gage eee S.. 2 8222 rn S SFS gegenüber. ſo wird man ſie ſicherlich nicht ſon derlich belangreich Mittwoch, 21. November 1928 Neue Mannheimer Seilung Mannheimer General Anzeiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirt 1 5 Verhältniſſe Nach orderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.711 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtt. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 1. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wikkag⸗ Ausgabe Nr 542— 139. Jahrgang 5 825 8 1 35 Anzeigenpreiſe nach 91 bet 0 einſp. Kolonelgelle für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. een keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Noch keine Löſung des Eiſenkonplikts Taktik geht vor Vernunft! Berlin, 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die von dem Düſſeldorfer Regierungspräſidenten Bergemann geteilten Hoffnungen, noch vor dem Spruch des Reichs⸗ arbeitsgerichts den Wirtſchaftsfrieden im weſtdeutſchen In⸗ buſtriegebiet wieder herzuſtellen, haben leider ſich nicht erfüllt. Die Spitzenverbände d. h. die Führer der Haupt⸗ gewerkſchaften der Metallarbeiter waren zum Ausgleich bereit, und ſoweit ſie in Betracht kamen, ſchien die Einigung ſchon ſo gut wie gefunden zu ſein. Dann aber haben die örtlichen Bezirksverbände in Eſſen und Düſſeldorf das mühevolle Werk wieder zerſchlagen. Die taktiſchen und wohl auch die politiſchen Gründe ſind mit Händen zu greifen: Man wünſcht jetzt abzuwarten, ub das Urteil der höchſten Inſtanz für die Arbeitnehmer nicht günſtiger ausfällt, als das der Vorinſtanz. Wird das erſte Urteil beſtätigt, ſo werden, wie man annimmt, die Ge⸗ werkſchaften einlenken, iſt der Spruch des Reichsarbeits⸗ gerichts ihnen günſtiger, ſo dürfte ihre Haltung ſich von neuem verſteifen. Beide Parteien legen, wie in einer Mitteilung des Düſſeldorfer Regierungspräſidinms unterſtrichen wird, Wert darauf, die Verhandlungen nicht abzubrechen. Schließ⸗ lich gingen auch durch den dazwiſchen liegenden norddeutſchen Bußtag nur zwei Arbeitstage verloren. Kann ſein, immerhin wird man auch die Unterbrechung in den Friedensverhandlungen aus wirtſchaftlichen, wie pfycho⸗ Das Mißtrauensvotum abgelehnt Die Anſprüche des Zentrums 1 Berlin, 21. Noy.(Von unſerem Berliner Büro.) Die außenpolitiſche Debatte hat mit der Ablehnung des von den Nationalſozialiſten im trauten Verein mit der Bauerngruppe um Herrn Hepp eingebrachten Miß⸗ trauensantrag gegen Dr. Streſemann ihren Abſchluß gefunden. 219 Stimmen der Regierungsparteien ſtanden 98 der Antragſteller, Deutſchnationalen() und Kommuniſten Schaut man auf die zweitägige Debatte zurück, nennen können. In der Haltung der Parteien zur Außen⸗ politik hat ſich wenig geändert. Die Deutſchnationalen, die als Regierungspartei widerwillig eine kurze Strecke Weg mit⸗ gegangen ſind, haben ihre alte Oppoſitionsſtellung bezogen und ihre Gegnerſchaft zu Streſemann und Locarno auch äußerlich durch Unterſtützung des Mißtrauensvotums bekun⸗ det. Intereſſant iſt der Stimmungs wandel, der ſich im Zentrum abſpielt, und den man vielleicht als kaſchierte Unfreundlichkeit bezeichnen könnte. Die Zweideutigkeit, die aus der vorgeſtrigen Rede des Abg. Kaas ſchillerte, hat der Volksparteiler v. Rheinbaben treffend charakteriſiert. Worauf das Zentrum hinaus will, ward aus den Darlegun⸗ gen des Prälaten Schreiber deutlich, der, wie ſchon auf der Zentrumsverſammlung in Hamm, ſo auch im Plenum ſonder Scheu die Anſprüche ſeiner Partei auf die Domäne des auswärtigen Dienſtes erhob. Damit wird ein harmlos klingendes Schlagwort von der„Weltauſchauung“, die auch auf dieſem Gebiet Geltung erlangen müſſe, verwirklicht wer⸗ den, nichts anderes als die Forderung der In vaſton von Zentrumsanwärtern ein weiteres Gebiet zu erſchlie⸗ ßen. Mit Konſular⸗ und Attachéſtellen will man ſich nicht begnügen, es ſind die großen Auslandspoſten, auf die es das Zentrum abgeſehen hat. i Weder der Kanzler noch der Außenminiſter haben mehr das Wort genommen. Dr. Streſemann insbeſondere konnte ſich eine Replik erſparen, da Herr v. Rheinbaben als ſein Anwalt auch gegen die Deutſchnationalen auftrat und die Politik des Miniſters ohne Einſchränkung mit dem Schild ſeiner Partei deckte. Was ſonſt noch in der Ausſprache vor⸗ gebracht wurde, war Geplänkel und nichts weiter. Auch der Sozialdemokrat Breitſcheid hielt ſich von grundſätzlichen Er⸗ örterungen faſt gänzlich fern und fand Genüge daran, nicht nur mit den Deutſchnationalen, ſondern auch mit der Volks⸗ partei und dem Zentrum zu polemiſieren. Der erſte Tag der Debatte hatte noch einiges Niveau, der zweite brachte eine bedenkliche Verflachung. Das iſt bedauer⸗ lich, da man doch eigentlich erwarten durfte, daß ſo etwas wie eine einheitliche Willenskundgebung des deutſchen Parla⸗ mentes angeſichts der bevorſtehenden Reparationsverhand⸗ lungen herauskommen würde. Dieſer Zweck iſt leider nur in unzulänglichem Maße erreicht worden. zn bezeichnender Arlikel der Germania I Berlin, 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büüro.) Die „Germania“ nimmt den Abſchluß der außenpolitiſchen Debatte zum Anlaß, erneut gegen Dr. Streſemann vorzuſtoße n. Die Diskuſſion ſei unfruchtbar geweſen (was im tiefſten Grunde ſich ja nicht öeſtreiten laſſen wird.) Daran aber trage der Außenminiſter mit die Schuld, der die entſcheidenden Fragen in mehr„akademiſcher Form“ behan⸗ logiſchen Gründen bedauern müſſen. In einer Erklärung der Arbeitgeber wird die Frage aufgeworfen, ob nur taktiſche Geſichtspunkte oder auch perſönliche Einflüſſe der Eini⸗ gung ſich hemmend in den Weg geſtellt hätten. Das geht in die nämliche Richtung wie unſere neuerlichen Andeutungen. Herr Wiſſell, ſelber durchaus beſten Willens, iſt dauernd ſchlecht beraten geweſen und in dem Miniſterium ſind nach wie vor anſcheinend Kräfte wirkſam, die, weil ſie einen Preſtigeverluſt des Amtes befürchten, kaum den Wunſch hegen, daß die Arbeitnehmer von dem Schiedsſpruch abgehen. Der Standpunkt der Gewerkſchaſten Nach einer Meldung des„B..“ aus Duisburg fand eine längere Beſprechung der Unterhändler und Funktionäre der freien Gewerkſchaften ſtatt, die ſich eingehend mit der durch die Unterbrechung der Vermittlungsverhandlungen ge⸗ ſchaffenen Lage beſchäftigte. Vor allem wurde die Frage er⸗ örtert, unter welchen Bedingungen die Arbeiter wie⸗ der in die Betriebe zurückkehren ſollen. Man vertrat die Auf⸗ faſſung, daß der bis zum 31. Oktober gültige Tarif vorläufig weiter gelten könne. Vom Tage der Entſcheidung des Reichs⸗ arbeitsgerichts ſoll die Bezahlung nach dem neuen Schieds⸗ ſpruch eintreten. Für den Fall, daß das Urteil des Reichs⸗ arbeitsgericht ungünſtig für die Arbeiter ausfallen ſollte, würde man auf einem neuen Schiedsſpruch beſtehen. Bis zu ſeinem Abſchluß ſoll der alte Schiedsſpruch gelten. Die Gewerkſchaften beſtehen auf alle Fälle auf Anerkennung des für verbindlich erklärten Schiedsſpruchs. Abſthluß der auswürtigen Deballe delt hätte. Dr. Streſemaun hätte die ſtarken Argumente gegen das engliſch⸗franzöſiſche Abkommen benutzen müſſen, die ihm die engliſche und amerikaniſche Oppoſition gewiſſermaßen in den Mund legten. Weiter übt die„Germania“ im einzelnen nicht ganz unzutreffend Kritik an dem Verhalten der deutſchen Delegation. Kein Augenblick ſei ungünſtiger geweſen zur Er⸗ hebung der Räumungsanſprüche als der kurz nach dem Zu⸗ ſtandekommen der engliſch⸗franzöſtſchen Abmachungen. Noch bedenklicher ſei es geweſen, im Zuge der„Feſtſtellungsaktion“ ſich auf Verhandlungen über Probleme einzulaſſen, die in Frankreichs Augen in einem Gegenleiſtungsverhältnis zur Räumung ſtünden. Die Ankurbelung der Reparationen in dieſem Zuſammenhang hätten dann ja zu den deutſchen Schritten bei den fremden Mächten geführt, deren Erfolg noch dahingeſtellt ſei.„Erſt Brot, dann Reparationen.“ Zu guterletzt befaßt ſich die„Germania“ mit der in der Tat durchaus düſteren Rolle, die die Herren Breitſcheid und Georg Bernhard in Genf geſpielt haben und ihren Verſuchen, die von Frankreich betriebene Einſetzung einer ewigen Sicherheitskommiſſion für das Rheinland zu bagatelli⸗ ſteren. Die„Germanſa“ bedauert, daß weder Dr. Streſemann, noch der Reichskanzler zu dieſer Frage abſchließend Stellung genommen hätten.„Das deutſche Volk kann eine vorzeitige Rheinlandräumung nicht mit einem Opfer erkaufen, das ihm die bitteren zukünftigen Anklagen der nach uns kommenden Generation zuziehen müßte.„Zuſammenfaſſend meint das Zentrumsorgan darin, die Gedanken des Prälaten Kaas weiterführend, nicht eine Abkehr von der Verſtändigungs⸗ politik ſet vonnöten, aher eine„neue Dynamtk“, zu deutſch alſo neue Methoden. Wir ſind in der Wiedergabe des„Germania“ ⸗Artikels ſo ausführlich geweſen, weil er in der Diskuſſion der nächſten Wochen vermutlich eine beträchtliche Rolle ſpielen wird. Nebenher ſcheint er uns innenpolitiſch geſehen als ein Symptom. Den fröhlichen Enthuſtaſten, die eben fetzt wieder zu beweiſen ſich anſchicken, mit wie ſtarken Banden, auch wenn ſie bisweilen öffentlich ſich zankten, die an der Regierung beteiligten Parteien verknüpft ſeien, wird ſo ein Dementi über den Weg gelegt. Die Koalitionsver⸗ handlungen, zu denen der Kanzler Müller ſich jetzt rüſtet, werden nicht leicht ſein. 2 i Jürſorge für ältere Angeſtellte Das Reichsarbeitsminiſterium hat im März dieſes Jahres Mittel zur Verfügung geſtellt, aus denen ar⸗ beitsloſen, über 40 Jahre alten Angeſtellten Dar⸗ lehen gegeben werden können, die es ihnen erleichtern ſollen, ſich wirtſchaftlich ſelbſtändig zu machen. Es war ſelbſtverſtänd⸗ ſtändlich, daß auch dieſe Maßnahme das Problem, in jeder Weiſe die älteren arbeitsloſen Angeſtellten über eine volks⸗ wirtſchaftlich ſchlimme Kriſe hinwegzuführen, nicht endgültig löſen könnte, ſondern nur einen kleinen Teil der betrof⸗ fenen Berufsangehörigen unterbringen würde. Immerhin hat ſich die Maßnahme bewährt. Um ihre Auswirkung zu verſtärken, hat der Reichsarbeits⸗ miniſter daher weitere erhebliche Mittel bereit⸗ geſtellt. Die Maßnahme wird auch weiterhin von der Krebitgemeinſchaft gemeinnütziger Selbſthilfevrganiſationen in Berlin N 24, Monbifouplatz 3, im Zuſammenwirken mit der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung durchgeführt. Anräge ſind wie bisher bei den Lan⸗ desſtellen der Kreditgemeinſchaft(Landeswohlfahrt) zu ſtellen. Das Danziger Volksbegehren abgelehnt In der Danziger Volkstagsſitzung vom Dienstag wurde das von den Bürgervereinen eingebrachte Volksbegehren, das den Volkstag und den Senat verkleinern und die Magiſtrats⸗ verfaſſung der Stadtgemeinde wieder herſtellen will, in zweiter und dritter Leſung von den Regierungsparteien, den Sozial⸗ demokraten, dem Zentrum und den Liberalen, abgelehnt. Der dem Volksbegehren zugrunde liegende Geſetzentwurf geht wieder an den Senat zurück, der darüber nun den Volks ⸗ entſcheid einzuleiten hat. Der Volksentſcheid findet am 16. Dezember ſtatt. Disziplinarverfahren gegen einen kommuniſtiſchen Lehrer Von der Diſziplinarkammer für nicht richterliche Beamte wurde, wie die Landeszeitung für beide Mecklenburg mitteilt, gegen den früheren kommuniſtiſchen Landtagsabgeord⸗ neten Lehrer Richard Peters auf Dienſtentlaſſung mit Belaſſung von 80 Prozent ſeiner Penſtion erkannt. In der Urteils begründung wurde ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die polttiſche Geſinnung eines Beamten an ſich nicht ſtrafbar ſein könne. Die Diſziplinarkammer habe es aber auf Grund von verſchiedenen Reichsgerichtsurteilen als feſtgeſtellt angeſehen, daß im Jahre 1923 die kommuniſtiſche Partei den Umſturz und zwar den gewaltſamen Umſturz be⸗ trieben habe. Ein Beamter habe ſich an ſolchen Beſtrebungen des gewaltſamen Staatsumſturzes nicht beteiligen dürfen, wenn er ſich nicht diſziplinarſtrafbar machen wolle. England und das Achtſtundenabkommen Im Oberhaus warf Earl of Lytton die Frage des Waſhingtoner Achtſtundenabkommens auf und beantragte, dis Regierung ſolle das internationale Arbeitsamt in Genf über die präziſen Punkte unterrichten, in denen ſte eine Revi⸗ ſton des Abkommens wünſcht. t 55 Im Namen der Regierung erklärte Lord London Derry England ſei verpflichte die Anwen⸗ dung des allgemeinen Grundſatzes des Achtſtundentages bezw. der 48⸗Stundenwoche, ſoweit es nicht beſondere Umſtände er⸗ laubten, aufrecht zu erhalten und zu fördern, weil dies einen Teil ſeiner Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag bilde, Der Text des Abkommens habe ſich jedoch als verſchleiert und zweideutig erwieſen und nicht die notwendigen Bürgſchaften für eine gleichmäßige Handhabung nach der Ratifizierung gewährt. Auch habe das Abkommen keinen Spielraum für die Praxis in den verſchiedenen Induſtrie⸗ zweigen, die mit ſeinem Hauptzweck durchaus vereinbar wären, gelaſſen. Weder die jetzige Regierung noch die Ar⸗ beiterregierung haben das Abkommen, das in ſeiner jetzigen Form für die beſonderen Umſtände England zu ungeeignet ſei und ſo viele Unklarheiten enthalte, ratifizieren können. Wir hatten, ſo erklärte der Regierungsvertreter weiter, nicht die Abſicht, den Grundſatz des Achtſtundentages zu bekämpfen. Wir wollten das Abkommen nur zu einem Inſtrument zur Sicherung der Gleichmäßigkeit der Geſtehungskoſten machen, indem wir die Unklarheiten beſeitigen und die Praxis verſchiedener Induſtriezweige, die mit dem Grundſatz des Abkommens in keiner Weiſe im Widerſpruch ſteht, berückſich⸗ tigen. Die Regterung hält es für verfrüht, präziſe Aen⸗ derungen des Abkommens vorzuſchlagen oder bekannt zu geben. Wieder ein Schülerſelbſtmord in Berlin — Berlin, 21. Nov. Aufs Neue hat ſich in Berlin ein Schülerſelbſtmord ereignet. Es handelt ſich um den Sohn einer Konfitüren⸗ und Zeitungsverkäuferin, den 18jährigen Ober⸗ tertianer Heinz Riethdorf aus der Berlinerſtraße 161. Der junge Mann hat durch einen Schuß in den Kopf ſeinem Leben ein Ende gemacht, weil er in der Schule nicht verſetzt werden konnte. Das Ganze iſt eigentlich eine Tragödie der Not. Es blieb der Mutter, die ſich nur ſchwer⸗durch⸗ ſchlagen konnte, nichts anderes übrig, als ihren Sohn, ebenſo wie auch den 8jährigen Jungen oft zur Arbeit heranzuziehen, ſodaß ihm für die Schularbeiten nicht genügend Zeit blieb. Zuſtände in Mexiko — Newyork, 21 Nov. Nach einer Meldung aus Me⸗ xiko kam es im Verlaufe einer Verſammlung des Stadtrates von Sau Antonio im Staate Jalisco zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen den Liberalen und den Agra⸗ riern, die ſich über eine beſtimmte Verwaltungsfrage nicht einigen konnten. Dabei wurden ſieben Perſonen ge⸗ tötet, darunter der Bürger meiſter, ſeine Frau und drei Stadträte. 2. Seite. Nr. 542 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 21. November 1928 um Räumung und Reparalſonen Anterredung mit einem maßgebenden franzöſiſchen Diplomaten V Paris, 20. Nov.(Von unſerem Pariſer Korreſpondenten.) Wie mir eine maßgebende Perſönlichkeit des franzöſiſchen Außen amtes mitteilt, hält das Pariſer Kabinett daran feſt, daß der Verſailler Vertrag nur dann eine frühere Räumung des Rheinlandes zuläßt, wenn Deutſchland alle Verpflichtungen erfüllt habe. Dies ſei aber noch nicht der Fall. Deshalb bleibt die von Briand in Genf vertretene Theſe der ſogenannten Gegenleiſtungfür eine vorzeitige Räumung zu Recht beſtehen. „Es iſt merkwürdig, daß der Reichsaußenminiſter neuerdings, das heißt nach der Genfer Regelung, wieder zum Ausgangspunkt der Diskuſſion zurückkehrt. Hat denn nicht der Reichskanzler den Grundſatz der Gegenlei⸗ ſtungangenommen und ſind wir nicht im gegenwärtigen Augenblick damit beſchäftigt, über die Abgrenzung und Ein⸗ ſchätzung der Gegenleiſtungen in finanzieller und in politiſcher Hinſicht Verhandlungen einzuleiten, die in Genf beſchloſſen worden ſind?“ So ſagte mir der franzöſiſche Diplomat und betonte aus⸗ drücklich, daß man am Quai'Orſay der Anſicht zuneige, Dr. Streſemann habe ſich wahrſcheinlich aus inne npoliti⸗ ſchen Gründen geäußert, denn gegenüber den Alliierten wäre ein ſolcher Standpunkt unhaltbar.— Ich wies darauf hin, daß England den Artikel 431, auf den ſich die franzöſtſche Diplomatie beziehe, durchaus im deutſchen Sinne interpretiere. Darauf wurde mir geantwortet, die Interpre⸗ tierung der engliſchen Juriſten hat mit der Haltung des engliſchen Kabinetts durchaus nichts zu tun. England Handelt in voller Uebereinſtimmung mit Frankreich und Belgien Es iſt uns bisher nicht bekannt geworden, daß die engliſche iplomatie auf Grund einer anderen— im übrigen ſehr dis⸗ kutablen Auslegung des Artikels 431— ihre Richtlinien ge⸗ ändert hätte. Ich glaube auch, daß jede Hoffnung auf eine Ab⸗ 1 8 Englands in dieſer Angelegenheit unbegründet er⸗ eint. Im weiteren Verlauf unſeres Geſprächs wies der fran⸗ 35ſiſche Diplomat darauf hin, daß vorläufig noch ein ſtarker Gegenſatz zwiſchen Berlin und Paris bezüg⸗ lichdes Verfahrens vorhanden ſei. Doch dieſer Gegen⸗ ſatz ſtberraſche die franzöſtſche Regierung nicht im mindeſten. Es handelt ſich für Deutſchland um die Einſchätzung ſeiner Zahlungsfähigkeit und entſprechende Herabſetzung der Jahres⸗ leiſtungen. Demgegenüber wünſcht Frankreich eine gründliche And reſtloſe Prüfung der deutſchen Zahlungskraft und kann aus logiſchen Gründen von vornherein eine Herabſetzung ber Jahresleiſtungen nicht zugeben Doch der heute beſtehende Gegenſatz werde im Laufe der Ver⸗ Handlungen im Sachverſtändigen⸗Ausſchuß beſeitigt werden. Die Tatſache, daß Frankreich eine Regelung für notwendig er⸗ achtet, bietet gewiß die beſte Garantie für eine Verſtändigung. Dies iſt in allgemeinen Umriſſen die Auslegung der fran⸗ 8 50 8 Regierung über das Expoſs des Reichsaußenmini⸗ ers. In der Preſſe findet man eine ausgeſprochene Tendenz, die Darlegungen des Reichsaußenminiſtersals un⸗ vereinbar mit der franzöſiſchen Theſe zu kennzeichnen. Chauviniſtiſche Ausfälle machen ſich bemerkbar. Ein Abendblatt behauptet, Deutſchland ſei nicht entwaffnet und werde es niemals ſein. Mit dem Artikel 431, der ſich auf die vorzeitige Erfüllung der Ver⸗ tragsverpflichtungen durch Deutſchland bezieht, wird grober Unfug getrieben und den Leſern weis gemacht, Deutſchland ſei noch weit von der Erfüllung der ihm auferlegten Friedens⸗ bedingungen entfernt. Natürlich warnt man Ber lin vor Manövern, die ſich gegen die Entente zwiſchen Frankreich und England richten ſollten. Auch hier überſehen die Hetzer, daß es im Intereſſe Deutſchlands gelegen iſt, wenn England und Frankreich zur Uebereinſtimmung gelangt ſind. Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen London und Paris er⸗ ſchweren erfahrungsgemäß die Behandlung der Nachkriegs⸗ probleme und üben einen ſchädlichen Einfluß auf die politiſche Lage aus. f Schließlich ſei noch erwähnt, daß der„Intranſigeant“ die Behauptung aufſtellt, der Generalagent Parker Gilbert teile die Anſticht der franzöſiſchen Regierung dahin lautend, daß Deutſchland zu einer Gegenleiſtung im Falle früherer Räumung verpflichtet ſei. l In maßgebenden wirtſchaftlichen und ſchwerinduſtriellen Kreiſen beurteilt man die Ausſichten einer Reparationsregelung zu⸗ verſichtlich, mas ſchließlich anläßlich einer heute ver⸗ anſtalteten Zuſammenkunft deutſchen Preſſe mit führenden Mitgliebern des franzöſiſch⸗ deutſchen Studienkomilees feſtzuſtellen iſt. Der frühere fran⸗ 88 ſiſche Botſchafter in Berlin, Charles Lauren t, drückte in einer an uns gerichteten Anfrage die beſtimmte Hoffnung aus, daß es zu einer Verſtändigung kommen werde. Wie ich in Geſprächen mit franzöſiſchen Wirtſchaftsführern konſtatieren konnte, iſt man in dieſen Kreiſen an einer Regelung der Re⸗ parationsfrage ſtark intereſſiert. Franzöſiſche„Ehrlichkeit Paris, 21. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zur Rede des Reichsaußenmintſters im Reichstag ſchreibt der dem Ackerbauminiſter Henneſſy naheſtehende„uo di⸗ tien“:„Herr Streſemann möchte durch Unnachgiebigkeit zu einer Einigung gelangen. Das iſt jedoch ein gefährlicher Weg. Wenn er jetzt die Räumung des Rheinlandes als ein Recht verlangt— in Thoiry hatte er noch nicht dieſe Auf⸗ faſſung—, ſo weiß der deutſche Reichsaußenminiſter ganz ge⸗ nau, daß er die Wahrheit umgeht. Solange man noch über die Reparationen diskutiert, hat das deutſche Reich noch nicht alle ſeine Verpflichtungen erfüllt. Es verlangt ſe⸗ gar eine Reviſion, mit anderen Worten, eine Herab⸗ ſetzung ſeiner Schulden. Wenn die Erklärungen des Reichsaußenminiſters endgültig wären, ſo hätte man tat⸗ ſächlich wenig Ausſicht, zu einer Verſtändigung zu gelangen. Wir ſind damit einverſtanden, das Rheinland zu räumen, aber Dentſchland muß uns dafür eine Gegenleiſtung bieten. verlangen jedoch keine Leiſtungen, die das Reich demü⸗ er ruinſeren. Dieſe Auffaſſung teilt die große Mehr⸗ Landes. Ob E ig B ö Dr. Streſemann ſeine Rede auf innerpolitiſche Notwendig⸗ keiten zugeſchnitten hat, um den Reichstag für ſich zu gewin⸗ nen, jedoch ſind ſeine Erklärungen auf jeden Fall bedauerlich, ſie reizen die öffentliche Meinung in Deutſch⸗ land auf. Ein Volk, dem man erklärt, ſein gutes Recht werde mit Füßen getreten, wird ungefügig gemacht. Die Schwie⸗ rigkeiten werden erſt dann ſich zeigen, wenn es notwendig ſein wird, die öffentliche Meinung Deutſchlands von dem wahren Stand der Dinge zu überzeugen.“ In dem Wirtſchaftsorgan„Fournse Induſtrielle“ wird folgendes bemerkt:„Wenn die Sachverſtändigenkonfe⸗ renz nach der Meinung Deutſchlands nur dazu dienen ſollte, das Reparationsſyſtem zu erſchüttern und abzubröckeln, ſo wäre das für uns ein ſchlechter Dienſt, es wäre an der Zeit, unſererſeits Deutſchland auf die Undurchführbarkeit der⸗ artiger Pläne aufmerkſam zu machen.“ Ernennung der deutſchen Sachverständigen? E Berlin, 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Voſſiſche Ztg.“ behauptet, die deutſche Regierung werde vorausſichtlich in den nächſten Tagen den alliierten Mächten den formellen Vorſchlag zur Ernennung der Repa⸗ rationsſachverſtändigen unterbreiten. In Kreiſen, die wir für unterrichtet halten dürfen, bezweifelt man, daß ein derartiger Schritt von der deutſchen Regierung beabſich⸗ tigt iſt. Es entſpräche nicht den Intereſſen Deutſchlands, die Dinge auf ſolche Art zu forcieren. Augenblicklich beſchäf⸗ tigt man ſich in Berlin noch mit den verſchiedenen Denkſchrif⸗ ten und die Frage iſt noch offen, ob von deutſcher Seite auf dem gleichen Wege, alſo über die diplomatiſchen Vertreter, Deutſche Landbündler bei Muſſolini E Berlin, 20. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.] Auf ihrer Studienreiſe durch Italien haben die Führer des Landbundes auch Muſſolini einen Beſuch abgeſtattet. Einer von ihnen, der deutſchnationale Abgeordnete v. Rohr, ſchildert in einem pommerſchen Blatt dieſen Empfang und gibt voll Stolz die Anſprache wieder, die er dabei an Muſſo⸗ lini gerichtet hat. Wortwörtlich hat er dabei folgendes geſagt: „Wir ſind deutſche Landwirte und ſehen mit Bewunde⸗ rung, was eine kraftvolle, zielbewußte Regierung für den erſtgeborenen Sohn des Staates(Muſſolini unter⸗ bricht:„Ja, das iſt er!“ das Rückgrat nationaler Kraft, das Landvolk, zu tun vermag. Wir ſind immer noch die glei⸗ chen Vorkämpfer in Deutſchland für die Ueberwindung des Klaſſenkampfes durch den berufsſtändiſchen Gedanken und dis berufsſtändiſche Organiſation. Sie haben einmal geſagt, daß der Faſzismus keine Exportware iſt(Muſſolini unterbricht: „Ja, das habe ich geſagt,“), das iſt richtig. Nach dem Ge⸗ danken aber, der ſie vom Klaſſenkampf erlöſt, vom Klaſſen⸗ kampf, der ihre nationale Kraft zerbricht, ſchreien alle Völ⸗ ker.“— Ein Kommentar erübrigt ſich. Aus Oberſchleſien [J Berlin, 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.] Wie dem„Lokalanzeiger“ aus Kattowitz gemeldet wird, iſt dort auf Grund eines Vergleichsvorſchlags des Präſidenten der gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſten, Calonder, zwiſchen dem Woywodſchaftsamt und dem Deutſchen Volks⸗ bund in Kattowitz ein Kompromiß in der Schulſchließungs⸗ frage erzielt worden, wonach eine Reihe deutſcher Minder⸗ heitsſchulen, die bekanntlich auf Anordnung des ſchleſiſchen Woyewoden mit dem Ende des vorigen Schuljahres auf⸗ gehoben wurden, wieder eröffnet werden ſollen. Dadurch wer⸗ den über 200 ſchulpflichtige Kinder die Möglichkeit haben, wieder den Unterricht in der Mutterſprache ge⸗ Mitteilungen an die intereſſterten Mächte ergehen werden. Gland der Die Kammer hat in ihrer geſtrigen Abendſitzung das Budget des Landwirtſchaftsminiſteriums und das der Wieder⸗ aufbaugebiete verabſchiedet. Bei der Beratung des Budgets der Wiederaufbaugebiete gab der Berichterſtatter der Abg. Brunet an Hand von Statiſtiken ein Bild über den Stand der Wieberaufbauarbeit: Die Bevölkerung im Wiederaufbaugebiet belief ſich im Jahre 1914 auf 47901883, im Jahre 1918 auf 2 075 067, 1928 auf 464600 4, davon 611537 Ausländer. Gebäude(Wohnhäuser, Induſtrie⸗ und öffentliche Ge⸗ bäude) 1914 1 290 066, 1914—1918 wurden 893792 zerſtört. Am 1. Januar 1928 waren davon 633063 wieder auf⸗ gebaut. Landwirtſchaftlich bebautes Gebiet 1914 2236 227 Hektar, 1918 1922 479 Hektar unbebaut, 1028 116282 Hektar wieder bepflanzt. 5 Viehbeſtand 1914 2604 000, 1918 2 430 000 zerſprengt oder requiriert, 1928 1691 000 wieder zurückerſtattet. Bergwerke(Kohlenbecken der Departements Nord und Pas de Calais) 1914 271 Schächte mit 3339 Kilometer Stollen, 1233 Kilometer Bahnlinien, 220 Fördermaſchinen, Rießen zu können. Witdernufbaunrbeilen in Frankreich durchſchnittsförderung. Für die Geſamtregelung gibt der Be⸗ richterſtatter folgende Ziffern: Bisher wurden ausgezahlt 78 198 766 000 Franken, der wahrſcheinliche Schadenerſatz beläuft ſich auf 88 600 000 000 Franken. Es bleiben ſonach zu zahlen 10 400 234.000 Franken. Veſchlüſſe des Pariſer Miniſterrals Paris, 20. Nov. Ein heute unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten der Republik abgehaltener Miniſterrat hat be⸗ ſchloſſen, den durch Paul⸗Boncours Demiſſion freigewordenen Poſten eines franzöſiſchen Delegierten beim Völkerbund jedenfalls vorläufig—-nichtneu zubeſetzen, da Brian d endgültiger Delegierter Frankreichs bleibe und es unnötig ſet, ihm einen neuen Erſatzmann zu geben. Die Frage, ob dem Parlament eine Verlängerung des Mandats der Munizipalräte vorgeſchlagen werden ſoll, wurde verneint. Die Gemeinderatswahlen finden demnach im Mat kommenden Jahres ſtatt, es ſei denn, daß das Parlament von 2260 000 Monatsdurchſchnittsförderung, 1918 alles zerſtört, 1928 295 Schächte, 3788 Kilometer Stollen, 1821 Kilometer Bahnlinien, 236 Fördermaſchinen, 2 706 000 Tonnen Monats⸗ ſich aus eine andere Entſcheidung trifft. Der nächſte Kabinetts⸗ rat wird am Donnerstag und der nächſte Miniſterrat am Samstag abgehalten. Exploſion einer franzöſiſchen Pulverfabrik In der Patronenfabrik von Vincennes erfolgte am Dieustag nachmittag eine ſchwere Exploſion. Nach den vor⸗ läufigen Feſtſtellungen wurden 12 Perſonen getötet und zahlreiche verletzt. Unter den Opfern des Un⸗ glücks befinden ſich ſowohl Militär⸗ wie Zivilperſonen. Um⸗ faugreiche Rettungsmaßnahmen ſind eingeleitet. Einzelheiten V Paris, 21. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Geſtern abend wurde die Pariſer Vorſtadt Vincenne, wo erſt vor einigen Wochen ein Hauseinſturz zahlreiche Opfer gefordert hatte, von neuem durch ein Unglück in Aufregung verſetzt. Wenige Minuten nach 4 Uhr erſchütterte eine ſtarke Exploſion ganze Straßenzüge, die Fenſterſcheiben zerſprangen der Hauptkorreſpondenten der in Vincenne ſei 8 8 and in dieſem Punkte an⸗ Ku kreich und ſin ie. und die entſetzten Bewohner flüchteten auf die Straße. Wie ein Lauſſener verbreitete ſich die Nachricht, die Pulverfabrik in die Luft geflogen. Bald erfuhr man Genaueres über das Unglück. Im Hofe der Pulverfabrik, die gegenwärtig etwa 800 Arbeiter beſchäftigt, war man im Begriff einen mit zwei Pferden beſpannten Laſtwagen, auf dem ſich 40 Kiſten mit Patronenzün dungen befanden, abzuladen. Plötzlich hörte man einen furchtbaren 8 Letzte Meldungen Eiſenbahnattentäter? — Großen bau m(Rheinprovinz), 20. Nov. Auf der Strecke Düſſeldorf Duisburg wurde geſtern abend in der Nähe des Bahnhofs Großenbaum auf fahrende Per⸗ ſonenzüge geſchoſſen und mit Steinen gewor⸗ fen. Dabei wurden Fenſterſcheiben zertrümmert. Perſonen wurden aber nicht verletzt. Die Reichsbahndirektion Elberfeld hat auf die Ermittelung der Täter eine hohe Belohnung aus⸗ geſetzt. Ehetragödie 5 — Berlin, 21. Nov. Geſtern abend ſpielte ſich in einem Hauſe der Sprengelſtraße in Berlin eine blutige Ehetragödie ab. Im zweiten Stock des Hauſes wohnt das Ehepaar Palo, das ſeit längerer Zeit in Unfrieden lebte, Geſtern abend kam es wiederum zu einer Auseinanderſetzung, in deren Verlauf der Mann ſo wütend wurde, daß er blindlings auf die Frau einſchlug. Als ſie ſich zur Wehr ſetzte, geriet der Mann in ſolche Raſerei, daß er ihr erſt mit ſchweren Hammerauf den Kopf ſchlug und ſte dann durch Stiche mit einem meſſer ſchwer verletzte. Die Frau wurde in be⸗ loſem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht, der Mann ü che. Knall, in den umliegenden Gebäuden ſchien der Boden ein⸗ zuſinken, die Fenſter wurden weggeriſſen, die Mauern droh⸗ ten einzuſtürzen. Die vier Mann, die mit dem Abladen der Kiſten beſchäftigt waren, wurden auf ſchreckliche Weiſe verſtümmelt, ſo daß ſie nur mit größter Mühe durch ihre herbeigerufenen Angehörigen identifiziert werden konnten. In einem benachbarten Schuppen entſtand infolge der Exploſion eine Feuersbrunſt. Männer und Frauen ſtürzten mit blutenden Geſichtern aus den bedrohten Gebäuden. Im ganzen forderte das Unglück vier Todesopfer, 15 Perſonen wurden verletzt. Ueber die Urſachen iſt man auf Vermutungen angewieſen, da ſämtliche Zeugen, bie genaue Aufſchlüſſe geben könnten, getötet wurden. Wahr⸗ ſcheinlich ſſt beim Abladen der Zündungen eine Kiſte zu Boden gefallen und dadurch zur Exploſion gebracht worden. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Unglücks begab ſich Polizeipräfekt Chiappe nach Vincenne. Auch Miniſter⸗ präſident Poincaré und Kriegsmintiſter Painlevs trafen bald darauf dort ein, um ſich von dem Leiter der Pulverfabrik über den Hergang des Unglücks berichten zu laſſen. CCC ã ͤâdddwbwwbßßwßwbßbßbßbßwßbßcwßbßpwbGbbGbGwGbGbTbGbTbTbGTbTbTPTPTPTPTbTbTbTbTbTbTbTbbbe Chineſiſche Piraten am Werk — Paris, 20. Nov. Wie Havas aus Schanghai mel⸗ det, wurde eine Djunke von 60 Seeräubern überfallen, die die aus 18 Mann beſtehende Beſatzung nach hartem Kampf über⸗ wältigte, ſte bis auf drei ermordete und die Leichen über Bord warf. Die Djunke wurde erſt nach Zahlung eines Löſe⸗ geldes von 16000 mexikaniſchen Dollar freigegeben. Nachtrag zum lokalen Teil * Tödlicher Bauunfall. Geſtern nachmittag iſt der 51 Jahre alte verheiratete Bau- und Zimmermeiſter Albert Mer 8 hier, der an einem Neubau an der Zeppelinſtraße Vermeſſun⸗ gen vornahm, vom Gebälk des Dachſtockes in den Hof ab⸗ geſtürzt. Merz wurde ſofort in das Allgemeine Kranken⸗ haus überführt, iſt aber dort alsbald an den Folgen eines Schädelbruches und innerer Verletzungen ge⸗ ſtorben. Ueber die Urſache des Unfalles ſind Feſtſtellungen im Gange. * Direktor Johann Schneider 7. Geſtern abend iſt der langjährige Direktor des Parkhotels, Herr Johann Schnei⸗ der, im Alter von 53 Jahren an den Folgen eines Schlag⸗ anfalls verſchteden. Wir werden auf den Lebensgang des BVerſtorbenen im Abendblatt zurückkommen. 5 A * * 5 3 8* 3 * enen n rr F r A F* * 2 Mittwoch, den 21. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 542 Städͤtiſche Nachrichten Griechiſche Kleidung Ein Haupteindruck des Vortrages, den Frau Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Margarethe Bieber am vergangenen Montag auf Veranlaſſung des Mannheimer Altertums ver⸗ eins im dichtbeſetzten Harmonieſaal hielt, war die Erkennt⸗ nis des vollkommenen Gegenſatzes der griechiſchen dra⸗ pierten Tracht zu unſeren heutigen geſchneiderten Kleidern. Die zahlreichen Lichtbilder und die Modellvorführungen, die illuſtrierend den intereſſanten Vortrag begleiteten, zeigten uns in aller Deutlichkeit, wie ſehr unſere heutige, ſcheinbar mit Rückſicht auf die Formen des Trägers oder der Trägerin zugeſchnittenen Kleider eine Grundwirkung der drapierten Tracht vermiſſen laſſen; dieſe erhält nämlich ihre wechſelnden Varianten erſt von dem Träger, iſt nicht nur von deſſen Ge⸗ ſtalt, ſondern auch von ſeinem Charakter, ſeiner Stimmung, ſeiner jeweiligen Tätigkeit, ſeiner Bewegung abhängig. Die Abſicht der Rednerin ging außerdem dahin, den zahl⸗ reich erſchienenen Zuhörern die fälſchlichen Vorſtellungen von der griechiſchen Kleidung, wie ſie ſich durch unhiſtoriſche Dar⸗ ſtellungen oder durch Beurteilen von unſerer geſchneiderten Kleidung aus ergab, zu beſeitigen. Die Beſprechung der ein⸗ zelnen Kleidungsſtücke— dem Peplos(den Homer allein als Frauenkleidung kennt), dem Chiton und dem Mantel für die Frau und dem Chiton und dem Mantel für den Mann— zeigte auf, daß die Grundform für alle drei Kleider das recht⸗ eckige Stück Stoff iſt, das nur größer oder kleiner durch ver⸗ ſchiedenes Falten, Heften, Knöpfen, durch ein⸗ oder mehrmali⸗ ges Gürten über oder unter dem Ueberſchlag durch Zunähen an der Seite und durch die Stoffart die wechſelnden Wirkun⸗ gen hervorbringt. An Statuen, an Modellaufnahmen im Lichtbild und an praktiſchen Vorführungen zeigte die Red⸗ nerin, wie die verſchiedene Größe und Haltung der Träger⸗ innen oder des Trägers Varianten von großem Reiz erzeugt. Beſonders inſtruktiv waren Kopien der im Lichtbild vor⸗ geführten Statuen und Reliefs an den Modellen. An den Wirkungen beſonders des Chiton mit Aermeln aus der klaſſi⸗ ſchen Zeit wurde verſtändlich, daß dieſe ſchönſte Form der griechiſchen Kleidung auch auf die Götterbilder übertragen wurde, deren künſtlicher Eindruck uns noch geſteigert er⸗ ſcheint, wenn wir uns die prachtvollen Farben, bei denen Pur⸗ pur und Violett beſonders hervorleuchten, zu den edlen For⸗ men hinzudenken. In der Gegenüberſtellung zu dem Weiß der römiſchen Tracht und ihrer geſchneiderten Tunika, die freilich viel zweckmäßiger und leichter zu tragen iſt, zeigte zum Schluß die Rednerin noch einmal die anmutige Schönheit und einfache Würde der griechiſchen Kleidung im hellſten Licht: als ein Symbol für das Kalonkagathon(das Schöne und Edle) der griechiſchen Kultur überhaupt. Reicher Beifall dankte der Vortragenden, die die Ergeb⸗ miſſe ihrer eingehenden Forſchungen in dem Werke„Griechiſche Kleidung“(Verlag von W. De Gruyter u. Co., Berlin) ver⸗ öffentlicht hat, für den höchſt anregenden Abend, der ſich noch beſonders lebhaft geſtaltete durch Vorführen von Modell⸗ kleidern. Zur Ausſtattung des Podiums hatte die Firma Hochſtetter dankenswerterweiſe einen wertvollen Teppich zur Verfügung geſtellt, M. C. 2e, * Die polſzeiliche Anmeldung von Fremden in Gaſthän⸗ ſern. Es iſt Klage darüber laut geworden, daß die Vor⸗ drucke für die polizeiliche Anmeldung von Fremden in Gaſthäuſern uſw.(Fremdenmeldezettel) große Verſchiedenheiten aufweiſen und zum Teil Fragen ent⸗ halten, deren Beantwortung von den Fremden nicht mit Un⸗ recht als beläſtigend empfunden werden. Da ferner in den Fremdenmeldezetteln teilweiſe auch Fragen geſtellt werden, die für polizeiliche Zwecke nicht unbedingt notwendig ſind, hat der Miniſter des Innern, um den berechtigten Klagen abzuhelfen und um zunächſt wenigſtens für Baden eine mög⸗ lichſt einheitliche Regelung herbeizuführen, die Ortspolizei⸗ behörden erſucht, die in Gebrauch befindlichen Vordrucke einer genauen Durchſicht auf etwa mögliche Vereinfachung zu unter⸗ ziehen und alle nicht unbedingt notwendigen Fragen auszu⸗ merzen. Für dieſe Vereinheitlichung und Vereinfachung der Fremdenmeldezettel— das gleiche gilt für die Eintragung in das Fremdenbuch— ſind beſondere Richtlinien ausgegeben worden. Käfertaler Wünſche Der Gemeinnützige Verein Käfertal hielt am Sonntag nachmittag im„Löwen“ eine öffentliche Ver⸗ ſammlung ab, in der Hauptlehrer Klingert die Wünſche der Bewohner des Vororts darlegte. An erſter Stelle ſteht die Forderung: Verlängerung der Straßenbahn ins Ortsinnere Als Käfertal im Jahre 1903 die Straßenbahnverbindung mit Mannheim erhielt, zählte der Vorort rund 4000 Einwohner, in der Hauptſache Kleinbauern. Heute ſetzt ſich die auf rund 12 000 Köpfe angewachſene Einwohnerſchaft vornehmlich aus Handwerkern und Arbeitnehmern zuſammen, die einer bis in das Innere des Vororts führenden Straßenbahn unbedingt bedürfen. Dazu kommt, daß viele Kinder die Schulen der Innenſtadt beſuchen und die Hausfrauen dort ihren Bedarf decken. Daß dieſe regelmäßigen Benützer der Straßenbahn 15—20 Minuten bis zur Halteſtelle der Straßenbahn zurück⸗ legen müßten, ſei ein unhaltbarer Zuſtand. Die Strecke müſſe bis zum Rathaus weiter⸗ und durch die Wormſerſtraße zurück⸗ geführt werden. Eine weitere dringende Forderung iſt die Kabelle⸗ gung auf Koſten der Stadtverwaltung, damit endlich einmal alle Haushaltungen in Käfertal elektriſches Licht erhalten. Ueber dieſen wichtigen Punkt, der auf eine 30jähr. Geſchichte zurückblickt, ſprach Herr Bodenheber, der das „Entgegenkommen“ der Stadtverwaltung in dieſer Frage ins rechte Licht rückte. Die Kabel müſſen heute noch auf Koſten der Angrenzer gelegt werden und gehen dann in das Eigen⸗ tum der Stadtverwaltung über, ein ganz unhaltbarer Zuſtand, der bisher eben nur aufrecht erhalten werden konnte, weil das ſtädtiſche Elektrizitätswerk ein Monopolbetrieb iſt. Vor⸗ ſitzender Neff begründete einleuchtend die Forderung auf Un vandlung des Stempelſchen Grundſtückes in eine Grün⸗ anlage. Das Grundſtück iſt infolge ſeines reichen Baum⸗ beſtandes und ſeiner ruhigen Lage für eine derartige Anlage wie geſchaffen. Auch das Kriegerdenkmal ſollte eine Ver⸗ ſchönerung durch eine Grünanlage erfahren. Der ehemalige Stadtrat Hoffmann nahm ſich der Rechte der Bürger an, die das Recht auf Bürgernutzen durch den Eingemeindungsvertrag haben. Von 550 derartigen Bevorrechtigten ſeien heute noch etwa 300 vorhanden. Seit einigen Jahren erhalten dieſe Bürger kein Holz aus dem Käfertalerwald mehr, weil in dem Eingemeindungsvertrag ſteht, daß die Allmende hin⸗ fällig werden, wenn der Wald das den Bürgern zuſtehende Holz nicht mehr liefere. Die Bezugsberechtigten haben den Klageweg beſchreiten müſſen, weil die Stadtverwaltung ſich nicht dazu verſtehe, für das Holz Geld zu geben. Die Klage iſt ſeit 1923 beim Verwaltungsgerichtshof anhängig. Herr König forderte den Aus bau des„Grauen Weges“. In der lebhaften Ausſprache wurden die Forderungen, die die einzelnen Redner auffſtellten, ſtark unterſtrichen. Es iſt ſehr erfreulich, daß ſich die Gemeinnützigen Vereine rühren und ihre berechtigten Forderungen zur Geltung bringen. Wenn man neue Orte eingemeinden will, muß man auch an die längſt zu Mannheim gehörigen ehemaligen ſelbſtändigen Gemeinden denken. 7 Lotterieſchwindel. Kürzlich brachten wir eine Mittei⸗ lung des Bad. Landespolizetamts in Karlsruhe, in der vor dem„Schweizeriſchen Allgemeinen Spar⸗ und Prämien verein“ in Luzern gewarnt wurde. Das Schweizeriſche Konſulat in Mannheim ſah ſich dadurch veranlaßt, die Aufmerkſamkeit der Eidgenöſſiſchen Polizeibehörde auf dieſe Warnung hinzulenken. Es ſchreibt nun der„Karlsruher Ztg.“, daß die betr. Firma im Handels⸗ regiſter nicht eingetragen iſt, da eine im Juni ds. Is. erfolgte Eintragung im Kantonalen Regiſter durch Verfügung des eid⸗ genöſſiſchen Handelsregiſteramts wegen Widerrechtlichkeit des Vereinszwecks annulliert wurde. Da jetzt aus der Ver⸗ öffentlichung hervorgeht, daß der Verein ſeine(in der Schweiz verbotene) Tätigkeit trotzdem aufgenommen hat, ſo wird die eidgenöſſiſche Steuerverwaltung bei den luzerniſchen Be⸗ hörden, geſtützt auf Art. 32 des Bundesgeſetzes vom 8. Juni 1923 betr. die Lotterien und die gewerbsmäßigen Wetten (Verbot des Promeſſengeſchäfts und der Bildung von Serien⸗ losgeſellſchaften) Strafklage gegen den Verein einreichen. St. Hedwig Klinik In Ergänzung unſerer Mitteilungen über die St. Hed⸗ wig⸗Klinik im Lanz⸗ Haus wird uns noch folgendes mitgeteilt: Die Umbauarbeiten des Hauſes werden von Architekt Drinneberg geleitet u. gehen dieſes Jahr ihrer Vollendung entgegen. Die kliniſche Leitung des Hauſes iſt dem Mannheimer Frauenarzt Dr. K. Laemmle übertragen worden. Ueber die Einteilung des Hauſes iſt kurz folgendes zu berichten: Im Erd⸗ geſchoß befinden ſich die Verwaltungs⸗ und Beſtrahlungs⸗ räume, die Schweſternſtation, die Aſſiſtenzarztwohnung, die Kapelle und die Wirtſchaftsräume. Im erſten Obergeſchoß ſind die großen, lichten Geſellſchaftsräume des Hauſes für die dritte Klaſſe⸗Station umgebaut worden, die etwa 33 Betten umfaßt,. In dem gleichen Stockwerk befinden ſich Wartezimmer, Sprech⸗ zimmer, Laboratorium, Steriliſierraum, ſeptiſcher Operations⸗ ſaal, aſeptiſcher Operationsſaal, Kreiszimmer dritter Klaſſe, Säuglingszimmer und Tagesraum. Im zweiten Obergeſchoß ſind Station für erſte und zweite Klaſſe und Entbindungsraum, im dritten Obergeſchoß gleichfalls Krankenzimmer für zweite und dritte Klaſſe und Perſonalräume. Ganz beſonders reichlich iſt das Haus mit Bädern ausgeſtattet. ** * Zurruhegeſetzt wurde Fachlehrer Karl Hugel an der Gewerbeſchule II in Mannheim auf Anſuchen bis zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit. * Die Vorbereitungen für das Mannheimer Lichtſeſt, ſoweit ſie äußerlich in Erſcheinung treten, haben begonnen. In den weſtlichen Planken werden von Beleuchtungsmaſt zu Beleuchtungsmaſt die Drähte gezogen, die die Lichtketten auf⸗ nehmen ſollen. An der Ausmündung der weſtlichen Kunſt⸗ ſtraße in die Breiteſtraße hängen bereits ſeit mehreren Tagen zwei derartige Glühbirnenketten girlandenartig über die Straße, die zweifellos einen ſehr feſtlichen Eindruck gewähren wird, wenn ſämtliche Lichtgirlanden bis zum Zeughausplatz erſtrahlen. Geſtern abend wurde der Mittelbau des Schloſſes probeweiſe angeleuchtet. Die Scheinwerfer waren auf dem Dache der Seitenflügel aufgeſtellt. Wie man feſtſtellen konnte, wird ſich der Mittelbau mit ſeinem warmen voten Ton in dem weißen Licht ſehr apart ausnehmen. * Verhaftung eines Pelzwarenhänudlers. Wegen be⸗ trügeriſchen Bankrotts wurde kürzlich in Köln der Pelz⸗ warenhändler Hans Schmachtenberg mit ſeiner Frau, ſeinem Schwiegervater und ſeinen Schwägern ver⸗ haftet. Schmachtenberg vertrieb ſeit etwa 15 Jahren Pelz⸗ waren in ganz Deutſchland auf Teilzahlung. Infolge un⸗ reellen Geſchäftsgebarens iſt das Geſchäft inzwiſchen zuſam⸗ mengebrochen. Mehr als 300 000 Mark Forderungen ſind un⸗ gedeckt. Schmachtenberg iſt auch in Mannheim und im übrigen Baden bekannt, wo er beſonders durch das Angebot ungewöhnlich langer Teilzahlungsfriſten Kundſchaft zu ge⸗ winnen verſtand. Das Reſultat dieſes unreellen Geſchäfts⸗ gebarens mahnt erneut zur Vorſicht und gibt denen Recht, die prinzipiell den ortsanſäſſigen Einzelhandel derartigen auswärtigen Angeboten gegenüber bevorzugen. Veranſtaltungen Konzert der vereinigten Männerchöre Mannheim: Neckarſtadt. Die vereinigten katholiſchen Männerchöre der beiden Pfarreien Mannheim⸗Neckarſtadt veranſtalteten in der gut beſuchten Liedertafel ihr diesjähriges Herbſtkonzert. Der erſte Teil des wohlgelungenen Konzertabends war dem An⸗ denken Franz Schuberts gewidmet. Unter der umſichtigen Leitung von Konzertmeiſter Willt Bilz kam die deutſche Meſſe von Schubert zum ausdruckvollen Vortrag. Der zweite Teil brachte u. a. den ſechsſtimmigen Chor„Mediavita“ von Max Bruch, ſowie das altdeutſche Minnelied von Adam de la Hate. Nun erfreute Konzertmeiſter Neumaier, Mitglied des Natlonalorcheſters(Viola) die Beſucher durch ſeine Splo⸗ vorträge„Adagio“ von Spohr, die Romanze op 85 von Bruch, Elegie von Vieuxtemps und Marzurka von Ferir. Es waren ſeelenvolle Vorträge, die mit innerer Hingabe meiſterhaft geſpielt wurden, wobei ihn Frl. Ida Neuberger am Flü⸗ gel talentvoll begleitete. Die Darbietungen fanden reichen Beifall.. G. führt ab, es wirkt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde 15 20 5 4770 Viertes Akademiekonzert Soliſtin: Delia Reinhardt, Berlin Ein Abend klaſſiſcher Muſik. Dafftr erſcheint der feſt⸗ liche Rahmen der Akademiekonzerte beſonders geeignet; man fühlt ſich hingeführt zu den Urquellen der Muſtk, blickt tief in die Vollendung ihrer Formen, die nie etwas an der Muſik, ſondern ſtets die Muſik ſelbſt ſind. Wenn einmal in einer beſſeren Zeit der künſtleriſchen Vorbereitung die Ge⸗ ſchichte der Muſik als ein Kampf um die Form und ihr immer wiederkehrender Sieg dargeſtellt wird, dann wird auch ſo ein klaſſiſcher Abend als eine Aufgabe empfunden, die jedem Hörer erwächſt, ſich in die innere Spannung dieſer Formenwelt hineinzufühlen, zu empfinden, wie auch in dieſem Reich des Klangs Gewalten miteinander ringen, für die man nicht unbedingt immer Namen und Bezeichnungen bereithalten muß, und deren Werden und Wachſen man trotz⸗ dem nachzuſpüren vermag, bis die Löſung der inneren Spannung der Muſik zugleich eine Befreiung des Hörers ſelbſt bedeutet. Dieſes Werk innerer Löſung iſt das Streben, auf das ſich die klaſſiſche Muſik richtet und das in dieſer Art in Beethoven ſeine Vollendung gefunden hat. Seine Sinfonien ſind der Schauplatz dieſes inneren Ringens und der Be⸗ freiung,— wie er ſelbſt in der Zeit äußerer und innerer Befreiungen lebte. In dieſem Zuſammenhang nimmt ſeine dritte Sinfonie, die heroiſche zubenannt, eine hervor⸗ ragende Stellung ein. Wie iſt das mißverſtanden worden! Noch Beethovens eigene Zeitgenoſſen haben über den zwetten Satz des Werkes geſagt, er beſitze eine„wilde Phantaſie„und es iſt nur ein anderer Grad des Mißverſtändniſſes geweſen, wenn die Folgezeit in dieſen Teil des Werkes den möglichſt in Einzelheiten beſchriebenen Ablauf eines Trauermarſches hineindeutete. Dann ſtänden dieſe Deuterlinge allerdings etwas ratlos vor dem dritten Satz; eben hat man den Helden zu Grabe getragen, und nun ſcheint er wieder auferſtanden zu ſein? Man kann ſich nicht vorſtellen, was für ein Unſinn da hineingedeutet wurde, Waffenſpiele und Tänze am Grabe, alles mögliche glaubte man daraus herauszuhören; die Muſikführer des 19. Jahrhunderts, dieſe Annalen des unfrei⸗ Fulligen Muſtkwitzes überboten ſich in dieſer Deutung. Und doch war Beethoven alles andere als ein Stim⸗ mungsmuſiker. Was da erklingt, iſt Töne gewordenes Ringen um innere Befreiung. Wie kann deshalb ſo ein Werk abſchließen mit den Klängen der Trauer! Nein, weiter muß es gehen, nach der heldiſchen Kraft des erſten Satzes, der auch nicht ohne tragiſche Wendungen bleibt, nach dem tiefen Verſinken in die Schwermut des zweiten beginnt das Leben wieder ſein Recht zu fordern, und wenn ſich auch hier noch, bei dieſen Hörnerklängen, Schatten über das Wieder⸗ erwachen zu breiten ſcheinen, ſo bringt der Schluß den Triumpf der Befreiung in der ſtändigen Wiederkehr ihrer prachtvollen, rhythmiſch mitreißenden Weiſe, in der Varia⸗ tionenform ein Meiſterſtück der Vollendung. Und doch iſt das Werk in gewiſſem Sinn ein Torſo geblieben; denn aus dem Jenſeits des zweiten Satzes fand ſich Beethoven nur gewaltſam zurück, er tat es mit den Klängen von dieſer Welt, während er jenes Verſinken in ein anderes Reich erſt ſpäter, am Ende ſeines Schaffens wiederkehren ließ, als er ſich in ſeinen letzten Quartetten auf die Ewigkeit ſelbſt vorbereitete. Immer wieder muß man an dieſen Reichtum Beethovens erinnern, und dieſer Gegenſatz von Diesſeits und Jenſeits des Klanges ſpielte ſchließlich auch in der geſtrigen Wieder⸗ gabe des Werkes eine Rolle. Sie war mehr nach der Seite einer klanglichen Realiſtik orientiert; der dritte und der letzte Satz wollten beſſer glücken als die beiden erſten. Den Abend hatte das Erſte Brandenburgtiſche Konzert eröffnet, in dem den Bläſern virtuoſe Aufgaben zufallen. Das Adagio offenbart die ganze Tiefe der Seele Bachs; es gehört zu jenen Stücken der Muſik, die in der Seele nachklingen, auch wenn ſie durch andere Teile der Wiedergabe verwiſcht zu werden drohen. Für ſolche Werke gehört eine Formung des Klangs, eine Vereinheitlichung des Muſi⸗ zterens, die bei der Inanſpruchnahme des Orcheſters im zeit⸗ lichen Vorbereiten kaum erreicht werden kann. Die Leitung hatte Erich Orthmann. i Die Soliſtin des Abends war Delia Reinhardt, die Gat⸗ tin des jungen hochbegabten Dirigenten Sebaſtian, ein Star der Städtiſchen Oper in Berlin. Das Zarte, Weiche der Stimme hat ſich erhalten, wenn man an frühere Begegnungen mit dieſer ſtets von beſonderer dramatiſcher Beſeelung ge⸗ tragenen Künſtlerin denkt. Eine offenbar nicht ſehr guts Dispoſition und der etwas zu ſehr dem Orcheſter angenäherte Standort der Vortragenden legten ſich zuweilen auf die zarts Stimme, deren lyriſche Gebilde die jetzige heimatliche Nähe des Wirkens Bruno Walters verrieten. Eins von deſſen Lieblingsſtücken, die dramatiſche Kantate„Aeis und Galathea“ von Händel, diente der Sängerin zur Wahl einer Arte, die ſchon ganz in die nachbarocke, empfindſame Zeit weiſt. Die Stimme klang hier am reinſten, ihre Weichheit, ihr Reiz, ihre lhriſche Ausdruckskraft wirkten hier am unmittelbarſten. Zwei Arien aus Mozartopern folgten. Die Arie der Pamina, eins der ausdrucksvollſten Geſangſtücke Mozarts, nur noch vergleichbar der Stimmungswelt von Egmonts Klärchen, deſſen Leid Goethe etwa in der Zeit geſtaltete, in der Mozart dieſe liebende Trauer in Tönen aufgehen ließ. Zumindeſt lag auch in dieſer Wiedergabe reiche Empfindung. Die Arie der Gräfin aus dem 3. Figaro⸗Akt, dieſer ſehn⸗ ſüchtige Geſang einer einſamen Frau, in den die Holzbläſer⸗ ſtimmen wie ein mitleidendes Echo tönen, beſchloß die Dar⸗ bietungen des Berliner Gaſtes, der ſich zu keiner Dreingabe, trotz des Applauſes entſchließen konnte. Der Beifall nahm ſonſt keine übermäßigen Ae 2 e T. 2. Sekte. Nr. 542 Keue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaße) i Mittwoch, den 21. November 1928 Jeſmahme einer Auto⸗Diebesbande Aus Villingen wird uns berichtet: Geſtern wurde eine Bande von Aukodieben von der Gendarmerie feſt⸗ genommen und in das hieſige Amtsgefängnis eingeliefert. Es ſind dies der 20 Jahre alte Guſtav Bauer und Hans Zwan⸗ diger und die beiden 16 und 17 Jahre alten Mädchen Eli⸗ ſabeth Fiſcher und Maria Eſchenauer, alle vier aus Mannheim. Sie hatten in Mannheim in den letzten 14 Tagen mehrere auf der Straße ſtehende Autos entwendet und waren damit in der Mannheimer Umgebung, in der Pfalz und im badiſchen Ober⸗ land herumgefahren. Paßte ihnen ein Wagen nicht mehr, ſo eigneten ſie ſich einen andern an. Die Geſellſchaft pflegte nachts in den Autos auf freier Landſtraße zu übernachten. In Villingen hatten ſie bei einer Tankſtelle 45 Liter Benzin ge⸗ faßt und waren ohne zu bezahlen weiter gefahren. In den letzten Tagen hielten ſich die beiden Mädchen im benachbarten Schabenhauſen und die beiden Burſchen in Horgen auf, wo ſie feſtgenommen werden konnten. Letztere Hatten 1000 Dollar bei ſich, aber leider nur als Vexierſcheine. Einer der Burſchen hat bereits zehn Autos entwendet und wurde ſchon einige Zeit von der Staatsanwaltſchaft ge⸗ fucht. Die beiden Mädchen unterſtehen der Fürſorgeerziehung. Hier handelt es ſich höchſtwahrſcheinlich um die Leute, denen man eine Anzahl Meldungen über herrenlos aufgefundene Autos in der Pfalz verdanken kann. Jorträge Menſch und Maſchine Das Thema iſt aktuell. Es ſchließt ein gut Stück Gegen⸗ wartsnot in ſich. Darum wählte auch die Ev. Akademiker⸗ vereinigung im Rahmen eines Vortragsabends ſeine Behandlung. Die Vereinigung will ja nicht, wie Architekt Dr. Schmechel in ſeinen Begrüßungsworten ausführte, in unſoztialer Weiſe vorhandene Gegenſätze bejahen oder ver⸗ größern, ſie will am allerwenigſten in modiſcher Weiſe„in Weltanſchauung machen“. Sie will vielmehr die Not der Zeit als eigene Not empfinden und in beſcheidenem Teil an der Löſung mitarbeiten. Ausgangspunkt ſoll hierbei nichts Ge⸗ ringeres als das Evangelium von Chriſtus ſein. In dieſem Sinn wollen die nächſten Veranſtaltungen verſtanden ſein, auf die Dr. Schmechel hinwies. In gleichem Sinn wurde auch das Thema„Menſch und Maſchine“ behandelt. Der bekannte Publiziſt Dr. Tim Klein⸗ München, der Herausgeber der„Zeitwende“, war als Redner gewonnen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Vortrag ſollte gedruckt werden. Denn, der hier ſprach, iſt mehr als ein akademiſcher Theoretiker und mehr als ein bloßer Ver⸗ treter von Kunſt und Poeſie. Hier forderte einer und hier reizte einer den Durchſchnittsgebildeten zum Widerſpruch. Hier war keiner von den„Allzuvielen“, der referierte, ſich ſelbſt und anderen zur Genugtuung. Genug: der Vortrag möge bald der weiteren Oeffentlichkeit zur Verfügung geſtellt werden. Er trat dem ganzen Wahn unſerer Zeit entgegen, die ja in ſich nichts Selbſtändiges, ſondern das Ende einer Epoche iſt, die alles meinte erklären, deuten, wiſſen, verſtehen zu können. So träumte man von endgültiger Erkenntnis und macht den Menſchen zum ſouveränen Herrn der Natur. Als ob wir wüßten, was der Menſch iſt.„Meine Freunde, es gibt keine Freunde“— in dieſem alten Paradoxon liegt der Schlüſſel nicht zur Löſung, ſondern zur Lage. Der Menſch iſt und bleibt ein Geheimnis, dem nur durch Analogie beizu⸗ kommen iſt. Nicht anders ſteht es um die Maſchine. Man hat ſie verabſolutiert. Sie iſt aber Natur und als ſolche Transparent des Schöpfers. Darum rächt ſie ſich auch am Menſchen, denn ſie iſt im Grunde nichts anderes als dies: Projektion in die Natur. Und eben dieſe Projektionen machen uns abhängig. Man merkt es gerade in der Gegenwart, die wie von einem Rauſch beheorſcht iſt, als brächte die Maſchine das Heil. Dabei könnten die Aeußerungen und Wirkungen des Zivlliſationskitſches uns allmählich zur Beſinnung brin⸗ gen. Wie iſt aber dem ganzen Wahn zu begegnen? Nur dadurch, daß alle Projektionen des Menſchen immun gemacht, d. h. göttlich gemacht werden. Menſch und Maſchine müſſen in Beziehung zum Letzten geſetzt werden, dann erhalten wir die Seele. große Leben dreier Menſchen entwickelt. altariſtokratiſchem Hauſe. Unſer Einkommen— unſere Exiſtenz So lautete das Thema, das am Vortragsabend des Ver⸗ bandes der weiblichen Handels⸗ und Bürvan⸗ geſtellten Mannheim, D 7, 10, durch das Hauptvor⸗ ſtandsmitglied Frl. Agnes Möhrke⸗ Berlin behandelt wurde. Die Rednerin, die als erſte Frau in den Reichswirt⸗ ſchaftsrat berufen wurde, verfügt über umfaſſende Kenntniſſe bezüglich des Zuſammenwirkens von Volksleben und Volks⸗ wirtſchaft. Die Umwertung der Volkskraft in ein Einkommen, das die Exiſtenz des Einzelindividuums ſichern foll, um wieder als Kraft dem Volksganzen zugeführt zu werden, wird in ihrer Wechſelſeitigkeit vielfach unterſchätzt. Ein einfaches Friſten des Lebens genügt nicht, um die nötige Berufsfreude und die davon abhängige Arbeitsintenſität wachzuhalten. Rednerin verbreitete ſich dann noch über die modernen Ar⸗ beitsmethoden, die einen ſchnelleren Verbrauch der Nerven zur Folge haben. Ein ausreichendes Einkommen, das eine beſſere Pflege und die Teilnahme an den Kulturgütern ermög⸗ licht, kann über mancherlei Schwierigkeiten in dieſer Be⸗ ziehung hinweghelfen. Der Rednerin wurde für ihre inter⸗ eſſanten Ausführungen reicher Beifall zuteil. Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater: Moulin Rouge Wie oft ſchon mußte die Rote Mühle, der Mittelpunkt des vergnügungsſüchtigen Paris von ehedem, herhalten, um Mittelpunkt oder Rahmen für mehr oder weniger belangloſe Filmhandlungen zu ſein. Aber wenn E. A. Dupont, der Regiſſeur von„Das alte Geſetz“,„Varieté“ und„Der letzte Mann“ einen Film auf dem Milieu der roten Mühle aufbaut, dann iſt das etwas anderes. Auch er greift in das berauſchende und turbulente Nachtleben von Paris, rafft eine Fülle von impoſanten Revuebildern zu einer Ausleſe zuſammen, gibt aber im ganzen mehr. Das Aeußere und Bildhafte des Pariſer Lebens— hervorragend naturgetreu in ſeinen ein⸗ zelnen Situationen und Typen geſehen— bilden lediglich den Nährboden, auf dem ſich das kleine, oder wie man will auch Der Repueſtar als Mutter einer heiratsfähigen Tochter und der Bräutigam aus Der Konfliktſtoff liegt alſo ſchon klar zu Tage, als daß es der Verſchärfung durch die Einſchie⸗ bung eines Verhältniſſes über das Dreieck noch bedurft hätte. Eine Handlung, die gewiß ihre Schwächen hat, die aber ſpan⸗ nend bis zum letzten Bild läuft und die durch die eigenartige herbe Geſtaltung des Stars durch Olga Tſchechowa vor⸗ getrieben wird. Eine hervorragend Leiſtung der Tſchechowa, die von ihren Partnern recht gut unterſtützt wird. Der Film insgeſamt gut, recht gut— eine Starangelegenheit in jeder Beziehung. 5 Kommunale Chronik Aufhebung der Anſchlüſſe der Straßenbahn in Karlsruhe Die Frage des Abwartens der Anſchlüſſe im Straßen⸗ bahnverkehr iſt ſeit Jahren Gegenſtand der Erörterungen bei dem fahrenden Publikum und bei der Verwaltung der Straßenbahn. Die Meinungen waren früher wohl ungefähr gleichmäßig geteilt zugunſten des Abwartens von Anſchlüſſen und zugunſten eines raſchen Vorwärtskommens unter Auf⸗ hebung der Anſchlüſſe. Der Stadtrat Karlsruhe hat daher beſchloſſen, im Stadtinnern das Abwarten von An⸗ ſchlüſſen bei der Straßenbahn grundſätzlich in Wegfall gelan⸗ gen zu laſſen. Es wird dabei nicht verkannt, daß in manchen Fällen ein bisher bequem liegender Anſchluß verloren geht. Dieſer Nachteil muß aber im Intereſſe einer neuzeitlichen Fortentwicklung des Straßenbahnbetriebes in Kauf genommen werden. Im Vorortsverkehr und für die außerhalb des regel⸗ mäßigen Tagesverkehrs laufenden Früh⸗ und Spätwagen ſollen die Anſchlüſſe, wie ſte bis jetzt beſtehen, nach Möglichkeit beibehalten werden. Das Weihnachtsgeſchenk der Städtiſchen Sparkaſſe Schwetzingen an ihre Altſparer c Schwetzingen, 20. Nov. Der Verwaltungsrat der Städt. Sparkaſſe Schwetzingen hat beſchloſſen, die Auf wer⸗ tungsquote für die Papiermarkgläubiger von 17% auf 22% Prozent zu erhöhen. Die Verzinſung des er⸗ höhten Aufwertungsbetrages erfolgt vom 1. Januar 1929 ab. erreichen ſomit nahezu 2,7 Millionen GM., in die ſich rund 18 000 Sparer teilen. Die ſeit 1. Januar 1924 bei der Spar⸗ kaſſe auf Reichsmarkkonto mit Wertbeſtändigkeitsklauſel ge⸗ tätigten Neueinlagen beziffern ſich auf Ende Oktober 1928 auf den anſehnlichen Betrag von über 3 Millionen. Der Zugang im Neugeſchäft gegenüber dem Stand vom 1. Januar 1928 be⸗ trägt über 700 000 RM., eine Summe, die das Ergebnis des Jahres 1927 heute ſchon um über 100 000 RM. überſteigt. Ins⸗ geſamt betragen die Forderungen der Neueinleger und Alt⸗ ſparer rund 5,55 Millionen Reichsmark. Inbezug auf die Höhe des Aufwertungsprozentſatzes von 22% Proz. ſteht die Städt. Sparkaſſe Schwetzingen an zweiter Stelle unter den badiſchen Sparkaſſen. Vergleich in einem Aufwertungsſtreit * Freiburg i. Br., 19. Nov. Der Freiburger Stadt⸗ ratsbericht meldet: Wie auch durch Preſſemeldungen be⸗ kannt geworden iſt, beſtanden wegen der Aufwertung des Reſt⸗ kaufpreiſes für das ehemalige domänenärariſche Ge⸗ lände im Günterstal weitgehende Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen dem Badiſchen Finanzminiſterium und der Stadt Freiburg. Durch das perſönliche Eingreifen des Finanzminiſters Dr. Schmitt iſt es nunmehr gelungen, den Streitfall durch einen Vergleich beizulegen, der den beider⸗ ſeitigen Intereſſen Rechnung trägt. Der Stadtrat fühlt ſich veranlaßt, dem Finanzminiſter für die wohlwollende Behand⸗ lung der Angelegenheit den verbindlichſten Dank auszu⸗ ſprechen. * Friedrichsfeld, 19. Nov. In den jüigſten Gemein de⸗ ratsſitzungen wurde beſchloſſen, die Schubert⸗Gedächt⸗ nisfeier der Schule am 24. November im Saale des Gaſt⸗ Hauſes„zur Roſe“ von der Vergnügungsſteuer zu befreien.— Die Friſt zur Bebauung des von der Stadtge inde erwor⸗ benen Grundſtücks gb. Nr. 459/59 durch Auguſt Beck wurde bis 1. März 1929 verlängert.— Der unterm 5. November 1928 vom Bürgermeiſter erlaſſenen ortspolizeilichen Vorſchrift über die Anlage und den Betrieb von Hauskläranlagen wurde zugeſtimmt. Ladenburg, 19. Nov. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Zur Abhaltung einer Weih⸗ nachtsfeier der Kleinkinderſchule wird dem Frauenverein am 23. Dezember die Turnhalle zur Verfügung geſtellt.— Zur Beſpannung der Motorſpritze, Geräte⸗ oder Mannſchafts⸗ wagen bei Ueberlandhilfe werden außer den zur Verfügung ſtehenden Laſtkraftwagen, die Pferdebeſitzer Ludwig Trill, Hermann Meng und Karl Wiederhold auf die Dauer eines Jahres verpflichtet. Außer der Vergütung, die bei einem auswärtigen Brande für Beſpannung und Fuhrwerke be⸗ zahlt werden, wird dem Pferdebeſitzer, der zuerſt mit ſeinen Pferden am Spritzenhaus zur Stelle iſt, eine Prämie von 10.—/ und den andern, die innerhalb 10 Minuten eintreffen, eine Belohnung von.—/ gewährt. Den Waſſerabnehmern, die mit der Zahlung ihres Waſſerzinſes vom Jahre 1927 noch im Rückſtande ſind, ſoll das Waſſer abgeſtellt werden, falls Zahlung binnen 8 Tagen an die Stadtkaſſe nicht er⸗ folgt.— Der Durchgangs verkehr auf der Haupt⸗ ſtraßſe vom Kriegerdenkmal ab und auf der Schwarzkreuz⸗ ſtraße wird für Laſtkraftwagen, Zugmaſchinen, Straßen⸗ walzen und Dampfſtraßenlokomobilen durch Erlaſſung einer prtspolizeilichen Vorſchrift verboten. Der Verkehr dieſer Laſtfahrzeuge ſoll über den Bollweg geleitet werden. Kleine Mitteilnngen Der Sulzfelder Bürgerausſchuß ſollte über den Waldankauf, der ſchon ſo viel Staub aufgewirbelt hat, Beſchluß faſſen. Zwei Tage vorher hatte ſich eine von etwa 160 Bürgern beſuchte Verſammlung beinahe einſtimmig für den Waldankauf eingeſetzt. Umſo verwunderlicher war daher, daß es nicht einmal zur Abſtimmung kommen konnte, da der Landbund und die Mehrheit der Bürgerpartei dem Ausſchuß fernblieben. Auweſend waren 27 Mann. Damit iſt der Wald⸗ ankauf definitiv geſcheitert. In der letzten Sitzung des Gemeinderates von Har⸗ denburg wurde die Gemeinderechnung für 1927/28 abgehört, die in Einnahmen mit 98 809,47/ und in Aus⸗ gaben mit 85 614,43/ abſchließt und demnach eine Mehr⸗ einnahme von 14 195/ aufweiſt. LTapeſen Werner Iwele . 3 13 N 5 5 l Naumaussfaftung und die Dinge wieder das, was wir und ſie verloren haben: Den Altſparern fließen dadurch rund 600 000 GM. mehr zu 8 Dr. B. lals bisher. Die Aufwertungsverpflichtungen der Sparkaſſe k 2,1 Clenken 5 V 5- ie eee. 5 Was wir vom Monde wiſſen Vortrag im Planetarium Stückwerk iſt wohl unſer Wiſſen über den treuen Be⸗ gleiter der Mutter Erde. Aber doch wiſſen wir wieder vieles. Und über das,„was wir vom Monde wiſſen“, ſprach im Mannheimer Planetarium Profeſſor Dr. Zirkel⸗ Heidelberg. Der treue Freund der Mutter Erde zieht als Wandel⸗ „Ring⸗Gebirge“. Wunderbares gebirgiges Land umgibt die Meere. Aus ſtark vulkaniſcher Tätigkeit ſtammen die Ge⸗ birge des Mondes. Erhöhungen bis zu 8000 Meter können mit Sicherheit feſtgeſtellt werden. Unbedingt müſſen noch die „Krater“ auf dem Monde erwähnt werden mit ihren präch⸗ tigen Terraſſenbildungen, die auf vergangene ſchwere Kata⸗ ſtrophen auf dem Monde deuten. 7 Verblüffen mag wohl die Tatſache, daß es auf dem Monde keine Atmoſphäre gibt. Die Klimaunterſchiede wecken Erſtaunen, denn ſie ſchwanken zwiſchen 200 Grad ſtern am Himmelszelt zwiſchen den Firſternen ſeine Bahn unter Null und 130 Grad über Null. und zwar in Elipſenfor m. Dieſe Bewegung bedingt die Das Fehlen der Atmoſphäre hat den Mangel jeg⸗ Bewegung der Erde. Rund vier Wochen benötigt der lichen Wafſers zur Folge. Niederſchläge, Regen, Schnee, Mond um unter den Sternen des Himmels hindurch⸗ Nebel ſind alſo nicht zu verzeichnen. zuwandern. Während dieſer Zeit wechſelt der Mond ſeine Licht⸗ geſtalt. Darnach haben bereits die Völker grauer Vorzeit ihre Zeitberechnungen eingeſtellt. Die Einteilung des Monates in vier Wochen blieb bis in unſere Tage erhalten. Woher kommt nun dieſer Wechſel in den Lichtgeſtalten des Mondes? Nicht die Stärke der Beleuchtung von der Erde aus bewirkt den Wechſel, ſondern der Bahnwandel. Doch wir ſehen immer das gleiche Bild, d. h. die gleiche Seite des Mondes. Dieſer ſonderbare Zuſtand erklärt ſich daraus, daß auch der Mond ſich einmal um ſeine Achſe dreht, ſo wie ſich die Erde einmal dreht. Von der Schau der Rückſeite des Mondes ſind wir alſo für ewig aus⸗ geſchloſſen. Ziemlich genau kennen wir die Größen verhält⸗ niſſe des Mondes, obſchon er in einer Entfernung von rund 380 000 Km. von der Erde ſeine Bahn zieht. Im Ver⸗ gleiche zur Mutter Erde beträgt ſein Durchmeſſer rund 80000 Km., alſo ein Viertel des Erddurchmeſſers. Andere Maße, z. B. die Oberfläche des Mondes, zwei Siebenund⸗ zwanzigſtel der Erdoberfläche, der Rauminhalt des Mondes ein Zehntel des Rauminhaltes der Erde, beweiſen die über⸗ legene Größe der Erde. Zwiſchen 356400 000 Km. ſchwankt die Länge der Bahn des Mondes am Sternenhimmel. Nun, was ſehen wird auf dem Geſellen? Da beobachten wir die großen ebenen Strecken,„Meere“ genannt leigent⸗ lich ein Widerſinn, denn der Mond iſt ohne jedes Waſſer!), die„Feſtländer“, die„Gebirge“, di, die kleinen Mit lebhaftem Beifall dankten die überaus zahlreichen Zuhörer Profeſſor Dr. Zirkel für ſeine lehrreichen Aus⸗ führungen, die durch wundervolle Lichtbilder veranſchaulicht wurden. 1755 O Schubert⸗Gedächtnis⸗Feier des Bühnenvolksbundes. So vielſeitig Schubert in ſeinem 100, Todesjahr ſchon gefeiert, und ſo viel an Chorwerken, Liedern, Meſſen, Klavierwerken aufgeführt wurde, es gibt immer noch Schätze in ſeinem über⸗ reichen Schaffen, die es verdienen, daß man ſich ihrer be⸗ ſinnt und ſie nachträglich zu Ehren bringt, wenn ſie auch zu Lebzeiten ihres Schöpfers faſt vollkommen unbeachtet blieben. Man ſollte es nicht für möglich halten, daß der von Beer⸗ hoven hochgeſchätzte Geiger Schuppanzigh bei der Durchſicht des ihm von Schubert vorgelegten großen Streich⸗ quartetts in D⸗Moll dem jungen Meiſter den Rat gab, er ſolle doch lieber bei ſeinen Liedern bleiben. Und dabei enthalten Schuberts Kammermuſikwerke Themen, die ſo ſehr in die Zukunft weiſen, daß wir einzelne im„Ring der Nibe⸗ lungen“ wiederfinden. Ob nun die Melodien wandern, jeden⸗ falls ſtellen ſich den Komponiſten der verſchiedenſten Zeitalter für ähnliche Stimmungen Motive desfelben Typus ein, ein Vorgang, der ſich im einzelnen niemals vollkommen erfor⸗ ſchen läßt.— Das Kergl⸗ Quartett war vom Bühnen⸗ volksbund zu einer Schubertfeier verpflichtet und führte drei ſeiner bebeutendſten Schöpfungen vor, das Streichquartett in K⸗Moll, den einzeln ſtehenden Quartettſatz in C⸗Moll und eben jenes, von Schuppanzigh ſo ſchmählich verkannte in 5 8. 5 -Moll mit den Variationen über jenen Zwiegeſang, der ſich zwiſchen dem Tod und dem Mädchen abſpielt und in Schuberts Gemüt ſeit Beethovens Heimgang oft genug abgeſpielt hat. Es iſt den vier unermüdlichen Muſikern, die ſich im Quartett zu löblichem Tun zuſammengeſchloſſen haben, den Herren Max Kergl, Bernhard Conradi, Franz Neumaier und Carl Müller zu beſonderem Verdienſt anzurechnen, daß ſte ungeachtet des aufreibenden Dienſtes im Orcheſter und im Angeſicht ihrer zwei noch bevorſtehenden ebenfalls im Dienſte Schuberts ſtehenden Abende ſich dem Bühnenvolks⸗ bund nicht verſagten und durch ihre Bereitwilligkeit dazu bei⸗ getragen haben, gerade denjenigen Tag zu feiern, zu deſſen Gedenken ſich die ganze Muſikwelt ſchon ein volles Jahr ge⸗ rüſtet hat. Man kann nur dringend wünſchen, daß auch die nächſten Abende, an denen Schuberts Kammermuſik auf⸗ geführt wird und an denen unſere heimiſchen Künſtler mit⸗ wirken, beim Publikum die nötige Reſonanz finden, wie ſie es für ihre vorzügliche Darbietung verdienen. e. Liederkranz E. V. Mannheim. Das erſte dieswinter⸗ liche Konzert bringt als Soliſten den jugendlichen Geiger Samuel Duſhkin, Chicago, welcher ſich durch geſchmackvolle Bearbeitungen für Geige und Klavier bekannt gemacht hat, und hier das Violinkonzert von Mendelsſohn ſpielt. Das Hauptereignis des Konzertes iſt die Erſtaufführung des neuen in Wien beim Sängerfeſt uraufgeführten Werkes von Ri⸗ chard Strauß„Die Tageszeiten“. Dieſes für Män⸗ nerchor mit großem Orcheſter geſchriebene Werk ſtellt eine Art ſymphoniſcher Chormuſik dar, die in ihrer Beſonderheit eine ganz einmalige Stellung in der beſchränkten Literatur des Männergeſanges bedeutet. Die enormen Schwierigkeiten der Aufführung werden ausgeglichen durch eine faſt volkstümliche Melodik, die den wundervollen Gedichten Eichendorffs in ganz neuartiger Weiſe gerecht werden. Ueber das Werk, das bisher außer in Wien nur in der Dresdner Staatsoper unter Fritz Buſch erklungen iſt, ſchreibt Richard Specht, der be⸗ kannte Wiener Muſikſchriftſteller, anläßlich der Wiener Ur⸗ aufführung: Es iſt das ſchönſte Chorwerk, das Richard Strauß geſchaffen hat, und iſt eine Koſtharkeit unter all ſeinen Schöpfungen. Das Konzert des Liederkranz findet unter der Leitung von Kapellmeiſter Max Sinzheimer am 1. Dezem⸗ ber 1928 im Muſenſaal ſtatt. Das geſamte Nationaltheater⸗ orcheſter, ſowie Herr Kirchenmuſikdirektor Arno Land⸗ mann und Herr Konzertſänger Max Lipmann wirken mit. . 1 rene ae 1 * * Mittwoch, den 21. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 542 Revanche ⸗Partie um 20000 Mark Beim Ecarté die Apotheke verloren i Die Kaufleute Gruber und Baum ſtanden vor dem Großen Schöffengericht Berlin Mitte unter der Anklage des Falſchſpieles, durch das ſie einen Apotheker um 19500„ geſchädigt haben ſollten, und wegen gewerbs⸗ mäßigen Glückſpiels. Die Staatsanwaltſchaft ging davon aus, daß ſie den harmloſen Apotheker zum GCcartée⸗Spiel verlockt und mit ſogenannten Keilkarten falſch geſpielt hätten. Der Apotheker Meyer ſuchte als Pachtſumme für eine Apotheke ein Darlehen von 25 000, und hatte von einem Freunde Wechſel als Unterlage für das Darlehen erhalten. 8. Die beiden Angeklagten, die notoriſch zu Spielerkreiſen gehören und auch ſchon an Spielklubs beteiligt waren, hatten von den Plänen bes Zeugen Kenntnis erhalten. Sie erboten ſich, von einem Münchener Bankier das Darlehen zu beſchaffen. Gruber gab ſich als Fabrikbeſitzer aus, der 400 Arbeiter beſchäftige. Die Verhandlungen zogen ſich lange hin, und ſchließlich kam es zu einem Kartenſpiel. Zunächſt ſpielte man zu Dreien Skat. Dann aber erklärte Baum, daß er müde ſei, und die beiden anderen gingen zum Ecarté über. Anfangs gewann Meyer. Dann drehte ſich das Blätt⸗ chen. Er verlor einige tauſend Mark. Noch zweimal wurde das Spiel fortgeſetzt, da Meyer den Verluſt einholen wollte. Das Endergebnis war, daß Meyer nach der dritten Partie nahezu 20000 Mark in bar und in Wechſeln verſpielt hatte. Baum ſpielte den Entrüſteten und machte, dem anderen ſchwere Vor w ürfe, daß er als ſchwerreicher Mann dem Zeugen, dem ſie doch ein Darlehen verſchaffen wollten, das Geld im Spiel abgenommen habe. Er lief dann auch entrüſtet weg. Aus dem Lande Lina Sommer⸗Ehrung Weinheim, 19. Nov. Der Frauenverein Weinheim veranſtaltete zugunſten des Roten Kreuzes in der Feſthalle, „Pfälzer Hof“, einen Lina⸗Sommer⸗ Abend, zu dem die 66fährige Dichterin perſönlich aus Karlsruhe herbeigeeilt war. Frl. Zettler aus Ludwigshafen, die ausgezeichnete Interpretin Lina Sommerſcher Dichtungen trug mit der Rezitation von hochdeutſchen und Pfälzer Mundarkdichtungen von Lina Sommer dank dem ihnen innewohnenden ſonnigen Humor einen ſtürmiſchen Heiterkeitserfolg davon. Die Vor⸗ tragende, die alles aus freiem Gedächtnis rezitierte, wurde mit Blumen geehrt. Die Liedertafel Weinheim 1883 unter ihrem Dirigenten Chormeiſter Joſef Menz ⸗ Mannheim umrahmte den heiteren Abend mit prächtigen Chordarbie⸗ tungen. Am Schluſſe wurden der Dichterin lebhafte Ovatio⸗ nen dargebracht. Eine junge Dame in odenwälder Original⸗ tracht überreichte ihr einen Früchtekorb mit poetiſcher Huldigung. Tief gerührt dankte Frau Lina Sommer für die ihr erwieſenen Ehrungen. h. Folgenſchwere Betrügereien * Baben⸗ Baden, 20. Nov. Durch die Flucht eines ſtäd⸗ tiſchen Angeſtellten des Fürſorgeamtes iſt man auf die Spur eines großangelegten raffinierten Betruges gekommen. Der Angeſtellte hatte auf dem Fürſorgeamt die Angelegen⸗ heiten des Altbeſitzes der Reichs⸗ und Kriegsanleihen für die Kleinrentner zu beſorgen. Er ließ, entgegen den Vorſchriften des Amtes, die im Beſitze der Kleinrentner befindliche Ori⸗ ginalſtücke kommen und verkaufte ſie für ſeinen eigenen Nutzen. Aus dieſem Verkauf iſt der Stadt Baden⸗ Baden ein großer, noch nicht überſehbarer Schaden ent⸗ ſtanden. Mit dem Beſitz der Originalſtücke war nämlich das Recht einer Rente bis ans Lebensende der Inhaber verbun⸗ den. Da nun die Stücke verkauft worden ſind, wird die Stadt gezwungen werden, für den Schaden, der den Klein⸗ rentnern entſtanden iſt, aufzukommen und die Rente aus all⸗ gemeinen Mitteln zu bezahlen. Der Täter iſt flüchtig. Der Umfang der Unterſchlagungen kann erſt durch die Unter⸗ ſuchung feſtgeſetzt werden. Wie die„Bad. Pr.“ hört, handelt es ſich um einen älteren Angeſtellten, der ſchon längere Zeit beim Fürſorgeamt tätig war und kurz vor der Anſtellung als Beamter ſtand. 5* L. Neckargemünd, 20. Nov. Der Bohrermarkt bewahrte guch dieſes Jahr eine außergewöhnliche Anziehungskraft. Die Zahl der Beſucher ging in die vielen Hunderte, ſo daß der Straßenverkehr oft beängſtigende Formen annahm. Die Ausſteller dürften im Allgemeinen mit den erzielten Ergeb⸗ niſſen zufrieden geweſen ſein. sch. Hockenheim, 18. Nov. Die Sammlung für das Deutſchtum im Ausland ergab in unſerer Stadt die ſchöne Summe von 239,50 Mark.— Feſtgenommen und in das Gefängnis nach Mannheim eingeliefert wurde hier ein Mann, der vom Amtsgericht Lörrach wegen Diebſtahls geſucht wurde.— Wilhelm Auer, Fabrikarbeiter, und Ehefrau Vero⸗ Nunmehr erbot ſich Grube, dem Zeugen am nächſten Tage in ſeinem Zimmer im Hotel Excelſtor eine Reyanche⸗ Partie um die ganze Summe zu gewähren. Meyer war aber ſtutzig geworden. Es war ihm ſchon vorher aufgefallen, daß Gruber beim Abheben der Karten beide Hände be⸗ nutzte. Er folgte unauffällig ſeinem Spielpartner und ſtellte feſt, daß ſich die angeblich Entzweiten in einem Café trafen. Als nun die Angeklagten am nächſten Tage zu der Repvanche⸗ partie um 19 500 Mark verſammelt waren, erſchien Meyer mit der Kriminalpolizei und ließ ſie feſtnehmen. Der Zeuge Meyer mußte zugeben, daß er keineswegs ein Neuling im Glücksspiel ſei, daß er vielmehr bis zur Auf⸗ hebung der Spielklubs deren ſtändiger Beſucher geweſen war und auch nachher noch gelegentlich geſpielt habe. Er iſt auch vor 10 Tagen erſt in einem Klub mit ausgehoben worden. Die Sachverſtändigen konnten keine Feſtſtellung treffen, ob die Angeklagten mit präparierten Karten geſpielt haben. Feſtgeſtellt wurde auch, daß bei dem dritten Spiel Meyer ſelbſt die Karten mitgebracht hatte, und daß er dabei auch verloren hätte. Das Schöffengericht nahm an, daß die Angeklagten Täuſchungshandlungen vorgenommen haben, um Meyer zum Spiel zu verleiten. Das Gericht konnte aber einen Kauſal⸗ zuſammenhang zwiſchen dieſen Täuſchungen und dem Verluſt nicht feſtſtellen. Auch ein Falſchſpiel konnte trotz recht ver⸗ dächtiger Umſtände nicht nachgewieſen werden. Da Ecarté zu zweit nach der Rechtſprechung kein Glücksſpiel iſt, mußte auch die Anklage wegen des gewerblichen Glücksſpiels in Wegfall kommen. Die Angeklagten wurden daher auf Koſten der Staatskaſſefreigeſprochen und der Haftbefehl gegen Grube aufgehoben. Eine Geflügelfarm durch Braudſtiftung vernichtet * Blaukenloch, 20. Nop. Schwer geſchädigt wurde am Sonntag der Mühlenbeſitzer Fr. Pfattheicher, der auf ſeinem Anweſen eine größere Geflügelfarm betrieb, die vollſtändig neuzeitlich eingerichtet war. Morgens um 46 Uhr ſtamd die ganze Anlage in hellen Flammen. Sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Dabei gingen ſämtliche Hühner, etwa 400 bis 500 an Zahl, zugrunde. Man vermutet Diebſtahl und abſichtliche Brandſtiftung. Nachbargebiete * Annweiler(Pfalz), 20. Nov. Ein ſchweres Motor⸗ radunglück ereignete ſich geſtern zwiſchen Queichhambach und der Neumühle. Ein Radfahrer rannte mit einem un⸗ beleuchteten Motorrad zuſammen. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß der Motorradfahrer mit einem dret⸗ fachen Schädelbruch und ſein Beifahrer Karl Göttel aus Annweiler mit ſchweren inneren Verletzungen, denen e. heute vormittag erlegen iſt, liegen blieb. Eine gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. * Pirmaſens, 19. Nov. Bei den Ausgrabungsarbeiten der Park und Bürgerbräun⸗A Glam ſogen! alten Galgen ſtieß ein Arbeiter in etwa 1 Meter Tiefe auf ein menſchliches Skelett. Die ſchon ſtark vermoderten Knochenreſte laſſen darauf ſchließen, daß die Leiche ſchon ſehr lange dort gelegen haben muß. Einige Säbelſtücke wurden von der Kriminal⸗ polizei zur näheren Unterſuchung verwahrt. SW. Darmſtadt, 20. Nov. Beim Tanken in der Heidel⸗ bergerſtraße floß Brennſtoff über, der, durch eine Stich⸗ flamme entzündet, ein Motorrad und ein Perſonen⸗ auto, beide Fahrzeuge von hier, in Brand ſetzte. Die Be⸗ rufsfeuerwehr war alsbald zur Stelle und verſuchte das Feuer mit Schaum⸗ und Trocken⸗Handfeuerlöſchern zu löſchen, doch vergeblich. Beide Fahrzeuge wurden ein Raub der Flammen i * Aus dem Elſaß, 18. Nov. Am Freitag nachmittag ex⸗ plodierte in der Kohlenſäurefabrik im Sporeninſelhafen Straß⸗ burg aus bis jetzt noch nicht feſtſtellbarer Urſache ein Dampf⸗ keſſel und riß einen zweiten mit. Der Maſchiniſt Föller wurde etwa 30 Meter weit geſchleudert und blieb mit ſchweren Verletzungen liegen. Ein in der Nähe beſchäftigter Arbeiter erlitt ſchwere Körper verletzungen.— In Hayin⸗ gen wurde der 51 Jahre alte Vorarbeiter Koch im Martins⸗ ſtahlwerk beim Einfüllen eines 30 Tonnen⸗Blocks infolge einer Exploſtion des Behälters vollkommen mit heißglühendem Metall überſchüttet. Als halb⸗ verkohlte Leiche wurde er aus dem glühenden Stahl heraus⸗ gezogen.— Die Straßburger Polizei verhaftete den 39 Jahre alten Wendelin Götz, ohne feſten Wohnſitz, wegen Zureiſe trotz Ausweiſung. Nun ſtellte es ſich heraus, daß Götz von einer deutſchen Behörde im Rheinland geſucht wird, da er noch eine Zuchthausſtrafe von ſieben Jah⸗ ren zu verbüßen hat. Die Reichsregierung hat einen Aus⸗ lieferungsantrag geſtellt.— Zn Göttelborn hat nach vor⸗ ausgegangenem Streit im Tanzſaal der 20 Jahre alte Veranſtaltungen Mittwoch, den 21. November Theater: Nationaltheater:„Der falſche Harlekin,„Dein und zurück“,„Die Prinzeſfin auf der Erben „Egon und Emilie“. 790 Uhr. a Mannheimer Künſtleriheater Apollo:„Wer iſt der Vater Herrnfeld⸗Theater, Berlin..15 Uhr. 5 Vorträge: Kunſthalle: Dr. E. Strübing:„Die bürgerlichs Baukunſt in Nord⸗ und Mitteldeutſchland“. Freier Bund Abt. II, .15 Uhr.— Volkshochſchule Mannheim(Alt. Rathausſgul): Frau Elſe Heiſer und Schulrat Gerweck:„Grundlagen und Auf⸗ gaben der Erziehung“. — Lichtfpiel theater 5 Alhambra:„W 0 l ga- Wol g“. Schauburg:„Helratsfleber“.— Capitol:„Der ge⸗ heime Kurier“— Scala:„Rivalen“,— Glorla⸗Paloſtz „Colibri“. 8— Palaſt⸗Theater:„Moulin—- Rouge!— Ufa⸗Theater: „Das zwelte Leben“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10.—1 u.—4 Uhr.— Kuunſthalle: 101 u. 24 Uhr, Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uh Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſalen Entdeckung eines Einbrechers durch Fingerabdrücke Die große Bedeutung der Daktyloſkopie in der Kriminali⸗ ſtik illuſtriert wieder folgender Fall: Im Jahre 1926 wurde im Hafengebiet eine Reihe von Ein bru chen begangen, Der Dieb war trotz aller Nachforſchungen nicht zu finden. Da kam im vorigen Jahre ein anderer Fall, in dem es gelang, den Täter in dem Taglöhner Georg Germann von hier zu faſſen, einen ſchon vorbeſtraften Menſchen. Von Karlsruhe kam Auskunft über den Vergleich der hier gefundenen Finger⸗ abdrücke mit dem Fingerſiegel der„markanteſten“ Perſönlich⸗ keiten im Verbrecheralbum. Die Abdrücke paßten genau auf Germann. Bis jetzt hatte man ihm nicht beikommen können, Nun erhob der Staatsanwalt Anklage auf Grund dieſes un⸗ trüglichen Beweismittels. Viel hatte Germann bel ſeinen nächtlichen Beutezügen nicht geerntet. Drei nächtliche Beſuche erfolgten in Büros, einer in einem Verkaufshäuschen, in einem fünften Falle blieb es bei einem Verſuch. Während der 27 Monate Unterſuchungshaft leugnete der Angeklagte immerfort. Als ihm aber geſtern ſein Fingerabdruck entgegen⸗ gehalten und bedeutet wurde, ſein Leugnen nütze nichts mehr, wurde er mürbe und geſtan d. Der Einzelrichter erkannte auf Verurteilung des Angeklagten zu acht Monaten Ge⸗ fäng nis. * Sechs Jahre Zuchthaus für einen Meſſerhelden Vor dem Schwurgericht Karlsruhe hatten ſich zwei in Raſtatt ſehr gefürchtete Raufbolde, der 29 Jahre alte Taglöhner Lukas Merklinger, verheiratet und Vater von zwei Kindern und ſein lediger Bruder Karl Merklinger, ge⸗ bürtig 1893 und Schloſſer von Beruf, wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten. In der Nacht zum 3. Juni 1928 war auf dem Raſtatter Bahnhofplatz gegen ein von Karlsruhe kommendes Baden Badener Auto ein Prügel geſchleudert worden. Als die Inſaſſen die Täter in den Anlagen ſtellten— es waren die Brüder Merk⸗ linger— griffen beide zum Meſſer. Der Kraftwagenführen Karl Meyer wurde durch einen Stich ins Herz ſo ſchwer verletzt, daß er nach wenigen Tagen ſt an ze Der Auto⸗ beſitzer und ein weiterer Inſaſſe erhielten gleichfalls weniger gefährliche Stiche. Das Urteil lautete für Lukas Merklinger, der den tödlichen Stich geführt hatte, auf ſechs Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, für Karl Merk⸗ linger auf zweit Jahre Gefängnis. * 8 Gut weggekommen. Am 3. September beſtieg ein 24 Jahre alter Maurer aus Sulzburg zum erſten Male fein funkelnagelneues, führerſchein⸗ und ſteuerfreies Leichtmotor⸗ rad, um es auf dem Bezirksamt in Staufen zur polizeilichen Anmeldung zu bringen. Auf der Hinfahrt ging alles gut. Die Rückfahrt aber koſtete bereits ein M enſchenleben. Als er nämlich gegen 11 Uhr vormittags durch Seeſelden fuhr, ſah er aus größerer Entfernung mehrere Männer mitten auf der Straße ſtehen und ſich ſeelenruhig unterhalten. Er gab Hupenſtignale und die Dorfbewohner zerſtreuten ſich gemütlich nach allen Seiten. Nur einer, ein 70jähriger Metzgermeiſter, benahm ſich ſo ungeſchickt, daß der Maurer, der ihn noch links überholen wollte, ihn anfuhr und zu Boden riß. Der Ueber⸗ fahrene erlitt einen Darmriß, am anderen Tage kam eine Bauchſellentzündung dazu, wenige Stunde ſpäter war er eine Leiche. Die Beweisaufnahme ergab, daß beide Teile an dem bedauernswerten Unfalle ſchuld waren. Der Fahrer hätte in der Kurve, in der ſich das Unglück abſpielte, hart rechts fahren oder rechtzeitig halten müſſen. Der Ueberfahrene hätte ſein Schwätzchen nicht ausgerechnet auf der Straße, die nun einmal dem Verkehr dient, zu machen. Da das Ver⸗ ſchulden des Maurers alſo nur gering war, fiel die Strafe entſprechend niedrig aus. Das Urteil des erweiterten Schöf⸗ ſengerichtes Freiburg i. B. lautete anſtelle einer verwirkten Gefängisſtrafe von 14 Tagen auf 100 Geldſtraſe. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November ithein Pegel] 18 16 17. 19. 20 21. Negar- Beg 15 J 6. 17 f 10 20 21. nika geb. Schäfer, konnten hier ihre ſilberne Hochzeit feiern. 8 8 5 4000340 87. i„ 5 5 Schreinergeſelle Mathtas Stoffel ſeine gleichaltrige Braut Jae 1071700 l 85 178156 C48 Mannbem 2688.62.57 5. J108)459 40 * Michelfeld b. Bruchſal, 20. Nov. Der in den 40er Jahren Frieda Hirſch durch zwei Revolverſchüſſe in den 5 520 295 223 1006 2053 Jagſſel—————— ſtehende Knecht des Gaſtwirts Kirſch wurde bei einer Repara⸗ Hals getötet und durch einen Kopfſchuß Selbſtmord Manege 700 777 905 5 1240 755 tur an der elektriſchen Lichtleitung im Stalle vom Strom verübt. Der Vater des Mädchens hatte dieſes veranlaßt, das Can 178 170 1870546 2034 getroffen und ſofort getötet. Verhältnis zu löſen. Röln 1441.46.55.06248 2,78 55... TTT„„—ÿi. eee eee TTT 2 * ee, e eee eee, 5 Vertretung„ Akrema“, lun Aang, Aulomob gere achat m.. U. M 7, 9a l. 5 Fernsprecher 20306/07 „ VocrlANbischE MASCHINENFABRIK A- G. PLAUEN i. N 1928 vorgelegt. 8. Seite. Nr. 342 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 21. November 1928 iytſehakts · und Iszeitung e Der Kampf um das Allmetallgeſetz Das Gutachten des R. W. R. eine Kompromißlöfung Der Kampf um die Verlängerung des Geſetzes betreffend handel hat durch die Auswirkungen des Sondergeſetzes keinen den Verkehr mit unedlen Metallen iſt durch das Gutachten des wirtſchaftspolttiſchen Ausſchuſſes des Vorläufigen Reichswirt⸗ ſchaftsrates, das ſich für eine Verlängerung des Geſetzes bis zum 31. Dezember n. J. ausſpricht, in ein neues Stadium ge⸗ treten. Das Geſetz läuft bekanntlich mit Ablauf d. J. ab. Die Metallinduſtrie fordert ſeine Verlängerung um zwei Jahre als Zwiſchenlöſung und dann eine Einarbeitung der Paragraphen 1, 2, 5, 6 und 18 in die Gewerbeordnung und das neue Strafgeſetzbuch. Sie hat Gutachten von Induſtrie⸗ und Handelskammern, Induſtrieverbänden, der Reichsbahn und Reichspoſtverwaltung, des Handwerks und des Hausbeſttzes über die Notwendigkeit der Beibehaltung der gegenwärtigen geſetzlichen Beſtimmungen beigebracht, die ſich dahin aus⸗ drücken, daß die Freigabe des Metall⸗Kellerhandels, die Er⸗ öffnung von Metallkellern durch zahlloſe, jetzt vom Handel ausgeſchloſſene Hehler und durch viele mittelloſe, der Verfüh⸗ rung zur Hehlerei beſonders ausgeſetzte Erwerbsloſe, begün⸗ ſtigen würde. Die polizeiliche Verfolgung und Aufdeckung von Metalldiebſtählen wird gegenwärtig auch dadurch erleichtert, daß der Kreis der Metallhändler auf zuverläſſige, einer Prü⸗ fungspflicht unterworfene Perſonen beſchränkt bleibt. Das Sondergeſetz hat in den letzten Jahren in zunehmendem Maße bewirkt, daß die Metallhandelserlaubnis ſolchen Perſonen nicht zugeteilt wurde, die bereits wegen Hehlerei, Diebſtahls, Unterſchlagung und Betrugs verurteilt wurden. In Berlin ſtellte in letzter Zeit der Prozentſatz der Geſuche dieſer Kreiſe mehr als 20 v. H. de 3 Gewinnabſchluß der Afa In ber am 20. d. M. abgehaltenen AR.⸗Sktzung der Unlverſum⸗ Film⸗AG. in Brlin wurde die Vermögensaufſtellung auf 31. März Das erſte G. nach der Durchführung der Sanie⸗ rung erbrachte Geſamterlöſe von 21 809 245(15 270 939) 4. Die Auf⸗ wendungen umfaßten: Allgemeine Handlungsunkoſten 2321 163 2854 266), Steuern 3 450 94(3 536 926) 4, Zinſen, insbeſondere Verzinſung der Teilſchuldverſchreibungen, 1018 724(2 841 484)&, ſowie Abſchreibungen 14857 198„. Der Reingewinn, der vorge⸗ tragen werden ſoll, beträgt 161 215„.(Die vorjährige Gewinn⸗ und Verluſtrechnung hatte einen„Sanierungsertrag“ von 48,78 Mill. Mark aufgeführt.) Die Hauptaufgabe des vergangenen Jahres war, wie mitgeteilt mird, die Neuregelung der alten Verträge. Außerdem wurden durch⸗ greifende Maßnahmen für die Reinigung des geſamten Theaterparks von unrentablen Objekten eingeleitet und eine Reihe von Umbauten und Erneuerungen vorgenommen. Die während der Sankerung in Rückſtand gekommene Filmerzeugung wurde in Gang geſetzt. Für die abgelaufene Spielzeit 1927/8 wurden insgeſamt 33 Spielfilme, 35 Programmfilme und rd. 100 Wochenſchauen angefertigt. :? Mansfeld Ach. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Eisleben. Von einer der Verwaltung naheſtehenden Seite verlautet, daß wenn auch das Geſchüftsjahr erſt am 31. Dezember ſchließe, man doch be⸗ relts heute ſchon damit rechnen könne, daß eine Erhöhung der Dividende(i. V. 7 v. H. nicht in Frage komme. Den zwar ark geſtiegenen Kupferpreiſen st nkoſten gegenüber.“ 5 * Erweiterung der Sachtleben AG. für Bergban und Chemiſche Induſtrie in Köln. Die dem Metallbank⸗ Konzern zuge⸗ st 1¹ hörende G. hat einen Teil des 120 000„ betragenden AK. der Bergabau AG. Bauerland in Mitterteich erworben. Bei Weſtdentſchen Waggonfabriken AG. der ao. HV. dieſes Unternehmens ſoll eine Kapltalserhöhung be⸗ Handelt und beſchloſſen werden. * Voransſichtlich Dividendenausſchüttung bei der Vereinigten Wie verlautet, findet in den erſten Tagen des Dezember die Aufſichtsratsſitzung für das ſieben Monate umfaſſende erſte Geſchäftsfahr der bekanntlich am 1. Dezember 1927 gebildeten Waggongeſellſchaft ſtatt. Aller Voraus⸗ ſicht nach wird das Unternehmen, in das die Firmen van der Zypen, Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf C. Weyer u. Co. und Killing u. Sohn 8 ihre Betriebe eingebracht haben, eine Dividende ausſchütten, ohne daß ſchon ein genauer Ueberblick über deren Höhe möglich iſt. Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm. C. Weyer u. Co. Vermutlich Diuidendeuausſall. Bei dieſer zu den Gründern der Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken in Köln gehörenden Ge⸗ fellſchaft beſteht die Wahrſcheinlichkeit eines Dividenden aus⸗ falls für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsfahr(i. B. v. Die Geſellſchaft dürfte einen Ueberſchuß zur inneren Kräftigung des Unternehmens verwenden. Außerdem iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß bei einer eventuellen Dividendenverteilung bei der Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken Ac. dieſer Zufluß erſt in der nächſten Bilanz von Weyer in Erſcheinung kreten würde. * Millionenauftrag für die Waggonfabrik Wegmann u. Co., Kaſſel. Wie mitgeteilt wird, iſt der Waggonfabrik Wegmann u. Co. in Kaſſel ein ſehr bedeutender und mehrere Mill./ umfaſſender Auftrag in neuartigen Speiſewageen für D⸗Züge von der Mitropa AG. in, Berlin überſchrieben worden. Dieſer Auftrag wird in zwei Abtei⸗ lungen während des erſten und zweiten Halbjahres 1929 erledigt werden und den Betrieb der Waggonfabrik Wegmann u. Co. für das nächſte Jahr mit den ſonſt noch vorliegenden Aufträgen voll be⸗ ſchäftigen. Eiſenwerke Gaggenau AG. in Gaggenau. Wie der BBC. hört, liegen zur Zeit etwa für etwa 4 Mill.„ Aufträge vor. Der Ge⸗ ſchäftsgang iſt demnach zufriedenſtellend. Weiter verlautet, daß nach Anſicht in Kreiſen der Verwaltung den Gläubigern ein offenbar günſtliges Vergleichsangebot gemacht wurde, dem die Hälfte der Gläubiger— der Zahl und der Forderung nach— be⸗ reits zugeſtimmt haben ſoll, ſo daß demnächſt die Vergleichsverhand⸗ lungen vor dem Gericht ſtattfinden können. Badiſche Maſchinenfabrik Durlach. Die o. GV. genehmigte einſtimmia den Abſchluß mit 12 v. H. Dividende. 2* NS! Die o. GV. der Neckarſulmer Fahrzeug⸗ werke AG. wird fetzt auf den 11. Dezember einberufen. Das Sanierungsprojfekt wird in der anfangs dieſes Monats bekannt ge⸗ gebenen Weiſe zur Beſchlußfaſſung vorgelegt Danach erfolgt be⸗ kanntlich eine Kapitalszuſammenlegung von 12,5 auf 2 Mill. und Wiedererhöhung auf 10 Mill. 4. Die GV. wird von großer Bedeu⸗ tung für die Zukunft des Unternehmens ſein, zumal ja bei den Auf⸗ ſichtsratswahlen die Intereſſennahme der Fiat⸗ Gruppe zum Ausdruck kommen Hürfte. * 25 Jahre Thomas Ernſt Haller Ac). Eines der bedeutendſten Werke der deutſchen Uhreninduſtrie, die bekannte Thomas Ern ſt Haller AG., Uhrenfabrlken zu Schwenningen a.., fetert am 24. November dieſes Jahres das 25fährige Beſtehen. In dieſer Zeit hat ſich das Unternehmen zur Weltbedeutung entwickelt. 1903 befaß das Unternehmen eine Belegſchaft von 40 Mann, heute beträgt ſie 1800, die Tag für Tag 11000 Uhren herſtellt. Seit Apri dieſes Jahres iſt die Haller Ac. mit der bekannten Kienzle Uhrenfabriken A G. zuſammengeſchloſſen, um dem hochgeſtei⸗ gerten Wettbewerd der ausländiſchen Konkurrenz auf dem Welt⸗ markt beſſer begegnen zu können. Von ben Gründern lebt noch der 51jäßrige Thomas Ernſt Haller, eine Führerngtur. Sein füngerer Bruder und ſein Schwiegerſohn Will Brunckforſt leiten mit ihm beute die Geſchicke des an führender Stelle ſtehenden Welthanſes. 4 Mill./ für ein Werk, das ſynthetiſches Eiſen herſtellen ſoll. Die Firma A. M. Byers Co. Warren, Ohio, veröffentlicht einen Bericht, welchem zufolge die auf den Werksanlagen angeſtellten Berſuche, über die Herſtellung von ſynthettſchem Eiſen, das in ſeiner chemiſchen Analyſe etwa Puddeleiſen gleicht, außerordentlich zu⸗ ellend ausgefallen ſind. Ermutiat durch dieſe Verſuche, wird r einlaufenden Anträge dar. Der Metall⸗ ſtünden nicht unerheblich geſteigerke s Harmonn⸗ Pa ein großes Werk mit einem Koſten⸗ Schaden erlitten; ſeine Umſätze Zinn um 15— 20 v. H. Der Metallgroßhandel tritt— entgegen der Auf⸗ faſſung der Metallinduſtrie— dafür ein, daß der Begriff der „fahrläſſigen Hehlerei“ unter die ſtrafbaren Handlungen des neuen Strafgeſetzbuches eingereiht werde, dagegen lehnt er die Konzeſſionspflicht für den Kleinhandel mit Altmetallen ab, da nach ſeiner Auffaſſung nach Ablauf des Sondergeſetzes auto⸗ matiſch die durch den Erlaß des Geſetzes ſuspendierten Vor⸗ ſchriften der Gewerbeordnung wieder in Kraft treten müſſen. Nach dieſen Beſtimmungen kann die Polizeibehörde einem zu⸗ verläſſigen Händler die Fortführung des Geſchäfts unterſagen, wodurch die von der Induſtrie behauptete Notwendigkeit der Aufrechterhaltung eines koſtſpieligen Selbſtſchutzes hinfällig werden würde. Es iſt anzunehmen, daß nach dem Gutachten des R. W. R. eine Kompromißlöſung durch Verlängerung des Sonder⸗ geſetzes bis Ende 1929 geſchaffen werden wird. Bis dahin wird ſich zweifellos überſehen laſſen, wann die Arbeiten für das neue Strafgeſetzbuch und die Gewerbeordnung beendigt wer⸗ den können, ſodaß erſt dann die Gegenſätze, die z. Zt. zwiſchen der Metallinduſtrie und dem Metallgroßhandel über die Not⸗ wendigkeit der Beibehaltung des Sondergeſetzes beſtehen, end⸗ gültig durch die Einarbeitung der betreffenden Schutzpara⸗ graphen in die erwähnten neuen Geſetze ihre Beilegung finden werden. erhöhten ſich in Kupfer und * Großkraftwerk Mannheim AG. in Mannheim. gibt im Anzeigenteil die Nummern der nicht zum Umtauſch einge⸗ reichten und nunmehr für kraftlos erklärten Anteilſcheine ihrer Vor⸗ zugsaktien bekannt. :? Preag⸗Anleihe überzeichnet. Die Zeichnungs Die Geſellſchaft liſten für 1 Mill. AG. wurden nung wegen Pf. Sterl. 6proz. Bonds der Preußiſchen Eleltrizit in London bei den drei Emiſſionshäuſern kurz nach Eröf mehrfacher Ueberzeichnung geſchloſſen. Befriedigendes Geſchäft der Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Canaliſation und Chemiſche Induſtrie in Friedrichsfeld[Baden]. Die Beſchäftigung der., die in IG. mit der Deutſchen Ton⸗ und Steinzeugwerke AG. in Charlottenburg ſteht, hat ſich im laufenden Jahre bisher befriedigend geſtaltet. Man könne, vorbehaltlich der Entwicklung in der nächſten Zeit, wieder mit einem günſtigen Ergebnis rechnen.(J. V. 15 v. H. Gewinnausſchüttung.) :2 Porzellanfabrik Lorenz Hutſchenrenther AG. in Selb. Die o. GV. genehmigte den Abſchluß. Entſprechend der Vorſchläge der Verwaltung wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn von 790 812, (572 034/ 6 v. H. Dividende auf die VA., 9(8) v. H. auf die StA. (8 Mill.) zu verteilen. N * Feiſt Sektkellerei AG. in Frankfurt a. M. Der Abſchluß weiſt für 1927/8 einen kleinen Ueberſchuß aus. Eine Dividende wird wieder nicht verteilt. Im Vorjahr wurden aus 12 000 Ueberſchuß 2000„ der Reſerve überwieſen und 10 000 1 vorgetragen. * Reichelbräu AG. in Kulmbach. Die GV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 192728 mit einer Dividende von wieder 20 v. H. Nach Mittelung des Vorſtandes bat die Geſellſchaft ihren Rohſtoſfbedarf zu verhältnismäßig günſtigen Preiſen endecken können. Im lauſen⸗ den Geſchüftsfayr wat die Biererzeugung in den erſten Monaten höher als im Vorjahr, ſodaß die Ausſichten weiterhin günſtig zu be⸗ urteilen ſind. * Brauerei⸗Dividenden. Die Jeſuitenbrauerei A., München verteilt für das Geſchäftsfahr 1927/28 wieder 12 v. H. Dividende. Die Hofbierbrauerei AG. Deiniger⸗ Kornbräuin Hof erhöht ihre Dividende von 11 auf 12 v. H.— Der AR. der Grünerbräu A., Fürth, beſchloß, eine Divi⸗ dende von 14(i. V. 12) v. H. vorzuſchlagen.— Die Bam be r Mälzerei AG. in Bamberg ſchlägt 9(i. V. dende vor. * Weizenmühle Karl Salomon u. Co. AG., Berlin— Oppoſition. n der HV., die über den Verluſt⸗Abſchluß und die vorgeſchlagene Zuſammenlegung des Aktienkapitals von 4 zu 1 ſowie über die Wiedererhöhung auf 2 Mill. Beſchluß zu faſſen hatte, kam es zu heftiger Oppoſition. Vertreten waren von 1,6 Mill. AK. 1 563 800, davon für die Preußenkaſſe und Rentenbank je 709 000.„, von der Deutſchen Mühlen vereinigung 64000 4 und durch eine andere opponierende Aktionärgruppe 80 000 4. Letztere beantragte zunächſt Vertagung wegen nicht rechtzeitiger Aus⸗ legung des Berichts und unzureichender Einladung. Dieſer Antrag wurde gegen Proteſt der Opponenten abgelehnt. Vor der Be⸗ ſchlußfaſſung über die Bilanz uſw. entſpann ſich eine ausgedehnte Erörterung, in der die Oppoſition die einzelnen Bilanz⸗ poſten ſtark bemängelte. Aus den Ausführungen der Opponenten war ferner von Intereſſe, daß die öffentliche Hand für das Majoritätspaket einen Preis von nicht weniger als 91 v. H. bezahlt habe, und zwar zu einem Zeitpunkt, als der Verluſt für 1927 bereits feſtgeſtanden habe. Jetzt würden dieſe Aktien 4 zu 1 zufammengelegt. Die Oppoſition hielt eine Zuſammenlegung im Verhältnis von 2 zu 1 für ausreichend. Ihre ſpätern Anträge auf Einſetzung einer Re⸗ viſionskommiſſſon zur Prüfung der Entſtehung des Verluſtes und der Regreßpflicht der Verwaltung wurde mit allen gegen die 800 Stimmen der Oppoſition abgelehnt und mit demſelben Stimmen⸗ verhältnis die Anträge der Verwaltung angenommen, wogegen Einſpruch zur Niederſchrift des Notars erhoben wurde. Da⸗ nach wird das Grundkapital 4 zu 1 auf 400 000/ herabgeſetzt und um 1,6 auf 2 Mill. wieder erhöht. Die neuen ab 1. Januar 1929 dividendenberechtigten Aktien werden von einer Gruppe zu 102,5 v. H. übernommen und den Aktionären zum gleichen Kurs in der Weiſe angeboten, daß auf 100/ alte 400 J neue Aktien entfallen. Wegen des Mehrheitswechſels legte der alte Aufſichtsrat ſein Amt nieder. Neu gewählt wurden Bankdirektor Belitz(Dresdner Bank), Alfred und Joſeph Blumenſtein(Bank für Textilindu⸗ ſtrie), Direktor Bro zio(Deutſche Mühlenvereinigung), Staats⸗ ſekretär Hagedorn und Direktor Hirſch(Getreide⸗Induſtrie⸗ und Kommiſſions⸗ AG.), Direktor Lipp(Deutſche Rentenbank⸗Kre⸗ ditanſtalt), Juſtizrat Pinner ſowie Generaldirektor Wagner (Hefftſche Kunſtmühlen⸗Ac., Mannheim). DD..... xx Goldbestand der Reichsbank (Allllarden RH am Menatsende) 4,0 3,0 . „„ „% rn eee Fr ITC markt zulaſſen. Mißſtände bei Bezahlung von Ausloſungsrechten Bekanntlich muß bei Einlöſung gezogener Ausloſungsſcheine(As) ein gleicher Nennwert von Ablöſungsanleihe(KK), ohne beſtimmte Nummern, mit eingereicht werden. Im Börſenverkehr ſind A8 und AA getrennt voneinander veräußerlich. Solange nun der ausgegebene Betrag von KA groß iſt und vor allem den der 48, des Altbeſitzes alſo, ſehr erheblich überſteigt, wird dieſer getrennte Handel ſich rei⸗ bungslos vollziehen. Kommen aber nur kleinere Kapitalien in Frage, ſowohl nur wenige A als auch kein zahlenmäßig größerer Unterſchied zwiſchen ihnen und den A8, ſo iſt es denkbar, daß die AA, die ja bekanntlich meiſt ſehr niedrig ſtehen, zu ſpekulativen Zwecken in derartigen Men⸗ gen aufgekauft werden, daß bei Präſentation gezogener As ein Er⸗ werb der geſetzlich mit vorzulegenden AK unmöglich wird. Dieſem Umſtande Rechnung tragend, hatte der Berliner Börſenvorſtand im Auguſt ds. Is. für die bisher einzigen Ablöſungsanleihen ohne Aus⸗ loſungsrechten(Neubeſitz), und zwar für Anhalt und Mecklenburg⸗ Schwerin, die Kursausſetzung angeordnet. Da das Ablöſungsgeſetz nun einmal die getrennte Veräußerlichkeit der Papiere zuläßt, mußte ein Weg gefunden werden, dieſer Marktverengung ⸗für die AA vorzu⸗ beugen. Zu dieſem Zwecke hat ſich jetzt der preußiſche Finanzminiſter an ſolche Schuldner gewandt, um ihnen allerdings nur nahezulegen, den erwähnten Schwierigkeiten auf dreierlei Art zu begegnen. Dieſe An⸗ regung wird ſicherlich auch in anderen Ländern zu entſprechenden Hin⸗ weiſen führen. Zunächſt ſollen die Schuldner davon abſehen, ſelbſt als Käufer von AA aufzutreten. Das iſt inſofern intereſſant, als hier das erſte Mal amtlich, wenn auch verſteckt, zugegeben wird, daß die Schuldner ſelbſt zu Tilgungszwecken A& erwerben. Hieraus mag ſich auch manche Anomalie erklären, z. B. bei München, wo die AA 70 v.., dagegen die A8 nur 63 v. H. ſtehen. Wenn auch dieſer Erwerb, der natürlich nur erfolgt, um einer ſpäteren Valoriſierung zu entgehen, nicht verboten werden kann, ſo ſoll doch wenigſtens darauf geachtet werden, daß immer ein den noch umlaufenden Betrag der A8 beträcht⸗ lich überſteigender von AA im Markte bleibt. Oder es ſoll, falls trotzdem ein Kauf durch die Gläubiger zu„angemeſſenen Preiſen“ nicht möglich iſt, der Schuldner aus ſeinen eigenen Beſtänden Stücke abgeben, und zwar etwa auf der Baſis der Reichsablöſungsanleihe. Das könnte wohl nur bei unnotierten Papieren in Frage kommen, da ſonſt(ſ. München) die Kurschance zwiſchen der Reichs⸗ und Stadt⸗ anleihe von jedermann ausgenutzt werden würde. Drittens wäre auch noch die Möglichkeit vorgeſehen, bei der Einlöſung der A8 von gleich⸗ zeitiger Vorlage der AA abzuſehen, dafür aber dem Gläubiger einen Abzug zu machen, ebenfalls in Höhe des Reichsanleihekurſes. Es fragt ſich nur, ob die Entwickelung nicht ſchon zu weit fort⸗ geſchritten iſt, daß heute eine Hilfe zu ſpät iſt. Jedenfalls zeigt die Anregung, daß die prakttſche Durchführung des Ablöſungsgeſetzes ſich nicht einfach vom grünen Tiſch aus bewerkſtelligen läßt. B. st. Die Amſätze am Grundſtücksmarkt Die Grunderwerbsſteuer als Spiegelbild Allmonatlich weiſt das Reichsfinanzminiſterium die Einnahmen aus der Grunderwerbsſteuer nach. Dieſe Steuer bedeutet eine Be⸗ laſtung des Grundſtückverkehrs ähnlich wie die Kapital⸗ verkehrsſteuern den Umſatz mobiler Kapitalien belaſten. Aus den monatlichen Eingängen der Grunderwerbsſteuer Rückſchlüſſe auf die Vorgänge am Grundſtücksmarkt zu ziehen, wäre verfehlt, weil die Statiſtek durch Zufälligteiten beinflußt wird. Zieht man jedoch die Einnahmen aus der Grunderwerbsſteuer für größere Zeitabſchnitte zuſammen, ſo gleichen ſich dieſe Zufälligkeiten aus und man gelangt zu Zahlen, die gewiſſe Rückſchlüſſe auf die Umſätze am Grunsſtücks⸗ Zu dieſem Zweck haben wir die Grunderwerbsſteuer⸗ erträge nach Halbjahrabſchnitten zuſammengeſtellt. Die Einnahmen ſtellten ſich für die Zeit vom April bis September 1926 auf 12,2 Mill. 4 Okt. 1926 bis März 1927 auf 15,8 Mill. 4 April bis September 1927 auf 21,6 Mill. Olt. 1927 bis März 1928 auf 19,3 Mill. April bis September 1928 auf 18,6 Mill. 4 Der Ueberſicht iſt zu entnehmen, daß die ſeit Oktober und Nov, v. Irs. rückläuſige Konjunktur auch eine Minderung der Grund⸗ erwerbsſteuererträge gebracht hat, die auf einen Rückgang der Grundſtücksumſätze zurückzuführen iſt Grundoͤſtücksumſatz im letzten nachgewieſenen halben Jahr(April bis September), dem Grunderwerbsſteuerertrag nach zu ſchließen, noch erheblich größer, und zwar um ungefähr 50 v. H. größer geweſen zu ſein als in dem Kriſenhalbjahr April bis September 1926. Geheimrat Dr. Heinrich Ehrhardt geſtorben. Der Neſtor der Deutſchen Induſtrie, Geh. Baurat Dr. Ehrhardt, iſt geſtern in Zella⸗Mahlis geſtorben. Baurat Ehrhardt, der am 17. Nov. ſeinen 89. Geburtstag begehen konnte, war Ehrenbürger der Städte Düſſeldorf und Zella⸗Mahlis. Er war der Erfinder des Ehrhardt⸗ ſchen Preßverfahrens zur Herſtellung von Hohlkörpern aus einem prismatiſſchen Block, Erfinder des Rohr rück⸗ laufgeſchützes und Gründer großer induſtrieller Werke, ſo der Rheiniſchen Metallwaren⸗ und Maſchinen fabrik AG. in Düſſeldorf, der Stahlwarenfabrik Ehrhardt u. Neye in Rath bei Solingen, der Fahr zeugfabrik Diri⸗ werke Eiſenach, der Preßwerke Düſſeldorf⸗Reishold und der Gewehr fabrik Sömmerda. Neuwertverſicherung induſtrieller Anlagen.— Einigung zwi⸗ ſchen den beteiligten Organiſationen. Der Reichsverband der Deut⸗ ſchen Induſtrie und die Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland haben ſich in der Frage der Neuwertvperſicherung induſtrieller Anlagen nach mehrmonatigen, unter Mitwirkung des Deutſchen Verſicherungs⸗Schutz⸗Verbandes geführten Verhandlungen geeinigt. Die Arbeitsgemeinſchaft privater Jeuerverſicherungs⸗Goſellſchaften hatte bekanntlich Ende 1927 die Neuwertergänzungsverſicherung eingeführt, in der ſie für den Unterſchied zwiſchen Neuwert und Zeitwert ein zinsloſes Darlehen auf die Dauer von 10 Jahren gewährte. Die Arbeitsgemeinſchaft wird fetzt auf Grund der getroffenen Vereinbarungen eine reine Neuwertverſicherung, alſo nicht als Darlehen, ſondern als Ent⸗ ſchädigung. Die Differenzierung der dentſchen und polniſchen Einfuhrzölle. Die Herabſetzung der polniſchen Einfuhrzölle ſpielt in den Handels⸗ vortragsverhandlungen eine große Rolle. Nach einer deutſchen Statiſtik ſtellt ſich der Unterſchied zwiſchen dem beutſchen und pol⸗ niſchen Einfuhrzoll in den Hauptpoſitionen der beiderfeitigen Zoll⸗ tarife(in Prozenten des Wertes der Warengruppen) wie folgt: Lebensmittel und Getränke in Deutſchland 26,0(in Polen 27,5); chemiſche Produkte 15,5(29,3); Textilien 24(49,6); Kautſchukwaren 19,5(39,5); Leder und Lederwaren 13,5(84,3); Holz und Holzwaren 13,2(38,6); Schnitzſtoffe 19,8(23); Papierwaren 19,4(68,1); Stein⸗ und Tonwaren 39(77,6); Glas und Glaswaren 51,1(70,2); Eifen⸗ waren 16,9(56,3); Waren aus unedlen Metallen 13,2(28,8); Ma⸗ ſchinen und Apparate 10,9(41,6); Fahrzeuge 43,5(10,6), Inſtrumente und Uhren 24,1(55,3). Für die geſamten angeführten Warengruppen ſtellt ſich der Einfuhrzoll in Deutſchland auf 29,8, in Polen dagegen auf 43,3. Die künftigen deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen würden zweifellos weſentlich erleichtert werden, wenn Polen allgemein mit ſeinen Einfuhrzöllen auf das deutſche Zolluſveau herunterginge. Seviſenmarkt Im heutigen Früßverkebr nstierten Pfunde gegen Nem- Pork 485, 408, Schweiz 25,19 25,19 Stockzelm 18,180 18,14 Paris. 24,18 124,13 Hefland.. 12,07 12708] Madrid. 30 5 Srüſſe!l. 84.89 34,89 Oslo 13,19 18,10. e Mailand 92,50 92,56 Kopenhagen 13,19 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1970 uns Pfunde mit 20.3570 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg⸗MRuhrort 20. November Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu geſtern wieder gering. Die Kohlentransportgeſellſchaft nahm nur einzelne Kähne aus dem freien Markt. Schlepplöhne blieben unverändert. Frachten und Allerdings ſcheint der *. Dr* 1 — e M dd * Schreinereieinrichtungsgegenſtände. Mittwoch, den 21. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 542 Noch immer hoher Stand der Aktienemiſſionen Nach den amtlichen Berechnungen haben ſich die Aktienemiſſionen den letzten Jahren in folgender Weiſe entwickelt: 1. Quartal 219 Mill. 4 1927 1. Quartal 379 Mill. 2. Quartal 142 Mill. 4 1927 2. Quartal 432 Mill. 4 3. Quartal 151 Mill. 1927 3. Quartal 248 Mill.& 4. Quartal 149 Mill. 4 1927 4. Quartal 310 Mill.& 1926 1. Quartal 98 Mill. 1928 1. Quartal 201 Mill./ 1920 2. Quartal 120 Mill. 1928 2. Quartal 412 Mill. 1926 3. Quartal 306 Mill. 4 1928 8. Quartal 324 Mill. 4 374 Mill. 4 Die Berechnung des Umfangs der Aktienemiſſionen durch das Statiſtiſche Reichsamt erfolgt zum Ausgabekurs der fungen oder gegen Aktien. Solche Aktien, die für Fuſionszwecke Einbringung von Sacheinlag en emittiert worden ſind, ſind in Abzug gebracht. Allerdings muß berückſichtigt werden, daß ſich der⸗ artige Feſtſtellungen nicht mit abſoluter Genauigkeit treffen laſſen. Immerhin geben die obigen Zahlenreihen ungefähr einen Ueber⸗ blick darüber, in welcher Weiſe der Kapitalmarkt bisher durch Aktienemiſſionen beanſprucht wurde. Ueberraſchend iſt die Tatſache, daß auch im laufenden Jahr, in dem der Kapitalmarkt verhältnis⸗ ntäßig angeſpannt war, ziemlich große Mengen junger Aktien emittiert worden ſind. Man wird dies darauf zurückführen müſſen, daß die Plazierung junger Aktien nur zum Teil am offenen Kapitalmarkt, im übrigen aber durch Begebung außerhalb des 1 0 5 Kapitalmarktes(feſte Uebernahme durch Konſortien u, dgl.) erfolgt. Vereinigte chemiſche Werke Ach., Charlottenburg.— Mehr⸗ beitswechſel.— Dividendenkürzung. Die Geſellſchaft, deren Aktien⸗ mehrheit in dieſen Tagen an die Kokswerke und chemiſche Fabriken Ac. übergegangen iſt, legt nunmehr ihren Abſchluß für 1927/8 vor. Das Glyzeringeſchäft habe erhebliche Verluſte ge⸗ bracht, die auch das Geſamtergebnis ungünſtig beeinflußten. Nach 30 000 4(i. V. 37 000„) Abſchreibungen auf zweifelhafte Forde⸗ rungen und 48 000(45 000)/ ſonſtige Abſchreibungen geht der Rein⸗ gewinn von 231 000 auf 158 000/ zurück. Die Dividende wird, wie ſchon gemeldet, von 10 auf 7 v. H. gekürzt. In der Bilanz haben ſich bei 2 Mill./ Aktienkapital und 0,27(.26) Mill./ Rlück⸗ lage die Kreditoren auf 0,80(0,65) Mill.„ erhöht; daneben waren noch 0,12(017) Mill. 4 Akzeptverbindlichkeiten vorhanden. Ander⸗ ſeits werden 0,95(0,29) Mill./ Vorräte, 0,56(0,71) Mill./ Debi⸗ toren ausgewieſen. Die in den Kreditoren enthaltenen Bankſchulden haben ſich von 0,22 auf 0,50 Mill.„ vermehrt. Bei der Bewertung der Glyzerinbeſtände in der Bilanz ſei den ſtarken Preisrückgängen Rechnung getragen worden. Der Geſamtumſatz habe ſich gegenüber dem Vorfahr etwas erhöht. Die erſten drei Monate des kaufenden Geſchäftsjahres zeigen eine befriedigende Entwicklung. * Deutſche Petroleum AG., in Berlin. Gerüchte, wonach die Ge⸗ ſellſchaft, die 60 v. H. des Kapitals der Olex Gmb. beſitzt, im Be⸗ griff ſtehe, einen Teil ihrer Anleihe an die Anglo⸗Perſian Oil zu verkaufen, eilen den Tatſachen voraus. Ueber eine Verringerung der Betekligung der DPA, an der Olex, welche für öͤie Dp. von ſehr erheblichen finanziellen Intereſſe wäre, iſt ſchon wiederholt ge⸗ ſprochen worden; es haben auch darüber ſchon Verhandlungen ſtatt⸗ gefunden, aber abgeſchloſſen iſt bisher noch nichts. R. Dolberg AG.— Kapitalerhöhung auf 2,5 Mill. /. Die R. Dolberg AG. beantragt die Erhöhung ihres Aktienkapi⸗ tals von 2 auf 2,5 Mill. J. Dir Transaktion dient zur Verſtär⸗ kung der Betriebsmittel. Auf Anfrage, ob die Aktionäre ein Be⸗ zuügs recht erhalten, wurde eine Auskunft nicht erteilt. Wie ver⸗ lautet, wird für das abgelaufene Geſchäftsfahr eine Dividende von wieder 8 v. H. in Vorſchlag gebracht. :? Mundlos AG. Rationaliſterung in der Nähmaſchinen⸗ fabrikation erforderlich. Die GV. genehmigte einſtimmig den divi⸗ dendenloſen Abſchluß zum 30. Funk 1928. Nach Mitteilungen der Verwaltung iſt die Erhöhung der Anlagen auf 1,4 Mill./ durch Maſchinenzugänge, die der Steuerausgaben auf 0,22 Miill. durch Zahlung von Rückſtänden und Steigerung von Steuerſätzen zu er⸗ klären. Der Geſchäftsgang in den erſten Monaten des laufenden Jahres war ungleichmäßig, beſonders das Rheinlandgeſchäft erwies ſich als geringer. Eine Preſs⸗ und Lohnſtabiliſieruns für Eiſen ſei erforderlich. Stillegungsabſichten beſtehen nicht. Doch ſind nach Anſicht des Aufſichtsratsvorſitzenden ſeit dem Verluſt vieler Abſfatz⸗ gebiete infolge des Krieges zu viele Nähmaſchinen⸗ fabriken in Deutſchland, und Maßnahmen nach dem Muſter anderer Induſtrien wären wünſchenswert. ö 295 v. H. bei C. G. Tietzens Eidam in Bautzen. Die mit der Liquidatfon der Bautzener Metallfirma C. G. Tietzens Eidam beauftragten Deutſchen Treuhand⸗AG. für Warenverkehr in Berlin iſt es nach Verhandlungen mit den verſchiedenſten Intereſſosten⸗ Kruppen gelungen, den Gläubigern der Firma Tietzens eine ſofort auszuzahlende Quote von 25 v. H. ihrer Forderungen garan⸗ tieren zu können. Ein unter Führung der Berliner Metall⸗ irma H. Schoyer ſtehendes Konſortium wird das Bautzener Werk übernehmen. Sportliche Rund ſchau Die fünf beſten Europäer Die leiſtungsfähigſten Athleten der„alten Welt“ Auch an den Leiſtungen gemeſſen, war das Jahr 1928 in der Leichtathletik ein Rekordjahr. In faſt allen eurvpäiſchen Ländern ging die Kurve der Leiſtungen nach oben. Erfreulicherweiſe auch in Deutſchland, deſſen Athleten in den letzten Jahren zweifelsohne die beſten Fortſchritte machten. Daß ſie zur Zeit in Europa eine do⸗ minierende Stellung einnehmen, beweiſt auch die nachſtehende Zu⸗ ſammenſtellung der„fünf beſten Europäer“. Dieſe Tabelle iſt dem „Sport Zürich“ entnommen. Die Gefahr, daß ſie„prodeutſch“ ge⸗ färbt bezw. zuſammengeſtellt iſt, liegt alſo nicht nahe. 100 Meter: Corts⸗Deutſchland, Geerling⸗ Deutſchland, Lammers⸗ Deutſchland, alle 10,4 Sek.; Houben⸗Deutſchland, Jonath⸗Deutſch⸗ land, je 10,5 Sekunden. 200 Meter: Körnig⸗Deutſchland 20,9 Sekunden; Schüller⸗Deutſch⸗ land, Houben⸗Deutſchland je 2, Sekunden, Rinkel⸗England, Lam⸗ mers⸗Deutſchland je 21,4 Sekunden. 400 Meter: Engelhardt ⸗Deutſchland 47,6 Sekunden. Martin⸗ Schweiz 47,8 Sekunden, Büchner⸗Deutſchland 47,8; Rinkel⸗England 48,1 Selunden, Storz⸗Deutſchland 48,4 Sekunden. 8o Meter: Martin⸗ Frankreich 150,3 Minuten, Lowe ⸗ England 1,51,2 Minuten, Martin⸗Schweiz 1,51,8, Engelhardt Deutſchland 1,51,8 Minuten, Ladoumegue⸗Frankreich 152 Minuten. 1500 Meter: Larva⸗Finnland 3,52 Minuten, Ladoumégue⸗Frank⸗ reich 3,5252 Minuten, Wichmann⸗Deutſchland 3,52,6 Minuten, Purje⸗ Finnland 3,53,1 Minuten, Böcher⸗Deutſchland 3,55 Minuten. 3000 Meter: Nurmi⸗Finnland 8,37 Minuten, Wide⸗Schweden 8,37,4 Minuten, Eklöf⸗Schweden 8,40,6 Minuten. 5000 Meter: Ritola⸗Finnland 14,36,2 Minuten, Purje⸗Finnland 14,99,4 Minuten, Nurmi⸗Fünnland 14,40,5 Minuten, Wide⸗Schweden 14,41,1 Minuten, Virtanen⸗Finnland 14,48,3 Minuten. 10 000 Meter: Nurmi⸗Finnland 30,18,8 Min., Ritola⸗ Finnland“ 30,19,4 Minuten, Wide⸗Schweden 31,04 Minuten, Loutola⸗Finnland 31,20,5 Minuten, Matilainen⸗Finnland 31,25,5 Minuten. 110 Meter Hürden: Petterſſon⸗Schweden 14,7 Sekunden, Wenn⸗ ſtröm⸗Schweden 14,7 Sekunden, Gaby⸗England u. Sempé⸗Frankreich je 14,8 Sekunden, Sjöſtedt⸗Finnland 14,0 Sekunden. Weitſprung: Dobermann⸗Deutſchland 7,64,5 Meter, Köchermann Deutſchland 7,64 Meter, Meier⸗Deutſchland 7,54 Meter, Hallberg⸗ Schweden 7,50 Meter, Schlößke⸗Deutſchland 7,41 Meter. Hochſprung: Kesmarki⸗Ungarn 1,94 Meter, Tommelſtad⸗Nor⸗ wegen 1,92,3 Meter, Ménard⸗Frankreich 1,92 Meter, Köpke⸗Deutſch⸗ land 1,92 Meter, Bonneder⸗Deutſchland 1,905 Meter. Stabhochſprung: Lindblad⸗Schweden 4 Meter, Vintousky⸗Frank⸗ reich 3,88 Meter, Ramadier⸗Frankreich 3,86 Meter, Karlowitz⸗Ungarn 3,85 Meter, Lindroth⸗Finnland 3,83,5 Meter. Speerwerfen: Lundquiſt⸗Schweden 71,01 Meter, Lindſtröm⸗Schwe⸗ den 67,77 Meter, Pentilä⸗Finnland 67,77 Meter, Sunde⸗Norwegen 65,44 Meter, Szepes⸗Ungarn 65,26 Meter. Kugelſtoßen: Hirſchfeld⸗Deutſchland 16,045 Meter, Duhours⸗ Frankreich 15,09 Meter, Wahlſtedt⸗Finnland 14,88 Meter, Barany⸗ Ungarn 14,83 Meter, Schröder⸗Deutſchland 14,72 Meter. Diskuswerfen: Hoffmeiſter⸗Deutſchland 48,90 Meter, Paulus⸗ Deutſchland 47,52 Meter, Kivi⸗Finnland 47,45 Meter, Egri⸗Ungarn 47,35 Meter, Conturbia⸗Schweiz 46,87 Meter. Hammerwerfen:'Callaahhan⸗Irland 52,68 Meter, Sköld⸗Schwe⸗ den 51,85 Meter, Stenrud⸗Norwegen 50,39 Meter, Poggioli⸗Italien 49,43 Meter. Lind⸗Schweden 49,32 Meter. Fußball im Kreis Südheſſen Die ſonntägliche Ueberraſchung im Kreiſe Süoheſſen iſt ſchon bald ſprichwörtlich geworden. Sonntag für Sonntag ſorgt ein an⸗ derer Verein dafür, und bringt die Spitzen kandidaten etwas in Auf⸗ ruhr. Am vorletzten Sonntag war der FV. Biblis an der Reihe. Auf eigenem Gelände von jeher gefürchtet, konnte er den Spitzen⸗ reiter Olympia Worms mit:1 beſiegen. Wahrlich eine gute Leiſtung die Anerkennung verdient. Wohl wurde damit gerechnet, daß die Bibliſer dem Gegner härknäckigen Widerſtand enkzegenſetzen werden. Aber, daß der Sieg in dieſer Höhe ausfiel hätte wohl nie⸗ mand für möglich gehalten. In Lampertheim war Lolaltreffen, An⸗ laß genug, um eine gewaltige Zuſchauermenge auf den BſL.⸗Platz zu locken. Aber Spieler und Zuſchauer haben bei dieſem wichtigen Spiele eine muſtergültige Ruhe bewahrt. Ohne Ueberhebung darf man behaupten, daß dieſes Spiel wohl das ſchönſt und ſpannendſte im ganzen Kreiſe war. Noch nie wurde ein Spiel ſo fair ausgetragen. Das Spiel ſelöſt endete mit einem knappen 211 Stege für Olympia. Erwartungsgemäß ſiegte Bürſtadt leicht mit:1 über Pfed⸗ meiteres Tor erzielen kann, dann findet ſich Bißlis beſſer zuſammen⸗ Kurz vor der Pauſe gelingt es Biblis ſich ſchön durchzuſpielen und durch Schrägſchuß ein Tor zu erzielen. Die zweite Hälfte ſtand im Zeichen der Ueberlegenheit von Biblis. Schöne Durchbrüche bringen heikle Situationen vor dem Tore des Gegners, aber durch das Schuß⸗ unvermögen wird nichts erzielt. Auch ein Strafſtoß konnte nicht verwertet werden. Bei einem Gedränge vor dem Bürſtadter Tor macht der Halbrechte von Biblis Faul, ſodaß das erzielte Tor nicht gegeben wurde. Allmählich kommt auch Bürſtadt wieder auf. Beß einem Durchbruch ſtellt Bürſtadt die Torzahl auf 3. Damit war der Sieg ſicher geſtellt. In Lorſch teilte man ſich ehrlich die Punkte. Die beiden Namensvettern von Worms und Lorſch kreuzten hier die Klingen, um und ein Haar wäre es Worms diesmal genau ſo wie am Vorſonntage ergangen. Die Lorſcher hatten in dieſem Spiele geradezu unglaubliches Pech, auch die beſtgemeinten Torſchüſſe ver⸗ fehlten ihr Ziel. Beinahe die ganze Spielzeit überlegen, ſetzten ſie ſich in des Gegners Hälfte feſt, um trotzdem nur ein mageres Tor zu erzielen. Gegen Schluß unternahmen die Wormſer einen Vorſtoß und ſtellten dadurch die Partle auf:1. Weit glücklicher kämpfte der Vfs. Lampertheim zu Hauſe gegen den Sp.⸗V. Pfedders⸗ heim. Der:0 Sieg vom VfL. ſtellte ein reſpektables Reſultat dar; doch mußte er dem Spielverlauf nach noch weit höher lauten. Die Gäſte konnten in gar keiner Weiſe gefallen. Die Spielweiſe war leichtfertig und zu ſehr auf Einzelleiſtungen eingeſtellt. Die Haupp⸗ ſchuld an der Niederlage iſt wohl dem Torwächter zuzuſchreiben, der eine ſchlechte Leiſtung bot. Damit ſollen aber die Erfolge des Bfs. nicht geſchmälert werden. Man ſah zum erſten Male wieder einen ſtarken Schuß aufs Tor, doch muß noch elnigen Leuten angeraten werden ſich nicht an Ueberkombi nation zu verlieren. Auch Heppen⸗ heim machte wieder von ſich zu reden. Es iſt ſchade, daß die Manm⸗ ſchaft ſoſpät in Schwung kam, aber die Liga iſt beſtimmt geſichert. Das letzte Spiel hatte Heppenheim noch auswärts zu beſtreiten und zwar in Hochheim. Aber ſicher, wie man das von Heppenheim ſa jetzt ſchon gewohnt iſt, wurde der Gegner mit:0 geſchlagen. Schon bei Halbzeit lagen die Gäſte mit:0 in Führung, ſie konnten auch die zweite Hälſte vollſtändig tonangebend ſein Der nächſte Sonntag bringt eine Ruhepauſe. Infolge des Totenſonntags fallen ſämtliche Spiele aus. Fx. * Poſtſportverein— Ilvesheim:8 Mit reichlich Erſatz mußten die Poſtler zu dieſem Treffen an⸗ treten. Aber wider Erwarten fand ſich die Mannſchaft ſchnell zu⸗ ſammen. Sie konnte beſonders in der erſten Hälfte das Spiel über⸗ legen durchführen. Schon in den erſten 15 Minuten mußte PSV. 2 Händeelfmeter hinnehmen, die prompt verwandelt wurden. Aber bald konnte ſich der Angriff gut durchſetzen und den Ausgleich er⸗ zielen. Die weiteren ſchönen Kombinationen der Poſtler blieben nicht ohne Erfolg und mit:2 wurden die Seiten gewechſelt. Ilves⸗ heim ſtrengt ſich nun mächtig an, iſt überlegen, aber die Hinter⸗ mannſchaft, und hier vor allem der Torwart und linker Verteidiger verſtehen es, die Angriffe abzuſchlagen. Nun kann die Poſt ſogar durch den Mittelſtürmer auf:2 ſtellen. In den letzten Minuten gelingt Ilvesheim noch ein Durchbruch und mit 518 ſteht das End⸗ reſultat feſt. Das ſpannende und wirklich faire Treffen leitete Bühler, Mannheim, ſicher und gut. Hocken Stuttgarter Kickers I.— T. V. v. 1846 Mannheim J.:0 Leider mußte Mannheim zu dem Spiele in Stuttgart mit 4 Mantz Erſatz antreten. Der linke Flügel, Mittelſtürmer und Tormann muß⸗ ten erſetzt werden. Der eingeſtellte Erſatz konnte nicht immer genü⸗ gen. Das Spiel wurde auf ſehr gutem Raſenboden ausgetragen, des aber durch den ſtarken Regen ſehr glatt war, ſodaß mitunter die Ball⸗ berechnung für den eiuzelnen Spieler ſehr ſchwterig war. Mannheims Sturm, in der erſten Halbzeit von ſeiner Läuferreihe gut unterſtützt und meiſt in der Hälfte des Gegners, konnte durch Pech und ungenaues Schießen keine der zahlreichen Chaucen zum Führungstor ausnutzen. So wurde bis zur Halbzeit kein Tor erzielt. In der zweiten Hälfte war Stuttgart ſtärker im Angriff und konnte eine Zeitlang ſtark drän⸗ gen, doch bewies dabei auch der Stuttgarter Sturm ſeine Unfähigkeit im Schießen. Durch eine Strafecke, die durch viele Beine ihren Wet in das Tor fand, konnte Stuttgart in Führung gehen und bald durch Fehler des Mannheimer Tormanns das 2. Tor erzielen. Gefallen Berliner Metallbörſe 115. 19. J 20. 1 5 N 5 5 b konnte die ſichere Abwehr des Kicker⸗Tormanns, dann hoben ſich noch . 1„„ 0 5 0 Falte age 0 88 dersheim. Auch Heppenheim konnte über Hotchheim der linke Läufer, Mittelläufer und der linke Verteidiger hervor. Sehr „Kupfer. 138,5 138.7 Stektrotytkpt. 151,7 151,7[Feinſicber 1625 79.50 78. mit:0 triumphieren. ſicher ſpielten bei Mannheim die beiden Verteidiger, die Läuferreihe 5 233 9 5 42,75 f Alum. 98/09 19 Gold Freiv er. 2,81 291 Halbzeit im Kreiſe zu ſchwankend in ihren Leiſtungen, nicht gleichmäßig genug im Auf⸗ Zink... 49,— 49,50 J do. Walz⸗Drahtſ 194,0 194,0[Platin do. do 10,2 10.25 5 5 5. bauſpiel. Durch den zahlreichen Erſatz im Sturm iſt eine Kritik nicht Londoner Metallbörf Zink prompt 24.70 25,15 Mit dem letzten Sonntag wurde die Vorrunde beendet. Das anger . Silber Une Mann 17,40 fein. Weta in Lord Alun in. Jul 8 es. Hauptaugenmert war auf das Spiel Biblis- Büärſtadt ge⸗ mea * ze ſtand. 187½0) fein. Platin Unze E do. Aus! 105.0 100.0 5 7 8 2 5 N 5—— c ö„Ausl. 400; 9 300,0] richtet. Mit banger Sorge traten die Bürſtädter die Reiſe an. Sollte 19.20. do Elektw. 78 25 75,25 Queckſilber 22,75 22,75 5 71 f a 72 5 e. Herausgeber: Drucker und Verleger Dructeret Dr. Haas n 7 3 Zinn Kaſſa 280 5 282,2 Antimon Reg 60, 60.— an 10 ee die e ſcheitern. 8 die 115 Reue Mannheimer Alen d G. m b., Mannheim. E 6, 2 .35 Monate 7068, do. 3 Monate 225.5 228,0 Platin 18,— 17 ſteigende Form der Gäſte ſetzte ſich au ter durch. In einwand⸗ Direktic dinand g Setlementſpr. 68,25 68,25 do. Settlemen 230,5 232,0 Wolſrametz 18,.— 18— fiber Weiſe fertigten fie e 1 15 ab. in der 4. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantwortl. Rebattenen Far Polltik: H. A. Meißner ⸗ Kupfer elektrol.“ 75,25 75,25 do. Banka 239.7 282,2 Nickel Inland 173.0 175, Minitt aht Bürstadt durch i 8 Flankenſch 5 in Führ⸗ Die 1 7 4 Dr. S Kayſer— Kommunafpolitir und Lokales Richard Schönfelder— do. beſt ſelee 78,75 73,75 do Straits 230.) 282.2 do Ausland 175.0 175.0] Tanne ges 5 ich einen Flankenſchuß in Führung. Di port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer do ſtrong sh 98.— 98.—[ Blei prompt 20.95 21 15[Silber—.— Einheimiſchen ſpielen noch zu ſehr aufgeregt, ſodaß der Gegner ein Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Mar Filter — e Vertreter: 3. Vollmer, Frankenthal, Westl. Ringstraße 34. Fernsprecher 562 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh 8 Uhr nach langem, schweren Leiden unser innigst- geliebtes gutes Kind, unsere herzensgute Schwester Hilde im Alter von 16 Jahren zu sich zu rufen Mannheim(Gontardstr. 42), 20. November 1928 Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen: Familie Marl Emonet Die Beerdigung findet am Donnerstag, 22. Noybr. nachm. um 2 Uhr statt. Alle Sede Acletenkeltszaut etwa 300 Lederſtühle von Mk. 16.50 Zwangs versteigerung Donnerstag, den 22. November 1928, vor⸗ mittags 10 Uhr werde ich am Pfandort Jung⸗ buſchſtraße 28 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Kaſſen⸗ ſchrank, 2 Beitſtellen mit Röſten, 1 Waſchtiſch, 1 Glasſchrank, 1 Sofa mit Umbau, 1 Stand⸗ uhr, 1 Schreibtiſch, 1 Kreisſäge, 1 Fräſe, eine Abrichtmaſchine, 1 Diktenhobelmaſchine, eine Baudſige Bohrmaſchine, 12 Hobelbänke, Kü ch e n ſt ü hl e von Mk..50 an Anton Oetzel, P J, le 1 größere Partie Bretter, Werkzeuge. 3 80 Mannheim, den 20. November 1928. Stephan, Gerichtsvollzieher. 778 Zwangs versteigerung. Donnerstag, den 22. Novbr. 1928, nachm. Stammkapital gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege führer. Wenn öffentlich verſteigern: 2 Kaſſenſchränke, neun Schreibmaſchinen, 7 Schreibtiſche, 3 Kanapees, 4 Bücherſchränke und verſchied. Möbel. Mannheim, den 21. Novbr. 1928. 13 876 Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. Amtliche Bekanntmachunge Handelsregiſtereinträge vom 17. November 1928: J. Lußheimer& Co., Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſchen. Prokuriſten vertreten. wird veröffentlicht: Geſellſchaft Reichsanzeiger. Haftung, Mannheim. zu erwerben, ſich an ſolchen zu beteiligen und deren Vertretungen zu übernehmen. beträgt 24 000.. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Qu 6. 2 hier Schuler, Fabrikant, Stuttgart, iſt Geſchäfts⸗ mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch min⸗ deſtens zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit Bekanntmachungen erfolgen durch den Deutſchen Lerſch& Kruſe Geſellſchaft mit beſchränktern Die Prokura des Hein⸗ 1 N rich Gunſt iſt erloſchen. 10 ſamtprokuriſten Paul Sattinger heim tſt jetzt Einzelprokura erteilt. Das Auguſt einem Als nicht eingetragen der Zu 8 achten Dem bisherigen Ge⸗ in Mann⸗ Zu Ge⸗ Brillant- Zigarettenfſabrik Edel Müller& Cie., Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Lebensmittelhaus Emma Krämer, Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Louis Scheuer, Mannheim. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach Rendel(Oberheſſen) verlegt. Großwäſcherei Wilibald Peter, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. „Badiſche Urania“ Lichtſpiel⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 19. Oktober 1928 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Errichtung und der Betrieb von Licht⸗ ſpiel⸗Theatern, insbeſondere der Betrieb eines ſolchen in der Kunſtſtraße in Mann⸗ heim, in einem von der Terra.⸗G., Berlin, neu zu errichtenden Gebäude, ſowie die Ver⸗ anſtaltung von wiſſenſchaftlichen, belehrenden und künſtleriſchen Vorträgen und Darbie⸗ tungen aller Art, ferner die Herſtellung und der Vertrieb von Filmen, ſowie alle darauf bezüglichen Geſchäfte. Die Geſellſchaft iſt be⸗ fügt, gleichartige und ähnliche Unternehmun⸗ gen in Mannheim und in anderen Städten ſamtprokuriſten mit der Maßgabe, die Firma gemeinſchaftlich miteinander zu zeichnen, ſind beſtellt: Balthaſar Soyez, Mannheim⸗Feuden⸗ heim, und Ludwig Lampe, Mannheim. Mannheimer Sandſtein⸗ und Granitwerke Wilhelm Buſam, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 15. November 1928 aufgelöſt. Wilhelm Buſam, Mannheim, iſt Liquidator. Die Firma iſt erloſchen. 113 Amtsgericht Mannheim 4 Intl. Veröffenthehangen ger Sagt Raunheim Bekanntmachung. Die Fuhrleiſtungen für die Beſeitigung von Schnee in den Vororten Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Sandhofen und Waldhof⸗ Luzenberg werden für den Winter 1928/29 im Akkord vergeben. Die näheren Be⸗ ſtimmungen können im Verwaltungsgebände K 7, Zimmer Nr. 308, eingeſehen werden. Preis⸗Angebote ſind bis Montag, den 26. No⸗ vember 1928, vormittags 11 Uhr mit der Auf⸗ ſchrift„Schneeheſeitigung“ einzureichen. 28 Städt. Fuhrverwaltung. Schmuck desonders günstig Intl. Teröffanthiehugen ger Stadt Rannkeim Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 22. November nachmittags wegen Reint⸗ gung für den Verſatz und die Auslöſung von Pfändern geſchloſſen. 32 a Städt. Leihamt. 8. Seite. Nr. 542 1. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 21. November 1928 Die Zukunft der europäiſchen Filminduftrie Von E. A. Dupont Der Verfaſſer iſt der bekannte deutſche Film⸗Regiſſeur, von deſſen Filmen beſonders„Varists“ berechtigtes Aufſehen erregte. Er iſt augenblicklich in der engliſchen Filmſabrikation tätig und ſomit in der Lage, die Intereſſen und Ausſichten der geſamteuropäiſchen Filminduſtrie zu beurteilen. Das Jahr 1928 ſpielt eine höchſt wichtige Rolle in der Geſchichte der europäiſchen Filminduſtrie, kennzeichnet es doch den Beginn einer einheitlichen Kampfſtellung der europäiſchen Filmproduzenten gegenüber dem größten Konkurrenten der europäiſchen Filminduſtrie auf dem Weltmarkte— den Ver⸗ einigten Staaten. Das erſte Ziel dieſer Bewegung iſt die Befreiung Europas von der Diktatur der amerikaniſchen Film⸗ induſtrie. Ihr zweites— etwas entfernter liegendes Ziel— iſt die Aufnahme des Kampfes mit dem amerikaniſchen Film⸗ truſt auf dem Weltmarkte. Obwohl die europäiſchen Filmproduzenten heute die Vor⸗ teile der ſogenannten Einfuhrquoten genießen, muß man ſich dennoch fragen, ob dieſes Syſtem den europäiſchen Fabrikan⸗ ten für die Dauer von Nutzen ſein wird. Die amerikaniſche Filminduſtrie beſitzt der europäiſchen Filminduſtrie gegenüber einen Vorſprung von etwa 20 Jahren. Sie verfügt über un⸗ geheure Kapitalien und eine außerordentlich gut aufgebaute Verleihorganiſatiyn, die für den Abſatz der Produktion ſorgt, Die Amerkkaner haben das Netz nicht nur über die Vereinig⸗ ten Staaten und eine große Reihe weniger ziviliſterter Län⸗ der geſpannt, ſondern haben auch feſten Fuß in faſt gans Europa gefaßt. Die amerikaniſchen Produzenten tun zudem alles, um ihre Stellung in Europa mehr und mehr auszu⸗ bauen und zu befeſtigen. Sie haben eine große Anzahl Film⸗ theater in Europa erworben, europäiſche Filmtalente nach Hollywood gezogen, nicht nur um beſſere amerikaniſche Filme herauszubringen, ſondern auch um eine gewiſſe Kontrolle über die ſchauſpieleriſchen Talente zu gewinnen und ſo die gefähr⸗ lich werdende Konkurrenz Europas lahm zu legen. Ich kenne das amerikaniſche Filmgeſchäft ziemlich gut und weiß, welch eine ungeheure Kraft in ihm ſteckt. Trotz dieſer Kenntnis möchte ich meiner Meinung doch dahingehend Aus⸗ druck verleihen, daß die Zukunft des europäiſchen Films keineswegs hoffnungslos iſt. Allerdings iſt die amerikaniſche Filminduſtrie infolge ihrer ſtarken Poſition in der Lage, ſich die Entwicklung in Ruhe anzuſehen und abzuwarten. Für die europäiſche Induſtrie iſt es indeſſen nur eine Frage des ge⸗ funden Urteils, der Anwendung wirkungsvoller Methoden und des Aufbaus der richtigen Organiſation, um den europäiſchen Fllm in den Stand zu ſetzen, wenigſtens auf gleicher Grund⸗ lage mit dem amerikaniſchen Film auf dem Weltmarkte in Wettbewerb zu treten. Welches ſind die Grundlagen für den Aufbau einer Film⸗ induſtrie? Die Antwort liegt natürlich ſehr nahe: ein guter Film. Man kann jedoch einen Erfolg nicht ohne eine dauernd geſicherte Produktion erzielen. Zerſplitterung, wie ſie oft in Europa zu beobachten iſt, muß unbedingt vermieden, die Produktion ſyſtematiſch organiſiert werden. Die erſte Vor⸗ ausſetzung hierzu iſt, daß ein leiſtungsfähiger Filmverleih geſchaffen wird, ohne den die Produzenten keine finanzielle Baſis für ihre Dauerproduktion beſttzen. Ohne dieſe Dauer⸗ produktion iſt man andererſeits nicht in der Lage, junge Talente auszubilden, noch kann man es verhindern, daß an⸗ erkannte Talente in Maſſen nach Amerika auswandern. Eine weitere Vorbedingung für den Aufſtieg der euro⸗ pälſchen Filminduſtrie iſt natürlich Kapital. Mit dem Kapital allein iſt es jedoch nicht getan. Es iſt äußerſt wich⸗ tig, daß die Kapitalgeber einſehen, daß es in der Film⸗ produktion auf mehr ankommt als nur, elegante Büros zu mieten, einen großen Stab von Angeſtellten und Regiſſeuren zu halten und Unſummen für die Erwerbung von Film⸗ pechten ſowie für die Schaffung der techniſchen Ausrüſtungen auszugeben. Hat man nicht wirklich erſtklaſſige Künſtler und Regiſſeure zu ſeiner Verfügung, ſo iſt das Geld meiſtens zum Fenſter hinausgeworfen. Aber, ſo ſagen die europäiſchen Filmproduzenten, die großen Künſtler verlangen hohe Gagen. Natürlich tun ſie das. Weshalb ſollten ſie auch nicht? Ein guter Film bedeu⸗ tet noch immer ein gutes Geſchäft. Amerikaniſche Filmdämmerung Von Dr. Willy Fiſcher Das„Happy end“ liegt in den letzten Zuckungen, es wetter⸗ leuchtet in Hollywood. Wie einen Bannſtrahl ſchickt einer der begabteſten amerikaniſchen Regiſſeure, Cecil de Mille, einen Film nach Europa, der in ſeinem Realismus und ſeinem Be⸗ kennertum dort nur den ruſſiſchen Filmen an die Seite ge⸗ ſtellt werden kann. Und das will wirklich etwas heißen. Ein Tendenzfilm von grauenhafter Deutlichkeit, eine ſchreiende Anklage gegen den Staat, den Puritanismus und was es ſonſt noch für Verlogenheiten dort drüben gibt. Ceeil de Mille, der Beherrſcher der gigantiſchen Kom⸗ parſerie, der Mann, der die„10 Gebote“ aus der Erde ge⸗ ſtampft hat, verſucht ſich an einem Aufklärungsfilm und ſchafft einen der aufpeitſchendſten Tendenzfilme, welche man je ge⸗ ſehen hat. Es wird weder für die Neger, noch gegen den Alko⸗ hol demonſtriert, weder Mädchenhandel noch ſexuelle Aufklä⸗ rung werden vor das Objektiv gezerrt, ſondern ein Thema wird zur Diskuſſion geſtellt, das beſonders drüben in den Staaten recht reformbedürftig zu ſein ſcheint: die amerikaniſche Zwangserziehung der Jugendlichen. Aktenmaterial wird vorgeführt mit einer ſolchen Bruta⸗ Ütät, daß es einem eiskalt über den Rückenläuft.„Der Film wurde nach wahren Begebenheiten gedreht“ ſo heißt es in den Texten und dann beginnt die Leidensgeſchichte zweier Kin⸗ der gegen die alles verblaſſen muß, was man bisher in dieſer Art Filmdarſtellung ſah. Ein mit mittelmäßigen Künſtlern beſetzter Film läuft dagegen Verluſtgeſchäft zu werden. ſtets Gefahr, ein Für die Produktion des Filmes der Filminduſtrie. Man wirft Charlie Chaplin vor, er gebe Rieſenſummen für ſeine Filme aus. Jawohl, er achtet aber auch ſtets aufs genaueſte darauf, daß ſie ihm noch weit mehr einbringen. Die deutſchen Großfilme, bei denen man mit dem Geld nicht ſparte, waren ſämtlich finanzielle Erfolge. Europa muß in dieſer Beziehung em amerikaniſchen Bei⸗ ſpiel folgen und den beſte Schauſpielern auch die höchſten Gagen bieten. In Europa hapert es ferner leider ſehr mit der Arheits⸗ ein anderer junger Mann vor, der mir ſagt, er möchte zum Film. Nun wohl, ſage ich zu ihm, kommen Sie morgen zu mir ins Atelier. Pünktlich am nächſten Morgen iſt der zukünftige Filmſtar da. Am erſten Tage iſt er gewöhnlich für all und jebes begeiſtert. Am zweiten raucht er ſchon zuviel Zigaretten und verſchwindet zu oft ans Büffett. Am dritten beginnt er mit der führenden Schauſpielerin zu flirten, während er am vierten Tage bereits gelangweilt iſt, weil ihm die Komparſen nicht genügend Aufmerkſamkeit zuwenden. Er iſt enttäuſcht, daß ſeine Ausbildung nicht viel ſchneller von ſich ging. Ich habe eigenlich bisher nur einen Mann getroffen, der eine Aus⸗ nahme von dieſer Regel bildete. Und dieſer Mann kam nur durch Zufall in mein Atelier, weil er die Rolle eines kranken Freundes übernehmen wollte. Vom erſten Tage an war er begeiſtert und blieb es auch; ununterbrochen beobachtete und ſtudierte er und hatte es bereits in 14 Tagen zu meinem erſten Aſſiſtenten gebracht. Jetzt iſt er ſelbſtändiger Direktor in Berlin. Fortſchritt und Verbeſſerung verlangen ſtets Geduld. Ich halte nicht viel von ſogenannten Filmſchulen. Man kann den Film nicht theoretiſch lernen. Ich kenne jedenfalls niemand, der ſich auf dieſe Weiſe einen Namen machte. Praxis allein konnte Lubitſch, Griffith und all die anderen Regiſſeure das lehren, was ſie heute beherrſchen. Ich möchte mir erlauben, in dieſem Zuſammenhange einige Worte über mich ſelbſt zu ſagen. Etwa 6 Jahre lang war ich Filmkritiker an einer Ber⸗ liner Zeitung. Da erzählte mir ein Freund eines ſchönen Tages, er habe eine Filmgeſellſchaft gegründet und bäte mich, ſeinen erſten Film zu leiten. Ich war erſtaunt, überrumpelt. Meine Stellung an der Zeitung gefiel mir durchaus; ich wußte von den künſtleriſchen Vorausſetzungen für den Film wohl ein wenig, verſtand aber von der Produktion als ſolcher ſo gut wie nichts. Trotzdem fühlte ich, daß ſich hier eine Gelegen⸗ heit bot, die ich nicht auslaſſen dürfte. So entſchloß ich mich, den Auftrag anzunehmen; ich habe dieſen Schritt nie bereut. trebt und bin nie Immer habe ich nach Verbeſſerungen gef mutlos geworden, ſelbſt wenn der Erfolg einmal ausblieb. Die Quotenregelung, die jetzt bei den europäiſchen Film⸗ produzenten als Kampfmaßnahme gegen den amerikaniſchen Film angewandt wird, iſt meiner Meinung nach ein zu radika⸗ les Mittel. Man kann natürlich die Fabrikanten kaum ſchel⸗ ten, da ja die Quote als Schutzwall gegenüber der Invaſion des amerikaniſchen Films gedacht iſt. Meiner Meinung nach gehen jedoch die meiſten Länder zu weit; es würde wohl rich⸗ tiger ſein, einen allmählichen Abbau aller Beſchränkungen in die Wege zu leiten. Aufgabe der Regierung ſollte es ſein, der Filminduſtrie in den einzelnen Ländern alle nur möglichen Erleichterungen zu gewähren. Der Aufbau der Induſtrie aber ſollte denen überlaſſen bleiben, die genau wiſſen, was ſie zu tun haben. Dann wird auch das europäiſche Privatkapital ſein Intereſſe in erhöhtem Maße dem Filmgeſchäft zuwenden. Die Zuſammenarbeit zwiſchen der deutſchen, engliſchen und franzöſiſchen Filminduſtrie hat bereits einen guten An⸗ fang genommen. Mehr und mehr Filme werden hergeſtellt, bei denen das Enſemble durch Schauſpieleraustauſch international geſtaltet wird. Die Verleihorganiſationen ſtreben gleichfalls energiſch nach einer wirklichen Zuſammenarbeit, ſodaß man auch hier mit einem weiteren Ausbau rechnen darf. Um zu⸗ ſammenzufaſſen: der Film bedarf der ſtaatlichen Unterſtützung und der Zurverfügungſtellung von Privatkapital, die Nroduk⸗ tion muß ſyſtematiſtert und die Ausbildung junger Talente gefördert werden. Dann brauchen wir uns um die Zukunft der europäiſchen Filminduſtrie nicht zu ſorgen. Ob dieſe filmiſchen Begebenheiten wahr oder der erhitzten Phantaſie eines Revolutionärs entſprungen ſind, iſt gleich⸗ gültig, uns interſſiert die dramatiſche Geſtaltung des Stoffs und das rückſichtsloſe und kompromißloſe Draufgängertum eines amerikaniſchen Regiſſeurs. Dieſer Film, er heißt„Das gottloſe Mädchen“, ſtellt eine Revolution des ganzen amerika⸗ niſchen Filmgedankens dar. Denn wenn man drüben erſt einmal den Mut zu ſolchen Filmen aufbringt und ſie mit der Technik der Hollywvoder Ateliers ausſtattet, dann erwächſt dem europäiſchen Film eine furchtbare Konkurrenz. Bisher hatte man ſich in Amerika damit begnügt, die großen techniſchen Vorteile an minderwertige Manuſkripte zu verſchwenden, heute ſtellt man zum erſten Male dieſe geniale Technik in den Dienſt einer wahrhaft großen Sache und erringt einen Sieg auf der ganzen Linie. Nur wer ganz ſtarke Nerven hat, kann ſich dieſen grauen⸗ haften Totentanz, dieſes Menſchenſchiſtden an ſich vorüberzte⸗ hen laſſen. Alle Schrecken eines Kaſernenhofes ſind Spieleret gegen bieſes ſyſtematiſche Vernichten jugendlicher Körper, bei dem man mit Hundepeitſchen. Maſchinengewehren und elektriſchem Strom arbeitet. Nie mehr werden einem die Szenen aus dem Gedächtnis kommen, bei der ſich ein Jugend⸗ licher auf der Flucht die Hände an einem Gitterzaun, der mit elektriſchem Strom geladen iſt, buchſtäblich verkohlt. Mag, wie bei jedem Tendenzfilm, ſich der kraſſe Einzelfall zum großen aufrühreriſchen Moſaikbild zuſammenſetzen, wir erleben ein Filmdrama, wie wir es bisher noch nicht geſchaut haben. Es dämmert in Hollywood „Ben Hur“ wurden Unſummen ausgegeben; trotzdem wurde dieſer Film eines der beſten Kaſſengeſchäfte in der Geſchichte freubigkeit der jungen Talente. Bei mir ſpricht faſt jeden Tag Frauen, die ihn nicht erklommen Von Geno Ohliſchläger Die Entwicklung des Films fällt in die Zeit der wirtſchaft⸗ lichen Emanzipation der Frau. Nichts natürlicher, als daß die in ihren Berufen an den tauſend Widerſtänden des ge⸗ Der ſteile Weg zum Film ſchäftlichen Lebens geſcheiterten Frauen beim Film ihre Zu⸗ flucht ſuchen; als ſich nach und nach alle Gebiete der Arbeit den Frauen öffneten, ergriffen ſie, von der Idee, vom Manne unabhängig, ſelbſtändig zu werden, erfüllt, jede Möglichkeit, ſelbſt Geld zu verdienen; ſie vergaßen, daß neben den ſchönen Dingen: Anſtellung, Gehalt, Freiheit, auch die häßlichen: Kün⸗ digung, Demütigungen, Arbeitsloſigkeit ſtehen, und daß hier⸗ unter die weibliche Natur noch viel mehr zu leiden hat als die männliche; nun auf einmal auf eigenen Füßen ſtehend, nicht mehr gewillt oder, enfolge der auch für die Männer wenig roſigen wirtſchaftlichen Lage nicht mehr imſtande, von einem Manne ernährt zu werden, ſehen ſie im Film ihre große Hoffnung.„Können Sie mich nicht beim Film unter⸗ bringen?“ iſt daher die ſtereotype Frage, die jeder, der irgendwie mit der Branche in Verbindung ſteht, täglich hören kann. Ein guter Wuchs, ein hübſches Geſicht, eine feſche Gar⸗ derobe, das, glauben ſie, genüge, um ein Engagement zu rechtfertigen. Und wenn es nun wirklich ſo weit gekommen iſt, daß ein Filmmann Intereſſe an einer Frau genommen hat, ſo muß der Beweis erbracht werden, daß die Frau auch eine Dar⸗ ſtellerin iſt: dieſe wichtige Entſcheidung, oft das Ziel eines langen Kampfes, der Wendepunkt eines Schickſals heißt⸗ Probeaufnahme! Die Probeaufnahme iſt ſozuſagen die Reife⸗ prüfung für den Film. Wex ſie beſteht, der hat wenigſtens zu⸗ nächſt die Ausſicht, einmal eine Rolle zu bekommen, und dann, wenn alle die Umſtände, die zum Erfolg gehören, günſtig ſind, es zu lohnender Beſchäftigung zu bringen. Leider aber zeigt die Probeaufnahme meiſt mit grauſamer Deutlichkeit, daß das Geſicht kein„Filmgeſicht“ oder die ſchauſpieleriſchen Talente nicht ausreichend für die filmiſche Mimik ſind. Und ſo wird der Mehrzahl der Bewerberinnen die große Hoffnung zur großen Illuſion. Dieſen Frauen, die wirtſchaftliche Zwecke zum Film trei⸗ ben, ſtehen die anderen gegenüber, die ſich aus ſönſtigen Gründen zu ihm drängen. Ihre Zahl iſt nicht ſo groß, wie die der rein pekuniär Intereſſterten, aber ihre Bemühungen um ein Engagement ſind nicht weniger heftig und ihr Bangen um die Probeaufnahme iſt nicht weniger geſpannt. Das ſind die Frauen, denen der Film Erfüllung einer echt weiblichen Sehnſucht bringen ſoll, und welches Verlangen wäre wohl weiblicher, als das nach dem Ruhm, eine ſchöne und anmutige und gutſpielende Frau zu heißen! Wer dem Kampf um die Befriedigung ſolchen Ehrgeizes zuzuſchauen Gelegenheit hat, kann manchmal Tragödien, manchmal Komödien erleben. N Tragödie: Sie iſt nicht hübſch, ihr Geſicht gewinnt beim Sprechen, vorlſfert jedoch im ſelben Augenblicke, wo ſie bewußt ausdrucksvoll ſein will, wo ſie dem Regiſſeur, der die Probe⸗ aufnahme macht, imponieren will, Ihre Züge werden ver⸗ zerrt, ihr Lachen bekommt etwas Hyſteriſches, ihre Geſten wir⸗ ken gekrampft, ſie kann ihre Erregung nicht mehr meiſtern. Und ſo ſpielt ſie dann auch vor dem Apparat. Man ahnt, wie die Aufnahme ausfallen wird. Richtig, am nächſten Tag, als ſie wieder erſchtenen iſt die Antwort zu holen, muß ihr der Regiſſeur den Beſchelz geben, daß ihr Spiel ſo unmöglich iſt! Sie hört es mit ent⸗ täuſchten Augen, ſie verſteht, daß er recht hat, nickt nur und dankt für ſeine Mühe. Doch wer glaubt, daß ſie nun ver⸗ zichtet habe, irrt: Als der Regiſſeur ſte verabſchiedet hat, wendet ſie ſich an die Schauspielerin les iſt eine unſerer beſten, die inzwiſchen auch nach drftben gefahren iſt), deren Fürſprache ſie die Probeaufnahme verdankt:„Darf ich Ste noch ſprechen, wenn Sie hier fertig ſind, in Ihrer Garderobe, jall Ich weiß, daß ich nicht gut war, ich werde Sie mir ge⸗ nau anſehen, wie Sie jetzt ſpielen. Dann müſſen Sie mir aber noch ſagen, wie ich mich ſchminken muß, damit ich beſſer wirke! Ich habe nur alles nicht richtig angefangen, aber ich werde es lernen; denn filmen muß ich, der Film iſt mein Leben!“ Das Beispiel eines ebenſo tragiſchen wie hoffnungsloſen Falles! Filmſucht! Ein ähnliches Leiden, wie das, an dem Leute kranken, die ſich durch nichts von ihrer Einbildung ab⸗ bringen laſſen, für die Bühne berufen zu ſein oder eine poetiſche Ader zu beſitzen! Komödie: Sie iſt Ende der 20, eine große impoſante Er⸗ ſcheinung, ſehr elegant angezogen, mit Perlen und Brillanten beſät, und rauſcht hochmütig, ohne die anweſenden männlichen und weiblichen Stars eines Blickes zu würdigen, ins Atelter⸗ Ihr Ausdruck will beſagen:„Ich habe es eigentlich garnicht nötig zu filmen, ich bin nicht darauf angewieſen wie ihr, ich tue es zu meinem Vergnügen, denn ich kann es mir leiſten!“ Sie iſt die Frau eines weſtlichen Induſtriellen und glaubt, mit ihrem Geld, ihren Toiletten und ihrem Schmuck die„Formali⸗ tät“ dieſer Probeaufnahme leicht hinter ſich bringen zu können. Der Regiſſeur macht ihr ſeine Angaben:„Setzen Sie ſich auf dieſen Seſſel, Ihre Zofe bringt Ihnen einen Brief: Ihr Freund, den Sie ſehr lieben, geſteht Ihnen, daß er, um Ihre koſtſpieligen Anſprüche befriedigen zu können, zum Verbrecher geworden iſt, der Schmuck, den er Ihnen füngſt geſchenkt hat, iſt nicht auf ehrliche Weiſe von ihm erworben worden!“ Madame ſetzt ſich hin und lieſt den Brief. Ihre Züge ändern ſich dabei kaum.„Aber gnädige Frau“, ſagt der Regiſ⸗ ſeur,„der Inhalt des Briefes muß Sie doch erſchüttern; den⸗ ken Sie ſich, wie das Opfer Ihres Freundes Sie ſchmerzlich berührt und bringen Sie dieſen Schmerz in Ihrem Spiel zum Ausdruck!“—„Schmerz“, entgegnet Madame, beinahe belei⸗ digt, als ob der Regiſſeur etwas ihrer Unwürdiges von ihr verlangt hätte,„Schmerz kann ich nicht darſtellen, mir iſt es noch immer gut gegangen!“—„Dann will ich Sie nicht weiter bemühen, danke ſehr“, bricht der Regiſſeur, ein Lächeln unter⸗ drückend, die Aufnahme ab. Madame rauſcht mit der gleichen Würde heraus, mit der ſie gekommen war. Sie iſt ſicher über⸗ zeugt, ihre Sache gut genug gemacht zu haben, und ſtraft die „wirklichen“ Filmſchauſpieler mit Verachtung. Während dieſe ſie kopieren und noch herzhaft über ſte lachen, ſagt eine Garde⸗ robenfrau zur anderen:„Eine ſchöne Frau, die müßte ſo eine Rolle von einer Königin ſpielen!“ Und ſie weiß garnicht, welche Ironie ſie damit ausgeſprochen hat. . Mittwoch, den 21. November 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgäbe) 9. Seite. Nr. 542 „Das hat uns fehlt..“ 5 Kunst- u. Herrschafts-Mobillar- Imlim er 5 E E t 2 Versteigerung a. Harmonie Mannheim, D 2,6 Sag 1 Speinezimmer, Birke pol. Herrenzimmer. Eiche 1 Lchlaf zimmer Prirzibüre LFiagel, Schwarzpol./ Plano, erstkl. Instrument 1 [DDeuische u. Perser-Teppieh. 1 Leder-Klubgarnitur Leemilde erster Heister 1 Sprechapperat ö Songt. Einzel gegenstände: Büfett, Bücherschrank, Kleider- schrank, Klubsessel, Sofa, Tische. 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