9 — forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. . Donnerskag, 6. Dezember 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, u Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe el Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Reifen Ge ler öei Nr. 560— 130. Jahrgang je einſp. t. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, a a uſw. berechtigen zu keinen ene Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. 9 Erſatzanſprüchen für ausgefa od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. ſetz und Recht Schlechte Vorzeichen für die Konferenz E Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Den Berliner amtlichen Stellen liegt eine Mitteilung, daß Cham⸗ berlain auf die Teilnahme an den Verhandlungen in Lugano verzichtet habe, bisher nicht vor. Man hält indes ein Fern⸗ bleiben Chamberlains für ſehr wohl möglich und iſt der Meinung, daß es durch die beſtehende Verſchlechterung im Befinden des Königs hinreichend motiviert würde. Die Vermutung, daß Chamberlain nicht nach Lugano zu kommen beabſichtige, weil er über das Echo, das ſeine Räu⸗ mungsrede in Deutſchland gefunden habe, verſtimmt ſei, wird inſofern für unzutreffend gehalten, als es ſich bei eben dieſer Rede ganz offenkundig um eine vorbereitete Aktion gehandelt hat. Sie wollte offenbar den Auftakt für die bevorſtehenden diplomatiſchen Beſprechungen bilden. Das Befinden des Königs von England — London, 6. Dez. Das heute vormittag ausgegebene Bulletin beſagt: Der König verbrachte eine ziemlich gute Nacht. Die Temperatur iſt heute morgen niedriger. Das Allgemeinbefinden beſſert ſich langſam und die In⸗ fektion, die weiterhin ernſt iſt. lokaliſtert ſich. Volkspartei und Eiſenkonflikt Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die N. L. C. erfährt, hat man ſich in der Sitzung der Rei ch S⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei mit den Ergebniſſen der ins Ruhrgebiet zur Nachprüfung der tatſäch⸗ lich gezahlten Unterſtützungsſätze entſandten Kommiſ⸗ ſion beſchäftigt. Man war dabei der Anſicht, daß nach der praktiſchen Beilegung des Arbeitskampfes zunächſt ſchleunigſt Vorſorge dafür getroffen werden müſſe, daß für diejenigen, die aus irgend welchen Gründen nicht unmittelbar wieder eingeſtellt werden können, die reichsgeſetzliche Arbeitsloſen⸗ verſicherung eintreten müſſe. Der im Beſchluß vom 28. Nov. feſtgelegte Standpunkt der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, daß das Reich mit ſeinen Mitteln nur ſoweit ein⸗ treten dürfe, als die Richtlinien der preußiſchen Regierung und die praktiſche Handhabung im Rahmen des Reichstags⸗ beſchluſſes vom 17. Nov. liegen, wurde in der Debatte ſehr ſtark betont. Es unterliegt keinem Zweifel, daß tatſächlich nur in Ausnahmefällen Zahlungen an die Ausgeſperrten über die Beſtimmungen der Fürſorgepfichtverordnung hin⸗ ausgegangen ſind. Es war daher auch die allgeemine Anſicht, daß man bei der endgültigen Abrechnung zwiſchen dem Reich und Preußen nachprüfen müſſe, in wieweit tatſächlich eine Verpflichtung des Reiches, die ſich nur auf die dabei erteilte Ermächtigung gründen kann, vorliegt und daß gegenteilig a Zahlung des Reiches nur in dieſem Umfange erfolgen ann. i Preußen und die Groß⸗Hamburger Frage Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat durch ſeinen Hamburger Beſuch die Verſtändigung zwiſchen Preußen und der alten Hanſeſtadt in der Groß⸗ Hamburger Frage beſiegelt. Man hat lange zwiſchen Preußen und Hamburg hin und hergeſtritten. Die preußiſche Regierung hat dabei nicht immer jenen Partikularismus verleugnen können, der den Sozialdemokraten als den glühenden Ver⸗ fechtern des Einheitsſtaates beſonders ſchlecht anſteht. Nun⸗ mehr iſt man endlich zu einer Vereinbarung gekommen. Im Hinblick auf die ſchwebenden Verhandlungen über eine Neugliederung des Reiches hat man die Frage des Gebiets⸗ austauſches und der Gebietsabtretungen überhaupt beiſeite geſchoben. Die Löſung wurde in der Gründung von Arbeits⸗ gemeinſchaften gefunden, die ein großes, an ſich zuſammen⸗ gehörendes Wirtſchaftsgebiet trotz aller Verſchiedenheiten der Staatszugehörigkeit unter einheitlicher Verwaltung zuſam⸗ menfaſſen. So ſtellt das ganz Gebiet der unteren Elbe ein einheitliches Wirtſchaftsgebiet dar, in dem Preußen und Hamburg nicht mehr gegeneinander, ſondern in Zukunft zuſammenarbeiten wollen. Dies gilt insbeſondere für das Hafengebiet von Hamburg, Altona und Harburg⸗ Wilhelmsburg, die bisher wichtige Poſttionen in dem Kon⸗ kurrenzkampf zwiſchen Hamburg und Preußen bildeten und die nunmehr in eine preußiſch⸗hamburgiſche Hafengemein⸗ ſchaft aufgehen ſollen. In dieſer Gemeinſchaft, die das alte Hamburger Hafen⸗ gebiet unberührt läßt, können alle bisherigen Streitfragen territorialer Art durch gemeinſame Verwaltung leicht aus⸗ mt 25 den Abkommen Rumänien bewilligte Summe ſchon vor der Zeit geglichen werden. Die Bildung eines großhamburgiſchen Hafengebietes, die durchaus im Intereſſe des Reiches liegt, iſt dadurch geſichert. 5 * Beamte, die auf Gehaltserhöhung verzichten. Aus Grolsheim(Heſſen), 6. Dez. wird gemeldet: Die hieſigen Gemeindebeamten haben einſtimmig erklärt, auf die vom Miniſterium des Innern beſchloſſene Gehaltserhöhung zu verzichten. Sie ſtehen auf dem Standpunkt, die Umlagen Hier ſeien hoch genug. Neiſt Chamberlain nicht nach Lugano Fernbleiben aus perſönlicher Verärgerung? die deutſche Regierung als ſolche unbeteiligt. Termine bindend. 7 9 Die engliſch⸗japaniſche Annäherung § London, 6. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die erſte weltpolitiſch wichtige Folge der neuen engliſch⸗ japaniſchen Annäherung iſt die Einſchränkung des Aus⸗ baues von Singapore. An dieſem„eiſernen Tor des Orients“ hat England bekanntlich ſeit 1921 bedeutende Be⸗ feſtigungen vorgenommen und erſt kürzlich iſt ein gewaltiges Schwimmdock dort eingetroffen, das in Enoland gebaut und nach Singapore geſchleppt worden war. Den Japanern wur der Ausbau Singaporas zur Flottenbaſis naturgemäß ein Dorn im Auge. Die Arbeiten ſollten noch bis 1935 fort⸗ geſetzt werden. * Darin wird jetzt eine Aenderung eintreten. Einzelheiten darüber ſind noch nicht bekannt geworden, doch erklären die Blätter, daß bereits ein Beſchluß zur teilweiſen Einſtel⸗ lung der Befeſtigungsarbeiten vorliegt. Darin dürfte die neue Herzlichkeit der engliſch⸗japaniſchen Beziehungen zum Ausdruck kommen. Für die Machtverteilung im Pazifie iſt dieſe Bewegung von allergrößter Bedeutung. „Edelkommuniſten“ Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Bezirksleitung der Kommuniſtiſchen Partei teilt mit, daß ſie den Schriftſteller Wilhelm Herzog wegen parteiſchädigenden Verhaltens ausgeſchloſſen habe, weil er wiederholt ſeine perſönlichen Intereſſen denen der Partei vorauſtellte und dabei in ſchwerer Weiſe gegen die Grundſätze und Diſziplin der Revolutionspartei verſtieß. Herzog gehörte zu der Gruppe der„Edelkommu⸗ niſten“, deren Sprachrohr das„Forum“ iſt. Die Führung dieſer kommuniſtiſchen Literatenſchar iſt nun auf Johannes R. Becher übergegangen. Der„Vorwärts“ ſagt ſpöttiſch: Herzog iſt gefallen, dann folgt der Becher nach. Jie Finanzmiſere des Generaldirektors Berlin, 6. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Unterſuchung der Geſchäfte des Generaldirektors Damm vom Verband öffentlicher Feuerverſicherungsanſtal⸗ ten hat, wie die B. Z. berichtet, überraſchende Reſultate ge⸗ bracht. Durch die Buchſachverſtändigen und die eingehenden Ermittlungen der Kriminalpolizei iſt feſtgeſtellt worden, daß Damm eigene Geſchäfte auf Koſten und Konto des Verbandes öffentlicher Feuerverſicherungsanſtalten machte. Es wurde eine Reihe von Pfandſcheinen vorgefunden, aus denen zu erſehen iſt, daß Damm nicht nur ſeinen Schmuck und ſeine Wertgegenſtände, ſondern auch ſeine Wohnungs⸗ einrichtung verpfändet hat. Damm hat weit über ſeine Ver⸗ hältniſſe gelebt. Er iſt ſchließlich faſt hemmungslos in ſeinen Ausgaben geworden und es iſt ſchließlich ſoweit gekommen, daß er ſich abends finanzielle Hilfe ſeiner Freunde erbat, wenn er in Lokalen war, große Zechen machte und die Beträge zur Bezahlung der Zeche nicht mehr bei ſich hatte. Unberechtigte belgiſche Forderungen Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wieder einmal heißt es, daß die belgiſche Regierung mit der deutſchen in Verhandlungen über die Bezahlung der bekannten Markbeträge eingetreten ſei. Soweit wir unterrichtet ſind, dürfte es ſich lediglich um einen Verſuchsballon von intereſſterter belgiſcher Sette handeln. Belgien benutzt jede Gelegenheit, um dieſen aus dem Krieg datierenden An⸗ ſpruch geltend zu machen. In Deutſchland ſteht man nach wie vor auf dem Standpunkt, daß durch das Dawes abkommen die belgiſche Forderung erledigt ſei, da die darin behandelte Materie ſämtliche Zahlungen und Jahresannuitäten, ſomit auch den belgiſchen Anſpruch, einſchließt. Die Verhandlungen mit Rumänien Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir wieſen bereits darauf hin, daß die Verhandlungen, die zurzeit der rumäniſche Arbeitsminiſter in Berlin führt, nicht etwa eine Abänderung des deutſch⸗rumäniſchen Abkommens herbeizuführen bezwecken. Der Mintſter verfolgt lediglich das Ziel, mit Hilfe der Deutſchen Bank eine Re⸗ gelung zu treffen, die es möglich machen ſoll, die in dem An dieſer rein privaten Transaktion iſt Für ſie bleiben lediglich die in dem Berlin⸗Bukareſter Vertrag vereinbarten flüſſig zu machen. Sechs Bergleute verunglückt — Dortmund, 6. Dez. Auf der Zeche„Ewald“ wurden ſechs Bergleute aus bisher unbekannter Urſache ſchwer ver⸗ zu feſt gefahren. „O du mein Oeſterreich!“ Acht Jahre hindurch hat Dr. Michael Hainiſch das höchſte Staatsamt in Oeſterreich in wirklich vorbildlicher Weiſe beklei⸗ det. Da nach der öſterreichiſchen Verfaſſung der Bundespräſt⸗ dent nicht länger als zwei Wahlperioden hintereinander amtie⸗ ren darf, mußte am geſtrigen 5. Dezember die Wahl eines neuen Bundespräſidenten erfolgen, der denn nun auch in der Perſon des Nationalratspräſidenten Wilhelm Miklas ge⸗ funden worden iſt. Nichts iſt bezeichnender für die grotesken Verhältniſſe im innerpolitiſchen Leben Oeſterreichs, als daß man bis zur Stunde, da Nationalrat und Bundesrat zur Bun⸗ desverſammlung zuſammentraten, auf keiner Seite wußte, wie das Ergebnis der Wahl ausfallen würde. Schon die Vor⸗ geſchichte iſt voller pikanter Reize. Da der Anſchluß Oeſter⸗ reichs an das Reich vorläufig nicht zu erwarten iſt, verſucht man, ſoweit dies möglich iſt, eine ideelle Angleichung herbei⸗ zuführen. Die Bemühungen, ſte auf zivil⸗ und ſtrafrechtlichen Teilgebieten in die Tat umzuſetzen, ſind bekannt. Aber auch in konſtitutioneller Hinſicht unternahm, wie berichtet, der Bun⸗ deskanzler Dr. Seipel vor einigen Wochen einen Vorſtoß, in⸗ dem er poſitive Vorſchläge auf Angleichung der Wahl und der Befugniſſe des Bundespräſidenten an die entſprechenden Be⸗ ſtimmungen der Weimarer Verfaſſung über den Reichspräſi⸗ denten machte. Neben dieſem konſtruktiben Fortſchritt im Hin⸗ blick auf die Zukunft hatte die Seipelſche Initiative auch den Tagesvorzug, daß dadurch die Schwierigkeiten der Perſonen⸗ ausleſe behoben worden wären. Denn der 70jährige Dr. Hai⸗ niſch, eine durchaus vornehme und bei allen Parteien geachtete Perſönlichkeit, wäre auch fernerhin nicht nur der geeignetſte, ſondern ein auch allen Parteien genehmer Bundespräſident geweſen. Obſchon Hainiſch dem chriſtlich⸗ſozialen Lager ent⸗ ſtammte, war er Zeit ſeines Lebens, namentlich aber in den acht Jahren ſeiner Amtsperiode, niemals ein einſeitiger Par⸗ teifanatiker. Im Gegenteil hat ſeine würdige Sachlichkeit mehr als einmal dazu beigetragen, die in Oeſterreich beſonders ſchar⸗ fen Parteigegenſätze zu überbrücken. Die öſterreichiſche So⸗ zial demokratie mußte wieder einmal aus Prinzip„nein“ ſagen und lehnte Seipels Vorſchlag der Volkswahl als„un⸗ demokratiſch“ und als„ein Mittel cäſariſtiſcher Politik“ ab. Weshalb und wieſo, blieb ihr unergründliches Geheimnis. Das Ergebnis war eine völlig verſahrene Lage. Denn im Grunde genommen war auch den Sozialdemokraten die Wiederwahl Hainiſchs durchaus recht. Aber die überklugen Parteitaktiker verrannten ſich immer mehr, ſodaß es ſchließlich gar keinen Ausweg mehr zu geben ſchien. Um die Aenderung der Bundes⸗ verfaſſung in ſeinem Sinne durchzuführen, wollte Dr. Seipel einen Volksentſcheid herbeiführen. Deshalb ſchlug er den So⸗ zialdemokraten vor, Dr. Hafniſchs Amtszeit bis zu dieſem Ter⸗ min zu verlängern. Das wäre alſo ein halbes bis höchſtens noch ein ganzes Jahr geweſen. Als nun die Sozialdemokraten ein⸗ ſehen mußten, daß ſie durch ihre Manöver der Wahl eines chriſtlich⸗ſozialen Parteimannes die Wege ebnen würden, ent⸗ ſchloſſen ſie ſich plötzlich dahin, daß ſie ſich zu einer Aenderung der Verfaſſung inſofern bereit erklärten, als Dr. Hainiſch eine dritte volle Amtsperiode, alſo abermals auf vier Jahre, zu⸗ gebilligt werden ſollte. Das bedeutete aber nach Lage der Ent⸗ wicklung wiederum eine Brüskierung der Chriſtlich⸗Sozialen, im beſonderen ihres in Ausſicht genommenen Kandidaten Miklas. Deshalb lehnten ſie nun ihrerſeits den Vorſchlag der Sozialdemokraten ab. In der geſtrigen Bundesverſammlung kam es vor allem darauf an, wie ſich die den Ausſchlag gebenden Großdeutſchen (und Landbündler) verhalten würden. Nun ſind die Groß⸗ deutſchen, denen man den Charakter einer Beamtenpartei bei⸗ legen kann, zur Zeit wegen der Forderungen gewiſſer Bundes⸗ beamtenkategorien, die ſogar in die paſſive Reſiſtenz eingetreten ſind, gegen die Chriſtlich-Sozialen eingeſtellt. Ste konnten und wollten daher deren Vertreter ihre Stimme nicht geben. An⸗ dererſeits liefen ſie Gefahr, durch Aufſtellung eines der ihrigen der Sozialdemokratie die Handhabe zu bieten, ihre Stimmen für den Kandidaten der Großdeutſchen(und Landbündler) zu geben. Dadurch wäre zwar die Wahl des Chriſtlich⸗Sozialen verhindert worden, aber der etwa auf dieſe Art gewählte Bun⸗ despräſtdent hätte von vornherein unter dem Drucke der Ab⸗ hängigkeit von der Sozialdemokraten geſtanden, von denen die Großdeutſchen ſonſt durch Abgründe getrennt ſind. Die Groß⸗ deutſchen verfielen daher auf den„genialen“ Ausweg, den Wie⸗ ner Polizeipräſidenten Schober aufzuſtellen, alſo ausgerechnet den Mann, der dem Auſtromarxismus der Verhaßteſte im Land iſt. So mußten denn die erſten Wahlgänge ergebnislos bleiben und erſt der dritte führte dadurch zum Ziel, daß die Sozialdemokraten weiße Zettel abgaben. Die Wahl der Prä⸗ ſidenten Miklas iſt zwar äußerlich eine Löſung der Kriſis, aber — ſie iſt auch darnach! Die Perſönlichkeit des Gewählten ſchei⸗ det ſelbſtverſtändlich aus, aber das politiſche Ergebnis iſt ſo ziemlich die Groteskeſte aller Grotesken ihrer Art. Die Sozial⸗ demokraten wollten keinen klerikalen Parteimann, aber gerade ſie führten durch ihre Stimmenthaltung ſeine Wahl herbei. Die Großdeutſchen wollten ihn auch nicht, aber durch ihre Aufſtel⸗ lung Schobers zwangen ſie die Sozialdemokraten dazu, den Schritt zu tun, den ſie nicht gehen wollten. Den Chriſtlich⸗ Sozialen endlich war es im Grunde genommen gar nicht um Herrn Miklas getau, denn ſie wollten Hainiſch. Dennoch ſtellten ſie Miklas auf— und bekamen ihn auch durch. Welch eine Ko⸗ mödie der Irrungen!—„O Du mein Oeſterreich.“ Mit der Bundespräſidentenwahl ſind die Schwierigkeiten aber noch nicht behoben. Der Wagen der inneren Politik iſt Alſo greift man erneut auf die Volks befragung zurück, die den Ausweg öffnen ſoll. Nun er⸗ gibt ſich abermals die Groteske, daß zwar bürgerliche Mehr⸗ heit und ſozialdemokratiſche Oppoſition durchaus für die Volksbefragung ſind, aber jeder der beiden Teile für andere letzt. Fragen und jeder ausgerechnet für die nicht, die der Gegner 2. Seite. Nr. 569 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgäbe] Donnerstag, den 6. Dezember 1928 dem Volksentſcheid unterbreiten möchte. Alſo wird man wohl zu dem bewährten Mittel der Auflöſung des Parlamentes greifen müſſen, um eine Aenderung herbetzuführen. Die ſtärkſten Befürworter von Neuwahlen ſind bei den Chriſtlich⸗Sozialen zu finden, die aus den Auswi rkungen des unſeligen 15. Juli 1927 und der inzwiſchen erfolgten außer⸗ ordentl ichen Erſtarkung der Heimwehrbewegung eine? Verſchie⸗ hung zu ihren Gunſten erhoffen. Ob die Rechnung richtig iſt, kann mit Sicherheit nicht vorausgeſagt werden, wenn auch manche Wahrſcheinlichkeit dafür ſpricht, Nur eines erſcheint ſicher: Die bedeutendſte Perſönlichkeit Oeſterreichs iſt Dr. r kluge und weltkundige, wenn auch bisweilen Seipel. Die er iſt eine politiſche Perſönlichkeit von eigenwillige Prieſt großem Immer mehr winnt das Antlitz der Je länger, je Format. öſterreichiſchen Republik Züge ſeiner Prägung. et iſterung Oeſterreichs vor ſich, Was von ſeinem und ſeiner Freunde Standpunkt aus geſehen, ge mehr ſchreitet die Verklerikal ein Vorteil, vom Standpunkt der Anſchlußfreunde aus betrachtet, ein Nachteil zu werden ſcheint. Während Dr. Hainiſch aus ſeiner anſchlußfreundlichen Geſinnung nie einen Hehl gemacht hat, iſt von Miklas, der vor zehn Jahren noch Ein Gegner des Anſchl luſſes war, beſtenfalls nicht mehr als ein laues Lippenbekenntnis zu er! warten. Ausgerechnet dieſem Mann aber haben die base denden die ſich ſonſt als die enragtierten Vorkämpfer des Anſchlußgedankens geb irden, zum Siege verholfen. Nicht ohne Grund hat Briand am Tage vor der Bundespräſidentenwahl laut und eindringlich gegen den Anſchluß geredet und ſich dabei zu einer Auslegung des Begriffes des Selbſtbeſtimmungsrechtes verführen laſſen, die jeder Logil Hohn ſpricht. Aber er wußte ſchon, warum er ſo ſprechen durfte und ſogar die durch den Anſchluß„gefähr⸗ deten 8 Intereſſen des Heiligen Stuhles“ in die Debatte zog. Man bat in Wien wohl verſtanden, was man in Paris möchte und wird darnach handeln. Der geſchickt geworfene Köder von den katholiſchen Intereſſen wird beſonders bei den Chriſt⸗ lich⸗Sozialen verfangen. Und was wird das Ergebnis ſein? Eine Politik Dr. Seipels im Stile der Kardinals⸗ politik Richeltieus und Mazarins. Und der Anſchluß? „O Du mein Oeſterreich!“ 58 * Miklas in der Hand Seipeis Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wahl des Nationalratspräſidenten Miklas zum Bun⸗ despräſidenten hat in Berliner politiſchen Kreiſen genau ſo überraſcht, wie in Wien ſelber. Dieſer neue Bundes⸗ präſident iſt, wenn man das ſo formulieren darf, das Er⸗ gebnis der gegenſeitigen Verärgerungs⸗ taktik der drei Parteien. Um die Chriſtlich⸗Sozialen zu ärgern, ſtellten die Großdeutſchen den Dr. Schober auf, den ſie ernſtlich garnicht wollten. Damit verärgerten ſie aber auch die Sozialdemokraten, die anfangs mit den Großdeutſchen un⸗ gefähr die gleiche Linie einhielten. Der Polizeipräſident Schober aber wirkte auf ſie wie das rote Tuch auf den Stier und ſo leiſteten, indem ſie ſich der Stimme enthielten, die Sozialdemokraten ſchließlich den Chriſtlich⸗Sozialen Wahlhilfe Die angebliche Anſchlußgegnerſchaft des Herrn Miklas wird man nicht überſchätzen dürfen. Wir möchten doch feſthalten, daß, als vor einigen Wochen Painlevé in Wien war und von den dortigen Snobs unter Vorantritt des Prinzen Rohan ſtürmiſch gefeiert wurde, Dr. Miklas abreiſte, um nicht an den Empfangsfeierlichkeiten ſich irgendwie beteiligen zu müſſen. Im übrigen iſt Miklas politiſch vollſtändig in der Hand Seipels. Er unterliegt der Parteidiſziplin und wird non dem Wege nicht abweichen, den Dr. Seipel für richtig hält. Intereſſant iſt, daß Prof, von Wettſtein, der eine zeitlang als der ernſthafteſte Kandidat für die Präſidenſchaft galt, ſeit ein paar Tagen in Berlin weilt. Herr von Wettſtein wünſchte nicht, mit dem von ihm verehrten Hainiſch irgendwie zu kon⸗ kurrieren. Er hatte wohl befürchtet, daß, wenn die erſten Wahlgänge reſultatlos verlieſen, uf ihn zurückgreifen möchte. Deshalb hat er vor dem Wahl⸗ zuge Wien verlaſſen. . 2 D Amerika rüſtet — WMaſhington, 6. Dez. Das Repräſentantenhaus ſtimmte geſtern der Regierungsvorlage zu, nach der zum Umbau der beiden Schlachtſchiffe„Pennſylvania“ und„Arizona“ ein Be⸗ trag von 14,8 Millionen Dollars zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden ſoll. Die beiden Schiffe ſollen moderniſiert und mit beträchtlich ſtärkeren Geſchützen ausgerüſtet werden. nan trotz ſeiner Weigerung Dankbares Gedenken der Auslandshilfe Berlin, 6.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer ſchlichte en, tief ergreifenden Feier wurde heute mittag im Berliner Wohlfahrtsamt ein Denk⸗ ſtein für die Deutſchland in den Jahren 1917—1924 zuteil gewordene Auslandshilfe eingeweiht. Ein einfacher weißer Stein, auf dem zwei Frauengeſtalten als einzige Zierde eine Flammenſchale halten, trägt die Worte:„Bleibe Du, Stein, ein Zeichen des Dankes für helfende Güte, die durch Jahre der Not uns eine Welt hat gewährt“. Der Reichsminiſter Dietrich überbrachte den Dank des Reichspräſidenten und der Reichsregierung. Neben ihm waren Vertreter des Reichstages und Reichsrates, des Rei⸗ ches und der preußiſchen Miniſterien der drei großen Be⸗ kenntniſſe und der Wohlfahrts⸗ und der charitativen Organi⸗ ſationen erſchienen. Auch die öſterreichiſche Geſandtſchaft war erſchienen. Sie hatte den Legationsrat Frhr. v. Pacher zur Feier entſandt. Der Präſident der Deutſchen Liga für Dezbr. freie Wohlfahrtspflege, Graf v. Lerchenfeld, gab in großen Umriſſen noch einmal einen Ueberblick des großen Hilfswerkes, das mit in⸗ und ausländiſcher Hilfe in den Notjahren nach dem Kriegsende geleiſtet worden war, dankte dabei dem neu gewählten amerikaniſchen Präſidenten Hoo⸗ ver für all die unvergeßliche Leiſtung der Quäker. Ihnen hat das deutſche Volk, wie Miniſter Dietrich hernach treffend bemerkte, das würdigſte Denkmal dadurch geſetzt, daß die ſeiner Zeit von ihnen ins Leben gerufene Kinderſpeiſung aus eigenen Mitteln des deutſchen Volkes unter dem Namen Quäkerſpeiſung weiter erhalten bleibt. Warmen Dank fand dann in erſter Linie die Opfer⸗ freudigkeit, die die ſelbſt ſchwer bedrängten Brüder in Oeſterreich in jenen trüben Tagen den reichsdeutſchen Kindern zuteil werden ließen. Zum Schluß nahm der Vertreter der Quäker, M. P. Maſter, das Wort. Mit feinem Takt ſprach er von dem Segen des Hilfswerkes für die Geber, gebrauchte für die Nachkriegsjahre, in denen die eifrige Hilfstätigkeit vornehm⸗ lich die zwiſchen den Völkern erſchwerten Brücken wieder zu bauen half, das Gleichnis einer Grundlage des Friedens und fällte das bedeutungsvolle Urteil:„Viele Schüler waren gelehrig, viele aber blieben gleichgültig“. Die hellen Kinderſtimmen des Berliner Chordomes um⸗ rahmten mit feinen Geſängen die Anſprachen. Tod des Oberbürgermeiſters von Breslau E Berlin, 6. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die B. Z. meldet, iſt der Oberbürgermeiſter von Breslau, Dr. Hans Herſchel geſtern abend im Alter von 54 Jahren geſtorben. Dr. Herſchel gehörte dem Zentrum an, trat auch als deſſen Abgeordneter 1919 in die Nationalverſammlung ein und war dann Mitglied des erſten Reichstages der Repu⸗ blik. 1924 wurde er zum Oberbürgermeiſter von Breslau gewählt, bereits damals ein kranker Mann. Dr. Herſchel hat ſich in früheren Jahren lebhaft publiziſtiſch betätigt. Streikunruhen in Columbien Bogota, 6. Dez.(United Preß.) Zur Unterdrückung von umfangreichen Streikunruhen in der Provinz Magda⸗ lena hat das Kriegsminiſterium die Mobiliſierung der Garni⸗ ſonen von Cartagena und Barranquilla angeordnet und den Belagerungszuſtand in Santa Martha ausgerufen, wo nach hier eingetroffenen Meldungen die ſtreikenden Arbeiter der Bananenplantagen ſchwere Ausſchreitungen begangen haben. Die Zahl der Streikenden, die ſich ſeit Wochen wegen Lohndifferenzen mit den Plantagenbeſitzern im Ausſtand be⸗ finden, wird auf etwa 32 000 geſchätzt. Ein Vermittlungsver⸗ ſuch der Regierung ſcheiterte und die Aufſtändiſchen haben nun⸗ mehr den Eiſenbahnwagenverkehr unterbrochen, die Telephon⸗ linien zerſtört und Arbeitswilligegefangengeſetzt. Nach privaten Meldungen ſind 35 Soldaten, die zum Schutze der Pflanzungen im Streikgebiet eintrafen, entwaffnet und gleichfalls gefangen genommen worden. Angeſichts der ernſten Lage hielt das Kabinett eine Sitzung ab, in der die Maßnahmen des Kriegsminiſteriums gebilligt und General Carlos Vargas mit den weitgehendſten zivilen ſchen Vollmachten ausgeſtattet wurde, um die Unruhen raſch und vollſtändig unterdrücken zu können. und militäri⸗ Mheinbrückenfrage Burger ⸗ Ludwigshafen(D. B 87 benutzte ſeine Anweſenheit anläßlich einer Parteivorſtands ſitzung am Mittwoch in Berlin, um im A uswärtice gen A mt in Berlin dringende Vorſtellungen in Sachen der Rhein⸗ brückenfrage zu machen. Er gab Nr Auffaſf ung Ausdruck, daß es unerträglich ſei, die Ve ungeheuren Ver⸗ kehrsverhältniſſe weiterhin Abg. Burger hat Landtagsabgeordneter daß i davon Kenntnis genommen, letzten Zeit zahlreiche Vorſtellungen gleichen Inhalts getragen worden ſind, daß weiter ein Beſchluß der Botſchafterkonferenz noch nicht vor⸗ liege und daß ſelbſtverſtändlich das Auswärtige Amt in Ver⸗ bindung mit dem Miniſterium für die beſetzten Gebiete für ſeine Pflicht erachte, für Beſeitigung aller Schwierig⸗ keiten zu arbeiten. Auf die Uebermittlung kehrsverband zur Rhe ſchließung hat jetzt das Auswärtige Amt Miniſter Dr. Streſemann ſeit längerer Zeit der Förde⸗ rung des Baues der Rheinbrücken bei Maxau, Speyer und Mannheim ſeine beſondere e Aufmerkſamkeit widme. Letzte Meldungen Letzte III Heid elber ger Kr 5 2 Chronik kr. Heidelberg, 6. Dez. Der Termin für die Wahl des Oberbürgermeiſters iſt vom Stadtrat auf Sonntag, 16. Dezember, vormittags zwiſchen 11—12 Uhr feſtgeſetzt wor⸗ den.— Die Ueberreichung der Ehrenbürgerur kunde an den amerikaniſchen Botſchafter Dr. Schur mann wird Montag, 17. Dezember, 1 in der Univerſität er⸗ folgen. Bei dieſer Gelegenheit wird Dr. Schurmann die Endſumme der Schurmann⸗Stiftung für die Univerſität ver⸗ künden. Das badiſche Staatsminiſterium wird an der Feier teilnehmen, an die ſich ein internes Frühſtück anſchließt. Fürü den Abend iſt ein Fackelzug geplant.— Ein ſchweres Un⸗ glück ereignete ſich geſtern abend in einer Altſtadtgaſſe. Der 17 Jahre alte Tapezierlehrling Heinr., Johmann hatte ſich als Nikolaus verkleidet und trug eine kleine brennende Laterne, die aber ſchadhaft war. Durch irgend eine Unvor⸗ ſichtigkeit geriet plötzlich der lange wallende Flachshart des Jungen in Brand. Der Knabe ſtand ſofort in Flammen. Sowohl am Halſe wie an beiden Armen und Beinen trug er erhebliche Brandverletzungen davon. Er mußte mit dem Sanitätsauto ſofort in das Akademiſche Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Türkiſch⸗italieniſcher Schiedsvertrag — Rom, 6. Dez. Faſt einſtimmig wurde geſtern der eee e Freundſchafts⸗ und Schiedsvertrag ange⸗ nommen. Vor der Abſtimmung wies Muſſolini auf die große Bedeutung des Vertrages hin, der die Möglichkeit für eine freie und aufrichtige! Zuſammenarbeit der beiden Länder auf wirtſchaftlichem Gebiete gebe. Die Türkei könne auf die vorbehaltloſe Unterſtützung der italieniſchen Regierung rechnen. 28 däſchen Ver⸗ gefaßten Ent⸗ mitgeteilt, daß vom Ba bhrückenfrage der er 1 Verkehrsunfälle Ludwigshafen, 6. Dez. Ein Perſonenwagen der Firma Dr. Himmelsbach, der von dem Prokuriſten dieſer Firma geſteuert wurde, rannte heute morgen 11 Uhr in der Munden⸗ heimerſtraße auf der Strecke Mundenheim⸗Ludwigshafen einen Verkehrsomnibus um. I ndem Wagen von Dr. Himmelsbach befand ſich Fabrikant Uhlſchmidt und Holzhändler Eppel, die ſchwer verletzt in das Krankenhaus überführt werden mußten, wie der Prokuriſt der Firma Himmelsbach, der eine ſchwere Kopfverletzung erlitt. Einer Frau im Omnibus wurde ein Stück der Naſe weggeriſſen. Die Schuld des Zuſammenſtoßes trägt der Verkehrsomnibus, der 55 Fuhrwerk ü 5 erholen wollte. :: Kaiſerslautern, 6. Dez. Geſtern nachmittag fand zwiſchen e und einem Laſtkraftwagen . der franzbſiſchen Beſatzungstruppen ein Zuſammenſtoß 2 ſtatt. Das Perſonenauto wurde hierbei noch 7 Meter weit auf die Seite geſchoben und ſehr ſtark beſchädigt, ſo daß es abgeſchleppt werden mußte, während der Laſtkraftwagen nur leicht beſchädigt wurde. Der Beſitzer des Perſonenautos, ein Oberingenieur aus Saarbrücken, wurde leicht verletzt. Die Schuldfrage wird geklärt. eee eee eee— St. Nikolaus im Heidelberger Stadtwald Am Sonntag habe ich ihm einen Beſuch abgeſtattet. Zedesmal, wenn ich vom Kohlhof den Weg über die Drei Eichen nehme, leiſte ich ihm Geſellſchaft. Im Sommer ruht ſich's ſo mollig auf der Bank, da umſchlingen wilde Reben, Brombeeren und Efeu ſeinen Stein, die Vöglein ſitzen auf dem Dächlein des Bildſtocks und ſingen dem Heiligen ſchöne Lieder. Jetzt aber wird's dem braven Nikolaus etwas lang⸗ wellig, kahl ſind die Bäume, nur die grünen Tannen in der Mähe ſchützen ihn vor den Stürmen. Es iſt jetzt etwa 30 Jahre her, da war der ganze untere St. Nikolausſchlag, wie der gegen die Rheinebene zu liegende Waldhang in ſchöner Weiſe benannt iſt, abgeholzt. Da konnte er hinüberſchauen nach dem glitzernden Rhein, die Türme von Speyer grüßten herüber, und des Abends hüllte ihn die untergehende Sonne in leuchtendes Rot. Jetzt ſind bie Bäume hoch. Anfangs wollte der hl. Nikolaus dem Forſt⸗ amt gram ſein, daß man ihn etwas von der Landſtraße rück⸗ wärts ſetzte. Wie froh iſt er jetzt darum, ſeit die Autos den Wald mit Staub überſchütten. Von der Hütte an den Drei Eichen bis zu ſeinem hübſchen Häuschen iſt's gar nicht wett, da hört er ſchon die ſchnellen Wagen und guckt durch den Ausſchnitt nach vorne, wo der Teufelswagen in raſender Fahrt dahinſauſt. Gibt's ein Unglück, ja, dann heben ſie die Hände auf zum hl. Nikolaus und flehen und beten um Hilfe. denn er iſt das Mädchen für alles, wie man zu ſagen pflegt. Er iſt der Schutzheilige der Fiſcher und Schiffer, bei Erd⸗ beben, bei Feuersbrünſten, bei Ueberſchwemmungen, kurz bet jedem Unglück kommen die Leute hilſeſuchend zu ihm. Wiekommtnun der hl. Nikolaus inden Hel⸗ delberger Stadtwald? Leſen wir die Inſchrift, die da lautet: 8„O heiliger Nikolaus bitt für uns! 15 Aufgebaut von Leonardo Schreiber, zu der Zeit 5 Stattforſtmeiſter, im Jahre 1747.“ Und die Chronik meldet, daß die kleine St. Nikolauskapelle im Jahre 1747 von dem aer Forſtmeiſter Schreiber zum E 3 tet und mit d eiber bekleidete ſeine Stelle bis 1780 und beſaß den von ſeinem Vater, dem Steinhauermeiſter Leonhard Schreiber errichteten„Schrei⸗ bershof“ an der Stelle der zerſtörten Landeskanzlei am Burg⸗ weg zu Heidelberg. Nun fehlt aber dem hl. Nikolaus der Kopf, auch ſeine Hände ſind verunſtaltet. Wer ſind die Frevler? Im nahen Gauangelloch ſollen ſie zu Hauſe geweſen, die zwei Burſchen, deren einer in frevelhafter Weiſe das Denkmal zertrümmerte. Doch des Himmels Zorn traf den Schänder des ſteinernen Bil⸗ des. Genau auf die Stunde nach einem Jahr ſoll er von einer Leiter herabgefallen und geſtorben ſein. In ſeiner Angſt, es könnte ihm das gleiche Schickſal zugedacht ſein, beichtete der andere die Sünde. Alſo beinahe 200 Jahre trotzt das Geſtein des Waldes den Unbilden der Witterung. Der„Nikele“, wie die Heidelber⸗ ger Kinder kurzweg ſagen, kommt in der ſchönen Sommerszeit nicht zu kurz; ſein Bild und ſein Häuslein ſchmücken kleine und große Kinder mit Blumen, und es iſt ſtets lieblich anzuſehen, wenn ein ſchöner Strauß ſein Gewand ziert. Iſt's der Dank der Kinder an den guten, lieben Kinderfreund, daß er ihnen an ſeinem Ehrentag, am 6. Dezember, die Strümpfe und Schuhe mit Aepfeln und Nüſſen und anderen guten Dingen füllt? Ganz gewiß. Und wenn ihr Mannheimer Kinder wieder vom Kohlhof oder vom Gaiberg oder Waldhilsbach über die Drei Eichen dem Heidelberger Bahnhof zuwandert, dann vergeßt nicht, dem hl. Nikolaus auch zu danken für ſeine Spenden. Steckt ihm ein Tannenzweiglein an ſein Gewand, das dient zu ſeinem Schmuck, und Weihnachten liebt er, alſo auch den ſchönen Tan⸗ nenzweig, der ſo friſch duftet. Ich ſchmückte ihn am Sonntag mit einem Kranz wilder Reben voll flockiger grauer Ballen und vergaß auch die Tannenzweige nicht. Ob er ſich gefreut 8 Fragt ihn ſelber. dd. O Sonaten⸗Abend Trude Hüttenbach⸗Moldenhauer(Vio⸗ line), Paul Breiſach(Klavier). Eine junge Geigenkünſtlerin ſtellte ſich geſtern dem Mannheimer Publikum vor. Mit drei Werken, die vielfältige Anforderungen ſtellten. Zu Bach ge⸗ hörte Mut, der der Geigerin nach dem Vortrag der Sonate in ſ⸗moll nicht abzuſprechen iſt. Auch die Ruhe, mit der ſie in dieſe 9 Aufgabe ging, machte die Art ihres Vortrags vornherein auß ordentlich ſompatbiſch. Ihre Tongebung beſigt nicht ganz die ſatte Fülle, 5 der breite Ausdruck Bachs erfordert, doch dafür lag o viel Seele und Ausdruck in dieſer Wiedergabe, daß man die Individualität ihrer muſi⸗ kaliſchen Begabung bereits aus dieſer Wiedergabe ſpürte. Mit der Leichtigkeit, die das ſprühende Werk erfordert, war die Beethovenſonate in D⸗dur, die erſte der herrlichen Reihe dieſer Werke, angepackt. Der Variationenſatz gab ſich unge⸗ künſtelt, die geſchmückten Paſſagen zeigten ein feines, lichtes Klangbild. Auch die paar melancholiſchen Züge des Werkes waren in das durchſichtige Spiel eingegangen. Das Zwie⸗ geſpräch, das beide Inſtrumente hier führen, war durch Ge⸗ neralmuſikdirektor Paul Breiſach(Mainz) zu einem kapell⸗ meiſterlichen Exerzitium geworden. Der Geigerin diente es ſehr zur Stütze. Breiſach, dem die Klavierliteratur einige aparte Sachen verdankt, iſt ein glänzender Pianiſt. Dieſe Eigenſchaften offenbarte er beſonders im Vortrag der Richard Strauß⸗Sonate(op. 18), deren leuchtende Farben beiden Künſtlern die volle Entfaltung ihrer Kräfte boten. Die reife Technik der Geigerin, der ſchöne Klang ihres Inſtruments und die Brillanz des Pianiſten feierten hier einen Triumph, der im reichen Beifall der Zuhörer ein lebhaftes Echo fand. K. Ausbildung von Volksſchullehrern. Das Minkſterium des Kultus und Unterrichts gibt bekannt, daß an Oſtern 1929 wieder Aufnahmen in den 1. Jahrgang der Lehrerbildungs⸗ anſtalten Freiburg, Heidelberg und Karlsruhe ſtattfinden. Der Unterricht in den Lehrerbildungsanſtakten iſt unentgeltlich; für Verpflegung und Unterkunft beſtehen Heime, in denen nur die Selbſtkoſten berechnet werden. Abiturienten und Abiturientinnen, die eintreten wollen, müſſen bis ſpä⸗ teſtens 15. Januar 1929 ihre Meldungen unter Vorlage eines Lebenslaufs und eines bezirksärztlichen Zeugniſſes nach vor⸗ geſchriebenem Formular(.. Schulverordnungsblatt 1915 Nr. 12) durch Vermittlung ihrer Schuldirektion beim Miniſterium des Kultus und Unterrichts einreichen. Die Reifezeugniſſe ſelbſt ſind von den Bewerbern bis ſpäteſten 1. April durch Vermitt⸗ lung der Direktionen einzuſenden. Abiturientenlinnen), die 3. Zt. eine Höhere Lehranſtalt nicht mehr beſuchen, müſſen ihr Geſuch direkt beim Unterrichtsminiſterium, ebenfalls bis 15. Ja⸗ nuar einreichen und, außer den oben genannten Nachweiſen, Reifezeugnis und ein Leumundszeugnis beifügen. 4 * 5 . . . daß zer⸗ hat iche daß hor⸗ zer⸗ 28 rig⸗ e 1 ⸗ Int⸗ daß rde⸗ und 8 Vorſtandes der Unternehmungen, denen der Verſtorbene als der Heimatſtadt brandeten, ſei der Verſtorbene mehr auf der geſchehen auf dem Boden einer kalten Berechnung, die auf eine Revolution und eine Herrſchaft des Proletariats hin⸗ Die Maſſen müßten durch den Zwang der Verhältniſſe zum Donnerstag, den 6. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 589 Städtiſche Nachrichten Beſtattung des Rechtsanwalts Dr. Roſenfeld Wie es bei bedeutenden Perſönlichkeiten immer der Fall iſt: die Halle des Krematoriums erwies ſich wieder einmal als viel zu klein für die Leidtragenden, die heute um die Mittagsſtunde von dem im Alter von 78 Jahren unerwartet ſchnell aus dem Leben geſchiedenen RA. Dr. Iſidor Roſen⸗ feld Abſchied nahmen. Die Trauerverſammlung ſetzte ſich in der Hauptſache aus Vertretern des Aufſichtsrates und Aufſichtsratsmitglied angehörte, des Mannheimer Richter⸗ und Anwaltsſtandes und zahlreichen perſönlichen Freunden zuſammen. Wir bemerkten u. a. die Landgerichtsdirektoren Bär, Baumgartner, Dr. Bodenheimer und Dr. Heintze, die Landtagsabgg. Dr. Waldeck und Wolfhard, Dr. Benno Weyl, die Generaldirektoren Dr. Ernſt Röchling und Kommerzienrat Spielmeyer und Direktor Stotz. Eine Fülle von koſtbaren Kranzſpenben umgab den Sarg und ergoß ſich die Freitreppe hinunter. Die ſchönſten Blumen waren zu Füßen des Sarges niedergelegt. Was das Treibhaus und der Süden hergibt, war hier ver⸗ einigt. Man ſah auch viele Kränze mit wertvollen Wid⸗ mungsſchleifen. Rabbiner Dr. Oppenheim ſprach nach einem ergrei⸗ fenden Celloſolo(Anger vom Nationaltheaterorcheſter) die rituellen Gebete. g Dr. Dr. Franz Roſenfeld, der Sohn und langjährige Mitarbeiter, hielt alsdann die Trauerrede, die, weil ſie eine perſönliche, von inniger Kin⸗ desliebe diktterte Note trug, auf alle einen ganz beſonders tiefen Eindruck machte. Es ſei, ſo führte Dr. Roſenfeld aus, immer der Wunſch ſeines Vaters geweſen, daß den Menſchen, die im Leben etwas über den Durchſchnitt geleiſtet hätten, von ihren Mitmenſchen Anerkennung gezollt werde. Schon im Elternhaus, in dem er keine weiche, aber eine ſorgloſe Kindheit verlebte, ſei einer der Grundzüge ſeines Weſens gelegt worden, die Liebe zur Demokratie in ihrem echteſter und ſchönſten Sinne. Als die Kämpfe des Jahres 1848 in Seite der Revoluttonäre, als auf der der Staatsautorität geweſen. Dieſer Zug zur Demokratie habe ihn das ganze Leben lang begleitet. Schon auf der Univerſität ſei Roſenfeld kein Grübler über juriſtiſche Probleme geweſen. Großen Einfluß auf ſeinen Entwicklungsgang habe der Schwieger⸗ vater Fürſt ausgeübt, der mit ſeinen Brüdern einer Gene⸗ ration von Juriſten entſtammte. Als früh gereifter Mann habe Roſenfeld auch erfahren dürfen, was es heiße, ſchaffen zu dürfen an der Seite einer ſo feinſinnigen Frau, wie es die Mutter geweſen ſei. Roſenfeld ſei nicht zum Ankläger berufen geweſen, auch nicht zum Richter, er war ein Advokat, ein Mann, den jeder Volksgenoſſe anrufen durfte, ob er ſchuldig oder nichtſchuldig war. Auch im Mannheimer Wirtſchaftsleben ſpielte er die Rolle des Verteidigers. Nicht in dem brutalen Niedertram⸗ peln des Schwächeren habe er den wirtſchaftlichen Erfolg erblickt, ſondern weitſchguend habe er ſtets Gerechtigkeit walten laſſen. Die Gedächtnisrede klang in einem innigen Abſchiedsgruß aus Goethes„Fauſt“, den der Heimgegangene in den letzten Jahren mit Vorliebe geleſen hat, aus. Rechtsanwalt Anton Lindeck betonte im Namen des Anwaltvereins, daß nächſt den An⸗ gehörigen die Mannheimer Anwaltſchaft in tiefſter Trauer an der Bahre des Heimgegangenen ſtehe. Roſenfeld ſei nicht nur der Senior der Mannheimer Anwälte, ſondern einer der prominenteſten Vertreter dieſes Standes geweſen. Die älteren erinnerten ſich noch gern daran, mit wieviel Tempe⸗ rament und Scharfſinn Roſenfeld für die ihm anvertrauten Intereſſen eingetreten ſei. Ritterlichkeit und Vornehmheit bekundete er auch dem Gegner gegenüber. So ſei er ein Vorbild geworden für alle, aber auch ein Lehrmeiſter für viele. Mit herzlicher, aufrichtiger Kollegialität ſei er auch für den Anwaltsſtand eingetreten und habe ihn jederzeit mit Rat und Tat gefördert. Man werde ihn nie vergeſſen. Landgerichtsdirektor Dr. Heintze brachte im Auftrage des verhinderten Landgerichtspräſidenten die Gefühle der Trauer der Richter des Land⸗ und Amts⸗ gerichts und der Mitglieder der Staatsanwaltſchaft zum Ausdruck. Der Schmerz der Angehörigen ſei der Schmerz aller Gerichtsangehörigen. Durch ſeine hohen Geiſtesgaben und ſein gewinnendes Weſen habe ſich Roſenſeld die Achtung und Wertſchätzung Aller erworben. Weitere Kranzniederlegungen Für den Aufſichtsrat und den Vorſtand der Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental, deren Aufſichtsratsvorſitzender der Verſtorbene geweſen war, legte Direktor Leicher einen Kranz nieder. Generaldirektor Spielmeyer feierte die Verdienſte, die Dr. Roſenfeld ſich um die Süddeutſchen Kabel⸗ werke, die Heddernheimer Kupferwerke und die Metall⸗Geſell⸗ ſchaft Frankfurt a. M. erworben hatte. Für den Aufſichtsrat der C. G. Meyer AG., deſſen Vorſitzender der Verſtorbene ſeit 1915 geweſen war, ſprach Direktor Seidenfus. 40 Jahre gehörte Dr. Roſenfeld dem Aufſichtsrat der Stein⸗ zeugwarenfabrik Friedrichsfeld an, deren Direktor Dr. Müller den Verſtorbenen als allzeit hilfsbereiten Freund feierte. Den Kranz der Demokratiſchen Partei Mannheim legte Amtsgerichtsrat Dr. Wolfhard nieder, indem er die Tätigkeit des Verſtorbenen als Politiker und ſeine Verdienſte um die Stadt Mannheim kennzeichnete. Direktor Hammel⸗ mann ſprach für den Aufſichtsrat der Vereinigten Speyerer Ziegelwerke, dem Dr. Roſenfeld ebenfalls 40 Jahre angehörte. Die Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗AG. vertrat Direktor Hützen und die Aktiengeſellſchaft für Mühlenbetriebe Dirsktor Krämer. Rechtsanwalt Lin deck überbrachte den Kranz der Brayereigeſellſchaft Eichbaum und Direktor a. D. Jacobi den der Park⸗ und Bürgerbräu⸗AG. Zweibrücken⸗ Pirmaſens. Für die Loge Karl zur Eintracht rief Dr. Hei⸗ nichen dem Verſtorbenen letzte Grüße nach. Mit einem weiteren Celloſolo und Harmonieklängen wurde die Trauerfeier beendet. Ausbau der Rhein⸗Haarödtbahn Für die Erſtellung und den Betrieb der Straßenbahn von Ludwigshafen⸗Oggersheim nach Bad Dürkheim wurde im Jahr 1911 von den Städten Mannheim und Bad Dürkheim die Rhein⸗Haardtbahn⸗Geſellſchaft m. b. H. gegründet; die Stadt Ludwigshafen beteiligte ſich erſt ſpäter an der Geſell⸗ ſchaft. Das Geſellſchaftskapital von 1 Million/ verteilt ſich zurzeit auf die 3 Geſellſchafterſtädte wie folgt: Mannheim 88, Bad Dürkheim 10, Ludwigshafen 2 v. H. Die Bahn wurde eingleiſig gebaut und im Jahre 1913 eröffnet. Bei der Ge⸗ ländeerwerbung wurde ſoweit möglich bereits auf einen ſpäteren zweigleiſigen Ausbau Rückſicht genommen. In den letzten Jahren wurde aus Betriebsüberſchüſſen der Unterbau für das zweite Gleis größtenteils geſchaffen und auf der Teilſtrecke Friedelsheim⸗Ellerſtadt das zweite Gleis gelegt. Nach einem Beſchluß des Aufſichtsrats der Geſellſchaft vom 2. Okober 1928 ſoll jetzt die Teilſtrecke Ellerſtadt⸗Ruchheim zweigleiſig ausgebaut werden. Der Koſtenaufwand iſt mit 370 000% veranſchlagt 220 000„% ſtehen der Geſellſchaſt aus eigenen Mitteln zur Ver⸗ fügung. Der Reſt mit 150 000/ ſoll von der Geſellſchaft darlehensweiſe bei den Sparkaſſen Bad Dürkheim(25 000), Maunheim(50 000 //) und Ludwigshafen(75 000 /) oder bei anderen Geldgebern aufgenommen werden. Die Sparkaſſe Ludwigshafen wird außerdem ein weiteres Darlehen von 75 000% zur Fortführung der Ausbauarbeiten gewähren. Für dieſe Darlehensaufnahmen iſt die Bürgſchaft aller oder eines einzelnen Geſellſchafters erforderlich. Für die zunächſt in Betracht kommende Geſamtſumme von 225 000/ ſoll die Stadt Mannheim die Bürgſchaft übernehmen; wegen der Bürgſchaftsleiſtung für etwa ſpäter weiter erfor⸗ derliche Darlehensmittel ſoll an die Städte Bad Dürkheim und Ludwigshafen herangetreten werden. Mit dem Bau des zweiten Gleiſes wird die Betriebs⸗ ſicherheit gehoben, eine raſchere Abwicklung des Verkehrs und eine freiere Anordnung der Zugfolge ſowie die Führung von durchgehenden Zügen zwiſchen Rhein und Haardt ermöglicht. Nach Ausführung des jetzt vorgeſehenen Bauabſchnitts wer⸗ den von der 17 Kilometer langen Strecke ungefähr 9 Kilo⸗ meter zweigleiſig betrieben werden. Der Weiterbau ſoll nach Möglichkeit gefördert werden. Nach 8 65 Abſatz 3 Ziffer 15 und Abſatz 4 G. O. iſt zur Uebernahme der Bürgſchaft, da die Bürgſchaftsſumme den Betrag von 30 000% überſteigt, ein Gemeindebeſchluß erforderlich, der der Staatsgenehmigung bedarf. Deshalb liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine nächſte Sitzung ein entſprechender Antrag vor. * Die Schulferien in Baden. Die Ferien an den höheren Schulen Badens wurden für das Jahr 1929 wie ſolgt feſt⸗ geſetzt: Weihnachtsferien 1928 vom 24. Dezember bis 6. Ja⸗ nuar; Oſterferien vom 25. März bis 13. April 1929; Pfingſt⸗ ferien vom 18. Mai bis 25. Mai; Sommerferien vom 1. Aug. bis 11. September. —— Verein für Volksbildung Prof. von Eckardt⸗ Heidelberg ſpricht über Lenin Die Einleitung zu dem Abend bildete der Vortrag einer Dichtung„Die Zwölf“ von Alexander Bloch durch Schau⸗ ſpieler Marx. Das blutrünſtige, zügelloſe Bild aus einer Revolution verſetzte die Zuhörer in eine revolutionierte Spannung, die durch die ruhigen und fachlichen Ausführungen von Prof. Dr. v. Eckard vom Inſtitut für Zeitungswiſ⸗ ſenſchaft an der Univerſität Heidelberg in geſpannte Aufmerkſamkeit übergeführt wurde. Jeder Revolutionär hat ſein Erlebnis, das in ihm ſein perſönliches Sild von der Zukunft erzeugt. Bei Lenin war es die Hinrichtung ſeines Bruders durch die zariſtiſche Regie⸗ rung wegen eines Attentatverſuches. Da bildete ſich in dem jugendlichen Kopfe die Ueberzeugung, daß aller Heroismus der Einzelnen und der ganze Glaube an den„weißen Chri⸗ ſtus“, d. h. eine Erneuerung durch ſtttliche Kräfte das zariſti⸗ ſche Syſtem nicht abzuändern vermöchten. Das könne nur arbeite. Daher ſollte nicht der ruſſiſche Bauer oder Intellek⸗ tuelle die Revolution machen, ſondern der Induſtriearbeiter. entſcheidenden Schritt gebracht werden. Daher konnte Lenin anläßlich einer Hilfsaktion bei einer Hungersnot jede Unter⸗ ſtützung verneinen, weil der Tod von Tauſenden umſo ſchnel⸗ ler die Aenderung herbeiführte. Er hielt ſich zurück, führte ein Literatenleben mit eifrig⸗ ſtem Studium der europäiſchen Phfloſophie und mit zerſetzen⸗ der Kritik an ſeinen ſozialiſtiſchen Freunden. Die ſiebzehn Jahre Ausland entfremdeten ihn dem Volke, er verlor in ſeinen Studien die Berührung mit der Natur und der menſchlichen Seele, er war nur noch Theorie. Der Menſch galt ihm als ein Weſen, das nur auf das perſönliche Wohl und Wehe eingeſtellt iſt, der Glaube an Diebe, Seele, Kunſt, an alles gelſtig Wertvolle iſt Unſinn, Freiheit und Nation ſind bürgerliche Erfindungen. Nur Eines darf fir den Menſchen maßgebend ſein: ſein Leben. Es kommt der Krieg. Er rührt Lenin nicht, er iſt ja Sache von Nationen, von Trugbildern der bürgerlichen Ge⸗ ſellſchaft. Aber er führt zur Revolution von 1917. Mit Hilfe des deutſchen Generalſtabs gelangt er nach Rußland, er ſieht ſeine Zeit gekommen, er wird ein Täter. Wieder erledigt er ſeine Gegner durch Bosheit und Kritik, er tritt für Frieden ein. Zunächſt flieht er vor Nachſtellungen ſeiner Gegner nach Finnland. Aber von dort aus ſchafft er ſich einen politiſchen Orden, in den nur ausgewählte Leute aufgenommen werden, die dann ſeine Ziele: Friede und Brot und den vollſtändigen Kommunismus in die Hirne der durch die Niederlagen Kerenſkis ratloſen Menſchen hineinhämmern. Er kommt zur diktatoriſchen Macht, er ſchließt den für Rußland demütigen⸗ den Frieden von Breſt⸗Litowſk, um gerade dadurch zu zeigen, wie nebenſächlich alles Nationale iſt. Das Wort„ruſſiſch“ exiſtiert nicht mehr. In den Kämpfen mit der weißen Garde geht es nicht gegen Einzelne, ſondern gegen eine Maſſe, und die muß vernichtet werden. Der Terror wird erfunden von Lenin, dem Manne, der ſtets ein liebenswürdiges Lächeln und perſönlich nie Grauſamkeit zeigte. Wo es um Politik geht, um den proletariſchen Staat, da iſt er unerbittlich, da iſt jede andere Rückſicht undenkbar, dieſer Staat iſt nur errichtet auf dem Wohl des Einzelnen, und ihm will Lenin, der be⸗ ſcheiden in zwei Zimmern des Kreml lebt, durch ſeine abſolute Diktatur und die volle und ganze Sozialiſierung dienen. Der Staat hat alles erfaßt und teilt alles, was der Menſch zur Befriedigung ſeiner Lebensbedürfniſſe braucht, aus. Aber die gleiche Behandlung der Arbeitenden und Nichtarbeitenden führt zur Faulheit, kein Menſch zeigt mehr Initiative, mehr zu unternehmen, als er muß. Lenin ſelbſt geht überall umher, horcht ſich um und beſchäftigt ſich mit dem Problem der Produktion. Mit einem Schlage führte er wie⸗ der alte Einrichtungen ein, das Wechſelrecht und den Händ⸗ ler, der proletariſche Staat greift zum Kapitalismus, um zu beſtehen, ſeine Exiſtenz verlangt es. Kopfſchütteln überall, Kritik. Aber jetzt iſt keine Zeit zum Reden, es glit zu arbei⸗ ten. Jeder Widerſpruch wird verboten und mit Gewalt un⸗ terdrückt. Aus der Notwendigkeit der menſchlichen Natur heraus iſt vom Schöpfer des kommuniſtiſchen Staates dieſer Verbeſſerunge maßnahmen beim Strandbad Die Strandbadanlage am Rhein erfreut ſich ſeit ihrer In⸗ betriebnahme immer mehr einer äußerſt ſtarken Benützung durch die badellebende Bevölkerung. Das Bad hatte im ver⸗ floſſenen Sommer an beſonders heißen Tagen Maſſenbeſuche bis zu rund 25 000 Perſonen aufzuweiſen. Zu einer geord⸗ neten Aufnahme dieſes Maſſenandranges, zum Ausbau der Anlage zu einer wahren Erholungsſtätte und zur Verbeſſerung ihrer Betriebsverhältniſſe ſind noch verſchtedene Maßnahmen, die eine längere Bauzeit erfordern und die im kommenden Winter durch Arbeitsloſe als Notſtandsarbeiten ausgeführt werden ſollen, notwendig und zwar: a) Die Auffüllung des hinter dem Bade tiefer lie⸗ genden Rheinvorlandes auf die Höhe des Dammweges am Strande auf etwa 30 m Breite ſowie Beraſung und Her⸗ richtung der aufgefüllten Fläche für Liegeplätze der Bade⸗ beſucher und für Erweiterung der Fahrradbewachungsſtelle. Hlerbei ſollen die vorhandenen Bäume nach Möglichkeit er⸗ halten und ſoweit notwendig, zu hochſtämmigen, ſchattenſpen⸗ denden Bäumen gezogen werden. Für die Ausführung dieſer Arbeiten werden rund 34000 ebm Auffüllboden und rund 7000 ebm Humusboden erforderlich. b) Die Befeſtigung des zurzeit bekieſten, 10 m breiten Dammweges mit Betonplatten, anſchließend an die beſtehenden treppenförmigen Beton⸗Längsſtreifen des Strandes. Dieſer Weg iſt in ſeinem jetzigen Zuſtande für den Längsverkehr auf die Dauer unzulänglich und ungeeignet. Das beliebte Gehen der Badebeſucher auf den kreppenförmig betonierten und in erſter Reihe für das Liegen der Badenden geſchaffenen Längsſtreifen iſt verſtändlich, muß aber im In⸗ tereſſe der Geſamtheit der Badegäſte unterbunden werden. Dies läßt ſich mit Erfolg nur durchführen, wenn die für den eigenen Längsverkehr geſchaffene 10 m breite Krone des Strandes in geeigneter Weiſe befeſtigt wird. Mit Rückſicht darauf, daß das für die Betonbereitung erforderliche Kies⸗ material faſt vollſtändig an Ort und Stelle gewonnen werden kann, ſoll die Befeſtigung der Krone mit Betonplatten, die in vorliegendem Falle die billigſte und zweckmäßigſte Be⸗ feſtigungsart darſtellt, ausgeführt werden. Erforderlich ſind rund 10 000 qm oder rund 1500 ebm Beton. c) Teilweiſe Zurückverſetzung der vorhandenen Einfriedigung im Zuſammenhang Rit den unter 2) auszuführenden Arbeiten zur Verbreiterung der Liegeflächen und zur Verbeſſerung der polkzeilichen Betriebsüberwachung. Nach dem Voranſchlag betragen die Koſten 186000 Mk. Für die Ausführung der beantragten Arbeiten iſt eine Bau⸗ zeit von rund 4 Monaten erforderlich; die Maßnahmen ſollen als Notſtandsarbeit mit Zuſchuß und Darlehen aus der wert⸗ ſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge alsbald ausgeführt werden; entſprechender Antrag hierwegen iſt geſtellt. Hiernach iſt für rund 4500 Notſtandsarbeiter⸗Tagwerke eine Grundförderung von 13500 Mk. und ein Darfehen in mindeſtens zweifacher Höhe der Grundförderung, alſo 27000 Mk., ſonach der Ge⸗ ſamtbetrag von 40500 Mk. zu erwarten. Der verbleibende ungedeckte Aufwand mit rund 146 000 Mk. ſoll durch Ein⸗ ſtellung in die Voranſchläge der Jahre 1929/1933 in 5 Raten aus der Wirtſchaft gedeckt werden. Ein entſprechender ſtadt⸗ rätlicher Antrag liegt dem Bürgerausſchuß zur Geneh⸗ migung vor. d * * Lebensmüde. In der Schwetzingerſtadt trank geſtern vormittag eine 21 Jahre alte Haus angeſtellte angeblich wegen Arbeitsloſigkeit eine giftige Flüſſigkeit. Die Lebens müde fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. * Kein Geld in einfache Briefe legen!„Ach, für den kleinen Fritz hab' ich ja noch kein Geſchenk!“ Wie häufig hört man den Stoßſeufzer kurz vor Weihnachten, und ſchnell entſchloſſen legt die des vielen Geſchenkekaufens müd gewordene Familienmit⸗ ter dem Weihnachtsbrief einen Fünfmarkſchein für den Neſſen bel.— Sehr oft kommt der Brief nicht an— eine feine Naſe hat den ungewöhnlichen Inhalt entdeckt. Die Poſt lehnt dann ſede Erſatzleiſtung ab. Denn nach dem Poſtgeſetz und des Weltpoſt⸗ vertrages trägt ſie keine Haft⸗ oder Erſatzpflicht bei Verluſt oder Beraubung gewöhnlicher Briefe, auch nicht bei Beraubung eingeſchriebener Briefe. Für den Verluſt eingeſchriebener Briefe wird allerdings im Einzelfall Erſatz bis zu 40 Mk. ge⸗ leiſtet. Man benutze alſo für weihnachtliche Geldgeſchenke den ſicheren Weg der Poſtanweiſung oder des Wertbriefes. Mitten in der Nacht— Huſtend aufgewacht Kahm Fay's Sodener 3 1 2 Paflillen-Die den Huſtenreiz gleich ſtillen. . 3 8 0 e ee ſelbſt eingeſehen, daß die Berechnung falſch war, und hat den Mut zur Aenderung gefunden. Ob dieſe dauerhaft iſt? Wladimir Lenin iſt tot. Was aus ſeinem proletariſchen Staate wird, weiß niemand. Er hat ihm als Wertvollſtes mitgegeben die Geſinnung der poli⸗ tiſchen Sachlichkeit, für welche keine Schlagworte und Gefühle maßgebend ſind, die allein entſcheidet nach dem materiellen Vorteil. Und dazu hat er noch das ruſſiſche Volk zur Aktivität aufgerufen und ſein Sthickſal in ſeine Hand gelegt. Aber es war ein teurer Verſuch! g Seine Ausführungen ſchloß Prof. v. Eckard mit einigen Bemerkungen über das Rußland der Zukunft in wirtſch iſt⸗ licher und geiſtiger Beziehung. Mit ſeiner fließenden Vor⸗ tragsweiſe feſſelte er die Zuhörer bis zum Ende und durfte reichen und wohlverdienten Beifall ernten. — N Anterfee-Spuk Nicht viel anders, als es Jules Verne prophezeit hat, durchſtöbert der moderne Menſch die Tiefen des Meeres. Welche Wunderwelt ſich dort erſchließt, läßt ſich mit einer Unter⸗ waſſerzelle auch im Lichtbild feſthalten. Der Amerikaner Williamſon iſt ihr Erfinder. Er macht auch recht amerikaniſche Reklame für ſeine Erfindung, indem er ſeinen jungvermählten Sohn mit ihr ſeine Hochzeitsreiſe antreten ließ. Das junge Paar hat in ſeinen Flitterwochen eine Reihe prächtiger Unter⸗ waſſer⸗Bilder aufgenommen, von denen einige in der letzten Nummer der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung veröffentlicht werden. Ein anderer Artikel plaudert ſpannend über die„Küche des Zobv“ und erzählt von dem ſorgfältig aufgeſtellten Speiſezettel, der täglich an die dortige Tierwelt verfüttert wird. Die Bilder vom Wettbewerb der Schönheitsköniginnen in Berlin werden nicht weniger Freude machen. Von ſeltenen Tierbeobachtungen berichtet Wilhelm Hochgreve in einem Aufſatz„Füchſe im Schnee“. Denn im Schnee, wenn der Hunger kommt, läßt ſich das Wild beſſer als ſonſt beöbachten. Nur muß ſich der Tier⸗ freund in einen weißen Mantel hüllen, um nicht geſehen zu ſelbſt zum verfehlten Experiment gemacht worden, er hat werden.(Näheres über den Bezug ſiehe die heutige Anzeige.) 8 0 ö 0 A5: Tomaten, 7080: Meexxettich, Stück Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. Dezember 1928 Wieder daheim Vater: Guten Abend. worden mit dem Preisraten? Mutter: Ach, mich habt ihr alle im Stich gelaſſen, aber ich habs doch noch zuſammengekriegt. Es war auch höchſte Zeit, weil heute die Schaufenſter ja nicht mehr ſo zu ſehen ſind, wie auf den Bildern. rischen: Aber bei Engelhorn u. Sturm Leue ſo dicht, daß ich gar nichts ſehen konnte. Elſe: Ach, das ſind doch die Preiſe der„Neuen Mann⸗ r Zeitung“. Ach, das Damenkleid, das wär ſo was für Seid ihr auch alle fertig ge⸗ ſtehen die 1 Fritzchen: Iſt ja viel zu groß für dich! Elſe: Dafür kriegſt du das Schaukelpferd! Vater: Nur abwarten; habt ihr ſchon eure Löſungen eingeſandt? Alle leinſtimmig): Nein! Vater: Ja, dann wird es Zeit. letzte Termin. ledigen. Mutter: Ja, aber ich weiß nicht, ob das eine Bild. (Fortſetzung folgt) Samstag abend iſt der So was muß man immer möglichſt gleich er⸗ Marktbericht Anziehende Butter⸗ und ſinkende Gemüſepreiſe Der Regen hatte das ganze Marktgeſchäft zunichte ge⸗ macht. Die Verkäufer waren wohl alle anweſend, dagegen glänzten die Konſumenten durch Abweſenhett. Und aus⸗ gerechnet heute gab es ſo ſchöne Waren, daß man von elnem e ud an gvat uurg uschegchl avmpagz uduscpogcklobenv ten Monat im Jahre zu den Seltenheiten gehört. Erfreulich war. daß infolge des großen Angebots und der ſchwachen Nachfrage in einigen Waren Preisrückgänge eintraten. Obſt und Gemüſe beherrſchten den Markt durch außerordentlich große Zufuhren. In Aepfel und Birnen trat leider kein Preisnachlaß ein, dagegen zeigten Orangen und Manda⸗ rinen eine etwas ſinkende Preistendenz. Zum Leidweſen der Hausfrauen ſind auch die Butterpreiſe in die Höhe geklettert. Gegen das Klettern läßt ſich ja im allgemeinen nichts einwenden, wenn aber die Preiſe klettern, zumal noch in der Weihnachtszeit, ſo überläuft einem doch ein leiſes Schauern. Heute half alles gute Zureden nichts, der Korpsgeéiſt der Eier⸗ und Butterhändler war gegen alle Ver⸗ brauchereinflüſſe gefeit: Süßrahmbutter koſtete 2,60/ und Landbutter 2,20 4. In Südfrüchten hatten Orangen und Mandarinen die Führung und in Gemüſe Spinat, Blumen⸗ und Roſenkohl und Wirſing. In Speiſe⸗ und Salatkartoffeln konnte die Hausfrau nach Belieben aus⸗ wählen. Bei den Metzgerſtänden ging das Verkaufsgeſchäft im Vergleich zu vielen anderen Marktſtänden beſſer. Nach⸗ frage beſtand für Wildbret und lebendes und geſchlachtetes Geflügel. Wenn ſchließlich bei dem einen oder anderen Händler die Verkaufstätigkeit heute etwas beſſer war, ſo war im allge⸗ meinen der Geſchäftsgang ſehr ſchleppend. Viele Verkäufer konnten überhaupt nichts abſetzen. Von amtlicher Seite wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6,5; Wirſing 12—15; Weiß⸗ kraut 10—12; Rotkraut 10—15; Blumenkohl, Stück 20—120; Karotten, Bſchl. 10—15; Gelbe Rüben 14—15; Rote Rüben 15—18; Weiße Rüben 10—12; Spinat 10—12; Zwiebeln 14—15; Kopfſalat, Stück 10-30; En⸗ divienſalat, Stück 10—35; Feldſalat 80120; Kohlraben, Stück 10 bis 20 0 Peterſilie, Bſchl. 7 1 10 Lauch, ück 8157 Aepfel. 205 itronen, Stück—12; n 30—35; Bananen, Stück 10— 20; 75; Kaſtanien 28— 35; ßrahmbutter 240—260; Landbutter r Käſe 50—5 r, Stück 11—22; Hechte 160; Barben ) Karpfen 140—160; Schleien 160—180; Breſem 100— 120; Back⸗ fiſche 60; Kabelfau 60—70; Schellfiſche 50—70; Goldbarſch 50—60; See⸗ hecht 70—80; Stockſiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 250—800; Huhn, geſchlachtet, Stück 300— 700; Enten, geſchlachtet, Stück 5001100; Gänſe geſchlachtet, Stück 1100—1800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—150; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70—80; Kalbfleiſch 120130; Schweinefleiſch 120130; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗ Rücken und Reh⸗Keule 200—250; Felöhaſen⸗Ragout 120; Felöhaſen⸗ Braten 160; Faſanen, Stück 300450. Veranſtaltungen Wohltätigkeits⸗Konzert des Evangeliſchen Wohlfahrts⸗ pfarramts ö Eine ſorgfältig gewählte Vortragsfolge, die in geſchickter Ahwechſlung und kluger Steigerung vokale und inſtrumen⸗ tale Darbietungen aufwies, geſtaltete das vom Evangeliſchen Wohlfahrtspfarramt Mannheim in die Wege geleitete Wohl⸗ tättigkeitskonzert zu einem Abend. Unter den Künſtlern, die ſich beéreitwilligſt in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatten, begrüßten wir Herrn Alfred Färbach, der beim Publikum von Tätigkeit als Heldentenor noch in beſter Erinnerung ſteht. Es iſt ein Zeichen echter Künſtlerſchaft, jede Aufgabe, ob es nun eine große Partie oder ein kleines Lied iſt, mit dem vollen Ernſt künſtleriſcher Verantwortlichkeit zu erfüllen. Färbachs Geſtaltungskraft zeigte ſich den Liedern von Rich. Strauß(„Breit über mein Haupt“ und„heimliche Auffor⸗ derung“) und„Heimweh“ von Hugo Wolf ebenſo gewachſen, wie den großen Opernarien von Meyerbeer(„Afrikanerin“) und Puceini(„Turandot“), wobei ihm die in ungebrochener Kraft und Fülle wirkende Stimme ebenſo zugute kam wie die muſterhaft deutliche Ausſprache und die Oekonomie der Atem⸗ führung. Der lebhafte Beifall, den das müühelos gebrachte hohe B(Arie des Vasco de Gama) hervorrief, beſtimmte den Künſtler zu einer Zugabe(„Winterſtürme wichen dem Wonnemond“ aus Walküre). Eine junge Kunſtnovize, Frl. Lieſel Geier, mit einer ſympathiſchen gut geſchulten Stimme begabt, machte mit Liedern von Schubert, Brahms und Wein⸗ gartner ſowie mit Arien von Mozart(„Figaros Hochzeit“) und Puceini(„Butterfly“) einen wohltuenden Eindruck, ſo daß auch ſie ſich zu einer Zugabe verſtehen mußte. Eine un⸗ gewöhnliche pianiſtiſche Begabung lernten wir in dem jungen Pianiſten Joſeph Levi kennen, der nicht nur über hochent⸗ wickelte Technik, ſondern auch über echt muſikaliſches Ver⸗ ſtändnis und lebhaftes Temperament verfügt, Vorzüge, die ihm bei dem Impromptu G⸗dur von Schubert und bei dem B. moll Scherzo von Chopin ſehr zu gute kamen. Für den wohlverdienten Beifall revanchierte ſich der junge Künſtler mit der außerordentlich brillant hingelegten Fledermaus⸗ Paraphraſe von Alfred Grünfeld, wobei Levi ein ganzes Feuerwerk pianiſtiſcher Effekte entfeſſelte. Lobenswert waren auch die Darbietungen des Trios Heinz Mayer(Klavier), Gerd Bodenheimer(Violine) und Frl. Michaelis (Cello), deſſen gutes Zuſammenſpiel ſich in Trioſätzen von Brahms und Arenſky im ſchönſten Lichte zeigte. Als uner⸗ müdlicher Begleiter am Klavier, deſſen Vorzüge allbekannt find, und wohl auch als ſpiritus rector wirkte unſer Heinz Mayer. Mit dem Duett Don Joſe⸗Miegela aus Carmen geſungen von Herrn Färbach und Frl. Geyer ſchloß die Harmoniſch verlaufene Veranſtaltung. 5 E. 07 ratsſitzung iſt zu berichten: „ Böürnen 20m, Trauben. künſtleriſch anregenden, ſeiner früheren Schaufenſter-Preisraten der N. M..“ Ausſtellung der Gewinne im Schaufenſter der Firma Engelhorn& Sturm Enge Planken Außer den hier ausgeſtellten Gewinnen werden noch ver⸗ teilt: 1 emaillierte Bettſtelle, die von der Firma Landes geliefert, des Raummangels wegen nicht aufgeſtellt werden konnte. 1 Weihnachtsſtollen, der für den Gewinner noch beſonders gebacken wird. Kommunale Chronik Die Unterſuchung in Sachen Forthuber niebergeſchlagen Zu der Einſtellung des Ermittelungsverfahrens gegen Bürgermeiſter Dr. Forthuber⸗Neuſtadt teilt uns deſſen Rechtsbeiſtand, Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger⸗ Mannheim, mit: Auf die Anzeige des kommuniſtiſchen Stadt⸗ rats Kumpf und des nationalſozialiſtiſchen Redakteurs För⸗ ſter hatte die Staatsanwaltſchaft Frankenthal ein Ermit⸗ telungsverfahren gegen den Erſten Bürgermeiſter Dr. Fort⸗ huber in Neuſtadt a. d. H. wegen Eides verletzung ein⸗ geleitet. Die Anzeiger hatten behauptet, Dr. Forthuber habe in ſeinem ſeinerzeitigen Prozeß gegen den„Eiſenhammer“ fälſchlich angegeben, daß er mit der ſeparatiſtiſchen Bewegung nicht ſympathiſtert habe, geſchweige dann auf ihrer Seite ge⸗ ſtanden ſei. Die Staatsanwaltſchaft Frankenthal hat das Ver⸗ fahren gegen Dr. Forthuber jedoch nun eingeſtellt. N Schwetzingen, 5. Dez. Aus der letzten Gemein de⸗ Vergeben wurden: 1. die Glaſerarbeiten für das Gruppenwohnhaus an der Mann⸗ heimerſtraße rechts in 3 gleichen Loſen an die Glaſermeiſter Fritz Breyer, Karl Breyer und Heinrich Zahn hier; 2. die Lieferung einſchl. Montage der Holzrolladen für das Grup⸗ penhaus an der Mannheimerſtraße an Schloſſermeiſter Peter Haas hier.— Der neu aufgeſtellten ortspollzeilichen Vor⸗ ſchrift„Badeordnung für das ſtädtiſche Schwimmbad“ erteilte der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung.— Genehmigt wurden: 1. die Neuverpachtung der Gemeindejagd für die Zeit vom 2. 2. 1929 bis 2. 2. 1938; 2. der Hiebsplan ſowie Kulturplan des Gemeindewaldes; 3. die Allmendverteilung auf Martini 1828.— Die Aufbereitung des Holzes im Gemeindewald wurde dem Martin Umhey hier übertragen.— Gegen das Geſuch des Konditors Hugo Wiedemann hier um Erteilung der Genehmigung zum Ausſchank von Kaffee und Likören im Hauſe Karlsruherſtraße 14 hier wurden Bedenken nicht er⸗ hoben.— Anſtelle des nach Oftersheim verzogenen Gemeinde⸗ verordneten Adolf Bachmayer, Direktor, wird der der gleichen Vorſchlagsliſte(Liſte Nr. 5 des Bürgervereins) angehörende nächſte Bewerber, d i. Adam Schuhmacher, Reichsbahn⸗ inſpektor, für die reſtliche Amtszeit als Gemeindeverordneter berufen. i * Moosbrunn bei Eberbach, 3. Dez. Bei der geſtern ſtatt⸗ gefundenen Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Wilhelm Heß einſtimmig wiedergewählt. Der gemiſchte Chor brachte dem erneut gewählten Ortsoberhaupt ein Ständchen. Heß hat ſich um den Bau der Waſſerleitung und der evangeliſchen Kirche zu Mvosbrunn ſehr verdient ge⸗ Aus dem Lande Einweihung des evangeliſchen Gemeindehauſes in Ladenburg Y. Ladenburg, 3. Dez. Für die evangeliſche Gemeinde Ladenburg⸗Neckarhauſen war der geſtrige Sonntag ein Freu⸗ dentag. Sie konnte nicht nur das Jubiläum des 50jährigen Beſtehens der jetzigen Stadtkirche feiern, ſondern gleich⸗ zeitig ein weiteres Gebäude ſeiner Beſtimmung übergeben: ein eigenes Gemeindehaus. Feierlich ſchon begann der Tag: vom hohen Turme herab entbot um die neunte Morgenſtunde der Poſaunenchor Mannheim mit zwei Cho⸗ rälen einen Feſtgruß. Nach dem Feſtgottesdienſt, in dem Stadtpfarrer Heyd die Feſtpredigt hielt und der durch den Poſaunenchor und den Kirchenchor beſonders feierlich geſtaltet wurde, wallte eine große Schar von Menſchen hin⸗ aus auf den Friedhof, um dort derer zu gedenken, deren guter Geiſt heute noch über der evangeliſchen Gemeinde ruht, die hier Gottes Wort verkündeten, bis man ſie hinaustrug. An den Gräbern der beiden früheren Stadtpfarrer Sievert und Engelhardt, deren beider Nachkommen anweſend waren, hielt Herr Stadtpfarrer Heyd eine Gedächtnisrede und legte Kränze; der Poſaunenchor gab dem Akte der Pietät durch ſein Spiel eine beſondere Weihe. 8 Um 2 Uhr nachmittags bewegte ſich ein ſtattlicher Zug unter dem Geläute der Glocken vom Kirchplatz aus durch die beflaggten Straßen zur Neuen Anlage, wo das Gemein de⸗ haus ſteht. Vor dem Gebäude gab in einer Begrüßungs⸗ anſprache Stadtpfarrer Heyd der Freude der ganzen Ge⸗ meinde über das ſchöne neue Heim Ausdruck. Nach einem Lied des Kirchenchores überreichte Frl. Käthe Stumpf mit einem von Frl. E. W. Trippmacher verfaßten Weihe ⸗ ſpruch dem Hausherren, dem Pfarrer der Gemeinde, den Schlüſſel des Hauſes. Im großen Gemeindeſaal fand hierauf der eigentliche Weiheakt ſtatt, den Dekan Koppert⸗ Weinheim vornahm. Er beglückwünſchte in einer Weihe⸗ predigt die evangeliſche Gemeinde zur Erfüllung eines ſeit Jahrzehnten gehegten Wunſches. Bürgermeiſter Koch ſprach im Namen des Gemeinderats Glückwünſche aus. Herr H. Hahn entbot die herzlichſten Glückwünſche der katholi⸗ ſchen Gemeinde, die ſich mit der evangeliſchen über das ge⸗ lungene Werk freue. Herr Roſenfelder brachte die Grüße des Synagogenrats, Stadtpfarrer Paulitſchke machte ſich im Namen der altkatholiſchen Gemeinde zum Sprecher, wobei er an die Kirchenkonferenz in Lauſanne er⸗ innerte und mit Inbrunſt den Tag herbeiwünſchte, an dem die chriſtlichen Kirchen geeinigt ſeien. Die Konfirmanden lie⸗ ßen durch eine Konfirmandin ein ſchönes Abendmahlbil d zur Ausſchmückung des neuen Heimes überreichen. Stadt⸗ pfarrer Heyd dankte für alles und wünſchte, daß der kon⸗ feſſionelle Friede fernerhin gewahrt bleiben möge. Nach einem Gemeindegeſang hielt Vikar Binder die Schlaß⸗ anſprache. Mit Gebet, Segen und dem Lobgeſang„Großer Gott“ ſchloß die für die Gemeinde denkwürdige Feier. Abends vereinigte ein Familienabend mit einem dem Charakter des Feſtes ſchön angepaßten Programm noch⸗ mals viele Hunderte von Gsmeindegliedern im Saale des Bahnhofhotels. Nach der Begrüßungsanſprache verlas Stidt⸗ pfarrer Heyd ein herzlich gehaltenes Glückwunſchſchreiben des katholiſchen Stadtpfarrers und einen poetiſchen Glückwunſch von Herrn Fritz Wahl. Herr Dr. Betz hielt einen inter⸗ eſſanten Vortrag über die Vergangenheit der evangeliſchen Gemeinde Ladenburg, der Mädchenbund führte ein reizendes Reigenſpiel auf, Stadtpfarrer Heyd verbreitete ſich über die Frage:„Was haben wir an unſerer evangeliſchen Kirche“. Ein Weiheſpiel„Alle guten Geiſter“ ſchloß ſich an. Der Kirchenchor und der Poſaunenchor verſchönerten den Abend, der mit dem alten Lobgeſang„Großer Gott wir loben dich“ ausklang. a * * Pforzheim, 4. Dez. In einer Bifjouteriefabrik der Nordſtadt hatten die Arbeiter unter ſich eine Spar⸗ kaſſe errichtet. Durch die Untreue des Kaſſters, der N auch zweiter Vorſitzender des Betriebsrats iſt, wurde die Kaſſe um 1300 Mark geſchädigt. geſtern verhaftet. e * Fauſtenbach(Amt Bühl), 4. Dez. Als auf der Land⸗ ſtraße oberhalb Fauſtenbach ein Wormſer Auto einem Laſt⸗ auto ausweichen wollte, kam der Anhänger des erſteren zu nahe an den Straßenrand und geriet in ſchiefe Stellung. In⸗ folgedeſſen rollten die darauf befindlichen Weinfäſſer die Böſchung hinunter. Zwei Jäſſer wurden erheblich be⸗ ſchädigt, ſodaß 800— 1000 Liter Rotwein in die Ackerfurche floſſen. Man verſuchte mit Hilfe einer Pumpmaſchine den Wein ſoweit als möglich umzu⸗ füllen und ſetzte dann die Fahrt nach Meersberg fort. Der Kaſſier wurde Zu bezlehen in der Heuptfebenstelle E 1% den NebensteſſenWeſdbofstt.&, Schwetzingerstr. 19/0 ung Neerfeſdstr 1 sole durch unsete Frögernnen; 1 2 ma 6 1 * 3 lung dieſer gemeinen Schwindeleien. „Donnerstag, den 6. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 569 Ein Tag auf dem Mannheimer Schöffengericht Proviſionsſchwindel Ein Fall wie er ſchon oft zur Verhandlung ſtand: Provi⸗ ſtonsſchwindel durch Fälſchung von Beſtellſcheinen. Faſt immer wird dieſe Tat aus Not begangen, hier war es aber nicht der Fall, da der Angeklagte Franz Albert Brenneiſen nach⸗ gewieſenermaßen in einem Monat rund 300 Mark verdien hatte. Er iſt wegen des gleichen Vergehens ſchon vorbeſtraf und der Anſicht, daß er immer wieder Proviſionsſchwinde begehen müſſe, wenn er keine Aufträge bekomme. Mit große Zungenfertigkeit führt er ſelbſt ſeine Verteidigung, ohne abe irgend etwas zu ſeiner Entlaſtung vorbringen zu können. Der Staatsanwalt iſt der Anſicht, daß dieſer Art„Praxis“ endlich einmal mit exemplariſchen Strafen ein Ende gemacht werden müſſe. Sein Antrag lautete auf 5 Monate Gefängnis. Nach kurzer Beratung wurde der Angeklagte zu 4 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft und Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Ange⸗ klagte muß die Straſe voll verbüßen, damit er ſich endlich einmal des Ernſtes ſeiner Verfehlungen bewußt wird; er wurde ſofort in Haft genommen. Wie man leicht zu Geld kommt Die wegen Betrugs im wiederholten Rückfall und wegen Urkundenfälſchung angeklagte Frau Crezentiga Stör zer aus Möbenberg iſt dem Gericht keine Unbekannte. Ihr Straf⸗ regiſter weiſt eine ganze Reihe Einträge auf. Aber immer findet ſie wieder„Dumme“, die auf ihren plump angelegten Schwindel hereinfallen. Diesmal verübte ſie Darlehens⸗ ſchwindel, Urkundenfälſchung und Schwindel mit einer falſchen Sammelliſte eines Caritasverbandes— natürlich war die „Sammlung“ zur Aufbeſſerung ihrer Finanzen beſtimmt. Mit der über 60 Jahre alten, ſchwerhörigen und leidenden Frau müßte man eigentlich Mitleid haben, aber ihre Schwin⸗ deleien waren derart raffiniert, daß man es ihr kaum ent⸗ gegenbringen kann. Bei ihren Schwindeleien wurde ſie aller⸗ dings auch durch verſchiedene Leute indirekt unterſtützt, die leicht Geld verdienen wollten und ohne Bedenken Verträge abſchloſſen, die bis zu 120 Proz. Zins im Jahr einbringen ſollten. Die Angeklagte St. war von Bruchſal von einer Strafverbüßung zurückgekommen und war vollſtändig mittel⸗ los. Durch Anzeigen ſuchte ſie nun Teilhaber für die Ver⸗ größerung eines„Schweſternheims“ und zur Errich⸗ tung eines mediziniſchen Bades. Eine Frau legte in das „Unternehmen“, das natürlich nur in der Einbildung beſtand, 600 Mk. ein, wofür ihr monatlich 60 Mk. Zins verſprochen wurden. Von dieſen 600 Mk. zahlte die Angeklagte 300 Mk. an den Mietſchulden ab, die auf ungefähr 900 Mk. angewachſen waren. Hierzu kamen noch Schulden für Licht und Telephon uſw. An den Telephonſchulden wurden 100 Mk. abgetragen. Die Geldͤgeberin erhielt ſpäter, nachdem ein friſcher„Dum⸗ mer“ gefunden worden war, 240 Mk. zurück. Dem zweiten Geldgeber wurden ebenfalls große Verſprechungen gemacht, ſo daß er unbedenklich 1090 Mk.— gegen 100 Mk. Zins monat⸗ lich verſteht ſich—„einlegte“. Er erhielt nach 2 Monaten 09 Mk. und ſonſt nichts. Dieſem Geldgeber wurde vorge⸗ ſchwindelt, es würde ein Schweſternheim mit 10 Schweſtern beim Roſengarten eröffnet. Auch er ließ ſich durch fremde Möbel, die in eine Zweizimmerwohnung geſtellt wurden, täuſchen. Ein teures Lehrgeld! Einem Freiburger 64 Jahre alten Geldgeber wurden 550 Mk. herausgelockt mit der Vor⸗ ſpiegelung, er würde in dem zu errichtenden mediziniſchen Bad gegen eine monatliche Vergütung von 80 Mk. bei freier Station angeſtellt. Natürlich auch hier Schwindel. Die Ange⸗ klagte reiſte, als ſie das Geld von Freiburg erhalten hatte, nach Holland und wurde dort in Verwahrungshaft genommen. Mit die größte Gemeinheit beging ſie in Karlsruhe, als ſie dort auf eine gefälſchte Sammelliſte für eine caritative Vereinigung ſammelte und dabei ertappt wurde. iſt beſonders verwerflich, da die wohltätigen Verbände, die auf Unterſtützungen angewieſen ſind, dadurch leicht in Miß⸗ kredit kommen. Die Tochter, Frau., die wegen Beihilfe mit ange⸗ klagt war, gab an, auf ihre Mutter keinen Einfluß gehabt zu haben. Der Sachverſtändige, ein Univerſitätsprofeſſor von der Heidelberger Univerſität, ſchilderte die Angeklagte als ſchwer leidend, aber voll zurechnungsfähig. Der Staatsanwalt fand die richtigen Worte der Verurtei⸗ Eine Beſſerung ſei bei gieſer rückfälligen Betrügerin kaum mehr zu erwarten, es Handle ſich lediglich um einen Sicherungszweck. Die Verwah⸗ rung müſſe aus dieſem Grunde lange dauern, eine Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von 2 Jahren ſei angebracht. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Weinberg, führte den leidenden Zu⸗ ſtand und die Notlage der alten Frau als Milderungsgrund an. Frau Störzer wurde unter Einſchluß einer am 7. Sept. ausgeſprochenen Gefängnisſtrafe von 3 Monaten zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten abzüglich 3 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt, ihre Tochter Frau W. zu 12 Wochen Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft. Dieſe Tat Ein„feiner Bräutigam“ Einen Betrug ganz niedriger Art beging der Mechaniker Karl Anton Metz aus Michelbach an zwei Mädchen, die er angeblich heiraten wollte. die Zeche durch die Mädchen begleichen, die noch dazu durch ihn krank wurden. Betrugs vorbeſtraft. Er wurde deshalb u. a. wegen fahr⸗ äſſiger Körperverletzung zu 10 Monaten Gefängnis erurteilt. Die Anklage wegen Betrugs wurde nicht aufrecht halten, da ein Beweis hierfür nicht völlig erbracht war. Eines war an dieſem Prozeß erſtaunlich, mit welchem Leicht⸗ ſinn ſich junge Mädchen in ihr Unglück ſtürzen, ohne ſich die Folgen ihres Schrittes zu überlegen. Und wieder Proviſionsſchwindel Nach einer kurzen Pauſe wurde um 3 Uhr der letzte Fall: Betrug in 8 Fällen, verhandelt. Angeklagt war Frau Hermine Maria Hedwig H. aus Braunſchweig wegen Betrugs im wiederholten Rückfalle und wegen Unterſchlagung, ſowie ihr Ehemann Guſtav H. wegen Beihilfe. Auch das Straf⸗ regiſter von Frau H. weiſt ſchon eine Anzahl Einträge auf. Sie betrog eine Firma, für die ſie gegen Proviſion Wäſche vertrieb, um einen größeren Barbetrag aus einkaſſierten Rechnungen und einen erheblichen Poſten Ware, dann er⸗ ſchwindelte ſie unter falſchen Vorſpiegelungen einen Pelz⸗ mantel im Werte von 220., einen Schirm von 19.50., in zwei Schuhgeſchäften Schuhe, in einer Eiſenhandlung ver⸗ ſchiedene Waren und in einem Delikateſſengeſchäft Waren im Werte von 10 M.— dieſem Fall wurde keine weitere Be⸗ deutung beigemeſſen. Wie raffiniert die Angeklagte vorging, bewies der Fall eines ganz üblen Verſicherungsſchwindels. Einem recht harm⸗ loſen Menſchen redete ſie eine Lebens verſicherung von 10000 Mark auf mit der Verſprechung, er könne be⸗ reits nach einem Jahr ein Darlehen von 5000 Mark darauf erhalten. Sie ließ ſich, da kein Bargeld da war, Wechſel im Geſamtwerte von 200 M. ausſtellen— angeblich als ihre Pro⸗ viſion— die ſie in verſchiedenen Geſchäften in Zahlung gab. Die Wechſel wurden dann von der Staatsanwaltſchaft be⸗ ſchlagnahmt. Immer wieder hat es die Angeklagte verſtan⸗ den, ſich auf betrügeriſche Art Geld zu verſchaffen. Verſtehen kann man allerdings nicht, wie reelle Geſchäftsleute auf ſolchen Schwindel hereinfallen können. Mit etwas Vorſicht und Sorg⸗ falt wäre es möglich geweſen, ſich und auch die Angeklagte ſelbſt vor Schaden zu bewahren. Auch hier wieder die Leicht⸗ gläubigkeit. Bei der Angeklagten, die über große Beredſam⸗ keit und Gewandtheit verfügt, wäre ſchon aus dieſem Grunde noch größere Vorſicht geboten geweſen. Der Staatsanwalt riet der Angeklagten, von dieſem ſehr gefährlichen Beruf der Proviſtonsreiſenden die Finger wegzulaſſen, da gerade für ſie die Verſuchung zu groß ſei. Er beantragte eine Gefängnisſtrafe von—10 Monaten bet ſofortiger Verhaf⸗ tung. Die Ve teidigung hatte Rechtsanwalt Dr. Otto Si⸗ mon. Die Angeklagte wurde zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, ihr Mann dagegen freigeſprochen. Der von der Staatsanwaltſchaft beantragte Haftbefehl wurde nicht erlaſſen. Den Vorſitz der Verhandlungen führte Amtsgerichtsrat Schmitt, die Anklage vertrat 1. Staatsanwalt Dr. Frey. Schöffengericht Offenburg Wegen Unterſchlagung von Geldern des Me⸗ tallarbeiter verbandes wurde der Kettenſchmied Jo⸗ hann Leonhard Göhringer aus Triberg zu vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Er hatte in der Zeit vom Januar 1927 bis Oktober 1928, während ſeiner Kaſſierertätigkeit beim Metall⸗ arbeiterverband, Ortsgruppe Triberg, ſich rund 2200 Mark an⸗ geeignet.— Wegen Inverkehrbringens von un verſteuer⸗ ten Zigarren hatte ſich das Ehepaar Liedel aus Ober⸗ ſchopfheim zu verantworten. Durch Buchfälſchungen wurden die ſtrafbaren Handlungen verdeckt und die gefälſchten Bücher der Steuerbehörde vorgelegt. Gegen Frau Liedel lautete das Urteil auf drei Monate Gefängnis und eine Geldſtrafe von 248 Mk. wegen Tabakſteuerhinterziehung, der Ehemann wurde zur Haftbarkeit für die Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt, weil er die Buchführung ſeiner Frau nicht genügend beaufſichtigte.— Wegen gemeinſchaftlichen Diebſtahls wurden die Dienſtmagd Elſa Frida Fäger aus Karlsruhe und der Hausburſche Eduard Kurz aus Freiburg verurteilt. Beide hatten im Schwenninger Naturfreundehaus einem Handwerksburſchen 28 Mark entwendet. Im Juni hatten ſie im Naturfreundehaus, Gemarkung Bühl, einer gewiſſen Haugard 40 Mark geſtohlen, ferner aus der Hüttenſparkaſſe 1,40 Mk. entwendet. Im Naturfreunde⸗ haus Schweighauſen hatte die Fäger Oelbilder und Decken im Werte von 50 Mk. entwendet. Weiter hatte ſie einem Kehler Kaufmann 6 Mark aus der Rocktaſche geſtohlen, in Nußbach be⸗ trog ſie eine Frau um Mk., ſtahl aus einem Vertiko 54 Mk. und in einem Gaſthof ein Meſſer und einen ſilbernen Bleiſtift. Die Fäger erhielt eine Geſamtzuchthausſtrafe von 1½ Jahren und 300 Mark Geldſtrafe. Kurz erhielt drei Monate Gefängnis. Er führte ſie fſeweils aus und ließ nierte Mannſchaft von Danzig und Königsberg an. Auch dieſer Angeklagte iſt ſchon wegen 0 1 derlagen erlitten ſie nur im Mittel⸗ und Schwergewicht. Sportliche Rund ſchau Voxen Norwegens Amateurboxer ſiegen in Danzig Die norwegiſchen Amateurboxer, die am Sonntag in Stettin einen Länderlampf gegen Deutſchland ausgetragen hatten, traten am Dienstagabend in Danzig vor 9000 Zuſchauern gegen eine kombi⸗ Die Norweger waren durchweg überlegen und ſiegten glatt mit 12:4 Punkten. Nie⸗ In ſämt⸗ lichen acht Gewichtsklaſſen gab es nur Punktſiege. 5 Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Larſen⸗Norwegen ſchlägt Trauding⸗Dansig.— Bantam: Nielſen⸗N. ſchlägt Lenfzki⸗Königsberg.— Feder: Blerre⸗N. ſchlägt Eiſenheim⸗Königsberg.— Leicht: Dobbertin⸗N. ſchlägt Marnk⸗ Königsberg.— Welter: Johannſſon⸗N. ſchlägt Scheida⸗Königsberg.— Mittel: Genath⸗Königsberg ſchlägt P. Thorſen⸗R.— Halbſchwer: R. Thorſen⸗N ſchlägt Palluwitz⸗Königsverg. Schwer: Haale⸗ Danzig ſchlägt Askevold⸗Norwegen. Tennis Deutſche Tennisgrößen in Paris Das Pariſer Weihnachts⸗Tennisturnier des Sporting Club de Paris verſpricht wieder ein tennisſportliches Ereignis größten Stils zu werden. Die franzöſiſche Extraklaſſe mit Cochet, Borotra, Brugnon, George, de Buzelet und wahrſcheinlich auch Lacoſte wird vollzählig vertreten ſein. Zum erſten Male nach dem Kriege wird das Turnier auch von deutſchen Spielern beſchickt. Erwartet werden Altmelſter Froitzheim, Dr. H. Kleinſchroth, Frl. Arßem, Frau Friedleben und Frau v. Recnizek. Während die Herren bei der Klaſſe der Franzoſen kaum Chancen geltend machen können, haben die deutſchen Damen ſehr gute Ausſichten, zumal die Fran⸗ zöſinnen Mme. Mathieu und Mlle. Déve wahrſcheinlich nicht ſpielen werden. Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 7. Dezember Deutſche Sender: Berlin(Welle 483,9), König swuſterhauſen(Welle 1250) 20 Uhr: Wolfsblut, 21.30 Uhr: Nozart⸗Lieder. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Kammermuſik. a Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Hausfrauen Nachmittag, 20 Uhr: Von der Liederhalle Stuttgart: Konzert, anſchl. Tangos. Hamburg(Welle 394,7) 18.55 Uhr: Aus dem Hamburger Stadt⸗ theater: Tannhäuſer, Große romantiſche Oper in drei Arten. Königsberg(Welle 303) 20 Uhr: Sinfonietonzert, 21.45 Uhr: Funltanzſtunde, anſchließend Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk Langenberg(Welle 468,8) 20.30 Uhr: Uebertragung aus der Sladthalle Münſter: Chor⸗ und Orcheſterkonzert. Leipzig(Welle 965,8) 20 Uhr: Der Thomas Kantor, Handlung in drei Aufzügen, anſchließend: Funktanzſtunde, anſchl. Tanzm. München(Welle 535,7) 12.55 Uhr: Mittagslonzert, 16.30 Uhr: Kon⸗ zert, 20 Uhr: Halloh! Hier Welle Erdball! l Stuttgart(Welle 379,7) 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Aus dem Feſtſaal der Liederhalle Stuttgart, Sinfonjekonzert, auſchließend Von Frankfurt: Tangos. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20.30 Uhr: Der Lindenhof. Budapeſt(Welle 555,6) 20.20 Uhr: Schallplatten, 21 Uhr: Ueber⸗ tragung des Galakonzerts des Ungariſchen Sängerbundes, an⸗ ſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 491,8) 21 Uhr: Abendkonzert der Funkmilitär⸗ kapelle, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1562,5] 21.30 Uhr: Von Liverpool: Orgelkonzert aus der Kathedrale, 22.35 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik. Mailand(Welle 548) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert. Paris(Welle 1764,7) 21.380 Uhr: Abendkonzert. Prag(W. 348,9) 19.30 Uhr: Janoſik(Hörſpiel), 22.20 Uhr: Tanz un, Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert. 5 55 92 Volkstümk, Wien(Welle 517,2) 21 Uhr: Bläſermuſik, 22.15 Uhr: Orcheſterkonzert. 5 Zürlch(Welle 588.2) 20 Uhr: Ein Vermächtnis, Lyriſche Komödie, anſchließend Konzert. 9 * 2 ftadio-Spezialhaus Gebr. Hetfergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Philips Lantſprecher unübertroffen in Klangfarbe, der 8008 ſprecher des anſpruchsvollen Hörers! Philips Netzanoden und Gleichrichter unerreicht in der Leiſtung. f Wetternachrichten der Karlsruher Landeswenterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſteſlen(7“ morgens) JVVCVVCVVVTVCVCCVCCCCPCCCCCVCVCVCVCPCTCFCTCTCTPVTVCVTVTCTCTVTCT(TſT(TTTCTGTCT(TCT(TCT(((TTTTTTTTT See. duft, em Se g 2 Win 8 8 8 as ee e, 2 m mm e Ss 8 SE Nicht Stärke 888 Wertheim 1 2 3 0 ſtill bedeckt 5 Königſtuht 568 771,5—1 2—1 SW leicht] Schnee ö Karlsruhe 120 771.66 3 7 2 WSW„ bedeckt! Bad.⸗Bad 218 771,3 3 4180 leicht!] bedeckt 5 Villingen 780 773,4—1 11 80„ bedeckt Feldbg. Hof 1275 640,5— 5—0—8 NO„ Nebel Eadenweil.]— 770,71 3 2 NO(leicht] heiter St. Blaſien] 7800—6 0 6 ſtill bedeckt Höchenſchw!— 105 Vorausſichtliche Witterung bis Freitag, 7. Dezember, nachts 12 Uhr: Meiſt wolkig, vorübergehend Regen, im Ge⸗ birge Schnee; naßkalt, ſpäter kälter. N Herausgeber. Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b H. Mannheim. E 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſrebakteur Kurt Fischen Berantwortl. Redatteure Für Politik. H. A Meihner= 3535 a Dr. S Rayſern— Kommunalpolitik und Lokaſes Richard Schönſelder= vort und Neues aus allet Welt: Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kirchen Anzeigen Ma Filtet Parfum: Hf.—.,.—, Creme: In reinen Zinntuben .—,.—.— 2 Parfum Seife Lotion Brillantine puder · eme Sau de(ologne Mas guter Cescimaęg Sehon lange fordlerle. hat jetzt die Kunst des Parfumeurs geschaffen. In der 4711 Tosca-Reihe findet die Dame, was sie sich wünscht: Schönheitsmittel mit einheitlichem Wohlgeruch. Der zauberhafte Duft des 47 Tosca- Parfums— des Parfums unserer Zeit— ist ihnen allen eigen. 11.—„Tosca Eau de Cologne: NN.—,.80, 3. .%; in Horzellantönſen t 2.— Tuschen Puder. fi.5; Ersatz- Flillumg A 1., Seiſe: Mt.— extra stark parfumieri, in Seidenpackung H. J 80; 2 Sick f Ib. Lotion: Hi, 4. 0, 7. Brillanime H 4. Tosca-Cieschenfhacktun gens Je nach Mahl mis Totca- Eau de Cologne, Fur fum., Seife umd Puder H 4— bi, A 10.0. SGN 6. Seite. der Kra Im Monat November war die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie or⸗ wartungsgemäß uneinheitlich. Die Zurückhaltung der tereſſentenkreiſe wurde bis zu Beginn der international ausſtellung in Berlin am 8. November in allen Gruppen immer ſtär⸗ ker fühlbar. Die Erfolge auf dieſer größten internationale ſchau, über die bereits berichtet wurde, war, insbeſondere für die deutſchen Ausſteller z. T. ſehr erfreulich. Die großen und nachhalti Auswirkungen werden ſich jedoch nur allmählich bemerkbar 1 können. Stark hemmend wirkte der nordweſtliche Eiſenkonflikt und die dadurch bedingten rieſigen Schäden und Ausfälle an Einnahmen, die immer weitere Kreiſe in Mitleidenſchaft zogen, Jetzt nach Beilegung des Arbeitskonfliktes wird mit einer allmählichen Wiederbelebung zu rechnen ſein. Was die einzelnen Gruppen anbetrifft, ſo waren im Berichtsmonat bei den Perſonenwagen die mittelſtarken Typen mit geſchloſſe⸗ nen Aufbauten bevorzugt. In Laſtkraftwagen war die Nach⸗ frage nach den Typen von 12 T. Nutzlaſt vorherrſchend. Geſteiger⸗ tem Intereſſe begegneten auch die 5 T. Laſtwagen, insbeſondere ſolchen mit Rohölmotor. Das Geſchäft in Motorrädern war ruhig. Be⸗ vorzugt waren ſolche, die dem Warentransporte dienen. Auch in Omnibuſſen⸗Spezlal⸗ und Elektrofahrzeugen war mit Ausnahme einiger beachtenswerter Auslandsaufträgen, keine be⸗ ſondere Abweichung vom normalen Umſatz feſtzuſtellen. Die Zu⸗ behörinduſtrie war der Geſamtlage entſprechend nicht unbefrie⸗ digend beſchäftigt. Neben der Ausſtellung in Berlin und der Nutzwagenſchau in Pa⸗ ris, über die Beſonderes nicht zu berichten iſt, ſtand der vergangene K IE 5 r 3 0— 5 Das Anwachſen der Kommunaldarlehen Vor dem Kriege betrug der Geſamtbeſtand an Kommunaldar⸗ lehen, die von Bodenkreditinſtituten, Sparkaſſen und Verſicherungs⸗ unternehmungen gegeben worden waren, rund 5 Milliarden. Eben derſelbe Beſtand an Kommunaldarlehen ſtellte ſich am letzten Stichtag, nämlich am 30. September 1928, auf 3,2 Milllarden J. Beſonders ſtark war das Anwachſen der Kommunaldarlehen in den letzten beiden Jahren, wie ſich aus der folgenden Aufſtellung er⸗ gibt: Die deutſchen Kommunen hatten an langfriſtigen Darlehen bei den erwähnten Inſtituten aufgenommen: am 31. 12. 1928 535 Mill. 4 am 30. 6. 1926 1047 Mill. ,. am 31. 12. 1926 1589 Mill. am 30. 6. 1927 2112 Mill. am 381. 12. 1927 2142 Mill. am 30. 6. 1928 2971 Mill. 4 am 30. 9. 1928 3219 Mill. Die Kommunaldarlehen machen gegenwärtig ungefähr 25 v. H. des Geſamtbeſtandes an lanafriſtigen Ausleihungen der Bodenkredit⸗ inſtitute, Sparkaſſen und Verſicherungsunternehmungen aus. Auf ſtädtiſche Hupotheken entfallen rund 50 v. H. und auf landwirtſchaft⸗ liche Hypotheken rund h v. H. Beachtlich iſt, daß die Vorkriegs⸗ quote der Kommunaldarlehen nur 12,2 v. H. betrug, alſo halb ſo groß war wie gegenwärtig. 727 Auflöſung der Mannheimer Beamtenbank letzlich beſchloſſen. In der geſtrigen ſatzungsgemüß wiederholten ao. GB. wurde der Auflöſungsbeſchluß der vorangegangenen GV. gegen nur eine Stimme beſtätigt. Die GV. nahm dle Liquidationseröffnung und den Repiſionsbericht des Reviſionsvereins entgegen. Linke ⸗ Hofmann lehnt das Kruppſche Angebot ab. Die Ver⸗ Handlungen zwiſchen der Fried. Krupp.⸗G. und der Linke⸗Hofmann⸗ Buſch.⸗G., die auf einen Fabrikatilonsaustauſch hinzielen, derart, daß die Linke⸗Hofmann auf dle Fabrikation von Lolomotiven ver⸗ zichtet und die Fried. Krupp.⸗G. ihren Waggonbau an die Linke⸗ Hofmann ⸗ Werke abtritt, ſind noch zu keinem Ergebnis gekommen. Wie verlautet, hat dle Linke⸗Hofmann.⸗G. das Angebot der Krupp⸗ Werke abgelehnt und als Grund angeführt, daß die Waggonſabri⸗ kation bei Krupp ſeit 274 Jahren größtenteils ſtilläge und nur noch einige Spezlalfabrikate hergeſtellt würden. Die Belegſchaft im Wag⸗ gonbau bei Krupp betrüge nur 200 Köpfe. Der»ſtdeutſche Waggon⸗ truſt könne deshalb ein ausſichtsreiches Aequtvalent für die Aufgabe des Lokomotipbaues im Breslauer Werk von Linke ⸗ Hofmann im Angebot von Krupp nicht ſehen. Damit wird das beſtätigt, was wir beim Auftauchen der erſten Nachrichten von vorneherein zum Aus⸗ druck brachten. 5 :? Elitewagen AG.— Kein Geld für den Konkurs In Beſtä⸗ gung der kürzlichen Mitteklungen erfährt BBK. jetzt noch von unter⸗ Tichteter Stelle, daß in der Tat der Konkurs wegen Mangel an Maſſe abgelehnt worden iſt. Nicht einmal die bevorrechtigten Forderungen konnten voll ausbezahlt werden, für die Gläubiger Hürfte demnach nichts zu erwarten ſein. Es wird nun eine ſtille Ligquldatton des Unternehmens durchzuführen verſucht werden. Entſprechende Mitteilungen werden in der bevorſtehenden General⸗ verſammlung gemacht werden. Kurszettel der Neuen Mannheimer Effektenbörſe vom 6. Dezember a. 8 5. 6. ö 8. % Bab. St.-U. 7 78. 78.— Pfalz. Preß„ 5 12550 Had Len on e—.— Seward Niang: 100 580 187 rm 5. e 90,— 90,— Werger Worms 225,0 228.0 - ö — Mhüm old 102, 102,2 Farler Nab bald 1 0 C. H. 8% Sold 2 08 Bad. Aflekuranz 207.5 207.8 Loire rann 80.— 80.— 8501 Gold 79 70%— Continent. Verf 92.— ö ſeFarben gs. 25 148.0 1460 Kann. Verſich. 150,5 * 8 Pfalz. Hypoth. B. 159,5 159. reditbänk 126,0 126,0 5 1 8985 8 85% Stettler. 140,0 dd. 133,0 184.0 Datmler⸗Benz 5— 85,— Südd. Draht— . fte Deutsche Oinel. 340.0 830.0 Sog. Zucer 18.5 15 Durlacher Hof 148.0 149,0 Enzinger Union 76,.— 75,— Verein dtſch Oelf. 75,.— 75 Kleinlein Heidld. 2170220, 0 Gebr. Jahr. 27— 27.— Wayß e Freytag 188.0 5 0 Ludwigs. A. Br. 232,0 232,0 J. G. Farben. 276,0 277.01 Zellſtoff Waldhf. 288 0 286,0 Frankfurter Boörſe vom 6. Dezember eſtverzinsli e Bayr. Bob. Cr. B. ur 7%[ Aontan-Aklien. eee g 8%. 87,50 87,50 erl. Gandels. 1 e Disconto⸗Geſ. 164,2 184,0 Mannesm.⸗R. 129.5— 18 8 191.7 2017 Dresdner Bank 173,172 0 8 5 85%„„ 27 78.—78.— 5% Greuß Rogg.—, So Reck A- G.—.— Südd Boden⸗C.—-.— 1% Bad. om. Gb. 87,— 87.— n* 2 f art 5 7Südd. Disconto 135.5 136,0 5 1 ee 93.75 63.5 Wiener Bankver. 14,85 14,05 Induſtrie⸗Aktien. 1*— 855 5295 Württ Notenbk——, „„ 0 ff 87.—87.— b 1025 1039 8%„„„ 11 84.64. kf. R. u. Mitv. 15.50 15,50 Löwen nchen—.— %% Südb. vig.— 78,25 % enainng d e Cransport⸗Aktlen. Tucerbean 120.8. er.. Hie 7.—f6.8 Banle⸗Aketien. Aug. D. Greditb. 141.5] Badiſche Bank 189.0 Dank u apag„ 144,0 143,2 8 Straßb. 80,— 60,— Accumulatoren. 89 8 Vlond 1441.8 141,2 Adler Klever 92 50 tungd—.— Adi Gebr.. 40— 1 Ws ahn.— a 8 100 8 8 1005 werten BB elwas ſchwäc Mannheimer Zeitung Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotlerungen in Mark je Stüc 125,0 2A 140,0 140.0 40, Knorr 148,0 140,0 „ Mannh. Gummi 28.— 0 28,— ö 150,0 Necartum bez 22 227 Hadiſche Bank 179,5 179,5 Oberrh. Verſich.———.— Fetz Nüßtenm 180,0 150.0 5.„ Portl. Zem. Heid. 139,0 189,0 1415 255 k 215,0 215.0.-G. f. Seilind 7 67. Ah. Elektr. AG 178,0 178,0 Nh. 1250.80 Sed dege 05 0 15 5 Com. u. Privatb. 197%, 5 ſchweil. Bergw„ 5 Ablöfgſch. J. sodas 51,65 52,50 Darmſt. u. Nat. 299,0 2970 Gelben 2 5 124.9128. . ee Deutsche Bank 178,7 178.7 Harp. Bergbau 140.0 185.0 „obne 14,80 1,— Dt.⸗Aſtat. Bank.,— Ilſe Bgb. St. A. 240,0 289,0 D. Wee cald! 89.— 69. D. Eſſetten Banf 128.0 128.0 Kalt Aſchersleb. 291,0 292.0 D. Schatz 2.S. Hop. u Wechf. 140,4 189.5 Kalisalzdetfurth 520.0 516.0 60% Schutg. 08 18/—.— D. Heberſee⸗Bank 107,0 103,7 Kali Weſteregeln 295,2 282,0 1 14 6,30—.— D. Vereinsgank. 101,0 101,0 Kcherner... 110,2 109,5 117.2117 ee 1130 15 Frankf. Bank.„„ Dberſchl. E. Bed. 5 „„ 20 72. 58.50 Freſrt Hop.⸗Br. 140,5 149,5 Stavi⸗Minen—, 682,5 Metall. u. M- G. 141,71, Phönix Bergbau 90,50 80.50 5% örktr Mh 28 77,50 77.50 Piittelb. Gd.⸗B. 216,0 217.5 Mbein. Braunk. 288.0—.— 5% Preuß Kali-„———Nürnbg. Verein 160,0 160,0 Mheinſtahl 147,0 148,0 3„„ bdeſt. Cred.⸗Anſt. 34.50 84 50 Riebeck⸗Montan— 80% Südd Feſtwb 2,05].10 Pfalz.-. 340 3895 Faun Felle. 239 225.0 „rtr..abg. 14,56 14,55 Meichsbank 341,0 388.5 Teuus Bergbau 118.5 118.5 e„ Ahein, Ereditdk. 125,5 128,0 Ba u. Laurahütte 77, 75.80 5% Re ⸗M.⸗Don..— 74,80 Rhein. Hup.⸗Bk. 414,7 215,0 Ver. Stahlwerke 92,75 92,65 a Etchb.⸗Mannh. 315.0315. enninger K. St. 185,0 184,0 9 2 Se Kein dig. 81,50 81.75 Mannß. Perf.⸗G.—.——,— Mainzer St.⸗A. 270,0 270,0 %% Paal Sia 70,—f1.. Sdereh. Verf.—.——.— Schößerb Bindg 344,0 5440 Schwartz⸗Storch. 175.015, 0 5 85.15 ad Letalbabn lg, Werde. 28002850 4% rd n ſtfahrzeuginduſtrie Monat im Zeichen der Zuſammenſchlußbewegungen. Feſt ſt terung der Neckarſulmer Fahrzeugwerke durchgeführ der Fabrica Italiana in Turin(Fiat) an den N. S. 1 durch wird zum erſten Male eine Breſche in die nationale Selbſtän⸗ digkeit der deutſchen Automobilinduſtrie geſchlagen. Der deutſche Ein⸗ fluß blieb jedoch gewahrt.— Bemerkenswert iſt auch der Uebergang der Dixi⸗Werke auf die Bayeriſchen Motorenwerke(B. M..), die dadurch ihr Fabrikationsprogramm auf den Automobilbau ausdehnen. Sehr erfreulich ſind die zum Zwecke der Rationaliſierung aufgenom⸗ menen Fuſtonsyerhandlungen innerhalb der ſog. Zubehörinduſtrien. Das erſte Ergebnis liegt bereits in der Vereinigung der beſtbekann⸗ teſten deutſchen Automobil⸗ und Motorrad⸗Tachometer Fabriken zur V. D. O. Tachometer A..,(vorm. Veigel, Deuta. Ota in Frankfurt am Main vor. Inbezug auf die kürzlich bekannt gewordenen Verhand⸗ lungen zwiſchen der Daimler⸗Benz.⸗G. und der belgiſchen Auto⸗ mobilfabrik Minerva kann z. Zt. Poſitives nicht geſagt werden. Allem Anſcheine nach werden ſich die Verhandlungen noch in die Länge zie⸗ hen.— Die Gerüchte von Beſprechungen zwiſchen den Opel⸗Werken und den General⸗Motors erhalten ſich trotz mehrfachen Dementis hart⸗ näckig aufrecht. Die deutſchen Erfolge auf der Berliner Ausſtellung, die unein⸗ geſchränkte Anerkennung dieſer durch den größten Teil der Auslands⸗ preſſe und die Bemühungen der ausländiſchen Konkurrenz, E auf die deutſche Kraftfahrzeuginduſtrie zu gewinnen, zeigen deutlich das Vertrauen zur deutſchen Produktion und darüber hinaus, daß dieſer deutſche Wirtſchaftszweig allmählich auch auf dem Weltmarkte wieder ein Faktor wird, mit dem gerechnet werden muß.., Al. * Bierbrauerei Durlacher Hof AG. vorm. Hagen in Mannheim. Die heute unter Vorſttz von Geh.⸗Rat Dr. Broſſen abgehaltene o. Ges., in der 10 Altionäre mit 924900 StA. umd 5000% VA. ver⸗ treten waren, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß. Aus dem Reingewinn von 242 350„ lommen nach dem Beſchluß der GB. antragsgemäß wieder 10 v. H. Dividende auf die StA. u. wieder ö 8 v. H. Dividende auf die VA. zur Verteilung, während auf neue 9 Rechnung 16 950 4 vorgetragen werden. Die vorgeſchlagene Neu⸗ afſung der Statuten in Angleichung an die heute geltenden die Ausſichten des lſo. GJ. konnte auch in der der Unſicherheit über die Höhe und Auswirkung der in Ausſicht ge⸗ ſtellten Bierſteuererhöhung nichts Bindendes mitgeteilt werden; bisher ſei der Betrieb jedoch durchaus normal verlaufen. Weitere Ausdehnung der Pſchorr⸗Branerei. In der.⸗V. der Schloßbrauerei Planegg AG. wurde nach Erledigung der Regularien zum Rechenſchaftsbericht von Verwaltungsſeite noch aus⸗ geführt, daß ein bedeutendes Aktienpaket der Geſellſchaft von der Pſchorr⸗ Brauerei.⸗G. übernommen worden iſt. Die Pſchorr⸗s Jrauexet iſt weiter bereit, die noch nicht in ihrem Beſitz befindlichen Aktien des Unlerne Kurs von 160 v. H. einſchließlich der Koupons. werben, d. h. zum gleichen Kurs, zu dem ſie ſchon bis hält ſich an dieſes Gebot bis zum 31. Januar 1929 gebunden. Börſenberichte vom 6. Dezember 1928 Mannheim leicht abgeſchwächt Nach den ſtarken Kursſteigerungen der letzten Tage war die Börſe heute ruhig und für Artien überwiegend leichl abgeſchwächt. Als Urſache dürfte wohl hauptſächlichſt Gewinnrealiſationen der Spe⸗ kulatilon angeſprochen werden können, hinzu lommt, daß der Geld⸗ martt ſeit dem Ultimo noch nicht ganz wieder die erhoffte Flünigzeit erlangt hät. Zum Begknn des Verkehrs waren Farben⸗Actien, die am geſtrigen Tage bis zur Nachbörſe eine ſaſt 10 Punkte betragende Steigerung zu verzeichnen hatten, mit 281 zu hören. m Verlauf gab der Kurs auf 277 zur Kaſſa nach. Sonſt waren von Induſtri ., Deutſche Linoleum, Südzucker, Weſteregeln u. Wal her. Von Brauereiwerten zogen Kleinlein auf 220 und ——3 auf 228 an. Am Verſicherungsmarkt gingen Mannceimer 7 cherung mit 150 um. Banken blieben unverändert. Frankfurt abgeſchwächt, ſpäterhin leichte Erholungen Obwohl im Vormittagsverkehr im Anſchluß an die ſeſte Haltung der geſtrigen Abendbörſe der Markt ein weiter freundliches Aus⸗ ſehen gezeigt hatte, machte ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs eine größere Zurückhaltung bemerlbar. Die Spekulation ſchritt in verſtärktem Maße zu Entlaſtungsperkäufen und Gewinn⸗ ſicherungen. Der ſtark geſteigerte Geldmarkt an der Newyorker Börſe und die Verknappung von Tagesgeld am hieſigen Platze mahnten all⸗ gemein zur Zurückhaltung. Im Verlaufe ſchritt die Kuliſſe zu weiteren Abgaben, obwohl ſonſtige ungünſtige Meldungen nicht vorlagen, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kurs ⸗ enſchaft verluſte bis zu 3 v. H. eintraten. Beſonders in Mitleid I ſt erneute etwas gefragter. 1 rwartung neuer gro nommen und ſchritt Momente die wohl Beſtimmungen und Gebräuche fand einſtimmige 12 55 09 Ueber V. inſolge s zu einem Tleß, Hoeſch, zu er⸗ her Aktien von Großaktionärſeite erworben hat. Die Pſchorr⸗Brauerei.⸗ G. urden am E 3,5 und Gef 1 beſtand 551A Spezialwerten geltend ei N zu rückzt H. ſtär wenn a Ausländer ſtill. Im weite ſt klein und auf weitere Abgaben traten zu⸗ Plötzlich machte ſich erhöht. Abſchwächungen bis zu 2 v. H. ein. in Reaktion auf verſtärkte Abgaben, einige Nachfrage Kursniveau konnte ſich all⸗ An der Spitze ſtanden Farbenaltten, die ca. tch AEG. waren wieder eldbmarkt wurde der Satz auf 6,5 v. H. ewinnen vermochten. Am Tages 3,25 v. nk war Linoleu bei m Berlin ſchwankend und allgemein ſchwächer Nach der geſtrigen feſten und lebhaften Frankfurter Abendbörſe war man im heutigen Vormittagsverkehr anfangs ebenfalls feſt ge⸗ ſtimmt und nannte zum Teil ſogar noch höhere Kurſe erkauf man etwas größere Käufe. deſſen ein ſehr uneinheitliches nd—g proz., zum Teil 5proz. Verluſte ſich ergaben, konnten ver⸗ ) Ausgeſprochen ſchwach waren W.., Feldmühle, 2 Werte—g v. H iſtſeidenwerte, faſt ſämtliche Montane, bert u. Salzer, Orenſtein, Kaliwerte, Mitteldeutſche und Sie⸗ wie A. E. G. gekauft Pfandbrieſe geld—9, Warenwechſel ca. 7 v. H. lation hielten auch im Verlaufe an. holen, Warenhauswerte waren leicht befeſtigt, Kursniveau ging aber weiter um—2 p. H. zurück. Waldhof und Polyphon bis 3, Bemberg 4 v. H. ſchwächer. überwiegend ſchwächer Verlauf war ſehr uneinheitlie o R. gegen andere E Deutſche Anleihen und Ausländer ruhig, Der Geldmarkt lag leichter, Tagesgeld—9, Monats⸗ Die Glattſtellungen der Speku⸗ Hoeſch konnten ſich etwas er⸗ das geſamte übrige —3proz. Verluſten. Gegen Schluß ſtellte ſich etwas Dek⸗ kungsbedürfnis ein, ſodaß ſich für eine Reihe von Werten bis ꝛproz. Erholungen durchf a Papiere unter Anfang. Farben waren ſehr lebhaft und feſter, Ge⸗ üchte, die bisher noch unbeſtätigt blieben, beſagt ten Farbenbon 57 Bankenlo en ds— man rſe von 145—147 .1930. . wohl etwas über⸗ der vorliegenden verſtimmenden Auch von der Provinzkundſchaft bor, und nur in einigen Werten beobachtete fe. Die Kursgeſtaltung zeigte infolge⸗ ld. Während überwie⸗ Der Kaſſamarkt Der weitere ſchloß das Gros lagen wieder eine Kleinigkeit ſchwächer Holland und London waren leicht ſert, 40.16 nach 40.15%, bezw..8506 nach.8508. 5 licher, 19.26% nach 19.27 alles Newyorker Uſance. Spanien Slos. Berliner Deyiſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 61½ v. 5. Amtlich in R⸗M für 5 Dezember 6. Dezember Bar tät Diskont G. B. GG. 15 ſätze% 2 33„ 1005 Budapeſt 100 Peng Buenos⸗ Aires 1 Peſ. 1 Canad. Dollar Holland. 100 Gulden 100 Drachmen 100 Belga= 500.⸗Fr. 1 „„ 100 Dinar „ 100 Kronen „„ 100 Eskudo „100 100 Schilling 12 500 Kr „„I Den „1 ägypt. Pfd. 3 konſtantinopel..„ 1 türk. Pfd. I Pfd. Rio de Janeiro. 1 Milreis Pei. 1 Gold 8. Bd. Maſch. Durl. 162,0 Bad. Uhren.. 13,751 Baſt.ͤ⸗G. Bayr. Spiegel—.— Beck& Henkel 87.25 Bergm. Elektr. 246.5 Brem.⸗Beſig. Oel 88,50 Brown Boveri 154,0 Gesfür en D ee 4 Golbichmidt T9. 101,2—.— Grün& Bifinger 174.5 Haid& Neu 60. Hammerſen Hanfwerk. Füßen—.— Hilpert Armat. 88,.— e irſch Kupf. u. M.„ Hoch⸗ u. Tiefbau Holzmann, Phil 14“ Holzverkohl.⸗Id.“ Cement Heidelb 138,0 „ Ffarſtad 175,0 Chamott. Annw. 125,01 Chemiſche Albert 80. Ch. Brockhues 102 0 Rückforthg. 7⁴ 0 Daimler 85.— 5 Schuctert, Nrbg. 70% 268,0 Dt. E handel 80,— Inag Erlangen 54,50 94,50 Schuhf. Berneis 6/0 68.— Di. Er 144 Junghans St. A. 89.108 Seilinduſt. Wolff 67,5067 50 8 2.8142 S. Anß 195,2 196 eum 340,0 Dreßzd. Schnellpr 1 0,01 Dürkoppwerk St 41.25 Düſſ d. Rat. Dürz 641— 0 Sehe een r e de Kamm. Kaiſersl 254,0 183.5 d Si And 9 Karſtadt R Id.. 228,0 Snddd- Ft. Jusb. Klein, Sch. K Beck. 109,0 110,0 Knorr, Hellbr.—.— 147,0 Elektr. Licht u. A 20 205.0 Lech Augsburg. Elektr. Lieferung 190,5 198.5 Lederwerk Rothe— Emalll St.Ulrich Eßlinger Maſch„ Metallg. Frankf. 187,0 196,5 Ettling. Spinn, 228,0 228.0] Mez Sone. 56. 50.— Wayß& Frevtag 18,5 487,5 W. Wolff „138.0 0 Miag, Muhlb.—— Faber, Joh. Blei—— 88,— 9 3 St.. Fader s Sgleich l Nis Motoren dermit. 88.55 63. Beupen ach. 212.) 24e, ee 277502750 Motoren Deuß 67, 68.—„ Memel 143,0 143,0 * Motor. Oberurſ. 105,5 105,5 9052 e 287,5 2840b 1 2 3* G. Farben. 275,0 278.5 5%„ Bonds 2 146,5 146.0. Fein mech. Jetter 90,75 90,55 Neckarſulmer Fg. 22,— 22.— Feltenchulllaum——(. Nrh. Leder Spier 70.— 70.— Ufa(Fretverk). 89,.— 89.— Berliner Vörſe vom 6. Dezember eſtverzinsliche Werke 4½% AnatScr. II 21,— 20,70 Berl. Handelsg. 290.5 291, 8 f 7 ch 5½% III. 19,25 Com. U. Brivtßr 187,0 195,2 87 0 97.80 Darmſt. u..⸗B. 8 4 6% Jteichsanl. 28„ 1 Tt. Aſtatt che Bk. 51,.— 51,87 elch 9 Crausport⸗Aktien. e e ohne Ablöfgrech 14,90 14.80 Schantungdahn.—.— Dtſch. Ueberſee Bk. 106.1 106 5 5% Bad. Kohlen—.., A f. Verkehrw. 1840 850 Disconto Comm. 104 0 103,5 0% Grkt. Mh. K 14,65—,— Allg. Lok. u. Str. 192,7 192,0 Dresdner Bank 172,7 172,2 5% Prß. Kalianl.90 6,90 Südd. Eiſenbahn 1230 121.0 Mitteld. Kredbk. 218.5 217 5 5% Roggenwert 10,50 10,50 Baltimore Ohis 120,7 118,0 Oeſterr.Creditok. 34.30 84 45 apag 142 7 142,0 Reichsbank 389,8 384 7 5% Landſch. Rog 8,88 8,88 eldameritg 161.5 182,0 Ahein. Creditbt. 128,017.85 anſa Diſchiff 184.0 1820 Südbeutſch. Disc. 135,51 186,0 Goldanteihe.. 95.70 88.50 Diſch. Ablöfgſch.! 51,80 52.85 5% Roggenrentb.57.58 Nordd. Lloyd. 142 5 141,2 Frankf. Allgem. 4% Türk. Ad. Anl..75 4%„Bagd.⸗Ciſ 12,70 % 65 Bank- Aktien. Induftrie⸗Aletien. 407 19 9195 4250 470 0 Free 9. 1015 oflobl. ank f. el. Werte 52 Adler& Oppend.——— Goldſchmidt Th. 101, 5 Ir.⸗Log— 55 30 8888 10 5 8 19.90 Sarm. Bankver. 145.0 148.7 Alexanderwerk 58. 0 5 5. 8 2 Fe Jo. Gas 148,0 14 Petersuntongrf. 108 0107.7 215 0 Aug. Elektr.-G. 20270 irkf. Pok.& Wit. 70.——.— Pf. Nähm. Kauf. 45,7544, 9 Ammendf. Pap. 166,01 Anhalt. Kohl. 30058 Aſchaffbg. Zehlt 218,2 Augsb. N. Maſch. 99.— Balcke Maſchin. 128,0 Bamag⸗Meguin 0. 20. P. Bemberg 467,0 461. Bergmann Elekt 247,0 Berl.⸗Gub. Hut 345,034 Berl. Karls. Ind. 76, 5 Berliner Maſchv. 90,— „Porzellan Weſſel 22,50 21,50 Gritzner m. durl. 100 9. mein. Gedhe sch 111,8. Rheinelekt. B. A. 7— 79, * St. A. 178 7178.0 Roeder, Gebt. D. 125,7 125.7 Rütgerswerke 1038.0 1078 0 Schlincccg o bg 90, 90. 8 Schnellpr.FIrkthl. 71,75 71,50 Braunk. u. Brikett 104,5 Schramm Lackf. 129,0 128,0 ⸗Beſigh. Oelf. 68, N emer Bulkan 184.0 emer Wolle Brown, Bov.& C. 184,7 Stem.& Halske 440,5 48,0 Buderusckiſenw 88, Südd Zucker 155,7 155,0 Chem. peyden 124,0 128 Chem. Gelſent. 7,50 76,80 79.— TricotBeſigteim 61.—61— Chem. Albert 680,80 5 5891 80 Concord. Spinn. 110.9 54,— Per. Chem J. 25 10— 400 10 11.50 11,50 Vex.deutſch. Belf 75. 5 8.——4. 0 Bergt Ju e. 125,0 125,0 Fer- Uuramarin. 155,018 Emag Frankf. 79.— 77,5 Ludwigeh Walz. 181,0— Ver. Bent. 81 70 75 50 ff.— dus Maſchmen 1810,— Loft& Feiner 18,0 247.0 f 1— 1 7 Boigt 4 11 43 Enzinger⸗Union 8 58.—— Mainkraftwerke. 116,5 117,5 Volth. Sefl. U. K. 50.— 90.— Daimler Benz 84,25 Deſſauer Gas 21,0212, Dtſch.⸗Atlant⸗T. 10, Deutſche Erdöl 142,7 Diſch. Gußſtahl. 85,— Deutſchedabelw. 71,50 Diſche. Maſchibr. 48, Diſche. Steinzg. 242.0 Deutſche Wollw. 52.50 Eiſenhdl. 90,50 Deutſche Linol. 341,298 Dresd. S Hnellpr. 121,0 12 Dürener Metall 435,122 Dürkoppwerke. 42,5045 Dynamit Truſt 130,0 Elektr. Lieferung 181.2 Elttr. Licht u. K. 268.2 Emaille Ullrich.—— Enzinger⸗Union 77,75 Eſchw Berkwerk 403,0 205 Fader Bleiſtift 37, ahlb., Liſt& Co. 122,2 Farben 272,22 do 6% Bonds 28 Feldmügle Pap. 248,0 Felten& Gurll. 190,8 Itankfurter Gas 46,— Gaggenau.⸗A. 3.— Gebhard Textil 110,0 Gelſent. Berg. 13,2 Genſchow& Co, 102,7 Germ. Portl.⸗Z. 180,0 GerresheimGlas— Geſ. f. elkt. Unt. 280,0 Goedhardt 850,53 Verein Eldeſchiff. 56,50 58,— Stuck zu 400 1030 1025 1880 Adlerwerte. 92,— 61.— Gritzner Moſch. 119,5 56.— Gebr. Graßmann 75,.— 7 240.0 Phil 5 102.0 5. Grün aufinger 175,0 Gruſchwiß Textil 80,— Hackethal Draht 101.1 Halleſche Maſch 87. Hammers. Spin. 188.7 Hann. M. Egeſt. 48. pb.⸗Wien Gum. 88,— arkort Bergwk.. Harpener Bergb. 188 7 Hartm. Maſchin. 16.65 ſch Eſſe Hohenlo Horchwerke Alſe Bergbau N. Jüdel& Co 1300 Gebr. Junghans 90.— Kahla Porzellan 1210 5Kaliw, Aſchersl. 292,0 Klöcknerwerke. C. H. Knorr Kollm& Jourd. 79, Gebr. Körting 72,25 Krauß Cie. Lot 94. 25 Kronprinz Met. 100.0 Kyffhäuſ. Hütte 60,65 5 Lahmenger e Co. 184.5 Laurahütte a Linde's Eis Carl Lindſtröm 1060 30 Lingel Schuhfab. 47,25 47 L. Loewe& C 255 C. Lorenz. 146,5 Lüldenſcheid Met. 10 Mag'rus.⸗G. 35,— e Mannesmann Mansfelder Akt, 115,0 Markt⸗ u. Kühlh. 151,0 Maximil. Hütte—— Mech. Web. Lind Mez Söhne Miag⸗ Mühlen 13 Mix& Geuneſt Motoren Deutz Milblbeim Bera Neckarſulm, Fyrz 22524 Nordd. Wollin 1 Oberſchl. E. Bed. 115.0 Oberſchl. Koksw 118,717 Orenſt.& Koppel 08.5 Phöniz Ber, Polyphon NalhgeberWagg. Reisholz Bag 283,0 mein Kraft 188,0 Mbei Ronnenberg n. Braunk 289,5 Auch Montan⸗ Sabſchläge einiger m ſich jedoch 5 als geſtern , deß ein größerer 10—30 Millionen— tum nach dem Auslande und auch zum Teil im werden ſoll. Karſtadt, Mannesmann ſchloſſen bis 5 v. H. über Anfang, eben⸗ falls Deutſche Linoleum nach vorübergehender ſtarker Abſchwächung. Deutſche Anleihen und Ausländer meiſt ſchwächer. Deviſen gegen Reichsmark ) der Dollar notierte — Schweiz lag * n An * SI en Sh MD οον 5 8 5 2 5, Rhein. Thamotte 59.— Rei hen den 129,0 dhei. Maſch Led. Rheinſtahll 142.6 Rlebeck Montan 189.0 Roſtger Zucker 58.75 Rückfortth. Ferd. 1 Rütaerswerke 107.6 Sachſenweſtk 454.0 Salzdetfurth 512.0 Sarotti 186 5 Scheidemandel 8045 Schuberts Salzer 98g, Schuckert& Co. 289.0 Schuhfabrik Herz Schultheiß Paßh. Siem.& Halske 97 Sinner.⸗G. 28 Stoehr Kammg. 262.0 Stoewer Rähm.. 30, Stofberger Zink 180,0 Südd. Beate 94— 2 55 ucker„od 5 Teleph. Berliner 66.80 Thoerles Oe fab. 100.7 Tletz, Leonhard 289,083 Transradio 160,2 Varziner Papler 1895 G. B. Frkf. Gummi 84.25 Ver. Chem. Chart. 114, B. Otſch. Nickelw. 188.2 B. Glanzſt. Elbf. 588 0 B. Stahlwerke 93.359 V. Schuhf. Br. ch 67.00 VStahl. v. d. Zyp. 188.2 Ver, Ultramarkn. 157.0 Vogel Telegraph. 52.50 Voſitländ. Maſch. 76. 5 Voigee Haepner 217.0 Wanderer Werke 18.55 Weſtereg. Alkal. 295.0 Wicking⸗Cement 189.0 Wiestoch Tonw. 115.0 0 Wiſſener Metal 1610 — Wittener Gußſt. 48.50 Wolf. Buckau Zeuſtoff Verein. 130, 80 ſtoff Waldhof 2860 fav! Minen 63.2564. Sreiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habt 825 Ruſſendank.. 2,80 Deuiſche Petrol. 59.— Heldvurg 142, fdr aun — Diamond 3 Hochfreguenz 4 8. 289,0 „ Sloman Salpet. 91/96 1 ö Südſee Phosph 25.— 69„%%—.; 55 881 8 2 U de e Ann 8 s 2 e . n 7 Donnerstag, den 6. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Seite. Nr. 569 75 Deutſch-belgiſch-holländiſches Zementabkommen Endgültge Einigung Die am 3. Dezember in Köln zwiſchen der deutſchen Be lg üſchen und holländif chen Zementinduſtrie geführten Verhandlungen ergaben eine Einigung auf der Grundlage der bereits im November in Brüſſel vorgeſehenen Abmachungen. Da⸗ nach wird alſo die neue holländiſche Zementfabrik in Maaſtricht künftig die Belieferung des holländiſchen Markts im Ur tfang von 20 v. H. des Bedarfs übernehmen, während ſich die deutſche und die belgiſche Zementinduſtrie in die verbleiben⸗ den 80 v. H. zur Hälfte teilen. Durch die angegebene Belieferung des Inlandmarkts wird die Maaſtrichter Fabrik erheblich beſchäftigt; eine etwaige überſchießende Erzeugung iſt für die Ausfuhr be⸗ ſtimmt, doch darf dieſe nicht nach Deutſchland und Belgien gehen. Die formelle Unterzeichnung des Abkommens ſteht noch 8 dürfte jedoch bald erfolgen.. Credit Foncier de France. Der Verwaltungsrat beſchloß, ab 1. Januar 1929 eine Zwiſchendivi dende von 60 Fr. auf die Dividende d 8 Geſchäftsjahres 1928(gegen 50 Fr. i..) aus⸗ zuſchütten. Dieſes aconto iſt bereits jetzt zahlbar mittels Dis⸗ kontierung zum Vorſchußſatze der Banque de France. 2: Vaterländiſche und Rhenania erweitert ſich. Die ao. HV. der Berlin⸗Hamburger Land⸗ und Waſſertransportverſicherung AG. in Berlin genehmigte die Verſchmelzung mit ihrem Großaktionär, der Vaterländiſche u. Rhenania, Vereinigte Verſicherungsgeſellſchaft AG. in Elberfeld mit 8279 Stimmen gegen 170 Stimmen, die Einſpruch Das italieniſche Tabakmono vo! Von unſeremſtändigen römiſchen Mitarbeiter Für das Rechnungsjahr 1926/27 ergab ſich aus dem Tabak⸗ verſchleiß in Italien ein Nettogewinn von 2620 Millionen Lire für die Staatskaſſe. Das Tabakmonopol ſtellt folglich einen der wichtigſten Beſtandteile des Landesvermögens dar, eine ſichere geſchützte Einnahmequelle, die immer reichlicher fließen muß, je mehr ſich Italien als Herſtellungsland für Rohtabake entwickelt, je ſtärker der Konſum wird. Die Un⸗ abhängigkeit Italiens von den ausländiſchen Tabakmärkten iſt ſo gut wie geſichert; der Konſum zeigt, beſonders in den letzten Jahren, ſtändig die Tendenz des Wachſens. Italien beſaß 1927 rund 35 000 Hektar mit Tabak bebauter Flächen, während es 1918 erſt 8500 waren, die ſich dann in den folgenden Jahren rapid mehrten: 1920: 13 000, 1921: 18 000, 1922 ſchon 22000 Hektar. Gegenwärtig dürfte die Zahl von 40 000 Hektar nicht zu hoch gegriffen ſein. Die Jah⸗ resproduktion pro Hektar ſchwankt je nach der Eignung des Bodens und des Klimas zwiſchen 20 und 33 Doppelzentner. Kentucky⸗Tabak und verwandte Sorten werden hauptſächlich dukte machten nur 0,4 v. H. des Geſamtkonſums aus. Exportiert wurden hingegen 2,5 Millionen Kg. Rohtabake, 57 000 Kg. Zigaretten und 400 000 Kg. Zigarren im Geſamtwert von 38 Millionen Lire. In die ita⸗ lieniſchen Kolonien wurden lediglich 315000 Kg. Tabak aus⸗ geführt, da ſeit 1925 Tripolis ſeine eigene Tabakmanufaktur beſitzt, die dem Monopol des Reiches loſe angegliedert iſt. Der italieniſche Geſamtkonſum ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Zigaretten 44 v.., Zigarren 25 v.., den Reſt ſtellen Schnupf⸗ und vor allem Rauchtabake dar. Der größte Konſum ergibt ſich für die Provinz Trieſt, wo auf den Kopf der Bevölkerung jährlich 1,544 Kg. und eine Ausgabe von 181,25 Lire entfallen, der geringſte Konſum in der Provinz Avellino mit 0,376 Kg. und 38,75 Lire pro Kopf der Bevölke⸗ rung. Der ausgedehnteſte Konſum an Zigaretten iſt in den Provinzen mit Großſtädten, ſo in Neapel, Rom, Mafland und Genua; der ausgedehnteſte Konſum an Zigarren in den Provinzen Emilia, Taskana und Romagna, der Hauptkonſum an Rauchtabaken in der Provinz Venezia Giulia, und Venedig darf ſich rühmen, den zneiſten Schnupftabak im Rechnungs⸗ jahr 1926/7 konſumiert zu haben. Im italieniſchen Tabanmonopol ſind rund 25 000 Ar⸗ zur Niederſchrift gaben. Das Unternehmen geht als Ganzes unter ö Ausſchluß der Liquidation an Rhenania über, die die G. als ö Elberfelder Zweigniederlaſſung wei Der Umtauſch erfolgt ö derart, daß auf 19 Aktien der Berlin⸗Hamburger zu je 100 /, die mit 25 v. H. eingezahlt ſind, eine Aktie der Vaterländiſchen und Rhenania gepflanzt in den Venezianer Provinzen(4000 Hektar), in der Toskana(2400), in den Provinzen Emilia, Umbrien, Campania (zuſammen 3900 Hektar); orientaliſche Tabake in Appulien Die Geſamterzeugung belief ſich 1918 . 1 e 5. 1. 1 Rhe 17 000 Hektar). 5* 5 f über 300/ gewährt d. Die Verſchmelzung erfolgt mit Wirkun 88 1775 5 1 N 5 5 5 2000 B mte beſchäftigt und ang es nn Ju 1 zung erfolgt mit Wirkung auf 8 Millionen kg, 1925 auf 40 Mill., 1927 auf 30 Mill. kg. beiter und 00% Bea e 11 5 Ge en 700 500„ Bc. amlung vertrat die Rhenania Der Rückgang der Produktion während der Jahre 1926/27 ſtellt. Das Monopol beſitzt 32 Großdepots und 60 Maga⸗ f 755 500% AK.— 5 gang er P äh er e 1929/2 1 271 e N 5 8 Nertigerze Ie A i 5 5 ö 15 di 4 a 17 1 5 1 en Engros⸗Verkauf der Fertigerzeugniſſe. 46 000 br* Mannheimer Probuktenbörſe vom 6. Dez.(Gigenbericht,. Die iſt auf die damalige anhaltende Dürre zurückzuführen. Auch ine an den Sig us erkannt ee eee eee en Tendenz am heutigen Produltenmarkt war weiterhin ruhig und von in dieſem Jahr dürfte die Ernte des Rohtabaks kaum die ſtaatliche Kleinverkaufsſtellen beſorgen den Berſchleiß. 2 Auslandweizen wurde angeboten:(alles eif Mannheim in hül.): Höhe vo 90 Milli. E ber ite 8. 5 30—40 000 Landarbeiter beſchäftigen ſich ausſchließlich mit der 5 Manege? n 0 4. 140 Kanſae Fulf i860 Barugo 7 r Kultivation des Tabaks. Somit leben alſo wenigſtens 100 000 5 5 2,10, e 1 5 Weizen.50 Do 6 1 8 7 75 8 F. 1 FRN 25 8 555 n 2 2 85 5 te 75 5 909 0 1 e 85 88 Preis des Rohtabaks ſtellt ſich ungefähr auf Familien unter dem mächtigen Schatten dieſes vom Staate ſe⸗ e e 800 Lire für den Doppelzentner Kentucky und ähnlicher Arten, monopoliſierten Induſtriezweiges. Und der Staatskaſſe gerſte 25— 26,50; Futergerſte 20—22; 8 1 8 5 5 e. en 22,75; Biertreber 2020,50; Rapskuchen 19,75; auf 1500 Lire für den Doppelzentner orientaliſcher Typen. fließt alljährlich nach Abrechnung der Speſen von den Brutto⸗ 5 zenmehl ſüdd. 39,25; Weizenbrotmehl ſüdd. 25,75; Roggenmehl 60 Der Ertrag eines Hektars ſchwankt folglich zwiſchen 16 000 einnahmen ein Nettogewinn zu, der in die Milliarden geht, 85 Dis 1 29—31; Weizenſuttermehl 15; Weizenkleie fein 13,75, Rog⸗ und 49 000 Lire fährlich. „ enkleie 14. 5 5 def ich i ö 5 'e⸗ 15 4 Viehmarkt in Mannheim vom 6. Dez. Zufuhr insgeſamt 726 Der Konſum belief ſich im Bilanzjahr 1926/27 auf rund. Onincailleries'Eſch J. Sichel u. Co), Esch a. 5 it Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöst für 50 Kg. Le. 35 Millionen Kg. Tabake und Nebenprodukte, die einen Ge⸗ Alzette. Dleſe im Jahre 1950 begründete Nachfolge⸗ Ach ber 85 bendgewicht in: 107 Kälber, h) 7072, c) 64667 ö) 54—56; e) 44 ſamtwert von 3411 Millionen Lire darſtellten. Hiervon ent⸗ remburger Filiale der Mainzer Firma Julius Sichel u. Co., 5 915 55 15 5 5 e 1 907 d) 18 0 405 fielen auf den inländiſchen Verſchleiß 31 Mill. Kg. für 3358 die ihr Anfangskapital von 15 Mil S6 inn November 1923 auf 2,5 18 0 2. 500 F. und Läufer, bis 4 Wochen 12—18; über; Ire Die Nehbenyr 0 en 74269 K Tab— i N höhte, Elſt ür s Gedſſchäftsjahr 1927⸗28 einen re 4 Wochen 20—2 Läufer 92—38. 4 Ziegen. Mar 1 ver la 8 F Mill. Lire.. Nebenprodukte a 74.269 Kg. Tabak⸗ e 95 6 6 50 8 5 804 2 Alger 0 80 8 5 U 5 15 Mit Kälbern ruhig, geräumt, mit Schweinen mittel, geräumt, mit extrakt und 40 070 Kg. Inſektenpulver. Die im Ausland her⸗ Die Dividende wird mit 12 v. H.(genen 10 v. H. i..) aus⸗ 2 Ferkeln und Läufern mittel. geſtellten und in Italien importierten Tabakpro⸗ geſchüttet. a re 5.—— eee eee EEE ˙ Ä N eee. k⸗ 3. er e- er on m t,— n⸗ 6 g. e N 7255 5 25 N 5 25 ee 8,„%% 5 85 2 a, 2 n„ͤͤ G 9 9 5 en Zi,, e 0 9 url.. 72 2 4 5 bee, 24 e— 2 n 72 9325„ N—.— e,, 2 e—. i eee 5 4 1 1 N. 5 N ‚ 55 0 7 2 N 0 11 9. 8 5 5 5 2 1 A* 2 g 5 N ont SN. 2 Nb li:(ua h Ul umuuilef. Buren. dr ke( ſloumb luce 5 sein 8 5 Marke Trift(fol bmi ubel a 5 4 E 5 5 AlpURSA A- G. Biessenhofen, bagerisch Allgau. 5 5 Danlsagung Elegante 6 Statt besonderer Anzeige 1 5 0 7 är die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich D 15 g 5 Durch Gott den Allmächtigen wurde Dienstag nacht mein herzens- des Ablebens unseres lieben Sohnes und Bruders Ame-M An tel 0 guter Mann, unser liebevoller Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager* 12 1I 2 lt Seiden Sen 5 207 5 5 und Onkel 8 sagen wir allen Freunden und Bekannten auf diesem in 5 4 5 Wege unseren herzlichsten Dank. Ganz besonderen Dank 0 365 re Herrn Dr. Schröder lür die liebevolle Behandlung während 8 8 —* 5 2 IR 1 77 L I 2 F der langen Krankheitsdauer, den Diakonissen Schwestern alfen Preis 1 A8 8 g g Station jſungbusch lür die selbstlose Pflege, flerrn. 75 f. 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Du möchteſt mir alſo mit dürren Worten ſagen, daß Du es einfach für unvereinbar hältſt, daß eine Frau in gleicher Weiſe Hausfrau ſein— und eine gute Hausfrau ſein— auch Mutter ſelbſtverſtändlich, und trotzdem intenſiv ſich einem Beruf widmen kann. Und zwiſchen Deinen Zeilen ſtand deutlich Deine feſte Ueber⸗ zeugung, daß es in meinem Heim wohl zugehen muß wie bei den Räubern. Danke für das Kompliment, das ich Dir wohl am beſten damit beantworte, daß ich Dich herzlich bitte, mich zu beſuchen und mein Gaſt zu ſein. Du brauchſt Dich vorher gar nicht anzumelden, denn zu jeder beliebigen Stunde des Tages biſt Du mir willkommen. Ach, ich ſehe Dein liebes offenes Mäulchen und Deine großen Kinderaugen ſich voll Erſtaunen öffnen, und ich habe leider ein ſo gutes Gedächtnis, daß ich mich deutlich noch entſinnen kann, daß bei gewiſſen Leuten ein unerwarteter Beſuch ſtets eine peinliche Sache war. Trotzdem die Dame des Hauſes den ganzen Tag mit nichts anderem als mit ihrem Haushalt und ihrer eigenen ge⸗ liebten Perſon beſchäftigt war. Auch meinen Kindern geht es gut. Sie blühen und gedeihen und ich bilde mir ein, ſie ſind ſo gut beſorgt, wenn nicht vielleicht in manchen Dingen beſſer als manch anderes Kind, deſſen Mutter beim Bridge und bei den Schneiderinnen ihre Zeit verbringt. Doch, ich will Dir mein Geheimnis gern verraten und Dir genau erklären, wie ich meine Zeit einteile. Ich will nun nicht behaupten, daß meine Arbeitsweiſe muſtergültig wäre, und jede arbeitende Frau muß ſelbſtverſtändlich ſelbſt Ausprobieren, wie ſie nach ihren Verhältniſſen und ihrer An⸗ lage die Stunden des Tages am beſten nützt. Ich ſelber aber Habe es ſchon auf die verſchiedenſte Weiſe machen müſſen und glaube nun, auf dem beſten Wege zu ſein. Vor allen Dingen muß die Frau, die neben ihrem Haus⸗ halt einem Berufe nachgehen möchte, ihre Arbeitskraft ſcharf und ohne mit ſich ſelber nachſichtig zu ſein, berechnen— muß wiſſen, was ſie im Monat an Mehrverdienſt hereinzubringen imſtande iſt, abzüglich einer gewiſſen Summe, die wohl in jedem Haushalt mehr verbraucht wird, in dem die Hausfrau ſich nicht ſelbſt um ihre Wirtſchaft vollſtändig kümmert. Denn leider findet man gar zu ſelten eine Hilfskraft, die mit der Umſicht und dem Intereſſe der Hausfrau ſelber ſchalten und walten kann. Liegt dieſe Rechnung klar, ſo iſt die nächſte Ueberlegung, ob es nun ratſamer iſt, die Hausfrau ſucht die Berufsarbeit ſo zu beſchränken und einzuteilen, daß ſte die hauptſächlichſten, das heißt wichtigſten Arbeiten des Haus⸗ Haltes: Kinderbeſorgung und Einkauf noch ſelbſt übernimmt und nur die Nebenarbeiten einer kleinen Hilfskraft über⸗ läßt. Oder ob ihr Verdienſt und die Verhältniſſe es geſtatten, ſich zumal für Kinderbeſorgung und Küche geſchulte Leute ein⸗ zuſtellen. Doch mag es noch eine dritte Gruppe von Frauen geben, die lieber in Berufsarbeit ihre Kräfte gufs äußerſte anſpannen, es zu ermöglichen, die Haushaltführung mehr und mehr von ſich abzuwälzen und bewährten Händen anzuver⸗ trauen. Doch ſelbſt dann noch wird eine tüchtige Frau— und um ſolche wird es ſich doch nur handeln— immer ein offenes Auge für ihren Haushalt haben und dafür ſorgen, daß ſie in allem, was in ihrem Haushalt vorgeht, ſoviel Beſcheid weiß, daß man ſie— fürchtet. Niemals darf ſie das Gefühl auf⸗ kommen laßen, man könne ihr auf dem Kopf herumtanzen und in ihrem Haufe wirtſchaften wie man wolle, ohne daß ſie es merke. Dann werden kleine Stichproben, in denen ſie einer⸗ ſeits ihre Angeſtellten prüft, andererſeits ihnen zeigt, daß ſie da iſt und alles ſieht und weiß, genügen, um den ganzen Haushaltapparat in geordneten Bahnen zu lenken und zu er⸗ halten. Verſteht ſie es nun noch, in einer netten Weiſe ihren Leuten die Freude am ſelbſtändigen Arbeiten dadurch zu er⸗ Halten, daß ſie vor allem in kleinen und gleichgültigen Dingen ihnen vollkommen freie Hand läßt und auch bei Wichtigem ſtets ihre Meinung hört, und wenn irgend möglich anerkennt, wenn man ſieht, daß des Haushalts nach⸗ —— Von Erna Reidel Was iſt nicht alles ſenem Wechſel und Wandel unterworfen, den wir Mode nennen! Auch die Handarbeiten müſſen ſich ein⸗ fügen in das Auf und Ab ihrer Rhythmen. Und das iſt durch⸗ aus begreiflich, denn auch ſie müſſen ſich dem Zeitgeſchmack und Zeitſtil aupaſſen, der zeitgemäßen Raumkunſt und dem Zweck des Raumes, den ſie ſchmücken ſollen. Anders müſſen die Handarbeiten eines Herrenzimmers ſein, anders die eines Damen⸗ oder Kinderzimmers. Eines aber verlangt man von den Handarbeiten unſerer Zeit— ſoweit ſie nicht berufs⸗ mäßig, ſondern von Laienhänden angefertigt werden—: daß ſie ſich raſch und flott arbeiten laſſen und die Augen nicht über⸗ mäßig anſtrengen. Denn einmal hat die vielfach berufstätige Handarbeiten zu verkünſteln, zum andern weiß ſie genau, daß es ihrer Geſundheit dienlicher iſt, Gymnaſtik und Sport zu treiben, als ſtundenlang gebückt über mühſamen Handarbeiten zu ſitzen. Auch dieſen Erkenntniſſen trägt die gegenwärtige Hand⸗ arbeitsmode Rechnung und bringt Handarbeiten auf den Markt, die ſich ohne beſondere Mühe und Anſtrengung raſch Und leicht herſtellen laſſen. In ihre Reihe gehören vor allem die bunten Wollarbeiten, deren Anfertigung neuerdings noch durch bunte Zählmuſter erleichtert wird. Wie luſtig und mollig ſind die geſtrickten oder gehäkelten Kiſſen, die bald rechteckig, bald rund bald als Würfel in Erſcheinung treten. Recht hübſche Effekte laſſen ſich mit einer Wolleneuheit, Wolle, die mit Metallfäden zuſammengewebt iſt, nicht nur für Kiſſen und Kaffeewärmer, ſondern auch für die modernen Weſten und Pullover erreichen. Daß man übrigens aus Wolle ſogar kleine Kunſtwerke herſtellen kann, beweiſen die niedlichen Heimarbeiten aus dem Erzgebirge. Wie köſtlich in der Bewegung des Buckelmachens erfaßt und wie lebendig wiedergegeben iſt da beiſpielsweiſe ein winziges Kätzchen, wie poſſierlich ein Blaumeischen oder ſonſt ein Vögelchen; allerltebſte Modeſpielereien unſerer Zeit, de freilich e deutſtehen, ſondern in ernſter ügliche B gedacht und gehandelt wurde, ſo braucht ſie wohl kaum ſelber irgendwo mitanzufaſſen, un) ihre Hauswirtſchaft läuft min⸗ deſtens ſo gut, als hätte ſie ſelber den ganzen Tag die Hände drin. Selbſtverſtändlich iſt die berufstätige Frau auch auf ihre Pflicht als Gattin bedacht. Der Mann wünſcht, wenn et abends abgeſchafft nach Hauſe kommt, abgeſehen von häus⸗ licher Ordnung und Gemütlichkeit auch ſeine Ehehälfte anzu⸗ treffen und bei ihr ein offenes Ohr für ſeine Sorgen und Ge⸗ danken zu finden. Nach Tagesarbeit ſoll ſie ihm Kamerad und Gattin ſein. Iſt dies unmöglich? Schließt die Tatſache, daß die Frau am Tage gleich ihrem Manne ſich mit aller Kraft betätigt hat, aus, daß ſie am Abend ihm gehöre? Im Gegen⸗ teil. Iſt ſie ſelber draußen geweſen und hat die Schwere das Daſeins geſpürt, ſo wird ſie ſeinen Freuden und Sorgen weit mehr Verſtändnis entgegenbringen, als wenn ſie ſelbſt nicht ahnt, wie es draußen in der Welt ausſchaut. Vor allem wird ſie niemals aus dem Kleinkram des Lebens zu viel Aufſehens machen. Nun zu der Zeiteintetlung: Feſtſtehende Zeitpunkte im Tag, nach denen alles andere ſich zu richten hat, iſt die Stunde, in der der Mann zum Mittageſſen kommt und die Kinder zur Schule müſſen. Dieſe Zeiten müſſen auf die Minuten ein⸗ gehalten werden. Auch die Berufszeit der Frau muß ſich, wenn irgend möglich, danach richten. Man wird natürlich in der Frühe zeitig anfangen müſſen. Die erſte Stunde des Tages gehört nun dem Haushalt. Da wird die Arbeit für den Tag beſprochen, die Mahlzeiten eingeteilt, die Kinder eventuell beſorgt, ſo daß bis ſpäteſtens 8, 129 Uhr ſchon alles im ſchönſten Geleiſe läuft. Bis 1 oder 2 Uhr je nach der Tiſchzeit kann nun die Frau beruflich durcharbeiten. Der Kaffee wird am beſten gleich nach Tiſch genommen, ſo daß da⸗ für nicht noch einmal eine Pauſe eintritt(ſofern man zu Hauſe arbeitet). Auch hilft eine gute ſtarke Taſſe Kaffe nach Tiſch am beſten über die ein wenig unbehaglichen Müdigkeitsminuten weg. Am Nachmittag wird dann die Arbeit fortgeſetzt. Wieder wird man nach dem Eſſen eine halbe Stunde benötigen, um die Kinder für den Nachmittag zu verſorgen. Und wieder iſt ein Augenblick, in dem man ſich mit einem kurzen, doch ſicheren Blick davon überzeugt, daß die getroffenen Anord⸗ nungen ausgeführt werden. Wer mit der Stunde nicht genau zu rechnen hat, findet dann noch immer Zeit, ſich um die Schularbeften der Kinder zu kümmern und hat auch für die Schwingungen ihrer kleinen Seelchen ein geduldiges Ohr. Für Nachmittagstee und langatmige Plauderſtündchen in Konditoreien bleibt natürlich keine Stunde— wohl auch nicht allzuviel Intereſſe übrig. Sport jedoch? Ich ſpiele im Sommer jeden Morgen von—7 Uhr Tennis und finde in meiner allerdings freien Berufsarbeit oft noch eine bis zwei Stunden über Mittag zum Schwimmengehen. Wann alſo darf ich Dich erwarten? Es freut ſich herzlichſt auf Deinen Beſuch Deine Margret. „im Aberg'aube und Weihnachtsgeſchenk Daß der Aberglaube auch vor den Weihnachtsgeſchenken nicht halt macht, iſt bekannt, doch ſind gerade hierin die An⸗ ſichten in den verſchiedenen Gegenden verſchieden. In Süd⸗ deutſchland darf z. B. ein Mädchen einem anderen Mädchen niemals einen Fingerhut oder einen Gegenſtand, der zum Nähen gebraucht wird, zu Weihnachten ſchenken. Das Schick⸗ ſal würde ſich dann nämlich ſo wenden, daß ſie ſich beide in ein und denſelben Mann verlieben würden. Einem jungen Mann eine Geldbörſe ſchenken, gilt in den Dörfern Ober⸗ ſchleſtens für unrecht, denn ein junges Mädchen drückt damit aus, daß die Vermögensverhältniſſe des Mannes ihren Wün⸗ ſchen nicht entſprechen, und er muß in dieſem Geſchenk eine Abweiſung ſehen. In einzelnen Gegenden des Rheinlandes darf man der Hausfrau keinen Kochtopf ſchenken, ſie erblickt darin eine Anſpielung, daß bei ihr nicht genug gekocht wird. Die geeigneten Geſchenke eines jungen Mannes an ein junges Mädchen dagegen ſollen Ketten ſein, denn dieſe haben, wie der Aberglaube ſagt, die Kraft, für ewig zu verbinden. 3—— Eine Vücherſtube für Kinder Von Irmgard Lenel Seit Wochen zerbreche ich mir den Kopf darüber, wie ich die Wünſche meiner vielen kleinen Freunde zu Weihnachten erfüllen könne, da geriet ich kürzlich durch Zufall in Berlin in einen richtigen Kinderbuchladen, eine Bücherſtube eigens für Kinder. Ein paar Tage vorher war ich bei meinem Buch⸗ händler geweſen— ob er mir nicht ein paar gute Ratſchläge geben könne? Sicherlich gebe es doch ſo viel Neues auch in dieſem Jahr zu Weihnachten, daß es garnicht ſo ſchwer ſein. könnte, für jeden von meinen kleinen, häufig ſchon ſehr an⸗ ſpruchsvollen Freunden etwas geeinetes zu finden. Aber der Arme war ganz benommen von den vielen neuen Büchern, die er täglich bekam, und die er auch faſt alle gleich geleſen haben ſollte, um darüber Auskunft geben zu können— da hatte er keine Zeit mehr, ſich auch Bücher für Kinder anzu⸗ ſehen und erſt recht nicht konnte er mir einen guten Rat geben. Ich ſah zwar einige Kinderbücher bei ihm, aber davon wußte ich noch nicht, was nun für jeden und für jedes Alter grade das Richtige ſei. Dabei iſt doch die Verant⸗ wortung beim Bücherſchenken Kindern gegenüber viel größer als bei Erwachſenen, denn Kinder, für neue Eindrücke ſo viel leichter zugänglich, können von Büchern nachhaltig und entſcheidend beeinflußt werden. Und da ſtand ich nun zu meiner Ueberraſchung in einem Laden mit luſtig bunten Möbeln und lauter Büchern für Kinder, für jedes Alter und jeden Geſchmack und jeden Geld⸗ beutel. Ich unterhielt mich eine gute Weile mit der Leiterin dieſer originellen Bücherſtube. Hier konnte ich Rat bekom⸗ men, um alle beſonderen Wünſche meiner kleinen Freunde zu erfüllen. Die freundliche Beſitzerin, Frau Dr. Keſſel, er⸗ zählte mir, daß ſie alles, was da ſtehe, jedes einzelne Buch ſelbſt geleſen habe. Natürlich konnte ſie da auch gute Rat⸗ ſchläge erteilen. Klaſſiker waren nicht zu finden, denn die kann man ja auch in jedem andern Buchladen kaufen. Aber dafür war alles da, was von moderner Literatur irgendwie in Frage kommt für Kinder und für Knaben und Mädchen bis zum Einſegnungsalter. Und für die ganz Kleinen eine Unmaſſe entzückender moderner Bilderbücher, großenteils mit ganz reizenden Illuſtrationen. Auch einige der ganz beſon⸗ ders hübſchen engliſchen Kinderbücher fand ich dort. Beſon⸗ f dere Freude machte mir, was ich an Büchern für das Alter 4 von etwa—12 Jahren ſah. Für dieſes Alter gibt es jaa auch heute noch nur wenig wirklich Gutes. Deshalb hat Frau Dr. Keſſel nicht nur daraus das Beſte ausgeſucht, ſondern außerdem aus der modernen Literatur alles das gewählt, was ſich davon ſchon für Kinder dieſes und etwas höheren Alters eignet. Außer Büchern hat ſie auch eine Reihe neuer Beſchäf⸗ tigungsſpiele er ihre kleinen Kunden bereit. Aber faſt nur Spiele aus dem Waldorfſchulverlag. Spiele ſind ja für die Formung und Entwicklung der kindlichen Phantaſie ähnlich wichtig wie Bücher, und Frau Dr. Keſſel meinte, nach ihrer Anſicht komme kein anderes Spielzeug dem originellen aus der Waldorfſchule gleich. Es ſei das einzige, das wirklich erprobt ſei. Denn in der Waldorfſchule werden nur ſolche Spiele fabriziert, die zuerſt von Kindern erfunden und her⸗ geſtellt wurden. Alſo Spiele von Kindern für Kinder. Gerade ſo iſt auch der ganze Laden vor allem für Kinder gedacht. Erwachſene können natürlich auch kaufen und ſich eine Maſſe guter Ratſchläge holen und auch viele Bücher über Kinder und über Erziehungsweſen dort fin⸗ den, die ihnen viel wertvolles Wiſſen vermitteln. Aber der Hauptgedanke iſt doch, daß Kinder hier ganz allein kommen und ausſuchen und kaufen können. So ganz leicht ſcheint das für die Kleinen allerdings garnicht zu ſein. Denn meiſt ſind ſie überwältigt von dem vielen Neuen, das ſie da auf ein⸗⸗ mal ſehen, daß ſie am liebſten alles mitnehmen möchten und gar nicht mehr wählen können. Aber es iſt nicht ſo ſchlimm, wenn ſie ſchließlich doch etwas Falſches gewählt haben. Denn ſie dürfen auch kommen und umtauſchen, vorausgeſetzt natür⸗ lich, daß ſie ganz ordentlich mit den Büchern oder Spielen umgegangen ſind und man es ihnen nicht anſieht, daß ſie ſie ſchon nach Hauſe mitgenommen hatten. Wollarbeiten erfreuen ſich überhaupt einer großen Be⸗ Itebtheit auch in anderer Ausführung. Feine gobelinartige Wirkung vermag die Tauſendkünſtlerin Wolle bei der nor⸗ diſchen, ſogenannten Balholmarbeit zu erzielen. In Flach⸗ ra ute weder Zeit noch Geduld, ſich an mühſeligen die 5 5 1 a Trau von he 9 5 Nie hlelig Zeit hatte; viel Zeit und genug Geduld, um ſolche überfeinen, und ſchnell in Twiſt arbeiten laſſen. ſtichen über Stramin geſtickt, ergibt ſte nach dieſen Vorlagen ſehr aparte Herrenzimmerkiſſen, aber auch reizende Beſuchs⸗ taſchen und dergl. Welcher Unterſchied zwiſchen dieſer Arbeit, die ihre an⸗ ſprechende Wirkung durch leicht zu ſtickende, bunte, kleinere und größere Farbflächen erzielt, und den in Pointſtichen auf Stramin ausgeführten Gobelintaſchen, Sachets uſw. Obzwar dieſe Arbeiten ſehr hübſch und zierlich ausſehen, wird die Frau von heute deren Anfertigung unbedingt der Berufs⸗ ſtickerin überlaſſen, ſich kaum zu ihrer Selbſtanfertigung ver⸗ ſtehen können, da ſie ihr letzten Endes weſensfremd ſind; rei⸗ zende Reminiszenzen ſind an jene längſt verklungenen Zeiten biedermeierlicher Gemächlichkeit und Gemütlichkeit, da man zierlichen und minutiöſen Handarbeiten anzufertigen. Da paſſen zur modernen Frau ſchon beſſer die neuzeit⸗ lichen Tülldurchzugsarbeiten, deren moderne Muſter ſich flott Und wie zart und duftig ſind dieſe Tülldecken und Deckchen, wie wirkungsvoll ſchim⸗ mert unter dem dünnen écru-Tüll das warme, glänzende Braun des Holzes! Noch ſchöner ſind allerdings die herrlichen Filetdecken, überhaupt Filetarbeiten, deren Leinennetz mit Seide geſtopft und beiſpielsweiſe als Herrenzimmerdecke mit langen Seidenfranſen geziert iſt. Der beſondere Reiz dieſer Decken liegt in dem Gegenſatz zwiſchen dem matten Leinen⸗ grund und dem leuchtenden Glanz der Seide. Eine ſehr feine Neuheit für weiße Teedecken, Mittel⸗ decken und dergleichen iſt die Toledoarbeit(Wickelajour, die geſchickte Finger ſehr wohl ſelbſt herſtellen können. Die Wir⸗ kung dieſer weißen Decken iſt ſehr hübſch und lohnt reichlich die kleine Mühe. Ein leicht und ſchnell zu arbeitendes Weihnachtsgeſchenk, das namentlich jungen Damen willkommen ſein dürfte, ſind zierliche Taſchentüchlein, die ſich dadurch der allgemeinen Far⸗ beufreude unſerer Zelt angepaßt haben, daß ſte in ihre zier⸗ liche Randbehäkelung zartfarbene Effekte aufgenommen ha⸗ ben(Die Spitzchen ſind aus weißem und zartfarbigem Garn gehäkelt.). 5 5 Farbenfroh und doch geſchmackvoll ſind auch die neu⸗ artigen Arbeiten aus buntgeſteiftem Indanthren⸗Künſtler⸗ leinen. In Verbindung mit paſſender Häkelarbeit laſſen ſich die Streifen zu aparten Muſtern verarbeiten und ergeben ebenſo praktiſche wie ſchöne Hauskleider, Wanderkleider, nied⸗ liche Kinderkleidchen, geradezu entzückende Schürzchen, nette Kaffeewärmer und anderes. Viel Schönes zeigt ſich unter den Handarbeiten unſerer Zeit. Und wenn ſich auch dazwiſchen ſolch abwegiger Kitſch ſehen läßt wie die weißen Kiſſen, die in Kreuzſtichen aus⸗ gerechnet das Heidelberger oder als neueſte Neuheit das Schwetzinger Schloß tragen, ſo iſt das ein zwar abſcheulicher, zum Glück aber vereinzelter Geſchmacksirrtum, über den die geſchmackvolle Frau ohne weiteres zur Tagesordnung übergeht. DrrrrB—. KKB— Deutsche Frauen Arbeitet nur mit den besten deutschen is G Hen: 5 ick GA 2 Zu verlangen in ſedem einschlägigen Geschäft. Erforderlichen Falles werden auf Wunsck von der Firm Sari Mes 4 Sönnes.-., Frelburs.. 2* 1 17 4 33 . r 75 8 2 x D S he „ 1 1 — 3 * ſatteln zu laſſen. der Geſellſchaft, Donnerstag, den 6. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabef 9. Seite. Nr. 369 Küraſſiere 33) Roman von Walter von Rummel „Die Ordre aber des Höchſtkommandierenden, des Prin⸗ zen Carl?“ Bender hörte ihn nicht mehr, wollte ihn nicht hören, kehrte ihm den Rücken und wandte ſich dem Fürſten Wrede zu. Sie nehmen ebenfalls ſofort die Straße nach Altenfeld, Gers⸗ feld, Sparbrod und Knüppelbach, rufen alle Abteilungen, die Sie antreffen, zurück, bringen ſie in die vom Kavallerie⸗ reſervekorps befohlene Richtung. Außerdem laſſen Sie ſofort für Hettenhauſen Generalmarſch blaſen. Was an Truppen und Verpflegungsfahrzeugen hier liegt, bricht um 3 Uhr morgens auf.“ Die beiden Offiziere ſtanden vor der Türe und traten aus dem Hauſe.„Das kann ſomit eine nette Schweinerei werden,“ brummte Fürſt Wrede. „Zweifellos,“ erwiderte Gisbert.„Ich habe genug gehabt, eben die Abteilungen zu drehen. nicht, bb ein neuerlicher Gegenbefehl überhaupt dringen wird.“ ſchon Mühe Ich weiß noch durch⸗ Fluchend ging Wrede nach dem Stalle, ſich ſein Pferd Ihm war es klar, daß Gisbert ſaß auf. er für ſeine Perſon der neuerlichen Weiſung Benders nicht Folge leiſten werde. Er wurde in ſeiner Meinung durch Grund und Kufer beſtärkt, die er beide in Hettenhauſen an⸗ traf. Kufer, der auf der Suche nach ſeinem Oberſt war, ſchüttelte wütend den Kopf über den infamen Sauſtall, reden aber konnte er kaum mehr, ſo hatte er ſich bereits heiſer geſchrien. Sie beſchloſſen, Wrede, wenn er nachkomme, mit aller Deutlichkeit vor Augen zu führen, daß Benders letzter Befehl überhaupt nicht mehr vollziehbar ſei. Wenn man die Order des Prinzen Carl gebührend unterſtrich und betonte, gelang es vielleicht, ihn zu überzeugen. Während ſie im Schritte dahinritten, hörten ſie plötzlich hinter ſich in Hettenhauſen einen Teufelslärm. Zuerſt ein wildes furibundes Blaſen, das die Stille der Nacht wie die Poſaunen von Jericho erſchütterte. Der Generalmarſch, den Bender eben befohlen. Er galt nur den ſchnarchenden Trainſoldaten des Korpsſtabes, verbreitete aber rings in der Marſchkolonne große Aufregung. Kurz darauf knallten wie⸗ der von Hettenhauſen ſchwere Schläge zu ihnen herüber, Krach auf Krach, aus der Ferne faſt wie Kanonendonner ſich anhörend.„Auch mehr als überflüſſig,“ ſchimpfte Kufer. Die Abteilung, neben der ſie ritten, wollte unruhig wer⸗ den. Das laute, ihnen nicht erklärliche Blaſen und die ſich immer wieder erneuernden, vermeintlichen Kanonenſchläge und Geſchoßdetonationen erſchreckten die Leute. Kaum hatten die Offiztere ſie leidlich beruhigt, hinter ihnen wüſtes Ge⸗ ſchrei und das Gebrüll von wahnſinnig Gewordenen.„Hetten⸗ hauſen wird von den Preußen beſchoſſen,“ rief irgendwer „Die Preußen in Hettenhauſen! Galopp, Galopp!“ Dicht in ihrem Rücken geſchwungene Lanzen und blanke Säbel. Der Feind? Sollte er doch irgendwoher in die Kolonne gedrungen ſein? Die drei Offiziere riſſen die Pallaſche heraus. Nein. Trotz aller Dunkelheit erkannten ſie jetzt, daß dies nur eigene Leute waren, die da einher⸗ raſten, Ulanen, Küraſſiere und Chevauxlegers, eine toll ein⸗ herfegende wilde Jagd. Kufer, Grund und Gisbert wollten ſich ihnen entgegenwerfen. Wie Spreu vom Sturme wurden ſie mitgefegt. Kufer hieb einem Ulanen, der ihn anritt, den Tſchapka vom Kopfe. Der ſchlug. in Karriere vorbeipreſchend, mit der Lanze zurück, daß dem Oberſtlieutenant Feuer und Waſſer aus den Augen ſprühte. Die Springflut, eine allzu hoch und ſchwer aufgeſtaute Talſperre, die geborſten iſt und ins Tal herabbricht, riß ſie donnernd weiter mit ſich fort. Machtlos trieben ſie in dem toſenden Chaos dahin. Da ſah Kufer, als eben der Mond wieder heraustrat, vor ſich eine Stelle, wo die neben der Straße laufende Fulda ein breiteres Rinnſaal und ein flaches Kiesufer hatte. Er verſtändigte mit einer Armbewegung Grund und Gisbert, ſprang mit ihnen von der Straße in das Flußbett hinab. Glücklich kamen ſie unten an. Einige andere Reiter, die ihrem Beiſpiel gefolgt, landeten in der Fulda, aus der ſie ſich eine Strecke unterhalb mühſam herausarbeiteten. Auf der Straße oben tobte es weiter vorbei. Reiter in wildem Durcheinander, Diener mit Handpferden, Train⸗ ſoldaten, allerlei Artillerie⸗ und Verpflegungsfahrzeuge, ein hölliſcher, teufliſcher Spuk. Gebrüll, dazwiſchen ab und zu ein unverſtändlicher Piſtolenſchuß, in die leere Nacht hinein abgefeuert, die ſchon Raſenden zu noch tollerer Eile auf⸗ peitſchend. Nun waren die letzten vorbei. Die Offiziere wollten auf die Straße zurück. Wieder Reiter. Dreißig, vierzig, Ulanen, ebenfalls im Galopp. Ein junger Lieutenant ſprengt voraus, wirft ſein Pferd herum, ſtellt ſich mit gezogenem Säbel quer über die Straße.„Wer noch Galopp reitet, den ſchlag' ich vom Gaul herunter!“ brüllte er heiſer. Schon iſt er nieder⸗ geritten. Ueber ihn und ſein mit allen Vieren ſchlagendes Pferde geht die Hetzjagd dahin. Gisbert verſucht, auf die Straße zu kommen, dem Kameraden zu helfen. Da ſpringt das Pferd mit dem Reiter wieder empor. Langſam, von dem Leuten nach Gersfeld nach. — Sturz noch etwas benommen, reitet der Ulanenoffisier ſeinen Einige weitere Stöße und Flutwellen, dann wurde es ſtill. Kufer und ſeine zwei Begleiter verließen das Fulda⸗ bett und klommen wieder zur Straße empor. Dieſe war mit Helmen und Tſchapkas, mit Säbeln, Lanzen und Piſtolen, mit Mantelſäcken, Sätteln und ſonſtigen Ausrüſtungsgegen⸗ ſtänden überſüät. Ein Verpflegungsfahrzeug, deſſen eines Rad gebrochen, ſperrte die Straße halb. Unter ſeiner, weit in den Weg hineinragenden Deichſel lag ein totes Pferd. Da und dort wälzten ſich Pferde mit gebrochenen Gliedern. Nicht weit davon entfernt einige tote Reiter. Gisbert ſaß ab, nach⸗ zuſehen, ob nicht vielleicht doch noch Leben in ihnen war. Sie atmeten, ſie ſchliefen nur, ſchliefen einen todähnlichen Schlaf, waren nicht zu wecken. Einen nach dem anderen rüttelte Gisbert an der Schulter, ſo feſt er nur konnte, ſchrie ihnen ins Ohr. Sie lallten etwas und fielen kraftlos zurück, würden fortſchlafen, ſelbſt, wenn der Höllenlärr' einer neuen Panik über ſie wegraſen und ſie zerſtampfen, wenn ein Welt⸗ untergang ſie verſchlingen würde. Die Offiziere ritten weiter bis nach Gersfeld. Immer an Trümmern, toten Pferden, verwundeten oder ſchlafenden Soldaten vorbei. In dem Städtchen erfuhren ſie, daß die Wahnſinnigen bis in den Ort geſtürmt und von hier aus nach allen Seiten auseinander geſtoben waren. Ste machten einige Wagen ausfindig, griffen einen Wachtmeiſter und mehrere Korporale auf, ließen die auf der Straße herum⸗ liegenden Ausrüſtungsgegenſtände ſammeln. Müde, zer⸗ ſchlagen, traurig ſchlugen ſie die Straße nach Brückenau ein. Gisbert ſtarrte mit leeren Augen in die dunkle Nacht. Ein brennender Schmerz ſtieg in ſeiner Kehle auf. Er dachte an ſeinen alten Vater Schwere Tage brachen über Schlattein herein. Bek Brückenau vereinigte ſich am nächſten Morgen die Brigade wieder. Hier hörte er das erſte Wort über die Panik der letzten Nacht. Es war ein harter Schlag für ihn. Er ſelbſt hatte das 3. Regiment und noch vier andere Eskadrons ge⸗ ſchloſſen über die Rhön geführt. Auch die Vorhut, die ſeinem Befehle gemäß in Biſchofsheim Nachtquartier bezogen hatte, war von dem Unheil bewahrt geblieben. Ebenſo hatten die Truppenteile und Eskadrons, die auf der großen Straße um die Stunde, wo durch das Alarmblaſen und das Zu⸗ ſchmettern der fürſtlichen Fouragons die Panik unmittelbar ausgelöſt worden war, über Hettenhauſen bereits draußen geweſen waren, die Kataſtrophe vermieden. In Hammelburg, wohin die Brigade von Brückenau aus rückte, zeigte es ſich, daß am 7. Juli, zwei Tage nach dem traurigen Ereignis, nur hundert Reiter und Pferde fehlten. (Fortſetzung folat.) Serge. Ages 1— 2 2 Handelsregiſtereinträge vom 5. Dezember 1928: Richard Roth, Maunhelm. Inhaber iſt Emil Richard Roth, Dipl.⸗Kaufmann, Mann⸗ heim. Rheiniſche Paplermanufaktur Hermann Krebs, Mannheim. Dem Kaufmann Hans Waldeck in Mannheim iſt Geſamtprokura der⸗ art erteilt, daß er gemeinſam mit einem an⸗ deren Prokuriſten zur Zeichnung der Firma Derechtigt iſt. 5 Rudolf Dreyer, Mannheim. Die Firmen⸗ inhaberin Eliſabeth geb. Dreyer iſt jetzt die Reiſevertreters Johann Peter Mädehenräder 71 M. bar Gaeſtatter in Wange Teilzahlung von 2 N. an ackſtatter in Mannheim. 5 Zahlt f N 5 Neuhart& Schmidbaur, Mannheim. Die 5 8 5 2 0 g Gefellſchaft ist aufgeloſt und die Firma ere inden äger ind 0 5 loſchen. 2 Mita- Kinderräder sind 20* 0 Ludwig Schwarztrauber, Mannheim. Die hochwertige Qualitäts- 0 f Firma iſt erloſchen. 4 d Ih ielend. Theodor Wagner, Mannheim. Die Firma 5 15 1. 165 en 3 iſt erloſchen. eichter Lauf verhindert 7 Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim. Der; 1 N . jede Veberanstrengun Umtauſch der bisher über 60./ lautenden 5 8 8 9 Vorzugsaktien Litera B iſt nach Maßgabe des des jugendlichen Körpers 5 Beſchluſſes 55 e 1 5 9 5. Juni 1928 in Stücke von 300./ durchge⸗ 1 173.% g führt. Wie Iſt 5 9 Ein Mifa Kinderrad der Ermächtigung der gleichen Generalver⸗ 1 2 1 3 Se 5 ne Ist das schönste in den 5 ktienſtückelung) und in 22200 5 27 Abf. 2(Stimmrecht) neugefaßt. Als nicht Weihnachtsgeschenk! f eingetragen wird veröffentlicht: Das Grund⸗ Katel i kapital iſt jetzt eingeteilt in 8200 Vorzugs⸗ 8108 aktien Litera A, davon 8000 über ſe 70., FRBRIK- gratis! 1 Dee und 200 über je 700.L, 6000 Vorzugsaktien MERKAUESTETITIE 9 Litera B mit Nr. 16000 über je 300.“, 2 000 Vorzugsaktien Litera B mit Nr. 6001 his 31000 über je 1.“, 320 000 Stammaktien über je 100 R. und 150 000 Stammaktien über ſe 1.. Je 70./ Vorzugsaktien Litera A gewähren ſechs Stimmen in den Mannheim, E 3, 13 Leiter: Albert Joachim Jr. S92 ällen der Beſetzung des Auſſichtsrats, der enderungen des Statuts und der Auflöſung im Uebrigen eine Stimme. Je 60 R. Vorzugsaktien Litera B Nr. 1 bis oo gewähren eine Stimme, jede Vorzugs⸗ Damer wellen als Weihnachtsgeſchenk.— Reklamepreis ab heute von nur 15 Mark an.— Fachmänniſche Li 6001-31 00 8 WN Se 1 1 5 ee lede Ausfuhrung.— Haltbarkeit zugeſichert. 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