97 * Donnerstag, 15. November 1928 Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich N⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung bn e Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E66, 2. Haupt- Nebenstelle R 12 11 Ba enger 10.20. e wenden. Waldhofſtr. 8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben —— Volſchufler goeſch bei Pointare Milkag⸗ Ausgabe Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik ler Geil Mlaunheimer General Anzeiger 1 8 Nr. 532— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei i einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 1955 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere ce⸗ walt, Streits eee ust. berechtigen zu leinen Exſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtstand iſt Mannheim Wandern und Reisen Geſetz und Recht Anterredung über die Neuregelung der Reparationsfrage „Prüfung durch unabhängige Sachverſtändige Paris, 15. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zur geſtrigen Unterredung des deutſchen Botſchafters Herrn von Hoeſch mit dem Miniſterpräſidenten Poincaré teilt der„Matin“ folgendes mit: Es wäre unrichtig zu ſagen, daß wirkliche Meinungsver⸗ ſchiedenheiten über das einzuſchlagende Verfahren zwiſchen dem Deutſchen Reich und ſeinen Gläubigern beſtehen. Na⸗ türlich gehen Angebot und Forderungen noch beträchtlich aus⸗ einander, aber da man jetzt darüber einig iſt, die Frage un⸗ abhängigen Sachverſtändigen zur Prüfung zu überweiſen, die nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen urteilen und es nachher den Deutſchen freiſteht, ein Projekt zurückzu⸗ weiſen, das ihren Intereſſen zu ſtark widerläuft, ſo haben die fetzt noch beſtehenden theoretiſchen Widerſtände keine große Bedeutung mehr. Herr Poincars hat Herrn von Hyeſch ein kurzes Reſums der franzöſiſchen Auffaſſung übergeben und da die anderen dasſelbe getan haben, kann ſich Deutſchland darüber klar werden, in welchen Grenzen ſich die Arbeit der Sachverſtändigen zu halten hat. Es muß jedoch noch einmal betont werden, daß die Forderungen der ver⸗ ſchiedenen Regierungen ſicherlich einer Reviſion unter⸗ zogen werden, wenn die Sachverſtändigen imſtande ſind, eine Beſchleunigung der Mopiliſterung der deutſchen Schuld vor⸗ zuschlagen und ſo verwirklicht werden kann, was man Kom⸗ merzialtſierung dieſer Schuld genannt hat. Der Zuſammen⸗ tritt unabhängiger Experten, die die Geſamtheit des Problems in aller Freiheit prüfen werden, kann fetzt als geſichert gel⸗ ten. Da es jedoch notwendig iſt, einige Schritte offizieller oder offtziöſer Natur zu machen, um die Mitarbeit amerikaniſcher Sachverſtändiger zu erlangen, wird der Zuſammentritt der Kommiſſion wahrſcheinlich erſt zu Beginn des nächſten Jahres erfolgen. Was den Ort des Zuſammentritts anbetrifft, ſo ſchwaukt man zwiſchen Brüſſel und Paris. Berlin kommt wahrſcheinlich nur für eine kurze Enquete in Betracht, die die Sachverſtändigen möglicherweiſe unternehmen werden. Nach dem„Echolde Paris“ iſt es wahrſcheinlich, daß die Antworten der Alliierten auf die deutſche Note von Ende Oktober, in der die Einſetzung eines Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes vorgeſchlagen wurde, in allernächſter Zeit übermittelt werden ſollen. Der deutſche Botſchafter wurde geſtern über die Grundlinien dieſer Antwort in Kenntnis geſetzt. Wahr⸗ ſcheinlich werde der Sachverſtändigenausſchuß ſein Haupt⸗ quartier in Brüſſel haben.„Echo de Paris“ teilt wei⸗ ter mit, Poincaré habe am 6. November die Abſicht gehabt, dem Miniſterrat folgende Perſönlichkeiten als Vertreter Frankreichs im Ausſchuß der Sachverſtändigen vorzuſchlagen: Moureau, Gouverneur der Bank von Frankreich, Par⸗ mentier, Vertreter Frankreichs im Transferkomitee und Sergent, der Prädſient der Union Pariſien. Dieſe Liſte ſei jedoch ſeither wahrſcheinlich verändert worden. Sicherlich werde Sir Joſtah Stamp Mitglied der britiſchen Delegation ſein. Man weiß jedoch nicht, wer Frankreich im Ausſchuß vertreten werde. Das dem Arbeitsminiſter Loucheur naheſtehende„Petit Journal“ weiſt in ſeinem Bericht über die Beſprechungen Poincarés mit Herrn von Hoeſch mit Nachdruck darauf hin, daß der Miniſterpräſtbent neuerdings den franzöſiſchen Standpunkt auseinandergeſetzt hat, dahingehend, daß Frank⸗ reich noch einen Reparationsüberſchuß zu beanſpru⸗ chen habe. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß der Direktor im Finanzminiſterium Moret als Hauptvertreter der franzö⸗ ſiſchen Delegation zugeteilt werden ſoll. In der Negierungserklärung die heute nachmittag im Parlament zur Verleſung gelangt, werden die außenpolitiſchen Fragen und insbeſon⸗ dere die gegenwärtigen Verhandlungen einen hervorragen⸗ den Platz einnehmen. Miniſterpräſident Poincaré wird Erklärungen abgeben über die Verhandlungen in Genf und ſeine Beſprechungen mit dem deutſchen und engliſchen Bot⸗ ſchafter ſowie den Vertretern der übrigen intereſſierten Län⸗ der. Dieſe Verhandlungen ſind auf gutem Wege. Nach An⸗ ſicht der Regierungskreiſe dürften ſie in Kürze zu einem be⸗ friedigenden Reſultat führen, das Frankreich geſtatten würde, die Zeitdauer der Schuldenregelung(62 Jahre) erheblich zu verkürzen. Da die Radikale und die Radikalſoziale Parte bie Liquidierung der Nachkriegsprobleme an die Spitze ihres eigenen Programms geſtellt hat, ſo wird ſie nicht umhin kön⸗ nen, ſich mit der gegenwärtigen Regierung über die Richt⸗ linien der auswärtigen Politik einverſtanden zu erklären. Zur heutigen Kammerſitzung y Paris, 15. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der heutigen Kammerſitzung wird Poincars ſofort nach Verleſung der Regierungserklärung die Vertr auens⸗ frage ſtellen. Da die Radikalen und Radikalſozialen in einer heute vormittag ſtattfindenden Beſprechung die Stimm⸗ enthaltung beſchließen dürften, ſo iſt eine ſofortige Inter⸗ pellation des Parteichefs Daladier nicht zu erwarten. Die Oppoſition will erſt in der Budgetdebatte ihre Forderungen ſtellen. Von den Sozialiſten erwartet man ein geſchloſſenes Mißtrauensvortum gegen das Kabinett. Die heutigen Inter⸗ pellationen werden ſich auf eine ſoztaliſtiſche und eine kom⸗ muniſtiſche beſchränken. Die Mitarbeit Englands 8 London, 15. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die diplomatiſchen Beſprechungen über die Reparationsfrage ſind nach der Neubildung der franzöſiſchen Regierung ſofort wieder aufgenommen worden, doch iſt es, wie der„Daily Telegraph“ erklärt, bisher nicht zu irgend einem formellen Notenaustauſch gekommen. Das Blatt glaubt, daß eine Ent⸗ ſcheidung über die Einberufung des Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes noch mindeſtens eine Woche auf ſich warten laſſen würde. Es würde keine offizielle Antwort auf die deutſche Demarche erfolgen, bevor nicht zwiſchen allen beteiligten Mächten ein vorläufiges Uebereinkommen zuſtandegekommen ſet. Das Rheinlandproblem werde vorerſt aus den Diskuſſionen völlig ausgeſchloſſen. In diplomatiſchen Kreiſen habe die Erklärung des engliſchen Schatzkanzlers Churchill bedeutendes Aufſehen erregt, daß die Frage der endgültigen Reparationsregelung nicht unmittelbar mit der Rheinland- räumung zuſammenhänge. Dieſe Anſicht widerſpricht bekannt⸗ lich der der franzöſiſchen Regierung. Die Auffaſſung in Berlin Berlin, 15. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der deutſche Botſchafter in Paris hat, wie von dort gemeldet wird, eine Ausſprache mit Herrn Poincars gehabt. Er wird in den nächſten Tagen wohl auch den neuen Finanzminiſter Chéron aufſuchen und ſo nimmt man hier an, daß die Reparationsverhandlungen oder genauer die Verhandlungen tber die Sachverſtändigenkommiſſion wieder in Gang kommen werden. Das frühere franzöſiſche Kabinett hatte ein gewiſſes Mindeſtprogramm feſtgeſetzt, ſchlagwort⸗ artig ausgedrückt: amtliche Sachverſtändige mit gebundener Marſchroute. An hieſigen gutunterrichteten Stellen neigt man zu der Auffaſſung, daß ſich das neue Kabinett in dieſen Stücken nicht mehr ganz ſo feſtlegen wird. Briands Stellung ſei in dieſem Kabinett Poincaré noch viel ſtärker als bisher. Herr Poincaré hat bei der Bildung ſeiner neuen Regierung Briands Parteigenoſſen ſo ſtark heran⸗ ziehen müſſen, daß er wohl mehr als bisher auf ſie Rückſicht Man meint, zu nehmen gezwungen wird. Schließlich aber ſeien die fran⸗ zöſiſchen Forderungen auch von niemand unterſtützt worden. So glaubt man denn immerhin, daß man die Vorfragen in einer Deutſchland genehmen Form regeln können wird und daß die Konferenz dann noch in nicht zu langer Friſt zu⸗ ſammentritt. An ſich beſteht, was man nicht überſehen ſollte, auch in Frankreich ein lebhaftes Intereſſe an dieſer Kon⸗ ferenz. Man könnte vielleicht ſagen: ein ge wiſſer Zwang. Frankreich hat im nächſten Auguſt an Amerika 409 Millionen Dollar zu bezahlen. Auch dem franzöſiſchen Finanzminiſter(Herr Poincars iſt es, wie man hier zu wiſſen glaubt, aus Geſundheitsrückſichten nicht wieder geworden) muß alſo daran gelegen ſein, daß der ganze Fragenkomplex von neuem zur Diskuſſion geſtellt wird. Wo die Konferenz, für die von jedem Lande—3 Vertreter entſandt werden ſollen— Deutſchland wird drei ſchicken—. zufammentritt, iſt, wie wir ſchon wiederholt hier mitteilen konnten, der deutſchen Regierung gleichgültig. Wie aber dann die Dinge laufen, entzieht ſich natürlich jeder Berechnung und ſomit auch jeder Vorausſage. Es gibt— darüber iſt man ſich an den maßgebenden Stellen hier durchaus klar— drei Mög⸗ lichkeiten: entweder der Dawesplan funktioniert wieder ohne deutſche Kriſe mit Transfer⸗Wohlſtandindex oder aber es kommt bei der Fortdauer des Dawesplanes zu einer inneren Kriſe, oder die dritte Möglichkeit— man einigt ſich irgend⸗ wie auf ber Sachverſtändigenkonferenz. Daß dieſe Einigung nicht billig ſein wird, erſcheint gewiß. Damit hängt dann noch eine zweite Frage zuſammen: kann Deutſchland auf den Transfer überhaupt verzichten? Am letzten Ende kann es ſich doch nur darum handeln, daß ein Teil der deutſchen Verpflichtungen mobiliſtert wird. Der Reſt wird doch immer in der Form von Sachlieferungen zu leiſten ſein. Auch das andere, das von uns ſchon mehrfach hier betont worden iſt, wird, wie wir zu wiſſen glauben, in deutſchen Regierungskreiſen durchaus ſcharf geſehen: die künftige Belaſtung mag, wenn es zu einer Einigung auf der Konferenz kommt, unter dem Dawesplan liegen. Aber es wird dann um keine ſtaatlichen Schulden mehr ſich handeln, ſondern um rein wirtſchaftliche und für die gibt es keine Möglichkeit mehr irgendwelcher Herabminderung. a Man ſieht aus alledem, daß mit dem Zustandekommen der Konferenz wirklich erſt nur, was hier immer unterſtrichen worden iſt, techniſche Vorfragen erledigt ſind. Für den Verlauf der Konferenz ſelber wird vermutlich die Stellung ausſchlaggebend ſein, die der amerikaniſche Beobachter dort einnimmt, auch für die Beurteilung der deutſchen Leiſtungs⸗ fähigkeit. Ohne die großen amerikaniſchen Anleihen wäre die Scheinblüte deutſcher Wirtſchaft ja überhaupt nicht möglich geweſen. Wir haben— geſtehen wir es uns nur— in den letzten Jahren auf Borg gelebt. Auch unſere bisherigen Zahlungen auf Grund des Dawesplanes haben in den amerikaniſchen Krediten ihre Stütze und ihren wirtſchaftlichen Grund gehabt. Der Kampf um den Panzerkreuzer Heute Debatte im Reichstag Berlin, 15. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute wird die Debatte über den ſozialdemokratiſchen An⸗ trag, den Panzerkreuzerneubau einzuſtellen, anheben. Eine gewiſſe Komplikation hat ſich geſtern am ſpäten Abend dadurch ergeben, daß der Reichskanzler und ſeine ſoztaldemo⸗ kratiſchen Miniſterkollegen ſich dem Druck ihrer Fraktionen fügen und für den ſozialdemokratiſchen Antrag ſtimmen müſſen. Im Kabinett war man übe reingekommen, den Mit⸗ gliedern die Abſtimmung freizugeben. Das Zentrum hatte in Beſprechungen mit den Sozialdemokraten zu er⸗ reichen verſucht, daß die Miniſter ſich überhaupt der Abſtim⸗ mung fernhalten ſollten. Anfangs ſchienen die Sozialdemo⸗ kraten auch zu einem ſolchen Kompromiß geneigt zu ſein. Die Fraktion hat dann aber doch anders beſchloſſen. Im Zentrum war man darob ſtark verſchnupft und man bezeichnet dort das Verhalten der Sozialdemokraten als illoyal. Dennoch ſcheint es, als ob dieſer neue Konfliktsfall ernſtere Weiterungen nicht nach ſich ziehen wird. Im übrigen ſieht man im Reichstag der Ausſprache über den Panzerkreuzerbau ohne ſonderliche Erregung entgegen. Man erwartet keine Ueberraſchungen Die Aufmerkſamkeit wendet ſich in ſtärkerem Maße der außenpolitiſchen Diskuſſion zu, die für die nächſte Woche in Ausſicht genommen iſt. Inzwiſchen dürfte die Ant⸗ wort der alliierten Regierungen auf die deutſche Anfrage wegen der Reparationsverhandlungen vorliegen. Das würde in die Beratungen des Reichstages ein neues Moment hineintragen. Sollte die Antwort nicht die deutſchen Erwar⸗ tungen erfüllen, ſo wird, erzählt man ſich nicht nur von der Oppoſition, ſondern auch vom Zentrum, diefe Tatſache gegen Dr. Streſemann in der Debatte ausgenutzt werden. Daß die Deutſche Volkspartei etwaige Angriffe des Zentrums nun⸗ mehr im Reichstagsplenum auf die Perſon Dr. Streſemanns nicht mit Gleichmut hinnehmen würde, liegt auf der Hand. Hier alſo droht unter Umſtänden eine neue Gefahren⸗ quelle für die künftige Koalition aufzubrechen. Tirard Botſchafter in Bern? Als Kandidaten für den freigewordenen Poſten des franzöſiſchen Botſchafters in Bern nennt das„Journal“ auch den franzöſiſchen Oberkommiſſar der Rheinlandkommiſſion, Tirarb. Der Kanzler unter Fraktionszwang Reichskanzler Hermann Müller Hat zu dem ſozialdemokra⸗ kiſchen Beſchluß vom Mittwoch erklärt, daß er für den ſozial demokratiſchen Antrag ſtimmen werde. Bekanntlich hatten ſich die Verhandlungen am Mittwoch auf die Frage zugeſpitzt, wie der Kanzler ſtimmen wird. Beſonders das Zentrum hat dieſe Frage aufgeworfen und angeführt, daß ein Kabinetts ch ef, der nach der Verfaſſung die Richtlinien der Polſttik zu beſtimmen habe, nicht in öffentlicher Abſtimmung gegen andere Kabinettsmitglieder ſtimmen dürfe. In den Verhand⸗ lungen zwiſchen führenden Perſönlichkeiten des Zentrums und der Sozialdemokratie vom Mittwoch haben die ſozialdemo⸗ kratiſchen Unterhändler zugeſagt, die Zentrumzbauffaſſung ihrer Fraktion mitzuteilen, der die Entſcheidung überlaſſen bleiben müſſe. Dieſe iſt dann in der bekannten Richtung ge⸗ fallen. Die Sozialdemokratiſche Partei hält eine Trennung des Parteivorſitzenden, auch wenn er Reichskanzler ſei, von der Fraktion nicht für möglich nicht nur im Intereſſe der Partei, ſondern auch im eigenen Intereſſe des Reichskanzlers. Wie der„Vorwärts“ betont, hätte das Fernbleiben des Reichs⸗ kanzlers von der Abſtimmung bedeutet, daß er ſich ſelbſt als Parteivorſitzender geopfert hätte, um Schwierigkeiten im Kabinett zu vermeiden. Dieſes Opfer wolle die Fraktion nicht bringen, weil ſie Müller auch in Zukunft als Vorſttzenden be⸗ halten wolle. Außerdem ſolle das Beſſpiel der Maſſen, die durch ihr Fernbleiben vom kommuniſtiſchen Volksbegehren ein bewundernswertes Beiſpiel von Geſchloſſenheit und Disziplin gegeben hätten, ein Gegenſtück finden in dor vollkommenen Geſchloſſenheit und Diſziplin der ſozialbamskratiſchen Reichs⸗ tagsfraktion. Ein Antrag ber Wirlſchaſtsvartei Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei hat nach langen Beratungen, an denen auch die Vertreter der ver⸗ ſchiedenen Landtagsfraktionen der Partei teilgenommen haben, beſchloſſen, zu der heutigen Panzerkreuzerdebatte im Reichstag folgenden Antrag einzubringen: „Die Reichsregierung wird erſucht: 1. umgehend ein auf längere Sicht abgeſtelltes Baupro⸗ gramm vorzulegen, das alle Deutſchland aus dem Verſailler Vertrag belaſſenen Rechte für die Ausrüſtung der Marine umfaßt. Dieſes Programm ſoll den Ausbau der Seeſtreit⸗ . eme er 5er Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. November 1920 rüfte in einer Weiſe vorſehen, dle es ermöglicht, unter Berück⸗ chtigung der modernſten techniſchen und militärtechniſchen Grundſätze das milttärtſch wertloſe Altſchiffmatertal, deſſen Benutzung teilweiſe ſchon zu einer Gefährdung der Beſatzung führt, beſchleunigſt außer Dienſt zu ſtellen. 2. einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die Bereitſtellung der Mittel für ein langfriſtiges Bauprogramm der Marine im vorbezeichneten Sinn und unter Verwertung der bisher am Erſatzbau A geleiſteten Arbeiten und hierfür erteilten Aufträge ſicherſtellt und die weiteren Arbeiten am Erſatzbau ſolange auszuſetzen, bis ſichergeſtellt iſt, daß die hinter ber Regierung ſtehenden Parteien der Fertigſtellung des Exſatz⸗ baues A wie einer geſetzlichen Regelung des geſamten Exſatz⸗ bauprogramms zuſtimmen. 8. den ausländiſchen Regierungen offiziell mitzutellen, daß alle Maßnahmen der deutſchen Regierung, die im Rahmen des Verſailler Vertrages auf die Erhaltung der Verteidigungs⸗ möglichkeiten Deutſchlands hinzielen, eine Neuregelung er⸗ 5 5 5 die die im Verſailler Vertrag vorgeſehene allgemeine bütſtung durchführt.“ Vandalismus im Landesmuſeum Der frühere Polizeiwachtmeiſter und jetzige Kaufmann Fugo Schwarz wollte am Mittwoch in Schwerin im Mecklenburgiſchen Miniſtertum den Chef der Landespolizei ſprechen, weil ſeine Forderung auf Gewährung von Ver⸗ ſorgungsgebühren vom Miniſterium abgelehnt wor⸗ den war. Er drang in das Zimmer des ahweſenden Polizei⸗ chefs ein, nahm einen an der Wand hängenden De gen und warf ißn durch die Fenſterſcheiben auf die Straße. Dann teilte er ſeine Tat telephoniſch dem Miniſterialdtrektor Dr. Schleſinger und dem Miniſterpräſidenten Schröder mit und erklärte, er wäre noch zu anderem fähig, wenn ihm nicht Gerechtigkeit widerfahren würde. Trotz der beruhigenden Worte des Miniſterpräſidenten ſetzte Schwarz ſeine Drohung ſofort in die Tat um. Er begab ſich ins L andes muſeum und zerſtörte dort mit einem dolchartigen Meſſer ein Ge⸗ mälde im Werte von über 15000 Mark. Schwarz wurde verhaftet und in das Schweriner Gerichtsgefängnis eingeliefert. Belhlen über die Königsfrage Auf eine Anfrage im ungariſchen Parlament über die Pläne der ungariſchen Regierung in der Königsfrage er⸗ klärte am Mittwoch Graf Bethlen, die ungariſche Regierung ſehe weder vom außenpolitiſchen noch innenpolitiſchen noch vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus die Königsfrage als akut an und könne ſich daher auch nicht mit ihr befaſſen. Ex müſſe auf das entſchiedenſte erklären, daß die ungariſche Königsfrage weder durch einen Putſch noch unter Umgehung der Geſetzgebung gelöſt werden könne. Oberſt Bauer in China London, 15. Non.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Oberſt Bauer, der in Schanghai eingetroffen iſt, hat der chineſiſchen Zeitung„North China Daily News“ ein Inter⸗ view gewährt, in dem er erklärt, er ſet nicht als mili⸗ täriſcher, ſondern als wirtſchaftlicher Ratgeber der Nankingregierung nach China gekommen. Er werde unmittelbar dem General Tſchangkaiſchek attachtert ſein und ſich damit zu begnügen haben, die induſtrielle Grundlage des neuen Regimes zu ſchaffen. Ohne eine induſtrielle Reorgant⸗ ſation ſei es unmöglich, eine geordnete chineſiſche Friedens⸗ armee zu haben. Die Entwicklung und der Ausbau der induſtriellen Kräfte Chinas ſei die wichtigſte Aufgabe der Nationalregierung. Er werde ſich mit ſeiner ganzen Kraft für dieſes Ziel einſetzen. 8 Oberſt Bauer, deſſen Ankunft in Schanghat außer⸗ ordentliches Aufſehen erregte, beſtritt ausdrücklich, daß er Mitglied des chineſiſchen Generalſtabes ſein werde. Sturmzeichen in Aegypten? Einer Meldung des„B..“ aus Jeruſalem zufolge meh⸗ ren ſich die Gerüchte über eine bevorſtehende gewaltſame Unternehmung der ägyptiſchen Wafd⸗Partei. Man erwarte noch in dieſem Monat gewaltſame Schritte gegen Mohammed Mahmuth. Die geſamte ägyptiſche Armee ſei alarmiert, da bei einem Umſturzverſuch zuerſt die ägyp⸗ tiſchen Truppen eingeſetzt werden ſollten und erſt in zweiter Dinte die engliſchen Truppen. Vorläufig ſet die Ruhe noch nicht geſtört worden. Letzte Meldungen Die Unterſchlagungen in der Barmer Stadtverwaltung — Barmen, 14. Nov. Zu den Unterſchlagungen bei den Barmer ſtädtiſchen Werken, über die in der geſtrigen Stadt⸗ verordnetenſitzung geſprochen wurde, teilt die Stadtverwal⸗ tung mit, daß es ſich, ſoweit es ſich bisher überſehen ließ, um einen Betrag von 50 000 4 handelt, den ein inzwiſchen ver⸗ ſtorbener Stadtamtmann Baltruſch unterſchlagen Habe, Andere Beamte ſollen nach den bisherigen Unterſuchun⸗ gen nicht in Frage kommen. Ein faſſierer ermordet und beraubt — Krefeld, 15. Nov. Der Angeſtellte eines hieſigen Auto⸗ geſchäfts, der für dieſes Gelder kaſſiert hatte, iſt mit durch⸗ ſchnittener Kehle tot aufgefunden worden. Das Geld fehlt. Wie wir hierzu erfahren, ſtammt der Ermordete aus Frie d⸗ richsfeld in Baden. Anſchlag auf einen Eiſenbahnzug — Lübeck, 14. Nov. Wie die Lübeck⸗Büchener Eiſenbahn⸗ geſellſchaft mitteilt, wurde geſtern zwiſchen den Stationen Kupfermühle und Bad Okdesloe ein Anſchlag auf den abends gegen acht Uhr in Bad Oldesloe eintreffenden Perſonenzug verübt. Unbekannte Täter hatten dort eine Telegraphen⸗ ſtange über das Gleis gelegt, die glücklicherweiſe vom Räumer der Lokomotive entfernt wurde, ohne daß Schaden angerichtet wurde. Auf die Ergreifung der Täter hat die Lübeck⸗Büchener Eiſenbahngeſellſchaft eine Belohnung von 1500 Mark ausgeſetzt. Auch der Veſuy wieder in Tätigkeit — Neapel, 14. Nov. Der Veſup, der bereits ſeit einigen Tagen eine gewiſſe Unruhe zeigte, iſt in der vergangenen Nacht in ziemlich lebhafte Tätigkeit getreten. Namentlich aus dem Krater, der ſich in den erſten Auguſttagen dieſes Jahres ge⸗ bildet hatte, ſtrömen Lavamaſſen hervor. Nach Auskunft der Sachverſtändigen beſteht jedoch für die Bevölkerung im Gebiet des Veſuvs nicht die geringſte Gefahr 5 Verbreiterung des Eiſenkonfliktes Neuausſperrung von 40 000 Arbeitern Die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen den Metallarbeiter⸗ Gewerkſchaften und dem Märkiſchen Arbeitgeberverband in Hagen ſind nach mehrſtündiger Dauer ergebnislos ab⸗ gebrochen worden. Um einen tarifloſen Zuſtand nach dem 30. November zu vermeiden, haben die Arbeitgeber beſchloſſen, ſämtlichen Arbeitern im Bezirk des Weſtmärkiſchen Verbandes zu dieſem Termine zu kündigen. Von der Kün⸗ digung werden 40 000 Arbeiter betroffen. Die Arbeitgeber begründen dieſe Maßnahme damit, daß ein tarifloſer Zuſtand erfahrungsgemäß von den Gewerk⸗ ſchaften dazu ausgenutzt werde, die einzelnen Unterneh⸗ mungen durch Teilſtreiks nacheinander zu Lohnbewilligungen zu zwingen. Sie verweiſen dabei auf die tarifloſe Zeit von April bis Ende Juni dieſes Jahres, in der allein 46 Teil⸗ ſtreiks durchgeführt worden ſeien. Die Gewerkſchaften werden nunmehr den Schlichter anrufen. Dadurch hat ſich nunmehr die Ausſperrung in der Eiſen⸗ induſtrie über die Grenze der norweſtlichen Gruppe hinweg auf weitere Randgebiete des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bezirkes ausgedehnt. Die Gewerkſchaften hatten eine Lohnerhöhung von 4 Pfg. für die Stunde für die Facharbeiter gefordert, während die Arbeitgeber, die dieſe Forderung als untragbar erklären, ſich nur bereitfinden wollten, den bisherigen Lohntarif zu ver⸗ längern. Beginn der Vermittlungsverhandlungen Geſtern nachmittag nahm die erſte gemeinſame Beſpre⸗ chung zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Eiſenkonflikt unter dem Vorſitz des Regierungspräſidenten Bergemann ihren Anfang. Wie bekannt wird, haben beide Parteien, um den Gang der Verhandlungen nicht zu ſtören, ſich verpflichtet, während der Dauer der Beratungen ſtrengſtes Stillſchweigen zu beobachten. Auswirkungen des Konflikts Die Lage in der weiterverarbettenden Induſtrie wird durch die Ausſperrung immer mehr in Mitleidenſchaft gezogen. Im Regierungsbezirk Arnsberg wurden bisher ungefähr 10 000 Arbeiter entlaſſen. Bei dem dortigen Regierungspräſi⸗ denten liegen nicht weniger als 70 Stillegungsan⸗ träge vor. Ein Teil der Antragſteller hat ſeine Werke be⸗ reits ſtillgelegt, während der weitaus größte Teil der Anträge zurzeit noch der Prüfung durch die zuſtändigen Inſtanzen unterliegt. Im Regierungsbezirk Düſſeldorf liegen zur Zeit 10 Stillegungsanträge vor. Auch im Ruhrberg bau nehmen die Auswirkungen der Ausſperrung immer größere Ausmaße an. Die Zahl der durchſchnittlichen Feierſchichten beträgt 31000 arbeitstäglich gegen 7000 pro Tag im Vormonat. Abſchluß der Reichstagsdebatte Berlin, 15. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſperrungsbebatte, die geſtern im Reichstag zu Ende ging, vermochte das Haus nicht mehr zu feſſeln. Die Redner hielten ſich kaum noch an das eigentliche Thema. Sie er⸗ gingen ſich in allgemeinen wirtſchaftlichen Betrachtungen. Der Nationalſozialiſt Wagner verfocht Theorien, die darum nicht annehmbarer wurden, daß er ſie als höchſte Weisheit aus⸗ poſaunte. Die Rede des früheren Reichswirtſchaftsminiſters Robert Schmidt, den die Sozialdemokraten noch an das Rednerpult ſandten, war auf ganz grobe Kontraſtwirkungen abgeſtellt: Schlaraffenleben der Unternehmer, Hungerdaſein der Arbeiter— mit ſolchen kraſſen Gegenüberſtellungen kann man vielleicht in Wahlverſammlungen wohlfeilen Beifall ern⸗ ten, vor dem Plenum des Reichstages wirkten ſie einiger⸗ maßen deplaziert. Das Zentrum ſtellte ſich noch während der Beratungen mit einem Antrag zu Gunſten des Mittel⸗ ſtandes ein, der durch die Wirtſchaftspartei durch einen Zuſatz ergänzt wurde. a Wie wir von vornherein feſtſtellten, wurden ſämtliche Anträge dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Ein Mißtrauensantrag, den die Kommuniſten gegen die Ge⸗ ſamtregierung einbrachten, wurde ſelbſtverſtändlich abge⸗ lehnt. Nach Erledigung einiger kleinerer Vorlagen vertagte ſich das Haus auf heute. Die Anterſtützungsfrage bei den Ausgeſperrten Der Spruchſenat des Reichsverſicherungsamtes, die höchſte richterliche Inſtanz für alle Streitigkeiten auf dem Gebiete der Soztalverſicherung, hat am Dienstag zu der Frage, ob an die ausgeſperrten Arbeiter in der rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Metallinduſtrie Arbeitsloſenunterſtützung gezahlt werden darf, Stellung genommen. Er hat zwei ablehnende Entſcheidungen der Düſſeldorfer und Dortmunder Spruch⸗ kammern an das Oberverſicherungsamt zur anderweitigen Verhandlung und Entſcheidung zurückverwieſen. Nach den Verfahrensvorſchriften des Arbeitsloſenverſicherungs⸗ geſetzes vom Januar 1927 hat dieſe Entſcheidung ihre Grund⸗ lage in 8 182 des Geſetzes. Nach dieſer Vorſchrift kann der Spruchſenat die Sache zurückverweiſen, wenn er der geſetz⸗ lichen Auslegung, die die Spruchkammer ihrem Spruch zu⸗ grunde gelegt hat, nicht zuſtimmt. Die Spruchkammer ent⸗ ſcheidet alsdann in der Sache, iſt hierbei aber an die rechtliche Beurteilung gebunden, die vom Spruchſenat der Aufhebung zugrunde gelegt worden iſt. Schretkensſzenen beim Antergang der„Beſtris“ 114 Todesopfer Vom Untergang der„Veſtris“ werden grauſige Ein⸗ gelheiten bekannt, nachdem die beiden Rettungsſchiffe„Berlin“ und„American Schipper“ nunmehr die Schiffbrüchigen in Newyork gelandet haben. Uebereinſtimmend ſind die Klagen der geretteten Paſſagiere über die zuſpäte Ausſendung der SO0S⸗Rufe. Drei Rettungsboote wurden, als der Dampfer ſank, mit in die Tiefe geriſſen. An Bord des Damp⸗ fers haben ſich auch furchtbare Kämpfe um die Rettungsboote abgeſpielt, desgleichen in den Rettungsbooten ſelbſt, zwiſchen den Paſſagieren und der farbigen Beſatzung. Zahlreiche Schiffbrüchige, die nicht in die Rettungsboote aufgenommen werden konnten, ſind dieſen ſtundenlang nachgeſchwommen und baten immer wieder darum, aufgenommen zu werden, bis ſte erſchöpft untergingen. Zahlreiche Gerettete wurden in dem Kampf um den Platz in den Booten verletzt. Die Kata⸗ ſtrophe kündete ſich ſchon am Sonntag nachmittag an, als das Schiff heftig zu rollen begann und ſich auf die Seite legte. Als dann Rettungsringe und Schwimmgürtel ausgegeben wurden, ſteigerte ſich die Nervoſität der Paſſagiere zur Panik, obwohl am Montag früh der Sturm nachließ. Das Schiff behielt aber ſeine Schlagſeite und der Kapitän befahl, daß ſich ſämtliche Paſſagiere auf dem Oberdeck verſammeln ſollten. Schließlich wurden die Rettungsbvote klar gemacht, von denen Nummer 4 und 6, die hauptſächlich mit Frauen und Kindern beſetzt waren, ſofort umſchlugen. Die an Bord verſammelten Paſſagiere mußten mit anſehen, wie die Ertrinkenden mit den Wellen kämpften. Ueberall er⸗ tönten Schreie und Hilferufe. Verzweifelt lieſen die Männer auf dem Deck umher, deren Frauen und Kinder ſich in den umgeſtürzten Bovten befunden hatten. Ein Rettungsboot, das ein Leck hatte, wurde im letzten Augenblick notdürftig ge⸗ flickt, als es zu Waſſer gelaſſen wurde, ſank es trotzdem ſofort. Als dann die„Veſtris“ innerhalb von zwei Minuten ſank, riß ſie die Trümmer der Boote und die Umherſchwimmenden ſowie die ſich noch an Deck Befindlichen mit in die Tiefe. Ein Rettungsbobt hatte im letzten Augenblick, bevor der Dampfer unterging, ſich an einer Stahltroſſe am Schiff ver⸗ fangen und drohte umzuſtürzen. Einige Neger ſchwammen hinzu und machten es klar, ſodaß es vor dem Strudel bewahrt wurde. Der Funkoffizier hat bis zuletzt ſeine Pflicht ge⸗ tan und iſt mit dem Dampfer in die Tiefe gegangen. Ueber die Kataſtrophe iſt vom Bundesſtgatsanwalt eine Unterſuchung eingeleitet worden. Die Nachricht, daß der Kapitän des untergegangenen Dampfers„Veſtris“ ſich unter den Geretteten befinden ſoll, iſt dementiert worden. In Newyork liegen Nachrichten vor, denen zufolge der Kapitän im Angeſicht der Kata⸗ ſtrophe Selbſtmord begangen haben ſoll. Dieſe Nach⸗ richt iſt allerdings noch unbeſtätigt. Feſt ſteht, daß ſich der Kapitän erſt auf energiſches Drängen der Paſſagiere dazu ent⸗ ſchloſſen hat, 8S08⸗Rufe auszuſenden. Ferner wird auch von der Mannſchaft beſtätigt, daß ſämtliche Rettungs⸗ boote ſich nichtin ſeetüchtigem Zuſtand befunden haben. Von den Paſſagieren und Mannſchaften des Damp⸗ fers„Veſtris“ werden nach den letzten Meldungen insgeſamt noch 106 Perſonen vermißt. Die Zahl der Geretteten beträgt 206, die Zahl der geborgenen Leichen 16. Der ge⸗ rettete Deutſchamerikaner Karl Schmidt, der 22 Stunden in einer Schwimmweſte im Waſſer trieb, weigerte ſich hartnäckig, etwas über ſeine furchtbaren EGrlebniſſe zu berichten. Nach den letzten Feſtſtellungen werden 69 Paſſagiere der „Veſtris“ und 45 Mitglieder der Beſatzung vermißt. Im gan⸗ zen wurden 220 Perſonen gerettet, davon ſind ungefähr 150 Angehörige der Beſatzung. f Aeber die Arſache der Kataſtrophe des engliſchen Dampfers„Veſtris“ äußert ſich der Kapitän eines Hamburger Ueberſeedampfers, der über die Struktur des Dampfers„Veſtris“ genau unterrichtet iſt. Dieſer Sach⸗ verſtändige lehnt die bisherigen Angaben, daß das Schiff in⸗ folge einer Verſchiebung der Ladung und der daraus entſtan⸗ denen Schlagſeite den Stürmen zum Opfer gefallen ſei, ab. Er glaubt vielmehr, daß die„Veſtris“ an ihrer eigenen Seeuntüchtigkeit zu Grunde gegangen iſt. Das Schiff habe ſchon ſeit üher zehn Jahren nicht mehr zur Lloyoͤklaſſe Ia gehört. Er habe gerade in der letzten Zeit viele Leute, darunter auch Deutſche, geſprochen, die auf der „Veſtris“ gearbeitet hätten. Alle dieſe hätten übereinſtimmend ausgeſagt, daß das Schiff„ein klappriger Kaſten“ ſei. Wiederholt ſeien auf ihren letzten Fahrten neben ausgedehn⸗ ten Maſchinenſchäden Undichtungen entſtanden, die teilweiſe unter der Kiellinie lagen. Die Schiffsplanken ſeien alt und vielfach zerbrechlich geweſen und hätten ſelbſt einem mäßigen Sturm nicht widerſtehen können. Schon vor dem Kriege habe das Schiff einmal infolge einzelner Undichtigkeiten nur mit Mühe und Not einen Hafen erreichen können. Die verspäteten Notſignale Der Vertreter des WTB. in Newyork hatte Gelegenheit, verſchiedene der Ueberlebenden der„Veſtris“, die von Bord des Lloyddampfers„Berlin“ in Newyork an Land gingen, über ihre Eindrücke zu befragen. Von den 25 Perſonen an Bord der„Berlin“ waren fünf Paſſagiere der„Veſtris“, der Reſt gehörte der Beſatzung an. Sie beſtätigten übereinſtim⸗ mend, daß in der Zeit vor dem Untergang des Schiffes an Bord keinerlei Panik oder Aufregung herrſchte. Alles wickelte ſich zunächſt in Ruhe und Ordnung ab. Eine Panik entſtand erſt, als es ſich infolge des Ueberneigens des Schiffes nach einer Seite als unmöglich erwies, einige der Rettungsboote zu Waſſer zu laſſen, und als die erſten Boote, die zu Waſſer gebracht wurden, kenterten, wobei die darin befindlichen Frauen und Kinder ins Waſſer geſchleudert wurden. Die letzten an Bord gebliebenen Paſſagtere und Mannſchaften ſprangen im letzten Augenblick vor dem Sinken des Schiffes in die Boote hinab. Zwei der Paſſagiere erklären, die Schiffsleitung der„Veſtris“ habe ihren Hilferuf mindeſtens fünf Stun⸗ den früher ergehen laſſen müſſen, da ſchon ſeit Sonn⸗ tag nacht die Kielräume des Schiffes voll Waſſer gelaufen waren und die Pumpenanlagen verſagten, ſo daß die Mannſchaft den zum Mißlingen verurteilten Ver⸗ ſuch machen mußte, das eingedrungene Waſſer mit Eimern auszuſchöpfen. Mit beſonderer Schärfe wird die verzögerte Abſendung des SOS⸗Rufes von dem Ingenieur Mack aus Wyoming verurteilt, der ſich ebenfalls unter den Paſſagieren befand. Er bezeichnet das Zögern der Schiffsleitung als eine ver⸗ brecheriſche Nachläſſigkeit, ja geradezu als Mord. Hätte, ſo führte er aus, Kapitän Carey den SOss⸗Ruf bereits um füuf Uhr morgens ſtatt um zehn Uhr ergehen laſſen, ſo wären ſämtliche Paſſagiere gerettet worden. 5 . * 4 Donnerstag, den 18. November 1528 Neue Mannhetmer Zettung(Mittag⸗Ausgabe . 8. Seite. Nr. 593 Slaͤoͤtiſche Nachrichten Großfeuer Ein Altmaterialien⸗Magazin in 0 7, 48 ausgebrannt f In der vergangenen Nacht gegen 4 Uhr wurde die Be⸗ rufsfeuerwehr nach G 7, 48 gerufen. Das Altmaterialien⸗ Magazin von Samuel Zwickler Wtwe. ſtand in Flammen. Man gelangt zu dem zweiſtöckigen Backſteinbau von der Straße zwiſchen FP und G 7 durch ein ſchmales Gäßchen. Das Ge⸗ bäude ſteht iſoliert. Auf der Vorder⸗ und rechten Seite iſt es von Höfen umgeben. Auf der linken Seite grenzt es an das Gäßchen und auf der Rückſeite an ein Lebensmittelmagazin. Aber auch hier iſt ein ſchmaler Zwiſchenraum gelaſſen. Die Feuerpolizei hatte beim Bau dieſes Magazins offenbar nicht zugelaſſen, daß es nur durch eine Brandmauer geſichert wurde. Branddirektor Vaulont, der die Löſcharbeiten perſön⸗ lich leitete, rückte mit zwei kompletten Zügen an. Als die Be⸗ rufsfeuerwehr eintraf, war die Situation recht gefährlich. Ein Funkenregen ergoß ſich über die eng zuſammengebaute Um⸗ gebung. Das Gebäude war bis unters Dach mit Altmaterialten, vor allem Lumpen und Flaſchen, gefüllt. In den letzten Tagen hatte der Abtransport der Materialien infolge eines Todes⸗ falles in der Familie der Geſchäftsinhaberin geſtockt. Infolge⸗ deſſen lagerten beſonders viel Abfälle in den Räumen. Die Bekämpfung des Brandes geſtaltete ſich ganz beſonders ſchwie⸗ rig, weil an das Gebäude, aus deſſen Dach und Fenſtern die Flammen loderten, infolge der beſchränkten Raumverhältniſſe ſchwer heranzukommen war. Zu beiden Seiten des Eingangs lagerten große Haufen von Altmaterialien, die einen beträcht⸗ lichen Teil des Hofes in Anſpruch nahmen. Die ſteinerne Treppe, die an der rechten Seite in den zweiten Stock führte, war ſchon zuſammengeſtürzt. Drei Feuerwehrleute verunglückt Branddirektor Vaulont ließ mit fünf Strahlrohren den Brand mit der gewohnten Umſicht und Energie bekämpfen. Es gelang ihm auch ſchnell, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken, ſodaß die Umwohner nicht an die Räumung der Wohnungen zu denken brauchten. Bedauerlicherweiſe ver⸗ unglückten bei den Löſcharbeiten drei de uerwehr⸗ leute. Eine Aus ziehleiter, die ſie vom Gäßchen aus an bas Gebäude gelegt hatten, rutſchte zuſammen. Der Berufsfeuerwehrmann Brande erlitt durch den Sturz von der Leiter einen Bruch des linken Armes. Die andern beiden kamen mit leichteren Verletzungen davon, der Feuer⸗ wehrmann Hamberger mit einer Fußverſtauchung und der Feuerwehrmann Hodapp mit einer Schnittwunde an der linken Hand. Während Brandel in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte, konnten ſich die andern beiden in ihre Wohnung begeben.. 0 Als wir in der achten Morgenſtunde die Brandſtätte be⸗ ſichtigten, war die Berufsfeuerwehr immer noch mit dem Ab⸗ löſchen beſchäftigt. Dicker Rauch quoll aus dem Innern des Gebäudes und aus dem Dach züngelten ſogar noch Flammen. Der beträchtliche Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Die Neugierigen wurden durch die Polizei zurückgehalten, die das dum Brandobjekt führende Gäßchen abgeſperrt hatte. f * Geringe Steigerung des Pfänderbeſtandes des ſtädti⸗ ſchen Leihamtes. Ende September betrug der Pfänderbeſtand 33 603 Stück mit einem Werte von 322 939 ¼. Im Oktober belief ſich der Zugang auf 13 446 Stück mit einem Werte von 106 214, der Abgang auf 13 414 Stück mit einem Werte von 104 853 /, ſo daß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende Oktober auf 33 635 Stück mit einem Werte von 324300% ſtellte. * Zulaſſung der Straußwirtſchaften in Baden. Durch Ver⸗ fügung des badiſchen Miniſters des Innern iſt nunmehr auch in Baden der Ausſchank ſelbſtgebauten Weines in ſog. Strauß⸗ wirtſchaften zugelaſſen. Die Zulaſſung nimmt Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage der Winzer. Bereits vor einigen Jahren ſchwebten Erwägungen über die Zulaſſung der Straußwirt⸗ ſchaften in den badiſchen Weinbaugebieten, wo dieſe Einrich⸗ tung nicht beſteht. Der Badiſche Weinbauverbund hatte ſich be⸗ reits damals für die jetzt erfolgte Regelung grundſätzlich aus⸗ geſprochen, den Abſatz deutſcher Weine im Lande zu fördern. Das Recht zum Ausſchank des ſelbſtgebauten Weines gilt nur für die Zeit nach Herbſtbeginn bis längſtens 1. Februar des folgenden Jahres. Fünf Millionen aus Wohlfahrts⸗ Briefmarken: Die vier Ausgaben beutſcher Wohlfahrtsbriefmarken ſeit 1924 haben der Wohlfahrtspflege einen Reinertrag von faſt 5 Millionen Reichsmark zugeführt. Allein aus Anlaß des achtzigſten Geburtstages des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg wurden über 12 Millionen Hindenburg⸗Wohlfahrts⸗ marken und Poſtkarten verkauft und über 15 Millionen Reichsmark konnten infolgedeſſen dem Reichspräſidenten für die Sozial⸗ und Kleinrentnerfürſorge zur Verfügung geſtellt werden. Abgeſehen von dieſem Sonderfall gehen ſonſt die Erträgniſſe dieſer freien Fürſorge in die Kaſſen der Deut⸗ ſchen Nothilfe. Wenn ſie auch recht anſehnlich ſind, ſo ſteht Deutſchland dabei allerdings noch weit hinter der Schweiz zurück. Während nämlich in Deutſchland je tauſend Einwoh⸗ ner durchſchnittlich 24 RM. für Wohlfahrtsmarken ausgeben, gibt die Bevölkerung der Schweiz auf der gleichen Einwohner⸗ baſis rund 111 RM. für dieſe indirekte Sozialſteuer, alſo faſt das Fünffache, aus. Am 15. November will die Reichspoſt die bekannte mehr⸗ farbige Serie Wohlfahrtsbriefmarken mit Wappen der deut⸗ ſchen Länder durch Ausgabe von fünf neuen Marken zugunſten der Deutſchen Nothilfe fortſetzen. Zum erſtenmal wird eine Marke zur Frankierung der Druckſachen(fünf Pfennig) ausgegeben, die das Wappen von Hamburg trägt; die übrigen Marken im Frankierungswert von 8, 15, 25 und 50 Pfennig zeigen die Wappen von Mecklenburg⸗Schwerin, Oldenburg, Braunſchweig und Anhalt. Der Wohlfahrtszu⸗ ſchlag beträgt unverändert 100 Prozent des Frankierungs⸗ wertes. Einen Erfolg verſprechende Neuerung iſt die Heraus⸗ gabe einer mehrfarbigen Bildpoſtkarte mit einge⸗ druckter Wohhlfahrtsbriefmarke zu 8 Pfennig, die zum Preiſe von 15 Pfennig verkauft wird. Mit Recht weiſt Dr. Fritz Gumpert, der im„Reichs⸗ arbeitsblatt“ ſich mit dieſen Dingen beſchäftigt, auf die Er⸗ wägungen hin, im Intereſſe einer weitergehenden Steige⸗ rung des Abſatzes der Wohlfahrtsbriefmarken ebenſo wie im Ausland auch bei uns nur einen geringen Aufſchlag von etwa 5 oder 10 Pfennig zu erheben. Leider haben ſich die maß⸗ gebenden Inſtanzen auch in dieſem Jahr noch nicht zu einer Herabſetzung der Zuſchläge entſchließen können, weil ſie da⸗ von einen erheblichen Rückgang des Ertrages befürchten. Auch ſoll es vorläufig dabei bleiben, daß aus dem Ergebnis des Verkaufs der Wohlfahrtsbriefmarken verſchiedene ſoziale Zwecke, namentlich auch die freien Wohlfahrtszwecke, bedacht werden ſollen. Deranſtaltungen Schubertfeier im Turnverein Mannheim von 1846 „Nur wo Körper⸗ und Geiſtestätigkeit in geordneter lebendiger Wechſelwirkung ſtehen, iſt wahres Leben.“ An dieſe Fröbel⸗Worte wird man unwillkürlich erinnert, wenn man ſieht, wie in dem rührigen T. V. M. von 1846 neben um⸗ faſſender Körperpflege auch Muſik und Geſang eine ſchöne Pflegeſtätte bereitet iſt. Dies bewies die Schu bertfeier. Die muſikaliſch hochſtehende und genußreich durchgeführte Feſtesfolge wurde von der Muſikriege unter Leitung von Kammermuſiker R. Loewecke mit der ſehr gut vorgetra⸗ genen Ouvertüre aus„Roſamunde“ eröffnet. Die Sänger⸗ riege trug unter der Stabführung von Muſikdirektor W. Sieder zwei Chöre mit Orcheſterbegleitung und zwar„An die Muſik“ und„Die Allmacht“ vor, ferner die acapella-Chöre „Der Entfernten“,„Liebe“,„Der Lindenbaum“ vor. Sowohl die Sänger wie die Muſiker bewieſen, daß ſie unter tüchtiger Führung ſtehen und mit Luſt und Liebe bei der Sache ſind. Der Vortrag war ſchön geſtaltet, die Feinheiten gut heraus⸗ gearbeitet. Als Soliſtin war die beliebte Künſtlerin unſeres Nationaltheaters, Frau Marianne Keiler⸗Heimig, ge⸗ wonnen, die mit den Liedern„Du biſt die Ruh“,„Nacht und Träume“,„Die Poſt“,„Frühlingsglaube“,„Die Forelle“ und „Ständchen“ Proben und Beweiſe ihrer reifen Kunſt bot. Den Beifallsſtürmen nachgebend, ſpendete ſie als Beigabe„Ich ſchnitt es gern“ Herr Heimig war am Flügel ein trefflicher Begleiter. Auch der nächſte Soliſt, Herr Albert Ellin 9 K, erzielte mit ſeinem Auftreten einen vollen Erfolg. Der viel⸗ verſprechende Künſtler zeigte in den Impromptus für Kla⸗ vier(in As- Dur und Es- Dur) bemerkenswertes techniſches Können. Auch Kammermuſiker R. Loewecke trug als wei⸗ terer Soliſt zum guten Gelingen bei. Die Variationen über „Trockene Blumen“ zeigten ihn wieder als vollendeten Meiſter der Flöte. Den Klavierpart zu dieſer muſikaliſch nicht leich⸗ ten Kompoſition führte Herr Ellinger in trefflicher Weiſe durch. Ro. — s Mänunergeſangverein„Cäcilia“ Lampertheim. Zu ſeinem Herbſtkonzert hatte die„Cäcilia“, einer der bedeu⸗ tendſten Lampertheimer Vereine geladen. Der Saal des „Rheingold“ war überfüllt. Im erſten Teil huldigte der Verein Schubert, während der zweite Teil den Modernen ge⸗ widmet war. Der ſtattliche über 100 Mann ſtarke Chor verg fügt über vorzügliches Stimmaterial, das durch ſeinen Leiter, Herrn Muſikdirektor Emil Sieh, eine vortreffliche Schulung erfahren hat. Als Auftakt ſeiner Darbietungen ſang der Chor den 23. Pſalm ganz prächtig; auch der andere Schubertchor „Im Gegenwärtigen Vergangenes“ erfuhr eine klanglich reich abgetönte, ſtimmungsvolle Wiedergabe. Von den im zweiten Teil gebotenen Chören erfreuten beſonders„Hoch empor“ von Curti und„Flamme empor“ von Trunk durch reſpektable Fülle des Chorklangs und wirkſame Steigerung, während das„Nachtgebet“ von Neumann durch das edle Piano und gefühlvollen Vortrag ſtärkſten Beifall erregte, ſo⸗ daß es wiederholt werden mußte. Als Soliſten wirkten Frau Lisbet Düren und Frau Lene Heſſe⸗Sinzheimer, Mannheim, mit. Frau Düren ſang mit ihrer ebenſo kulti⸗ vierten wie materialreichen Altſtimme drei Schubertlieder, von denen beſonders„Dem Unendlichen“ durch großen Ton imponierte. Von den einfühlungsreich gebotenen Hugo Wolf⸗ ſchen Liedern gefiel beſonders das„Heimweh“, bei dem ſie die ganze Fülle und Wärme ihrer prächtigen Stimme mit groß⸗ angelegter Steigerung entfaltete. Frau Heſſe⸗Sinz⸗ heimer bot ein„Rondeau brillant“ von Schubert und drei Kreisler⸗Kompoſitionen mit der ihr eigenen hohen Künſtler⸗ ſchaft. Dem begeiſterten Beifall mußte die Künſtlerin eine Dreingabe folgen laſſen. Den anſpruchsvollen Begleitungs⸗ part der Soliſten und der Schubertchöre hatte Herr Kapell⸗ meiſter Sinzheimer übernommen und glänzend durch⸗ geführt.** * Josma Selim und Ralph Benatzkys heitere Wiener Kunſt wird am Sonntag, den 18. November im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengartens Einzug halten. Josma Selim, die charmante und liebenswürdige Vermittlerin dieſer Muſe, wird eine neue Reihe ausgewählter Lieder und Chanſons ihres berühmten Gatten Ralph Benatzky zum Vortrag bringen. Er ſelbſt, der Komponiſt und Textdichter ſo vieler erfolgreichen Operetten, Wiener⸗ und Ueberbrettl⸗Lieder, wird am Flügel begleiten. Seine letzten großen Erfolge waren die Operetten„Caſanova“,„Adieu Mimi“,„Für Dich“. Auch ſeine Wiener Lieder„Ich muß wieder einmal im Grinzing ſein“,„Ich weiß auf der Wieden ein kleines Hotel“ und viele andere haben ihn zu de populärſten Komponiſten und Librettiſten der heiteren Muſe gemacht. Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Der Jazzſänger“ Im gleichen Theater lief einmal ein Film„Das alte Ge⸗ ſetz“; da läuft ein kleiner Judenjunge davon, wird ein großer Schauſpieler, der fromme Vater verſtößt ihn, aber er findet doch wieder heim. Das gleiche Motiv, nicht ſo ſchön und ſtimmungsvoll wie damals und nach Jazz⸗Amerika übertra⸗ gen, bildet den Inhalt dieſes Films, in dem die beiden Welten der Tradition und des modernen Lebens, Betſaal und Re⸗ vue() einander etwas ſchroff gegenübergeſtellt werden. Jack Robin, der Held, iſt in dieſen Zwieſpalt hineingeſtellt, und dank ſeiner ſchönen Stimme, einer ebenſo ſchönen Frau und dem bißchen Glück, das der Menſch nun einmal auch in Ame⸗ rika haben muß, kommt er in der traditionsloſen Jazzwelt zu vielen Dollars. Sein Vater, der ihn für das gewiß dornen⸗ vollere Kantorenamt beſtimmt hatte, ſcheint unverſöhnlich. Aber am Vorabend des Verſöhnungstages hört er auf dem Krankenlager die Stimme ſeines Sohnes das„Kol nidre- f (durch Bruchs Paraphraſe hinreichend bekannt) ſingen und ſtirbt ausgeſöhnt. An der großen Jazzkarriere Jacks hat das nichts geändert; er tritt als Nigger auf und ſingt. D. h. in Mannheim ſingt dieſen Part mangels Tonfilm Max Li p⸗ mann mit feiner Pointierung. Und auf der Flimmerbuhne zeigen ſich gute Schauſpieler, die den Erfolg des Films be⸗ greiflich machen. Die weltverſchiedenen Milieus der Kan⸗ torenfamilie und der Revuebühne ſind ausgezeichnet charak⸗ teriſiert und typiſiert, der Hauptdarſteller hat etwas Sympa⸗ thiſches, zu Herzen gehendes. Schon der erſte Filmtag zeigte einen guten Beſuch und das luſtige Beiprogramm verdient ebenfalls Erwähnung.— —— 8———— gegen Schnupfen Milung frpponf cee Singſang und Klingklang Von Jo Hanns Rösler Es war in Wien zur Zeit des großen Sängerfeſtes.— Am Vorabend des Schubertkonzertes in der Feſthalle ſitzen beim Heurigen drei Männer: Triller, Truller und Troller. „Ohne mich können ſie morgen nicht anfangen“, trumpft Troller auf. „Ohne Dich? Singſt Du ein Solo?“ „Das nicht. Aber ich habe die Schlüſſel zur Feſthalle.“ * „Schenke mir einen neuen Flügel“, bittet Maud ihren Mann. „Wozu?“ „Ich ſpiele gern Schubert.“ „Wozu einen neuen Flügel für alte Muſik?“ lehnt Mauds Mann ab. * Paderewski ließ eine neue Schülerin eine Sonate von Schubert ſpielen.„Ehe Sie beginnen, möchte ich Ihnen er⸗ klären, daß der Komponiſt dabei an eine Frau gedacht hat, vielleicht an ein junges Mädchen, das er liebte. Erwägen Sie das bitte, und nun beginnen Sie.“ Die Schülerin geht auf die Sonate los. Schlägt Taſten und Töne. Aergerlich unterbricht Paderewski ſie:„Aber liebes Kind, wie Sie ſpielen, iſt es nie eine Liebesbitte an ein junges Mädchen, viel eher eine Abſage an die eigene Frau nach zehnjähriger Ehe.“ 4 Im Kaffeehaus ſpielt eine Kapelle. Andachtsvolle Stille. Das Larghetto der zweiten Sinfonie von Beethoven verklingt. „Ein ſchönes Stück,“ marſchiert ein Bildungsbefliſſener zum Kapellmeiſter,„was war das?“ Der Kapellmeiſter nimmt ſeine braun gebundenen Noten, beſtieht den Umſchlag und ſagt:„Muſtkſtück 197.“ * Anläßlich einer Jahrhundertfeier überreichte mau Frauz Liſzt einen Ehrenſäbel. „Warum mir dieſe militäriſche Ehre?“ ſtand Liſzt be⸗ ſcheiden. „Weil Sie der größte Flügelmann unſerer Zeit ſind“ * Herr Suppengrün iſt ein eifriger Sänger. Zu Hochzeiten, Kindtaufen und ſo. Die Stimmung ſteigt. Da wendet ſich Suppengrün an ein friſches Frä lein: „Ich möchte jetzt„Im tiefen Keller' ſingen. Wollen Sie mich begleiten?“ „Gern“, ſagt das Mädchen,„aber gehen Sie bitte vor⸗ aus, damit es niemand merkt.“ Theater und Muſik O Zweites Städtiſches Sinfoniekonzert in Heidelberg. Mit Hermann Grabners„Kleiner Nachtmuſik für Kam⸗ merorcheſter“ wurde der Abend eröffnet. Eine dreiſätzige Klangſpielerei mit ſpärlicher, immer wieder ſchnell abreißen⸗ der Erfindung, die durchweg den guten Kontrapunktiker am Schreibtiſch erkennen läßt. Der einzige wirkliche Gewinn des Abends war die Bekanntſchaft mit dem Geiger, Prof. Georg Kulenkampff Berlin, der trotz der oft hemmen⸗ den Orcheſterführung durch Dr. Poppen eine ganz fabel⸗ hafte Muſikalität, richtiges Gefühl für den Stil des Brahmsſchen Violinkonzerts und ſtupende Tech⸗ nik erkennen ließ. Die Wiedergabe dieſes wunderbaren Werkes durch Kulenkampff hätte unter andern Umſtänden zu einem auserleſenen Genuß werden können. J. K. O Meiſels„Geſchäft“ im Dresdner Staatstheater. Am Donnerstag erlebte die dreiaktige Komödie Geſchäft von Hans Meiſel ihre Uraufführung im ſtaatlichen Schauſpiel⸗ hauſe. Der Verfaſſer wirft in ſeinem Stück ſcharfe Schlag⸗ lichter auf das Geſchäftsgebahren mancher unreeller Betriebe der Nachkriegszeit. Hier handelt es ſich um einen Zigaretten⸗ ſchieber, der die Zollämter um die Banderolenſteuer prellt. Er findet, um dies durchzuſetzen, einen Spediteur, einen an ſich redlich denkenden Kaufmann, der aber in Geldbedrängnis iſt und nur zugreift, um ſich zu retteu. Der Zigaretten⸗ ſchieber und ſeine Genoſſen, Juaber einer Zigarettenfabrik, beſorgen die Unterſchlagungen und der Spediteur gibt ſeine Lagerräume her und verſchickt die Kiſten. Die Behörden hören davon und greifen ein, aber der geriſſene Schieber weiß die Beamten hinters Licht zu führen und prellt die Behörden weiter. Die oͤrei Akte zerfallen in etwa 15 Bilder, die ſich mit Hilfe der Drehbühne raſch abrollen. Wohl iſt das Stück nicht ohne Spannung, es verrät einen klugen Kopf, der kauf⸗ männiſch geſchult iſt, wohl ſind einige Geſtalten gut charakteri⸗ ſtert, aber das Ganze iſt doch zu konſtruiert und trocken, ſodaß man kühl bis ans Herz bleibt. Man hat den Eindruck von Maſchinen aber nicht von Menſchen. Trotzdem ſtarker Beifall, der wohl auch dem anweſenden Dichter galt. Er möge ſich bet der Künſtlerſchaft und der Regie Kieſaus bedanken, denn die Darſteller, beſonders Erich Ponto, Alfred Meyer, Irmgard Willers und Stella David, boten ausgezeichnete Leiſtungen. G. J. O Uraufführung in Wiesbaden. Mit einem luſtigen Spiel„Liebe, Liſt und Nachtgeſpenſter“ verſucht der junge rheiniſche Dichter Herbert Tjadens Weſen und Stimmung der alten Stegreifkomödie wieder lebendig zu machen. Es ſoll Theater ſein um des Theaters willen, Spiel ohne tiefere Bedeutung. Dazu wählt er eine Handlung, die mehr epiſcher als dramatiſcher Geſtaltung zugänglich, einer Novelle von Boccaccio entnommen ſein könnte. Der Gemüſe⸗ händler Teoftilo, ein ebenſo großer Feigling wie Schwätzer, hat keine Macht über ſeine hübſche Frau, die ſich in den. Kopf ſetzt, nur einen Mann von Kraft und Schneid zu lieben. Ihr neueſter Flirt iſt ein engliſcher Maler, als der Gatte den Mut, der ihm fehlt, durch Liſt vorzuſpiegeln ſich ent⸗ ſchließt. Drei angeworbene Banditen überfallen und knebeln das Liebespaar, Teofilo erſcheint als Retter und Rächer; nun erſt wird er für Juanita der bisher verkannte Held und Geltebte, aber bei dem glücklichen Sich⸗Finden kann man nicht recht verſtehen, daß die junge Kokette auf einen ſo plumpen Schwindel hereinfiel und der traurige Schwächling von Mann nun plötzlich das Ideal ihrer Sehnſucht werden ſoll. In Boccaccios pikanter Manier erzählt, könnte die Geſchichte ihren amüſanten Reiz haben, in der Primittyftät dieſer bühnenmäßigen Formung bleibt ſie Witz und Ueber⸗ zeugungskraft in gleicher Weiſe ſchuldig. Eine dünne Hand⸗ 4. Seite, Nr. 532 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag den 18. November 1928 Aus dem Lande Notlandung eines Flugzeuges Muggenſturm, 14. Nov. Geſtern nachmittag ging ein franzöſiſches Flugzeug, aus der Richtung Karlsruhe kom⸗ mend, auf dem berſchen Verſuchsplatze hier infolge Mo⸗ tox defekt nieder. Das Flugzeug erlitt bei der Not⸗ landung leichte Beſchädigungen an den Tragflächen und am Propeller. Der Pilot kam nicht zu Schaden. Bis zum Wie⸗ deraufſtieg wird das Flugzeug wohl noch einige Tage hier verbleiben müſſen. Die Leiche des Regierungsrates Dr. Vollmer gefunden * Karlsruhe, 14. Nov. Auf württembergiſchem Ge⸗ biet wurde heute früh, etwa 4 km vom Kurhaus Rohſtein entfernt, im Walde abſeits des Weges die Leiche des ſeit dem 4. Novbr. vermißten Regierungsrates Dr. Eugen Voll⸗ mer von württembergiſchen Forſtbeamten unter Umſtänden gefunden, die das Vorliegen eines Verbrechens ausſchließen. In Ermangelung eines jeden anderen Beweggrundes ſteht feſt, daß der Verſtorbene ein Opfer ſeiner im Kriege erlit⸗ tenen ſchweren Kopfverletzung geworden iſt. Das Großfener in Durmersheim * Durmersheim(Amt Raſtatt), 14. Nov. Die Urſache des Großfeuers, das in der Badiſchen Möbelfabrik Moſer & Co. ausbrach, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Das Feuer dehnte ſich mit raſender Geſchwindigkeit aus und fand in den Holzvorräten und fertigen Möbelſtücken reiche Nahrung. Weitere Brandgeſchädigte ſind der Schuhmacher Auguſt Weingärtner und die Landwirte Karl Fröh⸗ lich und Anton Kiefer. Die Oekonomiege bäude wurden vollſtändig in Aſche gelegt, während die Wohn⸗ häuſer ſehr ſchwere Beſchädigungen erlitten. Von den Fabrikanweſen ſtehen nur noch die Mauerreſte; die in den Trockenräumen lagernden Vorräte brannten noch heute morgen lichterloh. Von den fertigen Möbeln, die in den oberen Räumen aufbewahrt worden waren, konnte nichts mehr gerettet werden. Auch iſt ein neuer Laſtkraft⸗ wagen den Flammen zum Opfer gefallen, zwei andere Kraftwagen konnten noch in Sicherheit gebracht werden. Glücklicherweiſe herrſchte um die kritiſche Zeit Windſtille, ſonſt würde das Ausmaß der Brandkataſtrophe noch größer geworden ſein. Man glaubt, daß der Schaden in die Mil⸗ lionen geht. * * Friedrichsfeld, 14. Nov. Die hier wohnhafte Familie Maus, deren 10 Jahre alter Sohn als Kaufmann bei ſeinem Onkel in Crefeld beſchäftigt iſt, erhielt geſtern die Hiobs⸗ poſt, daß ihr Sohn am Samstag früh mit durchſchnitte⸗ nem Hals am Eiſenbahndamm tot aufgefunden worden ſei. Der junge Mann hatte für ſeinen Onkel, der in Crefeld ein Autogeſchäft hat, Gelder einzukaſſieren, die bet ihm nicht gefunden wurden. Man nimmt an, daß der Junge er⸗ moxrdet, des Geldes beraubt und dann an den Bahn⸗ damm gelegt wurde, um Selbſtmord vorzutäuſchen. * Karlsruhe, 14. Nov. Am Dienstag wurde der ver⸗ heiratete 47 Jahre alte Rangierauſſeher Händel, der mit ſeinem Fahrrad einen in der gleichen Richtung fahrenden Vaſtzug, beſtehend aus einem Traktor und zwei Anhänge⸗ wagen, überholen wollte, von dem Traktor über⸗ fahren. Der Mann erlitt einen Rippenbruch, eine Bruſtkorbquetſchung und einen Bluterguß. Er wurde in bedenklichem Zuſtande mit dem Krankenwagen nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe verbracht. * Pforzheim, 12. Nov. Zwiſchen dem 17jährigen Lehr⸗ ing Willi Aichert und dem 22jährigen Arbeiter Wendelin Ohnmacht entſtand in einer Schreinerei Streit. Aichert griff, um ſich zu wehren, zu einer Spachtel und ſchlug den Ohnmacht ſo ſchwer gegen die Halsſchlagader, daß dieſe gerriß und der Getroffene auf dem Transport infolge Ver⸗ blutung geſtorben iſt. * Breiſach, 13. Nov. Hellklingende Marſchweiſen verkün⸗ beten am Sonntag abend, daß Großes ſich vorbereitet. Ein geſpenſterhafter Zug bewegte ſich zu den Zinnen des Eckards⸗ berges und punkt 11,11 Uhr verkündeten lodernde Fackeln, daß der Breiſacher Elferrat zur altüberlieferten Stunde ſeine Arbeit aufgenommen hat. Der Gauklertag, der kommende Faſching, warf ſeine Schatten voraus, ſoll er doch einem Phönix gleich, glanzvoller und kuhaltsreicher auf⸗ erſtehen. lung wird unerträglich zerdehnt, und hat die Stegreifkomödie, auf die Tfadens ſich beruft, ihr Kennzeichen in Leichtigkeit, Gelöſtheit des Spiels, ſo wirkt hier alles verkrampft, ge⸗ wollt, künſtlich gemacht, die Handlung, die Pointen, die über⸗ deutlich gezeichneten Typen. In ber Abſicht, das Spieleriſch⸗ Impropiſierte des Werkes zu unterſtretchen, ließ die Wie s⸗ Habener Uraufführung unter B. Herrmanns Spielleitung die dramatiſchen Mängel und das Fehlen eines non gewaltſamer Komik nicht zu erſetzenden echten Humors noch fühlbarer werden.., 1. Iulius Weismanns neues Violinkonzert. Urauffüh⸗ rung in Düſſeldorf. Auf dem Höhepunkt ſeines Schaffens angelangt, überflutet Julius Weismann den rhapſodiſchen Stil des Violinkonzertes op. 98 mit ſprühender Vitalität. Herb, gedrungen und männlich erſcheint die echte wurzelttefe Gebärde dieſer liedhaften Romantik, deren Reichtum und Tiefe einer durchaus unmittelbaren Phantaſie entſpringen. Mit brillantem ſieghaften Impetus ſetzt der erſte marſchartige Satz ein; tänzeriſch belebt bringt der zweite Satz ein wunder⸗ volles Gegenſpiel zwiſchen Solovioline und Orcheſter. Me⸗ lodiſch klar ausgeſponnen iſt die Paſſacaglia des dritten Satzes, während das Finale in Rondoform Lyrik und Pathetik glück⸗ lich vereint. In der Muſtk der Gegenwart bedeutet das Kon⸗ zert ein Ereignis, weil es die Schickſalhaftigkeit eines urgeſun⸗ den Stils offenbart, deſſen Quelle die tongewordene Natur iſt. Wobei nachdrücklich zu bemerken iſt, daß dieſer Stil mit pro⸗ grammuſikaliſchen Elementen nichts gemein hat. Unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Haus Weis bach erſpielte die funge Geigerin Riele Queling mit prachtvollem energte⸗ gelabenem Feuer dem Konzert einen durchſchlagenden Erfolg. Das begetſterte Publikum jubekte Weismann mit ſpontaner Herzlichkeit zu. Hzg. Berliner Theater. Das Schillertheater hatte einen in⸗ tereſſanten und erfolgreichen Abend mit der Wiedergabe des alten engliſchen Stücks„Der Londoner verlorene Sohn“ in der Bearbeitung von Kamnitzer nach der Ueber⸗ ſetzung von Tieck. Das Drama wird von manchen Shakeſpeare zugeſchrieben, von andern wird ſeine Autorſchaft beſtritten. Die ganze Anlage, die etwas kypiſch iſt, der moraliſterende Unterton, der Mangel an tieferen Ausbrüchen der Seele oder der Phantaſie ſprechen nicht gerade für Shakeſpeare, aber es iſt * Ludwigshafen, 14. Nov. Geheimrat Troeltſch als Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen eröffnete die Sitzung um 9410 Uhr und verbreitete ſich über die wirtſchaftliche Lage. Er hob u. a. hervor, daß durch den Wirtſchaftskampf am Niederrhein, den er als eine Kataſtrophe bezeichnen zu können glaubte, ein Schatten auf die heutige Sitzung falle. Wenn man auch ver⸗ mutet habe, daß die Pfalz hiervon nicht berührt iſt, ſo ſei doch anzunehmen, daß durch die Kreiſe, die eine ſolche Sache ziehe, auch die Pfalz berührt wird, deren eiſen verarbei⸗ tende Induſtrie ebenfalls ſchwer betroffen werden würde. Der Redner ſprach im weiteren Zuſammenhang von den Gefahren, in denen ſich die Induſtrie zurzeit befindet. Er erwähnte die bekannte Notlage der Schuhinduſtrie, über die er den berufenſten Vertreter— Kommerzienrat Kopp⸗Pirmaſens— zu einem Referat für den heutigen Tag hergebeten habe. Die allgemeine Konfunktur ſei zwar rücklaufend, aber in einer förmlichen Kriſe befinde man ſich erfreulicherweiſe nicht. Eine Verſchlechterung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage in der Pfalz ſei überall feſtzuſtellen. Ueber die Wirtſchaftslage ſei die Kammer neuerdings in der Lage geweſen, der Regierung eine Darſtellung zu geben und in einer in Mainz mit dem Miniſter für die beſetzten Gebiete ſtattgefundenen Zuſammenkunft habe man Wünſche geäußert, von denen man hoffe, daß ſie nicht ungehört verhallen. In dieſem Zuſammenhang wurde auch erwähnt, daß das Reichs⸗ poſtminiſterium der Pfälz. Wirtſchafts bank durch die Erhöhung der darlehensweiſe gegebenen Mittel um drei Mil⸗ lionen in dankenswerter Weiſe dem Kreditbedarf auch im Handwerk und Handel nach Maßgabe der ſatzungsgemäßen Vorausſetzungen entgegengekommen ſei. Sodann erſtattete Syndikus Dr. Kohn ſein Referat über die Neuregelung der Gewerbeaufſicht und nahm Stellung zu dem Reichsentwurf, dem ein Gegenentwurf der Gewerkſchaften gegenüberſteht, der auch im Verlauf der Ver⸗ ſammlung durch einen anweſenden Vertreter zur Geltung gebracht wurde. Direktor Koch⸗ Germersheim brachte ſcharfe Be⸗ ſchwerde über die bahnamtliche Behandlung Germersheims zur Sprache, was den Präſidenten der Handelskammer zur Bitte veranlaßte, ſich in Zukunft frühzeitig an die Handels⸗ kammer zu wenden, die im Falle der Schiffsbrückenbeſchä⸗ digung und der bereits inzwiſchen entſtandenen Schäden erſt kürzlich informiert wurde. Kommerzienrat Kopp⸗Pirmaſens ſprach über die Notlage der pfälziſchen Schuhinduſtrie und führte u. a. aus, daß die Kriſis jetzt bereits ſeit Jahresfriſt an⸗ hält und im weſentlichen auf folgende Faktoren zurück⸗ zuführen ſei: Aus der Ueberſchwemmung des un⸗ geſchützten deutſchen Binnenmarktes mit Auslands ware, beſonders der billigen tſchechoſlowakiſchen Schuhe und auf die Ueberſteigerung der Weltmarktrohhäutepreiſe im Jahre 1927. Dies habe zu einer Ueberſättigung der Lager geführt, was 1928 ſich in der fetzigen Notlage aus⸗ wirkt. Nur etwa ein Drittel der vorhandenen Arbeiter ſeien zur Zeit voll beſchäftigt, das zweite Drittel arbeite ſtark verkürzt, das letzte Drittel ſei völliger werbslos. Zu den unerträglichen ſteuerlichen Verhältniſſen käme noch, daß durch Kriegs⸗ und Nachkriegszeit in den meiſten Ländern eine Stei⸗ gerung der Leiſtungsfähigkeit der Schuhfabrikate eingetreten ſet, in Deutſchland jedoch ein ſtarker Unterkonſum zu be⸗ klagen ſet. Geheimrat Troeltſch befaßte ſich ſodann in ſeinen Aus⸗ führungen mit der Unzulänglichkeit des derzeitigen Geſchäftsgebäudes der Induſtrie⸗ u. Handelskammer in Ludwigshafen, wobei er drei Löſungen der Frage vortrug, ohne daß man jedoch bereits einen beſtimmten Beſchluß faßte. Zum letzten Punkt Verſchiedenes nahm ſodann Stapf⸗ Pirmaſens noch das Wort und bekämpfte den Beitritt des Bezirks Frankenthal zum Konſum⸗ und Spar⸗ verein Frankenthal und Umgebung, davon ausgehend, daß die Konſumpereine überhaupt nur eine Exiſtenzberech⸗ tigung hätten, wenn ſie ohne ſtaatliche Unterſtützung dem Einzelhandel gewachſen ſeien. Mit Worten des Dankes beendete ſodaun der Vorſitzende die Sitzung. Sitzung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen Von ſeinem eigenen Fuhrwerk überfahren * Waldſee bei Speyer, 14. Nov. Der 46 Jahre alte Land⸗ wirt Konrad Nieſer von hier wurde geſtern von einem fremden Auto in ſchwer verletztem Zuſtande in das Speyerer Krankenhaus eingeliefert. Wie ne glich feſtgeſtellt werden konnte, wurde Nieſer auf der Landſtraße nach Speyer in der Nähe des Mutterſtadter Bahnhofes von ſeinem eigenen Fuhrwerk überfahren. Der Unglücksfall ereignete ſich durch plötzliches Scheuen der Pferde. Nieſer führt dieſe am Zügel und wurde dabei zu Boden geriſſen. Da mit Miſt ſchwer beladene Fuhrwerk ging ihm über die Be Die ſcheugewordenen Pferde wurden von entgegenkommen den Radfahrern eingefangen. Das Auto kann mit dem Un⸗ glücksfall nicht in Zuſammenhang gebracht werden. * * Grünſtadt, 13. Nov. Der Brotpreis hat ſeit geſtern eine Verbilligung erfahren. Das dreipfündige Schwarz⸗ brot koſtet ſtatt 66 noch 63 Pfennig, das zweipfündige Weiß⸗ brot ſtatt 66 noch 60 Pfennig. * Aus dem Elſaß, 13. Nov Am Montag abend wurde der von Metz nach Diedenhofen fahrende Perſonenzug im Bahn⸗ hof Mondelange auf ein Rangiergleis geleitet, um den Schnellzug Diedenhofen— Metz vorbeifahren zu laſſen. Aus einer noch nicht aufgeklärten Urſache überfuhr der Loko⸗ motivführer des Perſonenzuges das Halteſignal, über⸗ rannte den Prellbock und fuhr mit ſeiner Maſchine gegen das Haus des Bahnwärters, das unter dem gewaltigen Druckeinſtürzte. Die Frau und die beiden Kinder konnten lebend unter den Trümmern herausgeholt werden, der Bahn⸗ wärter jedoch war bereits tot. Sein Körper war unter den Trümmern buchſtäblich zer malhmt worden. Zwei Wagen des Perſonenzuges haben ſich ineinander hineingeſchoben. Von den Reiſenden wurde niemand verletzt.— Der eben erſt aus dem Mllitärdienſt entlaſſene Heinrich Latſcher aus Mülhauſen wollte am Sonntag in Begleitung ſeiner Schweſter im Auto nach Jungholz fahren, um am Grabe des Vaters einen Kranz niederzulegen. Beim Verſuch, in ſchneller Fahrt bei Niederſteinbrunn zwei Autos zu überholen, fuhr er mit ungeheurer Wucht gegen einen Bau m. Das Auto zer⸗ brach in zwei Teile. Heinrich Latſcher ſtarb kurze Zeit nach dem Unfall, ſeine Schweſter wurde ſchwer verletzt. Zu bezlehen in der Hauptnebenstelle 81,9%, den Nebensteſſenweſdhofstr.&, Schwetzingetstr. 19/0 und Heerfeſdstr 11, sole durch unsere frögerinnen aus ſeiner Zeit und es lohnt die Ausgrabung. Es wird die Wandlung eines ſchlechten, verlogenen und verbummelten fungen Menſchen dargeſtellt, die durch die opfervolle Liebe einer Frau erfolgt. Der Vater iſt unerkannt aus der Ferne zurückgekommen und iſt ſein Diener geworden, um ihn zu be⸗ obachten, dann zu verurteilen und ſchließlich zu ſeiner Wand⸗ lung zu beglückwünſchen. Eine Reihe ſehr lebendiger Figuren in allen Schattierungen der Eitelkeit, der Gaunerei, der Recht⸗ lichkeit, der Verſchlagenheit, der Geldgier und des Opfermuts ziehen an uns in bunten Situationen vorüber und bringen jene Miſchung von Moral und Narretei zuſtande, die uns aus alten Büchern immer wieder erfriſcht. Der Regiſſeur Erich Engel übertrieb das Tempo nicht künſtlich, er ließ den Stil einer gewiſſen Gelaſſenheit und Ueberlegenheit walten. Er hatte gute Schauſpieler, im Vater Steinrück, im Sohn Harlan, im Tuchhändler Wäſcher, im Wetterhahn Falkenſteins, auffal⸗ lend Franz Weber in der Rolle des naiven Kapitaliſten Biſam. Famos die Dekorationen von Neppach, Bühnenſtücke, die ſich fortwährend verſchieben, ſcheinbar improviſierte Kombinativo⸗ nen ergeben und die Luſt und Laune des Stückes in ihren Rhythmen, Linien und Farben wiederſpiegeln. Oscar Bie Das Deutſche Muſikinſtitut für Ausländer wird im Juni 1929 im Schloß Charlottenburg eröffnet werden. Dem Ehrenkuratorium gehbren an: Kultusminiſter Prof. D. Dr. C. H. Becker, Oberbürgermeiſter Guſtav Böß, Bürger⸗ meiſter Karl Auguſtin, Geheimrat Dr. W. Cunv, Prof. Dr. Albert Einſtein, Prof. Carl Fleſch, Dr. Gerhart Hauptmann, Dr. Karl Kieſel, Fritz Kreisler, Prof, Dr. Max Liebermann, Prof. Mayer⸗Mahr, Prof. Dr. H. J. Moſer, Dr. Karl Muck, Prof. Dr. Hans Pfitzner, Prof. Max Reinhardt, Profeſſor F. Schreker, Prof. Dr. G. Schünemann, Mr. C. H. Sherrill, Ge⸗ heimrat Stimmint, Dr. Richard Strauß und Generalintendant Heinz Tietſen. Das Präſidium wird Wilhelm Furt⸗ wängler übernehmen. Er werden lediglich Weiſterkurſe für Klavier, Violine und ein Dirigentenkurs abgehalten, für die als Lehrer Eugen d' Albert, Edwin Fiſcher, Walter Gieſe⸗ king, Willy Heß und Joſeph Szigeti gewonnen worden ſind. Dirigieren halten, außerdem wird Carl Schuricht den Dirigentenkurs leiten. Fur Vorträge Über Muſikäſthetik und Wilhelm Furtwängler wird einige Vorträge ber e eee Muſikgeſchichte(in deutſcher und engliſcher Sprache) ſind die Herren Dr. A. Einſtein, Dr. Leichtentritt und Prof. Dr. Weiß⸗ mann verpflichtet worden. Vorträge über Inſtrumentenkunde hält Prof. Dr. C. Sachs, über die Entwicklung der Notenſchrift und Muſikbibliothekweſen Prof. Dr. Joh. Wolf. Eiteratur Menſch Luther. Roman von Walter v. Molo.(Poul Iſolnay Verlag, Berlin⸗Wien⸗Leipzigſl. Man hat in deny letzten Jahren nicht mit Unrecht von einer Luther⸗Renalſſance geſprochen und damit verſucht, ganz beſtimmte Problemſtellungen und Löſungen unſerer Zeit auf eine kurze Formel zu bringen. Hlerbei iſt es ins⸗ beſondere der„junge Luther“, um deſſen Verſtändnis die beſten Köpfe ſich mühen. Das iſt gewiß kein Zufall. Die innere Struktur unſerer Zeit mit ihrer Unſicherheit und Zerriſſenheit und mit ihrem Suchen nach Sinn und Ziel für Leben und Geſchehen gleicht ja jenen Tagen, in denen eben der junge Luther auf den Plan trat. Von da aus geſehen, kpunte das Erſcheinen eines Lutherromans für die Ge⸗ genwart nur eine Frage der Zeit ſein. Kommen mußte er. Nun, er iſt ſchon da. Kein Geringerer als Walter v. Molo ſchuf ihn! „Menſch Luther“ lautet das Buch. Es wirft den Leſer von Anfang bis zu Ende in den wilden Strom jenes wuchtigen Geſchehens, wie es im Wormſer Reichstag geſchichtliche Prägung gefunden. Aber nur jene Stunden und Tage greift Molo heraus, die für Worms und eine ganze Welt von kulturgeſchichtlicher Wende geweſen ſind, jene beiden Tage, da Luther ſich zu verantworten hatte vor Kaiſer und Reich. Mit ſtaunenswerter Kenntnis der Quellen und mit bewun⸗ 5 e Einſicht in die neueſten Ergebniſſe der Forſchung meiſtert der Verfaſſer den gewaltigen Stuff und zeigt dem Veſer jenen Luther, von dem es heißen kann:„Nicht dex Reichstag, nicht ie höchſte geiſtliche und weltliche Gewakt waren dite Ankläger, er, der Einzelne, Schwache, Hilfloſe klagte die Mächte der Erde an und befahl ſie vor ſeinen Richterſtußhl.“ Dieſes Urteil wird begründet. Wir ſehen in farbigen Bildern das Milieu der Zeit, ſchauen in das häßliche Widereinander von weltlicher und geiſtlicher Politik, in die böſen Machenſchaften eines alt gewordenen Syſtems, mit dem die Beſten unzufrieden ſind, das zu ändern freilich nicht in ihrer Macht gelegen.—(„Vergiß nicht, daß mancher unter uns iſt, der nicht darf, wie er will“]. Wo liegt die Söſung und Entſpannung in„der Zeiten Widerſpruch“? Nicht im Politiker, nicht im Humaniſten, auch nicht im Sozialreformer Luther— packend und erſchütternd wird es in Einzelbildern gezeigt— ſondern im„Menſch Zuther“, in jenem, der dem Poſſenſpiel der Zeit den ganzen Ernſt der Ewigkeit ent⸗ gegenſtellt, der Menſch iſt, weil er fret iſt im Glauben und Menſch iſt, weil er verpflichtet ſich weiß zum Kampf in ſelbſtloſem Dient. So ſieht Menſch Luther aus. So will Molo ihn hineinſtellen in unſere Mitte, sine fra et studio.„Nimm und lies“— heißt auch hier die Loſung. So 9 N 9 Donnerstag, den 18. November 19³⁰ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 B. Seite. Nr. 882 Bauen und Wohnen Ole Berliner Sagfah“⸗Ausſlellung= ein Vorſtoß zur Esſung der beutſchen Bau und Wohnungsfrage „Uebe rall hört man heute den Ruf nach Wirtſchaftlichkelt; wirgendwo wird er dringlicher erhoben, als beim Wohnungs⸗ bau.„Konſtruktlonen und Theorien, Abhandlungen und Vorträge mögen erforderlich fein; wir ſind damit über⸗ ſchwemmt. Wichtig iſt allein die praktiſche Durchführung. In der Siedlung der„Gagfah“, in welcher führende deutſche Architekten auf verſchlebenartige Weise ſich um die Wohnung des Mittelſtandes bemühen, ſcheint mir ein vor⸗ bildlicher praktiſcher Verſuch wirtſchaftlichen Wohnungsbaues vorzuliegen.“ Dieſe Geleitworte unſeres hochverehrten Herrn Reichs ⸗ mwirtſchaftsminiſters Dr. Curtius zu der als For- ſchungsſiedlung gedachten Jubiläumsausſtellung der Gagfah“(Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Angeſtellten⸗ Heimſtätten Berlin) kennzeichnen die Bedeutung und Wert⸗ note der jüngſten großen Muſterſteblung, an deren Zuſtande⸗ kommen 16 führende deutſche Architekten mitgewirkt haben, um durch die Praxis die zweckmäßig ſte Form neu⸗ zeitlichen Bauens für den Mittelſtand zu finden. Nach ber Weißenhofſiedlung in Stuttgart kommt dieſer Berliner Forſchungsſiedlung für die Weiterentwicklung deut⸗ ſchen Wohnbauens eine beſondere Bedeutung zu. Ihr Be⸗ ſtimmungsgweck, zur Typiſierung des Kleinwoh⸗ nungsgrundriſſes beizutragen, nachdem die theoreti⸗ ſchen Vorarbeiten zur Maſſenherſtellung der„Wohnung der Zukunft“ durch einen Stab unſerer berühmteſten deutſchen Architekten geſchaffen wurden, wie dies u. a. die Namen eines Prof. Dr. Hans Poelzig und Prof. Dr. Te ſſenow von der Techniſchen Hochſchule Berlin⸗Charlottenburg, Prof. Paul Schmitthenner und Prof. Wilhelm Joſt von der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Stuttgart, Prof. Dr. Guſtav Wolf, Direktor der Handwerker⸗ und Kunſtgewerbeſchule, Breslau, Stadtbaurat Dr. ing. Weishaupt, Stettin, Regterungs⸗ baumeiſter a. D. Dr. ing. Grabe(techniſcher Leiter der Heimſtätte Schleswig⸗Holſtein) Kiel, etc. beweiſen. Prof. Dr. Teſſenow, der von der geſamten beteiligten Architektenſchaft für die künſtlertſche Leitung der Gagfah⸗Aus⸗ ſtellung im Zehlendorfer Fiſchtalgrund berufen wurde, bezeich⸗ net das Arbeitsgebiet des heutigen Wohnungs⸗ baues als ein großes Verſuchsfeld, deſſen wich⸗ tigſte und vornehmſte Aufgabe darin beruht, das z weckent⸗ ſprechendſte Hausmodell zu finden, welches die praktiſchen Wohnungsbedürfniſſe am beſten befriedigt.— Dafür hat nun die Ausſtellung drei Wo H. nungstypen geſchaffen, die in der Gruppe 1 den Wohn⸗ 70 0 für beſcheidenere Verhältniſſe entſpricht, wie ſie te Form des eingebauten Einfamktlienhauſes mit da⸗ zugehbrigem abgeſchloſſenen Garten, z. T. aber auch die Form der Wohnung im Mehrfamilienhaus zu erfüllen imſtande iſt. Die Gruppe I bezieht ſich auf Wohnungen größeren Um⸗ fangs für höhere Raumbeanſpruchung oder kinderreiche Fa⸗ milien, wofür das Reihenwohnhaus, bzw. auch das eingebaute Wohnhaus gewählt wurde, ſchließlich ſind in Gruppe IIlmit⸗ telgroße freiſtehende Wohnhäuſer vorgeſehen worden, die beſonders den Wohnbedürfniſſen höherer Beamter genügen ſollen. Eine erſtaunliche Fülle von Gedanken und Lbſungen ver⸗ körpert ſich in der Gagfah⸗Muſterſiedlung, in welcher ſich die Erfahrungen und Wohngepflogenheiten der aus allen Ländern des Reiches beteiligten Architekten verkörpern— ein zweifel⸗ los ſehr glücklicher Entſchluß der Veranſtalterin, für die Pro⸗ fektierung ihrer Wohnungen und Häuſer nicht nur norddeutſche, ſondern auch ſüd⸗ und weſtdeutſche Verhältniſſe in der bau⸗ techniſchen und architektoniſchen Aufgabe berückſichtigt zu haben. Für die Wahl der Ausſtellungsart der„Gagfah“ haben die bereits beſtehenden beiden großen Sie d⸗ lungen: die Mathildenhöhe in Darmſtadt und die Weißen hof⸗Siedlung in Stuttgart Anregung gegeben, wonach auch im Prinzip die umfangreichere dritte Ausſtellungsſtedlung in Deutſchland, die„Gagfah“⸗Siedlung im Zehlendorfer Fiſchtalgrund, mit ihren rund 120 Woh⸗ nungen— geſchaffen wurde. In Gemeinſchaft mit der Reichsforſchungs⸗Geſellſchaft für Wirtſchaft⸗ lichkeit im Bau⸗ und Wohnungsweſen e. V. ſind Programm, Bauten⸗Entwürfe und Ausführungen zuſtande⸗ gekommen, um durch einen gemeinſamen Vorſtoß jene Wege zu weiſen, die zur Erzielung eines künftigen planvollen Bauens führen ſollen. Was das Baugelände der Jubiläumsſiedlung in Zehlendorf anlangt, ſo gehört dies unſtreitig mit zu den ſchönſten Bauplätzen der Groß ⸗ Berliner Vororte, wofür ſchon der ſchmale, doch maleriſch anmutende Parkſtreifen am Fiſchtalgrund ſpricht, der in norböſtlicher Richtung direkt zum Walde führt. Durch dite Einteilung in zwei Häuſevreihen konnten auch freiſtehende Doppelhäuſer in ziemlich weiten Abſtänden berückſichtigt werden. Der Geſtaltung der Bauanlage entſprechend, iſt die Vorderfront durch eine langgezogene und gewundene Zeile von aneinander gereihten Häuſern und Hausgruppen gebil⸗ det, deren Faſſaden und ruhige Dächer gegen den Fiſchtal⸗ grund und benachbarte Siedlungen abſchließen. Die„Gagfah“ wollte ein Experimentieren in neuen Bauweiſen grundſätz⸗ lich vermeiden und die Wohnformen als Haupt⸗ aufgabe betrachten, weshalb im Gegenſatz zu den neuer⸗ dings bevorzugten Flachdächern aus techniſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Gründen bei den Neubauten auch das übliche Satteldoppeldach beibehalten wurde. Blumenreiche Gärten und Raſenanlagen umſchließen die einzelnen Häuſer, für deren Abgrenzung von den Nachbargrundſtücken ſchmucke Zäune gezogen ſtnd. In der gliederreichen Ahwechſlung von Ein⸗ und Mehrfamilienhäuſern verſuchten die Architek⸗ ten den Anſprüchen wie dem Einkommen weitgehendſt zu genügen, ſowohl kinderreichen Familien in beſcheidenen Lebensverhältniſſen, als beſſer ſituterten höheren Beamten. Selbſt den Junggeſellen hat man durch die Schaffung von 2 gemütlichen wirtſchaftlichen Zweizimmerwohnungen die Mög⸗ lichkeit zur Erlaugung eines kleinen Eigenheims gegeben. Die Zweckmäßigkeitsfrage in der Formgebung fand ſchließ⸗ lich eine ſehr nützliche Erweiterung durch die vorbildliche, vollkommen wohn⸗ und ſchlüſſelfertige In⸗ nenein richtung von 30 Wohnungen mit etwa 150 Zimmern, deren einfach⸗ſtilvolle Mobiliarausſtattung und techniſchmoberne Kücheneinrichtungen zur ſofortigen Be⸗ nützung einladen. Für den Weitblick und die Großzügigkeit der Jubiläums⸗ ſiedlung am Fiſchtalgrund ſpricht endlich noch der helle, luf⸗ tige Bau eines Monteſſori⸗Kinderheims, in wel⸗ chem die künftigen kleinen Siedlungsbewohner, die Kinder der im Berufe ſtehenden Eltern, tagsüber von ausgebildeten Kindergärtnerinnen betreut werden ſollen. Wenngleich die „Gagfah“⸗Stedlung im Zehlendorfer Fiſchtalgrund in ihrem ganzen praktiſchen Aufbau, in ihrer ökonomiſchen Raum⸗ ſparweiſe, den niedrig gehaltenen Decken und in der Aus⸗ nützung des letzten Winkels gegen die früher gewöhnten mehr oder weniger verſchwenderiſchen Bauverhältniſſe im Moment etwas beengend anmutet, ſo darf nicht überſehen werden, daß es ſich hier um die zwingenden Forderungen unſerer Zeit⸗ verhältniſſe handelt. Das zu löſende Hauptproblem liegt in der Typiſierung von hygteniſchen und verhältnismäßig billt⸗ gen Kleinwohnungen, womit der Volkskrankheit„Wohnungs⸗ not“ zu Leibe gerückt werden ſoll. Trotz aller entgegen⸗ geſtellten Hemmungen ſind gerade die vorbildlichen Ratio⸗ naliſterungsformen dazu beſtimmt, den Wohnungsbedürfniſſen im allgemeinen und insbeſondere des großen Heeres der Angeſtellten zu entſprechen. Ing. Kirsch. WMirtſchaftliches Soziales Zulaſſung der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde als Abtretungsſtelle Durch gemeinſamen Erlaß des Württ. Innenminiſtertums und des Württ. Finanzminiſteriums vom 8. Nov. iſt die Bau⸗ ſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde als Abtretungsſtelle im Sinne des Beamten⸗Heimſtättengeſetzes vom 30. 6. 1937 und der 88 2 und 3 der Verordnung zur Durchführung dieſes Geſetzes für die württ. Landesbeamten und für die Beamten der der Aufſicht des Landes unterſtehenden öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften zugelaſſen worden.— Die durch dieſe mini⸗ ſtertelle Zulaſſung zum Ausdruck kommende Anerkennung der bisherigen Leiſtungen der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde iſt durchaus verſtändlich, denn dieſes auf gemein⸗ nütziger Grundlage aufgebaute Unternehmen hat in der Zeit ſeines 3K fährigen Beſtehens nun ſchon für 4351 ſeiner Bau⸗ ſparer die Mittel zum Erwerb von Eigenheimen im Geſamt⸗ betrage von mehr als 67 Millionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt. 1925 Anlage. 1926 1927 verzehnfacht. N r 2 2 2, 2 7 teilen , D 5 8 7 1 5 7 eHRO 1925 Eröffnung des Bahrenfelder Werkes. 1924 Beginn der Umstellung des Betriebes auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen. Unabhängigkeit der Werkstätten von klima- tischen Schwankungen durch Luftabschluß und Schaffung einer neuartigen Klima- Vollständige Durchführung der zweijah- rigen Versuchsergebnisse für die Mischungs- werkstätten durch Schaffung einer mecha- nischen Mischanlage, die eine absolute Gleichmäßigkeit und sorgsamste Behand- lung des Tabaks gewährleistet. gelang die Auflockerung und sichere Reini- gung des Taba ks auf pneumatischem Wege. Aufnahme der Kartonnagenfabrikation in drei eigenen Werken. Hauptwerkes Bahrenfeld hat sich in 4 Jahren 1928 Eröffnung des Zweigwerkes Hannover, aus gerüstet mit sämtlichen Einrichtungen des Bahrenfelder Werkes. Seitdem werden die Reemtsma-Werke als die vollkommensten Cigarettenherstellungsbetriebe der Welt von Fachkommissionen aus allen Erd- — Die Belegschaft des zu Studienzwecken besucht. REEMTSNMA ciqaRETrEN 2 8. Seite. Nr. 532 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 15. November 1928 Die Königin der Ladendiebe vor Gericht Frau Röber mit ihren Töchtern und S Nach 5½fähriger Pauſe erſchien Frau Dora Röber vor dem Schöffengericht Charlottenburg wieder als Ange⸗ klagte. Sie hatte von neuem ihr altes Handwerk ausgeübt und ſich auch diesmal als Königin der Ladendiebe Bewährt. Es dürfte noch der große Diebſtahlsprozeß in Er⸗ innerung ſein, der ſich vor 5½ Jahren im großen Schwur⸗ gerichtsſaal Berlin gegen Frau Röber, ihre jugendlichen Töch⸗ ter, ihre Schweſter und deren Ehemänner abſpielte und der als Röber⸗Mervilius⸗ Prozeß Berlin tagelang in Spannung hielt. Frau Dora Röber, die jetzt im 52. Lebens⸗ jahr ſteht, ſtammt aus guter Familie. Ihr Vater war ein Höherer Beamter im Hofſtaat der Königin von Holland. Nach⸗ dem ſie in ihrem Heimatland wegen zahlreicher Laden⸗ diebſtähle Gefängnisſtrafen abgeſeſſen hatte, war ſie nach Berlin gereiſt. Hier machte ſie mit ihren hübſchen noch jugendlichen Töchtern ein großes Haus. Sie bewohnte eine große Wohnung am Kurfürſtendamm, die Töchter waren gut verheiratet, die eine bereits mit 18 Jahren mit einem Beamten im Miniſterium. Wie ſich dann ſpäter heraus⸗ ſtellte, war Frau Röber faſt täglich mit ihren Schweſtern, Töchtern und Schwiegertöchtern auf Raubzüge durch alle Waren⸗ häuſer und Luxusſpezialgeſchäfte gezogen. Staunend erfuhr man von ihrer bewundernswerten Geſchick⸗ lichkeit, war es ihr doch gelungen, vollzählige 120tei⸗ lige Porzellanſervice und vollzähliges Tafel⸗ ſilber unentdeckt trotz aller Privatdetektive in den Waren⸗ häuſern und Spezialgeſchäften hinauszuſchleppen. Damals meinte der Verhandlungsleiter, der verſtorbene Landgerichts⸗ ötrektor Schimmak, daß Frau Röber mit ihrer großen Kunſt als eine Glanznuummer im Variets hätte auftreten können. Damals hatte Frau Röber fünf Jahre Ge⸗ fängnis bekommen. Dieſe Strafe hat ſie aber nur zum Teil verbüßt, denn es war ihr für einen großen Teil der Strafe Bewährungsfriſt gegeben worden. Das hat ſie nun aber nicht behindert, wieder ihr Metier als Ladendiebin aus⸗ zuüben, wie die gegenwärtige Anklage zeigte. Auch diesmal war ſie mit ihrem Familtienanhang ge⸗ meinſam auf Beute ausgezogen und hatte wieder⸗ um mit bewährter Geſchicklichkeit gearbeitet. In einem kleinen Spezialgeſchäft im Weſten waren im Juli v. J. wiederholt drei Frauen erſchienen, die ſich alle möglichen Sachen vor⸗ chwiegertöchtern auf neuen Beutezügen legen ließen, ohne zu kaufen. Die Ladeninhabrein, die allein bediente, vermißte nach einiger Zeit nicht weniger als 50 Schirme. Im April d. J. begegneten ſie dieſen Frauen zufällig auf der Straße und ſah in der Hand der älteren einen Schirm, den ſie ſofort wiedererkannte. Sie ließ die drei Frauen feſtſtellen, die zunächſt falſche Namen angaben. Sie wurden aber als Frau Röber, deren Tochter, die Ehefrau Marie Eckert, die ſchon in dem großen Mervilius⸗Röber⸗Prozeß mitangeklagt war und deren Schwiegertochter Marie Severin erkannt. Zur Verhandlung waren nur Frau Röber und ihre Toch⸗ ter Marie Eckert vor Gericht erſchienen. Die mitangeklagte Schwiegertochter war inzwiſchen nach Wien gefahren. Frau Röber ſpielte dieg änzlich Unſchuldige und wollte nie in dem Geſchäft geweſen ſein. Sie behauptete, daß ſie den Schirm von ihrer Schwiegertochter geſchenkt bekommen habe. Die Ladeninhaberin bekundete jedoch als Zeugin, daß ſie in den Angeklagten mit Beſtimmtheit die verdächtigen „Kundinnen“ wiedererkenne. Auf die erſtaunte Frage des Vorſitzenden, wie es möglich geweſen ſei, in dem kleinen Ge⸗ ſchäft gleich 50 Schirme zu ſtehlen, erwiderte die Zeugin, daß ihr das auch ein Rätſel ſei. Sie habe nichts gemerkt. Das Schöffengericht hat keine Zweifel an der Schuld der beiden Angeklagten. Während das Verfahren gegen die Schwiegertochter abgetrennt und gegen dieſe Haftbefehl er⸗ laſſen wurde, wurde Frau Dora Röber zu 1 Jahr Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt, ihre Toch⸗ ter Frau Marie Eckert erhielt über den Antrag des Staats⸗ anwalts hinausgehend 6 Monate Gefängnis. Als dann der Vorſitzende verkündete, daß Frau Röber ſofort zu ver⸗ haften ſei, bekam dieſe einen Tobſuchtsanfall. Auch in ihrem früheren Prozeß hatte Frau Röber verſucht, die Rolle der Geiſteskranken zu ſpielen. Sie tobte wohl eine halbe Stunde lang, bis ein Gerichtsarzt herbeigeholt worden war. Sie beſchimpfte den Gerichtshof, ſchleuderte ein Waſſerglas auf die Erde und hatte ſogar Schaum vor dem Munde. Man weiß aber von früher, daß ſie in der Gefängniszelle bei der bekannten Hochſtaplerin Anny San⸗ neck Unterricht genommen hatte, wie man vor Gericht ſimulieren kann. Auf Anordnung des Gerichtsarztes wurde Frau Röber ſchließlich auf einer Trag bahre ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis geſchafft. Gerichtszeitung Schwurgericht Kaiſerslautern— Der Rammelsbacher Totſchlag Vor dem Schwurgericht Kaiſerslautern wurde ge⸗ zen den Steinabrichter Richard Schröck, geb. am 7. Februar 1906 zu Rammelsbach, verhandelt. Dieſer gab am Abend des 8. September zwiſchen 11 und 12 Uhr zu Rammelsbach im Gaſtzimmer der Wirtſchaft Jung nach kurzem erregtem Wort⸗ wechſel auf ſeinen Zechgenoſſen Ludwig Wenz einen Schuß ah und traf den Wenz in den Bauch. Wenz verſtarb am 10. September 1928 im ſtädtiſchen Krankenhaus Kaiſerslautern. Nach der Darſtellung des Angeklagten ſpritzte ihn Wenz mit Bier. Darauf faßte Schröck ſeinen Krug und über⸗ ſchüttete den Wenz ebenfalls mit Bier, worauf dieſer ihm den Krug auf bie Unterlippe ſchlug. Bei der ſich dann entſpin⸗ nenden Rauferei will Schröck ſich bedroht gefühlt und in der Notwehr auf Wenz geſchoſſen haben. Die Piſtole hatte er ſeinerzeit im elterlichen Anweſen verſteckt. Die Zeugen⸗ ausſagen ergaben, daß Notwehr nicht vorlag. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Körper⸗ verletzung mit Todesfolge mit einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren abzüglich 2 Monaten Unterſuchungshaft be⸗ ſtraft. Der Revolver wird eingezogen. In der Urteils⸗ begründung hob der Vorſitzende hervor, daß gegen den An⸗ g lagten nichts Nachteiliges vorliege und er ſeine Tat ſchwer bereue. Die Strafe müſſe aber doch empfindlich ſein, da durch die Tat ein Menſchenleben vernichtet wurde. Schröck nahm die Strafe ſofort an, während ſich der Staatsanwalt die Ent⸗ ſcheidung noch vorbehielt. * 8. Direktoren der Rheinlandbank verurteilt. Die Direk⸗ toren der Rheinlandbank in Wiesbaden⸗Bieberich, Dr. Wevers, früherer Bürgermeiſter von Worms, und Sommer wurden wegen Untreue und Betrugs zu 5000 Mark Geldſtrafe oder 50 Tagen Gefängnis reſp. 6000 Mark oder 60 Tage Gefängnis vom Erweiterten Schöf⸗ fengericht Wiesbaden nach mehrtägiger Verhandlung ver⸗ urteilt. Die Rheinlandbank mußte 1925 ihre Geſchäftstätig⸗ keit einſtellen. 8. Doppeltes Todesurteil, gegen einen Doppelmörder. Das Schwurgericht Berlin verurteilte den aus Oſtpreußen ſtammenden 32jährigen Schloſſer Auguſt Krauſe, dem zur Laſt gelegt wird, in Berlin Ende November vorigen Jahres den 63jährigen Gaſtwirt Rogowski und zwei Tage ſpäter den nahezu 70 Jahre alten Fuhrherrn Rakow mit einem Beil erſichlagen und Frau Rakow lebensgefährlich verletzt zu haben, dem Antrag des Staatsanwalts gemäß wegen Mordes in zwei Fällen zwet Mal zum Tode und wegen ver⸗ ſuchten Mordes zu fünf Jahren Zuchthaus und zu dauerndem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Der An⸗ geklagte hörte das Urteil mit vollſtändiger Ruhe und Gleich⸗ gültigkeit an. 8. 5 Veranſtaltungen Donnerstag, den 15. November „Nabhan der Welſe“,.80 Uhr. Theater: Nationaltheater: t Wilhelm Millowitrſch Maunheimer Küunſtlertheater Apollo: .00 Uhr. 5 5 Vorträge: Freier Bund Abt. I. Dr. G. F. Hartlaub„Die Nationen in der Kunſt“. III..15 Uhr.—„Schickſal und Sterne“. Vortrag des Aſtrologen C. H. Huter. Harmonieſaal,.00 Uhr. 1 Lichtſpieltheater: Alhambra:„Ariadne in Hoppegarten“.— Schauburg:„Der Garten Eden“,— Capitol:„Waſſer hat Balken“.— Scala:„Hinter Harems mauern. — Gloria⸗Palaſt:„Zwei zarte kleine Hände“.— Pal aſt⸗ Theater:„Der Jazzſänger“.— Ufa⸗ Theater: Fooping the loop“.— Ufa⸗pPalaſt im Pfalzbau, Ludwigshafen:„ie Carmen von St Pauli“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 u.—4 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Plauetarium: Vorführung 8 Uhr. § Schwere Strafen für Seidenſchmuggter. Nach mehr⸗ tägiger Verhandlung fällte das Schöffengericht Duisburg das Urteil in einem Prozeß gegen die drei Kaufleute Zeller⸗ meyer, Sommer und Gertjes und den Eiſenbahnoberſekretär Schornſtein, die in der Zeit der Ruhrbeſetzung unter Mithilfe franzöſiſcher Beſatzungsangehöriger mehrere Tauſend Kilo⸗ gramm franzöſiſcher Seide nach Deutſchland einge⸗ ſchmuggelt hatten. Es wurden folgende Strafen verhängt: Wegen Zollhinterziehungen wurde Zellermeyer zu 384 000 Mark, Sommer zu 200 550 Mark, Gertjes zu 88 650 Mark und Schornſtein zu 115 650 Mark Geldſtrafe verurteilt. Ein Wert⸗ erſatz wurde den vier Angeklagten in einer Geſamthöhe von 396 800 Mark auferlegt. Wegen Beſtechung und gewinnſüch⸗ tiger Urkundenfälſchung erhielten Zellermeyer 10 Monate, Sommer ſechs, Gertjes vier Monate Gefängnis und Schorn⸗ ſtein unter Berückſichtigung ſeiner Beamteneigenſchaft ein Jahr drei Monate Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte Mil⸗ lionenſtrafen und mehrere Jahre Gefängnis bezw. Zuchthaus beantragt. 8 Reviſion im Kyritzer Prozeß. Gegen das Urteil des Schöffengerichts im Kyritzer Landfriedensbruchprozeß haben ſowohl die Staatsanwaltſchaft als auch die Verurteilten Be⸗ rufung eingelegt. Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen! * Feſtbankett mit nikotinarmen Zigaretten. Es iſt ein Zeichen der Zeit, daß viele Menſchen immer mehr zur Ueberzeugung kom⸗ men, daß man den Rauchgenuß ſich beſſer und bekömmlicher geſtalten kann, wenn man in der Auswahl der Rauchmittel etwas kritiſcher als früher iſt. Vor kurzer Zeit wurde der Grundſtein zum neuen Bibliotheksbau des Deutſchen Muſeums in München gelegt in An⸗ weſenheit des Reichspräſidenten und anſchließend fand ein Bankett zu 400 Gedecken ſtatt unter Teilnahme der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, angeſehener Perſönlichkeiten aus Induſtrie. Handel, Wiſſenſchaft und Kunſt, bei dem als einzige Zigarettenmarke die in letzter Zeit ſehr bevorzugte Neſtor Lordulkotinarm gereicht wurde. Die Raucher waren ſehr befriedigt. ———j—— ů—— ͤ rere Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel] 9 10. 12. 18. 14 15 Neckar- Pegelf 8 10. 1218 14.18. Faſel 7880 500,52 085 0 0 J, 48 Schuſterinſel 1808604 12 107 Mannheim.00.85.76.70 2,702.60 Kehl 5,6002.51½,40 2,412.37.29 Jagſtfeld 1 Maxau.32 5,214.08 4,03 4,07.98 Mannheim 198 60 8.81.7, 70 Taub 1750189 1,85.76.7078 Köſr.741.651.5801 845.48.44 eee eee Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b.., Mannheim, E 6, 9 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwoktl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S Rahſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer 8 Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Max Filter Werner Iwele Naumeussfeffung Tepefen. Teppiche Dekorafionen E 2, 1 lenker) S211 Sverkauf Wegen Umbau A. Fradl aus Tirol — Stroh markt O 4, 6 N 0 N — Donnerstag, den 18. November 1928 Neue Mannheimer Zeltuntz[Mittaz⸗Aus gabe) . 4 7. Seite. Nr. 583 Sportliche Rund ſchau 25 Jahre Schülerturnen im Turnverem Mannheim v. 1846 25 Jahre bedeuten in dem ſchnellebigen Zeitalter unſeres heuti⸗ gen Weltgeſchehens gar nichts. 25 Jahre Aufbauarbeit an der Sache ber Leibesübungen dagegen bergen ein gerüttelt Maß von ſelbſtloſer Arbeit in ſich, die umſo höher zu bewerten tiſt, als ſie in eine Zeit zurückgreift, in der Turnen, Sport und Spiel noch manches Vor⸗ urteil zu überwinden hatten, als es allen Schwierigkeiten zum Trotz galt bahnbrechend und grundlegend zu wirken, eingedenk des Aus⸗ ſpruches, den der jetzige Leiter der Schülerabteilung des T. V. M. v. 1846 Turnwart Karl Müller dem Abteilungsjubiläum aus dem i des großen Erziehers und Turnvaters Fr. L. Jahn vor⸗ anſtellt. „Für Volk und Vaterland wollen wir keinen Gedanken zu hoch halten, keine Arbeit zu langſam und zu mühevoll, keine Unterneh⸗ mung zu kleinlich, keine Tat zu gewagt und kein Opfer zu groß.“ Immer und ſtets waren dieſe trefflichen Worte der Leitſtern des Turnvereins Mannheim v. 1846 und ſeiner führenden Männer, die ſchon Ende des vorigen Jahrhunderts dem Verein eine eigene Halle geſchaffen hatten, und nach Verluſt dieſer aus weitblickender Ueber⸗ zeugung nicht ruhten bis um die Jahrhundertwende herum der Bau des jetzigen ſtolzen Vereinshauſes in Angriff genommen und fertig⸗ geſtellt wurde. War der Turnverein damit an führende Stelle auch über Südweſtdeutſchland hinaus in der Deutſchen Turnerſchaft ge⸗ rückt, ſo war er ſich auch ſeiner großen Verantwortung um die Ver⸗ breitung der turneriſchen Ziele bewußt. Es iſt deshalb durchaus kein Zufall, daß in dieſe Zeit die Aufnahme des Frauenturnens fällt, daß die Sängerriege gegründet wurde und daß mit dem Jahr der Turnhallenweihe die Aufnahme des Schüler⸗ turnens zuſammenfällt, nachdem alle Vorausſetzungen für die Weiterentwicklung gegeben waren. Der Gründungstag der Schülerabteilung iſt in ber Vereins⸗ geſchichte als der 4. Oktober 1903 bezeichnet. Zunächſt waren es nur einige Kinder von Mitgliedern, die ſich zum Knabenturnen, das in der erſten Zeit Sonntags von 11—12/½ Uhr abgehalten wurde, ein⸗ fanden. Bald jedoch wurde der Turnunterricht auf Montag und Donnerstag verlegt. Die Früchte ſollten ſich bald zeigen; denn inner⸗ halb kurzer Zeit wuchs unter der fürſorglichen und ſicheren Leitung von Turnwart Schweizer die Teilnehmerſchaft auf über 100 Buben an; nach dem erſten Werbeturnen im April 1905 betrug die Zahl ſchon über 150 Knaben. In ſteter Aufwärtsentwicklung mußte zu Beginn des Schickſalsjahres 1914 eine Gliederung in zwet Abtei⸗ lungen erfolgen. Während der Weltkrieg in ben anderen Abteilun⸗ gen den Uebungsbetrieb lahmlegte, konnten in jener Zeit doppelt erfreulich gerade die Turnſtunden der Kinderabtetlungen aufrecht er⸗ halten werden, nachdem die Leitung der Knabenabtetlung, als Turn⸗ wart Schweizer ins Feld rückte von Männerturnwart Baumbuſch und ſpäter von Turner Höfling übernommen worden war. Ja die Schüler⸗ und Schülerinnen, die letztere Abteilung war im April 1908 ins Leben gerufen worden, beſtritten im Weſentlichen die in un⸗ unterbrochener Reihenfolge vor ſich gehenden, nun im Dienſte der Wohltätigkeit ſtehenden, Roſengartenſchauturnen mit großem Erfolg. Nach Kriegsende nahm die Schülerabteilung, nunmehr wieder unter Schweizer, ihres Gründers Leitung, einen weiteren unge⸗ ahnten Aufſchwung. Als dieſer infolge öienſtlicher Inanſpruchnahme nach 23 Jahren gezwungen war die Leitung in andere Hände zu geben, konnte er es in dem Bewußtſein tun, für das Kinderturnen auch über den Verein hinaus in unſerer Vaterſtadt erſprießliche und ſegensreiche Arbeit geleiſtet zu haben, wofür ihm heute nicht nur der Turnverein Mannheim v. 1846, ſondern auch die vielen Turnenden, die in den zwei Jahrzehnten unter ſeiner Führung und Anweiſung in die Grundbegriffe der Leibesübungen eingeführt wurden, ver⸗ dienten Dank zollen. Viele dieſer jungen Schüler ſind heute noch im Verein tätig, andere wieder haben ſich anderen Berbänden und Ver⸗ einen zugewandt, in allen aber wurde, was das erfreuliche iſt, die Freude an den Leibesübungen geweckt. Seit Juli 1926 ſteht nun Turnwart Müller, ſelbſt ein ehe⸗ maliger Schüler Schweizers, an der Spitze der Schülerabteklungen, die Anfang 1927 auf dret Abteilungen und Januar 1928 auf eine dierte Abteilung erweitert werden mußten. Heute nach 25 Jahren kann der Turnverein Mannheim v. 1846 mit Stolz auf den erfolgreich beſchrittenen Weg im Kinderturnen zu⸗ rückblicken, für deſſen Vertiefung ihm keine Tat zu gewagt und keine Opfer zu groß waren. Steht der Verein in der großen Deutſchen Turnerſchaft mit annähernd 3000 Mitgliedern an 8. Stelle, ſo nehmen ſeine Kinderabteilungen mit 865 Schüler und Schülerinnen(448 Knaben und 420 Mädchen) den 6. Platz ein. So wird das Werbe⸗Schauturnen der Schüler und Schſt⸗ lerinnen am kommenden Sonntag zu einer beſonderen Bedeutung gelangen. Mancher wird ſich, wenn er die jugendfrohe Schar auf⸗ ziehen und ihr friſches, frohes Tun ſieht, in die Zeit zurückverſetzt fühlen, in der er ſelbſt in dieſen Reihen ſtand. R. Groth. Handball im Badischen Turnkreis der D. T. Der kommende Spieltag trägt in ganz beſonderem Maße den Charakter entſcheidungsvoller Begegnungen, deren Ausgang neue Verwicklungen nach ſich ziehen können, andererſeits aber die Meiſter⸗ ſchaftsfrage bis zu einem gewiſſen Maße vorzuentſcheiden vermögen. Von bevorzugtem Intereſſe ſind naturgemäß die Spiele in der nordbadiſchen Meiſterklaſſe Tgde. Ziegelhauſen— Pol. Heidelberg iſt das Spiel der Spiele. Das Vorſpiel auf dem Platz des Meiſters enbete 414 unentſchieden. Nach Verluſtpunkten liegt Ziegelhauſen ein Punkt Hinter der Polizei, ſodaß die Ziegelhäufer alles daran ſetzen werden, um auf eigenem Gelände dieſen knappen Vorſprung aufzuholen. Eine neuerliche Punktteilung wäre durchaus am Platze, wenn man bie Schwächen bezw. Stärken beider Mannſchaften ins richtige Ver⸗ hältnis ſetzt. Das Torverhältnis 43:23 ſpricht für den immer noch burchſchlagskräftigen Sturm der Heidelberger, während bel Ziegel⸗ hauſen das 28:18 auf gute Verteidigungsarbeit ſchließen läßt. Ta de. Heidelberg— 62 Weinheim heißt die andere Be⸗ gegnung. Ob ſich die Turngemeinde aufraffen wird und die in Weinheim erlittene Vorſpielnieberlage in einen Sieg zu verwandeln, epſcheint nach den wenig überzeugenden Leiſtungen der letzten Spiele fraglich. Jahn Weinheim— TV. Rohrbach ſtanden ſich erſt vor zwei Wochen in Rohrbach gegenüber. Damals ſiegte Rohrbach mit:2. Auch dieſes Mal geht es darum, den Partner auf dem ketzten Platz zurückzulaſſen. Vielleicht dreht beim neuerlichen Zu⸗ fammentreffen der Weinheimer Verein den Spieß um. In Mittelbaden ſteigt das Karlsruher Lokaltreffen MTB. gegen KTV. 1846, außerdem ſtehen Pol. Karlsruhe und Durlach gegenüber. Südbaden: Jahn Freiburg— TV. Sulz. Die Mannheimer Gaurunde bat volles Programm mit den Spielen Jahn Neckarau— TV. 1846; TV. Seckenheim— Tg. Rheinau; TV. Sandhofen— Tbd. Germania. Das wichtigſte Spiel geht auf dem. Neckarau vor ſich. i eee Beide Mannſchaften haben je eine Niederlage zu verzeichnen. Nach den Spielen Rheinau— 1846:8, Neckarau— Rheinau:2 zu ur⸗ teilen, müßte man Neckarau, den jetzigen Tabellenführer, im Vorteil des eigenen Platzes als knappen Sieger erwarten. Bei den guten Stürmerleiſtungen der 1846er wäre aber auch ein Sieg derſelben in Nekarau nicht überraſchend. Seckenheim wird gegen Tg. Rheinau nicht viel ausrichten, wenn auch das Spiel in Seckenheim vor ſich geht. Auch Turnerbund Germanla wird in Sandhofen eine weitere Niederlage hinnehmen müſſen, wenn die Leiſtung des dortigen Turnvereins am letzten Sonntag kein Strohfeuer geweſen iſt. R. G. Boxen 3. Internationaler Boxabend des Vereins für Raſenſpiele Mannheim Wie ſchon kurz mitgeteilt, veranſtaltet der VfR. Mannheim am kommenden Samstag(17. November), abends im großen Saale des Turnvereins 1846 Mannheim, Prinz Wilhelmſtraße einen weiteren internationalen Boxabend, zu welchem die Städtemann⸗ ſchaft von Baſel verpflichtet wurde. Die Gäſte verfügen über eine ausgeglichene Mannſchaft und bringen dieſe in Gebrüder Topo w und Theo Chriſt allererſte Kräfte. Der VfR. ſtellt zu den Kämpfen mit Wißler, Heuſſer, Nicolay u. Krieger ſeine derzeit beſte Vertretung und tritt noch ols Verſtärkung der bekannte ſüdweſtdeutſche Meiſter 1928 Bernlöhr, Stuttgart hinzu. Zweifellos verſprechen die Kämpfe, an den Rekordliſten beider Mannſchaften gemeſſen, eln ſportlicher voller Erfolg zu werden. Eine beſondere Note wird der Abend auch durch das Rahmenprogramm erhalten. In deſſen Mittelpunkt findet ein Revanchekampf der beiden Weltergewichtler Schuler(Vf.)— Sckert(Mainz) ſtatt. Nicht zuletzt ſoll noch erwähnt ſein, daß der Abend durch Trainingsvor⸗ führungen der Jugend⸗Abteilung des BfR. eingeleitet wird, womit dem Publikum ein kleiner Einblick in die Schule des Boxen ver⸗ mittelt werden oll. N Athletik Herausforderungsringkampf Gehring—Nyſtröm Der Mannheim⸗ Ludwigshafener Sportgemeinde ſteht ein be⸗ ſonderes ſportliches Ereignis bevor. Der Ludwigshafener Gehring, Deutſcher Schwergewichtsmeiſter und Dritter bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam, hat den Finnländer Nyſtröm, der ihn in Amſterdam nach Punkten beſiegte und den zweiten Platz gewinnen konnte, zu einem Herausforderungskampf gefordert, ber am 18. No⸗ vember, abends, im Pfalzbau in Ludwigshafen ausgetragen wird. Pferdeſnort Strausberg(14. November) 1. Cſarbas⸗Hürdenrennen. 2700 4. 3000 Meter: 1. Frau H. Mannes Eaſter Lily(Schatz); 2. Labora; 8. Prince of Thule Ferner liefen: Logarithmus, Valant, Hellade, Graziella, Cinderella, Spala, Darnhelm, Gaffel. Tot: 194. Pl: 46, 22, 18:10. 2. Pruuns⸗Jagdrennen. 2200&. 3000 Meter: 1. W. Dodels Trixi (Müſchen); 2. Perſeverantia; 3. Aſtrid. Ferner liefen: Der Zu⸗ künftige, Foxtrott, Lobelig, Altenau, Potiphar, Feldölume Donna Danila. Tot: 287. Pl: 60, 17, 122:10. 285 3. Mafeſtic⸗Jagdrennen. 2200. 3400. Meter: 1. R. Johnſon jr Kutas(Schwilowſki); 2. Rom; 3. Lichtſtrahl. Ferner liefen: Venus 4, Doktor, Sommerflor, Treuherz, Melitta, Monhott, Prüm. Tot: 75. Pl: 17, 18, 14.10. f 4. Preis von Schlenderhaun. Jagdrennen. Ehrpr. und 90 00. 4100 Meter: 1. R. Scholz Lakl(Scharff! 2 Werden; g. Raute. Ferner liefen: Treu und Glauben, Schwertlilie, Myron, Falter, Escorial, Fünf Uhr, Lebensmut, Norge. Tot: 143. PI: 32, 15, 28:10. 5. Walleuſtein⸗Jagbrennen. 2200 4. 8800 Meter: 1. Frhr. von Reitzenſteins Eiche(Baſtel); 2. Perlenſiſcher; 8. Donnerſchlag. Ferner liefen: Felfenroſe, Ritornell, Durſt. Tot: 81. Pl. 33, 21:10. 6. Marmor⸗Jagdrennen. 2200. 4100 Meter: 1. W. Dodels Ro⸗ ſenprinz(Bismark); 2. Graphit; 3. Turned up. Ferner liefen: Hazard, Rache, Grand Mouſſeux, Poeſie, Malus. Tot: 24. Pl: 12, 15, 13:10. 7. Dolomit⸗Hürdenrennen. 2200 4. 8000 Meter: 1. M. J. Oppen⸗ heimers Selecta(Kränzlein); 2. Staroſte); 3. Prünas. Ferner liefen: Certoſina, Liebestraum, Begonte. Tot: 19. Pl: 14, 15:10. Die Bezirksſportlehrer des Se. in Tätigkeit In einer Sitzung der Sportlehrer des Verbandes in Ettlingen unter Leitung des VI. Verbandsvorſttzenden wurden die Richtlinien für das techniſche Programm und die allgemeinen Arbeitsanweiſun⸗ gen nach einem einheitlichen Syſtem feſtgelegt. Die Tätigkeit der Bezirksſportlehrer ſoll ſich in erſter Linie auf die Heranbildung von Uebungsleitern und Gruppenleitern erſtrecken, wobei als Ziel die Ausbildung von 2500 Leitern im Verbandsgebiet als wünſchens⸗ wert und notwendig angeſehen wurde. Neben ſchon beſtehenden lau⸗ fenden Kurſen ſind für Sportlehrer Lochner zwel Wanderlehr⸗ gänge in Worms, Kreuznach, Idar/ Oberſtein, Trier und in Speyer, Neuſtadt/ Landau, Pirmaſens, Zweibrücken. Saarbrücken vorgeſehen. Sportlehrer Reim wird Wanderkurſe im Gebiet von Kitzingen, Lahr und Aſchaffenbura übernehmen, während Sportlehrer Schmid eine Anzahl Kurſe im ſüblichen Teil der Kreiſe der Schwaben und Ulm, alſo in den Gebieten von Kempten, Jsny, Fviedrichshafen und Ravensburg durchführen wird. Der Winter iſt da! Ueber 2000 Meter Höhe iſt ſchon manche Nordſeite tief und für Monate verſchneit. Im Flachlande iſt dagegen „Der Winter“ mit ſeinen erſten Heſten des Jahrganges 1928.29 ein⸗ gekehrt. Daß der„Winter“ pünktlich kommt, iſt kein Wunder, wohl aber iſt es eines, wie ſeine Schriftleitung immer wieder verſteht, aus Schnee und Skiläufern ſtändig Neues umd Gutes in Wort und Bild herauszuholen. Der„Winter“ iſt nach üblichen Begriffen ein Sport⸗ blatt, ö. h. er berichtet über alles, was ſich im Winterſport ereignet, aber er iſt noch viel mehr. Er verſteht es, mit dem Auge des Künſt⸗ lers, des Dichters, des Geſchichtsforſchers, des Wiſsenſchaftlers all oͤas zu ſchauen, was die„Weiße Kunſt“ bieten kann. Und das iſt noch viel mehr als„Nurſport“, das iſt Schönheit in edelſter Form. All die Genüſſe der Erwartung des Winters N ſich jetzt im „Winter“ ſchon die erſten Hefte zeigen wieder alle Vorzüge der Zeit⸗ ſchrift. Prächtige Bildausſtattung, glänzender Text. N Rother, München. AKursbüchlein für Skifahrer. Ein Weiſer für den Winter 1928/29. Mit vielen Bildern auf 48 Seiten Kunſtöruck, 32 Seiten Textoruck. Das iſt einmal ein nettes, friſches, praktiſches Büchlein! Zuerſt ſach⸗ liche und fkibegeiſterte Worte in launiger Form, dann die Fülle ſorg⸗ fältigſt ausgearbeiteter Angaben über die Orte und Plätze, an denen Skikurfe ſtattfinden, zuletzt die allgemeinen Bedingungen zur Teil⸗ nahme an einem Skikurs. Es handelt ſich um die in den letzten Jahren ſo berühmt und beliebt gewordenen Skikurſe des Berg⸗ verlag Rudolf Rother, München, dem bei der Organiſation ſolcher Kurſe natürlich ſeine einzigartige 9 auf dem Gebiete des Winterſports zur rfügung ſteht. d. rbayern, Allgäu, Schweiz, Oeſter reich, Südtirol— über 25 Kursplätze mit 200 Kurſen, das iſt eine gewaltige Aufgabe. Es würde einem die Wahl ſchwer, hätte man nicht öteſen trefflichen Weiſer zur Hand. So aber iſt's ein Genuß, ſich für ſeine Winterferien das Richtige auszuſuchen inbezug auf feine Kaſſe, auf Zeit, Höhe, Gegend, Kenntniſſe und was immer in Rückſicht zu ziehen iſt. Denn ein Skikurs iſt nicht die Schule, die man hinter ſich gebracht haben muß, um zu den Freuden des Skilaufs zu gelangen, ſondern er iſt Skifrsude und Ferien⸗ ſeligkeit ſelber! 5 Bergverlag Briefmarken ⸗Allexlei Von Germanikus Briefmarken⸗Neuheiten gibt es immer. Zwar ſchimpft der Sammler über unnötige Markenausgaben, aber er nimmt ſtie doch immer wieder gern in ſeine Sammlung auf, wenn ſte ſchön ſind und nicht zu viel koſten. Beide Bedingungen erfüllt die neue 15 Groſcy⸗Marke Polens mit dem Wilde des Schriftſtellers Sienkiwicz. Polen ſorgt durch ſeine Mar⸗ kenausgaben immer von neuem dafür, daß ſeine großen Män⸗ ner in der Welt nicht vergeſſen werden. Rußland wollte kürzlich auch einen großen Schrifk⸗ ſteller durch Gedenkmarken ehren, nämlich Tolſto i. Die Marken waren fertig entworfen und im Druck. Die Probe⸗ abzüge waren bereits in philateliſtiſche Zeitungen gegeben, um für den Abſatz der Marken zu werben. Nun ſind ſte au⸗ geblich nicht rechtzeitig zum Gedenktage fertig geworden und man verzichtete auf ihre Ausgabe. Achmed Zogus Wahl zum König in Albanien gab den Anlaß zu zwei Ausgaben von Marken, beim Zuſammentreten der Nationalverſammlung und bei der Königswahl. Eine dritte Neuausgabe von Marken folgt am Tage der Krönung. In Eſtland hat der Währungswechſel zu Neuausgaben geführt. Die erſten Werte in Goldwährung ſind die 5 Sent rot, 10 Sent grünlich⸗blau, 12 Sent karmin und 20 Sent blau. Alle haben die gleiche Zeichnung. Drei Löwen, die ühberein⸗ ander daherſchreiten. Weitere Werte werden folgen, dem Vernehmen nach die Kronenwerte mit Bildern aus Eſtland. Bildermarken ſind und bleiben überhaupt Trumpf. Bel⸗ gien kündigt ſie in großer Zahl an. Nicht nur gewöhnliche Freimarken, ſondern auch Poſtpaket⸗, Eil⸗, Flugpoſtmarken und Wohltätigkeitsmarken ſollen Bilder von Baulichkeiten Belgiens bringen. Inzwiſchen ſind aber zwei Proviſorien für die neuen Poſtpakete herausgekommen, eine 4 und 5 Frs. Marke, die durch Ueberdruck hergeſtellt ſind. Ueberdruckt ſind auch wieder einmal alle Marken von Malta. Vor Jahren trugen die Malta⸗Marken die In⸗ ſchrift„Poſtage and Revenue“, was beſagte, daß man ſie für Poſt⸗ und fiskaliſche Zwecke benutzte. Das wurde eines Tages anders, da ſollten die Poſtmarken für ſich ſein— man Über⸗ druckte ſie deshalb mit„Poſtage“. Die nächſte Ausgabe er⸗ hielt auch nur die Inſchrift:„Poſtage“. Jetzt wird dieſe Aus⸗ gabe nun mit dem Aufdruck„Poſtage und Revenue“ verſehen! Iſt das nicht nett? Neue Marken wird es in Kürze in den Niederlanden geben, denn dort wird das Porto ermäßigt! Im Dezem⸗ ber erſcheinen 4 Wohltätigkeitsmarken, die zum erſten Mals niederländiſche Gelehrte der letzten Jahrhunderte im Bild vorführn. Von den Niederlanden fanden Flüge nach Nieder⸗ ländiſch⸗Indien ſtatt Hierzu gab man 2 Flugpoſtmarken heraus mit dem Bilde der Fliegeroffiziere, die die Flüge aus⸗ führten. Der letzte Flug geht auch in umgekehrter Richtung. Niederländiſch⸗Indien erhielt dazu gleich 5 verſchiedene Auf⸗ druck⸗Flugpoſtmarken. Im Saargebiet werden zum Weihnachtsfeſt auch wie⸗ der eine Reihe von Wohlfahrts marken erſcheinen. Diesmal wird der Nennwert aber 21 Franken betragen, wozu nach 100 Prozent Aufſchlag für Wohlfahrtszwecke kommen ſodaß der Satz 42 Franken Ankauf koſtet. Die deutſchen Wohlfahrtsmarken kammen am 15. 11. an den Schalter, diesmal 5 Werte mit den Wappen von Ham⸗ burg, Oldenburg, Mecklenburg⸗Schwerin, Braunſchweig und Anhalt. Als Neuheit kommt auch eine Poſtkarte mit der ein⸗ gedruckten 8 Pfg.⸗Wohlfahrtsmarke zur Ausgabe. I— Das Post- Abonnement ft Dezember muß bis spòtestens 25. ds. ts. efneueſt seln, sollen unſleb- Same NHehfkosten odet Unter- brechung vermieden werden. Esllegt im interesse einer glatten Zustellung, die neue Quſttung glelch bel Vorzelgen elnzulòsen 0 Neue NMennheimer Zeitung * THiaummmmmmmumaumanauaamuueunneeeeeeeeeeeeeeen AG GIs IEA Würfel eee Lee 2 Vereinigung gebildet. Aehnliche Verbände entſtehen im Bo⸗ genehmigen. FItnangpläne aufzubauen. geſellſchaften, insbeſondere des Norddeutſchen Lloyd, vergrößert werde. Schiffahrtsaktien in den letzten Monaten auf die Verzö erung der en de üer Sekke. Nr. 532 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 15. November 1928 — eee Die Wiege des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Steinkohlenbergbaus ſtand an der Ruhr. Wenige Stollen förderten noch vor 100 Jahren den hochwertigen Brennſtoff, welcher der Umgebung als Hausfeuerung diente, auf den Rücken der Pferde und in plumpen zweiräderigen Karren den Eiſenwerken des ber⸗ giſchen Landes angeboten, oder in Ruhrkähnen zum Rhein verfrachtet wurde. Erſt um die Mitte der ßher Jahre tritt, be⸗ dingt durch die Einführung von Dampf⸗ und Arbeitsmaſchinen in den verſchiedenſten Gewerbezweigen, und durch den Ausbau des Eiſenbahnnetzes, dem ein raſches Emporblühen dank ver⸗ mehrter Kohlennachfrage eine lebhafte Unternehmungsluſt ein. Die Zahl der Zechen vermehrt ſich um 66 auf 202. Die Kohlenförderung ſteigt, das Abſatzgebiet vergrößert ſich dank der neuen Bahnlinien. Förderten im Jahre 1851 noch 208 Zechen 2125 750 t, ſo betrug die Förderung 1871 von 227 Zechen bereits etwa das 6fache, d. h. 12 4617759 t. Ausländiſches Kapital, beſonders engliſche, ve 2 8 8 franzöſiſche und holländiſche Gelder, betätigen ſich in dieſen Jahrzehnten an der Ruhr, während bas einheimiſche Kapital noch unſicher abſeits ſteht. Ernſt Friedrich Grillo zieht deut⸗ ſches Kapital in größerem Umfange heran. Zechen verkaufen ihre Förderung ohne Wahl. Man ſchließt kurzfriſtige Lieferungsverträge mit der Eiſen⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie des Reviers, verkauft die Produktion an Kohlen⸗ händler oder direkt an den Verbraucher. Die Verhältniſſe be⸗ günſtigen dieſe mangelhafte Verkaufsdiſziplin. Von Jahr zu Jahr vergrößert die Induſtrie ihre Werke und verlangt wiederum mehr und mehr Kohle. Der günſtige Friedensſchluß am 10. Mai 1871 bedingt einen neuen Aufſchwung und ruft eine ungewöhnliche Unternehmungsluſt hervor. Wir treten in die Zeit der Gründerfahre. Die Förderkohle ſteigt von 1871. pro t auf 15 M im Jahre 1873. Die Nachfragen ſind kaum zufrieden zu ſtellen. Der Bergbau hat die Täler der Ruhr zumeiſt verlaſſen und ſchreitet von Jahr zu Jahr mehr und mehr nach Norden vor, in das Emſcher⸗ gebiet. Dann kommt der Zuſammenbruch, das Jahr 1874. Der Weltmarkt mit Eiſen flaut von Amerika ſtark ab, die Preiſe ſinken, die Nachfrage nach Kohlen erlahmt. Die Papiere fallen ins Bodenloſe, nur w enige Zechen arbeiten ohne Millionen⸗Verluſte. Der Wert für die Tonne Kohle ſinkt 1873 von 15% auf 8/ im Jahre 1876. Bis zu Beginn der 9oer Jahre hat der Bergbau ſchwer um ſeine Exiſtenz zu kämpfen. Von 154 Gewerkſchaften ar⸗ beiten nur 45 mit Gewinn, während der Reſt ſtarke Zuſchüſſe erfordert. 268 Zechen kämpfen den Kampf um das Daſein. An den Türen der Hauptabnehmer, die Eiſeninduſtrie, ſollen ſich oft Aufſchriften wie„Der Eintritt iſt den Kohlen⸗ und Schmierölreiſenden verboten“ befunden haben. Was aber in dieſen ſchweren Jahren erreicht wurde, war die erhebliche Stärkung des Gemeinſchafts⸗ gefühls im Bergbau. Im Jahre 1890 wurde mit dem Dortmunder Kohlenverkaufsverein die erſte Kohlenverkaufs⸗ chumer, Eſſener und Steele⸗Mülheimer Revier. In Gelſen⸗ kirchen verſucht man durch Gründung eines„Zechenklubs“ eine Verſtändigung der Abſatzfragen herbeizuführen. Im Jahre 1891 wird zu Dortmund der Brikett⸗Verkaufs⸗Verein Kapitalserhöͤhung des Nordd. Lloyd genehmigt Weniger befriedigendes Geſchäft, aber Vorjahrsdividende zu erwarten— Hapag⸗Lloyd? In der heutigen ao. HV. des Narddeutſchen Lloyd in Bremen, bei der 34 Aktionäre mit einem Geſamtkapital von 92 911 660„ gleich 4 645 583 Stimmen und ein Vorzugsaktionär mit 1562 480 Stimmen vertreten waren, gedachte der Vorſitzende, Präſi⸗ dent Heineken, vor Eintritt in die TO. der tapferen Rettungs⸗ fahrt des Lloyd⸗Dampfers„Berlin“ beim Schiffsuntergang des „Veſtris“, Zur Begründung der Ehöhung des Grundkapitals um 35 Mill.& führte Präſident Heineken aus: Eine amerikani ſ che Gruppe hat uns ein feſtes Angebot gemacht für nom 35 Mil l.% Lloyd⸗Aktien mit Gewinnberechtigung vom 1. Januar ab zum Kur ſe on 130 v. H. netto für den Lloyd und der Maßgabe, daß der Lloyd an einem Gewinnüber 140 v. H. mit 70 v. H. be⸗ telligt iſt. Die in Amerika entſtehenden Koſten trägt ödte Gruppe, die in Deutſchland entſtehenden Koſten übernimmt der Lloyd. Die erwähnte Gruppe hat es übernommen, dieſe Aktien au der Newyorker Börſe einzuführen, ein im geſchäftlichen Intereſſe nicht zu unterſchätzender Vorteil für uns. Das Angebot war für den Nordd. Lloyd ſo vorteilhaft, daß die Verwaltung nicht gezögert hat, es vorbehaltlich der Genehmigung der HV. anzunehmen, und die HV. lunmehr blttet, die Kapitals⸗ erhöhung und damit den bevorſtehenden Abſchluß des Abkommens zu Wir wiſſen heute noch nicht, wann und in welchem Umfange wir die Gelder aus der Freigabebill für unſere beſchlag⸗ nahmten Schiffe erhalten werden. Selbſt das Geld für unſere be⸗ ſchlagnahmten Peers im Betrage von rund 9 Mill. /, das uns vor kurzem in Ausſicht geſtellt war, iſt bis heute nicht eingegangen. Wenn darauf hingewieſen iſt, daß in einzelnen Fällen bereits Beträge aus der Freigabe vergütet ſind, ſo trifft das leider für unſere Schiffe nicht zu. Es liegt mit dieſen hinſichtlich der Abſchätzung und Bewertung ſehr verwickelt, und ich glaube wirklich, wir ſollten uns heute noch nicht den Kopf darüber zerbrechen, was wir mit dem Gelde anfangen werden, wenn es einmal eingeht. Jedenfalls iſt es für eine vor⸗ ſichtige Verwaltung ausgeſchloſſen, darauf ihre Das Geſchäft des laufenden Jahres iſt bislang nicht ſo günſtig verlaufen, wie das vorhergegangene. Wenngleich das Geſchäft mengenmäßig durchaus den Erwartun⸗ gen entſprach und der zur Verfügung geſtellte Schiffsraum voll ausgenutzt wurde, iſt es doch ertragsmäßig infolge der immer ſteigenden Unkoſten, Streiks uſw. nicht befrie⸗ digen d. Das Gg. iſt noch nicht zu Ende. Wir haben noch 1% Mo⸗ nate vor uns, in denen ſich noch manches ändern kann. Immerhin glaube ich heute ſchon ſagen zu können, daß wir damit rechnen, für 1028 die gleiche Gewinnausſchüttung vornehmen zu können, wie für 1927.(8 v..) Die Verhandlungen mit der Hamburg⸗Amerka Linie ſind nicht abgebrochen, ſondern nur infolge der Reiſen verſchtebener Vorſtandsmitglieder des Lloyd und der Hapag nach Amerika zurzelt unterbrochen. In der Ausſprache über den Kapitalerhöhungsantrag ver⸗ ſuchte Aktionär Sick⸗Hamburg ben Widerſpruch in der Erklärung der Verwaltung feſtaulegen, wonach der in den Ausführungen des Präſi⸗ denten Heinecken zum Ausdruck kommende Peſſimtsmus nicht im Ein⸗ klang ſtehe mit dem Tempo, mit dem die Tonnage der Schiffahrts⸗ Er gab weiter der Anſicht Ausdruck, daß der niedrige Kursſtand der Die einzelnen gegründet. Endlich kommt der große Zuſammenſchluß. Ver⸗ kaufs⸗Vereinigungen und Bergwerksgeſellſchaften ſchließen ſich zu einer Zechengemeinſchaft zuſammen. Meinungsverſchieden⸗ heiten hindern zuerſt einen weiteren Ausbau. Am 16. Februar 1893 kommt es, geboren aus der dringenden Notwendigkeit, eine gemeinſame Verkaufsſtelle für Ruhrkohle nach einheit⸗ lichen Richtlinien zu ſchaffen, unter dem Vorſitz Kirdorfs zur Einigung. Das Rheiniſch⸗We ſtfäliſche Kohlen ⸗ ſyndikat iſt gegründet. Die weiterfolgende Entwicklung der Ruhrkohlenwirtſchaft ſpiegelt ſich naturgetreu in der Geſchichte des Kohlenſyndikats wieder. Wie bereits erwähnt, haben ſich im Syndikat die ein⸗ zelnen Werke zu einer zentralen Verkaufsorganiſation für ihre Förderung zuſammengeſchloſſen. Der geregelte Abſatz der Kohlenproduktion iſt daher Hauptaufgabe. Jeder Betrieb hat ſeine geſamte auf Grund von Beteiligungsziffern feſtgeſetzte Förderung dem Syndikat zur Verfügung zu ſtellen, welches wiederum die Pflicht hat, die ihm zufließenden Kohlenmengen möglichſt reſtlos bei den Verbrauchern unterzubringen. Zu dieſem Zweck wird die Kohle im„unbeſtrittenen Gebiet“ an die ſogen. Syndikatshandelsgeſellſchaften, im„beſtrittenen“ Ge⸗ biet durch freie Händler und ſolche, die einzelnen Zechen nahe⸗ ſtehen, abgeſetzt. Waren ſchon vor oder während des Krieges ſchwere Wirt⸗ ſchaftskriſen zu beſtehen, ſo ſei doch beſonders auf die recht trübe Beſatzungszeit 1923/25 hingewieſen, da durch die Gewaltmaßnahmen der Franzoſen das Verwaltungs⸗ gebäude des Kohlenſyndikats beſetzt und eine gedeihliche Ar⸗ beit unmöglich wurde. Das Syndikat verlegte daher ſeinen Sitz nach Hamburg. Inzwiſchen wurde nach Aufgabe des paſſi⸗ ven Widerſtandes die Kohlenförderung unter Zwang der Mieumvperträge wieder aufgenommen und im Mai 1925 bezog das Syndikat ſeine alten Räume wieder, um weiterhin dem Ruhrkohlenbergbau mit ſeinen faſt 400 000 Arbeitern Ahſatz und Brot zu erhalten. Mit welchen Schwierigkeiten in letzter Zeit zu rechnen iſt, zeigt die heftige Konkurrenz mit ausländiſcher, wie vor allem engliſcher Kohle. Waren wir durch den engliſchen Bergarbeiter⸗ ſtretk 1926 ſogar in der Lage, große Gebiete engliſchen Kohlen⸗ abſatzes für uns mit Beſchlag zu belegen, ſo findet jetzt ſelbſt auf dem inländiſchen Markte, wie vor allem in Nord⸗ und Süddeutſchland ein ſcharfer Wettbewerbskampf gegen aus ⸗ ländiſche Kohle ſtatt, welche zu weſentlich billigeren Preiſen angeboten wird, als wir es vermögen. Um unſeren Abſatz in den ſtrittigen Gebieten halten zu können, ſind wir daher gezwungen, unſere Kohle dort zu Berluſtpreiſen abzuſetzen, wodurch wie derum eine Umlage von zurzeit 2,20 pro Tonne er⸗ forderlich iſt. Da der Abſatz in den Kampfzonen etwa 25 v. H. der allgemeinen Ruhrkohlenförderung ausmacht, ſo würden bei einer evtl. Preisgabe der Gebiete etwa 75000 Belegſchafts mitglieder abgebaut werden müſſen. Lediglich der ſtraffen Organiſation des Ruhrkohlenſyndikats iſt es zu verdanken, daß wir bisher dieſer Situation, wenngleich mit den größten Schwierigkeiten, einigermaßen gewachſen waren. 8 E el Aus der Freigabebill habe der Nordd. Lloyd nach vorſichtiger Schätzung r d. 100 Mill. /, d. h. 80 v. H. des., zu erwarten. Darauf erwiderte der Vorſitzende, daß die Erledigung der Freigabebill gerade in den Vereinigten Staaten umfangreichen For⸗ malitäten unterliege. Bis zur Mitte nüchſten Jahres ſei vorgeſehen, von der Kapitalserhöhung nur die Zerti fikate in Amerika ausgeben zu laſſen und erſt dann die Aushändigung der Aktien vor⸗ zunehmen. Im übrigen ſeien die Aktien reſtlos von den beiden ameri⸗ kaniſchen Banken überenommen worden. Die HV. beſchloß darauf einſtimmig die Erhöhung des Grundkapitals der G. um 95 Mill.% StA. mit Gewinnberech⸗ tigung am 1. Januar 1928 und 1099 800% Vol. mit Gewinnberech⸗ tigung vom Tage der Vollzahlung ab unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. Die entſprechenden Satzungsänderungen wurden ebenfalls angenommen. 27: Rheiniſch⸗weſtfäliſches Kohlenſyndikat. In ber geſtrigen Mit⸗ gliederverſammlung des Rheimniſch⸗ weſtſällſchen Kohlenſyndikats wurde die Umlage für Oktober unverändert mit 2,20/ be⸗ laſſen. Ferner wurde durch Mehrheltsbeſchluß ein Antrag ange⸗ nommen, die vor der Preiserhbhung vom 1. Mal gültig geweſenen Verrechnungßzpreiſe aufrechtzuerhalten. Schließlich wurde beſchloſſen, für verſchiedene Koksſorten mit Wirkung ab 16. November de Verkaufspreiſe im Rahmen des im Mal von den Organen der Kohlenwirtſchaft bewilligten Maßes zu erhöhen. Die Marktlage für Ruhrkohle in den letzten Monalen wurde als stemlich gleichmäßig bezeichnet. 2? Adler jun., Frankfurt a.., kauft Stettiner Vulkau. Wie der Do D. erfährt, hat die J. Adler jun., Frantfurt am Main, im Oderhafen Anlagen des Stettiner Vulkan gekauft. Es handelt ſich um ausgedehnte Werksanlagen, Maſchinenparks, Krananlagen, Werk⸗ ſtätten und Werkzeuge, die möglichſt in anderen Fabriken der Be⸗ nutzung wieder zugeführt und, ſoweit öles möglich iſt, verſchrottet werden ſollen. Das Oblekt von einem Gegenwert von über 1 Mill. Mark iſt eines der größten Verſchrottungsobjelte der letzten Zeit. Wie wir erfahren, werden die Vertreter der Zentralſtellen der betei⸗ ligten Abeitnehmerverbände in den nächſten Tagen in Krefeld zu⸗ ſammentreten, um zu den Vorſchlägen des Arbeitgeberverbandes Stellung zu nehmen. Von der Kündigung werden vund 10 000 Ar⸗ beiter betroffen. :? Gerüchte um Daimler.— Anbahnung mit dem Ausland. Die ſeit einigen Tagen in Gang befindlichen aursſteigerung der Aktien der Daimler⸗Benz Ad. wird von Gerlchten begleitet, daß bei dieſer Geſellſchaft Beſtrebungen im Gange ſeien, nach dem Muſter des Vorganges Nus⸗Fiat auch für eine Beteiligung an Daumler eine ausländlſche Automobilgruppe zu öntereſſieren, die evtl. das ehemalige Schapiropaket ganz oder teilweiſe zu übernehmen hätte. Von beteiligter Seite wird eine Asuſterung zu dieſen Ver⸗ mutungen einſtweilen abgelehnt, aber es hat wie die F. ſchreibt, den Anſchein, daß unter den vielen Bemühungen, die von den Banken natürlicherweiſe unternommen werden müſſen, um das Schapiro⸗ paket einer endgültigen Plazierung zuzuführen, auch ſolche ſind, die ſich in der vermuteten Richtung bewegen. Allerdings dürfte es ſich dabei beſtimmt nicht um gmer kan i] ch e e handeln, ſondern um europäiſche, und ähnlich wie bei NS. wird auch hier anſcheinend mit dem Gedanken der europäiſchen Zuſammenarbeit als Gegengewicht gegen die Uebermacht der amerikaniſchen Automobil⸗ induſtrie operiert. Deshalb erblicken die Beteiligten auch keinen Widerſpruch darin, daß ſte ſetzt ſeloſt ausländiſches Kapital zu in⸗ tereſſteren ſuchen, während ſie noch vor wenigen Monaten die Not⸗ wendigkeit einer Bindung des Schapirobeſitzes damit begründeten, daß man eine Abwanderung des Schapfropakets nach Amerika ver⸗ hindern müſſe. Gerade bei einer Gefellſchaft, deren Name im Aus⸗ land mit der deutſchen Geſamtinduſtrie ſo ſtark verknüpft iſt, be⸗ trachtete man damals dieſe angebliche Möglichkeit als eine Gefahr. Verhandlungen zwiſch ſeti, die en 81 und Lloyd zurückzuführ ahrtsaktien n ließe. faffe Ob aber wirklich zwiſchen einer amerikaniſchen u. einer eurgpälſch⸗ ausländiſchen Betefligung ein ſo weſentlicher Unterſchied beſteht, das aſfer wir dahingeſtellt. i 5 * verein der deutſchen Y .. 0——. 5::. 54 a 5 Die Maſchineninduftrie im Sktobe Entſtehung und Zweck des Kohlenſyndikats 3 A eee— 9 5 Beſchäftigungsgrad deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, hineninduſtrie, wird uns geſchrieben:. Die in⸗ und ausländiſchen Abnehmerkreiſe der Ma ineninduſtrie hielten mit Anfragen im Oktober weniger ſtark zurück als im Sev⸗ tember. Der etwas lebhafteren Anfragetätigkeit folge jedoch nur im 7 1 1 2 1 5 Urte 77 chäft eine geringe Zunahme der Auftr erfuhr dagegen in Von Verein dem Spitzen⸗ 4 des ſchon ſeit Inlands⸗ Inlandsaufträgen 10proz. Septemberabfalls berungen imn der Wer kzeugmaſchineninduſtle befri der Eingang von Anfragen auch im Oktober im all der Auftragseingang wurde aber von den meiſten genügend bezeichnet. ſtärker als das der A edigte zwar einen noch, men als un⸗ landsaufträge I 0 nduſtrie noch beſtärkt. Die inen ⸗ fabriken ließ daher weiter nach. ſchlneu war im Oktober eine Geſchäftsbelebung zu verzeichnen. In der Landmaſchineninduſtrie beginnt die ſtille Zeit, die in den Ueber den Arbeitskonflikt in Weſtdeutſchland macht der Bericht Die wirtſchaftliche Untragbarkeit des Schledsſpruches im Ruhrkonflikt für die von ihm Überwiegend be⸗ troffene elſenverarbeiende Induſtrie iſt durch Zahlen nachgewieſen worden, die von keiner Seite beſtritten worden ſind, und die ſich insbeſondere auch auf die Maſchineninduſtrie beziehen. Die in unſerem vorigen Monatsbericht erwähnte Selbſtkoſtenſteigerung verteilt ſich auf Materialanteil und Lohnanteil in der Weiſe, daß der Lohnanteil um die Hälfte ftärker als der Materialanteil geſtiegen iſt, wobet, wie erinnerlich, die Steigerung des Materfalanteils ihrer⸗ ſeits gleichfalls durch die Belaſtung der Eiſeninduſtrie und des Bergbaues infolge der bekannten Schiedsſprüche ausgelöſt worden war. Wir haben mehrfach darauf hingewiefen, daß die Selöſtkoſten⸗ geſtaltung und die Konfunkturlage des Maſchinenbaues keinerlek weitere Belaſtung zulaſſen. * Eine Holding⸗Geſellſchaft für die enropäiſchen Verkaufsgeſell⸗ ſchaften von Ford. Die Ford⸗Geſellſchaft hat in England eine Hol⸗ ding⸗Geſellſchaft mit einem Kapital von 7 Mill. Pfund gegründet, in die alle Aktiven der in Europa operierenden Verkaufsgeſellſchaften von Ford eingebracht werden ſollen, Der Name der Geſellſchaft wird „Ford⸗Motor⸗Compan y Ltd.“ ſein. 60 v. H. des Kapitals bringt die amerikaniſche Stammgeſellſchaft auf, während 40 v. H. öffentlich emittiert werden. Dem Aufſichtsrat werden Henry Ford und ſein Sohn Edſel Ford angehören. Die neue Geſellſchaft wird die Fabrikation für Großbrikannſen und das geſamte eurvppäiſche Feſtland mit Ausnahme von Rußland betreiben. die Das erſte 1000proz. Papier an der Berliner Börſe.— Carl Lindſtroem Ac. notiert 1000 v. H. An der Berliner Miktwochbörſe erreichten Lindſtroem⸗Aktien als erſtes Papier die tauſenöprozentfge Grenze. Der Umſatz betrug nur etwa 2000.. Naturgemäß kann bet allem Aufblühen des Unternehmens bieſer Kurs keine Grund⸗ lage für eine Bewertung der G. abgeben, da nur geringe Beſtens⸗ aufträge den Kurs käglich um durchſchnittlich 3040 v. H. in die Ankäufen eine weitere Intereſſen na hme des tionärs(Columbia Graphopho ne), v. H. des Abk. in ſeinen Händen hält. Spekulationskäufe erfolgt ſein. * Friſter u. Roßmann, AG. in Berlin. Das Geſchäftsfahr 1927.28 ſoll einen neuen Verluſt gezeitigt haben :? Wayß n. Freytag AG. in Fraukfurl.— Eine neue Nieder⸗ laſſung in Mittelamerika. Das erſte Halbjahr 1928 hat gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine weitere Erhöhung des Um⸗ ſatzes im In⸗ und Ausland gebracht. Die vorliegenden Aufträge ſichern der Geſellſchaft auch über das zweite Halbjahr hinaus, in sbe⸗ ſondere im Ausland, eine befriedigende Beſchäftigung. Die Geſelb⸗ ſchaft hat ihr Arbeitsgebtet urch Errichtung einer Nieder laf⸗ ſ u nig kn Koſtarika neuerdings auf Mittelamerika gusgedehnt, „5 ein umfangreicher Straßenbauauftrag in Ausführung efindet. * Continentale⸗Caoutſchur⸗ und Gutta⸗Percha⸗Compagnie in Han⸗ nover.— Keine Dividendenerhöhung? Zu den an der Berliner Börſe umlaufenden Gerüchten, daß die G. eine Erhöhung ihrer Ge⸗ winnausſchüttung von 6 auf 8 v. H. beabſichtige, wird von der Lei ung des Werkes mitgeteilt, daß ihr eine derartige Abſicht un be⸗ bekan nt ſei. Die G. hat ihre Gewinnausſchüttung nach der Unter⸗ brechung im Jahre 1920 k. B. in der genannten Höhe bekanntlich wieder aufgenommen und verzeichnete nach früheren Meldungen im laufenden Jahre ein gutes Sommergeſchäßt in Autoreifen. Deviſenmarkt Im heutſgen Frühverkehn notierten Pfunde gegen Groß ak⸗ der bereits über 50 Mittlerweile dürften auch New Pork 444,80 484,84 Schweiz.. 25,19 25,19 Stocholm. 18,18 18,1 Faris.. 1347 134,10 Holland 1207 164 abe 907 300% Brilſſel 84,89 84,87 Oslo 18,19 18,19 Mailand. 2,56 92,51 Kopenhagen 18,19 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.16) und Pfunde mit 20.3525 gehandelt Badiſche Zeutral⸗Hänte⸗Verſteigerung Maunheim vom 14. Novbr. Die bei der ſoeben abgehaltenen Württembergiſchen Häutever⸗ ſteigerung zum Ausdruck gekommene beſſere Stimmun g fand auch hier ihre Fortſetzung und es gewinnt ebn Anſchein, als ob ſich der deutſche Häutemarkt von ſeiner abgeſchwächten Haltung al l⸗ mählich wieder erholen wollte. Auf der heutigen Badiſchen Zentral⸗Häute⸗Auktion waren die Preiſe bei flottem Verkauf teils auf der letztmaligen Pretsbaſis unverändert be hauptet, teils bis zu 6 v. H. höher. Ez konnten ſowohl einzelne Sorten von Großvtehhäuten, als namentlich auch Kalbfelle jeder Art von der Preisbeſſerung profitieren. Erzielt wurden für Häute ohne Kopf im Einzelnen(ie Pfund in Pfennigen): ohr cr r....——...——— Ine Ronf 30 4 50 50 I 8088 100 a ehr Fuhhäute 98 10 97½%½108½ 88½ 109 101 107 5 Aſlenzäute.. 889% 8% 10088101 ¼ 885 98% 86 ½ 98 Ainderhäute 101% 11% 96—112 97/110 98 108% 2 Farrenhäute 92 88 88/ 70% 80% 609% 5767 Schußhäute ohne Kopf 80; Kalbfelle bis 9 Pfund 185,259; über 9 Pfund 140.454,75; nordsd. Kalbfelle 152—157; Schußkalbfelle 120,75; Freſſerfelle 118; Schaffelle, vollwollig, fein, 73,50, desgl. halblang, fein, 72—83; kurzwollig, fein, 72; Blößen 59 Nord deutſche Ochſen⸗ häute bis 49 Pfund 76; über 50 Pfund 76,50: Norddeutſche Rinder⸗ häute bis 49 Pfumd 86,75, über 50 Pfund 80,25; nord Kuhhäute bis 49 Pfund 80, Über 50 Pfund 76; nordd. Farrenhäute aller Gewichte 2,25. 5 i 18.14. Berliner Metallbörſe Mittelkurs Rein⸗Mickel 5 0 350.0 für 100 Kg. 1814 18 14 Anti on Reg. 80,50 88.80 Kupfer 138.5 138 7] Elektrolytkpf. 151,7 151,7 Feinſtlber kg. 79,50 78,— „Blei 42,25 42.25 H Alum. 98/00 190,0 190,0 Gold Freiv gr. 2781 2,81 Zink 47,75] 47,50 do- Walsz⸗Drahtl 194,0 194,0 Platin do. do 10,25 10.28 Londoner metall örſe Metalle in E pre] Ain ne, 83. 2350 .. Silber Unze ſtand. 137/40 fein, Platin Unze E do Anl..0 105.0 13 14. do Elektw. 78 25 75,25 Qusckfilber 29,28 Kupfer Kaſſa 68,— 68,25 Zinn Kaſſa 280 2 229,2 Antimon eg— 60.— Do. Mongte 68.45 68.83 do 8 Mongie 275.1 223,7 Platin 16.— 17.— Setlementſpr. 68. 68.25 do Settlemen 230,2 229,0 Wolſrameiz 18.85 17.— Kupfer elekllor 75,25 75,25 do, Banka 230.5 229,5 Nickel Inland 175.0 175,0 do. beſt ſelee 78,75 73,75 do. Straits 230,5 229.5 do. Ausland 175.0 175,0 do ſtrong sh.—98.— Blei prompt 21,25 21 20 Silber——.— Jrachtenmarkt Duisburg⸗MRuhrort 14. Nopember Das Geſchäft an der heutigen Börſe blieb im allgemeinen ruhig. Zum Oberrhein wurde weniger verfrachtet als für Rotterdam. Frachten und Schlepplößhne blieben unverändert. 3 Höhe getrieben haben. In Börſenkreiſen vermutet man hinter den 12 * 7 5 a 5. 1 Donnerstag, den 15. November 1928 i Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 9. Seite. Nr. 522 fur Donnerstag, Freitag. Lamstag! WOLIE.-SEIDE.- SANT und WASCHSTOEE. bequeme Zahlung billige Preise Wühler, Klelstst.-5 2. uerstr. der Lange Nöttersty. Telephon 52947. 8168 Planes Kauf ni Alete( DA CEFAHRE NN darunter viele Neuheiten aus der Herbst- und be e 5 1 Winter- Saison 1928 Heckel e lano-Lager. Die Preise wurden teilweise bis zur Hälſte des 0 3. 10. Verkaufspreises herabgesetzt 5 5 Ianos 4 bllligat bei Londlecscllau P.. Kostenlos abſiolt aut selieusiuetten C estenbsigersi. IB. l. Et 22 L 14 55 2 Doſiabultur fue iuenig Celd 17 Pelz Dies versdumen bedeutet sich um ein Erlebnis bringen] Mäntel Cönnen Sie sich die Freude einer atvanglosen Besichtigung/ Planken D 3, 11 neueste Modelle. In Täglich Lobschreiben über die gute Qualität:; trotzdem eigener Werkstatt 2 00„ e hergestellt. 7 Das Speziaſhaus für Qualitäts- Stoffe a Kite er s priqumòriliq Biſſig: 7 5 9 22 1 DuxCcHGEHEND GBEEENETI Water cs. 100 Wohnküchen * f biIligst. 5 5 g 5 5 echt Karolina pine u. kiefern, prachtvolle Modelle 2 i———— Pelz alls 13teil. je nach Holzart Rekkl.-Preis v. RA. 343. bis 80 Imüritz Jedes Modell ein Sclilagec! 0 7, 1 Treppe 8 8 eee eee Ca. 180 Sf immer, ca. G0 Speisesimmer 86 ee n e md nagen dert Jetzt gibts nur eins: Kommen 3 5 3 1 N Faker 0 ff. Nicken 0.. 0. abe bm pe p d un Fel: Bequemste Teilzahlung gestatte 1 3—. ANZZUGE Aufolleferung allererts frel Haus! . 8 e Ca. 4000 U Meter Aufstellungs- u. Lagerräume 8 8 BNRYM 5 Ratenabkommen mit der Bad. und Bahr, Seamtenbank 1 5 5 kel 26 036(b. Renger 8 iber eee Mannheim, F 4,.3 — 8 n aufe 14 Schaufenster Anzüge— Mäntel Schule— Koffer Wäsche— usd. Tweig geschäft: A aliahaus, J. 20 E 4, 1(lane Teleph. 257 36 p. Deußö. PI. 7 Heuie u. folgende lage KUPEERMANN 2 besonders preiswert 1 4703 1 Schellfisch. Das Möbel-Kaufhaus für dedermann. i mii 3% 0 Nabali 7 Cabliau 7557 N 1 N g Fordern Sie gratis unseren Jublliums-Pracktkatalog 26. 1 5 j 8 5 e Auswürtige Fahrtvergütung! Jeder Kkufer erhält ein wertvolles Geschenk 85 2 3 5 werd. bill efert. 3 5 00 0 g 14 fis ditel ug aal Srrnegeg. c orisansüsside Jerirgter uberall gegen hohe prorislon gesucht 8 4 Alert 8 4 1 1 Scechechfr 5. ung Pen nen———— lalbweidbrot 3 pfa-Lald 66, Täglich frische Raucherwaren e e 25 8 soW¾T⅛Irn alle Fischmarinaden dee. Thun Lene Lebensmitiel role Fettheringe Liter Iessiggurken, e baus.50 M. 5 eee ö. 5 1 5.60 Krakauer. 1 Pund 85 3 Kokosfett. 1 eiu 553 eee eee Mar Pieiffer a dlerwutst... 17.ana.35 Söpwelneschmal2 174 768 VVV J handlung Libs Landlebemant: 27a..00] Muder- A. Schwelbefett 22 65 2 55 5 1 75 5 8 Rotwurst.. 1 bnd.00 f Haines Flomenschmalk 18. 95 3 Gäns een e ene ache lier. Macken Pfund.30 Margarine stets frisch, pid. 45 3 ige, geschl. bayr. 2 anhelach d. pen 21a.40 Salat 1 1 953 gol. Schinken. Pana 95. Fst. Tafeldl.. 1 L.26 Mer feppiche kaufen win.) fabuan. Myun. vi 653 J Ess-ESssnz. 1 Tse 50 Pfd..30 3 Tommeig f J 5 AHlindet in hervorragender Auswahl „% Back- Article. E mit Zahlungzseinteilung nach Wunsch ünd feue Jarl-Mandeln 1 Plund l. 0 brangeat. 4 Pia. 0. 2 eee denn lasehnuf kame 1 pin f 5 litunt.. 3 Pad l. 1 SRVMNM, am Friedrichsplatz ahl. 2 Plund J. 0 tistall-Inder. 1 Plund J. 27 8 E füt Bonbons 25. 8 Tel. 32373 k Lartoffelmebl. 2 pid. J. 7/0 f dieb-Zucher 8 1 Plund J. 29 5 Nokosflacken 1 Piana.) J Lallit-luder. 1 Plana.45 AUfrö- REIFEN nachessenzen und Gewürze billigst 1 5 in fil Pralinen l. 6 Blsmarckheringe oder Rollmöpse I Itr-Dose 68 3 e e Haler à Gebhard Lalenben. olle.., 90 3 kulnenale. Audg.„ 903 mit u. sagen Sle hu, dag damit der Fußboden behandelt werden soll. Einen solch schönen, widerstendsfähſgen Glanz auf Linoleum, Holz oder Parkett haben Sie noch nle gehabt; schon nach kurzer Zeſt splegeln sſch dle Möbel, dle ganze Wohnung bekommt ein anderes Aussehen. eee alen, ift ss.. 50 3 J Uddhenhenheitte ia... Ul Bechtheimer Weiwei er Weißwein.20 vom Faß, außergewöhnlich billig 1 Litet Famlilienbilder u. Vereinsgruppen billigst Berliner Ateller, H 1. 1 1 Schönheltspflege Sehmerz- u. narbenlose Entfernung v hrer Frau sparen Sis in der Woche einge Stunden müh-—⁵2²⁵⁰ Haaren, Warzen u. Leberflecken sow. Be same Arbelt! Sie dagegen dürfen sogar mit nassen 5 FFC seitigung all. Schönheitsfehler.— Ge- Vcrenocus sie Schuhen in das frisch ge- d e, sichtsdampfbäder, Bestrahlungen be- en nehme te. putzte Zimmer] Das macht 91 Jahre alt 27513 seitigen alle Hautunreinigkeften.— Fur Tagfz., dis ug, ne Fu dem Fußboden ger niehts 72 7 j i e bei starkem Fett. 14774 3 ba. Hf, an euch n lassen. mehr. Aber nur L OB A- liäten ſttagstisch e inn usw.“ Hand- 1 donn bgelm 4 5 Sie bun str WAGHS kann des! Zuſchriften unter J.* 5 19 8 8 g Nr. 51 an die Ge⸗ Gesche. Steinwand 5 85 5 ſchäftsſtelle. 47519 TES ANNE, 13 Tel. 28013 10. Seite. Nr. 382 Neue Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗Ausgabey Donnerstag, den 15. November—. Anverwunoͤbare Menſchen in China Die„Bubdhiſtiſche Brüderſchaft vom Heiligen Pfade“— Zwei Mark für ein Ohr Dieſer Tage traf ein Miſſionar nach einem längeren Auf⸗ enthalt im Innern Chinas hier ein und erzählte aufregende Dinge von einer Art phantaſtiſchen Mönchsorden, den er dort unten in Setſchuan angetroffen habe. Die Erzählung des Miſſionars klingt reichlich phantaſtiſch, aber der Mann ver⸗ dient eigentlich Vertrauen und hat Vieles von dem ſchier Un⸗ glaublichen, das er ſchildert, mit eigenen Augen geſehen, oder wenigſtens mit eigenen Ohren an Ort und Stelle gehört. Der Miſſionar erzählt: Dort unten in Setſchuan gibt es eine„Buddͤhiſtiſche Brü⸗ derſchaft der Heiligen Krieger vom Tugendpfade“, und zwar iſt es eine Organiſation, die in ſchnellem Wachstum begriffen iſt. Ihre Mitglieder glauben, daß die Gewehrkugeln ſie zwar treffen, aber weder verwunden, noch töten können. Der Bund, deſſen Mitglieder ſich„Heilige Krieger“ nen⸗ nen, beſteht nicht aus Soldaten, ſondern im Gegenteil, aus Bauern, die geſchworen haben, das arme Volk gegen Räuber und marodterende Soldaten zu ſchützen. Das Räuberunweſen hat in ber letzten Zeit, wie bekannt ſein dürfte, in einigen inneren Provinzen Chinas überhandgenommen und die Be⸗ völkerung hat unter den Plünderzügen der verſchiedenen Räuberbanden dauernd viel zu leiden. Die Heiligen Krieger, die alſo Krieger für Ruhe und Ordnung ſind, tragen rote Tur⸗ Hane, rote Kaſchmirhoſen, einen breiten roten Gürtel und eine rote Schärpe, von der linken Schulter quer über die Bruſt laufend. Der Miſſionar hatte Gelegenheit, einen der Führer des Bundes zu ſprechen. Dieſer Mann erzählte ihm, daß unlängſt einige ſeiner Leute in die Gefangenſchaft des berüchtigten Ban⸗ diten Hair⸗lip⸗Liu geraten ſeien. Aber ſtatt die Brüder vom Tugendpfade, ſeine Erzfeinde, zu töten, ließ der Räuber⸗ Hauptmann im Gegenteil überraſchenderweiſe den Bund auf⸗ fordern, er möge einige ſeiner Bandenmitglieder in ſeine Rei⸗ hen aufnehmen. Nun wurde ihm von den Heiligen Kriegern bebeutet, daß die Banditen, bevor von ihrer Aufnahme in den Bund überhaupt die Rede ſein könnte, ſich einer Probe a uf die Lauterkeit ihres Herzens unterwerfen müßten. Wie prüft man, ob ein Herz lauter iſt? Hair⸗lip⸗Lin, der große Räuberhauptmann, beſtimmte einige ſeiner Leute für die Herzenslauterkeitsprobe und die Heiligen Krieger entſandten gleichfalls einige der Ihrigen. Die Räuper wurden mit Schwertſpitzen gekitzelt, und als ſie ſchrien, ſtachen die Heiligen Krieger nach ihnen und als ſie bluteten, durchſtachen ſie ſie. Hätten die Räuber ſich als ſtichfeſt erwieſen, wären ſie offenbar in den Orden der Heiligen Krieger aufgenommen worden. Der große Räuberhauptmann war gar nicht erbaut von dleſem Ausgang der Herzenslauterkeitsprobe und befahl in ſeiner Wut über den Verluſt ſeiner Getreuen, den Heiligen Kriegern, die ſich ja in ſeiner Gewalt befanden, die Köpfe ab⸗ zuſchlagen. Ein Räuberhenker trat nun hervor und ließ ſein Schwert auf den Nacken eines der Heiligen Krieger nieder⸗ ſauſen, aber es kam kein Blut. Er verſuchte es mit einem zweiten Streich und mit einem zweiten Krieger.. mit dem Dritten, mit einem Vierten. kein Blut! Ein anderer Räuber trat ungeduldig aus der Reihe, wollte dem letzten Heiligen Krieger das Schwert in die Bruſt rennen: kein Blut. Hafr⸗lip⸗Liu, der dieſe Vorgänge mit wachſender Beſtürzung verfolgt hatte, gab jetzt den Heiligen Kriegern ihre Freiheit wfeder und verließ voller Entſetzen die Stätte dieſes Wunders. Der Bund vom Tugendpfade erhält ſtändigen Zuwachs aus den Dörfern, die am meiſten unter Räubern zu leiden haben. Jede Familie gibt einen Sohn für den Tugendpfad⸗ Bund her, der heute ſo zahlreich und mächtig iſt, daß er bereits mehrere Städte erfolgreich gegen die Räuber und die plün⸗ dernd und ſengend umherziehenden Abteilungen aufgelöſter Armeen zu verteidigen vermocht hat. Selbſtverſtändlich ſind die hohen Kriegsherren nicht gut auf die Heiligen Krieger zu ſprechen. Jang Sen, Kriegsherr von S etſchuan, hat einen Preis von vier Mark auf jedes Paar Ohren geſetzt, das Hetligen Kriegern abgeſchnitten und ihm eingeliefert würde. Der Glaube an die Unverwundbarkeit, Hieb⸗, Stich⸗ und Kugelfeſtigkeit, an ſich wohl ein unerhörtes Phänomen, hat in China hiſtoriſche Vorgänger. Gegen Ende des 19. Jahrhun⸗ derts, und auch während des Boxeraufſtandes, hat es dort mächtige Bünde gegeben, deren Mitglieder für unverwundbar galten. Uebrigens hat der Orient ſeine großen Krieger und Feldherrn immer mit der Gloriole der Unverwundbarkeit umgeben. Auch Napoleon, deſſen Legende im Morgenlande noch lebt und bis in den Fernen Oſten gedrungen iſt, wurde von den Arabern ſeit 1797, ſeinem Aegyptiſchen Feldzug, für unverwundbar gehalten. Sie erzählten ſich, ſein Dſchin, ſein Dämon, der Rote Mann, liefe ihm in der Schlacht voraus und fange mit der Hand die für ihn beſtimmten Kugeln, eine nach der anderen, aus der Luft auf. P ͤ v ˙·˙c dee P ³ Ü1öꝛA ð2z ðͤ v ĩðͤ Deutſchland Die Schußwaffe in Kinderhänden In Kohlſtadt bei Söllhuben ſpielte der 14jährige Bauersſohn Lorenz Obermayer mit einem Jagdgewehr. Dabei löſte ſich plötzlich ein Schuß. Die Schrotladung traf die Schweſter des unglücklichen Schützen ſowie eine 13jährige Verwandte, die Anna Aß von Movoſen. Letzterer drangen Schrotkörner in Hals und Herz, was ihren als baldigen Tod zur Folge hatte. Die Schweſter Obermayers kam mit Ieich⸗ teren Verletzungen davon. Ein billiges Vergnügen In einem abſeits des Verkehrs liegenden Orte trat in Abweſenheit des Ortsvorſtehers der Gemeinderat zuſammen, um über eine Eingabe der Bürgerſchaft, ein Vergnügen durch die Gemeinde zu veranſtalten, zu entſcheiden. Guter Rat war teuer, denn die Gemeinde hatte— was garnicht ſo ſelten zu ſein pflegt— kein Geld. Was tun? Der Pfiffikus bei der Geſchichte war der Gemeindepfleger, deſſen Vorſchlag den ſtür⸗ miſchen Beifall und ſomit die Annahme durch das Kollegium fand:„Wiſſet dr war mer deen? Mer hänget unſern Schulza am Marktplatz uff, des koſcht uns nix und die ganz Gemeinde freut ſich drüwer!“ Der Beſchluß kam jedoch nicht zur Durch⸗ führung, denn der wenig beneidenswerte Schultheiß fuhr da⸗ zwiſchen, warf den Beſchluß um und verabreichte dem Antrag⸗ ſteller eine„Watſche“, daß ihm das Vergnügen verging. In der Gemeinde ſchmunzelte man aber noch wochenlang über jenen Vorfall. So kam man doch zu ſeinem Vergnügen nur auf ganz andere Weiſe. Schweiz Ein Diplomatenſcherz Auf der letzten Opiumkonferenz des Völkerbundes in Genf kam es zu einem ergötzlichen Zwiſchenfall. Wie ameri⸗ kaniſche Blätter erzählen, geriet der engliſche Delegierte, Lord Robert Cecil mit dem amerikaniſchen Vertreter in eine Meinungsdifferenz über die Schädlichkeit des Oplums. Der Engländer behauptete, es ſei viel weniger ſchädlich, Opium zu eſſen, als Opium zu rauchen. Der Amerikaner war der entgegengeſetzten Anſicht. Als die beiden ſich nicht einig werden konnten, ſchlug der Amerikaner vor, die Probe auf das Exempel zu machen. Mit dem Tabak, ſo meinte er, ver⸗ halte es ſich genau, wie mit dem Opium. Er zog ſeine Zigarrentaſche, bot dem engliſchen Lord eine Zigarre an, nahm ſich ſelbſt eine andere und ſagte:„Nun ſchön, Lord Cecil, ich werde meine Zigarre rauchen. Eſſen Sie die Ihrige.““ Lord Ceeil erklärte ſich lächelnd für geſchlagen und man rauchte verſzhnt die Friedenszigarre. Mottenvertilgung durch elektriſches Licht In der Schweiz hatten die Tomatenkulturen in dieſem Jahre ſehr ſtark unter Mottenlarven zu leiden. Die Larven entwickelten ſich im Inneren der Frucht und zerſtörten 30 bis 50 Prozent der ganzen Ernte. Um dieſer Seuche Herr zu werden, bediente man ſich einer elektriſchen Lichtanlage. Ueber dem Tomatenfeld wurden etwa acht bis zehn elektriſche Lampen einen Meter von dem Boden entfernt angebracht, und zwar ſo, daß ein Glasſpiegel das Licht nach unten warf. Unter die Lampen ſtellte man je eine Schüſſel, die mit Waſſer und etwas Petroleum gefüllt war. Dieſes Mittel erwies ſich als ſehr wirkſam. Die Motten wurden durch das Licht zu vielen Tauſenden angezogen und fielen dann geblendet in das Waſſerbecken, in dem ſie ſofort umkamen. Felder, die auf dieſe Weiſe geſchützt waren, lieferten eine völlig einwandfreie Ernte, während die Tomaten auf ungeſchützten Nachbarfeldern bis zu 60 Prozent verdorben waren. Man hat dasſelbe Mittel auch ſehr erfolgreich bet Melonenkulkure ndt. Alter Käſe In einigen Schweizer Kantonen iſt es üblich, zum An⸗ denken an wichtige Familienereigniſſe irgend ein dauerhaftes landwirtſchaftliches Erzeugnis als Erinnerung aufzubewah⸗ ren und als teures Vermächtnis von einer Generation auf die andere zu vererben. Man nimmt dazu mit Vorliebe Wein oder Käſe. Zuweilen erreichen dieſe Produkte ein ſehr ehr⸗ würdiges Alter, beſonders dann, wenn ſie ſich immer vom Vater auf den Sohn forterben und auf dieſe Weiſe in derſelben Ja⸗ milie bleiben. Ein ſolches Produkt von ehrwürdigem Alter iſt nach dem Bericht Züricher Blätter jetzt auf der landwirt⸗ ſchaftlichen Ausſtellung in Siders zu ſehen. Es iſt ein Käſe, der im Jahre 1778 angefertigt worden iſt. Er wiegt über 20 Pfund. In den Tagen ſeiner Entſtehung koſtete das Pfund etwa 15 Pfennige. Der Käſe hat alle Ausſicht, in der Familie, die ihn bisher aufbewahrt hat, noch das Jubiläum feines 200 jährigen Beſtehens zu feiern. Italien Im Käfig gefangen gehalten In einem Wirtshauſe in der Nähe von Trient machte eine Karabinieriſtreife, durch Hilferufe angelockt, eine ſeltſame Ent⸗ deckung. Am Ende eines dunklen Ganges befand ſich ein eiſerner Käfig, in dem eine vollkommen abgemagerte, ver⸗ wahrloſte Frau ununterbrochen wehklagte. Aus der Gefangenſchaft befreit, gab die Unglückliche an, von ihrem Schwager und ihrer Schweſter ſeit Juli eingeſperrt zu ſein. Man habe ihr durch die Gitterſtäbe nur ſpärlich Nahrung zu⸗ geſchoben, ſie aber im übrigen ihrem Schickſal überlaſſen. Aus der Vernehmung bes ſofort verhafteten Schwagers und der Schweſter ſcheint hervorzugehen, daß die unglückliche Frau im Juli Zeichen von Geiſtesſtörung gab und daß ihre Ver⸗ wandten ſie einſperrten, um die Unannehmlichkeiten und vor allem die Koſten einer Einlieferung in das Irrenhaus zu vermeiden. Frankreich Rieſenrückgang der franzöſiſchen Anſichtspoſtkarte Wie der„Matin“ feſtſtellt, hat in dieſem Jahre die Ver⸗ ſendung von Anſichtspoſtkarten einen ungeheuren Rückgang in Frankreich erfahren. In der Hauptverkehrszeit der aus⸗ ländiſchen Touriſten ſind nur 156 Millionen ſolcher Karten ver⸗ ſchickt worden, im Vorfahre dagegen 422 Millionen. Die weit⸗ Der wahnſinnige Auf dem Steyrer Stadtpfarrturm befindet ſich, wie das „W. N..“ berichtet, von altersher eine Feuerwache. Seit vielen Jahren verſieht den Dienſt ein alter Invalide, Leopold Grießler, der viele Wochen lang, ja manchesmal auch Monate hindurch, ſeine Wachtſtube nicht verließ. Seit einigen Tagen wurde wahrgenommen, daß vom Stabtpfarrturm große Steine und Holzlatten in die Tiefe fielen und wiederholt Paſſanten gefährdeten. Es wurde angenommen, daß am Turm irgend ein Teil baufällig geworden ſei, und der Turm wurde von einem Baumeiſter nachgeſehen. Es konnte jedoch nichts Schadhaftes feſtgeſtellt werden. Am Sonntag ging vom Turm wieder ein Steinhagel nieder. Mehrere Paſſanten, die am Kirchplatz in Gruppen ſtanden oder vorbeigingen, wurden getroffen und etliche erlitten mehr oder minder ſchwere Verletzungen. Ein etwa drei Viertelmeter langer, ſtarker Holzklotz ſtürzte in das Auto eines Chauffeurs und hätte den Mann zweifellos erſchlagen, wenn er nicht rechtzeitig zur Seite geſprungen wäre. Das Auto wurde durch den Klotz an der Karoſſerie beſchädigt. Es wurde nun die Polizei benachrichtigt und es ſtellte ſich heraus, aus meiſten Verſendungen entfallen natürlich auf Paris. Den größten Umſatz haben die Karten, auf denen man den aus⸗ ländiſchen Beſucher bei einer großen Flaſche Wein oder einem großen Glaſe Limonade froh und ungebunden zechen ſieht. Dieſe Karten werden namentlich von amerikaniſchen Tou⸗ riſten in Unmengen den lieben Bekannten in der Heimat zu⸗ geſchickt. Aber auch hier hat der Umſatz ſehr erheblich nach⸗ gelaſſen. Als Grund wird angeführt, daß die Anſichtspoſt⸗ karte in Frankreich neuerdings ſehr ſtark mit Steuern und Portoſpeſen belaſtet worden iſt. Das Porto iſt von 15 auf 40 Centimes heraufgeſetzt worden. Die 45 000 Perſonen, die in der Poſtkarteninduſtrie beſchäftigt ſind, ſind zum größten Teil mit Entlaſſung bedroht, wenn die Verhältniſſe ſich nicht ändern. China Ein geſtrandetes Schiff von Seeräubern umzingelt Der britiſche Dampfer„Hſin Tſchi“, der in der Nähe von Tutſchau an der chineſiſchen Küſte geſtrandet war, hat einen SOs⸗Ruf ausgeſchickt. Der Kapitän erklärt, daß ſein Schiff von Dutzenden von Seeräubern umzingelt ſei und er jeden Augenblick einen Angriff befürchte. Ein holländiſcher Dampfer funkte darauf, daß er an der Unglücksſtelle ange⸗ kommen ſei, daß aber die Entſendung von Kriegsſchiffen not⸗ wendig ſei. Infolgedeſſen haben die Küſtenkanonenboote und Küſtenkriegsſchiffe Befehl bekommen, Hilfe zu entſenden. Nach einer anderen Meldung ſcheint der Kapitän gleich nach dem Stranden die Paſſagiere auf der Inſel gelandet zu haben, daß aber die Bewohner der Inſel eine feindliche Haltung ein⸗ nehmen. Amerika Eine unglaubliche Geſchicht⸗ Mrs. Bonners aus einer kleinen amerikaniſchen Stabs hatte mit 17 Jahren geheiratet und war mit 20 Jahren Witwe. Sie mußte eine tüchtige kleine Frau ſein, denn ſie war mit 22 Jahren ſo weit, daß ſie in ihrer alten Wohnung eine kleing Penſion betrieb. Zu ihrem Glücke fehlte ihr nichts als Liebe. Ein junger Mann hatte es ihr angetan, ein junger Mann, der ihrer Liebe nicht würdig war. Ein Jahr lang hatte der freundliche Jüngling die junge Witwe gehörig ausgebeutet— da nahte das Unglück. Es erſchienen zwei Geheimpoliziſten, um ihn zu verhaften und nach Newyork zu transportieren. Tränenreichen Abſchied nahm Mrs. Bonners und ſchwor ewige Treue. Heimweh bekam ſie, ſte verkaufte ihr Hab und Gut, fuhr mit dem Erlbs in die große Stadt und vermietete ſich als Dienſtmädchen. Alle Gefängniſſe wurden von ihr abgeſucht, um den Geliebten zu finden, aber erſt nach Monaten erfuhr ſie, daß der prächtige Knabe niemals verhaftet geweſen war, ſondern alles nur eingefädelt hatte, um von ihr loszu⸗ kommen. Die„Geheimpoliziſten“ waren nämlich ſeine Freunde geweſen. Jetzt liebte Mrs. Bonners nicht mehr, jetzt haßte ſie! Sie ſtahl ihrer Herrſchaft 50 Dollars, um ſich einen Revolver zu kaufen. Den Treuloſen erſchießen wollte ſie! Doch es kam nicht ſo weit. Bald wurde ſie wegen Dieb⸗ ſtahls verhaftet, und nun fungiert der wahre Schuldige als Zeuge!— Amerika hat eine„Prinzeſſin“ Die Amerikaner betreiben trotz aller demokratiſchen und republikaniſchen Verfaſſung einen ſehr ſtarken Perſonenkult. Das beſte Beiſpiel bot die Präſidentenwahl, in deren Verlauf die Kandidaten von ihren Anhängern geradezu verhimmelt wurden. Auch jetzt hat ſich die Begeiſterung noch nicht gelegt. Die republikaniſchen Blätter der Vereinigten Staaten ſtellen mit Stols feſt, daß das Weiße Haus während der Amtszeit des Präfidenten Hoover eine„Prinzeſſin“ beherbergen wird. iſt Hoovers Dieſes ſo wenig republikaniſche Weſen Enkelin, Peggy Hoover, die zweieinhalbjährige Tochter Herbert Hoovers junior, eines angehenden Profeſſors an der Harvard⸗Univerſttät. Sie hat nach den Angaben der ame⸗ rikaniſchen Preſſe blondes Flachshaar und blaue Augen und verübt allerlei übermütige Streiche. Sie iſt der Liebling ihres Großvaters, in deſſen Arbeitszimmer ſie alles ungeſtraft durcheinander zu werfen pflegt. Während der Amszeit des neuen Präſidenten wird ſie ſich zwar nicht ſtändig im Weißen Hauſe aufhalten, aber ſicher ſehr häufig dort zu Gaſt ſein. Das amerikaniſche Pubilkum hat ſie ſchon jetzt als„Prinzeſ⸗ ſin“ adoptiert. 5 5 Ein Mann beſtiehlt im Schlafe ſich ſelbſt In Newyork ging der Kleiderhändler Patrick Mu rphey als Schlafwandler in ſeinen eigenen Laden, nahm den In⸗ halt der Ladenkaſſe an ſich und verſchwand wieder. Am nächſten Tag fehlte ihm jede Erinnerung an dieſen Vorgang. Als er ſeinen Laden betrat, war er auf das Höchſte überraſcht, die Kaſſe leer zu finden. Er lief zur Polizei und meldete, es ſet bei ihm eingebrochen worden. Man lachte ihn aber aus. Ein Polizeibeamter hatte nämlich den nächtlichen Vorfall genau beobachtet. Der Händler wollte ſich beſchweren. Man ſagte ihm aber, er möge einmal in ſeiner eigenen Taſche nachſehen. Dort fanden ſich denn auch die vermißten Dollarſcheine. Der Schlafwandler brauchte für den Spott nicht zu ſorgen. Skaoͤtturmwächter daß der Stadtturmwächter der Pfarrkirche an den ſonder⸗ baren Vorfällen ſchuldtragend iſt. Grießler hat in den letzten Tagen in ſeiner Stube eine große Menge von Pflaſter⸗ und Fließenſteinen, die im Turm aufgeſtapelt waren, ſowie eine größe Anzahl Gerüſthölzer, die dort ſeit der letzten Turm⸗ renovierung lagen, vorbereitet und ſie als Wurfgeſchoſſe ver⸗ wendet. Er warf die Steine und Holzpfähle aus einer Höhe von faſt ſiebzig Meter und es iſt dem Zufall zuzuſchreiben, daß kein tödliches Unglück ſich ereignet hat. Die Polizei hat die Entfernung des Turmwächters ver⸗ anlaßt. Er wurde einer ärztlichen Unterſuchung unterzogen und die Aerzte erklären, daß der Mann geiſtesgeſtört iſt. Es wird angenommen, daß die lange Abgeſchloſſenheit im Turm ſeinen Geiſt getrübt hat. Grießler führte bei ſeiner Einvernahme irre Reden und erklärte, er habe auf alle böſen Menſchen gezielt, die unten gingen. Es ſei ſein Recht, die„Böſen“ zu ſtrafen. Zur Unterſuchung des Geiſtes⸗ zuſtanbes wird der irrſinnige Turmwächter der Landes⸗ irrenanſtalt übergeben werden. — * 1 1589 2„ 4 a 5„ 1 11. Seite. Nr. 888 Donnerstag, den 18. November 1998 Neue Mannheimer Zeitung[Mitiag⸗Ausgabe) Zwangs- Versteigerung. Freitag, den 16. No⸗ vember 1928, nachmit⸗ tags 2 Uhr, werde ich Jim hieſigen Pfandlokal [as, 2, evtl. am Pfand⸗ Freunden u. Bekannten die trau- rige Mitteilung, daß mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwie- gervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Adam Oest Unseren Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, daß unser lieber Sohn und Bruder Artlauur Brugger bekannt ort, der bekannt ge⸗ * Alois Brugger, Bäckermelster Elisabeth Brugger geb. Glotzbach nebst Minder Die Feuerbestattung findet Freitag, nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle aus statt 18848 Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unserer lieben Tochter und Schwester sagen wir allen herzlichen Dank Mannheim, 15. November 1928 Familie Josel Rottermann 7500 Im Namen lde der trauernden Hinterbliebenen: Elisabeih Oest, geh. Galle Die Beerdigung ſindet Freitag, den 16. ds Mie, nachm. 31½ Uhr von der Leichenhalle Käfertal aus statt In der vergangenen Nacht ist mein lieber guter Mann Herr Heinz Linnekogel im Bewußtsein seiner schweren Nervenzerrüttung vou mir ge- gangen Bertru Linnehagal-HNemy geb. Erlenmayer Pforzheim, Bleichstr. 102 Einäscherung im Pforzheimer Krematorium in aller Stille 72 Als Verrnhute Beeren schi erzuz eigen N Rll Fricke NMerie Fricke geb. Kegreiss Merwbreirn, 15. Nowernber 1928 Nupprechifsfr. 8 Hoctxzelf, Resf. Beuhtiffe, D 4, 11 97848 a Vorträge Freltag, J. November 19 28, abends 19“ Uhr im Saale d alten Rathauses, FI. Marktplatz: Der Spengler, der Gas-, Wasser- und 5 Helzungeinstallateur Herr Gewerbelehrer Alexander Hartmann. Der Elektroinstallateur und Elektromechanker Herr Studienrat W. Reinacher. le Berufsausbffdung zum Techniger u, Ingenleur Herr Ingenieur Gottlieb Strähle. Schäler, Eltern und Erzieher, Lehrherren und Interessenten aus allen Berufskreisen ind hierzu eingeladen. * Eintritt 1 frei! 2 Arbeitsamt Mannheim f 14 Iodes- Anzeige Unsere liebe, gute Mutter, Frau Maililde Mropp verwilweie Klein geb. Schmand ist nach langem, schweren Lei- den sanft entschlafen Mannheim, 14. November 1928 Lenaustrahe 9 Die trauernden Hinterbliebenen Manlschelne. eder uſw. kauft Bartmann, T5, 18 Telefon 29084 S157 Beerdigung findet am 16, Novem- ber, nachmittags ½3 Uhr von der Leichenhalle aus statt 578 0 billig zu verkaufen. billig abzugeb. eben wird, gegen bare 7113 im Alter von 21 Jahren, am 12. November 1928 a ahlung im e billig und durch einen unerwarteten, jzhen Tod aus dem im Alter v. 58 Jahren nach langem g e 1 2 8 ul Bebel erde 10 Leiden sanft entschlafen ist ö 8 i 9 eben gerutlen wurde 1 Bürveinrichtung,. In gefer Trauer: Mannheim-Ffertah, 14. Nov. 28. 1 Marmor Doppel- Gek. Schinken pfd. 903 waſchtiſch, 1 Fener⸗ ton⸗Doppelwaſchtiſch 1 Büfett, 1 Credenz, Wohn⸗ und Bürs⸗ möbel aller Art und Verſchiedenes. Mannheim, den 14 No⸗ Kokosfeſt IJge. Brech- od. Schnitt- bohnen fadenfrei 2 Pfd. D. 833 1 Pfd.-Taſel 333 8 1028. Süß-Bücklinge pſd. 403 ö Geric s gollieber. Malaga% Lir.-Flosche.385 e Holst. Plocæwurst% Pfd. 90g „ erlaue Hausmacher Sülze 2 Pfd. 90g Zu verkaufen: Einfamilienhänſer, Mietwohnhäuſer. Ge⸗ ſchäftshäuſ, ſehr gün⸗ ſtige Bedingungen. Gaſthaus m. Meßger. Nähe Mannheim. Carl Schäfer, Immobil., Hypothek., Finanzierungen, Lenauſtr. 49. Fernruf Nr. 557 27. B581 EI1is8 ten: Lebenusmittel⸗Spezial⸗ Geſchäft in prima Lage, um⸗ ſtändehalb ſof, preis⸗ f ene e i 1 . 2 rh. 1 Angeb. unk. Y 2 145 Datteln Korion 90, 30 au die Geſchſt. 87575 Haselnüsse pſd. 68.8 F berzipen-Kortofſel 1 pid 609 Meffinabetiſtelle mil Fpeculafius% Pfd. 30. e Dragesbeben. 4 Pla 253 tann. Kleiderſchrank. Husfenmischung 1% Pfd. 38g Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. 27506 Im Erfrischungsraum 1 Sohlafzim. Eiche Schrank. 3 m br. tür. mit Innenſpieg., erſt⸗ klaſſ. Schreinerarbeit ſehr ſchönes Modell, weg. Platzmangel ſehr Pflügersgrunbſtr. 17, (Werkſtatt). 27520 Wegen Umzug Küche gut erhalten, ebenſo Gasherd(Junker u. Ruh). faſt neu, ſehr 17507 Kaufmann, Fried⸗ richsplatz 12, 1. Stock 14772 Aprikosen ½ Frudi 2 Pfd.-Dose.35 Erdbeerkonſiſũre 2 Pfd.-Eimer.40 Pfloumenkonflüre 1 pfd.-Qles 60 3 Relner Bienenhonig Chesierkäse Echter Emmenthaler/ Sdoduel 85 g Rosinen pfd. 60 Sulſoninen pfd. 60g Hering in Gelee Blsmardcheringe Rollmöpse Noelz- oder Kornkaffee pfd. 30 1 Kaffee gebronnt, ousmerke, Pfd..93 Amerik. Tafeläpfel Apfelkuchen mt Vonillecreme Sträußelkuchen große 78, kleine 333 beg % Glas 303 1 pfd. 953 1 Ltr. Dose 83 3 Dose 50 8 Frellog und Samslag 16 Warenhaus 11,1, Schweßingerstraße Neckarstadt, iftelstraße Schlafzimmer Volleiche, mit Röſten u. Matratzen, Preis 645 Mark. 4527 Miltenberger, R 3, 4 eee Guter 57473 broßstückarheiter nimmt n.—2 Stück an in der Woche. 2, 6, 4. Stock. Nllebenzimmer 100 Perſonen faſſ., für Die weile Rasse Süd-Amerikas und die Eingeborenen wiſſen den Genuß des Braſil Maté Tees ſeit Jahrhunderten zu ſchätzen. Er übt kräftigende Wirkung aus, ohne aufzuregen. Er erhält und fördert die Geſundheit. Alle Schichten der Bevölkerung trinken ihn. Zirkon Brasil Mats Tee Paket Mk..—. Nur allein: 13 590 Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H f. 16. Mittwoch frei, Kla⸗ vier vorhand. 7485 Gold. Gerſte, 8 4, 7. Juwelen Modernes lager latin eig. u. fremd. Erxeugnisse Geldwaren Neu an fertigung mä gn derung Re PaTa turen Hermann schnell, gewissenh., billig. Y 3, 14 Blanken De neben dem Ihomasbräu a% früher Heidelbergerstr. Mannheim. S seit 1903— Tel. 276335 zettel gehängten Anſchlägen. Ant. Leröftenthebungon der Stadt Maunbelm Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. Aus dem Monat Oktober 1928 ſind zur Zah⸗ lung fällig geworden: Mteteinigungsamts⸗ gebühren, abi eme gen nö ren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, Baugebühren, Grundbuchamtsgebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 23. November 1928. Die Ver⸗ gnügungsſteuer bis einſchl. 10. Nopbr. 1928 iſt ſofort zu e Wer dieſe Friſten ver⸗ ſäumt, hat die geſetzliche Verfäumnisgebühr zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungs⸗ zu leiſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 713 Uhr und von 215—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern aus⸗ Stabtkaſſe. 49 Morgen früh auf der Freſbauk Kuhfeſſch⸗ Anfang Nr. 1. 30 Verein ehemaliger IHer Mannheim. Wir laden unſere Mitglieder zu der am Samstag, 17. Novbr. 1928, abds. 8 Uhr in der „Landkutſche“ ſtattſindenden, ſehr wichtigen auferordentl. Hauptversammlung ein und bitten um vollzähliges Erſcheinen, Tagesorbnung: Vorſtandswaßl. 13660 Der Vorstand. Naturhenkundiger. Magnstepaih hält Sprechſtunden von—1 und—8 täglich, außer Samstag und Sonntag. Seckenhelmer straße 11, Hart. daſelbſt 7588 Erstklassiges Institut für Fusleſdende Amerik., Nollaben⸗ ſchreibtiſch, ſehr ſchön. Stück, 12 Grammo⸗ phonplatten, billig zu verk., D 2, 11, 2 Tr. 87270 Billige Gelegenheit Schlafzimmer, Pitch⸗ pine⸗Küche, Bett, Schrauk, Waſchtiſch, Standuhr(Weſtminſt.) el, Lampe, Klavier, Grammoph., Gasherd u. div. Begenſtände einer kompl. Einrich⸗ tung billigſt zu verk. Rheinhäuſerſtr. 16. pt. Zimmermaun. 7574 Modernes Schlafzimmer und Küche ſchöne Modelle, beſte Verarbeitg., verkauft Billiaſt 27545 K Zanzinger, D 1. 12 Schreinerei MWirtschaftsbüfeft m. Gläſerſchrauk, faft neu, ſowie großer Paſten Bier u. Wein⸗ gläſer preiswert ab⸗ zugeben.* 75 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle d. Bl. Heim⸗ tino, aus gezelchneter, ſolib. Apparat, ſtatt 160 u. 80 Mark. B 5826 Huber. G 3. 11. chreibmaschine gebr., ſehr preiswert abza. Gehr b. Menger N. 1. Tel. 205 68. 7550 — J1,.2 Ecke Breſtestr. — Jqjͥͤͤĩõĩ?fũ A ˙·—b 12. Seite. Nr. 532 Neue Maunheimer 2 eee Donnerstag, den 18. November 1928 N 1 7 7 4 ſertrcter für die Pfalz und Süddeutſchland von leiſtungsfähigem Unternehmen der Bürsten- und Korkenbranche gegen Proviſion und Speſenzuſchuß ge⸗ ſucht. Stammkundſchaft vorhanden. Angeb. unter R 1468 an die Geſchäftsſt. Ed? Gesucht Kontekerrent- Buchhalter nicht unter 20 Jahren, von hieſiger Schiff⸗ fahrts⸗ u. Speditionsfirma per 1. Jan. 1929. Handſchriftliche Angebote mit lückenloſem Lebenslauf ſowie Zeugnisabſchriften ſind zu richten unter V J 129 an die Geſchäftsſtelle dteſes Blattes. Maschinen Schlosser oder Installateur event, auch Elektrotechniker findet Jertrauensstellung in geſ. Unternehmen, wenn ſtille Bareinlage von Mk. 5000.— gegen Sicherheit und guten Verdienſt geſtellt wird. Angeb. unt W 154 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 4731 Ausläufer der gleichzeitig in der Lage iſt, kleinere, ein⸗ fache Bürdbarbeiten nebenher mitzuerledigen, nicht unter 18 Jahren, geſucht. Handſchrift⸗ liche Angebote unter V J 130 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 13 6¹8⁸ 13 616 5 Junger Mann. 18.] Ige. unabh. tüchtige groß u. kräftig, gel. Geſchäftsfrau ſucht Kaufm., mit guter Uebernahme e. Filiale Handſchr. ſucht Stel⸗ oder ſonſt paſſ. Wir⸗ Lung gl. welch. Art. kungskreis ev. balb⸗ Gefl. Angeb. unter tagsw., Vertr.⸗Poſten, 1 O 109 ͤ an die Ge⸗ ſchäftsſt. erbet 4659 beebern. Stunden- und Tagesarbeit jeder Art. K. Dörr, Angartenſtr. 63. B5316 Perfekte Stenstypistin Kaution k. geſt. werd. Reiſepoſten ausgeſchl. Angeb. u. J M 43 an die Geſchſt. 7490 We Suche f. die Schweſter meines Mädchens gute Stellung. In Küche und Haus bewandert. Näheres Ober⸗Ing. Schaner. Rich.⸗Waga⸗ nerſtraße 31. 175381 Telephon 265 20 und Daktylographin (10 Finger ⸗Syſtem) ſucht Dauerſtellung geg. mäßige Bezahlg. [Gefl. Angebote unter e K O 70 an die Ge⸗] Wir ſuchen für ein ſchälftsſtelle. 7569 ſehr ordentl., 17fähr. Ehemalige Madchen Wirtsfrau ſucht paſſ. Beſchäftg. für ſofort eine Stelle Angeb. unt. K M 68 zu Kindern. 472 an die Geſch it.—5⁰¹ Ev. Jugendamt. 8 4. 2 aus mit Foreinfahlt groß. Rückgebäude, Platz für 29 Autoboxen, Laden, freiwerd. 5 Zimmerwohn., Seckenheimer⸗ ſtraße, bei 35 Mille Anzahlung zu verkaufen. Nur Selbſtkäufer mit nachweisb. Barkapital erhalten Auskunft. Angeb. bef. unt. E M 528 Rudolf Moſſe, Mannheim. Ema8 Wohnhaus Weſtſtadt g u. 4 3. Wohng. Steuerwert 140000.— Preis 65 000.— bei 25 Anz. zu verkaufen. An⸗ gebote beförd. unt. F. M. 529, Rudolf Mosse, Mannheim. Ema Mir nellen? u ostern eine Anzahl nur Erlernung des Dreher-, Scddilosser-, Former- und Modellschreiner-Berufes. Persönliche Anmeldung in Begleitung des gesetzlichen Vertreters werden am 21, 22. und 23. November von —4 Uhr nachmittags ent- gegengenommen. 13654 Zeugnisse sind vorzulegen. jus agi Vügele f. l. Einfamilienhaus freie Lage am Luiſenpark ca. 10 Zimmer und Zubehör, tadellos im⸗ ſtande, geringe Steuer, zu ca. Mk. 90 000.— 8 u 8 durch Zilles Im mobilien⸗ 1 ape e 5 e Teleph. 208 76. pullmann-Limousine] Ed14 N 5 1. 7811Zzig 13626 nit allen Neuerungen billig abzugeben. Einmaliges Angebot für tüehtige Naiseclamen Zwei erſtkl. Reiſedamen werden für glänzend eingeführten, konkurrenzloſen tägl. Bedarfs⸗ artikel noch eingeſtellt. Nachweislich. Tages⸗ verdienſt bis R. 30.— u. mehr. Tägl. Pro⸗ viſions⸗ Auszahlung.— Meldungen erbeten Donnerstag und Freitag ab 5 Uhr 57499 Peſtalozziſtraße 8, parterre. P Stadtbüro, edelst. 1 Phanomobſſ 4⸗Sitzer mit Boſchlicht in ſehr gutem Zuſtand, auch für Lieferzwecke geeignet, verſteuent, äußerſt günſtig im Auftrag zu verkaufen. Zelas& Schwärzel N und Motorrad⸗ r 0 Mannheim Tel. 26345 Eine tüchtige Verkäuferin ſowie zwei 13658 Backerinnen für Warenausgabe, womöglich aus der Branche zur Aushilfe für Dezbr. geſucht. Louis Franz, Mannheim W Autogelegenheitskauf. Ein Flat- Spider fabrikneu, 4/20 Pö, micht gefahren, ab Fabrik München zu Mk. 3500. zu verkaufen. 13664 Angebote unt. W K 155 an die Geſchäftsſtelle. Sehr gut erhaltene Telephonzelle beſtes Fabrikat, preiswert zu ver⸗ Kunstgewerbehaus, Paradeplatz Besucht von Kohlengroßhandlung Lulchaus gen. Nenopnisin zum sofortigen Eintritt 3586 Angebote unt. W B 147 an die Geſchäftsſtelle. Flolle Steno— 9 gesch Julius Wolff(R. D..) Mannheim Immobilien 0 7, 22 Ca 11 eee eee Näd ehen 3. Putzen für Sams⸗ tag od. Freitag vor⸗ mittag per 1. Dezbr. geſucht. Anzufragen vorm. Hugo ⸗Wolf⸗ ſtraße 105 1 Tr. rechts 7542 junge Anfängerin für Büroarbeiten, mit guten Kenntniſſen der Stenographie und Schreibmaſchine, ge⸗ ſucht Zeugnisabſchr. ſow. Gehaltsang. erb. unter W D 149 an die Geſchäftsſtelle. 4717 Suche ſofort lüchtiaes einfaches* 7583 Dienstmädchen welches über gute Zeuaniſſe verfügt. Vorzuſtellen 4 bis Stellenbesuche Junger, befähigter Gebrauchs- 7 Uhr. L i d. 3 A E 2 T edits Graphiker Jüngeres fanberes ſucht Aufangsſtellung. Angebote erbet. unter ädchen 1 0 20 a. d. Geſchäfts⸗ e 2. 40 Bede dſs. Bl. 87412 kaufen. Näheres unter J O 45 durch die hat abzugeben Jed17 Hun Mannheimer— Ein neuer Herd emailliert, billig zu 7 0 bei Lung, H 8. 4, 8. St. 7585 branmopfon ſehr aut erhalten, bil⸗ lig zu verk. Rhein⸗ 7577 gztür, neu, zu verkf. Händler n. erwünſcht. Zu erfr. Schumann⸗ ſtraße 5 bei Philipp. B59 28 2 pol. Bettſtellen mit Polſterröſt. gut erh., weg. Platzmangel ſof. zu verkaufen. 7534 L 13. 28, 2 Treppen. häuſerſtr. 61 b. Büchel Schrank eichen. Wong. Kinderbett gut erhalt., 1 Optika, Kino, faſt neu, mit 2 Films, ſowie eine Kind.⸗Schulbank alles ſehr billig abzugeben. Böcklinſtraße 10. Neu⸗ oſtheim. 7539 Ein ſchöner Sehäferhuni (Rüde) 10 Mon. alt, zu verkauf. bei 7582 Ritter. Verlängerte Geibelſtr. 21. 1 Gemälde, Stilleben zu verk. Händl. nicht erwünſcht. 7501 N 2. 18. 1 Tr. rechts. mit Gleisanſchluß, ca. oder zu mieten gefucht. an die Geſchäftsſtelle des Blattes. u kaufen A 146 13650 2 3000 am Angeb. u. -flad führer⸗ u. ſteuerfrei, gut erhalt., geg. Kaſſe zu kaufen geſ. Marke Univerſell. Ang. u. K L. 100 poſtl. Mun⸗ denheim.*7539 Gebr. gut erh. iriſch. Füllofen zu kaufen geſucht. Angeb. u. K L 67 an die Geſchſt. 47558 Ein gebr., noch guter kleiner Herd zu kaufen geſucht. Angeb. u. K H 64 an die Geſchſt. 5549 but erhalt. Anzug von beſſ. Herrn. ſchl. Fig., zu kauf, geſucht. Größe 175. Ang, u. K D 60 an d. Geſchſt. B5332 Zu kaufen geſucht: Kriſtall⸗Service (Weingläſer). 27567 Angeb u. W M 157 au die Geſchäftsſtelle. Bahnhofsnähe. Büro. Miet- Gesuche B ii r o non Akt.⸗Geſ. zum 1. April geſucht. 3 Räume, Eptl. Tauſch geg. 2 Angebote unter V X 144 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Zimmer⸗ 13 644 Villa mit Zentral⸗ heizung, 6 Zimmet, Bad und Küche, frei⸗ ſtehend, mit ca. 20 Ar ar. Obſt⸗ u. Gemüſe⸗ garten, ſofort beziehb., zum feſten Preis von 28 000 4 bei ca. 8000 bis 10 000% Anzahl. zu verkaufen. 4719 Immobilienbüro Franz Reggio, Heidel⸗ berg, Hauptſtr. 80. Haus init brogerie und Kolonialu.-Geschaft an der Beraſtraße ge⸗ legen. Familienver⸗ hältniſſe halber mit ſreiwerdender Drei⸗ zimmer⸗Wohnung zu 20 000 4 bei 10000 4 Anzahlung zu verkf. Ferner Haus mit Kolonialwaxengeſchäft für 14000 4, Anzah⸗ lung—8000 4, zu verkaufen. 4709 Rudolf Ebert, Immobil., R. D.., Auerbach ⸗Heſſen. Zwei neue Ref⸗stänſe „legbar, zu verkauf 40 0 Schwetzinger⸗ ſtraße 20. 27552 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7494 Im Neckartal Bergſtraße! direkt bei Heidelberg, U a N f 1 a f 8 in guter Lage, 7 Zim⸗ mer u. Zubehör. Vor⸗ u. Rückgarten, bald. beziehbar. Preis, 24 000.—, Anzahlung Vereinbarg. zu ver⸗ kaufen durch 4713 Rudolf Ebert, Mitglied R. D.., Auerbach Hefen. Bergſtraße! Ville in ſtaubfreier Lage, 8 Zimmer u. Zub., 1500 am Park⸗ u. Obſtgar⸗ ten. Alsbald bezieh⸗ bar. Preis 30 000 4. Günſtige Zahlungs⸗ bedingungen. Näher. durch 4715 Rudolf Ebert, Mitglied R. D.., Anerbach⸗Heſſen. Bergſtraße! Str. Darmſtadt—Hei⸗ delberg 471¹ gutgeh. Bäckerei mit Wein⸗ u. Bier⸗ reſtaur., in beſt. Ver⸗ kehrslage, Familien⸗ verhältniſſe halber zu 50 000/ bei 20 0004 Anz, zu vorfaufen. Nöh, dch. ud Ebeyt, Mitglied R. D.., Auerbach Heſlen. KI. Leden mit Nebenr, od. Zigarrengeſchäft in gut. Lage zu mieten geſucht. Angebote unter K B 58 an die Geſchäftsſtelle ödſs. Bl.* 7537 Solvente Firma der Lebensmittelbranche ſucht in allen Stadtteilen B5327 LA den zu mieten. Gefl. Zuſchriften unter J J 50 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Siedlungsbau 4 Zimmer⸗ Wohnung für April—Mai 1929 geſucht. Arbeitgeberdarlehen vorhanden. Angebote unter J X 84 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 27525 Laden-2 ſeere Zimmer mit 2 Zim. u. Küche v. kinderl. Ehepaar, zu mieten geſucht. auch in Nähe von Angeb. u. V W 142 Mannheim geſucht. an die Geſchſt. 27540] Angeb. u. K G 59 Lehrerin, wohnberecht. an die—Geſchſt. 27838 ſucht B5266 3 ey. 2 Zim. Mog in ſauberem Hauſe ſo⸗ fort od. Anf. 1929. Angeb. u. 8 A 146 an die Geſchäftsſtelle. 2 Zimmer u. Küche von kinderl. Ehepar geſucht. Rote Karte vorhanden. 4657 Angebote unter U N Nr. 108 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle erbeten. Geg. Unkoſtenvergütg. per 1. Dezember 12 Tm. u. Küche geſucht, evtl. Ueber⸗ nahme der Möbel. Dergl.⸗Karte vorhand. Angeb. unter J Y 55 an die Geſchſt. 7526 Vermietungen 1 a den Leere u. möbl. Zim. mit Nebenr. u. Ma⸗ Wohnungen f. Damen, ganzin, im Zentr. d. Herren u. Ehep. verm. bilt müpl. Zimmer per 1. 12. von Herrn zu miet. geſucht. An⸗ gebote mit Preisang. unter J V 52 an die Geſchäftsſtelle 752g Junger Herr ſucht Sauber müöbl. Zim. mit elektr. Licht, eptl. Penſion. Angebote mit Preis u. K P 71 an die Geſchſt. 57566 -2 leere Zimmer ev. Manſarde, Villen⸗ viertel Feudenh. od. Nähe Städt. Kranken⸗ haus von berufst. ge⸗ bild. Dame z. 1. 12. geſucht. Bg Angeb. u. P Y 194 an die Geſchäftsſtelle. Stadt, ſof zu verm. u. ſucht Schwetzinger⸗ Angeb. u. K K 66 ſtraße 16, Tel. 38 540. an die Geſchſt. B5384* 7571 F Eleg. möbl. Wohn⸗ u. I 1 K oder Schlafzim., evtl. auch einzel zu vm., el.., Tel., Bad vorhanden. 7896 JL. 14. 4. 1 Tr 2 ſehr ſchöne geräum. Aer en Nähe Paradepl., als Büro zu verm. B5314 Lagerplatz ca. 450 am, Kl. Ried⸗ ſtraße(Nähe Wald⸗ hofſtr.) zu vermieten. Näheres Schneider, 9 13. 7536 Telev hon 225 21 Zu erfr. in d. Geſchſt. 38 e ſof, zu verm. B5311 Mittelſtraße 13 II. 0 möbl. Zimmer in gutem Hauſe ſof. zu vermieten. Rhein⸗ villenſtr. 8. 1 Tr. l. B5324 Gut möbl. ſaub. Zim. mit el. Licht. in ruh. Haush. ab 1. 12. zu vermiet. bei Böhm, Jungbuſchſtraße 3. B 5325 U 5, 16, fing Gut möbl. Zim. el. Licht. an ſol. Hrn. p. ſof, zu um, 1 Dr(. 27580 immer gut möbl., an Frl. zu vermieten. Zu erfr. in der Geſchſt. 7523 Schön möbl. Zimmer ſofort oder ab 1. 12. zu vermieten. Holz⸗ ſtraße 11, 1 Tr. links, Nähe Sulf enring. Bürgermſtr.⸗Fuchsſtr. Nr. 68, 4. Stock r. möbliertes Zimmer an anſtändig. 1 ſof, zu verm. 581 Sühcha, Aüfmönt Ammer b. Roſengart.,an ſol. ält. Herrn(Dauermieter per.12. z. verm. Zuverl. Bedienung zugeſ. Einf. Abendeſſen kann gebot werden. Adr. zu erfr. i. d. Geſchäftsſt. d. Bl. 7589 Möbl, Zim mer mit el. Licht in ſonn., freier Lage zu verm. Käfertalerſtr. Nr. 21. 2 Tr. rechts. B5330 Möbliertes Zimmer zu vermieten. 7565 Eichelsheimer⸗ ſtraße 37, III. Schwetzingerſtr. 25, 3. Stock. Möbl. Zim mer m. elektr. Licht ſofort zu vermieten. 17564 Gut möbl. Zimmer auf 1. Dez. zu verm. in 1 2. 7/18, 1 Tr.. Zwiſchen 12 u. 3 Uhr anzuſehen. 7588 An Herrn od. Dame gemütliches Schlaf⸗ z i mmer. ſep., eto zu N* 7590 — 2 2 915 Stock. Gut 8 Zimmer mit Tel., Balkon. el. Licht, p. 1. 12. zu vm. 21. 12. 3 Tr. rechts. Anzuſ. 155 3 U. ab. —7 55.7 Fut möbl. Zimmer ſof. zu verm. B5335 K 3 Nr. 21. III Wolf Schlän möbl. Zimmer mit el. Licht ſof. zu verm. L 13, 23. 2 Tr. Vahnbof.——5 Ein ſchön möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzim. ſof, od. 1. 12. zu vm. Nheindammſtr. 47, 1 Treppe. 7548 Gut möbl. Zimmer Bahnhofsnähe, elektr. Licht, an ſol. Herrn ſof. zu verm. 7550 Tatterſallſtr 26. 2 Tr. 7550 Gut möbliertes Wohn- u. Schlafzim. an nur beſſer. Herrn od. Ehepaar zu verm Waldparkdamm, IIII. 27551 Gut möbl. Zimmer mit ſep. Eing., auch an Frln. ſof. zu ver⸗ mieten. A. Weber, Waldbofſt⸗ 45, part. 7554 Ein ſchönes großes möbliertes Zinner zu verm. bei 7570 Ru p p. I 14, 7. Elegant möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzim. mit el. Licht u. Tel., ev. einzeln zu verm. 0 7. 24, 3 Tr. rechts 7579 Heiraten vermittelt Schmuck B5191 Frau 1 Saubere Frau in den 40er Jahren ſucht die Bekanntſch. 279 5 ält. Hrn. zw. ſpät. 7471 Heirat Zuſchr. unt. J D 35 an die Geſchäftsſtelle. „ Vermi Dollmops Bismarck heringe feinſte Qualität 5% Literdoss... 55 Pfg. 1 Llterdose.. 55 pfg. Aömel. f. 1. U Nachtlampe Mk..50 errenz.-Kronen M. 29. Elz Kissen. M. 12.80 elz-Sonnen. M. 14 00 aar trockner M. 21.00 Lampenschirme aus elgen. Fabrikation- Technische Spielwaren 20 monatl. Raten über Gaswerk. 4788 Lampen-däger D 3, 4 u. D 1, 13 wird zum Waſchen u. Bügeln bei tadelloſer Ausführg. e eee Angeb. unter J an die Geſchſt. Tel. 33 474 Billige und gute Dacharbeiten. Garantie. J. Becker, Mollſtr. 3. 7530 Ainabme- Je vergibt leiſtungsfähige Waſchanſtalt, a. liebſt. an kl. Ladengeſchäfte. Intereſſent. woll. ſich melden unt. W H 153 an die Geſchſt. 4729 Gebrauchte üraib maschinen preisw., auch gegen Ratenzahlung. 4421 Otto Zickendraht, O 5. 8 Tagen. Reſt⸗ 4. 5, ndaenel ., 2. u. 3. Sehr günſtig u. billig Auszahlg. in wenigen Ankauf von u. Aufw.⸗Hyp. Hredlie gewährt F. Schmidt, A Geſch.⸗Zeit: —11 und—4 Uhr, Tel. 21 230. Rangſtelle. S5 —10 Mille verfügt. In Unterbaden, Rheinheſſen u. Pfalz nach⸗ weisbar ſehr gut eingeführtes Engrosgeſchäft ſucht zur Ablöſung ihres Teilhabers ſeriöſen Herrn, welcher über ein Barkapital von Nur ſtreng reelle Zu⸗ ſchriften erbeten unter J E 36 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 17472 Urundschnabrief ca. Mk. 30 000.—, im 1. Range, verzinslich m. 89% pro Anno, mit 10% Nachlaß nur an Privat⸗Kapitaliſt ſof. zu verkaufen. Anfrag. unt. W G 152 an die Geſchäftsſtelle. 4727 Wer beteiligt ſich ſtill mit Mk. 6000. an gut eingeführter — Waſchanſtalt. Sicherh. u. guter Verdienſt ge⸗ boten. Angebote unt. W E 151 a. d. Geſchſt. 34000 Hk. Darlehen kurzfriſtig v. Geſchäftsmann geg. 10fache Sicherheit u. gut. Zins v. Privat⸗ mann 151 An⸗ gebote unter K A 57 an die Geſchſt.—— Wer lei 100 geg. pünktl. mcg Angeb. unter K 2 an die Geſchſt. 8880 Wer sein Geld auf erſte Objekte ab⸗ ſolut ſicher und mit hohem Gewinn an⸗ legen will. reiche An⸗ gebote unter V 8 138 an die Geſchſt. ein. 7514 Darlehen an Beamte und Feſt⸗ angeſtellte geg. kleine Lebensverf. S87 Börſen bau, Zimmer 2830, Maunheim. Auf ein Geſchäftshaus über 80 000„ Steuer⸗ wert wird von privat. reellem Geldgeber 12000 H. an 2. Stelle zu leihen geſucht. Angeb. unter K E 61 an die, Ge⸗ 8 E 3 Wer erteilt Fortgeschrittenen Klavier-Unterridit nur für Schlager und Walzer? Ausf. Ang. beförd. unt. G M 530 Rudolf Mosse, Mannheim Ema Sründl. Klavier- u Molin-Unterricht monatl. 10 4, An⸗ meldungen ſchriftlich erbeten. Joſef Freund. Maun⸗ heim Rupprechtſtr. 12, parterre. B5302 Französisch, Englisch, Russisch Kurſe u. Einzelunterricht durch Privalſprachlehret mit lang jährigem Aufenthalt im Ausland Ueberſetzungen Schmidt Bite Max⸗Joſephſtraße 31 U Offert-Briefe dle nicht die richtigen Teichen und Nummern der betr. Anzeige enthaſten erschweren dle Wefterlaſtung oder machen sie direkt unmöglleh. Es fegt deshalb im interesse der Elnsender von Angeboten Zelchen und Nummer genau zu beachten, dam untebsame Verwechslungen vermieden werden le Leschäftsstelle der Ranen Mannh. 7eitung ö 8 ö : 7 l g f l J f . 2 1* Denmerstag, den 18. November 1928 1 18. Seite. Nr. 882 National- Theater Mannheim.] Wee e Apollo-Incater Nathan der Weise 5 Dramatisches Gedicht von Lessing 10 Heute æum letzten Male Spielleitung: Wilhelm Kolmar 0 Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr abends 8 Uhr tan Sead„„ 5 Finob 8 Siek. seine Schwester Elisabeth Stleler lachen le ITrünen Nathan, ein reich, Jude i. Jerusalem Wilh. Kolmar über 8313 Recha, dess. angenom. Tochter Isabella Breef e e ee Win Ju i 8 A erin Ju 8 e e 5 g el m ee, eee, Millowitsch Uebermogen p N 3 8 Vanzlig. 7. lot. us. 5J½ Ibs, kamonit S 9 5 Smäs1g l. Melster Klavierabend sespannt bin ich auf n Teese E. A. Dununts f e Mauulin Rouge 18. Novemb. Sonntag, abends 8 Uhr.. 5 5 Versammlungssaal— Rosengarten. 7 schule 5 lleiters Meer Hunst/ Tanz Hes 555 5 0 P 15 Ja 8 Jdosma Selim 3 80 Neue Kurse nfehste Woche, Ehepaare, 5 8. nicht mehr ganz junge Damen u. Herren nun ihrem Repertolr/ am Flügel u. Anfänger. Einzelunterricht. Anmeld. 5 Nalph ena 775 2 Sonntag 10—12 Uhr. 825 3. 450,3 50, 450, 0 0 0 c 0*. Ten 5 Schule g air ban 0 7. e 1 1a 114 55 Stündebeek Abendkasse. 18666 N 7, 8 fel. 23008 iielef Tanzerscscffſof, II Gefl. Anmeldungen erbeten. 8182 7 bringt ab heute Donnerstag das grandiose Filmwerk: — S * Dieser Film teigt uns, daß Liebe seltsame Wege Anfang geht und gewährt uns ein Blick hinter die Kulissen der Antang Werk.— 8 Werk an, Mi Ger Dunne 4,30 Uhr 30 Uhr nachfolgenden großen Ausstattungs- Sonntag onntag 2 Ur Nevue— dau „Ins lachende beben 12 BILDER. * 1. Vorspruch 7. Ein Spltzentraum 2. Glorla-Glris 8. Das Wochenende 3. Madame ffevue 9. Am Telephon 4. Dorfschwalben 10. Federnrausch 5. Aus alten Zeiten II. Der Schrel 6. Das Nachtſokal 12. Winter und Eis Nene Mannheimer Hettung[Witteg⸗Ausgaben 8 Fine Begelsterung, die ale karlungen überrofen bat, fand die gestrige Aufführung unseres an Ueberraschungen — Ariadne reichhaltigen Spielplanes: Hoppegarten 5 Der gewaltige In CJGerhard Lamprecht: Großfilm: Heute zum letzten Kall Der spannende Romangroßfilm: Nach dem Roman der„Berl. Ill. Ztg.“ v. Ludwig Wolft U f balerne Ared Abel— Maria Jlacobinl. Jean Bradin— Gerhard Ritterband „Trink, trink, Bride rlein trink.“ Hierzu das große Beiproegramm Ein Film ganz großen Aus- Beginn nachmittags 3 Uhr maßes aus der brausenden Voranzelge! Ab morgen Freitag! In Uraufführung: Menschenmühle der Weltstadt In den Hauptrollen: LIssI Arna- Paul Heldemann Hlerzu Heute zum letzten Mal das russische Kleinkunst⸗ Ensemble „ utschſnsente⸗ Tanz Gesang Balalalka Famdſene Je günstgüngen Tiller Girls- 23 Mifwirkende Verstärkies Orchester Eintrittspreise von 90 Pfennig bis 2— RM. aulgshaben! Eis 6 Uhr deine preise! Das Heldenlled von Stenka Nasin) Ein deutscher Millionenfilm in 8 Akten, Regie: W. Turjanski In den Hauptrollen: Mans Adalbert v. Seiſfeftom Lillam Mall- Haris Woris de Sus Madl. AMHI[ein-MNogge. Srieda Nicmaurd Sedo Fefe Funn. Ein Weltereignls 111 aht zu verwechseln mit früber gezeſgten„ Wolga“-Fiimen Zu dem Film„Wolga- Wolga“ tritt das gesamte „ TunfscHH SCH Fs em, mit vollständig neuem Programm auf! 113 4, Schlachtfest Ausschank: Neustadter Kles 3 Radio- Fsperanio am Ereitag abend um 20 Uhr findet teniiit Oasingsaal“ in R 1 ein im Heffentlicher Vortrag des Herrn W. Wischhof, Leiter der Esperanto- Kurse am Sender Frankfurt a. M. üb, das Thema 10 fragen uber Eaperanto. statt. Alle Interessenten sind herzlich willkom⸗ men! Eintritt frei! Ab 19% Uhr Esperanto- Ausstellung. Es ladet ein 7573 Esperantogruppe Mannheim [Heute bomerstzg 8 Uhr U. Morgen Fraſtag g Uhr- Harmonle-Saal, U 2, 6 Demonstrations, Vortrag d. bek. Astrologen C. H. Huter, der das e ant 1928 voraussagte Schicksal und Sterne! Die Sterne Ihres Schicksals 1929. Dis kommenden Ereigniss! Veutsehlands Sohfoksalsstunde! Ein kommender Weltkrieg 19317 Nous Welt- u, Msturkatastrophen 19297 Kalser, Olktatoran und Sterne! Ein neues Toftafter 18662 Achten Sie bitte auf unsere morgige Anzelge! Mannhelmer Künstler-Theater „ApOLLO“ Freitag. den 168. Nov. 1928, abds. 8/ Uhr Première Sebrüder Berrnfeld Sternanmächte! Wie deutet man sein Horoskop! Kart. zu 1.50, 3. im Vor- verk. bel K Tord. Rechel Gl. 10 1 K. ueikhang 0 1 u fd. Abendkasse 5 5 Theaters aus Berlin Das Theater des Lachens u. der Sensationen Zur Aufführung gelangt der über 1000 mal mit unbeschreiblichem Erfolg gespielte 3 aktige Herrnfeld-Schwank Wer ist N mit Direktor Anton Herrnfeld aul Nerm— Rudolf Berg! in den Hauptrollen In den übrigen Rollen zind beschäftigt: Die Damen; lee 01 Else Burghoff, Grate e Friedel Fredy, Charlotte Kolle, 2 Stange. 18 Die Nerreni Eduard Büsing, Otio Freise, Georg Paulsen, Robert Scholz, Julius Unruh. Vorverkauf an der Theaterkasse wodernen Tänze Felraletanden., Sohmidkonz P. 55041 Privatstunden Vohernahme von Elnstudlerungen f. Festiichkelten —Tangläbriges Mitglſed des Nationeſtfesters e N 5 Konditorei- Kaffe: N Schuster R 7, 31 am Ring R 7, 31 Schönster Aufenthalt abends geöffnet. 3 9 Verkaufe ih wolnal dreaunmobecg mit beſchlagnahmefreier Wohnung ſofort beziehbar zum Preiſe von„ 18 000.—, ſowie verſchiebene Ein⸗ und Mehrfamilien⸗ 1] häuſer unter günſtigen Bedingungen zu ver⸗ kaufen. Georg Karch, Immobilien, Feuben⸗ heim, Hauptſtr. 50, Teleph. 398 20. 75 ndustrle Hekert prom Druckerei Dr. Haas G. m. b.., Mannheim E 6,21 0 Seite. Nr. 582 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) MANNHEIM an den Planken ügessſlassengs Pede Räume, als Büro od. für Engros⸗Geſchäft etc. geeignet(Innenſtadt, Ringnähe) p. ſofort preiswert zu vermieten.— Angebote unter J 8 49 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 57505 Freundl. großes Wohn- und Schlafzimmer in guter Lage auf 1. Dezbr. zu vermieten. 2750 Weſpinſtr. 6, 4. Stock, Teleph. 200 70. mieten. l l N N — e Dekorationsstonfe- Gardinen Dekorations- Waschselde, 80 em br., mod. Dessins, indauthren, Gelegenheits- preis:: Mtr. Dekorations-Volle, 110 u. 130 breit, indanthren, f. eleg. Fenstergarnituren, Gele- genheitspreis. Mtr..35, 100 105 Gardinen-Punkt-Mull, 70 br., gute Ware, Gelegenheits- brenn Mtr. Spannstoffe, gute Qualität schöne Muster, 130—150 breit, Gelegenheitspreis „„„„tr..98, Stores, Handarbeit, weiß u. ectu, 150/250 em, regul. Wert 19.50 nur Möbelsatin, 80 em br., Ge- legenheitspreis. Mtr. 95, Möbelcrepe, 130 em breit, schwere Qualität, Gele- genheitspreis„„ 2 2 2 10 — Damenstrümpfe Damenstrümplie, mit verst. Ferse und Spitze, schwarz und bunt Paar Damenstrümpfe, mel., kräft. Qual., gut verst., Paar Damenstrümple, orig. engl., mit Lanimasche, iu schön. melierten Farben, der ideale Sportstrumpf, Paar Damenstrümpfe, Ia. Wasch- seide, Wunderschöne fein- masch. Weiche Qual,, teils Atache Sohle, 41. Hochf., II. Sort., in allen woder- nen Farben„„„Paar 005 00 1 105 Damenstrümpfe, echt Bem- berg Silberstempel, Grün- schild, elegant, engmasch. ( Damenstrümpfe, echt Bem- berg Silberstempel, Grün- schild, feine dichte Qual., mit Florrand Paar Damenstrümpfe, reine Wolle, dauerh. sol. Qual., verst. Ferse u. Spitze, II. Wahl, Gelegenheitspreis. Paar Damenstrümpfe, außen Seide innen Flor, ausgez. Qual., in schwarz u. Modefarb., statt.83„ fetzt Paar Damenstrümpie, Waschseide, hervorr. Qual., in modern. Farbtönen, echt, Bemberg 295 Silberstrest..50 jetzt Paar Damenstrümpfe, reine Wolle, extra, weiche Caschemir- Qual., Doppels. u. Hochtf., II. Wahl, Gelegenheitspreis Damenstrümpfe, Wolle mit Seide, schwere ausgez. Qual., in allen mod. Fb., 930 II. Wahl, Gelegenheitspreis Damenstrümpfe. Waschseide, 15 1 N 5 12 krältige, Sttapazier- Qualitat, echt Bemberg-Goldstempel slatt.50. eee Paat Herrensocken Herren-Schweißsoeken, gute Qualität 0 0 0 0 0 0 Herren-Sehwellsocken, gute, strapazier- lähige Ware, II. Sortierung, Paar 58, Herren-Schweißsocken, dunkelgrau, schw. Winterqualität, Vigogne Paar Herren-Socken, Maccoart, schöne Dessins II. Sort., Gelegenheitspreis. Paar.10, Herren- Socken, kamelhaarfarbig,&2 ke- strickt, reine Wolle Paar Pear U. 20 .45 .80 .75 .35 führung, Herren- Sportstrümplie, reine Wolle, mod. gemustertem Rand, in bester Aus- Herren-Socken, Seidenflor, neuesteDessins, II. Sortierung, Gelegen- heitspreis Paar.33, .10 .95 .25 Herren-Socken, kamelhaarfarbig, 22 ge- sttickt, reine Wolle, mit angerauhtem Futter, extra Warm Paar mit Gelegenheitskau f Paar Qualitäten Kinder- Gamaschen Kinder- Gamaschen, reine Wolle, in allen Farben nut gute .25 Faar 22„„** Damen handschuhe, Trikot, teils angerauht, teils Flauschhalbfutter, Gelegen; heitspreis. Paar.10, Damenhandschuhe, reine., gestrickt, solide Qualität, Gelegenkeitspreis P..10, Herrenhandschuhe, Trikot, innen gerauht, sol. Qual., Gelegenheitspreis, Paar Herrenhandschuhe, reine., teln gestrickt, extra schöne Qualität, Gelegenheits- preis Paar.50, 1¹5 05 105 1 Kinderhandschuhe, feine Wolle, sol,. Qual., Gx. 25 Gelegenheltspreis Paar Klnder-Fäustel, reine Wolle, Weiß und bunt, Gelegen- heitspreis Paar.78,.68, EKinderizekchen, Baumwolle. statt 75—45 jetzt 48, 42, Kinderläckchen, Glanzgarn, statt.2070 letzt 70, 60, Kinderhöschen, weiß gestr., mit Stoffbunt, statt 65 45 Damen- Taschentücher, Rein- leinen, Batist, m. Hohl- Saum u. eingest. Buchst., 6 St. im Karton, regulär. Preis.75 e SchweizersStlekerel- Taschen- tücher, feine Qual., 6 St. im Karton, regulärer Preis.75 letzt Kinderhöschen, weiß gestr., mit Stoffbunt, statt 78, 65, etzt 60, Kinderrbckehen, gestr. weiß mit Stoffbund„ etzt pet 37 Wiekelbinden, gestrickt, 2 statt 30„jetzt 232 0 00 1⁴⁰ Damen-Pfnzebröcke Seldentelkot etzt.50 Seiden-Trikofl-Waschel Damen- Prin zebröche] Damen- Schluptposon bamen-Jchlupthogen Seldenttikot statt.75 .95 jetzt Seidentrlkot 05 151.95 Seldentuikot, gesttelit statt.35.45 jetzt f g 1 1 i 5 22 22 5 2 gut möblierte Biho-Räume mit Zentralheizung, Telephon, eig. Eingang, Nähe Bahnhof u. Waſſerturm preiswert zu vermieten. B5315⁵ Buchenberger, Heinrich⸗Lanzſtraße 43. Möbliertes 27502 Wohnzimmer und Doppelschlafzimmer (an Wohnberechtigte) per 1. Dezbr. zu ver⸗ Bismarckplatz 5, 2 Treppen. D e Augusta- Anlage 23 flerrschäftigche 8 Zimmer-Wohnung Hlassenlose » jetzt N 3 mit reichlich. Zubehör, Zentralhetzg., Warm⸗ waſſer, Aufzug, per ſofort od. ſpäter zu ver⸗ mieten. Tauſchwohnung nicht erforderlich.— Näheres Telephon Nr. 325 60. 13 634 Nermann Telephon 21243 Allein verkauf der„Record“ Wundertöpfe. den ven ri mit beispiellose Frfſoliq ern Platze Seelen u Record“ Wundertepf I ser Ie. AlUlsf Ubi„ Deufsche Wertarbein Kaufen will Up d Dpichf Auslends were, kaufe II. Fechgescheff fur gediegenes Heus- Urid Küchengersf — Mannheim 0 2, 1 Paradeplatz In Nähe Mannheims, iſt ein ſehr gut gehend. Hotel⸗Reſtaurant 13390 Staal. Lottefie-Einnahme ETzgra ber 6 3, 9, wecchaus noch zu haben Ziehung 16. u. 17. Nou. einer kl. an kautionsf. Wirtsleute unt. Bedingungen ſof. verpocht. ev, zu verk. Angeb. u. V an die Geſchſt. Vermietungen 8. a 2 Zimmer u. Küche Seitenbau(Drgl.⸗K.) zu vermieten. 77584 Parterreraum als Büro oder Lager zu vermieten. F 6. 3, part. Laden (Nähe Marktplatz) m. Lagerraum bis 1. 1. 1929 zu verm. Ang. u. F V 76 an d Geſchſt. B5299 tücht. günſt. zu V 141 B5329 2 Zimmer m. Küche „Dsautsche Verflar bei“. Elegant möbliertes Zimmer vermieten. Angeb. u. 0 3¹ Ferdl. mbl. Parterre⸗ zim. m. el. L. an Hrn. ſof. zu verm. 7477 G 7. 57, par per 1. 12. 28 zu ver⸗ mieten. Adreſſe in bd. Geſchäftsſtelle. 7527 Möbl. Bakonzimmer ſof, zu verm. 5321 Friedrich. Ubland⸗ 8 1 Lindenhof 4543 Schön möbl. Zimmer A 143 2 Bett. el.., zu v. an die Geſchäftsſtelle. 7480 Bellenſtr. 79, I. ſtraße 15, . * nen 1 S. K Eren