. „Samskag, 17. November 1928 Nr. 537— 139. Sahrgag spreiſe: In mona u. Umgebung frei ins Haus Bezugsprei der durch die Poſt monat M. 8.— ohne 1 Bei evtl. e wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ a vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Nuſſer eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,11 -4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere cße⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. w u keinen Erſaßzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch i Tarif, bei V lung je einſp. 4 8 Anzeigenpreiſe nach f 928 je einſp Alannheimer General Anzeiger 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953. Fempreche ohne Gewähr. Gerich sſtand iſt Mannheim. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0, M. Neklamen Beilagen: Sport und Spiel. 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Dieſer Anſicht ſtimmten auch ſämtliche Regierungsparteien mit Einſchluß der Deutſchen Volkspartei zu. Es wurde dabei nachdrücklich betont, daß es ſich hier um keine Arbeitsloſen⸗ unterſtützung handele. Die Regierungsparteien haben als⸗ Hann ſofort dem Reichstag auf Grund der Verhandlungen im Sozialpolitiſchen Ausſchuß(ſiehe unten) eine Eutſchließung 5 vorgelegt, die im Sinne des Kabinettsbeſchluſſes vorſchlägt, daß das Reich zuſammen mit Preußen den Gemeinden die erforderlichen Mittel zur Verfügung ſtellt. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß die Maßnahme ſich einheitlich auf die Geſamt⸗ heit der Arbeiterſchaft, alſo organiſierte und nichtorganiſierte Arbeiter erſtrecken ſoll. Der Anſtoß zu dieſer Aktion iſt, wie nachträglich bekannt wird, von den chriſtlichen Gewerkſchaften aus⸗ gegangen. Sie haben der Reichsregierung mitgeteilt, daß ihnen nicht mehr die Mittel zur Verfügung ſtänden, ihre Mitglieder zu unterſtützen. b Unter den obwaltenden Umſtänden hat der Reichstags⸗ Präſtdent die Unterſtützungsfrage als erſten Punkt auf die Tagesorönung der heutigen Plenarſitzung des Reichstags geſetzt, die um 1 Uhr begonnen hat. Dem Vor⸗ ſchlag Löbes, keine neue Ruhrdebatte zu entfeſſeln, ſtimmte mit Ausnahme der heftig proteſtierenden Kommuniſten ver⸗ nünftigerweiſe das Haus bei. Die Vertreter der einzelnen Fraktionen begnügten ſich denn auch mit kurzen Ausfüh⸗ rungen. Daß die Volkspartei ihren Widerſtand aufgegeben Hat, ſcheint darauf zu beruhen, daß die Ruhrinduſtriel⸗ len unter der Hand ihr Ein verſtändnis mit den ge⸗ planten Maßnahmen erklärt haben, und zwar unter dem ſtarken Druck der gewerbe⸗ und handeltreibenden Kreiſe, die darauf hingewieſen haben, daß eine Fortdauer des gegen⸗ wärtigen Zuſtandes den Ruin zahlreicher Exiſtenzen des ſelbſtändigen Mittelſtandes herbeiführen würde. Der Reichsarbeitsminiſter bezeichnete den vom Ausſchuß gewieſenen Weg als den einzig möglichen, ſchnelle Hilfe zu gewährleiſten und erklärte namens der Reichsregie⸗ rung, daß dieſe von der durch den Beſchluß erteilten Ermäch⸗ tigung Gebrauch machen und ſofort handeln werde. Die Ent⸗ ſchließung des Ausſchuſſes wurde ſchließlich bei Stimm⸗ enthaltung der Deutſchnationalen gegen die Stimmen der Kommuniſten und Nationalſozialiſten, deren weitergehende Anträge abgelehnt wurden, angenommen. Der ſozlalpolitiſche Ausſchuß des Reichstags trat heute vormittag zuſammen, um über die Anträge zum Eiſenkonflikt zu beraten. Reichsarbeitsminiſter Wiſſell gab zunächſt eine Erklärung ab, in der es heißt: „Ich habe in meiner Erklärung im Reichstag geſagt, daß die Reichsregierung bereit ſei, ſich mit Preußen in Verbindung zu ſetzen, um die Frage zu prüfen, wie den durch die Aus⸗ ſperrung im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet entſtan⸗ denen Notſtände entgegengewirkt werden könnte. Die Reichs⸗ im Eiſenkonflikt regierung iſt der Meinung, daß im Wege der Geſetzgebung des in dieſem Ausſchuß in Erſcheinung getretenen Wunſches nach einer raſchen und ſchnellen Hilfe nichts erreicht werden kann.(Hört, hört! bei den Kommuniſten), und zwar aus dem ſehr einfachen Grunde, weil, da ein Beſchluß des Reichstages vorläge, die Sache erſt wieder an den Reichs⸗ rat gehen müßte und wir nicht wiſſen, oh etwa ſchon in der nächſten Woche eine abſchließende Re⸗ gelung überhaupt möglich ſein würde. Die Reichsregie⸗ rung iſt aber bereit, nach näheren Vereinbarungen mit Preußen Mittel zur Verfügung zu ſtellen zur Abhilſe der Notſtände, die im rheiniſch⸗weſtfäliſchen In duſtrie⸗ gebiet durch die Ausſperrung entſtanden ſind, damit den in dem genannten Gebiet in Betracht kommenden Gemeinden und Gemeindeverbänden die Möglichkeit einer ausreichenden Erfüllung der ihnen obliegenden Fürſorgepflicht ermöglicht wird. Für die Bereitſtellung ſolcher Mittel kann aber die Reichsregierung aus eigener Ermächtigung heraus nichts tun, weil ſte an die Etatsgeſetze gebunden iſt. Sie müßte alſo durch einen Beſchluß des Reichstags ermächtigt werden, Mittel für die oben genannten Zwecke ſich aus Einnahmen zu beſchaffen. Wenn daher die Reichsregierung vom Reichstag die Ermächtigung erhält, zur Abſtellung dieſer Notſtände nach einem mit Preußen im einzelnen zu vereinbarenden Schlüſſel Mittel auszuwerfen, dann iſt ſie dazu bereit.“ Hierauf wurde vom Vorſitzenden die oben erwähnte Ent⸗ ſchließung bekannt gegeben. In der Abſtimmung wurde unter Ablehnung aller anderen diesbezüglichen Anträge, bzw. unter deren Vertagung, die Entſchließung mit allen Stimmen gegen die Stimmen der Kommuniſten und unter Stimment⸗ haltung der Deutſchnationalen angenommen. Behandelt wurde dann nur noch ein Antrag des Zentrums, der die Reichsregierung erſucht, auf die Länderregierungen einzuwirken, damit die Bezirksbehüörden unter Mitwirkung der geſetzllich berufenen Vertretungen von Handwerk und Einzelhandel, ſowie der für den Lebensmittelmarkt tätigen Lanbwertſchaft unverzüglich die Schädigungen feſtzu⸗ ſtel len, die dieſen Kreiſen durch die Metallarbeiter⸗Aus⸗ ſperrungen entſtanden ſinb und noch entſtehen. 5 Hiernach erklärte Reichsarbeitsminiſter Wiſſell, daß gegen die Annahme des Antrags Bedenken nicht beſtehen. Nach die⸗ ſer Erklärung nahm der Ausſchuß auch noch obigen Zentrums⸗ antrag an und vertagte ſich. i. Gemeinſame Verhandlungen in Düſſeldorf Heute vormittag 10 Uhr nahmen die gemeinſamen Ver⸗ handlungen zwiſchen den beteiligten Metallarbetterverbänden und dem Arbeitgeberverband unter dem Vorſitz des Regie⸗ rungspräſidenten Bergemann in Düſſeldorf ihren Anfang. Es ſteht jedoch wenig darnach aus, als ob eine Einigung er⸗ zielt werden könnte, da beide Seiten hartnäckig auf ihrem be⸗ kannten Standpunkt beſtehen. Am Montag werden die Metallarbeitergewerkſchaften gegen das Duisburger Urteil Reviſion beim Landes ⸗ arbeitsgericht einlegen. f Der franzöſiſche Eiſenmarkt profitiert Die„Journee induſtrielle“ erklärt in ihrem heute erſchei⸗ nenden Wochenbericht, daß die Löſchung der deutſchen Hoch⸗ öfen und der Ausfall der deutſchen Gießereikohlen⸗Produktion ſowie der deutſchen Stahlerzeugniſſe auf die franzöſiſche Schwerindubſtrie nicht ohne Einfluß geblieben ſei. Dadurch habe ſich das Geſchäft am franzöſiſchen Markt belebt und die Preiſe ſeien im Anziehen begriffen. Sämtliche in Frage kommenden Erzeugniſſe hätten von dem Konflikt im Ruhrgebiet einen 33 Vorteil. Der Reichspräſtdent hat heute vormittag den Reichs⸗ wehrminiſter Gröner und den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zum Vortrag empfangen. Die Memoranden der Alliierten zum Reparationsproblem 8 London, 17. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In der Uebermittlung des britiſchen Memorandums über die Reparationen iſt, wie die„Times“ erfahren, aus tech⸗ niſchen Gründen eine Verzögerung eingetreten. Das Memorandum wird infolgedeſſen erſt in ein bis zwei Tagen dem deutſchen Botſchafter überreicht werden, während die Memoranden der anderen Alliierten bereits am Montag den deutſchen Botſchaftern übermittelt worden ſind. Dieſe Memo⸗ rauben ſtellen noch nicht die offizielle Antwort der Gläubiger⸗ ſtaaten auf die deutſche Anregung vom 30. Oktober dar. Sie enthalten lediglich Informationen über die Grundſätze, die den verſchiedenen Regierungen bei einer Regelung der Reparationsfrage weſentlich erſcheinen. Dieſe Grundſätze werden der deutſchen Regierung nur„aus Gründen diplo⸗ matiſcher Höflichkeit“ übermittelt, um eine Verſtändigung zu erleichtern. Sie ſollen jedoch Deutſchland in keiner Weiſe binden. Im Gegenteil, ſo bemerkt die„Times“, die Ueber⸗ mittlung der Memoranden vor der noch ausſtehenden offi⸗ ziellen Antwort hat den Zweck, dem von Deutſchland er⸗ hobenen Argument entgegen zu kommen, daß die deutſche Regierung ſich nicht auf eine Annahme der Prinzipien der Balfournote bzw. der entſprechenden franzöſiſchen und belgi⸗ ſchen Mindeſtforderung einlaſſen könne. Die deutſche Regierung hat wiſſen laſſen, daß ſie, falls dieſe Forderung in den Antwortnoten erwähnt würde, gezwungen wäre den entſprechenden Vorbehalt ihrer⸗ ſeits geltend zu machen, wodurch möglicherweiſe der Beginn der Kommiſſionsverhandlungen gefährdet würde, Die Alliierten haben daraufhin den Ausweg gefunden, die Antworten in eine offizielle Information und eine offizielle Antwortnote zu teilen, von denen nur die letzte für die deutſche Regierung bindend ſein wird. Wann die eigentliche Antwortnote überreicht werden wird, ſcheint noch nicht feſtzuſtehen, jedoch dürfte auch dies nur eine Frage von Tagen ſein.. 1 * Zollfreiheit für deutſche Sachlieferungen. Ein vom Pariſer„Journal officiel“ veröffentlichter Erlaß beſtimmt, daß die vom Handelsminiſtertum genehmigten deut⸗ ſchen Sachlieferungen zollfrei nach Frankreich eingeführt werden dürfen. Bisher genoſſen nur die Lieferungen fütr Rechnung des Kriegsminiſteriums und des Marineminiſteri⸗ ums Zollfreiheit. Rückblick und Vorſchau Das Ende des Kreuzerkrieges— Auswüchſe des Fraktionis⸗ mus—„Führertum“ der Sozialdemokratie?— Bürokratie anſtelle wirklicher Regierung Die erſte Woche der Winterſeſſion des Reichstages liegt hinter uns. Es hat faſt den Anſchein, als ob er es mit Ab⸗ ſicht darauf angelegt habe, dem deutſchen Volk wieder einmal vor Augen zu führen, was unter dem parlamentariſchen Syſtem alles möglich iſt. Der überaus peinliche Eindruck der Panzerkreuzerdebatte hat das moraliſche Minus leider nur allzu ſehr vergrößert. doch ſoll dem verantwortungsbewußten Teil des Reichstages die Anerkennung nicht verſagt bleiben, daß er ſich zur Beſonnenheit und Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit durchgerungen hat. Gerade in dieſer Hin⸗ ſicht war die Freitagsdebatte außerordentlich lehrreich. Wenn je etwas geeignet war, der Sozialdemokratie zu Gemüt zu führen, daß ſie ſich auf falſchen Bahnen bewegte, dann war es die Tatſache, daß die Weimarer Freunde ſich von ihr ab⸗ kehrten und Worte der Kritik laut werden ließen, wie wir ſſie von dieſer Seite ſeit Jahren nicht mehr gehört haben. Man bedenke: die Demokraten, deren Miniſter noch vor kurzem erklärten, daß ſie ſtets ſo ſtimmen würden, wie die ſoztal⸗ demokratiſchen Kollegen, haben in der Panzerkreuzerfrage eine Schwenkung von 180 Grad vorgenommen. Für das Zentrum machte ſich zum Spruchſprecher ausgerechnet Dr. Wirth, der„rote“ Wirth, wie er einſt ſich ſelbſt mit Stolz benannte, aus deſſen Mund die abkanzelnde Philippika gegen die Sozialdemokratie natürlich von ganz anderer Wirkung ſein mußte, als wenn etwa ein Vertreter des Ariſtokraten⸗ flügels im Zentrum geſprochen hätte. So formte ſich das ſel⸗ tene Erlebnis, daß der ganze Reichstag— fenſeits der ſozia⸗ liſtiſchen und kommuniſtiſchen Grenzen— Dr. Wirth Beifall zollen konnte für die Kennzeichnung des faulen Kernes un⸗ ſeres parlamentariſchen Lebens, der Kriſenluſt der Par⸗ teten. Früher gehörte es faſt zum guten Ton, die Deutſche Volkspartei als die Kriſenmacherin hinzuſtellen. Diesmal haben die Sprecher ſämtlicher Parteien das Kind beim rechten Namen genannt: es ſind die Unbelehrbaren und Unentwegten innerhalb der Sozialdemokratie, die immer noch nicht die Zei⸗ chen der Zeit erkannt haben und eine Polttik betreiben, wie ſie vielleicht vor 20 Jahren von ihrem Standpunkt aus gut 50 1 90 erſchien, heute aber ein politiſches Unding gewor⸗ en it: b Das Verhalten der Sozialdemokratie in der Panzer⸗ kreuzerfrage darf als Muſterbeiſpiel für den allmählich ver⸗ filzten Fraktionismus gelten. Gleichzeitig hat es aber auch den Kern der Kriſe enthüllt, die bei der Sozialdemo⸗ kratte ein beſonders geartetes Geſicht beſitzt. Während die Kriſen der ührigen Parteien in der Hauptſache nicht durch Weltanſchauungsfragen, ſondern mehr durch Unterſchiede der Richtung und der Taktik bedingt ſind, handelt es ſich bei den großen Flügelparteien, den Deutſchnattonalen und den Sozialdemokraten um ausgeſprochene Führerkriſen. Bei jenen iſt durch die Wahl Hugenbergs immerhin ſchon eine ge⸗ wiſſe Klärung eingetreten, wenn auch noch nicht alle Ab⸗ gründe überbrückt ſind. Bei dieſen iſt der Streit in vollſter Heftigkeit entbrannt, denn das ſcheinbare Sichfügen der ſoztaldemokratiſchen Reichsminiſter unter den Fraktionszwang iſt nur eine kurze Vertagung der Augenblicksſchwierigkeiten, nicht aber eine Löſung. Es iſt doch außerordentlich bezeichnend, daß Politiker von Format, zu denen unbeſtritten Hermann Müller und Severing gehören, durchaus das richtige Gefühl dafür hatten, daß ſie zu einem Verhalten gezwungen wurden, das ſie mit ihrer beſſeren ſtaatsmänniſchen Einſicht nicht bil⸗ ligen konnten. Daß ſie es dennoch taten, gereicht wohl ihrer Parteidiſgiplin zur Ehre, den Schaden aber hatte das Reich, das ſich von einer Regierung„geführt“ ſieht, die in Staatsnotwendigkeiten auseinander klafft. So ſtehen wir vor einer moraliſchen Kataſtrophe des demokratiſch⸗parlamentariſchen Gedankens. Die Schuld daran hat die Sozialdemokratie, bei der, ſo merkwürdig es an ſich erſcheinen mag, die Parteiversiſung am meiſten vorgeſchritten iſt. Nun rühmt der„Sozial⸗ demokratiſche Preſſedienſt“ den Panzerkreuzerantrag als einen Beweis des ſtarken Verantwortungsbewußtſeins der Sozial⸗ demokratie gegenüber der Geſamtlage des deutſchen Volkes. Aus der nüchternen Beurteilung der wirtſchaftlichen und ſozialen Lage heraus treibe die Sozialdemokratie„Volks⸗ politik“ im beſten Sinne des Wortes. Und Otto Wels habe den„klaren politiſchen Willen“ der Sozialdemokratie ver⸗ kündet. Seine Stimme ſei in Wahrheit die Stimme des Volkes geweſen und das Urteil des geſunden Menſchenver⸗ ſtandes, der klar, einfach und richtig,„ohne Rückſicht auf poli⸗ tiſche Konſtellationen“ entſcheide. An dieſer Laudatio iſt ſo ziemlich alles falſch, bis auf die eine Feſtſtellung, daß die Sozialdemokratie ohne Rückſicht auf politiſche Konſtellationen gehandet habe. Denn tatſächlich hat ſie die politiſche Kon⸗ ſtellation in keiner Weiſe berückſichtigt, ſondern hat aus blind⸗ wütigem Parteiegvismus heraus, um vor allem den Kampf gegen die Kommuniſten zu beſtehen, ſich nicht geſcheut, nicht nur die Gefahr einer Regierungs⸗ ſondern auch einer Prä⸗ ſidentſchaftskriſe heraufzubeſchwören. Vom geſunden Men⸗ ſchenverſtand hat man dabei wirklich nicht viel geſpürt. Wäre er wirklich in ſo reichem Maße vorhanden, wie ihn der„Sp⸗ zialdemokratiſche Preſſedienſt“ für die Partei in Anſpruch nimmt, hätte man vor allen Dingen nicht den ſchweren tak⸗ riſchen Fehler begehen dürfen, als Redner der Partei einen Mann herauszuſtellen, dem, wie Otto Wels, auch jegliches politiſche Fingerſpitzengefühl abgeht. Es iſt überhaupt merk⸗ würdig, wie oft ſich die Sozialdemokratie gerade in kritiſchen Lagen vergreift. Es ſei nur an die Reichswehr⸗Rede Scheide manns im Dezember 1928 erinnert, bie zu einer Kabinetts klärlich. „ſequent geblieben. 4 aus der Gewohnheit trägem Geleiſe nicht herauskönnen, ſo Seite. Nr. 537 Erſis führte, an deren Ende dann gerade das eintrat, wat bit Sozialdemokratie verhindern wollte, die Reichsregierung aft Rechtsdrall. Die Rede Robert Schmidts zum Eiſen⸗ önflikt goß nur noch Oel ins Feuer und die Rebe von Otto Wels hat ſchließlich zu einer Trennung der Weimarer Par⸗ 155 und einem Abſtimmungskampf mit verkehrten Fronten hrt. Ob das alles„klar, einfach und richtig“ war, kann man mit Recht und Fug bezweifeln. Aber es iſt nicht ſchwer er⸗ Die Sozialdemokratiſche Partei als ſolche iſt von ihrer früheren antimtilitariſtiſch⸗pafifiſtiſchen Grunbeinſtellung nicht abgewichen. Auch die könziliante Handbewegung Herrn Breitſcheids pon der Aufrechterhaltung des Wehr⸗ gedankens wird dadurch wertlos, daß er ihn nur im Rahmen Hes Verfſailler Bertrages anerkennt. Die Sozialdemokratie fleht eben die Wehrmacht nur dann für berechtigt an, wenn ſte als parteipolitiſche Schutztrüppe unter dem Decknamen „Schutztruppe der Republik“ aufgezogen wird. Die Aufgabe der Landesvertefdigung ſelbſt iſt ihr höchſt gleichgültig. Sie Iſt ſich alſo mit dem Panzerkreuzer⸗Antrag nur innerlich kon⸗ Wenn Scheidemann, Schmidt und Wels iſt das ohne weiteres verſtändlich. Sie ſtammen aus der „kaiſerlichen“ Zeit, in der die Soztaldemokratie durch ihre grundſätzliche Oppoſttton groß geworden iſt. Sie waren nie etwas anderes als Volksredner und können ſich von der Schwimmleine der reinen Agitation nicht mehr befreien. Aber meil dem ſo iſt, paſſen ſie nicht mehr in unſere Zeit hinein. Infolge ihrer politiſchen Verkalkung haben ſie den Anſpruch guf Führerſchaft und ſtaatsmänniſche Betätigu 19. ſchon längſt verlorn. Ein Wels, von dem das geflügelte Wort ſtammt, daß man lieber mit den Maſſen irren, als gegen die Maſſen Handeln ſolle, iſt der Typus des unbelehrbaren Parteifana⸗ tikers, der von dem Flügelſchlag der neuen Zeit in keiner Weiſe berührt worden iſt, ſich auch kaum die Mühe gibt, auch nür ein armſeliges Federlein aufzuleſen. Wie ſteht es aber um die Männer, die als Exponen⸗ ken ihrer Partei im Kabinett ſitzen? Man kann ſich eines Gefühls des Bedauerns nicht erwehren, daß der Reichs⸗ kanzler Hermann Müller einen guten Teil der Achtung und Anerkennung, die ihm wegen ſeines Auftretens in Genf mit Recht gebühren, durch den Zwang ſeiner Fraktion hat wieder einbüßen müſſen. Er ſowohl wie Severing, der dies un⸗ längſt in Köln noch beſonders hervorgehoben hat, ſind ſich der Notwendigkeit der deutſchen Wehrhaftigkeit durchaus bewußt. Auch Männer mit weiteren Horizonten, wie es Wiſſel und Hilferding zweifellos, bis zu einem gewiſſen Grade auch Breitſcheid, ſind, verſchließen ſich nicht im Rahmen der poli⸗ ktiſchen Geſamtkonſtellation der Aufrechterhahltung und dem Ausbau der deutſchen Wehrmacht. Der Vorwurf, den das Zentrum gegen die Fraktſonsbindung im beſonderen des Kanz⸗ lers erhob, iſt durchaus berechtigt, denn der Kanzler iſt nach der Verfaſſung verantwortlich für die Politik nach innen und gußen. Die Richtlinien dafür liegen aber auf einem ganz an⸗ deren Gebiet, als in dem Kaukus einer Partei, an der die Zeichen der Rückſtändigkeit und der Vergreiſung von Tag zu Dag mehr ſichtbar werden.(Das trifft nebenbei bemerkt, nicht nur guf die deutſche, ſondern auch auf die öſterreichiſche Sozigldemokratie zu, die ſich in dieſen Tagen aus der ſtän⸗ digen Sucht, alles zu negieren, was von bürgerlicher Seite angeregt wird, ſelbſt ins Geſicht geſchlagen hat. Sie hat näm⸗ Nh die Beſtrebungen, die Wahl des Bundespräſidenten durch Volksabſtimmung herbeizuführen, abgelehnt, weil ein ſolches Plebiszit immer ein Mittel cäſariſtiſcher()) Politik und Hamit eine Gefahr für die Demokratie() geweſen ſei. Das ſagt ausgerechnet die Partei, die in ihrem Firmenſchild das ſtulze Wort„Demokratie“ führt.) Es iſt das Los eines jeden Führers, daß er ſtets um einige Schritte ſeiner Partei voraus iſt. Das iſt ſeine Stärke, iſt aber auch zugleich ſeine Schwäche, weil er auch einmal den Mut zur Unpopularität auf ſich nehmen muß. Das bedenklichſte Ergebuis der Panzerkreuzerkriſis liegt in der Feſtſtellung, daß die ſozialdemokratiſchen Führer im Kabinett, die nach Einſicht und Vernunft, vielleicht auch ſchon nach Gefühl, ſich von der antiguterten Einſtellung ihrer Partei längſt diſtan⸗ ziert haben, nicht ſoviel Charakterſtärke aufbringen, ihr beſſeres Wiſſen und Erkennen nach außen laut zu verkünden, ſondern ſich lieber in ſo peinliche Situgtionen hineinzwängen laſſen, wie es jetzt durch Wels geſchehen iſt. Und das geſchieht aus⸗ gerechnet bei derſelben Partei, deren größter Kämpfer und Führer, Auguſt Bebel, mehr als einmal gefordert hat, daß der Führer ſich gegen die Maforität der unwiſſenden Maſſe ſtellen müſſe, wenn er nach beſſerem Wiſſen und Gewiſſen die Rich⸗ ligkeit ſeiner Anſicht erkannt habe. Dr. Wirth hatte in ſeiner Rede den ſtärkſten Beifall des Hauſes zu perzeichuen, als er davon ſprach, daß daß deutſche Volf die Kriſenmacherei gründlich ſatt habe. Er hätte Hinzufügen können: Wenn ſie durch Parteiwahn her⸗ vorgerufſen wird! Denn hier iſt die Wurzel allen Uebels. Wenn Regieren„Führen“ heißt, wird der Begriff einer Regierung zum Popanz, ſolange es irgend welchen Un⸗ verantwortlichen immer wieder von neuem gelingt, Staat And Volk in Kriſen zu ſtürzen. Denn was iſt ſchließlich das Endergebnis? Daß Deutſchland von etwa 300 Staatsſekretä⸗ ven und Miniſterialdirektoren regiert wird, die unbekümmert Um parlamentarſſche Zwiſchenfälle auf ihren Paſten verblei⸗ Hen, deren Hauptbeſchäftigung aber im unfruchtbaren Reſſort⸗ partikularismus und ⸗egoismus beſteht. Für ein Perſuchs⸗ und Ausbeutungsobjekt des allmächtigen Bürokra⸗ tismus iſt uns unſer Vaterland denn aher doch zu Schade! Kurt Fischer. c Hitler ſpricht in Berlin D herlin, 17. Nor.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zum erſten Male nach der Aufhebung des Redeverbotes hat Adolf Hitler vor den Berlinern geſprochen. Der Sportpalaſt war bis auf den letzten Platz gefüllt. Hitler hielt mit einer Schar untiformierter Nationalſozialiſten unter ſtürmiſchen Heilrufen feinen Einzug. Nach kurzen Einleitungsworten des Reichs⸗ tagsabgeordneten Göbbels hielt Hitler ſeine Rede, in der er die Revolution ein„ungeheueres Verbrechen“ und einen Förganiſierten Waffendiebſtahl“ naunte. Heute werde die Welt⸗ geſchichte auf Deutſchlands Rücken ausgefochten. Hitler legte daun das Programm dar, das Deutſchland„retten“ foll. Die Ausführungen wurden plelfach von ſtürmiſchem Bei⸗ fall unterbrochen. Im übrigen verlief die Veranſtaltung ohne Bwiſchenfall, zumal die Polizei für außerordentlich ſtarke Ab⸗ ſperrungen geſorgt hatte. wukenlemmn im Langen Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Die 5 London, 17. Noy.(United Preß.) Ueber den furcht⸗ baren Sturm, der im Kanal und an der engliſchen Küſte herrſcht, laufen immer neue Unglücksmeldungen ein. Nach den letzten Berichten treibt der Dampfer„Linaria“, der die Schraube verloren hat, hilflos umher. Der beutſche Ber⸗ gungsdampfer„Seefalke“ iſt ausgelaufen, um dem Schiff zu helfen, jedoch wird die Arbeit durch furchtbaren Wellen⸗ gang ſehr erſchwert. Viele kleinere Schiffe befinden ſich ehen⸗ falls in Seenot und da ſie keine Funkanlage beſitzen, iſt ge⸗ naueres über ſie nicht feſtzuſtellen. Auch in den Häfen tobt das Unwetter ſo ſtark, daß kleinere Schiffe an ihrem Ankerplatz geſunken ſind. Auch auf dem Land wirkt der Sturm verheerend und hat in England bereits acht Men 0 enleben gefordert, wo⸗ von fünf durchſtür zende Bäume erſchlagen wur⸗ den. Mehrere hundert Verletzte ſind aus den verſchie⸗ denen Teilen des Landes gemeldet worden und mit 80 Städten ſind die Telegraphen⸗ und Telephonverbindungen unter⸗ brochen bezw. können ſie nur noch notdürftig aufrecht erhalten werden. Viele Häuſer ſind durch das Unwetter ſo ſchwer beſchädigt worden, daß ſie von ihren Bewohnern geräumt werden mußten. Auch der Eiſeunbahn verkehr erleidet ſtarke Beſchränkungen, da die Geleiſe teilweiſe durch gefallene Bäume und geknickte Signalmaſten blockiert ſind. Vor der Reede von Plymouth lief ein Paſſa gierdampfer Die auf Land, der den Küſtendienſt nach Cornwall verſieht. Wer wird Votſchafter in Moskau? Berlin, 17. Novbr.(Von unſerem Berliner Bürp.) Die Kandidatur Nadolnys für den Botſchafterpoſten in Moskau ſcheint zur Zeit ganz in den Hintergrund getreten zu ſein. Im Reichstag erzählte man ſich in den letzten Tagen, daß von den Sowjetruſſen Herr phon Seeckt als Botſchaf⸗ ter für Moskau gewünſcht würde.() Wir möchten hoffen, daß dieſer Wunſch nicht in Erfüllung geht. v. Seeckt in Moskau könnte leicht für die Weſtmächte ein Fanal ſein. Nach dem Rücktritt Paul VBontours y Paris, 17. Noy.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] In den Wandelgängen der Kammer verlautete geſtern, daß nach dem Rücktritt Paul⸗Boncours als zweiter Delegierter Frank⸗ reichs beim Völkerbund auch der Generalſekretär der All⸗ gemeinen Arbeiterkonföderatign, Jovuhanx, von ſeinem Poſten als Völkerbundsdelegierter Frankreichs für Arbeiter⸗ fragen zurücktreten werde, Jouhaux würde nur ſein Mandat beibehalten, das er im Namen des Internationglen Arbeits⸗ amtes ausübt. Die endgültige Entſcheidung wird Jouhaux wahrſcheinlich erſt nach einer Verſtändigung mit dem Vor⸗ ſtand der Allgemeinen Arbeiterkonföderation treffen. Sämtliche Blätter ſind darin einig, daß die außenpolitiſche Wirkſamkeit des gegenwärtigen Kabinetts durch den Rücktritt Paul⸗Bonggurs und die Demiſſionsgbſicht Jouhaux! und zweier anderer Mitglieder der franzöſiſchen Delegation, näm⸗ lich des Deputierten Pgul Baſtide und des Senators Labrouſſe, ſehr erſchwert wird. Das Blatt„Valonté“ bemerkt: Das Kabinett Poincaré wird vielleicht ein Budget⸗ miniſterfum ſein, aber ganz beſtimmt kein Kabinett der Liquidierung der Nachkriegs⸗ probleme Es wird die Sachverſtändigen zu ernennen haben, die mit der endgültigen Regelung der Repargtionsfrage betraut werden ſollen, doch mit dem Projekt, das die Sachverſtändigen aus⸗ arbeiten werden, wird dieſes Miniſterium nichts mehr zu tun haben. Um ſolche Eutſcheidung zu fällen, iſt eine Regierung nötig, die ſich auf die demokratiſchen Parteien ſtützt und nicht auf eine block⸗nationaliſtiſche Mehrheit. Durch den Rücktritt Paul⸗Boncpurs und der übrigen Mitglieder der frauzöſiſchen Völkerbundsdelegation iſt erwieſen, daß das gegenwärtige Kabinett Poincars unfähig jſt, einen Frieden nach außen hin zu organiſieren. Mehr als das: Dieſe Regierung iſt vor der öffentlichen Meinung verurteilt. Amerikas Sozialpolitik Waſhington, 17. Noy.(United Preß.] In Regierungs⸗ kreiſen legt man offenbar Wert darauf, zu demonſtrieren, daß die amerikaniſche Politik durch den bevorſtehenden Präſi⸗ dentenwechſel keinerlei Kursänderung erfahren werde, Am Waffenſtillſtandstag hatte Coolidge die Richt⸗ linien der Außenpolitik, insbeſondere hinſichtlich der Marine⸗ rüſtungen und der Anleihevergebungen offenbar nach einer eingehenden Beratung mit ſeinem Nachfolger Hyover feſt⸗ gelegt, Nunmehr hat er ſich auch hinſichtlich der Innenpolitik zum Herold der Anſichten des künftigen Präſidenten gemacht und zu der brennendſten Frage der inneramerikaniſchen Wirt⸗ ſchaft, dem Problem der Farmerhilfe Stellung genom⸗ men und den von Hoover bei ſeiner Wahlkampagne angekün⸗ digten Hilfsplan näher umriſſen. In ſeiner Anſprache an einen landwirtſchaftlichen Kongreß kündigte er an, daß die Regierung die Organiſation von kandwirtſchaftlichen Ge⸗ noffenſchaften in ſehr weitem Maße unterſtützen werde und daß ſie bereit ſei, eine eigene Verwaltungskörperſchaft als propiſoriſche Einrichtung für die nächſten Jahre zur För⸗ derung des Genoſſenſchaftsweſens zu ſchaffen. Eine ſolche Maßnahme iſt umſü bemerkenswerter, als ſie im Widerſpruch zu der ſonſtigen Politik der republikaniſchen Regierung ſteht, die auf das peinlichſte jede Einmiſchung der Regierung in privatwirtſchaftliche Angelegenheiten nermeidet. Im einzelnen führte Conlidge aus, daß die Nachkriegs⸗ deflatign für die Landwirtſchaft natürlich zunächſt einen ſchweren Schlag bedeutet habe. Die Regierung ſet jedoch nicht untätig geweſen und hätte ſich beſanders guch damals bemüht, die Einrichtung von ige Selbſthilfegenoſſen⸗ ſchaften zu fördern. Das Genoyſſenſchaftsweſen ſei in der Tat das einzige geſunde Mittel, die Landwirtſchaft wieder hoch zu bringen, ſtecke jedoch noch in den Kinderſchuhßen. Deshalb habe ſich die Regierung entſchloſſen, als außerordentliche Maß⸗ nahme, bis das Genoſſenſchaftsweſen ſich eingewurzelt hahe, eine ſolche Verwaltungskörperſchaft zur Förderung der ge; noſſenſchaftlichen Pläne zu errichten. Weiter bemühte ſich Coolidge, den Farmern die Schutz⸗ zollpolitik mundgerecht zu machen. — Richmond(Pirginia), 16. Nav. Auf der Strecke Norfolk re Ae tion der e 99 ſtieß-ein Perſonenzug mit üterzug zuſammen. Drei 3„ derunter zwei Samstag, den 17. November 1928 Wellerkalaſtrophe an der engliſchen Küſtt Beſatzung von 15 Mann wurde vom Rettungsboot aufgenom⸗ men. Paſſagiere befanden ſich nicht an Bord. Von zahlreichen anderen Schiffen wurde die Beſatzung in Sicherheit gebracht. Der geſtrige Orkan war der ſtärkſte, der ſeit vielen Jaßren über England hinweggegangen iſt. Orkan auch über Frankreich V Paris, 17. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das ſtürmiſche Wetter hielt in Frankreich geſtern den ganzen Tag über an und verurſachte mancherlei Schäden⸗ und Ver⸗ kehrsſtörungen. Der Flugverkehr zwiſchen Paris und Lon⸗ don mußte eingeſtellt werden. Ein Flugzeug war gezwungen, ſeine Reiſe auf dem Flugplatz Tills zu unterbrechen. Kaum hatten die Reiſenden den Apparat verlaſſen, als eine heftige Bbe ihn umkehrte und beſchädigte. Ein anderes Flugzeug, das unter ähnlichen Umſtänden niedergehen mußte, wurde ebenfalls bei der Landung vom Sturmwind umgeworfen. Die zwiſchen Frankreich und England verkehrenden Dampfer er⸗ litten beträchtliche Verſpätungen. Die Telephonverbindungen zwiſchen Paris und der Bretagne ſind teilweiſe unterbrochen. Zahlreiche Schiffe haben mit ſchweren Havarien in den bre⸗ toniſchen Häfen Zuflucht vor dem Sturm ſuchen müſſen, Die Küſtenfiſcherei mußte eingeſtellt werden. Glückwünſche der Reichsregierung für Geheimrat Rieſſer — Berlin, 17. Npp. Reichskanzler Müller ſprach Geheim⸗ rat Profeſſor Dr. Rieſſer in Weimar zur Vollendung bes 75. Lebensfahres telegraphiſch ſeine und der Reichsregierung beſte Glückpünſche aus. Wie die Berliner Blätter melden, wird der Zentralper⸗ hand des deutſchen Bauk⸗ und Bankiergewerbes zuſammen mit dem Reichsverband der Bankleitungen anläßlich des 75. Geburtstages von Geheimrat Rieſſer eine Rieſſerſtif⸗ tung mit einem Fond von 150000 Mark exxichten. Die Ziunſen dieſes Kapitals ſollen befähigten deutſchen Bank, angeſtellten i für einen tunlichſt einjährigen Aus⸗ landsaufeuthalt zum Zwecke der beruflichen Ausbildung ge⸗ Letzte Meloͤungen Ein neuer Raubüberfall — Gelſenkirchen, 16. Rov. Nachdem dieſer Tage beim Poſtamt Reſſe ein Raubüberfall verübt worden war, ſpielte ſich geſtern am Berger See zwiſchen Gelſenkirchen und Buer ein neuer Ueberfall ab. Einem Lohngeldboten wurden von dem erwerbsloſen Arbeiter Sauer wald aus Gelſenkirchen 2000 geraubt, nachdem der Täter mit einem Fahrrad den Ueberfallenen niedergefahren und ihm Pfeffer in die Augen geſtreut hatte. Durch die Hilferufe des Ueberfallenen wurden jedoch Arbeiter auf den Vorfall aufmerkſam und nahmen die Verfolgung des Räubers auf. Es gelang, ihn feſt⸗ zunehmen und das Geld dem Eigentümer zurückzugeben. Einige Stunden ſpäter wurde ein Freund Sauerwalds ver, haftet, der den Plan ausgearbeitet und Schmiere geſtanden hatte. 100 000 Mark von einem Treuhänder unterſchlagen — Krefeld, 17. Nov. Der Diplomkaufmann Seipel wurde wegen umfangreicher Betrügereien in Haft genommen. Sei⸗ pel war als Treuhänder für verſchiedene hieſtge Firmen lätig und berechnete dieſen eine höhere Steuerſchuld, als ſie tatſäch⸗ lich hatten. Den Mehrbetrag ſteckte er in ſeine Taſche, Außer⸗ dem führte er für etwa 40 000 Mark Steuern überhaupt nicht ab. Der Verhaftete hat bereits geſtanden, 100000 Mark veruntreut zu haben. Es iſt jedoch möglich, daß ſich bei Nachprüfung der Bücher dieſe Summe noch erhöht. Der Hungerkünſtler und ſein Manager — Berlin, 17. Noy. Wie die„B..“ meldet, neruxteilte heute das Schöffengericht den Hungerkünſtlex Zo IU y, der wit ſeinem richtigen Namen Siegfried Herz heißt, wegen fort, geſetzten Betruges zu 1000 Mark Geldſtrafe. Jolly hatte im Jahre 1926 in einem Reſtaurant im Norden Berlins den damaligen Weltrekord des Hungerns von 41 Tagen brechen wollen, doch hat er nicht vollkommen gehungert, ſondern wäh⸗ rend ſeiner Hungerkur Schokolade, die hm von außen zu⸗ geſteckt wurde, zu ſich genommen. Der Verurteilte gab an, daß ſeine Veranſtaltung Einnahmen yon 142900 Mark erbracht hätte, doch ſeien ihm von ſeinem Manager Wei ⸗ mann nur 20 000 Mark gegeben worden und er ſei dadurch um 80 000 Mark geſchäbigt worden. Als er dann von Weimann Abrechnung verlangte und mit Prozeſſen drohte, habe die ⸗ ſex ihn angezeigt. Die Urſache des Aetna⸗ Ausbruchs — Rom, 17. Noy. Die Blätter veröffentlichen Mittei⸗ lungen pon ſachuerſtändiger Seite über die Urſache des hef⸗ tigen Aetna⸗Ausbruchs. Nach Auffaſſung der Wiſſenſchaftler ſei der Ausbruch auf die fortgeſetzten Regenfälle zurückzuführen. Das Waſſer hahe, als es im Kraterinnern auf flüſſiges Gemenge getroffen ſei, Sauerſtoff frei gemacht, der dann den Ausbruch herbeiführte.— Neue miſſenſchaftliche Beobachtungen habe man bereits in Japan und auf den Phi⸗ lippinen gemacht. Auch der Ausbruch des Peſuns ſei letzt auf die Wetterlage zurückzuführen. Erdbeben in Italien — Rom, 7. Nop. In Undine und im Friaul wurden geſtern ziemlich ſtarke Erdſtöße wahrgenommen. Die Bepöl⸗ kerung flüchtete angſterfüllt auf die Straßen, da man ein Nach⸗ beben befürchtete. * Beſteuerung der Nicht⸗ Soldaten? Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, hat der Folkethingsabgeordnete Graf Holſtein eine Geſetzesvorlage angekündigt, die als eine ſogengunte Wehrſteuer bezeichnet wird, mit der die männliche Jugend . 1 Dänemarks belegt werden lol,. 1 5 ihrer en ae: 1 3 85 2 N . 2727 d. T Äopul er...—cw-..„5 „. A T' 0 ²⅛˙.„. ee. . — — en ch. S ee e. eee — Lr . 75 r * N NN Sams kag, den 17. November 1028„ —. 5 N 18 5 ene Maunheimer Zeitung(Abend Ausgabe 5 r 1 8. Seite. Nr. 537 innheim am Wo enende Der Rieſenbrand im Induſtriehafen und die Lehren, die daraus gezogen werden müſſen— Aſtrologiſche Prophezeiungen Was haben wir in den Fahren 1929 bis 1932 zu erwarten? Die Senſation der vergangenen Woche war der Rieſen⸗ brand auf der Bonadiesinſel. Er iſt noch heute Hauptgeſprächsthema. Trotz der ungewöhnlichen Höhe des Schadens kann man von Glücksumſtänden ſprechen. Man muß ſich die Folgen vorſtellen, wenn der Brand nachts ausgebrochen wäre und wenn ein derartig orkanartiger Sturm wie in der vergangenen Nacht gewütet hätte. Die Bekämpfung des Rieſenfeuers hat auch manche Unzulänglichkeit aufgedeckt. Die zuſtändigen Inſtanzen werden ſich ſicherlich in der nächſten Zeit damit beſchäftigen. Wir haben ſchon angedeutet, daß die Tätigkeit der Feuerlöſchboote beauſtandet worden iſt. Im Freitag⸗Abendblatt hat ſich die Hafenverwal⸗ tung verteidigt. Wer ſich nicht einſeitig einſtellt, wird an⸗ erkennen müſſen, daß die Bereitſchaft der Feuerlöſchboote jeder Kritik ſtandhält. Schneller konnten die Boote nicht zur Stelle ſein. Zu unterſuchen bleibt allerdings die Behauptung der Gegenſeite, daß nicht genug Waſſer gegeben wurde. Die Pumpen der Boote ſeien nicht mehr leiſtungs⸗ fähig genug. Eine moderne Pumpe müſſe 4000 Minuten⸗ Liter liefern. In Köln, Hamburg uſw. habe man Feuerlöſch⸗ bodte mit einer derartigen Leiſtung ſchon längſt in Dienſt ge⸗ ſtellt. Aus dieſer kritiſchen Aeußerung geht hervor, daß man die Mannheimer Feuerlöſchboote mit Ausnahme des vor zwei Jahren in Dienſt geſtellten Staatsbootes„Mühlau“ nicht mehr für modern genug anſteht. Das Boot„Mühlau“ hat ſich durchaus bewährt. Beim Schutz des Rhenania⸗Lager⸗ Hauſes war der Waſſerdruck ſo ſtark, daß der Strahl bis zum Dach reichte. Die Auffaſſung iſt auch nicht von der Hand zu weiſen, daß ſelbſt ein ganz modernes Feuerlöſchboot weniger hätte ausrichten können, als die ſechs Boote, die ſich an den Löſcharbeiten beteiligten. Ferner hat ſich die Notwendigkeit ergeben, die im Staatshafen zu hoch liegenden Schienen mit Ueber⸗ gängen zu verſehen. Als die Berufsfeuerwehr am Donnerstag mit der großen Schiebleiter zwiſchen den ſtehengebliebenen Gebäuden hin⸗ durchfuhr, um in die nächſte Nähe des Brandobjekts zu ge⸗ Jangen, konnte man nicht mehr auf dem gleichen Wege zurück, ſodaß die Leiter über die Bahngleiſe befördert werden mußte, eine überaus ſchwierige Arbeit, die bei Vorhandenſein eines Uebergangs eine Spielerei geweſen wäre. Auch die Notwen⸗ digkeit, überall feſtere Zugänge zum Waſſer zu ſchaffen, hat ſich ergeben. Als man mit der Motorſpritze ans Waſſer wollte, ſank das Fahrzeug bis über die Achſe ein. Zu dieſer Aeußerung einer kompetenten Perſön⸗ lichkeit der Stadtverwaltung iſt zu ſagen, daß im Mühlau⸗ und Rheinhafen längſt eine Anzahl Uebergänge geſchaffen wurden, auf denen die Feuerwehr mit der Spritze bis zur Quaimauer vordringen kann. Es hat ſich weiter ge⸗ zeigt, daß man garnicht genug Schläuche und Kupp⸗ Jungen haben kann. Die Zahl der Spritzen, Geräte uſw. der Berufs⸗ und Freiwilligen Feuerwehr muß plan⸗ mäßig vermehrt werden. Ohne die tatkräftige Hilfe der Fabrikfeuerwehren wäre bei dem Rieſenbrande nicht aus⸗ zukommen geweſen. Wir haben ja berichtet, daß das Rhenania⸗ Lagerhaus durch die Feuerwehr der Lanzwerke mit der Motorſpritze und einen Teil der Wehr der Zellſtofffabrik ge⸗ ſichert wurde. Das wäre nicht möglich geweſen, wenn man die Fabrikfeuerwehren nicht alarmiert hätte. Man muß ſich auch fragen, wie ſich die Berufsfeuerwehr aus der Affäre gezogen hätte, wenn gleichzeitig ein weiteres Großfeuer ausgebrochen wäre, da man keine Spritze mehr in Reſerve hatte. Als am Donnerstag die Hauptgefahr beſeitigt war, hat man denn auch den Laſtkraftwagen, auf den eine Spritze aufmontiert iſt, nach Hauſe geſchickt. Eine weitere Motorſpritze iſt beſtellt. Nach ihrer Lieferung wird die älteſte Motorſpritze abmontiert und auf einem Laſtkraftwagen untergebracht. Damit iſt dann eine weitere Reſerve geſchaffen. 5 Als man mit der traurigen Gewißheit rechnen mußte, daß dem Brande ein Berufsfeuerwehrmann zum Opfer ge⸗ fallen war, haben ſich Viele die Frage vorgelegt, warum man überhaupt noch zugelaſſen hat, daß in das brennende Gebäude eingedrungen wurde, Darauf iſt zu antworten, daß, als die Berufsfeuerwehr auf dem Brandplatze eintraf, das Lagerhaus keineswegs ſchon vollſtändig in Flammen ſtand. Es hat nur in der rech⸗ ten oberen Ecke gebrannt. Bei dieſer Sachlage war der Gedanke naheliegend, gegen den Brandherd vorzugehen, um den Verſuch zu machen, das Feuer im Gebäude ſelbſt zu lokaliſieren. Als ſich dann herausſtellte, daß dies nicht mehr möglich war— als ſich die Feuerwehrleute zurück⸗ zogen, brannte es ſchon unter ihnen— ließ der Brand⸗ direktor das Gebäude räumen. Vielleicht wäre Schlecht nicht umgekommen, wenn man gleich mit Gas masken gegen den Brandherd vorgedrungen wäre. Aber die Feuerwehr⸗ leute legen nicht gern die Gasmasken an, weil ſich mit ihnen nicht gut arbeiten läßt. Man hätte den Spieß umdrehen und den Feuerwehren den Vorwurf machen können, daß ſie untätig zugeſehen hätten, wie das Feuer auf das geſamte Gebäude übergriff, wenn nicht Leute eingedrungen wären. Die Sachverſtändigen vertreten die Auffaſſung, daß das Lagerhaus nicht vollſtändig niedergebrannt wäre, wenn es ſich um einen ganz modernen Bau gehandelt hätte. Man wird ſelbſtverſtändlich in den Neubau keine Zwiſchen⸗ decken aus Holz einziehen und alle ſonſtigen Einrichtungen treffen, die nach menſchlichem Ermeſſen die Gewähr bieten, daß der Brand im Gebäude ſelbſt bekämpft und gelöſcht werden kann. Das war in dem abgebrannten Lagerhaus eben nicht möglich.* Das große Intereſſe, das den Dingen entgegengebracht wird, die mit einem mehr oder weniger myſtiſchen Schleier umhüllt ſind, iſt ein Zeichen unſerer Zeit. Kann man es den Menſchen verdenken, daß ſie eine Beſſerung unſerer wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe herbeiſehnen und infolgedeſſen gar zu gern einen Blick in die Zukunft werfen möchten? Ein glückliches Volk hat kein Bedürfnis, den Schleier von Geſchehniſſen zu reißen, die uns, mögen ſie nun günſtig oder ungünſtig ſein, die nächſten Jahrzehnte bringen werden. Es iſt deshalb durch⸗ aus nicht erſtaunlich, daß der aſtrologiſchen Wiſſenſchaft immer mehr Aufmerkſamkeit ſelbſt in den Kreiſen zugewendet wird, die bisher von der Sterndeuterei nichts wiſſen wollten, überlegen lächelnd mit einem Achſelzucken zur Tagesordnung übergingen, wenn von dem Zuſammenhang der Sterne mit den Schickſalen der Erdenbewohner die Rede war. Man darf ſich infolgedeſſen nicht darüber wundern, daß die aſtrologiſchen Wanderredner einen großen Zulauf haben, daß man ſich um ihre Schriften, in denen ſie ihre Weisheit niedergelegt haben, förmlich reißt. So war es nämlich bei den Vorträgen, die der Aſtrologe E. H. Huter am Donnerstag und Freitag im großen Saale der Harmonie hielt Die Pauſe des zwei⸗ ſtündigen Vortrages wurde völlig mit dem Verkauf aſtrolo⸗ giſcher Schriften ausgefüllt, die wie warme Semmeln ab⸗ gingen. Am liebſten hätte ſich jeder ſein Horoſkop in die Taſche geſteckt. Aber das koſtet etwas mehr als der aſtrolo⸗ giſche Volkskalender, den wir erſtanden. Unterm Strich wurde bereits in Kürze über den Huter⸗Abend referiert. Wenn wir uns an dieſer Stelle etwas näher mit den Ausführungen dieſes durchaus ernſt zu nehmenden Aſtro⸗ logen beſchäftigen, ſo geſchieht es, weil jeder, der nicht apa⸗ thiſch in den Tag hineinlebt, an den Weisſagungen nicht acht⸗ los vorübergehen kann. Wer dem Vortrag beigewohnt hat, iſt jetzt wenigſtens davon unterrichtet, was ihm im kommen⸗ den Jahre an guten und böſen Dingen bevorſteht. Und wenn er auf die unbedingte Exaktheit der aſtrologiſchen Wiſſenſchaft ſchwört, dann wird er an den Tagen keine Reiſe unterneh⸗ men, vor denen ihn die Sterne warnen. Was uns ganz be⸗ ſonders intereſſierte, das waren die Prophezeiungen für die nächſten Jahre in politiſcher, wirt⸗ ſchaftlicher und kultureller Beziehung. Mit dem Schickſal der Geſamtheit iſt das des Einzelnen unlösbar verbunden. Deshalb lauſchte man geſpannt der Zergliede⸗ rung des Horoſkops bedeutender Perſönlich⸗ keiten der Vergangenheit und Gegenwart. Hitler, dem Führer der Nationalſozialiſten, wird ein Auf⸗ 7 · AAA ˙· Deutſchlands Anteil am Nobelpreis Deutſche Wiſſenſchaft an der Spitze Auch in dieſem Jahre ſind auf Deutſchland zwei Nobel⸗ preiſe entfallen. Die ſchwediſche Akademie der Wiſſenſchaft hat entſchteden, daß der Nobelpreis für Chemie für 1927 dem Profeſſor der Univerſität München, Heinrich Wieland, für ſeine Unterſuchungen über die Konſtitution der Gallenſäure und verwandte Themen erteilt wird. Der Nobelpreis für Chemie für 1928 wurde dem Göttinger Univerſitätsprofeſſor Adolf Windaus für ſeine Forſchungsarbeit über die Kon⸗ ſtitution der Sterinen und ihre Zuſammenhänge mit der Vitamin⸗Gruppe zuerteilt. Damit wächſt der Anteil Deutſch⸗ lands an den bisher zur Verteilung gelangten Nobelpreiſen für Phyſik, Chemie, Medizin und Literatur und den Friedens⸗ nobelpreis weiter. Deutſche Gelehrte, Wiſſenſchaftler und Denker kommen in der Liſte der Nationen, die bisher mit Nobelpreiſen bedacht worden ſind, am häufigſten vor. Schon im Jahre 1901, dem Jahre der erſten Preisverteilung, waren zwei Deutſche auserwählt, dieſe höchſte Auszeichnung zu er⸗ halten, und zwar der Bahnbrecher auf dem Gebiete der Behandlung des Serums, Profeſſor Behring, und der welt⸗ berühmte Phyſiker Profeſſor Röntgen. Am auffälligſten iſt Deutſchlands Führung auf dem Gebiete der Chemie und Phyſik. Dadurch, daß die Nobel⸗ preiſe für 1927 und 1928 für Chemie— 1927 wurde bekannt⸗ lich der Nobelpreis für Chemie nicht verteilt— wieder an Deutſche gefallen ſind, haben ihn nunmehr ſeit dem Jahre 1901 elfmal deutſche Forſcher erhalten. Der Preis für Phyſik fiel ſiebenmal, und der Preis für Medizin viermal an Deutſch⸗ land. Bei der Verteilung des Nobelpreiſes für Medizin iſt zu bedenken, daß dieſer verhältnismäßig oft nicht zuerkannt wird. Seit dem Jahre 1917 iſt er nun ſchon ſiebenmal nicht verteilt worden. Wegen dieſes Syſtemes iſt die ſchwediſche Akademie der Wiſſenſchaft, die für die Verteilung zuſtändig iſt, ſchon heftig angegriffen worden. Man glaubt, daß damit nicht dem Willen des Stifters, Alfred Nobel, entſprochen wird, wenn auch anerkannt werden muß, daß die Fortſchritte auf dem Gebiet der mediziniſchen Forſchung in der Hauptſache durch zahlreiche Einzelleiſtungen ermöglicht werden. Allein die Tatſache, daß eine zu große Zahl von Perſönlichkeiten vor⸗ handen ſind, die zu gleichem Recht Zuerkennung des Nobel⸗ preiſes fordern können, rechtfertigt nicht die Maßnahmen des für die Verteilung zuſtändigen Gremiums. Andere Bedenken haben wohl dazu beigetragen, ſo oft ſchon der Preis dem Stiftungskapital wieder zuzuſchlagen. Von der urſprünglichen Summe, von faſt 40 Millionen Mark, ſind heute nur noch etwas mehr als 30 Millionen vorhanden. Da feſt⸗ gelegt worden war, daß die Nobelpreiſe aus den ganzen Zinſen des Stiftungskapitals beſtritten werden ſollen, beſteht die Ge⸗ fahr, daß ſie infolge deſſen Verringerung durch ſtändige Aus⸗ gaben von Jahr zu Jahr kleiner werden. Die ſteuerliche Be⸗ laſtung vonſeiten des ſchwediſchen Staates hat der Nobelſtif⸗ tung allein etwa 3% Millionen Kronen gekoſtet. Seit längerer Zeit ſind Bemühungen im Gange, die Nobelſtiftung durch ein Sondergeſetz völlig abgabefrei zu machen, um ihr auch äußerlich die Bedeutung zu laſſen, die ſie nunmehr ſchon ſeit über 27 Jah⸗ ren hat. Aber bisher iſt ein greifbarer Erfolg noch nicht erzielt worden. So haben ſich denn die Verwalter der Nobelſtiftung dazu entſchloſſen, öfter dieſen oder jenen Preis dem Grund⸗ kapital wieder zuzuſchlagen, um es nicht unter eine Summe von 30 Millionen Mark ſinken zu laſſen. Damit entſprechen ſie unter Berückſichtigung der beſtehen⸗ den Verhältniſſe wohl durchaus dem Willen Alfred Nobels. Es war eine der größten Senſationen der Welt, als ſich bei der Eröffnung des Teſtamentes Alfred Nobels herausſtellte, daß er ſein geſamtes, durch ſeine großen Erfindungen erwor⸗ benes Vermögen durch eine Stiftung der Förderung der Kul⸗ tur, der Dichtung, der Wiſſenſchaft und des Friedens gewid⸗ met hatte. Alfred Nobel hat dadurch verſucht, der verheeren⸗ den Anwendung des Dynamits als Kriegsmittel entgegen⸗ zuarbeiten. Die Kulturwelt hat mit Recht dieſe Stiftung nicht allein wegen der Höhe ihres Betrages, ſondern auch wegen der durch ſie erſtrebten Ziele und Zwecke mit größter Begei⸗ ſterung aufgenommen und die Anerkennung, die den Entſchei⸗ dungen des internationalen Richterkollegiums geſchenkt wird, bemeiſt am beſten, wie hoch man dieſe ganze Einrichtung ſchätzt. Die Art der Verteilung iſt durch die Satzungen der Stiftung ſtieg, aber auch ein Sturz wie Napoleon L. prophezeit. 1898 veröffentlichte ein engliſcher Aſtrologe ein ſehr ungünſtiges Horoſkop Kaiſer Wilhelms II. Schon damals wurde der Sturz von ſtolzer Höhe vorausgeſagt, Tragik und Unglück, ein einſames Lebensende im Exil. Auch der Exkron prinz werde als Privatmann ſein Leben beſchließen. Das Horoſkop Hindenburgs iſt für 1929 und 30 ebenfalls nicht günſtig. April⸗Mat und September⸗Oktober ſollen kleine geſundheitliche Kriſen in Verbindung mit allerlei politiſchen Hemmungen bringen. Die Monate Januar und Februar 1930 dürften ſich beſonders un⸗ günſtig für die Geſundheit des Reichspräſidenten auswirken. Unter der Regierung Hindenburgs hat das deutſche Volk keine Umſtürze und Umgeſtaltungen zu erwarten. Dr. Stre⸗ ſemann hat von Januar bis Mai 1929 gute Ausſichten für politiſche Unternehmungen. Der Monat Juni iſt vorüber⸗ gehend für die Geſundheit etwas ungünſtiger. Der Herbſt wird politiſch bewegt. Der Dezember bringt eine ungünſtige Reiſe mit politiſchen Konflikten. Das Jahr 1930 wird für Streſemann politiſch ausſichtsreicher ſein. Dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincaré wird ein recht tragiſches Lebensende vorausgeſagt. Mit aller Sicherheit iſt der Tod Poincarés für die Jahre 31/32 zu erwarten, dem im Jahre 1929 gefährliche Feindſchaften und geſundheitliche Störungen und Konflikte im Parlament vorausgehen, die ſich im Jahre 1930 verſchärfen. Ludendorff hat ſeine Rolle noch nicht ausgeſpielt. Im Jahre 1931 wird er noch einmal in für Deutſchland ſehr unruhigen Zeiten auf dem Plan erſcheinen. Thälmann rückt 1931 ebenfalls in den Vordergrund der politiſchen Arena. Hitler, Marauhn und Seldte wer⸗ den zu Aktionen übergehen, zu denen ſie die Verhältniſſe zwingen. Zank und Streit, Mord und Blut ſind damit ver⸗ bunden. Ludendorff wird wohl das Opfer dieſer Witren werden. Huter unterſcheidet ſeit 1799 28jährige Kriegs⸗ und Friedensperioden. Seit 1904 leben wir in einer Kriegsperiode. 1930 bis 60 folgt eine Friedens⸗ und Kulturperiode mit einem gewaltigen Wiederaufſtieg Deutſchlands. Das Jahr 1929 wird uns wieder große Naturkataſtrophen bringen. Die ganze Erde wird zeitweiſe in Aufruhr kommen. Von Januar bis März iſt mit großen Sturmfluten und Ueberſchwemmungen zu rechnen, im zweiten Jahresviertel mit vielen Erderſchütterun⸗ gen, ſo in Italten an der ſizilianiſchen Küſte, in Griechenland, Kleinaſten, Südſpanien. Auch für Mittel⸗ und Süddeutſch⸗ land werden Ueberſchwemmungen und Stur m⸗ fluten angezeigt, beſonders in Württemberg und in der Gegend ſüdlich und ſüdöſtlich von München. Italien wird von ſchweren Naturkataſtrophen, Erdbeben und Sturmfluten, heimgeſucht. Ebenſo iſt mit revolutionären Anſchlägen gegen den Faſzismus zu rechnen. Auch Spauien erlebt mehrfach recht kritiſche Zeiten mit Anſchlägen gegen den Diktator und Attentaten gegen führende politiſche Perſönlichkeiten. Polen macht eine Staatskriſe durch. Rußland hat innere Unruhen mit Attentaten gegen das Leben von Regierungshäuptern. Ehina wird das Hauptabſatzgebiet für die deutſche Induſtrie. In Griechenhand und Rumänien kommt es zu militäriſchen Verſchwörungen und gefährlichen Ereigniſſen in den Haupt⸗ ſtädten. In Aegypten und Indien ſind große Unruhen und Demonſtrationen zu erwarten. Das Jahr 1931 wird recht kritiſch. Ein neuer Weltkrieg von ungeheuren Ausmaßen droht. Er wird ſich in der Hauptſache im Oſten und im Mittelmeer abſpielen. Auch Deutſchland wird in Mitleidenſchaft gezogen, da es mit Frankreich einen Vertrag ſchloß, der den Durch⸗ marſch franzöſiſcher Truppen geſtattet. In Rußland und Oeſterreich muß mit dem gewaltſamen Ende der gegen⸗ wärtigen Staatsform gerechnet werden, mit dem der Aufſtieg des ruſſiſchen und öſterreichiſchen Volkss verbunden iſt. Ein Dreibund Amerika⸗Rußland⸗Deutſchland wird eine neue Friedens⸗ und Kulturperiode einleiten. Die deutſche Republik bleibt beſtehen. Es wird kein Diktator kommen, vielmehr eine Wolksgemeinſchaft geboren, für die das deutſche wahrt werden. Im ganzen kommen jährlich fünf Preiſe zur Verteilung, die jetzt etwa 100 000 Kronen betragen. Während auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft auch ſpäter kaum ein abfälliges Urteil über die Nobelpreisträger gefällt wird, liegen die Verhältniſſe auf dem Gebiete der Dichtung etwas anders. Hier haben nicht ſelten Zeitſtrömungen zu einem nicht ganz objektiven Urteil des Richterkollegiums ge⸗ führt. Uebrigens hat auch Deutſchland viermal den Preis für Literatur bekommen, und zwar fiel er an Theodor Mommſen, Rudolph Eucken, Paul Heyſe und Gerhart Hauptmann. Heyſe zwiſchen Mommſen und Hauptmann, das iſt bezeichnend genug. Allerdings muß berückſichtigt werden, daß das Schiedsgericht bet dieſer Entſcheidung die ſchwerſte und heikelſte Aufgabe zu löſen hat, da ein objektives, allgemein befriedigendes Urteil über den Wert eines Dichters ſchwerer zu fällen iſt als über Leiſtungen in den exakten Wiſſenſchaften. Nach mehrjähriger Pauſe wurde der Nobel⸗Friedenspreis an die vier Männer: Streſemann, Chamberlain, Briand und Dawes 1926 verteilt. Durch dieſe Entſcheidung hat das Nobel⸗ preis⸗Komitee zweifellos am ſtärkſten— trotz mancher Beden⸗ ken gegen dieſe Löſung— feine heute noch ebenſo wichtigen Aufgaben wie vor 25 Jahren unterſtrichen. Man ſtieht auch den welteren Enutſcheidungen mit größter Spannung und größtem Intereſſe entgegen. E Mannheimer Schriftſteller auswärts. Bei der Leſſing⸗ Feier der Theatergemeinde Groß⸗ Dortmund, die am 20. Januar ſtattfindet, hat Fritz Droop den Feſtvortrag „Leſſing und die Gegenwart“ übernommen. Die Puppe 5 (Nachdruck verboten) Kleinchen hat ſeine Puppe beim Puppendoktor. Schon ſeit acht Tagen. Endlich darf ſie ſie ſelbſt holen. 8 1 Puppe möchte ich wiederhaben“, kommt ſie in den Laden. „Deine Puppe? Auf welchen Namen?“ Meint Kleinchen: genau feſtgelegt. Obtektivität ſoll im weiteſten Umfange ge⸗ „Mauſeſchwänzchen heißt ſie.“ 4. Seite. Nr. 537 Samstag, den 17. November 1928 Volk einen Führer erhält, der den einfachen Volkskreiſen entſtammt. Das deutſche Volk wird bis 1934 von den Kriegs⸗ laſten durch die Veränderung der Verhältniſſe außerhalb Deutſchlands befreit werden. Das wäre in großen Zügen das, was Huter vorausſagte, Manches war nicht ſeine eigene Meinung. Er berief ſich in dieſen Fällen auf bekannte Aſtrologen. Wir haben es, wie wir ſchon bemerkten, mit einem durchaus ernſt zu nehmenden Wiſſenſchaftler zu tun, der der Sohn des berühmten Gelehrten iſt, der die Lehre von den verſchienen Menſchentypen aufge⸗ ſtellt hat. Von Huter ſen. ging auch die wichtige Lehre vom Körperbau und Charakter aus. Huter jr. hat ſich ſchon früh⸗ zeitig mit aſtronomiſchen Dingen beſchäftigt. Aus Oppoſition pflte er ein Buch gegen die Aſtrologie ſchreiben. Als er aber in die Materie tiefer eindrang, wurde aus dem Saulus ein Paulus. Vielleicht iſt das gleiche von den noch Unbekehrten zu ſagen, die am Donnerstag und Freitag ſeinen Ausführungen lauſchlen. Huter iſt kein packender Redner. Aber das ſpricht nicht gegen ihn. Auf jeden Fall ſollte man, ſofern man ſich für Aſtrologie intereſſiert, im nächſten Jahre nachprüfen, ob ein Teil der Vorherſagungen auch wirklich ein⸗ getroffen iſt. In dieſem Jahre ſoll es der Fall geweſen ſein. Rleherd Seböufelder. Städtiſche Nachrichten Ernte⸗ und Dankfeſt Der kirchlich geſinnte Teil unſeres Volkes begeht mor⸗ gen das Ernte⸗ und Dankfeſt. Er tut es aus Ueberlieferung und aus Treue zur guten Gewohnheit und Sitte. Hierbei mag manchem ſich ein Stück Gegenwartsnot in beſonderer Weiſe aufs Herz legen. Sie iſt im allgemeinen gut aus⸗ gefallen, die deutſche Ernte. Und doch ſeufzt das Land und ſtöhnt, nicht mit Unrecht, der deutſche Bauer. Nicht, weil er von Natur unzufrieden und begehrlich iſt, er iſt es vielleicht nicht mehr als wir Städter. Auch nicht, weil Steuerdruck und Lebensnot ihn quälen, und er ſeiner Arbeit kaum froh wird. Das iſt für ihn wie für uns Gegenwartslaſt, der wir Uns nun mal ſchickſalhaft unterwerfen müſſen. Nein, was das Land und ſeinen Bewohner ſeufzen macht, iſt die Tat⸗ ſache, daß er allmählich heimatlos wird, der deutſche Bauer. Heimatlos, im Sinn des Worts, weil ſein Beſitz mehr und mehr in die Hände fremden Kapftals übergeht und heimatlos, weil er merkt, daß Handel und Börſe das Produkt deutſchen Bodens und deutſchen Fleißes faſt ignorieren und konkurrenzlos machen. Aber wir Stüdter ſcheinen nicht zu merken, daß der Rutſch der Dinge perfekt iſt, wenn auch dem Lande draußen der Atem ausgegangen iſt. Und das alles, weil der wirtſchaftliche Internationalismus wie jeder andere ge⸗ rade bei uns Deutſchen zerſtörend wirkt und wirken muß. So mag ein Tag wie der morgige gerade uns Städter nach⸗ denklich ſtimmen und uns daran erinnern, daß Stadt und Land zuſammengehören, daß wir eines Blutes, eines Stammes und Glieder eines Volkes ſind, verbunden zu einer Schickſalsgemeinſchaft. Deun im Grunde leben wir ja nicht von Handel und Weltwirtſchaft, ſondern von Dingen, die vor uns ſind und nach uns ſein werden. Wir leben letztlich von Möglichkeiten und Gegebenheiten, die nicht von Menſchen ſtammen, weil ſte dem Kosmos, dem Makrokosmos angehören, der immer das Primäre, immer das Größere iſt als wir ſelbſt. Das heißt aber nichts Geringeres als dies: wir leben nicht von uns ſelbſt, ſondern von einer Wirklichkeit, die außer und über uns iſt, die allein ſouverän iſt und uns abhängig macht. Wir werden's wieder lernen müſſen, dieſes A und O aller Welt⸗ und Lebensanſchauung, daß wir nicht ſouveräne Herren, ſpn⸗ dern Geſchöpfe ſind, die leben, allein leben von Ihm und durch Ihn, den Schöpfer. Wer das wieder gelernt hat, der lernt dann auch das andere: daß wir nicht für uns ſelbſt zu leben haben, ſondern für Aufgaben, für Ziele, nein für ein Ziel, das dieſes Erdenleben nicht als Selbſtzweck, ſon⸗ dern als Mittel zum höchſten Zweck auſieht: Gott zu ge⸗ horchen und den Bruder zu lieben! Es wird niemand be⸗ zweifeln, daß dieſer Aktivismus uns fehlt, daß er aber Hilfe und Heil bedeutete, wenn wir alle von ihm Gehrauch machten. Sh mag maucher vielleicht gern wieder des alten Wortes ge⸗ Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Warksfragen der Rheinſchiffahrt Starker Ausfall der Ruhrverladungen durch den Ausſtand in der Eiſeninduſtrie In einer Ausſprache über die Lage der Rheinſchiffahrt wurde in der geſtern abend abgehaltenen Verſammlung des Mannheimer Schifferyereins E.., feſtgeſtellt, daß ſich die Ausſperrung in der Eiſeninduſtrie auch in der Rhein⸗ ſchiffahrt in empfindlicher Weiſe bemerkbar macht, da der Ausfall der Verladungen von der Ruhr und nach der Ruhr ganz beträchtlich iſt. Die Verladungen in Kohle und Koks ſind ſehr zurückgegangen. Es wäre daher auch im In⸗ tereſſe der Rheinſchiffahrt, wenn der Ausſtand baldigſt bei⸗ gelegt würde. Was die Einführung der Sonntagsruhe in der Rheinſchiffahrt anbelangt, ſo iſt der ſchwere Exiſtenzkampf der Reedereien und der nicht minder ſchwere Konkurrenzkampf mit der Eiſenbahn bekannt. Insbeſondere iſt der Kohlenhandel gezwungen, Ver⸗ gleichs rechnungen mit der Eiſenbahnfracht anzuſtellen. Der Kohlenhandel war in früheren Jahrzehnten mit der Schiffahrt groß und leiſtungsfähig geworden. Der Radius von Mann⸗ heim war ſehr groß. Man hatte niedere Frachten, weil man flott und viel gefahren hat. Wenn nun zu ſehr den Wünſchen des Perſonals nachgegeben wird, dann kann es nicht aus⸗ bleiben, daß Schiffahrt und Kohlenhandel die Vergleichsrech⸗ nung mit der Reichseiſenbahn nicht mehr finden. Auch die Schiffahrt muß ſich, wie der Landwirt, nach dem Wetter richten. Nebel und Kleinwaſſer behindern die Schiffahrt zu ſehr. Wochen und Monate gehen dabei für die Fahrzeuge verloren, was eine ſtarke Einbuße für die Rheinſchiffahrt bedeutet, während die Bahn bei jeder Witterung fahren kann. Die Kleinverfrachter können eine weitere Vermehrung des Unkoſtenetats nicht vertragen. Auch die Reedereien nicht, denn der Konkurrenzkampf der Reichsbahn iſt derart rückſichtslos und ſchonungslos, daß für die Rheinſchiffahrt einfach nichts zu erreichen iſt. Alle Ver⸗ ſuche blieben ergebnislos. In früheren Jahren hatte die Bahn Marktbericht Ein eigentümliches Bild bot ſich heute dem Marktbeſucher. Ganz leer ſchien der Marktplatz. Wegen des ſtürmiſchen Windes hatten die meiſten Händler und Händlerinnen den großen Schutzſchirm über ihren Ständen zuſammengeklappt. Wohl hatte die Ausdehnung des Marktes eine kleine Ein⸗ ſchränkung erfahren. Zum Einkauf war aber noch hinreichend Gelegenheit vorhanden. Natürlich überwog das Angebot au Ob ſt. Beſonders breit hatten ſich wiederum die Aepfel gemacht. Die Birnen gehen in ihrer Menge merklich zurück. Einen neuen gewaltigen Vorſtoß wagten die Bananen. Der Gemüſemarkt nimmt mehr und mehr an Quantität ab. Ju überwiegender Mehrheit waren Rot⸗ und Weißkohl. Die ſonſtigen Gemüſearten fürchten wohl wegen ihres „zarteren Weſens“ die Herbſtwitterung und treten deshalb mehr und mehr den Rückzug an. Das Angebot an Fiſchen und Wild dürfte gewiß die Nachfrage weit übertroffen haben.— Das Geflügel hatte heute auffallend wenig Vertreter geſchickt. In gerupften und ungerupften Gänſen war große Auswahl vorhanden.— Der Geſchäftsgang hielt ſich in den üblichen Grenzen. Vom preiſe für ſing 12-15: Weißkraut 12—15; 20130; Karotten, Bſchl. 10 15—18; Weißrüben 1012 S Stfick 1520; Endivienſalat, raben, Stück 10—12; Tomate rettich, Stück 208 Aepfel 20 Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ n Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln—7; Wir⸗ 5; Rotkraut 15—18; Blumenkohl, Stück Gelbe Ritben, Pfd. 15; Rote Rüben tat 1615; Zwiebeln 15; Kopfſalat, ick 1025; Feldſalat 100-129; Kohl⸗ 5 Y Rettiche, Stück 10—15; Meer⸗ 20—8 Bſchl. 8— 10; Lauch, Stück 6— 15; Birnen.45; Trauben 5080; Steinpilze 90160; 40; Zitronen, Stück 718: Orangen, Stück 35; Ba⸗ 10-20: Nüſſe 50—80 Süßrahm⸗ Landbukter 200—2 Weißer Käſe 50—55; Eier, Stück 11—22; Aale 180; Hechte 160: Barben 120; Karpfen 130160; Schleien 160189; Breſem 100120; Backfiſche 5060; Kabeljau 50 bis 70 Schellfiſche 40—70; Goldberſch 5060; Seehecht 70; Stock⸗ nanen, S bütter 22 r ꝙ h VVV ooo gerade um dieſe Zeit immer mit einem ſtarken Wagen⸗ mangel zu tun; heute ſpürt man nichts davon. Wenn der Partikulierſchiffer alle Wünſche des Perſonals erfüllen wollte, ſo müßte er ſeine Leiſtungsfähigkeit noch weiter einſchränken. Die Folge wäre ein weiterer erbitterter Exiſtenzrampf der Schiffsbeſitzer. Im Schifferſtreik hat ſich gezeigt, daß Fran⸗ zoſen, Belgier und Holländer billiger fahren, weil ſie nicht die hohe Zohnſumme für das Perſonal aufzubringen haben, wie die deutſchen Reeder. Die Unkoſten ſind auf deutſcher Seite bis zu 40 v. H. höher. Die Ausländer haben daher nicht entfernt die Laſten zu tragen, wie die deutſchen Arbeit⸗ geber. Bei der hieſigen Hafendirektion fand letzter Tage eine Beſprechung wichtiger Hafenfragen d ſtatt, wobei vorbehaltlich der Genehmigung des Miniſtertums des Innern das Anliegen der Schiffe am ſogen.„Faulen Eck“ 40 Meter von der Kaimauer entfernt geſtattet, aber ausdrück⸗ lich bemerkt wurde, daß die verholenden Schiffe der Anlieger weder beim Laden noch beim Löſchen behindert werden dürfen, andernfalls die Genehmigung wieder zurückgezogen würde. Ebenfalls vorbehaltlich der Genehmigung des Miniſteriums wurde das Anliegen der Schiffe 200 Meter oberhalb der Neckarſpitze geſtattet. Die Schiffe dürfen jedoch nur einzeln und nicht nebeneinander in zweier Reihe anlegen. Eine Freigabe des Fußweges nach der Neckarſpitze konnte wegen der Feuergefährlichkeit der Tanks nicht erlaubt werden. Unberufene Leute ſollen von dieſer Gegend fern⸗ gehalten werden. Nachdem noch aus der Mitte der Verſammlung die Aende⸗ rung und Verbeſſerung der Lade⸗ und Löſchfriſten und dann die neue Eichordnung durchgeſprochen wurde, kam noch die Vorbereitung für die Schifferſchule zur Erörterung. Darnach ſchloß der Vorſitzende, Herr Stachel. haus, die lebhaft verlaufene Verſammlung. ch. e P 5— * Ueberfahren. Auf der Breiteſtraße an der Halteſtelle Marktplatz wurde geſtern nachmittag eine 54 Jahre alte Frau, die die Fahrbahn hinter einem anfahrenden Straßen⸗ bahnzug überqueren wollte, von einem ebenfalls anfahrenden Perſonenkraftwagen augefahren. Der Frau wurden beſde Beine überfahren. Da der Kraftwagenführer die Frau alsbald nach ihrer Wohnung verbrachte ließ ſich die Schwere der Verletzung noch nicht feſtſtellen. * Ein Bretterzaun umgeriſſen. In dem Auweſen Kron⸗ prinzenſtraße 36/38 wurde geſtern abend durch den ſtarken Sturm ein Bretterzaun auf eine Länge von 4050 m um⸗ geriſſen. Die um 21,17 Uhr alarmierte Berufsfeuewehr machte den Zaun wieder feſt. * Meſſerſtecherei. Im Stadtteil Lindenhof wurde geſtern abend ein 21 Jahre alter Kern macher nach einem Wort⸗ wechſel von einem Schloſſergeſellen mit einem Taſchenmeſſer in den linken Oberſchenkel geſtochen. Der Ver⸗ letzte wurde im Heinrich Lanzkrankenhaus aufgenommen; der Täter vorläufig feſtgenommen. * Betrüger. Ein Kurt Graf aus Berlin⸗Schöneberg hat in letzter Zeit in verſchiedenen Städten dadurch Betrüge⸗ reien verübt, daß er ſich mit einer öffentlichen Kraftdroſchke, die er mit einem oder mehreren Paketen beſteigt, vor ein Krankenhaus oder ſonſtiges öffentliches Gebäude fahren läßt, den Wagenführer um einen größeren Betrag anpumpt und unter Zurücklaſſung der Pakete, unter dem Vorgeben, daß er ſchnell etwas bezahlen müſſe, in dem Gebäude ver⸗ ſchwindet. Die zurückgelaſſenen Pakete ſind völlig wertlos und dienen nur dazu, den Wagenführer zu täuſchen. Der Betrüger iſt 29 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank und blond. Bei Auftreten ſofort die Kriminalpolizei oder den nächſten Polizeibeamten zwecks ſßeſtnahme verſtändigen. * Unruhige Nacht. Wegen Ruheſtörung gelangten in der vergangenen Nacht 26 Perſonen zur Anzeige. denken:„Unſer keiner lebt ſich ſelher und keiner ſtirßt ſich Ne; 8 1 5* Ihren 75. Geburtstag begeht am morgigen Sonntag . 1 5 5„ 3, 200.750: Enten, geſchlachtek, Sti 1005 änſe, geſchlachtet, e 1 I ftat 5 a ſelber g 18 es weiter geht, mag jeder mit ſich ſelbſt aus⸗ Stück 10001800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80.150; Rindfleiſch 110) 1 1 ülteſten Abennenttunen, Frau Margarete machen in der Stille. Dr. B. I Kußfleiſch 7080, Kalbfleiſch 130140: Schweinefleiſch 120130, Wittwer, Ig, 17, in voller Rüſtigkeit. 138 e 5 5 Nee Dee eee, Von Verliner Kunſt und Muſik Von Oscar Bie Eine neue Ausſtellungsgattung hat ſich auf⸗ getan. Ein Salon der Unabhängigen iſt eröffnet nach Pariſer Muſter. Und doch wieder nicht nach Pariſer Muſter. Denn die Independants ſtellen in begrenzter Zahl der Werke aus, während die Berliner Unabhängigen rein äußerlich den Anſpruch auf eine Behangfläche von 2 zu Meter haben. Auch die Bildhauer haben einen ähnlich ge⸗ gebenen Raum. Für dieſen Raum wird 6 Mark Miete ge⸗ zahlt. Keine Jury entſcheidet über den Platz, ſondern nur das Los. Auch der Katalog iſt nur ein Platzverzeichnis. Es git keinen Präſidenten, nur einen Arbeitsausſchuß, der anonym tätig iſt. Bilder, die ſchon ausgeſtellt waren, dürfen nicht erſcheinen. In dieſer Form iſt der erſte Unabhängige Ausſtellung im Moabiter Glaspalaſt eröffnet worden. Die Beſchränkung auf einen gegebenen Raum hat eine wahlloſe und äußerſt gedrängte Ausnutzung zur Folge. Es iſt ein Markt ohne hervorſtechende Werte. Es lohnt ſich nicht, ein⸗ zelne unbekannte Künſtler zu neunen und einige bekannte hat man ſchon anderswo geſehen. Das Prinzip iſt vorläufig wichtiger als die Ware. Vielleicht muß dieſe Radikaliſierung der Juryfreien erſt ihre Kinderkrankheiten überwinden, Intereſſanter und ergiebiger iſt die große Ausſtel⸗ Jung yon Kar! Hofer, die in Aulehnung au die Mannheimer Darbietung die Berliner Sezeſſion zur Zeit zugänglich macht. Hofer hält eine Ausſtellung von ein⸗ bis zweihundert Stücken gut aus. Er iſt eine der ſtärkſten Perſönlichkeiten unſerer Kunſt geworden, der die rein male⸗ elſchen Forderungen, den Durchgang durch den Impreſſionis⸗ mus mit der Syntheſe und der Materfalität unſerer Epoche Aläcklich vereſnigt. Seine Bilder ſind in gleicher Weiſe aus Farbe und Form gewonnen, ſie haben einen klaſſiziſtiſchen Zug und leben doch in neuen Harmonien, ſie ſind Dokumente einer individuellen Auſchautung und erheben ſich doch zu einer unleugbaren Monumentalität. Wir folgen ihm von 1906 an pon einem faſt noch niederländiſchen Selbſtporträt über einige noch matte Akte, über das unbeſtimmte Gewimmel des Königs pön Thule zu der Figur der Fliehenden von 1914, in der der die inn u ersten Male deutlich getroſſen iſt. Es gerung. beginnt eine Zeſt voller Wandlungen, ein Suchen in verſchie⸗ Eßöre, der Pilger, des Gäſteeinzugs, daß man es noch ute denen Stilen, ein faltiger Hodler, ein Ballett von Nacht⸗(glaubt gehört zu haben. Mit der vollendeten Maria Müller geſtalten, ein Abſchied im Puppenſtil, eine verzerrte Loge, die Kubiſtiſchen Töchter Lots, bis um 1922 in dem Porträt von Flechtheim, in der gelben Putzmacherin, in der Frau mit Geranien, in dem Mädchen mit gelbem Kopftuch, eine frucht⸗ bare Mitte zwiſchen der realiſtiſchen Ueberlieferung und der Feſtigkeit der Form erreicht iſt, die nun ſein Weſen und Stil wird. Die Gruppe des Clowus, der Puppe und des Todes, die Frau mit der Brenuſchere, die Akte der Gefangenen, das Liebespaar im Halbdunkel, das ſchreibende Mädchen, das wundervolle Paar am Fenſter in Blau und Braun, die Frau mit Stilleben— er hat den Typ der klaren, ſprechenden, präziſen und farblich beſtimmten Bruſtbilder gefunden, in denen er die Gleichung zwiſchen Malerei und Form am glück⸗ lichſten gelöſt hat. Jazz und Girls ſchlagen in ſein Intereſſe ein. Aber Akte mit blauen Kiſſen, Mädchen mit Blumen oder Kürbiſſen, die Frau mit dem Grammophon, der Mannheimer im Rhythmus ſpringende Karneval und die Großaufnahme mit der roten Fahne ſetzen beſſer ſeine Linie fort, die eine Konzentration, nicht eine Diffuſſion verlangt, bei Jazz und Girls nur ſcheinbar durch Parallelismus gerettet, beim Karneval äber in einer leichten Bewegung der Maſſen, wie er ſie ſonſt nie fand. Alles Landſchaftliche blefbt dagegen etwas hart und etwas theoretiſch. Die große Kompoſttion der Figur iſt ſein Feld und er iſt einer der würdigſten Ver⸗ treter dieſes Ideals, das inmitten der Zerſplitterungen unſe⸗ rer Kunſt das notwendige Pathos kultivieren wird. * Innerhalb der Muſik ſpricht man viel maninoff, obwohl deſſen Art am Klavier und in der Kompoſttivon eigentlich für uns weit zurückliegt. Aber er war lange nicht in Berlin und das Publikum braucht einen Herys, dem man zujubelt, wenn auch ſein Klavierkonzert, das er unter Furtwängler ſpielt, nicht das gerſugſte mehr mit den Fragen unſerer Epoche zu tun hat. Aber er hat gelitten und er ſoll ſeine Freude haben. Wogegen der Tannhäuſer von Richard Wagner, ſo alt er iſt, durchaus nicht veraltet iſt, was man neulich bei einer herrlichen Aufführung in der Städtiſchen Oper unter Bruno Walter deutlich merken konnte. Walter ſpielt das Werk natürlich in ſeiner Original⸗ form, die die Stilloſigkeiten der Pariſer Bearbeitung noch nicht kennt, mit ſolcher romantiſchen Liebe, mit ſolcher Stei⸗ der Au drucksverte, mit ſolcher Auffriſchung der von Rach⸗ als Eliſabeth, mit einer ſehr aparten Regie von Eugen Lert, die das Jägerenſemble und das Wartburgfeſt über alle Kon⸗ vention hinaus neu und lebendig ordnet, wird es einer der größten Erfolge dieſes Inſtitutes, eine Renaiſſanee dieſer Waguerſchen Oper, obwohl gerade ſie die meiſt geſpielte von allen iſt. Kurz darauf bringt Walter eine Uraufführung, die„Mondnacht“ des Wiener Dichterkomponiſten Bitt⸗ ner. Das Publikum bereitete ihr einen ſtarken Erfolg und rief den Autor ungezählte Male heraus, aber die Kritik wird nicht ſo ohne weiteres folgen. Bittner iſt echt und gut, wenn er in ſeinem heimatlichen Milieu bleibt, Wiener Volkstöne, Wiener Rhythmen anſchlägt. Er wird unſelbſtändig, ſobild er in die hohe Tragödie übergeht. Er ſchreibt ſich eine Hand⸗ lung, nicht ungeſchickt gezimmert, von einem öſterreichiſchen Offizter, der in Spielſchulden gerät und unter dem Einfluß eines intriganten Spitzels ſie durch Landesverrat zu decken ſucht, aber dieſen Entſchluß zu ſpät zurückzieht, nachdem er eine mondſüchtige Porzellaumalerin kennen gelernt hat, die ihm durch ihre magiſche Kraft beim Spiel Gewinn bringt. Der entdeckte Verrat zwingt ihn zum Selbſtmord, die Somnambule fällt durch den Schuß vom Dach herunter. Es wäre ein Stoff, den Puceini geliebt hätte, und wirklich bittet Bittner im Laufe des Dramas Puceini immer deutlicher um Hilfe, bis er ihm ſeinen ganzen Stil und ſeine ganze Aus⸗ drucksweiſe unumſchränkt zur Verfügung ſtellt. Auf den Wie⸗ ner Straßen, im Tanzlokal, unter gemütlichen Freunden, ſo⸗ gar bis zur Grenze eines großen Septetts bleibt Bittner wieneriſch, volkstümlich und natürlich. In der Lyrik und in der Leidenſchaft verfällt er ſeinem Vorbild ſo mit Haut und Haaren, daß er ſogar die Ironie Puceinis an einer Stelle verwendet, die ihm der ernſteſte tragiſche Ton hätte werden ſollen: der General, der dem Offizier ſeinen Verrat nennt und ihn zum Selbſtmord zwingt, weiß nichts Beſſeres, als dieſe Anklage in eine buffoneske Narretei zu verwandeln. Im übrigen iſt die Aufführung aller Ehren wert, mit dem herrlich entwickelten Fideſſer als Offizier und der rühren⸗ den Lotte Schöne als Maria. Martin und Vargo ſchiſfen eine Drehbühne der Wiener Architektur, eine Poeſie der Dä⸗ cher, einen Duft des Gartenlokals, in das die Offenbachmode hineinſchlägt, mit einer ſehr ſuggeſtiven Kunſt. Die künſt⸗ liche Modernität des Autors wird durch eine handfeſte muſika⸗ liſche und malerſſche Subſtanz der Aüfführung gedeckt. 5 85 2 ſtän ſtän den ein der troc koch Alu dur Auf paſſ Fin leiſt Schi elek aus, Hau funk ſcha! 5 Förg tiſch aus, einf. ſchöi nicht raffi man Wei! mit, garn ſchon noti⸗ Hau; Sin und 5 ſproc Baz fortſ 1 Auch mer das nete 3 Beranſtaltungen 1 * Auch im Vorführungsraum für die elektriſche Küche im Sie⸗ gungen zu einem geſunden, glücklichen Leben werden durch Samstag, den 17. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 5. Seite. Nr. 587 1 Neuzeitlicher Haushalt und Weihnachtsgebäck Frauenhände— in euch ruht alle Kraft— alle Vorbedin⸗ eure raſtloſe Werktätigkeit innerhalb des Familienkreiſes er⸗ füllt und reifen damit als köſtliche Saat zum allgemeinen Volkswohl heran. Aus euch, den nimmermüden, treu umſor⸗ genden Händen der Hausfrau, entſtrömt der Jugend die fröh⸗ liche Kraft zu körperlicher und geiſtiger Brauchbarkeit, wer⸗ den die kleinen Feſtlichkeiten des Jahres reizvoll geſtaltet und wird dem abgehetzten Familienvater das gegeben, was er zum Wiederaufbau ſeiner täglich ſich verbrauchenden Arbeits⸗ energie nötig hat. Und damit halten ſie, dieſe tüchtigen, war⸗ men Frauenhände ſie auch gleichzeitig ſeſt— ſie, die eheliche, ſtarke Liebe ihres Mannes,— die immer und immer noch, Gott ſei's geklagt, durch ſeine Herrlichkeit— den Magen geht! — Das weiß aber die moderne Frau und mit einem lieben, wiſſenden Lächeln betrachtet ſie ſich deshalb dankbar und eifrig alle dieſe praktiſchen Neuheiten, die ihr die Tätigkeit in ihrem neuzeitlich geführten Haushalt zur Freude all ihrer Lieben Und ſchließlich auch ihrer ſelbſt zu erleichtern verſucht. Was gibt es da aber auch für begehrenswerte Dinge, die hier die Vorſtandsdamen des Hausfrauenbundes mit unendlicher Mühe und in ſorgſam abwägender Bedachtſamkeit auf ihre praktiſche Verwendungsmöglichkeit hin ausgeſtellt haben. Da ſind zuerſt die neuen Errungenſchaften auf dem Gebiet des feuerfeſten entzückend bunten Prisma⸗Geſchirrs und der ſchönformigen Durax⸗Glaswaren der Firma Franz. Daneben die wirklich billigen kleinen Küchengebrauchsgegen⸗ ſtände, verblüffend neuartig in der Form und ihrer ſelbſtver⸗ ſtändlichen leichten Handhabung. Aus der Fülle der aufliegen⸗ den Muſter, ausgeſtellt von der Firma Weickel, ſeien nur ein paar genannt,— wie der Obſt⸗, Tomaten⸗ und Eizerteiler, der Dotterfänger, Fiſchſchupper, Rouladenhalter, Handſchuh⸗ trockner und appetitliche Glasreiber für Rohkoſt. Richtig ge⸗ kocht wird aber auch und zwar dampft in einem normalgroßen Aluminiumtopf ein herrliches Mittageſſen, fein ſäuberlich durch wieder in ſich abgeteilte Gittereinſätze getrennt. Die Anſchaffungskoſten für Einſätze und einen auf alle Töpfe paſſenden Normaldeckel ſind wirklich leicht erſchwinglich. Finanzkräftige und ganz fortſchrittlich geſinnte Hausfrauen leiſten ſich einen durch die Firma Schmoller vorgeführten Schnellkochtopf Fruco oder nehmen überhaupt gleich von der elektriſchen Küche Beſitz, deren Wundertaten in einem reizend ausgeſtatteten Separatraum praktiſch vorgeführt werden. Hausfrauenwünſche konzentrieren ſich auch auf den immer funktionierenden Holz⸗Sicherungs⸗Apparat, das ſich ſelbſt aus⸗ ſchaltende elektriſche Bügeleiſen, auf die verſchiedenen Heiz⸗ körper für Kohle, Gas und elektriſchen Strom, all die prak⸗ tiſchen Dinge, die von der Firma Lud wi g u. Schütthel m ausgeſtellt wurden, vom Badewaſſerzuſatz der Dame bis zum einfachen Meſſer⸗ und Herdputzer des Küchenfungen herab, den ſchön gearbeiteten Erzeugniſſen aus den Blindenvereinen und nicht zuletzt auf die Idealpolſterungen der bekannten Schla⸗ raffia⸗Matratze und dem praktiſch zerlegbaren Sofa, auf dem man ſich gern von all den ausgeſtellten Herrlichkeiten des Weihnachtsgebäcks einiges zu Gemüte geführt hätte. Nun geht alle hin ihr Frauen und nehmt eure Männer mit, daß ihnen der Mund wäſſerig wird ob all der reizvoll garnierten Süßigkeiten und ſie euch die Dinge kaufen, die ihr * Die Führungen durch die Ausſtellung„Mannheim um 18090“ in den oberen Räumen der Harmonie⸗Geſellſchaft haben in den letzten Tagen einen derartigen Umfang angenommen und ſo Anklang gefunden, daß die Harmonie⸗Geſellſchaft ſich entſchloſſen hat, die öffentliche Ausſtellung für Führungen um eine Woche zu verlängern. Schulklaſſen oder Gruppen von etwa 25 Teilnehmern erhalten Auskunft hier⸗ über beim Sekretariat der Harmonie⸗Geſellſchaft. Frauenvortrag. Wir verweiſen auf den am Montag abend im alten Rathausſaale ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. med. Georg Wertheimer über das Thema: „Moderne Schönheitspflege“.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Rundſchau Alhambra:„Wolga Wolga“ Wieder ein deutſcher Großfilm. Mit den bisherigen Ruſſen⸗Filmen hat er ſo gut wie nichts gemein. Jede politiſche Tendenz fehlt. Man griff in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück, um das Leben der kleinen Bauern und der Fürſten zu zeigen. Daß die ruſſiſchen Untertanen beſſere Sklaven waren, iſt geſchichtlich erwieſene Tatſache, ihre Bedrückung war grenzenlos. Dieſen bedrückten Menſchen erwuchs in der Perſon des Koſakenführers Stenka Raſin(H. A. Schlet⸗ o w) ein Helfer und ein Held, an den ſie ihre ganze Hoffnung und ihre ganze Verehrung hingen. Der Film iſt ausgezeichnet, Turfjansky, der Regiſ⸗ ſeur, kennt ſein Land und ſein Volk, er hat ſich die Typen für ſein Werk zuſammengeſucht, die von vornherein für die Echtheit bürgen. Nur eines ſtört, das Ganze iſt zu lebhaft und zu bewegt, obwohl es verſtändlich iſt, daß auf einem Räuberſchiff Leben in Ueberfülle iſt. Ganz groß iſt die Lei⸗ ſtung von H. A. Schlettow als Koſakenataman Stenka Raſin. Er hat ſeine Leute in der Gewalt, trotz der Rieſen⸗ arbeit gehorchen ſie ihm unbedingt. Man kann die Ver⸗ ehrung verſtehen, die alle Unterdrückten Stenka Raſin ent⸗ gegenbringen, denn trotzdem er der Anführer dieſer wilden Horde iſt, bleibt er im Grunde ein Edelmann und ſich ſelbſt treu, ein Vorbild für ſeine Leute. Nur blitzartig zeigt ſich ſein wahrer Charakter, ſo, als ſein kleiner Freund, der Knabe Kolka, ſtirbt. Er glaubt alles müſſe über ihm zuſammen⸗ brechen, als er die Leiche in den Armen hält. Noch größere Ueberwinbung koſtet es ihn, als er die Tochter des Perſer⸗ fürſten, die er aufrichtig liebt, erſticht, weil das von ihm auf⸗ geſtellte Geſetz beſtimmt, daß keine Frau an Bord ſein darf. Immer und immer wieder zieht er die Manuſchaft in ſeinen Bann. Iwaſchka, Boris de Fas, ſein Todfeind, früher ſein Vertrauter, ſpielt den Schurken meiſterhaft. Auf der einen Seite die Angſt vor Stenka Raſin und auf der anderen das prahleriſche Auftreten vor der Mannſchaft, ein Meuſch zum fürchten. Er kommt zu ſeinem Ziele. Stenka Raſin fällt ſeinem Verrat zum Opfer. Stenka Raſin war immer groß, auch im letzten Augenblick, angeſichts des ſicheren To⸗ des, bewahrt er ſeine Faſſung. Schlettow hat in dieſem Koſakenführer eine Geſtalt gezeichnet, die man nicht vergeſſen kann. Die Perſerfürſtin wird von Lilian Hall⸗Davis überzeugend dargeſtellt. Stenka Raſin, den ſie zwar nicht verſtehen konnte, wurde von ihr gleichfalls geliebt, ſein Edel⸗ mut hatte ſie beſiegt. Nur um ſie nicht durch ſeine Leute um⸗ bringen zu laſſen, ſtieß er ihr ſelbſt den Dolch ins Herz. Auch Rudolf Klein⸗Rogge bot mit Hadſchi⸗Ali wieder ein Kabinettſtückchen. Raffiniert wirkte das altertümliche Schiff ſchon heimlich auf dem Weihnachtswunſchzettel für eure Küche notiert habt. So dankt ihr am ſchönſten den Damen des Hausfrauenbundes für ihre unendliche Arbeit und habt den Sinn ihrer Ausſtellung erfaßt, die in jedes Heim Anregung und Freude bringen möchte. Am gleichen Nachmittag kochte der ſchon im Vorjahr be⸗ ſprochene Wundertopf und die Wunderpfanne„Record“ bei Bazlen. Heute iſt dort letzter Vorführungstag. Darum, fortſchrittlich eingeſtellte Hausfrau, ſchau dir auch dieſes an. mens ⸗Schuckerthaus war reges Leben. Der Motor, das zuverläſſige Mädchen für Alles, wuſch die Wäſche, trock⸗ nete und plättete ſie ſchrankfertig, briet einen delikaten Haſen⸗ braten, backte eine herrliche Torte— und all dies gleichzeitig! — Das iſt moderne Hexerei. Kammermuſikabend des Bühnenvolkshbundes.(Schubert⸗ Abend). Es iſt ein Verdienſt des Bühnenvolksbundes, ſeinen Mitgliedern gerade am 19. November, am 100. Todestage Franz Schuberts, einen Kammermuſikabend zu bieten, der dem Gedenken Franz Schuberts gewidmet iſt. Das Kergl⸗Quartett iſt dafür gewonnen worden.(Ausführende: Mar Kergl, Bernhard Conrad, Franz Neumaier, Carl M it lle). Das Programm umfaßt Schuberts Streichquartett op. 29 A Moll, Schuberts Quartettſatz C⸗Moll, Schuberts Op. poſth. dieſer Wolgaräuber, es war ebenſo rauh wie die Koſaken ſelbſt, die ſtundenlang am Ruder hingen und dazu die mono⸗ tonen ſchwermütigen ruſſiſchen Volkslieder fangen. Auf⸗ machung und Photographie ſind ſehr gut. Regiſſeur Tur fans ky hat aus der Sache herausgeholt, was herauszuholen war, er hat einen Film geſchaffen, der ſeinen Weg machen wird, wenn die Handlung für heutige Verhältniſſe auch etwas zuweit zurückliegt. Der Titel„Wolga Wolga“ ſteht mit dem Film eigentlich nur dadurch in Beziehung, daß die Koſaken an der Wolga wohnen und auf dieſem ruſſiſchen Strom mit ihren Schiffen fahren. Allerdings iſt die Wolga Rußland, und der Film iſt ein Stück Altrußland. Die rufſiſche Klein kunſtbühne Lutſchinuſchka, die mit ihren Tänzen und Geſängen auf der Bühne wieder ſtarken Beifall erntet, ſingt auch während der Vorführung einige Volkslieder, was die Stimmung, die dieſer Film ſchafft, noch vertieft.* ——— Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Kehl genehmigte mit 38 gegen 24 Stimmen einen von der Verwaltung vorgeſchlagenen Auf⸗ wertungsvergleich mit dem Stuttgarter Verſicherungsveretn. Einſtimmig genehmigt wurden ein neuer Krebkt in Höhe von -⸗Moll. ferner 180 000 Mark zur Finanzierung des Klein ⸗ wohnungsbaues. Mit 48 gegen 19 Stimmen der Wirxt⸗ ſchaftlichen Arbeitsgemeinſchaft und Kommuniſten wurde der endgültige Kredit für die neue Gewerhe⸗ und Handelsſchule genehmigt. Die endgültigen Baukoſten betragen rund 5²⁰ 90⁰ Mark, für das Gebäude 415 000 Mark, für die Inneneinrich⸗ tung, Phyſikzimmer und Werkſtätten 105 000 Mark. Zu den Baukoſten hat das Reich 950 000 Mark zugeſchoſſen, ſo daß die Koſten der Stadt 270000 Mark betragen. Bürgermeiſter Dr. Kraus dankte allen Inſtanzen, die dazu beigetragen haben, der Stadt dieſen hohen Zuſchuß vom Reich zu verſchaffen. Der dem Gemeinderat von St. Georgen(Schwarzwald) vorgelegte Gemeinde voranſchlag 1928/9 ſieht keine Erhöhung der Gemeindeumlage vor. Die Einnahmen betra⸗ gen 780 485%, denen 874 473/ Ausgaben gegenüberſtehen, ſo⸗ daß ein ungedeckter Betrag von rund 94 000/ vorhanden iſt. Die Umlage beträgt für je 100„ Steuerkapital vom Liegen⸗ ſchaftsvermögen 70 Pfg., vom Betriebsvermögen 28 Pfg. und beim Gewerbeertrag 522 Pfg. Das Liegenſchaftsvermögen beträgt rund 6,7 Mill.„, das Betriebsvermögen rund 4 Mill. und der Gewerbeertrag rund 0,68 Mill. 4. Der Bürgeraus⸗ ſchuß wird die Vorlage Mitte November beraten. Die außerordentlich ungünſtigen Todtnauer Schul ⸗ verhältniſſe haben den Bürgerausſchuß veranlaßt, ſeine vorläufige Zuſtimmung zu einer Aufſtockung des jetzigen neun Zimmer umfaſſenden Schulgebäudes zu geben. Bisher waren die Volksſchule, die Fortbildungs⸗, die Handels⸗ und die Ge⸗ werbeſchule in dieſem Gebäude untergebracht. Die Ueberlinger Bürgerausſchußſitzung hatte ſich mit dem vom Gemeinderat beſchloſſenen Umbau des Badhotels mit einem Koſtenvoranſchlag von 115000 Mark zu befaſſen. Von der Verzinſung übernimmt der Pächter neben der Pachtſumme von 6000 Mark jährlich 100 000 Mark. Die Stadt hätte ſomit nur 15 000 Mark zu verzinſen und die Amor⸗ tiſation mit 1 Prozent jährlich zu übernehmen. Fagungen Wohnungsfürſorge und Innere Miſſion Vor kurzem fand in Heidelberg unter Teilnahme zahlreicher Vertreter aus Württemberg, Baden, Heſſen und der Pfalz die halbjährliche Tagung der Landesausſchüſſe der Südweſtdeutſchen Konferenz für Innere Miſ⸗ ſton ſtatt. Im Mittelpunkt der Beratungen, die von Mini⸗ ſterialrat Dr. Fiſcher⸗Stuttgart geleitet wurden, ſtand neben Fragen der Ausbildung für Wohlfahrtspflege ein Vor⸗ trag von Miniſterialrat Dr. Aichele⸗ Stuttgart über Woh⸗ nungsfragen. Er beleuchtete mit hervorragender Stoff⸗ beherrſchung die heutige Wohnungsnot, die 600 000 deutſche Familien betrifft, die Schwierigkeiten der Geldbeſchaffung für den Wohnungsbau, der deshalb eine Förderung durch die öffentliche Hand bedarf, er bezeichnete es als erfreulich, daß der Gedanke des Bauſparens, namentlich auch in der Form des Kollektiv⸗Sparſyſtems, ſich in ſo weitem Maß und mit guter Wirkung eingebürgert hat.— Zum Schluß be⸗ faßte er ſich mit den Fragen der ländlichen Steblung und der Dezentraliſation der Großſtädte. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an. Babiſcher Verbaud für Frauenbeſtrebungen Der Badiſche Verband für Frauenbeſtrebungen hält ſeine 6. Generalverſammlung und damit zugleich ſeine öffentliche Tagung am 24. und 25. November im großen Rathausſaal in Baden ⸗Baden ab. Den Geſchäftsbericht erſtattet Frau Aliee Bensheimer, den Kaſſenbericht Frau Dr. Marie Gröppler. Frau Camilla Jellinek gibt einen Bericht über die Geſamtvorſtandsſitzung des Bundes deutſcher Frauen⸗ vereine. Frau Dr. Marianne Weber⸗Heidelberg ſpricht über das alte und das neue Frauenideal. Am Sonntagpor⸗ mittag beſchäftigt man ſich mit den Frauen im Gefängnis⸗ weſen und mit der Frauenarbeit in der Strafgefangenen und Strafentaſſenenfürſorge. Fräulein Anna Schrieder, Poli⸗ zeifürſorgerin, Mannheim, wird dabei über die Gefährdeten⸗ fürſorge in Baden auf Grund des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten und die Landesfürſorgerin Fräu⸗ lein Gerta Lucas über die ſittliche Not der weiblichen Ju⸗ gend ſprechen.* Verein techniſcher Eichbeamten In Karlsruhe fand die aus dem ganzen Lande zahl⸗ reich beſuchte Hauptverſammlung des Vereins tech⸗ niſcher Eichbeamten Badens ſtatt. Der Verſammlung wohnte der Direktor des Badiſchen Obereichungsamtes, Dr. Bran n, bei. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichtes köſte ſich eine recht lebhafte Ausſprache über die unzulängliche Bey l⸗ dungsregelung aus. Ganz beſonders wurde über die ungerechte Uebergehung dienſtälterer Beamten debattiert. 10000 Mark für die Gewährung von Gebäudereparaturen, Nach Erledigung der übrigen Tagesoroͤnung trafen ſich die Teilnehmer zum gemütlichen Beiſammenſein. 8. Seite. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 17. November 1928 Ein Stück kurpfälziſche Heimatgeſchichte Eigentlich ſteht der Tag der hl. Katharina im Kalender am 25. Nopember; da aber auf dieſen Spuntag der Buß⸗ und Bettag fällt, ſo haben die Neckargemünder den Kathreine⸗ markt auf den Sonntag und Montag vorher verlegt. Das bäuerliche Jahr iſt zu Ende, der Hanf zum Verkauf fertig gemacht. Der Hechler hat ſich große Mühe gegeben, und ſo liegen die ſchönen Stränge wohlgeordnet zur Prüfung durch die Kaufluſtigen bereit. Nicht jede Gegend beſitzt die paſſenden Aecker zum Anpflanzen des Hanfes, auch gewiſſe Einrichtungen gehören zur richtigen Gewinnung des geernte⸗ ten Hanfes. Südwärts von Neckargemünd das fruchtbare Hügelland, draußen die ergiebige Rheinebene. Früh macht ſich der Bauersmann mit ſeinem Fuhrwerk auf die Reiſe nach dem alten Gemünde, um einen guten Verkaufsplatz ſich zu ſichern. Noch dunkel iſt's, da rollen ſchon von allen Seiten die Fuhrwerke durch die Stadttore über das holperige Pfla⸗ ſter, und aus den warmen Mänteln und Teppichen ſchält ſich Bauer und Bäuerin heraus, wohl eingemummt, denn die Frühe des Morgens macht kalte Naſen und ſteife Beine. Vom Odenwald, wo ja Holz in Menge iſt, und auch von anderen Orten rumpeln hochbeladene Wagen auf harten We⸗ gen einher. Die„Bohrer“ ſind's, heute Wagner, Küfer oder Dreher genannt, lauter„Holzarbeiter“, die auf Vor⸗ rat gearbeitet ihre Schätze auf den Kathreinemarkt bringen. Da ſtehen Butterfäſſer, Krautſtänder, Weinſäſſer, Kübel, Schöpfkübel, Bottiche, Melkeimer zum Verkauf, daneben hält ein anderer Kochlöffel, Holzſchuhe, Waſchklammern und alle Gebrauchsgegenſtände aus Holz für die Küche feil. Das Feinſte und Schönſte ſind die Spinnräder, wohl⸗ gekünſtelt mit beinernen, weißen Knöpfen, Perlmutterein⸗ lagen, in Braun und Schwarz, die Räder mit Saiten be⸗ ſpannt, damit die Probe ſofort vorgenommen werden kann. Auch alles andere, was zum Spinnen gehört, die Spulen, der Haſpel uſw. liegt bereit. Eine alte Chronik ſagt mir:„Das in Neckargemünd ver⸗ fertigte Erdgeſchirr iſt ſehr geſucht.“ Geht nur hinaus zum Batzenhäusle, in alten Zeiten eine Elendenherberge vor den Toren der Stadt, da iſt heute noch die Kunſt des Töpfers zu Hauſe, in früheren Zeiten widmeten ſich noch viel mehr dieſer Arbeit. Neben all den Hafen, Töpfen, Schüſſeln, Kaſſerolen, Taſſen und Tellern die hübſchen Puppengeſchirre, und die Planwagen laden ihr feuerfeſtes Steingut aus. 's iſt ein großer Jahrmarkt mit all den andern Zu⸗ taten einer ſolchen Veranſtaltung: Woll⸗ und Weißwaren, Handſchuhen, Zuckerſachen, Waffeln, Gepäck, Kappen und Hüten, Pfeifen und Schirmen. Langſam beginnt ſich der Markt ſchon in der Frühe des Tages zu füllen; denn auch die Käufer ſind Frühaufſteher, und von Mückenloch, Haag, Wimmersbach, Dilsberg, Bammental, Mauer, dem Steinach⸗ — tal und all den Dörfern der Höhe und der Täler kommen Bauersleute mit„Kind und Kegel“, zu Fuß oder im leichten Bernerwägelchen. Auch die Kinder müſſen ihr Vergnügen haben. Und nun wird gehandelt und gefeilſcht, geprobt und unterſucht, behorcht und beklopft, befühlt und befingert, und — gekauft. Solch ein Jahrmarkt iſt zugleich ein Treff⸗ punkt der Verwandten und Bekannten, und da gibt's manches„Ständerle“ zur Unterhaltung. Die Wirtſchaften haben ſich mit Vorräten wohl vorgeſorgt. Herz, was begehrſt! Und zum Hunger den Durſt. Doch jeder kommt auf ſeine Rechnung. Man muß ja ſchon ein bißchen den inneren Menſchen einheizen, denn die Tage ſind kalt, der Aufenthalt auf dem Markt bringt kalte Füße. Darum iſt's in der warmen Wirtsſtube ſo traut und gemüt⸗ lich und der Wein ſchmeckt um ſo beſſer. Einen weiten Weg haben viele nach Hauſe, darum denkt man ſchon früh ans Heimgehren. Der Fährmann bringt die Heimkehrenden über den Fluß, und beladen mit Kübeln, Spinnrädern, Holzſchuhen, Hanf und Paketen aller Art wan⸗ dern ſie der Heimat zu. Gut iſt der daran, dem des Nachbars Fuhrwerk zum Mitfahren winkt. Für das Jungvolk ſpielen Geige und Trompete zum Tanze auf; ſie haben keine Eile. Der Bohrer markt iſt ein altes Pfälzer Volks⸗ feſt.„Bohrer“ werden in alten Handwerkerordnungen alle die Holzarbeiter genannt, weil ſie mit Bohrwerkzeugen ar⸗ beiten; auf dem Bohrermarkt machten alle gute Geſchäfte, denn früher hingen die Kaufläden in Dorf und Stadt noch nicht voll mit Emaileimern, die heute den hölzernen Melk⸗ kübel und vieles andere erſetzen. Emailgeſchirr kannte man nicht; die Leinwand ſponnen die Frauen und Mädchen ſelbſt. Spinnräder und Hanf gab's auf dem Bohrermarkt, der deswegen auch Hanfmarkt hieß. Und am Katharinentag kaufte man gerne ein Spinnrad, weil der hl. Katharina dieſes kunſt⸗ volle Erzeugnis des geſchickten Drehers geweiht iſt. Mit dem Katharinentag ſchließt die Zeit der lärmenden Muſik nach dem alten Sprichwort: Kathrein ſchließt Geig' und Baß ein! In der katholiſchen Kirche beginnen mit dieſer Zeit die bis Weihnachten dauernden Winter⸗ und Advents⸗ faſten, an deren Vorabend oder die Tage vorher, wie bei ande⸗ ren Kirchenfeſten, Handelsmeſſen oder größere Jahrmärkte abgehalten wurden. Neckargemünd, das alte Gemünde, war ſchon 1296 oppidum, d. h. ummauert und mit Stadtrecht begabt. Heute noch erfreut ſich der Bohrermarkt eines ſehr regen Beſuchs, und wenn es die Reichspoſt verſteht, die neue Kraftpoſtlinie von Neckargemünd über Wieſenbach, Langen⸗ zell, Lobenfeld und Waldwimmersbach in den Dienſt des alten Marktes zu ſtellen, kann der Kathreinenmarkt wieder in neuem Glanz aufleben als altes Vermächtnis. Näheres ſiehe auch Anzeige in vorliegender Ausgabe. S. J. Gun d. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde der prakt. Arzt Dr. Max Dengg zum Obermedizinalrat als Medizinalreferent bei der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden. Verſetzt wurde Anſtaltsoberpfarrer Richard Gut⸗ fleiſch bei den Strafanſtalten in Bruchſal an die Straf⸗ anſtalten in Freiburg; Kanzleiſekretär Alfred Klotz beim Amtsgericht Heidelberg zum Amtsgericht Pforzheim, Kanzlei⸗ aſfiſtent Rudolf Herrmann beim Amtsgericht Lörrach zum Notariat daſelbſt, Kanzliſtin Lina Bechdolf beim Landgericht Karlsruhe zum Amtsgericht daſelbſt. Zurruhegeſetzt auf Anſuchen wurde Erſter Medizinalrat als Bezirksarzt Dr. Otto Mayer in Pforz⸗ heim; Oberlehrer Karl Graf in Lautenbach(Amt Oberkirch) wegen leidender Geſundheit und Hauptlehrer Friedr. Lanſche in Söllingen(Amt Karlsruhe) wegen leidender Geſundheit. * s Mosbach, 15. Nov. Die Errichtung eines Ge⸗ fallenen⸗Denkmals für das ehemalige Landſturm⸗ Bataillon 14/1 in Mosbach wurde bei der Wiederſehensfeier der Kameraden beſchloſſen. Mit den übrigen Mosbacher Landſturm⸗Bataillonen ſoll zwecks gemeinſamen Handelns in der Denkmalfrage Fühlung genommen werden. Das ſchlichte Denkmal ſoll an einem geeigneten Platze der ſtädti⸗ ſchen Anlagen Mosbachs erſtellt werden und deſſen Ein⸗ weihung im Herbſt 1930 erfolgen. Die Mosbacher Stadt⸗ verwaltung hat in dankenswerter Weiſe ſich bereit erklärt, dem Bataillon den Platz und einen ſchönen Findling, ähn⸗ lich dem über den Kriegergräbern des ſtädt. Friedhofes, koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. Es wurde eine Kom⸗ miſſtion, deſſen Vorſitzender Studienrat Fellhauer⸗Wein⸗ heim iſt, mit den vorbereitenden Arbeiten betraut. * Abelsheim, 15. Nov. Im Alter von 82 Jahren iſt der frühere Metzgermeiſter Friedrich Wenzel geſtorben. Er hat den her Krieg beim 2. bad. Grenadierregiment Nr. 110 mit⸗ gemacht und war bei den Kämpfen bei Wörth, bei der Be⸗ lagerung von Straßburg, an den Gefechten bei Bruyeres, bet Dijon uſw. und vom 15. bis 28. Januar 1871 an der Schlacht bet Belfort betelligt. ION ER f Eine geſtörte Verſammlung * Karlsruhe, 16. Nov. Die Deutſche Friedensgeſellſchaft veranſtaltete am Donnerstag abend im Gartenſaal des Reſtaurants Friedrichshof eine Verſammlung mit Vortrag und Ausſprache, die von Anfang an un ruhig verlief, da eine Gruppe von Nationalſozialiſten ſich zum Ziele geſetzt hatte, die Verſammlung zu ſtören. Ein 20 Jahre alter, lediger Handlungsgehilfe warf z. B. ein Bierglas in die Ver⸗ ſammlung und traf dabei einen der Anweſenden, der laut aufſchrie. Der Rohling wurde von der Polizei entfernt. Bei der freien Ausſprache, die gegen 11 Uhr ſtattfand, kam es erneut zu Störungen, die ihren Höhepunkt erreichten, als die Nationalſozialiſten das ſogenannte Hitlerlied an⸗ ſtimmten. Bei dem Verſuch, die Unruheſtifter aus dem Saal zu entfernen, wurden zwei Polizeibeamte am Kopf bezw. am Arm verletzt. Mit einer für dieſen Fall bereitgehaltenen Reſerve wurden die Radauluſtigen dann auf die Straße hin⸗ ausgedrängt und zerſtreut. * * Bahlingen bei Freiburg i. Br., 15. Nov. Welchen Schwierigkeiten ſich die Poſt oft in Orten mit einer großen Zahl gleichlautender Familiennamen gegenüberſieht, mal die Tatſache illuſtrieren, daß in unſerem 2214 Einwohner zählen⸗ den Ort 127 Jamilien den Namen„Adler“ tragen. Ebenſo kommt der Namen„Sommer“ noch ſehr oft vor, wenn auch nicht in ſo großer Zahl. Ein neuzugezogener Lehrer mußte einſt bei dem Namensaufruf ſeiner Schüler feſtſtellen, daß die größere Anzahl den Namen„Adler“ trug und wurde dadurch zu dem Ausruf veranlaßt:„Das iſt fa das reinſte Adlerneſt“. * Konſtanz, 15. Nov. Der Schaffhauſener Kantonpolizei gelang es am Dienstag abend, in einem Hotel der Stadt einen 17jährigen Banklehrling von Kreuzlingen, der dem Kaſſier der Bank 10 000 Fres. geſtohlen hatte, feſtzu⸗ nehmen. Der Jüngling hatte beim gleichen Kaſſier einen Teil des geſtohlenen Geldes in Mark umwechſeln laſſen, reiſte dann nach Konſtanz, um von dort in einem Taxi nach Schaffhauſen zu fahren, wo die Fahndungspolizei benachrichtigt war. Er ſtieg in einem Hotel in Neuhauſen ab, kehrte aber nochmals nach Schaffhauſen zurück und beſuchte zum Nachteſſen ein Hotel. Von den 10 000 Fres. hatte er bereits etwa 400 Fres. ausgegeben. 5 5 5 Die Zigaretten lagern, haben sle elnmal unser Lager verlassen, . ncht immer einwandfrei. Um die Rimo(Blattauslese) Zigarette vor allzu großer Trockenheit, bezw. zu viel Feuchtigkeit oder dumpfem Geruch zu schützen, verpacken wir sie in Slechdosen. 5 Nachbargebiete i Neuer ſchwerer Unfall an einer Mainſtauſtufe * Aſchaffen burg, 17. Nov. An der Stauſtufe Klein⸗ wallſtadt ereignete ſich geſtern abend ein ſchwerer Unfall. Bei dem Verſuch, einen Kahn zu heben, riſſen die Ketten des Flaſchenzuges, ſo daß der Kahn mit den darin befindlichen fünf Arbeitern in den Main fiel. Hierbei erlitten zwei Arbeiter ſchwere Kopfverletzungen, wäh⸗ rend die übrigen drei leichter verletzt wurden. Wie erinner⸗ lich, ereignete ſich erſt vor kurzem an der Mainſtauſtufe Obernau ein Bauunfall, bei dem zwei Arbeiter getötet wurden. — * :: Schifferſtadt, 16. Nov. Ein hieſiger ähriger Arbeiter ſtieß ſich aus Aerger und Gram über ſeine Geſchwiſter, die ihn angeblich fortwährend drangſalieren wollten, ein Brot⸗ meſſer in die linke Bruſtſeite. Er erlitt eine ſchwere Lungenverletzung, an der er im Vinzenſtus⸗Krankenhaus zu Speyer in größter Lebensgefahr darniederliegt. * Neuſtadt a. d.., 17. Nov. Vergangene Nacht 3 Uhr wurde in das Herrenkleidergeſchäft Albert Mayer in der Landauer Straße ein Einbruch verübt. Die Diebe ſchlugen mit einem Backſtein, der in eine alte Joppe ein⸗ gewickelt war, ein Schaufenſter ein und raubten eine Partie Herrenmäntel und Hüte. Sie ſind wahrſcheinlich mit dem Frühzug verſchwunden. Der Inhaber des Geſchäfts, der im gleichen Hauſe wohnt, hörte um 3 Uhr ein Glas klirren, glaubte aber, daß es von dem gewaltigen Sturm in der ver⸗ gangenen Nacht herrühre. :: Odenbach a. Glan, 17. Nov. Heute jähren ſich die bluti⸗ gen Ereigniſſe der Separatiſtenzeit. Vor 5 Jahren, in der Nacht vom 17. auf 18. November, griffen die Separatiſten das vom Selbſtſchutz verteidigte Rathaus in Odenbach a. Gl. an. Der Selbſtſchu tz mußte die Waffen ſtrecken und ergab ſich unter der Bedingung, daß ihnen die Separatiſten freien Abzug zuſagten, was auch geſchah. Nachdem die wehr⸗ loſe Verteidigung das Gebäude verlaſſen hatte, ſtürzte ſich das ſeparatiſtiſche Geſindel auf die Leute, tötete den Führer des Selbſtſchutzes und verletzten einen anderen durch einen Bauchſchuß ſchwer. * Aus dem Birkenanertal. 11. Nov. Die Kartoffel⸗ und Rübenernte iſt beendet und die Aecker mit Winter ſaat und Reps eingeſät. Die Buchen⸗ und Eichenbäume waren dieſes Jahr außergewöhnlich zahlreich mit Früchten behangen, die dem Wild und den Vögeln genügend Winternahrung bieten dürften. Die Laubwälder haben jetzt zumeiſt die Blätter ver⸗ loren, ſodaß die Berghänge lichter geworden ſind. * Lindenfels i.., 15. Nov. Wenn Lindenfels ſeither nur Luftkurort war, ſo dürfte die Enkdeckung einer gas⸗ haltigen, ſtarken Mineralquelle in dem Schiefergeſtein ſüd⸗ lich der Bismarckwarte(nördlich von Lindenfels gelegen), er⸗ neut Anziehungskraft verleihen. Die neue Erſchließung dieſer Mineralquelle wird Lindenfels in Kürze zum Mineralbad erheben. Gerichtszeitung 8 Eine wichtige Gerichtsentſcheidung für den Weinhandel. Zwei Weinkommiſſionäre waren angeklagt, überzuckerten und verſchnittenen Wein nach Mainz und Neuſtadt a. H. weiter⸗ verkauft zu haben. Die Staatsanwaltſchaft warf ihnen vor, wiſſentlich minderwertigen Wein in den Handel gebracht zu haben. Als Weinkommiſſionäre hätten ſie durch die Zucker ⸗ probe feſtſtellen müſſen, daß der Wein üherzuckert und nicht vollwertig ſei. Eine chemiſche Unterſuchung ergab auch in dem einen Falle eine ſtarke, in dem zweiten eine zwei⸗ prozentige Ueberzuckerung. Das Mainzer Gericht ſtellte ſich jedoch auf den Standpunkt, daß die Unterſuchung des ver⸗ makelten Weines nicht Sache der Vermittler ſei, ſondern daß die kaufenden Weinhändler die Weine auf ihre Qualität zu prüfen hätten. Demgemäß fällte das Gericht einen Frei⸗ ſpruch. § Sechs Jahre Zuchthaus für Körperverletzung mit Todes⸗ folge. Vor dem Schwurgericht Kaiſerslautern hatte ſich der 23 Jahre alte Tagner Siegmund Wagner von Kaiſerslautern wegen eines Verbrechens der Körper⸗ verletzung mit Todesfolge zu verantworten. Der Angeklagte hatte vom 23. Juni bis 7. Juli das 2½jährige voreheliche Kind ſeiner Ehefrau in geradezu unmenſchlicher Weiſe mißhandelt und den Tod des Kindes herbeigeführt. Die über dreiſtündige Verhandlung kennzeichnete den An⸗ geklagten als einen gefühlsrohen, jähzornigen, leicht erreg⸗ baren Menſchen als ein Opfer ererbter Veranlagung. Der Staatsanwalt beantragte 10 Jahre Zuchthaus unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft und fünf Jahre Ehrverluſt. Das Gericht erkannte auf ſechs Jahre Zuchthaus und entſprach im übrigen dem Antrage des Staatsanwaltes. 8 Todesurteil. Das Schwurgericht Straßburg l. Elf. verurteilte am 15. November in ſpäter Abendſtunde den 48jäh⸗ rigen Metzger Quirin, der, als er, wegen ſchweren Dieh⸗ ſtahls ſteckbrieflich verfolgt, verhaftet werden ſollte, den Gen⸗ darmeriewachtmeiſter Naſt erſchoſſen hatte, gleichzeitig wegen eines früher verübten Mordverſuches auf einen Grenzfäger, unter Bejahung ſämtlicher Schuldfragen 8 um Tode. um — Seon n 8 e SSN nn 2 I 2 .* 1 1 * Reue Mannheimer Zeitung felbeub⸗üsgabej 1 1. Seite. Nr. 58 Ein bekannter beutſcher Filmregiſſeur, der in Holly⸗ wood lebt, ſchreibt uns: Stöße von Briefen aus Stabt und Dorf lehren mich täglich aufs neue, wie groß die Zahl derer iſt, die hier Reichtum und Ruhm zu ernten hoffen. Und wie einſt in den Golodfeldern, ſo ſammeln ſich jetzt hier Arbettsloſe und Abenteurer aller Schichten, gelockt von einem— Traum, der ſie narrt. Die Wahrheit iſt, daß einige Wenige, die dank ihrer beſonderen Fähigkeiten auch ander⸗ wärts Unſummen verdienen würden, ſich in der amerika⸗ niſchen Filmſtadt zuſammengefunden haben, die überwiegende Mehrheit aber einem unbeſchreiblichen Elend preisgegeben iſt. Für alle denen Hollywood als„Paradies“ vorſchwebt, mögen nachfolgende Zellen eine dringende Warnung ſein! Auch unſere Zeit hat ihr Märchenreich: Freilich heißt es micht mehr Schlaraffenland, wo einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Nicht minder phantaſtiſch aber ſind die Traumvorſtellungen, die ſo viele von dieſem modernen Mär⸗ chenland hegen. Sind ſte doch feſt davon überzeugt, daß die Filmſtadt Hollywood ein Paradies ſet, nicht nur überirdiſch ſchön, in landſchaftlichen Reizen prangend, ſondern auch ein Ort, wo es nur Reichtum, Ruhm und Glück, alſo ein Daſein ohne Sorgen gibt. Und Ungezählte tragen im Herzen den brennenden Wunſch, einmal dieſes geſegnete Stück Erde be⸗ treten zu dürfen, in der ſtillen Hoffnung, dort all das zu finden, was ihnen bas Leben bisher verſagt hat: Ruhm und Geld! Stets klafft ein unüberbrückbarer Abgrund zwiſchen Mär⸗ chen und Wirklichkeit, ſo entſpricht auch das Traumbild von Hollywood, wo es nur Licht ohne Schatten geben ſoll, nur wenig den Tatſachen. Im Gegenteil, in Kalifornien iſt der Kampf ums Daſein faſt noch härter als anderwärts. Gewiß, auch die Filmſtadt beherbergt Menſchen, die auf der Leiter des Erfolges hohe Sproſſen erklommen haben: es ſind dies die Träger bekannter Namen, die die ganze Welt nennt, die großen weiblichen und männlichen Stars, die Rieſengagen beziehen und in wirklich traumhaft ſchönen, palaſtartigen Vil⸗ len inmitten großer Gärten hauſen, ſich kaum einen Wunſch zu verſagen brauchen und daher viel beneidet ſind. Obzwar auch dieſe Auserwählten arbeiten müſſen, ſchwer arbeiten ſo⸗ gar, denn die Erforderniſſe ihres Berufes erledigen ſich nicht damit, daß ſte gelegentlich etliche Stunden vor der Kamera mimiſche Kunſtſtücke vollziehen, ſondern ſte ſchuften in der Hitze ſchwüler Ateliers oft zwölf bis vierzehn Stunden lang bis zur letzten Erſchlaffung. Und ſeien ſie auch noch ſo hoch bezahlt, ſie alle müſſen nahezu ſtändig um ihre Geltung zit⸗ tern, denn wenn ſie nur ein⸗ oder gar zweimal ernſtlich ver⸗ ſagen, werden ſte von einem der mächtigen Filmgewaltigen geſtürzt, denen die Perſon nichts, das Geſchäft alles iſt und die mitleidlos den Mißerfolg in Ziffern auszurechnen ver⸗ ſtehen. Abgeſehen aber von den Göttern und Göttinnen des Eilms wird Hollywood auch noch von vielen Tauſenden be⸗ völkert, von Männern und Frauen, die nach der Filmſtadt gekommen ſind voll hochfliegender Erwartungen, im Glauben, dort ihr Glück machen zu können. Gibt es doch vor allem zahlreiche junge Mädchen, die der Ueberzeugung ſind, man brauche nur ein hübſches Lärvchen und etwas Energie zu beſitzen, um einer glanzvollen Filmkarriere ſicher zu ſein. Sie laſſen ihren Beruf im Stich und fahren nach Hollywvod, in der beſtimmten Hoffnung, dort werde es ihnen ſchon irgendwie gelingen, die Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen und von irgendeinem Regiſſeur„entdeckt“ zu werden. Solche junge Mädchen, manche von ihnen tatſächlich über ungewöhn⸗ liche Schönheit verfügend, findet man nun in Hollywood ge⸗ 82 radezu ſcharenweiſe vor. Im günſtigſten Fall bringen ſie es ſoweit, daß ſie gelegentlich in der Komparſerie Ver⸗ wendung finden, eine Beſchäftigung, die mit ein paar Dollar pro Tag bezahlt wird. Dieſe Entlohnung mag an und für ſich keineswegs ſchlecht ſein, in Anbetracht des Umſtandes aber, daß man eben nur gelegentlich an die Reihe kommt, reicht die Bezahlung zum Lebensunterhalt nicht im entfern⸗ teſten hin. Folgen doch dann unweigerlich wieder lange Zwiſchenpauſen, in denen die jungen Mädchen ſehnſüchtig, aber vergeblich auf Einſtellung harren. Sie verwenden alles, was ſie beſitzen, um ihr Aeußeres möglichſt günſtig zu geſtalten, das heißt alſo für Körperpflege und Kleider,— die Folge davon iſt, daß ihnen für alles übrige nahezu nichts bleibt. Mit anderen Worten: Faſt alle dieſe Mädchen müſſen Not leiden, bitterſte Not. Sie wohnen 4A Eine„hiſtoriſche“ Begegnung: Drei Filmkomparſen, die wegen ihrer zuſſerlichen Ahn⸗ lichkeit mit Napoleon, dem letzten Zaren und Kaiſer Franz Joſeph gelegentlich in hiſtoriſchen Filmen Verwendung finden, warten in der Kneipe auf Beſchäftigung. in kaum menſchenwürdigen Quartieren und— hungern. Der Traum vom Ruhm iſt raſch abgelöſt worden von einer viel brennenderen Sehnſucht, die ſich nur durch eine warme Mahl⸗ zeit ſtillen läßt. Manche von dieſen jungen Damen greifen zu den ver⸗ zweifeltſten Mitteln, um von ſich reden zu machen. Und ſtets vergeblich. Denn ſolche Methoden haben hier längſt ihre Wirkung verloren, ſelbſt die glanzvollſte„Entführung“ macht Sie müſſen das Geſuch an das ...... 9 7 E. W. Fragen Sie einmal bei der Städtiſchen Hausverwaltung gegenüber vom Kaufhaus nach. Or 1 E I I. Staatliche Lotterie⸗Einnahme. Miniſterium richten Mhm. Eine geſetzliche Beſtimmung blerüber beſteht nicht. Machen bogen Sie ein entſprechendes Geſuch an die Hirchenſteuer verwaltung. Boxkämpfe in der Berliner„Neuen Welt“ Was der ſtändige Boxring in der Berliner„Neuen Welt“ am Freitag auftiſchte, war ziemlich belanglos, angefangen mit der Weltergewichtsausſcheidung Richter ⸗Dresden gegen Matheus⸗ Hamburg, die unentſchieden endete. Pönich⸗ Leipzig hatte Glück, daß ſein Hampf gegen den Belgier Heuſeband unentſchieden gegeben wurde, es ſah mehr nach einem Punktſieg des Belgiers aus, geſſen Landsmann Stevens über den Dortmunder Boja klar mach Punkten ſtegte, Eine Ausnahme machte der Belgier Des⸗ met, ber im Kampf mit dem guten Saarbrücker Welter Lauer alle Megiſter ſeiner Boxkunſt demonſtrierte und einen haushohen WMunktſieg landete. 1 Internationaler Boxabend des V. f. R. Der VfR. tritt beute abend in der Turnhalle des TV. 1846 Mannheim mit einem 3. internationalen Box⸗Kampf an die Oeffent⸗ lichbeit. Die Stadtmannſchaft von Baſel kämpft gegen Wißler, Heuſ⸗ ſer, Nicolat und Krieger, verſtürkt durch den ſüdweſtdeutſchen Meiſter Bernlöhr⸗Stuttgart. Bei der Güte ber beiden Monnſchaften iſt mit intereſſanten Kämpfen zu rechnen. Im Mittelpunkt des Rahmen⸗ programms ſteht der Revanchekampf im Weltergewicht Schüler⸗VfR. gegen Eckert⸗Maing. Zum erſten Mal werden Trainingsvorfüh⸗ rungen der Jugendabteilung des VfR. gezeigt werben. * Zehn Fahre Deutſche Schiedsrichter ⸗ Zeitung. Aus Anloß ihres zehnjährigen Beſtehens bringt die Deutſche Schiedsrichter⸗ Zeitung eine zweifarbige Sondernummer heraus, zu der prominente Führer der Fußball⸗ und Handball⸗Bewegung Beiträge lieferten. In den erſten Monaten der Nachkriegszeit entſtanden, hat dieſes erſte kontinentale Fachblatt für die Spielregeln ſeitdem wertvolle Arbeit in Bezug auf die Beſſerung der Schiedsrichter⸗Verhältniſſe geleiſtet, hat ſtändig unter der fördernden Mitarbeit interngtional erfahrener Schiedsrichter geſtanden und mitgeholfen, den deutſchen Regeln in ihrem Charakter Anpaſſung an den internationalen Regel⸗ text zu ſchaffen. Die Mittelſeldſtellung des Schiedsrichters, die großzügige Auffaſſung in der Regelauslegung, die Schaffung des Bundes⸗Schiedsrichter⸗Ausſchuſſes und andere für die Schiedsrichter⸗ bewegung entſcheidende Fragen verdanken ihre Durchſetzung der Mit⸗ arbeit der D. S. Z. Seit zwei Jahren hat ſie auch die Handball⸗ regeln in ihr Bereich gezogen und hier wertvolle Bildungsarbeit geleiſtet,— In zuſammenfaſſenden Aufſätzen wird in der vorliegen⸗ den Nummer die Entwicklung der Schiedsrichterbewegung in den abgelaufenen zehn Jahren geſchildert. Die Jubiläums⸗Nummer wird auf Wunſch an Intereſſenten vom Verlag Berlin⸗Johannisthal kostenlos verſandt. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünſte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizinf⸗ cher und Auſwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ age iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. A. B. Mottenwallner⸗Film, Lindenhofſtraße 42 und Hartmann⸗ Fm, 0 5, 17. f N Ra. 1. Dieſe Frage iſt uns unverſtändlich. Die ganzen Turn⸗ Sportvereine ſind doch Amatenrvereine. 2. Der Erweiterungs⸗ 1 ll im Frühjahr fertig ſein, 3. Der 1. Dezember 1902 iſt ein „Si. Sie haben mit Ihrer Anſicht recht; eine Begnadigung kann bei guter Führung erfolgen. K. M. Unterbreiten Sie die ganze Angelegenheit dem Auswär⸗ ligen Amt in Berlin. Aus den Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 18. November Deutſche Seuber: Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(Welle 1280) 9 Uhr: Morgenfeier, 11.30 Uhr: Schubert⸗Feier, 20 Uhr: Ueber⸗ tragung aus der Weſtdeutſchen Rundfunkgeſellſchaft, Köln: Die Freunde von Salamanca. Anſchließend Tanzmuſik. es lau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Umbruch, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. ankfurt(Welle 428,6).30 Uhr: Morgenfeier, 11. Uhr: Schu⸗ bert⸗ Gedenkfeier, 17.30 Uhr: Schubert⸗Feier, 20.30 Uhr: Rund⸗ funk⸗Sinfonie⸗Orcheſter, anſchl.: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 394,7] 20 Uhr: Die Schöne vom Strande, 22,30 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Abendunterhaltung, 22.50 Uhr: Tanzmuſik. 6 Langenberg(Welle 468,8) 16.30 Uhr: Konzert, 20.10 uhr: Ur⸗ aufführung: Die Freunde von Salamanca, anſchl.: Nachtmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert, 22.30 Uhr: Tang. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 11 Uhr: Gedenkfeier von Schubert, 18 Uhr: Sinfoniekonzert, 20.10 Uhr: Hans im Glück, 22.30 Uhr: Tanzmuſik.. Stuttgart(Welle 379,7) 10.15 Uhr: Morgenfeſer, 11 Uhr: Ueber⸗ tragung der Schubert⸗Feiex, 12 Uhr: Promenadenkonzert, anſchl.: Schallplatten, 14 Uhr: Funkheinzelmann, 16 Uhr: Konzert, 20.30 Uhr; Berlin: Einſt und jetzt, anſchl.: Tanz muſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 2080 Uhr: Konzert, 21.25 Uhr: Uebertragung aus dem Kaſino Bern:'s Vreneli in Grinzing, ein Schubert⸗ ſpiel in einem Akt. B 1 Fr Budapeſt(Welle 555,6) 19.80 Uhr: Sendeſpiele, 21.15 Uhr: Schallpl. Daventoy(Welle 401,8) 22 Uhr: Von Birmingham: Konzert einer Polizeitkapelle. Dauventry(Welle 1004,) 22.05 Uhr: Schubert⸗Konzert. Mailand(Welle 549) 20.50 Uhr: Abendkonzert. Paris(Welle 1780) 20.45 uhr: Der Radio⸗Zirkus von Paris, anſchl.: Kabarett und Konzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Uebertragung aus Brünn: Lettiſcher Abend. Nom(Welle 447,8) 29.45 Uhr: Abendkonzert d. verſt. Sinfonle⸗Orch. Wien(Welle 517,2) 19.30 uhr: Uebertragung aus dem großen Konzerthausſaal: Feſtkonzert des Wiener Schubertbundes, anſchl.: Abendkonzert des Wiener Konzertorcheſters. Zürich[Welle 588,2) 20 Uhr: Luſtiger bunter Abend, 22.10 Uhr: Schallplatten⸗Tanzmuſik. 5 eee e eee Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 8 2, 6— fel. 20847 In 4 Wochen iſt Weihnachten! Wie raſch iſt dieſe Zeit um, ſichern Sie ſich guf jeden Foll noch den Hans⸗Sachs⸗Netz⸗ empfänger. Ohne Radio keine genußreichen Feiertage! Kommen Sie noch heute zu uns, wir beraten Sie unverbind⸗ lich und fachmänniſch. Aber bitte kommen Sie jetzt zu uns und nicht am letzten Tag. * hier ebenſowenig Eindruck wie die ſich ſtändig wiederholen⸗ den Selbſtmordverſuche, mögen ſie nun ernſt oder vorgetäuſcht ſein. Freilich muß man ſchon etwas genauer hinter die Ku⸗ liſſen blicken, um die ganze Troſtloſigkeit des Daſeins dieſer Frauenarmee von Hollywvod zu erkennen. Denn der ober⸗ flächliche Beſchauer wird leicht getäuſcht, weil jede einzelne ſich bemüht, ſchön, heiter, gepflegt und ſorglos zu erſcheinen. In Wahrheit aber ſind es faſt durchweg gequälte, nerybſe Weſen, zermürbt vom ewigen Warten, und doch ſtets wieder auf der Jagd nach dem„großen Glück“, das nie kommen will. Denn die Fälle, in denen es gelingt, aus der Reihe der Namenloſen hervorzutreten und einen gut bezahlten Antrag zu erhalten, ſind ſo gering, daß ſie ſich faſt an den Fingern herzählen laſſen. Wahrlich ein zu hoher Einſatz für ſolche— Lotterie! Das Heer der„Extras“, wie in Hollywood die Kompar⸗ ſen(Statiſten) mit einem Fachausdruck bezeichnet werden, beſteht außerdem aus den ungezählten Männern, von denen gleichfalls die meiſten gelernt haben, allen großen Hoffnungen zu entſagen und die zufrieden ſind, wenn ſie mit gswiſſer Regelmäßigkeit Verwendung finden. Die männliche Armee der„Extras“ ſetzt ſich aus Angehörigen aller Nationen und aller Geſellſchaftsſchichten zuſammen. So findet man vor allem Leute, die durch Krieg und Umſturz Rang, Reichtum und Exiſtenz eingebüßt haben, wurzellos wurden, ſich in allen möglichen Berufen ohne Erfolg verſucht haben und zu⸗ letzt hier gelandet, um nicht zu ſagen geſtrandet ſind. Ruſ⸗ ſiſche, deutſche, öſterreichiſche und ungariſche Adelige, Träger uralter hiſtoriſcher Namen, die einmal eine glänzende Rolle an Höfen oder als Offtzier geſpielt haben, ehemalige Gene⸗ rale der Zarenarmee, Erzherzöge und Großfürſten ſtecken unter dieſen„Extras“, die gelegentlich für Filme, wo man derlei Typen braucht, verwendet werden. Sie ſpielen ſich ſo⸗ zuſagen ſelbſt, ſtellen auf der Leinwand Mitglieder jener Geſellſchaftsſchicht dar, der ſie einſt angehörten. Anfangs mag ihnen eine ſolche Rolle nicht leicht gefallen ſein: es war für ſie zweifellos eine bittere Demütigung, koſtümiert und ge⸗ ſchminkt, mit Blechorden angetan, gleichſam eine geſpenſtiſche Vergangenheit heraufzubeſchwören, eine Vergangenheit, die ihnen alles war. Nun aber leben ſie längſt das Leben ihrer Kollegen, ſie haben ſich mit ihrem Schickſal abgefunden, ihr Stols iſt gebrochen und ſie wiſſen, daß die paar Dollar, die ſte in Hollywood als Statiſten verdienen können, ihre einzige Einnahmequelle bilden. N Aber auch noch andere, nicht minder ſeltſame„Extras“ gibt es da. Männer, die ganz beſtimmte phyſiognomiſche Ty⸗ pen verkörpern, ehrwürdige Greiſe mit langen Bärten oder Leute von ungewöhnlich prägnanter Häßlichkett, die in be⸗ ſtimmten Filmſzenen von den Regiſſeuren als charakteriſtiſche Staffage herangezogen werden. Eine beſondere Spezialität ſtellen jene dar, die infolge ihrer äußerlichen Aehnlichkeit mit hiſtoriſchen Perſtnlichkeiten gelegentlich gebraucht werden. Auch die männlichen Komparſen führen zumelſt eine mehr als dürftige Exiſtenz. So lange ſie noch nicht ihr Letztes ausgegeben haben, ſitzen ſie in den zahlloſen Kneipen, ſonſt vor den Ateliers, auf den Straßen. Und warten, warten, warten. Sie warten unentwegt Tag um Tag, Woche um Woche, Monat um Monat, haben längſt jede Hoffnung ver⸗ loren, noch einmal von hier fortzukommen, und wiſſen, daß ſte in dieſem„Paradies“ ſterben werden, das für ſie kein Eden, ſondern faſt eine Hölle iſt. ——.———p— Veranſtaltungen Sonntag, den 18. November Theater: Nationaltheater:„Pinkepunk“,.50 Uhr. Ne hug kadnezar“..80 Uhr. Neues Theater:„Unter Ge⸗ ſchäftsauf ficht“..80 Uhr. Roſengarten(Nibelungen⸗ aal):„Heiteres Künſtler⸗ Bretti,.00 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo:„Wer üſt der ate Herrnfelö⸗Theater, Berlin..30 Uhr und.00 Uhr. a Konzerte: Chriſtus kirche: Wohltätigkeitskonzert,.00 Uhr. Roſengarten: Verſammlungsſaal: Jos ma Selim und Ralph Ben aß ky..00 Uhr. Lichtſpieltheater? Alhambra:„Wolga— Wolga Schauburg:„Unter der Later nel.— Capitol:„Waſſer⸗ hat Balken“.— Scala:„Hinter Harems mauer“, — Gloria⸗Palaſt:„Zwei zarte kleine Hände“. Palaſt Theater:„Der Jazzſänger“. Ufag Theater:„Das zweite Leben““, Muſeen und Sammkungen: Schloß n ſeum: 11—5 Uhr. Kunſihalle: 10—1 und-4[ihr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr!.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm; von —5 Uhr; Dienztag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium: Vorführung 5 Uhr. B — D— Wetternachrichten der Karlsruher KLandeswellerwarle Beobachtungen hadiſcher Wetterſtellen(7es morgens) See. Luft, 282 Winz 5 8 böbe 91815 53— Wetter 2 5 8 1 Seis Kicht. Starte Wertheim 151— 10 15 9 SW(ark bedeckt Königſtuhl 568 747,5 6 11 S friſch] bedeckt Karlsruhe 120 750,2 8 17 7 WS. Regen Bad.⸗Bad. 213 751,60 6 14 6 SW mäß. bedeckt Villingen 780 752,1 7 13 6 M. leicht] wolkig Feldbg. Hof 1273 626,4 1 7 1 SW St. Regen Tadenweil.— 759,5 10 16 98 SW. ſtür. 8 St. Blaſten 780— 7 1¹ 6 SW leicht] bedeckt Höchenſchw!— 5 Die beiden Kerne der großen enropäiſchen Zyklone um⸗ kreiſen einander; der ſüdliche iſt ſeit geſtern von Irland nach Dänemark gezogen. Seine Warmfront erreichte uns geſtern nachmittag, wobei die Temperaturen in der Ebene bis zu 17 Grad ſtiegen. Die Verſtärkung des Druckgefälles über dem Feſtland hatte bei uns erhebliches Anſchwellen der Windgeſchwindigkeit zu ſtürmiſchem Charakter zur Folge, Zwiſchen 6 und 7 Uhr heute früh brach in Begleitung von Hagel und Gewittererſcheinungen bereits die erſte Kaltluft⸗ front der Rückſeſte des Wirbels ein, 7 8 Vorausſichtliche Witterung für Sonntag, 18. November bis 12 Uhr nachts: Kühler, heiter und vorwiegend trocken bei abflauendeng Winden. Herausgeber: Drucker und Verſeger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung J. m. b. 5. Mannheim E 6, 2 Dirsktlion Ferdingnd Heyme. Tbeirsdakteur Kurt Giſcher— Berantwortl. Redakteure; Für Polltlt: H. A. Meißner eullleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Hanbelsteil⸗- Kurt Ehmer— Gericht und alles Hebrige: Franz Kircher— Anzeigen Marx Filter eee Samstag, den 17, November 1928 PFF ꝓTbPbTTbTTTTTTTTT—: 5— . Rene Mannheimer Zeitung[elbend⸗Ausgabe) mobil⸗Ausſtellung/ Drohende Ueberfremd B man auf das Ergebnis der Beſprechung des nord⸗ heutſc GSiſenkonfliktes im Reichstage zurück, als ein großes Erſtaunen. Wo iſt die Sach⸗ d die wirtſchaftliche Einſicht bei unſerer Volksver⸗ jeben? Iſt das Forum des Reichstages nur dazu 8 parteipolitiſche Gemeinplätze der Oeffent⸗ Faſt könnte es ſo ſcheinen, und dabei iſt ch wirklich ernſt genug und verlangt gebie⸗ r ſtatt deſſen werden Gegenſätze verſchärft, gogie getrieben— und man verläßt ſich im übri⸗ Willen der beiden Parteien, die ohnehin zu einer digung gezwungen würden. Das ganze Kapitel der 1 Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft, ihre mangelnde antabilität, die ungenügende innerdeutſche Kapitalbildung a punkt der deutſchen Wettbewerbsfähigkeit auf rkte, all dies wurde in einer Weiſe behan⸗ en Oberflächlichkeit erſchreckend iſt. Beſonders er⸗ darum, weil das Verſtändnis für dieſe Zuſammen⸗ rade im Arbeitsminiſterium, das ja die oberſte Schlich⸗ ugsvollmacht in der Hand hat, leider vergebens zu ſuchen iſt. Wenn der Reichsarbeitsminiſter im Reichstage dem Sinne nach erklären konnte, daß ein Schiedsſpruch durchgeführt werden muß, ſelbſt wenn die Wirt⸗ ſchaft dabei auf die Konkursprobe geſtellt wird, ſo iſt das bezeichnend für die Verſtändnisloſigkeit der ober⸗ ſten Schlichtungsſtelle wirtſchaftlichen Fragen gegenüber. 1 alſo noch eines Beweiſes für die Reformbedürftig⸗ hlichtungsweſens bedurft hätte, ſo wäre er in dieſer uſtellung erbracht. Warum bleibt bei derartigen lebens⸗ Fragen das Reichswirtſchaftsminiſterium ohne 0 ** Zu dem von uns im geſtrigen Abendblatt auf der erſten Seite angezogenen Kapitel der in Deutſchland überwiegenden gefühlsmäßigen Betrachtung realer Fragen und Vorgänge gehört auch das Schlagwort von der gemeingefähr⸗ lichen„Schwerin duſtrie“, die jetzt ſogar als ſtaats⸗ gefährlich abgeſtempelt wurde. Daß es ſich bei dem einen Partner im Eiſenkonflikt mehr um die weiterverarbeitende als um die ſogenannte Schwerinduſtrie handelt, wurde von uns bereits dargelegt. Trotzdem läßt ſich der mißverſtändliche Begriff von der Schwerinduſtrie nicht aus dem Streit des Tages verbannen. Hier wie auch im ganzen Streit um den Giſenlohn zeigt ſich eben, daß gegen gefühlsmäßige Vorſtel⸗ lungen nur ſchwer anzukämpfen iſt, da die Urteile breiteſter Schichten über Fragen der Schwerinduſtrie nur von dieſen gefühlsmäßigen Vorſtellungen beeinflußt werden. Sie ent⸗ ſtammen meiſt dem Geſichtskreis des Arbeitnehmers, wie über⸗ Haupt bis in intellektuelle Kreiſe hinein in Deutſchland die Elnſtellung des Arbeitnehmers ſich zur Grundform des Denkens ſchechthin heraus zu⸗ bilden beginnt. Die teilweiſe innere Berechtigung hier⸗ zu ſoll nicht verkannt werden, denn die perſönliche Lebens⸗ führung bildet nun einmal die Grundlage jeden Urteilsver⸗ mögens. die Lebensnöte der Gegenwart, für die der ver⸗ lorene Krieg mit ſeinem Friedensvertrag und dem Dawes⸗ plan in allerſter Linie verantwortlich ſind, laſſen es begreif⸗ lich erſcheinen, daß der Einzelne in eine Vorſtellungswelt hineingerät, aus der heraus er nicht mehr klar zu ſehen ver⸗ mag. So entſtehen auch die Schiefheiten des Urteils über ſogenannte ſchwerinduſtrielle Fragen, die der tatſäch⸗ lichen Lage nicht entſprechen. Man ſieht in der Schwerinduſtrie die ſtärkſte Kapitalzu⸗ ſammenballung, die Inkarnation des Hochkapita⸗ lismus und eine wärtſchafts⸗ und politiſche Macht von ausſchlaggebender Bedeutung. Man überſieht aber dabei, daß dieſe äußeren Erſcheinungsformen— abgeſehen davon, Wirtſchafts⸗ und Voörſenwoche bis zur Konkursprobe Die gemeingefährliche Schwerinduſtrie/ Der Erfolg der Berliner Auto⸗ ung der Deutſchen Automibilinduſtrie? Urſprung in wirtſchaftlichen Zuſammenhän⸗ gen haben, die wir als Angehörige eines Induſtrieſtaates erſten Ranges nicht verleugnen dürfen, ohne anderen Völkern gegenüber in die Hinterhand zu geraten und damit unſere eigene Lebens fähigkeit, die in ſo hohem Maße auf Induſtrietätigkeit beruht, zu verlieren. Jedenfalls wird der Umfang der Schwerinduſtrie ganz erheblich überſchätzt; ſo beträgt z. B. der Jahresumſatz der Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrie 2,5 Milliarden/ bei einem arbeitenden Kapital von 4 Milliarden /; dem gegenüber iſt in der Land⸗ wirtſchaft ein Kapital von 12 Milliarden/ inveſtiert und z. B. die Milchwirtſchaft allein bringt es nebſt Molkereierzeugniſſen auf 4 Milliarden/ Umſatz. Erſt kürzlich wurde mitgeteilt, daß der geſamte Großhandel in Deutſchland einen Jahres⸗ umſatz von 40 Milliarden/ erreiche. Dieſe von den„Deutſchen Wirtſchaftsbriefen“ loſe heraus⸗ gegriffenen Ziffern zeigen bereits, wie falſch es iſt, ſtets auf die Schwerinduſtrie zu ſtarren, als wenn es neben ihr nicht ebenſo große und leiſtungsfähige Wirtſchaftsgebilde gäbe. In ähnlicher Weiſe wird auch die angebliche wirtſchaftliche und politiſche Machtſtellung der Schwerinduſtrie weit übertrieben. Daß eine Induſtriegruppe von der grundlegenden Bedeutung der Schwerinduſtrie um ihrer ſelbſt willen bemüht ſein muß, an der Geſetzesmaſchinerie beteiligt zu ſein, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich. Es iſt aber klar erkennbar, daß dieſe Einwirkung, ſoweit ſie überhaupt gelingt, vollſtändig Abwehrcharakter hat. Die Induſtrie muß bemüßt ſein, einer unter innerpoliti⸗ ſchem Druck ſtehenden Bürokratie inſoweit Wider⸗ ſtand zu leiſten als ihre Lebensintereſſen be⸗ droht werden. Es gibt aber ohne Zweifel eine Linie, auf der Induſtrie⸗ und Staatsintereſſen ſich begegnen; auf die Innehaltung dieſer zu ſehen, iſt das gute Recht, ja die Pflicht der Induſtrie. Man ſollte alſo auch in Deutſchland— in den angelſächſiſchen Ländern iſt das eine Selbſtyerſtändlichkeit— ſich bemühen, den Verſtand bei der Betrachtung der Lebens⸗ fragen unſeres Volkes nicht auszuſchalten, ſo ſehr auch manch⸗ mal das Gemüt es anders ſehen möchte. * Die deutſche Wirtſchaft hat in dieſer Woche trotz allem, was die lohnpolitiſche und innerpolitiſche Lage an Unerfreu⸗ lichem bot, einen großen Erfolg zu verzeichnen, wenngleich ihn auch nur ein Zweig dieſer Wirtſchaft für ſich buchen kann. Das über alle Erwartungen hinausgehende Reſultat der Internationalen Automobilſchau in Berlin kann und muß nach den ſchweren Jahren, die die deutſche Automobilinduſtrie hinter ſich hat, hochgeſtimmt machen— ſoweit wir armen Deutſchen eben noch zu einer ſolchen Stim⸗ mung fähig ſind. Die Berliner Automobilausſtellung— das erſtemal nach 17 Jahren konnte die deutſche Autoinduſtrie auf heimiſchem Boden die Kräfte mit der ganzen internatio⸗ nalen Konkurrenz meſſen— hat den abſoluten Beweis ge⸗ liefert, daß Deutſchland in konſtruktiver wie fabrikatoriſcher Hinſicht und nicht zu etzt im Preisniveau wieder ſeinen früheren inter⸗ nationalen Rang zurückerobert hat. Die ſaſt übermenſchliche und von vielen noch por wenigen Jahren für unmöglich gehaltene Leiſtung iſt im Vergleich zu der über⸗ mächtigen Poſition der Amerikaner ſicherlich noch höher ein⸗ zuſchätzen, wenn man berückſichtigt, daß dies erreicht wurde trotz der verſchwindend geringeren Auflageziffern unſerer Serienfabrikation. Die ſtärkſten Jeſſeln und Hemmungen wurden in unerhörter Zähigkeit abgeſtreift und der Weg zum Weltmarkt, zum Niveau des Welthandels errungen nach dem für die ganze deutſche Wirtſchaft gültigen Grundgeſetz der höchſten Qualität. Und doch, trotz des erfreulichen geſchäftlichen und mora⸗ liſchen Erfolges mit allen ſeinen Rückwirkungen hat die Aus⸗ ſtellung bewieſen, daß die deutſche Automobilinduſtrie auch daß ſie meiſt übertrieben dargeſtellt werden— ihren — D weiterhin nach zwei Fronten kämpfen muß: um den wirtſchaftlichen Bedenken. 1 inneren Markt und den Weltmarkt. Vorausſetzung für ein Behaupten des jetzt Erreichten und weiteres Vor⸗ dringen iſt und bleibt der Qualitätsgedanke und man kann in dieſer Beziehung nach den f ingen der letzten Jahre und dem Eindruck der Berliner 8 Recht begründete Hoffnungen hegen. ü Heimatland des Automobils ſeine 8 noch mehr als ſeither unterſtützen müſſen. Man muß an das Nationalgefühl appellieren, ohne gleich nationaliſtiſch zu ſein: Die deutſche Autoinduſtrie verdient die Unterſtützung je des Deutſchen und das allgemein wirtſchaftliche Intereſſe ſollte ſchon ganz allein für die Bedarfsdeckung im eigenen Lande ſorgen. Nur ſo ermöglichen wir einen erfolgverſpre⸗ chenden friedlichen Wettbewerb der deutſchen Automobil⸗ induſtrie auf den Märkten, an die die Amerikaner auch erſt herangehen müſſen und— was vor allem in Betracht kommt — wir können den Grad und die Art der weite ⸗ ren Motoriſierung Deutſchlands ſelbſt be⸗ ſt im men. Das iſt es, was bei den in dieſen Tagen aufgetauchten Gerüchten über eine Beteiligung ausländiſcher Kraftwagenherſteller an deutſchen Unternehmungen bedenklich ſtimmt. Man ſcheint in intereſſierten Krei⸗ ſen der Anſicht zu ſein, daß man um eine ausländiſche Inter⸗ eſſenverflechtung nicht mehr herumkommt. So nötig unſere Autoinduſtrie noch Kapital braucht— gegenüber der inner⸗ lich geſtärkten und über große Reſerven verfügenden aus⸗ ländiſchen Induſtrie ſteht die deutſche wirtſchaftlich immer noch geſchwächt da— ſo müſſen Transaktionen, ſo wie ſie teils bereits vollzogen oder noch in der Schwebe ſind, vom all ⸗ gemeinen deutſchen Standpunkt aus abge⸗ lehnt werden. Wenn der deutſche Bedarf in erſter Linie in Deutſchland mit deutſchen Wagen gedeckt wird, dann kann der eigenen Induſtrie ſchon ganz erhebliche Rückenſtärkung gewährleiſtet werden. Die Abſatzmöglichkeiten Deutſchlands werden jedenfalls von der aus ländi⸗ ſchen Konkurrenz ſehr hoch eingeſchätzt und ſo wird auch zur Vorbereitung eines erleichterten Abſatzes die Anlage von Kapital im Auslande— alſo auch in der deutſchen Autoinduſtrie— viel ernſthafter diskutiert, als man bisher wußte, wofür dieſe Tage ja ſehr deutliche Beweiſe beibrach⸗ ten. Da aber der Schwerpunkt der Abſatzmöglichkeiten der deutſchen Automobilinduſtrie in Deutſchland ſelbſt liegt, ſo be⸗ deutet eine weitergehende Beteiligung der ausländiſchen Fabrikanten doch nur, daß ſich unſere Induſtrie ſelbſt das Grab ſchaufeln würde. Es müſſen eben Mittel und Wege gefunden werden, damit der Kapitalbedarf der deutſchen Autoinduſtrie auf andere denn aktienmäßige und damit auch verwaltungsrechtliche Beteiligung der Konkurrenz gedeckt werden kann. Die einfachſte und wirkſamſte Hilfe aber muß und kann vom deutſchen Käufen kommen! Kurt Ehmer. — eee Die Verhandlungen um das Daimler⸗Paket Greift das Reich ein? f Die Verhandlungen des belgiſchen Großinduſtriellen van Roggen mit den Daimler⸗Werken ſind noch nicht abgeſchloſſen Es dürfte aber zutreffen, daß die Frage ihrer Klärung immer näher geht, ſchon weil die Offerte van Roggen, der den belgiſchen Minerva⸗Werken naheſteht, bis Montag befriſtet ſein ſoll. Wie ver⸗ lautet, ſoll öie Reichsregierung es nicht gerne ſehen, wenn durch eine Beteiligung des belgiſchen Inguſtriellen eine Ueber⸗ kremdung bei Daimler eintrete. Die B43. behauptet darum, daß die Reichsregierung gegen eine ſolche Transaktion Einwendungen erheben wolle. Man würde es offenbar in der Wilhelmſtraße nicht gerne ſehen, wenn ein ſehr erhe er Aktienpoſten des größten deut⸗ ſchen Automobilunternehmens ins Ausland gehen würde. Infolge⸗ deſſen würde der Gedanke ventiliert, daß das Reich, um die Gefahr einer Ueberfremdung abzuwenden, das Daimler ⸗Aktien⸗ paket übernehmen ſoll.— Uns dünkt die vorgenannte Folgerung reichlich vage zu ſein, weil wir bezweifeln, daß ſich das Reich nach den Erfahrungen in der Filmbranche an der Automobilinduſtrie be⸗ teiligen wird, ſchon der etwaigen Konſequenzen wegen. Ob ein etwaiger Einſpruch viel Wert haben wird, iſt nicht minder zweifel⸗ haft, weil das Geſchäft, das die Banken mit der Abſtoßung des Scha⸗ piropakets machen würden, zu verlockend iſt. Trotz aller national⸗ . 7 . N ä N 2 1.— 7— 2 3 5 18.[ 17. 18. J 17. 18. 17. 16. J 17. 18.11. 16 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeftung g. ge r. 158] 15 e geg ger r ge 27680 br an de 5 888: gag ange, lege g gear seng s de ge geen o 5 5 ad. Uhren.. 13, b 5, 70.„Ni 1250.„178.1 8 itz Textil 82,.— 83,— Rhein“ ri 0 mien und Ausländsanleihen in Prozenten. be Stucenoterungen in Mark je Stüc Past u... 0 80 oerl. 2725 Uhlig ran. 24.25.— Anbalg Kot. 102 0 102,0 Gruſchwiß Lest. 88, e 1580 185 7 Bayr. Spiegel 28,.———Ferſtrel% Deen Porzellan Weſſel 23,——,— Aſchaffb. 2 9197,75 9750 peine anrd: 8 5 Mannheimer Effektenbörſe vom 17. November, Bates ian, 288, enden 44 88 5 1 ena. 55, 0 100.0 10e H Nege enen 10 4280 18.17. 18. 8 f 5 ergm. Ele. 15 117 169,5 88.5 Fein. Ge e Roſi Zuck„ S 25.— 5 ö 124,9 1240 J Brem.-Neſig. Sel 58,88,— Srün& Wülfinger 169,5 168, inelekt. B. A..— Balcke Maſchin. 129.8 oſizer Zucker 7 5 ed enen wen Jorge 0 0 18½ e ul 2400 4400 Sr on Beet 7570 8885 ben gegen 6 moge, 0 8. 0 548 ff. den 40 ürgersnee 1048 100 91,— Werger Worms 217,0 217.0 Karlo. Näh Halb 40,— 41, ammerſen...—.— Roeder, Gebr. D. 128,„5 J. P. Bemberg 48g, 6,0 Harkort Bergwk. 5 r 0 4 Nah. 10[Cement Heidelk 138,2 136,5 1 Rückforth... 75,— Bergmann Elekt. 222,2 2240 Harpener Bergb. 0 Sachſenwert 138.5 189,5 220 216,0 200,0 1 99 2—— Saad 175,0 175,0 Sa e 7 1 Rücgerawerre 105,0 105,0 Beru. Hut 2070 Harken„ Salzdetfurth 49480 17 Conte Perf 8 24 Paula unn 27.— 2 Chem Alden 55.. Fus durfen 8481880 5 Berli an d. 50 ddp esch. 6, Sen en: ie ie „ nent. Vers. da, 1 inh. 8—Chemiſche Albert 77,.—. 5 iefb 85,——— SchlinckKco. 55— 190,— Berliner Maſchb. 92 50 94, t. Maſch. 88. 88,— Scheide del 575 3 1 Mannh. Verſich. 140,0 148,0 Neckarſulm Fhrd 8 55 Ch. Brochues 102.0 102.0 0 l. 135,2 185.0 Schnelorchr hl. 59,— 69,— Draunk.u. Brikett 166,0 166, drichs EAuff. 102,0 103,0 Schuberte Salzer 852,0 868.0 178,0 Oberrh. Verſich.. e Pfälz-Mühlenm 180, 5 laverkohl.⸗Jd. 89,30 91 Schramm Lackf. 124,5 124,5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 66,506 ch Kupfer. 152,0 183,0 Schuckert E Co. 241,0 245,1 158.0 8 e 113 11 0 Daimler Benz 92,75 92,75 eee e eee Schuckert, Nrbg. 242,0 248,5 Bremer Bulkan 450,7 70 chberg Leder 110,0 170,0 Schi fabrik Herz„ 250 Fran. uten 1888 159.5 f. Etat dercn 149.0 146.0 Di. Eiſenbande 79,50 78.80 dag Erlangen 95, 98,— Schuhf. Berneis 89,— 59,— Bremer Wolle 228,5 220,2 Hoeſch Eiſen. 135.0 185.0 Schubtheß Paß 8280 825.5 12 Brown, Boverl 755 1 850 Rheinmühlenw.—— Dt. Erdöl... 138,7 189,0 Junghans St. A. 88,75 89,.— Sellinduſt⸗Wolff 61,— 61,— Brown, Bov.& C. 152.0 152,5 Hohenlohewerke 65,.— 66,— Siem.& Halske 408,7 413.0 1620 Deueſche Incl. 924.0 328.0 955. 149.0 149,8 Detdeteeanſ 199·3 498% Kamm. Ralfersl. 260,0 259.0 Stem,& Halse—— 412,5 BuderusEiſenw. 67,28 88,15 Phil. Holzmann 184.) 15, Sinner A0. 18900 1852 deutſche L„324.. 8—„„ 25„„ 5 10——— N Stoeh 2 Durlacher Hef 1470 147,0 Enzinger Union 78,— 79,— Verein zich Deiß.. Dres. Stenen gr 7197 2255 Karſtadt Rub.. 240,0 Sides St. Ing. 4 7 Vorchwerkes 11.5 11650 Sto: Feeang. 33 878 Hach 1 1 ö resd. Schnellpr 719,2 120,2 g Südd. Zucker 148,2 149,2 Chem. den. 127,7 130,0„ Stoewer Nähm. 1 Kleinlein Heidlb, 200,0 200,0 Gebr. Fahr. 27,.— 27.. 5005 Frentag 194.0 135,0 Dürkoppwerk St 43.— 43. Klein, Sch. K Beck. 109,0 109,0 Chem. Gefen. 76,— 77,80 Ilſe Bergbau 240,2 242,5 Stolberger Zint 151, 152.2 udwigsb. A. Br. 232,0 282,0 J. G. Farben 281,0 254,0 Zellſtoff Waldhf. 277,0 278,0] Hüſſtd⸗Rat. Dürr 61.— 62.—. 1487/5 Kricot.Beſigbeim 64, 64.— Chem. Albert 78,25 78,— Geb Ii 9 0 5 Südd. Immödil. 93 88.— 4 ckerh.n Widm 5. Concord. Spinn. 111,0 111,50 Gebr. Junghans 89,50 89. cker 1490—.— Frankfurter Börse vom 17. 3 5„ Beese, dh.. 0. 5 5 5 5 Kale Wage 38 0 588 9. 96,50 liche e Vayr. Bod. Cr. B.= Montan tien. iſen Kaiſersl.. 12 50 Sahmeyer& Co. 168,0—.— Ber. deutſch. Delf. 78 0122 0 Daimler Benz 99,45 92,25 Kaliw. Aſchersl. 288,5 280,5 es Oelfab. 103,0 103.0 Feſtvorzins liche Werte Bahr⸗ Hp. u, Wb. 164,4 164,5 85 Llente dicht u. 3 2490 245,8 Lech Augsburg 2999 110,5 Vergt. Juie. 125,0 125,0 Deſſauer Gas 195,0 184,5 Klöcknerwerke. 111 111˙5 e 286.5 287.5 80% Reichsanl. 87,85 87,85 Berl. Handels. d= Buderug... e Elektr. Bieferung. 175,0 Lederwerk Role—.— Ver. Ultramarin. 159,8 150,0 Otſch.⸗Atlant⸗T. 143,5 144,5 C. H. Knorr 142.0 148,5 Transradis 153,7 153,7 712.80.60 Senft de geah. 288.0380 Seen deren 20 1250 Emag Feger..50.— dated walk 1400—— 850 5 daf.86.71.80 111 5 Aisch Busta. 65, 8 50 Hebe 20 dene 0 blöſgſch. 180008 51,30 N 1„0 Gelſenk. Bergw. 5 ich 1.— 14.8—.——.— Vogt. Maſch.„ 2„ Gußſtahl. 96,— 95,50 Gebr., Körting 75,5075, 1575 2 5 Ablpſoſch. fsb. Deum ank 187. 168.2 Harb. Berban 133,5 134,0 mains rülkich 59,— 10.— Jus Maſchinen,—.— Volgt e Haffner 2150 Deutſchegabelw. 71,15 7175 Krauß Cie. B51 54.50 57,— L. B rtf Gummi 80 30 „„ See e. See St. Lr. 240.0 241.0 8 48.—.— Mainkraftwerke. 114,9——, Volth. Sell. u. K. 95,— 95,— Dtſche. Maſchfbr. 48,15 49,— Kronprinz Met. 1077 1077 Jer Chem Charl. 124, 130.0 2. Wdh.—(65.—.eeten anf 209 158.0 Net ſersleß, 2802828 Etting, Spine 225,0 225.0 Mes Süßen. 3 106,9] Hayß a greytag 134.0 136.2 Sicher Steine. 226,0 286.0 Koffbäuf.“ Hütte 6, 60,80 8. lan f e 565 0 8885 eee f meg Mednd„1%— W. Wolf. 1880 4880 Diſch E ſengdl. 79.— 79.25 Lapmeger& Go. 186,7 107,0 B. Slahlidecke. 85. 85.88 0 16.08.13—.——.— Dilleberſee⸗Bank 105, 0 Kali Weſteregeln 40,80 40.50 5 8 e* N„ Eiſenhdl. 79,— 79,25 e 106. i 3 880 f es us: s 44 6507 618 d erelnsbaak. 403.9 101,0 Kibaner.. e Faber az. 4470 42750 Pierer en der. 8 8e 28.— genſteff Aſgffös. 209 4, Deniſch nel. 32 2658 Saure ne 5e VVV“ 150 99 Olbconte⸗Beſ. 18 168.5 mange men 139.0 12,5 Fahr Gebe blem 20 4 287. Norten eug:, 8„ Meet 188,0 f8f.5 Ded. cher, 1270 527 9 Gand zinda 90.5578 9 er 15770 15770 doſsudwigsh. 28 8 101.0 Dresdner Bank. 10,5 169,5 Mansfeld Act. 120.2 12172 5„Farben. 249.2 284,0 Motor. Oberurſ. 102 108.7„ Waldhof, 278,7 Dürener Metal 71819 215.5 Car ee 5 Voſiel Teleatarg g 80,75 80 25 Aceh. Gd 30039300 Frankf. Bank. 15,0117, Sverſcht c. Bed.. 8%, Bonds 2 188,7 135,0 155052 Zusér Rbeingal—.——.— Dunant Tui 15 5e L desde g Es 245.0 247.0 Pogkländ ach. 7780 90.78 ö 20 92,50 92,50 Irkfrt. Hyp.⸗Br. 147,0 147,0 Stavi⸗Minen 61.— 61.50 Fein 80,— 80.— Neckarſulmer ffg. 21.— 22.— Dynamit Truſt 115,0 119,5 L. Lvewe ck Co. 235,9 237,9 Nogtländ Maſch.„ g ö Reden L. ur-. 139,0 143,7, höntg Bergban 88,25.50 Felten gilden.——.— Nrö⸗ Leder Spler 70.— 70.— ufa Gretvert). 80„C. Lorenz:. les 187.5 Boig er Haeffner 2100 210.0 85% 0 5 Mittel..-H. 207.0206) Rheine 11717 5 5 F Elettr Lieferung 178 5114.2 Lüdenſcheid Met. 7,— 86,0 Wanderer Werke 130.0 181.0 lg Se Bird. 24 50 2780 Abeba denen Berliner Vörſe vom 17. November e 0% Breuß R Deſt. Cred.⸗Anſt. 8 Miedeck⸗Montan—.— ö* ö 10% 58% Mannesmann 129,5 130,0 Wicking⸗Cement 109.„ 82 1 1 Piltz Hyp.⸗Bk.. 159,0—.— Salzw. Heilbr.— Enginger⸗Union 18,25 77,— Mansfelder Att. 120.7 121,0 Wiesloch Ten 6,0116, 6% Grkr. W Reichsbank. 312,5 314,9 Tellus Bergbau 118.5 116.5 Feſtverzinsliche Werte 4%% Anatecr. I 21.4521, Berl. Handelsg. 284,0 289,2 Eſchro. Berkwerk 208,0 200,7 iſſener Metan 156,0 155,2 1 N 1 0 G. Rhein. Ereditbk. 124,7 124, BfN u. Laurahütte 86,50 68,50 5½%„ III 19.75 19,25 Com. u. Priptbk. 188,5 187,5 aber Bleiſtift 39, Wittener Gußſt. 41.—43.— Seo neck 5 8 hein.„Bk. 215,0 214,0 Ver. Stahlwerke 94,.— 85,— Golbanlei 95,.—95.— Darmſt. u..-⸗B. 289,0 294.0 5. Bi 5 Wolf. Buckau.—— denden d. Sbg. Soden. 170.0 478 ee 2 880 88 Srausport-⸗Alktien. De Aſtaleche r. 5120 58 J.. Fulden..0 129 00 Add. C. 179, f Meichsa 5:. a 1 3 J. G. Farben. 250,02 Zellſtoff Verein 129.0 129,0 Südd. Disconto. 131,0 131,0 Dtſch. Ablö 1 51,10 51,10 Deutſche Bank 168,0 169,0 50. 80. e„ Wiener Bankver. 15, 15,— Juduſtrie⸗Akktien. Sone Ale 15.— 15,20 Schantungbahn 5,70] 8,60 Diſch.leberſee dr. 105,0 105.1 Felde übte Per 1 Dia Aae 62 19 8˙ Württ. Notenbk. 173,5, Eichb.-Mannh 5% Bad. Kohlen—,— 5 2 1 15. 1 18815 elten& Gulll. 1505 5 tavi Minen 161, %%„.. 2„. 1 e Mh. K.—,——, Allg. Lok. u. Str. 8 Dresdner Bank 169,0 169,5 Frankfi e 04,5 105, 1 „ ee e ee 28.5 Penninger er, 320 187,6 ee ß. Kellant.81 681 Sid. Elfendahn 10.28 e Nied Kent. 2129 272.9 N. gelte. 1000 00.80 25 21 25 Skeiverkehrs.Rurfe. 7% ee 8 1 98.—.85 Mannh.Verſ„G. 138,0—,— Main. 25940 9840 8% Roggenwerr 14,— 11,— Baltimore Ohio 11.0 113,0 Seſterr. Ereditbk. 34.85 34.50 ds: Neckarſulm. Ahrz 28758 7178 Fetersb J. Habk. 2,25.28 e Schöfferf 3 3870 2 09 doſohtoggenrentd 8,54.54 Hapag 15050 444,5 Reichsbank.„.) 818.0 Gaggenau W. u. 9,50 10.25 Nordd-Wollkäm 19556 185,0 Fuſſenbank. 228 228 17750 ut 1 55 1— 76,50 f..—. 5. 178.0 178.0 5% Landſch. Ros, 8,80 8,90. 15 5 1 95 05 1898 5 1 8 0 Gebhard Seele 14.3 140,0 Oberſchl. E. Bed. 1. 110 Deutſche Petrol. 89.— 88/90 % Südb. Lig 25,28—.— 5 0178, anſa Diſchiff 185,0 181, utſch. Disc. 180.0 180,0 Gelſenk. 1247 125,2 Sberf 5. 118, 115.05 a ö ee rausport- Aletten. Beger 218,0 215.0 Pe Megtianer 8650 847. Nerd. Aube 14570 145,2 Frantf. Aden. 20.0 20,0 Genscher 4 Fe. 9265 8 Drenſte J Koppel 108,5 1000 e en Cee.. B. Big Ja, le Had. Lokalbahn—— r Werger. 216, 04% Türk. Ad. Anl. 8,80 9,15 Verein Elbeſchiff. 56,50 56,.— Germ. Portl.⸗Z. 16,0 18. 9 g3 8% Diamond. 21.88 22,25 Bauk⸗ Aktien. pag. 49,5147, 4%„Bagd.⸗Eiſ.l 18,80 18.30 Juduftrie⸗Alctien. Gerresheim Glas 132,7 181,5 n Bergbau 94,— 93,50 ochfreguenz. 170,0 170.0 eſeld Straßd. 57 87 Aecumulatoren. e 4% 13,15 18,15 Bau- Aktien. Gef. f. elkt. Unt. 278,5 275,0 Polppßon 5 Fa 308.0 807,0 orb. Llogd.. 146,7 147,0 19 114,2 114.7 4%„ unif. Anl. 17.10 17.10 Herumulatoren..— 170,0 Gebr. Goedhardt 885,0 841,0 Rathgeber Wagg.„ dg Ronnenberg. 179.0 178.0 8 bahn.—— Ad 40.— 89,— Bani raab.. 122 Scheiner n.=. e- U. 124880 140,0 Deftrr M. St. M 14,75 1,75 Kſchaff. Buntg. 15910150, 0 aul W 7 455 Allg, D. Grebitb. 198,2 i 0 %, Bonlobl. 1511 48,59 18.25 Sanz f. el. Werte 18754 159 8 Adler& O 2 0 t 18.80 18,45 Bank f. Sranlnb. 174,2 8 114,2 114,0 ele Ang Ses 18,75 18,80 Sarg, Banfnes, 138,3 140,0 Miszanbersert 58, 5,— 8 Goldſchmidt Th. 97,7599, Sloman Salpet. 91/96 91/98 Reisholz Papier 285 0 18250 Südſee Phosph. Gritzner Moſch.. 1213 Gebr. 1⁵ 121, Rheinfeld. Kraft 182, „Graßmann 80,15 80,50 Rhea Braun 274.5 ars! fa.„ 0% 85 2 — 2 4 f NHD ö Samstag, den 17. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) 9. Sette. Nr. 537 Berlangſamter Auftragseingang in den Erzeugungsmittel Induſtrien Geringere Lagervorräte im Einzelhandel Die Umſatztätigkeit hat ſich nach dem neueſten Bericht des Inſti⸗ tutes für Konjunkturforſchung im Oktober, wie allfährlich, erhöht. Das hängt einmal lmit dem Um chlag der Ernte, dann auch mit den Vorbereitungen auf das Weihnachtsgeſchäft zu⸗ ſammen. Im November und Dezember iſt im Einzelhandel mit einer weiteren Steigerung der Umſätze zu rechnen. In den übrigen Teilen der Volkswirtſchaft wird jedoch in der Regel ſchon in den Monaten Oktober und November ein ſahreszeitlicher Höhepunkt der Umſatztätigkeit erreicht. Die Vorbereitungen auf dieſe Umſatz⸗ ſteigerung wirkten ſich ſchon in den Sommer⸗ und Herbſtmonaten, zunächſt im Auftragseingang, und ſpäterhin in den Umfätzen des Hargeldloſen Zahlungsverkehrs aus. Alle dieſe Symptome laſſen erkennen, daß ſich die Vorbereitung auf das Weihnachts ⸗ feſt im laufenden Jahre in engeren Grenzen ge⸗ halten hat als im Vorfahre. Da dieſe Rückgänge in den meiſten Gewerbezweigen größer waren als die Verminderung der Einzel⸗ handelsumſätze, darf man annehmen, daß die Lagervorräte im Einzelhandel gegenwärtig kleiner ſind, als vor einem Jahre. In jüngſter Zeit hat der Eingang von Aufträgen mit kurzer Lieſerfriſt bei manchen Betrieben der Verbrauchsgüter⸗Induſtrien zugenommen; ſo wird u. a. aus der Textilinduſtrie, dem Bekleidungsgewerbe, der Lederwaren⸗ und Metallwareninduſtrie über eine leichte Bef ſe⸗ rung des Auftrags eingangs im Oktober berichtet. Selbſt wenn die Weihnachtsumſätze in vielen Zweigen die Vorfahreshöhe nicht erreichen ſollten, ſo beſteht doch die Möglichkeit, in Anbetracht der vorſichtigen Dispofftionen, daß ſich nach Abſchluß der Saiſon einne weitere Lagerverminderung ergeben wird. In den Produktionsmittelinduſtrien hat ſich da⸗ gegen der Auftragseingang, abgeſehen von gewiſſen Voreindeckungen vor den Arbeitskämpfen in der Eiſeninduſtrie, etwas verzögert. Zum Teil iſt es eine Konfunkturerſcheinung. Dabei mag aber noch iitwirken, daß hier der ſaiſonmäßige Höhepunkt der Geſchäftstätig⸗ keit vielfach bereits überſchritten iſt. Die amerikaniſchen Beteiligungen der Fried. Krupp AGG.— Die Abmachungen mit den amerikaniſchen Gefellſchaften. In Er⸗ gänzung der Berichte über die Gründung von amerikaniſchen Be⸗ tetligungsgeſellſchaften durch die Fried. Krupp AG. erfährt die K. 3. noch folgende Einzelheiten: Ein Teil der Kruppſchen Potente, die ſich auf die nicht roſtenden Stähle beziehen, iſt während des Kriegs von dem Verwalter des feindlichen Vermögens in den Vereinigten Staaten von Amerikg beſchlagnahmt und an die Chemical Foundation Inc. verkauft worden. Ueber dieſe Patente hat alſo die Fried, Krupy AG. das Verfügungsrecht verloren. Es ſind Krupp aber noch einzelne wichtige amerikaniſche Patente für Ver⸗ fahren zur Behandlung von nicht roſtendem Stahl verblieben, die die Fried. Krupp AG. in eine neugegründete amerikaniſche Geſell⸗ ſchaft, die Krupy⸗Niroſta Cy. eingebracht hat. Dieſe Geſellſchaft hat auch einige auf nicht roſtende Stähle bezügliche Patente der Lublum Steel Cy. erworben und verteilt für die Geſamtheit ihrer Potente Lizenzen an amerikaniſche Stahlwerke. Bisher haben drei ſolcher Stahlwerke Lizenzen erworben. Es liegt im Bereich der Wahrſcheinlichkeit, daß auch noch andre amertikaniſche Stahlwerke Lizenzen erwerben.— Ganz unabhängig von der Gründung der Krupp⸗Niroſta Cy, iſt das Abkommen, das Krupp mit der General Electric Co. geſchloſſen hat. Hier handelt es ſich um ein Jizenzobkommen, wonach Krupp die Rechte aus ſeinem ameri⸗ kaniſchen Patent für ſein neues Werkzeugmetall Widia an die General Electric Co. abtritt., wobei er ſich aber die Einfuhr nach Amerika vorbehalten hat. Das Werkzeugmetall Widia wurde in ſeiner urſprünglichen Form von der Osrom⸗Geſellſchaft entwickelt, dde ihrerſeits ihr Patent auf Krupp übertrug. In der Folge hat PECCCCCCCCCCCCCC o 0000T0bTbTbTbT0TbTbTbbb 1 die Fried. Krupp AG. weſentliche Verbeſſerungen dieſes Metalls vorgenommen und ſich dieſe durch Patente ſchützen laſſen. Dieſes Hartmetall iſt klein Stahl, ſondern ein Wolfrom⸗Carbid, beſitzt nahezu die Härte des Diamanen und iſt in vielen Fällen den bisher als 2 97 Werkzeugmetall geltenden Schnellarbeitsſtählen weſentlich erlegen. * Eiſenwerk Wülfel uch. in Hannover⸗Wülfel.— Gratisaktien. Die Geſellſchaft ſchlägt der GB. am 8. Dez. aus einem Reingewinn von 570 000(i. V. 316 000) die Verteilung von 10 v. H.(i. VB. 10 v..) Dividende vor; ferner ſollen aus dem Reingewinn weitere 150 000 4 für Erhöhung des AK. auf 2,75 Mill. 4 mit der Maß⸗ gabe verwendet werden, daß die Aktionäre je nach ihrer Wahl be⸗ rechtigt werden, für 2000 4 alte Aktien eine Freiaktie von 100 Mark oder den entſprechenden Barbetrag zu 150 v. H. zu beziehen; die Koſten der Kapitalerhöhung wird die Geſellſchaft übernehmen. Die Beſchäftigung im laufenden Geſchäftsjahre ſei befriedigend. 27 Ver. Freiburger Uhren AG., Freiburg(Schleſ.). Gemäß der Int.⸗Gem. mit der Gebr. Junghans AG. in Schramberg wer⸗ den 6(4) v. H. Diwidende vorgeſchlagen. * Vor einer Kapitalerhöhung der American Glanzſtoff Corpo⸗ ration. Zwiſchen den führenden Perſtznlichkeiten des Konzerns und den deutſchen und omerikaniſchen Bankfreunden ſchweben, wie wir hören. Verhandlungen über eine Kapitalerhöhung der American Glanzſtoff Corporation. Der Erlös der Kapitalerhöhung ſoll zur Er weiterung der Produktion, die vorläufig käg⸗ lich auf 15 000 Kg. Viscoſe⸗Seide vorgeſehen iſt, verwandt werden. Es verlautet, daß 150000 nennwertloſe Common⸗Shares zur Aus⸗ gabe gelangen ſollen, die den Inhobern der alten Aktien gleicher Art anteilsmäßig angeboten werden ſollen, und zwar:1 zu etwa 60—70 Dollar(Tageskurs 113 Dollar). Es beſteht aber immerhin 1 die Möglichkeit, daß auch andersgeartete Beſchlüſſe zuſtande ommen. * Ein engliſcher Baumwollkonzern. Nach Amſterdamer Blätter⸗ meldungen haben die Verhandlungen zwiſchen den Banken und der Cotton Jarn Aſſociction über den Plan einer Verſchmel⸗ zung der Spinnereien der amerikaniſchen Abteilung der Geſellſchaft zu einem befriedigenden Reſultat geführt. Man erwartet, daß die Gründung der neuen Geſellſchaft, die den Namen Lanca⸗ ſhire Cotton Corporation führen wird, ſofort erfolgen werde. Sie werde wahrſcheinlich mit minbeſtens 10 Millionen Spin⸗ deln beginnen. Man rechnet damit, daß die neue., welche die größte der bisherigen Gründungen in Lancaſhire iſt, eine Kontrolle der Produktionskoſten und einen Einfluß auf den Markt aus⸗ üben wird. „Die Nordd. FLloyd⸗Emiſſion überzeichnet. Die Nordd. Lloyd⸗ Emiſſion wurde, wie aus Newyork gemeldet wird, um 11 Uhr ge⸗ ſchloſſen, nachdem ſie ſtark überzeichnet worden war. Es gingen Zeichnungen aus allen Teilen der Vereinigten Staalen und dem Auslande ein. * Badiſche Obſt⸗ und Weinbrennereien in Kork[Baden). Die GB. beſchloß, für 1927⸗28 wieder 10 v. H. Dividende auf 300 600 Mark AK., das bekanntlich auf 600 000 4 verdoppelt werden ſoll. Neu in den AR. gewählt wurde Dir. K. Laſch, Kehl. * AG. Paulanerbräu, Salvatorbrauerei und Thomasbräu. Die Geſellſchaft beantragt wieder 12 v. H. Dividende. Nachdem der Fuſionsvertrag zwiſchen der AG. Paulanerbräu, Salvatorbrauerei und der Firma Gebr. Thomas, Bierbrauerefl zum Thomasbräu be⸗ kanntlich mit Wirkung vom 1. Dez. 1927 geſchloſſen wurde, umfaßten die Vorlagen ſchon das Jahresergebnis beider Brauereien. Der Reingewinn beträgt 1883 852,(i. B. bei der AG. Paulaner⸗ brau⸗Salpatorbrauerei allein 1002 392, hieraus 12 v. H. Dividende) einſchließlich 240 192(298 672) Gewinnvortrag von der früheren Pau⸗ lanerbräu allein. Ein Bezugsrecht von einer Verwertungsaktie zu nom. 250 4 auf ſe 10 alte Aktien zu nom. 250/ zu 200 v. H. iſt be⸗ reits in der vorjährigen GV. beſchloſſen worden. Das Bezugsrecht kann in dem Zeitraum von der diesjährigen GV. am 15. Dez. bis zum 1. Juli 1929 gegen Zahlung des Gegenwertes ausgeübt werden. Die eee * Kredbithilſe für den Einzelhandel.— Plau eines Einzelhandels⸗ Bankinſtituts. In Einzelhandelskreiſen ſind ſeit kurzem Beſtrebunger im Gange, nach dem Vorbild der Zentralbank Deutſcher Induſtrie AGG. auch eine beſondere Kreditaktion für den Einzelhandel ins Leben zu rufen. Dabei rechnet man in erſter Reihe auch auf eine Beteiligung der ſtaatlichen und kommunalen Kredlt⸗Inſtitute. 5 Im den bisher aufgeſtellten Vorſchlägen werden als Gründer zu gleichen Teilen die Induſtrie, der Großhandel und der Einzelhandel ange⸗ nommen. Zu den beſonderen Aufgaben eines Einzelhandels⸗Bank⸗ inſtituts würde auch die Regelung der Frage des Warewlombard⸗ kredits gehören, der einen Ausgleich für Saiſon⸗ und Konjunktur⸗ ſchwankungen geben ſoll. Börſenberichte vom 17. November 1928 Mannheim feſt Ausgehend vom Farbenmarkte war die Börſe am Wochenſchluß für Aktienwerte durchweg feſt geſtimmt. Im weſentlichen dürf⸗ ten Wochenſchlußdeckungen an den ziemlich leeren Termin⸗ märkten die Aufwärsbewegung veronlaßt haben. Von Induſtrie⸗ werten wurden außer Farben noch Daimler, Südzucker, Wayß u. Freylag und Waldhof höher notiert. Niedriger angeboten waren dagegen Seilwolf und Mez Söhne. Verſicherungsaktien lagen uneinheitlich. Aſſekuranz gingen auf 200 zurück, ferner waren Württ. Transport offeriert. Dagegen konnten Mannh. Verſicherung und Frankf. Allgem. Verſicherung im Kurſe anziehen. Banken und Brauereien blieben unverändert. Frankfurt aſter Unter Bevorzugung von Spezialwerten war die Haltung zum Wochenſchluß allgemein feſter, da man in der Beurteilung der Geſamtlage zuverſichtlicher geſtimmt war. Die Aufwärtsbewe⸗ gung der Kurſe wurde unterſtützt durch Aus landskäufe und die feſte lebhafte Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe. J. G. Farben, die an den letzten Börſentagen ſtark vernachläſſigt waren, ſtanden heute im Vordergrund und konnten auf Diyicenden⸗ erhöhungshoffnungen bei lebhaften Umſätzen 5,25 v. H. anziehen. Rege war die Nachfrage außerdem wieder am Elektro ma rekt, da ſich die Gerüchte von Fuſionsgbſichten im Siemens⸗Konzern erhielten Siemens waren mit plus 4,25 v. H. bevorzugt. Am Banken ⸗ markt traten Danatbank mit plus 3,15 und Reichsbank mit plus 2 v. H. ſtärker hervor. Im Zuſammenhang mit den hohen Metall⸗ preiſen blieben die Werte der Metallgeſellſchaftsgruppe ſtark verlangt. plus 2,5 v. H. aus den bekannten Gründen gefragt. Montan ⸗ Berlin im ganzen feſter Der offizielle Beginn ſtand durchaus im Zeichen einer freun d⸗ lichen Tendenz und wenn auch das Geſchäft noch keinen großen Umfang annahm, war doch ein ſtärkeres Intereſſe zu beobachten, zu⸗ mal ſich das Ausland an verſchiedenen Märkten, z. B. am Elektro⸗ und beſonders am Farbenmarkte wieder als Käufer zeigte. Die erſten Kurſe lagen meiſt 1 bis 2 v. H. über geſtern Schluß, bei Spe⸗ zialwerten noch darüber. Deutſche Anleihen etwas befeſtigt. Geldmarkt unverändert. Der Kaſſamarkt war überwiegend .3 pv. H. feſter. Der Verlauf war nicht ganz einheitlich. Die Grundſtimmung blieb bis zum Schluß feſt, doch ſchritt die Spekula⸗ tion zu Wochenendͤglattſtellungen, ſo daß ſich zum Teil kleine Ab⸗ ſchwächungen gegen Anfang ergaben bezw. die höchſten Tageskurſe ſich wicht behaupten konnten. 1 ETI EE DSDS— AN „GEATRO V Batterieloses Dreisöhren- Gerdt Preis einschließlich Rohren fur Vechselmtom fur Gleichstrom RIM 108, NUM 230.— Anschluß an jede Lichtstechdose Empfang aller starben Sender Ztangslaufiger Berulhrungochutz Buchen für Grammophonbetric Erhalilich in allen Radiobandlungen and einichlagigen Gesch ſien LN EE AES Y —ĩů———— A EEB Me BERN dpgkCMH TASCHE LA. 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November 55 45000„ 30 000„ 20, November 5 50000„ 55000„ 21. November 5 55000„ 60 000„ 22. November 5 60 0%„ 65000„ 23, November gan unseren Aufwertungsschaltern vorsprechen zu wollen. 54 : nun! . eee: 3535 1 2 Wegen Aufrufung der höheren Nummern wird in den nächsten Tagen wieder besondere Bekannt- machung erfolgen. Im interesse einer teibungslosen Abwicklung des Schalterverkehts bitten wir um Be. achtung der aufgerutenen Kontonummern und um Benutzung der frühen Vormitiagskassenstunden, Die Aufwertungsschalter sind geöffnet von 8 bis 12½ Our vormittags u. von 2½ bis 4½ Uhr nachmittags, zn den Samstagen von 8 bis 12 Uhr vormittags. MIELE Meine samtlichen Geschäftsräume befinden sich ab heute in C7, 16/ ertheld Bock Fetnsprecher 26542 U. 26543 . 10. Seite. Nr. 887 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 17. November 192 Ein Erlebnis Ort der Handlung: Bezirksamt. Zeit: 8. November 1928, .50 bis.10 Uhr abends.(Während der Dauer der Hand⸗ lung ſteht mein unbewachtes Fahrrad im Hausflur des Be⸗ zirksamtes.) Ich frage beim Bürodiener im erſten Stock: „Bitte, ſagen Sie mir, wo kann ich das Polizeiſtrafgeſetzbuch einſehen?“ Schweigen.„Ich möchte mich nur in einer Hunde⸗ angelegenheit unterrichten.“ 1) Zimmer Nr. ſo und ſo.„Ich bitte, das Polizeiſtraf⸗ geſetzbuch einſehen zu dürfen. Ich möchte mich unterrichten darüber, was ich tun kann, um mich gegen die Beläſtigungen meiner ſelbſt und meines Hundes durch den Hund eines freundlichen Nachbarn zu ſchützen.“—„Ich habe nur das alte, das neue können Sie auf Zimmer 24 einſehen.“ Zimmer 24: Sprüchlein wie unter). Großes Erſtaunen. „Wer ſind Sie?“ Ich zücke meinen Paß.„Was liegt denn vor?“—„Ich beſitze ſelbſt einen Hund und möchte mich nur mal unterrichten, wozu ich bezüglich der Haltung meines Hundes verpflichtet bin und wie ich mich gegen die Beläſti⸗ gung durch Anfallen und Beißen meines Hundes ſchützen kann.“—„Ich habe nur das alte, das neue können Sie auf Zimmer 15 einſehen.“— Bedauernd, daß ich mich ſo leicht⸗ ſinnig und ohne genügende Vorbereitungen auf eine derartige Entdeckungsreiſe nach dem Polizeiſtrafgeſetzbuch begeben habe, weil alles dunkel und auch die Zimmernummern kaum er⸗ kennbar ſind und Zimmer 15 ziemlich da liegt, wo ich her⸗ gekommen bin, wollte ich ſchon umkehren(unbewachtes Rad), als mir ein höflicher Schutzmann zeigte, wo Zimmer 15 iſt. Zimmer 15. Fundbüro!!! Nur bis 12 Uhr Sprechzeit. (Bravo Zimmer 24, den haſt du aber fein abgewimmelt.) Ich klinke Zimmer 15, nebenan erſcheint ein Beamter, fragt nach Begehr. Sprüchlein wie unter). Achſelzucken. Als retten⸗ der Engel erſcheint aus der Dämmerung ein Beamter, an⸗ ſcheinend aus den Gegenden, in die ich jetzt geſchickt merden ſoll.— Sprüchlein wie unter). Frage:„Wo ſind Sie be⸗ ſchäftigt?“— Ich geſtehe freimütig, daß ich mit Rückſicht auf Geſchäftsgeheimniſſe dieſe Frage durch Wiederholung meiner Gegenfrage:„Wo kann ich das Polizeiſtrafgeſetzbuch ein⸗ ſehen?“ beantwortete.—„Zimmer ſoundſovptel, das iſt für Hundeangelegenheiten zuſtändig. Ich zeige es Ihnen.“ 2) Auf dem Gang dahin frage ich:„Weshalb ſchicken Ste einen eigentlich wegen einer ſolchen Sache von Pontlus zu Pilatus? a) Ich will ja gar niemand bemühen. Ich möchte nuf das Buch einſehen. Ich bin bewandert genug, um das zu finden, was ich brauche.“„Wer das Polizeiſtrafgeſetzbuch einſehen will, ſoll ſich eins kaufen.“ Ich bekenne mich ge⸗ ſchlagen und ſchweige. Zimmer für Hundeangelegenheiten: Sprüchlein wie unter ).„Hat keinen Zweck, da ſteht ſo gut wie garnichts darüber drin.“ Ich erwidere, daß ich ſchon in mehreren Zimmern ge⸗ hſeſen ſei, überall abwimmelnden Beſcheid erhalten habe und fräge, ob ich denn, um das Poltzeiſtrafgeſetzbuch einſehen zu können, erſt die Flucht in die Oeffentlichkeit nehmen müſſe. „Kommen Sie mit zum Regierungsrat.“ Sprüchlein wie unter ).„Da ſteht ſo gut wie nichts darüber drin.“ Ich wiederhole meine Bitte und wie unter 2].„Dafür bin ich nicht zu⸗ ſtändig, ich habe nur das Land.“(Da Mannheim auch zu Baden gehört, hätte ich am liebſten darauf aufmerkſam ge⸗ macht, ich erwiderte aber nur:„Ich bin aus einem Vorort.“ „Das gehört zur Stadt.“ Ich wlederhole meine Bitte, mir trotz der Nichtzuſtändigkeit das Buch für einen Augenblick zur Einſicht zu geben, ich ſei bewandert genug, um zu finden, was ich brauche. Ich erhalte das Buch und auch das Stich⸗ wort:„Biſſige Hunde“. In kaum einer Minute fand ich, was ich brauchte und erhielt auch noch von dem Herrn im Vorzim⸗ mer ſachlichen Rat als Beamter und Menſch. Liebes Bezirksamt! Kannſt du nicht eine Stelle einrich⸗ ten, wo Leute, die Geld verdienen müſſen, während du deine ten, wo Leute, die Geld verdienen müſſen, auch dann, wenn du keine Büroſtunden haſt, gleich die zuſtändige Dienſtſtelle erfahren, bezw. mal ein Geſetzbuch einſehen können, ohne erſt 20 Minuten Zeit zu opfern und eine ganze Reihe von Be⸗ amten in Bewegung zu ſetzen? Einer für Viele. * Was ſagt die Polizeibehörde dazu? Der vor vierzehn Tagen erſchienene Artikel über die lutofalle in Edingen trifft völlig zu. Die Polizei in Edingen ſcheut ſich nicht, Protokolle aus dem Hinterhalt zu machen. Die Polizeibeamten ſtellen ſich hinter die Plakatſäulen und ſchreiben ſo ziemlich alle durchfahrenden Kraftfahrer auf. Von einem jedesmaligen Abſtoppen iſt keine Rede. Dann hagelt es Strafzettel mit 20 und 30 Mark wegen angeblich zu schnellen Fahrens, Beträge, die ſelbſt, wenn die„Verfehlung“ trifft, unerhört hoch ſind. In ganz Deutſchland darf ſtill⸗ ſchweigend die Mindeſtgeſchwindigkeit von 30 Kilometer über⸗ ſchritten werden, wenn der Verkehr es zuläßt, nur in Edingen ſchafft man ſich aus dem Hinterhalt mit Hilfe dieſes Parg⸗ graphen eine gute Einnahmequelle. Vor einigen Tagen fuhr ein Perſonenwagen vom Park⸗ ring Richtung Rheinbrücke. Ein Wagen der Linie 17 ſtand an der Rheinluſt ſtill. Links von dem Straßenbahnwagen war die Strecke frei und überſichtlich, rechts durch die Bie⸗ gung unüberſichtlich. Vor dem Straßenbahnwagen ſtand ein Polizeibeamter und ließ das Auto herankommen, bis es wegen der Ueberſichtlichkeft der Straße links vorbei wollte, ohne ſich zu rühren. Erſt dann hielt er das Auto an und verlangte für eine Verwarnung 6,60„4. Der Fahrer weigerte ſich zu zahlen und bekam ein Strafmandat über 20%—„, Alſo auch hier eine Falle, Am 15. November abends ſtand in der Lameyſtraße ein Wagen mit Schweizer Nummer. Er ſtand den ganzen Nach⸗ mittag da und als es dunkel wurde, wurde an dem Wagen kein Licht angemacht. Das wax ein Freſſen für den Polizei⸗ beamten, der dort Dienſt hakte. Stundenlang hielt er den Wagen im Auge, aber der Beſitzer kam nicht. Gegen 10 Uhr abends ſchellte dann der Beamte an mehreren Häuſern in der Lameyſtraße, um zu fragen, ob in den betr. Häuſern der Beſitzer des Wagens ſei. Darob natürlich allgemeine Em⸗ pörxung. Als dieſe„Feſtſtellungen“ zu nichts führten, machte der Beamte den Wagen auf und kramte in den Papieren, die im Wagen waren. Dadurch hat er anſcheinend feſtgeſtellt, egen el Uhr nachts ins Parkhotel g a5 die aun endlj unte. Wie 8 ſich hier der Schweiz gegenüber(denn ſolche Vorkommniſſe werden im Ausland breitgeſchlagen) ſchwer blamiert. Den Kommentar hierzu kann ſich wohl jeder ſelbſt machen. Die zuſtändigen Stellen ſollten hier aber endlich eingreifen. Ein Autofahrer. ** Der Amtsſchimmel im Finanzamt Ich erhalte vom Finanzamt⸗Stadt eine Aufforderung, die Steuerkarte für meinen Kraftwagen zu erneuern. Die Aufforderung trägt weder die Adreſſe des Finanzamts, noch Telephonnummer, noch die Bütrozeit. Als Ausländer— ich bin Berliner— kann ich nicht ohne weiteres wiſſen, in welchem Qudrat ſich das Finanzamt befindet. Obwohl meine Steuerkarte bis zum 17. November läuft und das Schreiben vom 10. November datiert iſt, iſt die übliche Strafandrohung ſofort mitgedruckt. Ein überaus höfliches und entgegenkom⸗ mendes Verfahren. Ich komme zum Finanzamt. Hier wird mir mitgeteilt, daß ich zuerſt zum Bezirksamt müſſe. Nach dem neuen Geſetz wird der Kraftwagen nicht mehr nach PS, ſundern nach Hub verſteuert. Ich gehe alſo zum Bezirksamt, laſſe mir die Hubformel eintragen, geh dann wieder zum Finanzamt. Nachdem ich ein großes Formular ausgefüllt habe, werde ich runtergeſchickt zum Schalter 17. Ich bitte den Beamten, er möge die Steuerkarte ausfüllen, ich wäre in 10 Minuten wieder zurück, um mir das Geld zu holen. Da die Steuer 375„ betrug, hatte ich natürlich ſoviel Geld nicht bei mir, Der Beamte lehnte dies ab und gab mir meine Papiere zurück. Wenn das Geld nicht da wäre, könne er die Steuer⸗ karte nicht ausfüllen. Auf meine Frage, was er getan hätte, wenn ich ihm nach Ausſchreiben der Steuerkarte geſagt hätte, ich hätte das Geld nicht bei mir, gab er mir keine Antwort, legte die Papiere auf den Schalter und ſchloß das Fenſter. Es iſt ja möglich, daß der Beamte nach ſeiner Vorſchrift gehandelt hat. Das ganze Verfahren hedarf aber doch einer Abänderung. Zuerſt ſoll einmal der Briefbogen die genaue Adreſſe und Bürozeit tragen. Andererſeits könnte man das auszufüllende Formular gleich beifügen und darauf aufmerkſam machen, daß zunächſt auf der Zulaſſungsbeſcheinigung vom Bezirks⸗ amt die neue Steuerformel einzutragen iſt. 2. a. Wer übernimmt die Verantwortung? Dieſe heikle Frage, ſchon vielmals geſtellt, taucht aufs neue wieder auf, nachdem in der Nacht auf 22. Oktober wie⸗ derum ein Mann bei Uebergue rung des Rhei⸗ nauer Hafen beckens ins Waſſer fiel. Um jedem vielſagenden Kopfwiegen von vornherein ſeine Wirkung zu nehmen, will ich bemerken, daß von Alkoholgenuß oder ſo etwas nicht geſprochen werden kaun, denn der Betroffene war, wie von mehreren Zeugen beſtätigt wird, abſolut nüch⸗ tern. Der Unfall iſt vielmehr darauf zurückzuführen, daß der Nachen in der Dunkelheit zu hart auf die Böſchung auffuhr und der Mann durch den heftigen Anprall hintenüber ins Waſſer fiel. Daß ſich ein Teil der Tragödie vom Februar 1923 (5 Mann im Rheinauer Hafen bei der Ueberfahrt ertrunken!) nicht wiederholte und eine Familie nicht ihren Ernährer ver⸗ lor, iſt einzig und allein dem Zugreifen einiger beherzter Männer zu danken. Dieſer Unfall, der Gott ſei Dank außer einem tüchtigen Schnupfen keine ſchlimmen Folgen hinterließ, bedingt mehr denn je das erneute Aufrollen der Frage nach dem Hafenſteg in Rheinau und verlangt außerdem, daß man vonſeiten der zuſtändigen Behörden endlich dazu übergeht, dieſen anerkannten Mißſtand abzuſchaffen, ſtatt wie bisher ſich in un verantwortlicher Weiſe hinter eine Phraſe zu verſchan⸗ zen, die bei jeder erneuten Anfrage pünktlich lautet:„Die Verhandlungen ſind im Gange uſw.“ Wohlan, liebe Herren Stadtväter, laßts endlich genug ſein des grauſamen Spiels; denn ein grauſames Spiel mit Menſchenleben iſt es, das man hier treibt. Wartet nicht, bis es nochmals zu einer Kata⸗ ſtrophe kommt. Die Zeit des Eisgangs iſt nicht mehr fern, wer weiß, ob dann nicht ſchon die Stunde einer neuen Kata⸗ ſtrophe da iſt. Mit wenig erhebenden Gefühlen denken alle, die das öſtliche Hafenbecken in Rheinau überqueren müſſen, an den kommenden Winter. Einer für Vie le. * Güterbahnhof Neckarſtadt und Kleingartenbeſttzer Inmitten der Großſtadt Mannheim ein Güterbahnhof. In der verkehrsreichſten Gegend der Neckarſtadt liegt dieſer Güterbahnhof. Zentral gelegen, bietet er der Geſchäftswelt und auch Privaten große Vorteile. Der ſtarke Verkehr an dieſem Platze hat zur Folge, daß die Anfuhrwege zu dieſem Güterbahnhof den Schuttabladeplatz von allerlei Unrat bilden. Es iſt dies begreiflich, es iſt auch begreiflich, daß ſich hier Miſthaufen und Jauchepfützen bilden; denn es gibt auch nuch Pferdefuhrwerke, die hier verkehren und Spuren zurücklaſſen. Dies alles iſt verſtändlich. Verſtändlich aber iſt es nicht, daß von der Verwaltung des Güterbanhofs nicht für Ordnung und Sauberkeit geſorgt wird. Es iſt den Paſſanten der Dammſtraße unbegreiflich, daß ein ſolcher Schmutz ſechs Tage ſich anhäufen kann. Mit Mühe und Not wird am Samstag früh eine Wochenreinigung vorgenommen, Es wird wohl deshalb früh morgens gereinigt, damit der ſich bis abends wleder auſtauende Schmutz dem Güterbahnhof das rechte Sonntagsgewand geben kann. Täglich gehen Dutzende non Polizeibeamten an dieſen Kloaken vorbei, ohne daß bis jetzt das Auge des Geſetzes zum Sehen gebracht worden wäre. Wehe dem Hausbeſitzer, der nur einmal ſeinen Gehweg nicht reinigt, er bekommt die Härte des Geſetzes zu ſpüren. Bei dieſer Gelegenheit iſt es gebührende Pflicht, den Kleingarten⸗ beſitzern Dank auszuſprechen, die ſich hier am Güterbahnhof Neckarſtadt teilweiſe den ganzen Bedarf an Pferdemſſt holen und ſo wenigſtens„etwas“ zur Sauberkeit der Meßplatzgegend beitragen. Nicht minder unreinlich ſind die Abfuhrwege am Bahnhofgelände ſelbſt; hier ſtaut ſich der Schmutz wochenlang an, ſo daß die Anwohner in der Dammſtraße oft nicht wiſſen, woher die gute Luft kommt: von der Anilin oder vom Güter⸗ bahnhof Neckarſtadt. Mit dem Erſcheinen dieſes Artikels wird mit Sicherheit eine Aenderung im Reinigungsverfahren des Güterbahnhofs entreten; es wird hoffentlich den Paſſanten der Dammſtraße nächſte Woche keine Gelegenheit mehr ge⸗ geben ſein, an dieſen Zuſtänden Anſtoß zu nehmen. Ein Anwohner * Ein Rechenkunſtſtück des Waſſerwerks hat ſchon ſo viel Unfrieden geſtiftet, daß es Zeit iſt, ſeine An⸗ wendung aufzuheben. Seit einigen Monaten verlangt das Waſſer w dex all monatlich Verrechnung des Waſſer⸗ Verbrauchs und al(ich beau dere Bezaß⸗ 1 e Das ſcheint gans in der Briefe an die„Neue Mannheimer zeitung“ Ordnung zu ſein. Aber es ſcheint nur ſo. Während für jedes Kubikmeter Ueberwaſſer prompt der betreffende Betrag einverlangt wird, vergißt das Waſſerwerk die Rückver⸗ gütung des Minderverbrauchs. In dieſer unge⸗ rechten Logik liegt die Unfrieden ſtiftende Handlung der ſtäbti⸗ ſchen Verrechnungsſtelle. Denn lt. Mietvertrag darf der Haus⸗ beſitzer das erhobene Ueberwaſſergeld auf ſämtliche im Haus wohnenden Familien umlegen. Das führt aber ſtets zu Streit. Niemand will ſchuld geweſen ſein. Selbſt Prozeſſe vor dem Mieteinigungsamt, ja ſelbſt vor dem Amtsgericht entſtehen oft aus dieſer einſeitigen Waſſerberechnung. Tatſächlicher Mehr⸗ verbrauch foll und muß bezahlt werden. Aber dann muß er auf größere Zeiträume verteilt werden, von rechts wegen aufs ganze Jahr; oder mindeſtens muß wie früher ein Vierteljahr zuſammengerechnet werden. Sonſt bleibt es eine Ungerechtigkeit und verſchleierte Ren⸗ tabilitätserhöhung des Waſſerwerks. dies, Der Waſſermeſſer zeigt im April 85 Kubikmeter, im Mai 90, im Juni 105, zuſammen 280 Kubikmeter; nach der Mindeſttaxe darf das Haus monatlich 100 Kubikmeter Waſſer verbrauchen. Rechnet man gerecht, ſo bleibt der vier⸗ teljährliche Verbrauch noch 20 Kubikmeter unter der von den Mietern bezahlten Waſſermenge. Wendet man aber das Kunſtſtück des Waſſerwerks an, ſo müſſen für Juni 5 Kubik⸗ meter Ueberwaſſer bezahlt werden, während es derſelben Stelle nicht einfällt, den Weniger verbrauch im April und Mai rückzuerſtatten oder nur einzurechnen. Wir wiſſen im Augenblick nicht, wann und ob die Neuberechnungsart vom Stadtrat oder Bürgerausſchuß beſchloſſen wurde. Früher wurde vierteljährlich verrechnet, was richtiger war. Wir empfehlen der Stadtverwaltung und unſern Stadtvätern, ſich dieſer Sache ſchleunigſt anzunehmen. Denn ſie wollen doch Frieden ſchaffen und keine verſchleierten Einnahmequellen. Ein ruhelie bender Bürger * Ein Sender für Mannheim Vor etwa zwei Jahren tobte in unſerm badiſchen Ländle der Kampf um den Badenſender, den neben Freiburg und Karlsruhe auch Mannheim haben wollte. Zur großen Freude der damaligen Mannheimer Rundfunkhörer kam der Sender jedoch nicht hierher, ſondern Freiburg wurde damit beglückt. Verſchiedene hieſige Intereſſengruppen, die damals über die Ablehnung des Senders für Mannheim ſehr enttäuſcht waren, werhen nun von neuem für einen Männheimer Sender. Siehe Eröffnungsrede in der Funkausſtellung der Radiotech⸗ niſchen Geſellſchaft(Händlergruppe) am 9. November im Ver⸗ ſammlungsſaal des Roſengartens. Aufgabe der hieſigen Rundſunkteilnehmer muß es ſein, gegen dieſe Beſtrebungen rechtzeitig und ganz energiſch Stellung zu nehmen. Gibt doch Ingenieur Dr. Pechau, der Vorſitzende der Radiotechniſchen Geſellſchaft, ſelbſt zu, daß keine Großſtadt in Deutſchland in einem ſo guten Sendebereich liegt wie gerade Mannheim. Weshalb alſo ein eigener Sender? Glauben die Verfechter des Mannheimer Senders wirklich, daß gerade hier die Zahl der Rundfunkhörer ſo gewaltig anwachſen wird? Kennt man nicht den Kampf, den die Rundfunkhörer in den Sendeſtädten zu führen haben, um einen oder zwei Abende in der Woche Funkſtille für Fernempfang zu bekommen? Wieviele Detek⸗ torempfänger in den Sendeſtädten hängen nach einiger Zeit den Hörer wieder an den Nagel, weil ſie mit den Dar⸗ bietungen des Ortsſenders allein nicht mehr zufrieden ſind und das Heranholen ferner Sender für ſie mit ganz beträcht⸗ lichen Koſten verknüpft iſt. Und nimmt man keine Rückſicht auf die Tauſende von Rundfunkhörer, die zum Teil mit ſchweren Opfern ihre Röhrengeräte gekauft oder gebaſtelt haben und die dann zur Erzielung eines guten Fernempfangs erneute Ausgaben haben werden? Jeder erfahrene Radiohörer wird doch zugeben müſſen, daß gerade der Fernspfang, d. h. die Möglichkeit, mehrere Sender zu empfangen, das Radiohören ſo intereſſant macht. Und dieſe Möglichkeit iſt uns in Mannheim ſo ſchön gegeben. Wir können hier mit den einfachſten und billigſten—2 Rhörengeräten eine ganze Anzahl Sender, wie Stuttgart, Frankfurt, Katſerslautern, Langenberg, Wien, Daventry, Toulouſe uſw. in guter Lautſtärke im Kopfhörer empfangen. Wir haben eine ſo reiche Auswahl in den Rundfunkdarbie⸗ tungen, um die uns ſicher viele Tauſende Rundfunkhörer in den Sendeſtädten beneiden. Wir wollen alſo keinen Sender in Mannheim, vielmehr muß unſere Forderung lauten: Ah⸗ bau der vielen kleineren Sender; richtige Plazie⸗ rung und Wellenverteilung der Großſender in Europa. Nur ſo kann man für den Rundfunk neue Teilnehmer gewinnen, die dann auch wirklich einen Genuß am Radiohsren haben werden. Ich würde es begrüßen, wenn zu der Frage des Mannheimer Senders noch mehr Rundfunkhörer hier Stel⸗ lung nehmen würden. Ein Mannheimer Rundfunkteilnehmer. * Mißſtände im Herſchelbad Die Beſucher der Schwimmhalle III des Herſchelbades ſind darüber erſtaunt, mit welchem Unterſchied die 17 der kleinen Schwimmhalle gegenüber jenen der großen züglich Aus⸗ und Ankleidegelegenheit behandelt werden. In der großen Halle z. B. hat der Badegaſt Anſpruch auf eine Kabine, enthaltend Spiegel, Bank, Fußbrett, dazu gute Be⸗ leuchtung. In der Schwimmhalle III ſteht dem Badegaſt ein Wandſchrank zur Verfügung, in dem man durch das geſtreute Inſektenpulver faſt regelmäßig feine Kleider beſchmutzt. Dazu muß der Badende ſich auf Steinboden aus⸗ und an⸗ kleiden. Zum Friſieren uſw. muß man ſich einen Spiegel erſt ſuchen. In der ganzen Halle mit 158 Wandſchränken be⸗ finden ſich nämlich nur 5. Hat man einen Spiegel entdeckt, dann iſt er entweder defekt oder die Beleuchtung iſt derart ſchlecht, daß es unmöglich iſt, richtig Totlette zu machen. In⸗ folgedeſſen ſind die meiſten Badegäſte genötigt, ihren eigenen Taſchenſpiegel zu benützen. U. a. iſt die Nordſeite der kleinen Halle, wo ſich etwa 40 Wandſchränke befinden, vollkommen unbeleuchtet. Ferner dürfte es ſich empfehlen, in beiden Hallen während der kalten Jahreszeit die Piſſoirs regelmäßig zu heheizen, damit eine ordnungsmäßige Benützung gewähr⸗ leiſtet iſt. Der Badegaſt der Halle III iſt ganz bedeutend be⸗ nachteiligt gegenüber jenem der großen Halle und dies alles für eine Preisſpanne von 10 Pfennig.(Preis: große Halle 50 Pfg., Haſle III 40 Pfg. ſe Bad). Hoffentlich geben dieſe Zeilen Anlaß zur Beſeitigung der ängeführten Mißſtände. 5 Elner für Biege. Ein Beiſpiel beweiſt * 2 1 * 2 1. N * Samstag, den 17. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 587 Küraſſiere 17 Roman von Walter von Rummel Lächelnd wandte ſich der König Frau v. Fels zu.„Bis⸗ her nämlich bekam ich Ihren Bräutigam immer nur zu Geſicht, wenn ich mich ſelbſt umtat, wenn ich auf der Reiſe nach Kelheim oder der Walhalla hier Halt machte. Mich hat er der Ehre ſeiner Aufwartung in München bisher noch nicht gewürdigt. Für ſo manche unſerer Herren iſt es ganz gut und heilſam, wenn ſie heiraten.“ Der König erkundigte ſich noch freundlich nach der Schweſter der Frau von Fels, bei der ſein Vater Taufpate geweſen, lächelte gnädig, ein Lächeln, das ſich automatiſch und verbindlich auf die Züge des nebenan ſtehenden Flügeladjutanten übertrug. Als Graf Tilly ſpäter wieder an Schlattein vorbeikam, faßte er ihn am Arme.„Nun wirſt du nicht mehr gut anders können als um den Kammerherrnſchlüſſel einkommen. Koſtet dich ein Stück Geld. Vielleicht aber verweht es dich dafür aus dem Neſt hier für längere Zeit einmal nach München.“ Am nächſten Morgen reiſten die Majeſtäten in aller Frühe wieder ab. Die Küraſſiere bildeten wieder Spalier. Schlattein vertrat, wie am Abend vorher, ſeinen beurlauten Eskadronsführer. Als er vor den Verbeifahrenden ſalu⸗ tierte, winkte ihm der König mit freundlichem Kopfnicken einen Gruß zu Das Jahr ging zwiſchen Feſten und Befürchtungen vor einem Kriege ſeinen Gang weiter. Nur wenige waren es, die einen Feldzug ſich beſonders herbeiwünſchten. Vielleicht Baron Waagen, weil der alte Oberſt genau wußte, daß er ſchon in wenigen Jahren da nicht mehr mithalten würde können oder der Oberlieutenant Bender, der Karriere machen wollte und ſtändig den Teufel an die Wand malte. Als er in dieſen Tagen gar zum Adjutanten eines nördlich der Donau ſtehenden Chevauxlegers⸗Regimentes ernannt wurde — eine Auszeichnung für einen Offizier, der kaum ein halbes Jahr Oberlieutenant war— galt es ihm ſchon für ſicher und ausgemacht, daß er mit ſeinen Chevauxlegers gegen die Franzoſen marſchieren würde. Ende Oktober trat die Kriegsgefahr etwas zurück. Die Nachricht, daß der Hauptſchuldige an der geſpannten Welt⸗ lage, daß Thiers mit ſeinem Miniſterium zurückgetreten ſei, brachte einige Entlaſtung. Man konnte vielleicht wieder mit einer friedlichen Löſung aller Fragen rechnen. So ſetzten denn Schlattein und Frau von Fels ihre Hoch⸗ zeit auf Anfang Dezember an. Es ſchien nun ſo, daß ſte wohl in Ruhe heiraten konnten; auch allerhand Pläne für eine ſchöne Reiſe wurden bereits von ihnen geſchmiedet. Aber, obwohl die unmittelbare Gefahr behoben war, es ſchallte doch noch ſo mancher Fehderuf ſchrill über den Rhein herüber. Und dort am Rhein, wo man am beſorgteſten in die Zukunft blickte, war im Herbſte ein deutſches Trutzlied entſtanden, zog nun von Ort zu Ort, eroberte ſich im Sieges⸗ zug alle deutſchen Lande. Auch in der ſtillen Kreisſtadt, die ſo weit vom Rheine ab lag, ſangen, während drüben in Paris die Gebeine des Korſen mit großem Pomp unter der Kuppel des Invalidendomes beigeſetzt wurden, die Küraſſiere, wenn ſie des Abends beiſammen ſaßen, dieſes Lied. Durch die angelaufenen Scheiben klang es voll und ſtark, einträchtig und einmütig, in die kalte, dunkle Winternacht hinaus: Gestern entschlief sanft nach langer, schwerer Krankheit unser lieber, guter Vater Louis Eidiler im hohen Alter von 85 Jahren Mannheim, Osnabrück u. Christianstad( Schweden) den 16. November 1928 Mit der Bitte um stilles Beileid: Augusſe Eichler Marie Fink Emma Plennensfiel keine großen Ereigniſſe herein. Sie ſollen ihn nicht haben Den freien deutſchen Rhein, Ob ſie wie gier'ge Raben Sich heiſer darnach ſchreinn 1 Als das funge Ehepaar Schlattein von der Hochzeitsreiſe, die es nach dem Süden geführt hatte, in die Garniſon zurück⸗ kehrte, kam ſchon bald der Frühling, herrlich, wie er bei der milden Lage der Stadt immer ſich zeigte. Als es wieder Herbſt wurde, war man zu dritt. Ein Sohn, den man Gis⸗ bert taufte, ſtellte ſich ein. Kurz darauf wurde Schlattein in die Reſidenz verſetzt. Amelie war über die Veränderung ſelig. Schlattein nahm ſie gelaſſener auf. Der Abſchied von Luginsland, von der ihm lieb gewordenen Stadt, vom Regimente, in dem er ſeine ganze bisherige Dienſtzeit verbracht, von Freunden und Kameraden fiel ihm ſchwer. Das geſellſchaftliche Leben brachte in jeder Beziehung viele Verpflichtungen mit ſich. Wenn ſein Dienſt zu Ende war, ſah er ſich ſchon davon in Beſchlag gelegt. Selbſt ſeine Jagd litt nicht ſelten darunter. Fröhlich flatterte Amelie von Diners zu Routs, von Soupers zu Bällen. Ihr zuliebe nahm der Gatte das unruhige Leben mit einem leichten Lächeln ſtiller Reſignation in den Kauf, freute ſich an ihrer Freude. Es kam ihm dabei zugute, daß er ſich vorher ſchon zurecht gelegt hatte, wie das ungefähr kommen und ſich entwickeln würde. Er hatte richtig voraus⸗ geſehen und ſich nicht getäuſcht. Und wenn ihn der viele Verkehr manchmal verdrießen oder langweilen wollte, dann ſagte, dann wiederholte er ſich philoſophiſch, daß wohl jeder Mann, der es da unternimmt, zu heiraten, in ſo mancher Beziehung ſeiner Frau, beſonders wenn dieſe jung und hübſch iſt, gewiſſe Opfer bringen müſſe, die eine oder andere Unbequemlichkeit zu tragen und auf ſich zu nehmen habe. Wie mit dem geſellſchaftlichen Treiben wurde es auch mit Amelie und Ilſebach ganz ſo, wie er ſich das beiläufig vorher ausgedeutet hatte. Als er mit ſeiner Frau dort den erſten längeren Urlaub verbrachte, da fühlte ſich Amelie anfänglich ſehr in der Rolle der Gutsherrin, fand die erſten acht Tage in ihrer temperamentvollen Art alles ſchön und prächtig, das alte Schloß, die weiten Wälder, die es um⸗ gaben, die Stille und Einſamkeit. Vergnügt agierte ſie ein Schäferſpiel des 18. Jahrhunderts. Zwei Wochen ſpäter war ausgeſpielt. Sie hatte reichlich genug von allen ländlichen Idyllen, ſehnte ſich wieder nach Menſchen und größerem Verkehr, fuhr rings zu Beſuch in die Nachbarſchaft und auf die entfernteſten Güter, kam aber auch dort nicht ſehr auf ihre Koſten. Zum Schluſſe dieſes Urlaubs, der gar nicht zu Ende gehen wollte, war ſie in ihrer Verzweiflung mehr in Regensburg, als in Ilſebach... Nach dieſem erſten miß⸗ glückten Verſuche kam Amelie nie mehr auf längere Zeit auf das Gut, ſtellte ſich höchſtens im Herbſte zu den Jagden ein, wenn ſie annehmen konnte, dort einen etwas größeren Kreis von Bekannten beiſammen zu finden.——— Wenn Menſchen in den Stand der Ehe treten, beginnt der Strom des Lebens meiſt im ruhigen Gleichtakt und mit glatter Welle im breiten Bette dahinzurinnen. Langeſtreckter Linie geht der Lauf talwärts. Es iſt nicht viel von der Reiſe zu erzählen. So auch bei Schlatteins. Dienſt und das Geſellſchafts⸗ leben der Reſidenzſtadt gaben die Klangfarbe. Sonſt ſpielten Beförderungen kamen, wann ſte ungefähr kommen mußten. Als Gisbert bereits eln friſcher und lebhafter, hübſcher fünfjähriger Knabe war, er⸗ folgte wieder ein Familienzuwachs. Georg Schlatteins Ur⸗ großvater, Ferdinand, mußte für den Namen herhalten. Nach zweijähriger Pauſe erſchien ein Mädchen, Mechtild, und wie⸗ der zwei Jahre ſpäter ein letzter Sohn, Ernſt. Außer von Geburten und geſellſchaftlichen Ereigniſſen wurde das Schlatteinſche Familienleben oͤurch nichts weiter berührt. In Deutſchland blieb der Friede erhalten. Die Franzoſen, die den deutſchen Rhein 1840 ſo lebhaft begehrt und nicht bekommen hatten, getrauten ſich auch fernerhin nicht, die Hand nach ihm auszuſtrecken. Aber ihre Verſe⸗ ſchmiede, ihre Publiziſten und Politiker umwarben ihn in der Stille eifrig weiter, ließen niemals zu, daß das unter der Aſche glimmende Feuer erloſch. Jeden Tag, den man wollte, konnte man es zur Flamme anblaſen, die hoch emporſchlug. In Bayern ſchloß man ſich, wie man das ſchon im 17. und 18. Jahrhundert, nicht zu ſeinem Vorteil getan, unter der ſpäteren Regierung Ludwig J. immer mehr gegen das übrige Deutſchland ab. Scharf war die Reaktion an der Arbeit. Aber auch die Oppoſition ließ nicht lange auf ſich warten. Schon im Jahre 1847 erreichte ſie einen Teil deſſen, was ſie anſtrebte. Die anderen Forderungen der Neuzeit ſetzten ſich 1848 durch. Unruhen und Aufſtände allenthalben, die ſich bis tief in das Jahr 1849 fortſetzten. f Für Schlattein hatten die neuen Geſetze, die Ablöſung ber Zehnten und Fronen mancherlei Arbeiten und Weiterungen im Gefolge. Dies um ſo mehr, als der alte brave Giggen⸗ moſer, der trotz noch ſo mancher Kündigung die Ausübung der Gerichtsbarkeit und die Renten⸗Verwaltung von Ilſebach getreulich beibehalten hatte, im Herbſte 1847 plötzlich ge⸗ ſtorben war. Schlattein mußte einen längeren Urlaub er⸗ bitten, um die verworenen Verhältniſſe auf dem Gute ins Reine zu bringen, ein zähes und langwieriges Geſchäft. Was den unter den neuen Zuſtänden ſchwieriger gewor⸗ denen Gutsbetrieb anlangte, ſo verſuchte Schlattein durch Rückfragen in der Umgebung möglichſte Klarheit zu gewin⸗ nen. Er bekam auch manchen wohlgemeinten Rat, aus der Fernperſpektive gegeben, zu hören. Ulrich Laubenſchlager, der die Fehler und Mängel der bisherigen Bewirtſchaftung aus nächſter Nähe mitangeſehen hatte, konnte ebenfalls verſchiedene nützliche Winke beiſteuern. Mit friſchem Segel⸗ werk aufgetakelt ſchwamm das alte Ilſebach mutig in die neue Zeiten hinein. See und Wetter waren der Fahrt nicht freundlich. Jetzt, wo Giggenmoſers beobachtendes Auge fehlte, nahmen die Verwalter, die des öfteren wechſelten, alles noch mehr auf die leichte Achſel als bisher. Die Rente, die das Gut abhwarf, wurde immer kleiner und kleiner. Dann verlangte es Zuſchüſſe, die ſich von Jahr zu Jahr ſteigerten. Wie alles ſchließlich geworden war, blieb nichts anderes mehr übrig, als entweder die Bewirtſchaftung ſelbſt in die Hand zu nehmen oder ſich von Ilſebach endgültig zu trennen. Schlattein ſelbſt wäre nun wohl ſo weit geweſen, daß er nicht ungerne— er war inzwiſchen Major geworden— ſeinen Abſchied genommen hätte und auf das verwaiſte Gut hinaus⸗ gezogen wäre. Amelie zuliebe, ſchließlich auch um der Er⸗ ziehung der Kinder willen, mußte er ſich dieſen Gedanken aus dem Kopfe ſchlagen. (Fortſetzung folgt.) Handels-Hochschule Mannheim Hochschule für Wirtschafts wissenschaften Von den im Vorleſungs⸗ Verzeichnis für das Winter ⸗Semeſter 1928/29 von Lektor Mattis angekündigten Darbietungen im Eng⸗ liſchen übernimmt, da Herr Mattis erſt An⸗ fang nächſten Monats von einer Auslands⸗ reiſe zurückkehrt, 60 1. Herr Profeſſor Dr. Streibich die Engliſche Handelskorreſpondenz(O. Z. 116 des Vor⸗ leſungs⸗Verzeichniſſes), zweiſtündig, je⸗ weils Montags 16—18 Uhr in C 2. 1, Saal 11; Beginn: Montag, den 19. Nov.; 2. Herr Direktor Boß wird die Engliſchen Sprachkurſe für Studierende u. Hörer mit Vorkenntniſſen: Mittelſtufe und Oberſtufe (O. Z. 121 und 122 des Vorleſungs⸗Ver⸗ zeichniſſes) zu einem Kurs vereinigen und und doch sehr 4 2 88 Dr. E. Fink, Erster Staatsarchlvrat und 3 Enkelkinder dreiſtündig, jeweils Montags, Mittwochs und Freitags von 20—21 Uhr in A 1. 2, Die Einäscherung findet Montag. den 19. Novbr. nachmittags 3½ Uhr statt. Saal 6, durchführen; Beginn: Montag, den 19. November. Bezüglich der anderen Darbietungen von Lektor Mattis erfolgt weitere Mitteilung. Mannheim, den 15. November 1928. Stel Kerfen Ludwig Mefzger Imma Mefzger geb. Gtunebæum Vermählfe Mannheim Aschaſſenburg a. M. + 2. 13 Treuung: 18. November erebr Hofel Uumenn, Frenkfurt am Main. 1 7 N Der Rektor. Volkshochschule Mannheim. (Verein für Volksbildung E..) Mittwoch, den 21. November l. Is., 20% Uhr, im alten Rathausſaal ſprechen Söhulrat E. GSerweck und Frau Else Hels er über: 13752 „Grundlagen und Auf- gaben der Erziehung.“ Uakerküch. lachag ee le e S m a: Personen- Wagen Aſitzig, mit Allwetter⸗ verdeck, zu vermieten. 25 Tagesmiete m. Chauffeur, ohne Be⸗ triebsſtoff. B5365 Telephon gl 40. 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Erieh Orihmann Solistische 3 1 Litwirkg.: Delia Reinhardt Sopran von d. preuß. Stagisgper, Berlin Bach., Brandenburgisches Konzert Beethoven, 3. Sinfonle(Eroics) Händel, Arie aus„Aeis h Galathes“ Moxart, 255 aus„Figaros Hochzeit Arie aus„Zauberflöte“ = bis.— Sinschl. Steuer NB. Um Ixreführungen zu vermelden, geben pyir bekannt, daß Wir gur neue Möbel führen J 1 usilk von Giuseppe Verdi— Inszenierung: r. Richard Heig— Musikalische Leitung: Frich Orthmann— Chöre: Werner Gößling Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 18 Ende 21 Uhr Fs onen 9 daa ge 9 1 Bahling Neffe Sedetias des 98e von Jerusslem Valentin Haller Tacharias Hohspriegt d. Hebräer Wilhelm Fenten Abigall, Sklavin, vermeintliche erst- NJ 5.———.—— Fach„Tocht. NebukadnezarsGertrudBindernagel 24. Torander, denstsg, abends 5 ne Schubert-Fefer n, Merol-Quartelt unter Mitwirkung von Michael Raucheisen am Flügel— am Kontrabaß Max 4 enena, Tochter Nebukadnezars Erna Schlüter er Oberpriester des Baal Heinz Berghaus Abdallo, Diener d. Königs v. Babylon Fritz Bartling Rahel, Zacharias Zeh wester Marg. Teschemacher Neues Theater- Rosengarten Sonntag, den 18. Novbr. 1928 Unter FHesehüöftsauksieht Schwank in 3 Akten y. Franz Arnold und Eynst Bach e Main 1 Sbezlelfsbrlk Mannheim ogartensp. 32, le 32002. Alle Trsatzteie und Zubehörteile 5 1—— arate und Platten werden bereitwilligst ohne Perf. Jamensohn. auf verpflichtung vorgeführt; leligt Jackenkleider, K. Ferdinafd Hleckef Abieſſung Sprechappatate, Mannheim, O 3. 10 Kunststr. Anlaß 19530 Uhr Ends 43 Uhr KI trio B. dur, Op. 90 Mäntel, Kleſder ſed. unhei l Pre eneg. 0 G iel. t. Hafantie guter Mannheimer Musikhaus, O 7. 13 am Wasserturm Sedereldirektqf Bruckmann Johannes Hein: Oer pod 7 0 üas Mädenhen) Schnitt. Taa 5 17 sowie in allen besseren Fachgeschäften. Eduard Haselhühg, Buchhaſter Frnst Langhenz 2. Abend:(20. Nov.) Auarteitsst Emilie, dessen Frau Lene Blanfenfeld e- moll, Streſeh-Zuartett, a Meli — 21 enen eee en eee Marliese, deren Pochter Marga Hieitſeb Georg Schilling, Chel der Firma Theodor Schilligg's Nachf.“ Willy Birgel Konsul Wielanek Fritz Linn Hilde, dessen Fechter Labella ge Fussy Angora, Sängerin an 5 Teddy Brandt, Libreitist Raoul 4 gter Martens Buchhaſter 1 Ta.. elmar Forellen- Quintett(Op. 114, Ard Dauerkarten.—5 14.—, Einze 3*.—,.—,.—.50 Mk. 27. No Menstsg. g ads. 8 Unt, Harn rrederie amond Spfelt Beethoven Sonate Op. 111, Op. 72 Op. 2. Nr. 3 Variationen Gb. 36, Fanlasſe Op. 77 Polonaise Op, 87 Karten M..50,.50,.50,.50 II. Konzer 11 a 22 For, 528 Uhr, i Musenssgſe Das Hölner Kammerorchester leitung: Droſessor Hermann Ichdroth 1. Vivaldi: Konzert A- Moll füc Streichorchester. 2. Bach: Konzert-Dur für Violine, Streichorchester und Sembäle (Riele Queling). 3. Hf än del: Concerto gtosso D. Pur für Streichorchester. 4. Bach: Konzert Fol für Cembalo und Streichorchester(ulis Menz). 5. Mozart; Serenacs Notturna für Streichquartett, Streichorchester und Pauke Karten Mk. 2. bis 8. bei Heckel, Mn. Musikhaus, Pfeiffer 13462 und an der Abendkasse Weber, Korrespend. m. liz; Bum Krüger Knispel, Bürodiener Nate(Gers Köhler Lotte Müller, Sekretärin Helene Leydenius Babette, Zofe del Pussy Karin Vielmetter Frau Mielenz, Scheuerfrau quſie Sanden Cülé Börse E A4, 14 Tel. 320253 Täglieh Künstler Konzert Hampe Sube Treſinunht dl. frieneiphernber Cale Nosenhann been ö um fei en. i 28. Nav. Mitwoch, abds. 5 Un. monie Einziges Konzert d. berühmten span. Guitarrevirtuesen pfbf. Miguel Llobet Karten M. 4,.—,.30,.50 L. Splegel 4 Sohn F. M. 0 H. filale Mannheim, O J, 9, ſetobenemg Das vornehme Sperialgeschäft 1 0. No., Freitag, abends 9 Uhr, men Joseph-Haas-Abend Anny Gantzhorn, Sopran Karl Rinn, Klavier Beglestung der besänge? Der Nomponist Karten M..50,.50,.50,.50 W. Feldmann Instrumentenbau m Sanntg den is. und Montgg den Ig Nopenber doeh Mannheim 5 2, 8 geht„dung und Alt“ 11028528 f Tum Bohrer Markt nach METRaPemünd Figene Reparaturwerkstaft . dez, Hongerstag, abends 8 Uhr, Rarmonle 5 Ill. Hetzter] Meister-Kaperabend Lubka Holessa Bach-VVVaſdd, Mozart, d' Albert, Schumann Kärten M..—, 4.,.—,.—,.50 rauen au allen Veranstaltungen der Konzertkasse R. Ferd. ae O8, 10, Fel. 31103, im Mannh. * bin ich auf A. Dunants tür die istrie 3 kauf „Millionenfilm“ N 1 7 1 1 13. Tel, 9019755 an der endkasse. 8 ert age Mufin auge 5 bepeſper l 1 3 irg Dr. Haas G. m. b.., Mnhen 8 E 1 Billigste Bezugsquelle von NMusikinstrumenſen aller Art Aehiesſes Fachgesch kill am Plalze i e See eee Hereitwilioes Vorspiel in allen unseren offiziel len Verkaufsstellen Deutsche. Alctiengeselſschaft N n 5 Offizielle Verkaufsstelle u. Grogs- Vertrieb d. Deutschen Se Berlin — SPIEG 41& OHNN s 8. 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Ausverkaufswaren — im Gegenteil nur die bekannten 100 Morgenröcke, Blusen und Sirickarfikel 100 Kinder-Mäntel und- Kleider ca. 1500 Damen- und Kinder-Hüte ca. 6000 m Woll-, Seiden- und Waschsfoffe.. 4 ca. 9000 m Bettdamaste, Halbleinen, Hemdenfuche, Nessel, Biber,„Hirschland-Oualitäten Beficafſune, Schürzenstoffe Sind auf ca. 4800 Tischtücher, Servietten, Teecedecke, Damastbezüge, 9 Kissenbezüge, Kaffeedecken, Handtücher, Frottierfüch. EXtra-lischen ca. 3000 Damenhemden, Hemdhosen, Nachthemden, kunst- 5 zeidene Wäsche n a f besonders ausgelegt. ca. 1700 Kinder- Hemden, Kinder-Hemdhosen, Baby- Artikel N ca. 900 Büsten-Halier, Hüff-Helter, Corsetis i Eine nie wiederkehrende ca. 900 Herren-Oberhemden, Nachthemden, Pyjamas Einkaufs gelegenheit für ca. 2500 Strümpfe, Handschuhe, Untferzeuge Weihnachtsgeschenke ca. 2000 m Gardinen-Dekorafionsstoffe ca. 100 Diwandecken, Steppdecken, Wolldedcen ca. 1500 Handerbeits-Decken, Kissen u. s. w. ca. 630 Damen- Schals, Kragen, Westen, Besätze W. n 1