ſten, (teile un. eſtat. S159 0 18 Iko⸗ zu 4 1 Ils ko⸗ zu 15 1 Monkag, 3. Dezember 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, ſchwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 e Mann Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Feit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen: Geſetz und 880 Abend- Ausgabe e Einigung im Eiſenkonflikt Die Vetriebe werden morgen wieder geöffnet Wann kommt Severings Schiedsſpruch? Berlin, 3. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach⸗ dem nunmehr im Eiſenkonflikt beide Parteien Severing als Schiedsrichter anerkannten, hat der Innen⸗ miniſter ſich heute früh ins Ruhrgebiet begeben, um dort die angekündigte genaue Unterſuchung über die wirt⸗ schaftliche Lage aufzunehmen. Die Angabe, daß der Schieds⸗ ſpruch bereits im Laufe der Woche zu erwarten ſei, möch⸗ ten wir ſchwerlich für zutreffend halten. Es iſt vielmehr nach unſerer Kenntnis anzunehmen, daß die Schaffung der er⸗ forderlichen Unterlagen und die Prüfung des geſamten Mate⸗ rials längere Zeit, wahrſcheinlich 14 Tage, beanſpruchen wird. Man muß bedenken, daß die Aufſtellung des Tarifes in allen ſeinen Einzelheiten eine überaus komplizierte Klein⸗ arbeit erfordert. Die Betriebe nehmen, unabhängig da⸗ von, morgen früh die Arbeit wieder auf. Das juriſtiſche Verfahren geht weiter Die Parteien können gegen den Schiedsſpruch Severings keine Einwendungen erheben. Seine Lohnſätze werden vom Tage der Wiedereröffnung der Betriebe an Geltung haben. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt bekanntlich zu den Lohnſätzen des alten Tarifs. Unabhängig von dem Schiedsverfahren Severings geht das furiſtiſche Verfahren vor dem Reichsarbeitsgericht weiter ſeinen Gang. Seine Entſcheidung wird fedoch nur von grundſätzlicher Bebeutung ſein. Praktiſchen Einfluß kann die Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts äuf den Eiſen⸗ konflikt nicht mehr haben. Die Ankurbelung Durch Anſchlag an den Werkstoren bezw. durch perſönliche Benachrichtigung werden die Arbeitnehmer im bisherigen Ausſperrungsgebiet zur Wiederaufnahme der Arbeit am Dienstag vormittag bei Schichtbeginn aufgefordert. Die Wiedereinſtellung wird nach der Betriebsmöglichkeit erfolgen, da in den Hüttenwerken z. B. die einzelnen Produktions⸗ zweige von einander abhängen und erſt nach und nach in Gang gebracht werden können. Man hofft, daß in den erſten Tagen der nächſten Woche alle Betriebe wieder voll Laufen. Die„Iwangslage“ der Arbeitnehmer In Eſſen wurde am Sonntag in der ſechsſtündigen Sitzung des erweiterten Beirats des Deutſchen Metall⸗ arbeiterverbandes folgende Entſchließung gefaßt: „Die Ausſperrung iſt von den Unternehmern unter ab⸗ ſichtlicher Verletzung des geltenden Rechts vorgenommen wor⸗ den. Sie iſt ein Kampf gegen die Schlichtungsordnung und ihre Anwendung durch die Regierung. Sie iſt weiter ein Kampf gegen das Recht des Staates auf Beeinfluſſung der Wirtſchaft. Darüber hinaus ergibt ſich für die Reichsregie⸗ rung die Frage, dem Recht und dem Geſetz auch gegen die Schanlenster-Preisratenl Rm. 2000. In dieser Ausgabe! DDr eee Unternehmer Geltung zu verſchaffen zur Sicherung des ge⸗ ſamten Rechtslebens. Nicht nur um eine im Schiedsſpruch ausgeſprochene Lohnerhöhung hat der Deutſche Metallarbeiter⸗ verband den aufgezwungenen Kampf geführt, ſöndern zü⸗ gleich um die Erhaltung des öffentlichen Rechts. Umſomehr mußte ſeine Aufgabe von der Reichsregierung unterſtützt werden. Für die ſich notwendigerweiſe ergebenden Folgen für das ganze Rechtsleben lehnt der Deutſche Metallarbeiterver⸗ band die Verantwortung ab. Weil aber der Deutſche Metall⸗ arbeiterverband dem in Ausſicht genommenen Vermittler, dem Reichsminiſter Severing, mit dem größten Ver⸗ trauen gegenüberſteht, ſieht er ſich außerſtande, die Ver⸗ mittlungsaktion abzulehnen. Die große Revierkonferenz tagte am Nachmittag im Städ⸗ tiſchen Saalbau. Der Vorſitzende des Deutſchen Metall⸗ arbeiterverbandes, Brandes, empfahl die Annahme der vom erweiterten Beirat gefaßten Entſchließung. Mit etwa dreiviertel Mehrheit wurde der Erklärung zu⸗ geſtimmt, die im Beirat mit 25 gegen 14 Stimmen angenom⸗ men worden war. FFFFFFbFbbbCbCbCCbCbCbbbCbCbCbGbTCbGTbGTGkbTbTbTbTk'kbk''kbk''''''!'bl.'.'.'.'.'.'.!.!....... ᷣ ᷣlwwwwwl!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!..!..!.........ůů ů ů ů˖ů Die heutige Reichstagsſitzung Berlin, 3. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstage beginnt heute nachmittag um 3 Uhr die große Agrardebatte, zu der mehr als 100 Anträge der Par⸗ teien vorliegen. Wie wir hören, wird der Reichsernährungs⸗ miniſter Dietrich die Ausſprache mit einem breit angeleg⸗ ten Expoſé über die Lage der Landwirtſchaft eröffnen. * Die Zentrumsfraktion hat im Reichstag eine Inter⸗ pellation eingebracht wegen des Beſcheides der franzöſiſch⸗ belgiſchen Feldeiſenbahnkommiſſion, der die deutſchen Anträge auf den Neubau von drei feſten Rheinbrücken bis zur Geſamtprüfung der Frage der Rheineiſenbahnen durch die Botſchafterkonferenz zurückgeſtellt hat. Die Regierung wird gefragt, was ſie zu tun gedenke, um die hier⸗ durch gegebene unerträgliche Beeinträchtigung der Entwicklung des Verkehrsweſens am Rhein entgegen zutreten. 5 m die Jührung des Zentrums [ Berlin, 3. Dez.(Von unſerem Berliner Bürv.) In parlamentariſchen und auch ſonſt in politiſchen Kreiſen iſt man ſich noch nicht ganz klar, an wen die„Germania“ in ihrem geſtrigen Sonntagsartikel eigentlich als künftigen Führer des Zentrums gedacht haben könnte. Einſtweilen gilt als Favorit durchaus Herr Dr. Steger wald. Bei ihm aber ſind die Eigenſchaften, die die„Germania“ von dem künf⸗ tigen Parteiführer verlangt, kaum zu kreffen und es gibt ſelbſtloſere Naturen als juſt den Dr. Stegerwald und es gibt Männer, die ſi“ größeren Vertrauens im Zentrum erfreuen. Gegen Stegerwald ſind, wie uns geſagt wird, ſämtliche Be⸗ amte und auch die ganze Intelligenz. Hinter ihm ſtehen eigentlich nur die Gewerkſchaften und von denen, erklärt man uns, nur deshalb, well ſie ihn los zu. werden wünſchten. Neuerdings nennt man als Anwärter für die Partei⸗ führung auch die Herren Kaas und Ulitzka. Gegen beide aber ſpricht wohl, daß ſie Kleriker ſind(und dabei doch nicht das Ausmaß haben, wie etwa der Bundeskanzler Seipel). Schließlich muß im Auge behalten werden, daß das Amt des Paärteinorftzenden beim Zeatrun in Grunde ebenſo wenig hHedeutet wie bei feder an! un Partei wenn mit ihm nicht der Fraktionsvorſitz verknüpft iſt. Das Amt des erſten Sen⸗ den iſt, ſeit Herr von Gusrard Miniſter iſt, unbeſetzt. Volkstrauertag am 25. Jebruar E Berlin, 3. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ausſchuß für die Feſtſetzung des Volkstrauertages hat be⸗ ſchloſſen, ohne die geſetzliche Regelung abzuwarten, den Volks⸗ trauertag zum Andenken an die im Weltkrieg Gefallenen im kommenden Jahr am 5. Sountag vor Oſtern, am 25. Fe⸗ bruar, in ähnlicher Weiſe zu begehen, wie dies bisher der Fall war. i Der Ausſchuß ſetzt ſich bekanntlich aus Vertretern der drei großen Bekenntniſſe und den in Frage kommenden Kör⸗ perſchaften und Verbänden zuſammen. Den Vorſitz führt als Präſident der Vorſitzende Deutſcher Kriegsgräberfürſorge. Die Verhaftungen in Mainz Berlin, 3. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner amtlichen Stellen liegen über die Mainzer Verhaf⸗ tungen noch immer keine genauen Mitteilungen vor. Die franzöſiſche Regierung hat es nicht für notwendig gehalten, itber die Dinge irgend einen Bericht nach Berlin gelangen zu laſſen. Feſt ſteht alſo im Augenblick nur die Tatſache, daß zwei Arbeiter und 5 Beamte der Reichsvermögens⸗ verwaltung durch die franzöſiſche Kriminalpolizei verhaf⸗ tet worden ſind und daß ein Beamter und die zwei Arbeiter inzwiſchen wieder freigelaſſen wurden. Angeblich ſoll es ſich um Spionage verdacht handeln. Von zuſtändiger deut⸗ ſcher Seite iſt ſofort eine Unterſuchung eingeleitet worden, um den Sachverhalt aufzuklären. Auswärlige Politik Berlin, 3. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In dieſen Tagen erſcheint eine gekürzte Ausgabe der großen Aktenpublikation der deutſchen Reichsregierung, die bekannt⸗ lich 40 Bände umfaßt. Die neue gekürzte Ausgabe, die auf Veranlaſſung des Reichspräſidenten und des Außenminiſters zuſammengeſtellt wurde, iſt auf nur vier Bände beſchränkt worden und führt den Titel:„Die auswärtige Politik des Deutſchen Reiches 18711914“. Für di wortlich zeichnet das Inſtitut für Auswärtige Politik in Ham⸗ burg, das die ſehr umfangreiche Arbeit der Auswahl des Aktenmaterials durchgeführt hat. er Geil Herausgabe verant- Nr. 563— 130. Jahrgang 0 Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelgeile fle Allgem. Anzeigen 0,40..⸗M. Metlamen 34 R. N. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e 2 keinen Erſatzanſprü en für ausgefallene od. beſchrän e Ausgaben oder für vetſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtänd iſt Mannheim. Der Streit zwiſchen den Schweſtern Wenn zwei ſich ſtreiten, freut ſich der Drittel, ſo ſagt man ja wohl. Sehr häufig iſt es auch ſo. In der hohen Politik trifft das jedoch durchaus nicht oft oft zu, wie es früher vielleicht einmal der Fall war und wie man bei oberflächlicher Betrach⸗ tungsweiſe vielleicht auch heute noch anzunehmen geneigt iſt. Bei der heutigen internationalen Verflechtung der Wirtſchaft ſind alle Kulturſtaaten mehr oder minder ſo aufeinander an⸗ gewieſen, daß alle in Mitleidenſchaft gezogen werden müſſen, wenn das Kettenglied an irgend einer Stelle geſchädigt oder gar unterbrochen iſt. Zu dieſem wirtſchaftlichen Mo⸗ ment geſellen ſich auf Grund der in dieſen zehn Nachkriegs⸗ jahren gewonnenen Erkenntniſſe noch verſchiedene po litiſche Erfahrungstatſachen, die es gerade für ein Volk in ſo abhän⸗ giger Lage, wie wir es leider immer noch ſind, durchaus un⸗ angebracht erſcheinen laſſen, ſich über den Streit im Lager unſerer früheren Feinde zu freuen oder gar darauf Hoffnungen für eine Erleichterung unſerer bedrückten Lage aufzubauen. Bei den vielen Streitigkeiten, die wir ſeit Kriegs⸗ ende zwiſchen den Alliierten beobachten konnten, haben wir noch jedes Mal die Erfahrung machen müſſen, daß ſie ſich gar bald wieder verſöhnten und daß häufig ſogar die Einigung auf unſerem Rücken und auf unſere Koſten vollzogen wurde. Wir wollen uns deshalb hüten, über den wieder einmal neu aufgeflammten Streit zwiſchen den beiden lateinfſchen Schweſtern und die alarmierenden Nach⸗ richten, die jetzt darüber durch die Preſſe gehen, ſchadenfreudig zu frohlocken. Rein gefühlsmäßig betrachtet, iſt ein ſolcher Widerhall nach allem, was wir durchgemacht haben, gewiß durchaus verſtändlich. Die politiſche Ueberlegung aber ſagt uns, daß dieſer Zwiſt gerade im jetzigen Augenblick Auswir⸗ kungen zeitigen muß, die für uns nur nachteilig ſein können. Und zwar zunächſt in Bezug auf die im Gange befindliche Neu⸗ aufrollung des Reparationsproblems. Italien gehört bekanntlich zu der fünfgliedrigen Sonderklaſſe unſerer Gläu⸗ higer, die in der Repargtionskommiſſton vertreten ſind, Diffe⸗ renzen aber in dkeſent könüngebenden Gläubigerausſchuß kön⸗ nen gar leicht zu einer weiteren Verſchleppung der neuen Re⸗ pakakionsverhandlungen führen. Oder hofft jemand, daß es unſeren Diplomaten nun möglich ſein würde, mit der Feind⸗ ſeligkeit zwiſchen den beiden lateiniſchen Schweſtern zu unſerem Nutzen zu operieren, die beiden Staaten gegeneinander aus⸗ zuſpielen und ſo Vorteile für uns herauszuholen? Damit iſt ſicherlich nicht zu rechnen. Wenn es ſich darum handelte, mög⸗ lichſt viel aus Deutſchland hexauszupreſſen, waren die Alltier⸗ ten, ſohuneinig ſie auch kurz vorher noch geweſen ſein mochten, noch jedes Mal einig, und ſo wird es auch dieſes Mal ſein. daß die unbeherrſchten italieniſchen Drohungen und Sträßendemonſtrationen gegen Frankreich den Franzyſen einen neuen Vorwand geben werden, ihr Wettrüſten immernoch weiter fortzuſetze n. Bet der Debatte über die Rüſtungskredite in der franzöſiſchen Kammer haben wir gerade in dieſen Tagen ja erſt wieder feſt⸗ ſtellen können, wie es in Frankreich mit der Abrüſtung beſtellt iſt. An Geſamtausgaben für Heer und Marine, die im Jahre vor Kriegsausbruch„nur“ 1698 Millionen Goldfranken be⸗ trugen, ſind für das Jahr 1929 2326 Millionen Gold⸗ franken vorgeſehen und die Zahl der ſtändig unter den Waffen ſtehenden Offtzlere und Maunſchaften iſt heute auch weſentlich höher als vor Kriegsausbruch. Daß dieſe Tendenz zu immer noch ſtärkerer Anſpannung der militäriſchen Kräfte ſich angeſichts der ſcheinbaren oder wirklichen Bedrohung durch Italien noch weiterhin fortſetzen wird, muß man leider vor⸗ ausſehen. Die franzöſiſche Hetzpreſſe trägt nach Kräften dazu bei, die Spannung noch zu verſtärken. Aber auch die Links⸗ radikalen laſſen ſich durch ihre Gegnerſchaft gegen den Faſzts⸗ mus dazu verleiten, noch Oel ins Feuer zu gießen. So erzählt der frühere kommuniſtiſche Abgeordnete Conturier in der Pariſer„Humanite“, daß er eben von der italieniſchen Grenze zurückgekehrt ſei und dort feſtgeſtellt habe, daß Frankreich und Italien kriegeriſche Vorbereitungen tref⸗ fen. Die Generalſtäbe an der Grenze betrachteten einander wie wütende Hunde und er habe Beweiſe dafür in Händen, daß man einen Plan vorbereite, der darauf hinauslaufe, über Bordeaux die Verbindung mit den franzöſiſchen Kolonien her⸗ zuſtellen, falls das Mittelmeer durch eine italieniſch⸗ſpaniſche Flotte geſperrt werde. Mit dieſen Auswirkungen lungen und die Abrüſtung iſt jedoch kung der Kriſe noch nicht erſchöpft. kennen gelernt haben, wird ihnen die aus ſchlechtem Ge⸗ wiſſen heraus erwachſene Angſt, daß wir Deutſche uns mit einem wirklichen oder ſcheinbaren Gegner Frankreichs irgend⸗ wie verbünden könnten, Grund oder Vorwand genug ſein, nun zum Zwecke ihrer Sicherheit und Rückendeckung die Räumung der beſetzten deutſchen Gebiete immer noch weiter zu verſchleppen. Jedenfalls müſſen wir gerade in dieſen Tagen, wo unſere Optimiſten glauben, daß eine Räu⸗ mung nun bald erfolgen werde, wieder feſtſtellen, daß in Paris die Agitation gegen die Räumung des Rheinlandes jetzt ſogar auf die Straße getragen wird. Wie wir erfahren, wird in allen Zeitungskiosken in knallgelbem Umſchlag eine Broſchüre feilgeboten, die unter einem rieſigen Fragezeichen den Titel„Räumung der Rheinlande?“ trägt. Verfaſſer iſt Ge⸗ neral Mordacqu, der bis 1925 in Wiesbaden das 33. fran⸗ zöſiſche Armeekorps befehligte und damals die Abfallbewegung der Rheinlande anſtiftete. Dieſer Herr ſtellt ſich auf den für eine zerrüttete Geiſtesverfaſſung Zeugnis ablegenden Stand⸗ punkt, daß jeder Franzoſe, der die Räumung zulaſſen würde, ſich des Verbrechens des Hochverrats ſchuldig mache. Da er jedoch ſeiner Sache bei der Regierung offenbar nicht ganz ze Hinzu kommt ferner, auf die Reparationsverhand⸗ die ungünſtige Rückwir⸗ Wie wir die Franzoſen —. 5 3 4 n 2 2. Seite. Nr. 503 4 ee ere Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 3. Dezember 1928 ſicher iſt, fordert er die einſtigen Kriegsteilnehmer auf, die Rheinlandräumung z u verhindern. So charakteriſtiſch dieſe Aeußerungen eines franzöſiſchen Generals auch für die Geiſtesverfaſſung iſt, die heute noch in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen herrſcht, ſo haben wir inmitten dieſes alarmierenden Tohuwabohus doch die einigermaßen be⸗ ruhigende Gewißheit, daß im allgemeinen auch in der hohen Polltik nichts ſo heiß gegeſſen wird, wie man es kocht. Immerhin zeigt auch die jetzige franzöſiſch⸗italieniſche Kriſis wieder, was in Wirklichkeit von der bei feſtlichen Auläſſen ſo hoch geprieſenen Frenndſchaft zwiſchen den Alliierten zu halten iſt. Ohne uns auf eine Unterſuchung darüber einlaſſen zu wollen wer von den beiden Partnern die Hauptſchuld an dem jetzigen Konflikt hat, möchten wir nur feſtſtellen, daß wir uns leider ſolche Empfinblichkeiten, wie ſie die Italiener dem vermeintlichen franzöſiſchen Fehlurteil gegenüber gezeigt haben, ſchon längſt abgewöhnen mußten. Was haben wir uns in dieſen zehn Jahren, in denen franzöſiſche Truppen und franzöſiſche Gerichte in einem weſentlichen Teile Deutſchlands herrſchen, nicht ſchon alles gefallen laſſen müſſen!., Gerade jetzt mußten wir wieder ohnmächtig hinnehmen, daß die Franzoſen in M ainz zahlreiche Deutſche verhafteten, ohne mehrere Tage hindurch auch nur im geringſten den Grund dieſer über die deutſchen Grenzen hinaus Aufſehen erregen⸗ den Verhaftungen anzugeben. Und das franzöſiſch beeinflußte Gericht in Mülhauſen im Elſaß hat gerade jetzt eine Klage der beiden elſäſſiſchen Autonomiſten Ricklin und Roſſé abgelehnt, die einen Beleidigungsprozeß gegen zwei Perſonen angeſtrengt hatten, die in Mülhauſen alle ehe⸗ maligen Kriegsteilnehmer aufgefordert hatten,„die beiden Schweine von Boches zu packen und auf die andere Seite des Rheins zu jagen“. Doch auch in anderen Teilen der durch das Verſailler Diktat„befreiten“ Gebiete treibt man E hindluder mit uns. Im Memelgebiet z. B. darf beliebige National⸗ Humne geſungen werden, die litauiſche, bie engliſche, die fran⸗ zöſiſche und die von Afghaniſtan, nur die den tſche National⸗ hymne iſt und bleibt verboten. Den litauiſchen„Patrioten“ iſt das aber noch nicht genug. Dieſer Tage feierte ein Ge⸗ ſangverein des Memelgebiets ſein Stiftungsfeſt. Das Programm war genehmigt. Am Feſtabend aber erſchien der das Feſt überwachende Polizeibeamte und erklärte, Wan⸗ derers Abſchied“, das ſich auch auf dem Programm befand und genehmigt worden war, dürfe nicht geſungen werden. Er hätte Befehl bekommen, das zu verhindern, denn in dem Lied laute eine Stelle:„Ich kann nicht nach Hauſe, hab' keine Heimat mehr.“ 0 In ſolch lächerlich⸗gemeiner N eiſe wird mit uns Deutſchen unmgeſprungen. Trotzdem wiſſen wir, daß wir Wehrloſen keine andere Wahl haben, als eine allmähliche Beſſerung un⸗ „erer Lage nur auf dem Wege des Friedens und der Verſtän⸗ digung zu ſuchen. Eine bittere Erkenntnis. Aber wiirden wir uns nicht lächerlich machen und den Schaden noch oben⸗ drein haben, wenn wir unſerem Grimm etwa in ähnlichen Worten Luft machen wollten, wie der„Popolo de Roma“, der zum Pariſer Urteilsſpruch für den Mörder des italieniſchen Generalkonſuls Nardini ſchreibt:„Das Urteil iſt auf den Haß zurückzuführen, den die Frauzoſen gegen uns hegen. Nun wohl, erwidern wir dleſen Haß mit un⸗ ſerem Haß und warten wir auf den Tag, an dem es uns geſtattet ſein werde, die Unendlichkeit der uns widerfahrenden Provokationen heimgu zahlen.“ 2 1 Se Drei Toöbesbpfer e ey e S Nr iner Kohlenorydga Ruhe in Agram Belgrad, 3. Dez. In Agram und den anderen kroa⸗ kiſchen Orten iſt jetzt Ruhe eingetreten. In Agram wurden insgeéſamt 34 Perſonen verhaftet. Der füdſlaviſche Innen⸗ miniſter hat geſtern dem König über die Lage herichtet. Brennend abgeſtürzt— Fünf Todesopfer 5— Newyork, 3. Dez. Wie aus Texas gemeldet wird, iſt bort ein nach Denver unterwegs befindliches amerikaniſches Tod, darunter ein amerikaniſcher Millionär. 5 ßßFFFCCTCCCCCCCͤã6 ͤ vd Schaden genommen haben. Die Erdſtöße dauern an. Militär Flugzeug brennend abgeſtürzt. Fünf Perſonen fanden den Kataſtrophe ſchlimmer ſei als die vom Jahre 1906, die über Babiſche Politik Eigenartige Kampfesweiſe Von Generalſekretär Wolf, Karlsruhe Die politiſche Arbeit in Baden ſteht im Zeichen des im nächſten Jahre ſtattfindenden Landtags wahl⸗ kampfes. Das neue badiſche Wahlgeſetz mit ſeinen weſent⸗ lich verkleinerten Wahlkreiſen, ſowie der Wegfall der Landes⸗ liſte machen eine frühzeitige Aufſtellung der Kandidaten er⸗ forderlich. Mit mehr oder weniger kleinen Ausnahmen dürf⸗ ten alle Parteien bis Ende dieſes Jahres ihre Kandidaten⸗ aufſtellung vollzogen haben. Das neue Landeswahlgeſetz ſelbſt hat in den letzten Tagen noch eine Aenderung erfahren, Wie berichtet, hat der Rechtspflegeausſchuß beſchloſſen, daß grund⸗ ſätzlich ale Parteien in jedem Wahlkreis 50 Unterſchriften zur Einreichung eines Wahlvorſchlages aufzubringen haben. Formal juriſtiſch mag die Entſcheidung des Staats⸗ gerichtshofes gerechtfertigt ſein, polttiſch iſt ſie lebhaft zu be⸗ dauern. Der tiefere Sinn dieſer Beſtimmung, eine größere Anzahl von Unterſchriften zu verlangen, war letzten Endes nur eine Vorbeugungsmaßnahme gegen neu zu errichtende Splitterparteien. Wie richtig dieſe Voraus ſicht war, zeigt die jüngſte Entwicklung. Trotz aller Fehlſchläge der bürgerlichen Parteien bei den hinter uns liegenden Reichstagswahlen ſcheint die Zerſplitterung in Baden bei den kommenden Landtagswahlen ſtärker zu werden denn je. Die Wirt⸗ ſchaftspartei und die Aufwertungspartei gehen mit eigenen Liſten vor; auf Veranlaſſung des angeblich neutralen Land⸗ bundes wurde nunmehr durch Zuſammenſchluß der Chriſtlich nationalen Bauernpartet mit der Deutſchen Bauernpartei eine neue Partei unter dem Namen:„Badtſche Bauern⸗ partei“ gegründet. Zunächſt muß einmal die Frage aufgeworfen werden, ob die Gründung einer beſonderen Bauernpartei in Baden not⸗ wendig war. Dieſe Frage iſt reſtlos zu verneinen. Im badiſchen Landtag ſitzen unter 72 Abgeordneten 13 Lan d⸗ wirte, ein Prozentſatz, der wohl in keinem anderen Par⸗ lament erreicht werden dürfte. Die Fraktion der Deu tſchen Violkspartef hat beiſpielsweiſe unter ihren 7 Abgeordneten zwei Landwirte, die in den vergangenen Jahren Hervor⸗ ragendes geleiſtet haben. Wo liegen alſo die Gründe für die Schaffung einer Badiſchen Bauernpartei? Sie ſind einzig und allein in perſönlichen und ehrgeizigen Mo⸗ tiven gewiſſer Landbundflührer innerhalb und außerhalb des Parlamentes zu ſuchen. Der Landbündler Klaibe r, der große Schweiger in landwirtſchaftlichen Fragen, hatte ſich ab⸗ wechſlungshalber bei den Reichstagswahlen auf dle Liſte der Wirtſchaftspartei ſetzen laſſen. Das hatte zur Folge, daß die Bürgerliche Vereinigung infolge des gehäſſigen Kampfes der Wirtſchaftspartel Herrn Klaiber und ſeinem Freund von Au die Frakttlonsgemeinſchaft kündigte und beiden Herren den Stuhl vor die Türe ſetzte. Nun trat in dieſen Tagen der zwei Landbündler, Herr Zoller, ebenfalls aus der Bürgerlichen Vereinigung aus mit der Begründung, daß ihm die Möglichkeit zur freien Entfaltung gefehlt habe, Seine bisherigen Parteifreunde erklären dagegen in der„Badiſchen Zeitung“, daß ſie von einem ſchöpferiſchen Drang des Herrn Zoller bis zur Stunde nichts verſpürt hätten. So ſehen die „Führer“ der neuen Badiſchen Bauernpartej aus, Lediglich aus Gründen des Selbſterhaltungstriebes heraus kt dieſe. Badiſche Bauernpartei gegründet worden. Der deutſch⸗volks⸗ Bis jetzt 300 Todesopfer feſigeſtellt — Santiago, 3. Dez. Die letzten Nachrichten aus dem Erdbebengebiet laſſen keinen Zweifel mehr zu über die Furchtbarkeit der Erdbebenkataſtrophe. Die Zahl der Toten wird mit über 300 angegeben, die der Verletzten mit 30.0. Vollſtändig zerſtört ſind Santgeruz und Talea. Beide Städte ſind nur noch Trümmerhaufen. Allein in Tala wurden über 100 Tote gezählt. Auch Valparaiſo ſoll großen iſt mit der Bergung der Verletzten beſchäftigt. In Santiago wurde anfangs angenommen, daß die 1500 Menſchenopfer forderte. 8 parteiliche Landtagsabgeordnete Briyner wirtſchaft geworden ſeien. denen dieſe Badiſche Bauernpartei arbeitet. der Landbund, Geſchäftsſtelle für den Kreis Mannheim, anzubieten. ſein, gegen dieſen Verſuch, ihn zur„Geſinnungslum⸗ pere“ zu verleiten, ſchärfſten Einſpruch erhoben. aller Oeffentlichkeit der ſchärfſte Kampf eröffnet wird. ö übrigen darf man mit Befriedigung feſtſtellen, daß ſich weite Kreiſe der Landwirtſchaft mit Abſcheu von einem derartigen Treiben abwenden. Letzte Meldungen Abermals eine Heidelberger Schurmann⸗Ehrung kr. Heidelberg, 3. Dez.(Eig. Bericht.) Für das neue Hörſaalgebäude der Univerſität Heidelberg wird bekanntlich eine amerikantſche Stiftung errichtet. Zur Verkündung dieſer Stiftung wird am Montag, 17. Dezember, eine Feier von Univerſttät und Stadtgemeinde veranſtaltet werden. Bot⸗ ſchafter Schurmann, der ſoeben von einem längeren Auf⸗ enthalt in Amerika zurückgekehrt iſt und ſeinen Poſten heute wieder übernommen hat, wird ſelbſt die Verkündung vor⸗ nehmen. Man erwartet, daß der Botſchafter gleichzeitig den Ehrenbürgerbrief von Heidelberg erhalten wird. Der Mord an Profeſſor Kurz der bei Potsdam hat ſich der Verdacht gegen den verhafteten Zimmermann Schlucke nicht aufrecht erhalten laſſen, da der Verhaftete ſein Alibi nachweiſen konnte. Er iſt inzwiſchen auf freien Fuß geſetzt worden. Die Ermittlungen gegen ihn wer⸗ den jedoch fortgeſetzt. Falls er als Täter in Frage kommt, müßte ſich die Tat zu einem anderen Zeitpunkt ereignet haben, als urſprünglich angenommen wurde. Wieder ein Schülerſelbſtmord — Kottbus, 3. Dez. Mit Leuchtgas vergiftete ſich der 19jäh⸗ rige Oberrealſchüler Fritz Metz, weil er Oſtern nicht in den Beſitz des Reiſezeugniſſes gelangen ſollte.. Raubüberfall auf eine Stationskaſſe — Bamberg, 3. Dez. In der Sonntagnacht drangen drei Räuber in den Dienſtraum der Bahnſtation Oberhaid, hielten den dienſthabenden Beamten mit Revolvern in Schach und verſuchten, den ſchweren Geloͤſchrank auszurauben. Da dies nicht gelang, weil der Beamte den Schlüſſel zum Geldſchrank nicht beſaß, mußten die Räuber mit einer Beute von nur 30 Mark abziehen. 8 1 8 Das Erdbeben in Chile Hilfeleiſtung durch einen Kreuzer Santiago de Chile, 3. Dez.(United Preß.) Der Kor- mandant des Kreuzers„Zenteno“, der zur Hilfeleiſtun nach den von der Erdbebenkataſtrophe betroffenen Gebieten abgeſandt wurde, meldet dem Marineamt durch Funkſpruch, daß auch die Hafenſtadt Conſtituction und der Hafen von Talca nahezu vollſtändig zerſtört worden ſind. Der Kreu⸗ zer landete Matroſenabteilungen, um Plünderungen zu ver⸗ hindern und Bergungsarbeiten vorzunehmen. Präſtdent Ibanez, der ſich im Flugzeug nach Talca begeben hatte, iſt wiederum hierher zurückgekehrt und hat die Organiſation des Hilfswerkes perſönlich übernommen. And nun kommt das Rundfunk- Kino! Mohl mancher, der von den ſtaunenswert raſchen Fort⸗ ſchritten der Technik auf dem Gebiete des Fernſehens hört, träumt davon, in ferner Zukunft nicht mehr bei Wind und Wetter ins Kino laufen und für fündhaftes Geld ein Billett erſtehen zu müſſen, und ſtellt ſich vor, wie herrlich es wäre, zu Hauſe im warmen Lehnſtuhl, die Zigarre zwiſchen den Zähnen, den Radivapparat einzuſchalten und das neueſte Filmdrama, die letzten Tagesereigniſſe an ſich vorüberziehen zu laſſen. Nun, dieſer erſtrebenswerte Zuſtand, den wir kaum zu erhoffen wagten, iſt ſozuſagen über Nacht tatſächlich Wirklichkeit ge⸗ worden; das Fernkino hat bereits das Verſuchsſtadium über⸗ wunden und wird in kürzeſter Zeit ebenſo wie heute der Junk⸗ Hörapparat in jedem Heim ſeinen Einzug halten. empfindlichen Zelle zuſtande. Dieſe varlierenden Bilder, alſo bewegliche Lichteindrücke, werden von der Sendeplatte auf⸗ genommen, in Stromſtöße verſchiedener Stärke verwandelt je nachdem Licht und Schatten auf dem Aufnahmepbjekt wech⸗ ſelt— und als„Bildwelle“ in den Aether geſandt, die nichts anderes iſt, als die„Tonwelle“ des Rundfunks. konſtrutert, nur tritt an die Stelle des Lautſprechers eine Queckſilberdampflampe, die ihre Leuchtſtärke eine Million Mal pro Sekunde verändern kann. bringt dieſe Lampe entſprechend ihrer wechſelnden Stärke zu mehr oder minder hellem Aufleuchten, fallen auf die Empfangsplatte, paſſteren jedoch vorher, genau wie beim Sender, ebenfalls eine perforierte, Metallſcheibe. Der Empfänger iſt genau wie ein Radibempfangsappaxat Die aufgefangene„Bildwelle“ und ihre Strahlen ſich drehende Die durch den Sender in Radiowellen ver⸗ „Bafazzo“ und„Cavalleria“ ſo ungewöhnliche Erfolge, daß zu 20 Bühnengaſtſpielen verp Theater und Muſik Duſolina Giannini kommt nach Mannheim. Der Philharmoniſche Verein hat es dem Nationalthe ter Mannheim ermöglicht, Duſolina Giannini, die große italieniſch⸗amerikaniſche Geſangs⸗Diva, deren Honoragrforde⸗ rung vom hieſigen Theater nicht erfüllt werden konnte, zu elnem zweimaligen Gaſtſpiel zu verpflichten. Am 3. Jan zar 19290 kommt„Aida“ zur Aufführung. Am 5. Januar 1929 Die Künſtlerin ſingt die Aida und die Santuzz a. Dieſe Rollen brachten ihr im vergangenen Winter in Berlin, Hamburg u. a. Städten ſie, beiſpielsweiſe in Hamburg, flichtet wurde. Drittes Philharmoniſches Konzert in Ludwigshaſen. Mit Zum Schluß noch ein paar Worte über die Mittel, mit Obwohl dem Landbund bekannt war, daß der in der zweiten Legislatur⸗ periode dem Landtag angehörende volksparteil. Abg. Landwirt Brixner für die kommenden Landtagswahlen erneut in ſeinem alten Wahlkreis aufgeſtellt worden war, erlaubte ſich unterm 21. 10. in einem Schreiben, gezeichnet Schmitt, dem volksparteilichen Abg. Brixner die Spitzenkandidatur der Badiſchen Bauernpartei im Wahlkreis Mannheim⸗Land Der Abg. Brixner hat in aller Oeffentlich⸗ keit, ohne bis heute zur Verantwortung gezogen worden zu Herr Klaiber hat in einem anderen Wahlkreis einem deutſchvolks⸗ parteilichen Kandidaten gedroht, ihn aus dem Landbund aus⸗ zuſchließen, falls er dieſe Kandidatur beibehalte. Es iſt höchſte⸗ Zeit, daß gegen dieſes Treiben gewiſſer eee Int Man wird nun eigentlich dieſes Wunder des wirklichen Feruſehens— alſo nicht etwa die bei uns bereits eingeführte Uebertragung ruhender Bilder, wie Wetterkarten oder Ver⸗ brecherphotographien, ſondern das Sehen ſich gleichzeitig an einem entſernten Orte abſpielender bewegter Vorgänge— zuſtande gebracht? Man ſollte meinen, daß zu ſolch einem denkbar ſchwierigen Ende eine überaus komplizierte Apparatur mit tauſend dem Nichtfachmann unverſtändlichen Details not⸗ wendig ſei; aber in Wirklichkeit iſt der„Jernſeher“ in ſeiner jetzigen Geſtalt ſo erſtaunlich einfach konſtruiert, daß er ſaſt mit dem berüchtigten Ei des Kolumbus verglichen werden könnte. i Genau wie beim Radib, beſteht die Fernſehapparatur aus einem Empfänger und einem Sender, die ſozuſagen entgegen⸗ geſetzt funktionieren. Der Sender ich nichts anderes als eine große Selen⸗Zelle, wie ſie bereits ſeit Jahrzehnten in der Elektrotechnik Verwendung findet, die die Eigentümlichkeit be⸗ ſitzt, bei Belichtung je nach Stärke der auffallenden Vichtſtrahlen einem elektriſchen Strom wechſelnden Widerſtand entgegen⸗ zuſetzen. Auf dieſe„Sendezelle“ fallen nun die von dem Auf⸗ nahmeprojekt reflektierten Lichtſtrahlen, paſſieren jedoch vorher Leine Metallſcheibe, die mit ſechzig ſpiralförmig angeordneten ſeinen Löchern verſehen iſt und achtzehn Umdrehungen pro unde macht. Auf dieſe Weiſe wird die Sendezelle, das des. Licht. Geſtalt zurück, werden zeichnet hätte. beſonders in und wertvolles Jahrzehnt hat Graf mit der Problematik der wandelten Lichtſtrahlen treten ſo wieder in ihre urſprüngliche durch ſprechend auf die Empfaugsplatte verteilt und ergeben das ge⸗ naue, bewegliche Abbild der vom Sender aufgenommenen Vorgänge, produziert mit einem verblüffenden Minimum an Material⸗ und Apparateaufwand. Damit iſt das Problem des Fernſehens endgültig gelöſt, und ein techniſches Wunder ge⸗ ſchaffen, das man noch vor wenigen Jahren als Utopie be⸗ Maler Leopold Graf Kalckreuth f. Der Maler Leo⸗ pold Graf Kalckreuth iſt in Eddelßen bei Hittfeld in der Nähe von Hamburg im Alter von 73 Jahren geſtorben. Graf Hamburg und ſeiner Umgebung entativſte Maler Hamburgs, der einen Hafenſtücken um die Jahrhundertwende neue, den Hamburgern bis dah Kalckreuth, der ſeit 1906 in lebte, galt als der repräf Neuland erſchloß. Porträts und Landſchaftsbildern ſind die markanteſten in den Beſitz des hamburgiſchen Staates itbergegangen. Im letzten h ſich mit ſeiner Kunſt, die ſich Moderne nicht befreunden mochte, der Oeffentlich 95 zurückgezogen und lebte in nheit ſeir auſes der 5 Kalckrent Recht hielt auch ehrung im lich. Und kein würdigeres gedacht werden: die große C Dur ⸗S Ouvertüre zur„Jauberhar 3 rühmte„Wanderer⸗Phantaſi Bearbeitung von Franz Interpretin de K das Pfalzorcheſter eine nochmalige die rotierende Scheibe ent⸗ hymphonie, und inmitten die E, E. Popper roaſt⸗Hodapp⸗Berlin gewonnen kannt iſt. Was bei dieſer ſe Können hinaus immer wi immer wieder vor die Rampe. und Recht der ganz ausgegliche ſters, das Profeſſor Boehe in führte. Ouvertüre zur„Jauberharf eingeleitet. Noch zwingender trat d dem Schlußwerke des Abends: der in ungewohnte Wege beſchritt Von ſeinen zahlreichen gruppe“ auftreten. u vielfältigen Erinne⸗ Iren deutſchen Großſtädten Gaſtſpiele zu abſolvieren. Schubert⸗ Rahmen ſeiner Symphoniekonzerte für unerläß⸗ Programm konnte dafur aus⸗ die be⸗ e“ in der ſymphoniſchen Liſzt für Piano und Orcheſter. Als s herrlichen Werkes war Frau Frieda worden, deren adelige Künſtlererſcheinung auch in Ludwigshafen nicht unbe⸗ ltenen Frau über all ihr ſtupendes eder bannt, iſt die imponierende Ruhe ihres Spieles. Stürmiſcher Applaus rief die Künſtlerin Er galt aber auch mit Fug nen Begleitkunſt des Orche⸗ inniger Anlehnung an den Solopart und in ſeeliſchem Gleichklang mit der Ptaniſtin Die immer wieder mit Eutzücken aufgenommene e“ hatte den Schubertabend as in die Erſcheinung 7. Symphonie. b. OBVera Skyronel tanzt in Köln. Am 2. Dezember wird im Kölner Opernhaus Vera Skoronel mit ihrer„Kammer⸗ Die Gruppe, die gerade von einer Gaſt⸗ ſpieltouree in der Schweiz zurückkommt, hat dort überall die größten Erfolge geerntet und beabſichtigt auch noch in ande⸗ bei 5 konnte feit Wochen unwiderſprochen und ohne zur Rechenſchaft gezogen zu werden, die Behauptung aufſtellen, daß dieſe ſogenannten Führer der Bauernpartei zu Verführern an der Land⸗ — Berlin, 3. Dez. In der Mordſache Prof. Kurz in Wer⸗ ** . — 1928 5 e ſeit gezogen annten Land⸗ el, mit L dem Slatur⸗ ndwirt eut in bte ſich nheim, t, dem Datur nt⸗Land entlich⸗ den zu lum ⸗ Herr volks⸗ d aus⸗ Höchſte, Im weite irtigen Wer⸗ teten da der en auf wer⸗ ömmt, jaben, a 19jäh⸗ nicht t drei ielten und dies hrank nur Der zater roße rde⸗ zu ü tar 1929 ſingt ihr dten urg, Mit ert⸗ läß⸗ rus⸗ die be⸗ chen Als da ren ibe⸗ des nde tn Jug che⸗ den ſtin ene end bei . ird er- aſt⸗ die de⸗ 5 * * * . 18 rer in; ſchun die vert Uffnahm gemacht: dieſe Abendfeter idealer das an Wiederholungen. ſtürmiſchen Beifall. Montag, den 3. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ansgabe) Nr. 563 . 3. Seite. zum Mannemer Lichtfeſcht Bravo, bravo, do ſoll emool eener ſaache,'r Wedder⸗ gott ſei de Mannemer nit gud geſunne. Was ſchad aach des, daß s an zwee Owende geregent hott— die Hauptſach bleibt doch, daß s am Sunndag ſcheen Wedder war. Grad am Hauptfeſchtdag hott mir des drockene Wedder brauche könne unn wenn eener ſaache ſollt, des Lichtfeſcht hätt' kee Leit uff de Been gebrocht, der iß bloos neidig uff was. Vielleicht hott mir ihm nit die nedig Beachtung gſchenkt odder was ſunſcht an ſo Dage baſſiere kann. Es iß ganz gewiß woht, daß'r bei dene Leit unmeglich hott uff ſeine Newemenſche achte könne, unn ſo hotts leicht vorkumme könne, daß die beſchte Freunde neweenanner hergeloffe ſinn, ohne ſich zu beachte. Iß'r an de erſchte Dage dorch die Schtrooße gegange, dann hott'r uff ſein Scherm uffbaſſe miſſe, daß der eem nit verriſſe worre iß vunn denne annere Regedächer. Dann hott'r uffbaſſe miſſe, daß eem nit die Aage ausg'ſchtoße worre ſinn unn zu guter letſcht hott'r vum Lichtfeſcht nit viel geſehe géhatt. Awwer am Sunndag! Ohne Rege hawwe die ange⸗ ſchrahlte Gebäuder nadierlich ganz anners ausgeſehe. Do hott'r erſcht ſaache könne: Ah! Oh! Do hawwe die Lampe nochemool ſo hell gebrennt, do ſinn eem die Leit nochemool ſo arch uff de Hieneraage rumgetrete. 5 Feſchtſchtimmung iwwerall. Die Photographe hawwe awwer zu ſchafſe'hatt! Mit gröſchter Ausdauer ſinn ſe bei ihre Apparate giſchtanne unn hawwe geward, bis die Platt belichtet war. Wie en Tiger hawwe ſe uffgebaßt, daß keener ihren Apparat umg'ſchmiſſe hott unn benumme hawwe ſe ſich, wie wenn bloos wege ihne des Lichtfeſcht gemacht werre dät. Die anner Leut hawwe ſe all verwunſche. Wo irgendwo e Gebäude angeſchrahlt worre iß, hott'r die Knipſer antreffe könne: große, kleine, alde, junge— jeder hott ſich mit gröſchter Begeiſchterung kalte Fieß geholt. Am Paradeblatz iß eener geweſt, der hott die erſcht war unner⸗ belicht, die zwett war iwwerbelicht, die dritt war richdig, awwer verwackelt, unn er hott'ſaacht, wenn die vert nix werre dät, dann dät'r des photographiere iwwerhaupt uff⸗ ſchtecke, denn er war feſcht devun iwwerzeugt, daß die miß⸗ rootene Uffnahme bloos Schikane vun ſei'm Apparat ſinn. An ſeine unglickliche Finger hott der nadierlich nit gedenkt. Wenn mer ſo ſchtundelang rumgedappt iß, kann's vor⸗ kumme, daß'r ſo e Häuſel uffſuche muß, wie am Waſſerturm eens an'r Eck ſchteht. Kummt'r vum Paradeblatz her, dann kann'r in de enge Planke zum verzweifle gebrocht werre. E halwe Schtund hott'r am Sunndag Owend ge⸗ Städtiſche Nachrichten Die Arbeitsmarktlage in Mannheim Beim Arbeitsamt Mannheim waren am 21. November 16 183(11 507 männliche, 4586 weibliche) arbeitſuchende Per⸗ ſonen angemeldet, das ſind 1001 gleich 6,3 Proz. mehr als am 7 November. Hiervon entfielen 11901(8487 männliche, 3414 weibliche) auf den Stadtbezirk und 4282(3110 männliche, 1172 weibliche) auf den Landbezirk. Es bezogen 7496(5799 männ⸗ liche, 1697 weibliche) Perſonen die verſicherungsmäßige Ar⸗ beitsloſenunterſtützung und 1191(1087 männliche, 104 weib⸗ liche) die Kriſenunterſtützung gegen 6369 bezw. 1136 am 7. November. Die Geſamtzahl der Unterſtützungsempfänger im Arbeitsamtsbezirk Mannheim iſt demnach ganz erheblich an⸗ gſtiegen und zwar von 7505 um 1182 bei 2546 Zugängen und 1364 Abgängen auf 8687. Auf 1000 Einwohner kamen am 21. November 26,1 Unterſtützungsempfänger, am 7. November waren es 21,5. Kurzarbeiter wurden 70(70), Pflichtarbeiter 50(86) und Notſtandsarbeiter 40(42) gezählt. Die Ver⸗ ſchlechterung der Arbeitsmarktlage hat weitere Fortſchritte ge⸗ macht. Allein die Landwirtſchaft und das Friſeurgewerbe meiſen noch günſtige Beſchäftigungs möglichkeiten auf, wäh⸗ rend alle anderen Berufszweige mehr oder weniger unter dem Konjunkturrückgang zu leiden hatten, am ſtärkſten die Metall⸗ induſtrie, das Baugewerbe, das Verkehrsgewerbe ſowie die Berufsgruppe Lohnarbeit wechſelnder Art. braucht, um ſich dorch die zwee Quadrate dorchzuwiehle, viel⸗ mehr ſich dorchſchiewe zu loſſe. Dann awwer Tempo druff— am Waſſrturm widder Uffenthalt, mir muß rechts gehe, alſo um die ganze Herrlichkeit rum unn vun rechts bei. Wie 'r Tmpel ſichtbar werd, werd eem ganz ſchwummeriſch, denn do muß was paſſiert ſein, ſo viel Leit ſchtehe do. En Aus⸗ wärtiger froogt, ob in dem Haus inne was beleuchtet ſei, awwer'r weeß vun nix unn geht näher dran. Könne vor lache,'r kann iwwerhaupt nit beikumme, en ganzer Menſch⸗ knäuel wartet am Eingang unn kann nit vorkumme, wind⸗ ſchief ſchtehe die Männer do unn die Reih will ſich gar nit nooch vorne ſchiewe. Kummt eener aus'm Hinnergrund, dann murmelt'r bloß: Endlich— verzich Minute habb ich warde miſſe. So kanns eem gehe. Unn do ſoll emool eener ſaache, des Lichtfeſcht hätt kee Leit uff die Bee gebrocht unn die Lokale wäre nit iwwerfillt geweßt! 5 Nadierlich hott ſich en verninftiger Menſch nit uffg'ſchtellt unn ſich kalte Fieß'holt. Links ſchwenkt— Dauerlaaf— zum Schtammtiſch. Dort iß'r gud uffg'howe unn wenns gach do viel Leut gewwe hott, e Plätzel hott'r doch noch ver⸗ wiſcht unn dann hott'r ſeine Erlebniſſe zum Beſchte gewwe, ſeine Eindrick'ſchildert. Awwer alle hawwe vun dem Preisausſchreiwe gebabbelt, wo die„Nei Mannemer“ rausbringe will. All hawwe ſe ſich de Kopp verbroche, was do wohl alles for Frooge gſchtellt werre unn was'r do alles wiſſe ſoll. All' hawwe ſe ſich Nodize gemacht'hatt unn eener hott ſogar die Gliehbirne gezählt, die in'r Schtadt uffg'henkt ſinn— allerdings vor lauder Zähle war'r ſchun nit mehr ganz richdig im Kopp. Es iß aach kee Wunner bei dene viele Lampe, 'r kann ſich aach zu leicht verzähle, wenn'r nit uffbaßt! 5 Reklamewagen⸗Korſo In der Liſte der Teilnehmer an dem geſtrigen Reklame⸗ wagen⸗Korſo iſt richtig zu ſtellen, daß ſich zwei Lieferwagen der bekannten Wäſcherei Georg Gebhardt und ein Wagen der Bier großhandlung Emil Kruſt beteiligten. Von den Firmen, die ſich an der Illumination beteiligen iſt noch auf den weſtlichen Planken das Schuhhaus Hartmann zu nennen, das die Fenſter des zweiten Stockes mit mehrfarbigen Glühbirnen umrahmt hat. Das Teppichhaus Hochſtetter in Nas hat ſich eine ganz aparte Ausſchmückung der Faſſade ausgeſonnen: prachtvolle Teppiche, die von der Gegenſeite angeleuchtet werden. — 2 08 * Lehrſcheininhaber. Auch die ſtaatl. geprüfte Schwimm⸗ meiſterin und Sportleiterin, Fräulein Paula Immets⸗ berger, beſitzt als die einzige Badnerin den Lehrſchein der Deutſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft ſeit Juli 1926. * Beinbruch beim Fußballſpiel. Ein 25jähriger Schloſſer brach ſich geſtern auf einem Sportplatz in Sandhofen beim Fußballſpiel den rechten Unterſchenkel. Der Verun⸗ glückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Schwerer Betriebsunfall. Am Samstag vormittag hat ſich, in einem Betriebe in Neckarau eine ſchwere Eiſenwalze, die mit der Laufkatze transportiert werden ſollte, in einer Höhe von etwa 1,50 Meter losgelöſt und hat beim Abſturz einen 19 Jahre alten Arbeiter von hier, der ſich unter der Laſt zu ſchaffen machte, ſchwer verletzt. Der Verunglückte wurde, wie mitgeteilt, infolge Bruſt⸗ und Lungenquetſchungen ſofort in das Allgemeine Krankenhaus überführt, woſelbſt er heute früh ſeinen Verletzungen erlegen iſt. * Schwerer Sturz. Ein 6 Jahre alter Knabe, der geſtern in der elterlichen Wohnung in Sandhofen von einer Bank herunterfiel, erlitt einen Bruch des rechten Unter⸗ ſchenkels. Das verunglückte Kind fand Aufnahme im ſtäd⸗ tiſchen Krankenhaus. * Zimmerbrand. In einer Dachwohnung des Hauſes O 3, 20a legten geſtern nachmittag die Bewohner Holz auf den brennenden Herd und in den Backofen und verließen die Wohnung. Da das Holz in Brand geriet, wurde um.40 Uhr die Berufsfeuerwehr alarmiert. Der Schaden iſt unbedeutend. Große Jubiläums⸗Kaninchen Ausſtellung Der Vereinigte Kaninchenzüchter⸗Verein Mannheim⸗Feudenheim konnte dieſer Tage auf ſein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß veranſtaltete er am 1. und 2. Dezember in den Sälen des „gold. Sternes“ eine große allgemeine Jubiläums⸗ Kaninchen⸗Ausſtellung. Gleichzeitig hatte auch der Süddeutſche Belg. Rieſen⸗Züchterverein mit ausgeſtellt. Eine ſolche Fülle nur hochwertigen Zuchtmatertals, wie es hier zur Schau geſtellt wurde, iſt äußerſt ſelten zu ſehen. 421 Nummern verzeichnete der Katalog. Es waren ſowohl die größten und ſchwerſten Raſſen, wie belg. Rieſen, Deutſche Widder, wie die kleinſten reinweißen Hermeline zu ſehen. Der Kaninchen⸗ züchter muß ſchon von Anfang an wiſſen, zu welchem Zweck er die Zucht betreiben will, ob er auf Fleiſch oder Felle mehr Wert legt. Viele Züchter haben ſich auf beide Fälle eingeſtellt und konnten deshalb bei der Prämtierung entſprechend be⸗ dacht werden. Es waren vertreten: Belg. Rieſen, weiße Rie⸗ ſen, Deutſche Rieſenſchecken, Deutſche u. Franzöſiſche Widder, franz. Rieſenſilber, blaue und weiße Wiener, Chinchilla, groß und klein, Haſenkaninchen, Japaner, Ruſſen, Holländer, Mar⸗ burger Feh, Schwarzloh, Grau⸗ und Gelbſilber, Braunſilber und Hermelin. Als Neuzüchtung waren einige Exemplare Caſtorrex⸗Kaninchen zu ſehen, deſſen Fell mit 10—20 Mk. be⸗ zahlt werden ſoll. Preisverteilung: Die gut arrangierte Schau fand bei Züchtern wie Laien viel Intereſſe, zumal, wie erwähnt, nur wirklich vorzüglich durchgezüchtete Tiere zu ſehen waren. Als Preisrichter fun⸗ gierten die Herren: Karl Nagel⸗Feudenheim, B. Schwarz⸗ wälder⸗Oggersheim, Dan. Stepp⸗Kandel und A. Brauer⸗Mannheim. Sie konnten folgende Preiſe zu⸗ erkennen: Den Mitgliedern des Süddeutſchen belg. Kaninchen⸗ züchtervereins: Balth. Weimer⸗Oggersheim ein Sieger⸗, Ehren⸗ und 1. Preis; Max Sprengel⸗Feudenhim vier 1. Pr.; Franz Kiſſel⸗Herrusheim., Heinr. Ziel⸗Eppſtein zwei Ehren⸗ preiſe; Gg. Linder⸗Abenheim ein Sieger⸗, zwei 1. und ein Ehrenpreis; Frz. Kilian⸗Bürſtadt und Jakob Albrecht⸗Nek⸗ karau je ein 1. Preis; außerdem wurden dem Verein noch 14 zweite und 19 dritte Preiſe zugeſprochen. In der Allgemeinen Klaſſe erhielten Preiſe: Frz. Kiſſel⸗Herrusheim Siegerpreis; Balth. Weimer⸗Oggersheim Ehrenpreis; Max Sprengel⸗Feu⸗ denheim Ehrenpreis; Hch. Ziel⸗Eppſtein Siegerpreis; Karl Freihöfer⸗Neckarau 1. Preis für deutſche Rieſenſchecken. Karl Batzler⸗Dannſtadt Ehrenpr.; Hch. Wodey⸗Mundenheim Ehren⸗ preis; Peter Müller⸗Käfertal Siegerpreis; Ad. Schmitt⸗Feu⸗ denheim und Melchtor Ullrich⸗Mundenheim je ein Ehrenpreis für franzöſ. Widder. Für blaue Wiener: F. Drechsler⸗Oppau und Gg. Schock⸗Göppingen je einen erſten; K. Höpfer⸗Mann⸗ heim ein Siegerpreis. Für kleine Chinchilla: Fritz Kirſtätter⸗ Feudenheim ein Sieger⸗ und Ehrenpreis; Valt. Kirchner⸗ Viernheim ein Ehrenpreis. Für weiße Wiener: P. Witte⸗ mann⸗Frieſenheim ein Ehrenpreis. Für Haſenkaninchen zwei Ehrenpreiſe Friedrich König⸗Oppau, Fritz Drechsler⸗Oppau ein Ehrenpreis. Für Holländer: H. Volz⸗Mutterſtadt zwei Ehrenpreiſe. Für Schwarzloh: Georg Ganß⸗Edigheim ein Sieger⸗ und Ehrenpreis; Rückert⸗Frieſenheim ein Ehreupr. und Jakob Weidner⸗Viernheim ein 1. Preis. Für Grau⸗ ſilber: V. Frey⸗Feudenheim ein Sieger⸗ und Ehrenpreis; Gg. Muth⸗Feudenheim ein Ehrenpreis und 1. Preis. Für Gelb⸗ ſilber: J. Baus⸗Viernheim ein Ehren⸗ und 1. Preis; J. Köh⸗ ler⸗Feudenheim ein Sieger⸗ und V. Frey⸗Feudenheim ein Ehrenpreis. Für Hermelin erhielten: Wallenfpls⸗Viernheim ein Ehren⸗ und 1. Preis, Peter Gumbel⸗Feudenheim ein Ste⸗ gerpreis; letzterer hatte noch, natürlich außer Konkurrenz, einen 120 Monate alten Hermelinkönig ausgeſtellt, der ſehr viel beachtet wurde. In der allgemeinen Abteilung konnten noch 87 mit zweiten und 106 Kaninchen mit dritten Preiſen ausgezeichnet werden. g Am Samstag abend wurde die Jubiläumsfeier mit einem Bankett eröffnet, das in allen Teilen zur Zufriedenheit der Gäſte aus⸗ fiel. Für Bjährige Mitgliedſchaft konnten mit der ſilbernen Ehrennadel bedacht werden die Herren: Johann Back, Max Sprengel, Johann Sprengel, Karl Wiederhold, Georg Spreng, Martin Uhrig, Peter Schwöbel und Jakob Hoock.— Ehren⸗ preiſe hatten geſtiftet der Landwirtſchaftliche Verein Mann⸗ heim, Firma Schneider⸗Leipzig, Brauerei Sinner Karlsruhe, Metzger und Oppenheimer, Firma Schreiber, Kreisrat Mann⸗ heim ſpwie der feſtgebende Verein. Er. c——PPPTTbTbTTbTTTTTTPPPPGGGTTTTTTTPTTTCTCTTCTTT—————————————.————— N Muſik und Theater in Karlsruhe. Das zweite Volks⸗ ſinfoniekonzert des Landestheaters hielt ſich ſehr popu⸗ lär: Schuberts„tragiſche“ Sinfonie, die von Dvorak„Aus der neuen Welt“, Chopins Klavierkonzert-moll, von Alice Krieger mit hübſcher Technik geſpielt, wirkten auf das gut beſuchte Haus anregend, und Kapellmeiſter R. Schwarz wie die Soliſtin ernteten ehrlichen Beifall. Ausverkauft war das Konzert, das vom Kammerorcheſter des Konſer⸗ vatoriums unter Joſ. Peiſchers gedeihlicher Leitung als ſonntägliche Morgenfeier veranſtaltet wurde. Das Pro⸗ gramm galt ausſchließlich Bach: es gab ſelten zu hörende, ſtil⸗ voll ausgearbeitete Kammermuſik zu genießen; der ſtarke Zu⸗ ſpruch beweiſt die Teilnahme für die Unternehmung. Schubert wurde vom Konſervatorium öffentlich gefeiert mit einer kon⸗ zertmäßigen Wiedergabe des„Häuslichen Kriegs“, einer Auf⸗ führung, der techniſche Mängel noch anhafteten; voraus ging ein Vortag von O. zur Nedden, dem in jeder Hinſicht Reife abging, und das Klaviertrio in Es-Dur, exekutiert von J. Peiſcher, Trautvetter und G. Mantel, der ſeine Partner durch überlautes Spiel am Flügel oft erdrückte. Man hätte ſich geſtaltet denken können. Außer⸗ ordentlich glücklich aber verlief der Kompoſitionsabend Arthur Kuſterer, der neben ſchon gehörten Werken, dem pri⸗ ginellen Streichtriv, dem ſucheriſchen Streichquartett Nr. 4, eine beglückende Uraufführung des fünften Quartetts brachte. Es bedeutet zweifellos einen erfreulichen Beweis für fortſchreitende Reifen des Komponiſten, dem es an innerſten muſikaliſchen Offenbarungen nicht fehlt. Das Pra⸗ ger Zika⸗Quartett, das von jeher erfolgreich für Kuſterers Kunſt wirbt, ſpielte mit großem Zug und innigſter Teil⸗ nahme für die Sache. Im Landestheater hielt man ſich Aus dem Rahmen fiel lediglich Meyer⸗ beers„Afrikanerin“, die in neuer Einſtudierung auffallenden Erfolg erzielte, Er iſt in erſter Linie der ſorgfältigen Vor⸗ bereitung der Wiedergabe durch R. Schwarz zu danken, der alles, was er anfaßt, mit künſtleriſchem Ernſt und mit ge⸗ wiſſenhafter Gründlichkeit durchführt, ohne dabei ins Ele⸗ ment des durchſchnittlich Soliden zu verfallen. Das volle Haus zeigte ſich hochbegeiſtert und ſpendete auf 1 8 F. 0 TZ. — PPT Liederkranzkonzert „Die Tageszeiten“ von Richard Strauß Die Konzerte des Liederkranzes genießen von jeher den Vorzug, daß ſie ihre Hörer mit irgend einer bedeutſamen Neuheit bekannt machen, vornehmlich, wie es ganz natürlich iſt, auf dem Gebiete der modernen Männergeſangsliteratar. Auf dieſe Weiſe wirken der Liederkranz und ſein Leiter, Max Sinzheimer, als Bahnbrecher der modernen Muſik, ſodaß die Gefahr der Verſteinerung, der manche große Männergeſangvereine im Reiche nicht entgangen ſind, für den Liederkranz erfreulicherweiſe nicht beſteht. Das Konzert am Samstag brachte als Neuheit den Liederzyklus für Män⸗ nerchor und Orcheſter„Die Tageszeiten“(Op. 76) von Richard Strauß. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, erlebte es ſeine Uraufführung beim großen deutſchen Sängerfeſt in Wien.(Es iſt auch dem Wiener Schubertbund und ſeinem Dirigenten, Viktor Keldorfer, zugeeignet.) Nach überein⸗ ſtimmenden Berichten bildete es den Höhepunkt des Wiener Feſtes. Wer damals Gelegenheit hatte, es durch den Rund⸗ funk zu hören, wird ſich des großen Eindrucks nicht entzogen haben, den dieſes Chorwerk ausübt. Richard Strauß iſt in die Zauberreiche der Romantik zu⸗ rückgekehrt. Eichendorffs romantikſchwelgeriſchen Verſe verführen auch geradezu den Muſiker, dem Reiz der Stim⸗ mungen, den die„Vier Tageszeiten“ in überreichem Maße malen, nachzugeben und alle Tiefen der Romantik auszuloten. Schon das Studium der Partitur iſt ein Genuß für ſich, der eine kaum zu überbietende Steigerung erfährt, wenn dem Werk eine ſolche Wiedergabe zuteil wird, wie es am Samstag durch den Liederkranz der Fall war. Die erſten vier Vers⸗ reihen des„Morgens“ ſind gewiſſermaßen das Motto, der Sängerſpruch. Dann erſt ſetzt das Orcheſter ein, in echt Straußſcher Art mit einer wundervollen Farbenpalette be⸗ malt. Der Chor iſt nicht die Hauptſache, ſondern nur ein weiteres Orcheſterinſtrument. Dier vier Teile ſind ihrem Ge⸗ halt entſprechend mehr auf das Ruhige und Gedämpfte ab⸗ geſtellt. Doch mangelt es auch nicht an reicher Bewegung, dort wo der Text den Rhythmus beſchwingt. Echter Strauß find vor allem der„Abend“ und die„Nacht“, von einer be⸗ wußten Zurückhaltung im Duktus und Melos. In der „Nacht“ ſpringen im beſonderen die Quellen Straußſcher Zauberbrunnen aus der Tiefe. Schon um dieſes Teiles des Zyklus willen verdient das Werk ſo oft aufgeführt zu wer⸗ den, wie es nur die Kräfte vermögen. Als Ganzes iſt es eine Bereicherung der deutſchen Chorliteratur, von der man ſich nur freuen kann, daß ſie gerade von Richard Strauß ſtammt. 3 Freilich iſt es nicht leicht zu ſingen und aufzuführen. Nicht jedem Verein wird es möglich ſein, die Kräfte dazu aufzu⸗ bringen. Umſo erfreulicher iſt die Feſtſtellung, daß der Chor des Liederkranzes in rhythmiſcher Hinſicht keinen Wunſch mehr offen ließ. Die Präziſion des Einſatzes und die Treff⸗ ſicherheit der bisweilen außerordentlich ſchwierigen Inter⸗ valle nötigen höchſte Anerkennung ab. Klanglich vermochten die Bäſſe nicht immer zu befriedigen, den Tenören gelang der Part beſſer. Max Sinzheimer, der ſich immer mehr in Mann⸗ heim die Stellung des modernen Stabmeiſters erobert, war Chor und Orcheſter ein ſicherer Führer durch das Geſtrüpp des Werkes, das bei der Liederkranz⸗Gemeinde ſtürmiſchen Bei⸗ fall hervorrief... Seine ſchon ſo oft gerühmten Qualitäten bewies der Chor in der Liſztſchen Bearbeitung der„Allmacht“ von Franz Schubert, in der namentlich der machtvoll und prachtvoll her⸗ ausgearbeitete Aufſchwung am Schluß die Herzen der Hörer erheben ließ. Die geſchmackvoll geſungene Tenorepiſode durch Max Lipmann ſei nicht vergeſſen. 175 Als Soliſt war Samuel Suſhkin⸗ Chicago verpflich⸗ tet worden, der das Mendelsſohnſche Violinkonzert geigte⸗ Die anfänglich ſcheinbare Dünne des Tones wurde bald ab⸗ gelöſt von der klaren und abſoluten Sachlichkeit, die über⸗ haupt die neue Generation auszeichnet, die jetzt die Konzert⸗ podien bevölkert. Erfreulicherweiſe iſt ihm aber innere Wärme nicht fremd. Die lyriſchen Eptſoden des erſten Satzes und vor allem der zweite Satz, erreichten dadurch klaſſiſchen Anſtrich. Der Schwung des letzten Satzes riß die Hörer mit ſich fort, ſo daß ſie dem Soliſten begeiſterte Ovationen dar⸗ brachten. i Axno Landmann begleitete an der Orgel mit ge⸗ wohntem Geſchmack. Die Ouvertüre zum„Unſterblichen Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius war ein weiterer Ritt ins romantiſche Land, bei dem Max Sinzheimer mit kunſtgeſtbter Hand die Zügel führte. Im ganzen ein Kop⸗ zert voll Freude und Erhebung. ö f N .—— 1 4. Seite. Nr. 569 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Montag, den 3. Dezember 1928 feſten Glauben, noch dazu in einer verzagte? Man braucht nur Deutſchland zu beſuchen, eines Ausländers Pſuche: Liebe zur Tüchtigkeit kannte. ein Ausländer a eine Reihe iſt es nicht ſeltſam: nicht eine Minute. In der Stadt(bauliche Hat, fällt es ſofort auf, hochzukommen. Man ſteht vor a die man ſolange im Ausland vermißt hat. Deulſche meint darüber klagen zu müſſen, mal in die lateiniſchen Länder kommen, wo die Stadtverwal⸗ tungen manchmal keinen Rat wiſſen, wie ſie den Unrat von den Straßen forthekommen. Das deutſche Volk dagegen iſt inbezug auf Hygiene ſchon lange erzogen. Es weiß, daß die Straßen ihm gehören und Sauberkeit ſorgen muß. Der Ein Ich weiß, mancher zelhandel tut das ſeinige, um den Straßen länder iſt aufrichtig erfreut, gut und gut beleuchtete Schaufenſter zu finden. verwendet man auch in der J fenſter neuartige Mittel, Mannheim ein erfreuliches Bild bekommen hat. lobend anerkannt werden, daß die mögliche tun, um den Einwohnern von Mannheim auf dieſem Gebiete das modernſte und Gebäude hier zu nennen, wäre wohl nicht möglich, aber all dieſe Bauten und Veränderungen haben dazu beigetragen, daß Mannheim an mancher Stelle ein ganz beſonderes Ge⸗ ſicht bekommen hat. Ich erwähne als Beiſpiel den Neubau der„Neuen Mannheimer Zeitung“ am Markt. Der Ausländer, der die verſchiedenen Städte Deutſchlands beſich⸗ tigt, kommt leicht zu einem falſchen Schluß.„Es iſt nicht alles Gold, was glänzt“. Noch iſt eine großzügig ausgeführte Stadtausbreitung mit den ſchönſten Parkanlagen nicht iden⸗ tiſch mit Wohlfahrt. Iſt dies dich alles nach dem Kriege durch die Stadtverwaltungen ausgeführt worden, damit die Arbelitloſen wenkgſtens auf dieſe Weiſe ſich nützlich machen konnten. Wie oft der Ausländer, der dies alles ſieht, einen falſchen Eindruck bekommt, hat wohl der Beſuch eines rumä⸗ niſchen Miniſters erwieſen. u. a. das Stadion eines der größten Städte am Rhein ge⸗ zeigt waren, ſagte er:„Es ſteht bloß auf dem Papier, daß Deutſchland den Krieg verloren hat.“ Natürlich iſt das Un⸗ ſinn! Die einzige Antwort darauf iſt, daß die Ausführung von Notſtandsarbekten noch keine Wohlfahrt macht. Wer kiefer in die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands hinein⸗ geſehen hat, weiß von dem Elend, unter dem das deutſche Volk gelitten hat und noch immer leidet. Es iſt überall dasſelbe:„Wo nehme ich das Geld her. Die ganze Wirtſchaft liegt darnieder, geht manchmal rückwärts ſtatt vorwärts.“ Das iſt das Urteil von ſo vielen, aber damit iſt nicht geholfen. wieder hochbringen muß und nicht der Peſſimismus. Da wird von den Detailgeſchäften geklagt, daß die Kaufkraft des Publikums lange nicht ſo ſtark iſt wie früher. Teilweiſe iſt das wahr, aber es iſt eine Menge von Produkten auf den Weltmarkt gebracht worden, nach denen das Publikum nicht W Küraſſiere Roman von Walter von Rummel Die Vorhut machte Halt.„Auf den Höhenzügen, in den Kornfeldern ſollen preußiſche Vedetten geſehen worden ſein,“ rief nach einer Weile irgendwer vom Stabe Montebellos zurück... Es war wohl nur ein blinder Alarm geweſen, denn ſchon ritt man gemächlich wieder an. Von neuem murrte Schlattein.„Man weiß, daß der Gegner nicht mehr weit ſein kaun. Sonſt aber wiſſen wir nicht, was nun eigent⸗ lich geſchehen ſoll. Wie bei einem Reiſemarſch im Frieden reitet der Fürſt. Kein Tagesbefehl, keine Beſprechung mit den Offisteren. Blind tappen wir in Nebel und Regen hinein.“ „Feindliche Reiter am Walde,“ rief Gisbert und deutete nach vorne, wo ſich am Rande des Gehölzes ein paar Huſaren zeigten.„Die Avantgarde attackiert ſie,“ beobachtete Grund.„Und die klugen Huſaren gehen, wie nicht anders i erwarten war, in ihren ſchönen Wald zurück,“ ergänzte unwirſch Schlattein.. Die feindlichen Reiter waren ver⸗ ſchwunden, die Avantgarde kehrte zurück. Statt zwei Huſaren ſtanden jetzt deren acht oder zehn am Walde. Eine ganze Eskadron ging gegen das Defils vor. Ein Geſchütz zeigte ſich auf der Straße, ein Schuß klatſchte in die anreitende Ab⸗ teilung. Nun ein zweites Geſchütz, ebenfalls ein Vierpfün⸗ der. Schon ziſchen auch die Artilleriegeſchoße giftig über die Marſchkolonne hiweg, wie Horniſſen ſummen die Gewehr⸗ kugeln, preußiſche Schützen beſetzen den Waldrand. Laute Befehle. Die Regimenter marſchierten ſeitwärts der Straße auf, ſo gut ſie das in dem Teufelsgelände fertig brachten. Blitz, Donner und Krach. Kartätſchen. Mitten in Aufmarſch und enggedrängte Reihen hat der Hagel einge⸗ ſchlagen, einen Offtzter, acht Küraſſiere und vlele Pferde zu Boden geriſſen Das alles wälzt ſich in Schmutz und Blut, Splitter, Steine und Erde wirbeln umher. Mitten in dem Chaos fährt eigene Artillerie auf, feuert von der Straße aus. „ Rechtsum Kehrt!“ Dleſe laute, einem Artlllertege⸗ ſpanne gegebene Kommando wird von dem vorderſten Regti⸗ mente als ihm gegeben aufgefaßt. Es wendet, wirft ſich auf das zweite, die Reiter fluten zurück, werden von ihren Offi⸗ zteren wieder zum Stehen gebracht. Nach neuerlichem Befehle geht man weiter im Schritte zurück. Das feindliche Feuer bleißt lebhaft. Von der Nachhut, mit der Schlattein reitet, allen, ohne daß ſie ſich wehren können, Reiter und Pferde. Uber der Gegner ſelbſt folgt nicht. Zwölf Stunden nach dem 30 Eindrücke eines Aumlünders in Mannheim Von W. H. de Buiſonje, ehem. Abgeordneten der II. Kammer der Niederländiſchen Generalſtaaten Ein engliſcher Staatsmann, der gegen Englands Teil⸗ fragte. mahme am Kriege Einſpruch erhoben hat, ſagte 1923, alſo in der ſchwerſten Inflationszeit:„Und doch kommt Deutſchland wieder hoch!“ Woher hatte nun dieſer Staatsmann einen ſo Zeit, da mancher Deutſch von Städten in um zu entdecken, daß dieſer Glaube nur entſtehen konnte, weil er die deutſche Arbeit, verbunden mit zähen Fleiß und Das iſt der entſcheidende Eindruck, den uch in Manuheim bekommt und dieſer Eindruck wird noch verſtärkt, je länger er hier verweilt. Und er wird dieſen Eindruck nicht los, auch Entwicklung, Stadterweiterung, Bildungsweſen uſw.) wird alles gründlich gemacht. Wenn man längere Zeit deutſche Erde nicht betreten daß man hier in Mannheim auch bei der Stadtverwaltung den Willen bemerken konnte, wieder llem die ſauberen Straßen, aber er ſollte erſt und daß es ſelbſt für Reinlichkeit von Mannheim ein belebtes Bild zu verleihen. Der Aus⸗ durchdachte, gut ausgeführte une narchitektur der Schau⸗ mancher wohl ahnt. ſo daß die eigentliche City von auf einer Es muß erfahren, braucht man ſich Detailgeſchäfte alles aufzuſtellen. Nachdem ihm allerlei Anlagen Es iſt die Energie, die die Wirtſchaft ging am Sonntag Man hat keine Ahnung von dieſen Dingen gehabt und doch ſind ſie jetzt eingeführt, z. B. Kunſtſeide. Das Publikum betrachtet es heute als ſelbſtverſtändlich, daß es dieſes oder jenes gebrauchen mu ß. So iſt es zum täglichen Bedarf ge⸗ worden. Dadurch wird der Umſatz des Einzelhandels erhöht, trotz der zurückgegangenen Kaufkraft und dieſe Steigerung des Umſatzes könnte vielleicht in Mannheim ichneller gehen, wenn die Inhaber der Detailgeſchäfte etwas mehr von den hieſigen Zeitungen Gebrauch machen. Iſt es doch durch Jahr⸗ hunderte bewieſen, daß derjenige ſchneller vorwärts kommt, der auf vernünftige und geeignete Weiſe ſeine Werbung macht. Die Behebung des Wohnungsmangels war wohl auch in Mannheim die ſchwierigſte Aufgabe der Stadtverwaltung und der Bürgerſchaft nach dem Kriege. Man hat in Bezug auf das Siedlungsweſen tüchtig zugefaßt. Siedlungen von Ein⸗ oder Mehrfamilienhäuſer ſind gebaut worden. Leider ſpre⸗ chen Bodenverhältniſſe mit, wodurch man nicht bei dem Ein⸗ familienhausſyſtem verbleiben konnte. Die Straßenlängen bei den Einfamilienhäuſerſiedlungen ſind zwar teurer, aber dem ſteht gegenüber, daß die Erziehung der Jugend in Stockwerkgebäuden viel ſchwieriger iſt, als in Ein⸗ oder Zwei⸗ familienhäuſern. Man erſpart dadurch Geld für Fürſorge⸗ anſtalten und kann es bereithalten für die Bekämpfung der Tuberkuloſe und zur Errichtung von Spiel⸗ und Sportplätzen. In den Steinhaufen der Großſtadt muß ſich ja jeder heimat⸗ los fühlen. Für die Geſundung des Menſchen ſind dieſe neuen Siedlungsbauten von großer Bedeutung. Iſt doch der geſunde Menſch von größerem Wert für den Staat, als der vorher das liebe Himmelspoſtillon nenbäumchen tate manchmal Himme Koppel, bannen, wie ſie ſi Eine richtige ſeli Damen des Haus Kofler, Koppe di⸗polter, einem mächtigen Sack, 0 Buben⸗Beine heraushingen mit lauter ſo peinlichen Fragen über Bravpſein und Folgenkönnen. Aufſagen und Liedleinſingen war Und ſie wollten ihn nen mit den klopfe folgſchaft ſo wirklich gut ſchön w das geweſen, einmal in Chriſtkindleins Himmelsſtube hinein⸗ zugucken mit all den ſanften Engelein, den putzigen Zwergen. gravitätiſchen Bleiſoldaten und dem mit dem reitenden die alle konnte ſie bei allem Hinhören nicht immer ſo fix aufs Klavier Aber lieb und ſüß klang's N doch und machte den Kleinen und den Großen das Herz warm. Im Hausfrauenbund nachmittag der Nikolaus um. Mit holter⸗ aus dem ein paar Böſe⸗ Nur durch Sprüchlein⸗ er gütiger zu ſtimmen. ch für ſich gewinnen all die Klei⸗ nden Herzchen. Halte ſich ihnen doch auch ind mit ſeiner ganzen fröhlichen Ge⸗ eigt. Und ſo wunderſchön war doch au Ehri — 4 drolligen Teddybären kleinen Amor auf dem Buckel. Einen gab's auch noch und einen Schokolade⸗Mohr mit Schlagſahne und reizende Puppen, die alle tanzen konn⸗ ten, gerade ſo ſchön wie es die großen Waldfeen um das Tan⸗ Es müſſen aber denn Frl. Lilli ſo fein meiſterte, n. Geſungen wurde auch. lstöne dabei geweſen ſein, irdiſchen Kinderlieder ch veränderten. ge Vorweihnachtsſtunde war es, die die frauenbundes mit ihren Helferinnen Frl. l, Back und Knell den Kindern bereitet hatten, die ſich noch mit einem ſichtbaren Plus von Lebkuchen⸗ und Schokoladewe nach Hauſe führen ließen. befriedigt R. ihnachtsmännern wieder recht Jüm⸗Nundſchau Rot⸗Kreuz⸗Film Auf gemeinſame Veranlaſſung des Badiſchen Frauenver⸗ ſchwächere. höheren Stufe als das Ausland. Arbeiter ſauber gewaſchen aus den Fabriken kommen. gewaltig. Ein Beweis dafür, daß Deutſchland trotz Beſatzung, Woh⸗ nungsmangels und Geldknappheit mit aller Kraft verſucht, die wirtſchaftliche Lage zu beſſern, ſind wohl die vielen Bücher und Zeitungsartikel, die im Auslande über die wirtſchaftliche Organiſation veröffentlicht ſind. Ueberall iſt man überzeugt, daß nirgends in der Welt intenſiver gearbeitet wird, als hier. Leider iſt das für mauche Ausländer Veranlaſſung, es„fal⸗ ſchen Ehrgeiz“ zu nennen. Ein Franzoſe, Chancels, hat in einem Buch, dem er den Titel gegeben hat:„Eine Mark iſt 6 Franc“ ſogar verſucht, dieſen wirtſchaftlichen Ehrgeiz als Gefahr für die übrige Welt hinzuſtellen. Auf jeden Fall, wie es auch ſein möge, bekommt man aus eigener Anſchauung einen Begriff, warum man in Deutſch⸗ land ſchneller vorwärts kommt. Man braucht bloß in Mann⸗ eim ſeine Augen auf zu halten, um zu bemerken, daß hier Arbeiten die Deviſe iſt. Selbſtverſtändlich iſt manches nicht abzuändern, ſolange Teile von Deutſchland noch beſetzt ſind und das unmögliche Dawesabkommen nicht geändert iſt. Erft dann kann Deutſchland an ſeinen eigenen Weiteraufbau denken. Der Darmſtädter Milchhof abgelehnt sw. Darmſtadt, 2. Dez. Nachdem der Oberbürgermeiſter noch in der Preſſe gegen die Vorlage der Stadtverwaltung auf Errichtung eines Milchhofes Stellung genommen hatte, verhandelte die Stadtverordnetenverſammlung als letzten Punkt dieſes lange heiß umkämpfte Projekt. Nach eingehendem Bericht und reger, teilweiſe erregter Debatte In Bezug auf ſanitäre Einrichtungen und Hygiene ſind Nach dem Kriege dieſe Siedlungen von größerer Bedeutung für das Volk, als Der Deutſche ſteht in dieſer Beziehung Um das zu bloß beim Ausgang einer Fabrik Auch in Maunheim ſieht man nur gutgekleidete Wie zu geben. Die vielen neuen Faſſaden anders iſt das z. B. in Belgien. Der Unterſchied iſt mehr als eins und des Männer vereins vom Roten Kreuz gelangten am Sonntag vorm. im Lichtſpieltheater„Gloria“ zwei vom deutſchen Roten Kreuz aufgenommene außerordent⸗ lich lehrreiche und intereſſante Filme zur Aufführung. Der erſte der beiden Filme„Die von der Sanitäts⸗ kolonne“ wurde anläßlich der letzten Roten Kreuz⸗Woche in der Alhambra gegeben und auch eingehend beſprochen. Er bewies auch geſtern wieder ſeine ungeheure aufſchlußreiche Wirkung, Zweck und Ziele des freiwilligen Sanitätsverban⸗ des anſchaulich auszudeuten. Vollſtändig gleichwertig in der Art des Aufbaues, und eindringlichen Bildgeſtaltung zur Ein⸗ führung und Kenntnisnahme in den Wirkungskreis der ge⸗ ſchulten Helferin iſt der Film„Die Schweſter vom Roten Kreuz“. Die Vorſtellung war von Angehörigen der beiden charitativen Verbände gut beſucht und wird ſicher eine engere Fühlungnahme zwiſchen den Ortsvereinen unſerer Gegend zur Folge haben. Es wäre zu wünſchen, daß ſich durch die Werbekraft der beiden hervorragenden Filme unter die Fahne des Roten Kreuzes wieder neue Anhänger ſcharen. . Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim k 8. 7 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A Meißner Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolltit und Lokales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müſter— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen“ Max Filter —— wurde der Milchhof gegen 21 Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. ö Fürſt Montebello ſetzte ſich mit ſeinem Stabe zu Tiſche. Es wurde kein Freudenmahl. Schlechtwetterlaune auf dem gelben Geſichte Montebellos. Oberſt Bender von ſeinem Stabe macht böſe, biſſige Bemerkungen. Man hat noch nicht zu Ende gegeſſen, als Meldung von den Vorpoſten kommt, daß ſich im Norden feindliche Truppen zeigen. Fürſt Monte⸗ bello läßt Alarm blaſen, Schlattein reitet mit Verſtärkung und zwei Geſchützen zu ſeinen Vorpoſten. Aber ſo ſehr ſich ſein Jägerauge müht, er kann keinen Feind entdecken. Er ſtellt weitere Vedetten auf beherrſchende Punkte, bleibt bei den Vorpoſten. Nach einer Weile ſah man, wohin man im rückwärtigen Gelände blickte, Reiterabtetlungen ſich bewegen. Montebello hatte den Rückzug befohlen. Als alles auf der Höhe von Fulda war, folgte Schlattein mit der Nachhut. In Fulda l iteten alle Glocken. Dumpf und ſchwer dröhnte, ſammerte und klagte das in den galbgrauen, dunklen Regentag hinaus. Mit dütteren, ſorgenvollen Mienen ſtarrten die Bürger den letzten aus der Stadt hinausreitenden Küraſſieren nach. Noch lange folgten dieſen wie ein Grabgeläute der Klang der ſchweren Glocken Fuldas. Schlattein trabte mit Grund und Gisbert an, um dem Fürſten Montebello in ſeinem Quartier Hettenhauſen Mel⸗ dung zu erſtatten und weitere Befehle entgegenzunehmen. Nirgends ein für das Soldatenauge erfreuliches Bild. Auf der nach Hettenhauſen und Gersfeld führenden Straße, vie ein faſt ſtändiger Engpaß war, marſchierten, völlig durchein⸗ ander gewirbelt, die verſchiedenſten Abteilungen. Die drei Reiter kamen an der halben 4. Eskadron des 1. Küraſſier⸗ regiments vorbei, an der Batterie La Roche, an der zweiten leichten Brigade, die das Glück gehabt hatte, vollkommen geſchloſſen abrücken zu können. Sie hatte, wie auch die 1. Brigade die Nacht und den ganzen Vormittag in ihren Quar⸗ tieren geraſtet. Nun lange Wagenreihen der Verpflegungs⸗ aktetlungen. Jetzt erreichten ſie den Stab des 2. Kſtraffier⸗ regtmentes, der hinter ſich nichts als eine halbe Eskadron hatte. Nun kam die g. Eskadron des 1 Kütraſſierregimentes, dann die Batterie Maſſenbach. Hier gab es eine Stockung. Irgendein Hindernis mußte ſich vorne ergeben haben. Schlattein begrüßte den neben im haltenden jungen Hauptmann Baron Maſſenbach. Dieſer er⸗ zählte ihm, er habe von einem Ulanenofftzter, der das wieder von Oberſt Bender wiſſe, gehört, daß der Feind bereits in der linken Flanke ſtehe. Ob man bei dieſer Sachlage und wenn ſich das wirklich ſo verhalte noch tber die Rhön kvm⸗ men werde? Die Abteilungen konnten wieder vorwärts gehen. tein trabte von neuem an, kam nun zu den 3. Küraſ⸗ N 8 5 r ſieren, dem einzigen Regimente der Brigade, das in ſich ge⸗ ſchloſſen marſchierte. In Hettenhauſen meldete er ſich beim Fürſten, fragte, ob die Brigade hier Quartier beziehen oder biwakieren dürfe. Montebello nannte ihm als beſtimento Unterkunft Gersfeld. „Dieſes Loch von einem Gersfeld. Hinein kommt man. Ob wieder heraus, iſt die zweite Frage.“ Schlattein ſah in ſeine Karte. Bet der jetzigen Lage wäre es das einzig Rich⸗ tige, wenn ich mit der Brigade nicht hier ſammeln und bleiben kann, ſüdlich nach Brückenau auszubiegen.“ „Brückenau,“ ſchüttelte der Fürſt den Kopf,„liegt außer⸗ halb aller Dislokation. Halten Sie Gersfeld nicht für ge⸗ eignet, finden Sie dort keinen Platz mehr, dann reiten Sie meinetwegen noch die Rhön hinauf und bis Biſchofsheim weiter.“ Schlattein trat aus dem Hauſe des Fürſten, ſaß wieder auf, fchickte Gisbert zurück, damit diefer den Abteilungen das Marſchziel Biſchofsheim bekannt gebe. Der trübe naßkalte Regentag war nach kurzer Dämme⸗ rung in eine ſtockdunkle Nacht übergegangen. Laut rauſchten im Grunde des engen Tales die wilden Waſſer der durch die ſtändigen Regengüſſe angeſchwollenen Fulda. Gisbert wand ſich mit Schwierigkeiten und mancherlet Aufenthalt auf der überſetzten Straße, der Marſchkolonne entgegen, ſeinen Weg zurück, erledigte ſich bei allen ihm begegnenden Abteilungen ſeines Auftrags. Plötzlich einige in ſcharfer Gangart ihm entgegenkom⸗ mende Reiter, Oberſt Bender mit einigen Ordonnanzen. Gisbert drückte ſich in die Kolonne und der Oberſt pretſche vorbei. Gisbert kam zu der leichten Brigade des Grafen Tilly. Der Chevauxlegersoberſt Baron Wetter rief ihn an.„Weiß vielleicht die ſchwere Brigade Näheres von den Preußen?“ Gisbert verneinte. Nur Mutmaßungen und Gerüchte habe man gehört, bei den Vorpoſten nichts von ihnen gesehen. „Eben hat Oberſt Bender,“ erwiederte Baron Wetter,„im Vorbeireiten bei mir einen Augenblick ſich aufgehalten. Er ſagte, man müſſe auf alles gefaßt ſein, jeden Augenblick mit einem Angriff rechnen. Die feindliche Vorhut ſei ſchon in nächſter Nähe. Auf dieſe Mitteilung hin habe ich mein egi⸗ ment im Trabe vorgezogen.“ „Da weiß der Oberſt Bender dann mehr als wir.“ Schon verfolgte Gisbert ſeinen Weg weiter zurück zu den hinter der leichten Brigade reitenden Küraſſierabteilungen. Als alle verſtändigt, machte er Kehrt, trabte von neuem au, ob⸗ mohl ſein Gaul bereits mehr als müde war. Todmüde war auch er trotz ſeiner nur 25 Jahre, Aber da half alles nichts. Er wollte, er mußte den Vater baldmöglichſt wieder erreichen, „Fortſetzung folgt.) N oIter⸗ Böſe⸗ agen ein⸗ men. Klei⸗ auch Ge⸗ war nein⸗ rgen, ären zinen Nohr onn⸗ Tan⸗ aber illi terte, avier rng's arm. die Frl. eitet chen⸗ edigt *. ver⸗ eu z ria“ ent⸗ Der 18. zoche Er eiche han⸗ der Sin⸗ ge⸗ 0 r igen cher nen 2 Monkag, ben 3. Dezember 1928 8 b D 8 . der Neuen Mannheimer Zeitung Vor einiger Zeit hatten wir den Besuch eines Ausländers, der auf einer Studienreise durch Deutschland begriffen war. Die Eindrũdte, die dieser Herr bei seiner Vanderung dur Mann- heim gewonnen hat, sind in dem in dieser Ausgabe abgedruckten Aufsatze wiedergegeben. Ganz besonders sind ihm die Aus lagen des Mannheimer Einzelhandels aufgefallen, die er bei einer spteren Besprechung als ganz eigenartig schön und wirkungsvoll gefunden hat. Das Mannheimer Licht fest gibt nun unserer Geschäftswelt die ungewöhnliche Gelegenheit, in freundschaftlicher Konkurrenz dem Publikum besonders wirksame Schaufenster- Dekorationen unter Verwendung neuester Lichteffekte vorzuführen. Das gibt uns Veranlassung, an unsere Leser die Preisfrage zu stellen: Am welche Geschäfte handelt es sich bei den in dieser Nummer Vorgekührten Schaufenster-Abbildungen! 8 Wer diese Preisfrage beantworten will, muß sich die auf den nachfolgenden 3 Seiten abgebildeten 27 Schaufenster der Mannheimer Firmen genau ansehen und sich mit diesen Bildern auf einen Schaufenster- Bummel durch die Geschãftsstraßen Mannheims begeben. Er muß mit scharfem Auge die verschiedenen Schaufenster- Auslagen mustern und mit unser en Abbildungen vergleichen. Damit jeder mann dazu ausreichend Zeit und Gelegenheit hat, haben wir die betreffenden Geschäftsinhaber veranlaßt, die von uns aufgenommene Auslage bis zum 5. Dezember abends unverändert zu lassen. Wir bedauern es außerordentlich, daß wir uns bei unserer Preisfrage aus Raumrücksiditen nur auf 27 Geschäfte beschränken mußten. Wir hoffen aber, bei einer sich bietenden späteren Gelegenheit auch einmal weitere Firmen in den Kreis unseres Preisratens einbeziehen zu können. 9 5 Es kommen an Geld und Warenpreisen insgesamt 5 9 zur Verteilung und zwar an Geldpreisen: 1 Geldpreis von Rm. 200.— 4 Geldpreise von Rm. 23.— 1 Geldpreis von Rm. 100.— 235 Geldpreise von Rm. 10.— 2 Geldpreise von Rm. 50.— 30 Geldpreise von Rm..— an Warenpreisen: 1 Damenkleld— 1 Damenmantel— Zeide für eln kield— 1 Strickkleld I Helzkrawatte— 1 bamenhandtasche— 1 Herrenmantel— 1 Herrenanzug 1 Haar Herrenschuhe— 3 Krawatten— 1 Radio-Apparat— I Grammophon 3 Grammophonplatten— 1 oOpernglas- 1 Wanduhr— 1 Reisekoffer— 1 Tisch- tuen mit 6 Servietten— 1 Kaffee- Gedeck— 1 Bettistelle— 1 Betidecke 1 Uinoleum- Tepplen— 1 Teppich 1 Schaukelpferd— 3 Büther- I Zigarren- Sortiment— 1 Weinnachtsstollen— 6 Dosen Obst- und Gemüse-Konserven 5 Bedingungen: Es kann sich jeder Leser der„Neuen Mannheimer Zeitung“ mit Ausnahme unserer Angestelſten beteiligen. Für die Preisverteilung kommen nur die Einsender der 27 richtigen Lösungen unserer Preisfrage in Betracht, aus deren Zahl die Preisträger durch das Los bestimmt werden. In Kürze erscheint in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ ein Be- teiligungsschein zu dieser Preisfrage. Dieser Beteiſigungsschein ist von den Bewerbern auszufüllen und spätestens bis 8. Dezember, abends 6 Uhr in einem geschlossenen Brief- Umschlag, richtig frankiert(in Mannheim 8 Pfg., von auswärts 15 Pfg.) an die„Neue Mannheimer Zeitung, Abtlg. Preisfrage, Mannheim“ zu senden. Die Ein- sendungskrist endet am B. Dezember, 6 Uhr abends. Später eingehende Beteiligungsscheine können nicht berücksichtigt werden- Die Teilnahme an dieser Preisfrage ist für ſedetmana vollständig kostenfrei. Und nun:„Auf zum Schaufenster-Bummell“ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 563 6. Seite. Nr. 563 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) kontag, den 3. Dezember 1928 ſter⸗Preisraten der„Neuen Mannheimer Zeitung Der fiat das ausgestellt? ö b F 5 5 N 1 Montag, den 8. Dezember 1028 Neuer Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe] 1 Sette. Nr. •j e 8 2 1 r ilder zum Schaufenſter⸗Preisraten der Neuen Mannheimer Zeitung“ Wer fiaf das ausgestellt? enn F ̃Ä—́iꝓʃxkTET———ßß—̃«]—vnen K 2— 8 3 2 2. 2 1 r———̃ͤ̃—U⅛ʒ5 1 . ö . 5 5 8. Seite, Nr. 563 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) 5 Montag, den 8. Dezember 1928 2 Turn- und Sportverbände lagen Turnführer⸗Tagung in Kiel Die techniſchen Führer der DT. hielten in Kiel ihre Jahres⸗ hauptverſammlung ab, Die Sitzung begann mit einer kritiſchen Besprechung des deutſchen Turnfeſtes, wobel nach ben dort gemachten Erfahrungen für künftige Turnſeſte verſchtedene Aenderungen und Verbeſſerungen beſchloſſen wurden. Der Hauptfeſtplan, wie er in Köln mit gutem Erfolg durchgeführt wurde, wird jedoch beibehalten. Die Ausſchrelbung für die am 10. und 11. Aug u ſt in Kaſſel ſtattfindenden Melſterſchaften in den volkstümlichen Uebun⸗ gen ſieht folgende Wettbewerbe vor: Männer: 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 und 10 000 Meter, ſowle Marathonlaufen, 110 Hürden, 4 mal 100 Meter, 4 mal 400, 3 mal 1000 Meter, Olympiſche Staffel und 10 mal 250 Meter, Hoch⸗, Weit⸗ und Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Diskus, Steinſtoßen, Sperrwerfen. Dieſe Uebungen beſt⸗ und beid⸗ armig.— Schleuderball. Frauen: 100 Meter, 4 mal 100 Meter, Hoch⸗ und Weitſprung, Kugelſtoßen, Diskus, Speer, Schlagballweit⸗ werfen. In der Sitzung wurde zu den Wahlvorſchlägen für den deutſchen Turntag in Berlin Stellung genommen, wobei als Er⸗ gebnis zu Tage trat, daß in der Leitung der deutſchen Turnerſchaft eine erhebliche Aenderung eintreten wirb. Der Hauptpunkt der Tagung bildete jedoch die Beſprechung des Perhältniſſes der Dr. zu den Sport⸗ und ſonſtigen Vereinigun⸗ gen für Leibesübungen. Zu einer abſchließenden Stellungnahme des Turnausſchuſſes kam es ſedoch nicht. Immerhin hieß es die Ver⸗ ſammlung als unbedingt erforderlich, daß die DT. an der reinlichen Scheldung feſthält, allerdings können Ausnahmen gemacht werden, die ſedoch beſtimmten Vorausſetzungen unterſtehen. Die Frage der zweijährigen Austragung der Meiſterſchaften wurde der Entſcheidung der Kreiswarteverſammlung 1929 überlaſſen, nachdem ſich der Volks⸗ turnausſchuß gegen die zweijährige, der schwimmausſchuß für die zwei⸗ jährige Austragung ausgeſprochen hatte. Letzterer allerdings mit Ausnahme der Waſſerballmeiſterſchaft, die nach wis vor alljährlich ſtatifinden oll. Beſchloſſen wurde weiterhin die Einführung eines einheitlichen Meiſterſchaftsabzeichens für fämtliche Angehbrige von .⸗Meiſterſchaften. Mit der Aufſtellung des Planes für die Kreis⸗ warteverſammlung im März in Mannheim, Beſprechung des Lehr⸗ gangbetriebes an der DT.⸗Schule, Aufſtellung von Richtlinien für Lehrgänge in den einzelnen Turnkreiſen, die wieder, wie in ſedem Jahre von der Dr. finanziell unterſtitzt werden, ſchloß die arbeits⸗ reiche Tagung. Ihr folgte im Kieler Rathaus in Anweſenheit der ſtäbtiſchen Behörden noch eine kurze Feierſtunde. DV. Jahresverſammlung in Hannover Das Sportprogramm für 1929— 5 Meiſterſchaftsläufe Die Jahrestagung des DMW fand im biſtorlſchen Saal des alten Rathauſes zu Hannover ſtatt, nachdem am Vortage der Sport⸗ ausſchuß und der erweiterte Vorſtond die Tagesordnung vorbe⸗ reitet hatten. Bei dieſer Gelegenhelt wurde auch gleich das ſportliche Programm geregelt und die Melſterſchaftsläufe durch Verſchlebung zer einzelnen Klaſſen auf fünf erweitert. Es ſind dies: Swine⸗ münder⸗Bäder⸗Rennen. Nordhafen⸗Rennen in Hannover, Avus⸗ rennen, Rund um Schotten(Heſſen) und Marſenburger⸗ Rennen Außerdem führt der DM als Geſamtelub die Club⸗ Reiherſchaft auf der Avus und das internotlonale Bäderrennen in Holberg durch. Die Termine für die einzelnen Veränſtaltungen werden noch feſtgelegt. Dle! Hauptverſammlung begann mlt nahezu zweiſtün⸗ diger Verspätung unter ſtarker Beteiligung aus dem Reich. Aus dem Geſchäftsbericht des Präsidenten Frucht⸗Hannover iſt eine ſtar ke wirtſchaftliche und ſportliche Erſtarkung des Verbandes zu erkennen. Die Werbeorbeit hat einen Mitgliederzuwachs von ca. 60 Prozent zuwege gebracht, ſodaß dem Verband jetzt 23000 Mitglieder ange⸗ hören. Auch die Vermögenslage des Verbandes iſt als aut zu be⸗ zeichnen. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm dle Bearbeitung der Anträge in Anſpruch. Der Antrag auf Ablehnung der Marken⸗Clubs, alſo Vereinen mit Induſtrlenamen, verflel der Ablehnung. Es wird alſo auch weiterhin ſolche Vereine geben. Der Präſidenſ wurde beauftragt, ſich bel der Regierung für die Ein⸗ führung eines Schlußlichtes bzw. einer Reflexvortſchtung(Katzen⸗ auge) an Motorrädern einzuſetzen. Der erſte DM V⸗ Tag(Fund- gebung des Deutſchen Mytorradfahrerverbandes] findet anläßlich der 1000 Fahrfeſer der Stadt Meißen im nächſten Johre dort ſtatt. Die nächſte Hauptverſammlung ſtelgt im Herbſt 1929 in Stettin. Die Vorſtandswaßhlen hatten folgendes Ergebnis: Präſt⸗ den Frucht⸗ Hannover, Sporkpräſident Dr. Wettſtädt⸗Berlin, Präſidial⸗ mligllebder: Grunewald⸗Berlin, Sindow⸗Berlin, Schwabe⸗ Hamburg, Lüderer⸗Chemultz und Thoma⸗Müychen. Profeſſor Kohlhepps 70. Geburtstag Die Feier in Freiburg Das Wort„Ehrenabend“ iſt bei der Feier des 70. Geburtstages bes Skipapa“ Kohlhepp zu weit mehr geworden, als man ſonſt gemeinhin darunter zu verſtehen pflegt. Es war in Wahrheit eine Familie, die da einem verehrten, man muß ſchon ſagen, ge⸗ liebten Oberhaupt aus einem ehrlichen Herzen heraus Wünſche, Dauk⸗ barkeit und Freundſchaft darbrachte. Die gefühlswarme und geffühls⸗ echte Note war es, die dieſen Abend in Freiburg ſo erlebens⸗ und eriünerungswert machte, zu dem der Sklelub Schwarzwald und ſeine Ortsgruppe Frelburg, dieſe als Durchführerin mit beſtem Erfolg, geladen hatte. An 200„Skikinder“ ſah Profeſſor Kohlhepp um ſich verſammelt, in allen Altersklaſſen, Männlein und Welblein, offizielle Vertreter, perſönliche Freunde, alte Skikameraden und Mitgründer an ſeinem ſkifportlichen Lebenswerk, die ſich alle drängten, teils mit Angebinden aller Art, teils auch nur mit einem frohen Leuchten in den Augen, dem Jubtlar, der friſch und roſig— jawohl roſig— inmitten ſaß, die Hand zu drücken. Es war ein Familtenfeſt unter einem rieſigen Geburtstagskranz an Schwarz⸗ waldgrün, auf dem 70 Kerzen flammten, und nach alter Sitte, auf die Kohlhepp felber launig anſpielte, blieb man bis in ſpäte— frühe Stunde einträchtig beiſammen, die Aelteſten mit den Jungen. Re⸗ mintſzenzen wurden zu ſchwingenden Worten, zu unſichtbaren Bän⸗ dern, die treulich wie früher die Skigemeinde feſſelten. An dieſem freundlichen Schlußbild konnte ſogar die heilige Hermandad, die an den kommenden Morgen mahnte, nicht gram vorbeigehen. Mit einigen Worten ſei der Rahmen des Abends feſtgehalten. Leiter war Maſor Thaler, der Vorſitzende det Ortsgruppe Frei⸗ burg. Er begrüßte den Jubilar, der auf einem mit Ski, Grün, Jah⸗ reszahl und ſeinem„hiſtorſſchen“ Abzeichenhut geſchmückten Stuhl an dem Brennpunkt der Tafel thronte, weiter aus den Anweſenden den Generale v Gallwitz, den Hauptvorſtand des Skl⸗Club Schwarz⸗ wald. die Preſſe uſw., gedachte auch aller verdienter Skileute, die der Tod hin weggenommen hat, deren man in einer ſtillen Minute gedachte. Apotheker eim Freiburg, der Vorſitzende des Ski⸗Club Schwarz⸗ wald ſyrach auf den Jubilar und würdigte in ſachlicher und verſön⸗ licher Hinſicht das Lebenswerk Kohlhepps in Form des Skiklub Schivarzwald und im Deutſchen Skiverband. ein Werk, das ſich über 88 Fahre alſo ein volles Menſchenalter erſtreckt. Noch kann man aus jener Gründerzeit alte Skikameraden bei ſich ſehen, die gemeinſam mit Köhlheyv der damals neuen Sache der weißen Kunſt begeiſtert dienten. Ein bdonnerndes Skihell bekundete zum Schluß dem Jubflar die üngeſchwächte Kraft der ßeutigen Skigemeinde. Rechtsanwalt Freund⸗ Mannheim überbrachte Glückwünſche des Ehrenmit⸗ gliebs Geheimrat W. v. Opel, der bedau verhindert zu ſein, ſprach ferner für bie Ortsgruppe Mannheim, die ſich auch der Patenſchaft Kohlhepps erfreute uſw. Otto Roegner⸗ Freiburg drückte mit kernigen, herzlichen Worten die Freude und Liebe der perſönlichen Freunde und alten Skikameraden aus. Es folgte dann die lange Reihe von Gratulanten aus Gauen und Orts⸗ gruppen. Den Beginn machte eine Abordnung der Jugend unter Herrn Richters, des Jugendleiters, Führung. Oberpoſtmeiſter Müller⸗ Furtwangen ſprach für den Gau Hoher Schwarzwald, in deſſen Auf⸗ trag eine Furtwangerin in der alten Tracht ſchöne Verſe ſprach. Fabrikant Thoma Todtnau, einer der Mitgründer des Ski⸗Club Schwarzwald, kam vom Ski⸗Club Todtnau, aus dem der Ski⸗Club Schwarzwald hervorging, Herr Tränkle⸗Neuſtadt hatte wieder für ſein Gebiet ein famoſes„Trachtenmaldle“ mitgebracht, für Karlsruhe ſprach Profeſſor Stulz, für den Alpenverein Karlsruhe Herr Sta⸗ nelle. Major Thaler entledigte ſich der Wünſche der Skizunft und brachte abſchließend die Glückwünſche der Ortsgruppe Freiburg dar. Und dann antwortete auf all das Skipapa Kohlhepp, um den ſich inzwiſchen die Gaben zu kleinen Bergen lauf denen ſich zwar nicht ſkilaufen, aber ſonſt ganz gut fein läßt), geſammelt hatten. Es wurde atemloz ſtill im Saal, als er über ſeine Dankesworte weiter ausholend, der Jugend goldene Worte ſagte, die ſie hoffentlich in die Herzen ſchreibt, Worte von unverrückbarer Zuſammenarbeit, von ſportlicher Kameradſchaft, vom gemeinſamen Streben auf ein großes klappte wie zu alter Zeit minutiös. Es gab kein Nachklappen. Vor⸗ träge verſchledener Art, darunter eine Dreier⸗Trachtengruype als Flüſſe des Feldbergs, ſchoben ſich harmoniſch in den ſchönen Abend, an den alle Teilnehmer ſicher ſtets gern denken werden und in ihrem Kreiſe hoffentlich zum nächſten Degennlum Skivater 3 Iro. Bogen Deutſchlands Länderſieg im Voxen Deutſchland ſchlägt Norwegen mit 12:4 Punkten Einen überlegenen deutſchen Sieg ergab der Länderkampf im Amateurboxen zwiſchen Deutſchland und Norwegen in Stettin. Von acht Kämpfen gewannen die deutſchen Vertreter ſechs, ſodaß mit einem Erfolg von 12:4 Punkten der im Vorfahre errungene Sieg wiederholt werden konnte. Die Kämpfe wurden alle nach Punkten entſchleden. Im Schwergewicht brachte Plſtul la den Nor⸗ weger Askevold aus dem Konzept und errang einen überlegenen Punktſteg. Im Halbſchwergewicht wurde der Stettiner Spörkel von Reidar Thorſen überlegen nach Punkten abgefertigt. Die Mittelgewichtler Walter⸗Hamburg und Rolf Thorſen waren ſich ebenbürtig, ein kleiner Vorteil des Deutſchen genügte zum Punkt⸗ ſteg. Der Stettiner Welter Nätſchke bezwang den Norweger Gunnar Johannſſon durch ſein Tempo nach Punkten, während im Leichtgewicht Dübbers⸗Köln ſeinen Gegner Dobbertin ſicher meiſterte, Eine Enttäuſchung war der Hannoveraner Bro⸗ fazi im Federgewicht. Er wurde von Ingvald⸗Blerke ge⸗ ſchlagen. Das Bantamgewicht ſah den deutſchen Vertreter Zig ⸗ larski gegen Olaf Nilſen erfolgreich und im Fliegengewicht 777 Aus h ck München einen überlegenen Sieg über Sigurd Lavſen. 0 Berufsboxkämpfe in Paris Europameiſter Emil Plandner ſchlägt Weltmeiſter Schwartz klar uach Punkten— Teddy Sandwina zwingt Carter zur Aufgabe Der zunächſt als Weltmeiſterſchaft im Fliegengewicht angeprieſene Boxkampf zwiſchen Weltmeiſter Jzzi Schwartz⸗Amerikg und Europa⸗ meiſter Emil Plandner⸗ Frankreich ging am Samstag abend vor 12 000 Zuſchauern im Pariſer Wintervelodrom vor ſich, doch ſtand der Welt⸗ meiſtertitel nicht mehr auf dem Spiel. Die erſte Runde verlief zu⸗ nächſt ausgeglichen. In der 7. Runde machte ſich aber eine Ueber⸗ legenheit des Franzoſen bemerkbar. Schwartz hatte einige ſchwere Kinnhaken eingeſteckt und verlor dadurch ſeine Sicherheit. Der nach Ablauf der 12 Runden verkündete Punktſieg für Planbner war durch⸗ aus verdient, er wurde vom Publikum mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ men.— Von den Rahmenkämpfen intereſſterte vor allem die Begeg⸗ nung zwiſchen Teddy Sandwinga und dem farbigen Amerikaner Carl Carter, der kürzlich in Berlin mit Röſemann boxte. Sand⸗ wing zwang Carter in der 8. Runde zur Aufgabe. Der italientſche Rieſe Primo Canera erledigte den Südfranzoſen Barrick in der 3. Runde burch k. o. Athletik Schwerathletfk in Frankfurt Kreuznach ſchlägt Sachſenhanſen im Ringen Am Freltag abend hatte der.. Sachſenhauſen im Frankfurter Schuhmann⸗Theater eine ſchwerathletiſche Veranſtaktung organtſtert, die ſportlich ein großer Erfolg war und auch einen entſprechenden Beſuch fand. Die Veranſtaltung wurde mit einem Boxkampf der D. A. S..⸗Fllegengewichtler Kern⸗ Frankfurt und Lutz⸗Mann⸗ heim eingeleitet, die ſich unentſchieden trennten. Der Okympia⸗ ſieger im Schwergewichtheben, Joſef Straßberger⸗ München, machte den Verſuch, den ihm kürzlich von dem Wlener Schilberg ent⸗ riſſenen Weltrekord wiederzuholen, hatte aber keinen Erfolg damit, da die Bühne ſich nicht ganz dazu eignete. Trotzdem drückte der Münchener beidarmig 245 Kg. und ſtieß 310 Kg. Die Athl.⸗Sport⸗ Vereinigung Kreuznach trat darauf zu einem Meiſterſchaftskampf im Ringen gegen den.C. Sachſenhauſen an und gewann mit einer Ausnahme im Leichtgewicht ſämtliche Kämpfe. Die Ergebniſſe G. Zehmer⸗Kreuznach beſiegt Holzhäuſer nach Punkten. Bantamgewicht: Schütz⸗Kr. beſtegt Buchberger⸗S. nach Punkten. Weltergewicht: Helnr. Zehmer⸗Kr. wirft Gemmerich⸗S. nach 14 Minuten. Leichtgewicht: W. Weſder⸗S. wirft Frey⸗Kr, nach 14:35 Minuten. Mittelgewicht: Bräun⸗Kr. beſiegt Steldle⸗S. nach Punkten. Halbſchwer: Siebert⸗Kr. wirft H. Fiſcher⸗S. nach 14 Min. Schwergewicht: W. Müller⸗Kr. wirft Ph. Hauf⸗S. nach 3 Minuten. Tennis Frankreichs Tennisſieg in Hamburg Paris gewinnt den Clubkampf mit 11:1 Siegen Der am Sonntag iu der Hamburger Tennishalle zu Ende ge⸗ führte Clubkampf zwiſchen dem Raeingelub de France Paris und den Uhlewhorſter Klippers endete mit einem überlegenen Siege von 1121 zu Gunſten der Franzoſen. Beim Stande von 31 war den deutſchen Spielern kein einziger Erfolg mehr beſchleden, die Franzoſen holten ſich am Sonntag ſämtliche ausgetragene Spiele. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf den Kampf zwiſchen Henry Cochet und Hans Moldenhauer, der auf Wunſch des Franzoſen über 8 Gewinnſätze ging. Den erſten Satz gewann Moldenhauer in ausgezeichnetem Stil nit 628, aber auf die Dauer konnte er ſich gegen die Routine des Weltmeiſters nicht behaupten und leiſtete nur noch im perten Satz Leichtgewicht: Ziel, das zur Ertüchtigung unſeres Volkes und zum Heil unſeres Vaterlandes führt. Das von Skivater Kohlhepp gebotene Skiheil ſehen, während Brugnon gegen Frenz alles ans ſich ßerausgeben mußte eher er:8,:6,:1 gewann. Im zweiten Satz ſtand es ſchoß 42 für Brugno, als der Hamburger mit 4 Spielen hintereinander ſich noch den Satz holte. In den Doppelſpielen fertigten Cochez⸗ Brugnon erſt Dr. Deſſart⸗Frenz:2:6, dann Moldenhauer⸗Rahs 628,:2 gö und Borotra⸗George rangen Moldenhauer⸗Rahe:5, 636 ſowie Dr. Deſſart⸗Frenz L: 6,6:1,:4 nieder. Radſport Frankfurter Sechstagerennen Der Stanb nach 48 Stunden Dle Abendſtunden des Sonntags wurden zunächſt nur durch Prämienkämpfe belebt, ſonſt legte ſich ober das Feld bis zur 102 Uhr⸗Wertung etwas Zurückhaltung auf, Rund 6 bis 7000 Zuſchauet waren anweſend, als die zehn Spurts der Wertung ausgefahren wurden: 1. Spurt: 1. Charlier, 3. Rieger, 3. Choury, 4. Boſſiz 2. Spurt: 1. Dorn, 2. Goebel, 3. Steger, 4. Beſtetti; 3. Spurt: 1. Schuler, 9. Maeczinſki, 3. Rieger, 4. Rauſch; 4. Spurt: 1. Goebel 2. Duray, 3. Hürtgen, 4. Richli; 5 Spurt: 1. Maczinſkl, 2. Nauſchz . Choury, 4. Ehmer; 6. Spurt: 1. Goebel, 2. Richll, Fabre; 7, Spurl: 1. Choury. 2. Rieger, 3 Boſſi, 4. Rauſchz Spurt: 1. Fabre, 2. Beſtetti, 3. Goebel, 4, Richli; 9. Spurt Kroſchel, 2. Charlier, 3. Rauſch, 4 Fabre; 10. Spurt: 1. Ehmer, 2. Richli, J. Charlier, 4. Schuler. Nach dem g. Spurt ging de Kroſchel ab; da ſein Partner Ehmer ihn gut ablöſte, halte das Fel bald eine halbe Runde gewonnen. Rieger nahm die Verfolgung auf, ſtürzte jedoch, ſodaß Richli allein die Verfolgung fortſetzen mußte und Ehmer⸗Kroſchel ſchlleßlich auch abſtoppten. Als daß Feld ruhig war, hatten nur Schuler⸗Steger eine Bahnlänge ein⸗ gebüßt. Nach dem letzten Spurt verſuchte Degraeve auszureißen, aber wieder ſetzte das Feld eneragiſch nach und ſchloß nach 18 Runden Jagd wieder auf. 8 Der Stand bes Rennens nach 48 Stunden um 22 Uhr bei Zurücklegung 1111.550 Kilometer: 1. Rieger ⸗Rich li 117 Punkte; 2. Ehmer⸗Kroſchel 91: 3. Rauſch⸗Hürtgen 74;„ Chourn⸗ Fabre 80; 8. Charkter⸗Zurap 92 Punkte.— Eine Runde zuruck 0. Schorn⸗Goebel 80; 7. Bofft⸗Beſtett!? 8. Dorn⸗Maezinfkf 75; 9. Junge⸗Lonet 16 Punkte.— Vier Runden zurück: 16. Degraeve⸗ Klaß 37; 1. Schuler⸗Steger 88.— Fünf Runden zurück: 12. Remold⸗ Schäfer 72 Punkte. 5- Schwimmen Küppers ſchwimmt Rekoro N 200 Meter Rücken in:40,7 Miunten 5 Im Rahmen eines Schwimm⸗Clubkampes Poſeldon Aachen gegen Bonn 05 in Aachen(den die Einheimiſchen mit 17118 Punkten ge⸗ wannen) unternahm der deutſche Meiſter im Rückenſchwimmen elnen Angriff auf den deutſchen Rekord über 200 Meter Rücken. Da die Bahn die vorſchriftsmäßige Länge von W Meter hatte, war das Vor⸗ haben des Rheinländers von Erfolg gekrönt. Küppers verbeſſerte den auf:46,3 Minuten ſtehenden deutſchen Rekord im 200 Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen ganz erheblich auf 2140,7 Minuten. Dieſe Zeit ſtellt gleich, zeitig auch einen europälſchen Rekord dar. 2 Handball 1 T. V. Neulußheim— 07 Mannheim:0 i Auch 07 kam in Neulußheim nicht ungerupft davon. Unter der guten Leitung von Pfenfer⸗Frankental kraten ſich beide Mann⸗ ſchaften gegenüber. Das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf. Beide Parteien hatten öfters Gelegenheit Tore zu erzielen, aber nichts wollte gelingen. Neulußheim hate kurz vor Schluß elne große Chance, es wurden ihm ein 13 Meter Ball zugeſprochen, den der Torwart, der ihn auch verſchuldet hat, hielt. B.. Schach 3. Junge, - Winkerkurnſer des Mannheimer Schachklubs 1. Klaſſe. In ber 5. Runde ging der Kampf um die Führung weiter, ohne daß es jedoch zu beſonderen Ueberraſchungen gekommen wäre. Colin, der als Weißer Damengambit ſpielte, blieb gegen Schuh macher auf der Strecke, da er im 15. Zuge eine Figur„verpatzte“. Schuh⸗ macher iſt ſomit immer noch ohne Punktverluſt, ebenſo wie Dr. Meyer, der gegen Römmig als Nachzlehender gewann. Es gab ein Damenbauernſpiel, in dem nach Abtauſch aller leichten Figuren Weiß in das ſchwarze Spiel eindringen konnte und unter den Bauern mächtig aufräumte, ohne die nötige Vorſicht gegen Ueberraſchungen zu vergeſſen. Haſſong, deſſen Partie mit Römmig, übrigens mit deſſen Einwilligung und der der Turnierleitung, nachgeſpielt wer⸗ den wird, kam gegen Blum allmählich in Stellungsvorteil und hat in der abgebrochenen Partie die erheblich beſſeren Chancen. Engliſch⸗ Siztlianiſch ſplelten Thlelemann— Fleißner. Letzterer er⸗ langte bald die Initiative, inſzenterte eine günſtige Tauſchſerſe, dite ihm einen Bauern einbrachte, und blieb ſiegreich. Lebhaft war die Partie Dr. Schanbalik—-Lau z, Erſterer bot mit ſugendlichem Un⸗ geſtüm ein Springeropfer an, das zwar bei Annahme korrekt geweſen wäre, jedoch abgelehnt wurde und dem Urheber ſchlecht bekam. Weiß verlor einen Bauern und geriet in eine forcierte Verluſtſtellung, als das Wunder geſchah und ſein Partner die Dame einſtellte!: der Punkt war gerettet. Ochs ſtand gegen Dr. Staeble bald auf Verluſt, führte die Partie aber mit Zähigkeit weiter und brachte es zu einer Abbruchſtellung(Turm und Bauer contra Springer und 3 Bauern), die nach remis ausſieht. Müller war ſpielfrei. Dr. Staeble führte ſeine Hängepartie(3. Runde) mit Thielemann, obwohl dleſer einen Bauern mehr beſaß, durch außerordentlich raffiniertes Spiel er⸗ ſolgreich zu Ende. Dr. Schaudalik gewann eine kurze Partie gegen Römmig.* Stand nach der 8. Runde: Schußmacher 5, Dr. Meyer 4, Colin 3, Dr. Staeble 274 u.., Fleißner 2, Blum 9 u. ö. Müller, Dr. Schandalik 2, Huſſong 1 u. 2., Ochs 1 u.., Thielemann 1 Laux 55, Römmig 0 u. H. 8. Klaſſe a 8. Runde: Rabene ick, der in der 8. Runde mit Kann führte, mußte ſeine 2. Niederlage hinnehmen und zwar gegen Knecht Knecht bot als Anzlehender das Mittelgambit an und erhlelt eine ſtarke Angriffsſtellung. Als es ihm gelungen war, 2 Bauern zu erobern, war das Endſpiel für Schwarz nicht mehr zu halten. Lauterbach jr. erreichte als Anzlehender gegen Kann einen geringfügigen Poſte tionsvorteil. Es kam ſedoch bald zum Damentauſch und Kann konnte wieder ausgleichen. Man einigte ſich im 84. Zuge auf remis. In einem Damenbauernſpiel ſicherte ſich Dr. Haenſlein, der die ſchwarzen Steine führte, gegen Baus bas beſſere Spiel. Nach einem General⸗ abtauſch war ein Freibauer des Schwarzen nicht mehr aufzuhalten, (Jeder hatte noch 5 Bauern] Schott gewann in einem Königsläufer⸗ ſpiel gegen Heln elch bereits in der Eröffnung Bauer und frigur, Nachtrag zur 4. Runde Bommarlus behandelte als Nach⸗ ztehender gegen Heinrich das Damengambit zu defenſiy Weiß konnte daher Figur gegen 3 Bauern opfern. Nach Wlederaufnahme der Parties gelang es Heinrich, das ſehr intereſſante Endſpiel zu gewinnen.— Nachtrag zur 5. Runde: In der Königsindiſchen Partie Bo m mar lug— Baus errang bis zum Endſpiel keiner der beiden Gegner ein entſcheidendes Uebergewicht. Durch ein hübſches Figur u⸗ manöver gelangte dann Schwarz in Vorteil und gewann. 5 Stand nachder 6. Runde Kann 474, Rabeneick, Lauterbach, Dr. Hünflein 4, Gehring 37 u.., Schott d, Heinrich, Knecht 2, Bom⸗ marius 1 u.., Baus 1. 51 0 — — 4 c. c.., ˙ ͤwu.—wũgf«7%— ̃ ⅛it(ͤe.%—⅛Ä˙ͤ!.!.!.9qÄm ̃ m:. ̃˙ q3z. ·˙=mm.!—é Ü' ẽQůnua-⁴ g. Montag, den 8. Dezember 1928 f Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe] 8 855. Seite. Nr. 58 ———.——— reisraten der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Freren Wer iat das ausgestellt? ..] mA ¶ o rr r 28 2 a 1 10. Seite. Nr. 363 3. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend ⸗Ausgabe) 9 2 iytſehafts⸗ Bringt das Fahr 1928 mehr Neubauwohnungen als 19272 Die neueſte amtliche Schätzung sheft zur Konjunkturforſchung, das ſoeben Inſtitut für Kgonfunkturfor⸗ der eine eingehendere Betrachtung. Da⸗ 1 e Reinzugang an Wohnungen im Jahre 1923 ein s dem Vorjahre unvollendet übernommenen Bauten ziemlich zuverläſſig auf mindeſtens die gleiche Höhe wie im Jahre 1927(290 000 Wohnungen) geſchätzt. Soweit ſich der Wohnungs⸗ bau in den kleineren Städten und auf dem Lande nicht weſentlich ungünſtiger als in den Groß⸗ und Mitkelſtädten geſtaltet hat, was ſich zurzeit noch nicht überſehen läßt, iſt ſogar ein Ueberſchreiten der Vor fahrszifſer bis auf 300 000 Wohnungen und mehr wahrſcheinlich. Da der jährlich durch Gründung neuer Haushaltungen zuwachſende Bedarf mit etwa 220 000 Wohnungen und für den Purch⸗ t der Jahre 1931 bis 1985 mit 250000 Wohnungen anzunehmen bd. 300 000 Sie Mindeſtzahl der A ohnung erreicht ie in den kommenden Jahren durchſchnittlich hergeſtellt werden en, wenn der Wohnungsfehlbedarf fühlbar verringert werden ten widmet ung dem Baum ſt, dürfte mit in, Entgegen vielfach gehegten Befürchtungen konnte die Baufinan⸗ ug in dieſem Jahre verhältnismäßig reibungslos durchgeführt Bauvorhaben, die infolge zu peſſimiſtiſcher Beurteilung der Rerungs möglichkeiten zunächſt zutückgeſtellt wurden, ſcheinen zur Erhöhung der Schiffahrtavbgaben Die zum 1 Oktober 1928 angeordnete 11 proz. Erhöhung der Schiffahrtsabgaben, die vom Reichsverkehrsminiſterium damit begründet wurde, daß die letzte Tariferhöhung der Deutſchen Der Reichs⸗Waſſerſteaßenbeirat Reichsbahn⸗Geſellſchaft eine Verſchlebung der Wetkbewerbsverhält⸗ wiſſe zwiſchen Schiene und Waſſerweg zu Gunſten der Binnenſchif⸗ fahrt nach ſich gezogen habe— bekanntlich iſt das Gegenteil der Fall, da die Wettbewerbstarife von der Erhöhung ausgenommen, die Zu⸗ und Ablauffrachten aber erhöht wurden war Gegenſtand der Be⸗ ratungen in der am 30. November auf Antrag Zentral⸗Vereins für deutſche Binnenſchiffahrt e. V. einberufenen Sttzung des Reichs⸗ zaſſerſtraßenbeirates. 5 Reichs⸗ Vaſſerſtraßenbelrat verurteilte das Vorgehen des N Sverlehrsminiſters, der die Tariferhöhung ohne vorherige An Hörung der Waſſerſtraßenbeiräte net hat, auf das ſchärfſte und gab ſeiner Mißbilligung in na der Entſchließung ö„Die bewußte Ausſchaltung des zur Mitwirkung in all⸗ emeinen Tarifangelegenheiten geſetzlich berufenen Ausdruck: err finn, der zu einem großen Teil der Propaganda der erwähnten [Börſe. Von der Dresdner Bank in Frankfurt a.., ſowie der Bank⸗ firma trag auf Julaflung der 8 Mill. 4 Altien der Dykerhoff u. Wiamann AG. zur Frankfurter Börſe geſtellt. . n auf Gewinnſicherungen Kraft waren behauptet. doch überwogen auch er behauptet. Daimler d Geſfürel n ücher. 5 Kommende Bankonjunktur? 9 7 1 r. 22 1 1 Jagegen* 175 2 1 iche 5 noch in letzter Stunde zur Ausführung beſtimmt worden zu ſein. Ob dahegen mit minus Lv. ten und etwas ſchwächer, Banken 1 g i 5„ waren uneinheitlich; Rei nit plus 4 v. H. ſtark geſucht, Me⸗ ſich hieran eine andauernde konfunkturelle Zunahme der Wohnungsbautätigkeit anſchließen wird, hängt, außer von 3 künftigen baupolitiſchen Maßnahmen, von der Entwicklung der Ka⸗ pitalzinsſätze ab. ö Auch im dritten Vierteljahr hat ſich die Finanzierung der Neu⸗ bauten ohne neue Schwierigkeiten vollzogen. ö tallbank, Dresdner Bank blieben gut behauptet. r Bank konnten bis 1,25 v. H. anzieh nk lagen boten und et ächer. Schif⸗ vernachlä Auch machte ſich verſtärktes Intereſſe J. G. Farben mit plus 5 v. H. und für Scheideanſtalt Von beſonderer Wich⸗ 5 1,5 v. H. bemerkbar. Geſucht waren noch Deutſche Linp⸗ tigkeit war das unvermindert reichliche Angebot von Zwiſchen⸗ eum mit plus 3,75 v.“ Renten ſtill, Ausländer gut behauptet. kreölten. Daneben waren aber auch die Möglichkeiten für lang⸗ iz Verlaufe war vom Elektromarkt ausgetzend das Geſchäft weiter friſtige Finanzierung nicht unbefriedigend, weil Bodenkreditinſtitu 97 1 75 ſürtet welter n e 10 1 5 5 1 und Sparkaſſen auch weiterhin einen großen Teil bereltſtellten. D 5 71 5 FVVFö 6 zu 6 v. H. eine weiter leichte be har. Auftragseingang für den gewerblichen Hochbau konnte ſich 5 71 58 5 N bisherigen Höhe behaupten. Im öffentlichen Bau Berlin freundliche Grundtendenz ſind bemerkens⸗ werte Veränderungen ſeit Jahresmitte nicht eingetreten. ö Da man durch den geſtrigen Entſchluß der Gewerkſchaften, den Deutſche Bank und Commerzbank und Der Abſatz der Bauſtoffinduſtrlen iſt während des g. Viertel⸗ Reich nenminiſter Severing als Schiedsrichter bedingungslos an⸗ jahres im allgemeinen der Saiſon entſprechend zurück einen weſentlichen Schritt in den Verhandlungen weiter⸗ war, und man nun mit einer baldigen Wiederaufnahme im Ruhrgebiet rechnen zu können glaubte, hatte man en Vormittagsverkehr feſtere Kurſe genannt e Tendenz der heutigen Börſe geglaubt. Zu Beginn Verkehrs machte ſich dann aber bei der Spekulation Unſicherheitsgefühl bemerkbar. Im großen und ganzen die Tendenz aber als recht freundlich bezeichnen. Zu, ſten Notierungen überwogen—2proz. Kursbeſſerungen, für zialwerte beſtand größere Nachfrage ſodaß Papiere wie Reichs⸗ ik, Rheiniſche Braunkohle, Laura, Rheinſtahl, Stolberger Zink, ihle, Tietz uſw. prozentweiſe höher eröffneten. Die s Dipidendenrückganges bei e end Der vorübergehend ungewöhnlich hohe Bauſtofſac wäh der erſten Monate des Jahres hatte zu einer raſchen Steigerung der Bauſtoſſerzeugung im Frühjahr geführt. Da der Abſatz jedoch im weiteren Verlauf der Bauſalſon nicht in entſprechendem Umfang zu⸗ begannen die Werksbeſtände anzuwachſen. In 1 Zlegel⸗ duſtrie dürften ſie wieder etwa die gleiche Höhe wie im Vorjahre eicht haben. Na Derr 22 D eee Die babdiſchen Genoſſenſchaftsbanken im Oktober Die nunmehr zweimonatlich erſcheinende Zuſammenſtellung der Rohbilanzen der badiſchen Genoſſenſchaftsbanken weiſt nach ihrem Stand auf 31. Okt. 1028 eine weitere Steigerung der Bilanz⸗ ſummen um nähezu 4,0 Mill.„ aus. Erfreulicherweiſe zeigt hie Ueßerſicht ferner eine anſehnliche Zunahme der Geſchäfts⸗ guthaben und zwar um 400 000. Der zunehmende Sypar⸗ eutſchen Bonk beme rte, Schubert und Kreditgewoſſenſchaften zu verdanken iſt, doknmenttert ſich auch hler in der bedeutenden Steigerung der Spareinlagen mit über 2 Mil⸗ lionen A4.— Die badiſchen Genoſſenſchaftsbanken, vereinigt in den Verbänden der ober⸗ und unterbadiſchen Kreditgenoſſenſcha„haben m 31. Oktober 1028 124 Millionen„ Kredite dem badiſchen Mittel ſtand gegeben. * Dykerhoff u. Widmann ⸗ Aktien wieder an der Frankfurter Lazard Speyer⸗Elliſſen und Wilhem Homberger iſt der An⸗ Mannheſmer Viehmarkt am 3. Dezember s für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzuſuhr 5879 Stück Reichs⸗Waſſer⸗ 22.. 5 50 8 N 5 7 7 traßenbeirats gelegentlich der zum 1 Oktober 1928 angeordne“ Hildebrandtſche Mühlenwerke Ac. in Böllberg bei Halle. Die 2 Mt. 5 5 5 W. 2 9 9 i ee ee allgemeinen Erhöhung der Schiffahrtsabgaben bedeutet eine GV. genehmigte den bekannten diyldendenloſen Abſchluß. Aus der d) 4244). 350)... 70 1 Mk. 79 80 wicrigkeit, da 8 9 der in Ausführung von Artikel 98 der Reichs Berſammlung heraus wurde zum Ausdruck gebracht, daß die deutſche 9284. 0„ 20% 6468 9„ 00 81 faſſung erlaſſenen Verordnung über Beiräte für die Reichsn Mühleninduſtrie in Verbiwdung mit der Landwi aft ſice 1 00 3082 d)„ 1020 d) de, ſtraßen vom 26. Januar 1925, dieſe Anhörung des Reie f kaum aus eigenen Kräften helfen könne. Sache des Staates es, Dullen. 202 St. Järſen ff, ſtrg phelrxats in ſolchen Fragen zu einer zwingenden Pflicht der die Rattonaliſierungsbeſtrebungen der Landwirtſchaft wohlwollend 55 Mk. 1 59„ ee e 1 N b„ Reichsregierung macht. Eine wiederholte Außerachtlaffung dieſer zu uterſttzen; Induſtrie und Hadel müſſen ſich ſelbſt helfen. Es c:. 3430 Freer.,%. 44 46 N. Pflicht wäre geeignet, das Vertrauen des Reichs⸗Waſſerſtraßenbeſratz wurde angeregt, daß 101. 25 4 en rr 5 e* in die Führung der Feutſchen Reichsverkehrspokitik z a Konvention zuſammenſchließen möchten; jedoch wurde dieſe Anregung 9 N.„ 3 N Dey Reichs waſfthſ ragende al behunerk eo bal lese Been e veſſimiſtiſch beurteilt. i 1 1 7 brd uut, avs nubig, neberſtand, mut Ka tieſſte, legt mit Ernſt Verwahrung dagegen ein und richtet an 2 1 1 N geräumt, mit Schweinen mittel, geräumt, 24 0 eee e Erſuchen, dafür zu ſorgen, daß derartiges Vörſenberichte vom 3. Dezember 1928 Der Montag⸗Markt von Welpnachten wird verlegt guf Bonners⸗ . 5 Mannheim weiter feſt f 5 8 1 5 80 ce be n am 27. Dez. 3 5 4 5 aus. er Neujahrswoche keine Marktverlegung. * Ausdehnung der Andrege⸗Noris Zahn A, Frankfurt a. M Die bevorſtehende Beilegung des Ruhrkonflikts durch 1 8 50 8 25 Die Geſellſchaft hat die elt 50 Jahren 60 90 1 99 neider Schkebsſpruch des Reſchsinneffnefiſters Sevorfüg här der Börſe einen m eien ee e vom 3. Dezemoer. Die Tendenz u. Golltfeles, Drogengroßhandlung in Kaſſel übernommen, Sie ſtarken Antrieb zum Eingehen neuer Engagements gegeben. Auch ze t en e* A rubig. Von Auslands- wird das Geſchäſt als Filſale ausbauen und unter der Firma dom Rublikum war eine etwas regere Beteiligung am Geſchäft zu 14 120 Kauſas G 4455 84 10 0 e 1 e Andreae⸗Noris Zahn Ag., Zweigniederlaſſung Kaſſel, vorm. verzeichnen. Der Aktleumarkt lag daher durchweg ſeſt, wobei beſon⸗ en% 7 75 Baruſſo d Kilo 12,70(alles in R.]: Schneider u. Goitfried in Kaſſel, weiterführen. Das erforderliche ders Waldhof und Aheinelektra ftärker im Kurſe anzlehen konnten 518 0 aut e see en Kapital entnimmt ſie gus eigenen Mitteln. Sonſt lagen zoch Deutſche Iinolenm, Knorr, Cement Heſdelberg, bis* 1 1 8 224; inh. Braugerſte 2520,50; Futtergerſte 20 1 Elekteiziiktswerk Zell. 8.— Bilanzabſchluß. Das Elektrizl⸗ Nbeinelekkra, Stözucker und Vavß u, Freytag ſeſter. Niedriger wur⸗ 10,7520) Sovaſchrot Blei 2,50 Blerbreben 0 do Naßskuchen tätswerk Zell j. W. veröffentlicht ſeine per 31. Mat ö. J. abſchlleßende den Walkammer und Mannbeimet Gummi und Näßkalſer notſert. ſtüc. 89 307 Welzend 0 nel 0 70 de e Seen Blau, Das Werk bat darnach einen Reingewlun von Von Brausreien zogen Kleinlein auf 210 an. Bauten und Ver⸗ 65 30505 Weizenf e 5/0, Roßgenmebl 60.—porbd 20.50 30 4 Rel erzielt, In der Bilanz ſind aufgeführt die Ankagen im] ſicherungsaktien blieben unverändert. 14% Maps 30; e eee ſein 19,50; Rioggenkleie Worte von rund 3,5 Mill.., Schuldner mit 122 739 R. 8 N. 8 K 55. peſtände im Werte von 31 286 N. I, Barbeſtände 16 0 müder Zu Beginn de„. 801 eder 5 1 92 anderen Seite figurieren neben dem 1 Mill..“ betragenden.⸗K.§ t westen,„. 118 11 5 beteer Vamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 1. Dez.(UHeßkaffee“ 1175 f f baltun e Stimmung wa ſichtlich, da die Aufhe 5 2 5 2 Gläubigerpoſten in Höhe von rund 2,085 Mill..“ und Abſchrel⸗ aan. Wie Sti g war zuverſichtlich, da die Aufhebung der Hamburg.) Die Tendenz des Koffeemarktes war in d 1 hungen mit 548 804.“. Die Betreibsunkoſten werden mit 111 926 Aussperrung im noroweſtdeutſchen Eiſenkonflikt und die weiter Berichtsoche zunächſt unter großen Schwankunge e Reichsmark ausgewieſen. 8 0 f. ee 75 0 155 906., Gegenüber den er⸗ In der zweiten Wochenhälfte ſetzte aber eine eee 1 0 mäßlgten Samstagskurſen traten infolgedeſſen zumeif eſſe e ie die T ink 7 %%% 2. Der Aufſichtsrak beſchloß, der guf den 4. Jan 92 ſſwerte; Aſchaff a ge l 2 5. Star Kor um chen ö 0 e und auch beim 1 80 e ür das Geſchaſtsahr 102728 aus 8 0. 8. eueg ene e e e neee er ee at 5 en dale e eee e e e, 15 1 1 1 5 1. 20 833 2 2 3 5 4 5 a n einſchließlich 60989(39 898)„ Vortrag 4,5 v. H. bemerkbar; Schuckert und Rheiniſche Elektrizität konnten Anbetracht der unerſchlkterken Bertele 1 ür e 10 2—— e 5 H. Derzulchtegen. 3 8 45 zu 3 v. H. ee 3 die Abrigen Werte batten Kurs- billig angeſehen werden kann. gungspo raſtliens als ——————— 1. 9.—— 11 8.— 5 5*—— 8— 8 1 1 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung es. a. But. 1091008 gern Het 076 142½2 142 Petersunlongef 206 0 108.0 Ang. Sierre. 107150 11601. 8 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten del Stückenollsrungen in Mark 4e Stüc 525 18 18,50 85 rkf. Pok.& Wit. 68.... 7 Amend, 925 180.0 189,7 Neaschrelg 25 81.— 880 1 1 55 ebe 15 1175 N EU ilipps Frankf, 29.27. 5 108,0 101,0 g 5 eEtriz 8 Mannheimer Sffektenbörſe vom 3. Dezember Fee e 5 Fabien e.. 100,0 Beraten Weft 280 28. fle ae 8. Sagen. asg 385 89e 15 1 58 J 5 E 1. J 8..., Vergm. Fler, 240,0 2450 Srizner M. durk uso ade Raſch. 69 88, Faneſche Mach 85 ſtan 183 8 50 Bad Sen 1 8 7 gun. 1 8 1509 10% rk. BN. 1270 125,0 Serre ae Ba 88.— 8320 Geiin 4 Bilfinger 176,0 178,0 Rebell eh. 78.— 1 Sele Maſchin. 128,0 128,0 Ag M. Let 490 10 445 ae 8— 7% Kom. cd e chwarz Storch. 178,0 178.0 1%„„ 5 140.0 140,0 Brown Sober 158.0 158,0 aid a Nen 40.— 40.„St. A. 168.9178 5 Bama„Meguin 20.18 20,— Ode ndien Gum. 32.88 80.80 Rügen 89.— 79 9% Hefen abt 1077517 Werger Worm 228.0 225. Korlsr. 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Srauind. 175,5 1840 Adlerwerke. 39 75 91,75 Gritzuer Moſch. 119,8 120,0 heit 8 1 5 0 8 Varmer Banu Wees wiſzes sen eine wi ieee ese Wed is Seren Fenee leo das ole anderen, 58 80 88.35 Geh Frahm ann 78 47e bein. Braun 2880 284.) Fi. de vb 80 5 555 2 N* 7 ö ö — 1 * 28 8888 S 88. 1 . 1 * Montag, den 3. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ 11. Seite. Nr. 563! 5— Aus dem Lande Ein Brandſtifter hat ſich ſelbſt geſtellt Oftersheim, 3. Dez. Geſtern abend hat ſich der in den 30er Jahren ſtehende erwerbsloſe Arbeiter Heinrich Löhr bei der Polizei mit der Angabe geſtellt, daß er im Jahre 1924 in Oftersheim drei Brände gelegt habe. Der Mann wurde durch die Gendarmerie in das Amts⸗ gefängnis Mannheim eingeliefert. Fantilientragödie in Bühl Bühl, 3. Dez. Der früher bei der Eiſenbahn bedienſtete, im Jahre 1925 aber abgebaute 52jährige Heizer Karl Ocken⸗ fuß von Weier ſchoß am Sonntag mit einem Revolver auf Frau und älteſte Tochter. Die Schüſſe gingen glück⸗ licherweiſe fehl. Darauf ſchnitt er ſich mit dem Raſier⸗ meſſer den Hals durch. Zwei Gendarmen von Offen⸗ burg fanden Ockeufuß in den letzten Zügen. Er ſtarb au Berblutung. Die Urſache der Tat dürfte in zerrütteten Familienverhältniſſen zu ſuchen ſein. Die Frau hatte ſchon im Sommer Antrag auf Unterbringung ihres Mannes in eine Anſtalt, als dieſes aber abgeſchlagen wurde, auf Gütertrennung geſtellt. Ein Hochzeitsfeſt nach altem Heimathrauch * Bad Peterstal, 1. Dez. Ein Hochzeitsfeſt nach altem Brauch wurde geſtern hier gefeiert. Die Schäpelmäd ch e n und die Hochzeitsmaien gaben dem Feſte das herkömmliche Gepräge. Der Bräutigam mußte die Braut an der Orts⸗ grenze von den Schapbacher Burſchen erſt durch ein anſehn⸗ liches Geſchenk loskaufen, ehe ſie freigegeben wurde. Bei dem hohen Schnee verſagten die modernen Verkehrs⸗ mittel und man griff zum Schlittengefährt. Die Pferde und deren Geläute und der glänzende Schnee ließen das ganze Feſt in prächtigem Lichte erſcheinen. Hochwaſſer der Schwarzwaldflüſſe Freiburg, 3. Dez. In den niederen Lagen des ſüdlichen Schwarzwaldes war am geſtrigen Sonntag Tauwetter eingetreten, ſodaß rieſige Mengen Neuſchnee den Schwarz⸗ waldflüſſen zu fließen. Insbeſondere ſchwoll die Kinzig in gang kurzer Zeit erheblich an. Da die Waſſer nicht ſchnell genug in den Ahein abfließen konnten, kam es im unteren Kinzigtal innerhalb der Hochwaſſerbahn zu Ueber ſch we m⸗ mungen. Die Temperatur iſt zur Zeit im Sinken begriffen, ſodaß eine Gefahr weiterer Ueberflutung nicht beſtehen dürfte. Geheimrat Föhrenbach geſtorben * Freiburg, 1. Dez. Im Alter von 81 Jahren verſchied nach längerem Leiden Geheimrat Adolf Föhre nbach, Großherzoglich badiſcher Landeskommiſſar a. D. Er war von 1899 bis 1910 in Karlsruhe tätig als Oberamtmann, Geheimer Regierungsrat und Landeskommiſſar für den Kreis Karlsruhe und Baden. 1910 trat er in den Ruheſtand.. * GKetſch, 3. Dez. Die 27 Jahre alte Josefine Villin⸗ ger von hier wird ſeit Samstag mittag 2 Uhr vermißt. Sie iſt um jene Zeit von zu Haufe weggegangen in der Ab⸗ ſicht, auf dem Felde Rüben zu holen. Leichenfund in Zell * Zell, 8. Dez. Geſtern nachmittag ſchoß ein hieſiger Jäger beim äußerſten Ausläufer des Sommerberges in der Gemarkung Unterentersbach nach Faſanen. Bel der Suche nach einem angeſchoſſenen Tier entdeckte ſein Begleiter im dichten Gebüſch eine männliche Leiche. Es handelt ſich um einen Poſtbeamten aus Frankfurt a. M. Der Tote muß ſchon ſeit Wochen an der Stelle gelegen haben. Auf welche Weiſe der Beamte ums Leben kam, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Ein Verbrechen iſt jedoch ausgeſchloſſen. Man fand bei dem Toten die goldene Uhr, ferner deutſches und Schweizer Geld. K Heidelberg, 2. Dez. Ein äußerſt heftiges Fernbeben, deſſen Herd ungefähr 10000 Kilometer entfernt liegt, regt⸗ ſtrierte geſtern morgen der Seismograph der Königſtuhl⸗ Sternwarte. Der erſte Einſatz erfolgte um 5 Uhr 25 Minuten 7 Sekunden, die zweiten Wellen kamen 5 Uhr 34 Minuten 52 Sekunden, die langen Wellen um 5 Uhr 50 Minuten 50 Se⸗ kunden, das Maximum fiel auf 6 Uhr 10 Minuten 18 Sekunden und erſt gegen ½10 Uhr erloſch die Bewegung. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen * Ludwigshafen, 3. Dez. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde durch Unbekannte an einem Laden in der Bismarckſtraße eine große Schaufenſterſcheibe im Werte von 600 Mark eingeſchlagen. Geſtohlen wurde nichts. — In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen.30 Uhr entſtand in einer Wirtſchaft auf dem nördlichen Stadtteil unter verſchiedenen Burſchen und den Wirtsleuten eine grö⸗ ßere Keilerei, bei der Tiſche und Stühle zum Dreinſchlagen verwendet wurden. Dabei wurde einer der Gäſte durch einen Schlag auf den Kopf ſo ſchwer verletzt, daß er Aufnahme im Krankenhaus fand. Die Streitenden, die zur Wirt⸗ ſchaft hinausgedrängt wurden, ſetzten den Spektakel auf der Straße fort und verſuchten neuerdings in die Wirtſchaft zu gelangen. Einer der Gäſte, der während des Streites im Hofe war und verſuchte, ſeine auf der Straße befindlichen Freunde zu beruhigen, erhielt, als er zur Wirtſchaftstüre hinauskam, ſofort einen wuchtigen Meſſerſtich in den Oberkiefer, der ihm 4 Zähne abtrennte. Der vermutliche Tä⸗ ter erhielt von einem anderen noch nicht ermittelten Bur⸗ ſchen einen Meſſerſtich, der eine Verletzung des Unter⸗ kiefers bezw. der Unterlippe zur Folge hatte. * Limburgerhof, 2. Dez. Geſtern vormittag ereignete ſich gegen 8 Uhr auf der Landſtraße zwiſchen hier und Ludwigs⸗ hafen ein noch gut abgelaufener Verkehrsunfall. Ein Liefer⸗ auto mit Anhänger der Höpfner⸗Brauerei Karlsruhe rannte dort ſo heftig gegen einen Telegraphenmaſt, daß der Maſt in etwa 2 Meter Höhe geknickt wurde und ſich am Drahte hängend über die Straße neigte. Das Verkehrshindernis wurde von der Poſt ſofort beſettigt. Die Urſache des Zuſammenſtoßes ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß der Laſtkraftwagen beim Ueberholen zu nahe an den Straßenrand geriet, Aus den Rundfunk ⸗Programmen Dienstag, 4. Dezember Deutſche Sener: a Berlin(Welle 483,0), Königswuſter haufen(Welle 1280] 20 Uhr: Abendunterhaltung, 21 Uhr: Flöten⸗Konzert. Breslau(Welle 322,6) 20.80 Uhr: Volkslieder, 21.30 Uhr: Von Gleiwitz: Barbaraſeier. Konzert, Flieger, Frankfurt(Welle 428,6) 16.45 Uhr: Von Stuttgart: 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, anſchl. v. Kaſſel: D. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Zalter Niemann aus eigenen Klavierwerken, 21.10 Uhr: Volkslieder⸗Konzert. Königsberg(Welle 303) 20 Uhr: Sinſonie⸗Konzert, 22.30 Uhr Tanz⸗Muſik. Langenberg(Welle 468,8) 20.00 Uhr: Abendkonzert, dann das Kaiſerslautern(Wolle 277,8) : Schallplatten, 12.55 Uhr: Soliſtenſtunde, 16.43 Uhr; Konzert, 17.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Militärkonzert, 21.20 Uhr: Sinfoniekonzert, daun Tanzkurs. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplattew, 16.45 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert, dann von Kindern und Tieren. Unterhaltungskonzert Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Tänze aus guter alter moderne Schlagerlieder. Budapeſt(Welle 555,6) 20.40 Uhr: Konzert, dann Zigeunermuſik, Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Sinfoniekonzert, dann Tanzfunk, Daventry(Welle 1562,5) 20.45 Uhr: Militärkonzert, d. Tanzfunk⸗ Mailand(Welle 548) 20.35 Uhr: Abendmuſik, dann Tanzfunk. Paris(Welle 1750) 21.15 Uhr: Abendkonzert Prag(Welle 348,9) 19 uhr: Eva, dann Tanzfunk. Rom(Welle 447,8) 20.45 lihr: Wien(Welle 577) 20.05 Uhr: Zſitrich(Welle 588,2) 20 Uhr: Zeit, daun La Traviata. Duettenabhend, dann volkst. Abend. Ernſt Zahn Stunde. — 5. adio-Speziahhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Hans Sachs iſt da! Der erſtklaſſige Lumophon 4 Röhren Netzempfänger, er arbeitet ohne Batterſen direkt am Lichtnetz und ſtbertrifft an Leiſtung alles bisher dageweſene. Hören Sie ſich dieſen wunderbaren Apparat noch heute bei uns an! FP Woelternachrichten der Karlsruher Landesweterwarte Die Zufuhr warmer Luft vom Ozean hat vorübergehend nachgelaſſen. Nach dem Wärmerückfall der letzten Tage hat ſich daher wieder im Gebirge leichter Froſt eingeſtellt. Der ozeaniſche Hochdruckkern im Weſten Eurppas iſt er⸗ halten geblieben. Ein neues Hoch hat ſich jedoch auch über Finnland aufgebaut. Die Vereinigung beider, die heute bereits durch einen flachen Hochdruckrücken eingeleftet iſt, wird für uns neuen Temperaturrückgang und ſpäter voraus⸗ ſichtlich auch in der Ebene trockenes, winterliches Wetter mit Nachtfröſten zur Folge haben. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag, 4. Dezember bis 12 Uhr nachts: Ktälter, zunächſt noch wolkig und zeitweiſe Niederſchläge, im Gebirge leichter Froſt. FURNIE&MLUS- L 1. u. 2. Hypothek Kaufgelder. Beiriebs⸗ kapital ſow. Darlehen erhalten Sie ſchnellſt. durch m. Beziehung. Tägl. von—6 Uhr. H. Wüſt. B 7. 13b. 9455 Darlehen lan Beamte und Feſt⸗ angeſtellte geg. kleine Lebensverfſ. S8 Börſen bau, Zimmer 2830, Mannheim. Freunden und Bekannten die tieftraurige Mitteilung, daß unser lieber guter unvergeß- licher Sohn und Bruder Friedrich Scherer am Sonntag mittag im blühen den Alter von 22 Jahren nach langem schwerem Leiden sanft entschlafen ist Mannbeim, 2. Dezember 1928 Fruchtbahnbofstr. 3 Die trauernden Hinterbliebenen: Familſe Friedrich Scherer Die Beerdigung findet am Diens- tag 3½ Uhr auf dem hiesigen Friedhof statt 58403 Unterlent l Englisch Ffanzösisch auch Nachh. Mäß. Pr. Hertenſtein, J 6. 37. e Sprach⸗ lehrer, Auslandsprax. 9450 Wer lehrt Holfändiseh An geb. u. H Q 45 an die Geſchſt. 9423 Energiſche und unbe⸗ dingt erfolgreiche Nachhilfe in allen Fächern; Beauſſichtig. d. Hausarbeiten über⸗ nimmt Student(Abi⸗ turient d. Realgymn.) zu mäß. Preiſen. 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Die Stadt iſt der Mittelpunkt eines erzhaltigen Gebietes, deſſen 555 55 noch faſt völlig unausgebeutet ſind. Hier führt Mehmed Matrij Bey als Gouverneur der türkiſchen Regierung das Regiment. Er iſt eine der zu⸗ verläſſigſten Stützen des Diktators Kemal Paſcha und der republikaniſchen türkiſchen Regierung. Dabei war er früher einer berüchtigſten Seeräuber, die jemals das Schwarze Meer unſicher gemacht haben. Sein Werdegang und ſeine Entwicklung zählen mit zu dem Merkwürdit aſten, was die neue Türkei hervorgebracht hat. Der jetzige Gouverneur entſtammt einer Familie, die in dem ganzen an der Küſte anſäſſigen Stamm wegen ihrer Klugheit und ihrer Tapferkeit, aber auch wegen ihrer Grau⸗ ſamkeit bekannt war. Matrij zeigte ſchon bei Zeiten, daß die Familienüberlieferung an ihm nicht verloren war. In ganz jungen Jahren miſchte er ſich unter die Bergräuber und war bald der anerkannte Führer der ganzen Zunkt. Es duldete ihn aber nicht lange in den Bergen. Er ſtieg mit ſeinem Anhang zur Küſte hinab und fuhr auf die See hinaus, wo ſeinen zweifelhaften Talenten ein beſonders reiches und ausgedehntes Tätigkeitsfeld geboten wurde. Damals, vor etwa 20 bis 30 Jahren, war die Seeräuberei auf dem ganzen Schwarzen Meere ein blühendes Gewerbe. Der Stamm, dem der Bergräuber angehörte, war darin be⸗ beſonders erfahren. Kein Wunder, daß Matrij bald auch hier Meiſter war. Er verfügte über die ſchnellſten und die beſt⸗ bemannten Boote, er ſchreckte vor keinem Wagnis zurück. Es dauerte nicht lange, ſo war er der Schrecken des Schwar⸗ zen Meeres. Man ſchätzt ihn mit mehr als hundert ſce⸗ räuberiſchen Ueberfällen auf ehrliche und friedfertige Handels⸗ chiffe ſicher nicht zu hoch ein: Wurde ihm der Boden der Küſte zu heiß, ſo verſchwand er in den Bergen und führte dort wieder das Räuberdaſein, mit dem er ſeine Laufbahn begonnen hatte. Dieſe wechſelvolle Beſchäftigung ſagte nicht nur ſeinen Neigungen zu, ſie brachte ihm auch reiche Beute, die er gut an den Mann zu bringen wußte. Der Räuberhauptmann und Seeräuber machte zuweilen auch unliebſame Bekanntſchaft mit der Polizei und den Ge⸗ richten. Die Behörden, die an Ort und Stelle waren, ließen ihn von ſich aus ruhig gewähren. Sie hätten es gar nicht gewagt, mit dem gefürchteten Banden⸗ führer anzubinden. Aber die Kunde von den Seeräuber⸗ ſtückchen Matrijs drang zuweilen bis nach Konſtantinopel. Die Kapitäne der überfallenen Handelsſchiffe brachten dort ihre Beſchwerden an und die Regierung des Sultans mußte]! wohl oder übel eingreifen. Da ſie wußte, daß auf die Orts⸗ polizei kein Verlaß war, ſo ſchickte ſie ihre eigenen Kräfte gegen den See⸗ und Landräuber, der denn auch wiederholt gefangen wurde. Aber die Gerichte ſeiner Heimat verfuhren ſtets gädig mit ihm und verurtetkten ihn Kur zu Gefängnis, ſtrafen. Kein Richter wagte, ein Todesurteil gegen ihn zu wäre ſeines Lebens 205 mehr 1 geweſen, der fällen. Er ſtändig für ſich. hätte er es getan. Unter dem Druck derſelben Furcht ſtanden die Gefängnisbehörden. Matrif kehrte ſtets nach ein paar Monaten Haft, meiſt mit Hilfe ſeiner Anhänger, wieder in die Freiheit zurück. Während des Krieges war Matrij in ſeinem Element. Mit der Seeräuberei war es nun vorbei, denn die Kriegs⸗ ſchiffe beherrſchten das Meer. Dafür aber hatte der wage⸗ luſtige Mann nun Gelegenheit zu zahlreichen Abenteuern, mit denen er die Kriegführung ſeines Landes unterſtützte. Dann aber wurde die nationaltürkiſche Bewegung, an deren Spitze ſich Kemal Paſcha ſtellte, der Wendepunkt ſeines Lebens. Zu⸗ nächſt gehörte Matrif zur Oppoſition. Er widerſetzte ſich ebenſo wie ſeine engeren Landsleute und die Bewohner von Tra⸗ pezunt den Reformbeſtrebungen des neuen Regiments. Als die Verordnung kam, den Fez durch die europäiſche Kopf⸗ bedeckung zu erſetzen, entſtand unter den Bewohnern der Küſte ein kleiner Aufruhr, der der Regierung von Angora viel zu ſchaffen machte. Erſt als ein Kreuzer in den Küſtengewäſſern erſchien, beruhigte ſich die aufgeregte Bevölkerung etwas. Kemal Paſcha knüpfte nun Beziehungen zu Matrij an und wußte dieſen einflußreichen Mann für ſich zu gewinnen. Es verſtand ſich von ſelbſt, daß unter die ganze Vergangenheit Matrijs ein Strich gemacht wurde. Als Kemal Paſcha kurz darauf den Küſtenſtädten einen Beſuch machte, weilte er bei dem ehemaligen Seeräuber zu Gaſt. Er blieb mehrere Tage zu Beſuch und gewann durch den Zauber ſeines Weſens nicht nur Matrif, ſondern auch deſſen zahlreiche Anhängerſchaft voll⸗ Matrij geſtand ſpäter ein, daß er es nicht gewagt habe, dem hohen Gaſte in die Augen zu blicken. Die Erinnerung an ſeine Vergangenheit machte ihm doch zu ſchaffen, das ſicherſte Zeichen, daß es dem Zauberer aus Angorn doch gelungen war, den wilden e Seeräubers zu beugen. Matrij wurde nun ein ehrſamer Bürger. Er baute ſich ein ſtattliches Wohnhaus, wurde ſeßhaft, kleidete ſich nach europäiſcher Art— was dem ehemaligen Seeräuber wohl die größte Ueberwindung koſtete— und begann ein ernſt⸗ haftes Geſchäft. In Angora erkannte man ſehr bald, wie wertvoll die Mitarbeit dieſes Mannes war. So ernannte man ihn zum Gouverneur des Vilajets, in dem er wohnt und ver⸗ traute ihm alle damit verbundenen Vollmachten an. Man hätte ihn ſicher auch als Abgeordneten in die Natijonalver⸗ ſammlung nach Angora geſandt. Aber Matrij lehnte mit aller Entſchiedenheit ab. Er hätte, wie er ſtets verſicherte, nicht ohne das Meer leben können. Nachdem der ehemalige Seeräuber ſich vollſtändig gewan⸗ delt hat, er erzählt gern Erinnerungen aus ſeinem früheren abenteuerlichen Daſein. Aber er hat gegenwärtig nicht viel Zeit. Denn er muß das lateiniſche Alphäbet ſtudieren. In ge⸗ treuer Befolgung der Regierungsverordnung dringt er darauf, daß Jung und Alt in ſeinem Vilafet die Zeichen leſen und ſchreiben lernen, die die türkiſche Schrift erſetzen ſollen. Da darf er natürlich ſelbſt nicht zurückbleiben. So ſetzt er ſich an jedem Vormittag an ſeinen Regierungstiſch; und übt ſtundenlang die neuen Schriftzeichen. Es iſt eben doch nicht . ein 5 als 3 zu beſchließen. Sinn des ehemaligen Deutſchland Der Sprung in die Tiefe An der Weidendammbrücke in Berlin ſtauten ſich am Donnerstag vormittag die Menſchen und ſahen unverwandt nach einem dort neben dem Hotel gelegenen Speicherhaus. Aus deſſen Dachluke ſah man einen Mann und eine Frau hervorklettern und ſich an der Dachrinne feſthalten. Nach kur⸗ zem Beſinnen kletterte der Mann, die Frau im einen Arm haltend, das Abflußrohr der Dachrinne hinunter. Schon waren die kühnen Kletterer bis zum zweiten Stockwerk ge⸗ langt, als die Rinne am Dachfirſt abbrach und wie ein Hebe⸗ baum über der Erde und dem Waſſer ſchwebte. Es gab keine andere Rettung für die beiden, als die Sprung in die Tiefe und ins kalte Waſſer zu wagen. Ein kurzer Blick, und beide ſprangen hinab. Im Waſſer wieder aufgetaucht, wurden ſie ſofort von herbeieilenden Booten aufgenommen. Das Merk⸗ würdige war aber, daß die Polizei, die wohl den Platz ab⸗ geſperrt hatte, nicht eingriff. Auch keine Rettungswagen der Feuerwehr erſchienen. Doch auf einmal nahm man einen Mann am Kurbelkaſten wahr. Das Ganze war eine Film⸗ aufnahme für einen Film, betitelt:„Die Abenteurer G. m b..“ Der kühne Kletterer war der bekannte Filmſchauſpie⸗ ler Carlo Albini mit ſeiner Partnerin. Der atemſpannende Vorgang hatte die ganze Gegend in Aufregung verſetzt. „Oceana“ zum Karneval nach Nigga Die Hamburg ⸗Amerika⸗Linie führt als erſte ihrer in den kommenden Monaten ſtattfindenden Seereiſen nach dem Süden mit ihrem Dampfer„Oceana“ eine Fahrt nach den Atlantiſchen Inſeln ſowie dem weſtlichen Mittelmeer durch. Die Fahrt dürfte inſofern beſonderes Intereſſe finden, als ſie gerade in unſeren kälteſten Wochen Gelegenheit zur Reiſe nach dem ſchon im Zeichen des Vorfrühlings ſtehenden wärmeren Süden bietet. Außerdem ſieht ihr Programm den Beſuch des am 10. Februar ſtattfindenden berühmten Karne⸗ vals in Nizza vor. Mit Dampfer Dänemark Der Tod auf dem Meer Die däniſche Galeaſſe„Fina“ aus Thiſted, die vor einer Woche Stettin verließ, iſt an der Nordküſte von Laaland untergegangen. Ein Taucher unterſuchte das Schiff, fand aber niemand an Bord. Es wird angenommen, daß die Beſatzung, die aus dem Kapitän, ſeiner Frau und wei kleinen Kindern und zwei jungen Matro⸗ ſen beſtand, das ſinkende Schiff im Boot verließ. Das Boot iſt ſeit einer Woche verſchollen. Vermutlich ſind alle an Bord befindlichen Perſonen im Sturmums Leben gekommen. Holland Zigeunerplage An der belgiſch⸗holländiſchen 3 babe, N große 1 It, d cher Zigeuner haben ſich im Laufe des letzten Vierteljahres von Frankreich her über die belgiſche Grenze geſchlichen und ſind dann nordwärts gewandert, bis ſie von den holländiſchen Grenzwachen aufgehalten wurden. Seitdem liegen die bel⸗ giſchen und die holländiſchen Grenzwächter in einem fried⸗ lichen Wettſtreit. Die Belgier ſuchen die Zigeuner über die Grenze abzuſchieben und die Holländer leiſten dem Eindringen der Zigeuner mit aller Kraft Widerſtand. Die belgiſchen Grenzwächter ſchleichen zuſammen mit den Zigeunern an der Grenze entlang und ſuchen nach einer Lücke, durch die man hindurchſchlüpfen kann. Die Holländer ſind aber auf dem Poſten und überwachen jeden Schachzug ihrer Gegner. An der deutſchen Grenze haben ſich ſüdlich Maaſtricht dieſelben Szenen abgeſpielt, ohne daß eine Ueberliſtung der deutſchen Wachen geglückt wäre. Eine Sekte von Polniſche Zeitungen berichten, daß in der Gegend der Be⸗ zirksſtadt Kowel(Wolhynien) ganze Dörfer von Maſſen⸗ wahnſinn befallen ſind und ſich zu einem unheimlichen Kultus bekennen, der hauptſächlich in der Anbetung des Satans be⸗ ſteht. Die Zahl derjenigen, ſo ſchreibt die„Münch. Ztg.“, die be⸗ haupten, den Satan mit eigenen Augen geſehen zu haben, oder ſolcher, in die der böſe Geiſt bereits„gefahren iſt“, ſoll dort in die Hunderte geſtiegen ſein und wächſt unaufhörlich. Die Be⸗ ſeſſenen gelten vom Augenblick an, wo der Satan in ſie fährt, als die„Auserwählten“; in den Augen der Mitglieder der Sekte ſind es lauter Heilige, die faſt in gleicher Weiſe angebetet werden, wie der Fürſt der Finiſternis ſelbſt. Nicht allein aus religiöſen Gründen und weil der aus⸗ gebrochene Wahn, ebenſo wie der mittelalterliche Sanatismus, jegliche Form von Unzucht zeitigt, fühlen ſich die Behörden ver⸗ anlaßt, der Teufelsverehrung um jeden Preis Einhalt zu ge⸗ bieten. Die Bewegung iſt beſonders gefährlich, weil ſie eine wahrlich teufliſche Machenſchaft der Bolſchewiken darſtellt, der politiſche Abſichten zugrunde liegen. Wie aus pol⸗ niſchen Zeitungen zu erſehen iſt, ſcheinen die Bolſchewiken ſich das Ziel geſteckt zu haben, die Grenzbevölkerung zu fanatiſie⸗ ren und gegen Staat und Kirche aufzuhetzen,— in erſter Linie, damit die alſo Bearbeiteten die Wehrpflicht verwei⸗ gern. kraftlos daſtehen, das auf dem Wege der roten Truppen zum Herzen Polens liegt. Zu dieſem Zwecke wird von den Bol⸗ ſchewiken der dumpfe Aberglaube des Volkes in überaus ge⸗ ſchickter Weiſe ausgenutzt. An der Spitze der immer mehr um ſich greifenden Bewe⸗ gung ſteht ein ukrainiſcher Bauer namens Klim Jwanjuk, der ſich zum„allmächtigen Zaren“ proklamiert und in den Rang eines„alleinigen Befehlshabers der himmliſchen Sowfet⸗ ſtreitkräfte“ erhoben hat. In Begleitung ſeiner zwölf„Apoſtel“ 8 Iwanjuk in Wolhynien von Dorf zu Dorf und predigt neuen Glauben, wobei er nicht verfehlt, in den des 8 und„ Dadurch würde im Falle eines Konfliktes zwiſchen Polen und Sowjetunion gerade jenes Gebiet entwaffnet und Frankreich Zu fürſorgliche Adoptivpäter In dem Bezirke Villefranche⸗ſur⸗Saone rief letzthin eine Maſſenadoptierung großes Aufſehen hervor. Der ſchwerreiche, auf 20 Millionen Fr. geſchätzte Großinduſtrielle Mulſaut nahm nämlich mit einem Schlage ſeine fünf Neffen und Nich⸗ ten, die ſchon in reifem Alter ſtehen und ſehr angeſehene Stellungen bekleiden, an Kindesſtatt an. Man ſprach umſo⸗ mehr über dieſen Fall, als der Vater dieſer bereits in den Vierziger Jahren befindlichen Adoptivkinder noch lebt und gleichfalls zu den wohlhabendſten Induſtriellen der Gegend gehört. Und allmählich entwickelte ſich ein Skandal aus dieſer Geſchichte, der jetzt auch politiſche Folgen nach ſich ziehen ſoll. Dieſe Maſſenadoption iſt nämlich nur erfolgt, um den Staat um eine beträchtliche Summe an Erbſchaftsſteuern zu ſchä⸗ digen. Im Jahre 1923 iſt nämlich vom Parlamente im Hin⸗ blick auf die zahlreichen Kriegswaiſen eine Zuſatzbeſtimmung für das bürgerliche Geſetzbuch angenommen worden, der⸗ zufolge Adoptivkindern und ihren Abkömmlingen die gleichen Reche zugeſprochen wurden wie den aus der Ehe hervor⸗ gegangenen Kindern. Und nun ſtellte man feſt, daß urplötzlich viele Onkel, Tanten und ſonſtigen Anverwandten von einer wahren Adoptierungsſucht für Neffen und Nichten ergriffen wurden. Die Adoptierungen ſtiegen rapid von 250 in den Vorjahren auf 1100 bis 1200 nach Annahme der erwähnten Beſtimmung. Denn dieſe enthielt implieite die Berechtigung für die Adoptierten, nach Ableben ihres Verwandten, der ſie an Kindesſtatt angenommen hatte, nur die Erbſchaftsſteuer⸗ quote zu zahlen, wie rechtmäßige Kinder, das heißt etwa den zehnten Teil der Quote, die ſie als Erben im zweiten Gliede zu entrichten hätten. Daher alſo die Adoptierungswut von Anverwandten in wohlhabenden Kreiſen, Um wieviel der Staat durch dieſe überzärtlichen Verwandtſchaftsgefühle ſeit 1923 geſchädigt worden iſt, läßt ſich vorläufig noch gar nicht überblicken. Aber ſicherlich handelt es ſich um viele Millionen. Dem wird nun aber ein Riegel vorgeſchoben werden. Zu⸗ nächſt liegt der Kammer ein Antrag des Sozialiſten Chouffet vor, demzufolge bei Adoptierungsgeſuchen die Steuerver⸗ waltung in Kenntnis zu ſetzen iſt, um ſich zu vergewiſſern, ob damit kein Verſuch einer Erbſchaftsſteuerhinterziehung ge⸗ plant wird. Gleichzeitig verlangt der Antragſteller eine Re⸗ viſion aller Adoptierungen ſeit dem 11. November 1918, um nach den Ergebniſſen dieſer Nachprüfung auch die Erbſchafts⸗ ſteuern der Adoptierten zu revidieren. Ferner hat Senator Godart beantragt, dem ominöſen Zuſatze von 1923 die Beſtim⸗ mung anzufügen, daß die Erbſchaftsſteuern trotz Adoption nach der allgemeinen Regel für die verſchiedenen Verwandt⸗ ſchaftsgrade einzutreiben iſt. Herr Mulſaut in Villefranche⸗ ſur⸗Saone hat ſich alſo ganz unnötig in die Maſſenadoptie⸗ rungskoſten geſtürzt! Ku ba Galgen oder Krebs? Es muß gar nicht ſo einfach ſein, in Kuba zum Tode verurteilt zu ſein. Wem dieſes immerhin ſeltene Malheur anderswo paſſiert, der wird entweder begnadigt oder aber auf irgendeine Weiſe in angemeſſener Friſt vom Leben zum Tode befördert. In Kuba beiſpielsweiſe durch den Strick. Auf dieſer ſchönen Inſel nun, wo man offenbar für alle wiſſenſchaftlichen Belange ein warmes Herz hat, hat man noch eine dritte Möglichkeit gefunden. Der Todeskandidat nämlich, der nicht begnadigt wurde, kann wählen zwiſchen dem Galgen— oder der Krebsimpfung. Wählt er die letztere, ſo bleibt er zwölf Jahre im Gewahrſam des Staates, allerdings ohne die Unannehmlichkeiten einer Zucht⸗ hausgefangenſchaft und unter ſtetiger ärztlicher Beobachtung. Wenn er nach zwölf Jahren noch lebt, iſt er frei und kann mit feinem krebskranken Körber anfangen, was er will. Dieſer neue Modus, der Wiſſenſchaft geeignete Experimentier⸗ objekte zuzuführen, hat zweifellos manches für ſich. Es kann ſo aus einem Schädling ein Heilbringer für die Menſchheit werden. Ob allerdings viel Verurteilte ein Leben mit dem Krebs im Körper dem ſchnellen Tode vorziehen werden, iſt die Frage. Es wird dies wohl nur dann der Fall ſein, wenn der Verurteilte nicht genau weiß, was es mit dieſer furcht⸗ barſten aller Krankheiten auf ſich hat. Teufelsverehrern chriſtliche Konfeſſionen einen blinden Haß zu wecken. Die ver⸗ derbliche Tätigkeit dieſer„Jünger des Satans“, oder, was aufs gleiche hinauskommt, des Bolſchewismus, hat bereits reiche Früchte getragen, und die Kriminalchronik des Bezirks von Kowel hat in der letzten Zeit zahlreiche Kirchenraube und be⸗ waffnete Ueberfälle zu verzeichnen, die auf katholiſche und orthodoxe Prieſter verübt worden ſind. Die Anhänger des düſteren Kultus erklären offen, daß ſie nicht eher ruhen wer⸗ den, bis ſie die geſamte Geiſtlichkeit in Wolhynien ausgerottet und die chriſtlichen Kirchen in Tempel des Satans verwandelt haben. Die Führer der Bewegung behaupten, daß den Mitgliedern der Sekte, als Zeichen der Gnade, die Gabe verliehen wird, ſämtliche Sprachen der Welt zu beherrſchen Um ihre Anhänger davon zu überzeugen, beginnen ſie während der„Satausdienſte“ in unartikulierten Lauten zu reden, die ſie für die eine oder andere Sprache ausgeben, und dieſe naive Bevölkerung fällt auf dieſen plumpen Betrug hinein. Wenn die Anweſenden in den Zuſtand der Verzückung geraten ſind, werden die ſinnloſen Ausrufe der„Satansprieſter“ durch all⸗ gemeines wildes Geſchrei, Gebrüll, Geheul, Miauen, Blöken und ſonſtige Tier laute abgelöſt. Die Beſeſſenen raufen ſich die Haare aus, ſchlagen mit dem Kopf gegen Boden und Wände, winden ſich in fürchterlichen Krämpfen Dann iſt der Augenblick gekommen, das Licht auszulöſchen, und von den ohrenzerreißenden Klängen einer aufpeitſchenden Muſtk begleitet, beginnt eine Orgie zu Ehren des Satans, deren Einzelheiten ſich nicht beſchreiben laſſen und in vielen Beziehungen an die ſchwarze Meſſe des Mittelalters erinnern. Es ſei nur erwähnt, daß für die entfeſſelten Inſtinkte der Menge weder die Bande der Blutsverwandtſchaft noch ſonſtige moraliſche Hemmungen exiſtieren 5 Die Behörden haben feſtgeſtellt, daß in vielen Fällen ganze Familien nit halbwüchſigen Kindern an dieſen wilden Orgien teilnehmen, die mit jedem Male mehr„Neubekehrte“ herbei⸗ locken. 5 . eine iche, aut eich⸗ hene mſo⸗ den und gend ieſer ſoll. staat Hin⸗ tung der⸗ ichen vor- tzlich iner iffen den nten zung r ſte uer⸗ den liede von der ſeit nicht nen. Zu⸗ uffet ver⸗ , ob ge⸗ Re⸗ um Ifts⸗ ator ttim⸗ tion ndt⸗ tche⸗ ptie⸗ Lo de heur aber zum trick. alle man idat chen ählt des ucht⸗ ung. ann will. tier⸗ ann heit dem i enn rcht⸗ 7 eee von kKunstgewerblichen Arbelten Montag, den 3. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 18. Seite. Nr. 5633 Unsere Weihnachts DEKOHATI0 ist eine Sehenswürdigkeit Mannheims Machen Sie Ihre Weihnachts-Einkäufe möglichst in den Vormittagsstunden Wir legen Ihnen jetzt ausgewählte Ware bei Anzahlung gern bis Weihnachten zurück NACHF. C 1. 6(Breitestr.) HFFENHDEN s HEN DFN STOFFE S KRAWATTEN ScHals Das führende Spezialgeschäft für Herrenwäsche nach Mag Große Weinnahts-Messe zu Gunsten der Krüppelhiffe un lens tag. in 4. l nn. Sonntag. in 9. Dez. in den Sälen des Caslne, R 7, 1(Marktplatz) geöffnet von morgens 10 Uhr bis abends 10 Uhr unter Mitwirkung hiesiger Künstler und Vereinigungen Mels Verkaufsstände, Wein-, LlKör-, Kaffee-. Würste buben, Tambola... 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