2 — Neue Mann Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik 7 Freitag, 16. November 1928 Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne N Bei evtl. erung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 1 15 eſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. g, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend- Ausgabe eimer Seilut Nr. 535— 139. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Den Gegenſtand der Erörterungen bildete dann vor allem die Frage der 0 Behandlung der weiteren Panzerkreuzerraten Es wurde der Wunſch nach Sicherung eines feſtumriſſenen Bau programms geäußert. In dieſem Zuſammenhang taucht die prinzipielle Frage auf, ob ein ſpäteres anders zu⸗ ſammengeſetztes Parlament gegebenenfalls die Fortſetzung der vom gegenwärtigen Reichstag beſchloſſenen Bauten um⸗ ſtoßen könnte. Gegen ſolche Möglichkeiten wurden namentlich von volksparteilicher Seite beſtimmte Garantien vom Reichskanzler verlangt. Müller⸗Franken ſoll indes aus⸗ weichend geantwortet haben, mit dem Hinweis, daß es ihm nicht anſtehe, in die Kompetenzen eines ſpäteren Parlaments einzugreifen. Uebrigens zielen auch die Anträge der Demo⸗ kraten, des Zentrums und der Wirtſchaftspartei darauf ab, eine Einigung über ein Flottenbauprogramm zu erreichen, um Auseinanderſetzungen wie die gegenwärtigen künftig zu ver⸗ meiden. 5 Das Zentrum! i 6 Lhegbſichtigt. nur nog eine küröe Erklärung abgeben zu laſſen. Heute hat die Frak⸗ tion, die ſich durch die Anwürfe des Herrn Wels ſtark belaſtet fühlt, indes beſchloſſen, noch Dr. Wirth als Debatteredner vor⸗ zuſchicken. Dieſer Rede ſieht man mit beſonderem Intereſſe entgegen. Bei der perſönlichen Einſtellung Wirths iſt anzuneh⸗ men, 15 er auch gegen die Deutſchnationalen ſcharf polemiſtie⸗ ren wird. Der zweite Debattetag [ Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Zweiter Tag der Panzerkreuzer debatte! Pünktlich um 2 Uhr iſt man wieder am Werk. Tribünen und Parkett ſind zu Beginn der Sitzung nicht ſo ſtark beſetzt wie geſtern. Es herrſcht noch etwas„dicke Luft“ wegen der Rede des Herrn Wels. 5.. Der Volksparteiler Brüninghaus, der als erſter das Rednerpult betritt, macht es freilich milde. Er begnügt ſich mit der Bemerkung, daß die Rede Wels' geſtern beſſer unter⸗ blieben wäre. Brüninghaus polemiſtiert dann gegen die ſozialdemokratiſche Auffaſſung über die Behandlung des Pan⸗ zerkreuzerbeſchluſſes. Er räumt den Sozialdemokraten ein, daß ſie theoretiſch vielleicht recht hätten, daß aber praktiſch ihre Beweisführung einfach unhaltbar ſei.„Der ſoztaldemokrati⸗ ſche Antrag bedeutet die Errichtung der Diktatur der Minderheit.“ Weiter unterſtreicht der volkspactei⸗ liche Redner die Tatſache, daß der Kanzler Müller eelbſt die Beanſtandungen des ſozialdemokratiſchen Parteiführers über die Lieferungsaufträge zurückgewieſen habe. Schließlich tritt Brüninghaus mit fachmänniſchen Argumenten der Be⸗ hauptung von dem Unwert des Panzerkreuzertyps entgegen. Auf Brüninghaus folgt der Jungdemokrat Lemmer. Er begründet den Standpunkt ſeiner Fraktion, die bekannt⸗ lich gegen den ſozialdemokratiſchen Antrag ſtimmen wird. Mit auffallender Schärfe wendet er ſich gegen die So⸗ zialdemokraten. Die Rede des Herrn Wels ſei ſo gefaßt ge⸗ weſen, als ob die Sozialdemokratie nicht eine Regierungs⸗ partei wäre, ſondern in ſchärfſter Oppoſition ſtehe. Insbeſondere wirft er Wels vor, daß er es ſo dargeſtellt habe, als hätten die im Kabinett ſitzenden ſozialdemokratiſchen Miniſter nicht die volle Verantwortung für den bekannten Kabinettsbeſchluß über den Panzerkreuzerbau zu tragen. Lemmer, der für ſeine Perſon erklärt, daß er gegen dieſen Beſchluß ſeinerzeit die ſtärkſten Bedenken hatte, bezeichnet den ſozialdemokratiſchen Vorſtoß als einen Vorgang, der geeignet ſei,heilloſe Verwirrung in das Weſen des parlamen⸗ tariſchen Syſtems hervorzurufen. Auf die Vorhaltungen we⸗ gen der Notlage im Waldenburger Gebiet eingehend, erklärt Lemmer, daß die republikaniſchen Parteien die verdammte Pflicht hätten, die Regierungsmacht feſtzuhalten, um in die Lage verſetzt zu ſein, die deutſche Sozialpolitik entſcheidend zu beeinfluſſen. Gegen 3 Uhr nimmt unter großer Spannung des Hauſes Dr. Wirth das Wort. Er knüpft an die Tagung der Interparlamen⸗ tartſchen Union, deren Hauptthema bekanntlich die Unter⸗ ſuchung der Urſachen der parlamentariſchen Kriſe in Europa war. Dr. Wirth iſt, wie erinnerlich, damals Be⸗ richterſtatter geweſen. Er bedauert, daß er nicht das, was geſtern im Reichstag vorgegangen ſei, damals ſchon als Ma⸗ terial hätte verwenden können, denn dann hätte er noch viel mehr Recht gehabt, über die Kriſe des Parlamentarismus in Deutſchland zu ſprechen. Der Zentrumsredner bezeichnet die geſtrige De⸗ batte als einen Tag„bitterſter Erfahrung!. Mit der Rede des Deutſchnattoncten Treytrauus, der den Verdienſten Eberts gerecht geworden ſei, ſchiene die Möglichkeit einer klaren und aufrechten Ausſprache über die Frage„Wo liegt die klare Veräntwortung?“ gegeben. Das Gegeneinander⸗ ſpielen der Miniſter im Reichskabinett habe ſich wiederholt, ſo auch als die Rechte am Ruder war, in Fragen der Außen⸗ politik ergeben. Im Zentrum ſei man über alle Maßen betrübt, daß dieſer Riß nun auch durch die jetzige Reichs⸗ regierung gehe.„Im Intereſſe der Demokratte und Repu⸗ blik, erklärte Dr. Wirth mit erhobener Stimme, iſt eine der⸗ artige Wiederholung der Dinge unmöglich“. An dernfalls würde, ſo drohte er, aus der Mitte heraus ein Mi ß⸗ trauens votum geſtellt werden. 5 Dr. Wirth, der von den die Rednertribüne umdrängen⸗ den Sozialdemokraten wiederholt durch Zwiſchenrufe unter⸗ brochen wird, führt weiter aus, das Zentrum wäre in der Lage, die Kriſe herbeizuführen.„Wir wollen ſie nicht. Das deutſche Volk iſt dieſer Kriſenmacherei müde geworden Mit der Ablehnung des ſozialdemokratiſchen Antrages muß das politiſche Problem des Panzerkreuzerbaues von der poli⸗ tiſchen Plattform verſchwinden. Iſt das nicht möglich, dann iſt dieſe Kriſe zu einer ſchleichenden geworden und dann iſt es beſſer, wenn ſie heute zum Ausbruch kommt, als daß ſie ſich wochenlang hinzieht. Dr Wirth betonte zum Schluß ſeine pazifiſtiſche Ein⸗ ſtellung: Die Kreiſe des Zentrums, die dieſe Auffaſſung teilen, erwarten, daß bie Regierung nach Ablehnung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Antrages in beſonders eindringlichen Worten alles tun wird, um auf außenpolitiſchem Gebiet zu zeigen, wie der Gedanke des Friedens und des Rechts gefördert wer⸗ den kann.: Die Rede Wirths wird vom Zentrum mit lebhaftem Händeklatſchen aufgenommen. Darnach erhalten die Ver⸗ treter der kleineren Parteien das Wort. Abrüſtungsdebatte im englischen Oberhaus Lord Cetils Mahnung Lord Cuſhendun beantwortete am Donnerstag im Oberhaus neue Angriffe Lord Parmoors gegen die Regierung, die ſich gegen die angebliche Untätigkeit der britiſchen Delegation in Genf in der Abrüſtungs⸗ frage wendeten. Lord Cuſhendun erklärte, durch Annahme des Protokolls hätte England vielleicht bei den anderen Völ⸗ kern ein größeres Gefühl der Sicherheit hergeſtellt, aber die Verpflichtungen, die England gleichzeitig hätte ein⸗ gehen müſſen, ſtänden in keinem Verhältnis zu den Vorteilen, die aus der Unterzeichnung vielleicht erwachſen wären. Das Protokoll hätte unweigerlich zu einer Aufrüſtung Groß⸗ britanniens geführt, um es in die Lage zu verſetzen, dieſen Verfplichtungen zu eutſprechen, Er, Cuſhendun, müſſe ent⸗ ſchieden in Abrede ſtellen, daß durch das Vorgehen der Re⸗ gierung der Sache der Abrüſtung Schaden zugefügt wor⸗ den ſei. Das Oberhaus lehnte ſchließlich mit 33 gegen 10 Stimmen den Antrag Lord Parmoors ab, in dem das Be⸗ dauern über das Verhalten der britiſchen Delegation in Genf ausgesprochen wird. Im weiteren Verlauf der Ausſprache erklärte dann Lord Robert Cecil, der Kelloggpakt habe in ſeiner zweiten Klauſel eine Lage geſchaffen, die erheiſche, daß alle Regie⸗ rungen, die den Pakt eruſt nähmen, zuſammenwirken müßten, um Mittel zur friedlichen Schlichtung aller Konfliktsmöglich⸗ keiten auszuarbeiten und zu vereinbaren. Da England an⸗ ſcheinend vorläufig auf eine Beitrittserklärung zur Fakul⸗ tativ⸗Schiedsgerichtsklauſel nicht eingehen werde und eine baldige Einberufung des vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes in Genf wenig Ausſichten böte, könnten Fortſchritte auf dem Gebiete der Sicherhett und der Abrüſtung durch den baldigen Abſchluß eines Marineabkommens zwiſchen England und Amerika erzielt werden. Um dieſes Abkommen zuſtande zu bringen, werde England ſich die amerikaniſchen Anſchauungen über die Gleichzahl der Schiffstypen und über die Parität der Flotten zu eigen machen müſſen. Lord Cecil erklärte weiter, er erwarte von der Regierung in dieſem Augenblick keine Antwort darüber, ob bereits derartige Verhandlungen ein⸗ geleitet ſeien, da eine derartige Auskunft zu Schwierigkeiten führen könnte. Die Spanne Zett, die den Weltmächten noch zur Verfügung geſtellt ſei, um den Frieden zu ſichern, bevor ſich die Situation verſchärfe, ſei begrenzt. Es komme darauf an, dieſen Zeitraum von nur wenigen Jahren auszunutzen. Vom Tage Eine der ſchönſten Eigenſchaften des Deutſchen iſt ſein reiches und tiefes Gemüt. Aher was ihm im täglichen Leben zur Ehre gereicht, wird in der Politik ſein Schaden, ſobald an die Stelle fachlicher Beurteilung gefühlsmäßige Einſtellung tritt. Das wird beſonders ſchlimm, wenn es ſich um die Realien der Wirtſchaft oder die Imponderabilien der auswärtigen Politik handelt. Für beides bieten die Ereigniſſe der letzten Tage Stoff und Beiſpiele in Hülle und Fülle. Der Kampf in der Eiſeninduſtrie und der Kreuzerkrieg im Reichs⸗ tag ſind, vorab von der Linken, ausſchließlich mit Argumenten des Gefühls beſtritten worden, mit dem Ergebnis, daß man ſachlich überhaupt nicht mehr zueinander kam. Man ſtelle nur einmal die Brandrede des ſozialdemokratiſchen früheren Wirt⸗ ſchaftsminiſters Robert Schmidt neben den Bericht, den der Syndikus Dr. Hugo in der Vollverſammlung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Bochum erſtattete. Dort wildeſte Dema⸗ gogie und eindeutiges Wettern über das Schlemmerleben der Schlotbarone, hier ſachlich nüchternes Zuſammenſtellen der Tatſachen. Dort die Theſe, daß jede Lohnforderung a priori gerechtfertigt ſei, hier die Feſtſtellung, daß es mit dem bis⸗ herigen Syſtem, Lohnerhöhungen durch Preisſteigerungen auszugleichen, zu Ende ſei. Aus den ſonſtigen Ausführungen Dr. Hugbs iſt bemerkenswert, daß ie Arbeitgeberſchaft bereit iſt die Hochkonjunkturlöhne auf ein Jahr oder länger zu garantieren, alſo auch über eine Zeitſpanne der ge⸗ ſchwächten Konjunktur hinweg. Die Hochkonjunktur war nicht in der Lage, irgendwo Reſerven zu ſammeln und neues Kapital in ausreichendem Maße zu bilden. Die Steuern liegen in Deutſchland auf der doppelten Höhe der Konkurrenzländer, die ſoziale Belaſtung iſt noch höher. Der Kapitalzins iſt doppelt ſo hoch; die Eiſenbahn⸗ und Poſttarife liegen eben⸗ falls höher, die Löhne ſind gleichfalls weſentlich höher als in den konkurrierenden europäiſchen Ländern, mit Ausnahme von England. Dazu fehlt uns für die Eiſeninduſtrie die Roh⸗ ſtoffbaſts. Das alles ſind Belaſtungen, die nicht nur zu Laſten der Kapitalbeſitzer der Wirtſchaft gehen, ſondern den ganzen Lebensſtand des deutſchen Volkes aufs äußerſte bedrücken. Dieſe Gegenüberſtellung der tat⸗ ſächlichen Lage der Arbeiter und der unhaltbaren Wirtſchafts⸗ lage der Induſtrie kennzeichnet die ſoziale Kriſe, wie ſie ſich herausgebildet hat, und zwingt zur Selbſtbeſinnung. Alle dieſe Feſtſtellungen ſind nun tatſächlich unaufechtabr. Dennoch iſt die gefühlsmäßige Einſtellung, wie neulich feſt⸗ geſtellt wurde, bei faſt 90 Prozent des deutſchen Volkes gegen die Wirtſchaftsführer, denen man einfach nicht glauben will. So führt reine Gemütseinſtellung ſchließlich zur ſeeliſchen Verſtarrung und politiſchen Blindheit! 10 Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern die Jungen. Wenn ſchon die Führer großer politiſcher Parteien ſich hinreißen laſſen, Unſinn zu ſchwätzen, darf man ſich nicht mehr wundern, wenn auch die Jugend Unſinn telegravhiert. In Blankenoſe bei Hamburg hat am 9. November die Bismarck⸗Jugend getagt, von der nach einer Anſprache des Reichsführers Sieve⸗ king an den neuen Chef der Deutſchnationalen, Herrn Hugen⸗ berg, folgendes Telegramm abgeſandt wurde: „Die am 10. Jahrestag des Zuſammenbruchs verſammelten Führer und Jungmannen der Bismarckfugend der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei aus Hamburg und Umgegend grüßen den Parteiführer und geloben durch den unterzeichneten Reichs⸗ führer treue Gefolgſchaft der Jugend im rückſichts⸗ loſen Kampfgegen die Republik und ihre Nu tz⸗ nießer von Scheldemann bis Streſeman.“ Die Zuſammenſtellung von Scheidemann und Streſemann zeigt einerſeits die Gehäſſigkeit, die anſcheinend auch in der Bismarck⸗Jugend herrſcht, audererſeits die Unfähigkeit dieſer politiſchen Kinder, trotz ihres„Führers“ Sieveking, die Ge⸗ ſchichte der vergangenen zehn Jahre richtig zu erkennen. Die Gefahr beſteht nun gerade bei der Jugend, daß der Appell an das Gemüt zu falſcher Romantik und Sentimentalität, wenn nicht zu Schlimmeren führt. Und ſolchen„politiſchen Kindern“ wird mit dem 20. Lebensjahr das Wahl⸗ und Stimmrecht an⸗ vertraut! i 8 . In das Kapitel falſcher Gemütseinſtellung gehören auch die Proteſte gegen die Beendigung der Exklavenwirtſchaft, Unlängſt wurde hier von den badiſchen Adelsreut hern erzählt, die trotz ihrer großen Entfernung vom„Mutter⸗ land“ unter keinen Umſtänden an Württemberg angegliedert werden wollen. Nunmehr iſt von einem Gegenſtück zu berich⸗ ten: Die Deubacher, die an der württemberg⸗badiſchen Grenze bei Mergentheim zu Hauſe ſind, wollen unter kei⸗ nen Umſtänden badiſch werden! Wir wiederholen: Dieſe landsmannſchaftliche Treue hat etwas rührendes an ſich, aber ſie iſt, wenn es ſich um Gemeinden von nicht einmal 200 Seelen handelt, wirklich fehl am Ort. Entweder man will die Vereinfachung des Staatsapparates und die Bereinigung unſinniger Grenzverhältniſſe oder man läßt alles beim alten. Die Beſtrebungen der vier ſüddeutſchen Regierungen, der wirklich überflüſſigen Ex⸗ und Enklavenwirtſchaft ein Ende zu machen, verdienen, was jedem Einſichtigen ohne weiteres klar iſt, weiteſte Unterſtützung. Dabei iſt man über das Stadium der Vorbeſprechungen noch garnicht hinausgekommen und ſchon erheben ſich groteske Proteſte. So geht es wirklich nicht. Weniger Gemüt, aber dafür ſtarker Wille in der Vollendung des doch nicht mehr Aufzuhaltenden! N F Der Veſur wieder in Ruhe — Neapel, 16. Nov. Die Tätigkeit des Verſuv iſt zum Stillſtand gekommen. Ein kleiner Lavaſtrom, der ſich aus dem Eruptionskegel ergoß, floß ins Infernotal, wo er ſofort erkaltete. 2. Sekte. Nr. 535 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Freitag, den 18. November 1928 uur Neuregelung der Reparationsfrage Nur unabhängige Sachverſtändige kommen in Betracht Keine Einheitsfront der Alliierten 8 London, 16. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Von maßgebender engliſcher Seite wird mir mitgeteilt, daß die engliſche Antwort auf die deutſchen Anregungen zur Einſetzung eines neuen Reparationsausſchuſſes fertig⸗ geſtellt ſei Die Antwort wird nicht identiſch mit der franzöſiſchen und belgiſchen ſein, doch iſt über eine Reihe wichtiger Punkte zwiſchen den Gläubigern Einver⸗ nehmen erzielt worden. Die Demarche der Alliierten dürfte ebenſo wie der urſprüngliche deutſche Schritt in Form einer mündlichen Mitteilung erfolgen. Ob dies durch die deutſchen Botſchafter in den verſchiedenen Hauptſtädten oder durch die fremden Diplomaten in Berlin geſchehen wird, iſt noch nicht feſtgelegt. Antwort bereits geſtern in Berlin überreicht worden ſet, liegt hier keine Beſtätigung vor. Im Laufe der diplomati⸗ ſchen Beſprechungen der letzten Woche ſind, wie man erklärt, die meiſten deutſchen Anregungen grundſätzlich angenommen worden. Meinnugsverſchiebenheiten beſtänden dagegen noch bis geſtern über die Frage, ob die Gläubiger bei ihrer Antwort auf die deutſche Demarche die bekannten Min deſt⸗ forderungen ihrer Reparationspolitik ausdrücklich feſt⸗ legen ſollten oder nicht. Dies mag als eine reine Formfrage erſcheinen, iſt ſedoch von größter Tragweite. Falls die Gläubi⸗ ger ihre Mindeſtforderungen in dieſem Stadium der Verhand⸗ lungen vorbringen, hat Deutſchland nur die Wahl, ſie ſtill⸗ ſchweigend anzuerkennen, was untragbar wäre oder höflich zurückzuweiſen, was den ganzen Löſungsverſuch gefährden könnte. Die deutſchen Vertreter haben bei ihrer letzten Demarche bei den verſchiedenen Regierungen den Standpunkt vertreten, daß es unmöglich ſet, die Mitarbeit Amerikas im Reparationsausſchuß zu gewinnen, wenn die Marſchroute von vornherein feſtgelegt würde. Ferner ſeien folgende Mitteilungen des„Daily Tele⸗ graph“ zu dem gleichen Thema wiedergegeben: Jede der ſechs Mächte dürfte drei Sachverſtändige in den Ausſchuß dirigieren. Der Sitz des Ausſchuſſes iſt noch nicht endgültig heſtimmt, dürfte aber nicht Berlin ſein. Die engliſche Antwortnote wird in zwet oder drei Tagen übermittelt wer⸗ den und wird den allgemeinen Standpunkt Englands zum Ausdruck bringen, da die Idee einer gemeinſamen Antwort der Alltierten ſich als untragbar erwieſen hat. Poincaré und Paris, 16. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die verhältnismäßig kleine Majorität des Kabinetts in der Kammer flößt den großen Zeitungen große Beſorg⸗ niſſe ein und dämmt den Meinungsterror, der während der ganzen Kriſe zu Gunſten Poincarés betrieben wurde, merk⸗ bar ab. Die geſtrige Kammerſitzung wird als düſter bezeich⸗ net und die dem Miniſterpräſidenten naheſtehenden Blätter bedauern, daß ſich Herr Poincarés gegen den Verdacht reaktionärer Geſinnung verteidigen mußte. Herr Poincaré bemühte ſich, ſo wird ausgeführt, die ganze Debatte in ſtille Bahnen zu lenken, aber man ſetzt ihm ſo hart zu, tat ihm ſo ſchweres Unrecht, daß er ſich zur Verteidigung ent⸗ ſchließen und dabei ſcharf entgegnen mußte. Während der ganzen Debatte fühlte man die innere Spannung und den tiefen Gegenſatz zwiſchen der Linksoppoſition und den Rechts⸗ parteien. Das Blatt meint, man habe geſtern die Scheide⸗ Unie zwiſchen den franzöſiſchen demokratiſchen und den faſzi⸗ ſtiſchen Parteien klar erkannt. Die außenpolitiſche Bedeutung der geſtrigen Kammerſitzung wird zugegeben. In der Links⸗ preſſe hält man es für ſehr fraglich, ob Poincaré mit Mini⸗ ſtern wie Maginot und Bon nefous eine aufrichtige Friedenspolitik treiben könne. Am ſchärfſten kritiſiert in dieſer Hinſicht das Linksblatt„Ere Nouvelle“ die Regie⸗ rung. Beſonders die Stelle, an der Poincarés von den Pfän⸗ dern ſpricht, die Frankreich nur gegen beſtimmte Garantien preisgeben werde, flößt dem Blatte ernſte Zweifel an der praktiſchen Durchführung der deutſch⸗franzöſiſchen Annöhe⸗ kungspolitik ein. „Ere Nouvelle“ bemerktz noch, es werde ſich kuner⸗ halb 24 Stunden ein Ereignis von großer Tragweite vollziehen, aus dem man die Unmöglichkeit erkennen werde, die Kontinuität der europäiſchen Verſöh⸗ mungspolitik zu ſichern. Man kann darin eine Anſpielung auf die bevorſtehende Demiſſion Paul⸗Boncours erblicken. Rücktritt Paul⸗Vontours Paris, 16. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Matin“ erfährt, wird der ſozialiſtiſche Depu⸗ tierte Paul⸗Boncbour in den nächſten Tagen als Ver⸗ treter Frankreichs beim Völkerbund zurück⸗ treten. Seine Demiſſion ſoll jedoch nicht im Zuſammenhang mit ben Meinungsverſchiedenheiten ſtehen, die im Schoße der Sozialiſtiſchen Partei über die Opportunität der Miſſion Paul⸗Boncoburs in Genf herrſchen. Ueber die Gründe der Demiſſionsabſichten Paul⸗Bon⸗ eburs läßt ſich vielmehr mitteilen, daß der Deputierte mit der Militärpolitik des gegenwärtigen Kabinetts nicht einver⸗ ſtanden iſt und den Standpunkt vertritt, es müſſe einmal Halt gemacht werden mit dem gegenwärtigen Rüſtungs⸗ Wettlauf. Paul ⸗Boncvur ſchloß ſich in der vorgeſtrigen Sitzung der Kammerkommiſſion für auswärtige Angelegenheiten den Ausführungen des Nadikalſozialiſten Montigny an, der die Militärpolitik des Kabinetts ſcharf kritiſierte. Die Frage, wer anſtelle von Paul⸗Boncour als zweiter Hauptdelegierter Frankreichs nach Genf gehen wird, läßt ſich noch nicht beant⸗ worten. Sie iſt umſo ſchwieriger zu löſen, als ſich Paul⸗ ſoncvur auf dem Gebiete der Rüſtungseinſchränkungs⸗ und Für die Meldung der„Morningpoſt“, daß die Die Auffaſſung in Berlin Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Meldung eines Berliner Morgenblattes, daß die Antwor⸗ ten der Alliierten auf den deutſchen Vorſchlag für die Reparationsſachverſtändigenkonferenz bereits in Berlin ein⸗ getroffen wäre, ſtellt ſich in dieſer Form als nicht zutreffend heraus. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, verbietet ſich eine ſolche Note aber auch ſchon aus dem Grunde, weil die Be⸗ ſprechungen über die Ingangſetzung des Verfahrens noch garnicht abgeſchloſſen ſind. Infolgedeſſen hat die deutſche Re⸗ gierung zu irgend welchen Antworten auch noch keine Stellung nehmen können. In der geſamten Situation hat ſich ſeither nichts weſentliches verändert. Richtig iſt, daß von der Gegen⸗ ſeite, teils mündlich, teils ſchriftlich, an die deutſchen Aus⸗ landsvertreter Mitteilungen über den Verlauf des Meinungs⸗ austauſches ergangen ſind, der unter den Alliierten ſtattgefun⸗ den hat. Die Antwortfrage iſt einſtweilen noch un geklärt. Es ſteht noch nicht feſt, ob dieſe Mitteilungen an die deutſchen Miſſionen im Ausland als Antworten zu bewerten ſind oder ob noch unmittelbare Antworten der Alliierten an die Reichs⸗ regierung zu erwarten ſind. Das iſt im Augenblick noch nicht zu überſehen. In Berlin glaubt man aus den füngſten Aeußerungen Poincarés übrigens ſchließen zu dürfen, daß die Frage der Unabhängigkeit des Sachverſtänbigenausſchuſſes an⸗ ſcheinend im deutſchen Sinne gelöſt iſt. Alalien und die Reparationsfrage Die„Times“ berichten über den geſtrigen Beſuch des italieniſchen Botſchafter beim Foreign Office, der geſtern eine Denkſchrift über die italieniſche Haltung zur Neuregelung der Reparationsfrage überreicht hat. Es verlautet, daß Muſſolini im allgemeinen den Anſichten der engliſchen Regierung zuſtimme. Italien begünſtige eine völlige und endgültige Regelung und beabſichtige, einen Vorteil aus den neuen Verhandlungen nur in dem Maße zu ziehen, als notwendig ſei, Italiens Verpflichtungen gegenüber Amerika zu decken. ſeine Kritiker blick einer Miniſterkriſe und eines Zuſammengehens der Linksparteien einen Miniſterpoſten erhalten wird. Ein ſpäteres Telegramm beſagt: Die als unmittelbar bevorſtehend angekündigte Demiſ⸗ ſion Paul⸗Boncours als zweiter Hauptdelegierter Frankreichs beim Völkerbund iſt heute mi tftag offiziell geworden. In ſeinem dem Außenminiſter zugeſtellten Schreiben erklärt Paul⸗Boncour, ſeine Tätigkeit einſtellen zu müſſen, da ihm die Zuſammenſetzung des Kabinetts und der Kammermehrheit, auf die ſich die gegenwärtige Regierung ſtützt, daran hindere, auf der Abrüſtungskonferenz im Namen Frankreichs zu ſprechen. Für das Kabinett bedeutet der Rück⸗ tritt Paul⸗Boncvurs ein ſchwerer Schlag. Briand fühlt ſich durch den Entſchluß Paul⸗Boncours ſehr peinlich betroffen. Man nennt als Nachfolger des bisherigen zweiten Haupt⸗ delegierten den Senator Henry de Jouvenel. * Drei Jahre Zuchthaus wegen Totſchlags. Das Mit⸗ glied des Roten Frontkämpferbundes Gretzſch, das anläß⸗ lich eines ſozialdemokratiſchen Fackelzuges den Glauchauer Stadtverordneten Paris tätlich angegriffen hatte und ihm ſo ſchwere Verletzungen beibrachte, daß der Tod eintrat, wurde vom Zwickauer Gericht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Aus den Berichten der Geretteten Newyork, 16. Nov.(United Preß.) Wie bereits gemel⸗ det, hat der vom Gericht beauftragte Schiffahrtsinſpektor John C. Crone bereits mehrere Ueberlebende der„Veſtris“ ver⸗ nommen. Der erſte Zeuge Fred D. Puppe aus Brooklyn, der ſeine Frau und ſein kleines Kind verlor, ſchluchzte mehr⸗ mals während der Ausſagen heftig auf. Er betonte, daß alles von Anfang an unſorgfältig gehandhabt worden wäre. Zwei Stunden hätte man nötig gehabt, um das erſte Rettungsboot zu Waſſer zu laſſen. In dem Boot, in dem er ſich befand und das vollkommen überladen war, drang, ſobald es die Meeresfläche berührte, von allen Seiten Waſſer durch die Spalten. Die gleiche Erklärung gibt ein weiterer Paſſagier John Sentana, der ausſagt, daß um die beiden erſten Boote, die Frauen und Kinder enthielten, ſich kein Mitglied der Beſatzung gekümmert hätte. Auch er beklagt die Seeuntüchtigkeit der Rettungsboote. Auch ein anderer Paſſagier, Walace Sinclair, beklagt ſich über die ſchlechte Einrichtung der Rettungsmittel an Bord. Er ſagt aus, ſoviel ihm bekannt, ſei den Paſſagieren über⸗ haupt keine Anweiſung gegeben worden, Rettungsgürtel um⸗ zulegen. Dies hätten die Fahrgäſte auf eigene Veranlaſſung getan. Ein weiterer Zeuge, Hermann Bickets aus Leip⸗ dig, erklärt, daß er nie ein ſolches Wetter wie am letzten Sonntag erlebt habe. Seiner Meinung nach hätte niemand ein ordentliches Kommando über die Rettungsboote gehabt. Der an Bord befindliche Berliner Paſſagier Walter Spitz erklärt, daß eins der Rettungsboote, in dem ſich Frauen und Kinder befanden, ein Loch von ungefähr 15 Itm. Durchmeſſer ehabt habe. Ex glaubt, daß dieſes Loch entſtanden war, als Zur Exploſion auf der Kungsholm“ Das Hamburger Seeamt beſchäftigte ſich am Don⸗ nerstag mit der Exploſion auf dem bei der Werft von Blohm u. Voß für die Svenska⸗Amerika⸗Linie erbauten Motorſchiffes„KFungsholm“, die bei der Probefahrt am 14. Oktober 1928 auf hoher See erfolgte und bei der fünf Per⸗ ſonen tödlich und 19 ſchwer verletzt wurden. Nach dem Spruch des Seeamtes iſt der Unfall auf das unbemerkte Heißlaufen der Bronzebüchſen im Mo⸗ torengehäuſeteil des Steuerbord⸗Hauptmotors zurückzuführen, durch das Oelgaſe entwickelt wurden, die ſich an der heißgelau⸗ fenen Spannwinde entzündeten. Daß im Maſchinenraum Benzin zum Reinigen der Oellager gebraucht wurde und in einfach zugedeckten Behältern lagerte, ſei nicht zu billigen. Eine Schuld durch Mangel an der Konſtruktion und der Bedienung der Motoren ſei keiner der beteiligten Firmen und keinem Mitglied des Maſchinenperſonals zur Laſt zu legen. Vereitelter Raubüberfall auf ein VBankauto Ein großangelegter Raubüberfall auf ein Kaſſenauto der Deutſchen Bank konnte dadurch, daß der Plan vorher bekannt wurde, durch die Kriminalpolizei Berlin vereitelt werden. Es hatte ſich herausgeſtellt, daß der Chauffeur des Autos mit der Bande gemeinſame Sache hatte machen wollen, indem er ihrem Ueberfall keinen Widerſtand entgegen⸗ ſetzen wollte. Bisher wurden der Chauffeur und drei Mitglieder der Bande verhaftet. Der Ueberfall ſollte in einem Walde in der Nähe Berlins erfolgen. Das Kaſſenauto fährt zweimal monatlich zu der Landkundſchaft der Deutſchen Bank, um Wechſel zu kaſſieren oder ſonſtige Gelder der Kunden zur Ein⸗ zahlung mitzunehmen. Daher hat der Kraftwagen auf dem Rückwege immer ſehr erhebliche Geldbeträge im Innern auf⸗ Letzte Meloͤungen Raubmord au einer Dienſtmagd — Weimar, 16. Nov. In der Nähe von Apolda wurde das Dienſtmädchen Roſa Appel von einem Unbekannten über⸗ fallen, durch drei Schüſſe ſchwer verletzt und beraubt. Das Mädchen dürfte nicht mit dem Leben davonkommen. Von dem Täter fehlt jede Spur. Der Strafantrag gegen Schulze — Berlin, 16. Nov. Im Beſtechungsprozeß gegen den Reichsbahn ⸗ Oberrat Schulze beantragte der Staatsanwalt zwei Monate Gefängnis. Außerdem ſollen die dem Ange⸗ klagten zugewandten Gegenſtände im Geſamtwerte von 15 000 4 als dem Staate verfallen erklärt werden. Tragiſcher Tod zweier Kinder * Magdeburg, 16. Nov. Die beiden neun und zehn Jahre alten Töchter eines Lokomotivführers in Völpke in der Provinz Sachſen erſtickten im Keller, in dem ſie von der Mutter zum Kartoffelholen geſchickt worden waren, an Oxydgaſen, die einer Räucherkammer entſtrömt waren. Als die Mutter, beunruhigt über das lange Aus⸗ bleiben der Kinder, in den Keller ging, fand ſie dort ihre beiden Töchter tot am Boden liegen. Wildweſt in Oſtpolen — Luck, 16. Nov. In der Nähe von Luck hatten Banditen ein Dynamitattentat auf einen Eiſenbahnzug verſucht. Der Lokomotivführer bemerkte jedoch die Spreng⸗ ladung an den Schienen und brachte den Zug zum Stehen. Die Banditen ſtürmten dann zu Pferde die Eiſenbahnſtation Sienkiewieze, wo ſte mehrere tauſend Zloty und zahlreiche Wertgegenſtände raubten. Die ſofort von der Polizet auf⸗ genommene Verfolgung verlief ergebnislos. Italieniſcher Senat — Rom, 16. Nov. Der Senat hat geſtern nach kurzer Diskuſſton das Geſetz über die Erhebung des Großen Faſziſtenrates zum verfaſſungsmäßigen Or⸗ gan mit 181 gegen 19 Stimmen bei zwei Enthaltungen genehmigt. Muſſolini gab vor der Abſtimmung eine Er⸗ klärung ab zur Widerlegung der Gerüchte von Unſtimmig⸗ keiten mit der Krone in Bezug auf dieſes Geſetz und betonte die vollkommene Loyalität der Regierung gegenüber Mon⸗ archte und Dynaſtie. Die Kataſtrophe der„Veſtris“ Der Kanzler der argentiniſchen Botſchaft in Waſhington, Carlo Quiros, ſagt aus, daß er Frauen und Kinder zu⸗ ſammengedrängt an Deck ſtehen ſah, die weinend darum baten, nicht von ihren Gatten und Vätern getrennt zu werden. Weitere Zeugen werden heute nachmittag vernommen werden und unter ihnen werden ſich wahrſcheinlich auch die Offiziere und Mitglieder der Mannſchaft der„Veſtris“ be⸗ finden. 5 Alle Schiffe, von denen man weiß, daß ſie ſich am Ret⸗ tungswerk beteiligt haben, ſind nunmehr im Hafen, Als letzte liefen die amerikaniſchen Kriegsſchiffe ein. Der Zerſtörer „Shaw“ kam mit 13 Ueberlebenden an, der Küſtenwach⸗ dampfer„Tucker“ mit 4 Toten und der Küſtenwachdampfer „Acushnet“ mit der gleichen Anzahl Leichen. In Norfolk lief das Flaggſchiff Wyoming“ ein mit 8 Ueberlebenden. Meh⸗ rere von ihnen ſind von den überſtandenen Strapazen ernſtlich erkrankt. Unter ihnen befindet ſich auch die Frau des japa⸗ niſchen Konſuls in Rio, die ebenfalls ins Hoſpital überführt werden mußte. Von den aufgefiſchten Toten ſind mehrere in die Leichenhalle nach Newyork verbracht worden und an vielen ſind deutlich Haifiſchbiſſe zu ſehen. f Das Schweſterſchiff der„Veſtris“, der Dampfer„Voltaire“, kam mit einem Tag Verſpätung aus Buenos Aires in New Nork an. Auch er hat eine ſchwere Reiſe hinter ſich, wobei die Schiffsſchraube beſchädigt wurde. Der Kapitän er⸗ klärte, daß er, wenn alles glatt gegangen wäre, zur Zeit des Unglücks ſich in einer Entfernung von ungefähr 300 See⸗ meilen von der„Veſtris“ befunden hätte, aber ſtarke Gegen⸗ winde und die beſchädigte S⸗hiffsſchraube hätten das Vor⸗ wärtskommen behindert. Von den an Bord Befindlichen mußten zwei auf hoher See beerdigt werden, Es handelt ſich um einen 88jährigen Fahrgaſt, der während der Reiſe ſtarb, während der Schiffsbarbier Selbſtmord be⸗ Boot beim erlaſſen an eine eiſerne Stange ſchlug. gangen haben ſoll. . eine Geldſtrafe von 10000/ und im Nichtbeibringungsfalle 1 . — r 22 3 4 3 ehrte 1 ac aeg. rear e 28. 1 2 * 2 N 5 1 Freitag, den 18. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) e 8. Seite. Nr. 535 Stäoͤtiſche Nachrichten Zum Lagerhausbrand im Induftriehafen Beteiligung der Feuerlöſchbodte an der Bekämpfung l des Brandes Um falſchen Gerüchten entgegenzutreten, ſei feſtgeſtellt, daß die Hafenſchlepphvote, die mit Feuerlöſcheinrichtungen verſehen ſind, ſich ſehr erfolgreich an der Bekämpfung des Rieſenbrandes beteiligten. Die Hafen verwaltung wurde von dem Ausbruch des Feuers um 13,20 Uhr verſtändigt. Darauf⸗ hin erfolgte die Alarmierung von ſechs Booten. Das Pri⸗ vatboot„Graf Zeppelin“ traf als erſtes um 13,45 Uhr an der Brandſtätte ein. Es erhält für dieſe Schnelligkeitsleiſtung die von der Haſenverwaltung ausgeſetzte Belohnung von 50 Mark. Die Privatboote„Emilie“ und„Badenia 14“ folgten gleichzeitig um 14,10 Uhr, die Privatboote„Baden I/%„C. G. Maier 1“ und das Staatsboot„Mühlau“ um 14,35 Uhr. Eine Verzögerung von 12—15 Minuten trat dadurch ein, daß die Boote die Schleuſe an der Nordweſtſeite des Hafenbeckens paſſieren mußten. Oberhafeninſpektor Böhm, der die Verwendung der Boote leitete, rettete nach dem Eintreffen an der Brandſtätte zunächſt den mit Rohmaterial für den Verein Deutſcher Oel⸗ fabriken beladenen Kahn„Getria“ aus Rotterdam, den man in der Aufregung vergeſſen hatte. Er lag zum Ausladen bereit vor dem brennenden Lagerhaus und wäre ſicher ver⸗ michtet worden, wenn man ihn nicht noch rechtzeitig weg⸗ gebracht hätte. Drei Boote bekämpften den Brand von der Südoſtſeite aus, während die Boote„Mühlau“ und„C. G. Maier 1“ auf Anordnung des Oberhafeninſpektors Böhm das Lagerhaus der Rhenania Speditions⸗Geſ. m. b. H. vorm. Leon Weiß auf der gegenüberliegenden Seite des Bonadies⸗ Hafens ſchützten. Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß ſich davan außer der Wehr der Lanzwerke auch 30 Mann der Fabrikfeuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik beteiligten, die als erſte zur Stelle war Das Bopt„Baden IV“, das einen großen Kohlenhaufen an der Nordoſtecke des Brandobjekts ſicherte, arbeitete un⸗ unterbrochen bis heute morgen. Die Beſatzung hatte die Ge⸗ mugtuung, daß die Kohlen gerettet wurden. Um 16,15 Uhr konnten drei Boote wieder entlaſſen werden. Das vierte rückte um 17,30, das fünfte um 18,10 Uhr ab. Der Waſſer⸗ druck des Staatsbootes„Mühlau“ war ſo ſtark, daß drei kräf⸗ tige Männer das Mundſtück der Schlauchleitung kaum halten konnten. N * ** Beinbruch einer Schwerhörigen. Im Parkring fuhr heute vormittag ein Motorradfahrer eine alte Frau mit einem Kinderwagen an. Die Frau, die ſehr ſchwerhörig iſt, über⸗ hörte das ſehr laute Signal. Während das Kind unverletzt blieb, erlitt die alte Frau einen linken Beinbruch und klagte über Schmerzen im Kopf. Der Motorradfahrer nahm ſich der Verunglückten an und veranlaßte ihre Einlieferung ts Krankenhaus. Ein eigenartiger Fall. Der ledige Dienſtknecht Ludwig Sräuninger aus Mannheim ⸗Neckarau, zuletzt bei dem Landwirt Karl Wagner in Gersbach in Arbeit, kam am 13. Novbr. in eine Wirtſchaft in Pirmaſens in der Winzler⸗ ſtraße und trank dort ein Glas Bier, wonach er über Un⸗ wohlſein klagte. Ein funger Mane aus dem Hauſe nahm Bräuninger mit und legte ihn auf den Speicher zur Nacht⸗ ruhe. Am 14. November früh ſah er ſich nach Bräuninger um und bemerkte, daß er bewußtlos war, worauf er ihn in eine Manſarde verbrachte. Ein anderer junger Mann fand ihn dort und verſtändigte die Polizei, worauf Bräuninger in das Krankenhaus verbracht wurde, wo er noch nicht zum Bewußtſein gekommen iſt. Näheres konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden, weil Bräuninger nicht vernehmungs⸗ W fähig iſt. b * Ein Rohling. Am Dienstag nachmittag warf ein lediger 23 Jahre alter Spenglergeſelle von Mannheim an einem Neubau in der Wittelsbachſtraße in Ludwigshafen einem bei ihm beſchäftigten 15 Jahre alten Spengler⸗ lehrling von Mannheim aus ganz unbedeutender Urſache ein Brettſtück an den Kopf. Dabei erlitt der Junge am rech⸗ ten Auge ſo erhebliche Verletzungen, daß die Seh⸗ kraft des Auges gefährdet erſcheint. * Seinen 70. Geburtstag begeht morgen der Werkmeiſter . D. Heinrich Weber, Käfertalerſtr. 75. Alkoholverbot der Reichsbahn Die Reichsbahn macht von Zeit zu Zeit ihr Perſbnal auf die Schädlichkeit des Genuſſes geiſtiger Getränke im Betriebs⸗ dienſt aufmerkſam. Sie geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die völlige Enthaltſamkeit im Dienſte und in der Sienſtbereitſchaft an Bedeutung gewinnt, je mehr die Be⸗ triebsleiſtungen und Zuggeſchwindigkeiten erhöht werden. Die Reichsbahndirektin Karlsruhe hat in ihrem Amtsblatt neuerdings darauf hingewieſen, daß der Reichsbahnbedienſtete, beſonders der im Außendienſte, einen geſunden Körper braucht, der der anſtrengenden Berufstätigkeit, den Witterungsein⸗ flüſſen uſw. gewachſen ſein muß. Reichlicher Alkoholgenuß beeinträchtige die Leiſtung und Widerſtandsfähigkeit und ſetze die geiſtige Friſche, die Zuverläſſigkeit und Pünktlichkeit herab. Mangel an klarer Ueberlegung, Erſchwerung des Handelus in entſcheidenden Augenblicken, Herabminderung des Pflichtge⸗ fühls ſeien die Folgen. Das reiſende Publikum habe aber vollen Anſpruch darauf, daß der Reichsbahnbedienſtete, dem das Leben vieler anvertraut iſt, jeden Augenblick über ſeine volle Geiſtesgegenwart verfüge. Den Bedienſteten wird im Hinblick auf ihre hohe Verantwortlichkeit daher erneut zur Pflicht gemacht, den Alkoholgenuß während des Dienſtes zu unterlaſſen und empfohlen, auch ſchon zwei Stunden vor Be⸗ ginn oder Wiederbeginn des Dienſtes beinen Alkohol zu ge⸗ nießen und ſich auch im übrigen ernſter Mäßigkeit im Genuß geiſtiger Getränke zu befleißigen. Selbſterziehung, Geſund⸗ heitspflege und Pflege der Leibesübungen ſeien die beſten Schutzmittel gegen den Alkohol. 855 * Sein 40 jähriges Dienſt jubiläum beging geſtern der Pro⸗ kuriſt Johann Denu bei der Firma Joſef Hoffmann u. Söhne A. G. hier. Am 15 November 1888 trat Herr Denu als Bau⸗ führer in die Firma ein, um ſofort eine ſechsjährige Tätigkeit an den Kaſernenneubauten in Mörchingen aufzunehmen. Nach ſeiner Rückkehr war er an einer Reihe hervorragender Bauten in Mannheim, wie Börſengebäude, Roſengarten uſw., und verſchiedenen großen induſtriellen Anlagen tätig. Seine großen Fachkenntniſſe, ſeine Gründlichkeit und Zuverläſſigkeit machten ihn bald zu einem ſehr geſchätzten Mitarbeiter der Firma. In Anerkennung ſeiner 40jährigen ununterbrochenen Tätigkeit wurden dem Jubilar von der Geſchäftsleitung die goldene Verdienſtmedaille mit einer Ehrenurkunde des Bayeriſchen Induſtriellenverbandes überreicht. Veranſtaltungen 20 jähriges Stiftungsfeſt des Sängerkranzes Mannheim Der Sängerkranz Mannheim hatte am vergan⸗ genen Samstag ſeine Getreuen zum 20 jährigen Stif⸗ tungsfeſt ins Ballhaus gerufen. Die Programmfolge des Abends wies Chöre von Schubert, Mathieu Neumann, Weſſe⸗ ler, F. v. d. Stucken und R. Opunk auf, in die ſich die Soliſten des Abends, beide vom Nationaltheater Mannheim, Herr Felix Anger(Cello) und Herr Theo Herrmann(Tenor), entſprechend einfügten. Unter der altbewährten Führung des Chormeiſters Emil Hartma mm ſteigerten ſich die choriſti⸗ ſchen Darbietungen zu höchſter Vollendung und fanden auch bei den reichlichen Beifall ſpendenden zahlreichen Zuhörern Anerkennung. Der wohlgeſchulte, in allen Stimmen aus⸗ geglichene Chorklang des Sängerkranzes erzielte höchſte Wir⸗ kung. Ebenſo wurden die beiden Soliſten des Abends gefeiert. Herr Felix Anger wußte ſein Inſtrument ſo vollendet zu ſpielen, daß er zu verſchiedenen Dreingaben gezwungen war. Auch Herr Theo Herrmann hatte für ſeine Vorträge ein ſo dankbares Publikum, daß er im Laufe des Abends mehrmals herausgerufen wurde. Nicht endenwollender ſtürmiſcher Bei⸗ fall überſchüttete ihn bei ſeinen Darbietungen. Herr Adolf Schmitt am Flügel war den beiden Künſtlern ein äußerſt feinfühliger Begleiter. 5 Namens des Deutſchen bezw. des Badiſchen Sängerbundes überreichte der ſtellvertretende Vorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, Herr Hügel, verſchiedene Ehrungen, ſo dem Senior des Sängerkranzes, Herrn Georg Adam, den Ehrenbrief für 50jährige aktive Mitgliedſchaft beim Deutſchen Sängerbund, Herrn Paul Wolmann die goldene Ehren⸗ nadel für 40 jährige Zugehörigkeit, für 25 Jahre den Herren Richard Siebert, Jean Thuingers leber und Heinr. Schwarz die ſilberne Ehrennadel. Herr Hügel gedachte der Verdienſte der Jubilare um das deutſche Lied, die Anweſenden aufmunternd und begeiſternd für die hohen Ideale echten Deutſchtums. Der 1. Vorſitzende des Vereins, Herr Schlee n⸗ voigt, konnte vier weiteren Kämpen, den Herren Fritz Zwirn, Wilh. Schurr, Stefan Mozin jun. und Alfred Staudte, die ſilberne Vereinsnadel für 15jährige Treue überreichen. Auch dem langjährigen Vereinsdiener, Herrn Tromsdorf, wurde für ſeine Treue ein Geſchenk über⸗ geben. Ein bis zum Morgengrauen dauerndes Tänzchen hielt die fröhliche Runde beiſammen. B. * * Die richtige Jazz⸗Beſetzung. Zum heiteren Künſt⸗ ler⸗Brettill im Nibelungenſall bei dem am kom⸗ menden Sonntag, neben Friedel Daun, Walter Fried⸗ mann und dem Olga Mertens ⸗ Ballett erſtmalig Jazzſchlager in Original⸗Beſetzung erſcheinen werden, wird uns geſchrieben:„Jazzmuſik“ iſt ein Begriff, der in manchen Kreiſen heute ſchon gewiſſermaßen aurüchig iſt. Das kommt daher, daß die Original⸗Jazzbeſetzung dem großen Publikum zumeiſt noch nicht bekannt iſt. Zur Smerikaniſchen Beſetzung, die die wirklich wundervollen Klangwirkungen der beſſeren Jazz⸗Literatur zu Gehör bringt, gehören mindeſtens—4 Saxophone, volle Beſetzung der Metallbläſer, Banjo und min⸗ deſtens die erſte Violine in—4facher Beſetzung. Hierzu kommt Klavier(Flügel) und Schlagzeug. In dieſer Beſetzung, zu der noch das in Form und Klang hervorſtehende Souſaphon tritt, werden am kommenden Sonntag vorwiegend neue Kom⸗ poſtitionen des beſten deutſchen Jazz⸗Sinfonikers Karl Rob ⸗ recht zu Gehör gebracht, der— im Gegenſatz zu ſeinen ameri⸗ kaniſchen Kollegen— auch das melodiſche und kontrapunktiſche Moment bei nichtsdeſtoweniger ſtraffem Rhythmus wiederum zur Geltung kommen läßt. * Der Mannheimer Hausfrauenbund E. V. veranſtaltet in ſeinen neuen Räumen N 2, 4 eine kleine Ausſtellung unter dem Titel:„Der neuzeitliche Haushalt und Weih⸗ nachts gebäck“. Es ſoll hiermit den Hausfrauen Anregung für die Weihnachtszeit gegeben werden.(Weiteres Anzeige.) Tagungen Ausbildungskurſus für die ſtaatsbürgerliche Schulung der Frau In Hannover fand in der Zeit vom 29. Oktober bis 3. November ein Ausbildungskurſus für ſtaatsbürgerliche Schulung der Frau ſtatt, zu dem aus allen Gegenden Deutſch⸗ lands Teilnehmerinnen gekommen waren. Der Lehrgang wurde vom Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbund in ſeinem Bundeshaus veranſtaltet. In dem Gedanken, daß die Einzel⸗ perſönlichkeit im engſten Zuſammenhang mit der Allgemein⸗ heit ſteht, waren die Tage unter dem Thema zuſammen⸗ gefaßt:„Der Dienſt der deutſchen evangeliſchen Frau in Fa⸗ milie und Beruf, Kirche und Staat“. Unter Leitung der 1. und orſitzenden des Bundes, Frau Paula Mueller⸗Otfried und Fräulein v. Werthern, wurde Verſammlungs⸗ und Sitzungs⸗ lettung, Behandlung von Wahlen und Anträgen, Anleitung zum Sprechen bei Begrüßungen und in Diskuſſionen praktſch geübt und Belehrung erteilt in der richtigen Handhabung der Aemter im Vorſtand einer Ortsgruppe. Die Höhepunkte der reich mit Arbeit ausgefüllten Tage waren die Vorträge von Frau Paula Mueller⸗Otfried, M. d.., und von Dr. Hen⸗ nigs von der Reichszentrale für Heimatdienſt in Berlin. Die vorbildliche Tätigkeit der Reichszentrale für Heimatdienſt in Staatsbürgerbelehrnug gab ſich auch in dem Vortrag von Dr. Hennigs„Volk und Staat“ kund, der durch ein reiches Tatſachenmaterial für die Kurſtſtinnen überaus feſſelnd war und ihnen z. B. auch ihre Verantwortlichkeit als Verwalterin des Volksvermögens klar machte. Paula Mueller⸗Otfried faßte in ihrem Vortrag„Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauen⸗ bund, ſein Weg, ſein Ziel“ noch einmal alles zuſammen, was ſie ihren Hörerinnen mitzugeben hatte: Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenwillen zur Geltung bringen im öffentlichen Leben. Chriſtliche Jugendtagung 8 Der Verband chriſtlicher Jugendbündniſſe Deutſchlands hält vom 17.—19. November ſeine 17. Jahres⸗ tagung in Karlsruhe ab. Dieſer Verband umfaßt etwa 85000 junge Leute beiderlei Geſchlechts, aus evangeliſchen Freikirchen und Landeskirchen(Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum). Die Begrüßungsverſammlung wird am Sams⸗ tag in der Friedenskirche der Methodiſtengemeinde ſtattfinden, während am Sonntag nachmittag in der Stadtkirche eine große öffentliche Jugendverſammlung anberaumt iſt, bei der mehrere Redner über das Thema:„Deutſchlands Schickſal und ſeine Jugend“ reden werden. Am Montag abend wird in der Zionskirche ein Vortrag über„Der Jugend Rin⸗ gen und das Himmelreich“ geboten werden. .. 3 2. V Mebdiziniſche Amſchau Warum erkälten Sie ſich ſo oft? Von Dr. W. Schweisheimer Mögli keit zum Empfang einer Erkältungskrankheit iſt immer gegeben. In der kalten Jahreszeit mehr als in der warmen. Man muß ſich des Weges zu ihrer Vermeidung bewußt werden. Sie laſſen ſich dann außerordentlich vermin⸗ dern. Neue Beobachtungen in Amerika haben ergeben: jeder Menſch hat durchſchnittlich 37 Erkältungen im Jahr. * Zwei Dinge ſind erforderlich, um eine Erkältung herbei⸗ zuführen. Das eine iſt die erkältende Urſache. Eine plötzliche Abkühlung, ein kalter Luftzug auf eine umſchriebene Stelle des Körpers, raſcher Temperaturwechſel, ungenügende oder ungeeignete Kleidung kommen da vor allem in Betracht. Zweitens iſt die Dispoſition des Körpers von Bedeutung, ſeine Bereitſchaft zur Erkrankung. Ein Körper iſt ſeiner ganzen Anlage mehr zu Erkältungen geneigt als der andere; er muß vorſichtiger gehütet werden. Der gleiche Körper iſt aber auch unter Umſtänden mehr geneigt zu einer Erkältung als zu anderer Zeit, beiſpielsweiſe, wenn er ermüdet iſt, wenn er durch eine Darmkrankheit geſchwächt, durch eine Magenverſtimmung in feiner Widerſtandsfähigkeit herab⸗ geſetzt iſt. 8 0 Nicht da, wo die Kältewirkung merklich iſt, muß es zur Erkrankung kommen. Fernleitung iſt für Erkältung charakteriſtiſch. Der Mann, der ſich kaltnaße Füße im Schnee geholt hat, erkrankt an einem Erkältungskatarrh des Darmes. Die Frau, die in dünner Seidenbluſe im ungeheizten Konzert⸗ ſaal ſaß, hat am nächſten Tag eine Halsentzündung. Erkäl⸗ tung ſetzt die Widerſtandskraft der Gewebe und Schleimhäute gerab. An den geſchwächten Stellen dringen Krankheitserreger ein, die das unter normalen Zuſtänden nicht vermöchten. Es kommt zu einer Infektion, zu Fieber, gegebenenfalls zu weiterem Vorſchreiten der Krankheitserreger im Körper. Nach der Sterblichkeitsſtatiſtik haben Bronchialkatarrhe, Lungenentzündung, Influenza(Grippe) und Altersſchwäche Henſelben jahreszeitlichen Verlauf: Anſteigen der Sterbefälle Ziffer im April und Mai, dann raſch Abfall zu niedrigſter Ziffer, die meiſt auf September, auch Oktober, fällt. Die Zu⸗ nahme der Lungenerkrankungen im Winter und erſten Früh⸗ jahr hängt mit den klimatiſchen Verhältniſſen zuſammen. Er⸗ kältungs möglichkeiten ſind geſteigert durch ungenügende und übertriebene Heizung, wechſelnde Witterung, überfüllte Woh⸗ nungen, Schwierigkeit angemeſſener Kleidung, Mangel an friſcher Luft uſw. Auch bei den Infektionskrankheiten kommt der Einfluß der Erkältung zur Geltung. Bei der Lungenentzündung und dem fieberhaften Gelenkrheumatismus ſchafft eine Erkältung die Dispoſition zur Erkrankung. Maſern treten immer epidemiſch auf, am häufigſten indes in den Winter⸗ und Früh⸗ jahrsmonaten. Auch die Diphtherie iſt hauptſächlich eine Win⸗ terkrankheit— vor allem deshalb, weil Hals⸗ und Mandelent⸗ zündungen, auf deren vorbereitendem Boden oft Diphtherie entſteht, im Winter am häufigſten ſind. Die Influenza oder Grippe iſt eng an Erkältungen gebunden— nicht die ſchwere, epidemiſche Grippe(die„ſpaniſche Krankheit“ von 1918), ſon⸗ dern jene bekannte Erkrankung, die für gewöhnlich mit dem Namen bezeichnet wird. Von den eigentlichen Erkältungskrankheiten ſind am häufigſten Erkrankungen der oberen Luftwege und rheuma⸗ tiſche Erkrankungen der Muskeln. Typiſch für Erkältungs⸗ katarrhe der oberen Luftwege iſt das Fortſchreiten von der Naſe in den Rachen und Kehlkopf und weiterhin in Luftröhre und Bronchien. In umgekehrter Reihenfolge nimmt der Katarrh wieder ab, ſo daß die Naſe, die zuerſt betroffen war, auch am längſten erkrankt iſt: der Schnupfen in ſeinen ver⸗ ſchiedenen Stadien bildet wie Beginn ſo Ende dieſer Erkäl⸗ tungskrankheit. Muskelrheumatismus tritt oft an der Stelle auf, die ſelbſt der Erkältung ausgeſetzt war: in der Schulter, an die es„hingezogen“ hat, in der Wade, die vom Strumpf entblößt war. Nervenſchmerzen(Neuralgieen) und Nerven⸗ entzündungen(Neuritiden) ſind ſehr häufig Folge von Er⸗ kältungen. Hierher gehören die Iſchias und die berüchtigten Trigeminusſchmerzen. Der Trigeminusnerv iſt der„Jopf⸗ wehnerv“, je nach dem Sitz der Erkrankung kann ſeine Er⸗ kältungsſchädigung ſich in Form von Zahnſchmerzen äußern. zu Beginn des Winters, Höchſtpunkt im März, noch hohe Die Verdauungsorgane ſind Erkältungen gegenüber oft ſehr empfindlich. Magen⸗ und Darmſtörungen und ſchmerzhafte Darmkoltken können ſich unmittelbar an eine Erkältung an⸗ ſchließen. f Eine ſehr häufige Erkältungsfolge iſt eine Angina oder Mandelentzündung. Man verſteht darunter eine Ent⸗ zündung der Gaumenmandeln und der benachbarten Gamuen⸗ teile. Die Mandeln ſind in der Regel geſchwollen, gleich dem umgebenden Gewebe heftig gerötet, in anderen Fällen auch von weißlich⸗gelblichen Belägen bedeckt. In der Mundhöhle finden ſich immer Krankheitskeime vor. Sie können ſich aber erſt im Gewebe anſtedeln, wenn durch eine Erkältung oder eine ſonſtige Schädigung die Widerſtandskraft des Gewebes vermindert iſt. Im Gewebe vermehren ſie ſich, in ſchlimmen Fällen unter Zerſtörung des umgebenden Gewebes, und rufen jedenfalls in verſtärktem Maße die Abwehrvorrichtungen des Körpers lerhöhter Blutzufluß, Anſammlung bakterienver⸗ nichtender weißer Blutkörperchen) auf den Plan. Dieſe Vor⸗ gänge treten als Entzündung und Eiterung in Erſcheinung. Neben den örtlichen Erſcheinungen zeigen Allgemeinerſchei⸗ nungen an, daß der ganze Körper in Mitleidenſchaft gezogen iſt. Mattigkeit, Schmerzen in Gliedern und Gelenken, Fie⸗ ber, ſind häufige Begleiter einer Angina. Meiſtens wehrt der Körper mit Erfolg die eingedrungenen Schädlinge ab. Aber eine Angina iſt nie etwas Harmloſes und darf deshalb auch niemals leichtſinnig behandelt werden. Gelenkrheumatismus und ſeine Folgen für Herz und Gelenke gehen oft auf eine anfängliche Angina zurück. Auch eine Nierenreizung im Anſchluß an Angina iſt etwas ungemein Häufiges, aber auch etwas metſt Ungefährliches, raſch Vor⸗ übergehendes, wenn es ſachgemäß behandelt wird. Ein ſolcher Kranker gehört bis zur Geneſung ins Bett, mindeſtens ins Zimmer. Die Angina iſt anſteckungsfähig. Für Angehörige iſt noch wichtiger als vorbeugendes Gurgeln(mit Waſſerſtoff⸗ ſuperoxyd uſw.) ſich ſelbſt vor jeder Erkältung und anderer Herabſetzung der körperlichen Widerſtandsfähigkeit Rach Möglichkeit zu ſchützen. Als Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten müſſen vor allem Erkältungsurſachen vermieden werden. Wer zug⸗ empfindlich iſt, muß ſich davor bewahren. In den Straßen 4. Seite. Nr. 535 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. November 1928 Kommunale Chronik Der Badiſche Städteverband hielt vor einigen Tagen im Rathaus zu Karlsruhe unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Finter eine Vorſtandsſitzung ab, in der u. a. beſchloſſen wurde, die nächſte Hauptausſchußſitzung des Badiſchen Städteverbands am 8. Dezember im Rathaus zu Mannheim abzuhalten. Nachdem die Regierung die in wiederholten Eingaben des Städteverbandes verlangte ziffermäßige Auskunft über die Berechnung des Anteils der Städte an den Polizeikoſten nicht erteilt hat, ſieht ſich der Vorſtand nunmehr genötigt, eine Vorſtellung an den Landtag zu richten. Gegen die Ver⸗ unlagung der Straßen⸗ und Kleinbahnen zur Beförde⸗ rungsſteuer durch das Landesfinanzamt ſollen weitere Schritte bei der Reichsregierung unternommen werden. Es erſcheint dringend geboten, daß die Schnakenbekämp⸗ Sung durch einheitliche Maßnahmen in allen Teilen des Landes energiſch und ſyſtematiſch durchgeführt wird. Die Regierung wird erſucht, mit Rückſicht auf die Bedeutung der Angelegenheit für die Volksgeſundheit und die Förderung des Fremdenverkehrs das Weitere alsbald zu veranlaſſen. Die Bewilligung von Mitteln durch den Landtag für Ab⸗ wehrmaßnahmen wird dabei für notwendig und gerecht⸗ fertigt bezeichnet. Aus den übrigen Tagesordnungsgegen⸗ ſtänden iſt insbeſondere noch die Durchführung der Reichs⸗ finanzſtatiſtik ſowie die Regelung der Frage der Ver⸗ ſfäumnisgebühren bei verſpäteter Zahlung der Ge⸗ meindeſteuern zu erwähnen. . Seckenheim, 16. Nov. Aus den jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzungen iſt mitzuteilen: Für den Neubau der Baugenoſſenſchaft wird ein Baudarlehen bewilligt.— Ein Geſuch um Aufſtellung eines Verkehrshäuschens auf dem Gemeindegrundſtück in der Mallau wird gegen Voraus⸗ zahlung des feſtgeſetzten jährlichen Pachtzinſes genehmigt; desgl. die Erſtellung eines Wagenſchuppens im Gemeinde⸗ haus Hildaſtraße 35.— Wegen des unzulänglichen Anſchluſſes des Fulminawegs an die neue Landſtraße wird Beſchwerde bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues er⸗ hoben.— Die Entnahme von Waſſer aus der Leitung beim Walbſportplatz durch die Firma Haniel wird gegen Bezah⸗ lung genehmigt.— Das Aufmachen von Holz und Wellen wird dem Franz Falter zum Angebotspreis übertragen.— Für die Kriegerwaiſenbeſcherung wird ein Zuſchuß von 150% bewilligt.— Die Reihenunterſuchungen an der hieſigen Volks⸗ ſchule ſollen durch die beiden Dentiſten vorgenommen werden. Aus dem Lande Ein 10jähriges Mädchen ermordet Engen bei Offenburg, 16. Nov. Geſtern nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr wurde auf der alten Straße von Bargen nach Mauenheim die 10jährige Irma Stärk, die Tochter des Polizeidieners Auguſt Stärk von Mauenheim, ermordet aufgefunden. Sie hatte eine Stichwunde im Hals und zeigte die übrigen Merkmale eines Verbrechens. Das Mädchen hatte ſich von Mauenheim nach Engen begeben, um dort die Zeitungen, die es zu beſorgen hatte, von der Druckerei ab⸗ zuholen. Die inzwiſchen aufgenommenen Fahndungen der Gendarmerie Engen waren von Erfolg gekrönt. Um 12 Uhr nachts gelang es, den Täter, den 20 Jahre alten Anton Stärk ö aus Mauenheim, der mit dem Kinde nicht verwandt iſt, feſt⸗ zunehmen. Er wurde ins Amtsgerichtsgefängnis Engen ein⸗ gelieferk. Er hat ein vollſtändiges Geſtändnis abgelegt. Das Meſſer, mit dem er die Tat ausführte, will er weg⸗ geworfen haben. ö a. Ilvesheim, 16. Nov. Aus Lebensuberdruß griff der verheiratete, kinderloſe Landwirt Otto Wüſt zum Strick und erhängte ſich. a I. Haßmersheim, 15. Nov. Der Landwirt und ehemalige Schiffreiter Georg Schneider wurde beim Aus ſträngen der Pferde von einem Stammholzwagen durch einen Hufſchlag ſo ſchwer getroffen, daß Schneider bald darauf ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. In ſeinen jün⸗ geren Jahren lag Schneider die Aufgabe ob, mit Pferden die Schiffe von Mannheim nach Heilbronn zu ziehen. er Von der Schauinslandbahn * Freiburg i. Br., 16. Nov. Oberbürgermeiſter Dr. Ben⸗ der hat in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Ver⸗ waltungsrates der Schauinslandbahn⸗Studien⸗ geſellſchaft die Geſellſchafter auf Dienstag, 20. November, zu einer Verſammlung eingeladen, auf der die abſchlie⸗ ßende Berichterſtattung über die Tätigkeit der Geſell⸗ ſchaft und über den Stand des Projektes und die Ueber⸗ führung der Studiengeſellſchaft in die Schauinsland⸗ bahn A. G. als Aktionärin beraten werden ſoll. Da⸗ neben ſoll noch die Rechnungslegung und die Genehmigung des Geſellſchaftsvertrages der Schauinslandbahn A. G. er⸗ folgen. * * Kippenheim bei Freiburg, 12. Nov. Unterhalb der Kirche fuhr ein Perſonenautso in voller Fahrt in ein mit Möbeln beladenes Laſtauto hinein, das umgeworfen wurde. Dabei wurden die Wagen ſehr beſchädigt und der größte Teil der Möbel zertrümmert. Perſonen kamen nicht zu Schaden, der Sachſchaden beträgt einige tauſend Mark. * Salem, 12. Nov. Die Nachforſchungen nach den am 8. Mai aus der Schatztammer des Münſters geſtoh⸗ lenen Koſtbarkeiten und nach dem Täter ſelbſt ſind bis jetzt erfolglos verlaufen. Der katholiſche Stiftungsrat Salem, die Gemeinde Salem und die Markgräfliche Verwal⸗ tung haben nun eine Belohnung von 1000 Mark für die Aufklärung des Falles ausgeſetzt. Aus der Pfalz Fiſchſterben in der Pfalz * Speyer, 15. Nov. Die trockene Witterung des ver⸗ gangenen Sommers hat in der Pfalz ein ungeahnt großes Fiſchſterben verurſacht. Der Grund dürfte darin zu ſuchen ſein, daß die überbeanſpruchten pfälziſchen Bäche in⸗ folge ihrer geringen Waſſerführung in dieſem Sommer die Abwaſſermengen nicht mehr faſſen konnten. Beſonders ge⸗ litten haben faſt alle kleineren Bäche. Durch plötzliche Ein⸗ leitung größerer Abwaſſermengen trat Fiſchſterben im Glan⸗, im Dern⸗ und Moorbach, im Rhein bei Ludwigshafen und im Roxheimer Altrhein; ferner durch Einleitung von Pfuhl, im Appelbach und im Kaiſerbach, ein. Im Roxheimer Altrhein dürften etwa 100 Zentner Fiſche verendet ſein. Grö⸗ ßere Verluſte traten auch in einem geſchloſſenen Gewäſſer in Leimersheim durch Blitzſchlag ein, ein ſelten beobachteter Fall. Forunkuloſe wurde wieder in der Moßalb beobachtet, jedoch hörte das Fiſchſterben dort nach kurzer Zeit wieder auf. * * Germersheim, 14. Nov. Es beſteht die Hoffnung, daß der jetzt nun ſchon ſeit 25. Oktober durch einen Dampfer⸗ zuſammenſtoß mit der Rhein⸗Schiffsbrücke unterbrochene Verkehr über die Eiſenbahnbrücke einigermaßen wieder aufgenommen werden kann. Die Gruppenverwaltung Bayern der Reichseiſenbahngeſellſchaft hat auf Verwenden des Reichsverkehrsminiſters än die Reichseiſenbahndirektion Ludwigshafen telegraphiſch die Weiſung gerichtet, ſie ſolle alle Maßnahmen ergreifen, um den Verkehr über die Eiſen⸗ bahnbrücke zu leiten. * Wörth a. Rh., 15. Noy. Der hieſigen Gendarmerie ge⸗ lang es, in dem 24 jährigen Polen Moritz Roißner einen internationalen Anto dieb feſtzunehmen, als er mit einem in Lille geſtohlenen großen Wagen die Brücke über den Rhein von der Pfalz nach Baden paſſieren wollte. Roßner erkannte in dem ihm entgegentretenden Gendarmen ſofort die Verkehrskontrolle, wich ihr aus, fuhr auf einen Stekn⸗ haufen, ſprang ſchließlich aus dem Wagen, um die Flucht zu ergreifen und konnte nach ſeiner Feſtnahme identifiziert werden. * Landau, 14. Nov. Hier wollte ſich ein Servierfräulein mit einem Kölner Chauffeur verheiraten. Da bei dem Chauffeur aber ſcheinbar die nötigen„PS“ fehlten, um recht⸗ zeitig zum Hochzeitsſchmauß zu erſcheinen, ſo mußte die Braut Feier⸗ und Glückwünſche ohne Bräutigam über ſich er⸗ gehen laſſen. Nach der Feier ſoll ſie ſehr betrübt drein⸗ geſchaut haben. Der friſchgebackene Gatte traf nämlich erſt einen Tag ſpäter ein. N * Pirmaſens, 15. Nov. Die Polizei hat drei Söhne des Fabrikanten Pieſtrow, bei dem es am Dienstag ge⸗ brannt hat, feſtgenommen und in das Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert, da dringender Verdacht der Bran d⸗ ſtiftung gegeben iſt. i bahnen, einem häufigen Ort der Erkältung, ſollten unbedingt die vorderen Türen geſchloſſen ſein. Geradezu unerhört iſt es, daß immer wieder Menſchen in einem fahrenden Eiſen⸗ bahnzug bei Kälte die Fenſter öffnen, ohne auf empfindlichere Mitreiſende Rückſicht zu nehmen. Die Kleider ſind— ohne Rückſicht auf den Kalender dem tatſächlich vorhandenen Wetter anzupaſſen. Damen, deren Hals frei iſt, finden in der ſchönen Mode der Schals und Halstücher einen begrüßens⸗ werten Schutz gegen Erkältungen. Ueberheizung der Zimmer iſt noch bedenklicher als Unterkühlung: der jähe Wechſel beim Verlaſſen des Zimmers zwingt zu raſcher Umſtellung der Wärmeregulation im Körper, die nicht immer raſch genug vor ſich geht. Gummiſchuhe bei naſſem Wetter ſind empfehlens⸗ wert. Wer zu Mandelentzündungen neigt, wird bei drohen⸗ der Erkältung den Mund zu desinfizieren ſuchen, ſei es durch Gurgeln mit geeigneten Flüſſigketen oder durch Zergehen⸗ laſſen von entſprechenden Paſtillen. Die vorhandene Neigung (Dispoſittion) zu Erkültungen wird durch vernunftgemäße Ab⸗ härtung des Körpers herabgeſetzt. Dabei wird wenig von kaltem Waſſer, viel von friſcher, kalter Luft Gebrauch zu machen ſein. Schlank werden! Ueberernährte Menſchen nei⸗ gen mehr zu Erkältungskrankheiten als ſchlanke. Sehr oft iſt es möglich, eine Erkältungskrankheit durch rechtzeitig richtiges Verhalten noch zu verhüten. Am wichtig⸗ ſten iſt da Zufuhr von Wärme, von außen und von innen. Mit oder ohne heißes Bad ins vorgewärmte Bett, dann heißen Tee, gleichviel welcher Art. Etwas Kognak oder Rum in den Tee oder auch Glühwein iſt ſehr zu empfehlen, wie überhaupt ge⸗ rade beim nicht an Alkohol gewöhnten Körper bei verſchie⸗ denen Erkrankungen geeignete Alkoholgaben ein ausge⸗ zeichnetes, kaum zu übertreffendes Heilmittel bedeuten. Das gilt insbeſondere auch für erkältungsentſtandene Darm⸗ und agenbeſchwerden, bei denen eine kleine Doſis guten Kognaks „Wunder verrichten kann. Die Wärmewirkung bei heran⸗ ziehenden Anginen, Bronchialkatarrhen uſw. läßt ſich durch Gaben eines die Schweißabſonderung anregenden Medika⸗ ments, wie Aſpirin, unterſtützen. Hals⸗ und Bruſtwickel— angeblich gute Erfahrungen mit der Einatmung ganz kleiner Mengen von Chlorgas bei beginnenden Erkältungskrank⸗ heiten gemacht. Auch in Deutſchland wurden ähnliche Unter⸗ ſuchungen mit der Einatmung verdünnter Säuren vorge⸗ nommen. Zweckmäßig iſt jedenfalls das Aufſtellen von Fichtennadel⸗ oder Kiefernöl, das die Luft tränkt und auf die oberen Luftwege einen beruhigenden und heilenden Einfluß ausübt. 5 Ein Blick in die Zukunft Vortrag des Aſtrologen Huter Im Harmonieſaal ſprach geſtern abend der Aſtrologe C. H. Huter über die Zukunft unter aſtrologiſchen Aſpekten. Er führte ſeine Kunſt ein als eine Wiſſenſchaft der Erfahrung, die auf Geſetzen aufgebaut iſt, welche die älteſten Zeiten und die größten Aſtronomen als richtig anerkannten, welche von der heutigen Wiſſenſchaft durch Meſſungen allmählich beſtätigt werden. Die Grundtatſachen ſind der Lauf der Sonne, das regelmäßige Auftreten der Sonnenflecken, das durch die Stel⸗ lung der Wandelſterne beeinflußt iſt, und die bekannte Periodizität des Mondes. All das iſt berechenbar; warum ſoll man denn nicht auch den Einfluß auf unſer Geſtirn und die Menſchen berechnen können? Die Kunſt iſt allein die geſchickte Handhabung und Kombination der durch Erfahrung beſtätigten aſtrologiſchen Regeln. Herr Huter zeigte ſeine Kunſt an den Horoſkopen bedeutender Männer von heute und aus der Vergangenheit, zeigte die Möglichkeiten bei Aufdeckung von Verbrechen. Er hätte aber ſicher überzeugender gewirkt, wenn er lein Horo⸗ ſkop mit allen einzelnen Regeln und ihrer Kombination ganz ausführlich duchgeführt hätte. Am meiſten geſpannt war die zahlreiche Zuhörerſchaft auf die Prophezeiungen für die kom⸗ menden Jahre auf die ernſte Entwicklung unſeres Vater⸗ landes bis zu dem kritiſchen Höhepunkt 1931, wo dann ein neuer Weltkrieg, der nur indirekt für uns gefährlich werden könnte, eine große Reinigung bringen würde. Ab 1933 würde dann eine friedliche 28jährige Epoche ein⸗ ein feuchtes Tuch, darüber eine rings umhüllende Schicht Guttapercha oder Billrotbattiſt, darüber wollenes oder flanellenes Tuch— helfen vor zaſchem Abl eri tan ne⸗ der Anfangs erſcheinungen. In 5 etzen, die ein aufblühendes tſchland ſehen würde. Beſtä⸗ ieſe Voraus Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Verurteilung wegen ſchweren Diebſtahls i. R. zu drei Jahren Gefängnis Der 28 Jahre alte ledige Schreiner Klimm aus Winter⸗ berg iſt im Jahre 1919 auf die ſchiefe Bahn geraten und hat bis zum Jahre 1928 fortgeſetzt Die bſtähle begangen, die ihm 14 Vorſtrafen, worunter 3 Jahre Zuchthaus, eintrugen. Der wegen Hehlerei mitangeklagte verheiratete 27 Jahre alte E. G. hat fünf Vorſtrafen. Klimm hat am 16. Mai 1928 in dem Hauſe Seckenheimerſtraße 47 einen Manſarden⸗ diebſtahl begangen, hierbei ein Stemmeiſen benützt und aus einem Schrank Kleider und Wäſche im Werte von 300 Mark und eine Brieftaſche mit 100—120 Mk. Inhalt ent⸗ wendet. Außerdem ließ er im Hofe noch ein, einem Spengler gehörendes Fahrrad mitlaufen, das er dem G. ſchenkte. Dieſer hat das Fahrrad, obwohl er deſſen Herkunft kannte, dann für ſeine Zwecke benützt. In der heute vormittag unter Vorſitz von Amtsgerichts⸗ gerichtsdirektor Dr. Kley abgehaltenen Sitzung des Schöf⸗ fengerichts war Klimm geſtändig. Er hat bei dem Man⸗ ſardendiebſtahl folgende Sachen entwendet: einen Mantel, verſchiedene Anzüge, einen Hut, 3 weißleinene Hemden, Selbſtbinder, vier Kragen, einen Spazierſtock, einen Koffer u. a. mehr. Die Sachen will er verkauft und das Rad und ein paar Stiefel dem G. geſchenkt haben. Der der Hehlerei beſchuldigte Angeklagte G. will keine Ahnung von dem Dieb⸗ ſtahl des Rades gehabt und deshalb auch das Rad an ſich ge⸗ nommen haben. Sechs Zeugen ſind geladen. Ob die Zimmer⸗ türe geſchloſſen war oder nicht, konnte nicht genau feſtgeſtellt werden; dagegen deuten die Spuren am Schrank darauf hin, daß dieſe mit einem Stemmeiſen geöffnet worden iſt. Klimm wurde erſt im Februar 1928 vom Gefängnis entlaſſen und verübte bereits im Mai wieder neue Diebſtähle. Nach ſeinen Darlegungen war der Schrank nicht geſchloſſen. Dem Geſchä⸗ digten, einem Bäckergeſellen, konnten von den geſtoh⸗ lenen Sachen lediglich die Stiefel wieder zugeſtellt werden. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel beantragt gegen Kl., um ihn vor dem Zuchthaus zu bewahren, eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Jahren und gegen G. eine ſolche von 2% Monaten. Das Urteil lautete für Klimm wegen ſchweren Diebſtahls i. R. auf drei Jahre Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren und Anrechnung der Unterſuchungshaft. Der mitangeklagte G. erhält wegen Hehlerei einen Monat Gefängnis, der durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt iſt. Klimm, der vom Amtsgericht Frankfurt nach Mannheim transportiert wurde, kommt wieder dorthin. 5 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beoßachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft. Tem. Se 5 88 3 See. 1 282 Wind 8 586% 100 5 1 8 8 333 Wetter 2 8 E m mm C SS Ste Nicht. Stärt e 88 Wertheim 1511— 10 12 7 SW ſchw.] Regen Königſtuhl] 563 751,4 7 8 6 SW mäß. Nebel Karlsruhe 120 750,1 1013 9 S ſchw.)] bedeckt Bad.⸗Bad. 213 750,7 11 12 9 SW leicht] Regen Villingen 780 752,7 7 9 8 S— Feldbg. Hof 1275 6268 3 5 1 SW ſtark 5 Ladenweil.— 751.0 9 12 8 SW ſchw. bedeckt St. Blasten 780— 6 5 5 W leicht Regen Höchenſchwe!—— Die große europäiſche Zyklone, deren erſte Regenfront in Begleitung auffriſchender Südweſtwinde heute nacht über unſer Gebiet hinwegzog, hat ſich ſeit geſtern noch vertieft (tiefſter Druck unter 730 mm) und iſt in zwei Kerne geſpalten. Der ſüblichere, über Irland liegende holt auf ſeiner Vorder⸗ ſeite neue Warmluftmaſſen aus ſüdlicheren Breiten heran, ſo daß an der franzöſiſchen Weſtküſte heute früh bis zu 18 Grad Wärme beobachtet wurden. Dem Warmlufteinbruch eilt ein ausgedehntes Regengebiet voraus. Wetterausſichten bis Samstag nachts 12 Uhr: Erheblich milder, bei erneut auffriſchenden, zeitweiſe ſtürmiſchen Süd⸗ weſtwinden wolkig und weitere Regenfälle. Manche intereſſante Einzelheit gab er noch über unſere Poli⸗ tiker und ihre Sterne, über die ſchweren Naturkataſtrophen, die Sturmfluten und die tektoniſchen Veränderungen. Man muß das ſelbſt hören oder muß es nachleſen in den aſtrologiſchen Schriften von C. H. Huter. Es iſt jedenfalls unterhaltend, ſich zwei Stunden lang von Dingen erzählen zu laſſen, an die man bislang nicht glaubte und die man doch gern glauben möchte. f O Opern⸗Uraufführung in Dortmund. Ein neuer Name, deſſen Opernerſtling für die Zukunft Großes verſpricht und die Begabung des Komponiſten für die Oper nachdrücklich be⸗ kräftigt. Leider hat ſich Ludwig Roſelius ein unmögliches Textbuch zuſammengezimmert. E. Th. A. Hoffmanns Novelle „Doge und Dogareſſa“ wurde mit Byrons Drama „Marino Falieri“ zu einer dramaturgiſchen Mißgeburt kompi⸗ liert. Halb große Oper, halb metaphyſiſches Liebesdrama! Unmöglich, in wenigen Sätzen den Verlauf der wirren Hand⸗ lung zu ſkizzieren. Die Träger der Handlung ſind durch die Muſik charakteriſtert. Angiolina und Antonio, die ſich ſuchen; der alternde Doge Falieri, voll Ritterlichkeit; der übermütige Aufrührer Steno und der würdige Erzbiſchof Badoeri. Far⸗ benprächtiger Freskoſtil eines überladenen Renaiſſancegemäl⸗ des. Der Süden triumphiert auch in der Muſik, deren erv⸗ tiſche Intenſität echt empfundene Lyrik atmet. Die in Wohl⸗ laut getauchte Orcheſterpolyphonie iſt leitthematiſch durchdacht und durchgearbeitet. Die kantilenenhaft geſchwungenen Ge⸗ ſangsſtimmen dominieren. Richard Strauß und Schreker ſind die Paten der Partitur, die nicht nur handwerklich mit ſiche⸗ rem Können ausgeführt iſt. Die große Oper mit ihrer deko⸗ rativen Geſte drängt noch den eigenen Stil Roſelius' in die zweite Linie. Aber daß ein ſolcher vorhanden iſt, macht die Bekanntſchaft mit dieſem Werk zum Gewinn. Das Dort⸗ munder Stadttheater lieh dem Werk eine verſchwen⸗ deriſche Ausſtattung mit Glanz und Pracht, ein maleriſches Meiſterſtück von Walter Giskes. Oskar Wallecks Regie und Karl Friderichs temperamentvolle Stabführung verdienen alle Anerkennung, vor allem aber die ſtimmſchönen Protago⸗ niſten der Oper: Hilde Sinnek, Joſef Witt, Willi Moog und Karl Schmitt⸗Walter. Der anweſende Komponiſt wurde ſchon nach dem erſten Akt vor den Vorhang gerufen. Hg. * N 5 . 1 1 . 1 1 . 8 — M ela e VVV N — — 9 * * duktion die Betriebskoſten dieſelben geblieben; 6. Seite. Nr. 535 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 4 Freitag, den 16. November 1028 Vieh- und Fleiſchzölle Die Vieh⸗ und Fleiſchzölle ſind zwar bei weitem nicht ſo ertragreich wie die Getreidezölle, auf die allein der vierte bis fünfte Teil aller Zolleinnahmen entfällt. Immerhin iſt das Auſ⸗ kommen aus den Vieh⸗ und Fleiſchzöllen durchaus beachtlich. Es er⸗ brachten nämlich nach den amtlichen Berechnungen: 1926 19 der Zoll auf Rind⸗ und Schafvieh 12,9 Mill./ 21,7 Mill. 4 der Zoll auf Schweine u. Spanferkel 1,8 Mill. 4 2,1 Mill. der Zoll auf Fleiſch u. ſcheytrakt 22,6 Mill.&. 19,4 Mill.. Der Zoll auf eingeführte lebende Pferde, der in der obigen Ueberſicht nicht aufgeführt iſt, weil diefer Zoll den Lebensmittelzöllen kaum zugerechnet werden kann, hat im Jahre 1927 3,4 Millionen 4 erbracht. * Von der elfäſſiſchen Petroleuminduſtrie. Die Pechel⸗ bronner Oelbergwerke produzierten in den 8 erſten Mo⸗ maten des laufenden Jahres 47991 Tonnen Rohöl, gegen 45 972 To. in der entſprechenden Periode 1927, 39 000 To. in der Vergleichszeit 1925 und 43 000 To. in 1924; alſo eine Zunahme um 2019 To. Raffi⸗ niert wurden, einſchließlich der aus dem Auslande zugekauften Roh⸗ ble, 85 733 To. gegen 52 782 To., alſo 3000 To. mehr. Während in den 4 erſten Monaten die Beſchäftigung zurückging, arbeiten die Raffinerien augenblicklich mit einer Jahresproduktion von 95 000 Tonnen. Bemerkenswerter Weiſe ſind trotz der Zunahme der Pro⸗ infolgedeſſen haben ſich die Selbſtkoſten um 4,5 v. H. für das Rohöl und um 3 v. H. für das raffinierte Oel geſenkt. * Geſellſchaft für Gasinduſtrie Augsburg dividendenlos. Das Unternehmen verzeichnet für das am 30. Juni beendete GJ. einen Gewinn von 48 240(20 267) /,, wovon 8300% für Abſchreibungen auf Goseinrichtungen verwendet, 25 000(10 000)„ dem Abſchrei⸗ bungs⸗ und Erneuerungsſtock zugewieſen und 14940„ ohne Ver⸗ teilung einer Dividende vorgetragen werden ſollen. Die Kapitals⸗ verdoppelung auf 1 Mill./ wird erſt im nächſten Abſchluß in Er⸗ ſcheinung treten. Aus der Abrechnung aus dem Kriegsſchäden⸗ ſch lußgeſetz erwartet die G. im Somer 1929 ein Ergebnis, welches den Aktionären eine entſprechende Aufwertung der Aktien in Ausſicht ſtellt. »Dividendenerhöhung bei der General Motors Corp.— Zu⸗ nehmende Konkurrenz der Ford⸗Werke. Nach einer Newyorker Mel⸗ dung beſchloß der Aufſichtsrat, eine Quartalsdividende von 1,25 Dol⸗ lar, ferner eine Sonderdividende auf StA. von 2,50 Dollar zu verteilen. Weiter wurde beſchloſſen— vorbehaltlich der Anerken⸗ nung der HVB. im Dezember—, ab 1. Januar 1929 die Sta. im Verhältnis von einer alten gegen 2½ neue Stammaktien umzu⸗ tauſchen, die in voller Höhe dividendenberechtigt ſind. Dieſer Be⸗ ſchluß, der durch den außerordentlich günſtigen Geſchäfts⸗ gang der G. begründet wird, kommt in Anbetracht der Tatſache, daß das Kapital keine Veränderung erfahren hat, einer Dividenden⸗ erhöhung gleich. Eine weitere Newyorker Meldung beſagt, daß die Verwaltung der General Motors beſchloſſen hat, das neue Modell des Sechszylinder„Chevrolet“ bereits in einigen Wochen auf den Markt zu bringen, um der ſeit kurzem wieder außerordentlich ge⸗ ſtlegenen Erzeugung der Ford⸗Werke wirkungsvoll begegnen zu können. Urſprünglich war beabſichtigt, dieſen neuen Typ erſt zur Eröffnung der Pariſer Automobilausſtellung im Januar 1929 Forauszubringen. * Neunes amerikaniſches Automobilfinanzierungsinſtitut in Eu⸗ ropa. In Zürich wurde die International Credit and Security Corporatlon gegründet. Dieſes Unternehmen iſt eine Zweiggeſellſchaft des Firſt Federal Foreign Inveſtment Truſt in Newyork und ſoll ſich mit der Finan⸗ zterung von amerikaniſchen Automobilverkäufen auf dem europäiſchen Markt befaſſen. * Ausdehnung Meyer— Kauffmann Textil. Die Meyer Kauff⸗ mann Textilwerke Ac. hat von der Deutſchen Textilwerke Mautner AG., deren Aktien ſich zum weitaus größten Teil im Beſitz der Allgemeinen öſterreichiſchen Bodenkreditanſtalt, Wien, und der Bank für Textilinduſtrie Berlin, befinden, die Langen bie⸗ lauer Betriebe käuflich erworben Die Vereinigung zweier der größten Betriebe der ſchleſiſchen Buntweberei ſtellt eine bedeut⸗ ſame Rattonaliſierungsmaßuahme dar. Gleichzeitig erfährt die Spinnereibaſis dieſer Geſellſchaft eine weſentliche Ver⸗ ſtär kung. In Anbetracht der günſtigen finanziellen Situation von Meyer Kauffmann ſind zur Durchführung dieſer Transaktion heſondere Kapitalmaßnahmen nicht erforderlich. Die Deut⸗ ſchen Textilwerke Mautner AG. wird die ihr gehörige Baumwoll⸗ ſpinneret in Plauen i. V. unverändert weiter betreiben. a 5 :2 Schöfferhof⸗Binding⸗Bürgerbräu AG. in Frankfurt. Wie wir erfahren, kommt für das am 30. September abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1927⸗28 eine Dividende von wieder 20 v. H. in Frage. Das Gerücht, daß eine Erhöhung eintreten würde, wirb von der Verwal⸗ tung naheſtehender Seite als unzutreffend bezeichnet. Bergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammer⸗ 5 bezirk Mannheim Vergleichsverfahren: Aufgehobene: Friedrich Speckert, Heddesheim(gemäß 8 69 des Geſetzes über den Vergleich zur Ab⸗ wendung des Konkurſes). Konkurſe: Er öffnete: Auguſt Ritter, Kaufmann in Schwetzingen([.⸗Verw.: RA. Hörner in Schwetzingen), Einge⸗ ſtellte: Wilhelm Faſig, Kiſtenſchreiner, Mannheim, 8 4, 20 (mangels Maſſe). Aufgehobene: Möbelhändler Hermann Müller in Hockenheim(nach Schlußtermin und Schlußverteilung). Sportliche Rund ſchau Handball der Gruppe Rhein Nur kurz war die Halbzeit der Verbandsſpiele. Die meiſten Vereine haben aber eine Pauſe überhaupt nicht gehabt und ohne Raſt ſtorteten ſie zur Ehrenrunde. So waren die Spiele des ver⸗ gangenen Sonntags ein Prüfſtein dafür, ob ſich in der Tabelle dieſer oder jener Verein an eine andere Stelle ſchleben könne. Dies war nicht der Fall. Die Abſtiegskandidaten ſind nach wie vor 03 Lud⸗ wigs hafen, Fußballverein Frankenthal, VfR. und Polizeiſportverein. Drei müſſen bekanntlich abſteigen. Wer von dieſem Viergeſpann ſich wird retten können, läßt ſich nicht vorherſagen, denn alle haben die gleichen Fehler, Vorteile und Ausſichten. Mit Sp.⸗VB. Waldhof ſcheint es ebenſo abwärts gehen zu wollen wie mit MTG. Beide Vereine haben in letzter Zeit wenig zu zeigen vermocht und be⸗ ſonders für Waldhof bedeutet es kein Ruhmesblatt gegen Franken⸗ thal nur:0 zu gewinnen. Noch ſchwerwiegender iſt aber die Lage für MTG. Tvyeten in nächſter Zeit noch einige Niederlagen zu den bisherigen, dann iſt es leicht möglich, daß ſie noch in den Abſtiegs⸗ ſtrudel mithineingeriſſen wird. In Pfalz Ludwigshafen hat ſich für die Spitzenvereine Phönix und Waldhof ein ernſter Konkurrent ent⸗ wickelt, der mit Vorſicht zu nehmen iſt. Schon das Spiel am kom⸗ menden Sonntag zwiſchen Pfalz Ludwigshafen und Waldhof, auf dem Waldhofplatz, wird darüber Aufſchluß geben, wer von dieſen beiden Vereinen den zweiten Tabellenplatz belegen wird, denn Phönix wird auch auf dem 08⸗Platz trotz größter Gegenwehr die Punkte für ſich buchen und damit die Tabellenführung endgültig an ſich reißen. Ob es dem Fußballverein Frankenthal gelingen wird, gegen die Spielvereinigung 07 Punkte zu holen, muß ſtark bezweifelt werden, aber die Spielvereinigung iſt nicht ſo ganz ſicher wie die Spitzenvereine und aus dieſem Grunde könnte Frankenthal eventuell doch zu einem oder gar zwei Punkten kommen. Bringt es der Sturm des Polizeiſportvereins zuweg, endlich Tore zu machen und nicht nur Chancen herauszuarbeiten, dann wird MTG. das Nach⸗ ſehen haben und nicht zu der erwarteten Revanche kommen. Nicht ſo ausſichtslos wie es ſcheint, fährt 03 Ludwigshafen nach Neuluß⸗ heim. Die Oger ſind in letzter Zeit beſſer geworden, während Neu⸗ lußheim etwas zurückgefallen iſt. Eine Punkteteilung iſt durchaus möglich. Wer iſt Amateur? Vorſchläge zur Umgrenzung des deutſchen Amateurbegriffs Etne Einigung über den Begriff„Amateur“ iſt für die deutſche Turn⸗ und Sportbewegung anerkanntermaßen notwendig. Geſunde Arbeit in den Verbänden iſt nur durch einwandfreie Auslegung der Amateurbeſtimmungen, die wenigſtens in den Grundſätzen für alle Verbände gleich gerichtet ſein ſollten, zu erzielen. Dr. Wagner⸗Danzig hat verſucht, unter dieſer Vorausſetzung die wichtigſten Beſtimmun⸗ gen in acht Leitſätze zu faſſen, deren Ergänzung und Anpaſſung an die beſonderen Verbandsbedürfniſſe ſedem Verband vorbehalten bleiben. Die dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen vorgelegten Vorſchläge lauten wie folgt: 1. Das Amateur⸗Grundgeſetz: Amateur iſt jeder, der Leibesübungen neben ſeiner Berufstätigkeit betreibt, ohne aus irgendeiner ſportlichen Betätigung Vermögensvorteile zu zie⸗ hen. Unverſchuldete Erwerbsloſigkeit ſchließt die Amateur⸗ eigenſchaft nicht aus. e bandes a) Erſatz für die ihm durch Beteiligung an einem Wettkampf unmittelbar erwachſenen Koſten anzunehmen. b) ſich Geräte zur Ausübung der Leibesübungen ſtellen zu laſſen. Es iſt insbeſondere verboten, geldliche Zuwendungen anläß⸗ lich der Beteiligung an einem Wettkampf anzunehmen. Die wirtſchaftliche Verwertung gewonnener Preiſe und Erinner⸗ ungsgaben iſt ebenfalls verboten. „Begegnungen(Konkurxenzen! zwiſchen, Amateuren und Nicht⸗ amateuren(Profeſſionals) haben mangels gleicher Voraus⸗ ſetzungen nicht den Charakter des ſportlichen Wettbewerbs. Es kann daher auch keine Meiſterſchaft, kein Pokal oder dergl. zwi⸗ ſchen Amateuren und Nichtamateuren ausgetragen werden. Solche Begegnungen dürfen daher nur ausnahmsweiſe mit Genehmigung der zuſtändigen Verbände ſtattfinden, wenn ihnen von den Verbänden der Wert eines Leiſtungsmaßſtabes, einer Belehrung oder internationaler Repräſentation beigelegt wird. „Es iſt eines Amateurs unwürdig, aus anderen als ſportlichen, moraliſchen oder beruflichen Gründen einen Vereinswechſel vorzunehmen. Derfenige, der einen anderen zu einem unwür⸗ digen Vereinswechſel zu verleiten ſucht, iſt verächtlich und aus allen Organiſattonen für Leibesübungen auszuſchließen. Die Ausübung einer Lehrtätigkeit auf dem Gebiete der Letbes⸗ übungen zieht den Verluſt der Amateureigenſchaft nicht nach Es iſt dem Amateur erlaubt, ſeitens ſeines Vereins oder Ver⸗ ſich; doch ruht die Berechtigung, an ſportlichen Wettbewerbes ſich zu beteiligen ſolange, als eine Lehrtätigkeit gegen Entgelt ausgeübt wird. Das gleiche gilt für jeden, der entgeltlich im Dienſte eines Turn⸗ und Sportvereins tätig iſt. N Es iſt eines Amateurs unwürdig, ſeine Leiſtungen in den Dienſt der wirtſchaftlichen Reklame oder Propaganda zu ſtel⸗ len. Wer dies gegen Entgelt tut, verliert die Amateureigen⸗ aft. 5 Amateureigenſchaft kann nur ausnahmsweiſe nach Einhaltung einer Bewährungsfriſt durch den zuſtändigen Verband wieder zuerkannt werden. Der Tormann darf bei Länberſpielen nicht mehr ausgetauſcht werden Der International Board, die auch von der Fifa anerkannte oberſte Regelkommiſſion Englands, hat den Punkt 1 der Beſtim⸗ mungen, demzufolge der Austauſch des Tormannes in Länderſplelen geſtattet war, abgeändert. Es darf von jetzt ab auch der Torhüter nicht durch einen neuen Mann erſetzt werden, was eine bedeutende Rolle ſpielen bann, falls eine Partei das Pech hat, den Tormann durch eine Verletzung zu verlieren. Noch mehr als bisher wird man bedacht ſein müſſen, in Länderspielen vor allem körperlich kräftige Torhüter zu ſtellen. * Denkmalsenthüllung auf der Avus. Der Allgemeine Schnauferl⸗ Club enthüllte, wie hereits in unſerer Mittwoch⸗Mittagsausgabe gemeldet, ein Ehrenmal für Guſtar Braunbeck, ſeinem verſtorbenen Ehrenvorſitzenden. Auch von Mitgliedern der Sektion Baden⸗ Pfalz des Allgemeinen Schnauferl⸗Clubs ſowie im Auftrage des Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 17. November Deutſche Senber: ler lin(Welle 483,9), Königswuſter bhauſen(Welle 12507 20 Uhr: Mit dem Mikro durch Berlin, anſchl.: Tanzmuſik. reslau(Welle 922,6) 20.15 Uhr: Militärkonzert, anſchl.: Tanz ankfurt(Welle 428,6) 20.15 Uhr: Bunter Abend, anſchl: Tanz, B B 8 mburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Muſikaliſche Wunderkinder, K* 8 8 Kaiſerslautern 535,7), 10 Uhr: Konzert, 20 Uhrt 14.80 Uhr: Schallplattenkonzert, Kunterbunt, anſchl.: Tenzmuſik. Stuttgart(Welle 379,7) 15.15 Uhr: Unterhaltungskonzert, 16.88 Uhr: Von ffrankfurt: Alte Tänze, 20.15 Uhr: Cello⸗Abend Ed mund Kurtz, anſchl.: Funkbrettl, anſchl.: Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 19.30 Uhr: Schubert Gedenkfeier, 22 Uhr Orcheſterkonzert. Budapeſt(Welle 555,6) 19 Uhr: Kabgrett⸗Abend,.55 Uhr: Kon Daventry(Welle 491,8) 19.45 Uhr: Konzert leichter Muſiß, 21 Uhr: Von Birmingham: Varieteprogramm. Daventry(Welle 1604,3) 20.45 Uhr: Abendkonzert, 22,33 Uhr Unterhaltungsprogramm. N 95 s Mailand(W. 549) 20.50 Uhr: Abenbdkonz., anſchl.: Zigeunermuſitk, Parts(Welle 1750) 21.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr: Uebertragung aus dem National⸗ Theater in Prag, anſchl.: Tanzmuſtk. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Opernabend Wien(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Die Kreuzelſchreiber, Bauern⸗ komödie in drei Akten, anſchl.: Abendkonzert des erſten Wienesz modernen Konzerorcheſters. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr; Uebertragung von Wien. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 123 Hans Sachs Lumophon, der neneſte Netzempfänger, iſt Ihr Gerät. Klarer Ton große e e 708 Lautſprécher ohne Batterien ditekk än der Lichtleſtüng iſt er dag vollkommenſte Gerät ſeiner Art. f führung unverbindlich durch uns. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannhelm, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner 8 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Rſchard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter C dd ã Küraſſiere Roman von Walter von Rummel Aber der Lieutenant ſtieg noch höher, kletterte auf das Kreuz empor, ſetzte ſich auf die Querſtange, machte an dieſer Turnübungen und Rieſenſchwünge. Frau von Fels wurde von einem plötzlichen Schwindelgefühl befallen und ging, von Schlattein begleitet, nach dem Luginsland zurück. Die anderen waren nicht von der Stelle zu bringen, wankten und wichen nicht, bis der Verwegene wieder im Innern des Turmes und damit in Sicherheit war. Eine halbe Stunde ſpäter fand er im Luginsland ſich ein, aß mit beſtem Appetit, ſchien erſtaunt darüber, daß er für die ſinnige Ehrung des Brautpaares, für ſeine am höchſten Punkte der Stadt aufgepflanzte Freudenfahne nun auch noch Vorwürfe bekam... Am nächſten Tage erhielt er dazu noch einige Tage Zimmerarreſt zudikttert, da das K. Pfarramt beim Regimente beſchwerend vorſtellig wurde. Veſper und Andacht ſeien durch die Turmbeſteigung gänzlich geſtört worden Schwerer ballten ſich in dieſen Tagen die Wolken am politiſchen Horizonte zuſammen. Die Kriegsſtimmung in Frankreich wurde weiterhin aufgepeitſcht, die Befeſtigung von Paris beſchloſſen, Metz und Straßburg in Verteidigungs⸗ zuſtand geſetzt. Die Freiwilligen ſtrömten zu den Rekrutie⸗ rungsbureaus. Die Blätter ſchrieben, daß das Banner der Freiheit une Ziviliſation ſich nunmehr ſiegreich entfalten würde, hießen Paris zärtlich la meétropole intellectuelle du monde. Die Rheinprovinzen, meinten ſie, würden auf den erſten Kanonenſchuß hin auf die Seite Frankreichs treten In England war man kühler, ließ den Gallier, ſo viel er wollte, auf Palmerſton und das Inſelreich ſchimpfen, bemerkte ſarkaſtiſch, die Franzoſen möchten es ſich lieber noch etwas überlegen und einen Krieg mit England ja nicht als Kleinig⸗ keit betrachten. 5 In Bayern hatte die Kriegsſtimmung das Lager zu Nürnberg erſtehen laſſen. 15000 Mann waren dort zuſam⸗ mengezogen, König und Königin, der Kronprinz, viele fremde Offiziere folgten den verſchiedenen Manövern“ Auch leichte Kavallerie war in Nürnberg zu ſehen, die vter Regi⸗ menter Kronprinz, Taxis, Leuchtenberg und Leiningen. Die Küraſſtere hatten zu Hauſe bleiben müſſen. Dafür übte Baron Waagen auf dem heimiſchen Exerzierplatz um ſo eifriger ſeine Galoppattacke, enggedrängt, Gaul an Gaul, Mann an Mann, Knie an Knie, das erſte Glied den Pallaſch zum Stiche, das zweite zum Hiebe erhoben. Der alte Beteran und Haudegen war gänzlich verjüngt, ſo freute er 16) ſich, daß er, wie es nun ſchien, doch noch einmal mit dem Feinde von Anno dazumal die Klinge kreuzen dürfe. Auch Schlattein hätte nichts dagegen gehabt, wenn es weſtwärts gegangen wäre. Er hatte es nicht vergeſſen, wie der Franzoſe, als er noch ein Kind war, auf Ilſebach gehauſt, wie er das Unterſte zu oberſt gekehrt, alles kahl gefreſſen oder mitgenommen, wie er die Mutter, die damals ſchon Witwe geweſen, faſt zur Verzweiflung gebracht hatte Und dann der luſtige Onkel Joſef, der Rittmeiſter im Regi⸗ mente Taxis geweſen war. Noch heute ſah er ihn, als ob es geſtern geweſen, wie er mit ſeinen Reitern auszog, ſich noch einmal umwandte und mit der Hand zurückwinkte. Er war nicht wiedergekommen, mit den meiſten ſeiner Reiter auf den Schneefeldern Rußlands geblieben. Es waren da noch mancherlei Rechnungen zu begleichen. Ihm ſollte es recht ſein, wenn das Gewitter, das nun ſolange ſchon am Himmel ſtand, endlich los brach.. Frau von Fels freilich war da anderer Meinung. Sie wünſchte Krieg und Kriegs⸗ geſchrei weit, weit weg, wollte nicht zum zweiten Male Witwe werden. Das Brautpaar hatte in dieſen Tagen viele Glückwünſche zu erwidern. Soweit das ſchriftlich zu geſchehen hatte und irgendwie angängig war, überließ der ſchreibfaule Schlattein die geſamte Korreſpondenz gerne ſeiner Braut. Auch ſo mancher Beſuch mußte gemacht werden. An einem freien Samstag und Sonntag fuhr man bis nach München, zu den Eltern der Braut. Steinhofer, der Pächter von Kaſten ſtellte ſich ein, um alles Glück zu wünſchen. Der Papierer Peitinger kam mit einem großen Blumenſtrauß und einem Ballen ſelbſtgefertig⸗ ten Papieres. Auch Giggenmoſer fand ſich gelegentlich einer ihn nach München führenden geſchäftlichen Reiſe als perſön⸗ licher Gratulant ein, wurde gleich zum Mittageſſen im Luginsland dabehalten. Den Abend verbrachte er mit Kufer im Schwarzen Hahn. Dieſem ſchwärmte er eine halbe Stunde von den Vorzügen Joſefa Pfinzings, die nun Frau von Burgdorf geworden war, vor. Ob ihm denn nun die wirk⸗ iche und richtige Brau nicht auch gefalle, fragte Kufer. Sie ei doch hübſch, klug und liebenswürdig. a 5 „So hübſch, klug und liebenswürdig,“ knurrte Giggen⸗ moſer,„daß ſie ſich nie auf unſere Hofmark hinausſetzen wird.“ „Das glaube ich nun allerdings auch nicht. Wäre wohl das Beſte, Schlaltein würde das ganze alte Gerümpel, dieſen ewigen Stein des Anſtoßes verkaufen.“ Giggenmoſers Augen ſprühten Feuer.„Das Gut, das ſchon ſo lange in der Familie iſt, ohne jede Notwendigkeit veräußern?“ FURNICU LUS. 3 Sie mich 88 7 7 5 5 5 er, ich habe auch kein Schloß und bin doch immer vergnügt.“ a „Ja Sie, Herr Lieutenant, Sie ſind dafür Millionär.“ „Wie Sie zu befehlen geruhen. Können Sie ſchwelgen, Giggenmoſer? Ja. Dann ſollen Sie wiſſen, daß weit mehl als die Hälfte meiner Million ſchon bei allen Teufeln iſt. Der Reſt wird folgen. Aber wir wollen deshalb nicht traurig ſein.“ Und er ſtieß ſein Glas an das des Gerichtshalters Das Lager in Nürnberg war zu Ende. König und Königin reiſten nach Hauſe, die Truppen marſchierten in ihre Garniſonen zurück. In der Kreisſtadt war vom Bürger⸗ meiſter bis zum jüngſten Schuſterbuben, vom Oberſt bis zum zuletzt eingeſtandenen Küraſſier alles in Bewegung. Denn die Majeſtäten wollten ihr Nachtlager in der Stadt halten. So taten ſich denn auch hier, wie kürzlich erſt in der alten fränkiſchen, früheren Reichsſtadt, grüne Ehrenpforten und Triumphbögen mit Blumengewinden, Nationalfahnen und allerhand paſſenden Emblemen empor.„Willkommen in Lieb' und Treue“ leuchtete es mit goldenen Lettern aus dichtem Tannenreiſig. Darüber glänzten ſtolz die drei Ritterhelme, das Wappen, das die getreue Stadt von Kaiſer Ludwig dem Bayern erhalten hatte. 5 unter dem Donner der Kanonen, dem feierlichen Geläute aller Glocken und dem Hochrufen der Bürgerſchaft durch das Spalier der zu Pferde ausgerückten Küraſſiere in die Stadt ein. Vor der Reſtdenz, wo er mit der Königin abßſtieg, zog die von der Stadt geſtellte Ehrenwache auf, drei geharniſchte Bei Einbruch der Dunkelheit ſetzten ſich zwet Fackelzüge in Bewegung, der eine vom Martinsturm, der andere von dem, dieſem gegenüberliegenden Ende der Straße aus. Vor der Reſidenz trafen ſie zuſammen. Mit tauſend Lichtern war die Stadt feſtlich erleuchtet. In roter, heißer Glut, als ob das griechiſche Feuer ſie verzehren wolle, flammte auf dem Hügel die Herzogsburg auf. 17 N Im Feſtſaal der Reſidenz war Empfang, der die Spitzen der Bürgerſchaft, die Offiziere, die bel Hofe vorgeſtellten Guts⸗ beſitzer der Umgebung vereinigte. Graf Tilly, als Flügel⸗ adjutant ſeines Amtes eifrig waltend, ſtellte jene vor, die König und Königin noch nicht bekannt waren. Schlattein und Frau von Fels wurden von dem Mon⸗ archen zu ihrer Verlobung beglückwünſcht.„Ich hoffe,“ äußerte ſich der König zu Schlattein,„Sie und Ihre künftige Frau auch gelegentlich auf meinen Feſten in der Hauptſtadt zu ſehen.“ (Fortſetzung folgt.) Ehrenvorſitzenden Dr. h. c. Carl Benz wurden Kränze niedergelegt, Verlangen Sie Vor⸗ N Am Abend, als es ſchon dämmerte, fuhr König Ludwig i mittelalterliche Ritter,. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 535 N afts · und edeg Verhandelt auch Opel? Nach der Einflußnahme von Fiat bei NSU. und den Daimler⸗ Benz⸗Verſionen heißt es jetzt nach der„B..“, daß auch bei Opel eine usländiſche Intereſſennahme bevorſtehe. Angeblich beabſichtige Ge⸗ nexal Motors in nähere Beziehungen zu O pel zu treten. In Berlin ſollen Verhandlungen im Gange ſein, die darauf abzielen, daß die General Motors ein größeres Paket der Opel⸗Aktien übernimmt. Nach der einen Verſion ſollen General Motors 20 v. H. der Aktien erhalten, nach der anderen ſoll das Paket einen ſolchen Umfang haben, daß die General Motors auch eine einfluß⸗ reiche Stimme in der Verwaltung bekämen. Die wahrſcheinlichen Pläne von Opel und General Motors gingen dahin, die Rüſſels⸗ heimer Werke weiter auszubauen und die Fabrikation der wohlfeilen Wagen, die bisher eine Spezialität von Opel waren, noch mehr zu fördern. Die Pläne ſollen ſchon Anfang nächſter Woche zum Abſchluß kommen. Das Aktienkapital von Opel würde nach der Um⸗ wandlung in eine Aktien geſellſchaft 125 Millio⸗ nen Mark betragen. Von der Berliner Direktion der General Motors werden dieſe Behauptungen zwar dementiert, allerdings mit dem Nachſatz, daß, falls dieſe Verhandlungen wirklich geführt, ſie direkt von der amerikaniſchen Zentrale mit Opel gepflogen ſein müſſen. Bei dem beiſpielloſen Erfolg der deutſchen Automobilinduſtrie auf der Berliner Autoſchau müſſen die plötzlich auftretenden Gerüchte über bevorſtehende Auslandsbindungen unſerer Autoinduſtrie ver⸗ wundern, umſomehr, als noch vor kurzem bei Daimler ebenſo wie bei Opel geradezu vor einer Auslandsbetetligung gewarnt wurde. Was zu dieſen Vorgängen— vorausgeſetzt, daß die Gerüchte zutreffen — führte, iſt von hier aus nicht zu prüfen. Kapitalbedarf zu wei⸗ terem Ausbau— im techniſchen wie kommerziellen Sinne— beſteht ſelbſtverſtändlich nach wie vor bei der deutſchen Automobilinduſtrie. Aber es iſt angeſichts des ſeitherigen ſcharfen Wettbewerbes des Aus⸗ landes, der nicht nachlaſſen wird, nicht ganz verſtändlich, warum auf einmal die Finanzierung und aktienmäßige Bindung deutſcher Un⸗ ternehmungen mit eben dieſen Konkurrenzfirmen nötig ſein ſollte. Oder fühlt ſich das Ausland infolge des konſtruktiven und allgemei⸗ nen Fortſchrittes Deutſchlands gedrängt, wenigſtens auf dem Wege über die Erwerbung von Aktienpaketen am deutſchen und europäiſchen Geſchäft beteiligt zu bleiben? Der notwendige und doch einmal kom⸗ mende Zuſammenſchluß der europätſchen Autoinduſtrie dürfte aber durch die verlautbarte Opel⸗General Motors⸗Bindung nicht ſonderlich gefördert werden. Und dann erhebt ſich die Frage, wer wird bei dem Zuſammenſchluß führen, beſteht nicht die Gefahr, daß Deutſchland durch derartige Verpflichtungen ins Hintertreffen gerät? Man wird alſo die Augen offen halten müſſen, ob nun die derzeitigen Ge⸗ rüchte zutreffen oder nicht. Zum Zufammeuſchluß im Burbach⸗Konzern. Wie die„Magdeb. Atg.“ in Ergänzung des Communiqués über den Zuſammenſchluß im Burbach⸗Konzern aus informierten Kreiſen erfährt, ſoll die Höchſt⸗ renze der Kapitalerhöhung bei Krügershall bei 125 Mill. liegen. Es ſei aber durchaus denkbar, daß das Aktienkapital geringer als der Betrag ſein wird. Was das Umrechnungsverhältnis betrifft, ſo) darüber heute noch keine Einzelheiten ſeſtgelegt worden. Es würde eine Kommiſſion eingeſetzt, die erſt am 10. Dezember, alſo zwei Tage vor der am 12. Dezember ſtattfindenden Generalver⸗ fammlung, das Ergebnis ihrer Unterſuchungen vorlegen wird. Das Bezugsrecht ſoll für die Aktionäre günſtig und vorteilhaft ſein. G. Sauerbrey, Maſchinenfabrik AG. in Staßfurt. Bet Ab⸗ bungen von 60 000& ergibt ſich ein Verluſt von 338 476 ¼ (Verluſt 339 278), der wieder vorgetragen werden wird. Generalver⸗ Jammlung 12. Dezember. Ueber die Sanierung werden noch keine kitteikungen gemacht.(Tageskurs 18 v..). Der weitere Aus ban der ſchweſzeriſchen Glertrizitätswirtſchaft. Wien aus Aarau gemeldet wird, laufen jetzt die Verhandlungen in der Klingnauer Kraftwerkfrage zu einer Einigung auf das ſogenannte Gru ppenprofekt, woran ſich der Kanton Aargau, die ſchweizeriſche Kraftwerks⸗ mit 10 v. H. beteiligen würden nunmehr gleichzeitig (Baubeginn für Klingnau im Juni 1929.) Die erzeugte würden. gebaut. Energie von durchſchnittlich 37000 PS. in Klingnau und 42 000 PS. in Wilbegg würden von den Rh.⸗W. G. zu den gleichen Bedingungen unter Garantierung einer Mindeſtrendite von 7 v. H. auf das Aktienkapital übernommen. Das Rheinkraftwerk Dogern, deſſen Er⸗ ſtellung und Sttomexport als zur Hälfte Deutſchland gehörendes Grenzwerk nicht im Zweifel ſteht, wird nicht in den Gruppenvertrag einbezogen, ſondern ſeparat behandelt. 2: Nordweſtdeutſche Kraftwerke AG. in Hamburg. Die Verwal⸗ tung bringt für das am 30. September abgelaufene Geſchäftsjahr eine Erhöhung der Dividende von 4 v. H. auf 7 v. H. in Vorſchlag. Das Geſchäftsjahr ſchließt einſchließlich 90 298(i. V. 28 075) Vortrag zus dem Vorjahre mit einem Reingewinn von 773 581(509 878). * Aktien⸗Glashütte, St. Ingbert. Das im Jahre 1868 begründete Unternehmen, das im Jahre 1920 an einen franzöſiſchen Konzern unter jetziger Führung der Verreries Mécaniques de Bretagne über⸗ ging, konnte im Geſchäftsjahr 192728, infolge der Vergütung aus dem Stillegungs vertrag mit einer deutſchen Flaſchenglas⸗ hükte, den im Vorjahr eingetretenen Verlauſt von 684 384 Frs. auf 531567 Frs. reduzieren. Die Vergütung aus dem Stillegungs⸗ vertrag belief ſich auf 1611 405 Frs. Der Geſchäftsanteil im Deut⸗ ſchen Flaſchenverband wurde mit 16637 Frs. aktiviert, aus Grund⸗ ſtücksverkäufen wurden 197 654 Frs. eingenommen. Andererſeits wird der Verkaufsverluſt mit 859 305 Frs. beziffert. Zinſen und Bankſpeſen beanſpruchten 495 563 Frs. und allgemeine Unkoſten 419 357 Frs. In der Bilanz per 30. Juni 1928 figurieren, neben dem Aktienkapital von(unverändert) 1 400 000 Frs., Kreditoren mit 3946 166 Frs.(gegen 5 791 191 Frs i..). In Aktivum ſind die Immobilien und Mobilien mit 3 331 606 Frs.(gegen 3313 014 Frs.) bewertet; Waren⸗ und Rohſtoffvorräte erſcheinen mit 596 706 Frs. (2 418 721 Frs.) und Debitoren mit 925 221 Frs.(gegen 775 105 Frs.) Ufa.— Kein Aktienverkauf an das Ausland. Seit Wochen ſind Gerüchte im Umlauf, nach denen im Kreiſe der Majoritätsbeſitzer der Ufa, der Hugenberg⸗Gruppe, der Wunſch nach einem Desintereſſe⸗ ment bezw. einer Verkleinerung des akfflenmäßigen Intereſſes an dem Unternehmen lebendig geworden ſei. Dieſe Gerüchte haben nunmehr in einer Meldung Eingang in die Preſſe gefunden, wonach man verſuchen ſoll, einen zunächſt kleineren geſchloſſenen Poſten Aktien an Intereſſenten des Auslandes abzuſtoßen. Hierzu wird von autoriſierter Seite die Erklärung abgegeben, daß bei den Groß⸗ aktionären nicht die Abſicht beſtehe oder beſtanden hätte, Ufa⸗Aktien ins Ausland zu verkaufen. Dieſe Formulierung mit ihrer Zuſpitzung auf den Auslandsverkauf iſt allerdings als Dementi unvollkommen, und läßt die Frage offen, ob bei der Hugenberg⸗ Gruppe nicht in der Tat ein gewiſſes Entlaſtungsbedürfnis und unter Umſtänden eine Abgabebereitſchaft beſteht. 772 Kapitalerhöhung bei Lerche u. Nippert. Die Lerche u. Nip⸗ pert Hoch⸗ und Tiefbau AG., Berlin, beantragt mit Rückſicht auf die erheblich geſtiegenen Umſätze Kapftalerhöhung um 1,5 Mill./ auf 2,5 Mill. J. Die Uebernahme der jungen Aktien iſt geſichert und ſoll zu 120 v. H. erfolgen. In der GV. ſoll beſchloſſen werden, ob und welches Bezugsrecht den Aktionären eingeräumt wird. Unter dem üblichen Vorbehalt kann mit einer Dividende wie i. B.(6 v..] ge⸗ rechnet werden.— Für das Jahr 1929 liegt ein beträchtlicher Auf⸗ tragsbeſtand vor, der ein verbeſſertes Ergebnis auch für das erhöhte Aktienkapital erwarten läßt. Kulmbacher Rizzibräu Ach. in Kulmbach. Dividenden⸗ ſteigerung. Der Bruttogewinn der Kulmbacher Rizzibräu AG. be⸗ trägt 395 990%(i. V. 340 195). Davon ſollen 153 000,(184 000) zu Abſchreibungen und Rücklagen verwandt und eine Dividende von 14(12) v. H. in Vorſchlag gebracht werden. * Diskonterhöhung in Finnland. Die heute ihren Diskontſatz von 6,5 auf 7 v. H. * Vom internationalen Walzdrahtverband. Finnlandbank erhöhte Am 13. November fand in Brüſſel eine Sitzung des Int er nationalen Walzdrahtver bandes ſtatt. Das bisherige Tonnagepro⸗ gramm wurde beibehalten; die Preiſe erfuhren keine Ver⸗ änderung. Der Verkauf für das erſte Vierteljahr 1929 wurde freigegeben. Die nächſte Sitzung findet vorausſichtlich in der erſten Hälfte des Januar nächſten Jahres in Luxemburg ſtatt. * Schließung engliſcher Kohlengruben. London, 16. Nov. Die Camby und Cy. in Südwales hat geſtern in nichtöffentlicher Generalverſammlung die Liquidation der Geſellſchaft beſchloſſen. Der Konzern umfaßt 14 Kohlenzeche n. Von der Betriebseinſtellung werden etwa 10 000 Arbeiter betroffen. 5 * Verhandlungen über ein Nordſee⸗Frachtabkommen. Vor eini⸗ en Tagen fand in Hamburg eine Beſprechung ſtatt, in der die Frage eines Frachtabkommens zwiſchen den an der nord alt lantbfchen Fracht achte beteiligten Reedereien erwogen wurde. Es ſollte verſucht werden, Hapag und Lloyd in die Regelung von Antwerpen und Rotterdam einzubeziehen. Die Verhand⸗ lungen wurden vertagt und werden demnächſt in Bremen wieder aufgenommen. Es heißt, daß die Holland⸗Amerika⸗ Linie Schwierigkeften mache, weil ſie ſich durch die Eiſen⸗ bahnvorzugstarife zugunſten der deutſchen Häfen benachteiligt fühle. Sie verſuche die deutſchen Reedereien zu veranlaſſen, auf dieſe Vor⸗ zugstarife zu verzichten. * Oktober⸗ Güterverkehr im Hafen zu Ludwigshafen. Nach Mit⸗ teilung des bayer. Hafenamtes betrug der Geſamtgüterver⸗ kehr im Hafen zu Ludwigshafen a. Rh. im Oktober 1928 367 017,5 Tonnen. Davon entfallen 257964 Tonnen auf die Zufuhr und 109 053,5 Tonnen auf die Abfuhr. Börſenberichte vom 16. November 1928 Mannheim befeſtigt Gegenüber den beiden Fragen, die z. Zt. das Hauptintereſſe in Anſpruch nehmen— Eiſenkonflikt und Panzerkreuzer⸗Debatte— nahm die Börſe heute eine zuverſichtlichere Stellung ein. Beſon⸗ ders für einzelne Spezialwerte, namentlich für elektriſche Aktien, beſtand weiterhin Intereſſe und die Geſamttendenz wurde in deren Auswirkung ſeſter. Von Induſtrieaktien lagen Deukſche Linoleum, Cement Heidelberg, Südzucker feſter; Farben u. Waldhof waren aber nur behauptet. Dagegen neigten Verſicherungsaktien zur Schwäche. Continentale Verſicherung und Württ. Transport wurden niedriger angeſetzt. Banken und Brauereien unverändert. 5 Frankfurt feſter, zum Schluß ſtill und leicht abbröckelnd Nach der geſtrigen Unſicherheit konnte ſich zu Beginn der Börſe eine feſtere und zuverſichtlichere Stimmung durch⸗ ſetzen, da man nach der jetzigen Entwicklung der Dinge eine Be⸗ drohung der Regierungskoalition nicht mehr befürchtet. Dazu kam die lebhaftere Nachfrage, die wieder nach Spezialwerten, vor allem nach Elektrizitätsaktien, angeblich auch von Auslandsſeite, ein⸗ ſetzte. Im allgemeinen war die Geſchäftstätigkei t aber micht bedeutend, doch ſchritt die Spekulation auf dem meiſten Marktgebieten zu Deckungskäufen. Durchſchnittlich waren gegen die geſtrige Abendbörſe—2proz. Kursbeſſerungen ver⸗ zeichnen. Bei größeren Umſätzen konnten Elektrowerte ſtärter an⸗ ziehen, die—4 v. H. und darüber gewannen. Etwas regeres In⸗ tereſſe beſtand ferner wieder für Reichsbankanteile, die 8 v. H. ge⸗ wannen, auch Danatbank war mit plus 2 v. H. etwas gefragt. Mon⸗ tanwerte blieben vernachläſſigt, doch gab es auch hier überwiegend kleine Kursbeſſerungen. J. G. Farben zogen 1,5 v. H. an. Schiffahrts⸗ werte eröffneten wenig verändert und Deutſche Anleihen blieben vernachläſſigt, auch Auslandsrenten lagen weiter ſehr ſtill. Von den Autoaktien konnten Daimler auf die bereits erwähnten Ver⸗ ſtonen erneut 2,25 v. H. gewinnen; auch Kleyer 1 v. H. höher. Nach den erſten Kurſen konnte ſich die Tendenz zunächſt weiter etwas beſſern. Später wurde das Geſchäft recht ſtikl bei verſchiedentlich leicht abbröckelnden Kurſen. Der Geldmarkt war im Zuſammenhang mit dem Steuertermin ſtärker angeſpannt, Tagesgeld 7,5 v. H. 5 Berlin eher feſter ö Die Grundtendenz bei Börſenbeginn war im Gegenſatz zum geſtrigen Schluß freundlich. Das Geſchäft war heute allerdings ruhiger als geſtern und die Kursgeſtaltung inſolgdeſſen nicht ganz einheitlich, doch überwogen eher kleine Beſſerungen, die ſich im Rahmen von 1 bis 2 v. H. hielten. Nur vereinzelt gingen die zu Schwankungen hierüber hinaus. Der Elektromarkt hatte etwas größeres Geſchäft als die anderen Märkte aufzuweiſen. Nordd. Lloyd blieben unverändert, obwohl die heutige Auflegung in New⸗ vork und der Ausgabekurs von 69 Dollar für eine 200 Mark⸗Aktie eine Anregung boten. In Reichsbankanteilen fanden, wie ſchon in der letzten Zeit, lebhaftere Käufe ſtatt, ſo daß der Kurs ſich etwas hefeſtigen konnte. Kaliwerte etwas vernachläſſigt und ſchwächer, oͤsgl. Kunſtſeidewerte. Deutſche Anlehhen waren befeſtigt, Ausländer faſt unverändert, der Pfandbriefmarkt uneinheitlich. Am Geld⸗ markt zeigte ſich noch keine Entſpannung, Tagesgeld war mit 6,5 bis 8,5 geſucht, Monatsgeld 7,75 bis 8,75 und Warenwechſel ca. 675 v. H. Nach den erſten Kurſen wurde es, ausgehend von Elektro⸗ werten,(Schuckert befeſtigten ſich um 4, Siemens um 3 v..), allge⸗ mein feſter, doch blieb das Geſchäft nur unbedeutend. Der Kaſſa⸗ markt lag bei—gproz. Kursgewinnen überwiegend freundlicher. Im Verlaufe blieben Elektrowerte weiter ſehr lebhaft, man beobachtete ununterbrochene Käufe einer Großbank. Spritwerte ebenfalls gefragter, auch Chade, Spenska, Dt. Waffen, Ilſe, Dt. Lino⸗ leum, Sarotti, Stöhr und Krauß waren—4 v. H. höher. Otavi konnten um 1,75 v. H. anziehen. Die Börſe ſchloß zwar nicht ganz einheitlich, ooch meiſt über Anfang. Die Umſätze om Deviſenmarkt waren bei gleichen Kurſen ſehr klein. Dollar notierten gegen R. 4,1982½% Die europäiſchen Va⸗ luten blieben ebenfalls unverändert. Die Swapſfätze gegen R. liegen eine Kleinigkeit höher, 25—30 auf einen und 8489 Stellen auf drei Monate. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 610 v. 5. Amtlich 15 Nonember 18. November arität Diskont in R⸗M für. B.. B. 8 M. IIätze% Holland 100 Gulden 168,27 168,61 168,32 168,88. 168,48 4,5 Alken e 100 Prachme].42.488.42 5488] 5445 10 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,255 58,385 58,265 58,885 58,855 45,5 Danzig.. 100 Gulden 81.29 81,45 61,285 1,445] 81,555 6 Helſingfors„100 finn. M. 10.553 10,578 10.551 10,571 10,512 7 Italien„„100 Lire 21.97 22,01 21,97 22,01 22,025 5,5 Südſlawien.. 100 Dinar.869 75889 7,389.883 7,3551 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 111.77 111890111 78 112,00 112,06 5 Liſſabon... 100 Eskudo 19,56 18,32 18,868 18,82 178 8 Oslo. 00 Kronen 111.7411196 111,74[111,96 111,74 5,5 Paris„ 100 Franken 16,87 16,41 16,885 16,425] 16,445 8 Prag 100 Kronen 125,427] 12,447 12,428 12.449 12,38 5,5 Schweiz. 100 Franken 80,725 80.885 80,72] 80,88 80,518] 3,5 Sofia 100 Leva 8,028 3,035] 3,029] 3,035 3,017] 10 Spanien.. 100 Peſeten 67,57 67,71 67,89 67,7 69,57 5 Stockholm... 100 Kronen 112,09 112,81 112,07 112.29 112,05 4755 Wen„100 Schilling 58.92 59,04 88,985 59,055 58,79 875 Budapeſt 100 Peng= 12 800 Kr. 73.105 78,248 78105 78,2480 72,0 6 Buenos⸗Aires. 1 Peſ..768] 1,772] 1,789 1,778 1,786] 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,190 4,198 190.198 4,176— n„ en 880] 1,88.88.52] 17986 5,8 Kairo. 1 ägypt. Pfd. 20,855 20,895 20,855 20,895 20,91— Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,107 2,111.107 2,111] 2,180 10 Londa 20,8332 205872 20,884 20,874] 20,393 4⁵⁵ New Hort 1 Hollar.1940 4,2020 4 1840] 4,2020 4,1780 5 Rio de Janeiro.. 1 Milreis] 0,501 0,503 0,5005 055025] 0,508 Uruguay.. 1 Gold Peſ. 4,286[ 4,294 l.286[.294 J 4,321 5*. 5 1. f 15. J 16. 18. J 16. 18. J 16 18. J 16. 8 15. 16. 15, J 18. Kur Szeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Bd. Maſch. Durl. 170.9 17070 ß i Bar been 33505870 Gref. ok.& Wit..——— Ff. Nöähm Kauf. i Ammendk. Pap. 177,0 138 0 Gruſchwit Tectil 82,50 82.— Rhein- h girder 150.0 156,0 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotterungen in Mark ſe Stück Baſt.⸗G. 287,0 287 0 Gesfürel 273,5 272,5 Philipps Fran. 24.— 1 5 Anhalt. Kohl. 08 5 1925 gethal Draht 89,15 9 75 Rhei. Maſch. Led.—— Bayr. Spiegel 68,— 28,— Gesfürel.. 785527255 Porzellan Weſſel 44,— 28,— Aſchaffbg. Zelt. 205, ackethal Draht 91s 9778 gie 135,5 138 Mannheimer Effektenbörſe vom 16. November ere dene. edle p. 11 a Acad aeſh. 5 e adenge meg, 160 J ge 140 18. 16. 18.16 18,18. Beam Elekts 2215582280 Hein a lifinet 15.0 4595 Rein. Gephesch 118,0 117.0 Hann. fl. Get 411250 feder under beſe Had. St.⸗A 27 78.— 18—, Pfalz. Preſſehefe 150,0 180,0 10⅜ rk. M. Bel. 124,0 124,9] Brem.⸗Beſig. Oel 58,.— 58,— Grüln& Bilfinger 167,0 189,5 8iheinelekt, B. A., Balcke Wölch n 2280 1295 0 8 n Get 31.— 3, Kückforth, Ferd. J8,— 79.75 (Had Kom. Gb 87.— 87.— Swat Sience 578 0 170,018„„ fl 140.0 140,0 Srewn Boer! 15270 183.0 Fat a Nen. 40.— 40.„„„t.. e 8.. Pen bend 402.0 488 0 Hartert Beruf. Rügerzwere 1047 04 85% gihafen Stadt 91,— 81, Werger Worm 216,0 217.0„„„ 19 Sepaneeen... Koeder, Gebr. D. 128,0 123,0 J. P. Bemnberg 492,0 488,0 2 Dergwk. 139,0 188,5 100% fig Gold 102,0 102,0 9 5„ Karlsr.Räh. Haid 40, 40.— Cement Heideld 137,5 199,2 Hanfwerk Füßen 128,0 127,0 Rückforth..,. Bergmann Flekt. 221,5 222,2 Harpener Bergb. 135.135,80 Sachſenwerk 495•0 % m. Gold 92,30 92,0 220.0 210,0 Sorten rann 85, 85 e klarſtar 18.0 170.0 Papers Ftutat g 80 57,30 Rürgerswertz. 165.0 105, 0M Serf⸗ Cub. Hut 30,0 320.0 apmng spule n 1.2 Salzderfurtd„1860 490.5 ben eden id d 18 0 entire erf 9e 0 e Dene, Sunne 24— 27.— Canet Ailuar 16 376.8 Pieſe erer a. 4 4865 Berliner Manche, 2 80 Slider diesc g— en s Scheer 55% Farben gbs. 2 185,0 185,0. 93, 40.0 annh. Gummi 21.— 21.—Chemiſche Albert 75,—77.— och⸗ u. Tiefbau 81.85.— Schlincks Co. Hog 90, 80,— Berliner Maſchb. 90, 225 ilpert Maſch. 88, f cheidemandel 850,0 852.0 1 Mannh. Verſich. 140,0 140, Neckarſulm Fhrz. 21 160.00 Ch. Brockhues 100,8 102.0 polzmann, Phil.—— 1332 Schnellpr. Frkttr 69,50 9,— Braunk. u. Brikett 166,0 186,0 Hindrichs KAuff. 102.0 102,0 Schuberts Salzer 850, 410 Bebe bank. 229.1300 Bernd. Berch... Paß Müden 139.9130 olzvertoöl- Jb. 88.65 88,30 Schramm fac. 223.0145 Sr eſtge Belſ. 5e 50 6e 0 Pic aufer 1100 1100 Sassen de both. B. 159.0 10950 f Leni 0 0 e 1600 158-0 Daintter Benz 91,50 82,75 5 Schuckert, Nrbg. 287,0 242,0 Bremer Vulkan 151,7 180,7] Hirſchberg Leder 1 1880 Schuhfabrik Herz 321.0 825.0 th. Bk 215.0 127085. 1188.5 153.5 Ah. Elektr. A. 1400 140,0 Dr. Eiſenhandel 7879,90 Jung eans 82 95,85, Schuhf. Berneis—.—89,.— Bremer Wolle 225,0 228,5 Hoeſch Eſſen. 1 15„0 Schu 0 80a 406.0 408 thank. 124,7 124,7 Brown, Boveri 5 5 Rheinmühlenw.„ Dt. Erdöl.. 137.7 138,7 Junghans St. A. 88,80. 88.75 Seilinduſt. Wolff 63,— 61,— Brown, Bop,& C. 152,0 152.0 Hohenlohewerte 135 65,— Siem.& Hals 2 139·5 1975 Südd. Disconto. 182,0 1820 Deuce Jen. 1105 5 Südd. Draht 148.0 148.0 D. Gold⸗u. S. Anf 19670 188, 2 Kaisersl. 260.0 Siem, E. Halske———— Buberuskiſenw. 89,— 87,25 Phil, Holzmann 185,184. Sinner A. G. 289.7 269.0 Durlacher del, 1470 170 Eninger Unten 8 9 Gerein ziſch Heif. 72 Dresd Schueler 120.0 1162 Tarſtaf Fiid.. 248 2400 e 1 c Ster e— 32.— 9 1 0 5 2 g„* f 2 5 5 üdd.. 3 223,9 2785 5 Flenkeln gedww. 290,0 200,0 Febr. Jann:. 27. 27.— Wayß 4 Freytag 135,0 7570 Deen 8943 glare 108.0 109 e Bucer a Chem. Gefen 78,— 28, Niendte bene 1471195 Stetberger 1 885510 udwigsh. A. Br. 292,0 282,0 J. G. Farben. 251,0 251,0] Zellſtoff Waldhf. 277.0277 Den nder 81.— 61.— onſerpe Braun., Triest Beſigbehn 64.— 6d.— Chem. Albert 11558 12770 Gebe. Jungbanz 87. 89,50 Ss. mer vi 1490 1400 Frankfurter Vörſe vom 16. November—..... 224 0 fr 9 Teen nene 78 8880 5. 5 5 186.0 Ver. deutſch. Belf.—— e Halm! 91,25 90,45 Naliw. Aſchersl. 284,0 288,8 bfab. 102. 0 Zeſtverfinsliche Werte Haß dee n. 18 0f 1 Moutan- Alktien. K dic 2407 24070 r Berg, Juz 5855 1250 Deſaue Gas 168 48800 gene 1420476 Tieg Leonzald 7895 1897 87,25 87,85 3 88.—.— 95—— be. Ver. Ultramarin. 159, 5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 144,1 148,5 C. H. Knorr 5 0 Transradio 188, 8 8% Reichsanl.. 0 end 155 0 1 f u 202,5 202,0] Elektr. Sleferung 5; 5 76.50. 5 8—2 0 Ver. Zellſt. Berl. 129,0 129.0 Deutſche Erdöl 138,0 182,5 Kollm.& Jourd. 75,15 78.50 185.0 185,7 Attösgfb, 1 wööd 51,10 81,30 Tarnaſt. u. Nat. 288.0 2880 Hachen Serom 12888 maln tali 1 dus Maschinen.001405 Bogtk. Mach. St 2110 ich Gußſtabl. 50, 8 5 7 S1. 95 5 A rk Gun 80.— 80.— 5 1. Bank 168,0 1687. ee un e äffner 211,0——. Deutſcheftabelrw. 71.88 71,15 Krauß“ Cie. Box. 54.28 54 Irkt. 8. 7 5 90 Deutſche Bank. 186,0 187,5 Harp Bergbau 136,0 185,5 Enzinger⸗Union 79.— 79. Mainkraftwerk„ Boigt& Häffner 211,0—, i g 8 Ver. Chem. Charl. 150,0 144.0 J 51.—.——.—„0240.0 8— Mainkraftwerke.—— 114,0 Volth. Sell. u. K. 95,— 95.— Dtſche. Maſchfbr. 48,85 48,15 Kronprinz Met. 103,7 107,7 0 N D. Web.(Gel) 96 95— 2 e e 88 1270 e 0 70 Etting. Spin 2250 2250 e Sh 7 2750 0. 184.0 2004 9 5 5 Koffhäuſ.⸗ Hütte 51,— 61, en e— 58870 5, Sbaßanm 28— 2. Pup n Wechſ. 198.0 185,30 Salisalkbetfurth 870 988. Miag, Pahtb. 1647 16% B. Wolff... 18.0 136,0 Piſch Effendi. 76, 70, Laßmeger& Go. 186,0 188,7 P. Stahlwerke. 08,2588. %eSchußg. 0s 10.10.07 D eberſee Ban 105.0 105,0] Zal Westeregeln 299,0 258,0 Jaber, Joh, Blei 39.75 40 800 Mig ict 184.7 184.7 W.„ 277 Bechuhf Brend 8587 25 14„100 6,07 O. Vereinsbank. 10,0 105,0 gcbener. 43.0 5 aber gleich 150 7825 1 5.— 88.80 Senuftof Afch fog. 208,9 208,4 Seed S m8 diebe as. 0 4 88h. Jh 18704853 Eebesudwigah. 20 980 61,50 Dresden Han. 1030 1678 Mane ad n 0 ach Haben. 245, 240.2 Motoren deuß: Baldi 0 Dürener Metall 2140 219.5 Carl Ninditröm. 880.9 55 Bog dn 5 0 18 21 1 7 4 resdner Bank.„ 5 5„ J. G. Jarben„„ 8. 1055 5 15 aldgo— 35 2 Li 33,25 83, ogel Telegr 22. e e e e e s e e e eee e e e e 0* 8 50 Irkfrt. Hyp.⸗„ 5 auvi⸗Minen„ 58 Feinmech. 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Bergw. 14.7 124,2 Oberſchl. Koksw.12.J118.8 eldeurg 1367918750 VTV CCC%%%%% m 1 40 5 5 Sad. Lokalbahn- 5 04% Türk. Ad. A 1 1 90. Germ. Portl.⸗Z. 188, 0 N 92.28 94.— Diamond. 21 8 JJnJ)%%%%%%%öWS%VCVCTVh g, D. Crebitb. 137,5 135,2 Nordd. Lfoyd 145.0 146,7 Adfer Kleuer 115.5 114,2 95 uni. Anl. 14,— 17.10 8 uccumulatoren, 170,0 Gebr. Goedhardt 322,0 835,0 Rath eber Wagg. 5„ Ronnenberg. iſche Bank 1 179.0 See r 1 3 25 10% Donebl. 1511 18.45 0 1 rer 30 2172 n 12107 1 5 Reisholz Papier 2 70 10 9 Salpet. 91/8 91/08 „Brauind. 12.0 ore.. ee e.. St.-A. 1875 35 4 e 18 8 ner Moſch. 121.7 121.3 Rheinfeld. Kraft. 192,0 d osph.., amt Bantu 440.5 140,5 Gerz. U. 8. 8 14780148 Ache Bunt 150.915,04 10 8018.78 3 5.57.— 58.— Gebe Grohe ann 52,8 80.15 Rhein Braunk 274 5 272.5 N 8 480081 A 2 * 22 2 Freitag, den 16. November 1928 8 1 7. Seite. Nr. 588 2 Juwelen, Uhren, Gold- u. Silberwaren Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Meine Leighndcifs-Aussfellung ah hnhnngggbanadaadgabanmnnmaglala annum Besichligen Sie meine Heruorragende Auslage. 181 Ahmad fees faggcnugntanlaaanlantnaogaume tagen nmngunndadgdddgg konten Srligge stellt! ec emacs Sie inden das Meuesle, fedem Geschmack und jeder Preis- ige anqgepd gi. Die an fedem Stick angebrachie Aus- ⁊eichnung otrienliert Sie über die boneilhcten Preise. Inberbindliche Besichligung erbeten. Daren werden bei kleiner Anæahlung gerne bis Deig- Mannheim 5 D 1, 8 12%%%%%%„ 12 1 0 Tdchlen reserblei!. Valuagz. Bfeliesiraße Ausgesucgie Gestern verschied nach schwerem vater und Grossvater den 16. November 1928 Dieter Heck ads Enkel lieber Gatte, unser herzensguter Vater, Schwieger- Herr Haupilehrer Fritz Hed. im Alter von 59 Jahren Mannheim- Sandhofen(Ziegelgasse 57), Elisabeth Heck geb, emart, Dr. med. cand., med. Kurt Heck, Gustel Heck geb. Schumgober Leiden mein Fritz Heck, Beerdigung: Samstag, den 17. November 1928, nach- mittags 4 Uhr, Friedhof Sandhofen Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 18722 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge à) vom 13. November 1928: Siegerin⸗Goldman⸗Werke, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Geſell. ſchafterverſammlung vom 26. Oktober 1928 hinſichtlich des Geſchäftsjahres geändert. Auf die eingereichte Niederſchrift vom 26. Oktober 1928 wird verwieſen. Karl Enzinger iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Fabrikdirektor Hein⸗ rich Adam in Heidelberg iſt zum Geſchäfts⸗ führer beſtellt. H. Köllner& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 10. September 1928 aufgelöſt. Der bisherige Ge⸗ ſchäftsführer Hermann Köllner in Mannheim iſt Liquidator. Gebr. Minthe& Co., Baggereibetrieb& Waſſerbauten, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Max Minthe iſt nicht mehr Geſchäftsführer. ö 5 Hoffko Marmeladen⸗ und Kunſthonig⸗ Fabrik Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 5. November 1928 aufgelöſt. Kaufmann Hans Hoffſtaetter, Mgunheim, iſt Otquidator. bp) vom 14. November 1928: 5 Karoline Guggenheimer, Mannheim. Die Prokura des Auguſt Guggenheimer iſt er⸗ loſchen. Die Firma iſt erloſchen. Hoffko⸗Werk Hans Hoffſtaetter und Her⸗ mann Holzinger, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. November 1928 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Hans Hoffſtaetter und Hermann Holzinger, beide in Mannheim. Deutſcher Benzol ⸗ Vertrieb der Gewerk⸗ ſchaft des Steinkohlenbergwerkes Vereinigte Helene& Amalie Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Hugo Leis, Karl Leis und Haus Schnaufer ſind nicht mehr Ge⸗ ſchäftsführer. Kaufmann Ernſt von Stuckrad in Krefeld iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Der Sitz der Geſellſchaft iſt durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 16. September 1928 nach Krefeld verlegt. 8 Johann Stiegler& Co. mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die 88 10 und 11 des Geſellſchaftsvertrages ſind durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 4. Oktober 1928 aufgehoben worden.. 8 Zwick& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dem Ingenieur Max Atteln, Mannheim, iſt Geſamtprokura erteilt. Er iſt berechtigt, gemeinſam mit einem Ge⸗ ſchäftsführer oder einem Prokuriſten die Firma zu zeichnen. Heller& Joſt Nachfolger Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Das Stammkapital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 16. Oktober 1028 um 15 000 R. auf 20 000 R. erhöht worden. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 16. Oktober 1928 entſprechend der Kapi⸗ talserhöhung geändert. 115 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. Jantiverpachtung Samstag, den 24. November dss. Is. wird die hieſige Gemeindejagd auf weitere ſechs Jahre zu den bei der Verſteigerung be⸗ kanntgegebenen Bedingungen öffentl. meiſt⸗ bietend verſteigert! Die Verſteigerung findet nachmittags 1 Uhr bei Gaſtwirt Neff ſtatt. Die Jagd umfaßt 1600 Morgen, hat einen guten Hafen⸗ und Rehbeſtand aufzuweiſen. Rotwild kommt als Wechſelwild vor. 13718 Zu verkaufen: Einfamilienhäuſer, Mietwohnhäuſer. Ge⸗ ſchäftshäuſ. ſehr gün⸗ ſtige Bedingungen. Gaſthaus m. Metzger. Nähe Mannheim. Carl Schäfer, Immobil., Hypothek., Finanzierungen, Lenauſtr. 49. Fernruf Nr. 337 27. B5331 offen, mit Verdeck, gut bereift, fahrber., zu verkaufen. Atzelhof⸗ Waldhof, ſtraße 26.* 7711 —.¹ PS. Opel-Lieferw-agen Kaſtenaufbau vollſtän⸗ dig neu, zu verkauf. Anfr. u. N H 39 an die Geſchſt. 17747 Engl. Bulldogge mit Stammbaum, 4 Mon alt. zu verkauf. Bahnhof⸗Drogerie. Heinrich Spiegel Ludwigshafen a. Rh. 770g Speiſezimmer⸗Lampe, 10 4, Herren⸗Ulſter, 8.., zu verkaufen. Samstag 10—1 Ihr. Waldparkſtr. 30 III I. 87729 in. 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Nr. 585 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 10. November 1928 e 9 0 Was für ein Zuſammenklang aus lichtem Himmelblau und fleckenloſem Weiß! In dicken, glitzernden Schneebehängen prangen die uralten Tannen, ein goldüberſprühtes Schneefeld breitet ſich vor einem aus, man hat eine herrliche Sicht in tief⸗ verſchneite Täler und auf benachbarte Berge, die ſich mit rei⸗ nen, eindrucksvollen Konturen vom klaren Firmament ab⸗ heben— man genießt die magiſche Schönheit dieſes Bildes, die erhabene Ruhe der Bergwelt, und fährt dann, raſch entſchloſſen, auf den Skiern in ſauſender Fahrt den reichgewellten Hang hinab. Wer es nicht ſelbſt ſchon an ſich erfahren hat, dieſes unbändige Lebensgefühl, auf Schneeſchuhen über alle Fähr⸗ niſſe hinweg leicht und ſicher bergab zu gleiten, der weiß nicht, daß man in ſolchen Momenten die große Seligkeit des Schwe⸗ bens, des Fliegens erlebt. Da fühlt man ſich losgelöſt von aller irdiſchen Schwere;— im Vertrauen auf ſeine Kraft und Geſchicklichkeit durchjagt man blitzſchnell die weite, weiße, jäh abfallende Bahn, die es plötz⸗ lich einmal erfordert, daß man einen tüchtigen Sprung ris⸗ kiert und für Augenblicke frei in der Luft hängt, bis die lan⸗ gen Bretter wieder auf dem Schnee aufprallen und es auf dem feſten“ weiter geht, mit vehementer Geſchwindigkeit der Tiefe zu. Körperdiſziplin, Wagemut und Geiſtesgegenwart, alle ſportlichen Tugenden ſind gerade für den Ski⸗Sport un⸗ bedingt nötig, der ungezählten Tauſenden als der ſchönſte von allen gilt. Der babiſche Schwarzwald bietet ideale Ski⸗ gelände in überreicher Fülle. Für den Anfänger ſowohl wie auch für den routinierten Fahrer. Strecken alſo, die nur ein mäßiges Gefäll haben und mühelos zu bewältigen ſind, und andere, die ſteil in die Täler führen und zu deren Be⸗ zwingung ſchon eine gute Technik gehört. Nirgendwo aber be⸗ ſteht— im Gegenſatz zur Schweiz— Lawinengefahr; in dieſer Weiſe rächen ſich die Schwarzwaldͤberge nicht für die Störung ihrer Winterruhe. Nicht weniger als im Sommer ſind auch in den Winter⸗ monaten internationale Gäſte in allen Schwarzwald⸗ orten anzutreffen. Das ungemein wohltuende und die Lun⸗ gen kräftigende Höhenklima iſt meiſtens ſo mild, daß man bei Höhenwege Von Franz Albrecht Mayer Wenn in den trüben Herbſt⸗ und Wintermonaten düſtere Wolkenſchleier, undurchdringliche Nebelwolken über dem Häuſermeer der Stadt und über der Ebene lagern, eintöniges Grau, das keine Sonne, kein Licht und keine Wärme durch⸗ ſtrahlen läßt, dann fehlt es vielen Menſchen meiſt an der Stimmung, in die Natur hinaus, auf die Berge zu wandern. Sie wiſſen nicht, wie oft ſchon manche Wanderung an ſolchen Tagen durch wunderſame Bilder draußen belohnt wurde, wie oft die Naturſchauſpiele reiche Abwechſlung in den Landſchafts⸗ bildern hervorzaubern können. Ueber dem Nebelmeer Ein trüber Sonntag, naſſe Nebel liegen ſchwer über der Stadt. Wir rüſten uns trotzdem zum Abmarſch. In den feuchtkalten Kleidern fröſtelt es uns anfangs, drum gilt es, möglichſt ſchnell hinauf zu wandern zum Licht, zur Sonne, zur Wärme. Unſere Bergſchuhe ſtreifen das nebelfeuchte Gras. Wir ſteigen höher. Immer heller wird die Wolkenſchicht. Bläu⸗ lich ſchimmert es durch graue Schleier. Die Sonne bricht durch And läßt die Natur in hellem Glanze erſtrahlen. Im Tal liegt das Nebelmeer, aus dem die Berge wie Inſeln herausragen. Wir wandern weiter im wärmenden Sonnenſchein auf Höhenwegen und genießen die reine Luft, das goldene Licht und den Zauber der Landſchaft. Wie funkeln die Silber⸗ Ziſteln! Wie taufriſch riecht das Gras! Wie frei atmet die Bruſt! An einem geſchützten Plätzchen machen wir Raſt, legen uns zur Ruhe nieder und ſchauen in die wunderbare Bläue. Von vergangenen Sommertagen wandert das Geſpräch hinüber zum kommenden Winter, der uns hoffentlich reichlich und führigen“ Schnee bringen möge. Pläne über Skifahrten im Hochgebirge werden geſchmiedet, Vuftſchlöſſer werden gebaut. N Heimwärts, abwärts geht es wieder. Wir nähern uns dem Wolkenmeer, das noch immer wie am Morgen über den Tälern in der Ebene brütet. Aber kurz bevor wir untertauchen, bietet ſich gerade bei Sonnenunter gang noch ein bezaubernd ſchönes Bild. Die Wellenkämme ſind golden umſäumt, tief⸗ violette Streifen legen ſich dazwiſchen. Farbiger Widerſchein ſpiegelt ſich längs der ganzen Nebeldecke. Nun umgibt uns wieder feuchtes Grau, raſch wird es trübe und Nacht. Bleich And häßlich iſt das Meer, unter dem die Menſchen in der Stadt leben. Auch wir müſſen wieder untertauchen in das Grau der Alltäglichkeit. Aber wir ſind dankbar, daß uns wieder einmal ein ſolcher Sonnentag geſchenkt und beſonders ein herrlicher Nachmittag und Abend vergönnt wurde. In uns bleibt lange noch das Leuchten einer reineren Welt dort oben in unſeren Bergen. g Föhnlage Kalte Sonnentage liegen bereits hinter uns, das Barometer macht plötzlich einen Sprung nach abwärts. Druckſtörung, kräftige Wirbel, Bewölkungsſchwankung, vorerſt noch heiter: ſo ungefähr lauten die Wetterberichte. Das Thermometer ſteigt bis zu 20 Grad Celſius am Mittag. Ein Sturmwind er⸗ hebt ſich, er rüttelt an Fenſtern und Türen. Warme Luft ſtößt von Süden her. Ungeachtet deſſen ziehen wir in die Berge. Tiefblau, zum Greifen nahe, liegt die Alpenkette or uns. Eine grandioſe Fernſicht auf die ganze Bergwelt bietet ſich Aung. Der Kampf der Wolken, die um den Kamm herum fegen, ſieht grauſig ſchön aus. Fernes Rauſchen. Der Südwind bläſt uns die Grillen und Sorgen aus dem Kopf. Gegen Mittag verdichten ſich die Wolkenballen. Bald peitſcht uns der Regen ins Geſicht. Wir ſind wetterfeſt aus⸗ erüſtet. Der Wind wird zum Sturm. An einem überhän⸗ genden Fels ſuchen wir Schutz vor dem Wetter. Unten wogen ie Wolken auf und nieder. Mauchmal reckt die eine oder dere ihre Arme bis zu uns empor. Der Sturm treibt ein iel ichteren Gewölk. Nach kurzer Zeit hört ſonnigem Wetter(u. U. ſelbſt im Dezember) mit ausgezogener Jacke ſeine Skifahrten unternehmen kann. Während man in den Tälern vor Kälte klappert, genießt man im Hochſchwarz⸗ wald in ſehr„ſommerlicher Aufmachung“ alle Freuden des Winters; in der köſtlich reinen Schneeluft weitet ſich das Herz, man fühlt ſich dem Alltag mit ſeinen grauen Nöten und Sor⸗ gen weit enthoben, wahre Feſtſtunden ſind es, die man hier oben verbringen kann. Nicht nur auf der höchſten Erhebung des badiſchen Schwarz⸗ waldes, dem 1500 Meter hohen Feldberg, auch auf dem Schau⸗ insland, dem Berg der Schwarzwaldhauptſtadt Freiburg, auf dem Notſchrei, im St. Märgener Gebiet, in der Gegend von Hinterzarten und Triberg und an zahlreichen anderen Plätzen iſt einem dieſes Glück beſchieden. Wer die Einſamkeit liebt, kann ſtundenlang die ſehr gut markierten Gegenden durchfah⸗ ren und nur hin und wieder wird ihm das ermunternde„Ski⸗ Heil!“ eines zufällig ſeinen Weg kreuzenden Sportgenoſſen entgegenſchallen. Daß im badiſchen Schwarzwald alljährlich große Sport⸗ feſte von internationaler Bedeutung abgehalten werden, braucht wohl nicht eigens betont werden. Ski⸗Sprungſchanzen werden in mühſamer Arbeit für den großen Wettbewerb her⸗ gerichtet, dort wird die Bahn für das„Bob⸗ Rennen“, hier wird eine Hochwald⸗Rodelbahn gebaut, und die mannigfachen, prachtvoll gelegenen Bergſeen dienen dann fröhlichem Eislauf. Als exſtklaſſiger Eisſportplatz hat ſich vor allem Titiſee einen Namen gemacht. Der badiſche Schwarzwald iſt es, von dem die ganze deutſche Winterſportbewegu nig ihren Ausgang nahm. Worte wie„Feldberg“ und das unmittelbar an ſeinem Fuße gelegene Menzenſchwand, Notſchrei, Schauinsland, Titt⸗ ſee, Hinterzarten, Freiburg i. Br., Neuſtadt, Bernau, St. Bla⸗ ſtien, Todtnau, Saig, Höchenſchwand, St. Märgen, St. Peter, Schönau i. W. Villingen, Furtwangen, Schönwald, St. Geor⸗ gen i. Schw., Triberg und das Vöhrenbach, Lenzkirch und wie ſie alle heißen, haben nicht nur im Sprachſchatz der Sommer⸗ touriſten einen guten Klang. Bald ſind die Wintertage da— auf in den badiſchen Schwarzwald! ſchauerlichen Schönheit erlebt hat, der lernt ſie auch in dieſer Eigenſchaft lieben. Gerade in der Ueber gan gs zeit vom Sommer zum Winter, wenn die Herbſtſtürme den Wäldern ihren farbigen Schmuck geraubt haben, und wenn die Natur auf den Einzug des Winters vorbereitet iſt, gewinnt manche Wanderung ihre beſonderen Reize. Der Kreuzſtein bei Mönchzell Was alte Leute zu erzählen wiſſen Die Mönchzeller Gegend in Baden iſt von alten Kreuzen, die alle ihres beſondere Bedeutung haben und teils an frühere geſchichtliche und ſonſtige Ereigniſſe erinnern, geſegnet. Ein ſolches Kreuz befindet ſich auch unweit des Dörfchens Mön ch⸗ ze ll, am Wege, der nach dem Dorfe Wieſenbach führt, am Waldſaum nächſt einer Wegkreuzung, im Volksmund„Kreuz⸗ ſtein“ genannt. Einfach und ſchlicht, umgeben von einigen jungen Tannen, ſteht es da— ein Wahrzeichen aus alter Zeit. Sehr ſchön fügt es ſich in die Umgebung ein. Jeder Wanderer, der zufällig einmal den genannten Weg zurücklegte, kennt das Kreuz, auf deſſen Stirnſeite das Bildnis eines altertümlichen Pfluges und eines jungen Bäumchens deutlich ſichtbar ein⸗ gegraben iſt. Nach der Sage iſt es ſehr alt, denn ſchon unſere Vorfahren und deren Altvorderen gaben Kunde von dem ſo⸗ genannten„Kreuzſtein“. Früher ſoll es eine Inſchrift am unteren Teil enthalten haben, das indeſſen infolge eines durch ein Fuhrwerk verurſachten Umſturzes abgebrochen und ſeit⸗ dem verſchwunden iſt. Auch ſonſtige Zeichen, aus denen ge⸗ wiſſe Schlüſſe auf die Entſtehungsgeſchichte des Kreuzes ge⸗ zogen werden können, ſind nirgends feſtſtellbar. Niemand iſt imſtande, Näheres darüber zu ſagen, zumal Dokumente und ſonſtige alte Ueberlieferungen nicht vorhanden ſind. Hoch⸗ betagte Leute wollen indes von folgendem tragiſchen Ereignis wiſſen, welches in Zuſammenhang mit dem ſogenannten „Kreuzſtein“ gebracht wird: „Ein Bauersmann pflügte mit ſeinem Ochſengeſpann im nahen Felde. Sein funger Sohn leitete, wie dies heute noch vielſach üblich iſt, das Geſpann. Zum großen Verdruß des Bauern machten die Tiere oft langſamen Schritt. Ob ſeines Unwillens und ſeiner Ungeduld darüber griff er zum Pflug⸗ klüpfel lein Inſtrument, das man bei den zeitlichen Pflug⸗ modellen brauchte zum Umwechſeln des Schares) und ſchleu⸗ derte ihn mit voller Wucht gegen die Tiere, um dieſe zu raſcherem Gang zu bewegen. Das Mißgeſchick wollte es aber, daß nicht die Ochſen, ſondern der Junge davon getroffen und getötet wurde. Auf dem Tatort wurde ſein Leichnam beigeſetzt und ihm als Grabzeichen das Kreuz geſetzt.“ Eine Mordtat, die ſich in früherer Zeit auf dem gleichen Platz, wo heute das Kreuz ſteht, abgeſpielt hat und worüber ein Kirchenbuch Aufſchluß gibt, wird ebenfalls in Verbindung mit dem Kreuzſtein gebracht, was jedoch weniger anzunehmen iſt. Für die Geſchichte mit dem Bauersmann ſpricht ſchon mehr der Umſtand, daß ſie auf der Tradition beruht, anderer⸗ ſeits auch die Tatſache, daß das Kreuz urſprünglich an der gegenüberliegenden Seite des Weges auf dem vermutlich als Ort für das Ereignis anzuſprechenden Acker ſeinen Standort hatte. Der Schonung halber hat ihm die fürſorgliche Hand des Waldhüters die heutige würdigere Stätte angewieſen. 5 Heinrich Reichert. Zoppot im November. Die milden ſpätherbſtlichen Tage ſind auf den Beſuch des Oſtfeebades Zoppot von ſichtlichem Einfluß geweſen. Noch immer treffen zahlreiche Gäſte ein, die ſich an der eigenartigen Herbheit der Landſchaft erfreuen und in der Friſche des Klimas Erholung ſuchen. Für Unterhaltung iſt hinreichend Sorge getragen. * Die internationale Fahrplankonferenz für das Jahr 1929 fand am 27. Oktober in den Räumen des Südbahnhotels im Höhen⸗ kurort Semmering ſtatt. An der außerordentlich gut beſuchten Konferenz beteiligte ſich an überſeeiſchen Ländern das erſtemal Japan, welches ſieben Vertreter entſandt hatte und an der Ausge⸗ ſtaltung des 5 Eiſenbahnverkehrsweſens lebhaftes Inter⸗ eſſe bezeigt eilneßhmer kamen birgsbatz u, um ſichten für den kommenden Winter. Was gibts für Winterwelter? Ha, nun ſpitzen ſchon alle Winterſportler und ſolche, die es werden wollen, die Ohren: Kälte.. 2 Schnee 2 Nur ſachte! Der Wetterpropheten hat es von jeher ſchon viele gegeben, aber nicht jedem iſt es vergönnt geweſen,„richtig getippt“ zu haben. Aus all dieſen Verſuchen haben ſich im Laufe der Jahre mehr oder weniger wiſſenſchaftliche Syſteme herausgebildet, die mit Erfahrungen, Schätzungen und Berechnungen mit einiger Sicherheit heutzutage eine Wettervorherſage für die Dauer von einigen Tagen machen können. Unſer Kontinent iſt ein Gebiet ſtändig wechſelnder Witterung. Tiefdruckgebiete, die uns mit ſchlechtem Wetter verſehen, entſtehen größtenteils über dem Atlantiſchen Ozean, weſtlich von Irland und Island und bewegen ſich in der Regel in weſt⸗öſtlicher Richtung. Sie ſtehen in ſtetem Kampf mit Hochdruckgebieten, die ſich über dem kontinentalen Ruß⸗ land bilden. Behalten dieſe die Oberhand und rücken in oſt⸗weſtlicher Richtung vor, ſo freuen wir uns des„ſchönen“ Wetters, das uns der trockene Oſtwind brachte; iſt jedoch das Tiefdruckgebiet ſtärker, ſo drängen die feuchtigkeits⸗ geſättigten Ozeanwinde herüber und gehen je nach Abkühlung als Regen, Schnee und Hagel nieder. Gebirgsland, das wegen der höheren Lage von kühleren Luftſchichten umgeben iſt, hat ſtarken Einfluß auf die Wetterbildung, wie auch an Wald oder Waſſer reiche Gebiete beſondere Witterungs⸗ verhältniſſe aufweiſen. Dies ſind nur im großen Ganzen die Erklärungen für die dem Laien ſichtbarſten und fühlbarſten Witterungs⸗ umſchläge. Jetzt intereſſteren aber nun hauptſächlich die Aus⸗ Man kann ſich bei der durchaus nicht amtlichen Wettervorherſage auf eine 100 ⸗ fährige Erfahrung ſtützen. Danach kann man mit einer gewiſſen Periodizität der Wetterbildung rechnen, nach der kalte Winter und warme Sommer in beſtimmten Grup⸗ pen auftreten. Nach alten Bauernregeln, nach denen„Froſt und Schnee im Oktober Boten ſind, daß der Januar gelind ſei“, iſt das Urteil für jenen Monat ſchon geſprochen. Der November hat Froſt, ſcharfen Wind, Regen, Schnee und Kälte. Dazu heißt es:„St. Martin ſetzt ſich ſchon mit Dank, am warmem Ofen an die Bank“,—„St. Martin weiß nicht mehr von heiß“ und die hl. Katharina, die ſich ihren Gedenk⸗ tag auf den 25. November gelegt hat, löſt das Sprüchlein aus:„Schafft Katharina vor Froſt ſich Schutz, ſo watet man draußen lange im Schmutz“. Nach den obigen Ausführungen tritt nach dieſer ausgeſprochenen Kälteperiode dann der Dezember milder in die Erſcheinung. Der Schnee wird ſich mit Regen miſchen, die Witterung trüb und ungeſtüm ſein, und die letzten Dezembertage werden wieder in einen ebenſo unfreundlichen Januar hinüberleiten. Aber vom Februar und März erhoffen wir noch einmal klaren Froſt, der mit Beſtändigkeit die Lauheit ſeiner Vorläufer ausgleichen ſoll, Die Sporttreibenden werden noxmalerweiſe mit zwei Külteperioden zu rechnen haben, die ihnen die Ausübung ihrer Leidenſchaft im November und im Februar faſt neben dem Büroſchemel geſtatten, während man den Weihnachts⸗ urlaub, der ſich dieſes Jahr äußerſt günſtig geſtaltet, in höherer Lage mit Erfolg verbringen kann. Jedenfalls beſteht weder für die eine noch für die andere Gruppe kein Grund zu irgendwelchen Befürchtungen: es wird ein ganz normaler Winter von ziemlich langer Dauer und mit zwei aus⸗ geſprochenen Kälteperioden— ſoweit man es vorausſehen kann. Wandervorſchläge Tageswanderung Mannheim, Käfertal, Waſſerwerk, Jägerhaus, Hüttenfeld, Viernheim Sonntagsrückfahrkarte bei der O. E. G. nach Viernheim: vom Hauptbahnhof(beim Schaffner löſen) 80 Pfg. und ab Bahnhof Neckarſtadt 70 Pfg. Hauptbahnhof ab:.00,.00 Uhr, Bahnhof Neckarſtadt ab: .15,.15 Uhr; Käfertal an:.30,.80 Uhr. Vom Bahnhof Käfertal durch den Stadtteil nördlich zur nächſten Kreuzſtraße. Kurz rechts öſtlich und wieder links nördlich an den letzten Häuſern vorüber. Durch Feld. Bald links der Friedhof. Nach ½ Stb. ſchöner Hochwald und nach weiteren 10 Min. das ſtädt. Waſſerwerk. An dieſem rechts entlang zur hadiſch⸗heſſiſchen Landesgrenze,—10 Min. Auf dieſer links in prächtigem Wald nordweſtlich, an mehreren Schneiſen vorbei, die alle rechts abzweigen und jeweils 500 Meter auseinander liegen. Die Schneiſen ſind Jagdwege, deren Begehung früher unterſagt war; dieſe heißen: Hirſch⸗, Rabenau⸗, Sell⸗, Buchener⸗ und Ludwig ⸗Querſchneiſe. Die Namen wurden auf Täfelchen an Bäumen befeſtigt. Nach wei⸗ teren 500 Metern die alte Mannheimer Poſtſtraße. Vom Waſſerwerk bis hierher etwa 40 Min. Von da auf der Poſt⸗ ſtraße rechts abermals nördlich, wieder über Schneisen, nach weiteren 40 Min. über die Bahn Viernheim Lampertheim. Vom Weg und der Richtung nicht abweichen. Bald eine Bie⸗ gung rechts. Noch über die Werner⸗, Ditz⸗, Klippſtein⸗ und Zamminerſchneiſe zum Jägerhaus, 20 Min. Das Jägerhaus, ein ehemaliges Großherzogliches Jagdſchlößchen, mit Neben⸗ gebäuden, jetzt Eigentum des Heſſiſchen Staates. Auf der Poſtſtraße bleiben, nach 15 Min. links geſchwenkt und aus dem Wald. Links am Waldrand hin, bald links durch Feld. Schöner Blick auf Hüttenfeld, ſowie auf die Erhebungen der Bergſtraße und zwar von Norden nach Süden auf den Malchen mit Ausſichtsturm, den Auberg mit dem Auerbacher⸗ ſchloß, den Hemsberg mit Bismarckturm und den Schloßberg bei Heppenheim mit Starkenburg. Nach Hüttenfeld nochmals 15 Min. Daſelbſt gute Einkehrgelegenheit. Durch Hütten⸗ feld direkt ſüdlich, am Rennhof vorbei, rechts Wieſen. Ueber die badiſch⸗heſſiſche Grenze wieder in ſchönen Hochwald. Im Wald links auf Pfad neben der Landſtraße her, der abermals viele Schneiſen überquert. Nach etwa 1½ Std. aus dem Wald. Schöner Blick auf Viernheim mit ſeiner prächtigen Kirche, ſowie auf die an der Bergſtraße und der Rheinebene gelegenen Ortſchaften. Der Friedhof links, über die Bahn Viernheim Weinheim, nach 20—25 Min. Viernheim. Eine ſchöne Herbſtwanderung in prächtigen Waldungen. Wander⸗ zeit etwa 4½ Std. Viernheim ab: 18.16, 18.36, 19.16, 19.36, 20.21 Uhr uſw.; Mannheim⸗Neckarſtadt an: je 27 Min. ſpäter; Mannbeim⸗Hauptbahnbof an: je 43 Min. ſpäter. F. Sch. 2 . 71 8 N N. * der rechte Nachlag auf alle Etiquettpreise. Versäumen Sie nicht, diese einzig dastehende Ein k Gelegenheit. Nie Wieder sehen Sie so billige Angebote, wWie h Konfektlonshaus A Ufs⸗ eute im Friedel Dann in Chansons Uiga Mertens mit ihrem Tanzensemble im Nibelungensael 103 l. Hl iteres Walker Friedmann 2 in Liedern u. Duetten 10 mit Friedel Dann Unstler B. etu lr. Alz Nterteore. zum 1. Male in Onigina-Besetzung Einirlii Wk..— bis.30 Kein Wirischalisbeirleh. EKarien bel Heckel, Maunhelmer Musſehaus, Splegel u. Sohn und in FHosongarten.— In Ludwigshafen del Spiegel u. Sohn ung Hiusſkhaus Kurpfalz. Am e 1113 und 15 5 1 3 a dannen Hausfrauenbund E. 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