Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt 1.⸗M..— 5 Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Pofſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 1 5 eſchäftsſtelle E 2. e R 1,11 Baſſermannthaus) Geſchafts⸗Kebenſtellen: Jaldhofftr. 6, wetzingerftr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erscheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 — Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Wittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger 2 reti Nr. 558— 139. Jahrgang 4 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 10 je einſp. Kolonelzetle für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks„ usw.. 0 keinen Erſa anſprüchen für ausgefallene od. beſchrün 89 17 oder fitr verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge 12 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Seite. Nr. 558 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 30. November 1928 Stadt im Licht Weiße Nächte beginnen für Mannheim. Das Licht ſoll ſpre⸗] Ende bes 18. Jabrhunderts flammt im gleichen Frankreich, das 1 großen Planetarium werden. gehaltene chen. Einſt wurden im Mittelalter die Städte aufgebaut wie die Sterne ſich am Himmel zeigen. Die Hauptſtraßen, die bin⸗ durchgingen, zogen ſich dahin wie die Mllchſtraße des Himmels. Noch an der Hauptſtraße Heidelbergs kann man es ſehen. So war das Leben ber Städte urſprünglich ein Abglanz des Him melslichtes. Und ſo ſoll ſich in der weihnachtlichen Lichtzeit unſere Stadt jetzt mit einem ſchimmernden Gewand bekleiden. Vorüber ſind die Zeiten der Dunkelheit, da die Straßen ſchen und bangend jeden Lichtſtrahl nach oben abdeckten. Doch auch jene Tage leben in der Erinnerung der 0 0 nur noch verklärt durch die Pyeſie, als der ehrſame Bürger einſam, nur mit der flackernden Laterne bewaffnet, durch das wenig gute Pflaſter der Straßen ſeiner Behauſung zuſchritt. Das Licht iſt ein Symbol für unſere Zeit Der Siegeszug der weißen Kohle, die Energien der Weltwirt⸗ ſchaft, ſie leben im Lichte. Wenn heute abend die Straßen auf⸗ leuchten, ſo kann das keine Werbung für das Licht, ſondern nur durch das Licht ſein. Seine Strahlen ſind nicht der Zweck, ſondern das Mittel, einer Zeit das Bewußtſein zu geben, die lebt von den gleichen Quellen, aus denen das Licht ſtrömt. Stets war das Licht der Ausbruck eines geſteigerten Lebens⸗ gefühls. Von den Zeiten, als der Triumph der ſtegenden Sonne im alten Griechenland durchs Licht gefeiert wurde, im Glanz der Renaiſſance, als das blühende Florenz ſich leuchtend ſchmückte und die Bergſtadt Siena aufflammte im Glanze des grlechiſchen Feuers. Rom, die Stadt der Welt, nahm die Lichtkunſt auf, Paris wollte ihr nicht nachſtehen, Deutſchland folgte nach. Waſſerſpiele kamen hinzu, Ruinen flammten auf im Lichte, die Formen der Architektur wurden umſpielt von zahlloſen Flämmchen. In alten Stichen ſehen wir einen vergilbten Abglanz dieſer Zeit, die Konturen ber Bauten ließen ſich herrlich nachbilben auf dieſen Blättern. Noch war das Licht nicht in Bewegung, es ruhte. Zum Licht kam das Feuer an ber Grenze von Barock und Rokoko. Häuſer und Brücken, Tore und Kirchen flammten auf in flackernder Glut und die Wellen des Fluſſes ſpiegelten die tauſendfältige Pracht des Feuers wiber, als wollte man in dieſem Schein das Bewußt⸗ ſein des baldigen Endes könkglicher Pracht verſengen. Am die Feſte bes L Achtes und des Feuers ſah, das blutrote Fanal der Revolution auf; auch ein Lichtfeſt, aber eines der Hölle. So rächt ſich die Geſchichte: der Flammen geworden. Auch dieſes Schloß, an deſſen roter Glut ſich in unſeren Tagen Tauſende und Abertauſende immer wieder erfreuen, iſt ein immerwährendes Zeichen für das Spiel des Lichts, ſind doch auch die Feſtſpiele, die in ſeinem Hof zur Sommerszeit ſtattfinden, nichts als ein anderes Zeichen dafür. Das Rieſenſchloß von Mannheim 1500 Fenſtern entſteht und die Illumination dieſes Schloſſes gehörte zu den beſonderen Liebhabereien des Kurfürſten. Er befahl, und ſie mußte ſtattfinden. Fanden ſeine Gäſte Gefallen daran, ſo wurde die Illumination wiederholt. Auf Koſten der Mannheimer! Diesmal haben ſich die Mannheimer ihr Licht⸗ feſt ſelbſt auferlegt. Sie ſind dem Beiſpiel anderer Städte ge⸗ folgt, oder verſuchen es wenigſtens, ihm zu folgen in einer Zeit, in der die Tage immer kürzer und kürzer werden. Iſt nicht ſo ein Lichtfeſt die Fortſetzung des Tages mit anderen Mitteln? Und wenn die Nacht zum Tage wird, heißt das nur Vergnügen, kann es nicht vielmehr auch einen Gewinn an Zeit bedeuten? Zum Licht gehört die Wärme. Sollen nicht Licht und Wärme überallhin gebracht werden und haben nicht fene ſeheriſchen Dichter und Denker aller Zeiten, die den Staat der Zukunft, den Sonnenſtaat, predigten, ſtets Licht und Wärme bis in die letzte Hütte bringen ollen! Gewiß kann man ſagen, daß eine Stadt wie Mannheim noch andere Aufgaben habe als ſich anzuſtrahlen; doch wer weiß, ob nicht ſo mancher Schein aus den erhellten Straßen in die Herzen derer fällt, die dafür ſorgen mögen, daß mit dem Licht auch die Wärme zu den Men⸗ ſchen kommt. Gerade zur Weihnachtszeit. Und über all dem darf man die künſtleriſche Wirkung nicht vergeſſen. Wie in der mittelalterlichen Stabt ber Himmel auf die Erde verpflanzt ſchlen, ſo kann man auch beim Lichtfeſt im beſcheldenen Maß des Irdiſchen den Sternenhimmel in den Straßen ſcheinen ſehen. Ganz Mannheim wird gleichſam zu mit ſeinen Lichtzauber- Dunkelheit Lichtflutende Räume, Straßen und Häuſer. Ein Märchen aus Tauſend und eine Nacht. Dazu die tauſend ſchönen Dinge, die, lichtüberflutet in herrlichſtem Glanze ſtrahlen, felbſt zur Lichtquelle werden und ſpenden und leuchten. In einem unüberſehbaren Lichtermeer erſtrahlt die Stadt, macht bie Nacht zum Tage, erhellt den dunkeln Nachthimmel. So in unſeren Tagen bei dem großen Lichtfeſt. Und unwillkürlich denken wir Alten zurück in die Jahre, als noch ſpärliche Gaslaternen mit offenen Schmetterlings und Schlitzbrennern uns heimleuchteten, als die einfachen Schaufenſter des Nachts im Dunkel lagen und nur die Verkaufsräume ihre Flammen brennen hatten umd auch dieſe nur nobdürftig. s iſt noch gar nicht lange her, noch vor 40 und 50 Jahren war es ſo. Die kleinen Schau⸗ fenſter der kleinen Läden entbehrten zur Nachtzeit jeglicher Beleuchtung, nur größere Geſchäfte verſuchten ſchüchtern die Warenauslagen zur Nachtzeit zu beleuchten. Wozu auch? Die Stadt war klein, die Bürger kannten ſich, und die übrigen Einwohner kauften wie dieſe in alteingeſeſſenen Geſchäften mit reellem Betrieb, ſodaß dieſe eine großzügige Reklame, gar moch in der Nacht, nicht nötig hatten. Man ging zum Alsberg, zum Schütthelm, zur Sophie Link, zum Knab, zum Straube, zum Morje, zum Dauth, zum Schuhfrey, zum Meurin, zum Engelhorn und Sturm, zum Hirſchland, zum Sohler, zum Löwenhaupt, zum Vogel, Kuntze ulw., um nur einige Namen zu nennen. Jedes Geſchäft hatte ſeine Stammkundſchaft, und War auf nächtliche Reklame nicht angewieſen. Bei den Gasflammen mit ihrer großen Wärmeſtrahrung war Vorſicht geboten, ein Grund mehr, in ber Beleuchtung ſparſam zu ſein, um einen Brand zu verhüten. Nur ſchwaches Dicht warfen darum die Schaufenſter auf die Straßen. Mit dem Glockenſchlag ſieben oder acht des Abends lagen über⸗ haupt alle Läden im Dunkel. Nicht eine einzige Flamme brannte mehr, ſobald Ladenſchluß geboten war. Heute ſchwelgt der bis in bie ſpäten Nachtſtunden ſich ausdehnende Verkehr in dem Strahlenglanz der licht⸗ ſpenbenden Schaufenſter, und erſt wenn bdieſe in ſpäter Stunde in Dunkel gehüllt wer⸗ den, ſind wir auf die Straßenlaternen angewieſen. Dabei mußte man vor 50 Jahren bei dem trüben Lampenſchein der Laternen noch ein geübter Turner ſein, um über die Rinn⸗ ſteine mit ihrem duftenden Inhalt aus dem Spülſtein der Küchen zu kommen, aus denen alles Waſſer auf die Straßen lief. Erſt ſpäter trat die Kanaliſatton in Kraft: zur Winters⸗ Beit bei Froſt bildeten ſich in der Nähe der Senkkaſten gefähr⸗ liche Eisfelder, da hleß es bei dem matten Lichtſchimmer gut balancieren. Vor 100 und etlichen Jahren war's noch ſchlimmer, ob⸗ gleich damals ein Reiſender die nächtliche Beleuchtung in Mannheim lobte. Er war anſcheinend noch Schlechteres ge⸗ wohnt geweſen und darum für Weniges dankbar. Vom Paradeplatz ſchreibt 1790 ein Engländer nichts Erfreuliches: „Friſterte Frauenzimmer in taffetnen Saloppen kreuzen ſich des Nachts auf dem Paradeplatze mit gnädigen Frauen, am Arm ſeufzender Stutzer oder ſitzen in ſtillſchweigender Empfin⸗ dung, in Nacht und Mantel gehüllt, vertraulich auf einer Seitenbank. Die Schildwache, die hier Keuſchheitswächter iſt, geht galant vorbei, retiriert ſich in einem ſtillen Winkel und ſtellt ſein Gewehr an einen Baum.“ Nach eirer Aufſtellung . nom 1115 onnar 1826 e ſich die fielen. Zur Beleuchtung bedurfte dite Stadt 6188 Maß Repsbl im jährlichen Anſchlag von 2500 Gulden; weiter waren nötig 20 Päcke Docht zu 240 Gulden, 47 Rieß Makulaturpapier zum Reinigen der Glasſcheiben, wofür 30 Gulden eingeſetzt ſind. Den Ausgaben in der Höhe von 7642 fl. ſteht eine Einnahme von 6717 fl. gegenüber. Da nicht nur die Herren Hauseigentümer von einer ſolchen herrlich duftenden und qualmenden Repsöl⸗Illumination einen Vorteil hatten, ſondern auch die Herren Mieter, dle ſich beim matten Schein vom Abendſchoppen vom ſchwarzen Bären, vom König von England, vom Schlüſſel, vom halben Mond, der alten Pfalz, der alten Sonne, der roten Roſe und dem Vogelsgeſang ſicher nach Hauſe fanden, ſo mußten auch ſte ihren Beutel öffnen und einen Beitrag zu den Koſten der Straßenbeleuchtung tragen. Von ſedem Gulden Miet⸗ zins war ein halber Kreuzer zu entrichten und zum Voraus zu bezahlen. In verkehrsreichen Straßen hingen die Laternen an langen hoch über die Straße geſpannten Ketten in der Mitte, wie wir dies ja heute bei der elektriſchen Be⸗ leuchtung wieder eingeführt haben; andere Laternen oͤrücken ſich an die Häuſer und ſind auf hölzernen Pfoſten feſtgemacht, da man Randſteine und ein ebenes Trottoir nicht kennt, ſon⸗ dern nur doppelſeitige, ſchräg laufende Straßenrinnen. Bis abends ein ſolches Lämpchen brannte! Und erſt bei ſtürmiſchem Wetter. Da mag ſchon beim Anzünden die ganze Laterne ver⸗ qualmt und die Scheibe blind geworden ſein. Beim Anblick des ſchönen Kronleuchters im früheren Kon⸗ zertſaal des Theaters und auch im Nationaltheater ſelbf drängten ſich uns die Zeiten auf, als eine Unmenge von Kerzen in den Geſellſchaftsſälen und vorgenannten Räumen Licht ſpendeten und trotzdem eine gewiſſe Dämmerung herrſchte. Bei feſtlichen Veranſtaltungen, bei denen man aus Gründen der Repräſentation ein hellerleuchtetes Haus im Theater her⸗ ſtellen mußte, braunten in jeder Loge zwei Kerzen. Es iſt uns aber nicht geſagt, ob die Inhaber ſolcher Logen bei Beginn des Spiels die brennenden Kerzen mit dem naß⸗ gemachten Daumen und Zeigefinger ausdrückten, ob eine Lichtputzſchere dazu verwendet wurde oder ob ein beſonderer Diener dieſes Geſchäft beſorgte. Das Nächſtliegende wäre fa geweſen, die Lichter einfach auszublaſen, aber den Geruch der noch glimmenden und ſchwelenden Dochte im ganzen Theater! Wie müſſen da die Demviſellen und Madames die Näslein gerümpft haben. Vielleicht ließ man die Kerzen auch weiter⸗ brennen und dämpfte das Licht ab. Jedenfalls waren die alten Mannheimer auf die vergoldeten Armleuchter in den Logen nicht wenig ſtolz; ſo furchtſam wegen Feuersgefahr zeigten ſich damals die Beſucher des Theaters nicht wie heute. Man ſah ohne Bedenken zu, wie vor dem Aufgehen des Vor⸗ hangs der große Lüſter mit ſeinen brennenden Kerzen in der Oeffnung der Decke verſchwand und dort oben im Speicher⸗ raum ſein Licht leuchten ließ, bis der Auftritt zu Ende war; dann ließ man den Kerzenkronleuchter wieder herab. In den Gemächern der Reichen ſorgten ſpäter beſonders konſtruterte Lampen und gereinigtes Oel für beſſere Helligkeit; das anfangs nicht raffinierte Petroleum fand wegen ſeiner leichten Exploſionsmöglichkeit nur langſam Eingang. Da trat vor 80 Jahren der frühere Bürgerwehrmajfor Fried⸗ rich Engelhorn, ſeines Zeichens Goldarbeiter, mit einem .. vor der Stadt zur. einer Hundert Jahre vorher war drüben in Lichtquellen Heidelberg die Stadt und das Pfalzgrafenſchloß ein Raub 58 Zum Mannheimer Lichtfest Da gibt es die durch⸗ 1 eines einzigen Straßenzuges, die der leicht. Da flammen die Fixſterne der großen 1a oder es kreiſen die Planeten in der Bewegung, Lichtes nicht fehlen darf. Milchſtraße in einer ſolchen Symphonie des Mit der Entwicklung des Lichts einher ging die Entwick⸗ lung der Schaufenſter. Immer mehr drängten die Waren da hinein, und die Maſſen erſtrahlten in immer hellerem Licht, das den Kunden locken ſollte. Schließlich ging man dazu über, die Ware ſelbſt leuchten zu laſſen oder man ließ ſie in⸗ direkt erſtrahlen. Jetzt kommt noch die Beleuchtung der Jaſſade hinzu. Vielleicht iſt auch das nur ein Uebergang, denn wenn die Geſchäftsſtraße der Zukunft immer mehr ſich in Tages 425 lle verwandeln wird, dann kann nur noch der beweg⸗ liche Lichtſtrahl allein das Auge des Beſchauers auf bas Haus und die Ware lenken. Aber die Beleuchtung der Faſſade braucht deshalb nicht unterzugehen, ſie erhält ihren Zweck und Sinn bei den Monumentalgebänden Sie wird beſonders dann zu einer beſonderen Wirkung gelan⸗ gen, wenn dieſe aus dem Dunkel ihrer Umgebung hervor⸗ leuchten. Wer an den letzten Abenden ſich dem wunderbaren Anblick der beleuchteten Chriſtuskirche hingegeben hat, dem magiſchen Schein ihres grünen Daches, dem Aufbau ihrer ſchönen Proportionen, als ſie im Flutlicht aus der Dunkelheit emporwuchs wie eine Gralsburg, der wird wiſſen, was ge⸗ meint iſt, wenn man von einer künſtleriſchen Wirkung beim Lichtfeſt ſpricht. Aber wir wollen der Lichtfreude nicht vorgreifen, denn dos Ganze und die Wirkung ſeines Zuſammenhangs wird zeigen, ob auch unſere Stadt das Recht hat, ſich in das Lichtgewand zu kleiden. Wir glauben daran. Eine Stadt, die, wenn ihr auch der eine Lebensnerv ihres großen Binnenhafens abgeſchnürt wurde, doch durch und durch lebt mit dem heute dem Wandel und Werden des induſtriellen Lebens, die zudem ſtolz iſt auf ihre kulturelle Tradition, die zurück⸗ reicht in die prunkvolle Zeit des Barock, wo Licht und Schatten ihre ſtärkſte Wirkung ausübten,— eine ſolche Stabt darf ſich dem Symbol unſerer Zeit gewiß hingeben: dem Licht! Dr. K. Jeizt und einst in Mannheim die Fabrik den Abnehmern das Gas in tragbaren Behältern in das Haus— alſo ungefähr ſo wie heute der Konditor Ge⸗ frorenes ins Haus liefert— und davon konnte man„zapfen“, So unglaublich heute ein ſolcher Verkauf ſich darſtellt, ſo be⸗ ruht dieſe Mitteilung doch auf Wahrheit; nur erſcheint der Preis von 30 Pfennig für ein Kubikmeter dieſer gasförmigen Ware im Hinblick auf ihre ſchlechte Beſchaffenheit etwas hoch, und nur die beſſer Situierten konnten ſich dieſen Luxus ge⸗ ſtatten. Die Stadtverwaltung ſchloß darum mit der Karls⸗ ruher Firma Badiſche Geſellſchaft für Gasbeleuchtung einen Vertrag ab— Engelhorn gehörte ihr auch an— wonach dieſe in K 7 ein Gaswerk errichtete und durch ein neugelegtes Rohrnetz das Gas in die Häuſer leitete. Am 1. Dezember 1851 erfreute das neue Gaslicht zum erſtenmal die Bürger; 1878 übernahm die Stadt die Gasverſorgung in eigene Regie. Vom Jahre 1925 ſind mir die Zahlen zur Hand; da ver⸗ brauchten die Straßenlaternen für 133 000 Mk. Gas; zugleich ſtunden mit 100 000 Mk. Ausgabe. des Elektrizitätswerkes an Energie für Straßenbeleuchtung weit überholt; wir ſehen dies in dem Fortſchritt von 1924 auf 1925, wo ͤurch Neueinrichtung von elektriſchen Beleuchtungs⸗ körpern in den Straßen der Verbrauch von 121000 KWSt. auf 328 800 KWSt. ſich erhöhte. Ohne Reklame und Feſtivi⸗ täten hat ſich der Uebergang von der Gasbeleuchtung in den Straßen zur elektriſchen Beleuchtung vollzogen. Anders war es 1851 mit der Einführung der Gasbeleuchtung; das war ein Freudentag für Mannheim. Damals ſchrieb das Mannheimer Jvurnal:„Geſtern abend, am 1. Dezember, hatten wir zum erſtenmal die Freude, unſere ganze Stadt im neuen Schmuck der Gasbeleuchtung prangen zu ſehen. Dis Probe fiel über Erwarten gut aus, und es dürften vor dem hellen Licht gar bald die letzten Schatten des Zweifels über die Zweckmäßigkeit und das Vorteilhafte dieſer mächtigen Er⸗ rungenſchaft verſchwinden. Die badiſche Geſellſchaft für Gas⸗ beleuchtung hatte die Gelegenheit ergriffen, den Einwohnern Mannheims dieſen Abend zugleich zu einem feſtlichen zu machen. An dem Turm des Kaufhauſes prangte eine prächtige Strahlenſonne mit der Deviſe:„Und es ward Licht!“ Dieſe Worte waren gleichfalls in Gasſtrahlen dargeſtellt. Die Muſik des hier garniſonterenden Dragoner⸗ regiments erhöhte auf dem Paradeplatz durch mehrere vor⸗ treffliche Produktionen die freudige Stimmung, und der Singverein desſelben Regiments trug zwei ſchöne Lieder vor.“ Ein weitgereiſter Wirt, der Herr Pfiſterer„zur Stadt London“ hatte ſich zur Verherrlichung ſeines Hauſes ſogar eine Einrichtung aus Lyon verſchrieben, die in ſtrahlendem Glanze Sonns und Sterns und andere ſchöne Formen hervorzauberte und allſeitige Freude auslöſte. Die Gasfabrik ſelbſt— auf dem Platze des heutigen Verwaltungsgebäudes—, ebenſo der Bahnhof und andere Ge⸗ ſchäfte wetteiferten ebenfalls durch reichhaltige Illumination und Transparente.— Nun wandern wir in den Abenden des Lichtfeſtes durch lichtertrunkene Straßen und ergötzen unſer Auge an dem reichen Licht und der Schönheit der Formen und Farben. Eine neue Welt hat ſich gleichſam aufgetan, begünſtigt durch die leichte Verwendbarkeit des elektriſchen Funkens; aber ge⸗ ſéttigt von der Lichterüberfülle kehren wir doch gerne in unſer behagliches kleines Heim zurück. Hier ruht die Seele aus. Dieſe abendlichen Stunden bergen ein Welt voll Poeſie und innerer Einkehr. S. J. Gund. erforderte die elektriſche Straßenbeleuchtung 323 800 Kilowatt⸗ Heute ſind dieſe Leiſtungen 4 * e * rr a 1 re R* N tn n K rs d„dee.„ et v N *. wirken. Nr. 558 Seite. Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 30. November 1928 Der Pfälzer iſt kritiſch veranlagt. Er ſchennt gern. Er zieht mit Vorliebe Vergleiche zwiſchen hier und anderwärts, möchte in ſeinem lokalpatriotiſchen Eiſer Mannheim auf der Höhe viel größerer Städte ſehen: Und er iſt trotz aller Nör⸗ gelei ſtolz, wenn er auf Reiſen feſtſtellt, daß unſere Stadt Vorzüge hat, die auswärts nicht erreicht werden. Mit Span⸗ nung wird deshalb heute die Minute erwartet, in der die Lichtbeleuchtung aufflammt, in der eine Reihe architektontſch beachtenswerter Gebäude aus der Dunkelheit herausgehoben werden, in der in den Lichtſtraßen die Lichtſchnüre ſich von Flaggenmaſt zu Flaggenmaſt und von Kandelaber zu Kan⸗ delaber ſchwingen. Der Peſſimiſt, dem man es nie recht machen kann, ſetzt eine ſpöttiſche Miene auf, zuckt die Achſeln, wenn man ihn um ſeine Meinung fragt, antwortet mit Wenn und Aber, um mit der Bemerkung zu ſchließen: Na, wir werden ja erfahren, was der Lichtzauber gekoſtet hat, und wer denn nun eigentlich mit Befriedigung auf die Licht⸗ feſttage zurückblickt. Auf der anderen Seite der Optimiſt, der, wenn in den letzten Tagen am Stammtiſch oder bei einer anderen Gelegenheit die Rede auf das Feſt kam, in erſter Linie auf die Tatſache verwies, daß Mannheim nicht beiſeite ſtehen darf, wenn es ſich darum handelt, mit einer zeitgemäßen Veranſtaltung recht viele Fremde hierher zu locken, ihnen im Rahmen einer feſt⸗ lichen Beleuchtung die vielen Schönheiten zu zeigen, die aus dem nächtlichen Dunkel in einer ganz neuen Art heraustreten, wenn die Elektrizität in Anſpruch genommen wird. Daß Mannheim viel zu zeigen hat, das wiſſen die Ein⸗ geſeſſenen zu würdigen, die einen offenen Blick für alles Sehenswerte haben, für die architektoniſchen Schönheiten un⸗ ſerer öffentlichen Gebäude und Plätze, für die großſtäd:iſche Entwicklung unſerer Geſchäftshäuſer und Schaufenſter. Und ſo dürſen wir hoffen, daß kein Fremder unbefriedigt unſere Stadt verläßt, vielmehr daheim zu einem begeiſterten Werber wird und damit Viele, die während der Lichtfeſttage nicht in der Lage waren, Mannheim einen Beſuch abzuſtatten, dazu veranlaßt, in der Weihnachtszeit das Verſäumte nachzuholen. Dann werden auch unſere Geſchäftsleute, die unter Aufwen⸗ dung erheblicher Koſten für eine ganz beſondere Ausſchmük⸗ kung der Faſſaden und der Innenräume, aber auch für die denkbar zugkräftigſte Dekorierung der Schaufenſter geſorgt haben, einen bleibenden Gewinn buchen können. Es iſt zu hoffen, daß auch der Wettergott ein Einſehen hat und uns mit Sturm und Regen verſchont, damit die Menſchenmaſſen, die allabendlich durch die Licht⸗ ſtraßen fluten werden, nicht unter ungünſtiger Witterung zu leiden haben. Die Funktionäre des Verkehrsvereins haben die Lichtfeſte in Karlsruhe, Berlin und Stuttgart beſucht; ſie waren in⸗ folgedeſſen in der Lage, Erfahrungen zu ſammeln und auf⸗ fallende Fehler und Unzulänglichkeiten zu vermeiden. Man⸗ ches wird trotzdem mangelhaft erſcheinen, aber wenn man die Mittel in Betracht zieht, die dem Verkehrsverein zur Ver⸗ fügung ſtanden, dann wird man zugeben müſſen, daß das menſchen mögliche gelelſtet worden iſt. Man darf in dieſer Beziehung ſchon gar keinen Vergleich mit Berlin ziehen, weil dort ein Vielfaches zur Verfügung ſtand. In Stuttgart N beſteht die Abſicht, das Lichtfeſt, das einen alle Erwartungen übertreffenden Verlauf genommen hat, alle Jahre zu wiederholen. Allein ſchon dieſe Tatſache liefert den Be⸗ weis, daß man mit dem diesjährigen Ergebnis recht zufrieden geweſen iſt. Die„Süddeutſche Ztg.“ ſtellt in einer Schluß⸗ betrachtung feſt, daß ungezählte Fremde in Stuttgart waren, daß die Geſchäftsleute gute Geſchäfte machten, daß ſich die wer⸗ bende Kraft des Lichtes bezahlt machte, ſoweit man über⸗ haupt von„bezahlt machen“ in rechneriſchem Sinne reden kann. Auch in Stuttgart mußte gegen verſtändnisloſes Kopf⸗ ſchütteln angekämpft werden,„Die ſend froh, daß ſe wieder e nuis Mittel zum Geldausgeba'funde hend“, hörte man fagen. Demgegenüber iſt zu betonen, daß auch in Stuttgart keine phantaſtiſchen Summen nötig waren. Der Gemeinde⸗ rat hat dem Glektrizitätswerk nicht mehr als 20000 Mark bewilligt. Alles übrige mußten die Geſchäftsleute ſelbſt be⸗ ſtreiten. Licht blendet. So kam es auch, daß Viele der Anſicht waren, daß man mit den Koſten ſo und ſo viele hundert Woh⸗ 55 nüngen hätte bauen, andere wichtige kommunale Angelegen⸗ heiten hätte vegeln können. Dieſen Einwand konnte man in der letzten Zeit auch in Mannheim vielfach hören. Worauf zu erwidern iſt, daß die techniſchen Vorbereſtungen des Licht⸗ feſtes viele Arbeitskräfte beſchäftigt und den einſchlägigen Ge⸗ ſchäften recht erhebliche Einnahmen gebracht haben, während andererſeits, wenn man das Geld unter die Armen und Er⸗ werbsloſen verteilt hätte, auf den Einzelnen viel zu wenig entfallen wäre. Und der Wohnungsbau? Damit wird la immer argumentiert, wenn es ſich um Ausgaben handelt, die, mit Recht oder Unrecht, als unproduktiv angeſehen werden. Der Wohnungsnot kann auch in Mannheim durchgreifend nur mit Summen geſteuert werden, gegen die ſich die Auf⸗ PROGRAMM Freitag, 30. November: Festlicher Empfang geladener Gäste im Ritter-⸗ saal des Schlosses, anschließend Rundfahrt durch die beleuchteten Straßen. 18—24 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Strallen, sowie Schaufensterbeleuchtung. Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in„Das große A B G von Pagnol im Neuen Theater. 20 Uhr Gastspiel des Gebr. Herrnfeld-1 Aters Berlin „Wer ist der Vater?“ im Mannbeimer Künstler- theater„Apollo“, . Samstag, 1. Dezember: 18—24 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Straßen sowie Schaufensterbeleuchtung. Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in„Der brave Soldat Schwejk“ nach Hasek im National- theater. Gastspiel des Wiener Stadttheaters mit der Marischka-Revue„Alles aus Liebe“ im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. f 20.30 Uhr Großer Lichtball im Nibelungensaal des Rosen- gartens. i 21 Uhr Fackelzug der Deutschen Ringgemeinschaft der Pfadfinder. 17.30 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 20.15 Uhr ** Sonntag, 2. Dezember: 14 Uhr Reklamewagen-Korso durch die Stadt. 15 Uhr Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in „Familie Schimeck“ von Kadelburg im National- theater. Gastspiel des Wiener Stadttheaters mit der Marischka⸗Revue„Alles aus Liebe“ im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. 0 1824 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Straßen, sowie Schaufensterbeleuchtung. 19.30 Uhr Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in„Das große ABC“ von Pagnol im Neuen Theater. 20 Uhr Das Großrussische Balalaika- Orchester mit Volks- tänzen und Chorliedern im Nibelungensaal des Rosengartens. Gastspiel des Wiener Stadttheaters im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. ** Montag, 3. Dezember: 18—24 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Straßen, sowie Schaufensterbeleuchtung. 17.30 Uhr Lichtkorso dureh die Lichtstraßen der Stadt. 19.30 Uhr„Und das Licht scheinet in der Finsternis“, Drama von Leo Tolstoi im Nationaltheater. 20 Uhr Gastspiel des Wiener Stadttheaters im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. 2080 Uhr Kollertest im Rosengarten. 15.30 Uhr 20.15 Uhr Kunst der Beleuchtung Seit ſeher haben Feuer und Licht auf den Menſchen eine große Anziehung ausgeübt. Nicht nur zur Befriedigung ſeiner Lebensbedürfniſſe, ſondern auch zur Erhöhung des Reizes ſeiner Feſte wurden ſtets große Aufwendungen für Licht und Feuer gemacht. Aus dem primitiven Holzſtoß über das ben⸗ galiſche Feuer und das Feuerwerk hat ſich allmählich die moderne Feſt⸗ und auch die Reklamebeleuchtung entwickelt. Die Großſtadt macht ſich dieſe hauptſächlich zunutze. Es wer⸗ den täglich gewaltige Energiemengen in Form von Elektrizi⸗ tät in ihren Dienſt geſtellt. Wer heute die Großſtadt abends durchwandert, wird allerorts von blitzenden, funkelnden und plötzlich dahfneilenden Lichtſtrahlen gefeſſelt. Das Lichtreklamebild ſoll durch ſein plötzliches Auftauchen überraſchen, es ſoll auch weithin ſichtbar ſein. Es muß auffallen durch Originalität oder durch ſeine Farben⸗ pracht, darf aber keinen langatmigen Text haben. In ganz anderer Weiſe ſoll die ruhende Flächen⸗ ober Schaufenſterbeleuchtung u. dgl. Hier ſoll erreicht werden entweder bildmäßig auf den Beſchauer einzuwirken oder ihm Waren vor Augen zu führen. Das, was am Tage nicht immer zu erreſchen iſt, wird hier durch künſtliche Lichtquellen bewirkt. Das Bild der eigentlichen Geſchäftsſtraße wird hauptſächlich durch dieſe Form der Lichtrerlame beherrſcht. Die Blinkreklame ſoll mehr in die Ferne wirken. Daher werden von ihr die höheren Stockwerke, Giebel und Türme in Anſpruch ge⸗ ommen. Alle dieſe Beleuchtungen wirken natürlich um ſo ein⸗ brucks voller, je weniger ſie durch fremde Lichtquellen, wie Straßenlampen uſw. beeinträchtigt werden. Jedes Licht, was nicht von dem Reklameſtück ſelbſt ausgeht oder von ihm reflekttert wird, mindert die Wirkung auf das Auge des Be⸗ ſchauers. Deswegen ſind bei jeder Lichtreklame in erſter Linie Beleuchtungskörper zu verwenden, die in Richtung des Be⸗ ſchauers frei von Strahlung ſind: ſie müſſen gegen das Auge abgedeckt ſein und dürfen den Beſchauer nicht blenden, genau ſo wie eine gute Innenbeleuchtung diffuſes, gleichmäßiges Licht gben ſoll. Der Beſchauer darf garnicht wahrnehmen, woher das Licht kommt; das, was man zeigen will, ſoll am hellſten erſtrahlen. Wenn jetzt Mannheim ſich zu einem Lichtfeſte rüſtet nach dem Vorbild anderer Städte, ſo wird genau dasſelbe wie bei anberen Lichtreklamen beabſichtigt, Es will die Schönheiten ſeiner Gebäude ins rechte Licht ſetzen und dadurch für ſich Re⸗ klame machen. Es will durch künſtliche Lichtquellen Einzelhei⸗ ten hervortreten und weniger Schönes dabei in Nacht verſin⸗ ken laſſen. Das Tageslicht rückt alles gleichmäßig ins Licht, künſtliche Lichtquellen aber geben uns die Möglichkeit, künſtleriſche Effekte zu erzielen Eine geſchickte Anordnung der Lichtquellen vermag ſowohl die Schönheiten zu unterſtreichen als auch dem mit ſolchen Dingen weniger vertrauten Beſchauer den richtigen Bildausſchnitt zu vermitteln, denn alles ſtörende Beiwerk tritt, da unbeleuchtet, eutsche Lichtfeste und ihre Lehren wendungen für das Lichtfeſt lächerlich klein ausnehmen. Ein Plus hatte in Stuttgart das Lichtfeſt ganz beſtimmt: Daß dis werbende Kraft des Lichtes, die in den Dienſt ber Frembenverkehrswerbung geſtellt wurde, nicht verſagte. Ein weiterer Punkt iſt, daß man ſah, wie man in Zu⸗ kunft das Nachtgeſicht der Großſtadt einheit⸗ lich und plan voll künſtlerlſch wertvoller ge⸗ ſtalten kann. Wir haben geſehen, welch glanzvolle Effekts die moderne Beleuchtungstechnik hervorzubringen verſteht. Architekt und Beleuchtungstechniker müſſen in Zukunft bei der Anlage moderner Bauten eng zuſammenwirken, um die Ent⸗ wicklung der Lichttechnik eng in das Großſtadtbild einzufügen. Bel dem verſtändlichen Anſpruch ſedes Einzelnen, ſein Licht oder ſeine Lichter leuchten zu laſſen, iſt hier ein Faktor ent⸗ ſtanden, der in Zukunft das Geſicht der Großſtabt entſcheidend beſtimmen wird. Geht man noch einen Schritt weiter, ſo wird auch der Städtebauer ſich mit dieſen Problemen zu be⸗ ſchäftigen haben. Auch er muß ſuchen, ein nächtliches Stadt⸗ bild zu ſchaffen, von dem man nur wünſchen kann, daß es beſſer gelingen möge, als das Tagbild mancher Großſtädte. * Zum Schluß der Betrachtung des Stuttgarter Blattes wird darauf hingewieſen, daß durch die künſtlich gezüchtete Helle ſchon die nächſten Bezirke, die an den Stadtkern gren⸗ zen, dunkel und trübe erſchienen, noch viel mehr die Vorſtädte und Randbezirke. Die Stadtverwaltung dürfe ſich alſo nicht wundern— und dies iſt pſychologiſch leicht erklärlich—, wenn in nächſter Zeit von der oder jener Gegend Klagen über mangelhafte Beleuchtung eingingen. Mit dieſer Er⸗ ſcheinung wird auch die Mannheimer Stadtverwaltung nach dem Lichtſeſt zu rechnen haben. Die Stabt Heilbronn hatte ihr Lichtfeſt Anfang November. Wir leſen darttber im Stuttgarter„Neuen Tagblatt“: Es war ein Ereignis. Die Geſchäftsleute, die von Zeit zu Zeit von außen her an⸗ geſtoßen werden müſſen, haben wieder einen Stimulus er⸗ halten. Menſchen hatte es über die Tage nicht zum ſagen. Die Heilbronner ſelbſt wurden auf die Beine gebracht uns. von auswärt“ hatte es auch Maſſen von Neugierigen. Den Geſchäften wäre es zu gönnen geweſen, wenn ſie am Sonn⸗ tag hätten offengehalten werden dürfen, aber man iſt zu ſpät mit dieſem Anſinnen herausgerückt. So haben Gaſthäuſer und Cafes den Rahm abgeſchenft. Das Lichtfeſt war ein Verſuch, der im ganzen geglückt iſt, trotz mancher Fehlgriffa im ganzen wie im einzelnen, Notwendig iſt ein einheitlicher Rahmen für einen Straßenzug. Daneben war es Aufgab⸗ der einzelnen Geſchäftsleute, die Aufmerkſamkeit auf ihre Schaufenſter beſonders zu lenken, die ſelbſtverſtändlich auch etwas Beſonderes zeigen müſſen. Das hatten einzelne Firmen gut erfaßt, vielſach aber wurde das Auge, weil die beſonderen Schaufenſterattraktionen fehlten, durch die Straßenbeleuchtung direkt von den Schaufenſtern abgelenkt, Das Flutlicht hat ſich glänzend bewährt für den durchbrochenen oberen Teil des Kiltansturmes. Es way die Perle des ganzen Lichtfeſtes. Die Anſtrahlung hat abe verſagt bei den geſchloſſenen Bauten, dle lediglich tages⸗ hell erſchienen. Flutlicht bewährt ſich, wie in Heilbronn auf⸗ fiel, nur bei Gebäuden, deren archſtektoniſche Konturen nicht gleichförmig, ſondern abwechſelnd ſind, vorausgeſetzt, daß die Umgebung dabei dunkel bleibt. Gewirkt haben einzelne Originalitäten oder Lichteffekte im Schauſenſter ſelbſt. Viel⸗ fach hat man ſich aber auf irgendwelche Lichtreklame am Haus konzentriert und das Schaufenſter dabei vernachläſſigt. Auch Fern⸗ und Nahwirkung wurden vielfach überſehen. Trotz vielen Fehlgriffen im einzelnen, die man einmal macht und nicht wiederholt, war das Feſt oder beſſer geſagt, die Lichtſchan ein lehrreicher Verſuch, aus dem feder einzelne Geſchäftsmann etwas lernen konnte. Selbſtverſtändlich ſind einem Lichtfeſt in elner Großſtadt andere Aufgaben geſtellt. Heilbronn blieb in den Neben⸗ gaſſen romantiſch und in den Hauptſtraßen zeigten ſich be⸗ ſcheidene Anklänge an alltägliche Großſtadtbeleuchtung, wo⸗ von auch manches in den Alltag übernommen werden kann. Wir haben die Aeußerungen ſtber die Lehren bes Licht⸗ feſtes in einer roß⸗ und Mittelſtabt wiedergegeben, um zu zeigen, wie verſchleden und doch wieder in manchen Punkten übereinſtimmend die Auswirkungen waren. Man darf darauf geſpannt ſein, wie ſich in Mannheim die Kritik äußert, die ja ſchon bei dem gemitlichen Kellerfeſt am Montag im Roſen⸗ garten zu Worte kommen ſoll. Se Wege beſchritten werben, die ſich ganz von ſelbſt burch bie Art der zu beleuchtenden Baulichkeiten ergeben. Zunächſt die Illu⸗ minationsanordnung. Sie kommt überall dort in Anwendung, wo das Gebäude an ſich durch ſeine Linienführung wirken, wo die Schönheit ſeiner Konturen betont werden ſoll, z. B. bei Brücken, in erſter Linie Eiſenkonſtruktionen, aber auch bei Man beſetzt in ſolchen Fällen alle markanten Linien mit Rei⸗ hen kleiner Beleuchtungskörper dicht beieinander, ſodaß ſie perlenſchnurartig wirken, muß dabei aber beſorgt ſein, daß alles andere im Dunkel liegt, auch keine ſtörenden Lichtquellen des Vorder⸗ oder Hintergrundes den einheitlichen Eindruck kung ähnlich wie bei der Strichzeichnung eines Graphikers. Ganz anders jedoch, wenn es ſich um Gebäude handelt, deren feingegliederte Faſſaden die Hauptwirkung erzielen; ein ſolches Gebäude würde, wie oben beſchrieben behandelt, viel zu ünruhig wirken. Hier muß man die Flächen von außen anſtrahlen, unter Verwendung von ſcheinwerſerähnlichen Be⸗ leuchtungskörpern. Die Schwierigkeiten werden hierbei größer, denn, wenn der Zweck erreicht werden ſoll, dürfen die Leuchtkörper weder Teile der zu beleuchtenden Flächen ver⸗ decken. noch dürfen ſte dem Beſchauer ſichtbar ſein. Sie müſſen verborgen angebracht ſein, was ſich in vielen Fällen dadurch erreichen läßt, daß ſie in Ecken und Niſchen der Nachbarhäuſer angebracht werden. Wo ſich dieſes nicht ermöglichen läßt, müſſen beſondere Tragmaſten nicht in die Erſcheinung. Solches zu erreichen, können zwel werden. Maſſivbauten, deren Flächenwirkung zu eintönig ſein würde, verwiſchen. Man erreicht mit dieſer Beleuchtungsart eine Wir⸗ oder dergleichen aufgeſtellt . . Seite. Nr. 558 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) . Freitag, den 30. November 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 5. Seite. Nr. 588 1 Das Eingreifen der Reichsregierung, das Hineinſpielen der Parteipolitik Severing als Schiedsrichter? Berlin, 30. Nov.(Von unſerem Berliner Bitro.) Heute ſoll der eutſcheidende Schritt des Kabinetts zur Beendigung des Eiſenkonflikts erfolgen, nachdem alle Bemü⸗ hungen des Regierungspräſidenten Bergemann, eine Eini⸗ gung zwiſchen den beiden Parteien herbeizuführen, vergeblich waren. Die Regierung will eine von beiden Parteien an⸗ erkannte autoritative Perſönlichkeit als Schieds⸗ richter beſtellen, deren Spruch ſie ſich zu fügen hätten. „Es gibt allmählich,“ ſetzt der„Vorwärts“ auseinander, „nur eine Einigung über eine beſtimmte Perſon, es gibt aber keine Verhandlung dieſes Mannes mit den Parteien oder der Parteien untereinander. Der auf Erſuchen beider Parteien amtierende Unparteiiſche würde die Parteien anhören und dann entſcheiden. Eine Möglichkeit, dieſe Entſcheidung auf dem Verhandlungsweg abzuändern, oder ſie gar abzulöſen, würde nicht mehr beſtehen. Die Entſcheidung, die von beiden Parteien von vornherein undohne vorherige Kenntnis ihres Inhaltes anzunehmen wäre, würde gleich⸗ bedeutend ſein mit einem freiwilligen Abſchluß eines Kollektiv⸗ vertrages. Sie würde alſo automatiſch an die Stelle des für verbindlich erklärten Schiedsſpruchs treten. Als die„autoritative Perſönlichkeit“, der das ſchwere Amt des Schlichters anvertraut werden ſoll, beabſichtigt das Kabinett Herrn Severing vorzuſchlagen. Die Vertreter der Unternehmer und der Arbeiter, die ſich be⸗ reits auf dem Wege nach Berlin befinden, werden in getrenn⸗ ten Verhandlungen vom Reichskanzler Müller gehört werden. Den Arbeitnehmern dürfte Severing als Schlichter genehm ſein, ob die Unternehmer ihn akzeptieren werden, bleibt ab⸗ zuwarten. Der„Vorwärts“ ſelbſt kann nicht umhin zu be⸗ merken, es ſei von den Unternehmern nicht zu verlangen, daß ſie dem Sozialdemokraten und alten Gewerkſchaftler ein beſon⸗ deres Vertrauen entgegenbringen, doch werde, ſo fügt das ſozialdemokratiſche Hauptorgan ſpöttiſch hinzu, Die Volkspartei zur Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat in ihrer Sitzung vom 28. ds. Mts. die Lage im Eiſenkonflikt be⸗ handelt und einſtimmig eine Entſchließung gefaßt, in der es u. a. heißt: „Am 19. November hat das preußiſche Wohlfahrtsminiſte⸗ rtum eine Verfügung getroffen, wonach praktiſch jedem aus⸗ geſperrten Arbeitnehmer die volle Fürſorgeleiſtung zu ge⸗ währen iſt, ohne Rückſicht auf etwaige Beihllfen der Gewerk⸗ ſchaften. Die Vorausſetzung der Hilfsbedürftigkeit iſt damit im weſentlichen fallen gelaſſen worden. Die Folge iſt, daß in vielen Fällen organiſierte Ausgeſperrte mehr oder nahezu die gleiche Unterſtützung erhalten, wie ſie im Arbeitsfalle Lohn beziehen würden. Dieſe Praxis ver⸗ ſtößt gegen die Unpartetlichkeit, welche der Staat in allen Wirtſchaftskämpfen aufrecht erhalten muß und läßt befürchten, daß der Arbeitskampf auf ungemeſſene Zeit ver⸗ längert wird. Die Fraktion nimmt von dem Beſchluß der Reichsregierung, eine Kommiſſion in die betroffenen Gebiete das Grauen, vor dem was kommt, ſte vielleicht veranlaſſen, den Vorſchlag der Regierung anzuneh⸗ men. Bisher hat Severing entgegen anders lautenden Berichten materielle Vorſchläge noch nicht unterbreitet, zumal ja noch nicht feſtſteht, ob ihm das Mandat übertragen wird. Allerdings iſt wohl anzun men, daß Severing bei einem etwaigen Ver⸗ mittlungsvorſchlag einen Kompromiß nach der Richtung hin anſtreben wird, die Lohnſätze etwas über die alten Lohn⸗ bedingungen zu erheben, zugleich aber einen Tarifabſchluß auf längere Sicht, b. h. von mindeſtens einjähriger Dauer, abzu⸗ ſchließen. Die Proteſtaktion der Deutſchen Volkspartei und der gleichzeitige Schritt des Abg. Scholz beim Kanzler (vergleiche die weiter unten ſtehende Meldung. D. Schriftl.) hat im Zentrum wie bei den Sozialdemokraten begreiflicher⸗ weiſe lebhaftes Unbehagen hervorgerufen. Der„Vor⸗ wärts“ bezeichnet das Vorgehen der Volkspartei als einen „unerhörten Vorſtoß“. Auch die einſichtigen Elemente in ihr hätten ſich vor dem Machtwillen der Schwerinduſtrie gebeugt. Die„Germania“ exklärt ſichtlich indigniert: „Man möchte das Ganze zunächſt nur auf Preſtigegründe zurückführen Wir ſind aber der Meinung, daß, wenn dem ſo iſt, die politiſche Zuſpitzung der Formel nicht nötig war. Wir weigern der Volkspartei nicht das Recht der Kritik. Für eine hochnotpeinliche politiſche Aktion aber wird, noch dazu, wenn die Abſtellung bereits im Gange iſt, niemand Ver⸗ ſtänduis haben.“ i Demgegenüber ſtellt die D. A. 3. feſt, daß die Art und Weiſe, wie ſich die Sozialdemokratie und ihre Bundes⸗ genoſſen zur Deutſchen Volkspartei in der Unterſtützungs⸗ frage verhalten hätten, mit der nötigen Loyalität zwiſchen den Kabinettsteilnehmern nicht mehr vereinbar ſei. Ohne Rückſicht auf den völlig eindeutigen Beſchluß des Reichs⸗ tages habe der preußiſche Wohlfahrtsminiſter in ſeinen Aus⸗ fühhrungsbeſtimmungen genan das zugeſtanden, was der Reichstag ausgeſchaltet wiſſen wollte. Ankerſtützungsfrage zur Unterſuchung und Abſtellung von Mißbräuchen zu ent⸗ ſenden, Kenntnis und erwartet eine beſchleunigte Erledigung dieſer Frage. Die Fraktion ſtellt feſt, daß der Reichstags⸗ beſchluß vom 17. November keine Mittel für eine Fürſorge im Sinne der Richtlinien des preußiſchen Wohlfahrtsminiſte⸗ riums zur Verfügung ſtellt und erſucht die Reichsregierung, keine Auszahlungen auf Grund des Beſchluſſes vom 17, Nov. zu leiſten, bevor nicht die geſchilderten Mißſtände ab⸗ geſtellt ſind.“ * Reichsminiſter a. D. Scholz habe bereits am Nachmittag des 28. November in einſtimmigem Auftrage der volksparteilichen Reichstagsfraktion dem Herrn Reichskanzler von den Ver⸗ handlungen dieſer Fraktion über die Mißſtände bei der Ge⸗ währung von Unterſtützungen an die ausgeſperrten Arbeiter Kenntnis gegeben und ihn auf die ernſten poltitiſchen Folgen aufmerkſam gemacht, die ſich aus ihr ergeben. eee. Die Anterſtützungsſätze für die Ausgeſperrten Von den drei Metallarbeiterverbänden iſt Freitag beſchloſ⸗ ſen worden, eine Kündigung des am 30. November ab⸗ laufenden Arbeitszeitabkommens aus praktiſchen Gründen und mit Rückſicht auf die öffentliche Meinung nicht vorzunehmen. Von den Gewerkſchaften wurden am Freitag die Unterſtützungsſätze bekannt gegeben. Darnach werden fol⸗ gende Sätze bezahlt: für organiſierte Ledige 26 Mk. in der Woche, für organiſterte Verheiratete 37 Mk., für Verheiratete mit einem Kind 43,50 Mk. Für jedes weitere Kind erhalten die Organiſierten je 6,50, die Nichtorganiſterten je 3 Mk. Dieſe Sätze umfaſſen die vom Reich und den Gewerkſchaften gewährten Unterſtützungen. Ein organiſierter Familienvater mit zwei Kindern erhält alſo 50 Mk. die Woche. Ein Fami⸗ lienvater mit ſechs Kindern den Betrag von 86 Mk. Chriſtliche Melallarbeiterverbandkundgebung In Bochum fand am Donnerstag eine große Kundgebung des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes ſtatt. Bezirksleiter Kurth ſtellte die Forderung auf, daß unverzüglich im be⸗ ſchleunigten Verfahren ein Notgefetz geſchaffen werde, das für ausſperrende Unternehmer eine Zucht⸗ hausſtrafe nicht unter fünf Jahren vorſieht.(Die⸗ ſer chriſtliche Metallarbeiter iſt ein unchriſtlicher Spaßvogel. D. Schriftl.) 5 Nachprüfung der Anterſtützungen Die Kommiſſion, die die Durchführung der Unter⸗ ſtützungen nachzuprüſen hat, hatte Donnerstag mit allen in Frage kommenden Parteien Beſprechungen. Wie es ſcheint, wird die Kommiſſion bereits am Freitag wieder in Berlin ſein, um der Reichsregierung bezw. der preußiſchen Regie⸗ rung über die Ergebniſſe zu berichten. * Deutſchland im däniſchen Fremdenverkehr. Das Organ der däniſchen Verkehrsvereine,„Turtſten“, veröffentlicht eine Zuſammenſtellung über den Fremdenverkehr in Kopenhagen im Jahre 1927. Danach ſteht Schweden mit 34 588 Beſuchern an der Spitze. Mit der zweithöchſten Ziffer von 21731 Gäſten folgt Deutſchlan dd. Dann ſinkt die Skala auf 8350 Nor⸗ wegen, 7093 Amerikaner uſw. Der Werfkarbeiterſtreik geht welter In der allgemeinen Werftarbeiterkonferenz in Bremen wurden am Donnerstag die Meldungen, wonach die nun ſchon zwei Monate ſtreikenden Arbeiter gewillt ſeien, nach den Bedingungen des Schiedsſpruches die Arbeit wieder auf⸗ zunehmen, in Abrede geſtellt. Eine neue Abſtimmung über den Schiedsſpruch komme nicht in Frage und die Arbeiter würden daran feſthalten, den Kampf weiterzuführen. Aus dem Berliner Stadtparlament Berlin, 30. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Berliner Stadtparlament wäre es geſtern um ein Haar wie⸗ der einmal zu Handgreiflichkeiten gekommen. Bei einer Vorlage, die 110 000/ für die Fertigſtellung der Bau⸗ ten auf dem Zentral⸗Spiel⸗ und Sportplatz bei Lichterfelde vorſteht, entſpann ſich eine lebhafte Debatte. Die Demo⸗ kraten hatten nämlich beantragt, an hervorragender Stelle des Platzes die Juſchrift anbringen zu laſſen:„Erbaut im 10. Jahre der deutſchen Republik.“ Gegen dieſen Antrag wandte ſich in ſchärfſter Form die Rechte, die von den Kommuniſten kräftig ſekundiert wurde. Der deutſchnationale Redner erklärte, die Staatsform ſei den Deutſchnationalen völlig gekichgültig und der Kommuniſt ſchloß ſich dieſer Auf⸗ faſſung an. Es kam zu ſtürmiſchen Zuſammenſtößen. Der Antrag wurde ſchließlich mit einer Mehrheit von 2 Stimmen abgelehnt. 5 Eine ausgedehnte Debatte gab es auch über die vom Ma⸗ giſtrat beabſichtigte Einrichtung einer„ungen Opern⸗ bühne“, die die Werke junger, unbekannter Tonkünſtler zu Gehör bringen ſoll, um dadurch den Talenten den Aufſtieg zu ebnen. In der Stadtverordnetenverſammlung wurde die Vorlage gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Demo⸗ kraten und des Zentrums abgelehnt. * Gewerbsmüßige Denunziationen. Wie uns unſer Berliner Büro mitteilt, iſt in die Leitung der„Repu⸗ blikaniſchen Beſchwerdeſtelle“, die mit ihren gewerbsmäßigen Denunziationen Behörden wie Privaten auf die Nerven geht, neben den durch ſeine geharniſchten Umgangsformen aus⸗ gezeichneten Herrn Falk neuerdings der frühere Senator Freymuth getreten. Die Förſterſche„Menſchheit“ teilt es mit und man kann nur allſeitig gratulieren. * Abgelehnte Ernennung. Der Abg. Steger(Zentr.) hat ſeine Ernennung zum Polizeipräſtidenten von Bochum abgelehnt mit der Begründung, daß er ſich von der Chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung nicht trennen könne. Hierzu erfahren wir weiter aus volksparteilichen Kreiſen, Zeitlgemäßer Liberalismus Von Albrecht Graf zu Stolberg⸗Wernigerode“) Im vorigen Jahrhundert war der Kampf gegen konſer⸗ vattve Einſeitigkeit und Erſtarrung die Aufgabe des natlong⸗ len Liberalismus. Er hat das große Verdienſt, fußend auf den Stein⸗Hardenbergſchen Reformen, ſelbſt einem Kinde liberaler Gedanken, und die parlamentariſche Entwicklung fördernd, das Bürgertum zu politiſchem Denken, zu Verantwortungsbewußt⸗ ſein und beſonders zu Nationalgefühl erzogen zu haben. Hat doch ſchon der Freiherr vom Stein in der Städteordnung in erſter Linte ein erzieheriſches Moment geſehen, immer wieder hervorgehoben, daß nur verantwortungsvolle Mitarbeit zum Nationalbewußtſein führen kann. Man kann getroſt ſagen: dem Liberaltsmus iſt es zu dan⸗ ken, daß ſich der dritte Stand nicht wie in Frankreich auf dem Wege über die Revolution ſeine Gleichberechtigung zu er⸗ kämpfen brauchte, ſondern daß es ihm, wenn auch unter ſchwe⸗ ren verfaſſungsrechtlichen Kämpfen, aber doch auf frled⸗ lichem Wegegelang, ſichdurchzuſetzen. Man kann aber auch weiter ſagen: der erzieheriſchen Arbeit des Liberalis⸗ mus iſt es zu danken, daß Bismarck bei der Schaffung des Deutſchen Reiches die freudige Unterſtützung großes Schichten des Volkes fand, und, daß, als der Kitt der Mo⸗ narchie, ſpröde geworden, abfiel, das Deutſche Reich trotzdem durch die wyvemberſtürme 1918 hindurch zuſammengehalten hat. 5 Und wenn die letzten Wahlen gezeigt haben, daß Teile des deutſchen Volkes trotzdem politiſch noch ſehr unrelf ſind(Zaßl der ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Abgeordneten, Zerſplit⸗ terung im Bürgertum, einſeitige Intereſſenparteien, Natlonal⸗ ſoztaliſten uſw.), und daß das Volk noch weit davon entfernt iſt, ſich ſelbſt regieren zu können, ſo iſt das nicht Schuld des Lis beralismus, inſofern ſich ſeine Gedanken verantwortungsvolles Mitarbeit des Volkes am Staate etwa als verkehrt erwleſen hätten. Nein, es iſt die Schuld der Reaktion, die nach 181 eine geſunde, langſame aber ſtetige Fortentwicklung den Steinſchen Gedanken verhinderte und über Karlsbader Be⸗ ſchlüſſe, Ausweiſung der Göttinger Profeſſoren bis zur demts⸗ enthebung keines Geringeren als des Nationaldichters Ernſt Moritz Arndt führte. Die Reaktion trägt die Schuld, daß, nach⸗ dem ſich in der Zeit zwiſchen 1866 und 70 der Geiſt der Pauls⸗ kirche, ſoweit er ein geſunder war, zum Segen Deutſchlands fortentwickelt hatte, noch 1871 wieder ein Stillſtand eintrat, det immer noch das Vorzeichen großer Kataſtrophen geweſen iſt, Sie trägt Schuld daran, Bismarckſchen Geiſt verkennend, daß der Weg der Vereinheitlichung Deutſchlands und der Refor⸗ men beſonders in Preußen nicht fortgeſetzt wurde. Gerade weil durch den Stillſtand im Bürgertum auch Ideen und Ideals zum Stillſtand kamen, konnte ſich die neue Idee des Sozlalſs⸗ mus ſo ſtark entwickeln; es fehlte ihr an einem lebendigen Ge⸗ gengewicht. Gerade weil die Reformen zum Stillſtand kamen, weil man nicht ſelbſt reformierte, was der Reform bedurfte, den liberalen Gedanken mißachtend, däß aller Förkſchritt auß einem dauernden Reformieren beruht, konnte ſich der revolu⸗ tionäre Gedanke ſo breit machen, es ließe ſich mit einem Federſtrich alles zum beſten kehren. Der Mangel an Ideen und Idealen auf Seiten der Reaktion trug dadurch mit die Schuld am Siege der Revolution. Inſofern allerdings trägt auch der Liberalſsmus Schuld an dieſer Entwicklung, als er ſich ihr nicht energiſch genug ent⸗ gegenwarf, und beſonders auch inſofern, als er ſcheinbar glaubte, daß mit der Erreichung der Freiheit für den britten Stand alles erreicht ſei, und nicht erkannte, daß es galt, nun auch dem vierten die Freiheit zu verſchaffen. Freiheit nicht im ſozialiſtiſch⸗demokratiſchen Sinne, daß jeder tun und laſſen könne, was er wolle, ohne Rückſicht auf die anderen, auf das Ganze, Freiheit vielmehr im liberalen Sinne, daß jeder das Recht habe, verantwortlich im Dienſte des Ganzen mit zuarbeiten. Der Liberalismus hatte den Grundgedanken der Steinſchen Reform vergeſſen, den dieſer in den Satz gekleidet hatte:„Solange es im Staate einen Stand gibt, der nicht wis jeder andere am Staate mitarbeiten kann, ſolange wird es in Staate einen Stand geben, der gegen den Staat arbeltet.“ Der Nichtbeachtung dieſes Satzes erlag der ala Staat, und im neuen iſt die„Reaktion“ zurzeit ſo machtlos, wie ſie es faſt nie geweſen iſt. Da will die Frage auf den erſten Blick berechtigt erſcheinen: Wozu noch Liberalismus, wenn vun der Gegenſeite der Reaktion her keine Gefahr mehr droht Wer ſo urteilt, hat ſeine Aufgabe nicht voll erfaßt. Gegner de Liberalismus, den er zu bekämpfen hat, iſt nicht die Reaktion als ſolche, ſondern ſind ihr Weſen, ihre Einſeitigkeit und Er⸗ ſtarrung als ſolche,— das iſt das Entſcheldende— ganz gleich, non welcher Seite her ſie kommen, ob von der Reaktion oben einer anderen Richtung her. Iſt das entſcheidende Gewicht der Maſſe etwa keine Ein⸗ ſeitigkeit? Iſt die Perſonalpolitik der demokratiſch eingeſtellten Parteien weniger einſeitig als es früher die einfeitig auf mo⸗ narchiſche ſtatt auf Staatsgeſinnung abgeſtellt war? Iſt der Flaggenzwang, iſt das Vorgehen in Fragen des Verfaſſungs⸗ tages weniger einſeitig, als das was früher geſchah? Iſt die Ueberſpannung der Soztalpolktik zugunſten einer elnzelnen Schicht keine Einſeitigkeit? Erzeugt die Tatſache, daß dlejeni⸗ gen in der Hauptſache die Steuern bewilligen, die ſie nicht zu zahlen brauchen, nicht Verantwortungsloſigkett? Iſt der Ge⸗ danke des Freihandels nicht genau ſo einſeitig wie der des Hochſchutzzolles? Iſt der Gedanke des Pazifismus nicht genau ſo einſeitig wie der frühere, der einſeitig auf Kühnheit ab⸗ geſtellt war? Und iſt etwa das unbedingte Feſthalten an allen den Paragraphen der jetzigen Verfaſſung, die ſich längſt als reformbedürftig erwieſen haben, etwas anderes als Grſtar⸗ rung? Fehlt es nicht Sozialiſten und Demokraten heute genau ſo wie früher der Reaktion an Ideen und Idealen 7 121 1 da nicht genau ſo wie früher ein Umſchlag ins Ge⸗ gente Weil in Rußland ber Liberalismus fehlte, ſchlug das Land vom Abſolutismus zum Kommunismus um; weil er in Italien fehlte, folgte der Hinneigung zum Kommunismus der Faſzismus. Weil in Deutſchland der Liberalismus ſich, wenn auch nicht voll, ſo doch wenigſtens zeitenwelſe ſtark 6 15 en 5 eine Fortenwicklung von Bedankengängen die auch auf etz g N des Zentral ſtamdes 8 D. B. F. elne große Mone„ 135 e 5 8 ſlatzungsheeres in Verbindung ſteht. 6. Seite. Nr. 558 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 30. November 1028 durchgeſetzt und deshalb Spuren feiner Tätigkeit zurück⸗ gelaſſen hatte, war der Umſchwung nicht ſo groß wie in Ruß⸗ land. Ihm haben wir es deshalb zu verdanken, daß wir vom Kommunismus verſchont geblieben ſind. Von ihm wird es aber auch abhängen, ob Einſeitigkeit und Erſtarrung von ſozialiſtiſch⸗demokratiſcher Seite her ſich weiter breit machen und dann wieder zum Umſchlag nach der Seite der Reaktion hinführen. Seine Aufgabe iſt es, und ſie iſt groß und ſehr ſchwer, zum mindeſten nicht leichter, als früher der Kampf gegen die Reaktion, die augenblickliche Einſeitigkeit von links her zu bekämpfen, aber auch nach der Seite der Reaktion hin die Augen offen zu halten, damit wir endlich aufhören, zum Schaden Deutſchlands und zum Nutzen unſerer Gegner zwiſchen Reaktion und Revolution hin und her zu gondeln; wir müſſen aus beidem heraus und zur Evolution kommen. Die Mittel aber, zu dieſem Ziele zu gelangen, können weder reaktionärer noch revolutionärer Art ſein, ſonſt för⸗ dern ſie entweder die eine oder die andere Seite und ſchwächen den Liberalismus ſelbſt. 5 Es müſſen liberale, und zwar im weſentlichen die folgen⸗ den ſein: Es gilt, beide Bewegungen, beide Richtungen in der Ver⸗ antwortung zu halten, weder die eine noch die andere grund⸗ ſätzlich in die Oppoſition zu ſchieben, und a es gilt, in der praktiſchen Arbeit auf allen Gebieten den Ausgleich der Gegenſätze, der Intereſſen zu erſtreben, wie uns das in der Außenpolitik gelungen iſt, wo unſer Führer weder einſeitig Politik der Vorſicht, noch einſeitig der Kühnheit, ſondern eine zweckentſprechende Miſchung bei⸗ der treibt und damit Deutſchland wieder zu Anſehen ver⸗ holfen hat, aber auch erreicht hat, daß der nationale Liberalis⸗ mus der von faſt allen Kreiſen anerkannte Führer der deut⸗ ſchen Außenpolitik iſt. 5 Darum die Augen aufgemacht nach beiden Seiten hin; won beiden droht die Gefahr der Einſeitigkeit, der Erſtarrung in abwechſelnder Stärke. Vom Liberalismus wird es ab⸗ hängen, ob die Fruchtfolge für Deutſchland lautet: Reaktion, Revolution, Reaktion oder Reaktion, Revolution, Evolution. 5 Und da ſoll er heute keine Bedeutung mehr haben, ſoll er ſich überlebt haben? Es ging bergab, weil er nach ſeinem Siege über die Reaktion nicht gewahrte, daß im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts auch von der anderen Seite her die Gefahr der Einſeitigkelt und Erſtarrung herauf⸗ gog, und weil er, als er ſie erkannte, nicht liberale, ſondern reaktionäre Mittel anwendete oder ihre Anwendung duldete. Er wird nur an Macht zunehmen, wenn er dieſe frühe⸗ ren Fehler klar erkennt und vermeidet, nicht in der Anleh⸗ nung an die eine oder die andere Seite, ſondern in Auf⸗ lehnung gegen beide Seiten hin, gegen alle, von denen Einſeitigkeit und Erſtarrung droht oder drohen könnte, ſeine Aufgabe ſteht, und nicht reaktionäre Mittel gegen Sozialiſten und Demokraten und demokratiſch⸗ſozialiſtiſche gegen Reaktionäre, ſondern liberale Mittel gegen beide anwendet. 5 Erziehung zuVerantwortungsbewußtſein durch Heranziehung zu poſitive er Mitarbeit und Aus⸗ gleich der Gegenſätze, der Intereſſen. Der Kampf gegen die Induſtrieſpionage Die Reichstags fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei hat folgende Interpellation im Deutſchen Meichstag eingebracht: In einem ſeit Ende Juni d. J. bei dem Landgericht Frankenthal ſchwebenden Strafverfahren gegen Hell⸗ mann und Genoſſen, das ſich gegen drei frühere Laboranten der.⸗G.⸗Farbeninduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft und einen in deren Oppauer Werk längere Zeit beſchäftigten Iſolierer als Angeſchuldigte richtet, iſt durch das übereinſtimmende Ge⸗ ſtändnis zweier Angeſchuldigter ermittelt worden, daß Beamte der Sureté(der geheimen franzöſiſchen Polizei im besetzten Gebiet) dauernd bemüht ſind, von wichtigen und neuen chemiſchen Verfahren, mit denen die J. G. Farbeninduſtrie⸗ Aktiengeſellſchaft und andere Unternehmen zurzeit ſich beſchäf⸗ (tigen, eingehende Kenntnis zu erlangen. Es beſteht für dieſe Induſtrieſpionage ein beſonderer Dienſt, deſſen Leiter mit militäriſchen und anderen Dienſtſtellen des franzöſiſchen Be⸗ Die Beamten dieer⸗ Sureté verſuchen ſich an Arbeiter und Angeſtellte der⸗ jenigen Werke, gegen welche die Induſtrieſpionage ſich richtet, heranzumachen. Die Spionage erſtreckt ſich in der Hauptſache auf die beſonders wichtigen neueſten Entdeckungen auf dem Gebiete des Kohleverflüſſigungsverfahrens und des Hochdruck⸗ verfahrens. f. Es iſt bekannt, welch außerordentlich hoher Wert für die deutſche Volkswirtſchaft gerade in dieſen neueſten wiſſenſchaft⸗ lich techniſchen Arbeiten der deutſchen chemiſchen Induſtrie ruht. Wenn alſo die franzöſiſche Regierung erklärt, die Be⸗ ſetzung des Rheinlandes diene ihr nur als ein Pfand für die Erfüllung des Dawesplanes, ſo beweiſt das Verhalten der Sureté in dieſem Falle, daß im Rheinlande weit darüber hinausgegangen und die Machtſtellung dort dazu benutzt wird, um der deutſchen Wirtſchaft ſchwerſten dauernden Schaden zu⸗ zufügen. Was gedenkt die Reichsregierung gu tun, um an maßgebenden Stellen dahin zu wirken, daß eine weitere Fort⸗ ſetzung der von Beſatzungsbehörden im beſetzten Gebiet aus⸗ geübten Spionage alsbald unterbunden wird“? ——— Die amerikaniſch⸗engliſchen Beziehungen In London fand anläßlich der Feier des Dankſagungs⸗ ages ein Eſſen in der amerikaniſchen Kolonie ſtatt, zu dem außer Baldwin auch die meiſten Botſchafter erſchienen waren. Der amerikaniſche Botſchafter Hpughton hielt eine Rede über die engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen, in der die ſtarke engliſch⸗amerikaniſche Annäherung der letzten Zeit zum Ausdruck kam. Houghton erklärte, die Anweſenheit Bald⸗ wins ſei als eine Freundſchaftsgeſte zu betrachten, dazu be⸗ ſtimmt, über den Kreis der Anweſenden hinaus zu reichen. Das amerikaniſche Volk ſei gewillt, die Beziehungen zu Eng⸗ land noch enger zu geſtalten. In Augenblicken politiſcher Meinungsverſchiedenheiten der Regierungen habe das amerikaniſche Volk immer aufbe⸗ gehrt gegen die erſchreckende Möglichkeit, daß ſich beide Völker von einander entfernen könnten. Er glaube, daß kein Volk je die Abſicht haben werde, dem anderen bewußt ein Unrecht zu tun oder es zuzulaſſen, daß dieſes Unrecht von dritter Dann würdigte der Botſchafter noch⸗ [Nothilfe gegeben. hat ihr das Stigma einer Streikbrechertruppe anzu⸗ Parleipolitiſche Debatte im Reichstag ( Berlin, 30. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei faſt jeder Etatsrede hat es einen Kampf um die Techniſche Es war eine der erſten Taten des neuen Reichsinnenminiſters, daß er zum Schlag gegen die Teno ausholte, die in den 9 Jahren ihres Beſtehens viel für die Sicherſtellung der lebensnotwendign Betriebe geleiſtet hat, und es gab Zeiten, in denen die Regierungsſozialiſten dieſe Hilfe nicht ungern geduldet haben. Die Stürme ſind vorüber, der Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan. Die Sozialdemokratie hat von Jahr zu Jahr in immer heftigeren Angriffen und Vorſtößen gegen die Teno mit den Kommuniſten gewetteifert, heften verſucht. Severings Ankündigung auf der Ham⸗ burger Gewerkſchaftstagung, daß er im kommenden Etat keine Mittel mehr für die Teno einſetzen werde, war eigentlich nur das Schlußglied in dieſer Kette. Geſtern, da er ſeine Haltung vor dem Reichstag zu rechtfertigen hatte, machte er keine Mördergrube aus ſeinem Herzen. Die Deutſch⸗ nationalen, die als Interpellanten gegen ihn auftraten, ließen ihn durch Herrn Berndt der Diktatur und des Verfaſſungs⸗ bruches zeihen. Aber alle Argumente, die der deutſchnationale Redner für die Notwendigkeit eines Fortbeſtehens der Tech⸗ niſchen Nothilfe anführte, prallten an dem Miniſter ab. Er erklärte unumwunden, daß er die volle Verantwortung für ſein Vorgehen übernehme, daß er damit nicht gegen einen Kabinettsbeſchluß verſtoßen habe, und daß man ihn auch keiner Verfaſſungsverletzung bezichtigen könne, da ihm das Recht zu⸗ ſtünde, ſeinen Etat nach eigenem Ermeſſen aufzuſtellen. Das iſt inſofern richtig, als es ſich ja zunächſt nur um den Entwurf handelt und es am Ende beim Reichstag liegt, die Wiederein⸗ ſetzung der von Severing geſtrichenen 2 Millionen zu ver⸗ langen. Während der nur kurzen Miniſterrede ging es ziemlich tumultuariſch im Saale zu. Von rechts und von links, von den J3n der Kammer In der Kammerſitzung am Donnerstag ſprach der links⸗ republikaniſche Abg. Plandin in ähnlichem Sinne wie vorgeſtern Fabry. a Der Abgeordnete behauptete, daß Deutſchland mit allen Kräften einen Revanchekrieg vorbe⸗ reite. Im Rheinland würden ſtrategiſche Bahnlinien, Straßen, Flug⸗ und Autolinien angelegt, die ganz ſicher nicht für den friedlichen Verkehr beſtimmt ſeien. Die franzöſiſche Grenze dagegen ſei einer Invaſion geöffnet. Es ſei daher für Frankreich eine nationale Pflicht, die Befeſtigungen an der Oſtgrenze mit allem Eifer zu fördern. Der ſozigliſtiſche Abg. Renaudel ſprach dagegen in wefenklich anderem Sine! Er erktärte, die Sozialiſten ſeien im Gegenſatz zu den Kommuniſten für die Landesverteidi⸗ gung, ſeien aber der Anſicht, daß eine blinde Rüſtungs⸗ politik nur zum Kriege führen könne. Der Redner forderte zum Schluß die Zurückperweiſung des ganzen Mili⸗ tärbudgets an die Armeekommiſſion. Als darauf Finanzminiſter Chéron die Ver⸗ trauensfrage namens der Regierung ſtellte, ſchlug Renaudel vor, die Sitzung zu ſuspendieren, damit die Abge⸗ ordneten beraten könnten. Als auch hierüber Cheéron die Vertrauensfrage ſtellte, wurde ſchließlich der Antrag Renau⸗ del mit 385 zu 195 Stimmen abgelehnt. Die Regierungsmehrheit hat damit eine weitere Stärkung erfahren.. Der Talbeſtand des Hochverrats Die Regierungsparteien haben im Reichstag einen ge⸗ meinſamen Antrag eingebracht, der eine neue Formulie⸗ rung des Tatbeſtan dess des Hochverrats im neuen Strafgeſetzentwurf bezweckt. Nach dem Antrag ſollen auch die bisher nicht zu ahndenden Vorbereitungsmaßnah⸗ men des Hochverrats erfaßt werden, und zwar ſoll mit fünf Jahren Zuchthaus beſtraft werden, wer einen Hochverrat mit anderen verabredet oder zur Vorbereitung eines Hochverrats mit einer ausländiſchen Regierung in Be⸗ ziehungen tritt. Was unter Vorbereitung zum Hochverrat zu verſtehen iſt, darüber heißt es im Antrag:„Mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren wird beſtraft, wer zur Vorbereitung eines Hochverrats: 1. Mannſchaften ſammelt, zu ſammeln ſucht, ein⸗ übt oder bereit hält, 2. Perſonen zur Uebernahme vor leiten⸗ den Stellungen im Staate zu gewinnen ſucht, 3. Geld, Waffen, Schießbedarf, Sprengſtoff, Verkehrsmittel oder Einrichtungen zur Uebermittlung von Nachrichten ſich verſchafft, bereithält oder verteilt, 4. Verbrechen der aufgezählten Art planmäßig vorbereitet. Ebenſo wird beſtraft, wer in ſonſtiger Weiſe den Entſchluß, einen Hochverrat zu begehen, durch Handlungen betätigt und ſeine Ausführung unmittelbar vorbereitet. Als Hochverrat gilt nur ein beſtimmtes, in ſeinen Zielen und Plänen erkennbares hochverräteriſches Unternehmen. Wer mit Aufgaben zur Unterſtützung des Staates betraut iſt und dabei hochverräteriſche Beſtrebungen fördert, ſoll mit Gefäng⸗ nis beſtraft werden.“ In den nächſten Tagen werden—wie wir erfahren— interminiſterielle Beſprechungen über den Begriff des Landes⸗ verrats ſtattfinden. Anwetter in Frankreich V Paris, 30. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ob⸗ ſchon der Sturm, der in ganz Frankreich Unheil anrichtete, ſich nach und nach gelegt hat, hält das ſchlechte Wetter an. Aus den Berggegenden des Landes werden Schneefälle gemeldet. Der Col de Faueille, über den die Straße von Paris nach Genf führt, iſt durch eine 80 em hohe Schneeſchicht geſperrt. In Pon⸗ tarlier wird eine Schneehöhe von 30 em verzeichnet. In den Pyrenäen mußte der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Ville franche und Bourg⸗Madamme eingeſtellt werden. Andererſeits haben die ausgiebigen Regengüſſe zu einem An ſchwel⸗ lender großen Flüſſe Frankreichs geführt. Die arne 8 iſt bereits an verſchiedenen Orten über die Ufer getreten und auch die Seine iſt in ſtarkem Steigen begriffen. Für und gegen die„Teno“ Deutſchnatibalen und Kommuniſten wurde Severing dauerd durch Zwiſchenrufe unterbrochen, auf die er aus dem Stegreif erwiderte. Es entſpann ſich ſolcher Art ein ſehr heftiger Dis⸗ kurs, an dem ſich ſchließlich auch noch die Natlonalſozialiſten beteiligten, als Herr Severing auf die Organiſationen an⸗ ſpielte,„die ſich den gewaltſamen Umſturz der Verfaſſung zum Ziel geſetzt haben“. Natürlich war der Miniſter vorſichtig genug, ſich eine genauere Definition nicht entlocken zu laſſen. Seine Rede klang ziemlich unverhüllt in die Forderung aus:„Alle Macht den Gewerkſchaften“. Die Deutſchnationalen beantworteten die Erklärung des Miniſters mit der Einbringung eines Mißtrauens⸗ antrags. In der Debatte zeigte es ſich dann, daß außer den Sozialdemokraten und Kommuniſten, die natürlich für die ſofortige Auflöſung der Teno ſind, das Haus die Aufrecht⸗ erhaltung der Nothilfe wünſcht. In der Tat iſt, wie von volksparteilicher Seite betont wurde, noch immer mit der Wiederkehr kriſenhafter Zuſtände zu rechnen. Eine Lanze für die Teno brach auch der frühere Innenminiſter, der Demokrat Dr. Külz, der im Gegenſatz zu Severing mit allem Nachdruck unterſtrich, daß die Techniſche Nothilfe keine privat⸗ wirtſchaftliche Kampftruppe, ſondern eine„im öffentlichen Intereſſe bereitgehaltene ſtaatliche Kontrollorganiſation“ ſei. Bei dieſer Einſtellung hätte von rechtswegen die Entſcheidung des Reichstags gegen den Miniſter ausfallen müſſen. Aber es kam nicht zur Abſtimmung des deutſchnationalen Antrags, der in dem neuen Etat den gleichen Betrag wie im Vorjahr für die Teno eingeſetzt wiſſen will. Die Demokraten bean⸗ tragten die Ueber weiſung an den Ausſchuß, und die Volkspartei zeigte„Koalitionsgeiſt“ und ſchloß ſich dem Antrag an, für den ſich dann auch eine Mehrheit fand. 5 Ueber die Mißtrauensvoten— es iſt inzwiſchen auch ein kommuniſtiſches eingegangen— gegen Severing ſoll heute ab⸗ (geſtimmt werden. Flanzöſiſche Verleumdungen gegen Deulſchland Völkerbundsrat in Lugano Berlin, 30. Nov.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Dezembertagung des Völkerbundsrates wird, woran kaum noch zu zweifeln iſt, nach Lugano verlegt werden. Dieſe Ver⸗ legung iſt, wie wir hören, die Folge eines Meinungsaus⸗ tauſches zwiſchen Chamberlain, Briand und Streſemann, die alle miteinander den gleichen Wunſch hatten, das um dieſe Jahreszeit beſonders unfreundliche Genfer Klima aus ge⸗ ſundheitlichen Rückſichten zu meiden. Die endgültige Ent⸗ ſcheidung iſt zwar noch nicht erfolgt, Herr Procope iſt vor⸗ läufig nur erſt gebeten worden, das Weitere zu veranlaſſen. Er wird formaliter alſo noch die Zuſtimmung der anderen Ratsmitglieder einzuholen haben, ehe er die Borbereitungen für die Ueberſiedlung nach Lugano trifft. In Wirklichkeit aber hat man, wie wir glauben möchten, mit dieſen Vorberei⸗ tungen bereits begonnen. Die Sitzung ſelber wird freilich kaum viel Intereſſantes bieten. Die deutſch⸗polniſchen Differenzen in Oberſchleſien ſind ja inzwiſchen ſchon durch Calonder beglichen worden, der ungariſch⸗rumäniſche Optantenſtreit wird kaum noch auf das Programm kommen, da beide Staaten nunmehr in direkten Verhandlungen die Angelegenheit aus der Welt zu ſchaffen trachten. Bliebe alſo nur der ewige polniſch⸗litauiſche Handel. Immerhin wird dieſer Ratstagung ſchon um des⸗ willen eine beſondere Bedeutung beizumeſſen ſein, weil auf ihr die drei führenden Außenminiſter Europas nach langer Friſt wieder einander begegnen. Letzte Meldungen Franzoſen verhaften deutſche Beamte — Mainz, 30. Nov. Die Franzoſen verhafteten vier Beamte des Reichsvermögensamtes wegen angeblicher Spio⸗ nage gegen Frankreich. f Schwerer Raubüberfall — Recklinghauſen, 30. Nov. Hier wurde geſtern der Rei⸗ ſende Haaſe aus Herten, der für ſeine Firma Gelder baſſiert hatte, von zwei Räubern überfallen, bewußtlos geſchlagen, Später konnte ſich der wieder zum Bewußtſein gekommene Reiſende befreien und die Polizei verſtändigen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Selbſt geſtellt — Kaſſel, 90. Nov. Der Direktor des hieſigen Ufa⸗Thea⸗ ters, Hauptmann a. D. Schotthauer, der nach Unter⸗ ſchlagungen und Fälſchungen nach der Reichshauptſtadt ge⸗ flüchtet war, ſtellte ſich geſtern der Kriminalpolizei. Er wurde in Haft genommen. ü Fener auf einem Gute— Eine Frau vor Schreck geſtorben s — Halle, 29. Nov. Auf dem Gute Lettin brannte geſtern eine Scheune und ein Kuhſtall nieder. In der Scheune befanden ſich 1200 Zentner Stroh und 1200 Zentner Klee; mitverbrannt ſind landwirtſchaftliche Maſchinen und Klein⸗ vieh. Eine Frau erlitt vor Schreck einen Herzſchlag. Das Feuer entſtand durch Kurzſchluß. 5 Die„Pommern“ geborgen — Paris, 29. Nov. Aus Granville wird gemeldet, daß das deutſche Schulſchiff„Pommern“, das bekanntlich ſeit Tagen beſatzungslos im Kanal trieb, geſtern von einem Bergungs⸗ dampfer in den Hafen von Granville eingeſchleppt werden konnte. Der Sturm an der franzöſiſchen Küſte hat nachgelaſſen und iſt einer Kälteperiode gewichen. An der belgiſchen Küſte dagegen haben die Stürme geſtern an Stärke wieder zuge⸗ nommen. Schiffsunfälle auf einem amerikaniſchen Fluß 2 Bogota, 29. Nov.(United Preß.) Bei einem Schiffs⸗ unglück auf dem Magdalen⸗Fluß ertranken 7 Per ⸗ ſonen, während drei noch vermißt werden. Man befürchtet aber, daß ſie ebenfalls ums Leben gekommen ſind. Das Flußbobt„Tereſita“, auf dem ſich der Unfall ereignete, großer Anſtrengungen der Beſatzung ging das Schiff unter. * beraubt und mit einer Wäſcheleine an einen Baum gebunden. 1 — f erlitt auf der Reiſe nach Baranquilla Schiffbruch und trotz 2 1 l e a ee e „ Keen A e e nn re een.„ . ne 8 eee — 12 D ene. — aa ll eee eee ee eee 7 3 4 Freitag, den 30. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 558 7. Seite. Städͤtiſche Nachrichten Mannheim im Licht Die letzten Vorbereitungen Wer geſtern einen Gang durch die Lichtſtraßen unter⸗ nahm, konnte ſeſtſtellen, daß überall fieberhaft an der In⸗ ſtallation der Faſſaden beleuchtung der Ge⸗ ſchäftshäuſer gearbeitet wurde. In den Abendſtunden waren die Arbeiten ſchon ſo weit vorgeſchritten, daß verſchie⸗ dentlich die Lichteffekte aufflammen konnten. Soviel war geſtern ſchon feſtzuſtellen, daß die führenden Geſchäfte in der Ausſchmückung der Faſſaden und der Schaufenſter nicht hinter der Illumination zurückſteßen werden, die der Verkehrsverein veranſtaltet. Auf Einzelheiten werden wir morgen zurück⸗ kommen. Es iſt notwendig, darauf hinzuweiſen, daß bei einem Beſichtigungsgang die großen weißen Pfeile zu beachten ſind, die die Wegrichtung angeben. Nur wenn ſich alles an die Verkehrsregelung hält, kann bei dem zu er⸗ wartenden Maſſenandrang in den Lichtſtraßen damit gerechnet werden, daß keine Stockung eintritt. Die Beflaggung der Privathäuſer, zu der wir aufforderten, hat einge⸗ ſetzt, aber ſo zaghaft, daß wir nochmals rufen müſſen: Fah⸗ nen heraus! Die Straßenbahn hat ſich bereits mit Fähn⸗ chen geſchmückt. Feſtbeleuchtung im Nibelungenſaal Das ſonntägliche Nibelungenſaal⸗Gaſtſpiel des groß⸗ ruſſiſchen Nationalorcheſters mit dem gänzlich neuen Programm ſeiner ruſſiſchen und urwüchſigen, wirklich volkstümlichen Muſik⸗, Chorgeſangs⸗ und Tanzdarbie⸗ tungen wird in der Feſtbeleuchtung des großen Licht⸗ balls ſtattfinden. * * Betriebsunfall. Ein 26 Jahre alter Taglöhner, der in einem Betrieb am Neckarauerübergang einen Bruch des rechten Knöchels erlitt, wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * 25jähriges Dienſtjubilanm. Am morgigen Samstag kann Rechnungsoberinſpektor Heinrich Loosmann, Kaſſen⸗ vorſtand beim ſtädt. Krankenhaus, auf eine 25 jährige Tätig⸗ keit bei der Stadtverwaltung zurückblicken. Annötige Ausdehnung der Krankenverſicherung Die Geſamt⸗Verbände des deutſchen Mittelſtandes proteſtieren Der Reichsausſchuß der deutſchen Mittel⸗ ſchicht, dem der Reichsverband des deutſchen Handwerks, die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, das Schutzkartell deutſcher Geiſtesarbeiter, der Reichsſchutzverband frü Handel und Gewerbe und der Zentralverband deutſcher Haus⸗ und Grunbdbeſitzervereine mit insgeſamt 43 Unter⸗ gruppen aus dem deutſchen Mittelſtand angeſchloſſen ſind, hat noch vor dem Zuſammentritt des Reichstags eine beachtliche öffentliche Erklärung an Reichsregierung, Reichsrat und Reichstag gerichtet. In dieſer Erklärung wendet ſich der Reichsausſchuß gegen die vom Hauptverband der deutſchen Ortskrankenkaſſen erhobene Forderung, bei der Reform der Reichs verſicherungsordnung die Pflichtgrenze für die Krankenverſicherung bis zu 6000 RM. Jahres⸗ arbeitsverdienſt zu erhöhen und des weiteren auch Selb⸗ ſtändige und freie Berufe bis zu einem gleichhohen Jahreseinkommen dem Kaſſenſyſtem zu unterwerfen. Der Reichsausſchuß macht geltend, daß durch eine derartige Er⸗ weiterung der Sozialverſicherung Wohltat zur Plage gemacht werde. Bewährte freiwillige Einrichtungen würden zerſtört, die perſönliche Verantwortung geſchwächt und der lebenswich⸗ tige Berufsſtand der Aerzte geſchädigt. Außerdem fiele burch das Syſtem der Krankenkaſſen, in denen hauptſächlich die Gewerkſchaften herrſchen, der größte Einfluß, die Auf⸗ ſicht und die Verwaltung in der geſetzlichen Krankenver⸗ ſicherung, ſolchen Berufsgruppen zu, von denen volles Ver⸗ ſtändnis für die eigenartigen Lebensnotwendigkeiten der ge⸗ werblich und geiſtig tätigen Mittelſchicht nicht erwartet wer⸗ den kann. Hoffentlich beachtet der Reichstag dieſe Warnung, die ihm hier von der Vertretung des geſamten Mittelſtandes zugeht. ** Moderne Verkehrs-Reklame Der Verband Deutſcher Reklamefachleute E. V. veranſtaltete geſtern abend in der Handelshochſchule einen Lichtbilder⸗Vortragsabend über„Mo⸗ derne Verkehrs reklame“. Vortragender war Gene⸗ raldirektor Proſt vom Städte⸗Reklame⸗Konzern Frankfurt am Main. Nach den Ausführungen des Redners iſt das Plakat die älteſte und bekannteſte Verkehrsreklame. Das Moderne in der Plakatwerbung beſteht darin, daß ſeit einem Jahr ein Normalformat geſchaffen und Künſtler und hervor⸗ ragende Graphiker dadurch veranlaßt wurden, das künſt⸗ leriſche Niveau des Plakates zu heben. In Bezug auf das Plakatweſen iſt namentlich die Schweiz vorbildlich. Der Verband Deutſcher Reklamefachleute hat für Deutſchland nun ebenfalls ein beſtimmtes Format heraus⸗ und zur Durchfüh⸗ rung gebracht. Dieſes normaliſierte Plakat hat die Größe von 60:84. Damit ſoll aber keinerlei Uniformierung des Plakatweſens verbunden ſein. Das nächſte Werbemittel in der modernen Verkehrs⸗ reklame iſt die Straßenbahn. In anderen Ländern, wie z. B. der Schweitz, in Italien und vor allem in Amerika, iſt dieſe Art der Reklame nichts Neues. Zuerſt verwendete man die Abziehbilder, dann ſuchte man nach neuen Effekten, wobei auch das Licht in den Dienſt der Straßenbahnreklame ge⸗ ſtellt wurde und man ſogen. Leuchtſchilde verwendete. Eine weitere Neuerung iſt die Anwendung von Metall⸗ rahmen mit Glasſcheiben. Die Kandelaberreklame in Mannheim bezeichnet Redner direkt als vorbildlich. Dieſe kam ebenfalls etwas ſpäter nach Deutſchland, weshalb bei ihrer Anwendung alle Errungenſchaften auf dieſem Gebiete nutzbar gemacht werden konnten. Zur neueſten und modernſten Reklame gehört die Lichtreklame. Von dem Elektrographenapparat, der auch in Mannheim an⸗ gewandt wurde, ging man zu dem Wanderſchriften⸗ Apparat über. Auf dem Broadway in Newyork ſind dieſe Apparate oft 3 und 4 Stockwerke groß. Aber es ſind keine Kollektivanzeigen. Die Wanderſchrift wird dort Tag für Tag geändert und mit neuen Schlagwörtern und Bildern ver⸗ ſehen, damit das Intereſſe des Leſers an dieſer Reklame ſtets wachgehalten wird. Die Dächer, auf der die Lichtreklame in Amerika zu ſehen iſt, werden ungeheuer teuer vermietet. Die Einſtellung der Amerikaner zu dieſer Reklame liegt in ihrem Lande begründet. Ein Arbeiter iſt dort lieber 10 und 16 Stunden im Tage beſchäftigt als nur 8 wie in Deutſch⸗ land. Der Amerikaner will 10 Jahre lang angeſtrengt ar⸗ beiten, um ſein Leben dann in Ruhe zu genießen. Er will vor allem ſein Auto haben. In dem Augenblick, wo in Amerika die Sonne untergeht, ſind die Straßen bevölkert. Die meiſten Geſchäfte ſind nachts hindurch geöffnet. Man kann ſich um 3 oder 4 Uhr morgens ſogar noch Gemüſe kau⸗ fen. Die Lichtreklame wird auch ſtark für politiſche Zwecke benützt. Der Vortragende ſchilderte ſodann ſeine Wahrnehmungen in Amerika, namentlich in Bezug auf die Verkehrsreklame. Bei dem Kongreß der amerikaniſchen Reklamefachleute waren 50 Deutſche anweſend. Dieſen ſei es auch gelungen, den Kongreß für das nächſte Jahr nach Deutſchland zu brin⸗ gen. In Amerika weiß jeder Menſch, daß der Aufſchwung der amerikaniſchen Wirtſchaft nur der Reklame zu ver⸗ danken iſt. N 35 5 Der inſtruktive Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. In der ſich anſchließenden Aussprache drehte es ſich hauptſächlich um das normaliſterte Plakat. ch. Beranſtaltungen Weihnachtsmeſſe des Otts⸗Perl⸗Bundes Im vergangenen Jahre fand in den Tagen vom 4. bis 9. Dezember die erſte Weihnachtsmeſſe des Otto Perl⸗Bundes zugunſten der Krüppelhilfe ſtatt. Die Meſſe fand bei der hie⸗ ſigen Bevölkerung großen Anklang und wurde auch zur Zu⸗ friedenheit des Otto Perl⸗Bundes und der Ausſteller ohne jeden Mißklang zu Ende geführt. Auch in dieſem Jahre ſoll nun dieſelbe Veranſtaltung in der Zeit vom 4. bis 9. Dezbr. in den Sälen des Kaſino am Marktplatz ſtattfinden. Als gutes Vorzeichen für das Gelingen der diesjährigen Weih⸗ nachtsmeſſe dürfte die Tatſache dienen, daß die meiſten aus⸗ eee eee Mar Pallenberg im Nationaltheater Erſter Abend: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk Als im Sommer die Heidelberger Feſtſpiele Max Pallen⸗ berg auf den kurpfälziſchen Schild gehoben hatten, da wurde ber Vorſchlag gemacht, den Heiligenberg am rechten Neckar⸗ ufer in„Pallenberg“ umzutaufen. Pallenberg proteſtierte noch am Bahnhof; er ſei kein Heiliger. Aber ſein Schwejk, mit dem er geſtern ſein mehrabendliches Mannheimer Gaſt⸗ ſpiel begann,— das iſt einer. Der Ritter von der Sankta Simplizitas, der Heiligen Einfalt. Man kümmere ſich nicht viel um die Vorgeſchichte dieſer Bühnengeſtalt; gewiß war der Schwejk ein„Original“, genau wie ſein Dichter. In der Dunkelkammer Piscators wurde er zum Film⸗ und Bühnenſtück entwickelt nach dem Stil„Hoppla, wir leben“. Politiſche Propaganda, Bumbum, großes Ge⸗ ſchrei,— das war der Piscator⸗Stil; er hat eine niedliche Pleite gemacht. Aber wie ein Phönix aus der Aſche erhob ſich daraus Max Pallenbergs braver Soldat Schwejk und zieht jetzt, gereinigt von der Revolverakrobatik Piscators, durch die deutſchen Lande. * Er iſt unbeſchreiblich. Max Brod, der Dichter mit dem tſchechiſchen Herzen und dem deutſchen Gemüt ſtand nicht um⸗ ſonſt an ſeiner Bühnenwiege. Hans Reimann, der Erfinder des Saxophons, der Spaßvogel, dem es jedoch auch heilige Dinge gibt, mag bei dieſer Bühnenbearbeitung des Haſek'ſchen Romans die knappe Situatlonskomik geſtellt haben. So kam ein Stück zuſammen, das einer Ballade in fünfzehn Strophen gleicht. Die Ziehharmonikamuſik klingt deshalb ſehr gut dazu. Das Beſte, das Allerallerbeſte an dem Stück iſt jedoch die Tatſache, daß Pallenberg einen ganzen Abend lang überhaupt nicht von der Bühne herunterkommt. Man kann ihn einmal ſo recht nach Herzensluſt auskoſten, muß ſich keine uninter⸗ eſſanten Szenen anſehen, ſondern weiß: nur ein paar Augen⸗ blicke, dann iſt er ſchon wieder da. Unſer größter Komsßdiant. Beim Theater heißt Komödie alles, auch ein Trauerſpiel; denn im Grunde ſind tragiſch und komiſch nur zwei Gegenſätze der Theaterzettel, in der großen Bühnenkunſt wachſen ſie zu⸗ ſammen. Bei Pallenberg iſt das ſo; ſeine Komik liegt darin begründet, daß er tief, tief tragiſch wirken kann. Manchmal wiſſen wir bei ihm nicht, ob wir lachen oder weinen ſollen; dann lachen wir unter Tränen. Das iſt die Wirkung eines echten Komödianten; und weil es keinen zweiten mehr in dieſer Art auf der deutſchen Bühne von heute gibt, deshalb muß man Pallenberg den Superlativ ſchon nachſagen. 8 Sie nennen den Schwejk einen Idioten, ein Blödling. Beim erſten Blick wiſſen wirs: das iſt er nicht. Unter der Schafwolle ſeines Kruſelhaares verbirgt ſich etwas ganz anderes: eben jene heilige Einfalt, die auch in Shakeſpares Schäfergeſtalten lebt. Zum Kruſelhaar gehören die herrlichen Schweinsohren, die wunderbare Naſe, die wie eine Sprung⸗ ſchanze in die Welt ragt, die brauenloſen Aeuglein, und das wichtigſte Requiſit der Pallenberg'ſchen Mimik: der Mund mit dem Anhängſel ſeines Kinns, aus dem die Worte hervor⸗ kullern wie aus einem unverſiegbaren Reſervoir.. 8 So ausgerüſtet zieht Schwejk⸗Pallenberg in ſeinen Krieg. Was er dabei ſo im Vorübergehen in Nebenſätzen erledigt, das iſt, um Bände damit zu füllen. Wie er ſich aber umgibt mit dem Oelmantel ſeiner Einfalt, an der alle Sturzbäche und Wäſſerlein der ihn bebrängenden Welt herunterlaufen, ohne auch nur ſeinem Rheuma zu ſchaben, das iſt ſo einzig, ſo un⸗ beſchreiblich, daß man nur ſagen kann: ſchaut euch das an! Wie er den Krieg erfährt, mit ſeiner wunderbaren Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, verhaftet wird, zum Militär geht, im Lazarett liegt, vom Arzt vernommen wird, das bedeutet eine Steigerung nach der anderen. Und wie er ſeinem neuen Leutnant einen Hund erſchwindelt, wie ſchlau, wie gut, wie menſchlich, das gehört in jenes Reich, in dem die Eulenſpiegel und Don Qutxote als unveräußerliches Menſchheitsgut leben. Schwefk im Zug mit der Notbremſe, bei den Spionen⸗ ſchnüfflern, an der Front, wo er einen Feldwebel zur Strecke bringt: unvergleichlich. Man freut ſich auch über einige gute Mitſpieler, von denen Robert Garriſon zuoberſt zu nennen iſt; mit einer herzlichen Begrüßung an der Stätte ſeines früheren Wirkens. Ferner gibt Heinrich Fuchs einen herr⸗ lichen k. k. Oberleutnant.— Das Mannheimer Publikum haben wir lange nicht ſo geſehen wie geſtern abend. In einem einzigen Rauſch des komödiantiſchen Vergnügens. Des Bei⸗ falls war am Schluß kein Ende. Dr. K. ſtellenden Firmen vom vorigen Jahre auch für die kommendt Weihnachtsmeſſe bereits Plätze belegt haben. Auch für dis Unterhaltung während der ganzen Weihnachtsmeſſe haben eine Reihe Mannheimer Künſtler ihre Mitwirkung zugeſagt⸗ Es ſei noch beſonders bemerkt, daß dieſe Veranſtaltung kein privates Unternehmen iſt. Mandolinen⸗Orcheſter Mannheim Ein volles Haus im wahren Sinne des Wortes hatte der am Samstag abgehaltene Volkstümliche Muſik⸗ und Lieder⸗Abend des Mandolinen⸗Orcheſters Mannheim unter Leitung des Herrn H. Ellinger im Saale des Ballhauſes zu verzeichnen. Dem Verein war es gelungen, Frl. Paula Krampf(Mezzo⸗Sopran) und de hier bekannten Geſangverein„Eintracht“ zur Mitwirkung zu gewinnen, wodurch das Konzert an Intereſſe gewann. Bei dem ſchneidig zum Vortrag gebrachten Eröffnungsmarſchs konnte man ſchon beobachten, mit welcher Luſt und Liebe dis wackere Spielerſchar bei der Sache war. Aus den Reihen der Darbietungen iſt beſonders die Fantaſie aus der Oper„Frei⸗ ſchüütz“ von Weber hervorzuheben, die infolge ihrer ſauberen muſikaliſchen Ausführung eine Glanzleiſtung war und die, wie auch alle übrigen Stücke, einen ſtürmiſchen Applaus her⸗ vorrief und das Orcheſter mit ſeinem bewährten Dirigenten zu einer Zugabe nötigte. Nicht minder großen Beifall ernteten die geſanglichen Darbietungen von Frl. Paula Krampf mit ihrem gutgeſchulten Mezzo⸗Sopran, wie auch die ſchön ge⸗ ſungenen Lieder des Geſangvereins„Eintracht“, mit Mando⸗ linen⸗Orcheſterbegleitung. Ein ſich dem Konzerte anſchließen⸗ der flotter Ball bei gutbeſetztem Tanzorcheſter ſchloß den ſchön verlaufenen Abend. K. I. Der 110er⸗Verein hielt dieſer Tage einen Kameradſchaftsabend ab, der ſich reger Beteiligung erfreute. Auch von der Ortsgruppe Heidelberg waren zahlreiche Kameraden erſchienen, da der verſprochene Vortrag des letzten Feldkommandeurs des Heidelberger Bataillons, Major Schede, eine beſondere Zugkraft hatte. Auch die Offiziersvereinigung des Regi⸗ ments war vertreten. Major Schede berichtete über die Heeresfachſchulen. Der Redner beleuchtete die Für⸗ ſorge der Reichswehr für ihre nach 12jähriger Dienſtzeit aus⸗ ſcheidenden Soldaten, die durch fachmänniſche und allgemein⸗ bildende Ausbildung in 9 Schulſtufen zu Abſchlußprüfungen vorbereitet werden, die ihnen die Möglichkeit zum Eintritt in einen Zivilberuf eröffnen. Gehobene Beamtenſtellen oder Selbſtändigkeit als Handwerksmeiſter oder Landwirt ſins das Ziel. Die Ausführungen des Redners waren beſonders wertvoll für die Väter, die beabſichtigen, ihre Söhne in die Reichswehr zu ſchicken, und es wäre wünſchenswert, ſolche Vorträge weiteren Kreiſen zugänglich zu machen. Nach einer Pauſe, die durch Begrüßungen der Bekannten aus Friedens⸗ und Kriegszeit und durch Darbietungen der Hauskapells ausgefüllt wurde, ergriff Major Schede wleder das Wort, Dem Wunſche des Vorſitzenden, Herrn Henn, gemäß ſprach er über die Heldenkämpfe des Regiments vor 11 Jahren in der Tankabwehrſchlacht bei Cambrai. Der lebendige und mit echtem Fronthumor gewürzte Vortrag und der herzlich an⸗ erkennenden Worte für hervorragende Leiſtungen einzelner Mitkämpfer zeugten von echtem Führergeiſt und aufrichtizer Kameradſchaft. * 8 Evangeliſche Akademiker⸗Vereinigung. Am Sountag abend findet im großen Sagal der Harmonie, D 2, 6, ein Vortrag des bekannten D Friedrich Gogarten über das Thema:„Die religiöſe Lage der Gegenwart“ ſtatt. Der Vortrag iſt jedem zugänglich, der ſich für die geiſtige Lage des heutigen Akademikers intereſſiert. Der Eintritt iſt frei. LassensSiesichlhre Augen noch heuſe bei uns prüſen. Eline Brille isi ein UDvebel— wenn sie unvollkommen ist.— Ist sie in optischer und technischer Beziehung richtig angepaßt dans wird sie eine Wohltat für jeden Menschen! Durch ſahrzebntelange Schulung und Studies in vielen Ländern sind wir in der Lage. Ihn Augenglaser anrupassen, die Ihnen wokltun un „bestes Sehen“ vermitteln. SCHRARFER BTLI(eK—- KAKPERNI ek H 2, 14 uls--uls Hauptpost 9 2, 14 O Berliner Theater. Zwei ungariſche Stücke. Das eint davon wird im Theater im Palmenhaus geſpiel „Tihamer“ von Lengyel. Es hat eine äußere Aehnlichkeit mi „Herrn Lamberthier“, indem die Titelfigur garnicht auftritt, ſondern hinter den Kuliſſen das Stück leukt. Tihamer iſt ein berüchtigter Don Juan, der die Weiber mit raffinierten Künſten lockt, aber er wird von einem ſchüchternen Architekten beſiegt, deſſen Liebe ehrlicher und dauerhafter iſt, obwohl ſie in der großen Schlafwagenſzene nicht gleich zum Erfolg führt, Georg Alexander und die Tölle. Das zweite Stück iſt von Molnar„Olympia“ und hat in der Komödie einen entſcheidenden Triumph. Auch hier iſt eine äußere Aehnlich⸗ keit vorhanden mit Klabunds XZ, indem ein Liebhaber in der Maske eines andern, niedrigeren Menſchen um ſeine Frau wirbt. Aber die Moral ſtellt ſich hier anders: der öſterreichiſche Offizter, der in die eiskalte ariſtokratiſch dünkel⸗ hafte Olympia nicht ohne Erwiderung von ihrer Seite ver⸗ liebt iſt, wird von ihr aus Standesrückſichten als geborener Bauer abgewieſen, worauf er beſchließt, ſie in der Maske eines Verbrechers dafür zu ſtrafen. Er meldet ſelbſt der Polizet telephoniſch, daß er ein geſuchter Hochſtapler wäre, gibt es bet der Konfrontierung mit den aoligen Damen zu, retzt die Erotik der Olympia damit erſt recht, beſitzt ſie in der nächſten Nacht und demaskiert ſich am Lendemain, um fit dann für immer zu verlaſſen. Das Stück iſt mehr im Ein⸗ zelnen mit Witz und Laune geführt, der ganze Bau hat nichts Ueberraſchendes und auch nichts Künſtleriſches. Man arbeitet mit alten Luſtſpieltypen, der klugen erfahrenen Mutter, der intriganten neugierigen Gräfin, dem trottligen Grafen und dem dummen und naiven Gendarmen. Alte Hofluft ſtreicht darüber, kleine Satiren laufen mit unter. Die Bleibtreu aus Wien als glänzender Typ der Mutter, Treßler als Vater, der außerhalb ſeines Generalberufs eine ſchwache Leitung hat, die Darvas als Olympia, mehr Erſcheinung als Kunſt, Deutſch als junger Offizier, famos die Servaes als Intri⸗ gantin, unbeſchreiblich echt Hörbiger als zurückgebliebenes Gehirn, und das Zentrum der Komödie Wallburg als Gen⸗ darm, immer auf der Lauer vor ſeiner eigenen Menſchen⸗ unkenntnis, in einem entzückenden Kampf zwiſchen Streberei und Kriecherei— das ergibt unter Larrinagas vorläufig noch etwas ſchleppender Regie ein Enſemble würdig des Hauſes, beſſer als das Stück. Oscar Bias 8. Seite. Nr. 558 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Freitag, den 30. November 1928 Die Straße Mannheim ⸗Heidelberg iſt nun auch zwiſchen Seckenheim und Mannheim ge⸗ ſperrt. Der ganze Verkehr geht nunmehr über unbrauch⸗ bare Landwege, die ſich in mangelhaftem Zuſtande befinden. Dazu kommt, daß die Straße vor dem Lokalbahnhof in Seckenheim durch Kanalbauten in einer ganz unglaublichen Verfaſſung iſt. Wenn man bedenkt, daß die Straße Mann⸗ heim— Heidelberg den ſtärkſten Verkehr in ganz Baden auf⸗ weiſt, ſo fordert dieſe Sachlage die ſchärfſte Kritik heraus. Es iſt geradezu empörend, in welcher oberflächlichen und rück⸗ ſichtsloſen Weiſe in dieſer Angelegenheit verfahren wird. Die Straße Edingen—Seckenheim iſt ſeit 7 Wochen geſperrt. Mußte es ſein, daß auch die Straße Mannheim—Seckenheim geſperrt wurde, ehe die vorgenannte Straße wieder befahrbar war? Wie gedankenlos die Sperre in Seckenheim bezeichnet iſt, geht daraus hervor, daß es heißt:„Umleitung über Rheinau— Neckarau“. Dabei iſt ein paar hundert Schritte weiter ein Schild, das nach Mannheim zeigt. Der Fremde, der evtl. nach Rheinau odr Neckarau will, wird doch dadurch irregeführt. Es müßte an dieſer Stelle ein zweites Schild angebracht ſein, das nach Rheinau bezw. Neckarau zeigt. Der Feldweg Seckenheim.—Flughalle iſt zudem durch ſeine vielfachen ſcharfen Kurven, beſonders bei Dunkelheit, außerordentlich gefahrvoll. An keiner Stelle befindet ſich aber ein Warnungszeichen. Kann das wirklich nicht anders gemacht werden? 788 Mannheimer Steuerkalender für den Monat Dezember 1928 2) Stadtkaſſe: Bis 5. Dezember: Gebäudeſonderſteuer für November 1928 „ 5. Dezember: Schulgeld der Höheren Handelsſchule für Dezember 1928 „ 15. Dezember: Gemeindebierſteuer für November 1928, Hundeſteuer 4. Viertel 1928/29 „ 24. Dezember: Gebühren für den Monat November 1928. b) Finanzamt: B. Dezember: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 16. bis Ende November 1928 10. Dezember: Börſenumſatzſteuer für November 1928 20. Dezember: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom.—15. Dezember 1928 31. Dezember: Verſicherungsſteuer für November 1928. St. N. A. Kommunale Chronik Verband babiſcher Gemeinden Der Verbands vorſtand hielt am 20. November in Gernsbach eine Sitzung ab, in der u. a. folgende Be⸗ ſchlüſſe gefaßt wurden: 1. Verwaltungsreform. Der Vorſtand beſchließt, einen beſonderen Ausſchuß zu bilden, der die mit der Ver⸗ . zuſammenhängenden Fragen zu bearbeiten a 2. Gas und Stromlieferungs verträge. Den Verbandsgemeinden wird nahegelegt, die Entwürfe der Gas⸗ und Stromlfeferungsverträge an den Vetbandsvorſtand zur Prüfung und Begutachtung einzuſenden. 3. Verwaltungs⸗ und Rechtsfragen der Ge⸗ meinden. Die Verbandsgemeinden werden aufgefordert, ſich in allen zweifelhaflen Verwaltungs⸗ und Rechtsfragen an den Verbandsvorſtand zu wenden, der alsbald ſachdienlichen Aufſchluß geben wird. 4. Beizug der Gemeinden zu den Koſten der LZand⸗ und Kreisſtraßen. Um die bereits mehrfach beantragte Aenderung des Straßengeſetzes in einer für die Landgemeinden tragbaren Weiſe zu fördern, wird ein beſon⸗ derer Ausſchuß gebildet, der die Angelegenheit weiter zu be⸗ handeln hat. 5. Erhebung der Grunderwerbsſteuer vom Beſitz der Stiftungen. Nach 8 28 des Grunderwerb⸗ ſteuergeſetzes wird vom 1. 1. 1929 an vom Grunbbeſitz der Stiftungen eine Grunderwerbſteuer erhoben. Durch Ver⸗ mittelung des Deutſchen Landgemeindetages und der badiſchen Regierung ſoll Antrag auf Geſetzesänderung geſtellt werden, da die Belaſtung der Stiftungen, die ihre ſämtlichen Kapital⸗ vermögen durch die Inflation verloren haben, zu groß iſt. TTCcTfTßeTTCT0Cb0TbTPT0TPTPTT 2 6. Laubſtreunutzung. Dem Verlangen verſchie⸗ dener Verbandsgemeinden entſprechend ſoll die Regierung gebeten werden, die Forſtämter anzuweiſen, daß ſie den Ge⸗ meinden Laubſtreu aus den Staats⸗ und Gemeindewaltungen zuweiſen, wenn eine Notlage der Landwirtſchaft treibenden Bevölkerung wegen der großen Trockenheit im Jahre 1928 nachgewieſen wird. 7. Entſchädigung der Gemeinden für Hilſe⸗ leiſtungen in der Arbeitsloſenverſicherung. Durch Vermittelung des Deutſchen Landgemeindetags werden Vorſchläge über die Gewährung von Entſchädigungen an Ge⸗ meinden für Hilfeleiſtungen in der Arbeitsvermittelung und Arbeitsloſenverſicherung gemacht. 8. Entwurf eines Arbeitsſchutzgeſetzes. Der vom Reichsrat in 2. Leſung verabſchledete Entwurf des Ar⸗ beitsſchutzgeſetzes entſpricht in Bezug auf das Nachtback⸗ verbot, auf die Sonntagsruhe, auf den Laden⸗ ſchluß an Werktagen uſw. den Intereſſen der Land⸗ bevölkerung nicht. Der Entwurf iſt überhaupt nach groß⸗ ſtädtiſchen Geſichtspunkten aufgeſtellt. Dem Deutſchen Land⸗ gemeindetag in Berlin werden daher Vorſchläge mit dem Antrag auf Weiterleitung gemacht. 9. Finanzierung der Bad. Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte. Dem Fi⸗ nanzierungsplan, den der Verwaltungsrat der Bad. Fürſorge⸗ kaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte aufgeſtellt und dem Ausſchuß dieſer Anſtalt zur Genehmigung vorgelegt hat, wird zugeſtimmt. 10. Beſoldung der Gemeindebeamten. Der Landesſchlichtungsausſchuß und die Bezirksſchlichtungsaus⸗ ſchitſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte ſollen gebeten werden, bei ihren Entſcheidungen mehr als bisher Rückſicht auf die Leiſtungsfähigkeit der Gemeinden und auf die Lei⸗ ſtungen der Beamten zu nehmen und demgemäß eine Schema⸗ tiſterung zu vermeiden. Außerdem ſoll beantragt werden, daß zu den Schlichtungsausſchußſitzungen, in denen Fälle aus Landgemeinden entſchieden werden, Vertreter vom Lande zu⸗ gezogen werden, die die Verhältniſſe und Bedürfniſſe genau kennen, und nicht wie bisher ſtädtiſche Vertreter. 11. Allgemeine Verbands angelegenheiten. Die Gemeinden ſollen erſucht werden, zu den Bezirksver⸗ ſammlungen und zur Hauptverſammlung des Verbandes badiſcher Gemeindebeamten neben dem Bürgermeiſter abwech⸗ ſelnd auch Gemeinderäte zu entſenden, damit ſich dieſe ein Bild über die Tätigkeit des Verbandes machen können. Bis fetzt wurden ſie anſcheinend nicht genügend unterrichtet und haben daher oft den Verband badiſcher Gemeiwden mit dem Verband der Gemeindebeamten Badens verwechſelt und die Meinung vertreten, daß unſer Verband ſich in der Hauptſache mit Beſoldungsfragen zugunſten der Bürgermeiſter und Ge⸗ meindebeamten beſchäftige, während er dieſe Dinge in Wirk⸗ lichkeit nur nebenher, aber ſtets vom allgemeinen und Ge⸗ meindeſtandpunkt aus behahndelt und ſich in der Hauptſache den viel wichtigeren ſonſtigen Gemeinde⸗ und Gemeinde⸗ finanzfragen zuwendet. 7942 Wohnungſuchende in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 28. Nov. Nach bis Mitte des Jahrganges 1925 durchgeführter Bereinigung der Vormerkungsliſten ergibt ſich in Ludwigshafen eine Geſamtzahl von 7942 Wohnung s⸗ ſuchenden, von denen 42864 nicht im Beſitze einer eigenen Wohnung ſind. In den übrigen Fällen verfügen die Woh⸗ nungsſuchenden wohl über eigene Wohnungen, doch reichen dieſe aus allgemein bekannten Gründen nich mehr aus. * Brühl, 26. Nov. In der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde die Aufwertungsſchuld der Gemeinde bei der Landesverſicherungsanſtalt mit 21488/ anerkannt.— Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft Mannheim hat mitgeteilt, daß die Frage der Einführung einer Omibusverbin⸗ dung zwiſchen Rheinau und Schwetzingen als vorläufiger Erſatz der geplanten Straßenbahn leider noch nicht ſoweit gediehen iſt, daß zu der Anregung der Gemeinde, die Autolinie über Brühl und Rohrhof zu führen, endgültig des Waſſer⸗ und Straßenbauamts Heidelberg für die Kreis⸗ wegunterhaltung im Rechnungsjahre 1929 mit einem Ge⸗ meindeanteil von 8139/ wird gutgeheißen.— Dem bezirks⸗ amtlichen Entwurf zur Erlaſſung einer Ausverkaufs⸗ ordnung für den Amtsbezirk Mannheim wird zugeſtimmt. — Für alle Vereinsveranſtaltungen in hieſiger Gemeinde mit Erhebung von Eintrittsgeld iſt die Vergnügungs⸗ ſteuer in voller Höhe zu entrichten. Stellung genommen werden kann.— Der Koſtenvoranſchlag 1 Das kleine Berliner Bauausſtellungsprogramm gebilligt Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin teilt mit: Der Magiſtrat hat dem neuen Vertragsentwurf für die Durch⸗ führung der Deutſchen Bauausſtellung zwiſchen der Stadt Berlin und dem Verein Bauausſtellung zugeſtimmt. Durch dieſen Vertrag tritt der Verein Bauausſtellung ſeine Rechte aus ſeinem bisherigen Vertrag mit der Stadt Berlin an die Gemeinnützige Berliner Meſſe⸗Ausſtellungs⸗ und Fremdenverkehrs⸗G. m. b. H. ab. Für dieſe Geſellſchaft, der die Durchführung der Deutſchen Bauausſtellung nunmehr ob⸗ liegt, übernimmt die Stadt weiter die Bürgſchaft für ein Dar⸗ lehen in Höhe von 5 Millionen Mark. Die Geſellſchaft ver⸗ pflichtet ſich jedoch, ſpäteſtens ſechs Monate nach der Eröffnung der Bauausſtellung zur Rückzahlung dieſer 5 Millionen Mark. Im Zuſammenhang mit der Durchführung der Bauausſtellung hat der Magiſtrat weiter die Ausgeſtaltung des ſoge⸗ nannten Zwiſchengeländes nach einem neuen Ent⸗ wurf des Stadtbaurats Dr. Wagner und Prof. Poelzigs be⸗ ſchloſſen. Die hierfür erforderlichen Koſten in Höbe von 8,5 Millionen Mark werden je zur Hälfte durch den Haushalt der Jahre 1929 und 1930 bereitgeſtellt. Die Stadtverordneten⸗ verſammlung wird ſich bereits in ihrer nächſten Sitzung mit der Vorlage beſchäftigen. * Heddesheim, 28. Nov. In der füngſten Gemeinde ⸗ ratsſitzung wurde von der Verfügung des Badiſchen Be⸗ bit edamts Weinheim, wonach die in Gewann Ofling hieſiger Gemarkung gelegenen Feldwege einer Inſtandſetzung be⸗ dürfen, Kenntnis genommen und beſchloſſen, die Wege entſpre⸗ chend zu überſchottern.— Das Geſuch des Gottlieb Schenkel von Sandhofen, z. Zt. in Heddesheim, um Erteilung der Ge⸗ nehmigung zur pachtweiſen Uebernahme des Cafs Schmitt ſoll dem Bad. Bezirksamt Weinheim, hängefriſt keine Einſprachen eingekommen ſind, befürwortend vorgelegt werden.— Anſtelle des verſtorbenen Fleiſchbeſchauers Karl Schnitzler ſoll ein Nachfolger ernannt werden— Georg Bach IV., Landwirt, n das Amt als Ortsgerichtsratsmit⸗ glied übertragen.— Von mehreren e kaſſe Weinheim wurde Kenntnis genommen.— Von dem Schreiben des Rektorats über den Hilfstag für das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum wurde Kenntnis genommen. Gegen die Haus- und Straßenſammlung durch die Schulkinder iſt nichts einzuwenden.— Von einem Schreiben der Waſſer⸗ und Stra⸗ ßenbauinſpektion Heidelberg wegen Errichtung eines Geh weges von Heddesheim bis an die Hauptbahn wurde Kennt⸗ nis genommen. Der Angelegenheit ſoll in einer der nächſten Sitzungen nähergetreten werden.— Die Schul zahnpflege für die Fortbildungsſchule ſoll nicht eingeführt wer⸗ den. Kleine Mitteilungen nachdem während der Aus⸗ Schreiben der Bezirksſpar⸗ 5 Der Bürgerausſchuß St. Georgen genehmigte den Voranſchlag 1928, der in Einnahmen und Ausgaben mit 874000 Mk. balanciert. Für die nächſten Jahre plant die Gemeinde die Herrichtung eines Waldfriedhofes, der auf 25 000 Mk. zu ſtehen kommt, den Ausbau gelegenheit, ſowie die Durchführung der Kanaliſation mit Kläranlagen. men, ſo daß ſte nur in Etappen durchgeführt werden kann. die Einrichtung der Ferngasverſorgung, des Kloſterweihers als Bade⸗ Letztere dürfte auf 800 000 Mk. zu ſtehen kom⸗ Der Bürgerausſchuß von Frekſtett hat mit 44.5 gegen 8 Stimmen die Gründung einer Gemeindeſpar⸗ kaſſe beſchloſſen. Der bestehende Kreditverein ſoll in eine ſolche umgewandelt werden. Die Umwandlung ſoll mit dem 1. Januar 1929 erfolgen.— Weiter hat der Bürgrausſchuß den zur Begutachtung vorgelegten Geſetzentwurf der badiſchen Regierung über die Vereinigung von Freiſtett und Neufreiſtett einmütig abgelehnt. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Landtag ein ſolches Zwangsgeſetz nicht beſchließt. Für die Gesundheit! SSS————————————— S5 Peter tus 2 5 1 1 Mannheim, Tel. 28796 U. 97 5 g Wilhelm Müller jun, U 4. 25, Fernsprecher 21638 FFFPPFFPFCFbFCbFbTPFbPbPTPbPTPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPbTbTPTVTVTPTPTPTPTbTGTCTCTCTGTbT Kunſt und Wiſſenſchaft Ruf au die Mannheimer Hanbels⸗Hochſchule. Der außerordentliche Profeſſor an der Univerſität Tübingen, Dr, Georg Eißer, hat einen Ruf als ordentlicher Profeſſor der Rechtswiſſenſchaft an die Handels⸗Hochſchule Mannheim er⸗ halten. O Die Keramik und die Pfalz. In dankenswerter Weile befaßt ſich das neueſte„Mitteilungsblatt der Pfälziſchen Lan⸗ desgewerbeanſtalt— Pfälziſches Gewerbemuſeum“ mit der pfälziſchen Keramik. Vorangeſtellt iſt die Feſtſtellung, daß die Pfalz zwar zu den wichtigſten Gegenden der Tone und Erden in Deutſchland zähle, jedoch, von einigen Anſätzen abgeſehen, heute in der Pfalz jede hochwertige Veredelungskeramik fehle. Die frühere pfälziſche Keramik und ihr heutiger Niedergang werden von Direktor Dr. Graf in einem intereſſanten Aufſatz geſchildert: Sie geht bis in die Römerzeit zurück und hat im 18. Jahrhundert in Frankenthal, Zweibrücken, Dirmſtein und Grünſtadt ihren Höhepunkt erlebt. Als einzige Tat, die hier helfen könnte, den Gedanken einer Steigerung und Erweite⸗ rung der pfälziſchen Veredelungskeramik lebendig zu machen, bezeichnet der Verfaſſer den Vorſchlag, Keramiker von Aus⸗ maß und Ruf nach der Pfalz zu holen und ihnen die erſten Jahre ihrer Arbeit zu finanzieren. Die notwendigen Mittel hierfür, jährlich 10 bis 15 000 4, müßten Kreis und Staat aufbringen. Direktor Dr. Graf hält es auch für möglich, die altberühmte Frankenthaler Porzellaninduſtrie wieder ins Leben zu rufen, wenn auch das hierzu notwendige Kaolin von auswärts geholt werden müßte. Der Name „Frankenthaler Porzellan“ habe immer noch einen gewaltigen wirtſchaftlichen Wert. Hoffnungsvolle Ansätze zu einer Neu⸗ belebung der pfälziſchen Veredlungskeramik ſeien verſchie⸗ entlich, mit mehr oder weniger Erfolg, in den letzten Jahren zu verzeichnen geweſen. Es fehle aber der lebendige Mittel⸗ punkt, ein künſtleriſch und techniſch führender Keramiker. Für die Pfalz als ein Tonerdegebiet ſondersgleichen, müßten ſich hier wirtſchaftliche Wege bieten, denn Kunſtkeramik und hochwertige Fabrikationskeramik hätten Zukunft. Dr. Olb em 1 tfatz üb in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts in der Pfalz beſtanden, heute noch zehn erhalten ſeten, in Kirchheimbolan⸗ den, in Hornbach, Edenkoben, Speyer, Ulmet, Walodſiſchbach, Rockenßauſen und Landſtuhl. Wiedergaben beachtlicher Er⸗ zeugniſſe der pfälziſchen Keramik und ein Literaturverzeichnis ergänzen den wertvollen Inhalt dieſes Heftes. Die liebe Nachbarſchaft Ein Kapitel, das vornehmlich die Frauen angeht Von Ina Wolters „Es kann der Frömmſte nicht in Frieden leben, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt!“ Als Schiller dieſe Wahrheit prägte, hat er ſchwerlich an die— modernen Mietshäuſer ge⸗ dacht, und doch trifft das Zitat kaum irgendwo ſo genau zu, wie hier. In ſolch einer Stadt im Kleinen, wo zehn, zwanzig oder mehr„Parteien“ unter einem Dache hauſen, gelangt man oft ſeufzend zu der Ueberzeugung, daß die liebe Nachbarſchaft recht eigentlich eine böſe Nachbarſchaft ſei, und es ſind in erſter Linie die Frauen, die dieſe Wahrnehmung machen und begründen. Es iſt eine eigentümliche, wenn auch verſtändliche Erſcheinung, daß die männlichen Nachbarn in den weitaus meiſten Fällen vielleicht nicht beſſere, aber immerhin mehr reibungsloſe Nach⸗ barſchaft halten, als die Frauen. Freilich iſt das ſehr häufig dadurch begründet, daß die Männer ſa überhaupt auch viel ſele tener zuſammentreffen. Man ſieht ſich vielleicht früh und abends beim Gehen und Kommen, grüßt ſich flüchtig und wech⸗ ſelt einige höfliche Redensarten. Vielleicht trifft man ſich auch unterwegs in der Bahn oder ſonſtwo, man kommt ins Geſpräch und hat, da man fachliche Dinge von beiderſeitigem Intereſſe erörtert, vielleicht auch gegenſeitig einen guten Eindruck von einander. Aber das iſt auch alles; im übrigen pflegen Männer ſich wenig um einander zu kümmern, und es iſt den meiſten von ihnen aus ganzer Seele gleichgültig, was z. B. der Nachbar iſt, was er ißt, wann er ißt, wie er ſonſt lebt, was er anzieht uſw. Das einzige Gebiet, auf dem ſich Männer als Nachbarn gelegentlich„in die Haare fahren“, iſt die Politik, aber zu ihrer Ehre muß geſagt werden, daß die Mehrzahl von inen ſachlich genug denkt, um dieſe Diſſerenzen von der perſönlichen Mei⸗ trenne f 1 Das iſt es eben: Die Männer ſind fachlich— und deshalb kommen ſie im großen Ganzen auch ganz guk üutereinander aus, und außerdem beherzigen ſte teils inſtinktiv, teils aus Er⸗. fahrung die Grundſätze„Jeder für ſich!“ und„Freundlich, aber drei Schritt vom Leibe!“ Und die ſind beide die ſicherſte Ga⸗ rantie für ein ungetrübt harmoniſches Zuſammenleben o paradox das klingt. Nun aber die Frauen! Suse es ſind von Anfang an 5 mehr„Exploſionsſtoffe“ vorhanden in ihrer Nachbarſchaft. Tüg⸗ lich, ja faſt ſtündlich hat man ja vielleicht die Gelegenheit, wenn nicht die Unabwendbarkeit einer„Intereſſenkolliſſton“ mit der Nachbarin. Etwa, wenn man auf einem gemeinſamen Flur hauſt, der„umſchichtig“ zu ſäubern und in Ordnung zu halten iſt. Wenn da eine von Natur peinlich Ordnungsliebende und eine etwas„Geniale“ zuſammenkommen, liegen ſchon die Kon⸗ flikte in der Luft. Oder die beiderſeitigen Kinder—— Dieſe ſind ja in den allermeiſten Fällen die reinſten„Zankäpfel!“, Und ſy lieb, reizend und herzig ſie an guten Tagen gefunden werden, ſolche„unausſtehliche Rangen“ ſind ſie bei anderen Gelegenheiten, wenn Gewitterſtimmung herrſcht, Jede Mutter aber iſt überzeugt, daß ihre Kinder Kleinodien ſind, und keine hört ſelbſt eine wohlberechtigte, mißbilligende Kritik über dieſe Juwele gerne. Schon iſt die heftige Erwiderung da und mit ihr alles weitere——. Am ſchlimmſten aber iſt das— allzu lebhafte Intereſſe, das s Frauen gemeiniglich an der Nachbarſchaft und ihren Angelegen⸗ heiten zu nehmen pflegen. So gut es iſt, wenn Frauen den hilfsbereiten, mitfühlenden Sinn haben und betätigen, der mit Recht als eine der ſchönſten weiblichen Tugenden bezeichnet wird, ſo ſehr iſt es vom Uebel, wenn dieſer mitfühlende Sinn zum Beobachten, Kritiſieren, Bevormundenwollen und gar zur Nachrede führt. Auch für die Frauen gilt deshalb die Mahnung: „Mehr Abſtand!“ und„Mehr Sachlichkeit!“, dann wird auch eine— böſe Nachbarschaft wenn nicht zu beſſern, ſo doch erträg⸗ lich zu geſtalten ſein!— * Rudolf Mirbt: Münchener Laienſpiele. Chr Kaiſer Berlog München. Das intereffſante Buch unterrichtet genau über Inhalt, Schauplatz, Spieldauer, Rollenverteilung uſw. Es iſt für Leiter von Jugendgruppen, Jundmännervereine wie hergaupt für Vereine und Spielleiter ein wertvoller Berater. Das Buch enthält religibſe, 1 Volks⸗ und e Grotesken un! Luſtſpiele. 4 18 1 1 4 W 4 1 44 — Oberrechnungsrat, Freitag, den 30. November 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 558 Der Schwetzinger Garten Zum Vortrag von Dr. Franz Hallbaum Man muß dem Altertumsverein dankbar ſein, daß er einen Vortrag über den ſchönen, alten Garten veranlaßt hat. Heute iſt es ja nicht mehr in erſter Linie nötig, das Intereſſe zu wecken. Die erfreulich ſteigende Beſucherzahl beweiſt dies. Im Vordergrunde ſtehen vielmehr die Fragen der Erneuerung des Garten, zu deren Klärung der Vortrag mitbeſtimmt war. Denn wiederholt ereigneten ſich heftige Zuſammenſtöße, die weniger ihre Urſache in der verſchiedenen Einſtellung der einzelnen Parteien hatten, als in der lieben, alten Gewohnheit, um keinen Preis des anderen Auffaſſung zu erfahren. Dr. Hallbaum hat es am Montag abend verſtanden, in dem knappen Rahmen eines Vortrages den doch recht umfangreichen Stoff überſichtlich zu gliedern und trotz aller Kürze einpräg⸗ ſame Bilder der Entwicklung zu geben, ohne durch ſchematiſche Aufzählung zu langweilen. Daher folgten ihm auch die Zu⸗ hörer mit gleichbleibender Aufmerkſamkeit bis zum Ende— ja es blieb eine erfreuliche Regſamkeit noch für die Diskuſſion übrig. Einige Stichproben, die er aus der Geſchichte der Gar⸗ tenkunſt gab, ſollten die Einfühlung in das Weſen des Schwetzinger Gartens anbahnen. Das Bildmaterial war zum größeren Teil überraſchend. Ganz beſonders fiel auf der ausgezeichnete frühe Plan des Gartens, den Dr. Hallbaum aus dem Aktenſchlaf ans Licht befördert hat. Die nachfolgenden ſpäteren Pläne zeigten die Umwandlungen, verurſacht durch die Einführung des engliſchen Gartenſtils. Dr. Hallbaum hat dieſer engliſchen Gartenzeit eine beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet, wie auch ſein Buch„Der Land⸗ ſchaftsgarten“ bezeugt. Wenn er demgemäß die ſpätere Ent⸗ wicklung des Gartens ſtark hervorhob, ſo konnte man ihm nicht ganz in dieſer Werteinſtellung folgen. Vergleicht man allein ſchon Pläne beider Gartenkulturen, aber erſt recht die Bilder, ſo wird man ſich mehr der Anſicht nähern, daß die engliſche Gartenzeit ein Sinken der künſtleriſchen Leiſtung bedeutete. Seiner anderen Einſtellung entſprechend iſt es auch begreiflich, wenn der Redner meint, daß der Landſchaftsgarten ſchwerer zu behandeln ſei als der architektoniſche Garten, zu welchem Ur⸗ teil der äußere Schein ohnedies leicht verleitet. Doch es iſt hier nicht die Abſicht, ausführlicher darüber ſich auszulaſſen. Es war jedenfalls erfreulich, dieſe letzte, große Zeit des Schwetzinger Gartens dargeſtellt zu finden und manches über Sckell und ſeinen bedeutenden Anteil zu erfahren. Aber der Redner wollte nicht nur von der Ver⸗ gangenheit ſprechen. Gartenteile auszulichten. Niemand wird dieſe Notwedigkeit verkennen, aber der Redner vergißt dabei die Hauptſache, nämlich, daß wir beinen Sckell zur Verfügung haben und ſo leider zu einiger Vorſicht gezwungen ſind. Damit kommen wir auch zu einem entſcheidenden Punkt bei allen Aus⸗ einanderſetzungen über den Wiederaufbau des Gartens. Das „Wie“ ſpielte merkwürdigerweiſe ſtets gar keine Rolle, und doch iſt es geradezu alles— die Vorſchläge ſind dagegen nichts! Doch im Unterſchied zu ſeinem Aufſatz in der„Gar⸗ tenkunſt“ über den gleichen Gegenſtand konnte man wenig⸗ ſtens beim Vortrag dieſe einzig wichtige Frage ganz von ferne anklingen hören. Sehr bemerkenswert war es, daß der Redner die Not⸗ wendigkeit hervorhob, die Vegetation bei den kleinen Gebäuden auszulichten. Er wollte dies recht draſtiſch darſtellen, vergriff ſich aber etwas in den Mitteln. Eine alte Zeichnung und eine heutige Aufnahme kann man nur ganz bedingt vergleichen, aber eine ſchlechte Aufnahme vorzuführen, die dazu noch von einem ungünſtigen Standpunkt aus gemacht wurde, das iſt kein ſachlicher Vergleich mehr. Dazu kommt noch der offenbare Irrtum des Reduers, daß hohe Bäume, z. B. beim Minerva⸗ tempel, die Harmonie ſeiner Erſcheinung ſtören. Im Gegen⸗ teil, ſowohl Architekturen wie Plaſtiken gewinnen bei hohen Bäumen und beſonders iſt dies beim Minervatempel der Fall. Manche erinnern ſich wohl noch der Rieſenkaſtanien zu Seiten des Schloſſes, die eine Berühmtheit im Kreiſe der Dichter und Künſtler genoſſen.(Auch Hebbel erwähnt ſie.) Gerade die großartigſten Eindrücke verdanken wir der Zuſammen⸗ wirkung von Architektur und gewaltigen Bäumen. Man ſieht alſo, zu welchen Irrtümern eine kunſtgeſchichtliche Ein⸗ ſtellung führen kann. Darf da der Redner es als ſentimental angekränkelt bezeichnen, wenn man angeſichts dieſer Irr⸗ tümer zur Vorſicht mahnt? Verwunderlich iſt es ja, wie da merkwürdige Vorſchläge kommen und gehen. Man hatte im Anfang des Jahres die Abſicht, die großen Fliederbüſche im Schloßhof zu beſeitigen, dies jedoch ſpäter wieder aufgegeben. Dr. Hallbaum macht nun den Vorſchlag, die Fliederbüſche im Zirkel zu entfernen. Wozu dieſe Bemühungen, die Schwetzinger Fliederblüte aus⸗ Im Sinne der Denkmalspflege prüfte er die Gegenwart mit einem Ausblick in die Zukunft. Er unterſucht insbeſondere, auf welche Art die Erneuerungs⸗ arbeiten durchgeführt werden ſollten. In dem von der eng⸗ liſchen Gartenkultur überarbeiteten franzöſiſchen ſtrengen Teil. Die Frage, ob dies mehr in engliſcher oder franzöſi⸗ ſcher Art zu erfolgen habe, bezeichnete er als ein Problem, das, wie er meint, wohl durch ein Kompromiß zu löſen ſei. Aber dem Anſchein nach gründet das Problem weniger in der Materie als in der perſönlichen Einſtellung des Vor⸗ tragenden. Es iſt die einſeitge, kunſtgeſchichtliche Einſtellung, die in allen ſeinen Anſichten deutlich hervortritt, mag der Redner ſie auch beſtreiten. Aus der gleichen Einſtellung ent⸗ ſpringt die Aufforderung, energiſch mit der Axt die engliſchen zurotten? Und das nur, um alte Gebäude freizulegen, die es gar nicht ſo nötig haben, oder um einen angeblichen Raum⸗ eindruck herzuſtellen, da man am Vorhandenen das Wertvolle hund Ausbaufähige nicht erkennt. So erfreulich der Vortrag in ſeinen geſchichtlichen Teilen war, ſo hätte man eine Be⸗ ſchränkung auf dieſen Kreis ſehr gewünſcht. Hier hat der Redner ſeine gute Anregung gegeben und jeder Freund des Gartens ſollte das weitere in Dr. Hallbaums Landſchafts⸗ garten nachleſen. Ueber den Wiederaufbau ſollte man die Anſichten fähiger Maler und Bildhauer hören. Vielleicht würde man dann erfahren, daß ſie die Probleme ſpielend löſen, weil ſie gewohnt ſind, ſich mit weit ſchwierigeren Fra⸗ gen abzufinden. Ste ſind die Schweigenden, aber leider hat nur der Redende Recht. Hermann Esch. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden: Verwaltungsoberinſpektor Wilhelm Wölfle bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden zum Verwaltungsinſpektor Wilhelm Matt bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden zum Rechnungsrat, zum Gendarmeriekommiſſär Gendarmerieoberwachtmeiſter Julius Fleitz in Eberbach, Amt Heidelberg, zum Gen⸗ darmeriekommiſſär Gendarmerieoberwachtmeiſter Karl Frick 80. Geburtstag von Dr. Karl Freudenberg U Weinheim, 29. Nov. Der durch ſeine Schriften ſehr ge⸗ ſchätzte Dr. h. e. Friedrich Karl Freudenberg, ein gebür⸗ tiger Mannheimer, beging geſtern in voller Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Die Stadt Weinheim verdankt dem ſozialen Sinn des Jubilars die erſte Bautätigkeit auf genoſſenſchaftlicher Grundlage. Ferner iſt ihm das erſte hie⸗ ſige Volksbad und die Entſtehung der Räumlichkeiten der Volksbücherei und des Altertumsvereins zu verdanken. Wieder eine Mühle abgebrannt in Adelsheim, zum Gendarmeriekommiſſär Gendarmerie⸗ oberwachtmeiſter Fridolin Gabele in Schönau i. Schw., Amt Schopfheim, zum Gendarmerieoberwachtmeiſter Gen⸗ darmeriehauptwachtmeiſter Friedrich Stöcker in Mühlingen, Amt Stockach. Kraft Geſetzes tritt in den Ruheſtand: An⸗ ſtaltsdirektor Dr. Ernſt Thoma an der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Illenau auf 1. Januar 1929. N Tr. Ladenburg, 28. Nov. Die Freiwillige Sani⸗ täts⸗Kolonne Ladenburg iſt nun ins Leben gerufen, indem ſich ſofort 25 Mann zum Beitritt meldeten. Kolonnen⸗ s Oeſtringen bei Bruchſal, 29. Nov. Heute früh 5 Uhr brach hier wieder ein Brand aus, der die Mühle von Joſef Klevenz zerſtörte. Das Feuer ſprang auch auf das Wohnhaus über. Mühle und Wohnhaus brannten völlig aus. Der Schaden iſt bedeutend, die Brandurſache konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Es iſt nichts ſo fein geſponnen Karlsruhe, 29. Nov. Vor einiger Zeit wurde von dem Motorrade eines Mechanikers aus einer Werkſtätte in Malſch das Kennzeichen geſtohlen. Am 22. November verunglückte der Täter auf der Durmersheimer Land⸗ ſtraße bei einem Zuſammenſtoß. Er wurde ins Krankenhaus Führer iſt Spitalverwalter Müller. In kameradſchaftlicher Weiſe ſtellte ſofort die Freiwillige Feuerwehr Mannheim vier Tragbahren als Spende zur Verfügung.— Bäckermeiſter Gackſtatter und ſeine Ehefrau feierten am Sonntag ihre Silberhochzeit.— Der Einweihung des Ey. Ge⸗ meindehauſes am 1. Adventsſonntag liegt ein ſchönes Pro⸗ gramm zu Grunde. Nach dem Feſtgottesdienſt, bei dem der Mannheimer Poſaunenchor mitwirkt, begibt ſich die Feſt⸗ gemeinde auf den Friedhof, um an den beiden Gräbern der 7 Geiſtlichen Siewert und Engelhardt Kränze niederzu⸗ legen. Am Nachmittag zieht die Gemeinde von der ev. Stadt⸗ kirche ins Gemeindehhaus, wo ein Feſtakt ſtattfindet. Am Abend verſammelt ſich die evang. Gemeinde im Saale zum Bahnhof⸗Hotel zu einem Familienabend. Das ſehr ſchön an der Neuen Anlage gelegene Gemeindehaus bildet in ſeinem hellen Farbenkleide ein Schmuckſtück. e 275 e 2 l 58700 Hcler, Jahiesbe eingeliefert. Das Motorrad hatte er durch einen Bekannten nach einer Werkſtätte in Karlsruhe verbringen laſſen mit dem Auftrag, das Kennzeichen vom Rade zu entfernen. Eine polizeiliche Durchſuchung förderte jedoch ſowohl das Kenn⸗ zeichen wie auch das Motorrad zu Tage. Die Maſchine war noch nicht zugelaſſen, auch hatte der Verunglückte keinen Führerſchein. i * * Niedereſchach(Amt Villingen), 28. Nov. Einem eigen⸗ artigen Unfall iſt der 48jährige, verheiratete Landwirt Alois Nerner im benachbarten Dunningen zum Opfer gefallen. Beim Abſägen eines Baumſtammes im Walde riß er ſich an einem dabeiſtehenden Ginſterſtrauch. Am nächſten Tage verurſachte die ſcheinbar harmloſe Wunde ſolche Schmerzen, daß der Mann im Krankenhaus operiert werden mußte, doch kam die Hilfe zu ſpät. Er iſt einer Blutvergiftung erlegen. Nachbargebiete Hochwaſſer in der Altrheinniederung e Wörth, 20. Nov. Der Ahein iſt infolge des Regens ſtark in die Höhe gegangen. Der Altrhein iſt aus ſeinen Ufern getreten und hat die Rheinanlagen mitſamt am Früh⸗ und Spätlähr erſteigertem Streuwerk u nter Waſſ er ge⸗ ſetzt. Auch das Altwaſſer iſt ſtark angeſchwollen, weil das Waſſer infolge Bauens des Pumpwerkes keinen Abfluß hat. Die Holzhauer mußten vorläufig das Holzfällen unter⸗ laſſen, da bei noch weiterem Steigen des Rheines das gefüllte Holz der Gefahr des Wegtreibens ausgeſetzt iſt. Hochwaſſer der Murg * Schöumünzach(A. Freudenſtadt), 28. Nov. Der in dieſen Tagen überall ſo wild hauſende Sturm hat auch hier S ch a⸗ den angerichtet. Oberhalb des Maſchinenhauſes riß er eine Bahn durch den Wald, eine Reihe ſchöner Fichten fiel ihm zum Opfer. Auch eine Anzahl Maſten der elektriſchen Leitung im Oberdorf warf er um, ſodaß die Einwohner kein Licht haben. Einige andere Maſten hängen bloß noch an den Drähten der Leitung. Infolge der heftigen Regenfälle hat die Murg wieder Hochwaſſer. Sonntag abend ſtand das Waſſer am höchſten und überſchwemmte die anlie⸗ genden Grundſtücke. Einige Holzſtege mußten auch wieder daran glauben und ſonſt noch manches andere, was eigentlich nicht dazu beſtimmt war, rheinwärts zu ſchwim⸗ men. An ſolchen Tagen iſt das Stauwehr bei Kirſchbaum⸗ waſen eine Sehenswürdigkeit. Das Staubecken läuft dann über und die Waſſer toſen mit ungeheurer Wucht ins alte Murgbett. * * Mainz, 28. Nov. Eine der älteſten und angeſehenſten Stadtbanken in Mainz wird demnächſt ihren Geſchäfts⸗ betrieb ſamt ihrer zahlreichen Filialen einſtellen. Es handelt ſich um das Bankhaus Kronen berger, das von der Privat⸗ und Commerzbank übernommen wird. Die Geſellſchaft Kronenberger geht völlig an die Privat⸗ und Commerzbank über. Die Inhaber der bisherigen Bank wer⸗ den auf einige Zeit noch in der Privat⸗ und Commerzbank mit tätig ſein. * Aus dem Elſaß, 26. Nov. Der 26 Jahre alte Lucien Roſenbaum von Straßburg hatte in einem Streit ſeinem Gegner eine Ohrfeige gegeben. Da ihm mit Anzeige ge⸗ droht wurde, iſt er ins Waſſer gegangen. Seine Leiche wurde geborgen.— Aufſehen erregt in Metz die Verhaftung des 52 Jahre alten Notariatsgehilfen Prudhomme wegen Un⸗ terſchlagungen in Höhe von 300 000 Franken. Der Ver⸗ haftete, den den Nachlaß des verſtorbenen Notars Levy zu liquidieren hatte, beſaß für Klienten ausgedehnte Voll⸗ machten, die es ihm ermöglichten, Wertpapiere zu vera kaufen und Geld von der Bank abzuheben. Prudhomme lebte von feiner Familie getrennt und hatte noble Paſſionen. * Pig. den Nebenstellen Weſdhofstr. ö, Schu/etzingerstt. 19% 0 Zu bezſehen in der Hauptnebensteiſe 2 1.%. und Neerfeldstr. 11, sowie durch unsere Trägerinnen 5 Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Ahein Pegel] 2. 26. 27. 28. 29 80[Rectar⸗Pegel] 24. 28 7. 28 29 80. Dafel.74 1,80 1 0 0 Schuſterinſet.43.54.59 2,38 2,13 195 Mannheim.11/3.89.40.90.12490 50 8.58.25.05 3,783.85 6451 Jagftfeld 0,9 1,85 27171 168 11 Maxau.39 8125,77 6,115.84 574 Mannheim.21.64.32 4978, 95,05 Taub 222.58 358.858.685 8 Köln.52.405 138.07.851068 Herausgeber; Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim. E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A Meißner 5 Dr. S Kayſet— Kommunalpolitit und Lokales Richard Schönfelder vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter Nn CL Ee bs SIE SES b 22 ⁵ wu!. Inflation die Holzpreiſe täglich 10. Seite. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 80. November 1928 Der Karlsruher Veſtechungsprozeß Unter dem Vorſitz des Amtsgerichtsdirektors Dr. Straub begann geſtern vormittag vor dem Schöffengericht die Ver⸗ handlung gegen den Regierungsoberbaurat Fr. Elſäſſer und ſieben Mitangeklagte wegen Beſtechung, Betrugs, Un⸗ treue uſw. Elſäſſer iſt am 8. Juni 1875 in Stuttgart geboren und in Karlsruhe wohnhaft. Er hat in Stuttgart die Hoch⸗ ſchule beſucht, ſtand zunächſt im württembergiſchen Staats⸗ dienſt und trat dann in den Dienſt der Reichsbauverwaltung über. 1920 von Koblenz nach Karlsruhe verſetzt, wurde er hier mit der Leitung der Baugruppe des Landesfinanzamts betraut. Seine am 5. Auguſt 1924 erfolgte Verhaftung erregte damals großes Aufſehen. E. befand ſich bis zum 15. Nopember 1924 in Unterſuchungshaft. Die Anklage wirft ihm vor, daß er als Beamter, der die Holzbeſchaffung für die dem Landesfinanzamt Karlsruhe unterſtellten Reichsbau⸗ ümter zu zentraliſteren hatte, für die Zuweiſung von Holz⸗ lieferungen in den Jahren 1922 und 1923 Geſchenke an⸗ genommen, daß er ferner die Aufträge an die Firmen Mante⸗ Breiſach und andere, erteilt habe ohne Einholung anderer Angebote und endlich, daß er in Berichten an den Präſidenten des Landesfinanzamts ſeine vorgeſetzte Behörde über die ungünſtigen Lieferungsbedingungen getäuſcht habe. ſeien Mängelrügen außerordentlich erſchwert worden. Insgeſamt wird der dem Reichsfiskus durch die Handlungs⸗ weiſe aller Angeklagten zugefügte Schaden auf rund 100000 Goldmark beziffert. Der am 8. April 1862 geb. Holzhändler Adolf Mante in Breiſach wird beſchuldigt, daß er Elſäſſer für die Vermitt⸗ lung von Holzlieferungen beſchenkt und mit Einladungen Hedacht habe. Außerdem ſoll eine Vertragserfüllung ange⸗ rechnet worden ſein, die in Wirklichkeit nicht geleiſtet wurde. Der Angeklagte Alexander Seipp(geb. 1877), techniſcher Regterungsoberinſpektor beim Reichsbauamt Karlsruhe, ſoll als Beamter gleichfalls Geſchenke augenommen, ſeine Be⸗ hörde getäuſcht und ihm anvertraute Urkunden vernichtet oer beſeitigt haben. Die Anklage wirft ihm vor, daß er 1922 bis 1924 in bewußtem Zuſammenwirken mit Elſäſſer in pflichtwidriger Weiſe Bauarbeiten an einem Dienſtgebäude in Au a. Rh., in Tiefbauarbeiten in der Mannheimer Neckarvorſtadt vergeben und ungerechtfertigte Vorſchuß⸗ bezw. Abſchlagszahlungen angewieſen habe. Der erſte Verhandlungstag wird ausgefüllt mit der Ver⸗ nehmung der drei obengenannten Angeklagten. Das Ver⸗ fahren gegen den Angeklagten Max Schmidt, der ſich in München einer Operation unterziehen mußte, wird bis zur Wiederherſtellung der Geſundheit ausgeſetzt. Glſäſſer beſtreitet irgend eine ſtrafbare Handlung. Es ſet ihm auch nichts davon bekannt, daß bei den Zuſammen⸗ künften Mante meiſt der Zahlende geweſen, und daß es ge⸗ legentlich„hoch hergegangen“ ſei. E. hat Mantle während des Krieges(als er in Straßburg ſtattiontert war) auf einer Dienſtreiſe nach Breiſach kennen gelernt. Seit 1920 duzten ſie ſich. Beider Familien haben freundſchaftlich miteinander verkehrt. Der Angeklagte Mante äußert ſich über zwei ihm zugewieſene Holzlieferungen. Einen breiten Raum in der Erörterung nimmt die Frage der Holzbeſchaffung ein. Durch Erlaß v. 22. 10. 22 hatte das Landesfinanzamt, da infolge der höher wurden, zwecks Ver⸗ Billigung durch Einkauf im Großen die Zentrale Holzbeſchaf⸗ fung für die vier Reichsbauämter Raſtatt, Freiburg, Karls⸗ ruhe und Konſtanz angeordnet. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten E. wiederholt vor, daß ſein Verhalten in der Wolgezeit widerſpruchsvoll und z. T. wahrheitswidrig geweſen Fei. Es handelt ſich dabei um die Frage der Preisgeſtaltung, Nebenſpeſen uſw. E. ſucht für die Zweifelsfälle jeweils eine Erklärung zu geben. Der Vorſitzende hält inbezug auf Mit⸗ teilungen in Berichten des E. an den Präſidenten des Landes⸗ finanzamts dem Angeklagten entgegen:„Das heißt man dienſtlich Lügen!“ Zweiter Verhandlungstag Am Donnerstag vormittag wurde die Verhandlung in der Beſtechungsaffäre Elſäſſer u. Gen, vor dem Schöffengericht fortgeſetzt. Zur Erörterung ſtand die Frage der Hol z⸗ beſchaffung durch Mante. Der Angeklagte Elſäſſer gab eine Erklärung dahin ab, daß er von Mante keinerlei Ge⸗ ſcheuke erhalten habe, die ihn hätten veranlaſſen können, eine Pflichtwidrigkeit zu begehen. Mante betonte, daß es ſich in Dadurch Gießen und Würzburg nicht um Beamte, ihn tätig geweſen ſeien und für ihn Halz verkauft hätten, wo für er ihnen ſelbſtverſtändlich habe rein privatgeſchäftlich, hafte Auseinanderſetzung zwiſchen Dr. Pfeifer und dem Verteidiger Elſäſſers, Huckele. Letzterer führte ein Beiſpiel dafür an, hörde für Malerarbeiten bis zu 30 Prozent daß eine Be erhalten habe, hätten ſich Preisdifferenzen bis zu 100 Prozen gezeigt. Elſäſſer behauptete, daß er die Aufträge Mante gegeben habe, weil dieſer das Holz am Lager gehabt hätte. Im November 1923, als die Stabiliſierung Verwendung mehr beſtand. kauft. Dieſes Mal traten Mante und Kutteroff als Käufer auf Bei den Rückkäufen ſoll gekommen ſein. Die weitere Verhandlung dreht ſich Elſäſſer gab eine zuſammenfaſſende Darſtellung druck betont worden, daß der Neubau eilig ſei. ren einzuleiten. Im weiteren kamen Sprache. lichen Verhandlungen mit K. nicht eingegriffen habe. die Zementlieferungen Die Verhandlung endete nach? Uhr und wird Freitag vor⸗ mittag 8 Uhr fortgeſetzt. eee Unzuläſſiges umgehen von Küudigungsfriſten Das Bürgerliche Geſetzbuch(8 620) beſtimmt, daß ein Dienſtverhältnis auch auf eine beſtimmte Zeit abgeſchloſſen Wird danach verfahren, ſo endigt das Dienſt⸗ verhältnis mit dem jedesmaligen Ablauf der feſtgeſetzten An⸗ Die ange⸗ führte Beſtimmung des Bürgerlichen Geſetzbuchs darf jedoch nicht dazu mißbraucht werden, einen Augeſtellten immer für kurze Friſten anzuſtellen, um damit jedes Kündigungsrecht Das gleiche gilt für tarifliche Kündigungs⸗ friſten. Hierzu intereſſiert aus der Praxis des Reichs⸗Arbeits⸗ werden kann. ſtellungsfriſt, ohne daß eine Kündigung nötig iſt. auszuſchalten. gerichts folgender Fall. Der Kläger war vom Mai 1921 bis zum 31. Dezember 1925 beim Hauptſteueramt und Finanzamt Heidelberg als Zeit⸗ Mannheim Baden werden ſich künftig mehr als bisher mit der Ausbil⸗ angeſtellt. Vom 1. Februar 1926 ab wurde er angeſtellter bei dem Finanzamt Stadt beſchäftigt. Das Dienſtverhältnis ſollte nur 4 Wochen dauern, wurde aber immer wieder(teils ausdrücklich, teils Dann wurde im November 1928 wieder ein Dienſtvertrag abgeſchloſſen, der bis zum 31, März Von Ende März 1927 fanden wieder⸗ holte kurzfriſtige Verlängerungen ſtatt, und zwar ging ſtillſchweigend) verlängert. 1927 dauern ſollte. man jetzt bis auf l4tägige Anſtellungen herunter; die letzte dieſer Anſtellungen ſollte am 30. Juni 1927 ihr reichen. chenſteuerarbeiten angeſtellt werden könne. Dieſes Dienſt⸗ verhältnis iſt wie die vorherigen immer wieder auf eine be⸗ ſtimmte kurze Friſt verlängert worden. Mit dem Ablauf der letzten Verlängerungsfriſt am 24. Auguſt 1927 wurde Kläger ohne Kündigung endgültig entlaſſen. Kläger hält die Entlaſſung für tarifwidrig. Gemäß der 88 42, 43, 47 des Reichsangeſtelltentarifs hätte er nur mit ſechswöchiger Friſt zum Ende eines Kalenbervierteljahres entlaſſen werden können. 5 5 Arbeitsgericht und Landesgrbeitsgericht Karlsruhe haben im Sinne des Klägers erkannt. Ebenſo hat jetzt das Reichs⸗ Arbeitsgericht entſchieden und die Reviſton des beklagten Deutſchen Reichs zurückgewieſen. Aus den denen er Proviſion gegeben habe handelte, ſondern um Privatangeſtellte, die für ihre Auslagen erſetzt habe; er nicht dienſtlich mit ihnen verkehrt. Ueber die Frage, ob es während der Inflation möglich war, bezw. ob es heute noch vorkomme, daß der Staat höhere Preiſe ſelbſt als Großabnehmer für Holz zahle, entſpann ſich eine leb⸗ dem erſten Staatsanwalt Rechtsanwalt mehr zahle. Bei den Preisangeboten, die Elſäſſer von den einzelnen Holzfirmen durchgeführt wurde, hatte Elſäſſer ein großes Holzquantum, für das keine Das Holz wurde alſo wieder ver⸗ der Staat um 8741 Goldmark zu kurz um die Vergebung von Bauarbeiten in Wintersdorf und Au a. Nh. über die An⸗ gelegenheit. In einer Verfügung war mit beſonderem Nach⸗ in Wintersdorf äußerſt Elfäſſer gab Auftrag, ſofort das Verdingungsverfah⸗ 200 Arbeiter und ſtellt jährlich über 20 000 000 Stück Ware her, g durch K. zur Der Angeklagte Seipp erklärt, daß er in die geſchäft⸗ Ende er⸗ Am 29. Juni teilte die Behörde dem Kläger mit, daß das Dienſtverhältnis beim Finanzamt nicht verlängert wer⸗ den könne, daß er aber mit eintägiger Kündigung für Kir⸗ Entſcheidbungsgrünben hierzu: Dem Einwande des Beklagten, das Dienſtverhältnis ſei mit Ablauf der letzten Anſtellungszeit(8 620 BGB.) von ſelbſt erloſchen, ſteht ent⸗ gegen, daß geſetzliche und— was dem gleichzuſtellen iſt— karifliche Kündigungsbeſchränkungen nicht dadurch umgangen werden können, daß die Beteiligten an Stelle eines dauernden Dienſtverhältniſſes eine fortgeſetzte Kette ſtändig erneuter „ kurzfriſtiger Dienſtverträge ſchließen.(Vergl. auch RAG. 90/8 vom 19. Mai 1928.) Da nach dem Feſtſtellungen des LAG. das Dienſtverhältnis des Klägers allein in der Zeit vom März 1927 bis zur endgültigen Entlaſſung Ende Auguſt 1927 nicht weniger als ſiebenmal kurgfriſtig abgeſchloſſen und ue wieder erneuert worben iſt, kann die Auffaſſung des LAG. nicht als Rechtsirrtum angefehen werden. Die einwand⸗ frei begründete Feſtſtellung der Umgehung des Tarifvertra⸗ ges trägt die angefochtene Entſcheidung. js. t Tagungen Badiſcher Baumeiſtertag Nach den Tagen der Feſte, nach ernſten beruflichen „Tagungen hat der Bad. Baumeiſterbund auf das Entgegen⸗ kommen der Firma Gebr. Bott G. m. b. H. Bruchſal, hin ſeine Mitglieder zu einer Beſichtigung des großzügig eingerichteten Ziegelwerkes Gochsheim, eingeladen. Etwa 100 Mitglieder aus allen Gauen des badiſchen Landes folgten dieſer Einladung. Das Ziegelwerk Gochsheim, das nur ein Teilunternehmen der Firma Gebr. Bott iſt, beſchäftigt etwa die weit über unſere Landesgrenze hinaus verfrachtet werden. Der Betrieb iſt neuzeitlich eingerichtet, mechaniſiert und rationgliſtert. Die Firma hat auch die weitgehendſten ſozialen Einrichtungen getroffen. Zwei Stunden lang dauerte die Be⸗ ſichtigung. Die Anregungen, die die Kollegen mitnahmen, ſind für den einzelnen Kollegen nutzbringend. Mit Poſtauto traten dann die Baumeiſter den Rückweg an und beſichtigten mittags die Perle des Rokokos, das Bruchſaler Schloß. Ein gemüt⸗ liches Zuſammenſein im Gaſthaus„zum Wolf“ beſchloß dis ſchön und harmoniſch verlaufene Jubiläumsfeier und den Bau⸗ meiſtertag. Fr. Tagung der badiſchen Reiſebüros N Auf Einladung des Badiſchen Reiſebüros Zentrale Karls⸗ ruhe, fanden ſich am Sonntag in Offenburg die Leiter faſt aller Reiſebüros in Baden zu einer Ausſprache über Reiſebüroangelegenheiten zuſammen. In mehr⸗ ſtündigen Beratungen wurde eine Reihe von wichtigen Fragen erörtert, ſo u. a. die weitere Ausgeſtaltung der Geſellſchafts⸗ reiſen, die Frage der zweckmäßigen Förderung bezw. Abwick⸗ lung des zunehmenden Ausländerverkehrs nach Baden, die Veranſtaltung von Geſellſchaftsfahrten mit Kraftwagen, die gegenſeitige Belebung des Reiſeverkehrs von und nach den Nachbarländern, die Schwierigkeiten der Beſchaffung des Viſums im Verkehr mit Frankreich uſw. Die Reiſebüros in dung von Fachkräften befaſſen, für die jedoch bei den viel⸗ ſeitigen Anforderungen eine beſtmögliche Vorbildung und ſonſtige Eignung verlangt werden muß. Briefkasten ir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Elnſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünft⸗ können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizinie⸗ ſcher und Auſfwertungs fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsaulttung beizufügen. Anfragen ohne Namen? nennung werden nicht beantwortet. M. Z. 100. Den Namen des Pächters kennen wir nicht, vlel⸗ leicht können Sie durch das Rheinbauamt näheres erfahren. Frl. Kl. Harmonie⸗Geſellſchaft D 2, 6 und 7, Caſino⸗Geſell ſchaft R 1, 1 N 8 Ja das ſtimmt, wenn er ausſcheidet erhält er nach. 2 Wettende. 10 Jahren 7000. F. B. 100. Kann ruhig auf einige Tage verreiſen. 8 S. F. B. Die Geſchäftsſtelle des Volksbundes für Kriegsgräber⸗ fürſorge iſt bei H. Lill, B 5, 1718. 8—. Rheinländer. 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Werden die Zahlen von keinem Einsender genau erraten, fallen die Preise auf die den tatsächlichen Ziffern nächstliegenden Zahlen. Falls mehrere Einsender die Zahlen erraten entscheidet das Los. Die Entscheidung erfolgt unter Husschlufj des Rechts weges. B. Die Verteilung der Preise erfolgt am Fleiligen Abend. Da wir die Lösung keinesfalls dem Zufall Uberlassen wollen, sondern der Scharfsinn der Leser angestrengt werden soll, geben wir lolgende Anhaltspunkte: im September 1927 wurden 423 Lieferungen in 81 Orte a Vororte N Im Oktober 1927 wurden 465 Lieferungen in 63 Orte gemacht.] zählen als Orte. ö Es lst bei der Lösung zu berücksichtigen, daß trotz der sich verschlechternden Wirt- Schaftsſage unser Umsatz sſch andauernd erhöht hat. Gawinne: 1. Preis: 1 e Wohnzimmer, Eiche mit Vitrinenaufsatz, Servierzug 6 4 5 45 Silberkästen mit Auszugtisch, 4 Lederstühlen im Werte von.. Mk.* 2. Preis: 1 lormschöner Bücherschrank, Eiche, 3türig im Werte von. Mk. 265. 3. 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Der Verfaſſer beleuchtet auf Grund einer mehrjährigen Reiſe in anregender Form die ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe von Amerika, Oſtaſien und Auſtralien. Das ſind drei Länder, deren weitere Entwicklung zu beobachten beſonders für Europa von größtem Intereſſe ſein muß; denn es ſammeln ſich dort Gewalten und Kräfte, die das Geſicht der ganzen Welt zu verändern drohen. Chicago. Was rennt das Volk, was wälzt ſich dort? Kein 3 Ritter hoch zu Roß, jedoch ein vorzügliches Reklameereignis. 7 Ein Zahnarzt braucht Kunden. Er weiß, daß die Furcht vor dem blitzenden Stahlinſtrument manche Leute abhält, recht⸗ 5 zeitig ſeine Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Dieſe Furcht, ein gefährliches Geſchäftshindernis, gilt es beim Publikum zu überwinden. Er eröffnet in den belebteſten Straßen von Chicago einen Raum, der von der Straße weder durch Glas⸗ ſcheiben noch durch Türen abgetrennt iſt. An der einen Seite auf einer bühnenartigen Erhöhung ſieht man die vollſtändige Einrichtung einer zahnärztlichen Folterkammer. Auf dem Stuhle ſttzt ein Patient und vor ihm ſteht im weißen Rocke ein Zahnarzt, dem man ſeine„ernſten“ Abſichten am Geſichte ableſen kann. Die öffentliche Vorſtellung trägt den Titel „Zahnziehen iſt ein Vergnügen“. Man erfährt das aus einer kemperamentvollen Rede, die ein anderer eleganter Kavalier zm Zylinder im Vordergrunde dem zahlreichen Publikum Hält, während im Hintergrunde die ſchaurige Prozedur mög⸗ lichſt langſam vor ſich geht. Das Opfer im Stuhl ſitzt mit ſelig lächelnder Miene da und beweiſt dadurch die überzeugen⸗ den Ausführungen des Redners. Bloß die nervös auf das Knie trommelnde Hand zeigt an, daß es dem Patienten nicht ganz ſo gemütlich zumute iſt, wie er gern glauben machen möchte. Der Zahn wird gezogen. Kein Trick, keine Mache realſter Naturalismus. Der Vorgang beim Einführen der ſilbernen Zange in den ſchiefgezogenen Mund des Patienten bis zum triumphierenden Vorzeigen des ſchwarz angekrankten gelblichgrauen, bluttriefenden Zahnkörpers dauert nicht lange, vielleicht zehn Sekunden. Aber auch für die Zuſchauer dehnen ſich ödieſe Augenblicke zu einer halben Ewigkeit. a Mit Schrecken beobachtet man, wie das Kinn des Opfers zweimal krampfhaft zuckt. Es iſt wirklich ſchwer, den Ver⸗ ſicherungen zu glauben, daß der Patient abſolut nichts ge⸗ ſpürt habe. Im Anſchluß an die Vorſtellung wird eine Gar⸗ nitur von Mundwaſſer, Zahnbürſte, ⸗pulver und ein Lehrbuch ausgeboten, für deren Kauf das Publikum ſich außerordentlich willig zeigt, weil es offenbar darin ein einleuchtendes Mittel Deutſchland Die vurſchriftsmäßige Dienſtkleidung Bekanntlich halle ſeinerzeit der Herr Reichspoſtminiſter kategoriſch beſtimmt, daß die Dienſtkleidung der weiblichen Poſt⸗ und Telegraphenbeamtinnen min deſtens 20 Zen⸗ timeter bis unter das Kutie zu reichen habe. Das Nachmeſſen der Kleidung erfolgt nicht, wie angenommen wor⸗ den iſt, durch die Herren Amtsvorſtände, ſondern durch Speztalmaſchine n. Nachdem der Magiſtrat in Königs⸗ berg von dem Vorhandenſein dieſer Maſchinen Kenntnis er⸗ Jangt hat, erläßt auch er für die ihm unterſtellten weiblichen Angeſtellten ein Dekret über deren Berufskleidung, das fol⸗ gende Angaben enthält: Stoff: Glatter Baumwollſtoff(Satin, Zanella).— Farbe: Dunkelblau.— Kragen: Der Kragen darf mit einem gleichfarbigen oder weißen auswechſelbaren Schutz⸗ ſtreifen verſehen ſein.— Knöpfe: Schwarz, aus Horn oder Kunſthorn.— Länge: Mindeſtens 20 Zentimeter unterhalb des Knies reichend.— Ob ſie wohl auch einen Tſchako tragen müſſen? 8 Verzweiflungstat Die 50jährige Ehefrau eines Poſtaſſiſtenten in München war ſeit acht Jahren gichtleidend und mußte das Bett hüten. Die körperlichen Schmerzen und der Gedanke an die mit threm Siechtum verbundenen Unbequemlichkeiten für ihre Angehörigen haben die Frau offenbar veranlaßt, ihrem Leben ein Ende zu machen. Sie brachte ſich mit einem Meſſer Schnittwunden an beiden Handgelenken bei und verletzte ſich an den Pulsadern. Dann zündete die verzweifelte Frau ihr Bett an. Man fand ſie als völlig verkohlte Leiche. Das Feuer wurde von Nachbarn gelöſcht. Eine Blaufuchs⸗ und Waſchbärfarm uf einem Waldgelände des Bürgermeiſters Arras in Ober⸗Oſern wurde eine Edelpelzfuchsfarm errichtet. Es iſt die erſte Blaufuchs⸗ und Waſchbärfarm, bie in Heſſen ge⸗ gründet wurde. Die erſten Zuchttiere aus Nordamerika ſind bereits eingetroffen, während einige weitere Transporte noch unterwegs ſind.. K + K + K= 1,20 Mark Im Parterre entrichtet man ſein Eintrittsgeld, bekommt im erſten Stock bei ſanfter Muſik ein Gedeck mit Kaffee und Kuchen, ohne zu bezahlen und ſttzt ſchließlich im zweiten Stock im bequemen Seſſel und ſieht ſich den Film an. Dieſe neue Einrichtung hat die Direktion des neuen Kinos im Admirals⸗ palaſt getroffen und die hier ankommenden Fremden werden vermutlich denken, die Berliner verſchenken etwas. Und damit haben ſie auch nicht ganz unrecht. Kaffee, Kuchen und ein ausgewachſenes Kinoprogramm für.20 Mark— das iſt mal wieder eine Senſatton der Cityl Italien Die Galerie der italieniſchen Unſterbllchen Muſſolini hat beſchloſſen, daß hervorragende italteniſche Zeitgenoſſen in Bild und Stimme der Nachwelt erhalten werden ſollen. Zu dieſem Zwecke ſoll nach einer ſoeben ver⸗ öffentlichten geſetzlichen Verordnung eine ſtaatliche Discoteca errichtet werden. die Grammophonplatten mit der Stimmwiedergabe der„Un⸗ ſterblichen“ aufbewahrt werden. Unter die Helden der Dis⸗ eoteca ſollen alle diejenigen eingereiht werden, die auf irgend einem Gebiete menſchlicher Tätigkeit den Namen Italiens mit Ruhm bedeckt und ſich ſo um ihr Vaterland verdient ge⸗ macht haben. Trotz dieſer in dem Geſetz enthaltenen Beſtim⸗ Hier werden die Büſten aufgeſtellt und ſteht, dadurch um das zweimalige Kinnzucken als eigenes Er⸗ lebnis herumzukommen. Durch eine ſehr realiſtiſche Reklameidee vermochte neulich ein großes Warenhaus im Oſten der Vereinigten Staaten den Umſatz in der Kinderwagenabteilung in kurzer Zeit auf das Dreifache zu ſteigern. Sie mieteten vier kleine Kinder, ſtellten gleichzeitig vier Kinderſchweſtern an und richteten die vier größten Schaufenſter zu Babyzimmern ein. Die Kinder wur⸗ den mit den beſten Sachen des Warenhauſes gekleidet, öfter umgezogen und das ganze Zimmer im modernſten Betriebe einer Kleinkinderſtube von morgens früh bis abends ſpät vor⸗ geführt. Im freien Lande Amerika zeigt die Reklame oft großen Wagemut. Kein Menſch verhindert eine große Tabakfirma, rieſige farbige Reklametafeln in der Landſchaft aufzuſtellen, auf denen dargeſtellt wird, wie ein bei zu ſchnellem Fahren er⸗ tappter Automobiliſt dem aufſchreibenden Hüter des Geſetzes das verführeriſche Produkt der bekannten Tabakfabrik zum Geſchenke anbietet. Das ſtrahlende Geſicht des Poliziſten gibt Zeugnis davon, daß Beamtenbeſtechung mit Zigaretten dem Publikum aufs angelegentlichſte empfohlen werden kann. We⸗ niger duldſam ſind die Behörden, wenn es nicht um die Min⸗ derung des Anſehens ihrer Organe geht, ſondern ergiebige Einnahmequellen gefährdet werden. In der Nähe von Newyork liegt ein Dorf, deſſen Verkehrs⸗ poliziſten durch Inſtrafenehmen ſchnellfahrender Ausflügler für eine geſunde Grundlage der Dorffinanzen Sorge trugen. Plötzlich jedoch ſahen Bürgermeiſter und Stadtväter, daß die Autofahrer aus der Richtung Newyork beim Herankommen an das Dorf ihr überſchnelles Tempo regelmäßig herabminderten und im vorgeſchriebenen 15⸗Meilen⸗Tempo durch das Dorf fuhren. Man hatte ſich an die regelmäßigen Einnahmen aus Verkehrsſtrafen ſo ſehr gewöhnt, daß man den neuen Zuſtand abſcheulich fand und ernſthaft nach den Urſachen zu ſuchen be⸗ gann. Bald entdeckte man auch, daß kurz vor dem Dorfe der reklametüchtige Verkäufer von Benzin vor ſeinem Laden ein großes Plakat angebracht hatte, worauf zu leſen ſtand:„Fahrt langſam! Die Dorfpoliziſten lauern euch auf. Ich betrachte es als meine Pflicht, meine Kunden vor unnötigen Ausgaben zu ſchützen.“ Die Dorfpolizet verfügte, daß der Benzinverkäu⸗ fer ſein menſchenfreundliches und wirkungsvolles Plakat zu entfernen habe, woraus hervorgeht, daß eine Reklame in Amerika, die zur Erfüllung der Geſetzesvorſchriften mahnt, von den Behörden nicht geduldet wird, während Werbemittel, die zur Geſetzesübertretung anreizen, unbeanſtandet bleiben, ſolange ſie nur der Dollarproduktion der ſtaatlichen Organe nicht im Wege ſtehen. mung wird die Auswahl nicht ganz leicht ſein. Deshalb hat Muſſolini ſich vorbehalten, zuſammen mit dem Kultusminiſter zu beſtimmen, wer in der Ruhmeshalle verewigt werden ſoll. Man hofft, daß die Disebteca dem Staate keine allzu großen Koſten verurſachen wird, da man beabſichtigt, die„unſterb⸗ lichen“ Grammophonplatten zu vervielfältigen und zu ver⸗ kaufen. Der Verkauf wird dem Verband der Kriegskrüppel übertragen, der einen Teil des Erlöſes für ſich verwenden darf. Der Verband hat ſeine Sammlung von Grammophon⸗ platten mit der Stimmenwiedergabe berühmter italieniſcher Soldaten dem Staate für 50 000 Etre überlaſſen. Mit dieſer Sammlung werden die erſten„Unſterblichen“ in die Disco⸗ teca einziehen. Rußland Ein ruſſiſcher Oelſkandal In Baku ſollen 14 Perſonen, darunter ſiehen hervor⸗ ragende Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei, vor Gericht geſtellt werden, weil ſie die Regierng durch Scheinfunde von Petroleumquellen und andere Borſpiegelungen betrogen haben. Der Bezirk von Baku gehört zu den ölhaltigſten Gebieten von ganz Rußland. Nach einer Veroronung der Sowjetregterung erhalten die Bauern, auf deren Feldern Oelquellen entdeckt werden, eine Eutſchädigung. Die Regie⸗ rung übernimmt dann die Quelle in eigenen Betrieb. Dieſe Beſtimmung machten ſich verſchiedene Sowietbeamte in Baku zu nutze. Sie ſetzten einen Hekfershelfer zum Eigentümer eines Feldes ein, auf dem bereits Oel gebohrt worden war. Dann ließen ſie die Quelle entdecken und zahlten dem angeb⸗ lichen Beſitzer eine Entſchädigungsſumme aus, von der ſie den größten Teil erhielten. Dieſe Betrugsmanöver ſind ſeit etwa drei Jahren im Gange und haben der Sowjetregierung einen Schaden von einer halben Million Rubel verurſacht. Man nimmt an, daß über die Sünder ſehr ſtrenges Gericht gehalten werden wird. Amerika Der Sitteuwächter und die Antodroſchke Die Rewyorker Polizei ſorgt dafür, daß Liebespärchen ſich wicht unbemerkt in einer Autodroſchke ein Stelldichein geben können. In der letzten Zeit haben dieſe Droſchken in Newyork ein Modell bevorzugt, das ſich durch eine große Diskretion auszeichnete. Die Fenſter an der Hinterwand und an den Seiten ſind bei dieſem Modell mehr angedeutet als wirklich vorhanden. Sie ſind nur noch ganz ſchmale Streifen und zum großen Teil aus undurchſichtigem Milchglas angefertigt Es iſt vielleicht nicht überraſchend, daß dieſe diskreten Wagen ſehr bald ſtarken Zuſpruch fanden. Die Polizei war aber mit dieſer neuen Mode keineswegs ein⸗ verſtanden. Sie verfügte, daß die neuen Modelle bis zum 1. April n. J. zu verſchwinden haben. Von dieſem Datum ab müſſen alle Autodroſchken in Newyork an der Hinterwand und an den Seiten Fenſter von einer beſtimmten Minbeſt größe haben und dieſe Fenſter dürfen durch Vorhänge nichz verhüllt ſein. Das Auge des Geſetzes will auch das Inners der Autodroſchke überwachen können. Die Sintflut und die Arche Noah im Film Die Geſchichte der Arche Noah iſt in Hollywood gefilmt worden. Zu dieſem Zweck war ein außergewöhnlich großer Apparat aufgeboten. Ueber das gewöhnliche Maß hingus waren 7000 Statiſten angeworben, die als ungläubiges Volk von der Sintflut hinweggeſchwemmt wurden. Die Berüh⸗ rung mit dem vielen Waſſer ſtellte beſonders hohe Anforde⸗ rungen an die Dauerhaftigkeit der Schminke. Mit der ge⸗ wöhnlichen Fettſchminke war nichts anzufangen. Um den Statiſten das dauerhafte Ausſehen ſonnenverbrannter Orien⸗ talen zu geben, mußte zu anderen Mitteln gegriffen werden. Achtzig große Sprengmaſchinen wurden mit flüſſiger und garantiert„waſſerdichter“ Bronzefarbe gefüllt und die Sta⸗ tiſten wurden mehrere Tage hintereinander mit dieſer Flüf⸗ ſigkeit vom Kopf bis zu den Füßen begoſſen. Dieſe Bemalung hielt der Sintflut ſtand. Es war dies keine Kleinigkett, da 1400 Tonnen Waſſer unter einem ſehr ſtarken Druck als Sintflut auf die Statiſten losgelaſſen wurden. Die Wirkung ließ nichts zu wünſchen übrig. Die Fluten ergoſſen ſich über die prächtig aufgebaute Szene und riſſen alles mit ſich fort, darunter auch ein großes Standbild des Götzen Baal im Gewicht von 15 Tonnen. Für den Zug der Tiere in die Arche lieferten eine ganze Reihe von zoologiſchen Gärten das Ma⸗ terial. So konnten neben Ltzwen, Tigern, Giraffen, Kamelen, Elefanten, 9 Bären, Affen uſw. auch viele ſeltene Tiere mit in das Bild au enommen werden, Die Aufnahme ſöll prö Stunde 20 0% Fatboſte gabe N f Gefährliche Elefanten jagd f In dem indiſchen Bezirk Minbu in der Nähe von Burma wütete ſeit Monaten ein bösartiger Elefant. Er verwüſtets immer wieder die Felder der Eingeborenen und tötete die Menſchen, die ihm in den Weg zu treten wagten. Allein in den letzten Wochen fielen ihm ſieben Inder zum Opfer. Nie⸗ mand vermochte gegen den Rieſen etwas auszurichten. Schbleß⸗ lich ſicherten die Eingeborenen ſich die Hilfe des amerikaniſchen Jägers Grove, der bereits 16 Elefanten erlegt hatte. Groys bekam den Elefanten bald zu Geſicht und ſtellte ihn. Gewöhn⸗ lich ergreifen die indiſchen Elefanten die Flucht, wenn ſie einen Menſchen vor ſich ſehen. Nicht ſo dieſer Rieſe. Er ging ſofort zum Angriff über. Auf zwei Meter Entfernung erhielt er den erſten Schuß aus dem Magazingewehr des Amerikaners. Er war damit aber micht tödlich getroffen, ſondern konnte den Jäger, der mit knapper Not ausgewichen war, zum zweiten Male angreifen. Erſt daßei traf ihn die tödliche Kugel. Das Leben des Amerikaners ſchwebte beide Male in höchſter Ge⸗ fahr. Da der Angriff jedesmal auf nächſte Entfernung er⸗ folgte, hätte das wütende Tier den Jäger ſicher zu Tode ge⸗ treten, wenn der Schuß nicht jedesmal geſeſſen hätte. So lebte und ſtarb Amerias größter Spieler Der größte Spieler der Vereinigten Staaten, Arnold Rothſtein, eine allgemein bekannte Perſönlichkeit, die ſeit Jahren durch ihre erſtaunlichen Spekulationen Aufſehen er⸗ regte, iſt jetzt einem geheimnisvollen Morde zum Opfer ge⸗ fallen. Ein Droſchkenchauffeur ſah am Abend des 4. Nopbr. einen Mann an ber Ecke der 58. Straße und der 7. Avenue, der in einem Hotel verſchwand. Er hatte einen Revolver verloren, und als der Chauffeur ihn aufhob, fand er, daß ein Schuß abgeſeuert war. Er rief einen Schutzmann, der in das Hotel ging und dort am Eingang einen Mann liegen fand mit einer Wunde im Unter⸗ leib. Im Krankenhaus ſtellte man feſt, daß es Rothſtein war, aber als man ihm mitteilte, daß er bald ſterben müſſe, weigerte er ſich doch, jede Auskunft über ſeinen Mörder zu geben und ſagte zu dem Detektiv:„Du kennſt mich, Paddy; ich habe kein Wort zu ſagen. Wozu auch?“ 5 Die Polizei ſtellte dann feſt, daß Rothſtein kurz vorher mit einigen Spielern aus Chikago 48 Stunden lang Tag und Nacht geſpielt und dabei Die Rieſenſumme von 380 000 Dollar verloren hatte. Man ſucht jetzt dieſe Spieler, unter denen man den Mörder Rothſteins vermutet. Die fünf Leute, die ſich mit Rothſtein an den Spieltiſch geſetzt hatten, waren bekannte Berufsſpieler, und man wählte die ſchnellſte Art des Poker, das ſog. Stud⸗Poker. Man begann mit einem Einſatz von 100 Dollar und ſtieg bis 1000 Dollar. Der Alkohol floß in Strömen, die Luft war dick mit Rauchwolken erfüllt, aber keinen Laut hörte man außer den Geboten der Spieler. Rothſtein, der niemals trank oder rauchte, ſpielte um ſein Leben. Er ſetzte ſchließlich 1000 und 2000 Dollar und beboachtete die andern ſcharf. Ein Tag verging, und die Nacht kam; dann brach ein neuer Tag an, und man ſpielte immer weiter. ausgegangen. Rothſtein ſagte kein Wort, bis ſchließlich ſein Verluſt 389 000 Dollar betrug. Dann erhob er ſich und meinte:„Nun habe ich genug. Wofür haltet ihr mich eigentlich, Jungens, Einige von euch, ſpielen mit mehr Geſchicklichkeit als Ehrlichkeit. 4 „Du mußt zahlen,“ lautete die Antwort.„Das andere geht dich nichts an. Rothſtein zahlte nicht, aber er wußte, daß er mit dem Leben werde zahlen müſſen. Die Männe verlteßen einander als Todfeinde, und man nimmt an, da einer der Spieler ihn in dem Splelraum oder ſpäter auf der Straße erſchoſſen hat. Rothſtein, der 46 Jahre alt war, aber jünger ausſaß, war als ein Spieler bekannt, den Millionen Dollar gewonnen und verloren hatte. Seine Spekulationen und Wetten galten allem und jedem; er ſpekulierte in Aktien und in Rennen ebenſogut, wie er mit irgendeinem Beliebigen um das Alter einer Frau oder dis Nummer des vorbeifahrenden Autos wettete. Dabei verlor er und gewann er, aber er machte doch ein großes Vermögen, das auf fünf Millionen Dollar geſchätzt wird. An einem einzigen Tage gewann er vor zehn Jahren bei einem Wettrennen 875 hh Dollar. Er war eine ſtaoͤtbekannte Neuyorker Perſönlichkeit und trug gewöhnlich 100 000 Dollar bei ſich. Als er ins Krankenhaus gebracht wurde, fand man allerdings nur 6500 Dollar in ſeinen Taſchen. Er ſtand mit vielen Mitgliedern der „Unterwelt“, beſonders auch mit Alkoholſchmugglern, in Verbindung, und die Polizei glaubt, durch bie Verfolgung ſeiner Ermordung den Verzweigungen der Unterwelt von Neuyork und Chikago auf die Spur zu kommen. Natürlich hatte er viele Feinde, die ihm nach dem Leben trachteten, und war in letzter Zeit nur mit einer„Leibwache“ Et beſaß in Neuyork einen großen Anhang, aber er iſt wohl nur von einem Menſchen geliebt worden, von der dunkeläugigen Frau, mit der er zuſammenlebte. 14. Seite. Nr. 558 Sbel-Anzüge Skei-Stiefel 1 Freitag, den 80. November 1928 ale , — Komplette Ausrüstu D. S..-Mützen 9 0 Winter-Ausgabe 1928/29 2 8 ber beste Iascheniahrplan für den badischen Verkehr und der angrenzenden Gebete. Preis 40 Piennig Verlag Druckerei Dr. Haas G. m. b. H. Naue Mannheimer Zeſiung 98 Jetzt muß man schon bel Rennert kaufen Jetzt sf dle Auswahl noch sehr gfol Jetzt Können Sie noch In aller Rune beraten und bedient werden Mein Schlager, Weihnschts-Seife mit aufstellbarem Ohristbaum. 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Millionen von Menschen haben jetzt weis- Eine gans neuartige Zahnpabts ist. 79103 D 2. 11, II. sere Zähne. Sie können dies Überall 5 25 stellt worden, um diese Methode anwenden f 55 den. Zweifellos werden Sie feststellen, dag au können. Ihr Name ist Peptodent. Sie wird ki. mäll Ammer dies eine Zierde des Menschen ist. von vorsichtigen Leuten der ganzen Welt ge⸗ zum 1. 12. zu vermiet. 5 iel Al f 750 1 1 Bekimpfen Sie den Zal beleg braucht, vielfach auf Arztlichen Rat hin. Sehr gut mößlſerles Sie können an Ihren Zähnen einen kleb- Die Einwirkung der Fruchtsäure. Zimmer mit Schreibt. rigen Belag empfinden. Trotz Ansrendung Pepsodent enthält einen Außerst wertvollen U. el. Licht p. 1. 12. 28 der Zababürste bleibt ein Teil davon haften. Bestandteil. Dis Tropenbe wohner, welche viel au een. Mit der Zeit wird derselbe mih farbig und Früchte genießen, eind bedeutend unempfäng. Tatterſallſtr. 6, bildet dann eine dunkle Schicht, wodurch die cker gegen Zabpleiden. Viele von ibnen sind N Zähne ibren Glanz verlieren. ibrer schönen Zähne wegen berühmt. Die Kleines, einfach möbl. Er macht die Zähne nicht aur unansehnlich, Wissenschaft hat die Gründo da für entdeckt. Manſarden Zimmer sonderd beschädigt sie auch. Er ist die Ur- Deshalb ist Pepsodent s0 rusammengese tat, ſeparat, mit el. Licht, sache der meisten Zahnbeschwerden. Keine 4 el! 05 Gebrauch di J Wüche e der üblichen Zahnpasten bekämpft ihn er- 0 ee,— wöchentl⸗ zu ver⸗ folgreich.. 5 1 1 miet. Wieder, P 7. 18, 5 B. Belag enthklt Speisereste, welche garen Verlangen Sie Pepsodent in den einschlä- 1 Waſſertuem—0 nud Säuren bilden. Er hält 05 Skuren in en Ceschälten, oder lasen Sie sich eing 21 f 5 steter Berübrung mit den Zähnen und ver- Kostenfreie 10-Tage- Tube 7 8 0 1812 Möbliertes Zimmer ursacht dadurch Zahnfäulnie. Froprs G. web. H. Freibneg I. Pr. 1 ſofort zu vermiet. bei Eis entwickeln sich darin Milliosen von Beachten Sie, wie sich dae Gefübl reiner Keller, Lortzing⸗ zchädlichen Keimen. Desbalb ind Zähne mit Zähne nach dem Gebrauch von Pepsodent 49095 ſtraße 8. Belag unsauber und dem Verfall ausgesetzt. einstellt, wie die klebrige Schicht versck win „ Die Zahnheilkunde bat in den letzten Jah- det, wie viel weißer die Zähne werden nack Wohn-. Schlafzim. cen zwei wirkungsvolle Mittel gegen den Be- Entfernung des Belages. gut möbl., mit Bad⸗ lag entdeckt. Das eine da von löst hu auf, daa Si- werden dann wünschen, Ihre Zähne 80 Küchenben. für 1. andere ent ferut ihn ohue schädliche Scheuern. immer 0 Weig und sauber zu sehen. Ehepaar zu vermieten 2910 FE 2. 17, IV. . 805 888 1 A&*. Fleg. möbl. Zimmer i ee DSA verm. K I. 11, 2. St. 19121 4 8* öbl. Zim mer 11 75 1 vermtet. Die modern amerikanische Qua ſiratszahnnasra Elektr. Licht vorhand. Von des führenden Zahubfeteu def ganzen Welt empfohlen Kleine 9 1 25 Erhältlich in einschlagigen Geschäften Vorrälig ir 1 Gr ben Frdl. möbl. Simmer e 55 e in gutem Hauſe, freie Lage, m. el. Licht, ſof. zu vermieten. 9190 Dammſtr. 6, III. ks. Freitag, den 30. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 15. Sekte. Mit dem großzügigen Um⸗ und Ausbau des ſtatt⸗ lichen Geſchäftshauſes der Firma M. Hirſchland u. Co. an den Planken hat eine neue Etappe in der Wei⸗ terentwicklung dieſes bedeutenden Textil⸗ und Mode⸗ kaufhauſes begonnen. Die Firma iſt dem„Alsberg⸗ Eteg⸗Konzerns“ angeſchloſſen, dem größten deutſchen Textilkonzern, deſſen Umſatz jährlich etwa eine Viertel⸗ milliarde beträgt. Vor mehr als 40 Jahren mit wenigen Angeſtellten gegründet, liegen die Geſchäftsräume, in denen etwa 400 Perſonen beſchäftigt werden, nunmehr durch Hinzunahme zweier weiterer Privathäuſer, in denen ſich das bekannte Weinreſtaurant„zum Falſtaff“ in der Nebenſtraße zwiſchen O 3 und 4 und auf der anderen Seite die Buchhandlung Aletter befanden, nun⸗ mehr an drei Straßenfronten. Die Verkaufsfläche hat ſich von 2300 auf 4700 Quadratmeter vergrößert. Man gelangt in das Innere durch drelgroße Portale, an den Planken und in den beiden Nebenſtraßen, wovon das an der Hauptfront beſonders repräſentativ in Pali⸗ ſander ausgeführt iſt. Die neue Faſſade zwiſchen O 8 und 4 iſt dem Stil der alten angeglichen, während die zwiſchen O 2 und 3 an den Bauſtil Alt⸗Nürnbergs er⸗ innert. Siebzehn Schaufenſter präſentieren eine Fülle von Waren und zeigen zugleich die Leiſtungsfähigkeit des Unternehmens. Wenn wir den Rundgang im Kellergeſchoß Heginnen, ſo ſtoßen wir zunächſt auf die Gänge, von denen aus die Schaufenſter dekortert werden. Wir finden ferner hier die Garderoberäume für 400 Angeſtellte, Heizungskeller mit drei großen Heizkeſſeln, eine muſter⸗ gültige Transformatorenſtation mit Lichtanlage, wohl eine der größten in Mannheim, die leicht eine kleine Stadt mit Strom verſorgen könnte, und unzählige Lam⸗ pen ſpeiſt. Der Erfriſchungsraum wird allein durch 1200 Lampen mit einer blendenden Lichtfülle überflutet. Etwa 40 Kilometer Rohrleitung, davon etwa 100 000 Meter in Kupfer ausgeführt, durchziehen die Geſchäftsräume. Im Erdgeſchoß betritt man eine Halle in einer Ausdehnung, wie man ſie nicht oft in Kaufhäuſern findet. Von einer Baluſtrade aus hat man einen guten Ueberblick über das verbrei⸗ terte Treppenhaus im Erd⸗ und Zwiſchengeſchoß. Glän⸗ zend iſt die Anordnung der einzelnen Abteilungen gelöſt. Die Ueberſichtlichkeit und organiſche Aufeinander⸗ folge fällt ſofort ins Auge. So ſtößt man in der Mitte der taghell beleuchteten Halle zunächſt auf die Kleinig⸗ keiten, wie Kurzwaren, Knöpfe, Spitzen und Beſätze, daneben auf Kaffeedecken, Tiſch⸗ und Bettwäſche, auf der anderen Seite auf Strümpfe, Handſchuhe und Taſchentücher. Gegenüber ſind Schirme, Herrenwäſche, Krawatten, Unterzeug und Wollwaren zu haben. Sehr geſchickt iſt die Hinzunahme der Parterreräume des Hauſes O 3, 3 gelöſt. Man findet hier unter einem be⸗ ſonderen Lichthof eine ungemein umfangreiche Kleider⸗ ſtoff⸗ und Seidenabteilung, auf der anderen Seite weiße und bunte Wollwaren, dieſen gegenüber nochmals Seide und Modeartikel für Damen. 9 Im Zwiſchenſtock ſiſd die Abteilungen Damen⸗ und Kinderwäſche, Baby⸗ arkikel und Badewäſche untergebracht. Man ſteigt einige Stufen empor und ſteht in der Parfümerie⸗ und Leder⸗ warenabteilung, zwei Neueinrichtungen, die ſich durch eine beſonders elegante Ausſtattung in Mahagoni aus⸗ zeichnen. Einige Schritte weiter und man gelangt in den Erfriſchungsraum der, ſehr apart in grau⸗ gold mit Silber gehalten, etwa 250 Sitzplätze enthält. Dieſer Raum, der am Tage durch einen Lichthof erhellt wird, iſt abends von einer geradezu pompöſen Lichtfftlle durchflutet, die von der an der Decke angebrachten moder⸗ nen Soffittenbegleuchtung ausgeht. Die gewaltige Bufettanlage mit einer Anzahl Kühlſchränke empfängt das Gebäck und die verſchtedenſten kalten Speiſen aus der darüber liegenden Konditorei und Küche, in denen ebenfalls die modernſten Maſchinen zu finden ſind. Eine Sodafontäne verabfolgt Eisgetränke und ſonſtige Delikateſſen. Beim Betreten der erſten Etage fühlt man ſich in eine Handarbeitsausſtellung verſetzt. In großen Glasvitrinen ſind kunſtgewerbliche und andere Handarbeiten ausgeſtellt, rechts und links davon die dazu gehörigen Materialien. Hieran ſchließt ſich an der linken Seite und im Mittelgang die bekannte Putzabteilung des Hauſes. In geſchickter Weiſe ſind in der Mitte Tiſche mit Spiegeln aufgeſtellt. Rechts findet man die umfangreiche Pelzabteilung. Den Abſchluß dieſe Etage bildet der in Elfenbein gehaltene elegante Putzſalon. In der zweiten Etage erhält man fertige Kleidung für Damen, Backfiſche und Mädchen. Niſchen und Anproberäume ſind mit beſon⸗ deren Lichtreflexen ausgeſtattet. Auch hier bildet der Modellſalon den eleganten, anheimelnden Abſchluß. Das dritte Geſchoß iſt die ſog. Wohnungseinrichtungs⸗Etage, ein ganzes Stockwerk mit deutſchen und Orient⸗Teppichen, Läufer⸗ und Dekorationsſtoffen, Gardinen, von Künſt⸗ lerhand entworfen, Diwandecken, Reiſe⸗ und Stepp⸗ decken. Hieran ſchließt ſich eine Bettſedern⸗Abtetlung in einer Ueberſicht, wie man ſie kaum ſchöner in einem Spezialgeſchäft antrifft. Daneben iſt der durch Glas⸗ wände von der Abteilung getrennte Arbeitsraum für Dekorattionskünſtler, ferner eine beſondere Beratungs⸗ ſtelle für Innendekoration und Wohnungskunſt. Die vierte Etage umfaßt die Betriebsräume. In der fünften Etage finden wir die Annahme⸗ ſtelle ſämtlicher Waren, die Stelle, die die Waren in die verſchiedenen Stockwerke verteilt, Kalkulations⸗ räume und Reſervelager. In der fünften Etage finden wir die Annahmeſtelle ſämtlicher Waren, die Stelle, die die Waren in die verſchiedenen Stockwerke verteilt, Kalkulationsräume und Reſervelager. Die Eröffnung des erweiterten und moderniſter⸗ ten Geſchäftshauſes erfolgt heute nachmittag um 3 Uhr. Das Signal, daß ſich die Pforten wieder geöffnet haben, geben etwa 1000 Brieftauben, die von 16 Mann⸗ heimer Brieftaubenvereinen geſtellt werden und punkt 3 Uhr auffliegen. Wir freuen uns, daß die rührigen, weitblickenden Geſchäftsinhaber durch den umfaſſenden Um⸗ und Erweiterungsbau zu einer weiteren Verſchöne⸗ rung des Stadtbildes beigetragen haben, und ſchließen mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Proſperität den enormen Aufwendungen entſpricht. Ueber die an dem Um⸗ und Erweiterungsbau beteiligten Firmen orientiert die nachfolgende Kollektiv⸗Anzeige. Eisenbefonbau- Unfernehmen Speer G. I. B. H. 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Kakao Tafel Schokolade„gratis“ An den gleichen Tagen geben wir dieselben Zugaben in unserem Laden Mannheim“ 1, 16 Tes& Garfs 0 J 16 Hamburger Katfeelager 5 5. 1 m b. H. Eigene Greobelnkaufs- Zentrale Telephon 31681 Wir eröffnen am Samstag, den 1. Dezember, morgens 8 Uhr 9 großen Etage prüfen Durch meine billigen ein zweites Spezial- Geschäft von Mk..— lausschließlich Zuckerl oder auf I Porzellan-· Goldrand · Tasse oder RNeg.⸗Soezener-Mäntel, Thams& Garfs ftöst-Kaffees Thams& Garfs Tee Sorten Brasil Mischung extra/ Pfd. O. 60 Morning Kongo. Pfd. O. 90 „hiess.„.73 Java Orange Pekoe 4„.23 Konsum- Mischung ½.85 Ceylon Orange Pekoe,„.30 Perl Nr. 111%„.90 Darjeeling Orange Pekoe/„.80 Hamburger Mischung.93 Hotel- Mischung,.00 Kakao Mexlkan. Maragoygpe,.13 Kakao, Iossse 1„.80 Backartikel Fenn; 8 1 Pfd. Zueker, Cristall 28 Hütchen Prallnen Pfd. 16 173 05 teiner 29 Kokesflocken, bunt 1„ 18 1 Schmalz, amer lk. 73 Trüffeln m. Rumgeschm.„ 23 1„ Margarine Hausblume 5 Kokosflocken m. 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Nr. 558 Glitzernde Amtskeiten und ſchwarze Roben Von Stadtſyndikus Dr. Mancher Bürger mag in der Vergangenheit und auch jetzt bei feſtlichen Anläſſen die glitzernde Amtskette auf der Bruſt des Oberbürgermeiſters oder Bürgermeiſters ſeiner Stadt be⸗ wun gert haben. Was aber bedeutet dieſe Kette, die ihren Trä⸗ gez ſofort als den erſten Bürger und Diener der Stadt erken⸗ zen läßt, und wie hat ſie ſich hiſtoriſch entwickelt? Amtstrach⸗ ten ſtädtiſcher Beamter ſind kein Produkt der Neuzeit. Aus der Geſchichte, aus alten Bildern und Stichen kennen wir die ſchwarzen Roben, die goldenen Ketten und weißen Perücken der Stadtväter des Mittelalters und am Eingang der Neuzeit. Bis auf den heutigen Tag haben ſich derartige Amtstrachten in andern Ländern, z. B. in England, erhalten. Unſere Stadt⸗ väter wandeln nicht mehr mit hohen Perücken und ſchwerem Amtsſtab einher. Ihre Tracht iſt ſchlichter und moderner ge⸗ worden. In der erſten preußiſchen Städteverordnung von 1808, dem urſprünglichen Werk des Freiherrn vom Stein, war die Beſtimmung enthalten, daß die Magiſtratsmitglieder und Stadtverordneten bei ihren Zuſammenkünften im Dienſte der Städte in ſchwarzer Amtskleidung als Amtstracht zu erſcheinen und außerdem Amtsketten zu tragen verpflichtet ſeien. Die Amtsketten ſollten aus goldenen oder ſilbernen Ketten mit entſprechenden Medaillen oder in einer an einem Bande zu tragenden Medaille beſtehen, je nachdem es ſich um große, mitt⸗ exe oder kleinere Städte handelte. Hier taucht zum erſtenmal in der Kommunalgeſetzgebung die Kette und die Robe als Amtstracht für Bürger im Dienſte der Städte auf. An dieſem Rechtszuſtand wurde auch durch die revidierte Städteordnung von 1831 nichts geändert, da ſie eine Beſtimmung über Amtstracht nicht enthielt. Eine Aen⸗ derung trat erſt ein durch eine allgemeine Kabinettsordre von 1847. Dieſe beſtimmte, daß nunmehr im Bereiche des geſam⸗ zen preußiſchen Staates die Annahme oder Nichtannahme der Amtszeichen jeder Stadt überlaſſen bleiben ſollte, und daß ferner die Anlegung der Amtszeichen ſeitens der Magiſtrats⸗ mitglieder und Stadtverordneten nicht mehr wie früher eine Pflicht, ſondern von jetzt an nur ein Recht ſein ſollte. Aller⸗ dings verblieb es auch bei dieſem Zuſtand nicht lange. Schon im Jahre 1851 erging eine weitere allgemeine Kabinettsordre, wonach das Tragen von Amtsketten und Medaillen(von der ſchwarzen Amtstracht iſt fetzt nicht mehr die Rede) künftig⸗ hin nur als beſondere vom König im Einzelfalle zu bewil⸗ ligende Auszeichnung geſtattet werden ſollte. Sie wurde in der Regel dem Amte verliehen und von dem jeweiligen In⸗ haber getragen, konnte aber auch einzelnen beſtimmten Ge⸗ meindebeamten gewährt werden und ging dann nicht auf deren Amtsnachfolger über. In beſonderen Fällen konnte die Verleihung der Auszeichnung auch an eine Stadtgemeinde als juriſtiſche Perſon erfolgen, wobet dann der König die Behörde bezeichnete, die ſie namens der Stadt tragen ſollte. Die danach verliehenen Amtszeichen wurden nicht auf Koſten der Stadtkaſſe geliefert, ſondern mußten für Rechnung der betreffenden Kaſſe beſchafft oder, wenn die Stadtverordneten die Koſten nicht bewilligen wollten, von dem bezahlt werden, der ſie tragen wollte. Bel dieſem Rechtszuſtand iſt es bis auf den heutigen Dag geblieben. Es iſt bekannt, daß die preußiſchen Könige von threm Rechte häufig Gebrauch gemacht haben und zwar ſo⸗ wohl dahingehend, einzelnen beſonders verdienten Stadtober⸗ häuptern die Auszeichnung perſönlich zu verleihen wie auch das feweilige Oberhaupt einer beſtimmten Stadt mit dem Rechte des Tragens der Amtskette auszuzeichnen. Bis in die Kriegsjahre hinein ſind, ſoweit ſte vorhanden waren, die Amtsketten bei feſtlichen Angelegenheiten wohl überall ge⸗ tragen worden. Dabei war es nicht in allen Städten nur immer der Oberbürgermeiſter oder leitende Bürgermeiſter, der ſie trug, vielfach trugen auch die Nebenbürgermeiſter, ſämtliche Magiſtratsperſonen, ja in einzelnen Städten ſogar fämtliche Mitglieder der ſtädtiſchen Körperſchaften, alſo auch die Stadtverordneten, eine ſolche Amtstvacht. Die Amtsketten waren vielfach und ſind noch heute manchmal von hohem künſtleriſchem und geſchichtlichem Wert. Viele allerdings ſind während des Krieges auf dem Altar des Vaterlandes geopfert worden, wofür dann eiſerne oder bronzene Erſatzketten als Erinnerung an die Nöte der Kriegszeit beſchafft wurden. An⸗ dere prangen als Schauſtück in ſtädtiſchen Muſeen. In der letzten Zeit kann man die Beobachtung machen, daß immer häufiger wenigſtens von den Stadtoberhäuptern die Amtsketten wieder in der Oeffentlichkeit bei beſtimmten Anläſſen angelegt werden. Das hängt mit einer etwas ver⸗ änderten Auffaſſung der leitenden Regierungsſtellen hinſicht⸗ lich des Charakters der Amtsketten zuſammen. Seit 1851 find keine neueren Beſtimmungen in dieſer Frage durch Geſetz oder Verordnung getroffen. Die früheren Rechte des Königs über Verleihung von Amtstrachten ſind auf das Preußiſche Staatsminiſterium übergegangen. Das Preußiſche Mini⸗ ſterium des Innern vertritt aber den durchaus richtigen Kleinſorg,.⸗Gladbach Standpunkt, daß die Frage des Tragens von Amtsketten eine reine Selbſtverwaltungsangelegenheit iſt, die im Ermeſſen der einzelnen Gemeinde ſteht. Denn ganz offenbar ſtellen die Amtsketten nach ihrer oben dargelegten geſchichtlichen und rechtlichen Entwicklung keine Auszeichnung deſſen, der ſie trägt, dar— nach der Reichsverfaſſung wären derartige Aus⸗ zeichnungen unzuläſſig— ſondern lediglich eine Amtstracht, über deren Art und Form dann naturgemäß die einzelne Ge⸗ meinde ſelbſt zu befinden hat. Aehnlich wie in Preußen liegen die Verhältniſſe auch in den anderen deutſchen Ländern. Weihnachts, und Neufahrsverkehr bei der Reichspoſt Bei den Vorbereitungen für den diesjährigen Weihnachts⸗ und Neujahrsverkehr iſt nach einer Anweiſung des Reichspoſt⸗ miniſteriums zwar die nötige Sparſamkeit nicht aus dem Auge zu laſſen, doch ſind die Maßnahmen ſo zu treffen, daß i 3 Verkehrs gewährleiſtet tte ) Wohnrecht der Zukunft“(Wohnwirtſchaftsgeſetz) fer⸗ iſt. Dies gilt, wie die Deutſche Beamtenbund⸗Korreſpondenz mitteilt, namentlich von der Einrichtung beſonderer Dienſt⸗ ſtellen, dem Bereitſtellen ausreichender Beförderungsmittel, der zugänglichen Bemeſſung des Perſonals und den ſonſtigen Sportliche Beginn des Kölner Reillueniers Das Reit⸗ und Fahrturnier in der Kölner Rheinlandhalle nahm am Mittwoch ſeinen offiziellen Beginn, nachdem der Dienstag den Borprüfungen gewidmet war. Die eigens hergerichtete Halle machte einen prachtvollen Eindruck. Der äußere Erfolg ſtellte ſich am erſten Tage noch nicht ein, deshalb war es ein guter Gedanke, einige Schulen einzuladen und ſo der im Zeitalter des Motors aufgewach⸗ fenen Jugend Gelegenheit zu geben, das Pferd in feinen vielſeitigen Verwendungsmöglichkeiten kennen zu lernen. Der ſportliche Erfolg war ein guter, es wurde viel gutes Material vorgeführt. Beſonders erfolgreich war die Baronin v. Oppenheim. Die Ergebniſſe: a Materialprüfung für Reitpferde(leichte Klaſſe]: 1. Baronin A. v. Oppenheim Trianon(Bes.); 2. Frau E. Andreas Indra(Frau v. Moers); 3. Geſtüt Zieverichs Althea(Frau v. Langen), 19 Teil⸗ nehmer.—(Schwere Klaſſe): 1. Weſtſalenſtall Bochums Ibytus (Sberſt v. Moers); 2. Figlers Admiral(Frl. Spillner); 3. Frau E. Wolffs Goldabler(Beſ.], 25 Teilnehmer.— Einſpäuner(Eignungs⸗ prüfung): 1. D. E. Mellema(Holland) Hendo(Beſ.); 2. desſelben Madame(J. Mellema); 3. Dören amps Romulus(Beſ.), 10 Teil⸗ nehmer.— Eignungsprüfung für Reitpferde(leichte Klaſſe): 1. Ba⸗ ronin v. Oppenheims Feldmaus(Beſ.); 2. derſelben Trianon(Bes.); 3. Frl. Kühndahls Dolly(Beſ.); 15 Teilnehmer.—(Schwere Klaſſe): 1. Frhr. v. Oppenheims Zigeuner(Baronin A. v. Oppenheim); 2. Weſtfalenſtall Bochum Jbykuß(Oberſt v. Moers); 3. Frau T. Blank Flingo(Bes.), 17 Teilnehmer.— Dreſſurprüfung für Reitpferde: 1. Frhr. E. v. Oppenheims Zigeuner(Baronin A. v. Oppenheim); 2. Eruwells Slanal(Bef.); 3. Frl. Kühndahls Dolly(Hopp), 22 T. Jagdſpringen am Mittwoch abend Die Jagdſpringen des Abends brachte dem erſten Tag des Reit⸗ turniers in der Kölner Rheinlandhalle ſchon einen weſentlich beſſeren Beſuch. Die Beſetzung war nicht einmal ſehr ſtark, aber die Kämpfe verliefen hei guter Totgliſatorbeteiligung recht anregend. 1 Die Ergebniſſe: e Eignungsprüfung für Geſpaune: Einſpänner: 1. Gebr. van de Haars Donny brook Souire(Bes.); 2. Drory de Perez Belees Haddon Philipina(Lomantz), 13 Teilnehmer. 5 Draufgünger⸗Vielſeitigleitsprüfung(Jagdſpringen Klaſſe): 1. H. Bonſes Radioprinz(Frau Franke, 8 Fehler; 2. Frau v. Heynitz Norbert(Voltz), 0.; 3. Frau Neuerburgs Hlldegard(Oblt. Sahla), 10 F. Tot: 88, Pl: 10, 10, 10:10. 0 T. Carl Wuthe⸗Erinnerungspreis(Jagoſpringen Kl.):. 1. Frau v. Heynitz Schwalbe(Voltz), 5., 58 Sek.; 2. Oblt. Sahla Ceres (Bef.), 5.; 3. Grauerts Juliana(v. Salpiati), 12 F. Tot: 117, Pl: 89, 15, 68:10. 10 Teilnehmer. Amazonen⸗Jagdſpringen(): 1. Abteilung: 1. Baronin A. v. Oppenheim Hein(Bes.), 5., 52 Sek.; 2. Bar. E. v. Oppenheim Va⸗ lenkla[Baronin A. v. Oppenheim] 14.; 3. Frau v. Heynitz Schwalbe (Beſ.), 20 F. Tot: 18. Pl: 10, 10:10. 4 Teilnehmer.— 2. Abteilg.: 1. Frau Schulte⸗Stemmerks Oſterhaſe(Beſ.), 8 Fehler, 65 Sek.) 2. Ftau v. Langen Hüſſo(Bes.), 10 F. Tot: 20. Pl: 16, 15:10, 6 Teikn. Preis vom Erlenhof(Hochſpringen): 1. Dr. Koerfers Baron 8 (Hans Koerſer); 2. v. Salviati Diana(Bes.). Tot: 24, Pl: 12, 12:10. 4 Teilnehmer. Der Donnerstag nachmittag Der zweite Turniertag ſand wieder nur ſehr ſchwachen Beſuch. Die Veranſtaltung ſcheint ſich noch nicht dbe nötige Geltung beim Publikum verſchaffen zu können. Sportlich gab es viel Abwechflung, die gut beſetzten Felder zeigten eine Fülle guten Materials. Von der Caracalla⸗Bielſektigkeitsprüfung kam nur die Dyeſſur zur Erleöi⸗ gung. Stallm. Voltz auf Ibis und Corangela belegte mit dieſen bei⸗ den vorzüglich zugerittenen Warmblütern den erſten und dritten Platz, der zweite wurde Frau Wiethaus auf Gaudegmus zuerkannt. Die ſtark beſetzte Mater talprüfung mußte in drei Abtei⸗ lungen ausgetragen werden. Frau v. Moers auf Indra und Frau Maßnahmen. Im einzelnen ſoll folgendes beachtet werden; 1. Auf gute Verpackung und genügende Adreſ⸗ ſkerung der Pakete und Päckchen, auf vorſchrifts⸗ mäßige und haltbare Befeſtigung der Aufgabezettel für Pa⸗ kete ſoll beſonders geachtet werden. Mangelhaft verpackte Sen⸗ dungen ſollen zur Beſeitigung der Mängel zurückgegeben wer⸗ den.— 2. Für die Sicherung der kleinen Pakete muß durch beſondere Anordnung geſorgt werden.— 3. An die ſchonende Behandlung ſowie ordnungsmäßige Lagerung und Stapelung der Pakete in den Packkammern und in den Be⸗ förderungsmitteln iſt erinnert worden. Das Werfen der Pakete beim Ein⸗ und Ausladen wird ausdrücklich ver⸗ boten.— 4. Zur Bewältigung der vorhandenen Sendungen ſoll nötigenfalls eine angemeſſene Vermehrung der Poſtwagen in den Eiſenbahnzügen erfolgen.— 5. Na ch n ahme pakete ſind an den Weihnachtsfeiertagen in demſelben Umfang wie Pakete ohne Nachnahme zuzuſtellen. Ferner ſind mit der ein⸗ zelnen Briefzuſtellung am 1. Weihnachtsfeiertag alle Arten von Briefſendungen abzutragen. Für den Neujahrs verkehr wird beſtimmt, daß am Neujahrstage die Bahnpoſten wie an Sonntagen verkehren. Für möglichſt ſchnelle Bewältigung der angeſammelten Brief⸗ poſt iſt Sorge zu tragen. Der Bund Denutſcher Mietervereine E.., Sitz Dresden hat einen umfangreichen Geſetzentwurf:„as Mlet⸗ u nd tiggeſtellt, der zur allgemeinen Ausſprache geſtellt und einer Konferenz namhafter Juriſten zur Begutachtung vorgelegt werden ſoll. Rundſchau Oblt. Stein auf Kakadu. In der mittleren Klaſſe ſtegte der Graditzer Vafall(Frau v. Becker) vor Wahnfried(A. Staeck) und Alarich(Ba⸗ ronin v. Schade). Die ſchwere Klaſſe brachte eine Wiederholung von Trianon, dbesmal unter Stallm. Günther, vor Jbykus(Oberſt v. Moers] und Admiral(W. Spillner). Die Eignungsprüfung für Geſpanne brachte Herr Doerenkamp an ſich. In der Eignungsprüfung für Reitpferde gewann Baronin v. Oppenheim mit Feldmaus die leichte Klaſſe und damit den zweiten Wettbewerb dieſer Art in Köln. Unter den 10 Bewerbern holte ſich Frau Neynitz auf Conſtant vor Frau Glahn auf Irma den zweiten Platz. In der mittleren Klaſſe waren vier Damen in Front. Die goldene Schleiſe erhielt Frau Weiblich auf Alſter, die Plätze belegten Frau v. Becker auf Welfenkönig und Frl. Marwede auf Etzel, womit die hannoverſche Zucht einen dreifachen Erſolg errang, Großen Bei⸗ fall fand wieder die Schaunummer der Pas de deux, geritten von Frau Franke auf Liebherr und Stallmeiſter Staek auf dem Olympia⸗ ſieger Draufgänger. Die Könſgin⸗Luiſe⸗Quadrille klappte auch dles⸗ mal noch nicht ganz. 5 Boxen Domgörgen boxt um die Europameiſterſchaft Am 16. Dezember in Mailand gegen Jaccovacci Nach Beſeitigung mancher Schwierigkeiten iſt nun der Kampf um die Europameiſterſchaft im Mitkelgewichtsboxen zwiſchen dem Titel⸗ halter Jaccovacei⸗Jtalien und dem von der JBu. als Herausſor⸗ — derer anerkannten Deutſchen Meiſter Hein Domgörgen endlich als geſichert anzuſehen. Der bekannte italieniſche Promoter Carpegna wird den Titelkampf am 16. Dezember im Ring des Malländer Sportpalaſtes zur Durchführung bringen. Als Rahmenprogramm werden gleichfalls deutſch⸗italieniſche Kämpfe angeſetzt. Der It a⸗ llener, der früher unter dem Namen Jack Walker kämpfte, iſt zwar kürzlich von dem engliſchen Neger Len Johnſon in Manchester nach Punkten geſchtugen worden, ledoch ſtellt er noch immer einen ſehr geführlichen Gegner dar. Domgörgen dürſte einen ſchweren Stand haben, zumal er auf italieniſchem Boden lämpfen muß. Der Deutſche Meiſter legt vor dem Titelkampf ſeine Generalprobe in Frankfurt a. M. ab, wo er am 9. Dezember im Ring des Sport⸗ palaſtes auf den Belgier Geergerts trifft, der nicht nur ein ganz fa⸗ moſer Techniker iſt, ſondern auch über eine bemerkenswerte Härte verfügt. Literatur “ Unterkunftshäuſer in den Oſt⸗ und Weſtalpen. Von Schupp A, Bergverlag Rudolf Rother, München. Ein„Hüttenverzeichnis“ ohne jeden Ballaſt, ſo beſchaffen, daß es nicht nur auf Reiſen oder im Ruckſack mitge gaommen, ſondern bequem in der Rocktaſche getragen werden kann. Daß vorliegende Heftchen bringt nicht nur ein Ver⸗ zeichnis der Unterkünfte in den Oſtalpen, ſondern angeſichts der immer mehr zunehmenden Fahrten in die Alpengebiete der Schweiz, Frankreichs, Südflawiens und Italiens weſtlich des Ortlers, Ada⸗ mellos und der Preſanella wurde auch das Gebiet der Weſtalpen mit einbezogen. Es unterrichtet über die Lage, Vereinszugehörigkeit(ſo⸗ fern es ſich nicht um private Berggaſtſtätten handelt), über die Zeit der etwaigen Bewirtſchaftung, die Belegbarkelt, Talſtationen mit Entfernung derſelben und zum Teil auch über die Benützungs⸗ gebühren Für die Oſtalpen Deutſchlands und Oeſterreichs ſind auch die beſonderen Vergünſtigungen für Jugendwandergruppen be⸗ rückſichtigt. Das Verzeichnis iſt überſichtlich nach Gebirgsgruppen und nach Ländern eingeteilt, zunächſt Oſtalpen: Deutſchland—Oeſter⸗ reich, Ztalten und Jugoſlavten,— bann kommen die Weſtalpen mit Schweiz und e und die in den Weſtalpen gelegenen ftalie⸗ niſchen Alpengebiete. In Deutſchland und Oeſterreich ſind die Tal⸗ herbergen am Schluß einer feden Gebirgsgruppe eigens verzeichnet. Der Zweck, ein praktiſches Handbüchlein geringen Umfanges zu bieten, das bei Entwürfen von Fahrtenplänen und unterwegs gute v. Langen auf Althea waren bei den leichten Pferden in Front vor — Dlenſte erwelſen kann, iſt mit dieſem Hüttenverzeichnis voll erreicht. Das Büchlein ſoll fährlich neu erſcheinen. Dee dee Mf ee ———————TTT————————— Conrad Tack 0 Cie., G. m. Besichtigen Sie unsere Schaufenſter Damen-Lackspangen- schuh, gefalliges Modell Damen-Lackspangen- schuh mit e Trotteur-oder L. XV.-Abs. Damen moe echi Box- Kali- Troſteurschuh, ö 1 Weiß gedoppelt bemen mauve vreiſe- Troſſeutschun, 13*⁰ Modeschn tie S Liwera⸗Strümpfe in jeder Farbe zu jedem Schun in allen Modefarben, Verkaufsstelle Breiſe Straße Fernspr. 22524 90 Moderne Herren-Halb. schuhe, echt Boxkalf, Orig Good.-Welt 16.30, ech Boxkalf 14.30, Rind- 12⁰⁰ box, Orig-Oood.- Welt Herren- Halbschuhe, echt Boxkalf, am. Trot-„ teurform, m. Lederwulst⸗ 10* rahmen, Org.-Good.- Welt Herren- Doppelsohlen- Stlelel für kaltes u. nasses Weiter 21.00 in Braun;** eee che · in Schwarz 19 30, Herr. Tuch- Gamaschen 30 AN. amerik. Trotteur form .—.ç— 5 4 1 9 1 5 f 1 2 neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Alusgabey Freitag, den 30. November 1928 — irtiehakts · und Ha elszeitun Zigarren, Zigaretten und Tabak Starke Zunahme der Zigarettenherſtellung, Rückgang der Zigarrenfabrikation— Steigerung des Welt⸗Tabakverbrauchs gegenüber der Vorkriegszeit um 50 v. H.— Tabak ſtatt Opium in Oſtaſien. Die Zigarrenfabrikation der Welt iſt ſeit der Vorkriegszeit zurückgegangen, die Zigarettenher⸗ ſtellung ſehr ſtark geſtiegen, die Erzeugung von Pfeifentabak nur wenig verändert. In der Zunahme der Zigarettenherſtellung ſtehen die Vereinigten Staaten an erſter Stelle. Sie ſind zugleich auch das weitaus wichtigſte Pro⸗ duktionsland. Seit 1913 iſt die Zigarettenproduktion auf an⸗ nähernd das Sechsfache geſtiegen. Vor dem Kriege war die Zigarettenerzeugung der Vereinigten Staaten nur wenig größer als die Deutſchlands. 1926 betrug ſie rund das Drei⸗ fache. Nach den Vereinigten Staaten haben England, Deutſchland, Japan und Italien die größte Zigaretten⸗ produktion der Welt. In allen Ländern iſt der Anteil der Zigarette an der Geſamterzeugungsmenge geſtiegen. Der internationale Handel mit Tabakwaren gliedert ſich in die Verſorgung induſtriell unenwtcekelter Länder mit bil⸗ ligen Konſumerzeugniſſen und in den Handel mit Zigarren und Zigaretten auserleſener Qualität, die in dieſer Güte nur in feuchtheißem Klima von Facharbeitern mit langer Tradition hergeſtellt und hauptſächlich in den Vereinigten Staaten und in den europäiſchen Induſtrieländern verbraucht werden. Die Vereinigten Staaten exportierten in den letz⸗ ten Jahren rund 10 v. H. ihrer Zigarettenproduktion, Eng⸗ land führt etwa 15 v. H. ſeiner Zigarettenerzeugniſſe aus. Die Ausfuhr ägyptiſcher Zigaretten iſt im Vergleich zur Vor⸗ Kriegszeit bis auf ein Drittel geſunken. f Da eine ins Gewicht fallende Erhöhung der Tabakvorräte nicht zu verzeichnen iſt, hat der Tabakverbrauch der Welt ent⸗ ſprechend der Entwicklung der Welternte ſeit der Vorkriegs⸗ zeit um annähernd die Hälfte zugenommen. Die Urſache der Verbrauchsſteigerung iſt weniger die Vermehrung der Be⸗ wölkerung der Erde, die ſich für die gleiche Zeit auf rund 5 v. H. beziffert. Auch die Erhöhung des Verbrauchs der einzelnen Raucher bildet keine ausreichende Erklärung. Dieſe liegen vielmehr vorwiegend in der hauptſächlich während Des Krieges eingetretenen Verbreitung der Gewohnheit zu rauchen, die in Nord⸗ und Mittel⸗ europa und in den Vereinigten Staaten auch unter der weib⸗ lichen Bevölkerung und bei den Jugendlichen Eingang ge⸗ funden hat. Vor allem aber ſind die oſtaſiatiſchen Völker in erhöhtem Maße zum Tabakkonſum übergegangen. Die Gründe hierfür ſind: Annahme europäiſcher Sitten, Indu⸗ ſlrialiſterung, Erſchwerung des Opiumgenuſſes. Bierbrauerei Durlacher Hof AG. Mannheim Günſtige Abſatzentwicklung 5 Das Unternehmen bezeichnet den im 34. Belriebsſahre erzielten Abſchluß im Hinblick auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe als nicht n befriedigend, der erreicht werden konnte, weil ſich der Ab Fach trotz erheblicher Unkoſten und Aufwendungen günſtig entwickelte Einſchl. 15 899/ Vortrag hat ſich der Rohgewinn v. 1447 582 auf 1 688 430„ erhöht. Doch auch die Geſamtunkoſten ſtiegen von 1 143 032 auf 1918 855 /, ſo daß nach allerdings vergrößerten Ab⸗ ſchreibungen von 93 123(68 250)„/ ein nur um rd. 6000 4 erhöhter Meingewinn von 242 350(286 299) 4 verbleibt. Wie ſchon kurz mitgeteilt, ſollen hieraus wieder 10 v. H. Dividende auf das Stammaklienkapital von 1,50 Mill./ und wieder 8 v. H. auf die 5000 Mark WA. ausgeſchüttet werden. 10 000(40 000), ſollen dem Del⸗ Frecdereſtock, wieder 30 000„ dem Unterſtützungsſtock zugeführt u. neu eine Steuerrücklage von 35 600/ geſchaffen werden, ſo daß ſich der Meuvortrag auf 16 950 4 ſtellen wird. Aus der Bilanz: Immobilien 1,20(1,25) Mill., Debitoren „87(0,708), Vorräte 0,47(0,44), dagegen bei unverändertem Ack. 1,505], Stücklagen(0,15) und Hypotheken(0,069), Delkredere 0,14 0,10), Kreditoren 0,61(0,63) und der Unterſtützungsſtock 0,05(0,02) Millionen 4. Das Ergebnis der Gerſten⸗ und Hopfenernte 1928 wird von der Verwaltung nach Beſchaffenheit und Menge ſehr gut be⸗ Atrteilt. Trotzdem bewegten ſich die Preiſe während der Hauptein⸗ Taufszeit etwa auf gleicher Höhe wie im Vorfahre. Die Unſicherheit, die dauernd durch die verſchiedenſten Maßnahmen, im beſonderen steuerlicher Art die Brauinduſtrie belaſtet, läßt eine zuverläſſige Beurteilung der Ausſichten für das laufende Geſchäfts⸗ fkaht nicht zu. J:? Deutſche Automobilbank AG. Ueber das weitere Schickſal ber Deutſchen Automobilbank AG. haben in den letzten Tagen rueute Verhandlungen ſtattgefunden. An dieſen Verhand⸗ ungen haben neben der Vaterländiſchen Kredit ⸗Verſicherung⸗ AG. und den Aktionären, ſoweit wir wiſſen, auch die Kreditanſtalt tr Verkehrsmittel teilgenommen. Ueber das endgültige ergebnis läßt ſich heute noch nichts ſagen, zumal die holländische Gruppe um eine Verlängerung der Erklärungsfriſt nachgeſucht hat. Nachrichten, die von einem Aufgehen der Automobilbank in die Kre⸗ Ditanſtalt für Verkehrsmittel wiſſen wollen, ſtimmen nicht, vielmehr geht bisher die Abſicht dahin, die Deutſche Automobilbank weiter beſtehen zu laſſen. Von der Kreditanſtalt für Verkehrsmittel hören wir, daß Verhandlungen wegen Uebernahme eines Aktien⸗ Pakets der Deutſchen Aulomobilbank nicht ſtaltgefunden haben, viel⸗ mehr habe ſich das Inſtitut für dle Angelegenheit der DAB. lediglich Inſofern intereſſiert, als ſte auf Anregung von befveundeter Stelle auf Grund ihrer Erfahrungen auf dem Gebiet der Teilfinanzierung . Beratungen in dieſer Angelegenheit teilgenommen üben. :2 Hochofenwerk Lübeck AG. in Herrenwijk bei Lübeck— Ueber⸗ 16 Millionen 4 neue Mittel angefordert. Aus einem Rheingewinn von 1477 481(1 475 754)„/ werden wieder, wie bereits gemeldet, 10 w. H. Dividende verteilt. Der Roheiſenabſatz erhöhte ſich auf 271000 To.(226000 To. Neben der Erhöhung des Aktienkapitals aum 4 Millionen/ iſt die Aufnahme einer langfriſtigen auslän⸗ biſchen Obligationsanleihe von 2,5 Mill. Dollar be⸗ ſchloſſen worden, die teilweiſe auch zur Abdeckung einer demnächſt fälligen Auslandsſchuld Verwendung finden wird. In der Bilanz erſcheinen Bankguthaben mit 1 632 979(1 694 348) 4, während ſich ſonſtige Guthaben auf 2024 154(3 900 725) 4 verminderten. Vor⸗ wäte find mit 4945 820(3 528 457)„ bewertet. Wertpapiere und Be⸗ teiligungen 151 708(81 709) 1, Gläubiger 9 689 287(3 478 169) 4, Auslandanleiheverpflichtung 6589 155(6 703 662) 4, Hypothekenver⸗ pflichtung 347 731/ unverändert). * Peters Union AG. in Frankſurt.— Vorfahrsdividende in Aus⸗ ſicht. Das am 30. September 1928 abgelaufene Geſchäftsjahr hat einen recht befriedigenden Verlauf genommen. Die in der letzten HV. mit⸗ geteilte gute Beſchäſtigung der erſten Monate hat ſich auch weiterhin fortgeſetzt. Die Bilanzarbeiten ſind indeyen noch nicht zum Abſchluß gelangt, jedoch iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß eine Dividende in 5 der Vorjahrshöhe(8 v..) zur Verteilung gelangen wird. * Zuſammenſchlußpläne in der Bauinduſtrie unter Führung von Berger? Die Aktien der Julius Berger Tiefbau A G. ſind nach einem Tief von ungefähr 390 anfangs des Monats in der letz⸗ ten Zeit ſtändig geſtiegen und erreichten inzwiſchen wieder einen Kurs von rd. 425 v. H. Dieſe Kursbewegung wurde mit neuerlichen Kapitalerhöhungsgerüchten begründet. Noch vor kurzer Zeit wurden allerdings von der Verwaltung derartige Gerüchte zu⸗ Tückgewieſen und geſagt, daß ſich an der Erklärung vom Septemeber D. J. nichts geändert habe. Es verlautet aber nunmehr, wie die K. 8. berichtet, daß die Geſellſchaft er 1 ſteht, die mög⸗ ft. e 5 . nach verſchte rden „„ ud! ten Mindeſtbetrag gehalten werden“ Der Rohtabakverbrauch pro Kopf der Be⸗ völkerung betrug im Durchſchnitt: Zu⸗ o Abnahme 1909/18 192326 1023/26 (in Kg gegen 190% Ver. Staaten von Amertka 8,12 3,84 + 0,52 Niederlande 3,22 8,24 + 0,02 Frankreich 1,29 1,73 + 0,50 Deutſchlan b 1,64 1,68 + 0,04 England 1,18 1,49 + 0,31 Italien 0,84 1,26 + 0,42 Den größten Tabaksverbrauch haben die Vereinigten Staaten, Britiſch Indien und China. Die verbrauchte Roh⸗ tabakmenge betrug in dieſen drei Ländern zuſammen im Durchſchnitt der Jahre 1923/26 rund 384 Mill. Kg. mehr als im Durchſchnitt der Jahre 1909/13. Das ſind* der Zunahme der Welternte in der gleichen Zeit. Auf die Vereinigten Staaten allein entfällt“ der Zunahme der Welternte in der gleichen Zeit. Stark geſtiegen iſt der Tabakkonſum noch in Rußland, Japan, England, Frankreich, Italien und Belgien. Mit Ausnahme von der Schweiz, von Dänemark und Schwe⸗ den iſt der Tabakverbrauch geſtiegen. Der Verbrauch der deutſchen Bevölkerung iſt nahezu unver⸗ ändert geblieben. Zigaretten herstellung in Deutschland e e ————— T(unsren Stuck)- FFV(VVVVT 8 * 8 4 5 555 2 1 2 5 5 0 1. Ii. Ii. IW. I. II. III. 10. l. II. III. auf eine ſehr erhebliche Er weiterung ihres Inter eſſen⸗ kreiſes hinaus laufen. Im Vordergrunde ſcheint eine Ver⸗ bindung mit der Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tiefbau in Eſſen zu ſtehen(Kapital 7,75 Mill., letzte Dividende 1927 6 v.., Kurs 105 v..). Gerüchtweiſe verlautet auch von Verhandlungen mit der Huta in Breslau(Kapitall 1,81 Mill. letzte Dividende Sv. H. Kurs am Mittwoch 132,75). Daß die Julius Berger AG. Mittelpunkt in den Verhandlungen iſt erſcheint ohne weiteres ver⸗ ſtändlich, wenn man an die ſtarke Stellung der Geſellſchaft denkt, die in einem ſehr hohen Aktienaufgeld zum Ausdruck kommt. Das kann natürlich bei einer etwaigen Fuſion entſprechend ausgenützt werden. Man ſprach bereits von einem Umtauſchverhältnis von 3 zu 1, das, rein kursmäßig betrachtet, für die Huta eher Wahrſcheinlichkeit hätte alls wie für Hochtief, obwohl es auch für die Huta⸗Aktionäre heute als recht günſtig anzuſprechen wäre. Sowohl dieſe Aktien, wie die der Hochtief ſind ebenfalls in der letzten Zeit geſtiegen. Ob die Verhandlungen zum Ziel lführen, bleibt noch abzuwarten, ebenſo, ob für die Berger⸗Aktionäre bei dieſer Gelegenheit ein Bezugsrecht entfällt. Mißſtände bei Damuum⸗ Hypotheken Die Berliner Immobilienfirma Jsr. Schmidt Söhne weiſt uns auf einen Uebelſtand am Hypothekenmarkte hin, der den Dar⸗ lehnsnehmern große Verluſte bringt. Die Firma ſchreibt uns: Während in der Vorkriegszeit bei II. Stellen die grundbuchliche Eintragung des vollen Zinsſatzes üblich war, hat ſich unter dem Druck des Aufwertungsrechtes die Rechtsgewohnheit eingebürgert, daß ähnli chwie bei erſtſtelligen Hypotheken, ſo auch bei zweitſtelligen Hypotheken nicht mehr der volle Zinsſatz zur Eintragung gelangt, ſondern ein Zins⸗Ausgleich oder Damnum in Abzug gebracht wird. Dieſe Erſcheinung beruht darauf, daß man eine Benachteiligung der Gläubiger nicht erſtſtelliger Aufwertungshypotheken aus zu hoher Verzinfung der in den Vorbehaltsrang gegebenen Poſten vermeiden will. Da in der Regel der Zinsſatz 14 v. H. beträgt, iſt es üblich geweſen, die Hypotheken mit 9 v. H. eintragen zu laſſen und ein bproz. Damnum von vornherein in Abzug zu bringen. Die Laſt, die den Geldnehmern auf dieſe Welſe erwächſt, ſelbſt dann, wenn ſich Geldgeber wie Geldnehmer darüber einig wären, daß eine volle Eintragung zu 14 v. H. ſtattfinden könne, beträgt nach genaueſter Berechnung 14,14 v. H. Es wäre wünſchenswert, wenn man dieſe um 0,14 v. H.= ein Siebtel v. H. erhöhte Zinslaſt dem Geldnehmer abnehmen würde in allen denjenigen Fällen, wo das Darlehen nur auf den Zeitraum eines Jahres gegeben wird, da ſchließlich die Gläubiger der folgenden Aufwertungshypotheken mit der Tatſache rechnen müſſen, daß auch das Damnum aus dem Ertrag des Hauſes heraus bezahlt wird. Für den kurzen Zeitraum eines Jahres dürfte ſich die Beſeitigung der Beſtimmung, Vorbehaltsrang⸗Hypo⸗ 2 3 i Der NSA.⸗Bericht Umſatzſteigerung von 25,56 auf 35,78 Mill. //— Stillegung der Karoſſerieſabrik Tempelhof— Güuſtige Ausſichten Die weſentlichſten Abſchllußziffern wurden von uns bereits mit⸗ geteilt(ſiehe Nr. 520 der NM), wie auch die Ziffern der Sanie⸗ rungsbilanz(30. Juni). Zu wiederholen wäre lediglich noch, daß der Warengewinn mit 5,95 Mill./ angegeben wird(i. V. betrug der„Fabrikationsgewinn“ nach Abzug der Unkoſten 1,98 Mill.%), ſämtliche Unkoſten erforderten 14,13 Mill. J. In der Vermögens⸗ rechnung wären noch Schuldner mit 18,09(nicht 17,96) Mill. 4, Be⸗ tetligungen mit 8,46 Mill.„, auf der Gegenſeite ſonſtige Rücklagen mit 4,59 Mill., Lieferanten mit 6,97(anſtatt 5,6) Mill.„ und Finanzakzepte mit 19,45 Mill.„ zu berichtigen. Die für 1927 erwartete Umſatzſteigerung ſei eingetreten (von 25,56 auf 35,78 Mill.), da in Motor⸗ und Fahrradabteilung günſtige Verkaufspreiſe möglich waren, im Motorwagenvertrieb dagegen hätten die Preiſe nicht immer befriedigt. Bei den Ber ⸗ liner Großdroſchken⸗ Unternehmungen ſei 1926 die Lage im Droſchkengewerbe aut geweſen, dann aber ein Ueberangebot eingetreten, ſo daß eine Herabſetzung der Tarife mit unzulänglichen Einnahmen 1927 erfolgte, wozu noch der im eingetretenen Ausmaße nicht vorauszuſehende Preisſturz für Automobile im allgemeinen und für Aultodroſchken im beſonderen ſich ereignete. Die Folge ſet der Niederbruch der großen Fahrunternehmungen ge⸗ weſen. Abgeſehen von den ſich daraus ergebenden Verluſten mußten die Nl. auch noch den Zinſendienſt für die in dem Droſchken⸗ geſchäft inveſtierten Kapitalien übernehmen, da die Finanzierung mit Kredit durchgeführt war. Die Erwartungen auf eine Beſſerung des Droſchkengeſchäftes hatten ſich im weiteren Verlauf 1927 nicht erfüllt. Das Karoſſerie werk Tempelhof habe mit den modernen leiſtungsfähigen Großunternehmungen der Karpſfſeriefabri⸗ kation nicht mehr Schritt halten können, die NSll. hätten ihre Ka⸗ roſſerien beſſer und billiger von anderen Fabriken beziehen können. Ende Juni 1928 wurde Tempelhof vollſtändig ſtillgelegt. Auch die Automobil⸗Vertriebsabteilung Filtale Berlin habe mit Ausnahme des Gaxagenbetriebs nicht gewinnbringend arbeiten können. Seit Mitte 1928 ſei die Selbſtändigkeit der Berliner Filiale aufgehoben. . Duch dieſe Umſtände habe ſich die erhebliche Unterbilanz ergeben, die zur Reor ganklſation zwinge. Der Bilanzierungs⸗Verluſt beträgt bekanntlich 7,81 Mill.„; durch Verlauf der Berliner Grund⸗ ſtücksforderungen am Tochterfirmen und Groſchkenabnehmer, ſowie durch die Beteiligungen entſtanden weitere 7,07 Mill. Verluſt, zu⸗ ſammen ſomit 14,89 Mill. Abmangel. Die ſtarke Erhöhung der Zif⸗ ſern auf der Gläubigerſefte ſei im weſentlichen dadurch entſtanden, daß bei der G. ſeit der Verſchmelzung mit der Scheberea Ac, und auch in der Bilanz von 1926 der 1927 beſeitigte Brauch beſtanden habe, Forderungen an die Tochtergeſellſchaft und ſonſtige Droſchkenunter⸗ wehmer gegen erhaltene Wechſel und andere Gläubiger zu kompen⸗ ſieren; ebenſo ſeien einzelne Geſchäftsvorgänge nicht in der erforder⸗ lichen Weiſe erfaßt worden. Der Verla uf des Jahres 1928 habe bis Ende Oktober eine normale Entwicklung gebracht; für 1929 ſeien die Ausſichten nicht ungünſtig; bis heute lägen für 1929 in der Motorrad⸗ und Fahrrad⸗ abteilung Abſchlüſſe vor, welche die ſeitherige Erzeugung des Jahres 1928 annähernd erreichten; dieſe Erzeugung dürfte durch die geplante Intereſſenahme der Fiatwerke eine weitere Belebung erfahren. DD———.—— theken nur mit höchſtens 10 v. H. einzutragen, ſicherlich empfehlen. Leider iſt es nicht möglich, feſtzuſtellen, wie groß die Summen ſind, die auf dieſe Weiſe der Geſamheit der Haus beſitzer verlorengehen und ſomit die Rentabilität der Häuſer verringern. In vielen Fällen beträgt die errechnete höhere Zinslaſt 0,3 v. H. Sie wächſt naturgemäß um ſo höher, ſe länger der der Zeitraum iſt, auf den die Hypothek gegeben wird. Verſlärktes Eindringen engliſcher Kohle über Hamburg Zu den beſtrittenſten Kohlenabſgtzgebieten gehört bekanntlich in Deulſchland der Hamburger Plätz, wo ſich in erſter Reihe die Abſatz⸗ intereſſen des Ruhrbezirks mit denen des engliſchen Bergbaues be⸗ gegnen. Im Jahre 1913 betrug der Anteil Großbritanniens an den Steinkohlenzufuhren nach Hamburg noch 60,8 v.., der des Ruhr⸗ bezirks 39,2 v. H. In der Nachkriegszeit wurde die engliſche Kehle durch die Ruhrkohle zurückgedrängt, ſodaß 1925 der Anteil England. 51,50 v.., der des Ruhrreviers 48,44 v. H. betrug. 1926 ging der Anteil Englands durch die Rückwirkungen des engliſchen Berg⸗ arbeiterſtreiks auf 18,03 v. H. zurück, während der des Ruhrrevlers auf 81,07 v. H. ſtieg. 1927 belief ſich der Anteil Englands auf 52,68 v.., der des Ruhrbezirks auf 46,97 v. H. a Nach den für die Monate Januar bis Auguſt 1928 vorliegenden Berechnungen, in denen die Geſamteinfuhr über Hamburg, Harburg und Altona berückſichtigt wurde, ergibt ſich für dieſe Zeit eine Stei⸗ gerung der engliſchen Kohleneinfuhr gegenüber dem Monatsdurch⸗ ſchnitt 1927 um 4,05 v. H. bezw. ein Rückgang der Ablieferungen des Ruhrreviers um 5,1 v. H. Die Ablieferungen beliefen ſich in den Monaten Januar bis Auguſt wie folgt: (Alles in Tonnen): Monat Rudrrepier England andere Bezirke Januar 248 690 249 788— Februar 232 582 328 196— März 248 863 328 529 2 830 April 195 886 343 120 5 188 Mai 212 809 309 910 7602 1 5 220 921 821 294 4 379 Jult 219 759 312 205 1403 Auguſt 210 452 256 588 200 Insgeſamt: 1779 962 2 449 630 21 102 Die engliſche Kohleneinfuhr über Hamburg lausſchließlich Har⸗ burg und Altona) betrug im September 216 163 Tonnen und im Oktober 228 659 Tonnen. 5 5 Die vorſtehenden Ziffern beweiſen, daß die Bemühungen des engliſchen Kohlenbergbaus, ſeinen Export auch nach Deutſchland zu ſteigern, im laufenden Jahre unter gleichzeitiger Zurückdrängung der Ruhrkohle erfolgreich geweſen ſind. Auch in anderen Küſten⸗ gebieten, ſo namentlich in Oſtpreußen, hat die engliſche Kohle in letzter Zeit erhebliche Fortſchritte machen können, die ſehr durch die Ausdehnung der Oſtpreußenhilfe auf die Einfuhr engliſcher Kohle und durch die Frachttariferhöhung der Reichsbahn begünſtigt wurden, Nochmals die badiſche Städte anleihe Unſer H. St.⸗ Mitarbeiter ſchreibt uns auf die Entgegnung der Stadt Heidelberg zu ſeinen Ausführungen über die Belaſtung aus Amertikaanleihen: „Die Stadt Heidelberg beſtreitet, daß: 5 1. Bindungen hinſichtlich der Steuer eingegangen ſeien; 2. 12wöchigen Vorauszahlungen ſtattfänden; 3. die Unkoſten bei Amerikaanleihen höher ſeien als bei inneren Emiſſionen. Zugegeben wird, daß ein Bardepot in Höhe von 2,5 v. H. des umlaufenden Anleihekapitals zu leiſten ſei. Die Stadt verweiſt darauf, daß dieſer Betrag verzinslich ſei. Das iſt auch von mir behauptet worden; es bedurfte alſo hierzu keiner Entgegnung. Be⸗ züglich der oben erwähnten 3 Hauptpunkte ſei folgendes erwidert: 1. Steuern. Die Stadt hat einen Anleihevertrag unter- zeichnet, in dem folgender Paragraph vorhanden iſt: „Solange Schuldverſchreibungen der Anleihe ausſtehen, wird die Stadt die vorgen. Einkunftsguellen(d. ſ. Grundſtener, Gewerbe⸗ ſteuer, Einkommenſteuer. D. Verf.] ergiebig genug fließen laſſen, um daraus im ganzen mindeſtens ebenſo große Bruttoein nahmen zu erzielen, wie im Kalen⸗ der jahr 1924 erzielt wurden. Sollten die genannten Einkunftsquellen irgendwann aus irgendeinem Grunde nicht ergiebig genug ſein, um jenen Betrag zu erbringen, ſo veryflichtet die Stadt, eine oder mehrere andere Einkunftsquellen für ſolch ein Depot bei dem Depoſitar(d. i. Badiſche Girozentrale. D. Verf.) derart zu reſervieren, das die Geſamteinnahmen aus den reſervierten Einkünften lederzeit auf dem vo rer wähn⸗ Es mag dem Leſer überlaſſen ſein zu beurteilen, ob das etwas anderes heißt, als daß bis zum Ende der Laufzeit 1950 die gleichen Steuern wie 1924 einkommen müſſen. 5 2. Vorauszahlung. Ebenſo hat ſich die Stadt verpflichtet, die Zinſen und Tilgungsraten ſo zeitig an die Badiſche Girozentrale abzuführen, daß dieſe ſie in monatlichen Raten mindeſtens 12 Wochen vor Fälligkeit bekommt und dieſe ſie 6 Wochen vor Fälligkeit an den Treuhänder überweiſen kann. Das heißt alſo, Heidelberg zahlt 12 Wochen vorher und die Girozentrale nach öwöchigem Liegenlaſſen. 3. Unkoſten. Die Entrichtung von Eintragungsgebühren, einer Entſchädigung an den Treuhänder, Propiſionen für dieſen und die Zahlſtellen werden nicht beſtritten. Dazu kommt dann noch der erhebliche Betrag für Bekanntmachungey, z. B. Ausloſungen, die mindeſtens mit 500 Dollar pro Anuität bewirk werden müſſen(der Reſt darf durch Ankauf angeſchafft werden, allerdings nur durch den Treuhänder). Des weiteren ſtehen dem Treuhänder Rechtsberater⸗ unkoſten zu; dieſer darf auch noch Entſchädigungen verlangen für den Tilgungsdienſt, z. B. Vernichtung der Obligattonen. Die Einfüh⸗ rungskoſten betragen etwa 600 Dollar. Weſentlich iſt außerdem der Rückzahlungskurs von 105 v. H. im Falle freiwilliger oder ſatzungs⸗ gemäßer Tilgung. Alle dieſe Momente ſind bei der Errechnung der Rendite durch die Stadt nicht berückſichtigt. Außerdem wolle beachtet werden, daß die Heidelberger Anleihe die einzigſte Amerikaanleihe in 1924/25 iſt, die mit 7,5 v H. verzinslich iſt. 5 Auf Grund dieſer Angaben iſt es unverſtändlich, wie die Stadt Heidelberg behaupten kann, keinerlei Bindungen hinſichtlich der Steuer eingegangen zu ſein. Das kann nur dann zutreffen, wenn die Anleiheverträge ſpäter ohne Ke nis der Oeffentlichkeit geän⸗ dertt wurden. Da Heidelberg das aber ſelbſt nicht behauptet, ſind die im Artikel vom 27. 11. gemachten Ausführungen richtig.“ co, g A — 2 A n= = 4 N V 7 Freitag, den 30. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 19. Seite. Nr. 558 —— Zu den Schutzzollvorſchlägen für deutſchen Zucker Das gegenſeltlge Unterbleten der beiden großen Zuckerproduzenten Java und Kuba hat auf dem Welt marke faſt chaotiſche Zuſtände geſchaffen. Die unter günſtigſten kli⸗ Rohgewinn von 680 82(614 81), denen Handlungsunkoſten in 91 von 207 899(205 078] 4, Steuern in Höhe von 170 828(157 593) kark, ſowie Abſchrelbungen von 181 888(116 763 4 gegenüberſte ben. Es verbleibt ſomit einſchl. Sewinn vortrag des Vorjahres ein Rein⸗ gewinn von 186 075(171 8400 4, aus dem bekanntlich eine von 8 auf 1 matiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen arbeitende Zuckerinduſtrie Kubas und Javas iſt in der Lage, ſelbſt bei dieſer gegenſeitigen Konkurrenz noch auf ihre Rechnung zu kommen, während die Zucker⸗ induſtrie Europas hierdurch aufs ſchwerſte in ihrer Exiſtenz bedroht wird. Ferner iſt auch unter den Zuckerproduzenten Enu⸗ ropas ein Kampf ausgebrochen, wie er in ſolcher Schärfe bisher ſelbſt vor der Brüſſeler Konferenz kaum geführt wurde. Das Welt⸗ zuckerproblem läßt ſich natürlich nur unter weltwirtſchaftlichen Ge⸗ ſichspunkten regeln. Solange internationale Vereinbarungen aber nicht beſtehen, wird jedes Land beſtrebt ſein, ſich nach Möglichkeit gegen das Dumping anderer Staaten zu ſchützen. In Deutſch⸗ land hatte man bisher einen Zuckerzoll von 15/ für den Dz., einen Zoll, der ſich nicht als ausreichend gegen die überſtarke Ein⸗ fuhr durch das nähere und weitere Ausland erwieſen hat. Jetzt will man dazu übergehen, einen Schutzzoll von 25% pro Dz. ein⸗ zuführen, aber dabei den Inlandskonſum nur in bisheriger Höhe belaſten. An den deutſchen Preiſen wird ſich alſo durch die neue Maßnahme nichts ändern., Wohl aber dürfte es möglich ſein, die um ihre Eriſtenz kämpfende deutſche dem Ruin zu bewahren. Schutzzolles lediglich unter dem Geſichtspunkte erfolgt, der deutſchen Zuckerinduſtrie über ihre kritiſche Periode hinweg zu helfen, nicht aber daraus eine Dauermaßnahme zu machen; im anderen Falle wäre die unausbleibliche Folge, daß auch das Ausland gegenüber deutſchen Waren dieſelbe Schutzpolitik betreibt. Brauerei⸗Abſchüſſe * Lindener Aktienbrauerei in Hannover⸗Linden. Der GV. am 17. Januar ſoll die Verteikung von wieder 10 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen werden. * Aktienbrauerei zum Haſen, Augsburg. Der AR. beſchloß, aus einem Reingewinn von 420 601/ der GV. am 15. Januar die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorzuſchlagen. * Billbrauerei AG. in Hamburg. Der Reingewinn beträgt 479 812(475 487) 1. Für Abſchreibungen ſind 500 108(351 000) 4 verwandt worden. Es werden wieder 14 v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die WA. verteilt. „ Haſſeröder Bierbrauerei AG. in Wernigerode. Der AR. be⸗ ſchloß, eine Dividende von 4 v. H. gegen 0 i. V. vorzuſchlagen. * Bitterfelder Aktienbierbrauerei vorm. A. Brömme in Bitter⸗ feld. Der AR. beſchloß, wieder 5 v. H. Dividende vorzuſchlagen. :? Kinzinger u.'Hengeliére Bürgerliches Brauhaus ⸗Zell⸗ Würzburg AG. Bei 162 000(157 000)/ Abſchreibungen beträgt der Reingewinn 383 000(450 000) 4, die Dividende wieder 14 v. H. * Aßtien⸗Bierbrauerei zum Lagerkeller, Dresden. Bei ſteigendem Zuckerinduſtrie vor Es iſt zu hoffen, daß die Erhöhung des, 9 v. H. erböhte Dividende verteilt werden ſoll. 40 000 4 werden (wie f..) ber Sonderrücklage zugewieſen und 88 078(85 540) 4 vorgetragen. Aus dem Bericht des Vorſtandes in zu entnehmen daß ſich das GJ. im weſentlichen den Erwartungen entſprechend entwickelt hat das Ergebnis jedoch durch die erhöhten Ausgaben für Betriebs- loſten, Steuern u. ſozjale Laſten nicht unerheblich beeinflußt wurde. Die Betriebe ſeien voll beſchäftigt und das erzeugte Mälz werde reſt⸗ los verkauft. Deutſchlandͤs Lieferanten von Federvieh In den erſten neun Monaten des laufenden Jahres hat Deutſch⸗ land 859 890 Stück Gänſe im Werte von 4,1 Mill. 4 aus dem Aus⸗ land eingeführt(gegenüber 809 140 Stück in der gleichen Zeit des Vorjahres). Die Einfuhr erfolgt größtenteils zu einem Zollfatz von 0,70„ pro Stück. Hauptlieferanten für Gänſe waren Polen mit 710 804 Stück Tſchechoſlowakei mit 89 798 Stück Italien mit 25 084 Stück Die Einfuhr von Hühnern, die in der Handelsſtatiſtik nicht ſtück⸗ ſondern gewichtsweiſe verzeichnet ſind, hakte in dem gleichen Zeitraum einen Wert von 9 Mill. 4. Hauptlieferanten für Hühner ſind die Niederlande, Rumänien und Ungarn. Die Einfuhr von Enten iſt von nur geringer Bedeutung. Süddeutſcher Rundholz- und Brettermarkt Am ſüddeutſchen Rundholzmarkt zeigen ſich Holzhandel und Säge⸗ induſtrie im Einkauf vorſichtig und zurückhaltend. Immerhin ſcheint das Einkaufsbedurfnis der Sägewerke etwas größer geworden zu ſein, denn einmal ſind ihre Rundholzlager ztemlich leer und zum andernmal verfügen ſie ouch nur über geringe Vorräte geſchnittener Ware. Am Nadelſtammholzmarkt iſt die Lage noch ziemlich unentſchieden, weil ganz große Handelsholzverſteige⸗ rungen noch nicht abgehalten wurden und der Waldbeſttz den frei⸗ händigen Verkauf bevorzugt. Für Qualitätshölzer trat Nochfrage auf und die Preiſe erwieſen ſich gegen ein weiteres Nachgeben als widerſtandsfähig; in Baden konnte ſich gegen die Oktoberpreiſe ver⸗ einzelt eine leichte Befeſtigung durchſetzen. Nur für Hölzer aus ungünſtigen Abfuhrlagen waren keine beſſeren Preiſe zu erzielen. Bei ihnen iſt meiſt der Anteil an Tannen ein ſehr erheblicher und es ſpricht bei ihrer Bewertung die Befürchtung mit, daß der nahe Winter die Holzobfuhr noch weiter erſchwert. Für Fichten⸗ und Tannen⸗Starkhölzer wurden im Schwarzwald bei nor⸗ maler Abfuhrlage 95—105 v. H. der Landesgrundpreiſe erzielt; zu Maſten geeignete Hölzer wurden in der Preislage von 105—120 v. H. abgegeben. Nach Klaſſen beliefen ſich die Höchſtgebote durchſchnittlich auf 114,5 v.., die mittleren Erlöſe auf durchſchnittlich 94 v. H. und die Niedrigſterlöſe auf durchſchnittlich 84,5 v. H. Für Foren 7485 Fm. Buchenſchwellen für 4145 Fm. 9. Kl. durchſchnittlich 31,40, 765 Fm. 2. Rl. 2,80, füs 26,35 und für 3085 Fm. 2. Kl. verkauf ſtatt. Dabei erlöſte man für 1. Kl. durchſchnittlich 24,20 /, 21,80 ffür 1780 Eichenſchwellen 1. 8 2480 Fm. Forlenſchwellen 1. Kl. 22,85„ fe Im. Nachdem der große Vorverkauf von Gruben⸗ und Schwellenholz aus dem badiſchen Unterland und Unterfranken in Frankfurt reſul⸗ tatlos geblieben war, vermochte ſpäter das Forſtamt Rothenbuch (Unterfranken) 1800 Fm. Nadelgruben holz 1. Kl. zu 18,65, 2. Kl. zu 16,30 4 ſe Fm. ohne Rinde, d. h. zu durchſchnittlich 116,8 v. H. der Bezirksarundpreiſe, das Forſtamt Haln im Speſſart 1200 Fm. ohne Rinde zu 18,80 4 110,5 v. H. der Landesgrundpreiſe zu verlaufen. In der Pfalz erztelte das Forſtamt Frankenſtein bei einem freihändigen Verkauf am 20. Nov, für 800 Fm. Nadel⸗ grubenholz ohne Ausſcheidung 18,90 /, je Fm. 94,5 v. H. der Bezirksgrundprelſe; die Taxe hat auf 20/ e Fm. gelautet. Der Brettermarke entbehrt der Belebung, insbeſondere fehlt die Nachfrage aus Rheinland und Weſtfalen. Sowelt von dort⸗ her Gebote einlaufen, können ſie nicht akzeptiert werden, weil ſie jeden Verdienſt ausſchließen würden. Für unſortierte ſäge⸗ fallende Bretter, in der Abmeſſung 16˙1“5/—12“, faul⸗ und bruchfret, wurden ab Schwarzwald 5800/ je Kbm., frei Bahnwagen, ver⸗ langt; für hobelfähige Bretter, 1“ ſtark,—6 Meter lang,—7“ breit, bahnfrel Mannheim 39,5071/ je Köm.; für ſortierte Bretter forderten Schwarzwaldfirmen, in der Abmeſſung 16˙1“75/12. breite Ausſchuß, 60„ je KHbm. frei Bahnwagen Mannheim, für „aute“ Bretter in gleicher Abmeffung verlangte man 78—80„ bahn⸗ frei Mannheim; Bauholz, mit üblicher Waldkante, Fichten und Tannen, ſollten in normalen Liſten frei Bahnwagen Mannheim⸗ Ludwigshafen a. Rh. ſe Köbm. 63—65/ koſten. In Latten liegt das Geſchäft, von einigem Bedarf der Kiſtenfabriken abelga — ſehr ſtill. Mannheimer Produktenbsrſe Die Kurſe derſteden ſich per 100 Kilo netto waggonfret Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Amtliche Preisnotlerungen dom 29. November 1928 23 50/3. 75 Futter ⸗Gerſt*Welzenmehl o 26,5028.- Pfälzer Gierſte'brotmehl 22 50/22 75 Mais a.'ſch. Roggenmehl Biertreber Weisenkleie 28,25 Wleſenhen Raps 23,50/4, Luz.⸗Kleehen Kleeſamen Brau⸗Qerſte 25./ 25,50 Preßſtroh.80/20[ Nohzuckermel. dio ausl.— Geb. Stroh 4.— 4,60 J Rafftneriemel. Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack, Berliner Metallbörſe für 10 Kg 2827 „Kupfer. 139.0 139 2 Elektrelytkpf. „Blei.. 43,50 48,— 5 A um. 98% in!!— bo. Walz⸗Draht Londoner metallvörſe Weizen, ink. „ ausl. Roggen. inl. 88.78 29, 50/82. 20.—720.50 13 12.25 13.25 12.50 13 50 aus! Hafer inländ „ ausl. „Mittelkurs 28 27 150 151.5 Rein⸗Nickel Antimon Reg. Feinſilben kg. 7 old Freiv gr. Platin do, do Zink prompt 5 190,0 180,0 194,0 194,0 8 888 1. 1. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Metalle in E pro Platin Unze g Alumin. Inl 95. do. Ausl. 100. . 1 1 Ausſtoß um 10 000 auf 90000 Hektoliter erhöhte ſich nach wiederum 67 250 ¼ Abſchreibungen die Unterbilanz um weitere 46 225,(57 69) auf nunmehr 319 766. bei 1,056 Mill.„ Abk. Urſache ſei der unzu⸗ längliche Pachtertrag: 5 * Bamberger Mälzerei vorm. Karl FJ. Die G. erzielte in dem am 30. 8 und Lärchen aus Sommerhieben bot man in Baden 90— 105 v.., im Durchſchnitt jedoch nur 93,5 v. H. der Landesgrundpreiſe. Ver⸗ kauft wurden in den badiſchen Staatsforſten in den zwei Wochen nom 2 bis 22. November 19 862 ffeſtmeter Nadelſtamm holz, 1961 Ster Papferholz, 6490 Ster und 1320 Feſtmeter Kiſtenholz. Außerdem fand zu Ende Oktober ein großer Schwellenhol 3. 28. 27. do Elektw. 68,25 68,50 Zinn Kaſſa 68,65 68. 5] do. 8 Monate 69.25 69.50 do Settlemen 75,25 75.25 do. Banka 78,75 78,75 do. Straits 98.—98.—[Blei vrompf 75 25 78,25 240 2 230.5 237.5277 240.2 239.2 240.5 289,5 240,5 289.5 21.15 2175 Queckſilber Antimon Reg Platin Wolſramerz Nickel Inland do. 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November 1928 Heute Freitag Abend /½z11 Uhr Nachtvorstellung in der Alhambra; Schauburg Nur für Erwachsene! N Der grandiose Monumentalfilm: Der große Sexual- und 1 Aufklärungsfllim: 2 FW 7 1 1 2 1 1 E a Nach dem e welt. 55 9 r 9 5 berühmten Roman von Adele Sandrock enryk Slenklewiez Margot Landa Ernst Verebes Geschlecht 10 Akte Wieder einen Schlagerl Der stürmische Heiterkeltserfolg mit Siegfried Arno Teddy Bill von borauschender Schönhelt! Hans Junkermann Adolphe Engers Uberreugender noch als alle Worte g in der e und Warnungen von Eltern und E. 1 9 5 7 Erziehern spricht die eindringliche m d 0. N 98 Orchester:. HRARZ ER 1 a n Realistik der Bilder dieses gewaltigen als b Anfang Anfang Sexual. und Aufklärungsfilmes. 2 58 N Kaiser Nero .06 3 Bearbeitet von Prof. Dr. Driml. 1 400 i j i— JJVV)JVJVVVVhh%]]];!... ß 0 e Das Rom aller Sitten und Religionen . nahmen erfolgten im anatomi- .20 5 Enge Planken 5 Tel. 328 67.30 schen Institut von Prof. Dr aller Tugenden und Laster. Das Weigner und auf der dermatolo- Rom der Macht und der Bestechung gischen Klin k von Dr. Samberger.— des Edelmutés und der Ver- Wworfenheit— das Rom, das Ausdruck 5 2 Nur für Erwachsene! fand in einem Menschen, in seinem a Kaiser— Nero! Norgen Samsfag, 8¼ Uhr 5 208 Vorverkauf an beiden Fheaterkassen Der Clou des Lienttsstes 5 der Vorverkauf an der 2 der Premiere QGesamtgastsplel der großen Mener 0 e von Farkas und Marischka Musik von Dr. Ralf Benatzky Heute bis Montag Der vorzügliche Doppel- Spielplan Erstaufführung Als Mitglied des Deutschen Lichtspiel-Syndikats bringen auch Wir das groge europàische Film- work in 12 Akten f An Alle 111 Kaufe Uhren, schmuck, plan- Scheine, Schallplatten. Und Apparale. Photo, Daeimgläses,Lahngebisse Bartmanm T5, 18 S157 Unreines Gesicht Pickel Miteſſer werd. in eing. Tagen durch das Teintverſchöne⸗ rungsmittel Venus (Stärke A) unter Ga rantie beſeitigt. Nur zu haben bei: Em 267? Storchen⸗Drogerie, Marktplatz. H 1. 186, Drog. J. Ollendorf. 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Novbr. 1928 Vorstellung Nr. 97, Miete C Nr. 12 Pinkepunk Märchenkomödie in 5 Akten von Fritz Peter Buch— Musik von Bruno Harti— In Szene gesetzt von Dr, Gerbard Storz— Musikalische Leitg.: Rudolf Schickle— Tänze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende n, 21.30 Uhr Personen: Peter Bum Krüger Liese Ernestine Costa Firlefanz, der Sonnenstrahl Karin Vielmetter Der Maler Pinkepunk Karl Haubenreißer Der Bürgermeister Hans Godeck Der Ratsherr Johannes Heinz Der Stadtsoldat Joseph Renkert Grips 1 Raoul Alster Sraps Hans Simshäuser Frau Sonne Lene Blankenfeld Der Sommer Joachim Mühling Der Winter Karl Marx zwei Diebe Der Mond Georg Köhler Knecht Rupprecht Wilhelm Kolmar Klirrebein Jac. Klingenfuß Zickezack, der Dirigent] Mitglieder Pritz Linn Hudiwu des Hans Finohr Hoſterpolt Gewitter- Ernst Langheinz Frillebill orchesters Harry Bender Stehameck, der Zaunpfahl Willy Birgel Blinzeblaak, die Laterne julie Sanden Laufevoll, das Regenfaß Elise de Lank Neues Theater- Rosengarten Freitag, den 30. Novbr. 1928 Gastspiel Max Pallenberg Gesamtleitung: Direktor Hans Kuhnert Das grosse A BC (Monsieur Topaze) Komödie in 4 Akten von Marcel Pagnol Regie: Hans Fritz Gerhard Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Herr Topaze, Lehrer am Internat Muche Max Pallenberg Herr Muche. Leiter d. Internats Hans Frits Gerhard Tamise, Lehrer a InternatMuche Richard Knabe HPanicault, Lehrer a, Intern. Muche Hansstippinger Roger de Bieville, ein Geschäftsm. Heinrich Fuchs Laurent Castel, Stadtrat in Paris Robert Garrison Suey Courtois Blanche Dergan Fräulein Muche, Lehrerin Eva Donata Baronin Pitari-Verginiolles Emmyschleinitz Ein Journalist Franz Pollandt Ein Polizist Fritz Horn Stenotypistin Rana Hoff Dienstmädchen Edith Stein APOLLO Heute abend 8/ Uhr Abschledsvorstellung Herrnieid Gastspiel In keinem Theater wird so gelacht, geschrien, gejubelt, wie bei dem großen Schlager: Wer ist der Vater S814 die augendfümbünne Berlin veranstaltet dieses Jahr nur drel Weknacht-Andemontebungan am Samstag, den 1. Dez, nachm. 2 Uhr am Sonntag,„ 2.„ ͤ morgens 1 Uhr am Sonntag,„ 2.„ mitfags 2 Uhr Gexeigt werden die neuen Märchen: „Nanuk der Eskimo“ „Das paradies der Kinder“ U. V a. m. Preise für Kinder.30,.50, d. 70 und.— „„ Erwachsene.50,.70, 1.—,.80 M. Vorverkauf an der Theaterkasse. Palast. Theater Versammlungssaal- Rosengarten Freitag. 7. Dezember, abends 8 Uhr Hellsehen in Wort und Tat Marion gehört zu den interes- santesten Menschen der Welt. 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