Moue Mannheimer Seit Mannheimer General Anzeiger -Beilage. Aus der Welt der Technib Wandern und Neiſen. Seſetz und Necht Samstag, 24. November 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt b.⸗M..— ohne 1 1 8 5 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 55 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,%11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoftr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltung Wittag⸗ Ausgabe —————— Mauhl des badiſchen Stantspräſidenten Finanzminiſter Dr. Schmitt gewählt Badiſcher Landtag (Sitzungs bericht vom Freitag nachmittag) Präſtdent Dr. Baumgartner eröffnet halb 5 Uhr die Sitzung. Haus und Trihünen ſind gut beſetzt. Am Regierungstiſch: Die Miniſter und Staatsrat Dr. Marum. a Auf der Tagesordnung ſteht als einziger Punkt: Wahl des Staatspräſidenten und ſeines Stellvertreters. Vor Eintritt in die Wahlhandlung ſpricht der Präſtident Dr. Baumgartner dem bisherigen Staatspräſidenten Dr. Remmele unter lebhafter Zuſtimmung der übergroßen Mehr⸗ heit des Hauſes Dank und Anerkennung für ſeine vorbildliche Amtsführung aus. Dr. Remmele dankt in kurzen Worten. Abg. D Meyer⸗ Karlsruhe gibt als Fraktionsvor⸗ fitzender die Erklärung ab, daß ſich die Deutſchnationalen der Stimme enthalten werden aus denſelben Erwägungen heraus, die ſeit 9 Jahren für ſie maßgebend geweſen ſeien. Er betont ausdrücklich, daß dieſe Stellungnahme jeder perſönlichen Spitze entbehre. g Der Abg. Heymann begründet die ablehnende Haltung der Kommuniſten gegen Regierung und Koalition mit einer längeren Erklärung, die vom Hauſe mit großer Heiterkeit auf⸗ genommen wird. 5 l 3 Aus der Wahl des Staatspräſidenten geht Finanzminister Dr. Schmitt hervor, für den 49 von 70 Stimmen abgegeben werden. 11 Zettel ſind weiß. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wird der Miniſter des Kultus und Unterrichts Dr. Leers zum ſtellvertretenden Staatspräſidenten gewählt. Der Präſident beglückwünſcht die Gewählten, die beide das Amt annehmen. Darauf hielt Staatspräſibent Dr. Schmitt eine Anſprache worin er gelobt, daß er ſein Amt führen werde auf Grund unſerer ſeit faſt 10 Jahren bewährten republikaniſchen Ver⸗ faſſung, auf dem Boden der Geſetze, mit Gerechtigkeit und Wohlwollen gegen alle ohne Ausnahme und mit Verſtändnis für die ſchweren ſozialen Nöte aller Schichten des Volkes. (Bravo!). Dr. Schmitt betonte, er habe nicht nur die badiſche Verfaſſung zu hüten, ſondern auch und ganz beſonders ihren Geiſt, der ſich charakteriſiere durch die Ausgleichung und die möglichſte Ausgeglichenheit der politiſchen, ſozialen und kon⸗ feſſtonellen Unterſchiede. Dem Willen des Badiſchen Landtags zur Stabilität ſei es zu danken, daß wir in Baden während der 10 Jahre ruhige Verhältniſſe hatten.— Der Redner knüpft daran den Dank an Miniſter Dr. Trunk und Staatsrat Dr. Mar u m, welche ſich vor 10 Jahren ſelbſtlos für die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung eingeſetzt haben. Nicht weniger habe man zu danken den Männern, die uns damals die Verfaſſung gaben, ſowie allen denen, die ſeit jener ſchweren Zeit ununter⸗ brochen ihres Amtes als Abgeordnete walten.— Dr. Schmitt wirft ſodann den Blick auf den bevorſtehen⸗ den ſchweren Winter. Er erinnert an die Not der Land⸗ wirtſchaft, das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit und Ausſperrung ſowie an die harten öffentlichen Laſten. Im Zuſammenhang mit der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes im Bierſteuer⸗ prozeß und mit der Abſicht des Reiches, hinſichtlich der Ueberweiſungen einen ſogen. Sicherheitskbeffizienten zu⸗ gunſten des Reiches einzuführen, betonte der Redner, daß es aller Anſtrengung und Einmütigkeit bedürfe, um des Defizits des Voranſchlags Herr zu werden. Der Redner verweiſt weiter auf g g 5 die ſchwierige und notwendige Aufgabe der Reichsreform und kennzeichnet als das oberſte Problem die Frage der Reparationslöſung, ſowie die Geſtaltung und Lage des beſetzten Gebietes, auch des badiſchen. Wenn wir auch von landeswegen zur Löſung dieſer Aufgaben verhältnis⸗ mäßig wenig beitragen könnten, ſo ſtehe doch das eine feſt: Wir können einig ſein und wir müſſen einig ſein. Wir müſſen auch in Baden, zumal als Grenzland, ein geſchloſſenes und entſchloſſenes Volksganzes darſtellen um denen, die das entſcheidende Wort zu ſprechen haben, die nötige Rückendeckung zu geben. Der Miniſter ſtellt mit Freuden feſt, daß im gegenwärtigen Kalenderjahr der Badi⸗ ſche Landtag Beweiſe größter Geſchloſſenheit und Einmütig⸗ keit gegeben habe. Dieſer Zuſammenhalt möge auch nicht Schaden leiden durch den Wahlkampf, den man führen könne und müſſe, ohne perſönlich verletzend und ohne unſachlich zu ſein. l 8 Präſident Dr. Baumgartner nimmt dieſe Er⸗ klärung namens des Hauſes dankend zur Kenntnis und be⸗ nützt ebenfalls die Gelegenheit, um der 10 jährigen Mitglied⸗ ſchaft der Herren Dr. Trunk und Dr. Marum im Kabi⸗ nett mit Worten höchſter Anerkennung zu gedenken. Er be⸗ glückwünſcht ferner den Zentrumsabgeordneten Duffner, der am 1. Dezember ds. Is. ein Vierteljahrhundert dem Badiſchen Landtag angehört. Um 46 Uhr ſchließt der Präſident die Sitzung. In der nächſten Woche werden die Ausſchüſſe tagen, während die nächſte Pleparſitzung für Dienstag, den 4. Dezember, nachmittags 4 Uhr, vorgeſehen iſt. Verhandeln undnicht verzweifeln:„Die Entſchei⸗ Man will die vorliegenden Arbeiten möglichſt bis zum 15. Dezember, dem Ende des erſten Tagungsabſchnittes, erledigen. Der neue Staatspräſident Dr. Schmitt Gebürtig in Lauda 1874, beſuchte Dr. Franz Joſef Schmitt die Volksſchule ſeiner Heimatſtadt und dann das Gymnaſium Tauberbiſchofsheim. Er ſtudierte darauf an den Universitäten Heidelberg und Berlin Rechtswiſſenſchaft und promovierte ſpäter in Freiburg als Doktor der Rechte. 1896 Rechtspraktikant, ſehen wir ihn nach beſtandenem zweiten Staatsexamen 1899 als Referendar. 1900 wurde Dr. Schmitt Amtsrichter in Boxberg. 1901 erfolgte ſeine Berufung als Kollegialmitglied des Katholiſchen Oberſtiftungsrates, 1919 die Ernennung zum Geheimen Finanzrat. Im Jahre 1921 wurde Dr. Schmitt auf der Landesliſte des Zentrums als Abgeordneter in den Badiſchen Landtag gewählt, wo man ihn in den Haushaltsausſchuß und in den Ausſchuß für Rechts⸗ Nr. 548— 130. Jahrgang je einſp. deklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. pflege und Verwaltung delegierte. Außerdem betätigte er ſich im Landesſiedelungsausſchuß. Am 27. Februar 1925 legte Dr. Schmitt ſein Mandat nieder, weil er als Nachfolger des in den Ruheſtand getretenen Geheimrats Schmidt zum Miniſte⸗ rialdirektor im Miniſterium des Kultus und Unterrichts er⸗ nannt worden war. Unterm 3. Februar 1927 wurde ihm als Nachfolger Dr. Köhlers, der dem Rufe als Reichsfinanz⸗ miniſter nach Berlin gefolgt war, das Amt des badiſchen Finanzminiſters übertragen. Stellv. Staatspräſident Dr. Otto Leers 1875 zu Heidelberg geboren, trat Leers 1899 in den Staatsdienſt, um die Verwaltungslaufbahn einzuſchlagen. 1902 als Referendar tätig, wurde Leers 1906 zum Amtmann ernannt. Er wirkte als 2. Verwaltungsbeamter bei den Be⸗ zirksämtern Bruchſal und Konſtanz. 1910 wurde er als Hilfs⸗ arbeiter in das Miniſterium des Innern berufen, 1913 zum Regierungsrat, 1917 zum Oberamtmann und Amtsvorſtand in Triberg ernannt. 1919 berief ihn die Regierung als Vor⸗ tragenden Rat ins Innenminiſterium. 1920 erfolgte ſeine Er⸗ nennung zum Miniſterialrat, 1921 die zum Miniſtertaldirek⸗ tor. Nach dem Wiedereintritt der Demokraten in die Regie⸗ rung präsentierte ihn die Partei als Kandidaten für den Poſten des Unterrichtsminiſters, worauf er als ſolcher von der Regierungskvalition gewählt wurde. Anläßlich der Feier der Grundſteinlegung zum Karlsruher Studentenhauſe erhielt Otto Leers vom Senat der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe Titel und Würde eines Doktors ehrenhalber. Drulſche Antwort an die Alliierten In der Frage einer Revision des Dawesabkommens Ju den Hauptſtäbten der aun der Reparationsfrage inter⸗ eſſierten Mächte iſt am Freitag die deutſche Antwort auf die Memoranden der alliierten Regierungen überreicht worden. Die Ueberreichung in London jand am Freitag nachmittag durch den deutſchen Botſchafter Sthamer ſtatt. In Paris überreichte v. Hoeſch bereits am Vormittaß die Aut⸗ wort während der Unterredung mit Briand. Gleichzeitig hatte Hoeſch mündlich der franzöſiſchen Regierung die Be⸗ denken und Einwände mitgeteilt, die die Auffaſſung der Alliierten in einigen Punkten in Deutſchland hervor⸗ gerufen hat. i 155 Bekanntlich richtet ſich der dentſche Einwand gegen den Verſuch, die Sachverſtändigen im voraus durch finauzielle Mindeſtforderungen feſtzulegen. Auf den franzöſiſchen Ein⸗ wand, daß die deutſche Zahlungsfähigkeit bereits im Dawes⸗ plan endgültig feſtgeſetzt worden ſei, dürfte die Reichsregie⸗ rung geantwortet haben, daß die jetzt angeſtrebte Reporations⸗ löſung u. a. die Aufhebung der Trausferklauſel zur Voraus⸗ ſetzung habe. Dadurch werde eine völlig neue Lage geſchaffen und Deutſchland könne beiſpielsweiſe auf die Trausſerklauſel nur dann verzichten, wenn die neue Reparationslöſung der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands angepaßt ſei. Durch die Ueberreichung der Memoranden ſind unnmehr die gegenſeitigen Wünſche und Forderungen den Verhand⸗ lungspartnern bekannt geworden. Einig ſind ſich die Mächte darüber, daß die Konferenz unabhängig arbeiten ſoll, daß ſie möglichſt bald zuſammentreten müſſe und daß Amerika in irgend einer Form daran teilnehmen ſoll. Ueber den Ver⸗ handlungsort iſt offenbar noch keine endgültige Entſcheidung getroffen worden. Nunmehr werden die Gläubigermächte ihre offizielle Antwortnoten auf den deutſchen Schritt vom 30. Oktober überreichen. Die weiteren Verhandlungen werden ſich um die Frage der Aufgaben der Konferenz drehen. In dieſer Frage wird auch über die Mitwirkung der Reparationskommiſſion ent⸗ ſchieden werden müſſen. Es darf erwartet werden, daß die Gegenſeite ihre weiteren Verſuche, ſchon vor dem Beginn der Arbeiten der Sachverſtändigenkvnferenz Dentſchland feſtzu⸗ legen, aufgeben wird. Der neue deulſche Volſchafter in Moskau Miniſterialdirektor Dr. Herbert von Dirckſen, der Leiter der Oſtabteilung des Auswärtigen Amtes, der in der letzten Zeit unter den Anwärtern auf den Moskauer Bot⸗ ſchafterpoſten mehrfach genannt wurde, iſt jetzt, mehreren Blättern zufolge, endgültig für dieſes Amt auserſehen wor⸗ den. Seine Ernennung wird erfolgen, ſobald das Agrement der ruſſiſchen Regierung vorliegt, das zur Zeit nachgeſucht wird. i Der„Vorwärts“, der glaubt, die Nachricht beſtätigen zu können, ſchreibt: An der Erteilung des Agrements durch die Sowjetregierung iſt kaum zu zweifeln, zumal von Dirckſen in den letzten Jahren wiederholt als erfolgreicher Unter⸗ händler mit Sowjetrußland tätig geweſen iſt, teils in Berlin, teils in Moskau, teils auch bei den Genfer Beratungen, an denen er regelmäßig als Spezialiſt für Oſtfragen teil⸗ zunehmen pflegte. f* Herr von Dirckſen, der einer der beſten Kenner der Oſt⸗ probleme im Auswärtigen Amt iſt, war zeitweiſe deutſcher Generalkonſul in Danzig, aber ſeit ſeinem Uebertritt aus der reußiſchen Verwaltungslaufbahn in den diplomatiſchen Dienſt iſt er faſt ausſchließlich in der Berliner Zentrale, und zwar im Oſtreferat tätig geweſen. Bei dem großen diplo⸗ matiſchen Revirement vor Jahresfriſt wurde er zum Leiter der Oſtabteilung anſtelle des Miniſterialdirektor Wallroth beſtimmt, der zum Geſandten in Oslo ernannt wurde. Er iſt 46 Jahre alt. neee. rr Kommt die Große Koalition? E Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Sozialdemokratiſche Preſſedienſt beſchäftigt ſich mit der Frage der großen Koalition, deren Löſung er noch durch zahl⸗ reiche Schwierigkeiten fachlicher und perſön⸗ licher Art gefährdet ſieht. Dahin zählt der Sozialdemokra⸗ tiſche Preſſedienſt an erſter Stelle die Frage des preußi⸗ ſchen Konkordats:„Die Volkspartei macht nach wie vor ihren Eintritt in die preußiſche Regierung zur Vorbedin⸗ gung ihrer Mitwirkung im Reich. Das Zentrum macht die Zu⸗ ſtimmung der Volkspartei zum Konkordat zur Vorbedingung ihrer Aufnahme in Preußen. Die geſamte preußiſche Regie⸗ rung ſteht ferner auf dem Standpunkt, daß von einer Erwei⸗ terung des preußiſchen Kabinetts nur die Rede ſein könne, wenn die große Koalition im Reich auf ſicheren Füßen ſtehe. Die Situation iſt recht kompliziert und das umſo mehr, als im Augenblick der Inhalt des Konkordats noch gar nicht feſtſteht, weil eine völlige Einigung zwiſchen der preu⸗ ßiſchen Regierung und der Kurie noch nicht zuſtandegekommen iſt.“ Trotz allem laufen die Betrachtungen des Sozialdemokra⸗ tiſchen Preſſedienſtes ſchließlich auf die Forderung hingus: dung muß in abſehbarer Zeit fallen und die Parteien müſſen bör das Entweder Oder geſtellt werden.“ Anregelmäßigkeiten bei der preußiſchen Steuerverſicherungsanſtalt — Berlin, 24. Nov. Das preußiſche Innenminiſterium hat als Aufſichtsbehörde des Verbandes öffentlicher Steuerver⸗ ſicherungsanſtalten den Direktor des Verbandes, Regierungs⸗ rat Damm, wegen ſatzungswidriger und den Zwecken des Verbandes zuwiderlaufender Hypotheken⸗ und Pfandbrief⸗ geſchäfte größeren Umfangs ſeines Dienſtes enthoben. Gegen Damm wurde vom Innenminiſter das förmliche Diſziplinarverfahren eingeleitet. Die Leitung des Verbandes wurde vom Innenminiſter dem Regierungsrat Tapolſki aus dem preußiſchen Innenminiſterium als kommiſſariſchem Verbandsdirektor übertragen. Verbotener nationalſozialiſtiſcher Amzug Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Auf Grund des Artikels 123 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung hat der Polizei⸗ präſident den geplanten Umzug des Gaues Berlin der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei anläßlich der Beerdigung des Kaufmanns Hans Kuetemeyer am Samstag, den 24. November 1928, und zwar ſowohl den Marſch zum Friedhof wie auch den Ahmarſch wegen un⸗ mittelbarer Geführ für die öffentliche Sicherheit verboten. ens Nr, za8 Vorſtandsſitzung der D. N. N. Streſemann wiedergewählt Heber die Tagung des Zenutralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei in Berlin wird ein Bericht ausgegeben, in dem es heißt: Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei trat am Freitag nachmittag vier Uhr unter außerordentlicher Betei⸗ ligung aus allen Teilen des Reiches in dem früheren Bundes⸗ ratſaal des Reichstages zu einer Sitzung zuſammen. Der erſte Vorſitzende der Partei, Reichsminiſter Dr. Streſe⸗ mann, eröffnete die Verſammlung und gedachte zunächſt der ſeit der vorjährigen Tagung des Zentralvorſtandes ver⸗ ſtorbenen Parteimitglieder, denen er herzliche Worte des Ge⸗ denkens widmete. Die Verſammlung ehrte die Verſtorbenen durch Erheben von den Sitzen. Darauf begrüßte Reichsminiſter Dr. Streſemann den Ehrenvorſitzenden der Partei, Geheimrat Dr. Vogel⸗Dres⸗ den und ſchlug dann unter Beifall der Verſammlung die Wahl von Prof. Dr. Rieſer⸗Berlin zum Ehrenmitglied des Paxteivorſtandes vor. Unter lebhaftem Beifall der An⸗ weſenden dankte Prof. Rieſer für die Wahl. Weiter wurde der Vertreter der ſaarländiſchen Deutſchen Volkspartei, Schmelzer, herzlich begrüßt. Darauf erfolgte 5 Die Erkrankung des engliſchen Königs Nach dem letzten Krankheitsbericht hat ſich das Befinden des Königs von England weiter verſchlechtert. Der König hat immer noch Fieber und die Lungenentzündung greift um ſich. Eine Rückberufung des Prinzen von Wales und des Herzogs von Gloueeſtex iſt aber noch nicht erfolgt. Der deutſche Bot⸗ ſchafter und ſeine Gattin erkundigten ſich als erſte im Bucking⸗ ham⸗Palaſt nach dem Befinden des Königs. Man vermutet, daß ſich der König die Erkältung am Waffenſtillſtandstag zu⸗ gezogen hat, wo er längere Zeit dem Regen ausgeſetzt war. Möglicherweiſe wird König Georg wärend des Winters eine Reiſe nach dem Süden unternehmen. Ein am ſpüten Freitag abend ausgegebener Krankheits⸗ bericht über das Befinden des Königs von England beſagt, daß wärend des Freitags eine leichte Beſſerung ein⸗ getreten iſt. Die Temperatur iſt geſunken und der König hat einen ruhigen Tag verbracht. In ganz England wird die Krankheit des Königs aber weiterhin mit gewiſſer Beſorgnts verfolgt.. Die Popularität des Königs London, 24. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der König hat eine ererbte Veranlagung zur Erkran⸗ kung der Atmungsorgane und hat ſchon mehrfach eruſte Anfälle dieſer Art überſtanden. Die Aerzte verſichern, daß zur Zeit keine Lebensgefahr vorliege, nachdem es gelun⸗ gen iſt, die Entzündung in der Lunge zu beſchränken. Eine Hakteriologiſche Blutunterſuchung ſowie eine Röntgendurch⸗ leuchtung wurden geſtern zur Unterſtützung der Diagnoſe vor⸗ genommen. Der König war in der Lage, einige private Be⸗ ſucher zu empfangen und ſich mit ihnen zu unterhalten. Die Aerzte verſchweigen ihm, daß ſeine Lunge angegriffen iſt. Vor dem Palaſt wartete geſtern im Regen und Sturm eine große Menſchenmenge auf Nachrichten über den Zuſtand des Monarchen. Es erregte Aufſehen, daß die Ablöſung der Wache ohne Muſik vor ſich ging, offenbar um den König nicht zu ſtören. Ein unabläſſiger Strom von Beſuchern traf im Palaſt ein. Einer der erſten Be⸗ ſucher war der deutſche Botſchafter Sthamer mit ſeiner Gattin, deſſen perſönliche Beziehungen zum König be⸗ ſonders eng ſinb. Herr Sthamer ſprach ſpäter auch im Foreign Office vor und überbrachte dem Staatsſekretär Lindſey die Wünſche der deutſchen Regierung für die baldige Geneſung des Königs. Die Stimmung in der weiteren Oeffentlichkeit iſt durchaus ruhig, obwohl gewiſſe Beſorgniſſe vorhanden ſind. Die außerordentliche Beliebtheit des Königs, der es verſtan⸗ den hat, ſich dem Volke als ein einfacher Mitbürger von vorbildlicher Solidität und Beſcheidenheit nahe zu bringen, tritt heute deutlich zu Tage. Eine große An⸗ zahl einfacher Leute, namentlich Frauen, gaben geſtern am Schloßtor Blumen für den König und die Königin ab. Da akute Lebensgefahr zur Zeit nicht beſteht, hat man be⸗ ſchloſſen, den Prinzen von Wales, der gegenwärtig im Shemaligen Deutſch⸗Oſtafrika Löwen jagt, vorläufig nicht zurückzurufen. Um jedoch die Rückkehr des Thronfolgers im Falle einer ernſten Wendung zu erleichtern, werden Mili bärflugzeuge ſan allen in Betracht kommenden Stützpunk⸗ ten in Bereitſchaft gehalten. Abwehr rumänischer Vorwürfe Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Teil der kumäniſchen Preſſe wirft dem deutſchen Geſandten in Bukareſt, v. Nutius, vor, er habe illbyale Mittel gewählt, um die Unterzeichnung des deutſch⸗rumäniſchen Abkommens zu forcieren, zu einer Zeit, da die neue Regierung bereits vorhanden geweſen wäre und keine Kenntnis von dem Inhalt gehabt hätte. Dieſe Angriffe ſind völlig unberechtigt und man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß ſie auf inner⸗ politiſche Manßver zurückzuführen ſind. Getreiöemangel in Rußland Moskau, 24. Nov.(United Preß.) Die Getreideauf⸗ käufe der Sowjetregierung im Laufe des Monats ſind derartig unbefriedigend ausgefallen, daß manche Gegenden nur zur Hälfte verſorgt ſind und die Preſſe bereits die Lage als ernſt bezeichnet. Die Getreidetransporte können nur teilweiſe und mit den größten Schwierigkeiten durchgeführt werden, weil langandauernde Regengüſſe in Sibirten und an der unteren Wolga die Straßen unpaſſierbar gemacht haben. Private Händler machen ſich den Getreidemangel zunutze und über⸗ bieten die Regierung. Die Preiſe, die ſie zahlen, liegen oft⸗ mals drei⸗ bis viermal höher. Andererſeits wird der Saaten⸗ ſtand als durchaus zufriedenſtellend bezeichnet. In der Ukraine iſt zwar etwas weniger Getreide als im vergangenen 1 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef die Wahl des erſten Parteivorſitzenden. Auf Vorſchlag des ſtellvertretenden Verſammlungsleiters, Abg. Scholz, wählte der Zentralvorſtand durch Zuruf ein⸗ ſtimmig unter Beifallſtürmen Reichsminiſter Dr. Streſe⸗ mann zum Vorſitzenden des Zentralvorſtandes und damit zum Vorſitzenden der Partei. Anſchließend gab Reichsminiſter a.., Scholz, den Ge⸗ fühlen der Freude Ausdruck, die die Partei über die Wieder⸗ geneſung des Miniſters empfände. Gleichzeitig wies der Redner auf die Bedeutung des Staatsmannes Streſemann nicht nur für die Partei, ſondern für das Vaterland hin. Unter nicht endenwollenden Beifallſtürmen nahm Dr. Streſemann, der friſcher und jugendlicher als vor ſeiner Er⸗ krankung ausſah, die Wahl zum erſten Parteivorſitzenden an. Es folgten dann die Wahlen zum Zeutralvorſtand In den Zentralvorſtand wurden 30 neue Mitglieder gewählt, darunter von bekannten Namen die frühere Reichs⸗ tagsabgeordnete Frau Klara Mende Berlin, Oberbürger⸗ meiſter a. D. Dr. Moſt⸗Duisburg, Oekonomierat Schif⸗ tan⸗Sternberg, Bankdirektor Dr. v. Stauß Berlin uſw. Nach den Wahlen ſprach Staatsſekretär Kempkes über organiſatoriſche Fragen, worauf ſich eine ausführliche Aus⸗ ſprache anſchloß. Gefälſchte Innungswahlen Gegen den Obermeiſter Paeth, den Vorſitzenden des Innungsvorſtandes der Berliner Tiſchlerinnung, iſt Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft wegen Wahlfälfchung erhoben worden. Schon vorher waren die Vertreterwahl zur In⸗ nungsverſammlung und die Wahl zum Innungsvorſtand vom 20. Februar und vom 18. Juni 1928 für ungültig er⸗ klärt und von der Aufſichtsbehörde, nämlich dem Magiſtrat Berlin, ein Magiſtratskommiſſar zur Durchführung von Neu⸗ wahlen eingeſetzt worden. Neue Millionenbetrügereien des Dr. Greiff Das Ermittlungsverfahren gegen den Geſchäftsführer der chemiſchen Fabrik Johannistal G. m. b.., Dr. Greiff in Berlin, der Anfang Oktober unter dem Verdacht der ſchweren Urkundenfälſchung, des Konkursverbrechens und Betruges verhaftet worden war und ſich ſeitdem im Moabiter Unter⸗ ſuchungsgefängnis befindet, nimmt einen immer größeren Umfang an. Dr. Greiff hat bereits zugeſtanden, daß er mehr als 10 Millionen Mark veruntreut hat. Neuderdings iſt durch anonyme Briefe herausgekommen, daß Dr. Greiff die engliſche Bank Hamdros Ltd. um eine Million betrogen hat. Dr. Greiff hat auch dieſen Be⸗ trug zugegeben. Dr. Greiff ſoll auch durch falſche Buch⸗ führung ein holländiſches Bankhaus um 750 000 holländiſche Gulden geſchädigt haben, indem er für die erlangten Kredite Warenbeſtände der Johannistal⸗G. m. b. H. vortäuſchte, die nicht vorhanden waren. Dieſen Fall beſtreitet Dr. Greiff bis⸗ her noch. 4 Verkehrsunfälle — Oldenburg, 24. Novy. Auf der Landſtraße nach Groß⸗ wolde(Oſtfriesland) löſte ſich an einem Bauerngefährt aus unbekannten Gründen die Gabeldeichſel. Der Wagen rollte von der Straße in einen tiefen Graben, wo er ſich überſchlug und die vier Inſaſſen, einen Landwirt mit ſeiner Frau, ſeiner 83jährigen Tante und ein ſechsjähriges Mädchen unter ſich begrub. Als Hilfe herbeigeeilt war, waren der Landwirt, ſeine Frau und die Tante bereits tot. Nur das Kind war noch am Leben. — Hamburg, 23. Nov. Von Neumünſter her fuhr geſtern der Rennwagen eines Hamburger Malers, der einen Gaſt bei ſich hatte, mit einer Geſchwindigkeit von 110 Km. in Richtung Hamburg und wollte auf dem Wege einen ande⸗ ren Wagen überholen, fuhr aber gegen einen Baum. Beide Inſaſſen erlitten bei dem Ueberſchlagen des Wagens ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bald darauf ſtar ben. — Schwerin, 23. Nov. Geſtern abend ereignete ſich in Bad Kleinen bei Schwerin ein Eiſenbahnunfall. Etwa 15 Mit⸗ glieder des Schweriner Stadt⸗Theaters, die von Wismar zu⸗ rückkehrten, wurden dabei leicht verletzt. Der Wagen der Künſtler war beim Aus rangieren an einen anderen Zug mit einem anderen Wagen zuſammengeſtoßen und dort auf⸗ gefahren. — Warſchau, 23. Nov. Zwiſchen Bromberg und Thorn wurde ein Perſonenauto von einem Perſonenzuge bei einem Bahnübergang erfaßt. Die beiden Inſaſſen des Wagens Samstaß, den 24. November 1928 Die Fahrt des neuen Raketenautos Unter ſtrengſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit fand am Freitag in Berlin auf der Südſchleife der Avus⸗Bahn die angekündigte Probefahrt des neuen Raketenwagens des Düſſeldorfer Konſtrukteurs Volkart ſtatt. Der Wagen wurde von Volkart ſelbſt geſteuert und erzielte eine Höchſt⸗ geſchwindigkelt von 60 Km. auf einer 400 Meter langen Strecke. Der neue Wagen iſt inſofern anders konſtruiert, als die Opelſchen Fahrzeuge, als der Führerſitz ganz nach vorne verlegt iſt und die Raketen in ihrer Anordnung ebenfalls anders liegen. Der Wagen fuhr wie ein normales Auto an und erreichte ſchnell 50 und dann 60 Km. Geſchwindigkeit. Nach 400 Meter hielt der Konſtrukteur das Auto an, um zu beweiſen, daß der Wagen wie jeder andere zum Stehen zu bringen ſei, auch wenn die Raketen noch nicht alle aus⸗ gebrannt ſind. Sturm über England Ganz England wurde am Freitag von einem faſt orkan⸗ artigen Sturm heimgeſucht. Aus allen Teilen des Landes werden heftige Regengüſſe und Sturmwinde gemeldet. Zahl⸗ reiche Telephondrähte ſind niedergeriſſen worden und die Telephon verbindungen erleiden beträchtliche Verzögerungen. Im Kanal herrſcht hohe See und viele Dampfer haben ſich zum Schutz in die Häfen begeben. Die Rettungsboote von Deal und Ramsgate ſowie eine Anzahl ſchneller Motorboote wurden heute in größter Eile abgeſandt, um eine Flotte von Heringsdampfern zu Hilfe zu eilen, die vom plötzlichen Sturm überraſcht wurden und dringende Notſignale gaben. Es ge⸗ lang, die Heringsflotte mit ihrer Beſatzung einzubringen. Wegen des im Kanal herrſchenden Sturmes wurde der geſamte Schiffsdienſt zwiſchen Oſtende und Dover eingeſtellt. Der Untergang eines deutſchen Dampfers Kopenhagen, 24. Nov.(United Preß.) Wie der Dampfer„Eſtonia“ meldet, hatte die geſunkene„Herre n⸗ wi jk“ insgeſamt 26 Perſonen an Bord. Das Schiff ſank um ungefähr 10 Uhr Ortszeit, alſo etwa 14 Uhr M. E. Z. Die„Eſtonia“ ſucht noch immer die Unfallſtelle nach Ueber⸗ lebenden ab. Im Flug über den Südpol Newyork, 24. Nov.(United Preß.) Die erſte glück⸗ liche Ueberquerung des antarktiſchen Gebietes iſt dem Flieger Hubert Wilkins nach einem Telegramm das er heute aus Port Stanley auf den Falklandsinſeln ſandte, gelungen. Das Telegramm war an die Wright⸗Flugzeuggeſellſchaft gerichtet. Letzte Meloͤungen Auf den eigenen Vater geſchoſſen — Leipzig, 24. Novbr. In Leipzig⸗Thonberg ſchoß der 16 Jahre alte Fritz Dorge der mit ſeinem Vater in Streitigkeiten geraten war, mit mehreren Revolverſchüſſen auf dieſen, ohne jedoch zu treffen. Nachdem er auch auf einen her⸗ beigerufenen Polizeibeamten geſchoſſen hatte, tötete er ſith durch einen Schuß in die Schläfe ſelbſt. Die Gräberſchändungen in Köpenick — Berlin, 24. Nov. Die Polizei hat ermittelt, daß die Verwüſtungen auf dem jüdiſchen Friedhof in Köpenick von vier Jungen von etwa 11 bis 15 Jahren durch Stein⸗ würfe ausgeführt wurden. Nach den Jungen wird gefahndet. Erdſtoß in Rumänien — Wien, 24. Nov. Wie aus Bukareſt gemeldet wird, wurde hier geſtern früh ein ſtarkes Erdbeben verſpürt. Es dauerte etwa eine Minute, war von unterirdiſchem Getbſe begleitet und wurde im ganzen Lande verſpürt. Schaden hat es nicht angerichtet. ö Trotzkis Sekretär im Gefängnis geſtorben — Moskau, 24. Nov. Der Sekretär Trotzkis, Bu lo w, iſt nach mehrtägigem Hungerſtreik im Gefängnis ge⸗ ſtorben. Bombenflugzenge gegen afghaniſche Stämme — Kabul, 24. Nov. König Aman Ullah von Afghantſtan hat angeordnet, daß gegen die aufſtändiſchen Stämme im öſt⸗ lichen Afghaniſtan mit Flugzeugen vorgegangen wiyd, die die Dörfer mit Bomben belegen ſollen. Auch Kanada„rüſtet ab“ 5 — Ottawa, 24. Nov. Das Kriegsminiſterium hat in England 70 Militärflugzeuge beſtellt. 2% Millionen Mark für einen Makler⸗Platz — Newyork, 24. Nov. Geſtern wurde ein Börſenmakler⸗ platz von Wallſtreet verſteigert, wobei der Rekordpreis von wurden lebensgefährlich verletzt. — Eſſen, 24. Nov. Der 22 Jahre alte Handlungsgehilfe Wilhelm Stratmann von der Firma Haus Neuerbarg wurde geſtern abend von einem unbekannten Burſchen über⸗ fallen, der ihn mehrere Male, vermutlich mit einem Schlag⸗ ring, gegen den Kopf ſchlug und verſuchte, ihm die Akten⸗ kaſche mit 12500 Mark in bar und Schecks in Höhe von 35 000 Mark zu entreißen. Der Ueberfallene hielt ſeine Taſche feſt, ſetzte ſich energiſch zur Wehr und rief um Hilfe. Darauf ergriff der Täter und ſein Helfershelfer, der Schmiere geſtanden hatte, die Flucht. Während es dem Letztgenannten gelang, zu entkommen, wurde der Haupttäter von hinzu⸗ kommenden Paſſanten ergriffen und feſtgehalten. Da jedoch der Ueberfallene ſich zunächſt entfernte, um das Geld in Si⸗ cherheit zu bringen, wußten die Paſſanten ſchließlich nicht, um was es ſich gehandelt hatte, und ließen den Räuber wieder los, der dann auf ſeinem mitgeführten Fahrrad verſchwand. — Duisburg, 24. Nov. Ein Lohnbeamter der Duisburger Baufirma Polen, der mit Lohngeldern auf dem Wege zu einer Bauſtelle war, wurde Freitag nachmittag in der Nähe des Botaniſchen Gartens von zwei bisher unbekannt geblie⸗ benen Räubern mit vorgehaltenen Revolvern zur Heraus⸗ gabe des Geldes gezwungen. Die Räuber ſind dann un⸗ erkannt entkommen. 2 ſät worden, dagegen iſt die Qualität verbeſſert worden ſt im nächſten Jahr ei te Ernte zu erwarten, vorausgeſetzt, daß da 5 1 a 5 3 5 85 unerkannt entkommen. 550 000 Dollars erzielt werden konnte. Raubüberfälle überall reißen, den dieſer als telegraphiſche Poſtanweiſung einzahlen wollte. Der Beſtohlene hatte die Geiſtesgegenwart, ſofort zur Poſtamtstüre zu rennen, ſich davor zu ſtellen und laut um Hilfe zu rufen. So hinderte er den Dieb am Entkommen. Poſtbeamte nahmen den Räuber feſt. Er wurde der Polizei übergeben, nachdem ihm ſein Raub wieder abgenommen worden war. Raubüberfall im Poſtamt — Herne, 24. Nov. Geſtern nachmittag kurz nach 5 Uhr überfielen zwei Räuber den in ber Nebenſtelle der Gewerbe⸗ bank in Herne⸗Sodingen allein anweſenden Kaſſierer und zwangen ihn unter Bedrohung mit Piſtolen, den Kaſſenſchrank zu öffnen, aus dem ſie 9000 Mark raubten. Zwecks Erſchwerung ihrer Verfolgung ſchnitten ſie die Fernſprechleitungen durch und nötigten den Kaſſen⸗ beamten unter Vorhalten ihrer Piſtolen, ſeine Hoſe aus⸗ duztehen, die ſie mitnahmen. Frecher Raubüberfall — Bochum, 24. Nov. Die Preſſeſtelle der Kriminalpolizei teilt mit: Geſtern drang zwiſchen 18,10 und 18,20 Uhr ein maskierter Räuber mit vorgehaltener Piſtole in den Kaſſenraum der Güterabfertigung des Bahnhofes Bochum⸗ Nord ein und raubte aus der Stationskaſſe 395 Mark in Papiergeld. Der Räuber hielt die beiden an der Kaſſe be⸗ findlichen Beamten mit ſeiner Piſtole in Schach und konnte 4 * N 88 88808 . —— 0 3 eo Sg Sen g W 8 1 0 8. 8— E rs 1 indem ſich die Kunden mehr aus den breiteren Volksſchüchten rekrutieren. 8 N n hat eine weniger 5 5 * münder immer banger vor die Frage: 11 3. Samstag, den 24. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3B Seite. Nr, 548 Protest gegen die Erhö hungder Grund ſteuerwerte Der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein Mann⸗ heim hielt am 22. November im Friedrichspark eine ſehr gut eſuchte Verſammlung mit obiger Tagesordnung ab. Nach einleitenden Begrüßungsworten des Vorſitzenden, Stadtrat v. A u, erteilte er dem Referenten, Rechtsanwalt Dr. Schaaf, das Wort. Der Redner gab bekannt, daß das Mannheimer Finanzamt in einer ganzen Reihe von Fällen Grundſteuer⸗ werte hieſiger Gebäude erhöht habe und dagegen ſeitens des Vereins in verſchiedenen Fällen Einſpruch erhoben wurde, weil volle Berechtigung hierzu beſtand, ganz beſonders, da das Vorgehen des Finanzamtes nur in Mannheim ſtattfinde, wäh⸗ rend von einer derartigen Maßnahme in anderen Städten des Reiches nichts bekannt ſei. Die Realſteuern in Baden ſeien nach Zugeſtändniſſen des Bad. Finanzminiſterium 36 Proz. über dem Reichsdurchſchnitt und nach Sachverſtän⸗ digen⸗Urteilen ſoll dieſer Prozentſatz ſogar 60 Proz. betragen. Das ſtimme alſo nicht mit der dem Mittelſtand immer wieder in Ausſicht geſtellten Senkung der Realſteuern, deren Notwendigkeit Reichskanzler Müller in einer ſeiner erſten Reden als notwendig erklärte, indem er betonte, daß die Reichsregierung darnach trachten wolle, die drückende Steuer⸗ Laſt der mittleren Schicht zu erleichtern. Die von der Steuererhöhung betroffenen Objekte, die noch der Zwangswirtſchaft unterliegen, ſodaß der Vermieter nicht in der Lage iſt, die höhere Belaſtung umzulegen, ſeien in hie⸗ ſiger Stadt beſonders auf den Planken und in der Kunſtſtraße zu finden. Das Finanzamt werde wohl nicht Halt machen bei dieſen Straßen. Es werde, da der Appetit mit dem Eſſen komme, auch an die übrigen Objekte der Stadt gehen. Das Finanzamt habe dieſe Maßnahmen aus einem Hausverkauf an den Planken hergeleitet, bei dem ein hoher Kaufpreis erzielt worden ſei. Ein derartiger Fall, wobei eine finanzſtarke Käuferin, die das Bedürfnis der Ausdehnung habe, einen hohen Kaufpreis bezahle, dürfe jedoch nicht verallgemei⸗ nert werden, zumal das Vorgehen des Finanzamtes im Ge⸗ ſetz über die Grund⸗ und Gewerbeſteuer keine Stütze finde. Der Redner geht alsdann auf die geſetzlichen Steuer⸗ beſtimmungen des näheren ein. Nach dem Bad. Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz vom 7. Juli 1926 werden im 8 42 die Fälle aufgeführt, in denen der Steuerwert eines Gebäudes geändert werden kann. Die Geſichtspunkte, die das Finanzamt veran⸗ laßt haben, anzunehmen, daß der Wert der in Rede ſtehenden Gebäude, gegenüber dem am 1. April 1914 angemeſſenen Wert, ſich erhöht haben ſoll, iſt falſch. Ein Maßſtab für die Bewertung der Grundſtücke würde z. Zt. außerordentlich ſchwer fallen wegen der Ungewißheit der heutigen wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Verhältniſſe. Auch wegen der Laſten, die auf dem Hausbeſitz ruhen. Der Durchſchnittskaufpreis der aus dem Verkauf von Grundſtücken erzielt wird, bleibt weit hinter den geltenden Steuerwerten zurück. Deshalb verallgemeinerte Schlüſſe zu ziehen, ſei vollſtändig unwirtſchaftlich. Zwangs⸗ bewirtſchaftete Grundſtücke dürften grundſätzlich zu einer Erhöhung der Bewertung nicht herangezogen werden. Die Erhöhung der Bewertung müſſe auf ſolche Fälle be⸗ ſchränkt werden, in denen eine klare Beurteilung der Wert⸗ verhältniſſe gegenüber denen am 1. April 1914 eingetreten ſein dürfte. Dieſe Anſicht decke ſich auch mit n 5 138 der Reichsabgabeordnung. Gegen eine Aenderung der Steuerwerte durch Er⸗ höhung ſpreche auch das Reichsbewertungsgeſetz vom 10. Auguſt 1925, was allerdings für Baden noch keine Geltung erlangt habe. In dem§ 62 des Bad. Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes habe der Geſetzgeber zum Ausdruck gebracht, daß die gelte n⸗ den Steuerwerte unter Berückſichtigung der Verkehrs⸗ werte zu hoch ſeien. Auch das Vermögensſtenergeſetz be⸗ ſagt, daß die Beſteuerung ein unerträgliches Maß erlangt hat, da die Berechnung nach einem hinter dem geltenden Steuerwert zurückbleibenben Einheitswert erfolge. Auch! das Finanzausgleichgeſetz habe den Geiſt und die Ten⸗ denz, die hohen Realſteuern der Länder zu ſenken im 8 4a, Abſ. 1. Der deutſche Hausbeſitz habe dafür zu ſorgen, daß die Länder die ſeitens des Reiches für ſie überwieſenen Ein⸗ nahmen zur Senkung der Realſteuern verwenden. Aber ſtatt zu ſparen, wird die Ausgabenwirtſchaft noch eine weitere Steigerung erfahren, wenn ſich die Reichsregierung nicht entſchließe, dem 8 4 des Finanzausgleichgeſetzes Geltung zu verſchaffen und damit eine Senkung der Realſteuern her⸗ beizuführen und das Vorgehen des Mannheimer Finanz⸗ amtes, als mit dem Geſetz in Widerſpruch befindlich, zu revidieren. Der Redner ging dann auf die weiteren Belaſtungen des Hausbeſitzes ein durch Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, Grunderwerbsſteuer und Wertzuwachsſtener, die alle das Privateigentum ſeines Ertrages beraubten, um es der öffentlichen Hand zuzuführen. Die Gebäu de⸗ ſonderſteue er ſei die ungerechteſte Steuer, weil ſie auch ein Ausnahmegeſetz darſtelle. Sie beraube den Eigen⸗ tümer und iſt die Urſache, daß die Berkehrswerte der Häuſer ſinken; ſie führt zur Entwertung der Objekte. Die Steuer ſei eine verſchleterte Staatshypothek und drücke die Grundſtücks⸗ werte derart, daß eine Bewirtſchaftung des Hauſes faſt un⸗ möglich wird. Dieſe Beſteuerung bezeichnete der Redner als ſozialiſtiſche Enteignung. Die heutige Politik ſtehe im Widerſpruch mit der bekannten Enzyklika Papſt Leo XIII., in der mit Klarheit und Eindringlichkeit die Notwendigkeit des Privateigentums und ſeiner Heilighaltung durch den Staat und die Geſetzgebung betont wird. Es wird hierin ge⸗ ſagt, daß es eine verwerfliche Grundlehre ſei, wonach der Staat den Privatbeſitz einziehe und zu öffentlichem Gute machen würde. Bei allen Verſuchen, den niederen Klaſſen zu helfen, iſt als Grundſatz feſtzuſtellen, daß das Privateigentum unantaſtbar und heilig ſei. Die Strophe im Gedicht von Heinrich Heine, in der es heißt:„Was ſtört mich Weib, was ſtört mich Kind, laß ſie betteln gehn, wenn ſie hungrig ſind“, treffe heute zu. Statt neue Steuern werde vom Mittelſtand Sparſamkeit in der Verwaltung von Staat und Gemeinden verlangt. Die Wohnungsämter haben bis heute allein 5 Milliarden verbraucht, die hingereicht hätten, den 4 bis 500 000 Wohnungsſuchenden ein ſchönes Ein⸗ oder Zweifami⸗ lienhaus zu bauen. Die Wohlfahrtslaſten ſteigern ſich ins Uferloſe. Der Redner verlangt, daß das Wirtſchaftsleben nicht durch Staats⸗ oder Gemeindebürokratismus aufgeſaugt, ſondern in Einklang mit dem§ 164 der Reichsverfaſſung ge⸗ bracht werde. Die Deviſe ſoll lauten: Durch freie Wirtſchaft zum freien Staat, durch den freien Staat, zum freien Bürger. Nach dem Dank des Vorſitzenden an den Redner ſetzte eine ſcharfe Diskuſſion ein, aus der die Erregung über die ſteuerliche Belaſtungen und die Zwangswirtſchaft ſprach. Die e des Oberbürgermeiſters über die guten Zu⸗ ſtände der Wiener juſer fanden Widerlegung. Die Schäden des Laſtautoverkehrs an den Häuſern durch zu ſtarkes Fahren wurden erwähnt und um Abhilfe gebeten. Nachdem der Vorſitzende auf die kommenden wirtſchaftlichen Fragen, die den Reichstag beſchäftigen und den Hausbeſitz beſonders berühren, nochmals hingewieſen und eine ſtarke und reſtloſe Teilnahme an allen den Hausbeſitz betreffenden Fragen ver⸗ langt hatte, wurde die Verſammlung geſchloſf en. Ser. * Poſtverkehr mit der Freien Stadt Danzig. Es liegt Veranlaſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß im Päckchen⸗ Verkehr mit der Freien Stadt Danzig nur Briefpäck⸗ chen bis zum Gewicht von 1 Kg. zugelaſſen ſind. Sonſtige Päckchen werden nicht befördert. Unleſerliche Rezepte. Da auch in Norwegen die Aerzte zum Teil die Gepflogenheit haben, ihre Rezepte in unleſer⸗ licher Form zu ſchreiben, hat Norwegen ein Geſetz erlaſſen, das allen Aerzten die„Auflage macht, ihre Rezepte in all⸗ gemein verſtändlicher Form in deutlicher Handſchrift zu ſchreiben und mit lesbarem Namen zu unterzeichnen. Im Falle der Zuwiderhandlung kann eine Gefängnisſtrafe bis zu drei Monaten ausgeſprochen werden. Winke zur Berufswahl Von Julius Kreis f Die Ueberfüllung aller Berufe ſtellt die Eltern und Vor⸗ . ſoll mein Kind werden? Im folgenden ſeien aus den Wirrniſſen der Zeit heraus zwei gangbare Wege gezeigt, die eine moraliſche und materielle Fundierung einer Exiſtenz herbürgen. Eurhythmie. Für Mäbchen iſt die Gründung eines eurhythmiſchen Inſtituts ſehr zu empfehlen. Manu verſende in erſter Linie auf Büttenpapier gedruckte Proſpekte an Damen von zwei Zentner aufwärts. In den Ankündigungen mögen etwa geſchmackvoll verteilte Wendungen: neues Lebenspathos— Linienfreude— Geiſtſeeleproblem— An⸗ mutsduktus— Lehre des altindiſchen Khas!— Wanu— pſychophyſiſche Läuterung und ähnliches enthalten ſein. Mit Hilfe einer etwas korrigierten Dezimalwage ſtelle man von Woche zu Woche Gewichtsabnahme feſt, und wer einen Indier kennt oder einen Herrn, der einem Indier gleichſieht, der bitte ihn, einen Vortrag über das Khaſi⸗Wann zu halten unter, und Berückſichtigung der eurhyth⸗ miſchen Schule Gre Wogenius ee Margarete Dampflmaier). Nach je vier bis ſechs Wochen entlaſſe man den Kurſus und gebe jeder einzelnen Teilnehmerin die ver⸗ trauliche Mitteilung mit auf den Weg, daß ſie die einzige ge⸗ . ſet, die von Natur aus den Rhythmus und den Willen zur Linie, die Begabung zur Form in ſich hätte. Für Weiter⸗ entwicklung iſt dann Besch Prophet und 1 Hier unterſcheidet man in der Hauptſache zwei Richtungen: Mit Vollbart und ohne. Vorſichtige Propheten wählen den ſicheren Weg des Voll⸗ barts, ſie haben dann beim Fiasko des Unternehmens die beſte Möglichkeit, als Laienbruder in ein Kapuzinerkloſter eintreten zu können. Immerhin repräſentiert der Vollbart etwas die alte Schule, während ein bartloſes Geſicht bei eini⸗ gem Training die heute mit Recht mehr ge ſchätzte Durch⸗ geiſtigkeit aufweiſt. Aber ſchließlich iſt die Weltanſchauungs⸗ richtung mehr oder minder eine Sache des Haarwuchſes. Bei vollem Haupt⸗ und Barthaar iſt im allgemeinen die beruf- liche Wirkung durch die Geſamterſcheinung ſehr erleichtert, E. S. zu erfahren f, eee— reiche, aber feinere Kundſchaft zl gewärtigen, muß aber da⸗ für an Stelle wohltönender Superlative ein bißchen geiſtige Mixpikles auf Lager halten, Gefühls⸗, Sandwichs⸗ und aller⸗ hand Primeurs, die nicht immer leicht zu beſchaffen ſind.“ Vorteilhaft iſt eine gewiſſe paranbiſche Veranlagung, doch brauchen geſunde Propheten⸗Anwärter nicht zu verzweifeln. Bei einem bißchen Uebung gelingt es leicht, ſich kleine patho⸗ logiſche Tiks und Tricks anzueignen, die von echten kaum zu unterſcheiden ſind. Sollte keine natürliche Veranlagung zum Größenwahn vorhanden ſein, ſo ſtudiere das Handbuch: Wie werde ich größenwahuſinnig? Herausgegeben von prominenten Zeit⸗ genoſſen. Wichtig iſt, eine oder mehrere ältere vermögende, ſpiri⸗ tuell veranlagte Damen als Geldgeber zur Gründung einer Zeitung und zur Finanzierung des Lebeuswandels zu finden. Sodann lege man ſich eine, je nach Haar⸗ und Bartwuchs Unterſchiedliche ſervierte Heilswahrheit zurecht. Hier ſei eine kleine Auswahl von noch freien Programmen angeführt Entwicklung des Nordpols im Menſchen— Das Zehn⸗ ſpiralenſyſtem— Zurück nach Andaluſien!— Die konzeun⸗ triſche Kehlkopfidee— Aſtraliſierung der Staatsform. Der Prophet oder Meiſter möge vor allem darauf bedacht ſein, ſeine Hand möglichſt gleichmäßig den Stammfüngerinnen zuzuwenden, da ſonſt unausbleibliche Zerſplitterungen in die Bewegung kommen. Die Geſchäftslokalitäten erhalten am beſten einen aparten Anſtrich mit Erotikon, die Publizierun⸗ gen dürfen vor nichts zurückſchrecken, was einem den Appetit verderben kann. War das Unternehmen einige Jahre laug erfolgreich, ſo iſt es angebracht, um der immer zahlreicher werdenden Konkurrenz auszuweichen, in die Bürgerlichkeit zurückzukehren. Gewandte und fleißige Propheten bringen es faſt immer zu hübſchen Laudſitzen, Autos, Jagden und guten Wertpapieren und nicht ſelten ſind nur auf dieſem Wege glänzende Einheiraten in Fabriken, Geſchäftshäuſer, in die Ariſtokratie und in die Hochfinanz zuſtande gekomm en. Auch die Abfindungsſummen begüterter Eltern, die ihre Töchter aus dem Jüngerinnen⸗ oder Brautverhältnis wieder zurück haben wollen, dürfen eine nicht zu unterſ N Ein⸗ nahmequelle ſein. Alles Nähere iſt vom Reichsverband deutſcher Propheten doͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 22. Nov. 1935 Veränderungen im Bürgerausſchuß Die Stadtverordneten Ernſt Teßloff und Peter Mül⸗ ler haben ihre Aemter als Stadtverordnete niedergelegt, erſterer infolge Wegzugs von Mannheim, letzterer aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten. Der Stadtrat ſtellt feſt, daß an ihre Stelle Altſtadtrat Johann Kremer, Sandhofen, Karlſtr. 54, und Architekt Joſef Kreis, Karl Benzſtr. 16, in den Bür⸗ gerausſchuß einzutreten haben. Aenderungen und Ergänzungen der Satzung der Städt. Sparkaſſe Mannheim(Oeffentliche Sparkaſſe) werden genehmigt; Zuſtimmußg des Bürgerausſchuſſes iſt einzuholen. Eine Siedlung für wirtſchaftlich ſchwache alte Leute g i und kinderreiche Familien 5 Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim beabſichtigt, für wirtschaftlich ſchwache alte Leute und kin der⸗ reiche Familien eine Siedlung bei der Gartenſtadt Waldhof 192 erſtellen. Die Geſellſchaft ſoll hierbei— vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes— durch ein zinsfreies Darlehen der Stadt unterſtützt werden. Der Fortführung von Eingemeindungsverhandlungen mit den Gemeinden Seckenheim und Wallſtadt wird zugeſtimmt. Die den Gemeinden mitzuteilenden Vor⸗ ſchläge der Stadt werden gutgeheißen. 8 Weiterer Ausbau der Oſtſtadterweiterung Zwecks Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit werden Mit⸗ tel für den Ausbau von Straßen, Wegen und An⸗ lagen in der Oſtſtadterweiterung bereitgeſtellt. * * Den 5 Uhr⸗Ladenſchluß am Heiligabend propagiert auch in dieſem Jahr wieder der Verband der weiblichen Handels⸗ und Bürbangeſtellten 1., Man n⸗ heim, D 7, 10, durch Verteilung von Fli gſammelſchrif ften an das kaufende Publikum und durch Verkündung im Süd⸗ weſtdeutſchen Rundfunk. Es wäre zu wünſchen, daß dieſer Gedanke im Intereſſe des Verkaufsperſonals und auch der 5 Ladeninhaber ſelbſt Wurzel faßt, um beiden Teilen eine unge⸗ trübte Weihnachtsfeier zu gewährleiſten. * Schwerer Sturz eines Motorradfahrers. Geſtern nach⸗ mittag blieb ein Radfahrer im Schienengleis der Straßen⸗ bahn im Kaiſerring hängen und ſtürzte. e er ſich nur leichte Verletzungen zuzog, ſprang ein Motorradfahrer aus Frankfurt a. M. infolge dieſes Vorfalles vom Rad und brach ſich den rechten Fuß. Sein Beifahrer kam mit dem Schrecken davon. Der Verletzte wünſchte mit einem Auto zu ſeinen Eltern nach s Ludwigshafen gebracht zu werden. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am heutigen 5 Samtag Herr Karl Pfaller mit ſeiner Ehefrau Kunigunde geb. Wich, Rheindammſtraße 23. Gleichzeitig findet die Ver⸗ heiratung der älteſten Tochter ſtatt.— Das gleiche Feſt be⸗ 2 heute Kaufmann Ludwig Eifler mit ſeiner Ae Mina geb. Kloſtermann, Seckenheimerſtr. 49. * LassensSiesichlhre Augen noch heuſe hei uns pruſen. — Die meisſen Menschen— schen sich ihre Brille nie an, sondern sehen nur immer dureh dieselbe. Es lohnt sich, diese Brille einmal selbst näher zu betrachten.— Sie werden bemerken, daß Ihie Brille rückständig ist.— Ihre Augen verlangen nach korrekten Augengläsern. um voll sehtüduig zu sein. Wir sind Augenglas- Spezialisten und möchten Ihnen dieses vermitte“ n. sScHARFER BIIcK- KA PERNIek p 2, 14 vis--vis e p 2, 14 8 Janaeeks„ in 5 Unter 1 Schmidts im wahrſten Sinne des Wortes muſtkaliſcher 5 Leitung wurde die Aufführung von Janaceks„Jenufg“ zur beſten Aufführung der ganzen bisherigen Spielzeit. Wie ſtark die ſuggeſtive Kraft dieſer temperamentvollen M zuſiker⸗ perſönlichkeit iſt, zeigt ſich am beſten am Orcheſter, das unter ſeiner Hand wie in beſten Zeiten ſpielt. Walter Jen fe! Spielleitung ging mit der muſikaliſchen faſt durchweg kon form. Einzelne Sänger bedürften einer noch ſtärkeren Regie⸗ Hand. Ueberraſchend gut fand ſich Frl. Blatter mit der für ſie ſehr hoch liegenden Partie der Küſterin ab. Auch dar⸗ ſtelleriſch hatte dieſe Figur ſtarkes Profil. Frl. Heitmann hat die bisher gehegten Erwartungen als Jenufa mehr als erfüllt. Sie weiß ſtimmlich und darſtelleriſch dieſe 1 mit warmem Leben zu erfüllen, feſſelt durch den Wohllaut ihrer Stimme vom erſten bis zum letzten Takt. Fritz Marccks iſt als Laca zum Foreiexen ſeines an ſich guten Materials gezwungen und gibt ſich ſo zu früh aus. Dr. Fellners Stewa könnte etwas mehr Mäunlichke vertragen. Da auch faſt alle kleineren Partien gut beſetz waren, Pid Elkins ſtimmungsvolle Bühnenbilder en 5 ſen hatte und der Chor mit erfreulicher Prägnanz fang, w der Erfolg der Aufführung geſichert, die überaus herz! Aufnahme faud. N 8 Protaktinium, ein ſeltenes Element. Vox gerade einem Jahrzehnt wurde gleichzeitig von zwei Deutſchen und zwei Engländern eins der ſeltenſten und, mit Ausnahme des Uraniums, das ſchwerſte aller Elemente entdeckt, das Protaktinfum. Es wird gleich dem bekannteren Mablline aus Uranmineralien gewonnen, kommt aber in dieſen in noch geringeren Mengen vor als jenes. 200 Kilogramm Rück⸗ ſtände der Uran⸗ und Radiumfabrikation lieferten 5 0 ganze zwei Milligramm des ſeltenen Elements; wärtig werden 450 Kilogramm Joachimsthaler Erze, die d Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut 5 Chemie gehören, auf Protakt nium verarbeitet.— Durch die Seltenheit des Elements es bisher noch nicht einmal möglich geweſen, ſein Atom wicht; das man mit etwa 230 annimmt, zu beſtimmen, do hofft man nach Verarbeitung der Joachimsthaler Erze. nügend Material zu beſitzen, um dies nachholen. zt können Protaktinfum iſt außerordentlich ſtark radioaktiv. mit an e 1 Worten, ſeine Atome e wobei e Igeſandt werden. 5 4. Seite. Nr. 548 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe; Sämstag, den 24. November 1928 And Hitler ſprach Zu ſeinen Anhängern und zu vielen Neugierigen, die gekommen waren, um den Apoſtel der Nationalſozialiſten perſönlich kennen zu lernen. Eines ſei unſeren Mitteilun⸗ gen, um den Eindruck der Verſammlung auf Andersgläubige zu charakteriſieren, vorangeſtellt: Hitler hat ſchwer enttäuſcht. Da man die Anhänger aus ganz Nord⸗ baden bis weit hinein ins Neckartal, aus der Pfalz bis Zwei⸗ brücken, aus Heſſen bis Frankfurt aufgeboten hatte, war geſtern abend der Nibelungenſaal ſchon lange vor Beginn (halb 9 Uhr) bis auf den letzten Platz beſetzt. Um 8 Uhr ſtanden unter und auf der Empore ſchon Hunderte. Obwohl der Saal nicht geheizt war, ſteigerte ſich im Verlaufe der Verſammlung die durch die zuſammengeballten Menſchen⸗ maſſen hervorgerufene Hitze unerträglich. Es iſt nicht nur Frauen ſchlecht geworden. A! uch eine Anzahl männliche Per⸗ ſonen mußte den Saal verlaſſen. Die Ingreſſoappar ne zählten genau etwa 7700 Beſucher. Eine uniformierte K apelle, die auf dem Podium Platz genommen hatte, ſpielte Militär⸗ märſche. Zuerſt marſchierten die Fahnenabordnungen unter den Klängen des Präſentiermarſches durch den Mittelgang und füllten das Podium. Gegen 9 Uhr betrat Hitler, ſtürmiſch mit Heilrufen be⸗ grüßt, den Saal. Er ſprach geſchlagene zwei Stunden. Viel zu weitſchweiſig. Es war keine konzentrierte Rede. Dazu vollkommen negativ. Er ſchimpfte über die politiſchen teien, die es nicht vermocht hätten, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, ohne Ausnahme, verſchwieg aber wohlweislich, wie es die Nationalſozialiſten anſtellen wollen, damit aus einem Sklavenvolk ein freies Volk wird. Er vermied auch ſcharfe Ausfälle gegen die Juden, die die Nationalſozialiſten bekannt⸗ lich ganz beſonders in ihr Herz geſchloſſen haben. Geradezu langweilig wurde Hitler, als er ſich über die Auswirkungen der Auswanderung und der Geburtenbeſchränkung ausließ. Wie geſagt, der ernſte Politiker, der etwas mehr verlaugt, als eine ſanatiſierte Maſſe, bekam nicht das zu hören, was ex erwartet hatte. Erſt der Schlußſatz verriet etwas Poſitives. Hitler will mit ſeinen Leuten eine Volksgemeinſchaft ſchaffen die alle Deutſchen ohne Unterſchied des Standes und 5 Konfeſſion umfaßt. Wie ſagte der Aſtrologe Huter, als er Hitler hier das Horoskop ſtellte? Hitler wird ſtürzen, weil er ſeine Machtmittel überſchätzt. Wir haben geſtern den Ein⸗ druck mit fortgenommen, daß er auf dem Wege dazu iſt, Als Hitler ein Hoch auf das deutſche Vaterland aus⸗ gebracht hatte, wurde mit einem Hoch auf Hitler erwidert. Dann ſang man den erſten Vers des Deutſchlandliedes. Die Nuhe und Ordnung wurde im Saale nicht geſtört. Die Umgebung des Roſengartens war durch ein ſtarkes Schutzmanusaufgebot abgeſperrt. Während der Rede Hitl ers hörde man auch keine Zwiſchenrufe. Manchmal ſchrien ſeine Anhänger Brauyo, wenn gar keine Veraulaſſung dazu vor⸗ handen war. Es ging recht manierlich zu. Aber das lag, wie geſagt, an den Ausführungen des Parteihäuptlings. Erſt um 11 Uhr konnte die Verſammlung geſchloſſen werden. * * Alte Gräberſunde. Seit einiger Zeit werden unter der Leitung von Prof. Gropengießer vom Archäologi⸗ ſchen Muſeum auf dem Alten Friedhof im Stadtteil Neckarau Ausgrabungen vorgenommen. Hierbei wurden Urnein⸗ gräber entdeckt, die vermutlich aus der Römerzeit ſtammen. Veranſtaltungen Empfangsabend beim Mannheimer Schützenkönig Den alten Brauch der Pe P 8 2 meiſten deutſchen Schützengeſell⸗ ſchaften, den beſten Schützen zum König auszurufen, hat ſich nunmehr auch die hieſige, in ſo hoher Blüte ſtehende Schützengeſellſchaft, die 1744 gegründet wurde, zu eigen gemacht. Der erſte König wurde Emil, der im Oktober⸗ endſchießen den beſten Schuß auf die prächtige, von Herrn Eberle, einem Mitglied der befreundeten Ludwigshafener Schützengeſellſchaft, geſtiftete Ehrenſcheibe abgab. Nachdem das koſtbare Kleinod, eine mächtige ſilberne Halskette, am 10. Nov. in feſtlicher Weiſe dem erſten Schützenkönig überreicht worden war, hat dieſer, einer alten Uebung folgend, am Samstag, 17, Nov. ſeine Schützen in die für derartige Veranſtaltungen borzüglich geeigneten Räume des neuen Schießhauſes an der Riedbahnüberführung eingeladen. Bald waren alle Plätze der feſtlich dekorierten, hufeiſenförmigen Tafel beſetzt. Es bedurfte keiner großen Aufmunterung des„königlichen“ Würde mit bewundernswerter Schlagfertigkeit, ſpielte fleißig dem Feſte angepaßte Weiſen auf. Ein Trink⸗ ſpruch löſte den anderen ab, gewürzt mit kernigem, ſaftigem Humor. Der König, der mancherlei Anzapfungen über ſich er⸗ gehen laſſen mußte, verſtand es im Bewußtſein ſeiner jungen ſeine Unter⸗ tanen in die richtigen Schranken zurückzuweiſen. Ungeheure Heiterkeit erweckte ſeine Zwieſprache mit dem maſuriſchen Gefreiten von dem Schützenkegelbataillon. Ein Glanz⸗ punkt des Abends war Seppls Lied„Ein Schütz bin ich in des Regenten Sold“. Aber auch ernſtere Seiten wurden an⸗ geſchlagen. Der treuen Freundſchaft, die die Mannheimer Schützengeſellſchaft mit jener in Ludwigs hafen verbindet, die ioch unter dem Druck der franzöſiſchen Beſatzung in ihrer freien Entfaltung gehemmt iſt, wurde mit von Herzen kom⸗ menden und zu Herzen gehenden Worten gedacht. So verlief unter frohen Rundgeſängen bei animierteſter tim der Abend nur zu raſch. Mit Recht drückte deshalb der Schützen⸗ könig den Wunſch aus, daß noch mancher Winterabend zu ſolchen geſelligen Zuſammenkünften benutzt werden möge, um die Mitglieder der Schützengeſellſchaft, die— wie immer bei einer ſo großen M ſiglieder rzahl— teilweiſe einander noch fremd ſind, einander näherzubringen und ſo die Freude an der Schützenſache zu heben. Dieſer Vorſchlag fand ungeteilten Bei⸗ fall. Man blieb beiſammen, bis hinter dem Königsſtuhl ein leichtes Morgenrot den heraufdämmernden Sonntag an⸗ kündete. Lö. * * Die Ausſtellung„Mannheim um 1800“ in den oberen Räumen der Harmonie⸗Geſellſchaft wird endgültig am mor⸗ gigen Sonntag geſchloſſen. Wer das alte Mannheim von 1800 bis 1850 ſehen, wer vielen bekannten Mannheimern und vertrauten Namen aus jener Zeit in Bild und Schrift be⸗ gegnen will, dem ſei noch ein Beſuch an dieſem Samstag und Sonntag angelegentlich empfohlen. Die letzten öffentlichen Führungen finden am Sonntagvormittag und nachmittag ſtatt. 1 Film⸗Rundſchau Erich Kaiſer⸗Titz 7 itz, der bekannte Schauſpieler und Film⸗ darſteller, iſt im Alter von fünfzig Jahren einem Herzſchlag erlegen. Kaiſer⸗Titz hatte in ſeiner Jugend einem Handwer⸗ kerberuf angehört. Der unwiderſtehliche Drang zum Theater führte ihn zur Bühne, ihr gehörte er mit ganzer Seele, wie er auch einer der erſten war, die in den Anfangsjahren des Films erfolgreich für ſeine Zwecke geſtalteten. Man er⸗ innert ſich der Kriminalfilme, die eine Zeit lang die große Mode waren; in ihnen hatte immer Erich Kaiſer⸗Titz eine der Hauptrolleu. Seine Verbrechertypen, die er mit liebens⸗ würdigem Humor ſympathiſch geſtaltete, waren lange Zeit ein ſtarker Anziehungspunkt des Kinos. In welcher Rolle Erich Kaiſer⸗Titz auch auf der Bühne ſtand, immer wußte er ſeinen Mann zu ſtellen. Im vergangenen Jahr war er noch der Partner Eliſabet h Bergners in„Miß Chaneys Ende“. Im Film kann mau ihn gerade jetzt in einem Spitzenwerke bewundern, in der„Ungariſchen Rhapſodie“, Wie groß das Arbeitsgebiet dieſes Künſtlers war, erkennt man daraus, daß er demnächſt ſeine 365. Filmrolle ſpielen ſollte. Kaiſer⸗Titz war das erſtemal verheiratet mit der Tochter von Anna Strantz, der Gattin des ehemaligen Hofopern⸗ direktors von Strantz. Dieſe Ehe war nach nicht langer Zeit geſchieden worden. Zuletzt war er verheiratet mit der Film⸗ künſtlerin Selva Horſay. Viel Unglück hatte ihn in letzter Frau war ſchwer krank, er ſelbſt in bedrängten Wirtſchafts⸗ nerhältniſſen. Hatte er doch ſeiner zeit unter der Direktion Lothar für das Komödienhaus eine große Summe gutgeſagt. Der e bruch dieſer Bühne hatte ihm ungeheure Verpflichtungen auferlegt, von denen er ſich wirtſchaftlich nicht mehr erholen konnte. So war er gezwungen, Abſchlütſſe zu tätigen, die nicht ſeinen künſtleriſchen Leiſtungen entſprachen. Erich Kaiſer⸗Titz, Zeit verfolgt. Seine Ufa⸗Theater:„Johanna von Orleans“ Dieſer Film geht ganz neue, eigene Wege: Hier herrſcht nur der Einzeltyp, die Großaufnahme und Mimik. Hauptſache iſt die ungeſchminkte Mimik. Sämtliche Geſichter werden ohne Schminke vorgeführt und zwar faſt ausſchließlich als Groß⸗ aufnahmen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Regiſſeur Carl Th. Dreyer, um die Einzeldarſteller ungeſchminkt auftreten laſſen zu können, ſich von vornherein auf die entſprechenden Menſchentypen einſtellen mußte. Er hat einen guten Blick für Kunſt eine Maske nicht ausfallen, wie z. B. die der Johanna,— 0 die von Mlle. Falconetti verkörpert wird. Der Film führt ſofort mitten in die Gerichtsverhandlung gegen Johanna von Orleans hinein. Die Vorgeſchichte wird nur ganz kurz im Text geſtreift. Dann zieht Großaufnahme auf Großaufnahme an dem Beſchauer vorbei. Die mimiſche Wirkung der Einzeldarſteller iſt ſicher ausgezeichnet, aber das immer wiederkehrende Großbild wirkt monoton und auf die Dauer ermüdend. Die Handlung wird Nebenſache, Großauf⸗ nahme, alſo nur Mimik und Mimik Hauptſache. Bei dieſem Film, in dem Johanna die eigentliche Trägerin der ganzen Handlung iſt, kann man ſich mit dieſer Art Film noch einver⸗ ſtanden erklären, bei Filmen jedoch, die eine etwas lebhaftere Handlung haben müſſen, iſt dieſe Richtung undenkbar. Viel⸗ leicht wirkt gerade der Umſtand, daß Johanna, die gewiß kein hübſches Filmmädchen iſt, durch die Großaufnahme ihre ganze Ausdruckskunſt zeigen kann. Man wird von ihrem Schickſal tief ergriffen und glaubt mit ihr an ihre ihr von Gott ein⸗ gegebene Miſſion. Trotz des ſtändigen Eindringens der geiſt⸗ lichen Richter auf ſie bleibt ſie ſtandhaft. Ganz hervorragend iſt die Darſtellung der Verzückung, der Blick iſt weit weg, die Richter ſind für ſie Nebenſache, ſie en in einer anderen Welt zu ſein. Dieſe Johanna iſt eine L zeiſtung, die nicht leicht zu überbieten iſt. Ganz groß iſt auch Silvain als Biſchof Cauchon, der immer wieder verſucht, Johanna in die Falle zu locken. Ueberhaupt ſind die einzelnen Typen der Geiſtlichen hervorragend ausgewählt, ſodaß gerade die Gerichtsſzene ein ganz großes geſchloſſenes Bild gibt. Johanna auf dem Scheiter⸗ haufen iſt dann wieder eine ganz andere als die vor den Rich⸗ tern. Sie iſt nicht verzweifelt, nur malt ſich ſtiller Schmerz auf ihrem Geſicht, die Tränen rollen unaufhörlich. Sie hat ſich mit ihrem Schickſal abgefunden, da ſie an ihre Sendung glaubt. Nur dieſer Glaube kann ſie die großen Schmerzen ertragen laſſen. Alle dieſe Empfindungen kommen auf dieſem jungen Mädchengeſicht zum Ausdruck. Der Begleittext wäre manch⸗ mal faſt überflüſſig, da in dieſem Leidensgeſicht alles geſchrie⸗ ben ſteht. Die Photographie iſt hervorragend, wenn durch die vielen Großaufnahmen die einzelnen Geſichter auch etwas zu narbig und porig wirken. Mit der Aufmachung wurde bis zum äußer⸗ ſten geſpart. Nur das Allernotwendigſte an Kuliſſe iſt zur Ver⸗ wendung gekommen. Ein eigenartiger, aber doch ein packen⸗ der Film. Das Beiwerk, eine amerikaniſche Groteske, hätte man dem Zuſchauer ruhig erſparen können. Nach ſolchen Dingen iſt be⸗ ſtimmt kein Verlangen. 8 Kommunale Chronik Gas⸗ und Strompreiserhöhung in St. Ingbert * Saarbrücken, 22. Nov. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Stadt St. Ingbert ſich bei der zurzeit noch in der Schwebe befindlichen Sanierung entſprechend wird betefligen müſſen. In dieſem Sinn wirkt ſich bereits die Tätigkeit des eingeſetzten Regierungskommiſſars aus, auf deſſen Veran⸗ laſſung eine ſtarke Droſſelung der ſtädtiſchen Ausgaben erfolgt iſt in dem Sinne, daß nur noch die dringlichſten Arbeiten ausgeführt werden. Jetzt iſt auch mit dem Verſuch, erhöhte Einnahmen zu ſchaffen, der Anfang ge⸗ macht worden. Der Regierungskommiſſar hat an die Stadt⸗ verwaltung den Antrag geſtellt, die Preiſe für Gas und Waſſer von 1 Franken auf 1,30 Franken und für Elek⸗ trizität von 1,65 Franken auf 2,25 Franken zu erhöhen. Die ſtädtiſchen Betriebswerke ſollen auf dieſe Weiſe einen Ueberſchuß von 600 000 Franken jährlich erzielen, der zur Ver⸗ zinſung eines Teil der neuen Schuld dienen ſoll. Die Frak⸗ tionen im Stadtrat ſtehen auf dem Standpunkt, daß eine ſo einſchneidende Maßnahme ſo lange nicht erfolgen könne, wie man die Höhe der Geſamtſchuld noch nicht annähernd kenne. Wenn man auch der Anſicht iſt, daß die Stadt St. Ingbert größere Opfer bringen muß, ſo hält man die vorgeſehene Preiserhöhung für untragbar. Der Gaspreis würde ſich z. B. um mehr als 60 v. H. höher ſtellen als in Saarbrücken. Tap Eten, Linoleum Teppiche H. Engelhard Nachf. Gaſtgebers, tüchtig zuzugreffen, ſpendeten doch Hofküche und] die Darſteller gehabt. Die von ihm herangezogenen Mitwir⸗ Hofkeller nur Auserwähltes. Eine vortreffliche Hofkapelle kenden wirken beſſer als Masken, denn ſo kann trotz aller N 3. 10, Kunststrage eee. eee Helene Thimig als Iphigenie Gaſtſpiel der Reinhardt⸗Bühne im Nationaltheater Mit den Thimigs iſt das ſo: der Vater, Hugo Thimig, einer aus der Meininger Zeit; er kam aus Sachſen, aber die Wiener Luft hat ihn völlig aufgeſogen. Mit 20 Jahren am Burgtheater; das will was bedeuten! Bald wurde er in der Meiſter⸗Gild' aufgenommen, aber man muß wiſſen, daß die Wiener Schauſpielerei ihren Stammbaum bis zum Hauswurſt zurlckfüührt, dem erſt zu Mozarts Zeit der Garaus gemacht werden ſollte, und der doch überall weiter lebt. Oeſterreichs größter Dichter iſt nicht Grillparzer, ſondern Neſtroy. Der alte Thimig beſitzt ein gut Teil von dieſem Geiſt. In ſeinem Sohn Hermann Thimig, dem uunvergleichlichen„Diener zweier Herren“, iſt er lebendig geworden; aber dieſer Schelm und Hanswurſt hat auch ernſtere Rollen, wo er das Wiener Herz ſprechen laſſen kann. Und da iſt ferner der Haus Thi⸗ mig, ſo der richtige jugendliche Liebhaber. Seiner Schweſter ſteht er zuweilen ſchrecklich ähnlich, und dieſe Schweſter, die dritte im Bunde der Thimigskinder, die ihren Vater ſozu⸗ ſagen erblich belaſten, iſt eben Helene. Sie wirkt— das darf man ſagen, weil ſie blutjung zum Theater kam— ſchon einige Zeit auf den Brettern, auf denen ſie geboren. Sie begann in Berlin, aber ſie hat das Guaden⸗ geſchenk der Wiener Bühnenſonne an die Spree mitgebracht. Dazu die Schelmerei, die Bruder Hermann berühmt machen ſollte. Sie war friſch, lieb, zart, duftig, und dabei ganz Weib und Seele; man raunte von der Nachfolgerſchaft der Agnes Sorma, Im Bannkreis Reinhardts, der ſie nicht mehr los⸗ ließ, wurde ſie groß und größer. Bis ſo etwas wie eine Ner⸗ voſität in die Urſprünglichkeit hineinkam; da wurde manchen ein wenig Angſt. Eine Spielkriſe. Sie ſchien überwunden, als ſie die Dorothea Angermann Hauptmanns rettend ſpielte. Da wußte man wieder, daß ſie zum Bühnenadel gehörte. * En neue große Aufgabe erwuchs ihr mit der Iphigenie der heurigen Salzburger Feſtſpiele. Reinhardt beginnt im⸗ mer gern; er ſetzt ſich nie fört, er bleibt ſich nur treu in dem Verſuch, ſich ſtets zu erneuern. Das gleiche Stück kann er i unzäbligemal neu inſze Der„Sommiernachtstraum“ iſt ein Beiſpiel dafür; von der Meiningeref, Anfang bildete, bis zur Barockidee ſeiner letzten Salzburger Einſtudierung reicht ein ganzer Band Theatergeſchichte, Nicht alles macht Reinhardt ſelbſt an ſeinen Bühnen; er beruft an⸗ dere zu Regieaufgaben, und dieſe Uebertragung der Prokura bedeutet eine Auszeichnung. Für die Iphigenie hat er mann gewonnen, den Dichter Richard Beer⸗Hof⸗ einen ſtillen Theatermann mit einer guten Seele, der langſamſte Dichter des Wiener Kreiſes, wenn auch nicht der langweiligſte; ſechzehn Jahre hat er an ſeinem „Jaakobs Traum“ herumgedichtet. Mit der Iphigenie „Goethes“ ſcheint er ſchneller fertig geworden zu ſein; es kam ihm aufs Menſchliche an, was bei dieſer Dichtung der Huma⸗ nität— Goethe nannte ſie ſpäter„verteufelt human“— nicht Wunder nimmt. Vielleicht ſuchte Reinhardt in dieſem Inſze⸗ nator für die Nervoſität ſeiner Helene Thimig einen regie⸗ führenden Gegenſpieler; er fand ihn. Aber alles an dieſem Goetheſpiel iſt nicht gut. Beer⸗Hofmann iſt der Dichter des ſymboliſchen Bumbum; in ſeinem„Jaakobs Traum“ paſſiert alle paar Minuten ſo ein dichteriſcher Maſchineneffekt. Natürlich mit tieferer Be⸗ deutung. So ſtattet er ſeine„Iphigenie“⸗Inſzenierung mit einem muſikaliſchen Rahmen aus, was nichts ſchadet, da Goethe ſelbſt durch Glucks Iphigenien⸗Oper zu ſeinem Werke angeregt wurde. Aber der ſymboliſche Krampf der Verdunkelung der Bühne beim Wahnſiunsausbruch Ore⸗ ſtes iſt unpoetiſch, unmotiviert, mißverſtanden, und noch viel ſchlimmeres; wir unterdrückens. Darin liegt ja gerade die Lauterkeit des Stückes, daß es auf jede Komparſerie ver⸗ zichtet; da ſpielt ſichs ab, vor unſeren Augen, und der Wahn⸗ ſiun Oreſts wirkt umſo ſtärker, je mehr wir ihn als Men⸗ ſchen, als unſresgleichen vor uns ſehen, nicht in dieſer phan⸗ kaſtiſchen Umnebelung der Beer⸗Hofmann Traumſymbolik. (Bei der man übrigens gut ſchläft.) ** In dieſer etwas ungleichen Welt von Tauris bewegt ſich [Helene Thimig wie eine gothiſche Madonna; in ſilber⸗ nem Märchenſchleier, mit einer Prieſterinnenkrone auf dem Kopf kam ſie herein, das Land der Griechen mit der Seele und mit den ausbructsvollen Händen ſuchend. Sie ſagts mit die Reinhardts d lebender Stimme. Zwiſchen den 9 8 hin⸗ durch ſteigt die innafräulſche Klage empor. Am Himmel⸗ fahrtsnäschen vorbei. Die Augen ſind lieb, ſind gut. Das knochige Geſicht beſitzt Adel. Aus Tantalus Geſchlecht; man glaubt ihrs. Etwas krampfig der Schmerz über das Geſchick der Ahnen. Ergreifender das Heimweh. Am ſchönſten die echt goethtiſche — Sie verzeihen, Herr Beer⸗Hofmann!— Seelenreinheit. Aetheriſch ſollte nach Goethe der Grundton der Dichtung ſein, die hier zuweilen ein wenig überinſtrumentiert erklingt. Aber Helenes Urgrund iſt ätheriſch. Wehmut durchzittert ihre Seele, fort vom finſteren Barbarenſtrand will ſie. Das iſt ergreifend geſtalte. Wer weiß, weshalb ihr das ſo eindring⸗ lich gelingt!— * Es kommen noch große Momente. Im Parzenlied, von unten beginnend, hob ſich die ihrer Beer⸗Hofmaunſchen Krone (gottlob) beraubte Prieſterin zu prometheiſchem Trotz empor. Und blieb doch Frau dabei, liebende Schweſter. Im Schweſter⸗ lichen zumal war ſie rührend. Wie ſie Oreſt erkennt, jubelt unter Tränen(die Helene locker ſitzen), wie ſie leidet mit dem Geſchick des Vaterhauſes,— das blieb große Kunſt des Her⸗ zens. Und vergeßt Goethe nicht, der ſie in dieſer reinen Dich⸗ tung gibt! Der Abſchied von Thoas, ſonſt nur die letzte akkordiſche Auflöſung, erklang als Geſang des Herzens noch einmal er⸗ greifend ganz für ſich. Schön war dieſer Abſchied. Man nahm ihn als Geſchenk mit. Und dankte Helene in der Seele für dieſe echt goethiſch reine Menſchlichkeit. E Das Enſemble ſpielt recht und ſchlecht drum herum. Fritz Delius ein von den Furien gehetzter Oreſt mit nicht ge⸗ ringen Mitteln, ſprachlich ſehr gut. König Thoas(Hör⸗ biger) ſprach einen Dialekt, wie er weniger auf Tauris als in der Gegend von St. Pölten bei Wien zu Hauſe iſt; außer⸗ dem hauchte er die zarte Prieſterin furchtbar an. So ein Barbar! Ein grimmer Skythe als Arkas, ein allzu jüng⸗ linghafter Pyladus ſagten ihre Sprüchlein auf. Das Pub⸗ likum, darunter viele Jugend, zeigte ſich ergriffen und be⸗ geiſtert. Dr. K. — Fahrer, ,,,. li aer eee. — 2 eee eee e. een — 5 Samskag, den 24. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 348 Das Weidwerk im November Der Herbſt tritt allmählich ſeine Herrſchaft an den Win⸗ ter ab. Kahl ſteht die Flur, Baum und Sträucher, das Feld iſt leer, die Nächte werden rauh, kalt und duftig. Die letzten heimiſchen Zugvögel haben uns reſtlos verlaſſen und ſelbſt die Strichvögel bevorzugen mehr den Süden. Nur einige bleiben bei uns. Nordiſche Gäſte rücken dafür an. Es finden ſich allerlei Gänſe, Enten, Droſſeln, Seidenſchwänze, Berg⸗ finken, Hänflinge bei uns ein. Raben, Dohlen, Nebelkrähen ſammeln ſich in Scharen und am Bache macht ſich der Eisvogel — der Edelſtein—bemerklich. Bei weiterer Kälte ſtreifen Meiſen, Gimbel und Schwarzamſel unſere Anlagen und Gärten ab. Möge ſtumme Bitte überall wohlwollendes Ver⸗ ſtändnis finden! Mit Talgſtückchen, Markknochen, Sonnen⸗ blumenſcheiben, Obſtkernen und ähnlichen Dingen iſt ihnen zu helfen. November iſt der Beutemonat. Tätigkeit. Der Jäger iſt in regſter Der Haſe iſt jetzt im Wildbret und Balg vollwertig. Auf kleinen und Bergjagden wird er meiſtenteils auf Anſtand und Suche ge⸗ ſchoſſen. Nach: dem Laubfall und der Feldleere beginnen die Treibjagden. Die Waldtreibjagden ſind im allgemeinen ab⸗ wechſelungsreicher als die großen Haſenſchlachten im Feld⸗ revier, obwohl letztere dem aufmerkſamen Jäger im Be⸗ nehmen mit den angeſtellten Schützen doch manches Inter⸗ eſſante bieten. Vorausſetzung für den befriedigenden Ver⸗ lauf der größeren Geſellſchaftsjagden iſt immer die entſpre⸗ chende Vorbereitung durch den Revierbeſitzer. Die einzelnen Triebe ſollen ſchon einige Tage vorher von dem kundigen, anſtellenden Jäger abgegangen und die einzelnen Stände im Wald durch Verhrechen, im Feld durch Aufwerfen kleiner Löcher genau bezeichnet ſein. Auch ein entſprechendes Ver⸗ halten der Jagdgäſte iſt ebenſo wichtig. Es bürgert ſich immer mehr der Brauch ein, auf die Einladung überhaupt keine Antwort zu geben, ſodaß der Revierbeſitzer notgedrun⸗ gen oft mehr Schützen einlädt, als er anſtellen kann. Bei Keſſeljagden belieben manche Schützen durch Zurückbleiben einen Sack zu bilden, um ſich ſo durch die entſtandene Lücke einen beſſeren Anlauf zu verſchaffen. Erfahrene Jäger wer⸗ den ſolchen Gaſt bald auskeſſeln. Auch der Eigennutz bei der Erlegung von Kompagnie⸗ haſen zeitigt oft kraſſe Fälle. Dieſes Wild iſt doch wirklich nicht ſo wertvoll, als daß man ſich darüber ſtreiten ſollte, wer eigentlich dem armen Lampe das Licht ausgeblaſen hat. Auch iſt die Schrotflinte keine Kilometerbüchſe und ihre Verwen⸗ dung auf höchſtens 50 Schritte begrenzt. Wer weiter ſchießt, macht ſich lächerlich, iſt ſchußneidig und verdirbt ſich und ge⸗ wöhnlich auch dem Nachbar den Anlauf. Nichtſtilleſtehen, Huſten, Zurufen, zu früh in Anſchlaggehen verderben eben⸗ falls den Anlauf und zeigen eine nicht richtige jägeriſche Schulung. Das Durchziehen mit angeſchlagener Flinte durch die Schützenlinie zeigt einen großen Leichtſinn. Wie leicht geht im Eifer ungewollt der Schuß los und gefährdet die anderen Schützen. Das Losleinen und Laufenlaſſen der Hunde auf in den Trieb flüchtendes, angeſchoſſenes Wild iſt ebenfalls unſtatthaft, ſo lange der Trieb nicht beendet iſt. Auch iſt ſtändig wahrzunehmen, daß insbeſondere die Schützen, die mit der Treiberwehr gehen und doch nur die nach hinten ausbrechenden Haſen erledigen ſollen, die in den Trieb flüchtenden Haſen abſchießen. Die angeſtellten Schützen kommen dann durch dieſes unweidmänniſche Benehmen wenig oder gar nicht zum Schuß. Bei allen dieſen Unarten iſt doch nicht der Jagdkönig, der die größte Strecke mit hohem Patro⸗ nen verbrauch erkauft hat, ſondern der iſt Meiſter, der mit wenig Patronen hohe Reſultate erzielt. Die Jagd auf Rehwild bereits ſeit 1. Oktober frei, endet in Baden am 15., in Heſſen am 14. Dezember und in Württemberg mit Ende dieſes Monats. In Bayern iſt der Bock ſeit Ende September und das weibliche Wild überhaupt das ganze Jahr geſchont. Da der Bock ſchon in dieſem Monat abwirft, hat deſſen Erlegung für den weidgerechten Jäger keinen Reiz mehr. Wenn man als alter Jäger hören muß, wie unweidmänniſch, ja aas⸗ jägeriſch, Rehjagden abgeſchoſſen werden, ſo macht man ſich Gedanken, ob in nicht zu ferner Zeit überhaupt noch Rehwild im heſſiſchen Odenwald und in Baben exiſtiert. Für viele Jäger iſt das Reh Hoch(Edel⸗)wild; es iſt das feinſtgebaute und anmutigſte Geſchöpf unſerer deutſchen Jagdreviere— die Gazelle des deutſchen Waldes. Die 6jährigen Jagdver⸗ pachtungen bringen es mit ſich, daß der alte Pächter bei dem Verluſt der Pacht möglichſt alles totſchießt, der neue Pächter mithin ein ausgeſchundenes Revier bekommt, dann die erſten Jahre ſchont, um ſich einen Rehſtand zu ziehen, die weiteren zwei Jahre einiges Rehwild erlegt und, da die Verpachtung des Reviers vor Ablauf der Pachtzeit ſtattfindet, der ſeit⸗ herige Pächter dem neuen Nachfolger nichts übrig laſſen will, ebenfalls wie bei ſeinem Pachtantritt vor 6 Jahren wieder alles hinmordet. Es iſt mir ein Jagdpächter bekannt, der ſämtliches ſo erlegtes Wild ſeinen Gaſtſchützen unentgeltlich überlaſſen hat, mit der Genugtuung, ſeinen Pachtnachfolger geſchädigt zu haben. Auch auf Abfindung bei Neuverpachtung laſſen ſich ſolche Leute nicht ein. Wer das grüne Ehrenkleid eines weidgerechten Jägers trägt, muß auch Erbarmen und Mitleid für ſein Wild haben und, wie Rieſenthal in ſeinem ſchönen Spruche ſagt:„Den Schöpfer im Geſchöpfe ehren“, zumal, wenn er pekuniär gut geſtellt iſt. Aasjäger und Jagd⸗ ſchinder gehören aus den Jagdvereinen, auch wenn ſie die größte Rolle ſpielen, unbarmherzig herausbefördert. Der lange Krieg und die darauf einſetzende Wilddieberel haben unſeren ſämtlichen Jagden genug zur Ader gelaſſen. Wir ſind immer noch im Wiederaufbau unſerer ruinierten Jagden. Wer ſein Wild nicht liebt und darauf ausgeht, aus Mißgunſt alles totzuſchießen, iſt kein weidgerechter Jäger, denn er betreibt Aasjägerei. Hiergegen muß das Geſetz ein⸗ greifen. Die ſechsjährige Pachtdauer muß obligatoriſch auf neun Jahre mit eventl. dreijähriger Verlängerung feſtgelegt werden. Im letzten Pachtjahr darf keine Treibjagd ſtattfin⸗ den. Sämtliches Wild, welches auf Schalen zieht, iſt mit der Kugel zu erlegen. Das Rotwild iſt jetzt in ſämtlichen ſüddeutſchen Staaten mit Ausnahme des Geweihten in Bayern ſchußbar. Die Brunft iſt vorüber, die Geſchlechter haben ſich inſoweit getrennt, als Spießer und geringe Hirſche beim Kohlwild, ſtärkere Hirſche ſich rudeln oder Einzelgänger ſind. In weidmänniſch behandelten Re⸗ vieren werden abgebrunftete ſtärkere Hirſche nicht mehr er⸗ legt. Schlecht veranlagte Geweihträger, kummerndes Wild und Gelttiere können aus hegeriſchen Gründen noch zur Strecke kommen. Das Damwild kommt in Süddeutſch⸗ land in freier Wildbahn faſt gar nicht vor. Von Mitte Ok⸗ tober bis Mitte November ſteht es in der Brunft. Es hat bis Ende dieſes Jahres bezw. Mitte Januar Schußzeit. Für eingegattertes Wild beſteht im allgemeinen keine Schonzeit. Das Schwarzwild iſt jetzt feiſt. In Eichen⸗ und Buchenwaldungen finden ſie noch reichlich Fraß. Solange kein Schnee liegt, geht es ihnen gut. Jede Neue muß zum Kreiſen benutzt werden, darauf Treibjagd und Anſitz. Gegen Ende des Monats beginnt die Rauſchzeit mit erbitterten Kämpfen der Keiler. Der Dachs hat jetzt ſeine Rollzeit und iſt in allen ſüddeutſchen Staaten ſchußbar. Er iſt jetzt recht feiſt und die Schwarte gut. Er wird noch auf Anſitz morgens früh vom Feld ſchleichend oder am Bau ſpät bei Mondſchein, wenn er ausfährt, erlegt. Dachsgraben mit ſcharfen Erdhunden(Teckel oder Terrier) iſt die richtige Jagdart für Grimmbart. Mit Monatsende beginnt ſein Winterſchlaf. Das Wildkaninchen iſt jetzt nach dem neuen badiſchen Jagdgeſetz auch jagdbar geworden. Unterliegt alſo nicht mehr dem freien Tierfang. Wer un⸗ befugt Wildkaninchen ſchleßt oder frettiert, wird jetzt wegen Jagdvergehen beſtraft. Zum Frettieren iſt jetzt die beſte Zeit. Die Feldhuhnjagd wird mit Monatsende abgeſchloſſen. Das Wildbret iſt yoll⸗ wertig. Stumpfketten und unbeſchoſſene heimliche Holzböcke haben ſich vereinigt. Da das Feld ſchlechte Deckung bietet, halten ſie dort ſchlecht vor Hund und Jäger. In Wieſen⸗ gelände und Weinbergen beſſer. Die Faſanen, junge und alte, haben jetzt durchweg ausgeſchildert, ſind vollwertig an Wildbret. Hennen ſollten durchaus geſchont werden. Im Feld halten ſie noch gut, insbeſondere an Gräben, Hecken und ſchilfigem Gelände. Auf Treibjagden im Wald erlegt, tragen ſie zur Belebung der Strecke weſentlich bei. Buſchtieren und Treibjagd ſoll man nicht übertreiben, da ſie es übel nehmen und ſich gern dann leicht verſtreichen. Die Schnepfen ſind auf dem Durchzuge nach Süden da. Kürzlich wurden bei einem Waldtreiben im heſſiſchen Odenwald vier Stück erlegt. Die Entenjagd nähert ſich jetzt dem beſſeren Abſchnitt. Die Regenzeit hat die Trockenzeit abgelöſt. Bäche, Teiche und ſonſtige Gewäſſer ſchwellen an, die Rohr⸗ und Schilf⸗ beſtände ſtehen unter Waſſer und gewähren unſeren ein⸗ heimiſchen Enten und dem nordiſchen Beſuch beſte Unterkunſt. Auf dem Zug, Einfall und Strich kommen ſie zum Abſchuß. Alles Haarraubwild Fuchs, Baum⸗ und Steinmarder, Iltis, Hermelin und Wieſel, hat ſeinen beſſeren Winterbalg angelegt und bietet damit einen erhöhten Anreiz. Beachtenswert iſt, daß das Hermelin (großes Wieſel) ſeinen rotbraunen Sommerbalg in weiß ader gelblich mit ſchwarzem Haarbüſchel an der Rautenſpitze ver⸗ färbt hat. Auch der Fiſchotter mit ſeinem herrlichen Pelzwerk iſt ſehr begehrenswert und beim Ausſtieg im Eiſe oder mit der Otterſtange zu fangen. Wo noch nicht geſchehen, ſind jetzt die Fang⸗ und Luderplätze anzulegen und daraufhin zu kirren. Der Durchzug der Raubyvögel iſt beendet. Auf der Krähenhütte kommt jetzt größtenteils das ſchwarze Geſindel, wie Krähen, Dohlen und Nebelkrähen, beim„Auf“ zum Ab⸗ ſchuß. Kein guter Jäger wird unterlaſſen, das natürliche Verzeichnis ſeines Wildſtandes zu ſtudieren und, wo es nötig erſcheint, noch Futterplätze an den jetzt markierten Wechſeln anzulegen. Damit ſich das Wild daran gewöhnt, vor Ein⸗ tritt ſchlechten Wetters an beſtimmten Stellen im Revier ſeinen Tiſch zu finden, ſind dieſe mäßig zu beſchütten. Mit dem Schneefall nimmt die Wilddieberei im allgemeinen etwas ab. Trotzdem ſollte die Beaufſichtigung des Re⸗ viers dann nicht vernachläſſigt werden. An den Einzäunungen an Gehöften, Haus⸗ und Kohlgärten finden ſich bei höherer Schneelage öfters Schlingen, die den hungern⸗ den Haſen gelten. Deshalb immer Jagdſchutz! Emil Orth, Mannheim. Aus dem Lande Notlandung eines Flugzeuges c Schwetzingen, 28. Nov. Geſtern nachmittag landete ein Flugzeug der Fliegerſchule Böblingen auf dem freien Felde beim Bruchhäuſerhof, etwa 100 Meter von der Wirtſchaft entfernt. Der Flieger hatte die Orientierung verloren. Beim Landen ſtellte ſich das Flugzeug auf den Kopf, wobei der Propeller zertrümmert und der ganze Apparat ſchwer beſchädigt wurde. Der Pilot wurde kopfüber auf den Acker geſchleudert, blieb aber unverletzt. Die Maſchine iſt nicht mehr flug⸗ fähig und muß abtransportiert werden. Verhaftung des Baden⸗Badener Betrügers * Baden⸗Baden, 23. Nov. Der nach ſeinen Unterſchha⸗ gungen beim Städtiſchen Fürſorge amt in Bade nu⸗ Baden flüchtig gegangene Angeſtellte Ringelſieb konnte auf Grund des erlaſſenen Steckbriefs in Düſſeldorf ver⸗ haftet werden. Nächtliches Schadenfener bei Unterkirnach Unterkirnach bei Villingen, 23. Nov. Vergangene Nacht iſt das Wohnhaus der Witwe des Straßenwarts Johann Weißer, etwa Stunden von Unterkirnach entfernt, voll⸗ ſtändig niedergebrannt. Die Bewohner wurden gegen 2 Uhr morgens durch das Heulen des Hundes geweckt, als ſchon der größte Teil des Hauſes in Flammen ſtand. Da das Haus ganz aus Holz erbaut war, war es bald ein großes Flammeumeer, ſodaß von den Fahrniſſen nichts mehr gerettet werden konnte. Mit Mühe wurden zwei Kühe ge⸗ rettet. Zwei Schweine und eine Ziege, ferner eine Anzahl Hühner verbrannten. Bis die Feuerwehr auf dem Platze er⸗ ſchien, war das ganze An weſen niedergebrannt. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 9000 Mk., die Fahrniſſe ſind ver⸗ ſichert. Es iſt dies bereits das dritte Mal, daß der Familie das Haus wegbrannte. Die Brandgeſchäbigte iſt eine Frau mit fünf Kindern, die erſt vor zwei Jahren plötzlich ihren Mann verloren hat. Meſſerkampf zwiſchen Vater und Sohn * Eſchbach bei Staufen, 23. Nov. Im Verlaufe eines Wortwechſels zwiſchen dem Händler Wolf und ſeinem Sohn griff der Vater zu einem Rebmeſſer, während der Sohn ſich mit einem Raſiermeſſeir verteidigte. Der Vater brachte ſeinem Sohne Schnitte am Kehlkopf und der linken Hand bei, während der Sohn ſeinem Vater beide Ohren durchſchnitt und ihm eine Wunde im Genick bei⸗ brachte. Vater und Sohn mußten ſchwerverletzt in die chirurgiſche Klinik nach Freiburg eingeliefert werden. 5 ch Waldwimmersbach, 23. Nov. Wegen zu ſtarken Auf⸗ tretens von Diphtherie⸗ Erkrankungen der Kin⸗ der wurde die hieſige Schule durch den Bezirksarzt heute auf 14 Tage geſchloſſen. * Forbach i. Murgtal, 21. Nov. Am Sonntag abend wurde in ſchwer verletztem Zuſtand in der Bebürfnisanſtalt des hieſigen Bahnhofes der Ludwig Spieſſinger aus Gausbach mit einer tiefen Stichwunde im Leibe, durch die der Darm an verſchiedenen Stellen durchſchnitten war, auf⸗ gefunden. Der Mann wurde in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert. Spieſſinger iſt noch nicht ver⸗ nehmungsfähig. * Tiengen(Amt Waldshut), 21. Nov. Geſtern früh gegen 3 Uhr nahm der hieſige Stadtrechner Oskar Baler ein verdächtiges Geräuſch wahr. Als er das Fenſter behut⸗ ſam öffnete, konnte er bemerken, daß ſich ein Einbrecher an dem Fenſter der unter ſeinem Schlafzimmer gelegenen Rechenſtube zu ſchaffen machte. Mit dem ungeladenen Revolver bewaffnet, ging er nach dem Rechten zu ſehen, doch als der Fremde ſeiner anſichtig wurde, nahm dieſer Reißaus. Die Stadtkaſſe enthielt eine Summe, die eines Einbruches ſchon wert geweſen wäre. CARNIFIX — Shell Autocele sind überall erhältlich und werden in stets gleichbleibender, hoch- wertiger Qualität geliefert. Nur diese Vor- bedingungen gewährleisten Zuverlassigkeit im Rraftfahrzeugb Auszuwählen nach dem Shell Föhrer för die Schmierung von Kraftfahrzeugen leb TANK EN SIE AN DEN SETANNTENMOGELSROTEN HUM PEN DAS SEWAHRTE AUTOSENZINSHELLU 8. Seite. Nr. 348 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 24. November 1928 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Sammel⸗Schwindlerin Die 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin Auguſte offmann von hier wurde beim Sammeln mit einer gefälſchten Liſte für das Rote Kreuz gefaßt. Als Lockvogel hatte ſie an die Spitze der Liſte Gaben von 20 Mark geſtellt. Das Urteil des Schöffengerichts lautete auf zwei Monate Gefän gnis. Sie muß in der Bewährungsfriſt die erbeuteten 14 Mark an das Rote Kreuz abführen. Amtsunterſchlagung auf der Poſt In der Not wurde der Poſtſchaffner M. M. von hier bei der Abſertigung von Nachnahmeſendungen unehrlich. Poſt⸗ inſpektor Murano errechnete die unterſchlagenen Beträge auf etwa 430 Mark. Die Abſchnitte der nicht erledigten Nachnahme⸗ ſendungen, 15 an der Zahl, wurden bei ihm in der Wo hnung gefunden. Sein Verluſt bei der Beamtenbank, bei der er ein Konto von 300 Mark hatte, für das er nur 160 Mark erhielt, ſoll ihn in Not gebracht haben. Er hat vier Kinder. Der Staatsanwalt beantragte das Minimum: 1 Jahr Zuchthaus. Das Urteil lautete auf zehn Monate Gefän gnis. * Urteil im Schwarzbreunerprozeß 515 § Landau, 23. Nov. Wegen eines fortgeſetzten Vergehens gegen das Branntweinaufſchlaggeſetz wurde der Weinhändler Dächert zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten und 2 Wochen, einer Geldſtrafe von 70 000 1, erſatzweiſe zu 7 wefteren Wochen Gefängnis, zu einem Werterſatz von 20000 „% oder eine weitere Woche Gefängnis' verurteilt. Wei⸗ lacher erhielt wegen Beihilfe zu den Vergehen des Dächert eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen, eine Geld ſt raf e von 18 000, erſatzweiſe 2 Wochen Gefängnis u. die Leiſtung eines Werterſatzes von 20 000/ auferlegt. Eingezogen wer⸗ den 1100 Liter Obſtweinmaiſche und 182 Liter Alkohol. Doppelte Zuchthausſtrafe in der Berufungsinſtanz Das Schöffengericht Gießen verurteilte Anfang Okto⸗ ber den Arbeiter Johann Tarraſch und den früheren Kauf⸗ mann Johann Conrad, beide aus Weſtfalen, wegen Frei⸗ heitsberaubung, Körperverletzung und Nötigung zu je vier⸗ Jahren Zuchthaus. Die Verbrecher hatten Mitte Juni in Frankfurt a. M. nachts ein Auto zur Fahrt nach Bad⸗ Nauheim gefahren, waren dann mit dem Wagen nach Stein⸗ furth gefahren, hatten dort den Chauffeur überfallen, ge⸗ knebelt und hilflos liegen gelaſſen und waren mit dem Auto davongefahren. Unterwegs fuhren ſie ſich aber bald feſt, worauf ſie nach Bad⸗Nauheim gingen, wo ſie da der Chauffeur mittlerweile ſich hatte befreien und in Steinfurth Anzeige erſtatten können— alsbald verhaftet werden könnten. Gegen das Urteil des Schöffengerichts legten ſie Berufung ein, da ihnen die vier Jahre Zuchthaus zu viel dünkten. Vorſorglich hatte aber auch die Staatsanwalt⸗ ſchaft Berufung angemeldet. Geſtern kam die Sache nun vor der Großen Strafkammer Gießen zur Verhandlung, die dem Antrag des Staatsanwaltes gemäß wegen räuberi⸗ cher Erpreſſung und verbotenen: Waffenbeſitzes jedem der beiden Verbrecher acht Jahre Zuchthau 8, zehn Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht zudiktierte. * Verurteilung eines Falſchmünzers. Wegen Münz⸗ verbrechens wurde vom Schöffengericht K arlsruhe der vorbeſtrafte 44 Jahre alte Schloſſer Peter Weinlein in Karlsruhe zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte die Gußformen ſelbſt hergeſtellt und damit Falſchgeld gegoſſen. Bei der Ausgabe von falſchen Fünfzig⸗Pfennig⸗ stücken warde die Fälſchung erkannt und die Polizei auf den Fälſcher aufmerkſam gemacht. Wiederum freigeſprochen. Vor dem Wormſer Gericht wurde vor einiger Zeit der Landwirt Karl Hornbach aus Herrnsheim freigeſprochen, trotzdem eine Anklage der Staatsanwaltſchaft ihm vorwarf, 12000% Genoſſenſchafts⸗ gelder veruntreut zu haben. Gegen den Freiſpruch erhob die Staatsanwaltſchaft Einſpruch. In der am 22. Nov. abge⸗ haltenen Sitzung in Mainz kam der ganze Fall der Ge⸗ noſſenſchaft Herrnsheim wieder zur Sprache. Die Sachver⸗ ſtändigen erklärten, daß das Manko von 12000& in der Hauptſache auf eine nachläſſige Buchführung des Landwirts zurückzuführen ſej. Ihn trifft unbedingt eine Schuld an dieſem Manko. Der Staatsanwalt beantragte 9 Monate Ge⸗ fängnis, das Gericht aber ſprach den Angeklagten frei, weil es überzeugt war, daß er nicht in betrügeriſcher Abſicht ge⸗ handelt habe, zumal da, als der Fehlbetrag ihm vorgeworfen wurde, er ſofort den Schaden durch den Verkauf ſeiner der Sportſnob im Reißner Senſationsblatt„Tempo“. Bterteljahr rief er noch eifrig ruhmredig: Im Bruſtſtil holen wir in Amſterdam alſo wieder mal die Weltmeiſterſchaft, haben wir in Erbpacht, ſeit Urgermanenzeit! Laſſen wir den Sportſnob beiſeite, der ja auch den ſchönen Seite⸗ ſtil längſt totgeſagt hat, worin die Verbandsmeiſterſchaften trotzdem noch immer ſtarke Beteiligung und Beſtleiſtungen erbrachten. Wenn aber ſolch ein ernſthaft zu nehmender neuerlicher Fachſchriftſteller wie Dr. Bußard in ſeinen regelmäßigen Sportrückblicken jetzt ſich darüber aufhält, daß ſogar aus Schwimmverbandskreiſen ſelbſt ſich Stimmen gegen den überraſchenden Beſchluß der Dresdener Verbands⸗ ſchwimmausſchuſſestagung(nur noch den Freiſtil für den Erſtſchwimm⸗ unterricht anzuwenden) erhoben haben, ſo ſollte ihm das doch zu denken geben. Mit der Bemerkung, daß„unſinnige Gründe“ als Gegenargumente angeführt würden, dite„beinahe grotesk anmuten“, wird deren Gültigkeit noch nicht entkräftet. Es iſt daher wohl an⸗ gebracht, dieſe Gegengründe hier näher darzulegen. Zunächſt iſt alle Einſeitigkeit von Uebel. Wie man früher, zu⸗ mal im Schul⸗ und gar Heeresſchwimmbetrieb jeden ausnahmslos zum Erlernen des Bruſtſtils nötigte, obwohl mancher dazu wirklich wenig, umſo mehr für anderer Schwimmarten veranlagt war, ſo wäre derſelbe einſeitige Zwang jetzt umgekehrt ebenſo wenig ange⸗ bracht. Man kann ja wohl ſchließlich jede Schwimmart zum Erſt⸗ unterricht benutzen, wie es in Amerika ſolche erfolgreiche Schwimm⸗ lehrer gibt, die wie Dalton mit der Rückenlage oder Riley mit der Seitlage beſtens beginnen. Stern war denn auch in ſeinen vielver⸗ breiteten, richtungweiſenden„Geheimniſſen der Schwimmkunſt“ 1920 klug genug, ſich auf keine beſtimmte Zwangsform. feſtzulegen, ſon⸗ dern überließ es ſinngemäß, dem erfahrenen Blick des Lehrers, bei ſeinen vorbildlich gewordenen Waſſergewöhnungsvorübungen ſcharf⸗ blickend für jeden Schüler die ihm angemeſſen erſcheinende Bruſt⸗ oder Freiſtilſchwimmart zu wählen. Nun meint der vorwiegend renuſportlich eingeſtellte Dr. Bußard wegen unſeres in Amſterdam wieder erwieſenen unbeſtreit⸗ baren Rückſtandes in den Freiſtilleiſtungen jetzt endlich unbedingt dem amerikaniſchen Vorbild folgen zu müſſen, das mir aber ſchon 1908/10 aus eigener Anſchauung drüben unerwünſcht einſettig vorge⸗ kommen iſt, jedoch ſich heute aus eigenem Bedürſnis nielſeitiger ent⸗ wickelt hat. Demgegenüber hat der angeſehene füddeutſche Kreis⸗ ſchriftführer Leis(München) jüngſt bei der dortigen Gautagung in ſeinem Vortrag über„Wege und Abwege im Deutſchen Schwimmver⸗ band“ ben berechtigten Vorwurf erhoben, daß die ſportliche Ver⸗ bandsführung allzuſehr ſich nach dem Ausland richte und deſſen Gepflogenheiten bei uns einführen möchte(wozu nur an den ebenſo unnötigen wie unwürdigen Münſterer Verbandstagsbeſchluß(1924) auf Abſchaffung des bewährten deutſchen Syrungſtarts auch für den Rückenſtil erinnert ſei, welchen wichtigen deutſchen Fortſchritt ſeit⸗ dem nur noch die Freien und Turnerſchwimmer betbehalten haben!) Eine weitere beachtliche Gegenſtimme lauch aus München) erhob ſich ſchon in der vorhergehenden PVummer des Amtsblattes„Dor Schwimmer“, die den Dresdener Beſchluß als zu voreilig und zu weitgehend kennzeichnete. Einleuchtend ſetzte darin der jedenfalls kundige Schwimmwart die nachteiligen Folgen auseinander, wenn man nun einem nicht dafür veranlagten Anfänger ſofort den Kriech⸗ ſtoß beibringen wollte, wodurch ſicher künftig viele zunächſt lern⸗ freudig kommende Schwimmanhänger, wenn der billigerweiſe erhoffte Erfolg vorläufig unſichtbar bleibt(was beim Bruſtſtil ſehr ſelten bei einigem Eifer und Geſchick vorkommt), bald vorzeitig entmutigt wieder wegbleiben und ſo der Schwimmſache verloren gehen. Alſo zweifellos das Gegenteil davon, die Schwimmerei zur Volksſache bei Alt und Jung, Mann und Frau zu machen. Mit dem Gerede vom Kriechſtoß als der„natürlichſten“ Schwimm⸗ weiſe für den Menſchen wird man die erprobten Vorteile der Bruſt⸗ lage(klarer Ueberblick, unverminderte Hörfähigkett, freie Atmuna, neringeree Kräſteverbrauch uſw.) nicht erſetzen können. Doß z. B. die Atmung, der heikelſte Punkt für Neulinge im Waſſer, ſchwieriger im Freiſtil iſt, gibt auch der Verbandslehrer Andreas zu, der Ende Oktober in Stettin über die vorliegende Frage einen ſtark⸗ beſuchten Vortragsabend mit anſchließenden praktiſchen Vorführungen für die dortige Lehrerſchaft hielt. Man war zwar gern geneigt, ſich von ſeinen folgerichtigen Darlegungen überzeugen und von ſeinen erfolgreichen Vorführungen ehrlich begeiſtern zu laſſen. Gleichwohl mußte man zugeben, daß ſolche ungewöhnliche Lehrbegabung und erfahrung eben doch in den in Betracht kommenden Lehrerkreiſen vor⸗ läufig noch fehlt. Gewiß zweifle ich nicht, daß Andreas wie auch Dr. Buſſard, mit denen ich beim Nikarfeſt zuſammentraf, nach ihren An⸗ gaben, dieſelben wundervollen Lehrerſolge erzielen, wie ſie ähnlich aus Amerika ſchon vor Jahrzehnten glaubwürdig berichtet wurden, als ich um 1913 dieſe damals noch minder dringliche Streitfrage ab⸗ wägend fortſchrittsfreundlich behandelte. Aber ſie können vorläufig als Ausnahmeerſcheinungen für die Vereinsſchwimmlehrarbeit u. vollends Schulſchwimmarbeit noch lange nicht durchweg in Frage kommen. Im allgemeinen läßt ſich der be⸗ greiflich zaghafte Nichtſchwimmer nicht leicht von der ſporttechniſch wohlbegründeten Notwendigkeit praktiſch überreden, beim Schwimmen lernen den Kopf öreiſt ins Waſſer zu ſtecken ſtatt wie beim Bruſtſtil ſorglich geſichert hochzuhalten. In einer beſonders kräftigen Ent⸗ gegnung„Der falſche Weg“ in den gewiß durch ihre Sportſonntag⸗ ausgabe fachlich beachtenswerten„Leipziger N..“ wird als voraus⸗ ſichtlicher Erfolg, vielmehr Mißerfolg des VSA.⸗Dekretes, eine Ab⸗ wanderung gewillter Schwimmſchüler zu anderen Verbänden, wo das Schwimmenlernen leichter gemacht wird, mit unausbleiblichem Mit⸗ gliederſchwund befürchtet. Zuvor wird die Ausſchaltung der Preſſe bei dem umſtürzenden, kaum völlig klar in ſeiner weitgehenden Wir⸗ Aecker und ſeines Viehbeſtandes wieder gutgemacht habe. eee eee eee eee kung erwogenen Beſchluß bitter beklagt, der zudem noch immer nicht den Bruſtſtil Bruſtſtil und Freiſtil im Erſtſchwimmunterricht Von Walter Mang Bruſtſchwimmen iſt tot— es lebe der Crawl⸗Stil! So ruft jetzt Vor einem derart engherzig im Hauptausſchuß gar nicht gebilligt werden durfte. Wenn man eine zuſtimmende Betrachtung im„Dresdener Anzeiger“ u. a. gar behauptet, daß man nur mittels des Crawlſchwimmens auch retten könne, ſo ſteht im Gegenteil tatſächlich die Eignung des Crawl⸗ beinſchlags zum Schleppen und Tauchen(worin meiſt die Haupt⸗ leiſtung hierbei beſteht) gegenüber dem bisher erprobten Beinſtoße trotz einzelner amerikaniſcher Angaben(die in meinem Lehrbändchen unpartetiſch erwähnt ſind) bei uns wenigſtens noch ſo gut wie unbe⸗ wieſen da. Der einzige Vorteil raſcherer Erreichung des Opfers bleibt demgegenüber fraglich. Auch der Dresdener ungenannte Beurteiler gibt ſchließlich offen zu, daß vorläufig ſchon aus zwingenden prak⸗ tiſchen Gründen(Lehrkräftemangel) im Schul⸗ und Badbetrieb noch der Bruſtſtil beizubehalten iſt(auf den man ſich in Amerika jetzt für die Olympia 1932 umſomehr verlegt, während ihn unſere unter ſich geheim tagenden Sportgeſetzgeber im Gegenſatz zur gugeblich e volkstümlich eingeſtellten Verbandsarbeit ſozuſagen verfehmen). Aehnlich beſonnen lauten die Betrachtungen des Verbands⸗ ſchwimmwartes in ſeiner letzten Wochenplauderei im„Schwimmer“, der bereitwillig zugeſteht, daß wir das rein ſportlich jedenfalls wün⸗ ſchenswerte Ziel im Freiſtil nur ſchrittweiſe erreichen können. Somit lautet der Schluß nicht unvermittelt unduldſam: Bruſt⸗ ſtil oder Freiſtill, vielmehr weiterhin wohlbedacht Bruſtſtil und Frei⸗ ſtil! im freien Wettbewerb. Nachbargebiete Totſchlag nach einem Wirtshausſtreit * Beſigheim(Wttbg.), 23. Nov. In der Nacht vom Sonn⸗ tag auf Montag kamen in einer hieſigen Wirtſchaft ein Metzger⸗ und ein Bäckergeſelle in Streit, indem jeder von dem anderen behauptete, daß er die ſchlechteſten Waren verkaufe. Der Bäcker ging nach Hauſe und erzählte die Be⸗ hauptung des Metzgers ſeinem Vater, der ſofort in das Wirts⸗ haus ging und auf den Metzgergeſellen ſo lange einſchlug, bis er ihm die Schädeldecke zertrümmert hatte. Der Metzger iſt bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ge⸗ ſtorben. * * Ludwigshafen, 23. Nov. Wie das O. N. B. erfährt, wird der Prozeß gegen die Anilinarbeiter Hellmann, Mül⸗ ler, Madin und Schwarzwälder wegen Werkſpionage zugunſten der Beſatzungsmacht am 4. Dezember vor dem Amtsgericht Ludwigshafen beginnen. * Oggersheim, 23. Nov. Der„Oggersheimer Anzeiger“ ſchreibt: Heute vor 5 Jahren hielten die Separatiſten ihren Einzug in Oggersheim. Nachdem ſie zunächſt am Vormittag Ludwigshafen„erobert“ hatten, zog ein kleiner Trupp nach Oggersheim und beſetzte das Stadthaus. Ihre Herrſchaft in Oggersheim war allerdings nur von kurzer Dauer. Bereits am darauffolgenden Dienstag war das Stadthaus wieder geräumt. Dank dieſer kurzen Beſetzung iſt ein größerer Schaden hier nicht entſtanden. * Heppenheim a. d.., 23. Nov. Während im Oktober hier vier Typhus erkrankungen zu verzeichnen waren, die aber als geheilt gelten können, ſind im November acht Typhusfälle feſtgeſtellt worden. Von den Aerzten wird die Erkrankung als Unterleibstyphus angeſprochen. 8 Baſel, 23. Nov. Seit Mittwoch befindet ſich ein 24jähriger Mann, der Urheber von etwa zwei Dutzend Einbrüchen in Baſel, in Haft. Er hat eingeſtanden, die um die Monatsmitte verübten ſieben Einbrüche begangen zu haben. Er hat ſich dann nach Biel begeben, wo er hintereinander an vier ver⸗ ſchiedenen Orten ſtahl. Beim fünften Diebſtahl wurde er ütber⸗ raſcht, verfolgt und verhaftet und an die Bafler Behörde ausgeliefert. 2. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Abe Pegel] 19. 20 21.22 28[ 24. Hegar- Pegel 19 20, 21 22 28. 24. f 20,78[0,70 fc. 6800.7 1 0 See 756 e.36.801. 43 Mannheim 5,118 408.468.343.770.11 Kehl 2,90.92 2,84.70 2,642.58 Jagſtfeld 5— 0, Maxau 459 4,70 4,814.47.40 4,39 Mannheim.12 3,48.56 3,45 Caub 194.78.34 Röln.06248 2,76 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cbefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 1 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lolales: Richard Schönfelder= port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Jede Mukter Wund- u. Kind d d ie bei ſchätzt den Vaſenol- meren Fimbern 18 beſtem Erfolge 19 85 im Amtsblatt„Der Schwimmer“ im Wortlaut erſchienen iſt und wieder verwendet. Er iſt billig und ſparſam im Gebrauch. Em 18s N SSC 2 GOOG DD cht spiel- Orb. Mannſeim S DOEHCERNET IN DER EONMMENDEN-SIELZ ENT MANNHEIM HJ DAS SchôNSrE UND Mob ERNS NE SROSSTHAOT-FILMTugATRA SG ODSEUTScHLAN OS. 4 TF — 2 E=„ ga. e, eee — c A 5 g . 0 ö ne t. . . „ Eamstag, den 24. Rapentber 16... eue Manahel st Zeitung(Witlag⸗Ausgabe hkk Von Dr. Max Kemmerich, München Auf die Frage, was ein Genie ſei, glaubt wohl jedermann zutreffend antworten zu können, ſei es mit weltberühmten Namen, ſei es mit der Konſtatierung, daß man darunter Per⸗ ſönlichkeiten verſtehe, die ihrer Zeit oder ihrem Arbeitsgebiete ihren Stempel aufdrückten. Nun läßt ſich ſicherlich nicht be⸗ ſtreiten, daß gerade die allerkühnſten Gedanken bis zu ihrer Anerkennung der meiſten Kämpfe und Zeit bedurften. Viele der allerhervorragendſten Geiſter wurden gar erſt Jahr⸗ zehnte oder Jahrhunderte nach ihrem Tode anerkannt. Wenn wir alſo den Erfolg zu Lebzeiten als Kriterium für die Ge⸗ nialität gelten laſſen wollen, dann müſſen wir uns darüber klar ſein, daß wir damit weniger über die große Perſönlich⸗ keit, als über ihre Zeitgenoſſen ausſagen. Aber wir wollen ja nicht dieſe beurteilen, ſondern einen objektiven Maßſtab finden für das Weſen der Genialität. Die Literatur über das Thema iſt überaus kläglich und oberflächlich. Sie beweiſt die Unzulänglichkeit des Gefäßes, gemeſſen an der Größe des Inhaltes. Immerhin ſei auf Karl Birnbaums„Pſycho⸗pathologiſche Dokumente“(Verlag J. Springer, Berlin) hingewieſen, weil hier recht intereſſante autobiographiſche Bekenntniſſe großer Perſönlichkeiten mit⸗ geteilt werden, wenn auch in einem Geiſte, der die Frage oſſen läßt, ob nicht vielleicht doch die ganze Menſchheitskultur, das Produkt genialer Menſchen, ein Erzeugnis des Jrrſinns iſt. Es ſind eben lauter Farbenblinde, die bisher aus der Enge ihres Horizontes über die Meiſter der Farbe urteilten. Greifen wir dagegen zu den Selbſtanalyſen Menſchen, u den Schriften eines Platon, Michel Angelo, Schopenhauer, Nietzſche, Strindberg u.., dann finden wir, daß ihre Art des Schaffens weſensver⸗ ſchieden iſt von dem anderer. Somit beſteht hohe Wahrſchein⸗ lichkeit dafür, daß der Erfolg, das ſcheinbar objektive Krite⸗ rium der Genialität ganz zurücktritt an Bedeutung hinter dem anderen der Schaffensweiſe. Wir müſſen alſo ſcharf un⸗ terſcheiden zwiſchen der großen Bedeutung, die aus irgend welchen Gründen eine Leiſtung beſitzt und die wir mehr oder minder gedankenlos als genial bezeichnen, und der Genialitän der Perſönlichkeit. Wer die Selbſtzeugniſſe der Größten der Menſchheit über ihre Schaffensweiſe lieſt, iſt allerdings verſucht, den Pſychiatern recht zu geben, die von„Pſychoſe“ oder„Neuroſe“ im beſten Falle aber von„anormal“ reden. Allerdings muß man ſich darüber klar ſein, daß durch die Prägung eines ſolchen Wortes das Verſtändnis der Sache keineswegs gefördert wird, und daß die Beurteilung dieſer inneren Prozeſſe eine verzweifelte Aehnlichkeit etwa mit der Definition des Geigenſpieles durch einen Unmuſikaliſchen hätte: Scharren von Roßhaaren auf Schafdärmen über einem hölzernen Hohlraume. Darum kann nur das Genie ein anderes Genie begreifen, weil der Durch⸗ chnittsmenſch nur Aeußerlichkeiten und Nebenſächlichkeiten Wahrnimmt und über ſte den Kopf ſchüttelt. Daß das Genie etwas Neues, das zugleich hedeutend ſein muß, im Gegenſatz zum bloß reproduzlerenden Talent hervor⸗ öringt, iſt zweifellos, Und doch ſtoßen wir auch hier bereits auf Schwierigkeiten, wie aus folgendem hiſtoriſchen Beiſpiel her⸗ vorgeht: Die Inder erfanden die Null, und ganz unabhängig kon ihnen die Maya in Mittelamerika. Die Bedeutung der Erfindung, die ſelbſtredend in beiden Ländern nur ein Ein⸗ zelner gemacht haben kann, ſteht jenſeits jeder Diskuſſton. Wer war nun das Genie, der Inder oder der Maya? Selbſtredend jeder von beiden! Das zeitliche Vor⸗ und Nachher iſt hier ganz belanglos, weil beide zweifellos ganz unabhängig von einander etwas Neues ſchufen, etwa wie Leibnitz und New⸗ ton zwar gleichzeitig, aber gänzlich ſelbſtändig die Infinite⸗ ſimalrechnung fanden, oder Robert Mayer, Helmholtz und Joule zwar mit zeitlichen Differenzen, aber doch un⸗ abhängig von einander das Geſetz von der Erhaltung der Energie entdeckten. Hieraus müſſen wir den Schluß ziehen, daß nicht die ab⸗ ſplute zeitliche Neuheit, die oft erſt nach Generationen feſt⸗ geſtellte Pribritätsfrage entſcheidend iſt, ſondern allein der Umſtand, daß jemand etwas Bedeutendes, das für ihn ſelbſt neu war, ſelbſtändig erfand. Wir legen alſo das für die Genialiät entſcheidende Kritertum weit weniger in die Entdeckung oder Erfindung, als in die Perſönlichkeit des Erfinders und Entdeckers. In ſeine Phantaſie⸗ und Ge⸗ dankentätigkeit, vor allem aber in ſeine Intuition. Denn auch der Zufall kann Vater einer großen Entdeckung oder Erfin⸗ dung werden, ohne daß es darum zuläſſig wäre, hier von Genialität zu ſprechen. Die Arbeitsweiſe des Genies iſt in⸗ ſofern weſensverſchieden von der normalen, als der göttliche Funke ganz plötzlich einſchlägt:„Man weiß nicht von wannen Eigenarten großer Geiſter Von Profeſſor Friedrich Weber⸗Robine, Berlin Es ſcheint einem beſtimmten Naturgeſetz zu entſprechen, daß Menſchen von überragenden Geiſtesgaben irgend einen abnormen Zug des Innenlebens offenbaren, ſei es in Aus⸗ ſprüchen, ſei es in Taten. Wie das Lächerliche vom Erhabenen nur wenig entfernt iſt, ſo haben auch ſchon geniale Köpfe ihr Leben in geiſtiger Umnachtung ausgehaucht. Berichtet nicht auch die Wiſſenſchaft der Pathologie über Zuſtände, in denen Perſonen außerg⸗ wöhnliche Leiſtungen vollbringen, zu denen ſie im Tagesbewußtſein nicht befähigt ſind? Beiſpielsweiſe zählt der Somnambulismus hierher, Zu den feinſinnigſten Faktoren der Pſychologie gehört die Inſpiratibn, an welche Goethe und auch andere Meiſter glaubten. Obendrein behauptete er, die Dichter bedürften einer gewiſſen Reizbarkeit des Gehirns, wie er auch für ſeine eigene Perſon zeitweilige ſomnambule Anwandlungen als ſchöpferiſches Agens in Anſpruch nahm. 55 5 So war es Haydn, der in der Zeit des Werdens ſeines Oratoriums„Die Schöpfung“ manchmal ins Stocken geriet. Er begab ſich dann jedesmal in ſein Kämmerlein, um dort ein Ave Maria zu ſprechen, das ihn ſtets wieder produktiv ſtimmte. n„„ f Andere hielten die dichteriſche Stimmung für ein„ſauftes Fieber“, das Geiſtesfunken ſprühen läßt. Sagte doch Dante inbezug auf dieſe Frage:„Ich horche, wenn in mir die Liebe N genialer. ſſetzte, dürfte nicht⸗ allgemein bekannt ſein. er kommt und brauſt“, wie Schiller ſagt, der dieſen Vor⸗ gang genaueſtens kannte. Zwei Typen des Genies laſſen ſich unterſcheiden, wie ſie Wilhelm Oſtwald in ſeinem berühm⸗ ten Buche„Große Männer“(Akademiſche Verlags⸗Geſellſchaft, Leipzig) mit wunderbarer Präziſion gibt: Der Klaſſiker und der Romantiker. Erſterer iſt der langſame Arbeiter mit dem Grundſatz, alles Jahre und Jahrzehnte im Schreib⸗ tiſche ablagern zu laſſen, ſtändig an Form und Inhalt feilend und verbeſſernd, bis er glaubt, der Welt etwas ſchlechthin vollkommenes übergeben zu können. Nunmehr verteidigt er aber ſein Geiſteskind wie eine Löwin ihr Junges, iſt höchſt empfindlch gegen jede Kritik, die ihn perſönlich ſchmerzt, und geht faſt immer einſam und verbittert durch die Welt, weil er ſich mit Recht verbannt fühlt und ihm die Fähigkeit fehlt, ſich den Zeitgenoſſen gegenüber durchzuſetzen. Ein Schulbeiſpiel iſt Robert Mayer, deſſen Lebenswerk 14 Druckſeiten um⸗ faßt, und der trotzdem der phyſikaliſchen Weltbetrachtung eine andere Richtung gab. Das Beiſpiel Robert Mayers widerlegt die Gleichſetzung von Genialität mit Fleiß. Glaubt jemand, Mozarts Ouvertüre zum„Don Jovanni“ wäre beſſer geworden, wenn er ſie ſtatt in einer einzigen Nacht in drei Jahren bei acht⸗ ſtündiger Arbeitszeit geſchaffen hätte? Fleiß, die wertvollſte Tugend jedes Bürgers, Bauern, Arbeiters oder Beamten, hat mit Genialität garnichts zu tun. Das hindert ſelbſtredend nicht, daß auch das Genie fleißig ſein muß, um das aus⸗ zuarbeiten, was die Intuition ihm blitzartig ſchenkt. War auch die Mehrzahl der Genies von raſtloſem Fleiße, ſo gab es doch auch unter ihnen die größten Faulpelze. Taglöhnermoral iſt eben weſensverſchieden von göttlicher Inſpiration. Als zweiten Typus unterſcheiden wir den Romantiker. Dieſer iſt voll ſprudelnder Gedankenfülle. Noch naß fliegen ſeine Blätter in die Druckerei. Zum Ausfeilen fehlt es ihm an Neigung und Zeit. Gegen ſeine Geiſteskinder iſt er ein Rabenvater. Sie gegen Angriffe zu verteidigen, kommt ihm nicht in den Sinn, weil häufig vor Abſchluß eines Werkes ſchon das nächſte ihn beſchäftigt. Schon wegen ſeiner großen Mitteilungsbedürfniſſes wirkt er ſtark auf die Zeitgenoſſen, dafür zumeiſt weniger auf die Nachwelt. Seine Seele beſitzt den größeren Radius, Verbitterung über Verkennung liegt ihm fern. 555 2 Für beide Typen charakteriſtiſch iſt die Ueberzeugung, daß nicht ſie ſelbſt ſchaffen, ſondern das„Es“, der große Unbe⸗ kante. Von Platon bis heute und in alle Ewigkeit fühlen ſich geniale Menſchen nur als Gefäße höherer Offenbarungen. Die Geburt ihrer Werke iſt mit heftigen Schmerzen verbun⸗ den, mit furchtbaren inneren Stürmen, die den Schaffenden ſchütteln. Während das„Es“ über ſie Gewalt hat, denken ſie ſelbſt garnichts. Sie bofinden ſich im Stadium des„Süßen Wahnſinns“, wie Platon dieſe zweifellos anormale, aber ganz und gar nicht krankhafte Geiſtesverfaſſung bezeichnet. Denn niemals in ſeinem ganzen Leben iſt die ſchöpferiſche Tätigkeit ſo rege, wie in dieſen Minuten, Stunden, oder gar Wochen der Beſeſſenheit, in denen man ungeahnte Zuſam⸗ menhänge überblickt, Beziehungen herſtellt und dabei ſcharf logiſch denkt. Der Zuſtand iſt ſo ſpontan und unfreiwillig, wie das Nieſen oder eine Geburt. In meinem„Kauſalgeſetz der Weltgeſchichte“(Lhotzky, München⸗ Grünwald), beſchreibe ich jede Phaſe genaueſtens mit dem Erfolge, daß dieſe Selbſt⸗ analyſe die genialſte Pſychologie des Schaffenden, die jemals geſchrieben wurde, genannt worden iſt. 55 Dieſer Zuſtand wird nach einer längeren Ruheperiode blitzartig ausgelöſt durch einen plötzlichen Schmerz, einen jähen Schrecken, eine tiefe ſeeliſche Erſchütterung. Der Segen des Leidens, der aus den Schlacken der menſchlichen Fabrik⸗ ware das Gold der Perſönlichkeit ſchmilzt, reift auch die Früchte des Genies.. 5 An Sonderbarkeiten, die von genialen Menſchen be⸗ richtet werden, fehlt es ſicherlich nicht, und an dieſe klammert ſich die oberflächliche Betrachtung, unfähig die inneren Vor⸗ gänge zu begreifen. Sokrates und Goethe gleichen in dieſem Zuſtande Nachtwandlern. Newton, Cardan us und Gauß löſen im Traume mathematiſche Probleme, Taſſo tobt dichtend wie ein Berſerker u. ſ. f. Doch das ſind Aeußerlichkeiten. 257 1 e Von größter Bedeutung aber iſt Oſt wald s Feſtſtellung, daß die Egviſten unter den Genies zumeiſt ſcheiterten, wer aber aus uneigennützigen Motiven nur für die Wiſſenſchaft wirkte, wie der edle Faraday Lohn in erntete. Denn das Genie an ſich iſt noch nicht die höchſte Blüte des Menſchentums; erſt die Verbindung mit Herzens⸗ güte und Nächſtenliebe macht es dazu. ſpricht, was ſie mir eingibt, ſchreib ich nieder.“ Mozart und Klopſtock gewannen zu ihrem Schaffen viele Bilder aus dem Traumleben. Daß Sokrates, der in die Tiefen des menſchlichen Schal⸗ tens und Waltens zu dringen verſuchte, ſich in derlei Dingen miſchte,kann nicht wunder nehmen. Er beſtritt den Dichtern die allgemeine Erfindungsgabe, an deren Stelle er den Druck des natürlichen Inſtinktes ſetzte, der ähnlich auch bei Sehern und Propheten vorherrſche. Höheres Schaffen würde ſich nach dfeſer Gedankenformel alſo in einer Art geiſtigen Dämmer⸗ ſcheins abwickeln. 5 5 Der Zuſtand des Unbewußten bei genialen Naturen iſt ein altes Problem. Uebrigens hat auch Voltaire in einem Schreiben an Diderot alle Handlungen des Genies als Werke des Inſtinkts charakteriſtiert. Ruht dieſes, ſo ſind demnach auch die genialen Impulſe abgeſchwächt, manchmal vorübergehend zum Schweigen gebracht. 1, Daß Schiller beim Dichten ſehr oft die Füße in Eiswaſſer Thomas und. Roſſini komponierten im Bette, während Rouſſeau die beſten Gedanken hervorbrachte, wenn er ohne Kopfbedeckung in der heißen Mitkagsſonne ſpazieren ging, Als Archimedes das Hebelgeſetz gefunden hatte, durcheilte er in nacktem Zuſtande die Straßen von Syrakus, begeiſtert die Worte ausrufendr „Gefunden“,„gefunden!“ Daß die praktiſche Ausdrucksform dieſer Siegesfreude nun grade eine ſehr geiſtvolle war, kann wohl niemand behaupten.— Arjoſt hatte einen ähnlichen An⸗ reichſter Fülle 2 fall, als Karl V. ſein Haupt mit einem Lorbeerkranze ſchmückte. Auch Arioſt raſte wie ein Wahnſinniger durch die Straßen, nur war er geſchmackvöll genug, wenigſteus ſeine Kleidung anzubehalten. Die fixe Idee herrſcht ebenfalls bei großen Geiſtern vor. Mozart konnte niemals den Gedanken los werden, daß di Italiener ihn vergiften wollten, während Ampere eine von der Idee gepackt wurde, ſeine fertig daliegende Arbe ſtber die Zukunft der Chemie habe ihm der Teufel eingegeben, worauf er das Mauufkript nahm und in das Feuer warf. Nux ein Glück, daß die herrlichen Meiſter de ik, die in krankhafte Geiſteszuſtände verfallen ſind, wie Schumann, Händel und Gluck, nicht alles vernichteten, was ſie noch vor⸗ fanden. Bei Donizettis letzten Werken tritt gegenüber den vorigen Schöpfungen der geiſtige Zerfall unverkennbar her vor. In alten Kritiken kann man über die Ouvertüre S manns zur Braut von Meſſina Hinweiſe auf des Meiſterz abnehmende Geiſteskraft leſen. Daß gerade ſo viele große Tonſetzer dem Irrſinn ver⸗ fielen, iſt eine höchſt bemerkenswerte Tatſqache. Die Ppeten, denen dieſes Unglück widerfuhr, zählt die Pſychiatrie zu den „Verrückten“, die Propheten zur Gattung der„Napren“, In einem 1880 in Brüſſel erſchienenen Werke wurden 215 große europäiſche Männer als geiſtesgeſtört bezeichnet. Auf die Theologen entfielen 82, auf Hellſeher und Propheten 44; dann folgen 86 Philoſophen, 28 Politiker und 17 Dramen⸗ und Komödiendichter. George Fox, der Begründer der Quäkerſekte, war ein Abglanz jener Reformatoren, die ſich an einem Gedanken be⸗ rauſchten und in einer unverwüſtlichen Ekſtaſe alles opferten, was ſie aufzubringen vermochten. Er verließ ſeine Familie, lebte in Höhlen, in denen er höhere Eingebungen erwartete und auch Stimmen der Heiligen gehört zu haben behauptete. Die Kraft der Idee hat beim Genie aber keineswegs immer einen pathologiſchen Charakter. Mauchmal blitzt ſie als Funke in einer ganz harmloſen Form auf. Denken wir an die Fröſche, die für Galvanis kranke Frau gekocht wurden. Er hatte gewiß nicht geahnt, daß aus dieſer einfachen Küchenhandlung der Galvanismus entſtehen werde Freilich, der nächſtbeſte Beſchauer hätte nicht dieſe Erleuchtung erleben können. 5 35 Und wie humoriſtiſch mutet es uns an, wenn wir er⸗ fahren, daß in Mozart urplötzlich die berühmte Don⸗Juan⸗ Arie aufblitzte, als er eine ſchöne Apfelſine zu Geſicht bekaſn und dadurch ein neapolitaniſches Volkslied in ſeine Erlnne⸗ rung zurückgerufen wurde. Er hatte es fünf Jahre vorher kennen gelernt. 5 2 Conrad Feroinand Meyer Zu ſeinem 30. Todestag am 28. November 1928 gon Georg Wagener Die, erſte Hälfte ſeines Lebens ſtrömt dahin im Reber⸗ fluß eder Genüſſe, im Schwelgen in allen Schönhelten, die ſeſn Dichtergeiſt erkennen und erfaſſen kann, im raſtlyſen Suchen nach neuen Eindrücken, nach größerem Wiſſen. Als ihn dann in ſeinem vierzigſten Jahr die zufällige Aufforderung eines Verlegers dazu veranlaßt, mit ſeinen Erſtlingswerken an die Oeffentlichkeit zu treten, da unternimmt er dieſen Schritt nur zögernd, denn noch genügt ihm ſelbſt ſein Können nicht. Es bedurfte eines großen geſchichtlichen Greigniſſes, um dieſe Hemmungen, dieſe ſtete Furcht vor dem Ungenügen zeit⸗ weiſe zu überwinden, des Krieges von 1870/71. Da erkaunte Conrad Ferdinand Meyer, was ſein dichteriſches Schaffen von den Feſſeln der Unzufriedenheit über ſeine eigenen Lei⸗ ſtungen befreien konnte, das bewußte Deutſchtum, das die engen Grenzen ſeiner Schweizer Heimat ſprengte. Damals erſchienen„Huttens letzte Tage“, die Verklärung des Vor⸗ kümpfers für die große deutſche Sache. Sie begründeten Conrgd Ferdinand Meyers dichteriſchen Ruf, und ihr Erfolg ermutigte den Sechsundvierzigjährigen zu Proſaſchriften, die unvergängliche Kunſtwerke bleiben werden. 8 Die reiche Künſtlernatur des Dichters offenbart ſich in dieſen Schöpfungen. Er weiß den Born ſeiner geſchichtlichen Kenntniſſe in vollendet harmoniſche Formen zu faſſen, und doch ſtrebt er immer nach Höherem, will wahre große Kunſt ausüben und kehrt wieder zurück zum alten„Genug iſt nicht genug!“ 5 f e Ihm ſcheint die Zeit, in der er lebt, nicht genügend Stoff zu bieten, um daraus wahrhaft große Geſtalten zu formen Deshalb wählt er ſeine Vorwürfe aus der welterſchütternden Epoche der Renaiſſance, der Reformation und ihrer Aus klänge, ungeachtet der Gefahr, von der breiten Maſſe der Leſerſchaft, die Romane aus ihren Tagen haben will, nicht verſtanden zu werden. f Doch Conrad Ferdinand Meyer will kein Romaneier ſein; ihm, dem Züricher Patrizierſohn, liegt nichts an der Gunſt der Menge, nichts am Verdienſt, und deshalb wird er der Epiker, deſſen Werke faſt die Vollendung, faſt das erſtrebte und von ihm ſelbſt ſtets verneinte„Genug“ erreichen. Er iſt unmodern in der Wahl ſeines Stoffes, unmodern in der Zeichnung ſeiner ſtarken Geſtalten, die übermenſch⸗ licher Verſuchung unterliegen oder ſie überwinden, und göl⸗ lig unmodern im ſorgſamen Feflen jedes einzelnen Satzes, jedes einzelnen Wortes. Nur ihm, den die vornehmen Ruhe des alten Bürgerhauſes während ſeines ganzen Lebens um⸗ gab, war es möglich, in einer Zeit der brodelnden Umwälzun⸗ gen auf dem Gebiete der Literatur, des unſicheren Taſtens nach neuen Richtungen, Kunſtwerke von dramaliſcher Größe zu ſchaffen, wie„Jürg Jenatſch“ und„Der Heilige“ Ueber Conrad Ferdinand Meyers Proſaſchriften werden oft ſeine Gedichte vergeſſen. Hat der Züricher in ſeinen Ro⸗ manen und Novellen ſtets einen ſcharſen Strich zwiſchen ſein eigenes Erleben und ſein Werk gezogen, ſein menſchliches Ich ſtets von ſeinen Schöpfungen getrennt und es zu verbergen geſucht, ſo verraten ſeine Gedichte ein Stück eigener Lebens⸗ geſchichte, ſie zeigen die Freude, ſeinen eigenen Schmerz in E 8 b ſeinen Verſen wieder zu finden.„Der Blutstropfen“,„Ein⸗ gelegte Ruder“ und die„Bank des Alten“ ſind die Wiedergabe eines Erlebniſſes in dichteriſcher Verklärung.. Die Ballade, die von den Leiſtungen eines Uhland in raſcher Folge einen beklagenswerten Niedergang erfuhr, lebt in Conrad Ferdinand Meyers Gedichten wieder auf, und in ihnen erſchüttern üns Wörte fiefſter Tragik.„Das Ruge des Blinden“,„Füße im Feuer“ und„Die Ketzerin“ ſind Kleinode der deutſchen Literatur, vollendet in ihrer Form, überwältt⸗ gend in ihrem Erleben. n Samstag, den 24 November 1928 BOBlkkultes aus Liſelottes Briefen In den Briefen der Eliſabeth Charlotte von Orléans finden ſich verhältnismäßig nur wenige Mitteilungen über okkulte Erſcheinungen. Dies hängt mit der Skepſis zuſammen, die ſie allen Dingen entgegenbringt, die ſich nicht ohne weiteres mit unſeren menſchlichen Sinnen begreifen laſſen oder die ſie nicht in eigener Perſon erfahren hat. Daher glaubt ſie z. B. auch nicht an Geſpenſter und Geſichte; auch für den Heiligenglauben kann ſie ſich nicht erwärmen; über Aſtrologie, Myſtizismus und Hexentum macht ſie ſich ſattſam luſtig. Von den im Folgenden lin neuzeitlichem Gewande) mit⸗ geteilten Geſchichten, die ſie einer Niederſchrift für wert er⸗ achtet, laſſen ſich Nr. 1, 2 und 3 im Sinne moderner Forſchung unſchwer als Wirkung von zum Teil noch unbekannten Kräften erklären, über die manche Menſchen verfügen, während ſich hinter der Erzählung von der„Luftreiſe mit dem Hoſenband“ offenbar die verbreitete Sage von der Luft⸗ fahrt mit dem Wilden Heer oder mit einem aus dem Wilden Heer verbirgt, die von der Mythenforſchung neuer⸗ dings als Reiſe eines Epileptikers im Dämmerzuſtand, alſo als ein jeweiliges wirkliches Erlebnis gedeutet wird. 1. Ein prophetiſcher Traum Große dicke und ſtarke Leute leben nicht länger als an⸗ dere, welches wir an der armen Fürſtin von Ragotzi ver⸗ wichenen Mittwoch(Mitte Februar 1722) geſehen. Sonntag war ſie friſch und geſund. Montag bekommt ſie, nachdem ſie einen Zahn hat ausziehen laſſen, ein Geſchwür in den Mund und das Fieber. Man hat ihr zweimal am Arm und einmal am Fuß zur Ader gelaſſen. Sie ſchien beſſer zu ſein nach dieſem Aderlaß. Einen Augenblick aber hernach ſagt ſie:„Es wird mir übel“— und gibt den Geiſt auf. Geſtern hat man ſie in ihrem Kloſter begraben. Ihre Leute haben mir eine gar wunderliche Sach von ihr erzählt. Wie ſie noch zu War⸗ ſchau war, träumt ihr in einer Nacht, daß ein fremder Mann zu ihr komme in eine kleine Kammer, ſo ſie auch nie geſehen. Der bringt ihr einen Becher und ſagt, ſie ſolle trinken. Sie hatte keinen Durſt. Der Mann wiederholte, daß ſie trinken ſolle; denn es wäre der letzte Trunk, ſo ſie in ihrem Leben trinken würde. Als ſie daraufhin erwachte, war ihr der Traum im Kopfe geblieben. Als ſie herkam(nach Paris), logterte ſie ſich in einem Hotel ein. Da befand ſie ſich übel und fordert einen Doktor. Man holte einen, ſo Helvetius hieß. Sein Vater iſt ein Holländer, und er ſelbſt ein gelehr⸗ ter Mann, der ſehr geſtimiert hier iſt. Wie ſie den Doktor ſieht, erſtaunt ſie und ſieht in der ganzen Kammer herum. Graf Schlieben fragte ſie, was ihr wäre, daß ſie ſo verwun⸗ dert ſei. Sie ſagte, was ſie ſo wundernehme, wäre, daß Hel⸗ vetjus eben derſelbe Mann ſei, den ſie zu Warſchau im Traume geſehen, und ſetzte lachend hinzu:„Aber ich werde an dieſer Krankheit noch nicht ſterben; denn dies iſt die Kam⸗ mer nicht, worin ich mich im Traume befunden.“ Als ſie aber ins Kloſter von Chasmidi kamen, wo, man ihr ein Ap⸗ partement geheuert(= gemietet) hatte, ohne daß ſie es vorher geſehen, ſagte ſie zu ihren Leuten:„Hieraus werde ich nicht lebendig kommen, denn dies iſt eben die Kammer, ſo ich in Polen im Traume geſehen, wo ich den letzten Trunk getan.“ Welches auch geſchehen.— Iſt gar wunderlich, aber mich deucht, daß ſolche Sachen mehr den heſſiſchen fürſtlichen Per⸗ ſonen begegnen, als allen anderen Leuten. Wo es herkommt, mag Gott wiſſen! Wir Pfälzer ſind ganz contra⸗ rie; wir hören und ſehen weder Geiſter noch Träume. 2. Meldung des ſterbenden Landgrafen Am ſelben Tage und zur ſelben Stunde, als der Onkel der Prinzeſſin von Tarente, Landgraf Philipp, umkam, ließ die Prinzeſſin, die gerade im Haag im Vorhaus mit einer andern ſpazieren ging, auf einmal einen Schrei und ſagte, jemand drücke ihr den Arm abſcheulich. Man beſah den Arm. Da ſah man vier Finger und einen Daumen markiert, ganz blau. Sie ſchrieb ſogleich auf, was geſchehen war und ſagte dabei:„Mein Onkel Landgraf muß tot ſein; denn er hat mir verſprochen, mir ganz gewiß Adieu zu ſagen.“ Man ſah her⸗ nach, daß er wirklich zur ſelben Zeit umgekommen war. 3. Der hellſehende Wilde Man ſagt, daß bei den Wilden in Canada viele ſind, ſo ſehen können, was geſchieht. Vor 10 Jahren war einer hier. Ein franzöſiſcher Edelmann, ſo Page bei dem Marſchall'Hu⸗ miére geweſen war und eine von meinen Kammerfrauen ge⸗ heiratet hatte, brachte einen ſolchen mit. Einſtmals, als man, nichts weiteres denkend, an der Tafel ſaß, fing der Wilde an traurig zu werden und Grimaſſen zu ſchneiden. Longueil — ſo hieß der Edelmann— fragte ihn:„Was iſt dir, hat dir jemand was zu leid getan?“„Nein“, ſagte der Wilde und weinte bitterlich. Longueil ſagte:„Ich will abſolut wiſſen, was dir iſt.“ Da ſagte der Wilde:„Zwinge mich nicht, es zu ſagen; es geht dich näher als mich an.“ Longueil wollte es aber doch wiſſen. Da ſagte ihm der Wilde:„Alleweil(S ſo⸗ eben) habe ich durch das Fenſter geſehen, daß dein Bruder von einem erſtochen worden iſt an dem und dem Ort in Canada.“ Longueil fing an zu lachen und ſagte:„Du biſt ein Narr geworden.“ Der Wilde erwiderte:„Ich bin kein Narr. Schreibe auf, was ich ſage! Du wirſt nur zu bald erfahren, daß ich wahr geſprochen.“ Aus Kurioſität(Neugier) ſchrieb es nun ein jeder auf, ſo an der Tafel ſaß; dazu den Tag und die Stund. Sechs Monde darauf, wie die Schiffe aus Canada wieder ankamen, bekam Longueil die Zeitung(Nachricht) von ſeines Bruders Tod, eben wie der Wilde es an der Tafel durch das Fenſter in der Luft geſehen hatte. Dies iſt gar (durchaus) eine wahrhafte Hiſtorie. 8 4. Die Luftreiſe mit dem Hoſenband Man hat hier(in St. Clou, 1721) eine Hiſtorie von einem Apothekersknecht(= Apothekersgehilfen) von des Königs Apotheker, als jener(der König) noch ganz jung war. Dem gab man Briefe und ſchickte ihn nach Lyon. Wie er dans la rue'Enfer(= Höllengaſſe) kam, begegnet ihm ein Mann. Der fragte, wohin er ginge. Jener ſagte, er reiſe nach Lyon. Der andere fragte ihn, in wie viel Tagen er dieſe Reiſe tun wollte. Er ſagte:„In 10 Tagen.“ Der Fremd ſagt:„Würdet Ihr gerne dieſen Abend ſchon dort ſein?“ Der Apothekersknecht ſagte lachend:„Ja, wenn es möglich wäre.“ Der andere gab ihm nun ein Hoſenband mit den Worten: „Bindet dies Hoſenband feſt an Euren Schenkel.“ Sobald es gebunden war, fühlt der Kerl ſich in die Luft heben und abends läßt man ihn in eine Stadt herunter. Er fragt, wo er wäre, Man antwortet ihm:„Zu Lyon.“ Er lieferte nun⸗ mehr alle Briefe aus, wurde aber hernach aus Schrecken tot⸗ krank. Die natürliche Farbe iſt ihm Zeit ſeines Lebens nicht wieder gekommen. Ich glaube, er lebt noch. Der Apothekers⸗ knecht hat geſagt, er habe gemerkt, wenn er über eine Stadt gefahren ſei; denn er habe jeweils die Glocken läuten hören. Nene Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗Ausgabe) zum 50. Geburtstage Georg Kaiſers Von Dr. Richard Grant Es gibt wohl kaum eine deutſche Bühne von einiger Be⸗ deutung, die nicht im Laufe des letzten Jahrzehnts den geiſtig ungemein geſchliffenen„Denkſpieler“ Georg Kaiſer mindeſtens einige Male aufgeführt hat. Er iſt trotz aller ſcharfen Kritik, die ſtändig über ihn und ſeine Werke her⸗ niederpraſſelte, als Dramatiker einer der wirkungsvollſten Vertreter des deutſchen Expeſſionismus geblieben, hat immer ſein Publikum gehabt, hat gereizt und gefeſſelt, Stürme von Beifall und frenetiſche Ablehnung erfahren, ohne auch nur mit einem ſeiner eigenwilligen Muſenkinder ernſtlich mit dem Herzen verbunden geweſen zu ſein. Man hat ihn wohl ge⸗ legentlich als einen der ſtärkſten Szeniker des modernen Theaters in Deutſchland bezeichnet, als einen„phänomenalen Stichwortdichter“, der es meiſterlich verſteht, ſtatt einzelner dramatiſcher Handlungen nur deren Kurven, und zwar ſpie⸗ leriſch aus dem Handgelenk komponiert, anzudeuten und den⸗ noch, richtiger geſagt, gerade deshalb zielſichere Bühnenerfolge zu erringen. „Das Drama ſchreiben“, ſagt Georg Kaiſer einmal, ſein eigenes Schaffen erklärend,„iſt: einen Gedanken zu Ende denken“. Dieſes Zuendedenken geſchieht bei Kaiſer meiſt mit raſender Schnelligkeit. Er jongliert mit Worten, geiſtreichen Gedanken, bläſt ſie gleich ſchillernden Seifenblaſen in die kühle Atmoſphäre ſeiner handelnden Perſonen, und ſchon er⸗ gibt ſich irgendeine überraſchende Wendung der dramatiſchen Entwicklung. Natürlich treibt ihn dieſe ſeine Begabung zu ſcharf gebeizten Komödienſtoffen, und ſelbſt in ernſthaften, das Tragiſche ſtreifenden Schöpfungen Kaiſers findet ſich immer der Purzelbaum ins Groteske. Georg Kaiſer iſt Literat und, was er ſelbſt auch weiß, kein Dichter. Er elektriſiert, aber er wärmt nicht, er gefällt, aber er begeiſtert nicht. Auch ſein äußerer Lebenslauf erklärt nur wenig. Er ſtammt aus einer märkiſchen Bauernfamilie, iſt, wenn auch in etwas abgewandeltem Sinne, das, was der Berline als„helle“ bezeichnet. Als Sohn eines Kaufmannes kommt er 1878 in Magdeburg zur Welt, beſucht die Schule Unſerer Lieben Frauen zu Magdeburg und geht, knapp flügge geworden, über den„Großen Teich“ nach Buenos Aires. Dort reift er innerlich zum Deutſchen. Ein wilder monatelanger Ritt durch die Pampas wirft ihn aufs Siechenlager. Malaria⸗ krank kehrt Georg Kaiſer über Spanien und Italien nach Deutſchland zurück. Und er verſucht ſich an dramatiſchen Stoffen. Man wird auf ihn aufmerkſam. Als„verwirrtes Opfer einer verwirrten Zeit“ gerät er im Jahre 1919 ſchuldlos⸗ſchuldig— wer kann und darf hier richten?— mit den Gerichten in Konflikt, 1920 ſogar in Ker⸗ kerhaft und, nachdem ſich die Tagespreſſe des„Falles Kaiſer“ bemächtigt hat, als Märtyrer einer höheren Gerechtigkeit in den Brennpunkt öffentlichen Intereſſes. Die Erwähnung dieſer Epiſode iſt zum Verſtändnis der geiſtigen Geſamt⸗ haltung Georg Kaiſers unerläßlich, und er ſelbſt hat mann⸗ haft nichts daran beſchönigt, ſondern ſie mit dem unbeküm⸗ 2 ee Menſchenwürde Von Emil Krehbiel N Zu den ſtärkſten Eindrücken, die man in einem Zoologi⸗ ſchen Garten erfahren kann, gehört zweifellos auch die Be⸗ gegnung mit einem Orang⸗Utang oder ähnlichen Menſchen⸗ affen. Hat man ſich vorher über die ſonſtigen Affenarten und ihr Gehaben mehr oder weniger amüſiert:— beim Anblick eines Orang⸗Utang oder Schimpanſen werden gänzlich andere Gefühle in uns wach. Wie ein lebendiger Vorwurf ſteht dieſes Tier vor ihm, deſſen Blick wie aus Urwelttiefen drin⸗ gend ſpricht: Du darfſt Menſch ſein, weil ich bin! Und unſer Gefühl antwortet: Hier geſchah ein unerhörtes Opfer! Bei kaum einem anderen Tier kann man dies in ſolch ein⸗ dringlicher Weiſe erleben. Denn keines zeigt ſich ſo knapp und doch ſo gründlich am Menſchenbild vorbeigeraten.— Ueber jenen grobklotzigen Materialismus, der den Menſchen vom Affen abſtammen ließ, iſt ja die Entwickelungslehre glück⸗ lich hinaus; ſie leitet jetzt beide nur von einem gemeinſamen Vorfahren ab. Und in der Tat: Iſt uns nicht, wenn wir vor dieſem Käfiggitter ſtehen, als ob eine ganze große Reihe von Weſen, zur Menſchwerdung beſtimmt,„damals“ aus der Bahn geſchleudert worden ſei? War das Schiff, das uns alle trug, überfrachtet? und mußte ein Teil unſerer Ge⸗ noſſen über Bord gehen, damit das Schiff nicht ſinke und den Hafen des Menſchſeins erreiche? Fragen, wert, daß man ſie einmal lebendig empfindet, auch wenn man nicht ſchnellfertig eine Antwort weiß. Wenn man einen ſolchen Schimpanſen beobachtet und nach dem nächſten grundlegenden Unterſchied ſucht, der ihn vom Menſchen ſcheidet, dann findet man ihn bald in dem verſchie⸗ denen Verhältnis, das beide zur Schwerkraft haben. Man erkennt: der Affe iſt dadurch Affe, daß er viel tiefer in die Gewalt der Schwerkraft geraten iſt als der Meuſch. Bei allen übrigen Tieren empfinden wir es aks natürlich, daß ihr Rückgrat in der Horizontale liegt und der ſonſtige Knochen⸗ bau dieſer Tatſache entſpricht. Der Gorilla aber ſteht vor uns wie eine Fleiſch gewordene Karikatur auf den Menſchen, zu deſſen Natur es gehört, aufrecht, in die Vertikale hinein orientiert zu ſein. Hat der Vorfahre des Affen den Verſuch, ſich aufzurichten,„zu früh“ gemacht, zur Unzeit? und iſt er dadurch umſo tiefer den Kräften der Erdenſchwere verfallen?. 8 5 Unſere Zeit iſt groß in der Analyſe, im Wiſſen der Teile und des Einzelnen.„Fehlt leider nur das geiſtige Band..“ Verkümmert iſt der Blick aufs Ganze, das Schauen der„Ge⸗ ſtalt“. Ob und wie Menſch und Affe in den Einzelheiten des Knochenbaus verſchieden ſind, darüber kann man viele Unter⸗ ſuchungen vornehmen; die„anſchauende Urteilskraft“, wie Goethe den Blick für das Weſenhafte nennt, erfaßt als den erſten grundlegenden Unterſchied zwiſchen beiden das Verhält⸗ nis der Geſamtgeſtalt zur Schwerkraft. Das Skelett des Affen zeigt als Ganzes und in ſeinen Einzelheiten(Unterkiefer, Arme uſw.), daß es ſich unter viel ſtärkerer Einwirkung der Schwerkraft bilden muß als das Skelett der Menſchengeſtalt. Dieſe iſt grundlegend beſtimmt durch ihre vertikale Orientierung im Raum„Anthropos“ nannten die Griechen den Menſchen, d. i. dem eigentlichen Sinne nach:„der zur Höhe Schauende“. Indem das Kind ſich aufrichtet, legt es das Fundament ſeines Menſchſeins. Es vollzieht eine Ur⸗Bewegung; die weitere Entwicklung iſt wie eine Metamorphoſe derſelben. In drei Etappen: Gehen, Sprechen, Denken geſchieht eine zunehmende Verinnerlichung merten Maßſtab des ſchlechthin Genialen als Beweis ſeines überzeitgemäßen Bewußtſeins hingeſtellt. 5 Und ſein Werk? Auch dieſes iſt Geiſt und nicht Seele und, rein äußerlich betrachtet, eine einzige Loslöſung von den althergebrachten Formen dramatiſcher Technik. Alles In⸗ dividuelle erſtarrt ihm zum Typiſchen und wird Träger be⸗ ſtimmter Willensvorſtellungen. Eine Viſion des neuen Men⸗ ſchen geiſtert, bald klar, bald nur verſchwommen ſichtbar, durch alle Bühnenſchöpfungen Georg Kaiſers.„Ich habe den neuen Menſchen geſehen— in dieſer Nacht iſt er geboren!“ klingt es verheißungsvoll aus dem dritten Akt der„Bürger von Calais“. Ein plaſtiſcher Dramatiker ſteht vor uns.„Sein Dichten iſt nicht Ohren⸗, ſondern Augenkunſt“ hat jemand treffend die Muſe Kaiſers fkizziert. Im Gegenſatz zu Wede⸗ kind, als deſſen konſequenter Nachfolger Georg Kaiſer zwar auf dramatiſchem Wege erſcheint, reden bei Kaiſer nur die Schwachen. b Man muß ſich über„Die jüdiſche Witwe“,„König Hahn⸗ rei“ und den„Zentaur“ hinwegſetzen können, um zu den Kernpunkten Kaiſerſcher Schöpfungen unvoreingenommen zu gelangen.„Gas“,„Koralle“,„Von Morgens bis Mitter⸗ nachts“ und„Der Brand im Opernhauſe“ entrollen vor den Augen des Zuſchauers eine flammende Welt aufgewühlter menſchlicher Leidenſchaften. Das Tanzſpiel„Europa“ bringt in tieferer Sinngeſtaltung eine reizvolle Erneuerung des uralten Liebesmythos vom verliebten Zeus und ſeinen Brautraubliſten.„Die Bürger von Calais“, ſicherlich als gehaltlich reifſtes Werk Georg Kai⸗ ſers anzuſprechen, den Urſchrei nach geläutertem Menſchen⸗ tum. „Hölle⸗Weg⸗Erde“,„Der gerettete Aleibiades“ ſowie „Gas“ ſind gewiſſermaßen die Prototypen expreſſioniſtiſcher Dramatik, über die hinaus ſich jeder Geſtaltungswille ins Uferloſe verliert. Kennzeichnend für die Willkür des drama tiſchen Schaffens Georg Kaiſers iſt ſowohl das Volksſtück „Nebeneinander“, das durch die Nebeneinanderkoppelung dreier Handlungen eine Vorſtellung von der grotesken Un⸗ ſinnigkeit des Lebens gibt, als auch die Komödie„Kolportage“, die trotz der verblüffenden Selbſtverſtändlichkeit ihres ſze⸗ niſchen Aufbaus und der überlegenen Meiſterung ihres In⸗ halts den Dichter— gewollt oder ungewollt— ſelbſt in den Netzen deſſen gefangen zeigt, das er mit blanker Waffe be⸗ kämpft. Georg Kaiſer iſt als deutſcher Dramatiker oft verkannt, ſtets heiß umſtritten und dennoch ſtets geachtet worden. Er hat unſerer jüngſten Dramatikergeneration unbeſchadet ſeiner eigenwilligen Sonderbeſtrebungen manche wertvolle Anregung geboten und noch keineswegs ſeine künſtleriſche Entwicklung abgeſchloſſen.„Pflicht für den Schöpfer iſt es, von jedem Werke ſich abzuwenden“, bekennt er,„und in die Wüſte zu gehen. Alles iſt Durchgang.“ Das läßt uns von Georg Kaſſer Wertvolles erhoffen. —— n Dieſen Teil der Menſchen würde empfängt der Menſch als ein Geſchenk ſeiner Gattungsnatur. Den anderen Teil fügt er ſelbſt hinzu, wenn er, zum Ichbewußtſein er⸗ wacht, das Wort erfüllt:„Was du ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen.“ als„aufrichtiger“ Menſch, in Dankbarkeit immerfort der Erde gedenkt, die er mit Füßen tritt, indem er über ſie hin⸗ wegſchreitet; wenn Ehrfurcht vor dem andern Menſchen in ihm lebt, mit dem er ſpricht; wenn der Wille zur Wahrheit ſein Denken impulſiert.— Im Gehen erlebt ſich der Menſch vor allem als Leib; im Sprechen offenbart er ſeine Seele: im Denken erfaßt er den Geiſt. Als Leib iſt der Menſch Kind ſeiner Eltern; durch die Sprache iſt er Glied ſeines Volkes; im Denken erkennt er ſich ſelbſt und umfaßt zugleich die ganze Menſchheit, ſoweit ſie den Willen zur Wahrheit hat. Die Muſik des Rokokos und der Klaſſik.(Handbuch der Muſikwiſſenſchaft, feſſor Dr. Ernſt Bücken⸗Köln unter Mitwirkung von Prof. Dr. Beſſeler, Privatdozent Dr. F. Blume, Prof. Dr. Fiſcher, Privatdozent Dr. Haas, Prof. Dr. Th. Kroyer, Prof. Dr. H. Mersmann, Prof. Dr. W. Sachs, Dr. W. Heinitz, Dr. R. Lachmann und anderen Muſikgelehrten. Akademiſche Ver⸗ lagsgeſellſchaft Athenaion m. b.., Wildpark⸗Potsdam.] Das Handbuch der Muſikwiſſenſchaft, bei ſeinem Beginn lebhaft begrüßt von allen Freunden der Tonkunſt, erweiſt im Laufe ſeines Erſcheinens immer klarer ſeinen hervorragenden Wert, der alles bisher auf dieſem Gebiete Geleiſtete in Schatten ſtellt. Man darf mit Rerſt und mit Stolz ſagen, daß kein anderes Volk der Erde ſich einer auch nur entfernt ähnlichen Leiſtung rühmen kann. Es iſt auch gleichzeitig ein Gradmeſſer für die Höhe deutſcher Kultur; denn nur auf einem Boden beſonderer geiſtiger und künſtleriſcher Empfäng⸗ lichkeit kann eine Schöpfung wie das Handbuch der Muſik⸗ wiſſenſchaft reifen und Leſer finden. Die anerkannten Führer der modernen Richtung in der Muſikwiſſenſchaft ſind als Mit⸗ arbeiter gewonnen worden: Ihre Arbeiten ſind Leiſtungen von höchſter Gediegenheit und von feinſter künſtleriſcher Form. Sie geben ein ganz neues Weltbild der muſikaliſchen Vergangenheit und Gegenwart, das von den bisherigen Vorſtellungen weſentlich abweicht. Ueberraſchend und un⸗ gewohnt iſt auch die Fülle der z. umfangreichen Noten⸗ beiſpiele, deren das Werk gegen 1200 bringen ſoll. Den fein⸗ geſchliffenen Text abwechflungsreich belebend ſchiebt ſich eine Reihe von Abbildungen dazwiſchen, als Kulturbilder der muſikaliſchen Zeitalter, unentbehrlich für den Erſpürer geheimſter Zuſammenhänge und feinſter Nuancen. Erſtaun⸗ lich ſind auch die ſchnellen Fortſchritte, die das Werk in ſeiner Herausgabe macht, ſchnell formen ſich die Lieferungen zu fertigen Arbeiten, und kurze Zeit nach ſeinem Beginn liegt bereits„Die Muſik des Rokokos und der Klaſſik“— alſo die große Zeit der Muſik mit Gluck, Haydn, Mozart uſw.— als ſchöner Prachtband fertig vor. Der Herausgeber des Handbuchs der Muſikwiſſenſchaft, der Muſikhiſtoriker der Univerſität Köln Profeſſor Dr. Bücken, hat ſelbſt dieſen gewichtigen Abſchnitt übernommen und er hat mit ihm ſein Meiſterſtück vollbracht. Die Darſtellung iſt von einer über⸗ raſchenden Eindringlichkeit und Klarheit, von einer künſt⸗ leriſchen Vollendung, wie ſie der muſikaliſchen Literatur ſtets zum Vorbild dienen ſollte. Dazu bringt ſie faſt überall neue Erkenntniſſe und erſchließt Reichtümer ſeeliſchen Gehalts, an welchen der Leſer nicht anders als mit innerer Bewegung teilnehmen kann. So iſt die Arbeit, geiſtvoll und doch leicht lesbar, eine voll ausgereifte überlegene Leiſtung der moder⸗ nen Muſikwiſſenſchaft, die alles vereint, was den Fachmann 2 1 der erſten Bewegung, die den Menſchen zum Menſchsn macht.) wie den Liebhaber, der Muſik erfreuen und begeiſtern kann. Es geſchieht, wenn er, herausgegeben von Univerſitäts⸗Pro⸗ 3 4 2 eee eee 10 A U 50 1 Samstag, den 24. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgaße) — 9. Sekte. Nr. 548 Raſſe, Gottesdienſt Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 25. November 1928, Laudes⸗Buß⸗ und Bettag. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Fleig: 10 Predigt, Pfarrer Lutz (Kirchenchor), hl. Abendmahl; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt; 6 Predigt, Pfarrer Eckert, hl. Abendmahl. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig, hl. Abendmahl. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer(Kirchenchor), El. Abendmahl; 6 Predigt, Dekan Maler, hl. Abendmahl(Einzelk.). Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff(Kirchenchor), hl. Abend⸗ mahl; 6 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein, hl. Abendmahl. Friedenskirche: 10 Predigt, Landeskirchenrat Bender(Kirchenchor), Hl. Abendmahl; 2 Kindergotttesdienſt, Vikar Sulzberger; 6 Predigt, Pfarrer Walter, hl. Abendmahl. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer(Kirchenchor), hl. Abend⸗ mahl; 6 Predigt, Pfarrer Emlein, hl. Abendmahl. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfr. Dr. Lehmann(Kirchenchor), hl. Abend⸗ mahl: 6 Predigt, Pfarrer Jundt, hl. Abendmahl. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Heſſig(Kirchenchor), hl. mahl; 6 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer, hl. Abendmahl. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel; abends 8 mahls⸗Gottesdienſt. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Jundt. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler(Kirchenchor), anſchließ. hl. Abendmahl mit Vorbereitung; 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt mit Feier des hl. Abendmahls, Pfr. Luger; 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Grimm. Matthäuskirche Neckarau:.15 Frühgottesdienſt, Pfarrer Fehn;.45 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Fehn; 11 hl. Abendmahl, Pfr. Fehn; 5 Abendgottesdienſt, Pfr. Maurer; 6 hl. Abendmahl, Pfr. Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath, Feier des hl. Abendmahls mit Vorbereitung; abends 8 Predigt, Vikar Ziegler. Abend⸗ Abend⸗ Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr(Kirchenchor), an⸗ 3 Nachmittags⸗Gottes⸗ ſchließend hl. Abendmahl mit Vorbereitung; dienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt(Kirchenchor), Pfarrer Lemme: 10.45 Feier des hl. Abendmahls;.30 Kindergottesdienſt, Vikar Roth; 6 Abendpredigt, Vikar Roth. . Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Roſt.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht mit Bibelbeſprechung, Vikar Karle. Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Hoff. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Andacht, Pfarrer Walter. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Schropp. Dutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfr. Nothenböfer. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag ab..30 Wochenkirche, Pf. Fehn Sandhofen: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend.90 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Pfarrer Lemme. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29). Sonntag(Buß⸗ und Bettag), nach⸗ mittags 5 Predigt und hl. Abendmahl, Pfarrer Wagner; Beichte .30, Anmeldung von 4 Uhr an. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 18(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: C. V. j. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— .00 Bibelſtunde. Neckarau, Bibelſtunde. 8 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule Sonntag.30 Luzenberg, 8 Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Geme Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen 11., Jungfrauenvereine] ſind bei jeder S Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Sonntagsſchule; 3 Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Landeskirchliche 2 Kinderſtunde; 4 — Dienstag abend nerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. ſpricht Jugendſekretär W. Jörn⸗Berlin; woch abend 6 Religionsunterricht. abend mit Geſang und Vorträgen. 8 Bibelbeſprechung. E.., a) b) Jungfrauen: Sonntag nachm. 4, Donner Samstag nachm..30 für Knaben von 10—1 Blankrenzverein Mannheim I, Rheinauſtraße abend 8 Blaukreuzſtunde in der Kinderſch Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— nungsbundſtunde für Kinder; vorm. 10 Predigt, Prediger Breitenbach; Die Heilsarmee O 1, 15. ſammlung; Sonntag u. 8 Heiligungsverſammlg. — Sonntag vorm. (Bußtag), Prediger Gebhardt; Totenfeſtfeier. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Frauen⸗Miſſions⸗Verein. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag von dergottesdienſt mit Predigt; St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; gottesdienſt mit Predigt u. Amt; Sonntag 8 Verſammlung. (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. Fiſcherſtraße 31 Welk: Sonntag.30 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau. Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 — Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. 4 Sandhofen Verſammlung. .30 Luzenberg Bibel⸗ Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim,“ L. 11. 4. Dienstag 8 Schwetzingerſtraße 90 Donnerstag Stadtmiſſionar Freitag Stadtmiſſion. Keidel): Dienstag Sonntag 8 und Mitt⸗ indehaus: Sonntag 8 Sonntagsſchulen, C. V. tation zu erfahren. Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 5 23 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ Sonntag Jugendverein; abends 8 gemiſchte Verſammlung. 5 tag al 8 Männerſtunde;.80 Evangeliſations⸗Vortrag Almenhof⸗Schillerſchule.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde.— Don⸗ 1 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendverein. Sonntag.30 und abends 8 Uhr 11 Sonntagsſchule. Donnerstag abend 8 Miſſions⸗ Mitt⸗ Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, Lundeskirchliche Gemeinſchaft, Lindenhofſtr. 34. Evangeliſations⸗Vortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger). Mittwoch abend Samstag 8 Männerabend. b junge Männer: Sonntag nachm..80, Dienstag abend 8; Sonntag abend 8 Jugendbund für stag 8. Knabenbund: 5 Jahren. 6, Hinterh. Sonntag ule Gärtnerſtraße 17; Mittwoch nachm. 4 Hoff⸗ .. abends 8 Blaukreuzſtunde. Baptiſten⸗ Gemeinde, Max⸗Joſefſtr. 12(Ecke Pozziſtraße). Sonntag ö t 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt, Prediger Breitenbach;.30 Jugendverein. abend.15 Wortbetrachtung und Gebetſtunde. — Mittwoch .80 Heiligungs⸗Ver⸗ Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 5 5— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 u. .30; Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augarteuſtraße 26. Sonntag vorm. 11 Sonntagsſchule; Montag abend.30 Jungfrauen⸗Miſſions⸗Verein. .30. Predigt, abends.30: Donnerstag nachm. 3 Katholiſche Gemeinde. 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kin⸗ 1.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Veſper. Sonntag 6 Frühmeſſe und Singmeſſe m. Predigt u. gemeinſamer Kommunion der Frauenkongregation;.30 Haupt⸗ tes b 0 11 Kindergottesdienſt m. Predigt; 1 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Allerſeelenandacht. Altwerden und zung Ja- Wenn Sie Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe⸗ 8 Singmeſſe mit Predigt, Generalkommunion der Schülerkommun.“ Mädchen;.30 Predigt u. Hochamt; 11 Meſſe mit Predigt; nachm. Chriſtenlehre für Jünglinge. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, gemeinſ. Kommunion des Mütter⸗ vereins;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Allerſeelenandacht. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Si 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ u. Paulskirche Feudenheim. vorm..30 hl. Beicht; .15 Frühmeſſe; 8. ugmeſſe mit Predigt: 26. Sonntag nach Pfingſten 30 Schülergottesdtenſt: 10 feierl. Hauptgottesdienſt; 11.15 Chriſtenlehre für die Jünglinge; nachm. 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und Bundes⸗ lommunion der Jungfrauen;.20 Predigt u. Hochamt; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht für die Abgeſtorbenen. St. Bonifatinuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für die Jünglinge;.30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache; 78 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag.30 Beicht und Frühmeffe; .30 Kommunionmeſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Predigt mit Amt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; .30 Andacht zur hl. Familie von Nazareth. St. Jakobnspfarrei Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Pfarrkirche St. Franziskus, Waldhof. Sonntag 6 Beicht: 7 Kom⸗ munionmeſſe mit Frühpredigt, Generalkommunion der Erſtkomm.: .30, Amt u. Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; 11 Schülergottesdienſt Chriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper; andacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 mit Predigt und Singmeſſe; .30 .30 Sonntagsabend⸗ Beicht;.15 Frühmeſſe mit Monatskommunion; 9 Hauptgottesdienſt m. Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 An⸗ dacht zur hl. Familie. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Frühmeſſe mit Kommunion; S onntag.30 Beicht; 7 .30 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Kommunion für Schulkinder; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſten⸗ lehre für Jünglinge, Armenſeelenandacht. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag(letzter Spuntag des Kirchen⸗ fahres] 6 Beichtgelegenheit;.45 und.25 Spendung der hl. Kom⸗ munion;.30 Hochamt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre, Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ weihehandlung(mit Predigt); 11.15 Sonntagsfeier für Kinder; von 9 bis.45 iſt Gelegenheit zur Beichtberatung.— Dienstag früh 7, Freitag.30 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Linden⸗ hof: Menſchenweihehandlung.— Samstag abend.15 in I. II. 21, p. Adventsandacht:„Novalis u, unſere Zeit“, von Pfr. H. v. Skerſt. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über: „Franz Schubert, der Muſikant der Armen“ in der Aula des Real⸗ gumnaſtums, Tullaſtr. 4, unter Mitwirkung des freirel. Singchors. Iodes-Anzeige Am 23. 11. morgens 1 Uhr verschied nach langem, schwerem Krankenlager meine geliebte Oatun, unsere gute Mutter, Schwiegermutler und Tante, Frau Katharina Brodbe d geb. Satter im Alter von 54 Jahren und 8 Monaten Mannheim(Rheinhäuserstraße 47), 24. 11. 28 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ludvig Brodbede und Minder Die Beerdigung findet Montag, den 26. 11. 28. nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt 8451 Von Beileidsbesuchen bitten Wir Abstand zu nehmen Duanlesagung Beim Flinscheiden unseres innigstgeliebten Ent- schlafenen haben wir überaus zahlreiche, uns tief ergreifende Beweise herzlicher Teilnahme empfangen dürfen. Die am Grabe zum Ausdruck gebrachte Hochschätzung der Persönlichkeit und des Wirkens des teuern Heimgegangenen gereicht uns zum Trost in unserm herben Schmerz. Wir bitten, auf diesem Wege unsern tiefgelühlten Dank entgegennehmen zu wollen a 44005 Für die tleftrauernden Hinterbliebenen: Frau Rosa Jamponi J. B. Zamponi, Rekior a. D. Seelenämter für den Verstorbenen am nächsten Montag 71% Uhr, Lindenhof und Dienstag 8½ Uhr, Feudenheim Feiuſte weſtf. Däuerwurst Schinken eic. verſend, unt. Garantie n. beſte Qual., ſortiert von 9 Pfd. an. Man verlange Pretsliſte. Beſte Referenz. Weſtf. Fleiſch⸗ und Wurſtwareufabrik Fritz Kosfeld, Inh. Herm. Dieckmann Gütersloh i. W̃ (gegt. 1859.) S186 Lampenſchirme werd. billig angefertigt u. ausgebeſſ., auch wird Heimarbeit angenom. Elfenſtraße 20. part. *8442 Amtliche Bekanntmachungen Erſatz der aus der Staatskaſſe bezahlten Biehſeuchenentſchädigungen. I. Wir machen darauf aufmerlſam, daß Pferdebeſitzer, die bei Seuchenverluſten im Laufe des nächſten Jahres eine höhere Ent⸗ ſchädigung als 1000 Goldmark beanſpruchen wollen, ihre Pferde im Anſchluß an die am 1. Dezember ſtattfindende Viehzählung bei dem Bezirksamt, in deſſen Dienſtbezirk die Pferde eingeſtellt ſind, anmelden müſſen. Pferde, die im Laufe des Jahres eingeſtellt werden, ſind binnen 14 Tagen nach der Ein⸗ 1 anzumelden. e iſt ſchriftlich in doppelter Fertigung einzureichen. Sie hat zu ent⸗ Halten: Name u. Wohnort des Pferdebeſitzers, Alter, Geſchlocht, Farbe, Abzeichen, Grüße, Gebrauchsart und Wert des Pferdes, ſowie das Datum der Anmeldung. 8 Mannheim, den 9. November 10 Babiſches Bezirksamt IV. a Alice Krustf Felix BIUirriel Verlobte Nennheim Allenburg i. Thür. Kepplerstr. 24 24. November 1028 82 4 Georg Peulinq Else Neuling geb. Pfaller 8209 zeigen ihre Vermählung an Mannheim, 24. November 1928 gheindemmsfrae 25. 1. Anti. Veröffencnchnggen der Stadt Mannheim Bei der Abteilung Stadterweiterung des ſtädtiſchen Hochbauamts Mannheim iſt die Stelle des zweiten Beamten ſofort zu be⸗ ſetzen. Anſtellung erfolgt zunächſt auf Privat⸗ dienſtvertrag mit Bezahlung in Anlehnung an die Sätze der Gruppe 10 der Stadtbeſol⸗ dungsordnung(Grundgehalt 48007500 R/). Für den Fall der Bewährung wird Ueber⸗ führung in das ſtändige Angeſtelltenverhält⸗ nis(Unterſtellung unter die Angeſtellten⸗ ſatzung mit Anwartſchaft auf Ruhe⸗ u. Hinter⸗ bliebenenverſorgung) und Einreihung in Gruppe 10 der Stadtbeſoldungsordnung in Ausſicht geſtellt. Geeignete Bewerber(Regierungsbaumeiſter) mit Erfahrungen auf allen Gebieten des Städtebaues wollen bis ſpäteſtens 20. Dezbr. dſs. Is. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeug⸗ niſſen und ſelbſtgefertigten ſtädtebaulichen Arbeiten einreichen beim 19 Hochbauamt der Stadt Mannheim. Vermietungen Kaufhaus in den Planken, Nähe der Breiteſtraße, zu per kaufen oder zu vermieten. 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Reue Möunhelmer Zeitung(Peittag⸗Ausgabe = Von den ſüddeutſchen Maren und Produktenmärkten 2 Ermäßigte Ernteſchätzungen Kanadas— Höhere Ernteerwartungen in Auſtralien— Günſtiger Stand der Winterſaaten in Amerika— 34000 beutſche Mühlen an der Arbeit ſteuererhöhung?— Schwache Malz⸗ und Hopfenmärkte G. H. Mannheim, 23. November. In den Vereinigten Staaten haben ſich die Ausſichten für die Winterernte in der letzten Zeit infolge günſtiger Witterungsverhältniſſe ſehr gebeſſert. Trotzdem halten die amerikaniſchen Farmer ihre Vorräte zurück, weil ſie von der neuen Regierung eine Unterſtützungsaktion erwarten; es gibt jedoch Leute, die an eine ſolche Aktion nicht glauben und ſie finden ſich hauptſächlich in den Kreiſen des deutſchen Einfuhrhandels. In Argentinien hat der Weizenſchnitt jetzt allgemein eingeſetzt und wenn die kürzlichen Klagen über ungünſtiges Wetter auch zum Teil berechtigt geweſen ſein mögen, ſo ſteht doch außer Frage, daß eine wirklich gute Ernte eingebracht werden wird. Auch aus Auſtralien lauten die Nachrichten weiter günſtig; man erwartet jetzt zuverſicht⸗ lich eine Weizenernte von 154 gegen 116 Millionen Buſhels im Vorjahre. Nach alledem ſtellt die Weltverſorgung ſich als ſehr günſtig dar und bietet jedenfalls keinerlei ſichtbaren Grund für eine Hochbewegung der Preiſe, ſelbſt wenn man den Zuſchußbedarf der europäiſchen Länder als ſehr groß annimmt und die Möglichkeit in Betracht zieht, daß Ruß⸗ land bald als Käufer am Weltmarkt auftreten dürfte. Die Käufe der ſüddeutſchen— und weſtdeutſchen Mühlen, beſon⸗ ders der Großmühlen am Rhein, blieben denn auch in dieſer Woche wieder ganz unbedeutend, im Gegenſatz zu dem Vor⸗ gehen der Mühlen in Belgien, Holland und England, für deren Rechnung ganze Dampferladungen übernommen wur⸗ den. Dabei ſpricht offenbar die gute inländiſche Ernte mit, mit deren Vermahlung ſich gegenwärtig, wenn man auch die Windmühlen dazu rechnet, nicht weniger als 34000 deutſche Mühlen beſchäftigen. Selbſt die kleinſten Mühlen haben gegenwärtig günſtige Waſſerkraftverhältniſſe, aber ſelbſt wenn dieſe zwiſchen September und Dezember ausſetzen müden, ſpielt dies heute nicht mehr die gleiche Rolle für den Abſatz der Großmüßlen wie in früheren Jahren, da auch die Hltiumühlen über Motorenkraft bzw. dank der ausgedehnten Netze der Ueberlandzentralen über elektriſchen Strom ver⸗ ſligen und ſich deshalb dauernd an der Vermahlung beteili⸗ gen können. Am Weltmarkt für Weizen haben ſich Manitobas nicht nur auf der bisherigen Höhe behauptet ſondern eſer noch etwas angezogen. Man verlangte zuletzt für die 100 Kg. in holländ, Gulden eif Rotterdam: Manitoba II, Atlantik, Nop.⸗Dez.⸗Jan.⸗Abladung, 13,35; III, Atl., Dez.⸗Jan.⸗Abladg. 12,97% IV 12,47%; V 11,40; V, Pac, Dez. 11,45; III, Pac. Dez. ⸗Jan. 12,85 IV, Pac., ladend⸗gel., 12,35; ſeeſchwimmen⸗ den Man. III 12,92(Wochenanfang 12.90), IV 12,45(12,40); Kauſas II, Golf, Dez.⸗Jan. 12,60, ſeeſchwimm. Kauſas II, 12,0(42,30) Konſas II, Pac, loko Antwerpen, 12.30, trb., Kanſas J, Pac, loky Antwerpen, 12,50, transborde; Plata⸗ weiten, Baruſſo, 78 Kg., alte Ernte, Nov.⸗Dez. Abl. 11,5 Eis 120%, 79 Kg., neue Ernte, 20. Jan. ⸗Abl. 12,375, Jan.⸗ Febr; 12,32, Febr.⸗März 12,37%; Roſa Fe, 79 Kg., alte Ernte, 12,12, 79 Kg., neue Ernte, 20. Jan. ⸗ Abl. 12,42%, Jan Febr. 12,37, März⸗April⸗Abladung 12.42%; Northern Spring II, Pac., ſeeſchwimmend, ſeit 10. Nopbr, 12,75 eif Autwerpen. Für Inlandweizen wurden gegenüber der Vorwoche frei Mannheim unverändert 23,75—24/ gefordert, Abſchlüſſe erfolgten wiederum zu 23,60/ frei ſüddeutſcher Mübßle. Mitteldeutſcher Weizen wurde aus der Gegend von Hannover zu 24/ eif Mannheim, prompte Verladung, an⸗ geboten, Gewicht 76 Kg., auf Januar zu 24,25, Februar 24,50 und März 245, netto Kaſſe gegen Dekumente, ohne daß Abſchlüſſe zu dieſen Bedingungen zuſtande kamen. Am Roggen markt bietet hier zurzeit nur ſüddeutſcher Roggen, meiſt pfälziſcher Herkunft, Rechnung. Man verlangt dafür je nach Qualität 22,75 23,00(Vorwoche 22,75) 1 bei minimalen Umſätzen. Angebote in Auslandsroggen lagen vor für amerikaniſchen Weſtern II Dez. Jan. Abl. zu 11.75 11,85 hfl., eif Rotterdam, in Donau⸗Bulgar⸗Roggen 74½5 kg, prompte Verladung zu 11,95 hfl., und in Plata⸗ roggen, 7278 kg, Jan. Febr. Abl. und Febr. März Abl. zu 11,85 hfl., eif Rotterdam. Am Mehlmarkt iſt eine Aenderung gegen die Vor⸗ woche nicht eingetreten; bei dem unbefriedigenden Abſatz ha⸗ ben die Mühlen trotz der höheren Forderungen für den hier viel vermahlenen Auslandsweizen ihre Preiſe unverändert gelaſſen, ohne daß dadurch die Geſchäftstätigkeit eine An⸗ regung erfahren hätte. Die II. Hand iſt übrkgens auch wei⸗ tethin 75 3 unter den Mühlenforderungen Abgeberin. Nord⸗ delllſches Weizenauszugsmehl wurde mit 33,50/ frei hier, Gägbige Ausmahlung mit 28,50/ frei hier, bis Dezember ab⸗ zuladen, und nordd. Roggenmehl, 65 Proz., je nach Termin nit 2030 /, Roggenauszugsmehl mit 3334/ angeboten. Gerſte hatte unverändert ruhigen Markt. Die Preiſe ſind gegenwärtig ſo gehalten, daß ausländiſche Angebote keine Rechnung laſſen. Man verlangt für die 100 kg frei Mann⸗ heim für hier lagernde Ware aus der Vorderpfalz 25,50 bis 26,5075, Ausſtichqualitäten etwas höher, für Braugerſte aus Baden, Heſſen u. Württemberg 2525,75(Vorwoche 25—26%/ l, für däniſche Inſelgerſte, Dez. Abl. 18,75 dän. Kr eif Rotter⸗ dam⸗ Hamburg; Chtle⸗Chevaliergerſte, in Antwerpen lagernd, 18,0 bfl. bordfrei Antwerpen, desgl. aus neuer Ernte, Jau. Febr. Abl. 48 ſh. die 448 lbs., für neue Auſtral⸗Cheva⸗ liergerſte Dez. Jan. Abg. 48 ſh. die 448 lbs., bordfrei Ant⸗ wexpen; für deutſche Futtergerſte, waggonfrei Mann⸗ heim, 2021,50% die 100 kg, Platafuttergerſte III, disponibel Antwerpen, 10,85 hfl. bordfrei Antwerpen, 61/62 kg Donau⸗ gerſte, lolo Antwerpen, 10,50 hfl., bordfrel Antwerpen, 64/65 Kg Donaugerſte, 3% Beſatz, jetzt von der Donau verladen, 10, 0 pfl., eiſ Rotterdam. f Hafeſ hatte kleinen Markt und lag nicht mehr ſp feſt wie in den Vorwochen. Hier greifbare Ware koſtete waggon⸗ ſreß 2250 23,50(Vorwoche 2323,75) 1; Auslandshafer, hier lagernd unverändert; im Cifgeſchäft waren angeboten: Platg⸗ hafen, b 47 eg, fag, Jan. Febr. Mürz Abldg., zu 10,10 hfl., eif Antwerpen, 52 leg Platahafer, Jan. März, zu 10,40 hfl., elf Antwerpen, amerkkanſſcher Hafer l, white elippend, end, zu 10,30, Dez. zu 10,60, Jan, zu 10,70 hfl. hatte ruhigen Markt. In Mannheim liegender weißer Natalmais 23.50 ,. — Ab bröckeln der Braugerſten⸗ und Haferpreiſe— 200 v. H. Böer⸗ Nürnberg muß Kaſernenräume zu Hilfe nehmen um jugo⸗ ſlawiſche Tranſithopfen unterzubringen werpen, mixed Mais, Dez., koſtete 10.75, Gelbmais, Dez., 10.90, Jan., 11 cif Rotterdam. Am Juttermittelmarkt zeigt ſich immer mehr die Wirkung der großen Kartoffelernte und der Tatſache, daß die Landwirtſchaft mit immer größerem Umfange dazu übergeht neben Futtergetreibe auch Brotgetreide zu verfüttern, weil ihr die Futtermittelpreiſe zu hoch erſcheinen, gegenüber den Erlöſen für ihr Getreide. Das Großfeuer beim Verein deutſcher Oelfabriken in Mannheim hat auf die Markthaltung keinen weiteren Einfluß gewonnen, weil die Fertigfabrikate nicht davon betroffen wurden und dieſe für den ſüddeutſchen Markt ausſchlaggebende Firma Ware kontraktgemäß weiter⸗ liefert. Eine gewiſſe Befeſtigung erfuhren ausländiſche Bier⸗ treber und Malzkeime, wofür England ſeine Forderungen erhöht hat, was hier die Abgabeneignung zurücktreten ließ. Kleie verzeichnete weiter einige Nachfrage, wogegen Futter⸗ mehl und Nachmehl für prompte Lieferung vernachläſſigt waren. Außer für Biertreber und Malzkeime erhielt ſich auch für Trockenſchnitzel einige Nachfrage. f Am Malzmarkt blieben die Preiſe in den letzten Wochen unverändert. Infolge der in Ausſicht ſtehenden großen Bierſteuererhöhung— man ſpricht von 200 v. H.— und des Arbeitskampfes im Ruhrgebiet, das für den Bierkonſum eine weſentliche Rolle ſpielt, ſind die Brauereien im Einkauf ſehr zurückhaltend, wenn es auch heißt, daß den Großbrauereien die Bierſteuererhöhung durch Verlängerung der am 1. April 1929 ablaufenden Kontingentierung ſchmack⸗ hafter gemacht werden ſoll, wogegen allerdings die Klein⸗ bauereien ankämpfen. Das Einkaufsgeſchäft für Hopfen in Baden, der Pfalz und in Württemberg darf in den Anbaugebieten als beendet angeſehen werden. Was ſich nicht in den Händen des Kund⸗ ſchaftshandels befindet, ſind unbedeutende Mengen; darüber hinaus verfügt nur der Spekulations⸗ und Platzhandel über gewiſſe Beſtände. Die Brauereien haben ihren Anfangsbe⸗ darf gedeckt und bekunden keine Kaufneigung. Es heißt jetzt ſchon allgemein die Folge der niedrigen Preiſe, die ſeit Be⸗ ginn der Einkaufszeit um etwa 50 v. H. geſunken ſind, werde eine Verringerung des Anbaugebietes ſein. Namentlich in Baden ſollen die Landwirte vielfach das Einſtellen des Hopfenbaues beabſichtigen, wofür ſie den Anbau von Zucker⸗ rüben und Tabak in Ausſicht nehmen. Die Preiſe blieben in Baden dieſe Woche behauptet, dagegen wurden aus Bayern Käufe berichtet, bei denen bis zu 20/ weniger je Zentner als in den Vorwochen geboten wurde. Doch gilt dies nur für die geringeren Sorten, während bei Ausſtichqualitäten an den bisherigen Forderungen feſtgehalten wird. Am ſüddeutſchen Hauptmarkt, in Nürnberg, zeigt ſich ein derartiger Andrang von ausländiſchem, namentlich jugoſlawiſchem Hopfen, daß die Zollagerhallen überfüllt ſind und Kaſernenräume zur Unter⸗ bringung von Tranſithopfen mit herangezogen werden mußten. Eiſenwerke Gaggenau AG. Ein neuer Status im Vergleichsverfahren Die höchſt unerfreulichen Verhältniſſe bei dieſem Unternehmen erhalten eine weitere Beleuchtung durch einen im gerichtlichen Vergleichsver fahren aufigeſtellten neuen Status vom 11. November d.., der an bevorrechtigten Forderungen rd..50 Mi ll.„ verzeichnet, während.94 Mill. vom Verfahren be⸗ troffen werden. Daneben werden außerhalb des Status noch.99 Mill. ausſonderungsberechtigte Gläubiger und.50 Mill. Wechſel⸗ Obligo aus Kundenakzepten angeführt(am 30. Juni waren bei.84 Mill..⸗K..02 Mill. Geſamtverpflichtungen verzeichnet). Anderer⸗ ſeits wird, wie die„F..“ berichtet, der zwangsmäßige Veräußerungs⸗ wert der Immobilien(Buchwert am 30. Juni.02 Mill.) mit 800 000 angegeben, der Wert der Vorräte nach Abzug von.12 Mill. Eigentumsvorbehalten von Lieferanten an Rohmaterial, ferner nach 20 v. H. Abſchreibungen auf dieſes, 50 v. H. Abſchreibungen auf Halbſabrikate und nach Abzug von.44 Mill. Uebereignungen an Fer⸗ tigfabrikaten mit.12 Mill.(30. Juni: Geſamtwert.41 Mill.), wäh⸗ rend die Außenſtände von.38 Mill., wovon.21 Mill. als Du⸗ bioſe bezeichnet werden, vollſtändig zediert ſind, alſo in der Aktiymaſſe nicht erſcheinen(30. Junt:.60 Mill.) In einem Bericht für die am 26. d. M. ſtattfindende Gläubigerverſammlung wird er⸗ wähnt, daß die am Verfahren beteiligten Forderungen von insgeſamt .94 Mill. aus der Maſſe nur etwa 20 v. H. zu erwarten hätten, vor⸗ ausgeſetzt, daß die angegebenen Werte bei einer Zwangsverſteigerung erreicht werden können. a 3 Dem gegenüber wird auf den von der Verwaltung als günſtiger bezeichneten Vergleichs vorſchlag verwieſen, der dahin er⸗ gänzt wird, daß Gläubiger von nicht mehr als 500/ je zur Hälfte innerhalb 3 und 6 Monaten nach rechtskräftiger Beſtätigung des Ver⸗ gleichs volle Bezahlung erhalten ſollen, die übrigen Gläubiger nach unſeren Informationen eine Abfindung mit 50 v. H. in Aktien(mit Sperrfriſt bis Ende 1931), lieferbar innerhalb ſechs Monaten nach Vergleichsabſchluß, reſtliche 50 v. H. in bar, zahlbar Ende 1981. Wie bekannt, will die Geſellſchaft eine ſcharfe Sanierung durch Zuſammenlegung des A. ⸗K. im Verhältnis 8 zu 1 von.80 Mill, auf 600 000„ vornehmen und gleichzeitig eine Wieder⸗ erhöhung auf.60 Mill. 4. Die Gläubiger werden ſich in der bevorſtehenden Verſammlung von der Verwaltung eingehende Auf⸗ ſchlüſſe darüber geben laſſen müſſen, wieſo gegenüber den Buchwerten der Bilanz vom 30. Juni der neue Status ſo außerordentlich große Minderbewertungen aufzeigt, namentlich bei den Vorräten. :2 Die Kapitalerhöhung der Preußenkaſſe.— Reichsbeteiligung mit 50 Mill. durch Umwandlung der Düngemittelkredite? Von der ein dieſem Jahre beſchloſſenen Kapitalerhöhung der Preußen⸗ kaſſe um 180 Mill.“ ſind bsi jetzt, wie man weiß 15 Mill. vom preußiſchen Staat eingezahlt worden. Die Leiſtung von wei⸗ teren 15 Millionen“ von preußiſcher Seite iſt beabſichtigt. Ueber die Betetligung des Reichs au der Kapitalerhöhung wird ſeit langem verhandelt, doch iſt darüber bis jetzt noch keine Einigung zu⸗ ſtande gekommen. Zur Zeit ſcheint der Gedanke im Vordergrund zu ſtehen, zunächſt eine Beteiligung des Reiches an der Kapitalerhöhung in Höhe von 50 Mill. I zu verwirklichen, und zwar in der Form, daß von dem Düngemiltelkredit, den das Reich vor zwei Jahren aus Kaſſengeldern über die Preußenkaſſe an die Landwirt⸗ ſchaft leitete, 50 Mill. in Kapikalbetelligü ng umsewandelt werden, da der Kredit bei den letzten Kreditnehmern für die Preußen. kaſſe zur Zeit ohnehin unelnbringlich iſt. Würde dieſer Gedanke ver⸗ wirktlicht, dann würde von der geplanten Kapftalerhöhung um 130 Mill. ein Betrag von 80 ill. effektuſert ſein. Vorausſetzung dafür wäre aber wohl eine vorherige Verſtändigung über das Maß von Einfluß, das dem Reiche bei der Preußenkaſſe zugeſtan⸗ den werden könnte. 5 * Bank elektriſcher Werte Ach. in Berlin. Die GV. genehmigte Neue Goldzufuhr nach Deutſchland Die Bank von England hat, wie vermutet, in der letzten Woche nur 150 000 Eſtr. in Sovereigns aus Südafrika erhalten, dagegen 2 588 000 Eſtr. Barren und je 5000 Lſtr. Sopereigns an Spanien und Gibraltar abgeben müſſen, ſo daß ein Goldabgang von 2446 000 Eſtr. zu verbuchen iſt, wodurch ſich der Zugang ſeit Anfang des Jahres auf 8 205 000 Eſtr. und ſeit Wiedereinführung der Goldwährung, April 1925, auf 9 247 319 Eſtr. verringert. Am offenen Markte war kein Gold verfügbar. Die Vereinigten Staaten von Amerika erhielten aus der Bank 2 245 000 Eſtr., und man erwartet, daß die in den letzten Tagen der Woche gekommenen großen Beträg Goldbarren zumeiſt wieder nach Amerika gehen werden. Die nach Deutſch⸗ land neuerdings für eine Berliner Großbankfirma genommenen 300 000 Lſtr. werden erſt im nächſten Reichsbankaus Sweis erſcheinen. Wie verlautet, hat auch das engliſche Banking Department aus ihren unſichtbaren Goldbeſtänden in letzter Zeit Gold nach Amerika ab⸗ gegeben. Die Reichsbank hat in letzter Zeit auch wieder Gold aus Rußland erhalten. :? Deutſche Automobilbank AG. in Berlin. In der GV., die über die Abberufung und Neuwahl von Auſſichtsratsmitgliedern zu beſchließen hatte, wurde RA. Friedmann einſtimmig zum Vor⸗ ſitzenden ernannt. Der neugewählte proviſoriſche Aufſichtsrat beſteht aus 5 Rechtsanwälten, und zwar Dr. Elfred Friedmann, Dr. Hugo Fleiſchmann, B. Wygodinski, Dr. Walter Hein, Dr. Herbert Kann, ferner aus den früheren AR.⸗Mitgliedern Bankier de la Croly und Dr. Haßlacher. Zur Wahl von Dr. Kann erklärte der Vorſitzende, daß zwiſchen Dr. Kann und einer Aktionärsgruppe ein Vertrag be⸗ ſtünde, wonach Dr. Kaun die Wahl zum AR. zugeſagt ſei, widrigen⸗ falls die Geſellſchaft eine Konventionalſtrafe von 30 000/ zu zahlen habe Zur Vermeidung eines Prozeſſes würde die Wahl von Dr. Kann mit Rückſicht auf die gegebene Erklärung zum AR. vorge⸗ ſchlagen. Ob er dieſelbe annehmen würde, ſteht noch nicht ſeſt. Der neue Aufſichtsrat werde alle die gegen die Geſellſchaft und Dr. Kann in der Oeffentlichkeit erhobenen Vorwürfe fachlich prüfen und Dr. Kann Gelegenheit geben, ſich zu rechtfertigen. Danach gab die Verwaltung folgende Erklärung ab: Der neugebildete AR., der Deutſchen Automobilbank Ash. betrachtet es als ſeine Hauptaufgabe, die Frage, ob die Geſellſchaft lebensfähig iſt und lebens⸗ fähig erhalten werden kann, wie dies zur Zeit behauptet wird, zu klären Nach den ihr gewordenen Informationen iſt der AR. in der Lage, zu erklären, daß für die Beſchaffung der notwendigen Reb l s⸗ konten derartig geſorgt iſt, daß die der Kundſchaft zugefagten Kre⸗ dite nach wie vor durchgeführt werden können. Borerſt keine Kapitalerhöhwug bei Glanzſtoff.— Möglicher⸗ weiſe bei der American Glanzſtoff. Zu den immer wieder auftauchen⸗ den Gerüchten über eine Kapitalerhhhung bei der Ver. Glanſtoff⸗ Fabriken Ac. wird aus Verwaltungskreiſen mit⸗ geteilt, daß bisher keinerlei Erwägungen über derartige Pläne in Verwaltungskreiſen bekannt geworden ſind. Man verweiſt in dieſem Zuſammenhang auf die amerikaniſche Tochtergeſellſchaft, die Ame⸗ rican Glanzſtoff Corp., bei der eine Kapitalerhöhung in ab⸗ ſehbarer Zeit wohl im Bereiche der Möglichkeit liegen könne, ohne daß damit die Tatſuche als ſolche bereits als feſtſtehend bezeichnet werden ſoll. Es könnte ſchon aus dem Grunde etwas Poſitives über die mögliche Entwicklung nicht geſagt werden, als ſich z. Z. zwei Vorſtandsmitglieder der Vereinigten Glanzſtoffabriken in Amerika befinden, denen es anheim geſtellt bleibt, über die Notwendigkeit ber Kapftalbeſchaffung der Tochtergeſellſchaft in Amerika zu entſcheiden. Entſcheidungen in dieſer Richtung können jedoch erſt nach der Rück⸗ kehr der Bevollmächtigten aus Amerika mitgeteilt werden. Errichtung von Banxitzementfabriken in Deutſchland. Nach Meldungen aus Budapeſt hat die Ungar iſche Allgemeine Kohlenbergbau A G.(„Totis“) mit drei deulſchen Zement⸗ fabriken Abmachungen wegen Errichtung von Bauxitzementfabriken in Deutſchland getroffen. Darunter befindet ſich auch die Wicking⸗ ſche Portlandzementfabriken A., die bereits den Bau einer neuen Fabrik in Angriff genommen hat. In dieſen Fabriken ſoll das in der neuen Felſögallaer Bauxitzementfabrik der Unga⸗ riſchen Allgemeinen Kohlenbergbau AG., angewandte Verfahren ein⸗ geführt werden. Die Leiſtungsfähigkeit der deütſchen Bauritzement⸗ fabriken ſoll größer ſein, als die der FFelſögallaer Fabrik, die be⸗ kanntlich auf die Erzeugung von jährlich 6000 Waggons eingeſtellt iſt. In Budapeſter Kreifen glaubt man, baß dieſerark die Verringerung der Bauxitausfuhr an die deutſchen Aluminiumwerke wenigſtens zum Teile wettgemacht werden wird. Weiter verlautet daß die im nächſten Jahr in Deutſchland zu gründenden Bauxilzement⸗ fabriken 200 000 Tonnen Waggon Bauxit aus Ungarn beziehen wür⸗ den. Auch ſoll die deutſche Eiſenerzeugung im Hüttenbetrieb Bauxit zu Miſchzwecken verwenden, wodurch monatlich 800 000 Tonnen Bauxit Verwendung fänden. 2? Ludwig Kopp Schuhfabrik AG. in Pirmaſens. Aus einem Reingewinn von 208 441„(i. V. 154 906) erhalten die 100 000 VA. wieder 6 v. H. und die 900 000„ Stel. wieder 10 v. H. Din i⸗ dende. Abſchreibungen wurden in Höhe von 22 700(80 587 vorgenommen. »Waggon⸗ und Maſchinenbau Ach. in Görlitz. Auf Grund eiwes Proſpekte s der Waggon⸗ und Maſchinenbau Ac. in Görlitz ſind 6 Mill.„ Aktien dieſer Geſellſchaft zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe wieder zugelaſſen worden. Wie im Proſpekt bepichtet wird, ſichert der vorhandene Auftragsbeſtand der Gefellſchaft bei der jetzigen Belegſchaft in der Abteilung Waggonbau eine Be⸗ ſchäftigung bis in die Mitte des nächſten Jahres und in der Abtei⸗ lung Maschinenbau für die nächſten Monake. FFalls nicht unvorher⸗ geſehene Ereigniſſe eintreten, iſt mit einem guten Verlauf des am 1. Juli begonnenen Geſchäftsfahres 1928/0 zu rechnen. 5 Dampfpflug⸗Arbeitsgemeinſchaft. Zwiſchen der Firma A. Bor⸗ ig Gmb. in Berlin⸗Tegel und der Firma J. Kemna in Breslau iſt eine Arbeitsgemeinſchaft abgeſchloſſen worden, die eine Arbeits⸗ tellung auf dem Gebiete der Dampfpfluginduſtrie und der ſonſtigen Bodenkulturgeräte vor ſieht. Es handelt ſich um einen bedeutſamen Schritt in der Rationaliſterung dieſes Jnduſtriezweiges, da die beiden Virmen einen großen Teil des Bedarfes an Dampfpflügen decken. Die Firma Borſig wird in Zukunft lediglich die Roh⸗ und Halbſtoffe liefern, während der Fertigbau und der Vertrieb auch für die Aus⸗ fuhr 1105 Kemna erfolgt, Alz. Sturm in Freiwaldau. Der AR. beſchloß, der GB— zuſchlagen, aus dem Reingewinn von 207 208,40* te 65 004,20 4 Vortrag) eine Dividende von wieder 5 v. H. zur Aus⸗ Die regulären Abſchreibungen beliefen ſich auf ee etwa 115„, Daneben ſollen aus dem na 1 N Dividende verbleibenden Reingewinn 90 000 9 925 kindliche Anlage beſonders abgeſchrieben werden. * Betriebseinſchränkungen in der badiſchen Uhreninduſtrie. Die badiſche Uhrenfabrik Furtwangen gibt durch Anſchlag bekannt, daß ah 26. November die Arbeitszeit auf wöchentlich drei Tag e herab⸗ geſſetzt wird. Deviſenmarkt Am beutlgen Frübverkehr notierten Pfunde gegen Nem⸗Jort 488,— 488, Schweiz.. 25,19] 25,19 Stoch.. 18,18 18,1 Paris.. 24.18 124,18 Holland 1207 12.08 Nabe„80,07 20.06 Grüſſel.. 32,8 34,88 Slo 1,9 18.49 Nalſand 92,50 82,56 Kopenhagen. 18,18, 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1859 und Pfunde mit 20.3473 gehandelt Berliner Metallbörſe„Mittelkurs[ein⸗Nickei 85 9 5 für 100 Kg. 23. 28. 22 2, Antimon pieg. 85,30 88, Hupfer 139.0 138 2 EClektroſytkpf, 151,7 151,5 e 5 79,50 80,25 Blei 42,75 42,75 ö Mum. 98/0 100,0 180,0 Gold Freiv. r. 2,81.81 Zint.. 49 50 49,50 J bo. Walz⸗Draht] 194,0 184,0[Platin do. do. 10,28 10,28 Londoner Mekallvörſe Metalle in g pro int promt . t. Silber Unze ſtand. 187½0) fein. Platin Unze E W 5 10 0 . 22. 28. do. Elektw. 75 25 75,25 Queckſilber 22,75 22,75 Kupfer Kaſſa 88,45 68.35] Zinn Kaſſa 232 7 235,4 Antimon Reg 69.— 80, do. Monate 69,80 68.65 do. 8 Monate 220,2 232.1[Platin 16,.— 16.— Setlementſpr. 68.45 68,25 do. Seitlemen 232,8 235,2 Wolſramerz 18,50 18,50 Kupfer elekitol. do, peſt ſelee do ſtrong sh do. Banka 284.7 235,5 Nickel Inland do, Straits 239,7 285,5 do. Ausland 68. 88.— Hlef vrompf 21.20 21 20[Silber e Preiserhöhung für Meſſingbleche und Stangen. Entſprechend den geſtiegenen Kupfer und Zinkpreiſen werden ab 28. d. M. die Grundpreiſe für Meſſingbleche auf 167, für Meſſingſtangen 146 J erhöht. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 23. November Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im großen und ganzen gegen den Vortag unperände ef Frachten und Schlepplößne erfuhren keine Aenderung. a auf . „% ˙ · ̃!lL ̃ ůuͥ! . e Fr 2 Samstag, den 24. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 548 Literatur „Handbuch der Deutſchen Aktiengeſellſchaften Jahrgang 1928 Band 3.(Verlag für Börſen⸗ und Finanzliteratur.⸗G. Berlin W. 35). Der jetzt vorliegende Band 3 dleſes gewaltigen Werkes bringt die neueſten Abſchlüſſe von weiteren 4000 Aktienunternehmungen, die im 3. Quartal 1928 bekanntgegeben wurden. Mit dem im April und Juli 1928 erſchienenen 1. und 2. Band liegen jetzt bereits ca. 12 000 neueſte Geſchäftsberichte von Aktiengeſellſchaften dem Abnehmerkreis vor. Die ausführliche Be chterſtattung über den wirtſchaftlichen und finanziellen Aufbau der einzelnen Geſellſchaften iſt beibehalten, ſo⸗ daß genaue Angaben über den Gründungshergang, Zweck, Kapital, letzte Bilanz, ſämtliche Aufſichtsratsmitglieder, Direktoren und Divi⸗ denden ſowie Kursſtand der Aktien und Anleihen vorliegen. Ein genau gearbeitetes Firmen⸗ und Orrsregiſter ſämtlicher deutſchen Aktiengeſellſchaften ermöglicht das ſchnelle Auffinden der geſuchten Firmen im vorliegenden ſowie im vorhergehenden Jahrgang. Um das Werk ſtändig auf dem Laufenden zu halten und ſtets die neueſten Abſchlüſſe bezw. Veränderungen zu bringen, erſcheint jedes Viertel⸗ jahr ein Band, der diejenigen AG. enthält, die im vorhergehenden Quartal ihren Abſchluß amtlich veröffentlicht bezw. bei denen weſent⸗ liche Veränderungen ſtattgefunden haben. Das gediegene Werk, das in ſeinen 4 Bänden über ſämtliche Aktlengeſellſchaften Deutſchlands, gegenwärtig etwa 17 000, berichtet, hat ſich den Intereſſentenkreiſen längſt als unentbehrlich erwieſen und bedarf kaum noch einer beſon⸗ deren Empfehlung. Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuch.(Verlag: Reichs⸗Telegramm⸗ Adreßbuch nach amtlichen Quellen bearbeitet G. m. b.., Berlin SW 19, Leipziger Straße Di 76.) Die 6. Ausgabe des — 8 auf 2 Grund eines Vertrages mit dem Reichspoſtminiſterium herausgegebenen Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuches bietet als einziges Nachſchlagewerk in Deutſchland die Möglichkeit, unbekannte Telegramm⸗Adreſſen ſofort zu entziffern bzw. die richtige Telegramm⸗Adreſſe einer Firma ſchnell und zuverläſſig feſtzuſtellen. Ein unentbehrliches Werk für die ſchnelle und ſichere Abwickelung ihres Telegrammverkehrs. Der Teil III des Werkes, das Bezugsquellen⸗Regiſter, das ca. 18 000 Branchen umfaßt, iſt noch weiter ausgebaut worden. Die Neuausgabe wurde ferner vervollſtändigt durch Hinzufügung der Ad veſſen des Saargebietes. Das Reichs⸗Telegramm⸗Adreßbuch bietet jetzt alſo einen lückenloſen Ueberblick über die geſamte deutſche Wirtſchaft einſchl, Saargebiet, Danzig und Memelland. Die Ueberſetzung des Branchenverzeichniſſes in die 8 Welthandelsſprachen macht das Reichs⸗ Telegramm⸗Adreßbuch zu einem Nachſchlagewerk von internationaler Bedeutung. Die Zuſammenſtellung des Werkes iſt nur auf Grund der vom Reichspoſtminiſterium gelieferten amtlichen Unterlagen erfolgt und gilt deshalb als unbedingt zuverläſſig. Das Werk iſt bei der geſamten Induſtrie, den Handelskammern ſowie bei faſt allen Banken und Behörden ſeit Jahren eingeführt und auch im Auslande ſtark verbreitet. * Hafenkarte von Rotterdam. Mit Anlagen und Anliegern— Dreifarbendruck— Maßſtab 1: 10 000, Bildgröße 66* 150 Milli⸗ meter. Erklärung in deutſch und holländiſch.(Verlag„Rhein“ Ver⸗ lagsgeſellſchaft m. b. H. Duisburg.) Die neue Hafenkarte wird der Schiffahrt ebenſo wie der Induſtrie willkommen ſein. Die Karte enthält alle Einzeichnungen, die die Schiffahrt von einer für die Praxis beſtimmten Karte erwarten kann und die Einzeichnung aller induſtriellen Anſieoͤlungen macht die Karte für Induſtrie und Handel beſonders wichtig. Ueberſichtskarte Rotterdam— Baſel. Neu erſchtenen iſt ſo⸗ eben im Verlag„Rhein“ Verlagsgeſellſchaft m. b.., Duisburg 16 die Ueberſichtskarte Rotterdam— Baſel. Die Karte gibt auf einem Blatt von 77: 108 Zentimeter Größe einen Ueberblick über den Geſamtlauf des Rheins von Baſel bis Hoek van Hollans und über die rechts und links des Stromes gelegenen Orte ſowie Eiſen bahn verbindungen. Ferner enthält das Blatt ein alphabetiſches Ortsverzeichnis und umfangreiche Er⸗ läuterungen, aus denen die Entfernungen der Rheinorte vom Anfangspunkt der Schiffahrt bei Hoek van Holland an ſowie die amtlichen Kilometerſtationen der niederländiſchen, preußiſchen, heſſi⸗ ſchen, bayeriſchen und badiſchen Sromſtrecke bis zur badiſch⸗ſchweize⸗ riſchen Grenze zu erſehen ſind. Die Lage von 467 Rheinorten iſt im Augenblick genau zu beſtimmen. Auch ſind für jeden Hafen ſeine beſonderen Einrichtungen und ſonſtigen Verkehrsanſtalten wie Rheinſchiffahrtsgerichte, Schiffsunterſuchungskommiſſionen uſw. ver⸗ zeichnet. * Zehn Jahre Wirtſchaft der Tſchechoflowakei.(Verkag der„Wirt⸗ ſchaft“, Prag l, Liliengaſſe 13. Herausgeber: Dr. Friedrich Weil, Dr. Franz Bacher. Im Verlage der Zeitſchrift„Die Wirtſchaft“ iſt ſoeben ein aufſchlußreiches Werk über die tſchechoflowakiſche Wirt⸗ ſchaft erſchienen, das auch jenſeits der Grenzen der Tſchechoflowakei intereſſieren muß. An der Hand von zahlreichen Tabellen und Diagrammen, die in der Art der Schaubilder des deutſchen Inſtituts für Konfunkturſorſchung gearbeitet ſind, werden alle jene Gebiete in überſichtlichſter Form behandelt, die für die Analyſe der Wirt⸗ ſchafts entwicklung der jungen Republik weſentlich ſind. 9 Zu BSrzöhlungspteisen dn qedermann, das heißt: Gekaufte Waren Werden bei ge- ſelsteter Anzehlung sofoft àusgehöndigt, für den Nest geW /jaͤnten Wir lhnen eir en mehrmonatliehen Kredit j Anzahlung— Rest 16 bis 20 Wocdlienraten 1 75 4 EF 5 1 5. Formen Ulster Mänte! e dune, Das sind unsere Preise: „46.00, 39.00 28.00, gar. mit angeuebtem Futter, Ructen. ode, Rundgurt. 72.00, 58.00 356.00, für jede Millerung 39.00, 382.00 27 00 Anzüge unsere 21. 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November 1028 Ein Blick über die Welt Bankrott oͤurch Verſchwenoͤungsſucht Die Tochter ruiniert durch Verſchwendungsſucht ihren Vater In Freiburg in Schl. wurde, wie der„Lokalanzeiger“ meldet, ein höchſt eigenartiger Skandal aufgedeckt. Das dort anſäſſige gutangeſehene Bankhaus von Waldmann iſt geſchloſſen worden und ſämtliche Bücher wurden von der Kriminalpolizei beſchlagnahmt. Anlaß zu dieſen Maß⸗ nahmen, die auch die Verhängung des Konkurſes zur Folge hatten, war die Aufforderung eines Viehhändlers Keller aus Torgau, ihm von ſeinem Guthaben von 60 000 Mark, das er zugleich kündigte, ſofort 30000 Mark auszuzahlen. Als der Auftrag einlief, wurde die Tochter Waldmanns, die in ſeinem Büro einen Vertrauenspoſten bekleidete, flüchtig. Der Vater ſchöpfte Verdacht und prüfte die Bücher, die die Tochter zu führen hatte. Dabei mußte er feſt⸗ ſtellen, daß in den letzten beiden Jahren falſche Buchun⸗ gen gemacht und etwa 200 000 Mark e veruntreut worden waren. Waldmann ſetzte ſofort die Kriminalpolizei von dem Vorfall in Kenntnis und erſuchte um Feſtuahme ſeiner Tochter. Sie wurde in Zirlau(Kreis Schweidnitz) ermittelt und ver⸗ haftet. Das junge Mädchen geſtand die Veruntreuungen ein und wurde nach Waldenburg transportiert. Die Familie Wald⸗ mann genoß einen ſehr guten Ruf, und das Mädchen hatte einen ſehr ausgedehnten Freundeskreis. Der Vater wußte, daß ſeine Tochter auf großem Fuße lebte, hatte aber nach ſeiner Beteuerung von den Verfehlungen keine Ahnung. Die Tochter erklärt, daß ſie das Geld lediglich zu Geſchenken verwandt habe. Die Ermittlungen er⸗ ſtreckten ſich aber auch auf den Vater und führten dazu, daß auch der Bankier verhaftet wurde, da der Verdacht beſteht, daß er von den Betrügereien gewuß zt hat. Wie ſich weiter ergab, hat die jährige Tochter Marianne, die im Rufe eines weiblichen Don Juan ſtand, in einer beiſpielloſen Verſchwendungsſucht ihre zahlreichen Freunde mit Geſchenken geradezu überſchüttet. Da ſie Prokura hatte und ihr 70jähriger Vater ſich nicht intenſiv genug mit den Ge⸗ ſchäften befaſſen konnte, verfügte ſte uneingeſchränkt über die Bankgelder. Die Angeſtellten des Bankhauſes ſtanden unter diktatoriſcher Gewalt der Tochter. Obwohl man den Schlendrian ſah, traute man ſich nicht, ein Wort da⸗ gegen zu ſagen, weil Entlaſſungen gefürchtet wurden. 80 Deutſchland Halles Frauenüberſchuß Mit dem November iſt Halles Bevölkerung erſtmalig über die 201 000⸗Grenze hinausgewachſen; ſie erreichte am 1. Nov. 201688 Perſonen und wird in den erſten zwei Wochen des November bereits die 202 000⸗Grenze überſchritten haben. Die beiden Geſchlechter weiſen der Zahl nach einen großen Ab⸗ ſtand auf, denn der Frauenüberſchuß beträgt 8828 Per⸗ ſonen. Aber die Größe dieſes zahlenmäßigen Uebergewichtes des weiblichen Geſchlechts iſt im Rückgang begriffen; gegen⸗ über etwa 9500 Köpfen Frauenüberſchuß noch im Jahre 1926 iſt er heute um etwa 700 Köpfe verkleinert. Die Zunahme der Einwohnerzahl vom 1. Oktober auf den 1. November be⸗ trägt 859 Perſonen. Hiervon entfallen nur 42 Perſonen auf den Ueberſchuß der Geburten über die Sterbefälle in der ein⸗ heimiſchen Bevölkerung; der große Reſt von 817 Perſonen iſt Wande rungsgewinn. Wenn man modern gekleidet ſpazieren geht Eine ergötzliche Geſchichte wird aus der Eifel gemeldet: Dieſer Tage ging ein junger Deutſchamerikaner, der in Niederſtadtfeld bei Daun zu Beſuch bei ſeinen Ver⸗ wandten weilte, ohne Kopfbedeckung und in echt amerikani⸗ ſchem Dreß, weiter heller Oxfordhoſe und kurzer brauner Jacke, im Walde einſam ſpazieren, um den Herbſt der deut⸗ ſchen Landſchaft zu erleben. Ein des Weges kommendes Bäuerlein alarmierte die Landjägerei in Oberſtadtfeld und berichtete, daß ein aus der Strafanſtalt Wittlich entflohener Strafgefangener im Walde geſehen worden ſei. Zwei Land⸗ jäger machten ſich hierauf ſofort auf die Suche und nahmen ſchließlich den ſich heftig ſträubenden Deutſchamerikaner mit zur Polizeiſtation, wo er einem peinlichen Verhör unterzogen wurde. Da er keinen Paß bei ſich trug, ſchien es den Hütern der Ordnung in dieſem verlaſſenen Eifelbezirk klar, daß es nur der geſuchte Ausbrecher ſein könne. Alles war ſchon zur Ueberführung des„Verbrechers“ in die Strafanſtalt vor⸗ bereitet und man befand ſich bereits auf dem Transport zur nächſten Bahnſtation, als ſie unterwegs von einem Radfahrer eingeholt wurden, der die Polizeibeamten über ihren Irrtum aufklärte. Im Triumphzug ging es darauf nach Nieder⸗ ſtadtfeld zurück, wo der Beſuch von ſeinen Verwandten wie⸗ der in Empfang genommen wurde. Die Entſchuldigungen der Landjäger gingen zum Schluß unter in dem Jubel der ſich dem Wiederfinden des Vermißten bei einer kleinen Feier im einzigen Wirtshaus des Ortes anſchloß. Raubmord?ꝰ Auf der Eiſenbahnſtrecke Hönningen—- Rheinbrohl (Rheinland) wurde die Leiche eines gutgekleideten jungen Mannes gefunden. Dem Toten waren beide Pulsadern durchſchnitten, er wies außerdem eine tiefe Kopfwunde auf. Da die Brieftaſche und zwei Geldͤbörſen leer waren, ver⸗ mutet man einen Raubmord. Der Tote iſt etwa 25 Jahre alt. Frankreich Gefährliche Schönheitsoperatlon Gegen einen bekannten Chirurgen in Paris iſt von der Beſttzerin eines großen Modeſalons ein Schadenerſatzantrag in Hhhe von einer halben Million Franken wegen ſchwerer Verſtümmelung geſtellt worden. Die elegante Pariſerin wandte ſich an den Chirurgen, um zu hören, ob es möglich wäre, ihre an den Waden zu dick geratenen Beine ſchlanker zu machen. Der Chirurg erklärte, daß er dieſe 5 8 ohne jede Gefahr mit einem zufrledenſtellenden Reſultat aus⸗ führen könne. Der chirurgiſche Eingriff fand zunächſt an einem Bein in der Weiſe ſtatt, daß ein Streifen Fleiſch aus dem zu dicken Teil herausgeſchnitten und dann die Wunde ernäht wurde. Unmittelbar nach der 9 ſtellte ſich B mußte der ihrer Vernehmung gab Marianne Waldmann die Unter⸗ ſchlagungen zu. Sie belaſtete aber ihren alten Vater durch die Ausſage, daß er ſich um die Buchführung nicht gekümmert und die Bilanzen keiner eingehenden Kon⸗ trolle unterzogen habe. Einem Amtsdiener hat Marianne Waldmann vor kurzer Zeit eine komplette Wohnungseinrichtung geſchenkt. Einen Buchhalter erfreute ſie erſt kürzlich mit einem Motor⸗ rad im Werte von 2000 Mark. Auch deſfen Braut beſchenkte ſie reichlich. Wenn ſie irgendwo eingeladen war, revanchierte ſie ſich mit koſtbaren Geſchenken, darunter Perſerteppiche, Pelzkragen, Staubſaugern, Möbelſtücken uſw. Die Verluſte der Bank ſind dadurch beſonders groß ge⸗ worden, daß Marianne Waldmann ſich auch in Spe e ku ⸗ lationen einließ. Als dann in le 1 Zeit die flüſſigen Gelder knapp wurden, machte ſie allenthalben Sch 1 5 6 Ein Autoverleiher bekommt z. B. noch 1000 Mark für Fahr⸗ ten mit ihren Kapalieren, und ein Weinhändler hat noch In ihrem Beſitze befanden ſich 200 Mark bares Geld f und eine Anzahl ſehr wertvoller Schmuckgegenſtän de. 4700 Mark zu erhalten. Ihren Bekannten gegenüber äußerte ſie, wenn Bedenken laut wurden, ſie beſitze noch viele Papiere und reiche Verwandte in Amerika. Die Polizei bemüht ſich jetzt, die Geſchenke zu b 85 ſchlagnahmen und für die Konkursmaſſe zu retten. Wieviele Gegenſtände in Frage kommen, geht daraus e daß Rollwagen zum Transport f herangezogen werden müſſen. Ein rieſiges Lager wird ein⸗ gerichtet, und der leitende Beamte iſt benötigt, mehrere Räume zu belegen, um alle die ſchönen und teuren Dinge in ſichere Obhut nehmen zu können. Aus der Konkursmaſſe dürfte aber trotzdem nicht 5 herauskommen. Der Zuſammenbruch des Bankhauſ es ſprach ſich ſchnell herum, und viele kleine Sparer und Geſchäfts⸗ leute machten den Verſuch, ihre Spargroſchen und kleinen Guthaben zu reiten. Sie ſind die Hauptgeſchädigten. Außer⸗ dem verloren viele Freiburger und auswärtige Firmen durch Kreditkäufe und Betrügereien viele tauſend Mark. Die Schließung der Waldmann⸗Vank dürfte übrigens noch viele Konkurſe im Gefolge haben. Ob auch die Depots angegriffen ſind, muß erſt feſtgeſtellt werden. Das Bankhaus, das aus einem Spezereigeſchäft der alteingeſeſſenen Kaufmanusfamilie hervorgegangen war, wurde ſeit faſt 50 Jahren von dem 3 8 0 lein 5 5 der als 95 8 8 und 9 alk. 5 Jeden Sonntag berauſcht— und über 100 Jahre alt geworden In der karpathoruſſiſchen Gemeinde Vorryoevy iſt der Bauer Janko Holinko geſtorben, von dem niemand genau wußte, wie alt er eigentlich war. In den Kirchenbüchern war er nicht eingetragen und er ſelbſt ſchätzte ſein Alter nur bei⸗ läufig. Er war aber ſicher etliche Jahre über hundert, denn ſeine Frau, die erwieſenermaßen 96 Jahre alt iſt, gibt mit Beſtimmtheit an, daß ihr Mann mindeſtens zehn Jahre älter war. Holinko war nie krank und hat bis zu ſeinem Tode gearbeitet und— getrunken. Dies nicht zu knapp, denn er hatte jeden Sonntag, und wenn es ging, auch manchmal während der Woche, ſeinen Rauſch. Die Pfeife gab er nie aus dem Munde und auch im Eſſen legte er ſich keine Zurückhaltung auf. Trotzdem iſt der Mann un⸗ wahrſcheinlich alt geworden. Tſchechoſlowakei Lebendig begraben Ein unglaublicher Fall wird aus Rakow bei Mähriſch⸗ Weißkirchen gemeldet, wo der dortige Bürgermeiſter Anton Kutſchera lebend begraben wurde. Kutſchera hatte eine ſchlecht iſolierte Tiſchlampe berührt und war vom elek⸗ triſchen Strom betäubt worden. Statt einen Arzt zu rufen, holte man eine alte Frau, die ſich mit Heilkunde be⸗ ſchäftigte. Dieſe gab den Angehörigen den Rat, den Bürger⸗ meiſter einzugraben, da dadurch der elektriſche Strom aus ſeinem Körper abgeleitet würde. Die Angehörigen folgten dieſem Rat und gruben ihn lebend ein. Als man ihn nach dreiviertel Stunden wieder ausſcharrte, war er bereits tot. 8 Das ſpäte Ein vorbildlicher Ehegatte war er nie geweſen, der Ber⸗ ger. Aber er heiratete und in der kürzeſten Zeit war ſchon der erſte Schreier da und dieſem folgten in genauen Abſtänden 13 weitere. Das war aber auch keine Ehe— alle Jahre neuen Zuwachs und immer wieder Kinder! Aber das ging wohl nicht anders— es war zum Verzweifeln! Zank, Hader und Streit waren bald ſein ganzes Familienleben. Und doch kamen immer wieder Kinder. Das mußte ein Ende haben. Wenn er auch nie viel verdient hatte bei ſeinem Taglöhnern, ſo langte es jetzt ſchon an keinem Ende mehr. Und eines. nahm er ſeine paar Habſeligkeiten und wanderte in die Welt hinaus. In ſeiner Heimatgemeinde im Elſaß blieb er als Landarbeiter und kümmerte ſich ein Jahrzehnt lang um nichts mehr Jahr um Jahr ging ſeinen Lauf. Aber als das Alter mit den erſten Gebrechen an die Tür ſeiner Knechtekammer klopfte, er⸗ wachte urplötzlich in ihm die Sehnſucht nach einem Heim. Kurz entſchloſſen packte er ſein Bündel, das in den Jahren nicht grö⸗ ßer geworden war, und machte ſich auf den Weg nach Baſel. Seine Frau, eine derbe Elſäſſerin, hatte ihm nie viel nach⸗ getrauert— ſie hatte ſchon keine Zeit dazu. Vierzehn Mäuler ſättigen war keine kleine Aufgabe. Aber ſie hielt durch und die Hände kamen nie zur Ruhe. Die Sprößlinge des verſchollenen Vaters wuchſen heran und halfen mitz das Schifflein der Familie durch die Not der Jahre zu ziehen. Immer mehr Töchter und Söhne wurden zu Stützen und die Kleinſten waren auch ſchon bald über das Schlimmſte weg. Da ſtand eines Tages der Vater vor der Türe gealtert— mittellos— ein obbachſuchender Eſſer. Der Will⸗ komm war nicht ermunternd, denn von allen Lippen hörte er, daß man ihn nicht brauchen könne. Vergrämt und jetzt erſt richtig heimatlos ging er wieder. Wochen und Monate lang irrte ex von Hof zu Hof, von Arbeitsſtätte zu Arbeitsſtätte. Und mit jedem Tag— 5 ſich der Groll und das Böſe mehr in Er ſah ſeine Fehler— aber N ihn ſeine Kinder Afrika Schlangengift als Heilmittel? Wie aus Johannesburg berichtet wird, hat der Natur⸗ for ſcher Fitzteimmons, der Leiter eines Schlangenfarm in Port Elizabeth(Südafrika), aus Schlangengift ein Heil⸗ mittel gegen Epilepſie und Hyſterie gewonnen. Fitzſimmons hörte von dem Fall eines kanadiſchen Holzfällers, der mit Epilepſte behaftet war und der von ſeinen Anfällen befreit war, als er ſich von dem Biß einer Klapperſchlange erholt hatte. Später wurde in Südafrika über einen ähnlichen Fall berichtet. Fitzſimmons beſchloß nun, mit Hilfe der vielen tauſend Schlangen, die ſeine Farm bevölkerten, der Sache nachzugehen. Er ſtellte Giftpräparate in ſteriliſierter Form her und verteilte ſie an eine Reihe von Aerzten, die ſich zur Vornahme von Verſuchen bereit erklärt hatten. Bei der Behandlung von Hyſterie wurden ſofort ſehr gute Heilerfolge erzielt. Dagegen ließ bei der Behandlung von Epilepſie die Wirkung zunächſt zu wünſchen übrig, wenn auch in jedem Falle die Krankheitserſcheinungen nach der Einſpritzung von Schlangengift an Heftigkeit verloren. Fitzſimmons machte ſich dieſe Erfahrungen zunutze, ſchwächte die Doſis ab oder verſtärkte ſie und ſtellte verſchiedene Miſchungen her. Nach ſechsjähriger Arbeit gewann er auf dieſe Weiſe ein Präparat, das nach ſei⸗ Behauptung als ein ſicheres Heilmittel gegen Epilepſie betrachtet werden kann. Es ſind neuerdings ver⸗ ſchiedene Verſuche gemacht worden, die dieſe Behauptung zu beſtätigen ſcheinen. Bei einem Manne, der von früher Kind⸗ heit an an epileptiſchen Anfällen litt, ſind dieſe Erſcheinungen nach der Behandlung mit Schlangengift ein ganzes Jahr lang nicht wiedergekehrt. Auch in allen anderen Verſuchs⸗ fällen ſcheint die Heilung endgültig zu ſein. Im übrigen ſoll die Behandlung mit Schlangengift auch eine auffallende Verjfüngungswirkung ausüben. Vielleicht macht Fitzſimmons dem Wunderdoktor Steinach noch ernſthaft Konkurrenz. Amerika Volksabſtimmung über Darwin In dem nordamerikaniſchen Staate Arkanſas iſt in der vorigen Woche bei der Präſidentenwahl gleichzeitig auch über Darwin abgeſtimmt worden. Der Präſident der„Ameri⸗ kantſchen Geſellſchaft für die Ausbreitung des Atheismus“, Charles Smith, hatte in dem Staate eine lebhafte Pro⸗ proganda für ſeine Sache entfaltet und dadurch die ganze Be⸗ völkerung in große Erregung verſetzt. Er wurde ſchließlich wegen der Verteilung atheiſtiſcher Literatur zu einer Geld⸗ ſtrafe von 24 Dollars verurteilt, die er mit je einem Tag für den Dollar im Gefängnis abſaß. Seine Gegner waren aber da⸗ mit noch nicht zufrieden, ſondern ſtellten die Frage zur Ab⸗ ſtimmung:„Iſt es ungeſetzlich, zu lehren, daß der Menſch von einer niedrigeren Gattung von Lebeweſen abſtammt?“ Dieſe Frage wurde am Tage der Präſidentenwahl mit zur Abſtim⸗ mung geſtellt und eine Mehrheit von 400 000 Wählern bejahte ſte. Es iſt alſo in Arkanſas hinfort ſtrafbar, wenn durch Lehrbücher oder im mündlichen Unterricht die Lehre Dar⸗ wins vorgetragen wird. Wahrſcheinlich werden nun alle im Gebrauch befindlichen Lehrbücher in den Schulen und Hoch⸗ ſchulen einer Reviſton unterzogen werden müſſen. Kanada Maurer auf Stelzen Ein ganz eigenartiger Arbeitskonflikt iſt in Kanada aus⸗ gebrochen. Ein Verband von Bauunternehmern beſchloß in Toronto, die Maurer und Bauarbeiter mit Stelzen auszu⸗ rüſten, um die Koſten für das Baugerüſt bei der Errichtung niedriger Bauwerke zu erſparen. Die Stelzen ſind bis zu zwei Meter hoch. Während die meiſten Arbeiter ſich der neuen Anordnung fügten, weigerten zwei Mauer ſich entſchieden, die Stelzen zu beſteigen. Sie wurden daraufhin entlaſſen. Auf ihre Beſchwerde griff nunmehr die Gewerkſchaft ein und nahm gegen die Bauunternehmer Stellung. Sie erklärte, die Mau⸗ rer hätten ein Recht gehabt, die neuen Arbeits bedingungen abzulehnen und verlangte ihre Wiedereinſtellung und zwar ohne Stelzenzwang. Da die Unternehmer ſich weigerten, iſt ein erbitterter Kampf über die Frage entbrannt, ob einem Maurer zugemutet werden darf, auf Stelzen zu arbeiten oder nicht. Heimweh hinausgewieſen hatten, das konnte er nicht verarbeiten. Das Leben wurde immer mehr zur Laſt— er wollte heim— er wollte ja mit wenig zufrieden ſein— aber man ſollte ihn nicht aus dem Hauſe jagen! Am dritten Septemberſonntag ſtand er wieder vor der Tür und begehrte Einlaß. Seine Söhne ſchickten ihn wieder fort— ja die Polizei kam und ſperrte ihn zwei Tage lang ein — da erwachte im Dunkel der Zelle der Groll wieder in ihm und das Schlechte nahm Beſitz von ihm. Die fixe Idee fraß an ihm, daß er ſich mit Gewalt ſein lange genug verſchmühtes Recht für ein Heim verſchaffen müſſe Als er frei war, kaufte er ſich ein Meſſer— und ging wieder heim. Diesmal warf ihn niemand hinaus. Er durfte mit an den Tiſch ſitzen und im Treppenflur ſtellte man ihm ein Bett auf. Aber die ſcheelen Blicke und hie und da ein bitteres Wort fraßen an ihm und ließen den Groll nicht zur Ruhe kommen. Er wurde ganz krank vor lauter Groll und Haß. Da kam der Tag, wo ein paar Worte die letzten Hemmungen wegnahmen ein paar böſe Worte und zwei Gläschen Branntwein waren ſchuld! Alles vergeſſend, ſtürzte er ſich mit ſeinem Meſſer auf ſeine Frau, verwundete ſie und zwei Töchter, die zu Hilfe eil⸗ ten und rannte davon— irgendwo draußen im Walde kam er wieder zu Sinnen und erſtarrte über das, was er getan hatte. Sechzig Jahre war er den geraden Weg gegangen und nun machten ihn zwei Gläschen Branntwein und ein paar Worte zum Verbrecher. Dann ging er zurück zur Polizei und ſtellte ſich. Für anderthalb Jahre nahm ihn die Zelle wieder auf— 18 lange Monate— und dann? Er hatte ja keine Heimat mehr—— Eines Morgens fand man ihn auf ſeiner Pritſche liegend, als ob er ihliefe. Aber die Pritſche war naß und rot und am Handgelenk war eine kleine Wunde zu ſehen, ſo wie ſie ein Nagel riß. Nun war er doch in ſeiner Heimat—— * N * 13 4 2 Ailauuanumumue 5 den N. November 1928 IL der Mi Das Heldenlied „Vol A Wol- Regie: W. Turjanskl In den Hauptrollen: Hans Adalbert Schlettow Lilian Hall- Davis— III Täglich mit unvermindertem Erfolg Hionenfilm von Stenka Rasin Rudolf Klein- Rogge bei uns sehen. e Nachaufführun der Fim„W901 Sie können den Fim„Wolga Wolga“ nur da wir uns für Mannheim die Meute Samstag abend 11 Unr, in einer Nachtf-Vorsfellun9g gen gesichert haben! 9A W OI a“ uhu ch vefrenstaſte vom 26. bis 28. November, von ½4— ½/ Uhr und ½,j s- νeο Uhr n meinem Vorfühtrungstsume H 2. 4 Kostenlosen Unter mit den hekannten richt in Stoffmalerei Deka-Stoffmalfarben. Stoffe zum Bemslen können mitgebracht Werden, Fr Pecker, iche elsdrogerle 2 35 2 J Matdenal. Theater Samstôg, 24. Nov. 90. Vorſtellung Miete D 12, hohe Preiſe: „Nebukadnezar“ Oper von G. Verdi Anfang 19.30 Uhr Ende 22.00 Uhr Sonntag, 25. Nov. 91. Vorſtellung Nachmittags⸗Aufführung Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenver⸗ kauf— Gruppen A, E, F u. 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