Mittwoch, 28. November 1928 l Bezugspreiſe; In Mannheim u Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle RI,„11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 .—— Abend ⸗ Ausgabe er Seitn Mannheimer Heneral Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung 5 Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Nr. 555 139. Sahrgang 8 9 5 * Anzei eiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgele ile Algen. 0,40.-M. Reklamen —4.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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In den Jahren nach der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages, ſo führt Vord'Abernoon aus, gab es für die Alliierten zwei Möglich⸗ keiten: entweder konnte man Deutſchland als Feind betrachten und die während des Krieges eingenommene Haltung weiter beibehalten werden, oder man mußte einen Verſuch machen, Deutſchland in die weſteuropäiſche Staaten⸗ gruppe hineinzuziehen. Dies konnte nur geſchehen, wenn das gegenſeitige Mißtrauen durch Garantien der Sicherheit all⸗ mählich gemindert wurde. Was England dazu drängte, den zweiten Weg zu gehen, war vor allem die Gefahr einer deutſch⸗ruſſiſchen Allianz. Die Fortführung der Kriegspolitik, die Deutſchland als den tollen Hund Europas behandelte, hätte das Reich un⸗ vermeidlich in nähere Verbindung mit Sowfetrußland ge⸗ trieben, trotz der ſtark antibolſchewiſtiſchen Haltung der meiſten Deutſchen. Englands ausgedehnte Intereſſen in Aſien wur⸗ den dadurch von einer Gefahr bedroht, die ſchwerer war als die Bedrohung durch das alte zariſtiſche Rußland. Die ge⸗ fährliche Waffe der bolſchewiſtiſchen Propaganda würde ſich zum tödlichen Inſtrument für das engliſche Weltreich entwickelt haben, wenn ſie durch die deutſche Induſtrie und Organiſationskraft geſtützt worden wäre. Nach⸗ dem man ſich alſo dafür entſchloſſen hatte, mit aller Kraft für die Wiedereinbeziehung Deutſchlands in die weſteuropätſche Staatengruppen zu arbeiten, galt es, die wichtigſten Fehler des Verſafller Vertrages zu beſeitigen. Dies waren, meint Lord'Abernvon, vor allem zwei: 1) war der Friedensvertrag Deutſchland diktiert worden und die 8 Rüſflungsfragen vor der Kammer V Paris, 28. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Heute vormittag begann in der Deputierten kammer die Debatte über die Heereskredite. Die Führer der Radikalen und Radikalſozialiſten Daladier und Jean Mon⸗ tigny hatte bereits angekündigt, im Laufe dieſer Woche zu intervenieren und an den Heeresausgaben ſowie an der gegen⸗ wärtigen Effektivſtärke der franzöſiſchen Armee ſachliche Kritik zu üben. Nachdem Kriegsminiſter Pain levs in der heutigen Vormittagsſitzung neuerdings den Beweis zu er⸗ bringen ſuchte, daß Frankreich ſich auf dem Wege der Ein⸗ ſchränkung ſeiner Landrüſtungen befinde, kam es zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen den radikalen Deputierten und dem Kriegsminiſter. Es ereignete ſich dabei ein aufſehenerregender Zwiſchenfall. Mehrere Rechtsdeputierte riefen dem radikalen und bekannt⸗ lich mit Caillaux befreundeten Deputierten Montig ny zu, er ſei von den Boches gekauft worden. Dieſe Zurufe und Beſchimpfungen riefen einen großen Skandal hervor, und der Kammerpräſident ſah ſich genötigt, die Sitzung zu unterbrechen. Abrüſtungsunterhallung in Kanada? 2 Waſhington, 28. Nov.(United Preß.) Der Vorſttzende des Marineausſchuſſes des Repräſentantenhauſes Fred Britten hat ein privates Telegramm an den engliſchen Premierminiſter Baldwin geſandt, in dem er vorſchlägt, daß der Marineausſchuß des Repräſentantenhauſes ſich in Kanada mit dem Marinekomitee des britiſchen Parlaments treffen ſoll, um die Kreuzerkontroverſe zwiſchen Eng⸗ land und den Vereinigten Staaten zu beſprechen. In einer Unterredung mit einem Vertreter der United Preß erklärte Britten:„Ich habe, bevor ich das Telegramm abſandte, Coolidge nicht befragt. Auch habe ich mich nicht mit dem Staatsdepartement in Verbindung geſetzt.“ N Kein Gaskrieg mehr? Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsaußenminiſter und der Reichswehrminiſter haben dem Reichstag das Genfer Protokoll wegen Verbots des Gas⸗ krieges zur Ratifikation vorgelegt. Das Protokoll iſt bis jetzt von 40 Staaten darunter von ſämtlichen Großmächten, einſchließlich der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten, unterzeichnet worden. * 92 921 engliſche Matroſen. Marineminiſter Bridgeman teilte im Unterhaus mit, daß die Zahl der engliſchen Matroſen ſich am 15. Juli 1928 auf 92 921 Mann belaufen habe gegen⸗ über 136 061 Mann am 15. Jult 1914. Verpflichtungen wurden infolgedeſſen von der deutſchen Oeffentlichkeit nicht als bindend angeſehen, 2) war die Ver⸗ antwortlichkeit Deutſchlands für die Reparationszahlungen auf die Feſtſtellung der alleinigen deutſchen Kriegs⸗ ſchuld aufgebaut, die von Deutſchland nicht anerkannt wurde. Ferner war die Aufteilung Mitteleuropas der glatten Abwick⸗ lung der diplomatiſchen Verhandlungen und dem Wiederauf⸗ bau des Wirtſchaftsverkehrs durch die Starrheit der Grenzen des Verſailler Vertrages hinderlich. In all dieſen Punkten war eine Elaſtizität zu ſchaffen, die nicht eigentlich auf eine Abänderung, aber auf eine neue Interpretation des Friedens⸗ vertrages hinauslief. ö Lord d' Abernoon über die Deutſchen Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Das „Berliner Tageblatt“ bringt Auszüge aus dem noch nicht ver⸗ öffentlichten Berliner Tagebuch des ehemaligen britiſchen Botſchafters Lord d' Abernoon. Der erſte Band trägt den Titel:„Ein Botſchafter des Krieges“. In einem Kapitel läßt ſich Lord'Abernbon ſehr eingehend über das„Weſen der Deutſchen“ aus. Man findet hier pfychologiſch tiefſchür⸗ fende, wenn auch ſicherlich nicht in allen Stücken zutreffende Unterſuchungen von einem geiſtvollen und aufmerkſamen Beobachter. Unter anderem heißt es an einer Stelle: „Eine übertriebene Achtung vor der beruf⸗ lichen Meinung iſt wahrſcheinlich die Erklärung der größten Triumphe Deutſchlands und ſeiner großen Niederlage. Der militäriſche, wiſſenſchaftliche und berufliche Spezialiſt kümmert ſich nur um die Meinung ſeiner ſachverſtändigen Kollegen und verachtet die Laien. So erſprießlich auch eine ſolche Auffaſſung für eine ſpezialiſierte Vollkommenheit jedem beſonderen Zweige werden kann, öffnet ſie gleichzeitig großen politiſchen Irrtümern Tür und Tor und iſt häufig von mangelndem Verſtändnis für andere Völker begleitet. Sie hat den militäriſchen Führern Deutſchlands ermöglicht, eine Kriegsmaſchine von erſtaunlicher Wirkſamkeit und Stärke zu ſchaffen, aber ſie iſt auch gleichzeitig für die Vorwärtsentwicklung, den Einfall in Belgien und des unein⸗ geſchränkten U⸗Bootkrieges verantwortlich.“. 9 Ein politiſcher Prozeß in Pars Paris, 28. Nop.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſtrige Verhandlung in dem Prozeß gegen den Mörder des italieniſchen Vizekonſuls nahm einen ſehr ſtürmiſchen Verlauf und drohte gegen den Schluß trotz der Be⸗ mühungen des Vorſitzenden zum Proteſt gegen den Faſzismus zu werden. Der Verteidiger des Mörders Mondugnsp, der bekannte Schwurgerichtsadvokat Torres, der politiſch ſehr weit links ſteht, ließ feſtſtellen, daß der ermor⸗ dete Vizekonſul Graf Nardini trotz ſeiner von zahlreichen Sei⸗ ten gerühmten Leutſeligkeit einen großen Unterſchied zwiſchen Faſziſten und Antifaſziſten machte. Großes Aufſehen erregten die Ausſagen des Generalſekre⸗ tärs des Allgemeinen Gewerkſchaftsbundes, Jouhaux, der das faſziſtiſche Regime einer ſcharfen Kritik unterzog und be⸗ ſonders auf die Gewaltmaßnahmen der Faſziſten gegen die Ar⸗ beitergewerkſchaften hinwies. Die Ausſagen des Gewerkſchafts⸗ führers gipfelten in der Feſtſtellung: Meine Pflicht iſt es, die Gewerkſchaftsfreiheit, wie ſie in Artkiel 13 des Verſailler Ver⸗ trages proklamiert wird, zu verteidigen. Das faſziſtiſche Re⸗ gime ſteht im Widerſpruch mit dieſen Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages. g Noch größere Senſation erregten die Ausſagen des italieni⸗ ſchen Advokaten Modigliani, der ſeinerzeit die Verteidi⸗ gung des von den Faſziſten ermordeten Matteotti übernommen hatte. Modigliani griff Muſſolini mit aller Schärfe an und erklärte, er habe die moraliſche und politiſche Verant⸗ wortung für die Ermordung Matteottis auf ſich genommen. Der Vorſitzende verwahrte ſich dagegen, den italieniſchen Staatschef vor einem franzöſiſchen Tribunal derartig zu be⸗ ſchuldigen und forderte Modigliani auf, die Zeugenbank zu verlaſſen. Nach ihm wurde die Frauenrechtlerin Marguerite Du⸗ rand einvernommen, die vor einiger Zeit in Begleitung von Cäſare Roſſi von den Faſziſten bei Lugano auf italieniſches Gebiet gelockt und verhaftet wurde. Marguerite Durand ſchil⸗ derte, wie ſie 56 Tage in den italieniſchen Gefängniſſen feſt⸗ gehalten wurde, trotzdem ihre Familie ſich unverzüglich für ihre Befreiung einſetzte. Die heutige Sitzung wird den Plai⸗ doyers gewidmet ſein. Hoover in Südamerika Corinto(Nicaragua), 28. Nov.(United Preß.) Hoover fuhr mit der„Maryland“, nachdem er hier mehrere Stunden Aufenthalt gehabt hatte und mit dem früheren Präſidenten von Nicaragua, Diaz, Beſprechungen führte, nach San Joſé(Coſtariea) weiter. Hier wurden 85 Mann Marine⸗ truppen an Bord genommen. Die Epiſode der Altſozialiſten (Von unſerm Dresdner Mitarbeiter) Am letzten Sonntag hat die Alte Sozialdemokratie in Dresden ihren 3. Parteitag abgehalten und damit— das iſt etwas viel in drei Jahren— den dritten Kurswechſel vorgenommen. Man kann den Hochruf, womit jeder dieſer drei Parteitage geſchloſſen worden iſt, doch als Symbol für dieſe Entwicklung bezeichnen: Auf dem erſten Parteitag galt dieſer Hochruf der ſächſiſchen, der deutſchen und inter⸗ nationalen Sozialdemokratie, im vorigen Jahre dem deut⸗ ſchen Vaterlande und in dieſem Jahre der Alten Sozial⸗ demokratie. Als vor drei Jahren jede Ausſicht auf eine Verſöhnung mit der ſozialdemokratiſchen Partei in Sachſen geſchwunden war, als auch der Parteivorſtand in Berlin die alten Parteigenoſſen, die ſogenannten Dreiundzwanziger, fallen gelaſſen hatte, blieb dieſen nur die Wahl, ſich be⸗ dingungslos zu unterwerfen oder eigene Wege zu gehen. Man wählte den zweiten Weg, machte ſich organiſatoriſch ſelbſtändig, nannte ſich„Alte“ Sozialdemokratiſche Partei, bezeichnete ſich ſelbſt als eine Epiſode und bezeichnete als einzigen Zweck die Zurückführung der Arbeiterſchaft auf die Linie der Mehrheitsſozialiſten, die mit dem Parteitage von Augsburg⸗Nürnberg endgültig verlaſſen worden war. Dieſer Partei, deren Gründung über zwei Jahre verzögert und nur durch Druck von außen entſtanden war, fehlte aber eine Führernatur, fehlte ber hinreißende Schwung eines Feuerkopfes mit großen und tragenden Ideen. Man fand ihn in dem ſozialdemokratiſchen Schriftſteller Ernſt Nie⸗ kiſſcch von der Bildungszentrale der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften. Und Niekiſch ſah für dieſe neue Partei nur dann eine Exiſtenzberechtigung, wenn ſie ſich zum Träger dies nationalen Widerſtandsgedankens machte, wenn ſie ſich aus Grundſatz und Ueber zeugung und nicht mehr aus Taktik zur Nation, zum Vaterlande bekännte. Mit Geſchick und Entſchloſſenheit führte er die Partei, wo allerdings maßgebende Kräfte die Verbindung mit der alten Partei nicht abreißen und die Wahnvorſtellung aufrechterhal⸗ ten wollten, daß auch in dieſer neuen Partei das Heidel⸗ berger Programm maßgebend ſein könnte. Immerhin gelang der kühne Wurf vor den Reichstagswahlen, einen Programmentwurf zu veröffentlichen, der den Charak⸗ ter einer ſozfaliſtiſchen Partei nicht verleugnete, aber die Nation und das Bekenntnis zu ihr, zum Mittelpunkt aller Dinge machte und den dem Deutſchtum fremden Marxismus ablehnte. Bei ſolch einer Entwicklung gewann dieſe junge Partei den zweiten Führer in Auguſt Winnig und beide, Auguſt Winnig und Ernſt Niekiſch, beſtimmten in der Tat Geiſt und Charakter der Alten Sozialdemokratie. Bis zu den Reichstagswahlen vom 20. Mai 1928, wo auch die Alte Sozialdemokratie ebenſo wie jede andere poſttive Partei ſchwere Einbußen erlitt. Und in dieſem Augenblick ließen die maßgebenden Kräfte in Sachſen den Führer fallen, nahmen einen Kurswechſel vor, der durch den Parteitag mit der Tatſache abgeſchloſſen und beſtätigt wurde, daß nach dem Muſter der anderen wieder die Partei Mittelpunkt und Selbſtzweck aller Dinge geworden iſt. Wie gewöhnlich liegt die Bedeutung dieſes altſozialiſtiſchen Parteitages nicht in dem Schauspiel, das vor den Kuliſſen in der Oeffentlichkeit aufge⸗ führt wurde, ſondern in den Dingen, die ſich vorher hinter den Kuliſſen abgeſpielt hatten. Die Oppoſition gegen den Abſtieg der Partet, gegen die Verwäſſerung ihrer Ziele, die namentlich in Berlin ſich ſtark und mit beſonderer Schärfe regte, wurde ausgeſchaltet: der Berliner Ortsgruppe wurde die Teilnahme am Parteitage aus durchſichtigen Gründen überhaupt ver⸗ weigert. Und Auguſt Winnig, deſſen hinreißende nationals Leidenſchaft und Ueberzeugungskraft man fürchtete, ſollte nur dann zu Wort kommen; wenn er keinen abweichenden Ge⸗ danken zum Ausdruck brächte. So zog es Winnig vor, den Parteitag überhaupt nicht zu beſuche n, während Ernſt Niekiſchſeinen Austritt erklärte. Infolgedeſſen konnte dieſer Parteitag nach außen hin einen glatten Eindruck machen und einmütige Geſinnung vortäuſchen. Indeſſen, auch ein nicht unbeträchtlicher Teil der Verſammlung betonte ſeine ab⸗ weichende Ueberzeugung dadurch, daß er die Tagung vorzeitig verließ. 2 50. Damit war über das Niveau dieſes Parteitages entſchte⸗ den: eine poſitive und tragende Idee kam nicht zum Ausdruck, man erſchöpfte ſich in einer Polemik gegen die Sozialdemo⸗ kratte, alſo im Negativen. Gewiß, es fehlte nicht an der Be⸗ tonung, daß die Alte Sozialdemokratie eine deutſche Partei ſei, ſedoch das gleiche betont auch die deutſche Sozialdemo⸗ kratie. Gewiß erklärte der wiedergewählte Vorſitzende, daß er eine Rückkehr zur Sozialdemokratie ablehne. Aber dieſe Erklärung war wertlos, da bei der Sozialdemokratie ſelbſt nicht nur nicht der Wille beſteht, die jetzigen Führer der Alten Sozialdemokratie wieder aufzunehmen, ſondern im Gegenteil die bündige und endgültige Erklärung ſchon vorher er⸗ folgt war, daß eine Verſöhnung mit den jetzigen Führern der 2. Seite. Nr. 888 dene Narnkemer geltend Irperk-Ausgeng Mittwoch, den 28. November 1925 Alten Sozialdemokratie überhaupt und unter allen Umſtän⸗ den ausgeſchloſſen ſei. Es handelt ſich alſo nicht mehr um eine freie Entſchließung, um ein freies Bekenntnis, ſondern um ein bemütiges Beugen unter den Zwang ber Tatſachen. g Und wer die Dinge kennt, weiß, daß man mit beiden Händen auch nur nach einem Finger greifen würde, wenn die Sozial⸗ demokratie ihn entgegenſtrecken würde. Die grundſatzmäßige Abkehr von der alten ſozialdemokratiſchen Negation und die unbedingte Hingabe an Volk und Vaterland ſind in dem neuen Parteiprogramm, das man auf dieſer Tagung angenommen hat, ſtark verwiſcht und umgebogen worden. Das Programm nähert ſich in ſeinen Kernpunkten der Sozialdemokratie, ar⸗ beitet alſo bewußt der nie aufgegebenen Abſicht der jetzigen Führer vor, mit der alten ſozialdemokratiſchen Partei nicht etwas Endgültiges und Trennendes, ſondern etwas Verbin⸗ dendes, eine Epiſode, zu ſchafſen. Was übrig geblieben iſt, iſt ein Klub räf ſonierender Spießer, der im weſentlichen das Wohl des Staates und der Allgemeinheit mit dem eigenen Egpismus und dem eigenen Wohl verwechſelt. Ein großer Aufwand iſt alſo ſchmählich vertan. Das deutſche Volk iſt um eine Hoffnung ärmer geworden, nachdem die beiden Führer das Schiff mit der mutloſen Mannſchaft 1 haben. Der Verſuch, mit dieſem Parteitage der politiſchen Oeffentlichkeit noch Sand in die Augen zu ſtreuen, iſt geſcheitert. Mit dieſer alten Sozialdemokratie wird in Zukunft niemand mehr rechnen. Reichs kabinelt und Eiſenkonflikt Berlin, 28. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag betrachtet man die wegen der Verteilung der Unterſtützungsgelder für die Ausgeſperrten entſtandenen Differenzen zwiſchen den Regterungspar⸗ teten heute weſentlich ruhiger. Es iſt damit zu rechnen, daß auch dieſer Konflikt abgebogen werden wird. Ein Kabi⸗ nettsrat hat bisher nicht ſtattgefunden. Es ſcheint, daß das Kabinett aber noch im Laufe des Tages zuſammentreten wird. Der Reichswirtſchaftsminiſter dürfte dann Ge⸗ legenheit nehmen, ſeinen Proteſt gegen das preußiſche Ver⸗ fahren bei der Verteilung der Gelder anzubringen. Daß aus dieſer internen Auseinanderſetzung im Kabinett ſich ernſtliche Folgen ergeben werden, erſcheint indes ſo gut wie aus⸗ geſchloſſen. d Aus den Reichstagsausſchüſſen Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für landwirtſchaftliches Siedlungsweſen nahm einen demokratiſchen Antrag an, der den Vorſitzenden des Ausſchuſſes beauftragt, den Reichskanzler, den Reichs⸗ arbeitsminiſter und den Reichsfinanzminiſter zu erſuchen, im Hinblick auf die dringenden Nöte der landwirtſchaft⸗ lichen Siedlung wie im Vorjahr die Einſtellung eines Fonds von mindeſtens 50 Millionen Mark für ſolche Zwecke in den neuen Reichshaushalt zu veranlaſſen. Die Polltiſierung des Rundfunks Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf Herrn Severings Betreiben ſoll der Rundfunk politiſiert wer⸗ den. Die Verſtändigung iſt nur zu ſchnell erfolgt. In der geſtrigen ordentlichen Generalverſammlung der„Drahtloſer Dienſt⸗Aktiengeſellſchaft“, die ſich mit der Uebermittlung poli⸗ tiſchen Nachrichtenmaterials an die neun in Deutſchland arbei⸗ zenden Unterhaltungsrundfunkſender beſchäftigt, lagen im Auftrage der Reichsregierung, die 51 Prozent die⸗ ſer Geſellſchaft beſitzt, von Oberreglerungsrat Scholz zwei An⸗ träge vor. Dieſe Anträge ſtimmen dafür, eine im vorigen Jahre der Generalverſammlung zur Verfügung geſtellte Summe von 225 000 Reichsmark dem Reichsinnenmintſter für „gemeinnützige Zwecke“ zu überlaſſen und für die Zuwahl von 14 Aufſichtsratsmitgliedern. Die Anträge ſind geſtern durch eine Mehrheit angenommen worden, von der im„Tag“ behauptet wird, daß ſie eine Zufallsmehrheit war. Man ſcheint in Württemberg, Sachſen und Bayern über die Abſichten Herrn Severings nicht unterrichtet geweſen zu ſein. Jedenfalls iſt von den Vertretern dieſer Länder geſtern lebhaft gegen die Erweiterung des Aufſichtsrates von 20 auf 40 Köpfe proteſtiert worden. Vor einer neuen Tariferhöhung? Am 28. und 27. Nov. tagte in Berlin der Verwaltungs⸗ rat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. Die derzeitige Finanzlage ber Reichsbahn ergibt folgendes Bild: Die Güterbewegung weiſt im allgemeinen den bei Einführung der Tariferhöhung angenommenen Umfang auf. Die Produk⸗ tionsſtockung im Ruhrrevier hat jedoch ſchon jetzt eine Verminderung des Güterverkehrs zur Folge, Sie wird auch nach Wiederaufnahme der Arbeit noch lange den Verkehr mindernd beeinfluſſen. Die von der Neu⸗ einteilung der Perſonenklaſſen erwartete Aufwanberung in die Polſterklaſſe iſt insbeſondere im Nahverkehr eingetreten. Zur Ver⸗ mehrung der Polſterwagenklaſſe und zur einheitlichen Aus⸗ geſtaltung der Wagen der Holzklaſſe nach dem Muſter der bisherigen dritten Klaſſe hat der Verwaltungsrat weitere Mittel bereitgeſtellt. Ein Ueberſchuß als Vortrag für das neue Jahr wird ſich auch im günſtigſten Falle nicht ergeben. Die nach der Verkehrsleiſtung des Jahres 1928 geſchätzten Betriebseinnahmen für 1929 decken außer den ge⸗ ſetzlich vorgeſchriebenen Laſten und Rücklagen die Betriebs⸗ ausgaben nur bei äußerſter Einſchränkung der laufenden ſächlichen Anforderungen. Eine Verringerung der Einnahmen Ein Stadtrat unterſchlägt 725000 Frs. Straßburg wurde der Stadtrat und Kaſſier einer Landwirtſchaftsbank, Jakob Schmidt, wegen Unterſchlagung von 725 000 Frs. verhaftet. Schmidt war das Opfer einer Kartenſchlägerin und Kur⸗ ypfuſcherin aus Neudorf bei Straßburg mit ihrer 18jährigen Tochter geworden. Dieſe beiden waren nach Paris übergeſie⸗ delt und hatten Schmidt von dort aus vorgeſpiegelt, daß ſie Beziehungen zu höheren politiſchen Kreiſen hätten, was ſie durch Benutzung von Briefbögen mit dem Aufdruck des Se⸗ nats und des Miniſterpräſtdenten bekräftigten. Die Schwindler⸗ innen beſtellten Schmidt ſogar nach Paris, wo ſie ihm einen Komplizen als den Senatspräſidenten Doumer vorſtellten. Sie führten den der franzöſiſchen Sprache Unkundigen ſogar nach Rambouillet, um ihn mit dem Präſidenten der Repuplik bekanntzumachen, der ſich aber dann ganz zufällig auf der Jagd befand. Schmidt ließ ſich auf dieſe Art bewegen, den beiden Frauen große Gelbſummen vorzuſtrecken, die ſie angeblich benötigten, um eine glänzende Poſitlon zu verſchaf⸗ fen. Die beiden Schwindlerinnen wurden in Paris verhaftet. Die Affäre hat in dem kleinen Dorf Ingenheim eine un⸗ geheure Aufregung hervorgerufen, da ſämtliche 450 Einwohner des Dorfes ihre Erſparniſſe verloren haben und nach den Sta⸗ tuten der Kaſſe überdies noch verpflichtet ſind, die darüber hinausgehenden Unterſchlagungen Schmidts zu decken. „Herzliche“ Verhandlungen mit Rußland Moskau, 28. Nov.(United Preß.) Der Vorſitzende der ruſſiſchen Delegation bei den deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen, Stomoniakow, veranſtaltete den deutſchen Verhandlungsteilnehmern zu Ehren einen Empfang, bei dem auch die Mitglieder der deutſchen Botſchaft und führende Sow⸗ jetbeamte, wie Litwinow, Lunatſcharski und Mikoyan, zugegen waren. Bei der Eröffnung der Verhandlungen wurden von deut⸗ ſcher und ruſſiſcher Seite Anſprachen gehalten, wobei beſon⸗ derer Nachdruck auf die Herzlichkeit gelegt wurde, mit der die Verhandlungen wieder aufgenommen wurden. In die⸗ ſer Sitzung wurden auch zwei Kommiſſionen ernannt, von denen die erſte ſich mit geſetzlichen, die zweite mit wirtſchaft⸗ lichen Fragen befaſſen wird. In Ingenheim bei * Das Sowjetaußenkommiſſariat beſtätigt Berliner Meldun⸗ gen, wonach die Sowfetregierung bereits das Aggrement für Hrru von Dirckſen erteilt hat. iſt, 3 von den in einem 3 n 1 die Finanzſorgen der Reichsbahn liegenden Gefahren, aus dem ſteigenden Wettbewer d der anderen Verkehrsmittel zu befürchten. Die Reichsbahn hat faſt allein die politiſchen Laſten (Reparationen, Verkehrsſteuer und außerordentliche Pen⸗ ſtonslaſten) zu tragen, von denen die übrigen Verkehrsmittel nahezu frei ſind. Wird der über das geſunde wirtſchaftliche Maß hinausgehenden Förderung dieſes Wettbewerbs nicht Einhalt getan, trotzdem aber von der Reichsbahn die volle Auf⸗ bringung ihrer politiſchen Laſten gefordert, ſo müßte den weiter auf die Eiſenbahnen angewieſene Verkehr um ſa ſchwerer belaſtet werden. Eine weſentliche Ausgabenſteigerung droht aus der bekannt gewordenen Abſicht, für die Reichsbeamten und damit auch für die Reichsbahnbeamten, die jetzt gültige Arbeitszeit grundſätzlich zu verkürzen. Die durch die Einführung der wöchentlich 48ſtündigen Arbeitszeit entſtehende fährliche Mehrausgabe iſt für die Reichs⸗ bahn auf 250 Millionen/ alljährlich zu ſchätzen. Zur Deckung dieſer Mehrausgaben käme als einziges Abhilfsmittel eine neue Tariferhöhung in Frage. Sie müßte wegen des mit 855 verbundenen Ver⸗ kehrsrückganges weſentlich mehr als 250 Millionen/ ausmachen. Der Verwaltungsrat erſuchte gelegentlich de⸗ Feſtſtellung des Voranſchlages den Generaldirektor, die zu⸗ ſtändigen Reichsſtellen nachdrücklich auf den aus dieſer Dar⸗ ſtellung ſich ergebenden Ernſt der Lage hinzuweiſen. Badische Politik Abg. Dr. Glockner verzichtet guf Wiederwahl Wie die„N. Bad. Landesztg.“ meldet, hat der Landtags⸗ abgeordnete Verwaltungsgerichtshofspräſident im Ruheſtand Dr. Glockner eine ihm für die nächſte Landtagswahl in einem ausſichtsreichen Wahlkreis angebotene Spitzenkandida⸗ tur mit Rückſicht auf ſein Alter und die nach der Zurruhe⸗ ſetzung erfolgte Verlegung ſeines Wohnſitzes von Karlsruhe nach Freiburg abgelehnt. Aenderung des Landtagswahlgeſetzes Das badiſche Staatsminiſterium hat unterm 25. Nopem⸗ ber 1928 einen Abänderungsentwurf zum Landtagswahlgeſetz vorgelegt, nach dem die badiſchen Kreiswahlvorſchläge von mindeſtens fünfzig Wählern des Wahlkreiſes unterzeichnet ſein müſſen. Dieſe Vorſchrift gilt für alle Parteien und jeden Wahlkreis geſondert. Es genügt nicht mehr, daß in einem anderen Wahlkreiſe bereits 50 Unterſchriften für ben Wahlvorſchlag einer beſtimmten Partei abgegeben werden, daß eine beglaubigte Abſchrift dieſer Unterſchriften eingeſandt wird, um dann mit einer geringeren Unterſchriftszahl in einem anderen Wahlkreiſe durchzukommen. Letzte Meldungen Sturm im Schwarzen Meer 2 Odeſſa, 28. Nov.(United Preß) Die Sturmperiode, die faſt überall in den letzten Tagen ſoviel Unheil an⸗ gerichtet hat, hat jetzt auch das Schwarze Meer ergriffen. Aus vielen Küſtenorten liegen Meldungn vor, daß Stadtteile vollkommen überſchwemmt ſind. Die in den Häfen lie⸗ genden Schiffe können nicht ausfahren und viele Schiffe, die ſich auf hoher See befanden, ſind wieder in den Hafen zurück⸗ gekehrt. Der Wirbelſturm auf den Philippinen— 200 Tote? — Newyork, 28. Nov. Von den Philippinen ſind jetzt nähere Nachrichten über die furchtbaren Wirbelſturmſchäden eingetroffen. Der zweitägige Sturm hat über 200 Meu⸗ ſchenleben gekoſtet. Faſt die geſamte Ernte iſt vernichtet und viele tauſend Eingeborene ſind obdachlos geworden. Der Gouverneur der Inſel erbittet eine Sammlung des ameri⸗ kaniſchen Roten Kreuzes. Allerlei Lang und Kurzhaariges Von Eruſt Edgar Reimérdes (Nachdruck verboten) Die Welt ſteht immer noch unter der Herrſchaft des Bubikopfes; jſelbſt die ehrwürdigſten Matronen ſind vielfach dazu übergegangen, ihre Haartracht der allgewaltigen Mode anzupaſſen. Dem langen Haar ſcheint ſomit, vorläufig wenigſtens, das Todesurteil geſprochen zu ſein. Einſt galt es als beſonderer Schmuck, ja als Sinnbild weiblicher Würde ud nur zur Strafe wurde es den Frauen abgeſchnitten. Frei⸗ willig entäußerten ſich ſeiner die Nonnen und die Euſtha⸗ thianerinnen, die Anhängerinnen des die Ehe verwerfenden Biſchofs Euſthatlus von Antiochien(7 860), die ihren Ehemän⸗ nern entliefen und männliche Kleidung anlegten, bis das Konzil von Gangra dem Unfug ein Ende machte, indem es den Fluch über diejenigen Frauen ausſprach, welche ihr Haar abſchnitten, das Gott ihnen, wie es hieß, als Zeichen der Unter⸗ würfigkeit unter den Mann gegeben. Von der Schande der abgeſchnittenen Haare iſt ſchon im erſten Corinther Brief die Rede.— Ebenſo wie bei den Iſraeliten trugen auch bei den Grlechen, die ſeiner Pflege beſondere Beachtung ſchenkten, die Frauen langes Haar, das ſie geſcheitelt, häufig in Wellen⸗ linien, um die Schläfen legten und entweder über dem Scheitel oder am Hinterkopf in einem Knoten bezw. Schopf zuſammenfaßten. Meiſt wurde es durch ein Netz aus Gold⸗ fäden oder ein haubenartig umgeſchlungenes Tuch zuſammen⸗ gehalten. Als Zeichen der Trauer ſchnitten die Frauen das Haar ab oder ſie ließen es unordentlich herunterhängen. Das abgeſchnittene Haar(Trauerlocken genannt) legten ſie auch wohl dem Verſtorbenen als Opfer auf das Grab. In viel ſpäterer Zeit haben Frauen, um ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen, ſich ebenfalls freiwillig ihres Haupt⸗ ſchmuckes entäußert, ſo ließ ſich Kalſerin Maria Thereſta ſo⸗ fort nach dem Tode ihres heißgeliebten Gemahls(1765) von übrer Kammerfrau das ſchöne Haar abſchneiben. Da der Ver⸗ ſtorbene nun nicht mehr ſeine Freude daran haben konnte, wollte ſie 1 es auch nicht.— e 5 wie die riechin N rf ich auch die Rö artete der Haarputz der Frauen ius Abgeſchmackte aus. Man kräuſelte die Haare mit der Brennſchere(calamister) oder flocht ſie in mehrere Zöpfe, die kreisförmig über dem Scheitel zuſammengelegt und mit einer langen Schmucknadel zuſam⸗ mengehalten wurden. Da das eigene Haar meiſt nicht aus⸗ reichte, ergänzte man es durch falſches. Um die damals be⸗ vorzugte blonde Haarfarbe der Germanen zu erreichen, be⸗ nutzte man Goldſtaub und beizende Salben, ja es gab ſogar ſchon ganze Perücken aus germaniſchem Haar.— Bei den alten Germanen trugen die Jungfrauen das Haar unverhüllt und lang herunterwallend, erſt bei der Ver⸗ mählung wurde es gebunden oder verhüllt. Die Angelſachſen ließen das Haar ebenfalls lang wachſen, die Bräute trugen es unbedeckt und ungebunden, verheiratete Frauen etwas ge⸗ kürzt, Ehebrecherinnen ſchnitt man es ab. Auch die Longo⸗ barden hatten dieſe Strafe.— Die chriſtliche Kirche eiferte gegen den übertriebenen Kopfputz und ſetzte es durch, daß man in der Haarpflege zu größerer Einfachheit zurückkehrte. Im 5. und 6. Jahrhundert ließen die Frauen in Frankreich das Haar zwar lang wachſen, ſie bedeckten es aber mit Mützen uſw. So war es auch noch unter Karl dem Großen und im 13. Jahrhundert zur Minneſängerzeit, d. h. nur bei den An⸗ gehörigen der höheren Stände. Gegen Ende des Mittelalters ſchmückten beide Geſchlechter das offene Haar mit Edelſteinen, Roſetten, Goldſpangen, künſtlichen Kränzen, beſtickten Bän⸗ dern, Federn und Blumen, ſpäter bedeckten ſie es mit dem ſog. Schapel, einem mit Perlen uſw. geſchmückten Reifen oder ſie hielten es mit einer Art Binde, dem Gebende zuſammen, das über Wangen und Kiun ging. Sie ließen es auch wohl, wie es in England und Frankreich Mode war, in Zöpfen ge⸗ flochten über den Rücken oder vorn über die Bruſt herunter⸗ fallen. Zeitweilig bedeckten ſie es, im Nacken aufgebunden, mit einer Haube. Im Anfang des 16. Jahrhunderts ließ man das Haar ſich teils fret entfalten, teils verbarg man es asketiſch unter mächtigen Hauben und Riſen(Kinntüchern). Schließlich bean⸗ ſpruchten die Frauen auch für den Kopf die fretere Mode der Männer. Die Haare wurden nunmehr gezeigt, häufig in mächtigen Flechten über den Rücken geworfen oder in koſt⸗ bare Haarnetze gehüllt. Die Bräute von Adel trugen im 16. und 17. Jahrhundert am Hochzeitstage offenes Haar. Man nannte es„in Haaren gehen“. Bräuten, welche ihre Ehre verloren hatten, war das Tragen offenen Haares ſtreng ver⸗ boten.— In den erſten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts kämmten die Damen das Haar in die Höhe und verdeckten es entweder mit einer Haube oder verzierten es auf dem Schei⸗ tel mit Blumen, Federn uſw. Man ließ aber auch vielfach die Seitenhaare in Locken herabfallen. Nach 1630 trug man um den ganzen Kopf herum kleines toupiertes Gelock oder man toupierte nur die Vorder⸗ und Seitenhaare. Um 1650 herum fiel das Hanr in langen feſten Locken auf die Schultern, da⸗ bei vereinigte man die Nackenhaare zu einem Neſt. Im 18. Jahrhundert war die Haartracht beſonders auf⸗ fallend, mit Hilfe von Kiſſen, Drahtgeſtellen(Fontangen), falſchen Haaren uſw. wurde die Friſur bis 50 Zentimeter hochgetrieben und mit einem geradezu abenteuerlichen Auf⸗ putz von Schleifen und Blumen verziert. Ein ſolcher Auf⸗ bau, deſſen Herſtellung ſehr mühevoll war, mußte mehrere Tage halten. Das Haar wurde niemals gewaſchen, ſondern, nachdem es nur ausgekümmt und ausgerieben worden, immer wieder von neuem mit Pomade eingefettet, parfümiert und gepudert. Um die Reinlichkeit war es bekanntlich damals ſchlecht beſtellt, deshalb konnte ein ungalanter zeitgenöſſiſcher Kritiker die Haarfriſur der Damen mit Recht einen Säuhag nennen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fiel die Fontange und eine zierliche anliegende Haartracht bürgerte ſich ein. Später wurden vielfach Chignons getragen und die Stirn dabei mit Löckchen umgeben. Die franzöſiſche Revolution rief auch auf dem Gebiet der Haarmode eine völlige Umwälzung hervor, Man ahmte nunmehr unter dem Einfluß der klaſſiziſtiſchen Kunſtrichtung die Friſuren der republikaniſchen Römeriunen nach. Aber nur vorübergehend, denn nun be⸗ gann jene Epoche, in welcher die Frauen nach langer Zeit wieder einmal das Haar frei und offen in natürlichen oder künſtlichen Locken herunterfallend trugen. Dieſe Mode fand fedoch nur in der vornehmen Welt Anhängerinnen; daneben gab es auch viele Damen, die ſich ihr Haar kurz abſchneiden und in kleine Locken legen ließen. Damit war die Mode des Tituskopfes geſchaffen, eines Gegenſtücks zum Bubikopf. Es gab aber damals, namentlich unter dem Adel, viele Geg⸗ ner dieſer neuen Haartracht.— 1 . . 8 7 )37%CC00 ˙Ü] ³ĩ A F b 1 a„„„ „„„ 2. FD e eee A 0 1 ö 4 4 n W . 2 Mittwoch, den 28. November 1928 8 3, Seite, Nyr 555 Staͤoͤtiſche Nachrichten Ladenſchluß am Lichtfeſtſonntag Heute morgen iſt endlich die Entſcheidung des Mini⸗ ſteriums des Innern eingetroffen. Darnach müſſen am Lichtfeſtſonntag die Läden geſchloſſen blei⸗ ben. Der linksſtehende Zentralverband der Angeſtellten hat demnach den Sieg davongetragen. Wir glauben nicht, daß die miniſterielle Entſcheidung im Sinne der Mehrzahl der beteiligten kaufmänniſchen Angeſtellten ausgefallen iſt, denn wenn wir recht unterrichtet ſind, hat eine geheime Ab⸗ ſtimmung unter den Angeſtellten der großen Einzelhandels⸗ geſchäfte eine große Mehrheit für das Offenhalten der Läden am kommenden Sonntag zwiſchen 2 und 5 Uhr nach⸗ Trotzdem haben ſich die Gewerkſchafts⸗ Mittags ergeben. führer zu keinen Verhandlungen verſtehen wollen. Den Angeſtellten wäre kein Schaden erwachſen, da ſie die drei Stunden als Ueberſtunden bezahlt erhalten hätten. Außerdem wollte man ihnen einen freien Nachmittag in der nächſten Woche bewilligen. Mehr konnte man wirklich nicht verlangen. Wir ſtehen demnach vor der beſchämenden Tatſache, daß am Lichtfeſtſonntag die Läden geſchloſſen blei⸗ ben, im Gegenſatz zu Karlsruhe, wo man drei Stunden die Läden offen halten durfte. Der Mannheimer Einzelhandel hatte die Wahl, ſich für den Lichtfeſtſonntag oder den ſogen. „kupfernen Sonntag“ zu entſcheiden. Die Wahl mußte ſelbſtverſtändlich auf den„kupfernen“ fallen, ſchon mit Rück⸗ ſicht darauf, daß in Ludwigshafen und Heidelberg die Läden geöffnet ſind. In der Freigabe des„kupfernen Sonntags“ handelt es ſich aber um kein Entgegenkommen, da ſchan im Vorfahre an dieſem dritten Sonntag vor Weihnachten die Läden geöffnet waren. * * Beinbruch durch Ausrutſchen. Ein 25 Jahre alter Bankbeamter, ber in einem hieſigen Weinhaus aus⸗ rutſchte und ſich den rechten Unterſchenkel brach, wurde ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert * Gin Kind verunglückt. Auf der Sandhoferſtraße wurde ein 3 Jahre alter Knabe von einem Motorradfahrer ange⸗ fahren. Das Kind erlitt mehrere Verletzungen am Kopf und hatte während einiger Minuten das Bewußtſein verloren. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Donnerstag Prokuriſt Georg Merz, Neckarau, Angelſtr. 8 wohnhaft, mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Mayfarth. Es iſt ungemütlich geworden Die beſte Zeit des Jahres iſt vorüber. Im Ofen brennt das Feuer. Der ſchwarze Peter, der zur Sommerszeit in der Ecke ſtand, macht ſich jetzt von ſeinem Winkel aus durch wohlige Wärmewellen bemerkbar. Gern ſtellt man ſich mit dem Rücken an ſeine warmen Flächen und läßt ſich vom Feuer etwas vorſchnurren. Die Gemütlichkeit iſt jetzt nicht mehr draußen zu finden.„Ade, ihr Berge, ihr geliebten Triften...“ Man friert an den Händen(wie unangenehm iſt das). Handſchuhe? Muß man wirklich Handſchuhe tragen? Es wird dir weiter nichts übrig bleiben, lieber Zeitgenoſſe. Du haſt auch dein Haupt bedecken müſſen, die Fülle der Locken oder den kahlen Scheitel. Du meinteſt der Be⸗Hütung entwachſen zu ſein. Irre dich nicht. Greif nach dem Hut und drücke ihn bis auf die Ohren hinunter. So wirſt du den Winter durchwandeln. Mag man im Sommer dann wieder von dir ſagen: ſeht ihn euch an, wie ſtolz er das unbedeckte, kahler werdende Haupt dahinträgt! Man friert im Geſicht. Natürlich an der Naſe am meiſten. Oh, dieſes Frieren der Naſe! Nur gut, wenn ſie dann nicht jene verräteriſche Röte zeigt, die meiſt die naiven Menſchen haben und natürlich die, die es darauf anlegen, ihr nicht zu entgehen. Eine rote Ne ſe iſt nicht gerade eine Zierde, aber manchmal iſt ſie doch charakteriſtiſch für ihren Be⸗ ſitzer, und man ſollte nicht gleich unwirſch werden, wenn ſo ein rotes Näschen die Freude der Mitwelt erregt. Es iſt ungemütlich geworden. Die Krähen nahmen Beſitz von der Luft. Ihre Feldzüge von einem Baum zum anderen bedrücken uns. Wir ſchleichen dahin, die Hände im Mantel, den Rock⸗ kragen hochgeſchlagen, tief den Hut in die Stirn gedrückt; wir ſchleichen dahin und zehren vom Sommer, der in uns ge⸗ blieben iſt. N. Neue Mannheimer Zeitung(Abends Ausgabe) Veranſtaltungen Elektrola⸗Konzert im Muſenſaal Das war mal wirklich ein netter, genußreicher Abend, den Egon Winter ſeinen Geſchäftsfreunden und denen, die es werden ſollen, gegeben hatte, um ihnen allen einmal die Vielſeitigkeit der Elektrola⸗Platten vorführen zu laſſen. Den jeweiligen Hinweis auf die tönende oder redende Tätig⸗ keit dieſer zwölf Zauberkäſten gab in treffender, amüſant⸗ſchar⸗ manter Form Herr Erich Lothar Hoffmann. Nach einem zwar etwas ſchwach klingenden Tannhäuſer⸗Marſch der Berliner Philharmoniker mit Leo Blech kam eine ſehr gute Wiedergabe der 6. Ung. Rhapſodie von Liſzt, von Miſcha Levitzki geſpielt. Der gewandte Conferenzier, Herr Hoffmann, wies nun darauf hin, daß es die beſondere Aufgabe des Elektrola⸗ Unternehmens ſei, gerade die ausländiſchen prominenten Künſtler hören zu laſſen, die in Deutſchland noch nicht perſön⸗ lich aufgetreten ſeien. Und ſo hörte man denn unter ſchon bekannten Künſtlern meiſt die Größen fremder Nationen, wie die bedeutende Koloraturſängerin Amelita Galli⸗Curei und Benjamino Gigli, welcher nach Enrico Caruſo, der auch mit dem ganzen unſterblichen Klang ſeiner wunderbaren Stimme wiedererſtand, wohl der beſte italieniſche Sänger iſt. Die italieniſchen Aufnahme⸗Platten waren überhaupt von durch⸗ weg vollerem Wohllaut wie die vpn deutſchen Sängern und Orcheſtern. Das Quartett Galli⸗Curei, Homer, Gigli und de Lucca war z. B. von auffallender Klangſchönheit. Auch Feobor Schalfapins Geſang der Wolgaſchiffer, auf die Elektrola⸗Platte aufgenommen, vermochte noch die ganze faſtzinterende Kraft ſeiner Stimme auf die Zuhörer zu über⸗ tragen. Ausgezeichnet wurde auch der orcheſtrale Klang des Philadelphia⸗Sym⸗Orcheſters wiedergegeben. Weniger gut glückte das Zuſammenſpiel ber Fritz Kreisler⸗Platte Liebes⸗ freud mit der Klavlerbegleitung Kapellmeiſter Schickles vom Nationaltheater. Ein Zuſammenſpiel ohne perſönlichen Kon⸗ takt iſt gerade bei der ungemein freien muſikaliſchen Geſtal⸗ zungsweiſe Kreislers ein zu ſchwieriges, undankbares Ex⸗ periment. Für den humoriſtiſchen Teil der Veranſtal⸗ tung ſorgten die beiden famoſen Platten Auguſtin Egens mit ſeiner„flüſternden Galanterie“: ich küß Ihre Hand, Ma⸗ dame, und Willi Prager als Portier und Drehtür⸗Philoſoph in dem vielſagenden Ausſpruch:„Ich weiß nicht, das iſt nicht ſo“,— Etwas ganz Neues ſind Aufnahmen aus der Natur, aus der Vogelwelt. Ganz entzückend iſt dieſes fröhliche Ge⸗ zwitſcher mit dem Geſang einer Frauenſtimme und das Schlagen der Nachtigall mit dem erſt dazu anreizenden Cello⸗ ſpiel verbunden. Frl. Aenne Heuſer tanzte zur Extra⸗ Ueberraſchung einen hübſchen Wiener Walzer und eine rei⸗ zende Groteske„Jee eream“. Das Muſikhaus Egon Winter kann mit dem Verlauf dieſer übervoll beſuchten, anregenden Veranſtaltung vollauf zufrieden ſein. R. Weltliche Cäeilienfeier der Hl. Geiſtpfarrei Auf Stadtpfarrer Matt und Direktor Thomas iſt es zurückzuführen, daß am Cäcilientag eine weltliche Feier ab⸗ gehalten wurde. Viele Gönner und Freunde des Vereins folgten der Einladung. Ein auserleſenes Programm erfreute die Beſucher. Der Cäeilienchor brachte das Cäcilienlied „Preis und Tun haſt du befunden“ ſtimmungsvoll zum Vor⸗ trag. Der Vorſitzende des Vereins, Direktor Thamas, be⸗ arüßte ſodann die Anweſenden herzlichſt, beſonders Stadt⸗ pfarrer Matt als Präſes mit ſeinen Kaplänen Maurer und Hauſer. Er wünſchte allen einen guten Verlauf des Abends. Als Soliſten erfreuten Frl. Hammer, Frl. Tho⸗ mas, Frl. Brandel und die Herren Roth und Hager⸗ born die Feſtverſammlung mit einigen Liedern. Reicher Beifall dankte. Die Schwänke„Steinemanns Geſchäftsreiſe“, „Der Punktroller“ und„Villa Beka“ erzielten einen großen Lacherfolg. Stabtpfarrer Emil Matt hatte ſeiner Feſtrede den lateiniſchen Spruch im Muſenſaal zugrunde gelegt, der überſetzt lautet:„Die Muſik iſt das Vorſpiel des ewigen Lebens“. Er würdigte die Kunſt der Muſtk und die Pflege des Geſanges, die ja im Cäctlienchor in erſter Linſe dem feierlichen Gottes dienſt gilt. Ferner gab der Redner ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Artikel„St. Cäcilia“ in einer nichtkatholiſchen Zeitung die Allgemeinhehit auf die Ar⸗ beit der Kirchenchöre hinwies. Stadtpfarrr Matt dankte den Chormitgliedern mit ihren rührigen Leitern, Dirigent Häf⸗ ner und Vorſitzenden Direktor Thomas, für ihre mühe⸗ volle Arbeit während des ganzen Jahres. Dle ſchlichten, dem Dienſte der Kirche zu wethen. reichen Darbietungen endete die in ſchönſter Harmonie ver⸗ laufene Feier nach vierſtündiger Dauer. Aus dem Vereins⸗ leben der Hl. Geiſtpfarrei erſehen wir, daß der unermüdliche Leiter, Stadtpfarrer Matt, die größte Pfarrei Mannheims in der Schwetzingerſtadt zu Anſehen und gedeihlichem Fort⸗ ſchritt gebracht hat. 8 ** * Das großruſſiſche National⸗Orcheſter beim Lichtfeſt. Im Nibelungenſaal findet am Sonntag abend ein volkstüm⸗ liches Konzert ſtatt, bei dem f National⸗Orcheſter unter Leitung von Alexander Michailowsky nach längerer Pauſe erſtmalig wieder im Roſengarten gaſtieren wird. Von den zahlreichen reiſenden ruſſiſchen Enſembles iſt dieſe Truppe in ihren Darbietungen die univerſellſte, weil ſie außer der Balaleika⸗Muſik und Männerchören auch Volkstänze in ihr Programm auf⸗ genommen hat. Das„Echte und Urſprüngliche“ im Programm dieſer Ruſſen löſt immer wieder helles Entzücken aus. Die Ruſſen, die zuletzt in Italien und Spanien verpflichtet waren, ſind übrigens auch durch Rundfunk⸗Konzerte und Schallplatten bekannt geworden. * Deutſchevang. Heimſtättengeſellſchaft. In der Reihe der bedeutenden Bauſparkaſſen muß auch die von der Inneren Miſſion getragene Deutſchevang. Heimſtätten⸗ geſellſchaft m. b. H. Berlin erwähnt werden. In der Zeit ihres zweijährigen Beſtehens hat ſie ſich gut entwickelt und in allen Ländern des Reiches Geſchäftsſtellen errichtet. Der Leiter der Heidelberger Stelle wird am morgigen Don⸗ nerstag abend im Wartburghoſpiz einen aufklärenden Vor⸗ trag halten.(Weiteres Anzeige.) Film-Rundſchau Schauburg: Zirkusleben Zwei Amerikaner beherrſchen den Spielplan. Wir geben dem„Zirkusleben“ den Vorzug, weil dieſer Film Tempo hat und von Anfang bis zu Ende ſpannend iſt. Der Held der Handlung, die einen intereſſanten Einblick in das Leben der fahrenden Leute in Amerika gewährt, iſt Ken Ma y⸗ nard, ein tollkühner Reiter und Kletterer, von dem man ſchon glauben kann, daß er auf dem galoppierenden Pferde geboren wurde. Mit imponierendem Schneid rettet ex den Wanderzirkus, bei dem er als Stallknecht Unterkunft ge⸗ funden hat, vor den Intriguen der Konkurrenz und entpuppt ſich gleichzeitig als ein hervorragender Reitkünſtler. Mit Spannung iſt der zweite Teil des Films geladen, in dem geſchildert wird, mit welcher Bravour Maynard dem Kon⸗ kurrenzzirkus die Wagen des Unternehmens ſeines zukünf⸗ tigen Schwiegervaters abjagt und im letzten Augenblick— das empörte Publikum hat ſchon mit der Zerſtörung des Zirkuszeltes begonnen— an Ort und Stelle bringt. Daß es bei dem Zuſammenſtoß mit den gegneriſchen Zirkusleuten nicht ohne Holzerei abgehen kann, iſt nach amerikaniſchen Begriffen ſelbſtverſtändlich. Köſtlich iſt das Einfangen des Konkurrenzdirektors und des Kunſtreiters, der der Vor⸗ gänger Maynards war und die Verſchwörung angezettelt hat, und das Einſperren dieſer Beiden in einem Raubtierwagen. Als die durch einen beſtochenen Fuhrmann ins gegneriſche Lager geleiteten Wagen mit den eingeſperrten Hauptkräften im richtigen Zirkuszelt eintreffen und Maynard das„größte Tierwunder“ zeigt, iſt das Spiel gewonnen. Maynard ſchließt als ſüßen Lohn die entzückende Tochter ſeines Prinzipals in die Arme. Der Film hebt ſich von dem vielen amerikaniſchen Kitſch, den die deutſchen Lichtſpieltheaterbeſitzer aufführen müſſen, ſehr vorteilhaft ab. Umſomehr enttäuſcht das Luſtſpiel„Hoheit Inko⸗ gnito“, das von einer amerikaniſchen Tänzerin erzählt, dis nach vielerlei Widerſtänden und Mißverſtändniſſen die Ge⸗ mahlin des Neffen eines ruſſiſchen Großfürſten wird, der ſelbſt ein Auge auf die reizende Frau geworfen hat. Die Aufmachung iſt einwandfrei. Conſtance Talmadge iſt als Tänzerin und Darſtellerin hervorragend. Ihre Künſtler⸗ ſchaft macht den Film erträglich. Auch die übrigen Haupt⸗ perſonen des Luſtſpiels ſind darſtelleriſch recht gut. FURNIEMUL US- 7CCCCCCCCCCTCCCC Klavierabend Frederit Lamond Werke von Beethoven Es gab keine Senſation, keine endloſen Auto⸗Kolonnen vor dem Eingang, kein beängſtigendes Gedränge vor den Gar⸗ deroben. Es gab nur einen namhaften Künſtler, der nur Beet⸗ hoven ſpielte. Es gab aber für dieſenigen, die gekommen waren, ein ſehr lehrreiches collegium Beethoveniense, eine An⸗ leitung, wie man Beethoven ſpielen ſoll, ohne jede Schauſpie⸗ lerei, ohne Geflatter mit den Händen, ohne Drehungen mit dem Oberkörper. Vor allem die heranwachſende Pfaniſten⸗ Generation könnte und ſollte von dem gereiften Meiſter eines lernen: ſtrengſte Oekonomie der Bewegungen. Und noch eines: nicht nur die bekannten Sonaten ſtudieren, die paths. tique, die Waldſtein⸗, die appassionata und die unter einem ſüßlichen leicht zu erratenden Namen noch mehr bekannte in Cis-moll, ſondern alle durcharbeiten! Auch die Phantaſie und die Variationen verdienen und lohnen es, wenn man ſich mit ihnen liebevoll beſchäftigt. Die-dur⸗Variationen gehören jedenfalls zu Beehovens kühnſten Werken, ſteht doch jede Va⸗ riation in einer anderen Ton⸗ und Taktart. Aber der Aufbau im großen iſt gewahrt und es fällt daher nicht ſchwer, trotz des überreich ausgeſtreuten Beiwerks von Arahesken und Paſſa⸗ gen das Thema herauszuhüren. Ueberblicken wir die Reihenfolge, in der Lamond die So⸗ naten vorführte, ſo hörten wir zunächſt eine Vertreterin der dritten, dann der erſten und zuletzt der zweiten Schaffens⸗ periode. Die Chronologie ſchien auf den Kopf geſtellt, aber die Aufnahmefähigkeit des Auditoriums blieb friſch oder ſollte friſch bleiben. Denn leicht hat Lamond die Sache weder ſich noch dem Zuhörer gemacht. Er ſpielte jede einzelne Sonate gunsi und kantasla, jedem Satz folgt ſofort, wie eine Attacke, der nüchſte, und hier beſchlichen uns einige Zweifel über die Aus⸗ führung der dynamiſchen Zeichen. Es war, als ob die über⸗ irdiſche Ruhe, zu der ſich Beethoven nach den leidenſchaftlichen Kämpfen des erſten Satzes ſeiner allerletzten Sonate durch⸗ gerungen hat und die die ganze Arietta mit ihren Variattonen beſeligt, auch auf die Cdur⸗Sonate op. 2 ein wenig abgefärbt hätte. Vergebens warteten wir auf mauche wuchtige Entladun⸗ gen, auf die gewaltigen Kontraſte, die Max Pauer im erſten Satz herrlich herausarbeitete und die unſeres Dafürhaltens ein charakteriſtiſches Merkmal des jungen, eben der Lehre Albrechtsbergers entwachſenen Beethoven ſind. Hier, in der erſten entſchledenen Coda, die üüberraſchend mit einem dröh⸗ nenden As dur⸗Akkord einſetzt, und die ſich als kühne Cadenz erweiſt, zeigt der Löwe Beethoven zum erſtenmale die Tatzen. Ebenſo im ſchönen Adagio, Seine volle Kraft hatte ſich Melſter Lamond für die „Appassionata“(es war diesmal wirklich die Appasslonata! Schriftl.) aufgeſpart und nach dem packenden Erlebnis, das die⸗ ſes gewaltige Werk in Lamonds ergreifender Geſtaltung be⸗ deutete, wäre alles andere abgefallen. Bewundernswert und vorbildlich, nicht nur hier, ſondern bei allem, was Lamond hören ließ, wie die Technik, nur Dienerin des Ganzen iſt, die Themen nicht herausgeſtochen, ſondern ſaſt unmerklich her⸗ vorgehoben werden, wie die ſauberſten, gerade beim ſpäten und ſpäteſten Beethoven unendlichen Trillerketten nur einen Hin⸗ tergrund für das ein dringlich, aber nicht auf dringlich herausgehobene Thema bilden. Vorbildlich ferner das feine Gefühl für die Schattierung im Großen: das ganze Scherzo der Cdur⸗Sonate(mit Ausnahme markanter Schläge) im Rah⸗ men des piano. Trotzdem haftete Lamonds Vorträgen nichts Lehrhaftes an, ſie verrieten vielmehr den lebhaften Impuls des echten Künſtlers, der namentlich mit der Appasslonata das Publikum zu Beifallsſtürmen hinriß, die deutlich den Wunſch nach einer Zugabe erkennen ließen. Unſer Meiſter erfüllte diesmal den Wunſch nicht, ſondern ließ lieber den Eindruck der gewaltigen Schöpfungen ungetrübt. Dr. ch. Wechſel in der Leitung der Wiener Staatsoper. Der Leiter der Wlener Staatsoper, Franz Schalk, iſt zu⸗ rückgetreten. Er wird jedoch vorausſichtlich als General⸗ muſikdirektor auch weiterhin an der Wiener Oper tätig ſein. Als Nachfolger Schalks kommt in erſter Linie Wil⸗ helm Furtwängler in Frage, mit dem die General⸗ direktion der Staatlichen Bundestheater ſelt geraumer Zeit Verhandlungen führt, Dieſe Verhandlungen ſollen, wie man an unterrichteter Stelle mitteilt, vor dem Abſchluß ſtehen. Furtwängler ſtrebe in Berlin eine Löſung an, die es ihm ermöglichen würde, den Poſten eines Leiters der Wiener Staatsoper anzunehmen, ohne auf ſeine Tätigkeit als Gaſt⸗Dirigent bei dem Berliner Pphilharmo⸗ Theater und Muſil Beſonbere Auszeichnung eines Mannheimers. Dr. Robert Klein, dem Sohn des als Vorſtand des Philharmo⸗ niſchen Vereins allbekannten und hochgeſchätzten Maunheimers Jakob Klein, wurde der Poſten eines Generalinten⸗ danten der Frankfurter Bühnen(Opern⸗ un d Schauſpielhaus) angetragen. Dieſe außergewöhnlich ehren⸗ volle Berufung wird gewiß manche Mannheimer überraſchen; iſt es doch hier kaum bekannt, welche bedeutende Rolle Dr. Klein im deutſchen Bühnenleben ſpielt. Er wirkt in Berlin als Geſamtleiter der Reinhardtbühnen, alſo an einem der am weiteſten vorgeſchobenen Poſten des deutſchen Theaters. Der bekannte Berliner Theaterkritiker Herbert Jhering nannte Dr. Klein einmal den größten Theater- organiſator, den Berlin je beſeſſen hat. Sein Einfluß iſt außerordentlich groß; ſo wirkt er vor allem auch auf die Ge⸗ ſtaltung des Spielplans und die Art, in der die Stücke her⸗ ausgebracht werden. So mancher Titel gangbarer Bühnen⸗ werke von heute hat durch ihn die Prägung erfahren, die zum Erſolg der Werke weſentliches beitrugen. Kein Wunder, daß Dr. Klein in der Wiener Pveſſe erſt kürzlich wieder als der erſolgreichſte Berliner Theaterdirektor gefeiert wurde. Die Abſicht der Stadt Frankfurt, Dr. Klein das verantwor⸗ tungsvolle Amt eines Generalintendanten der dortigen Büh⸗ nen zu übertragen, wird auch durch ſeine große Muſikeignung gerechtfertigt, die der Frankfurter Oper ebenfalls einen ſach⸗ kundigen Leiter ſichern würde. Es beſteht jedoch Grund zur Annahme, daß der erſt 36jährige erfolgreiche Theaterfachmann. den Frankfurter Poſten nicht annehmen wird, da feine Ber⸗ liner Stellung ihm Möglichkeiten bietet, die ihm ſelbſt an un⸗ ſeren prominenteſten Provinzbühnen, wie die Frankfurter Theater ſie darſtellen, kaum geboten werden können. ———— „Die Mflugſchar“. Halbmonatsblätter für Deutſchtum, Ehriſten⸗ tum, Bauerntum. Herausgeber Guſtav Schröer. Wolmariſcher Verlag Gmbh. Weimar. Es iſt erſtaunlich, welch intereſſanten und wertvollen Skoff dieſe neue Zeftſchrift bringt. Wem daran kiegt, daß an die Stelle von Kitſch und Schund gutes deutſches Schrifttum geſetzt wird, leſe die Pflugſchar. Für die Familie, für die Frau, für die niſchen Orcheſter zu verzichten. Erzieher gleich wichtig. Deutſchlands führende Dichter ſind Peit⸗ arbeiter der Pflugſchar.* e a 4. Sette. Nr. 555 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe), Mittwoch, den 28. November 1928 Tagungen Vertretertagung der Verkehrswachten Nach längerer Pauſe hatte die Deutſche Verkehrswacht ihre Bezirksgruppen zu einer Tagung nach Berlin in das Hotel Esplanade eingeladen, zu der über 100 Vertreter erſchienen waren. Der Vorſitzende, Generaldirektor Kaufmann, Berlin, eröffnete die Tagung mit einleitenden Worten über Zweck und Ziel der Verkehrswachtbewegung, die bekanntlich darin beſteht, an der Verkehrsregelung durch die Mittel der Selbſt⸗ sucht und des Selbſtſchutzes mitzuwirken und dadurch die Verkehrsſicherheit zu heben. Vertreten waren u. a. das Reichs⸗Verkehrsminiſterium, die Reichsbahndirektion, der Deutſche Städtetag, der Automobilklub von Deutſchland, der ADAC., der Deutſche Touringklub, der Deutſche Verkehrs⸗ bund Abteilung Berufskraftfahrer, der Arbeiterradfahrerbund „Solidarität“, die Arbeitsgemeinſchaft von Reichsverſiche⸗ rungsträgern von Groß-Berlin, der Reichsverband der Fuhr⸗ betriebe und der Berufsverband Deutſcher Kraftfahrer. Nach den Ausführungen des Vorſitzenden hat ſich die Deutſche Ver⸗ kehrswacht, die die Dachorganiſation für die in allen Teilen des Reiches beſtehenden 71 örtlichen und bezirklichen Ver⸗ kehrswachten bildet, in den letzten Jahren neben der Ver⸗ breitung von Aufklärungsſchriften, Vorführung von Ver⸗ lehrsfilmen und ähnlichen, vorwiegend der Unfallverhütungs⸗ propaganda unter der Jugend gewidmet. Nachdem das Reichs⸗Verkehrsminiſterium in dieſem Jahre erſtmalig in dankenswerter Weiſe einen namhaften Betrag zur Ver⸗ fügung geſtellt hat, wird die Tätigkeit der Zentrale auf eine uollig neue Grundlage geſtellt. Hauptſächlich wird den ort⸗ lichen Verkehrswachten reichliches Material für die Unfallverhütungspropaganda zur Verfügung geſtellt. Sie werden außerdem durch Vor⸗ träge des Geſchäftsführers auf dem Gebiet der Verkehrs⸗ belehrung der Bevölkerung unterſtützt uſw. Der Ge⸗ ſchäftsführer der Deutſchen Verkehrswacht verbreitete ſich über die Aufgaben und das Tätigkeitsgebiet der Deut⸗ ſchen Verkehrswacht als Dachorganiſation und der örtlichen Verkehrswachten. Dabei kam zum Ausdruck, daß die Tätig⸗ keit der Verkehrswacht in ſelbſtloſer Weiſe einzig im Inter⸗ eſſe der Bevölkerung geleiſtet würde und ſie deshalb allſeitige Unterſtützung verdiene. Die Verkehrswacht will nicht nur dem Publikum Helferin, ſondern auch den Behörden ſachverſtändige Beraterin ſein. Neben der Aufklärung über die Verkehrsgefahren und ihre Verhütung muß Wert darauf gelegt werden, alle am Straßenverkehr Beteiligten von der Notwendigkeit der gegenſeitigen Rückſichtnahme zu überzeugen. Der bekannte Schulmann Rektor Hauer, Berlin, ſprach unter dem Beifall der Verſammlung über die Verkehrserziehung der Ingend. An Hand treffender Beiſpiele aus dem Leben führte er den Beweis der Unentbehrlichkeit einer planmäßigen Verkehrs⸗ belehrung unſerer Kinder. Er konnte mitteilen, daß die An⸗ fang dieſes Jahres gegründete Deutſche Schul⸗Ver⸗ kehrs wacht, die in enger Fühlung mit der Deutſchen Verkehrswacht arbeitet, ſo erfreuliche Fortſchritte macht, daß ihre Mitgliederliſte bereits 500 Lehrkräfte umfaßt, Die örtlichen Verkehrswachten werden in ihren Bezirken die Beſtrebungen der Deutſchen Schul⸗Verkehrswacht unter⸗ ſtützen. Ihre Zuſammenarbeit wird durch ein Mitteilungs⸗ blatt, das von der Zentrale in Berlin herausgegeben wird, wirkſam ergänzt. In der einſetzenden lebhaften Ausſprache wurde eine Reihe von Wünſchen vorgebracht, deren Erfüllung in der Hauptſache zugeſagt werden konnte. Allgemein war von Ver⸗ tretern zu hören, daß im ganzen Reiche und in allen Kreiſen der Bepölkerung der Verkehrswacht⸗Arbeit lebhaftes Inter⸗ eſſe entgegengebracht wird. CCC 3 Aus dem Lande Schädlingsberämpfungsausſchuß des Weinbauverbandes * Heidelberg, 28. Nov. Der Unterausſchuß für Schäd⸗ lingsbekämpfung des Deutſchen Weinbauverbandes trat in der hieſigen Stadthalle zu ſeiner diesjährigen Herbſttag u n g zuſammen, die ſehr gut beſucht war. Vertreten waren u. a. das Reichsernährungsminiſterium, die Biologiſche Reichs⸗ anſtalt und zahlreiche Länderregierungen. Nach Erledigung der geſchäftlichen Beratungen wurden zwei intereſſante Vor⸗ träge gehalten. Prof. Dr. Stellwaag⸗Neuſtadt a. d. H. ſprach„über die Wirkung der Nikotinpräparate“ und Direktor Dr. Pfeiffer⸗ Kreuznach„über die Wirtſchaftlichkeit der Schädlingsbekämpfung“. Einbrecher an der Arbeit * Karlsruhe, 25. Nov. In den letzten Tagen wurden ver⸗ ſchiedene Stadtteile von Einbrechern heimgeſucht. Mit Vorliebe wurde das Bahnhofsgebiet und die Süd⸗ ſtadt zum Tätigkeitsgebiet des lichtſcheuen Guſindels ausge⸗ ſucht. Den drei Einbrüchen vom Sonntag, wo den Tätern in einer Wohnnung in der Bahnhofſtraße eine Beute im Wert von über 4000 Mark in die Hände gefallen iſt, folgten am Don⸗ nerstag und Freitag drei neue Fälle. Nach den Angaben des Polizeiberichts drang am Donnerstag abend ein bis jetzt un⸗ bekannter Täter in den unverſchloſſenen Büroraum der Firma Werner u. Gärtner am Hauptbahnhof ein, brach verſchie⸗ dene Schreibtiſchſchubladen gewaltſam auf und verſchwand unter Mitnahme von 100 Mark Bargeld. Am Freitag abend wurde der Poligei am Karlstor angezeigt, daß in dem Hauſe Karlſtraße 92 in eine Marſarde eingebrochen wor⸗ den ſei, und daß ſich der Täter vermutlich noch im Hauſe be⸗ finde. Notrufkommando und Beamte der Karlstorwache ſuchten das Haus ab, ohne Erfolg. Der Umfang des Dieb⸗ ſtahls bedarf noch der Feſtſtellung. In der Nacht vom Freitag guf Samstag verſuchte ein unbekannter Täter in der Wilhelm⸗ ſtraße in eine Bäckerei einzudringen, indem er in die Tür, die vom Hausgang aus zum Laden führt, ein etwa 10 Ztm. weites Loch ſägte. Dabei wurde er offenbar geſtört und machte ſich aus dem Staub. ** Weinheim, Zu dem am geſtrigen Abend auf der Landſtraße bei Sulzbach vorgekommenen Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Perſonenguto aus Heppenheim und einem mit Eiſenſtangen beladenen Fuhrwerk, wobei der 29⸗ jährige Kaufmann Adolf Eberle, Sohn des hieſigen Bahn⸗ hofsvorſtehers getötet wurde, iſt folgendes zu melden: Der Fuhrmann Wilhelm Rodenheber aus Laudenbach, der im Auf⸗ trage eines Schloſſers eine Partie Eiſenſtangen von Wein⸗ heim nach Laudenbach zu fahren hatte, wurde von der Gen⸗ darmerie unter dem Verdachte grober Fahrläſſigkeit verhaftet, weil das Fuhrwerk mit den herausſtehenden Eiſenſtangen angeblich un beleuchtet geweſen ſein ſoll. Rodenheber iſt verheiratet und Vater von ſechs Kindern. sch. Hockenheim, 25. Nov. Die vielen Regenſchauer, die gegenwärtig in unſerer Gegend an der Tagesordnung ſind, hätten ſich die Landwirte etwas früher gewünſcht. Die ver⸗ loren geglaubte Weißrübenernte kann jetzt, vier Wochen vor Weihnachten, vor ſich gehen. Wie notwendig gerade die Viehhalter dieſes Weißrübengemüſe gebrauchen können, kann man alle Tage wieder erzählen hören.— Am Sonntag be⸗ teiligte ſich der hieſige Männergeſangverein„Eintracht“, unter Leitung ſeines Dirigenten Chormeiſters Hans Haag ⸗Mann⸗ heim, aktiv an dem Konzert mit Fahnenweihe ſeines Bruder⸗ vereins, des Männergeſangvereins„Liederpalme“ Mannheim. — Der hier in Ausſicht genommene Heimataben d, deſſen Vorbereitungen in den Händen von Hauptlehrer Schumann liegen, iſt nun endgültig auf Samstag, 8. Dezember, feſtgeſetzt. Haslach i.., 25. Nov. In einer Ortſchaft des Kinzig⸗ tals ſtattete ein Fuchs, der ſich irgendwo losgeriſſen haben mußte, denn er trug ein ledernes Halsband, einem Hühner⸗ ſtall einen Beſuch ab. Eine ganze Anzahl Hühner wurde 27. Novy. das Opfer ſeiner Freß- und Mordluſt. Als der Beſitzer mor⸗ geus in den Stall kam, ſah er das Unglück, fand aber auch den Fuchs noch vor. Die eingeleitete Jagd nach Freund Reinecke blieb jedoch erfolglos. Aus der Pfalz Der Ludwigshafener Werkſpionageprozeß * Frankenthal, 25. Nov. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Landgericht Frankenthal teilt in Ergänzung der bereits vor⸗ liegenden Nachrichten noch mit: Am 4. Dezember 1928 findet vor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen a. Rh. die Hauptverhandlung gegen den Laboratoriumsarbeiter Fritz Hellmann und drei Genoſſen wegen Werks⸗ und mili⸗ täriſcher Spionage ſtatt. Die Feſtnahme der beiden Haupt⸗ beſchuldigten Hellmann und Schwarzwälder im Juli ds. Is. hatte berechtigtes Aufſehen erregt. Die Vorunterſuchung hat die Anſchuldigung im weſentlichen beſtätigt. Es iſt bekannt, daß die führende Stellung der J. G. Farbeninduſtrie in Lud⸗ wigshafen a. Rh. in dem Auffinden von neuen Wegen zur Herſtellung von chemiſchen Produkten zum großen Teil auf den koſtſpieligen und langwierigen wiſſenſchaftlichen Ver⸗ ſuchen beruht, die in den Laboratorien dieſes Werkes vorge⸗ nommen werden und deshalb ſelbſtverſtändlich ſtreng ge⸗ heim zu halten ſind. Die Angeklagten waren in dieſen Labo⸗ ratorien angeſtellt oder hatten Beziehungen zu ihnen. Drei der Angeklagten, insbeſondere die Rädelsführer Hellmann und Schwarzwälder, haben ſich verleiten laſſen, dem Mittels ⸗ mann einer franzöſiſchen Induſtrie⸗Spionageorga⸗ niſation wichtige Geheimnifſe aus dieſen Laboratorien gegen Bezahlung zu verraten, während der vierte ihnen dazu Material lieferte. Den franzöſiſchen Induſtrie⸗ Spion lernten ſie durch Vermittlung eines Beamten der fran⸗ zöſiſchen Süreté in Ludwigshafen kennen. Man benutzte die Gelegenheit gleichzeitig zu dem Verſuche, die ungetreuen Arbeiter auch zu Auskünften über die Reichswehr zu veranlaſſen, allerdings ohne weſentliche Erfolge. Ob Beamte der Süreté ſich noch weiter an der Unterwühlung der wirtſchaftlichen und militäriſchen Sicherheit Deutſch⸗ lands beteiligten, muß den Feſtſtellungen der Hauptverhand⸗ lung vorbehalten bleiben. Für die Hauptverhandlung, die im großen Sitzungsſaal des Stadthauſes Ludwigshafen⸗ Süd ſtattfindet, ſind zwei Sitzungstage vorgeſehen. Autobus verbindungen in Ludwigshafen und Umgebung 5 * Ludwigshafen, 27. Nov. Zur Aufnahme von Om⸗ nibus verbindungen zwiſchen den Nachbarorten der Stadt Ludwigshafen und der Stadt ſelbſt wurde auf Var⸗ ſchlag des Verkehrsvereins Ludwigshafen, der geſteen Abend in einer Vorſtandsſitzung tagte, eine ſiebengliedrige Kommiſſion eingeſetzt, die in Verbindung mit der Poſtbe⸗ hörde Verhandlungen darüber einleiten ſoll, wie am zweck⸗ mäßigſten und am billigſten die Bewohner der umliegenden Orte, beſonders aber aus der Gartenſtadt Hochfeld, nach dem Stadtinnern von Ludwigshafen gebracht werden können. Der Ludwigshafener Handelsſchutzverband hat das größte Intereſſe daran, daß großſtädtiſche Autobusverbindungen in Ludwigshafen in naher Zukunft eingerichtet werden. — Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim. E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A Meißner= Feuilleton; Dr. S Kayſet— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige; Franz Kircher— Anzeigen Max Filter F— p———p— c cc———+————— 0 Warum Schwarz Tee? Auf der ganzen Welt in allen Erdteilen wird heute von allen Bevölkerungsſchichten Tee getrunken und wenn Ste bis jetzt nicht Liebhaber einer guten Taſſe Tee waren, ſo lag dies ſicherlich nur daran, daß Sie nie die richtige Qualität und Miſchung für Ihren Geſchmack gefunden haben. 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Das Straßenbild, auf das er hinabblickte, war nicht mehr dasſelbe wie ein Vierteljahrhundert früher, bot bei weitem nicht mehr dieſelbe Abwechſlung. Die Könige, Fürſten und Prinzen, die Ruſſen, Engländer und Holländer, die jungen hübſchen Damen der verſchiedenſten Nationalitäten, von denen man in den Hotels ab und zu eine beſonders hübſche kennen lernen konnte, all das ließ ſich nicht mehr blicken. Früher hatte, was der Reiſeſtrom in die Stadt hereintrug, hier, ob es wollte oder nicht, zum mindeſten einmal ſein Nachtquartier beziehen müſſen. Seit die Bahn, dieſe dreimal berwünſchte Teufelsbahn, die Stadt mit München verband, uhren ſie alle, wie ſie des Weges kamen, bis zur Reſidenz durch. Niemand fiel es mehr ein, hier auszuſteigen. In den Hotels waren nur mehr einige Kaufleute zu ſehen, die un⸗ mittelbar in der Stadt zu tun hatten, Gutsbeſier der Um⸗ gebung und in den Sommermonaten ein paar kümmerliche Touriſten. Das Bild war viel, viel eintöniger geworden. Niemand empfand dies mehr als Kufer. Seine Mappe mit Karikaturen und raſch, flott hingeworfenen Gelegenheits⸗ zeichnungen bekam wenig Zuzug und Blutauffriſchung mehr. Er mußte ſtch nun hauptſächlich an Bürger, Bauern und Küxraſſiere halten, an die Röſſer, deren ihm allerdings vom eleganten Kommandeurspferd über die Mannſchaftsgäule bis 5 7 zu den Roſinanten der Bauernfuhrwerke eine reiche uswahl zur Verfügung ſtand. IJn allen dieſen Vorwürfen, wie ſie die Kleinſtadt bot, beſonders aber als Pferdezeichner, hatte es der Mafor zur Meiſterſchaft gebracht. Verſchiedene illuſtrierte Zeitſchriften heröffentlichten gerne ſeine beſcheiden mit einem ſchlichten K. gezeichneten Arbeiten. Manchmal konnte er auch anderes einſenden. Dann, wenn er auf Reiſen ging. Und dies war faſt jedes Jahr der Fall. Allerdings immer nur vier, höchſtens ſeihs Wochen. Länger bekam er meiſt nicht Urlaub und für längere Zeit reichte auch gewöhnlich das Geld nicht. Aber er hatte doch in den letzten zwanzig Jahren einen ſchönen Teil von Europa zu Geſichte bekommen. hatte Frankreich mehr⸗ mals, hatte England. Italien, Oeſterreich und den Balkan heſücht. Daß er dies konnte, verdankte er einer neuen Erb⸗ ſchaft Die des ſeligen Onkel Ludwig war tatſächlich, wie es ſtadtkundig war, in einem Jahre ſo ziemlich draufgegangen, 1 25 Aber dieſe 5000 Gulden waren wenigſtens ein gutes Lehr⸗ geld geweſen. Die neue Erſchaft, die ihm wenige Jahre ſpäter zugefallen, war glücklicher Weiſe erheblich größer geweſen. Der Major hielt ſie auf Grund dieſer Erfahrungen über den raſchen, ſchlüpfrigen Fluß allen beweglichen Ver⸗ mögens beſſer zuſammen, beſtrebte ſich, wenn nicht ein beſon⸗ derer Ausnahmefall ſich gab, mit den Zinſen auszukommen. Doch was half ihm ſein bißchen Geld, wenn er nicht gerade eine Reiſe antrat? Siebenundzwanzig Jahre immer, immer in derſelben Stadt. Jeden Eckſtein kannte man ſo genau, daß man ihn noch in der Ewigkeit drüben mit jeder Scharte, die er durch einen anfahrenden Bauernwagen abbekommen, aus dem Gedächtnis hinzeichnen konnte. So lieb und wert ihm die Stadt war, Kufer war manchmal mit ihr und mit ſich, war ganz allgemein unzufrieden. Bei Schlattein war es anders. Aufenthalt im Luginsland, den er ſo lange wider ſeinen eigentlichen Willen entbehren hatte müſſen. Schon ſehr früh, lange vor dem Ausrücken, ſtand er mit ſeiner erſten und zweiten Morgenzigarre im Garten, hantierte mit Schaufel, Spaten und Schere eifrig herum. Oft führte der Pferde⸗ burſche, der Raimund, den geſattelten Gaul ſchon heraus, er aber hatte noch ſo manches zu erledigen. Raſch dann aus dem Jagdleinenrock heraus und in die Uniform hinein. Gott⸗ lob, daß der Raimund verläſſig war und zur rechten Zeit mahnte. Auch ſonſt ein braver, verläſſiger Menſch. Er war der dritte poder vierte Sohn ſeines Jugendgefährten Ulrich Laubenſchlager, der ihm, bis er Ilſebach verkauft, ſo manchen kleinen Dienſt erwieſen hatte. Nun hatte er wiederum den Sohn zu ſich genommen, der letzte und einzige, mit dem er noch manchmal über Ilſebach reden konnte, einer, dem der Name mehr als ein bloßer Schall war. An ſchönen Nachmittagen ſchwang ſich Schlattein mauch⸗ mal zu einem Beſuche auf. Begleitet von ſeinem treuen Treff ritt er da⸗ und dorthin. Nicht ſelten auch zu Nepomuk Peitinger. Aus dem kleinen Papierer war ein Fabrikbeſitzer geworden. Jahr um Jahr hatte er fleißig und unentwegt, unterſtſttzt von ſeinen zwei tüchtigen Söhſten weitergearbeitet, hatte ſich durch ſchlechte Zeiten und widrige Konjunkturen nicht abſchrecken laſſen, hatte zäh und ruhig durchgehalten. Schließlich hatte er es gezwungen und den Erfolg endgültig für ſich gewonnen. Nun war Nepomuk Peitinger ein alter Herr, der ſich ſehr gut zur Ruhe ſetzen hätte können, immer aber im Be⸗ triebe noch mittat, als erſter am Morgen begann, als letzter am Abend aufhörte. Die Arbeit war nur Freude für ihn. Wenn er aber einmal Beſuch bekam, dann feierte er 5 Er genoß weiterhin den ſeinem Gaſte zu Ehren, hatte als Leſer verſchiedener aus⸗ 2 8 1. 5 ene eee—.—..—.— wärtiger Blätter, vor allem aber durch ſeine weitverzweigte Geſthäftskorreſpondenz, durch Fremde, die nicht ſelten bei ihm vorſprachen, immer etwas Neues, Unbekanntes zu erzählen. Während man früher bei Peitingers in einer kleinen Stube der Papiermühle geſeſſen war, wohnten ſie jetzt in einem ſchönen, geräumigen Wohnhaus, das im Villenſtil auf⸗ geführt, von einem gutgehaltenen Garten umgeben war. Sonſt aber war die Familie, die ſich längſt zu den wohl⸗ habendſten der Stadt aufgeſchwungen hatte, einfach in ihrem Auftreten, beſcheiden in ihren Anſprüchen an das Leben ge⸗ blieben. Nur zweierlei gönnte man ſich, eine gute Equipage und eine große Bibliothek. Sie war äußerſt reichhaltig ins Leben gerufen worden, wurde ſtändig von Jahr zu Jahr durch die wichtigſten Neuerſcheinungen ergänzt. Schlattein hatte da ſelbſt auf dem einen oder anderen Gebiet, das ihm nicht ganz fremd war, beratend mitgeholfen, hatte an dieſer Bücherei. der er manchmal ein ihm unbekanntes Werk leihweiſe ent⸗ nahm, immer ſeine Freude gehabt. Er dachte dabei an ſo manche Schloßbibliothek, die ſeit dem 18. Jahrhundert ſich durch kaum einige Bücher vermehrt hatte, faſt unbenützt da⸗ ſtand, verſtaubte und verkam. Wenn das aufſtrebende, immer mehr die Höhenſtellungen beſetzende Bürgertum den Adel ſo raſch in den Hintergrund drängte, immer mehr zur poli⸗ tiſchen und ſonſtigen Bedeutungsloſigkeit herabdrückte, ſo dankte es das mit in erſter Linie ſeiner größeren geiſtigen Regſamkeit, ſeiner Erkenntnis der Wichtigkeit des gedruckten Wortes und der Bedeutung der Preſſe. Die Peitingers waren für Schlattein eine Art Schulbeiſpiel des hochkommen⸗ den Bürgertums, der raſchmächtig aufwärts ſtrebenden In⸗ duſtrie. Wenn ſich das ſchon in der ſtillen, ländlichen Kreis⸗ ſtadt verfolgen ließ, wie ganz anders und fieberhaft ſchnell mochte die Entwicklung am unteren Rhein und dort im unternehmenderen Norden vorwärts ſchreiten. Meiſt jedoch führten ſeine nachmittägigen Ausritte Schlattein weiter fort, eine kleinere oder größere Strecke über Land, zu den Gütern verſchiedener Bekannten. Als er einmal an einem ſchönen Herbſtnachmittage aus dem Hauſe trat, um nach Iſarwinkel zu alten Freundn 8u reiten, kam Ernſt, ein luſtiges Lied vor ſich hinſingend, eben aus dem Garten dahergeſchlendert. Er hatte den Zimmer⸗ ſtutzen unter dem Arm und ein paar damit erlegte Spatzen in der Hand. Triumphierend hielt er dem Vater die Beute vor das Auge. 5 „Ich ſehe, ich ſehe, Ernſt,“ äußerte ſich Schlattein nicht ſehr erfreut.„Was läßt du den braven Spatzen nicht ihr armes Leben?“ „Was tuſt du anderes, Vater, wenn du auf die Jagd gehſt?“ erwiderte Ernſt erſtaunt.(Fortſetzung folgt.) 45 5 28 * * ** 1 Mittwoch, den 28. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗ Ausgabe — Nachbargebiete Selbſtmord mit einem Schlafmittel * Worms, 28. Nov. In ſeiner hieſigen Wohnung nahm ein 24fähriger verheirateter Reiſender in ſelbſtmörderiſcher Abſicht Schlafmittel in übergroßer Menge zu ſich, mußte ins Krankenhaus gebracht werden und ſtarb zwei Tage darauf. Der Fahrgaſt mit dem Photoapparat O, Sch. Frankfurt a.., 26. Nov. Mit einem beſonders neuartigen Schwindlertrick wurde ein Autoverleiher in Leipzig⸗Lindenau hereingelegt. Bei ihm erſchien ein gewiſſer Martin Hofmann aus Breslau, der eine Autohochzeits⸗ reiſe mit ſeiner Frau unternehmen wollte. Er mietete einen Fünfſitzer, Fabrikat Citroen, der die Nummer 26 890 trug, und zahlte mit einem Scheck auf die Commerz⸗ und Privatbank in Breslau. In der Nähe von Frankfurt a. M. bat Hofmann den Chauffeur, einen Augenblick auszuſteigen, und von ihm und ſeiner Gattin eine Aufnahme im Auto zu machen. Als der Chauffeur ſich mit der Kamera beſchäftigte, kurbelte Hofmann den Wagen an und fuhr in der Richtung nach Frank⸗ furt davon. Der Chauffeur benachrichtigte ſofort die Kriminal⸗ polizei, aber der Schwindler konnte bisher noch nicht geſtellt werden. Er wird beſchrieben als ein Mann von 23—24 Jahren, der etwa 1,70 Meter groß iſt. 5 A Lampertheim, 27. Nov. Dem Verein ſelbſtändiger Kauf⸗ leute wurde für ſeine Werbewoche vom 29. November bis 10. Dezember vom Miniſterium die Erlaubnis zu einer Lot⸗ terie erteilt. Es gelangen bei Einkauf von 5 Mk. Gratis⸗ Ioſe zur Ausgabe. Die Ziehung erfolgt am 12. Dezember unter behördlicher Aufſicht. * Hirſchhorn, 25. Noy. Streckenarbeiter waren mit dem Ausladen von Schrott beſchäftigt, als der Schnellzug Heidel⸗ berg Würzburg, der 10.25 Uhr Hirſchhorn paſſiert, heran⸗ brauſte. Einige Arbeiter wollten die offenſtehenden zurück⸗ geſchlagenen Türen des Güterwagens feſthalten. Als jedoch der Schnellzug nur noch einige Meter von dem Schrottwagen entfernt war, ließen ſie aus Schreck oder Angſt die ſchweren Eiſentüren fahren, ſo daß dieſe, durch den Luftzug auf⸗ geriſſen, bis zum Schnellzug hinüberſchlugen und die eine Seite des Gepäckwagens ſchwer beſchädigten. Sechs Fenſterſcheiben der Perſonenwagen wurden zertrümmert. Reiſende ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. * Darmſtadt, 25. Nov. Nach Geſchäftsſchluß hatten geſtern drei in einer Autowerkſtätte beſchäftigte junge Leute ein Motorrad mit Beiwagen— einem Polizeibeamten gehörig — zu einer Schwarzfahrt verwendet. Auf der Straße nach Eberſtadt kollidierten ſie mit einem Fuhrwerk und fuhren in den Straßengraben. Der eine Mitfahrer, ein Z7läh⸗ riger Volontär, erlitt eine Gehirnerſchütterung und mußte durch die Freiwillige Sanitätswache in das Stadtkran⸗ kenhaus verbracht verden. Der Fahrer und der dritte Teil⸗ nehmer kamen ohne Verletzungen davon. Gerichtszeitung 5 Drei Jahre Zuchthaus für Totſchlagsverſuch. Das Schwurgericht Zweibrücken verurteilte am 26. November den 26 Jahre alten Arbeiter Johann Weber aus Roda⸗ leben, der aus Eiferſucht auf ſeine Frau gefeuert und ſie ſchwer verletzt hatte, zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. 8 9 Monate Gefängnis für einen ſog. Naturheilkundigen. Das Große Schöffengericht Trier verurteilte den in Neun⸗ kirchen wohnenden ſogen. Naturheilkundigen Gieſe zu 9g Mo⸗ naten Gefängnis. Er hatte einer ſchwer lungenkranken Frau aus dem Saargebiet, die aus ärztlicher Behandlung entlaſſen war und ſich auf dem Wege der Beſſerung befand, in vollkom⸗ mener Unkenntnis der einzuhaltenden Behandlungsweiſe kalte Fuß bäder und kalte Abwaſchungen, ferner magere Koſt, wie Kaffee und trockenes Brot, verordnet, um„ſo das Gift aus dem Körper zu ziehen“, ihr unter Gebeten uſw. die Hände aufgelegt und dadurch nach den ärztlichen Gut⸗ achten den Tod der Frau verſchuldet. Außerdem hatte er der Frau unter allerlei moraliſchen Druckmitteln den letzten Pfennig abgenommen. 8 Wegen Totſchlages und verſuchten Totſchlages zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Schwurgericht Bochum verurteilte am 26. November den Arbeiter Chriſtian Siecke aus Werne wegen vollendeten Totſchlages, verſuchten Totſchlages und unbefugten Waffenbeſitzes zu einer Geſamt⸗ ſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren. Am 5. April ds. Js. hatte der Angeklagte mit einem Diet⸗ rich ſich Einlaß in die Wohnung des Bergmanns Moſidlack in Werne verſchafft, mit deſſen Ehefrau er ein Verhältnis unterhalten hatte. Die Ehefrau hatte ſpäter die Beziehungen zu dem Angeklagten aufgegeben, wodurch dieſer derart in Erregung geriet, daß er in die Wohnung mit einem Revolver eindrang, der Ehefrau einen Schuß in den Hinter⸗ kopf beibrachte und dann das 1 Jahre alte Kind erſcho ß. Sportliche Rund ſchau Boxen Erfolge Mannheimer Boxer Der Fauſtkämpfer⸗Verein Mainz Rüſſelsheim hatte zu ſeinem Großkampftag am Sonntag, der ſich, wie gewohnt, eines regen Zuſpruchs erfreuen konnte, die Gegner aus Köln, Koblenz, Frankfurt, Wiesbaden und Mannheim, barunter drei Deutſche Meiſter, verpflich⸗ tet. Die beſte Mannheimer Kampfmannſchaft des V. f. K. 86 war durch den deutſchen Meiſter Lutz und durch Kreimes vertreten; erſterer ſiegte nach hervorragendem Kampfe über den deutſchen Fliegengewichts⸗ meiſter Kern⸗Frankfurt klar nach Punkten, während ſich Kreimes gegen Melzow⸗Wiesbaben mit einem Unentſchteden zufrieden geben mußte, was für den Wiesbadener ein ſehr ſchmeichelhaftes Ergebnis bedeutete, denn K. war beſſer und hatte einen Punktſieg verdient. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Hundt⸗Rüſſelsheim— Kilbinger⸗B. K. Heros Koblenz. Sieger: Hundt nach Punkten.— Bantamgewicht: Kalmes⸗ F. V. Rüſſelsheim— Sprengard⸗B. K. Heros Koblenz. Sieger: Kal⸗ mes in der 2. Runde durch Aufgabe ſeines Gegners.— Federgewicht: Schädel⸗F. V. Rüſſelsheim— Finner⸗B. C. Heros Koblenz. Sieger: Finner am Ende der 9. Runde durch Disqualifikation ſeines Gegners. — Leichtgewicht: Virnich⸗A. K. Boruſſia Köln— Brepohl⸗F. V. Rüſ⸗ ſelsheim. Der Richterſpruch„Unentſchieden“ war ein glattes Fehl⸗ urteil, der Deutſche Meiſter Virnich führte den ſchönen Kampf und hatte einen Punktſieg verdient.— Miſchgewicht: Lutz⸗V. f. K. 86 Mann⸗ heim— Kern⸗A. C. Frankfurt⸗Sachſenhauſen. Der Mannheimer Lutz ſiegte klar nach Punkten.— Halbſchwergewicht: Kreimes⸗V. f. K. 86 Mannheim— Melzow⸗S. K. Heros Wiesbaden. Das gegebene Un⸗ entſchieden entſprach nicht den beſſeren Leiſtungen von Kreimes. 5* Boxklub Gelbſtern Karlsruhe— Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer 618 Trotz einer weiteren Boxveranſtaltung, die zu gleicher Zeit in Karlsruhe vom Stapel lief, hatte der Kampfabend des Boxklub Gelb⸗ ſtern in Karlsruhe ein gut beſuchtes Haus aufzuweiſen. Die Leitung der durchweg techniſch guten und teilweiſe ſehr harten Kämpfe, lag in den Händen des Boxſportwarts vom 4. Kreis(Baden Pfalz), H. Ulmrich, Mannheim. In einem Einleitungskampf ohne Entſchei⸗ dung zeigten 2 Papiergewichtler des Veranſtalters anſprechende Lek⸗ ſtungen; ebenſo das folgende Paar Kleindienſt und Baumann, bet welchem ſich erſterer einen Punktſieg ſicherte. Den nationalen Einlage⸗ kampf im Miſchgewicht gewann Horn⸗A. S. K. Baden⸗Baden gegen Satorius⸗B. K. Gelbſtern Karlsruhe. Die Ergebniſſe der Hauptkämpfe: Fliegengewicht: Rieder⸗Freiburg— Wild⸗Karlsruhe. Punktſieger Rieber.— Bantamgewicht: Storz⸗Freiburg— Schmalz⸗Karlsruhe. Storz ſiegte knapp nach Punkten.— Federgewicht:(6 Runden z 2 Mi⸗ nuten) Schillinger⸗Freiburg— Zipper⸗Karlsruhe. Unentſchleden.— Leichtgewicht:(6 Runden à 2 Minuten) A. Müller⸗Freiburg— Joſt⸗ Karlsruhe. Sieger: Müller durch Aufgabe ſeines Partners in der 3. Runde.— Weltergewicht:(6 Runden à 2 Minuten) E. Ochotzki⸗ Freiburg— Karmann⸗ Karlsruhe. Sieger: Karmann in der 5. Runde durch Aufgabe ſeines Gegners.— Mittelgewicht: Eichin⸗Freiburg Bopp⸗ Karlsruhe. Unentſchieden.— Im Halbſchwergewicht wurde Kleindienſt I⸗Karlsrußhe kamoflos Sieger, da für den verhinderten Gegner von Freiburg kein Exſatz zur Stelle war. N. Fußball Die Lehrſpiele vor dem D. F. B. Sitzung des erweiterten De.⸗Vorſtandes Der erweiterte Vorſtand des Deutſchen Fußball⸗Bundes wird ſich in ſeiner Berliner Sitzung am 1. und 2. Dezember in erſter Linſe mit der Aufſtellung von Richtlinien für die auf der Tagung in Weimar neu eingerichteten„Lehrſpiele“ gegen die Berufsſpielermannſchaften der Oſtſtaaten befaſſen. Die Aufſtellung dieſer Richtlinien iſt umſo notwendiger, als ſich ſchon Meinungsverſchiedenheiten in der Aus⸗ legung des Begriffes„Lehrſpiele“ ergeben haben. Die Antt⸗Sperre⸗ Verbände vertreten jedenfalls eine ganz andere Auffaſſung, als die Verbände, die noch in Weimar gegen die Aufhebung der Sperre über die Oſtſtaaten ſtimmten. Der DF.⸗Vorſtand wird ſich ferner auch mit der Prüfung der Anträge auf Genehmigung von„Lehrſpielen“ be⸗ faſſen. Bei der großen Anzahl der eingelaufenen Geſuche iſt anzu⸗ nehmen, daß ſich der Einfluß der Verbände, die für Aufrechterhaltung ber Haunoverſchen Beſchlüſſe ſind, auf eine Ablehnung der Geſuche geltend machen wird. * Admira Wien ſagt die Süddentſchlandſpiele ab Der öſterreichiſche Fußballmeiſter Abmira Wien hat die für Weih⸗ nachten in Süddeutſchland geplanten Spiele abgeſagt. Der Grund der Abſage dürfte in der Tatſache zu ſuchen ſein, daß die von den ſüddeut⸗ ſchen Vereinen eingereichten Anträge auf Genehmigung von„Lehr⸗ ſpieken“ gegen die Wiener Mannſchaft ſaumſelig behandelt worden ſind und daß die Oeſterreicher nicht mehr länger warten konnten, ohne nicht das Riſtko einzugehen, an den Weihnachtstagen unbeſchäftigt zu bleiben. a 5 Turnen Der Turnausſchuß der D. T. in Kiel Wichtige Beratungen a Am Samstag und Sonntag hält unter der Leitung des Oberturn⸗ warts Steding Bremen der Turn⸗Ausſchuß der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft in Kiel ſeine fällige Jahresſitzung ab. Die Bedeutung dieſer Tagung ergtbt ſich einmal dadurch, daß der Turnausſchuß die oberſte fachliche Stelle innerhalb der D. T. iſt, zum weiteren auch durch die Wichtigkeit der vorliegenden Tagesordnung. Einer ihrer Hauptpunkte iſt die Frage der Zufammenarbeit ber Deutſchen Tur⸗ nerſchaft mit anderen Verbänden. Hier erwartet man eine Klärung in der Frage DSB.— DT., weiterhin auch hinſichtlich der Stellungnahme der DT. zu den Olympiſchen Spielen, Anſchluß an in⸗ ternationale Verbände, ihre Einſtellung zu konfeſſionellen Verbänden ete. Zu besprechen ſind auch Wettkampffragen, eine evtl. zweijährige Austragung der Meiſterſchaften, Schaffung eines Meiſterſchaftsabzel⸗ chens für 1929, Richtlinien für die Kreiswarteverſammlung im März in Mannheim, die Lehrarbeit in der Deutſchen Turnſchule, Anträge über Satzungen, Zeitungsweſen, Lehren der Beſtandsaufnahme. Vor⸗ bereitend tagen am Samstag die einzelnen Fachausſchüſſe. Am Sams⸗ tag finden auch zwei Geſamtſitzungen ſtatt, deren erſte am Vormittag eine Ausſprache über das Deutſche Turnfeſt in Köln und ſeine Auswertungen mit einem anſchließenden Vortrag des Preſſe⸗ warts Wiedemann ⸗ Berlin über Zeitungsweſen bringt. Den Unterausſchüſſen werden neue Wege für ihre Tätigkeit gewieſen. Die Vollſitzung am Nachmittag gipfelt in einer Beſprechung des Deutſchen Turntages 1929 und der ihm zu unterbreitenden Wahlvorſchläge. Dieſe Vorſchläge ſind wichtig, da beim Deutſchen Turntag neben den Dachwarten auch der ganze Vorſtand mit Ausnahme des zweiten Vor⸗ ſitzenden zu wählen iſt. Athletik Schweden ſchlägt Finnland im Ringen Eines der bedeutendſten Ereigniſſe des internationalen Amateur⸗ Ringkampfſports iſt ſeit Jahren der Länderkampf zwiſchen Schweden und Finnland, zu dem gewöhnlich jedes Land in jeder Gewichtsklaſſe zwei Vertreter ſtellt. Die neueſte Begegnung in Stockholm wurde von den Schweden ganz knapp mit 13:11 Punkten gewonnen. Bemerkens⸗ wert waren dabei im Schwergewicht der Punktſieg des kürzlich noch von Gehring⸗Ludwigshafen beſiegten Finnen Nyſtröm über den ſchwediſchen Olympiaſieger Svenſſon ſowie im Halbſchwergewicht der Sieg des Finnen Pellinen über Weſtergren. Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 29. November Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), Kön gs wuſter hauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Uebertragung aus dem Beethovenſaal, 20.30 Uhr: Dialoge der Weltliteratur. III. Renaiſſance, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.25 Uhr: Gas, von Georg Kaiſer, 21.30 Uhr: Fünfte Funktanzſtunde, 22.30 Uhr: Tanz muſik. 5 Frankfurt(Welle 428,6) 20.15 Uhr: Sinfönie Konzert, an⸗ ſchließend Gefangskonzert. 5 5 0 N Hamburg(Welle 394,7] 20 Uhr; Befreiung, 22.90 Uhr: Der neue Weg zum guten Tanz.. Königsberg(Welle 308) 20.80 Uhr: Uebertragung aus Berlin: Dlaloge der Weltliteratur III. Langenberg(Welle 468,8) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhrz Abendkonzert, 21 Uhr: Hans Huckebein, Schwank in 3 Aufzügen, Leipzig(Welle 365,8] 20 Uhr: Opernabend. München(Welle 585,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Mittags konzert, 17.30 Uhr: Veſperkonzert, 21.00 luhr: Kammermuſikſtunde. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Sinfoniekonzert, anſchk. von Freiburg: Der Jazz in der modernen ſinfonſſchen Muſtk. Anusländiſche Sender 5 Bern(Welle 411) 20 Uhr: Baſel: Bunter Abend.. Budapeſt(Welle 535,6) 20.40 Uhr: Konzert, 22.15 Uhr: Zigeunerur⸗ Daventry(Welle 491,8) 19.30 Uhr: Tanzmuſik,.80 Uhr: Baudeville⸗Programm. a Daventry(Welle 1604,3) 20.45 Uhr: Kammermuſtkkonzert. 28.30 Uhr: Tanz muſik. Mailand(Welle 540) 20.85 Uhr: Der Freund Fritz, Oper in 2 Akt. Paris(Welle 1750) 21.30 Uhr: Abend konzert. Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Sinfoniſches Konzert, 22.20 Uhrz Schallplattenkonzert. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Turandot, Oper in 3 Akt. Wien(W. 517,2) 20.15 Uhr: Operettenaufführ.: Der eiſerne Heiland Zürich(Welle 588,2) 20.00 Uhr: Uebertr. von Baſel: Quodlibet⸗Abs. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G6 2, 6— fel. 26547 Unſere Univerſal⸗Voltmeter 6/120 Volt ſind wieder einge⸗ troffen. Preis.50 J. Unentbehrlich für jeden Rundfunk⸗ hörer zum Prüfen ſeiner Anpden⸗ und Heizbatterie⸗ Wetternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) s See · 88 88 Wind 3 böb⸗ 19 15 77 5 5 888 5 Wettei 375 52 mim c Ses Seß s Rich JStärte S8 8 Wertheim 151— 3 7 2 W ö ſchw.] Regen Königſtuhl] 568 755,80—5—3—1 SW leicht] Schnee Karlsruhe 120 757,1 3 7 3 SN„ Regen Bad.⸗Bad. 213 7574 4 5 3 SW„* Villingen 780 758,8—-0 2 O NW„ bedeckt Feldbg. Hof 1275 5 5 Taben well.. 7880 1 5 9 N leicht bedeckt St. Blaſien 7809-0 1[leicht] bedeckt Höchenſchw. 8 Infolge des mit dem Kaltlufteinbruch verbundenen Tem⸗ peraturrückganges ſind die Niederſchläge im Gebirge allge⸗ mein in Schnee übergegangen. Die Schneedecke beträgt ober⸗ halb 800 Meter bereits 20—30 Zentimeter. In der Gbeue hält der Regen bei trüber Witterung an. Die Verflachung des oſtweſtlich gerichteten Druckgefälles hat Abflauen der Winde bewirkt. Mit der jetzt über ganz Europa ausgebreiteten Kalt⸗ luft wandert von Nordweſten ein Zwiſchenhoch heran. Eine durchgreifende Aufheiterung iſt jedoch zunächſt nicht zu er⸗ warten, da das Teiltief ſich ſüdlich der Alpen erhalten hat. Wetterausſichten für Donnerstag, 29. November: Fork, dauer der in der Ebene naßkalten, im Gebirge vorwinterlichen Witterung, nur zeitweilige Aufheiterung, ſtrichweiſe noch Regen.. f 0 2 g 1 117 e — ͤ— Der Duft Ihrer Schönheitsmittel a i 5 sollte auf eine einheitliche Note abgestimmt sein. Diese Forderung des guten Geschmacks ist in der 27 Tosea-Reihe verwirklicht. Der herrliche A Tosca Duft ist diesen Kleinodien eigen und schlingt um sie das Band einer vollendeten Einheitlichkeit. Fur fum: H.—, A. J.—,.—,.—, 11. Tosa. Eau de Cologne In reinen Zinmiuben n, in For. tellantögſen Hail 2. Tuschen · Puder: Hf.25;„ 775 1 905 Seife: HA 2.- ertru starx 1 in Seidenpachim J. 803 i 27 14.0 Lotion: A 15„ 7.—FEBrillantins: 1.— Tosca Geschenknackungen: Je nach Wafil mit Tutca- Eau da Colagn, Farfum, Seife und Fiider H.., bu di A0. .—,.80, 3.— Ceme: l Josi Gren Puder Creme Brillanfine Geiſe Lofion G de Cologne 6 ——e——— 8 F Neite Mannheimer Zeitung bend ahede n r— h Lebendiges Recht 5 Von Prof. Dr. Karl Heinsheimer, Rektor der Univerſität Heidelberg Profeſſor Dr. Heinsheimer entſtammt einer Juriſten⸗ und Aerztefamilie, die im Reiche bedentende Mäuner ber Praxis in das öffentliche Leben unſerer weiteren Heimat entſandte. Auch Heinsheimer war zunächſt ein Praktiker; als Land⸗ gerichtsrat hatte er bereits erfolgreich in Heidelberg gewirkt, benor er ſich 1903 als Privatdozent an der Univerſität mit einer Schrift über„Das Recht des Mannes am Vermögen der Fran“ habilitierte. Das Thema ſeiner Autrittsvorleſung lautete:„Die Haftung Anzurechnungs fähiger nach dem BGB.“ Am heutigen Tage ſind es 25 Jahre, ſeitdem Heins⸗ heimer die Ruperto Carola als Lehrer des Rechts bezog. In der erſten Zeit ſeiner Lehrtätigkeit hatte er ſeine richterliche Praxis noch nicht aufgegeben, bis er 1907 vom Privatdozenten gleich zum ordentlichen Profeſſor ernaunt wurde und das Ordinariat des verſtorbeuen Rechtslehrers Buhl übernahm. Der bedeutende Lehrer des Zivilrechtes, der Heinsheimer wurde und blieb, und der ſeinen Lehrſtoff auch auf das Gebiet des Handelsrechtes ausdehnte, hat ſeine Lehrtätigkeit ſtets durch die Verbindung mit der Praxis, die er beſaß, lebendig zu geſtalten gewußt. Der markante Kopf dieſes weit über die Fakultät hinaus bekaunten Rechtsgelehrten gehört zugleich unveräußerlich zum Gefamtbild der Heidelberger Univerſität, deren Rektor er zur Zeit iſt. Seine Eigenart kann nicht beſſer gekennzeichnet werden als durch ſeine bedeutſame Rektoratsrede Leben⸗ diges Recht“, deren weſentliche Teile wir nachſtehend im Wortlaut, wie bereits angekündigt, wiedergeben. * Mit dem Jahr 1900 trat das deutſche Bürgerliche Geſetzbuch in Kraft. Seither ſind bald 30 Jahre vergangen, während deren dies Geſetzbuch ſich in Frieden und Krieg, in Gedeihen und Not zu bewähren hatte. Seine Ergebniſſe und Wirkungen liegen vor uns. Sie laſſen eine verſchiedene Be⸗ trachung zu. Eines aber ſteht außer Zweifel: die Hoffnung, daß aus einem einheitlichen Geſetzbuch ſich dem deutſchen Volke endlich lebendiges Recht entfalten werde, dieſe Hoffnung und Erwartung iſt in Erfüllung gegangen. Der Fortſchritt oder, wenn wir einen weniger wert⸗ betonten Ausdruck wählen wollen, die Fortentwicklung des Rechts vollzieht ſich nicht nur durch die Arbeit des Geſetz⸗ gebers. Der Fortſchritt des Rechts vollzieht ſich auch und gerade auf dem Boden eines Geſetzbuchs während der Dauer ſeiner unveränderten Geltung und vollzieht ſich hier in einem Fluſſe lebendiger Entwicklung, durch die immer vollkom⸗ menere Anwendung der Normen des Geſetzes, den Ausbau ſeiner Inhalte, die Herausarbeitung aller in ihm geborgenen Gedanken und Möglichkeiten. Was auf anderen Gebieten des Geiſtes gilt: daß einem überlieferten Text ein eigenes Leben innewohnt, daß ſich aus ihm Sinn und Bedeutung und mög⸗ lich Wirkſamkeiten im Laufe der Zeiten neu und wieder neu entwickeln, das gilt auch für das Recht und ſeine Geſetze, und gilt hi ler noch verſtärkt durch die praktiſchen Zwecke der Rechts⸗ orbütunng und ihren Zuſammenhang mit den ſich wandelnden Verhältniſſen und Zuſtänden. Ein Geſetzbuch— oder ſoll es doch ſein— iſt nicht nur der Abſchluß einer Entwicklung, ſon⸗ dern leitet ſelbſt wieder ein neues Werden ein. Dieſe innere Fortentwicklung des Rechts in dem äußeren Rahmen gegebener Normen iſt die gemeinſame Aufgabe von Rechts wiſſenſchaft und Rechtſprechung, von Theorie und Praxis. Die Rechtswtſſenſchaft geht vom allgemeinen Rechts⸗ ſatz aus und bedient ſich wirklicher oder erdachter Rechtsfälle als Belege und Beiſpiele, an denen ſie die Ergebniſſe ihrer 9 grundſätzlichen Erörterung verdeutlicht. Die Judikatur der Gerichte dagegen hat es mit dem einzelnen Rechtsfall ſelbſt zu tun und beſchäftigt ſich mit der allgemeinen Norm zunächſt nur, um zur geſetzmäßig richtigen Entſcheidung des Einzel⸗ falls zu gelangen. So ſind die Ausgangspunkte von Rechts⸗ wiſſenſchaft und Rechtſprechung verſchieden, aber beide be⸗ gegnen ſich am Geſetze, das jene zu erforſchen und dieſe zu verwirklichen hat. Im Zuſammenhang beider vereinigen ſich ſo die rechtsbildenden Kräfte der Nation zu 5 höheren Ganzen. Sucht man ſich das Zuſammenwirken von Wiſſenſchaft und Praxis in einer Art zeitlichen Ablaufs vorzuſtellen, ſo ergibt ſich eine volle Wechſelwirkung, ein gegenſeitiges Durch⸗ dringen. Das neu erlaſſene Geſetz verlangt ſofort nach ſyſte⸗ matiſcher und grundſätzlicher Bearbeitung durch Erklärung und Verknüpfung ſeiner Normen, eine Aufgabe, die durch die Rechtswiſſenſchaft in ihren verſchiedenen Formen zu erfüllen iſt. Hier liegt dänn für die Rechtſprechung die erſte Orien⸗ tierung über das neue Recht, das ſie aus dem Geſetze verant⸗ wortlich zu ſchöpfen hat. Auster hee sel gegen ausländiſche Verſicherungsgeſellſchaften Nachdem ſich jetzt einigermaßen überſehen läßt, wie die Quote aus dem Aufwertungsſtock gegen deutſche Ver⸗ ſicherungsgeſellſchäften ausſehen wird, und nachdem die Ge⸗ ſellſchaften, zum Teil in weitherziger Weiſe, Vorſchüſſe ge⸗ währen, iſt die Frage, wie die Rechtsanſprüche der Ver⸗ ſicherten gegen ausländiſche Geſellſchaften zu beurteilen find, noch nicht ganz geklärt. Es ſind folgende Einzelfälle auseinander zu halten, wöbei zu bemerken iſt, daß ſich eine allgemeine Rechtſprechung noch nicht entwickelt hat. Weiter iſt die Schwierigkeit die, daß eine Reihe von fremden Staaten eine Aufwertung überhaupt nicht anerkennt. Ein Gericht in Nordamerika hat gegen eine amerikaniſche Geſellſchaft volle Aufwertung von 100 v. H. des Nominal⸗ betrags in Dollar zuerkannt. In dieſem Falle war der Klä⸗ ger allerdings ein Amerikaner, hat aber ſeine Verſicherung während der Vorkriegszeit, nicht etwa in Dollar, ſondern in deutſcher Vorkriegsmark abgeſchloſſen. Nach deutſchem Rechte wäre dieſe Aufwertung nicht möglich geweſen, die das Gericht in Amerika glatt bewilligt hat. In den Urteilsſätzen des amerikaniſchen Gerichts findet ſich der bezeichnende Satz: das Gericht hält es nicht für wahr, daß nach den am 27. Auguſt. 1924 beſtehenden deutſchen Geſetzen(dieſes Datum war der Tag der Fälligkeit der Versicherung) eine Schuld, die durch Zahlung in Goldmark entſtanden war, durch Zahlung in der verfallenen Währung beglichen werden konnte. Beſteht bei der Auslegung vom Geſetze her ein gewiſſes Primat der Wiſſenſchaft, ſo bringt die Rechtſprechung ihrer⸗ ſeits neue Anregungen vom Leben her. In unendlicher Fülle wird ihr das Rohmaterial von Tatbeſtänden vorgelegt, die das Leben durch ſeine zufälligen Verknüpfungen in größter Mannigfaltigkeit und in ſteten Veränderungen hervorbringt. Bei der Beurteilung dieſer einzelnen Fälle, bei dem Verſuch ihrer Einordnung unter die Regeln des Geſetzes, ergeben ſich oft überraſchende Frageſtellungen, die, weder in den Abſichten des Geſetzgebers noch in der Rechtslehre vorausgeſehen, ein neues Licht auf die Reichweite einzelner Rechtsſätze werfen, ihre Anwendbarkeit in eigentümlichem Maße ausdehnen kön⸗ nen oder Schlußfolgerungen, die bisher gezogen wurden, als bedenklich erſcheinen laſſen. Die Rechtſprechung gibt durch ſolchen lebensvollen, die theoretiſche Arbeit einzigartig be⸗ fruchtenden Stoff der Rechtswiſſenſchaft in reichem Maße zu⸗ rück, was ſie von ihr empfangen hat. j In früheren Jahren mangelte es an jener Wechſelwirkung von Wiſſenſchaft und Praxis. Die einzelnen Rechte deutſcher Länder, Provinzen, Städte waren nicht nur eins vom an⸗ deren abgetrennt, ſondern zugleich in ſich ſelbſt vereinſamt gegenüber der geſamtdeutſchen Rechtswiſſenſchaft. Seit dem 1. Januar 1900 iſt das nun anders geworden. Wer dieſen großen Augenblick der deutſchen Rechtsgeſchichte als Juriſt, und vor allem als Richter miterlebt hat, kann in beſonderem Maße die unmittelbare Wirkung ermeſſen, die vor der Ein⸗ führung des einheitlichen Rechts, dieſes„Fünfzigmillivnen⸗ rechts“, ausging. Wenn man das Geſetz eine imperative Rechtsquelle nen⸗ nen kann, ſo kann man die Rechtſprechung vielleicht als eine „kognitive“ Rechtsquelle bezeichnen. Denn jenes verlangt Gehorſam, dieſe aber will nur gekannt ſein. verpflichtet, ſie zu prüfen, er braucht ihr nicht nur folgen. Notwendige Vorausſetzung für eine fruchtbare innere Ent⸗ wicklung des Rechts iſt die Rechtseinheit. Zur Rechts⸗ einheit muß ſich aber noch die Gerichtseinheit geſellen, denn jene kann ohne dieſe praktiſch niemals werden. Indeſſen, bis auf die Fundamente hinab iſt die Ge⸗ richtseinheit im Deutſchen Reiche damals nicht durchgeführt worden und auch heute, in der Weimarer Verfaſſung, noch nicht durchgeführt. Nur das Reichsgericht iſt ein Gericht des Reichs, die anderen ſind Gerichte der Länder; ſie üben Landes⸗ gerichtsbarkeit aus, obgleich das Recht, deſſen ſie pflegen, bis auf wenige Reſte Reichsrecht iſt. Aus dem Deutſchen Reiche den Einheitsſtaat zu ſchaffen, iſt die große Aufgabe unſeres Tages. Dieſer Einheitsſtaat. muß uns auch die Ein⸗ heit der Juſtiz bringen. Denn dieſes tiefſte und um⸗ faſſendſte Fundament ſtaatlichen Weſens kann ſicherlich nicht zu den beſonderen Bereichen gehören, für die eine durch⸗ greifende Dezentraliſation der Verwaltung notwendig und empfehlenswert bleibt. f Inzwiſchen wird der Plan, die geſamte Gerichtsbarkeit it allen ihren Organen auf das Reich zu übertragen, auch unabhängig von der Frage des Einheitsſtaates, heute ſchon von vielen Seiten energiſch vertreten. Für dieſen bedeut⸗ ſamen Plan von dieſer Stelle aus mich ausdrücklich ein⸗ zuſetzen, iſt mir Bedürfnis und Pflicht. Es iſt nicht bloß das Verlangen nach einer beſſeren äußeren Organiſation der deutſchen Rechtspflege, das zur Reichsjuſtiz drängt, ſondern es wird erſt durch eine vollſtändige Durchführung der Gerichts⸗ einheit auch unſerer materiellen Rechtseinheit der Schluß⸗ ſtein eingefügt werden. Denn erſt dann wird dem einheit⸗ lichen Recht eine allſeitig gleichmäßige innere Fortentwicklung bis zur Grenze des Erreichbaren geſichert ſein. Wir brauchen auch endlich die Freizügigkeit der Juriſten im ganzen Reiche. Erfreulicherweiſe ſcheint der erſte und gerade für die Uni⸗ verſität ſehr wichtige Schritt auf dieſem Wege endlich bevor⸗ zuſtehen: die Annahme gleichmäßiger Grundſätze für die Einzelheiten der juriſtiſchen Ausbildung in allen deutſchen Ländern. Die lehrhafte Darſtellung des geltenden Rechts darf ſich auf die Dauer nicht damit begnügen, dies Recht in ſeinem je⸗ weiligen Aggregatzuſtand ſo zu behandeln, als ob dies der ein für allemal gegebene Inhalt der geſetzlichen Ordnung wäre; ſie muß vielmehr auch ſein inneres Gewordenſein, von dem Inkrafttreten dieſer Ordnung an bis heute, das Nach⸗ einander der Rechtsfortbildung zur Erſcheinung bringen und damit weiterem Werden die Wege zeigen. In einem anderen Bale hat ein Deutſcher, der in Wien lebte, mit einer deutſchen Verſicherung einen Verſicherungs⸗ vertrag, auf öſterreichiſche Kronen lautend, abgeſchloſſen. Die Zahlungen der Prämien ſind größtenteils an der Kaſſe der Beklagten in Stuttgart erfolgt. Die Geſellſchaft verweigerte Aufwertung, ſie wurde vom Reichsgericht, in Uebereinſtim⸗ mung mit den Vorinſtanzen, zur Aufwertung verurteilt. Das Reichsgericht ſtellt feſt, daß ſich das Deutſche Aufwertungsrecht nur auf Forderungen bezieht, die auf Mark lauten, nicht auf ſolche Forderungen, die auf fremde Währungen lauten. Aller⸗ dings hat das Reichsgericht bei Verſicherungsverträgen, die auf franzöſiſche Franken oder auf holländiſche Gulden gingen, die Aufwertung abgelehnt, aber allein aus dem Grunde, weil dieſe Währungen nicht von der e Entwertung, wie die Markt, betroffen worden ſind. Da die öſterreichiſche Wäh⸗ rung von demſelben Ausmaße, wie die deutſche Mark etwa, von dem Verfall betroffen worden iſt, ſo it auch eine Auf⸗ wertung grundſätzlich möglich, die ſich nach Treu und Glauben richten muß, da ſich das Aufwertungsgeſetz nur auf Mark⸗ forderungen bezieht. Es wurde alſo in dieſer Klageſache eines Deutſchen gegen eine deutſche Geſellſchaft, lautend auf öſterreichiſche Kronenwährung, entſprechende Aufwertung zu⸗ gebilligt. Es ſei zum Schluß noch erwülnt daß auch gegen eine däniſche Geſellſchaft Aufwertung erlangt worden iſt, obwohl das däniſche Geſetz keine Aufwertung kennt. In dieſem Falle wurde deutſches Recht als maßgebend anerkannt. Es handelt ſich um Geſchäftsabſchlüſſe aus früher deutſchen, jetzt däniſchen Gebieten. Die däniſche Geſellſchaft hat bereits reguliert, nach⸗ dem das höchſte Gericht in Dänemark den Anſpruch der deut⸗ ſchen Gläubiger gegen die däniſche Geſellſchaft anerkannt hat. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon. Der Richter iſt voll verwirklicht mark; er ſpiegelt dem B. vor, daß er noch ein Bankguthaben rätegeſetz in einigen Punkten geändert worden. Keine Bötfenumſtſteuerpfucht bei einer Erbausemanderſetzung Eine grundſätzliche Reichsfinanzhofentſcheidung In einem Rechtsbeſchwerdeverfahren hatte der Reichs ⸗ finanzhof darüber zu entſcheiden, ob ein börſenumſatzſteuer⸗ pflichtiges Anſchaffungsgeſchäft vorliegt, wenn bei einer Exb⸗ auseinanderſetzung die Erben zum Nachlaß gehörige Antefle einer Geſellſchaft m. b. H. unter ſich entſprechend ihrer Exb⸗ beteiligung aufteilen. Das Finanzamt hatte Börſenumſatz⸗ ſteuer gefordert, das Finanzgericht dagegen die Beteiligten freigeſtellt. Auch der Reichsfinanzhof hat in einem Urteil vom 10. Juli 1928— II. A171— die Börſenumſatzſteuerpflicht verneint. Es erſcheint ſinnwidrig, wenn eine Steuer⸗ pflicht lediglich aus der Tatſache folgen ſoll, daß eine Mehrheit von Erben da iſt, weil für dieſe zur Verwirklichung ihrer Rechte noch eine Auseinanderſetzung notwendig iſt. Der Re H. hat bereits in einem Urteil vom 28. April 1925 Bd. 16 S. 223 ausgeſprochen, daß, wenn bet Auflöſung einer offenen Handelsgeſellſchaft aus dem bisherigen Geſamteigentum den einzelnen Geſellſchaftern Gegenſtände der in 8 35 KVS TG. bezeichneten Art überwieſen werden, ſolche Ueberweiſungen nicht als Anf chaffungsgeſchäfte zu verſteuern ſind. Die Erbauseinanderſetzung iſt nur ein Beſtandteil eines einheitlichen Komplexes von Rechtsbezeihungen und kann des⸗ halb aus dieſer Einheit nicht zu beſonderer Beſteuerung Her ausgelöſt werden. ö Hingabe von Bank- oder Poſiſchecks bei fehlendem Guthaben iſt Veirug In letzter Zeit mehren ſich die Fälle von Scheckſchwin⸗ deleien, in der Hauptſache von ungedeckten Schecks. Die An⸗ nahme von Schecks ſetzt das Vertrauen voraus, daß der Aus⸗ 9 auch genügend Bankguthaben beſitzt. Trifft dieſes nicht u, ſo kann der Ausſteller des Schecks wegen Betrug im Sinne des§ 263 St. G. B. belangt werden. Das Reichsgericht hat ſich in einer Entſcheidung dahingehend ausgeſprochen, daß die Hin⸗ gabe eines auch nur teilweiſe gedeckten Schecks als vollwertiges Zahlungsmittel auch dann als Betrug( 263 St. G..) an⸗ zuſehen iſt, wenn nach Meinung des Ausſtellers der Scheck bis zur Vorlage— zwecks Einlöſung— voll gedeckt ſein werde. Beiſpiel: A. kauft von B. Waren im Werte von 500 Reichs⸗ von 500 Reichs mark habe. B. wird hierdurch beſtimmt, dem K. die verlangten Waren im Werte von 500 RM gegen einen Scheck in gleicher Höhe aus zzuhändigen. Am Rüchſten Tage zeigt B. den Scheck der betreffenden Bank vor;? der Schenk wird Acht eingelöſt, weil er nur zu einem geringen Teil gedeckt iſt. Ber⸗ ſtattet nun Anzeige gegen A. wegen Betrug, mit der Begrün⸗ dung, daß ſich A. in der Vorſpiegelung der falſchen Tatſache, daß der Scheck voll gedeckt ſei, rechtswidrig bereiche t und ihn (.) dadurch geſchädigt, habe. Nach obigen Ausführungen wird das Gericht den Tat⸗ beſtand des Betrugs als gegeben anſehen. Dasſelbe gilt auch bei ungedeckten Schecks im Barverkehn Es muß ſich jedermann darüber klar ſein, daß er keinen Scheck in Verkehr bringen darf, wenn er nicht beſtimmt weiß daß ein Guthaben bei der Bank oder dem Poſtſcheckamt wenſgſtens die Höhe der aus⸗ geſtellten Scheckſumme aufweiſt. Es genügt gicht, daß der Aus⸗ ſteller des Schecks denſelben hingiht; ünkt per Ueberzeugung, daß bis zum Tage der Vorzeigung genügend Deckung vorhan⸗ den iſt; vielmehriſt der Tag maßgebend, an dem der Scheck ausgeſtellt bezw. hergegeben wi red. Jeder gewiſſenhafte Gewerbetreibende muß vermeiden, daß ler ungedeckte oder nur teilweiſe gedeckte Schecks in Zahlung gibt, ſonſt ſetzt er ſich leicht der Gefaßr aus, daß er wegen Betrug zur Anzeige gelangt. Durch die Hingabe ungedeckter Schecks ſchadet er ſich und er erſchüttert auch das Vertrauen in die Sicherheit des Scheckverkehrs. Denn ſchließlich iſt die Annahme eines Schecks eine reine Vertrauens⸗ ſache. H.. ö Abänderung des Belriebsrätegeſetzes Durch das Geſetz vom 28. Februar 1928 iſt das Betriebs⸗ davon iſt die Neufaſſung des 8 23, der künftighin baren Wortlaut hat(die fettgedruckten Stellen ſind neu): Der Betriebsrat hät ſpäteſtens 4 Wochen vor Ablauf ſeiner Wahlzeit mit einfacher Stimmenmehrheit einen aus drei Wahlberechtigten beſtehenden Wahlvorſtand und einen der Gewählten zum Vorſitzenden zu wählen. Dabei sollen Minderheiten nach Möglichkeit berückſichtigt werden Kommt der Betriebsrat ſeiner Verpflichtung nicht nach, ſo hat der Arbeitgeber innerhalb vier Wochen einen aus den drei älteſten wahlberechtigten Arbeitnehme n beſtehenden Wahlvorſtand zu beſtellen, in dem in Betrieben mit Arbeitern und Angeſtellten beide Gruppen vertreten ſein 1 Der Wahlvorſtand beſtimmt ſeinen Vorſitzenden ſelbſt. 5 Kommt der Arbeitgeber ſeiner Verpflichtung aus Abf. 2 nicht nach, ſo beſtellt auf Antrag eines oder mehrerer wahlberechtig⸗ ter Arbeitnehmer oder auf Antrag einer wirtſchaftlichen Ver⸗ einigug der Arbeitnehmer der Vorſitzende des Arbeitsgerichts einen Wahlvorſtand aus den wahlberechtigten Arbeitnehmern. Antragsberechtigt iſt auch der Gewerbeauſſichtsbeamte oder, ſofern der Betrieb nicht der Gewerbeauſſicht unterliegt, die von der oberſten Landesbehörde beſtimmte Behörde. Die Vorſchriften der Abſ. 2 und 3 gelten entſprechend, wenn ein Betrieb neu errichtet wird oder wenn die für die Errichtung eines Betriebsrats vorgeſchriebene Mindeſtzahl von Arbeitnehmern erreicht wird. Die Wahl iſt durch den Wahlvorſtand unverzüglich noch ſeiner Beſtellung einzuleiten und ſoll ſpäteſtens nach ſechs Wochen ſtattfinden. Kommt der Wahlvorſtand ſeiner Ver⸗ pflichtung nicht nach ſo erſetzt ihn der Vorſitzende des Arbeits⸗ gerichts auf Antrag eines der nach Abf. 3 Antragsberechtig⸗ ten durch einen neuen Wahlvorſtand.“ Nach§ 95 iſt den Arbeitgebern und ihren Verteetern künftighin generell unterſagt, ihre Arbeitnehmer in der Aus⸗ übung der ſich aus dem Betriebrätegeſetz ergebenden Rechte zu beſchränken oder ſie deswegen zu benachteiligen. 25 Kriegsſchäden⸗Schlußentſchüdigung für Auslaudsdeutſche und Verdrängte. Herausgegeben vom Berliner Wirtſchafts⸗Verband e. B. Verlag A. Breier, Berlin NO 18.— Dieſes wichtige Werk gibt allen Geſchädigten und ſonſtigen Intereſſenten eine ausführliche Auskunft über die geſamte Kriegsſchäden⸗Schlußentſchädigung. Verantwortlich: Chefredakteur Kurt Fiſcher. N Weſentlich 97 20 1 Nitsch, zer 28. November 1928 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe): 7. Seite. Nr. 8 funf iet e 6 08890 0 2 Es lohnt zich nur dann einer Leidenschaff zu fröh⸗ N 1 27 8 F NE nen, wenn Ihnen keine üble folgen entstehen. Dies 0. trifft besonders bei der Cigareſte zu. Der Genuß „ 1 0 ü eme, stark nilotinreicher Cigareſſen kannschdliche Ein- t wirkungen auf den menschlichen Organismus aus- üben. Wir hoben dieses Problem studiert und aus u diesen Gründen els erste und einzige Cigareſten-⸗ 1 ö fabrik in der ganzen Welt eine natürlich⸗nikotfin- eta rmqme Cigæreſſe mit einem garantierten Nikofin⸗ 1 gehalt von unter 1% geschaffen, um allen Menschen den behaglichen. der geliebten e æu ermöglichen. 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Den Gläubigern wurde der Vergleichs vorſchlag der Firma Faſſhold unterbreitet, wonach die bevor rechtigten Gläubi⸗ ger mit 60 v. H. und die nicht bevor rechtigten Gläu⸗ bigger mit 33 v. H. in kurzfriſtigen Raten abgefunden werden ſollen. Vom Rechtsbeiſtand der Firma wurden die geſamten Ver⸗ hältniſſe insbeſondere auch die Urſache des Zuſammenbruchs ein⸗ gehend dargeleat und mit Nachdruck darauf hingewieſen, daß der Inhaber der Firma über keine weiteren Vermögensſtücke verfügt, als die, die den Gläubigern angegeben und reſtlos zur Verfügung geſtellt werden. Ferner wurde mitgeteilt, daß Frau Faſſhold, die ein erhebliches Vermögen beſaß und die mit einem großen Betrag Gläubigerin der Bank geworden iſt, ihre Forderung einem Haupt⸗ gläubiger der Bank abgetreten habe. Die Gläubigervertreter nahmen zu dem Vergleichsvorſchlag in eingehender Weiſe Stellung. Insbeſondere wurde die Rechts ⸗ Jage der Gläbiger erörtert, die nach 8 7a des Depot geſetzes ein Ausſonderungs recht haben und begründet, warum dieſen Gläubigern eine höh Vergleichsquote angeboten wird, als den übrigen Gläubigern. Hierbei trat die Schwierigkeit der Rechtslage, die von den anweſenden 10 Rechtsanwälten behan⸗ Th. Faſſhold& Co., Mannheim wenn das Vergleichsverfahren eröffnet wird. Es wurde bekannt gegeben, daß bereits die zur Eröffnung des Vergleichs verfahrens erforderlichen Mehrheiten vorhan⸗ den ſind und den anweſenden Gläubigern wurde empfohlen, ſoweit ſie es noch nicht getan haben, der Eröffnung des Vergleichs verfahrens zuzuſtimmen. Ueber die Annahme, des von dem Rechtsbeiſtand der Firma Foßhold vorgelegten Vergleichsvorſchlag wurde man ſich noch nicht ſchlüſſig. Es ſoll mit einem Hauptgläubiger noch verhandelt werden, damit dieſer auf Sicherheiten, die er erhalten hat, in einem gewiſſen Umfang verzichtet. Aus der Reihe der Anweſenden wurde ſchließlich ein Gläu⸗ erbeirgt gewählt, beſtehend aus den Rechtsanwälten Dres. hlerxr, Oskar Mayer, Mark, Waldeck, ſowie Herrn Hirſchbruch. Dieſer Gläubigerbeirat ſoll dem Gericht vorgeſchlagen werden, als im Vergleichsverfahren zu beſtellender Gläubigerbeirat, mit der Maßgabe, daß der Gläubigerbeirat durch Zuwahl eines Bankfach⸗ mannes erweitert werden ſoll.— Ferner waren die Anweſenden mit einer Außnahme damit einverſtanden, daß dem Gericht als Auf⸗ ſichtsperſon Herr Ludwig Stritter vorgeſchlagen werden ſoll. Wenn es auch zu einem Ergebnis über den Vergleich ſelbſt, d. h. die Quote, die den Gläubigern angeboten werden ſoll u. die Garantie die dafür geleiſtet werden ſoll, noch nicht gekommen iſt, ſo war das Ergebnis dieſer Verſammlung, daß alle Anweſend einſtimmig mit Eröffnung des Vergleichs verfahrens ein ver⸗ ſtanden waren und die Ueberzeugung zum Ausdruck brachten, daß der Konkurs unbedingt zu vermeiden iſt. In welcher big 9 dell wurde, in Erſcheinung. Seitens der Gläubigervertreter wurde darauf hingewieſen, daß es im Intereſſe der Gläubiger gelegen ſei, n Rekordertrag im letzten Qnartal Die Einkommenſteuer zerfällt bekauntlich in die Lohnſte ue r für die Arbeitnehmer und die Einkommenſteuer für die PVeranlagten. Die daneben noch beſtehende Kapital e rtragſteuer, die gleichfalls einen Teil der Einkommenſteuer bildet, ſchlägt finanziell nicht ſehr ſtark zu Buch. Die von den Unter⸗ nehmern, den Selbſtändigen in Juduſtrie, Handel und Landwirtſchaft ſöwie von den freien Berufen und von Perſonen mit hohem Arbeits⸗ ein ommen auf Grund von Veranlagung gezahlte Einkommenſteuer bat in den letzten Jahren ſteigende Erträge abgeworfen leine gewiſſe Wüinderung des Aufkommens aus der Einkommenſteuer der Ver⸗ a lagten hätte an ſich das Geſetz vom 22. Dezember 1927 erbringen m üſſen). Wie der Ertrag der Einkommenſteuer der Verunlagten ih guartalsweiſe ſeit Beginn des Jahres 1926 entwickelt hat, zeigt die folgende Aufſtellung: 1. Quartal 1926 232, Mill. R. 1. Quartal 1927 254,2 Mill... 278,0)„. 257,4 * 7 2 7 7„ 1 9 3 D„ 55,„„, 4. 77 7. 757 57 4. 77 27 374,4 7 77 1. Quartal 1928 316,1 Mill. R. 2 15 506%„„, 3. 75 455,4„ * 77 Das dritte Quartal des laufenden Jahres hat mit 455 Mill. einen Rekordertrag der Einkommenſtener der Veranlkagten er⸗ bracht, der bisher noch niemals erreicht worden iſt. Auch in den beiden erſten Quartalen des laufenden Jahres war das Aufkommen aus dieſer Steuer größer als in den gleichen Quartalen der beiden vorausgegangenen Jahre. Berliner Handelsgeſellſchaft.— Niederöſterreichiſche Escompte⸗ bank. Wie beſtätigt wird, hat die Berliner Haudelsgeſellſchaft einen KArößeren Poſten von Aktien der Nfederöſterreichiſchen Escompte⸗Geſellſchaft in Wien zum dauernden Beſitz erworben. Dadurch erfahren die ſeit Jahren beſtehenden Beziehungen zwiſchen den beiden Goſellſchaſten elne weitere Stärkung. * Concordia Bergbau Ac.(früher Rombacher Hüttenwerke),— Vor einem Dipidendenansfall. Wie BT. von unkerrichteter Seite er⸗ führt, beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß die Geſellſchaft, die im vorigen Jahre noch eine Dividende von 6 v. H zur Ausſchüktung brachte, für das Geſchäftsjahr 1928 d ividenden los bleiben wird, beſonders im Hinblick auf die ungeklärten Verhältniſſe im Bergbau, die ſtärkere Rückſtellungen notwendig machten. Perhaudlungen der Preußag und der Auhaltiſchen Salzwerke. Zwiſchen den Anhaltiſchen Salzwerten Gmb., die im Beſitze des a haltſſchen Staates ſind, und der Preußag ſchweben zurzeit Verhandlungen, um die Auhaltiſchen Salzwerke in den Beſitz der Preußag zu überführen. Gleichzeitig wird aus Kreiſen des anhal⸗ tiſchen Landtags mitgeteilt, daß auch der Wintershall ⸗ Konzern zur Uebernahme der Anhaltiſchen Salzwerke Verhandlungen einge⸗ leitet hat. * Zollſtoff⸗Fabrik Waldhof Ach.— Ein Eventual⸗Pachtpertrag. Die Zellſtoff Waldhof Ach. hat für den Fall, daß ſie die Genehmi⸗ gung für den Kauf von Terrain in der Gegend von Kexholm, wo belanitlich die neue große Zellulpfeſabrik errichtet werden ſoll, nicht ergält, mit der Stadtverwaltung von Kexholm einen Va chtver⸗ trag vonn über 190 Jahre vereinbart. tung e Stück 7. 75 g 150.0 180,0 125 1250 EoBad, st. A. n 78,.— 78, Pfalz. Preſſehefe 150,0 150,0 10% ek. M. Pu. 125,0 128,0 1 dab fie on 6.— Siewarz Sirch 1790 1700 18½„ Bl 1400 140, bes nafen stadt 90,— 90.— Werger Worms 223.0 223,0 Naxlsr. Mäh, Haid 40. 40.— % Möm. den 30 80 C. 6. Knort 48.0 143.0 5 5 5215 17 5 5 50 Had. Aſſekuranz 205,0 205,0 Konſerven Braun 2 1 N 422 0 W 2. 2— mi 29,.— 755 . 14101410 Continent. Verſ. 9 94 Mannh. Gummi 29,— 28, Mannh. Verſtch. 150,5 f. 150,5 Neckatfulm ſhrz. 71.80 22, Wadiſche Bank 180,0 180,0 Sberrh. Verſich.—.— . Pfälz Mühtenm 160.0 180,0 Piälz Hypoth. B, 159.5 159,5 Portl. Jem. Heid, 137,0 187,0 e 2110.-G. f. Seilinb, 8— 65,— 16. Git. K 1870 1800 Jg, Ereditdank 124,7 124, Brown, Voverl 132,0 152,0 Rheinmühlenw. 140,0 140,0 Sud. Pisconto 131,0 131,0 Daimler⸗Zenz 85,83 Südd. Draht Deutſche Lindl. 312.0 322.0 Südd. Zucker 148,5 149,5 Enzinger Union 74,.— 0 1585 15200 76,— Verein biſch Oelf. 2 inlacher Hol J lnlein Seidld. 200.0 200,0 Gebr. Jane 2 2 magß& Freßtag 18.0 188.9 Ludwigs A. Br. 232,0 232,0 J. G. Jarben 260.0 263.0 Zellſtoff Waldhf. 274,0 273 0 Frankfurter Börſe vom 5 ziusliche Werte Bayr. Bod. Ex. B. Jeſtverzius che W. Bayr., Hyp, u. Wb. 186,7 5% Reichsanl., 87,25 87.25 Perl, Handels. 1855 %, e eee Fenn. u, ribatb. 100.9 Aolöſgſch 1 8bo og 51.100 Darmſt. u. Nat. 291.5 . ee Deutſche Bank 187.0 „ohne 14,65 Dt. ⸗Aſtat. Bank. 51—-—.— . 89,— D. Effekten Bank 126.0 Schagzanw. 23 D. Hype u Wechf. 140,0 Schatg. 08 13 D. Ueberſee⸗Bank 105,5 105,5 5 14 D. Vereinsbank 101,0 101,0 Dlsconto⸗Geſ.. 101,0 Dresdner Bank 163,5 7 Bank, 117,2 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 140,5 Metall. u. M⸗G. 148,0 28. November Montan Aktien. Duberus Eſchwell. Bergw 0 Gelſenk. Bergw. 121,5 Harp. Bergban—— 1 Ilſe gb. St. N. 288,02 Kali Aſchersled. 275,2 RaliSalzbetfurth 490.0 Kali Weſteregeln 279,3 Klöckne Mannesm.⸗R.. 1277 Mansfeld Akt. 115,0 2 Overſchl. E. Bed. 109,0 Otavi⸗Minen—— 61,25 Phöniz Bergbau 91,50—.— Rhein. Braunk.—.— Aheinſtahl... 138,5 Rlebeck⸗Montan—.— Salzw. Heilbr.— Tellus Bergbau 118.5 VF.Laurahütte 67,75 Ver. Stahlwerke 83. 9 1 1 2 88 1 5 .35 0,85 15 dee budwigsh. 26—.—. T0 em. Gd 25 10220 80% Wü 3 92.50 88, 600 27 78.50 8% Grtr Mh 28 77,80 Mitteld. Ed.⸗B. 226.0 50% Preuß Rali:—„ Nürnog. Verein 160,0 5% reutz Rogg.—— 1 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34 50 50% Sübd Feſtwb.12, Pfälz. Hop. ⸗ Bk. 80 0 M. 14.50% Reichsbant J r Abeln, Eredithe. 124, 0% h Don.—— 78,70 4% W 110 de chad Kom cr..40.50 Süd. Peconte 150,0480.0 66% Pfager..0 54.75 94.75 Wien N äber 278. 95. Wiener Bankvex. 15,— n 1 95.— 9525 Württ, Rotenbk.—— 700 81 87. 87.— eee 108.5 102.5 % be de 8 Neun F %% Ryeiln Lig. 80.85 Mannh. Verſ.⸗G—-— 6%% Rhein Lig. 80.85 eee 6 8050 Piälz. Lia* 5 %% Südb. vic 78,— 75 . 4% dend—.— Crans port⸗ Aktien. 7750 Lokalbahn— apa 143.5 145,0 Fa Straßb. 57 28 Induſtrie⸗Aktlen. Eichb.⸗Mannh. 315.0 Henninger g St. 188,0 Löwen München—— Mainzet St.⸗A. 264,0 Schöſſerh. Bindg. 388.0 Schwarz⸗Storck 177,0 Tucherbrüän Merger 223,0 84. 80,65 4% Pr. B. B. Lig 74,50 5 8 Strat 825 Recumuldtoren ung., B. Creditb 1 5 5 5 i——— 8 1 5 e. iche Bunt Done rau. 5 1e. a ate 189 75 Afceſt unte 180 r Hapkz 5 Feſtverzinsliche Werte Weiſe ſich der Vergleichsvorſchlag entgültig geſtaltet, wird von den Verhandlungen des Gläubigerbeirats abhängen. reer nn r * Zahlungsſchwierigkeiten bei der Elitewagen AG. Die Berliner Elitewagen AG. iſt, wie verlautbar, nunmehr in Schwierigkeiten ge⸗ raten, nachdem die Wlederbelebungsverſuche der letzten Monate ge⸗ ſcheitert ſind. Die Elite Diamantwerke AG. erklärt, lediglich als Lieferant beteiligt und geſichert zu ſein. * Zur Arbeitsgemeinſchaft Hageda Ach.— Gehe u. Co. Ach). In Ergänzung unſerer geſtrigen Mitteilung war noch in Erfahrung zu bringen, daß die Hageda eine erhebliche Erhöhung ihres bis⸗ herigen Kapitals von 6 Mill./ vornehmen wird, die aus mehrfachen Gründen erforderlich iſt. Einmaln wird die Uebernahme der Firma Rump u. Lehners in Hannover etwa 300000/ abſorbieren, ſo⸗ dann will die Geſellſchaft etwa ½% Mill. 1 Gehe⸗Akttlen über⸗ nehmen. Auch ein eventuelles Bezugsrecht für die Aktionäre wird in Erwägung gezogen. Ein weiterer Teil der fungen Aktien wird zum Auskauſch mit nenuen Aktien der Gehe u. Co. AG. dienen, um etwa 25 v. H. des bisherigen 4,25 Mill./ betragenden Gehe⸗Kapitals in den Beſitz der Hageda zu bringen. * Schweizeriſcher Außenhandel.— Weitere günſtige Entwicklung. Die günſtige Entwicklung des auswärtigen Handels der Schweiz hat ſich guch inn Oktober ſortgeſetzt, und die Steigerung übertraf ſogar die Erwartungen. Die Einfuhr erreichte einen Wert von 202,8 Mill. gegen 249,1 Mill. Franken im Oktober v. J. Die Ausfuhr stellte ſich auf 206,2 Mill. gegen 189,3 Mill. Franken. Nach Abzug des ungemünzten Goldes beläuft ſich der Paſſivſaldo auf 44%, Mill gegen 35,6 im Vormonat und 60,9 Mill. Franken im Oktober 1027. In der Ausfuhr tun ſich wieder Uhren⸗ und Maſchinenin duſtrie hervor. Die Oberzolldirektion meint, daß die Textilkonſunktur in einigen Ländern erneut Neigung zur Beſſerung zeige. So habe der deukſche Markt für faſt 1 Million Franken mehr Baumwollgarne und ⸗gewebe aufgenommen als im Vormonat. Zur Frage eines internationalen Zement⸗Kartells.— Auf⸗ faſſung der deutſchen Zementinduſtrie. In belgiſchen, franzöſiſchen und engliſchen Preſſeveröffentlichungen tauchen neuerdings ziemlich beſtimmt gehaltene Behauptungen auf über die geplante Gründung eines internatlonglen Zement⸗Kartells, das in erſter Linie die Ausfuhrfragen der Zementinduſtrien der europäf⸗ ſchen Länder regeln ſolle. Dazu hören wir, daß tabſächlich in ge⸗ wiſſen Ländern weitgehende Wünſche und Abſichten in dieſer Rich⸗ tung vorliegen. Die deutſche Zementinduſtrie kann ſich jedoch dieſen Beſtrebungen nur mit erheblichen Vorbehalten an⸗ ſchließen, da auch gegenwärtig noch einzelne Länder unter Aus⸗ nutzung der Kriegsfolgen, der Juflationsverhältnſſſe uſw. in einem durch die natürlichen Umſtände nicht gerechtfertigten Maße am Zement⸗Welthandel beteiligt ſind. Börſenberichte vom 27. November 1928 Mannheim befeſtigt Die Abwicklung des Ultimo war heute für die Börſe praktiſch erledigt. Die Liquidation an den Hauptbörſen hat einen ſehr glatten Verlauf genommen. Unterſtützt von der leichten Verfaſſung des Geldmarktes wurde die Börſe daher heute für Aktien wieder feſtgeſtimmt, wobei beſonders elektr. Werte und Farben⸗Aktien bevorzugt wurden. Am Kaſſamarkt lagen Farben, Enzinger, Aheinelektra und Weſteregeln feſter, dagegen Doimler, Maunh. Gummi, Nähkaiſer und Waldhof ſchwächer, Von Brauerei⸗ werten waren Schwartz⸗Storch mit 178 offeriert. Banken und Ver⸗ ſicherungsaktien blieben unverändert. Am Markt der feſtverzinsl. Werte waren öproz. Mhm. Stadt mit 79 angeboten. — 7 Frankfurt feſt, ſpäter wieder etwas ſchwächer Nachdem der geſtrige Prämienerklärungstag ohne Schwierig⸗ keiten überwunden werden konnte, eröffnete die heutige Börſe in feſter Haltung. Etwas vermehrte Käufe des Publikums und auch des Auslandes regten an, ſo daß ſich in Spezial werten recht lebhaftes Geſchäft entwickeln konnte. Davon ermutigt ſchritt auch die Spekulation zu größeren Käufen, ſo daß gegenüber der ge⸗ ſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursbeſſerungen bis zu 2 v. H. eintraten. Auf den übrigen Märkten blieb das Ge 6 in, da im Grundton der Börſe eine gewiſſe Zurückhaltung nicht zu verkennen war, veranlaßt durch den unſicheren Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe und die ſtark geſteigerte Reportgeldmarktlage am dortigen Platz, die einen gewiſſen Druck ausübte. Dagegen fand die weitere Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Reiche, da dieſelbe teil⸗ weiſe ſaiſonmäßig bedingt iſt, kaum Beachtung. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden, wie ſchon an den Vortagen; die alten Favo⸗ riten, beſonders Schuckert mit plus 5,25 v.., Siemens mit plus 4,5 v. H. und Bergmann ſogar mit plus 6,5 v. H. waren ſtark gefragt. Hier ſollen hauptſächlich größere Auslandskäufe Anregung geboten haben. Auch am Chemiemarkt beſtand für J. G. Farbeninduſtrie mit plus 2,75 v. H. größere Nachfrage. Montanwerte lagen ſtill und ſtark vernachläſſigt, jedoch waren bei den wenigen zuſtande gekommenen Kurſen Erholungen zu verzeichnen. Auch für Weſteregeln machte ſich mit plus 3,5 v. H. etwas regeres Intereſſe geltend. Banken ſtill und gut behauptet. Am Automarkt waren Kleyer, die geſtern abend ſchon 5,5 v. H. nachgaben, heute weiter 3,5 v. H. geoͤrückt. Im Verlaufe trat eine allgemeine Geſchäftsſtille ein. zugten Werte waren auf Abgaben der Spekulation, die zu Ge⸗ winnſicherungen ſchritt, vernachläſſigt u. durchſchnittlich etwas niedriger. Die Grundſtimmung blieb jedoch freundlich. Berlin befeſtigt Obwohl in der heutigen Morgenpreſſe mehr ungünſtige Nach⸗ richten zu finden waren, eröffnete die offizielle Börſe in freundlicher Grundſtimmung; die Umfſätze wurden aber hauptſächlichſt von der be⸗ rufsmäßigen Spekulation getätigt, und außenſtehende Kreiſe betei⸗ ligten ſich nur in Spezialwerken am Geſchäft. Im Vordergrunde ſtand wieder der Elektromarkt, an dem in Werten von Schuckerk, Sie⸗ mens, Bergmann, Licht u. Kraft uſw. über den Report hinaus Ge⸗ winne erzielt wurden. Der bevorſtehende Zahltag kann kaum noch Schwierigkeiten machen da die meiſten Papiere zu den Liquidations⸗ kurſen Plusdifferenzen aufzuweiſen hatten. Schwache Haltung zeigten Kohlenwerte und beſonders Autoaktien. Gels etwas geſuchter, be⸗ ſonders Tagesgeld hatte infolge des nahen Ultimos einige Nach⸗ frage, die übrigen Sätze blieben unverändert. Im Verlaufe hielt die freundliche Stimmung an. Während ſich aber in den Favoriten vereinzelt Regliſationsneigung zeigte, konnten Papiere wie Dt. Lindo⸗ leum, Farben, Polyphon, Conti, Deſſ. Gas, Dt. Atlanten, Hohenlohe, (letztere auf Zinkpreißerhöhungen), Oberkoks und RWE. bis gproz. Gewinne erzielen. Der Kafſamarkt war uneinheitlich, aber eher feſter. Der weitere Verlauf ſtand im Zeichen der Bewegung in Spezialwerten. Nur in dieſen war das Geſchäft ſehr lebhaft, während an den übrigen Märkten die Umſätze ſich in beſcheidenem Umfange hielten und die erſten Kurſe meiſt unverändert blieben. Elektrowerte waren durchweg bis 3 v. H. höher. RWE. zogen 6,5 v. H. an, da die Mitteilungen über den Geſchäftsgang in dem heutigen Zulaſſungs⸗ proſpekt für 40 Millionen neuer Aktien günſtig ſind. Auch Farben waren ſehr lebhaft und 3 v. H. feſter. Schubert u. Salzer, Kunſtſeide⸗ werte, Dt. Atlanten, Salzdetfurth und Deutſche Telephon waren ge⸗ ſucht und—8 v. H. höher. Die Börſe ſchloß in feſter Grundſtimmuftg. Im Deylſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichsmark nach Erledigung der Ultimo vorbereitungen geſucht und der Dollar notierte, 4,1945. London ebenfalls feſt, 4,8528 nach 4,8520, Holland geſucht 40,18% nach 40,18 gegen Newyork. Verlzner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 61½% v. 6. Amtlich 27. Nohember 28. N e arität Diskont iu Ne für.. G. 8. 5 M. 5 2 ulland. 400 Gulden 168, 168,64, 168,83 168,67 168,48.5 then. 100 Frachmen s dess es.488.448 10 Brüſſel 100 Belga= 500 P. Fr. 58,87 59,26] 88,88 58,885 4,8 Danzig„ 100 Gulden 81,44. 81.28 81,44] 51,555 8 5 ngfors„„100 finnl. M. 10,559 19,54. 10,56 10,512 7 Italien„100 Lire 21.89, 21.855 21,995 22,025 5,5 Südſlawien.. 100 Dinar 7788 775,368] 7,882] 7, 7 Kopenhagen.. 100 Kronen 118%%½% 1189 11206 5 Liſſaboen. 100 Eskudo 18,72 138,71 18,75 17,48 8 Oslo 00 tronen 111,84 111,76 111,98 111,74 5,5 Paris. 100 Franken 16,42 16,885 16,425 6,445 8 Prag 100 fronen 12.487 12,418 12.4380 12,38 5,8 Schweiz 100 Franken 80,83 80,725 80,885 80,515.5 Sofia 100 Leva 3,088 3,026 3,032 3,017] 10 Spanien 100, Peſeten 67,65 67,53 67,67 69,57 5 Stockholm..„„ 100 Kronen 112.19 112,00 112,22 112,05 455 Wien„ 100 Schilling 59,0 59,915 59,035] 58,79 6,5 Budapeſt 100 Pengö= 12500 Kr. 78,19 J 78,06 73,20 72,89 6 Buenos⸗Atires 1 Peſ. 17770].767] 1771] 1,788 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4208. 4,1945] 4,2025] 4,176— Japan„ Den 1885 1,824].928] 1,.8 Kairo.... 1 ägynt. Pfd,„895 20,858 20,895 20,91— Konſtantinopel„„ türk. Pfd. 2,108 2,102] 2,106] 2,1 10 Lonben 1 Pfd. 20,858] 20,881 20,871] 20,393] 4,5 Nem Hort.. 1 Dollar 618700.1805 4,1985 41780 5 Rio de Janeiro..„ 1 Milreis 0,8025 0,5005 0,5025] 0,503 Uruguay.. 1 Gold Peſ..288 1 275 11 Has 148,0 142,7 Frkf Po, Wit. 70,—— 25645 27. ersUniongtt. 104 5 .. Nähm. 00 45,75 1 95 Frankf. 25, orzellan Weſſel 22,50 Rein. GebherSch 111,0 Rheinelekt. B. 13 85 79 G 27. Bd. Maſch. Durl. 160.8 Bad. Uhren„ 13,75 Baff A. G.. 2860288, Bahr, Spiegel 70,— Beck& Henkel 30.— Bergm. Elekir 227.7 Brem.⸗Beſig. Oel 65,50 Brown Boveri 152.0 152,0 Tement Heidelk 136,5 136,2 „ Karſtad 175,0—.— Chamott. Annw 125,0 Chemtiſche Albert 75,— Ch. Brockhues 106.0 Daimler Benz 85,50 Dt. Eiſenhandeſ 89.— Dit Erdöl.. 189,0 D. Gold⸗ u. S. Anß 189.0 Dt. Linoleum 317,0 Dresd. Schnellpr 119,2 Dürkoppwerk St 42.— Düſſid. Rat. Dürt 61.— Dyckerh. K Widm—.— Gesfüürel 7 Golbſchmidt Th. 97.60 Grigner.Durl. 119,5 Grün& Bilfinger 169,0 Haid& Neu 89,— 39.50 Hammerſen.. 134, Hanfwerk, Füßen 126, Hilpert Armat 87,— 87 Hirſch Kupfu. M.—.— 5 u. Viefbau 104,2 Holzmann, Phil. 124,0 Holzuerkohl.⸗Jd. 95,25 - Inag Erlangen 94,25 Junghans Sk. A. 89.—.— Kamm, Kalſersl. 256,0 Karſtadt dtud..— Klein, Sch. Beck. 108,0 108,0 Knort, Heilbr..—.— Konſerv. Braun 90. Kraus Co. Lock.—.— JZahmeyer& Co. 173,0. Lech Augsburg 110,7 Leberwerk Rothe— JZudwigsh. Walz.— Lutz Maſchinen Mainkraftwerke. 114,5 Metallg, Frankf. 193,0 5 Mez Sohne.. 87. 1 eg 185,5 Muc e 134,7 W. Wolff.. 136,0 denus St.⸗A. 48,- Motoren Parmſt. 6.——— ee Moien en 8d, Paldorf 2760 278.0 6 eien Seren e gene weng Neckarſulmer 9. 21.75 5 5 Nrh. Leber Spier 70.— Ufa(Freiverk.) 89. VBörſe vom 28. November 4%% UnatSer. J 21,85 21,85 Berl. Handelsg. 282,0 e, III 21, Com. u. Priotbk. 188,5 Darmſt. u..-B. 294.5 5 t. U. 159.0 160.0 Roeder, Gebr. D. 12,7 124,7 Nückfort h Rütgerswerke„ 104,2 105.0 Schlinckg Co. Hog 90,— 5 Schnell pr. Irkthl. 68,— 68,— Schramm Lackf. 125.0 Schuckert, Nrbg, 246,0 Schuhf. Berneis 68,506 Seilinduſt. Wolff—.— 65 Siem,& Halske 414,5 0 S. Led. St. Ingb.—.— Südd. Zucker 151,5 Tricot.Beſigheim 62. Ber, Chem. Ind. 85,.— Ver. deutſch. Self. 70.— Bergt. Jule 125,0 Ver Ultramarin. 155,0 Ver. Zellſt. Berl. 129.0 VogtkMaſch. St. 78.50 . Vogt 4 Haffner 212,0— Volkh. Seil. u. R. 93,.— Ciſen Kalkersl. 31250 Elektr. Licht u. A 281.0 Elektr. Lieferung.„ Emag Frankf..57 . t. Ullrich 12.75 nzinger⸗Union 40,77 Eßlinger Maſch 53.655 Etting. Spinn. 225,0 Faber, Joh. Ble 88,80 11 4 e 14451 ahr Gebr. Pirm 27 J. G. Farben. 260.9 36%„Bonds 11402 818 17 Jetter 86,— eltenchuiſlaum 152.7—— Verliner 282.2 190,0 294.0 95,20 95.20 Golban leihe. 87.50 6% Reichs anl. 67750 Disch Aolöfgfch.1 51.10 ahne Abläſgrecht 14,88 5% Bad. Kohlen—— 1 60% Grkr. Mh. K 8 50 ebrß. Ralfanl..84 50% toggenwert. 10,50 5% Roggenrenth.78 5% Landſch. Rog 6,92 5% Mexikaner 35,80 4% Türk. Ad. Ant. 6,75 4%„ Bagd.⸗Eiſ. 1 18,.— .„ i 2 80 4%„ uni. Anl. 16.85 %, Jollobi 1911 12,75 1 r- Los 18.80 Anat. Ser.] 20.80 Crausport⸗ Aktien. 5 Schantungdahn 840 5,40 Ach f. Verkehrw. 75 7 1760 Allg. Lok. u. Str. 184 1184 0 Südd. GEiſenbahn 2/50 21,50 Baltimore Ohio———.— apug 145.0 „Südamerika PHellſche Bank 168,0 169.2 Dtſch. Ueberſee bk. 105,0 105,0 Disconto Comm. 161,2 181,7 Dresdner Bank. 169,0 170,0 Mitteld. Kredbk. 218 0 220,0 Deſterr.Creditbk. 34.50 84,75 Reichsdank 332.0 384,0 Rhein. Creditbk. 124.7 124,7 Süddeutſch. Disc. 129,5 129,2 Ftankf. Allgem. Stück zu 400 1030 1030 Induſtrie⸗Aktien. Accumulatoren. 168.5 167,0 Adler ſck Oppend. NJ Adlerwerke 245.— 138%8 178,5 179.8 anſa Piſchſff 178.2 178,2 Nordd. Floyd 143,2 144.0 Verein Elbeſchtff. 56,— 57, ö Bauk⸗Alketien. Bank f. el. Werte 152,0 180 2 Dank f. Brauind. 172,0 178,0 50 Darm Bantver 188.7 1405 —— 104,5 27. Rhein. Chamotte 59. . 158,0 160,0 et. Maſch. ee e Rheinſtahl.. 185,8 Rlebeck Montan 149,0 Rofitzer Zucker 59. Rückforth. Ferd. 7,25 Rütgerswerke 104,0 27. Grün Bilfinger 168.0 Gruſchwitz Textil 81.50 81,50 a Draht 108,0 27 Achat No Nagel Balche Maſchin. 128,5 Bamag⸗Meguin 20.— ell aſch. 100,0 alleſche Maſch 100.0 J 5 ammexſ. Spin. 184.2 Hann. M. Egeſt. 42,50 Sb.⸗Wien Gum. 82,508 Auch die anfangs ſtark bevor⸗ It Afiati che t. 51,75 51.55 J Alexander werk 55. 55,25. 8. P. Bemberg„479,0 ergmann Elekt. 247,0 Herl.⸗Gub. Hut 340,2 Berl. Karls. Ind. 75,— 7 Berliner Maſchb. 98,50 Braunk. u. Brikett 164,2 Yr.⸗Beſigh. Oelf. 66,25 Bremer Bültan. 133,0 Bremer Wolle 228,7 Brown, Bov. KC. 158.5 Buderus Eiſenw. 85,75 Chem. penden 122,0 Chem. Gelſenk.. 78,.— 77 Chem. Albert 7 Concord. Spinn. 111,0 Daimler Benz 84.50 Deſſauer Gas 197,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 148,5 Deutſche Erdöl. 138,0 Dtſch. Gußſtahl. 97.— Deutſcheſkabelw. 71,75 Btſche. Maſchſbr. 49,78 Dtſche. Steinzg. 228.0 Deutſche Wollw. 50,75 Diſch. Elſenhdl. 78,.— Deutſche Linol. 317,5 Dres. Schnellpr. 120,5 Dürener Metall 223.0 Dürkoppwerke. 43,85 Dynamit Truſt 120,2 Elektr. Lieferung 171,7 Elktr. Licht u. K. 258,0 Emaille Ullrich 13,801 Enzinger⸗Union 77,75 Eſchw, Berkwerk 203,0 Fader Bleiſtift 38,50 Fählb. Liſt& Fo. 118,7 J. G. Farben. 261,7 Lo. 8% Bonds 28—, Feldmühle Pap. 239,8 Felten& Guill. 154,8 Frantfurter Gas—.— R. Friſter 102,0 Gaggenau B. ⸗U. 10,— Gebhard Textil. 109.0 Gelſenk. Bergw. 121,7 Genſchow& Co. 86,75 Germ. Poxtl.⸗Z. 192,0 GerresheimGlas 183,5 Geſ. f. elkt. Unt, 265.2 Gebr. Goedhardt 848,0 Goldſchmidt Th. 99, Grißner Moſch. 120,5 Gebr. Graßmonn 81.— 5] Hilpert Maſch. 87,50 5 Phil. Holzmann 134.1 3 Lingel Schuhfab. 4250 8 Mez Söhne Mix& Geneſt Harkort Bergwk.—.— Harpener Bergb. 182.5 Härtm. Maſchin. 16 25 Hedwigshütte, 80,50 Hlndrichs K Auff. 106,0 Hirſch Kupfer. 131,2 Hirſchberg Leder 112,0 Hoeſch Eiſen 132.2 Hohenlohewerke 71,50 Horchwerke 109.5 Ilſe Bergbau 296.7 M. Jüdek& Co 12277 Gebr. 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Nr. 558 Teilſchuleverſchreibungen des Schwebdenkonzerns durch eine deutſche Bankengruppe übernommen Eine Gruppe unter Führung der Deutſchen Bank, der außerdem angehören in Berlin die Berliner Handelsgeſellſchaft, die Commerz⸗ und Privatbank Aktiengeſellſchaft, die Darmſtädter und Nationalbank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, die Direktion der Diconto⸗Geſell⸗ ſchaft, die Dresdner Bank, Mendelsſohn u. Co., Reichs⸗Kredit⸗Geſell⸗ ſchaft A0, Lazard Speyer⸗Eliſſen Sommanditgeſellſchaft a.., in Hamburg L. Behrens u. Söhne, Simon Hirſchland, M. M. Warburg u. Co. und in Köln A. Levy, hat kürzlich einen Betrag von Teil⸗ ſchuldverſchreibungen der Aktiebolaget Kreuger u. Toll, Stockholm, übernommen. Dieſe Teilſchuldverſchreibungen werden in der Zeit bis zum 3. Dezember d. J. freihändig verkauft werden, und zwar zum Preiſe von 710/ für nom. 100 Kr.(etwa 631 v..). Dieſer Preis liegt unter den Kurſen der Auslandsbörſen(am 24. in Amſter⸗ dam etwa 675685 v..). Die Höhe der Kurſe erklärt ſich dadurch, daß die Teilſchuldverſchreibungen außer einer feſten Verzinſung von 5 v. H. eine Zuſatzverzinſung von je 1 v. H. erhalten für jedes Prozent Dividende. das die G. auf die Aktien über 5 v. H. hinaus verteilt(in den letzten Jahren betrug die Dividende je 25 v.., außerdem wurden 1927 300 Kr. Gratisaktien auf 1000 Kr. alte Aktien verteilt). Daneben ſind die Teilſchuldverſchreibungen mit einem Bezugsrecht ähnlich dem der Aktten ausgeſtattet. Ihre Rückzahlung im Falle der Kündigung oder der freiwilligen Liquidation erfolgt zum Londoner Durchſchnittskurs der der Kündigung vorhergehenden drei Monate; mindeſtens zu 500 v. H. * Vereinigte Chemiſche Werke AG. in Charlottenburg. Die HV. genehmigte einſtimmig die vorgelegte Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1927.28. Aufſichtsrat und Vorſtand wurde ord⸗ nungsgemäß Entlaſtung erteilt. Die Dividende gelangt mit 7 gegen 10 v. H. im Vorfahr zur Auszahlung, Infolge des Uebergangs der Aktienmajorität aus dem Portefeuille des Bonkhauſes Lazard Speyer⸗Eliſſen an die Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG., Berlin, legte der geſamte Aufſichtsrat ſeine Mandate nieder. Dem neu konſtituierten Aufſichtsrat werden folgende Herren ange⸗ hören: Gen.⸗Dir. Dr. jur. Hans Berckemeyer(Oberkoks), Gen.⸗Dir. Dr.⸗Ing. h. h Hans Bie(Oberkoks), Dr. Jeidels(Berl. Handels 115 Dr. Walter Zeiß(Schering⸗Kahlbaum, Dr. Oskar Schlitter(Deut Bank), Kurt Mener(Lazard Speyer⸗Elliſfen), Rechtsanwalt Walter Bernhard(Danatbank). Die erſten Monate des am 1. Juli begon⸗ nenen GJ. ſeien befriedigend verlaufen. * Siemens ⸗Schuckert⸗Werke AG. Berlin. Die Geſellſchaft hat laut„BT“. den geſamten Grundbeſitz einſchließlich der Grundſtücke der Ver. Schuhfabriken Berne Weſſels AG. in Nürnberg käuflich erworben. Dieſe Geſellſchaft verlegt ihren Betrieb von Nürnberg nach ihrem Augsburger Unternehmen, und hofft hier⸗ durch die angeſichts der ungünſtigen Konjunktur der Schuhinduſtrſe gebotenen Erſparniſſe erzielen zu können. Verkauf der Lübecker Flender⸗Werke AG. in Lübeck u. a. an den Kahn⸗Konzern. Das geſamte AK, der Lübecker Flender⸗Werke AG. in Lübeck, deſſen Beſttzerin bisher die Flender AG. für Eiſen⸗, Brücken⸗ und Schiffbau, Benrath, war, iſt an eine Gruppe, be⸗ ſtehend aus den bisherigen Banken der G.(Commerz⸗ und Privat⸗ bank und Dresdner Bank) und den Induſtrie⸗Geſellſchaften Aqui lo Richard Kahn A G. veräußert worden. Die Lübecker Flender⸗ Werke AG. hat durch Veräußerung der Siedlungsanlagen und eines weiteren nicht benötigten Geländes ſich von dem größten Teil der alten Verpflichtungen gegentber dem Staate Lübeck entlaſtet, ſo daß nunmehr wieder die Möglichkeit geſchaffen iſt, dem Werke ſelbſt neue erhebliche Barmittel zukommen zu laſſen. Die neue Verwoltung beabſichtigt insbeſondere, mit der Ue bi gau AG. Schiffswerft, Maſchinen⸗ und Keſſel⸗Fabrik, Dresden, eine enge Fühlungnahme einzugehen. 5 Abſatzrückgang bei General Motors. Der Abſatz der General Motors Corp. iſt, wie aus Newyork gekabelt wird, im Oktober auf 121000 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen zurückgegangen gegen 167 460 im Vormonat und 186 653 im Auguſt. Damit hat der Abſatz nicht nur den tiefſten Stand in dieſem Jahre erreicht, ſondern weiſt zum erſten Male auch eine Abnahme gegenüber dem Vor⸗ jahre auf, der Abſatz an die Händler allerdings nur 7500 Wagen, der Abſatz der Händler aber um rund 13000 Wagen. Man bringt dieſe über das ſaiſonmäßige Ausmaß hinausgehende Abſatzverſchlech⸗ terung mit dem Aufſchwung der Fordproduktion in Zuſammenhang. Das Ergebnis des laufenden Jahres kann jedoch im Hinblick auf das gute Geſchäft, das die General Motors beſonders in der erſten Jahreshälfte gemacht hat, dadurch nicht mehr weſentlich beeinträchtigt werden. In den erſten zehn Monaten haben General Motors ins⸗ geſamt 1727 900 Wagen verkauft, d. i. 282 850 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 615 730 Wagen mehr als 1926. Der Ertrag der Textilzölle Nach den amtlichen Berechnungen haben im Kalenderfahr 1927 bezw. 1926 die Zölle auf folgende zur Einfuhr gelangten Textil⸗ waren erbracht(in Mill.): 1926 1927 Baumwollwaren 11,5 28,4 Baumwollgarn und Zwirn 10,9 21,6 Seide und Seidenwaren 7, 13,4 Wollenwaren 4,1 9,3 Wollengarn 8,8 7,5 Leinengarn und ⸗Waren 9 4,2 27 Die Steigerung der Zolleinnahmen bei ſämtlichen Textilwaren⸗ gruppen beruht auf der ſtarken Steicerxung der Einfuhr, die ſich vom Kriſenfahr 1926 zum Hochkonſunkturfahr 1927 vollzogen hat, 5 Der Saarbersbau in den erſten 9 Monaten 1920 Die franzöſiſchen Saargruben erweiſen für die 9 erſten Monat 1928 gegenüber der entſprechenden Vorfahrsperiode einerſeits erung Verminderung der Förderung um rund 500 000 To. andererſeits eine Abnahme der Halden vorräte um 285 boch To. Gleichzeitig iſt der Abbau der Belegſchaft zum Still. ſtand gekommen. Die Geſamtförderung beträgt in 1928(bei 217 Arbeitstagen) 9 758 375 To,, gegen den entſprechenden Zeitraum 192 (210 Arbeitstagen) mit 10 229 717 To. Die Förderung der vom franzöſiſchen Staate direkt betriebenen Gruben ging um rund 510 000 To., von 9 96 050 auf 9 426 764 To. zurück, während die Förderung der verpachteten Gruben, d. h. der von einer franzöſiſchen AG. be⸗ triebenen Grube Frankenholz, um 33 000 To., von 290 667 auf 326 608 To. ſtieg. Die fiskaliſche Koksproduktion betrug vom Januar bis einſchließlicht September d. Is. 198 075 To., gegen 191 832 To. in der vorjährigen Vergleichszeit. Die Haldenbeſtände an Kohlen ſind von 596 799 To. am Jahresanfang auf 311.606 To. Ende September ge⸗ wichen. Die Geſamtbelegſchaft betrug Ende September 59 358, gegen 59 249 Ende Auguſt, 59 281 Ende Juli 1926 und 67 345 Ende Dezem⸗ ber 1927. Die Schichtleiſtung auf den Kopf der Geſamtbelegſchaft hat im September die Rekordziffer von 816 Kilogramm erreicht, was ſich vorwiegend aus der Tatſache erklärt, daß der franzöſiſche Fiskus unter Vernachläſſigung der minderergiebigen Flöze die der Qualtität bezw. den Abbauverhältniſſen nach beſten Flöze bevorzugt, d. h. mit andern Worten in der ihm noch vergönnten Friſt des Eigentums an den Saargruben nach Möglichkeit Raubbau treibt. * Berliner Spediteur⸗Verein AG.— Kapitalherabſetzung 15:1. Die ſchon ſeit langem ſanierungsbedürftige Geſellſchaft beruft erſt jetzt eine GV. zur Vornahme der erwarteten Kapitalherabſetzung ein. Der Abschluß für 1927 ſoll gleichzeitig zur Vorlage kommen und eine kleine Verringerung des Vorjahrsverluſtes ausweiſen, der 1,18 Mill. Mark bei 1,54 Mill./ Kapital betrug. Inzwiſchen hat ſich dieſer aber auf über 1,4 Mill./ erhöht. Die vorgeſchlagene Sanierung erfolgt durch Einziehung von 41 300„ Aktien und Her a bſetzung des Reſtes von 1,5 Mill. im Verhältnis 1511 auf 100 000 4, ſö daß alſo ein Sanierungsgewinn von 1,44 Mill. entſteht. Nach der Sanierung ſoll noch ein Verluſtvortrag von etwa 1000/ verbleiben, Der Pachtvertrag mit der Berliner Speditions⸗ und Lagerhaus⸗ AG. Bartz u. Co. Hürfte, nach unſeren Informationen, in einen Kaufvertrag umgewandelt werden, während der Berliner Spedi teurverein nur noch als Immobilien⸗Gefellſchaft fortbeſteht. Die Generalverſammlung wird, falls ſich nicht auch diesmal wie im April dieſes Jahres eine Oppofition geltend macht, noch die vertagte Entlaſtung für los nachzuholen haben. unseres gesamten Schuhwarenlagers in Herren-, Damen-, Burschien- Mädchen und Kinderschuhen Tetab Ausverkauf balkan, peuifin S 1, G NKLINN S1, 6 8397 an aui 9 s- 2 9g9ens 4g Breitlesfrase— S1, 6 lier bleibt man stehen! eee Tische. 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Süddeutsche Iabakzeitung November 1928 22 e (WXSCHF-ANFFENHHGUNG in elgenen Werkstôtten unter Leſtung erster Ofrektricen AUF TRRGE ZU W HNACHTFEN BALDIGST FRBETFEN W FID NEN& WEISS SPE ZIALHAUS Fu HCC A gane dn u. mit Stein in Gold 2 e UI fallen O Rabatt auf sämtli Damen- U 0 ub Iren 1 rleſig billig. Teilzahlung. Uhren-Klausmann Tel. 50778. Srllparzestr. J. Neckarſtadt, b. d. Poſt 15 Lange Rötterſtr. nd Herren- Gold. Armbanduhr Werk Nur la. Original Schwelzer Werke für Hetren,.8835 88 gestempeſt, 0 5 15 Steine trüöher 90.—, Silb. Armbanduhr tur Heron, ö. 800 gest., kuh. 2 5. Jett 20. Silb. Armbanduhr nur damen, 0. 800 gest., ruh. 1.50, fett 14. 80 Sold. Armbanduhr tur damen.888 get. früh. 40., letzt 32. Jede um mit Suramflescteim 1 jetzt 255 E 5 5 d Silber ware. Größte Auswahl in Bestecke und Tafelgeràte Eeht Silber und la. Versilberung Ane: IU 3, 1 05 G. m. b H 8388 Das neue Schlafzimmer in überragend. Qual, Urke. hochgl, vol. u. eiche gewichſt, von 600-1000 4. 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