2 “Kreltag, 28. November 1928 Hezugspreiſe: In Man i eim u Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M. s.— ohne ae eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 8 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. J aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. ö, 5 tr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: zeralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe fannheimer Seil Mannheimer General Anzeiger Nr. 547— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 31.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Fü Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. en wird keine Verantwortung übernommen Höher walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keine Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 0 5 eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Hewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. sg Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der. Welt der Technik. Wandern und Reisen Geſetz und Necht Am Näumung und Reparationen Eifrige Vorverhandlungen auf der ganzen Linie Volſchafter Tyrell in London § London, 23. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der politiſche Korreſpondent der„Morningpoſt“ erfährt, daß Sir Willtam Tyrell, der britiſche Botſchafter in Paris, heute in London eintreffen wird, um den engliſchen Mini⸗ ſtern perſönlich über ſeine letzten Unterredungen mit Briand Bericht zu erſtatten. Tyrell werde während des Wochenendes der Gaſt des Premierminiſters auf ſeinem Landgut in Chequers ſein und ſpäter mit Chamberlain zuſammen⸗ kommen, der im Laufe des morgigen Tages in England ein⸗ treffen wird. Die Beſprechung dürfte ſich namentlich auf die Re parations⸗ und Rheinlandfrage beziehen. Zu dieſer Meldung der„Morningpoſt“ muß bemerkt werden, daß Sir William Tyrell, der Schöpfer des engliſch⸗ franzöſiſchen Paktes, noch immer auf die Politik des Foreign Office entſcheidenden Einfluß ausübt. Es iſt zu vermuten, daß bie Botſchaft, die er aus Paris mitbringt, nicht nur die beiden erwähnten Einzelfragen betrifft, ſondern neue franzöſiſche Vorſchläge zu einer Geſamt⸗ Iösſung der engliſch⸗franzöſiſchen Probleme enthalten wird. Inzwiſchen wird zwiſchen London und Paris die Ein⸗ ſetzung der in Genf vorgeſehenen Rheinlandkommiſ⸗ ſtion beſprochen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ nimmt an, daß ein Teil der engliſchen Diplomatie die franzöſiſche Auffaſſung teilt, daß dieſes Komitee auch nach 19385 im Rheinland bleiben müſſe, um zu verhindern, daß kleinere Zwiſchenfälle unmittelbar dem Völkerbundsrat vorgelegt und damit zu europäiſchen Ange⸗ legenheiten werden. Der Korreſpondent fügt jedoch hinzu, daß nur ein Teil der engliſchen Kreiſe dieſe Anſicht teile. Deutſche Antwort auf die Memoranden Berlin, 23. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Antwort auf die inoffiziellen Memoranden der franzöſiſchen und britiſchen Regierung wird vorausſichtlich morgen den deutſchen Vertretern in Paris und London zu⸗ gehen, die ſie dann anfangs der nächſten Woche an die Regie⸗ rungen weiter leiten dürften. Der deutſche Standpunkt iſt bekannt. Er wird in dieſer Erwiderungsſchrift nochmals ge⸗ nau umriſſen werden. Steuererhöhungen in Ausſicht Berlin, 23. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die Deutſche Beamtenbundkorreſpondenz erfährt, werden ſich die Beratungen des Kabinetts über den Etat 1929 voraus⸗ ſichtlich bis gegen Weihnachten hinziehen, da ſich die Schwie⸗ rigketten des Ausgleiches und die notwendig werdenden Steuererhöhungen nicht ſo ſchnell erledigen laſſen. Dazu kommt, daß auch das laufende Gtatsjahr vorausſicht⸗ lich nicht ohne Defizit abſchließen wird. Feſt ſteht ſchon heute, daß die Zölle infolge der größeren Getreideernte ſehr ſtark gegenüber dem Voranſchlag im laufenden Etat zurück⸗ bleiben werden. Man hofft durch größere Abſtriche beim Etat des Reichsernährungsminiſteriums und Reichswehrminiſte⸗ riums im neuen Etat ca. 100 Millionen einzuſparen und von der Reichspoſt eine Mehrein nahme von 50 Mil⸗ [tonen zur Verminderung des Defizits im laufenden Etatsfahr erhalten zu können. Ferner wird verſucht werben, die Ueberweiſungen au die Länder, die im laufenden Etatsfahr 3,2 Milliarden betragen, herab⸗ zuſetzen, um durch dieſe Erſparniſſe einen Teil des Defi⸗ zits zu decken. Da aber die Länder ſelbſt mit großen Defiziten rechnen, bleibt die Frage offen, wie ſich der Reichsrat gegen⸗ über ſolchen Sparmaßnahmen des Reiches verhalten wird. Der genaue Umfang der Steuererhöhungen wird ferner von dem Ausgang der Beratungen über das Steuerverein⸗ heitlichungsgeſetz abhängen. Auf alle Fälle iſt aber mit einer erheblichen Erhöhung der Bier⸗ und Brannt⸗ weinſteuer zu rechnen. Ob man dabei auch die Wein⸗ ſteuer wieder einführen wird, dürfte ebenſo wie eine Er⸗ höhung der Schaumweinſteuer vorerſt fraglich blei⸗ ben, da die Einnahmen aus ſolchen Steuern nur ſehr gering ſind. Ebenſo ungewiß iſt es noch, ob zum Ausgleich des Defi⸗ zits eine Wiedereinführung der Vermögenszuwachs ⸗ ſteuer und eine Erhöhung der Erbſchaftsſteuer in Frage kommen wird. Das Kernproblem der deutſchen Landwirtſchaft UE Berlin, 23. Nov.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat im Reichstag einen fraktionellen Antrag eingebracht, der die Er⸗ richtung einer Zentralſtelle zur Förderung des Ahſatzproblems verlangt. Die Bedeutung dieſes An⸗ trages wird am beſten dadurch gekennzeichnet, daß das Ab⸗ ſatzproblem von den maßgebenſten wirtſchaftlichen, landwirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Kreiſen geradezu als das Kern⸗ problem der deutſchen Landwirtſchaft erkannt wird. Der An⸗ trag lautet: 5 Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu er⸗ ſuchen: 1. Ohne die Zahl der Referenten zu vermehren, im Reichsernährungsminiſterium eine Zentralſtelle zur Förde⸗ rung des Abſatzproblems zu ſchaffen. 2. In einem Ausſchuß zur Beratung und Anregung für das Reichsernährungsmini⸗ ſterium alle beteiligten Kreiſe aus Produktion, Transport, Handel, Konſumenten und Geldinſtituten zu einheitlichem Vorgehen, ſoweit nötig unter Bildung von Fachgruppen zu⸗ ſammen zu ſchließen. 3. Ferner auf den einheitlichen Zu⸗ ſammenſchluß der landwirtſchaftlichen genoſſenſchaftlichen Ver⸗ bände hinzuwirken. 4. Die Anlage von Einrichtungen zur Verarbeitung, Konſervierung und Verſteigerung landwirt⸗ schaftlicher Produkte durch Zinsverbilligung und Bereitſtellung von Krediten zu fördern. 5. Weitere Mittel zum Ausbau der Agrarſtattiſtik, der Preis⸗ und Marktbeobachtung zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. 6) Mittel zur Propaganda für den Verbrauch von inländiſchen Produkten, wie ſie in anderen Staaten, z. B. die nötigen Mittel anzufordern. 7. Auf die Länder dahin zu wirken, daß in der Landwirtſchaftswiſſenſchaft und ⸗Lehre dem Ab ſatz problem neben dem Erzeugungs problem ein größerer Platz eingeräumt wird. Die Erkrankung des engliſchen Königs London, 28. Nov.(United Preß.) Nach einem heute mor⸗ gen herausgegebenen öffiztellen Bulletin leidet König Georg an einer leichten Kongeſtion des einen Lungenflügels. Dieſe Diagnoſe ſeiner Erkrankung wurde von ſeinem Leibchtrurgen. Sir Stanley Heſſet, dem Leibarzt Lord Dawſon Pen und einem dritten Arzt geſtellt, die um Mitternacht nach dem Buckinghampalaſt gerufen worden waren und dort eine Kon⸗ ſultativn abhielten. Wie die United Preß von einem Mitglied des königlichen Haushalts erfährt, beſteht kein Grund zu irgend welcher Beunruhigung und der König befindet ſich den Umſtänden entſprechend verhältnismäßig gut. Die Aerzte ver⸗ ließen den Buckinghampalaſt gegen 1 Uhr morgens. * Ehinas Eutſchädigungszahlungen. Nach Meldungen aus Schanghai hat China 50 000 Dollar als Teilentſchädigung für die den franzöſiſchen Staatsangehörigen bei den Zwiſchen⸗ fällen in Nanking entſtandenen Schäden gezahlt. Die diesjährigen großen ruſſiſchen Manöver bei Kiew verdienen wegen der Vielſeitigkeit der geſtellten Aufgaben und wegen des großen Aufwandes an techntſchen Hilfsmit⸗ teln, namentlich an Kraftwagen und Flugzeugen, beſondere Beachtung. Sie zerfielen in drei Hauptabſchnitte: Der erſte brachte Grenzſchutzktämpfe zur Darſtellung, hei denen ein Teil der Truppen recht ſtarke Märſche zu leiſten hatte, der zweite den Angriff auf eine befeſtigte Stellung, bei dem Nebeltarnung, Tanks, Panzerwagen, Minenfelder, Flammenwerfer uſw. eine Rolle ſpielten und in deſſen Verlauf mehrere Luftangriffe auf die Stadt Kiew durch⸗ geführt wurden, der dritte einen nächtlichen Fluß⸗ übergang, wiederum unter Anwendung der Nebeltarnung und anſchließenden zweitägigen Kampf in der feindlichen Widerſtandszone. Woroſchilow, der Volkskommiſſar für Kriegsweſen betonte in einem beſonderen Erlaß, daß die Rote Armee auf allen Gebieten unzweifelhaft bedeutende Fortſchritte gemacht habe. Auf die in den zweiten Manbyerabſchnitt fallende Gas⸗ ſchutzübung muß etwas näher eingegangen werden. Man verfolgte mit ihr den Zweck, nicht nur die Truppen, ſondern auch die Stadt⸗ und Landbevölkerung„mit der Art und dem Umfang von Luftangriffen und mit den Abwehrmitteln be⸗ kannt zu machen, ſowie über den Wert einer ſtädtiſchen Or⸗ ganiſation zur Flugabwehr und ſchnellen Beſeittgung der Folgen von Luftangriffen Klarheit zu ſchaffen“. Die Vorbereitungen nahmen mehrere Wochen in Anſpruch und ſcheinen weſentlich eingehender geweſen zu ſein als bei der gleichartigen Uebung, die im Juni bei Leningrad ſtatt⸗ fand. Zunächſt kam es darauf an, in der Bevölkerung das richtige Verſtändnis zu wecken. In der Preſſe wurde ein⸗ dringlich auf. a. die furchtbaren Gefahren des Luftgasangriffs hingewieſen. Es wurde gezeigt, daß für ihre Abwehr mili⸗ tärtſche Machtmittel allein nicht genügten, daß es vielmehr unbedingt notwendig ſei, die Organe der öffentlichen Selbſt⸗ verwaltungen, private und ſonſtige Organiſationen und über⸗ haupt die Maſſe der Bevölkerung ſelbſt heranzuziehen. Die Zeitungsbelehrungen wurden durch Vorträge und Borfüh⸗ „Italien mit größtem Erfolg angewendet wird, zur Verfügung zu ſtellen. 7. Zu 4, 5 und 6 durch Geſetzentwürfe umgehend rungen in Kinos, Klubs, allen öffentlichen Betrieben, Fabriken, Engliſch-japaniſche Zuſammenarbeit im fernen Oſten 8 London, 23. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aus Tokio trifft die Nachricht ein, daß eine diplomatiſche Annäherung Japans an England zum Zwecke eines gemeinſamen Vorgehens in China zuſtandegekommen ſei. Die japaniſche Preſſe ſpricht von einer Wiederbelebung der britiſch⸗japaniſchen Allianz und weiſt darauf hin, daß Graf Uſhida bei ſeinem Aufenthalt in London im Sep⸗ tember beſondere Abmachungen über die engliſch⸗japaniſchs Zuſammenarbeit getroffen habe. Wie die„Times“ aus Tokio erfahren, geben offizielle engliſche Kreiſe die Exiſtenz dieſer Bewegung durchaus zu⸗ Es wird betont, daß zwar die engliſch⸗japaniſche Allianz in dem umfaſſenderen Abkommen von Waſhington vom Jahre 1922 aufgegangen, aber der Geiſt dieſer Allianz in beiden Ländern doch geblieben ſei. Die britiſch⸗japaniſche Annähe⸗ rung enthalte keine Spitze gegen Amerika. Im Gegenteil habe Japan die Vereinigten Staaten und die an⸗ deren führenden Mächte dazu zu bewegen verſucht, an der gemeinſamen Politik in China teilzunehmen. Das Beſtrehen Englands wie Japans ſei, eine gemeinſame Front wieder herzuſtellen, die es verhindere, daß die Chineſen eine Macht gegen die andere ausſpielen und dadurch die gründliche Lö⸗ ſung aller politiſchen Probleme verhindern könnte. 5 Von engliſcher Seite liegt zu dieſer japaniſchen Nachricht noch keine Beſtätigung vor, doch hat man hier ſchon ſeit einiger Zeit eine beſondere Herzlichkeit des Tones gegenüber Japan feſtſtellen können, die mit den japaniſchen Nachrichten über die Wiederbelebung der Alltanz durchaus in Einklang ſteht. Amerikas vorbiloliche„Abrüſtung“ i Waſhiugton, 29. Nov.(United Preß.) Die raſche Erle⸗ digung ber Flotten vorlage, die den Bau von 15 Kreu⸗ zern vorſteht, in der nächſten Sitzungsperiode des Kongreſſes erſcheint nunmehr ſo gut wie geſichert, nachdem Senator Borah, der in der vergangenen Sitzungsperiode die Flot⸗ tenvorlage heftig angegriffen hatte, nunmehr ſeinen Wider⸗ ſtand gegen dieſe Vorlage aufgegeben hat. Borah erklärte nach einer längeren Konferenz mit Senator Hale, dem Vor⸗ ſitzenden des Marineausſchuſſes des Senats, daß er nichts mehr gegen eine baldige Einbringung und Erledigung der Flottenvorlage einzuwenden habe und keine Verzögerung der Abſtimmung herbeiführen werde, ohwohl er im Grunde noch immer der Anſicht ſei, daß die Flottenvorlage viel umfang⸗ reicher als notwendig ſet. f * Der Vierteljahresbericht der Saarregierungskommiſſion. Der Vierteljahresbericht der Saarregierungskommtiſſion für das 3. Vierteljahr 1928 iſt beim Völkerbundsrat im General⸗ ſekretariat eingetroffen. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die Lage des Arbeitsmarktes uſw. werden darin beſonders ein⸗ gehend behandelt. Nufſiſche Manöver und Gasſchutzübungen Werkſtätten uſw. in zweckmäßigſter Weiſe ergänzt. Es wurde ſodann eine allgemeine Abwehr⸗Organiſation unter mili⸗ täriſcher Leitung geſchaffen, die die aktive und paſſive Luft⸗ verteidigung umfaßte. Zu der aktiven Verteidigung gehörte ein Stab, Jagdfliegerformationen, Erdabwehrverbände und der Nachrichtendienſt, der alle vorhandenen Hilfsmittel für die Uebung nutzbar machte. So wurden mit Kirchenglocken und Fabrikſirnen Signale gegeben, deren Bedeutung den Einwoh⸗ nern eingeſchärft wurde. Für den paſſiven Widerſtand wurden pier Stadtbezirke abgegrenzt, in denen die Milizkomman⸗ deure den Befehl übernahmen. Zu ihrer Unterſtützung wur⸗ den Selbſtfahrerabteilungen der„Oſoaviachin“(Vereinigung für Luft⸗ und Gasſchutz) beſtimmt. Folgende Dienſtbetriebs wurden eingerichtet: ein chemiſcher, ein ärztlicher, ein Vete⸗ rinär⸗, ein meteorologiſcher, ein Feuerſchutz⸗Dienſt, ein Dienſt zur Aufrechterhaltung der Ordnung und allgemeinen Sicher⸗ heit, der namentlich an öffentlichen Gebäuden, Theatern, Klubs, Kinos uſw. den Verkehr zu regeln und dem Entſtehen einer Panik vorzubeugen hatte. Die Hauptübung begann, nachdem ihr mehrere Probe⸗ alarme vorausgegangen waren. Für die Treffer der Flieger⸗ bomben wurden beſtimmte Annahmen gemacht und bekannt gegeben. So galten das Hauptelektrizitätswerk, mehrere Fabriken, ein Theater uſw. als getroffen durch Gas⸗ und Brandbomben. An den folgenden Tagen hielten die Befehls⸗ haber der aktiven und paſſiven Luftverteidigung eingehende Beſprechungen über die Ergebniſſe der Uebungen ab. Grund⸗ ſätzlich wurde das Abwehrſyſtem als zweckmäßig anerkannt; es müſſe aber noch weiter ausgebaut werden, und das In⸗ tereſſe der Bevölkerung an der Verteidigung des heimiſchen Bodens ſeti noch zu ſteigern. Eine eigenartige Erſcheinung iſt es, daß gerade die⸗ jenigen Staaten Europas, die nach ihrer geographiſchen Lage verhältnismäßig am wenigſten gefährdet und verwundbar ſind— Rußland, Polen, Tſchechoſlowakei— ſich am ernſteſten mit der Frage des Schutzes gegen Luftgasangriffe be⸗ ſchäfttgen, daß dagegen in Deutſchland, für das doch un⸗ zweifelhaft die Gefahr bei weitem am größten iſt, im all⸗ gemeinen zurzeit noch immer eine ſchwer begreifende Gleich⸗ gültigkeit dagegen herrſcht. 3 Heite. Nr, drr Prettag, ben dd. Rovemder Eröffnung der neuen Landtagsperlode Wie aus Karlsruhe berichtet wird, fand aus Anlaß der heutigen Eröffnung der letzten Landstagspertode vor den Herbſtwahlen 1929 vormittags in den Kirchen beider Konfeſſio⸗ nen Gottesdienſt ſtatt. Das Ständehaus trug Flaggenſchmuck. Haus und Tribüne ſind gut beſetzt. Alle 72 Abgeordnete ſind erſchtenen; Präſident Baumgartner leitete die Sitzung um ½12 Uhr mit der Mitteilung ein, daß der Abg. Zöller aus der deutſchnationalen Fraktion ausgeſchieden und Mit⸗ glied der Gruppe der Wirtſchaftlichen Vereinigung geworden ſet. Auf der Tagesordnung ſteht als 1. Punkt die Neuwahl des Präſtdenten. Gegen die Akklamationswahl erheben die Kommuniſten Wi⸗ derſpruch, ſodaß Zettelwahl erfolgen muß. Zum Präſidenten des Landtags wird mit 66 Stimmen wieder der Zentrums⸗ abgeordnete Dr. Baumgartner gewählt, der die Wahl unter dem Ausdruck des Dankes für das bewieſene Vertrauen annimmt. Die Wahl des 1. Vizepräſidenten fällt mit 67 Stimmen erneut auf den ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ neten Matler⸗ Heidelberg und die des 2. Vizepräſiden⸗ ten mit 66 Stimmen auf den deutſchnattonalen Abgeordneten Habermehl. Zu Schriftführern wurden wiederum beſtellt die Abg. Amann(Zentrum), Frau Fiſcher(Soz.), Lang [Dnatl.);, Frau Straub(Dem.) und Wilſer(Deutſche Volkspartei). Es folgte die Bildung der Ausſchüſſe Der Abgeorbnete von Au(Wirtſchaftl. Vereinigung) ſtellte den Antrag, bie Zahl der Mitglieder der nach 8 17 der Geſchäfts⸗ ordnung zu bildenden Ausſchüſſe wieder ſo feſtzuſetzen, daß jede Gruppe, die wenigſtens drei Abgeordnete zählt, Vertre⸗ tungen in den wichtigſten Ausſchüſſen erhält. Dieſer Antrag wurde nach längerer Debatte gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten und der Wirtſchaftlichen Vereinigung abgelehnt. Das Haus ſtimmte dann der bisherigen Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe mit geringen Veränderungen zu. Die großen Ausſchüſſe zählen nach wie vor 17, der Geſchäftsausſchuß 11 Mitglieder. Präſtbent Baumgartner gibt als Wunſch bes Ael⸗ teſtenausſchuſſes bekannt, daß die vorliegende Arbeit ſchnell, b. h. noch vor Ablauf des erſten Tagungsabſchnittes am 15. De⸗ zember 1928 erledigt werde. Eingegangen iſt eine große Zahl von Regierungsmittei⸗ lungen, Anträge und Geſuchen. Die Anträge und Geſuche wur⸗ den an die zuſtändigen Ausſchüſſe verwieſen. Nach 1 Uhr kam zum Aufruf die kommunkiſtiſche Interpellatton betreffend dem Strafgefangenen Go⸗ reuflo. Die Mehrheit beſchloß, zur Erledigung dieſer förm⸗ lichen Anfrage weiter zu tagen. Es handelt ſich hier um den Strafgefangenen Gorenflo, der im Bruchſaler Zuchthaus erkrankt und am 12. Auguſt im Mannheimer Kranken⸗ haus, wohin er überführt worden war, geſtorben iſt. Der Abgeordnete Lechleiter(Komm.) nahm den Fall zum An⸗ laß, Beſchwerde gegen die Juſtizbehörde und Gefangenenver⸗ waltung zu führen. Miniſtertalrat Dr. Umhauer ſagte, daß in der ärztlichen Behandlung des Gorenflo auch nicht das Geringſte verabſäumt wurde. Gorenflo hatte es ent⸗ ſchieden abgelehnt, daß ſeine Angehörigen von der Erkran⸗ kung benachrichtigt wurden. Infolge eines bedauerlichen Ver⸗ ſehens hatte man es allerdings unterlaſſen, die Verwandten vpm Tode zu benachrichtigen. Dies wäre Sache der Ge⸗ fängnisverwaltung geweſen, die ſich ihrerſeits auf die Kran⸗ kenhausverwaltung verlaſſen hatte. Weber einen Angeſtellten noch einen Beamten der Stadt Mannheim, noch einen ſolchen des Staates trifft ein Verſchulden. Damit war die Interpellation erledigt.— Nächſte Sitzung heute nachmittag halb 5 Uhr, in der die Wahl des Staats⸗ präſtdenten ſtattfindet. Landtagspräſident Dr. Eugen Baumgartner Der als Präſident des Landtags wiebergewählte Zentrums⸗ allgeordnete für den Wahlkreis UI(Freiburg) iſt geboren am 21. Auguſt 1879 in Freiburg i. Br., wo er auch die Volksſchule und das Gymnaſium beſuchte und den juriſtiſchen und philoſo⸗ phiſchen Studien oblag, in welchen Fächern er promovierte. Nach dem phil. Staatsexamen im Jahre 1908 wirkte Dr. Baum⸗ gartner zunächſt als Lehramtspraktikant an den Gymnaſien HB.. Lörrach und Freiburg i. Br. und von 1908—11 als Profeſſor am 1 Ettlingen. Die Jahre 1911 bis 1919 ſahen ihn als Kreisſchulrat in Schopfheim und Emmendingen. In letzterer Stadt zog er 1919 in den Bürgerausſchuß und Be⸗ zirksrat. Am 1. Oktober 1919 erfolgte ſeine Berufung als Vor⸗ tragender Rat und Miniſterialrat im Miniſterium des Kul⸗ tus und Unterrichts. Dem Landtag gehört Dr. Baumgartner ſeit September 1920 an. Die Zentrumsfraktion hat ihn in ver⸗ ſchiedene Ausſchüſſe delegtert; 1923—24 führte er den Vorſitz im Verfaſſungsausſchuß. 1923 wurde er erſtmals an die Spitze des Landtagspräſidiums berufen. Mit den Mitgliedern der Regierung wohnte er am 6. November 1926 der Grundſtein⸗ legung der Freiburger Kliniken bei, aus welchem Anlaß die Auszeichnung mit der Würde eines Ehrendoktors der Medizin erfolgte. Dr. Baumgartner iſt auch mit verſchiedenen Publi⸗ katen über die Fragen der Staatsvereinfachung, des Verhält⸗ niſſes zwiſchen Reich und Ländern und der Lehrerbildung her⸗ vorgetreten. 1. Vizepräſtdent Emil Maier geboren am 11. Auguſt 1876 in Dunningen(Württemberg), Stadtrat in Heidelberg, wurde 1919 von der ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei in die Nationalverſammlung gewählt. Er ge⸗ hört ſeitdem auch dem Landtag an und vertritt ſeine Fraktion im Landſtändiſchen Ausſchuß. Herr Mater iſt gelernter Buch⸗ drucker und war von 1904—1908 Redakteur der Mannheimer „Volksſtimme“, ſpäter Parteiſekretär. Nach dem Ausſcheiden der Demokraten aus der Koalitton bekleidete er vorübergehend das Amt eines Staatsrates. 2. Vizepräſident Habermehl iſt geboren am 12. Januar 1860 in Lohrbach(A. Mosbach) und ſomit als 67jähriger zurzeit das älteſte Mitglied des ba⸗ diſchen Landtags. Herr Habermehl betreibt zurzeit in Pforz⸗ heim ſeit 1894 eine ſelbſtändige Bijouteriefabrik— er gehört zur deutſchnattonalen Partet und befindet ſich in Fraktions⸗ gemeinſchaft mit der Bürgerlichen Vereinigung. Heidelberger Chronik Er. Heidelberg, 23. Nov.(Eigener Bericht.) Der Stadtrat hat in einer früheren Sitzung beſchloſſen, mit Rückſicht auf den geplanten Neubau der Univerſität, der den Ludwigsplatz beherrſchen wird, und um der Dankbarkeit Ausdruck zu ver⸗ leihen, daß damit die Univerſität in der Altſtadt verbleibt, dem Ludwigsplatz den Namen Univerſitäts⸗ platz zu geben. Dieſer Beſchluß wurde geſtern anläßlich der Jahresfeter der Univerſität durch Bürgermeiſter Wieland be⸗ kanntgegeben. Nachdem die Gemeinden Leimen, St. Ilgen und Walldorf mit der Gas verſorgung ihre Gemeinden aus dem Städtiſchen Gaswerk Heidelberg ſich einverſtanden erklärt haben, hat der Stadtrat beſchloſſen, beim Bürgeraus⸗ ſchuß die erforderlichen Mittel für die Rohrverlegungen, die größtenteils als Notſtandsarbeiten ausgeführt werden kön⸗ nen, alsbald zu beantragen. Die Verhandlungen mit den Gemeinden Nußloch und Wiesloch, die bisher zu keinem Er⸗ gebnis führten, ſollen fortgeſetzt werden. Bezüglich des Projekts der Erſtellung einer Kleinwohnungsſtedlung in Kirchheim hat der Stadtrat beſchloßen, daß für die Kanaliſte⸗ rungsarbeiten Angebote eingeholt werden ſollen. Der Stadt⸗ rat behält ſich jedoch vor, nur einen Teil der Arbeiten aus⸗ führen zu laſſen. In der Zwiſchenzeit ſoll eine beſondere ſtadträtliche Kommiſſion die Frage prüfen, ob alle Bauten, wie vorgeſehen, in der Gewann Höllenſtein errichtet werden ſollen oder Vorſchläge über eine Verteilung machen. Wie die„Heidelberger N..“ melden, hat der Ausſchuß des Bürgerausſchuſſes zur Vorbereitung der Wahl eines neuen Oberbürgermeiſters geſtern pon den bisher noch zur Wahl ſtehenden Kandidaten einen wekteren Teil aus⸗ geſchieden, ſo daß jetzt noch 4 Kandidaten in engerer Wahl ſtehen. Die beiden bisher aufgeſtellten Heidelberger Kandidaturen ſind zurückgezogen worden. Acht Millionen Franken unterſchlagen — Paris, 28. Nov. In Le Havre ſind geſtern drei Bank⸗ angeſtellte verhaftet worden, denen nachgewieſen werden konnte, daß ſie innerhalb ſechs Jahren acht Millionen Franken unterſchlagen haben. i Schändliches Vubenſtück Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.] Wie in verſchiedenen anderen Städten Deutſchlands iſt jetzt auch in Berlin ein füdiſcher Friedhof, nämlich der der Ge⸗ meinde Köpenick, in ſchändlicher Weiſe verwüſtet worden. Fünf Gräber, die zum Teil mit Denkmälern geſchmückt waren, wur⸗ den am Bußtag von einer Horde fſugendlicher Bur⸗ ſchen geſchändet. Man hat die Grabſteine mit ſchweren Feld⸗ ſteinen bombardiert, die Poſtamente umgeſtürzt und die Hügel verwüſtet. Von den Tätern fehlt jede Spur. J Deutſcher Dampfer in Seenot Queenſtown, 23. Nov.(United Preß.) Der deut Dampfer„Herrenwifk“ melbet durch einen von dem ſchwediſchen Dampfer„Nuolja“ weitergegebenen Funkſpruch, daß er ſich auf 54 Grad 32 Minuten nördlicher Breite und 25 Grad 0 Minuten weſtlicher Länge, alſo nahezu in der Mitte des Atlantiſchen Ozeans, in ſchwerer Seenot befände. Der Glasgower Dampfer„Tranſylvania“ änderte ſofort ſeinen Kurs und eilte mit Volldampf der angegebenen Poſition zu. Die„Tranſylvania“ hat bereits gemeldet, daß ſie die„Herrenwijk“, ein Schiff von 2514 Tonnen, aufgefunden habe und ihr beiſtehe. Das Eiſenbahnunglück in der Tſchechei Viertes Todesopfer — Prag, 23. Nov. Das ſchwere Eiſenbahnunglück, das ſich geſtern auf der Strecke Prag⸗Znaim im Bahnhof von Nimburg ereignete, hat nunmehr ein viertes Todesopfer geforbert. Der ins Krankenhaus eingelieferte Zugbegleiter iſt an den erllt⸗ tenen ſchweren innerlichen Verletzungen geſtorben. Im übrigen wird noch ein Mann vermißt, von dem man annimmt, daß er ſich unter den Trümmern befindet. Das Unglück ſoll nach dem„Prager Tageblatt“ in der Hauptſache darauf zurückzuführen ſein, daß die techutſche Ausrüſtung der Station Nimburg überaus mangel⸗ haft iſt, obwohl Nimburg einen ſehr ſtarken Verkehr aufzu⸗ weiſen habe. Die Weichen mußten durch Handbetrieb bedient werden. Es fehle jede elektriſche Blockanlage. Straßenraub in Marſeiſle Paris, 23. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Aus Marſeille wird gemeldet: Die Erregung über den Raub⸗ überfall auf die Kaſſenboten der Algeriſchen Kredithank, bet dem einer von ihnen getötet wurde und den Banditen 358000 Franken in die Hände fiel, hat ſich noch nicht ge⸗ legt. Hinter der Börſe, auf einem weiten, durch den Abbruch einiger Häuſer gewonnenen Gelände, wo der Ueberfall ſtatt⸗ fand, ſammelten ſich geſtern ununterbrochen große Menſchen⸗ mengen an, die eifrig über das Verbrechen diskutierten. Die Vermutung, daß man in Avignon drei der Mörder aufgegrif⸗ fen hat, hat ſich nicht beſtätigt. Dagegen fand man in Septene, einem halbwegs zwiſchen Marſeille und Aix gelegenen Dorfe Spuren, die den Schlüſſel zu dem Verbrechen lieferten. Vor einigen Tagen mietete in dem Dorfe ein Unbekannter, der ſich Blane nannte, eine Villa. Am Mittwoch abend fuhr Blane mit drei Freunden im Auto nach Marſeille und kehrte bei An⸗ bruch der Nacht in einem derartigen Tempo zurück, daß er in der Nähe der Villa mit ſeinem Wagen in den Straßengraben fuhr. Am anderen Morgen fand man neben dem beſchädigten Auto verſchiedene Papiere, die offenbar in der Haſt verloren wurden. Aus dieſen Papieren konnte geſchloffen werden, daß Blanc und ſeine Freunde die Banditen ſind. Wahrſcheinlich haben ſie in der Villa ihren Rauß geteilt und ſind dann ſpur⸗ los verſchwunden. Es konnte ferner feſtgeſtellt werden, daß ſie vor und nach dem Verbrechen die Nummer ihres Autos, das ſie wenige Tage vor dem Verbrechen geſtohlen hatten, nicht weniger als dreimal gewechſelt hatten. Beigelegter Arbeitskonflikt — Eſſen, 23. Nov. Für das Gebiet der Welberter Eiſen⸗ induſtrie, in der etwa 15 000 Mann heſchäftigt find, iſt eine Vereinbarung zwiſchen den Gewerkſchaften und dem Arbeit⸗ geberverband zuſtande gekommen, wonach das bisher geltende Lohnabkommen bis zum 30. April nächſten Jahres verlängert wird. Der Tarif iſt einſtweilen mit einmonatiger Kündigungs⸗ friſt zu dieſem Termin kündbar. Die Gewerkſchaften patten feſtbezifferte Forderungen nicht geſtellt. J ß c Naturwifſenſchaft „Echte“ und uneigentliche Zwillinge Intereſſante Forſchungsergebniſſe— Myſtiſche Schickſals⸗ verknüpfungen— Ein Zwillingslaboratorium Von Dr. Wilhelm Ackermann Wenn wir von Zwillingen ſprechen, ſo haben wir zwei Fälle zu unterſcheiden: einmal die„uneigentlichen“ Zwillinge, die gewiſſermaßen zufällig gleich hintereinander zur Welt kamen und keine auffallende Aehnlichkeit aufweiſen, und andererſeits die„echten“ Zwillinge, die ſich oft ſo erſtaunlich ähnlich ſehen, daß ſelbſt die eigenen Eltern ſie nicht zu unter⸗ ſcheiden vermögen. Der Grund liegt darin, daß wir es hier nicht mit zwei verſchiedenen Individuen zu tun haben, ſondern utit beiden Hälften eines einzigen, das in einem ſehr frühen Stadium der Entwicklung in zwei Teile zerfallen iſt. In einem Vortrag vor der„Geſellſchaft für eugeniſche Unterſuchungen“ berichtete Profeſſor Dr. Perkins von der Univerſität Vermont kürzlich über intereſſante Unterſuchun⸗ gen, die er an 15 Zwillingspärchen vorgenommen hatte. Legte man die rechten Hände eines Zwillingspaares auf eine Meß⸗ karte, ſo exwieſen ſie ſich als völlig gleichartig. Das Gleiche galt von den linken Händen. Dagegen wurden zwiſchen der rechten und der linken Hand jedes einzelnen zuweilen nicht unerhebliche Abweichungen feſtgeſtellt. Ebenſo verhielt es ſich mit anderen Körperteilen. Man ſtand alſo vor der über⸗ raſchenden Tatſache, daß die korreſpondierenden Hälften von zwei verſchiedenen Perſonen größere Aehnlichkeit unterein⸗ ander aufwieſen als die beiden Körperhälften desſelben Individuums.. Wie iſt dieſe auffallende Erſcheinung zu erklären? Be⸗ kauntlich entſteht der Menſch aus einer einzigen befruchteten Eizelle. Dieſe teilt ſich in zwei Zellen, dieſe wieder in vier, und ſo geht es weiter, bis ſich ſchließlich⸗der fertige Organis⸗ mus gebildet hat. In dem erſten Stadium dieſer Entwicklung durch Teilung iſt die Zellgruppe ein winziges Körperchen vo — der Form eines Eis oder einer Zitrone, das aber bereits alle Teile, Anlagen und Fähigkeiten des ſpäteren Menſchen ent⸗ hält. Ein Zufall kann es nun bewirken, daß dieſe winzige Menge lebenden Stoffes in zwei Teile zerſpalten wird, wie man etwa eine Zitrone der Länge nach durchſchneidet. Dann wachſen beide Hälften unabhängig von einander weiter und entwickeln ſich zu einem neuen Weſen. Da die korreſpondie⸗ renden Seiten jedes von ihnen denſelben Urzellen entſtam⸗ men, bleiben ſie ſpäter einander völlig gleich, mögen auch die beiden Hälften jedes Einzelweſens, als aus verſchiedenen Urzellen herrührend, Abweichungen zeigen. So entſtehen die„echten“ Zwillinge mit ihren oft erſtaun⸗ lichen Aehnlichkeiten, die häuffg, beſonders bei Straftaten, zu heilloſer Verwirrung führen. i Von jeher glaubt man, daß zwiſchen Zwillingen ein ge⸗ heimnisvolles,„myſtiſches Band“ beſteht, etwa derart, daß der eine weiß, was der andere entfernt Lebende tut, daß beider Leben denſelben Gang nimmt und auch beide zu gleicher Zeit ſterben. Die moderne Wiſſenſchaft hat nachgewieſen, daß dieſer alte Glaube in der Tat etwas Berechtigung hat, weil eben das Gehirn und damit die geiſtigen Eigenſchaften die gleiche Aehnlichkeit aufweiſen wie der übrige Körper. Ein intereſſantes Beiſpiel hierzu bilden jene Zwillingsbrüder, die in Indien geboren und in England erzogen wurden. Sie machten die Schule in gleicher Weiſe durch und zeigten die⸗ ſelben Fähigkeiten, zuweilen in geradezu verblüffender Weiſe. Sollten ſie z. B. jeder für ſich einen Umriß der Karte von England zeichnen, ſo begann jeder an derſelben Stelle wie der andere und machte die gleichen Fehler. Bei Klaſſen⸗ arbeiten gerieten ſie mehrfach in den Verdacht,„gemogelt“ zu haben, weil auch hier in beiden Heften ſich dieſelben Fehler fanden. In Philadelphia ſtarb unlängſt der eine von zwei Zwillingsbrüdern im zarten Alter von ſechseinhalb Jahren; wie die Sektion ergab, an einem Tumor im Gehirn. Zwei Jahre ſpäter folgte ihm der andere unter den gleichen Krank⸗ heitserſcheinungen im Tode nach. Es ſtellte ſich heraus, daß auch er an der gleichen Stelle wie ſein Bruder einen Tumor gehabt hatte. In der gemeinſamen Urzelle war ſomit ſchon vor Spaltung die Anlage zu dem Geſchwür enthalten. Hierher gehört auch der Fall ſener Zwillingsbrüder, welche die außerordentlich ſeltene Erſcheinung von je ſechs Fingern und Zehen an jeder Hand bw. jedem Fuß aufwieſen. Derartige Mißbildungen ſind bekanntlich erblich und können nur auf eine leichte Deformation der Urzelle, aus der ſich der ſpätere Körper entwickelt, zurückgeführt werden. Die Spal⸗ tung dieſer Zelle muß dann bei beiden Teilen zur Entwick⸗ lung der erwähnten Abnormität geführt haben. Für die wichtige Frage, ob die Bildung des Charakters mehr auf Vererbung beruht als auf Beeinfluſſung durch die Umgebung, in welcher der Betreffende aufwächſt, bieten echte Zwillinge ein ausgezeichnetes Unterſuchungsmaterial. Vor⸗ ausſetzung iſt, daß es gelingt, beide Teile von früher Jugend ab zu trennen und unter verſchiedenen Lebensbedingungen groß zu ziehen. Das iſt aber nur ſelten der Fall.— An der Univerſität von Kalifornien hat man vor einiger Zeit zur gründlichen Unterſuchung dieſer und ähnlicher Fragen ein „Zwillingslaboratorium“ gegründet, in dem unter Zuhilfe⸗ nahme der modernſten Apparate und Unterſuchungsmethoden 500 Zwillingspaare von der Geburt bis, wenn möglich, zur Erreichung des voll ausgewachſenen Zuſtandes ſtudiert werden ſollen. Was von den Zwillingen geſagt wurde, gilt in gleicher Weiſe von Drillingen, Vierlingen, bei denen ſich auch„echte“ von„uneigentlichen“ unterſcheiden laſſen. Eine eingehendere Unterſuchung derartiger Fälle iſt jedoch mit Rückſicht darauf, daß dieſe Art Mehrlingsgeburten verhältnismäßig ſelten iſt, bedeutend erſchwert.— Eng verbunden mit der Frage nach dem Weſen der Zwillinge iſt die weitere, ob die Ausſicht, ſolche zur Welt zu bringen, eine vererbliche Eigenſchaft iſt. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, und auch die meiſten Aerzte vertreten dieſe Anſicht. Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Profeſſor Dr. Hans Oppikofer hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Graz, wo ihm ein neuer Lehrſtuhl für Handels⸗ und Wechſelrecht übertragen wird, zum Sommer⸗ Semeſter 1929 angenommen. a * * 2 renn n nen c lee 2* reer 1 N 4 5 aber des Neckartales. Pgedachte zunächſt des 1 8. Seite. Nr. 837 Ereſtag, den 23. November 19s: Nene Mannßeimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Badiſche Waſſer⸗ und Energie⸗Wirtſchaft Die Elektriſterung der badiſchen Reichsbahnſtrecken geſcheitert— Wettbewerb zwiſchen Gas und Elektrizität Die alljährlich gemeinſam ſtattfindende Mitgliederver⸗ jammlung des Südweſtdeutſchen Kanalvereins, Landesgruppe Baden und des Badiſchen Wafſer⸗ und Energie⸗Wirtſchafts verbandes wurde heute mittag im hiſtoriſchen Saale der Handelskammer Mannheim unter außerordentlich großer Teilnahme abgehalten. Ver⸗ treten waren ſtagts⸗ und ſtädtiſche Behörden, öffentliche und privatrechtliche Korporationen und Verbände und eine größere Anzahl Landbürgermeiſter des Bezirks, namentlich Der Vorſitzende Rechtsanwalt Lindeck Todes der beiden verdienten Mitglieder, Baurat Bilfinger und Reichstagsabg. Geck, deren Verdienſte um die Allgemeinheit in anerkennenden Worten dabei her⸗ vorhebend. Zum Gedenken der beiden Toten hatten ſich die Mitglieder von ihren Sitzen erhoben. Mannheim und das badiſche Land habe an einer Förderung der Waſſerwirtſchaft großes Intereſſe, Die Waſſerwirtſchaft ſpiele auch im wirt⸗ ſchaftlichen Leben eine große Rolle. Die Frage des Aus⸗ baues des Oberrheins üher Straßburg nach dem Bodenſee werde lebhaft pentiliert. Der franzöſiſche Seitenkanal bereite ebenſoviel Sorgen wie die Konkurrenz der Reichseiſenbahn der Rheinſchiffahrt gegenüber. Tatigkeitsbericht für das Jahr 1928 Der von Syndikus Dr. Schneider Mannheim er⸗ ſtattete Tätigkeitsbericht gab einen umfaſſenden Ueberblick über die von der Geſchäftsſtelle im Intereſſe der Allgemein⸗ heit geleiſtete Arbeit. In Baden tritt in den letzten Jahren immer mehr der Ausbau der Großwaſſerkräfte und damit die Strom⸗ 1 erzeugung in den Vordergrund. Mit dem Aus bau des Murgwer⸗ keis hat dieſe Entwicklung begonnen und mit der Vollendung von Niederſchwörſtadt and des Schluchſeewerks wird ſie ihren Höhepunkt erreichen. Durch die Erſtellung der Kraftwerke Dogern und Reckingen wird ſie ihren Abſchluß finden. Der erſte Ausbau des Murgwerkes wurde im Jahre 1918, der zweite im Jahre 1926 vollendet. Die Geſamtkeiſtung beträgt 125 Millionen KW.⸗St. Der Murgſtrom, der wertvoller Spei⸗ cherſtrom iſt, wird nach der Vollendung von Niederſchwörſtadt erſt ſeinem eigentlichen Zweck entſprechend, als Spitzenſtrom Verwendung finden können, und zwar in erſter Linie für die Gegend zwiſchen Raſtatt und Mannheim. Mit dem Bau von Niederſchwörſtadt wurde 1926 begonnen. Voll⸗ endet wird das Werk bis Anfang 1931 fein. Die Leiſtung von Niederſchwörſtadt beträgt 647 Millionen KW.⸗St. Die Strom⸗ lieferung von Niederſchwörſtadt iſt weſentlich von der Waſſer⸗ führung des Rheines abhängig. Sie kann daher erſt in Ver⸗ bindung mit dem Schluchſeewerk, das ebenfalls ein Spitzenſtromperk iſt, richtig ausgenützt werden. Mit den Vor⸗ arbeiten für das Schluchfeewerk iſt bereits vor längerer Zeit begonnen worden. Die eigentlichen Bauarbeiten, und zwar die für die erſte Ausbauſtufe, werden im Frühjahr 1929 in An⸗ griff genommen. Die Bauzeit dafür iſt auf zwei Jahre veranſchlagt, Die Baukoſten belaufen ſich für ſämtliche drei Ausbauſtufen auf rund 100 Millionen Mark, für die erſte Aus⸗ hauſtufe auf 43,3 Millionen Mark. Die Geſamtleiſtung be⸗ trägt insgeſamt 390 Millionen KW.⸗St. Für den Bau und Betrieb des Schluchſeewerkes wird eine beſondere Geſell⸗ ſchaft mit dem Sitz in Freiburg auf genoſſenſchaftlicher Grundlage errichtet. Die Geſellſchafter ſind: Das Badenwerk mit 26 Prozent, das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk mit 26 Prozent, die Württembergiſche Gruppe mit 26 Prozent und ſonſtige badiſche Intereſſenten(Rheinfelden, Laufenburg, Freiburg und Karlsruhe) mit 22 Prozent des Aktienkapitgles, das auf 14 bis 15 Millionen Mark anzunehmen iſt. Gegenüber dem Ausbau der Oberrheinkraftwerke traten alle übrigen Wagſſerkraftprojekte in Baden in den Hintergrund. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch beſonders darauf hingewieſen, daß der geſamte, künftighhin aus den Neckarwafſerkräften anfallende Strom reſtlos vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk in Eſſen ab⸗ genommen wird. Der am Oberrhein in Baden und im Murg⸗ N 95 Das Kölner Kammerorcheſter in Mannheim Leitung: Prof, Hermann Abendroth Zweites Konzert des Philharmoniſchen Vereines Man konnte an der Hand des Programms, das faſt aus⸗ ſchließlich Werke des Generalbaß⸗Zeitalters enthielt, darüber Betrachtungen anſtellen, ob es zuläſſig oder wünſcheuswert ſei, alle Stücke mit ſauber ausgeſetzter Baß⸗Stimme ſpielen zu laſſen, oder ob, wie Seiffert, der durch feine aus⸗ geführten Cemballo⸗Stimmen bekannt gewordene Muſik⸗ forſcher es wünſcht, auch das Concertino ſein eigenes Cem⸗ balg erfordert: alle dieſe Erwägungen zerſtohen im Augen⸗ blick, wurden einfach überrannt von der friſchen, freudigen Jugend, die da oben am Podium ſaß und ihren Bach und Händel mit einer Freude muſizierte, daß einem das Herz im Leibe lachte. Der alte Bach hätte ſeine helle Genugtuung ge⸗ habt, ſich von ſo viel quellfriſcher Jugend geſpielt zu hören. Es bereitete einen Genuß für ſich, ganz abgeſehen von der ungewöhnlichen Sauberkeit und Exaktheit des Spieles, die Bereitwilligkeſt zu beobachten, mit der die jugendliche Schar ihrem bewährten Führer folgte. Keine Spur von Wider⸗ milligkeit oder paſſiver Reſiſtenz, wie ſie manche berühmte Dirigenten zu überwinden haben. Es iſt mehr als wahr⸗ ſcheinlich, ja die ſchwache Beſetzung der Blöſer noch bei Mozart weiſt dgrauf hin, daß unſere Altklaſſiker mit einem nicht viel ſtärkeren Chor der Streicherſtimmen gerechnet haben als ſie uns geſtern vorgeführt wurde. Schon die erſten Takte des-Moll⸗Konzertes für Streich⸗ orcheſter von Vivaldi, mit deſſen Werken ſich J. S. Bach angelegentlich beſchäftigt hat, ließen aufhorchen durch die außerordentlich präzis durchgeführten dynamiſchen Ab⸗ ſtufungen und die damals beliebten Echo⸗Wirkungen. Das -Dur⸗Konzert von J. S. Bach gab der am erſten Pult ſitzenden Geigerin Riele Dueling Gelegenheit, ſich auch ſoliſtiſch zu betätigen und eine ſehr ſolide ſaubere Technik ſowie edlen großen Ton zu zeigen. Wenn das jugendliche Temperament ihr im letzten Satz faſt einen Streich geſpielt hätte, ſo ſpricht dies nur zugunſten einer durch und durch muſikerfüllter Vollblutnatur. Hier, wie bei dem Konzert werke erzeugte Strom und etwaige Aushilfsſtrom aus der Schweiz, bezw. vom Ruhrgebiet wird guf der Sammelſchiene des Badenwerkes in die verſchiedenen Landesgegenden weitergeleitet, Die Sam⸗ melſchiene nimmt ihren Anfang in Laufenburg am Oberrhein und geht bis Mannheim. Hier erhält ſie Anſchluß an die Leitung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes, die bis in das Ruhrgebiet führt, Sie ſteht mit ſämtlichen Elektri⸗ zitätslieferanten in Baden in Verbindung, ſodaß jederzeit ein gegenſeitiger Austauſch von Elektrizität ſtattfinden kann. Die Neckarkanaliſterung nimmt ihren normalen Fortgang. Im Sommer 1929 wird die Stguſtufe Heidelberg dem Betrieb übergeben. Es mird dann mit dem Bau der Stauſtufen Neckargemünd und Neckarſteinach begonnen werden. In der Regulierung des Oberrheins von Straßburg bis Baſel und von Baſel bis Konſtanz iſt im verfloſſenen Jahr ein Stillſtand eingetre⸗ ten. Das iſt darauf zurückzuführen, daß unter den drei Kon⸗ trahenten, die für den Ausbau in Betracht kommen, keine Uebereinſtimmung zu erzielen war. Frankreich will Straß⸗ burg als den Endpunkt der normalen Rheinſchiffahrt erhalten. Die Schweiz legt Wert darauf, daß die reguläre Rheinſchiffahrt in Baſel endet. Deutſchland bezw. Baden ſtrebt die Durchfüh⸗ rung der Rhein regulierung von Straßburg bis zum Bodenſee an. Bezüglich der Bodenſee regulierung wird in der nächſten Zeit mit den Vorarbeiten für das Bodenſeeregulie⸗ rungswehr bei Hemmishofen begonnen, das die Grundlage für das ganze Projekt abgibt, Der Streit zwiſchen Württem⸗ herg und Baden in der Donauyerſickerung hat ſeinen Abſchluß noch nicht gefunden. Die Verhältniſſe in der Rhein⸗ und Neckarſchiffahrt haben ſich im Jahre 1928 gegen 1927 leider noch nicht weſentlich gebeſſert. Die Frachten ſind andauernd gedrückt. Auch hat die Verſtändigung in der Frachtenfrage zwiſchen Groß⸗ und Partikulierſchiffahrt immer noch nicht ſtattgefunden, ob⸗ wohl ſie am eheſten noch eine Beſſerung der Verhältniſſe brin⸗ gen könnte, Zwiſchen der Binnnenſchiffahrt und der Reichsbahn iſt in Baden ebenfalls noch keine Beſſe⸗ rung eingetreten. Die Reichsbahn bekämpft nach wie vor die Waſſerſtraßen und die Schiffahrt, wo ſie nur kann. Wenn ſie da oder düurt durch Ausnahmefarife kleine Erleſch⸗ terungen einräumt, ſo werden dieſe andererſeits durch Kampftarife wieder mehr als aufgehoben. Dazu kommt weiter noch, daß die Tarifkämpfe zwiſchen den deutſchen Nord⸗ ſeehäfen und Genug, bezw. Trieſt, ausgerechnet guf dem Rücken der für die hadiſche Wirtſchaft ſo gußerordentlich wich⸗ tigen Rheinſchiffahrt ausgetragen werden, da in der hieſigen Gegend ſich die gegenſeitigen Einflußzonen ſchneiden. Der Berichterſtatter ſprach ſodann über die Verhandlun⸗ gen wegen der Elektriſterungen ber babiſchen Reichsbahnſtrecken zwiſchen der badiſchen Regierung und der Reſchsbahn, die lei⸗ der vorerſt als geſcheitert betrachtet werden müſſen, Wäh⸗ rend es urſprünglich techniſche Gründe waren, die die Reichs⸗ bahn veranlaßten, von der Verwirklichung des Projektes ab⸗ zuſehen, werden neuerdings politiſche und finanzielle Mo⸗ mente geltend gemacht, um den ablehnenden Standpunkt zu begründen. Dagegen muß nach wie vor energiſch Stellung genommen werden, weil von der Elektriſierung der badiſchen Bahnen in ganz weſentlichem Maße unſere künftige wirtſchaft⸗ liche Entwicklung bedingt wird. Energiewirtiſchaft Der Ausbau der Waſſerkräfte des Oberrheins hat, wie der Vortragende ſchon eingangs betonte, in Baden begonnen. Es iſt nun naheliegend, zu verfuchen, die hier anfallenden Strommengen, insbeſondere den Nachtſtrom, in weitgehendſtem Maße in Baden ſelbſt unterzubringen. Das gleiche trifft auch für die Strommengen zu, die in bereits be⸗ ſtehenden, ungenügend ausgenützten badiſchen Waffer⸗ und Dampfkraftwerken noch erzeugt werden könnten. Um dies Ziel zu erreichen iſt notwendig; 3) die Anſiedlung neuer Induſtrien und Gewerbebetriebe, insbeſondere ſolcher mit F⸗Moll für Cembalo und Streichorcheſter, ebenfalls von Bach, zeigte ſich die muſikalſſche Begabung des ganzen Orcheſter⸗ körpers, das diskrete Zurücktreten hinter dem Soliſten, im ſchönſten Lichte. 5 Am Cembalo, oder wenn wir nicht frren, Bach⸗Klavier, wie die Firma Mendler⸗Schramm in München es nannte, die ſich um die Neubelebung der Vorfahren des heu⸗ tigen Klaviers emſig bemüht, ſaß Julia Menz, die als Cembaliſtin ſich ſchon eines guten Rufes erfreut, und ſpielte den Klavier- oder heſſer geſagt Cembaly⸗Part mit aller er⸗ denklichen Sorgfalt. So lehrreich derartige Vorführungen hiſtoriſcher Inſtrumente ſind, ſo konnten wir uns eines leſſen Bedauerns nicht erwehren, daß der geſangnolle Mittelſatz nicht auf einem heutigen Flügel geſpielt und wahrſcheinlich viel beſſer zur Geltung gekommen wäre. Doch ſoll dies der Interpretin keinen Abbruch tun, die ſich ebenſo wie Fräulein Queling einen redlich verdienken Sonderheifall erſpielte. Auch Händels Concerto grosso in P⸗Dur und Mozarts Serenata nefturna für Streſchgugrtett und Streichorcheſter kamen unter Abendroths Wirkung zu durchſchlagender Wirkung, Das Publikum, das den Muſenſaal bis auf das letzte Plätzchen füllte, ja ſogar einen Teil des Pödiums ein⸗ nahm, war von den alten Meiſterſtücken ſo hingeriſſen, daß es Abendroth und ſeine borzügliche Muſikerſchar immer wieder hervorrief und zu zwei Zugaben zwang, einmal zur Wiederholung des Mozartſche Anmut atmenden Preſtoſgtzes aus dem Concerto grosse von Händel und zur vielgeſpielten und vielmißbrauchten„Serenade“ von Haydn, die man mit einer beſeligenden Muſizierfreude vortragen hörte, Ein Abend mit hiſtoriſchem Programſn und hiſtorſſchen Inſtrumenten wird gefellſchaftliches Ereignis, ja noch mehr: Nachhaltiges Erlebnis jedes einzelnen; der Mann, der ſolches vollbrachte, heißt Hermann Ahendroth. Ihm gal guch der ſtürmiſche Beifall. Br. Ch. Ein Opernſtudio für Berlin. Für das Schauspiel hat ſich in Berlin ſeit einigen Jahren eine Arbeitsgemeinſchaft „Junge Bühne“ zuſammengefunden, die dem prohlematiſchen Schaffen der füngſten Dramatiker ihre darſtelleriſchen Kräfte leſhen. Dieſer Bewegung analog iſt jetzt eine muſikgliſche Arbeitsgemeinſchaft„unge Opern bühne“ gegründet worden, die beſtrebt iſt, daß bei der Propagierung der jüng⸗ Schnelligkeit auch in dieſes Gebiet ein. großem Nachtſtromverbrauch, zu begünſtigen. Dazu ſind die Gelegenheiten in Baden ſehr günſtig, Nicht nur am Oberrhein, fondern auch in Mannheim und überhaupt in ganz Baden find ſie vorhanden, da überall billiger Nachtſtrom zu haben ſein müßte. b) Die Erhöhung des Elektrizitäts⸗ verbrauches in den bereits vorhandenen Betrieben von Handel und Induſtrie, Handwerk und Landwirtſchaft zu ver⸗ anlaſſen, e) Zur Steigerung des Elektrizitätskonſums in den privaten Haushaltungen anzuregen. Hier iſt in den letzten Jahren mancherlei ſchon geſchehen. Auch bezüglich der Verwendung von Nachtſtrom für Boiler wurden billige Tarife mit Preiſen zwiſchen 4,4—6 Pfg. für die KM. St. bereits da und dort in Baden eingeführt. Doch iſt gerade die Einführung der Elektrizität in den Haushaltungen noch ſehr ausdehnungsfähig und hier gilt es noch mancherlef zu kun. Intereſſant ſind die Verſuche der Stadt Frankfurt, die einen Teil der Mayſchen Siedlungsbauten ſamt und ſonders elektriſch eingerichtet hat, Hier wird Nachtſtrom zu 5 Pfg. die KW.⸗St, ghgegeben. Wir haben, ſo führte der Redner weiter aus, uns mit Groß⸗Elektrizitäts⸗Erzeugern in Baden in Verbindung ge⸗ ſetzt, um Gelegenheit zur Durchführung von Verſuchen und dergl. zu erhalten, wie ſie im Ausland ſchon gemacht worden ſind. Hierher gehört z. B. die zum Teil neuartige Benutzung der Elektrizität in der Landwirtſchaft, im Gartenbau, im Hand⸗ werk und in der Induſtrie. Auch das Verhältnis zwiſchen Gas und Elektrizität iſt hier zu erwähnen und auf den neuen Wett⸗ bewerb zwiſchen Beiden hinzuweiſen. Die laufenden Geſchäfte haben, wie Geſchäftsführer Dr. Schneider feſtſtellte, in der Hauptſache zu Auskunftserteilung in Fragen auf den verſchiedenſten Gebieten der Waſſer⸗ und Energiewirtſchaft Veranlaſſung gegeben. Wir wurden ius⸗ beſondere häufig von den kleineren badiſchen Landge me den in Anſpruch genommen. Eine beſondere Rolle ſpielte bie Frage der Elektriſierung der badiſchen Bahnen, für die wir trotz der bisherigen Mißerfolge nach wie vor entſchieden ein⸗ treten werden, weil es ſich nach unſerer Meinung hier um eine Lebensnotwen digkeit für die badiſche Wirt⸗ ſchaft handelt. Der Propaganda zur Herbeiführung der Steigerung des Abſatzes elektriſcher Energie in den in Baden gewonnenen Mengen haben wir unſer heſonderes Augenmerk zugewendet. Die Regulierung des Oberrheins und des Boden⸗ ſees, die Kanaliſierung des Neckars und der Ausbau der Rhein⸗ und Neckarkraftwerke werden von uns aufmerkſam verfolgt, um in erforderlich erſcheinender Weiſe Stellung neh⸗ men zu können. Wir betrachten es als unſere Aufgabe, alle Erfahrungen propagandiſtiſch im Intereſſe der engeren heimat⸗ lichen Wirtſchaft auszuwerten. * Der Tätigkeitsbericht wurde einſtimmig und ohne De⸗ batte genehmigt und dem Geſchäftsführer Dr. Schneider den Dank der Verſammlung abgeſtattet. Nach dem Bericht des Schatzmeiſters, Bankdirektor Kurt Baſſermann befinden ſich die Finanzen der Vereine in Ordnung, weshalb auch er einſtimmige Entlaſtung erhielt. Anträge und Wünſche wurden nicht geſtellt. Die Mitgliek das Jahr 1929 erfuhren keine Veränderung. Der Vorſitzende gab ſodann noch ein Schreiben des badiſchen Finanzminiſters bekannt, worin dieſer bedauert, der Tagugn nicht beiwohnen zu können, aber mit ſeiner Bertretung Oberbaurat Baer ⸗Mannheim beauftragt habe. Nachdem noch der Vereinsleitung für deren erfolgreiche Tätigkeit der Dank der Verſammlung ausgeſprochen, hielt nach einer Begrüßung von Ober⸗Reg.⸗Rat Harry ⸗Zürich nom Schweizeriſchen Waſſerwirtſchaftsverband im großen Saale der Handelskammer Baurat Schöberle⸗Mannheim einen Vortrag über den neueſten Wettſtreit zwiſchen Was und Elektrizität Der heutige Wettſtreit zwiſchen Gas und Elektrizität iſt, ſo betonte der Redner, auf das Gebiet der Wärme be⸗ ſchränkt. Hier überwiegt die Auwendung des Gäſes. Es be⸗ herrſcht durch den Gasherd die ſtädtiſche Küche und es hat eine überragende Anwendung für induſtpielle Wärmezwecke. Aber ſchon dringt die Elektrizität mit erſtaunlicher D 2 den ſowohl für das beſte, in der erſten Spielzeit heraus⸗ gebrachte Werk, wie ſpäter für das Manuſkript einer Oper öder der Einrichtung eines brauchbaren Textes ſür ine Oper Preiſe gusgefetzt werden, Auf diefem Wege glaubt man, Ve⸗ gabungen zu tätigen und fruchtbare Arbeit im Sinne zeit⸗ gemäßer Opernkunſt gewinnen zu können. Die Anregung geht von der Berliner Städtiſchen Oper aus, J Söchſiſche Elegie Von Leue Voigt Ae ausgeßdientes Zärgusfärd zerrt örgürich änne Garre. Ae Ginſtler, friher hochgeährt, zieht rum mit ner Gidarre. Un guck ich ſo die Beeden an, kemgl das Färd, eemal dän Mann, da fiehl ich deitlich wie noch nie de ganze Dragik vons Schenih. „Meine Ehe mit Leo Tolſtoi“ pon Sofia Andre⸗ jewug Tolſtoj, Leipzig 1928, C. Weller u. Cg. Verlag, Die Ehe Tolſtois, das Familienleben des Dichters ſind ſchon oft Gegenſtand zahlreicher Erörterungen geweſen. Die rätſel⸗ hafte Loslöſung von ſeiner Familie hat immer wieder Ver⸗ anlaſſung gegeben, die Urſachen in ſeiner Ehe zu ſuchen. Es iſt daher zu begrüßen, daß Sofia Andreſewug Tolſtoi, die Gattin des Dichters, ſelbſt über ihre Ehe berichtet. Erſchüt⸗ ternd ſind dieſe Aufzeichnungen. Wir finden in Sofig Andre⸗ lewna nicht nur die treuſorgende Gattin und Mutter, ſon⸗ dern guch eine aktive Mitarbeiterin an den Werken ihres Maunes, bis schließlich die eigenartige Entwicklung des Dich⸗ ters, die Laſt der Guts⸗ und Vermögens verwaltung, ſte immer mehr und mehr entfremden. Während Tolſtoi in die felbſtgewählte Verbannung gebt, bleibt ſie auf ihrem Poſten, und als des Dichters Kräfte ihrem Ende entgegengehen, eilt ſie zu ihm in dem Gefühl, daß er nach ihr verlangt— und wirb zum Sterbelager ihres Gatten nicht zugelaſſen. 1. Seite. Nr. 547 Neue Mannheimer Zeitung(Abeub⸗Ansgabe) Freitag, den 23. November 1928 das Gasbügeleiſen durch das elektriſche Bügeleiſen faſt voll⸗ kommen verdrängt. Millionen von kleinen Kochtöpfen, Warm⸗ waſſerbereitern, elektriſchen Kochkiſten werden bereits im deutſchen Haus verwendet. Die Geräte werden von Jahr zu Jahr haltbarer, gediegener, formenſchöner. Ihre Anwen⸗ dung bedeutet natürlich den erſten Einbruch in das Herr⸗ ſchaftsgebiet Gasherdes. Inzwiſchen iſt nun auch der elektriſche Herd auf dem Markt erſchienen. Seine Entwick⸗ lung hat verhältnismäßig lange gedauert. Das Angebot des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zechengaſes hat bei den Gaswerken Mittel- und Süddeutſchlands eine heftige Gegenbewegung mit manchen eigenartigen Begleit⸗ erſcheinungen ausgelöſt. So hat eine Stadt in Süd⸗ deutſchland, um ihre Unabhängigkeit auf dem Gebiet der Gasverſorgung zu wahren, ein Steinkohlenfeld im rheiniſchen Gebiet zum Preiſe von 16 Millionen Mark erworben mit der Abſicht, dieſes Feld zu erſchließen und die Kohlenförderung aufzunehmen. Wenn man bedenkt, daß etwa fünf Jahre zur Aufſchließung eines ſolchen Feldes not⸗ wendig ſind, daß ſehr bedeutende Kapitalien für die Auf⸗ ſchließung und die techniſchen Anlagen inveſtiert werden müſ⸗ ſen, daß innerhalb der fünf Jahre große Bauzinſen auflaufen, ſo kann man ſich ungefähr die„Konkurrenzfähigkeit“ eines des ſolchen Werkes gegenüber den ſtark abgeſchriebenen alten privatwirtſchaftlich geführten Betrieben denken. Es wird wohl nicht zur Aufſchließung dieſes Feldes kommen. Man ſucht jetzt große Gebiete für die zukünftige Gas⸗ verſorgung von einzelnen Gaswerken aus zu belegen. Man ſtellt umfangreiche Projekte auf, um kleine Landſtädtchen und ſelbſt Dörfer mit Gas zu verſorgen. Es geſchieht das auch unter dem Stichwort „Ferngas“. Rauche ganz praktiſche Maßnahme wird dabei ergriffen. Eine 9 Stadt im Neckartal, die bisher nur mit Elek⸗ trizität verſorgt war, hat ſich auf eigene Koſten an ein benach⸗ bartes ſtädtiſches Gaswerk angeſchloſſen. Der Koſtenaufwand beträgt 187 000 Mark. Da die Stadt 3381 Einwohner hat, ent⸗ fallen auf den Kopf 55 Mk., von denen etwa 10 Mk. auf die Anſchlußleitung zu rechnen ſein dürften. Rechnet man in die⸗ ſem Falle mit nur 12 Proz. für Verzinſung, Abſchreibung und Juſtandhaltung, ſo ſind jährlich 22 400 Mk. an Kapital⸗ dienſt zu leiſten. Es muß gut gehen, wenn die Stadt in nächſter Zeit auf einen Verbrauch von mehr als 30 kbm pro Kopf, alſo auf einen Geſamtverbrauch von über 100 000 kbm pro Jahr kommt. Dann betragen die Kapitallaſten 22,4 Pfg. pro Kubikmeter. Erſt bei 60 kbm pro Kopf würde man auf die auch noch viel zu hohe Zahl von 11,2 Pfg. pro Kubikmeter an Kapitaldienſt herunterkommen. Der alte Wettſtreit auf dem Gebiet des Lichtes und der Kraft iſt heute endgültig f zu Gunſten der Elektrizität entſchieden. Aus ſeinem Verlauf läßt ſich erkennen, wie ſich der neue Wettſtreit in den einzelnen Zweigen des großen Ge⸗ hietes der Wärme vollziehen wird. Hierfür läßt ſich als Grundregel aufſtellen: Wo es ſich um kurzzeitigen, nicht allzugroßen Wärme⸗ verbrauch handelt, iſt die Elektrizität im Vorteil. Es zeigt ſich dies an du Verbrauchsapparaten vom Bügeleiſen bis zum elektriſchen Herd, beim Löten und Schweißen, auch beim Raumheizen in kleineren Räumen während der Uebergangs⸗ zeit. Wo es ſich dagegen um ſtationäre Wärmezufuhr in großen Mengen handelt— wie bei der Großraumheizung und hei dem induſtriellen Wärmebedarf— hat das Gas einen Vorſprung, der ſich durch das Zechengas, gewonnen als Nebenprodukt, noch vergrößern wird. Die Verwertung des Zechengaſes erſcheint geboten, ſomit die Wirtſchaftlichkeit der Fernleitung und die Sicherheit der Verſorgung dies recht⸗ fertigen. Bei dem Ausbau von Gruppenverſorgungen iſt aus den angegebenen Gründen größte Vorſicht am Platz. Die Ausſichten auf Rentabilität ſind äußerſt ungünſtig. Mit einer entſchiedenen Gegenbewegung der Elektrizität muß man rechnen. Niemand in Deutſchland iſt berechtigt, Kapital zu vergeuden; alle haben die Pflicht, nach höchſter Wirtſchaftlichkeit zu ſtreben! Nachdem der Vorſitzende, Herr Lin deck, dem Redner für ſeinen inſtruktiven Vortrag gedankt, vereinigten ſich die Teilnehmer der Tagung um halb 2 Uhr zu einem gemein⸗ 8285 eee im iel National. ch. äotiſche Nachrichten Beſtattung des Hoteldirektors Schneider Die Leichenhalle reichte gerade für die Trauerverſamm⸗ lung aus, die heute vormittag dem am Dienstag abend einem Schlaganfall erlegenen Hoteldirektor Johann Schneider das letzte Geleite gab. Beſonders zahlreich hatten ſich die Berufsgenoſſen mit Herrn Knodel⸗Karlsruhe, dem Vor⸗ ſitzenden des Badiſchen Gaſtwirteverbandes, an der Spitze eingefunden. Auch mehrere Heidelberger Hoteliers, u. a. die Herren Gabler, Orten bach und Oefner, hatten die Fahrt nach Mannheim nicht geſcheut. Lorbeer umrahmte den mit den Blumen des Spätherbſtes geſchmückten dunkel⸗ gebeizten Eichenſarg. Oberkirchenrat D. Klein hielt die tröſtende und mahnende Trauerrede. Unter Zu⸗ grundelegung des Bibelwortes des Johannesevangeliums: „Es iſt euch gut, daß ich hingehe. Denn ſo ich nicht hingehe, ſo kommt der Tröſter nicht zu euch, der Geiſt der Wahrheit, der euch in alle Ewigkeit leiten wird.“ Der Geiſtliche ver⸗ glich den Abſchied, den Chriſtus mit dieſen Worten von ſeinen Jüngern nahm, mit der ſchmerzlichen Scheideſtunde am Sterbebette des Heimgegangenen. Was gab in jenen bangen Stunden, in denen man nicht mehr hoffen konnte, daß der Verblichene noch einmal zum Leben erwachen werde, einzigen Troſt und Halt? Der Glaube an Chriſtus Jeſus, der höchſten Offenbarung der allmächtigen Liebe Gottes, der Aufblick zu dem Gekreuzigten und Auferſtandenen, der als lebendiger Erlöſung uns allezeit mit ſeinen unſterblichen Geiſtes⸗, Liebes⸗ und Lebenskräften nahe ſein will. Man ſpürte das Walten des heiligen Geiſtes am Sterbebett des teuren Ent⸗ ſchlafenen darin, daß allmälig in die Seelen derer, für die ſein Tod ein ſchier unerſetzlicher Verluſt iſt, Faſſung, Er⸗ gebung in den allwaltenden Willen des Herrn über Leben und Tod einkehrte. Und der Entſchlafene ſprach weiter: Es iſt euch gut, daß ich heimgehe. Nun kann der Geiſt der Wahr⸗ heit euch in alle Wahrheit leiten. Vor allem in die Wahr⸗ heit, daß Gottes Gnade es war, die aus eurem Gatten und Vater das gemacht hat, was er war, daß er ihn eine Arbeit finden ließ, in der er ſeine reichen Gaben voll entfalten konnte, die ihn tief befriedigte und durch die er als treuer Haushalter ſo vielen Menſchen dienen konnte. Es iſt euch gut, daß ich hingehe, damit in euch nun der feſte Wille ent⸗ ſtehen kann, in alledem, worin der Gatte und Vater wahr⸗ haftig tüchtig war, vorbildlich in Weſen und Wort, wodurch er viel Liebe und Achtung bei den Menſchen ſich erwarb, ihm nachzufolgen in ſeinem ſo ſtark ausgeprägten Verant⸗ wortlichkeitsgefühl, in ſeinem nimmermüden Arbeitswillen, in ſeiner raſtloſen Pflichttreue. Nicht zuletzt in ſeiner Herzensgüte, die vor allem den ihm zunächſt Stehenden ſo reichlich zugute kam; die aber auch vielen anderen Menſchen ihn liebenswert machte. Der Geiſtliche ſchloß ſeine ergrei⸗ fenden Ausführungen mit dem Hinweis darauf, daß der plötzliche Tod des Verblichenen ermahnt, nie zu vergeſſen, daß wir ſtündſich vom Tode gefordert werden und infolge⸗ deſſen unſer Leben ſo zu führen, daß unſer Abſchied von der Welt wie der des Chriſtus ein Hingang zum Vater genannt werden kann. Nach Gebet und Segen folgten die Krauzniederlegungen Als erſter ſprach der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Park⸗ Hotel G. m. b.., RA. Dr. Mayer ⸗Erhardt⸗ Frankfurt, herzliche Worte des Dankes und der Anerken⸗ nung. Der Heimgegangene habe ſich namentlich in der Kriegs⸗ und Inflationszeit bewährt. Welche Sorge, Auf⸗ regung und Verantwortlichkeit in dieſen Jahren auf den Schultern des Direktors eines großen Hotels laſteten, davon könne man ſich in unſerer raſchlebigen Zeit kaum mehr eine Vorſtellung machen. Was der Verſtorbene in jener ſchweren Zeit geleiſtet habe, werde unvergeßlich bleiben. Als im Jahre 1924 der Wiederaufbau der Wirtſchaft einſetzte, ſei der e 5 und eneraiſch 85 alle 3 und Pläne eingegangen, die die Reorganiſation des Parkhotels zum Gegenſtand hatten. In der Geſchichte des Parkhotels werden der Name Schneider für alle Zeiten rühmend ver⸗ zeichnet ſein. In den 16 Jahren ſeines hieſigen Wirkens ſei Schneider mit Mannheim ſo verwachſen, daß man ihn zu den eingeborenen Mannheimern zählen konnte. Alle hätten ihn als einen liebenswürdigen, heiteren, ſtets willigen, herzensguten Menſchen geſätzt. Verbands⸗Vorſitzender Knodel⸗ Karlsruhe, der im Namen der Mannheimer Gaſtwirte⸗Innung und des Badi⸗ ſchen Gaſtwirte⸗Verbandes ſprach, rühmte Schneiders große Kollegialität, die nie verſagte, wenn es galt, in beruflichen Angelegenheiten zur Stelle zu ſein. Maſchiniſt Neher gab im Namen der Angeſtellten des Parkhotels den Gefühlen der Trauer Ausdruck. Schneider ſei ihnen immer ein freundlicher und verſtändnisvoller Vor⸗ geſetzter geweſen, der Freud und Leid mit den Untergebenen geteilt und immer die Brücke zum gegenſeitigen Verſtehen gefunden habe Hotelier Bieringer⸗Baden⸗Baden legte im Namen des Landesverbandes der Badiſchen Hotelinduſtrie, Herr Auf⸗ finger⸗ Ludwigshafen im Namen des Klubs der Köche Mannheim⸗Ludwigshafen einen Kranz nieder. Herr Gen⸗ ton ſprach für die engeren Freunde, Oberkellner Franke vom Parkhotel für die Arbeitsgemeinſchaft der gaſtwirts⸗ gewerblichen Angeſtellten⸗Verbände: Zentral⸗ und Genfer Verband. a Unter Harmoniumklängen wurde der Sarg alsdann durch den regneriſchen Novembertag zur letzten Ruheſtätte getragen. Dumpf fielen nach den Segensworten des Geiſtlichen die Schollen auf den Sarg. Sch. * * Zuſammenſtoß. Auf der Dürerſtraße wurde geſtern abend ein Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen von hinten angefahren und zu Boden geworfen. Außer Haut⸗ abſchürfungen ſcheint der Radfahrer ſich auch innere Ver⸗ letzungen zugezogen zu haben. Er wurde vom Führer des Kraftwagens nach ſeiner Wohnung verbracht. * Tödlicher Unfall eines Mannheimer Volksſchülers in einer Schwarzwaldmühle. Am Dienstag vormittag kam der 14jährige Volksſchüler Johannes Fellhauer aus Mann⸗ heim, der von der Caritas in einer Mühle in Langenbach bei Wolfach untergebracht war, zwiſchen das Getriebe, wurde von der Transmiſſionswelle, unter der er anſcheinend hin⸗ durchſchlüpfen wollte, erfaßt und ſo lange herumgeſchleudert, bis er mit furchtbaren Verletzungen, Schädelbrüchen, Blut⸗ erguß im Gehirn, Gliederbrüchen, tot liegen blieb. Drei weitere Geſchwiſter des Verunglückten ſind ebenfalls im Kinzigtal von der Caritasfürſorge untergebracht worden. * Ratgeber für reiſende junge Männer. Einen Rat⸗ geber für reiſende junge Männer verbreitet der Evange⸗ liſche Bahnhofsdienſt in Berlin, Sophienſtraße 19. Das Merkblatt enthält 10 Winke für Reiſende: 1. Verlaßt die Heimat nicht leichtferig ohne Grund. 2. Laßt Euch auf der Reiſe nicht beſtehlen und ausrauben. 3. Geht Frauen und Mädchen, die Euch in den Straßen der Großſtadt anſprechen, aus dem Wege. 4. Meidet den Alkohol. 5. Laßt Euch nicht von den Werbern der Fremdenlegion umgarnen. 6. Denkt auch an die, die Euch lieb haben. 8 in der Fremde guter Geſellſchaft an. 8. Nutzt Eure freie Zeit. 9. Glaube an Deine Zukunft. 10. Wendet Euch in der Fremde an den Evangeliſchen Bahnhofsdienſt wenn Ihr Rat und Hilfe braucht.— Die Sprache des Merkblattes wendet ſich in direkter Form an die Jugend. Eltern, Lehrer, Geiſt⸗ liche, Wohlfahrts⸗ und Jugendämter werden auf den Evang. Bahnhofsdienſt mit ſeinen 380 Beratungsſtellen in Deutſch⸗ land im Bedarfsfalle beſonders hingewieſen.— Wie bekannt, befindet ſich auch in Mannheim eine Bahnhofs miſſion, die von evangeliſchen und katholiſchen Damen in uneigennützi⸗ ger Weiſe zum Wohle der alleinreiſenden Jugend, insbeſon⸗ dere der Mädchen und Frauen, ihren Dienſt ehrenamtlich verſteht. 0 FURNIEUGLEUS- Küraſſiere Roman von Walter von Rummel Nach dem Gottesdienſt nahm der Prinz den Parademarſch ah. In guter Haltung und Richtung führte Kufer das Regi⸗ utent vorbei, ließ es dann einrücken. Prinz, Generäle und Gäſte beglückwünſchten Schlattein. Selbſt der Oberſtlieute⸗ ant Bender nahm keine Veranlaſſung, einen ſeiner armee⸗ bekannten, hämiſchen Seitenhiebe zu ſchlagen. Im Kaſernenhofe wurde es wieder lebendig. In einer Ecke ſtand bereits ein fertiges Zelt für die Regimentsmuſik, waren Tänze und Tiſche für das Bankett der Unteroffiziere und Mannſchaften aufgeſchlagen. Die Leute bekamen Bier und Feiertagsmenage, außerdem jeder Küraſſier einen Gul⸗ den durch den Stadtmagiſtrat überwieſen. Strafen und Arreſte waren aufgehoben. Alles Grund genung für die fröhlichſte Stimmung. Prinz und Offiziere miſchten ſich unter die Mannſchaft und die früheren zahlreich erſchienenen Angehöri⸗ gen des Regimentes. Ein Veteran der Freiheitskriege, ein Greis in langem, weißen Barte war der Aelteſte. Mitten in ein Muſikſtück hinein plötzlich lautes Halloh und Freudengeſchrei. Eine beſonders beliebte Perſönlichkeit mußte ſich eingefunden haben. Prinz und Generäle gingen der Stelle zu, wo der Lärm entſtanden. Als ſie näher kamen, machten ſie erſtaunte Geſichter. Ein ſchwarzer Geisbock ſtand mit den Vorderfüßen auf einem Tiſch und ſteckte die Naſe andächtig und gierig in einen Maßkrug hinein. Schon war, um etwaige Nachfragen abzuſchneiden, Kufer zur Stelle und bekannte ſich als Eigentümer des Bockes. Wie allerdings das gute Tier hierher gekommen, vermöge er nicht zu ſagen. Wahrlich habe der kluge Teufel das Freibier gewittert oder die Kunde von den aufgehobenen Arreſten vernommen. Es ſei ein gänzlich harmloſer Geſelle. Nur alte Weiber und Leute von ſchlechtem Charakter liebe er nicht. Da von dieſen Kategorien niemand zur Stelle ſei, habe man nicht das min⸗ deſte zu befürchten. Der Teufel kümmerte ſich wenig um die lange Rade ſeines Herrn, knabberte eifrig an einem Rettich herum, ſah manch⸗ mal auf und als er jedesmal um ſich nur Leute erblickte, deren wohlgefällige Mienen nichts Böſes beſagten, widmete er ſich weiterhin der Behebung ſeiner Nahrungsſorgen. Mit einem Male ſtutzte er. Da ſtand einer dicht vor ihm, der ihm ſchon weniger gefiel. Ein ſchwarzer Schnurrbart, faſt dunkler als ſein eigenes Fell. Scharfe, in der Sonne gif. 22 tig blitzende Gläſer vor den Augen. Ein bitterböſes Geſchau dazu. Der Teufel ſenkte Kopf und Horn. Unwillkürlich trat Oberſtlieutenant Bender einen Schritt zurück. Er konnte vor der Königlichen Hoheit und der ver⸗ ſammelten Generalität ſich doch nicht 7 ein Geräufe mit dem ſchwarzen Miſtvieh einlaſſen. Aber ſchon hatte man auch auf der Seite der Mannſchaft die drohende Gefahr erkannt.„Komm, braver Teufel,“ ſchmei⸗ chelte ſich ein Küraſſier heran, legte den Arm um den Hals des Tieres und hielt ihm ſeinen Maßkrug hin. Willig nahm er den ihm dargebotenen Trank an. Oberſtlieutenant Bender kehrte dem Bieſt verächtlich den Rücken und trat auf Graf Tilly zu.„Der Geisbock Seiner Kftraſſiere dürfte Mafeſtät zum Lachen bringen. Ein ſchönes Feſt, aber etwas ruſtikal. Bauernſtadt und Bauernküraſſiere. Gut, daß die Choſe nicht zu lange dauert, ſonſt würde man auch noch den„ Viehbeſtand der Umgegend zu Gaſte laden.“ Bender ging weiter, verſetzte dem Brigadier Baron Rot⸗ berg en passant, daß, wie er eben gehört, der Geisbock nicht dem Major Kufer, ſondern dem Herrn Regimentskomman⸗ danten ſelber gehöre. Seltſame Paſſionen. Der Herr Oberſt ſcheine überhaupt alt, recht alt zu werden. Kürzlich ſolle er ſogar, nachdem er vorher gegärtnert, im Küraß und im Stroh⸗ hut ausgerückt zu ſein. Nach verſchiedenen ſolchen kleinen, da und dort ausgeſtreu⸗ ten eee landete Bender ſchließlich bei dem Bres⸗ lauer Küraſſier. ta, mein lieber Herr von Frömersdorf,“ ſprach er ihn an,„einen Bier löffelnden Ziegenbock, wie Sie ihn eben erblickt, dürften Sie in Ihrer vorzüglichen König⸗ lich preußiſchen Armee noch nicht geſehen haben. Kommen Sie, wir gehen zum Hotel Bernlochner voraus. Sie werden von dieſem Volksfeſte wohl ſchon genng haben.“ Er nahm Frömersdorf, der noch gerne gebieben wäre, dem Oberſtlieute⸗ nant aber nicht zu widerſprechen wagte, mit ſich fort und ſchritt mit ihm der Stadt zu, verſuchte ſeine Meinung über die Parade, über Mannſchaft und Pferde zu erfahren, fühlte ihm auch ſonſt auf den Zahn. Es konnte nichts ſchaden, wenn man dies oder jenes aus der Breslauer Garniſon und von den dortigen Anſchauungen hörte. Aber die Dienſtzeit des jungen Herrn war ſo kurz geweſen, ſeine militäriſche Erfah⸗ rung ſo gering, daß Bender nicht auf ſeine Koſten kam und bei ſich dieſem törichten Embryo von einem preußiſchen Offi⸗ e keine ſehr n Karriere weisſagte. Vor dem Hotel Bernlochner, wo das Feſtmahl der Offt⸗ ztere ſtattfinden ſollte, ſtanden, von vielen beſtaunt, drei ſchwer gewappnete Ritter, die Ehrenwache, die von der Stadt dem Prinzen geſtellt worden war. Schlattein begrüßte die Gäſte mit einigen Worten, wies kurz auf die Gründung des Regimentes, auf die Waffentaten der Stammtruppe hin, auf die ſcharfe Attacke bei Hanau, auf die Gefechte von Brienne, Dannemarie, Bar ſur Aube und Aries ſur Aube. Zum Schluff e toaſtierte er auf die Mafe⸗ ſtäten, das Königliche Haus und den Regimentsinhaber. Der Prinz antwortete in ſeiner ungezwungenen und leichten Art, leerte das Glas auf das Wohl, das Blühen und Gedeihen ſeiner Küraſſiere. Die wenigen anderen Reden, die noch folg⸗ ten, zeichneten ſich durch ſoldatiſche Kürze aus und unterban⸗ den nicht die frohe Stimmung. Bis zur Dunklheit ſaß man vergnügt beiſammen. Bei ſinkender Nacht ließen ſich langſam herannahende Muſikklänge auf der Straße vernehmen. Der Ritter, der vor dem Hotel Bernlochner treu und unentwegt Wache ſtand, Ließ drei durchdringende Pfiffe aus Mund und Fingern heraus tn den langen Torgang des Hauſes hineinſchrillen, Weckrufe, die ſeinen zwei Kollegen von der eiſernen Hand galten. Seit erheblicher Zeit hatten ſie ihn verlaſſen, um ſich mit einem Labetrunk zu ſtärken. Nun klirrten ſie dienſtbefliſſen heran, ſtolperten in der Eile über Schwert und Sporen, ſtellten ſich mit weit vorgeſtrecktem Speere, etwas ſtie ren Auges, in ſtolze Poſitur. Im Saale trat man an die Fenſter. Fackelſchein flutete zwiſchen der dichtgedrängten Volksmenge die Straße entlang. In langſamem Marſche und mit weitem Gliederabſtand kamen die Küraſſiere daher, jeder eine lodernde Fackel in der Hand. Die mittelalterliche Stadt, die hohen Giebel und ſchmalen Häuſerfronten, der ragende Martinsturm tauchten aus der Dunkelheit in ſcharfen Umriſſen heraus. ſich der Schein des Lichtes, kroch in alle Ecken und Winkel, umfing jede Nähe mit heißer, ſchwelender Flamme, ſchuf ein Nachtbild von ſtimmungsvoller Schönheit. An mehreren Fenſtern des zweiten Stockwerkes ſtanden verſchiedene Damen, die Frau Regierungspräſidentin und die Frau Bürgermeiſter, deren Gatten zum Feſtmahl der Offi⸗ ziere geladen waren, einige andere Offiziers⸗ und Beamten⸗ gattinnen. Auch Mechtild und Miß Blackwood hatten ſich hier eingefunden, um den Fackelzug anzuſehen. (Fortſetzung folgt. 7. Schließt Euch Ueberall hin ſchwang * 1 N* 1 a „ Crettag, den 28 November 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe 7. Seite. Nr. 57 ien e er enen e. N e Vorträge Katholiſcher Frauenbund Mannheim Der Abſchluß der diesjährigen Arbeitstätigkeit des Kath. Frauenbundes Mannheim bildet eine liturgiſche Vortragsreihe des Benediktinerpaters Michael Witwoſki(O. S..) von der Abtei Neuburg, der durch den Geiſtl. Vorſtand des K. D.., Stadtpfarrer Joſef Bahr(Untere Pfarrei) verpflichtet wurde. Der erſte Vortragsabend konnte die Beſucher im Caſinoſaal kaum faſſen, ſo groß war der Andrang der Frauenwelt. Die ver⸗ dienſtvolle Vorſitzende des K. D.., Rektorin Maria Riegel, fand in ihrer Begrüßung zunächſt erhebende Worte für die freundliche Gaſtſtätte auf Stift Neuburg, wo Hunderte von müden Wanderern Einkehr halten und das ſchöne Fleckchen Erde Heidelberg bewundern können. Heute, wo ein Sohn des hl. Benediktus von den„Gottesgeheimniſſen des Chriſten⸗ leben“ die kath. Liturgie in vier Abſchnitten ſchildern wolle, möge auch unſere Wanderſchaft ausruhen und unſere Seele emporſteigen zur ewigen Heimat. Sodann erteilte ſie dem Redner des Abends das Wort zu ſeinem Vortrag. Ein ſchlichter, einfacher Mönch ſtand da oben vor ſeinen Hörern und fand in ſeiner lehrreichen Schilderung packende hin⸗ reißende Worte. Mit dem tiefen Empfinden eines ſchlichten, wahrhaften Prieſters verſtand es der noch jugendliche Pater, die Gnadenquellen der Sakramente lebendig vor die Augen der aufmerkſam lauſchenden Zuhörer zu geſtalten. Sein nächſter Vortrag dürfte durch die gute Einführung noch mehr beſucht werden. K. G. Kommunale Chronik Wohin kommt der Luftſchiffhafen? * Efringen, 22. Nov. Auf das Angebot der Gemeinde Efringen an die Zeppelinwerft, ein entſprechendes Gelände für den zukünftigen Weltluftſchiffhafen abzutreten, hat die Werft geantwortet, daß in nächſter Zeit eine Studienkommiſ⸗ ſton das ganze oberbadiſche Gebiet bereiſen werde, um einen geeigneten Platz von mindeſtens drei Geviertkilometern aus⸗ findig zu machen. Der von der Gemeinde Efringen ange⸗ botene Platz dürfte allein nicht ausreichen. Eine Stadthalle in Hanau * Hanau, 22. Nov. Die Stadt Hanau hat die ehemalige Reichshalle des Schloſſes zu einer Stadthalle umge⸗ baut, die dieſer Tage feierlich eingeweiht worden iſt. Der Bau der Stadthalle iſt ermöglicht worden durch einen günſtigen Ausgang der Verhandlungen der Stadt Hanau mit dem Elektrozweckverband Mitteldeutſchland über den Großeinkauf von Elektrizität, wodurch der Stadt Hanau ein Betrag von über 200000 Mark zugefloſſen iſt. Ein ſtädtiſcher Hotelbau in Barmen * Barmen, 23. Nov. Die Stadt Barmen beabſichtigt die Errichtung eines Hotelneubaus am Hauptbahnhof gegenüber dem Stadttheater. Die Vorbereitungen zum Bau ſind im Gang. Ein Teil des erforderlichen Platzes iſt durch Abbruch mehrerer Gebäude bereits frei gemacht. Der Auf⸗ ſichtsrat der Hotel⸗A.⸗G. Barmen hat beſchloſſen, die endgültige Planung und Leitung der Ausführung des Hotelneubaues den Architekten Bielenberg und Moſer(Berlin) zu übertragen. Hagen will Großſtadt werden * Hagen, 22. Nov. Die Stadtverordneten ver⸗ sammlung nahm in vertraulicher Sitzung eine Ent⸗ ſchließung an, worin u. a. gefordert wird, die Angliederung der zum Amt Böhle gehörenden Lennegemeinden Herbeck, Halden, Kley und Holthauſen, des weiteren auch die Ein⸗ gemeindung von Dahl und Waldbauer, ebenſo der Stadt Haſpe. Unzweifelhaft gehörten auch die Städte Wetter und Herdecke zum Hagener Wirtſchaftsgebiet. Die Stadtverord⸗ netenverſammlung begrüßt es daher, wenn dieſe eingemeindet und unter gleichem Geſichtspunkt auch die Angliederung der Stadt Hohenlimburg erfolgen würde. In Haſpe wurde von der Stadtverordnetenverſammlung das Anſinnen der Stadt Hagen auf Eingemeindung von Haſpe mit 18 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Aus dem Lande 5 * Ladenburg, 22. Novy. Auch der Muſikverein Laden⸗ burg, der Träger des muſikaliſchen Lebens unſeres Städt⸗ chens, ehrte in einer Schubert⸗Gedenkfeier das Andenken des unſterblichen Meiſters der Tonkunſt, Schubert. Ein fein und verſtändnisvoll aufgebautes Programm brachte Werke Schu⸗ berts in Orcheſter, Geſang und Piano. Realſchuldirektor Mauderer ließ in einer formvollendeten Gedächtnis⸗ rede das Leben Schuberts mit ſeinen Erfolgen und Ent⸗ täuſchungen an den Zuhörern vorüberziehen. Konzertſän⸗ gerin Ann Hein⸗ Frankfurt, bot Liedergaben des großen Meiſters und entzückte ſowohl durch die anmutige Art ihres Vortrags, als auch durch ihre ſchöne, ſympathiſche Stimme. Als virtuoſe Spielerin zeigte ſich wieder unſere einheimiſche Pianiſtin Dipl.⸗Muſiklehrerin Ida Hphn. Rektor Hen⸗ ninger zeigte ſich, wie gewohnt, als zuverläſſiger Begleiter der Lieder. Die Feier hatte eine künſtleriſche und für Ladenburg ſehr beachtenswerte Höhe; auch das Orcheſter des Muſikvereins befindet ſich in anerkennenswerter geſchloſſener Form. A* * Meßkirch, 22. Nov. Im Gewann Goldöſch fanden geſtern ſtädtiſche Arbeiter ein noch gut erhaltenes Chor⸗ hemd, eine Stola und ein Gebetbuch. Die Gegenſtände, die noch nicht lange dort gelegen haben dürften, ſtammen ver⸗ mutlich von einem Diebſtahl in einem Pfarrhaus. Fünfzig Jahre evangeliſcher Kirchenchor in Heidelberg * Heidelberg, 22. Nov. Am letzten Sonntag feierte der evangeliſche Kirchenchor der Altſtadt ſein 50jähri⸗ ges Beſtehen und Wirken. Aus dieſem Anlaß brachte er am Nachmittag in der Peterskirche das ſeit langem nicht mehr aufgeführte Oratorium„Joſeph“ von Händel zur Auffüh⸗ rung. Der Chor zeigte ſich unter ſeinem Leiter Dr. Leib ſeiner ſchwierigen Aufgabe vollauf gewachſen. Die Soliſten bewährten ſich ſehr. Das trefflich ſpielende Orcheſter war vom Inſtrumentalverein geſtellt. Der Geſamteindruck der Aufführung war ſehr befriedigend. Anſchließend an dieſe Feſtaufführung fand im großen Saal des Lutherhauſes der eigentliche Feſtakt ſtatt. Der erſte Vorſitzende des Kirchen⸗ chors, Kirchenrat Schlier, begrüßte die Feſtgäſte, ſchilderte die Geſchichte des Jubelchors und zeigte die idealen Aufgaben der Kirchenchöre. Nach einem Orgelſpiel von Profeſſor Dr. Poppen erfolgten die Begrüßungen und Beglückwünſchun⸗ gen. Es ſprachen Pfarrer D. Heſſelbacher von Baden⸗ Baden als Vorſitzender des Landeskirchengeſangvereins, Pfarrer Maas von hier namens des Kirchengemeinderats, Pfarrer Dr. Weiß namens des Kirchenchors der Weſtſtadt, Stadtrat Bitter für die Stadtverwaltung. Nach Verleſung ſchriftlicher Grüße wurden verdiente Mitglieder des Chors durch Ernennung zu Ehrenmitgliedern oder durch eine Ehren⸗ gabe geehrt. Mit einem Chorgeſang und Orgelvortrag von Dr. Poppen ſchloß die erhebend verlaufene Feier. A * Villingen, 22. Nov. Geſtern abend wurde die 22 Jahre alte Roſa Haas von hier in der Badewanne tot auf⸗ gefunden. Das junge Mädchen war ſchwer herzleidend und iſt wohl infolge Herzlähmung verſchieden. Als man, nachdem ſie ſich faſt drei Stunden im Bad befunden hatte, nach ihr ſah, gab ſie kein Leebnszeichen mehr von ſich. Nachbargebiete * Bensheim, 22. Nop. Geſtern abend gegen 9 Uhr wurde ein junges Mädchen aus Bensheim von einem Lieferwagen aus der Pfalz überfahren und ſchwer verletzt. Es iſt durch Augenzeugen feſtgeſtellt, daß die Verunglückte ſich von ihrem Begleiter vor dem Bahnhof in erregtem Wortwechſel verab⸗ ſchiedet hat. Den Lenker des Kraftwagens trifft keine Schuld. Die Verunglückte fand Aufnahme im Hoſpital. * Aus dem Elſaß, 22. Nov. Am letzten Sonntag wurden zwei Arbeiter bei Hüningen von franzöſiſchen Zöllnern ohne Grund beläſtigt und ſchikaniert. Obwohl ſie nicht über die Grenze wollten. mußten ſie in das Unterſuchungszimmer des Zollhauſes in Hüningen eintreten, wobei einer von ihnen nach einer peinlichen Unterſuchung ohne jede Urſache von dem dienſttuenden Brigadier geohrfeigt wurde. Der Bevölkerung hat ſich über dieſen Vorfall eine große Erregung bemächtigt. — In der Knabenſchule in Weiter iſt jetzt eine neue Schulſtrafe eingeführt worden. Die Hoſenmätze bekom⸗ men jetzt nicht mehr eines hinten drauf, ſondern müſſen, wenn ſie gegen die Schulgeſetze perſtoßen, nunmehr einen Franken oder 50 Centimes Strafe zahlen. 5 Sportliche und ſchau Boxen 80 Europameiſter Jack Walker geſchlagen In Mancheſter wurde der Europameiſter im Mittelgewichts⸗ boxen, der Italiener Jack Walker(Jaccovacei) in einem 15 Run⸗ denkampf von dem engliſchen Neger Len Johnſon klar nach Punkten beſiegt. Der Kampf war zwar vom Veranſtalter als Europa⸗ meiſterſchaft ausgegeben worden, ging aber doch nicht um den Titel, da er von der JBl. nicht als Meiſterſchaftskampf ausgeſchrieben und genehmigt war.— Wie wir weiter aus Mailand erfahren, will man dort Anfang Dezember Jack Walker mit dem Deutſchen Meiſter Domgörgen um den Titel kämpfen laſſen. Die Begegnung Walker⸗ Domgörgen iſt bekanntlich von der Internationalen Boxing⸗Union als Meiſterſchaftskampf genehmigt und muß bis zum 31. Dezember 1928 durchgeführt ſein. 5 Fußball Aenderung der Dy.⸗Pokal⸗Zwiſchenrunde? Dem Offenbacher„Sportecho“ wird aus zuverläſſiger Quelle gemeldet, daß die urſprünglich geplanten Paarungen für die Zwiſchen⸗ rundenſpiele um den Pokal des Deutſchen Fußball⸗Bundes geändert werden ſoll. Es ſollen nunmehr die folgenden Treffen ſtattfinden: Nord⸗ gegen Süddeutſchland in Hannover, Weſt⸗ deutſchland gegen Berlin in Elberfeld. Eine Beſtä⸗ tigung der Meldung ſteht noch auß. Leichtathletik Eine Europameiſterſchaft im Querfelbeinlaufen Der Organiſationsausſchuß für den ſeit einer Reihe von Jahren beſtehenden„Querfeldeinlauf der ſechs Nationen“ hielt in Paris eine Sitzung ab, auf der beſchloſſen wurde, den Wettbewerb durch Hinzu⸗ ziehung weiterer Länder auszubauen. Deutſchland, die Schweiz, Italien und Spanien wurden zur Tkilnahme eingeladen. Der nächſte Wettbewerb findet am 28. März in Paris ſtatt und ſoll als Europa⸗Meiſterſchaft ausgetragen werden.— Querfeldeinlaufen iſt in den weſtlichen Ländern ein ſehr populärer Wettbewerb, der aber bislang in Deutſchland noch wenig gepflegt wurde. Dennoch wäre eine Teilnahme— wie noch die Olympiſchen Sniele lehrten, an der geplanten Europameiſterſchaft nur anzuraten. N 5 Flugſport Neuer Flugweltrekord Der von dem deutſchen Piloten Stendorf am 29. Juli 1927 mit einem Rohrbach⸗Roland aufgeſtellte Geſchwindigkeitsweltrekord von 216,107 Stoͤkm. auf einer 100 Km. ⸗Strecke mit 2000 Ka. Nutzlaſt iſt von dem Franzoſen Paillard verbeſſert worden. Auf dem Pariſer Flüghafen Le Bourget flog Paillard mit einem Einbecker 600 PS⸗Hiſpano⸗Suiza⸗Motor bei einer Belaſtung von 2000 Kg. auf einer 100 Km. ⸗Strecke die Geſchwindißkeit von 222,546 Stoͤkm. Sturz aus 10 000 Meter Höhe Abenteuer eines franzöſiſchen Fliegers Wie durch ein Wunder dem Tode entronnen iſt der franzöſiſche Flieger Lemoine, der auf dem Flughafen Villa Comblay aufſtieg, um einen Höhenrekord aufzuſtellen und nach einer halben Stunde an⸗ nähernd 10000 Meter Höhe erreicht hatte, als er plötzlich infolge eines Fehlers der Sauerſtoffzufuhr das Bewußtſein verlor. Der Apparat ſtürzte jetzt mit einer Geſchwindigkeit von 4 bis 500 Kilometer aus dieſer unheimlichen Höhe ab. Als er ſich nur noch 3000 Meter über der Erde befand, kam Lemoine zu ſich und mit einer bemerkens⸗ werten Geiſtesgegenwart und Kaltblütigkeit erlangte er wieder die Gewalt über ſeine Maſchine, um darauf ſicher und ruhig zu landen. Kegelſport * Keglerverbaud Mannheim. Zu den ausgeſchriebenen Ausſchei⸗ dungskämpfen betr. Zugehörigkeit zur Verbandsmannſchaft und Feſt⸗ ſtellung des Ginzelmeiſters erfolgten 145 Meldungen. Die Kämpfe ſind in vollem Umfange aufgenommen. An einem Tag dürfen nur 100 Kugeln geworfen werden. Zum Teil wurden recht gute Zahlen erreicht. Dem letztjährigen Einzelmeiſter Krippl⸗Waldhof war For⸗ tuna nicht hold. Recht gute Ausſichten hat Höfer. Nach Abwurf von 300 Kugeln erzielten: Höfer 1680, Mattern 1647, Behle 1641, Loth 1614, Maier 1592, Eiſenhauer 1590, Nickel 1585, Krippl 1571, Franz 1563 und Eiſert 1561 Holz. Friedebach und Schneckenberger lagen ebenfalls in Front, konnten aber bei der dritten Serie nicht auf⸗ kommen. Die Frauen⸗ und Senibrenkämpfe beſtimmen 5 mal 50 Kugeln ins Volle. Bisher erreichten: Frau Stierle 781 und Frau Gernet 779 Holz. Bei den Senioren liegt Schön mit 796 und Gau⸗ meiſter⸗Hamm mit 778 Holz in Führung. Aus den Rundfunk Programmen Samstag, 24. November Deutſche Seuber: erlin(Welle 489,9, Königswuſterhauſen(W. 1250/1649) 20 Uhr: Abend unterhaltung: 21 Uhr: Georg Kaiſex, dann Tanzf. es lau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Liliom v. Molnar. ankfurt(Welle 428,6) 16.35 Konzert, 20.15 Uhr: Rob. Koppel. mhurg(Welle 394,7) 20 Uhr: Märſche, dann Kuban⸗Koſakenchor. nigsberg(Welle 303) 21 Uhr: Der Vetter von Dingsda, dann Tanzfunk. Langenberg(Welle 468,8) muſik und Tanz. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Konzert, 21.15 Uhr: Walter Nie⸗ mann, dann Schallplaltten. München(Welle 535,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 14.80 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 18 Uhr: Mandolinen⸗ konzert, 19.45 Uhr: Konzert, 21.15 Uhr: Modetee b. Gräfin Mariza. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: Konzert, 20.43 Uhr: Vor und hinter den Kuliſſen, d. Tanzfunk. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, dann heit. Wochenende. Budapeſt(Welle 555,6) 19.30 Uhr: Uebertragung aus dem Opern⸗ haus, dann Schallplatten. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Abendͤkonzert. Daventry(Welle 1562,6) 20.45 Uhr: Abendkonzert, dann Tanz⸗ funk von Savoy. 5 5 Mafland(Welle 549) 20.30 Uhr: Abendkonzert, d. Zigeunermuſtk. Paris(1764,7) 22 Uhr: Abendkonzert, Tanzfunk. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Des Hirten Weib, dann Tanzfunk. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Schweſter Angelica. 7 1 Wien(Welle 577) 19.10 Uhr: Franz Schubert, dann volkstümlicher Abend für alle. 8 5. Zürlſch(Welle 588,2) 19.17 Uhr: Wunſchabend des Jodel⸗Doppel⸗ quartetts, dann Schallplatten. i f 2 5 20 Uhr: Luſtiger Abend, dann Nacht⸗ 2 Variete, dann Sinfoniekonzert, adio-Spezialhaus Gebr. Hettergatt Marktplatz 6 2, 6— ſel. 25547 1 Kaufen Sie heute bei uns Ihren Radio⸗Apparat zu Weißnach⸗ ten. Vergeſſen Sie nicht, ſich den neueſten Netzempfänger Hans Sachs⸗Lumophon vorführen zu laſſen, Hans Sachs iſt das führende Netzgerät der Saiſon und übertrifft alles bisher 5 dageweſene⸗ Wotternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Baobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft- Tem S n N 2 02 See · S S2 2 Wind 38 28 bob e ee S ß eee ee 8 88 m mm C Ses Seis Richt. Stärte 8 Wertheim 1511-P 312], 88 mäß. Regen Königſtuhl 563 758,8 7 8 6 Su friſch Regen Karlsruhe 120 759,44. 9 12 9[SW ſtark Regen Bad.⸗Bad. 218 759,9 1018 9 SW mäß. Regen Villingen 780 762,7 7 10 6 SWW üleicht bedeckt Feldbg. Ho 1275635, 22 6 1 SW ſtür. Nebel Vadenweil.“ 22 St. Blaſien 780— 6 9 5 W leicht] Regen Höchenſchw—— 2 Die Tiefdruckwelle der im Norden heranziehenden Sturmwirbel haben nach völliger Verdrängung des hohen Druckes bis zu den Alpen Einfluß erlangt. Das verſchärfte Druckgefälle löſt erneut ſtärkere Weſtſtrömung aus, wodurch die wärmere Luft raſch nach Oſten flutet und gleichzeitig die geſtörte Temperaturſchichtung ausgeglichen worden iſt. Die damit verbundenen Regenfälle erreichten nur im Gebirge große Intenſität, ſonſt fielen—10 Liter pro Quadratmeter. Orkanartige Stürme wüten auf dem Ozean, die von dort her⸗ anziehenden Zyklongebilde werden auch bei uns wieder ſt itr⸗ miſche Luftbewegung und noch weitere Erwärmung zur Folge haben. 3 93 8 Vorausſichtliche Witterung bis Samstag, den 24. Novem⸗ ber, nachts 12 Uhr: Weiterhin ſehr mild, ſtärkere, zum Teil ſtürmiſche Winde aus weſtlicher Richtung. Meiſt wolkig und zeitweiſe Regen. 7 r——.——Z—.— Herausgeber; Drucker und Verleget Druckerei Dr. Hads 5 Neue Mannheimer Zeitung G. mn b., Mannheim. k 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure Für Polltft: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunglpolitit und Lokates Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt! Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer— Gericht und alles lebrige: Franz Kirchet— Anzeigen! Marx Filter In den ersten 10 Jahren sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen, milden Erhaltung seines guten Preis 20 Ryu. NIVEA NKINOERSEIFf E waschen und baden. Das Kind wird es ihr einst danken, weil ihm da- durch spbter manche Sorge um die eints er- spart bleibt. Nivea Kinderseiſe ist überfettet und nach frztlicher Vor- schrift besonders für die empfind- liche Haut der Kinder hergestellt. Die Wirkung der Nivea/ Creme beruht auf ih- rem Gehalt an haufver- wandſem Eucerit. Keine andere Creme enthält Eucærit. Z U. zwar Vor dem Rasieren vor dem Einseifen, müssen Sie lhre Haut gründlich mit NIVEA CRE TIE einreiben. Schmerzloses Rasleren. blendendes Schneiden des Messers, Vermeidung jeglicher Haut- reizung sind der Erfolg. Stets gründlich in die Haut einreiben, damit die JSchaumerzeugung beim nachfolgenden Einseifen nicht beeinträchtigt wird! Dosen 0,20 bis 1, 20 M, Tuben aus reinem Zinn.60 u. 1,00 N — Neue Mannheimer Zettunß lelbeub⸗Ausgabe) Freitag, den 28. November 1928 PPVVVTTTTTT———TTTTT— Verſchärfung der Lage im Eiſenkonflikt Bereinigung der Arbeitgeberverbände Deutſchlands und Reichsverband der deutſchen Induſtrie hinter den Eiſeninduſtriellen/ Unterſtützung mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln ausgeſprochen WTB. Berlin, 23. Nov.(Drahtbericht.) Der Vorſtand der Vereinigung der deutſchen Arbeit⸗ geberverbände und das Präſidium des Reichs ver bandes der deutſchen Induſtrie haben in einer heute ab⸗ gehaltenen gemeinſamen Sitzung zu der durch die Auseinander⸗ ſetzungen in der Eiſeninduſtrie des Weſtens und der Werſtinduſtrie geſchaffenen Lage folgende Stellung genommen: Die in dem Schiedsſpruch für die Eiſeninduſtrie vorgeſehene Lohnerhöhung bedeutet eine weſentliche Stei⸗ gerung der Selbſtkoſten und damit eine Erhöhung der Eiſenpreiſe, die eine ernſte Gefährdung des geſamten deutſchen Preisniveaus nach ſich ziehen müßte. Jede wei⸗ tere Steigerung des Preisniveaus muß aber unter allen Um ſtänden vermieden werden. Die Preisentwicklung insbeſon⸗ dere in den Metallinduſtrien iſt nicht nur für die unbeteiligte Wirt⸗ ſchaft, ſondern für Deutſchlands weltwirtſchaftliche Stellung und da⸗ mit für die Volksgeſamthei von entſcheidender Bedeutung. Eine Eut⸗ wicklung, die der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage und der Wett⸗ bewerbstätigkeit der durch Kapitalknappheit, hohe Zinſen und andere Verpflichtungen in drückender Weiſe vorbelaſteten Induſtrie nicht ge⸗ nügend Rechnung trägt, ſchädigt letzten Endes die Ar⸗ beiterſchaft ebenſo wie die Unternehmungen. Der Abwendung dieſer Gefahr dient die Haltung der Unternehmungen in der gegenwärtigen Auseinanderſetzung. Nach dieſer Richtung muß daher auch von der deutſchen Oeffentlichkeit der Wirtſchaftskampf in der weſtlichen Eiſeninduſtrie mit dem großen Ernſt und dem Verantwortungsbewußtſein gewertet werden, wie dies von der deutſchen Induſtrie im Intereſſe des Volksganzen ge⸗ ſchieht. Die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände und der Reichsverband der deutſchen Induſtrie ſtellen ſich infolgedeſſen in voller Erkenutnis der Tragweite des jetzigen Konfliktes für die ganze beutſche Wirtſchaft geſchloſſen hinter die nordweſtliche Gruppe des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller. Beibe Organi⸗ ſationen haben beſchloſſen, die Arbeitgeber der norbweſtlichen Gruppe mit allen geigneten Mitteln zu unterſtützen. Die gleiche Haltung nehmen Vereinigung der deutſchen Arbeit⸗ geberverbände und Reichsverband der deutſchen Induſtrie gegenüber dem Wirtſchaftskampf in der Werftinduſtrie ein. Beide Organiſationen ſchließen ſich namens der geſamten Induſtrie der Erklärung an, die der Geſamtver⸗ band deutſcher Metallinduſtrieller für die Ar⸗ beitgeber der Werftinduſtrie abgegeben hat. FF ͤ ͤ d::.... y pdp Die Arbeitsmarktlage im Reich Beſchleunigte Rückwärtsbewegung Das Tempo der rückläufigen Bewegung auf dem Arbeitsmarkt hat ſich nach den Berichten der Landesarbeitsämter in der Berichts⸗ woche vom 12. bis 19. November weiter beſchleunigt. Vor allem hat dies drei Gründe: Hauptſächlich iſt es die winterliche Ar⸗ beiltsloſigkeit, die in dieſem Jahre trotz der milden Witte⸗ rung früher und in ben ländlichen Bezirken auch ſchärfer als im Vorfahr einſetzte; ſodann iſt ein weiteres, wohl konjunktu⸗ relles Abgleiten des Beſchäftigungsgrades, beſonders in Zweigen der Metallw chaft, aber auch in anderen Berufsgruppen, unver⸗ kennbar; ſch giſcher Art, ausgehen. eßlich ſind es allgemeine Hemmungen, auch pſucholo⸗ die von dem ſchweren Arbeitskampf im Rußrgebbet — SEiſenbahn⸗Rentenbank in Frankfurt a. M. Das Inſtltut, das im Rahmen ſeiner Wiederaufbaupläne gemeinſam mit dem Lah⸗ meyer⸗Elektrizitätskonzern in Frankfurt a. M. die Errichtung eines großen Elektrizitätswerks für Rechnung der Stadt Memel plant, hat nunmehr, wie wir erfahren, zum Bau dieſes Großkraft⸗ werks einen Betrag von 27 Mill. 4, verzinſt mit 9 v.., und dahlbar zum Nennwert, unter Bürgſchaftsleiſtung der Stadt Memel, zur Verfügung geſtellt, jedoch nur unter der Vorausſetzung, daß der Wiſenbahn⸗Rentenbank vom Reichsentſchädigungsamt der beantragte Wiederaufbaucharakter zuerkannt wird. Mit der Annahme 1 Antrags iſt in nächſter Zeit mit großer Wahrſcheinlichkeit zu rechnen. F. Beiersdorf u. Co. AG., Fabrik pharmazentiſcher und kos⸗ metiſcher Präparate, Hamburg. Die Geſellſchaft. nunmehr bie angekündigte Kapitalerhöhung um 1,7 auf 5 Mill. 4. Den Stammaktjonären wird, wie angekündigt, ein Bezugsrecht von 2 zu 1 zu 145 v. H. angeboten. Im Proſpekt über die Hamburger Börſenzulaſſung wird noch mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang gut ſei und vorausſichtlich wieder mit 10 v. H. Dividende gerechnet werden könne. Das Unternehmen beſchäftige zur Zeit 1000 Arbeiter und Angeſtellte. Kunſtſeiden⸗Holding⸗Grünbung in US. Wie aus Newyork gekabelt wird, veröffentlichen Speyer u. Co. folgendes amtliches Kommunigus: In Maryland wurde die Aſſociated Rayon Corporation mit einem autoriſierten Kapital von 40 Mill. Doll. proz. kumulativen konvertiblen Va. und 2 Mill. StA. ohne Nenn⸗ wert gegründet. Von dem autoriſierten Kapital werden zunächſt 20 Mill. Dollar VA. und 1,2 Mill. StA. begeben. Die neue Holding⸗ geſellſchaft erwarb beträchtliche Beteillgungen an einer Reihe führender Kunſtſeldegeſellſchaften der Welt, ſo an der Verei⸗ nigten Glanzſtoff⸗ Fabriken, an der deutſchen Bem⸗ berg., der holländiſchen Enka, der italieniſchen Snia Vis ⸗ do ſa. Die Aktien der neuen Geſellſchaft werden demnächſt in New⸗ nork durch Speyer u. Co. und Lehmann Broſ., in Deutſchland durch Lazard Speyer⸗Eliſſen, in Holland durch Teixeixa de Mattos zur Zeichnung aufgelegt werden. Nach der F. legt die Kontrolle der neuen Geſellſchaft in den Händen der Ver. Glanzſtoff⸗Fabriken und der ihr naheſtehenden Geſellſchaften. . Brennaborwerke kündigen. Infolge eines Tarifſtreites mit den Angeſtellten erhielten die Angeſtellten der Brennaborwerke von der Geſchäftsleitung in Brandenburg a. d. Havel die Kündigung Kurszeitel der Neuen Mannhelmer Zeſtung Artten und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotterungen in Mark ſe Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 23. November 22. 28. 22..28. 225 ab. St.-U. 21 J78.— 18,— Pfalz. Pregehefe 150,0 150,0 10¾ Ork: M. B M. 125,0 Had Nom. Gb 67.— 87.— Stdwarz torch. 178,0 178,0 18%„ l 140,0 9% hafen Stadt 91— 91, Werger Worm 217,0 218,0 Karlör Näb Hald 40.— 40.— 10% Mom. Gold 102,0 108,0 C. b. Kuen 1 1470 14k 37%* 9 1115 1 Dad. Aſſekura.85 2280 Hontersen rau 98— 5 70 2 33 52.* 2 20 1 e* 8% Tarba 5.15 1870 180 Heaung. Herst. 149,5 149.0 Fat n en 22.— 20 Badilche Sant. B Wifi.„e en 1 50 178 10.. 189.0 159,0 ortk Jem. Heid. 18, . a. 40 80 Broß t. guten 228 8285 25. Liektr. AG. 158,0 Sas en 17 20 Deiner 8. 120,01 10 1 ö* 0 2 5„Drg„ 1 Bübd, Disernte 188. 180 Seutſche Ainel.: 32800 880.0 Süd. Zuger. 151.0 152.0 Durlacher Hof 148,5 148,5 Enzinger Union 79,.— 15.— erein biſch. Delf.—.— Aleinlein Heidld. 200,0 200,0 Gebr. Fahr. 27 222 auyß& Freytag 138,0 Ludo ias b. K. Dr. 282,0 232,0 J. G. Farben. 280,0 268,0 Zellftoff Waldo. 278.0 Frankfurter Vörſe vom 23. November Feſtverzius liche Werte Bayr. Bod. Er. B. Wontan-⸗ Aktien. Bahr. Hyp. u. Wb. 186.0 80 Weidtank., 87,7587, 25 Seri. Handeln 285.9 8 5 75 2 70 Abiösgſch..8008 51.10 51,10 ſchend. Sergm 128. Tom. u. Privath. 188,7 Darmſt. u. Nat. 293,0 Helſenk. Bergm 123.0 1 e Deutſche Bank. 109.0 169,5] Harp. Bergdau—.— 185,2 „ ohne 15,25 14,90 Di.-Uflat. Bank. 51. Iſe 8gb. St. K. 240,0 D. Wertb.(Gold] 89.— 89,— D. Effekten Banf 128,0 ali Aſchersleb. 278,0 D. Schazenw. 23-.—.— D. up. u. Wechf. 140,0 140,5 Kali Salzdetfurth 493.0 % Schug. 00 1—.——.—.lleberſee⸗Bant 105,0 105,0 Kali Weſteregeln 280,7 279,0 5 14 6,88 6,75 H. Vereinsbank. 101,0 Klöcknegz.. 110,5 Wee 23 205 0 Dertenee Bent: 400, 68. Nanga u. 2180 e.80 925 Jrantf. Dank. 118 Sberſchl& Bed.—,— 280 78.25 Reale Hyp.⸗Bk. 1470 Stavi⸗Minen. 82.25 4 0 2 e ee etall. u. M- G. 141,5 140,0 Phönig Bergbau 91,50 92.— 8% Arkr. Mh. 2 77.50 Mitteld. Cd.⸗B. 217.0 4 5 Braunk.—.— 8% Preuß. Rali—.— Nürndg. Verein 180,0 Aheinſtahl... 139,0—.— 89% Preuß Rogg... Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34 50 Riebeck⸗Montan- „Südd. Feſtwo.50 Pfalz. 0 159,2 8 5 5 r J„M. 14,50 Reichsbank 318, ellu etgbau 5 n Ae 59 8 0 110 U u. Hauraßune—— 8% Rö-M. ⸗Don.————Ahein. Hyp.⸗Bk. 218,0 Ver. Stablwerke. 0 Südd. Boden-. 178,0 178,0 e r 2 94.75 Süd. Disconto. 130,3—.— 89 Bar 85.—185.— Wiener Bankver. 15, Induftrie⸗ Aktien. %. Faß 25 h 85.— 88.— Württ. Notenbg—— d g rankf. All. Verſ. 208.0 Ileichd.-Mannh. 815,0 2%„„. 7 8 inger K. St. 185,0 85% 1 kf. R. u. Mitv. 14.75 8 320.0 „. N 5 anng. Berſ.-G. 155,0—.— Mainzer St. A. 284.0 Big. 22 78,— Oberch. Verf..—.— 205.0 85. 339.0 841,0 Udb. big. 75.25—.— warz⸗ Storch. 177,0 177,0 4575 n g Trausport- Aktien. Taberbrün. e r 8.. Mie 74,—74.— Had. Lokalbahn Werger 1 12411411 Bank- Alten. 83 57—Accumulatoren.—— 19,0220 0 Eblünger Rasch 20-5 98% Srkr. Ng. e e zugeſtellt. Es handelt ſich um ungefähr 300 Angeſtellte. Auch die Werkmeiſter wurden von dieſer Maßnahme betroffen. * Mimosa Ac.— Vor Erweiterung der photographiſchen Film⸗ produktion. Wie BT. aus Verwaltungskreiſen erfährt, hat das Ge⸗ ſchäft ſich bei der Geſellſchaft günſtig entwickelt. Die Geſellſchaft iſt zurzeit dabei, in Anbetracht der ſtarken Nachfrage einen Erweite⸗ rungsbau ihres Gebäudes für photographiſche Filmherſtellung vor⸗ zunehmen. Unter dieſen Umſtänden könne man unter den üblichen Vorbehalten mit mindeſtens der vorfährigen Dividende rechnen. Die Geſellſchaft hatte in den letzten drei Jahren 14, 16 und 17 v. H. Dividende gezahlt. * Bevorſtehende Kapitalserhöhung bei Inlins Berger Tieſban AG., Berlin. Da die Verhandlungen um mehrere große Auslands⸗ aufträge der Julius Berger Tiefbau AG. einen günſtigen Verlauf nehmen, beſchäftigt ſich die Verwaltung bereits mit der Vorbereitung einer Kapitalserböhung, deren Ausmaß von dem Endergebnis der Verhandlungen abhängen wird. Für die rumäniſchen Aufträge wird eine Kapitalserhöhung nicht vorgenommen. Nene engliſche Geldnoten. Geſtern begann die Bank von Eng⸗ lond mit der Ausgabe neuer 1 Pfund⸗ und 10 Schil⸗ ling⸗Noten, die an die Stelle der bisher in Umlauf befindlichen Schatzamtsnoten treten. :2 Die deutſche Rohſtahlgewinnung im Oktober. Nach den ſta⸗ tiſtiſchen Erhebungen des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlindu⸗ ſtrieller betrug die deutſche Rohſtahlgewinnung im Oktober 1928 1306 338 Tonnen. Arbeitstäglich wurden durchſchnittlich 8 383 To. hergeſtellt gegen 47 609 Tonnen im Vormonat und 49 297 Tonnen im Auguſt. Die Oktoberleiſtung entſpricht 84,1 v. H. der durchſchnitt⸗ lichen arbeitstägl. Rohſtahlgewinnung im Jahre 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfange. * Die Leiſtung der deutſchen Stahlwerke im Oktober. Der Verein Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller veröffentlicht das Ergebnis ſeiner Erhebung über die Leiſtung der deutſchen Walzwerke ein⸗ ſchließlich der mit dieſen verbundenen Schmiede⸗ und Preßwerke im Oltober 1928. Danach betrug die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Oktober 1081 891 Tonnen. Die durchſchnittliche arbeitstäg. iche Gewinnung belief ſich auf 38 128 Tonnen gegen 37 634 Tonnen im nat und 39 470 To. im Auguſt. Dies entſpricht 75 v. H. der chnittlichen arbeitstäglichen Leiſtung des Jahres 1913 im Deutſchen Reiche damaligen Umfangs. * Drahtausfuhr und Ausſperrung.— Kein Angebot deutſchen Materials. Sowohl bei Walzdraht als auch bei Verſeinerungs⸗ oͤrühten macht ſich, wie wir hören, bereits ein empfindlicher Mangel deutſchen Materials am Ausfuhrmarkt bemerkbar. Da etwa 65—70 v. H. der Walzdörahterzeugung durch die Ausſperrung aus⸗ geſchaltet ſind, beſteht bei den noch arbeitenden Betrieben der Draht⸗ verfeinerung zum Teil bereits Robhſtoffmangel. Der Walzdraht⸗ verband hat ſich faſt gänzlich vom Ausfuhrmarkt zurückgezogen und feine Verkaufstätigkeit im weſentlichen eingeſtellt. In Verfeinerungs⸗ drähten werden zurzeit vornehmlich die Inland aufträge ab⸗ gewickelt, ſo daß für die Ausfuhr kaum Maberial vorhanden iſt. Mit Ausnahme einiger Abſchlüſſe, die noch mit nicht ausgeſperrten Werken laufen, ſind deutſche Verfeinerungsdrähte ſo gut wie vom Ausfuhr⸗ markt verſchwunden. Die Ausfuhrpreiſe ſind gegenwärtig für die verſchiedenen Sorten ſehr unterſchiedlich. Eine weſentliche Er⸗ höhung der Einfuhr von ausländiſchen, und zwar hauptſächlich bel⸗ giſchen, Drähten nach Deutſchland dürſte kaum zu erwarten ſein, da dieſe Werke zurzeit ziemlich lange Liefertermine fordern. Börſenberichte vom 23. November 192 Mannheim freundlich Farbenarktien, en per Ulimo vorgenommen wurden, zogen anfänglicher 2 an. Sonſt beſtand noch Intereſſe für elektr. Werte aktien vernachläſſigt waren. Es notierten von Inde ben, Daimler und Südzucker höher, ſchwächer da Neckarſulmer, Wayß u. Freytag und Weſteregeln. Von 2 akien wurden Frkf. Allgem. höher notiert, dagegen Aſſekuranz mit 205 offeriert. Banken lagen faſt unverändert, Brauereien waren Werger⸗Brauerei feſter. Frankfurt freundlich Eröffnung der heutigen Börſe machte ſich w Zurückhaltung bemerkbar, da die Verſch nkonflikt allgemein verſtimmte. Die Spetulati ö dentlich zu Abgaben, ſo daß vereinzelt kl gänge eintraten. Es machte ſich jedoch bald, vom J markt ausgehend, eine freundliche toch durch einige günſtige Momente verſtär ten Auslandsbörſen von geſtern und di gungen der Bankkundſchaft am Börſengeſ auch das Ausland verſchiedentlich größere Käufe v Spekulation ießlich zu Deckun gen, ſchäf 0 rs in Spezialwerten, recht lebhaft g ar(plus 2 v..) nahm das Geſchäft z 10 rmiſchen Charakter an. Am Elektromarkt erer Nachfrage für Licht u. Kraft eine Beſſerung v bemerkbar. nur in Geſfürel beſtand Realiſationsneigung A v. H. Nach den erſten Kurſen wurde das G die Haltung blieb jedoch freundlich und die anf zugten Werte wurden weiter recht lebhaft gehar neuten Kursbeſſerungen bis zu 1 v. H. Tagesgeld war Welter angeſpe mt. 5 Berlin nicht einheitlich Schon im Vormittagsverkehr konnten man bel zwar geringem Geſchäft eine beruhigtere Stimmung feſtſtellen, und börſe waren die Kurſe—2 v. H. höher unter Bevorzugt Das 8 e„da morgen ſchon der erſte Schiebungstag iſt, rechtzeitig Vorbereitungen, es herrſcht dle Anſicht, daß mit Schwierigkeiten kaum zu rechnen ſein dürfte. Lebhaft war das Geſchäft in Farben, die erneut anziehen konnten. Montanwerte waren ruhig. In Kunſtſeidenwerte fanden größere Umſätze ſtatt bei Steigerungen bis 12 v. H. Deutſche An ⸗ leihen und Ausländer nicht einheitlich, Pfandbriefmarkt ruhig. Der Geldmarkt war unverändert. Nach den erſten Kurſen wurde es, bis auf wenige Werte lebhafter. D Kaſſamarkt war bei Der —3proz. Schwankungen nicht einheitlich, doch überwiegend ſchwächer. Der Verlauf war ſehr ruhig, die Spekulation ſchritt verſchledentlich zu Glattſtellungen, ſo daß ſich kleine Rückgänge ergaben. Im großen und ganzen ſchloß die Börſe aber nur wenig gegen die Anfangskurſe verändert. Dey i ſe n gegen Reichsmark waren wieder etwas ſchwächer; Dollar waren mit 4,194 angeboten. hweiz feſt, 19,26 gegen Kabel New⸗ hork nach 19,25. Holland unverändert. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark lagen etwas höher, 25—30 Stellen auf einen und 88— 99 Stellen auf oͤrei Monate. Berliner Oeviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6¼ v. 5. Amtlich 22. Noyember 23. November Parität Disko in Req für G. B. G. B.. M. atze 5 Holland... 100 Gulden 168,27 168,61 168,29 168,57 168,48 4,5 Wia 100 Drachmen 5,425 5,485 8,428 5,438 8,448 10 Brüſſel. 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,28 59,38 58,26 88,38 38 358 45 Danzig.. 100 Gulden 51,28 81,44 81.27 81,48 81.553 8.. 100 finnl. M. 10.545 10,565 10.545 10,588 10,812 7 Italien. 100 Lire 21,988 22,005 21.88 220022028 5,5 Südflawien.. 100 Dinar.388.882 7,863 777 758 7 5 100 Kronen 111.76 1118811172 1114 112.06 5 „ 100 Eskudo 18,76 18,60 18,76 18,0 1748 8 Oslo 100 Kronen 111,74 111,98 111,2 11184 11174 8,5 Paris 100 Franken 16,87 16,41 15,37 16,41 16,445 3 Prag 100 Kronen 12,425 12.445 12,418] 12,488 12388 5,5 chweiz. 100 Franken 80,715] 80,875 80,71 80,87 80,518 3,5 .. 100 Leva] 3,029] 3,085] 8,027] 3,088 3017 10 anien... 100 Pefeten 67,88 67.876785 6769 68,57 5 .. 100 Kronen 112,04 112,26 112,02 112,24 11208 45 Wien.„.. 100 Schilling 88,1 58,08 58.91 59,03 38,79 85 Budapeſt 100 Pengs= 12 500 Kr.] 73 095] 78,235 78,08 78,2272 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..767.771].787 1771] 1/788 10 Canada... 1 Canad. Dollar] 4,198 4,204.198 20⁴ 4,1761— Japan. hen 1882.938 1882.9880 17888 58 Kalro....„1 ägypt. Pfd. 20,858 20,898 20,83 589 20,91— Konſtantinopel„„ 1 türk. Pfd..104] 2,108] 2,104] 2,108] 2,130 10 London 1 Pfd. 20,88 187, 20,327] 20,367 20,393 4,5 New Jork. 1 Hollar 4 1820].2000.810] 4,1860.1780 Rio de Janeiro.. 1 Milreis] 0,5005] 0,8025 0,5008 6,5025 0,508 Urugua g 4,288][ 4, 294 1 Gold Peſ. 22. 23 22 23. 180,2 Frankfurter Gas 142,2 142,2 Petersunion 105 5 18.25 88g. 0b.& Bit. 70,25 70,25 145 Nühm. 2 Philipps Frankf. 25.— 2 Porzellan Weſſel. Rein. Gebhe Sch 111.0 112,0 Rheinelekt. B. A. 79.— 7 38.“„ St. A. 1575 — Roeder, Gebr. D. 124,7 22. Bd. Maſch. Durl. 171,0 1 71 5* 5200 aſt.⸗ G. 1 5 Bayr. Spiegel 71.— 71,50 Ges fürel* 1 7 r Beck& Henkel 35.— Goldſchmidt 501—.— Bergm. Tlektr. 228.5 Gritzner M. Durl 120,0 120.0 Brem.-Beſig. Del 63,50 65.— Grün& Bilfinger 180,0 Drown Boveri 152.5 152,5 ald 2 3 ammerſen Tement Heidelh 137,2187,2 K. Füßen 124.0 Rückforth. geen e e e ee be . irſch Kupf.u. M. 132,0—.— Ehemiſche Alber! 73,— r 98.— Schlinge Go. bg 90. Ch. Brockhnes 101.0 olzmann, Phil. 188,0 Schnellpr.Frkth 7 J. Daimler Benz 67, 28 8 Schuckert 2288 2365 2 Dt. Eiſenhande—,— 75, 5— Erlangen 98,— 85,— Schuhf. Berneis 88.25 68,30 . 17 ungbans St. A. 89.50 Seilinduſt.Wol 52.— 695— Dt. Omeleum 9 2260 3200 Kanzm, Rglſersl. 26,9, Sed St. Ingb. N Dresd. Schnellpr—— 1200 Karstadt Rub. 242,2 Südd. Zuder 152.0 152,0 d e e eee e i 9 1 nort, 142, 5. Soden 5— Zonſetv. Braun 81,50 81,— Triest: Beſighelnt 62. 1 Krauss Cco. Bock.—.——,— Ber. Chem. Ind. 88,50 Bex. deutſch. Belf. 85. 0 N 2 Dergt. Ja 5 1250 1 Be drne Ber. Ultramarin 157.0 ere dende] Ber. Bellft. Berl. 129,0 Zu Weinen.. DBogik. Masch. St. 11,— Lug Maſchinen 6 Voigt& Haffner 218,0—.— Mainkraftwerke. 114,2 Bolth. Sell. u. K. 98,.— 98, a 185,0 Mez Söhne.. 88,—58.— 8 an 185,1 Mlag, Muold. 127 W. Wolff.. 188,0 186.0 Zelſtoff Aſchffög. 205,2 204.8 Ciſen Kaſſersl.. Elektr. Licht u. K 248,0 Elektr. Lieferung Emag Frankf. EmalllSt. Ullrich 2. Enzinger⸗Union 18.— Etting. Spinn.. 225.0 aber, Joh. Blet 38,58 88.59 Moenus aber& Schleich 115,0 r Gebr. Pirm. 127. G. Farben. 281,0 %„ Bonds 21 188,0 Feinmech. Jetter. 80.— Felten uidkaum. 183.0 . H. 49,— Soden e ee„ Memel 138,0 186,0 Motor. Oberurſ. 105,0 105,5 Zug 7—ͤ5—— Neckarſulmer Fg. 22,„ Arb. Beder Spier 70.— 70.— Ufa Freivert). 89.—88.— Vörſe vom 23. November Berliner verzinsliche%% UnatSer. II 21,25 21,50 Berl. Handelsg. 284, 2 288.7 Seſftver⸗ che Werte 5„III 19.25 19.45 Com. u. Priptsk. 189,7 189,0 Goldanleihe 8 75 3 7 55 3 1 6% Reichsanl. 2 87, 8 i t. Aſtatiſche Bt. 51.— 51, Wach lach 51.10 Franevort⸗ Aktien. Deutſche Bank 189,0 189,0 ohne Ublöfgrecht 15.— 18,— Dtſch.Uederſee Bk. 105,0 108.2 5% Bad. Kohlen-.—. Disconto Comm. 162,7 162.2 Dresdner Bank. 169,5 169,5 50 Mitteld. Kredbk. 226,0 2220 Baltimore Ohio 118,0—,— Oeſterx.Creditbt. 34.50 34,50 9 144,1 Reichsbank 19.0 820,7 . 1810 Rhein. Crebitbr. 125,0 128.0 Hanſa Diſchiff 178,1 178,1 Süddeutſch. Dise. 129,5 129,5 Rordd. Floyd. 8 Frankf. Allgem. 207,0 205,0 Verein Elbeſchiff. 58.— 58,80 Induſtrie⸗Aktien. Bank ⸗Aletten. Accumulatoxen. 170,0 170,0 Dank f. el. Werte 182,0 160 0 Adler& Oppend. N 8e Prß. Rakianl..82 e 10,801 5% Roggenrentd.55.61 8% Landſch. Rog..94 8,91 8% Mexikaner 35,15 4% Türk. Ad. Anl..90 25 ei 1228 5 2 eld Stra 5 15 Aug 2. Crtbip. 488.3185 Pere Nesz 145,51 8 Adder Alen Babiſche Bank 180.0 antungdahn. 8 00 1 1288 4400 Setter. ⸗A. l. 15 dais Wee re 3 2e 18 8 Jank f. Sean. 173,7 174,1 Adlerwerke 105,0 104,5 ene See 28.80 20,5 Bara Baatz 1370 480 h Maasberg 86 36,.— Gebt. Graßmann 82.— 81,80] Rhel an Elektr.-G 12791877 18880158 22.28. tr.-G. 5 1 89— e uhalt. Kohl. 101, 2 1 8 e Aſchaffbg. Zellſt. 204, 20 13 Hackethal Dra 90 98,85 5 5 1800 15 VNN Faun 95 137,5 137,5 Nlebeck Pontan 46,0 780.9 Balcke Maſchin. 129,0 ann. M. Egeſt. 43.— Bama„Meguin 21.75 24,78 Hb,⸗Wien Gum 83.— 88,— J. B. 8„466,2 arkort Bergwk. Bergmann Elekt. 227,7 Berl.⸗Gub. Hut. 340,0 Berl. Karls. Ind. 76,50 Berliner Maſchb. 91.75 Braunk. u. Brikett 165,0 Br.⸗Beſigh. Delf. 86,50 Bremer Vulkan 141,0 Bremer Wolle 227,0 Brown, Bov. C. 152,2 Buderusiſenw. 57,.— n 18 Sachſenwerk 1 Hartm. Maſchin. 16,„50 Salzdetfurth 480, 77.— Hebwigshütte, 91,292. S 5„183,7 192,8 92,— Hilpert Maſch. 88,25 Scheidemandel Hindrichs Kuff. 10,0 108.0 Schubertc Salzer 3870 Hleſch Kupfer 188,3 132.) Schuckert 8 C. 238.5 141.0 475 hberg Leder 110,5 140,5 8 80 85 229,0 Hoeſch Elſen. 135.2 134.5 Schultheiß Pag. 924.9 152.0 Fes newer 677158775 Stem.& Halske 410,5 65,75 Phil. Holzmann 187.5 135,0 Sinner U. G.. 1380 Horchwerle. 110,2 110,0 85 Kammg. 1175 259, lſe Bergbau 237,2 5 5 Stolberger Zink „Jübdel& Ca 128.0 5* Gebr. Junghans 68,25 e Kahla Porzellan 125.0 Teleph. 68.50 Kaltw. Aſchersl. 277,0 Toe alfa 10155 n 12 Tletz, Leonhard 280,5 H. Knorr.. 143. i 155,8 Kolm.& Joub 80.— Transradio 185, Oebr. Körting 78,50 Barzimer Hapier 8440 Sraußs Ele, dor 275050 Pe Fee dan 10 Kronprinz Miet. 1040 B. Jiſch. cg 172 8 5 7 4*— N 7 Ryffhäuf.⸗ Hütte 61, 5. 1 5 551. 10 vLagmeger& Co. 169.0„Stahtwerke n, Jaurahtitte 88.80 B Schuh. Branz 88 50 Linde s Eis.. 171.5 B Stahl. v. b. Zup. 188,2 Carl Lindström. 860,0 888,0 Ber. Ultramarſn. 187,0 Lingel Schuhfab. 36,— 36,— Dogel Telegraph. 50,— 80.— 1240 L Loewe& Cn. 244,5 247,0 Pogtland Rasch 7728 78. C. Lorenz. 138,5 Voig& Haeffner 2110 Lüdenſcheid Met. 100,0 Wanderer Werke 129.7 e 8 13.65 Magirus rech.. 59.28 37—., Veſtereg. Alkal. 290.7 278.0 Sein e A 1 Mannesmann 129,8 Wieing⸗Cement 170,0 Eich 927 5 5 2765 Mansfelder Akt. 116.8 Wiesloch Tonw. 118.0 chw. Berkwerk 201,0 Mariuail. u e Metall— Fader Bleiſtift aximil. Hütte—.——— Wittener Gußſt. 48,.— 4 ae e Ee fab e me dn. 2 8b Belt Sen. G. F. 2681. ez bne 1 5 S ende ze der Pie mieten jero dae. gente dee 2778 Feldmühle Pap. 243,0 Mik& Geneſt 110,5 N 1 1 of 62.2582. Felten& Gulll. 188, Möteden deus 875„„ Frankfurter Gas Müblbeim Bera 104.5 4 . 3 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Recarluum Jprs 1 1 8 Peters. J. Habk. 285 Gaggenau.⸗A. 10,— Nordd. Wollkäm. 184, Ruſſenbank. 215 Gebhard Teztil. 109,7 Oberſchl. C. Bed. 112,9 108.9 Deutſche Petrol. 90, Gelſenk. 17 126,5 Oberſchl. Koksw. 118,0 Heldburg. 1384,0/188,0 Genſchom& Co. 1 5 Drenſt.& Koppel 108.01 Adler Kall. Germ. Portl.⸗Z. 1877 8 5 Diamond. 21.80 Gerresheim Glas 132,5 Phöntz Bergbau 92.15 88.— ochfrequengz. 170,0 Geſ. f. elkt. Unt. 266,2 2 Polvpßon.. eue dad 299.02 Rathgeber Wagg. JKonnen berg Reisholz Papler 240,0 Stoman Salpet. 90 Sheinfeld. Kraft 184,0 188,0 Südſee Phosph. 21/28 28. n. Braunk 274.7 O Ufa 0480. Chem. Henden. 181,7 Them. enk. 28,20 Chem. Albert. 75,75 75,75 Concord. Spinn. 111,0 3 8 O 8 Daimler Benz.87.— Deſſauer Gas 198,2 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 144,2 Deutſche Erdöl 139,5 Diſch. Gußſtahl. 95.— Deutſcheſtabelw. 71,15 Dtſche. Maſchfbr. 50.15 50,— Diſche. Steinzg. 229.0 Deutſche Wollw. 51,75 Diſch. Eiſenhdl. 79.— Deutſche Linol.. 322,7 Dredd. Schnellpr. 121,0 Dürener Metall 225.0 225,0 Dürkoppwerke. 43,50 Dynamit Truſt 122,3 Elektr. Jieferung 178 7 .— 2 20. 1858 E 880 388 8 Gebr. Goedhardt 880,032 Goldſchmidt Th. 88,80 89,75 [Gritzuer Moſch., 120,0 1 — Freitag, den 23. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 547 Nachrufe, sowie all denen, Ruhestätte geleiteten, In tiefer Trauer: Christian Vollmer und Danksagung Für die vielen Beweise wohltuender Anteilnahme an dem uns betroffenen schmerzlichen Verluste unseres teueren Entschlafenen, insbesondere für die zahlreichen Kranzspenden und die ehrenden die ihn zur letzten sagen wir unseren empfundenen, herzlichsten Dank Käfertal, im November 1928 tier 14000 Familie Berbriefe a Dlaceroi Ul. Naas G. m. b.., E 6,. 5 Prautpaëre Haan bel kaufen mit Vorliebe ihre Trauringe I Mannheim F 2, 4a Zur Aufklärung weisen wir höfl. darauf hin, daß die Regensburger Kranken- und Sterhe-Versicherungsanstalt für den Mittelstand schon seit Jahren am biesigen Platze eine selbständige Geschäfts- stelle unterhält und eingereichte Rechnungen sofert bei Verlage vergütet. sind, die ihnen zukommenden jede Verzögerung zu erhalten. Inanspruchnahme des Arztes als TA. 8 18 5 Dieser Vorteil ist für alle diejenigen von größter Bedeutung, welche darauf bedacht Aufnahme gesunder personen bis zum 65. Lebensjahre. Bei Uebertritt Kürzung der Wartezeit. kein Krankenschein. Auskunft bereitwilligst durch die Bezirksdirektion Mannheim Tel. 23285 (Nitar eiter gesmefitf Gelder ohne Privatpatient; 8890 für Weihnachten Versäumen Sie nicht, diesen Vorteil wahrzunehmen Schlafzimmer Speisezimmer Herren zimmer Küchen-Möbel Rlubmõöpbel Einzel-Möbel Neuzeitliche Modelle in besten Edelhölzern aus Kunst- u. ersten Werkstätten zu Preisen, die Sie angenehm überraschen. Rob. Leiffer Môbel-Ausstelung Bismarckplatz 1/17 9 Diejenige Perſon die einem Ge⸗ ſchäftsreiſenden am 10. November (Samstags) vong bis 10 Uhr vor⸗ mittags, 2 Hand⸗ taſchen mit Muſt. getragen hat und ſich gegenſeitig im Gedränge des Straßenverkehrs nicht mehr getrof⸗ fen haben, wird erſucht die? Hand⸗ taſchen im Hotel Pfälzer⸗ Hof 1 Mannheim abzugeben. 58372 Aufarbeften v. Matratz. u. Diwan werdn prompt übern. Komme nach jed. Ent⸗ ferng. Karte genügt. Fertig Jg Nr. 4. B5450 a Welcher Uindergarten auf dem Lindenhof nimmt noch 4jährigen Jungen auf.* 8396 Angebote an Dr. Nagel, Meerlachſtraße 26. 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Die Firma iſt erloſchen. Carl Otto Weil, Mannheim. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach München verlegt. Karl Ganter, Mannheim⸗Feudenheim. Die Firma iſt erloſchen. Carl Ludwig Oberneſſer, Mannheim. In⸗ haber iſt Carl Ludwig Oberneſſer, Kaufmann, Woerth a. Rh. Adam Kiſſel& Co., Mannheim ⸗Feuden⸗ heim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 8. November 1928 begonnen. Perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter ſind Adam Kiſſel, Schiffs⸗ beſitzer, und Ludwig Köpping, Kaufmann, beide in Mannheim⸗Feudenheim. Geſchäfts⸗ zweig: Handel mit Kohlen, Holz und Torf. Leonhard Horneff, Mannheim. Kaufmann Otto Horneff, Mannheim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter einge⸗ treten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Oktober 1928 begonnen. Die Firma iſt ge⸗ ändert in Leonhard Horneff& Sohn. W. Ludewigs& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 5. November 1928 begonnen. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind Walter Ludewigs, Kaufmann, Mannheim, und Wilhelm Ludewigs Ehefrau, Mathilde geb. Schmid, Mannheim. Dem Wil⸗ helm Ludewigs, Mannheim iſt Prokura erteilt. Süddeutſche Düngergeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung vorm. J. P. Lanz& Cie., Mannheim. Karl Schäffer, Kaufmann, Mann⸗ heim, und Hans Eipperle, Kaufmann, Mann⸗ heim, ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt der⸗ art, daß jeder derſelben gemeinſam mit einem anderen Prokuriſten die Firma zu zeichnen befugt iſt. Süddeutſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗ Aktien⸗Geſellſchaft, Mannheim. Die Prokura des Dr. jur. Hartmuth Rüdinger iſt erloſchen. Bauſtofſe⸗Großvertrieb Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 31. Oktober 1928 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Groß⸗ und Kleinhandel in Bauſtoffen jeglicher Art, ferner die Her⸗ ſtellung und der Vertrieb von Straßenbau⸗ material und die Erledigung aller hiermit zuſammenhängenden Geſchäfte. Das Grund⸗ kapital beträgt 50 000 R. /. Karl Schölch, Kauf⸗ mann, Mannheim, iſt Vorſtandsmitglied. Be⸗ ſteht der Vorſtand aus mehreren Perſonen, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Vorſtands⸗ mitglieder oder durch ein Vorſtandsmitglied in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten ver⸗ treten. Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht: Das Grundkapital iſt in 300, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 100 N./ ein⸗ geteilt, die zum Nennbetrage ausgegeben wer⸗ den und alle von den Gründern übernommen ſind.— Der Vorſtand beſteht je nach der Be⸗ ſtimmung des Aufſichtsrates aus einer Perſon oder aus mehreren Mitgliedern. Der Auf⸗ ſichtsrat hat das Recht der Ernennung der Vorſtandsmitglieder ſowie der Stellvertreter. Der erſte Vorſtand iſt durch die Gründer be⸗ ſtellt.— Die Betanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft und die Berufung der Generalverſamm⸗ lung erfolgen durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger.— Die Gründer ſind: 1. Kaufmann Bart van Neerbos in Ter Neuzen(Holland), 2. Kaufmann Cornelius Garardus van Neer⸗ bos in Ter Neuzen(Holland), 3. Proturiſt Ludwig Nies in Mannheim, 4. Kaufmann Karl Schölch in Mannheim und 5. Kaufmann Richard Künzig in Mannheim.— Der erſte iſt Aufſichtsrat beſteht aus den unter 1, 2 und 3 genannten Gründern.— Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten Schriftſtücken, insbeſondere von den Prüfungs⸗ berichten des Vorſtandes, des Aufſichtsrates und der Repiſoren kann bei dem unterzeich⸗ neten Gericht, von dem Prüfungsbericht der Reviſoren auch bei der Handelskammer Mannheim Einſicht genommen werden. Ge⸗ ſchäftslokal: Jungbuſchſtraße 11. Oberrheiniſche Verſicherungs ⸗Geſellſchaft in Mannheim, Niederlaſſung der Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Berlin. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 17. September, 16. November und 27. Dezember 1889 feſtgeſetzt, in der Folgezeit mehrmals geändert, am 11. November 1927 neugefaßt und am 12. Juni 1928 wieder ge⸗ ändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt der unmittelbare Betrieb aller Verſicherungs⸗ zweige mit Ausnahme der Lebensverſicherung und die Rückverſicherung in allen Verſiche⸗ rungszweigen. Das Grundkapital beträgt 60 000 000 R. L. Vorſtandsmitglieder ſind: Dr. Kurt Schmitt, Berlin⸗Steglitz, Dr. ſur. Hans Heß, Berlin⸗Schöneberg, Eduasd Hil⸗ gard, Oberregierungsrat a.., Berlin⸗ Grunewald, Dr. Clemens Maiholzer, Berlin, Dr. Rudolf Beckhaus, Berlin⸗Dahlem, Dr. Carl Boettinger, Berlin, Guſtav Kaukmann, Berlin⸗Schöneberg, Franz Köhler, Hamburg, Georg König, Berlin, Ludwig Nepmüller, Berlin, Dr. Rudolf Schloeßmann, Berlin, Bietor Schroeder, Berlin⸗Lichterfelde⸗Weſt, Heinrich von Tyſzka, Berlin, Richard Dobber⸗ tfuhl, Berlin⸗Steglitz, Dr. rer. pol. Friedrich Ernſt, Stuttgart, Guſtav Joos, Stuttgart, Rudolf Märklin, Stuttgart und Auguſt Würz, Stuttgart. Die Geſellſchaft wird vertreten, wenn mehrere Vorſtandsmitglieder vorhanden ſind, durch dasjenige Vorſtandsmitglied ſelb⸗ ſtändig, das der Aufſichtsrat hierzu ermachtigt hat, oder gemeinſchaftlich durch zwei Vor⸗ ſtandsmitglieder oder durch ein Vyeſtands⸗ mitglied in Gemeinſchaft mit einem Prokn⸗ riſten. Stellvertretende Mitglieder des Vor⸗ standes ſtehen in Bezug auf die Vertretung der Geſellſchaft den ordentlichen gleich. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das [Erund kapital iſt in 200 000 auf den Namen lautenden Aktien über je 300., eingeteilt. Der Vorſtand der Geſellſchaft kann aus einer Perſon oder mehreren Mitgliedern beſtehen, die vom Aufſichtsrat beſtellt werden! Die Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaft und die Be⸗ der Generalverſammlung erfolgen anzeiger. 113014 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. An alle Herren! Teenie 0 Erinnern Sie sich an die „Wichtige Botschaft“ und kaufen Sie Ihren Winter- Ulster oder Anzug im Umbau- Ausverkauf 5 Grösstes Haus fur fertige Herren- Hnaben- und Sporrkleſdung Mormheirm Q 5. 4½5. ee. dubwigshafen a. Rh. Mlänthen a] Verloſung zum 1. Januar 1929 Auf Grund der heute vor dem Notar, Herrn Geh. Juſtizrat Helfrich, Ludwigs⸗ hafen a. Rh., vollzogenen Ausloſung werden zum 1. Jaunar 1929 zum Nennwert heimgezahlt: Cass 1. Sämtliche 495 Li uidations: Goldpfandbrieſe(Zertifikate ſ. Ziffer) der Reihen 81, 262, 518; 2. von den Zertifikaten, das ſind die Stücke über R/ 40.—, 30.—, 20.— und 10.—, der Rethen—440 die Endnummern 0, 1, 4, z. B. die Stücke Nr. 1, 4, 10, 11, 14 uſw.; g. von den 825 Goldpfandhriefen der Reihe 2 die Endnummern 08, 85, 80, z. B. die. Stücke Nr. 05, 105, 65, 165, 80, 180 uſw. 4. von den 827 Goldpfandbriefen der Reihe 3 die Endnummer 50, z. B. die Stücke Nr. 50, 150, 250 uſw. Bei den 875 Goldpfandbriefen werden die Stückzinſen vom 1. Oktober 1928 bis 1. Januar 1929 und bei den Zertifikaten die auf der Rückſeite der Urkunden berech⸗ neten 4% igen Zinſen und 675 Zinſeszinſen bis 1. Januar 1929 mitvergütet, Wir löſen die Stücke jetzt ſchon ein, wenn dagegen unſere 8 igen bis zum 1. Or⸗ tober 1932 nicht rückzahlbaren Goldpfandbriefe oder unſere 8 igen bis zum 1. April 1933 nicht rückzahlbaren Gold⸗Communal⸗ Obligationen bezogen werden. Dieſe Pfand⸗ briefe und Communal⸗Obligationen werden mit Zinsgenuß vom Beßngstage ab unter dem jeweiligen Börſenkurs(derzeit für die Pfandbriefe 977%, für die Communal⸗Obligationen 947%) abgegeben. Die Zinſen auf die verloſten Stücke werden trotzdem bis 1. Januar 1929 vergütet. Die 875 Goldpfandbriefe und Communal⸗Obligationen ſind verfügbar in Stücken zu G. 100.—, 200.—, 500.—, 1000.—, 2000.— und 5000.—. Für Beträge unter 100.— Goldmark ſtellen wir aus unſeren Vorräten der Stücke 4 iger Liquidationspfandbriefe zum jeweiligen Börſenkurs z. Zt. 77755 zur Verfügung. Gegen bar werden die verloſten Stücke erſt ab 1. Januar 1929 eingelöſt. An dieſem Tage endigt die zinsſcheinmäßige Verzinſung, die Beträge fehlender Zinsſcheine werden am Kapital gekürzt. Bei der Einlöſung von Pfandbriefen, die auf Namen eines beſtimmten Be⸗ rechtigten umgeſchrieben(pineuliert) ſind, bedarf es eines Freiſchreibungsantrags nicht, wenn ſie auf Grund obigen Angebots in Pfandbriefe oder Obligationen mit gleichem oder höherem Zins umgetauſcht oder mit der Quittung des Eigentümers oder ſeines geſetzlichen Vertreters verſehen eingereicht werden. Einzelperſonen müſſen ihre Unterſchriften amtlich beglaubigen laſſen. bl Reſtanten 1. Ans der Verloſung zum 1. Juli 1928: Alle noch umlaufenden 4% Liqui⸗ dations⸗Goldpfandbrieſe und Zertifikate der Reihen 64, 128, 172, 314, 375, 884, 568, 569, 620, 687. 2. Aus der Barabfindung unſerer Zertifikat⸗Anteilſcheine mit 120) ihres Nenn⸗ wertes gemäß Bekanntmachung u. a. im Reichsanzeiger Nr. 123 vom 29. Mai 1928, Nr. 169 vom 21. Juli 1928 und Nr. 268 vom 15. November 1928. Alle noch umlaufen⸗ den Zertifikat⸗Anteilſcheine, das ſind die Anteilſcheine über G. 40.—, 30.—, 20.— und 10.— nebſt Ratenſcheinen Nr.—4(Farbe gelbbraun). 3. Alle noch umlaufenden Ratenſcheine Nr. 1 zu unſeren Liquidations⸗Gold⸗ pfandbriefen(Farbe blau) zur Erhebung der 2. Ausſchüttung in Liquidationspfand⸗ briefen gemäß Bekanntmachung u. a. im e Nr. 21 vom 25. Januar 1928, Nr. 74 vom 27. März 1928 und Nr. 268 vom 15. November 1928. Die verloſten Pfandbriefe und Zertifikate, die vorerwähnten Zertifikat⸗Anteil⸗ ſcheine und Ratenſcheine können eingereicht werden bei unſeren Kaſſen in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. und unſerer Filiale München, Promenadeſtraße 6 und bei allen Banken. Verloſungsliſten und Formblätter für die Einreichung der verloſten Stücke, Zertifikat⸗Anteilſcheine und Ratenſcheine Nr. 1 ſind bei dieſen Stellen koſtenlos und portofrei erhältlich. Die Pfandbriefe und Communal⸗ Obligationen der Bank genießen in Bayern das Privilegium der Mündelſicherheit, ſie werden im Lombardverkehr von der Reichs⸗ bank und den übrigen Notenbanken in Klaſſe 1 beliehen; desgleichen von den Nieder⸗ laſſungen der Bayeriſchen Staatsbank. Die Gelder der Gemeinden und Stiftungen einſchlteßlich der Kultusſtiftungen, dann der Kirchengemeinden können in unſeren Pfandbriefen und Communal⸗Obli⸗ gationen, ferner, auch gegen Bankſchuldſchein, in laufender Rechnung und im Depot⸗ verkehr bei unſerer Bank angelegt werden. Ea25g Ludwigshafen a. Rh., den 21. November 1028. Pfälziſche Hypothekenbank ge. 0. 5 75 85 A Seite. Nr. 347 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe7 Freitag, den 28. November 19288 er-E Por Der Wintersport beginnt Kalt fegt der Wind durch die Straßen der Stadt, ein Zei⸗ chen, daß der Winter in Kürze die Herrſchaft für einige Mo⸗ nate anzutreten gewillt iſt. Da erfaßt eine große Freude das Herz des Sportsmannes. Je ſtärker der Schneefall, je größer die Kälte, umſo größer ſind ſeine Ausſichten, dem ſchönen Schneeſport obliegen zu können. 5 Was gibt es da nicht vorher alles zu erledigen, zu ſorgen und zu ſchaffen, damit man wirklich ganz gerüſtet iſt. Zuerſt einmal die Sorge um das Gerät. Wenn man ſich nicht ſehr unangenehmen Situationen ausſetzen will, dann gilt es, alles was man an ſich hat oder mitnehmen will, einer genauen Prü⸗ fung zu unterziehen. Man muß die Schlittſchuhe reinigen und ſchärfen, die Rodelſchlitten und Bobs ölen, Namentlich die Ski erfordern bei ihrer Inſtandfetzung beſondere Sorgfalt und Mühe. Hier ſind die Riemen abgenutzt oder verbraucht und müſſen ausgebeſſert oder durch neue erſetzt werden. Dort hat ſich ein Scharnier gelöſt und muß feſtgemacht und geölt werden. Die Lauffläche ölt man am beſten mit Fichtenholz⸗ teer oder Leinöl ein. Auch die Stöcke müſſen nachgeſehen wer⸗ den. Eine der beliebteſten Winterſportarten iſt das Skilau⸗ ſen, dabei aber auch eine der ſchwierigſten Leibesübungen. Vorbedingung für das richtige Erlernen des Skiſports iſt es, daß man in Ruhe im Trockentraining Technik und Vorbedin⸗ gung des richtigen Skilaufes ſich aneignet. Die Hauptſache beim Skilauf iſt eine große Elaſtizität. Nicht weniger als auf die Kräftigung der äußeren Organe, kommt es auf die der inneren an. Lunge und Herz müſſen voll intakt und widerſtandsfähig ſein. Dann aber auch Nerventraining! Der Skiſport iſt ein Kampf ſport. Der volkstümlichſte Winterſport iſt das Rodeln. Falſch aber iſt es, dieſen Sport für eine Art Kindervergnügen zu halten, denn richtig betrieben, erfordert er weit mehr Kennt⸗ Riſſe, als man ſich gemeinhin vorſtellt, Praktiſche Winke für den werdenden Skiläufer Der Winter ſteht vor der Türe. Für den Skiſport gilt es ſich rüſten. Mit mangelhafter oder gar nicht gepflegter Ausrüſtung, wozu nicht nur die Skier, ſondern in demſelhen Maße die Stiefel und Stöcke zu rechnen ſind, kann man wohl Skilaufen, ſofern man jede Art der Fortbewegung auf Skier als Skilauf bezeichnen mag. Wer aber die Feinheiten des Skilaufes auskoſten will, muß ſich auf ſein Gerät verlaſſen können. Auch der Neuling kann ſich manchen Verdruß und un⸗ nötige Kraftvergeudung erſparen, wenn ſeine Ausrüſtung von pornherein allen Anforderungen genügt. Man muß immer wieder die Erfahrung machen, daß Anfänger mit unbrauch⸗ baxem oder ſchlecht verpaßtem Gerät zu Kurſen kommen. Bei dem übergroßen Angebot an Auskrüſtungsgegenſtän⸗ den dürfte es angebracht ſein, denen die ſich als Neulinge eine Skiausxüſtung zulegen wollen, mit ein paar Ratſchlägen an die Hand zu gehen. agufe beim Fachmann und kaufe nicht zu ſpät. Dann mußt du dich nicht mit ausgeſuchtem Material begnü⸗ gen, Das Perſonal hat Zett, dir deine vielen Fragen zu beantworten und was die Hauptſache iſt, die Ski richtig zu montieren. Bei der Wahl der Skier laſſe dich nicht von dem Auſtrich oder ſonſtigen Aeußerlichkeiten leiten. Der Anfänger wählt am heſten Eſchenſkier und achtet beſonders darauf, daß ſie im Verhältnis zum Körpergewicht nicht zu ſchmal ſind, auch wenn die ſchmiſſige Form darunter leidet. Die Bin⸗ Hungsfrage braucht dem Anfänger keine Sorgen zu machen. Er wähle unbeirrt die gewöhnliche Huitfeldhindung. Backen, die ihren Zweck erfüllen ſollen, müſſen genügend breit ſein. N Das Schmerzenskind für den Anfänger ſind die Ski⸗ kiefel. Ein ausgeſprochener Skiſtiefel iſt erforderlich wegen der Steifheit der Sohle und der Form, die einen Halt in den Backen gewährt. Er muß unbedingt waſſerdicht ſeſn. Die Stöcke ſollen bis unter die Schultern reichen. Den Schnee⸗ teller wähle man nicht zu klein. Wer ſparen will, nehme ruhig Haſelſtöcke. Die Kleidung braucht— wenigſtens den Herren— kein Kopfzerbrechen machen. Hauptſache iſt die Gewährung genl⸗ gender Bewegungsfreiheit beim Bücken und Aufſtehen. Wollene Kleidungsſtücke ſind nicht vorteilhaft, da an ihnen der Schnee zu ſehr haftet. Schneebrille iſt erforderlich. Wachs! Es gibt Leute, die ſieht man ſtändig wachſen, aber nie Skilaufen. Wer ein Skirennen verloren hat, hat ſich ſicherlich verwachſt. An Wachſen hat ſich das Dunzinger Wachs ſehr gut eingeführt. Und nun noch eine Vorbedingung. Das iſt ein den unvermeidlichen Strapazen des Skilgufes genügender Kör⸗ perzuſtand. Wer ſeine Gelenke nicht entſprechend ſchmie⸗ den kann, der greife zur Zimmergymnaſtik. Hat jemand Gelegenheit, dann ſchließe er ſich einem gut geleiteten Kurs an, Gewiſſenhaftes Ueben unter Beachtung eines plaumäßigen Aufbaues unter einem geſchulten Kurs⸗ leiter für immer zum Erfolg. Trockenkurſe können ebenfalls gute Vorbereitungsmöglichkeiten bieten. Prüfung des Mate⸗ rials, Vertrautmachen mit demſelben, Erklärung techniſcher Begriffe, reichlich Gymnaſtik(Zweckbewegungen) müſſen ihr Inhalt ſein. Und nun auf zur Tat! Vereinfachte Beförderung von Winterſportgeräten Von der Reichsbahndirektion Karlsruhe werden ab 1. De⸗ zember verſuchsweiſe Winterſportgeräte(Schneeſchuhe und —8. dem Beſtimmunas⸗ in! ganz abgeſehen davon daß er mancherlei Tücken hat, die man nur durch langes Tral⸗ ning überwinden lernt, Es iſt weniger Sport als Vergnügen. Anders liegt die Sache aber beim Mannſchaftsrodeln. Sach⸗ gemäß betrieben, erfordert es ein ſcharfes Training wie jeder andere Mannſchaftsſport. Der angeſehenſte Winterſport, der auch in internationalen Kämpfen eine ſehr wichtige Rolle ſpielt, iſt das Eishockey. Das Eishockey iſt gerade in den letzten Jahren ſehr aufgekom⸗ men. Eine zweite verbreitete Sportart iſt das Eis ſchießen. Es kommt bei dem Sport darauf an, ein ſchweres, mit einem Handgriff verſehenes Gerät, eben die Eisſcheibe, möglichſt weit auf dem Eiſe hinzuſchießen. Schon in alten Chroniken aus dem dreißigjährigen Krieg finden wir das Eisſchießen erwähnt. Aehnlich dem Eisſchießen iſt das Curling, eine in Schott⸗ land übliche Abart dieſes Sportes. Es unterſcheidet ſich im Weſentlichen von dem Eisſchießen nur dadurch, daß anſtelle des Schießſtockes ein ſchwerer Granitblock verwandt wird. Als letzten und volkstümlichſten Sport neben dem Rodel⸗ ſport haben wir dann ſchließlich noch den Schlittſchuh⸗ ſport, deſſen ſportlichen Feinheiten wir beſonders im Kunſt⸗ lauf und Schnellauf finden. Heute zählt der Kunſtlauf zum internationalen Sport, So alt wie das Schlittſchuhlaufen überhaupt, ſo alt iſt auch die Geſchichte des Schnellaufes. In der modernen Zeit waren es zuerſt die Holländer, die erſtmalig Wettkämpfe im Schnellaufen um Preiſe veranſtalteten. Die erſte europätſche Meiſterſchaft im Schnellauf fand 1891 in Ham⸗ burg ſtatt, während die erſte Weltmeiſterſchaft zwei Jahre ſpä⸗ ter, 1893, in Amſterdam ausgeſchrieben wurde. Viel Freude, aber auch viel Apbeit bringt der Win⸗ terſport mit ſich, aber er ſtärkt dafür auch Körper und Geiſt, gibt Mut, Energie, Kaltblütigkeit und Nervenkraft, und ſollte allein darum ſchon ſeine Anhänger und Freunde voll befrie⸗ digen. B. F. G. ſen: Von Mannheim Heidelberg nach und von Achern, Baden-Baden, Baiersbronn, Bühl(Baden), Freudenſtadt und Offenburg. Von Karlsruhe nach und von Achern, Baden⸗ Baden, Baiersbronn, Bühl(Baden), Freiburg, Freudenſtadt und Triberg. Die neue verſuchsweiſe Regelung berückſichtigt hauptſäch⸗ lich die vereinfachte Abfertigung auf Schnellzugsſtrecken inner⸗ halb der beſtehenden Höchſtgrenze von 150 Kilometern. Auf den pon der Hauptlinie abzweigenden Strecken iſt die Mit⸗ nahme der Sportgeräte in die 3. Klaſſe der Eil⸗ und Perſonen⸗ züge ebenſo wie bei den Zügen derſelben Art auf der Haupt⸗ linie ohnehin geſtattet. Beſchränkungen ſind nur in Ausnahme⸗ fällen vorgeſehen, falls ſich dieſe als notwendig erweiſen. Es ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ſich lediglich um einen Verſuch handelt, deſſen Einſtellung ſich die Reichsbahn vorhehält, ſobald ſich dargus betriebliche oder abfertigungs⸗ dienſtliche Schwierigkeiten ergeben ſollten. bv. „Es riecht nach Schnee“, ſagen jetzt wieder die„Zünfti⸗ gen“ und ſie haben nicht ſo ganz unrecht. Iſt es zwar noch nicht ganz der rechte„Schneegeruch“, ſo mahnt uns doch die vorgeſchrittene Jahreszeit, wieder an unſere Bretteln zu denken. Wahrſcheinlich ſtehen manche Ski noch unbeachtet in der Ecke, in die ſie in ſchlechter Laune ob des vergangenen ſchneegrmen Winters hingeſtellt worden ſind. Oder ſie ſtehen noch an demſelben Fleck, an den ſie in übermütiger Freude hingeſtellt wurden. Glückserfüllt, über die letzte ſonnige Skifahrt in den Frühling hinein! So heißt es jetzt das Verſäumte nachgeholt, wenn einem nicht der erſte Schneefall eine Enttäuſchung bringen ſoll⸗ Zuerſt wird wohl noch etwas Schmutz zu entfernen ſein, denn die Bretter werden wohl auch über andere Dinge, als über reinen, weißen Schnee gerutſcht ſein. Am beſten nimmt man gleich einen Terpentinlappen, der auch gleich die Oel⸗ und Wachsreſte zum größten Teil entfernt. Ein Stück ſcharfkantiges Glas wird die letzten Reſte Wachs mit⸗ nehmen, doch darf die Rille hei dieſer Arbeit nicht vergeſſen werden. Sind die Laufflächen ganz ſauber, dann reibt man mit einem Lappen gutes Skiöl ein. Wer ſelbſt gern„mixt“ nimmt Leinöl und Petroleum(zwei Teile Leinöl und ein Teil Petroleum) und bearbeitet damit ſeine Hölzer. Die Miſchung, etwas vorgewärmt, bedingt beſſeres Eindringen in das Holz. Wenn das Oel nicht mehr eindringt und ſich eine Kruſte bildet, ſo iſt dieſe abzukratzen und die Prozedur nach einigen Tagen zu wiederholen. Nimmt das Holz gar nichts mehr auf, dann reibt man die letzte Schicht getrockneten Oeles mit feinem Schmiergelleinen ab und poliert ſie mit einem wollenen Lappen. Die Weiterbehandlung der Bretter mit Wachs iſt individuell. Mit der Vorarbeit am Holz iſt es aber nicht getan. Das Riemenzeug muß mit ſäurefreiem Lederöl ſehr gut ein⸗ gefettet werden. Die Lederriemen an dem Schneeteller der Stöcke dürfen nicht vergeſſen werden. Sofern die Ski den Sommer über nicht geſpannt waren, muß das unbedingt noch gemacht werden, wenn die Oelung erledigt iſt. Die Ski⸗ Enden ſind zu ſpannen, ein Spannklotz etwa 10 Zentimeter unterhalb des Stemmloches iſt einzuſetzen. Ski auf die Spitze ſtellen! Nicht ins d uchte ſtellen, möglichſt im gleich⸗ mäßig temperierten Raum aufbewahren! Braucht man Erſatzriemen und ſonſtige Ausrüſtungs⸗ gegenſtände ſoll man nicht warten, bis der erſte Schnee fällt. Sonſt gibt es ein Haſten und Jagen und man hekommt oft doch nicht das, was man braucht oder haben möchte. Jetzt kann man in Ruhe kaufen und wählen, Wenn es auch noch etwas dauern ſollte, bis man hinauszjiehen kann in den Winterwald, die Vorgrheit wird ſich beſtimmt lohnen: Der Schneeſchuh bringt Dir große Freud Drum heg' und pfleg' ihn allezeit! A TTT Zweckgymnaſtik als Vortraining zum Skilauf „Eine bekannte und typiſche Skiläufer⸗Erkrankung“ hat man die Sehnſucht nach Schnee genannt. Tatſächlich iſt kaum über Nacht die Tempergtur auf Null oder darunter geſunken und Schnee gemeldet worden, dann werden die Bretter her⸗ vorgeholt und der Skianzug aus dem Kampferſchrank in die friſche Winterluft gehängt. Wichtiger als die Vorbereitungsarbeiten ſollten die Maß⸗ nahmen ſein, die den Körper des Skiläufers für dieſen an⸗ ſtrengenden Sport ſtählen. Unerläßlich iſt, daß viele Winter⸗ ſportler irgendeinen Sommerſport, der ihren Körper geſchmet⸗ dig hält, betreiben. Aber die dem Skilauf zweckmäßigſte Gymnaſtik wird durch keinen anderen Sport reſtlos er⸗ füllt. Es iſt darum gut, ſich jetzt vor Beginn des Skilaufes mit der methodiſchen Durchbildung der von dem Skilauf be⸗ ſonders ſtark beanſpruchten Muskelgruppen zu befaſſen. Eine ausgezeichnete Anleitung zu den körperlichen Uebun⸗ gen gibt das„Jweite Frühſtück“ von Prof. Janner, Hier handelt es ſich um eine ſyſtematiſche Durchbildung des ganzen Körpers. Auch die Zweckgymnaſtik des Skiläufers vor Heinrich Gruber iſt ausgezeichnet in ſeiner Zuſammenſtellung. Die Atemübungen haben den Zweck, den Bruſtkorb zu weiten und der Lunge Raum zu verſchaffen. Das Ein⸗ ung Ausatmen läuft parallel mit der Weitung oder Zuſammen⸗ preſſung des Körpers, die durch entſprechende Armbewegung nach ſeitwärts und aufwärts, durch Vor⸗ und Rückbeugen des Körpers erreicht wird. Gruber legt ſehr großen Wert auf Geräteübungen und betont ſtark die Uebungen zu zweit. Janner ſchläg! dann andere Uebungen, mit und ohne Ski ausgeführt, vo, die ſich hauptſächlich mit der Lockerung und äußerſten An⸗ ſpannung der Arm⸗ und Beinmuskulatur befaſſen. Von dei) Rumpfübungen ſind für den Skiläufer einige von beſonderem Wert, wie etwa die Rumpfſenkhalte. Bei vollſtändig geſtrech ten Beinen auf der ganzen Fußſohle ſtehend, beugt ſich del Turner von den Hüften ab mit dem ganzen Oberkörper un Kopf wagerecht vor. Erſchwert wird dieſe Uebung noch durch die über dem Kopf wagerecht ausgeſtreckten Arme. Ein weitere wichtige Uebung iſt die Rumpfdrehbeuge. Aus dem geſchloſſenen Stand verſucht der Skiläufer trotz geſtreckter Beine den Oberkörper nicht nur abwärts, ſondern guch nach links⸗ und rechtsinnen zu drehen und dabei mit den Finger⸗ ſpitzen die Erde gleichmäßig zu berühren. Sehr einfach er⸗ ſcheint die Uebung der Vorderrumpfbeuge aus geſtrecktem Stand mit geſtrecktem Knie ſo weit nach vorne, bis die ganzen Handflächen guf dem Boden aufliegen. Eine wichtige Vor⸗ bereitung zu dem unbedingt nötigen Gleichgewichtsvermögen ift die Lockerung der Wirbelſäule, die durch die ſogenannte Schüttelübung eingeleitet wird. Außerdem erreicht man die Lockerung der Wirbelſäule durch angeſpanntes bezw. entſpan⸗ nendes Vor⸗ und Rückwärtspreſſen und ſeitliches Heraus⸗ drücken der Schultern bei ſonſt abſolut ſenkrechter Stellung. Iſt der Skiläufer mit ſeinen Uebungen erſt einmal ſoweit gediehen, ſo wird ihm der„Kniekuß“— eine bei äußerſter Streckſtellung gemachte Rumpfbeuge von den Hüften abwärts bis zu den Knien und Handhaltung an den Fußgelenken keine allzugroßen Schwierigkeiten mehr bereiten. Der „Streckbeugeſtütz“ kräftigt die Fußmuskulatur nie die Arme. Der„rückwärtige Sitz auf dem Ski“ wird bei gut ſitzender Bindung nicht ſchwer ſein, doch erheblich ſchwerer iſt es, ohne Hilfe aus dieſer Stellung in die aufrechte Haltung zu ge⸗ langen. Kann man die Uebungen im Schnee oder Sand machen, ſo eignen ſich die folgenden beſonders zur Durch⸗ führung, die den Körper an zwei Punkten ſtützen und ſchon eine weſentliche Beherrſchung der Muskelgruppen zur Er⸗ reichung des Gleichgewichtes beanſpruchen. Es iſt das eine „Sitzübhung mit Rückſtrecken des Oberkörpers“. Der Skiläu⸗ fer ſitzt mit feſtaufgeſetzten Fußſohlen und hochgehobenen Knien, beugt ſich dann langſam rückwärts und kann zunächſt zur Unterſtützung noch beide Skiſtöcke mit nach vorn geſtreckten Armen rückwärts gegen einen Widerſtand einſtemmen, Auch hei dem„Liegeſtütz auf den Skiſtöcken“ ruht der Oberkörper des Turners nur auf den Fußſpitzen und den Skiſtöcken, dig er mit ſeitlich erhobenen Armen entſprechend weit eingeſetzt hat. Der Winkel, den ſein Körper mit dem Boden bildet, hängt von ſeiner Muskelkraft ab, die ihn zwiſchen den ein⸗ geſetzten Stöcken balanziert. Es läßt ſich leicht beobachten, daß die eine oder andere Uebung beſtimmte Muskelpartien beſonders anſtrengt. An⸗ dererſeits iſt auch mit Leichtigkeit feſtzuſtellen, daß die Rücken⸗, die Ober⸗ und Unterſchenkelmuskeln beim Erwach⸗ ſenen allgemein mehr der Uebung bedürfen, als bei Kindern, wogegen dieſe die Axrm⸗ und Bauchmuskeln mehr trainieren müßfen. Die wichtigſten Uebungen ſind, wie ſchon erwähnt, die ſpäter einzuſchlagenden Gleichgewichtsübungen, die den ausgeſprochenen Rechts⸗ und Linkshändern jeweils große Schwierigkeiten bereiten. Einſeitiges Arm⸗ und Bein⸗ kreiſen, Stehen, Liegeſtütz uſw. ſind von dieſen Gleichgewichts⸗ übungen die wichtigſten. Man kann ſie komplizieren durch gleichzeitiges Vor⸗ oder Rückwärtsbeugen des Körpers oder ein gleichzeitiges oder ſpäteres Einſetzen einer zweiten Uebung für die andere Körperhälfte, Dieſe letzten Uebungen haben mehr als alle anderen den Vorteil, den Willen zu ſtählen und die verſchiedenen Muskelpartien andersartig zu betätigen. In der Skilguf⸗Praxis wirkt ſich das faſt bei fedem Schwung aus, wo etwa ein Bein vorgeſchoben und das andere nach außen geſtemmt werden ſoll. Zu dem Spiel der Muskeln kommt vor allen Dingen zur Ausübung des Skilaufs noch mancherlei, das ebenſo wichtig iſt: Geiſtesgegenwart, die Hinderniſſe auch hei ſpätem Erkennen noch raſch zu meiſtern, Zähigkeit und Aus⸗ dauer, eine Portion Mut und ein gut ausgeprägter Gleich⸗ gewichtsſinn. Für viele Winterſportler kommt es garnicht ſo ſehr darauf an, den Sport als Sport zu pflegen, ſondern viel; mehr darauf den Skilauf als Mittel zum Zweck zu erlernen, um ſich als Skitouriſt die Eindrücke holen zu können, die jedem Wanderer zum ureigenſten Erlebnis werden. Andererſeits ſollte man ſich immer vor Augen halten, daß der ſportgerechte Skiläufer wiederum nur in der Lage iſt die tauſend Freuden zukoſten. des Skilaufs im Sport und Naturerleben voll und ganz aus⸗ 1 1 — 4 nent Meannbeteren Heitung 8 A Seide. N 771% in ſtaubfreier Lage, 8 1 u. Zubehör, 800 am Park u, Sbſt⸗ gapt., alsbald bezieh⸗ bar, Preis 30 000&. Günſtige Zahlunasbe⸗ dingungen. Näh. d Rudolf Ebert, Mitalieb R. D.., Auerbach Heſſen 4879 Kleines Seschäft Pillta zu verkaufen. Porzellan ⸗Reparatur⸗ Werkſtatt. Roſengartenſtraße 2. 8835 Ber aſtra b Strecke:; Darmſtadt⸗Helbelberg Uatgebende Jächerel mit Wein⸗ n. 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