8* * Samskag, 1. Dezember 1928 leue Bezugs preiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſchäſte elke 1 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1. 11 e e d Waldhofftr.6, chwetzingerſtr. 1020 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Willag⸗ Ausgabe ler annheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der echnik. Wandern und Veiſen Geſetz und Recht Nr. 560— 139. Jahrgang 9 8 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 15 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Netlamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die Wiedereröffnung der Be⸗ triebe hätte dann bereits am Montag erfolgen können. Die Arbeit wäre zunächſt zu den alten Bedingungen aufgenom⸗ men worden. Dem Schiedsſpruch ſollte rückwirkende Kraft erteilt werden. Man nahm an, daß Severing ſeine Entſcheidung in etwa 14 Tagen würde bekanntgeben können. Unter der Hand iſt den Arbeitnehmern offenbar zugeſichert worden, daß die Tarifdauer des Vertrags mindeſtens auf ein Jahr feſtgelegt werden ſollte. Die eigentlichen Schwte⸗ rigkeiten tauchten am Nachmittag bei den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern auf. Es fanden bis zum ſpäten Abend zwiſchen dem Kanzler und den Ge⸗ werkſchaften, zwiſchen Mitgliedern der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion und den Gewerkſchaften und ſchließlich den Gewerkſchaften Beſprechungen untereinander ſtatt. Auch das Kabinett trat zu einer Sitzung zuſammen. Es ergab ſich nämlich, daß die Haltung der Gewerkſchaften zur Schlichtungsaktion der Regierung keineswegs einheit⸗ lich war. Während die chriſtlichen und Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkſchaften die Bereitſchaft erkennen ließen, dem Vor⸗ ſchlag der Regierung zuzuſtimmen, machte ſich aus den Reihen der freien Gewerkſchaften ſcharfer Widerſtand geltend. Es wurde von dieſer Seite beſonders darauf hin⸗ gewieſen, daß durch die Aktion der Regierung ein Sonder⸗ fall geſchaffen werde, der geeignet ſei, das geſamte Schieds⸗ verfahren zu gefährden. Ferner wollte man ſich des Anſpruchs auf die Austragung des Gerichtsverfahrens wegen des Wiſſell⸗ ſchen Schiedsſpruchs nicht begeben, offenbar in der Annahme daß das Urteil der oberſten Inſtanz für die Arbeitnehmer günſtig ausfallen könnte. Die Arbeitgeber hatten ſich gleichfalls für die Durchführung des Verfahrens ausgeſpro⸗ chen, jedoch nur, um den Kampf theoretiſch durchzufechten. Auf den zu erwartenden Schiedsſpruch des Miniſters Seve⸗ ring ſollte die Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts ohne Einfluß bleiben. Nach langem Hin und Her ſah ſich Müller⸗ Franken ſchließlich genötigt, die Beratungen aufzu⸗ heben. Die Vertreter der freien Gewerkſchaften erklärten ſich außerſtande, von ſich aus eine bindende Zuſage zu geben, ſie behielten ſich vor, noch mit den Revierkonferenzen Füh⸗ lung zu nehmen. Vermutlich wollen ſie ſich eine Rückendeckung verſchaffen, da ſie fürchten müſſen, daß ein poſitiver Beſcheid einen Sturm der Entrüſtung bei dem unter kommuniſtiſchem Einfluß ſtehenden radikaleren Teil der Arbeiter auslöſen würde. Am Sonntag mittag werden die Gewerkſchaftsvertreter in Eſſen eine Konferenz abhalten. Sie haben Müller⸗Franken zügeſichert, daß ſie ihm ihre definitive Entſcheidung bis ſpäteſtens 8 Uhr abends übermitteln würden. In par⸗ lamentariſchen Kreiſen herrſcht die Anſicht vor, daß trotz der Widerſtände, die ſich geſtern noch bei den Arbeitnehmern gegen die Aktion der Regierung bemerkbar machten, ſchließlich doch auch von ihnen eine bejahende Antwort eingehen wird. Für dieſen Fall iſt mit einer Wiederaufnahme der Arbeit vielleicht ſchon am Dienstag zu rechnen. ungsak tion im Eiſenkonflikt Wie wird die Entſcheidung ſein? D Berlin, 1. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach der Unterbrechung der Verhandlungen mit dem Reichskanzler ſind die Gewerkſchaftsvertreter noch im Laufe des geſtrigen Abends nach dem Ruhrgebiet abgereiſt. Die eigent⸗ liche Entſcheidung liegt bei den ſozialdemo⸗ kratiſchen Gewerkſchaften, da die beiden anderen Gewerkſchaftsrichtungen ja zu erkennen gegeben haben, daß ſie ſich in ihren Beſchlüſſen nach dem Votum der freien Ge⸗ werkſchaften richten würden.. Ueber die Stimmung in Berliner Gewerkſchaftskreiſen weiß der„Börſenkurier“ zu berichten, daß man nicht ſon⸗ derlich optimiſtiſch ſei. Man werde aber doch wohl am Ende um Severing willen die Zuſtimmung zu der von der Regierung beſchloſſenen Regelung geben. Ein ab⸗ lehnender Beſchluß bemerkt der„Vorwärts“, ſtünde jetzt ſchon feſt, wenn eine weniger vertrauenswürdige Perſönlichkeit vorgeſchlagen worden wäre. Die Benennung Severings habe den ganzen Vorſchlag überhaupt erſt diskutabel gemacht. Gleichzeitig macht das ſozialdemokratiſche Hauptorgan darauf band daß der freigewerkſchaftliche Metallarbeiterver⸗ an ſtatutengemäß gebunden iſt, erſtens ſeine Funktionäre N f zu befragen, ehe er eine Entſcheidung von ſolcher Tragweite fällt. Keines⸗ wegs würde ſich die Partei, wie immer die Entſcheidung aus⸗ fallen möge, von den Gewerkſchaften trennen. Erfolgt am Sonntag abend die Zuſage der Gewerkſchaften, ſo würden am Montag vormittag die Verhandlungen im Reichstag fortge⸗ führt werden. Man iſt ſich bei den Gewerkſchaften natürlich klar darüber, daß eine Ablehnung der Vermittlungs⸗ aktion der Regierung eine verhängnisvolle Zu⸗ ſpitzung nicht nür der wirtſchaftlichen, ſondern auch der politiſchen Lage nach ſich ziehen muß. Dieſe Exwägungen a für die endgültigen Beſchlüſſe wohl ausſchlaggebend ein. In der deutſchnationalen Preſſe gebärdet man ſich ſehr ungehalten über die rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Induſtriellen, die ſich mit der Vermittlungstätigkeit des Sozialdemokraten und Gewerkſchaftlers Severing ein⸗ verſtanden erklärt haben. Es müſſen, meint die„Deutſche Tageszeitung“ wohl ſchwerwiegende Gründe geweſen ſein, die die Vertreter der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenin⸗ duſtrie zu dieſem Schritt„weitgehendſter Sebſtent⸗ äußerung“ veranlaßt haben, und die„Kreuzzeitung“ wirft die Frage auf, ob etwa der Druck mit dem Notgeſetz eine Rolle bei den Verhandlungen geſpielt habe. Die„D A“, offenbar inſpiriert, erklärt demgegenüber: „Obwohl die Arbeitgeber ſelbſtverſtändlich Herrn Seve⸗ ring durchaus kühl und ablehnend gegenüber⸗ ſtehen, iſt ihnen der Entſchluß, ſich mit ſeiner Perſon ein⸗ verſtanden zu erklären, doch durch die Tatſache erleichtert worden, daß der jetzige Reichsinnenminiſter als ein Kenner des Ruhrgebiets gelten darf und mehrfach bei politiſchen und wirtſchaftlichen Ereigniſſen des Reviers, den Willen zur Sachlichkeit bewieſen hat.“ 5 g ö Wie die„Voſſiſche Ztg.“ behauptet, ſoll die Miß⸗ ſtimmung, die ſich geſtern bei der Beratung der Gewerk⸗ ſchaften mit dem Kanzler bemerkbar machte, zu einem guten Teil darauf zurückzuführen ſein, daß Müller⸗Franken ähnlich wie bei der Panzerkreuzer⸗Angelegenheit es auch diesmal unterlaſſen habe, vor Einleitung ſeiner Aktion inoffiziell bei den beiden Parteien zu ſondieren. Nach unſerer Kenntnis trifft das, ſoweit die Unternehmer in Frage kommen, doch nicht zu. 5 2 5 Der Reichstag über Fragen des Familienrechts J Berlin, 1. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wich⸗ tige, tief ins ſtaatsbürgerliche Leben eingreifende Fragen des Familienrechts beſchäftigten den Reichstag in geſtrigen kurzen Sitzung, Die eigentlich längſt fällige Ehe⸗ reform iſt wieder auf die lange Bank geſchoben worden. Die Ankündigung des Reichsjuſtizminiſters, daß ein entſpre⸗ chender Entwurf nunmehr ſo gut wie fertiggeſtellt ſei und demnächſt dem Kabinett zugeleitet werden ſoll, wird man da⸗ her mit Genugtuung begrüßen dürfen. Der Rechtsausſchuß hat unter der weiſen Führung des Geh.⸗Rats Ka hel hierfür wertvolle Unterlagen geliefert. Kahl ſelbſt ſetzte ſich, wie ſchon im Ausſchuß, ſo auch geſtern im Plenum fu r die Her⸗ einnahme des Zerrüttungsprinzips in das Schei⸗ dungsrecht ein. Sein Verſuch, dem Zentrum klar zu machen, baß es ſich hier nicht um die Verletzung eines kirchlichen Dogmas handle, ſondern um eine, vom menſchlichen Rechts⸗ ſtandpunkt aus geſehene einfache unabweisliche Notwen⸗ digkeit, wird freilich das Zentrum ſchwerlich von ſeiner ſtarren Haltung in dieſen Dingen abzubringen vermögen. Die Entwicklung drängt auf eine völlige Gleichſtellung der Frau mit dem Manne hin. Dieſer Tendenz wird nach den Darlegungen des Miniſters Koch in dem neuen Entwurf auch noch in anderer Beziehung Rechnung getragen werden. So insbeſondere durch eine Neuregelung des Güterrechts in der Ehe, das mit der bisherigen Bevorzugung des Mannes, zum mindeſten bis zu einem gewiſſen Grade aufräumt. Mit die⸗ ſeiner“ ſen Fragen des Familienrechts hängt auch die Stellung der unehelichen Mutter und des unehelichen Kindes zuſammen. Ein Geſetzentwurf, der für dieſe„Stiefkinder der Geſellſchaft“ materiell beſſeres verheißt, hat bereits den Reichsrat paſſiert. Eine Ruhepauſe in der Debatte, die heute fortgeſetzt wer⸗ den ſoll, benutzte das Haus, um über die Mißtrauens⸗ anträge gegen den Reichsinnenminiſter abzu⸗ ſtimmen. Es entſpann ſich dabei die übliche Geſchäftsord⸗ nungsdebatte über die Doktorfrage, welchem Votum der Vor⸗ rang gebühre, dem einfachen der Deutſchnationalen öder dem begründeten der Kommuniſten. Beide wurden ſchließlich ab ⸗ gelehnt, das deutſchnationale unter Stimmenthaltung der Kommuniſten. 5 5 f f Dr. Curtius 5 beim Reichsverband des Handwerks Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius führte in Berlin auf der geſtrigen parlamentariſchen Kundgebung des Reichsver⸗ bandes des Deutſchen Handwerks aus, die Reichsregterung ſet ſich ihrer Pflicht aus Artikel 164 der Reichsverfaſſung durch ius bewußt. Das beweiſe ſchon die Einbringung der Han dwer⸗ ker⸗Novelle, deren baldige Verabſchiedung zu wünſchen ſei. Des weiteren ſprach der Miniſter die Hoffnung aus, daß die deutſchnationale Handwerks⸗Interpellation die Gelegen⸗ heit zu einer Ausſprache im Reichstage über die Angele⸗ genheiten des Handwerks bieten werde. Zum Schluß würdigte der Miniſter die Bedeutung eines geſunden Mittelſtandes für die deutſche Wirtſchaft. 9 Lohnpolitik und Volk Der Ernſt der gegenwärtigen Wirtſchaftslage lenkt ge⸗ zwungener Maßen die Betrachtung immer wieder der Ge⸗ werkſchaftspolitik zu. Auffällig iſt indeſſen, daß das weſent⸗ lichſte und letzten Endes entſcheidende Moment innerhalb der Geſamtheit der Einzelvorgänge in der deutſchen Oeffentlichkeit zweifellos nicht die gebührende Beachtung findet. Im Kern⸗ punkt des Geſamtproblems ſteht doch die Beantwortung der Frage einer für das Volksganze endgültig nützlichen oder ſchädlichen Auswirkung der von den Gewerkſchaften fort⸗ laufend erzwungenen Lohnſteigerungen. In Be⸗ antwortung dieſer Frage geben wir zunächſt auf„engſtem Raum den Extrakt zweſer wi ſenſchaftlich anerkannter Abhandlungen über die Zuſammenhänge von Lohnwirtſchaft einerſeits und Geſtaltung der Lebensführung der Allgemein⸗ heit andererſeits, um aus der gewonnenen Anſicht dann für den deutſchen Fall im Beſonderen in Kürze die notwendigen Folgerungen zu ziehen. . Das erſte Ergänzungsheft des Inſtitutes für Konjunktur⸗ forſchung von 1927 ſchließt ſich in einer Unterſuchung der ſtrukturellen Arbeitsloſigkeit vielfach Otto Conrads„Ab⸗ ſatzmangel und Arbeitsloſigkeit“(Wien, Leipzig 1926) und in allen entſcheidenden Punkten zuſtimmend an. Auf dieſe zu⸗ ſtimmende Publikation wird an dieſer Stelle auch deshalb Wert gelegt, weil das wohlbekannte Inſtitut irgendwie reak⸗ tionärer Tendenzen kaum verdächtig ſein dürfte. In doppelter Richtung kann man nach Conrad die Folgen von Lohnerhö⸗ hungen im Wirtſchaftsleben ſich auswirken ſehen. Einmal als Steigerung der Kaufkraft der Lohnarbeiter und da⸗ mit der Nachfrage nach Gütern, und dann als Verteue⸗ rung der Produktionsunkoſten, alſo in Belaſtung des Angebotes. Dieſe Verteuerung der Ware iſt aber eine Erſcheinung, an der die Allgemeinheit in jedem Falle materiell weitgehend intereſſiert iſt. Und zwar beſonders, wenn es ſich um Lohnerhöhungen von Erzeugniſſen handelt, die(weil unentbehrlich) trotz des erhöhten Preiſes ganz oder faſt unvermindert gekauft werden. Es iſt demnach lögiſcher⸗ weiſe die Lohnerhöhung in einem Wirtſchaftszweig undurch⸗ führbar, ohne Belaſtung der Lohnempfünger aller übrigen Be⸗ rufe und aller nicht im induſtriellen Erwerb ſtehenden Volks⸗ genoſſen. Wird aber die Lohnerhöhung in der Induſtrie all⸗ gemein, ſo wirkt ſich naturgemäß die Belaſtung der nicht in der Induſtrie ſtehenden Volksgenoſſen umſo ſchwerer aus. J 8 Das iſt, auf kürzeſten Nenner gebracht, der weſentlichſte Teil der Lehre Conrads, die des weiteren einer ſorgfältigen Unterſuchung über die Auswirkungen des durch Lohnſteige⸗ rungen verminderten Warenabſatzes auf die dementſprechend erhöhte Geſtaltung der Arbeitsloſigkeit ſich zuwendet. Zu grundſätzlich ähnlichen Ergebniſſen gelangen die wiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchungen des Profeſſors Guſt av Caſſe über die allgemeine Erſchwerung des Warenabſatzes nach dem Kriege. Den tiefſten Grund ſich oft wiederholender inter⸗ nationaler Abſatzkriſen ſieht der Stockholmer Gelehrte in der bekannten Ungleichheit der Preisentwicklung zwiſchen unver⸗ arbeiteten Lebensmitteln und landwirtſchaftlichen Rohſtoffen einerſeits und Induſtriewaren andererſeits. Die Induſtrie produziert im Verhältnis zur Landwirtſchaft zweifellos mit hohen Selbſtkoſten, demnach relativ teuer, was zur Folge hat, daß ihre landwirtſchaftliche Kundſchaft ſich bei unzureichenden Einnahmen mit ihren Einkäufen notgedrungen zu beſchränken hat. Bei der induſtriellen Gütererzeugung beſtehen demnach einwandfrei nachweisbare preistreiberiſche Ten den⸗ den, die mit automatiſcher Sicherheit immer wieder zu Abſatzkriſen führen müſſen. Dieſe eine Erkenntnis zwingt mit Sicherheit zu einer weiteren, nämlich zu der Feſt⸗ ſtellung, daß innerhalb der induſtriellen Preisgeſtaltung monopoliſtiſche Tendenzen ihre Hand im Spiel haben müſſen, die eine freie Beweglichkeit der Bildung der Markt⸗ preiſe auf künſtliche, gewaltſame Weiſe ausſchalten. Es könnten nun als Urſprungsgebiet der induſtriellen Preisſteigerungen drei verſchiedene Gattungen des modernen Monopolismus in Frage kommen: die Truſts, der ſtaatliche Zollmonopolismus und der Monopolismus der Gewerk⸗ ſchaften. Nimmt man das Verfahren der Kartells unter die Lupe, ſo wird man den Vorwurf etwaiger preistreiberiſcher Machinationen für Deutſchland wenigſtens als gegenſtandslos fallen laſſen müſſen. Vielmehr wird feſtzuſtellen ſein, daß dem Unternehmer hohe Geſtehungskoſten, Auslands konkurrenz, aus⸗ ländiſche Schutzzollpolitik zu knappſter Kalkulation des Marktpreiſes gezwungen haben. Anders liegen die Dinge bezüglich des ſtaatlichen Zollmonopolismus, der zwei⸗ fellos einen Teil der internationalen Abſatzdepreſſionen zu verantworten hat, zumal er mehr und mehr von der Tendenz beherrſcht wird, mit der Konſumfähigkeit des Fabrikates zu⸗ gleich auch die Zollſchranke zu erhöhen. Aber mit der Pro⸗ tektionspolitik der Nachkriegszeit iſt das Anſchwellen der In⸗ duſtriepreiſe im Verhältnis zu denen der Rohſtoffe noch lange nicht erklärt. Und ſchon beshalb nicht, weil ſich Preisſteige⸗ rungen in vom Zollſchutz unbeeinflußten Induſtrien(Bau⸗ gewerbe, Transportweſen, endverarbeitende Lebensmittel⸗ induſtrie/ beſonders häufig und heftig fühlbar machen. Die entſcheidende Urſache für die Tatſache der Verteue⸗ rung der induſtriellen Leiſtung erkennt Profeſſor Caſſel viel⸗ mehr in der Ausnutzung ihrer Monopolſtellung durch die Gewerkſchaften. Durch das Erzwingen hoher Löhne (nicht ſelten verbunden mit Kürzung der Arbeitszeit) treibt die Gewerkſchaftspolitik zugleich eine Politik an dauer n⸗ der Preisſteigerung und macht dadurch die Ware mehr und mehr unverkäuflich. anſprüche zu gewinnen. Deutſchnatio nalen. in Rom und Neapel wegen des Urteils gegen den Mörder des gebungen wurden Rufe laut wie„Nieder mit Frank ⸗ 2. Sette. Nr. 500 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 1. Dezember 1928 Wenn wir nun aus vorſtehenden wiſſenſchaftlichen Be⸗ trachtungen die unſere eigene Volksgemeinſchaft betreffenden Tatſachen entnehmen wollen, ſo wird objektiver Weiſe feſt⸗ zuſtellen ſein, daß von den Gewerkſchaften ſeit der Stabili⸗ ſierung unſerer Währung in der Tat eine außerordentliche Belaſtung der Lebensführung des einzelnen Staatsbürgers ausgegangen iſt; ſteigende Löhne verteuern immer mehr die Warenerzeugung und führen damit immer wieder über er⸗ höhte Warenpreiſe zu materieller Benachteiligung derjenigen Tagung des Reit Rede des Reichsverkehrsminiſters Reichsverkehrsminiſter von Guerard eröffnete in Berlin die Freitagsſitzung des Reichswaſſerſtraßenbeirates mit einer Rede, in der er u. a. erklärte, die Schaffung von reichseigenen Waſſerſtraßenbehörden ſei noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gebracht worden, er hoffe aber, daß ſich ein Weg finden werde, um die ſeit langem ſchwebenden Vorarbeiten zu einem alle Beteiligten befriedigenden Ende zu führen und nehme an, daß man für diejenigen Teile des Reiches, wo das Bedürfnis nach einer unmittelbaren Reichswaſſerſtraßenorganiſation be⸗ ſonders ſtark hervorgetreten iſt, eine vorläufige Löſung werde ſuchen müſſen. Die großen Probleme des binnenländiſchen Verkehrs, die Zuſammenarbeit zwiſchen Eiſenbahn und Wiſ⸗ ſerſtraße und der Ausbau unſeres Verkehrsnetzes werde in dem Ausſchuß behandelt, welcher von dem vorläufigen Reichs⸗ wirtſchaftsrat, dem Reichseiſenbahnrat und dem Reichswaff ſtraßenbeirat gemeinſam eingeſetzt iſt. Die Lage der Rheinſchiffahrt werde in einem beſonderen Ausſchuß geprüft, welcher im An⸗ ſchluß an das Schlichtungsverfahren zur Beendigung des Rheinſchiffahrtsſtreikes im Juli ds. Is. beſtellt worden ſei. So lange das Ergebnis der Beratungen aus dieſen Ausſchüſ⸗ ſen nicht vorliege und eine anderweitige grundſätzliche Stel⸗ lungnahme nicht erfordere, werde er bemüht bleiben, in vor⸗ ſichtiger Handhabung mit der ihm anvertrauten Tartfauf⸗ ſicht über die Deutſche Reichbahn⸗Geſellſchaft die ſtaatliche Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung einer leiſtungs⸗ 2 r e Beiſetzung des Aömirals Scheer In Weimar wurde am Freitag Admiral Scheer zur letzten Ruhe geleitet. Um.30 Uhr war die Herderkirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Gedächtnisanſprache hielt Marinepfarrer Ronneburger⸗Wilhelmshaven. Nach der Feier wurde der Sarg unter gedämpftem Trommelwirbel und den Klängen eines Chorals, vorgetragen vom Muſikchor der 5. und 6. Kompagnie des 15. Infanterieregiments, zum Leichenwagen getragen, der mit ſechs ſchwarz verhängten Pferden beſpannt war. Die Einſegnung des Entſchlafenen in der Friedhofskapelle nahm Pfarrer Weyrich⸗Weimar vor. Nach Gebet und Segen wurde die irdiſche Hünle des Admirals unter den Klängen des Liedes vom guten Kame⸗ raden dem Feuer übergeben. Als Vertreter dar Reichsregie⸗ rung war der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Raeder, bei der Trauerfeier anweſend. 9 51 Bauern Anruhen in Schleswig⸗Holſtein Stürmiſche Bauernkundgebungen fanden dieſer Tage in Schleswig⸗Holſtein ſtatt. Dabei kam es vielerorts zu Ausſchreitungen, die die Kyritzer Demonſtration noch über⸗ trafen. In einer Bauernverſammlung forderten die Land⸗ Bundführer offen zur Steuerverweigerung und Gewaltanwendung auf. Ein Redner forderte, daß ſich die Bauern mit Heugabeln und Flinten bewaffneten und auf die Finanzämter marſchlerten. Verſchiedentlich wurden Steuer⸗ und Vollſtreckungsbeamte überfallen Und verprügelt. Einem zu Hilfe eilenden Polizeikom⸗ mando wurde die Straße durch gefehlte Bäume verſperrt. In einem anderen Falle zündeten die erregten Bauern die längs der Straße ſtehenden Gebüſche an, ſodaß das Polizei⸗Fahn⸗ dungskommando lange Strecken durch Rauch fahren mußte. Die Affäre wird für die Haupttäter noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. Auſſehen erregende Verhaftung Berlin, 1. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein aufſehenerregender Haftbefehl, iſt geſtern nachmittag in Berlin erlaſſen worden. Er richtet ſich gegen den älteſten Sohn des im Jahre 1921 verſtorbenen bekannten Zetitungs⸗ verleger Auguſt Scherl, den Kaufmann Bruno Scherl. Die⸗ ſer, der im Alter von 51 Jahren ſteht, hatte ſeinen Pflicht⸗ teil aus dem Nachlaß ſeines Vaters an Heinrich Sklar z abgetreten. Im März ds. Is. war Scherl gezwungen, den Offenbarungseid zu leiſten, trotzdem gab er vier Mo⸗ nate ſpäter Wechſel in Höhe von 4 Millionen Mk. in Zahlung, die mit Ausnahme eines Wechſels von 100 000 Mark vorzugsweiſe nach Preßburg und Wien gingen. In der Tat hat Scherl dann auch einige Hunderttauſend Mark erhalten. Es beſteht der Verdacht, daß er die Millionenwechſel, für die er eine Deckung nicht aufzuwelſen hatte, über⸗ haupt nur in Umlauf gebracht hat, um in einem bevorſtehen⸗ den Prozeß die Grundlagen für die Uebertragung ſeiner Erb⸗ Man erfährt aus dieſer Skaudal⸗ affäre, daß ein Sohn Auguſt Scherls ſich in ſchwerer wirt⸗ ſchaftlicher Not befindet. Die Nutznießung aus dem großen Unternehmen, die der Vater ins Leben rief, hat bekauntlich Herr Hugenberg, der neu ernannte Führer der 1 Antifranzöſiſche Kundgebungen in Jlalien Franzoſenfeindliche Kundgebungen haben ſich am Freitag kalteniſchen Generalkonſuls Nardini ereignet. Bei den Kund⸗ Bevölkerungskreiſe, die an den Lohnerhöhungen nicht Anteil hatten. Angeſichts der gegenwän gen Lohn⸗ und Wirlſchafts⸗ entwicklung möge abſchließend die Frage verſtattet ſein: Soll die Schraube weitergedreht werden? Die Schraube, bei der es ſich um ſteigende Löhne, ſteigende Preiſe und konſequenter Weiſe doch auch wohl um weitergehende„Beſoldungs⸗ reformen“ handelt? Und was ſoll aus den nichtbeamteten und nicht in der je länger je wenſger arbeitsfähigen Indu⸗ ſtrie beſchäftigten Staatsbürgern werden? Bl. daſſerſtraßen⸗Beirats fähigen Binnenſchiffahrt neben der Deutſchen Reichsbahn zur Geltung zu bringen. In dem Ausbau des Waſſerſtraßen⸗ netzes ſeien auf Grund der Staatsverträge, welche bei der Uebernahme der Waſſerſtraßen auf das Reich abgeſchloſſen wurden, die Bauten durchzuführen, welche in dem damals aufgeſtellten Waſſerſtraßenbauprogramm enthalten waren. Das ſind der Mittelland⸗Kanal mit dem Südflügel, die Rhein⸗ Main⸗Donau⸗Waſſerſtraße und die Kanaliſierung des Neckars. Die Finanznot des Reiches hemme die Durchführung dieſer vertraglichen Verpflichtungen und noch mehr die Uebernahme neuer Waſſerſtraßenbauten. Infolge dieſer Zwangslage müſſe die Regierung verſuchen, mit den geringen zur Verfügung ſtehenden Mitteln die dringendſten Bedürfniſſe zu befriedigen. Zu dieſen dringendſten Bebürfniſſen zähle in erſter Linie die Fürſorge für Oſtpreußen und die gefährdeten Grenzgebiete im Oſten und Weſten. Bei der ſchwierigen Finanzlage dürfe der Gedanke nicht aus dem Auge verloren werden, daß ſich die Waſſerſtraßen grundſätzlich von ſelbſttragen ſollten. Darum habe er geglaubt, bei der allgemeinen Erhöhung der Gütertarife auf der Reichs⸗ bahn von einer Erhöhung der Schiffahrtsabgaben nicht abſehen zu dürfen. Wenn die Anhörung des Reichs⸗ waſſerſtraßenbeirates unterblieben ſeti, ſo habe das an der Kürze der für die techniſche Durchführung der Maßnahme zur Verfügung ſtehenden Zeit gelegen. Er bitte, aus dieſem Fall nicht den Schluß ziehen zu wollen, daß die Mitarbeit der Reichswaſſerſtraßenbeiräte ausgeſchaltet werden ſolle. e 2 Zur Näumungs⸗ und Neparationsfrage y Paris, 1. Dezbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In dem radikalen Blatt„Ere Nouvelle“ wird heute über Briands Aufgabe anläßlich der Miniſterberatungen von Lugano geſprochen und hervorgehoben, daß es ſich jetzt darum handle, einen Weg zur Löſung der geſamten Räu⸗ mungsfrage zu finden. Was bisher geſchehen ſei, flöße eher Peſſimismus als Hoffnung auf ein Gelingen der Ver⸗ handlungen ein. Die Reparattonsfrage trage einen inter⸗ nationalen Charakter, die der früheren Räumung werde durch nationale Empfindungen beherrſcht. Infolgedeſſen ſei zwi⸗ ſchen dieſen beiden Problemen ein kaum zu überwindender Gegenſatz vorhanden. Man verſuche, durch eine Trennung der Reparations⸗ von der Räumungsfrage zur Löſung zu ge⸗ langen, aber bisher ſei man nicht vorwärts gekommen. Um dieſen Punkt zu überwinden, habe man beſchloſſen, in Lugano eine Miniſterbeſprechung zu veranſtalten. Briand ſei ſchon manches diplomatiſche Wunder gelungen, er werde hoffentlich auch diesmal den Ausweg finden. „Ere Nouvelle“ erwähnt unter den Schwierigkeiten, die ſich der Regelung der Reparationsfrage entgegenſtellen, die beiden Wünſche Deutſchlands, nämlich ſeine Zahlungsfähig⸗ keit prüfen zu laſſen und die Trausferklauſel aufrecht zu er⸗ halten. Die Ankunft des früheren italieniſchen Finanz⸗ miniſters Volpi in Paris ſoll mit der bevorſtehenden Ein⸗ berufung der Reparationskommiſſion in Zuſammenhang ſtehen. Der Mord im Schwurgerichtsfaal Ueber den Mord im Prager Schwurgericht wird weiter be⸗ kannt, daß kurz vor der Mordtat der Vorſitzende den Angeklag⸗ ten Bebi in ſcharfer Form wegen ſeines zur Schau getragenen Zynismus zurecht gewieſen hatte., Bei den Worten des Vor⸗ ſitzenden ſprang der Attentäter plötzlich herbei und ſchoß auf den Albaner, der von mehreren Kugeln getroffen zu Boden ſank. Durch die weiteren Schüſſe wurden dann noch die beiden anderen Perſonen verletzt. Bei dem Attentäter handelt es ſich um einen gewiſſen Zyga Buleiterna aus Ipek, von dem man annimmt, daß er aus Blutrache gehandelt hat. Die Mordtat hat in ganz Prag ungeheures Auffehen er⸗ regt. Bebi war zu der Mordtat an Zena Beg von dem revo⸗ lutionären Ausſchuß einer politiſchen Partei Albaniens gedun⸗ gen worden. Ein krauriger Gedenktag Der Weſtausſchuß für Pfalz, Saar und Rhein richtet am Trauertage des vor 10 Jahren am 1. De⸗ zember 1918 erfolgten Einmarſches feindlicher Truppen in deutſches Land am Rhein folgende Kundgebung an die Be⸗ völkerung des beſetzten Gebietes. Deutſche Brüder und Schweſtern am Rhein, an der Saar und in der Pfals! Wir gedenken Euer in tiefer Trauer bei der zehnjährigen Wiederkehr der Beſetzung urdeutſcher Erde. Eure Not war und bleibt unſere Not: Wir gedenken Euer mit freundlichem Stolz über Eure tapfere Abwehr, Eure opferfreudige Treue gegen Heimat und Volkstum. Wir ge⸗ denken Euer mit bitterſter Enttäuſchung, daß, trotzdem Genf ſich um Befriedung der Welt bemüht, das unbeſtreitbar juri⸗ ſtiſche und moraliſche Recht auf Räumung deutſchen Bodens noch immer nicht erfüllt iſt Wann endlich begreift die Welt, daß kein wahrer Friede kommen kann, ſolange man. deutſche Ehre verletzt, und deutſches Recht mißachtet. Wir ed reich l“ Zahlreiche Umzüge durch die Hauptſtadt Italiens burden am Freitag veranſtaltet. Eine Kundgebung vor dez 1 8 ken Euer mit feterlichem Gelöbnis, nicht eher ruhen zu * Basdiſche Politik Die Aenderung des Landtagswahlgeſetzes wurde in der geſtrigen Sitzung des Haushaltsausſchuſſeb beraten. Der Regierungsvorſchlag, 50 Wählerunterſchriften für die Wahlvorſchläge vorzuſchreiben, wurde von alle Parteien angenommen. In Verbindung damit wurde von demokratiſcher Seit unter Zurückgreifen auf die ausführlichen Erörterungen be Beratung des Landtagswahlgeſetzes ein Antrag dahingehend geſtellt, daß neben den Wahlkreisvorſchlägen eine auf zwei Bewerber beſchränkte Landesliſte eingebracht werden könne, auf der aber Spitzenkandidaten der einzelnen Wahlkreiſe nicht genannt ſein dürfen. Die Verrechnung der Stimmen ſoll in der Weiſe geſchehen, daß von den im Lande gebliebenen Reſtſtimmen zunächſt die Landesliſte bis zu 20000 Stimmen aufgefüllt wird und dann erſt die weitere Verteilung auf die Wahlkreiſe erfolgt. Zur Begründung wird auf die Schwierigkeiten hingewieſen, vor allem eine Frau zur erfolgreichen Wahl zu bringen. Für kleinere Parteien ſei dies ohne Landesliſte kaum möglich. Der Miniſter des Innern erklärt zu dieſem Vorſchlag namens der Regierung, daß er zwar gewiſſe Schwierigkeiten des jetzigen Landtagswahlrechtes nicht verkenne, trotzdem aber die Wiedereinführung einer wenn auch beſchränkten Landesliſte der Abſicht des damaligen Geſetzgebers wider⸗ ſpreche. Die Deutſchnationale Volkspartei ſtellte zwei Eventual⸗ anträge. Vom Zentrum wird vorgetragen, daß die Partet ſämtliche Abänderungsanträge ablehne aus den Gründen, die ſchon für die Haltung bei der früheren Beratung maß gebend waren. Die gleiche Erklärung wird von der Sozirl⸗ demokratie abgegeben, deren Sprecher beſtreitet, daß das Landtagswahlgeſetz wirklich Nachteile für kleinere Parteien bringe. Die Deutſche Volkspartei läßt vortragen, daß ſte Abänderungsanträge zum Landtagswahlgeſetz jetzt nicht mehr eingebracht habe, weil die eingehenden Erörterungen über die von ihr damals geſtellten Anträge ergeben hätten, daß Zeutrum und Sozialdemokratie darauf nicht eingehen wollten und deshalb hätte man erneute Anträge für zwecklos gehalten. Das ändere aber nichts daran, daß die in dem Landtags⸗ wahlgeſetz enthaltenen Schwierigkeiten für die mittleren und kleineren Parteien nach wie vor beſtänden, denen man ſehr wohl durch eine Landesliſte, oder was noch richtiger ſet, durch Zuſammenſchluß mehrerer benachbarter Wahlkreiſe hätte abhelfen können. Bei der Abſtimmung ergab ſich für keinen der An⸗ träge eine Mehrheit. ſtimmungen. Letzte Meldungen Liebestragödie — Merſeburg, 30. Nov. Der 33 Jahre alte verheiratete Chemiker der Leunawerke, Dr. Hartman n, überfiel geſtern die Verkäuferin Margarethe Oſtermeyer, mit der er ſeit längerer Zeit ein Liebesverhältnis unterhielt, mit einem Beil und zertrümmerte ihr die Schädeldecke. Daun vergiftete er ſich mit Zyankali. Beide ſind tot. Sthamer bei Chamberlain l London, 1. Dez. Geſtern empfing Chamberlain im Foreign Office den deutſchen Botſchafter Sthamer zum erſten Male nach der Rückkehr Chamberlains. Sthamer hatte 1 noch eine längere Unterredung auf dem britiſchen Schatz⸗ amte. Muſſolini über das Weltrüſten Rom, I. Dez. Der König hat dem ehemaligen Unter⸗ ſtaatsſekretär für Krieg, würde verliehen. Aus dieſem Anlaß hat Muſſolini an Caval⸗ lero ein Schreiben gerichtet, in dem er zum Schluß ſagt: Es iſt bereits viel getan worden, doch muß noch vieles getan wer⸗ den, da trotz des erhabenen Kelloggpaktes, die ganze Welt, 1 Heimatland mit inbegriffen, weiter r üſt et. 6 Verkehrsunfälle — Dresden, 30. Nov. Heute abend kurz vor 6 Uhr ſtieß unweit des Neuſtädter Marktes ein Straßenbahnzug mit einem ſtädtiſchen Kraftomnibus zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß beide Fahrzeuge ſchwer beſchädtigt wurden. Der Omnibus mußte durch die Feuerwehr abgeſchleppt werden. Es ſind etwa 10 Perſonen verletzt worden, davon zwei ſchwer. 0 8 — Halle, 30. Nov. Bei Vangembogen verunglückte heute der Direktor des Kaliwerkes Krügershall mit ſeinem Autp tödlich, als er an einem ſchrankenloſen Uebergag mit ſeinem Wagen mit einem Rangierzug zuſammenſtieß. dehn Fahre Veſatzung Die Deutſche Volkspartei veröffentlicht nachfolgende Kundgebung: Heute vor zehn Jahren marſchierten die Truppen der gegen Deutſchland verbündeten Mächte ins Rheinland ein. Ein ſchwarzer Tag in der deutſchen Geſchichte, ein hartes Ende nach unerhörten Heldentaten draußen und daheim. ö Erbittert und empört ſtellen wir feſt, daß heute noch, zehn Jahre nach Beendigung des Krieges, 60 000 Ma nn fre m⸗ der Soldaten auf deutſchem Boden ſtehen, daß durch dieſe Tatſache die von uns angeſtrebte ehrliche Ver⸗ ſtändigung entſcheidend gehemmt wird, daß der Friede Earo⸗ pas und der Welt durch die Fortdauer der Beſetzung nicht geſichert, ſondern gefährdet wird. Wir verlangen den Ab⸗ marſch der fremden Truppen, weil wir endlich Taten ſehen wollen ſtatt klingender Redensarten, Taten, die mehr als bisher Deutſchlands Gleichberechtigung erweiſen. Nur ein freies Deutſchland gewährleiſtet die Grundlage er friedfertigen Entwicklung in Europa. Die fortgeſetzte Auf⸗ rechterhaltung einer Militärherrſchaft über ein Gebiet höch⸗ ſter Menſchheitskultur wird zur Schande derer, die ſich allzu gern als Hüter pon Kultur, Freiheit und Gleichheit aufſpieſen. So nachdrücklich wir dieſe Forderung erheben, ſo entſihte⸗ den lehnen wir es jedoch ab, neue Opfer für re Erfüllung zu bringen, auf die Deutſchland einen klaren An⸗ Fp + 45 N Es bleibt alſo bei den bisherigen Be⸗ General Cavallero, die Grafen⸗ . 7 2 48 1 ä— 4 eh iſſes ften lle zelt be end ved racht nen der nde zu tere ung eine nere hlag iten dem kten der⸗ tal⸗ tet den, taß⸗ t 1 das zien ſte tehr iber daß ten ten. gs. und nan ſei, eiſe An⸗ Be⸗ 5 Stirnwunde davonkam. linken Oberſchenkel, Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 560 Staͤdtiſche Nachrichten Aus der Stastratsſitzung vom 29. Nov. 1928 Alle Fragen der Wohnungsfürſorge (ſtädtiſcher Wohnungsbau, Siedelungsfragen, Wohnungs⸗ fragen, Wohnungsaufſicht und verteilung, Mietweſen und Mietpreiſe, Mieteinigungsamt) werden vom 1. Dezember ab von Herrn Bürgermeiſter Büchner bearbeitet. Erſter Bürgermeiſter Dr. Walli übernimmt dafür das Steuer⸗ weſen, die Abgaben, das Kaſſen⸗, Rechnungs⸗ und Betrei⸗ bungsweſen. Die Stelle des Leiters der Abteilung Straßenbau beim Tiefbauamt wird dem Regierungsbaumeiſter Guſtav Fröhner Kulturbauamt Heidelberg übertragen. Für die Vorbereitungen für die Veranſtaltungen aus Anlaß des beim Theaterjubiläums im Juni 1929 wird ein Ausſchuß gebildet werden. Die Einführung der ſchulärztlichen Tätigkeit an den höheren Lehranſtalten wird grundſätzlich beſchloſſen, und der entſtehende Aufwand in Höhe von 13 500 Mk, in den nächſtjährigen Voranſchlag ein⸗ geſtellt. Aus Sparſamkeitsgründen bleiben die ſtädtiſchen Büros am Montag, 24., und am Montag, 31. Dezember, geſchloſſen. Dafür ſind die Büros au den vorher⸗ gehenden Samstagen, am 22. und am 29. Dezember ds. Js., wie an gewöhnlichen Wochentagen, alſo auch Nachmittags, ge⸗ öffnet. N * Ihr 40jähriges Geſchäftsjubiläum feiert in dieſen Tagen die bekannte hieſige Aſſekuranzfiema Gebr. Haymann, Kaiſerring 34. Den Gründern der Firma, den Herren Adolf und Heinrich Haymann, gelang es, durch konziliantes Weſen und unermüdlichen Fleiß nicht nur die Firma zu ihrer Heutigen Bedeutung zu bringen, ſondern auch dem Verſiche⸗ rungsgedanken zu einer Populariſierung in den weiteſten Kreiſen zu verhelfen. * Wenn das Rad nicht beleuchtet iſt. fuhr ein Radfahrer im Luiſenring ohne Licht. Er rannte einen Jungen von 11 Jahren um, der mit einer leichten Der Radfahrer hatte offenbar die Herrſchaft vollkommen über ſein Rad verloren, denn er rannte nochmals ein funges Mädchen mit einem Kind auf dem Arm um. Kind und Mädchen ſtürzten. Das Kind verſtauchte ſich den linken Fuß und das Mädchen brach den Außerdem verletzte es ſich am linken Handgelenk erheblich. Mädchen und Kind wurden nach dem Krankenhaus gebracht. Der Taubenaufſtieg bei Hirſchland Die Ankündigung der Firma Hirſchland, daß anläßlich der Einweihung ihres Hauſes am Freitag nachmittag 3 Uhr 1000 Brieftauben vom Dache auffliegen würden, hatte eine ungeheure Menſchenmenge angelockt. Die Anſammlung war ſo ſtark, daß der Straßenbahnverkehr am Strohmarkt nur mit Mühe aufrecht erhalten werden konnte. Voll Intereſſe warteten die Zuſchauer auf die Ausführung dieſer originellen Reklameidee, denn 1000 Brieftauben auf einmal auffliegen zu ſehen, iſt immerhin eine Seltenheit. Unter großem Hallo kam der Augenblick des Auffluges. Die Tauben ſchwärmten wie ein Bienenvolk aus dem Korb aus, orientierten ſich kurz und ſchlugen dann ſofort die Richtung nach der Bergſtraße ein, um den Blicken der Zuſchauer raſch zu entſchwinden. * * Große Vogelausſtellung. Während der Lichtfeſttage fin⸗ det in Mannheim, Reſtaurant Gambrinus, Breiteſtraße, eine große Vogelausſtellung ſtatt, mit der eine Prä⸗ miierung und eine Verloſung perbunden iſt. Prämiiert werden insbeſondere Harzer Edelſänger, gelbe, geſcheckte und grüne. Ungefähr 150 ausgewählte Hahnen ſind bisher zur Prämiterung eingeliefert worden. Zahlreiche Ehrenpreiſe und Medaillen ſind der Lohn für die beſten Zuchterfolge. Eine Menge anderer in⸗ und ausländiſcher Vogelarten ſind zur Schau ausgeſtellt. Zur Verloſung kommen Kanarlenhähne und Weibchen. Ein Beſuch für Vogel⸗ und insbeſondere für Kanarienliebhaber wird ſich lohnen. Donnerstag abend n 5 8— Schuhhaus Schloß in K 1, 7 Neueröffnung eines Ladengeſchäftes Wie die Mannheimer City, ſo iſt auch die untere Breite Straße gegen die Neckarbrücke zu einem Verkehrszentrum geworden, das namentlich durch die großen Ladengeſchäfte eine ſtarke Anziehungskraft ausübt: Nun iſt heute vormittag ein neues, ſchönes Ladengeſchäft eröffnet worden, das durch ſeine elegante und vornehme Aufmachung ſofort die Aufmerk⸗ ſamkeit der Straßenpaſſanten auf ſich lenkt. Es iſt dies das neue Ladengeſchäft der bekannten Schuhftrma Schloß, K 1, 7, deren Auslagen und Ausſtattung eine Sehenswürdig⸗ keit bilden. Kunſt und Technik haben hier eine Verkaufsſtätte geſchaffen, die trotz ihrer Größe eines intimen Reizes nicht entbehrt. Das Haus, in dem ſich früher das Seilergeſchäft der Firma Birkhofer befand, gehört zu den älteren Häu⸗ ſern der Stadt Mannheim. In ſeinem neuen Kleid macht es nun einen repräſentativen Eindruck und zählt zu den ſchön⸗ ſten Häuſern. Die Pläne des Umbaues fertigte der Minn⸗ heimer Archltekt Arthur Lehmann, dem zugleich die Bau⸗ leitung oblag und der mit der Erſtellung dieſes vorbildlichen Bauwerkes viel Lob und Anerkennung erntete. Die Umbau⸗ arbeiten wurden von der bekannten Baufirma F. u. A. Lud⸗ wig, Mannheim, ausgeführt. Am 17. September erfolgte der erſte Spatenſtich. In der kurzen Zeit von 61 Tagen wurde das alte Birkhoferſche Haus nicht nur von Grund aus umgebaut, ſondern auch weſentlich vergrößert. Zu einer Vorbeſichtigung des Umbaues war geſtern nach⸗ ntittag 4 Uhr ein kleiner Kreis geladener Gäſte anweſend. Unter dieſen bemerkten wir u. a. den Vizepräſidenten der Handelskammer, Herrn M. Rothſchild, Syndikus Dr. Krieger vom Verband des Einzelhandels, Bauamtmann Sickler vom Bezirksamt, Str. Ludwig, Architekt Leh⸗ mann, die Firmeninhaber und die Vertreter der Preſſe. Der Mitinhaber von Schuhhaus Schloß, G. m. b.., Mannheim, Herr Haas warf einen kurzen Rückblick auf die Bauarbeiten und den damit verknüpften Schwierigkeiten. Durch die Verbindung mit den größten deutſchen Schuhfabriken ſei die Firma Schloß ein der Lage, deren Erzeugniſſe, hervorragende Qualitäts⸗ ware, zu allergünſtigſten Bedingungen einzukaufen und direkt an die Konſumenten weiter zu leiten. Es ſei das Prin⸗ zip der Firma, den Schuhkäufern ein dem modernen Ge⸗ ſchmack entſprechendes Fabrikat zu billigſten Preiſen zu ver⸗ abreichen. Durch den Umbau beſitze die Firma nunmehr den größten Schuhladen in Mannheim, der mit dem Lager etwa 20 000 Paar Schuhe aufnehmen könne. Redner ſchloß mit herzlichem Danke an den Architekten, die Baufirma, die Baubehörde an die Handwerksmeiſter. Architekt Lehmann verbreitete ſich über den Bau, an dem mit einer einzigen Ausnahme nur Mannheimer Geſchäftsleute be⸗ ſchäftigt wurden. Das verwendete Materlal ſei erſtklaſſig, Die Firma Schloß habe beſonderen Wert darauf gelegt, die Räume geſchmackvoll auszuſtatten, damit ſich jeder Käufer in ihnen wohl fühle. Für die Bequemlichkeit der Kunden ſei jeder Komfort vorhanden. Es müſſe anerkannt werden, daß die Mannheimer Handwerksmeiſter nur erſtklaſſige Arbeit geliefert haben. Dem Bezirksamt gebühre Dank für das be⸗ wieſene Entgegenkommen. Der Rundgang, der hierauf unternommen wurde, beſtätigte die Ausführungen der beiden Redner, daß die elegante Aufmachung des Laden⸗ lokals auch der Güte der Ware entſpricht, Der Eingang in das geräumige Verkaufsgeſchäft erfolgt durch eine Paſſage, in deren Mitte ſich eine große Glasvitrine mit Qualitätsſchuh⸗ waren befindet. Die Front des Hauſes iſt über 9 Meier lang. Durch Rückperlegung des Ladeneingangs um etwa 4 Meter und durch entſprechende Ausſtattung dieſes hierdurch gewonnenen Raumes wurde jedoch eine Schaufenſter⸗ Front von etwa 30 Meter gewonnen. Hierbei iſt moderne, fachmänniſche Ausſtattung der Schau⸗ fenſterauslagen in beſter Handwerkerarbeit durchgeführt. Der Laden ſelbſt hat eine Tiefe von etwa 30 Meter. An den vorderen Teil iſt die Strumpfabtei⸗ lung angegliedert, an die ſich ſofort ohne Unterbrechung die Reihe der Schuh⸗Regale anſchließt. Auf einer Seite können etwa 8000 Schuh⸗Karton ſofort greifbar untergebracht werden. Der rückwärts liegende Teil des Ladens iſt als ein großer, Oberlicht⸗Saal ausgebildet und ſpeziell der Damen⸗ Schuh⸗Abteilung vorbehalten. Im erſten Stock befinden ſich noch die Muſterzimmer und der Lagerraum. Der Verkaufsladen iſt etwa 250 Qm. groß. Die Holz⸗ ausführung der Inneneinrichtung iſt ganz in Eiche gehalten, die Schaufenſtereſyrichtung in Mahagont, während die Haus⸗ faſſade aus Kunſtſtein und Terranova beſteht. Ueberein⸗ ſtimmend konnte man hören, daß der Umbau der Firma Schloß alle Erwartungen erfüllt und die untere Breite Straße um ein ebeuſo großzügiges wie großſtädtiſches Laden⸗ geſchäft nermehrt. Erwähnt ſei noch, daß die bisherigen Ladengeſchäfte in D 39 und O 7, 13, Heidelbergerſtraße, un⸗ verändert weiter beſtehen. ch. * * Die richtige Straßenſeite einhalten! Der Straßenbahn ſprang geſtern vormittag in nächſter Nähe der Friedrichs⸗ brücke eine Frau nach. Ein Mann mit einem leeren Hand⸗ wagen, der die verkehrte Straßenſeite einhielt, rannte die Frau um, die ſich erheblich an der linken Geſichtsſeite und am rechten Arm verletzte. Vorübergehende brachten die Frau zum Arzt. Die Sache wäre hier erledigt geweſen, wenn der Mann mit dem Handwagen ſich auf die rechte Straßenſeite begeben hätte. So aber ſtieß er noch einmal mit einem Radfahrer zu⸗ ſammen, der ſo ungeſchickt ſtürzte, daß er ſich den linken Oberſchenkel brach und ſich erheblich am linken Ohr verletzte. Das Krankenhaus lehnte der Verletzte ab. Er ließ ſich nach ſeiner Wohnung bringen. * Sein 25jähriges Dienſljubiläum begeht heute Herr Philipp Gerſtl, langjähriger Prokuriſt im Bankhaus Marx u. Goldſchmidt. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Schneider⸗ meiſter Auguſt Ballweg mit feiner Ehefrau Emma geb. Baumann, 8 5, 4. 30 Fahre Gewerbeverein Neckarau Am 4. Dezember werden es 30 Fahre, daß im Stabtteil Neckarau, auf Anregung einiger führender Männer des Mannheimer Handwerker- und Gewerbeſtandes ein Gewerbe⸗ verein gegründet wurde. Adam Aulbach, Joſeph Leonhardt, Karl Haußer, der langfährige Syndikus der Handwerkskam⸗ mer Mannheim, bereiteten die Wege und hielten Verſamm⸗ lungen ab. Als Frucht war bald der neue Verein mit über 30 Mitgliedern gebildet, an deſſen Spitze Baumeiſter Franz Anton Noll berufen wurde. In jähriger, raſtloſer Tätig⸗ keit brachte der kenntnisreiche Mann den Verein auf die Höhe, ſodaß ſchon bald über 120 Mitglieder zu verzeichnen waren. In ruhiger, zielbewußter Weiſe, ohne daß viel nach gußenhin drang, fanden die Belange des Neckarauer Gewerbe⸗ und Handwerkerſtandes ihre Erledigung, ſoviel dies immer mög⸗ lich war. Im Jahre 1919 übernahm Baumeiſter Franz Sie ⸗ ber die Leitung des Vereins und führte die Geſchäfte im Geiſte ſeines Vorgängers weiter, unterſtützt von Sekretär Mayer, der über 28 Jahre lang ſeine Kraft den Intereſſen des Handwerks zur Verfügung ſtellte. Nahezu ſieben Jahre ſtand Herr Sieber in verdienſtvoller Arbeit ſeinem Poſten vor. Im Juli 1925 ſtarb der Ehrenvorſitzende Noll. Bei der nächſten Generalverſammlung im Frühjahr 1928 traten Ste⸗ ber und ſein Sekretär vom Amte zurück und an ihre Stelle traten der Sohn des früheren Vorſitzenden, Bauingenieur Alois Noll und Schreinermeiſter Karl Speidel als Sekretär. 5 5 So hatte der Verein in drei Dezennien nur zweimal Wechſel in der Geſchäftsleitung, ein Zeichen, daß gute Arheit geleiſtet wurde. Auch draußen im Lande erkennt man den Neckarauer Gewerbeverein als einen zielbewußten Förderer der Handwerkerſache dankbar an. Es iſt jetzt nicht der Zeit⸗ punkt, große Feſte zu feiern. Der Verein will deshalb ſeinen Gründungstag am nächſten Dienstag nur durch ein einfaches Bankett im„Lammfaal“ in Neckarau in Anweſenheit der Ver⸗ treter der Behörden und der gewerblichen Organiſationen der Altſtadt wie des ganzen Unterpfalzgaues in ſchlichter Weiſe feiern. Den Hauptvortrag hat Landesverbandspräſident Otto Burckhardt aus Heidelberg übernommen. Als Soliſt wurde Konzertſänger Otto Feſenmeyer gewonnen, wäh⸗ rend der orcheſtrale Teil von der Kapelle Breiten berger ausgeführt wird. Dem Gewerbeverein Neckarau auch für die kommenden Jahre alles Gute. Möchten recht viele junge Handwerker ſich anſchließen. M. 0 Ma Pallenberg im Neuen Theater „Das große A BG“ non Marcel Pagnol Der andere Pallenberg; nicht der wunderbare Spaß⸗ macher und Wortverdreher, ſondern Pallenberg der Charakter⸗ ſpieler, der Typendarſteller ſteht hier auf den Brettern. Wer den Komiker Pallenberg liebt, wird ſich beſonders freuen, ihn von dieſer ſtilleren, doch nicht weniger komödfantiſchen Seite zu ſehen. 5 Er gibt hier einen Internatslehrer, einen richtigen Philo⸗ logen; weltfremd, ſtill, beſcheiden, ſtändig wartend auf ſeine akademiſche Auszeichnung, die längſt fällig iſt, mit einem guten Herzen und verſtändigen Sinn für ſeine erzieheriſchen Auf⸗ gaben. Herr Topaze— ſo heißt der rechtſchaffene Herr Philologus— iſt eine Säule der Moral. Die Ehrlichkeit bildet die Grundlage ſeines Weſens. Und ſchließlich muß er wegen dieſer Ehrlichkeit das Internat verlaſſen, in dem nach dem Geldbeutel der Eltern und nicht nach den geiſtigen Quali⸗ täten der Schüler zenſiert wird, f Und nun kommt das typiſch Franzöſiſche: dieſer Herr Topaze, die Tugend ſelbſt, verwandelt ſich nun mit einem Mal, nach anfänglichem Sträuben, aber unter dem Zwang ent⸗ sprechender Erfahrung in einen ganz großen Schieber, nachdem er mit der Welt da draußen, die er nicht kannte, ein Kom⸗ paniegeſchäft gemacht hat. Sein Scharfſinn, der bisher nur die Grammatik und die Morallehre durchdrang, verhilft ihm zu einer Ueberlegenheit, die ihm am allerwenigſten die zugetraut hätten, die ihn in ſeiner Notlage für ihre Zwecke ausnützten. Das ſind nämlich ganz feine Leute. Ein Pariſer Stadt⸗ rat, der Dinge befürwortet und bewilligt, die er dann ſelbſt an die Stadt verkauft. Keine Kleinigkeiten, ſondern ganze Kolonnen von Kehrmaſchinen und ähnlichen reinigenden Dingen. Das Geſchäft blüht. Aber dazu braucht der würdige Stadtvater einen Strohmann; das wird Herr Topaze. Zwiſchen Schwindel und Liebe wird er hin⸗ und hergetrieben, und schließlich ſiegt, wie das im franzöſtſchen Stück nicht anders zu erwarten iſt, das bißchen amour, das ſich in Geſtalt einer ſcharmanten Mitſchieberin genähert hat. Daß aber auch noch Moalphilologie erkannt zu haben glaubt, daß die Welt nur Geld, das Geld nur Schwindel und der Schwindel folglich das allein ſelig machende ſei,— das möge Monſteur Pagnol, der dramatiſch nicht allzu geſchickte Verfaſſer diefer mit ſehr untauglichen Mitteln den Bernard Shaw nachäffenden Komödie mit ſich, ſeinem Gewiſſen, ſeinem Geldbeutel und ſeiner Zugehörigkeit zur Grande nation ausmachen. * Pallenberg gibt einen Lehrer mit durchkonjugiertem, langem Spitzbart. Mit einer tief ins Geſicht hängenden Haarkappe. Sehr kurzſichtig, ſehr bebrillt. Er geht mit großer Vorſicht, ſpricht nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen, iſt ſchüchtern, verſchämt, ſcheu, bedächtig, ſtill,— kurz alles, was ſo ein wandelndes moralinfarbenes Lehrbuch ſein kann. Vor allem aber iſt Pallenberg rührend. Man möchte ihm helfen, wenn er ſich ſo dumm anſtellt, ſeine Brille ſucht; möchte ihm das ausgeſtopfte Eichhörnchen, ſein Anteil am Naturalien⸗ Kabinett des Internats abnehmen, als er ſtill ſeinen Dienſt verläßt mit dem dicken Regenſchirm und dem runden Ober⸗ lehrerhut. Dann dringt er in die Welt der Schieber ein. Und ſie in ihn. Ein Kampf entſteht, ein Ringen; er ſieht alsbald, wo er hingeraten iſt. Kann aber nach einiger Zeit nicht mehr zurück. Und nun kriegt ers mit der Angſt. Wie Oreſt ſcheint er von den Erynnien gehetzt. Ueberall ſieht er Geſpenſter. In jeder Ecke, hinter jedem Schrank lauert das Gewiſſen, zeigt die Moral mit Fingern nach ihm Man muß ſehen, wie Pallenberg das mimt, muß ſeine ängſtliche Stimme hören, die immer noch den phllologiſchen Lehrklang hat. Und nun kommen ſie hervor, die Gewiſſensgeſpenſter und er entdeckt, daß ſte gar nichts anderes ſind als die gleichen Schiebereien, wie er ſie mitbetreibt. Große Wandlung des letzten Akts. Da kommt er nicht mehr im braunen Samt⸗ anzug; hell gekleidet vielmehr, den Bart geſtutzt wie das Ge⸗ wiſſen, das Haar zurückgekämmt wie die Moral. Aus dem Scharfſinn wurde noch Schlagfertigkeit. Aus der Folge⸗ richtigkeit Spitzbüberei. Jetzt verſteht er den Rummel. Die Worte fliegen wie Pfeile durch die Luft. Jetzt nimmt er ſeine Kehrmaſchinen und fegt ſich die Bahn frei für den nicht mehr die kraſſe Unmoral den Enbdſteg davonträgt, der frühere Züchtigen. Und dabei merkt man, daß das inneren Kampf . gekostet hat; ſo groß iſt Pallenberg, daß er ſelbſt hier noch, jenſeits von gut und ehrlich, darſtelleriſch deuten und erkennen will. f * Neben ihm gab Robert Garriſon den Schieber⸗Stadtrat von Paris mit vollendeter Charakterſierung. Ein kompletter Gauner; die gewohnte Sicherheit ſeines Auftretens bildete wieder das Fundament ſeiner kompakten Darſtellung. Dis Schieber⸗Eiree hatte in Blanche Dergan eine wunderbar ge⸗ wachſene und gekleidete Vertreterin gefunden; es lag Parſſer Duft über dieſer Dame. Hans Fritz Gerhard als folner Direktor des Internats iſt noch zu nennen. 5 Das Publikum war nicht zahlreich; durch Lichtfeſt, Wekter und die Scheu vor dem Muſenſgal verhindert. Man ſollte ſie in dieſem Fall wirklich überwinden; denn das Stück wirkt auch hier. Pallenberg und die Seinen wurden ſehr 5 r. K. 6 Jahre Schwarzwaldmaler Curt Liebich. Prof, Curt Liebich, ein gebürtiger Niederdeutſcher, an der deutſch⸗ holländiſchen Grenze geboren, feierte im ſonnig⸗ freundlichen Gutachtale des mittleren Schwarzwaldes in dem weitver⸗ ſtreuten Dorf Gutach ſeinen 60. Geburtstag. Cuxt Liebich iſt der jüngere der beiden in Gutach anſäſſig gewordenen Landſchafter. Der 18 Jahre ältere Haſemann konnte in Lie⸗ bich, der ihn auf einer Reiſe von Weimar beſuchte, den ſpä⸗ teren Schwager begrüßen, deſſen künſtleriſche Wege bei aller perſönlichen Verſchiedenheit doch ein gemeinſames Ziel hatten: die Schönheit der Heimat gewordenen Schwarzwaldberge und Täler zu künden. Neben Maler Liebich darf man den Illu⸗ ſtrator der nahelijegenden Schwarzwaldliteratur nicht ver⸗ geſſen. Eine ganze Reihe ſüddeutſcher Literaten kam ihm mit ihren Werken kongenjal entgegen, es ſei nur an J. P. Hebel, Scheffel, Hermine Villinger und Hansjakob erinnert. Hat ſich Liebich in fleißiger Arbeit als Maler einen Namen ge⸗ macht, ſo iſt er den Schwarzwäldern durch die Schöpfung eini⸗ ger ſchöner Kriegerehrenmäler doppelt teuer und wert ge⸗ worden. Das Gutacher Kriegerdenkmal iſt wohl das ſchönſte. was auf dieſem Gebiete nach dem Kriege im Schwarzwald geſchaffen wurde. Auf mächtſgem Granitſockel trauert eine überlebensgroße Gutacherin aus Erz um die gefallenen Söhne der Heimat, 5. 4. Seite. Nr. 580 Samstag, den 1. Dezember 1928 Wenn von einem ſo hervorragenden Sachverſtändigen, wie Geheimrat Ponfic, bei mehr als einer Gelegenheit öffentlich darauf hingewieſen worden iſt, daß die Schwerfälligkeit des ſtaatlichen bürokratiſchen Apparates, insbeſondere in Preußen, die Hauptſchuld an den geringen Fortſchritten der Siedlungs⸗ tätigkeit trägt, ſo iſt das gewiß richtig, wie es denn allmählich zu einer Binſenwahrheit wird, daß nahezu jede wirtſchaftliche Betätigung des Staates ohne erhebliche prakliſche Reſultate bleibt; aber man überſieht dabei nur zu leicht die außerordent⸗ lichen fachlichen Schwierigkeiten, die ſich im Deutſchland der Nachkriegszeit jeder Art von Siedlungstätigkeit entgegenſtel⸗ Jen. Man überſieht dieſe Schwierigkeiten aus dem Grunde, weil ber Begriff der Siedlung für weite Kreiſe des Volkes längſt aus der Sphäre vernünftiger Ueberlegung herausgerückt und zu einem Schlagwort geworden iſt, deſſen ſuggeſtiver Kraft ſich kaum Jemand entzieht. Das fauſtiſche „Ein ſolch Gewimmel möcht ich ſehn, Auf freiem Grund mit freiem Volke ſtehn“ ſchwebt als eine gerade angeſichts unſerer gegenwärtigen Not⸗ lage doppelt begeiſternde Viſion Millionen unſerer Volks⸗ genoſſen vor, ganz abgeſehen von den Vielen, die nur deshalb Freunde der Siedlung ſind, weil ſie hoffen, auf dieſem Wege allmählich eine Sozialiſterung des Grund und Bodens und Zerſchlagung des Großgrunbbeſitzes zu erreichen. Neben dieſen gefühlsmäßigen Erwägungen ſpie⸗ len auch praktiſch wirtſchaftliche Gedankengänge in die Frage der Siedlung hinein: man erhofft von der Siedlung eine Stei⸗ gerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung und eine weitere Belebung des Binnenmarktes, der für uns zurzeit wichtiger als der Export iſt. Bevölkerungspolitiſche Erwägungen, unter denen vor allem die Heranziehung einer geſunden, wehrhaften Bauernbevölkerung in unſeren ſchwer bedrohten Oſtprovinzen in Frage kommt, verbinden ſich alſo mit marktpolitiſchen Ge⸗ dankengängen, und fraglos iſt in ihnen allen ein richtiger Kern enthalten. Es ſcheint zunächſt nicht leicht, dieſen überaus ver⸗ ſchiedenartigen Gedankengängen und Forderungen gegenüber die Hauptſache herauszuſchälen und feſtzuſtellen, worauf es eigentlich ankommt: aber die Probleme klären ſich, ſobald man das Geſamtintereſſe des deutſchen Volkes unter Ausſchaltung der Sonderintereſſen einzelner Gruppen ins Auge faßt. Dieſes Geſamtintereſſe des deutſchen Volkes liegt, einfach genug, darin, die Volksernährung von der eigenen Scholle ſicherzuſtellen. Die Abſchließung der großen Mächte gegen deutſchen Import, die— Fronie des Schickſals— der durch den Dawesplan forcierten deutſchen Ausfuhr gegenüber dop⸗ pelt ſtark geworden iſt, zwingt uns, die Verbeſſerung unſerer gefährlich paſſiven Außenhandelsbilanz in erſter Linie durch Minderung der Lebensmitteleinfuhr, d. h. durch 5 gesteigerte Leiſtung der deutſchen Landwirtſchaft antzuſtreben. Unſere infolge übermäßiger Geſtehungskoſten vürbelaſtete und ſchwer auf dem Weltmarkt ringende Induſtrie Bedarf eines kräftigen Binnenmarktes, den ihr auf die Dauern nur eine rentable kapitalbildende Landwirtſchaft zu ſchaffen vermag. Zu dieſen Aufgaben tritt nun die bereits er⸗ wähnte Sorge um einen geſunden Bevölkerungs⸗ nachwuchs, um Beſiedlung vornehmlich unſerer Grenzmar⸗ ken mit einem Bauerngeſchlecht, das als Wall gegen die ſla⸗ wiſche Flut dienen kann. Es handelt ſich alſo bei der ganzen Frage durchaus nicht darum, den Einzelnen„mit Land zu ver⸗ ſorgen“ oder eine„gerechte Verteilung des Grund und Bo⸗ dens“ herbeizuführen, ſondern es handelt ſich für uns— vor⸗ ausgeſetzt, daß wir noch nicht völlig vom Gedanken des Ver⸗ ſorgungsſtaates hypnotiſiert ſind— lediglich darum, unſere Volksernährung ſicherzuſtellen, eine um ſo notwendigere Sorge, als Art. 16 und 17 der Völkerbundsakte die von uns ja bereits zur Genüge ausgekoſtete Hungerblockade als ein legitt⸗ mes Druckmittel des Völkerbundes anſehen— und unſere Ge⸗ burtenziffern im allgemeinen ſowie die geringe Bevölkerungs⸗ 55 der politiſch gefährdeten Oſtgebiete nach Möglichkeit zu eben. Von dieſen grundſätzlichen Geſichtspunkten aus wird man⸗ ches klar, was zunächſt dunkel erſcheint. Sieht man die Sied⸗ lung nicht unter dem ſozialiſtiſchen Blickwinkel der Bodenauf⸗ teilung oder Landesverſorgung des Einzelnen, ſondern unter Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ciedlungsdümmerung? dem der Ertragsſteigerung der Landwirtſchaft an, ſo liegt es auf der Hand, daß die Siedlung den Vorzug verdient, die die höchſte Ertragsſteigerung gewährleiſtet. Es kann hier nicht auf die Frage, ob der Groß⸗ oder der Mittel⸗ und Kleinbeſitz hinſichtlich der Abſatzproduktion den Vorzug verdient, näher eingegangen werden. Nur ſo viel ſei geſagt, daß die Aufgabe der Produktionsſteigerung der Landwirtſchaft im allgemeinen beſonders den Großbetrieben obliegt, weil dieſe am ſchnellſten in der Lage ſind, die Fortſchritte von Wiſſenſchaft und Technik in die Praxis umzuſetzen. Mit dieſer Frage verknüpft iſt ein für die Frage des Binnenmarktes wichtiger Umſtand, nämlich ein fortdanernder und anſteigender Bedarf der Großbetriebe an Maſchinen und Geräten verſchiedener Art, an techniſchen Anlagen, an künſtlichen Düngemitteln, Bauvorhaben und, zwecks rationeller Verwertung der landwirtſchaftlichen Pro⸗ dukte, an Brennereien, Trockeneinrichtungen, Zuckerfabriken, Stärkefabriken uſw. Auf der anderen Seite iſt in manchen Gegenden der Mittelbeſitz in der Lage, die höchſte Abſatzpro⸗ duktion zu erzeugen, und auch der Kleinbeſitz iſt in mehr als einer Hinſicht nicht zu entbehren. So ergibt ſich die Notwendig⸗ keit einer ſinngemäßen Zuſammenſtellung der verſchiedenen Beſitzgrößen. Augenblicklich liegen ja übrigens die Dinge ſo, daß vielfach der Großgrundbeſitz aus finanziellen Gründen ge⸗ zwungen iſt, einen Teil ſeiner Subſtanz abzuſtoßen, ſodaß Siedlungsland auch ohne— grundſätzlich zu verwerfende— ſtaatliche Enteignungsmaßnahmen in genügender Menge zur Verfügung ſteht. f Man ſollte aber hier mit beſonderer Vorſicht zu Werke gehen, denn die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen, unter denen der Siedler vorwärtskommen kann, ſind bei der heutigen all⸗ gemeinen Unrentabilität der Landwirtſchaft eben nur ſelten vorhanden, und überdies ſind die Schwierigkeiten, die jeder Siedlung, der Kulturland⸗ wie der Oedlandſiedlung, entgegen⸗ ſtehen, ganz außerordentlich groß. Die Kultivierung von Oed⸗ land, von dem Deutſchland noch rund 3 Millionen Hektar be⸗ ſitzt, iſt faſt immer viel zu teuer, um eine rentable Wirtſchaft in kleinen Betrieben zu ermöglichen und was die Kulturlandſtedlung, d. h. die Aufteilung großer Güter in Stellen für Bauern, Landarbeiter und ländliche Ar⸗ beiter anlangt, ſo eignen ſich von den großen Gütern die we⸗ nigſten dazu— ebenſo wenig wie ſich z. B. ohne weiteres aus einem Schloßgebäude von 40 Zimmern zehn Vierzimmerwoh⸗ nungen herſtellen laſſen. Die Anlage der einzelnen Siedlungs⸗ ſtellen muß genau überlegt werden; Wege müſſen angelegt, Gräben gezogen, Meliorationen durchgeführt, Gebäude, Stal⸗ lungen und Scheunen gebaut, Inventar muß beſchafft, und endlich— was vielleicht das Schwerſte iſt— muß der Siedler gefunden werden, der wirklich in der Lage iſt, ſich und ſeine Familie auf der neugeſchaffenen Stelle zu ernähren und ſich trotz der Ungunſt der Verhältniſſe mit eiſernem Willen durch⸗ zuringen. Es iſt ſicher ſehr wertvoll, möglichſt viele Menſchen aus den unzufriedenen, beſitzloſen Maſſen heraus und zum Eigen⸗ tum zu führen. Das kann indeſſen niemals durch reine Staats⸗ hilfe geſchehen: jede auf dem ſoztaliſtiſchen Verſorgungsgedan⸗ ken aufgebaute Siedlung iſt von vornherein zum Scheitern verdammt; die Siedlung kann ſich organiſch nur auf Grund des Leiſtungsprinzips entwickeln. Immer aber ergeben ſich beſtimmte Grenzen für das Siedlungswerk aus den volks⸗ wirtſchaftlichen Aufgaben der deutſchen Landwirtſchaft. Die möglichſt weitgehende, durch Verſailles zu einer Lebensfrage gewordene Ernährung des deutſchen Volkes von eigener Scholle, wie die Entlaſtung der Außenhandelsbilanz durch Einſchränkung der Lebensmitteleinfuhr fordern gebieteriſch eine Steigerung der deutſchen Abſatzproduktion, die nur unter Ausnützung aller Fortſchritte von Wiſſenſchaft und Technik in höchſt rationeller Betriebsführung zu erreichen iſt. Demgemäß iſt bei der Siedlung von vornherein darauf zu achten, daß die Geſamtabſatzproduktion der deutſchen Land⸗ wirtſchaft durch die vergrößerte Zahl von Kleinbetrieben in ihrer Aufwärtsentwicklung nicht leide. Die Siedlung iſt not⸗ wendig vom bevölkerungspolitiſchen Standpunkte aus, aber ſie bedeutet eine gewiſſe Belaſtung der volkswirtſchaftlichen Aufgaben der Landwirtſchaft. Es iſt nicht leicht, aber unbedingt erforderlich, die Syntheſe dieſer beiden Gegenſätze in der Pra⸗ xis zu finden. 8 Veranſtaltungen Samstag, den 1. Dezember Theater: Nationaltheater: Gaſtſpiel Pallenbergt„Die Aden⸗ teuer des braven Soldaten Schwejk“..00 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Gaſtſpiel des Wiener Stad d⸗ theaters mit der Mariſchka⸗Revue„Alles aus Liebe“..15 Ubr. Licht pieltheater: Palaſt⸗Theater:„Faſchings zauber“.— Schauburg:„Der Deſerteur“.— Ufa⸗Theater: Sere⸗ niſffimus und die letzte Jungfrau“. Capitol: „Dykerpotts Erben“.— Scala:„Moulin Rouge“..— Glorka:„Alt Wien“. Alhambra:„Ungariſche Rhapfod ie“. Muſeen und Sammlungen: Schloßmuſeum: 10—1 u.—4 Uhr.— Kunſthalle: 10—1 u.—4 Uhr. Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von —5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. B.—— Wir müſſen uns von billigen ſozialiſtiſchen Fürſorge⸗ und Verteilungsgedanken freimachen und die Siedlung unter dem einzigen Geſichtspunkt betrachten, unter dem ſie, wie jede andere Frage unſeres öffentlichen Lebens, ausſchließlich be⸗ trachtet werden ſollte: unter dem der nationalen Freiheit, der Wiederherſtellung der deutſchen Macht und Größe. Ihr und nur ihr hat die Siedlung zu dienen, und nichts anderes darf hier maßgebend ſein, als der Blick auf das große Ganze, auf die Nation, auf das Vaterland. —— Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bezirksausſchuß des Wohnungs ver⸗ bands Pforzheim⸗Land konnte wiederum den Betrag von 100 000 Mk. an Baudarlehen vergeben. Hiermit wurden 93 Bauten des Landbezirks Pforzheim bezuſchußt. Davon ſind 22 neue Darlehen bewilligt worden im Geſamtbetrage von 53 500 Mk., und zwar für 16 Zweifamilienhäuſer und für 6 Einfamilienhäuſer. 46500 Mk. wurden zur Erhöhung be⸗ reits bewilligter Darlehen verwendet. Dabei war es dem Wohnungsverband infolge der Aufnahme eines größeren An⸗ lehens im laufenden Jahre möglich, entgegen der bisherigen Uebung die Bauten, die 2 und mehr Wohnungen enthielten, mit einem Baudarlehen in Höhe von 2500 Mk. zu berückſich⸗ tigen. Der Satz für Einfamilienhäuſer betrug nach wie vor 2000 Mk. Eine weitere Vergebung von Darlehen dürfte für das Rechnungsjahr 1928 nicht in Frage kommen. Die letzte Kreis ratsſitzung des Kreiſes Frei⸗ burg beſchäftigte ſich u. a. mit der Frage der Verbreiterung des oberen Teils der Feldbergſtraße vom Bahnhof Bärental bis zum Hebelhof, die außerdem durch Streckung einiger Kurven und Beſeitigung einiger vorſpringender Fels⸗ naſen überſichtlicher geſtaltet werden ſoll. Auf die Eingabe des Kreiſes um Entſchließung über die Höhe des zu dieſer Straßenkorrektion zu bewilligenden Staatsbeitrages wurde vom Finanzminiſterium mitgeteilt, daß die zur Unterſtützung von Wegbauten für 1928/29 bewilligten Staatsmittel erſchöpft ſeien und eine Zuweiſung vorausſichtlich erſt im nächſten Haus⸗ haltszeitraum 1930/81 ſtattfinden könne. Da die Straßenver⸗ beſſerung aber unmöglich bis zu dieſem Zeitpunkt hinaus⸗ geſchoben werden kann, beſchloß der Kreisrat, wegen einer früheren Bewilligung eines entſprechenden Staatszuſchuſſes und auch wegen der ſpäteren Uebernahme der Feldbergſtraße als Landſtraße gemeinſam mit dem Kreis Lörrach beim Badiſchen Landtag vorſtellig zu werden. Die Stadt Annweiler hatte zum Ansgleich der Ein⸗ nahmen mit den Ausgaben die Bierſteuererhebung beſchloſſen, was von der Kreisregierung genehmigt wurde. Die Steuer wird ſeit 1. 7. erhoben Bei der erſten Einforderung der Steuer für den Monat Juli hat eine Brauerei(allerdings in eigenem Namen, wohl aber für den Brauereiverband) Beſchwerde beim Bezirksamt Bergzabern eingelegt mit der Begründung, der Stadtrat habe bei der Beſchlußfaſſung die Vorausſetzungen des § 15 Abſ. 2 des Geſetzes vom 24. 4.(Uebergangsregelung des Finanzausgleiches), wonach bei Erhebung der gemeindlichen Bierſteuer eine ſteuerliche Erleichterung auf anderen Gebieten vorgenommen werden müſſe, nicht erfüllt. Das Bezirksamt Bergzabern hat die Beſchwerde zurückgewieſen, worauf die Brauerei neuerdings Beſchwerde beim Verwaltungsgerichts⸗ hof einlegte, die mit Urteil vom 9. 11. 28 die Brauerei ver⸗ pflichtet, die eingeforderte Steuer an die Stadt Annweiler zu bezahlen. Ein neuer aller Wedekind Die Nachdichtung eines Regiſſeurs Die Kammerſpiele im Schauſpielhauſe in München haben ſich mit einer Aufführung ber ſlebenaktigen Tra⸗ gödle„Ful“ von Frank Wedekind wieder in die allererſte Reihe der Bühnen deutſcher Zunge geſtellt. Otto Falcken⸗ berg nahm„Erdgeiſt“ und„Büchſe der Pandora“ reinigte die beiden Werke von allem, was in ihnen Papier und Debatte iſt, was als„Neues von geſtern“ wirkt und nicht mehr warmes Blut zeigt, und dichtete das Drama ſzeniſch nach. Er vollbrachte damit die größte Regietat ſeiner erfolg⸗ reichen Theaterlaufbahn.„Erdgeiſt“ und„Büchſe der Pan⸗ dora“ allein geſpielt, hatten ſtets etwas Torſohaftes. Die Linie Lulu brach, mit dem erſten Stück, unvollendet, das zweite, im Stil des Dialogs weniger flüſſig, blieb, als Fort⸗ ſetzungsſtück, allein kaum verſtändlich. Auch die Zuſammen⸗ faſſung in einen Fünfakter, die Wedekind fürs Münchener Künſtlertheater“ kurz vor dem Kriege ſchuf, war als Stück aus zwei Stücken nur Stückwerk. Falckenbergs„Lulu“ ⸗Be⸗ arbeitung zeigt die große tragiſche Kurve eines Schickſals und gibt in Transparenz den vernichtenden Genius des dunklen Eros, ihm den Wedekind den„Erdgeiſt“ nennt und der das Böſe an ſich iſt: Lulu, an deren rein⸗naiver Bösheit die Männer zerbrechen, zerbricht am Ende ſelbſt. Tragödie, Ballade und— Moritat. Und Moritat! Hier knüpfte Falckenberg an. Der be⸗ rühmte Prolog wird zum„Vorſpiel vor der Menagerie“, das Publikum„ſpaziert herrrein“ und ſchaut. erlebt nicht Reali⸗ Sßene, ſie wird auch zur Straße zwiſchen den Szenen. Hier 1 Ich, der e r Harmonika, hi de J ã ũãdp ß cccßccßcGTPPGPPTPTPTbPbPbPbPbPTCPGCPPGPTGPGPGPGPTPTPTPTPGPTGTVTGTGTGTGTTVTVTVTVTTb war. Dieſe Balladen deuten an und leiten über, die Brücke aber, von der herab ſie erklingen, wird wahrhaft Brücke von Lebensausſchnitt zu Lebensausſchnitt, und ſie macht den Ein⸗ druck zwingend, daß Kunſt ein Ganzes ahnen läßt, wo man das Leben nur ſtückweis faſſen kann. Der„Zirkus mundi“ zeigt„Lulu, die Schlange“, Buden⸗ rummel erinnert daran, zwiſchen Bild und Bild, und wenn es dem Ende zugeht, erklingt die danſe macabre zwiſchen Tſchingdarabumm und Uebermut. Schade nur, daß der Zirkus⸗ Gedanke am Ende preisgegeben wird. Hätte Falckenberg doch die letzte Konſequenz ziehen können, und die niederſchmet⸗ ternde, furchtbare Schluß⸗Szene der Ermordung Lulus wäre nach einer Uebergangs⸗Muſik wieder in dem Budenlärm des Rummelplatzes ausgeklungen.„Diſtanz, meine Herrſchaften, Diſtanz zu allem, was nur ein Spiel war, ein Spiel des Lebens! Die Vorſtellung iſt zu Ende! So blieb uns die Laſt der letzten Eindrücke, es blieb uns aber auch der Eindruck des Uebermenſchen⸗Großen, ähnlich dem der klaſſiſchen Schickſalstragödie; nur daß kein Satyr⸗ ſpiel die Erlöſung brachte! Der grandioſen Leiſtung des Regiſſeurs Falckenberg ſtanden ein Dutzend künſtleriſche Helfer zur Seite. Margarete Köppke: eine Lulu ganz nach Wedekinds Sinn. Undämoniſch, eine Naturkraft, und als ſolche naiv. Horwitz: ein Dr. Schön, der ein Magier des Lebens zu ſein glaubt und an ſeinem Geſchöpf zu Grunde geht, Schweigerts Alva: mollusk und dekadent und— geiſternd, phantaſtiſche Schemen: Max Schütz als Schigolch voll Lumpen⸗Grandezza, der feige Athlet des Will Dohm und— Gräfin Geſchwitz, die tragiſche Figur der letzten Bilder, von Bertha Drews ausdrucksreich verkörpert. — Die Kammerſpiele hatten einen ihrer größten Tage und einen ganz, ganz großen Erfolg! Richard Riess O Paul Claudel in Dresden. Im Staatl. Schauspielhaus erlebte Paul Claudels vieraktiges Drama„Der er⸗ niedrigte Vater“ ſeine deutſche Uraufführung. Es iſt das Schlußſtück einer Trilogie, deren Handlung während der ranzöſiſcher de beginnt und mit der Gefangenſchaft ſt endet. Der politiſche Hintergrund dieſes it der Einzug ber Piemonteſen in Rom und eee die Einſchließung des Papſtes in den Vatikan. Heraushebt ſich eine beſondere Handlung: zwei Brüder Orian und Orſo, die die blinde Tochter Peuſé des franzöſiſchen Botſchafters in Rom lieben und begehren, wohl wiſſend, daß ſie getaufte Jüdin iſt, kämpfen nicht etwa miteinander um den Beſitz, ſondern feilſchen in überſchwenglicher Bruderliebe um ſie, trotzdem beide wiſſen, daß Penſé den älteren Orian le den⸗ ſchaftlich liebt. Ein jeder will dem anderen zuliebe verzichten, bis in der Nacht vor dem Abzug ins Feld— beide Brüder müſſen zu den Waffen greifen— das Mädchen ſich dem von ihr geliebten Orian hingibt. Bald erkennt es, daß es ein Kind zu erwarten hat. Da trifft die Todesnachricht Ortans ein, Orſo bringt den letzten Gruß des Bruders und den Wunſch, Penſe möge dem Bruder die Hand reichen, damit ſein Kind den Namen der Brüder rechtlich tragen darf, und ſie willigt ein. Das Stück iſt ohne die zwei dazu gehörigen Dramen kaum verſtändlich, namentlich was die Tragödie des Papſtes anlangt der von ſeiner ſtolzen Herrſcherhöhe ernie⸗ drigt wird. Claudel iſt ein eifriger Katholik und das Reli⸗ giöſe tritt auch hier ſtark in den Vordergrund, namentlich im 2. Akt, in dem der Papſt mit einem Franziskaner lange Unterredungen führt. Endlos ſind die Auseinanderſetzungen über das Schickſal der Penſé, über die Gefühle der beiden Brüder, über Chriſten⸗ und Judentum, über das Weſen der inneren Menſchen, die in dieſer Handlung beteiligt ſind. Ro⸗ maniſch verſchwommen, unklar, überſpannt alles, was geſagt wird, ausgenommen einiger Szenen, in denen der Dichter ebenſo gedankenvoll wie ſchön in der Form zu uns ſpricht. Wenn nicht unter Gielens Regie ſo glänzend geſpielt würde, namenlich von Antonia Dietrich(Penſée), Stein⸗ böck(Orian), Hoffmann(Orſo) und Ponto(Papſt), die bewundernswerte Leiſtungen bieten, und wenn nicht— wie beiläufig bemerkt die ausgezeichneten Bühnenbilder Mahnkes geweſen wären, ſo würde das Drama, das weder Teilnahme erweckt noch feſſelt, eine glatte Ablehnung erfahren haben. Wenn aber Paul Claudels Stück kein Meiſterwerk iſt, das allein eine Aufführung rechtfertigen würde, dann iſt es unbegreiflich, daß die Generaldirektion der Staatstheater dem Werk dieſes Deutſchenhaſſers und Hetzers im Kriege die Ehre einer deutſchen Aufführung erweiſt. G. J. r 8 nun . 1 7 F 3* 3 b lein 15 S ee eee Ae Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Sekte. Nr. 560 Der Auftakt: Empfang im Schloß Der Wettergott hat unſerer Bitte, es bei der Eröffnung des Mannheimer Lichtfeſtes nicht regnen zu laſſen, leider nicht Gehör geſchenkt. Das Schneegeſtöber, das geſtern mittag ein⸗ ſetzte, wurde durch Regen abgelöſt, der auch noch hernieder⸗ rieſelte, als die auswärtigen Gäſte, die in großer Zahl aus Baden, aus der Pfalz und aus Heſſen eingetroffen waren, ſich zum Empfang im Schloß begaben. Reizende Rokokopagen in kurpfälziſcher Uniform in den Stadtfarben empfingen auf der Schloßtreppe die fremden Damen und Herren und geleiteten ſie in den in Feſtbeleuchtung erſtrahlenden Ritterſaal, wo ſich auch die Spitzen der hieſigen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden mit ihren Damen verſammelten. Auch die auswär⸗ ige Preſſe hatte zahlreiche Vertreter entſandt. Profeſſor Dr. Walter, der verdienſtvolle Vorſitzende des Verkehrsvereins, begrüßte die Feſtverſammlung mit folgender Anſprache: Gruß und Dank ſeien die Grundakkorde der Anſprache, die ich im Namen des Verkehrsvereins an Sie zu richten die Ehre habe. Wir freuen uns, daß unſerer Einladung zu dieſem feſtlichen Eröffnungsakt ſo zahlreich Folge gegeben wurde. Wir heißen herzlich willkommen die Vertreter der Landesbehörden, der Stadt⸗ und Gemeindeverwaltungen, der Verkehrsorganiſationen, der Elektrizitätswerke und der Preſſe. Wir heißen Sie herzlich willkommen in dieſem lichterfüllten Feſtſaal unſeres kurfürſtlichen Schloſſes, von dem aus die be⸗ lebenden Strahlen glanzvollen Mäzenatentums die Kunſt⸗ und Kulturblüte der ehemaligen kurpfälziſchen Reſidenzſtadt weckten. 5 Dank— aufrichtiger, herzlicher Dank ſei ausgeſprochen allen denen, die dem Zustandekommen unſeres Feſtes„Mannheim im Licht“, ihre Arbeitskraft, ihr organiſatoriſches Geſchick, ihr techniſches Können, ihre Feder und ihre finanzielle Unterſtützung zuteil werden ließen,— der Stadtverwaltung und den ſtädtiſchen Werken, die namhafte Zuſchüſſe leiſteten, Herrn Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich für ſein wohlwollendes Intereſſe, Herrn Generaldirektor Pichler für tatkräftige Förderung, vor allem aber Herrn Direktor Hieronymi für die ener⸗ giſche Oberleitung des Ganzen, für all ſeine mühevolle und zielbewußte Arbeit, Herrn Karl Barber, der ſich in un⸗ ſerem Verwaltungsrat und zugleich als Vorſtandsmitglied des Einzelhandel⸗Verbandes mit beſonderer Hingabe der Durchführung des Feſtes annahm, und allen den vielen Hel⸗ fern, die ich nicht einzeln nennen kann, ganz beſonders auch denjenigen unter unſeren Mitbürgern, die durch ihre Betei⸗ ligung unſere Lichtguirlanden ermöglichten, den anderen, die Geloͤſpenden leiſteten oder die Tombola unſeres morgigen Lichtballes durch ſchöne Gaben auszuſtatten halfen. Ich danke denen, die an der Verkehrsregelung während des Feſtes be⸗ teiligt ſind, insbeſondere der Polizeidirektion, und nicht zuletzt ſei mein Dank ausgeſprochen der hieſigen Ortsgruppe des Reichsverbandes der deutſchen Elektro⸗Inſtallationsfirmen, die ſich zur Uebernahme des großen Auftrages vereinigten und ihn mit vorzüglichem Gelingen durchführten, ſodann auch den künſtleriſchen Beratern, vor allem Herrn Baudirektor Platz, die mit dazu beitrugen, daß der Geſamteindruck einheitlicher geſtaltet werden konnte als an manchen anderen Orten, deren Lichtfeſte vorausgegangen find. „Mannheim im Licht“— wir wollen das nicht nur ver⸗ ſtanden wiſſen im Hinblick auf die Beleuchtung der öffent⸗ lichen Gebäude, die Lichtketten, die in den wichtigſten Straßen erglühen, die Feſtbeleuchtung der Schaufenſter— wir meinen damit auch den tieferen Zweck der Veranſtaltung, mit der wir das, was Mannheim beſitzt und was Mannheim leiſten kann, wieder einmal ins rechte Licht ſetzen wollen. Es iſt nötig, daß Mannheim als ſchöne und ſehenswürdige Stadt, als Stadt günſtiger und vielſeitiger Einkaufsgelegen⸗ heiten, als einer der wichtigſten rheiniſchen Kultur⸗ und Wirt⸗ ſchaftsmittelpunkte durch großzügige Veranſtaltungen ſich ſeinen wohlverdienten Platz ſichert und ſein Licht leuchten läßt, denn es hat durch die politiſchen und wirtſchaftlichen Veränderungen der Nachkriegszeit manche ſchwere Einbuße er⸗ litten, die es nur durch raſtloſe Arbeit wieder wettmachen kann. Mannheim muß als Verkehrs⸗ und Ein kaufsſtadt den Kreis ſeiner Freunde und Beſucher erweitern, es muß locker gewordene, zeitweiſe ſogar ganz abgeriſſene Fäden wieder feſter knüpfen. Ganz beſonders freut uns deshalb heute die Beteiligung zahlreicher lieber Gäſte von jenſeits des Rheines. Die Veranſtaltung, die wir heute eröffnen, ſtellt ſich in den Dienſt der Verkehrswerbung; ſie ſoll der Geſamtheit nützen. Der Verkehrsverein hat, langem und vielfachem Drängen folgend, dieſes große, arbeitsreiche und verantwortungsvolle Unternehmen auf ſeine Schultern genommen.— ein Wagnis mit namhaften Opfern! Manche Bedenken mußten zurückgeſtellt, ſchwer⸗ wiegende Entſchlüſſe mußten gefaßt werden, bevor ins Leben trat, was wir heute bieten. 3 Wo Licht iſt, iſt auch Schatten! Der Pfälzer iſt bekannt⸗ lich ſehr kritiſch veranlagt; er läßt ſeinen Gefühlen, beſon⸗ ders auch wenn er ſchimpft, ſehr temperamentvoll freien Lauf. Lange wurde geſchimpft und getadelt, daß in Mann⸗ heim nichts los ſei, und als wir dann das Lichtfeſt vorberei⸗ teten, wurde das werdende Feſt nicht gerade liebenswürdig begrüßt, leider auch von manchen, denen es in erſter Linie zugute kommt. Keine der dringenden ſozialen und charitativen Aufgaben wird beeinträchtigt durch Feſtveranſtaltungen wie dieſe, die gelegentlich auch in ernſterer Zeit gemacht werden müſſen, um die Geltung einer Stadt zu erhöhen. Auf ſolche großangelegte Werbemaß⸗ nahmen darf eine Stadt ebenſo wenig verzichten, wie irgend ein Geſchäftsunternehmen, das zu ſelnen alten, treuen Kun⸗ den neue hinzugewinnen will. Wir haben uns nicht irre machen laſſen, wir haben den Mut nicht verloren, als uns mancherlei Gleichgültigkeit, Mißgunſt und Kleinlichkeit entgegentrat, denn die über⸗ wiegende Menge derer, an die wir uns um Beihilfe wandten, hatte volles Verſtändnis für unſere Pläne und deren groß⸗ zügige Verwirklichung, und immer mehr trat in den Vordet⸗ 8 annheim im Licht grund jene erfreuliche Blickrichtung auf das Große und Ge⸗ meinſame, ohne die ſolche Unternehmüngen nicht möglich ſind. Nur wenige dunkle Lücken in den Glühlichtketten zei⸗ gen, wo der Stadtgeiſt leider verſagt hat. Das wäre ein kleinwlicher Kaufmann, der, wenn er abends Kaſſe macht, nachprüfen wollte, ob ſein Propagandaaufwand, zu dem ja auch die Lichtfeſtausgaben gehören, ſofort in bar wieder hereingekommen iſt. Die Früchte ſolcher Bemühungen und Aufwendungen reifen meiſtens nur allmählich, ſind aber dann umſo erfreulicher, wenn ſie der ganzen Stadt zugute kommen. Die Wirkung dieſes Feſtes für die Ladengeſchäfte wird leider dadurch beeinträchtigt, daß wir die Offenhaltung der Läden am Lichtfeſtſonntag nicht erreichen konnten. Nur die Gaſtſtätten und die Verkehrsein richtungen werden ein Gradmeſſer fein, auf dem ein ſofortiges Ableſen der Wirkung möglich iſt. Solche feſtlichen Veranſtaltungen ſetzen Opferwillig⸗ keit und Gemeinſchaft sgefühl voraus. Sie ſollen dieſes Gemeinſchaftsgefühl verſtärken, und auch deswegen iſt ihnen hohe kommunale Bedeutung beizumeſſen, ganz ab⸗ PROGRAMM Samstag, 1. Dezember: 18—24 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Straßen sowie Schaufensterbeleuchtung. Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in„Der brave Soldat Schwejk“ nach Hasek im National- theater. Gastspiel des Wiener Stadttheaters Marischka-Revue„Alles aus Liebe“ heimer Künstlertheater„Apollo“. Großer Lichtball im Nibelungensaal des Rosen- gartens. 21 Uhr Fackelzug der Deutschen Ringgemeinschaft der Pfadfinder. 5 Sonntag, 2. Dezember: 14 Uhr Reklamewagen-Korso durch die Stadt. 15 Uhr Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in „Familie Schimeck“ von Kadelburg im National- theater. Gastspiel des Wiener Stadttheaters mit der Marischka⸗Revue„Alles aus Liebe“ im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. 18—24 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Straſßlen, sowie Schaufensterbeleuchtung. Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble in„Das große ABC“ von Pagnol im Neuen Theater. 20 Uhr Das Großrussische Balalaika-Orchester mit Volks- tanzen und Ghorliedern im Nibelungensaal des Rosengartens, i Gastspiel des Wiener Stacttheaters im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. Montag, 3. Dezember: 18—24 Uhr Festbeleuchtung der schönen Bauwerke und der Strallen, sowie Scbaufensterbeleuchtung. Lichtkorso durch die Lichtstraßen der Stadt. „Und das Licht scheinet in der Finsternis“, Drama von Leo Tolstoi im Nationaltheater. 20 Uhr Gastspiel des Wiener Stadttheaters im Mann- heimer Künstlertheater„Apollo“. 20.30 Uhr Kellerfest im Rosengarten, 5 PPP C—————TVTV—VVPP—VVVVVVVVV————————VV——Vw————— geſehen davon, daß ſie weiten Kreiſen Arbeit und Verdienſt bringen. Vielleicht hat unſere Veranſtaltung u. a. auch die günſtige Wirkung, daß in der alltäglichen Beleuch⸗ tung von Straßen und Schaufenſtern noch manches den Erforderniſſen der heutigen Zeit beſſer angepaßt wird. Auch Straßeßhüge, die diesmal nicht mit Lichtgirlanden geſchmückt werden konnten, werden ſicherlich einen Aufſchwung ihrer Geſchäftslage als Parallelſtraßen des großen Verkehrs erfahren. Wir hoffen und wünſchen, daß unſer Mannheimer Licht⸗ feſt Ihren Beifall findet, und daß in dieſen Beifall auch die Zweifler und Nörgler voll einſtimmen. Ein Autokorſo, zu dem uns in dankenswerter Weiſe Wagen zur Verfügung geſtellt wurden, ſoll den Ehrengäſten eine Fahrt durch die beleuchtete Stadt ermöglichen. Auf ein verabredetes Zeichen, das ich jetzt geben will, werden alle die vielen Beleuchtungs⸗ körper, die dem großen Zweck dienen, auf einmal erglühen und eine Flut von Licht wird ſich über die Straßen und Gebäude unſerer Stadt ergießen. Weihnachtsvorfrende erfülle Straßen und Plätze, entflamme die Herzen! Mannheim erſtrahle zm feſtlichen Licht! 5* Drei Böllerſchüſſe naben das Zeichen zum Beginn der Feſtbeleuchtung. Dr. Walter rief mit ſeiner warmherzigen lokalpatriotiſchen Anſprache ſtarken Beifall hervor. Der Saal verdunkelt ſich. Auf dem aufgeſchlagenen Podium erſcheinen ſechs Damen des Balletts des Nationaltheaters und tanzen in griechiſcher Gewandung nach den Klängen eines Menuetts graziös und mit feinem Ausdruck. Die ſilberſchimmernde Solotänzerin(Aenni Heuſer) geſellt ſich zu dem Sextett, 19.30 Uhr mit der im Mann- 20.15 Uhr 20.30 Uhr 15.30 Uhr 19.30 Uhr 20.15 Uhr 17.30 Uhr 19.30 Uhr ſie iſt der ſtrahlende Mittelpunkt. Das Trio ſpielt zwei Stücke aus der Oper„Silvia“. Nach dieſen reizenden Klängen drehen und wiegen ſich nunmehr auch ſechs entzückende Gold⸗ elfen(Elevinnen des Balletts des Nationaltheaters). Und zum Schluß entfalten alle ein großes Transparent mit der Aufſchrift„Willkommen zum Lichtfeſt!“ Rauſchender Beifall geleitet die anmutige Schar aus dem Saal. Nunmehr er⸗ ſcheint die Schloßgretel(Franz Lorch) auf dem Podium. In humorvollen Verſen, die unſer bekannter und beliebter Lokal⸗ dichter Hanns Glückſtein verfaßt hat, begrüßt er in Manne⸗ mer Mundart die Gäſte. Als Refrain hört man die Rede⸗ wendung:„Bei Licht ſiehſt du erſt, was los is.“ Die lokalen Anſpielungen hatten den beabſichtigten Heiterkeitserfolg. Prof. Dr. Walter lud nunmehr zu einem kleinen Imbiß mit einem Glaſe Wein in die anſtoßenden beiden Säle ein. Hier verweilte man noch ein Viertelſtündchen in angeregter Unterhaltung, bis Direktor Hieronymi zum Platznehmen in den im Schloßhof bereitſtehenden Autobuſſen und Autos Küffar see 5 0 Die Rundfahrt Die etwa einſtündige Rundfahrt bewegte ſich vom Ehren⸗ hof des Schloſſes durch die weſtlichen Arkaden zunächſt um das Schloß herum, deſſen rückwärtiges Portal ebenfalls durch Anſtrahlung erhellt wird. Rot glüht der Vorbau, der den Balkon trägt. Durch die Schloßgartenſtraße wurde die Fahrt über den Bahnhofsplatz und durch den ſchimmernden Kaſſer⸗ ring fortgeſetzt. Sehr eindrucksvoll nimmt ſich der angeſtrahlte Mittelteil des Aufnahmegebäudes aus. Man merkt erſt jetzt, wie edel die Architektur dieſes Bauwerkes iſt. Gewaltige Menſchenmaſſen bewegten ſich ſchon durch den Kaiſerring. Je näher man dem Friedrichsplatz kam, deſto größter der An⸗ drang. Zu der bereits gewürdigten Beleuchtung dieſes Platzes und ſeiner nächſten Umgebung geſellt ſich das Parkhotel, deſſen Name auf dem Dache weithin leuchtet. Sehr reprä⸗ ſentativ nimmt ſich auch die Konturenbeleuchtung dieſes ſtatt⸗ lichen Bauwerkes aus. Die beiden grünen Os ra mfäulen vor dem Waſſerturm wirken Ebenfalls ſehr gut. Nach. der Umrundung des Platzes wurde die Fahrt durch die Heidelbergerſtraße fortgetetzt. Hier fallen beſonders Rheinelektra, Gebrüder Wirth und Cafaſ oö mit der effektvollen Konturenbeleuchtung ins Auge. Ein⸗ heitlich weiß die beiden erſten, bunt Cafaſß. Etwas ganz Eigenartiges und Eindrucksvolles iſt die Beleuchtung des Ge⸗ ſchäftshauſes der Firma Engelhorn u. Sturm. Sämt⸗ liche Fenſter haben ſich in rotglühende Transparente verwan⸗ delt. Ein mächtiges purpurrotes Ecktransparent zieht ſich vom Haupteingang bis zum Dach. Die Firma Gebr. Ma⸗ nes hat die Uhr auf der Verkehrsinſel des Strohmarktes mit einem Transparent umkkeiden laſſen, das 750 weiße Glüh⸗ birnen trägt. Der Umbau, von der Firma entworfen, glänzt und gleißt weithin. Sehr apart und eigenartig iſt die Deko⸗ ration der Faſſade des Kauſhauſes M. Hirſchland u. Co., das geſtern im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtand. Der Andrang war ſo ungeheuer, daß zeitweilig geſchloſſen werden mußte. In der Höhe des zweiten Stockes iſt die Fas⸗ ſade mit rieſigen Kerzen geſchmückt, eine ingeniöſe Idee, die in der ganzen Stadt nicht wiederkehrt. Am völlig dunklen Poſtgebäude vorbei taucht man dann in die Lichtflut am Paradeplatz und am Eingang zur unteren Breiteſtraße. Die Faſſade des Warenhauſes Schmoller iſt mit Chriſtbaumſchmuck in Rieſengusmaßen mit buntleuchten⸗ den Farbeneffekten geſchmückt. Die Firma Fiſcher⸗Rie⸗ gel hat bunte Konturenbeleuchtung gewählt, die ſich ſehr effektvoll ausnimmt. Mit ganz feinen weißen Strichen ſind die Konturen des benachbarten Warenhauſes Wronker ge⸗ zeichnet. Etwas recht Apartes, das ſchon von weitem ins Auge fällt. Sophie Link und Landauer ziehen eben⸗ falls die allgemeine Aufmerkſamkeit durch ihre geſchmackvolle Konturenbeleuchtung auf ſich. Blickt man in die rechte Neben⸗ ſtraße, ſo ſtrahlt ein bunter kronenartiger Aufbau, der in der Mitte der Straßenkreuzung P 1 und 2, Q 1 und 2 ſchwebt. Lichtbänder ziehen ſich zu Dröll, Mor je, Grombacher und Domſchäm ke. kl u. II ruft die Faſſade der Firma Hellmann u. Heid. Weithin ſtrahlen die drei Rieſen⸗ buchſtaben. Seit der Entfernung des Gerüſtes bleiben die Paſſauten vor dem Baſſermann⸗Haus ſtehen und be⸗ wundern die prachtvolle Faſſade, die während der Lichtfeſttage noch mehr in die Augen fällt, weil über dem Eingang als Wahrzeichen die Rieſenbuchſtaben NNM2 ſtrahlen, während die horizontalen Linien durch Lichtſtriche an den Fenſtern betont find. Unſer neues Geſchäftshaus fügt ſich auf dieſe Weiſe überaus vornehm und unaufdringlich in die Geſamtillumina⸗ tion der Breiteſtraße ein. Pompös wirken Kander und Gebr. Rothſchild. Dieſe in der unteren Breiteſtraße tonangebenden beiden Kaufhäuſer haben ſich auch lichttechniſch nicht den Rang ablaufen laſſen. Die Faſſade des Warenhauſes Kander iſt mit unzähligen Glühbirnen beſät, die die Kon⸗ turen betonen und ſich zu Lichtbändern vereinigen. Das Kauf⸗ haus Gebr. Rothſchild ſetzt ſeine blenbende Faſſaden⸗ beleuchtung in mächtigen Transparenten fort, die auf dem Dache angebracht ſind. Auf den weſtlichen Planken machen Weber und Kramp beſonders auf ſich aufmerkſam. Die Beleuchtung der Geſchäftshhäuſer klingt in der gleißenden Faſſadenbeleuchtung der Landkutſche und in dem Eck⸗ transparent des Wein berges aus. Die Rundfahrt führte an ſämtlichen angeleuchteten Gebäuden, Denkmälern und Brunnen vorbei. Von den angedeuteten Bemängelungen ab⸗ gegehen, war der Geſamteindruck recht zufriedenſtellend. Der Regen war offenbar ſchuld daran, daß die Gebäude und Plätze nicht ſo intenſiv wie bei der Generalprobe am Mittwoch leuch⸗ teten. Recht unangenehm war die Störung in der Stro m⸗ zuführung, die ausgerechnet in dem Augenblick einſetzte, als die drei Kanonenſchläge gelöſt wurden. Paradeplatz und. die ſüdliche Seite der Planken waren plötzlich, anſtatt in voller Feſtbeleuchtung zu erſtrahlen, in tiefſtes Dunkel gehüllt, das vor allem bei dem Andrang, der bei Hirſchland herrſchte, nicht ungefährlich war. Wie wir hören, iſt die Urſache der Störung, die eine ſtarke Viertelſtunde dauerte, noch nicht feſt⸗ geſtellt. Man nimmt aber an, daß ſie auf die ſchlechte Witte⸗ rung zurückzuführen iſt. Der Regen iſt in die proviſoriſchen Inſtallationen eingedrungen und hat verſchiedene Lichtketten ausgelöſcht. Daß das Elektrizitätswerk nicht überlaſtet war, geht aus der Tatſache hervor, daß bei Eintritt der Störung noch eine Reſerve von—600 Kilowatt vorhanden war. Der ſtattliche Korſe endete am Zeughausplatz. Hier ſtie⸗ gen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen entweder aus oder ließen ſich zum Roſengarten fahren, wo man im Weinzimmer noch einige Stunden gemütlich in zwangloſer Runde beiſam⸗ menblieb. Ein Teil der Feſtgäſte, die hier landeten, beſuchten die Vorſtellung im Neuen Theater. Soweit wir feſtſtellen konnten, waren die fremden Gäſte von dem Eindruck, den die Rundfahrt hinterließ, ſehr befriedigt. Sch. Standkonzerte am Lichtfeſt Anläßlich des Lichtfeſtes ſpielt die Kapelle Mohr heute Samstag abend von 18½ bis 19% Uhr am Waſſertur m. Es iſt folgendes Programm aufgeſtellt: Graf Spee⸗Marſch (v. Schröder), Ouvertüre z. Oper„Das Glöckchen des Ere⸗ miten“(b. Maillart), Pilgerchor und Lied an den Abendſtern aus der Oper Tannhäuſer(v. Wagner), Geiſt des Wofewoden (v. Großmann), Bleiſoldaten(v. Kockert), Muſikaliſches Aller⸗ lei, Potpourri(v. Schreiner).— Am Sonntag von 11 ½% bis 12% Uhr ſpielt die Kapelle Mohr am Paradeplatz fol⸗ gende Stücke: Einleitung zum 3. Akt aus der Oper„Lohen⸗ grin“(von Wagner), Ouvertüre zur Oper„Krondiamanten““ (von Auber), Hugenotten⸗Fantaſie(von Meyerbeer), Wald⸗ teufeleien(von Röckling), Hochzeitszug in Liliput, Idyll(von Translateur), Muſſinau⸗Marſch(von Carl). f 6. Seite. Nr. 560 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mannheim im Licht Bauten im Licht Maunheim iſt ein Kind der Barockzeit; die Gotik fehlt ganz und die Romanik kennt der Mannheimer nur von ſeinen Speyerer Ausflügen. Schön ſind die großen gotiſchen Kirchen im Flutlichtſchein, aber auch die Barockbauten können ſich ſchön ausnehmen, wenn ſie angeſtrahlt werden; hat doch die Zeit ihrer Entſtehung mit dem Gegenſatz von Licht und Schatten ein reiches Spiel getrieben, wie die gebrochenen Linien der Barockarchitektur unverkennbar zeigen. Das M annheimer Schloß bildet den repräſentativen Bau dieſer Art. Es iſt ſehr groß, das größte ſeiner Art in deutſchen Landen; darauf ſind die Mannheimer ſtolz. Für das Lichtfeſt von 1928 ſchien es allerdings ein wenig zu groß angelegt; denn man hatte nur ſeinen mittleren Bau und die Faſſaden des Schloßhofes angeſtrahlt. Etwas wenig. Wie ſchön wäre es geweſen, wenn das ganze Schloß leuchtend und beleuchtet aus der Nacht aufgetaucht wäre, wie dereinſt zu Zeiten ſeines Erbauers. Aber das war nicht zu machen. So ſammelten ſich denn die Lichtfeſt⸗ Mannheimer mit dem Hauptrequiſit des erſten Lichtabends, dem wie Lackleder glänzenden Regenſchirm, im Schloßhof, um ihrem monumentalſten Bau die nächtliche Lichtreverenz zu erweiſen. Viel gewaltiger erſchien die Jeſuitenkirche. Sie tritt durch ihre Einengung nur nicht ſo hervor, wie es ihren ſchönen Proportionen, ihrer herrlichen Faſſade ent⸗ ſprechen ſollte, aber vom Schillerplatz aus konnte man doch einen ſtarken Eindruck des in der Beleuchtung mit am beſten getroffene Baues erhalten. Wunderbar wuchs der gelbe Kuppeltambour in vollem Licht empor. Das Ganze ein ſchö⸗ ner, geſchloſſener Anblick.— Der Schillerplatz, der dieſes Jahr ein Jubiläum ſteht, hielt ſich gegenüber der Kirche be⸗ ſcheiden zurück. Grünes Licht flutete an der Faſſade des Nationaltheaters hoch, die ein wenig defizitlich drein⸗ blickte, und von dieſer grünen Lichtſpeiſe ernährten ſich auch die Denkmalsgeſtalten Schillers, Ifflands und Dalbergs, die in ihrem glänzenden Regenüberguß und dem grünen Schim⸗ mer ausſahen wie phosphoreszierende Geſpenſter. Ehrwürdig, in ſeinem friſchen, lichten Grün, das Flutlicht mild und friedlich reflektierend, ſtand das alte Rathaus im Lichtfeſt. Seine würdige Filiale, das Kaufhaus, hatte ſich in ſeinem Turm eine rote bengaliſche Beleuchtung zu⸗ gelegt; es iſt anzunehmen, daß es ſich dabef um keine ſym⸗ boliſche Farbe handelk“ Sönſt kämpfte das Gebäude recht⸗ ſchaffen gegen das Licht des Paradeplatzes. Es iſt eben auch für das Rathaus nicht leicht, ſich im Lichtfeſt durchzuſetzen. Der Waſſertur m hatte den Beleuchtern manch ſchwere Aufgabe geſtellt. Von wo ſollte man in packen. Das Schein⸗ werfer⸗Bombardement ſetzte von allen Seiten ein, aber er ließ ſich nicht aus ſeiner Ruhe bringen, blieb kühl bis ans wäſſrige Herz hinan. Seine Rückſeite war überhaupt nicht zu kriegen. Aber von vorn wuchs er empor wie ein beleuchteter Regengott; an Waſſer hat es denn auch wirklich nicht nur het dieſem Turm nicht gefehlt.— Den Roſengarten nannten Hie Mannheimer einſt den Laubfroſch wegen ſeines grünen Dachs; davon war im Lichtfeſt nichts zu ſehen. Die Beleuch⸗ tung kroch bis unter die Rundbögen der Geſimſe empor, und das Rot der Steine liebäugelte mit den orangenen Ripfera⸗ laternen des Friedrichsplatzes. Drüben die Kunſthalle ſchimmerte bleichſüchtig herüber. a Und das Licht ſcheinet in die Finſternis. Uns hat es die Chriſtuskirche angetan. Ihr Bild ſtand in der naſſen Nacht unantaſtbar, emporgetragen durch das Licht, das ihren Turm gleichſam von allem Irdiſchen löſte. Mit der Weihe ihres lichten, feſtlichen Anblicks wollen wir vom geſtrigen Abend Abſchied nehmen, K. Wie ſieht die Mannheimer Straßenbeleuchtung aus? Mit dem Aufkommen der Elektrizität in den verſchie⸗ denen Anwendungsformen hat man verſucht, die Elektrizität auch reſtlos für die Geſtaltung der Straßenbeleuchtungsver⸗ hältniſſe nutzbar zu machen und dadurch das Gas als Straßenbeleuchtungsmittel zu verdrängen. Wie die Ver⸗ gangenheit gezeigt hat, war es jedoch zweckmäßig, den neuen Beleuchtungsſtoff mit dem Gas nur in gegenſeitiger Ergän⸗ zung als Straßenbeleuchtungsmittel heranzuziehen. Ja, wenn man ſich heute die großſtädtiſchen Straßenbeleuchtungsverhält⸗ niſſe betrachtet, ſo muß man feſtſtellen, daß die Gas ⸗ ſtraßenbeleuchtung überall nach wie vor dominiert, was in der Hauptſache auf wirtſchaftliche Momente zurück⸗ zuführen iſt. Wer die Beleuchtungsverhältniſſe der größeren und vornehmlich der Weltſtädte, wie Berlin, Paris, Wien, London u. a. kennengelernt hat, wird dies in allem beſtätigt finden. Ein Gang durch die Straßen unſerer Stadt zeigt eben⸗ falls, daß hier die Gasſtraßenbeleuchtung vorherrſchend iſt. Auch hier ſind es Gründe höherer Wirtſchaftlichkeit, die zu dieſer Vorrangſtellung der Gasſtraßenbeleuchtung, wobei die Elektrizität als ergänzender Beleuchtungsfaktor und zwar in den Hauptverkehrsadern u. ⸗Punkten zur Anwendung kommt, ausſchlaggebend ſind. Auch wenn man das Ausmaß der für die beiderſettige Beleuchtung verwandten Beleuchtungsenergie betrachtet, wird die auffällig überwiegende Inanſpruchnahme des Gaslichtes veranſchaulicht; ſo betrug der Verbrauch der Gasſtraßenbeleuchtung im Jahre 1927 2871 000 ebm, was übrigens einen Anteil von 7,35 Proz, der geſamten Mann⸗ heimer Gasabgabe ausmacht, während die elektriſche Straßen⸗ beleuchtung einen Stromverbrauch von 505 196 k Wh bedingt. Auch nach der techniſchen Seite hin iſt die Gasſtraßen⸗ beleuchtung vollkommen auf der Höhe. Abgeſehen von der Verbeſſerung der Beleuchtungskörper iſt wohl allſeits be⸗ kannt, daß in Mannheim wie in noch einigen anderen Groß⸗ ſtädten, ſeit Jahren ſchon die Gasdruckwellenfernzündung im Betriebe iſt, wodurch ſämtliche, im Stadt⸗ und Vorortgebiet aufgeſtellten 4897 Lampen(mit 5258 Flammen) in einem Moment zentral gezündet werden. Die elektriſche Straßen⸗ beleuchtung, die mit 472 Halbwattſtarklichtlampen und 407 Glühlampen im Betriebe iſt, weiſt einen Anſchlußwert von (202 K Wh auf; die Zündung der Lampen erfolgt teils durch Schaltuhren, teils ebenfalls durch zentrale Betätkgung mit⸗ tels Gasdruckwellengebung. Die Straßenbeleuchtung im ganzen geſehen ergibt, daß Mannheim bei einem Vergleich mit den anderen deutſchen Großſtädten ſehr gut abſchneidet; ſo hat eine in den letzten Jahren angeſtellte Betrachtung von 21 deutſchen Großſtädten im Durchſchnitt eine Leuchtſtärke der Straßenbeleuchtung (Gas⸗ und elektr. Beleuchtung in Kerzenſtärken umgerechnet) von 485 Hefnerkerzen pro ha der Gemarkungsgrundfläche er⸗ geben. Für Mannheim, wo dieſe Zahl ſeinerzeit 586 Hefner⸗ Kerzen betrug, iſt ſie heute auf 788 Hefner⸗Kerzen an⸗ gewachſen. Daraus kann wohl unſchwer entnommen werden, daß für die Sicherheit des Publikums in unſerer Stadt durch eine zweckmäßig ausgeſtaltete Straßenbeleuchtung, die ſich ge⸗ rade in dieſen Jahren den geſtiegenen Verkehrsanforderungen raſch anzupaſſen weiß, hinreichend geſorgt iſt. eee. Die Zahl der Keiegsbeſchädigten Der Reichsarbeitsminiſter hat dem Reichstag eine Ueber⸗ ſicht über die Ergebniſſe der Zählung der Kriegs ⸗ beſchädigten und Kriegshinterbliebenen vom Mai 1928 zugehen laſſen. Rentenberechtigte Beſchädigte waren darnach im Mai 761 294 gegen 736867 im Oktober 1926 und 720 981 im Oktober 1924 vorhanden. Es iſt alſo eine dauernde Steigerung eingetreten. Ueber die weitere Entwicklung, ſo heißt es in der Denkſchrift, läßt ſich ſchwer etwas ſagen. Auf jeden Fall muß im Rechnungsjahr 1928 mit einem größeren Zuſtrom als bisher gerechnet werden. Jür das Jahr 1930 dürfte mit einem Stillſtand der Aufwärtsbewegung kaum zu rechnen ſein. Die Zahl der verſorgungsberechtigten Kapitulanten iſt gleichfalls und zwar wider Erwarten ge⸗ ſtiegen. Es erhielten Verſorgung 58917 Kapitulanten im Mai 1928 gegenüber 55 276 im Oktober 1926 und 50 422 im Oktober 1924. Die Zahl der Witwen hat leicht abgenommen, während andere Zahlen geſtiegen ſind. Die Zahl der Witwen betrug im Mai 359 560 gegenüber 361240 im Oktober 1926 und 364970 im Oktober 1924. Die Zahl der Hinterbliebenen insgeſamt betrug im Mai 1430 761 gegenüber 1514150 im Oktober 1926 und 1597 125 im Oktober 1924. Ueber die finanziellen Auswirkungen ſagt die Denkſchrift, daß die Erſparniſſe augenblicklich noch ſehr gering ſind. Ins⸗ geſamt ergab ſich bei einem Vergleich des Standes vom Oktober 1926 und vom Mai 1928 bei gleichen Rentenſätzen eine Minderausgabe von nur rund 10 Millionen Mark. Ein ähnliches Ergebnis wird auch für die nächſte Zeit zu erwar⸗ ten ſein. Späterhin dürfte ſich der Betrag zweifellos erhöhen. Man wird mit einer jährlichen Minderausgabe von rund 30 bis 35 Millionen Mark rechnen können. Das Bild verſchiebt ſich jedoch ſofort, wenn die Vorausſetzungen für die Gewäh⸗ rung der Rente oder die Rentenſätze irgendwie geändert werden. So würde zum Beiſpiel eine Erhöhung der Bezüge der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen um zehn Prozent * im Augenblick nicht weniger als rund 120 Millionen Mark jährlich erfordern. DIE EUERBIE-U EDEN DER STADT Jahresproduktion Wasser!7 500 000 ehm Gas 42 000 oO chm Strom 67000 O00 K st Wäasserfernversorgung Gdsfer versorgung von Heidelberg, Wellstadt, Brühl und Viernheirn von Weinheim, Viernheim, Seckenheim, Ffled- Fchsfeld, Edingen, Neckethausen, Ledenburg, Jvesheim, und Wellstadt Städt. W/SsSer- Gds- U. Elelctrizitäts-M erke Stendige Scheu cht im Feim“ K 7 N 25 1 62 1 * J — N 1 5 Samstag, 9 1 8 8 1228 5 X Lichifest- Veranstaltungen Neue Mannheimer. n 5 7 5 5 8855 Im RosengarfenNibelungensaal Großer Am Sonntag 20 Uhr LICHIBaEL O bas grobrussische am Samsiag, den 1. Dezember 1928, im Nibelungensaal des Nosengariens LICHT TIANEFE Nafional-Orchesfer entworlen und einsfudierf von Aenni Hͤps, Ballefſmeislerin vom Nafionelfneafer Manpheim, ausge- fuhrt von Solotänzerin Armi Heuser, Solofspzer Helmuſh Hensel, Tänzerirnen und Herren vom 1 Bewegungschor, sämilich vom Nefonelfneaſer* In seinem neuen Anz der RNiode- Node im Tanz 2 vol gefuhrt von Teanzmeisfer Cerl Koch und Frau vom Schwerz · Weiß- Club Nennheim NIusik-, Ssangs- Tombole und Tanz programm zugunsten der Blinden Beginn 20.30 Unr desellschafisanzug Scelöttinung 20 Unr 28 Einffifiskarfen zu NM..25 Sind erhälllich bei dem Verkehrsvefem Mannheim E. V, N 2, 4, del 1 5 5 5 f 5 10 und im Nernbeimer iuskhaus, OC 7, 15, ih Ludwigs Eintritt RNI..90 BIS RRI. 2. 40 alen: im Muskhaus Kulplelz, Ludwigsfr. 18, Reisebüro Kohler, Kaiser- Wühelm⸗ Straße 31 und U Kiosk am Ludwigsplafz. Zu diesen Karfen werden reservierfe Tischplälze(mindesſens 2 Ker fer garn SSruueg 11—15 Ur urid ep 15 4 Plätze) zu N 1.— abgegeben. ir ROSerigerfen NAITIIONA L THEATER MANNHEIM glich Vorstellungen: Oper, Schauspiel, Operefte Aus dem kommenden Spielplan: 8. Dezember: Uraufführung des Schauspiels„Die est“ von Anski-Nadel. Musik von W. Groß 16. Dezember: Neu einstudiert:„Die Fledermaus“, Operette von johann Strauß 25. Dezember: Neu einstudiert:„Tannhäuser“ von Richard Wagner Im Neuen Theater Erstaufführung:„Der Droze Mary Dugan“ von B. Veiller Im januar: Oastspiel Dusolina Giannini als Aida und Santuzza. Neueinstudierung von„N Reingold“,„Palesprinedt,„Egmont“. Zu Ostern:„Parsifal“ Weitere Neuheiten der Spielzeit: Oper:„Don Carlos“ von Verdi,„Die Rückkehr“ von Milhaud(Uraufführung). Schauspiel:„Die Dreigroschenoper“ von Brecht(Musik v. Weill,„Karl XII.“ von Strindberg,„Cäsar und Kleopatra“ von Shaw,„Die Verbrecher“ von Bruckner,„Der arme Vetter“ von Barlach. Operette:„Dolly“ von Hirsch,„Friederike“ von Lehar. 22.-29. Juni 1929 Festwoche zum 150 fähr. Jubilaum mit Neuinszenierungen von Schillers„Räubern“ und Mozarts„Zauberflöte“. zum Liehtfest: Gastspiel MAX PALLEN BERG vom 29. November bis 2. Dezember in„Soldat Schwejk“, Das große ABG“ und„Familie Schimek“.— Am Sonntag, 2. Dezember: Kalmans Operettenneuheit:„Die Herzogin von Chicago“. Am 3. Dez.:„DATTERIC-, heiteres Volksstück v. Niebergall Wien im Künstlemheater„Apgelle“ in Mannheim Sernsfeg, 1. Dez., 8 Uhr, Score, 2. Dez., 5% UN& Uhr, More, S. Dez. Urd folgeride Tee, 8 Ur Die große Wiener Marischka-Revue„Alles aus Liebe“ Von Kerl Færkas urid Errisf Marischka, Musik VO Dr. Relphi PeESHER J m der Originalbesegung des„Wiener Stadftheaters“ Dszenierung: Hubert Marischka Musikal. Leifung: Franz Sfeininger 81 30 Bilder Splellfg. 5 1805 EHu Guftmenm 130 Milwirkende Choreographie: Frenz Heigl 1000 Kosfüme Des Urwergleichliche Revue-BDSernblèe der Wiener Pror rieren: Fritz Imhoff Erika Körner Kammersänger Wills Degner Sigi Hofer Greſe Nagler Emil Gufimann- Polls Kos- Franz Heigl Marci Baucha- Toni Girerdi- Oskar Pouch Roland Wahl The Original Gertrude und Stanley vom Folles Bergelre Earls Castleion Sisfers 16 Hudson-Girls 16 irina Schychowa von der Alen, Udon vom Colosseum London Vorverkauf: FR He g 787 8 e- Ber S D l eee ee S Feet d Laseslespiet, l Ves reveren f Veet N Die Höt CCC Ab heute unser Fesiprogramm ele le! a. wieder einen rr Schlager, N „ Alt-Wien vs eie wonnen 5 5. wie J EIN KunsrIEnIESEN 2 1 Ein Film v. Leidenschaften. Musik und b 7 2 8 8 schönen Frauen um Wolfgang Ama- d d l E deus Mozart aufgenommen in den a 8 4 5 1 4 5 Prunkräumen der Wiener Hofburg 25 Der stürmische Heiterkeitserfolg mit flegle: Otto Kreisler.— in den Hauptrollen: 5 8 LIIII Fröhlich Dora Kalser Karl. Ad 2 2 San droc K 0 5 Margot Landa Ernst Verebes 3 5 Siegfried Arno Teddy Bill 5 EVà in Pelz Hans Jqunkermann Adolphe Engers 0 U 8 Komödie in 6 Akten mit: ö ö W„ Dina Grella Alberf Poulig 5 Anfang Orchester: ro HARZ ER Anfang n b 2 1 Verstärktes Orchester! 88. W. . 230 T— Beginn der Vorstellungen In 1 tische Lied.00 1 F A* H HE AT E R 7— kt 25 Uhr, Sonntags 2 Un as deutsche Lied..10 5 5 5— 5 2.20— Enge Planken— fel. 32867 8330 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 1. Dezember 1928 8. Seite. Nr. 860 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſalen Ungetreue Verſicherungsbeamte Seit 10 Jahren war der 39 Jahre alte Kaufmaun Johann Mondorf aus Mayen, wohnhaft in Mannheim, General⸗ vertreter der Feuer⸗ und Einbruchverſicherungs⸗Geſellſchaft Hanſa in Hamburg und der Germania Stettin. Die hieſige Generalvertretung war in nicht vertrauenswür digen Händen. Die Anklage richtete ſich nicht allein gegen den Leiter der Ge⸗ neralagentur, ſondern auch gegen deſſen Bürochef, den 29 Jahre alten Kaufmann Karl Friedrich Zepp aus Neckarau und den Agenten Adolf Krämer aus Gönningen. Mondorf iſt beſchuldigt, Prämien im Betrage von 12000 Mark an die Hanſg nicht abgeliefert zu haben, ferner 2800 Mark nicht an die Germanſa, Zepp unterſchlug an Prämien den Betrag von 567 Mark. Krämer iſt der Beihilfe hierzu be⸗ ſchuldigt. Außerdem wird beiden gemeinſchaftliches Handeln bei den Betrügereien vorgeworfen, ebenſo Maßnahmen zum Verdecken der Unterſchleife. Die Prüfung der Bücher und Belege ergab eine völlige Unordnung und eine ſtän⸗ dige Verſchleppung der Prämienabführungen. Eine Reihe Belege über die geſchäftlichen Beziehungen zu den Verſiche⸗ rungsnehmern fehlte! Gerade die Prämien von den größten Verſicherungsſummen wurden nicht abgeführt. Mondorf gab zu, daß nicht alles in Ordnung war, er habe ſich aber um den techniſchen Teil nicht bekümmern können, er habe in dieſer Beziehung alles ſeinem Bürochef überlaſſen müſſen. Und dieſer wieder lehnt eine Verantwortung ab, weil er zwei Drittel des Monats verreiſt geweſen ſei. Während dieſer Zeit hätten Mondorfs Frau und ein Lehrmädchen die Ge⸗ ſchäfte beſorgt. Die Verfehlungen reichen vier Jahre zurück. Das Große Schöffengericht verurteilte Mondorf zu 6, Zepp zu 5 Monaten Gefängnis. Krämer wurde zu einer Geldſtrafe von 50 Mark verurteilt. Auch Zepps Verurteilung erfolgte nur wegen Beihilfe, Ob und wie viel von der Summe veruntreut, wie viel durch die Schlamperei ver⸗ loren gegangen, konnte das Gericht nicht feſtſtellen. Statt eine ausreichende Begründung zu geben, habe ſich Mondorf nur hinter die Geſchäftsführung perſchauzt. Zuchthausſtrafen für die Pirmaſenſer Autodiebe Vor dem Schöffengericht Pirmaſens hatten ſich am 29. November die drei Autodiebe, die am 30. Juni aus einer verſchloſſenen Garage einen neuen Perſonen wagen geſtohlen und ein andermal einen Wagen zu entwenden ver⸗ ſucht hatten, zu verantworten, und zwar der Schneider Hein⸗ rich Korz, der Chauffeur Otto Deutſchmann und der Fabrik⸗ arbeiter Joſeph Fritzinger. Sie waren im Juni mit dem geſtohlenen Wagen, der einen Wert von etwa 6000 Mk. hatte, in Richtung gegen die elſäſſiſche Grenze zu geflüchtet, hatten unterwegs mehrere Benzintankſtellen erbrochen und daraus Benzin entwendet und wurden ſchließlich in⸗ folge eines Defektes kurz vor der elſäſſiſchen Grenze von der Gendarmerie feſtgenommen. Der Wagen konnte wieder ſeinem Eigentümer zurückgebracht werden. In einem zwei⸗ ten Falle hatten ſie ebenfalls einen Wagen zu entwenden ver⸗ ſucht. Der Motor verſagte jedoch kurz nachdem die Ga⸗ rage verlaſſen war. Sie ließen damals das Auto am Straßenrande ſtehen, wo es morgens wieder aufgefunden wurde, Weiterhin haben die drei in dem geſtohlenen Auto eine große Menge von Schuhen, die in der Garage auf⸗ bewahrt waren, mitgenommen. Die drei wurden nach einer ſehrx ausführlichen und intereſſanten Verhandlung verurteilt, und zwar Korz wegen zweier Verbrechen des ſchweren und dreier Verbrechen des einfachen Diebſtahls im wiederholten Rückfalle zu drei Jahren Zuchthaus, Deutſchmann wegen der gleichen Straftaten ebenfalls zu drei Jahren Zuchthaus und Fritzinger wegen zweier Vergehen des ſchweren und drei Vergehen des einfachen Diebſtahls zu acht Monaten Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wurde ihnen an⸗ gerechnet. * 8 Die ewigen Unterſchlagungen. Wegen der Unterſchla⸗ gungen an der Kreiswohlfahrtskaſſe in Erkelenz hatte ſich vor dem Schöffengericht Aachen ein Kreisausſchußſekretär zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte 18 Monate Gefängnis Das Gericht ging aber über dieſen Antrag hinaus und verurteflte den Angeklagten zu 22 Monaten Ge⸗ fängnis und den Nebenſtrafen. In der Urteilsbegrün⸗ dung wird ausdrücklich hervorgehoben, daß die vielen Amtsunterſchlagungen der letzten Zeit eine harte Beſtrafung bedingten. Der Angeklagte müſſe vor allen Dingen deshalb hart beſtraft werden, weil er außerordentlich raffiniert gehandelt und ſich an Geldern für die Kriegsopfer vergriffen habe. —— Wafferſtandsbeobachtungen im Monat Nov. Dez. Rhein Pegel] 28. 27. 2628 80. 1. Pieter ⸗Vegelf 28.2828 30 1 Baſel 180185 571.281. 85 f 1 11 5 Mannheim.60440 5 005.1249 486 Ache 0 573 Sanfte? 89 2,72 7,60 168 5,586 Maxau 812 5,776.15 Mannheim.644 97 Caub 253 8 063.8 Köln 8,205 185,07 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Reue Manntzeimer Zeitung G. m b., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fischer— Berantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A Meißner Feuilleton: Dr. S Kanſer— Kommunalpolitik und Lokgles Richard Schönſelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurl Ehmer— Gericht und glles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen Max Filter Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 2. Dezember 1928(1. Advent). In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für das hieſige Schiffer⸗ Kinderheim erhoben. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Dr. Schilling: 10 Predigt, Pfr. Eckert; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schilling; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Pfr. Renz; 3 Taubſtummengottesdienſt i. Konfirmandenſgal. Jungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Konkordienkirche: 10 Predigt, Dekan Maler; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Dekan Maler; 11.45 Chriſtenlehre f. Mädchen, Dekan Maler; 6 Predigt, V. Karle. Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Vikar Beiſel; 11.15 Kindergottesd., Vitar Beiſel; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat rat D Klein; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter; 11.15 Kindergottesdlenſt, Vikar Sulzberger; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Walter; 6 Predigt, Landeskirchenrat Bender. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfr. Emlein, Bläſerchor; 11 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schropp; 6 Predigt, Vikar Schropp. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfr. Frantzmann; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm; 11 Chriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Pfarrer Frantzmann; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Götz; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Götz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer und Pfarrer Heſſig; 6 Predigt, Pfarrer Heſſig. Neunes Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer lunter Mitwirkg. des Chors des Evang. Frauen⸗ u. Jungfrauenvereins). Diaksniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel(Schweſternchor). Fendenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 11.15 Kinder⸗ gottesbienſt, Vikar Sauerhöfer;.15 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Sauerhöfer. 9 2 Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kindergottesdtenſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau;.45 Predigt, Pfr. Maurer; 11 hl. Abend⸗ mahl, Pfr. Maurer; 1 Kindergottesd.(Nordpfarrei), Pfr. Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen; 11.30 Kindergottesdienſt, Sandhofen:.30 Haüptgottesdienſt, Vikar Köll; 10,45 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Kölli; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dürr; .30 Abendgottesdienſt, Pfarrer Dürr. 5 Pauluskirche Waldhof:.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Lemme; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10,45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme, Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche; Dienstag abend es Andacht, Pfarrer Renz,— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend e8 Andacht mit Bibelbeſprechung, Dekan Maler. Ehriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Geh. Kirchenrat D. Klein. Friedenskirche: Mittwoch abend.80 Andacht, Pfarrer Walter. vhanniskirche; Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Schropp. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Lehmann. Melguchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Heſſig. Diakoniſſenhaus: Mittwoch nachm.—5 Baslex Miſſionsfrauenverein. ſeudenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Bikar Sauerhöfer. Aſertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Mat häuskirche Neckarau: Donnerstag abend 7 Woßhenkirche, Pfarver Mauser. f 28 Rheinau: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde im Gemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend.30 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Vikar Roth. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. B. l. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag 8,00 Bibelſtunde. Neckarau, Fiſcherſtraße 1(Stadtmiſſtonar Welk): Sonntag.30 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung, Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde.— Saubhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſion. Keidel): Sonntag.30 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag.30 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch 8,15 Bihelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonnfagsſchulen, C. V. i.., Jungfrauenvexeine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jüngmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar;: 8 Mänuerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim,“ I. II. 4. Sonntag 10 Hefligungs⸗ u, Gebetſtunde; 2 Kinderſtunde; 3 Jahresfeier; abends 8 Fortſetzung.— Dienstag abend 8 Männerſtunde; zugleich .30 Epangeliſationsvortrag Schillerſchule⸗Almenhof.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; abd. 8 Bibel⸗ kränzchen für jg. Mädchen v. 15—18 J.— Freitag 8 Jugendverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Kick; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 6 Religions⸗ unterricht; 8 Bibelſtunde.— Donnerstag abend 8 Jugendandacht, Süddeutſche Vereinigung für Enangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, »Lundesktrchliche Gemeinſchaft, Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſations⸗Vortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag abend 8 Mitgliederſtunde. Dienstag abend 8 Miſſionsvortrag, Supexintend. Pf. Uhlig⸗Japan⸗Sübſee. Mittwoch fällt Bibelbeſprechung aus. Samstag abend 8 Männerabend, Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30; b) Jungfrauen: Sonntag 4, Donnerstag abend 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahr. VBlaukreuzverein Mannheim I, Aheinauſtraßße 6, Hinterh. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde in der Kinderſchule Gärtnerſtraße 17; Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoff⸗ nungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee O 1, 15.— Sonntag vorm..80 Heiltgungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammlg.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11., .30; Mittwochs 5: Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 260. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntggsſchule; abends 5 Adventsfeſex.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsverein.— Samstag nachm. 4 Reltigtonsunterricht. f 1 Katholiſche Gemeinde, Obere Pfarrei[Jeſuitenkircheh. Sonntag von 6 an Adventsbeicht; 6 Frühmeſſe;.45 hl. 1 7,80 Singmeſſe mit Predigt, General⸗ e 915 9 55 e 155 4 1 niit Predigt;.0 Hauptgottesdlenſt n. Predigt u. Amt: Meſſe mit Prebigt; nachm 2 Chriſten lahr,.0 Lorpstis⸗Shriti⸗grnde r ſchaftsandacht mit Segen. eee St. Sebaſtiaunuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früßhmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe in. Predigt U. Ado denz on der Schulkinder;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesbienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Mädchen;.80 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche Mannheim. Sonntag 6 Beicht, hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 edigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Ehriſtenlehre der Mä. en;.30 Sakram. Bruderſch, Kafholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigtz 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag.30 hl. Beichtz .15 Frühmeſſe mit Generaltommunion der Marian. Jungfrauen⸗ kongregation;.30 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; nach⸗ mittags.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Adventsandacht. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und Bundes⸗ kommunion der Frauen;.20 Predigt u. Amt; 10.45 Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe; 2 Chriſtenlehre für Mädchen. St. Bonifaz. Sonntag 6 hl. Meſſe u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe, Adventskommunton der Männer;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen; .80 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. N Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt, Monatskommunion der Schweſtern. Hauskapelle der Niederbronner Schweſtern. dienſt für katholiſche Taubſtumme. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag.30 Beicht und hl. Meſſe;.90 Kommuntonmeſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt mit Predigt; 11.80 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlebre für die Mädchen;.30 Corporis⸗Ehriſti⸗Bruderſchaft mit Segen; abends 7 Herz ⸗Jeſu⸗ andacht mit Predigt und Segen. 6 St. Jakobnspfarrej Neckarau. Sonntag(Advents⸗Kommunfon der Frauen] 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſten⸗ lehre für Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe m. Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen. St. Franziskuskirche Mannheim⸗Waldhof. Sonntag 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdinſt mit Predigt u. Singmeſſe; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 7 Sonntagsabend⸗ andacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beicht;.15 Frühmeſſe mit Advents⸗Kommunjon für Erſtkommunikanten und Schüler; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesd.; .80 Ehrſſtenkehre für Mädchen; 2 Adventgandacht, 5 St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; Frühgottesdienſt mit Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Komm.; 10 Predigt u. Amt;.80 Chriſtenlehre f. Mädch, Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt mit Predigt zum Frauenſonntag und Kommunion, Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religitzſe Ernenerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ weihehandlung; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder; von—.45 iſt Gelegenheit zur Beichtbergtung. Mittwoch ahend.15 in U 6. 11, part.(Hinterhaus) Adventsfeier. Dienstag früh 7 und Freitag Sonntag.30 Gottes⸗ früh.30 in der Kapelle des.⸗Lanz⸗Krankenhauſes: Die Menſchen⸗ weihehandlung. Samstag abend.15 in I. II. 21, part.: Advents andacht:„Novalis und unſere Zeit“, Pfarrer v. Skerſt. Fd CH NN Nc en Se zur zu Oden beschfiquq unberer Welhnachtzandoboe on FPPPPCCCCCPPPPPVPFVPCTVCVTCTCCCVVTCTVCVVTVTVTVVPVVVVVVVVVVVVUUVUVVUVVUUVUUUUV(VVDVVVVVVVVVVVVVVVV˖VVVVVCVVVVCCVCCVCVCVCCET Wrhabœn uns im Einlouf hegchlandb grössen Errehendeb- rue angehen, der on ehe fabriten ds ouch Fintcufshduser an alen mass qobender Jof aonfren ces In- und Ausdundes best. Owerebösber Schon gnerlonH oon Leistungen Wercden hierdurch noch beckellend oestegerf. — 5 r 28 — un Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) r e N 13—— Die schönsten 2 8828* 8. ach 5 2* 2 1 an⸗ Küchen 25 1 7 finden Sie in groß. 1** D 1 bei 4787-6! b 6 amnkesagumg Anton Oetzel, p 3, 12 4 t. b. Preislagen 185. 455 Für die mir beim Hinscheiden meines lieben Mannes, Herrn 4 24577 550 385. 420. und Posten 1 retär. 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St. ks. 2 e teitag 5 Hen; Danksagung bents⸗ — Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und zahlreichen Kranz. und Blumenspenden beim Hin- 8 9 8 80 1 scheiden unserer unvergeßlichen Gattin und Mutter T 11 II C Een E 1 Eelim nis ö sagen wir allen auf diesem Wege unseren herz- aller- lichsten Dank. Besond. Dank auch dem Herrn Stadt- 8 1 vikar Sulzberger von der Friedenskirche für seine brie 2 f ist die Zubereitung eines guten Bra- wirklich trostreichen Worte am Grabe. 5 5 55 600 tens, det durch seine gleichmäßige 22 0 8 Mannheim, Nheinhäuserstr. 47, den I. 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N 2 4 . ung. Aus- 14372 leis. * Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 580 Aus dem Lande Großer Holzſchlag im Oden wall st. Aus dem Odenwald, 30. Nov. Die Holzarbeiten in den einzelnen Gemeinde⸗ und Privatwaldungen wurden faſt überall aufgenommen. Als Arbeitslohn wird.90/ bis .20/ für den Ster, Feſtmeter oder ein Viertel Wellen be⸗ zahlt. Damit hat die wochenlange Arbeitsloſigkeit ihr Ende erreicht. Zahlreiche Gemeinden haben außerordentliche Hol z⸗ hiebe genehmigt bekommen, da die Forſtverwaltungen durch die neuzeitliche Waldbewirtſchaftung das überſtändige Holz freigeben. Die Gemeinden die großen Waldbeſitz haben, er⸗ Halten hierdurch Geldmittel zu verſchiedenen kommuna⸗ len Projekten und die Arbeiter haben den ganzen Winter hindurch Verdienſtmöglichkeiten. Große Nachfrage herrſcht nach Papier⸗ und Tannenholz für die Kiſtenfabrikation, das auch jedes Jahr reichlich geſchlagen wird. Große überſtän⸗ dige Eichen werden dieſes Jahr geſchlagen. Bei Neu⸗ pflanzungen des Waldes geht man jetzt zum Miſchwald über, weil er viel rentabler iſt als der reine Eichen⸗ oder Buchenwald. Das Weihnachtsgeſchäft hat auch bereits ein⸗ geſetzt. Das Hauen der Chriſtbäume wurde in faſt allen Gemeinden bereits vergeben. Um Mitte Dezember werden dann die Chriſtbäume waggonweiſe verladen und verſendet. Ein⸗ und Ausbrecher Karlsruhe, 30. Nov. Als eine Gerichtskommiſſion die Zelle, aus der der Einbrecher Wilhelm Kilgus verſchwunden war, beſichtigte, wurde feſtgeſtellt, daß ſich die Verſchließungs⸗ einrichtung vollkommen in Ordnung befand. Weder mit Werkzeugen, noch mit Gewaltmitteln hat ſich demnach Kilgus einen Ausweg verſchafft. Man verfolgt lediglich Spuren, die zum Speicher des Unterſuchungsgefängniſſes hinaufführen, ) dort hat der Entwichene, um aufs Dach zu gelangen, „ Fenſtergitter durchgebrochen. Es erſcheint jedoch wenig wahrſcheinlich, daß er wirklich dieſen Weg genommen hat und etwa vom hohen Dach herunter(was gänzlich aus⸗ geſchloſſen iſt) auf die Straße gelange. Um aus der ver⸗ ſchloſſenen Zelle ins Freie zu gelangen, ohne die Türe ge⸗ waltſam oder mit Nachſchlüſſeln zu öffnen, bedurfte er frem⸗ der Hilfe. Die Unterſuchung iſt im Gange. * * Ladenburg, 29. Nov. Nun hatten wir in Ladenburg einen zweiten Schubertaben d.„Klavierabend mit Werken von Franz Schubert“, nannte er ſich. Ihn gab Frl. Anna Rufer, eine unſerer einheimiſchen Pianiſtinnen. Der Abend ſtand auf hoher, künſtleriſcher Stufe. Frl. A. Rufer war Meiſterſchülerin von M. Pauer, Leipzig, zeigte ſich als Inter⸗ pretin reifſter Kunſt. Ihrem erſten öffentlichen Auftreten ſah man hier nach ihrer Rückkehr aus Leipzig mit Spannung ent⸗ gegen. Die Erwartungen, die man in ſie ſetzte, wurden nicht nur erfüllt, ſondern weit übertroffen. Der Abend war ein voller Erfolg, der ihre pianiſtiſche Reife und hohe, muſikaliſche Kultur in Erſcheinung treten ließ. Ihre Technik iſt vollendet und ihr fein durchgeiſtigtes Spiel ließ aufhorchen. UI Weinheim, 30. Nov. Die Nachforſchungen von Krimi⸗ nalpolizei und Gendarmerie zur Ermittlung des Anonymus, der in einem poſtaliſch verbreiteten Pamphlet eine Au⸗ zahl hieſiger Männer, darunter Angehörige der ſtädtiſchen Behörden, verunglimpft hat, ſind bis jetzt trotz mehrfach vorgenommener Hausſuchungen ergebnislos verlaufen. Nach⸗ dem nunmehr in dieſen Tagen Nummer 2 des„Lokalen Beobachters“ mit der Unterſchrift„Bund für Reinhaltung des öffentlichen Lebens“ mit abermaligen Schmähungen von im öffentlichen Leben ſtehenden Perſonen erſchienen iſt, hat der Stadtrat auf die Ermittlung des anonymen Belei⸗ digers eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. I. Sinsheim, 30. Nov. Die Lehrerkonferenz Sinsheim veranſtaltete anläßlich dem 100. Todestag von Schubert in Eſchelbach eine Schubertfeier. Im Mittelpunkt der durch Vorträge der Lehrer Prohaska und Grether verſchönten Veranſtaltung ſtand bie Feſtrede von Oberlehrer Gmelin ⸗Michelfeld über das Thema„Schubert und das deutſche Lied“. Weitere muſikaliſche und geſangliche Darbie⸗ tungen ergänzten die ſchlichte Feier.— Der Angeſtellte des Bezirksjugendamtes, Julius Schmidt von Waldangelloch, wurde wegen Amtsunterſchlagung verhaftet. Eine Gefährdung von Mündelgeldern u. dergl. iſt indeſſen ausge⸗ Aus der Pfalz Die geſunde Pfalz 8 * Neuſtadt a. d.., 30. Nov. 119 Neuſtadter ſind über 80 Jahre alt. Im 94. Lebensjahr ſteht eine Perſon, im 91. ebenfalls eine Perſon, im 90. drei, im 89. eine, im 88. ſechs, im 87. zwei, im 86. acht, im 85 vier, im 84. drei, im 83. 17, im 82. vierzehn, im 81. 33 und im 80. 26 Perſonen. Die älteſte Perſon iſt Frau Maria Kienaſt, eine geborene Pfälzerin. Ihr folgt im Reigen der hohen Lebensjahre Johann Kreu⸗ der im 91. Lebensjahr.— Insgeſamt ſind es 76 Frauen und 43 Männer, die das Alter des gewöhnlichen Sterblichen über⸗ ſchritten haben, eine Tatfache, aus der die pfälziſchen Verkehrs⸗ nereine Nutzen ziehen ſollten. * * Speyer, 30. Nov. Geſtern nahmen hier zwei ver⸗ wandte Familienväter die Teilung eines geerbten Grund⸗ ſtückes vor. Sie gerieten jedoch beim„Dahle“(bei der Tei⸗ lung) miteinander in Disput, der zu einer böſen Keilerei führte. Beide Schwäger mißhandelten ſich gegenſeitig mit Meſſer und Spaten und brachten ſich empfindliche Ver⸗ letzungen bei. Der eine erhielt mehrere Stiche in die linke Schulter, den Obérſchenkel und die Hand, während der andere durch Spatenhiebe am linken Unterarm erheblich verletzt wurde. Beide bedurften ſofortiger ärztlicher Hilfe.— Der 58 Jahre alte Kaufmann Hieronymus Cremer von Lemgo, der bisher wegen Betrugs von der Staatsanwalt⸗ ſchaft St. Goarshauſen ſteckbrieflich verfolgt wurde, iſt geſtern hier von der Polizei feſtgenommen und in das Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert worden. 5 1 * Kaiſerslautern, 30. Nov. Geſtern vormittag ſtieß in ber Nähe vom Lichtenbruch ein Perſonenauto an einen Straßen baum, wodurch dieſer aus den Wurzeln ge⸗ riſſen und der Wagen derart ſtark beſchädigt wurde, daß er abgeſchleppt werden mußte. Das in Richtung Kaiſerslautern fahrende Auto wollte einen fungen Mann, der auf der rech⸗ ten Straßenſeite ein Pferd, ebenfalls in Richtung Kaſſers⸗ lautern an der Hand führte, überholen und zwiſchen dieſem und einem aus entgegengeſetzter Richtung kommen⸗ den Pferdefuhrwerk hindurchfahren, das die rechte Straßenfeite aber nicht eingehalten haben ſoll. Der Auto⸗ führer ſowie ein mitfahrendes junges Mädchen erlitten leich⸗ zere Schnittwunden. * Mundenheimern techniſch überlegen. Der Sport am Conntag Verbandsſpiele Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland gehen langſam der Entſcheidung entgegen. In einigen Gruppen ſtehen die Meiſter ſo gut wie feſt. Auch im Rheinbezirk hat der jetzige Tabellenführer VfL. Neckarau die beſten Ausſichten, Meiſter zu werden, da er jetzt ſchon einen Vorſprung von 4 Punkten hat. Der Rheinbezirk trägt am Sonntag folgende Spiele aus: Vf. Neckarau— VfR. Maunheim SV. Waldhof— Phönix Ludwigshafen Sp.⸗Vg. Mundenheim— Pfalz Ludwigshafen 03 Ludwigshafen— 08 Mannheim VfL. Neckarau hat einen Vorſprung von 4 Punkten vor Waldhof und fg. Es iſt kaum anzunehmen, daß Neckarau aus den noch ausſtehenden 4 Spielen keine 4 Punkte holt, die es dann auf 25 Punkte bringen. Mehr Punkte kann auch Waldhof nicht er⸗ reichen, wenn es auch alle noch ausſtehenden Spiele gewinnen ſollte. VfR. ſelbſt kann es im günſtigſten Falle nur noch auf 28 Punkte bringen, eine Zahl, die Neckarau unbedingt zuſammenbringt. In dem Spiel am Sonntag hat Neckarau die beſten Ausſichten, ſich 2 weitere Punkte zu holen, da es einmal die beſſer eingeſpielte Mannſchaft ſtellt und dann auf eigenem Platze ſpielt, wo an und für ſich ſchwer zu gewinnen iſt, denn bis jetzt hat Neckarau auf eigenem Platze noch kein Spiel verloren. VfR. wird ſich anſtrengen müſſen um ein knappes Ergebnis herauszuholen. Nicht minder wichtig iſt das Treffen SV. Waldhof— Phönix Lud wigs⸗ hafen. Waldhof ſteht jetzt ſchon relativ günſtiger in der Tabelle als VfR, es hat bei einem Spiel weniger gleiche Punktzahl mit VfR. Waldhof benötigt aus den noch ausſtehenden 4 Spielen 6 Punkte, um vor VfR. den 2. Platz behaupten zu können, wenn man annimmt, daß Vfgqgt. ſelbſt alle noch ausſtehenden Spiele ge⸗ winnen ſollte. Waldhof, das das erſte Spiel in Ludwigshafen knapp mit:1 für ſich entſcheiden konnte, wird auf eigenem Gelände keine Punkte abtreten, damit dürften Phönix auch die letzten Ausſichten auf den 3. Platz geſchwunden ſein. In dem Splel Sp. ⸗Vg. Mun⸗ den heim— Pfalz Ludwigshafen geht es lediglich um die Ehre. Pfalz hat bis jetzt Pech gehabt und noch keinen Punkt erringen können, vielleicht klappt es diesmal, denn Pfalz iſt den Für Mundenheim bedeutet ein Spielverluſt keine Abſtiegsgefahr, da es von 03 Ludwigshafen nicht mehr erreicht werden kann. 03 Ludwigshafen empfängt 08 Mannheim. Im Vorſpiel konnte 08 einen knappen 32 Sieg er⸗ ringen, es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß 03, das erſt am vergangenen Sonntag VfR. einwandfrei ſchlug, diesmal das Ergebnis umkehrt. Handball in der Gruppe Rhein Der letzte Sonntag brachte nur ein Spiel, da das zweite Treffen wegen der ſchlechten Witterungsverhältniſſe und alle übrigen Spiele wegen des Buß⸗ und Bettages ausfielen. Aus dieſem Grunde traf die erwartete Entſcheidung nicht ein und ſo führen nach wie vor SV. Waldhof und Phönix vor 08 Lindenhof und Pfalz Ludwigs⸗ hafen. Es hat ganz den Anſchein, als ſollten die Meiſterſchaftsſpiele in dieſer Reihenfolge beendigt werden. Schon zu Beginn der Rück⸗ runde hegte Zweifel an der Unbeſiegbarkeit der beiden Spitzen⸗ vereine. Allerdings iſt Waldhof auch heute noch ungeſchlagen— die Waldhöfer ſpielten zweimal unentſchieden—, während Phönix auf dem O8⸗Platz die erſte Niederlage bezog. Von der Mittelgruppe kann nur die Spielvereinigung 07 von ſich behaupten, daß ſie end⸗ gültig aus der Abſtiegszone heraus iſt. Dagegen wird ſich aber MTG. ſehr wehren müſſen, um nicht hängen zu bleiben, was nach der von der Mannſchaft in den letzten Spielen gezeigten Form mög⸗ lich iſt. Von den übrigen fünf Vereinen werden in den nächſten Spielen mächtige Anſtrengungen gemacht werden müſſen. Wer von ihnen beſtimmt wird abſteigen müſſen, läßt ſich noch nicht mit Sicherheit feſtſtellen. Allein von Frankenthal kann man ſagen, daß der Fußballverein den Weg in die Ks Klaſſe gehen muß. Die Spiele am kommenden Sonntag müſſen nun bereits als entſcheidend angeſehen werden. Jeder Punktverluſt bedeutet für die am Ende der Tabelle ſtehenden Vereine einen weiteren Schritt auf der ſchiefen Ebene. Auf dem Platz am alten Gaswerk haben die Polizeiſportler gegen 08 Lindenhof nur geringe Ausſichten auf Punktgewinn, ebenſo wie die Raſenſpieler auf eigenem Platz gegen den Tabellenführer SV. Waldhof. Einen leichten Sieg wird wohl Phönix über Frankenthal davon⸗ tragen. Dagegen haben die 07er in Neulußheim keinen leich⸗ ten Stand. Sie werden froh ſein, wenn ſie wenigſtens einen Punkt mit nach Haufe bringen. Auch M T G. hat gegen 03 Ludwigs ⸗ hafen noch nicht gewonnen. Der eigene Platz iſt für MTG. kein Vorteil, was ſchon öfter erwieſen wurde. Der Verluſt der beiden Punkte würde die Leute vom Schloßgarten in arge Bedrängnis bringen, während die Ludwigshafener zwei wertvolle Punkte er⸗ gattern würden. 5 Hockey a Von großer hockeyſportlicher Bedeutung iſt der am kommenden Sonntag in Heidelberg ſtattfindende Elubkampf H CH. Heidel⸗ berg— VfR. Mannheim. VfR. Mannheim, deſſen Spiel⸗ ſtärke weſentlich zugenommen hat, trifft in dieſem Spiel auf ſeinen ſtärkſten Gegner, gilt doch der Hockey⸗Club Heidelberg als die z. Zt. ſpielſtärkſte deutſche Hockey⸗Elf. Die BfR.⸗Mannſchaften werden alles aufbieten müſſen, um gegen dieſen großen Gegner ehrenvoll abzuſchneiden. Die Mannſchaften des TV. 1846 ſind ſpielfrei. M TG. Mannheim trifft auf die Mannſchaften Aleman ni a Worms. Nugby Außer dem Kreis Heidelberg haben alle Krelſe ihre Sleger be⸗ reits ermittelt. In Heidelberg treffen im Entſcheidungsſpiel der Heidelberger RK. und die Heidelberger RGeſ. aufeinander. Der Sieger aus dieſem Treffen wird vorausſichtlich auch Meiſter werden. In einem Geſellſchaftsſpiel begegnen ſich TV. 60 Frankfurt a. M. und Heidelberger BC. 19 55 Veeichtathletik Der Verband Brandenburgiſcher Athletik⸗Vereine hält im Ber⸗ liner Sport⸗Palaſt ſein 17. Hallenſportfeſt ab, das eine ausgezeichnete Beſetzung aufweiſt. Bei den Sprintern erſcheinen Körnig, Jonath und Schlörske am Start. Ueber 1000 Meter treffen ſich Dr. Peltzer, Storz, Sawahn, Dr. Merkel. Im 3000⸗Meter⸗Lauf begegnen ſich Boltze, Huſen und Kapp. Die 3 mal 1000 Meter Staffel beſtreiten der SV. Hamburg und Preußen Stettin. Boxen Der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen trägt am Sonn⸗ tag in Stettin einen Amateur⸗Boxländerkampf Deutſchland Norwegen aus, der mit ziemlicher Sicherheit einen deutſchen Geſamtſieg ergeben dürfte, da die deutſche Mannſchaft mit Ausböck, Ziglarſki, Brofazi, Dübbers, Miſchke, Walther, Spörkel und Piſtulta ſehr kampfſtark iſt und die Norweger ihr kaum Gleichwertiges ent⸗ gegenzuſetzen haben.— In der Leipziger Sporthalle„Achilleion“ ſteigt der Entſcheidungskampf um die deutſche Fliegengewichtsmeiſter⸗ ſchaft zwiſchen dem Titelhalter Erich Kohler⸗Berlin und dem Heraus⸗ forderer H. Schulze⸗Magdeburg. Die übrigen Kämpfe bringen deutſch⸗belgiſche Paarungen. Schwimmen 0 d Eine ber beſtbeſetzten Veranſtaltungen der Saiſon bringt am Samstag und Sonntag die Société de Natation de Strasbourg in Straßburg. Die Beteiligung ſeitens der fſüddeutſchen Vereine iſt ſo ſtark, daß man beinahe eher von einem ſüddeutſchen als von einem franzöſiſchen Schwimmfeſt ſprechen könnte, wobei beſonders zu berück⸗ ſichtigen iſt, daß die ſüddeutſchen Schwimmer aller Vorausſicht nach den Löwenanteil der Preiſe holen werden. Die Veranſtaltung bietet intereſſante Vergleichsmöglichkeiten zwiſchen ſübdenutſchen und fran⸗ zöſiſchen Schwimmern.— In Deutſchland veranſtaltet Spandau 0 ein gutbeſetztes verbandsoffenes Schwimmfeſt und in Hannove: ſteigt ein Waſſerball⸗Städteſpiel Hannover— Magdeburg. Radſport Radrennen veranſtalten die Rheinlandhalle in Köln und der Berliner Sport⸗Palaſt(Sechsſtunden⸗Mannſchaftsrennen), während in Frankfurt a. M.(Sportpalaſt) das am Freitag geſtartete erſte Frankfurter Sechstagerennen im Gange iſt. Tennis Die franzöſiſchen Tennisſpieler, die ſchon in Düſſeldorf gegen Berlin ſpielten, werden am Samstag und Sonntag, diesmal ver⸗ ſtärkt durch den Weltmeiſter Henri Cochet, in der neuen Ha m⸗ burger Tennishalle einen Clubkampf Raeing Elub de France gegen Uhlenhorſter Klippers beſtreiten. Die Ham⸗ burger ſpielen mit Dr. Deſſart, Frenz, ſowie den auswärtigen Mit⸗ gliedern Rahe, Moldenhauer, Spieß, die Franzoſen kommen mit Cochet, Jean Borotra, Brugnon und Georges. Verſchiedenes Ein Länderkampf im Amateurringen zwiſchen Deutſchland und Südſchweden iſt nach Malm vereinbart worden. Die deutſche Mannſchaft rekrutiert ſich aus Ringern des weſtlich⸗ ſüdweſtlichen Gebiets von Dortmund bis Ludwigshafen und ſtartet mit Gambaß, Zehmer, Sperling, Bräun, Müller, Gehring.— Sehr wichtig ſind die Beratungen des Turn⸗Ausſchuſſes der Deutſchen Turnerſchaft in Kiel. Hier kommt es zur Klärung von Fragen wie DT— DSB, Dr— Ausland uſw. Abſchwimmen im Turnverein 1846 Die Schlußkämpfe im Herſchelbad Am zweiten für das Abſchwimmen vorgeſehenen Badeabend (Donnerstag) konnten die internen Schwimmwettkämpfe in der 1840er Schwimmriege in flotter Weiſe zu Ende geführt werden. Schlag auf Schlag, wie am erſten Abend, folgten die Startkommandos, ſcharfer friedlicher Wettſtreit bei vielfach gleichwertigem Können, hauptſächlich bel dem guten Jugendnachwuchs, wechſelte mit zum Teil überlegenen Leiſtungen, einzelner, die zu beſonderen Hoffnungen nach der ſchwimmſportlichen Seite hin berechtigen, ſo beſonders die Geſchwiſter Becker und der Jugendſchwimmer Stoll. Aber auch die älteren Kna⸗ ben⸗Jahrgänge ſind im Waſſer ebenſo in ihrem Element, als auf dem Turnboden oder Spielplatz. Der Leiſtungsmaßſtab tritt in den Hinter⸗ grund hierbei, die Hauptſache iſt die erfreulich feſtzuſtellende Fertig⸗ keit in allen Lagen. Daß auch die Alten und Lehrmeiſter noch mit dabei ſind, iſt ſelbſtverſtändlich, wenn auch nur die Schwimmwarte Lang E. und Stahl K. zu denen ſich noch der Turnwart Adelmann geſellte, ihre Kräfte meſſen konnten, die übrigen Leiter Stoll, Lang., König, Zimmermann, Wolff uſw. hatten mit der Durchführung vollauf zu tun g 5 Die Ergebniſſe: 1. Bruſtſchwimmen: 40 Meter Knaben 10—12 Jahre: 1. König 2. Wieſe 44,2.— 12—14 Jahre: 1. Heger 33,8;; 2. Bugs 44. ö 5 60 Meter, Knaben über 14 Jahre: 1. Becker 54,1; 2. Schneider 60, 100 Meter Jugend: 1. Hans Stoll 1,31,4; 2. Walter Scheller 1,362. 60 Meter Bruſt Anfänger: 1. Dörflinger 52,4; 2. Schneider 52,6. 100 Meter Turner: 1. Geiger Karl 1,29; 2. Ringler Kurt 1,36,1. 40 Meter Turner über 35 Jahre: 1. Stahl Karl 36,2; 2. Lang Gugen 37,2.. 5 100 Meter Turnerinnen: 1. Becker Hilde 1,45,4; 2. Lang Hans! 1,55, 4. 2 Nuückenſchwimmen 100 Meter Jugend: 1. Stoll Hans 1,40 2. Aumüller 1,43, 2. 1 Seitenſchwimmen 100 Meter Jugend: 1. Stoll Hans 1,32; 2, Rück 2. König 45.— 12— 14 Jahre: 1. Bugs 42,47; 1. Model 42,4.— be 100 Meter Jugend: 100 Meter Anfänger: 100 Meter Turner: 1. Ederle Fr. 1,15,8; 2. Beckenbach Wilh. 1,48, 40 Meter Turner über 35 Jahre: 1. Lang E. 28: 2. Stahl K. 29,8. 600 Meter lange Strecke Jugend: Lud w. 5,22; 3. Stoll Hans 5,31,4. 300 Meter lange Strecke Turner: Ederle Fr. 5,02. Tauchen 20 Meter Knaben 10—12 Jahre: 1. Wieſe 20 Meter; 2. König 17 Meter.— 20 Meter Knaben 12—14 Jahre: 1. Becker 20 Meter; 2. Heger 14 Meter. 40 Meter Jugend: 1. Scheller W. 40 Meter; 2. Greulich P. 36 Meter; 3. Stoll Hans 35 Meter. 5 0 Niegenſtaffel: Je 2 Bahnen Lagenſtaffel: 1. Sängerriege 2,064; 2. 5. Turnerriege 207,2; 3. Wanderriege 2,22; 8. 11. Turnerriege 2,22. Hier mußte die Handballabteilung, die., 2. und 6. Turnerriege biſtanziert werden, wegen fehlerhaften Wechſelns. e Kölner Reit- und Fahrturnier FJagdſpringen am Donnerstag abend Der Donnerstag war ein flauer Tag für die Rheinlandhalle. War ſchon der Nachmittag ſchwach beſucht, ſo entſprach diesmal auch das Abendprogramm mit den Jagdͤſpringen nicht den Erwartungen. Vielleicht trug dazu bei, daß es ſich bei den Springern meiſtens um zweitklaſſiges Material handelte. Die Ergebniſſe: 30. Jagbſpringen(Klaſſe): 1. Abteilung: 1. Vögele Jean 4,56, 2; 2. 1. L. Elkans Sieg⸗ 5 Fehler; 3. Semper(Limburg) 10 F. Tot: 92. Pl: 22, 16:10.— 2. Abteilung: 1. Frau Neuerburgs Hildegardt(Oblt. Sahla) 3., 68 Sek.; 2. Poſeidonius(Oblt. Sahla); 3. Cätchen(A. Kordes). Tot: 14. Pl: 14, 12, 16, 14:10. 12 Teilnehmer.— 3. Abteilung: 1. Oblbt⸗ Schunck sNickel(Beſ.) ohne echler, 7 2Sek.; 2. Allah(Freeſe) und Probe(Winter) je 10 Fehler. Tot: 24. Pl: 16, 45, 32, 24:10. 11 Teilnehmer.— 4. Abteilung: 1. Frau v. Heynitz Ibis(Voltz) 0 Fehler, 72 Sek.; 2. Beowulf(Bes.) 5 Fehler; 3. Aladin(Fräul. Pohlig) 10 F. Tot: 44. Pl: 22, 14, 49, 28:10. 11 Teilnehmer— 5. Ab⸗ teilung: 1. Frau Dr. Weidlichs Creſſida(G. Freeſe) 0 Fehler, 79 Se⸗ kunden; 2. Rolf 4(Bes.) 5 Fehler; 8. Bimbo(E. Heinrichs jr.) 18 Fehler. Tot: 142, Pl: 68, 16, 68, 128:10.— Tag der Damen am Freitag Der dritte Tag des Kölner Turniers ſtand im Zeichen der Ama⸗ zonen, denn der größte Teil der Konkurrenzen war den Damen vor⸗ behalten. In der einleitenden Gimpel⸗Vielſeitigkeitsprüfung hatten die Bewerber ihre Eignung als Jagopferde zu beweiſen. Thomas unter Frau Glahn ſetzte ſich gegen Permis(Frau v. Veltheim) und Conſtant(Frau v. Heynitz) durch. Gleich darauf konnte Frau v. Heynitz mit Conſtant ihre erſte Dreſſurprüſung gewinnen, indem ſie die Dreſſur für Damen⸗Reitpferde an ſich brachte u. die Hannoveraner Clana(Frau e und Schwabenſproß auf die Plätze verwies. In einer Schaunummer wurde das Poloſpiel demonſtriert. Wegen Raummangels mußte man die Zahl der Spieler verringern und ſtatt der Holztugel wählte man in Anbetracht des Sandbodens einen Gummiball. Die beiden vorgeführten Spiele verllefen zwar ſehr anregend, über ihren ſportlichen Wert konnte man allerdings ge⸗ teilter Meinung ſein. Frau Franke und Baronin v. Oppenheim pla⸗ blerten ſich in der Eignungsprüfung für Damen⸗Reitpferde mit Son⸗ nenbruder und Felödmaus vor dem hier wiederum ſtartenden Con⸗ ſtant(Frau v. Cleve). Mit 35 Bewerbern war die Dreſſurprüſung für Reitpferde Klaſſe L am ſtürkſten beſetzt. Erſt nach langer Bera⸗ tung wurde Baronin von Oppenheim auf Zigeuner der Sieg vor Frau Franke auf Sonnebruder und dem Holſteiner Radioprinz zuge⸗ ſprochen. Von den Geſchehniſſen des Vortages iſt noch der Sieg von Donner 2 in der Dreſſurprüfung der Klaſſe M zu erwähnen, der von R. Wätjen geritten wurde. Trotzdem muß man bezweiſeln, ob der Olympiaſteger Draufgänger 2 unter A. Staeck wirklich hinter Donner 7 zurückſtand. 100 Meter Turner: 1. Vögele Jean 124,6; 2. Beckenbach ace 2 1. Imhof Fr. 5,16,67 2. Rück mund(Ant. Kordes) 4 Fehler, 87 Sek.; 2, Drebes(Oblt. Hamann) 12. Seite. Nr. 560 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 1. Dezember 1928 — Von den ſü doeutſchen aren⸗ und Produktenmärkten Schwache Weizenmärkte auf verſtärktes Angebot Argentiniens— Roggen behauptet, gegen Wochenende nachgebend Ermäßigung des ö G. H. Mannheim, 30. November. 5 An der ſtatiſtiſchen Lage für Auslandsweizen hat ſich in der diesmaligen Berichtszeit nichts geändert; es bleibt die Tatſache beſtehen, daß 11,5 Millionen Tonnen ſichtbare Beſtände ausgewieſen werden, eine Getreidemenge, die allein ausreichen würde, um den Einfuhrbedarf des Kontinents inkl. Englands für beinahe ein volles Jahr zu decken. Die Forde⸗ rungen ſind in den letzten zwei Tagen durch das ſtärkere Angebot von Argentinien etwas ins Weichen gekommen, wenn auch bei dem kleberreichen Manitobaweizen nach wie wor auf Preiſe gehalten wird. Die Argentiniſche Ernte kommt jetzt langſam in Gang und es wird weſentlich von den Witterungsverhältniſſen abhängen, wie das endgültige Ernteergebnis ausfällt.— In In la udweizen iſt das Angebot in ſüddeutſcher Herkunft diesmal nicht allzugroß ge⸗ weſen, da die Landwirte in Baden, Württemberg und Südbayern mit dem Verkauf ſehr zurückhalten. Weizen guter vorderpfälziſcher Qualität wurde zuletzt von ſüddeut⸗ ſchen Großmühlen zu 23.85, per Januarlieferung, frei Mühle, übernommen. Prompte Ware anderer Herkunft war ziemlich ſtark angeboten und mit 23.50 23.25/ frei Mühle zu kaufen. Sonſt verlangte man, ohne daß zahlreichere Abſchlüſſe Zuſtande kamen, für deutſchen Weizen aus Hannover, 76 Kg., per Dezember 23.75, Januar 24.—, Februar 24.15/ eif Mann⸗ heim; Weizen aus der Thüringr Gegend 76 Kg., wurde mit 23.7524.% bahnfrei Mannheim verkauft, auch Franken⸗ weizen, 77 Kg., wurde zu 23.60, franco Mühle übernommen, wogegen Weizen aus der Gegend von Halle, 76 Kg. zu 23.50 , waäggönfrei Mannheim, angeboten blieb.— Im Aus⸗ Landsweizen blieben die Abſchlüſſe in dieſer Woche ziem⸗ Lich klein. Zuletzt forderte man für die 100 Kg. cif Seehafen Europa: Weſtauſtralweizen U, neuer Ernte, jetzt ladender Dampf, 13.46 Gulden= 48/ d per 480 lbs; Manitoba II Atlantik, Dezember, 13.20 desgl., III 12 70(Vorwoche: 12.85, IV 12.80(12.35), V 11.25, VI 10.10; Manitoba IV Pacific, aus⸗ gehender Dampfer, 12(wurde nach Holland und nach dem Niederrhein verkauft); desgl. IV, ſeeſchwimmende Ware, 12.207 Dez.⸗Abl. 12.25? Hartweizen, Canada Weſtern II, Amber Durum, ſeeſchwimmend, 12.45, Dez. 12.50, Jan, 12.60, Feb. 12.75; Platahartweizen, alter Ernte, geſackte Ware, Nov., Dez. 12.10; Chile candial Hartweizen, geſ. Ware, beſte Quali⸗ tät, Jan., Feb., März⸗Abl. 14.50, Canada Weſtern I, ſee⸗ ſchwimmend, und Dez.⸗Abl. 13.50, Kanſas II, Golf, Dez. 12.45; Northern Spring II, Pac., ſeeſchwimmend, 12.75, Plata⸗ welzen, Bar. 78 Kg., Dez., 11.65(Vorwoche 11.85) desgl. 79 Kg., Jan. Feb. März 11.92, Roſa Jé 78 Kg. Dez. 11,70(11,90) 70 Kg. 11.80, Jan. 11.90, neue Ernte Dez. Jan. Feb.⸗Abl. 11.92½; Entre Rios 78 Kg., neue Ernte, Dez.⸗Abl. 11/74, alles in hfl. Roggen in inländiſcher Herkunft war gut behauptet und bekundete erſt gegen Wochenende etwas ſchwächere Hal⸗ kung, indem die Notiz von 22.7528 auf 22.30—.75/ zu⸗ rückging. Auslandsroggen wurde wie ſchon ſeit Wochen, hier wieber nicht gehandelt, da er im Preiſe zu hoch ſteht. Angebote lagen vor in amerikaniſchen Roggen, Weſtern II, effektiv in Rotterdam, zu 12.05, Dez.⸗Abl. 11.95, Platarog⸗ gen, 73 Kg., Jan. Feb.⸗Abl. 11.95, 74 Kg. zu 12 hfl. a Am Weizeumehlmarkt hielt die bisherige Stille un. EN Schichau-Werſt unter Reichsverwaltung Von gut unterrichteter Seite verlautet, daß das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium für Anfang Dezember die deutſchen Großwerften zu einer neuen Konferenz zur Milderung der Kriſe in der deutſchen Werftinduſtrie eingeladen hat. Junsheſondere beabſichtigt das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium einen neuen Plan über die Zukunft der Schichau⸗Werſt, der das Reich ein Darlehen im Umſang zwiſchen 12 und 15 Mill. J gewähtr hat, vorzulegen. Es heißt, daß die Ueber⸗ führung der Schichau⸗Werkein Reichs regie unter mög⸗ Lichſtem Anſchluß an die Deutſchen Werft in Kiel beab⸗ ſichtigt wipd, falls nicht eine der Großwerften die Intereſſennahme bei den Schichauwerken durchführt. Eine ſolche Inte reſſennahme wird jedoch nur dann die Zuſtimmung der Reichsregierung ſinden, wenn die übernehmende Großwerft Garantien für die Aufrechterhal⸗ tung der Schichaubetriebe bietet. Ob ſich die Deſchimag, die bekannt⸗ lich ſeit einiger Zeit im Zuge ührer Zuſammenfaſſungs⸗ und Stille⸗ gungspolitik ſich für die Schichauwerke intereſſiert, auf dieſe Forde⸗ bung eingehen wird, erſcheint zweifelhaft. Infolge der abgeſchwächten Haltung des Marktes für 2 8 J i EN Wintershall— Anhaltiſche Salzwerke. Wie bereits mitgeteilt, ſteht der anhalteſche Fiskus mit der Preußag und dem Wintershall⸗ Konzern in Unterhandlungen zwecks Veräußerung der Auhaltiſchen Salzwerke. Hierzu meldet die„Deutſche Bergwerkszeitung“, daß der Wintershall⸗Konzern bereits mit dem anhaltiſchen Staat eine Rente bis zum Jahre 1953 vereinbart habe. Der Konzern ſoll beabſichtigen, neue FFabrikanlagen und Fabrikzweige einzurichten und einzelne Bergwerksbetriebe zu vergrößern. Wie wir auf Anfrage von der Verwaltung der Kaliinduſtrie Akt.⸗Geſ. in Kaſſel erfahren, trifft es nicht zu. daß mit dem anhaltiſchen Fiskus bereits ein Vertrag ab⸗ geſchloſſen iſt. Die Verhandlungen dauern an, ſo daß Näheres in⸗ folgedeſſen noch nicht bekanntgegeben werden kann. * Ueberfremdung in der deutſchen Parfſümerieinduſtrie? Die Dek⸗ kung des Kapitalbedarfes der deutſchen Parflümerieinduſteie im Auslande, vor allem in Amerika, hat der Einflußnahme der ameri⸗ kantſchen Parſümerieinduſtrie auf die bdeutſche die Wege geebnet. Wir nian jetzt hört, beabſichtigen die amerikaniſchen Parfümerie⸗Konzerne, in Deutſchland eigene Vertriebsorganiſationen zu errichten. An⸗ dererſeits bemühen ſich aber auch die deutſchen Unternehmer, im Auslande mit ihren Fabrikaten feſten Fuß zu faſſen. So hat die bekannte Berliner Parfümeriefirma L. Leichner in London ein Zweigunternehmen unter dem Namen L. Leichner Std. gegründet. Das Grundkapital des neuen Unternehmens beträgt 10 000 Eſtrl. a * Nheiniſche Glektrizitäts Ach. in Maunheim. Wie von unter⸗ richteter Seite mitgeteikt wird, hat die Geſellſchaft bisher in dem mit dem Kalenderſahr ablauferden Geſchäftsſahr recht günſtig ge⸗ vbeitet, ſodaß mit der Verteflung der Vor jahrsdividende von 90 v. H. zu rechnen iſt. 5 Elexktriſche Licht⸗ und Kraftanlagen Ac. in Berlin. Dieſe relne Finanzterungs⸗ und Holdinggeſellſchaft beantragt, wie berelts gemeldet, für das am 30. Jun; 1928 beendigte GJ. weider eine Gewinnausſchüttung von 10 v. H. Der Gewinn aus Wertpapieren, Dividenden, Zinſen und anderem hat ſich im Berichtsfahr auf 2903 744„% leicht erhöht. Andererſeits erforderten Handlungs⸗ unkoſten 21 769„ und Steuern 412 471 ,, während ſich die Aus⸗ ben für Anleihezinſen auf 35 820/ erhöhten. Aus dem verblei⸗ enden Reingewinn von 1 986 608/ ſollen nach Verteilung der Sta.⸗Dividende wieder 3 v. H. an die Vorzugsaktionäre aus⸗ 8 8 werden. Dem Geſchäfts bericht entnehmen wir: Die . zeinſetzende Beſſerung der allgemeinen Wirtlſchaftslage hielt an rachte den der G. naheſtehenden Unternehmen aute Beſchüfti⸗ iir Üütätswerke i freulichen Steigerung des die en für das tamen n einer Weizenmehlpreiſes— Unveränderte Getrei defrachten Rotterdam Mannheim Auslandswetzen ſetzten die ſüddeutſchen Mühlen den Preis für Weizenmehl, Spezial 0, auf 33.75%(34) herab. Dabei mag auch mitgeſprochen haben, daß die niederrheiniſchen Mühlen mit ihrem Angebot zum Teil eine volle Mark unter den Forderungen der oberrheiniſchen Mühlen lagen und nie⸗ derrheiniſches Weizenmehl guter Beſchaffenheit bereits mit 32.60—32.75/ franco Mannheim⸗Frankfurt anboten. Zuletzt⸗ genanntem Preiſe ſollen erhebliche Abſchlüſſe erfolgt ſein. Für ſüddeutſches Roggenmehl wurden unverändert 29.50—32/ gefordert, Abſchlüſſe in Roggenmehl, 60 v.., beſter pfälzi⸗ ſcher Qualität, erfolgten jedoch bereits zu 31.50 ,; Nord⸗ deutſchland verlangte für 65prozige Ausmahlung 29.25/ frei Mannheim. Gerſte hatte ſehr ruhigen Markt. Dies gilt namentlich für Braugerſte, für die in badiſcher, heſſiſcher und württem⸗ bergiſcher Herkunft 2525.50(2525.75), in pfälziſcher Her⸗ kunft unverändert 2626.50 J gefordert wurden, ohne daß ſich Kaufneigung zeigte. Chile⸗Chevalier⸗Braugerſte neuer Ernte war in Durchſchnittsqualität per Jan.⸗Feb.⸗Abl. zu 49 ſh die 448 Ibs eif Seehafen am Markte. Futtergerſte hatte gut behaupteten Markt. In Mann⸗ heim verfügbare Ware koſtete 20—22(2021.50); Donau⸗ gerſte, 60/61 Kg., ſeeſchwimmender Dampfer, 10.407 64/65 Kg. Rumängerſte, 3 v. H. Beſatz, ſchwimmend 10.60, Platagerſte, 63 Kg., Jan.⸗Fehr. 10.60, desgl. 65 Kg., 11.05 fl. eif Rotterdam Für Hafer beſtand ſowohl am Inlands⸗ wie am Welt⸗ markt ruhige Stimmung. Für inländiſchen Hafer gingen die Forderungen von 22.50—23.50 auf 2223.28% zurück. Für Platahafer, 46/47 Kg., Jan.⸗Feb.⸗Abl., wurden 10, Dez. 10.20, 52 Kg., Jan.⸗Feb.⸗März⸗Abl. 10.30 hfl. eif Rotterdam ge⸗ fordert. Aehnlich wie Hafer hatte auch Mals einen ſehr ruhigen Markt. In Konſumentenkreiſen erachtet man die Maispreiſe als zu hoch und hält im Einkauf zurück. Für in Mannheim disponiblen Platamais wurden unverändert 22.75/ die 100 Kg. mit Sack gegen Bezugsſchein gefordert. Im Eifgeſchäft verlangte man für Gelbmais diſpon. in Antwerpen 1111.03; ſeeſchwimmend 11.10, Nov. 11.20, Dez. 11.30, Jan. 11.40 hfl. eif Rotterdam⸗Antwerpen; für amerikaniſchen mixed Mais, ladewd⸗geladener Dampfer 10.80, Jan.⸗Febr. 10.55, Yellow⸗ Mais, gelad. Dampfer 11, Jan.⸗FJeb.⸗Abl. 10.80, afrikaniſcher Mais Nr. II, white flat, 11.25 hfl. eif Rotterdam. Am Futtermittelmarkk beſtanden für Nachmehl, je nach Beſchaffenheit, große Preisunterſchiede. Man konnte niederrheiniſche Herkunft bereits mit 17.50% kaufen, wogegen für Ia ſüddeutſche Qualität bis zu 22.50% gefordert wurden. Die Durchſchnittsforderungen bewegten ſich zwiſchen 19.50 bis 20 /. Futtermehl koſtete je nach Qualität 14.50—15 l. Kleie wurde in den letzten Tagen vom Großhandel etwas ſtärker gefragt. Weizenkleie wurde per Jan.⸗Lieferung bis zu 15/ gehandelt, prompte Herkunft beſſerer Qualität war kaum angeboten; für ſpätere Termine ſtellen ſich die Forde⸗ rungen für Durchſchnittsbeſchaffenheit auf 13,50—13.75% die 100 Kg.; Maisſchrot koſtete, je nach Termin, 24.25 24.75 /. Sonſtige Futtermittel lagen gegenüber der letzten Woche gleichpreiſeig, Mannheim Rapskuchen machte ſich etwas knapper und ſtellte ſich auf 20.50 20.75% deutſcher Station. 3 die 100 Kg. ab ſüd⸗ e E wie bereits erwähnt, dle Erhöhung des Ag. um 12 Mill./ vor⸗ geſchlagen werden, von denen 4,5 Mill./ ab 1. Juli 1928 dividenden⸗ berechtigte neue Aktien den Aktionären im Verhältnis 41 zu einem Kurſe von etwa 150 v. H. angeboten werden ſollen, während 7,5 Mill./ an die Slemens u. Halske Ach. gegen Gewährung von 5 Mill.„ Siemens⸗Aktien begeben werden ſollen. Dividendenausfall bei der Poege Elektrizitäts⸗AG. in Chemnitz. Die Direktion teilt mit, daß die Gerüchte, wonach für das am 80, Juni d. J. aubgelaufene Ge. eine Dividende nicht zur Ver⸗ teilung gelangt(i. V. 6 v..), zutreffen. Eine weitere Stellung⸗ nahme lehnt die Verwaltung jedoch im Augenblick ab. * Bamag⸗Meguin AG. in Berlin nach der Sanierung. Die G. legt nunmehr nach der i. V. erfolgten Sanierung den Abſchluß auf 30. Juni 1928 vor. Bezanntlich wurde das Grundkapital von 16 Mill.„ auf 5,33 Mill. zuſammengelegt und wieder auf 12 Mill. Mark erhöht. Der dadurch entſtandene Buchgewinn von 10,666 Mill. Mark wurde mit rd. 5,15 Mill.„ zu Abſchreibungen auf Anlage⸗ werte und der Reſt zu anderweftigen Abſchreibungen und Verluſt⸗ tilgungen verwendet. Das GJ. 1927⸗28 verzeichnete bei einem Ueberſchuß von 2,827 Mill.„, dem Abſchreihungen mit 0,740 Mill. und Unkoſten mit 1,838 Mill./ gegenüberſtehen, einen Gewinn von 242 817 ,. Ein Vergleich mit den Zahlen der Vermögensauf⸗ ſtellung des Jahres 1926⸗27 fſt infolge der ſchon erwähnten Sanke⸗ rung kaum möglich. Im Geſchäftsbericht wird bemerkt, daß das abgelaufene GJ. auch in technſſcher Hinſicht ein Jahr der tm ſtellung und Rationallſierung geweſen ſei, Der Um ⸗ ſa tz zeige ein eheträchtliche Steigerung. In den erſten Monaten des laufenden Gg. ſei ſedoch eln nicht unerhebliches Abflauen des Auftragseinganges feſtzuſtellen. * Schubert u. Salzer Maſchinenfabrik AG. in Chemnitz.— Be⸗ zugsangebot von Vorratsaktien 201 zu 173 v. H. Der AR. beſchloß, aus den noch zur Verfügung der Geſellſchaft ſtehenden 1750 000 11 aus der Kapitalerhöhung vom Frühjahr d. J. nicht ganz die Hälfte als Kaufpreis für ein Grundſtück zu verwenden. Weitere 875 000 Mark Aktlen ſollen den Aktionären im Verhältnis von 20:1 zu 175 v. H. angeboten werden. Dieſe Aktien nehmen an der Divi⸗ —̃— ͤ———— ͤ.f.— ⅛ſ᷑——ü— ͤ.——.— ͥ——— 2 Neues Ansteigen der Sehuhelnfuhr * 144 8 2 2 „ 8 2 EE 400 nen . F F „%% in dende vom 1. Januar 1928 an teil und ſind an den Börſen bereits lieferbar. Der alsdann noch verbleibende Reſt an Aktien ſoll, da er für ein Bezugsangebot an die Aktionäre zu gering iſt, beſtmöglich zugunſten der Geſellſchaft verkauft werden. Der Umſatz hat ſich im laufenden Geſchäftsjahr durchaus befriedigend entwickelt, ſo daß, vorausgeſetzt daß unvorherzuſehende Ereigniſſe nicht eintreten, auf das erhöhte Aktienkapital mit der gleichen Dividende wie für 927 gerechnet werden kann. Rheinſcheffahrt und Eiſenkonflikt Unerfreuliche Lage der Rheinſchiffahrt im November— Ein⸗ wirkungen der Betriebsſtillegung der Schwerinduſtrie— Un⸗ günſtiger Waſſerſtand Die Lage der Rheinſchiffahrt war im vergangenen Monat rechtun erfreulich. Die Abſchwächung der Frachten, die ſich auf die Beſſerung des Waſſerſtandes hin bereits Ende Oktober durchgeſetzt hatte, konnte in der Berichtszeit nicht mehr wettgemacht werden, da die Betriebsſtillegung der Schwerinduſtrie, wie zu er⸗ warten war, auf den Geſchäftsgang der Rheinſchiffahrt nicht ohne Einfluß blieb. Die Eiſenverlabungen, die immerhin einen erheblichen Teil des Kahnraums in Anſpruch genommen haben, hörten völlig auf; die Erzzufuhren von Rotterdam ge⸗ rieten ebenfalls ſchon zu Monatsanfang ins Stocken. Die daſelbſt noch ankommenden Erztransporte wurden hauptſüchlich auf Lager ge⸗ nommen und nur zu geringem Teile in Schiffe gelöſcht, letztere zudem noch mit Liegegeldvergütung gechartert und meiſt in Holland feſt⸗ gehalten. Durch den Ausfall der Erzzufuhren von Rotterdam litt, nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ dels kammer Duisburg ⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhr⸗ ort, vornehmlich das Berggeſchäft von Rotterdam nach den Rheim⸗ Ruhr⸗Häfen; die Kähne mußten zumeiſt leer wieder heraufſchleppen. Ebenſo fehlte es an Rückladung von Straßburg, da ſich hier der Ausfall von Minettetransporten aus Lothringen bemerkbar machte. Dem Straßburger Hafen entgingen dadurch bedeutende Um⸗ ſchlagsmengen. In der Kohlen ⸗Berg⸗ und Talfahrt ab Ruhrhäfen waxen bis⸗ her Ausfälle infolge der Ruhe in der Eiſeninduſtrie nicht zu verzeich⸗ nen geweſen. Es machte ſich eher eine kleine Verſandver⸗ ſtär kung an Kohle bemerkbar, die jedoch im ganzen genommen den erwähnten Beſchäftigungsausfall nicht ausgleichen konnte. Stärker als im Vormonat waren namentlich die Verladungen nach Rotterdam. Kahn raum für die zu verladenden Mengen war trotz des in der Mitte der Berichtszeit wenig günſtigen Waſſer⸗ ſtandes, der allerdings nur zum Teile eine uneingeſchränkte Ab⸗ ladung verbot, genügend vorhanden. Die Fahrt nach Baſel wurde auch in dieſem Monat nur durch den Hüninger Kanal aufrechterhalten. Der Kanal iſt im Ver⸗ laufe dieſes Monats durch Einführung elektriſcher Traktion wieder etwas leiſtungsfähiger geworden. Der Waſſerſtand ließ in der Berichtszeit zu wünſchen übrig und war beſonders in der Mitte des Monats niedrig. Die Schiffe konnten durchſchnittlich- nur auf 2,25 m abladen. Die in den letzten Tagen des Monats einſetzende Hochwaſſerwelle brachte neue Hemmun⸗ gen, da ein Teil der Schleppzüge auf ber Strecke infolge des über⸗ mäßigen Stromes vor Anker gehen mußte. Die Ende Oktober ein⸗ ſetzende Beſſerung des Waſſerſtandes erreichte ihren Höhepunkt am 2. November mit 100 m Cauber Pegel, von da ab war ein allmählicher Rückgang bis auf 1,67 m am 17. d. Mts, zu verzeichnen, von wo ab der Spiegel ſich wieder zuletzt ſprunghaft auf 3,92 m am 30. d. M. hob. Die Stimmung auf dem Rhein Ruhr Frachtenmarkt war während des Monats nahezu unverändert ſchwach. Die Frachtſätze hielten ſich im allgemeinen auf der Höhe der Schlußnotie⸗ rung des Vormonats. Wenn trotz der im November die Marktlage ungünſtig beeinfluſſenden Momente die Frachten nicht weiter nach⸗ gaben, ſo lag das im weſentlichen daran, daß durch den teilweiſe un⸗ günſtigen Waſſerſtand des Rheines im Verein mit häufig auftretendem Nebel und den in Anbetracht der Jahreszeit kurzen Fahrzeiten der Kahnumlauf ſehr verzögert wurde. Die geringe Beſchäftigung auf der niederrheiniſchen Strecke veranlaßte außerdem die holländtſche Schiff⸗ fahrt, viele Boote aus dem Verkehr zu ziehen und ſich ahwartend zu verhalten. Dieſem Vorgang namentlich verdankt wohl auch der Berg⸗ ſchlepplohn eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit, die angeſichts des gerin⸗ gen Verkehrs andernfalls ſicher ins Wanken gekommen wäre. Der Schlepplohn blieb ebenfalls ſtabil. Die bereits in den Vormonaten zu hörenden peſſimiſtiſchen Vorausſagen, daß im Hin⸗ blick auf das dauernd große Angebot von Schleppkraft ſich eine Er⸗ höhung der Schlepplöhne jemals ſchwerlich durchſetzen werde, ſcheint ſich zu bewahrheiten. Compania Salitrera de Tocopilla. Valpa rt. verteilt eine Reſtdividende von fh. 10 brutto. die Jahresdividende auf ſh. 20 wie i. V. Mürttembergiſch⸗Hohenzolleruſche Brauereigeſellſchaft Stuttgart. Der GB. am 14 Jan. wird aus 560 602(510 988)„ Reingewinn wieder 10 v. H. Dipldende vorgeſchlagen. 185 Hermann Tietz au der Spitze der deulſchen Warenhaus⸗Konzerne. Die Umſatzzahlen der Hermann Tietz Ac. in Berlin werden erſt⸗ malig in einem im Verlag Max Schröder, Berlin, erſcheinenden Werk„Warenhäuser“ veröffentlicht. Danach ſteht die Firma Tietz mit einem Jahresumſſatz von 900 Mill. zurzeit an ber Spitze der deutſchen Warenhaus⸗Konzerne. Auflöſung und Verkauf der Balneg Ach. in Nitruberg. Die HV. des mit einem Ac. von 505 250„ arbeitenden Unterne ens, in der 7906 Sta. vertreten waren, genehmigte nach einer ußerſt lebhaften Ausſprache die mit einem Verluſt von 97 802(i. V. 82 004) Mark abſchließende Vermögensaufſtellung mit Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung für das a mgl. Auguſt abgelaufene G. 1927.28 und be⸗ ſchloß die Auflöſung des Unternehmens. Dem Vorſtand und AR. wurde Entlaſtung erteilt, Ferner wurde der bereits bekannte Ver⸗ trag über den Verkauf ſämtlicher Vorräte und Einrich⸗ tun g en mit Firmenrecht an die Herren Dir. Otto Jochen und Dir. Iröſer um den Betrag von 125 000„ gegen 140 Stimmen genehmigt. Nach dieſem Vertrag mußte eine Aenderung des Firmennamens der G. in„AG. für Reiſeandenken Nürnberg“ beſchloſſen werden. Zu Liquidatoren wurden die Herren Dir. Roſenberg und Dir. Jochen ernannt. erfahren Die Geſellſchaft Damit kommt Neue Kunſtſei Verſuche auch in Deutſchland 5 Zu der aus England kommeden Nachricht von der Entdeckung Huta neuen Unkosten ſparenden Verfahrens zur Herſtellung von Kunſtſeide, worüber wir bereits berichteten, hört die K. Z. weiter von unterrichteter Seite, daß berels felt längerer Zeit und Ivar auch in Deutſchlan d Beſtrebungen im Gange ſind, das Herſtellungsverfahren durch Zuſammenlegung mehrerer Arbeitsvor⸗ gange zu vereinfachen. Es bürfte ſich in England um das gleiche Problem handeln, deſſen Obzſung naturgemäß auf vielfachen Wegen möglich iſt. Wie der Gewährsmann der K. Z. weiter mit⸗ teilt, ſind in verſchiedenen dentſchen Fabriken Noskuchsbetriebe mit neuen Verfahren m Gange, die die praktiſche Durchführungsmög⸗ lichkeit des neuen Verfahrens ausprobieren ſollen. Sellöſtverſtänd⸗ lich können derartige Verſuche nicht ſo ſchnell abgeſchloffen merden. Die Anfangserfolge ſind jedenfalls befriedtgend, und es kann, menn es gelingt, das Verfahren in die Großſabrikation umzufetzen, in abſehbarer Zeit mit einer weſentlichen Verbilligung der Herſtellung von Viscoſe⸗Kunſtſelde gerechnet werden. Nach der K. 3. befaſſen ſich u. a. folgende Firmen mit diefen neuen Verſuchen: F. 8. Farbeninduſtrie Ac. Henninghaus u. Co. Elberfeld, Svinnſtoff⸗ Fabrik Zehlendorf, Verelniate Glanzſtoff⸗Fabriken Ag., Elberfeld, Borvtsk Kunſtfeiden AG., Herzberg(Harz). Seviſenmarkt a Im heutigen Früßver fete uptierten Pfunde gegen Nen. Dort 495,18 405,20 Schwe 28,18 25,18 Stoccholm. 18,18 18.1 Bars 12205 124,10 Sofland 2707 1207 Mabri 2 5 80,06 Brüſſel. 34,90 84,89 Osſo 15,10 15,19 N 1 f Maſland. 9e.89 92,58 Kopenhagen 18.19 18,19 3 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,1680 n funde mit 20,8875 gehandelt * 9 N E. Nonat ch auf geſetzt ha die u er⸗ hne erhin aben, m ge⸗ ſelbſt r ge⸗ udem feſt⸗ dem an ⸗ ihr⸗ heim⸗ ppen. a ſich rkbar Um⸗ bis⸗ zeich⸗ ber ⸗ den unte. nach trotz ſe-. Ab⸗ nur Ver⸗ ieder übrig chiffe zten mun⸗ tber⸗ ein⸗ am licher 0 ab hob. N Die otie⸗ tlage nach⸗ un⸗ dem der der chiff⸗ td zu zerg⸗ erin⸗ ben Hin⸗ Er⸗ eint chaft mimt gart. vium 18,18 auch den Umfang der Gläubigeranſprüche berückſichtigen. Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe] 13. Seite. Nr. 560 Anveränderte Kreöitſicherheit? Eine anſechtbare Betrachtung des Fuſtituts für Konjunktur⸗ forſchung In dem neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunktur- forſchung findet ſich eine Betrachtung über die Kreditſicherheit, zu der einiges zu ſagen iſt. Das Inſtitut iſt der Anſicht, daß die Kreditſicher⸗ heit ſich zwar in den letzten Wochen etwas vermindert habe, fedoch ſei die Zunahme der Konkurfe, Wechſelproteſte und Vergleichsverfahren, die ſeit September anhält, nach den Erfahrungen aus früheren Jah⸗ ren als faiſonmäßige Bewegung zu betrachten. Die Zu⸗ nahme der Zahlungseinſtellungen darf daher kaum, ſo heißt es wört⸗ lich, als Symptom verſchärfter Konjſunkturſpannung betrachtet werden, ſolange ſie ſich im bisherigen Umfang hält. Das„B..“ bemerkt dazu mit guter Berechtigung, daß diefe Betrachtung des Inſtituts doch zu äußerlich iſt. Es geht nicht an, die Inſolvenzfälle nur zu zählen, und von jeder Wägung abzuſtehen. Die heutige Konkursſtatiſtik erfaßt nämlich nur die Zahl der eröffneten Konkurſe reſp. der Vergleichsver⸗ fahren, ſagt aber nichts über die Höhe der Verpflichtungen bei den Inſolvenzen. Für diefe Statiſtik iſt alſo der Konkurs des Grünkramhändlers Müller in Freienwalde von gleicher Bedeutung wie der Zufammenbruch der Chemiſchen Fabrik Johannisthal, um nur ein Beiſpiel herguszugreiſen, Daß der konjunkturelle Erkenntniswert einer ſolchen Statiſtik nur Heſchränkt iſt, liegt auf der Hand. Er iſt es gerade in dem gegenwär⸗ tigen Zeitpunkt, wo wir eine auffallende Häufung von In ſol⸗ venzen bedeutender, zum Teil alter und renom⸗ mierter Firmen vor uns ſehen. Der Schluß des Inſtituts, daß die ſummenmäßige Zunahme der Zahlungseinſtellungen nicht als Symptome verſchärfter Konjunkturſpannung betrachtet werden dürfe, erſcheint daher fachlich nicht gerechtfertigt, ſolange das Inſtitut nicht nachweiſen kann, daß die aus den Zahlungseinſtellungen reſultieren⸗ den Paſſiven gegenüber den früheren Zeitabſchnitten keine weſent⸗ lichen Veränderungen erfahren haben. Außerdem darf nicht vergeſſen werden, daß die jetzige amtliche Inſolvenzſtatiſtik nicht alle Fälle materieller Inſolvenz erfaßt, z. B. nicht die wegen Mangels Maſſe abgelehnten Konkurſe ſowie die außergertcht⸗ ichen Vergleiche. Daß die Errechnung von Saiſonſchwankun⸗ gen auf der Baſis rein zahlenmäßiger Konkursanträge nicht geeignet iſt, als Unterlage für die Bewertung der Kreditſicherheit zu dienen, be⸗ darf keiner näheren Erörterung. Die Fnſolvenzſtatiſtik müßte darum ausgebaut werden; ſie ſoll möglichſt alle Inſolvenzfälle, vor allem aber Nur dann läßt ſich die Infolvenzſtatiſttk einwandfrei als Nonfunkturſympiom werten. Verlängerung der Geltungsdauer des Steuermilderungs⸗ geſetzes. Die Geltungsdauer der Vorſchriften der 88 8 bis 12 des Steuermilderungsgeſetzes betreffend die ſteuerliche VBetzünſtigung der Fuſionen und Sanlerungen iſt nunmehr in dritter Leſung des Reichs⸗ tags bis zum 30. September 1929 ausgedehnt worden. Die oͤrttte Leſung dieſes Geſetzentwurſes war ſeinerzeit im Juli nicht zuſtande gekommen, es war aber durch den Reichsfinanz⸗ miniſter und auch durch die Länder bekanntgegeben worden, daß auch über die bisherige Geltungsdguer(30. September 1928) dieſer Vor⸗ ſchrift hinaus von den Steuerſtellen ſo verfahren werden würde, als oß der Entwurf zur Verlängerung der Geltungsdauer bis zum 30. September 1929 hereits genehmigt fei. Es handelt ſich um die Erhebung der ermäßigten Kapitalverkehsſtener in Höhe von iv H.(ſtatt 4 v..), der Grunderwerbsſteuer in Höhe von 1,5 v. H.(ſtatt 3 v..) und den damit verbundenen Wegfall der Gemeindezuſchläge und der Wertzu⸗ wachs ſteuer bei Sanlerungen und wirtſchaftlich gebotenen Betriebszuſammenſchlüſſen. Die ſpaniſche Zolltarifreſorm verſchoben. Aus Madrid wird gemeldet: Her 2 0 Ministerrat faßte heute den Beſchluß, die dieviſion des Zolltariſs um ein Jahr hinauszuſchleben. Bekanntlich hatle man im Auslande, beſonders 175 in Deutſchland, gegen die beabſichtigte Erhöhung der Zollſätze, die bei der Reform droht, Ver⸗ wahrung eingelegt. Man hatte insbeſondeve darauf hingewieſen, daß eine Beſchickung der Weltausſtellung in Barcelona und der Ausſtellung in Sevilla nahezu unmöglich bort würde, wenn die Ausſteller keine Klarheit darüber hätten, welche Zollſätze für die gelegentlich der Ausſtellung abgeſchloſſenen Geſchäfte ſpäter gelten würden. Die ſpaniſche Regierung hat ſich dieſen Argumemen nicht verſchlleßen können und hat in die Hingusſchiebung der Zoll⸗ darifreform eingewilligt. * Verſchlechterung der däniſchen Handelsbilang. Im Monat Oktober betrug die däniſche Wareneinfuhr 151 Mill. Kronen ge⸗ gen 147 Mill. Kronen im September,. Die Ausfuhr däniſcher Waren war unverändert 188 Mill. Kronen und der Rückexport iſt von 9 auf 10 Mill. geſtiegen. Im ganzen genommen iſt alſo ein erheblich grö⸗ geiche Importüberſchuß gegen den vorhergehenden Monat zu ver⸗ zeichnen. * Deutſchlands Stellung im finnlöndiſchen Handel. In den ver⸗ gangenen zehn Monaten des Jahres 1928 betrug die Geſam! ⸗ einfuhr Finnlands 6691, Mill. FMk. Mehr als ein Drittel davon, nämlach 2 451,24 Millionen, enfällt auf Deutſchland. Anteil⸗ mäßig iſt die deutſche Einfuhr 1 am ſtärkſten angewachſen, von 1682,1 im Vorfabre auf 2 451,2 im Jahre 1928. Zur Gründung des internationalen Zinkkartells. Die vor we⸗ nigen Tagen erſolgke Einigung in den Verhandlungen ber inter⸗ naionalen Zinkerzeugung hat in amerikaniſchen Erzeugerkreiſen voßes Intereſſe kaufe un e Wie WTB.⸗Handelsdienſt erfährt, Ans bereits amerikaniſche und canadiſche Bevollmächtigte unterwegs, um unverzüglich die Verhandlungen zur Feſtſetzung des Vertrages aufzunehmen. ie amerikaniſchen Verfreter ſind mit weitgehenden Bollmachten und Konzefflonsvorſchlägen ausgeſtattet, ſo baß die end⸗ gülkige Arman des interngtiunglen Zinkkartells als geſkchert anzuſehen ſein dürfte. Das europäiſche Zinkkartell wurde bis 1920 Berlängert. Verlängerung des Abteufverbots für Kaliſchachte. Der Reichs⸗ wirkſchaftsminiſter hat dem polkswirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichs⸗ bags eine Verordnung über die Verlängerung des Abteufverbots für Kaliſchachte bis zum 31. Dez. 1981 überfandt. Der Umfang der zurzeit aus⸗ und vorgerichteten Jagerſtätten reicht nach Anſicht des Reichswirtſchafsminiſters vollkommen aus, um in abſehbarer Zeit 85 den geſteigerten Bedarf Deutſchlands und des Auslands zu ecken. Nochmals die baoͤiſche Städteanleihe Auf die Erwiderung unſeres. St.⸗Mitarbeiters zu der Erklä⸗ rung der Heidelberger Stadtverwaltung erhalten wir vom Oberbürger⸗ meiſteramt noch eine Zuſchrift mit der Bitte um Veröffentlichugn. Wir geben dieſen Ausführungen nochmals Raum, werden aber, da nun⸗ mehr beide Teile genügend zu Worte gekommen ſind, die Diskuſſion ſchließen, die nach den Zuſchriften zu urteilen, die wir aus unſerem Leſerkreife erhielten, mit Intereſſe verfolgt wurde. Der Oberbürger⸗ meiſter der Kreisſtadt Heidelberg ſchreibt: „1. In dem f. Zt. wegen der Amerikganleihe der Stadt Heidelberg mit einem amerikaniſchen Bankhaus abgeſchloſſenen Anleihever⸗ trag iſt eine für die Laufzeit der Anleihe bindende Verpflichtung hinſichtlich der Aufrechterhaltung der Steuern, wie ſolche 1924 beſtan⸗ den, nicht enthalten. Dieſe Angabe wird in vollem Umfange aufrecht erhalten. Neben dem Anleihevertrag beſteht nun ein beſonderer Ver ⸗ trag mit einer amerikaniſchen Treuhandbank, die für die Anleihe als Treuhänder beſtellt iſt. Dieſer Vertrag, auf den ſich offenbar die Be⸗ hauptungen des Verfaſſers beziehen, enthält, da es in Amerika ein kobifiziertes Recht nicht gibt, ausführliche Beſtimmungen über das Verhältnis des Treuhänders zu den Gläubigern wie auch zur Stabt als Schuldnerin. Darunter befinden ſich auch Beſtimmungen, die, wie beim Abſchluß des Vertrags ausdrücklich feſtgeſtellt wurde, deklarato⸗ riſchen Charakter beſitzen. Eine ſolche Erklärung bezleht ſich auch auf die Aufbringung der für den Anleihedienſt erforderlichen Mittel, in⸗ dem darin die Einnahmequellen genannt find, aus denen die für den Schuldendienſt erforderlichen Beträge entnommen werden ſollen. Dieſe Erklärung enthält nur etwas Selbſtyverſtändliches; denn daß die Stadt während der Dauer des Beſtehens der Anleiheverpflichtung für die Deckung der ſich daraus ergebenden Verbindlichkeiten mit gllen ihren Einkünften 4 45 4 auch in allen inländiſchen Aalen ken Ob die Mittel für die Verzinſung und Tilgung aus Steuern oder anderen Einnahmequellen fließen, kann den Inhabern der Bonds in der Praxis übrigens ganz gleich ſein. Die Hauptſache iſt, daß ſte regelmäßig ihre Renten aus den Bonds erhalten. 2. Daß die Zins⸗ und Tilgungsraten monatlich auf ein Sonderkonto bei der Badiſchen Girozentrale einbezahlt werden, und daß dieſe dann die Annuitäten 6 Wochen vor dem Fälligkeitstermin auf das Konto der Treuhandbank überſtellt, wird und wurde nicht be⸗ ſtritten. Da das Guthaben auf Sonderkonto bis zur Fälligkeit der Annuität verzinſt wird, entſtehen daraus für die Stadt keine Zins⸗ verluſte in einer Höhe, wie dies im erſten Artikel behguptet wurde, 3. Die Uunkoſten für die Einlöſung der Ainsſcheine ſowie für den Ankauf und die Vernichtung der zu Tilgungszwecken erworbenen Bonds ſind, wie rechnungsmäßig belegt werden kann, nicht höher als bei inländiſchen Anleihen. Ebenſo verhält es ſich mit den Selen für die Börſeneinführung, die übrigens auch bei inländiſchen Anleihen von den Schuldnern getragen werden müſſen. Daß die Heidelberger Anleihe mit 7,5 v. H. zu verzinſen und mit 105 v. H. zurückzuzahlen iſt, iſt nichts Neues. Dafür war aber. Zt. auch der 1 us zahlungskurs höher als bei den übrigen An⸗ leihen. Und auf letzteren Punkt glgubte man im Zeitpunkt des An⸗ leiheabſchluſſes angeſichts der Lage des inländiſchen Marktes beſon⸗ deres Gewicht legen zu ſollen. Uebrigens iſt bei der ſ. Zt. angegebenen Effektivverzinſung von 8,09 v. H. das bei der Rückzahlung zu leiſtende Aufgeld berückſichtigt. Schließlich iſt noch zu bemerken, daß die bis jetzt erfolgte Tilgung der Anleihe, die im Wege des freihändigen Rückkaufs umlaufendes Bonds bewirkt werden konnte, unter dem Rückzahlungskurs von 105 p. H. vollzogen wurde.“ Der Rückgang des Ade Esborts in den erſten drei Augria en 1928 In den Monaten Januar bis September hat ſich die freie Aus⸗ fuhr des Rhein.⸗Weſtfällſchen Kohlenſindiktats Un Kohle umgerechnet) im Vergleich zu den entſprechenden Monsten des Vorlahres fſol⸗ gender maßen entwickelt: 1928 1927 Januar 2284 2685 Februar 2188 2644 März 2092 289 April 2408 2888 Mai 2052 2870 Juni 2400 2286 Juli 2683 2105 Auguſt 2885 2289 September 2842 2278 Insgeſamt 21 428 22 079 Gleichzeitig beliefen ſich eee ee gölkeſepngen wie folgt: 192 1927 Kahle Koks Koh e Koks Januar 5¹⁵ 2 936 1 Februar 522 8 846 4 März 10 2 405 1 April 96 9 389 1 Mai 96 2 847 8 Juni 92 2 879 1 Jult 154 7 423 1 Auguſt 12 4 875 1 September 124 8 8⁴¹ 2 Insgefamf: 1888 27 9358 17 Bei Außerachtlaſſung der Koks⸗Ablieſerungen auf Nepgrations⸗ konto, die, wie die vorſtehende Tabelle zeigt, im lauſenden Jahre um rund 10 höher waren als im vorigen Jahr: ergübt ſich für die gdies⸗ jährige Berichtsperiode ein Rückgang des Syndikals⸗Exports um rd. 2,2 Millionen Tonnen, worin ſich die Auswirkungen der Mitte d. J. ſyndikatsſeitig beſchloſſenen Droſſelung des Exports wiederſpiegeln. ——— Oppoſition bei Schwartzkopf⸗Maſchinen Der geſtrige u. V. der Berliner Maſchinen bau A. G. vorm. L. Schwartzkopff lag der Abſchluß für 1927/8 vor, der bekanntlich einen Dividendenausfall gebracht hat. Im Bericht war der Vortrag des Reingewinns von 1015 033/ vorgeſchlagen. Zur Ueber⸗ raſchung der Verſammlung ſtellte die Verwaltung erſt in der.⸗V. abgeänderte Anträge, wonach 1 Mill. 4 des ausgewieſenen Rein⸗ gewinns durch Umbuchung als Sonderräücklage bereitgeſtellt werden ſollten. Die Verwaltung erklärte zu Beginn der.⸗V. u.., es ſei von einigen Aktionären eine Anfechtung der der.⸗V. vorgeſchlagenen Bilanz angekündigt worden, die ſich darauf ſtützen wolle, daß nach der Satzung der Geſellſchaft ein bilanzmäßig ausgewieſener Reingewinn zur Dividendennerteilung verwandt wer⸗ den müſſe. Um jeden Zweifel in dieſer Beziehung zu beſeitigen und die aus zwingenden wirtſchaftlichen Erwägungen gebotene Rückſtellung des erzielten Ueberſchuſſes ſicher⸗ zuſtellen, habe ſich die Verwaltung zu einer Abänderung der urſprüng⸗ lich vorgelegten Bilanz entſchloſſen. Es werde demgemäß beantragt, zu Vaſten der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung eine Sonderrück⸗ lage von 1 Mill.& zu bilden, wodurch der bisher vorgeſchlagene Vortrag für das neue Geſchäftsjahr in Höße von 1015 033 ſich auf 15 088„ vermindere. Die Oppoſition wandte ſich gegen dleſes Vorgehen der Ver⸗ waltung unter Darlegung wirtſchaftlicher und bilanz rechtlicher Ge⸗ ſichtspunkte. Im Fall Schwartzkopff beſtünden zudem Satzungsvor⸗ ſchriften, denen zufolge die Aktionäre Anſpruch auf eine Divibenden⸗ ausſchüttung hätten. Die Geſellſchaft habe im übrigen derart hohe Abſchreibungen vorgenommen, und ſo ſtarke Rücklagen gebildet, daß auch wirtſchaftlich geſehen ein Dividendenausfall nicht zu Eine Reihe auderer Aktionäpe beanſtandete vertreten ſei. verſchiedene Bilanzpoſten und auch die Geſchäftsführung der Verwal⸗ tung. Ferner wurde bezweifelt, ob die.⸗V. überhaupt über die neuen Vorſchläge der Verwaltung abſtimmen könne. Die Verwaltung ging nur kurz auf die Verteidigung ihres Stand⸗ punkts ein und wies auf die Krife in der Lokomotivinduſtrie und den bevorſtehenden Kampf hin. Der Konflikt im Weſten mache ſich für die Maſchinenbauaufträge ſehr ungünſtig bemerkbar. Erläuternd wurde noch angegeben, daß die Bankguthaben am 30. Junt etwa 3 Mill. bertragen und ſich inzwiſchen verringert hätten. Bei ber Ahſtimmung wurden 292 960 Stimmen für die Verwaltungsanträge und 25154 Stimmen bagegen abgegeben. Die Vertreter dieſer Oppoſitionsſtim⸗ men legten ſämtlich Widerſpruch ein, desgleichen gegen die Ente laſtung der Verwaltung. Direktor Eich, der bisher dem Vopſtant angehörte, wurde bei Stimmenthaltung der Oppoſitign in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt. Kommerzienrat Niedt iſt aus Geſundheitsrüch ſichten gusgeſchieden. Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft Köln. Wie wir erfahren, it die anfänglich auf den 30. November einberufene GB. der Mhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft nochmals auf einen noch micht nähe beſtimmten Nenn verſchoben worden. Es wird vorher noch eint AR.⸗Sitzung ſtattſinden. Trausradio Ach.— Die nene Ausdehnung des Betriebsnetze Wie wir erfahren, beabſichtigt die Transradio AG., demnächſt de R mi Argentinjen aufzunnehmen, Zu dieſem Zweck werden Kurzwellenſender in Nauen und Buenos Aires errichtet. Außerdem ſteht die Einrichtung einer funkontele⸗ graphiſchen Verbindung zwiſchen Buenos Alres und Chi! 5 bevor, wodurch der direkte Nachrichtenverkehr zwiſchen Deutſchlan und Chile auf dem Funkwege ermöglicht wird. Möglich iſt, 90 üher kurz oder lang auch die Zwiſchenſtatign Buenos Akres füt Ehlleuerkehr in Fortfall kommen kann. Um die Jahreswende wirz auch die Gegen verbindung Japan⸗De 1 tſchland in Betrieb genommen werden können. Bisher be ſteht bekguntſich nur die Funknerbindung Deutſchland⸗Japan. Hinſichklich des Berkeßrs mik den Dominſons Auſtralien, Südafrika und Indien ſind die Verhandlungen noch im Gange. Berliner Wala norft emittefrurs fein- Wige 88 u 2509 für 100 Kg, 2930 Anlim an Reg. 85,50 85.80 Hüpfer 8 19 2 53 Elektrolyten. 151,5 151,5[Feinſilber ka. 79,50 79,50 „Blei„48, mum, 98/0 1900 190,0[Gold Frein gr. 2,81 2,81 „Anke do Walz⸗Draht 184,0 194,0[Platin do. 50. 10,28 10.28 Zink prompt 25, 10 25,20 Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro allumfn. Inl. 95,— 85, 1. t. Silber Unze ſtand. 167/00) fein. Platin Unze 6 do. Ausl. 100,0 100,0 29.80. J do. Elektw. 75,25 75 25 Queckſilber 22,78 22,78 Kupfer Kaſſa 68,50 68,70 Zinn Kaſſa 289,5 240 0 Antimon Reg 680, 680. dus Monate 68.5 68,25 do. 8 Mongte 287.7 239.5[Platin 16. 16, Sellementſpr. 68,50 65,85 do. Seitlemen 239,2 240,0 Molſramerz 18,50 18 0 Kupfer elektro 75,25 75.28 55. Banka 299,8 240.2[Nickel Inland 175,0 175. do, beſt ſelee 73„75 73,75 do. Straits 239.5 240,2 do. Ausland 9 5 175, do, ſtrüng sh 98.— 68.— Hlei prompt 21 75 21.75 Silber. * Preiserhöhung für Zinkblech. Die ſüddeutſche Zinkblechhändler⸗ Vereinigung in Frank furf.! hat der am., November vorge⸗ nommenen Preiserhöhung um rund ein Prozent elne weitere eiwg in gleichem Ausmaße ab 28. November folgen laſſen, * Eine Kallſtadter Weinverſteigerung. Am 29. Novemher bot der Winzerverein Kallſtadt 17 Stück, 10 Halbſtück und ein Viertelſtück 1027er ſowie 11 Stück 1928er Faßweine aus. Der zahreich vertretene Handel intereſſierte ſich vornehmlich für die wohlgepflegten lodeer Welne, die er fämtliche zu e gegenüber dem Bortage weit günstigeren Preiſen abnahm. Für die neuen Weine(1928er), die zum erſten Mal öffentlich ar gene wurden, erfolgte nur zö⸗ gernd ein einziges Gebot, dem der ſchlag nicht erteill wurde, ſodgß ſich die Erzeuger veranlaßt ſahen, das ganze Zuanfum zurückzu⸗ zieben. 1009 Siter 6. 1840, 3446 1900, 1810, 110 70, 1410, 1870, 4480, 1580, 1440, 1490, 1380, 55 150, 1850, 1560, ig, 1710, 1680. 1870, 1810, 2000 2040, 200, 80, 2250, 2800. 1988er: 1200 (zurück!). Die weileren 10 Nummern 79 nicht mehr ausgeboten. Frachtenmarkt Dulsburg⸗Ruhrort 30. November Das Geſchäft an der heutigen Börſe war gegen geſtern im großen und ganzen unverändert. Frachten und Schlepplöhne behaupteten ihren ſeitherigen Stand. STe verlangt nieht nur der Sportsmann von seinem Rennwagen, aueh der Geschäftsmanm ist mitunter genwungen, gro Forderungen an seinen Gebrauchswagen zu stellen. Jedes Kraftfahrzeug muff federzeit allen Anforderungen gewachsen sein, Erste Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit Ihres Rraftsahrzeuges ist sachgemäaſte Schmie- rung. Darum verwenden Sie nur ein erstklassiges Fabrikat, dessen Zuverlässigkeit praktisch erprobt ist. Leistungen wie die Ozeanũberduerung von Hauptmann Köhl und der Dauer. Hugweltrekoerd von Ristiez und Zimmermann beweisen die Tuverlissigkeit der ge An- Lr hen naef g. f FEUHRER für die Schmie⸗ rung von Kraftfahrzeugen 14. Sette. Nr. 560 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8 den 1. e 1928 — Vertreter 8 Zum Verkauf meiner weltbekannten Bestrahlungs- Apparate Phönix dir. an Private auch gegen Raten⸗ zahlungen, ſuche ich zuverläſſige, arbeitſame hoher Proviſion.. Fabrik elektrischer Apparate Paul Kätsch- Sömmerda, hir, Lelephon 108. 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Todes⸗ tag Eiſenbarts allenthalben Würdigungen ſeiner Perſönlichkeit 5 aber ſein Lebensbild blieb noch in dichte Schleier ge 8 leibhaftig erſtanden und nimmt in ganz Dentſchland ſeine weitbeſchriene Praxis wieder auf. Der Dichter des„Tollen Nunmehr iſt der größte Zauberer der Volksmedizin Bomberg“ hat ihn zu vollſaftiger Exiſtenz erweckt. Hier eine Probe des Buchs, das in der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart. erſcheint Wie der weltberühmte Doktor Eiſenbart mitten in ſeinen Spektakel⸗ und Wunderkuren auf öffentlichem Markt von noch größerer Konkurrenz plötzlich überwunden wurde Alle Patente, Dankſchreiben und Beglaubigungen ſtanden zu öffentlicher Sicht ausgeſtellt. Auf rieſigem Globus war mit dicken roten Zickzacklinien eingezeichnet, in welchen Haupt⸗ ſtädten der Erde Eiſenbart ſchon erfolgreich praktiztert. Bauern in baſtgewickelten Lappen und Schlapphüten, den Krückſtock unters Kinn geſtützt, ſchauten ſchon ſtundenlang zu And manche erwogen immer noch, ob ſie den Gulden wagen ſollten; Hände in geſpreizten Pumphoſen oder unter den Sederſchürzen verſchränkt, gafften rotgewamſete Krämer in breiteren Schuhen, teils— wenn ſie reicher waren, die gefüt⸗ terten Aermel geſchlitzt— mit Nefteln behängt und Schleifen unterhalb der Knie. In Stulpſtiefeln, Glockenmänteln und Lederhüten lachten Soldaten bei einer Gruppe von Damen in geſteiften Leibchen, Faltenröcken und Kopfſchleiern. Geſtikulte⸗ rende Juden trugen Spitzhüte oder turbanähnliche Stirn⸗ Bunde. So wogte vor den geſchnitzten, ſpruchverzierten, hoch⸗ gegiebelten Markthäuſern ein phantaſtiſch buntes Bild. An⸗ geſteckt vom Menſchenaufruhr ſprangen kläffende Hunde über⸗ all empor, zumal allerhand ausgeſtopft Getier in der Luft vor der Tribüne baumelnd ſie unheimlich lockte und reizte. Alle Hälſe reckten juſt höher. Ein Schmied trat in der Operationspauſe hervor und ſetzte ſich baumelnden Beins, die Nächſtſtehenden ſtarrten ihn von unten an mit weit aufgeriſſenen Augen und wußten nicht, ob ſie lachen ſollten, denn ſechs Stecknadel ſtaken noch oben auf ſeiner Naſe! Ein hagerer Müller ließ ſich völlig an⸗ gezogen auf einem Bottich plazieren und rauchte gemächlich dazu. Er nahm ein öffentliches„Wunderbad“ gegen Hexen⸗ ſchuß. Ein Ohrpolyp, gerade friſch und lebendig heraus⸗ gekommen, ſchön geſpült, wurde auf der flachen Hand herum⸗ gezeigt und lag wie ein gräßlich Häufchen Elend da les konnte auch eine präparierte Weinbergſchnecke ſein). Das Ge⸗ ränge wuchs immer größer. Frauen trugen kranke Kinder in Butterfäſſern auf den Rücken herbei, andere hatten des lan⸗ gen Wartens halber ihr Eſſen gleich mitgebracht und ver⸗ zehrten es vom Rand der Tribüne wie von einem Tiſchbord. Schwindelnd kletterte plötzlich der Jongleur eine ſteile Lei⸗ ter kopfüber hinab und ſchrie vor Bauchweh, da reichte eilends ihm der Koch einen Schluck„Univerſal⸗Medizin“ und der Jongleur rieb breit grinſend vor Behagen den Unterleib: ſelbſt ſein Hoſenboden ging blähend hoch und zeigte dabei ein aufgemaltes lachendes Schalksgeſicht! Der Aſſiſtent Bacca⸗ laureus ſaß links hinten an der Kaſſe, wo ein kleines Trepp⸗ chen hinaufführte, eifrigſt notierend und quittierend. Wenn Eiſenbart ſelber eine Minute erſchien, ſtreckten ſich Dutzende Finger zu Fragen ihm entgegen, er ſtülpte dann wieder ſein Frei Meter langes dünnes Hörrohr an die Perücke und lauſchte vorgebeugt und erteilte furioſe Konſultation mitten im hellſten Tohuwabohu durch ſein gleich langes dünnes Sprachrohr, das er von oben her ans Ohr des Fragenden Hfelt, der darauf ſeinen Kreuzer in Potages geſchwenkte Mütze warf. Auf dieſe Weiſe vermochte Eiſenbart ſelbſt in der Stunde des größten Maſſenandrangs Patienten auch hier ab⸗ Fuüfertigen und trat wieder zu neuen Operationen hinter den Vorhang. Mittlerweil unterſuchte der Vielfraß ſachverſtändig auf dem Trittbrett offengeſperrte Mäuler. Ein Schorn⸗ ſteinfegerlehrling kletterte hinter den Vorhang, im Lärm und Getute vernahm man keinen Laut— fünfzehn Zähne flogen in hohem Bogen ins Publikum, von Rudeln Jungen erhaſcht und ber Spaßmacher Spinnenfreſſer verkündete mit Trom⸗ melſchlag:„Alle Patienten, die ſich aus Furcht noch verſteckt halten, ſollen hervortreten! Schaut in den Weinkeller, ſchaut drüben auf dem Kirchturm nach!“ Aller Hälſe wandten ſich verwundert dem Kirchturm zu, ob auch von dort ein Spaß käm'. Schon wurde unter Salven und Trompeten ein Hauptmann auf die Tribüne geſchleppt, dicke und ſchwarze Rauchwolken ſtiegen aus ſeiner Bruſt, und er ſchrie:„Bin bleſſiert! Bin bleſſtert! Wo iſt Eiſenbart—?“„Ich bin ſein Stellvertreter!“ ſchrie der Gehilf' Jean Potage.„So operiert mich ſchnell, eh' ich platz!!“ Und der Hauptmann wurde über den Overationstiſch geſchnallt, Potage grub obenſtehend mit einer Schaufel fürchterlich in ſeine Bruſt hinab und warf drei Womben heraus, die mit knatterndem Feuerwerk explodier⸗ ken, und verneigte ſich nach dieſer gelungenen Operation mit großer Poſe a la Eiſenbart ins Bravorufen der Menge. Und der Baccalaureus belehrte dieweil einen Knauſerigen mit Donnerſtimme:„Wär' die Medizin ſo billig, ließet Ihr ſie zu Haus doch ſtehen, alſo es nutzte nichts! Gleich aber Wird eine Ziege hochgezogen am Seil, die nach drei Tagen im rab wieder lebendig wurde, da ſie aus Verſehen nur ein Rezept gefreſſen! Aber plötzlich ſprang der Baccalaureus wütend auf, wollt' von der Tribün einem Bauern nach. „Was treibſt—?“ grapſt ihn Eiſenbart am Schniepel.„Der Lotter hat nur drei Kreuzer für die Medizin gezahlt, koſtet einen Taler—!“„Laß—“ tuſchelte Eiſenbart ihm ins Ohr— wir verdienen noch'nug dran. Nur kein' Alteration mehr—!“ Und ſchritt zu einer neuen Operation. Der Be⸗ trieb ſchwoll höher. Da ſchmetterte die Kapelle an der entgegengelegenen Seite des Marktes und vorne gab's endlich etwas Luft. Denn immer noch ſchauten zu viele müßige Köpfe gruſelnd durchs Fenſterchen in den Raum, wo Eiſenbart jetzt operierte.„Hilfe! Hilfe! Das Kind erſtickt! Das Kind erſtickt!“ tönten gellende Rufe von der Katharinenſtraße her und auf polterndem Kuh⸗ wagen eilte eine Frau heran, die ihr Kind in Tüchern ſchwenkte. Zwei Knechte hieben wie raſend auf die Kühe, der ganze Markt ſchrie mit:„Eiſenbart! Eiſenbart! Das Kind erſtickt, das Kind erſtickt—!“ Die Mutter gellte:„Annaken bat mit kochender Milch en Hals verbrannt, der Hals ſchwillt 7 Doktor Eiſenbart, wo ſeid Ihr, Hilfe! Hilfe!“ Potage und Baccalaureus ſtürmten zum Vorhang und riſſen ihn aus⸗ ſchäumend vor Wut ſaß Eiſenbart in ſeinem goldenen einander:„Kehlkopfſchnitt! Kehlkopfſchnitt!“ Sofort ſchlug die große Trommel Alarm, wie die Brandglocke zum Zeichen der höchſten Not und Eiſenbart ſtolperte, noch eine Bruchbinde und eine Schere in der Hand, auf die offene Tribüne:„Her mit's Kind!“ Geſchoben und getragen von der Menge wurde die Mutter ſamt dem Kinde ihm zugereicht und Eiſenbart betaſtete den geröteten Hals voller Brandblaſen, ſah, es war wirklich die letzte Minute, es röchelte bereits in Todesnot und trug das Kind auf eigenen Armen hinter den Vorhang. Man konnte eine Stecknadel auf dem Markt fallen hören, indeſſen Eiſenbart hinter dem Vorhang den entſcheidenden Kehlkopfſchnitt verübte, der Leben oder Tod bedeutete; jeder der Anweſenden ſpürte, daß hier des Trubels Lärm plötzlich abklingen müſſe. Aber mit gleicher Minute, als Eiſenbart wieder hervortrat, verkündeten zwei Schalltrichter der Menge: „Der kunſtvollſte Schnitt ſeines Lebens iſt geglückt— das Kind hat Luft!“ Bravo! Bravo! Hoch Eiſenbart! Hoch Eiſenbart!“ und a tempo ſetzte der volle Betrieb wieder ein, die Stimmung des ganzen Marktes war prachtvoll, Gelächter und Geſchrei miſchte ſich lauter denn zuvor, in den Wirtſchaften ſtießen die Gläſer aneinander:„Jung, de kann was!“ Jetzt, gleich mußte Koromandels neues Puppenſpiel ſteigen.. horch, da ertönte raſſelnder Beckenſchlag von der Peters⸗Straße her, viel Volk ſchien örüben ſchon vereint, beängſtigend ſchwoll es näher, mancher wandte ſchon den Kopf— der Baccalaureus äugte: „Nanu?“ Der Seiltänzer begann unſicherer zu fonglieren, reckte den Hals, während der Theriakausſchreier lauter brüllte, Jean Potage die tollſten Salto mortale ſprang— trotzdem: immer mehr Zuhörer ſchmolzen hinweg— klirren⸗ der ſchallte der Beckenſchlag— die Zuſchauer wurden immer unruhiger—„Der Aeſter laufen ja alle wek—1“ brüllte Potage. Blindlings drängte in der Tat das Volk von allen Seiten jetzt davon und dem Tamburin entgegen— Jean Potage ſtürzte ſelber neugierig in buntem Schalkskittel hinterdrein Seſſel, froſchgrünen Frack ringblitzend allein thronend und hätt' am liebſten gleich mit dem Doktorſtock die infſame Bande zurückgetrieben, wie der Sauhirt das Vieh mit dem Steckes — ha, brauſend flutete es aus der Petersſtraße wieder hervor — jetzt ſah er wie an einem langen Stielen einen ſchielenden Kopf ſchauerlich um die Ecke biegen, hoch über allen Häuptern nickend mit verächtlich wabbelnden Seiberlippen: ein be⸗ trotteltes, ſchabracktes Ungeheuer wankte auf Eiſenbarts Wunderbude zu! Und der ahnungsloſe Kameltreiber führte „Mimi“ langſam am Halfter mit Tamburinklingen näher, er mochte Eiſenbart für einen zünftigen Jahrmarktskollegen halten, ſchlug mit neckiſchem Stöckchen dem Kamel ans Bein und dies tat vor Eiſenbart einen rieſig⸗tiefen Knicks. Der Schlangengaukler gaffte mit beiden Schlangen zu⸗ gleich, die Spektakelmacher ſchwiegen. Und ſogar Spinnen⸗ freſſer und Jean Potage klatſchten ſich heimlich auf der Tri⸗ büne aufs Knie vor Freude über ein Kamel Dann zog die Wüſtenerſcheinung hoch und nickend im Schwarm aller ihrer Bewunderer majeſtätiſch weiter und der ganze Marktplatz vor Eiſenbarts Bude lag am hellen Mittag wie ausgeſtorben Eiſenbart aber raufte die Perück hinterm Vorhang:„Was iſt Ruhm? Das iſt Ruhm?“ Er rannte wie in einem Käfig im Kreis:„In der Stunde meines höchſten Triumphes iſt ein Kamel über mich gekommen. Tretb' ich's doch nit richtig mit dieſem wilden Tun? Hilft nichts, bin der Jahrmarkts⸗Trupp' verfallen wie ſie mir—?“ Und brach ſelbigen Tags in großer Verwirrung ſeine Kur⸗ und Schauſtellungen ab und verließ die Stadt und kam voller Sarkasmus nach Schwäbiſch⸗Hmünd. Was ſoll fetzt geſchehen—? 5 Alljavaniſche Tierkreisbecher Von Profeſſor Dr. Alfred Maaß, Berlin Wer Gelegenheit hatte, einmal in einem völkerkundlichen Muſeum die Kulturgüter der Menſchheit an ſeinem Auge vorüberziehen zu laſſen, den mag der Zufall auch mit alt⸗ javaniſchen Tierkreisbechern, perasen, bekannt gemacht haben. Sie gehören zu fenen koſtbaren frühmittelalterlichen Kultgefäßen aus Bronze, daß es ſich lohnt, darüber zu be⸗ richten. Im Staatlichen Muſeum für Völkerkunde in Berlin befinden ſich in der indiſchen Abteilung bei den Sammlungen aus Java zwei ſolcher Becher aus Bronze. Das erſte Exem⸗ plar ſtammt aus Malang, das letztere aus Surabaja, beide alſo ſind im öſtlichen Java gefunden worden und gehören zur Sammlung Prillwitz. Die auf einem dieſer Becher an⸗ gegebene javaniſche Jahreszahl, bei der die Cakarechnung zu⸗ grunde gelegt worden iſt, hat ergeben, daß der Becher aus Malang im Jahre 1249 ſtammt, nach chriſtlicher Zeit alſo aus dem Jahre 1327 n. Chr. Zu dieſer Cakazählung der Jahre möchte ich kurz er⸗ wähnen, daß ſie von einem Fürſten Adji Caka, der nach der javaniſchen Ueberlieferung göttlicher Abkunft ſein ſoll, ein⸗ geführt wurde. Dieſer Fürſt aber iſt nach der indiſcheſt Tra⸗ dition dem Dekhanfürſten Cäliwähana gleichzusetzen, der am 14. März 78 ſein erſtes Jahr vollendete und ſomit den An⸗ fang zur Cakazählung machte. Wir haben alſo zu der java⸗ niſchen Jahreszahl bei den Zodiakalbechern immer 78 Jahre hinzu zu zählen, um zu erfahren, welche Jahreszahl nach unſerer Zeitrechnung bei der Identifizierung dieſer not⸗ wendig iſt. Auf der Umwandung der Becher ſehen wir zwei Reihen verſchiedener Figuren in javaniſcher Darſtellung. Ich be⸗ ginne mit der unteren Reihe; ſie zeigt uns die Bilder des favaniſchen Tierkreiſes, der von unſerer Anſchauung in weſentlichen Punkten abweicht! Wir beginnen, wie es uns geläufig iſt, mit dem Widder und laſſen den Stier, die Zwil⸗ linge, den Krebs, den Löwen, die Jungfrau, die Waage, den Skorpion, den Schützen, den Steinbock, den Waſſermann und die Fiſche folgen. An Stelle der Zwillinge finden wir bei den Javanen auf den Zodiakalbechern ein ganz eigenartiges Schaltierchen aus der Familie der Krebſe. Dieſe Krebsart wird immer paarweiſe angetroffen und zwar ſo, daß ſich das Männchen auf dem Rücken des Weibchen befindet, von dieſem getragen wird. Wir haben es in dieſem Fall mit der Gat⸗ tung Limulus moluecanus, alſo mit dem Molukkenkrebs zu tun. In einer altjavaniſchen Handſchrift von Cheribon ſind die Zwillinge durch einen Schmetterling zur Darſtellung ge⸗ bracht worden, was ich hier beiläufig erwähnen möchte, um darauf aufmerkſam zu machen, daß bezüglich der Abbildung unſerer Zwillinge bei den alten Javanen Verſchiedenheiten vorhanden ſind. Das Zeichen des Schützen ſpiegelt ſich in einem geſpann⸗ ten Bogen mit Pfeil wider. Unſerem Tierkreiszeichen, dem Steinbock, wird auf den Bechern die Form eines Seeunge⸗ heuers gegeben, das einen Walfiſch veranſchaulichen ſoll. Der Waſſermann zeigt den altindiſchen Einfluß eines Ge⸗ fäßes, das mit heiligem Weihwaſſer gefüllt iſt. Die Fiſche ſind in unſerem Fall nur durch einen Fiſch verſinnbildlicht worden. Ueber dieſen Tierkreisfiguren ſind eine Anzahl ſeltſamer Figuren, elf ihrer Zahl nach, angebracht. An zwölfter Stelle finden wir einen Vogel mit darüberſtehender Jahreszahl oder anſtatt dieſer ein ſternförmiges Gebilde. Dieſe Figuren der oberen Reihe ſind bereits über ein Jahrhundert lang Gegenſtand eifriger Forſchung und inſo⸗ ſern von eigenartiger Bedeutung, als die Meinungen über den Zweck, den ſie erfüllen können oder ſollen, bis heute noch nicht endgültig und einwandfrei gelöſt wurden. Sie bleiben ein Problem für den, der ſo gern in das Geheimnis, das ſie darſtellen, eindringen möchte. Ich laſſe die Anſichten von ein paar hervorragenden Kennern auf dieſem Gebiet hier kurz folgen: Dr. H. H. Juynboll, der verdienſtvolle Direktor des be⸗ rühmten Ethnographiſchen Reichsmuſeums in der alten Unk⸗ verſitätsſtadt Leiden, denkt bei ihnen an Puppen, wie ſte im altjavaniſchen Schattenſpiel eine Rolle ſpielen. Er ſchreibt: „Ueber dem Sagittarius befindet ſich ſtets ein Vogel, der zu⸗ weilen einem Raben, zuweilen einem Huhn gleicht. Ober⸗ halb des Vogels ſteht eine Jahreszahl in altfävaniſchen Zif⸗ fern oder ein halber Stern oder die Sonne, zuweilen iſt dieſer Platz leer gelaſſen. Die Figuren der oberſten Reihe ſind wahrſcheinlich die Götter der Sternbilder, die dazu dienten, jedesmal anzuzeigen, wann die Sonne in die verſchiedenen Zeichen des Tierkreiſes eintrat. Einige geben jeder dieſer Figuren einen Namen.“ Dr. Brandes, geichfalls ein vorzüglicher Kenner des Alt⸗ javaniſchen, ſagt:„Man hat ſich hierbei zu erinnern, daß die Abbildungen oberhalb der Tierkreiszeichen in zwei Arten zer⸗ fallen, ſechs von vorn und ſechs im Profil, die letzteren haben gewiſſe Ackergeräte bei ſich.“ f 5 Zu dieſen von vorn geſehenen Figuren möchte ich er⸗ wähnen, daß meine Forſchungen nach dieſer Richtung mich durch einen glücklichen Zufall auf einen neuen Weg führten, Im Muſeum zu Weltevreden auf Java befindet ſich eine alt⸗ javaniſche Skulptur, voll reizvoller Schönheit für den, der ſie mit javaniſcher Seele ſ haut. Sie iſt eine ſymboliſche Dar⸗ ſtellung vom Kosmos der Javanen. Bei näherer Betrachtung ſehen wir da zunächſt eine Schildkröte. Mit dieſer deutet der Künſtler die Weltbahn an. Auf ihr ruht ein maſſiver, dicker, verhältnismäßig kurzer Kegel, in dem wir den Götterberg Meru zu ſehen haben, der von fünf Kugeln gekrönt wird. Um ihn ringelt ſich eine Schlange, die Welt⸗ nud Glücksſchlange Waſuki, deren Kopf genau über dem der Schildkröte ſichtbar iſt. Vier Figuren ſcheinen den Körper der Schlange zu ſtützen. Sie ſtellen Planeten dar. Zwei von ihnen auf der rechten Seite nun ſind es, die hier mit Figuren bei dem Vergleich mit den Tierkreisbechern von Intereſſe ſind. Die eingehende Betrachtung dieſer Planetenfiguren läßt erkennen, daß ſie in Form und Weſen wiederum gewiſſen Figürchen, wie ſie auf Tierkreisbechern zu finden ſind, ſechs ihrer Zahl nach, ähnlich kommen. Das hat mich zu dem Ge⸗ dankenſchluß gebracht, daß dieſe beſonderen Tierkreisbecher⸗ figuren in der oberen Reihe eine Darſtellung von Planeten⸗ göttern ſein könnten. Wie ich in dieſem Fall noch erwähnen möchte, läßt ſich nur von einer Aehnlichkeit ſprechen, da die Kunſt, die in den Zodiakalbechern zum Ausdruck kommt, lange nicht den vollendeten, reinen formentwickelten Schönheitsſinn in der Gußtechnik hervorbringen kann, wie eine Skulptur es vermag, wenn reiferes Können, Bewegung und Grazie den Meißel des Künſtlers geführt haben. Die Skulptur lebt und zeigt anmutige Bewegung, während dem frühen Guß der Becher das Starre im gewiſſen Sinne anhaftet. Noch ein Urteil eines Kenners des Altjavaniſchen ſoll hier Platz finden. Dr. Schriecke, mit dem ich über die hier erwähnten Figuren ſprach, neigte der Anſicht zu, daß ſie mit dem altjavaniſchen Landbaukalender in Verbindung zu bringen wären. Sie deuten gewiſſe Zeitabſchnitte an, in denen die Sonne dann in dieſem oder jenem Tierkreis⸗ zeichen zu ſuchen wäre. Wie dem auch immer ſei, glaube ich zu dem Ergebnis zu gelangen, daß die altfavaniſchen Tierkreisbecher im Leben der Javanen eine beſondere Rolle geſpielt haben und heute zu Koſtbarkeiten alten Kulturbeſitzes gezählt werden müſſen, die dem Beſchauer, je eingehender und liebevoller er ſich mit ſolchen Stücken längſt entſchwundener Zeiten beſchäftigt, noch manches erzählen könnten. 16. Seite. Nr. 560 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 1. Dezember 1928 Der Schlaf in Leben, Dichten und Wiſſenſchaft Von Bertha Witt Es gibt Leute, die den Schlaf als einen Feind betrachten, weil er dem Leben täglich eine Schranke ſetzt, die für einen Teil des Tages Stillſtand bedeutet. Das Sprichwort nennt ihn in dieſem Sinne einen Dieb, denn„er ſtiehlt uns die Hälfte des Lebens“. Schaffensfrohe Naturen opfern nur ungern dieſem die Hälfte ihres Lebens der ſüßen Gewohnheit hingeben, in Morpheus Armen Sorgen und Mühen zu vergeſſen. Die Weis⸗ heit Jahrhunderte langer Erkenntnis widerſpricht beiden; ſie erkennt in dem ſum mit Shakeſpeare zu reden)„großen Er⸗ neuerer des Lebens“, dem uns ein weiſes Naturgeſetz täglich Aunterwirft, auf der einen Seite den Freund, der mit milder Hand die rohe körperliche Funktion auch ſeeliſch umwertet. „Süßer Schlaf!“ preiſt ihn Goethe in„Egmont“;„Du kommſt wie ein reines Glück ungebeten, unerfleht am willigſten. Du löſeſt die Knoten der ſtrengen Gedanken, verwiſchſt alle Bilder der Freude und des Schmerzes; ungehindert fließt der Kreis innerer Harmonien,“ Und Shakeſpeare nennt ihn im„Mac⸗ Heth“„den Schlichter des verwirrten Sorgenknäuels, den Tod an jedem Lebenstag, das Bad der müden Kraft, den Balſam wunder Herzen“. In ähnlichem Sinne ſagt das Sprichwort: Wer ſeinen Schlaf vergeudet, vergeudet ſein Leben. Auf der andern Seite aber kann man auch ſein Leben an den Schlaf vergeuden, und hier wird aus dem Freund ein Feind des Lebens, der lebenshemmend wirkt und mehr zu zer⸗ ſtören vermag, als er aufbaut. Nicht umſonſt hat der Volks⸗ mund die Siebenſchläfer, die Schlafratten, oder wie man ſonſt gewohnheitsgemäße Langſchläfer bezeichnet, ſeit altersher ver⸗ üächtlich zu machen geſucht. Eine Schlafmütze, ein verſchlafener Menſch iſt ein verächtlicher Menſch, fa mehr, iſt ein geiſtig min⸗ derwertiger Menſch, ein Dummkopf.„Aus einer Schlafmütze ſchüttelt niemand Grütze“, ſagt das Sprichwort, und: geſchlafen, deſto weniger geſchaffen“, Nicht nur in Geſtalt des Diebes erſcheint hier der Schlaf, ſondern auch als Verderber und Verführer, deſſen Weſen unheilſtiftend wirkt; heißt es doch:„Lang ſchlafen tut Laſter ſchaffen“,— etwa in dem Sinne, daß der träge Menſch auf andere Art als durch ehrliche Arbeit den Zeitverluſt einzuholen verſuchen wird. So kann der Schlaf den, der ihm verfällt, ſozuſagen zum betrogenen Betrüger machen, zu einem, der ſich ſelbſt betrügt, indem er um zweifel⸗ haften Gewinn das halbe Leben oft mit ſeinen beſten Werten Hrangibt. Der Schlaf läßt ſich bezahlen, denn Schlaf im Uebermaß genoſſen, iſt Kräftevergeudung. Zuviel Schlaf wirkt nicht er⸗ friſchend, ſondern erſchlaffend, da die Energie der Nerven und zudem die Blutgefäße des Gehirns dadurch ungünſtig be⸗ einflußt werden. Der gut ausgeſchlafene Menſch fühlt ſich anders als der verſchlafene. Viele Aerzte haben übermäßiges Schlafen als Urſache des frühzeitigen Verfalls der Geiſteg⸗ kräfte erkannt. Ein engliſcher Gelehrter, der das Gebiet des Schlafes zum Gegenſtand ſeines beſonderen Studiums gemgcht Hat, geht ſogar ſo weit, u behaupten, daß wenig Schlaf das Leben verlängert, zu viel Schlaf es aber verkürzt. Derſelben Meinung war ſchon Plato; jedenfalls ſagte er:„Wer ſein Le⸗ hen lieb hat und ſich dabei der Weisheit beflelßigen will, ſoll eigentlich die meiſte Zeit ſeines Lebens mit Wachen zubringen und vom Schlafe nur ſo viel genſeßen, wie zur Erhaltung ſei⸗ ner Geſundheit nötig iſt.“ Wieytel iſt aber dazu nötig? Die älteſten Aerzte haben darüber nachgedacht, und ſich dahin ausgeſprochen, daß man ſo Lange ſchlafen ſoll, bis der Körper ſich leicht, munter und zu allen Verrichtungen geſchickt befindet. Eine beſtimmte Norm läßt ſich ſchwer aufſtellen, da die Jugend mehr Schlaf braucht als das Alter und da ſchwere körperliche Arbeit, viel Aufent⸗ Halt im Freien eine beſſere Schlaffähigkeit ergibt, als etwa geiſtige Tätigkeit, doch gibt man einen Nachtſchlaf von ſieben his höchſtens acht Stunden als ausreichend und normal an. Dabeſ iſt„eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ſo gut wie zwei Hernach.“„early ſo bed and early io rise makes à man neglty, wealthy and wise“(früß ins Bett und früh wieder auf, macht den Menſchen geſund, reich und weiſe), heißt es im Eng⸗ liſchen, und im deutſchen Sprichwort:„Der Schlaf bei ſieben Stund iſt Jung und Alt geſund“, oder:„Wer länger ſchläft als ſieben Stund, verſchläft ſein Gut mitſamt fein'ſundſheit),“ bezw.„Verſchläft ſein Leben wie ein Hund,“ oder:„Is fuuler as en Scheperhund(fauler als ein Schäferhund)“. Kant, der zwar ſelbſt wenig ſchlief, ſetzte doch infolge ſeiner allgemeinen phyſiologiſchen Beobachtungen acht Stunden Schlaf als Norm an. Napoleon ging ſo weft, daß er an dem geringen Schlafbedürfnis die ungewöhnliche Veranlagung eines Menſchen erkennen wollte, und da man eine große Reihe bedeutender Menſchen anführen kann, die mit ſehr wenig Schlaf auskamen, ſo ſcheint er nicht ganz unrecht zu haben. Napoleon ſelbſt hatte mit brei bis vier Stunden Schlaf genug, ebenſo Friedrich der Große und Julius Cäſar. Goethe kam mit wenig Schlaf aus, er hätte bei ſeiner umfaſſenden Tätig⸗ beit in Weimar auch kaum zu ſeinem vielſeitigen Schaffen Zeit finden können. Viele Zettel und Briefe weiſen aus, daß ſie ven ihm in früher Morgenſtunde geſchrieben ſind. Von Balzge und George Sand wird erzählt, daß ſie, einmal am Schreibtiſch ſitzend, Nächte hindurch ſchreiben konnten, ohne Schlafneigung zu verſpüren. Die größten Schläfer dagegen, die wir gus der Weltliteratur kennen, Sancho Panſa, der Begleiter Don Quſchotes, und der dicke Jude aus Charles Dickens„Pick⸗ wickiern“, ſind nichts weniger als Geiſteshelden geweſen. Volkswitz und Wiſſenſchaft ſtehen meiſt in einem ſehr engen Zuſammenhang; was hier auf wiſſenſchaftlicher Erkenntnis beruht, liegt dort im Gefühl. So macht man die Schlafmützen zu Spottgeſtalten, die man als„geiſtig Arme“ nicht für voll anſieht. Auch der„Philiſter“, der mittags ſein„Viertelſtünd⸗ chen“ beanſprucht, iſt dem geiſtig regſamen Menſchen oft un⸗ begreiflich, denn gerade hier kann man doppelt ſagen, daß Schlafen Angewohnheit ſei. Nur der Gewohnheitsſchläfer hält dies Viertelſtündchen für eine Notwendigkeit: wiſſenſchaftliche, rätliche, a me Vernunft verwirft es.„Schlaf nach dem ſo geſund wie fauler Fiſch“, ſagt das Sprich⸗ V leserkenntnis die beſte Städte aufbrauſen, Es 1. ſchläft ſich keiner zu einem großen Mann“; denn„Je länger Die Adpentsreſter kommen Von Gerhard u. Gottberg Die Adyentsreiter jagen durchs Land! Wer hörte nicht ſchon von ihnen— damals als wir Kinder waren und Mutter oder Großmutter uns leiſe erzählten. In aller Heimat iſt ja N 5 einer von ihnen zu Hauſe, ſei es droben im Gebirge oder unten „Dieb“ die notwendige Zeit, ſo gern wieder andere mehr als 0 5 in den fruchtbaren Niederungen der Ebenen. Und jeder hat ſein eigenes kleines Reich, ſeinen Volksſtamm, dem er Herr⸗ ſcher, Mahner und Vorbote kommender Weihnacht iſt. Schneeflocken wirbeln; am Vorabend des erſten Advents bläſt der Sturm von Norden. Zur Mitternachtsſtunde aber wird es klar. Eine Sternſchnuppe fällt dann, ſprüht in tauſend feurigen Perlen, öffnet einen hell gleißenden Mondpfad, da die Adventsreiter zur Erde hinab jagen. Drunten trennen ſie ſich; ein jeder reitet ſeinem Lande zu, ein jeder rüſtet ſich zu ſeiner beſonderen Beſtimmung— zum Adyentstag, zu St. Tho⸗ mas oder zu Niklas. Am erſten Adyent erklingen zur Mitternacht gqus den Seen Pommerns wunderfeine Glockentöne.„Der Weiße Reiter kommt!“ flüſtern die Fiſcher und wenden ihre Boote zur Heim⸗ fahrt. Sie wiſſen, wenn drunten die Kirchglocken verſunkener ſoll kein Kahn über ihnen die Waſſer durch⸗ furchen; denn ehe die Heilige Nacht kommt, wird der ſterben, der die Hand am Steuer hatte.— Auch im Binnenland Pom⸗ merns jagt der Weiße Reiter, er reitet einen Schimmel mit roten Augen und roten Nüſtern und trägt einen Fellmantel, mit ſilbernen Glöckchen behangen. brauſt, ſoll man die Pferde zur Ader laſſen, ſagen alte Bauern, dann bleiben die Tiere ein ganzes Jahr geſund. Auch das Vieh muß man in jener Nacht putzen, denn der Knecht, der es nicht tut, bricht noch vor'm Chriſtfeſt das Bein. In Mecklenburg geiſtert zur ſelben Zeit Herr Rummel ⸗ mann in ſeinem giepier. An die Kirchpforten bindet er ſein Pferd. Man ſoll nicht dorthin ſehen, denn des leuchtenden Roſſes Anblick läßt der Menſchen Augen erblinden. Der Rummelmann aber tritt zur Zwölfuhrſtunde in die Spinn⸗ ſtuben, ergreift eine Maid zum Tanze. Sie wird, ehe noch drei Monde vergehen, vom beſten Burſchen des Dorfe sgefreit. Der Sunneklaus erſcheint in Friesland zum Niklas⸗ tage. Er hat zwei Federwiſche an der Pelzmütze und läßt ſeinen Schimmel weitab draußen in der Einöde. Wenn er aber ge⸗ ritten kommt, gibt es ſchlimme Ernte und Deichbruch. Sonſt iſt er ein guter Geſelle. Man ſingt ihm entgegen: „Sunneklas, Du hilge Mann, Treckſt de beſten Steebeln an. Gifſt lütte Kinners veele Freud, Heſt Appels ok vor grote Leut.“ Die ganz Schlauen ſingen jedoch nicht mit, ſondern eilen hinaus zu den Koppeln, wo in der Mitternacht die glitzernde Wunderblume blühen ſoll. Wer ſie findet, der braucht nur nachzugraben und wird große Schätze entdecken. Aber es gibt auch noch einen anderen Weg zum Reichtum. Man muß einen leeren Sarg dreimal zur Mitternachtszeit um die Kirche tra⸗ gen. Doch er iſt ſchwer; denn die Seelen Unerlöſter hängen ſich an ihn. Wenn er durch die Dörfer in Thüringen regiert der frumbe Knecht Ruprecht⸗ Er wird oft ſchon zum 30. November ſichtbar. Seine Pelzmütze iſt rot. Seinen Sack mit Aepfeln und Nüſſen ſchleppt er auf dem Rücken; er hat eine Rute zur Hand. Er lebt faſt allein den Kindern, und wehe ihnen, wenn ſie nicht artig ſind oder nicht beten können. Auch in Schleſien reitet ſchon am 30. November der Adventsjäger ein. Er ſendet die drei„Witten“ vor⸗ aus. Das ſind ſeltſame Geſtalten, die Ausſchau halten, ob man auch in den Stuben getreulich beim Bleigießen und Nußſchalen⸗ ſchwimmen ſitzt. Das iſt für die Deerns beſonders wichtig; denn jeder Burſch und jede Maid haben im Waſſertrog ihr Lichtchen in einer Nußſchale. Aus den Befragern der Nuß⸗ ſchalen, die ſich zuerſt berühren, wird ein Paar. Ganz neu⸗ gierige Braunzöpfe aber laufen zur Mitternacht hinaus und ſchütteln eine Tanne. Dann kommt der Adventsreiter mit der güldenen Eule und kündet Zukunſt. Die Feien treiben in der Mark zu jener Zeit ihr Un⸗ weſen. Kuhglocken führen ſie mit ſich, und ein blutlroter Eber folgt ihren Spuren. Man ſoll beten, wenn ſie kommen; denn ſie ſind ungut und bringen Krankheit ins Haus. Ihnen aber folgt der Chriſtreiter, der hilfreich und gut iſt und aller Sorgenden Kummer wendet. Auf ſeines Roſſes Spuren blüht mitten im Schnee„Männertreu“. Die Mädchen, welchs die blauen Blumen pflücken, werden glücklich im Leben. In Niederſachſen teilen ſich gleich etliche Reiter in die Ge⸗ filde, da ſind der Bullerklas, der Aſcheklas und der Perdsklas; ihnen folgt noch der Rauhknecht mit dem geſpenſtiſchen Auerochs. Sie ziehen brummend und grol⸗ lend durchs Land, mahnen und ſchelten. Doch klopfen ſie nur an die Türen, wo Ungehorſam, Aufbegehr und Unfried herr⸗ ſchen. Zur Winterſonnenwende iſt ihre Macht gebrochen, dann müſſen ſie fliehen; denn es wird hell auf Erden, und Licht können ſie nicht vertragen. f Am Rhein und in den Niederlanden herrſcht St Niklas am 6. Dezember. Er iſt ein gar e und vornehmer Herr, reitet auf prächtigem Pferde über die Dächer und klopft an alle Türen. Den Frommen ſpendet er gute Gaben, die ein buckliger Mohr hinter ihm herträgt. Den Kindern aber, die abends Hafer oder Zucker für ſein Pferd an den Schornſtein legen, läßt er viel herrliche Glitzerſachen vor die Bettchen bauen. Droben in Schweden ſteigt der Niklas bär in der Nacht zum 6. Dezember zu Tale. Er hat einen güldenen Kranz auf dem Kopf und iſt ein gutmütiger Freund. Er geht zu den armen Kindern und bringt ihnen kleine Schätze. Wenn ſie Hunger haben und fromm ſind, nimmt er ſie gar mit in die Einöden ſeiner Berge, wo die Goldmännlein an der Menſchen Schickſalen weben. Wenn die Winterſonnenwende beginnt, jagen die Advents⸗ reiter von dannen. Ihre Zeit iſt um und ihre Macht zu Ende; denn Weihnachtsglocken werden bald ſchwingen, von der gro⸗ ßen Menſchkündung jubeln und brauſen. Da iſt für die Ge⸗ ſpenſtergeſtalten kein Platz mehr auf Erden. Familienforſchung Die Ortsgruppe Mannheim der Badiſchen Heimat lud zu dem Vortrag Dr. Schuh über Familien⸗ forſchung ein, aus dem wir einige Gedankengänge wiedergeben. Die eine Form der Familienforſchung iſt die Aufſtellung einer Ahnentafel, die ſämtliche Vorfahren eines Men⸗ ſchen— in der Idealform— enthalten ſoll, Sie hat für jeden Probanden deshalb die gleiche Form, weil ja die Zahl der Ahnen für jeden gleich iſt: jeder Menſch hat zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, ſo daß alſo die Zahl der Ahnen in einer Generation die ſteigedne Potenz von 2 iſt, Dieſe Grundform der Ahnentafel wird durchbrochen durch eine Blutsverwandtenheirat, wodurch Perſonen aus der Ahnenreihe herausfallen. Die Methode der Familienforſchung verlangt als Grundvorausſetzung wiſſenſchaftliche Wahrhaftigkeit, die ſich — ſittlich betrachtet— als Beſcheidenheit darſtellt, denn Ahnen dieſer oder jener Art zu haben, iſt weder Verdienſt noch Schuld, ſondern es iſt Schickſal. Reben den mündlichen Quellen, die ja ſchon in der dritten Generation in der Regel verſagen, kommen in erſter Linie die Kirchenbücher in Be⸗ tracht. Für die rechts⸗ und linksrheiniſche Pfalz ſind dieſe Kirchenbücher beſtenfalls bis ins 16. Jahrhundert erhalten, öfters nur bis zum 30fährigen Krieg, in der Regel nur bis zum Pfälziſchen Erbfolgekrieg. Wo die Kirchenbücher fehlen, muß die große Zahl aller anderen urkundlichen Quellen öffentlicher und privater Art bearbeitet werden. Aus dieſer Bearbeitung ergeben ſich dann für die einzelnen Familien — abgeſehen von genealogiſchen Feſtſtellungen— beſtimmte Eigentümlichkeiten in Lebensdauer, Sterblichkeit, Eheſchlie⸗ zungen, Fruchtbarkeit. Der Auf⸗ und Abſtieg des geſamten Geſchlechtes, die Wiederkehr beſtimmter Berufe, Seßhaftigkeit oder häufiger Ortswechſel, die Einwirkung des Milieus im engeren Sinn, körperliche und geiſtige Eigenſchaften fügen ſich zu einem Bild, das nicht nur geſchichtlich intereſſant iſt, nicht nur ſoziologiſche Zuſammenhänge aufdeckt, ſondern auch der Vererbungslehre wichtige Aufſchlüſſe gibt. Das Erbbild, d. i. die Summe der biologiſchen Möglichkeiten eines Men⸗ ſchen, das er ſeinen Nachkommen weitergibt, iſt aber nicht identiſch mit ſeinem Erſcheinungsbild, das von ſeiner indiyiduellen Prägung abhängt. So iſt z. B. die Familien⸗ forſchung nötig, um Eigenſchaften von Kindern, die keines der Eltern beſitzt, begreifen zu können. Die Wirkung der Famjilienforſchung auf den Forſcher und ſeine Familie zeigt ſich in einer Verſchlichtung gegen die Vorfahren und einer Verantwortung gegen die Enkel. Es erwächſt eine Tradition, die befähigt ſeln wird, ein ſtärkeres Familienbewußtſein zu ſchaffen und eine Familie immun zu machen gegen die Gefahren des Milieus— eine Immunität, die einmal beruht eben auf der Tradition, zum andern aber auf Landluft und Religion, wie der Redner ausführte. Ziel und Methode der Familienforſchung, die überaus klar von Dr. Schuh umriſſen waren, laſſen deutlich erkennen, daß Familienforſchung eine weſentliche Aufgabe von Heimat⸗ vereinen ſſt. Die Wärme und die innere Begeiſterung des Redners haben der Sache der Familienforſchung neue Freunde 5 Sie haben vielen den Sinn dafür ge⸗ weckt, 8 Verbundenheit mit ihrer Heimat er FJamiliengeſchichte 3 Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung unt des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Seeteufel erobert Amerika“, Von Felix Graf v. Juckner, Koehler & Amelang, Leipzig(577). „Dalai⸗Lama“. Waelawzewski Sieros, Heſſe& Becker, e „Mannheim. Das Kultur⸗ und W. Wirtſchaftszentrum Südweſt⸗Deut lands“, Mannheimer Sladtretlame(579). „Der Deutſche Garten“. Von P. Landau und C. Schneider, Buchs gemeinſchaft Berlin(580). A Aae Erbe“. Von W. Schendell, Buchgemeinſchaſt erlin(581 „Das Buch vom lebendigen Gott“. Von Bo Ju Ra, Kobeſche Ver⸗ lags buchhandlung, Baſel(882). „Volldampf 1 1 Palmen“. Von W. Hentze, Heſſe K Becker Verlag, Leipzig 688 „Dr. Gerda 9 8 Von Kitty Kornitzer, Heſſe& Becker Verlag Leipzig 884). „Gutenberg Jahrbuch 1928“/, Von A. Ruppel, Verlag der Gutenberg⸗ gesellschaft Mainz(585). „Dig Frauen im Leben Friedrichs des Großen“. Von O. R. Gervals⸗ R. Runge⸗Verlag, Berlin Lichtefelde(886. „umgang mit Maſchinen“. e vorm Kleyer, Frankfurt. „Jahtbuch der Tagespreſſe“ Dunker⸗Verlag, klin. 20 eutſcher Reichstag“. Von Augen illger⸗Berlag, Berlin Wg. „Gymnaſtik für die Jugend“. Bon Guts wuhts, impert- Beleg, Dresden(887). „Der Mörder und der Staat“, Von E. Mungenaſt, W. Hüdecke Verlag, Stuttgart. Bon Mator a. D. „Das Marnedrama 6085 in Abſchnitten. 3. Teil. Thilg v. Boſe, G. Stalling Verlag, S 888 „Das e 0 1014 2. Abſchnitt. Tell, W r g. D. Thilo v. Boſe, G Kung Verlag, Std en eg 1 „Das Marnedramg 1914“ 3. Teil. Von N d. D. Toll v. Bosc. G. Stalling Verlag, Oldenburg(580 „Fernſprechverkehr in Deutſchland“. Europälſcher Te rnſprechdienſt Berlin. „ ee Von Thilo Scheller, Limpert, Dresden. „Daß 1 4 der Schulanfänger“. Von Joh. Marler, Limpert, Dresd „Bad. Gemelndeſtabiſtir⸗ Bad. Kommunalverband, Karlsruhe, „Die Eifel“. Velhagen& Klaſing, Bielefeld. „Das Buch des Kaufmanns“, Von Georg Obſt, E. f. Poeſchel⸗ Stuttgart(591). Von Albert Ruſt, Oſtdeutſche Verlagsanſtalt, „Fahrt in der Nacht“. ſſe 5 Becker, Leipzig be Breslau(592). „Tanz für Ale“. Von Martin Gleisner, on K. Kißhauer, „Der Sternenhimmel im Felöglas“. Becker, Leipzig(594). „Schwunggymnaſtik“.(598). „Lehrbuch für zweckmäßige Nau Leibesübungen“. R. A. Krudzki, W. Limpert, Dresden(596 „Deulſches Marſchliederbuch“. Von Dr. Gaſch, W. Vimpert, Dresden(597). N „Ratgeber für bedrängte Turnvereine“. Von Dr. N. Röhmer, W. „Dramen und Luſtſpiele“, Bon N. L. Tolſtoi, Eugen Diedrichs, Jena(899). Von L. „Politiſcher Almanach“. 525 Maxim. Müller⸗Jabiſch, K. F. Koehler, Berlin(601), im Rahmen neuzeitlicher Limpert, Dresden(598. „Lebensſtufen“. Tolſtol, Eugen Dledrichs, Jena(600). „Wille, Charlter, Perſünlichketit“. Von Herm. Krebs, Humbolo⸗ Verlag, Tabarz(602). „Die Prinzeſſin Girnara“. Von Jac. Maſſermann, Uniyverſal⸗ Edition.⸗G., Wien(60g). „Der Abend des Hch. Biehler“. Baſel(604). „Ein Tür fällt ins Schloß“. Berlin(605). Na ee des Trgums“, 0 M. H. Bacge, Promethens⸗Bücher Heſſe& Becker, Leipzig(600 Won Grete Dr. W. Dexel, Heſſe& „Das Wohnhaus von heute“. Becker, Leipzig(607. „Der Neckar“, Bon Alfons Paquet, J. Hörning, Heidelberg(6d). e Senſe“, Von Max Jungnſckel, Ernſt Schnelle Velos, Bad Pyrmont(609). „Der Narr der Liebe“. Von Karl Nledor, Dr. Selle⸗Eysler,.,., Berlin(610). Von Guſtav Renker, Fr. Reinhardt, Bon Tilla Durieux, Horen⸗ Verlag, 3 * Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 17. Seite. Nr. 560 WOCHEN- SPIELPLAN — LINIE Ein Taumel 1 National- Theater 2 8 5 8 Samstàg, 1. Dez. ö 98. Vorſtellung Außer Miete, hohe Opernpreiſe: 2 Filme von Qualität! 0 —— von Liebe, Leidenschaft und Musik Doane dase enebers Ossi Oswalda der e 1— ein zweiter. Walzertraum o d da: ae deren, 3 Elin zweiter Walzer traum Salden cee liche Maroff Der 8 — begeistert in jeder Vorstellung unser ausverkauftes Haus: 1 8 3 9 Wolfgang Zilzer. — Bearbeitung Brod⸗Reim. .— 2— Anfang 1 uhr 5—— 5 ige Engl— Ungarische 1 77 5 — d. 2 2 8 — 5 1 Sonntag, 2. Dez. 5 Ossi hat die fia wn ce= 2 580 98 99. Vorſtellung Ein Südseeabenteuer — Nachmittags⸗Aufführung in 7 Akten— 55 9 1 0 8— Hosen an mit. . f f j f— 0 1 reiſe:— Ein Erich Pommer-Film der Uta mit 0 oi ee 00 onte Blue —— 2 3— 3— mit Enſemble:. 1— . 9„famille Schimek“ 8 — Schwank von G. Kadelb—— 5 Beginn 3 Uhr.— Letzte Vorstellung.10 Uhr. 1% 1500 95 urg S Beginn 3 Uhrl— Bis 6 Uhr kleine Prelse. Ende 17.00 Uhr Fifa Pelze Ad Sonntsg, 2. Dez. 100. Vorſtellung Miete D 13, mittlere Preiſe: „Die Herzogin von Chicago“ aaauuaaanmaauuaauadaalacaaabauuadaadaaudauduuauaudaa f [Gut Licht allen Photo- Amateuren, die Mann heims großes Lichtfest im Bilde Opern en Lemenden— i 2 11 im Bilde 1 1 5 1 e 72 Anfang 19.30 Uhr festhalten wollen. 2 8 9 ö Ende nach 22.15 Uhr Michaelis-Drogerie n nut G 2, 2 Zu den am Montag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr beginnenden kostsgnlosen Photo-Lebrkursen Ist Jeder Interessent wilkommen. phoſo-Haus Heinr. Kloos 8 D * Pelzmänfel Füchse 101. Vorſtellung SKunks Besäaize Miete A 138, mittlere Preiſe: „Datterich“ Heit. Volksſtück von E. Niebergall Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.00 Uhr Nontag, 3. Dez. 0 Zur Saison 1928/29 Tel. 0 Ian Jelesten daacgoct von PAUL VOLLMER Mannheim, C 2, 5. ſelephon 30306. Tel. 21234 1. 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Dezember 1928 a AAHENA ER eee n ee, O 7, 13 Heidelbergerstrage „Dos führende Haus für gute Nusie“ 85 Tanarudn dende ddddnd dd nde bender ndbd ndnd , tuhrt Parlophon Odeon Beka Columbia Sonntag, 9. Dez. 107. Vorſtellung Nachmittags⸗Aufführung Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenver⸗ 0 25 2 0 70 Musikplatten.. gegen gürelige. 2 PSr- U. Rafen-ZaRlung in FFC Sprechsppsrate Beibnachtsmürchen von F. P. Buch N 5 181 N 4. 18 und J 1. 8 Anfang 15.00 Uhr in reicher Auswahl— Zahlungserleichterung Ende nach 17.00 Uhr 8004 Merrmeirner Sopnteg, 9. Dez. Seit leren He währt: 5 108. Vorſtellung P IVS N 88 e 85 f ON- 2 2 5 1 8 0 H 8 ft 3. r ru. B. H. 75 Edt Fgerpplerzcger Romantiſche Oper von Weber Leulsprecher Kelserrirg 10 Tel. 22 855 770 19.30 Uhr Aoderbefferien Eube gegen 22.30 Uhr e Tectwuschies BPUro Marrieirn [lefon uri Sigriel-Ar lagern SStern Prlleg“ N Th 5 Mermheirr, N 7. 18—„Siernerisheus“ — ee eee ses Theater 5„ Bruch- Heilung! 1 f Sonnteg, 2. Dez. 5 Ohne Operation! 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DER NANNMHEIHAERIHEAI e e JC — 8 — * Samstag, den 1. Dezember 1928 Neue Mannheimer 9— Nr. 560 19. Seite. ſiational- Theater Mannheim. Samstag, den 1. Dezbr. 1928. Vorstellung Nr. 98, Außer Miete Gastspiel Max Pallenberg Gesamtleitung: Direktor Hans Kuhnert le Abenſeuer des brav. So ldafenschwelk n 15 Bildern nach dem Roman von Jaroslav Hasek, Für die Bühne bearbeitet von Max Brod und Hans Reimann. Regie: Hans Fritz Gerhard Schein MM llenber g I. Teil: 1. Bild: Wirtshaus zum Kelch- 2. Bild: Straße in Prag 3. Bild: Schweiks Zimmer 4. Bild: Militärlazarett- 3. Bild: Kanzlei des Militärgerichts 6. Bild: Zimmer bei Ober- leutnant Lukasch 7. Bild: Straße in Prag B. Bild: Kasernenhof.- II. Teil 9. Bild: Im Eisenbahnabteil- 10. Bild: Bahnhofswache in Tabor- 11. Bild: Landstraße- 12. Bild: Wirts- Haus in Maltschin- 18. Bild: Im Heuschober- 14 Bild: Wachtstube im Putim- 15. Bild: Muli tärtransport.- Das Stück spielt 1914-18. Die grök. Pause wird durch Lichtzeich. bekanntgegeb. Fosengarten Mannheim Morgen Sonatag 20 Uhr— Mpelungensaat In der Lichtball-Festheleuchtung; Das groblussische National-Orchestef in seinem neuen Musik- Gesangs- U. Tanzprogramm Eintritt RM..90 bis RM..40 Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr 5. Sonder veranstaltung 4. Dezbr. abends 8 Uhr Versammlungssaal des Rosengartens 8 vom Nationaltheater i 85 bricht über Ernst Elias Niebergall, den„Datterich“ und liest sonstige 3 Werke des Dichters. 1468 Eintrittskarten zu Mk..— im Musik: naus Heckel und an der Abendkasse, Aa aua Aang Lichtspiele“ Fiſmvortrag des Schtiftstellers f Dr. Justus Schmidel:— Meine Studien und Erlebnisse im unerschlossenen— canada Ein Film für den Naturfreund, Landwirt, Jäger, Forscher, „Lehrer und Schüler. Ein Fm, der von Anfang bis Ende fesselt. 5 jugendliche haben Zutritt. — Kartenvorverkauf:— 8 ILloydreisebüro Hansahaus 5 Preise: Em9s5 eee Mk. 90,.48,.85,.28 und.50. Näheres siehe auch Plakate.— N 4, 2 Wandels 100 6 45 2 Naute abend 49176 Grosses Hasen- Essen Drima Weine Es ladet ein O. Kolb u. Frau (Tanz us Heß AA P 1, 38 Neue Kurse nächste Woche, Ehepaare, nicht mehr ganz junge Damen u. Herren u. Anfänger Einzelunterricht. Anmeld. 8 Sonntag 10—12 Uhr. 1 Schule 81„Stündebeek N 7, 8 fel. 22006 Gell. Anmeldungen erbeten, 8152 Rom der Bestechung und der Macht worfenheit— das Rom, das Ausdruck fand in einem Menschen, in seinem Heute Samstag aben 717 hr (nach Schluß der i Nachtvo Der Monumentalfilm: Der große Sexualfilm: aachen Seschlecnt 5 Be ene noch als alle Worte und Warnungen von Eltern und E m 1 9 15 1 1 ö N 1 8 5 Erziehern spricht die eindringliche EKealistik der Bilder dieses gewaltigen Sexual- und Aufklärungsfilmes. Kalser Nero re en ol d P Das Rom aller Sitten und Religionen Die wissenschaftlichen Auf. — aller Iugenden und Laster Das nahmen erfolgten im anatomi- schen Institut von Prof. Dr. Weigner und auf der dermatolo- gischen inik von Dr. Samberger. Nach dem gleichnamigen berühmten Roman von Nenryk Sienkiewiez in der N — des Edelmutes und der Ver. Kaiser— Nero! 5 2 Uhr Beginn 1 Uhr Mere ape r abeng 1 Uhr NACHITIVORSTELLUNGI in der Alhambra: in der Schauburg: ub Amadbente declet Que Vadis Vorverkauf an den Tageskassen!! n * 5 Fonnfag, den 2. Dezhr., vormittags I Uhr Weihnachts. ChSre ven grober baultstdche u Plasſik Weinme 80 0 Slantasten aste wege. loleder —— Omel. Gee neren.— L. 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