Montag, 3. Dezember 1928 Morgen ⸗ Ausgabe Nr. 562— 130. Jahrgang 8 Töeifung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fk Allgem. Aftzeigen 0,40 d. NMellamen 34.-M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Mannheimer General Anzeiger. r Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Noecht Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle 6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R.11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofftt 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erscheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung„ Unterhaltungs⸗Beilage. Aus de die italien Franzoſenfeindliche Kundgebungen 5 ai Rom, 3. Dez.(Von unſerem römiſchen Vertreter.] Die Nachricht vom Urteil der Pariſer Geſchworenen⸗Gerichte, das im Prozeß gegen Modugno, den Mörder des italieniſchen Generalkonſuls Nardini, auf zwei Jahre Gefängnis erkannte, Hat in der öffentlichen Meinung Ftaliens eine ſtarke Strö⸗ mung des Unwillens uud des Zornes hervorgerufen. Sie führte bereits zu Straßenkundgebungen in Rom und in Neapel. Die Italiener finden das Urteil als zu milde, weil das Opfer der Bluttat ein Vertreter des italieniſchen Staates war. Es iſt allgemein die Auffaſſung verbreitet, daß politiſche Beeinfluſſungen am Werke waren. Das Urteil, ſo heißt es, komme faſt einem Freiſpruch gleich, denn mit Abzug der Unterſuchungshaft habe der Mörder nur noch 70 Tage für ſeine Tat abzubüßen. Der Gerichtshof der Seine hätte ſtreuger verfahren müſſen, da die politiſche Tragweite des Prozeſſes über die franzöſiſche Grenze hinausreicht. So fühlt ſich denn die italieniſche Oeffentlichkeit in ihrem National⸗ bewußtſein gekränkt und proteſtiert lebhaft gegen das Vor⸗ gehen der Pariſer Geſchworenen und Richter. Kaum war in letzter Zeit eine Entſpannung zwiſchen Frankreich und Italien eingetreten— die z. B. bei der Er⸗ öffnung der neuen Eiſenbahnlinie Cuneo—Ventimiglia und bei der Petrarca⸗Feier in Arezzo als Annäherungsbeſtre⸗ bungen zum Ausdruck kamen— erſcheint nun wieder jede Verſtändigungsmöglichkeit vereitelt. Straßendemonſtrationen von dem Umfange, wie ſie in Rom ſtattfanden, gab es ſeit Jahren in Italien nicht mehr. Freitag morgen gegen 8 Uhr verſammelten ſich die römi⸗ ſchen Univerſitätsſtudenten zu einer franzoſenfeindlichen Kundgebung und zogen in einer ungefähr 2000 Mann ſtarken Kolonne, der ſich nach und nach Bürger und auch Arbeiter auſchloſſen, vor das Gebäude, wo die faſziſtiſche Parteidivek⸗ tion ihren Sitz hatte. Nach lange anhaltendem Applaus her Dempuſtrauten erſchien Parteiſekretär Tunatti am Fenſter und dankte mit dem faſziſtiſchen Gruß. Hierauf zogen die nun⸗ mehr zu einer unüberſehbaren Menſchenmenge angewachſenen Demouſtranten gegen das Palazzo Farneſe, um die franzöſiſche Botſchaft zu ſtürmen. Alle Zugänge zum Palazzo waren jedoch durch mehrfache Truppenkordons abgeſperrt. Der artfgeregten Menge gelang es nicht, dieſe zu ſprengen. Als einige Beamte der franzöſi⸗ ſchen Botſchaft ſich an den Fenſtern des Palazzo Farneſe blicken ließen, wurden ſie ausgepfiffen und in der Menge erſcholl der Ruf„Abaſſo la Francia“(Nieder mit Frankreich). Von hier aus begaben ſich die Demonſtranten zum Nationalmonument auf der Piazza Venezia und einige Gruppen löſten ſich ab, um zur jugoflawiſchen Delegation zu gelangen. Auch dort waren jedoch die Straßen durch die Truppen abgeſperrt. In Neapel verſuchten die Demonſtranten das frauzöſiſche Kon⸗ ſulat zu ſtürmen, wurden jedoch von den Truppen zurückgeworfen. Sowohl in Rom als in Neapel kam es zwiſchen Demonſtranten und Soldaten z u m Hand⸗ gemenge. Zahlloſe Verhaftungen wurden von der Polizei vorgenommen. Die italieniſche Regierung ſcheint be⸗ müht zu ſein, um jeden Preis ernſtere Konflikte zu vewhüten. Die Gemüter ſind aber maßlos erregt und man kann für die nächſten Tage weitere Demonſtrationen erwarten. 2 Wenn die Außenminiſter verhandeln V Paris, 2. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Beſprechungen des franzöſiſchen Botſchafters in London, de Fleuriaut, mit dem engliſchen Schatzkanzler Churchill und Parker Gilbert, ſowie die Konferenz des nach London gereiſten engliſchen Botſchafters in Paris, Sir William Tyrell mit Baldwin und Churchill, dürften zu einer weſentlichen Annäherung der Auffaſſungen des Pariſer und Londoner Kabinetts in der Frage der Einſetzung des Sachver⸗ ſtändigenausſchuſſes beigetragen haben. Auch die Erklärungen des deutſchen Botſchafter von Hoeſcch gegenüber Poincaré werden als eine nicht unbeträchtliche Erleichterung der Lage beurteilt. Man ſcheint jetzt in das entſcheidende Sta⸗ bium der Verhandlungen über die Einſetzung des Sachver⸗ ſtändigenausſchuſſes eingetreten zu ſein. Nach Londoner Berichten bemüht ſich die franzöſtſche Re⸗ gierung, eine vorläufige Verlegung des Zentrums der Repa⸗ rationsverhandlungen nach Paris zu erwirken. Trotzdem die Tagesordnung des am 10. Dezember in Lugand zuſammen⸗ tretenden Völkerbundsrates ſehr reichhaltig iſt, mißt man in hieſigen offtziöſen Kreiſen den eigentlichen Ratsverhandlungen eine ſehr untergeordnete Bedeutung bei. Das daß ein diplomatiſcher Schritt in Rom erfolgt. Der Sfund der Neparationsbeſprechungen Hauptintereſſe konzentriert ſich auf die ch⸗franzoſiſche Spannung Muſſolini über das Pariſer Arkeil Muſſolini hat nunmehr ſelbſt in amtlicher Form zum Pariſer Urteil Stellung genommen, indem er im Mini⸗ ſterrat erklärte, ganz Italten ſei dadurch ſchwer verletzt worden, denn es bedeute faſt einen Freiſpruch des Mör⸗ ders eines italieniſchen Konſular⸗Vertreters in Paris. Die italieniſche Regierung verſtehe daher die Enktrüſtung des Volkes und der demonſtrierenden Studenten. Außerdem ermächtigte der Miniſterrat die Präfekten, Maßnahmen gegen den„Urbanismus“ zu treffen, was das Enbe der Freizügigkeit in Italzen bedeutet. Uebrigens hatte ſchon kürzlich ein Präfekt von Rovigo verordnet, daß jeder Umzug vom Lande in die Stadt der obrigkeitlichen Genehmigung bedarf. Dieſe Praxis wird nunmehr auf ganz Italien ausgedehnt. Scharfe Sprache gegen Poincaré Der faſziſtiſche„Secolo⸗Sera“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift„Der Mann, der ſich Milliarden für die franzö⸗ ſiſchen Rüſtungen bewilligen läßt, ſpricht in der Kammer von italieniſchem Imperialismus“ einen ſehr erbitterten Leitartikel gegen Poincaré, worin er u. a. die Frage auf⸗ ſtellt, ob dieſer ſonſt kaltblütige Staatsmann es zwifſchen Italien und Frankreich zum Bruch der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen oder zum Kriege kommen laſſen wolle. Der Krieg ſei trotz ſeinen Hunderttauſenden von Opfern und den Schäden der Invaſion für den franzöſiſchen Imperialis⸗ mus ein zu fettes Geſchäft geweſen. In ſeiner Anſchuldigung des Imperialismus drohe Poincaré, zwiſchen dem franzö⸗ ſiſchen und italieniſchen Volk einen tiefen Graben aufzuwer⸗ fen, in den der Weltfriede ſtürzen könne. Das Echo in Paris Zu den frankreichfeindlichen Kundgebungen in Italien ſchreibt der„Temps“, daß die Milde des Pariſer Schwurge⸗ richts allerdings bedauerlich und ſchlecht angewendet geweſen ſet. Das ändere aber nichts daran, daß Frankreich nicht Son⸗ dermaßnahmen für die Autifaſziſten ergreifen könne, die auf franzöſiſchen Boden leben.— Auch das„Journal des Debats“ ſchreibt in ähnlichem Sinne. Die„Liberté“ bedauert den Fall vor allem im Hinblick auf die Reparationsperhandlungen. Der„Intranſigeant“ veröffentlicht eine rätſelhafte In⸗ formation, in der behauptet wird, daß auf das Schwurgericht von außen her eingewirkt worden ſet. Die Geſchwo⸗ renen hätten kurz vor dem Urteilsſpruch Beſuche empfangen und ſeien telephoniſch angerufen worden, um von ihnen Zu⸗ ſicherungen für ein mildes Urteil zu erlangen. Es ſeien ſogar Beſtechungsverſuche unternommen worden. Diplomatiſcher Schritt in Rom Der franzöſiſche Miniſterrat am Samstag war den Be⸗ ziehungen zwiſchen Frankeich und Italien gewidmet. Es wurden Maßnahmen beſchloſſen, um den unaufhörlichen poli⸗ tiſchen Attentaten in Frankreich Einhalt zu ge⸗ bieten. Der Miniſter des Innern, Tardieu, weigerte ſich, nach Schluß des Miniſterrats bekannt zu geben, worin dieſe Maß⸗ nahmen beſtehen. Es verlautet jedoch, daß eine ſehr ſtarke Ueberwachung der Italiener und zahlreiche Ausweiſun⸗ gen jener Italiener ſtattfinden werden, die ſich auf franzö⸗ ſiſchem Gebiet politiſch betätigen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, privaten Beſprechungen der Außenminiſter, die ſich auf der Grundlage der Genfer Beſchlüſſe vom letzten September über die Regelung der Reparationsfrage und den dem ſeither zwiſchen den intereſſierten Regierungen ſtatt⸗ gehabten Meinungsaustauſch bewegen werden. Der bisher nur im diplomatiſchen Meinungsaustauſch erörterte Punkt 3 des Genfer Protokolls(Bildung des Feſtſtellungs⸗ und Schlich⸗ tungsausſchuſſes) wird jedoch nach hieſiger Auffaſſung ebenfalls einen wichtigen Verhandlungsgegenſtand bilden. Wie gewöhnlich, beeilt man ſich auch diesmal zu verſichern, daß mit bindenden Abkommen kaum gerechnet werden könne. Auf franzöſiſcher Seite vertritt man nämlich den Standpunkt, es ließe ſich erſt dann zur Frage einer früheren Geſamt⸗ räumung Stellung nehmen, wenn die Reparations⸗ löſung erzielt ſei. Die ſkeptiſche Beurteilung maßgebender Kreiſe geht ſelbſt ſowett, daß man die Einſetzung des Sachver⸗ ſtändigenausſchuſſes bis zum Beginn der Beſprechungen von Lugano für unwahrſcheinlich hält. Von den Verhandlungen zwiſchen Briand, Chamberlain und Dr. Streſemann erwartet man immerhin zum minbeſten eine Abklärung der Situation im Hinblick auf bie kommenden Verhandlungen über das Rheinlandproblem. In dieſer Beziehung zeigt man ſich in den hieſigen offiziöſen Krei⸗ ſen hoffnungsvoll. Man betont, die letzten Kundgebungen des Reichskanzlers und Reichsaußenminiſters hätten die Türe zu weiterer Verſtändigung offen gelaſſen, Vielleicht würden die kommenden Verhandlungen in Luganv den Beweis erbringen, daß die Locarnopolitik keineswegs feſtgefahren iſt, wie viel⸗ fach behauptet werde. Der Völkerbundsrat in Lugano Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht folgende Mit⸗ teilung: „Auf Grund einer Auregung des deutſchen Ratsmitglie⸗ des, Dr. Streſemann, der auf Geſundheitsrückſichten und den großen Wert hingewieſen hatte, den er einem Zuſammen⸗ treffen mit ſeinen Ratskollegen beimißt, hat der amtierende Ratsprüſident Prokope⸗ Finnland alle Ratsmitglieder darüber befragt, ob es möglich ſei, dieſes Jahr die Dezember⸗ tagung in Lugano abzuhalten. Angeſichts der einmütigen Zuſage des Rats wird die 53. Ratstagung in Lugano ſtatkfinden. Die ſchweizeriſche Regierung iſt durch den Generalſekretär befragt worden und hat ſich bereit erklärt, dem Völkerbund alle Erleichterungen für eine Verſammlung in Lugano zu gewähren und das Sekretariat hat im Einver⸗ nehmen mit den ſchweizeriſchen Behörden alle Maßnahmen ergriffen, um in Lugano einen guten Verlauf der Arbeiten des Rates und der Oeffentlichkeit ſeiner Debatte zu ſichern.“ Wie aus Lugano gemeldet wird, iſt als Sitzungsſaak des Völkerbundsrates das ſtädtiſche Kaſino und der Kurſaal beſtimmt worden. Die deutſche Delegation wird mit der engliſchen zuſammen im Grand⸗Hotel Wohnung nehmen, während die franzöſiſche Delegation ihr Quartier im Hotel Splendide aufſchlägt. England wieder umgefallen § London, 2. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Es beſtätigt ſich, daß im Foreign Office kein Widerſtand mehr gegen den neuen franzöſiſchen Vorſchlag betreffs Einbeziehung der Reparationskommiſſion beſteht. Im Foreign Office er⸗ hält man die ſeltſamſten Erklärungen zu dieſem Umfall der engliſchen Regierung. Einerſeits wird betont, daß England den größten Wert darauf lege, mit Deutſchland als gleich⸗ geſtellten Verhandlungspartner zuſammenzukommen. Gleich⸗ zeitig gibt man aber zu, daß der franzöſiſche Vorſchlag, die alliierten Sachverſtändigen durch die Repaxationskommiſſion ernennen zu laſſen, vornehmlich dem Zwecke dient, einen Rangunterſchied zwiſchen Gläubigern und Schuldnern in dem Sachverſtändigenausſchuß herzuſtellen. Trotzdem erklärt ſich das Foreign Office jetzt als indifferent an„ſolchen techni⸗ ſchen Einzelheiten“. Mit anderen Worten, es wird Frank⸗ reich wieder einmal ſeinen Willen laſſen. 5 erer Blutige Jubiläumsfeier Zwiſchenfälle in Agram Am Samstag vormittag kam es in Agram anläßlich der Feierlichkeiten des zehnjährigen Beſtehens des S. H..⸗Staates zu ſchweren Ausſchreitungen. Als der Gottesdienſt in der Agramer Kathedrale beginnen ſollte, riſ⸗ ſen mehrere junge Leute von dem Erker der Kathedrale die Staatsfahne herunter und erſetzten ſie durch drei ſchwarze Fahnen. Die Polizei nahm die jungen Leute feſt. Als die Wachleute mit den Verhafteten nach der Stadthaupt⸗ mannſchaft zogen, begegnete ihnen an einer Straßenecke eine Anzahl Demouſtranten, die Miene machten, die Verhafteten zu befreien. Die Poliziſten ſetzten ſich energiſch zur Wehr. Aus der Menge wurden Revolverſchüſſe abge⸗ feuert, durch die zwei Poliziſten und zwei Paſſanten zum Teil ſchwer verletzt wurden. f Um ½6 Uhr abends kam es in Agram zu neuen Zu⸗ ſammenſtößen. Demonſtranten griffen eine Poltzei⸗ patrouille an und ſchoſſen mit Revolvern auf die Wachleute. Die Polizei erwiderte das Feuer. Ein junger Mann wurde tödlich getroffen und ſtarb auf der Stelle. Um 7 Uhr abends veranſtaltete die Agramer Garniſon einen Fackelzug. Demonſtranten begleiteten die Truppen und ergingen ſich in lärmenden Kundgebungen gegen das Militär und die Abhaltung des Staats⸗ feiertages in Kroatien. Es entſpann ſich neuerlich ein Re⸗ volverkampf, wobei ein zehnjähriger Knabe getöte: wurde. Die Zahl der Todesopfer des blutigen Staatsfeier⸗ tages iſt ſomit auf drei geſtiegen, nachdem ein am Vormittag verletzter Friſeurlehrling im Krankenhaus nach der Ope⸗ ration ſtarb. Das Miniſterium des Innern veröffentlicht einen Bericht über die blutigen Vorfälle in Agram. Danach ſeien die Un⸗ ruhen von Anhängern der Frank⸗Partei, einer extrem⸗ nationaliſtiſchen Fraktion der Kroaten, planmäßig an⸗ gezettelt worden. Die veſonnenen Bürger von Agram halten ſich von den ſtaatsfeindlichen Kundgebungen fern. In dem Bericht wird auch der kommuniſtiſchen Agitation in Agram gewiſſe Schuld an den Ereigniſſen zugeſchrieben. Die Behörden haben Befehl ergehen laſſen, l rückſichtslos gegen die Ruheſtörer vorzugehen. Die Agramer Zwiſchenfälle haben ungeheures Aufſehen er⸗ regt. Miniſterpräſident Koroſchetz erſchien im Laufe des Nach⸗ mittags zweimal beim König zur Berichterſtattung. Nach den letzten Meldungen aus Agram bauerten dis ſerben feindlichen Kundgebungen auch am Abend an, nachdem auf einem Platz der Stadt in den Abendſtunden ein kroc⸗ tiſcher Arbeiter von einem Poliziſten erſchoſſen worden war. Weitere Zuſammenſtöße ereigneten ſich beim milifäri⸗ ſchen Zapfenſtreich am Abend, als bie Volksmenge unter Hoch⸗ rufen auf Kroatien und Schmährufen gegen Serbien gegen das Militär vordrang, das von den Häuſern aus mit Steinen beworfen wurde. Auch ein Schuß wurde vom Dache des Schauſpielhauſes gegen das Militär gefenert. Daraufhin fenerte die Gendarmerie gegen die Menge wodurch eine große Panik entſtand. Eine große Anzahl Perſouen wurde verletzt, zwei kavon ſehr ſchwer. 2. Seite, Nr. 562 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. Dezember 1928 Die Ehereform vor dem Reichstag Anehelichen Kindes erreicht werden müſſe. nis entzieht ſich ſelbſt das Zentrum nicht. dungsrechtes entgegen. Moral und Sitte als gleich gefährdet hin. Zwangsweiſe Aufrechterhaltung einer innerlich man nicht wahr haben. Lüders, bemühten ſich demgegenüber, die getan hatte. dem Rechtsausſchuß zur weiteren Behandlung übergeben. zwiſchen den Koalitionsparteien in ſpe kommen werde. wirtſchaft zur Erörterung. an die 100 Anträge der Parteien aller Richtungen vor. Oeſterreich und die Eheaugleichung hemerkenswerten Abſtimmung über den A ntrag Severs Eherecht. und die großdeutſche Volkspartei, dagegen die ſoztalen und der Landbund. Es ergab ſich ein Stimmenver⸗ klärt wurde. Das Befinden des engliſchen Königs Nach dem am Samstag ausgegebenen ärztlichen Bericht Aber die Erkrankung des Königs war das Allgemeinbefinden unverändert und die Temperatur etwas anſteigend. Eine mit den Leihärzten in Verbindung ſtehende medizini⸗ ſche Kapazität äußert ſich dahin, daß der ganze Charakter der Krankehit des Königs auf ſchwere Komplikationen ſchließen laſſe. Urſprünglich ſei der König an Grippe erkrankt, woraus dann eine Rippenfellentzündung entſtanden ſei. In Slurm Zur Klärung der„Veſtris“⸗Kataſtrophe — Newyork, J. Dez. Der Newyorker Staatsanwalt Tutte hat ſeinen Bericht über den Untergang des Dampfers „Veſtris“ fertiggeſtellt. Er erklärt darin, die Unterſuchung habe den Beweis erbracht, daß Kapitän Carey den New⸗ vorker Agenten ſeiner Geſellſchaft nicht von der Lage des Schiffes unterrichtet habe, bevor er den erſten SOs⸗Ruf ausſchickte. Die Behauptung, daß die Kataſtrophe durch eine Verſchiebung der Ladung verurſacht worden ſei, lehnt der Bericht ab. Der Bericht wird dem Kongreß und dem Handelsminiſterium übergeben werden. Die lapfere„Eſtonia“⸗Mannſchaft Offizielle deutſche Anerkennung — Kopenhagen, 2. Dez. Anläßlich der tapferen Rettungs⸗ arbeiten der Beſatzung des däniſchen Dampfers„Eſton a“ heim Untergang des deutſchen Dampfers„Herren wyk“ hat der deutſche Geſandte in Kopenhagen, Herr von Haſſel, an den Etatsrat Anderſen, Leiter der„Oſtaſtatisk Kompagnie“, der die„Eſtonia“ angehört, ein Schreiben folgenden Inhalts gerichtet: „Mit großer Bewunderung habe ich den Bericht über die mutige Tat empfangen, die der Kapitän und die Be⸗ ſatzung des Dampfers„Eſtonia“ bei der Rettung eines großen Teils der Mannſchaft des deutſchen Dampfers„Herrenwyk“ ausgeübt hat. Der ausgezeichnete Führer der„Eſtonia“, alle Offizlere und Leute der Beſatzung haben ſich als unerſchrockene Seeleute erwieſen. Sobald der 2 3 2 Handwerkskunſt im Zeitalter der Maſchine Die nene Ausſtellung in der Städt. Kunſthalle Die Mannheimer Kunſthalle hat in ſinngemäßer JFort⸗ führung ihrer Ausſtellungen zum künſtleriſchen Schaffen un⸗ ſerer Zeit eine Schau vorbereitet, die gewiſſermaßen den Rechenſchaftsbericht zeitgemäßen handwerklichen Könnens geben ſoll, die, ſowett es heute eben möglich iſt, Antwort gibt auf die Frage, ob wir in der Zeit der Technik, der unaufhalt⸗ ſamen Mechaniſierung der Arbeit überhaupt noch ein Hand⸗ werk haben, in dem der Menſch lebendig und frei aus der Hand geſtaltet und das Werkzeug ſeinem Willen folgt und welche Zukunft dieſes Handwerk erwarten läßt. Der von der Kunſthalle im Titel gegebene Begriff muß allerdings, wie Dr. Hartlaub in ſeiner Einführungsrede Fetonte, enger gefaßt werden, weil ſich die Kunſthalle ihrer Zielſetzung gemäß nur mit dem eigentlich ſchöpferiſchen Hand⸗ werk, mit dem Kunſthandwerk auseinanderzuſetzen hat. Urſprünglich wollte Dr. Hartlaub die Ausſtellung„Das ewige Handwerk“ nennen, weil ſie die Werte und Quellen menſch⸗ licher Schöpfungskraft aufbecken ſollte, die aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach ewig wirken und die der Maſchinenarbeit niemals innewohnen werden. Die Ausſtellung ſoll Notruf, Mahnung ſein in einer Epoche, in der die Maſchine in unſer Daſein als umwälzendes Schickſal eingreift, wo die Technik den künſt⸗ lichen, konſtrulerten Werkſtoff zwiſchen Menſch und Natur einſchaltet. Dr. Hartlaub warf die Frage auf, ob nicht damit das alte naturverbundene Handwerk durch das abſtrakte Kopfwerk, die lebendige Erfahrung durch die rationale Berechnung, die Ge⸗ ſtaltung des„Lebens“ durch die Formen des„Geiſtes“ ver⸗ dr. u werden drohen. Die Anzeichen eines ſolchen Aus⸗ ſicherlich vorhanden, denn hier und dort, Berlin, 2. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag bewältigte in einer kaum zweiſtündigen Sitzung am Samstag die Debatte über Ehereform und Güter ⸗ recht. Einigkeit herrſche darüber, daß die Beſſerſtellung des 8 Dieſer Erkennt⸗ Umſo ſtärkeren Widerſtand ſetze es und mit ihm die Bayeriſche Volkspartei und die Wirtſchaftspartei der Reform des Eheſchei⸗ Man will an dem Dogma von der Unlösbarkeit der Ehe nicht rütteln laſſen und ſtellt Daß durch die zerrütteten Ehe weit mehr gegen Moral und Sitte verſtoßen wird, will Der Demokrat Ghlermann und ſeine Kollegin, Frau menſchlich⸗ rechtliche Bedeutung des Problems ins Licht zu rücken, wie das am Freitag ſchon der Volksparteiler, Geheimrat Kahl, Die verſchiedenen Anträge wurden ſchließlich Die Deutſchnationalen ſpekulieren, wie den Ausführun⸗ gen des Redners zu entnehmen war, darauf, daß es im Aus⸗ ſchuß bei der Beratung dieſer Anträge zu neuen Differenzen Am Montag ſteht abermals die Notlage der Lan d⸗ Es liegen zu dieſem Thema Im Budgetausſchuß des Nationalrats kam es zu einer auf Angleichung des öſterreichiſchen Eherechts an das deutſche Für den Antrag ſtimmten die Sozialdemokraten Chriſtlich⸗ hältnis von 13:13, ſo daß der Antrag als abgelehnt er⸗ Stadt Merkwürdige Kundgebung eines Arbeitsloſen Am Samstag vormittag ereignete ſich vor dem Wiener Parlamentsgebäude eine aufſehenerregende Straßen⸗ ſzene. Auf der Parlamentsrampe erſchien ein Mann, der ſechs große Steine mit großer Wucht gegen die Spiegel⸗ ſcheiben des Salons des Bundeskanzlers Dr. Sei⸗ pel ſchleuderte, der aber gerade nicht im Parlament anweſend war. In wenigen Sekunden waren acht Spiegelſcheiben des Salons zertrümmert. Auch Tiſche und andere Einrichtungs⸗ gegenſtände wurden durch die in den Salon geworfenen Steine beſchädigt. Der Raum iſt mit Tauſenden von Glasſplittern überſät. Während der Steinwürfe ſtieß der Mann heftige Drohungen gegen den Bundeskanzler aus. Wachleute nahmen den Mann feſt. Es stellte ſich heraus, daß es ein arbeitsloſer Chauffeur war, der ſeit langer Zeit keine Unter⸗ ſtützungen erhalten hatte. Er erklärte, aus Verzweiflung ge⸗ handelt zu haben, um die Oeffentlichkeit auf ſeine Not⸗ lage aufmerkſam zu machen. 1 1 5 Eroͤbeben in Chile 17 Todesopfer — Newyork, 2. Dez. Aus Santiago be Chile wird gemeldet, daß ein Teil des Staates Chile durch ein Erd⸗ beben heimgeſucht worden iſt. In Santiago ſelbſt ſind bis⸗ her keine Menſchenopfer zu verzeichnen, obgleich die Er ſchüt⸗ terungen ſehr ſtark waren. In Talca ſind zahlreiche Häuſer eingeſtürzt und mehrere Bewohner getötet worden; auch aus Chillar werden einige Verluſte an Menſchenleben ſo⸗ wie großer Sachſchaden gemeldet. Ueber die Erdbebenkataſtrophe in Mittelchile laufen bis jetzt nur ſpärliche Nachrichten hier ein. Wie gemeldet wird, hat das Erdbeben den Barahona⸗Staudamm der bekannten Kupfergrube El Teniente, die der Braden Copper Co. gehört, zum Berſten gebracht. In der hierdurch verurſachten Ueber⸗ ſchwemmung ſind nach den bisherigen noch unvollſtändigen Meldungen 17 Menſchen umgekommen. Auch aus Santa Cruz wird gemeldet, daß ſämtliche Regierungsgebäude zuſammen⸗ geſtürzt ſind und daß verſchiedene Todesopfer ſowie eine größere Anzahl Verletzter zu verzeichnen ſeien. Ein Reiſen⸗ der der aus der Gegend von Curico hier eintraf, erklärte, daß dieſe Stadt beinahe zur Hälfte in Trümmern liege. Alle öffentlichen Gebäude ſowie die Banken und der Unionklub ſeien eingeſtürzt und es herrſche noch immer große Panik unter den Einwohnern. Jedenfalls ſcheinen die Küſten⸗ orte, die infolge der ein Erdbeben ſtets begleitenden Flut⸗ wellen ſonſt in doppelter Hinſtcht leiden, diesmal verſchont geblieben zu ſein. ind Wellen Dampfer„Eſtonia“ nach Kopenhagen zurückkehrt, wirb es mir eine beſondere Freude ſein, hiervon benachrichtigt zu werden, damit ich allen Teilnehmern perſönlich meinen Dank und meine Anerkennung ausſprechen kann. Ich würde ſehr dankbar ſein, wenn mir die Leute, die ſich beſonders verdient gemacht haben, außer dem Führer des Schiffes, bezeichnet würden.“ Im Sturm geſunken — Mailand, 3. Dez. Ein italieniſcher Motorfracht⸗ ſegler aus Trieſt iſt an der dalmatiſchen Küſte im Sturm untergegangen. Er war mit einer Ladung Eiſen von Trieſt nach Albanien unterwegs. Ein chineſiſcher Dampfer geſunken — Peking, 2. Dez. In der Nähe von Sachalin iſt der chineſiſche Dampfer„Natſchte“ mit 37 Mann Beſatzung und wertvoller Ladung an Bord geſunken. Der Taifun auf den Philippinen 130 Todesopfer — Manila, 2. Dez. Der Taifun, der auf den ſüblichen Inſeln der Philippinengruppe ſo großen Schaden anrichtete, hat jetzt, nachdem er über dem Meere einen Halbkreis be⸗ ſchrieben hat, den nördlichen Teil der Philippinen heimgeſucht, jedoch iſt der hier angerichtete Schaden nur gering, da der Taifun auf dem Meere offenbar ſeine Hauptkraft ein⸗ gebüßt hat. Aus dem Unglücksgebiet auf den ſüdlichen Inſeln liegen jetzt eingehende Meldungen vor, und es ſteht feſt, daß Das Spielbankverbot in der Schweiz 2 Baſel, 2. Dez.(Von unſerem Schweizer Vertreter.] Das durch eine Volksinitiative in der ſchweizeriſchen Bundes⸗ verfaſſung feſtgelegte Verbot von Spielbanken in der Schweig iſt heute durch die Annahme eines neuen Volksbegehrens erheblich gemildert worden. Es wird in Zukunft den kantonalen Behörden überlaſſen bleiben, zur Erhaltung der Kurſäle in den Fremdenplätzen die Spielbanken zu geſtatten. Der Kampf um die Spielbanken war ſehr ſtark, was auch die Abſtimmungszahlen zeigen. Die bis jetzt vorliegenden Er⸗ gebniſſe aus 20 Kantonen ergeben mit 253 000 Ja und 233 000 Nein eine ſchwache Mehrheit. Theaterſkandale — Hamburg, 2. Dez. Im Deutſchen Schauſpiel⸗ hauſe kam es Freitag gegen.30 Uhr bei der Aufführung des Stückes„Verbrecher“ zu Störungen. Aus dem zweiten und dritten Rang wurden Stinkbomben, Juck⸗ und Nießpulver ins Parkett geworfen. Außerdem begaben ſich aus den Rängen ungefähr 80 Perſonen ins Parkett, wo ſie jedoch gewaltſam entfernt wurden. Die Vorſtellung nahm ſodann ihren Fortgang. Nach Schluß der Vorſtellung wurde das Publikum auf der Straße von den vorher aus dem Theater entfernten Perſonen beläſtigt. Die herbeigerufene Polizei ſah ſich genötigt, mit dem Gummiknüppel einzugrei⸗ fen und 16 Verhaftungen vorzunehmen. Nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien wurden die Verhafteten wieder entlaſſen. Berlin, 2. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber einen ſkandalöſen Vorgang wird der„Deutſchen Zeitung“ aus Mainz berichtet. Das Mainzer Stadttheater hat dar⸗ nach zur alleinigen deutſchen Uraufführung eine franzöſiſche Oper angenommen. Gerade in dieſen Tagen wurde der Trauertag der 10 jährigen Beſatzung im Rheinland begangen. Man ſollte es nicht für möglich halten, daß eine deutſche Theaterleitung es fertig bringt, juſt in ber Zentrale der Beſatzung ein franzöſtſches Werk zur Urauffüh⸗ rung zu erwerben. Das Verhalten der Mainzer Bühnenlei⸗ tung iſt umſo ſeltſamer, als, ſoviel wir wiſſen, Mainz zur Förderung der deutſchen Kultur Unterſtützungen vom Reich Letzte Meldungen Verſuchter Bankraub — Berlin, 2. Dez. In große Beſtürzung wurde geſtern morgen um 9 Uhr der Kaſſierer der Filiale der Dresdner Bank in der Frankfurter Allee verſetzt. Dort erſchien ein Mann von etwa 45 Jahren und überreichte dem Kaſſierer einen Zettel, auf dem ſtand:„8000 Mark her, oder Sie fliegen auf!“ Auf dem Zettel war angekündigt, daß das ganze Bank⸗ gebäude mit Sprengſtoff in die Luft geſprengt werden würde, wenn der Forderung nicht nachgegeben werde. Der Kaſſierer hielt den räuberiſchen Kunden hin. Andere Angeſtellte be⸗ nachrichtigten die Polizei Der Unbekannte konnte aber in der allgemeinen Verwirrung flüchten. Bisher hat man von ihm noch keine Spur. Bruno Scherl aus der Haft entlaſſen — Berlin, 2. Dez. Bruno Scherl iſt geſtern nach vier⸗ ſtündigen Verhandlungen ohne Sicherheitsleiſtung aus der Haft entlaſſen worden. Geſtern hat ſich noch eine Reihe weiterer Perſonen gemeldet, die von Brund Scherl geſchädigt ſein wollen. Zum Mord im Prager Schwurgerichtsſaal — Prag, 2. Dez. Der Zuſtand des bei dem geſtrigen Attentat im Prager Schwurgerichtsſaal ſchwer verletzten ita⸗ lieniſchen Journaliſten del Vecchio iſtſehrernſt. Er wurde führt. Die Aerzte konſtatierten einen ſchweren Lungenſchuß. Man hofft aber, den Verletzten am Leben zu erhalten. Gunnar Kuudſen 7 — Oslo, 2. Dez. Hier verſtarb am Samstag der frühere norwegiſche Miniſterpräſident Gunnar Kundſen, der von 1913 bis 1920 Miniſterpräſident war, im Alter von 80 Jahren. * Dirkſens Nachfolger. Zum Nachfolger des zum Botſchaf⸗ ter in Moskau ernannten Miniſterfalbirektors v. Dirkſen ſoll der Vortragende Legationsrat Dr. Trautman n ernannt werden, der bisher als Botſchaftsrat in Tokio und als deut⸗ ſcher Generalkonſul in Kobe tätig war. * Oeſterreich und der Kelloggpakt. Das Staatsdeparte⸗ das Unwettr etwa 130 Todesopfer gefordert hat. unterzeichnet hat. ment in Washington teilt mit, daß Oeſterreich den Kelloggpakt 2 auf die Ausſichtsloſigkeit des Kunſthandwerks verfrüht, ja falſch zu ſein, den er vielmehr als einen Trugſchluß bezeich⸗ nete, der nicht veranſchlage, wie viel komplizierte Auswege, wie viel polare Ausgleiche das Leben in der Kulturentwick⸗ lung unerſchöpflich hervorbringt. Auf den praktiſchen Nach⸗ bargebieten von Handwerk und Maſchine künde ſich eher eine Doppelläufigkeit, eine kompenſierende Ergänzung unſerer Bedürfniſſe an, ſodaß der Glaube an das Fortbeſtehen des Kunſthandwerkes gerecht⸗ fertigt erſcheine. Freilich die Umriſſe der Handwerkskunſt der Zukunft bleiben noch undeutlich und die Maſchine wird vieles, was nicht lebensfähig iſt, abſterben laſſen, wie ja unſer Auge ſich ſehr ſchnell an die knappe und ſtraffe Eleganz, an die exakte Planung und objektive Vollkommenheit heutiger Maſchinen und Maſchinenprodukte gewöhnt hat und außer⸗ ordentlich kritiſch gegenüber dem billigen, unſachlichen und überflüſſigen dekorativen Aufwand geworden iſt. Da ſich aber heute noch nicht ſagen läßt, was ſich von der Handwerkskunſt behaupten oder neu herausbilden wird, ver⸗ zichtete man auf das pathetiſche Wort vom„ewigen Hand⸗ werk“ als Titel und Inhaltsbezeichnung der Schau. Dr. Hartlaub verbreitete ſich dann des näheren über Hand⸗ und Maſchinenarbeit und ihren Einfluß auf Handwerkskunſt, zeigte die Grenzgebiete, auf denen nsch um die menſchliche Arbeit gerungen wird, und die Gebiete, wo das ewige Hand⸗ werk vorausſichtlich nicht von der Maſchine abgelöſt werden kann, wo das handwerkliche Können an Feinheit und Reich⸗ tum, an Willkür und holdem Zufall immer noch ein unbe⸗ rechenbares Mehr voraus hat und haben wird. Die Ausſtellung könne nur den momentanen Tatbeſtand kennzeichnen, ſie zeige aber heute ſchon eines, daß das Kunſt⸗ gewerbe der Zukunft kaum mehr von den naiven, aus dem Volk hervorgegangenen Handwerkern getragen ſein wird, de den durchgebildeten bewußt geſtalten den die unde wird in der Schau auch ner auszuſterben. Trotzdem ſcheint Dr. Hartlaub der Schluß keine„Volkskunst“ gezeigt, wie ſie hier und da noch lebt und ſo mancherlei wertvolle Techniken bewahrt. Das alte Volks⸗ kunſthandwerk wird— aus ökonomiſchen wie aus geiſtigen Gründen mannigfachſter Art— zugrunde gehen. Kein noch ſo wohlgemeinter Verſuch werde hier am Unheilbaren Arzt ſein können. Dr. Hartlaub ſchloß ſeine Darlegungen mit der Frage, ob die Menſchheit ohne Handwerk ärmer werde. Wie er glauben auch wir es ebenſo beſtimmt, wie wir andererſeits an die Notwendigkeit, ja an die Miſſton der Maſchine glauben. Oberbürgermeiſter Dr. Heimer ich eröffnete die Ausſtellung und wies dabei darauf hin, daß die Ausſtellungen der Kunſthalle, die dem Leben und der lebendigen Gegenwart dienen, in zunehmendem Maße in Deutſchland Beachtung fin⸗ den. Er bedauerte nur, daß die beſchränkten Raumverhält⸗ niſſe es gerade bei dieſer Ausſtellung nicht ermöglichten, auch die einzelnen Verfahren handwerklicher Kunſt zu zeigen. Er hoffe jedoch, daß in dieſer Beziehung durch die in Ausſicht genommenen Ausſtellungshallen, mit deren Bau vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes— im nächſten Jahre begonnen werden ſoll, Wandel geſchaffen werden könne. Ferner wünſche er, daß es der Stadt bald möglich ſein werde, das Reiß⸗Teſtament zu erfüllen und auch der Kunſthalle die dringend nötige räumliche Ausdehnung zu gewähren. Auf die mit Unterſtützung von Prof. Richard Lisker⸗ Frankfurt zuſtandegekommene Ausſtellung werden wir noch näher eingehen. O Mannheimer Altertumsverei Vortragsſaale der Kunſthalle Geheimrat Prof. Dr. R. Kautzſch über„Bildwerke aus der Zeit der deut⸗ ſchen Myſtik“. Dieſer Vortrag(mit Lichtbildern) wied eine willkommene Ergänzung ſein zu dem Vortrag von Prof. Dr. Andreas über„Die religtöſen Strömungen am Vorabend der Reformation“ und wird zeigen, welchen Niederſchlag Geiſt und Religion des Mittelalters im Bildwerke gefunden hat n. Heute abend ſpricht im von der Rettungsſtation nach der chirurgiſchen Klinik über⸗ — 1 4 eter.] ndes⸗ hweig hrens t den g der atten. ch die t Er⸗ 33 000 del⸗ rung dem Juck⸗ aben o ſis tahm burde dem tfene grei⸗ lung iſſen. leber ung“ dar⸗ eine ieſen im Iten, der füh⸗ nlei⸗ zur teich EN 4 Montag, den 3. Dezember 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 562 22 9 5 Rieſenverkehr am Lichtfeſtſonntag Nach zwei verregneten Lichtfeſtabenden ein erträglicher Sonntag. Als am Samstag die Feſtbeleuchtung aufflammte, ſetzte von neuem der Regen ein, der bis gegen 10 Uhr anhielt und zeitweilig ſo heftig war, daß man nur ungern den Fuß auf die Straße ſetzte. Die Taxameter gingen ab wie warme Semmeln. Man mußte an der Harmonie ziemlich lange warten, bis man ein Auto erwiſchte. Alſo haben auch die Autodroſchkenbeſitzer von dem Lichtfeſt profitiert. Trotz der abſcheulichen naßkalten Witterung herrſchte in den Straßen ein ungemein reges Leben. Man ſuchte eben, ſo gut es ging, unter dem Regendach Zuflucht. Der Fremdenzufluß war ſchon am Samstag ſehr ſtark. Die Hotels waren nahezu vollſtändig beſetzt. Ludwigshafen war wie ausgeſtorben. Die Rheinbrücke hatte wieder eine ſtarke Belaſtungsprobe auszuhalten. Bis tief in die Nacht hinein herrſchte in den Reſtaurants und Kaffeehäuſern, die bis um 5 Uhr geöffnet ſein durften, der lebhafteſte Verkehr. Man merkte, daß nicht nur viele Fremde Mannheim aufgeſucht hatten. Auch die Einheimiſchen waren auf den Beinen. Der Beſuch der Vergnügungslokale erinnerte ſtark an die Faſchingszeit, wie denn in den intimeren Gaſtſtätten eine wirkliche Feſtſtimmung herrſchte. Ungeheure Dimenſionen nahm der Andrang in den geſtrigen Abendſtunden an. Wäh⸗ rend der Regen an den erſten beiden Lichtſeſtabenden aus⸗ gerechnet kurz vor Beginn der Beleuchtung einſetzte, blieb er geſtern erfreulicherweiſe aus. Bedenklich ſah es in der fünf⸗ ten Nachmittagsſtunde aus. Wieder mußte der Regenſchirm aufgeſpannt werden. Aber erfreulicherweiſe nur vorüber⸗ gehend. Als die Dunkelheit ſich auf die Lichtſtadt hernieder⸗ ſenkte, verhältnismäßig ſehr früh, hatte es zu ſprühen auf⸗ gehört und ſo blieb es den ganzen Abend über. Der Verkehr in den Straßen übertraf die hochgeſpannteſten Erwartungen. Als wir uns um 6 Uhr in das Gewimmel auf den Planken ſtürzten, mußten wir uns vom Strom treiben laſſen. Im Engpaß kam man nur ganz langſam vorwärts, ebenſo in der Breiteſtraße. Das Publikum benahm ſich recht diszipliniert. Das Rechtsgehen klappte vorzüglich. Die ganze Pfalz ſchten ſich in Mannem ein Stelldichein zu geben. Man brauchte nur hinzuhören, wenn ſich die Paſſanten unter⸗ hielten. Der Eindruck aller Fremden, die Mannheim ſchon lange nicht mehr beſucht haben, iſt dahin zuſammenzufaſſen, daß das Lichtfeſt eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges iſt. Ganz frappierend wirkt die Ausſtattung der Schaufenſter, die wirklich mit erleſenem Geſchmack dekoriert ſind. Dazu die blendende Lichtfülle, die ſich über die ausgeſtellten Waren ergießt. Man hat die Wahrnehmung machen können, daß die Menge in den Stunden, in denen ein Verweilen möglich war, die Auslagen mit größtem Intereſſe beſichtigte. Reklamewagen Korſo Gewaltige Menſchenmaſſen bewegten ſich am Sonntag ſchon in den erſten Nachmittagsſtunden durch die Straßen. Ofjfenſichtlich hatte der angekündigte Reklamewagen⸗ Kor ſo dieſes frühe Zuſammenſtrömen des Publikums ver⸗ anlaßt. Im Schlachthof wurde der Zug, der in dieſer Aus⸗ dehnung hier noch nicht zu ſehen war, zuſammengeſtellt. Die Wegrichtung ſei nochmals wiederholt: Auguſta⸗Anlage(nörd⸗ liche Seite), Friedrichsplatz, Kunſtſtraße bis D 5, nördliche Selte der Planken, zwiſchen E 1 und 2 zum Marktplatz, Fungbuſch⸗, Beil⸗ und Freyerſtraße, Jungbuſchbrücke, Damm⸗ raße, Meßplatz. Kurz nach halb 3 Uhr langte die Spitze des Zuges vor dem Parkhotel an, auf deſſen Balkon ſich die Vor⸗ ſtands mitglieder der Ortsgruppe Mannheim des Verbandes Deutſcher Reklamefachleute, die Veranſtalterin des Zuges, Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, die Oberbaudirek⸗ toren Pichler und Zizler und die Vertreter der Preſſe verſammelt hatten. Aus rund 200 Perſonen⸗, Liefer⸗ und Neklamewagen ſetzte ſich der Zug zuſammen, von deſſen Länge man ſich einen Begriff machen kann, wenn wir feſt⸗ annheim im 2 ſtellen, daß die Vorbeifahrt eine Stunde in Anſpruch nahm. Zur Orientierung laſſen wir zunächſt die Liſte der Teilnehmer folgen. Die eingeklammerten Zahlen geben dle Zahl der Wagen an. a Frankonia, Schokolade.⸗G., Generalvertreter Ludwigs⸗ hafen(); Piſtiner, Möbelhaus(); Jacob., Oelgroßhand⸗ lung(); Gebr. Müller, Herrenkonfektion(): Kruſt., Eier⸗ großhandel(); Henſel, Teigwarenfabrik, Weinheim(); Friedebach Ph., Eier⸗ u. Butterhandlung(); Mohnen Wilh., Muſikhaus(); Köpf., Metzgerei(); Sunlicht⸗A.⸗G.(); Eilboteninſtitut Blitz(); Jamaika, Frachtvertrieb, Ludwigs⸗ hafen a. Rh.(); Schwenzke Chr., Pelzhaus(); Engelhorn & Sturm, Konfektion(); Weber L.(); Lampert W. Büro⸗ bedarf(); Birnbaum., Kurzwaren(1) Zahn., Möbel⸗ haus(); Weczera H.&., Wäſche(); Müller Chr., Leder⸗ waren(); Hermann., Stoffhandlung(); Wallenſtaedter & Co., Elektrizitäts⸗Artikel(); Raab⸗Karcher⸗Thyſſen(); Bazler., Haus und Küche(); Islinger., Automobile(), Dietrich., Möbelhaus(1/ Meckler., Farben(); Liebhold, Bettenhaus(); Kupfermann, Möbelhaus(); Weſch., Metz⸗ geret(); Boſch., Schokoladenfabrik(); Hill& Müller, Gummiwaren(); Walther J. Ph., Druckerei(); Steiriſcher Eierimport(); Metzger& Oppenheimer, Eiſenwaren(); Brauerei Eichbaum(); Olex, Betriebsſtoffe(); Neue Mann⸗ heimer Zeitung(); Hofmann Ph., Mühlenfabrikate(); Daimler⸗Benz,.⸗G.(28); Rhenania⸗Oſſag, Ludwigshafen(); Armbruſter., Eiſenhandlung(); Schwarzwaldhaus, Lebens⸗ mittel(); Adelmann., Lebensmittel(); Klinkhardt, Che⸗ miſch⸗Techniſche Erzeugniſſe(); Neue Badiſche Landeszeitung (); Barber., Juſtallation(); Landes., Möbelhaus(); Sanger., Wtener Wäſcherei(); Rennert., Waſchmittel (); Hulter, Kaffeeröſterei(); Aurepa, Autohandel(); Trefzger, Möbelhaus(); Schuttler, Wäſcherei(): Gutmann ., Bürobedarf(); Graff., Möbelhaus(); Magirus,.⸗G., Fahrzeuge(); Heiſer., Lebensmittel(); Holzinduſtrie,.- ., Heidelberg(); Graff Ph., Addtermaſchine(); Müller., junior, Mineralwaſſer(); Ehrbar Gg., Zuckerwarenfabrik(); Hirſch⸗Schuſter, Eiſenwaren(); Krankenverſicherung,.⸗G. (); Gebhardt., Wäſcherei(); Wendler, Tabakwaren(); Deutſche Woche, Verlag(); Reichsverband der Elektro⸗ inſtallateure(); Stotz, G. m. b. H.(); Rheinelektra.⸗G.(); Seelberg⸗Keks(); Batſchart, Zigaretten,.⸗G.); Jacob, .⸗G., Waſchmittel, Darmſtadt(2 Reiter); Gimbel& Neu⸗ mond, Ludwigshafen(); Kraftwagenverkehrs⸗G. m. b. H.(); Schneider., Tabakwaren(): Grimm& Trippel, Kautabak (); Belbe, Konditorei⸗Kaffee(); Rennert Gebr., Lebens⸗ mittel(). Unter den von der Firma Daimler⸗Benz, A.., gemel⸗ deten Waren befanden ſich von den Fimen: Dr. Brand& Gaenger(); Dilling, Eier⸗ und Butterimport(); Eſch& Co., Oefen(); Henninger., Metzgerei(); Hofmann Fr., Metz⸗ gerei(); Konſumverein Männheim(); Boß., Witwe,(1, Tellkampf Heinrich, Möbel, Heidelberg(); Werner& Schäfer, Lebensmittel(); Wirth Anton, Bierhandel(). Die Spitze des Zuges bildeten ein Auto mit Schutzleuten, das Auto der Fahrtleitung und ein Laſtwagen mit einer Abteilung der Kapelle Mohr und zwei Fanfarenbläſern in altdeutſcher Tracht. Und nun kamen in langer Reihe die Perſonenwagen. Einen impo⸗ nierenden Eindruck machten die 28 Wagen der Daimler⸗ Benz ⸗ AG. Alle Typen, die von dem Werk hergeſtellt wer⸗ den, marſchierten auf, ein prachtvoller Anblick, der mit lokal⸗ patriotiſchem Stolz erfüllen mußte. Den Abſchluß bildete ein Omnibus, der in Gaggenau gebaut wurde. Bei den Liefer⸗ wagen fanden unſere ſechs Grünen viel Beachtung. Voraus der kleine Opel mit einem Schild mit der Aufſchrift„Neue Mannheimer Zeitung“, Dahinter zwei große und die drei klei⸗ nen Wagen, die täglich zweimal in der Umgebung die Bezieher der„NM“ mit dem ſehnlichſt erwarteten Leſeſtoff verſorgen. Zahlreiche Perſonen⸗ und Lieferwagen waren mit Blumen, Fähnchen und Wimpelſchnüren geſchmückt. Die eine beſondere Note tragenden Reklamewagen waren nicht ſo zahlreich wie das letztemal. Die Firmen hatten ſich in der Hauptſache darauf beſchränkt, ihre Wagen, die ja ohnehin durch die Aufmachung individuell wirken, ſo zur Verfügung zu ſtellen, wie ſie täglich in den Straßen zu ſehen ſind. Wir müſſen uns darauf beſchränken, die bemerkenswerteſten Liefer⸗ und Reklamewagen herauszugreifen, ſo wie ſie uns ins Auge fielen, als wir im Schlachthof die Reihen entlang wanderten. Der Fahrer einer der Olex⸗Wagen war ſo liebenswürdig, uns mitzunehmen, als wir am Paradeplatz auf die Elektriſche warteten. Deshalb ſei dieſe Firma zuerſt genannt. Die gelben Fahrzeuge der Deutſchen Petroleum⸗Verkaufs⸗Geſellſchaft, die den Autobetrlebsſtoff„Olexin“ herſtellt, machen durch ihre Größe auch an gewöhnlichen Tagen auf ſich aufmerkſam Dies⸗ mal intereſſierte uns der Autohilfswagen, der auf der Land⸗ ſtraße allen Autos beiſteht, die aus irgend einem Grunde nicht mehr weiter können. Aber auch der mächtige Tankwagen mit Anhänger fiel allgemein auf. Der Hoſenmüller in k hatte wieder ſein Wahrzeichen, eine Rieſenhoſe, umgeben von Kartons, auf einem Laſtwagen aufgerichtet. Goldbuchſtaben rund um den Wagen riefen dem Publikum zu:„Hoſenmüller II 3,.“ Die Holzin duſtrie AG. Heidelberg führte unter einem großen roten Schirm ihre Gartenſtühle vor. Die Eiſenhandlung St. Armbruſter empfahl ſich mit Koch⸗ herden und Oefen. Darüber war zu leſen:„Für beſten„Ofen“ weit und breit, bürgt Marke„Eſch“ für alle Zeit.“ Die Obſthandlung L. Rohs, R 4, 16, hatte immergrüne Sträucher mit Aepfeln, Birnen und Orangen geſchmückt. Gar appetitlich leuchtete das Obſt zwiſchen den friſchgrünen Zwei⸗ gen hervor. Auf dem Dache des Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Südfrüchte⸗ hauſes S. Retſer, S 6, 28, prangte ein Rieſenkorb, gefüllt mit dem köſtlichſten Obſt und Gemüſe. Ein Stilleben, wie man es ſich ſchöner nicht denken kann. Die vier Ecken des Daches zier⸗ ten mächtige Bananen. Die Schokoladen-, Back⸗ und Zucker⸗ warenfabrik Oskar Boſch hatte ihren Lieferwagen mit Strän⸗ gen von Schokoladetafeln verziert. Koſtproben, die ins Publi⸗ kum geworfen wurden, fanden willige Abnehmer. Die Firma H. Barber hatte auf das Dach ihres Lieferwagens eine Bade⸗ wanne mit einem Gummi⸗Meerweibchen ſtellen laſſen.„Bade zu Haufe!“ rief die Wanne dem Publikum zu. Der Reichsver⸗ band des Deutſchen Elektro⸗ und Inſtallationsgewerbes e.., Ortsgruppe Mannheim, machte mit einem Laſtwagen darauf aufmerkſam, daß von dieſer Organiſatlon die Lichtfeſt⸗Inſtalla⸗ tionen hergeſtellt wurden. Die Fa. Stotz G. m. b. H. führte auf einem Laſtwagen ebenfalls ihre Erzeugniſſe, ſoweit ſie für das Licht⸗Feſt in Betracht kommen, vor. Der Lieferwagen der Süddeutſchen Kabelwerke machte durch eine Kabelpyramide auf dieſe Spezialfirma aufmerkſam. Zwei dieſer Wagen waren auch mit Glühbirnen geſchmückt. Die Möbelfirma Rudolf Landes führte die Schlaf⸗ zimmer⸗Einrichtung„Sonne“ aus kanadiſcher Goldbirke und ein Speiſezimmer in Roſenholz vor. Hill u. Müller hatten hinter einer Skihütte eine luſtige Skiläufergeſellſchaft in Sportsdreß verſammelt. Zwei ſchräg zulaufende Flaſchen⸗ ſtapel des Flaſchenbier⸗Depots Anton Wirth, Alphorn⸗ ſtraße, waren von einem Zweizeiler gekrönt:„Haſt Du immer Bier im Haus, geht Dein Mann gar nimmer aus!“ Die Eichbaumbrauerei war mit zwei mit Fäſſern be⸗ ladenen Vierſpännern und einem Laſtauto vertreten.„Deß will de Vadder hawwe“, rief der eine der Wagen. Die Fa, Raab⸗Karcher⸗Thyſſen G. m. b. H. imponſerte mit einem mächtigen Tankwagen, einem Laſtauto mit Benzol⸗ fäſſern und einem Tankwagen mit Anhänger. Blauweiße Wimpelſchnüre ſchmückten die ſtattlichen Fahrzeuge, die auch in ihrer Bauart elegant wirken. Die Fa. Metzger u. Oppenheimer empfahl ſich ebenfalls auffallend mit mehreren Spezialartiteln, u. a. Waſchmaſchinen. Die Metzge⸗ rei Michael Köpf hatte die Kühler eines Perſonen⸗ und Lieferwagens mit Schwänen aus weißen Aſtern geſchmückt. Die Fa. F. H. Eſch führte ihre Herde, Oefen und Heiz⸗ körper vor. Auch die Fa. S. Gutmann war mit ihrem Tochterunternehmen, der Neuen Organiſatlons⸗Ge⸗ ſellſchaft m. b.., führende Häuſer auf dem Gebiete der Bürotechnik, vertreten. In eindrucksvoller Weiſe war auf DS e. — Alles aus Liebe Die Mariſchka⸗kevne im Apollotheater Alles? Immerhin ziemlich viel. Aber in Wien konutt es auf ein biſſerl Liebe mehr oder weniger nicht mehr an. Und dieſe Revue will vor allem eine Wiener Sache ſein. Sie heſteht aus ſoviel Teilen wie Wien Bezirke hat; das ſind ſo Stücker zwanzig, und es iſt nicht einfach, ſich ſo ſchnell darin auszukennen. Man kann aber die einzelnen Bezirke recht gut auf dieſer weitausgebreiteten Revuelandkarte unterſcheiden. Da iſt einmal die innere Stadt; ſie beſteht aus einem gewiſſen, feſtgelegten Programm, nämlich: original wieneriſch zu ſein und die Donauſtadt ſo hoch als irgend möglich leben zu laſſen. Drum herum geht die Ringſtraße, markiert durch die Girls, und dann kommen die einzelnen Bezirke, von der Leopold⸗ ſtadt bis Floridsdorf, anmutige Partien und ödere Strecken, Wechſel, Wandel, Wirbel, auch Pratergemütlichkeit und andere Wiener Lokalerſcheinungen. Das Programm iſt reichhaltig wie der Wiener Speiſezettel. Allerhand und noch mehr. Die übliche Revueeinkleidung, eine loſe zuſammengebündelte Handlung, dazu die großen Lichtfeſt⸗ bilder, die Sketchs und Schlager, Tänze und Lieder. Mit Melodien können die Wiener aufwarten; kein Geringerer als Ralph Benatzky hat die meiſten Schlager beigeſteuert; auch ben, der dem Ganzen den Titel gab:„Alles aus Liebe“. Aus Liebe allein komponiert Benatzky gewiß nicht, aber ſie ſpielt bei ihm doch eine große Rolle, und viele ſeiner Lieder ſind recht Liebhabereien.„Tauſend rote Roſen“ iſt ſo ein feines Lied. Duftig, zart, melodiös, wieneriſch anmutig. Mit den blühenden Roſen, in die ſich die Girls verwandelt haben, gibt es vielleicht das ſchönſte Bild der ganzen Revue. Man kann dabei gleich ein paar Ausführende nennen: Erika Körner, eine Sängerin von Qualität, Willy Degner, ein Tenor, der einer Oper würdig wäre, Frina Schychowa, eine tempera⸗ mentvolle Tänzerin mit lackſchwarzem Haar, die der Pawlowa in ein paar unbeobachteten Augenblicken wenigſtens ähnlich ſieht. Fein getönte Farben, Bewegungen und Klänge ſtatten dieſes Bilb aufs angenehmſte aus. * Mit Wien ſelbſt wird ein großer Rummel gemacht. Die Wiener Küche zieht vorüber, von den Torten bei Sacher bis zu den Schnitzeln und von den Backbendln bis zu den Zwetſch⸗ führung, über die noch einiges zu ſagen ſein wird, regten ſich genknödeln. Wiener Porzellan zeigt in einem feinen Tanz⸗ bildchen ein Stück Rokoko aus den Vitrinen der Burg. Und ſchließlich ziehen die öſterreichiſchen Bundesländer vorüber mit ihren verſchtedenen Attributen und ſonſt nicht all⸗ zuviel an. Reizend iſt Salzburg mit ſeinem Schnürlregen. Die großen Bauten von Wien kommen heran; beim Stift Melk in Wachau beginnts, Schönbrunn trägt die Glortette als Kopf⸗ putzt, das Rathaus, die Karlskirche mit ihren beiden Säulen erſcheint, ſogar der Steffel wird hereinbalanziert. Wiener Lichtfeſt in Mannheim. Auch ein Kapitel zur Anſchlußfrage. 8 0 Die Hudſongirls heißen die Donauweiberl dieſer Revue. Ausgerechnet Hudſon. Aber auch Benatzky, der Kom⸗ poniſt und Mariſchka, der Verfaſſer dieſer Schau, ſind ein wenig mit Hudſonwaſſer getauft. Soweit ſich das mit ihnen vertragen läßt. Die Girls ſind virtuos; ſie können mit Beinen, Armen und Tamburinen äußerſt geſchickt umgehen, und ziehen ſich fabelhaft raſch um und um. Um die trotzdem entſtehenden Pauſen auszufüllen, ſind ein paar Spaßmacher da, der ſchlag⸗ fertige Fritz Imhoff, ſeine reizende Partnerin Grete Natzler; dazu der Komiker Hofer, deſſen Szene im zweiten Teil im Hinblick auf die Sauberkeit des Ganzen wohl beſſer wegbliebe. ö Von großen Szenen gibts noch ein Perlen⸗Arrangement im zweiten Teil, ein Geflügel⸗Bild aus dem erſten zu nennen, ſchließlich den Schluß, in dem das ganze Firmament lichtfeſt⸗ mäßig zuſammenkommt. Im ſiebten Himmel heißt das Bild. Damit iſts fertig; Kleinigkeit.— Zwei Siſters wiſpern und tanzen englishb-like, der Kapellmeiſter Franz Steininger hat weiße Handſchuhe und viel Rhythmus. Das Ganze geſchickt und wirkſam aufgebaut, reichlich, ſehr reichlich ſogar. Der Beifall bei der Premiere verſprach einen vollen Erfolg. De. K. Uraufführung in Heidelberg. Paul Altenberg hat ein Schauſpiel in fünf Akten„Der Schadenflicker“ ge⸗ ſchrieben, das trotz der mit ſichtlichem Fleiß inſzenierten Ur⸗ aufführung durch Intendanten Erwin Hahn und einiger guter Einzelleiſtungen auf zweteinhalb Stunden eine Atmo⸗ ſphäre der Langeweile im Stadttheater verbreitete, die auch durch die geſchmackvolle äußere Aufmachung durch Pid Elkins nicht gebannt werden konnte. Am Schluß der Auf⸗ Max Pallenberg im Nationaltheater Sein Zawadil in„Familie Schimek“ Pallenbergs Paraderolle. Selbſt in einer ſo ſtark ge⸗ kürzten Aufführung wie geſtern nachmittag ein Vergulgen ohne Ende. O, man kennt es in der ganzen deutſchen Theaterwelt, dieſes wunderbare Wetterhütchen des Herrn Zawadil, ſeine rote Naſe, ſein ebenſolches Haar; und doch kennt man ſich nicht aus in den Wortſprüngen und Ver⸗ drehungen, den Pallenberg'ſchen Tiraden, die er da los läßt, und die beim einundzwanzigſten Mal wieder anders ſind als bei allen anderen Begegnungen vorher. Schade, daß es ſo ſchnell aus war geſtern nachmittag; die Familie Schimek ſchien in dieſer Aufmachung doch etwas über Gebühr verwalſt. Es gab nämlich Stimmung. Und wenn auch von dem Pallengebirge einige böſe Blicke auf ein paar allzu vordringliche Lachgruppen fielen, ſo blieb die Stimmung doch lichtfeſtlich. Dazu kam, daß Pallenberg wieder einmal den Teufel im Nacken ſitzen hatte; die Dar⸗ mehr, ſo flogen die Pallenbergſchen Knallerbſen in alle Ecken. Sie flogen ins Parkett, die Ränge hinauf, krachten und krachten, und als es aus war, lag dicker Pulverdampf der Lachſalven über dem Haus. l Auf der Strecke war wieder einmal der Herr Zawadil geblieben. Aber das Publikum holte ſeinen Darſteller immer wieder hervor, um ihn mit Beifall zu überſchütten. Man hatte ſich einmal nach all dem Lichtfeſtwetter wieder geſund gelacht. 8* 8 O Der neue Wiesbadener Generalmuſikbirektor. Als Nachfolger von Joſeph Roſenſtock, der an die New Vorker Metropolitan⸗Oper berufen wurde, iſt der bisherige Generalmuſikdirettor der Stadt Koblenz, Erich Böhlke, an das Staatstheater Wiesbaden verpflichtet worden. Er wird ſich im Laufe der Spielzeit gelegentlich eines Gaſtſpiels dem Wiesbadener Publikum vorſtellen. Böhlke iſt 1895 in Stettin geboren und aus der Berliner Schule von Schreker hervor⸗ gegangen. Er war anfangs als Volontär am Deutſchen Opern⸗ haus in Berlin tätig, daran anſchließend 1. Kapellmeiſter und Muſikdtrektor am Landesthater in Rudolſtadt und wirkt jetzt nur wenige Hände zum Beſfall. J. K. als muſtkaliſcher Oberleiter und Dirigent der Sinfonke⸗ konzerte in Koßleug f. ſtellerin der armen Frau Schimek konnte einfach nicht 4. Seite. Nr. 562 Keue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. Dezember 1928 möbel und Arbeitseinrichtungen für Karteneien und Regiſtra⸗ turen, hingewieſen, ebenſo auf die von der Fa. G. Gutmann vertriebenen Büromaſchinen. In den entſprechenden Landes⸗ farben gehaltene Wimpel ließen die Bedeutung dieſer Firmen erkennen. KRupfermann hatte vier Lieferwagen mit Wohnungs⸗ einrichtungen delegiert. Die Jugend riß ſich um die Fähn⸗ chen in den badiſchen Farben, die verteilt wurden. Mohnen und Radio⸗Pilz machten durch Lautſprecher auf ſich auf⸗ merkſam. Auf dem Wagen der Firma Mohnen ſaß ein Clown mit einer rieſigen Schallplatte als Schirm, eine ſehr originelle Reklame. Von weiteren Wagentypen erregten mehrere niedliche Dixis, ſowie vier Chevrolets(Vertreter Firma Islinger) auf ſich aufmerkſam. Zwei geharniſchte Ritter und wei Araber zu Pferde mit zwei Begleiterinnen (Burnus) verkörperten Fabrikmarken. Die Sun licht⸗ .⸗G. machte auf Lux ⸗Seifenflocken mit mächtigen Kartons aufmerkſam. Das Schwarzwald haus, vierſpännig ge⸗ fahren, fehlte auch diesmal nicht, ebenſo die drei Glocken, die Wahrzeichen der bekannten Nudelmarke. Die Firma Schwenzke hatte ein mächtiges Bärenfell auf dem Dache ihres Lieferwagens ausgebreitet. 5 Hin und wieder gab es Koſtproben, vor allem aber wur⸗ den Flugzettel geworfen, mit denen nachher die Zugſtraßen berſchwemmt waren. Leider zerriß die Straßenbahn ſchon am Parkhotel den Zug, der überall viel Beifall fand. Indu⸗ ſtrie, Groß⸗ und Kleinhandel haben wieder gezeigt, wie über⸗ raſchend groß die Zahl der Liefer⸗ und Reklamewagen in Mannheim iſt. Die großen Waren⸗ und Kaufhäuſer konnten ſich diesmal nicht beteiligen, weil ſie durch das Lichtfeſt zu ſehr in Anſpruch genommen ſind. Direktor Hieronymi hat ſich um das Zuſtandekommen des Wagenkorſos ganz beſondere Verdienſte erworben. 5 Der Lichtball Auch der Nibelungenſaal des Roſengartens prangt in großer Lichtfeſttotlette. Die ſtändige Beleuchtung wird er⸗ gänzt durch Lichtgirlanden, bie ſich über der Empore von Pfeiler zu Pfeiler ſchwingen und die Verbindung mit einem ellipſenförmigen Rahmen herſtellen, der unter der Decke ſchwebt und eine rieſige Wolfsangel in der Farbe der Linden⸗ blüte umgibt. Rahmen und Wolfsangel ſind von Lichtperlen⸗ ſchnüren eingefaßt. Die Brüſtungen der Empore ſchmücken große Dekorationsteppiche aus dem Fundus des Roſengar⸗ tens. Direktor Thomas findet mit dieſer feſtlichen Aus⸗ ſchmückung des Saales wieder allgemeine Anerkennung, weil er mit ſeinem Geſchmack maßzuhalten verſtanden hat. f Der vom Verkehrsverein am Samstag in dem ſeſtlichen Raum veranſtaltete Lichtball nahm einen ſehr befriedigen⸗ den Verlauf. Der Beſuch übertraf die Erwartungen. Man hatte nach dem ſchwachen Kartenvorverkauf damit gerechnet, daß man„ſehr unter ſich“ ſein würde. Aber wie man in Mannheim oft feſtſtellen kann: in letzter Stunde hat ſich doch noch mancher und manche entſchloſſen, dabei zu ſein. Und ſo war der Saal ſo gut beſetzt, daß der Tanz zu keiner Dräugelei wurde. Man verzichtete auf die langweilige Polonaiſe und ſtürzte ſich ſofort in die modernen Tänze, zu denen ſtändig wei Kapellen aufſpielten, in der Mittelloge die Kapelle ecker, im Parkett am Podium das Original⸗Jazz⸗ rcheſter des Kapellmeiſters Homann⸗Webau. Das ettenſchau. Es war eine Parade der geſchmack⸗ ten Neuerſcheinungen im Reiche der Göttin Mode. Wenn wir dieſe Beobachtung regiſtrieren, ſo weiſen wir zugleich auf den großen wirtſchaftlichen Wert des Lichtfeſtes hin. Manche Dame hätte ſicherlich davon Abſtand genommen, ſich oder beſſer geſagt den Gatten in große Unkoſten zu ſtürzen, wenn der Lichtball nicht abgehalten worden wäre. Die Tanzpauſen wurden bis um Mitternacht durch . Lichttänze 5 ausgefüllt, die Frl. Aenni Häns, die Balletmeiſterin des Nationaltheaters, mit viel Geſchmack und Erfindungsgabe entworfen und einſtudiert hatte. Acht Paaxe(Tänzerinnen und Herren des Bewegungschors des Nationaltheaters) n die Vorführungen mit einem graziöſen Fackelzug in echender Tracht ein. Welch ein Unterſchied zwiſchen dem us anmutigen Dahinſchreiten. Ganz reizend in der tion war der Tanz der Laternen und Anzünder. Die aternen wurden durch vier ſchlanke Herren dargeſtellt, die mit dem Kopfe in Straßenlaternen ſteckten. Vier Paare be⸗ ſorgten das Anzünden und vereinigten ſich zum Schluß mit eine tebespaar in Biedermeiertracht(Solotänzerin Ann euſer und Solotänzer Helmuth Hanſel) zu einem uſo maleriſchen wie humoriſtiſchen Tableau. Tänze iſch und pantomimiſch war dieſer Scherz, der an die gemütliche Zeit erinnerte, in der in der Straßenlaterne noch das Oel⸗ en brannte, Überaus eindrucksvoll. Tanzmeiſter Karl und Frau vom Schwarz⸗Weiß⸗Klub Mannheim zeigten uf mit drei modernen Tänzen(Tango, engliſh Walz und Foxtrott), daß man auch hierin viel Grazie entfalten kann. Den farbenreichen Abſchluß der choreographiſchen Vor⸗ ngen bildete ein Tanzſpiel im Reiche des Lichtgottes, dem wieder Anni Heuſer und Helmuth Hanſel die lenden Mittelpunkte waren. Der ſtarte Beifall zeigte, ſehr die Zuſchauer von den Darbietungen, die ſich har⸗ ch in den vornehmen Rahmen des Ballfeſtes einfügten, digt waren. hMꝰWMoDDMDWie Tombola„ ge der Gebefreudigkeit der Mannheimer Geſchäfts⸗ ich ausgeſtattet werden konnte, fand die gebührende Der Hauptgewinn war ein von der Konditorei endeter Sack mit 40 Pfund Praline, die von ſechs in Pagen in den Saal gefahren wurden. Da die iſtunde allgemein auf 5 Uhr feſtgeſetzt war, dürfte erſt e Zeit der Kehraus geſpielt worden ſein. Von der 0 rwaltung wohnten mit Oberbürgermeiſter Dr. etmerich zahlreiche Stabträte, Stadtverordnete und re Beamte dem Ballfeſt bei, das von Tanzmeiſter ndebeek geleitet wurde. e N Der Fackelzug der Deutſchen Ninggemeinſchaft der 0 Pfadfinder, utritt der Kapelle Schönig pünktlich ſeinen Weg uch die Lichterſtraßen durchzog, hatte ſehr unter der Witterung zu leiden. Schon der ſtramme einzelnen Gruppen hatte die Aufmerkſamkeit bie eigenen Erzeugniſſe dieſer Firma, neuzeitliche Büro⸗ e auf einem beſonders hohen Niveau durch die ppel unſerer Modetänze und dieſem gemeſſenen, ſo n Samstag abend um 9 Uhr vom Cllgnetplatz aus * 8 e f a Weitere Sehenswürdigkeiten Immer neue Schönheiten entdeckt man, wenn man bis Lichtſtraßen durchwandert. In der unteren Breiteſtraße fällt noch das Bettenhaus Liebhold durch die großzügige Faſ⸗ ſadenbeleuchtung auf. Auch die Ausſchmückung der Faſſade der Fa. Gebr Wronker wirkt ſehr dekorativ. Auf den Planken läßt das Thomasbräu ſein Wahrzeichen(Me⸗ daillonbild des hl. Thomas) über dem Eingang rot erglühen und Belbe hat einen Lichtkonditor über die Pforte geſetzt. Wenn man den richtigen Eindruck von der pompöſen Faſſaden⸗ beleuchtung des Warenhauſes Schmoller haben will, muß man ſich auf den Paradeplatz ſtellen. Die Kinder müſ⸗ ſen hüpfen vor Freude, wenn ſte den Rieſenchriſtbaumſchmuck ſezen, der an der Faſſade in den goldenen Lichtbogen funkelt In weiterer Entfernnung glaubt man auch, daß die Sterne, Glocken uſw. frei in der Luft ſchweben, weil der Hintergrund dunkel t. Wenn man den Engpaß der Heidelbergerſtraße paſſiert, fallt der Zeppelin ſofort auf, der zwiſchen O 5 und 6 quer über Ner Straße hängt.„LZ 3 tankt im Pavillon Kaiſer!“ iſt am Luftſediff zu leſen. N In der Sasolbauſtraße nimmt ſich ganz prachtvoll die Illu⸗ mination des Geſchäftshauſes der A. E. G. aus. Vor allem die beiden Leuchtfehilder mit den Buchſtaben A. E. G. ſind blen⸗ dend in ihrer Lichb⸗ und Farbenwirkung. Ganz eigenartig iſt der Feuerzauber der hochlodernden künſtlichen Flammen. Das Siemens⸗ Haus wird angeflutet. Wundervoll tritt auf dieſe Weiſe die ſchöue Architektur des Gebäudes aus dem Dunkel heraus. Die Fönſter der Seitenflügel ſind zu gold⸗ ſchimmernden Transparenten umgeſtaltet. Die Halle war geſtern geöffnet. Das Publikum durfte an der blendenden Helle der Anleuchten vorbef das Innere betreten und konnte infolgedeſſen die angeſtrahlte Büſte Werner von Siemens, die am Sockel von Pflanzenſchmuck umgeben iſt, bewundern. Wer dem Haupttrubel ausweicht wird feſtſtellen, daß auch in den Seitenſtraßen noch eine ganze Anzahl Transparente und Leuchtſchilder zu ſehen ſind, die anläßlich des Lichtfeſtes an⸗ geſchafft wurden. 6 Sch. Lichtkorſo der am heutigen Montag veranſtaltet wird, der Oeffentlich⸗ keit bekanntgeben. Der Zug, der ſeine Aufſtellung um 17 Uhr am Schlachthof nimmt, fährt dort pünktlich 17.30 Uhr weg und nimmt folgenden Weg: Auguſta⸗Anlage, Friedrichsplatz, Parkhotel, Kunſtſtraße, bis zum Zeughausplatz, rechtsum auf die Breite Straße(nördliche Seite), Marktſtraße, am Markt⸗ platz vorbei, rechtsum in die Breite Straße, linksum in die Planken, durch die Heidelberger Straße bis zum Waſſerturm, am Roſengarten vorbei in die Auguſta⸗Anlage(ſüdlichs Seite). Dort erfolgt Auflöſung. 5 Staͤotiſche Nachrichten Hiſtoriſche Wilo⸗Typen Um einen kurzen Ueberblick wer die Entwicklung der Automobil⸗Induſtrie zu geben, haben Daimler ⸗Benz in ihrem Ausſtellungslokal in der Heidelberger Straße u. a. drei ganz beſonders ins Auge fallende Typen aufgeſtellt, dis, wie jeder Beſchauer ſofort ſieht, aus gans verſchiedenen Zei⸗ ten ſtammen und von denen der älteſte bereits im Jahre 1803 gebaut worden iſt. Dieſer Wagen, der ſogenannte„Benz⸗ Vis⸗a⸗vis“, hat bereits im Jahre 1895, alſo vor mehr als 33 Jahren, an den Internationalen Rennen Paris⸗Bordeaux teilgenommen. Der zweite Wagen, der 200pferdige„Benz⸗ Rennwagen, hat ſchon im Jahre 1909 auf der nordamerikaut⸗ ſchen Rennbahn den Weltrekord mit 228 Km. in der Stunde aufgeſtellt. Das dritte Modell, die von der Daimler⸗Benz⸗ AG. herausgebrachte Kompreſſor⸗Type„SSzk⸗“, hat die letz⸗ ten großen Erfolge der Daimler⸗Benzwerke in dem Inter⸗ nationalen Rennen auf der Nürburg beſtritten und iſt in allen ſonſtigen Rennen von Sieg zu Sieg geeilt. . i +* * Zuſammentritt des Preisgerichts für die Rheinbrücks Mannheim—Ludwigshaſen. Vom 5. bis 7. Dezember tritt in Berlin das Preisgericht für den Wettbewerb der Rhein⸗ brücke Mannheim Ludwigshafen unter dem Vorſitz von Mi⸗ niſterialdirektor Knaut vom Reichsverkehrsminiſterium zu⸗ ſammen. Anſtelle des Geh. Baurats Dr. ing. Schaper tritt Wirkl. Geh. Oberbaurat Dr. ing. Zimmermann ⸗Berlin Oberbaudirektor Zizler, für Ludwigshafen Stadtbaurat Graf in dem Preisgericht tätig. g * Betriebsunfall. Ein 19jähriger Arbeiter wurde in einem Neckarauer Betrieb beim Transport einer 11 Zentner ſchweren Walze von dieſer erfaßt und mußte mit ſchweren transportiert werden.„„ * 25jähriges Dienſtjnbiläum. Am Samstag feierte Herr Georg Herrmann, Waldhof, Oppauer Straße 39, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum als Schloſſermeiſter bei der Che⸗ miſchen Fabrik Weyl Aktiengeſellſchaft. Aus dieſem Anlaß fand im Direktionsgebäude eine ſchlichte Feier ſtatt, wobei dem Jubilar durch Ueberreichung wertvoller Geſchenke be⸗ ſondere Ehrungen zuteil wurden. 5 Brände durch Bügeleiſen ſchrieben, in Nr. 546 von einem Schadenfeuer(5000%), das dadurch in der Villa eines Architekten entſtand, daß ein Bügeleiſen durch die Fahrläſſigkeit einer Näherin ein⸗ geſchaltet ſtehen blieb, den Tiſch durchbrannte, obwohl es auf einer Eiſen⸗ und Steinplatte ſtand, dann auf den Boden fiel und von da aus die Zimmereinrichtung in Brand ſetzte. Die Näherin mußte ſich wegen Fahrläſſigkeit vor dem Strafrichter verantworten. Warum immer wieder dieſe ſchwerwiegenden Vorkommniſſe, die noch zu viel größeren Kataſtrophen auswachſen können? Gewiß— als Fahrläſſig⸗ keit und Leichtſtenn muß das geſchilderte Vorkommutis ver⸗ urteilt werden, aber wer wäre fehlerlos? Die Urſachen in erſter Linie die Geräte zu vervollkommnen! Das Gedächt⸗ nis der Hausfrau muß entlaſtet werden! Das iſt der Fall, wenn ſie moderne Geräte verwendet, z. B. Bügeleiſen, die einen ſolchen Brand nicht verurſachen können, die ſelbſt aus⸗ ſchalten, wenn die Temperatur ein gewiſſes Maß überſchreitet. Würde die Näherin ein ſolches Eiſen beſeſſen haben, dann wäre der Brand nicht entſtanden. Alſo— Hausfrauen— merkt Euch: Kauft ein Bügeleiſen, das ſelbſt ausſchaltet, wenn [Eigentum kommt, ſeid Ihr es vergeßt! Der Gefahr, daß Schaden an Leben und ritt daß Johr mit dem Strafrichter in Konflikt Jetzt läßt ſich endgültig der Weg des Licht⸗Korſos, in das Preisgericht ein Für die Stadt Mannheim iſt Lungenquetſchungen in das Städtiſche Krankenh eus Und warum? Die„N. M..“ berichtet, ſo wird uns ge⸗ müſſen in ihrem Urſprunge beſeitigt werden und Hazu ſind * Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgab ef c Nr. 569 i 5. Seite. Nelkarau und.. N. Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk B. f. L. Neckarau— V. f. N. Mannheim:2. S. V. Waldhof— Phönix Ludwigshafen:1. Sp. Sg. Mundenheim— Pfalz Ludwigshafen 510. 03 Ludwigshafen— 08 Mannheim:2. 8 wei Unentſchieben(ze:2) und zwei klare Siege waren die Ans⸗ beute der Sonntagsſpiele. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand die Begegnung zwiſchen V. f. L. Neckarau und V. f. R. Mann⸗ Heim. Neckarau brachte es nicht fertig, V. f. R. auf eigenem Platze zu beſigen. Es mußte froh ſein, daß es aus dieſem wichtigen Spiel wenigſtens einen Punkt gerettet hat. Der lachende Dritte iſt der S. V. Waldhof, der auf eigenem Gelände Phönix Ludwigshafen glatt mit 41 abfertigen konnte. Waldhof hat durch dieſen Sieg den Abſtand von Neckarau auf 3 Punkte verringert, ein weiterer Punkt zurlck liegt V. f. R. Mannheim. Es hat faſt den Anſchein, als ob dies bereits die Reihenfolge am Ende der Spiele wäre: V. f. L. Neckarau Meiſter, S. V. Waldhof Zweiter und V. f. R. Mannheim Dritter. Man kann heute ſchon ſagen, daß ſich V. f. R. mit ſeiner jungen Mannſchaft überraſchend gut gehalten hat und den dritten Platz durchaus verdient. Die S p. Vgg. Munden⸗ heim brachte dem Tabellenletzten Pfalz Ludwigshafen eine :0 Niederlage bei. Pfalz muß die diesjährigen Verbandsſpiele wohl ohne jeden Punktgewinn abſchließen. Mundenheim konnte ſich durch dieſen Steg vorübergehend vor 08 Mannheim plazieren, das einen Punkt weniger hat, allerdings aber auch noch mit einem Sptel hinter Mundenheim liegt. 08 Ludwigshafen mußte bei ſich die Eben⸗ bürtigkeit von 98 Mannheim anerkennen. Das Uneutſchieden (:2) iſt dem Spielverlauf nach voll gerechtfertigt. Aber alle Anſtren⸗ gungen nützen 08 Ludwigshafen nichts mehr, es iſt unrettbar dem Ab⸗ ſtieg verfallen. Der Stand ber Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkt V. f. L. Neckarau 3 10 2 1 81˙15 22 Sportverein Waldhof 18 8 8 2 34.14 19 V. f. R. Mannheſm 14 8 4 2 28:21 18 Sufelvg. Sandhofen 18 6 2 5 29:27 14 Sp. Vg Mundenheim 14 6 5 6 25: 6 14 1908 Mannheim 13 4 5 4 24:20 19 Phönix Ludwiashaſen 14 4 4 5 21:24 12 1903 Ludwigshafen 15 2 4 9 14.28 8 »Pfalz Ludwigshafen 12 0 0 12.40 0 »Das abgebrochene Spiel Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigs⸗ hafen(.1) iſt nicht gewertet. * V. f. L. Neckarau— V. f. R. Mannßeim:2(:0) Daß Spiele, denen eine beſondere Bedeutung zukommt, des⸗ halb mit beſonderer Härte zur Durchführung gelangen, iſt häufig, aber durchaus nicht Bedingung. Im Gegenteil, es iſt weit an⸗ genehmer— für Spieler und Zuſchauer—, wenn die Großkämpfe im fairen Rahmen bleiben und es ſo auch zu wirklich erſtklaſſigen Leiſtungen kommt. Eine in mehrfacher Hinſicht freudige Ueber⸗ raſchung brachte das Treffen der beiden Gegner an der Altriper Fähre. Man ſplelte mit großer Hingabe, kämpfte unverdroſſen um den Sieg und doch immer wieder in ritterlicher Weiſe, ſodaß die Begegnung nie zu ſcharfe Formen annahm. Allerdings ſtand dem Kampf auch ein enerhlſcher Leiter vor? Müller ⸗Griesheim wußte ſeinem Willen Geltung zu verſchafſen, was man natürlich auch ſchnell in beiden Lagern begriffen hatte und ſich dementſpre⸗ chend einſtellte. 5 Der V. f. R. Mannheim hat das Unentſchieden redlich ver⸗ dent, wenn man auch kaum noch auf den Ausgleich gehofft hatte. Dafür waren die Raſenſpieler aber doch während Zweidrittel der Spielzelt die beſſere Elf, die nur auf ein kurzes Nachlaſſen ihrer ſonſt ausgezeichneten Läuferreihe hin in ſchneller Folge zwei Treffer hinnehmen mußte und ſo des ſchwer erkämpften Vor⸗ ſprunges verluſtig ging. Die Elf lieferte ein ganz außergewöhn⸗ lich autes Spiel und hier wieder insbeſondere der Sturm, den man ſchon lange nicht mehr in derart anter Form geſehen hat. Auch die Läuferreihe mußte in ſeder Hinſicht gefallen, nur daß Eberle eben nicht gang durchhielt und Neckarau ſo in der letzten Viertel⸗ ſtunde mächtig aufkam. Der Hintermannſchaft unterlfef kaum ein Fehler. vielleicht hätte Hügel den erſten Treffer vermeiden können. — Neckarau hatte es nicht leicht, ſich gegen den gut disponſerten Gegner durchzuſetzen. Im Angriff wollte es gar nicht klappen, zumal man Zeilfelder Rechtsaußen geſtellt hatte, wo er wenig be⸗ ſchäftigt und dabel von Au gut gedeckt wurde. Später als Mittel⸗ ſtürmer kam er natürlich weit mehr zur Geltung und nützte ſeiner Elf außerordentlich viel. Die Läuferreihe hatte eitne Unmenge Ar⸗ beit zu verrichten um immer wieder die ſchnellen und ſehr ge⸗ nauen Kombinationsangrifſe des geaneriſchen Sturmes zu unter⸗ binden, worunter die Unterſtützung des eigenen Angriffs notlit. Hervorragend ſchlug ſich die Verteidigung, die ſtets noch zu klären wußte. Ein Fehlſchlag von Fleiſchmann hatte eine gefährliche Si⸗ tuat on zur Folge, doch war kein Neckarauer Stürmer zur Stelle. Dann folgten auch ſchon die erſten Angriffe der Gäſte. Obwohl bie Raſenſpieler ge: den Wind ſtehen, haben ſte doch die ent⸗ ſchieden beſſeren Chancen, die aber zumeiſt knapp verpaßt werden; einmal rettet auch die Latte in höchſter Not und beim Nachſchuß prallt der Ball von einem Geaner zurück. Die beſten Torgelegen⸗ heiten hatte bei den Einheimiſchen der linke Flſtgel, doch hier ver⸗ gab Ott alles reſtlos. So blieb es auch zunächſt nach der Pauſe, bis dann die erſte Ecke den V. f. R. in Führung brachte: Winkler hatte nur ſchwach abgewehrt, Hoßſebder konnte einlenken. Und wieder bieten ſich den Raſenſpielern gute Chancen, bis dann mit dem Nachlaſſen der Läuferreihe die Platzherren beſſer zu Wort kommen. Bei einem Eckball verfehlt Hügel den Ball, aus dem Gedränge heraus wird der Ball eingeſchoſſen. Das gibt Neckarau Zuverſicht das Spiel wird von da an weſentlich beſſer, zumal Zeil⸗ felder noch in derſelben Minnte noch ſchönem Alleingang die Füh⸗ rung errungen hat. So kann V. f. R. zufrieden ſein, daß Grünauer wenigſtens noch einen Punkt rettet, nachdem man in ſo kurzer Zeit den knappen, aber äußerſt gerechten Vorſprung eingebüßt hatte. W. ** S. B. Waldhof— Phönix Ludwigshafen 411(:0) Sie Drehung der Rheingruppenlage durch die feſtgeſetzte Wle⸗ derholung des Pfalz⸗Waldhofſpiels hatte dem geſtrigen Sonntag unter Umſtänden die Entſcheidung in die Hand gegeben, wenn Neckarau gewann und Waldhof verlor. Alſo einer der inhalt⸗ ſchwerſten Termine der Spielzeit. Der nun einſetzende Endſpurt konnte geſtern die volle Klärung noch nicht bringen, da der wichtigſte Faktor, die Niederlage Waldhofs nicht eintrat. Im Gegenteil, Waldhof wartete mit einem klaren Sleg auf, und lieferte in ſeinem Angriff— im Ganzen betrachtet— ein entſchleden beſſeres Spiel als die letzten Wochen. Würde die Verteidigung mit dieſer Entwicklung Schritt halten, käme Waldhof wieder zu geführlicher Spielſtärke, aber auch geſtern wieder war es wie ſchon oft, daß es nur am gegnoriſchen Sturm lag, daß die groben Blößen, die die Verteidiger in ihrem ungeſtaſfelten, gewagten Aufrücken, immer wieder bieten, nicht aus⸗ genützt wurden. Das Spiel entſchled in erſter Linie der beſſere Sturm und bann Rihm, der bieſesmal keine Fehler beging. Haber ſpielen unentschieden entwickelt ſich immer mehr zum Lückenſchließer des Vabanqueſpiels von Schäfer, es iſt nicht ſelten die Rettung. An Eifer läßt es Schäfer allerdings nicht fehlen. Bretzing legte mit Rückenwind in der erſten Hälfte die Bälle viel zu ſcharf vor, ſodaß die Flügel (Walz) dieſe nicht aufnehmen konnten, Decker wurde zu Anfang zu wenig beſchäftigt. Erſt als in breiter Front und geſchloſſen ange⸗ griffen wurde, kamen dann die Erfolge prompt. Sehr präzis und gefährlich waren die Eckbälle Deckers, der ſich auf dem Außenpoſten immer beſſer einlebt und hier notgedrungen auch mehr Platz hält, was ſich günſtig auswirkt. Sein Deckungsmann Schneider wurde nicht mit ihm fertig, gute Einleitungen vom rechten Flügel führten zu den Treffern. Auch Ofer und Pennig, namentlich letzterer, zeigen mehr und mehr Verſtändnis, ſodaß mit Walz als Abſchluß links, ein annehmbarer Angriff vorhanden war. Brückls Verſtändigung nach rechts und links iſt erweiterungsbedürftig. Alles in allem ein ſtarker Erfolg Walhofs. Phönix⸗Ludwigshafen, das vielverſprechend einſetzte, konnte zu einem wirklichen Stil nicht durchdringen. Dazu reichte es vor allem im Angriff nicht, wo Gußner als Rechtsaußen und Zöllner in der Mitte deplaziert ſind. Zöllner fehlt die raſche Anpaffung, der Wechſel, dann die Wendigkeit, der Durchſchlag und ſichere Schuß vor dem Tore. Hörnle oder Gußner wären hier eher am Platze. Die linke Sturmſeite Lindemann—Hörnle die entſchieden gefährlichere, konnte es allein nicht machen. In der Läuferreihe bot Engel eine gute Leiſtung, gegen die Schneider abftel. Decker gegenüber ſchwamm dieſe beſtändig. Hahn wäre auch nützlicher und wirkſamer, wenn er nicht— wie Schneider— zu maſſiv würde. Die Verteidigung war durch das Fehlen Neumüllers geſchwächt, zeigte Durchſchnitt und Weber 3 im Tore, hatte das mit auszukoſten. Ohne ſeine mitunter beſonnene Abwehr wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen. Das 3. Tor durfte aber nicht vorkommen. Es ſcheint, daß Phönix das Debakel gegen Mundenheim doch tiefer gegangen iſt, denn ſeit Jahren landete Waldhof gegen bie Ludwigshafener den erſten Sieg auf eigenem Platz. Das Spiel im Weſentlichen: Mit dem ſeitlichen Rückenwind hat Waldhof die beſſeren Chancen, aber wider Erwarten iſt Ludwigs⸗ hafen zu Anfang gefährlchier und nur dos nicht ganz ſichere Ver⸗ halten von Hörnle, der Rihm in die Hände ſchießt, verhindert den zahlenmäßigen Erfolg. Auch ein Saftſchuß desſelben Stürmers landet im Aus. Erſt das Einbeziehen Deckers bei Waldhof läßt dieſes dann ebenfalls gefährlicher werden. Ein Kombinationszug Ofer⸗Decker⸗Pennig, mit Prachtſchuß des letzteren bringt das Füh⸗ rungstor. Ein ähnlicher Zug Walz⸗Pennig⸗Brückl, wobei der Letztere ebenfalls glatt einſchießt, bringt 210. Zöllner vergibt durch zu frühes Schießen dann eine klare Gelegenheit. Nach zwei tadel⸗ loſen Ecken Deckers geht es in die Pauſe. Kurz nach Wiederbeginn ſtellt Waldhof bei Gegenwind durch Brückl, der das Leder Weber 3 abnimmt,:0 mit Schuß ins leere Tor, und auf Flanke Decker folgt bei gleichzeitigem Verfehlen von Weber 3 und Pennig, durch Walz mit ſcharfem Schrägſchuß:0. Endlich erreicht Gußner nach Um⸗ ſpielen Schäfers in ſchöner Manier den Ehrentreffer. Der Reſt des Spiels ſteht im Zeichen Waldhofs, das aber die guten Ecken Deckers nicht auszuwerten vermag. Erſt die Schlußminuten ſehen dann Phöntx, allerdings zu ſpät, wieder in Front. Eine ausgezeichnete Spielleitung zeigte Keller⸗ Karlsruhe, der unparteiiſch und ſicher ſeine Entſcheidungen traf. Beſuch etwa 2000. A Müssele. * Sp. Vgg. Mundenheim— Pfalz Ludwigshafen 50 Pfalz Ludwigshafen lieferte in Mundenheim wohl das ſchlechteſte Spiel der Saiſon. Bei allem Eifer erreichte doch kaum einer ſeine ſonſtige Form, während Mundenheim einen guten Tag hatte und leicht noch höher hätte gewinnen können. Urban im Tor ließ die ſonſt ge⸗ wohnte unbedingte Sicherheit vermiſſen, aber alles Unglück ging doch eigentlich vom Sturm aus, der die Bälle nicht zu halten wußte, ſodaß die Läuferreihe immer wleder eingreife nmußte und ſo ſchließlich dem wachſenden und ſtetigen Druck nachgaben mußte. Das geſamte Innen⸗ trio ſpielte überaus ſchwach. Dolanb hatte einen ganz ſchwarzen Tag und auch Kühn und Keller zeigten herzlich wenig. Die Flütgel konn⸗ ten auch nicht zufriedenſtellen, zumal Froſch ſchon bald verletzt wurde und auch einige Zeit ausſcheiden mußte. Mundenheim ſpielte dagegen, wie immer auf eigenem Platze, recht gut zuſammen und ließ dem Geg⸗ ner keine Chance. Der Steg iſt auch in dieſer Höhe vollkommen ver⸗ dient. Alle Mannſchaftsteile waren beſſer und insbeſondere die Ge⸗ ſamtleiſtung. Urnau⸗Saarwellingen war dem fairen Spiel ein vor⸗ trefflicher Leiter. Zunächſt ſieht es gar nicht nach einem klaren Sieg der Platzherren aus, da Pfalz mit großem Eifer nach Erfolgen ſtrebt. Das Innentrio bleibt aber nach wie vor vollkommen unfähig. Als dann Froſch ver⸗ letzt ausſcheidet, wird Mundenheim überlegen. Groß kann dann auch in kurzer Folge zweimal erfolgreich ſein, nachdem zuvor noch eine ganze Reihe guter Chancen hatte vereitelt werden können. Pfalz fin⸗ det ſich nicht mehr zuſammen, ſelbſt als Kühn wieder eintritt, ſodaß die Platzherren auch weiterhin im Angriff liegen. Kurz vor dem Wech⸗ ſel erhöht dann Gürſter quf:0. Auch nach der Pauſe bemüht ſich Pfalz vergebens um das Ehrentor; Hirſch hat alsbald bet einem Eck⸗ ball ein viertes Tor erzielt, Gürſter ſchließlich nach einer Viertel⸗ ſtunde einen fünften Trefſer angereſht. Gegen Schluß läßt das Tempo ſichtlich nach. Mundenheim weiß ſeinen Steg geſichert und Pfalz fſigt ſich reſigniert in ſein Schickſal. * 03 Ludwigshafen— 08 Maanheim 22(:0) Neben den großen Begegnungen in Neckarau und auf dem Waldhof mußte natürlich dieſes Treffen verblaſſen, es iſt daher auch nicht verwunderlich, daß nur zirka 600 Zuſchauer trotz der unfreundlichen Witterung bis zum Schluß aushielten und mit reger Anteilnahme den Geſchehniſſen auf dem Spielfeld folgten. Beſonders anſprechende Leiſtungen waren auf beiden Seiten nicht zu ſehen, man teilte ſich redlich in die Punkte, was auch dem Sphel⸗ verlauf nach vollkommen gerecht war. Eine Ueberlegenheit der einen oder anderen Partei war nicht feſtzuſtellen. Beide Stürmerreihen waren nicht überragend, die 08⸗Angriffe hatten wohl etwas mehr vom Syſtem und waren dadurch gefährlicher, vor dem Tore aber verſiebte man prompt die Erfolgs möglichkeiten. Die Vertei⸗ digungen beider Mannſchaften waren die beſten Teile und wuß⸗ ten ſich immer wieder durchzuſetzen. Die Läuferreihe der Platz⸗ beſitzer war als Ganzes etwas beſſer als dieſe der Gäſte. Als Schiedsrichter amtlerte Boeres⸗Lahr zufriedenſtellend. Ihm ſtellten ſich die Gegner wie folgt: 8s Ludwigshafen: Walter, Heckel— Ebert, Goller— Dauer— Deiwel. Scherzinger— Müller— Swetſchina— Jülly — Feſer. os Mannheim: Pabſt, Zepp— Eugſter, Ziegler— Frank — Langenberger, Aſſer— Ibſt— Theobald— Hutter— Rottmann. Nach den erſten beiderſeltigen Angriffen gewinnt das Spiel der baer etwas mehr Syſtem. Die Elf kommt dadurch etwas in Vorteil und kann in der 8. Minute in Führung geben. Bei einem Gedränge vor dem 08⸗Tor kann die Gefahr nicht beſel⸗ tigt werden. Swatſchina erhält den Ball und ſendet mit ſcharfem Schrägſchuß zum Füßrungstor ein. Bei verteiltem Fgeldſpiel er⸗ geben ſich für beide Parteien einige Chancen die aber keine Ver⸗ wertung finden. Feſer, Aſſer und Theobald verpaſſen einige gute Torgelegenheiten. Sofort nach dem Wechſel hat Hutter eine wunderbare Chance, der mit aller Wucht geſchoſſene Ball verfehlt ſedoch knapp ſein Ziel. Nach einer kurzen Ueberlegenheit der Mannheimer wird das Spiel wieder ausgeglichen, wobei die Angriffe der ger gefähr⸗ cher erſcheinen. Trotzdem kommen aber die Gäſte zum Ausgleich und wenig ſpäter ſogar zum Führungstor. In der 24. Minute geht Theobalb mit einer Vorlage von Itzſt durch und ſchießt un⸗ * Das Withligſte vom Sonntagsſport Die Verbandsſpiele im Rheinbezirkt V. f. L. Neckarau und V. f. R. Mannheim ſpielen unentſchieden. Waldhof beſiegt Phönix Ludwigshafen. 4 Die Vorſtandsſitzung des Deutſchen Fußballbundes ge⸗ nehmigt 16 Lehrſpiele gegen Berufsſpielermannſchaften. ** Das Länderſpiel Deutſchland gegen die Schweiz findet am 10. Februar 1929 in Mannheim ſtatt. ** Das 28. Berliner Hallenſportfeſt: Sehr guter Spork.— Wichmann⸗Karlshorſt ſiegt über 1000 Meter vor Schoemann und Dr. Peltzer. ** Das Nennjahr 1929: Feſtſetzung der Neun⸗Termine in Deutſchland. 1 Der Amerikaner Edmonds ſtellt mit 4,31 Meter eien neuen Weltrekord im eee e auf. Das Frankfurter Sechstaſe⸗Rennen: Rieger⸗Richli in Front vor Ehmer⸗Kroſchel und Ranſch⸗Hürtgen. 5* Das Kölner Reitturnier: Schöne Leiſtungen aber ſchwacher Beſuch. N Deutſche Schwimmer ſiegen in Straßburg: Boſſo⸗Me nz heim gewinnt das Kunſtſpringen und Juilp⸗Maun heim das Schwimmen der alten Herren. W. R haltbar ein. In der 30. Minute fällt durch die 4. Ecke für e das Führungstor. Walter verfehlte den Ball und Aſſer konnte ſicher verwandeln. 08 arbeitete nunmehr ſtark nach dem Ausgleſch, Da die Gäſte das Ergebnis zu halten verſuchten, kam 08 immer beſſer auf und konnte auch in der letzten Minute auf eigenartige Weſſe den verdienten Ausgleich erzielen. Die 7. Ecke für os wurde denz präziſe vor das 08⸗Tor gegeben. Pabſt nahm das Leder wohl in Empfang, wurde aber von zwei 03⸗Stürmern ſo ſtark bedrängt, daß er eine Drehung zum Tor machte. Durch dieſe Drehung über⸗ ſchritt der Ball die Torlinie, woran auch ein Proteſtieren nulchts ändern konnte. Bwg. Kreisliga Germania Friedrichsfeld—.C. Phönix Mannheim:4(:4) 0(abgebrochen) Der F. C. Phönir Mannheim konnte am geſtrigen Sonntage in Friedrichsfeld einen glatten, einwandfreien Sieg erringen, der jedoch durch vorzeitigen Spielabbruch ein recht unſchönes Ende fand. In einem Zeitraum von 20 Minuten fielen ſämtliche 5 Tore, Ab⸗ wechſlungsreich und temperamentvoll war der Kampf, teilweiſe aber auch recht unfair, doch dank der umſichtigen Leitung von Weingärtner Offenbach blieb es im Rahmen des Erlaubten, nur eben die Tätlich⸗ keit gegen die Schiedsrichter mußte mit Spielabbruch geahndet wenden. — Schon in der 3. Minute erzwingt Germania den 1, Treffer. Vom Anſpiele wetz wird Wühler in ausſichtsreicher Stellung unfair gelegt. Den gegebenen Strafſtoß verwändelt derfekbe zum Ausgleiche 1, Darauf folgt ein Eigentor Friedrichsfelds. Im Anſchluß an eine ke ſchießt Wühler nach kurzem Geplänkel zum 3. Treffer ein. Ein gut vorgetragener Angriff beendet Schwarz mit einem Bombenſchuß 14. Weiterhin ſind die Gäſte im Vorteil, doch die ſchlechte Bodenbeſchäffſen⸗ heit läßt genaue Kombinationen nicht mehr zu. Pauſe:4. Nach dem Wechſel verſucht Friedrichsfeld mit Macht aufzuholen und kann auch das Spiel ziemlich überkegen geſtalten. Ein Zuſammenſtoß und Foulſpiel führt zum Platzverweis des einheimiſchen Mittelläufers. Dieſer jedoch verliert jede ſportliche Diſzivlin und geht den Schieds⸗ richter tätlich an, der nun demzufolge das Spiel abbricht in der 18. Mi⸗ nute nach Wiederbeginn. 5 31 F. G. 1913 Mannheim— Sportklub Käfertal 228(:2) Während derReuling in den letzten Kämpfen überraſchender Weiſe eine große Formverbeſſerung aufwtes und ſehr gut abſchuikt, in Rheinau ſogar ſein erſtes Spiel gemann, mußte er geſtern auf dem Vorwärtsplatz ſich dem techniſch beſſeren Können des Gegners beugen. Der Sportklub konnte ſich einen ziemlich hohen Stieg her⸗ ausſpielen. Die geſamte Hintermannſchaft des Siegers war in guter Verfaſſung, beſonders Müller im Tore, der Mittelläufer durch Verletzung behindert. Im Sturme überragte der linke Flügel. 1913 hatte ebenfalls den Torwart gut beſetzt, aber die beiden Ver⸗ teidiger ließen zu wünſchen übrig, während der Mittelläufer auf⸗ opfernd ſpielte. Der Sturm war ſehr eifrig und vergaß vor allem das Schießen nicht, ſodaß der gegneriſche Torwart oft in Aktion treten mußte. Käfertal erfaßte die Lage ſogleich und ging bald darch den Halblinken in Führung, wenige Minuten ſpäter erzwang den Linksaußen den 2. Treffer, dem aber noch vor der Pauſe 19189 einen Erfolg entgegen zu ſetzen vermochte:2 Halbzeit. Mehr und mehr kommt der Sportklub nun in Vorteil. Zwei weitere Tore ind die 5 Ausbeute dieſes Drängens, die durch den Halblinken erzielt wurden. Doch nun findet ſich auch 1913 beſſer zuſammen und recht wechfelpoll wird in der Folge der Kampf. Halblinks verbeſſert auf 24. Halb⸗ rechts und Rechtsaußen beenden für Käfertal den Torſegen, ſo das Endergebnis:2 für den Sportklub herſtellend. 8 Spielvereinſgung 1907 Mannſeim— Fußballverein 09 Weinheim:5(:2) Recht ſchlecht iſt es in letzter Zeit um die Neuoſtheimer beſtellt, im Sturme will und will es nimmer klappen, dazu recht ſchwache Momente des einheimiſchen Torwarts und 07 erleidet Ftasko um Fiasko. Ein durchgreifender Umſchwung und Beſſerung wäre hier wohl am Platze, vor allem aber mangelt es auch an der nötigen Energie und an Elfer.— Die Gäſte hatten einen entſchloſſenen und ſchußfreudigen Sturm und gewannn durch dieſen das Sytel. Nach feiner Kombination geht 07 durch den Halblinken in Führung. An⸗ ſchließend an einen Strafſtoß vermag Weinheim durch den linken Läufer auszugleichen 111. Nach umſpielen mehrerer Gegner erßöht der Halbrechte auf:1, aber nur wenige Zeit währte die Überlegene Freude aus einem Eckball reſultiert das:2. Bei Wlederanſpiel iſt orleicht überlegen, dennoch erzielt Weinheim ſofort ein 3. Tor und verteidigt ſodann taktiſch gut, um den Vorſprung zu wahren. Die Gäſte kommen dann zu ihrem 4. Erfolg, während der Mittelläufer duch Foulelfmeter ges herſtellt. Eine Flanke von rechts führt durch Halblinks zum letzten Tore:5. Der Schiedsrichter aus Speyer leitete gut. Amieitia Viernheim— Alemannia Rheinau 721 Tabelle der Kreisliga N Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore p. Germ. fkriedrichsfeld 9 5 1 1 5611 18 Phönix Mannheim 9 7 0 2 20¹9 14 Sp.⸗El. Käfertal 10 0 2 2 2 17 1 Amtieitia Vlernheim 9 0 1 95 9916 18 VfTugt. Feudenhelm 10 2 9 5 18.80 7 F V. 00 Weinheim 9 2 2 5 98:39 6 Sp.⸗Vg. 07 Mannheim 10 2 2 6 20.82 6 FFG. 1913 Mannheim 10 1 4 5 18.42 6 5 Alemannia Rheinau 10 2 1 7 14.81. 6. Seite. Nr. 562 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 3. Dezember 1928 D. F. B. Vorſtand und die Lehrſpiele Der D. F. B. bewilligt 16 Lehrſpiele gegen Berufsſpieler-Mannſchaften— Das Länderſpiel Deutſchland Schweiz am 10. Februar in Mannheim Nach der Sitzung des erweiterten Bundes vorſtandes, die am Samstag und Sonntag in Berlin ſtattfand und die ſich in Erſter Linie mit der Frage der Lehrſpiele gegen die Berufs⸗ ſpielermannſchaften der Oſtſtaaten befaßte, wurde folgende Be- ſchlußfaſſung mitgeteilt: 5 „Der Deutſche Fußballbund genehmigte gemäß den Wei⸗ marer Beſchlüſſen für das geſamte Bundesgebiet für das lau⸗ fende Jahr 16 Spiele gegen Berufsſpielermannſchaften(die gleiche Anzahl wie im Vorjahr). Dieſe Spiele müſſen den Charakter der Lehrſpiele tragen. Die Spiele können von Ländern, Städten und von Vereinen beantragt werden. Nur ſolche Anträge werden genehmigt, die Rückſpiele unter den gleichen finanziellen Abmachungen vorſehen. Erſt nach Er⸗ ledigung der Nückſpiele können Anträge auf weitere Spiele Brnehmigt werden.“ a Der Bundesvorſtand genehmigte auf Antrag der Landes⸗ verbände für das laufende Jahr für Süddeulſchland Spiele, Mitteldeutſchland 3 Spiele, Brandenburg und Südoſtdeutſchland je 2 Spiele. Von Weſtdeutſchland, Nord⸗ deutſchland und dem Baltenverband waren keine Anträge ge⸗ ſtellt worden.(Abgeſehen davon, daß die Zahl von 16 geneh⸗ migten Lehrſpielen keinen erſichtlichen Fortſchritt gegenüber dem bisherigen Zuſtand bringt, birgt dieſer Beſchluß ogar auch noch eine andere ernſte Gefahr für die Lehrſpiele in ſich. Es heißt, daß Anträge auf Lehrſpiele nur dann genehmigt werden Tönnen, wenn Rückſpiele unter den gleichen finanziellen Be⸗ dingungen ſtattfinden. Dieſe Bedingung droſſelt die Spiele gegen die Berufsſpielermannſchaften ſo gut wie ganz ab. Sie bedeutet ein raffiniert verhülltes Verbot dieſer Spiele. Nur ganz große und ſtarke deutſche Vereine werden mit auslän⸗ diſchen Berufsſpielermannſchaften zu entſprechenden Verein⸗ barungen kommen. Oder glaubt man vielleicht Admira Wien . B. würde dem S. V. Saarbrücken für ein Spiel in Wien die gleiche Summe zahlen, die Admira für ein Spiel in Saar⸗ brücken verlangt und verlangen kann? Das iſt nur ein Bei⸗ ſpiel. Die Gegner der Profitſpiele, die„ethiſchen Verbände“ Haben alſo allem Anſchein nach wieder ein Gefecht gewonnen.) Der Verteilungsplan der Lehrſpiele wurde mit allen Stimmen der Mitglieder des erweiterten Vorſtandes gut⸗ geheißen, ebenſo der Vorſchlag, die Spiele nur gegen Rück⸗ verpflichtung durch den Bund zu genehmigen. Die Rück'viel⸗ verpflichtung ſoll einſeitige finanzielle Belaſtung verhindern. Die Genehmigung des Spieles erfolgt, nachdem ſich die Landes⸗ * Vorderpfalzkreis Arminſa Rheingbuheim— Revidia Ludwigshafen:0 F. V. Speyer— V. f. R. Oggersheim:2 Germersheim— F. V. Frankenthal:3. 1904 Ludwigshafen— S. Fr. Landau:2 A. S. V. Ludwigshafen— Viktoria Herxheim:0 1908 Mutterſtadt— 1914 Oppau:5 Hier iſt zunächſt zu erwähnen, daß 1904 Lu wegshafen die Punkte aus dem abgebrochenen Spiel gegen 1914 Oppau gutgeſchrieben er⸗ halten hat. Der erſte Dezemberſonntag brachte wieder ein volles Programm, doch ging es diesmal ohne Ueberraſchungen ab. Die bereits vor einiger Zeit gemachte Beobachtung, daß ſich im Enb⸗ kampf die Abſtieggefährdeten beſonders energiſch zur Wehr fetzen, wird durch die ſonſt durchweg erwarteten Ergebniſſe beſtätigt. So ſſt wor allem auch die hohe:0 Nlederlage von Herxheim in Lubwigs⸗ Hafen bei A. S. V. zu erklären, der ſich mit einem Mal wieder her⸗ ausgemacht hat. Unter den gleichen Umſtänden konnte 1904 Lud⸗ wigs hafen gegen Landan nur zu einem knappen:2 Erfolg kommen, während auch Frankenthal in Germersheim beim Tabellenletzten erſt nach hartem Kampf beide Punkte zu erobern vermochte. Mutter⸗ ſtadt wehrte ſich dagegen vergebens. Oppau hatte bereits vier Tore vorgelegt, als die Platzherren zu ihrem erſten Gegentreffer kamen. Nach der Pauſe konnten die Leiſtungen des Neulings Mutterſtadt recht gut gefallen, ſo konnte denn fede Partei auch nur noch einmal erfolgreich ſein. In Rhelngönheim bot Revldia Ludwigshafen recht anſprechende Leiſtungen, ja die Gäſte gefielen eigentlich in der Ge⸗ ſamtleiſtung beſſer, konnten aher die ballſichere Abwehr der Platz⸗ herren nicht ſchlagen. So konnte Rhelngönheim, das ſeine Chancen Heſſer zu verwerten verſtand, bereits bis zum Wechſel ein Tor vor⸗ Legen und dann in letzter Minute nochmals erfolgreich ſein, zumel MRevidia durch Verletzung eines Spielers nur noch zehn Mann im Felde hatte. In Speyer gab es einen ungemein harten Kampf. Die Platzherren konnten trotz mehrerer Erſatzleute bis zur Pauſe einen klaren:1 Vorſprung herausholen, wobei das erſte Tor je⸗ weils aus einem Elfmeter reſultterte. Nach der Pauſe war Speyer Kleichfalls tonangebend, wenn ſich der Sturm auch bei der harten Spielweiſe des Gegners nicht mehr ſo durchſetzen konnte. Oggers⸗ Heim war glücklicher und kam noch zu einem zweiten Tor. Aller⸗ Dings verloren die Gäſte ihren Mittelläufer weben unfairen Spiels. Tabelle Berelne Spiele Punkte Frankenthal 13 2521 Speyer 13 22:4 Herxheim 13 17:9 1904 Ludwigshafen 13 16:10 Oppon 8 12 15:9 Rheingönheim 12 11:13 Oggersheim 12 10:14 Revidla Ludwigshafen 12:15 A. S. V. Ludwigshafen 10:18 Mutterſtadt 12 771 Landau 12:18 Germersheim 12:20 ** Oeſterreichiſche Verufsſpleler verlieren in Fürth Sp. Vg. Fürth— Auſtria Wien 32(:1) Einen großen Rahmen hatte die Sp. Vg. Fürth im erſten Spiel gegen eine öſterreichiſche Berufsſpielermannſchaft geſchaffen. Es war alles aufgeboten worden, um dem Spiel die Bedeutung eines Groß⸗ kampfes zu geben. Trotzdem das Wetter kühl war, fanden ſich 10 000 Zuſchauer ein. Der Kampf enttäuſchte auch nicht, denn die Wiener führten techniſche Glanzleiſtungen vor und waren dabei ungewöhnlich ſchnell. Was für Fürth entſchieb, war der größere Kampfgeiſt, ber ſich aber manchmal in etwas zu derbem Spiel auswirkte. Die erſte Halb⸗ geit war die unbedingt ſchönere, wie überhaupt die erſten 15 Minuten den Höhepunkt des Spieles bildeten. Hier ſah man die überragende Schnelligkeit der Oeſterreicher, ihr wunderbares Kopfſpiel ſowie die ganzen techniſchen Feinheiten, die der Fürther Verteidigung alle Mühe machten. Ein Prachttor von Sindelar in der 9. Minute war nicht zu vermeiden, aber nun gingen die Fürther ganz aus ſich heraus. Klein⸗ lein mußte verletzt ausſcheiden, für ihn ſprang Röſche ein. Der Für⸗ ther Sturm war in guter Verfaſſung und in der 35. Minute brachte ein Spitzenkick von Franz den Ausgleich. Franz war es auch, der 3 Minu⸗ ten ſpäter eine vom Torpfoſten abprallende Flanke Kißlings zum Füh⸗ rungstor verwandelte. Die zweite Halbzeit konnte den guten Eindruck nicht mehr halten, Regen und Schneetreiben ſetzte ein, den Kampf weſentlich beeinträch⸗ tigend. Ganz unerwartet kamen die Fürcher zu einem 3. Tor, als Frank nach einer Ecke aus dem Hinterhalt einſchoß. Die weiteren Be⸗ mühungen der Wiener blieben erfolglos und das 2. Gegentor kam erſt 10. Februar in M ein Jahr verſchoben werden. nächſt jährigen verbände mit den Vereinen über die beantragten Spiele ge⸗ einigt haben. Länderſpiele wurden für 1929 vier feſtgelegt: Gegen die Schweiz am Mannheim, gegen Schweden am 23. Juni in einer rheiniſchen Stadt, gegen Finnland in Altona und gegen Italien in Jtalien. Für den Zeitpunkt der beiden letzteren Spiele ſchweben noch Verhandlungen. Ebenſo ſind die Verhandlungen über das Spiel, das gegen eine eng⸗ liſche Nationalmannſchaft in Berlin ausgetragen werden ſoll, noch im Gange. Das Endſpiel gegen Italien 1930, ſowie das Vorſpiel gegen Norwegen im gleichen Jahre wird in 3B bezw. Südoſtdeutſchland ausgetragen wer⸗ den. der Vorſtand noch mit Einladungen Außer mit dieſen beſchloſſenen Spielen beſchäftigte ſich der a 5 zut Länderſpielen von Seiten Dänemarks, Norwegens und Ungarn, denen aber in dieſem Jahre nicht entſprochen werden kann, da dem Bund für das nächſte Jahr nur 5 Termine zur Verfügung ſtehen. Auch die Einladung Hollands mußte aus dem gleichen Grunde um Auch einer Bitte der deutſchen Vereine in Amerika, eine größere Anzahl von Spielen gegen eine deutſch⸗amerikaniſche Mannſchaft in Deutſchland zu ver⸗ anſtalten, konnt nicht entſprochen werden. Sy gerne man auch dem Wunſch der deutſchen Vereine in.S. A. nachgekommen wäre, ſo war es mit Rückſtcht auf die hohen Koſten der Finan⸗ zierung der Reiſe dem Bund nicht möglich, dieſem Plan zu⸗ zuſtimmen. Die Zwiſchenrunde zum Bundespokal wird am 13. Januar ausgetragen und zwar treffen ſich Süb⸗ und Norddeutſchlandin Hannover, Weſtdeutſch⸗ land und Brandenburg in Elberfeld. In der Jugendfrage wurde entſprechend dem Vor⸗ ſchlag des Bundesjugendausſchuſſes der 30. Juni 1929 zu einem gemeinſam mit der Deutſchen Sportbehörde zu veran⸗ ſtaltenden Jugendſpiel⸗ und Werbetages feſtgeſetzt. Mit dem Sportartikelfabrikantenverband wurde die Bildung eines ge⸗ meinſamen Fachausſchuſſes vereinbart, der mit der Sport⸗ artikelinduſtrie gutachtlich zuſammenarbeiten ſoll. Dem Wunſche Mitteldeutſchlands, Dresden als Tagungsort der DF B⸗Hauptverſammlung für 1930 vorzuſehen, wurde ent⸗ ſprochen, da dann der Bundestag gelegentlich der großen Hygieneausſtellung ſtattfinden ſoll. Der Tagungsort für den Verbandstag wird noch feſtgeſetzt. 2 2 n e Hamburg unterliegt gegen Kopenhagen:8(:0) Auf dem Hamburger Viktoria⸗Platz ſtanden ſich am Sonntag bei ſchönſtem Herbſtwetter die Fußball⸗Repräſentativmannſchaften von Hamburg und Kopenhagen vor über 20 000 Zuſchauer gegenüber. Die Dänen holten ſich nach überlegener Kampfführung einen verdienten :1⸗Steg. Bis zur Pauſe blieb der Kampf torlos, obwohl das ton⸗ angebende Kopenhagen manche Torchance hatte. Hamburgs Verteiöt⸗ gung war in dieſer Spielphaſe ſehr gut. Erſt nach dem Seitenwechſel ſtellten ſich die Erfolge der Dänen ein. Schon nach wenigen Minuten ſchoß der alte Internationale M. Rohde(Boldklubben 93) das erſte Tor. Bald darauf ließ der Rechtsaußen E. Larſen den zweiten Tref⸗ fer folgen. Die Hamburger antworteten mit ſtürmiſchen Gegenangrif⸗ fen, mußten ſich aber in ihrer Drangperiode ein durch Larſen erzieltes drittes Tor gefallen laſſen. Erſt kurz vor Schluß konnte Tull Harder das Ehrentor erzielen. Im Vorjahre hatte eine zweite Hamburger Garnitur mehr Glück. Sie gewann in Kopenhagen gegen die Dänen, die auch damals mit einer ſtarken Mannſchaft antraten. . Italien ſchlägt Holland:2(:2) In Mailand kam am Sonntag im Beiſein von 30 000 Zuſchauern der dritte Fußballänderkampf Italien Holland zur Durchführung. Nachdem die beiden voraufgegangenen Spiele jeweils unentſchieden und zwar:1 und:2 verlaufen waren, gelang diesmal den Italienern ein knapper:2⸗Sieg. Dieſes Ergebnis entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf. Die Italiener hätten höher gewinnen müſſen. Sie waren ſchon in der erſten Halbzeit die beſſere Partei und ließen nach der Pauſe einmal 30 Minuten lang den Gegner nicht aus ſeiner Hälfte heraus. Bei den Niederländern machte ſich das Fehlen von van der Meulen und von Harry Denis ſtark bemerkbar. Die Hintermann⸗ ſchaft war unzulänglich und dadurch litt auch das Spiel der vorderen Reihen. In der italteniſchen Elf war dagegen kaum ein ſchwacher Punkt zu finden.. Weitere Ergebniſſe Sitbdeutſchland BVerbandsſpiele Gruppe Nordbayern: Franken Nürnberg— FV. Würzburg 04 ausgef. ASV. Nürnberg— FC. Bayreuth:0. Bayern Ho V. f. R. Fürth:8. 2 Gruppe Südbayern: Bayern München— SV. München 1860 :2. Jahn Regensburg— Wacker München:2. Schwaben Ulm— Teutonta München 416. Gruppe Württemberg: Sportfr. Stuttgart— V. f. B. Stuttgart :3. Germania Brötzingen— V. f. R. Hellbronn:0. Union Böckin⸗ gen— FC. Birkenfeld:1. Gruppe Baden; Karlsruher FV.— Freiburger SC.:0. Fc. Freiburg— FV. Offenburg:2. V. Raſtatt 04— Spog. Freiburg :0. FCE. 08 Villingen— Phönix Karlsruhe 120. Gruppe Saar: 1. 5 War— FV. Saarbrücken 31. S. 05 Saarbrücken— V. ſ. R. Pirmaſens:1. Kreuznach 02— Boruſſia Neunkirchen:2. Sportfr. Saarbrücken— SC. Saar 05 Saar:2. Gruppe Main: Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 224. Viktoria Aſchaffenburg— Union Niederrad:6. Rotweiß Frankfurt — Kickers Offenbach 00. Germania Bleber— Spyg. Hanau 60/04 520. Fechenheim 03— 1. FC. Hanau 93:7. Gruppe Heſſen: SG. Höchſt 01— Alemannia Worms:4. Wor⸗ matka Worms— Spvyg. Arheilgen:0. V. f. L. Neuiſenburg— 1. FC. Langen 08:2. Hahia Bingen— F SV. Mainz 05 078. Handball Handball der Gruppe Rhein Handball⸗Verbandsſpiele der D. S. B. Gruppe Rhein V. f. R.— S. V. Waldhof 025 Sicherer als erwartet, konnte Waldhof über V. f. R. ſiegen. V. f. R. konnte den im Vorſptel gezeigten Widerſtand nicht wieder⸗ holen, ſ. Zt. gewannen die Waldhöfer mit Glück:5. Mit dem Wind im Rücken kann Waldhof nach kurzer Zeit die Führung an ſich reißen. Auch V. f. R. verſucht zu Erfolgen zu kommen, doch der Wind macht ſich außerordentlich bemerkbar. Spengler und Anke, die Hauptſtützen des Sturmes, bringen öfters das V. f..⸗Tor in ge⸗ fährliche Situationen. Bis zur Pauſe kann Spengler das Ergebnts auf 014 ſtellen. In der zweiten Halbzeit glaubte man, daß nun der V. f. R. die Rolle von Waldhof übernehmen würde. Man ſah ſich darin getäuſcht, Waldhof übernahm ſofort wieder das Kommando. Erſt als der.f. R. eine Umſtellung des Sturmes vornimmt, werden die Stürmer etwas gefährlicher, ohne aber dabet etwas zählbares zu erreichen. Nach dem noch ein Spielr vom VB. f. R. des Feldes ver⸗ wieſen wird, haben ſie faſt gar nichts zu beſtellen. Die Mann⸗ ſchaft von Waldhof konnte in allen Teilen gefallen. V. f.., der noch nicht mit der gewohnten Mannſchaft antreten konnte, da noch verſchiedene Spieler geſperrt ſinr, konnte nicht Immer gefallen. 8 8 Schluß durch einen von Krauß verſchuldeten Elfmeter zu⸗ * 8. . 1 8. f. R.— 2. Walbbef 24 Mannheimer..— 03 Ludwigshafen:4 Die Mannſchaften lieferten ſich auf dem M. T..⸗Platz elne hartnäckigen Kampf, wobei ſie ſich aber mit einer Punkteteilung zu⸗ frieden geben mußten. Zu Anfung des Spieles iſt M. T. G. etwas überlegen und kommt durch einen ſchön geworfenen Ball in Füh⸗ rung. Darauf wird das Spiel ausgeglichener. Die Ausgleichs⸗ chancen für Ludwigshafen nehmen zu. Bei einem Angriff kommt der Sturm gut durch und ſchon iſt der Ausgleich da. 03, durch die⸗ ſen Erfolg angeſpornt, drückt mächtig aufs Tempo und nicht ohne Erfolg, gleich darauf heißt es:2. M. T. G. wird ſich jetzt ſeiner Lage bewußt, die Angriffe werden letzt beſſer vorgetragen und ſo gelingt nicht nur der Ausgleich, ſondern noch das Führungstor. Trotz beiderſeitiger Bemühungen bleibt es bis zur Halbzeit bei dleiem Stand. Nach Wiederbeginn haben die Gäſte mehr vom Spiel. M. T. G. wird eine ganze Zeit lang in ihre Hälfte zurückgedrängt. So fällt auch gleich der Ausgleich. Zur Ueberraſchung kann dann 03 durch prächtigen Wurf in Führung gehen. 03 verfucht fetzt Reſultat zu halten. Schon glaubt man an einen Sieg von, aber es kam anders. Kurz vor Schluß ſtellt Treiber den Ausgleich her. Der Schiedsrichter leitete das faire Treffen zur vollſten Zufriedenheit. Phönix Mannheim— Frankenthal:0 Wer einen ſtcheren Sieg von Phönix erwartet hatte, ſah dich ge⸗ täuſcht. Allerdings waren die Platzverhältniſſe nicht die beſten. Das Spiel wurde von beiden Parteien ſehr hart durchgeführt. Daß es immer im Rahmen des Erlaubten blieb, iſt ein beſonderes Verdienſt des Schledsrichters Krauß, V. f. R. Phönix war nicht in der ge⸗ wohnten Form, er muß, wenn er Meiſter werden will, ſich am kom⸗ menden Sonntag gegen Waldhof auf deſſen Platz bedeutend ſtrecken. Frankenthal war ein ebenbürtiger Gegner. Die Mannſchaft hat ſich verbeſſert, doch werden ſie ſich vom Abſtieg nicht mehr retten können. Bis zur Halbzeit hatten beide Parteien öfters Torchancen. Zum Teil waren die Bodenverhältniffe, zum andern Teil die Wurfunſicherheit daran ſchuld, daß mit:0 die Seiten gewechſelt wurden. Nach dem Wechſel verſuchen beide Parteien, dem Spiel eine Wendung zu geben. Phönix war glücklicher und konnte durch ſchönen Wurf den einzigen Treffer und damit beide Punkte erzielen. Turner⸗Handball Die babiſche Meiſterklaſſe Ideales Herbſtwetter waren die Merkmale ber Vorrundenſpiels, Regen unb gerade noch beſpielbare Plätze drückten der Schlußrunde den Stempel auf, ſo auch am geſtrigen Sonntag, an welchem einige Spiele ſogar zeitweilig unterbrochen werden mußten, eines ſogar in Weinheim vor Schluß wegen der Witterung zur Beendigung kam. In Nordbaden hatten die Spitzenführer ſchwer zu kämpfen und mit Mühe und Not ſich zu behaupten vermocht. Mit:4 blieben ſowohl Pol. Heidelberg über Tgde. Heidelberg wie auch Tgde. Ziegel⸗ haufen über TV. Rohrbach ſiegreich, ſodaß ſich in der Führung keine Aenderung ergab. Das Weinheimer Lokaltreffen ſtand 15 Min. vor Schluß noch:0, als der Schleoͤsrichter nach ſtarkem Regen Einhalt ebot, 8 5 In Sübbaden tſt mit dem Spielausgang Pol. Karlsruhe— Karlsruher TV. 1846:4, Tboͤ. Durlach— TV. Brötzingen:2 die Meiſterſchaft endgültig entchieden, denn Pol. kann nicht mehr ein⸗ geholt werden. MTV. Karlsruhe war wegen ſeines Schauturnens ſpielfrei. Die Mannheimer Gauſpiele Wind und Regen beeinträchtigten auch hier den geſtrigen Spiel⸗ ſonntag, der für den Mannheimer Gau nur ein Spiel brachte, nach⸗ dem die Begegnung Rheinau— Sandhofen vom Spielplan abgeſetzt worden war. TV. Seckenheim— TV. 1846 Mannheim:2(:0) war dafür umſo bedeutungsvoller. Galt es einerſeits die Spttzen⸗ ſtellung zu halten und zu feſtigen, ſo war andererſeits das Beſtreben vorherrſchend, mit in der Spitzengruppe zu bleiben und auch weiter⸗ hin auf dem eigenen Platz unbeſiegt zu bleiben. Das Spiel nahm denn auch den erwarteten ſpannenden und knappen Verlauf. Bis zum Wechfel ſtand die Partie immer noch torlos bei beiderſeits guten Feldleiſtungen. Nach der Panſe wurde mit erhöhtem Nachdruck um die Entſcheidung gerungen. Auf das Führungtor der 1846er gleicht Seckenheim wieder aus. Schon hat es den Anſchein eines unentſchie⸗ denen Ausgangs, als 1846 kurz vor Schluß durch ein zweites Tor einen knappen Sieg erringen kann. Weitere Ertebniſſe: 5 TV. 1846 1. Jug.— Tod. Germania 1. Jug.:0.— TV. 1846 4. — Jahn Neckarau 2.:7.— TV. 1846 2. Jug.— TV. Seckenheim 2. Jug.:0. b R. G. Rugby 5 Rugby in Heidelberg Heidelberger Rugbyklub— Audergeſellſchaft:0 Es git Kämpfe, die aus dem gewöhnlichen Gang der Meiſter⸗ ſchaftsſpiele heraustreten. Sie bringen entweder mit Spannung er⸗ wartete Entſcheidungen oder ſie verlaufen ſo, daß ſte noch lange im Gedächtnis wiederklingen. Das geſtrige für die Rangordnung der Meiſterſchaftsanwärter in der Neckargruppe wichtigſte Treffen nahm, wenn man die ſchlechten Bodenverhältniſſe les hatte den ganzen Vor⸗ mittag geregnet) außer Betracht läßt, nicht den intereſſanten Ver⸗ lauf, den man nach den letzten Leiſtungen der beiden führenden Mannſchaften allgemein erwartete, Bei der RH. machte ſich das Fehlen der beiden Halbs Stein und Schölch ſehr bemerkbar. Die Ver⸗ bimdung zur Hintermannſchaft klappte faſt gar nicht. Hinzu kam noch das unſichere Spiel von Dr. Belz, dem man unverſtändlicher⸗ weiſe den Schlußpoſten übertragen hatte. Beim Rugbyklub vermißte man die beiden Leiperts. Die Erſatzleute waren ſehr eifrig und hielten gut durch. Dagegen war die Hintermannſchaft, abgeſehen von zeitweiſen guten Leiſtungen der Botzongs, Leins, Widmayer und dem Schlußſpieler Ruf, nicht beſonders auf der Höhe. Die Vorder⸗ mannſchaften hielten ſich im großen und ganzen die Wage, eher muß man der RH. ein Uebergewicht zuſprechen, was ſich verſchiedent⸗ lich im offenen Feldſpiel deutlich zeigte. 5 Spiel und Rahmen waren typſſch. Bange Erwartung vor dem Anpfiff des Schiedsrichters Heiler. Nach kurzer Spieldauer kam eine bisher ſelten beobachtete Unruhe auf, die auf dem Raſen ebenſo ausgeprägt war, wie um das Spielfeld herum, ſo daß manchmal der Pfeifenton in dem Lärm der beiden Anhängerſchaften unterging. Je mehr der Kampf ſeinem Höhepunkt zutrieb, um ſo größer wurden die Leidenſchaſten.— Die beſſere Mannſchaſt gewann. Das Ergebnis drückt jedoch kelneswegs den Widerſtand aus, den die Sieger zu überwinden hatten. Es illuſtriert auch nicht die Gefahren, denen das Klubmalfeld ausgeſetzt war. Das Spiel verlief durchaus offen. Dennoch erſchien jedem, der die RGH.⸗Mannſchaft ohne ihren be⸗ währten Führer ſah, der Klub⸗Steg als natürlich, Klub hat Antritt. RGH. erwidert mit Gegentritt. Für die nächſte Zeit ver teiltes Spiel, das ſich ziemlich in der Mitte hält. Infolge des ſchwe⸗ ren Bodens bevorzugt man auf beiden Seiten Stürmerſpiel. Klub techniſch etwas beſſer, zeigt mitunter ſchönes Paſſen. RG., die mit großem Eifer, aber etwas zerfahren ſpielt, kann ſeden Angriff auf⸗ halten. Zwei Straftritte, von Pfiſterer getreten, verfehlen ihr Ziel. Dann liegt Klub im Angriff und kaun durch energiſches Skürmer⸗ ſpiel den erſten Verſuch erringen, dem kurz darauf eln weiterer Verſuch von Botzong in der bekannten Art folgt. Die Erhöhung bleibt beide Male aus. Dann iſt RG. einige Minuten in bedroh⸗ licher Nähe der Klub⸗Mallinie, ohne etwas zu erreichen. Klus befreit ſich durch weitern Tritt in die Mark und kann in der Folge drängen. Ein Dribbling, von Amann eingeleitet, führt ins Malfeld des Klubs, wird aber dort von Ruf unſchädlich gemacht. Nach der Pauſe wird der Kampf immer heſtiger. RGH. will mit aller Gewalt zu einem Reſultat kommen, aber trotz dem größten Enerfegaufwand war die Klubdeckung nicht zu durchbrechen. Gegen Schluß kam Klub wieder auf und ſchuf vor der RöH.⸗Mallinie eine kritiſche Situation, die aber noch geklärt werden konnte. Dann beendete der Schlußpfiff das harte, aber doch fair durchgeführte Treffen, das letzte Verbandsſpiel im alten Jahr. i N We. 8 4 0 2 —— inen zu⸗ twas Füth⸗ ichs⸗ mimt die⸗ ohne iner d ſo Trotz em piel. ingt. n 03 ultat tam Der 3 %„Montag, den 3. Dezember 1928 7. Sette. Nr. 562 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8 Daus deulſche Nennjahr 1929 Feſtſetzung der Termine des Union⸗Clubs zu Berlin traten am In den Räumen Samstag vormittag die Delegierten faſt aller deutſchen Renn⸗ vereine zuſammen. um die Termine für das Rennfahr 1929 feſt⸗ zulegen. Vor dem Eintritt in die eigentlichen Beratungen rich⸗ tete der Vorſitende der Oberſten Rennbehörde an die Vorſtände der Rennvere ne die Bite, im kommenden Jahr mit aller Schärfe gegen jede Verfehlung vorzugehen und nach Möglichkeit von der auſtra⸗ liſchen Startmaſchine Gebrauch zu machen, die be den Berliner Flachrennen benutzt werden wird. Ein Muſter der auſtraliſchen Startmaſchine iſt am 10. Dezember auf der Bahn in Hoppegarten zu beſichtigen. Die Feſtſetzung der Termine verlief reibungslos, da die Vereine ſich zum großen Teil vorher verſtändigt hatten. Die Saiſon wird am 24. März in Strausberg und Dortmund ein⸗ geleitet, den letzten Renntag am 24. November hat ſich Düſſeldorf vorbehalten. Karlshorſt eröffnet am 1. April(Oſtermontag), Grunewald am 25. April und Hoppegarten am 1. Mat. Die großen rennſportlichen Ereigniſſe des Jahres fallen auf folgende Daten: Henckel⸗Rennen und Großer Pteis von Ham⸗ burg: 20. Mai; Jubiläums⸗Preis: 20. Mal; Union⸗Rennen: 2. Juni; Hindenburg⸗Rennen: 9. Juni; Großer Hanſa⸗Preis: 23. Zuni: Deutſches Derby: 30. Juni; Großer Preis von Berlin: 14. Juli: St. Simon⸗Rennen: 21. Juli; Großer Preis von Köln: 14. Auguſt; Großer Preis von Frankfurt: 18. Auguſt: Für⸗ ttenberg⸗Rennen: 23. Auguſt; Zukunfts⸗Rennen: 27. Aug.; Großer Preis von Baden: 380. Auguſt; Oppenheim⸗Rennen: 8. September; Leipziger Stiftungs⸗Preis: 14. September; Leipziger Teutonia⸗ Preis: 15. September; Deutſches St. Leger und Hammon a⸗Preis: 22. September; Großer Preis von Karlshorſt und Preis der Win⸗ terfavoriten: 29. September; Deutſcher Stuten⸗Preis: 8. Oktober: Gladiatoren⸗Rennen: 20. Oktober. Die einzelnen Termine wurden wle folgt feſtgeſetzt: Hoppegarten: Mal:.,.,., 12., 20., 24.; Juni: 2. g. Juli: 7, 12. 17., 28., 25. Au gu ſt:., 3. 9. 18., S 81. September: 10., 13., 22. 26., 28; Oktober:., 17. 20. „i, e rt der 8. 11., 19., 27. November: 2.— Strausberg: März: 24. 30.; April:., 18. 17. 22.; Fu ni: 22. 25. uli:., 6. 18., 20. Auguſt:., 12: Oktober: 22. 79. November:., 6. 10. 14.— Achern: Auguſt: 4.— Altenburg: September: 29. oder 6. Oktober.— Baden⸗Baden: Aug uſt: 28. 25., 27. 80. September: 1.— Bremen: Juni:.,., 9. Auguſt: 18. 20.— Bieleſelb⸗ Brackwede: September: 1.— Breslau: Mai: . 5. d. Juli! 6. 7 Aüugüſt 8, September: 8. Oktober:., 6.— Cotibus: April: 21; Jun t: 80. Ok ⸗ tober: 18.— Danzig: Mai: 20. Juni: 2. 30. Juli: 7. .; September: 15., 22.— Doberan: Juli: 28., 29. 31.— Dertmunz: März: 21. Mat: 12,.; Jun 29, 80. Juli:.; September:.,.; Oktober: 19. 16. November:., 10.— Dresden: April:., 2..; Mai: 1. 10., 20., 27., 81.— Düſſelborf: Mai: 8..; Juni: 1..; Augau ſt: Juni: 16., 18. Aug uſt:.,., 8. — Bad Harzburg: Jul: 7. 20.— Horſt⸗Emſcher: April 11.) September: 8. ., 12., 14.— Haßloch: Mai: 19., 14., 17. Mat: 26. 30. Au qa u ſt: 4..; September: 15., 18.; November:., 3.— Köln: April:., 24. Fun i 10, 19.; Juli 7, 10. Aug u ſt 11., 14. September: 29. Oktober: 2. Kiel: Juli: 7. September: 8. Kolberg: In li 21., 28.; Aug n ſt: 18., 25.— Königsberg: Mai: 12., 20. Juni: 9. 16. 23.; Au q u ſt: 4. 11., 25. September:.,., 29. Oktober: 6.— Krefeld: März: 81. April:., 28. Mai: 1. Kun:., 12. Ful: 21., 24.— Landan: April: 28.— Leipzig April: 27. 28.; Mai: 12.; Funk: 15., 10., 29., 30. September: 7. 8. 14., 15. ber: 12., 18.— Läben: Mai: 26.— Ludwigskuſt: April: ktober: 13., 20.— Maodeburs: April:.,.) Funk: Aug u ſt: 17., 18.; Oktober: 5. 6.— Mannheim: Mai: 9. 12; September:., 11., 15,— Mülheim⸗Dnisburg: FTT Aug uſt: 25., 28. Ok⸗ 1— München⸗Riem: Avrif: 1. 7. Mat: 8 5 D 10. 28 8 8 82 22 14. uli:., 14. 21. Au au ſt: 25. Sep⸗ 1 tober: 18.(oder 3. Nov.), 20. 27. Neuß: April:., Ma:.: Fun! W. 28; Juli::. 31. Oktober: 27., 30.— Qneblinburg: September: 91. 22. — Regusburg: Juni: 29. 30.; Oktober., 6.— Pieſen burg: Mal: 19. Juli: 21. Auguſt: 18. Roſtock: September: 8.— Stettin: April: 4. 14. Mal: ö Au q nſt: 11. Sep tember:.; November:., 10. Stuttsart: Fun: 23., 26., 80. September: 22. oder 29.— Tilſit: Mal:.; An qu ſt: 18. Oktober: 6. oder 13.— Travemfinde: Aug u ſt: 2 4.— Waltrop: Mai:.; Juli.; September: 1.— Zwei⸗ brücken: uli: 7. 14 — 2— 9 —————.—— Kölner Neit⸗ und Jahrturnier Jagdſpringen am Freitagabend Am Freitagabend war der Beſuch des Turniers nicht beſſer als wührend der Nachmittagsveranſtaltung, was wohl in erſter Linie auf die enorm hohen Eintrittspreiſe zurückzuführen ſein dürfte. Am Abend boten die Kämpfe ein ganz anderes Bild, da erſtmalig die ſchweren Klaſfen in Aktion traten, es ging ſchon weſentlich„feier⸗ Ilcher“ zu, denn die zum Teil recht klobigen Hinderniſſe flößten allerhand Achtung ein. Die Beteiligung fiel ziemlich ſchwach aus, eln Beweis dafür, wie dünn geſät unſere Springkonvnen ſind. Die Ergebniſſe der Jagdſpriugen Preis der Rheinlend⸗Halle[Jagdſpringen]: 1. Abtlg.: 1. von Salviatis Diana(Beſitzer, 2. Jalants Fama(Sblt. Andrea), . Baronin A. v. Oppenheims Regenbogen(Beſitzer). Sechs Teil⸗ nehmer. Tot. Sieg: 30:10, Pl. 21:10. 2. Abtlg.: 1. totes Rennen zwiſchen Abrahom van Hobokens Rada(de Kryff) und Dr. Koerfers Hexe 9(5. Koerfer). Fünf Teilnehmer. Tot. 6/1810, Pl. 10, 12:10. 3. Abtlg.: 1, Frau von Heynſtz Neſte(Voltz), 2. Rittm. de Kryff Preten und W. O. Koltzens Bingo. Acht Teilnehmer. Tot. 43110, Pl. 8,:10. 4. Abtlg.: 1. Rittm. de Kruyff Tommy(Beſ.), 2. v. Gun⸗ tens Terminus(u. Haſſelbach), 3. Prinz Odescalchis Gradaſſo(Bef.) Sieben Teilnehmer. Tot, 22:10, Pl. 14, 22:10. 5. Abtlg.: 1. Oberlt. Hamanns Trichter(Bes.), 2. Baronin A. v. Oppenheims Hein (Günther), 3. Prinzeſſin Sigism. v. Preußen Poſibonius(Oberlt. Sahla). Acht Teilnehmer. Tot. 122:10, Pl. 30, 12:10. Stechen um den erſten Preis in der Geſamtertung: 1. 5(de Kryff) ohne Fehler, 2. Hexe 9(Koerfer), 5 Fehler. 3. Tommy(Beſ.). 5 Die Ereigniſſe am Samstag nachmittag Der Publikumserfolg will ſich abſolut nicht einſtellen. Auch der Samstag nachmittag war wieder nur ſpärlich beſucht. In der Dreſſur⸗ prüfung für Damen⸗Reitpferde war der Olympiaſieger Draufgänger II unter Frau Franke in Front. Mit Sonnebruder konnte Frau Franke auch den dritten Platz belegen, während Baronin v. Oppenheim mit Feldmaus den zweiten Rang einnahm. Auf Trianon konnte die Ba⸗ ronin dann die Eignungsprüfung für Damen⸗ Reitpferde vor Frau Blank auf Flingo und Baronin v. Schade auf Eama an ſich bringen. Eine recht nette Programmnummer war wieder die Vorführung und Prämiierung verſchiedener Geſchäftsgeſpanne. Ein hübſcher Corſo marſchierte auf, dem man die Mühe und Sorgfalt anmerkte, mit der er zuſammengeſtellt worden war. Bei den Vierſpännern fand das Ge⸗ ſpann der Kölner Ihwenbrauerei den größten Beifall. In der Paar⸗ Flaſſe errangen Frau v. Becker und R. Watjen auf Vaſall und Welfen⸗ könig den Sieg. Feldmaus und Trianon, geritten von Barvnin v. Oppenheim und Frau Schulte, beſetzten den zweiten Rang vor Althea und Taſſo, geritten von Baronin v. Schade und Frau v. Lan⸗ gen. Sehr beifällig wurde eine Schaunummer aufgenommen, die ein Puſhballſpiel zu Pferde vom Reiterverein Schwerte(Weſtf.) zeigte. Rabſport Das Frankfurter Sechstagerennen Die erſte Nacht— Das Feld in ber vierten Stunde geſprengt Schon die erſte Nacht des Frankſurter Sechstagenrernens brachte den unermüdlich ausharrenden 5000 Zyſchauern einige intereſſante Stunden. Nach lebhaftem Tempofahr⸗4 in der dritten Stunde, die mit 42 Kilometer abſchloß, kam as kurz vor 1 Uhr zum erſten bedeutſamen Vorſtoß. Goebel und Ronſſe ſtießen vor, das wachſame Feld machte ſich ſofort auf die Verfolgung und holte die Ausreißer auch bald ein. Die Leidtragenden dieſer Jagd waren die beiden Frankfurt⸗Schweinſurter Paare Chriſtmann⸗Klaß und Schäfer⸗ Remold, die beide eine Runde einbüßten Das Feld war kaum zur Ruhe gekommen, als Charlier blitzſchneh Forſtieß. Nach glängender Ablöſung durch Duray konnten die beiden Belgier erſtaunlich ſchnell an den Schluß des auseinandergezogenen Feldes herankommen und ſchließlich ſogar die Ueberrundung des ganzen Febdes beenden. Dieſer Erfolg des belgiſchen Paares ließ aber den ſtärkeren Mann⸗ ſchaften keine Ruhe. Schon wenig ſpäter ſtieß Rauſch vor. Auch er gewann ſchnell einen Vorſprung von zirka 40 Meter. Rieger über⸗ nahm die Verfolgung, bel der ſich das Feld bald ſtark auseinanderzog. Nach elner spannenden, zehn Minuten andauernden Jagd hatten die Belgier ihren Vorſprung wieder eingebüßt. Rieger⸗Richli waren mit Rauſch⸗Hürtgen, Ehmer⸗Kroſchel und Choury⸗Fabre zu den Fübrenden aufgelaufen, alle anderen Paare verloren eine Runde, die beiden ſüddeutſchen Mannſchaſten ſogar zwei. Einige Prämien⸗ kämpfe belebten die Zeit bis zur 2 Uhr⸗Nachtwertung, die in allen Spurts ſcharf umkämpft wurde. Die Ergebniſſe der einzelnen Spurts waren: 2 Uhr⸗Nachtwertung 1. Spurt: Ehmer, Rauſch, Maczinlly, Choury. 2. Spurt: Rieger, Boſſi, Dorn, Ronſſe. 3. Spurt: Goebel, Klaß, Ehmer, Emold. 4. Spurt: Dorn, Rieger, Hürtgen, Schorn. 5. Spurt: Goebel, Ehmer, Rauſch, Choury. 6. Spurt: Dorn, Rieger, Boſſi, Schäfer. 7. Spurt: Remold, Goebel, Beſtetti, Junge. 8. Spurt: Rieger, Dorn, Schuler, Boſſt. 9. Spurt: Goebel, Steeger, Mac⸗ zinſky, Refold. 10 Spurt: Charlier, Dorn, Chriſtmann, Ronſſe. Die weiteren Nachtſtunden brachten keine Ereigniſſe von Belang mehr. Nach 3 Uhr leerte ſich auch die Halle mehr und mehr, jedoch a pielten immerhin aut 1000 Unentwegte bis zur Räumung und bis zum Eintritt der Neutrallſation auz. Bemerkenswert bleibt noch die Tatſache, daß ſich während der ganzen erſten acht Runden kein einziger ernſthafter Sturz ereignete, trotzdem das Rennen zeit⸗ weiſe recht lebhaſt war. Um 6 Uhr Samstagmorgen waren 204,900 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens 1. Ehmer⸗Kroſchell 8 Punkte, 2. Rieger⸗Richli 21., 3. Rauſch⸗ Hürtgen 20., 4. Charlier⸗Duray 8., 5. Choury⸗Fabhre 3.; eine Runde zurück: 6. Dorn⸗Maczinfky 35., 7. Schorn⸗ Goebel 25., 8.. 22., 9. Steeger⸗Schuller 11., 10. Boſſi⸗Beſtetti 8., 11. Louet⸗Junge 1 P. drei Runden zurück: 12. Schäfer⸗atemold 18., 13. Chriſtmann⸗Klaß 15 Punkte. Der Samstagnachmittag— Stand nach 19 Stunden Nach der erſten Neutzalifatien am Samstag mittag ereignete ſich nicht viel von Belang. Das Feld blieb ztemlich ruhſg, die Zu⸗ ſchauer fanden ſich erſt am ſpäten Nachmittag mehr eln. Die zehn Spurts der beiden Wertungen um 14.20 Uhr und 16.80 Uhr hatten folgende Ergebniſſe: 1. Spurt: 1. Rauſch, 2. Rieger, 3. Boſſi, 4. OShmer. 9. Spurt: 1. Remold, 2. Beſtetti, 3. Dorn, 4. Kroſchel. 3. Spurt: 1. Goebel, 2. Ehmer, 8. Rauſch, 4. Rieger. 4. Spurt: 1. Nemold, 2. Schuler, 3. Richlt, 4. Kroſchel. 5. Spurt: 1. Rieger, 2. Junge, 3. Boſſi, 4. Rauſch. 6, Spurt: 1. Chriſt⸗ mann, 2. Bofft, 3. Steger, 4. Schäfer. 7. Spurt: 1. Rieger, 2. Goe⸗ bel, 3. Rauſch, 4. Remold. 8. Spurt: 1. Boſſi, 2. Richli, 3. Louet. 4. Choury. 9. Spurt: 1. Ehmer, 2. Rieger, 3. Rauſch, 4. Klaß. 10 Spurt: 1. Regraeve, 2. Ehmer, g. Beſtetti, 4. Richli. Während des 9. Spurts kamen Schuler, Ronſſe und Remold zu Fall. Während die beiden Süddeutſchen mit Hautabſchürfungen davonkamen, hatte ſich Ronſſe eine Schulterprellung zugezogen. Nach 19 Stunden— um 17 Uhr— waren 45,810 Kilometer zurückgelegt. Der Stand: 1. Ehmer⸗Kroſchel 47 Punkte, 2. Rieger⸗Richli 46., 3. Rauſch⸗ Hürtgen 90., 4. Charlier⸗Duray 8., 5. Choury⸗Fabre 4 Punkte. Eine Runde zurück: 6. Dorn⸗Maczinfty 37., 7. Schorn⸗ Gebel 33., 8. Ronfßfe⸗Degraeve 27., 9. Boſſi⸗Beſtett! W., 10. Steger⸗Schuler 16., 11. Junge⸗Louet 6 ß. Drei Runden 8 ur üſck: 12. Schäfer⸗Remold 80., 18. Chriſtmann⸗Klaß 21 Punkte. Der Samstagabend Während der erſten Abendſtunden exeignete ſich nichts von Be⸗ lang. Nur wenn Leute wie der Tempofahrer Ronſſe auf der Bahn waren, verſchärfte ſich das Tempo etwas. Trotz der Ruhe lagen Aenderungen in der Luft. Der Beſuch wurde lebhafter, gegen 22 Uhr befanden ſich bereits 7000 Perſonen in der Halle. Um dieſe Zeit ſetzte auch das Jagen ein. Remold riß plötzlich aus, es gab eine kurze Jagd, aber nur mit dem Ergebnis, daß Ehriſtmann⸗Klaß in Nöten kamen und eine Runde verloren. Richli ſetzte die Jagd fort, die längere Zeit anhielt, bis Ronſſe⸗Degraeve, Schäfer⸗Remold, Schuler⸗ Steger und Chriſtmann⸗Klaß je eine Runde abgegeben halten. Ronſſe verſuchte nun, wieder an die Spitze Anſchluß zu finden, Richli und Rauſch gingen nach und holten ihn wieder ein. Noch immer war die Jagd nicht zu Ende. Rieger kam zu Fall, das Rennen verlor ote Ueberſicht, da alle Fahrer auf der Bahn waren. Die Wertungs⸗ kämpfe wurden erſt gar nicht genug beachtet, bis ſich ſchließlich das Feld wieder etwas beruhigte. Inzwiſchen hatte ſich die Halle voch weiter geſüllt und in einem ausverkauften Haus vor etwa 10 000 Menſchen ſpielten ſich die Ereigniſſe ab, deren Lebhaftigkeit eine kaum beſſer zu wünſchende Stimmung verſchaffte⸗ Dle Wertung hatte folgendes Ergebnis: 1. Spurt: 1. Rauſch, 2. Rieger, 3. Louet, 4. Maczinſky. 2. Spurt: 1. Rauſch, 2. Richlt, 3. Boſſi, 4. Kroſchel. 3. Spurt: 1. Remold, 2. Goebel, 3. Beſtetti, 4. Fabre. 4. Spurt: 1 Rieger, 2. Boſſi, 3. Ehmer, 4. Chriſtmann. 5. Spurt: 1. Remol. 2. Kroſchel, 3. Schorn, 4. Maczinſky. 6. Spurt: 1. Richlt, 2. Ronſſe, 3. Beſtetti, 4. Junge. 7. Spurt: 1. Degraeve, 2. Richli, 3. Remold, 4. Beſtetti. 8. Spurt: 1. Rauſch, 2. Rieger, 3. Boßi 4. Ehmer. 9. Spurt: 1. Hürtgen, 2. Klaß, 3. Richli, 4. Charlier. 10. Spurt: 1. Duray, 2. Schuler, 3. Ehmer, 4. Maczinſky. 288 Der Stand am Sonntag nachmittag& Uhr Nach 43 Stunden, um 5 Uhr am Sonntag waren 994,440 Kilo⸗ meter zurfckgelegt. Der Stand war: 1. Riege r⸗Rlch li 101., 2. Ehmer⸗Kroſchel 80., g. Rauſch⸗Hürtgen 64., 4. Choury⸗Fabre und Charlier⸗Durau ſe 20 Pp. Eine Runde zur leck:. Boffi⸗ Beſtetti 90., 7. Schorn⸗Goebel 65., 8. Dorn⸗Maczinſky 62., 9. Louet⸗Junge 14 P. Drei Runden zurück: 10. Steger ⸗Schuler 27 P. Vier Runden zurück: 11. Ronſſe⸗Degraeve 40 P. Fünf Runden zurück: 12. Remold⸗Schäſer 70 Punkte. Als Sportarzt nach Chile Der bekannte Schwimmer und Springer Dr. Lechnir⸗Deſſau ſollte auf einem Dampfer der Hamburg⸗Amerikalinte nach Oſtaſien als Schiffsarzt eine Stellung antreten, als er jetzt aus Chile eine Berufung als Sportarzt erhalten hat, der er ſofort Folge leiſten wird. 21.. 26. Aug u ſt: 24., 25., 31. September: 1. Oktober: 18., 21. September: 8. 11.; Oktober: 6. 9. Novem⸗ ber: 17. 24— Frankfurt a..: April: 21., 25., 28. Juni: ., 13., 16. Aug uſt: 18., 20.; Oktober:., 10., 18.— Gotha: Jul: 27., 28.— Halle a. d..: Juni:., 2. 22. 28.; Au guſt:., 4.(Deſſau), 10., 11.; September: 21. 22.- Ham⸗ burg⸗Großborſtel: Mai:., 11., 12. Jul l: 27. 28. Sev⸗ tember: 21. 22. 24.— Hamburg⸗Horn: April: 21. 23.; Juni: 22., 28., 26. 28. 30,(Derby); September: 29. Qk⸗ tober:., 6.— Hannever: April: 14., 18. Mat:., 12. * Schwimmen Deutſche Schwimmerſiege in Straßburg Eine dentſch⸗franzöſiſche Veranſtaltung— Glänzende Maun⸗ heimer Erfolge: Boſſo Sieger im Kuuſtſpringen Das internationale Schwimmfeſt der Soeiets Natation Straß⸗ bourg, das von Süddeutſchland ſehr ſtark beſchickt war, ſand am Samstag vor ausverkauftem Hauſe einen prächtigen Auſtakt. Die deutſchen Teilnehmer konnten durch den Göppinger Balk im 400. DYard⸗Freiſtil einen ſchönen Sleg feiern, während der franzöſiſche Schwimmſport mit zwei Landesrekorden von Frl. Stoffel und Zeibig aufwarten konnte. Poſeidon⸗Köln war nicht am Start erſchienen, aber die Serie der deutſchen Erfolge hielt auch am zweiten Tage an, Die Einleitung gaben zwei Rekordverſuche, von denen der von Frl. Stoffel im 100⸗Yard⸗Bruſtſchwimmen für Damen mit 1,38 mißglückte, während Zeibig im 200⸗Jard⸗Rückenſchwimmen den franzöſiſchen Re⸗ kord um 6 Sekunden auf:24 verbeſſerte. Im 200 ⸗DYard⸗Bruſt⸗ ſchwimmen erzwang der Göppinger Schwarz gegen den franzöſi⸗ ſchen Meiſter Talon⸗Paris, der einen Landes rekord mit 254,8 ſchwamm, totes Rennen. Im 200⸗Yard⸗Freiſtilſchwimmen war Balk überlegen. Wencher⸗ München war das Tauchen nicht zu nehmen und in der Freiſtilſtaffel war Göppingen ſelbſt ohne Fauſt, der ſich 1 im 100⸗Yard⸗Freiſtilſchwimmen verletzt hatte, nicht zu ſchlagen. Sehr hön war auch der Sieg von Boſſo-⸗ Mannheim im Springen über den franzöſiſchen Melſter Le Page. Die Ergebniſſe des Samstag: 5 a 100 Nards Rücken: 1. Zeibig⸗Straßburg:15,5(franzöſiſcher Rekord y 2. Robert Frank⸗ Heidelberg:16, 3. E. R. Neef⸗München :19.— 00 Yards Freiſtil: 1. Hans Balk⸗Göppingen 503,3, 2. Sche⸗ rer⸗Straßbeirg 517,2.— 200 Pards Damen(Bruſt): 1. Frl. Stoſſel⸗ Kolmar:1(franzöſiſcher Rekord), 3. Jeanne⸗Parls.— 100 ards Damen Frebeil: 1. Heckertswiller⸗Kolmar:20,6.— 5 mal 50 Yards Freiſtil: 1. S. N. Straßburg:18,2, 3. N. S. V. Freiburg 218,4. — Waſſerball: Straßburg⸗Lyon 1918. Die Ergebniſſe des Sonntags 100 Meter Freiſtel: 1. Dex⸗München 105,2, 2 J. Vogt⸗ Heidelberg :06, Bauſt⸗Göppingen gab wegen Verletzung auf.— 200 Meter Bruſt(Herren]: 1. Talon⸗Paris und P. Schwarz⸗Göppingen totes Rennen je:54,3, 83. K. Staudt⸗Mannheim:57,4.— 200 Meter Freiſtil: 1. Balk⸗ Göppingen 2: 29,1, 4 J. Vogt⸗ Heidelberg 2289, 8. Scherer⸗Straßburg.— Kudſtſpringen: 1. F. Boſſo⸗Mann heim 190,98 Punkte, 2. Lepage⸗Nadiey 118,28 Punkte.— 100 Nards Rücken (Damen]: 1. M. Guth⸗Kolmar 132,3— 50 Yards Tauchen: 1, Wen⸗ cher⸗München 31 Sek.— 3 mul 200 Pards Freiſtilſtaffel: 1. SV. Göppingen 04:19, 2. SN. Straßburg:27,90.— Freiſtil für alte Herren Über 35 Jahre: 75 Yards: 1. Gubener⸗Magdeburg 49 Sek. Für alte Herren über 45 Jahre 50 Nerds: 1. Juilfs⸗Mann hei m :29.— Waſſerball: Lvon— Kombiwierte deutſche Mannſchaft:2, — Straßburg— Saarbrücken:1. Zennis Frankreichs Spitzenſpieler in Hamburg Paris führt:1 Trotz der gewaltigen Eintrittspreiſe fand die Hamburger Tennishalle bei dem Tenniselubkampf Hambura—Par's einen großen Andrang, da man ſich mit Recht ſportlich viel verſprach, Die Franzoſen hinterließen auch einen hervorragenden Eindruck. Von ſechs ausgetragenen Spielen konnte Hamburg nur eins ge⸗ winnen und zwar es Frenz, der Georges nach ausgeglichene n Kampf:6, 878.:4 ſchlug. Jean Boroita fand bei Hans Moldenhauer im zwe ten Satz ſtarken Widerſtand, ſiegte aber doch ganz klar 621, 210,:2. Weltmeiſter Henri Cochet machte im zweiten Satz mit R. C. Spieß ⸗Bremen kurzen Prozeß und gewann:7, 611. Jacques Brugnon hatte Mühe, eze er mit dem gut disponierten Dr. W. Deſfart 614, 316.:2 fertig wurde. In den Doppelſpielen gewannen Cochet⸗ Brugnon 2,:8 gegen die Hamburger Dr. Deſſart⸗Frenz. Deſſart fand ſich im zwe ten Satz gut, Frenz war der Beſſere. Den Sieg von Borotra⸗- Georges mit:5,:4 über Molden ⸗ der anderen Seite Rahe etwas zu ſchwerfällia war. Leichtathletik 28. Hallenſportfeſt im Berliner Sportpalaſt Ausgezeichnete ſportliche Leiſtungen Das am Samstag abend im Berliner Sportpalaſt ausgetragene 28. Hallenſportfeſt des Verbandes Brandenburgiſcher Athletik Vereine hatte auch diesmal wieder einen ganz ausgezeichneten Beſuch auf⸗ zuweiſen. Der Sport ſtand auf hoher Stufe. Deu ſportlichen Kämpfen voraus ging ein Einmarſch der Staffelmannſchaften und gymnaſtiſche Uebungen. Der erſte Kampf des Abends war dis 3 mal 1000 Meter Staffel, die von Preußen⸗Stettin vor V. f. B. Breslau gewonnen wurde. Dr. Peltzer übernahm als Schlußmann der Stettiner den Stab in 8. Poſition. In ſchönem Lauf gelang es ihm dann aber doch noch, ſeine beiden Vorderleute zu ſchlagen. S. C. Charlottenburg ſiegte über 4 mal 400 Meter gegen Teutonia⸗Berlin und der Polizei S. V. Schulze. Beim Sprinter⸗Dreikampf gab es im erſten Lauf eine Ueber⸗ raſchung: Schlößke, S. C. Berlin und der Dortmunder Jonath blieben vor Körnig. Schlößke kam in der Kurve beim Anlauf zu Fall und zog ſich einen Bluterguß zu. Die beiden nächſten Läufe ſahen dann Körnig jeweils als ſicheren Sieger vor Jonath und Meier. Eine weitere Senſation brachte der 1000 Meter⸗Lauf. Unerwartet erſchten der Tur⸗ nermeiſter Wichmann⸗Karlshorſt am Start. Wichmann gewann das Rennen ſicher von Schoemann und dem zum Schluß ſtark aufkommen⸗ den Dr. Peltzer. Die Ergebniſſe: 0 10 mal 50 Meter⸗Staffel: 1. Bar Kochba⸗Berlin 102,8 2. Berliner S. C. 3. Teutonia⸗Berlin. 5 3 mal 1000 Meter⸗Staffel: 1. Preußen Stettin 806,3. 2. V. f. B. Breßlau 3 Meter zurück. 3. Hamburger S. V. 4. Berliner S. C. 5. S. C. Charlottenburg. 4 mal 400 Meter⸗Staffel: 1. S. C. Charlottenburg:46,2. 2. Teu⸗ tonia Berlin 5 Meter zurück. 3. Poltzeiſportverein Berlin. 60 Meter Hürden: 1. Troßbach, S. C. Berlin, 8,7. 2. Schulze, Polizeiſportverein Berlin, Bruſtbreite zurück. 1000 Meter: 1. Wichmann ⸗Karlshorſt:84,4. 2. Schoemann⸗S. C. Charlottenburg, 3 Meter zurück. 3. Dr. Peltzer⸗Stettin, Bruſtbreite zurück. i 3000 Meter: 1. Boltze⸗Hamburger S. V. 9 Min. 2. Göbrt⸗Berlin 3 Meter zurück. 3. Dickmann⸗ Hannover. 4. Huſen⸗ Hamburg. 5 Spriuter⸗Dreikampf: 1. Körnig⸗Charlottenburg. 2. Jonath⸗Dort⸗ Neuer Stabhschſpeung Weltrekord Der Amerikaner W. R. Edmonds überſpringt 4,31 Meter „In ber kaliſorniſchen Univerſitätsſtadbt Palo Alto fanden ſtudentiſche Leichtathletikwettkämpfe ſtatt, bei denen der Stabhochſprin⸗ ger Edmonds mit einer Lelſtung von 4,31 Meter einen neuen Welt⸗ rekord aufſtellte. Die offizielle Höchſtleiſtung gehört dem Amerikaner Carr und ſteht auf 4,267 Meter. Carr hat dieſen Sprung inzwiſchen ſchon weſentlich verbeſſert. Einmal brachte er es auf.29 Meter und ein zweitesmal überſprang er ſogar 4,32 Meter, doch wurden dieſe Lel⸗ ſtungen nicht anerkannt. Bei der gleichen Veranſtaltung gewann King den Hochſrung mit 1,95 Meter, Spencer die 440 Nards in 48 Sek. und Kreuz das Kugelſtoßen mit 15,62 Meter. 8 — 5 2 Herausgeber: Drucker und Berleget Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m b H. Mannheim, E 6. 3 Direktion Ferdinand Heyme. Edeſtedakteut Kurt Fischer— Verantwortl. Redakteume Für Politſt. H. A Meißner= S Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lotales Richard Schönfelder= vort und Neues aus aller Welt. Wild Müllen— Handeisteſl erich und alles Hebrige ram Archer Anzeigen Magz Kurt E Filter hmer hauer⸗Rahe ſtellte Borotras Beweglichkeit ſicher. während auf Troßbach ſiegte über 0 Meter Hürden nur knapp gegen den Poltziſten mund. 3. Meter⸗Charlottenburg.. 8 8. Seite. Nr. 582 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 3. Dezember 1928 Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 3. Dezember Deutſche Senber: in(Welle 683,9), Ksnigswuſter hauſen(W. 120/1840) 19.30 Uhr: Die Entführung aus dem Serail, Oper von Mozart, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.45 Uhr: Klavierkonzert. rankſur!(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Rundfunkorchſter, 19.30 Uhr: „Coſt fan tutte, Oper von Mozart, anſchließend Schallplatten. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Die vier Temperamente in Liebe, Haß, Vaterland und Tod. Königsberg(Welle 308) 20.45 Uhr: Novellen um Kant. Sang enberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Japan. Selpzig(W. 565,9) 21 Uhr: Kath. Kirchenmuſik, 22.15 Uhr: Tanzm. München(Welle 535,7), Kalfſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Konzert, 21.10 Uhr: Alte Kammermuſik. Stuttgart(Welle 379,7) 12.90 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: Kon⸗ zert von Frankfurt, 20 Uhr: Ehrenabend Georg Ott, anſchließend von Freiburg: Eine Stunde Haydn. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Fidelio. Budapeſt(Welle 555,6) 20.30 Uhr: Konzert, 22.20 Uhr: Schallpl. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Derblinde Liebespaſſagter, Oper. Daventry(W. 1562,5) 20.45 Ithr: Ein ſchottiſches Variete⸗Prigr. Malland(Welle 549) 20.80 Uhr: Operetten übertragung. Par! 3(Welle 1784,7) 21.45 Uhr: Abenbkonzert. Prag(Welle 348,7) 20 Uhr: Konzert Richard Crooks, 22.20 Uhr: Schallplatten. m(Welle 447,8) 20,45 Uhr: Konzert leichter Muſik und Sendeſp. en(Welle 517,2) 19.80 Uhr: Konzert, anſchließend Bildfunk rich(Welle 588,2) 21 Uhr: Luſtig ſein iſt heute Parole. Hadio-Spezialhhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Hennen Sie Hans Sachs?! Den erſtklaſſigen Lumophon⸗ Netzempfänger. Arbeitet direkt an der Lichtſteckdoſe ohne Heiz⸗ und Anodenbatterie. Dieſen blendenden Empfänger müſſen Sie ſich bei uns anhören, bevor Sie kauſen. Film⸗Rundſchau Alhambra⸗ Theater:„Ungariſche Rhapfodie“ Das hat nichts mit Liſzts feurigen Pußtaweiſen zu tun; es iſt ſo eine kleine Erzählung aus den ungariſchen Ernte⸗ tagen, von Küſſen in Aehren und ſchließlich in Ehren, ſchnei⸗ digen Honveduniformen, koketten Generalsgattinnen, ver⸗ liebten Pußtamädchen und dem ſchwarzhaarigen Zigeuner⸗ No W 1 3 llt primas. Willy Fritſch, ein Liebling des Publikums vom Backfiſchalter aufwärts ſingt die Hauptſtimme in dieſer rhapsodie ongroise in ſeiner ſcharmanten beſtrickenden Art. Dita Par lo ſpielt das Mädchen, daß ihn liebt, Lil Dagover gibt die Frau, die mit ihm ſpielt. Zwiichen dieſen beiden Aungariſchen Erntefeuern rhapſodiert der Herr Leutnant hin und her, lebendige Szenen vom Erntefeſt wechſeln mit Bildern von verführeriſchen Nokturnos. Beide Frauen machen ihre ungariſche Temperamentsſache ſehr glaubhaft. Schließlich rettet den fungen Honvedhuſaren die wahre alte Liebe. Und es iſt alles in ſchönſter ungariſcher Landbutter.— Veranſtaltungen Große Kanarienvogel⸗Ausſtellung Alljährlich mit Beginn der Advents⸗ und Weihnachtszeit halten die hieſigen Kanarienvogel⸗Züchtervereine ihre Aus⸗ ſtellungen ab. Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß gerade in Mannheim die Zucht von guten Kanarienſängern einen guten Ruf hat und daß von Zeit zu Zeit auswärtige Aufkäufer nach Mannheim zum Vogelkauf kommen. Mann⸗ heimer Kanarienvögel ſind begehrte Artikel und erfreuen ſich beſonderer Beliebtheit. Die am Samstag im oberen Saale des Reſtaurant„Gambrinus“ in der Breiteſtraße eröffnete gvoße Allgemeine Kanarienvogel ⸗Ausſtellung der Vereinigten Kanarienzüchter Mannheims gewährt einen umſaſſenden Ueberblick über die gelb gefiederte Vogelwelt, deren reizender und melodiſcher Geſang zu ſtillem Verweilen und Zuhören veranlaßt. Die zur Schau geſtellten Kanarienvögel ſind durchweg in erſtklaſſiger Verfaſſung und vorzügliche Sänger, über deren Stammbaum ebenſo genau 11 geführt wird, wie bei den Hundezüchtern über wertvolle unde. Mit der Ausſtellung iſt wiederum eine Prämiierung der beſten Sänger verbunden. 150 ausgewählte Hahnen, durchweg ſchlanke Harzer Edelſänger, in gelber, ge⸗ ſcheckter oder grüner Farbe bewarben ſich um die Palme des Steges. Es waren im ganzen 82 Stämme 1. Kanarienſänger, von denen feder Stamm vier Vögel zählt. All' die vielen Bögel befanden ſich in verdunkelten Singkäſten, aus denen Angufhörlich ein ſelten ſchöner Melodienreichtum erſchallte. Den Züchtern ber beſten Sänger harrten wertvolle Ehren⸗ preiſe. Für die Verloſung ſind 100 Kanarienvögel, da⸗ runter ſehr piele Hahnen, beſtimmt. Wer Glück hat, kann dabei einen der wertvollen kleinen Sänger mit nach Hauſe nehmen. Neben Herrn Ziegler, dem erſten Vorſitzenden Hartz aus Auerbach als Pretsrichter. Infolge der ſtarken Beteiligung am Vogelkonkur⸗ renzſingen wurden diesmal zwei Abteilungen gebildet. In der allgemeinen Klaſſe erhielten Ehrenpreiſe: den 1. und 3. Preis Wilhelm Birk⸗Manheim⸗Waldhof, den 2. Jakob Schalk⸗ Viernheim, den 4. und 5. Emil Schwahn⸗Lud⸗ wigshafen, den 6. Jakob Mangold ⸗Lindburger Hof. In der Vereinsklaſſe erhielten Ehrenpreiſe: den 1. Preis Jakob Schalk⸗ Viernheim, den 2. Jakob Bock⸗ Ludwigshafen, den 3. Emil Schwahn⸗ Ludwigshafen, den 4. Heinrich Bau⸗ mann Mannheim, den 5. Georg Bechtel⸗Mannheim und den 6. Preis Ludwig Waldenberger⸗ Mannheim. Vogel⸗ liebhaber ſeien darauf verwieſen, daß die reichbeſchickte Aus⸗ ſtellung noch am heutigen Montag geöffnet bleibt. Aus dem Lande Tauwetter im Schwarzwald Triberg, 2. Dez.(Eigener Drahtbericht.) Für den Oberrhein iſt infolge des ſtarken Tauwetters, das am Samstag und Sonntag ununterbrochen im Schwarzwald bis auf Höhen von ungefähr 1000 Meter eingetreten war, eine erneute Hochwaſſergefahr aus den Schwarzwald⸗ flüſſen zu verzeichnen. Infolge Tauwetter und gleichzeiti⸗ gem, vielfach ſehr ſtarken Regen iſt die Schneedecke bis auf etwa 600 Meter überwiegend verſchwunden. Die größeren Schwarzwaldflüſſe, wie die Kinzig, haben bereits große Waſſermengen in den Unterläufen, wo teilweiſe die Niede⸗ rungen auf weite Strecken unter Waſſer ſtehen. Zwiſchen Biberach und Gengenbach iſt das Uferland ſoweit über⸗ der Mannheimer Preisrichtervereinigung fungierte noch Herrſſchwemmt, daß das Waſſer bis an den Eiſenbahndamm reicht. Am Sonntag abend ſind in den tieſeren Lagen ernent Regenfälle eingetreten, während über 700 Meter wieder bet etwas kühlerer Luft Neuſchneefälle zu verzeichnen ſind, die teilweiſe in den offenen Lagen von heftigen Luft⸗ bewegungen begleitet ſind. Der Hochſchwarzwald ſteckt ſeit zwei Tagen vollſtändig im Nebel. Verſchiedentlich mußte der Reichspoſtkraftwagenverkehr über die Paßſtraßen ein⸗ geſtellt werden, weil vielfach Verwehungen aufgetreten ſind. So iſt eingeſtellt der Verkehr zwiſchen Triberg über Schonach, Prechtal nach Elzach zum Anſchluß nach Freiberg, ferner von Triberg über Schönwald. Zahlreiche Winter⸗ ſportler, die den erſten Winterſonntag im Schwarzwald zur Ausübung des Skiſports benutzen wollten, ſind enttäuſcht worden, weil lediglich in den höchſten Lagen des Feldberg⸗ gebietes uſw. ein feſter und guter Schnee erhalten blieb. * * Iſpringen bei Pforzheim, 30. Nov. Hier wurde geſtern der Gemeindeälteſte Chriſtian Schmidt zu Grabe getragen. Er war Altveteran von 66 und 70/71 und hat bei Wörth, Nuits, Straßburg und Belfort mitgekämpft. Kommunale Chronik Der neue Heidelberger Oberbürgermeiſter * Heidelberg, 2. Dez. In der Oberbürgermeiſter⸗ frage haben ſich die Fraktionen des Bürgerausſchuſſes ein⸗ ſchließlich der Sozialdemokraten dahin geeinigt, dem Bei⸗ geordneten Rein haus in Barmen ihre Stimme zu geben. Damit iſt die Wahl dieſes Bewerbers geſichert. Die Wahl wird in etwa 14 Tagen vor ſich gehen. Dr. Reinhaus ſteht im 40. Lebensjahr. Beilage Nr. 3 Montag. 3. Desemßber 1928 Miniatur im Schachspiel 1 Partie Nr. 133 (Gespielt am 29. September 1928 in Berlin) Wels: E. Grünfeld Schwarz: K. Helling 1. dd Sg fe 11. 82— 44 Sto ed 2. S113 8788 12. 00 Sd)-es 3. 02 04 LIS—87 13 Sts eb d c eS) 4. Sbi- 3—0 14. 12 f4 Seb do 5. e2— e d7-=ds 15. 14—3 Das—b4) 6. hz— hs Sb d 16. Dd2 12 b7= be 7. Leiten 7-c 17. 34—a5) bs x a5 3. d- ds Dds—a3 18. Les x5 Db bz 9. Od d2 27 26 19. Ofz b IS ba 10. LfI—- ds Tas-bs 20. 15 6) Schwarz gibt aut 1. Um dem Ses das Feld dé zu räumen. Besser war aber Wohl Lg X e5.— 2 Um den Bed anzugreifen; indessen Wird dieser Zug durch den Anziehenden scharf. widerlegt.— 3. Droht Tala.— 4. Dieser Zug entscheidet durch undeck- baren Offiziersgewinn. Partie Nr. 134 Gespielt 1928 in Newyork Schwarz: von Soldatenkoff Weis: Marshall 1. e2— e eg es 12. 64 13 Sei dà 1 2 12—14 d7 ds) 13. Let xdi Dub& 15 3. eds es- ed 14..82— Ee) DI 6 4. d2—d8 88816 15. Sg 13 Les hB S. dg e. Sto ei 16.-31 Tas— es 6. Odi- ez Dds& ds 17. De2- ds Tes dB 7. Sb- da 17 5 18. Led xKch7 E Kaes—hs 3. 38284 Sd-c 19. Ddg- 86 Ids& da 9 c- c LfS—e7) 20. Sts dz Sco— dds) 10. L122 Ler-h4 21. Dee-h Df 25 11. Kei—0 22. Weiß gibt auf. 1. Die beste Antwort auf das Königsgambit.— 2. Droht Lha-.— 3. Vorzuziehen war 8g1—13.— 4. Sehr gut gespielt. Gegen diese Mattdrohung in Verbindung mit dem nachfolgen- den genialen Zuge des Nachzlehenden hat Marshall keine Verteidigung. Partie Nr. 135 Weiß: K. Ruben-Kopenhagen Schwarz: Dr. V. Antze- Bremen 1. S81—13 Sg3—16 12 hh Dds-er 2. d2— 02 87 6 13 h- h 87 80 . 2e b7 be 14. Stg.—-h4 Sex c2 4. Sb LIS—b4 15. Dez cs 26 e) 5. Lei- d Les b7 16. 4- C5) Sd7 6 6. ee Lbl res 17. es et Lb cg 7. LdzZ x Stb 4 18 dix es 9e 8. 041-62 00 19. L da-. Les-d6e) 9. Lid 17—15 20. Des x es Tag- es 10. 000 d- dé 21. Tdi-d7) Schwarz gibt auf. 11.-4) Sbs di 1. Der weiße-Bauer erstreckt das Angriffsfeld h56.—- 2. Besser Sd fs nebst Lb7—ed.— 3. Von jetzt ab gerät der Anziehende rasch in Vorteil.— 4. Das kostet den wichtigen Schutzbauern e5 und hiermit die Partie.— 5. Das einfachste, weil sofort entscheidend. i Aus dem Schachleben * Der neue Heidelberger Stadtmeister. Im Turnler des Verbandes der Heidelberger Schachvereine um die Stadt- meisterschaft Heidelbergs errang bei harter Konkurrenz stud. jur. Kranki mit 6 Punkten aus 6 Partien den ersten Preis. Es folgten als Zweiter Marfels mit 5, als Dritter Tunnat mit 4 Punkten. In den vierten und fünften Preis teilten sich Pfützner und Schmich mit je 3 Punkten, Alles in allem waren in 3 Klassen 32 Spieler aus Heidelberg und Umgebung an den Turnierkämpfen beteiligt. * Im Länder wettkampf Tirol gegen Vorarlberg in Feld- kirch War das Ergebnis mit 11:11% unentschieden. * Capablanca in München. Der Ex-Weltmeister Capa⸗ blanca gab vor kurzem eine Simultanvorstellung in München. Im Cherubimsaal des Hotels„Vier Jahreszeiten stellten sich 40 der stärksten Münchener Amateure dem ruhmbedeckten Altmeister der Schachkunst entgegen. In dem fünfstündigen, an Aufregungen reichen Kampfe konnte Capablanca 29 Siege verzeichnen. Acht Münchener Kämpen erzielten remis und drei— nämlich Konsul Donegan, Graf Luxburg und Grün— konnten je einen Gewinnpunkt verzeichnen. Gelegentlich eines Besuches, den Capablanca tags darauf dem Münchener Schachklub in seinem Klubheim,„Café Stephanie“, abstattele, ließ sich der zufällig anwesende Kunstmaler Olszewski die Gelegenheit nicht entgehen, den Ex weltmeister zu konter⸗ feben. 5 Schachliteratur — Nummer 19 der„Wiener Schachzeitung“ bringt u. a, einen Artikel mit der Ueberschrift:„Um die Weltmeister⸗ schaft“. Darin wird am Schlusse folgendes ausgeführt „Nach Erklärungen Aljechins im Haag Wird ein Gegenwett⸗ kampf Capablanca— Aljechin nur unter genau denselben Modalitäten stattfinden, wie in Buenos Aires, und diesem Standpunkt hat sich der Weltschachbund angeschlossen. Was aber den Kampf Bogolubow. Aljechin betrifft, hat der Welt meister gegenüber dem Weltschachbund zugestimmt, daß wegen der Spielbedingungen eine Kommissfon, bestehend aus Dr. Bernstein, Sir Thomas und Dr. Rueb zu Rate ge- zogen werde. Auf das Ergebnis dieser, um die Jahreswende in Paris stattfindenden Beratungen kann man mit Recht neu⸗ gierig sein. Nur ein salomonisches Urteil kann in der Frags der Partienzahl und der Begrenzung des Kampfes den wider⸗ e streitenden Argumenten völlig Rechnung tragen. Vervlelffitigungen promp u. bidlig im *. Schreibbüro N4. 11 Photo⸗Apparat, Nadio Uhren all. Art, Leder⸗ waren, Teppiche auf Teilz. Vertret. Luſtig Co. L. Senge, F 3, 6, II. B5574 Tücht Schneiderin empf. ſich in u. auß dem Hauſe. Zu erfr. 5 Neiuthaler. Bellen⸗ ſtr. 81, 4. St. B5491 C ³ Ä ã TT 8 Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht, unsere Kollegen von dem Ableben unseres Mitgliedes, Herrn Franz Schaffhauser in Kenntnis zu setzen. Wir werden demselben steis ein ehrendes Andenken bewahl en. Gasſwirie- Vereinigung freie Innung Mannheim Det Vorstand Die Beerdigung findet am Montag. den B. Dezeniber nachm. ½ Uhr von der Leichenhalle in Neckarau Aus statt und ersueben wir die Kollegen um zahl- reiche Beteiligung. 14452 Std Edlelerzeugrusse der Deutscher Sciokolederurdusfrie urid Werden vom jeder Kerwer bevorzugt. Generalvertrieb für Baden u. Pfalz Rich. Heinrich Nitinig, Mannheim, T 6, 29.— Fernsprecher 31309. Jagdverpachtung! Die Evang. Pflege Schönau in Heidelberg verſteigert am Montag, den 10. Dezbr. 1928, vorm. 11 Uhr, im früheren Verwaltungs⸗ gebäude in Sinsheim a. d. E. die Auzübung der Jagd in dem kircheneigenen Walddiſtrikt „Linſenſtein“ mit rund 164 ha(Gemarkung 5 8 80 e Magz . b. vom 1. Februar 1 8 81. Jan. 1935. 5 Silberauflage), Die Bedingungen liegen auf dem Geſchäfts⸗ 1 lage) Sonder- zimmer der Verwaltung in Heidelberg, Zähringerſtr. 18, zur Einſicht auf. 13 956 Auen — N etertproms! freie Stahlklingen.— Zahlungsbedingungen. * industrie vor Weihnachten ſofort Tafelbestecke mit ſtärkſter Silberauflage, garantiert 100 gr. 1380 Jahre ſchriftliche Garantie für Haltbarkeit modernſte Muſter, niedrigen Fabrikpreiſen, z. B. 72teilige Gar⸗ nitur kompl. nur& 125.—. koſtenloſen Katalog mit Preisliſte. A. Paſch& Co., Solingen, Silberwarenfabrik. S Alle Fabrikate—Micheltn⸗Lager Hater à Gebhard& Teiephon 285/ 8167 8 4. 23/24 e Angebot a1 Aus schr günstigem Einkauk offeners blullg Perserteppiche Auf Wunſch roſt⸗ Verlangen Sie ſoſort Günſtige Lieferung ſelbſt kurz ab Lager. B5579 Un F cken 85 drucker el Ur. Haas. 6. m b. Hl. E 6 2 Ferd. Weber, Haumaus 30g. 30 1 4 4 V 2 ln 9 1 rr lee ret 4* Kn e 414K—— 11 Irene ee eee eee— . 8 1 * N * *. 9 f Montag, den 3. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Nr. 562 3 9. Seite. Der Sternenhimmel im Dezember Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im Dezember ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtinmen in der Gegend von Mannheim am Anſang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 1 Uhr am beſten mit dem wirk⸗ lichen Sternenhimmel überein. Die ſüdliche Himmelshälfte zeigt im Dezember an ihrer Oſtſeite die ſchönen Winterſternbilder, die nun bis in das Drühjahr binein an unſerem Abendhimmel prangen. Das prächtigſte von allen iſt der Orton. Schon immer haben ſelne Sterne die Blicke der Menſchen auf ſich gezogen und ſie ver⸗ anlaßt, ein Sternbild aus ihnen zu bilden. Bereits in der Bibel wird der Orion mehrfach erwähnt, z. B. im Vers 9 des 9. Kapitels vom Buche Hiob. An gleſcher Stelle iſt auch der Wagen und die Glucke genannt. Die Glucke, meiſt unter dem Namen Stiebengeſtirn oder Pleladen bekannt, iſt ein Beſtandteil des Sternbildes Stier, das auch die 1 Hyaden enthält und rechts über dem Orion zu nden iſt. Die Plejaden erſcheinen ſchwachen Augen als großes aber mattes Lichtwöltchen, normale Augen können 6 Einzei⸗ ſterne in ihnen wahrnehmen: es ſoll aber Menſchen geben, die 7 oder gar s einzelne Pleladenſterne mit unbewaſfnetem Auge erkennen. Durch einen Feldſtecher betrachtet, gewährt dieſer offene Sternhaufen einen wunderbaren Anblick. Die nebenſtehende Skizze mag einen Begriff davon geben. Die neun bellſten Sterne tragen Eigennamen, deren Anfangs⸗ buchſtaben in die Skizze mit aufgenommen ſind. Nach ab⸗ 1 Blickrichtung nach Süden nehmender Helligkeit geordnet iſt die Reihe der Plejaden⸗ ſterne folgende: A= Alcvone, At= Atlas, E= Elektra, M= Maja, Me Merope, 1= Taygeta, P= Pleyone, C Celano und As— Aſterope. Dieſe Plejadenſterne ſtehen nicht nur ſcheinbar dicht beieinander, ſondern gehören wirklich auch phyſiſch zuſammen. Ungeheure Nebelmaſſen erfüllen dort ven Raum und leuchtende Nebelbrücken ſpannen ſich mehrfach von Stern zu Stern. Die hellen Pleiadenſterne ſind Sonnen im höchſten Zuſtande der Entwicklung, vielſach größer und ſenr viel heißer als unſere ſchon recht alte Sonne. 30,000 Greed und mehr muß man für die äußere uns Licht zuſendende Hüle der Plejadenſterne anſetzen, während es doch unſere Sonne in ihrer Außenſchicht knapp auf 6000 bringt. Das auffallend Aus der Pfalz Herxheim bei Landau, 1. Dez. Am 1. Dezember 1898 wurde die einſpurige Eiſenbahnlinie, die Landau über Mörl⸗ heim, Offenbach mit Herxheim verbindet, dem Betrieb über⸗ geben. Aus dieſem Anlaß iſt hier eine kleine Feier vorge⸗ ſehen. Aus der Geſchichte des Baßnbaues iſt intereſſant, daß das Projekt viermal umgeworfen wurde, bevor es zur Verwirklichung kam. Viele der ortsanſäſſigen Landwirte hatten ſeinerzeit den Bahnbau zu hintertreiben geſucht, um nicht ihres Verdienſtes aus Fuhrlöhnen verluſtig zu gehen. Heute werden mit der Bahn mehrere hunderttauſend Zentner Zuckerrüben nach den Zuckerfabriken verladen. Während der Zwiebelernte werden aus dem um Herx⸗ heim liegenden pfälziſchen Hauptanbaugebiet vollkommene üg e nach ganz Deutſchland zuſammengeſtellt. Mit der Errichtung des Bahnbetriebes hat auch die Tabakindu⸗ ſtrie in Herxheim und in den umliegenden Orten einen großen Aufſchwung genommen. * Kaiſerslautern, 30. Nov. Der Neue Grund⸗ und Haus⸗ beſitzerverein e. V. Kaiſerslautern hielt eine Proteſtver⸗ ſammlung gegen die hohen Mietzinsſteuern ab. Die Verſammlung beſchloß einſtimmig, eine ſcharfe Entſchlie⸗ ßung an die zuſtändigen Stellen abzuſenden. Nachbargebiete * Mainz, 1. Dez. Als der 74 Jahre alte Arbeiter Philipp Gütlich aus Buaſchheim geſtern abend von der Feldarbeit nach Hauſe ging, wurde er kurz vor dem Ort von einem rad⸗ fahrenden Schreinerlehrling angefahren und zu Boden geſchleudert. Gütlich erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſta rb arbeitet gegen bisher zwei Schichten. Wirkſame e des Kartoffelkrebſes im Bezirk t. Ingbert St. Jugbert, 1. Dez. Seit einigen Jahren war St. Ing⸗ bert der Herd einer ſtarken Verſeuchung der Aecker durch den Kartoffelkrebs, der ſehr bald auch im übrigen Saar⸗ gebiet auftrat. Es ſetzte bald eine intenſive Bekämpfung der gefährlichen Kartoffelkrankheit durch die zuſtändigen Stellen ein mit dem Erſolg, daß in dieſem Jahr der Kartoffel⸗ krebs auf hieſigem Banne nicht mehr feſtgeſtellt wurde. Als ſicherſtes Mittel gegen Kartoffelkrebs hat ſich die Beſchaffung von krebsfeſtem Saatgut erwieſen.— Infolge der Vorgänge auf dem deutſchen Eiſenmarkt ſah ſich das hieſige Eiſenwerk gezwungen, ſeine Produktion zu erhöhen. In der Abteilung Grob⸗Bandeiſenſtraße wird ſeit geſtern auf drei Schichten ge⸗ Außerdem wird jetzt ununterbrochen durchgearbeitet bis zum Weihnachtsabend. Gerichtszeitung Darmſtädter und Wormſer vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht Vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau hatte ſich am 28. Nov. der aus der Haft vorgeführte 23jährige Tag⸗ ner Jakob Schmidt aus Darmſtadt zu verantworten, der ſich ſeit dem 19. Sept. wegen eines geringfügigen Ver⸗ gehens in franzöſiſcher Unterſuchungshaft befindet. Er wurde beim Betreten des Schießplatzes Griesheim, wo er franzöſiſche Kugeln einſammeln wollte, erwiſcht und abgeführt. Die Verhandlung gewinnt ein beſonderes Intereſſe durch die Beſchuldigung des Angeklagten, daß ihm bei ſeiner Verneh⸗ mung ein franzöſiſcher Gendarm Fauſtſchläge in das Geſicht verſetzte und ihm Handſchellen anlegte. Dieſe Angaben, über die der Vorſitzende eine nähere Unterſuchung forderte, bewogen anſcheinend den Staatsanwalt, eine beſon⸗ weiße Licht der Plejadenſterne braucht ſicher mehr als 300 Jahre, um von dorther zu uns zu gelangen. Von den Plejaden kommt man bekanntlich durch eine Verbindungslinie mit dem Mittelſtern der Caſſtopela zum Al gol, über den wir im Oktober eingehend berichtet haben. Dieſer veränderliche Stern zeigt Minima ſeines Lich⸗ tes am 6. Dezember 237 Uhr, am 9. 207 Ubr und am 29. De⸗ zember 22 Uhr. Der auffallendſte Stern des Abendbimmels iſt auch im Dezember noch der Jupiter, der zu den oben angegebenem Zeiten hoch im Suden ſteht. Der Rang als Beherrſcher unſeres Abendhimmels wird iom jedoch allmählich ſtreitig ge⸗ macht von der Venus und vom Mars. Die Venus z die anfangs noch an der Grenze der Abenddämmerung ſteht⸗ rückt im Laufe des Monats in den dunklen Abendhimmeh hinein und geht um die Weihnachtstage erſt 355 Stunden nach Sonnenuntergang im Weſtnordweſten unter. Sie übertrifft den Jupiter noch an Glanz und wird auch dem ungeübten Beobachter bei klarem Himmel ſchon vor Eintrin der völligem Dunkelheit als Abendſtern ſichtbar werden. Der Mars, dez dem Jupiter in großem Abſtande von Oſten ber folgt, iſt zwar nur halb ſo hell wie dieſer, ſein totes Licht macht ihn aber recht auffällig, ſelbſt an dem mit ſehr bellen Fixſternen be⸗ ſetzten Himmelsteil in ſeiner Nähe. Wie aus der in die Stern⸗ karten eingezeichneten Marsbahn zu erkennen iſt, bewegt ſich der Planet der Richtung des Mondlauſes entgegen, d. 9. er iſt rückläufig. Seine größte Lichtſtärke erreicht er kurz nach Mitte des Monats. Am 26. Dezember zieht der Boilmond dicht unterhalb des Mars“ vorüber. 0 Blickrichtung nach Norden dere Haftſtrafe zu beantragen. Er verlangte gegen den Ange⸗ klagten ſechs Monate Gefängnis. Das Gericht folgte in einem Teil dem Antrag des Staatsanwalts und verurteilte den Angeklagten zu vier Monaten Gefängnis ohne Strafaufſchub.— In der gleichen Sitzung wurde gegen eine Anzahl Deutſcher aus Worms verhandelt, die von einem algeriſchen Unteroffizter Waren, die aus Beſtänden der franzöſiſchen Milktärkorporative ſtammten, bezogen haben. Der mitangeklagte franzöſiſche Korporal Ferrard wird außerdem beſchuldigt, einer dieſer Frauen 20 g e⸗ ſtohlen und ſie geſchlagen zu haben. Er wurde zu vier Monaten Gefängnis ohne Strafaufſchub verurteilt. Die an⸗ geklagten Deutſchen wurden zu je 2 Tagen Gefängnis mit Strafaufſchub verurteilt. Der Angeklagte Holl erhielt außerdem noch eine Geldſtrafe von 10 Al. * 5 8 Straferhöhung für einen Rohling. Vor dem Straf⸗ gericht Bad Dürkheim ſtand der Küfer Karl Johann Welck aus Freinsheim. Er mißhandelte am 28. Auguſt den 7jährigen Knaben Heinrich Heiner derart, daß dieſer be⸗ wußtlos nach Hauſe getragen werden mußte und dann 8 Tage lang über Kopfſchmerzen klagte. Hierwegen wurde Weick zu einer Geldſtrafe von 50 4 verurteilt. Gegen dieſen Straf⸗ befehl erhob Weick Einſpruch was zur Folge hatte, daß er in der Hauptverhandlung zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen verurteilt wurde. Die Zeugen gaben an, daß Weick das Kind„viehmäßig“ geſchlagen habe. 5 Ein Hereinfall. Kaufmann Leopold Seiden aus Mannheim, der als Geſchäftsreiſender der Firma Laer u. Sohn in Berlin bei der Kolontalwarenhandlung L. Mater in Heiligenſtein eine Betrügerei verübte und dafür von dem Amtsgericht Speyer zu 300 4 Gelodͤſtrafe verurteilt wurde, legte gegen das Urteil beim Landgericht Franeknthal Ber u⸗ fung ein, die geſtern verhandelt wurde. Die Berufung wurde verworfen und der Angeklagte zu einem Monat Ge⸗ fängnis und Tragung der Koſten verurteilt. 1 1ITN. KANISTER 05 nären DEM WIN IT Dem Wunsche eines groſten Teils unserer Kundschaft folgend haben wir uns ent- schlossen, mit sofortiger Wirkung Künftig unsere 1 und 2 Itr. Kanister jeweils nach Entleerung zurückzunehmen. Auch die bereits in Umlauf befindlichen Kanister Werden bei unseren sämtlichen Statio- ELTA in Tahlung genommen. S Sn A F — chdem Sigl FUtiRER für die Schmierung von Kraftfahrzeugen 2 U E Nn I AS 8 10 10. Seite. Nr. 362 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe Montag, den 3. Dezember 1928 unn — r 8 fl a in, Mannheim AUHe tung der alten paplermarksparguthaben bet. Uaẽt Verwaltungsratsbeschluß der Sparkasse werden die Quthabensbeträge auf alte Paplermarksparbücher 5 deren 1 Aufwertungsbetrag die Summe von Hu 30.— nicht ö überstelgt, 5 Sofort ausbezahlt. Vir fordern die Inhaber der Papiermarksparbüchei 555 hiermit letztmals auf, mit den Sparbüchern Nummer 1 bis 100 000 am 4. Dezember „ 100 00„ 110 00%, 3. Dezember 5 110 00%, Schluss„ 6. Dezember an unseren Aufwertungsschaltern vorsprechen zu l Wollen. 54 lm interesse einer reibungslosen Abwicklung des Schalterverkehrs bitten wir um Beachtung der auf. gerufenen Kontonummern und um Benutzung der 0 frühen Vormittagskassenstunden. gie Autwertungsschalter sind: geöffnet von 8 bis 12½ Or vormittags u. von ½3 bis ½5 Uhr nachmittags, an den Samstagen von 8 bis 12 Uhr vormittags. Nentabhle größere B 0 Wal der gchäbsbäape 9 Zu N N 4 Weihnachten a Brillant- lin nur guten Lagen Schmuck bel barer ande aimed Auszahlung Sofort zu Kaufen irren 2222225 1115 gesucht. tlangebote unter s an die Ge. 8 zschüktsstelle d. Bl 8 . tes Haus fdr ferrige MWarmheirn jetzt ist leder Kauf unserer guten Qualitäten für Sie eine große Ersparnis! 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Ne ee. ersonnen: 0 5-Doppelprogram . der ler Ernst e Temperament, 1 f— 5 Unser Qua it Pape ennelbächer i Johannes Heinz das Überschàzumt- 1 15 8 9,. 8 5 seins 5 5 de 5 0 e eee n e eee, g e fen.-Slonagd Dummbach, Drehermeister Georg Köhler fiakeste hochschiegt,— Srogfilm: Babette, seine Frau Elise de Lank Sehwung, des Spiels 5 b Marie, seine Tochter Karin Vielmetter 1 0 mltrelst 4 Schmidt. Drehergeselle Will, Birgel 5 i 5 5 Steitschächter, Schneidermstr. Fritz Linn loben in diesem prächtigen 5 i ee ee eee Renkert deutschen Ufa-Grogfilm und 1 Fritz Knippelius. Metzgermstr. KarlHaubenreiz 2 5 eee betend eien besen der Zuschauer 5 zisette, Kellnermädchen arga Diztrich 1 t Hi 5 18 6 8 Erster Pol idiene Raoul Alste 18 Ingerissen 4 1 MM 8 eee ee dene, 5 f ſcaaaaanmaaqeaaqgagagagpan ag; rster Handlanger Gwtel Web Eins 7 8 i Zweller e e. 1 3 Dritter Handlanger Jac. Klingenfusg 4 70 um in ten. r. Gustel. 1 5 5 — zin Wirts 1 5 45. 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Kayser- Titz Naluraufnahme. 5* Nanette, ihr Stubenm en Erna Rühl-Sailer 15 1 8 Srecckee eene ee, Le fe Selprogrammi ente Vontclung s Ui le S ſtsame Nacht retehen. seine Braut ussa ken 9 Fankratius, Haushofmeister Altred— Letete Vorstellung 8 Uhr i Ein Bauer Heinz Berghaus seginn: 300, 5. O00,.00..20 is 6 Uhr Kleine Elntrittaprolss! U f Heute und folgende Tage— Uhr 8 Uhr 0 9 4 8 Der Leidensweg einer in * N 5 f a Schuld und Llebe, Verbrechen Auen hen 1 aun 115 1 er a5 eä Ae und irrtum verskriekten Frau. ertausende auf die Beine gebracht und schon ste annheim wieder im Zeichen einer neuen Ueberraschung, denn morgen ist in Die spannende und mensch- Mannheim die Première des größten Filmereignisses 18 lien e Handlung er- 22 8 greift ungemein 15 0 88 8 Ole groge Marischka- Reyug. Ein Flim für Fr auen Vorverkauf 10—12½ und ab 3 Uhr J Mampf 18 Matierbo 4 Dazu: ee Diesem grandiosen Filmwerk liegt ein außerordentlich interessanter Stokt zugrunde, eine wahre Begebenheit aus dem jahre 1864. Die 7 Erstbesteigung des anziehendsten aber auch blutigsten Berges. Außer 8 5 0 5 0 5 J 0 0 U fabelhaften bergsportlichen Aufnahmen eine sehr spannende Handlung. unter Verbrechern lWereln für Volksbildung s. v. N d der neueste und spannends s Rin-Fin-Tin- Mittwoch, den 3. Bez. 19438, 20. 15 Uhr Gtoßtilm. im alten Rathausſaal Von Sensation zu n 8 sich die Stimmung, Alles in em eine aus- L E 1 N Mor en 7 8 N gezeichnete Filmteistung des vierbeinigen Vortrag von Prof. Dr. Haus von Gckarbt 90 Der Fllmstars. eri Ne pienstag. abends 8 Uhr. Musensaa 2 ar ationaltheater Man ö 5 ö 3 lteſt vorher die Dichtung der ruſſiſchen Revo⸗. Tepploh ö Wanne 1 1 0 10 85 Frese * Iution von Alexander Block„Die Zwölf“ Niddy 2u 8. g. Freitag, den 7. Dez. 1928, 16:18% Ur Weihnachten Anfang:.30, 4. 30, 6. 00,7. 00,8. 30 aim Hanſaſaal der Harmonie(D 2) B ag, Palast-Theater 5 Des, Bug gal Cc ee f Tänze 3 ertrag Elsbeth Petſch⸗Krapp Leiterin der Werkbücherei der J. G. Farben) Karten F..80 ble N 8.— an der Konzertkasse K Ferd Heckel, 5 52 7„„ Rezitatton: Alice Sac. Jacbſen 14450 Ae 1 NHannhelmer Musikhaus, 0 7, 13 u. an der eee l 0 0. 5 Mannzelmer Konzertafrektion, f 7, 32 eee 0 5 8 5 6 8* 5 P 12 Zlahung 21. Dezember 1928 50 10 0 Einer werten Nachbarschaft diene zur 0 One„ Mitteilung, daß jeh das von Herrn He x- 5 5 g mann Schürle in 0 3 8 6 6 b 1 1* I 2 5 J 5, 40 betriebene Spezlal-Boschaft ig ee 1 17 8 1 g EI 5 59 ene in Creglingen CT 1 Er 5 75 U 5 75 9 9 2192 Geldgew. und 1 Prämie zus. RM. 0 übernommen habe,— Es wird mein eif⸗ 5 rigstes Bestreben sein, meine verehrliche N Kundschaft in nur guter, einwandfreier Ware zu den jeweils billigsten Tages- preisen zu bedienen. Mit der Bitte um 5 Ihren werten Zuspruch 5 5 5 5 i Hochachtend * N Einige der beliebtesſen Plaſien Emil Kirchhari 0 l l 18 aus dem viel- eiligen Progrumm: Mannheim, D 8. 10. 3 e eee 2 Bie, Die schönsten Farademärsdhe 75874 Telephon 29441. 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