlich 8180 — 3