1 Not 5 1 Vounerskag, 22. November 1928 4 Bezugspreiſe: In m u. Umgebung frei ins Haus Sber durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 2 5 7 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 12 741 B, Waldhofſtr. 6, 0 tr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend- Ausgabe 4 5 1 r N a Mannheimer General Anzeiger „ Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 5201 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben odet für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen: Geſetz und Necht Zwiſchenſpie Sur Neuaufrollung der Reparationsfrage Berlin, 22. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, beabſichtigt die deutſche Regierung auf die Memo⸗ randen, die unſeren Vertretern in London und Paris in der Reparationsfrage überreicht worden ſind, ebenfalls ſchriftlich den deutſchen Standpunkt den beiden fremden Regierungen zur Keuntnis bringen. Die beiden Memoranden behandeln gewiſſe Sonderpunkte. Sie ſtehen jedoch in keinem direkten Zuſammenhang mit der von deutſcher Seite am 30. Oktober bei den hauptbeteiligten Mächten eingeleiteten Demarche, die die Zuſammenberufung einer Sachverſtändigenkommiſſion auf Grund der Genfer Beſchlüſſe in Anregung bringt. Auf dieſen Schritt iſt bisher eine Antwort nicht eingegangen. Man nimmt in Berliner unterrichteten Kreiſen an, daß nicht, wie man anfangs glaubte, eine gemeinſame Antwort der Alliierten erfolgen, ſondern daß jede der in Frage kommenden Regierungen für ſich erwidern wird. Wann dieſe Mitteilung zu erwarten iſt, iſt bis fetzt noch ungewiß. Das Zwiſchenſpiel mit den Memoranden iſt vergleichbar mit dem diplomatiſchen Meinungsaustauſch, der auch der Daweskonferenz voraufging. Es handelt ſich dabei um die Umſchreibung des von der Sach⸗ verſtändigenkonferenz zu behandelnden Themas. Daß derlei Auseinanderſetzungen eine gewiſſe Gefahr in ſich hergen, ſteht außer Zweifel. Es wird Sache der deutſchen Regierung ſein, den Verſuch, auf dieſe Art die Beſchlüſſe der Sachverſtän⸗ digen von außen her in eine beſtimmte Richtung zu drängen, abzuwehren. Am den Handelsvertrag mit Polen E Berlin, 22. Nop.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, ſind die Bergtungen des Reichskabinetts über die weitere Geſtaltung der deutſch⸗polniſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen im großen und ganzen abgeſchloſſen. Wie es heißt, wird der deutſche Delegationsführer Hermes Anfang oder Mitte der nächſten Woche mit dem polniſchen Verhandlungsführer Twardowſki eine Zuſammenkunft haben, in der man ſich über die Möglichkeit einer Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen unterhalten will. Aus dem Reichstage Im Reichstage ſind wieder eine Anzahl von An⸗ trägen der Parteien eingegangen. Die D. V. P. ver⸗ langt weitere Mittel zur Zinsverbilligung für landwirtſchaft⸗ liche Kredite, Vorſchläge für einheitliche Viehſeuchenbekämp⸗ fung durch das ganze Reich, eine Erweiterung der Vertret⸗ Harkeit der Einfuhrſcheine, eine Aufſtellung über die noch vor⸗ handenen Roggenſchulden und Vorſchläge für deren beſchleu⸗ nigte Umſchuldung. Die Wirtſchaftspartei will das Vermögensſteuer⸗ geſetz dahin ändern, daß bei Jahreseinkommen bis zu 6000 4 nur das Vermögen nach dem Ertragswert verſteuert zu wer⸗ ben braucht, nicht aber ein Mehrvermögen, das ſich durch die Einheitswerte des Reichsbewertungsgeſetzes ergibt, ohne daß die Einkommensverhältniſſe ſich erhöht hätten. Ferner ver⸗ langt die Wirtſchaftspartei die Befreiung der Grundſitzver⸗ waltungsgeſellſchaften und der Eigentümer von Kontorhäuſern von der Aufbringungspflicht zur Induſtriebelaſtung. Hugenbergs Aufruf an die Deutſchnationalen Der Vorſttzende der Deutſchnationalen Volkspartei, Dr. Hugenberg, richtete aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens der Partei nachſtehenden Aufruf an die Parteimitglieder: „Der Tag ber Gründung der D. N. V. jährt ſich heute zum 10. Male. In dem Durcheinander der Novembertage 1918 faßte eine kleine Zahl von Männern den Entſchluß, die Par⸗ tei des nationalen Widerſtandes zu gründen als ein Bollwerk deutſchen Willens, zur Erhaltung von Staat, Kultur und Wirtſchaft. Monarchiſche und vaterländiſche Geſinnung, vblkiſcher Ernenerngswille, ſoziales Empfinden und chriſt⸗ licher Geiſt waren und ſind die treibenden Gedanken und Kräfte der Partei. An alle Parteifreunde richte ich heute als ihr Vorſitzender die herzliche Bitte, im Kampf für dieſe Ziele die Kräfte anzuſpannen und zuſammenzufaſſen. Die zehn Jahre, in denen die neuen Machthaber die Not des deutſchen Bolkes nicht zu meiſtern vermochten, ſind für uns eine Zeit der Sammlung geweſen. Möge ihnen eine lange Zeit des Aufbaues und der Taten folgen! Heute, wie vor zehn Jah⸗ ren, gilt es, alle guten Kräfte unſeres Volkes um die alten Farben zu vereinen und vorwärts zu führen. Laßt uns vor allem ſtets an die Freiheit des Vaterlandes denken!“ Verhaftung von ſechs Angehörigen der Roten Jungfront — Samburg, 22. Nov. Die Polizei nahm ſechs Angehörige der Roten Jungfront feſt, die als Mittäter bei einem am Mon⸗ tag verübten Ueberfall auf eine Sportabteilung des Reichs⸗ 46221 h Fraoe kamen. s III Memoranden Ruſſiſches Liebeswerben um Amerika Moskau, Nov.(United Preß.] Seit der Wahl Hoovers zum künftigen Präſidenten der Vereinigten Staa⸗ ten wird in Sowjetkreiſen in zunehmendem Maße dem offe⸗ nen und nachdrücklichen Wunſch nach einer Annäherung sz wiſchen Amerika und Rußland Ausdruck gegeben. Bei jeder Gelegenheit bemüht man ſich, größte Bereitwillig⸗ keit zur Befriedigung der amerikaniſchen Forderungen zu zeigen, in der Hoffnung, dafür eine Ausdehnung und Ver⸗ beſſerung der Handels beziehungen zu erreichen. So preiſen die„Isweſtija“ den„geſunden Realismus“, den die National City Bank of Newyork durch ihre Weigerung bewieſen habe, dem Internationalen Verband der Gläubiger Rußlands beizutreten. Dieſe Haltung der Amerikauer, er⸗ klärt das Blatt, laſſe eine baldige Einigung zwiſchen den Vereinigten Staaten und Rußland bezüglich der verſchiedenen ſchwebenden Fragen auf einer für beide Teile angenehmen und gewinnbringenden Baſis erhoffen. Das offizielle Organ der Sowjetregierung hebt dann be⸗ ſonders hervor, wie verſchieden die Haltung der Amerikaner von derjenigen der deutſchen Großbanken ſei, die Ruß⸗ land gegenüber„den Weg fruchtloſer politiſcher Intrigen“ gewählt hätten. Auch die Einſtellung der engliſchen Regie⸗ rung wird zum Vergleich herangezogen, die den Verband der Gläubiger Rußlands, wie das Blatt erklärt, zu rein poli⸗ tiſchen Zwecken ausnutze. Franzöſiſch-italieniſcher Zwiſchenfall Wie aus Paris gemeldet wird, hat die Staatsauwaltſchaft von Aix⸗en⸗Provence auf Weiſung der Staatskanzlei die von der italieniſchen Regierung beantragte Aus⸗ lieferung des italieniſchen Gewerkſchaftsſekretärs Mo⸗ relli aus Florenz, der bei einem Aufſtand einen Cara⸗ biniere durch einen Revolverſchuß getötet hatte, verwei⸗ gert und den bisher in Haft befindlichen Morelli in Freiheit geſetzt. Die Verweigerung der Auslieferung und die Freilaſſung erfolgten, da die angeführte Inſtanz die Ueberzeugung ver⸗ trat, daß es ſich bei der Morelli zur Laſt gelegten Tat nicht um ein gemeines Verbrechen, ſondern um die Folgeerſchei⸗ nung einer revolutionären Periode handele, was ſich aus der Tatſache ergebe, daß damals ein Streik mit klaren politi⸗ ſchen Abſichten ausgerufen worden war. 22 Ehrung deutſcher Secofſiziere — Berlin, 22. Nov. Die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat dem Führer und dem Zweiten Offizier des Dampfers„Samos“ der Deutſchen Levantelinie für die Ret⸗ tung der beiden polniſchen Flieger, die Anfang Auguſt d. Is. auf dem Wege nach Amerika unweit der portu⸗ gieſiſchen Küſte auf hoher See verunglückten, je eine ſilberne Medaille aus der Laeiſz⸗Stiftung der Geſellſchaft verliehen. Engliſche Sumpathiekundgebung für die ausgeſperrten Ruhrarbeiter — London, 22. Nov. Der Verband und Schiffsbau⸗Induſtrie⸗Gewerkſchaften Zuſammenkunft, den Vollzugsausſchüſſen der in Betracht kommenden Gewerkſchaften zu empfehlen, ihre Mitglieder anzuweiſen, Reparaturarbeiten, die vorausſichtlich wegen der Ausſperrung der deutſchen Metallarbeiter an gewiſſen Schiffen in britiſchen Häfen vorgenommen wer⸗ den ſollten, nicht auszuführen. Jugoſlaviſch⸗albaniſcher Grenzzwiſchenfall Wie die„Politika“ aus Belgrad meldet, iſt am Mittwoch bei Prizrend eine Gruppe albaniſcher Katſchaken über die jugo⸗ ſlawiſche Grenze gekommen. Zwiſchen einer jugoflawiſchen Gendarmerieabteilung und den Katſchaken kam es zu einem heftigen Feuergefecht. Die Katſchaken zogen ſich unter Zurücklaſſung eines Toten und eines Schwerverletzten zurück. der Maſchinenbau⸗ Fürſt von Reuß geſtorben — Gera, 22. Nov. Hier ſtarb im Alter von 71 Jahren der frühere Fürſt von Reuß jüngere Linie. 5 Demonſtration gegen die Simon⸗Kommiſſion — New Delhi, 21. Nov. Als die Simon⸗Kommiſſion von Peſchawar hierher zurückkehrte, hatte ſich vor der Eiſenbahn⸗ ſtation eine Menge von etwa 10000 Perſonen angeſam⸗ melt, die gegen die Kommiſſion demonſtrierte und ſie zur Rückkehr nach England aufforderte. * Die Wareneinfuhr nach Kanada. Aus Ottawa wird ge⸗ meldet, daß der Handelsminfſter mitgeteilt hat, daß am 1. Februar 1920 von den Waren, die den Vor zugszoll bei der Einfuhr in Kanada genießen wollen, mindeſtens zu 50 Prozent mit Material aus den Ländern des britiſchen Weltreiches hergeſtellt ſein müſſen. Der bisher geforderte Prozentſatz war 25 Proz. beſchloß bei einer Vom Tage Im preußiſchen Landtag iſt folgender Urantrag der Deutſchen Volkspartei eingegangen: „Die Fälle, in denen die Veranſtaltung von De⸗ monſtrationszügen zu ſtarken Unzuträglichkeiten, ſchweren Verluſten von Menſchenleben und dann zu Straf⸗ verfahren geführt haben, die Leid und Sorge über die Betei⸗ ligten und ihre Familien brachten, nehmen immer mehr üher⸗ hand. Auch der Landtag hat ſich ſchon wiederholt mit dieſen unhaltbar gewordenen Zuſtänden befaſſen müſſen. Das Recht auf die Straße hat neben den einzelnen Benutzern in erſter Linie die arbeitende Bevölkerung, und allgemein beſteht es nur in den Grenzen, die Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit wie z. B. Zuſammenſtöße und ſtarke Verkehrs⸗ ſtörungen ausſchließt. Wenn man früher der Hoffnung ſein konnte, daß die Bevölkerung ſelbſt mehr und mehr den Ge⸗ ſchmack an der Ueberfülle und der Regelmäßigkeit ſolcher Um⸗ züge verlieren werde, ſo ſteht doch heute feſt, daß ſich dieſe Hoffnung nicht erfüllt. Ohne daß eine Neuregelung des Rechts auf die Straße erfolgt, die das poſitive Verbot ſolcher Umzütge enthält, iſt eine Wiederherſtellung ordnungsmäßiger Verkehrs⸗ zuſtände nicht zu erwarten. Der Landtag wolle daher beſchlie⸗ ßen, das Staatsminiſterium wird erſucht, das Recht auf die Straße unter Berückſichtigung der geſchilderten Mißſtände im Polizeiverordnungswege neu zu regeln.“ Dieſer Antrag iſt ſo vernünftig und eigentlich ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß er von ſämtlichen deutſchen Ländervertretungen übernommen und durchgeführt werden ſollte. Der Demon⸗ ſtrationsunſug mit ſeinem ſonntäglichen Blutvergießen paßt einfach nicht mehr in unſere Zeit, und wenn die Betefligten nicht zuerſt anfangen, damit ein Ende zu machen, muß eben der Staat mit ſtarker Hand zugreifen. Auch in der Demokratie, ſogar gerade da erſt recht! 5 E Die öſterreichiſche Sozialdemokratie, die radikalere Schwe⸗ ſter der deutſchen, hat dieſer Tage den Beweis erbracht, daß ſie ebenſo wenig wie die deutſche die Zeichen der Zeit richtig zu erkennen verſteht. Sie rühmt ſich zwar, der einzige zuverläſſige Gralswächter der Republik und der Demokratie zu ſein, ſcheut ſich aber nicht, das Gegenteil von dem zu tun, was man ſouſt unter praktiſcher Auswirkung des demokratiſchen Gedankens verſteht. Gleich der deutſchen erweiſt ſich auch die öſterreichiſche Berfaſſung in einigen Punkten als reformbedürftig. Der Ab⸗ lauf der Wahlperiode des gegenwärtigen Bundespräſidenten Dr. Hainiſch gab Veranlaſſung zu der Erwägung, nach dem Vorbild der Weimarer Verfaſſung die Paragraphen der öſter⸗ reichiſchen umzuwandeln, die ſich mit der Stellung und den Be⸗ fugniſſen des Bundespräſidenten befaſſen. Ebeuſo wie der deutſche Reichspräſtdent ſollte auch der öſterreichiſche Bundes⸗ präſident aus allgemeinen Volkswahlen hervor⸗ gehen. Weiter ſollte, wie bei uns, der Bundespräſident das Recht erhalten, das Parlament aufzulöſen und die Bundes⸗ regierung zu ernennen. Dieſe Dinge, die uns als ſelbſtver⸗ ſtändlich erſcheinen, behagten aber den öſterreichiſchen Soztal⸗ demokraten nicht. Sie lehnten die Verfaſſungsänderung ab, und da auch in Oeſterreich dazu eine Zweidrittelmehrheit erforderlich iſt, fiel das Projekt, das im Sinne der Demokratie eine Erweiterung darſtellt, ins Waſſer. Daß die Wahl durch das Volk ein„Mittel cäſariſtiſcher Politik“ und ein„Schlag gegen die Demokratie“ ſei, wie die Sozialdemokratie zur Ab⸗ lehnung ihrer Begründung ausführte, iſt eine Entdeckung, auf die dieſe ſogenannte„Demokraten“ wirklich ſtolz ſein künnen. Nun iſt eine neue Schwierigkeit aufgetaucht. Durch die Ah⸗ lehnung der Verfaſſungsänderung iſt eine Wiederwahl Dr. Hainiſchs, der bereits zwei Amtsperioden hinter ſich hat, auf Grund der beſtehenden Verfaſſung nicht mehr möglich. Einen beſſeren Kandidaten als ihn hat man aber nicht. Aus lauter Verlegenheit iſt man nun auf den Präſidenten des National⸗ rates, Miklas, verfallen, eine chriſtlich⸗ſoziale Parteileuchte, ohne jegliche ſtaatsmänniſche Qualitäten, wenn nafſtrlich auch eine hochanſtändige Perſönlichkeit. Nun hat aber Herr Miklas, der von Beruf Gymnaſialdirektor iſt, 12 Kinder und ſchon tau⸗ chen die Befürchtungen auf, daß das monatliche Gehalt von 5000 Schilling bei einer ſo zahlreichen Familie etwas knapp ſein dürfte. Alſo wird man wohl die Bezüge des Bundes⸗ präſidenten erhöhen müſſen, und das alles, weil die öſter⸗ reichiſchen Sozialdemokraten gegen die Erweiterung der De⸗ mokratie ſind. Es ſcheint wirklich, daß die Verkalkung der Sozfaldemokratie nicht nur auf Deutſchland beſchränkt iſt. * Wenn man von Oeſterreich ſpricht, kommt einem unwill⸗ kürlich immer wieder die Anſchlußfrage in den Sinn Eine neue Variante dieſes unerſchöpflichen Themas hat der Münchener Oberbürgermeiſter Scharnagl gefunden, der an der Wiener Schubertfeier teilnahm und bei dieſer Gelegen⸗ heit von dem Vertreter eines Wiener Blattes über ſeine Mei⸗ nung befragt wurde. Es blieb ihm vorbehalten, ſeinem Ber⸗ liner Kollegen Böß einen kleinen Seitenhieb zu verſetzen, in⸗ 2. Seite. Nr. 58 Neue Man mer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 22. November 1928 dem er ſeinem Erſtaunen darüben Nusdruck gab, daß Böß in ſeiner Anſprache nur von dem kanſcleriſchen Kontakt Wien Berlin, aber nicht auch von München geſprochen habe, Berlin und Preußen ſind Herrn Scharnagl überhaupt Steine des An⸗ ſtoßes, denn er ſcheute ſich nicht zur Anſchlußfrage u. a. folgen⸗ des zu ſagen:„Trotz aller freundlichen Redensarten werden in der deutſchen Politik die Dinge wie bisher geführt. Ich halte es für ganz ausgeſchloſſen, daß Oeſterreich in den Berliner Einheitsſtaat hineinpaßt. Wir in Bayern ſind für den Anſchluß, für den föderativen Charakter des Reiches, in dem Oeſterreich den ihm geziemenden Platz fände. Es wäre vielleicht denkbar, daß ſich die öſterreichiſchen Bundesländer ſchon zu einem früheren Termin vorläufig mit Bayern im Rahmen des Reiches zuſammenſchließen könnten, bis dann ſpäter das Deutſche Reich modernſter Ge⸗ ſtaltung entſtände.“ Von allen denkbaren Löſungen iſt die Herrn Scharnagls die undenkbarſte, denn die Vereinigung Oeſterreichs mit Bayern würde einen deutſchen Donaublock im Gefolge haben, der noch ſchwieriger in das Einheitsreich einzugliedern wäre, als es an ſich ſchon mit Bayern allein bei einer langſamen Umwandlung der Fall ſein dürfte. Zu der Mainlinie, die leider immer noch nicht ganz verſchwunden iſt, bekämen wir noch die verſtärkte Donaulinie. Aver desdehre uns aber der Himmel! Es ſcheint das Schickſal dieſer wöchentlichen Kurzbetrach⸗ tungen zu ſein, daß ſie regelmäßig mit einer badiſch⸗würt⸗ tembergiſchen Enklavengroteske abſchließen müſ⸗ ſen. Nach Adelsreuthe und Deubach betreten wir mit dem Hohentwiel gewiſſermaßen klaſſiſchen Boden. Durch Scheffels„Ekkehard“ ſcheint dieſer berühmte Berg eine Art württembergiſchen Nationalheillgtums geworden zu ſein. An und für ſich hat der Hohentwiel nur noch Wert vom Stand⸗ punkt des Fremdenverkehrs aus. Aber zu ihm gehört die Do⸗ mäne Bruderhof und zwei weitere kleine Exklaven in der Nähe von Singen. Gegen ihren Austauſch für die badiſchen Exklaven Beuron und Bärental hätte man in Württemberg an ſich nichts einzuwenden, wenn nicht,— ja wenn die Tutt⸗ linger nicht ſo koloſſal weitſtchtig in die Zukunft wären. Man kennt die Kanaliſierungspläne für den Oberrhein von Baſel bis zum Bodenſee. Nun könnte es ja vielleicht möglich ſein, daß in etwa 50 bis 100 Jahren das Projekt zur Wirklichkeit wird. Dann würde auch ein Stichkanal mit Umſchlagshafen zwiſchen Radolfszell und Singen angelegt werden, der ſich bis in das Gebiet des Bruderhofes erſtrecken würde. Alſp iſt der Bruderhof, ſo ſagen die Tuttlinger, ausſichtsreiches Gelände, das man doch nicht ohne weiteres an Baden abtreten dürfe. Daher braucht man„Kompenſationen“ und verlangt kurzerhand Möhringen und Immendingen zur Angliederung an Tuttlingen. Man muß ſchon ſagen: die Tuttlinger ſind tüch⸗ tige Geſchäftsleute und vor allem auch als Republikaner rechte Nachfolger der früheren Dynaſtien. Erinnert man ſich noch des beelendenden Schachers im Jahre 1917? Als der König von Preußen Ausſicht hatte, Herzog von Kurland zu werden, mel⸗ deten umgehend die Könige von Bayern, Württemberg und Sachſen Kompenſationen an. Dieſes Syſtem wollen nun die Tuttlinger auch fetzt anwenden. Im Ernſt geſprochen: Auf dem Wege zum deutſchen Einheitsreſch liegt doch noch arg viel Schutt. den Partikularismus, kleinlicher Sinn und Unverſtand für die notwendigſten Staatsaufgaben zuſammengehäuft haben. Wenn das ſo weitergeht, wird der eiſerne Beſen der vangsflurbereinigung nicht zu vermeiden ſein. i 8 K. F. Studentenſtreiche in England — Vondon, 22. Noy. Ueber tauſend Studenten, die ſich auf ſchriftliche Einladung hin in den Büros der Unſver⸗ fit ä tsrichter in Oxford eingefunden hatten, mußten zu ihrem Erſtaunen feſtſtellen, daß die Einladung auf einen luſti⸗ gen Studentenſtreich zurückzuführen war. Bevor ſie ſich wie⸗ er an ihre Arbeitsſtellen zurückgezogen hatten, fuhr die Oyforder Feuerwehr vor, die ebenfalls durch mutwillige Stu⸗ denten alarmiert worden war. Von einem Bären zerfleiſcht — Belgrad, 22. Nov. Während ein Wärter im Agramer Zoologiſchen Garten den Bärenkäfig reinigte, wupde er von dem Bäten überfallen, der ihm mit den Zähnen ein großes Stück ſeiner Wade herausriß. Auf die Hilfeſchreie eilten Publikum und andere Wärter herbei, die den Bären mit Eiſen⸗ ſtüben von dem Wärter zu verjagen ſuchten. Dadurch wurde der Bär aber noch mehr gereizt und er biß dem Wärter noch zwei Stücke aus dem Körper heraus. Schließlich ließ er von Die Jahresfeier der Aniverſität Heidelberg ektoratsrede Profeſſor Heinsheimers Im Saale des Neuen Kollegienhauſes fand heute vor⸗ mittag aus Anlaß des Jahrestags der Gründung der Heidel⸗ berger Univerſität der alljährliche Feſtakt ſtatt. Nach einer nuſikallſchen Einleitung erſtattete Prof. Dr. Dibelius den Jahresbericht über das abgelaufene Rektoratsjahr. Er hob beſonders die Ehrenpromotion von Dr. Streſemann und dem amerikaniſchen Botſchafter Shurman hervor und machte Mitteilungen über die Neugeſtaltung der Univerſität durch den Erweiterungsbau. Darauf ergriff Geheimrat Prof. Dr. Heinsheimer, der neue Rektor, das Wort zu ſeiner Feſtrede„Febendiges Recht“, wo⸗ bei er u. a. ausführte: Am heutigen 22. November jährt ſich der Geburts⸗ tag des Erneuerers der Univerſität, des erſten badiſchen Großherzogs, Karl Friedrich, zum 200. Male. 125 Jahre ſind vergangen, ſeit die Heidelberger Hochſchule im Jahre 1803 in die Fürſorge des badiſchen Staates über⸗ nommen wurde, um wieder zu einem wirkungskrüftigen Quell deutſchen Geiſteslebens zu werden. Die Geſchichte der Rechtswiſſenſchaft bewahrt hierfür aus dem idealiſtiſchen Schwung jener erſten Zeit ein unvergäng⸗ liches Zeugnis. Jon Heidelberg aus ließ Thibaut 1814 den Ruf nach einem einheitlichen bürgerlichen Recht für ganz Deutſchland ergehen als Wortführer für das tiefe Rechts⸗ bedürfnis der Nation, die aus jahrhundertelanger Rechts⸗ zerriſſenheit herausverlangte. Nur ein„Nationalgeſetz⸗ buch“ konnte lebendiges Recht bringen. Nur das Schickſal des nationalen Werdegangs konnte über die Rechtseinheit entſcheiden. Das Deutſche Reich löſte das Verſprechen der Paulskirche ein; die Rechtseinheit, die für das Handelsrecht Wildweſt Raubüberfall auf einen Kraftwagen — EGſſen, 22. Nov. In der vergangenen Nacht über⸗ fielen drei maskierte Banditen mit vorgehaltenem Revolver einen Kraftwagen auf der Straße zwiſchen Königsſteele und Freiſenbruch. Die Räuber zogen dem Kraft⸗ wagenlenker den Mantel aus, nahmen ihm ſeine Brieftaſche mit etwa 45 Mark ab und fuhren mit dem Wagen da⸗ von. Nach etwa 20 Meter geriet das Auto in Brand; die Täter ergriffen die Flucht und entkamen unerkannt. Das herbeigerufene Ueberfallkommando aus Eſſen löſchte den Brand und nahm gemeinſam mit Kriminalbeamten die Ver⸗ folgung der Täter auf. Aeberfall auf ein polniſches Postamt Warſchau, 22. Nov. In Amina bei Warſchau über⸗ fielen vier Banditen ein Poſtamt. Sie hielten die amtierende Poſtbeamtin und das dort befindliche Publikum in Schach und raubten den beſcheldenen Kaſſeninhalt von 37 Zloty ſpwie Briefmarken für 200 Zloty. Dann entnahmen ſie der Haändtaſche der Beamtin das darin befindliche halbe Monats⸗ gehalt in Höhe von 40 Zloty. Nachdem die Banditen die Telephonleitung dürchſchuſtten hatten, ergriffen ſie die Flucht und verſchwanden. Raubüberfall auf einen Newyorker Juwelier E Newyork, 22. Nov.(Untted Preß.) Ein außerordentlich kühner Raubüberfall wurde in einer der belebteſten Straßen des Geſchüftsviertels von Manhattan im Zentrum des Ju⸗ welenhandels verübt. Um 5 Uhr nachmittags, zur Zeit des größten Verkehrs, als die Straßen von dichtgedrängten Men⸗ ſchenmengen erfüllt waren, betraten drei Banditen einen Juwelierladen, feſſelten und knebelten die bei⸗ den Inhaber und entkamen mit einer Beute im Werte von ihm ab. An dem Aufkommen des Wärters wird gezweifelt. 75 000 Dollar. Das neueſte Aniverſitätsprojelt Hamburg plaut den Bau einer„akademiſchen Stadt“ Die Untverſität Hamburg, entſtanden aus dem hamburgi⸗ ſchen Kolonialinſtitut, wurde nach jahrelangen Parlaments⸗ kämpfen kurz nach der Revolution auf beſondere Initiative der damals allmächtigen Sozialdemokratie ins Leben gerufen und im Ma 19 eröffnet. Nach den Forderungen der Sozial⸗ demokratie ſollte die neue Hochſchule einen ſtark ſozialpoliti⸗ ſchen und volkshochſchulmäßigen Charakter haben, während die Kaufmanuſchaft von ihr eine beſondere Pflege der volkswirt⸗ schaftlichen Lehrfächer erwartete. Schon nach wenigen Se⸗ meſtern zeigte ſich, daß die Unſverſität in ihrer Struktur kaum von ihren akademiſchen Schweſtern im Reich abwich. Jetzt, im zehnten Jahre ihres Beſtehens, zählt die Univer⸗ ſität über 3000 Hörer, von denen allerdings faſt 500 nicht voll immatrikuliert ſind. Seit einigen Jahren verſucht die Ham⸗ burger Hochſchulbehörde, beſonders Auslandsſtudenten nach Hamburg zu ziehen und hat hierfür eine ganze Reihe wiſſenſchaftlicher und ſozialer Einrichtungen getroffen. Unter den guslänbiſchen Studenten, die bisher aber kaum mehr als 8 Prozent betragen, überwiegen Nordamerikaner und Sübd⸗ amerikaner. 5 ſteht. Das würde nichts anderes bedeuten, ls daß die Univerſität verlegt werden muß. Seit Jah⸗ ren klagen Doge nd Stud das viel zu eng ge⸗ wordene N un d 1 der 5 2— 2 Univerſitätsein richtungen überhaupt und deren Raumnot. Dieſem Mangel, an dem eine erhebliche Anzahl deutſcher Hochſchulen leidet, glauben die Schumacherſchen Pläne, die in etwas an die einſtigen Pläne des Miniſtexrialdirektors Althoff über Verlegung der Berliner Univerſität nach Dahlem erinnern, durch Anlage einer „akademiſchen Stadt“ nach engliſchem und amerikani⸗ ſchen Muſter im Norden Hamburgs und zwar bei dem Vororte Groß⸗Borſtel abhelfen zu können. Bereits in Lichtbildern wurde die bauliche Neugeſtaltung der Univerſitätseinrichtun⸗ gen auf dem neuen faſt 60 ha großen Gelände am nördlichen Rande Hamburgs gezeigt. Den Hauptvorteil der Verlegung ſieht Oberbaudirektor Schumacher darin, daß die übermäßig beanſpruchte City Ham⸗ burgs entlaſtet und draußen in Groß⸗Borſtel ein akade⸗ miſches Zentrum geſchaffen wird, das Vorleſungs⸗ gebäude, wiſſenſchaftliche Inſtitute, Profeſ⸗ ſoren⸗ und Studenten häuſer, dazu Sport⸗ plätze uſw. umfaßt. Begünſtigt wird dieſes Projekt noch dadurch, daß die der Univerſität dienenden mediziniſchen In⸗ ſtitute Eppendorfs dicht an das Gelände anſtoßen. Zunächſt war man allgemein der Auffaſſung, daß es ſich um ein noch längſt nicht reifes Projekt handele. Inzwiſchen iſt aber bekannt geworden, daß bereits ſeit zwei Jahren der hambur⸗ giſche Senat ſichintenſiv mit den Schumacher⸗ ſchen Plänen beſchäftigt hat. Zwar iſt der Koſtenaufwand offiziell nicht angegeben, doch wird behauptet, daß das Finanz⸗ reſſort des Senats infolge einer geſchickten Grunbſtückspolitik mit insgeſamt 50 Millionen auszukommen gedenkt. Jetzt, beim Rektoratswechſel, teilte der ſcheidende Rektor Dr. Blaſchke mit, daß das Schumacherſche Projekt von den Fakul⸗ täten mit einer in akademiſchen Angelegenheiten ſeltenen Einigkeit und geradezu mit Begeiſterung aufgenommen wor⸗ den wäre. Dabet ließ der Univerſttätsrektor durchblicken, daß bereits im kommenden Jahre mit der Ausführung des Schumacherſchen Projektes begonnen würde. Ob tatſächlich dem Landesparlament ſchon in abſehbarer Zeit eine Senatsvorlage auf Verlegung der Univerſität zu⸗ geht, bleibt abzuwarten. Dabei darf aber nicht überſehen wer⸗ den, daß ſchen jetzt in der hamburaiſchen Tagekpreſſe gew! tige Stimmen aug Reeberel- und Kaufman dere. in den 60er Jahren erreicht worden war, ſetzte ſich nach 1870 auch für das Strafrecht, Gerichtsverfaſſung und Gerichts⸗ verfahren und 1900 auch für das bürgerliche Recht durch, durch die Schaffung des BGB. Der Rektor betonte bann, eine lebendige Fortentwicklung des Rechts könne in einer Volksgemeinſchaft nur auf dem Boden der Rechtseinheit gedeihen. Das BGB. habe mit den verſchiedenen Rechtsaus⸗ legungen, die ſich im Reich überall anders darſtellten, Schluß gemacht. Es liege ihm ferne, das Bürgerliche Geſetzbuch als überſchwänglich zu feiern. Man werfe ihm nicht zu Unrecht eine gewiſſe Schwerfälligkeit vor. Dieſe Mängel ſeien aber gering, an der logiſchen und ſyſtematiſchen Geſchloſſenheit des Ganzen und der klaren Erfaſſung und Herausarbeitung der Grundſätze gemeſſen. Die fortſchreitende Entwicklung des Rechts müſſe zu einem Zuſtand führen, der den Unterſchied zwiſchen geſchriebenem und ungeſchriebenem Recht bis zu einem gewiſſen Grade aufhebe, ohne dem Geſetzbuch dabei ſeine fundamentale Bedeutung zu nehmen. Der Rektor zog dann Unterſchiede zwiſchen der engliſchen und deutſchen Rechtsſprechung und kam zu dem Schluß, daß der Richter innerhalb des gegebenen Rahmens den Rechts⸗ gedanken des Geſetzes aus⸗ und weiterleiten könne, aber nur der Geſetzgeber ſelbſt dürfe den Rahmen ändern. Der Red⸗ ner ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten: Die Uni⸗ verſität habe es nicht nur mit dem Lehren und Lernen von Kenntniſſen zu tun, ſondern es erhebe ſich darüber hin⸗ aus das Streben der Erkenntnis. Die wichtigſten Gedanken der bedeutſamen Rede werden wir in unſerer nächſten Beilage„Geſetz und Recht“ im Wort⸗ laut wiedergeben. N dillerorts Der Ueberfall iſt dadurch bemerkenswert, daß zum erſten Male ſeit langer Zeit die ſogenannte Todes lin ie über⸗ ſchritten worden iſt, die ſonſt auf das ſorgfältigſte reſpekttert wird. Die gefürchtete Todeslinie iſt eine von der Polzei markierte durch Fulton⸗Street verlaufende Grenze zum Schutze des Banken⸗ und Geſchäftsdiſtrikts an der Sübdſpitze von Manhattan, in dem ungeheure Werte liegen. Jeder Ver⸗ brecher, der die Grenze überſchreitet und erkannt wird, wird ſofort verhaftet und kann eine ganz beſonders rigoroſe Be⸗ handlung erwarten. Bombenanſchlag auf Streilbrecher a Melbourne, 22. Nov.(United Preß.) Ein neuer Bombenanſchlag, der ſiebente innerhalb der letzten Monate, der ebenfalls in Verbindung mit dem Hafenarbeiter⸗ ſtreik gebracht wird, hat die ganze Stadt in Aufregung ver⸗ ſetzt. Einige Perſonen warfen von einem ſchweren Kraft⸗ wagen aus einen Exploſipkörper gegen die Vorderfront eines Boardinghauſes, in dem ein Streikbrecher mit ſeiner Familie wohnt. Zwei Zimmer des Hauſes wurden voll⸗ kommen zerſtört und ſywohl der Streikbrecher als auch ſeine Frau erlitten durch umherfliegende Glasſplitter ziemlich ſchwere Verletzungen. Seine beiden Kinder dagegen, die in einem der beiden zerſtörten Zimmer ſchliefen, kamen unver⸗ letzt davon. Der Beſitzer des Boardinghauſes war ſchon vor einigen Wochen aufgefordert worden, die Familie vor die Tür zu ſetzen, falls er ſich nicht einem Bombenaltentat gegen ſein Haus ausſetzen wolle. 5 Sie wollten ein Zugunglück ſehen — Paris, 22. Nov. Nach einer Meldung aus Tunis haben drei minderjährige arabiſche Hirtenknaben auf der Linie Mateur—Tabarka Holz auf die Eiſenbahnſchienen gelegt, um, wie ſie nachträglich erklärten, zu ſehen, wie ein Zug entgleiſt. Sie gaben zu, daß ihnen dieſer Gedanke beim Anblick amerikaniſcher Filme gekommen ſei. Die drei Schuldigen wurden verhaftet. Der Zug konnte von dem Lokomotivführer rechtzeitig zum Stehen gebracht werden. ſen ſich gegen dieſes Projekt wegen feiner Koſten ausſprechen. Auch viele Abgeordnete ſind ſkeptiſch, ob ſich Hamburg neben den Rieſenſummen für die notwendige Erwei⸗ terung des Hafens, e Sanierung der Altſtadt, den jährlichen Bau von 10000 Wohnungen, das umfangreiche Schulbauten⸗ programm(50) noch dieſe große Ausgabe für das„geiſtige Hamburg“ leiſten kann. Mag der Kampf um das Beſtehen der Uninerſität abgeſchloſſen ſein, vor deren Erweiterung oder Verlegung erſcheint dringender der Ausbau des Hafens und Verbilligung der Haſen⸗ und Kaigebühren. 9 R. H. Wie war es? Da ſchickt ein Berichterſtatter von einem Zeppelin⸗ flug über den Atlantik ein Paket Bilder und ein paar Druckſachen, wild durcheinander, ohne auch nur ein Wort dazu zu ſchreiben. Da iſt guter Rat teuer. Wie war es? Dieſe Frage richtet die Kölniſche Illuſtrierte Zei⸗ tung in ihrer neuen Ausgabe an die Leſer. Das einzige, was ſie bis jetzt erfahren konnte, war, daß die Geſamtſtrecke des Luftſchiffes mit Umwegen 75 000 Kilometer betrug. Sonſt ſind neue verſchiedene Fragen noch offen, über Start Bordgäſte, Landung, Poſt, Wetter uſw. Die K. J. hat all dieſe Fragen zu einem großen Preisausſchreiben zuſammengefaßt.(Erſter Preis 500, zweiter Preis 300 4 uſw.) Die beporſtehende Weihnachtszeit wird gewiß viele vor dieſen Bildern verweilen laſſen, an deren Deutung er ſeinen Scharfſiun beweiſen kann. Er braucht nicht beſorgt zu ſein, beim Nachdenken einige Abwechflung zu finden, die neue Ausgabe der rheiniſchen Illuſtrierten, die in einem originellen Titelblatt auf das Preisausſchreiben hinweiſt, ſorgt nach beſten Kräften dafür. Sie enthält u. a. das einzige Originalbild vom Untergang der „Veſtris“. Aus der weiteren Bilderfolge intereſſieren feſſelnde illuſtrierte Artikel aus aller Welt mit beſonders abwechſlungsreichem Inhalt, die aktuelle photographiſche Berichterſtattung und der ausgezeichnete Unterhaltungsſtoff, aus dem der Roman„Der feurige Berg“ durch den Aelnd⸗ Ausbruch erhöhte Bedeutung gewinnt.(Ueber den Begug der Zeitung ſieße die Anzeice.) i 1 4 3 f * n eee 2 1 FF ee e. e K 0 es nt„ 2 — —— 2 „ a * * 46 2 ; 25 * 7 3 * Donnerstag, den 22. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 8. Seite. Nx. 58 Wenn die aus der Hauszinsſteuer aufkommenden Beträge reſtlos für den Wohnungsbau verwandt würden, o hätten wir längſt keine Wohnungsnot mehr. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen aber wird das örtliche Hauszins⸗ ſteueraufkommen zwiſchen Wohnungsbau und Finanzbedarf zu gleichen Hälften geteilt. Die Gemeinde erhält jedoch in Preußen auch hiervon nur ſieben Zehntel, die übrigen drei Zehntel fließen in den ſtaatlichen Wohnungsfürſorgefonds. Infolgedeſſen iſt der Wohnungsbau im ſtarken Maße von der Hilfe der Hypothekenbanken abhängig. Dieſe mußten unter dem Zwange der Verhältniſſe wieder zum Sprozentigen Pfandbrieftyp zurückkehren. Dadurch ſind heute erſte Hypo⸗ theken im allgemeinen nur zu 8½ Prozent Zinſen bei einer Auszahlung von 94 Prozent und weniger zu haben. Hier wirkt vor allen Dingen die Kapitalertragsſtewer vertenernd, da der Pfandbriefgläubiger nicht 8, ſondern 7,2 Prozent er⸗ hält durch den 10prozentigen Abzug. Sobald die Kapital⸗ ertragsſteuer aufgehoben wird, kann mit einer ent⸗ ſprechenden Ermäßigung der Zinsbelaſtung und damit der Mieten für Neubauwohnungen gerechnet werden. Es ſollte deshalb endlich umgehend dieſer ſeit langem erhobenen For⸗ derung ſeitens der Regierung Rechnung getragen werden, zumal ein größerer Ausfall an Steuern dadurch nicht zu befürchten iſt. Trotzdem der wenig leiſtungsfähige deutſche Kapitalmarkt in dieſem Jahre durch große Emiſſionen in Anſpruch genom⸗ men worden iſt, wie z. B. durch die Reichsbank⸗Vorzugs⸗ aktien und die J. G. Farbeninduſtrie, konnten die im Son⸗ derausſchuß für Hypothekenbankweſen des Zentralverbondes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes zuſammen⸗ geſchloſſenen privaten Hypothekenbanken im erſten Halb⸗ fahr 1928 für Zwecke des Wohnungsueubaus den Betrag von rund 340 Millionen RM. aufbringen. Die Summe iſt auf Grund einer Umfrage bei den fraglichen Anſtalten feſtgeſtellt und gibt durch Städtiſche Nachrichten Lehrſcheininhaber Die Deutſche Lebensrettungs⸗Geſellſchaft Hat den Zweck, durch die Arbeit ihrer Landesverbände aus den Reihen der Mitglieder der Turn⸗,Schwimm⸗ und Sportver⸗ eine die zu ſchulen, die gewillt und geeignet ſind, ſich im Ret⸗ tungsſchwimmen beſonders auszubilden. Damit iſt der Aus⸗ bildungsgang eines Rettungsſchwimmers an ſich ſchon ge⸗ geben. Zunächſt iſt es nötig, daß er ein guter Schwimmer überhaupt iſt. Als weitere Stufe kommt dann die Ablegung der ſogenannten„Grundſcheinprüfung“ in Betracht, die ganz beſondere Fertigkeiten im Schwimmen verlangt, g. B. 15 Minuten im ſtehenden oder 600 Meter Schwimmen im fließenden Waſſer, 50 Meter Schwimmen in Kleidern ohne Schuhe, Auskleiden im Waſſer, 15 Meter Streckentauchen mit Kopfſprung aus—2 Meter Höhe, Vorführung der Rettungs⸗ und Befreiungsgriffe an Land und im Waſſer. Jeder, der die Prüfung für den Grundſchein⸗ erfolgreich abgelegt hat, erhält das Recht, das Abzeichen der DRG. für den Grundſchein zu tragen. Erheblich ſchwieriger iſt die zweite, von der DRG. eingeführten Prüfung, deren Beſtehen durch den ſogenannten „Prüfungsſchein“ und wieder ein Abzeichen beſtätigt wird. Zu den Bedingungen für die Erlangung des Prüfungs⸗ Seins gehören u..: 1 Stunde im ſtehenden oder 3 Kilometer Schwimmen im fließenden Waſſer, 300 Meter Schwimmen in Kleidern und Schuhen, 25 Meter Streckentauchen mit Kopf⸗ ſprung aus—2 Meter Höhe, Erklärung und Vorführung ſämtlicher Rettungs⸗ und Befreiungsgriffe im Waſſer, Erklä⸗ rung und Anwendung der Wiederbelebungsarten nach Schäfer und Sylveſter Broſch⸗Meyer uſw. Es iſt leicht zu ſehen, daß dieſe Bedingungen an ſich nicht ohne langjährige Vorbereitung und planvolles Ueben erfüllt werden können. Aber da dieſe Prüfungen eine Gewähr bieten ſollen, daß der Rettungs⸗ DD— e ihre beachtliche Größe Die Finanzierung der Wohnungsbauten ein Bild von dem fördernden Einfluß, den das private Hypo⸗ thekenbankgewerbe auf den Wohnungsbau ausübt. Zugleich beweiſt die Ziffer von 340 Mill. RM., die bisher ſchon ſtets von dem Sonderausſchuß für Hypothekenbankweſen vertre⸗ tene Anſicht, daß die Hypothekenbanken in ſtetig zunehmen⸗ dem Maße ſich der Finanzierung von Neubauten zuwenden. Dieſe Tatſache wird beſonders veranſchaulicht durch die erheblich aufſteigende Kurve der Wohnungsneubau⸗ finanzierungen durch die privaten Hypothekenbanken von 1924 bis 30. Juni 1928. Danach beliefen ſich die hierfür auf⸗ gewandten Beträge im Jahre 1924/5 auf 17 Mill. RM., ſie ſtiegen im Jahre 1926 auf 140 Mill. RM., erreichten wäh⸗ rend des Jahres 1927 215 Mill. RM., um im erſten Halb⸗ jahr 1928 mit der bisherigen Höchſtziffer von 340 Mill. RM. abzuſchneiden. Die vorſtehenden Angaben verdienen im Hinblick auf die Diskuſſion, die vor einigen Monaten anläßlich der Aufſtellung eines Verteilungsſchlüſſels für die Wohnungsbau⸗Auslands⸗ anleihe im Gange war, beſonderes Intereſſe. Sie bilden eine wertvolle Ergänzung zu den monatlichen Veröffentlichungen über den Darlehnsbeſtand der Bodenkreditinſtitute, in denen die öffentlich⸗ rechtlichen Inſtitute derartige An⸗ gaben regelmäßig machen. Nach dem Stande vom 30. Juni 1928 hatten unter ihrem Hypothekenbeſtand die öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten 292,3 Millionen Goldmark und die ſonſtigen Anſtalten 123,0 Millionen Goldmark Hypotheken auf Wohnungsneubauten ausgewieſen. Daraus ergibt ſich, daß der von den Hypothekenbanken zur Wohnungsfinanzie⸗ rung allein im erſten Halbjahr aufgebrachte Betrag weſentlich höher war als die von den öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtal⸗ ten ſeit der Stabiliſierung zur Verfügung geſtellte Summe. Insgeſamt wurden von 1924 bis 30. Juni 1928 von den privaten Hypothekenbanken ca. 774 Mill. Goldmark, von den öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten 292,3 Mill. GM. und den ſonſtigen Anſtalten 123 Mill. GM. zur Finanzierung des Wohnungsneubaues zur Verfügung geſtellt. Wünſchenswert wäre es, wenn auch die privaten Hypothekenbanken es wie die öffentlich⸗ rechtlichen Inſtitute bereits tun, dieſe Angaben allmonatlich machen würden. C. ſchwimmer im Eruſtfall techniſch und ſeeliſch der ernſten Lage gewachſen iſt, muß auch die Vorbereitung außerordentlich gründlich durchgeführt und die Prüfung ſehr ernſt genommen werden. Wer den Prüfungsſchein errungen hat, kann durch eine theoretiſche Arbeit den ſogenannten„Lehrſchein“ der Dog. bekommen. Es wird beſonders darauf geſehen, daß der, der den Lehrſchein erwerben will, die ſelbſtändige Leitung eines Lehrkurſes unter Aufſicht eines Leh⸗ rers zufriedenſtellend nachgewieſen hat. Die Lehrſcheininhaber haben das Recht und die Pflicht, Kurſe im Rettungsſchwimmen in einzelnen Vereinen, in Ortsverbänden, im Rahmen der Sanitätskolonnen oder irgendeiner andern Organiſation an⸗ zuregen und durchzuführen. Die Ablegung der Prüfungen für den Grund⸗ und den Prüfungsſchein kann in Baden nur durch einen Lehrſcheinin haber geſchehen. Die Lehrſcheininhaber geben jederzeit gerne Auskunft über alle Fragen, die der Einzelne über das Rettungsſchwimmen gerne ſtellen möchte. Die Liſte der badiſchen Lehrſcheininhaber nach dem Stand vom 1. Oktober 1928 enthält 44 Namen. In Mannheim wohnen: Bahn mayer Ernſt, Bademeiſter, Herſchelbad, Blank Walter, C 7, 20, Häffner Fritz, Dipl. Volkswirt, Augartenſtraße 21, Hellinger Arnulf, Seckenheimerſtr. 46b, Julifs., Ingenieur, Max Joſefſtr. 19, Lang Auguſt, Malermeiſter, P 4,6, Ries Julius, Gymnaſtal⸗Turnlehrer, Meeräckerſtr. 12, Schult Guſt., Zeichenlehrer, Landteilſtr. 19. * * Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Arbeitsamtes Mannheim iſt durch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung Stadtrat Auguſt Kuhn kom⸗ miſſariſch ernannt worden. Herr Kuhn, der hieſige Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften, iſt ſeit 1912 Gauvorſitzender des chriſtlichen Fabrik⸗ und Transportarbeiterverbandes und der ihm angeſchloſſenen Berufsverbände für Südweſtdeutſchland (Baden, Württemberg, Pfalz und Saargebiet), ſowie Vor⸗ ſitzender des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes für den Bezirk Mannheim. Marktbericht Vor dem alten Rathauſe und an ber Breiteſtraße entlang hat ſich eine Blütenpracht aufgetan. Aber es ſind Treld⸗ hauspflanzen, die in der warmen Luft der Gewächshäuſez ihre Blüten entfalteten. Die Glut der Sonne iſt ihnen fremb. Und nun ſtehen ſie da und frieren. Dazwiſchen liegen bier und dort Sträuße aus Fichtenzweigen und Tannenkränze. Weihnachten naht. Die Zeit iſt angebrochen, da der würzige Duft gebratener Gänſe durch die Häuſer ſchwelt. In großen Mengen lagen die Martinsvögel fein ſäuberlich gerupft auf den Verkaufstiſchen und machten Meiſter Lampe und den vielen Faſanen Konkurrenz. Der Geflügelmarkt wies gleichfalls eine ſehr ſtarke Beſchickung auf. Mancher Händler mußte wohl einige Exemplare ſeines Federviehes wieder mit nach Hauſe nehmen. Auf dem Gemüſemarkt machte ſich der Spätherbſt be⸗ denklich bemerkbar. Das Angebot ſchrumpft immer mehr zu⸗ ſammen. Dagegen war der Obſtmarkt ſehr gut verſorgt. Beſonders ließen die Aepfel ihre roten Bäcklein gar anregend leuchten. In feines Seidenpapier eingewickelt luden ſüße Orangen und Mandarinen in ſtattlicher Quantität zum Kaufe ein. Daneben prahlte in allen Nuancen das aufdringliche Gelb der zahlreichen Bananen.. In den Bottichen— wie gewöhnlich um den Marktbrun nen herum— ſchwappelten verſchiedene Arten von Fluß⸗ fiſchen. Noch mit allerlei anderen Lebensmitteln warteten die Händler und Händlerinnen auf. Jedem Wunſche konnte Rechnung getragen werden. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 10—15; Rotkraut 12—15; Blumenkohl, Stück 20 bis 120; Karotten, Bſchl. 10—15; Gelbe Rüben, Pfd. 10—15; Rote Rüben 15—18; Weiße Rüben 10—12; Spinat 10—15; Zwiebeln 15: Kopfſalat, Stück 15—20; Endivienſalat, Stück 10—30; Feldſalat 80 bis 120; Kohlraben, Stück 10—12; Tomaten 40—80; Meerrettich, Stck. 20—70; Peterſilie, Bſchl.—10; Lauch, Stück—15; Aepfel 20—55; Birnen 20—45; Trauben 40—60; Zitronen, Stück—15; Orangen 85, Bananen, Stück 10—20; Nüſſe 50—80; Kaſtanien 25—85; Süßrahm⸗ butter 220280; Landbutter 200—210; Weißer Käſe 50—55; Eier, Stck. 11—22; Aale 180; Hechte 160; Barben 100—120; Karpfen 180—160: Schleien 160—180; Breſem 100—120; Backfiſche 50—80; Kabelfau 80 bis 60; Schellfiſche 3560; Goldbarſch 45—50; Seehecht 70—80, Srock⸗ fiſche 30 Hahn, geſchlachtet, Stück 200750; Huhn, geſchlachtel, Stuck 300—800; Enten, geſchlachtet, Stück 500—1100; Gänſe, geſchlachtet, Stck. 1000—1800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—150; Rindfleiſch 110; Kuß⸗ fleiſch 70—80; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 120—180; Gefrier⸗ fleiſch 72; Reh⸗Ragout 100; Reh Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 200—250; Feldhaſen⸗Ragout 120; Feldhaſen⸗Braten 160; Faſanen, Stück 950450. * * Dr. Harms ſpricht in Ratibor. Wie uns aus Ratibor berichtet wird, wird am 2. Dezember in Ziegenhals auf der 2. Tuberkuloſe⸗Fortbildungstagung des Oberſchleſtſchen Provinzialvereins zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, Dr. Ch. Harms, der Direktor des Lungenſpitals und Leiter der Lungenfürſorgeſtelle der Stadt Mannheim und Präſident der Badiſchen Aerztekammer, über„Die Lungenfürſorge⸗ ſtelle im Kampf gegen die Tuberkuloſe, ihre wiſſenſchaftlichen, ärztlichen und fürfor⸗ geriſchen Aufgaben unter Mitwirkung der praktiſchen Aerzteſchaft“ ſprechen. f * Folgen einer Unſitte. Heute vormittag fuhr vor D s ein Fuhrmann mit einem Wagen Kiſten und Kartoffelfäcken auf der verkehrten Straßenſeite. Ein Radfahrer mit einem dreijährigen Jungen auf dem Vorderrabde fuhr direkt vor das Pferd. Während er durch Abſpringen mit dem Schrecken davonkam, erlitt das bedauerndswerte Kind einen linken Oberſchenkelbruch und erhebliche Hautabſchür⸗ fungen. Es mußte mit dem Auto nach der elterlichen Wohnung verbracht werden. * Armbruch beim Autoankurbeln. Ein 22 Jahre alter Hilfsarbeiter zog ſich geſtern in der Tullaſtraße beim Ankurbeln eines Lieferwagens dadurch einen rechten Unterarmbruch zu, daß die Kurbel zurückſchlug. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Zur Gesundhaltung! Peter Nxius d, m. b. H, Mannheim, fel. 26796 ü. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 215386 Theater und Muſik a Nationaltheater Mannheim. Das morgige Gaſtſpiel der Reinhardtbühnen bringt mit der„Iphigenie“ von Goethe die ſchauſpieleriſche Leiſtung Helene Thimigs, die an⸗ läßlich der Salzburger Feſtſpiele als die Gipfelhöhe ihrer Kunſt bezeichnet worden iſt, auf der zwiſchen klaſſiſch und modern kein Unterſchied mehr beſteht. Auch die Inſzenierung Richard Beer⸗Hofmanns hebt das menſchlich Auf⸗ rührende der Dichtung hervor. So ſoll das Ziel dieſer Auf⸗ führung nicht Uebermittlung toten Bildungsgutes ſondern lebendige Offenbarung Goetheſcher Humanität ſein. Opernuraufführung in Leipzig.„Die Baskiſche Venus“ von Hermann Hans Wetzler. Von den Reizen baskiſchen Landes und Volkstums angeregt, hat Lini Wetz⸗ ler das Textbuch zur erſten Oper ihres Gatten der gleich⸗ namigen Novelle von Proſper Mérime nachgebildet. Im Park eines baskiſchen Grafenſchloſſes ſteht ein dämoniſches Stand⸗ bild, eine altgriechiſche Venus, die alles gegen ſie gerichtete Unrecht ahndet und würdige Liebende zuſammengibt. So rächt ſie auch Juanita, die Geliebte des leichtſinnigen jungen Gra⸗ ſen Alfonſo, als dieſer eine Standesehe eingehen will. Er fordert— ein Don Juan gegen den Komthur— die Göttin auf, ſelbſt zu kommen, wenn ſie etwas von ihm wolle. Sie kommt, und wie er ſich an ihr vergreifen will, ſtürzt er leblos zu Boden. Die Göttin aber gibt ſeine Braut mit dem„Gaſte“ zuſammen, einem ihrer würdigen jungen Archäologen, der aus Paris entſandt iſt, um die Herkunft des zauberhaft ſchö⸗ nen Standbildes zu ergründen. Das Buch iſt kein ſchlechter Vorwurf und bietet für einen geſchickten und geſchmackvollen Tonſetzer reiche Gelegenheit zur Betätigung ſeiner Kunſt. Das iſt Hermann Haus Wetzler, der Verfaſſer mehrerer pielgeſpielter Orcheſterwerke auf jeden Fall. Es mag auf den erſten Blick ſcheinen, als ob er ausſchließlich Richard Straußiſch orientiert ſei. Wer aber genauer hinzuhören vermag, wird auch der merkbaren Unterſchiede inne: Der alte Theaterprak⸗ tiker, der Wetzler iſt, ſtrebt auf manche beſondere Weiſe mit großem Finderglück neue Inſtrumentalwirkungen an und be⸗ dient ſich in baskiſchen Volkstänzen der muſikaliſchen Folk⸗ lore, kommt aber gelegentlich auch auf alte Kompoſitionsprin⸗ zipien und ſinfoniſche Teilformen zurück. Muſikaliſch am ge⸗ ſchloſſenſten wirken die letzten drei Bilder, wogegen das innere Gleichgewicht des Werkes durch eine außergewöhnlich breite Expoſition der erſten beiden etwas geſtört wird. Die Urauf⸗ führung des wirkſamen Werkes war unter muſikaliſcher und ſzeniſcher Leitung von Brecher und Brügmann bedeu⸗ tend. Auf der Szene, deren Bilder von Aravantinos illu⸗ ſionsſtark entworfen waren, wirkten in den erſten Rollen einige der beſten Kräfte des jetzt durchſchnittlich wohlbeſtellten Leipziger Opernperſonals: Zchſel(junger Graf), Spilcker(der Gaſt), Fanny Cleve(die Braut Reynalda), Marga Dannen⸗ berg(Juanita). Die baskiſchen Tänze hatte Erna Abendroth nach den Angaben des gaſtweiſe tätigen Berliner Choreo⸗ graphen Terpis eingeübt. Der Erfolg des Werkes war durch⸗ ſchlagend. M. U. Von der Univerſität Heidelberg. Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg hat dem Profeſſor der Kirchengeſchichte an der Univerſität Münſter, päpſtlichem Haus⸗ prälaten Dr. Georg Schreiber, Mitglied des Reichstages, die Würde eines Doktors der Rechte ehrenhalber verliehen und ihm heute vormittag die Ehrenurkunde perſön⸗ lich überreicht. In der Ehrenurkunde werden die Leiſtungen Profeſſor Schreibers auf dem Gebiete der Kirchenrechts⸗ wiſſenſchaft und ſeine organiſatoriſche Tätigkeit für die Erhaltung des Hochſtandes der deutſchen Wiſſenſchaft, ins⸗ beſonders in der Notgemeinſchaft, hervorgehoben und dabei auch ſeiner beſonderen Verdienſte um die Heidelberger Univer⸗ ſität gedacht. Liebesſonett aus dem 17. Jahrhundert Von Hofmannswaldau, Neukirch, Lehenſtein oder einem ihrer Nachbeter mag folgendes„liebliche“ Sonett ſtammen, das ich ganz beſtimmt keiner Faſchingszeitung entnehme: „Amanda, liebſtes Kind, du Brutplatz edler Zier, Der Seufzer Blaſebalg, des Trauerns Löſchpapier, Sandbüchſe meiner Pein und Baumöl meiner Schmerzen; Du Speiſe meiner Luſt, du Flamme meiner Kerzen, Nachtſtühlchen meiner Ruh, der Poeſie Klyſtier, Des Mundes Zuckerkant, der Augen Lenzrevier, Der Komplimente Sitz, du Meiſterin im Scherzen, Der Tugend Quoblibet, Kalender meiner Zeit; 0 Du Andachtsfackelchen, du Quell der Seligkeit, Du tiefer Abgrund du, voll tauſend guter Morgen Der Zunge Honigſeim, des Herzens Marzipan, 5 Und wie man ſonſten dich, mein Kind beſchreiben kann: Lichtputze meiner Not und Flederwiſch der Sorgen“ ö Literatur 5 Die„Menge⸗Bibel“ in neuem Gewand. Welch großer Beliebt⸗ heit ſich die Menge'ſche Bibelüberſetzung erfreut, geht am deutlichſten daraus hervor, daß innerhalb 2½ Jahren über 40 000 Stück unter's Volk gekommen ſind. Und es iſt auch keineswegs verwunderlich, daß ſte ſich ſo viele Freunde erworben hat. Iſt ſie doch in ihrer zuverläſſigen Wiedergabe des Urtextes und mit ihren zahlreichen Sinnüberſchriften dem ſchlichten Bibelleſer das einfachſte und beſte Hilfsmittel zum eindringenden Verſtändnis der Heiligen Schriſt. Nicht als wollte ſie je die Lutherbibel verdrängen. Luthers Ber⸗ deutſchung der Heiligen Schrift bleibt unerreicht und unerſetzhar nicht nur deshalb, weil ſie das gewaltigſte Denkmal der deutſchen Sprache iſt und für alle Zeiten ſein wird, ſondern deshalb vor allen Dingen, weil ſie aus dem tiefſten Erfaſſen des Evangeliums 5 floſſen iſt, darin keiner ſemals Luther übertreffen wird. Gleichwohl iſt für den einfachen Bibelleſer in Luthers Ueberſetzung manche Schwierigkeit zu überwinden. Das Volk von heute redet nun ein mal nicht mehr die Sprache des 16. Jahrhunderts. Jetzt hat ſich dis Württ. Bibelanſtalt in Stuttgart entſchloſſen, dem immer wieder laut gewordenen Wunſch, es möchte neben der Taſchen⸗ ausgabe der Menge⸗Bibel auch noch eine Ausgabe in größerem Druck und Format als Haus⸗ und Familtenbibel herausgegeben werden, zu entſprechen. Gewiß wird das von vielen begrüßt werden, zumal die neue Ausgabe, was die Schönheit der Ausſtattung anlangt, in nichts der bisherigen nachſteht. Nun kann jeder, wie es ihm beliebt, die Vorzüge der einen oder anderen ſich zunutz machen. Die neue Ausgabe hat noch eine wertvolle Bereicherung erfahren. Der greiſe Gelehrte hat dieſem Werk nunmehr auch noch eine treffliche Ueber⸗ ſetzung der Apokryphen beigefügt. Wir zweiſeln nicht, daß die Apokryphen in der neuen Wiedergabe gerne geleſen werden und als Zeugniſſe der Frömmigkeit des ſpäteren Judenums und Doku⸗ mente der lüdiſchen Geſchichte in der Uebergangszeit zwiſchen Altem und Neuem Teſtament haben ſie ſa ihren beſonderen Wert, obgleich ihwen die Würde kanoniſcher Schriften nicht eignet. Sie ſind ad⸗ rigens auch in einer Sonderausgabe zu haben, wie auch das Neues Teſtament mit Pfalmen in der großen Schrift für für ſich heraus⸗ gegeben wird. Den Bibelfreunden iſt es ſicher eine herzliche Freude. daß dieſer„neue Menge“ nunmehr neben dem„alten“ darge⸗ boten wird. f 525 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabey Donnerstag, den N. November 1928 1 Mannheimer Palmenhaus und ſtädtiſche Anlagen . Der Gartenbauverein„Flora“ hielt am Diens⸗ tag abend in ſeinem Vereinslokal„Zur Liedertafel“ eine Verſammlung ab, in der eine ſchöne Kollektion Chryſan⸗ themen, Phönixpalmen, Blattpflanzen, Erika, Primeln, Cy⸗ clamen, Hyazinten auf Gläſern u. a. mehr in hübſcher Auf⸗ machung ausgeſtellt waren. Insbeſondere waren es neben den Blattpflanzen die ſogen. Winterblüher, die ob ihrer Farbenpracht lebhaftes Intereſſe erregten. Der langjährige Vorſitzende, Herr Nie. Roſenkränzer, hielt im Laufe des Abends einen inſtruktiven Vortrag über Chryſanthemen, die infolge ihrer Farbenſchönheit und ihres Blütenreichtums zu den beliebteſten Schuitt⸗ und Gartenblumen zählen. Sie fügen ſich harmoniſch in den Herbſtſchmuck der Natur ein und geben durch die Mannigfaltigkeit ihrer Blüten und ihren ſchlanken Wuchs dem Wohnzimmer einen intimen Reiz. Es gibt eine große Anzahl von Sorten. Die bekannteſte iſt das allfährlich in großen Mengen blühende Wieſen⸗Margaritchen, das auf jedem Grünplatz wächſt. Von dieſer Art Wucher⸗ blume ſind eine Anzahl Abarten in Kultur, die als Stauden mit großen Blumen in den Gärten vielfach Verwendung fin⸗ den. Im September beginnt der Flor der Winteraſtern, die um das Jahr 1840 aus Japan in Deutſchland eingeführt wurden. Den Japanern, die in jedem Monat eine andere Blume verehren, iſt das Chryſanthemum ein Heiligtum. Es iſt erſtaunlich, was die deutſchen Züchter in Bezug auf Größe, Schönheit und Blütenpracht der Chryſanthemen geleiſtet haben. Eine der reichhaltigſten Sammlungen großblumiger Sorten iſt im Palmengarten in Frankfurt a. M. vorzufinden. Wäre das Palmenhaus in Mannheim räumlich größer und ſeine Anlagen ausgedehnter, dann hätten wir auch in Mannheim eine ſolche Sammlung und Ausſtel⸗ lung von Chryſanthemen. Die Leitung des Mannheimer Palmenhauſes liegt in bewährten Händen. Daran iſt nicht zu zweifeln. Der oft angezogene Vergleich des Mannheimer Palmenhauſes mit dem Frankfurter Palmengarten iſt nicht ſtichhaltig. Während die Leitung des Frankfurter Palmengartens nur für beſſen Schmuck und den der um⸗ liegenden dazugehörigen Anlagen zu ſorgen hat, muß in Mannheim der Leiter des ſtädtiſchen Gartenamtes ſich um die Pflege und Inſtandhaltung ſämtlicher ſtädtiſchen Anlagen be⸗ mühen. In welch' muſterhafter Weiſe dies geſchieht, Film⸗Rundſchau el Schauburg: Heiratsfieber Ein recht netter Spielfilm. Mehr nicht. Selbſt die aus⸗ gezeichnete Einzeldarſtellung kann nicht über die Schwächen der Handlung hinwegtäuſchen. Man ſollte den Filmſtreifen noch mehr zuſammenſchneiben. Ein Akt könnte mindeſtens noch eingeſpart werden. Was geht eigentlich vor? Vincenz Jaromir, Graf von Staßwiedel, ein Hageſtolz, der nicht einmal duldet, daß ſich ſein feſcher Kammerdiener mit Loni Miers⸗ bacher, der reizenden Müllerstochter, verheiratet, wird durch einen von Loni inſzenierten Streik des weiblichen Dienſtper⸗ ſonals des Schloſſes vollſtändig bekehrt. Der Streik iſt aller⸗ dings nur bas Mittel zum Zweck. Wenn Hedda Collani, die mit unzureichenden Stimmitteln ausgeſtattete Opernſängerin, nicht ihren alten Lehrer beſucht hätte, wäre der Weiberkrieg piellelcht ein wenig anders ausgegangen. Aber da die Sängerin zeigt, daß ſie eine vorzügliche Kochkünſtlerin iſt, lodert, ganz abgeſehen von den körperlichen Reizen, das Junggeſellenherz des Schloßherrn ſchnell in hellen Flammen. Die Regte verſucht mit einigen recht netten Knalleffekten über die Unzulänglichkeit der Handlung hinwegzukommen. Köſtlich iſt z. B. die„Zubereitung“ des Frühſtücks für den Grafen durch den Kammerdiener. Vier„Kanonen“ ſind auf⸗ geboten. Hans Junkermann charakteriſtert den Grafen mit der keiner Künſtlerſchaft eigenen Virtuoſität. Er weiß eben ſelbſt aus der ſchwächſten Rolle etwas zu machen. Fritz Kampers fühlt ſich als Kammerdiener ganz in ſeinem Element. Das Naturburſchenhafte liegt ihm ja ganz beſon⸗ ders. Maria Paudler iſt als Loni wieder entzückend. Aber man merkt auch ihr an, daß es ihr nicht leicht fällt. Noch viel ſchwerer hat es Vivian Gibſon als Sängerin, das un wahrſcheinliche wahrſcheinlich zu machen. Das Beiprogramm bietet eine ſpannende Wildweſt⸗ Epiſode:„Das letzte Signal“. Ein Anſchlag gegen einen Expreßzug wird durch einen intelligenten Wolfshund vereitelt. Man muß ſich auch hier wieder fragen, wie es die Amerikaner fertig bringen, einen Hund ſo hervorragend zu dreffteren. Alle Tierfreunde werden an dieſem Film ihre Freude haben. Kommunale Chronik Gasfernverſorgung im Oberland Emmendingen, 22. Nov. Nachdem in den letzten Tagen die Bürgerausſchüſſe in Kenzingen und Riegel ſich für den Anſchluß an das Gaswerk Emmendingen aus⸗ geſprochen und ſich damit dem ſchon früher gefallenen Ent⸗ ſcheid in Herbolzheim und Ettenheim angeſchloſſen, ſteht dem Ausbau des Gasfernleitungsnetzes von hier in nördlicher Richtung nichts mehr entgegen. Auch die unterwegs gelegenen weiteren ländlichen Gemeinden dürften noch vollends ein⸗ bezogen werden. Bekanntlich wird von hier aus ſchon das Elztal(Buchholz, Waldkirch, Kollnau, Gutach bis Bleibach) ſeit Jahresfriſt mit Gas beliefert. Das hieſige Gaswerk iſt im Beſitz einer hieſigen Famille und ſeit einigen Jahren an die Gasanſtalts⸗Betriebsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin ver⸗ pachtet, die eine Reihe von Gaswerken im ganzen Reich be⸗ treibt und im Beſitz eigener Kohlengruben iſt. Mainz baut 1500 Wohnungen „ Mainz, 22. Nov. In einer ſechsſtündigen Sta dt⸗ verorbnekenſitzung wurde das Bau⸗ und Woh⸗ nungsproblem der Stadt behandelt. Die Verwal⸗ tung legte zwei Denkſchriften vor, aus denen hervorging, daß in Mainz zurzeit über 4000 Wohnungen fehlen. Unter Berück⸗ ſichtigung des Abzuges der Beſatzung und unter Berückſich⸗ tigung des Freiwerdens verſchiedener Reichsgebäude ver⸗ bleiben in einigen Jahren in Mainz etwa noch 1500 fehlende Wohnungen. Die Verwaltung hat nunmehr den Antrag ge⸗ ſtellt, in abſehbarer Zeit 1500 Wohnungen zu einem Koſten⸗ preis von 20 Millionen Mark zu errichten. verordnetenver Wohnnugen in zwei Ja luftige Bauſumme wurd * ebau u ſollen Mill 5 Die Stadt⸗ ſammlung nahm einſtimmig an, daß dieſe 1500 mal wegen Kirchendiebſtahls vorbeſtraft. Die Nacht vom f Ice 6 s vor⸗ 8 davon kann ſich jedermann ſelbſt überzeugen. Jedenfalls ſteht feſt, daß ſich das Palmenhaus in Mannheim mit dem Frank⸗ furter Palmengarten ſehr gut meſſen kann. Was nun die erſten aus Japan herübergekommenen Chryſanthemen betrifft, ſo waren dieſe rot in der Größe eines Markſtückes. Nach jahrelangen Bemühungen gelang es den deutſchen Züchtern, nicht nur größere und ſehr große Blumen, ſondern auch eine ſelten ſchöne Mannigfaltigkeit in den Blü⸗ tenfarben heranzuztehen. So werden auch heute von Jahr zu Jahr neue, das Auge erfreuende Züchtungen herausgebracht, dte weſentliche Verbeſſerungen der alten Formen an Wuchs und Blühwilligkeit aufweiſen. Ein Zimmerpflanze wird das Chryſanthemum niemals werden, weil es als Staude das Gebundenſein an Zimmerluft nicht verträgt. Um ſo haltbarer aber ſind ſie als Schnitt⸗ blumen. Eine abgeſchnittene und in die Vaſe geſteckte Chry⸗ ſantheme hält ſich bei nur ein wenig liebevoller Behandlung 10—14 Tage lang. Während die kleinblumigen Sorten ſich jeder Blumenfreund ſelbſt heranziehen kann, iſt dies bei den ſogen. Schaublumen ausgeſchloſſen, denn deren Kultur erfordert vom Fachmann viel Umſicht und Aufmerkſamkeit. Dann ſpielen auch Erdarten und Düngung eine wichtige Rolle. Auch die Chryſanthemen ſind gewiſſermaßen der Mode un⸗ terworfen. Während noch vor einigen Jahren in Gelb nicht genug aufzubringen war, wurden in dieſem Jahr weiß, roſa und bronze bevorzugt. Wenn auch Japan mit ſeiner Chry⸗ ſanthemenkultur als erſtes Land gilt, ſo ſteht doch in Deutſch⸗ land die Kultur auf einer ſehr hohen Stufe. Direktor Henſel vom Friedrichspark dankte dem Vor⸗ ſitzenden für ſeine unermüdliche Tätigkeit im Intereſſe der Förderung der Blumen⸗ und Pflanzenzucht in Mannheimer Liebhaberkreiſen und verbreitete ſich hterauf in Kürze über die Pflege der Flora⸗Palmen. Dieſe erfordern keine große Arbeit. Trotzdem ſind ſie außer⸗ ordentlich dankbar. Wohl verlangen ſie viel Waſſer, dagegen keinen Standort am Fenſter. Sobald ſich funge Wedel bilden, gehört die Palme ins Zimmer. Dann iſt auch die Zeit ge⸗ kommen, wo man düngen muß.— Den Schluß der Verſamm⸗ lung bildete wiederum die übliche Verloſung, wobet nahezu jedes Mitglied eine ſchöne Pflanze und einen Strauß Chryſanthemen erhtelt. ch. Die Finanzlage der Stadt Saarbrücken * Saarbrücken, 22. Nov. Der Stadtrat genehmigte die Jahresrechnung der ſtädtiſchen Sparkaſſe für 1927, die mit einem Gewinn von 180 714 Mark abſchließt. Weiter wurde der Rechnungsabſchluß der Stadtkaſſe und Neben⸗ kaſſen für das Jahr 1927 gutgeheißen. Bemerkenswert iſt da⸗ bet, daß infolge des über Erwarten günſtigen ſtaatlichen Ver⸗ anlagungsergebniſſes ſtatt der veranſchlagten 51 Millionen Franken insgeſamt 57,4 Millionen Franken an Steuern ein⸗ gegangen ſind. Der Mehrertrag ermöglichte es, von der ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Inanſpruchnahme der Reſerven der Stadt Abſtand zu nehmen. Der noch verbleibende rechnungsmäßige Ueberſchuß ſoll zur Fort⸗ führung der Baupläne verwandt werden. Gegen die Stimmen der Zentrumspartei und einiger anderer Stadtverordneter wurden die Mittel für den Bau einer Einäſcherungs⸗ anlage auf dem Südfriedhof in Höhe von 33 000 Mk. bewilligt. Im Jahre 1918 hat der noch auf Grund des alten Wahlrechts gewählte Stadtrat mit Zweidrittelmehrheit den Bau eines Krematoriums beſchloſſen. Erſt in dieſem Jahr iſt die Regierungskommiſſion auf Beſchluß der Stadtratsmehrheit um die Genehmigung der Ausführung erſucht worden. Die Zentrumspartei ſteht auf dem Standpunkt, daß dieſer alte Be⸗ ſchluß heute nicht mehr gültig und daher die Herbeiführung eines neuen Beſchluſſes notwendig ſei. Die Entſcheidung der Regierungskommiſſton ſteht noch aus. Aus dem Lande * Walldorf, 21. Nov. In einer der letzten Nächte wurde das Wegkreuz an der Straßenkreuzung beim Friedhof, das bereits im vorigen Jahre ſchwer beſchädigt wurde, von unbekannten Tätern mit einem ſchweren Gegenſtand in ſo ſchändlicher Weiſe zugerichtet, daß an eine Wiederherſtellung wohl nicht zu denken iſt. Der Chriſtusfigur wurden die Füße und das Haupt abgeſchlagen und auch die Hände teilweiſe ſtark verſtüm melt. L. Mingolsheim, 22. Nov. Die neue Autkoſtraße geht jetzt ihrer Vollendung entgegen, da nur noch die Wal z⸗ decke herzustellen iſt. Ihre Aufgabe beſteht darin, die für den modernen Verkehr untaugliche Hauptſtraße des Ortes, auszuſchalten und den Autoverkehr um den Ort herumzu⸗ leiten. Das Projekt darf als eine ausgezeichnete Löſung betrachtet werden. Die Straße beſitzt eine Länge von 800 Meter, und eine Breite von 12 Meter, wobei 3 Meter auf die Bürgerſteige und 9 Meter auf die Fahrſtraße entfallen. Es beſteht demnach die Möglichkeit, daß zu gleicher Zeit ein Auto und zwei Fuhrwerke nebeneinander paſſieren können. Zur Ueberwindung der Steigung mußte ein Einſchnftt ge⸗ macht werden, wobei 6000 Kubikmeter Erdmaſſe ausgehoben werden mußten. Karlsruhe, 21. Nov. Die Polizei nahm einen verheirate⸗ ten 30 Jahre alten Architekten aus Neuſtadt a. H. feſt, der am 7. November einer in der Durlacher Allee wohnenden Maſchiniſtenwitwe unter falſcher Vorſpiegelung ein Spar⸗ kaſſenbuch mit 920. herausgelockt und von dieſem Be⸗ trage am Tag darauf 825„ bei der Städt. Sparkaſſe abge⸗ hoben hatte. Die Feſtnahme erfolgte in dem Augenblick, als er im Begriff war, auf der Sparkaſſe einen neuen Betrag ab⸗ zuheben. Er wurde ins Bezirksgefängnis eingeliefert. * Durlach, 20. Nov. Am Montag nachmittag verſuchte ein lediger 28 Jahre alter Kellner aus Duisburg in die hieſige katholiſche Kirche einzubrechen. Er hatte bereits die Glasſcheibe an der Sakriſteitüre eingedrückt und von innen geöffnet, als er, von einer Kirchenbeſucherin geſtört, flüchtig ging. Am Dienstag früh wurde er gelegentlich einer Kon⸗ trolle im hteſigen Bahnhof von einem Poltzeibeamten feſt⸗ genommen. Er war nach einer zwölftägtgen Unter⸗ ſuchungshaft im Bezirksgefängnis in Karlsruhe am 15. November entlaſſen worden. Bis zu ſeiner Feſtnahme hatte er in Karlsruhe und Durlach gebettelt. Er iſt ſchon ein⸗ auf Dienstag hatte er in einem Schuppen ku Surlach⸗ zugebrach 5 1 „ Stanfen, 20. Nov. Am Sonntag nachmittag verführten etwa 30 Freiburger Studenten auf dem Marktplatz einen derartigen Spektakel, daß die Gendarmerie alar⸗ miert werden mußte. Einer der Studenten kletterte an einem Wohnhaus empor, um im zweiten Stock die Fenſter⸗ läden auszuhängen. Zwei Haupttäter wurden feſtgenommen, die anderen zogen es vor, ihre Radauſzenen aufzuſtecken. * Donaueſchingen, 20. Nov. Der Gymnaſialprofeſſor Simmler von hier wurde am vergangenen Sonntag auf einem Spaziergang von Biberach nach Jordansbad, wo er zur Erholung weilte, von einem Auto erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Er ſtarb an den Folgen der ſchweren Verletzung auf dem Transport. * Engen, 18. Nov. Die Leiche der ermordeten 10jährigen Stärk aus Mauenheim iſt ſeziert worden. Der hier unter⸗ gebrachte Mörder wurde ſeinem Opfer gegenübergeſtellt, er zeigte aber keine Spur von Reue und blieb kalt und verſtockt. heißt, ſoll er an dem Tage der Mord⸗ tat mit dem Plane umgegangen ſein, irgend jemand umzu⸗ bringen. Andere Mitteilungen gehen dahin, er habe das Mäd⸗ chen getötet, weil es ihm mit Anzeige gedroht habe, Der Mörder wurde nach Konſtanz transportiert. Aus der Pfalz Berüchtigter Faſſadenkletterer gefaßt * Kaiſerslantern, 21. Nov. In ber letzten Woche wurde im kath. Pfarrhauſe in der Kloſterſtraße ein Einbruchs⸗ diebſtahl verübt, wobei 33 Mark Bargeld und eine Anzahl Dienſtmarken und einige Briefmarken entwendet wurden. Als Täter wurde der auf der Wanderſchaft befindliche ledige Inſtallateur Paul Mörs aus Buer ermittelt. Mörs, der ſich als gefährlicher Faſſadenkletterer auszeichnete, iſt am Hauſe bis zum 2. Stock in die Höhe geklettert und dann durch ein offenes Fenſter in die Wohnung des Pfarrers eingeſtiegen. Er wurde auch beobachtet, wie er an der Faſ⸗ ſade der Eiſenwarenhandlung Beeri hochkletterte. Weitere Abſichten konnte er wohl nicht verwirklichen. Bei ſeiner Feſt⸗ nahme leiſtete Mörs dem Polizeibamten heftigſten Wider ⸗ ſt an d, ſodaß zum Waffengebrauch geſchritten werden mußte. MI 988 Wie es Vorſicht vor der Fremdenlegion! Speyer, 21. Nov. In den Monaten Jult, Auguſt und September 1920 wurden auf ihrem Wege durch die Pfals 70 Zugänger zur Fremdenlegion aufgegriffen. Im gleichen Zeitraum kehrten allein durch die Pfalz 59 Deutſche in meiſt heruntergekommenem, krankem Zuſta nd und ſämtlich mittellos aus der Fremdenlegion nach Deutſch⸗ land zurück, wo ſie zum größeren Teil der öffentlichen Fü r⸗ ſorge zur Laſt fallen. * : Edenkoben, 20. Novy. In der Nacht vom 19. bis 20. No⸗ vember ſind fünf Jahre verfloſſen, ſeit die Separatiſten unter Führung eines gewiſſen Schenk⸗Maikammer das Stadt⸗ haus Edenkoben beſetzten und die Amtszimmer zum Teil zerſtörten und Akten beſchädigten. Unter anderem ſtahl das Geſindel das ſilberne Amtszeichen des erſten Bürger⸗ meiſters. Die Bande brachte den Mut zu dieſer Heldentat erſt auf, als der Selbſtſchutz auf Anordnung des Landauer Dele⸗ gierten aufgelöſt und für die Bürger Verkehrsſperre angeord⸗ net worden war. N f Rachbargebiele Die Brandkataſtrophe in Schwaigern— 80 Perſonen obdachlos * Stuttgart, 21. Nov. Zu dem im Dienstag⸗Mittagblatt bereits berichteten Großfeuer in Schwaigern(D. A. Brackenheim) in der Nacht auf Montag werden noch folgende Einzelheiten bekaunt: Die Zahl der abgebrannten Häuſer beträgt elf. Außerdem ſind acht Scheunen abgebrannt. Das Feuer brach in der Scheuer hinter dem Knie der Heilbronner Straße aus. Die rechte Seite dieſer Straße iſt völlig ein⸗ geäſchert. Sämtliche vom Unglück Betroffenen ſind wohl verſichert, doch meiſt ungenügend. Der Geſamtſchaden dürfte weit über 100000 Mk. betragen. Rechnet man noch den notwendigen Teuerungszuſchlag hinzu, ſo kommt man zu einem Geſamtſchaden von etwa 155000 Mk. Der Mobiltarſchaden iſt dabei noch unberückſichtigt. Man iſt der be⸗ ſtimmten Auffaſſung, daß es ſich um B randſtiftung ha⸗ delt. Obdachlos find etwa 80 Perſonen, die bei den Bürgern untergebracht ſind. Das Vieh iſt ebenfalls gerettet und untergebracht. Es iſt anzunehmen, daß ein Hilfswerk von der Stadtgemeinde Schwaigern einſetzen wirb, an dem ſich der Bezirk beteiligt. Auch ſollen ſofort Not⸗ ſtandsarbetten in Angriff genommen werden. Im Ort iſt bereits mit der Sammlung von Geld und Lebensmitteln und Heu und Stroh für das Vieh begonnen worden. K * Aus dem Elſaß, 21. Nov. Der verheiratete Arbeiter Henri Lahſtetter, Vater von zwei Kindern, aus Talingen (Kreis Metz) kam vorgeſtern abend nach Hauſe und hängte ſich alsbald am Bettſtollen auf, weil ſich ſeine Frau ohne ſeine Genehmigung einen Bubikopf hatte ſchneiden laſſen. Als die Nachbarn die Zimmertüre aufbrachen, war der Lebensmüde bereits tot. Sera Zu beziehen in det Hauptnebenstelle 81,%1, den Nebenstellen Welchofstt.6, Schwetzingerstr. 19/20 ung Neefteſdstt 1, sowie durch unsete ögerſnnen 15 * S„.. e FFF „ e ee en e. ee rere „„ e . F 1 4 Donnerstag, den 22. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 845 Tragiſches Ende einer Spazierfahrt Das Autounglück bei der Solitude⸗Kurve Einer der ſchwerſten Verkehrsunfälle, die ſich in den letz⸗ ten Jahren abſpielten, ſtand vor dem Gr ü Stuttgart zur Aburteilung. Es Autounfall der dem Taxameterchauffeur Karl Gro in der Nacht vom 27. auf 28. Juli an der ſogenannten Solitudekurve in der nächſten Nähe des Schloſſes Solitude zuſtieß und bei dem zwei Autoinſaſſen den Tod erlitten, während drei weitere Inſaſſen ebenſo wie Großhans ſelbſt teilweiſe ſchwere Verletzungen davontrugen. a An dem Abend traf er mit einigen Kameraden in einer Wirtſchaft zuſammen; dieſe Kameraden, junge Leute anfangs der Zwanziger, feierten Abſchie d für zwei aus ihren Reihen ſcheidende Freunde, die anders Tags nach Berlin bezw. Mos⸗ kau abreiſen wollten. Sie beſchloſſen, mit Großhans eine Taxameterfahrt auf die Schillerhöhe bei Gerlingen zu unter⸗ nehmen. Gegen 12 Uhr wurde die Rückfahrt nach Stuttgart angetreten; der Angeklagte hat, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, bei dieſer Gelegenheit keinen Alkohol zu ſich genom⸗ men. Da ein Vorderradreifen luftleer geworden war, mußte vor der Abfahrt noch ein Reſervereiſen montiert wer⸗ den. Die Inſaſſen wollen den Angeklagten aufgefordert Haben, nicht zu raſch zu fahren, da ſie angeblich auf der Heim⸗ fahrt ſingen wollten. Das Eigentümliche an dem Unfall ſelbſt iſt nun, daß keiner der Inſaſſen ebenſo wie der Angeklagte eine beſtimmte Erinnerung an den Unfall hat. Großhans, Schöffengericht iſt dies der jans der allerdings einen ſchweren Schädelbruch hatte, weiß ſich an gar nichts mehr zu entſinnen. Die drei Inſaſſen, die am Leben blieben, beſtreiten lediglich, daß mit einer zu großen Geſchwindigkeit gefahren worden ſei, ohne über die Urſache des Unfalls etwas Genaues angeben zu können. Bei der Schuldfrage war das Gutachten des Sachverſtän⸗ digen, Dipl.⸗Ing. Schuler, von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung. Aus den Fahrſpuren und der Stärke des Anpralls ſtellte er feſt, daß die Fahrgeſchwindigkeit ſehr groß geweſen ſein müſſe und daß der Angeklagte, anſcheinend auch aus einer gewiſſen Kopfloſigkeit heraus, trotz der Gefahren nicht ge⸗ bremſt habe. Der Sachverſtändige war nicht der Meinung, daß der Unfall auf das Platzen eines Vorderreifens zurück⸗ geführt werden könne; dieſer Reifen ſei vielmehr erſt bei dem Unfall ſelbſt geplatzt. Auch der ärztliche Sachverſtändige ſchloß aus den Verletzungen der Toten und des Angeklagten ſelbſt, daß die Geſchwindigkeit des Wagens zu groß geweſen ſein müſſe. Der Angeklagte wurde zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Die Urteilsgründe ſtellen feſt, daß der An⸗ geklagte mit einer großen Wucht auf die Telegraphenſtange aufgefahren ſei, obwohl er kurz zuvor ſich noch mit beiden Rädern im Straßengraben befunden habe. Daraus ſchließt das Gericht, daß der Angeklagte mit zu großer Ge⸗ ſchwindigkeit gefahren iſt und vor allem nicht gebremſt habe. Sportliche Rund ſchau Die vergangene Woche Der Sport am Scheidewege „Wir haben zuviel gewollt und darum das Falſche erreicht“, führte Dr. Diem u. a. in ſeiner großangelegten Rede aus, die er am Sonntag anläßlich der Dreißigjahrfeier der Deutſchen Sport⸗ behörde für Leibesübungen in Berlin gehalten hat. Mit bdieſen Worten hat er die ganze heutige Lage des Sports gekennzeichnet. Unſere Sportbewegung iſt einen Weg gegangen, der zu raſch zurück⸗ gelegt wurde, die einzelnen Erfolgsetappen wurden zu laut gefeiert, ſie ſtiegen uns etwas zu Kopfe. Dieſes überſchnelle Tempo iſt aber die unweigerliche Folge des Krieges, ſagen wir ſogar des verlorenen Krieges. Die Menſchen kamen vom Tobe und fingen wieder an das Leben zu ſuchen. Dr. Willy Meiſel ſchreibt in ſeinem Buch„Der Sport am Scheidewege“:„Der Leib war der Schlager der Stunde. Sport war im Kommen.. Man bot Sport an, Sport wurde ge⸗ fragt, man lieferte Sport.. Sportplatz auf Sportplatz, Verein auf Verein, Freiſtunde auf Freiſtunde ſtellte ſich ein, ſchließlich entdeckte man gar eine neue Welt— das Wochenende... Der Sport und alle ſeine vielen Spielarten war eine Macht geworden.“ Der Sport iſt ſogar eine Großmacht geworden die den Führern aus den Händen zu gleiten drohte. Ueberall erhoben ſich Stimmen, die vor der Richtung, die die Sportbewegung zu nehmen drohte, warnten. Mit in vorderſte Linie derſenigen, die über den Dingen ſtanden und immer klaren Blick behielten, gehört u. a. auch der Generalſekretär des Reichsausſchuſſes für Leibesübun⸗ gen Dr. Die m, der wie wenige mit der Sportbewegung verwachſen tſt. Die deutſche Sportbewegung erlebte ihre„Inflation“, aus der ſie allerdings beſſer hervorging als das deutſche Volk aus der Geld⸗ entwertung. Die Inflation des Sportes tſt natürlich nur ſo zu verſtehen, daß die Teilnehmerzahlen ins Rieſenhafte anwuchſen. Abgeſehen von einigen Auswüchſen hat die Bewegung keine Ent⸗ wertung erfahren. Die Erfolge einkger beutſcher Sportleute wie Houben, Vierkötter, Rademacher, Dr. Peltzer— vor allen Dingen— übten eine gewaltige Anziehungskraft auf breite Maſſen aus. Sport und Rekord wurden Loſungsworte bie viel gebraucht, aber auch leider ſehr oft mißbraucht wurben. Re⸗ kord war das Ziel eines Jeden. Daß uns dieſer Drang nach Rekord in Bezug auf Lelſtung weit vorangebracht hat, ſteht ohne Zweiſel feſt; die Quittung ödieſer Anſtrengungen erhielten die deutſchen Sportler in Amſterdam bei den Olympiſchen Spielen, die trotz mancher Ent⸗ täuſchungen ein voller Erfolg für den deutſchen Sport waren. Deutſchland ſtand mit einem Male mit an erſter Stelle der Sport⸗ völker. Durch die große Zahl der errungenen Plätze(.—.) wurde man auf den guten Durchſchnitt der deutſchen Leiſtungen aufmerkſam, es entſtand auf einmal das Schlagwort von der Breitenleiſtung Man hakte ganz überſehen, das neben der unbedingt erforderlichen Hhähſtleiſtung ſich bei uns auch der Geſamtburchſchnitt gewaltig ge⸗ oben hat. Jetzt rief man auf einmal nach der Breitenarbeit und der Breitenleiſtung, dle aus dem geſunden deutſchen Sportgefſühl hergus felbſt gewachſen iſt. Gerade dieſe Entwicklung zeigt, daß trotz allem der eingeſchlagene Weg der einzig richtige war. Wo hätten ſonſt dieſe Erfolge heranrelfen können, wenn die Grundlagen falſch geweſen wären? Dleſer Weg der Breitenleiſtung muß ausgebaut und noch ver⸗ tleft werden. Wir ſtehen hier erſt am Anfange der Entwicklung. Der Reinigungsprozeß in der Sportbewegung iſt in Angriff genommen Jetzt liegt es an den Vereinen, das Richtige zu finden, um, wie Dr. Diem ſagt, Körperkulturvereine zu werden. Wenn die Vereine hier den richtigen Weg gehen, können ſie viel erreichen, ein⸗ mal der Jugend den ſportlichen Kampf ermöglichen Die Größen des Sports müſſen wieder natürlicher werden, ſie müſſen erkennen, daß ſie nicht nur ihre Leiſtungen für ſich perſönlich aufſtellen, ſondern in erſter Linie für die Sportidee als ſolche mit ihren hervorragenden Leiſtungen zu wirken haben, denn ihre Leiſtun⸗ gen dienen als Vorbild und Anſporn. Daher müſſen ſie ſelbſt vor⸗ bildlich und nachahmenswert ſein. Wir haben ſicher viele Sportleute, die es ernſt meinen und jeder Effekthaſcheret fremd gegenüberſtehen. Es ſet hier nur an Vierkoetter erinnert, der nach der Rekor d⸗ bezwingung des Kanals ſtill nach Köln zu Frau und Eltern fuhr und ſich dann erſt zu lauter Feier, die man ihm ſpäter verübelte, holen ließ. Es iſt ein alter deutſcher Fehler, wir fallen zu raſch von einem Extrem in das andere. So wurde auch der Sport zu raſch hoch gezüchtet. Hoffentlich züchtet man ihn nun nicht auch noch zu raſch in die Breite. Die Wege, die einzuſchlagen ſind, hat Dr. Diem ja genau aufgezeigt. Werden ſte beſchritten, dann wird die deutſche Sportbewe⸗ gung de Entwicklung nehmen, die nach jeder Richtung hin zum Er⸗ folg führt. Wird Nurmi Berufsläufer? Schon einmal— es war ein Jahr vor den Olymptiſchen Spielen—, hieß es, Nurmi iſt Berufsſportler geworden. Damals widerſtand Nurmi den Lockungen aus Amerika.— Vielleicht hat man ihn in ſei⸗ ner Heimat bis nach Amſterdam vertröſtet. Nurmi würde der Sportbewegung durch ſeinen Uebertritt zum Berufsſport viel nehmen. Er iſt das Ideal eines Sportmannes, der jeder Ehrung aus dem Wege geht. Die Jugend vergöttert ihn und iſt ſtolz auf ihn. Er, der kleine Finne, iſt international geworben, er gehört allen Sport⸗ nationen. Ueberall kennt man ſeinen Namen und feine Leiſtungen. 1920 lief er bei den olympiſchen Spielen für ſein Land wertvolle Siege, 1924 ſetzte er ſeine Siegesſerie fort, er gewann in Paris ß goldene Medaillen. Er eilte von Sieg zu Sieg. Mit har⸗ tem, verbiſſenem Geſicht, von Zeit zu Zeit ſeine Uhr befragend, zog er ſeine Runden, von niemand gefährdet. Er hat für ſein kleines Vater⸗ land geworben, er hat Finnland bekannt gemacht. Nurmi ſah noch bei Lebzeiten ſeine Verdienſte anerkannt, ein lebensgroßes Denkmal in ſeiner Heimatſtadt kündet von ſeinen Erfolgen. Die Olympiſchen Spiele 1928 brachten Nurmi 1 goldene und 2 ſilberne Medaillen, er war auf den 2. Platz kommandiert worden, um auch die jüngeren Läufer gewinnen zu laſſen. Nurmi hat für die kürzeren Strecken ſicher ſeine Höchſt⸗ leiſtung überſchritten Dr. Peltzer konnte ihn ſ. Zt. nur in neuer Weltrekordzeit metſtern, und Nurmi ſelbſt verbeſſerte noch ſeine eigene Beſtleiſtung, ein Be⸗ weis, daß er damals auf voller Höhe war. Nurmi hat ſich jetzt in die langen Strecken hineingelaufen. So konnte er vor ganz kurzer Zeit in Berlin den Stundenweltrekord des Franzoſen Bouin weſentlich verbeſſern. Wir ſind überzeugt, daß er auch dieſen Rekord noch drücken kann. Allgemein hieß es, er bereite ſich auf den Marathon⸗ lauf für die nächſten Olympiſchen Spiele vor, da kam vor einfgen Tagen die Nachricht, daß er gleich des Siegers im olympiſchen Ma⸗ rathonlauf El OQuafi und des Amerikaners Joe Ray Berufs⸗ läufer geworden ſel. Der amerikaniſche Sportmanager Tex Rickard, der bis jetzt hauptſächlich die Berufsboxkämpfe für Schwergewichtler aufzog, ſoll ihn für eine Reihe von Läufen verpflichtet haben. Nurmi wird ſicher welter von Sieg zu Sieg eilen. Von dem Gleichklang ſeiner Schritte werden die amerikaniſchen Hallenbahnen ertönen, mit hartem, finſteren Geſicht, von Zeit zu Zeit ſeine Uhr befragend, wird der kleine„große“ Finne, das Laufwunder, ſeine Bahnen ziehen und ſeine Gegner hinter ſich laſſen. Tobender Bei⸗ fall wirb ſeinen Steg lohnen, er aber wird unbemerkt und unſchein⸗ bar, ohne Miene zu verziehen in ſelne Kabine verſchwinden, wie er es immer nach Stegen tat. Der Beifall läßt ihn kalt. Gewiß, Nurmt wird älter und eines Tages wird auch er für immer von der Bahn abtreten müſſen. Wenn das der Fall iſt, iſt ſein Lebens⸗ abend geſichert, ſobald er Berufsſportler wird, er hat dann nicht nur Rekorde, ſondern auch Dollar hinter ſich Sport würde für ihn Erwerbszweck und er nicht mehr der Fanatiker und der Asket des Sports fein, für den er jahrelang vorbildliche Arbeit lelſtete. 5 W. Müller. Nurmi bleibt Amateur Er geht in USA. auf die Rekordjagd Das große Rätſelraten um die Frage, ob Finnlands großer Sport⸗ mann Paovo Nurmi Amateur bleiben will oder nicht, hat eine Lö⸗ ſung gefunden. Die von der Preſſe aller Länder gebrachte Nachricht, daß Nurmi den Lockungen des Dollars nicht mehr habe widerſtehen können und ſich nach den USA. als Berufsläufer verdingt habe, hat ſich als falſch erwieſen. Wie uns unſer Korreſpondent in Helſingfors meldet, hat er von Nurmi einen Brief erhalten, in dem der Finne die Meldung vom Uebertritt zum Profeſſionalismus dementiert. Nurmi ſchreibt, daß er zwar anfangs Dezember nach den Vereinigten Staaten reiſen werde, daß er aber ſeine Amateureigenſchaft vor⸗ läufig noch nicht aufgeben wolle. Nurmi will vielmehr verſuchen, in Amerika alle Weltrekorde von 2 bis 25 Meilen zu ſchlagen. Ob er dann Berufsläufer werden will, entſcheidet ſich erſt an Ort und Stelle. Aus den Rundfunk-Programmen Freitag, 23. November Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,9, Königswuſterhauſen(W. 1250/1640) 20 Uhr: Staatsoper: Oedipus Rex, 21.30 Uhr: Aus alten Singſpielen. Breslau(W. 322,6) 20.15 Uhr: Singſtunde, 21.15 Uhr: Heit. Stde. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Hausfrauennachmittag, 20 Uhr: Sinfoniekonzert von Stuttgart. Hamburg(Welle 394,7] 20 Uhr: Die Not des Alltags, dann Ueber tragung auswärtiger Sender. 5 Königsberg(Welle 308) 20 uhr: Sinfoniekonzert, Tanzfunk. Langenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Abensmuſik, 21 Uhr: Die Welt auf Schienen, dann Spätkonzert. Jeipzig(Welle 965,8) 20 Uhr: Internat. Volkslieder, ö. Konzert. München(Welle 585,7), 11.20 Uhr: Schallplatten, 12.55 Uhr: Kon⸗ zert, 16.30 Uhr: Konzert, 20.05 Uhr: Toboggan. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr; Konzert, 20 Uhr: Sinfoniekonzert. Ausländiſche Seuder: n(Welle 411) 20.30 Uhr: Kammerſpiel, dann Volkst. Abend. apeſt(Welle 555,6) 19.45 Uhr: Aufführung im Senderaum, ann Zigeunermuſik. Daventry(Welle 491,8) 17 Uhr: Tanz, 21 Uhr: Abendkonzert, dann Tanzfunk. Daventry(Welle 1562,5) 21 Uhr: Sinfoniekonzert, daun Ueber⸗ raſchungen und Tanz. Mailand(Welle 549) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert. Paris(Welle 1764,7] 21.30 Uhr: Abenödkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Die geſchiedene Frau, Operette v. Fall. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert, Tanzfun. Wilen(Welle 577) 20.30 Uhr: Gräfin Marlza, Operette v. Kalman. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Wer wird denn weinen, Bunt. Abend. eee eee eee fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Radio zu Weihnachten! Es gibt nichts ſchöneres! Sie ſiuden erſtklaſſige Geräte in jeder Preislage bei uns. Ebenſo in Lautſprechern weitaus größte Auswahl der neneſten Typen. Kommen Sie zu uns, wenn Sie im Zweifel ſind, was Sie kaufen ſollen, wir beraten Sie unverbindlich. Ber B u d ˖ Welternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarie Beobachtungen hadiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Luft.] Tem- S 2„ 2 8 8 See · Se 38 Wind 5 2 2 ar eee ee, m om en Ses Sen Nicht. Stürt⸗ S8 Wertheim 151— 3 4 2* bedeckt Königſtuhl 8568 765,9 6 8 8 8 mäß. bedeckt Karlsruhe 120 767,2 4 6 NW leicht Regen Bad.⸗Bad. 213 766,6 11 5 SW„Regen Villingen 780 771,8 2 5— 1 SW leicht bedeckt eldbg. Hof 1275 64/6 2 5 2 8 ſchw. bedeckt abenweil.]— 768.6 9 10 5 SW„ bebeckt St. Blasten 780— 3 71 ſtill bedeckt Höchenſchw.- Im Grenzgebiet der geſtern noch bis Weſtdeutſchland vorgeſtoßenen Warmluftfront verdichtet ſich der Tiefennebel ganz erheblich, während im Hochſchwarzwald andauernd ſonniges Wetter herrſcht. Ueber Nacht haben die Tiefdruck⸗ ausläufer des neuen Sturmwirbels den hohen Druck, raſcher als zu erwarten war, ſoweit zurückgedrängt, daß auch Süd⸗ deutſchland bereits heute früh von der Aufgleitregenfront erfaßt worden iſt. Mit dem von Frankreich her ſich oſtwärts fortpflanzenden Druckanſtieg wird wieder vorübergehende Ahein Pegel] 16 17. 15. 20.21. 22 J ecar-Begelſ 18. 17 10 0 21 5. .0. T1057.75 0,70 7 08 nne e 700 4 10 Mannheim 252.7/3,.40.4334 Kehl 225..00 285284 0 Jeaſcſes— 1 Mapau.954,53 4 594,70 4,61447 Mannbeim 2. 12.8503.12 3,48.868,40 1 145848546 776 d Heyme. iſcher— Berantwortl. Redakteure: Für Polltik: H, A. Meißner ſefredakteur Kur; Fat S Kahſer— Kommunalpolitik und Lokales: Aſchard Schönlelder— gebracht 5 Dr. J und bann den ülteren Generationen die Freude an 5 port unß Neues aus aner Welt: Willh Müller— Hanbeistell: Kurt Ebmer— der„körperlichen Betätigung“ erhalten. Uns alle aber würde er, an den wir alle glaubten, enttäuſchen: Der Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Mar Filter ...... eee e 99 Mie AMar monie der Mone kann ein einziger Miß klang vernichten— die Harmonie Ihrer Erscheinung zerstört allzu leicht ein falsch gewählter Duft. Machen Sie es zum obersten Gesetz Ihrer Schönheitspflege, all Ihre Schönheits- mittel auf einen Duft abzustimmen. Wählen Sie dafür 27 Tosca-Parfum, das den 47 Tosca Kleinodien Duft und Namen gab. Parfum! Hul N, 4., J.—,—, 9, 11. Tosaa- Eau de Cologne: A.—,.80, 3. Creme: In reinen Zimituben H.70, in Porellumtinfen Hi 9. Tuschen Puder: Hl J.: Urtais- Flillumg Hit 1.,„ Seffe: An g. erira tar par fiumiert in Seidenpackumg S S. S0; 3 Stuck NN 14. 0 Lotion: Hi 4. 0,. Brillamina: i 4. Ibsen Geschenlnacbungen: de nach Wahl mit Tbuen- Tau de Colegna Farfium, Seife und Puder f f. bn AA 10.0 SY G 1 — GATf um, Quder Creme. Seife, Fotion, tine, du de Cologne r 6. Seite. Nr. 545 ae 8 Neue Mannheimer Zeitung. 3 Donnerstag, den 22. November 1928 Der deutſche Bergbau im Oktober ſſeldorſer Einig gedeſ neigung geltend; en l machte auch ſich vers chĩe⸗ drückte der be⸗ 1 Rückgang der Feierſchichten an der Ruhr, aber Zunahme der Beſtände.— Lebhafte Beſchäftigung der Kokereien 1 5 1756 19 8 1 5 929 855 1 e Im Oktober wurden im Ruhrbezirk geſamt in 27 Arbeits⸗ tagen. Die Brtikettherſtellu ng belief ſich auf 2 567 542 To. eß offiziellen Beginn freundlichere tagen 10 185513 To. Kohle befördert gegen 9 141 278 To. in 25 gegen 2390 745 To. im Vormonat. Die Ergebniſſe laſſen ſich mit tz 0 ne Le. hfrage 9 Arbeitstagen im September 1928 und 9 986 501 To. in 26 Arbeits⸗ denen des Monats Oktober 1927 nicht vergleichen, da der Oktober f 1 tützt wu 3 7 1521 lagen im Oktober 1927. Arbeitstäglich betrug die Kohlen⸗ 1927 unter den Auswirkungen des Bergarbeiterſtreiks ſtand. Im 45 155 8 e e 1 förderung im Oktober 1928 377 241 To. gegen 365 651 To. im Sept. Gebiet des Mitteldeutſchen Braunkohlen⸗Syndikats hielt die Nach⸗ 9091 werten die 0 lebhafte 1928 und 384.096 To. im Oktober 1927. Die Kokser zeugung frage nach Hausbrandbriketts zunächſt noch an, wenn auch nicht in beſſerungen bis zu 2,5 v. H. Ourchſetzten. des Ruhrgebiets ſtellte ſich im Oktober auf 2 498 746 To.(täglich] dem Ausmaß wie im Vormonat. Der kurze Temperaturrückgang in laue wurde das Geſchäft ſehr ſtill, auch die anfangs 80 605 To.), im September 1928 auf 2 426082 To.(täglich 80 869 To.), der erſten Oktoberhälfte begünſtigte ofſenſichtlich die Nachfrage. Als en Elektrowerte waren auf Glaktſtellungen ſtärker vernach⸗ im Oktober 1927 auf 2 429 988 To,(täglich 78 387 To.). Die Ge⸗ im letzten Monatsdrittel das Wetter durchweg ungewöhnlich warm s waren durchweg Kursabſchwächungen bis zu ſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter ſtellte ſich Ende wurde, flaute die Nachfrage ſtark ab und der Markt war nicht mehr ohnen. Nur in Farben beſtand weiter Kaufneigung Oktober 1928 auf 370 308 gegen 371 194 Ende September 1928 und in der Lage, die produzierten Mengen aufzunehmen. Es mußte 8 Der wieder etwas angeſpannte 400 510 Ende Oktober 1927. Die Zahl der wegen Abſatzmangels ein⸗ deshalb im letzten Monatsabſchnitt wieder auf Sta⸗ te allgemein auf die Stim⸗ gelegten Feierſchichten betrug 206 686 larbeitstäglich 7655)[pel gearbeitet werden. Am Schluß des Berichtsmonats war 95 e gegen 253 164 larbeitstäglich 10 127) im September 1928. Die Be⸗ im Mitteldeutſchen Syndikatsbezirk ein Stapelvorrat von 75 000 To. Berlin ſchwächer ſtände an Kohlen, Koks, Preßkohle(Koks und Preß⸗ vorhanden. Auch bei mnduſtrieabſatz über das milde Wetter wohl war heute wieder ruhiger, da das Publikum fehlte kühle in Kohle umgerechnet) ſtellten ſich Ende Oktober 1928 auf rund einen gewiſſen Einfluß auf den Bedarf aus, denn auch hier waren and ſich nur nzelnen Märkten wie Farben, Kar⸗ 2,86 Millionen To. gegen 2,70 Millionen, To. Ende September 1928. dite Abrufe geringer als in den Vormonaten. c Im Vormittag sver 155 heir war die Stim⸗ In Weſtoberſchleſien war die Abſatzlage der Jahreszeit Im Gebiet des Oſtelbiſchen Braunkohlenſyndi⸗ age d 3 un 16. 5 2 5 8 155 0 1 1 5 3 1 e entſprechend für ſämtliche Kohlenſorten zufriedenſtellend. Die Stei⸗kates hat ſich die Lage des Briketts⸗Hausbrand⸗Marktes weiterhin 1515 Er 1150 10 Farb be 85 al 9 85 5 ee(t, doch gerung der Abrufe iſt, abgeſehen von dem an ſich ſtärkeren Herbſt⸗ günſtig geſtaltet. Die Brikettfabriken des Niederlauſitzer Reviers f ur ſe zei 32 bei ſehr einheit icher Haltung bedarf, vornehmlich darauf zurückzuführen, daß infolge des monate⸗ konnten bei voller Ausnutzung threr Werksanlagen den Bedarf kaum wä chungen von 15 bis 3 v.„denen nur langen Verſagens der Oder jetzt in erheblichem Umfange Erſatz⸗ befriedigen. Hierbei iſt zu beachten, daß einzelne Fabriken infolge inzelt Beſferun en gegenüberſtanden. Die Lage im Eiſenkonflikt bezüge auf dem Bahnwege getätigt wurden. Die Haldenbeſtände Betriebsſtörung vorübergehend e Betrieb geſetzt werden mußten. verſtimmte, hinzu kam 808 nahend e Ultimo— in dieſer Woche verringerten ſich um rund 100 0 00 To. auf 298 411 To.] Der Induſtriebrikettabſatz war lebhafter als im September. Bet beginnt bereits die Schiebung 8 der die 8 örſe veranlaßte, G1 at t⸗ Auch die Abrufe von Koks und Briketts wieſen eine Zunahme auf. einigen Induſtrien machte ſich bereits das Weihnachtsgeſchäft bemerk⸗ el 1.. 9 7 Geld ne oft war leicht, Ta⸗ 1 25 mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau betrug bar, ebenſo zeigten auch die Waggonfabriken, welche Reichsbahn⸗ be e 15 855 59 e 5 1 11 75 die Rohkohlen förderung 55 Oktober 1928 bei 27 Arbeits⸗ aufträge hereinhekommen hatten, eine lebhaftere Beſchäftigung und gängen von—2 u. 85. und glich der Verlauf a n Gewinn 220 10 209 515 To. geg en 9 840 214 To. im 3 t bei 25 Arbeit damit eine regere. 88 Briketts. n 157 me der Speku 0 weiter allgemein ſchwächer. Die Börſe 3 zwar nicht zu Jen nie Frigſten Tageskurſen, doch ne iſt—2 v. H. 1 Anfang. 6 5 91 5 von 7929 037 Kr. auf 6 767 7 b Andererſeits erforderten Be⸗ Deviſen gegen Reichsmark waren eher angeboten und droße Kona projekte 1 5 land triebskoſten 5 849 112 Kr.(6 868 430 Kr.), ſo daß ein Gewinn von Dollar waren mit.1964 zu haben. Holland und Pfunde etwas feſter, Binnenwaſſerweg Rhein Wolga 918 6380(1 069 606) Kr. verbleiel Hierzu kommen Zinſen aus a geegn Kabel Newyork 40.15 und.8504 nach 40.10 und.8498. Die 8 3 4 S 8 bte⸗ 1783 1 1 Tie Ruſſiſche Handelsvertretung in Berlin hatte zu einem Vor⸗ 17 5 4 e 2 104 603 r e e aus dem Horte Swapfätze gegen Reichsmark blieben unverändert, 22—27 Stellen auf r des Prob 3 A. S. A i 8 cuille mit 3 774 Kr. und verſchiedene Einnahmen mit 18 962 Kr. einen und 83—87 Stellen auf drei Monate. trag des Prof feſſürs A Lamitny, des Chefingenieurs der 1 0 8 8 28 5 Dan 5 7755 8 5 Der esa Reingewinn trägt demnach 6 812 128(3 363 425) Wo ga⸗ Don⸗ Bauverwaltung, eingeladen. Aufgabe war, die Zweck ie ee e Zin nahen n en i e 5 2. 78 mäßigkeit einer Kanalverbindung zwiſchen den Flüſſen Wolga und 5. die Zinſe e Berliner Devi EN 5 1 1 N 0 8 2 Portefeuille⸗& Einnahmen bedeutend niedriger.) Wie bereits mitgeteilt Don zu beweiſen und die Einzelheiten dieſes großen Bauvorhabens:. 8 b. werden 14,40 Vorzugs⸗ und 10,80 Kr. zu ber u Ei 0 roßen Bau den umd ipidende pedieilk Die Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 81½ v. 5. zu erläutern. Die Baukoſten des Wolgg⸗ Don- Schiſſahrtsweges, zu Verkaufsbedingungen waren im Berichtsſahr Lehr gag and führ⸗.—— dem auch die Schiffharmachung des Donfluſſes gehört, werden jetzt ken zu einer Produftionsſteigerung. Die Geſellſchaft hat mit Hilfe Amtlich 20. Nonember. Parität Diskont nn deen e en eee been be ſover Auslandsagen kuren ibre gesamte Produktion non Kalkiltrat— 5.- tonte, erwartet man auch eine Beteiligung der deutſchen In d u⸗ f e 80 77 ud das Soda Holland.. 100 Gulden 188,33 168,67[16927 15 61. 169,48 4,5 71905. 775 5 5 815 0 verkauft. Die Salpeterſäure das Ammoniumnitrat und das Soda⸗ 3 72 5 0 5 0 0 ſt rie an der Durchführung dieſer Kanalpläne. An Eiſenkonſtruk⸗ nitrat wurden durch die. J. G. Farbeninduſtrie abgeſetzt Die In⸗ Athen 100 Drachmen 5,425].435] 5,425 5, 5,445] 10 tlonen erfordert der Kanal 10000 Tonnen, für die Tiefbauarbeiten ſigllottonsarbeten e 5 A a Abko 1 it el 100 Belga a 500.⸗Fr.] 88,37] 88.29 88,28 58,89 85,885 4,5 ſind 39 Mill Kom. Erdbewegung notwendig, ferner 700 000 Kbm. Be⸗ l g eee ene ee eee eee emen ee, e, ee den ene 1 e anzelt it auf 305 ſchla t f 8 dem deutſchen Farbentruſt hinſichtlich der Abänderung und Vermeh⸗ Helſingfors 00 finnl. M. 10.545] 10,565 10.545 10,565 10,5120 7 R. 9 Di auzeit iſt auf 6 Jahre veranſchlag er rung der Erzeugung beſchloſſen wurden, werden lebhaft fortgeſetzt.] Italien 100 Lire 21.97 22.01 21,965] 22.005] 22,028 5,5 Nicht nur für Innenrußland wird der neue Kanal von größter Im Augenblick arbeitet man an der Errichtung von Fabriken und Südſlawien.. 100 Dinar 7,888 7882 7,388.282 7858 7 Bedeutung ſei in, ſondern auch nach Fertigſtellung des Rhein⸗Main⸗ der Montage von Maſchinen. Foſeben den 100 onen 11946 112.00 111 16 111,98 112,06 55 Donau⸗Kanals bildet er das letzte Glied im Großſchiffahrtswe b 14 70. Liſſaboen. 100 Eskudo 18,78 18,82 18,76 18,80 17,48 8 19 555 i ten Nee din gan 5 bſchi Don und,„ Ervorkbeſchräukungen der Schweizer Uhrenindustrie. Obwohl] Oele...... 100 Kronen 14 1197 11174 11055 11174 855 1 üttelaſien. Gebaut wird der Kanal da, wo Don 9 die ſchweizeri sche Uhreninduſtrie den 2 in dieſem Jahr um Paris 00 Franken 16,378 16,418] 15,37 16,41 16,48 3 Walga nur 54 Km. von einander entfernt ſind, er ſelbſt wird jedoch mehr als 2 Millionen von 15,6 auf 17,9 Millionen Stück bezw. 206 Prag 100 Kronen 12,327 12,447] 12,425] 12.44 12,88 5,5 aus genlogiſchen Gründen 100 Km. lang ſein, da er nicht auf der auf 231 Mill. Franken ſteigern konnte, hat ſie doch unter der Kon⸗ Schweiz... 100 Franken 60,73 80,88[80,715] 80,875 80,518] 3,5 Titezeſten Strecke geführt werden kann. Der geplante Kanal hat kurrenz der Ausfuhr von Rohwerken und Ührenteilen zu leiden. Cola.. 100 Leva].036].055 3028].835 3017 10 r lich große Höhen unterſchiede zu überwinden, denn Der zur Beſeitigung dieſer Mißſtände gegründete„Tru ſt der Sen 100 Peſeten[67,57 67,1 67,58 67,87 69,57 5 9 Schleuſen auf der tieferen Wolgaſeite müſſen über 85 Meter Höhen. Rohwerkfabriken“ nahm zunächſt eine Regelung und 1„ 00 f 0 55 unterſchiede bewältgen, die 4 Gaglenſen auf der Donſeite nur 39 Met. Kontingentierung des Exports in Ausſicht, die nunmehr Dudapeſt 100 Pengb 12 500 f 5 78,24 78,285 72,8 6 Europas größter Fluß, Hie Wolga(80 000 Km. lang), der in das fertiggeſtell iſt und am 1. Januar 1929 in Kraft tritt. Darnach Vuenos⸗Aires. 1 Peſ..768] 1,772].767].77 1,796 10 Kaſpiſche Binnenmeer mündet, würde durch den Kanal Verbindung ſollen Deutſchland, Polen und Japan nur Uhrenſchablone und Frank⸗ Canada... 1 Canad. Dollar.198 4,201.196 4,204 4,176— mit dem Schwarzen Meer uſw. erhalten. Die Pläne und Verſuche, reich nur Rohwerke erhalten. Franzöſiſchen Firmen, die als Ex⸗ Japan„ gen 15851 1885] 982 5983 15886] 5,8 die beiden Flüſſe Don und Wolga zu verbinden, ſind Jahrhunderte poxteure von Schabſonen bekannt ſind, foll die Lieferung von Be⸗ N Abe i p al f.. 0 onſtantinopel... 1 türk. Pfd..108 2,110].104] 2,10 2,180] 10 , denn ibre Durchführung würde bedeutſame wir tſchaftliche ſtandteilen verweigert werden. Mit Deutſchrand, Polen und Japan London. 1 Pfd. 20,385 20,575 20,88 20,87 20,398 4,5 Wirkung haben. Die Landwerſſchaft gewinnt durch billigere Getreide werden Kontingente feſtgeſtellt. Schablone dürfen nur in Form von New Nork.. 1 Dollar 4,1980 4,2010] 4 1820] 4,2000 4,4780 transporte nach Roſtow 13„ je Tonne, auch Holztransporte ſind um Fertiguhren weiterverkauft werden. Schließlich werden noch neue Rio de Janeiro.. 1 Milreis] 0,8005] 0,5025 0,8008 0,5025 0508 6„ je Tonne billiger. Im ganzen gewinnt man den Eindruck, daß Exporkpreiſe feſtgeſetzt. Urugu ag. 1 Gold Peſ. J 4,286[ 4,294 J 4,286 l 4,294 J 4,821 Ruß! and nach den bisherigen intenſiven Elektrifizierungsarbeiten——. eine beachtliche Verbeſſerung der Verkehrsverbindungen durchführen 2* Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Nov.(Eigenbericht). Die 915 die zur weiteren Erſchließung der ſeiner Naturſchätze führen Boöͤrſenberichte vom 22. November 1928 Tendenz am heutigen Produktenmarkt war ruhig. Von Ausland⸗ ollen: 5 8 weizen wurden angeboten:(alles eif Manheim in hfl): Manitoba 2 5 1 g 3 15 ſas G. ruſſo 79 Ki 507 „G. Wohlmuth u. Co., Ach, Furtwangen. Die mit einem Aktien⸗ 5 Mannheim freundlich i bands 9 5 12 5, Kanſas Gulf 180, Varuſſo 70 eilo 18; Tapia“ von 400 000 arbeitende Geſellſchaft erzielte in dem am 30. Die Tendenz am Aktienmarkt war auch heute wieder durchaus 05 es in., 40: Jul. en 757 inl. Roggen 22,502,757 aus!. Juni ds. Is. abgelaufenen Geſchäftsjahre von elnem Bruttoüberſchuß freundlich, wozu weſentlich die leichte Verfaſſung des Geld⸗ 0 20, iul. 5 5 1 17 8 e 8 Braugerſte 25 von 487 709(414 468)/ einen Reingewinn von 10 661/ Die marktes beigetragen haben dürfte. Beſonders für Farben⸗Aktien 2 8 Futtergerſte. 2 is auf Bezugſchein 25, Biertreber 20 Geſamtunkvyſten belieſen ſich auf 384678(363 863) J, Abſchreibun zeigte ſich weiter Intereſſe. Zu Beginn des Verkehrs wurde der bis 2050; Rapskuchen 19,50 Soya o. 2,0, alles waggonfret eſamtunkoſten belieſen ſich auf 678(36 H, ſchreibungen„ 0 2 8 2 M hei Nr 5 Add 84. W 5 775 f exforderten 97 159(45 905)% r has f Bil Kurs mit 262½ genannt, die Kaſſanotiz ſtellte ſich aber unverändert Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 34; enbrotmehl ſüdd. 26; Roggen⸗ forderten 97159 1 In der etwas angeſpannten ilanz 72„ ind 2 hl 6 Oproz. 293150: Weizen 8 2 f 1 ſind die Gebäude mit 215 500(220 000), Maſchinen, Anlagen ete. auf 260. Sonſt wurden von Induſtriewerten Knorr, Mez u. Söhne, mehl! 60—Ioproz. 293450, Weisenfuttermehl 15; Weizenkleie fein mit 88 000(70 100), Werkzeuge mit 24 700(32 500) und Außen-] Südzucker und Wayß u. Freytag höher, dagegen Dafmler u. Wa dhof 13,25; Roggenkleie 14; Raps 367 bad. Grünkern 4555. ſtände und Guthaben mit 644 08(460 249)/ ausgewiefen. Waren⸗eine Kleinigkeit niedriger notiert. Am Verſicherungsmarkt waren* Viehmarkt in Mannheim vom 22. November 1928. Zufuhr ins⸗ vorxräte ſind mit 933 962(312 914]“/ angegeben. Auf der Paſfivſelt“ Mannheimer Verſicherung höher gefragt. Würkt. Transport etwas geſamt 876 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlbſt für erſcheinen neben dem un. Aktienkapital und unv. Reſervefonds von niedriger gehandelt. Banken und Brauereiwerte blieben unverändert. 50 Kg. Lebendgewicht in 0 Kälber, a) 70—72; b) 62—66; c) 52 40 000, Kreditoren mit 213 897(73 591) /, Akzepte 144 701(78 882) bis 56. 4 Schafe, 45 182 Schweine, e) 7778, d) 7677 Mark und Banken mit 494 099(316 163) J. Frankfurt uneinheitlich, Verlauf eher ſchwächer e) 73—74; f) 68—72 1 und bee bis 4 Wochen 14205 * Norſk⸗Hydro⸗Elektriſk Kvaelſtof A S.— Verſtärkter Aus⸗ Nach der Unterbrechung durch den geſtrigen Feſertag konnte ſich über 4 Wochen 22.—30; Läufer 34—40. 2 Ziegen, das Stück 10—23, bau. Der Abſchluß 1927/28, der von der Hauptverſammlung bereits im heutigen Vormittagsverkehr das Geſchäft nur langſam entwickeln. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig langſam geräumt, mit genehmigt wurde, zeigt einen Rückgang der Einnahmen Wie ſchon an der Abendbörſe vom 8 verſtimmte 2 5 2 3 5 „ langſam 5 8 5 20. J 22. 20. J 22. 22 20. J 22. 20,[ 22. Bd. Maſch. Durl. 1215 171,0 Frankfurter Gas 142,2 142,2 Petersuniongrf, 1057 105.5 Ang. Elektr.⸗G. 188,2 187,0 Grün il 685 0 168,5 59.— 59. Kurszettel der Neuen Mannteſmer Zeſtung Bad. Uhren„13,25 18,25 erf Pok.& Wit.—,— 70,25 915 Nühm. Kahl 0.— 5⁰.— Aunend, Paß. 184, 184 5 Srufchig We 845 25 88.50 Rbein. Eat 1590 156,0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotlerungen in Mark je Stück Baſt.⸗ G.—,— 236.0 Gesfürel 266,0 Philipps Frankf. 25—25.— Anhalt. Kohl. 720 1 55 gethal Draht 96,85 96,75 Rhet. Maſch. Leb 3 Bayr. Spiegel 70.85 71.— 3 f orzellan Weſſel 22—.— uſchaffb ellſt. 206, 2 ackethal Dra 5 7 0 Mannheimer Eſſektenbörſe vom 22 November dee e dee e e dee dd 2 feu fc mo e ate Feier 10 f g e dee N ammer ir 87, el ad, St.- A. 2 J 3— 78.— pfalz. Preſſeheſe 150 0 1500 li. 5 1 97 1290 1280 Srebee beg 88 8 9380 Grün& Bilfinger 168,0 160,0 Abet.. 70— 79,— Galcke Maſchin. 129,0 129.0 19 M. Egeſt 44,— 48.— Rücſorth. Ferd. 80.— 79.— Bad Kom. Gb 87.— 67.— 178018, 140,0 140,0 Brown Bover! 152,5 152.5 Had a Neu. 40,— 29,— S1. K. 18 151.5 Demag ⸗Meguin 3. 217, Pb. wien Gum 68.50 86.— 105.8 104.8 Tc Bad tom. Gd Schwartz Storch. 1 78˙0 9157.„„ a 40,„ P. 4740 488,2 kort. Rütgerswerke„ 5% J hafen tabt 91 91,— Werger Worm 217,0 217.0 40,— 40.— ammerſen:.. Roctßer, Gebr. B. 1250 1257 J. B. Benberg. e e 5 5 139.0 1890 J Mom. Gold 9980 102,0 Karlst. 3 110 142.0 Cement Heidelb 137,0 137,2 Hanfwerk. Füßen 128,7 124,0 Rückfort h—— Bergmann Clekt. 228,0 227,7] Harpener Bergb. 186.0 185.2 Sachſenwer! 5 5 9% Gold 92,80 550 905 Affeturanz 2050 205,0 f ee 83.—„ Farſtadt 175,0 175,0] Hüpert Armat. 7. 97,.— Rütgerswerke 106.9 104,5 1 1 5 8 F870 f 19 55 5 9 1 81 585 82 5 05 193) 60%„ 78.— 78 1 on„ Chamott. Annw. 127,0 127.0 5 M.—.— 132,0 erl. Karls. Ind. 78,75 76,50 Hedwigsgütte.— 91. arotti. dende 187.0 1570 ene 1 142.0 1 55ů0 W e 8 1 e 75. 78,. 97.— 08,— Schlingaco pg. 90, Lerliner Maſchb. 98— 91.75 Sauer 9 00 105 5 1075 Schaden 85 5 2220 918 8 Ver g. 5 eckarſulm Fhrz. 160,0 160.0 Ch. Brocthues 101.0 101.0] Holzmann, Pgil. 187,5 136,0 Schnellpr.Irkthl. 69,75 850 Braunku Brikett 1080 168.0 Hindrich uff. 8 107,0 Schuberts Sal 5.2885 Gadiſche Bank 179.0 179.5 errh. Verſich.„— Pfälz. Mühlenw. 1370 5 Holzverkohl.⸗Id. 91,45 81, Schramm Lackf. 124, 7124.7 Fre Delf. 56,50 68,50 Hirſch Kupfer 438,5 188,3 Schuhfab 8„ Pfalz Hypoth. B. 159,0 159.0 Portt Zem. Heid. 1870 158˙0 Datuler Benz 89.50 87,25 8 Schuckert, Nrbg. 240,2 238,5 Bremer Bulkan 145,0 441,0 Hirſchberg Leder 130,5 110,5 S e Gerz 185 715 Ag. Pynoth. Bk 214,0 214.0 gra,. Seilind. 92,— 92,— Mh. Elektr.., G. 156.0 158,0 De Eiſenhande 78,90—.— Inag Erlangen 98.— 98,— Schuhf. Berneis 69,— 68,25 Bremer Wolle 224,0 227,0] Hoeſch Eiſen. 135,2 185.2 Schultheiß Paß 45 Rh. Ereditbank 1247 124,7 Balg e 153, 5 1— 5 140,0 140,0 Dt. Erdöl... 141,0—— Junghans St. A. 90,.— 89,50 Seilinduſt. Wolff 62,— 82.— 1 3 152,2 ü 5597 1875 5 8 18525 83 er-Beng 2 eee e 51 5— il. Holz n 1 7,... Sid. Bizeante 164.0 182.0 Seueſche Anl. 321.0.0 Sidd. Zuge 1505 151.0 Db gmelent. 4180 36,0 Kana Katers 258,998. ,S. dez.. F Vorchwerke. 111,0 110% Stwehr Kang 2988 Durlacher Hol 148.8 148.5 Enzinger Union 78,— 79,— Serein öiſch ef.. Dresd. Schnellyr 120,0, Harſtadt Rur. 240.0 242,2 Südd. Zucker 150,7 155.0 Gem. enden 12770187 Stoewer Mähm. 91.50 81.75 Kleinlein Heidlb, 200,0 200% Gebr. Fahr 277— 27.— Wayß& Freyta 137.5 138,0 Dürkoppwerk St 43,— 48.— Klein, Sch. K Beck. 109,0 110,0 5 Chem. Gelſenk. 78,80 78,50 Ilſe Bergbau.240,287,2 Stolberger g 70—.— Ludwigsb. A. Br. 282,0 282,0 F. G. Farben 260,0 260.0 Zellſtoff Waldhf. 281 0278.0 Süſſid Rat. Dürt 64.— 64.— Sone 8 2 5 Tricvt. Beſigheim 62.— 62.— Chem, Albert 78.— 75,75 Gets 9 10 e 5 Südd. Immöbil. 3 75 1805 —— Konſerv. Braun 81, g ebr. Jungha 88, cker. Frankfurter Börſe vom 22. November Woakerhee Wim. Rraus eGo. Lock 57,——,— Ver. Chem. Jur. 88.— 85.— Loncörd. Sinn. 11201 1 Porzellan 270 125.0 Teleph. Waaltger 8 N 4 5 5—. Ver. deutſch. Oelf. 55.—— Daimler Benz 7,75 87,.— Kaliw. Aſchersl. 277,0 T les 102.010 eieliche Werte Hauer a. 185 J68 0 Montan-Aletien. 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Str. 186,5 185 0 Dresdner Bank. 17000 159,5 Frankfurter Gas—.——— Müblbeim Berg 040 10455 Freiverkehrs⸗K 1 2%„ ee.87. Fett. e 127) Penninger g. St. 184,0 184, 6% rh. Kaltanl 89e 68e Süßd.Eifenpahn 21,— 2180 Miteld, Kreddt. 210 225,0 N. Friſter 99,50 100,0 21.— urſe. 6% 5 6 48. 64. 64.— Fraß ö g Mie. 18.— 270 döwen Nünchen 3229 320,0 89 prog genwert 10,70 10,60 Gag Ohio—— 18,0 Seſterr Ereditok 84.30 84.80 Neckarſum gyrz 73725 Petersb. J. Habk..35 2,88 4½% Rhein, Sig, 78.— 79. Mannb. ner.—.— 155,0 Mainzer St.-A. 288,5 2840 55„Roggenrents.58 8. apag.. 145,7 145,0 Reichsbank 321,5 319,0 Gaggenau wen. 10.25 10,— Nordd. Wollkäm. 185, 1845 Ruſſenbank...85 218 %% Piälz. Lie. 78,— 77.28 Oberrh. Berſ.⸗G.—.—. Saen 342,5 399 80% Landſch Rog, 8,84.94 ö. Südamerika 182.8—— Nhein. Credit. 125,0 125,0 Gebhard Textil.— 109,7] Oberſchl. E. Bed. 115,0 112,8 Deutſche 5 90.— %% Südb. vig—.— 78.25 Cransport⸗ Aktien. Schwarz Storch. 177.0177. anſa Diſchiff 180,0 178,1 Süddeutſch. Dis. 130,0 129,5 Gelſenk. See. 90 126,5 Oberſchl. Koksm. 146.0118, Helbburg„136,0 184,0 e NET 0 Sab. Lokalbahn 2 e 4% Türk. Ad. N erein„56,* erm. Portl.⸗ 975 9— 92.15 Diamond.. 22 1 üpagg 21441 4%„Bagd.⸗Eiſ.i 18.20 13,25 19 Gerresheimchlas 131,5 182,5 Posen 1 9 ochfreguenz 167,0 175,0 Baule⸗Alctien. 1180 Straß. 57.25 87,25 Accumulatoren. 40%„Bagd. 11 13.1320 Bank- Alckien. Juduſtrie-Alekien. Geſ. f. elkt. Unt. 270.7 266,2 Velgehen.— Feügershal 2 803 5 0 290 Lag d, Crebitb. 188,218 Nordd. Lloyd. 144.5 143,5 Adler Klever 112.0 108,5 40% 1 h Anl. 17.25 17.50 Accumulatoren. 188,0 170,0 Gebr. Goedhardt 85,0 350,0 Rarhgeber Wag. Ronnenberg.—.— Ladiſche Bank 180.016 Schantungbahn. 5,50, Adt, Gebr. 39.50 40,.805 951.1011 18.40 13,40 Bank f. el. Werte 169,4 182,0 Adler& Oppenb.-.—— Goldſchmidt Th. 1008 98,80 Reisholz Papier 289,7 240,0 Stoman Salpet. 90,05 90/(98 3 5 8 aber 83 80 5. G. St.-A. 189.5 188,0 Fr.-os 18.50 18 40 Band f. Brauind. 12805 174,7 Adlerwerke 113, 0 109,0 Grigner alen 82 120,0 Rheinfeld. Kraft 184,0 184,0 12 Phosph. 18.— 21/5 Vearmer 8 Afchaff, Bunte. 150,0 158.0 6½ e Ungt. Ser 18,70 19.60[Harm. Banver 4 39, 56,—56.— Gebr. Graßmann 32,—32,— Rhein. Braun 278,0 274.7] Ufa.„ 00. 14 5 5„ 8. 1————— 1. 9 N „ beschäftshaus Lucwigshafen-Ludwigstr. Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 8 J. Donnerstag, den 22. November 1928 Küraſſiere El) Roman von Walter von Rummel. Prinz Adalbert, der Regimentsinhaber, trat in Beglei⸗ kung Schlatteins ein. Die blonde, bei den Frauen beliebte Hoheit grüßte verbindlich nach allen Seiten, fand Gefallen daran, der jungen Tochter des Hauſes einige freundliche Ar⸗ kigkeiten zu ſagen. Generallieutenant von der Tann er⸗ zählte von ſeinen militäriſchen Erlebniſſen in Algier und in Schleswig⸗Holſtein, der öſterreichiſche Dragoner ſchwadro⸗ Rierte in den optimiſtiſch durchtränkten und gemütlichen For⸗ meln ſeiner Heimat, der Gardeulan, ein Legationsſekretär der preußiſchen Geſandtſchaft, ſtellte ſich allerſeits als„v. Brotte⸗ witz mit tz“ vor, mit tz zum Unterſchied zu den Brottewiz mit z, die ihr„von“ erſt Friedrich Wilhelm III. dankten, während die mit tz dem märkiſchen Uradel angehörten. Der junge Breslauer Küraſſier ſchien es weniger eilig zu haben, ſich allſeitig bekannt zu machen. Sehr groß, ſehr ſchlank, ſehr blond, ſehr ſchüchtern ſtand er in einer Ecke mit den aller⸗ füngſten Offtzieren des Regimentes beiſammen.„Faſt wie ein Mädchen“, meinte Miß Blackwood zu Mechtild,„da kannſt du lernen, was Schüchternheit iſt. Komm, wir wollen ihm helfen, ihn etwas lancteren.“ Als ſie hinübergehen wollten, kam ihnen Kufer bazwiſchen, der im Auftrage Schlatteins Miß Blackwood etwas zu fragen hatte. Sie gab Beſcheid und Kufer wollte zu dem Oberſten zurück. Da verſtellte ihm der Gardeulan den Weg.„Brottewitz mit tz“. Der Major verbeugte ſich eilig.„Kufer mit u“ ſtellte er ſich ſeinerſeits ovyr. Der Gardeulan blickte erſtaunt. Die Umſtehenden hatten Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. Miß Blackwood und Mechtild gingen nun, wie ſie ſchon vorher beabſichtigt, zu dem jungen Küraſſier, der noch immer in ſeiner Ecke ſtand, hinüber. Die Irländerin eröffnete das Geſpräch. Er ant⸗ wortete mit einer etwas leiſen, aber wohlklingenden Stimme. Das Blut ſtieg ſtärker in ſein helles Geſicht und färbte es dunkler. Schon wurden ſie geſtört. Ein Diener holte Miß Blackwood weg. Mechtild war mit dem Fremden allein. Er ſchien das micht unangenehm zu empfinden. Der Irländerin war er an Jahren und an Sicherheit des Auftretens nicht gewachſen. Dem jungen Mädchen gegenüber, das aus dem Kinderlande erſt ins Leben trat, war es ſchon leichter, ſich auszuſprechen. Bald wußte Mechtild ungefähr über ſein Daſein Beſcheid. Joachim von Frömersdorf war vor einem Jahr Offizier ge⸗ worden. Kurz darauf hatte ihn ein Sturz für längere Zeit bienſtunfähig gemacht. Glück im Unglück, daß er einen Ver⸗ wandten an einflußreicher militäriſcher Stelle beſaß. Der hatte veranlaßt, daß er für die Dauer ſeiner Dienſtunfähig⸗ keit der preußiſchen Geſandtſchaft in München zugeteilt wurde. „Und die hat Sie nun zu unſerem Jubiläum hierher ge⸗ ſchickt? So jung ſind Ste Vertreter eines ſo großen Landes?“ Frömersdorf errötete bis in ſeine Haarwurzeln hinein. „Nein, Fräulein von Schlattein. Ich bin als ſimpler Gaſt hier. Prinz Adalbert hat mich eingeladen, in ſeiner Suite mitzukommen.“ „Alſo unmlttelbarer königlicher Schutz. Da ſollen Sie wenigſtens nicht hungern.“ Sie führte ihn an das Büfett, verſorgte ihn mit Eſſen und einem Glaſe Champagner, un⸗ terhielt ſich mit ihm weiter. Bald ſammelte ſich bei ihr, als der Tochter des Hauſes, ein vergnügter, größerer Kreis, in dem, an ihrer Seite verharrend, nun auch Frömersdorf auf⸗ genommen war. Er taute auf, wurde lebhafter, errötete nur mehr ſelten. Mechtild war es gelungen, für ihn das Eis zu brechen. Die übrigen fanden ſich ſelbſt durch, meiſt waren es fa lauter alte, gute Bekannte. Aber auch die Fremden fühlten ſich wohl. Herr von Brottewitz wurde von General von der Tann in ein langes, eingehendes Geſpräch gezogen und ſie⸗ delte ſich dann zufrieden mit dem öſterreichiſchen Major an einem Tiſch hinter einer Flaſche Sekt an. Da es am nächſten Tage bald Morgen wurde, brachen der Prinz und die älteren Herren frühzeitig auf; es blieb gegen Mitternacht nur mehr ein kleinerer Kreis, meiſt Jugend, um einen langen Tiſch verſammelt. Frömersdorf, mitten darin, hielt bei den nun einſetzenden Jagdgeſprächen wacker mit. „Haben Sie ſich nicht allzu ſehr gelangweilt?“ fragte ihn Mechtild, als er ſich, einer der letzten Gäſte, verabſchiedete. „Im Gegenteil. Es war ſo ſchön, wie ich es mir nie er⸗ wartet habe. Daß es für mich ſo kam, danke ich nur Ihnen.“ Einen Augenblick ruhten ſeine hellen, blauen Augen in den dunklen des Mädchens, ſchienen noch mehr ſagen zu wollen. Da ſtieg die leidige Röte wieder in ſeinen Wangen empor. Ein Händedruck, eine Verbeugung und er ging mit Kufer r Schon um 6 Uhr morgens wurde es am 10. September in der Stadt lebendig. Die Regimentsmuſtik, ihre ſchönſten Stücke blaſend, durchzog die Straßen. Dann kehrte wieder Stille ein. Nur die zwei, vor dem Hotel Kronprinz dem Regimentsinhaber zu Ehren aufgeſtellten Küraſſierpoſten ſchritten klirrend auf dem Pflaſter auf und ab. Einige Stunden ſpäter wurde Prinz Adalbert von Schlattein in die Kaſerne abgeholt. Im Hofe hatte das Re⸗ giment unter Major Kufer zu Pferde Stellung genommen. Als der Prinz in den Hof trat, ein lautes Kommando Kufers. Das Regiment ſalutierte, die Muſtik ſpielte, die Standarte ſenkte ſich in der Hand des Junkers. Hinter der Hoheit, die 1 Nennen Ne achon allę deten nen C. Lupben? in Helm und Küraß erſchienen war, flatterten luſtig dle welß⸗ blauen Federn der Generalshüte im friſchen Morgenwinde, woben ſich alle Uniformen, alle Farben der bayeriſchen Armee zu einem freudigen, farbenbunten Bilde zuſammen. Aber es verblaßte faſt gegenüber der Truppe, deren Front der Prinz abſchritt. Helm blitzte an Helm, Pallaſch an Pallaſch, Küraß an Küraß, ein Tanzfeld von Silber für die Sonnen⸗ ſtrahlen, die leichtfüßig darüber hinweghuſchten. Sonſt rührte ſich nichts. Wie zu Stein erſtarrt Pferde und Reiter. 5 „Sehr ſchön“, flüſterte Miß Blackwood, die mit Mechtild an einem Fenſter des erſten Stockwerkes ſtand. „Aber eins iſt weitaus das Schönſte!“ „Was meinſt du, Mechtild?“ Dieſe blickte in die Richtung, wo Major Kufer in ſtolzer Haltung, den Pallaſch ſalutierend geſenkt, auf ſeinem ſtarken tappen hielt.„Siehſt du noch immer nicht, was ich meine, Ellen? Was anders denn als dieſen verwitterten, prächtigen Feldhauptmann im braunen, verwilderten Barte, den Major Kufer?“ „Dummes Mädel.“ Mechtild konnte nicht mehr antworten. Sie war in einem Hofknix begriffen. Der Prinz hatte, während er unter ihrem Fenſter vorbeiſchritt, lächelnd heraufgegrüßt. Noch andere Herren ſeiner Sufte blickten nun herauf und legten die Hand an den Helm. „Das hat nun ſicher dir allein gegolten!“ ſtellte Miß Blackwood feſt. „Was, Ellen?“ „Nun, der ſanfte Gruß des preußiſchen Küraſſiers. Siehſt du ihn denn immer noch nicht im weißen Koller und blanken Stahlhelm? Schau nur, wie er rot wird! Und nun, nun erröteſt ja auch du.“ „Täuſchung, Ellen. Oder nur die Wärme.“ „Da ſeh ich nun einen, der geſtern nicht bei uns war. Wer iſt der dürre Offizier mit dem ſchwarzgeränderten Knei⸗ fer und dem Eulengeſicht?“ „Das iſt ein hochgelehrtes Haus, der Herr Oberſtlieute⸗ nant Bender vom Stabe des Fürſten Montebello, des Inſpek⸗ teurs der Kavallerie. Man ſagt, er ſet dem Vater wenig grün.“ „Und ich bin es dem Oberſtlieutenant Bender nicht“, er⸗ klärte Miß Blackwood mit vollſter Ueberzeugung.„Sieh nur, wie mißvergnügt er dareinſchaut. Heute, wo alle frohe Geſichter haben.“ Die Mädchen verſtummten. Der Felbdgeiſtliche begann an dem neben der Mauer errichteten Altare die Meſſe zu leſen. Reich war der Hintergrund mit Blumen geſchmückt, links und rechts befand ſich ein Aufbau aus Trophäen und Rüſtungen. 22(Fortſetzung folgt.) Sumenkohl Erbs Serstentgraupen Heis e parge:. Ster Mudein Grbs Neis grunkern eis Julienne Japioka· Julienne Ne ier. Aiebele Ss chin en. Fartoße: Heis No malen maten e Sten Sternchen ¶ Grbs HN peck SchisenschwanE Kumford Mindsor usne. 2 AMfel u 2 HablsUppEl 0 5 Jeller f E Iodes-Anzeige Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsere werten Bekannten von dem Ableben unserer lieben Mutter, Frau Marie Cugger geb. Vest gezlemend in Kenntnis zu setzen Mannheim,(Meerfeldstraße 39) 21. 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