WMontag, 26. November 1928 Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ S vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 9/11 e e ee Waldhofſtr. 8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Aorgen⸗ Ausgabe ol Mannheimer General Anzeiger ereilt Nr. 550— 130. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach 50 bet Voraus l einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſazanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Streſemann iſt und bleibt ihr Führer, und es hätte nicht erſt der formalen Beſtätigung durch ſeine Wiederwahl und der überaus herz⸗ lichen Beglückwünſchungs⸗ und Dankesrede durch den Frak⸗ tionsvorſitzenden Dr. Scholz bedurft, um dies nach außen hin beſonders zu unterſtreichen. Die Frage des Führertums hat in den zehn Jahren ihres Beſtehens die Volkspartei niemals in Sorgen verſetzt und wird es auch nicht, ſolange Streſemann Geſundheit und Kraft beſitzt, neben der immer mehr anwach⸗ ſenden Bürde des Amtes die Leitung einer großen Partei in den Händen zu halten.(Daß hier einmal, wenn der Staats⸗ mann den Vorrang vor dem Parteiführer erhalten ſollte, für die Volkspartei eine kritiſche Lage entſtehen könnte, iſt ſo ein⸗ leuchtend, daß es töricht wäre, ſie etwa durch Verſchweigen als nicht beſtehend anſehen zu wollen.) Doch das ſteht nicht zur Diskuſſion. Anders iſt es aber mit den Fragen, die ausnahms⸗ los an die Pforten aller bürgerlichen Parteien klopfen; wie ſteht es mit der Verjüngung, wie mit dem Eindringen berufsſtändiſcher Ideen in den reinen Weltanſchau⸗ ungskreis des Liberalismus an ſich, wie endlich mit der Reform des Partei programms, das heute im Grunde genommen ein gleiches Proviſorium darſtellt, wie bei ſeiner Formulierung 1919 und 1920. Der Verlauf der zweitägigen Tagung, deren einziger Regiefehler eine allzuſtarke Belaſtung mit Formaliengepäck wie Wahlen uſw. war, hat an keiner Stelle eine wirkliche Kriſis offengelegt. Die Notwendigkeit, die Jugend ſo herau⸗ zuziehen, daß es der„Partei der Fünfzigjährigen“— nur zwei Abgeordnete zählen 40 und 44 Jahre— nicht eines Tages an dem Nachwuchs fehlt, der bereit, aber auch befähigt iſt, die Tradition der Volkspartei fortzuſetzen, wurde allſeitig aner⸗ kannt. Grade Streſemann ſelber fand in einer ſeiner kurzen Diskuſſionsreden,(in denen ſeine Qualitäten am hellſten er⸗ ſtrahlen, weil denn ſeine Gedanken impulſiv und warmherzig hervorſprudeln) das rechte Wort, als er von der politiſchen Not der politiſch intereſſierten Jugend ſprach, der man mehr als bisher Herzen und Ohren öffnen ſolle. Da man im übrigen grade bei der Volkspartei gewißlich nicht von einer Verkalkung reden kann, eher vielleicht von einer bisweilen ſtark betonten Ueberindividualiſterung, war das Jugendthema umſo eher erledigt, weil darüber von vornherein keine Meinungsverſchiedenheiten beſtanden. Anders dagegen iſt es um die Frage der— zweifellos un⸗ gewollten— Zurückſetzung der Arbeitnehmer im Rahmen der Volkspartei beſtellt. Die„„Köln. Ztg.“ hat ſie als Tatſache bejaht und die Parteileitung aufgefordert, einen jetzt analog der Lambach⸗Kriſis bei den Deutſchnationalen nun auch in der Volkspartei möglicherweiſe entbrennenden Kampf durch geeignete Schritte von vornherein überflüſſig zu machen. In einer außerordentlich eindrucksvollen Rede hat ſich der Abg. Thiel zum Spruchſprecher der volksparteilich eingeſtellten Arbeiter und Angeſtellten gemacht. Mit Recht lehnte er eine berufsſtändiſche Gliederung der Volksvertretung ab, weil eine ſolche„Reform“ erſt recht den Kampf aller gegen alle herauf⸗ beſchwören würde. Aber er verlangte mit Nachdruck die größere Berückſichtigung berufsſtändiſcher Probleme im Rahmen der Partei und Fraktion, wofür ihm einmütiger Beifall des Zentralvorſtandes zuteil ward. Dadurch wurde ganz von ſelbſt die dritte Frage, die der Parteireform ange⸗ ſchnitten. Jetzt wird es wahrlich an der Zeit, eine neue Etappe der Parteientwicklung zu beginnen. Die ausſchlag⸗ gebenden Parteien im Reich tragen ausnahmslos noch die Eierſchalen von 1918 mit und an ſich. Die großen und tief⸗ gehenden Umwälzungen, die ſich ſeitdem auf faſt allen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebns in Welt und Heimat, in Staat und Geſellſchaft, Kultur und Kirche vollzogen haben, waren damals noch nicht zu erkennen, geſchweige denn in ihren Folgewirkungen abzuſchätzen. Ideologie allein nach dieſer oder jener Seite hin ſchafft es heute nicht mehr. Streſemann traf den Nagel auf den Kopf, als er den Wegweiſer für die Volkspartei errichtete: die Partei muß ein Mikrokosmos aller ſchaffenden Lebenskräfte des Volkes ſein! Wie dies denkbar iſt, beweiſen die Entſchließungen, die der Zentralvorſtand ohne ſonderliche Debatte angenommen hat. Die Stellungnahme zum Preußen⸗Konkordbat iſt mehr als reine Landesangelegenheit, ſie zeigt den kulturellen Inßalt des weltanſchaulichen Liberalismus. Was zur Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitix geſagt wird, iſt faſt ſchon ein Parteiprogramm im kleinen und wird deshalb von außen her, zumal in einer Zeit, in der das Sachliche des Eiſenkonflikts faſt vollſtändig vom Gefühlsmäßigen und Agitatoriſchen verdrängt wird, be⸗ ſonders hart umſtritten werden. Jedennoch, es ſind Anfänge, wenn man will Ueberleitungen, aber doch Beweiſe eines Reform⸗ und Erkenntniswillens, nach dem man bei anderen Parteien vergeblich ſucht. Beſondere Bedeutung iſt der Ent⸗ ſchließung zur Außenpolitik beizumeſſen. Sie iſt ge⸗ wiſſermaßen die Rede, die der Außenminiſter in ſeiner amt⸗ lichen Eigenſchaft von der Roſtra des Reichstages nicht halten konnte, die er aber als deutſcher Partei⸗ führer vor dem ausſchlaggebenden Gremium ſeiner Partei halten mußte. Man wird ſie, wenn man ſie Wort für Wort aufmerkſam lieſt, für außerordentlich glücklich anſehen dürfen, da ſie ungeſchminkt nicht nur der wirklichen Meinung des überwiegenden Teiles des deutſchen Volkes entſpricht, ſondern auch un verfährbare Forderungen anmeldet, die durch keinen Paragraphen eines Vertrages oder ſonſtigen Paktes hinweg diskutiert werden können. Man wird dieſe Ent⸗ ſchließung in Paris und London beſonders genau leſen. Daß man ſie auch verſtehen wird, braucht nicht unſere Sorge zu ſein. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Referate der beiden Miniſter Dr. Streſemann und Dr. Curtius einſchließlich der Entſchließungen nicht nur bei den übrigen Parteien, ſondern auch namentlich in den Reihen der Volkspartei ſelbſt Amlaß zu eifrigen Erörterungen geben werden. Wir möchten dies durchaus begrüßen, weil nur dadurch die notwendige Evolu⸗ tion der Volkspartei eingeleitet und gefördert wird. Bei dem reichen Innenleben grade der Organiſationen der Volkspartet werden zweifellos viele und gute Gedanken zu Tage gefördert werden. Nur mögen ſie nicht auf den engſten Kreis der Orts⸗ vereine oder der Landesverbände beſchränkt bleiben. Nein: „Heraus mit den Gedanken, laßt ſie kreiſen und voll Eroberungsluſt die Welt durchreiſen!“ Die Welt? Nicht den Makrokosmos, wohl aber den Mikrokosmos der Partei, von dem Streſemann ſprach, damit dieſe Zentralvorſtandsſitzung zu einer Energienquelle wird. Nehmen wir die Geſundung und die Rückkehr Streſemanns als ein Hhoffnungsvolles Symbol für den Beginn eines neuen Aufſchwungs der Volks⸗ partei im beſonderen und des Liberalismus überhaupt, dar wenn nicht alles trügen ſollte, im kommenden Jahrzehnl deutſcher Entwicklung noch zu Großem berufen ſein wird. Kurt Fischen Die Nede Streſemanns In ſeiner in unſerer Samstag⸗Abendausgabe bereits kurz umriſſenen Rede vor dem Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei ſetzte ſich Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann zunächſt mit der Kritik auseinander, die hier und da in der Form geübt wurde, daß man ſich nicht an der Reichs⸗ regierung beteiligen, ſondern der Sozialdemokratie allein die Verantwortung hätte überlaſſen ſollen. Dieſe Auffaſſung ſei entſchieden zurückgegangen. Wenn heute das Bürgertum ſeinerſeits jede Zuſammenarbeit mit der Sozialdemokratie ablehnen würde, ſo würde es ſelbſt die Schuld an der Radikaliſierung der Sozialdemokratie und an der Stärkung der Kommuniſten tragen. Wir haben, ſo er⸗ klärte Dr. Streſemann, demgegenüber das größte Intereſſe daran, daß der ſtaatsbürgerliche Gedanke in der Sozialdemo⸗ kratie ſelbſt gefaßt wird, um denjenigen Teil der Sozialdemo⸗ kratie, der einem Zuſammenwirken mit dem Bürgertum ge⸗ neigt iſt, nicht zu ſchwächen, ſondern zu ſtärken.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Allerdings iſt unſere Zuſammenarbeit mit der Sozialdemokratie ebenſo eine reine Vernunftehe, wie es diejenige mit der Deutſchnationalen Volkspartei war. Ge⸗ wiß haben wir mit der Haltung der Sozialdemokratie in der Panzerkreuzerfrage eine ſtarke Belaſtung auf uns nehmen müſſen; die Haltung in dieſer Frage war die Frucht der ſkrupelloſen Wahlagitation, an der aber nicht allein die Sozialdemokratie beteiligt war. Die Kritik an dem parlamentariſchen Syſtem dürfe nicht da einſetzen, wo ihre Argumente der Durchſchlags⸗ kraft entbehren. Das gilt beſonders für die Frage der Stär⸗ kung der Stellung des Reichspräſidenten. Mit dieſer Frage habe aber die Auseinanderſetzung mit dem Stahl⸗ helm nichts zu tun, ſondern dieſe ſei erfolgt, wegen jener Stahlhelmbotſchaften, in denen u. a. geſagt wird, daß der Stahlhelm den beſtehenden Staat haſſe. Die Deutſche Volkspartei wünſche eine Aenderung des Wahlrechts, die die perſönlichen Beziehungen des Abgeordneten zu ſeinen Wählern wieder herſtellt. Die Deutſche Volkspartei fordere ein anderes Wahlrecht unter Aufrechterhaltung des Verhält⸗ niswahlrechtes, aber unter Verkleinerung der Wahlkreiſe und dem dadurch geübten perſönlichen Wettbewerb der einzelnen Abgeordneten. Programmatiſch ſtehe die Deutſche Volks⸗ partei auf dem entunkt den mme, Erſtrebung des Einheitsſtaates, der ihr Ideal darſtelle, auf dem Wege des Zwanges könne er aber nicht herbeigeführt werden. Man müſſe ſich auch vor Teillöſungen hüten, die eine übermäßige Zuſammenfaſſung der Mehrzahl der Staaten gegenüber einſeitig bleibenden Ländern ſchaffen, weil dann die Gegenſätze ſchwerer aus⸗ zutragen ſeien, als heute. Es ſei nicht richtig, daß die Kultur durch das Aufgeben der Selbſtändigkeit einzelner Länder lei⸗ den müſſe. Auch Köln und Düſſeldorf ſeien einſt Hauptſtädte ſelbſtändiger Staaten geweſen, und ſie hätten nach ihrem Aufgehen in dem großen Preußen einen Aufſchwung genom⸗ men, den ſie niemals hätten nehmen können, wenn hinter ihnen nicht der große mächtige Staat geſtanden hätte. Auch wenn heute das Herzogtum Naſſau noch beſtehe, würe es zweifelhaft, ob Wiesbaden die Entwicklung genommen hätte, die es in ſpäteren Zeiten hat nehmen können. Zu begrüßen ſet die Anregung des Reichsjuſtizminiſters, den Begriff der deutſchen Staatszugehörigkeit gegenüber dem Ausländer zu ſchaffen. Einmütig ſei die Partei der Auffaſſung, daß eine Mitarbeit an der preußiſchen Regierung auch erwünſcht ſei. Dieſe Frage werde augenblicklich über⸗ ſchattet durch Auseinanderſetzungen über die Konkordats⸗ frage. In Bezug auf die außenpolitiſche Lage wies Dr. Streſemann auf ſeine Erklärungen hin, die er vor einigen Tagen im Reichstage abgegeben hat. Er betonte die Bedeu⸗ tung der Entſcheidung der kommenden Reparations⸗ ver handlungen. Gegenüber der Auslandskritik an ſeiner angeblich aggreſſiven Rede im Reichstage bemerkte der Miniſter, daß Deutſchland ſo viele Zeichen guten Willens ge⸗ geben habe, daß es wirklich Zeit ſei, daß nun die mora⸗ liſche Abrüſtung bei den anderen Ländern be⸗ ginn. i Dr. Streſemann ſchloß mit dem Appell, daß die Deutſche Volkspartei auch in Zukunft bei ihrer Politik ſich nicht leiten laſſen würde von Schlagworten, ſondern von nationaler und ſittlicher Verantwortung. * Miniſter Curtius fiber Wirtſchaftspolitik In ſeiner Rede vor dem Zentralvorſtand der D. V. P. wies Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius zunächſt die gegen die Reichsregierung erhobenen Vorwürfe, ſie täuſche ſich und das Volk über den Ernſt der Wirtſchaftslage, zurück, teilte mit, daß im gegenwärtigen Reichskabinett ſchon bei der Be⸗ ratung der Regierungserklärung übereinſtimmende Auf⸗ faſſung über das Nachlaſſen der Konjunktur und daraus folgende vermehrte Arbeitsloſigkeit, über die ſchwachen Stellen unſerer Wirtſchaftsſtruktur und über die Empfindlichkeit unſerer Kreditlage feſtgeſtellt worden ſei. Daher die Ankündigung entſchloſſener Hilfsmaßnahmen, vor allem gegen die Kriſengefahren in der Landwirtſchaft und zum Schutz des Mittelſtandes. Daher auch der ſchwerwiegende Entſchluß, an die alsbaldige Endblöſung der Entſchädi⸗ gungsfrage mit dem Ziel heranzutreten, nur eine ſolche Löſung anzunehmen, die»die Erfüllung beſtehenbleibender Verpflichtungen aus eigener Kraft, ohne Gefährdung der Lebenshaltung des deutſchen Volkes, gewährleiſte. Bei der kritiſchen Beufteilung unſerer Wirtſchaftslage ſei zwar die Darlegung von kriſenhaften Zuſtänden und Not auf weiten und wichtigen Gebieten der Wirtſchaft erforderlich. Ueber dieſe Einzeldarlegung dürfe aber das Kernproblem nicht zu kurz kommen, das in dem drückenden Kapitalman⸗ gel und der Hemmung von Kapitalneubildung aus eigener Kraft läge. Gradmeſſer für den Kapitalmangel ſei die Höhe der deutſchen Zins ſätze. Unſere Geld⸗ marktſätze hätten im erſten Halbjahr 1928 durchſchnittlich faſt 4 v. H. über den ausländiſchen gelegen. Diese Zinsſätze ſeien keine vorübergehende Erſcheinung wie etwa die niedrigen Sätze im Winter 1926/27. Die Schwäche der deutſchen Kapi⸗ talverſorgung beruhe vielmehr auf Faktoren, die noch auf lange Zeit hinaus ihre Wirkung ausüben müßten. Er glaube, bier Jaktoren des Kapitalbedarfs unterſchefden zu können; wir müßten zunächſt laufend den natürlichen Be⸗ völkerungszuwachs finanzieren und den natürlichen Ver⸗ ſchleiß erſetzen. Wir hätten ſodann nachzuholen, was wir während der Kriegs⸗ und Nachkriegsblockade, den Wirren der Revolution und Inflation an Rationaliſierung verſäumt hätten, was an Inveſtitionen unterblieben wäre. Zum dritten 2. Seite. Nr. 550 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 26. November 1928 bürften wir nicht vergeſſen, daß Deutſchland in Ausland⸗ zur Hebung unſerer Ausfuhr ein Wiederaufbau der Anlagen und mobiles Kapital zur Kreditgewährung unumgänglich notwendig wären. Schließlich müßten wir zur Durchführung der modernen wiſſenſchaftlichen und techniſchen Entdeckungen und Verfahren, die der weiteren Beherrſchung der Natur⸗ kräfte dienten, vor allem aber zur Erfüllung unſerer Aus⸗ landverpflichtungen eine Ausweitung unſers ganzen Appa⸗ rates über das Vorkriegsmaß hinaus vornehmen. Von der Größenordnung dieſes Kapitalbedarfs gewinne man eine Vorſtellung, wenn man ſich etwa vergegenwärtige, daß die Finanzierung der Aufnahme des natürlichen arbeitsfähi⸗ gen Bevölkerungszuwachſes in den ſeit der Inflation ver⸗ gangenen Jahren auf rund 18 Milliarden Mark ge⸗ ſchätzt werde. Man müſſe ſich ferner klar machen, daß Ratio⸗ naliſterung und Moderniſierung der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft viele Milliarden erforderten. Die Aktivie⸗ rung unſerer Handelsbilanz zur Ermöglichung der Zahlung unſerer Verpflichtungen aus dem Ueberſchuß der Wirtſchaft erfordere endlich eine ſo gewatlige Steigerung der Ausfuhr und Ausdehnung unſerer ganzen Volkswirtſchaft, daß auch hierfür Rieſenkapitalien notwendig wären. So rücke das Problem der Deckung unſeres Kapitalbedarfs in den Mittelpunkt der von den Sachverſtändigen für die Endlöſung der Reparationsfrage anzuſtellenden Unterſuchun⸗ gen und gleichzeitig immer mehr in den Mittelpunkt der deutſchen Wirtſchaftspolitik überhaupt. Es erwüchſe daraus die dringende Forderung ſtärkſter Förderung der Kapital⸗ neubildung, ſparſamſter Wirtſchaft und pro⸗ duktivſter Anlage des Sparkapitals. Wenn für die Wirtſchaftspolitik der Gegenwart und näch⸗ ſten Zukunft das Reparationsproblem beherrſchend ſei, ſo läge überhaupt in der Unterſtützung der Außenpolitik eine Hauptaufgabe der Wirtſchaftspolitik. Dr. Curtius beſprach die bisher getätigten wirtſchaftlichen Ab⸗ ſchlüſſe und eingeleiteten Verhandlungen mit fremden Staaten unb fuhr fort: Habe die Wirtſchaftspolitik auf ſolchen Wegen die Außenpolitik vorbereitet, begleitet und unterſtützt, und wirke ſie damit ihrerſeits an der Erkämpfung bes Befreiungs⸗ gziels mit, ſo habe ſie im Innern nicht die Pflege des Binnen⸗ markts vernachläſſigt. Weltwirtſchaftliche Verflechtung und Nationalwirtſchaft ſchloſſen ſich ebenſo wenig aus wie För⸗ derung der Ausfuhr und Pflege des Innenmarkts. Vordring⸗ liche Aufgabe der Binnenwirtſchaftspolitik ſei weiteſtgehende anlagen vor dem Krieg 25 Milliarden beſeſſen hatte und daß Erleichterung der Wirtſchaft auf allen Gebieten. Staat und Kirche Zu den Verhandlungen zwiſchen Staat und Kirche wurde in der Zentralvorſtandsſitzung der D. V. P. einſtimmig folgende Entſchließung angenommen: Die Deutſche Volkspartei tritt nach ihrer Grundeinſtel⸗ lung für den konfeſſionellen Frieden zwiſchen allen Gliedern des deutſchen Volkes, insbeſondere zwiſchen dem evangeliſchen und dem katholiſchen Teil unſerer Mitbürger ein. In Uebereinſtimmung mit der Auffaſſung der katholiſchen Mitglieder der Partel ſtellt der Zentratvorſtand für die Ver⸗ handlungen zwiſchen Staat und Kirche folgendes feſt: 1. Die von Preußen und Hannover mit der Kurie in den swanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgeſchloſſenen und bis letzt in Geltung gebliebenen Vereinbarungen über die äußere Organiſation der römiſch⸗katholiſchen Kirche und die finanziellen Leiſtungen des Staates bedürfen in einigen Punk⸗ ten einer Anpaſſung an die inzwiſchen anders gewordenen Verhältniſſe. Es erſcheint angezeigt, danach die bisherigen Vertragsbeſtimmungen durch entſprechende neue Vereinbarun⸗ gen zu ändern oder zu erſetzen. Form eines Konkordats, ſondern in anderer Ver⸗ tragsform zum Abſchluß gebracht werden. 3. Das ſeit einem Jahrhundert vertraglich feſtgelegte, dem konfeſſionellen Frieden dienende Gleichgewicht iſt aufrecht zu erhalten. Bei der in Ausſicht genommenen Neuregelung darf der beſtehende Rechtszuſtand nicht zuungunſten des Staats verſchoben werden. 4. Die Neuregelung ſoll ſich grundſätzlich auf die in den bisherigen Vereinbarungen behandelten Fragen äußerer Or⸗ ganiſation und finanzieller Beziehungen beſchränken. 5. Insbeſondere dürfen in oder neben den neuen Verein⸗ barungen Abreden über die Schule nicht getrof⸗ fen, Erklörungen irgendwelcher Art über die Schule nicht ab⸗ gegeben werden. 6. Vor dem Inkrafttreten etwaiger neuer Vereinbarungen muß bie Gewährung ſinneutſprechender Rechte an die rückſichtigung ihrer Eigenart ſichergeſtellt werden. Zur Wirtſchafts politik Der Erkämpfung des Befrelungsziels dient auch bie deutſche Wirtſchaftspolitik. Wirtſchaftliche Vorbereitung und Unterſtützung der Verſtändigung mit den Weſtmächten, der Ausgeſtaltung unſerer Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika und zu Rußland, ſowie der Wieder⸗ anknüpfung ſonſtiger früherer Verbindungen, Ausbau des Handelsvertragsſyſtems, vor allem zur Erſchließun g der öſtlichen Märkte und Mitwirkung an den Arbeiten der Weltwirtſchaftskonferenz waren wirtſchaftspolitiſche Aufgaben der vergangenen Jahre. Sie müſſen auch in Zukunft fort⸗ geführt und vertieft werden. In den Vordergrund aber tritt, alles beherrſchend, die Aufgabe der Mitwirkung an der En d⸗ Iöſung der Entſchädigungsfrage und der Einſtel⸗ lung aller Mittel auf finanzielle Befreiung aus eigner Kraft. Weltwirtſchaftliche Verflechtung und Nationalwirtſchaft, För⸗ derung der Ausfuhr und Pflege des Innenmarktes ſind keine Gegenſätze. Sie müſſen ſich gegenſeitig ergänzen. Wir fopdern raſche Hilfe gegen die Kriſengefahren der Landwirtſchaft auf der Grundlage eines umfaſſenden Agrarprogramms. Wir fordern einen weitreichenden Schutz des mittelſtändiſchen Ge⸗ werbes gegen Aufſaugung ung wirtſchaftlicher Zuſtändigkeiten a zahlreiche und Nände omie autonomen Körperſchafen 0 in und Diſziple ler 2. Die neuen Vereinbarungen ſollen nicht in der evangeliſchen Landeskirchen Preußens unter Be⸗ Selbſtroſten und Preiſe dürften nicht weiterſteigen, wenn die Wettbewerbsfähigkeit auf lebenswich⸗ tigen Gebieten der deutſchen Erzeugung nicht völlig aufgehoben werden ſolle. Erfolgreicher Wettbewerb mit der ausländiſchen Erzeugung ſei dann nicht möglich, wenn die Erzeugungskoſten aus dem Rahmen der Weltwirtſchaft herausftelen. In dieſem Zuſammenhang müſſe er es ausſprechen, daß bet unſerer ge⸗ ſamten Konjunkturlage eine allgemeine Lohn bewe⸗ gung ein Unglück, ihr Ingangbringen eine Schädigung der Geſamtwirtſchaft bedeute. Die Aufteilung wirtſchaftlicher Zuſtändigkeiten auf verſchiedene Reichsminiſterien und Stel⸗ len, auf Länderregierungen und behörden ſowie autonome Körperſchaften brächte die Gefahr der Zerſplitterung und den Mangel an Einheitlichkeit mit ſich. Aus dem gleichen Grund, Sicherung einheitlicher Wirtſchaftsführung, ſei dauernde Füh⸗ lungnahme mit den großen Wirtſchaftsverbänden, auch der Großwirtſchaft ſelbſt, erforderlich. Auch hier habe man ohne geſetzliche Eingriffe Fortſchritte gemacht. Im Intereſſe der Einheitlichkeit liege endlich möglichſt raſche und gute Unter⸗ richtung über das in der Zentrale zuſammenlaufende Nach⸗ richtenmaterial des Auslands, über die Lage der Binnenwirt⸗ ſchaft, Konjunkturſymptome, ſtatiſtiſche Zahlen uſw. Einheit⸗ lichkeit der Wirtſchaftspolitik ſei eine der Vorausſetzungen für die Wahrung der Stellung des Staates als Hüter des Gemein⸗ wohls und Ausgleichsorgan der widerſtreitenden Intereſſen. Entſpannung der Gegenſätze zwiſchen Kapital und Arbeit, immer wieder erneute Zuſammenführung der zu deren Ver⸗ tretung organiſterten Kräfte und Verbände ſei eine unah⸗ weisliche Pflicht der wirtſchaftspolitiſchen Führung. Ein wertvolles Inſtrument zu dieſem Zweck er⸗ blicke er in dem Reichswirtſchaftsrat, dem, wie man ſich ausdrücke,„letzten Tiſch“, an dem ſich Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer träfen. Die Vorlage zur endgültigen Geſtaltung des Reichswirtſchaftsrats liege dem Reichstag vor. Eine der erſten Aufgaben des endgültigen Reichswirtſchaftsrats werde die Beratung von Richtlinien zur weiteren Ausgeſtaltung des Artikels 165 der Reichsverfaſſung ſein. Er habe den Wert und Nutzen der Gemeinſchaftsarbeit mit den Gewerkſchaften in zahlloſen Fällen erkannt und benutzt. Zum Schluß beſchäftigte ſich Dr. Curtius mit dem Pro⸗ gramm der Deutſchen Volkspartei und forderte Anpaſſung der Leitſätze an die moderne Wirtſchaftsentwicklung. Die Rede fand lebhaften Beifall. Einſtimmig angenommene Entſchließungen zu gewährleiſten. Nur dann iſt die Autorität des Staates als Hüter des Gemeinwohls ſichergeſtellt. Wir erſtreben den Aus⸗ gleich der Intereſſen und insbeſondere die Eutſpannung der Gegenſätze zwiſchen Kapital und Arbeit. Wir ſind zu weit⸗ gehender Verſtändigung bereit, ſehen aber in demunklaren Schlagwort von der Wirtſchafts demokratie nicht die geeignete Plattform. Mehr denn je erſcheint uns heute die Betonung der verantwortungsbewuß⸗ ten Perſönlichkeit in Staat und Wirtſchaft not⸗ wendig. „ Zur Sozialpolitik Die Deutſche Volkspartei bekennt ſich zu einer ent⸗ ſchiedenen Sozialpolitik, deren Ziel der Aus⸗ gleich der ſozialen Spannungen unſeres Volkes, die Erhal⸗ tung und Förderung der Volksgeſundheit und Volkskraft und der Hebung der wirtſchaftlichen Lage der Arbeiterſchaft ſein muß. Die Deutſche Volkspartei iſt ſich bewußt, daß eine er⸗ folgreiche Sozialpolitik nur auf der Grundlage einer geſunden Wirtſchaft betrieben werden kann, daß des⸗ halb gute Wirtſchaftspolitik die Vorausſetzung für eine gute Sozialpolitik iſt. Die Deutſche Volkspartei tritt aus ſozialen und kulturellen Gründen für den Schutz der Ar⸗ beitskraft ein. Sie wird auch bei der kommenden Ar⸗ beitsſchutzgeſetzgebung ſich poſitiv für den Schutz der Arbeits⸗ kraft einſetzen, ſie muß aber, insbeſondere mit Rückſicht auf die hart um ihr Daſein ringenden kleinen und mitt⸗ leren Betriebe für dieſe genügend Bewegungsfreiheit und Anpaſſungsmöglichkeit fordern, um ſie in ihrem ſchweren Wettbewerbskampf im In⸗ und Ausland zu unterſtützen. An. der deutſchen Sozialverſicherung halten wir feſt. Die un⸗ erläßliche Reform der Sozialverſicherung muß in der von der Reichstagsfraktion gewieſenen Richtung vor⸗ wärts getrieben werden, insbeſondere hält es der Zentral⸗ vorſtand für erforderlich, daß zur Sicherung ausreichender Letſtungen in Fällen wirklicher Not bei erträglichen Beiträgen die Bagatellſchädenvergütung zugunſten perſönlicher Selbſt⸗ verantwortung eingeſchränkt wird. Die Sicherung der ver⸗ ſprochenen Leiſtungen iſt durch eine geſunde Finanzpolitik zu gewährleiſten. Die Deutſche Volkspartei bekämpft die Sozialiſierung, und ähnliche Experimente in Staat und Gemeinde, die unſere heutige Wirtſchaftsordung untergraben müſſen. Sie bekämpft eine Lohnpolitik, die ohne Rückſicht auf den Ertrag der Wirt⸗ ſchaft das einzige Ziel in einer Erhöhung der Löhne ſieht, und damit Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Weiſe ſchä⸗ digt, denn eine ſolche Lohnpolitik muß zur Einſchränkung unſeres Exports, zur Verminderung der eigenen Kapital⸗ bildung und zu ſteigender Arbeitsloſigkeit führen. Eine Lohn⸗ politik der Arbeitgeberſeite, die wirtſchaftlich trag ⸗ bare Lohnerhöhungen ablehnt, kann ſelbſtverſtändlich ebenſo wenig auf Unterſtützung der Deutſchen Volkspartei rechnen. Die Deutſche Volkspartei erkennt die große Bedeutung der Gewerkſchaften und Unternehmerverbände für die Entwick⸗ lung der wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe an. Sie erwartet aber, daß der Organiſationsgedanke der Entwicklung der Perſönlichkeit zur höchſten Leiſtung für den Staat nicht hemmen) in den Weg tritt und die Verbände ihrerſeits von ſtarkem Verantwortungsgefühl gegenüber der Wirtſchaft und dem Staat durchdrungen ſind. Die Deutſche Volkspartet verlangt deshalb eine Aenderung des Schlichtungsweſens, die dieſes vielfach verloren gegangene Verantwortungs⸗ gefühl bei den Organtiſationen der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer wiederherſtellt. Alle Beſtrebungen müſſen dar⸗ auf hinausgehen, in der Tarifpolitik die freie Vereinbarung von Kollektivverträgen gegenüber der bisherigen Schlichtungs⸗ praxis in den Vordergrund zu rücken. Die Deutſche Volks⸗ partei verlangt, daß Reich und Staat nicht parteiiſch in Wirt⸗ ſchaftskämpfe eingreifen und dadurch die Staatsautorität er⸗ ſchüttern. Der Arbeltskampf in der Eiseninduſtrie Das Arteil des Duisburger Arbeitsgerichts Der Schiedsſpruch iſt gültig Wie wir in unſerer letzten Ausgabe berichteten, wurde am Samstag vor dem Landesarbeitsgericht in Duisburg die Feſtſtellungsklage der Arbeitgeber der nordweſtlichen Gruppe derEiſeninduſtrie in der Berufungsinſtanz verhandelt. Bet Wiedereintritt in die Verhandlungen führte Rechts⸗ anwalt Schoppen aus, daß der Paragraph 417 der Zivil⸗ prozeßordnung bei dieſem Schiedsſpruch nicht in Frage komme. Hier handle es ſich um keine öffentliche Urkunde; nach dem Geſetz, beziehungsweiſe nach reichsgerichtlichen Ur⸗ teilen ſet die Schweigepflicht der Richter in den Fällen nicht gegeben, wo es ſich um die Aufklärung von Zweifelsfällen im Verfahren handle. Das Gericht müſſe nachprüfen, wie der Schiedsſpruch zuſtande gekommen ſei. Der Schlichter wäre nicht befugt, einen Schiedsſpruch allein zu fällen. Der Schieds⸗ ſpruch ſei nicht in der Welt. Rechtsanwalt Dr. Mansfeld betonte, daß es unzuläſſig ſei, in einen beſtehenden Tarifvertrag einzugreifen. Ohne Zweifel ſet die Schlichterkammer zuſtändig geweſen, einen Schiedsſpruch zu fällen, nicht jedoch, in einen noch vorhan⸗ denen einzugreifen. Es ſei ganz zweifellos Aufgabe des Ge⸗ richts, nachgzuprüfen, ob Schiedsverträge oder ſonſtige Verwaltungsakte ordnungsgemäß zuſtande gekommen ſeien. Der betreffende Schiedsſpruch habe einen materiell viel zu geringen Inhalt gehabt. Ein nichtiger Schiedsſpruch ſei für die Rechtſprechung nicht vorhanden, er ſtoße vielmehr ins Leere. Es handle ſich hier in allen Teilen umeinen reinen Auslegungsſtreit. Ein Einbruch in den beſtehenden Vertrag ſei unzuläſſig und ſtelle einen groben Verſtoß dar. Der Geſchäftsführer des Arbeitgeberver⸗ bandes, Grauert, betonte, daß der Rahmentarifvertrag kein eigentlicher Rahmen-, ſondern ein Haupttarif ſei, der einmal die Löhne und dann die Arbeitszeit regle. In dem Kün⸗ digungsſchreiben der Arbeitgeber ſei nichts von irgendwelchen Stundenlohnerhöhungen geſagt. Lediglich war eine Auf⸗ beſſerung der Ecklöhne in Ausſicht geſtellt worden. Es ſei unmöglich, eine allgemeine Akkordgrundlage zu ſchaffen. Bis⸗ her ſeien örtliche und werkliche Reglungen erfolgt, und zwar auch auf Wunſch der Gewerkſchaften. Es ſet ein Streit um Worte, wenn die Gegenſeite einen Unterſchied mache zwiſchen Akkorbverdienſt und Akkordlohn. In Wirklichkeit ſei das dasſelbe. 8 Der Geſchäftsführer bes Deutſchen Metalk⸗ arbeiter verbandes, Wolff, betonte, daß die beſtehenden Verdienſte um 15 Pfg. erhöht werden ſollten. Er äußerte ſich dann über die Verhandlungen vor der Schlichterkammer und nachher. Der Geſchäftsführer des Arbeitgeberver⸗ bandes erwiderte hierauf, daß in den Vorverhandlungen nichts über Lohnerhöhungen vereinbart worden ſei. Es entſpinnt ſich dann eine Wechſelrede darüber, ob die erwähnten zwei Pfennig Zukage als akkordfähig ſan⸗ zuſehen ſeien und alſo einen Eingriff in den beſtehenden Tarifvertrag bedeuten. 8 ie Beklagte iſt der Meinung, daß es ſich hier um einen 3 5 Es wird bann eine Pauſe eingelegt, um den Rechtsver⸗ tretern der Gewerkſchaften Gelegenheit zur Formulierung einer Erklärung zu geben. Profeſſor Sinzheimer legt guerſt perſönlich Wert auf die Klärung einer Meinungs⸗ verſchiedenheit zwiſchen ihm und Rechtsanwalt Dr. Mansfeld. Er betont dann, daß die Vertreter der Gewerkſchaften keine Erklärung mehr abzugeben hätten unter anderm dar⸗ über, ob ein Eingriff in den beſtehenden Tarifvertrag vor⸗ handen ſei. Es ſeien auch keine Ergänzungen der Ausfüh⸗ rungen mehr vorzunehmen. Die Rechtsvertreter der Gewerk⸗ ſchaften möchten nur das Gericht bitten, ſich den Schieds⸗ ſpruch vor Augen zu halten. Der erſte Satz laute:„Das derzeitige Lohnabkommen bleibt weiter in Kraft.“ Das Gericht zieht ſich nach dieſer Erklärung zur Beratung zurück. 5 Nach 2 4ſtündiger Beratung wird vom Gericht folgendes Arkeil verkündet: Die Klage des Arbeitgeberver bandes iſt ab⸗ zu weiſen. Die Koſten fallen dem Kläger zur Laſt. Der Streitgegenſtand iſt in der zweiten Inſtanz auf eine Million Mark angeſetzt worden. f In der Begründung wird unter anderm geſagt: Das Gericht iſt zur Auffaſſung gelangt, daß ein rechts⸗ gilltiger Schteösſpruch vorliegt. Es iſt nicht richtig, daß aus dem Begriff des Kollegiums unbedingt das Prinzip der Mehrheit reſultiert. Der Spruch ſei in der Welt und er könne nicht dadurch beſeitigt werden, daß behauptet würde, er ſet fehlerhaft zuſtande gekommen. Die Frage der Willens⸗ 20 bildung könne nicht geprüft werden. Der Akt ſei in der Welt und ſet daher zu achten. Die Tatſache, daß ein Tarkfvertrag beſtehe, ſchließe nicht aus, daß neue Verträge abgeſchloſſen werden könnten. Das Gericht gelangte dann zu der Auf⸗ faſſung, daß ein Einbruch in den Vertrag jedoch vor⸗ liege und zwar zweifellos beim Akkord. Weiter kam das Gericht zu dem Ergebnis. daß auch bei den Ecklöhnen ein Einbruch beſtehe. Der Streit geht weiter Die Entſcheidung über die Rechtsgültigkeit des im Lohn⸗ konflikt in der nordweſtlichen Gruppe der Eiſeninduſtrie ge⸗ fällten Schiedsſpruches liegt nunmehr beim Rei chs ar teits⸗ gericht. Den Vorſitz führt bei ſeinen Verhandlungen ein Senatspräſident des Reichsgerichts. Außer dem Vorfitzenden bilden zwei richterliche Beamte und je ein Vertreter der Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer das Gericht. Ein Termin für die letztinſtanzlichen Verhandlungen iſt bisher noch nicht feſt⸗ geſetzt worden. i Tote bei einem Flugzeugabsturz DNewyork, 25. Nov. Bet Stockton in Kalifornten ſtürztz ein Flugzeug ab. Vier Inſaſſen wurden getötet und drei 1 8 * * 5 F . EFF re n SSS nis Wees ** nene een eee eee kern enen en eee eee eee eee — m0 b ene rr e 59 * * Montag, den 28. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 550 Slurmkataſtrophe an der Nordſee Schwere Sturmſchäden auf Sylt Die ſchwere Sturmkataſtrophe, die gegenwärtig die Nor d⸗ ſee heimſucht, hat auf Sylt außerordentlich ſchwer gehauſt. Bis Süd⸗Weſterland ſind die Fluten gelangt und in Keitum ſteht das Waſſer hoch an dem dort ſteilen Ufer. Auf dem Hin⸗ denburgdamm, der Sylt mit dem Feſtland verbindet, iſt am Samstag der Frühzug ſtecken geblieben, weil er gegen den Sturm nicht aufkommen konnte. Es mußte eine Hilfsmaſchine requiriert werden, um den Zug langſam wieder vorwärts u ringen. Der ſüdliche Teil der Inſel iſt vollſtändig von den Fluten eingeſchloſſen. Die Dörfer Archſum und Morſum ſind durch das Waſſer von der Inſel abgeſchloſſen worden. In eine größere Anzahl von Häufern in Morſum iſt das Waſſer ein⸗ gedrungen. In Munkmarſch ſteht die Flut bereits am Hotel des Ortes. In Wenningſtadt hat die Sturmflut zu Klipp⸗ abbrüchen geführt. In Hörnum iſt der Bahndamm gebrochen. Flugplatz Hamburg durch Regen unbrauchbar Durch die ſtarken Regenfälle der letzten Zeit iſt das Ge⸗ lände des Hamburger Flughafens ſoweit aufgeweicht worden, daß die Gefahr des Einſinkens für die ſtartenden und landenden Flugzeuge beſteht. Nachdem infolgedeſſen geſtern die holländiſche Luftfahrtgeſellſchaft den Betrieb auf der Strecke Amſterdam— Hamburg- Kopenhagen Malmbein ge⸗ ſtellt hat, wird die Deutſche Lufthanſa ab Montag die Strecke Hamburg- Kopenhagen einſtellen und die Strecken Hamburg Bremen—Amſterdam und Hamburg Hannover Kaſſel—Fraukfurt a. M. nicht mehr in Hamburg, ſondern erſt in Bremen bezw. Hannover beginnen und enden laſſen. Man hofft, daß die Entwäſſerungsfrage auf dem Hamburger e Flughafen in etwa 14 Tagen geregelt iſt und daß dann der Betrieb wieder in vollem Umfange aufgenommen wer⸗ den kann. Schiffe in Seenot Bei Bornholm iſt das Motorſchiff„Fivel“ aus Lelfſtil auf der Reiſe von Hadersleben nach Borga im Nebel ge⸗ ſtrandet. Das Schiff hat ein ſchweres Leck und Schrauben⸗ 17 erhalten. Die Beſatzung von 9 Mann iſt gerettet wor⸗ en. Die deutſche Galeaſſe„Bora“ aus Brake iſt im ſtarken Sturm auf die Mole des Hafens von Skagen geworfen und zerſchmettert worden. Die fünf Mann ſtarke Beſatzung wurde von dem Boot der Skagener Rettungsſtation nach einem hel⸗ denmütigen Kampf mit Sturm und See gerettet— Die Mannſchaft des däniſchen Seglers„Emma“ aus Aarhus wurde auf hoher See von dem norwegiſchen Motorſchiff„Co⸗ meta“ aufgenommen. Die„Emma“ war am Verſinken und 1950 jetzt 10 Seemeilen öſtlich des Feuerſchiffes von Skagens erf. Der von Zaandam nach Riga unterwegs befindliche lettiſche Dampfer„Tatie“ erlitt einen Ruderbruch und treibt bei Borkum. Ferner treiben beim Borkum⸗Riff⸗Feuerſchiff der ſchwediſche Dampfer„agfors“ und im Engliſchen Kanal ein ruſſiſcher Dampfer. Bei Hoek van Holland iſt der deutſche Dampfer„Heinz Podeus“ in Seenot geraten. Der griechiſche 8200 Tonnen⸗Dampfer„Eugenia“ iſt geſtrandet. Steuerruder und Maſchine hatten ſchon vor der Strandung ihren Dienſt verſagt. Die ganze Beſatzung wurde durch das holländiſche Rettungsboot„Inſulinde“ an Land gebracht. Der große engliſche Frachtdampfer„Caribov“, 7200 Tonnen, iſt in ſinkendem Zuſtande in der Nähe von Oſtlondon (Südafrika) auf Grund geraten. Ein Poſtdampfer rettete die Beſatzung; nur der Kapitän, der ſich nicht retten laſſen wollte verblieb auf dem Schiff. 8 Zum Untergang der„Herrenwijk“ Der Kapitän des Paſſagierdampfers„Eſtoniga“ 9778 91 daß die weiteren Nachforſchungen nach Ueberlebenden de deutſchen Dampfers„Herreuwijk“ eingeſtellt wer⸗ den mußten, da der Orkan zu dieſem Zeitpunkt zu einer ſolchen Stärke angewachſen war, daß weiteres Manöverieret unmöglich wurde. Es ſind insgeſamt 13 Seeleute gerettet. Taifun auf den Philippinen Ein ſchwerer Taifun hat die Mittelgruppe des Archipeld heimgeſucht und ſchweren Schaden angerichtet. Hunderte vom Wohnhäuſern ſind zerſtört worden und tauſende von Bewoh⸗ nern wurden obdachlos. Nur die feſten Steinhauſer, Wagen⸗ ſchuppen und dergleichen hielten dem Wüten des Sturmes ſtand und boten den verzweifelten Flüchtigen Schutz. Die Ver⸗ bindungen nach dem betroffenen Gebiet ſind unterbrochen. Der Taifun iſt das ſchlimmſte Unwetter, das die Inſel⸗ gruppe ſeit 1882 betroffen hat. Auch das Flaggſchiff„Maryland“, auf dem Hoover ſich auf dem Wege nach Südamerika befindet, iſt von dem Sturm, der augenblicklich alle Meere heimſucht, betroffen worden. Die„Maryland“ war zeitweiſe gezwungen, von ihrer durchſchnittlichen Fahrtgeſchwindigkeit von 17 Knoten auf 6 Knoten die Stunde herunterzugehen. Aus dem fahrenden Zug geworfen — Berlin, 25. Nov. Ein ſchweres Verbrechen wurde geſtern abend kurz vor 10 Uhr auf der Strecke zwiſchen Wildau und dem Berliner Görlitzer Bahnhof verübt. Von zwei Arbeitern wurde ein 45jähriger Schmied aus dem fah⸗ renden Zug geworfen. Schwer verletzt wurde er von Bahnbeamten auf dem Gleiſe liegend gefunden und in be⸗ denklichem Zuſtande nach dem Krankenhaus gebracht. Die Täter ſind bisher noch nicht ermittelt. —.— Städtische Nachrichten Verregnet Nicht nur an dem Nachlaſſen der Tagshelle, ſondern auch an dem unwirtlichen Wetter und dem ſtarken Temperatur⸗ rückgang merkt man, daß es dem Winter zugeht. Vom Spät⸗ herbſt bis zum Beginn des Winters bringt der eine Tag ent⸗ weder anhaltenden Regen oder Froſt und Nebel, daß man keine 10 Meter vor ſich hinſieht und aller Verkehr namentlich aber die Rheinſchiffahrt, ſehr behindert wird. Der geſtrige Buß⸗ und Bettag gehörte nun zu den Tagen mit an⸗ haltendem Regen, der vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend währte und keinen Sonnenſtrahl durch das graue Ge⸗ wölk hindurchlteß. Es war ein ſtiller Ruhetag und ein Tag, der für die Sammlung des inneren Menſchen ſo recht geeignet war. Der Bußtag fordert Selbſtbeſinnung und Ein⸗ kehr, ſittliche Erneuerung und Beſſerung. Dem Charakter des Tages entſprechend waren Sport und Tanz und alle Luſt⸗ barkeiten ebenſo unterſagt wie die Veranſtaltung von öffent⸗ lichen Aufzügen und Schauſtellungen. Bei dem Dauer⸗ regen, der insbeſondere in der ſiebten Abendſtunde von wolkenbruchartiger Heftigkeit war, wurde jedoch das geheizte Zimmer einem Ausgang vorgezogen. Ein tragiſches Geſchick hat es gewollt, daß der frühere Leiter der Taubſtummenanſtalt Meersburg, Rektor Johann Baptiſt Zamponi, der am Donnerstag ſeinen Sohn, Direktor Zamponi von der Feudenheimer Realſchule, zur ewigen Ruhe beſtatten half, dieſen nur um wenige Tage überlebte und ihm nun im Tode nachgefolgt iſt. Rektor Zamponi kam letzten Montag von Konſtanz nach Mannheim, um ſeinen bereits mit dem Tode ringenden Sohn noch lebend zu ſehen. Trotz ſeines hohen Alters von 79 Jahren war er auf dem Friedhof, war bei der Beerdigung Gegenſtand allgemeiner Aufmerkſamkeit und war auch Zeuge der großen Beliebtheit und Wertſchätzung, deren ſich ſein Sohn bei Schülern, Eltern und Lehrern in ſo reichem Maße erfreute. Rektor Zampont wollte noch bis zum Mittwoch in Mannheim bleiben und dann wieder nach Konſtanz zurückkehren, um dort noch ſeinen Lebensabend zu verbringen. Nun hat ein Her z⸗ ſchlag dieſes Vorhaben zunichte gemacht. Die Leiche wird nach Konſtanz zur Betſetzung überführt. Die Wetterlage hat ſich von Samstag auf Sonntag weiter verſchlechtert. Der orkanartige Sturm, der mit einem ungewöhnlich tiefen Luftwirbel die Noröſee überquert, machte ſich auch hier bemerkbar. Die Temperatur ſank von 13,5 Grad am Samstag auf 6,8 Grad Celſius am Sonntag. Das Wetterglas, das am Samstag noch auf„Veränderlich“ und auf„Regen“ ſtand, fiel geſtern nachmittag auf„Stur m“ und hat einen Tiefſtand wie ſelten zuvor erreicht. In etligem Fluge fagte ein ſtarker Sübweſt die tief herabhängen⸗ den zerfetzten Wolken dahin. Der anhaltende Regen hat Rhein und Neckar ziemlich Waſſer zugeführt. Der Ober⸗ rhein ſtieg geſtern bet Hüningen um 40 em, in Kehl von 2,58 auf 2,77, in Maxau von 4,9 auf 4,62 und in Mannheim, wo die erhöhten Waſſerfluten ſich erſt am Montag und Diens⸗ tag bemerkbar machen, von 3,21 auf 3,28 Meter. Polizei und Berufsfeuerwehr meldeten nichts Neues. Der Bahnverkehr von und nach der Stadt war vor⸗ und nach⸗ mittags ſchwach. 5 ch. * Geſangsvorträge im Krankenhaus. Am Sonntag, 18. November, haben der Männergeſangverein„Frohſinn“⸗ Käfertal und der Männergeſangverein„Concordta“⸗ Mannheim im Krankenhaus geſungen. * Zuſammenſtoß. Zwei Privatautos, das eine aus Kreuz⸗ nach bei Bingen, das andere aus Heidelberg, und zwei Radfahrer von Mannheim machten infolge eines Zuſam⸗ menſtoßes die Bekanntſchaft eines Laſtautos aus Mainz, deſſen Führer in angetrunkenem Zuſtande am Samstag nach⸗ mittag auf der Landſtraße nach Seckenheim die rechte Straßenſeite nicht eingehalten hatte. Der Führer des Autos aus Kreuznach kam mit dem Schrecken davon, während der Führer des Heidelberger Autos den linken Armbrach und die beiden Radfahrer erhebliche Stirn⸗ und Kopf⸗ verletzungen davontrugen. Der Führer des Kreuznacher Autos brachte die Verletzten in Sicherheit. Die Perſonalien des Betrunkenen wurden feſtgeſtellt, Der Zuſammenſtoß ſelbſt war ſo kompliziert, daß es Mühe koſtete, daraus klug zu werden. Die Schuldfrage wird durch die Unterſuchung völlig geklärt. f Das Nebelmännlein Bin neulich im Wald durch die Büſche gegangen, Da ſah ich ein grauſeidenes Mützlein hangen, Hat ein Gewebe ganz eigener Art: Wie Spinnwebfäden ſo fein und zart. Und als ich nach dem Mützlein wollt' greifen, Zerrann es in einen Nebelſtreifen. Und hinter mir lacht es: Hoho, wie dumm! Potz Blitz! Erſchrocken fahr' ich herum. Ein Männlein lugt hinterm Baume hervor, Und das Mützlein, ei, ſaß ihm keck überm Ohr. Kaum eine Elle hoch war der Wicht, Zerriſſen und furchig ſein Angeſicht. Zwei liſtige Aeuglein funkeln mich an. Willſt du mich foppen, du kleiner Mann? Werde dich gleich beim Barte faſſen, Kannſt du das Necken und Foppen nicht laſſen, Huhu! Da weht es mich an ſo kalt. Ein dichter Nebel ſteigt auf und wallt, Ringelt und ſchlingt ſich um Buſch und Baum. Man ſieht wahrhaft auf drei Schritte kgum. Im Nu verſchleiert iſt rings der Wald. Das Nebelmännlein braucht Zaubergewalt. Will boshaft mich hier in die Irre führen, Soll mich da draußen im Walde verlieren. Verſchleiert die Bäume, verhüllt mir den Weg, Wo find' ich am Graben den rechten Steg? Ich tappe umſonſt in die Kreuz und Quer, Umflutet, umwogt von dem Nebelmeer, Und, eine Fauſt ballt ſich, ein Rieſenarm Will nach mir greifen. Wie wird mir da warm! Da, endlich erſpäh ich den rechten Pfad Und höre von ferne den Lärm der Stadt. Nun hat's nimmer Not; ich finde nach Haus Und komme auch glücklich zum Walde hinaus. Und ſieh, dort taucht aus dem Nebelflor Auch ſchon der ſpitze Kirchturm hervor. Gottlob! Doch rückwärts, ſoweit ich auch ſchau: Wald, Wieſe und Feld ein einziges Grau. A. Weber. * * * Steuerkarte 1929. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, werben vom 27. November 1928 ab die Steuerkarten für 1929 durch die Schutzmannſchaft den Hauseigentümern zuge⸗ ſtellt. Die Hauseigentümer und deren Stellvertreter werden erſucht, die ihnen übergebenen Steuerkarten an die in den Karten bezeichneten ſteuerpflichtigen Arbeitnehmer weiterzu⸗ leiten. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachung in vorliegender Ausgabe. * Bezirksarzt Medizinalrat Dr. Zix im Ruheſtand. Der ſeit dem Jahre 1906 in Mannheim tätige Bezirksarzt Medizi⸗ nalrat Dr. Zix wurde wegen erreichter Altersgrenze auf den 31. Januar 1929 in den Ruheſtanbd verſetzt. Dr. Zix, der aus Durmersheim gebürtig iſt, war vorher in Schönau und Schwetzingen beſchäftigt. Bis zum Jahre 1911 wirkte er in Mannheim als Bezirksarzt II und wurde dann erſter Medizinalrat. Zu ſeinem Aufgabenkreis gehörte auch die Ueberwachung der Mannheimer Krankenhäuſer. Seit 1911 iſt er Theaterarzt am Nationaltheater und als Nachfol⸗ ger von Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann ſchon jahrelang Vorſtitzender der Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft zur Bekümpfung der Geſchlechtskrankheiten. Dr. Zix erfreut ſich allſeits größter Beliebtheit. * Zurruhegeſetzt bis zur Wiederherſtellung der Geſund⸗ heit wurde Hauptlehrerin Frida Janſon in Mannheim. * Wer den Schaden hat. Man ſchreibt uns: In raſen⸗ dem Tempo fuhr ein Fuhrwerk mit zwei Pferden über die Rheinbrücke. Der Lenker des Wagens, ein blut⸗ junger Menſch, verlangſamte in der Schloßgartenſtraße das Tempo, ſpringt vom Wagen, nimmt Mantel und Taſche, die im Rückſitze des Wagens liegen, wirft den Pferden die Zügel über, läßt alles ſtehen und ſpringt fluchtartig nach der Stadt. Neugterige ſammeln ſich um das herrenloſe Fuhrwerk und die unruhigen Pferde. Da kommt keuchend und ſchweißtriefend der richtige Beſttzer des Fuhrwerks angeſchnauft. Er erzählte, daß ihm ein„Lauſefunge“ einen böſen Streich geſpielt. Er ſei beim„Neuen Wein“ geſeſſen und während dieſer Zeit ſet der funge Burſche mit dem Fuhrwerk auf und davon und über die Rheinbrücke gefahren. Dem Fuhrwerksbeſitzer wurde außer dem Mantel noch eine Taſche mit Wurſt und Schinken geſtr Schimpfend und ungehalten über den Diebſtahl fuhr biedere pfälzer Fuhrwerksbeſitzer wieder in die ſchöne Falz zurück. Veranſtaltungen * Der Mannheimer Altertumsverein, der von jeher be⸗ müht war, die Schönheiten des Schwetzinger Schloßgartens ſeinen Mitgliedern durch Führungen und Vorträge zu vermit⸗ teln, wird durch den heute abend in der Kunſthalle ſtattfin⸗ denden Vortrag von Dr. Franz Hallbaum über„Der Schwetzinger Schloßgarten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ insbeſondere allen Freun⸗ den des Schwetzinger Schloßgartens Gelegenheit geben, auch die mit der Erhaltung und Pflege des Schloßgartens verbun⸗ denen Fragen, die in den letzten Monaten vielfach Gelegen⸗ heit zu polemiſchen Aeußerungen gegeben haben, kennen zu lernen. Kommunale Chronik * Schriesheim, 23. Nov. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde bekanntgegeben, daß für Laub aus Hoch⸗ wald 102.50 Mk., aus Mittelwald 525.50 Mk. erlöſt wurden. — Mit dem Farrenhalter Friedr. Forſchner und mit der Ziegenbock⸗ und Eberhalterin Frau Wendel Schmitt 1 Ww. wurden neue Haltungsverträge abgeſchloſſen.— Dem Farren⸗ halter Fr. Forſchner wird auf Antrag für die Farrenhaltung infolge Steigerung der Futtermittel für die Zeit vom 1. Jult 1928 bis 1929 die im Vertrag vorgeſehene 10prozentige Er⸗ höhung bewilligt.— Der durch die Kanaliſation in der Heidel⸗ bergerſtraße entſtandene Mehraufwand im Betrage von 7600 Mark ſoll durch Kapitalaufnahme gedeckt werden.— Forſtwart Gg. Ringelſpacher von hier wird bei der Fürſorgekaſſe Karls⸗ ruhe als Mitglied angemeldet. Der Anfangsgehalt ſoll nicht 80, ſondern 85 Prozent des Grundgehaltes betragen.— Ginem Vertrag über den Verkauf von 1500 Chriſtbäumen aus dem Mittelwald wurde die Zuſtimmung erteilt.— Dem Reichsbund der Kriegsbeſchädigten dahier wurden zur diesjährigen Weih⸗ nachtsfeier 200 Mark bewilligt.— Die Gemeindeweiden werden ia Adam Salfinger und Georg Ph. Hartmann hier über⸗ aſſen. L. Walldorf, 21. Nov. In der füngſten Gemeinderats ſitzung wurde beſchloſſen, daß der Ortsbauſachverſtändige ſich an Submiſſionen bezügl. Gemeindearbeiten, für die er den Koſtenvoranſchlag aufgeſtellt hat, nicht mehr heteiltgen darf. — Der Plan über das Waſſerkeitungsnetz ſoll in erforder⸗ lichem Umfang ergänzt werden, da ſonſt die bereits beſchlof⸗ ſene Durchführung der Rohrleitungen an der Bahnhofſtraße und an der verlängerten Ziegelſtraße bis zum Fuhrerſchen Anweſen nicht möglich iſt.— Der ungenützte Bauplatz an der Hindenburgſtraße wurde vorläufig auf die Dauer eines Jahres an Jakob Koppert verpachtet.— Beſchloſſen wurde, die endgültige Anſtellung des Polizeiwachtmeiſters Feſſler ab 1. November d. J. als Ablaufstag ſeines Probedienſtjahres. — Gemeindearbeiten, die den Betrag von 50%, überſchreiten, mitſſen fernerhin auf dem Submiſſionsweg vergeben werden. Alle übrigen Arbeiten dürfen nur noch nach vorheriger Be⸗ nachrichtigung des Bürgermeiſters begonnen werden.— Die Mittel der Inſtandſetzung der Schillerſtraße ſollen im nächſten Voranſchlag eingeſtellt werden.— Der Vorſitzende machte Mitteilung über den derzeitigen Stand der Gasfern⸗ verſorgung. Kleine Mitteilungen Der Gemeinde voranſchlag von Kenzingen für 1928/29 wurde in der Bürgerausſchußſitzung nach teilweiſer heftiger Ausſprache gutgehelßen. Ebenſo wurde eine 0 über die Gasfernverſorgung elnſtimmig ge⸗ nehmigt. Nur echt mit dem amenszuq 0 2. Seite. Nr. 550 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. November 1928 Großfeuer in Eiſingen bei Pforzheim Sechs Wohnhäuſer und 6 Scheunen einge äſchert— 9 Familien mit 25 Perſonen obdachlos * Eiſingen bei Pforzheim, 24. Nov. Heute früh 3 Uhr brach im Schuppen des Landwirts und Metzgers Ludwig Kar ſt, mitten im Ort gelegen, Feuer aus, das ſich bei dem ſtarken Sturm mit raſender Schnelligkeit verbreitete und in kurzer Zeit auch das Wohngebäude ergriff. Die Be⸗ wohner konnten nur mit knapper Not das nackte Leben retten. Trotz größter Auſtrengung der Feuerwehr, zu der ſich gegen 743 Uhr auch die telephoniſch herbeigerufene Pforzheimer Weckerlinie hinzugeſellte, fegte das Element über die Straße hinweg und erfaßte weitere fünf Wohnhäuſer, die ſamt Nebengebäuden alle ein Raub der Flammen wurden. Die Beſitzer der niedergebrannten Anweſen ſind: Ludwig Karſt, Goldarbeiter Wilhelm Oeſterle, die Witwe Hch. Kunzmann, Gold⸗ arbeiter Bauer, Landwirt Gottfried Bauer und Gold⸗ arbeiter und Gemeinderat Emil Leonhard. Durch den Brand ſind 9 Familien mit etwa 25 Perſonen ob⸗ dachlos ssworden. Die Geſchädigten ſind zum Teil nur gering verſichert. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 100 0 00„ geſchätzt. Der Brandplatz umfaßt ein ganzes Viereck und liegt gegenüber dem letzten großen Brandherd vom 3. Oktober 1927. Während das Vieh ge⸗ rettet werden konnte, iſt ein großer Teil der Fahr⸗ niſſe verbrannt. Man vermutet Brandſtiftung. Außer den durch den Brand betroffenen Hausbeſitzern ſind noch die in den abgebrannten Häuſern wohnhaften Familien geſchädigt worden, denen das gauze Hab und Gut verbrannte. Aus dem Lande Großer Sturmſchaden auf dem Hochſchwarzwald * Villingen, 24. Nov. Der heftige Sturm, der ver⸗ gangene Nacht über dem Schwarzwald tobte, richtete auch hier und in der Umgebung beträchtlichen Schaden an. In der Sſüdſtadt wurde ein Kamin von einem Dach geworfen und zer riß die elektriſche Leitung, ſo daß der Stadtteil mehrere Stunden ſtromlos war. In anderen Stadtteilen ſchlugen die Drähte zuſammen und brannten ab. Auf der Straße Villingen Unterkirnach lagen ſo zahlreiche Bäume und Telephonmaſten über die Straße, daß ein Verkehr faſt unmöglich war und mehrere Fern⸗ Leitungen unterbrochen wurden. Auch auf der Straße Fiſchbach—Niedereſchbach hatte der Sturm mehrers elektriſche Leitungsmaſten mit den Drähten um⸗ gelegt. Ein vorbeigehendes Mädchen kam mit den Drähten in Berührung und wurde zu Boden geworfen. Zum Glück war ſofort Hilfe zur Stelle, ſo daß das Mädchen mit leichteren Verletzungen weggeriſſen werden konnte. * * Freiburg i. Br., 23. Nov. In der Nacht zum 23. Nov. entſtand in einem Hauſe dadurch ein Brand, daß eine An⸗ geſtellte vergeſſen hatte, das elektriſche Bügeleiſen abzu⸗ ſchaltsn, wodurch verſchiedene Gegenſtände Feuer fingen und ein Gebäudeſchaden von 400 Mark entſtanden iſt. Das Mädchen wird ſich nun wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu veranworten haben.— Geſtern nachmittag erlitt ein Schrei⸗ ner von hier im Scheibenweg dadurch einen Unfall, daß er mit ſeinem Fahrrad vor einem Kraftwagen ſtürzte und dabei vom Anhänger des Kraftwagens überfahren wurde. Er wurde in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg verbracht. Ein 21 Jahre alter Kaufmann fuhr heute morgen gegen 3 Uhr mit einem Perſonenkraftwagen in der Zaſiusſtraße auf einen Teerkeſſel, der anſcheinend vorher unbefugt von ſeinem Platze entfernt und auf die Fahrbahn geſtellt worden war. Der Kraftwagen wurde beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. a * Buggingen, 23. Nov. Da der größte Teil der erſten Klaſſe der hieſigen Schule an Maſern erkrankt iſt, hat der Bezirksarzt die Schließung der erſten Klaſſe für acht Tage angeordnet. Männer und Frauenſprachen Die Doppelſprachigkeit bei wilden und ziviliſterten Völkern Von Haus Eruſt Gehrke Eine eigentümliche ethnographiſche Erſcheinung iſt die Tatſache, daß bei manchen Völkern Männer und Frauen ver⸗ ſchiedene Sprachen ſprechen. Eine für alle Fälle zutreffende Erklärung konnte man bisher noch nicht finden. Am ver⸗ breitetſten war bislang die Anſicht, daß in derartigen Fällen die Frauen die Sprache eines überwundenen, vielleicht aus⸗ gerotteten Stammes, aus dem ſie geraubt wurden, beibehalten haben, doch ſind zahlreiche Fälle bekannt, für welche dieſe Be⸗ gründung nicht paßt. Wie bei uns die Kinder häufig ihre„Geheimſprache“ haben, ſo gibt es Frauenſprachen, die einfach auf Spielerei zurückzuführen ſind. Sie finden ſich unter malaiiſchen Stäm⸗ men nicht ſelten, wie z. B. die„bahasa balik“(verkehrte Sprache) der eingeborenen Frauen in Brunei auf Sumatra. Anderer Art iſt dagegen der Bilinguismus der braſilianiſchen Kavpatſcha⸗Indianer, in deren Sprache es allerdings nicht ſo 85 wadame), und Aehnliches kommt auch im viel abweichende Wörter gibt. Meiſtens handelt es ſich nur um einen kleinen Klangunterſchied. Es ſcheint, als ob ſich in der Sprache der Frauen die älteren, volleren Formen erhalten hätten. Doch iſt auch der umgekehrte Fall bekannt. Bei den Dakotas, Ponkas und Panas, drei nordamerikaniſchen In⸗ dianerſtämmen, gehören die volleren Wortformen der Männer⸗ ſprache, die ſchwächeren hingegen der Frauenſprache an. Schon Cicero hat die Feſtſtellung gemacht, daß die Frauen in ihrer Sprechweiſe konſervativer ſind als die Männer und Archaiſtiſche Formen beſſer in Ehren halten. Dies gilt unter anderem auch für gewiſſe Gegenden Rußlands, wo im Bezirk Rjäſan die Frauen vielfach in ihrer Ausſprache ſonſt nicht mehr gebräuchliche Formen anwenden. Sagen beiſpielsweiſe die Männer für„du ſiehſt. er ſieht, wir ſehen“:„vidosj, Vidot, vidom“, ſo heißt es in der Frauenſprache mit deutlichem Unterſchied:„videsj, videt, videm“. Nicht immer ſind es allerdings die Frauen, die ſich der älteren Formen bedienen, wie ſchon das Beiſpiel der drei genannten Indianerſtämme zeigt. Auch Japan kennt zahl⸗ reiche Fälle der Doppelſprachigkeit der beiden Geſchlechter, und hier finden ſich die alten Formen in der Männerſprache. HDierher gehört auch die gezierte Ausſprache, die ſich im (3. B. medeme ſtatt Franzöſiſchen um das Jahr 1700 findet It⸗Engl In Eiſingen beſteht keine Freiwillige Feuerwehr, ſondern nur eine Löſchmannſchaft. Vielleicht gibt dieſes Großfeuer Anlaß für die dringend notwendige Einführung einer Frei⸗ willigen Feuerwehr. Zum Glück beſtand kein Waſſermangel. Eiſingen liegt etwas über 7 Kilometer von der Amts⸗ ſtadt Pforzheim entfernt und zählt an die 1100 Ein⸗ wohner. Ein Teil davon ſind Landwirte, der größere Teil aber ſucht ſeinen Verdienſt in der Pforzheimer Edelmetall⸗ induſtrie; viele Goldarbeiter haben auch ein Häuschen mit etwas Landwirtſchaft, d. h. ſie können, wie man das erfreu⸗ licherweiſe im weiteren Umkreis von Pforzheim häufig an⸗ trifft, einen Teil der Nahrungsmittel ſelbſt bauen. Das heutige Großfeuer iſt größer als das vorjährige. Alles lag noch in tiefem Schlafe, als das Feuer in einem land⸗ wirtſchaftlichen Nebengebäude des Metzgermeiſters L. Kar ſt zum Ausbruch kam. Man mußte froh ſein, daß kein Men⸗ ſchenleben zu Schaden gekommen iſt, was ſehr leicht hätte möglich ſein können. Der Brandherd liegt in der Schmal⸗ gaſſe. Wäre die Pforzheimer Weckerlinie mit ihrer Motor⸗ ſpritze nicht ſo raſch zur Stelle geweſen, dann wäre bei dem herrſchenden Sturm das Unglück noch bedeutend größer geworden. Statt nachzulaſſen, wurde der Sturm immer ſtärker; die Gefahr der weiteren Ausdehnung des Feuers wuchs daher beſtändig. Die Sorge der ganzen Einwohner⸗ ſchaft war ſehr groß. Die Pforzheimer Weckerlinie hatte im Verein mit der hieſigen Löſchmannſchaft ungeheure ſchwierige Arbeit bis zur Eindämmung des Brandes zu leiſten. Nachbargebiete Die Kriſe in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie * Pirmaſens, 24. Nov. Die Erwartungen, die man auf einen Stillſtand in der Kriſe der Pirmaſenſer Schuh⸗ induſtrie geſetzt hatte, haben ſich leider nicht erfüllt. Die Wirtſchaftslage verſchlechterte ſich weiterhin. Das Arbeitsamt hat neuerdings einen Zugang von mehr als 500 Arbeits⸗ loſen zu verzeichnen, ſo daß jetzt die Geſamtzahl der Arbeits⸗ loſen im Bezirk Pirmaſens nicht weniger als 11256 beträgt. Dies iſt die weitaus höchſte Zahl an Arbeitsloſen, die in Pirmaſens je erreicht worden iſt. Dazu hört man, daß weitere Entlaſſungen und ſe gar Stillegungen von Betrieben bevor⸗ ſtehen. Man rechnet allerdings damit, daß die Kriſe ein wenig behoben werden kann, wenn der große Lohnkampf im Ruhr⸗ gebiet endlich einer Löſung zugeführt worden iſt, denn ſehr viele, insbeſondere kleinere Fabrikanten, die ausſchließlich nach dem Rhein und Ruhrgebiet geliefert haben, verloren faſt ihr ganzes Abſatzgebiet. * * Frankenthal, 24. Nov. Wie das O. N. B. erfährt, beginnt am Mittwoch, 5. Dezember, vor der Strafkammer Frankenthal der Berufung s p rozeß des ſeinerzeit im Wagner⸗Prozeß utktverltrteikten“ Poſtinſpektors Ccſtel. Die Verhandlung wirdemehrers Tage dauer ds namens aun ane * Landau, 23. Nov. Den Bemühungen der Gendarmerie iſt es gelungen, die Dame in Nonnentracht, die dieſer Tage in Birkenweiler und Arzheim Gaſtrollen gab, in Eſchbach zu verhaften. Sie heißt Luiſe Heß, iſt 22 Jahre alt, ſtammt von Karlsruhe und iſt angeblich Kindergärtnerin von Beruf. Bei der Verhaftung gab ſie einen falſchen Namen an. Sie wurde wegen Betrugs und falſcher Namensangabe ing Landauer Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. * Darmſtadt, 25. Nov. Bei dem in Zürich ausgebrochenen Streik der Glaſer ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Der aus Darmſtadt gebürtige arbeitswillige Glaſer Karl Dorſch tötete im Verlauf eines Streites einen Straßenbahn⸗ Reparateur durch einen Schuß in das Herz. Der Täter wurde feſtgenommen.. 5 A Lampertheim, 23. Nov. Nunmehr ſſt auch der letzte Reſt Sandblätter verkauft und heute zur Verwiegung ge⸗ kommen. Käufer iſt die Firma Brinkmann ⸗ Bremen zu einem Preiſe von 60 Mk. für den Zentner, mit den üblichen Auf⸗ bezw. Abſchlägen. Verſchiedene Pflanzer, deren Sandblatt ungepflegt oder naß war, wurden an der Waage zurückgewie⸗ ſen.— Der Errichtung von Röhrentrockenſchuppen wendet man in den Tabakbau treibenden Orten Lampertheim, Viernheim, Lorſch, Hüttenfeld und Wimpfen immer mehr Auf⸗ merkſamkeit zu. So tagte hier im„Darmſtäder Hof“ unter Vorſitz des Dr. Schül vom Landwirtſchaftsamt Heppenheim und unter Beiſein von Dr. Finger von der Landwirtſchafts⸗ kammer Darmſtadt, der aus 12 Vertretern der Tabakbau trei⸗ benden Orte beſtehende Ausſchuß. Für die Errichtung hat das Reich aus dem Fonds des landwirtſchaftlichen Notprogramms für Heſſen den Betrag von 20000 Rk. zur Verfügung geſtellt. Ein ſolcher Trockenſchuppen iſt bereits in Großhauſen errichtet und ſollen ſolche in allen übrigen Orten folgen. Unter Erwä⸗ gung der mit der erſten Anlage gemachten Erfahrung und den angeſtrebten Verbeſſerungen konnte man noch nicht zu einer Einigung gelangen, ſodaß erſt in einer weiteren Sitzung in acht Tagen Beſchluß gefaßt werden ſoll. Veranſtaltungen Montag, den 26. November Theater: Nationaltheater:„Und das Licht ſcheint in der Finſter nis“..30 Uhr. Maunheimer Küunſtlertheater Apollo:„Wer iſt der Vater“? Gaſt⸗ ſplel des Herrnfeldenſembles..15 Uhr. Konzerte: Erſtes Sinfoniekonzert der Volksmuſikpflege..00 Uhr. Vorträge: Lichtbildervortrag über Schwetzingen in der Kunſt⸗ halle..30 Uhr. Lichtſpieltheater: Palaſt⸗Theater:„Der Raub der Sabiner⸗ innen“.— Schauburg:„Hoheit Inkognito“.— Uſfa⸗ Theater:„Das Auge der Welt“.— Capitol:„Wetter⸗ leuchten“.— Scala:„Wetterleuchten“.— Gloria:„Das 98 191 meine Mutter fang“.— Alhambra:„Wolga olga“. Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 26. November 5 Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königswuſterhauſen(W. 1250/1649) 20.30 Uhr: International. Programmaustauſch. anſchl. Tanzmuſtk. Breslau(Welle 322,6) 20.45 Uhr: Ungariſche Muſtk. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: v. Stutt⸗ gart: Rosamunde, Drama, anſchl. Schallplatten⸗Bunter Abend. Hamburg(Welle 394,7) 21.15 Uhr: Rundfunkſingſtunde, 22.45 Uhr: Nachtkabarett. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Abendkonzert, 22.90 Uhr: Populäres Orcheſterkonzert. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Kollegium Muſtkum, an⸗ ſchließend Nachtmuſik. Leipzig(Welle 365,8) 19.30 Uhr: Die Baskiſche Venus, Oper in 2 Akten, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277.8) 12.55 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Konzert, 20.10 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert, 21.10 Uhr:„Juana“. Stuttgart(Welle 379,7] 12.30 Uhr: Schallplatten, 10.35 Uher Operettenmuſik, 20.15 Uhr: Roſamunde, romant. Erzählung, anſchl. Romantiker, anſchl. Schlager. g Ausländiſche Seuder: 5 10 Bern(Welle 411) 20 Uhr: Klavier⸗Lieder⸗ u. Retzitationsabend. Bud ape ſt(Welle 555,6] 19.30 Uhr: Schubert⸗Centenarkonzert, 22.00 Uhr: Konzert, 22.35 Uhr: Jazz. 88 5 Dauentiry(Welle 491,820.45 Uhr: Samſon u. Daltla, 28.15 Uhr: Tanzmuſtk 8 5 Daventry(Welle 152,5) 22.35 Uhr: Die Karawane, Sendeſpiel, 24 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 549) 20.30 Uhr: 23 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1764,7) 21.54 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Kammermuſik, 20.30 Uhr: Ueber⸗ tragung von Berlin. Rom(W. 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik u. Sendeſp. Wien(Welle 517,2) 19.50 Uhr: Italien. Arien, 19.50 Uhr: Guitarre⸗ liederabend, 20.30 Uhr: Uebertragung aus Berlin. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Unterhaltungsabend. eee Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2,6— fel. 28547 Haben Sie ſich ſchon mal bei uns nuſeren neuen Grammophon⸗ Verſtärker mit Großlautſprecher vorführen laſſen? Sprechen Sie ruhig bei uns vor. Sie ſtaunen über den Vollklang und über die reiche Tonfülle ſelbſt bei größter Verſtärkung. Uebertragung einer Operette, In beiden Fällen iſt es hauptſächlich das ſchönere Geſchlecht, das die Sprache nach ſeinem eigenen Geſchmack ummodelt. Dieſe Erſcheinungen rein phonetiſcher Art ſind der beſte Be⸗ weis dafür, daß ſich auch noch heute aus pfychophyſiſchen Gründen Klang⸗ und damit Sprachverſchiedenheiten zwiſchen den beiden Geſchlechtern entwickeln können. Doch erklärt dies alles nicht den Bilinguismus der Ka⸗ raiben und vieler anderer Völker, wo der Unterſchied der Männer⸗ von der Frauenſprache nicht in Bildungen phone⸗ liſcher Art, ſondern im Gebrauch gänzlich verſchiedener Worte überhaupt liegt. Grammatik und Syntax ſind in beiden Sprachen völlig gleich. Der Unterſchied liegt nur darin, daß eine Reihe Worte ausſchließlich von Männern, eine andere lediglich von Frauen gebraucht wird. Dieſe Trennung kann nur auf ein ſogenanntes„Tabu“ zurückgeführt werden. Den Frauen wie den noch nicht 1 anerkannten Knaben iſt die Anwendung der Kriegsſprache der Männer verboten. Daneben kommt es vor, daß in Fällen der Exogamie, alſo bei Heiraten außerhalb des Stammverbandes, die Frauen ausſchließlich ihre eigene Sprache beibehalten, während die Männer doppelſprachig werden. Sofern die Angaben de Azaras über die Spanier in Paraguay auf Tatſachen beruhen, würde man hier einen ſchlagenden Beweis für den letzteren Fall haben. Danach ſprachen die eingeborenen Weiber der ſpaniſchen Eroberer ausſchließlich ihr heimiſches Guanarani, während die Spanier neben ihrer Mutterſprache auch die Sprache der Frauen annahmen. Es iſt auch durchaus ver⸗ ſtändlich, daß die von der Sphäre der Männer vollkommen ausgeſchloſſenen Frauen ihre Sprache beibehielten, während die Männer ſich im öffentlichen Leben der ſpaniſchen Mutter⸗ ſprache bedienten, im Kreiſe der Familie aber das Guanarani ihrer Frauen ſprachen. In Gemeinſchaften, in denen beide Geſchlechter ſtreng getrennt leben, iſt ein fölcher Fall durchaus wahrſcheinlich, beſonders, wenn magiſch⸗religiöſe oder ähn⸗ liche Motive das Beibehalten beider Sprachen begünſtigen. Ein anderes Beiſpiel liefert der Kaukaſus. In Laſiſtan ſprechen die Männer Türkiſch, die Frauen dagegen ausſchließ⸗ lich Gruſiniſch. Auch bei den zweiſprachigen Armeniern be⸗ dienen ſich die Männer mit Vorliebe des Türkiſchen. Andere Fälle ließen ſich aus Livland und Albanien anführen. Eine ganz eigenartige Erſcheinung findet ſich im Nutka, einer Indianerſprache, in der man die Worte auf verſchiedene Weiſe— durch Anhängung von Suffixen und Einfügung und Aenderung einzelner Könſonauten— verändert, je nach⸗ dem man zu körperlich teten oder mit Gebrechen be 3 hafteten Perſonen ſpricht. Auch bei der Anrede von in pfy⸗ chiſcher Hinſicht nicht ganz Normalen(Geizigen, Feiglingen uſw.) wird die Sprache durch Hinzufügung beſtimmter Klang⸗ formen geändert, wie man ſich auch Kindern gegenüber be⸗ ſonderer, ſonſt nicht gebräuchlicher Worte bedient. Die eigen⸗ tümliche Gewohnheit iſt mit höchſter Wahrſcheinlichkeit auf eine Art Furcht des Sprechenden, ſelbſt mit dem Gebrechen des andern behaftet zu werden, zurückzuführen. Man tut ſo, als ob man ſelbſt ein Gebrechen habe, in der naiven Vor⸗ ſtellung, dann davon verſchont zu bleiben. Ueberall, wo wir die Frauenſprache als Tabu⸗Erſcheinung auftreten ſehen, iſt ſie als Ausfluß der Furcht der Männer zu erklären, die beſorgt ſind, die Fehler und Schwächen der Frauen könnten auf ſie übergehen. Dieſe Furcht tritt be⸗ ſonders dann in Erſcheinung, wenn die Frauen früher einem unterworfenen Stamme angehörten. O Uraufführung in Krefeld. Als erſte Uraufführung der Spielzeit brachte das Krefelder Stadttheater ein Luſtſpiel des elſäſſiſchen Dichters Eugen Gerber, der bereits durch eine Reihe von Volksſtücken in Elſäſſer Dütſch in ſeiner Heimat bekannt geworden iſt. Sein Volksſtück„Kolonialwaren u. Liebe“ iſt eine harmloſe Angelegenheit, ein unterhalt⸗ ſames Luſttſpiel, geſchickt aufgebaut, mit flüſſigem Dialog und ſpannender Handlung. Die Kolonialwaren ſind vertreten durch zwei erbitterte Konkurrenten, die ſich bis aufs Blut haſſen und den Konkurrenzkampf mit Mitteln führen, die in ihrer Plumpheit komiſch wirken. Verwirrt wird die Angelegenheit dann weiter durch einen geſchäftstüchtigen Wirt, der aus dem Streit der beiden Kolonialwarenhändler für ſich und ſeine Tochter Nutzen ziehen will. Sieger über blaſſen Konkurrenz⸗ neid und berechnende Geſchäftstüchtigkeit bleibt aber die Siebel! Ja, jal Es iſt richtig wie im Roman. Die Kinder der kampfluſtigen Krämer haben ſich einſt als Kinder ſo gern gehabt. Und als ſich ihnen die Gelegenheit zu ruhiger Aus⸗ ſprache bietet, da ſehen ſie gar nicht ein, warum die alte Liebe denn roſten ſolle. So verloben ſie ſich dann friſchweg und ſtatt eines erbitterten Konkurrenzkampfes erlebt die ſtaunende Kundſchaft die neue Firma: die vereintgte Kolonkalwaren⸗ handlung Krebs und Redlich, denn dieſe ſtolzen Namen füh⸗ ren die von der Wucht der Tatſachen beſtegten Väter.— In⸗ tendant Ernſt Martin wußte durch ſeine friſch zupackende Regie, die ein Spiel voll Tempo und Laune ſchuf, das Stück zum vollen Erfolge zu führen. Dem Geſchehen ſchuf Fritz Huhnen das entſprechende farbenfrohe Bühnenbild.* 4 12 Pee eee d 12 2 Montag, den 26. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 550 no S piel B. f. R. berliert Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk 03 Ludwigshafen— V. f. R. Mannheim:0 Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:1 (abgebrochen). 8 Durch den Bußtag fanden im Rheinbezirk am Sonntag nur zwei Spiele ſtatt und zwar in der Pfalz, in Ludwigshafen, wo kein Spiel⸗ verbot beſteht. Von den 2 Spielen mußte das eine wegen des ſchlech⸗ ten Wetters nach kurzer Zeit abgebrochen werden. Phönix führte gegen Pfalz mit:1 und hätte das Spiel auch gewonnen. V. f. N. ⸗ Mannheim mußte ſich im Rückſpiel von O08 Ludwigshafen mit:2 ſchlagen laſſen. Dieſe 2 Verluſtpunkte können V. f. R. den 2. Platz koſten, den es immerhin noch erreichen konnte.— Auch in den anderen Gruppen mußten verſchiedene Spiele wegen des ſchlechten Wetters abgebrochen werden. In der Gruppe Nordbayern konnte der 1. F. C. Nürnberg auf eigenem Platze die Sp. Vg. Fürth, die bis jetzt die Tabellenführung hatte, 310 ſchlagen und dadurch mit Fürth punktgleich werden. Der Stand der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkt B. f. L. Neckarau 12 10 1 1 29.11 21 Sportverein Waldhof 12 7 3 2 30:13 17 B. f. R. Mannheim 13 8 8 2 26:19 17 Spielvg. Sandhofen 13 6 2 5 29:27 14 1908 Mannheim 12 4 4 4 22:18 12 Phönix Ludwigshafen 13 4 4 4 20:20 12 S9. Vg Mundenheim 13 5 2 6 20:56 12 1903 Ludwigshafen 14 2 3 9 12:26 7 Pfalz Ludwigshafen 11 0 0 11.85 0 »Das abgebrochene Spiel S. V. Waldhof— Pfalz Ludwigshafen und Phönix Ludwigshafen Pfalz Ludwigshafen(:1) iſt nicht gewertet 03 Ludwigshafen— V. f. R. Maanheim 220(:0) Den geſtrigen Kampf in Ludwigshafen konnte man wohl als Vorſpiel des nun einſetzenden Endkampfes in der Rheingruppe be⸗ trachten. Was nun folgt iſt die eigentliche Frucht des ſeitherigen Ringens in langen Monaten. Der Buß⸗ und Bettag in Baden war ſozuſagen die Ruhe vor dem Sturm. Nicht wenige waren von Mannheim geſtern über den Rhein gewandert, um dem nach der Ge⸗ ſamtlage wohl zu erwartenden harten Strauß beizuwohnen. Die Miſchung der verſchiedenartigſten Intereſſen hatte auch ein ſehr buntes Publikum um die Feloſchranken des 03 Platzes geſchart. Mancher offte wohl im Stillen vielleicht eine Senſation zu erleben. Wer allerdings glaubte, gewiſſe Nachwehen vom Vorſpiel aus⸗ koſten zu können, wurde gründlich enttäuſcht, denn es war für Ruhe auch von der Platzlettung geſorgt. Das Ganze wickelte ſich in nor⸗ malem Rahmen ab. Was aber als ſeltene Begleiterſcheinung anzu⸗ ſprechen iſt, war das ungewöhnlich ſchlechte Wetter. Sturm und Regen ſind die ärgſten Feinde des Fußballſpiels; man konnte geſtern ruhig behaupten, daß der Wind ſo viel mit dem Leder, als die Mannſchaften ſelbſt ſpielte, darin liegt ja eigentlich ſchon der Haupt⸗ teil einer Kritik. Es war erſtaunlich, wie wenig beiderſeits die ſtarken Windverhältniſſe und ſpäter noch der einſetzende Regen in Berechnung geſtellt wurden. Flügelbedienung wie in Tagen ſom⸗ merlicher Luftruhe mit weiten, hohen Bällen, als„Briefe, die ihn nicht erreichten.“ Ueberhaupt reichlich hohes Spiel dazu eine Schuß⸗ unentſchloſſenheit und Aufgelöſtheit des V. f..⸗Angriffs in der erſten Hälfte bei Rückenwind, der doch zum Schießen aus jeder Lage förmlich einlud, zumal Ball und Boden naß und ſchlüpfrig waren. Eckbälle, die anſcheinend in die Wolken ſollten. Die einzigen Licht⸗ blicke denkender Taktik war das Verhalten Hügels im Mannheimer Tor nach der Pauſe, der dem tückiſchen Gegenwind bei Torabſtößen mit entſchloſſenen Ausbällen zu Leibe ging und ſo ſicher manche ge⸗ fährliche Situation vom Leibe hielt. Dann das Vornehmen von Fleiſchmann und Hoßfelder in den Sturm, da Vanhauer, Hoch und Müller hinten mit den gegen den Wind ſtehenden ogern fertig wer⸗ den konnten. Entſcheidend war aber jedenfalls das kurz vor Spiel⸗ ende einſetzende beſonnenere Verhalten des 03⸗Angriffs, der endlich vor Toresſchluß die Lage richtig erfaßte, aus allen Lagen und Ent⸗ fernungen ſchoß, was zuerſt nur Unſicherheit der...⸗Abwehr zeitigte, aber als weitere Folge dann auch die beiden ſiegſichernden Treffer brachte. 03 gewann in dieſer Hinſicht denn auch verdient, wobei aber die Abwehr vor der Pauſe und gegen den Wind einen großen Anteil hat. War man von vornherein geneigt, den Kampf unter den abnormen Witterungsverhältniſſen mehr auf Glück und Zufall zu ſtellen, ſo zeigte doch der Geſamtverlauf, daß Ueberlegung und richtige Handlung— wenn auch erſt gegen Ende— von wichtiger Einwirkung waren. Schneider ⸗ Offenburg der gut leitete und nichts aus der Hand gab, kann man aber die Frage vorlegen, ob das ſcheußliche Wetter einen Spielabbruch ſchon im Intereſſe der Geſundheit der Spieler nicht gerechtfertigt hätte?— Sport ſoll härten, gewiß, aber auch dieſe Härtung hat ihre Grenzen. Mit ſeiner e muß man ſich ſchließlich als dem Entſcheidenden ab⸗ nden. Vom Spielverlauf kann im Weſentlichen geſagt werden, daß V. f. R. vor der Pauſe die Lage nicht zu nützen verſtand und daß er ſo ſtark belaſtet, in die zweite Hälfte hinüber mußte. Weiter, daß 03 häuſigere und beſſere Gelegenheiten herausſpielte und im Ganzen dite vertretene Anſchauung beſtätigte, daß es auch den führenden Mannſchaften trotz weſentlicher Schwächung immer wieder zu ſchaffen macht. Erwähnenswert iſt noch, daß Feſer zum erſtenmal wieder mitwirkte. Zwei wichtige und jedenfalls kaum mehr auszugleichende Punkte ſind dem V. f. R. ſomtit entgangen, als Zuwachs für os, das kaum viel damit anfangen kann. Das iſt trotz allem bitter. Als Ganzes, der geſtrige Kampf, eine Beſtätigung der Unberechenbar⸗ keiten am Rhein. Die Tore ſchoſſen Swatſchima aus Schrägſtellung und größerer Entfernung und Scherzinger der gar aus 35 Meter von der Außenlinte einſchoß. Auch beim Fußball heißt es: Wer wagt, gewinnt. Aug. Müßle ** Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:1(abgebr.) Nicht nur das Unweſentliche dieſes Lokaltreffens, ſondern auch die für Ausübung eines Sports vollſtändig ungünſtige Witterung trugen dazu bei, daß höchſtens 500 Zuſchauer den Weg zum Phönix⸗ platz antraten. Es war aber auch wirklich kein Genuß, bet dieſem Regen und Wind den Aufenthalt im Freien zu ſuchen. Als dann nach 24 Minuten ein heftiger, vom Wind ſtark getriebener Regen niederging, waren die ungedeckten Zuſchauerplätze raſch geleert. Es war auch unmöglich, unter dieſen Witterungsverhältniſſen den Kamyf fortzuführen: nach 24 Minuten wurde das Spiel abgebrochen. Der Platz ſelbſt befand ſich nur im Mittelfeld in einigermaßen annehm⸗ barer Verfaſſung, die Außenſeiten waren durch den Regen ſtark auf⸗ geweicht und glatt, ſodaß die Spieler nur ſchwer das Gleichgewicht bewahren konnten. Als Schiedsrichter amtierte Herr Keßler ⸗ Mainz zufrieden⸗ ſtellend. Beide Mannſchaften erſchienen in ſtärkſter Beſetzung, Pfalz wieder mit Dolland. Der 24 Minuten währende Kampf ſtand faſt durchweg in techniſcher Beziehung im Zeichen der Phönixleute, ſodaß wohl angenommen werden kann, daß der Platzbeſitzer das beſſere Ende am Schluß auch für ſich gehabt hätte. Bereits in der 4. Minute erzielte Lindemann auf eine Flanke von Gußner das Führungstor, dem in der 10. Minute durch ein Eigentor der Pfälzer der zweite Treffer folgte. Die Pfälzer kamen in der 21. Minute durch ihre erſte Ecke mit anſchließendem flachen Sport München, gegen Oberitalien in Ludwigshafen Schuß von Keller zu ihrem Erfolg. Der heftig niedergehende Regen machte in der 24. Minute ein Weiterſpielen unmöglich, ſodaß das Treffen beim Stande von:1 für Phönix unfreiwillig abgebrochen werden mußte. Byg. Weitere Ergebniſſe Süddeutſchlaud Berbandsſpiele Gruppe Nordbayern: 1. F. C. Nürnberg— Sp. Vg. Fürth 30. Gruppe Südbayern: Bayern München— Teutoria⸗München 422; D. S. V. München— Schwaben Ulm:1; Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg 411. 5 Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers— V. f. B. Stuttgart :2; V. f. R. Heilbronn— Stuttgarter S. C. 811. Gruppe Sgar: S. V. 05 Saarbrücken— Saar 05 Saarbr. ausgef.: Kreuznach 02—.C. Pirmaſens:0(abgebr.); V. f. R. Pirmaſens — Boruſſia Neunkirchen 110(abgebr.). Gruppe Main: Germania Bieber— Rot⸗welß Frankfurt ausgef.; Viktoria Aſchaffenburg— Fechenheim 03:1; Sp.⸗Vg. Hanau 60/94— Eintracht Frankfurt:4; F. S. V. Frankfurt— Offenbacher Kickers abgebr.; Union Niederrad— Hanau 93 abgebr.. Gruppe Heſſen: Sp. Vg. Arheilgen— Haſſia Bingen abgebr.; 1. F. C. Langen 03— Höchſt 01:1(abgebr.). Vorderpfalzkreis 1904 Ludwigshafen— Viktoria Herxheim:1 F. V. Frankenthal— S. Fr. Landau 628 Arminia Rheingönheim— Germersheim:0 abgebr. V. f. R. Oggersheim— 1908 Mutterſtadt:0 abgebr. 1914 Oppau— Revpidia Ludwigshafen:0 abgebr. F. B. Speyer— A. S. V. Ludwigshafen 90:0 abgebr. 8 Da hatten es die Vereine der rechtsrheiniſchen Kreisliga doch beſſer, ſie ließ der Bußtag ihren Spielbetrieb eine unfreiwillige Unterbrechung erfahren, aber gerade an einem der ſchlechteſten Sonn⸗ tage, ja wohl an dem ſchlechteſten der diesfährigen Saiſon überhaupt. Regen ſeit Tagen, Regen an dieſem Sonntag und dazu einen orkan⸗ artigen Sturm, der ein Berechnen des Balles einfach unmöglich machte, der dafür aber alles dem blindwalterden Zufall anheimgab. In der Mehrzahl der Fälle tat man das Klügſte, man brach die Kämpfe zeitig ab, bevor noch eine Partei einen beſonderen Vorteil erringen konnte. In Rheingönheim hatten die Arminen zwar ſchon zwei Tore vorgelegt, ſie dürften den Neuling wohl aber auch in der Wiederholung ſicher bezwingen. Wie ſehr diesmal alles von den Launen des Wetters abhing, bewieſen die Ergebniſſe der beiden zu Ende geführten Treffen. Da haben wir die große Ueberraſchung aus Ludwigshafen, wo ſich Herxheim den Germanen mit:1 Toren beugen mußte, wo die Platzherren allerdings den Sieg bereits bei der Pauſe mit 41 ſo gut wie ſicher hatten, zumal die Herrheimer Abwehr einen überaus ſchwachen Tag hatte. Durch dieſe über⸗ raſchend hohe Niederlage iſt Herxheim zunächſt aus dem Kreis der Meiſterſchaftsanwärter gleichfalls ausgeſchieden. ſo daß doch wohl Frankenthal und Speyer das Ende unter ſich ausmachen werden. Der Tabellenführer Frankenthal mußte zu Hauſe eine ſchwere Ner⸗ venprobe beſtehen. Als Landou bis zum Wechſel den ungemein hef⸗ tigen Wind zum Bundesgenoſſen hatte, war es ihnen möglich, drei Tore vorzulegen, ohne daß Frankenthal zu nem einzigen Erfolg gekommen wäre. Dann allerdings wendete ſich das Blatt; im gleichen Maße wie Frankenthal jetzt mit dem Wind überlegen wurde, fiel Landau mehr und mehr zurück, ſo daß Frankenthal zunächſt gleich⸗ ziehen und dann mit drei weiteren Toren auch noch einen klaren Sieg erringen konnte. 5 5 Tabelle: Vereine Splels Punkte Frankenthal 12 2821 Speyer 11 18:4 Herxheim 12 17:7 Oppau 10 13:7 1904 Ludwigshafen 11 12:10 Oggersheim 1¹ 1012 Revidia Ludwigshafen 11:13 Rheingönheim 11:13 Mutterſtadt 11:15 A. S. V. Ludwigshafen 11:16 Landau 12 6·1 Germersheim 11:18 Vor neuen Konflikten im D. F. B. Angriff auf die Lehrſpiele— Drei Großkämpfe Süddentſchlauds Als auf der Bundestagung in Weimar zwar die Aufhebung des Boykotts der mitteleuropäiſchen Berufsſpielermannſchaften gegen die Stimmen von Süd⸗, Sübdoſtdeutſchland und Berlin ab⸗ gelehnt, dafür aber„Lehrſpiele“ gegen die Profis in Ausſicht geſtellt wurden. da war zu erwarten. daß dieſe„Lehrſpiele“ von den Ver⸗ einen und Verbänden nun in Maſſen beantragt würden. Die Er⸗ wartungen haben nicht getrogen, der Anſturm der Vereine auf die Lehrſpiele iſt tatſächl'ich ganz beträchtlich. Allein aus Sübdeutſch⸗ land haben innerhalb der kurzen Friſt 13 Vereine um Genehmigung von Lehrſpielen erſucht, und zwar die Vereine 1. FC. Nürnberg, Bayern München, ASV. Nürnberg, FSV. Frankfurt, Eintracht Frankfurt, Sp. Vg. Fürth. FV. Saarbrücken. Vin. Mannhe em. Phö⸗ nix Karlsruhe. VfB. Stuttgart und Wacker München. Es liefen aber auch Geſuche aus Weſt⸗ und Mitteldeutſchland, alſo aus Verbänden ein, die gegen die Spiele mit den Profis ſind. Ein Beweis dafür, daß in dieſen Verbänden die Vereine durchaus nicht ſämtlich die Stellung ihrer Verbands⸗Vorſtände einnehmen. Die große Zahl der Bewerbungen um Lehrſpiele hat in Weſt⸗ und Mitteldeutſchland, in den Verbänden alſo, die bekanntlich die Sportmoral in Erbpacht genommen haben, bereits verſchnupft. Weſt⸗ und Mitteldeutſchland ſtellten nämlich den Antrag. den Begriff „Lehrſptele“ genauer zu umreißen. Man will bei der Einrichtung der„Lehrſpiele“ in dieſen Verbänden etwas anderes geplant haben, als jetzt die Praxis zu ergeben droht. Unter„Lehr⸗ ſpiele“ will man lediglich die Art von Uebunagsſplelen verſtehen, wie ſie vor den Olympiſchen Spielen von den DyB.⸗Mannſchaften gegen„Cowdenbearth“ ausgetragen wurden. Man befürchtet. daß bei der Sitzung des Dy.⸗Geſamtvorſtandes, die Anfang Dezember über die Lehrſpiel⸗Anträge entſcheiden fell, der Einfluß von Weſt⸗ und Mitteldeutſchland zur Ablehnung aller Anträge füh⸗ ren wird. In dieſem Falle dürfte es höchſtwahrſcheinlich zu ernſte⸗ ren Konflikten kommen, denn die ſüddeutſchen Vereine haben den Di B. davon in Kenntnis geſetzt, daß ſie auch im Falle elner Ablehnung threr Anträge ſpielen werden. Inzwiſchen ſind bereits einige Lehrſplele für Verbandsmann⸗ ſchaften genehmigt worden. Nach dem Treffen der Berliner gegen Wien will der Süddeutſche Verband die folgenden drei ſchon geneh⸗ migten Spiele austragen: gegen Nlederöſterreich am 9. Jan. in Nürnberg, gegen Zentralungarn am 13. März in im Mai in Frankfurt a. M. Da Niederöſterreich identiſch mit Wien. Zentralungarn mit Budapeſt und da ferner Oberltalten ſtets die italien iſche National- Das Withtigſte vom Sonntagsſport Tagung des ſüddeutſchen Leichtathletikausſchuſſes in Frand⸗ furt a..: Auch hier Breitenarbeit.— Die Süddeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften in Mannheim. 1 Nur 2 Verbandsſpiele im Rheinbezirk: V. f. R. verliert gegen 03 Ludwigshafen.— Phönix—Pfalz wird abgebrochen. * Die ſüddeutſche Rugbyvertretung ſiegt gegen Branden⸗ burg—Mitteldeutſchland mit:4 in Leipzig. ** Der Heidelberger Hockeyklub ſpielt gegen den Berliner H. C. in Berlin unentſchieden 313. * Hallentenniskampf Berlin Päris in Düſſeldorf: Berlin führt am erſten Tag mit:1. 5 Deutſcher Schwimmerſieg in Brüſſel: Küppers hat im Rückenſchwimmen keinen Gegner. a* Das Gefallenen⸗Gedenkſchwimmfeſt in Berlin. *. Der A. D. A. C. tagt in Leipzig: Die Behandlung der Flaggenfrage. 5 Kunſtturnen der Goldſtädte Pforzheim, Hanau und Schwä⸗ biſch⸗OGmünd in Hanan: Pforzheim ſiegt vor Hauau und Schwäbiſch⸗ Gmünd. CC((CbC(Cc((C0CC(cTGGTGTT0TVTVTTTTTTTT Hotken Großer ſüddeutſcher Hockey Erfolg in Verlin Heidelberger H. C. ſpielt:3 gegen den Berliner H. C. Berlin hatte am Sonntag einige Hockeyſpiele von Bedeutung, von denen das wichtigſte in Dahlem auf dem Platze des Berliner H. C. vor ſich ging. Zwei bisher noch ungeſchlagene Mannſchaften trafen aufeinander, der Berltner H. C. und der füddeutſche Spitzenklub H. C. Heidelberg. Ungeſchlagen wie ſie waren, trennten ſie ſich auch. Das Spiel endete:8. Die junge ſüddeutſche Elf fiel durch ihre hervor⸗ ragende Technik auf und Brück in der Berliner Läuferreihe mußte alles aufbieten, um den gefährlichen rechten Heidelberger Flügel Horn— Zapp zu halten. Durch Verſagen der B. H..⸗Verteidigung konnten die Gäſte bis zur Pauſe zu einer:0⸗Führung kommen. Nach Wiederbeginn drehte Berlin mächtig auf und der Erfolg waren 3 Tore, wodurch alſo der B. H. C. bereits in Vorteil war und den Sieg ſicher zu haben ſchien. Kurz vor Schluß aber war es Hans Hausmann, der eine ſeiner gefürchteten Strafecken verwandelte und damit das:8 herſtellte.. * T. G. Heidelberg. V. 1846 Mannheim 221 Da am Bußtag für Baden ſämtliche ſportlichen Veranſtaltungen unterſagt ſind, ſo wurde die für Heidelberg vorgeſehene Begegnung auf T. F..⸗Platz in Ludwigshafen zur Durchführung gebracht. Dieſe unfreiwillige Wahl dürfte ſich in dieſem Fall als wvecht vorteilhaft dor⸗ wieſen haben, da der Platz im Ludwigshafener Stadtpark ein gut Quantum Regen vertragen kann und ſich trotz der ausgiebigen Nie⸗ derſchläge in den letzten Tagen doch in ſehr guter Verfaſſung befand. Nach dem guten Abſchneiden der Mannheimer Turner beim Heidel⸗ berger Hockey⸗Club, durfte man dieſer Begegnung mit einem weiteren der ſtärkſten ſüddeutſchen Vereine mit großem Intereſſe entgegen⸗ ſehen, hatte die T. G. H. doch erſt in voriger Woche zwei internationale Siege errungen. Leider waren die Heidelberger gezwungen, für ihren Mittelſtürmer und Rechtsaußen Erſatz einzuſtellen, was ſich eben doch in dem ſonſt weitaus ſtärkſten und erfolgreichſten Mannſchafts⸗ teil der Heidelberger nachteilig auswirkte. Doch auch Mannheim war durch Verletzungen mehrerer ſeiner beſten Kräfte geſchwächt, ſo⸗ daß die Chancen etwa gleich waren. Die Mannheimer Turner hielten ſich auch gegen dieſen ſchweren Gegner ſehr gut. Noch fehlt ihnen allerdings das Flüſſige in den Aktionen, dieſes genaueſte Ineinanderübergreifen der Handlungen, wie es uns die Heidelberger trotz ihres ſtets ſehr ſchnellen Tempos ſo glänzend demonſtrierten, aber die Elf iſt doch techniſch weit beſſer ge⸗ worden, hat taktiſch durch die Spiele mit ſchweren Gegnern viel ge⸗ lernt und bringt bei Erfolgen einen derartigen faſt unwiderſtehlichen Elan auf, daß ſie diesmal faſt noch zum Ausgleich gekommen wäre. Ein ſchwacher Punkt war kaum zu finden, vielleicht könnte der Links⸗ außen noch wendiger werden, er leidet aber vor allem unter der fal⸗ ſchen Taktik ſeines Hintermannes, der ihn mitunter überlaſtet, anſtatt ihn durch Flügelwechſel auch einmal zu entlaſten.— Heidelbergs An⸗ griff habe ich ſchon beſſer geſehen; es wollte allzu häufig nicht recht klappen, obwohl die beiden Erſatzleute gewiß nicht ſchwach waren, vielleicht aber doch nicht ganz die Schnelligkeit der übrigen beſitzen. In der Läuferreihe wie immer Ueberle in der Mitte der überragende Führer, etwas ſchwach dagegen der rechte Läufer. Heidelberg legt in dem ſchnellen Kampf ſofort mächtig los, erzielt ſofort ein Tor, das aber wegen Stockfehlers nicht gegeben wird. Dann vermag auch Mannheim ſeine erſten guten Chancen herauszuſpielen, ohne aber mehr Erfolg zu haben als die Heidelberger, denen nur nach Fußſpiel ein wieder ungültiger Treffer gelingt. Jetzt beginnt Hei⸗ delberg leicht überlegen zu werden, doch fällt erſt nach 25 Minuten der verdiente Führungstreffer; Maunheims Torwart hat mehrmals ſehr gut abgewehrt, als Heidelbergs Mittelſtürmer einen ſcharf parterten Ball glänzend ſtoppt und hoch einſchießt. Nach der Pauſe ſtrebt Mann⸗ heim mit Macht nach dem Ausgleich. Mehrere gute Chancen, ſelbſt ene Strafecke werden knapp vergeben, bis dann Heidelberg bei einem ſchnellen Barſtoß zu einem zweiten Erfolg kommt. Mannheim gibt ſich noch nicht geſchlagen, verſchärft das Tempo, ein feiner Schlenzball prallt von der Querlatte zurück, doch dann gelingt Spieß nach guter Geſamtkombination der Ehrentreffer,:1. Die Bemühungen um deu Ausgleich bleiben erfolglos. II. Mannſchaften 45 für Heidelberg. 1. 8. 4 5 a 8 T. F. C. Ludwigshafen— T. Gde. Worms 12 Die Ludwigshafener Turner haben gegen die Vorjahre entſchie⸗ den an Spielſtärke nicht wenig eingebüßt. Zudem mußten nun noch einige ihrer Beſten erſetzt werden, ſodaß die Niederlage nicht über⸗ raſcht, die aber dennoch unbedingt hätte vermieden werden können. Der Hauptfehler liegt hier wohl in einer falſchen Mannſchaftsaufſtel⸗ lung; man hat einen Innenſturm, in dem ein Verteidiger und ein ausgeſprochener Flügelſtürmer ſtehen, die aber immer als ungelernte Innenſpieler viel zu dicht neben ihrem Mittelſtürmer ſtehen, ſodaß das ſpielſtarke Innentrio nur allzu leicht abzudecken iſt. Die Flügel ſind weit ſchwächer und auch für Flügelſtürmer zu langſam. Der Läuferreihe mangelt es an guter Technik, das Zuſpiel blteb zumeiſt ſehr ungenau, aber auch taktiſch falſch ohne Flügel⸗ und Flankenwech⸗ ſel. Der Torwart iſt zuverläſſig, desgleichen die Verteidiger, wenn auch die vielen direkten Schläge des beſſeren unangenehm auffielen. Worms iſt eine noch unfertige Elf, die in der erſten Halbzeit ſich bereits zu ſehr verausgabt hatte und nachher ihrem eigenen Tempo zum Opfer fiel. Ueberragende Könner enthält die Mannſchaft nicht; ſie hatte entſchieden Glück, als ſie zur Zeit des beſſeren Spiels der Platzherren durch zwei ſchnell nacheinander errungene Tore den Steg mannſchaft ſtellt, dürften die drei Spiele im Grunde genommen als Länderkämpfe zu werten ſein. i errang, während Ludwigshafen nur noch das Ehrentor entgegenſetzen konnte. H. B. 6. Seite. Nr. 550 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. November 1928 Auch in Siddeutſchland Breitenarbeit Tagung des füddeutſchen Leichtathletik. ausſchuſſes in Frankfurt a. M. Die Termine für 1929.— Die Sübdeutſchen Meiſterſchaften in Mannheim Der Leichtathletikausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletikverbandes trat am Samstag und Sonntag in Frankfurt am Main zu feiner erſten Sitzung nach der Neuordnung der Dinge auf dem Kiſſinger Verbandstag zuſammen. Die Leitung der Ver⸗ ſammlung hatte der Verbandsſportwart Miller⸗Nürnberg. Ihm zur Seite ſtanden die Vertreter der Leichtathletik im Verband Ritzen⸗ Ulm ſowie dere 3. Vorſitzende des Verbands Schindel⸗Worms. Hin⸗ zugezogen waren ferner der Frauenſportwart Vahlberg ⸗Stuttgart, ſowie die Bezirksſportwarte Hall⸗München für Bayern, Klein⸗Karls⸗ ruhe für Württemberg⸗Baden, Liſt⸗Ludwigshaſen für den Bezirk Rhein⸗Saar und Schröder⸗Frankfurt a. M. für den Bezirk Main⸗ Heſſen. Schließlich wohnte auch noch der Hansballvertreter Becker⸗ Wiesbaden und Kreisſportwart Leunig⸗Frankfurt a. M. der Ver⸗ ſammlung bei. Die Beratungen erſtreckten ſich zunächſt in der Hauptſache auf das neue Problem der 5 Arbeit in die Breite. Nachdem ſich die deutſche Leichtathletik in den letzten Jahren faſt gusſchließlich der Arbeit an der Spitzenleiſtung zugewandt hatte, will man letzt neue Wege gehen, man will mehr in die Breite und in die Tiefe öringen. Die Ausbildungsarbeit ſoll ſich nicht mehr in der Hauptſache auf eine kleine Schar von Spitzenkönnern, ſondern auf die breite Maſſe erſtrecken. Zu dieſer Arbeit iſt in erſter Linie ein gahlrelcher und gut ausgebildeter Stamm von Lehrkräften notwen⸗ dig. Dieſe Kräfte werden in einer Relhe von Kurſen herangezogen. Zentrum der Kursarbeit iſt für Süddeutſchland das Verbandsjugendheim in Ettlingen uukt dem Verbandsſportlehrer Brechenmacher. Hier fanden und finder zahlreiche Kurſe für Uebungsleiter, Vereins⸗ und Gruppenſportwarte für Männer und Frauen auf dem Gebiete der Leichtathletik, des Fußballs und des Handballs ſtatt. Außerdem wird der Verbands⸗ ſportlehrer auch das Verbandsgebiet bereiſen, um Kurſe ähnlich dem vor kurzem bei den Stuttgarter Kickers durchgeführten abzu⸗ Halten. Die Bezirksſportlehrer werden in ähnlicher Weiſe beſchäftigt. Ihr Programm wurde in Frankfurt a. M. feſtgelegt. Die Arbeit der Sportlehrer iſt bereits ſeit einiger Zeit im Gange. Die Arbeit in die Breite wird aber noch an anderen Stellen einſetzen. Man wird zukünftig bei allen Meiſterſchaftskämpfen 6 ſtatt bisher 3 Sieger⸗ preiſe geben. Die Verein s⸗ und Klubkämpfe ſollen ſtär⸗ ker gepflegt und Vorgabe⸗Wettbewerbe auch auf allen Mittelſtrecken auf die Würſe und Sprünge ausgedehnt werden. Ferner ſollen die großen Staffelläufe ausgebaut und mehr als bisher geübt werden. Die Alten⸗Herren⸗Wettbewerbe müſſen nicht nur bei den Meiſterſchaſtskämpfen, ſondern bei allen Veranſtaltungen der Leicht⸗ athletik zur Regel gemacht werden, und zwar in Form eines Drel⸗ kampfes, zuſammengeſetzt aus 100 Meter⸗Sprung und Wurf. Die Mannſchaftswetbewerbe ſollen über den Speerwurf hinaus auch auf Stoßen, Lauf und Sprung ausgedehnt werden. Den kleineren Ver⸗ einen wird die ſtärkere Beachtung von Uebungswaldläufen und Schnitzelfagden empfohlen. Die Anfänger⸗ und Jugendwettbewerbe ſollen nicht nur mehr auf dem Papier ſtehen, ſie müſſen auch in größerem Ausmaße zur Durchführung kommen. Man beabſichtigt weiter die Lehrerſchaft in ſtärkerem Maße für die Arbeit des Verbands zu intereſfteren. Demnächſt wird in Ettlingen ein beſonderer Kurs für die Lehrerſchaft ſtattfinden. Für die Jugend werden beſondere Maßnahmen ergriffen: Freier Eintritt für Jugendliche, beſonders für ſolche Jugend⸗ liche, die im Beſitz des Sportabzeichens ſind, bei allen Veranſtal⸗ tungen in Fußball, Handball und in der Leichtathletik wird⸗befür⸗ wortet. Mit der Beſchaffung von neuen Uebungs möglichkeiten ollen ſich alle Stellen intenſiv Heſchäftigen. Sie ſollen mit den Behörden Verhandlungen anknüpfen, ſtändige Beziehungen pflegen und ſich Ein unverſtändliches Startverbot der D. S. B. Verfolgungsſtaffel der Turnerſchaft Das reichhaltige Programm beim Feſt des Vereins Deultſche Sportpreſſe am Dienstag, 27. Nov. im Berliner Sportpalaſt hat in letzter Minute eine Aenderung erfahren müſſen, denn die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat ſich auf den recht engherzigen Standpunkt geſtellt, ihren Mit⸗ gliedern prinzipiell die Teilnahme an Sportpreſſefeſten zu unter ⸗ ſagen, da hier auch Profeſſionals in Aktion treten. Die Sport⸗ behörde läßt dabei ganz außer acht, daß ſich dieſe Berufsſportler ohne jede materlelle Entſchüdigung, ſondern der Ehre halber in den Dienſt ber guten Sache ſtellen, handelt es ſich doch um eine Veranſtaltung, deren Erträgnis der Wohlfahrtskaſſe des Vereins zugute kommt. Für die gegen ihren Willen verhinderten Leichtathleten ſind mit dankenswerter Bereitwilligkeit wieder einmal die Turner in die Breſche geſprungen, deren oberſte Behörde, die Deutſche Turnerſchaft, zum Glück weit mehr Verſtändnis für das große Pro⸗ pagandafeſt des Sportes zeigt. In einer 10mal 1 Runden ⸗Ver⸗ folgungsſtaffel nehmen T. i.., T. S. V. Schöneberg und Karlshorſter T. V. den Kampf gegen Akademiſcher T.., V. f. L. Charlottenburg und Schöneberger Turn⸗ und Sportelub auf. Die Deutſche Turner⸗ ſchaft wird am 27. November außerdem am Barren und Reck zwei Muſterriegen zeigen. Kunſtturnen ber brei Goldſtäbte Pforzheim, Hanau und Schwäbiſch⸗OHmünd Pforzheim ſiegt vor Hauau und Schwäbiſch⸗ a münd In Hanau fand am Sonntag in der neu errichteten Stadthalle die 3. Begegnung im Kunſtturnen der drei Goldſtädte Pforzheim, Schwäbiſch⸗Gmünd und Hanau ſtatt. In den bisher ausgetragenen zwei Begegnungen war Pforzheim und Schwäbiſch⸗Gmünd je ein⸗ mal als Veranſtalter ſiegreich geblieben, Hanau hatte beide Male den 3. Platz belegt und kam auch diesmal nicht zum Steg. Pforzheim ſiegte mit 397 Punkten ſicher vor Hanau mit 361. Schwäbiſch⸗Gmünd mußte ſich mit 350 Punkten diesmal mit dem letzten Platz begnügen. Schwimmen Deutſche Schwimmer in Brüſſel Dlympia⸗ Siegerin Braun ſchwimmt Weltrekord— Küppers⸗Vierſen überlegener Sieger Der erſte Tag des vom Cerele de Nation in Brüſſel veran⸗ ſtalteten Wettſchwimmens mit internationaler Beſetzung aing vor ausverkauftem Hauſe vor ſich. Der aaſtgebende Verein hatte eine Reihe der beſten Schwimmer und Schwimmerinnen aus Frankreich, Deutſchland und Holland verpflichtet. Die beſte Leiſtung des Abends bot die holländnulſche Olympia⸗Siegerin Braun. die im 200 Meter⸗ Rückenſchwimmen mit 259,2 einen neuen Weltrekord aufſtellte. Die bisberige Höchſtle ſtung gehörte ſeit dem 9. Februar 1924 der Ameri⸗ kanerin Sibul Bauer. Im 200 Meter Damen⸗Freiſtil traf Frl. Braun mit der deutſchen Rekordſchwimmerin Rene Erkenz⸗ Oberbauſen zuſammen. Auch bier ſiegte die Holländerin ganz über⸗ legen in der holländiſchen Rekordzelt von:47,8, die zufällig auch dem von der Deutſchen gehaltenen Rekord gleichkommt. Frl. Erkenz endete mit 256,2 auf dem zweiten Platz. Der Kölner Derichs konnte ſich im 900 Meter Frelſtilſchwimmen nicht zur Geltung brin⸗ . im zwelten Lauf zwar bis zux erſten Wende in Front, 8 1 zurück. Der Franzoſe Vaudeflauee 8 5 n von auch mit der Heranſchaffung bzw. Flüſſigmachung von Geldmitteln beſchäftigen. Die Vereinsmeiſterſchaften und Mehrkämpfe finden im nächſten Jahre einheitlich für alle Verbandsvereine am 23. Jul! ſtatt. Sie ſollen außer den Staffeln acht Einzelwettbewerbe umfaſſen. Es wird dabei eine Einteilung in drei Klaſſen vorgenom⸗ men. Die Klaſſe A muß zu jeder Uebung fünf Mann ſtellen, die Klaſſe B für drei Mann und die Klaſſe O für einen Mann pro Uebung ſich verpflichten. Jeder Teilnehmer darf, abgeſehen von den Staffeln, nur zwei Uebungen beſtreiten. Vereine der A⸗Klaſſe werden alſo zu dieſem Wettbewerb mindeſtens 20 Mann ſtellen müſſen. Dieſe Kämpfe werden als Süsddeutſche Vereinsmeiſterſchaften gewertet. Die Frankfurter Sitzung erörterte auch ausführlich die Fraue n⸗ ſportpflege und traf eine Reihe von Maßnahmen, die der För⸗ derung des Frauenſportes dienen ſollen. Man wird den Frauen⸗ ſport nicht fallen laſſen, ſondern im Gegenteil, weiter ſtark beachten. Neuartig wird die Betätigung der Fraun als Uebungsleiterin ſein. Neuartig ſind auch die Vereinsführerkurſe(die übrigens die Deutſche Turnerſchaft ſchon lange eingeführt hat). Major a. D. Hell hat in München mit einem Lehrgang bereits den beſten Erfolg gehabt. In Vereinsführerkurſen will man Kräfte für die Mitarbeit am Ver⸗ ein als Schriftführer uſw. heranziehen. Ein weiterer wichtiger Punkt der Tagung war die Beſprechung der Erfahrungen, die man in Süsdeutſchland mit der Ver⸗ einigung von Fußball und Leichtathletik gemacht hat. Dieſe Erfahrungen ſind, abgeſehen vom Bezirk Main⸗Heſſen, wo allerdings einige Fehler gemacht wurden, in allen Bezirken durch⸗ aus gut und erfreulich geweſen. Bei Beachtung und Vermeidung aller Fehlerquellen dürfte das Verhältnis zwiſchen Fußball und Leicht⸗ athletik auch dort, wo es bislang noch etwas zu wünſchen übrig ließ, harmoniſch werden. Die Leichtathletik wünſcht Fuß ballſpielverbot an den Tagen, an denen die großen Staffeln, die Vereinskämpfe und auch die Gruppen⸗ und Verbandsmeiſterſchaften durchgeführt werden. Ferner auch am Jugendtag. Die Termine für die Leichtathletikſaiſon 1929 Deutſche Frauenmeiſterſchaften: 20. u. 21. 7. im Frankſurter Stadion. Sitddeutſche Einzelmeiſterſchaften: 29. und 30. Juni in Mannheim. Süddeutſche Zehnkampfmeiſterſchaft: 1. September in Worms. Süddentſche Waldaufmeiſterſchaft: 14. April in Heilbronn. Südbeutſche Meiſterſchaft im 50 Kilometer⸗Gehen und 25 Kilometer⸗ Laufen: 22. September in München. Bezirksmeiſterſchaften finden im nächſten Jahre nicht mehr ſtalt, dafür aber Meiſterſchaften der Gruppen entſprechend der Einteilung des Verbandes. Kreismeiſterſchaften müſſen, Gaumeiſterſchaften kön⸗ nen durchgeführt werden. 5 Sämtliche beidarmigen Wettbewerbe fallen bei den zukünf⸗ digen Meiſterſchaften weg, dafür werden neu eingelegt 80 Meter⸗ Hürdenlaufen für Frauen und ein Dreikampf für Alte Herren, be⸗ ſtehend aus 100 Meter⸗Weitſprung und Kugelſtoßen. Hallenſportfeſte wurden für das ſüddeutſche Verbandsgebiet wie folgt feſtgelegt: Stuttgart: 280. Februar Frankfurt a..: 2. März. Niütruberg: 3. März. Das für den 6. Januar von der Frankfurter Ortsgruppe des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen geplante Hallenſportfeſt in Frankfurt a. M. kann unter Mitwirkung der D. S. B. nur dann ſtakt⸗ finden, wenn es ſich um lokal beſetzte Wettbewerbe handelt. Werden aber die Wettbewerbe international ausgeſchrieben, dann muß ſich die D. S. B. an die Erklärung der D. T. halten, die gemeinſame Starte neon Turzern und Leichtathleten bei internationalen und nationalen Veranſtaltüungen unkerfagt. Wenn die D. T. ihren Standpunkt ändert, dann wird das auch die D. S. B. tun und der ſüddeutſche Verband wird ſich den Entſchließungen der D. S. B. anpaſſen. l 77 W winner des erſten Laufes, wurde in 233,4 Dritter vor Derichs, der 236,4 benötigte. Küppers⸗Vierſen hatte im Rückenſchwimmen keinen ebenbürtigen Gegner und gewann unangefochten in 112,2 vor dem belgiſchen Meiſter Guerard Blitz. Günther⸗Gelſenkirchen wurde in 115,2 Dritter vor dem Holländer de Haas und Skamper⸗ Köln. In einem Schauſpringen konnten neben dem Kölner Plu⸗ mans noch Lenormand⸗Paris und van der Veen⸗Holland gefallen. Gefallenen⸗Gedenkſchwimmfeſt in Verlin Der erſte Tag Am Samstag begann das vom Berliner Schwimmſportklub ver⸗ anſtaltete Geſallenen⸗Gedenkſchwimmen im Hallenbad Wedding. Die gut beſetzten Wettkämpfe gipfelten im 1. Senior⸗Freiſtilſchwimmen über 200 Meter, das von Karl Schubert⸗Breslau in:26,6 vor dem Leipziger Eckſtein newonnen wurde. In den Waſſerballſpielen ſiegte Weißenſee 96:2(:2) über Spandau 04 und Magdeburg 96 war 18:5(724) über Waſſerfreunde 09 Spandau erfolgreich.— Die wichtigſten Ergebniſſe: 10 mal 50 Meter⸗Bruftſtaffel: 1. Berliner SV. 78 6216, 2. Weißenſee 96 681,9. a 4 mal 100 Meter⸗Jngendlageunſtaffel: 1. Berliner SC. 89:31,9, 2. Boruſſia⸗Pofeidon Stettin 5184.8. Senior⸗Freiſtilſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Magdeburg 96 484,6, 2. Berlin 89:36, 6. 1. Senuior⸗Freiſtilſchwimmen 200 Meter: 1. Schubert⸗Breslau :26,6, 2. Eckſteln⸗Leipzig:42. 2. Senior ⸗FFreiſtilſchwimmen 200 Meter: 1. Wichmann⸗ Hamburg :80,38, 2. Ul rich⸗Breslau 284,2. 2. Senior⸗Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Magdeburg 96:06,86, 2. Berlin 89 510,8. Der zweite Tag Auch am Sonntag hatte Berlin 89 mit dem Schwimmfeſt nicht den zu erwartenden großen Beſuch. Dafür war aber die ſportliche Aus⸗ beute ausgezeichnet. Schöne Kämpfe gab es beſonders im Waſſerball, zumal bei dem Treffen der beiden gleichaltrigen Vereine aus Magde⸗ burg und Weißenſee, Beide Mannſchaften waren ſich auch vollkommen gleichwertig, und wenn Magdeburg 96 ſchlileßlich auch:4 gewann, ſo war das Schußpech der Berliner ausſchlaggebend. Leider wurde verſchledentlich eine unnbtige Schärfe in das Spiel getragen. Karl Schubert⸗Breslau holte ſich die 100 Meter Freiſtil. Rlebſchläger⸗Zeltz brachte das Springen erwartungsgemäß an ſich, fand aber in Neu⸗ mann⸗Spandau einen ſtarken Gegner. Magdeburg 96 ließ ſich die 10 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel nicht nehmen. Die wichtigſten Ergebniſſe: Senior⸗Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1 Poſeidon⸗Leipzig 3115,8, 2. Boruftla⸗Sileſia Breslau 315,8. 2. Rückenſchwimmen 200 Meter: 1. Deutſch⸗Breslau 254,6, 2. Keller⸗Leipzig:55,6. 8 5 Bruſtſtaffel 6 mal 100 Meter: 1. ASB. Breslau 892,3, 2. erlin 78:36.— 10 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Magdeburg 96 11:27, 2. Poſeidon Leipzig 11:46,8. Springen: 1. Riebſchläger⸗Zeitz Platzziffer 7 119,04 Punkte, 2, Neumann⸗Spandau Platzziffer 8 115,9 Punkte 2. Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Wichmann⸗Eimsbüttel:05,5, 2. Goltz⸗Berlin 106,8. 1. Bruſtſchwimmen 200 Meter: 1. Dornheim⸗Berlin 89:01,8, 2. Haferkorn⸗Eimsbüttel und Broſeck⸗Breslau je 304,7. 100 Meter⸗Freiſtil: 1. Schubert⸗Breslau 104,2, 2. R. Dahlem⸗ Breslau:08. Schwellſtaffel(100 Meter, 150, 200 Meter, 150 Meter, 1000 Meter]: immyerein Eimsbüttel:55,8. 1. Berlin 89 87410, 2. Sanikätsſch Waſſerball: Berlin 89— Hell agdeburg(Berliner Abteilung! ö i 88 8%(l. ſehr aut beſucht. Radſport Radrennen in Stuttgark Erich Möller⸗Hannover ſiegt in 3 Läufen 4 Die Sportarena Stuttgart hatte ſich unter Leitung Knaak⸗Petetß in zwar mühevoller, aber doch fruchtbringender Aufbauarbeit eins ſtändige Gemeinde geſchaffen, die einen regelmäßigen Sportbetrieb garantiert. Auch am Samstag abend war die Sportarena wieder Im Mittelpunkt des Programms ſtand ein Dreter⸗ match für Dauerfahrer, an dem Erich Möller⸗Hannover, der Fran⸗ zoſe Pariſot und der Italiener Bordoni teilnahmen. Möller war in dieſem Rennen eine Klaſſe für ſich. Bei den Amateuren über⸗ ragte der Hannoveraner Koether. Die Ergebniſſe: Dauerrennen über 15 Km.: 1. 4 17:02, 2. Bordon 470 Mtr⸗ ück. 3. Pariſot 50 rück. 1 ile 4 Aber 21240, 2. Pariſot 440 zurück, 3. Bodon 480 Meter z id 185 20 1. Möller 27:45, 2. Pariſot 410 Meter zurück, 3. Bordoni 420 Meter zurück. Amateurrennen, Hauptfahren: 1. Koether⸗Hannover, 2. Zettner⸗ ö München, 3. Schellhammer⸗Stuttgart.. Ausſcheidungsfahren: 1. Altenburger⸗Kaſſel, 2. Kuhn⸗Augsburg. 150 Runden Mannſchaftsfahren: 1. Zettner⸗Altenburger 20., 38:01, 2. Gebrüder Welſer⸗Stuttgart 13 Punkte. 1 Runde zurück, 3. Koether⸗Rudolph 20 Punkte. Boxen Schwere Leute in Berlin Abend der Schwergewichte im Sportpalaſt Der Abend der Schwergewichtsboxer im Berliner Sportpalaßt am Freitag fand einen ausgezeichneten Beſuch; die ſchweren Ge⸗ wachtsklaſſen haben nun einmal in Deutſchland die größte Populari⸗ tät und deshalb war dieſes ausgeſprochene Schwergewichtsturnter ein guter und erfolgreicher Gedanke, obwohl ſportliche Höhepunkte ausblieben und ſicherlich einige leichtere Boxer mehr ſportliche Be⸗ wegung in die Veranſtaltung getragen hätten. Hans Schönrath⸗ Krefeld(der Ex⸗Amateur) und Hans Biſchoff⸗Dortmung waren ſchon in der vierten Runde zu Ende. Schönrath landete mit ſeiner Linken wiederholt am Kopf ſeines Gegners und war auch ſonſt beſſer, als er in der 4. Runde in einen Geraden Biſchoffs lief und zu Boden mußte. Biſchoff ſchlug nach und mußte disqualifiziert werden, ſodaß Schönrath den Sieg behielt. Schwach war die Ausſcheidung zwiſchen Dr. phil. Bach⸗ Heidelberg und Karl Walter Berlin. a zeigten, daß ſie doch noch nicht reif genug ſind. Dr. Bach erhielt den Punktſieg, es wäre aber beſſer, ihn von der Liſte der Meiſterſchafts⸗ bewerber zu ſtreichen. Boxeriſche Ueberlegenheit zeigte der Ameri⸗ kaner Carl Carter gegen Erunſt Röſemann⸗ Hannover. Carter war zuerſt überlegen und landete, wie er wollte. Röſemann, der alles einſteckte, kam von der 4. Runde an aber nach vorn, da Carter ſich doch im Tempo überſteigert hatte. So kam Röſemann in Vorteil, aber trotzdem ſchien er ſeinen Vorſprung noch längſt nicht aufgeholt zu haben, ſodaß das Ergebnis„Unentſchieden“ mit Ueberraſchung aufgenommen wurde. Den beſten Kampf des Abends lieferten ſich Hein Müller ⸗ Köln und der Engländer Harry Croßley. Dies⸗ mal fand Croßley einen Gegner, der ihm liegt und der ihm körper⸗ lich nicht überlegen war. Croßley hatte mit ſeiner ausgezeichneten Technik meiſt einen Vorteil, ſeine Taktik war Abwarten und Kon⸗ tern und Müller, der gute Fußarbeit zeigte, ließ auch Spuren der Arbeit Croßleys erkennen. Der Kampf wurde unentſchteden gegeben, obwohl Croßley einen Punktſieg verdient hatte. Das Publikum nahm die Entſcheidung deshalb auch mit Proteſt hin. Sehr ſchnell ging der letzte Kampf zu Ende. Rudi Wagener⸗Duisburg landete bereits in der erſten Runde bei dem Italiener Giuſeppe Spal la einen linken Kinnhaken, der Spalla für die Zeit zu Boden brachte. Deutſche Amateurboxer fahren nach USA. Die deutſche Amateurboxer⸗Expedition des Deutſchen Reichsver⸗ bandes nach Amerika wird am 28. Dezember die Ueberfahrt nach drüben antreten. Die Expedition, die damit einer Einladung der Amerikaner Folge leiſtet, ſteht unter der Leitung des Sportwarts Mandlatr und beſteht aus Zigklarſk⸗ Berlin, Dübbers⸗ Köln, Walter ⸗ Hamburg und Piſtulla⸗ Berlin, alſo durchaus geeigneten und repräſentativen Vertretern. Tennis Internationale Tenniskämpfe in Düſſeldorf Berlin führt gegen Paris mit:1 Punkten In der Düſſeldorfer Tennishalle begannen am Samstag morgen, wie die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ meldet, die internationalen Hallenwett⸗ kämpfe zwiſchen dem Berliner Tennisturnierklub Rot⸗Weiß, dem Raceingelub⸗Paris und dem Rochus⸗ klub Düſſeldorf. Den Anfang machten die Klubwettſptele zwiſchen Düſſeldorf und Berlin. Das erſte Einzelſpiel hätte beinahe eine Senſation ergeben. Dr. Burghartz⸗ Düſſeldorf ſpielte gegen Moldenhauer, der anſcheinend große Schwierigkeiten hatte, ſich mit den ungewohnten Beleuchtungsverhältniſſen abzufinden. Der ſtarkbedeckte Himmel ſpendete nicht genügend Licht, ſo daß die künſt⸗ liche Beleuchtung herangezogen werden mußte und Zwielicht nicht zu vermeiden war. Beim Stande„1 Satz beide“ ſeinem Gegner mit:2 davon, aber Moldenhauer holte auf und brachte ſchließlich das Wettſpiel mit:4,:6,:4,:6 nach Hauſe. hauer war äußerſt unſicher, und es gelang ihm nur ſelten, den um ſeine Rückhand viel herumlaufenden Düſſeldorfer einwandfrei aus⸗ zuplazieren. f Im Doppel trafen ſich Wenzel— Dr. Otty und v. Kehr⸗ ling— Dr. Kleinſchroth. Die Düſſeldorfer hatten gegen die hochklaſſige Kombination natürlich nicht viel zu beſtellen und unter⸗ lagen, obendrein für ihre Verhältniſſe noch mäßig :6 gegen den ſtark überlegenen Gegner. Das Spiel ſelbſt bot kaum ſpannende Augenblicke, da die harten Rückſchläge der Berliner für die Düſſeldorfer ein ungewohntes Tempo bedeuteten, die Punkte alſo meiſt ſchnell ohne längeren Ballwechſel erztelt wurden. Am Nachmittag wurde zunächſt der Klubkampf Düſſeldorf Berlin ſörtgeſetzt. Groos Dütſſeldorf trat gegen Dr. H. Kleinſchroth an, der bereits gut in Schlag war und dem angriffsluſtigen Düſſel⸗ dorfer ſeine überlegene Technik entgegenſetzte. oft am Netz und ſiegte ſchließlich ſehr ſicher 612,:8 nach anregen dem Spielverlauf. Als erſtes Wettſptel des Klubkampfes Berlin— Parks ſpielte v. Kehrling gegen Danet. Man hatte zunächſt erwartet, des v. Kehrling an g. Stelle ſpielen würde; aus welchen Gründen das ge⸗ ändert wurde, iſt nicht erſichtlich, denn der Ungar war bereits ſo gut 515 5 in Form und vor allem im Flugballſpiel ſo ſicher, daß man ihm einen Sieg über George ſehr wohl zutrauen konnte. Danet war v. Kehrling in allen Phaſen unterlegen. Der Ungar ließ den Franzoſen ruhig die nötigen Fehler machen und ging dann nach leichter Vorbereitung durch einen Augriffsſchlag ans Netz, wo er den Franzoſen durch verblüffend ſelbſtverſtändliche Kreuzbälle ausplazierte. Kehrling imponierte durch ausgezeichneten Aufſchlag und enorm hartes Ueberkopfſpiel. ſchlug während des ganzen Wettſpiels nur einen einzigen Schmetter⸗ ball. 612, 672 war das Siegerergebnis für den Rot⸗Weißen, der mit ſeinem abwechflungsreichen Spiel viel Beifall fand. Das mit berechtigter Spannung erwartete Doppel zwiſchen Bo⸗ rotra— Brugno und Rur Moldenhauer brachte glän⸗ zenden Sport. Obſchon der 1. Satz etwas ſchwächer verltef, ergab er doch ſchon ſehr ſpannende Augenblicke. Borotra war anfänglich noch „nicht ganz drin“, wurde aber nach 68 gewonnenem erſten Satz wär⸗ mer, ebenſo wie auf der anderen Seite Rux, der ſeinen Partner zu⸗ nächſt mitzureißen verſtand. Die Berliner führten:4 hauptſfächlich dank dem Tempo des deutſchen Spitzenſpielers Einige Feuerwerke ſchnellſten Flugballwechſels verſetzten das Publikum in gehobene Stimmung, und die Tribünen dröhnten vor Beifall. Borotra glich mit ſeinem Aufſchlag aus. Nun ließ Moldenhauer erheblich nach, und binnen kurzem hatten die Franzoſen auch die nächſten beiden Spiele uud damit den Satz 718 gewonnen. Das Verſagen Moldenhauers nehm 4 Beide zog der Düſſeldorfer⸗ Molden⸗ ſpielend, mit:6, Kleinſchroth glänzte Er ver⸗ Wied 2 mitta keit d Nachd entbo Leipz Ehru: A D 2 Ben hafen Verbi in di S Geſche erfolg nomn angen icht Debat keiten recht der 2 raus Antra Janu frage ſehr 1 denkli komm Umge mit fi lich b terhin Jahre und 1 NIL! Befür Einbl im 3. macht Paar hätte. Ausg. 4 8 der F zum und b der an aufzm denn heim über aus 5 ſprech ven z :9 ut auf de Rückſ⸗ mit ſchon er auc 71 4 ene, den 26, November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 550 Jahreshauptperſammlung des A. O. A. E. Der A. D. A. C. tagt in Leipzig Wiederwahl des Vorſtandes— Noch einmal die Flaggenfrage Die 28. Hauptverſammlung des ADac nahm am Sonntag vor⸗ mittag im Leipziger Zentraltheater ihren Anfang. Bei der Wichtig⸗ keit der Tagesordnung waren ſämtliche 29 Gaue vertreten. Nachdem Präſident Fritz⸗ München die Anweſenden begrüßt hatte, entbot Stadtbaurat Köter s⸗Leipzig den Willkommengruß der Stadt Leipzig. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden noch einige Ehrungen hervorragender Landsleute vorgenommen. Die goldene A DA C⸗Nadel mit Brillanten erhielten Dr. ing. h. c. Karl Benz⸗ Mannheim, Dr. ing. h. e. Ludwig Dürr⸗Friedrichs⸗ hafen und Dr. ing. h. e. Ecke ner⸗ Friedrichshafen, ebenfalls in Verbindung mit der Ehreumit altedſchaft. Hierauf trat man in die Beratung des gedruckt vorliegenden Jahresberichts ein. Prſiſident Fritz machte einige ergänzende Ausführungen zum Geſchäftsbericht und wies vor allen Dingen auf die außerordentlich g erfolgreiche Entwicklung hin, die der Club im verfloſſenen Jahre ge⸗ nommen habe. Während der Jahresbericht ohne jede Debatte angenommen wurde, entſpann ſich über den Rechen ſchaftsbe⸗ richt, den Reuther ⸗Aachen erſtattete, eine allzu reichliche Debatte, die ſich mehr und mehr in Kleinigkeiten und Kleinlich⸗ keiten verlor. Daß aus den Reihen der Mitglieder nicht mit Un⸗ recht das viel zu ſpäte Erſcheinen des Kaſſenberichts lein Tag vor der Verſammlung) beanſtandet worden iſt, geht am deutlichſten da⸗ raus hervor, daß vom Präſidialvorſtandsmitglied Reuther bereits ein Antrag vorlag, die Hauptverſammlung des ADAck immer erſt im Januar abzuhalten. Da die Debatte ſich überhaupt mit der Speſen⸗ frage der ehrenamtlich tätigen Vereinsbeamten befaßte und hierfür ſehr viel Zeit geopfert wurde, drohte das Niveau der Tagung be⸗ denklich herabzudrücken. Immerhin war man ſich darüber voll⸗ kommen klar geworden, daß die ganze Entwicklung des ADAC die Umgeſtaltung vom reinen Club zum Wirtſchafts verband mit ſich bringt, ſo daß die ehrenamtlich tätigen Perſonen hauptamt⸗ lich beſchäftigt werden. Aus den Reihen der Mitglieder wurde wei⸗ terhin der Wunſch ausgeſprochen, allen Mitgliedern einen genauen Jahresbericht einſchließlich Rechenſchaftsbericht zugänglich zu machen und nicht nur den Mitgliedern des Verwaltungsrates. Die von Nölle Hamburg hiergegen geäußerten Bedenken gipfelten in der Befürchtung, daß auf Einblick in die Arbeiten und Pläne des ADAc erhalten, was der dieſe Weiſe Konkurrenzverbände allzu ſehr Weiterentwicklung bes Clubs unter Umſtänden ſehr hinderlich ſein könnte. Damit war die Ausſprache über den Rechenſchaftsbericht er⸗ lebigt. Die Entlaſtung und Wiederwahl der ausſcherdenden Vor⸗ ſtands⸗ und Ausſchußmitglieder erfolgte einſtimmig. Ohne Mittagspauſe gingen die Verhandlungen weiter. wichtigſte Punkt, Der die Flaggenfrage, wurde vorweg genommen. Daß ſich hierüber eine mehrſtündige Aus⸗ ſprache ergeben würde und das Für und Wider mehr als ergiebig behandelt werde, war vorauszuſehen. Schließlich fand die Debatte mit der Abſtimmung über nachfolgenden Antrag, den der Gau 73 (Hamburg) eingebracht hatte: Die AD AC⸗Hauptverſammlung zu Leipzig legt mit aller Ent⸗ ſchiedenheit dagegen Verwahrung ein, daß von politiſchen Kreiſen verſchiedener Richtung, ſowohl die Preſſe, als auch direkt durch Her⸗ antreten an den ADAc neuerdings wiederum verſucht wird, die Clubfarben des ADAC, die dieſer ſeit 25 Jahren führt, in den be⸗ dauerlichen politiſchen Flaggenſtreit hereinzuziehen. Die Haupt⸗ verſammlung iſt nicht gewillt, ſich die Verbandsſarben von fremden Stellen nehmen zu laſſen und gibt zu dieſer Willensäußerung fol⸗ gende Erklärung ab: Nachdem der ADAC durch ſeine Hauptverſamm⸗ lung in Bremen im vorigen Jahre einmütig beſchloſſen hat, die ſeit 25 Jahren geführten Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot nicht aus Gründen der Politik, ſondern aus Gründen der Tradition beizubehalten, anderer⸗ ſeits aber formell beſchloſſen hat, daß bei allen offiziellen Veranſtal⸗ tungen die offizielle ſchwarz⸗rot⸗goldene Reichsfarben geführt wer⸗ den, ebenſo wie bet allen offiziellen Veranſtaltungen die Leitungs⸗ wagen neben dem Clubwimpel die Reichsfarben zu führen haben, ſteht die Hauptverſammlung auf dem Standpunkt, daß auch heute von einem Wechſel der Clubfarben, ganz gleich unter welchem Druck, er⸗ folgen ſollte, nicht die Rede ſein kann. Die Mitglieder des ADAC ſind ſtaatsbejahende Bürger aus allen Schichten und Teilen des deutſchen Vaterlandes, die den offiziellen Farben des Reiches ihre Anerkennung nicht verſagen, aber auch andererſeits das Recht für ſich in Anſpruch nehmen, aus tradittonellen Gründen ihre Clubfar⸗ ben beizubehalten. Der AD Ac ſteht auf dem Standpunkt, daß er mit der Bremer Entſchließung dem Reich gegeben hat, was des Reiches iſt und dem Club, was dem Club gebührt.“ Bei der Abſtimmung waren von 242 anweſenden Stimmen 8 nicht abgegeben worden. 165 ſtimmten für den Antrag, 73 dagegen, eine Stimme war ungültig. Der Antrag iſt alſo angenommen. im 3. Satz zu, und da auf der anderen Seite kaum noch Fehler ge⸗ macht wurden, kam es nicht zu einem Satzgewinn, den das Berliner Paar dank den ausgezeichneten Leiſtungen von Rux wohl verdient hätte. Mit 68,:5,:2 ſicherte ſich Paris den 1. Punkt und damit den Ausgleich. . Froitzheim begann gegen George in großem Stile, da der Franzoſe ſich anfänglich ganz zurückdrängen ließ und nur wenig zum Angriff überging. Bei:0 für den Altmeiſter holte George auf, und bald ſtand es:4. In dieſem Augenblick ging die Initiative wie⸗ der auf Froitzheim über, der ſeinem jüngeren Gegner ſeinen Willen aufzwang, ja, ihn vor dem Satzball geradezu zu hypnotiſieren ſchien, denn der Franzoſe ſchlug einen kinderleichten Schmetterball Froitz⸗ heim ſo genau vor die Füße, daß dieſer mit einem Halbflugball quer über den Platz den von manchen ſchon als verloren angeſehenen Satz aus dem Feuer holte.:4. Den 2. Satz begann der Franzoſe vielyer⸗ ſprechend. Er führte:0 und:1. Dann war es aber mit ſeinen Ner⸗ ven zu Ende. Der Altmeiſter holte 4 Spiele hintereinander, führte :3 und hatte Aufſchlag. Bei 40:80 bluffte er ſeinen Gegner, indem er auf den 2. Aufſchlag hin ans Netz ging und prompt ſchlug George den Rückſchlag ins Netz. Die Tribünen raſten Beifall. Berlin war mit:1 in Führung gegangen dank dem klugen, man muß ſchon ſagen: geriſſenen Spiel des Altmeiſters, der hier gezeigt hat, daß er auch in der Halle Klaſſe iſt. Die Mannheimer Hallentenniskämpfe im Roſengarten Bedauerlicherweiſe hat ein Teil der für das Hallenſpiel im Nibelungenſaal des Roſengartens am 9. und 10. Dezember eingeladenen auswärtigen Spieler die Zuſage wegen Teil⸗ nahme an größeren ſportlichen und damit verbundenen geſell⸗ Ihaftlichen Veranſtaltungen wieder zurückziehen müſſen. Aus gieſem Grunde müſſen die geplauten Schauwettkämpfe trotz der vorgeſchrittenen Vorbereitungen auf einen ſpäteren geeig⸗ neteren Termin verlegt werden. b Am die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen A. C. Pirmaſens— A. S. B. Kreuznach:11 Der Pirmaſenſer Volksgarten war am Samstag abend ver Schauplatz des erſten Ganges um die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen. A. S. Kreuznach konnte im erſten Gang über die erſatzgeſchwächten Pirmaſenſer mit 11:8 Punkten Oberhand be⸗ halten. Der A. C. Pirmaſens hatte auf die Mitwirkung drei ſeiner ausſichtsreichſten Ringer verzichten müſſen. wodurch naturgemäß auch die Kämpfe litten. Die ſchönſten Kämpfe des Abends nab es im Bantam⸗ Leicht⸗ und Leichtmittelgewicht. Die übrigen Kämpfe wurden ſehr hart durchgeführt und der der Schwergewichte zum Teil ſogar unfair, wobei ſich beſonders der Kreuznacher Müller durch unſchöne Zurufe ſehr unſportlich benahm. Der Kampfrichter Steputat⸗Berlin leitete keineswegs zur Zufriedenheit. Er machte taktiſche Fehler, indem er die Pirmaſenſer Ringer verwarnte, die Kreuznacher dagegen ohne Verwarnung ließ. Dadurch wurde das Publikum, das in Stärke von 2000 Perſonen erſchkenen war, laut und nahm Partei gegen den Kampfrichter. Die Einzelergebniſſe: 7 iegengewicht: R. Zemer⸗Kreusnach legt Striem⸗Pirmaſens der eaten Widertand leiſtet, nach 2 Min auf beide Schultern. Bantamgewicht: Schütz⸗Kreusznach gegen Alt⸗Pirmaſens Zwei gleichwertige Gegner, die ſich in wechſelnden Angriffen und Paraden ein ſpannendes Treffen lieferten. Sieger Alt nach Punkten. Federgewicht: L. Zemer⸗Kreuznach, der deutſche Meiſter, zwingt Gehring⸗Pirmaſens bald in die Verteidigung und erringt ſchließlich einen wohlveridenten Schulterſieg. 3 Leichtgewicht: Baruch⸗Kreuznach gegen Haber⸗Pirmaſens. Wie⸗ derholte Mattenflucht Baruchs kann ſeine Schulterniederlage in der 10. Minute nicht verhindern. a 7 Leichtmittelgewicht: Bräun⸗Kreuznach gegen Hauck⸗Pirmaſens. Bränns überlegene Technik führt nach 472 Minuten zu dem ver⸗ dienten Schulterſieg. 5 Schwerte lnewicht: Siewert⸗Kreuznach gegen Pogintatz⸗Pirma⸗ ſens, Siewert mußte in der 2. Minute zu Boden und wurde in der 6. Minute trotz haxtnäckigſtem Widerſtand auf beide Schultern F Mftller⸗Kreuznach gegen Böhmer⸗Pirmaſens. 10 Minuten lang anhaltender, mitunter die Grenzen des Erlaubten überſchreitender Kampf. bei dem beide Ringer abwechſelns zu Bo⸗ den mußten. Sieger nach Punkten Müller. Pfſerdeſport Neuß(25. November) 1. Bräche⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 29000 4. 3000 Mtr. 1. A. u. J. Pfaffs Hofgräfin(F. Kuhnke) 2. Eſeline, 3. Quedlinor. Ferner liefen: Brotverdiener. Apache. Oetave. Tot.: 152.10, Pl. .. 20:10. 2. Sankt⸗Geora⸗Jagdrennen. 2500. 3200 Mtr. 1. G. Muckels Larodoſta(Machan), 2. Pers, 3. Ortwin. Ferner liefen! Fafnir, Traben, Blümlisalp. Tot.: 82:10; Pl. 29 18:10. 8. Forſthaus⸗Jagdrenneu. 3000 4. 5709 Meter. 1. L. Sauers Harriet, Muſette. Gebr. Ferner Mail(Broda], 2. Lohgerber, 2. Sirokke. Ferner liefen: Timgad, Goldat, Ingham, Orma, Belſialre, Oſtfrleſe, Tot.: 173:10; Pl. 38, 61. 17:10. 4. Hubertus⸗Hürdenrennen. 3000 /. 3000 Meter. 1. Röslers Marcellus(J. Pinter), 2. Uranus, 3. Ironie. liefen: Mercy. Scotch Whisky. Tot.: 13:10; Pl. 12, 16:10. 5. Hochwald⸗Jagdreunen. Verkaufsrennen. 2500 J. 3200 Mtr. 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Natalie(Broda). 2. Mutterlos, 3. Mozart. Ferner liefen: Anitra 2, Grafſchaft, Tonkunſt, Legion Die Zuverſicht, Markſtein. Tot.: 47:10, Pl. 15, 17. 15:10. 6. Horrido⸗Jagdreunen. Ausgleich 2. 3500 J. 4000 Meter. 1. F. Weiß! Vögelchen(F. Kuhnke), 1. M. Walters Montezuma(A. Machan] 3. Helleſpont. Ferner liefen: Jugendliebe, Leiſtung, Larche, Daubentoen, Wingolf, Le Printemps Rambla. Tot.: 16. 54:10: Pl. 15, 21, 16:10. 7. Halali⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3. 2500 4. 3000 Meter. 1. F. Schneiders Nina(H. Glitſch) 2. Lydia, 3. Doktor. liefen: Woge, Rar, Wilhelm Tell, Merkur. Orla, Arkadia. 755107 P 2, 1, 2510. Ferner Tot.: Saieref Winterſport Die endgültigen Ski- Termine 1928/29 im Schwarzwald Mit dem Ausgang des November ſind nun die letzten noch offe⸗ nen Termine in die Reihe der ſchon durch Rückſicht auf größere Meiſterſchaften un veränderlichen eingerückt, ſo daß der Skiſport⸗ Kalender für den kommenden Winter im Schwarzwald feſtgelegt iſt. Die Termine gliedern ſich nach ihrer Wichtigkelt und außerdem im inneren ſportlich⸗organiſatoriſchen Auſhau zwiſchen Verbands⸗ und nachgeordneten Rennen wie Gauläufe und Ortsgruppenlaufen. Da die zuletzt genannten Ausſcheidungsrennen für die Meiſterſchaft ſind, ſo müſſen ſe terminlich vorangehen. Nimmt man die Verbandswettläufe als Spitzen der Rennen zuerſt, ſo ſtöüßt man auf die Schwarzwald⸗Meiſterſchaft, die am 16. und 17. Februar auf dem Feloöberg vor ſich geht, dieſes Fahr ausnahmsweiſe ſpäter als am traditionellen erſten Februar⸗ ſonntag, weil an dieſem die Deutſchen Skimeiſterſchaft in Sachſem vorgerückt iſt mit Rückſicht auf die internationalen Läufe in Zako⸗ pane in Polen. Weitere verbandseigene Läufe liegen im Januar, und zwar der Große Dauerlauf über 50 Kilomter im Gebiet von Hinterzarten, durchgeführt vom Gau Freiburg am 20. Januar, und eine Woche ſpäter die Staffel⸗Meiſterſchaft über 40 Kilo⸗ meter, durchgeführt am 7. Jantar vom Gau Hoher Schwarzwald (Sitz Furtwangen), vorausſichtlich im Gebiet der Stammortsgruppen Furtwangen, Schonach, Schönwald, St. Georgen und Triberg. Zu Beginn des Februar fallen die Jugendſkitage des Skiklub Schwarzwald, deren Einzelheiten und Orte, wahrſcheinlich drei, noch feſtgeſetzt werden. Dem März iſt der Verband s⸗Geländelauf (Abfahrtslauf) des Skiklub Schwarzwald vorbehalten, der am 16. 3, auf dem Feldberg ſtattfindet, gefolgt von dem bekannten Inter⸗ nationalen Oſterſpringen auf dem Feldberg am 17. 3. beides durchgeführt von der Ortsgruppe Freiburg. Die der Schwarz⸗ waldmeiſterſchaft nachgeordneten Gauwettläuſe finden in den verſchiedenen Gebirgsteilen meiſt am 13. Januar ſtatt, die hier vor⸗ zuſchließenden Ortsgruppen läufe ſind in der Regel für den 6. Januar vorgeſehen. 8 In dieſes Gerüſt von Termin treten dann weitere Sonderläufe, von denen einige beſondere hier genannt ſeien: am 20. Dezember Gauſtaffellauf Rund um den Hochfirſt in Neuſtadt, am 1. Januar Eröffnungsſpringen Gau und Ortsgruppe Freiburg(Hinterzarten) am gleichen Tag der Dreterlauf in Hinterzarten, am 6. Januar Gau⸗ ſtaffel Rund um den Schluchſee Gau Feldberg, am 3. Februar Wanderpreis in St. Georgen, im Februar vorausſichtlich(Termin noch offen) der Alpine Abfahrtslauf der Skizunft Feldberg und der Belchen⸗Abfahrtslauf der Ortsgruppe Schynau i, W. In dem Schwarzwald fällt dieſen Winter auch die Meiſterſchaft des benach⸗ barten Schwäbiſchen Schneelaufbundes auf den 27. Januar nach Freudenſtadt. Zur Rundung des Ganzen kommen dann noch Schüler⸗ wettläufe, Volkswettläufe, Skikurſe, Trainingskurſe, Springerkurſe, Sbilehrer⸗ und Kampfrichterprüfungen, ſo daß die Winterwochen dicht beſetzt ſind. W. N. — Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 1 5 55 Dr. S Rayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelber— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Anzeigen: Max Filter Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Beilage Nr. 33 Montag. 26. Noremper 1928 Partie Nr. 400 5 (Gespielt im Jahre 1921 in Budapest) Weiß: Aljechin und Samisch— Schwarz: Bogoljubow und Grünfeld 1. dz— d 47= ds 18. Sdz-c. es di 2. 8813 Sg8 6 19 eg dl 87-86) 3. 02 04 7 e 20. Ifl—ei De7 6 4. Sbi— 3 Sb-d 21. Leg fa Kgs— fg 5) 5. Lei-g5 LIS er 22. De2—- dz Ks- g8) 6. ez es 00 23. Tele“) Ida- es 7. Ia 7 8 24. Te 414 Df—e7 38. Ddi- e2 dõ* c4 25. a6- ah 9. LII& S6 d 26. 1If4—h 4 Lby- a6 10. LaS Xe Dds x e? 27. Ddz—h Sd7 18 11. 020 Sds 28. Sc eg S605 12. Dez ca b7- bs!) 29. Thel De7 6 13. Des- da) 118—d8 30. Ses g4 Df6— de 14. Dda- e2 A7-a 31. de bs c 15. Le- dz Les= bx 32. Dh6- 5 Ted xe 16. Lda-e“ Tags c8 33. Seh g Schwarz gibt auf. 17. 813 dz) eb es 1. Schwarz sucht sein Spiel zu befreien; aber der Punkt ch bildet eine Schwäche, gegen die sich der Anziehende in scharfem Angriff richtet.— 2. Mit Bedrohung des Punktes a6.— 3. Der Springer strebt auf den Angriffspunkt 4.— 4. Dadurch entsteht eine Blöße. Besser war Df6E.— 5. Tempo- verlust.— 6. Wegen der Drohung Dbꝗ4g.— 7. Nun kombiniert die anziehende Partie zugleich mit der Bedrohung des Damen- flügels einen Angriff auf die Königsstellung.— 8. Der Ver- lustzug, verursacht durch Zeitnot. schwarze Dame verloren. Richtig war Kgs—g7. l Partie Nr. 401 f(Gespielt am 27. September 1928 in Berlin.) Weiß: Bogoljubow Schwarz: Frhr. v. Holzhausen 1. d2— di d7-d 14. III—ei 18e/ 2. C2 C4 0c 15.-61 IE8 86 3. Sg1— 14 Sgs 6 e Les-b 4. e- es e es 17. Tat- bi-5 9) . Sb= d 18. Lbs-a! Lb7 el 6. I. f1—ds dõ x 4 19. Tel xe) FS 7. LISA Cl b7- bs) 20. Sta xe Ke 8 8. Le- bs A—ag 21. Lat dr 186—16 9. e3 e bs b 22. LIA— 85 c da 10. e es ba cs 23 Dad di Dds— as 11. es fe E71 24. Dd de. KIs—g7 0) 12. bꝛ cs 1h88 9) 25. LgS KGS E Le 6 13. 0— 0 16—15 5) 20, Det xaß und Weiß gewinnt. 1. Dieser Vorstoß erweist sich nicht als günstig, weil der schwarze Punkt ch entsteht. Erst sollte Frhr. v. Holz- hausen gegenüber einem so starken Gegner seine Königs- front durch Rochade sicherstellen.— 2. Das gibt ein wildes Spiel, Wobei Frhr. v. Holzhausen den Kürzeren zieht.— 3. Wenn hier Schwarz e3& bz und dann Sd7& f6 gespielt hätte, so würde er einen Bauern mehr behalten und sich die Rochade gesichert haben. Das schwarze Spiel geht durch Künstelei rasch zugrunde.— 4. Die freie Turmlinie ist zwar ein Wertfaktor, der aber in dieser Partie nicht ausgenutzt werden kann.— 5. Nicht gut, weil dadurch dem 813 das Feld es geöffnet wird.— 6. Ein Versuch der Befreiung, der zum Untergang führt.— 7. Entscheidend.— 8. Nun bricht alles zusammen und Bogoljubow behält einen ganzen Turm mehr. Durch Sh geht die Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 131 (Gespielt in Budapest 1928) Wein: Andreas Steiner . Schwarz: Hermann Steiner 1. e2— el e7 es 11. dz2—d4) Le5—a7 2. Sg Sbs c 12. 85142 1 e 3. LI bb 2726 13. Lal 2 di- ds 4. Lbs—a4 S816 14. DIi3—h5) IIS— es 5.—0 LIS cs 15. Sdz—f3 De7— e2) 6. Sts es Sto xe. 16. Lei- da Les- di 7. Ddi—e2 Seb eã 17. Tal—ei De- bs 3. Dez ce. Dds e/ 18. S325 h/-h 9. 2— c Ses 86 19. Sgö er Ted xe) 10. De- 13 90—0 20. St/ che. Schwarz gibt auf. 1. Der schwarze Led ist jetzt vom Kampffelde abge- schnürt.— 2. Beginnender Angriff auf die Königsfront mit der Fortsetzung S3 u. 8g5.— 3. Entscheidender Fehler, da jetzt die schwarze Dame abgedrängt und außer Gefecht ge- setzt wird. 4. Schwarz hat bereits keine Verteidigung mehr. Partie Nr. 132 (Gespielt in Wien 1928) Weiß: A. Takacs Schwarz: Prof. H. Sperber-Köln 1 ee eI—es 1. dß ce Les-es 2. 88113 Sbs— c 12. Dbs-c Tag bs 3. Sbi— cs S888—16 13. b2—b4 Les- da 4. dz d eõ dai 14. e- ez Lda x cã 5. Sta ed LIS— b. 15. Dez Ste ds 6. Sd xc) b ec 16. Des- d! 18 dg J. Ddi bz Dds-e 17. Dd4— e! a7 25 8. a2— a3 Lb cb 18. b4- b5 Sds-e 9. Lei- d7— ds 7 19. Del—es) Del x ag 10. 4d 0—0 20. Weiß gibt auf. 1. Nicht günstig, Weil die Entwickelung des Nachziehen- den durch den Abtausch gefördert wird.— 2. Schwarz opfert zwei Bauern, um dadurch einige wichtige Tempi für den Angriff zu gewinnen.— 3. Der entscheidende Fehler. Die schwarze Dame dringt in das weiße Spiel ein. Der Tal ist nicht zu retten, wegen der Mattdrohung Tds- di Aus dem Schachleben * Dr. Berthold Lasker, der ältere Bruder des Exwelt⸗ meister Dr. Emanuel Lasker, ist gestorben. War der Ver- storbene auch nicht ein so hervorragender Schachspieler Wie sein Bruder, so War er immerhin ein bedeutender Meister, der in großen Turnieren manchen Erfolg errang und dessen Kunst namentlich in Amerika sehr geschätzt wurde. * Der Kampf um die Weltmeisterschaft. Capablanca hat dem Vernehmen nach eine offizielle Herausforderung an den Weltmeister Aljechin gerichtet. Demzufolge hat Letzteren dem ersten Herausforderer Bogoljubow eine Frist bis zum 15. Januar 1929 zur Regelung der Wettkampfangelegenheiten gestellt. Bogoljubow erklärte hierzu sein Einverständnis. * Bogoljubow gegen Dr. Euwe. In der Zeit vom 2. Dezember bis 7. Januar findet abwechselnd in vier hollans dischen Städten ein Schach-Revanchekampf zwischen Dr. Euwe und Bogoljubow statt, 8. Seite. Nr. 550 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe Montag, den 26. November 1928 1171 ö* Nein Ne Seer e Zimmer in freier, beſter Lage, 7 Herrſchaftshaus, el.., Balkon, zu vermieten 5 0 Waldhofſtr. 89. Friebrichsring 14, 8590 3 Treppen. Möbl. Zimmer mit elektr. Licht per 1. 12. zu verm. Näh.: L. II. 24, part. 8578 Ruhig u. ſaub. b. möbl. Zimmer m. elektr. Licht ſof. zu vermiet. Schwetzingerſtr. 1 2 Treppen. 85 Atang 3 tümer! Ein ſtellenloſ. Dachdecker übernimmt Dach⸗ Reparaturen zu Geſellen Tariflohn. Angeb. an G. Standt, *8594 Alle * Kaufen Teppiche mit Zahlungserlelchterung nur von RVM Elisabethstraße 1 1 e Friedrichspl. 1. 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Film Vom fäter fehlt jede Spur Kriminalfilm nach Protokollen eines Polizei- präsidiums über einen noch gar zurückliegenden Kriminalfall im Scala nicht lange Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1. 16, Drog. J. Ollendorf, ſofort frei. Ang. unt. X Vg an die Geſchſt. 8582 Tuſtige Blondkne, 30 J. alt, flotte Er⸗ ſcheinung, wünſcht die Bekanntſchaft ein. ge⸗ bildet. Herrn in guter Rudoli Biebrach Kuri 6512 Franz Lederer Paul Biensſeld Paul Harimann Theodor Loos Amerikafahrt des„Graf Zeppelin“ vom Start bis zur Rückkehr nach Friedrichshafen Nontag Nur 4 Tage Dlenstag Nitty/ och Täglich 4,.10,.20 Uhr UFA-IHEAITIER Donnerstag 5. 6 Poſit., zw. Gedanken⸗ 8 Cleremant mit fil Kamperts, Hanni Wolsse austausch* ſpäterer Lil Dagover 915588815 H eirat Enge planen Tel. 52867 Anfang 230 letzte 830 Anf. S Uhr letzte Vorst. 880 Zuchten Wa W— 7 ſtelle 995. Bl. rg juwelen Modernes lager Nähmaschinen 3 3 + 2 9 9 1 E E 2 Plain eig. u. fremd. 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See Maur Mannheimer Zaitung bes 8454 6 ſlüwaſſonaf- Theater Mannheim. . Montag, den 28. November 1028 9. Seite. Nr. 550 Montag, den 26. Noybr. 1928 Vorstellung Nr. 93. Miete F Nr. 12 Und das Licht scheinet in der Finsternis Drama von Lew Nicolajewitsch Tolstoi Uebersetzt von Dora und Ludwig Bernd! Ans erstkl. Harken Inszenierung: Heinz Dietrich Kenter vorte ilh ate Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler bequeme Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr 1 Personen: Monatsraten Nicolai Iwanowitsch Sarynzew Wilt- Birgel 4409 Maria Iwancwna Sarynzewa Elisabeth Stieler Liuba, ihre Tochter Isabella Bree Stiopa, ihr Sohn Bum Krüger Wanja, ihr Sohn Fritæ Walter Alexander Michailowitsch CarlHauk 1, 14 Starkowskij, Liubas Bräutig. Hans Finohr Alexandra Iwanowna Kochowzewa, Schwester von Maria Iwanowna Piotr Semionowitsch Kochowzew, ihr Mann Raoul Aster Lisa, ihre Tochter Karin Vielmetter Fürstin Tscheremschanowa Julie Sanden Boris, ihr Sohn Fritz Klippel Tonja, ihre Tochter Johanna Bassermann Marga Dietrieh Vater Gerassim, ein Priester Johannes Heins General Adiutant des Generals Oberst Regimentsgeistlicher Winelm Kolmar ö Heinz Dietrich Kenter Georg Köhler Hans Godeck Strieses Wanderschmiere gastiect ab haute 1 im Palast-Theater und zeigt: Tad ao Haber Hinter den Kulissen eines Schmierentheaters 8 Akte nach dem gleichnamigen Lustspiel von Paul und Franz von Schönthan In den Hauptrollen: Ralph Arthur Roberts Walter Rllla Wolfgang Zilzer Maria paudler Teddey Bill Camilla v. Hollay Dazu der Sensatlonsfilm: Ein Film von Fliegern und Llebe in 7 Akten Sensation Tempe Spannung vom ersten bis zum letzten Bild bringt Ihnen dieser Qualitätsflim LIAgendllchen 181 der Zulxiit Anlersagl] Anfang:.00,.10,.40,.50.30 Der indische Glücksphilosoph Krishnamurti 3 weitere Vorträge von Carla Vitellescht am Sonntag 9. Dezember. Montag. T. Dez. und Mittwoch, 19. Dezember abends 8 Uhr in der Harmonie, D 2, 8 Eintritt für Unkostendeckung 50 Pfennig Unbemittelte frei 5456 Ba d. Heimat C. V. Ortsgruppe Mannh. Heimatabend Dienstag, 27. Noubr., 20 Uhr, Caſino, R 1. 1. Vortrag des Herrn pr. Arztes Dr. Schuh, Mhm. über Familien⸗ 7 5 Eintr. fret, eſ. Platzkart. a 1% Verkehrsverein N.4 u. an der Abenbkaſſe. Güſte willkommen. 4917 EE Näherin nimmt noch Kunden an im Ausnähen. Täglich I.—. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8585 . Zu Vörfekmer Studenten- 5 verbindung noch einige 8 M 2 N nur aus besten Kreisen erwünscht Nux per- Sönl. 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Die Beerdigung findet am Mittwoch, Uhr vorm. v. d. Leichenhalle in Konstanz aus statt den 28. Nov. Amtiiche Bekanntmachungen Steuerkarte 1929. Vom 27. November 1928 ab werden die Steuerkarten für 1929 durch die Schutzmann⸗ ſchaft den Hauseigentümern zugeſtellt. Die Hauseigentümer und deren Stellvertreter werden erſucht, die ihnen übergebenen Steuer⸗ karten an die in den Karten bezeichneten ſteuerpflichttgen Arbeitnehmer weiterzuleiten. Steuerkarten, die wegen Wohnungswechſels der Steuerpflichtigen von den Hauseigen⸗ tiüümern nicht zugeſtellt werden können, ſind innerhalb 3 Tagen den Polizeiwachen zurück⸗ zugeben. Die Steuerkarten ſind nach den Angaben gusgeſtellt, die in den Haushaltungsliſten bei der Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober 1928 gemacht ſind; die inzwiſchen erfolgten Aenderungen der Wohnung od. des Famtlien⸗ ſtandes ſind nicht berückſichtigt. Lohnſteuerpflichtige Arbeitnehmer, die am 10. Oktober 1928 ihren Wohnſitz oder Aufent⸗ halt in Mannheim hatten und bis 3. Dezember 1928 von ihrem Hauseigentümer eine Steuer⸗ karte für das Jahr 1929 nicht erhalten haben, wollen dieſe bei der zuſtändigen ſtädtiſchen Dienſtſtelle, und zwar u) für die Altſtadt und für den Vorort Waldhof bei dem ſtädt. Steueramt, Rat⸗ haus N 1, 3. Stock, Zimmer 141, Rat⸗ hauseingang gegen N), b) für die Vororte Neckarau, Rheinau, Feudenheim, Käfertal, Sandhofen bei den dortigen Gemeindeſekretarlaten innerhalb der üblichen Dienſtſtunden abholen. Bei dieſen Stellen ſind vom 3. Dezember 1928 ab auch die Anträge auf Berichtigung der Steuerkarten zu ſtellen unter Einſchluß der Anträge, welche Aenderungen des Fa⸗ milienſtandes betreffen. Perſönliches Er⸗ cheinen wird empfohlen, weil die ſchriftlichen nträge erfahrungsgemäß häufig unvollſtän⸗ dig ſind und daher umſtändliche Rückfragen erfordern. Aenderungen auf den Steuer⸗ karten dürfen nur von den zuſtändigen Stellen vorgenommen werden. Die Eintragung mittelloſer Angehöriger, wie auch die Erhöhung der Pauſchſätze für Werbungskoſten und Sonderleiſtungen in den Steuerkarten geſchieht bei dem zuſtändigen inanzamt, und zwar für die Stadtteile links es Neckars beim Finanzamt Mannheim⸗ Stadt, F 6. 20, rechts des Neckars beim Finanzamt Mannheim ⸗Neckarſtadt, Kron⸗ prinzenſtraße 98. 12 Mannheim, 21. November 1928. Der Oberbürgermeiſter. Por Stole Und die Fre jeber Hausfrau ſind ihre ſauberen und alän⸗ zenden Möbel. Mit Möbelpolitur Glanz⸗ rein 1 erzielen Sie dieſen Erfolg. Flaſche„.85,.50,.50. 13 600 Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1. 10. Verkäufe Ha u 8 mit gutgehend. Wirb⸗ ſchaft, 3 Werkſtätten, großer Hof in beſter Lage der Stadt, ſof. beziehbar. Anzahlg. 10—15 Mille, zu ver⸗ kaufen. Ang. u. D B Nr. 122 an die Geſchſt. 8 8598 4/16 PS. Opel-Limousine 6 Monate gefahren, gut erhalt., preiswert zu verkaufen. Angeb. unter X X 2 an die Geſchäftsſtelle. 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Zwecks Verbreiterung der Fahrbahn der Landſtraße 3 zwiſchen Mannheim und Secken⸗ heim wird dieſe Strecke für den Fuhrwerks⸗ verkehr vom Montag, den 26. dſs. Mts. ab auf drei Wochen geſperrt. Der Durchgangs⸗ verkehr wird anläßlich des Nebenbahnbaues bereits über Schwetzingen umgeleitet, der ört⸗ liche Verkehr wird durch aufgeſtellte Tafeln auf Kreisweg Nr. 4(Flugplatz) und Kreis⸗ weg Nr. 8(Waſſerturm Seckenheim) ver⸗ wieſen. 17 Mannheim, den 23. November 1928. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Intl. Veröftantüchangon der tau Wanrhein Acker⸗ und Wieſenverpachtung. Donnerstag, den 29. November 1928, nor⸗ mittags 9 Uhr, verpachten wir in der Wirt⸗ ſchaft„Zum Adler“ in Sandhofen nachver⸗ zeichnete ſtädt. Grundſtücke für mehrere Jahre. Ackerland: gb. Nr. 325, 326, 1031, 1618, 4619, 1626, 2785 Los 12, 2789/90 Los 18, 2798 Los 96 und 136, zuſ. ca. 150 Ar; Wieſenland: Lgb. Nr. 2719 Los—15 im Entenneſt und Lgb. im Altwaſſer, zuſ. 1 5 Städt. Gutsverwaltung! Jagaverpachtung! Die Evang. 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