8 Donnerstag, 15. November 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Veͤrhältni 3 vorbehalten. Adreſſe: Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, 6 .⸗M.s3.— ohne 5 8 5 ſe Nach vorbeh Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 chwetzingerſtr. 19020 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher; 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel * * Abend- Ausgabe Mannheimer Heneral Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der We 5 0 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere ce⸗ walt. 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Außer der Berufsfeuerwehr wurde die Frei⸗ willige Feuerwehr und fämtliche Maunheimer Fabrikfeuer wehren alarmiert, die ſich aber nur darauf beſchränken konnten, den Rieſenbrand zu lokaliſieren und vor allem die Ausbreitung der Flammen auf die benachbarte Preſſerei zu verhüten. Gegen 3 Uhr ſtürzte ein großer Teil der Mauer der Schmalſeite und ein Teil des Gemäuers der der Stadt zugekehrten Längsſeite nach außen. Der Brand brach im oberſten Stockwerk in der mittleren Abteilung deg vierten Bodens aus. Die in dem Ban be⸗ ſchäftigten Arbeiter konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Zwei Berufsfeuerwehrleute mußten in⸗ folge Rauchvergiftu ng ins Krankenhaus befördert wer⸗ den. Die Feuerwehrleute und die Zuschauer müſſen ſich in großer Entfernung von dem Brändherb halten, der eine un⸗ heimliche Hitze ausſtrömt. Reichstag und Lokaliſierung des Vrandes Um ½4 Uhr war der Brand ſo gut wie lokaliſiert. Ein Uebergreifen auf die benachbarten Gebäude, vor allem auf die Schreinerei, die durch einen gedeckten Gang mit dem Brandobjekt verbunden iſt, darf nicht mehr befürchtet werden. Als ein großes Glück iſt die ſſolierte Lage des Lager⸗ hauſes zu bezeichnen, das von der Rhenania⸗Speditionsgeſell⸗ ſchaft, die auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals liegt, etwa 100 Meter getrennt iſt. Trotz dieſer immerhin beträcht⸗ lichen Entfernung ſind an der dem Brandherd zugekehrten Front des mächtigen Speditionsgebäudes faſt ſämtliche Fen⸗ ſterſcheiben geſprungen. Die„Rhenania“ wird durch die Fabrikfeuerwehr von Lanz gedeckt, was umſo nötiger iſt, da die Windrichtung die Flammen nach dem Rhenania⸗Gebäude hinweht. Das Lagerhaus, an deſſen weſtlicher Seite ſich ein einſtöckiges Bürogebäude befand, aus dem noch rechtzeitig Akten uſw. gerettet werden konnten, barg beträchtliche Vor⸗ räte an Kopra, Leinſamen, Mohnſamen und ſonſtigen Leinöl⸗ ſaaten. Wie uns von kompetenter Seite mitgeteilt wird, beträgt der Gebände⸗ und Materialſchaden—3 Millio⸗ nen Mark. Eine genaue Schätzung iſt zur Zeit noch nicht möglich. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Ein Feuerwehrmann vermißt Es muß leider damit gerechnet werden, daß bei dem Brand der Feuerwehrmann Schlecht von der Berufsfeuerwehr ums Leben gekommen iſt. Er war mit zwei anderen Feuer⸗ wehrleuten an den Brandherd vorgeſtoßen. Schlecht war einer der tüchtigſten Feuerwehrleute der Berufsfenerwehr und wollte ſich in nächſter Zeit verheiraten. Panzerkreuzer Zur heutigen Debatte im Reichstag Der vorausſichtliche Verlauf Berlin, 15. Nov.(Von unſerem Berliner Bürd.) Im Reichstag, der heute um 3 Uhr in die Panzerkreuzerdebatte eintreten wird, waren noch bis zur Mittagsſtunde Anzeichen einer beſonderen Erregung nicht zu verſpüren. Der Verlauf der Sitzung dürfte ſich vorausſichtlich ſo geſtalten, daß zunächſt die Kommuniſten ihre Interpellation einbringen werden. Dann wird, wie man annimmt, der Reichskanzler eine kurze Regierungserklärung abgeben, die zwiſchen den Zeilen die Anſchauung wird durchblicken laſſen, daß das Kabinett die Panzerkreuzerangelegenheit nicht als eine Exiſtenzfrage betrachtet. Nach dem Reichskanzler wird der Abg. Wels den ſozialdemokratiſchen Antrag auf Einſtellung des Panzerkreu⸗ zerbaues einbringen. Dieſer Forderung wird dann der Reichswehrminiſter Groener entgegentreten, der mit den Argumenten der von ihm ausgearbeiten Denkſchrift die Not⸗ wendigkeit des Panzerkreuzerbaues begründen wird. Das Kabinett hat ſich im Laufe des Vormittags noch einmal mit der inner⸗ politiſchen Lage beſchäftigt, ohne jedoch einen beſtimmten Be⸗ ſchluß gefaßt zu haben. Das Gerücht, daß Müller⸗Franken dem Reichspräſidenten nochmals einen Beſuch abgeſtattet hätte, erwies ſich als haltloſes Gerede. Der Kanzler hat nicht im Reichspräſidentenpalais vorgeſprochen. Von den Fraktionen tagen gegenwärtig die Deutſch⸗ nationalen und die Demokraten. Die Deutſche Volkspartei iſt um 2 Uhr zu einer Beſprechung zuſam⸗ mengetreten. dafür zu erlangen, daß das Geſamtbauprogramm für die Zukunft geſtchert werde. Die Frage, wie ſich das Kabi⸗ nett bei der Bewilligung der weiteren Raten zu verhalten hat, iſt noch umſtritten. Die Rednerliſte iſt dahin zu ergänzen, daß außer dem Sozialdemokraten Wels, dem Deutſchnationalen Treviranus und dem De⸗ mokraten Haas der Abg. Joos für das Zentrum, für die Deutſche Volkspartei der Abg. Brüninghaus, für die Wirtſchaftspartei der Abg. Drewitz und für die Bayriſche Volkspartei der Abg. Loibl ſprechen werden. Die kommu⸗ niſtiſche Interpellation wird der Abg. Heckert einbringen. Außerdem wird noch der Abg. Münzenberg ſprechen. Der Vorſtand der Zentrumsfraktion hielt um die Mittagsſtunde eine Beratung ab. In ihr wurde der geſtrige Beſchluß der Sozialdemokraten, der den Kanzler und die ſozialdemokratiſchen Miniſter zwingt, ihre Stimme für den Panzerkreuzerantrag abzugeben, erörtert. In der Sitzung kam der lebhafte Unwille über die Haltung der Sozialbemo⸗ Ihr Beſtreben iſt darauf gerichtet, Garantien ha kratie zum Ausdruck. Gleichzeitig aber iſt der Vorſtand der Zentrumsfraktion zu der Anſchauung gekommen, daß das Zentrum, wie wir von vornherein vermuteten, aus dieſem Affront der Sozialdemokraten weitere Konſequenzen nicht ziehen wird. Die Handwerksnovelle Dem Reichstag iſt, wie ſchon geſtern kurz berichtet, nun⸗ mehr der„Entwurf zur Aenderung der Gewerbe⸗ ordnung“, wie die Handwerksnovelle amtlich firmiert, nach Zuſtimmung des Reichsrats zugegangen. Der Entwurf bringt nach drei Richtungen grun d⸗ ſätzlich Neues. Während die urſprünglichen Beſtimmun⸗ gen nur den Handwerksmeiſter und ſeinen eigenen Betrieb betreffen, wird jetzt oft ein Handwerksbetrieb von einer juriſtiſchen Perſönlichkeit, ſei es in Form der G. m. b. H. oder anderer Zuſammenſetzung gegeben. Der Entwurf regelt die Eingliederung dieſer Betriebe, ihre Beitragspflicht und das Wahlrecht. Die Staatsaufſicht wird neu geregelt und gegenüber den bisherigen Beſtimmungen gelockert; Wahlrecht und Wahlpflicht wird auf alle Handwerker unter Beſeiti⸗ gung der bisherigen Vorzugsſtellung der Innungen ausge⸗ dehnt. Aus dieſem Grunde und zur Erleichterung ſtatiſtiſcher Erhebungen und rechtlicher Zeitfragen ſoll ein alphabetiſches Verzeichnis aller Handwerktreibenden geſchaffen werden. In anderen Beſtimmungen werden ſchließlich Fragen der Zuge⸗ hörigkeit und Wählbarkeit innerhalb der Innungen und Zwangsinnungen geregelt, ſoweit die bisher geltenden Vor⸗ ben Zweifel gelaſſen oder ſich als unzweckmäßig erwieſen n. Hugenberg bei Hindenburg In den Mittagsſtunden ſtattete, wie noch das Nachrichten⸗ bürd des„V. d..“ hört, der deutſchnationale Partei⸗ vorſitzende Hugenberg dem Reichspräſidenten einen Beſuch ab. Darauf kehrte Hugenberg ſofort zur Berichterſtattung in die Sitzung ſeiner Reichstagsfraktion zurück. In parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß Hin den⸗ burg dem deutſchnationalen Parteiführer nochmals dringend nahegelegt habe, er möge dafür ſorgen, daß ſeine Fraktion nicht etwa aus taktiſchen Gründen dem ſozialdemokratiſchen Antrag auf Ausſetzung des Panzerſchiffbaues durch Stimmenthaltung zur Annahme verhelfe. Sechs Militärflieger in Texas getötet — San Antonio(Texas), 14. Nov. Ein großes Transport⸗ flugzeug ſtürzte hier heute nachmittag ab. Sechs darin befind⸗ liche Militärflieger fanden den Tod. m eingeüſchert.-3 Millionen Schaden Am den Panzerkreuzer Der Streit um den Panzerkreuzer iſt bisher vorwiegend mit Sentiments, mit pazifiſtiſchen Weltgefühlen und inner⸗ deutſchen Gehäſſigkeiten geführt worden. Hier ſoll einmal der, wie manche finden werden, abſurde Verſuch gemacht wer⸗ den, den Fall ausnahmsweiſe ſachlich zu behandeln. Die alte deutſche Marine liegt auf dem Meeresgrund oder ſie iſt verſchenkt und ausgetan worden. Bei dem Bemühen, aus den paar uns verbliebenen Schiffsrümpfen etwas Neues aufzubauen, ſah Deutſchland ſich vor folgende Lage geſtellt: Großkampfſchiffe werden auf Grund des Waſhingtoner Ab⸗ kommens von 1921 bei allen größeren Seemächten nicht mehr gebaut und werden im früheren Ausmaß vorausſichtlich auch nie wieder gebaut werden. Die Schiffsbaupolitik hat aus dem Weltkrieg ganz allgemein die Lehre gezogen, ſich ledig⸗ lich auf den Wirtſchaftskampf oder ſeine Abwehr vorzubereiten. Als gangbarſter Typ für dieſen Zweck hat ſich der ſogenannte Waſhington⸗Kreuzer durchgeſetzt(mit einer Waſſerverdrängung von höchſtens 10 000 Tonnen), deſſen ſtärkſtes Geſchützkaliber jedoch auf 20,3 em begrenzt worden iſt. Deutſchland darf auf Grund des Artikels 190 des Verſailler Vertrags die ihm beim Friedensſchluß gelaſſenen alten Linien⸗ ſchiffe der„Braunſchweig“, und„Deutſchland“⸗Klaſſen nach Ueberſchreiten der Altersgrenze von 20 Jahren durch Fahr⸗ zeuge erſetzen, die zwar auch an das Höchſtdeplacement von 10000 Tonnen gebunden ſind, mit ihrem Geſchützkaliber aber nicht unter die 28 em der bisherigen Linienſchiffe herunter⸗ zugehen brauchen. Das Verſailler Diktat ſelber alſo gibt uns die Möglichkeit, einen Schiffstyp zu bauen, der nach ſeiner Be⸗ waffnung nahezu Linienſchiffsſtärke erreicht. Wenn es alſo gelingt, ihm eine Geſchwindigkeit zu verleihen, die ihn in deit Stand ſetzt, ſeine beſſeren Waffen im taktiſchen Zuſammen⸗ hang mit den neuen leichten Kreuzern zu verwenden, muß dieſer Schiffstyp eine wertvolle und folgerichtige Ergänzung der leichten Streitkräfte bilden. Erſt durch den neuen Typ er⸗ halten dieſe den für die Durchführung ihrer Aufgaben unent⸗ behrlichen Rückhalt. Es liegt auf der Hand, daß die Vorarbeiten für die Kon⸗ ſtruktion eines ſolchen Typs ſich nicht von heute zu morgen abſchließen ließen. Noch vor zwei Jahren hatte die Marine⸗ leitung erklärt, ſie wollte zunächſt einmal die Erneuerung der leichten Kreuzer fortſetzen. Dann kamen die konſtruktiven Vorarbeiten für den neuen Typ doch zu Ende und Panzer⸗ ſchiff A wurde gefordert. Als die charakteriſtiſchen Vorzüge dieſes neuen Typs rühmt man uns: die Möglichkeit, das be⸗ grenzte Deplacement durch vervollkommnete Schiffsbau⸗Me⸗ thoden und Verwendung von Leichtmetallen für Waffen und Schutzmittel auszunutzen. Der Anteil des Schiffskörpers am Geſamtgewicht hat ſo weſentlich herabgeſetzt werden können. Dazu geſellt ſich eine Leiſtungsſteigerung der Waffen und ſo⸗ mit die Erhöhung der Kampfkraft auf das Dreifache der alten Linienſchiffe. Als Schiffsantrieb laſſen ſich ſchnell laufende Dieſelmotoren verwenden. So wird man unabhängig von der Menſchenkraft und gewinnt die Fähigkeit, im Bedarfsfalle in kürzeſter Zeit auf Höchſtfahrt zu gehen.(Beiläufig bean⸗ ſpruchen dieſe Motoren erheblich kleinere Unterwaſſerräume als die Maſchinenanlagen dampfgetriebener Schiffe, wodurch ſich die Sicherheit bei Unterwaſſertreffern erhöht.) Durch die Dauergeſchwindigkeit von 25 bis 26 Seemeilen aber ſind dieſe Panzerſchiffe zudem größeren fremden Schiffstypen überlegen. Das gibt immerhin einigen Schutz vor Unterſeebopten und Luftangriffen. Wir möchten nicht allzu ſehr ins Detail gehen. Nur ſo⸗ viel: neben der Hauptartillerie von ſechs 26 em Geſchützen neuer Konſtruktion ſoll das Schiff als Mittelartillerie acht 15 em Geſchütze, zur Flugzeugabwehr eine größere Anzahl leichterer Geſchütze und als eine gute Gelegenheitswaffe ſechs Unterwaſſer⸗Torpedorohre erhalten. Ein verhältnismäßig ge⸗ ringer Tiefgang ſetzt es in den Stand, ſich bei Gefahr von Un⸗ terſeebootsangriffen auf Märſchen, wo es ſeine hohe Dauer⸗ geſchwindigkeit nicht ausnutzen will, auf Waſſertiefen zu be⸗ wegen, auf denen Unterſeeboote nicht operieren können. Um dieſe hohen militäriſchen Qualitäten zu erreichen, war es not⸗ wendig, die neueſten Fortſchritte auf den verſchiedenen Ge⸗ bieten der Technik, hochwertiges Material und denkbar rativ⸗ nellſte Arbeitsweiſe anzuwenden. So find, worauf immer von neuem hingewieſen wird, die hohen Koſten erwachſen. Frei⸗ lich nicht nur dadurch allein. Auch im Schiffsbau ſind in der ganzen Welt die Preiſe geſtiegen: ſeit 1910 um mindeſtens 66 Prozent. Für Rüſtungsaufträge iſt zudem nur eine ganz geringe Zahl von Firmen zugelaſſen. Die Konkurrenz, die die Preiſe drückt, fällt alſo leider fort. Und ſchließlich— man ſoll gerecht ſein— können, bei der geringen Zahl der Auf⸗ träge, dieſe Firmen ihre Spezialanlagen nicht wirklich aus⸗ nutzen. Wohl oder übel werden ſie ſchon teurer arbeiten müſſen. Wir möchten annehmen, daß in der De nkſchrift, die der Reichswehrminiſter dieſer Tage ſeinen Kollegen überreicht hat, ähnliche Argumente eine Rolle ſpielen. Viel⸗ leicht wird man auch daran erinnern dürfen, was der Reichs⸗ wehrminiſter bei der letzten Ausſprache über ſeinen Etat im Reichstag ausführte. Herr Groener hat ſich damals als aus⸗ 2. Seite. Nr. 533 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 15. November 1928 geſprochener Gegner der früheren Flottenpolttik bekannt. Von Einer moderniſterten deutſchen Flotte aber meinte er, daß ſie in dieſen Zeitläuften unter allen Umſtänden einen Kräfte⸗ Zuwachs für die Verteidigung des Reichs und ein Plus in der Hand des Führers darſtelle, das, zur rechten Zeit und am rechten Ort eingeſetzt, wohl imſtande ſei, die Schaffung von faits accomplis ſolange verhindern zu helfen, bis andere Kräfte zu unſeren Gunſten auf dem Plan erſcheinen. Der Reichs⸗ wehrminiſter hat damals von der unlösbaren Zuſammen⸗ gehörigkeit der beiden Teile der Wehrmacht geſprochen, wo dem einen Teil nütze, was dem andern Teil zuwüchſe. Und Herr Groener iſt kein Utopiſt, iſt vielmehr Zeit ſeines Lebens ein Mann von nüchterner Ueberlegung, ein logiſch klarer Kopf geweſen.(Von jener ſchwäbiſchen Klarheit, die ſich gern hinter Bonhomie und Jovialität birgt.) Uns möchte ſcheinen: die Gründe, die für dieſen durchaus ſachlichen Menſchen ausſchlaggebend geweſen ſind, werden immerhin mit einigem Reſpekt zu prüfen ſein. Die bis⸗ herige Erörterung des Problems in Deutſchland war ausgeſprochen unſachlich. So unſachlich, daß ſie, ge⸗ wiß wider Willen, einer großen engliſchen Tageszeitung auf die Nerven ging, die letzthin höhnte:„Gibt es irgendein an⸗ deres Land, in dem die öffentliche Feindſeligkeit gegen Rüſtun⸗ gen zur See einen ſolchen Grad erreicht hat?“ R. B. Die Eſſener Einigungsverhandlungen Noch keine Grundlage gefunden Berlin, 15. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus Eſſen gedrahtet wird, haben die Vorbeſpre⸗ chungen der Parteien im Eiſenkonflikt bisher noch keine geeignete Grundlage für die neuen Verhandlungen ergeben. Auch geſtern hat der Regierungspräſident getrennt mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern verhandelt. Von Ar⸗ beitgeberſeite iſt ein Vorſchlag auf Abänderung des Lohn⸗ abkommens gemacht worden, wonach die Stundenlohn⸗ erhöhung von 6 Pfg. nicht allgemein gewährt werden ſoll, ſon⸗ dern nur einem gewiſſen Teil der Arbeiterſchaft. Diejenigen Facharbeiter, die bisher einen Stundenlohn von 86 Pfg. Hatten, ſollen darnach eine Lohnzulage von nur 3 Pfg. er⸗ Halten. Die Gewerkſchaften haben dieſen Vorſchlag abgelehnt und halten an dem Lohnſchiedsſpruch in unveränderter Form feſt, ſollen aber bereit ſein, in der Arbeitszeitfrage Zugeſtänd⸗ miſſe zu machen. Weitere Auswirkungen Infolge der Stillegung der Hochöfen der Vereinigten Stahlwerke ſind auch die Kokereien von Ruhrort⸗Mei⸗ de rich ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden. Nur ein Teil der Oefen iſt in Bertieb. Da der Koks nicht direkt ver⸗ arbeitet werden kann und eine Lagerung wegen der Gefahr der Entwertung nicht ratſam iſt, kann der Betrieb nur in beſchränktem Umfange aufrecht erhalten werden. Gütliche Beilegung des Chorzowſtreits? Wie die polniſche Agenturpreß von gut unterrichteter Seite erfährt, ſind in den letzten Tagen in Warſchau Ver⸗ handlungen über die gütliche Beilegung der Chorzow⸗Streits geführt worden. Als Vertreter der beteiligten deutſchen Geſellſchaften, und zwar der Bayeriſchen Stickſtoffwerke und der Oberſchleſiſchen Stickſtoffwerke führte der Präſident des Aufſichtsrates der beiden Geſellſchaften, Geheimrat Profeſſor Caro, in Warſchau die Verhandlungen mit den zuſtändigen Stellen der polniſchen Regierung. Dieſe Unterhandlungen dauerten einige Tage und ergaben ein Kompromiß. Die erzielte Verſtändigung bedarf der Zuſtimmung der deutſchen Regierung und der polniſchen Regierung. Es wurde vereinbart, daß beide Regierungen in dieſer Angelegenheit bis zum 28. November gehört werden ſollen. Im Falle der Zuſtimmung zu dem erreichten Kompromiß durch die beiden Regierungen würde der Streitfall vom Haager Gerichtshof zurückgezogen werden. Profeſſor Caro iſt nach Berlin zurück⸗ gekehrt, um dort die Zuſtimmung der Reichsregierung zu die⸗ ſem Kompromiß zu erreichen. Roſſé bleibt in Haft — Kolmar, 15. Nov. Der Antrag des Autonomiſten Dr. Roſſs auf vorläufige Haftentlaſſung wurde von der An⸗ klagekammer des Kolmarer Gerichts abgelehnt. F eee 5 Die Tragödie auf dem Zum Antergang der„Veſtris“ 8 London, 15. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Urſache des Untergangs der„Veſtris“ iſt noch immer ein Geheimnis. Die Beſitzerin des Dampfers, die Firma Lamport u. Holt, erklärt, daß eine Gleichgewichtsverſchiebung in der Ladung ſo gut wie ausgeſchloſſen geweſen ſei, da es ſich um getrennte Stückgüter gehandelt habe, die in den verſchte⸗ denen Lagerräumen des Schiffes untergebracht waren. Die Geſellſchaft nimmt an, daß das Schiff entweder auf ein halb⸗ verſenktes Wrack geſtoßen ſei oder während des Stur⸗ mes am Vortage eine Havarie erlitt. Im Büro der Geſell⸗ ſchaft wird ferner ausdrücklich erklärt, daß die Rettungs⸗ boote der„Veſtris“ erſt kürzlich überholt worden ſeien. Es ſei infolgedeſſen ausgeſchloſſen, wie das aus einigen amerika⸗ niſchen Meldungen hervorzugehen ſcheine, daß Lecks in den Booten ſich befunden hätten. Eine Beſchädigung der Boote bei dem Herablaſſen ſei freilich möglich geweſen. Die Boote allein, ohne die zugehörigen Flöße, hätten ein Ladungsver⸗ mögen von 1000 Perſonen gehabt. Alſo auch wenn das Schiff ſich zu ſtark nach einer Seite hin geſenkt habe und nur die Steuerbordboote gebrauchsfähig blieben, müßten ſte für die Rettung ſämtlicher Paſſagiere und Mannſchaften genügt haben. Dieſe Erklärung ſtützt durchaus die Klagen der Ueber⸗ lebenden der Kataſtrophe, daß die Rettungsmaßnahmen zu lange hinausgezögert worden ſind. Man wird die Ergebniſſe der Unterſuchung abwarten müſſen, die der Newyorker Ge⸗ neralſtaatsanwalt bereits eingeleitet hat. Es ſcheint jedoch feſtzuſtehen, daß die Ausſetzung der Rettungsboote erſt dann . w ͤ vd ĩð vv ĩðͤv „Souvenir de Ludwigshafen“ In einem franzöſiſchen Laden in der Schützenſtraße, der für Beſatzungsangehörige eingerichtet iſt, war dieſer Tage im Schaufenſter ein Souvenir de Ludwigshafen ausgeſtellt. Es beſtand aus einer hölzernen Figur, die einen Wolfskopf miteinem deutſchen Helm hatte. Da die Figur außerdem eine bayriſch⸗blaue Uniform mit golde⸗ nen Knöpfen und rotem Kragen und eine Hoſe mit roten Streifen trug, kann kein Zweifel beſtehen, daß dieſe Figur einen deutſchen Soldaten darſtellen ſoll, wie das auch die Inſchrift andeutet. Ueber den Geſchmack läßt ſich bekanntlich nicht ſtreiten. Dieſes Souvenir de Ludwigshafen iſt jedoch keine Sache des Geſchmacks mehr, ſondern eine unglaubliche Verhöh⸗ nung des deutſchen Empfindens und gleichzeitig ein charakteriſtiſches Kennzeichen für die Einſtellung der franzöſiſchen Beſatzungsangehörigen gegenüber der deutſchen Bevölkerung. Was hätte wohl die Oeffentlichkeit in Frank⸗ reich geſagt und getan, wenn ſich Deutſche während der Be⸗ ſetzung 1870-1873 eine derartige Verunglimpfung der Be⸗ völkerung auf eigenem Grund und Boden erlaubt hätten? Für den Kellogg ⸗Pakt und für 15 neue Kreuzer Newyork, 15. Nov. In einer Rede vor dem Kongreß des internationalen Verbandes für den Weltfrieden ſprach ſich Senator Borah für den Kellogg⸗Pakt aus. Er werde ſeinen ganzen Einfluß aufbieten, die Ratifizierung durch den Senat zu beſchleunigen. Ferner werde er für die Bewilli⸗ gung von Krediten zum Bau von 15 Kreuzern eintre⸗ ten, da er glaube, daß andernfalls der Kellogg⸗Pakt ſcheitern könnte. Aus Waſhington wird gemeldet, daß Borah nicht als Nachfolger Kelloggs für das Staatsſekretariat kandidieren wird. — London, 15. Nov. Geſtern abend brach in der Kohlen⸗ grube von Snowden, die 1200 Arbeiter beſchäftigt, ein Streik aus. Die Bergarbeiter werfen der Geſellſchaft vor, daß ſie das Lohnabkommen nicht eingehalten habe. begonnen hat, als das Schiff ſchon ganz kurz vor dem endgitl⸗ tigen Untergang war. Eine Reihe von Paſſagieren und Mann⸗ ſchaften hatte infolgedeſſen keine andere Wahl, als ins Waſſer zu ſpringen, um nicht in den Strudel des ſinkenden Dampfers hineingeriſſen zu werden. Eine große Anzahl Rettungsboote iſt offenbar unbenutzt an Bord geblieben. Tragiſche Szenen ſpielten ſich ab, als die Schwimmenden die Inſaſſen überfüllter Boote vergeblich um Aufnahme anflehten. Nach zahlreichen Zeugenberichten ſind viele der Schwimmenden ein Opfer der Haifiſche geworden, die ſich bei der Ausſetzung des erſten Bootes in Rudeln eingeſtellt hatten. Einem fungen Mann wurde von einem Haifiſch der rechte Arm vollſtändig vom Leibe geriſſen, Von 13 Kindern, die ſich an Bord der„Veſtris“ befunder⸗ haben, iſt nach den bisher vorliegenden Meldungen kein ein⸗ ziges gerettet worden. Schwere Anklagen werden gegen den Kapitän Carey erhoben, der entgegen früheren Berichten, zuſammen mit dem Radiotelegraphiſten den Tod in den Fluten gefunden hat. Einige der überlebenden Paſſagiere erklären, daß der Kapitän bereits 12 Stunden vor der erſten Entſendung des drahtloſen Hilferufes hätte wiſſen müſſen, daß die„Veſtris“ rettungslos verloren war. Der Kapitän habe aus übertriebenem Stolz gezögert, die geeigneten Maß⸗ nahmen zu ergreifen. Sein heroiſcher Tod könne nicht von der Tatſache ablenken, daß hundert Menſchen durch ſein unzweckmäßiges Verhalten den Tod gefunden haben. Auch gegen die Mannſchaft des Schiffes werden Beſchuldigun⸗ gen laut. Wieweit alle dieſe Anſchuldigungen gerechtfertigt ſind, läßt ſich natürlich zur Zeit noch nicht kontrollieren. U Letzte Meldungen Tödlicher Ausgang einer Neckerei — Nordhauſen, 15. Nov. In Neuſtadt wurde dem 15jähri⸗ gen Hans Arnholdt durch den Steinwurf eines 19jähri⸗ gen Burſchen, der von ſeinem Kameraden geneckt worden war, die Schädeldecke zertrümmert. Der Verletzte ſtarb einige Stunden ſpäter. Rieſenunterſchlagungen in einer polniſchen Fabrik — Warſchau, 15. Nov. In der hieſigen Zinkblechfabrik Podkowa wurden rieſige Unterſchlagungen entdeckt. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Direktor des Unternehmens in den letzten vier Monaten die Firma um 400 000 Zloty geſchädigt hat. Der Direktor wurde verhaftet.. Ein„fingierter“ Raubmord — Prag, 15. Nov. In einem Orte in Oſtböhmen wurde der Diener eines Fabrikunternehmens auf dem Wege zur Bank ermordet und ihm 140 000 Tſchechenkronen ab⸗ genommen. Als Täter wurden Frau und Tochter ſowie deren Bräutigam ermittelt, die einen fingierten Raub⸗ überfall auf ihren Verwandten ausführen ſollten, dieſem aber die Schlinge zu feſt um den Hals zogen, ſodaß er er⸗ ſtickte. Das Geld haben die drei unter ſich verteilt. Verkehrsunfälle — Klingenthal, 15. Nov. Geſtern abend verſagte an einem Lieferwagen auf der Staatsſtraße Steindöbra⸗ Georgenthal plötzlich die Bremſe und der ſchwere Wagen ſauſte die ſteile Staatsſtraße hinab. Von den drei Inſaſſen, die abſprangen, kam der eine mit verhältnismäßig leichten Verletzungen davon, während der Fahrer und der zweite Mitfahrer mit ſchweren Schädelbrüchen tot liegen blieben. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. — Kaſſel, 15. Nov. Heute vormittag ſind auf dem Bahn⸗ hof Schwebda ein Güterzug und ein Perſonenzug zuſammen⸗ geſtoßen. 5 Reiſende wurden leicht verletzt. Der Material⸗ ſchaden iſt nicht erheblich. —— Zweites Sinfoniekonzert des Bühnenvolksbundes Soliſtin: Maria Müller— Leitung: Max Sinzheimer Die Konzerte des Bühnenvolksbundes, ein kühnes und barum umſo verdienſtvolleres Unternehmen, haben ſich bereits durchgeſetzt. Der geſtrige Beſuch war ausgezeichnet, das Intereſſe des Publikums ungeteilt, das Gebotene von ganz er⸗ leſener Art. Der Bühnenvolksbund gibt ſich aber auch alle Mühe, ſeine Darbietungen auf der Höhe erleſener Muſikkuftur zu halten; das zeigt ſich bereits in der Auswahl der Soliſten. Für das geſtrige Konzert war die Berliner Primadonna Maria Müller gewonnen worden, die auch an der Metro⸗ politanoper in Newyork wirkt. Ein Liebling der Götter. Die Stimme von gleichem Liebreiz wie die Erſcheinung, über der ein Hauch leiſer Melancholie liegt,— wie im Geſang. Die Stimme iſt nicht groß, eher zart, aber zu biegſam, um zer⸗ brechen zu können. Seit wir ſie im vorjährigen Akademie⸗ konzert hörten, ſcheint ſie an klanglichem Volumen zuge⸗ nommen zu haben. Und dennoch iſt ſie im Grunde rein lyritch geblteben, und ihr reicher Ausdruck allein berechtigt, in die an⸗ ſpruchsvolle Stimmregion des Zwiſchenfachs hineinzugeraten. Die Empfindung bleibt die Dominante in dieſem Geſang; von ihr war die herrliche klaſſiſche Linie der Iphigenienarie von Gluck laus der tauridiſchen Iphigenie) getragen; kein Pub⸗ likumsſtück, aber ein geſangliches Meiſterwerk, in dem ſich die wundervoll geſchloſſene Form mit der tiefſten Beſeelung zu⸗ ſammenfand. Die ägyptiſche Helena der Berliner Aufführung des Werkes, die urſprünglich für die Uraufführung ſelbſt vor⸗ geſehen war, brachte nach dieſer Gluckſchen Erinnerung ans alte Griechenland, die Goethe zu ſeiner„Iphigenie in Tauris“ An mittelbar auregte, die Arie der Katharina aus der„Wider⸗ ſpenſtigen Zähmung“. Sie iſt ſeit jeher im Konzertſaal be⸗ liebter als das Werk— leider— auf der Bühne. In eine einzige Geſangſzene iſt die ganze Liebe und Hingabe einer Frauenſeele gebannt; dieſe Arie iſt faſt ein Drama für ſich. So wirkte ſie auch in dieſer tief beſeelten Wiedergabe. Ueber alle Vorſicht, mit der dieſe Stimme in der Abdeckung nach der Höhe zu, der Sparſamkeit mit der klanglichen Füllung ge⸗ braucht wird, hörte man hinweg bei dieſer von leiſer Wehmut umrankten geſangsdramatiſchen Meiſterleiſtu en Wert nicht zuletzt darin lag a darſtelleriſchen Impuls dieſer Frau überwunden wurde. So gab ſie auch die Agathenarie aus dem„Freiſchütz“ wieder, mit einer inneren Seligkeit, ausbrechend in lichten Jubel, und doch ſtets gezügelt, von echtem Adel des Geſangs durchdrungen. Das Publikum war hingeriſſen; ſeinem nicht endenden Dank antwortete die Sängerin mit der Hallenarie aus dem„Tann⸗ häuſer“, und mit Wehmut mußte man den beſeelten Gruß dieſes wundervoll atmenden Stückes für diesmal als einen Abſchied empfinden. * Der Abend blieb nicht allein durch dieſe herrlichen Ge⸗ ſänge ſchön; er hatte ſchon mit einer orcheſtralen Leiſtung non hohem Wert begonnen, dem„Don Juan“ von Richard Strauß. Die Leidenſchaft dieſes Werkes, ſein ſchwieriger Aufbau iſt uns ſelten mit ſolcher Intenſität und Plaſtik ent⸗ gegengetreten wie geſtern. Max Sinzheimer, der Diri⸗ gent dieſer Konzerte, hat jetzt offenbar das innige Verhältnis zu ſeinen Inſtrumentaliſten, dem Frankfurter Sin⸗ fonieorcheſter, gefunden, das zu einem ſo differenzierten Eingehen auf die kapellmeiſterlichen Abſichten führt, wie es hier dem Werk diente. Der Aufbau des Werkes, ſeine thema⸗ biſche Führung, die das Problem der verkürzten Repriſe zu einer endgültigen Löſung bringt, kamen zu einer in allen Ein⸗ zelheiten überzeugenden Darſtellung. Auch die Blechbläſer fanden ſich ſchließlich mit ihren ſchwierigen Akzenten zurecht. Die auswendige Beherrſchung des Werkes durch den Diri⸗ genten gehört beſonders angemerkt. Sinzheimer ſcheint eine beſondere Liebe für die Werke von Walter Braunfels zu haben; geſtern brachte er mit einem glänzenden kapellmeiſterlichen Elan die„Phantaſtiſchen Erſcheinungen eines Thomas von Berlioz“ zum Vortrag. Ein brillant inſtrumentterets Stück, aber ganz äußerlich in der Wirkung gegen das Orcheſtervorſpiel von Bernhard Sekles, der„Dybuk“, das die Mitte des Abends nahm. Der Frankfurter Komponiſt beſitzt ein erſtaunliches Geſchick für die großen Klangſpannungen des Orcheſters; hier gibt er eine Apotheoſe davon. Aber ganz verinnerlicht. Er will die Welt oſtjüdiſcher Myſtik in Töne bannen; doch den Gedanken des Dybuk hat er mißverſtanden. Nicht, wie er im Vorwort zu ſeinem Werke meint, ſucht eine Seele als Dybuk die andere; dies Wort bedeutet vielmehr Dämon, und wird auf den ge⸗ heimnisvollen Vorgang angewendet, bei dem eine abgeſchiedene Und doch wäre gerade dieſer Zuſammenhang reizvoll für eine Kompoſitton. Aber das Werk klingt ſeltſam und ſchön; ſeine Wiedergabe war ein Muſter liebevoller Interpretation. Und der Beifall auch für die Orcheſterwerke lebhaft und Herzlich. K. Der Philharmoniſche Verein hat zu ſeinem II. Konzert, Donnerstag, 22. November, den hier ſo beliebten ſter berufen. Zur Orientierung der Konzertbeſucher ver⸗ öffentlichen wir einen kleinen Auszug aus den uns vorliegen⸗ den Preſſeberichten:„Was von dem Kölner Kammerorcheſter geboten wird, iſt etwas ganz Neues. Hermann Abendroth mit ſeiner 16köpfigen jugendlichen Muſikerſchar erſchließt uns eine ganz neue Welt. Von den 16 Damen und Herren iſt jeder ein Künſtler auf ſeinem Inſtrument. In dieſer Ver⸗ einigung hat das Muſizierideal der Jugend vielleicht zum erſten Mal ſeine volle Verwirklichung gefunden. Die ge⸗ botenen Werke wirkten in der glänzenden Wiedergabe ſo an⸗ ſteckend auf die Zuhörer, daß am Schluſſe dieſes der ernſten und edelſten aller Kunſtgattungen gewidmeten Konzertes eine wahrhaft ausgelaſſene Fröhlichkeit ſich in nicht endenwollen⸗ den Kundgebungen Luft machte.“ Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe. Ein Schau⸗ ſpieler jubiläum. Einer der verdienſtvollſten Kölner Künſtler, Richard Aßmann, durfte, auf der vollen Höhe ſeiner ausgezeichneten Schaffenskraft ſtehend, am 7. Novem⸗ ber auf eine an ehrlicher, hingebender Arbeit überreiche, aber auch durch ſtets ſich wiederholende große Erfolge gelohnte 25jährige Zugehörigkeit zum Kölner Schauſpielhauſe zurück⸗ ſchauen. Aus Schwerin ſtammend, wo er ſich als junger Sohn eines höheren Miniſterialbeamten zu Zeiten der Blüte des dortigen Hoftheaters für die Schauſpielkunſt begeiſterte und für ſeinen zukünftigen Beruf entſchied, iſt Aßmann, nachdem er die Anfängeretappen an mehreren ſtädtiſchen Bühnen glück⸗ lich erledigt, dann aber am Weimarer Hoftheater drei Jahre lang als vielverſprechender jugendlicher Liebhaber gewirkt hatte, im Herbſt 1903 nach Köln gekommen, und bei uns hat er zunächſt ebenfalls als jugendlicher Held und Liebhaber im klaſſiſchen Drama wie im Salonſtück längere Jahre hindurch einen überaus großen Rollenkreis verkörpert. Allmählich ſpielte er dann Bonvivants, Helden und ſchließlich auf feinere geſetzte Charakterfiguren, in denen er neben ſeinen ſonſtigen Seele in eine andere hineinfährt. D heit alſo, da ybuk. D gewinnenden Gaben öfters einen köſtlich liebenswürdigen * Profeſſor Hermann Abendroth mit ſeinem Kammerorche⸗ 5 A 4 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 4. B. Seite. Nr. 538 Die von der„Neuen Mannheimer Zeitung“ unterſtützten Beſtrebungen zur Errichtung eines Zoologiſchen Gartens in Mannheim, die ſchon zur Konſtituierung eines Komitees zur Errichtung eines Tiergartens in Mannheim geführt haben, finden auch außerhalb der Stadt, in Karlsruhe und in Frankfurt a.., ben beiden ſüdweſtdeutſchen Plätzen, die bereits über einen Tiergarten verfügen, in den intereſſierten Kreiſen Beachtung— ein Zeichen, daß man mit ihrer Verwirk⸗ lichungsmöglichkeit durchaus rechnet. Unſer Frankfurter sp⸗Mitarbeiter hatte dieſer Tage Gelegenheit, mit Dr. Priemel, dem bekannten Direktor des Frankfurter Zoo⸗ logiſchen Gartens, über die Mannheimer Beſtrebungen zu ſprechen. Dr. Priemel, deſſen Bedeutung in der Fachwelt aus ſeiner Eigenſchaft als Präſident der„Internationalen Geſellſchaft zur Erhaltung des Wiſent“ hervorgeht, ſteht dieſen Mannheimer Beſtrebungen durchaus objektiv gegenüber und es dürfte vielleicht im Intereſſe dieſer Bewegung wertvoll ſein, auch einmal die Anſicht des ſehr erfahrenen Leiters eines der größten Zvologiſchen Gärten Deutſchlands zu hören: Ueberraſchend dürfte für die Mannheimer Zoo⸗Freunde zu hören ſein, daß Dr. Priemel aus eigener Initiative ſelbſt ſchon einmal an die Möglichkeit der Einrichtung eines Tierparks in Mannheim im Zuſammengehen mit dem Zoologiſchen Garten in Frankfurt gedacht hat. Frankfurt war ja in den Zeiten, als der Tier⸗ handel noch in Blüte ſtand, ſozuſagen Verteilungsſtelle der international bedeutenden Tierhandelsfirma Hagenbeck. Doch hat der Tierhandel inzwiſchen eine Entwicklung genommen, die eine Fortführung dieſer Funktion wirtſchaftlich nicht mehr ratſam erſcheinen ließ. Unter den damaligen Umſtänden wäre es vielleicht möglich geweſen, in Mannheim ſozuſagen eine Filiale für die aus dem Tierhandelsgeſchäft mit Hagenbeck ge⸗ kommenen Beſtände zu errichten. Dieſe Ueberlegungen ſind jedoch durch den, wie geſagt, ungünſtigen Entwicklungsgang des Tierhandelsgeſchäfts längſt gegenſtandslos geworden. Dazu ſpielen noch andere wertvolle Erfahrungen herein, die an andern deutſchen Wirtſchaftsgebieten mit ähnlich gelagerten Verhältniſſen gemacht worden ſindt Leipzig Chemnitz. Es war ſeinerzeit ein vielverſprechendes Unternehmen, daß der Leipziger Zoologiſche Garten in dem alle wirtſchaftlichen Vorausſetzungen erfüllenden induſtriellen Chemnitz eine Tier⸗ garten⸗Filiale einrichtete, zudem Chemnitz ſonſt keinerlei ab⸗ Lenkende landſchaftliche Reize beſitzt. Schon nach wenigen Jahren zeigte ſich jedoch ein Umſchwung: Der Chemnitzer Tiergarten, anfangs ausgezeichnet florierend, verlor bei der Induſtriebevölkerung den urſprünglichen Reiz der Neuheit, ein weites Hinterland kam gleichfalls nicht in Frage, zumal der große Zoo in Leipzig auf die ſächſiſche Provinz entſchieden die ſtärkere Anziehungskraft ausübte als die kleine Chemnitzer Filiale. Jedenfalls nahm die Entwicklung dann einen ſolchen unbefriedigenden Verlauf, daß man gern den Chemnitzer Tiergarten entbehrt hätte. Dieſe Leſipzig⸗Chemnitzer Erfahrungen ſind zwar nicht ohne weiteres auf Mannheim⸗Frankfurt anzuwenden, aber ſie ſollten von den Mannheimer Tiergartenfreunden und der Stadt Mannheim bei der weiteren Verfolgung ihrer Pläne doch nicht außer Acht gelaſſen werden. Als erſchwerend kommt für Mannheim jedoch ein anderes Moment hinzu: Mannheim Liegt nicht nur in der weiteren Einflußzone des großen Frank⸗ furter Zoologiſchen Gartens, deren Abſorbtionswirkung nach dem Leipzig⸗Chemnitzer Vorgang nicht unterſchätzt werden darf, es liegt auf der andern Seite auch im Bereich der badiſchen Landeshauptſtadt. Dieſe Konkurrenz könnte Mannheim bei dem gegenwärtigen Umfang des Karls⸗ ruher Tierparks durch einen gut ausgeſtatteten Zoologiſchen Garten wohl mit in Kauf nehmen. Karlsruhe trägt ſich jedoch mit der Abſicht, ſeinen Tierpark auszubauen; das würde eine beträchtliche Erſchwerung der Exiſtenzbedingungen eines Mannheimer Gartens bedeuten. Zu der Ablenkung nach Frankfurt käme die Ablenkung nach Karlsruhe. Es bliebe ernſtlich zu prüfen, ob das verbleibende engere badiſch⸗pfäl⸗ ziſche Hinterland wirtſchaftlich ſtark genug iſt und vor allem auch ſtark genug auf Mannheim konzentriert iſt, um einem Zoologiſchen Garten in Mannheim die unbedingt exforder⸗ lichen Maſſen von auswärts zu ſichern. Als beſcheidenen An⸗ fang zur Einrichtung eines Mannheimer Tiergartens hält Dr. Priemel für die Bauten, den Tierbeſtand uſw. einen Minbeſtbetrag von 800 000 Mk. für unbedingt erforderlich, wozu noch die Koſten für das Gelände uſw. kämen. rr r 5 Humor zu entfalten Gelegenheit fand. Seine in Ton und Miene ſtets natürlich⸗beredte und immer vornehme Art der Kunſtausübung hat im Bunde mit ſachlich ſcharf wägendem Intellekt ſo manchem als verloren geltenden ſchauſpieleriſchen Poſten das dramatiſche Terrain gewonnen. Und niemals in den fünfundgwanzig Jahren hat Aßmann ſeine Mitwirkung in einer Vorſtellung abgeſagt. Ihm zu Ehren, der ſich als Künſtler von vielen Graden in ſeltenem Maße allgemeiner Hochſchätzung und als Menſch größter Beliebtheit erfreut, ge⸗ langte am Jubiläumstage Shakeſpeares„Julius Caeſar“ neu einſtudiert zur Aufführung, und das Haus war völlig ausverkauft. Aßmann, ehemals ein hinreißender Marcus Antonius, gab jetzt in vorzüglichem Aufbau der Dramen⸗ geſtalt den Brutus und erzielte durch edles Temperament Eſowie feine Pointierung der Sprache tiefe Wirkung. Weiter boten Rudolf Wittgen und Paul Senden als Caeſar und Caſſius durweg vollgültige Leiſtungen, während Jochen Pölzig als Marcus Antonius nur teilweiſe zu befriedigen vermochte und im übrigen die Auswahl für dle Darſtellung der zahlreichen kleineren Rollen mit klugem Bebacht getroffen war. Als Inſzenator hatte Jutendant Theo Modes zu⸗ mal auch die Volksauftritte mit vielem Geſchick angeordnet, aber im Punkte Bühnenbilder kann nicht verſchwiegen wer⸗ den, daß die in dieſem Falle geſchaute Stiliſiererei mit den denkbar primitipſten Mitteln keinen Sthimmer von Illuſion aufkommen läßt und daß angeſichts des im Halb⸗ oder Dreiviertel⸗Dunkel ſich präſentierenden Chaos von Holzwürfeln, Stufen und Stoffhängern die auf dem Zettel verzeichnete Bilderfolge ſich wie ein ſchlechter Scherz ausnahm. In den Theatermagazinen aber führt das ſchönſte Material zur ſachgemäßen Bühnenausſtattung eines „Julius Caeſar“ ein ſtill beſchauliches Daſein. Richard Aßmann wurde im Verlaufe des Abends und beſonders am Schluſſe unter Ueberreichung einer Unmenge von Blumen⸗ und Kranzſpenden aufs herzlichſte gefeiert. Als die ſtürmiſchen Hervorrufe kein Ende nehmen wollten, dankte der Jubilar in einer längeren Anſprache, in der er u. a. das Publikum bat, dem Schauſpielhauſe treu zu blelben, ſich nicht durch Kino und Rundfunk vom Beſuche des Theaters abhal⸗ ten zu laſſen.— Das walte Gott. Paul Hiller. annheimer Zoo⸗Problem 1 Die ernſten Maunheimer Tiergartenfreunde, wie ſte im Komitee zur Errichtung eines Zoologiſchen Gartens zuſam⸗ mengeſchloſſen ſcheinen, ſollten aber auch andere Geſichts⸗ punkte von höherer allgemeiner Warte bei ihren Plänen nicht außer Acht laſſen. Einem über die Verhältniſſe der deutſchen Tiergärten ſo gut orientierten Fachmanne wie Dr. Priemel kann man auch aus eigener Einſicht unbedingt Glauben ſchenken, wenn er ſagt, daß die Zoologiſchen Gärten unter den heutigen Zeitverhältniſſen allgemein notleiden. Die Sportbewegung hat die Volksmaſſen ſtark in ihrem Bann und hält ſie den Tiergärten fern. Waren einſt die ſchönen Sommertage für ſie große Tage mit Maſſenbeſuch, ſo üben heute auch auf die Nichtſportler die überall ausgebauten Stadionanlagen und namentlich auch die große Maſſen anztehenden Familtienbäder eine ſolche Anziehungskraft auf die Maſſen aus, wozu noch die immer ſtärker werdende Wochenendbewegung kommt, daß heute die Tiergärten ſich vor den ſchönen Sommertagen geradezu fürchten. Zu den Karlsruher Tierpark⸗Ausgeſtaltungsplänen kommt noch ein anderes Moment, das bei der notwendigerweiſe weitſich⸗ tigen Einſtellung der Mannheimer Tierparkfreunde auch mit in Rechnung geſtellt werden muß. Wenn die in Frankfurt ge⸗ hegten Pläne Wirklichkeit werden, dann wird der Frankfurter Zoologiſche Garten, der heute ſchon einer der größten in Deutſchland iſt, zu einer Sehenswürdigkeit von europäiſchem Format, die ihre Anziehungskraft über ganz Süd⸗ deutſchland erſtrecken wird, zumal bis dahin bei der ſtändigen Verkehrsausgeſtaltung die Entfernungen zuſammen⸗ ſchrumpfen. Es dürfte im wohlerwogenen Intereſſe der Mannheimer Zoopläne liegen, dieſe Betrachtungen eines der erfahrenſten deutſchen Tiergärtner mit in Rechnung zu ſtellen. Die Per⸗ ſönlichkeit Dr. Priemels bürgt dafür, daß ihn nicht kleinliche Eigenrückſichten bei ſeinen Bedenken leiten. Wenn die unent⸗ wegten Mannheimer Zoofreunde bie für ſie koſtbaren, leider mehr negativ gerichteten Erfahrungen poſitiv umwerten kön⸗ nen— wenn ſie z. B. die großen Sportbewegungen uſw. mit ihren Zooplänen verquicken können, umſo beſſer für Mann⸗ heim!. Stäbtiſche Nachrichten Das gewerbliche Fachſchulweſen Im Hinblick auf die hohe Bedeutung, die den gewerblichen Fachſchulen in unſerem Wirtſchaftsleben zukommt, dürfte es von allgemeinem Intereſſe ſein, einige Ausführungen über die Verhandlungen des Badiſchen Landtags bei Beratung über den Staatsvoranſchlag für die Rechnungsjahre 1928 und 1929 und zwar Hauptabteilung, Miniſterium des Kultus und Un⸗ terrichts zu machen. Im Schuljahr 1926/7 wurden unſere 71 Gewerbeſchulen von 33 708 Pflichtſchülern beſucht Außerdem haben die freiwilligen Fachkurſe im Jahre 1927/28 in 456 Kurſen über 9000 Teilnehmer aus den Gruppen der Geſellen, Gehilfen und Facharbeiter der verſchiedenſten Be⸗ rufe aufgenommen und weitergebildet. Hierzu kommen noch die Höheren Gewerbeſchulen in Karlsruhe und Mannheim, ferner die Goldͤſchmiedeſchule in Pforzheim ſowie die Uhr⸗ macherſchule und die Schnitzereiſchule mit Schreinerabteilung in Furtwangen. Es dürfte möglich ſein, im Laufe des nächſten Sommers mit Unterſtützung des Landesgewerbeamts die Lehrmittel und Arbeiten der beiden Schwarzwälder Fachſchu⸗ len in der Landesgewerbehalle in Karlsruhe vorzuführen, um einem größeren Kreiſe das ganze Weſen, die Leiſtungsfähig⸗ keit und die Wirkſamkeit dieſer für die Schwarzwaldinduſtrie wichtigen Fachſchulen zu zeigen. Sowohl im Haushaltsausſchuß wie bei den öffentlichen Verhandlungen im Landtag haben die gewerblichen Fach⸗ ſchulen von allen Seiten eine ſehr günſtige Beurteilung erfah⸗ ren. Der Leiſtungsfähigkeit und Wirkſamkeit dieſer Schulgat⸗ tung wurde Lob und Anerkennunz gezollt. Das badiſche gewerbliche Fachſchulweſen gehört nach Alter und Einrichtung zu den vorbilblichſten im Reiche und war für Württemberg und andere Länder, die erſt ſpäter das gewerbliche Schulweſen regelten, ein Vorbild. Die Orga⸗ Hyd ene der Vererbung und der Forlpflanzung Vortrag im Verein für Volksbildung Ein Verein für Volksbildung muß auch über dieſes Thema ſeinen Hörern etwas bieten, und daß ſich er dazu Herrn Dr. Moſes⸗Mannheim verpflichtete, iſt nicht weniger ſelbſtverſtändlich; denn durch ſeine Tätigkeit als Fürſorge⸗ arzt iſt er ſchon amtlich gezwungen, vom Standpunkt der Ver⸗ erbung ſeine ſozialen und pſychologiſchen Fälle zu betrachten und in der Praxis die Ergebniſſe der Theorie zu prüfen. Er iſt alſo für dieſes Thema zuſtändig und entledigte ſich ſeiner Aufgabe mit der Gründlichkeit, die man für eine ſolche kurz⸗ gedrängte Zuſammenfaſſung verlangen kann, vor allem mit dem anerkennenswerten Beſtreben, die geheimwiſſenſchaft⸗ lichen Fremdwörter in verſtändliches deutſch zu übertragen. Den Reiz und die Verſtändlichkeit der Ausführungen hätte es vielleicht erhöht, wenn man den Begriff der Erb⸗ einheit und Erbmaſſe genauer erläutert hätte, allein durch den Hinweis auf die amerikaniſchen Forſchungen an Fliegen. Die Unzahl der Erbeinheiten, mit denen man deun beim körperlich⸗geiſtigen Menſchen zu rechnen hat, hätte die außer⸗ ordentliche Schwierigkeit der genauen Feſtſtellungen treffend erläutert. Ebenſo wären die Begriffe der überdeckten und ütberdeckenden— in der Geheimſprache der rezeſſiven und dominierenden— Erbeinheiten noch deutlicher geworden durch Verfolgung einer überdeckten Erbeinheit beim Menſchen, z. B. der ſehr lehrreichen Farbenblindheit. Immerhin gelang es Dr. Moſes, die rechneriſche Einfach⸗ heit des grundlegenden Vererbungsgeſetzes von Gregor Mendel überzeugend darzulegen und den wichtigen Vor⸗ gang der Aufſpaltung, d. h. des Mendelns, zu erklären. Die Geltung dieſes Geſetzes auch für Menſchen und höhere Tiere glaubt man nachgewieſen zu haben. Die Erbmaſſe iſt durch Alkohol, Röntgenſtrahlen und gewiſſe Chemikalien Schä⸗ digungen ausgeſetzt, die Verbeſſerung einer Erbeinhelt und ihre Weitervererbung aber wird beſtritten, da es nach der Fachunterricht Meiſtern erteilt wird, immer mehr und mehr bei den Ge⸗ führungen fanden den verdienten Belfall. niſatton unſerer Gewerbeſchulen iſt in den letzten Jahren durch verſchiedene Maßnahmen außerordentlich gefördert worden. Es wurde allgemein erfreulich zum Ausdruck gebracht, daß ſich die Gewerbeſchulen den modernen Anforderungen angepaßt haben. Ganz beſonders wurde begrüßt, daß ein beſonderer (Werkſtatt⸗Unterricht), der von geeigneten werbeſchulen Eingang findet und daß die hierfür erforderlichen Lehrgänge in engſtem Benehmen mit maßgebenden örtlichen gewerblichen und induſtriellen Kreiſen ſowie den Berufsver⸗ bänden aufgeſtellt werden. Wenn es als außerordentlich wün⸗ ſchenswert bezeichnet wurde, daß wenigſtens die größeren ge⸗ werblichen Fortbildungsſchulen allmählich in Gewerbeſchulen umgewandelt werden, ſo iſt zu hoffen, daß das Unterrichts⸗ miniſterium im Intereſſe einer gediegenen Fachausbildung des Nachwuchſes in Handwerk und Induſtrie ſich dieſem be⸗ rechtigten Wunſche nicht verſchließen wird.* * Ein Opelwagen entwendet. In der Nacht zum 9. Nov, wurde eine Opel⸗Limouſine, Vierſitzer, grau lacktert, 4/15 PS, Polizei⸗Kennzeichen IV B 28 893, entwendet. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. * Betriebsunfälle. Eine 20 Jahre alte Fabrikarbei⸗ terin erlitt geſtern in einem Betrieb an der Hanſaſtraße beim Wegſchaffen eines mit kochendem Honig gefüllten Keſſels an Händen und Füßen Verbrennungen.— Ein 41 Jahre alter Taglöhner, der in einem Betrieb an der Scheiben⸗ ſtraße mit einer Leiter ſtürzte, zog ſich einen Rippenbruch zu. — Ein 29 Jahre alter Taglöhne r, der in einem Betrieb an der Sandhoferſtraße von einer Papierrollmaſchine erfaßt wurde, erlitt Prellungen und Quetſchungen am Hals und an der Bruſt. Die Verunglückten wurden in das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. i * Plünderung eines Weinkellers. Vermutlich in der Nacht zum 11. Nov. wurden aus einem Keller in U 6, 44 Flaſchen Pfälzer Wein entwendet. Daß die Diebe Kenner waren, die einen guten Tropfen zu würdigen wiſſen, geht aus der Tat⸗ ſache hervor, daß es ſich u ältere Jahrgänge aus guten Lagen, von Forſt, Deidesheim, Bad Dürkheim und Rupperts⸗ berg handelt. Marktbericht Als Großmarkttag kann der heutige Donnerstagsmarkl bezeichnet werden. Eine ſeiner letzten Machtproben hat wohl damit der Herbſt gegeben. In gewaltiger Fülle waren die Erträgniſſe ſeiner Herrſcherzeit aufgeſtapelt. Bis weit hinein in die Nebenſtraßen hatten die Händler ihre Waren aufge⸗ ſtellt. Außergewöhnlich ſtark war der Obſtmarkt beſchickt. Wohl Hunderte von Körben bargen die köſtlichſten Sorten von goldgelben und rotwangigen Aepfeln. Die ſaftigen Bir⸗ nen konnten gegen ein ſolches Kontingent von Aepfeln nicht mehr leicht in Konkurrenz treten. Die Trauben ſind ſeltener geworden. Unter den Südfrüchten behauptete die Banane den erſten Platz. Nüſſe, Maroni und Zitronen wurden heute ſehr in den Hintergrund gedrängt.— Auch das Gemüſe konnte ſich ſehen laſſen. Große Weiß⸗ und Rotkrautköpfe waren beinahe auf jedem Verkaufsſtande anzuſtaunen. Wie es den Anſchein hatte, bauen Wirſing, Blumenkohl und Salat mehr und mehr ab. Die Kartoffeln wagten ſich wegen des günſtigeren Wetters heute in größeren Mengen wieder auf den Markt. Ein ſonſt ungewohntes Bild boten mehrere Ver⸗ kaufsbuden, in denen die verſchiedenſten Pilzearten aufgetürmt waren.— Das Blumenwunder des Herbſtes gewährte zwar noch einen herrlichen Anblick, aber klein iſt ſchon die Aus⸗ wahl geworden. Selbſt die Aſtern ziehen ſich bereits zurück. Reichlich war das Angebot in Fluß ⸗ und Seefiſchen. — Ein Heer von Haſen, Faſanen und Rebhühnern hatte heute Quartier in den Ständen der Wiloͤbrethändler bezogen.— Zu dem ungewöhnlichen Lärm auf dem heutigen Markte trug gewiß das Geſchnatter der vielen Gänſe bei.— Eier, Butter, Käſe und noch viele andere Lebensmittel waren in ausgiebigen Mengen vorhanden. 1 Quieta zu oder trinken Sie Quieta allein: Sie werden staunen, wie gut er Ihnen f kommt, wie fein er schmeckt und wieviel Sie dabei sparen Ae gone Teles fegte Reilxunllugen, ſchaften gibt. Die zweite Grundlage aller Vererbungswiſſen⸗ ſchaft iſt die Tatſache der Ausleſe, die als Kampf aller gegen alle überall in der Natur ſtattfindet und ein Ueberleben der ſtärkeren Exemplare und deren Fortpflanzung verurſfacht. Für den Kulturmenſchen hat dieſes Geſetz keine Geltung, da die Menſchen gerade den Schwachen und Hilfs⸗ bedürftigen beſondere Pflege angedethen laſſen. Es läßt ſich auch nicht ſagen, daß Krankheiten und Krieg beim Menſchen im Sinne einer Ausleſe wirken, zumal der heutige techniſche Krieg. Man hat beim Kulturmenſchen ſogar feſtgeſtellt, daß hier eine Gegenausleſe wirkſam iſt, indem z. B. Schwach⸗ ſinnige ſich viel zahlreicher fortpflanzen als geiſtig hoch⸗ ſtehende, ohne daß man das nur auf die Intelligenz zurück⸗ führen könnte. Späte Heirat, Berufstätigkeit der Frau u. a. wirken ebenfalls im Sinne einer Gegenausleſe. Aus der Theorie zieht man die Folgerungen für das menſchliche Leben. Nur in der Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten hat der Staat eingegriffen und ein Eheverbot ausgeſprochen. In der Alkoholbekämpfung und in ber Ver⸗ hinderung von Ehen mit erblichen Krankheiten Belaſteter iſt alles der perſönlichen Verantwortung überlaſſen, und der Austauſch von Geſundheitszeugniſſen vor der Ehe findet meiſt nur da ſtatt, wo er nicht notwendig iſt. Bei uns glaubt man auch noch nicht ſo weit gehen zu dürfen, wie in einigen Staaten Amerikas, baß man erblich belaſtete Verbrecher un⸗ fruchtbar macht, ohne daß ſie eine Schädtgung davontragen. Auch in den Fragen der Bekümpfung des Geburtenrückgangs, der z. Zt. nur infolge des Rückgangs der Sterblichkeit in der Bevölkerungszahl ſich noch nicht bemerkbar macht, hat man ſich noch nicht zur tatkräftigen Unterſtützung durch Steuer⸗ erleichterung und Kinderzulagen durchgerungen. Da die guten Erbmaſſen nicht nur einer gehobenen Schicht, ſondern der Maſſe des Volkes angehören, hängt für den Jortſchritt unſerer Kultur von ſolchen Dingen viel ab. Daß aber mit Vererbungswiſſenſchaft nicht Alles zu löſen iſt, kann am beſten Goethe als Träger einer Erbmaſſe zeigen, deſſen Familie ſchon mit den Eukeln ausſtarb. Die lehrreichen und zum Nachdenken anregenden Auge heutigen Wiſſenſchaft keine Vererbung erworbener Eigen⸗ ee eee 2. Seite. Nr. 533 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 18. November 1928 Novembernacht Lauernd zwiſchen den Mauern Steht die Novembernacht, Von ſchwarzverhängten Dächern Rieſelt der Regen ſacht. An klappernde Türen und Läden Wirft ſich mit Macht der Sturm, Knarrend und klagend dreht ſich Die Wetterfahne am Turm. Plötzlich blickt aus den Wolken Der Mond mit bleichem Geſicht. Auf ſpiegelnde Dächer und Gaſſen Wirft er ſein falbes Licht. Doch raſch hat die Nacht verdunkelt Wieder des Mondes Schein. Tiefſchwarze Schleier und Tücher Hüllen Häuſer und Straßen ein. A. Weber. Vorträge Benediktinerorden Der Einladung der Akademiſchen Vereinigung Mannheim zu dem Vortragsabend von Abt Dr. Ildehans Herrwegen, aus dem Benediktinerkloſter Maria Laach, Hatten die Mitglieder und Gäſte zahlreich Folge geleiſtet. Dr. J. Schäfer fand herzliche Begrüßungsworte für den Redner und Prälat Bauer. Abt Dr. Herrwegen beſprach zunächſt den Uebergang der Ordensgeſellſchaft aus dem Orient ins Abend⸗ land. Benediktus von Nurſia war von Anfang beſtimmt, der Träger des Ordens zu werden. Nicht als Philoſoph, vielmehr duch ſeine Erlebniſſe faßte er Beſchlüſſe, die die Grundlagen des Ordens bedeuteten. In Monte Caſſino fand ſeine erſte Niederlaſſung ſtatt. Der Redner behandelte weiter die Geſetz⸗ gebung(Ordensverfaſſung) des Benediktinerordens. Das ſo⸗ genannte Regierungsprogramm ſtellt die Autorität in den Mittelpunkt, während im Hintergrund der Gehorſam waltet. Die römiſthe Geſchichte verbindet ſich oft mit dem Orden, der ja nahezu 14 Jahrhunderte beſteht und weit verzweigt iſt. Kunſt und Wiſſenſchaft ſind als Quelle der Ordensgeſchichte des Hl. Benediktus zu bezeichnen. Die formvollendeten Aus⸗ führungen des berühmten Volksredners, der in ſeiner würdi⸗ gen Mönchsgeſtalt zu reſpektieren verſtand, fand im vollbe⸗ ſetzten Kolpingshaufe einen tiefempfundenen Widerhall. K. G. Vereinsnachrichten Generalverſammlung des Geſangvereins„Sängerluſt“ Mannheim Herr Adam Ammann gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung der in dieſem Jahre verſtorbenen Mitglieder. Die Verſammlung erhob ſich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen. Nach der von der Verſammlung gewünſchten Protokollverleſung ſowie der Kaſſenberichte, die nach Prüfung von den Reviſoren als richtig befunden wurden, ſtreifte Herr Ammann die Veranſtaltungen im vergangenen Vereinsjahr, beſonders das Stiftungsfeſt, bei dem Herr Ammann ſein 30. Vorſtandsjubiläum beging, die Sängerreiſe nach Wien ſowie das Jubiläumskonzert im Nibelungenſaal. Nach der Vor⸗ ſtandswahl ſetzt ſich der Geſamtvorſtand wie folgt zuſammen: Ehrenpräſtdent Herr Adam Ammann, erſter Vorſitzender Herr Arthur Heine, zweiter Vorſitzender Herr Anton Steinhardt, Kaſſier Herr Joſef Willibald, erſter Schriftführer Herr Willi Bauſt, zweiter Schriftführer Herr Joſef Dommermufth, Archivverwalter Herr Hermann Puſſch, aktiver Beiſitzer Herr Karl Braun, paſſiver Bei⸗ ſitzer Herr Adolf Latin. Nach verſchledenen Anträgen und Wünſchen, die in Anbetracht der vorgeſchrittenen Zeit kurz erledigt wurden, ſchloß Herr Heine die Verſammlung. ** * Ein Radioliebhaber eignete ſich in der Nacht zum 9. Nov. im Roſengarten einen Vierröhren⸗Apparat mit Edeltonlaut⸗ ſprecher, beides Marke Lumophon Albrecht Dürer, an und entkam unbehelligt. 5 Beranſtaltungen Evangeliſche Akabdemiker⸗Vereinigung. Am morgigen Freitag abend findet im großen Kaſtnoſaal ein Vortrag des bekannten Publiziſten Dr. Tim Klein⸗ München über das Thema:„Menſch und Maſchine“ ſtatt. Der Eintritt iſt frei. 3 Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die badiſche Regierung hat einen nur fünf Paragraphen umfaſſenden Geſetzentwurf über die Vereinigung der Ge⸗ meinde Neufreiſtett mit der Gemeinde Freiſtett ausgearbeitet und den beteiligten Gemeinderäten zugeleitet. Nach Ablauf der Einſpruchsfriſt hat ſich der Landtag mit dem Geſetzentwurf zu beſchäftigen. In Hüngheim(Bez. Adelsheim) wurde bei der Bür⸗ germeiſterwahl L. Sebert zum zweiten Mal mit großer Stimmenmehrheit zum Gemeindeoberhaupt gewählt. In Unterſchwarzach genehmigte der Bürgerausſchuß den Ankauf des Sennſchen Wohnhauſes und die angeforder⸗ ten Mittel zur Einrichtung eines Bades in der ſeitherigen Werkſtatt. Mit der Einrichtung des Bades wird alsbald be⸗ gonnen. Damit iſt einem langjährigen Wunſche der Bevöl⸗ kerung Rechnung getragen worden. i Der Bürgerausſchuß Schönau i. W. bewilligte einen Kredit von 10 000 Mk. zur Sicherſtellung der Waſſerver⸗ ſorgung Schönaus. Die Ortlieb⸗ und Voegelebrunnenquellen liefern ein in Qualität u. Quantität befriedigendes Waſſer, ſo daß hier Faſſungsarbeiten durchgeführt werden ſollen. Zur Abdeckung der Koſten für den Mairöslehaldenweg und den Blöslingweg wurde ein Darlehen von 20 000 Mk. aufgenom⸗ men. Es wurde weiterhin die Umwandlung der Sparkaſſe in eine Bezirksſparkaſſe beſchloſſen. Die Sparkaſſe wurde 1854 gegründet und hat heute Sparguthaben von nahezu einer Million. Bisher haben neun Gemeinden der Umgebung ihren Beitritt zur Bezirksſparkaſſe zugeſagt. In Legelshurſt wurde der bisherige Bürgermeiſter Jakob Baas VII wiedergewählt.— In Schluchſee wurde Stabhalter Andreas Mahler mit 164 Stimmen gewählt. Seine Gegenkandidaten, Schreinermeiſter Paul Albiez und Franz Hilz, erhielt 67 bezw. 37 Stimmen. Aus dem Lande * Neckarelz, 15. Nov. Der Gendarmerie gelang es dieſer Tage, zwei Zöglinge der Erziehungsanſtalt Schweinfurt feſt⸗ zunehmen. Sie befanden ſich gerade auf der Flucht in ihre Heimat, nach der Rheinpfalz. Um ſchneller vorwärts zu kommen, hatten ſie in Mosbach und hier ein Rad geſtohlen. * Raſtatt, 15. Nov. Der Schaden des Rieſenfeuers in der Möbelfabrik Moſer u. Co. dürfte ſich ſchätzungsweiſe auf 180 000 Mark beziffern. * Nonnenweter b. Lahr, 14. Nov. In vergangener Nacht wurden die beiden Gaſthäuſer„zur Linde“ und„zum Löwen“ von Einbrechern heimgeſucht. In der„Linde“ fiel den Einbrechern außer der Kaſſe, in der aber nur wenige Münzen waren, eine Taſchenlampe ſowie Zigarren und Zigaretten und ein Kartenſpiel in die Hände. Im„Löwen“ hatten die Einbrecher nöch weniger Glück, da alles ein⸗ geſchloſſen war. Die Gendarmerie konnte am Morgen die leere Kaſſe auffinden. Nach den Einbrechern, die beidemale durchs Fenſter einſtiegen, wird gefahndet. * Freiburg, 12. Nov. Dieſer Tage wurde auf der Wan⸗ dererarbeitsſtätte Oberndorf a. N. von der Polizei ein 58 Jahre alter Wanderer aus Freiburg aufgegriffen und kon⸗ trolltert. Dieſer hatte bei einem Unfall an der Fräsmaſchine mehrere Finger verloren. Dafür hatte er einige 100 Mark Unfallverſicherung ausgezahlt bekommen,, die er in den letzten Tagen in der Nähe von Rottweil mit einigen Gleichgeſinnten in der kurzen Zeit von 5 Tagen vollſtändig vertrank, ſodaß er wiederum mittellos war und in eine Fürgſorgeanſtalt bei Reutlingen verbracht werden mußte. e Bickenſohl bei Freiburg, 12. Nov. Auf noch ungeklärt Weiſe wurde am Samstag der sjährige Sohn des Landwirts Koch von einem Buldogg überfahren. Das Kind wollte über die Straße laufen und glitt dabei aus Es ſtarb kurze Zeit nach dem Ueberfahren an den erhaltenen ſchweren Ver⸗ letzungen. Villingen, 15. Nov. Zu der Bluttat in der Wal d⸗ hütte bei Bräunlingen iſt noch zu melden, daß die ſofort benachrichtigte Mordkommiſſton der Staatsanwaltſchaft Kon⸗ ſtanz bei ihrer Unterſuchung im Schlafzimmer den Schrank erbrochen und durchgewühlt vorfand⸗ Daraus läßt ſich der Schluß ziehen, daß hier ein Raubmor d vorliegt. Der Mord muß von einer Perſon ausgeführt wor⸗ den ſein, die über die Oertlichkeit und die Gepflogenheiten des ermordeten Welte Beſcheid wußte. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswenerwarts Bepbachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) ———ůůůůů Luft. Tem- S 8 1 2 82 See. dali vera · Se 888 2 S böbe in NN tur s 7 38 m mm Ce SS 5 Sr Nicht. Stärte 8 8 5 Wertheim 1511— 4 6 10 5 ſtill leicht Nebel Königſtuhl 568 760,6 5 7 5 8 ſchw. 5 Karlsruhe 120 761,0 8, 11 6[SW leicht] bedeckt Bad.⸗Bad. 213 7606 610 44 SW„ 5 Villingen 780 762,6 4 9 2 NW„ Nebel eldbg. Hoff 1275 635,4 2 8 1 S ſchw. wolkt adenweil.— 761,4 5 13 4] SW leicht halbbed. St. Blaſien 780— 2 11 2 W„ bedeckt Höchenſchw.!—— Die geſtern bei Island gelegene Zyklone iſt von dem über dem Nordmeer erfolgten Polarluftvorſtoß nach England ge⸗ drängt worden. Hierbei hat ſich das Druckgefälle über Weſt⸗ europa außerordentlich verſtärkt. Stürmiſche Winde über Südengland, dem Aermelkanal und Nordfrankreich. Das Tief wird unſere Witterung in der Folgezeit beherrſchen. Wetterausſichten für Freitag, 16. November: Wechſelnd wolkig und zeitweiſe Regen bei friſchen Südweſtwinden, an⸗ haltend mild. Zu bezlehen in der Heubpinebenstelle 21. 9/1. den Nebenstellen weſdhofstt.&, Schwetzingetstr. 10/0 und Neeffeldstt 11. sowie durch unsete Trägerinnen 9 Küraſſiere 15) Roman von Walter von Rummel Schlattein ſagte ſich, Frau von Fels würde ſchlecht von Bender behandelt, an ſeiner Seite unglücklich werden. War Schlattein im Luginsland und in der Nähe Amelies, ſo ſchwanden und ſchmolzen alle ſeine klug zuſammengetragenen Bedenken in einer Minute dahin. Er ſah nur mehr das Anziehende und Begehrenswerte an dieſer Frau, nur mehr Licht und keinen Schatten. Bedenken? Wozu auch? Jeder wohl, der da eine Frau nahm, mußte dieſes oder jenes in den Kauf nehmen, ganz umſonſt ließ ſich keine gewinnen. Wenn er nicht wollte, daß es genau ſo wie bei Joſeſa Pfinzing gehen ſollte, mußte er vorwärts machen. Und er nahm den Wettkampf mit Bender auf. Mit Erfolg, wie ihm ſchon bald die ſchönen Augen der Frau von Fels zu ſagen ſchienen. Er benützte nun jede Gelegenheit, die ſich gab, mit ihr beiſammen zu ſein. Als er daher kurze Zeit, nachdem er beſchloſſen hatte, alle Zweifel über Bord gehen zu laſſen, an einem ſchönen Nachmittag Amelie mit den Gattinnen des Oberſten und des Regierungspräſidenten auf der Bartholo⸗ mädult begegnete, ſchloß er ſich den Damen an. Gemeinſam gingen ſie die Budenreihe durch, freuten ſich über die Auf⸗ ſchriften und Anpreiſungen, mit denen verſchiedene Ver⸗ käufer die Leute an ſich zu locken ſuchten. Viele Menſchen waren unterwegs. Die ganze Stadt ſchien ſich hier ein Stelldichein gegeben zu haben. Jeden Augenblick grüßte irgend wer. Auch Bekannten, die vom Lande herein⸗ gefahren waren, begegnete man. In dichten Scharen waren vor allem die Bauern hereingeſtrömt, in hellen Haufen Burſchen und Dirnen gekommen. Kopf an Kopf umſtanden fte den blinden Harfenſpieler Johann Oswald aus Augs⸗ burg, drängten, untermiſcht mit Küraſſieren— Schlattein entdeckte in der Menge auch ſeinen braven und getreuen Franz— in die Menagerie Zanaboni hinein. Die allgemeine Freude erreichte ihren Höhepunkt, als, ſelbſtredend mit „hoher Bewilligung“ ein wagemutiger Unternehmer zwei große Luftballons aufſteigen ließ. Frau von Fels begleitete die zwei alten Damen durch das Gedränge nach Hauſe und wurde ihrerſeits von Schlattein heimgeleitet.„Leiſten Sie mir, wenn Sie nichts Beſſeres vorhaben, in meiner Einſamkeit Geſellſchaft,“ ſchlug ſte vor, als er am Tore wieder umkehren wollte. So ſaßen ſie denn an dem ſchönen Abend im Freien zwiſchen den blühenden Oleand rbäumen. Glühwürmchen ſchwirrten durch die Büſche, raſteten auf der Geetenmauer. 8 Aus der Ferne drangen verwehte Muſiklänge herüber, denn da und dort war heute Freinacht mit Tanz. „An dieſen langen, ſchönen Sommerabenden,“ meinte Frau von Fels etwas melar holiſch,„empfinde ich die Ab⸗ gelegenheit meines Hauſes doppelt, fühle ich mehr noch als ſonſt, daß es nicht gut iſt, immer allein zu ſein.“ „Das ſagen Sie, liebe Frau von Fels, die Sie den größten und vergnügteſten Kreis der ganzen Stadt um ſich zu ſammeln verſtanden?“ „Das iſt doch nur für Stunden, da kommen einige nette und angenehme Menſchen zu mir. Sind ſie wieder gegangen, dann bin ich nach wie vor in meinem großen Hauſe allein.“ Die Glühwürmchen ſchwirrten weiter durch die Büſche, die fernen Muſikkapellen hörten nicht auf, zu ſpielen; ab und zu ſtrich eine Sternſchnuppe durch den ſchimmernden Himmelsraum und ſchien irgendwo in dem breiten Flußtal erlöſchend zu landen. Die junge Frau aber fuhr fort, von ihrem ſtillen Hauſe und ihrer N erlaſſenheit zu reden. In der weichen Sommernacht fand ſich da wie von ſelbſt Hand zu Hand und Mund zu Mund. Als Schlattein kurz vor Mitternacht den Luginsland verließ, war er mit Frau von Fels verlobt Er ſtieg den Berg hinab. In den Gärten, in den Bräus, die um eine Freinacht eingekommen waren, ging es noch laut und lärmend her. Schlattein ſah, nach Hauſe gekommen, in den Stall. Er wollte dem Diener wegen des morgigen Aus⸗ rückens noch einen Befehl geben. Aber der Franz war nicht daheim. Schlattein entſann ſich, daß er ihm die Erlaubnis gegeben, eine Freinacht zu beſuchen. Der Franz ſaß um dieſe Zeit auch richtig mit Baſttan, mit dem Diener des Oberſten und anderen Küraſſieren im Garten des Moſerbräus. Sie tranken, tanzten und freuten ſich ihres Lebens. Faſt jeder hatte ein Mädel im Arm. Da wurde ihnen ihr Vergnügen plötzlich geſtört. Durch einen Mann vom Nebentiſch, der aufſtand und zu ihnen etwas herüberſchrie. Nichts Freundliches. Es war ein in der Nähe der Stadt bedienſteter junger Bauernburſche, dem der Baſtian ſein Mädel weggekapert hatte. Nun ſang er zu den Küraſſieren anzüglich herüber: „J bin von Pleckental. Diebsleut' gibt's überall. 3˙ Vilshof is aa net ſchlecht, Da ſtehl'ns erſt recht!“ Obwohl er gar nicht mehr ſo recht nüchtern war, hatte Baſtian verſtanden, daß dieſes Lied ihn und nur ihn anging. Denn außer ihm war an dem ganzen Tiſche niemand von Bilshofen daheim. „Auf geht's, Küraſſier',“ ſchrie er heiſer und ging, wäh⸗ rend ſeine Kameraden aufſprangen, auf den Bauernburſchen los. Der war nicht faul und kam dem Angreifer zuvor. Ein grob geworfener Maßkrug krachte an Baſtlans Schädel hin. Schon ſtand Tiſch gegen Tiſch in lebhaftem Gefechte. Hoch⸗ geſchwungene, ſtumpfe Pallaſche auf der einen Seite.„Blech⸗ reiter, Blechreiter,“ ſchallte es den angreifenden Küraſſteren höhniſch entgegen, Stöcke, Ochſenfieſel, Stuhlbeine und drohend erhobene Maßkrüge praſſelten im nächſten Augen⸗ blicke wild auf ſie nieder. Laut und heftig tobte die Schlacht. Nun ſtießen der Wirt, einige handfeſte Schenkkellner und zwei gerade anweſende Pollziſten im ſcharfen Flankenangriff dazwiſchen. Der Tumult wurde größer. Aber nach kurzem waren die kühnſten und wildeſten Kampfhähne entwaffnet und wurden von den Poliziſten fortgeſchleppt. Der Baſtian war nicht unter dieſen dingfeſt Gemachten. Mit verquollenem, blutigen Schädel hatte er ſich gerade noch zur rechten Zeit den grimmen Stabtſchergen entzogen 2 Einige Tage hielten Frau von Fels und Schlattein ihre Verlobung geheim. Aber ſchon nach einer Woche wurde ſie an einem Sonntag im kleinen Kreiſe gefeiert. Alle nach dem Luginsland Geladenen waren um 1 Uhr verſammelt. Nur Kufer fehlte noch. Da brachte der Baſtian, eine weiße Binde um die Stirne, eine Karte, in der Kufer bat, mit dem Eſſen nicht auf ihn zu warten. Infolge einer bringenden Abhaltung könne er erſt ſpäter kommen. Geſchrei in der Stadt unten in den Gärten der Um⸗ gebung. Alles blickt in die Höhe. Ein Luftballon wie auf der Bartholomädult? Weit und breit iſt keiner zu ſehen. „Ein Kletterer, der den Martinsturm von außen beſtel⸗ gen will,“ meldet der Diener. Frau von Fels greift nech einem Opernglas, eilt ihren Gäſten nach, die bereits au der Straße ſind und den Berg hinab etwas der Stadt zugehen, um die Turmbeſteigung beſſer verfolgen zu können. Nun entdeckten ſte den Waghalſigen einen winzigen Punkt in ſchwindliger Höhe. Frau von Fels ſah durch ihr Glas.„Er iſt in Uniform,“ ſagte ſie.„Ein Küraſſier.“ Sie reichte den Operngucker einem anderen.„Es iſt Kufer,“ erklärte dieſer.„Er hat ſchon einige Male davon geſprochen, daß er beabſichtige, den Turm zu erklettern.“ Es war Lieutenant Kufer, der in langſamem, mühevollem Aufſtiege die Spitze erreichte. Hier entfaltete er eine weiß⸗ blaue, Fahne, die er wohl, um den Leib geſchlungen, mit ſich hinaufgenommen hatte und befeſtigte ſie. (Fortſetzung folgt.) » Kn re e ese N D A F000 8 „ Ne — — Donnerstag, den 1K. November 1809 Neue Maunßeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . 5. Seite. Nr. 533 Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen * Lnbwigsshaſen, 15. Non. In ber Nähe des Städt. Schlachthoſes wurde die 36jährige Ehefrau Alma Pletſcher, die mit ihrem Söhnchen im Kinderwagen zu Putz⸗ arbeiten nach der Gartenſtadt fuhr, von einem Liefer⸗ auto eines Frieſenheimer Fuhrunter nehmers über⸗ fahren und getötet. Dem Kinde geſchaß nichts. Luüdwigshafen, 14. Non. Die Reichsinderziffer mit einem Rückgang um 0,1 v. H. von 152,3 auf 152,1 und die Großhandelsindexziffer mit einer Steigerung von 139,9 auf 140,1 oder um.1 v. H. ſind gegenüber dem Vormonat faſt unverändert. Die Ludwigshafener Ziffer dagegen iſt nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik von 156,5 im Monat September auf 157,7 im Oktober, oder um 0,8 v. H. geſtiegen. Es iſt wieder die Gruppe Ernäh⸗ rung, bei der kleine Preisrückgänge bei Brot und Mehl von Preiserhöhungen bei Gemüſe, Obſt, Milch, Butter und Eier weit übertroffen werden, ſo daß in dieſer Gruppe eine Steige⸗ rung um 1,4 v. H. zu verzeichnen iſt. Auch bei Gruppe Wohnung iſt eine kleine Erhöhung um 0,4 v. H. eingetre⸗ ten und zwar durch den von 20 auf 22 Pfg. je Kubikmeter geſtiegenen Waſſerpreis. Der bei Gruppe„Sonſtiges“ feſt⸗ geſtellte Rückgang um 1,0 v. H.(Lohnſteuerermäßigung) ver⸗ mag eine Steigerung der Geſamtziffer um 0,8 v. H. zu Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Wer den Schaden hat Ein Schankwirt und Pferdehändler aus Rheinau, der aus einem Lande ſtammt, wo die Sonne heißer als bei uns in Mannheim ſcheint, und ein Bürger aus Ketſch, der eine leichte Ader hat, in törichter Weiſe Geld auszugeben pflegt und auch ſchon wegen Alkoholmißbrauch in der pfychiatriſchen Klinik in Heidelberg war, ſtanden wegen einer Wechſel⸗ geſchichte vor Gericht. Es handelte ſich um zwei Wechſel von je 200 J, die der Ketſcher teils allein, teils mit ſeiner Frau unterſchrieben hatte. Es wurde ihm verſprochen, daß er für jeden Wechſel ſofort 175„ erhalte. Sowohl der Pferdehändler aus Rheinau als auch der Bürger aus Ketſch brauchten dringend Geld, wozu ihnen die Wechſel ohne Mühe verholfen hätten. 5 Mit einem großen Wortſchwall und mit leidenſchaftlichen Ausfällen gegen den Ketſcher Bürger beteuerte der Pferde⸗ händler, dem Ketſcher ſofort 178„ in bar gegeben zu haben und radebrechte dazu, daß, wenn man in ſein Herz ſehen könnte, dort nur die Wahrheit zu leſen ſei. Ebenſo leidenſchaftlich und erregt beſtritt der Ketſcher die Ausſagen des Pferdehändlers. Er habe keine 330, ſondern ſage und ſchreibe nur 13 erhalten. Die beiden Wechſel ſind zu Proteſt gegangen, der Bürger aus Ketſch haftet dafür, was um ſo ſchlimmer für ihn iſt, als der Gerichts vollzieher öfters in ſeinem Hauſe zu tun hat. Das Gericht hätte den ſüdländiſchen Pferdehändler un⸗ bedingt verurteilt, wenn der Bürger aus Ketſch trotz ſeiner beſtimmten eidlichen Ausſagen nicht das Bild eines nicht ganz zuverläſſigen Zeugen gemacht hätte. Der Umſtand, daß er aber ſchon wegen Alkoholmißbrauchs in einer Heilanſtalt war und daß er es in Geldſachen ſchon mehrfach nicht ernſt genommen hat, hat auch das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, davon abgehalten, den Pferdehändler lediglich auf die Ausſagen des Bürgers von Ketſch zu verurteilen. Die Verhandlung trug zeitweiſe eine heitere Note. ch. 5* § Freiſpruch. Der Mietautobeſitzer Karl Emil Berger aus Reichenbach und deſſen Freundin, die Stütze Martha Müller, waren angeklagt, den Tod der Ehefrau Berger, die bei einer gemeinſamen Autofahrt bei der Götzſchtal⸗Brücke aus dem Auto geſtürzt war, verſchuldet zu haben. Das Schwurgericht Plauen hat nach ſiebentägiger Verhandlung beide Ange⸗ klagten, gegen die der Staatsanwalt die Todesſtrafe be⸗ antragt hatte, freigeſprochen. Der Haftbefehl gegen Berger wurde aufgehoben. Wie der Begründung des Urteils zu entnehmen iſt, war das Gericht der Anſicht, daß zwar zahl⸗ reiche Verdachtsmomente vorgelegen hätten, ein Beweis für die Schuld aber nicht erbracht worden ſei. 8 Zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht Tübingen verurteilte geſtern den Hilfsarbeiter Karl Friedrich Maker aus Nagold, der des Mordes an der Seifenſiederwitwe Friederike Steiner in Altenſteig angeklagt war, zum Tode. Frau Steiner war am 15. März von Nachbarn in ihrem Laden mit zertrümmertem Schädel aufgefunden worden. Am 18. Mai konnte Maier in Haft genommen werden. Er gab damals den Mord zu, widerrief ihn aber ſpäter und leugnete auch in der Verhandlung vor dem Schwurgericht, die Tat begangen zu haben. Außerdem erhielt der Angeklagte wegen eines Diebſtahls, den er im Zu⸗ ſammenhang mit dem Morde begangen hatte, 6 Monate Gefängnis. f 5 Derbyhoffnungen Noch 115 Pferde im Derby 1928, 195 im Derby 1930 Das Derby zu gewinnen iſt der Traum und die Hoffnung jedes Rennſtallbeſitzers und Züchters. Es gibt Rennſtallbeſttzer, die ihr Leben lang dieſen Traum vergeblich träumen, anderen erfüllt er ſich erſt im hohen Alter, andere hinwtederum können ſchon nach kurzer Tätigkeit auf dem Turf ihren ſtolzeſten Triumph erringen. Der be⸗ kannte Rennſtallbeſitzer und Züchter Herr Leo Lewin legte ſich in der Nachkriegszeit einen Rennſtall an und gewann ſchon im zweiten Jahre mit Roland 1924 dieſe größte Prüfung. Noch mehr Glück hatte der Kölner Reſtaurateur Herr Stierheim. Ein Trainer hatte durch Zufall ein Fohlen gekauft) und da es immer mit Unannehmlichkeiten für einen Trainer verbunden iſt, ſelbſt Rennpferde zu halten, ſuchte er einen bequemen Patron. Er fand Herrn Stierheim und verkaufte ihm den Fervor⸗Sohn Anmarſch billig. Anmarſch gewann tatſächlich das Derby und war dann erledigt. Das Geheimnis dieſes Erfolges iſt immer noch nicht ganz gelüftet, gewettet war er jedenfalls ganz ungeheuerlich, und ſelten haͤt wohl ein Stall und ſein Anhang ſo viel verdient, wie der von Anmarſch bei deſſen Derbyſieg vor drei Jahren. Im allgemeinen bricht ſich aber der Tüchtige Bahn. Und wenn man die Nennungen für das Derby durchſieht, wird man nur die beſten Pferde des Jahrgangs finden. Müſſen doch die Pferde bereits zwei Jahre vor der Entſcheidung genannt werden, ein alter Zopf, der ſchon vielen guten Pferden den vorausſichtlich größten Erfolg ihres Lebens gekoſtet hat. Wir erinnern aus den letzten Jahren nur an Pergoleſe, Fundin, Torero, die als beſte Dreijährige keine Derby⸗ nennung beſaßen. Der Zorf bleibt aber, weil ohne die weit aus⸗ einanderliegenden Termine die hohen Nenngelder nicht aufgebracht werden könnten, die man nun ſo nach und nach ſchmerzlofer den Eigentümern aus ber Kaſſe holt. Das deutſche Derbh von 1929 iſt ſchon beim zweiten Einſatz an⸗ gelangt, der noch 115 Pferden von 285 urſprünglichen Kandidaten die Teilnahmeberechtigung gewahrt hat. Dieſe relativ große Zahl beweiſt nach der Zweijährigenlaufbahn der jungen Pferde, daß die Ställe kein einziges Pferd als großen Favoriten anſehen, daß ſie die Lage noch als ſehr offen betrachten. Und in Wirklichkeit ſcheint ſie es auch noch zu ſein. Selbſt Walzertraum, der gute Oppenheimiſche Hengſt, hat zwei Niederlagen hinter ſich, und hat man nicht erſt in dieſem Jahre erlebt, daß ein Pferd, das noch als Zweijähriger in der zweiten Reihe ſtand, ſich als der beſte entpuppte? Die Hoffnungen entbehren alſo doch nicht ganz der reellen Grundlage An der Spitze der Liſte ſteht das ſtaatliche Geſtüt Altefel d, das noch 15 Vertreter im Rennen hat. Nicht alle ſind ſchon gelaufen, und nicht alle, die gelaufen find, haben erſtklaſſige Leiſtungen, aber es ſind doch Pferde darunter wie Antonia, die einen Walzertraum ſchlug, Valladolid, Lucetta, Seipio, Dominica, die mit den Beſten erfolgreich galoppierten. Auch die Abſtammung der„Dunkeln“ iſt derart, daß man große Hoffnungen in ſie ſetzen kann; da ſind fünf Produkte von Herold, dem Vater des diesjährigen Derbyſiegers, fünf Sproſſen des Engländers Diadumenos, der wohl der beſte Ausländer iſt, der in der Nachkriegszeit zu uns gekommen iſt, und die letzten Nachkommen des großen Dark Ronald. In der Liſte fällt weiter auf Tarquinius Super⸗ bus, der Bruder des einſtigen Derbyfavoriten Tullus Hoſtilius, der Herrn Böhm gehört. Herr Friedheim nannte zwei Söhne ſo guter Stuten wie Harfe und Francesca da Rimini. Merkwürdiger⸗ weiſe hat der große Stall des Bexliner Zeitungsmannes Hackebeil nur ein Pferd im Rennen, den Optimiſt⸗Sohn Mongole, Stall Hal ma, unter deſſen Pſeudonym ſich der Wiesbadener Induſtrielle Brings verbirgt, hat mit vier Pferden ſchon eine beſſere Auswahl. Meſſala iſt eine Schweſter des Marcelius und ſtammt vom großen Landgraf, dem Vater eines Ferro, Conteſſa Maddalena und Ober⸗ winter, Creſſida, eine Augias⸗Tochter, beſitzt ſchon eine gute Reun⸗ form, Herbine iſt eine Tochter der ſchnellen Heuchelei von keinem geringeren als Dark Ronald. Sehr ſchlecht iſt es mit Herrn Haniel beſtellt, der ſonſt ſo gute Pferde ſein eigen nennt. Er hat nur noch zwet Hengſte im Rennen, einer, Lateran, freilich ſcheint einer der beſten des Jahrgangs geworden zu ſein. Sehr herausgemacht hat ſich in den letzten Wochen auch des Stalles Hön walt Georgios⸗Sohn Botſchafter und desſelben Stute Friderun; unter Herrn Kühns Namen findet man noch drei Hengſte, doch ſind dieſe inzwiſchen in den Beſitz der Frau Zoubkoff, der ehemaligen Prinzeſſin Margaretha von Preußen übergegangen. Das Geſtüt Lau ven bur g beließ den Lorbeer⸗Sohn Junker noch in der großen Konkurrenz, den beſten Dreijährigen des Weſtens, der aber mit den Pferden der Zentrale kaum in Vergleich zu ſetzen iſt, Fürſt Lynar ſeine ſehr ſchnelle Heide⸗ lerche, der vielleicht das Stehvermögen abgeht. Unter den vier Ver⸗ tretern des Geſtüts Mydlinghoven fällt Feldjäger auf, der Bru⸗ der der guten Steher Freigeiſt und Freiweg. Nicht ſchlecht hat der Stall der Opelſchen Erben mit ſeinen Derbykandidaten ab⸗ geſchnitten, von denen er vier beſttzt: Eiſenhagel, den Bruder des be⸗ rühmten Eiſenkanzler, und die guten Sieger Paraber, Rochus und Sergius, die entſchieden in die erſte Klaſſe gehören. Vielleicht gelingt den Erben, was dem Gründer des Stalles verſagt geblteben iſt! Erſter Favorit iſt natürlich der Stall Oppenheim mit ſeinen neun ſtolzen Vertretern. Da iſt Walzertraum, der nach Form Beſte des Jahrgangs, da ſind die bereits mehrfach erfolgreichen Avanti, Iwo, Markgraf, Rebell, Schwarzdorn, die vornehm gezogenen Batſer, Severus und Mynheer. Eine Stallvorwette auf dieſe Garde dürfte nicht allzu lange Odds ergeben, und heute ſieht es faſt ſo aus, als könne das Rennen dem Stalle kaum entgehen! l Seine großen Widerſacher ſind wieder die Ställe Oppenheimer und Weinberg. Herr M. J. Oppenheimer, der zweimal hinter⸗ einander in den erſten Jahren ſeiner Turftätigkeit überhaupt den Zweiten im Derby ſtellte, iſt mit ſechs Pferden ſehr gut gerüſtet. Da ſteht eine Atalante, nach Walzertraum die erfolgreichſte Zweilahrige des Jahres, Nobilitas, die Schweſter eines Normanne, Sennde, der Bruder eines Serapis, Anteſignano, der Sohn eines Scopas und einer Angelina, ein wahrhaft international klaſſiſch gezogener Hengſt, und Graf Iſolani, eines der größten Modelle in deutſchen Ställen. Ob Herr Oppenheimer damit ſchon ſeine Wette mit einem bekannten Sachverſtändigen gewinnt, nach ber er innerhalb der nächſten vier Jahre den Derbyſieger ſtellen ſoll? Die Herren Sklarek haben diesmal wohl kaum einen Nach⸗ folger für Lupus im Stall, aber unter ihren vier Pferden ſind Anskar und Wilfried ſchon ſehr ernſt zu nehmen. Herr Stierheim, An⸗ marſchs Beſitzer, wird verſuchen, mit Gaſſenjunge, einem Pergoleſe⸗ Sohn, ſeinen großen Erfolg zu wiederholen, das Geſtüt Weil ſtellt ſogar in Tantris, ebenfalls einem Sproſſen desſelben Waldfrieders, den Winterfavoriten, der aber bieſes Rennen nur infolge großer Gewichtserleichterungen gewann. Fornarina iſt immerhin eine Schweſter von Fundin, auch die anderen drei ſind ſehr gut gezogen. Beſonderes Intereſſe wendet ſich natürlich dem Stall Wein ⸗ berg zu, der auch noch neun Dreijährige für den großen Wurf be⸗ reit hat. Sie alle ſind, was kein anderer Stall von ſeinen Vertretern ſagen kann, bereits ſiegreich geweſen, aber ſie haben auch alle ſchon Niederlagen erleiden müſſen, von denen ſie ſich wieder rehabilttieren wollen. Da iſt Augapfel, der Bruder von Augtas und Aurelius, Avitus, der, ein ſeltener Fall im Stall Weinberg, von Cſardas, dem Vater eines Barde, abſtammt, Mantegna, der wohl kleinere Auf⸗ gaben vor ſich hat, aber wie viele Pferde ſeiner Familte, auch ein ſpätreifes Pferd ſein kann, Metrodorus, Palmieri und Pellegrins, die entſchieden mit an der Spitze des Jahrgangs ſtehen, Simonides, das letzte Produkt von Syſiphus' Mutter Simpatica, die aus der Zucht des Königs von England ſtammte, die vornehme Ausnahme und die in den letzten Wochen ſehr ſtark hervorgetretene Fides, eine Tochter des populären Schimmels Faida. Mit dieſer Garde kann man ſich ſchon allerhand Hoffnungen hingeben, eine Rolle werden ſie ſicher ſpielen. Das wären die Pferde, von denen man ſich wenigſtens ein un⸗ gefähres Bild machen kann. Ob der Sieger dazwiſchen ſteckt, iſt damit noch nicht geſagt, denn unter der Maſſe der hundert Unbekann⸗ ten mag leicht wieder ein Anmarſch, ein Roland oder ein Lupus ſich verbergen! Inzwiſchen ſind aber auch ſchon die Nennungen für das Derby 193 0 erfolgt. Man erſieht aus ihnen, daß die meiſten der großen Ställe wieder über guten Nachwuchs aus ihren beſten Stuten ver⸗ fügen, was aus ihnen aber werden wird, liegt ganz im Dunkeln. Durch die Maſſe ihrer Nennungen imponieren das Geſtüt Altefeld mit 16, A. u. C. v. Weinberg mit 11, Blumenfeld u. Samſon mit 11, Geſtüt Weil mit 9 und M. J. Oppenheimer mit 8 Pferden. Auch von Wien liegen fünf Nennungen vor, von denen aber zwei in deut⸗ ſchem Beſitz befindliche Pferde betreffen. Der Stall Michnitz nannte einen Sproſſen des in Waldfried gezogenen Fels⸗Sohnes Oſſtan, die beiden reſtlichen Pferde gehören dem Stalle Rothſchild an. Eine lange Reihe edelſten Vollbluts zieht ſo an uns vorttber, wer wird ſich mit dem blaubebänderten Kranze des Derbyſiegers ſchmücken? N Freitag, 16. November Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Schubert und ſein Werk, 21 Uhr: Soziale Weltreiſen, 21.90 Uhr: Konzert für Klavier und Orcheſter. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Die Trverinnen. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag, 19.30 Uhr: Vom großen Saal des Saalbaues: Schubert⸗Feier, anſchl.: Von Kaſſel: Don Quichote und Till Eulenſpiegel. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Olav Trygvaſon, anſchl.: Wolzer⸗ Konzert, 22.30 Uhr: Aktuelle Stunde. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Der Templer und die Jüdin, große romantiſche Oper in 4 Akten, 22.10 Uhr: Tanz⸗ funkſtunde. anſchl.: Tanzmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Frauenterzette, 22.15 Uhr: Tanz. München(Welle 535,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Mittogskonzert, 16.30 Uhr: Konzert, 19.90 Uhr: Uebertragung aus dem Stadttheater Augsburg: Die Dorfſchule, Oper in einem Akt, anſchl.: Meiſter Andrea, komiſche Oper in zwei Akten. Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Konzert, 19.30 Uhr: Aus dem Saalbau in Frankfurt: Freitagskonzert, anſchl.: Vivat Bacchus! Baechus lebe], anſchl.: Schachfunk. 5 Ausländiſche Sender: Bern(Welle 411) 20 Uhr: Singſpiel von Radio⸗Bern: Martin der Geiger, oder Die Zaubergeige, 21 Uhr: Orcheſterkonzert. Budapeſt(Welle 555,6) 19.30 Uhr: Uebertragung aus der Oper. Daventry(Welle 1604,38) 21.30 Uhr: Ein Cello⸗Konzert, 22.95 Uhr: Süngſpiel, anſchließend Tanzmuſik. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Hörſpielübertragung aus dem Atelter Jaroslay Vrchlicky: Eine Nacht auf Karlſtein. Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Schubert und ſeine Freunde, 21.30 Uhr: Konzert. 1 Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Hans Vaterhaus ſingt! Vom neuen Wein, Badio-Sneziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Unter allen Netzempfängern ohne Batterien iſt das Lumophon⸗ gerät Hans Sachs die führende Type. Beachten Sie nur den Namen Haus Sachs. Verlangen Sie Vorführung unverbind⸗ lich von uns. 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Nr. 533 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — un — Donnerstag, den 15. November 1928 r 2 ee Einkommenbeſteuerung nach öreijährigem Durchſchnitt Die Frage der Einkommenbeſteuerung nach dem drei⸗ fährigen Durchſchnittseinkommen wird in Bälde den Reichstag beſchäftigen und wohl auch zu einer leb⸗ haften Ausſprache führen. Dabei dürfte intereſſieren zu wiſ⸗ ſen, daß— abgeſehen von dem Schweizer Kanton Zürich— in keinem europätſchen Staatsweſen die Beſteuerung des Einkommens nach dem dreijährigen Durchſchnitt in Geltung iſt, ja daß England, das viele Jahre die Einkommen nach dem dreijährigen Durchſchnitt verſteuerte, im Jahre 1926 dieſe Methode auf Drängen der Steuerpflichtigen abgeſchafft Hat. Das Beſteuerungsverfahren nach dem dreijährigen Durch⸗ ſchnitt iſt nicht nur ein privatwirtſchaftliches und ſtaatsfinan⸗ gielles Problem, ſondern vor allem auch ein ſteuerpoliti⸗ ſche s. Schon im Jahre 1925 wurde im Reichstage über die Einführung dieſes Syſtems verhandelt. Indeſſen fehlten da⸗ mals, ſo kurz nach der Inflation, noch die ſicheren Grund⸗ lagen, um es zu einer praktiſchen Entſcheidung kommen zu laſſen. Nun lebt dieſe Forderung wieder auf und Handel, Induſtrie und Gewerbe unterſtützen ſie. Insbeſondere glaubt man durch die Beſteuerung nach dem dreijährigen Durchſchnitt eine weſentliche Erleichterung des in der Tat unerträglichen Steuerdrucks zu erzielen. Dabei vergißt man aber offenbar, daß ein etwaiger Ausfall an Einkommenſteuern eben auf an⸗ bere Weiſe aufgebracht werden müßte. Vom rein ſteuerlichen Geſichtspunkt aus geſehen, ſpricht manches für den Gedanken einer Beſteuerung nach dem Durchſchnittseinkommen von drei Jahren. Gegenüber dem heute üblichen Verfahren der Einkommenbeſteuerung, deren Ergebniſſe in ſtarkem Maße von Konjunktur ſchwankungen beeinflußt werden, bietet die Beſteuerung nach dem dreijähri⸗ gen Durchſchnitt theoretiſch die Gewähr einer größeren Stabilität und Ueberſicht der Steueraufkommen. Auch von ſtaatspolitiſchen Erwägungen wäre dies wünſchens⸗ wert, wenn man bedenkt, in welche Kriſis der Staat ſelbſt hineintreiben kann, wenn in Zeiten ſinkender Konjunktur die Einkommen zurückgehen und damit bei dem fetzigen Steuerſyſtem auch die Einkommenſteuern gerade dann ſich vermindern, wenn— mit Erſparniſſen ſeitens des Staates aus„fetten“ Jahren dürfte nicht zu rechnen ſein— die Ausgaben des Staates als„ſozialer Staat“ im heutigen Sinne und Umfange anſteigen. Nur darf auch hier wie⸗ derum nicht vergeſſen werden, daß auch bei einer Beſteuerung des Einkommens nach dem dreijährigen Durchſchnitt bei ſtark fallender Konjunktur mit begleitender Zahlungskriſis das Beſteuerungsſyſtem als ſolches natürlich auch keine gleich⸗ mäßigen Steueraufkommen garantiert. Wie vermag ſich nun die dreijährige Durchſchnitts⸗ heſteuerung für den einzelnen Kaufmann auszuwir⸗ ken, nachdem bekanntlich die Einkommenbeſteuerung jurn⸗ ſtiſcher Perſonen nach dem feſten 20 Proz.⸗Steuerſatz des Körperſchaftsſteuergeſetzes erfolgt, ſo daß etwaige Steuer⸗ ermäßigungen auf Grund des dreijährigen Durchſchnitts ſich auf natürliche Perſonen beſchränken? Zunächſt bietet dieſe Beſteuerung eine breitere Grundlage für die Kalkulation. Ferner birgt ſie die Möglichkeit einer u. U. ſehr fühlbaren Steuererleichterung, dann nämlich, wenn eines der drei Steuerjahre— oder gar zwei— Verluſt jahre ſind. Bei Unternehmen mit ſtark ſchwankenden Erträgniſſen, rs vermag ſich alſo das Syſtem der Durchſchnittsbeſteuerung günſtig auszuwirken; ebenſo verhält es ſich bei anſtei⸗ genden Einkommen. Beiſpiele an Hand des Einkommen⸗ ſteuertarifs laſſen dies leicht erkennen. Die eben erwähnten Vorteile einer dreijährigen Durch⸗ ſchnittsbeſteuerung wenden ſich aber in ihr Gegenteil bei ſich verringernden Einkommen. Dann hat der Kaufmann ſein Einkommen aus früheren beſſeren Jahren noch mit⸗ zuverſteuern, ſo daß es ihm paſſieren kann, daß ſein Einkom⸗ men im letzten Jahre der Periode zum Teil oder ganz weg⸗ geſteuert wird. Dieſe Tatſache ſollte m. E. für die Beurtei⸗ lung der Einkommenbeſteuerung nach dem dreijährigen Durchſchnitt mitbeſtimmend ſein. Gerade bei den heutigen unüberſichtlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Es wäre im⸗ mer unangenehm, finanzielle Erleichterungen, auf die man in guten Jahren relativ leicht verzichtet hätte, gerade in einem ſchlechten Einkommensjahr durch erhöhte Belaſtung wieder auszugleichen. Da die Durchſchnittsbeſteuerung ohnehin eine gewiſſe allgemeine Verminderung des Geſamteinkommen⸗ ſteueraufkommens mit ſich bringt, würde es ſchwer ſein, mit Steuervergünſtigungen in bedrängten Lagen nachzuhelfen. Gerade in unſerer Zeit, wo die wirtſchaftliche Situation durch⸗ aus labil iſt, wo die Belaſtungen noch ſteigen, wo die ge⸗ ſicherte Rückendeckung durch Reſerven fehlt und infolgedeſſen auch der relativ günſtige Stand vieler Unternehmen durch eine Wirtſchaftskriſe gefährdet werden kann, liegt es weder im Intereſſe des Staates, noch des einzelnen Steuerzahlers, mit mehr Unſicherheitsfaktoren rechnen zu müſſen, als die Verhältniſſe ohnedies ſchon mit ſich bringen. Wenn in der Vorkriegszeit in Preußen mit ber Durchſchnittsbeſteue⸗ rung gute Reſultate erzielt wurden, ſo muß man doch be⸗ denken, daß heute die Beſteuerung des Einkommens eine un⸗ gleich größere iſt, daß der Zuſtand der Wirtſchaft damals ein viel ruhigerer und geſtcherterer war, ſo daß die geringen Kon⸗ junkturſchwankungen nach keiner Richtung hin beſonders fühl⸗ bar wurden. Die ganzen Vorausſetzungen für eine Durch⸗ ſchnittsbeſteuerung ſind heute andere, als damals. Wie oben angeführt, liegt ſchließlich der einzige Vor⸗ teil der Durchſchnittsbeſteuerung darin, daß— was bei dem jetzigen Syſtem nicht zutrifft— Verluſt jahre innerhalb einer dreijährigen Steuerperiode ſich zugunſten des Steuer⸗ zahlers auswirken. Dieſer an ſich nur berechtigten Forde⸗ rung könnte und ſollte auch bei dem jetzigen Beſteuerungs⸗ verfahren durch die Möglichkeit Rechnung getragen werden, welche dem Kaufmann erlaubt, Verluſte aus früheren Jahren vorzutragen, wie dies bereits bei Körper⸗ ſchaftsſteuer gilt. Und zwar müßte es ſich hierbei um einen Rechtsanſpruch des Steuerpflichtigen handeln. Hinzu träte als weitere Forderung die Feſtſetzung eines Höchſt⸗ ſatzes der ſteuerlichen Geſamtbelaſtung. Dies wäre notwendig unter dem bitter notwendigen Erfordernis der Kapital⸗ bildung, wie, um überhaupt durch die Grenzen einer vernünftigen Beſteuerung einer gewiſſen Bewilli⸗ gungs politik vorzubeugen. Dieſe Wege beſeitigen m. E. ungeſunde Wurzeln des heutigen Steuerſyſtems, ſoweit das Einkommen in Frage ſteht, mehr, als eine bei den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen immerhin fragwürdige Einfüh⸗ rung der Beſteuerung des Einkommens nach einem dreijäh⸗ rigen Durchſchnittsergebnts. Dr. Maisack. Verurteilt urch Freiſpruch! Mängel der Emmingerſchen Juſtizreform Nachdem ein Teil der Preſſe in der Behandlung des Pro⸗ zeſſes Hußmann ſchlimme fournaliſtiſche Irrwege ging und aus der Tragödie Hußmann— Daube eine Senſation machte, hat die Juſtiz mit der Verkündung der Urteilsbegrün⸗ dung einen noch ſchlimmeren furiſtiſchen Irrweg be⸗ ſchritten.„Wir haben reſümiert“, heißt es in der von der Preſſe mitgeteilten Urteilsbegründung,„daß der Angeklagte ſadiſtiſcher und homoſexueller Neigungen verdächtig iſt. Die Erforſchung ſeines Charakters hat nicht ergeben, daß er nicht der Täter ſein könnte. Eine Reihe von In⸗ bigten ſprechen zuungunſten des Angeklagten.... Aber das Gericht hat doch ſchwere Bedenken gehabt, dieſe Indizien für 5 hend zu erachten und ſich reſtlos die Ueberzeugung von zäterſchaft des Angeklagten zu eigen zu machen.“ Warum dann die Oeffentlichkeit durch die Bekanntgabe einer wiſſermaßen von amtswegen in die gleichen Zweifel ſetzen? Wem wird damtt gedient? Der Gerechtigkeit? Sie kann nicht wollen, daß der Angeklagte trotz des Freiſpruches lebenslänglich mit einem Makel behaftet bleibt, nachdem das Gericht bei ſorgfältigſter Prüfung aller Fragen nicht in der Lage war, ein Schuldig zu ſprechen. Die menſchlichen Richter können nicht die Rolle des ewigen allwiſſenden Richters über⸗ nehmen, der im Gewiſſen des Schuldigen ſpricht. Dem Opfer kann durch ein ſolches Verfahren auch nicht mehr geholfen werden. Dem Angeklagten iſt erſt recht nicht damit gedient. Die Oeffentlichkeit endlich wird nur in Zweifel über die Zweckmäßigkeit und Gerechtigkeit eines ſolchen Verfahrens hineingeſtürzt. Warum alſo die öffentliche Bekanntgabe der Urteilsbegründung? Das Gericht iſt durch die Beſtimmungen der ſogenannten kleinen Emmingerſchen Juſtizreform dazu gezwungen! Früher war das anders. Das Prozeßverfahren bei den alten Schwurgerichten trennte die Schuld frage und die Straf frage ſcharf voneinander, indem es ihre Be⸗ urtetlung verſchtledenen Körperſchaften übertrug. Ueber die Schuldfrage entſchteden allein die Geſchworenen, denen beſtimmt formulierte Fragen vorgelegt wurden. Nach der geheimen Beratung erſchien der Obmann der Ge⸗ ſchworenen und verkündete das„Schuldig“ oder„Nichtſchul⸗ dig“. Die einzelnen Gründe aber, die in der Erwägung und Beratung der Geſchworenen zu dieſem Spruch geführt hatten, wurden der Oeffentlichkeit nicht bekanntgegeben, auch nicht lich an den Pranger geſtellt. begründung ſelbſt wirkt ſich für ihn wie eine moderne Folter detalllterten Urteilsbegründung noch einmal ge⸗ den gelehrten Richtern, d. h. jener anderen Körperſchaft, die Über die Feſtſetzung des Straf maßes zu beſtimmen hatte. Die Emmingerſche Juſtizreform hat nun aus den Schwur⸗ gerichten eine einheitlich urteilende Körperſchaft gemacht. Die Lalenrichter und die Gelehrten⸗Richter entſchelden 1 unem gemeinſamen Verfahren einheitlich über beide Fragen, über die Schuldfrage und das Strafmaß, ſo daß der Vorſitzende gezwungen iſt, auch die Begründung dieſes ein⸗ heitlich gefundenen und gemeinſam gefällten Urteils öffent⸗ lich bekanntzugeben, währnd dies früher nur für das von den gelehrten Richtern gefällte Strafmaß zutraf. Welche Folgen ergeben ſich daraus? Im Falle Hußmann bleibt dem Freigeſprochenen eigentlich nichts anderes übrig, als auszuwandern oder die Genehmigung der Behörden zur Aenderung ſeines Namens einzuholen. Hunderte von Zei⸗ tungen haben ihn in tauſend Ortſchaften und Städten öffent⸗ Die Publikation der Urteils⸗ aus, wie eine geiſtige Verbannung und eine lebenslängliche moraliſche Ausſtoßung aus dem Kreiſe ſeiner Mitmenſchen. Selbſtverſtändlich muß der Gerichtshof nach wie vor in ſich ſelbſt auch das kleinſte Für und Wider feder Einzelheit ſorg⸗ fältig abwägen und ſich über jedes Wort des Urteilsſpruches wie über jede Beſtimmung des Strafmaßes Rechenſchaft ab⸗ geben, aber es ſteht doch die Frage, ob nicht der frühere Zuſtand der gerechtere und darum beſſere war. Ebenſo ſchwer wie es für das Gericht iſt, auf dem Wege des Indizienbeweiſes zu einem Schuldigſpruch zu kommen, wird es in ſedem Falle für einen Angeklagten, auch den völlig ſchuldlos Angeklagten, ſein, reſtlos bis zum J⸗tüpfelchen einen „Unſchuldsbeweis“ zu führen, der den kleinſten Schat⸗ ten des Verdachtes von ihm beſeitigt. Darum ſcheint uns eine Reform des jetzigen Schwurgerichtsverfahrens min⸗ deſtens in dieſem Punkte notwendig. Sollte es dazu kommen, dann würde der Senſationsprozeß Hußmann wenigſtens ein Gutes haben. G. H. K. Schuldenhaben iſt keine Schande Eine bemerkenswerte Entſcheidung hat das Reichsgericht getroffen, aus der ſich ergibt, daß ſich jemand nicht belei⸗ digt fühlen darf, wenn ihm ein anderer nachredet, er habe Schulden oder ſei überhaupt zahlungsunfähig. Voraus⸗ ſetzung iſt natürlich, daß die behauptete Tatſache an ſich richtig iſt. Nach der Anſicht des Reichsgerichts wird jemand dadurch, daß ihm begründeterweiſe Zahlungsunfähigkeit nachgeſagt wird, keineswegs in der öffentlichen Meinung herabgewür⸗ digt, was im Falle der Beleidigung Vorausſetzung iſt. Dazu ſei die Tatſache der Zahlungsunfähigkeit nicht geeignet, indem ihre Behauptung nicht ſchlechthin den Vorwurf in ſich ſchließe, daß ſie durch eigenes Verſchulden herbeigeführt worden ſei. Auch ſchließe die Behauptung wirklicher Zahlungsunfähigkeit noch nicht den Vorwurf in ſich, der Betreffende werde pflicht⸗ widrige Läſſigkeit bei der Befriedigung ſeiner Gläubiger be⸗ obachten. A. S. Tälige Reue im Steuerrecht Wenn jemand ſeine Steuern nicht richtig angibt, was übrigens der enorm hohe Geſamtbetrag der bisher ver⸗ hängten Steuerſtrafen ſchlagend beweiſt, ſo iſt ihm zu raten, die Berichtigung oder Ergänzung unrichtiger oder unvollſtändiger Angaben ſchnellſtens nachzuholen. Die Be⸗ richtungen oder Ergänzungen müſſen durch den Täter ſelbſt erfolgen, und zwar an der Stelle, bei der die unrichtige noder unvollſtändigen Angaben gemacht wurden. Die Reichsabgaben⸗ ordnung verſteht unter tätige Reue, gemäß 8 974. folgendes: „Wer in den Fällen der 88 359, 867, 371 bis 878, bevor er angezeigt oder eine Unterſuchung gegen ihn eingeleitet iſt (8 406 Abſ.), unrichtige oder unvollſtändige Angaben bei der Steuerbehörde, ohne dazu durch eine unmittelbare Gefahr der Entdeckung veranlaßt zu ſein, berichtigt oder ergänzt oder unterlaſſene Angaben nachholt, bleibt inſoweitſtraffret. Sind in den Fällen der 88 359, 371 Steuerverkürzungen be⸗ reits eingetreten oder Steuervorteile gewährt oder belaſſen, ſo tritt die Straffreiheit nur ein, wenn der Täter die Summe, die er ſchuldet, nach ihrer Feſtſetzung innerhalb der ihm be⸗ ſtimmten Friſt entrichtet; das gleiche gilt im Falle des 8 367.“ Wird die Straffreiheit auf Grund des 8 374 unter der Vorausſetzung erteilt, daß die hinterzogenen Beträge inner⸗ halb einer beſtimmten Friſt an die Steuerbehörde abzuführen ſind, und iſt der Täter hierzu nicht in der Lage, ſo iſt zu empfehlen, daß der Steuerpflichtige gleich bei Abgabe der be⸗ richtigten Erklärung um Ausſtand der noch nachzuzahlenden Steuer bittet. Die Vortetle des 8 374 können folgende Steuer⸗ vergehen für ſich in Anſpruch nehmen: Steuerhinterziehung, Steuergefährdung, Führung oder Einrichtung von Konten auf falſche Namen und Ankauf oder Hinterlegung von Wert⸗ papieren auf falſchen Namen.. Vergeſſene Eintragungen im Fernſprechverzeichnis Ein Berliner Rechtsanwalt klagte gegen die Reichs po ſt auf Schadenserſatz, weil ſein Bürotelephonanſchluß infolge eines Verſehens der Poſt nicht in dem amtlichen Fernſprech⸗ buch aufgeführt worden war. Im Gegenſatz zum Landgericht Berlin hat das Kammergericht zu Berlin die Klage ab⸗ gewieſen. Ebenſo entſchied das Reichsgericht, das in ſeinen Entſcheidungsgründen hierzu folgendes aus⸗ führt: Daß die Beklagte durch die Nichtaufnahme ber Ruf⸗ nummer des Klägers in das amtliche Verzeichnis der Fern⸗ ſprechteilnehmer ſchuldhaft eine Nebenpflicht aus dem Fern⸗ ſprechanſchlußvertrage verletzt habe, nimmt das KG. zu Gunſten des Klägers an. Zu deſſen Ungunſten aber hält es die Vorſchrift des 8 29 ll Nummer 5 der Fernſprechordnung von 1924 für durchgreifend. Nach dieſer Vorſchrift haftet die Telegraphenverwaltung nicht für Schäden, die„durch Un⸗ 1 amtlichen Fernſprechverzeichnis entſtehen.“ Die Angriffe der Revifion hiergegen ſind unbegründet. Unter den Begriff der Unvollſtändigkeit der Eintragungen fallen nicht bloß Lücken und Auslaſſungen bei einem vorhandenen Eintrag, ſondern auch das gänzliche Fehlen eines Eintrags, der in das Ver⸗ zeichnis aufgenommen werden ſollte. Dieſe Auslegung der Vorſchrift iſt ſprachlich möglich und ſachlich durch Sinn und Zweck der Beſtimmung geboten, die gegenteilige Annahme würde gegen§ 133 BGB. verſtoßen. Eins gegen die guten Sitten verſtoßende Ausnützung der Monopolſtellung der Be⸗ klagten iſt zutreffend verneint worden. Wann befreit eine Lebensverſicherung von den Beiträgen zur Angeſtelltenverſicherung? Für die nach der Verordnung vom 10. 8. 28 neuverſiche⸗ rungspflichtigen Angeſtellten gibt es gewiſſe Befrel⸗ ungs möglichkeiten. Nach 8 375 des A. V. G. können nämlich ſolche Angeſtellte, die beim Eintritt in die Tätigkeit das 30. Lebensjahr überſchritten haben, und für die ſeit min⸗ deſtens 3 Jahren bei einer öffentlichen oder privaten Lebens⸗ verſicherung ein Vertrag abgeſchloſſen iſt, Befreiung von der Beitragsleiſtung verlangen. Sie muß, wie in der„Deutſchen Steuerzeitung“ ausgeführt wird, gewährt werden, wenn der Jahresbetrag der Beiträge für dieſe Verſicherten beim Ein⸗ tritt in die Beſchäftigung mindeſtens den ihrem Gehalt ent⸗ ſprechenden Beiträgen gleichkommt, die ſie in der Angeſtellten⸗ verſicherung zu entrichten hätten, und zwar auch für ſogen. Neuverſicherte. Als ſolche gelten Angeſtellte, die durch Er⸗ höhung der Jahresarbeitsverdienſtgrenze verſtcherungspflich⸗ tig werden, und die entweder niemals verſicherungspflichtig waren, oder inzwiſchen wieder verſicherungspflichtig geworden ſind. Der Arbeitgeber iſt verpflichtet, auch für dieſe Angeſtell⸗ ten den Beitragsteil zu kleben. Umgekehrt kann der Angeſtellte hinterher die ihm aus der Beitragsleiſtung des Arbeitgebers entſtehenden Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung verlan⸗ gen. Hilfeleiſtung, wenn geſtritten wird So wenig es in der Natur des edeln Menſchen liegt, einem von tätlicher Gewalt durch Dritte Bedrohten nicht beizuſtehen, ſo beſtimmt ergibt ſich aus einer Reichsgerichtsentſcheidung, daß es praktiſch unklug iſt, ſich in einen tätlichen Streit zwiſchen anderen einzumiſchen. Ein Wirt war von einem renitenten Gaſt angegriffen worden und rief zwei andere Gäſte zu Hilfe. Die Leute halfen auch, aber belde er⸗ litten erhebliche Verletzungen dabei, die ſie in ihrem Erwerb beeinträchtigten. Da der Wirt, in deſſen Auftrag ſie ſich in Ge⸗ fahr begaben, freiwillig nichts zahlte, verklagten ſie ihn auf Zahlung einer Entſchädigung, das Reichsgericht wies aber die Klage ab. Das Bürgerliche Geſetzbuch enthält nämlich keine genaue Vorſchrift darüber, inwieweit der Auftraggeber einen Schaden zu erſetzen habe, den der von ihm Beauftragte bei der Ausführung des Auftrags erleidet. Nach den allgemeinen Rechtsbeſtimmungen haftet der Auftraggeber nur, wenn ihn eigenes Verſchulden trifft. Der Beweis einer ſolchen Schuld iſt unter Umſtänden, auch wenn die Schuld wirklich vorliegen mag, ſehr ſchwierig. Nach dem Reichsgerichtsurteil kann auch keine Rede davon ſein, daß z. B. der von andern bedrohte Wirt durch das Zuhilferufen ſeiner Gäſte ſtillſchweigend die Haftung übernehme. Einen dahingehenden Willen müßte der Bedrohte ausdrücklich kundgeben. . Verantwortlich: Chefredakteur Kurt Biſ ces vollſtändigkeit oder Unrichtigkeit der Eintragungen in dem 7 Donnerstag, den 15. November 1928 Neue Mannheimer Zeituntz(Abenb⸗Ausgabe) 5 7. Seite. Nr. 839 Das Recht des Haustieres Der Tierſchutz im neuen Reichsſtrafgeſetz Für bas neue Tierſchutzgeſetz, das der Reichstag demunächſt beraten wird, treten alle Parteten geſchloſſen ein. Eine Perſönlichkett, die in der Tier⸗ ſchutzbewegung an führender Stelle ſteht, Veterinärrat Dr. W. Liebert, Berlin, berichtet nachſtehend, welche Erwartungen wir an dieſe Reform knüpfen dürfen. Vor dem Kriege gab es in Deutſchland mehr als vier⸗ hundert Vereine, die es ſich zur Aufgabe machten, die Tiere vor Mißhandlungen zu ſchützen. Im Laufe des Krieges und in der folgenden Zeit ſind leider viele von ihnen eingegangen, ſo daß es im Jahre 1925 nur mehr 234 Tierſchutzvereine gab. Im Kampf gegen die Tierſchinder konnten ſie ſich bisher rechtlich nur auf den§ 366, Abf. 13 des Strafgeſetzbuches ſtützen, der folgendes beſagt:„Wer öffentlich oder in ärgerniserregender Weiſe Tiere boshaft quält oder roh mißhandelt, wird mit Geloͤſtrafe bis einhundert⸗ fünfzig Mark oder mit Haft beſtraft.“ 5 Die Erfahrung hat gelehrt, daß dieſe Vorſchrift zu einer wirkſamen Bekämpfung der Tierquälerei nicht hin reicht, einer⸗ ſeits, weil ſie nur öffentlich“ begangene Roheiten ahndet und andererſeits. weil die Strafandrohung zu gering iſt. So kam eß nur allzuoft vor, daß ein Angeklagter, der Tierquälereien ſchlimmſter Art begangen hatte, vor Gericht freigeſprochen werden mußte, weil obiger Paragraph nicht zu feiner Verur⸗ teilung ausreichte. Seit langem geht nun das Beſtreben der Tierſchutzvereine dahin, durch Einwirkung auf Behörden und Abgeordnete und durch Aufklärung breiter Kreiſe die Grundlagen für neue Be⸗ ſtimmungen auf dem Gebiet des Tierſchutzes zu ſchaffen. Sie weiſen dabei auf die entſprechenden Geſetze in anderen kul⸗ turell hochſtehenden Staaten hin. So iſt beiſpielsweiſe in der Schweiz nicht nur die mutwillige Tötung von Tieren ver⸗ boten, ſondern auch jede Quälerei, wie übermäßige Anſtren⸗ gung, Entziehung der notwendigen Nahrung, ſchonungsloſe oder grauſame Behandlung, unnbtige oder rohe Verſtümme⸗ lung, uſw. In England werden„grauſame Handlungs⸗ weiſen, die ein Vergehen darſtellen“, mit Geldͤſtrafen von 25 Pfund Sterling(500 Mark) oder Gefängnis mit Zwangsarbeit von drei Jahren beſtraft. Verboten iſt dort beiſpielsweiſe„irgendein Haustier oder Tier in der Ge⸗ fangenſchaft zu ſchlagen, zu mißhandeln, mit den Füßen zu ſtoßen, zu überlaſten, zu übermüden, zu quälen, zu necken, zu erſchrecken oder ein Tier auf andere Weiſe unnötig leiden zu laſſen“, ferner„irgend ein Tier auf eine Art und Weiſe und in einer Lage zu transportieren, die unnötige Be⸗ ſchwerden verurſacht, oder als Beſitzer einen derartigen Trans⸗ port zuzulaſſen“. In den Vereinigten Staaten von Amerika wird das Mißhandeln von Tieren(auch das Ueber⸗ anſtrengen) mit Gefängnis bis zu einem Jahr, bei einer Geld⸗ ſtrafe von mindeſtens 250 Dollar(1000 Mark), beſtraft. Mit einem Jahr Gefängnis oder Geldſtrafe von 100 bis 300 Dollar wird beſtraft, wer Tiere ſtutzt, alſo Pferden den Schwanz kürzt, indem auch der Schwanzknochen durchtrennt wird (kupieren). Sicher wäre ſchon viel erreicht, wenn auch wir ein Geſetz erhalten würden, das hinter dem genannten nicht zurückbleibt. Wohingegen es ſich kaum als zweckmäßig erweiſen würde, For⸗ derungen aufzuſtellen, die ſich in der Praxis nicht durchſetzen laſſen. Hier ſoll alſo— unter völliger Außerachtlaſſung weit⸗ gehender Beſtrebungen— nur von jenen Zielen die Rede ſein, die ſich im Rahmen des neuen Strafgeſetzes verwirklichen laſſen. Dem Menſchen ſoll es unbenommen bleiben, das Tier für ſeine Zwecke zu verwenden, allerdings im Rahmen deſſen, was die Humanität erlaubt. Ueberſchreitet er dieſe Grenzen, ſo mißbraucht er ſeine Macht und verletzt das Recht des Tieres, das nicht mit lebloſen Dingen gleichgeſtellt werden darf. Freilich kann Erziehung zum Mitgefühl niemals durch Strafen erfolgen, ſondern ausſchließlich durch Belehrung. Da man aber aus Erfahrung weiß, daß die ſchönſten Ermahnun⸗ gen oft nichts nützen, wenn nicht eine Strafandrohung da⸗ hinterſteht, ſo muß eben das Strafgeſetz gewiſſermaſſen eine Warnungstafel für alle jene errichten, die durch Worte nicht zu beſſern ſind. Je ſtrenger das Geſetz an Tieren begangene Roheiten ahndet, deſto ſeltener werden die in Frage kommen⸗ den Paragraphen angewandt werden müſſen. Am ſchwerſten haben oft die Arbeits⸗ und Nutztiere zu leiden, ſo vor allem die Pferde. In letzter Zeit wird häufig gefragt, ob die Bemühungen der Tierſchutzvereine um die Pferde heute noch ſolche Bedeutung beſitzen wie ehemals. Sei doch das Pferd, namentlich in der Großſtamt, im Verſchwinden begriffen. Dieſe Beobachtung iſt durchaus unrichtig. Sicherlich iſt während der beiden letzten Jahre in ausgeſprochen induſtriellen Gebieten und beſonders in den Großſtädten der Pferdebetrieb infolge der ſich mehr und mehr einbürgernden Traktoren zurückgedrängt worden. Trotzdem iſt der Pferdebeſtand in Deutſchland im Wachſen be⸗ griffen und das Zugpferd ſtellt nach wie vor einen ſehr wich⸗ tigen Faktor in der deutſchen Volkswirtſchaft dar. Für manche erſtaunlich, aber überaus bemerkenswert iſt es, daß man ſelbſt in Amerika, dem Land der Maſchinen, nament⸗ lich in landwirtſchaftlichen Betrieben wieder zur Pferdewirt⸗ ſchaft zurückkehrt, da ſie ſich in vielen Fällen als rentabler er⸗ weiſt, und auch bei uns iſt dies viefach der Fall. Dazu kommt, daß heutzutage das Pferd ſchutzbedürftiger iſt als je. Früher konnten als Kutſcher meiſt junge Männer eingeſtellt werden, die bei einer fahrenden oder reitenden Truppe gedient und dort ein reiches Maß an Kenntniſſen in der Wartung und Pflege des Pferdes erworben hatten. Mit dieſem Verſtänd⸗ nis war in der Regel auch Liebe zum Tiere gepaart. Heute dünkt ſich ſo mancher, der ſonſt nichts gelernt hat, zum Kut⸗ ſcher und Pferdepfleger gerade gut genug. Meiſt ſehr zum Schaden des Pferdehalters. Solch ein ungelernter Kutſcher glaubt dann eine Maſchine vor ſich zu haben, aus der— wie in einem induſtriellen Betrieb— alles herausgeholt werden muß, was herauszuholen iſt. Der Erfolg eines ſolchen Vor⸗ ganges iſt ſtets der, daß ein ſonſt kräftiges Pferd ſchon nach kurzer Zeit vollkommen verbraucht und abgetrieben iſt. Nun aber beginnt erſt das ſchlimmſte Martyrium für ſolch ein elendes Tier. Vermag es die ihm zugemutete Arbeitslaſt nicht mehr zu bewältigen, iſt es den rohen„Strafen“ ſeines „Pflegers“ preisgegeben. f Da der aufgelöſte Reichstag mit der Bearbeitung des neuen Strafgeſetzbuches nicht fertig wurde und es insbeſon⸗ ders zu einer Beratung des für den Tierſchutz wichtigſten Paragraphen nicht kam, traten die Tierſchutzvereine nach der entſtandenen Pauſe mit ihren Eingaben erneut an die Ab⸗ geordneten heran und ſuchten ihren Wünſchen Gehör zu ver⸗ ſchaffen, die auf Aenderung des im Regierungsentwurf vor⸗ geſehenen Tierſchutzparagrapen hinauslaufen. Der im Ent⸗ wurf feſtgelegte 8 366 befagt: „Wer ein Tier abſichtlich quält oder roh mißhandelt, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geld⸗ ſtrafe beſtraft.“ Dieſe Faſſung erſcheint den Tierſchutzvereinen als un⸗ genügend, da durch das Wort„abſichtlich“ wieder eine Lücke geſchaffen wird, die ſich raſch fühlbar machen muß. Denn da⸗ nach könnte auch fortab nur gegen jene Tierquäler vorge⸗ gangen werden, denen die böswillige Abſicht nachgewieſen werden kann. Da aber gerade ein ſolcher Nachweis meiſt ſchwer zu erbringen iſt, würden die meiſten wohl ſtraflos bleiben, vor allem aber jene, bei denen eine offenbar fahr⸗ läſſige, auf Gleichgültigkeit oder Gewinnſucht zurückzufüh⸗ rende Handlungsweiſe vorliegt. Die Tierſchutzvereine fordern deshalb, daß der Paragraph mit den Worten beginnt:„Wer ein Tier vorſätzlichoder fahrläſſig quält.. Da alle Fraktionen des Reichstages die Wichtigkeit des Tier⸗ ſchutzes anerkennen, iſt zu hoffen und zu erwarten, daß die Wünſche der Tierſchutzvereine in Erfüllung gehen. Auch die Tierärzte, die infolge ihrer beruflichen Tätigkeit das größte Verſtändnis für die Leiden der gequälten Tiere haben, unter⸗ ſtützen das Beſtreben der Tierſchutzvereine auf das lebhafteſte. Gelingt es aber, den§ 366 in der von den Tterſchutz⸗ vereinen vorgeſchriebenen Faſſung zum Geſetz zu machen, dann darf er als erheblicher Fortſchritt gebucht werden, als eine Krönung der Arbeit, die unſere Tierſchutzvereine geleiſtet haben, getreu dem Wahlſpruch der Pferdeſchutzvereinigung über ganz Deutſchland: „Dem Menſchen zum Nutze, Dem Pferde zum Schutze, Dem Quäler zum Trutze!“ Und daun wird der deutſche Tierſchutz wieder, wie einſt, vorbildlich in der Welt daſtehen. Dr. Willi Liebert 2—— „Bären- MArKe ¶Hourh up) Mar Ke Trift(H b,uννν AURA A G. Siesserhofen, bsger. Algo. 1 2 2 1 7 9 25 lee, 94 8 Lin d beſſ. Herkunft wird i. liebevolle gute Pflege genommen.*7611¹ Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Noch eine geräumige Garage mit Heizung, Licht, gute Waſchgelegenhelt, Vermietungen beühte Schneiderin nimmt noch Kundſchaft au außer dem Hauſe. Tag 4.. 27594 Angeb. u. K U 76 an die Geſchäftsſtelle Hausſchneiderin für Damen⸗ u. Her⸗ renwäſche, Haus⸗ u. Kinderkleider empf. ſich. 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Nr. 883 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — Donnerstag, ben 18. November 1928 — Die kommende Neuwertverſicherung kurz tet wurde, iſt in der Fra vorläufige en Induſtrie u rungsgeſellſchaften erzie eimſtweilen die Gru nigung z r Arbeitsgen worden. ausgearbeitet hat, auf ide gekommen iſt. Die ab⸗ Tage ſtatt. Das Weſent⸗ die ſogenannte Neu we gegeben und ſt änz ungsverſiche⸗ deſſen eine wirkliche Verſicherungslei⸗ i 8 Neuwertergänzungsverſiche⸗ ied zwiſchen dem alten und ier in Form eines auf 10 ö gewährt. Bei dem neuen Abkommen vollen Wiederbeſchaffungskoſten ermöglicht daß eine Rückzahlung oder dergleichen in Frage kommt. ewiſſen Grenzen der Verſicherungsnehmer am Schaden werden, und zwar durch Auferlegung einer obligatorkſchen tverſicher ung. Er foll mit einer geringfügigen Quote hſtens 20 v..) durch Selbſtverſicherung herangezogen werden. ten des neuen egen auch noch der samt, welches aber bisher keine ſo daß man wohl mit einem t ommen der neuen Verſicherungsart rechnen kann, falls die abſchließenden Verhandlungen zum Zlele führen. * Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt. Die Auflage der Meli o⸗ rations⸗ Anleihe, die mt 25 Mill. Dollar vorgeſehen iſt, hängt nur noch von der Geſtaltung des amerikaniſchen Kapftalmarktes ab r im Augenblick allerdings für ſolche große Beträge noch weni aufnahmefähig ſcheint. Jeden ſind die vertraglichen Unte der Anleihe zwiſchen dem Inſtitut und der amerikaniſchen Bar gruppe feſtgelegt. Was den Zwiſchenkredit der Rentenbank⸗Kre⸗ ſtalt für Me 1 liorxationszwecke, der in! . Ueberblick iſt jedoch noch nicht möglich. Die elſchäden waren für die Geſellſchaft im abgelaufenen Jahre zwar noch erheblich, aber doch nicht ſo ungünſtig, wie im voran⸗ gegangenen Jahre. 7 v. H. der Gute Hoffnungshütte, Aktien verein für Bergbau üttenbetrieb in Nürnberg und Oberhauſen. Die Gute Hoff⸗ Üütte Ach, für Bergbau und Hüttenbetrieb in N ö die kyoſten mi von(i. V. 6 414032) 1 ab. Hierin iſt der von der Gute Hoffnungshütte Oberhauſen AG. über⸗ nommene Reingewinn von 7651 612, bereits enthalten. Nach Abaug von 2880 706 /¼ Abſchreibungen verbleibt ein Rein ge winmn von 5 920 989(i. V. 5 317 445), aus dem eine Dividende von 7(6 v. H. ausgeſchüttet, werden ſoll, während 920 089(517 445) zum Vortrag auf neue Rechnung gelangen. Nach dem Bericht hat das G. der G. auf faſt allen Gebieten befriedigende Beſchäftigung gebracht. Deulſche Linoleum⸗Unternehmungen.— Volle Verſchmelzung. Die Do. für eine auf 6. Dezember einberufene GV. enthält einen Antrag auf Genehmigung eines Verſchmelzungsvertra ges mit der Deutſche Linoleum⸗Werke AG. zu Berlin betr. Uebertragung des geſamten Vermögens gegen Gewährung von 1350 000„ vom 1. Januar 1928 ab gewinnberechtigter Aktien der Deutſche Linoleum⸗Werke AG. u. 67 500/ in bar für nom. 1 125 000 Ma rk Aktjen der Deutſchen Linoleum⸗Unternehmungen AG. in Bietigheim. Nachdem die Lontinentale Linoleum Unſon ür ich faſt das geſamte AK. des deutſchen Linoleums⸗Konzern von 125 Mill. 4 beſitzt, kommt dieſer Uebertragung nur formale Be⸗ Heukung zu und eine Kapitalserhöhung aus dieſem Grunde erübrigt ſich. Die Geſamtlage des Konzerns wird als in jeder Beziehung günſtig bezeichnet. Die geſamten Bankſchulden des Konzerns wur⸗ 3 durch den Verkauf von etwa 30 v. H. des Forshaga⸗ Kapitals abgedeckt. Ausbau der payriſchen Großkraftwerke. Die im bayriſchen Haus halt für 1929 für die bayriſchen Großkraftwerke neu eingeſetzten Forderungen von 28 Mill.„ ſind für den weitern Aus hau bieſe r Werke beſtimmt. Die Mittlere Jſar Ach. erhöht bapftal von 9 Mill.„ auf 27 Mill. J. Von den neuen Akklien der bayriſche Staat 16 Mill., die Reichsbahn 2 Mill./ über⸗ Das Bayernwerk ſerhält e Mill.„als neues Abtien⸗ nd verdreifacht damit ebenfalls das bisher 6 Mill./ be⸗ 5 0 055 Hier übernimmt dle neuen Aktien ganz der Staat. Daimler⸗Benz und Auslaudsbeteiligung. Von gewöhnlich gut Unter richteter Seite wird uns berichtet, daß die heutige Aufſichts⸗ ratsſit bel der Daimler⸗Benz AG. eine Arbeftsgemeinſchaft mit der bel en Automobilfabik„Minerva“ ins Auge faſſen werde. Die Richtigkeit dieſer Meldung konnte leider nicht nachge⸗ prüft werden, doch ſind die an der Berliner Börſe umlaufenden Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 13. November 15 15. 14.15. 14. % Bab. St.⸗A. 27 77,50 79,— Pfalz. Preſſehefe 359000 105 M. BA. 124,0 d Lo cd e.— Sawan Klerch. 1790 780 18.. f 1400 1400 9% gafenssfabt 92,75 91,— Werger Worms 215,0 216,0— 4 10 Mön, Gold 1090 105,0 e % Gold 92,50 52,50 Jad. Aſſekuxanz 210,0 210,0 ene 85,.— 2 95„Gold 1 75 10 50 Continent. Verſ. 94,59 98,— Mannh. Gummi 27.— effarben eds. 2 188.0 185, Mannh. Verſich. 140,0 140,0 Neckarfulm Fhrz 217 Badiſche Bank 180 178,0 Oberrh. Verſich..—.— Pfälz Müßhlenm 70 fe F. 159,0 159.0 ortl. Jem. Heid. ib. dd e 2190 219.0-. f. Sellin. 69. e K. 1870 Ah. Erebitbank, 124,7 124, Srown, Boveri 158,5 188,5 Kheinmühtenw. 140,0 Südb Disconto. 132,0 132,0 Daimler⸗Benz 90,— 92,.— Sübdd. Draht.. Deutſche Linol. 808,0 Südbd. Zucker.. 148,0 148,0 Durlacher Hof 147,0 147,0 Enzinger Union 79.— Verein dtſch.Oelf. 72.— Kleintein Heiblb. 200,0 200,0 Gebr. Fahr. 27.— 27.— Wayß& Freytag 181.0 Bubwigsh A. Br. 282,0 282,0 J. G. Farben 251,0 Zellſtoff Waldhf. 2740 Frankfurter Vörſe vom 18. November Festverzinsliche Werte. Payr. Bod. Cr. B. 2 Montan Aktien. 9. een Fe ee e Buderus... 88,89 1755 andels. 1807 e 5 0 02075 1% 81108110[Com. u. Privatb., Eſchwell. Bergw 292.0202, Ablöſgſch..80000 51, 1051,10 N Nat. 289,5 28 Glien Bergm 122,5 „„„ei Deutſche Bank 166,0 168,0 Harp. Bergbau 135.7 „ obne 13,40 14,60 St.⸗Aſlat. Bank... Ilſe gb. St. N. 241.0 D. Wertb.(Golb) 89.— 89,— Kali Aſchersleb. 284. D. Schatzanw. 28-.—. 4% Schugg. U 14—.— — D. Effekten Banf 128,5 D. Hop. u Mechſ 130.5 Kalfsalzderfurth 481.0 6,10 6,10 Tall Westeregeln 289,02 18 1 i i Disconto⸗Geſ. 1615 n 0 Pansfeld Akt. 118.7 „ 27 76.50 78,50 Frkfet. Opp. Gk. 170 10% ihm. Gb 28 57 2098. D. Ueberſee⸗ Bank 104,7 D. Vereinsbank. 101,0 Klöckner.. 109.51 * Mannesm.⸗R. 129,5 101.0 Dresdner Bank. 167,0 98, W Bank. 118,0 Oberſchl. K. Bed. 116,0 7 ˙ 9 Stavi⸗Minen 89.75 Phönix Bergbau 92,50 Rhein. Braunk.—,— 1 5„. 1384.5 Riebeck⸗Montan—.— Salzw. Heilbr..—.— Tellus Bergbau 118.5 Vu. Lauxahütte 67,75—.— Ver. Stahlwerke-. . Metall. u. M⸗G. 135,2 rkr. Mh. 23 77,50 77,75 Mitteld. Ed.⸗B. 206.0 euß. Kali—[ Nürnbg. Verein 180,0 % Preuß Rogg.% ee Oeſt. Cred.⸗Anſt. 84.50 „Sübd. Feſtwü 2,11 Pfätz. Hyp.⸗Bk.. 159,2 Reichsbank 307.5 Rhein. Creditbk. 124,7 Rhein. Hyp.⸗Bk. 215,0 Südd. Boden⸗C.—.— Südd. Disconto. 132,0 Wiener Bankver. 15.15 Württ. Notenbk. 107,5 71 e 194.0 198.0 rkf, R. u. Mitv. 15.— 13, Mannh.Verſ.⸗G. 145.0—.— Oberrh. Berſ.⸗ G. Crausport⸗ Aktien. Had. Lokalbahn 183,0 8 N e bh ⸗M.⸗Don. 73,50—.— % Bab. Rom. Gd. 97.— eo Pfälzer--9 94,75 Bache, Hop 1 3 85,— %„„R. 5 8 95.— .1187, 6%„„„12.1584, 6¼% Rhein. Lig. 77.50 %% Pfälz. Lia. 76.10 14%%/ Südb. Lig. 78,50 4% Maining.———.— 4%% Pr. B. B. Lig 74.— Bank- Alctien. Straß. 57.— UMccumulatoren——— 44555 Adler Kleger 109,0 1 a0 5 0 Alg, D. Creditb. 136,2 137,5] Rordd. Lloyd 5 Se ud. 40,— 1 5 be e ee. 1 a e e 15 5 Induſtrie⸗Aktien. 0,5 Eichb.⸗Mannh.- enninger. St. 184,0 bwen Wünchen 320,5 Mafazer St.⸗A. 280,0 Schöfferh. Bindg. 330.0 Schwartz⸗Storch, 177,0 Tucherbräu.. 154,0. Werger ——— adiſche Bank 176.5 118.9 . USraulnd. 17400172. Bente 180,7 [kehrs⸗A.⸗G., die ein gleichartigen Gerüchte von einer Intereſſennahme des Auslands an der Daimler⸗Geſellſchaft ſicher nicht zufälliger Natur. Hiervon ab⸗ geſehen bleibt abzuwarten, ob es ſich bei dieſen angegebenen Plänen nur um eine erzeugungstechniſche Arb gemeinſchaft oder um eine finanzille Bindung nach dem B el NSU⸗Fiat oder der von der F. Z. angedeuteten Art handeln ſoll. 75. 5 * Citroen und die deuiſche Automobilinduſtrie.— Keine Be⸗ teiligung. Anläßlich einer Preſſekonferenz erklärte Herr Andro Citroen, daß eine Beteiligung ſeiner Geſellſchaft an deut⸗ ſchen Unternehmungen nach dem Muſter der Verbindung Fiatwerke⸗ N. S. U. nicht in Frage komme, und daß darüber auch nicht ver⸗ handelt worden iſt. Eine internationale Vertruſtung der Automobil⸗ induſtrie ſei bisher ſchon immer an der Verſchiedenheit der Modelle geſcheitert, im Gegenſatz zu Weltkonzernen, wie ſie ſich beiſpielsweiſe in der Grammophoninduſtrie u. a. herausgebildet haben. Aus dem gleichen Grunde hält Citroéèn es auch für unwahrſcheinlich, daß di Amerikaner ſich an deutſchen Automobilfabriken beteiligen würden und über den Kauf von Werkſtätten zur Zuſammenſetzung ihrer eigenen Modelle hinausgehen. Im Großen und Ganzen ſcheine ſich der Verſchiedenheit der Publikumsanſprüche entſprechend ein ge⸗ wiſſer techniſcher Goegenſatz zwiſchen der europäiſchen und der amerikaniſchen Automobilinduſtrie herauszubilden, wozu ſchon das in Europa erforderliche Sparen mit dem Brennſtoff beiträgt. In ſeiner ner Fabrik beſchäftigt Citroen bereits 1000 Arbeiter Die meiſten Einzelteile für die Automobile werden von deutſchen Lieferanten hergeſtellt, lediglich die Motoren und Getriebe, die etwa 18 v. H. des Wagenpreiſes ausmachen, werden aus Frankreich ein⸗ geführt, da ſich in dieſem Falle die Zoll! zahlung im Vergleich zur Amortiſation der Serienmaſchinen nicht lohnt, ſolange in eutſch⸗ land nur 20 bis 50 Wagen täglich abgeſetzt werden, und nicht etwa 400, wie es der Kapazität einer Fabrikation am laufenden Bande entſpricht; ein Land wie Polen, das bei 20 000 Stück Autobeſtand jetzt jährlich nur etwa 3000 Autos braucht, würden nicht einmal eigene Werkſtätten rentieren. * Gründung der Berliner Verkehrs ⸗A.⸗G. mit 400 Mill..“ Kapital. Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung genehmigte nach einer langen Ausſprache die Gründung der Berliner Ver⸗ Kapital von 400 Millionen R.% haben wird. Die neue Berliner Verkehrs⸗A.⸗G. entſteht durch die die Liquidierung der Berliner Straßen bahn ⸗ Betriebs G. m. b.., der Hoch⸗ und Untergrundbahn und der Allgemeinen Berliner Omnibus.⸗G. Dieſe drei Ge⸗ ſellſchaften werden zu ber Berliner Verkehrs⸗A.⸗G. vereinigt. Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung beſchloß ferner, daß die bis⸗ herigen Mitglieder des Auſſichtsrats der drei Verkehrsunterneh⸗ mungen zu Mitgliedern des Aufſichtsrats der neu gegründeten Ber⸗ liner Verkehrs ⸗A.⸗G. gewählt werden können, jedoch darf der Auf⸗ ſichtsrat über die Zahl von 12 Mitgliedern nur durch Beſchluß der ſtädtiſchen Körperſchaften erfolgen. Vörſenberichte vom 13. November 1928 Mannheim gut behauptet Die etwas geſpannte innerpolitiſche Lage veranlaßte auch heute die Börſe zunächſt zur Zurückhaltung. Die Tendenz kann aber bei kleinſtem Umſatz als durchweg gut behauptet angeſprochen werden. Sehr feſt lagen von vornherein Deutſche Linoleum, im Ver⸗ lauf konnten auch Waldhof im Kurſe anziehen. Zur Kaſſanotiz lagen außer den beiden vorgenannten Werten noch Daimler, Knorr, Ahein⸗ eleetra und Wauyß u. Freytag feſter, etwas ſchwächer dagegen Mez u. Söhne und Südzucker Von Verſicherungsaktien wurden Continen⸗ tale Verſicherung niedriger, von Brauerei⸗Aktien Werger höher no⸗ notiert. Bankaktien unverändert. Frankfurt unſicher Die weiterhin unklare kunerpolitiſche Lage verurſachte im hew⸗ tigen Börſenverkehr wieder merkliche Unſlcherheit. Dazu kam die Verſtimmung über die bisher ergebnislos verlaufenen Einigungs⸗ beſprechungen im Eiſenkonflikt und die ausgeſprochene Ausſperrung in der märkiſchen Eiſeninduſtrie. Die Spekulation bekundete imfolge⸗ deſſen nur wenig Neigung zu lebhafterer Betätigung, zumal von außenher Aufträge nur in geringem Umfange eingetroſſen ſein dürften Die Umſatztätigkeit war daher wieder recht gering bei uneinheitlicher Kursgeſtaltung. Einiges Intereſſe beſtand für Banken, die bis 1 v. H. anzogen; nur Commerzbank etwas nie⸗ driger. In Daimler, die erneut 1,75 v. H. gewannen, hielt die Kauftätigkeit auf die bis jetzt unbeſtätigten Gerüchte einer auslän⸗ diſchen Intereſſenahme an. Auch Kleyer gefragt und 3 v. H. feſter, 9 dagegen mit 21 v. H. weiter ſchwach Schiffahrtswerte te die g 9 Kursgewinne nicht ganz behaupten. Am Chemiemarkte gaben J. G. Farbeninduſtrie bei kleinen Um⸗ ſätzen leicht nach. deamſhalt wieder ſtark im Angebot und erneut 3 v. H. geörückt. Lebhaft dagegen für Deutſche Linoleum, die 5 v. H. anzieh Elektro markt liberwogen dle Abgaben, mit Ausnahme von Licht u. Kraft, für die etwas Kaufneigung beſtand. Montan werte vernachläſſigt, bei wewig veränderten Kurſen, Deutſche Anleihen konnten die ge⸗ ſtrigen Kursgewinne nicht ganz behaupten. Ausländiſche Renten ſtill, nur Bosnier etwas gefragt. Im Verlaufe wurde die Haltung Überwiegend etwas feſter, doch konnte ſich das Geſchäft im allge⸗ meinen nicht beleben. Etwas reger gefragt waren Reichsbank, die 2 v. H. anzogen und weiterhin Deutſche Linoleum, die erneut g v. H. 8. K 61 gewannen. Der Geldmarkt war weiter etwas angeſpannt. Tages⸗ geld 6,5 v. H. 15. ſchwankend Börſenverkehrs war die Stimmung nach dem uünſtcheren Vormittags verkehr wieder etwas freundlicher geworden. die en Verhandlungen in Düſſeldorf noch keine Einigung ergehen hegte man doch im Zuſammenhang mit der Reiſe des Reich iniſters ins Ruhr gebiet die Hoffnung, daß man zu einer Verſtändigung kommen we 5 Wenn auch das Geſchäft noch keinen großen Umfang hatte, beobachtete man doch ein langfam ſteigendes Intereſſe des Publi⸗ kums und auch des Auslandes, das ſich naturgemäß vorläufig auf einige Spezialwerte beſchränkte. Die erſten Kurſe waren gegen geſtrige Mittagsſchlußkurſe meiſt gut behauptet, zum Teil waren Schwankungen von—2 v. H. feſtzuſtellen. Von Kaliwerten, die durch die heutigen Aufſichtsratsſitzungen angeregt waren, konnten ſich beſonders Salzdetfurth erhöhen. Auch Deutſche Linoleum lagen auf Fuſionsmeldungen 7 v. H. feſter. Zellſtoffwerte gewannen eben⸗ falls etwas, dagegen verloren Glanzſtoff 4 v.., Maximilianshütte, Chem. Heyden und Polyphon waren gefragt und feſter. Deutſche Anleihen waren auf die erwähnten Reparationsbeſprechungen geſucht und feſt, 2 änder uneinheitlich. Der Geldmarkt zeigte am heutigen Wirtſchaftsmedio(Steuerzahlungen ete.) eine ſtär⸗ lere Anſpan nung. Tagesgeld-87, Monatsgeld 774874 und Ware e 7 v. H. und darunter. Der Zu Beginn des offiziellen 57 ha 1 5 Pfandbrief ⸗ markt war geteilt. Nach den erſten Kurſen wurde es uneinheitlich und trotz feſter Grundſtimmung eher etwas nied⸗ riger. Später erholte ſich das Kursnivea der Der Kaſſamarkt zeigte trotz uneink freundliche Tendenz. Die Kr en betrugen nach beiden Seiten bei überwiegenden Beſſerun 3 v. H. Der wek⸗ tere Verlauf war, da die Spekulativen auf verſchiedenen Märkten zu Realitſationen ſchritt, wieder ruhiger und eher etwas ſch wäche r. Nur in Sp lwerten konnten ſich neue Kursgewinne Stöhr entw 5 9 Ge⸗ einer Gratisverteil lktie auf 5 lebhaftes Geſchäft bei jedoch unveränderten K 1 nannte man 308—09,8, Kali⸗Induſtrie 231— 232. Am Deviſenmarkt war es heute ſehr ruhig. Dollars notierten gegen Reichsmark unverändert 4,1985. Auch die europäiſchen Valuten wurden auf der geſtrigen Baſis gehandelt. Termindeviſen waren weiter angeboten. Haltung boch eine 11 8 Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 61½ v. J. 14. Npyember 15. November Parität Disko 5 G. L.* M. IItze% Holland.... 100 Gulden 168,81 168,88, 168,27 168,61 168,46 4,5 Athen.. 100 Drachmen„425 5,435 5,428] 5,485 5,½448 10 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,27] 58,39 58,265 58,885 5855 455 Dandig 100 Gulden 81,29 81,45, 81.29 81,45 61,585 8 Jute... 100 finnl. M. 10.554 10,874] 10.558 10,578 10,512 8,5 Itallen. 100 Lire 21,965] 22,005 21.97 22,01 22,025] 3,5 Südſlawien 10 7,8368] 7,882] 7,369 7,883] 7,355 0 Kopenhagen.... 100 Kronen 111,77 111,99] 111.77 111,69112,06 5 Liſſabon„„„ 100 Eskudo 18,88 18,92] 19,88 18,92 17,48 8 Oslo„100 tronen 111,77 111,99 111,4 111,96 111,4 5,8 Paris„„. 100 Franke 16,375 16,415 16,37 16,41 16,448 3 Prag„100 f 12,43 12.45 12,427] 12,447 12,39 5,5 chweig...„ 100 Fra 90,72 80,89 80,725 80,885 80,518 3,5 ofa 100 Leva 3,031] 3,037 3,028 3,035] 3,017] 10 nien. 100 Peſeten[67,57 67,1 67,57 67,71 69,57 5 Stockholm... 100 Kronen 112,10 112.32 112,09 112,31 112,05 455 Wien 100 Schilling 58,92 59,04 88.92 59,04 58,79 67⁵ udapeſt 100 Pengs 12 500 Kr.] 73.11 78,218,108] 78,248 72,88 6 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..769 1,778].7686] 1,772] 1,786] 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,190 4,198 4,190] 4,198 4,176— Japan„ 1 Yen 1,947] 1,951] 1,850] 1,854] 1,988 578 Kairo. 1 ügypt. Pfd. 20,858 20,999 20,855 20,895 20,91— Konſtantinopel.„„ 1 türk. Pfd. 2,106] 2,110 2,107] 2,1110 2,180 10 London„1 Pfd. 20,833] 20,873] 20,332 20,872 20,898 47⁵ New Pork... 1 Dollar 41850 4,2030.1940 4,2020 4,1780 5 Rio de Janeiro..„ 1 Milxeis 0, 500 5802 0,501 0,503 0,503 Uruguay...„. 1 Gold Peſ. I 4,286[ 4,293 4,286 J 4,294.821 * Mannheimer Produktenbörſe vom 15. Nov.(Eigenbericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war leicht befeſtigt bei ruhi⸗ gem Geſchäft. Von Auslandweizen würden angeboten:(alles eif Mannheint in hfl.): Manitoba 2 zu 13,45; 8 12,85, 4 12,40; Kanſas Gulf 13,10; Baruſſo 79 Kilo 12,40;(alles in.]: Inl. Weizen 23,75 18 24; inl. Roggen 237 ausl. 25,50; inl. Hafer 232,75; aus! Hafer 23—.24; inl. Braugerſte 25—27; Futtergerſte 2020,50; Mais auf Be⸗ zugſchein 22,75; Biertreber 19,5020; Rapskuchen 19,75; Soyaſchrot 24,75; alles waggonfrei Mannheim Weizenmehl ſuüdd. 34,25; Weiszenbrotmehl ſüdd. 20,25; Roggenmehl 60—70proz. 29,50—82; Wei⸗ zenfuttermehl 15,75; Weizenkleie ſeine 13,50; Roggenkleie 14,25, Raps 36—37; Gelbfleiſchige Kartoffeln 7,25; weißfleiſchige 60,28; bad. Grünkern 4560; Loſes Wieſenheu 12,25—13,25; Luzernkleeheun 12,50—13,50; Preßſtroh 4,80—6,20; gebundenes Stroh 4400. * Viehmarkt in Mannheim vom 15. November. Zufuhr insge⸗ und erlöſt für ſamt 829 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren 108 Kälber, b) 7072; c) 6468; d) 56 50 Kg. Lebendgewicht in J. bis 62. 7 Schafe, 44—46. 165 Schweine, e) 77.78;) 7877; e] 72 bis 74 f) 67. 847 Ferkel und Läufer, das Stück 1296, 2 Ziegen, das Stück 10—24. Marktverlauf;: mit Kälbern langſam, ruh mit Ferkeln und Läufern mitle 9 geräumt, mit Schweinen ruhig, 1 Bad. Uhren Baſt.⸗G.. 2370 Bayr. Spiegel 7,.— Beck& Henkel—.— Bergm. Elektr. 223,0 Brem.⸗Beſig. Oel 65,— Brown Boveri 152.0 Cement Heidelh 186,2 „ Karſtadt 17/0 Thamott. Annw. 126,0 Chemiſche Albert 75,— Ch. Brockhues 101.0 19,50 5 Daimler Benz 89,50 Dit. Eiſenhandel—.— Dit. Erdöl... 1372 D. Gold⸗ u. S. Anf 203,0 Dt. Linoleum. 308,0 Fir een 12¹.,0 14. 1 Bd. Maſch. Durl. 170,0 Dyckerh.& Widm—.— Eiſen Kaiſersl.. 1450 Elektr. Licht u. K 288,0 Elektr. Lieferung 170.7 Emag Frankf. 91.— Email St. Ulrich 18,— knee 42.— Eßlinger Ma 8 Ettling. eint 225,0 J Faber, Joh, Blei 89,45 Faber& Schleich 117,0 Fahr Gebr. Pirm 28,— „G. Farben. 251.0 %„ Vonds 1 134,0 Jeinmech. Jetter 78. Jeltenuillaum. Berliner 42.50 225.0 79.— 151.0 Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe.. 95,10 60% Reichsanl. 26 87,80 DiſchAblöſgſch.! 51.—. ohne Ablöſgrech 14.50 50% Bad. Kohlen 18, 60% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Ralſanl. 9,88 5% Roggenwert. 10, oſohtoggenrentd 3,53 5% Landſch. Rog.88 5% Mexikaner 84. 4% Türk. ed. Anl..— 4%„Bagd.⸗Eiſ l 18,45 0 13,20 4%% uni. Anl. 18.85 4%„Zollobl. 1911 18,50 Fr.-Los 18.25 ee nat Sera 19,88 95,10 87,50 51,10 14.85 8 Hilpert [Miag, Müßhlb. Moenus St.⸗A.— 48 14. Fel ot. Gas 148.0 * Gesfürel... 278,0 Gritzner M. Durl 122,2 — Grün K Bilfinger 168,0 115 Ren 40, 1. 125 anfwerk. Füßen 128, 14 Armat. 67,50 Sache Kupf. u. M. Hoch⸗ u. Tiefbau—.— Holzmann, Phil. 138,0 Holzverkohl.⸗Id. 88.65 Inag Erlangen 95,.— Junghans St. A. 88.— Ramm. Kaiſersl. 282,0 a Karſtadt Rud. 240,0 Klein, Sch. K Beck. 109,0 Knorr, Heilbr..—,— Konſerv. Braun— KrausckGFo. Lock. 52,80 Jahmeyer& Fo. 188,0 Lech Augsburg. Ludwigsh. Walz.—,— Lutz Maſchinen., Mainkraftwerke. 116,4 Metallg Frankf. 187,2 Mez Söhne. 60.— 136,0 Motoren Darmſt. Motoren Deutz.— Neckaxſulmer fg. 21.05 Nrh. Leder Spier 70. 5% 88 . Brauinb. 1085 kf. Pok.& Wit. 70,7571 Golbſchmidt Th. 97— 97 Lederwerk Rothe—.—— Motor. Oberurſ. 105.0 10 045 149,0 278,5 1212 1670 40,— 128,0 87,50 184,7 81.— 88,65 95, 88,50 Baltimore Ohio—,— 117,0 9. 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