“Dienskag, 11. Dezember 1928 Eißtigr Beratungen in Lugane a ö ** 72 1 45* Bezugs preiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach- forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik zer Seitu Mannheimer General Anzeiger Nr. 576— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei e e einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. deklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Cham⸗ berlain teilte uns das heute mit und unterſtrich die Be⸗ deutung des hier aufgenommenen Meinungsaustauſches mit den Worten: „Ich bin hoffnungsvoll und glaube, daß wir im Anſchluß an die Klärung dieſer Frage die Er⸗ örterung der früheren Rheinlandräumung beginnen können.“ Selbſtverſtändlich wird das nicht mehr in Lugano geſchehen, aber der Weg zur diplomatiſchen Fort⸗ ſpinnung der Räumungsfrage wird ſich nach der Konferenz von Lugano wohl öffnen, womit freilich nicht geſagt ſein ſoll, daß im Laufe dieſer künftigen Verhandlungen nicht neue Schwierigkeiten ernſter Natur auftauchen werden. Chamberlain ſagte uns ausdrücklich, die engliſche Regierung habe bereits einen wichtigen Schritt durch die Benennung ihrer Sachverſtändigen getan. Aufgabe der Außenminiſter ſei es nicht, die finanzielle Seite des Reparationsproblems zu erörtern, ſondern auf politiſchem Weg die Hinderniſſe, die ſich der Einſetzung des Ausſchuſſes noch entgegenſtellen, zu be⸗ ſeitigen. 1 i Dieſe Schwierigkeiten ſind ohne Zweifel zweifacher Natur. Auf der einen Seite ſollen ſich die Reparationsgläubiger Frankreich, England, Italien über ein gemeinſchaftliches Vorgehen verſtändigen, und zwar unter Vermeidung einer Front gegenüber Deutſchland(ſo wird auf engliſcher Seite betont). Einſchiebung der Reparationskommiſſion genau zu umſchrei⸗ ben und zu verhüten, daß die Sachverſtändigen ihre Unab⸗ hängigkeit verlieren. Da Amerika auf dieſe Unabhängigkeit entſcheidenden Wert legt, ſo müſſen die zu treffenden Ver⸗ einbarungen i a dem amerikaniſchen Standpunkt Rechnung tragen. Gelingt es, die Einſetzung des Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes zu ſichern, ſo wird die an Deutſchland abzuſendende Antwort der Alliierten in Lugano feſtgeſtellt werden können und das Auf der anderen Seite handelt es ſich darum, die wäre, abgeſehen von einer pſychologiſchen Entſpannung, ein nicht zu unterſchätzender Erfolg der Miniſterkonferenz. Mehr zu erwarten wäre auch nach maßgebender deutſcher Anſicht übertrieben und ungerechtfertigter Optimismus. Der heutige Tag diente, wie ſich aus dem Geſagten ergibt, einer Fortführung der Beſprechungen. Streſemann und Chamberlain konferierten nachmittags faſt zwei Stun⸗ den, nachdem Chamberlain ſich mit Grandi und Briand ausgeſprochen hatte. Wir befinden uns nicht mehr im An⸗ fandsſtadium der politiſchen Ausſprache, ſondern in einem A ſchnitt, wo bereits Textentwürfe der Verhandlungsparener auf dem Tiſch liegen. 5 Gemeinſame engliſch⸗ſranzöſiſche Front V Paris, 11. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Petit Pariſien“ erfährt, hat der engliſche Botſchafter Sir William Tyrell dem Miniſterpräſidenten Poincar é mit⸗ geteilt, daß die engliſche Regierung der franzöſiſchen Antwort auf die deutſche Note vom 30. Oktober über die Einſetzung des Sachverſtändigenausſchuſſes vollſtändig zuſtimme. Das britiſche Kabinett mache lediglich in einigen Punkten Vor⸗ behalte rein formeller Natur. Ausſprache Streſemann⸗ Chamberlain 2 Lugauo, 11. Dez.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Auf Grund authentiſcher Mitteilungen von deutſcher Seite kann ich mitteilen, daß in der Ausſprache zwiſchen Dr, Streſemann und Chamberlain die Unterhausrede des engliſchen Außenminiſters eingehend beſprochen und namentlich der auf die Rheinlandräumung bezügliche Artikel des Verſailler Vertrages(8 431) erörtert wurde. Der Reichs⸗ außenminiſter ließ Chamberlain nicht darüber im Zweifel, wie ungünſtig die Auswirkung der Unterhauskede auf die öffentliche Meinung Deutſchlands war und welch ſkeptiſche Beurteilung der Politik von Locarnd ſich daraus ergeben habe. Es wurde ferner an maßgebender deutſcher Stelle noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die diesmalige Ausſprache der führenden Staatsmänner ſenſationelle Ergebniſſe nicht zeiti⸗ gen könne. Die rein menſchliche Notwendigkeit, ſich wieder einmal gründlich auszuſprechen und ſtörende Mißverſtändniſſe zu beſeitigen, ſtand im Brennpunkt der miniſteriellen Aus⸗ ſprache. Morgen finden weitere Beſprechungen Streſemanns mit Chamberlain und Briand ſtatt. England zur Nüumungsfrage Die Auslegung des Artikels 431 Im eugliſchen Oberhaus ſprach am Montag Lord Parmoor über die Auslegung des Artikels 431 des Ver⸗ ſafller Vertrages. Er wandte ſich gegen die von Cham⸗ berlain in ſeiner letzten Rede gegebene Auslegung. Die engliſche Oeffentlichkeit wünſche die Zurück⸗ ztehung der engliſchen Beſatzungstruppen. Die Beſetzung verurſache nur dauernde Reibereien. Bei weiterer Dauer der Beſetzung würde der Locarnovertrag keine Früchte tragen. Daß Deutſchland innerhalb von 15 Jahren ſeine ge⸗ ſamten Reparationsverpflichtungen erfülle, ſei vollkommen ausgeſchloſſen. Ein derartiger Anſpruch ſei niemals er⸗ hoben worden. Im Namen der Regierung antwortete der Lord⸗ kanzler, die engliſche Regierung wünſche eine baldige Räumung der beſetzten Gebiete. Die engliſchen Beſatzungs⸗ truppen könnten aber nicht vorzeitig zurückgezogen werden, da dies Deutſchland nichts helfen und Frankreich dadurch irre werden würde. Sämtliche Beſatzungsmächte müßten in ge⸗ meinſamen Verhandlungen eine Einigung zur Herbeiführung einer früheren Räumung anſtreben. Die weiteren Erklärungen des Regierungsvertreters beſtä⸗ tigten die Auffaſſung der britiſchen Regierung, daß Räu⸗ mung und Reparationsfrage voneinander ab⸗ hängig ſeien. Auch im Anterhaus wurden an die Regierung wieder Fragen gerichtt, wie ſte ſich, unabhängig von der juriſtiſchen Auslegung des Art. 431, zur Frage der Verbundenheit von Räumung und Reparations⸗ frage ſtelle. Der für die Regierung antwortende Unter⸗ ſtaatsſekretär des Foreign Office verwies auf die Erklärung Chamberlains vom Montag und weigerte ſich dann, irgendwelche weiteren Auskünfte über dieſe Frage zu geben. Die internationalen Verhandlungen über dieſe Frage ſeien im Gange und eine weitergehende Erklärung der engliſchen Regierung liege nicht im öffentlichen Intereſſe. Die engliſche Regierung beſchäftige ſich bereits mit der Frage, wie ſie zu einem etwaigen deutſchen Antrag auf Abberufung der eng⸗ liſchen Truppen aus dem Rheinlande auf Grund des Artikels 431 Stellung nehmen ſolle. a Ernſter Rückſchlag im Befinden des engliſchen Königs § London, 11. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Befinden des Königs hat ſich wieder bedeutend ver⸗ ſchlechtert. Im königlichen Palaſt wurde den Zeitungen gegen Mitternacht mitgeteilt, daß die Krankheit jetzt zu großer Befürchtung Anlaß gibt. Die akute Infektion der Lunge iſt zwar etwas zurückgegangen, doch iſt ein ſehr ernſthafter Rückſchlag inſofern eingetreten, als die Ver⸗ giftung des ganzen Blut ſyſtems, die ſchon über⸗ wunden zu ſein ſchien, wieder feſtgeſtellt wurde. Dieſer Rück⸗ ſchlag hat, wie die Aerzte bekannt geben, notwendigerweiſe Rückwirkungen auf die Lebensfähigkeit des Herzens. Ange⸗ ſichts dieſes ärztlichen Berichts wird die Lage jetzt als ſehr beunruhigend angeſehen und man rechnet damit, daß eine ernſte Wendung noch im Laufe des heutigen Tages ein⸗ treten kann. b Der Prinz von Wales wird heute abend in London eintreffen und ſich unverzüglich ins königliche Palais an das Krankenbett ſeines Vaters begeben. Unmittelbar nach Ein⸗ Frankreich-Italien y Paris, 11. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſtſch⸗italieniſchen Verhandlungen über eine Regelung der Streitfragen in Nordafrika, die durch die kürzliche Span⸗ nung wegen des Urteils im Modugno⸗Prozeß verzögert wur⸗ den, nehmen, wie dem„Journal“ mitgeteilt wird, ihren Fort⸗ gang. Man kann mit dem baldigen Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Italien und Frankreich rechnen, der hauptſächlich zwei Punkte umfaßt: 1. Eine Berichtigung der Grenze von Tripolitanien zu Gunſten Italiens; 2. ein Ver⸗ zicht Italiens auf die Anwendung der Konvention von 1396, in der Frankreich den in Tunis anſäſſigen Italienern für mmer ihre italieniſche Staatszugehörigkeit zuſicherte. In Zukunft werden wahrſcheinlich die Italiener in der vierten Generation in Tunis ihre italieniſche Nationalität verliern. treffen des Sonderzuges, der ihn von Brindiſt nach Boulogne bringt, wird er mit dem engliſchen Torpedobootszerſtörer „Toſch“ ſich nach Dover einſchiffen, wo wiederum ein Son⸗ derzug auf ihn warten wird. 0 Die neue Führung des Zentrums Bei den Maiwahlen zum Reichstag erlitt das Zentrum eine Einbuße an Mandaten und Stimmen, die etwa einem Zehntel des bisherigen Beſtandes gleichkam. Das war ein warnendes Signal, das vor allem in den Reihen des Zen⸗ trums ſelbſt verſtanden wurde. Die bald darauf angeſtellte Herzenszerknirſchung führte zu einer mit beachtenswerter Offenheit geführten Unterſuchung der Fehler, die den Stim⸗ menverluſt zur Folge gehabt hatten. Die Gärung unter den Beamten und Arbeitern, die ſich zum Zentrum bekannten und bekennen, war nicht mehr zu überſehen und deshalb ſetzten offizielle und inoffizielle Ausgleichsverhandlungen ein, um die Partei wenigſtens über die Koalitionskriſe der erſten Monate nach den Wahlen hinweg zu bringen. Dies iſt im großen und ganzen auch gelungen. Man hat in der Frage der Regierungsbeteiligung eine gerade beim Zentrum un⸗ gewohnte Zurückhaltung bewieſen und ſich überhaupt etwas im Hintergrund gehalten. Gleich wie die Potentaten früherer Jahrhunderte Kriege entfeſſelten, um inneren Schwierigkeiten zu begegnen, lenkte auch das Zentrum die Blicke ſeiner An⸗ hänger auf die auswärtigen Dinge. Die eigenartigen Vor ſtoüße gegen das Auswärtige Amt und, mehr oder minder verſteckt, auch gegen Streſemann ſind noch nicht vergeſſen ebenſo wenig die Empfehlungen, mit denen man den Abg⸗ Kaas als etwaigen Nachfolger Streſemanns in den Vordere grund ſtellte. Damit waren aber die eigentlichen Schwierig⸗ keiten, die ſich aus der ſchleichenden Führerkriſße ergaben noch nicht behoben. Der Kölner Parteitag war dazu be⸗ ſtimmt, ſie zu löſen— und er hat dieſe Aufgabe erfüllt, Freilich ſieht das Ergebnis ganz anders aus, als man es allgemein, bis zuletzt auch im Zentrum ſelbſt, erwartet hatte. Das Vorhandenſein einer Führerkriſis iſt ja nicht eine Eigentümlichkeit des Zentrums allein. Sie iſt bei allen Parteien vorhanden, aber ſie bedeutet für eine ſonſt ſo feſt⸗ gefügte Partei, wie es das Zentrum von jeher geweſen iſt, doch etwas mehr als eine reine Perſonenfrage. Man braucht nur an die Zeiten eines Windhorſt, Groeber, Spahn, Trim⸗ born und anderer zurückzudenken und man hat ſofort das eee zeſſionen machen. Nur daß der Held dieſes Romantitels ins zentrümliche über ſetzt, Joſef Wirth heißt, von dem man beileibe nicht an⸗ nehmen ſoll, daß er durch ſeine zeitweilig ſelbſtgewollte Zurückhaltung ſich des Einfluſſes begeben hat, den er auf des linken Flügel des Zentrums beſaß. Wirth wartet ſeine Zeil ab, die umſo eher kommt, wenn das in Köln getroffene Ver. legenheitskompromiß nicht mehr imſtande ſein wird, dis Dinge zu meiſtern. 5 a Bei Licht beſehen, hat der Parteitag ſogar ſo etwas wis eine kleine Rebellion unternommen, alſo etwas un⸗ erhörtes in der Geſchichte des Zentrums, bei dem man das bebdingungsloſe Einſchwenken der Reihen jeweils nach den Be⸗ fehlen der Führer gewohnt iſt. Die einzelnen Phaſen der Wahl ſind ungemein intereſſant. Der gegebene Nachfolger für Marx war zweifellos Stegerwald, aber er hatte die Beamten gegen ſich, die er kurz vor den Wahlen durch einen unklugen Brief verärgert hatte und ferner alle jene Kreiſe, die in ſozialpolitiſcher Hinſicht anders denken wie er, d. h. alſo die geſamte Induſtrie, ſowelt ſie auf die Zentrumsfahne ſchwört. Der nächſte wäre Joos geweſen, der in den letzten Jahren des öfteren in engſter Nachbarſchaft von Dr. Wirth genannt wurde. Zweifellos war er auch den chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften genehm, aber er iſt ſeiner ganzen Veranlagung nach ein Freund der milderen Tonart und nicht ſo ellenbogen⸗ ſtark wie Stegerwald. Hinzu kamen innere Hemmungen bei Joos ſelbſt, der ſich allein die Kraft zur Führung der Partet nicht zutraut. So machte er den Vorſchlag des Dreimänner⸗ kollegiums, wie dies ähnlich auch bei den Deutſchnationalen befürwortet worden war. Aber dieſem Kompromiß erging es beim Zentrum genau ſo wie bei den Deutſchnationalen, er fiel debattelos unter den Tiſch und der Parteitag wählte den Führer in direkter Wahl, aus der dann der Abg. Prälat Kaas mit außerordentlicher Stimmenzahl hervorgegangen iſt. Dieſe Wahl iſt in zwiefacher Beziehung ſympto⸗ matiſch. Einmal iſt ein Führer im geiſtlichen Gewand bei der im Zentrum begreiflicherweiſe vorhandenen Ehrfurcht vor den Mitgliedern der Geiſtlichkeit von vornherein nicht ſo ſehr der Mittelpunkt heftiger Angriffe, wie dies die Nurpolitiker Stegerwald und Joos geweſen wären. Die kirchliche Würde ſchützt ihren Träger von Entgleiſungen der Gegner und die Tatſache, daß ein Vertreter der Kirche an der Spitze ſteht, wird im übertragenen Sinne ſein Gewand zum ſchützenden Mantel werden laſſen, der über alle Streitigkeiten und Zwiſtigkeiten innerhalb der Partei gebreitet wird. Zum an⸗ dern iſt die Wahl gerade eines Geiſtlichen bedeutungsvoll für den neuen Kurs des Zentrums. Es hat ſich ſtets als poli⸗ tiſche Partei bezeichnet, es hat auch gelegentlich einmal evan⸗ geltſchen Politikern, wie z. B. dem Badener Adam Röder, Hausſchutz gewährt. Aber der katholiſche Grundcharakter wird durch Kaas nunmehr beſonders hervorgehoben. Ob dies mit Seite. Nr. 576 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Dezember 1028 und 3 So geſehen, bedeutet die Wahl a Kaas eine Verringerung der freien Beweglichkeit Zentrums. Ob dieſe Gebundenheit hemmend für die wei⸗ f politiſche Entwicklung Deutſchlands ſein wird, wird ſich in Bälde erweiſen, wenn die Kirchen⸗ und Schulfragen in Preußen und im Reich zur Verhandlung ſtehen. Rein parteipolitiſch geſehen iſt die Entwicklung der Par⸗ tefen, die die kathollſche Weltanſchauung auch in den Mittel⸗ punkt ihrer Polttik ſtellen, außerordentlich intereſſant. An ihrer Spitze ſtehen nunmehr in Deutſchland und Oeſterreich drei Prälaten: Kaas, Leicht und Seipel. Bei dem Ein⸗ luß, den dieſe Parteien auf die innenpolttiſche Entwicklung in Deutſchland und Oeſterreich beſitzen, iſt eine Verſtärkung der Außen ſitionen der Kirche unverkennbar. Der Ausgang des Kölner Parteitages iſt ſomit auch als eine weitere Ver⸗ ſtär kung der Groß machtſtellung des Vatikans anzuſehen. K, F. Heute Reichskagsſitzung Berlin, 11. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute tritt der Reichstag zu ſeiner letzten Tagungsperiobe im alten Jahr zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtehen durchweg kleinere Vorlagen, ſo der Geſetzentwurf über das Genfer Protokoll wegen Verbots des Gaskrieges, der Ent⸗ wurf über den Warenaustauſch zwiſchen dem Saargeblet und dem deutſchen Zollgebiet, der Geſetzentwurf zur Entlaſtung des Reichsgerichtes. 5 Es wird ferner die zweite und dritte Beratung des Ge⸗ ſetzes erfolgen, das den Uebergang der Waſſerſtraßen auf das Reich regelt. Gleichzeitig mit dem Reichstag öffnet auch der Lan d⸗ tag auf kurze Zeit ſeine Pforten. Mit beſonderem Inter⸗ eſſe ſieht man der Antwort des Kultusminiſters auf die Konkordatsanträge entgegen. Neue Koalitionsverhandlungen? Berlin, 10. Dez.(Von unf. Berliner Bürv.) Es hieß bekanntlich, daß nach dem Zentrumsparteitag die Koalitions⸗ verhandlungen wieder in Fluß kommen würden. Es iſt ja immerhin möglich, daß der Reichskanzler noch in dieſer Woche die Inſtiative ergreift, um die Beſprechungen wieder anzu⸗ knüpfen. Bisher aber iſt, wie wir feſtſtellen möchten, ein ſol⸗ cher Schritt nicht erfolgt. Es iſt auch noch ungewiß, ob und in welcher Form das gegebenenfalls erfolgen wird. Die Behaup⸗ tung eines Berliner Blattes, daß bereits für nächſten Mitt⸗ woch eine interfraktionelle Konferenz auberaumt ſei, trifft nicht zu. Ob der Reichskanzler, wie man vielfach erwartet, in ſeiner Rede, die er am 12. Dezbr. vor dem Verein Berliner Preſſe hält, zur Frage der Koalitionsbildung irgendwie Stel⸗ lung nehmen wirb, bleibt abzuwarten. Es iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß er bei der Gelegenheit auf die innerpoli⸗ liſche Lage zu ſprechen kommt. Der Eiſenkonftikt Berlin, 11. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsinnenminiſter Severing wird, wie die„Voſſiſche Zeitung“ zu berichten weiß, nach Prüfung des ihm von den Tarifparteien von der Norbweſtgruppe vorgelegten Mate⸗ rials am Donnerstag nochmals in Düſſeldorf mit den Ge⸗ werkſchaften und Arbeitgebern über die endgültige Regelung der Kahn⸗ und Arbeitszeitfrage in der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Mete linduſtrie beraten. Für Freitag und Samstag ſind weitere Beratungen mit anſchließenden Werksbeſichtigungen in Ausſicht genommen. Der Schiedsſpruch kann mithin unter Umſtänden ſchon Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche gefällt werden. Der 60. Geburtstag Prof. Habers Reichskanzler Mitller hat dem Direktor des Kalſer⸗Wil⸗ helm⸗Inſtituts für Phyſikaliſche Chemie und Elektrochemie, Profeſſor Haber, der ſich augenblicklich in Kairo aufhält, zur jetzigen Vollendung ſeines 60. Lebensjahres namens der Reichsregierung herzliche Glückwünſche übermittelt. Geheimrat Haber, der gebürtiger Breslauer iſt, ſtudierte in Berlin, Heidelberg und Charlottenburg, habtlitierte ſich an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, wurde boxt 1898 a. o. Profeſſor und ſpäter Ordͤnarius, bis er 1911 die Leitung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für Phyſikaliſche Chemie und Elektrochemie in Dahlem übernahm. Für die Volklsverein ſeiner Gaben noch nicht ſicher. für das kathol. Deulſchland Berlin, 11. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Für den früheren Kanzler Dr. Marx, den man in nicht gerade eben liebenswürdiger Form von ſeinem Platz an der Spitze der Zentrumspartei fortgebracht hat, iſt in Düſſelborf ein Pfläſter⸗ chen gefunden worden, das man ihm auf die noch ſchmerzende Wunde preßte. Man hat ihn auf ber Generalverſammlung des Volks vereins für das katholiſche Deutſch⸗ zum Vorſitzenden gewählt. Zweiter Vorſitzender wurde der Prälat Leicht von der Bayriſchen Volkspartei, dritter Profeſſor Räderſcheidt, der in den Tagen zuvor auf der Kölner Parteitagung eine nicht ganz unbeträchtliche Nolle geſpielt hat. Intereſſant war, daß Herr Profeſſor Martin Spa hen, der vor Jahr und Tag zu den Deutſchnationalen abgewandert war, hier plötzlich auftauchte und alte Beziehungen wieder zu beleben verſuchte. Profeſſor Martin Spahn meinte, man müſſe doch danach trachten, fern von aller Parteipolitik einen Boden zu finden, auf dem ſich alle Katholiken in gemeinſamer Arbeit vereinigen könnten. Der Abgeordnete Joos gab, wie wir in der„Germania“ leſen, ſeiner Rude über den reuig Wiederkehrenden Ausdruck. Als aber dann der Vorſtand ge⸗ wählt werden ſollte und Herrn Spahns Weggenoſſen auch ihn und gleichzeitig den deutſchnationalen Abgeordneten Wall⸗ raff zu wählen vorſchlugen, unterlagen ſie glatt. Auch der neue Vorſtand ſetzt ſich ausſchließlich aus Mitgliedern des Zentrums und der Bayriſchen Volkspartei zuſammen. Die Perſönlichkeit des neuen Parteiführers Berlin, 10. Dezbr. werkſchaftsgruppe bezeichnet.„Die prinzipielle Verteidigung des Kapitals“, höhnt der„Vorwärts“, habe angeſichts des Vorbringens des Arbeitnehmerſtandpunktes an die Kirche appelliert“. Der Parteitag aber habe ſich dafür entſchieden, den offenen Austrag der Gegenſätze durch die kirchliche Autorität zu verhindern. Wir wüßten eine andere Formel: Die Wahl des Prälaten Kaas— des erſten Klerikers, der mit der Führung der Zentrumspartei betraut wird— iſt ein Sieg der Per⸗ ſönlichkeit. Dieſer in der Tat noch verhältnismäßig junge Geiſtliche— er iſt 1881 in Trier geboren— hat viel⸗ leicht, was wir weniger in der Politik haben: das Charisma des geborenen Führers. Er iſt ein glänzender Redner und ein Mann von ſtarkem nationalen Ethos. Seine Betrach⸗ tungen zur großen Politik haben mit Recht von Jahr zu Jahr ſich ſteigende Beachtung erzwungen. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“, bie die Wahl begrüßt, meint von dieſen außenpolitiſchen Reden des Prälaten„Kaas iſt dabei vor allem für die Befreiung ſeiner von fremder Soldateska geknechteten rheiniſchen Heimat eingetreten. Als Mitglied der Völkerbundsdelegation ſpielte er in Genf bald eine beſondere Rolle. So war auch eine Friedenspredigt, die er im vorigen Jahre in Genf hielt, ein Ereignis, das ſelbſt den Franzoſen zu denken gab. Das Wort, das er in ſeiner letzten Reichstagsrede an den Schluß ſeiner Ausführungen ſtellte: Lieber ein ehrliches Nein als ein fal⸗ ſches Ja“, iſt geradezu zum Programm der deutſchen Reparationspolitik geworden. Sein Hauptſtück wird Herr Kaas frellich vorerſt noch zu leiſten haben: Das erſt in den letzten Jahren bedenklich auseinander geſplitterte Zentrum wieder zu einer einheit⸗ lichen Partei zu formen. Ob ihm das gelingt, iſt trotz all Aus der Art, wie die„Ger⸗ manta“ das„Zentrumsvolk“ beſchwört, ſich doch ja hin er den nunmehr gewählten Vorſitzenden zu ſtellen, ſcheint her⸗ vorzugehen, daß ſie denſelben Zweifel hegt. Maſſenkundgebung in München Im Zirkus Krone in München hatten ſich am Sonntag auf Einladung einer Reihe von Verbänden unter Führung des Landesbürgerrates etwa 7000 Menſchen verſammelt, um gegen den Unitarismus und für den föderaliſti⸗ ſchen Gedanken zu demonſtrieren. Es ſprachen Vertreter des Bürgerrates, von Handel und Gewerbe, von Wiſſenſchaft und Kunſt und der Landwirtſchaft. Auch die Natlonalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei war eingeladen und mit einem ſtarken Aufgebot von General Epp erſchlenen. Die Ausführungen der Redner fanden ihren Nie⸗ derſchlag in einer Entſchließung, in der von Herabwür⸗ künſtliche Herſtellung des Ammoniaks im Laboratorium er⸗ ;? is fü mi Di iſche 5 hel Haber ben Nobelpreis für Chemie 1011 1— 0 Entrechtung der Bundesſtaaten die Rede iſt und Hochſchule zu Darmſtadt ernannte ihn Durch Habers Erfindung, Stickſtoff aus der Luft zu gewinnen, gelang es, die deutſche Landwirtſchaft von auslän⸗ diſchem Salpeter unabhängig zu machen. Schließlich iſt zu erwähnen Habers Erfindung der Schlagwetterpfeife, die unter Ausnutzung der chemiſchen und phyſikaliſchen Eigen⸗ ſchaften der Grubengaſe den Bergmann vor möglichen Kata⸗ ſtrophen warnt. Für dleſe Erfindung wurde ihm der medi⸗ ziniſche Ehrendoktor der Univerſität Halle zuteil. Haber iſt weiter Mitglied der Akademien der Wiſſenſchaft in Berlin, München, Göttingen, Stockholm, Harward und Leningrad. Parteiherrſcher Hugenberg Berlin, 10. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie bereits gemeldet, hat die Sitzung der deutſchnationalen Parteivertretung mit einem vollen Sieg Hugenbergs geendet. Die Reichstagsabg. Walraff und Schlange Schöningen haben ihre Aemter als ſtellvertretende Vor⸗ ſitzenbde nlebergelegt. Herr Hugenberg iſt nunmehr nicht nur ber erſte Vorſitzende, er iſt auch der einzige Vorſitzende ſelner Partel. In dem neu gekürten Vorſtand haben ſelne Partlſanen die Oberhand und Graf Weſtarp iſt Überhaupt nicht mehr gewählt. Dem Vorſtand ſoll noch ein Arbelts⸗ ausſchuß angegliedert werden: Nach dem bisherigen Verlauf der Dinge iſt darauf zu rechnen, daß auch hier Geiſt und Wille Hugenbergs entſcheiben.— Die Sozlaldemokratte hat ein Mleſenglück. Dr. Geßler Präſident des Kriegergräbervolksbundes. Auf dem außerordentlichen Vertretertag des Volksbundes Deutſche Kriegergräberfürſorge e. V. iſt Reichswehrminiſter r. G ünſtimmig an Stelle des ausgeſchledenen digung und Verhöhnung des bayeriſchen Volkes und Staates, von Ausführungspolitik des Reiches und planmäßiger der unerſchütterliche Wille kundgegeben wird, den Kampf für die volle Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten mit allem Nach⸗ druck zu führen, einen Kampf, in dem die weitaus überwie⸗ gende Mehrheit des bayeriſchen Volkes geſchloſſen daſtehe. Die Volksbewegung werde nicht eher zur Ruhe kommen, als bis das Ziel, ein ſelbſtändiges, freies Bayern und ein großes auf ſelbſtändige Bundesſtaaten aufgebautes Deutſches Reich erreicht ſei, in dem auch für das beutſche Oeſterreich ein Platz ſei. Hainiſch zu den Wiener Wahlvorgängen Im„Neuen Wiener Journal“ nimmt der bisherige öſter⸗ reichiſche Bundespräſtdent Dr. Halniſch Stellung gegen die Art und Weiſe, in der die Neuwahl des Bundespräſidenten erfolgte. Dr. Hainiſch, der im übrigen erklärt, ſich weiterhin ſeinen wiſſenſchaftlichen und literariſchen Arbeiten widmen zu wollen, führt aus: „Ich muß ehrlich bekennen, daß ich glaube, eine an⸗ dere Behandlung verdient u haben, als ſie mir in den letzten Tagen zuteil geworden iſt. Es iſt ja richtig, daß eine dritte Wahl nach dem Geſetz unzuläſſig iſt. Ich hätte mich (Trinidad) zufolge, auch damit ohne jede Bitterkeit abgefunden. Ich muß aber ſagen, daß ich die Art, wie man mich behandelt hat, uner⸗ hört finde. Ich ſage das ohne jede Gekränktheit, weil mir die Motive ziemlich klar ſchelnen. Aber ich bin deſſen ganz ſicher— und ich ſage dies ohne daß lch hoffentlich dadurch in den Verdacht der Eitelkeit oder der Ueberheblichkeit komme— daß ich, wäre die Wahl des Bundespräſtdenten von einer Volks⸗ abſtimmung abhängig geweſen, beſtimmt zum dritten Male die Ehr bt hätte, von dem Vertrauen des ganzen Volkes 5 werden/ N i 5 Vadͤiſche Politik Landtagskandidaturen In einer gut beſuchten Verſammlung des Bezirks Säckin⸗ gen⸗Waldshut wurde am Sonntag vormittag in Waldshut zum Spitzenkandidat der Ratſchreiber und Landwirt Adolf Ebner ⸗Schmitzingen und an zweiter Stelle Poſtdirektor Straubhaar⸗Waldshut aufgeſtellt. Am Nachmittag fand in Lörrach eine überaus ſtark be⸗ ſuchte Verſammlung des Bezirksverbandes Lörrach⸗Schopf⸗ heim⸗Müllheim ſtatt. Zum Spitzenkandidaten wurde der Land⸗ wirt und Altochſenwirt Johann Kiefer in Schönau, an zwet⸗ ter Stelle der Landwirt und Bürgermeiſter Schäfer⸗Malz⸗ burg und an dritter Stelle Rechtsanwalt Harrer⸗Lörrach aufgeſtellt. Gegen eine Erweiterung des Verſicherungszwanges Warnruf der Heidelberger mediziniſchen Fakultät kr. Heidelberg, 10. Dez.(Eigener Bericht.) Die medizi⸗ niſche Fakultät der Univerſität Heidelberg hat zur Aen⸗ derung des Verſicherungsgeſetzes eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der u. a. ausgeführt wird, es ſet nicht der geringſte Grund vorhanden, die Zwangsverſiche⸗ rung auch auf wirtſchaftlich Starke auszudehnen und da⸗ mit jedes perſönliche Verhältnis zwiſchen Aerzten und Kran⸗ ken ſowie dem freien Aerzteſtand aus völliger Uneinſichtigkett über das Weſen der ärztlichen Tätigkeit künſtlich zu zer⸗ ſtören. Es ſei ſowohl für die Geſundheit der Deutſchen, als auch für die Erhaltung ihrer Eigenart von größtem Schaden. Ganz beſonders bekämpft werden müſſe der Wunſch der Kran⸗ kenkaſſen, eigene Behörden zu werden und damit der Aufſicht der Regierung zu entwachſen. Damit würde die Krankenverſicherung in das politiſche Parteigetriebe noch mehr hineingezogen werden, als es jetzt ſchon der Fall iſt. Die mebiziniſche Fakultät, ſo heißt es am Schluß der Entſchließung, teilt in ihrer Geſamtheit die ſchwerwiegenden Bedenken, die ſich hieraus gegenüber einer Erhöhung des ver⸗ ſicherungspflichtigen Einkommens ergeben und fühlt ſich zu der dringenden Bitte an die badiſche Regierung verpflichtet, bei der Reichsregierung einer Erhöhung und Erweiterung der Verſicherungszwangsgrenze mit allen Kräften entgegenzutreten. Letzte Meldungen Metzgerſtreik in Köln — Köln, 11. Dez. Nachdem trotz der Bemühungen der Arbeitnehmer die Arbeitgeber im Fleiſchereigewerbe eine Lohnerhöhung abgelehnt haben, beſchloß geſtern abend die Fleiſchergeſellenverſammlung einmütig, bei den großen Fir⸗ men der Stadt in den Ausſtand zu treten. Tragiſches Geſchick einer Familie — Wanne⸗Eickel, 10. Dez. daß ihre beiden Söhne, die in den Kalibergwerken von Staßfurt arbekteten, verſchüttet wurden und nur als Leichen geborgen werden konnten. Die Frau, die vor etwa einem Jahre ihren Mann durch ein Bergwerksunglück verloren hat, erſchrak bei der neuen Hiobsbotſchaft dermaßen, daß ſie ſt a r b. Eine ſächſiſche Landtagsabgeorduete vom Zuge überfahren — Leipzig, 10. Dez. Frau Marta Schilling, Mitglied des ſächſiſchen Landtages, wurde das Opfer eines verhängnis⸗ vollen Irrtums. Sie war aus einem Perſonenzuge, der dicht vor Leipzig ſtand, aber wegen geringer Störung vor der Einfahrt hielt, ausgeſtiegen und wurde im gleichen Moment von einem daherbrauſenden Schnellzug erfaßt und getötet. Zwei Motorradfahrer tödlich verunglückt —, Glockau, 11. Dez. In der Nähe des Dorfes Kreidel witz ſtürzten die beiden Motorradfahrer Glogowſki und Kay ſo unglücklich vom Motorrad, daß Glogowſki auf der Stelle tot war. Kahl wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ebenfalls verſtarb. Aufſehen erregende Verhaftung in Zürich Wie die Schweizeriſche Depeſchenagentur meldet, wurde; der Berliner Rechtsanwalt Dr. Triebel ſowie die beiden Kaufleute Wüſt aus Berlin und Ritter aus Ctaſſo auf Veranlaſſung des Präſidenten des Verwaltungsrats der ge ſchädigten Exportfirma unmittelbar nach einer Sitzung in Zürich verhaftet und kurz vor der geplanten Abreiſe der drei feſtgenommen. Der Geſamtbetrag der thnen zur Laſi gelegten Betrügereien ſoll ſich auf mehr als eine Mil⸗ lion Schweizer Franken belaufen. Brennendes Waſſer Paris, 11. Dez.(Von unſerem Partiſer Vertreter) Während des kürzlichen Sturmes ſind im Vorhafen von Le Havre einige Frachtſchiffe geſcheitert, aus denen ſich beträcht⸗ liche Mengen von Oel in das Meer ergoſſen. Die Flut trieb dieſe auf dem Waſſer ſchwimmenden Brennſtoffe in das Hafenbecken, wo ſie geſtern aus unbekannter Urſache in Brand gerketen. Ein Frachtſchiff und ein Schwimmkran wurden von den Flammen zerſtört; auch eln auf dem Kat er⸗ bauter Warenſchuppen wurde ſtark beſchädigt. Die„Celtic“ verloren? — London, 11. Dez. Nach einem Telegramm aus Dublin befürchtet man, daß die„Celtic“ verloren iſt, da ſich in den Keſſelräumen und im Hinterſchiff bereits Lecks gezeigt haben. Die 420 Mann Beſatzung befinden ſich noch an Bord, während die 270 Paſſagiere von den zur Hilfeleiſtung herbei⸗ geeilten Schiffen übernommen worden ſind. Brand einer Petroleumquelle — London, 11. Dez. Elner Meldung aus Port of Stanin iſt im Süden der Inſel ein neugebohrter Petroleumſchacht ir Brand geraten. Dabet wurden 11 Perſonen getötet und 10 ſchwer verletzt. Unter den Opfern befinden ſich auch der Beſitzer, ſeine Frau, ſeine Toch⸗ ter und ſeine Schwiegermutter. Ein Weihnachtserlaß des preußiſchen Staatsmini⸗ ſteriums. Das preußiſche Staatsminiſterium hat beſchloſſen, den Dienſt bei den Staatsbehörden am 24. Dezember und am 31. Dezember d. J. wie an Sonntagen zu regeln. a * 5 * Die in Röhlinghauſen woh⸗ nende Bergmannswitwe Buderus erhielt die Nachricht, —— Feng rern — * in⸗ hut olf tor 8 7 pf⸗ n d⸗ et⸗ Iz ⸗ ach * SN a e. een Dienstag, den 11. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 576 Bild 1: G. F. Käpernik— Bild 2: Herm. Fuchs Bild 3: Engelhorn u. Sturm.— Bild 4: J. Kraut— Bild 5: Gebr. Wirth.— Bild 6: Spiegel u. Sohn.— Bild 7: Condi⸗ torei⸗Kafſee G. Belbe.— Bild 8: Schuhhaus Salamander. * 3 5 N 5 5 5 5 5 8 Die Liste der Gewinner Die Abbildungen gehörten zu den Schaufenſiern folgender Firmen: Bild 8: J. Hochſtetter. Bild 10: Es ſind 3018 richtige Löſungen eingegangen. Karola Hofſtetter Rud. Landes.— Bild 11: Herm. Schmoller u. Co. — Bild 12: Ad. Götter Nachf.— Bild 13: Nürnberger Spiel⸗ Anna Eiſenhuth Gerhard Dörfler Frau Maria Söttel Jakob Bender Wilhelm Morr Martha Leibfried Frau Auna Koch Luiſe Gehrig Eliſe Deubert Alfred Lehmann Gertrud Dörr Philipp Zeier Anna Schneider S. Tyroller Franziska Hardung Georg Kupferſchmitt Hotter, Otto Franziska Mayer Chr. Schleifer Gretel Fröhlich Hch. Curſchmann Emmy Kaiſer Hermann Opel Irmgard Stein Erna Götzelmann Pauline Fuhs Martha Behnke Ernſt Hermann Erwin Wagner Ludwig Stiritz Johann Weick Kurt Zeilfelder Annelieſe Thorauſch Emma Schmid Otto Heiniſch Hans Felßner Käthe Soyez Konſtantin Laſareff Otto rphan Jakob Jung Erich Jutt Gg. Thoma Frau Maria Klein Jenny Schmidt Wilhelm Ries Karl Pfeiffenberger Bertel Laruelle Georg Klank Georg Rheinwald Johanna Heinzmann Guſtav Sensbach Friedr. Behnke jun. Luiſe Schlimm H. Stein Frau Anna Knapp Walter Erle Karl Stapf Fritz Gaggſtatter Fritz Uueberrhein B. Honeck Otto Kuſel Phil typ Jörn Anna Berger Maria Mozin Guſtav Brauner 5 Frau Marg. Braunſtein Hertha Chriſtmann Fritz Dreher Frau Hermine Ittem r erhalten bon SSS warenhaus.— Bild 14: Buchhandlung Schneider.— Bild 15: Wronker.⸗G.— Bild 16: Gebr. Hettergott.— Bild 17: Geſchwiſter Gutmann.— Bild 18: Betten⸗Liebhold. Bild 19: Kander.— Bild 20: Joh. Schreiber.— Bild 21: Gebr. Nothſchild.— Bild 22: Wilh. Mohnen.— Bild 23: Pelz⸗ haus Kunze.— Bild 24: Leonh. Weber.— Bild 25: A. Hoff⸗ mann.— Bild 26: J. Daut.— Bild 27: Fiſcher⸗Riegel. Die vorgeſehenen 112 Gewinne fielen auf: „ 200 in bar 1 100 50 50 25 25 25 25 10 10 10 10 A, 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 4 4 2 * N 2 = N N N * N N Nr * N* 2 N 8 2 1 N Frl. Roſa Wütherich s in bar 5 Karl Schäfer ,, 65 Kaſcha Gaworski„„ 5 Moſa Hammer. 8„„ 5 Friedel Gerber 4 5„. 5 Ludwig Huck 4 3„ 5 Paul Sieger 4 5„„ 4 Karl Zeyer„ 2 Friedr. Bauer, B„„ 1 Frau Riſt„ 5 Frau Lenz„ 5 Otto Kurz. . Luiſe Danner ,,, 5 Eliſe Six. 1 Willy Drehmann ,,,, 5 Emil Spatz„ 5„ 5 Irmgard Kemmer„„ 5 Martha Genzwürker,. 7 Roſa Braun 4 5„„ 5 Franziska Schnüg, 2 Frida Sock„ 5 Suſ. Korwan„ 5 Hauck„ 2 Lieſel Eckert A, B„ 7 Suſie Strickle„ 1 Merz„ 75 Wilh. Ritter„% 1 Hanni Brummer* 5 E. Fried„ 5 M. Dreißigacker ,,, 5 Adolf Meyer. 7 Georg Köhler. 4 Hilde Heid„ 5 Erich Wagner 5 5 Frau Lenchen Schmftt„ 5 Milly Sie 5 5 Johanna Lutz„„ 5 Lia Schwarz„ 1 Gertrud Hartner 5 5 Wilh. Wiedermann% . Georg Stein„„ 4 Karl Sau zmann„ * 1 Damenkleid von Gebr. Wirth 1 Damenmantel von Fiſcher⸗Riegel Seide für 1 Kleid von Gebr. Rothſchild N 5 1 Strickkleid von J. Daut 1 Pelzkravatte von Pelzhaus Kunze 1 Damenhandtaſche von Leonh. Weber 1 Damenhut, geſtiftet von Geſchw. Gutmann 1 Herrenanzug von Engelhorn u. Sturm 1 Paar Herrenſchuhe von Schuhhaus Salamander 3 Kravatten von Ad. Götter Nachf. 1 Fadio⸗Apparat von Gebr. Hettergott 1 Grammophon von Wilh. Mohnen 3 Grammophonplatten von L. Spiegel u. Sohn 1 Opernglas von G. F. Käpernick a 1 Armbanduhr von J. Kraut 5 1 Reiſekoffer von Warenhaus Kander 1 Tiſchtuch mit 12 Servietten von Warenhaus Schmoller 1 Kaffeegedeck von Herm. Fuchs 5 1 Bettſtelle von Rudolf Landes f 5 1 Bettdecke von D. Liebhold 1 Linoleumteppich von Warenhaus Wronker 1 Teppich von J. Hochſtetter 1 Schaukelpferd von Nürnberger N 3 Bücher von Buchhandlung G. Schneider 1 Zigarren⸗Sortiment von A. Hoffmann. 1 Weihnachtsſtollen von Cafe Belbe 6 Doſen Konſerven von Joh. Schreiber. ans bete eine e Mitteilun naſerer Sauptgeſchäftsftene E 6, 2 in Empfang n neimes. Splielwarenhaus ſöriſliche Witeung ans Nafloeberung, die breiſe geben 5 haufenſter- der„Neuen Mannheimer Zeitung“ winne hätte er - die Eppel unn die Bernen die liche haufewels 5 unn hott dann zune gſacht: kisratens 180 000 Schaufenſter! Mannheim im Schaufenſterlicht. Am Montag, den g. Dezember, abends, hatte die„Neue Mannheimer Zeitung“ ihr Preisraten veröffentlicht,— das war der Alarm. Für den Samstag drauf war der Schlußtag ſeſt⸗ geſetzt. Die Zwiſchenzeit ſah eine Völkerwanderung vor den Mannheimer Schaufenſtern. 5 Schon am Morgen nach der Veröffentlichung liefen drei Löſungen ein. Bei der einen war ein Fenſter nicht richtig ge⸗ raten, die beiden andern waren richtig. Die drei Einſender hat⸗ ten erſt gar nicht den vorgedruckten Zettel abgewartet. Als dann am 4. Dezember der Beteiligungsſchein veröffentlicht war, ſetzte die Flut der Einſendungen ein. Erſt war es noch gut zu überblicken. Schon miſchten ſich die erſten zaghaften dich⸗ teriſchen Ergüſſe hinein. Man konnte ſie noch im einzelnen ſtudieren. Am Donnerstag wurde es ſchon bunter. Da war der Strom ſchon recht breit geworden und die fortlaufende Numerlerung kletterte bald auf eine vierſtellige Ziffer empor. Am Samstag wuchs der Eingang der Töſungen zur Sturm⸗ flut an. Es warten eben doch viele bis zum letzten Augen⸗ blick, und ſo regnete es denn am letzten Tage Briefe und Briefe. Das Wort Löſung wurde zur Loſung an allen Ecken und Enden. Die Briefkäſten wurden geſprengt, man hätte Mühe, die Flut in den Dämmen ER Ordnung zu halten. Der geſtern mitgeteilten Zahl der rich⸗ tigen Löfung ſteht noch die Zahl von nahezu 2000 falſchen Löſungen zur Seite, ſodaß auf das Preisrichterkollegium dis ſtattliche Front von nahezu 7000 Einſendungen einſtürmte. Es waren alſo über 180000 Schau fenſter auf Namen und Richtigkeit nachzuprüfen. Da wirbelten ſiet durcheinander die Modeartikel, Kleider, Spiel, Rauch⸗ unf Eßwaren. Immer wieder mit ber ſtummen Aufforderun, der Einſender: haben wir's richtig geraten? 1 Nur noch Geduld bis Montag mittag; da trat das Preis richterkollegium zur endgültigen Entſcheidung zuſammen Dabei ging es zu wie bet einer richtigen Lotterie. Hie Ge, winne, hie Nummern der eingeſandten Löſungen. Z wel f Damen hatten Fortunas Rolle übernommen. Von 12 Uhr 1, bis 12 Uhr 45 rollte das Glücksrad, dann war die Schlachh geſchlagen.. Und nun konnte man ſich die Einſendungen auch von deß Seſte des literariſchen„Gewinns“ anſehen. Da gab es z. 7 ſehr nette und amüſante Sachen. Ein ganzes Heft mit bel aufgeklebten Bildern und darunter ſtehenden Verſen flog un! zu. Ueberhaupt haben ſich Dichter und Dichterinnen in Schaufenſterglanz immer mehr entfaltet. Wenn bas reichliche Material geſichtet iſt, werden wir einiges daraus mitteilen Auch Urteile über einzelne Schaufenſter gingen uns zu. Und von dieſen wollen wir für heute nur das eine mitteilen: de ſchreibt einer, daß das ſchönſte Fenſter das bei Engelhorn unn Sturm ſen ſel, denn ſ ſchönes Geld und gloſche 85 0 Fenſchter⸗Noderles⸗ A. G. Do kumm ich jüngſcht mol durch die Stadt, do ſte de Neckarbrick ee ganze Gard mit Buwe. Die hawe die unn gſchennt, gebabbelt wie ſo Schbate, unn dobebei a gſchriwe. Mich hott des intreſſtert wie immer bei ſo Sache unn ſtell mich ruhich zune. 7 Ach Gott, habb ich mer bo gedenkt, des iß jo vunn der Neien, des ſinn die Bilder vunn de Fenuſchter, die muß mer dann erroten. Die knibbel ſinn jo gar net dumm— die r was gewinne. Ich binn dann trotzdem zu dem Heiptlin haben gfrogt: was macht'der denn? 5. „Mir leeſe zuſamme die Retſel unn verdeele dann Preiſe.“ Mir ſinn ee Kipp' vun de Jungbuſch— vun Filzbach, Sie miſſe wiſſe, mir ſinn die Schlaue— mir m een groß unn een dedeile.“ 1 5 „Mir hawe alles ufſgedehldt in Branſchen unn Arklk die eene miſſe gugge geh' nach Brillen unn nach Gleeſer, annere nach Schuh unn Schtrimp— nach Kleeder unn Mentel.“ i 5 „Ja,“ habb ich gfrogt,„hoſcht denn ſchunn alles? hott der Knibbel aus ſeim Sack ee Bindel vorgezoche, ware, hott er gſacht, im ganzen 25 Sticker. Do hott er abgele „Brillen, Gleeſer hott de Köbbernick, dann kumme Sto Samte und Seide: die gibt's beim Fuchs unn Kander, Kleeder Mentel(do hott er an ſich runnergeguggt), die gibt's be Engelhorn un Schturm, beim Rothſchild unn beim Fiſcht Riegel. Unn was die Dame unne hawe, wiſſe Se die u. reck unn Schbitze, die Pimama un noch ſo Dinger, die ho de Seppl gfunne beim Wirth, beim Daut unn aach beim Wronker, deß was een feiner Herr noch braucht, des mer in C 1 beim Götter. Die Damehtt, die ſinn vum Gu mann, die Belze lieſche beim Kunze, die Schuh', die ſinn v Sale mander, die Ledertaſche ſinn vum Weber.„ S Weißzeiſch iß beim Betten⸗Liebhold, s Zimmer beim Landes; damit die Fraa kee Nerven griegt, gibt! Tebbiſch vom Hochſtetter. Doch vunn de Kleeder unn de Mente konn mer jo nix runnerbeiße— drumm iß debei der Schreibe! mit Worſcht, Fleeſch, Schinken, Wel. Damit's mit Ta Muſiſch geht, gibt's Klaviere, Rabio, Grammophone bei nen, Hettergott unn Schbiegel(Spiegel u. Sohn). For die Kinner zu beruhiche gibt's Schptelzeig, K bicher, beim Schneider gibt's die Bicher— beim Schmo unn dee Nirnberger die annere Kinnerſache. g Unn wenn de Monn als Schenne tut, do griecht der Hofmann ee Sigarr. s 5. Gonz baff habb ich do ghehrt— der Nerl hott a babbelt faſcht wie een Auktlonär— unn habs bet mir g. deß ſinn doch ſchlaue Jggel.- 1. Ja hott der Borſch noch gfacht, fetzt fehlt uns hlo eens— die Nummer ſiwe bott de Schorſch, der i net doo, doch wie er des kaum ſacht— kummt eener der ſchreit vun weitem ſchnnn??:: 5 „Du, Heiner, deß ſinn jo gar kee Epp nicht beiſammen geſehen. Belwe angemolt.“„%%% Do hott de Heiner laut gelacht mit ſeiner ganz Jetzt werre Zeddel gſchriewe unn fede mir wolle ſeh, ob die Jungbuſchbloos dan winne tu“.. b 5 4. Seite. Nr. 578 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Dezember 1928 Lichtfeſte/ Lehren und Ergebniſſe Deſes Thema hatte ſich die Ortsgruppe Mann⸗ herm⸗Ludwigshafen⸗ Heidelberg des Verban⸗ des Deutſcher Reklamefachleute für ihren geſtern in Hanſaſaale der Harmonie abgehaltenen erſten Diskuſ⸗ ſlonsabend gewählt. Der 1. Vorſitzende Zimmer⸗ mann begrüßte die zahlreich Erſchienenen, u. a. Regierungs⸗ rat Dr. Heim und die Oberbaudirektoren Platz und Pichler. Direktor Hieronymi, der Referent des Abends, warf einleitend einen kurzen Rück⸗ blick auf die Lichtfeſte vor dem Kriege, an die Beleuchtungen anläßlich beſonderer Ereigniſſe, bei denen mit Kacheln, Gas und Elektrizität recht hübſche Wirkungen erzielt wurden, um dann auf die Lichtfeſte zu ſprechen zu kommen, die in letzter Zeit in Frankfurt, Berlin, Karlsruhe, Darmſtadt, Stuttgart uſw. veranſtaltet wurden. Da der Redner ſich in den vier letztgenannten Städten perſönlich informiert hat, konnte er die Lehren aus den Fehlern ziehen, die gemacht worden ſind. Mit Ausnahme von Stuttgart war der Eindruck keineswegs günſtig. Das Mannheimer Lichtfe ſt ſei von vornherein von der Idee getragen worden: Mannem vorne! und von der Loſung:„Stadtgeiſt heraus!“ Als Ende Okto⸗ ber nach der Rückkehr der Funktionäre des Verkehrsvereins mit den Vorbereitungen begonnen wurde, ſtellten ſich unge⸗ ahnte Schwierigkeiten heraus. Vor allem wollten die maß⸗ gebenden Perſönlichkeiten nicht glauben daß es bis Ende No⸗ vember möglich ſein werde, die Vorbereitungen ſo zu treffen, daß ein Gelingen des Feſtes gewährleiſtet ſei. Als man ſchon die Flinte ins Korn werfen wollte, da war es Inſtallateur Wettig, der die Fahne wieder aufrichtete. Dieſem Herrn ſei es vornehmlich zu danken, daß das Lichtfeſt nicht unter den Tiſch fiel. Der Mannheimer Stadtgeiſt ſei nicht überall zu finden geweſen. Lediglich bes Stadtverwaltung und Preſſe fand der Redner von vornherein rückhaltlos Unterſtützung. Insbeſondere Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich, Oberbaudirektor Pichler, Direktor Egetmeyer und Bauamtmann Enders mit ihrem Stabe hätten ſich ſehr verdient gemacht. Auch Polizeidirektor Dr. Bader und Re⸗ gierungsrat Dr. Heim müßten lobend erwähnt werden. Dieſen beiden Herren und den leitenden Beamten ſei es im weſentlichen zu verdanken, daß ſich der Verkehr an den Licht⸗ feſttagen reibungslos abgewickelt habe. Auch die von Bür⸗ germeiſter Büchner vorgeſchlagenen Richtungspfeile hätten ſich bewährt. Von 95 Prozent der Bevölkerung, die ſich aus⸗ gezeichnet diſztplintert verhalten habe, ſei der Rechtsdrall be⸗ griffen worden. Nach dieſen Erfahrungen möchte er ſich an⸗ heiſchig machen, jede Veranſtaltung mit großem Menſchen⸗ andrang zu organiſteren. 1 Stäoͤliſche Nachrichten 3 2 Dir Gewinn Ich krigg jo beinoh en Nerveſchock, als ich geſchtern Owend die Zeidung uffmach, unn trau meine Aache nit, wie ich les, daß 5018 richdige Löſunge for des Fenſchterrvote eingeloffe ſinn. Finfdauſendunnachtzehn— ich habb immer widder die Zahl widͤderhole miſſe, weil ich des iwwerhaupt nit begreife habb könne. Was ſunſcht in'r Zeidung geſchtanne iß, habb ich gar nit leſe könne, die Buchſchtawe ſinn mir grad ſo vor de Aache rumgedanzt. Met Fraa war grad nit do— ſe war in'r Schtadt beim Chriſchtkindel, wie ſe ſaacht— des war e Glick, do habb ich den Schlag le biſſel iwwerwinde könne, unn bin nit gar ſo arch faſſungslos dogeſchtanne. Unn do habb ich mir immer eingebildet, daß keene hunnert richdige Löſunge zuſammekumme, do habb ich widder emol merke miſſe, daß annere Leut aach was im Kopp hawwe. Ich habb nemlich immer gedenkt, ich wär eener vun dene ſeldene Exemplare, die allee was ferdig bringe— awwer fiufdauſendunnachtzehn! Uff eemool ſchteht mei Fraa vor mir unn lacht mich an: „Des hätſcht aach nit geglaabt, gelle?“ Nä, ganz gewiß nit, iwwer finfdauſend, do ſchlagſcht grad lang hin. Do lacht mei Fraa noch mehr unn meent:„Nix weeſcht, ich habb's in der Schtadt ſchwarz uff weiß geleſe: mir hawwe en Preis ge⸗ kriggt, wenn nit grad'r erſchte, ſo doch was, was'r ſchun lang gewollt hawwe: en Radivapparat.“ Ich habb's zuerſcht eee Berliner Muſik und Kunſt Von Oscar Bie 5 Die drei Einakter von Krenek hatten unter Klemperer in der Berliner Krolloper einen außerordent⸗ lichen Erfolg. Man kennt ihren Inhalt und Wert von andern Aufführungen, ſie erwieſen ſich wieder als ſehr bühnenmäßig und wenn auch ungleich in der Qualität, ſo doch abwechflungs⸗ reich und intereſſant.„Der Diktator“, auf eine knappe Dra⸗ matik angelegt, hatte trotz der etwas unwahrſcheinlichen Pſychologie eine unmittelbare Wirkung.„Das geheime König⸗ reich“, ein etwas lang geſponnenes Märchen, am beſten durch⸗ gearbeitet in der Szene, da durch die Damen der Königin mit Tanz, Trunk und Spiel dem Narren der Kronreif entlockt wird, entſchied durch ſtürmiſchen Beifall den Abend. Das dritte Stück„Schwergewicht“ fand in einer burlesken Operettenhaftigkeit die Hörer in guter Stimmung und obwohl es nicht ganz ungefährlich iſt, konnte es nichts mehr ver. derben. Klemperer iſt der rechte Mann für dieſe konzentrierte Kunſt, auch in ihren lyriſchen Epiſoden und in ihrer Jazzluſtig⸗ keit. Man hatte zwei Gäſte herangezogen, den maſſiven Bariton Jean Stern für die Rolle des Diktators und des Boxers und Klara Gbers als feine und hohe Koloratur⸗ ſängerin der Königin. Von hieſigen Kräften zeichneten ſich aus Hammes als Narr, Fideſſer als Rebell, Roſe Pauly als Offtziersfrau, Wirl als Offizier und als Tanzlehrer. Es iſt famos, wie dieſer Sänger, der ſich unterdeſſen an der Operette mehr geſchult als verdorben hat, ſich jetzt in der realiſtiſchen Oper bewährt. An Plaſtik und Präziſion über⸗ trifft er die meiſten. Legal führte die Regie, unaufdring⸗ lich, ſachlich und den drei verſchiedenen Stilen angepaßt. Sehr ſchön ſind die Dekorationen von Strnad, der beſonders für das Geheime Königreich eine Märchenſtimmung in Schwarz und Silber in Bildern und in Koſtümen ſchuf, in der die Muſik mitklingt. 1. 8 Kreneks Muſik wird überall da bleiben, wo ſie einen glücklichen Anſchluß an die Aktualität findet. Er geht nir⸗ Verfügung geſtellt, als die Gefahr beſtand, daß die Anwohner daß man zur drei⸗ bis vierfachen Lichtſtärke überge nit recht glaawe wolle, awwer mei Fraa hott'r verſichert, Als ein Muſterbeiſpiel Mannheimer Stadtgeiſtes bezeich⸗ nete Direktor Hieronymi eine Spende von 3000 Mark für die Kettenbeleuchtung des Kaiſerrings. Ein nicht genannt ſein wollender Bürger habe dieſen ſtattlichen Betrag zur des Kaiſerrings nicht mitmachen wollten. Trotz beſchränkter Mittel iſt von Direktor Dr. Werner eine rege Propa⸗ ganda entfaltet worden. 150 Zeitungen wurden dauernd mit Notizen verſorgt. In 50 Tageszeitungen und in einigen Zeitſchriften erſchlenen Anzeigen. Das Plakat wurde in 2000 Exemplaren verbreitet. Die Mannheimer Firmen erhielten 65 000 Flugzettel zum Verſand mit der Korreſpondenz. Bei der Beſprechung der Durchführung des Lichtfeſtes dankte der Redner beſonders Oberbaudirektor Platz, der als Vorſitzen⸗ der der Kunſtkommiſſion viel zu der äſthetiſchen Wirkung der Beleuchtung beigetragen hat. Der Erfolg der Veranſtaltung ſei ſehr zufriedenſtellend geweſen. Die Stadt Mannheim habe gezeigt, daß ſie auch bei Lichtfeſten ſich ſehen laſſen könne. Die Gaſtſtätten hätten glänzende Umſätze zu verzeichnen ge⸗ habt und auch die Geſchäftswelt ſei mit den Einnahmen am Samstag und Montag zufrieden geweſen. Der Zuſtrom von der linken Rheinſeite ſei viel ſtärker geweſen, als von der rechten. Der Verkehrsverein habe bezüglich der Herkunft der fremden Gäſte ſehr wertvolle Erfahrungen gemacht. Im übri⸗ gen werde man aus den Fehlern, die auch beim Mannheimer Lichtfeſt nicht ausblieben, ebenſo lernen, wie an den Fehlern, die anderwärts zu beobachten waren.(Starker Beifall.) Die Ausſprache, die dem einſtündigen intereſſanten Vortrage folgte, war nur kurz. Direktor Hieronymi wies unter Bezugnahme auf eine Bemerkung des Herrn Marzenell darauf hin, daß auch als Erfolg des Lichtfeſtes zu buchen ſei, daß Mannheim in der deutſchen Preſſe wieder mal erwähnt wurde. Ober⸗ baudirektor Platz meinte, Mannheim ſei in den Lichtfeſt⸗ tagen wirklich einmal Großſtadt geweſen. Die Breiteſtraße vornehmlich habe ihm eine große Freude gemacht. Die vielen Lichtreklamen, die ſich unter dem Einfluß des Lichtfeſtes ent⸗ wickelten, hätten das Bild ſehr freudig geſtaltet. Die Ge⸗ ſchäfte hätten im allgemeinen darauf verzichtet, die manchmal recht üble Saiſonreklame zu wiederholen. Oberbaudirektor Pichler vertrat die Meinung, daß das Lichtfeſt keine Dauerein richtung werden könne. Es genüge, wenn man es alle Jahre oder alle zweit Jahre wiederhole. Mit dem Uebergang zur elektriſchen Beleuchtung würde die allge⸗ meine Straßenbeleuchtung nur ſchlechter werden, es ſei denn, he. Sch. 7 daß ſe e Extrablatt geleſe hätt, wo des drinſchtehe dät. Do hött awwer mei Freed keene Grenze mehr gekennt, unn ich bin wie närriſch in'r Schtubb uff unn abgeſauſt.„Hurra, die Gockle!“, habb ich gebrillt, daß mich mei Fraa'frvocht hött, ob ſe de grine Waache beſchtelle ſollt. Allmählich bin ich awwer widder ruhiger geworde, unn ich habb'ſaacht, daß'r in Ruh iwwerlege wollte, wo'r den Kaſchte hinſchtelle wollte. Do hott ſe gegrinſt unn mir erklärt, daß ſie den Kaſchte ge⸗ wunne hätt, nit ich, unn ſie wollt ſchun dem en Blatz gewwe. Awwer ich könnt inzwiſche zum Hausherre laafe unn die Ge⸗ nehmigung einhole zum uffhänge vun'r Antenn. Des habb ich'r nicht zeemool ſaache loſſe, bin losgeraſt, unn habb den rausgeſchellt. Der hott ganz verſchloofene Aache gemacht unn gemeent, ich ſoll wege ihm uffs Dach hänge, was ich wollt, wege ihm könnt ich mich aach ſelbſcht nuffhänge, unn mich im Wind ſchaukle loſſe. Wenn ich jo die Freed iwwer den gewunnene Preis nit in mir'habt hätt, dann hätt ich dem Kerl ſchun was verzehlt, awwer ſo habb ich blooß gedenkt: Du, alter Quatſchkopp, laut 'ſacht habb ich:„Ich dank aach ſchön vor die Genehmichung, awwer ufſhenke könne ſie ſich ſelwer, wenns ihne Schpaß macht, ich möcht noch e biſſel lewe, demit ich Sie ärgere kann.“ Bumbs, do hott der awwer di Diehr zug'ſchlaache, daß's blooß ſo ge⸗ kleppert hott. Ich grins'r eens unn hör im Geiſcht ſchun mein gewunnenes Radio ſchbiele. Mei Fraa hott in'r Zwiſchezeit ſchun e Diſchel freigemacht unn des maleriſch in die Eck gerickt.„Sodele, do kummt des Peiferkäſchtel druff unn morche geh gleich los unn hol den Kaſchte ab. Morche Owend Mei Fraa hott noch nit richdig ausgebabbelt, als 8 ganz närriſch an'r Diehr ſchellt. Ich habb'r gedenkt, daß des 'r Hausherr iß, der ſeine Genehmichung zurickziehe will unn habb'ſacht, daß'r nit uffmache dähte.'r hawwe uns ganz ſchtill verhalte unn nit gerührt, awwer immer mehr hotts 'ſchellt. Ich war ſchun noh debei uffzumache— awwer widder habb ich mich hing'ſetzt, denn unſer Freed braucht niemand zu ſchtöre, wenn unſere Bekannte erfahre, daß mir glickliche Ge⸗ winner ſinn, dann werds noch Neidhämmel genug gewwe. Awwer des ſchelle hört nit uff unn hört nit uff, gleichzeitig werd aach noch an die Diehr gebumbſt— mir werd's ganz ſchwum⸗ merig. Ich wank an die Diehr unn——— mei Fraa ſchteht devor, hochbelade mit Pakete.„Schterwe könnt'r vor'r eegene Diehr, wenn'r emool de Schliſſel vergeſſe hott.“ Mit dene Worte hott mich mei Fraa begrießt unn ich bin do⸗ 'ſchtanne, wie wenn ich nit uff drei zähle könnt. Awwer all⸗ mählich hotts in meim Rundhorizont gedämmert: ich habb 'ſchloofe'hatt unn die'ſchicht mit dem gewunnene Preis iß gar nit wohr. Kleinlaut habb ichs eing'ſchtanne, daß ich e biſſel eingenickt war, awwer verrvote habb ich um keen Preis, was ich for en Miſcht gedraamt habb. De ganze Owend bin ich mit'me Katzejammer rumgeloffe unn jedzt weeß ich's ganz be⸗ ſchtimmt, daß ich nix gewinne wer, denn uff meine Drääm kann ich mich verloſſe. Ich nemm die Gewinnliſcht gar nit in die Hand, ſunſcht werd ich ſchwermiedig— ich, des winſcht'r doch ſicher keen Menſch. G * * Erweiterung des Poſtamtes in der Mittelſtraße. uns die Handelskammer für den Kreis Mannheim mitteilt, iſt das Zweigpoſtamt 8 in der Mittelſtraße erwei⸗ tert zum Poſtverkehr zugelaſſen worden. Bisher wurden nur Pakete und Einſchreibbriefe angenommen, während künftig alle Arten von Poſtſendungen einſchließlich Telegramme auf⸗ gegeben und auch Orts⸗ und Ferngeſpräche geführt werden können. * Sängerfeſt in Mannheim. Der Gau Baden des Deutſchen Arbeiter⸗Sängerbundes wird aus An⸗ laß ſeines 40jährigen Beſtehens Pfingſten 1930 ein großes Sängerfeſt in Mannheim abhalten. An dieſem Feſte wer⸗ den ſich nicht nur die 200 Vereine des Gaues Baden beteiligen, ſondern darüber hinaus werden die dem Deutſchen Arbeiter⸗ Sängerbund angeſchloſſenen Vereine aus Württemberg, Heſſen und der Pfalz zum Feſt erwartet, ſodaß im ganzen mit einer Beteiligung von 15—20 000 Feſtgäſten zu rechnen iſt. * Bankier Faßhold verhaftet. Der Inhaber des in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten geratenen Bankhauſes Faßhold, Thomas Faßhold, iſt wegen Verdachtes von Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung der Depots verhaftet worden. * Warnung. Die Nationale Einheitsfront E. B. bittet uns um Aufnahme folgender Warnung: In Baden, in der Pfalz und in den benachbarten rheinheſſiſchen Bezir⸗ ken treibt ein Betrüger namens Benno Depner aus Karlsruhe, Uhlandſtr. 5, ſein Unweſen, indem er bei Indu⸗ ſtrieunternehmungen im Namen der Nationalen Einheits⸗ front Gelder einzieht. Eine Reihe bekannter Firmen iſt bereits um namhafte Beträge geſchädigt worden. Die Natio⸗ nale Einheitsfront(Berlin⸗Schöneberg, Am Park 20) bittet alle geſchädigten Perſönlichkeiten, ſich bei ihr unter Einſen⸗ dung der Unterlagen melden zu wollen und vorkommenden⸗ falls den Betrüger der Polizei zu übergeben. In Mannheim iſt mancherlei zu ſehen! Für die nicht genſtgende Einſchätzung Mann ⸗ heims durch auswärtige Beſucher iſt folgender Wie Brief intereſſaunt, den Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich in dieſen Tagen von dem Oberbürgermeiſter einer mittel⸗ deutſchen Großſtadt erhalten hat: „Für die freundliche Ueberſendung des Walterſchen Buches über die Bauwerke der Kurfürſtenzeit in Mann⸗ heim ſage ich Ihnen verbindlichſten Dank. Ich habe das Buch mit großem Intereſſe geleſen und geſehen, daß der flüchtige Eindruck, den man von Mannheim bei raſchem Durchwandern hat, doch nicht ganz richtig iſt, und daß es mancherlei zu ſehen gibt, was kulturgeſchichtlich ſehr inter⸗ eſſant iſt und bei flüchtigem Beſuch einem entgeht. Wenn ich einmal in die Gegend komme, werde ich auf dieſe Sachen beſonders achten.“ St. N. ⸗A. Mamas Jiebling iſt glücklich und zufrieden, denn die ideale Hautpflege mit Vaſenol⸗ Wund⸗ u. Kinder⸗Puder ſichert ſein körperliches Wohlbefinden. hawwe mir Konzert deheem unn brauche nit mehr auszugehe.“ ede Mutter ver. Wund- u. 5 Vasenol- nden gude, wendet deshalb: gends tief, aber er ſpielt geſchickt auf der Fläche und weiß durch kanoniſche Enſembles, durch eingeſtreute ſinnige Lieder, durch manche Wiederaufnahme alter Formen ohne viel Doktrin uns dauernd zu feſſeln. Was im Jonny zu weitläufig war, drängt ſich hier zu beſſerer Wirkung zuſammen. * Zwei Bildhauer ſtellen zurzeit in Berlin aus, die ſich gut vergleichen laſſen, weil ſie beide einer formalen Richtung huldigen, der Franzoſe Ariſtide Maillol bei Flecht⸗ heim und der Schweizer Fritz Huf, der jetzt auch in Frankreich lebt, bei Matthieſen. Maillol iſt ſtrenger. Er war der Erſte, der unter den Plaſtikern gegen den Impreſſionismus fühlte und, obwohl er mit Rodin ſehr befreundet war, doch deſſen momentanen Realismus durch einen gleichbleibenden Formalismus ablöſte, mit dem er auf die geſamte heutige Skulptur ſtarken Einfluß ausübte. Graf Keßler, der dieſe ſchöne Ausſtellung mit beſorgt hat, ſchrieb einen ausgezeich⸗ neten Aufſatz über die Eigentümlichkeit Maillols, innerhalb der Geſetze antiker Form, doch die moderne Lyrik nie zu ver⸗ lieren, die Zartheit, die nicht die Süßlichkeit Canovas iſt, ſon⸗ dern leiſe Seelenregung, die aus der Feſtigkeit der Selbſt⸗ erztehung verſchämt hervorleuchtet. Die Werke Maillols, die man hier zuſammen ſieht wie noch nie, beſtätigen den Ein⸗ druck einer ſolchen Perſönlichkeit, gleichviel ob es große Bron⸗ zen ſind oder kleine Stücke aus Bronze, Stein, Terrakotta, Holz, oder ob es Zeichnungen ſind, dieſe vielleicht die leben⸗ digſten Aeußerungen ſeines Formſinnes. Ein Wiederaufleben der Antike, von einem feinen Geiſt unternommen, in der Kompoſitton ſtark und durchlebt, in der Bewegung und im Ausdruck von einer Reichhaltigkeit, die die Antike nie hatte, weil ſie in ſo reifen Zeiten ſchon zu vir⸗ tuos war. Auch die Statuen und Figürchen von Fritz Huf(die eine Art Tanagrakultur moderner Badetypen zeigen) halten ſich im Geſetz großer, einfacher und ſchlichter Form, aber ſie unterdrücken nicht eine innere Beziehung zum Leben, das in ihnen ſo konzentriert eingeſchloſſen iſt, daß wir es wie ſpre⸗ chend hindurchfühlen, daß wir Körper und Geſichte ſeiner Mo. delle zu belauſchen glauben im günſtigſten Moment ihrer Aufnahme. Maillols wichtigſter Punkt iſt die Balance im mittleren Körper, bei Huf entwickelt ſich die Kunſt umſo per⸗ ſönlicher, je weiter ſie nach dem Geſicht zu aufſteigt. Seine Akte ſind Meiſterwerke einer geſchulten Aeſthetik, wenn man will, Fortſetzungen der Art von Hildebrand. Seine Köpfe ſind mit die ſchönen Monumente der Porträtkunſt, die man heute findet. Er denkt faſt immer en kace, wie alle Formaliſten iſt er frontal eingeſtellt. Einmal im Porträt der Duſe, das er nur aus der Erinnerung formte, führt er ſeine Linie vorſich⸗ tig bis in die Nähe des Realismus hinüber. * Der Gute Kamerad. 42. Band. Illuſtriertes Knaben⸗ jahrbuch. 832 Seiten Quartformat. Mit 12 Kunſtbeilagen und 925 Abbildungen im Text.(Union Deutſche Verlagsgeſell⸗ ſchaft, Stuttgart). Unter den Büchern für Knaben nimmt der „Gute Kamerad“ auf dem Weihnachtstiſch immer wieder eine bevorzugte Stellung ein. Die Erzählungen befriedigen aus⸗ gezeichnet den Wunſch des jugendlichen Leſers nach friſchen und mutigen Taten in Form von geſchichtlichen Erinnerungen und kühnen Forſchungsreiſen. Ganz beſonders reizvoll ſind die Unterhaltungs⸗ und Spielanleitungen, ſowie die techniſchen Darſtellungen, die mit guten Abbildungen verſehen ſind. Die erſtaunliche Reichhaltigkeit des Stoffes macht dieſes Knaben⸗ 1 daher mit Recht zu einer beſonders ſchönen Weihnachts⸗ gabe. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und . des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Die ferne Inſel“. V. Robert Genin, Wegweiſer⸗Berl., Berlin(611). „Der Menſch Krone“. Von Jaſob Schaffner, Unlon Deutſche Ver⸗ lagsgeſellſchaft, Stuttgart(612). „Hui⸗ Hu“. Von Wilh. Filſchner, berg(613). 5 a „Kreuz und auer durch die Sahara“. Von Gerh. Rohlfs, F. A. Brock⸗ haus, Leipzig(614). „Von Menſch zu Menſch“. 0 19 Barmen 9 5 „Reichsſteuergeſetze“. on Dr. Wilh. Merk, A. Emmerlin S Heidelberg(616). eee J. Oſtergaard⸗ Verlag, Schöne⸗ Von Irma Hartje⸗Leudesdorff, E. Bier⸗ 3 0 * f 1 . ä 1 rn Dielstag, den 11. Dezember 1928 Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 578 In der Vollverſammlung der Handelskammer für den Kreis Mannheim berichtete der Vorſitzende über den Stand des Rheinbrückenbaues. Der Reichswaſſerſtraßenbeirat habe gegen den Beſchluß der Botſchafterkonferenz, die Verkehrsbedürfniſſe für die drei Tätigkeit der Rheinkommiſſion 1 4 l Brücken zu prüfen, Proteſt erhoben. Profeſſor Dr. Blau⸗ ſtein gab bekannt, daß auf Vorſtellung der Handelskammer und anderer Organiſationen auch Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und eine Reihe von Abgeordneten ſich der Sache annehmen wollen. Ferner wurde über den Stand der Rheinſeitenkanal⸗Frage berichtet und über die zur Unter⸗ ſuchung der Lage der deutſchen Rheinſchiffahrt ſowie über eine Reiſe der Internationalen Rhein⸗ ſch 5 15 rtskommiſſion 1929, die Mannheim berühren wird. Ueber das Vergebungsweſen und den Entwurf einer Ver⸗ dingungsordnung ſowie über die Reichsverdingungsordnung für Bauleiſtungen berichteten die Herren Vögele und Stadtrat Ludwig. Vizepräſident Wögele führte aus, daß der Entwurf einer Verdingungsordnung im großen Ganzen als tragbar bezeich⸗ net werden könne. Stadtrat Ludwig bemerkte zu der Ver⸗ dingungsordnung für Bauleiſtungen, daß der Wert der Reichs⸗ verdingungsordnung vor allem darin liege, für ganz Deutſch⸗ land eine gleiche und einheitliche Ausſchreibung, Vergebung und Durchführung von Bauarbeiten zu ſchaffen. Die Reichs⸗ verdingungsordnung ſei in Mannheim eingeführt bei den dem Reichsfinanzminiſterium unterſtehenden Aemtern, bei der Neichspoſt, bei der Reichsbahn und bei den dem Badiſchen Finanzminiſterium unterſtehenden Stellen. Um ſo bedauer⸗ licher ſei es, daß die Stadtgemeinde Mannheim bzw. die ſtädti⸗ ſchen Aemter ſich bisher nicht entſchließen konnten, die Reichs⸗ verdingungsordnung ohne weſentliche Aenderungen zu über⸗ nehmen. Sitzung des Hauptausſchuſſes des Badiſchen Städteverbandes in Mannheim Der Hauptausſchuß des Badiſchen Städte⸗ verbands hat ſich am Samstag in ſeiner Sitzung in Mannheim nach einem Referat des Oberbürgermeiſters Dr. Bender Freiburg der von der Jahresverſammlung des Deutſchen Städtetags am 25. September 1928 zu dem Thema „Reichsaufbau und Selbſtverwaltung“ gefaßten Entſchließung einſtimmig angeſchloſſen. Dieſe Entſchließung lautet folgendermaßen: „Die in Breslau tagende Jahresverſammlung des Deutſchen Städtetages betont in Uebereinſtimmung mit den vorjährigen Beſchlüſſen der Magdeburger Tagung erneut die Notwendigkeit, den Aufbau des Reiches und ſein Ver⸗ hältnis zu den Ländern und Gemeinden ſyſtematiſch fort⸗ zubilden. Im Kampf des Reichs mit den Ländern um die Zuſtändigkeiten wird die Selbſtverwaltung der Gemeinden zerrieben. Der Weg zum deutſchen Einheitsſtaat muß klar und planvoll weitergegangen werden. Es handelt ſich um eine Aufgabe von höchſter Dringlichkeit. Eine ſyſtematiſche Vereinheitlichung der formellen und materiellen Grund⸗ lagen für die wichtigſten öffentlichen Verwaltungsgebiete iſt unerläßlich. Dabei müſſen die regionalen Intereſſen aus⸗ reichend berückſichtigt werden, insbeſondere iſt die Selb⸗ ſtändigkeit und Beweglichkeit der gemeind⸗ lichen Selbſtver waltung zu ſtärken, die den Unterbau des Reichs und der Länder bildet. Die Schaf⸗ fung einer Reichsſtädteordnung iſt hierfür nach wie vor organiſatoriſche Vorausſetzung. Nur auf Gebiets⸗ körperſchaften, die nach Größe und Leiſtungsfähigkeit ihren Aufgaben gewachſen ſind, kann ſich ein einheitlicher Reichs⸗ aufbau gründen. Als Vorausſetzung für eine erfolgreiche Reformarbeit iſt eine nähere Verbindung des Reichs mit den Gemeinden unerläßlich. Die Errichtung einer Kom⸗ munalabteilung im Reichsminiſterium des Innern, dite Schaffung eines Kommunalausſchuſſes im Reichstag, die ausreichende Vertretung der Gemeinden im endgültigen Reichswirtſchaftsrat ſind bereits auf der Magde⸗ burger Hauptverſammlung als dringende Forderungen aufgeſtellt und müſſen heute wiederholt werden. Die Zuſammenfaſſung der jetzt in Reich und Länder zerſplitterten Behörden zu einer einheitlichen Mittelinſtanz wird der Verwaltungsvereinfachung dienen. Die Jahres⸗ verſammlung des Deutſchen Städtetages erwartet, daß die Reichsgeſetzgebung auch aus der Reichsfinanzſtatiſtik die notwendigen Folgerungen zugunſten der Gemeinden zieht. Die deutſchen Städte beanſpruchen, daß ihnen die zur Er⸗ füllung ihrer Aufgaben unerläßliche Bewegungsfreiheit ge⸗ währt und daß die finanzielle Selbſtyerantwortung ge⸗ wahrt wird.“ Im Hinblick auf die füngſten Vorgänge im Bayeriſchen Städtetag dürfte dieſer Haltung des Badiſchen Städtever⸗ bands eine hohe Bedeutung zukommen. St..⸗A. 1 Vroblverſammlung der Mannheimer Handelskammer Der Leiter der Steuerberatungsſtelle der Kammer, Finanz⸗ rat Landfried, berichtete über die Sitzung des Steuer⸗ ausſchuſſes des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstags, die am 286. Oktober 1928 in München ſtuttfand, und bei der mehrere Mitglieder des Reichsfinanzhofs Vor⸗ träge über aktuelle Fragen des Steuerrechts hielten. Geh. Oberregierungsrat Dr. Strutz habe über die Ausgeſtaltung des Rechtsſchutzes in Steuerſachen, Senatspräſident Dr. Becker über die Frage des Verhältniſſes zwiſchen Handels⸗ bilanz und Steuerbilanz und Reichsfinanzrat Mirre über das Problem der Abſetzung für Abnützung und Subſtanz⸗ Verminderung im Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuerrecht geſprochen. In Fortſetzung der in der vorletzten Vollverſammlung begonnenen Ausſprache über die wirtſchaftliche Lage berichteten Vizepräſident Michael Rothſchild und Herr Karl Hellmann über die Lage im Textileinzelhandel, Herr Adolf Hartmann über den Einzelhandel in Schuhwaren, Herr Friedrich Weygand über die Lage des Feinkoſteinzel⸗ handels und Direktor Adolf Welß über die Steinſchotter⸗ induſtrie. Auch in dieſen Referaten kam zum Ausdruck, daß durch die außerordentlich hohe Steuer⸗ und Sozialbelaſtung ſowie die ſtarke Konkurrenz die Wirtſchafts lage äußerſt geſpannt ſet. Zu der Frage des Schnellmahn verfahrens be⸗ richtete Dr. Ulm, daß die Einrichtung eines beéſonderen Schnellmahnamtes, wie ſie das Landgericht Berlin 1 getroffen habe, in Mannheim nicht nötig ſei, da eine Beſchleunigung der Ausfertigung des Zahlungsbefehls ſchon erreicht werden könne, wenn der Antragſteller unter Benützung des bei den Gerichten unentgeltlich erhältlichen Vordruckes den Zahlungs⸗ befehl mit ben erforderlichen Unterlagen richtig ausgefüllt einreiche. D N e 2 Oberstaatsanwalt Hoffarth Aus Konſtanz kommt die Trauerkunde von dem Ab⸗ leben des auch hier noch in beſter Erinnerung ſtehenden Ober⸗ ſtaatsanwalts Eduard Hoffarth, der nach einem lang⸗ wierigen Leiden im Alter von 62 Jahren geſtern früh geſtor⸗ ben iſt. Geboren im Jahre 1866 in Konſtanz als Sohn des Bahnverwalters Hoffarth, beſuchte er die Volksſchule und dann das Gymnaſium Kouſtauz. Nach vollendetem Studium wurde er im Jahre 1889 Rechtspraktikant, 1893 Referendar und 1896 Amtsrichter in Radolfzell. Die Jahrhundertwende ſah ihn als Landgerichtsaſſeſſor in Mannheim, wo er noch im gleichen Jahr zum Unterſuchungsrichter und Landgerichtsrat befördert wurde. Und 1900 wurde er auch Staatsanwalt in Mosbach und vier Jahre ſpäter in Mannheim. Während der Kriegsjahre wurde Herr Hoffarth als Nachfolger des 1. Staatsanwalts Dr. Kempf zum 1. bezw. Oberſtaatsanwalt beim Landgericht Konſtanz ernannt. In dieſer Stellung iſt er geblieben, bis nun ihn der Tod von ſeiner Wirkungsſtätte abberufen hat. Mit Oberſtaatsanwalt Hoffarth iſt ein charakterſeſter, echt deutſcher Mann aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Aufrecht und gerade iſt er auf ſeinem Lebensweg und N anwalt genoß er ob ſeines vorbildlichen Pflichtelfers und der Güte ſeines Herzens allgemeine Wertſchätzung. Er ſah in jedem Angeklagten zuerſt den Meuſchen. Und ſo war ſein Urteil ſtets gerecht. Iilm⸗Nundſchau Ufatheater: Die Orchideen⸗Tänzerin Wieder ein Film aus der Atmoſphäre der Revue. Handelt von einer Tänzerin, die in ihrer dörflichen Heimat nicht ſagt, was ſie in Wirklichkeit tut— iſt die Tanzerei denn ſo was ſchlimmes— und dadurch auch ihren Geliebten Carlo täuſcht. Natürlich kommt er dahinter und wird ziemlich grundlos ſchrecklich eiferſüchtig. Trennung. Er geht davon und kommt — zum Film, gefördert von der Filmdiva Leonie, die ihn liebt. Großer Aufſtieg. Und da trifft er mit der einſtigen Geliebten zuſammen, die alten Wunden brechen wieder auf, er rettet ihr außerdem noch das Leben, Leonie entſagt und Carlo kriegt nun ſchließlich doch noch ſeine Orchideentänzerin. Ob jetzt der Tanz nicht erſt recht losgeht?— Der Film wird elegant ge⸗ ſpielt, zeigt hübſche Menſchen und Bilder und die Einblicke in die Kinowelt ſind ebenfalls recht reizvoll. Der Film liebt es offenbar in letzter Zeit, ſich hinter die Kuliſſen blicken zu laſſen.— Als zweites größeres Werk des recht ausgedehnten Programms führt die Ufa den neuen Film von Colin Roß „Als Dreijäheiger durch Afrika“ vor. Was der kleine Ralph zwiſchen Kapſtadt und Katro erlebte. Ein Film falſo vom Standpunkt eines kleinen dreij. Weltreiſenden aus! Die Idee iſt höchſt originell und wird filmiſch ausgezeichnet durchgeführt. Freude am Kindlichen hat hier die Kurbel ge⸗ dreht. Da ziehen die wilden Tiere vorüber, die Schwarzen, die fernen Berge, Flüſſe und Wälder an den Kinderaugen vorüber, die Großen freuen ſich doppelt über den kindlichen Humor dteſer Bilder.— in ſeinem Beruf dahingegangen. Als Nithter und Staats Veranſtaltungen Dienstag, den 11. Dezember f Theater: Nationaltheater: Für die Freie Volksbühne:„Troiln und Kreſſida“,.90 Uhr.. 5 5 Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Gaſtſpiel des Wiener Stabt⸗ theaters mit der Mariſchka⸗Revue„Alles aus Liebe“,.00 Uhr. Konzerte: 5. Akademie⸗Konzert. Vorträge: Freier Bund: Prof. Dr. Hildebrandt:„Die Frau als Künſtlerin“. Abt. I,.15 Uhr. 78 Lichtſpieltheater: Palaſt⸗Theater:„Weib in der Wüſte“.— Schauburg:„Der einſome Adler“.— Ufa⸗Theater:„Die Orchideentänzerin“.— Capitol:„Braudſtifterin“. Scala:„Der Ka m pf ums Matterhorn“. Gloria: „Anna Karenina“.— Alhambra:„Der moderne Caſanoval. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei:—1,-5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde am Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 8 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr. F777—— —— L Kommunale Chronik Der Ludwigshafener Stadtrat proteſtiert :: Ludwigshafen, 10. Dez. Die Fraktionen der polf⸗ tiſchen Parteien des Stadtrats Ludwigshafen haben zu der durch Befehl der Rheinlandkommiſſion angeord⸗ neten Entfernung ihrer am 6. Dezember ds. Is. erlaſſenen Kundgebung zur 10jährigen Beſetzung der Pfalz folgen⸗ den Proteſt beſchloſſen:„Unſere Kundgebung war in keiner Weiſe gegen die Beſatzung gerichtet. Sie war außerdem bereits zwei Tage an den Plakatſäulen der Stadt angeſchlagen und in ſämtlichen Tageszeitungen veröffentlicht, ohne daß die öffent⸗ liche Ordnung kuch nur im geringſten berührt wurde. Daraus ergibt ſich, daß die in Art. 19 geforderten Vorausſetzungen für ein Eingreifen der Rheinlandkommiſſion auf keinen Fall vorn lagen, daß alſo der Befehl der rechtlichen Grun d⸗ lage entbehrte. Ueber dieſe rechtliche Unhaltbarkei hinaus aber müſſen es die unterzeichneten Fraktkonen, dis ihrg Kundgebung ausſchließlich aus dem Willen zur Verſtändigung erlaſſen haben, aufs tiefſte bedauern, daß die Rheinlandkom! miſſion durch ihren Eingriff dieſe Arbeit an der gegenſeitigei Verſtändigung durchkreuzt und das Friedenswerk von Locarnd in ſchwerſter Weiſe gefährdet hat. Wir müſſen das Vorgehen der Rheinlandkommiſſion umſomehr beklagen, als der Vollzug des gegebenen Befehls durch die deutſche Behörde im Wider⸗ ſpruch zur offenkundigen Auffaſſung der geſamten Bevölkerung ſtand und geeignet war, Unruhe in der Bevölkerung auszulöſen. Aus dieſen Gründen legen wir gegen die von der Rheinlandkommiſſion angeordnete Maßnahme, die unſeres Erachtens einen bedauerlichen Rückfall in Methoden darſtellt, die längſt überwunden ſchienen, mit Nachdruck Verwah⸗ rung ein und fordern erneut— gerade im Jutereſſe der Be⸗ friedung Europas— die völlige Räumung des be⸗ ſetzten Gebietes.“ 1 —— Aus dem ande Wieder ein Brand in Altheim * Altheim, 10. Dez. Trotz aller Vorſichtsmaßregeln iſt in der Nacht zum Montag abermals ein Brand ausgebrochen. Niedergebraunt iſt eine Scheune: der Schaden iſt h e⸗ deutend. SS üuird, P ed Kat Un werwütete dae ie Wieblingen, 8. Dez. Bei der heute vorgenommenen großen Treibjagd wurden von 18 Jägern 184 Hafee geſchoſſen. 955 ſchlechte Wetter die Jagoͤveranſtaltung ſehr beeinträchtigt hätte. f 5 5 UI Weinheim, 10. Dez. Mit Dietrich oder Nachſchlüſſer drangen Einbrecher nachts in das im Gorxheimer Tal be⸗ legene Gaſthaus„zum Waldſchlößchen“ ein und ſtahlen 30 Liter Kognak und 20 Flaſchen 2 ler Wein. Die Einbrecher haben anſcheinend mit einem Auto die Beute ſortgebracht, Bis jetzt fehlt von den Tätern jede Spur. a Aus der Pfalz Separatiſt Irmſcher begnadigt * Ludwigshafen, 10. Dez. det: Der vom Schwurgericht Frankenthal wegen Ermordunz e dreier Pfälzer Bürger aus Lambrecht bezw. Schifferſtabd Separatiſten⸗ führer Oswald Irmſcher iſt jetzt aufgrund der Amneſtie zu 7% Jahren Gefängnis begnadigt worden. Irmſcher dreimal zum Tode verurteilte befand ſich nach ſeiner Verurteilung in der bayeriſchen Straf⸗ anſtalt Ebrach. 0 5 13 1 5 2 * Ludwigshafen, 10. Dez. Am Samstag nachmittag ver⸗ lor ein Weinkommiſſionär aus der Pfalz in Wirtſchaft ſeine Geldbörſe mit 70 /. Ein ſitzender Gaſt, ein 30 Jahre alter Tagner von hier, hob die Geldbörſe auf und entfernte ſich damit. Nachdem die Poltzel verſtändigt worden war, konnte der Dieb ausfindig gemacht und ihm die Geldbörſe wieder abgenommen werden. W ee „ Parſum Puder s — — 1 Farfum: H.—, 4 1 OCems: 1 net Leben 21 eschlenke. die dièe Mameèe entsuückend sind die e duftenden 27 Tosca · Kleinodien. Die mondane Frau wel sie zu schätzen. Denn die 27, Losca-Reihe ermöglicht es ihr, dem obersten Gebot des guten Geschmacks zu folgen und zu ihrer Schönheitspflege nur Mittel mit einheitlichem Wohlgeruch zu benutzen. NN 1. 0; in Ersatz Fullung ga l. 2 Seife NN.—3 artra ttark narf fiuniert, in Seidenpackuig M J. S0; 2 Stuck H lbs e Lotion: Hu 4. J0,.—. Brillarmtius: N.. Tosca-Geschenipal- Hungen: Je nach Wafil mit Tosca- Lau de Cologne, Fri, Seife und Fuder Has 4. bis Nat 10. JU. 6.„ 1.—. Tosca-Eau de Cologne: Hf 1.—,.80,.— vrtõN fen NEU 9. Laschen- Puder: Has.; Das Ergebnis wäre beſſer geweſen, wenn niir Aus München wird gem einer hieſtgen neben ihnt Reue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Dezember 1928 irtſeh akts· und* Die Verluſtbilanz der Hanomag Allgemeine 59(4,33) Mill., Steuern und 8 Der die 5 wurde eingeſtellt. Im ſchlepperbau verringerte man die Zahl der Typen. Im Autobau wird ſtatt der bisherigen drei Typen eine neue Type in einer Ausführung auf den Markt gebracht. Ueber die Lage des Loko⸗ ö heißt es, daß vor dem Kriege die deutſchen Staatsßahnen ſtätten der Hanomag zu ungefähr 80 v. H. beſchäftigten, während heute faſt keine Aufträge mehr hereinkommen. Bei den deutſchen Privatbahnen und im Auslande gelang es auch fetzt, eine Reſhe beachtlicher Lokomotivaufträge hereinzuholen. So erfreulich dieſe Aufträge ſind, ſo könnten ſte doch keinen Ausgleich für die fehlenden Reichsbahnbeſtellungen ſchaffen, ſchon aus dem Grunde nicht, weiſf die Weltmarktpreise zurzelt keinen Gewinn laſſen. Trotz der zurzeit nicht günſtigen Ausfichten werde man den Lokomotivbau beibehalten, da bei wieder einſetzengem Normalßedarf der Reichsbahn in der Lokomot'pßauabteikund lohnendere Beſchäfti⸗ gung gefunden wird. Die Beſchäftigung im Dambpfrefteſhau war in Anbetracht der Geldverhältniſſe befriedigend. Das Schlenpergeſchäkt hrachte gegenüber dem Vorjahr einen um 60 v. H. geſteigerten Auf⸗ tragseingang. In der Rilanz ſtehen die Fahrikanlagen mit 9,02(9,57 Mill. zu Buche, Außenſtfände mit 7,18(9,46) Mill. J¼, Lagergeſtände mit Hur.67(0,76) Mill. A. Andererfeits betragen die Anleihen und Darlehen 9(8,5) Mill. /, Bankſchufden und Ver deen aus laufender Rechnung 7,39(.60) Mill. /. darunter 2,68 Mill./ Bankſchulden. Die Akzepte wurden auf 3,98(7,15) Mill./ ermäßigt, Anzahlungen und Vorſchüſſe auf Beteiligungen auf 8,16(5,91) Mill. Veränderte Umgeſtaltung der Deutſcher Lloyd Verſicherungs⸗ A. in Berlin. Die erwartete neue Sanierung(52 ſtatt 221) der G. wird Gegenſtand der HV. am 27. Dezember ſein. Unter Vorlegung des Abſchluſſes für 1927 ſoll zunächſt die zur Verſchmelzung mit dem Internationalen Lloyd beſchloſſene Kapftalserhöhung von 4 Mill. 4 um bis zu 2 Mill./ dahin abgeändert werden, daß die Lapitals⸗ erhöhung nur in dem Betrage von 200 000/ erfolgt. Die Um⸗ ſtellung des Ack. wird in der Weiſe vorgeſchlagen, doß zwecks Dek⸗ kung der Unterbilanz eine Herabſetzung des Grundkapitals auf 1680000% und Wiedererhöhung auf 5 Mill.„ durch Ausgabe pon Namensaktien mit 25 v. H. Einzahlung erfolgt. f * Kapitalsverdoppelung der Badiſche Treuhandgeſellſchaft AG. in Karlsruhe. Die G. beruft auf den 21. Dezember eine ao. H. ein, die Beſchluß faſſen ſoll über eine Erhöhung des Ask. um 25 000 auf 50 000 l. 5 4 5 * Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte AG. Die GV. der Ver⸗ einigte Königs⸗ und Lau rahütte AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb an Berlin genehmigte den berannten Geſchäftsbericht für das am 30. Juni 1928 abgeſchloſſene Geſchäftsjahr, der zwar eine Verdoppelung des Gewinnvortrages von 246 676/ auf 443 078/ auſweiſt, jedoch wiederum eine Dividendenausſchüttung auf das Grundkapital von 44,667 till.„ nicht vorſieht Von der Verwaltung wurden ausführ⸗ liche Mitteilungen über die Entwicklung der Wirtſchaft Poleus im allgemeinen und der Geſellſchaft im beſonderen gemacht, aus denen hervorgeht, daß die Stabiliſation des inneren Marktes eine immer ſtärkere Beſeſtigung erſatzren habe und gleichzeitig die Probuttion ges ſtelgert weten konnte lk Verhandtungen nel dem Internationaken Schienenkartell(Erma) hätten zwar noch zu keinem Ergebnis geführt, t habe man auf dem Balkan bereits Verſtändigungen treffen können. Die Geſellſchaft ſei heute von den Banken gänzlich unab⸗ hängig, und es beſtehe die Ausſicht, in den nächſten drei Jahren die unbedingt notwendigen Neuinveſtitionen nur aus eigenen Mitteln gu finanzieren. Graf Guidotto Henckel Fürſt von Donnersmarck bn aus Geſundheitsrückſichten auf eine Wiederwahl zum Auf⸗ ſichts rat. „Stahlwerke Oeking AG. in Düſſeldorf.— Geſteigerter Umſatz. Die G. erzielte in dem am 30. 6. 1928 abgelaufenen GJ. einen Roh⸗ berſchuß von 711755. Nach Abzug von 469 857 4 Handlungs⸗ unkoſten, Zinſen und Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 241 898 /.(J. V. Betriebsverluſt 55 609&.) Nach Abzug des biesfährigen Reingewinns verminderte ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorfohr auf 298 165. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat die allgemeine Belebung der Konjunktur, die anfangs 1927 einſetzte, im Stahlformgußgeſchäft während des ganzen Berichtsfſahres ange⸗ halten. Dagegen war das Geſchäft in Stahlrädern während des größten Teiles des Jahres unbefriedigend. Die Abteilung Maſchi⸗ nenfabrik hot ebenfalls etwas beſſere Umſätze gehabt. Die Steige⸗ rung des Umſatzes und das beſſere Geſchäftsergebnis iſt eine Folge der beſſeren Ausnützung der Betriebseinrichtungen. PVorſig übernimmt Vulkan. Die Deutſche Schiffs⸗ u. Maſchinen⸗ Bau AGG. in Bremen hat zwecks Stillegung der von ihr übernommenen Stettiner Maſchinenbau AG. Vulkan mit der Firma A. Borſig, Ber⸗ Iin⸗Tegel, eine Vereinbarung getroſſen, wonach dieſe den geſamten Lokomotivbau des Vulkan übernimmt. Dieſes Abkommen der beiden Firmen iſt ein bedeutſamer Schritt auf dem von der Werft⸗ und Lokv⸗ motivinduſtrie angeſtrebten Weg zur Konzentrierung der Fabrikation und Beſeitigung der Ueberproduktion auf dieſem Speckalgebiet. Wie wir welter hören, hat ſich der Lokomotivbau bei Borſig in letzter Zeit belebt. Borſig hat Aufträge aus Braſtilien und Argentinien erhalten. :7? Die Umwandlung von Henſchel in eine AG. Wie aus Ver⸗ waltungskreiſen der Lokomotivfabrik Henſchel u. Sohn Gmöß. in ſKghel verlautet, haben die wegen Umgründung des Unternehmens in eine Alg. mit den Finanzbehbrden geführten Verhandlungen ein befriedigendes Ergebnis gehabt, ſo daß mit der Umgrün⸗ dung Ende d. M. gerechnet werden kann. Die Verhandlungen wegen der Einbeziehung der Lokomotipfabrik Krauß in München in den Zuſammenſchluß Henſchel⸗Mafſei dauern an, ſcheinen aber micht ungünſtig zu verlaufen. * Deutſche Babcock u. Wileox Dampfkeſſel⸗Werke.— Voraus ſicht⸗ lich wieder 9 v. G. Dividende. Bei der Geſellſchaft, die in den letzten Frei Jah rey 6, 8 und 9 v. H. Dividende verteilt hat, wird nach unſeren 1 in der am 10. ö. M. ſtattfindenden Bilanzſitzung aller orausſicht nach wieder eine Dividende von 9 v. H. in Vorſchlag gebracht werden. Der augenblickliche Geſchäftsgang wird als befrie⸗ digend bezeichnet. :2 Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG., Siegen,— Dividendenvorſchlag urückgezogen. In der HV. wurde der Jahresabſchluß genehmigt. ie Verwaltung zog ihren Vorſchlag auf Verteilung einer Divl⸗ dende von 5 v. H. zurück mit Rückſicht auf die inzwiſchen einge⸗ tretenen Verhältniſſe. Die dadurch freiwerdenden Beträge ſollen zur Stärkung der Betriebsmittel verwandt werden. Zur Geſchäſtslage wurde noch mitgeteilt, daß die en den erſten vier Mo⸗ naten gut geweſen ſei, in den letzten zwei Mongten jedoch ein Rück⸗ Ueber die weitern Ausſichten ließe ſich zurzeit 4 gang eingetreten war. och nichts ſagen. .:7 Collet u. Engelhardt, Werkzengmaſchinenfabrik AG. in Offen⸗ bach dividendenlos. Die G. erzielte in dem am 31. Juni d. J. abge⸗ klaufenen GJ. einen Betriebsüberſchuß von 367 879(476 352) 4, dem Unkoſten in Höhe von 205 769(115 097)„ umd Abſchreibungen von 108 497(189 095)„ gegenüberſtehen. Es verbleibt ein Reingewinn von 11 709(i. V. 179 873), der vorgetragen werden ſoll. Die G. bleibt alſo r ſie l. V. noch einen Gewinnanteil don 6 v. H. ausſchütten konnte. Freiaktien bei Eiſenwerk Wülfel. Die o. GV. des Eiſen⸗ werks Wül fel, Hannover⸗Wülfel, unter dem Vorſitz von Dr.⸗Ing. e. h. Hugo Greffenius⸗Frankfurt a.., genehmigte ohne Ausſprache die Anträge der Verwaltung. Aus einem Reingewinn von 570 585(316 296) 4 gelangen zunächſt wieder 10 v. H. Divi⸗ dende zur Verteilung. Das AK. wird um 150 000 4 aus Mitteln des Gewinnes des Berichtsfahres auf 2 750 000 4 erhöht durch Aus⸗ gabe von 1500 auf den Inhaber lautenden Aktien zum Kurſe von 1% v. H. mit Dividendenberechtigung für das laufende Geſchäftsjahr. Zweck dleſer Kapitalerhöhung iſt bekanntlich die Verteilung von reiaktien an die Aktionäre, und zwar ſind dieſe je nach ihrer Wahl berechtigt, f 2000 4 a. kt! ine Frelaktie Kur eee eee ee elszeitung — beides abzüglich Kapitalertragsſteuer— zu beziehen. Die Geſell⸗ ſchaft übernimmt die Koſten der Kapitalerhöhung. Die Aktien, die nicht bezogen werden, ſollen von einem damit betrauten Konſorttum nicht unter 200 v. H. zum Beſten der Geſellſchaft verwertet werden. Das aus der Kapitalerhöhung ſich ergebende Agto fließt dem Reſerve⸗ ſonds zu, der damit auf die vorgeſchriebene geſetzliche Höhe— 275 000 Mark, fetzt 260000 4— gebracht werden ſoll; genügt dieſer Betrag für den Zweck nicht, ſo iſt oer Reſervefonds 2— 10 000%— zu ent⸗ ſprechender Auffüllung heranzuziehen. Zweigfabrik der Chemiſchen Fabrik Henkel u. Cie. Düſſel⸗ dorf. in Hanau a. Main. Die Düſſeldorfer Chemiſche Fabrik Hen⸗ kel u. Cie.(Perſil) wird in Hanau a. Main eine neue große Zweig⸗ fabrik errichten, nachdem die Stad Hanau nach längeren Verhand⸗ lungen ein bedeutendes ſteuerliches Entgegenkommen gezeigt hat. Die Düſſeldorfer Firma wählte Hanau zu ihrer Erweiterung, da hier die Schiffahrtsverbindungen beſonders günſtig ſeien. * Die Fuſion Sofina⸗Trufina genehmigt. Wie aus Brüſſel ge⸗ meldet wird, wurde die vorgeſchlagene Fuſion der Societe financier de Transports et'Entrepriſes induſtrielle(Sofina) mit dem Truſt financier de Transports et Entrepriſes induſtrielle(Trufina) bei Stimmenthaltung von vier Aktionären genehmigt. :? General Electric Co. in Newyork. Die Verwaltung wird eine Extra⸗ und die regelmäßige Dividende von je 1 Dollar auf dle Stammaktien verteilen. Die Extradividende foll aus dem Ueberſchuß, der durch die Finanzierung von Teilzahlungsverkäufen und durch die Zunahme der Gewinne aus Kapitalanlagen erzielt wurde, zur Auszahlung gelangen. * Fuſion Gummiwerke Excelfior⸗ Continental Caoutſchoue per⸗ fekt. In der GV. der Hannoverſchen Gummi werke Excelſior AG., in der von 6 Mill./ AK. 5,99 vertreten waren, davon 5,89 Mill. von der Continental Caoutſchouc, wurde die Fu ⸗ ſion genehmigt. Die noch wenigen im Umlauf befindlichen Excelſior⸗Aktien werden bekanntlich 1 zu 1 getauſcht, mit Dividenden⸗ recht ab 1. Januar 1928. Die erforderlichen Beträge ſtehen aus den Vorratsabtien zur Verfügung. Die Betriebe der Excelſior werden unverändert fortgeführt; irgendwelche Stillegungen ſeien nicht zu befürchten. Die Excelſior, die 1927 6 v. H. Dividende verteilte, be⸗ ſchäftiat rd 3000 Angeſtellte und Arbeiter,. * 400 000/ Reingewinn und doch keine Dividende. Der Abſchluß ber G. Engelhardt u. Co. Caſalla Schuhfabrik AG. in Kaſſel für das Geſchäftsjahr 1927.28 ergibt einen Betriebsgewinn von 1566 610(i. V. 103g 325) l, ſo daß einſchl. des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre in Höhe von 171072(249 782)/ ſich ein Rohgewinn von 1 737 682(1 283 108), ergibt. Hiervon erforderten allgemeine Unkoſten 971.749%, Zuwendung an den Baureſervefonds 200 000 240 000), Abſchreibungen 165 793(99 546) /, ſo daß ein Rein ge⸗ winn vom 400 140(271072), verbleibt, der wieder wie in den Vor⸗ jahren vorgetragen werden foll Heidelberger Brauerei Abſchlüſſe Die Verwaltung der Heidelberger Aktieubrauerei vorm. Klein lein berichtet, daß der Ausſtoß im G. J. 27/28 nur wenig höher als i. V. war; auch die heißen und trockenen Sommer⸗ monate brachten nur beſcheidenen Mehrverkauf, da ſich bei einem gro⸗ ßen Teil der Abnehmer die ungünſtige Wirtſchafts⸗ lage beſonders fühlbar machte. Das neue Sudhaus wurde im Juli in Betrieb genommen und auch ſonſtige größere Umänderun⸗ gen wurden fertiggeſtellt und die Koſten alle verrechnet. Bei einem Rohertrag von 2,81(2,75) Mill., ſtellt ſich der Reingewinn nach 69 764(55 034)/ Abſchreibungen, aber einſchl. 43 913(43 177) Vortrag auf 346 176(314313). Der G. V. am 12. Dez. wird be⸗ kanntlich vorgeſchlagen, hieraus wieder 12 v. H. Dividende auszuſchütten und nach verſchiedenen Zuweiſungen an die Rücklagen, namentlich für Erneuerungen, den Reſt von 55 776% auf neue Rech⸗ nung vorzutragen. Aus der Bilanz: Immobilien 1,00(1,54) Mill., Außenſtände und Kaſſe 1,19(1,25), Vorräte 0,24(0,19) dagegen bei 1,005. A. K. neu ein Hypothekenkonto 1 mit 0,80, Hypotheken II 0,16 auf 0,48(0,73) und Kreditoren 0,39(0,88 Min. 4 Die Brauereigeſellſchaft zum Engel, vor m. Chr. Hofmann AG. in Heidelberg weiſt auf 30. Sept. 28 einen Rohertrag von 1,63(1,47) Mill. 4 und nach Abzug der Unkoſten von 1,47(1,31) Mill.„ ſowie von wieder 17 500/ Abſchreihungen einen Reingewinn von 145 923(148 659)/ aus. Wie im Vorfahre ſollen wieder 10 v. H. Dividende auf das A. K. von 700 000 4 aus⸗ geſchüttet, 15600 4 der geſetzlichen Rücklage und 50 000% der Er⸗ neuerungsrücklage zugeführt werden, ſodaß ein Neuvortrag von 10 923 8 659)„ verbleibt. In der Bilanz ſtehen u. a. 100 232(97 191) Vorräten und 937 250(822 838) Debitoren einſchl. Bankguthaben bei unv. A.., 82 500% Hypotheken, 100 000/ Reſerve und 50 000% Erneuerungsrücklage die Kreditoren mit 405 256(870 859) 1 gegen⸗ über. 5 5 pe Rücklagend enmäßigten ich durch Berbuchung des Neubaues⸗ 2 Erhöhung des Zuckerzolls vom Reichswiriſchafisrat angenommen Der Reichsfinanzminiſter und der Reichsernährungsminiſter hat⸗ ten dem vorläufigen Reichswirtſchaftsrat den Entwurf eines Geſetzes über Erhöhung des Zuckerzolles mit der Bitte um Begutachtung vor⸗ gelegt. Dieſer Geſetzentwurf wurde am Samstag in einer gemein⸗ ſamen Sitzung des Wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuſſes, des Finanz⸗ politiſchen Ausſchuſſes und des Unterſuchungsausſchuſſes für Land⸗ wirtſchaft und Ernährung unter Zuziehung einer Reihe von Sachver⸗ ſtändigen der zuckererzeugenden und zucker verarbeitenden Induſtrie beraten. Dieſe Ausſchüſſe des Reichswirtſchaftsrates ſtimmten dem Geſetzentwurf mit 23 gegen 17 Stimmen mit der Maßgabe zu, daß 8 2 des Geſetzentwurfes wie folgt geändert wird? „Wenn der Preis, der an der Magdeburger Börſe für gemahlenen Melis amtlich notiert wird, für prompte Lieferung ohne Steuer und wenn ein ſolcher Preis an der Magdeburger Börſe länger als einen Monat nicht notiert worden iſt, oder wenn auf der Grundlage der auf der Magdeburger Börſe notierten Preiſe die vom Handel und vom Verbrauch angeforderten Zuckermengen von den Fobriken nicht zu er⸗ halten ſind, oder wenn der Nachweis erbracht wird, daß die Magdebur⸗ ger Notierungeen fingierte oder Scheinnotierungen mit nur geringem Umſatz ſind, oder wenn die Terminnotierungen die Grenze von 22 414 überſchreiten, treten an die Stelle der im§ 1 feſtgeſetzten Zollſätze von 25„ für Verbrauchszucker und 21/ für anderen feſten und flüſſigen Zucker aller Art uſw. die Zollſätze des Geſetzes über Zolländerungen vom 15. Juli 1927. Den Tag des Eintritts dieſer Zollſätze beſtimmt der Reichs miniſter der Finanzen nach Anhörung der zuſtändigen Ausſchüſſe des Reichsrats und des Reichstags.“ Die vereinigten Ausſchüſſe ſtimmten ſchließlich noch mit Mehrheit folgender Entſchließun g zu:„Die Reichsregierung wird erſucht, durch bindende Vereinbarungen mit der Zuckerinduſtrie Sicherheit dafür zu ſchaffen, daß ſich in dem Zuckerpreis nur ein Zoll von 15/ auswirkt.“ In ſeiner öffentlichen Vollſitzung vom Montag mittag hat nun der Reichsrat dieſe Vorlage angenommen. Ein Antrag des Grafen Behr(Vertreter der Provinz Pommern), in den Beſttm⸗ mungen zugunſten der Verbraucher 22/ anſtatt 21. einzuſetzen, wurde von der Reichsregierung bekämpft mit dem Hinweis darauf, daß im Falle dieſes Antrages die Regierung ſich genötigt ſehen würde, eine Doppelvorlage einzubringen, wodurch vielleicht das Zu⸗ ſtandekommen der Vorlage noch vor Weihnachten gefährdet werde.. Zuſammenfaſſung der Berliner Verkehrsmittel. Am nstag erfolgte die Kapitalserhöhung der vorbereitenden Geſell⸗ ſchaft auf 400 Mill./ und endgültige Umwandlung als„Berliner Verkehrs Aktiengeſellſchaft“, Die neugegründete Geſellſchaft wird nach Durchführung der am Dienstag zu beginnenden Ligutldationen der Berliner Verkehrsunternehmungen mit dem Beginn des neuen Jahres ſhre Tätigkeit aufnehmen. 5 Großhandels⸗AG. für Getreide⸗ und Mühleufabrikate, Char⸗ lottenburg. Die Geſellſchaft beantragt lt. Berliner Drahtbericht nach als reichlich bezeichneten Abschreibungen aus 20g 600(201 148) 4 Reingewinn wieder 10 v. H. Dividende auf 1,5 Mill. AK. Das neue zufriedenſtellend. Geſchäftsjahr ſei bisher * Schultheiß⸗Oſtwerke⸗Konzern. Die Bilanzen im Schultheiß⸗ Oſtwerke⸗Konzern ſind fertiggeſtellt, ſo daß die Sitzungen der Auf⸗ ſichts räte zwiſchen dem 15. und 20. Dezember ſtattfinden können. Die Bilanzzahlen ſollen dem Vernehmen nach günſtig ſein. Auch die Ge⸗ winnzahlen haben ſich erhöht, nicht zuletzt durch den günſtigen Hopfen⸗ einkauf im Vorjahr. Es iſt daher mindeſtens mit der Vo rjiahrs⸗ div dende von 15 v. H. für Schultheiß und von 12 v. H. für die Oſtwerke auf die erhöhten Aktienkapitalien zu rechnen. Dortmunder Hanſa⸗ Brauerei, Ach. Dortmund. Der AR. ſchlägk der GB. am 30. Januar die Verteilung einer Dividende von wieder 15 9. H. vor. Der Reingewinn stellt ſich nach Abſchrei⸗ bungen von 441349(1. V. 419 611)/ auf 650 207(i. V. 702 000) l. Kapitalerhöhung der AG. Schwabenbräu in Düſſeldorf. Der AR beſchloß, der GB. am 16, Jan. die Verteilung einer Divi⸗ dende von 16 v. H.(i. V. 15) vorzuſchlagen. Der GV. ſoll ferner die Erhöhung des A K. um 750.000 vorgeſchlagen werden, zugsrecht zum Nennwert Die Samst wobei den alten Aktionären ein volles Be zugeſichert wird. * Hageda⸗AGG.— Gehe n. Co.— Die Trausaktion endgültig perfekt. Wie wir erfahren, haben die im Laufe dieſer Woche ge⸗ führten Verhandlungen zwiſchen der Hageda und der Gehe u. Ev. dahin geführt, daß die Transaktion nunmehr als endgültig perfekt anzuſehen iſt, nachdem man ſich vorübergehend über gewiſſe Formali⸗ täten nicht einig war. Nur die Frage, ob die Gehe u. Co. AG, das K zu ſein. Mannheimer Hafenverkehr im November Der Geſa m etumſchlagsverkehr in den Mannheimer Häfen hat gegenüber dem Vormonat um rund 41000 Tonnen abgenommen. Der Rückgang entfällt ausſchließlich auf die Aufuhr. Holz, Getreide, Brennſtoffe, Kies und Sand haben überwiegenden Anteil an dieſem Rückgang. Die Abfuhr hat gegenüber dem Vormonat um rund 17 000 Tonnen zugenommen.. 5 5 Einzelergebniſſe: an Güterboote 155, davon 137 mit 13 883 To- und 18 leer Schleppkähne 769„ e,, 15 ab Güterbooe 152„ 146„ 10 887„„ 2 Schleppkähyne 753„ 300„ 72 659„„ 5 Hiervon entfallen auf 1. Handelshafen. an Güterbodle 129, davon 184 mit 11968 To. und 5 leer Schleppkähne 443„ 82.„ 180 588„„ 51„ ab Güterboote 128 FFC 5 Schleppkähne 448 e eee,, eee 2. Induſtriehafen. aun Gil erboote 95 De as„„„ Schleppkäyne 130„ 124„ 67 887„„ 16„ ab Güterboote 7 5 1„ 2 Schleppkähne 136„ 58„ d 830„„ 78 3. Rheinauhafen. an Güterboote 17 5 3„ Schleppkähne 188„ 180„ 161 804„„ 6„ ab Güterboote 17 F Schleppkähne 196 67 14„ 1475 5 Die Güterbewegung betrug im Ganzen 506 996 Tonnen(im Vor⸗ jahr 588 464 Tonnen) 5 davon Anfubr Aßfuhr im Ganeen 414 557 To. 72 473 To. Rhein zu Berg 398 942 To. 6 702 To. Rhein zu Tal 17 800 To. 64 525 To. Neckar zu Tal 315 To.—. To. Neckar zu Berg— To 1245 To. Hiervon entfallen auf: 1. Handelshafen 184 483 To 81 517 To. 2. Induſtriehafen 89 569 To. 8 463 To. 38. Rheinauh e fen 181 505 To 2 493 To. Der Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug: auf dem Rhein: 16 156 Tonnen, auf dem Neckar: 3810 Tonnen. Von den wichtigſten Güterarten nahmen an dieſem Verkehr teil: Anfuhr in Tonnen Abfuhr in Tonnen zu Berg zu Tal zu Berg zu Ta. Holt„ 722— 10⁵ Jetreide 27146 837 1302 1280 Kehle„44 247014 4897 1245— Effi! 5 408 15 377 5 548 Lies und Sand 9 35386 11332 5 5 5 Roheisen„„%%%%„%„% 4260—— 5 Eisen aller Art.„ 5988—— 822 Rohrzucker„„„„ 13154—— 3 Ee„„„ 3887—— 1245 eee e 0 8— 28 Füngemittellns„ 28 275 . 8 8—— 16087 Der Waſſerſtand des Rheins war während des ganzen Monats ein beſſerte ſich in der zweiten Hälfte dees Monats derart, fahrt zwiſchen Mannheim und aufgenommen werden konnke. Deviſenmarjʒtk Im heutigen Frühverfehr notierten Pfunde gegen Nem⸗ Dort daß die Schiff⸗ Heilbronn am 19. November wieder ö 495,05 405700 Schwetz. 25,17 25,18 JStochelm.. 18,18 18,18 Jerſe... 24.10 12418 Celan: 1209 12707 Deb 30, 2008 Brüſſel.. 3388 84,88 Oslo. 1519 16.19 i a Mailand. 92,61 92,61 Kopenhagen 18,19] 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit.1965 und Pfunde mit 20,3550 gehandelt Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfret Mannheim mit S. g 1 ack. zahlbar in RN Amtliche Preisnotierungen vom 10. Dezember 1928 Weizen, inl. 23 50 Futter ⸗Gerſt 20, 22.— Weizenmehl o 88.— „ ausl. 28, 50/8.— Pfälzer Kerſte 26.6 50'brotmehl— Roggen, inl. 22 50 22 75 Mais a. Biſch. 22,78 28— Roggenmehl 29.—782.— aus— Biertreber 20.25/20,50 Weizenkleie 18 75 Hafer inländ. 22. 23,25 Wieſenheu 12.— 18.— Raps— „ ausl. 23, 25/24, Liuz.⸗Kleehen 12,25,18.25 Kleeſamen— Brau⸗-Gerſte 25,—/25,50 Preßſtroh 4,80/8,.20 J Rohzuckermel.— dito ausl.— Geb. Stroh 4, 4,80 gtaffineriemel.— * Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack. Berliner Metallbörſe„Mittelkurs Rein⸗Nickel 0 82070 „ür 100 Kg. 10 7. J 10 Anti on Reg. 35,50 85,80 Kupfer 137 0 138,5 Elextrolytkpf. 151,5 151,55 a kg. 79,50 79,50 „Bler* 43,— 43, 5 Alum. 98/0 180,00 190,0[Gold Freiv Er. 2,81 2,81 Zint. 53,50 53,.— do. Walz⸗Drahtſ 194,00 194,0[Platin do. do 10.28 10,25 Londoner Metallvörſe Meialle in E pro fetlumfn Zu 89, 85.— . t. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze& do. Ausl. 100,0 100,0 5 7 10.] do. Elektw. 75,25 75.25 Queckſilber 22,75 22,75 Kupfer Kaſſa 68,25 69,15] Zinn Kaſſa 227,5 225,2 Antimon Reg 60.— 60,.— do. Monate 68,55 68,70] do. 3 Monate 226,00 223 7 Platin 16.— 15,25 Setlementſpr. 69,25 68,15 do. Settlemen 227 2 225,5 Wolframerz 18,50 19.— Kupfer elektrol. 75,25 75,25 do. Banka 227,7 226.0[Rickel Inland 175,0 175.0 do. beſt ſeler 78,75 74, do. Stralts 227,5 225,7] do. Ausland 175,0 175.0 do. ſtrong su 98.—98.— Blei prompt 21.15 21,25 Silber—.— 4 2.— Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 11. Dezember Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe bei reichlichem Angebot an Leerraum äußerſt gering. Von Seiten der Kohlentransport⸗Geſellſchaft wurden nur einige Rheinkähne für Ver⸗ ladungen nach Rotterdam angenommen. Kanalkähne für ſolche Reiſen wurden nicht vergeben. Ebenſo war auch das Berggeſchäft nach Rhein⸗, Mainſtationen ſehr gering und wurden zum Teil 1, bis.10„ und .20, bis.30 ab Kanal dafür bezahlt. Die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. 5 * Von der Saarſchiffahrt. Der Kahnpark hatte ſich in der Be⸗ richtswoche noch mehr als in der Vorwoche verknappt. In dem Augenblick, als die durch die Störung auf dem Rhein⸗Marnekanal bei Kuxes zeitwellig ſtillgelegten Schiffe in die kanaliſierte Saar eindringen wollten, wurde die Saarſchiffahrt durch das Hochwaſſer auf 4 Tage eingeſtellt. Jetzt erſche nen die Frachtangebote um fo zahlreicher, als noch Rückſtände aus November abzufertigen ſind. Entſprechend dem Vorhältnis von Angebot und Nachfrage wurden die dieswöchigen Frachtabſchlüſſe bedeutend erhöht. Sämtliche mehr oder weniger günſtiger; er ſchwankte nach dem Maunheimer wi und 5,05 m. Auch der Waſſerſtand des Neckars — Kohlenſchiffe werden durch den Schleppdienſt der Saargrubenver⸗ waltung koſtenlos von Saarbrücken bis Saargemünd befördert. Sack im Durchſchnitt eines Monats 22, für 50 Kg. überſteigt, oder N 0 und in welchem Ausmaße apital erhöht, ſcheint noch nicht entſchieden ff⸗ N 47880 1 4 8 88888 — 1 et Dienstag, den 11. Dezember 1928 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 576 Gerichtszeitung Internationaler Betrüger Der Anfang Nopember vom Schöffengericht Heidel⸗ berg wegen Urkundenfälſchung und Betrug zu 9 Monaten Gefängnis verurteilte und als internationaler Verbrecher ge⸗ kennzeichnete 34jährige Monteur Johann Vacek aus Graz, ein in„kommuniſtiſcher Ehe“ lebender Abenteuerer, ſaß geſtern nochmals auf der Anklagebank, neben ihm eine 29jäh⸗ rige Frau. V. hatte ſich 1927 der ihm in Wien drohenden Ver⸗ haftung wegen Erpreſſung u. a. durch die Flucht entzogen, die Papiere eines Münchener Kellners an ſich genommen und auf deſſen Namen„gearbeitet“. In Heidelberg, Man n⸗ heim und Grünſtadt(Pfalz) beutete er die Arbeits⸗ ämter unter verſchiedenen Namen aus. Die Anklage legte ihm eine Reihe von Betrügereien an Geſchäftsleuten in Grünſtadt zur Laſt, wo er ſich als Obermonteur Haller, be⸗ vollmächtigter Vertreter einer großen Fabrik, mit gefälſchtem Ausſtellungsvertrag vorſtellte. In zwei Fällen war die Mit⸗ angeklagte als„Frau Haller“ bei den Einkäufen zugegen, ſuchte Stoffe aus und probierte Kleider an. Das Urteil gegen B. lautete auf 1 Jahr 4 Monate Gefängnkts; die Frau erhielt vier Wochen Gefängnis und Strafaufſchub bis 1932. Eine Rabenmutter Die 28 Jahre alte Dienſtmagd Thereſe Hummel von Munchen war wegen Kindestötung angeklagt. Mit den Fingern griff es in den Mund des Neugeborenen, hohrte ſie in den Gaumen und in die Rachen⸗ rgane und verletzte dabei das Kind derart, daß dieſes an Erſtickung und innerer Verblutung ſtarb. Dem am Boden liegenden armen Weſen, das noch einige Atemzüge tat, hatte die Mutter vorher noch mit dem beſchuhten Fuß einen wuchtigen Stoß gegen den Kopf verſetzt. Sie verbarg die Leiche in einer ſogenannten Ringtaſche, die ſie in einem Schrank aufbewahrte. Das Gericht nahm an, daß dies zu dem Zwecke geſchehen ſei, um die Kindesleiche ſpäter in die Amper zu werfen. Der Knecht, der als Vater in Betracht kam, hatte in letzter Zeit nichts mehr von ſich hören laſſen. Mit Rückſicht auf ihre verminderte Zurechnungsfähigkeit billigte ihr das Gericht milderne Umſtände zu und verurteilte ſte zur geſetzlichen Mindeſtſtrafe von 2 Jahren Gefängnis. § Ein Gerichtsvollzieher vor Gericht. Von dem Großen Schöffengericht Kaiſerslautern hatte ſich der 42jährige Vollſtreckungsſekretär Arthur Mohr wegen fortgeſetzter Amtsunterſchlagung und Urkundenbeſeitigung zu verantworten. Der dem Trunke ergebene Angeklagte will auf einem Dienſtgang ſeine Brieftaſche mit etwa 2700% In⸗ halt verloren haben. Den Fehlbetrag von 2400% mußte er aus der Kaſſe erſetzen. Zu dieſem Zwecke nahm er ein Dar⸗ lehen auf. Als Mohr im Mai d. Is. nach Lauterecken ver⸗ ſetzt wurde und die Gläubiger Klage gegen ihn erhoben, vernichtete er mehrere Vollſtreckungsbefehle. Schließlich unterſchlug er insgeſamt 1700 /, die ihm in ſeiner amtlichen Eigenſchaft anvertraut worden waren. Damit befriedigte er die Gläubiger. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr unnd einem Monat Zuchthaus und 50/ Geldſtrafe. Außerdem wurde Haftbefehl erlaſſen. d § Freiſpruch. Am 10. Nov. 26 wurde im Walde von Rotenberg gelegentlich einer Treibjagd der Privatmann Lud⸗ wig Bollerer durch eine Schrotladung ſchwer verletzt. Der verhängnisvolle Schuß führte den 41 Jahre alten Landes⸗ ökönomierat Keller, wohnhaft in Wiesloch, vor das Schöffengericht Heidelberg, das ihn wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 50% Geldſtrafe verurteilte. Dagegen hat Keller Berufung eingelegt mit dem Erfolg, daß die Große Heidelberger Strafkammer jetzt auf Freiſprechung erkannte, geſtützt auf das ärztliche Gutachten, wonach ſich am Tage der Tat bei Keller möglicherweiſe ſchon Folgen einer Gehirnerkrankung geltend machten, durch welche die Bewe⸗ gungs⸗ und die Standſicherheit beeinträchtigt werden konnte. § Wegen Branntweinſtenerhinterziehung zu Gefängnis⸗ und hohen Geldſtrafen verurteilt. Vor dem erweiterten Schöf⸗ fengericht Münſter i. Weſtf, fand der ſeit einigen Tagen währende Prozeß gegen die Brennereibeſttzer Gebrüder Pott aus Moehler bei Oelde ſeinen Abſchluß. Das Gericht hielt die beiden Angeklagten Bernhard und Hugo Pott der Brannt⸗ weinſteuerhinterziehung für ſchuldig und verurteilte Bern⸗ hard Pott wegen fortgeſetzter gewinnſüchtiger Fälſchung üffentlicher Urkunden in Tateinheit des Branntweinſteuer⸗ hintergehens zu vier Monaten Gefängnis und Hugo Pott zu acht Monaten Gefängnis. Außerdem wurde jeder Angeklagte zu einer Geldſtrafe von 178931“ verurteilt. Die heiden Angeklagten haben ſodann als Geſamtſchuldner die Erſtattung des Werterſatzes im Höhe von 51 158% zu leiſten. Sportliche Rund ſchau B. f. R. ſpielt gegen Wiener Berufsſpieler Der V. f. R. Mannheim konnte für den 1. Jaunar die Wiener Berufsſpielermannſchaft Vienna zu einem ſogenannten Lehrſpiel mit Rückſpielverpflichtung nach den Beſtimmungen des D. F. B. ver⸗ pflichten. Es iſt beſtimmt anzunehmen, daß der D. F. B. ſeine Zu⸗ ſtimmung zu dieſem Spiel gibt, das im Stadion ausgetragen werden ſoll. Vienna zählt mit zu den beſten Wiener Berufsſpielermann⸗ ſchaften. Hotkey Mannheimer T. G.— T. F. C Ludwigshafen a. Rh.:0 Ein fairer Kampf brachte den Mannheimern einen verdienten Steg. Hauptteil daran trug deren Mittelläufer, der ſein beſtes Spiel dieſer Saiſon zeigte und den drangfreudigen Sturm immer wieder mit brauchbaren Bällen verſorgte. Die beiden Außenläufer fielen etwas ab, mit der Verteidigung konnte man zufrieden ſein. Von der Stür⸗ merreihe gefiel vor allem die Mitte und die rechte Seite, die unermüd⸗ lich vor's gegneriſche Tor zogen, wenn auch zugegeben werden muß, daß ihnen dies in Bezug auf Deckung von der Pfälzer Hintermann⸗ ſchaft nicht allzuſchwer gemacht wurde. Ludwigshafen konnte ſich zwar einige Male vor dem Tor der Einheimiſchen feſtſetzen, doch Mannheim hatte das Spiel nach den erſten paar Minuten vollkommen in der Hand. Jedenfalls zeigte ſich M. T. G. beſſer als bet den letzten Spielen, ſodaß man mit Intereſſe dem Clubkampf gegen den hieſigen T. V. 1846, der am kommenden Sonntag ausgetragen wird, entgegenſieht. Zwei Her⸗ ren dieſes Vereins leiteten das Spiel ſehr gut. Boxen Abſchluß der Frankfurter Borkämpfe Die letzten Kämpfe am Sonntag Der Berliner Egon Stief(186 Pfund) ſtudierte in den erſten Runden ſeinen Gegner Leon Sebillo⸗Frankreich(180), be⸗ arbeitete ihn mit Körperhaken und nahm ihm die Luft weg. Sebillo hielt ſich tapfer, war aber viel zu ungenau. In der vierten Runde ging er auf einen linken Haken bis 8 zu Boden, war kaum oben, als ihn ein neuer linker Haken, diesmal für die Zeit, niederſtreckte. Den ſchönſten Kampf lieferten ſich der deutſche Fliegengewichtsmeiſter Erich Fohler⸗ Berlin(99) und der belgiſche Meiſter Emile De⸗ gand(101). Der Belgier war an Größe und Reichweite überlegen und Kohler hatte einen ſchweren Stand, um auf die Halbdiſtanz zu kommen, die für ihn allein möglich war. Da es ihn nicht gelang, verlegte er ſich zum Schluß auf kurze, wilde Angriffe. Der Belgier war immer etwas überlegen und gewann ſicher nach Punkten, im⸗ merhin aber lieferte Kohler einen ſehr ſchönen Kampf, beſonders in den letzten Runden.— Anſtelle des erkrankten Belgiers Joe Geraerts trat deſſen Landsmann Du bus(144) gegen den deutſchen Mittel⸗ gewichtsmeiſter Hein Domgörgen Köln(142) an. Domgörgen diktierte den Kampf, wie er wollte, er war der ſtändig überlegene Bor⸗ künſtler. Von der dritten Runde an war Dubus meiſt auf dem Rück⸗ zug, verſuchte ſich mit Doppeldeckung und Clinchen zu retten. In der fünften Runde hatte Domgörgen ſeinen Gegner genügend zermürbt. Mit einem linken, ſowie ſofort nachfolgenden rechten Schwinger ſchlug er den Belgier aus den Seilen heraus. Dubus wurde ausgezählt. * Paolino und Schmeling ohne Titel Sechs Europameiſterſchaften ſind wieder frei Die International Boxing⸗Union hat die Europameiſterſchaften im Halbſchwer⸗ und Schwergewicht frei erklären müſſen, da Paolino ſeinen Titel nicht verteidigt hat und Schmelings Friſt zur Verteidigung einerſeits dieſer Tage abläuft, er aber außerdem auch wegen Gewichts⸗ ſchwierigkeiten ohne dies verzichtet hat. Die Schwergewichks⸗Euxrgpa⸗ meiſterſchaft iſt bereits neu ausgeſchrieben worden, Bewerbungen müſſen bis zum 21. Dezember bei der JDu eingereicht werden; die Neuausſchreibung in der Halbſchwergewichtsklaſſe wird in Kürze er⸗ folgen.— Man erlebt alſo wieder das eigenartige und beſchämende Schauspiel, daß von acht Titeln ſechs frei ſind. Nur Fliegen⸗ und Wel⸗ tergewicht ſind mit Emile Pladner⸗Frankreich und Alfred Genon⸗Bel⸗ gien beſetzt. Im Bantamgewicht waren Bernasconi⸗Italten und Ver⸗ öiſt⸗Belgten als Bewerber zugelaſſen, aber es mußte eine Neuaus⸗ ſchreibung erfolgen, da Verbiſt inzwiſchen auch Gewichtsſchwierigketten bekommen hat. Im Federgewicht bewerben ſich der Däne Larſen, der Italiener Qnadrini und der deutſche Meiſter Paul Noack, im Leicht⸗ gewicht der deutſche Meiſter Paul Czirſon und der Franzoſe Aimée Raphael. Im Mittelgewicht kämpfen am nächſten Sonntag Hein Dom⸗ görgen und der Italiener Jaccovacet. Die Anwärter im Schwer⸗ gewicht ſind Ludwig Haymann und der Belgier Pierre Charles, aber hier will auch der italieniſche Rieſe Primo Canera eingreifen und ver⸗ ſuchen, das Erbe Paolinos anzutreten. Im Halbſchwergewicht iſt die Bewerberfrage noch ungeklärt; es ſind in Europa außer in England zurzeit keine geeigneten Halbſchwergewichtler da. * Schweizer Amateurboxer in Mainz Der rührige Mainzer BC. hatte die gute Mannſchaft des BC. Baſel zu einem Kampfabend verpflichtet. Die Schweizer hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck und gefielen vor allem durch ihre ſchöne, gefällige Technik. Trotzdem mußten ſich die Gäſte den routinter⸗ teren Mainzern mit:4 Punkten beugen. Die Ergebniſſe: Seichtgewicht: Weinert⸗Mainz und Bandle⸗Baſel unentſchteden. Bautamgewicht: Imhoff⸗Mainz ſchlägt Adam⸗Baſel nach Punkten. Weltergewicht: Grether⸗Baſel gibt gegen Eckert⸗Mainz in 3. Runde auf. Mittelgewicht: K. Eckert⸗Mainz gegen Geehring⸗Baſel unentſchte⸗ den. Rahmenkämpfe: Halbſchwergewicht: Rodemich⸗Mainz ſchlägt Beter⸗ Nürnberg nach Punkten. Papiergewicht: Bloß⸗Mainz ſchlägt Dolfe⸗ Wiesbaden nach Punkten. Weltergewicht: Bauſch⸗Wiesbaden unter⸗ liegt Fayh⸗Mainz nach Punkten. Athletik Neuer deutſcher Rekord im Gewichtheben Bei einer Abendveranſtaltung in München gelang es dem Olympta⸗ ſieger Joſef Straßberger⸗ München im beidarmigen Stoßen unfrei umgeſetzt 335 Pfund zur Hochſtrecke zu bringen. Den bisherigen Rekord von 331 Pfd. hielt der Münchener Seelos ſeit dem Jahre 1912. 8. Endkampf im Mannſchafts⸗Gewichtheben Die rührige Athletik⸗Sportvereinigung Stlegfried 1897 Eſſen, die mit München 1860 den Endkampf um die deutſche Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗Gewichtsheben beſtreitet, hat es ſich nicht nehmen laſſen, trotz der augenblicklich ſehr ungünſtigen mirt⸗ ſchaftlichen Lage im Ruhrgebiet dieſe Veranſtaltung nach Eſſen zu übernehmen. Der Endkampf findet am 16. Dezember in der Komi⸗ ſchen Oper zu Eſſen ſtatt. Tennis Deutſcher Tennistag in Braunſchweig Der Deutſche Tennis⸗Bund hat die Ausſchreibung für feine ordentliche Mitgliederverſammlung om Sonntag. 3. Februar 1929 nach Braunſchweig herausgegeben. Die Tagesordnung umfaßt die Abgabe der verſchiedenen Berichte, Feſtſetzung der Beiträge, Be⸗ handlung von Anträgen und Verſchiedenes. Anträge müſſen bis 5. Januar beim Generalſekretartiat abgegeben ſein. Allgemeines Die„gelbe Gefahr“ Auch Snersrud und Kolternd nach Japan Die Gründlichkeit, mit der die Japaner die Entwicklung ihres Sportbetriebs leiten, iſt erſtaunlich. Schon die uberraſchenden Er⸗ folge Japans bei den Olympiſchen Spieſen haben zu denken gegeben, aer die Aktivität der Leute im Oſten nimmt noch weiter zu und dehnt ſich immer mehr aus. Man blickt heuie ſchon nach Los Angeles und iſt offenſichtlich beſtrebt, 1932 den ſtärkſten Sportnationen der Welt die Wage halten zu können. Es werden keine Koſten geſcheut. um Japan zu einer Sportnation zu machen und ihm auf dieſem Gebiet die größte Geltung zu verſchaffen. Nachdem erſt kürztich euro⸗ pälſche und amerikaniſche Schwimmer im Oſten waren(Arne Borg. Weißmuller. Lauffer) und dem fapaniſchen Schwimmsport viel An⸗ regungen gaben, wurde kürzlich der finniſche Weltmeiſter im Eis⸗ ſchnellaufen Claes Tbunberg zu Lehrzwecken nach Japan verpflichtet. deuerdings haben die Japaner an den norwegiſchen Ski⸗Verband ein Geſuch auf Entſendung von Lehrkräften im Skiſport gerichtet. Norwegen hat dieſer Bitte entſprochen und ſo werden in Kürze die bekannten norweg! en Skigrößen John Snersrud und Ole Kolte⸗ rud unter Führung von Helſet die Reiſe noch dem fernen Oſten antreten und den Japanern in der Entwicklung ihres Skiſports be⸗ hilflich ſein. * Der Streſk det Hochſchüler beendet Wie zu erwarten war, iſt die Vernunft in dem Streik der Hoch⸗ ſchüler der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen zur Geltung ge⸗ kommen. In einer ſehr bewegten Zuſammenkunft entſchied die Mehr⸗ heit, den Beſuch der Vorleſungen ſofort wieder aufzunehmen und die Beſchwerde auf legalem Wege beim Hochſchulſenat einzureichen und deren Behandlung zu erwirken. * „ Im Freiballon durch die Lüfte. Dienstag abend eröffnet der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein Mannheim ſeine winterliche Vor⸗ tragsreihe im Saale der Handelskammer. Der Ballonfahrer Pet⸗ ſch ow ſpricht über ſeine Erlebniſſe im Freiballon an Hand von Licht⸗ bildern. 4. „Schnee, Ski und Paddel“. Am Dienstag abend hält der be⸗ kannte Sportſchriftſteller C. J. Luther einen Lichtbildervortrag über„Schnee, Ski und Paddel“. Veranſtalter iſt der Skiklub Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, der Vortrag findet in der„Harmonie“ ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.) ———— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m b 9 Mannheim. E 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure Fur Politik. H. A Meißner S e Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder= port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstefl: Kurt Ehmen Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen Ma Filter 5 Durch den A U ufkauf eines großen tloagerpostens sind wir in der Lage, dietes Aumnahme- Angebot zu machen Gute und beste Qualitäten tells mit klelnen unbedeutenden Fehlern . verkauf nur solange Vorrat reicht! Am Sonntag, den 16. und 23. Dez. von—6 Uhr geöffnet a5 M das Ast f fin Augebat Trkotagen Lenen- Uolaabosen krältige Qualität Pa ar.75 Lanen-Upterdoten prima wollgemischt Paar.25 anlen- Upfadozen maccofarbig und echt Agyptisch Macco Etwas Hält Heöondeiws! Unterhosen schweſe und schwerste Plüsch-Fufler- Wäre zweilädig Paar.25 Paar.78 echt Macco, extta schwer Tentel- Unter Jacen prima wollgemischt ser.75 aden Unteacten für—12 Jahre Wollgemischt se.75 Etwas Tall ezoniereg! 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Seine Macht über den Stamm iſt nicht ſonderlich groß, er kümmert ſich auch nicht im geringſten um ihn. Wohl hat er aber eine faſt unumſchränkte Gewalt über ſeine Braut, die italieniſche Tänzerin Margherita Ricci, deren Aufgabe es iſt, in einer Newyorker Bar die Gäſte durch allermodernſte Glieder⸗ verrenkungen zu amüſieren. Der„große Falke“ iſt, wie das „St. N. Tg.“ berichtet, 30 Jahre alt, alſo ein Mann in den beſten Jahren, und ſieht auch ſonſt ganz gut aus. Drum iſt es kein Wunder, wenn Margherita recht verliebt in ihn iſt. So weit geht aber ihre Liebe noch lange nicht, daß ſie ihre Rothaut nicht manchmal zur Abwechſlung mit weißen Jüng⸗ lingen hintergehen würde. Sie tut es recht ſchonungs⸗ voll, ſo, daß ihr lieber Mareellus eigentlich davon nichts mer⸗ ken kann; da wiegt ihrer Meinung nach die ganze Sache viel weniger ſchwer. Margherita hatte aber vergeſſen, die ſcharfen Augen des„großen Falken“ in die Rechnung mit einzubeziehen, und das ſollte ihr von Uebel werden. Denn Marcellus kam ſeiner Holden hinter die Schliche und dieſe hatte nichts zu lachen. Den Einwand Margheritas, daß die Flatterhaftigkeit der Bargirls eine äußerſt notwendige Eigenſchaft ſei und ſie ſich von ihrem ganzen Weſen, ſchon aus beruflichen Gründen, nicht trennen laſſe, wollte der„große Falke“, der, wie man ſteht, durchaus nicht großzügig iſt, auf keinen Fall gelten laſ⸗ ſen. Er eröffnete ihr vielmehr feterlich, daß er ſich gezwungen ſehe, ſie wegen ihres alles andere eher als einwandfreien Be⸗ tragens nach der Väter Weiſe beſtrafen zu müſſen, und zwar müſſe ſie gebrandmarkt werden, gezeichnet für immer. Als die Indianerbraut darauf einer Ohnmacht nahe war, er⸗ Deutſchland Der Dank des Norddeutſchen Lloyds an die Beſatzung ſeinss Dampfers„Berlin“ Der Norddeutſche Lloyd ließ der Schiffsleitung und der Beſatzung ſeines Dampfers„Berlin“, der ſich am 13. Novem⸗ ber erfolgreich an dem Rettungswerk für die Schiffbrüchigen des gefunkenen engliſchen Dampfers„Veſtris“ beteiligte, ſeinen Dank und ſeine Anerkennung ausſprechen. Unmittel⸗ bar nach Ausführung der Rettungstat ging an Bord der „Berlin“ ein Glückwunſchtelegramm des in New Pork an⸗ weſenden Generaldirektors des Norddeutſchen Lloyd, Geheim⸗ rat Stimmiung, und des Leiters der Organiſation des Norddeutſchen Lloyd in den Vereinigten Staaten, Herrn H. Schlüngel, folgenden Inhalts ein: „Beglückwünſchen Sie herzlichſt zu Vorgehen, das 23 Menſchenleben rettete. Ihrem braven inkt äußerſter Kraft gehen ſah um an einem Rettungswerk teilzunehmen, das ein ſchönes Zeugnis ablegte von der glücklicherweiſe zwiſchen allen Nationen beſtehenden Soli⸗ darität der rein menſchlichen Intereſſen.“ Direktor Adolf Stadtländer, Mitglied des Vorſtandes des Norddeutſchen Lloyd, der ebenfalls auf der Reiſe nach Nordamerika begriffen war, ſandte von Bord eines anderen Schiffes ein in herzlichen Worten gehaltenes Telegramm, in dem auch er die Schiffsleitung und die Beſatzung beglück⸗ wünſchte. Nach dem Eintreffen des D.„Berlin“ in New Vork begaben ſich Generaldirektor Stimming und der New Norker Generalvertreter des Norddeutſchen Lloyd, Schüngel, an Bord des Schiffes, um dem Kapitän v. Thülen, den Offi⸗ zieren und dem geſamten übrigen Perſonal der„Berlin“ perſönlich die Grüße und den Dank des Norddeutſchen Lloyd zu überbringen. In der von Geheimrat Stimming gehalte⸗ nen Anſprache wurden insbeſondere die umſichtigen techni⸗ ſchen Vorbereitungen der Schiffsleitung und die freiwillige tatbereite Hilfsfreudigkeit der geſamten Beſatzung hervor⸗ gehoben. Nach Eintreffen des D.„Berlin“ am 25. November in Bremerhaven begaben ſich hier Generaldirektor Ernſt Gläfſel und der Leiter der Nautiſchen Abteilung, Kapitän Paul König, an Bord des Schiffes, um auch hier ber Schiffsleitung und der Beſatzung zu danken und ihr Ver⸗ halten lobend anzuerkennen. Der Wortlaut der eingegange⸗ nen Telegramme uſw. wurde der Mannſchaft des D.„Berlin“ durch Anſchlag bekanntgegeben. Ungarn Schadenerſatz für die Stimme eines Hundes Seit zwei Jahren beſchäftigen ſich die ungariſchen Gerichte mit der Frage, wie hoch die Stimme eines Hundes zu be⸗ werten iſt. Graf Eſterhazy traf im Jahre 1926 zufällig im Tata⸗Park, einer ſeiner ausgedehnten Beſitzungen, einen Mann mit einem Hund. Da er befürchtete, der Hund werde wildern, ſo ſchoß er ihn nieder. Erſt nachträglich erfuhr er, daß ei ben ſingenden Hund Sambo, mit dem deſſen Beſttzer, der Artiſt Szilo, ſpazieren ging, für immer zum Schweigen gebracht hatte. Der„ſingende Hund“ trat mit dem Artiſten zuſammen auf und war eine große„Attraktion“, die viel Geld einbrachte. Der Artiſt klagte auf 40 000 Mark Schadenerſaz. Die erſte Inſtanz verurteilte den Grafen Eſterhazy zur Zahlung von 1500 Mark. Die zweite Inſtanz hat eben ihr Uiteil gefällt und die Schadenerſatzſumme auf 2500 Mark erhöht. Der Beklagte hat ſich aber mit dieſem Urteil nicht zufrieden gegeben, ſondern Berufung an die höchſte Juſtanz eingelegt. Er behauptet, daß er das Recht gehabt habe, den Hund zu erſchießen. Elſaß⸗ Lothringen Um die Erbſchaft betrogen Dicch einen Notarfatsbeamten Prud Homme in Metz ſind die Erben der 1925 in Metz verſtorbenen Frau Frieda um beträchtliche Summen ge⸗ ſchädigt worden. Es handelt ſich um eine Hlinterlaſſenſchaft on 425 000 Francs, die anſcheinend verloren iſt. Schon vor haben die Erben gegen Pru d' Homme Anzeige r erſt aus e Straßburger Zeitung hat on de ha erfahren. Die ver⸗ 8 8 8 lichen Brautleute. Richter zu Ohren. S e eee klärte er, daß die Geſchichte nicht ſo ſchlimm ſei, ſie habe haupt⸗ ſächlich ſymboliſche Bedeutung und das Wichtigſte ſei, daß nach der Prozedur ſeine und ihre befleckte Ehre wieder hergeſtellt ſei. Da Margherita ſich von ihrem Bräutigam um keinen Preis trennen wollte, ſo biß ſie ſchließlich in den ſauren Apfel und willigte ein. Ste entblößte auf ſein Geheiß ihre weiße Bruſt und Miſter Hawkins zückte das Werkzeug, mit dem die Ehre beider repariert werden ſollte, einen ganz gewöhnlichen Büchſenöffner. Mit dieſem ritzte er ihr, indianiſche Zauberſprüchlein vor ſich hin brummend, die Anfangsbuch⸗ ſtaben ſeines bürgerlichen Namens, M.., in die zarte Haut. Margherita bedankte ſich herzlich für die empfangene Wohltat und verſprach, eingedenk des Zeichens fürderhin brav zu ſein. Damit könnte die Geſchichte eigentlich zu Ende ſein. Sie war es aber nicht, ſehr zum Leidweſen der beiden glück⸗ Als Margherita am nächſten Tag in der Bar ihrem Beruf nachging, damit iſt das Tanzen gemeint, wurde die ſchöne Zeichnung auf ihrer Bruſt von ihren Kol⸗ leginnen bemerkt. Dieſe waren ihr wahrſcheinlich um die prachtvolle Malerei neidiſch und brachten die Sache einem Dem ſchien daran etwas oder alles nicht ſittlich einwandfrei zu ſein und er ließ die beiden einſperren, Mr. Hawinks iſt aber ein reicher Mann— darum iſt auch ſeine Braut ſo ſehr in ihn verliebt, jetzt ſet es geſagt— und ſo konnte er 20 000 Dollar Kaution hinterlegen und beide gewannen vorläufig die goldene Frei⸗ heit wieder. a Der„große Falke“ und ſeine„Squam“ ſind ſehr empört, daß man ſich in ihre rein private„Stammesangelegenheit“ einmiſchte. Der Richter aber will bis zum Verhandlungs⸗ termin im amerikaniſchen Geſetzbuch eine Klauſel ausfindig machen, die es den amerikaniſchen Staatsbürgern verbietet, ihre Bräute zu brandmarken. Ha. N. ſtorbene Schweſter Haberers hat ein Grund ſtück und Wertpapiere im Geſamtwert von 425 000 Franes hinter⸗ laſſen. Zum Teſtamentsvollſtrecker war der Notar Alfons Levy in Metz beſtellt worden, dieſer ſtarb jedoch wenige Monate ſpäter. Vorher hatten die Erben auf Veranlaſſung Levys dem Pru d' Homme, der erſter Angeſtellter eines Notars Bettenbourg war, Vollmachten erteilt, um die Erbſchaftsange⸗ legenheit durchzuführen und die Gelder abzuheben. Trotz zahlreicher Bemühungen haben die Erben bisher keinen Pfennig bekommeen, obwohl ſie ſich wiederholt an die zu⸗ ſtändigen deutſchen Behörden gewandt haben. Vor etwa 1% Jahren erſtatteten ſtie dann Anzeige gegen Pru d' Homme, ohne daß zunächſt daraufhin etwas gechah. Erſt auf eine An⸗ zeige des Notars Bettenbourg hin iſt— nach der der Familie Haberer zugegangenen Meldung— Pru'Homme durch Be⸗ amte der Sicherheitspolizei unter dem Verdacht verhaftet worden, bedeutende Summen unterſchlagen zu haben. In dem Bericht heißt es, der Verhaftete habe die ihm erteilten Vollmachten benutzt, um zum Schaden der Ange⸗ hörigen der Frau Goldſchmidt Wertpapiere zu ver⸗ kaufen und Gelder abzuheben. Vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter habe der Verhaftete ein Geſtändnufs abgelegt. Die Verhaftung Pru'Hommes ſoll in Metz großes Aufſehen erregen. Die deutſche Botſchaft in Paris hat der Familie Haberer auf Grund von Zeitungsnachrichten die Verhaftung Pru d' Homme beſtätigt und mitgeteilt, daß ſie das Aus⸗ wärtige Amt erſucht habe, ſich im Intereſſe der deutſchen Erben bet den zuſtändigen Behörden zu verwenden. Amerika Vereitelter Erbſchaftsſchwindel Ein Erbſchaftsprozeß, bei dem es ſich um einen Betrag von 3,5 Millionen Dollar handelte, iſt von dem Erbſchafts⸗ gericht in Detrott in dem nordamerikaniſchen Staate Michi⸗ gan zu Ungunſten eines fünfjährigen Knaben entſchteden worgen. Die Schwiegertochter des Millionärs Joſeph Boyer, des Beſitzers einer Rechenmaſchinenfabrik, behauptete, nach dem raſchen Tode ihres Mannes einen Sohn und Erben geboren zu haben, den ſte Joſeph nannte. Der Schwiegervater glaubte dieſer Verſicherung und vermachte dem vermeintlichen elt Enkel einen Betrag von 3,5 Millionen Dollars, die zunächst ſtiftungsgemäß verwaltet und ihm dann bei ſeiner Großjäh⸗ rigkeit zufallen ſollten. In der letzten Zeit tauchten aber Zweifel an der Echtheit des Enkels auf und Joſeph Boyer ſtrengte einen Prozeß an, um die Stiftung rückgängig zu machen. Die Gerichtsverhandlung ergab, daß die Schwieger⸗ tochter das Kind von einem Zimmermädchen in Kanada als ihr eigenes übernommen und adoptiert hatte. Sie hatte dem Schwiegervater dann eine gefälſchte Urkunde vorgezeigt und damit ihren Zweck erreicht. Das Gericht erklärte die Stif⸗ tung antragsgemäß für ungültig. Nach dem Fernſchreiber ein Fernſetzer Eine Erfindung von hoher Bedeutung für das Zeitungs⸗ weſen iſt, wie die„United Preß“ meldet, in der Druckerei der Rocheſter Times Union vorgeführt worden. Es han⸗ delt ſich um den ſogenannten Teletype Setter, eine Vor⸗ richtung, die es einem einzigen Setzer ermöglicht, eine beliebige Zahl von an verſchiedenen Orten befindlichen Setzmaſchinen auf telegraphiſchem Wege zu bedienen und dadurch eine große Erſparnis an Zeit und Arbeitskräften zu erreichen. Es iſt denk⸗ bar, daß ein einziger Mann durch Rundfunk ſämtliche Zeitun⸗ gen Amerikas bedient. Bei der Vorführung telegraphierte ein Telephoniſt der Rocheſter Times Union quer durch den Saal einen Aufſatz, der von dem Teletype Setter mit einer Schnel⸗ ligkeit von 60 Worten in der Minute geſetzt wurde. Wie die Erfinder, der Verleger Frank Ganett und der frühere Telegraphiſt Walter Morey erklären, kann dieſe Schnelligkeit durch weitere Vervollkommnung verdreifacht werden. Die Berſuche zu dieſer„Fernſetzmaſchine“ liegen min⸗ deſtens zwei Jahrzehnte zurück. Es handelt ſich hier⸗ bei um eine Voll⸗Automatiſierung der heutigen Zeilenſetz⸗ und Gießmaſchinen mit Hilfe der Telegraphie. Eine Zentralſtelle ſetzt auf elektriſchem Uebertragungswege eine Anzahl weitaus⸗ einanderliegende Nebenſtellen bezw. Druckereianſchlüſſe in Tätigkeit, ähnlich dem Fernſchreiber oder dem bekannten Sie⸗ mens⸗Apparat. Anſtatt bedruckte Papierſchlangen, liefert dieſe Maſchine auf allen Stationen gleichgelochte Streifen. Dieſe Lochſtreifen werden mit dem verbeſſerten Organismus heutiger Setzmaſchinen unmittelbar gekuppelt, dadurch ihren Buchſtaben⸗ taſtapparat ſelbſtändig auslöſend. Bis zu einer gewiſſen Ge⸗ ſchwindigkeit iſt dies möglich— aber 60 Silben, gleich etwa 200 Buchſtaben in der Minute bleiben mit andern techniſchen Hem⸗ mungen für den Fachmann nach wie vor eine Utopie. Immer⸗ hin, dieſe auch in Deutſchland ſchon ſeit Jahren vielfach ver⸗ ſuchte Idee iſt theoretiſch ausführbar— und für manchen bis zu einem gewiſſen Teil geradezu beſtechlich. In der täglichen Praxis aber, wo Textbedürfnis, Blattumfang und ſein geiſtiger Inhalt, nicht zuletzt auch Orthographie und Typographie, die einzelne Spaltenbreite, ſodann die Erſcheinungszeiten u. a. in jedem Zeitungsbetrieb erklärlicherwelſe unterſchiedlich ſind, kann von einer wirtſchaftlichen Ausbeutung dieſer Erfindung keine Rede ſein. Heute, wo die Photo⸗Chemie(Kupfertiefdruck) und deutlich bemerkbare An⸗ fätze zu ſogenannten und ſchon vor einigen Jahren in England und Amerika erprobten Photo⸗Setzmaſchinen für die nähere Zukunft ganz andere Wege welſen, iſt die Erfindung eigentlich nur eine verſpätete Zurückkehr zu einer bereits abgetanen, d. h. zeitläuftig überholten Idee. Techniſcherſeits können wir den amerikaniſchen Verſuchen zur elektriſchen Fernſetz⸗Uebertra⸗ gung eines gewiſſen Donald Murrey, beginnend in den Jah⸗ ren 1910 bis 1912, mehrere europäiſche bezw. deutſche, vielleicht ſogar noch tiefgründigere, wenngleich in der praktiſchen Aus⸗ wertung undurchführbare Verſuche entgegenſetzen. So z. B. die mühevollen Verſuche des deutſchen Ingenteurs Wolters, der ſchon im Jahre 1908 die auf ähnlichen Grundſätzen beru⸗ hende Schnellſetzmaſchine zu ſchaffen verſuchte und noch heute daran hoffnungslos arbeitet. Weiterhin der Verſuchelnes däniſchen Elektrikers(Hans Knudſen), der ebenfalls im Jahre 1908 in London mittels drahtloſer Telegraphie weit entfernte Setzmaſchinen in buchſtabenſetzende Tätigkeit brachte, dann noch ähnliche Verſuche des Frankfurter In⸗ genleurs Otto Schmidt der gleichfalls im Jayre 1908 damit auf den Plan trat. Auch der ſogenannte Elektrotypograph der Ungarn Meray und Rozar verſuchte ſich auf ähnlichem Wege. All dieſe Verſuche ließen ſich in eine wirtſchaftliche Praxis nicht umwerten. Sſchangkaiſchek zahlt für seine Frau eine Million Dollar Seit der Ausbreitung der Herrſchaft der Nationaliſten Chinas bis über Perſien hinaus feſtigt ſich deren Anſehen bei der Bevölkerung. Im ſelben Maße aber verringert ſich die Autorität der nationaliſtiſchen Regierung gegenüber ihren ehemaligen Soldaten, die demobiliſiert, das heißt einfach ihrem Schickſal überlaſſen wurden, das ſie ſich nun nach ihrem eigenen Gutdünken zurechtzimmern. Da bei dem großen Bevölkerungsüberſchuß und der Dürfligkeit der indu⸗ ſtriellen Anlagen die Arbeitsloſigkeit ohnedies ſchon groß genug iſt, wenden ſich die meiſten ehemaligen Soldaten dem Räuberweſen zu, das ſeine Angehörigen in China ganz gut ernährt. Die früheren Soldaten übertreffen als Räuber die alten Berufsgenoſſen womöglich noch an Schlauheft und Frechheit. Dafür lieferten ſie einen Beweis durch den Streich, den ſte, wie das„N. W..“ meldet, niemand Geringerem als ihrem geweſenen oberſten Kriegschef, dem einſtigen Generaliſſimus der nattonaliſtiſchen Armee und jetzigen Chef der nationaliſtiſchen Regierung Tſchangkaiſchek ſpielten. General Tſchangkaiſchek iſt ein ſehr reicher Mann. Das war den Soldaten kein Geheimnis geblieben und des⸗ halb beſchloß eine Anzahl von ihnen, die in den Zivilberuf des Raubens überführt worden waren, den Verſuch zu wagen, Frau Tſchangkaiſchek zu entführen und dann ein tüchtiges Löſegeld zu verlangen. Sie fädelten die Sache ſehr geſchickt ein. Zunächſt kauften ſie ein Automobil, nicht allein von der⸗ ſelben Marke wie dasjenige, in dem die Miniſterpräſidenten⸗ gattin ihre Fahrten zu machen pflegte, ſondern auch genau ſo eingerichtet und ausgeſtattet wie das ihrige, ſo daß das Räuberautomobil dem Wagen Tſchangkaiſcheks zum Ver⸗ wechſeln ähnlich ſah. Vor einigen Wochen machte Frau Tſchangkalſchek in Schanghai in einem Spital einen Beſuch bei einer Bekannten, die dort krank darnieder lag. Sie fuhr mit ihrem Autymobil vor und gab, als ſie ausſtieg, dem Chauffeur den Auftrag, nach Hauſe zu fahren, da ſie nachher zu Fuß heimkehren werde. Kaum war dieſer Wagen ver⸗ ſchwunden, ſo kam ſchon das Räuberautomobil zum Vorſchein. Am Volant ſaß ein Chauffeur, ber, wenigſtens was ſeine Kleidung betraf, genau denſelben Anblick bot wie der Chauf⸗ feur der Frau Tſchangkaiſchek. Dieſer zweite Wagen wartete einige Zeit vor dem Spital und wirklich ſtieg Frau Tſchang⸗ kaiſcheg, als ſie das Haus verließ, ohne weiker nachzudenken — wahrſcheinlich hatte ſie ſchon vergeſſen, welchen Auftrag ſie früher gegeben hatte—, ein, wobei ſie dem Chauffeur den Befehl gab, ſie heimzuführen. Man muß annehmen, daß auch Beſtechung im Spiele war, denn als Frau Tſchangkalſſchek merkte, daß der Chauffeur einen falſchen Weg einſchlug und ihre Weiſungen nicht beachtete, begann ſie um Hilfe zu ſchreten, aber keiner der auf der Straße patrouillierenden Poliziſten ſchien etwas zu hören. In wenigen Minuten war das Automobil außerhalb der Stadt. Dort wurde halt gemacht, ein paar Banditen nahmen im Wagen neben der Entführten Platz, behandelten ſie ſehr höflich, hielten ihr aber zur Vorſicht Revolver vors Geſtcht, dann ging es weiter und ſchließlich kam man zu einem Fluß, über den man die Miniſterpräſidentengattin mit einem Kahn auf eine Inſel brachte. Am nächſten Tage erſchten bei Tſchangkaiſchek ein gut gekleideter Herr und überreichte das übliche Anſuchen um Löſegeld. Der General war ſehr erſtaunt, daß der Mann die Kühnheit hatte, vor ihm zu erſcheinen. Er fragte ihn ob er denn nicht für ſein Leben fürchte. Der Bote der Räuber lächelte und antwortete:„Oh, durchaus nicht, denn wenn ich morgen früh nicht unverletzt bei meiner Truppe bin, dann iſt es mit dem Leben Ihrer Frau zu Ende!“ Tſchangkaiſcher verſtand den Wink. Er erkaufte die Freiheit ſeiner Frau, wie es heißt, für eine Million Dollar. Die ganze Sache wurde ſtreng geheim gehalten, die chineſiſchen Blätter durften darüber kein Wort ſchreiben. 1 4 Dienstag, den 11. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Iodes-A i odes-Anzeige Gestern abend entschlief sanft nach kurzem, schwerem 5 e Krankenlager, im 65. Lebensjahr mein lieber Mann, unser nechenmaſchinen guter Bruder, Onkel, Großonkel und Schwager Fach- epareiur- 35 Werkffälle Si 8 Carl Winkel“ F Uller emälde 5 Sehr prelswert Mannheim(L 3,), den 11. Dezember 1928 Hugo Schön L 4, 3 . Die trauernden Hinterbliebenen: Anufenerholz 85 ofenfertiges enden Dina Miller geb. Schmidi- Erle Ie 2e e ber Benin ————.— frei Keller, bei größ. Familie Wilhelm Müller enabme billig. Auch 5 em lang. f. Bäcker. Familie Max Mofflmann. reh, Lolzholg, 15 8 4, 19a. Tel. 31 774. Familie Carl Droth——5 2 Hela Erle Nonig Die Beerdigung findet Donnerstag, den 13. ds. Monats 11.30 Uhr kein Pienen-iulen⸗ vormtttags von der Leichenhalle aus statt 14850[Schleuder⸗) goldklar, unter Kontrolle eines vereidigten Lebens⸗ mittel⸗Chemikers. 10 fd. ⸗Doſe% 8,90, halbe Doſe 1 4,40 Porto extra, Probe⸗ päckchen 1½ Pfd. netto % 1,40 u. 40 Pfg. Porto b. Voreinſendg. 5 1 5 Mer 4 8 onigverſand, er⸗ Mein lieber Mann, unser guter Vater und Bruder reuland 341. 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Einric htung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Pearson en: Priamus Johannes Heins Hector Hans Finohr Troilus Fritz Klippel Paris Hans Simsbhäuser Hel enus Erwin Gutmann Aeneas Karl Haubenreisser Antenor Karl Hartmann Calchas Fritz Linn Pandarus Ernst Langheinz Margarelon Joachim Mühligag Agamemnog Wilhelm Kolmar Menelaus Gerhard Storz Achilles Willy Birgel Alax Josef Renkert Ulxsses Karl Marx Nestor Hans Godeck Diomedes Heinz Dietrich Kenter Patroclus Bum Krüger 5 Thersites Raoul Alster Alexander Georg Köhler Cressida Ernestine Costa Helena Marsa Dietrich Andromache Cassandra Elisabeth Stieler r————— aporro e Alles aus Liebe Der Sensstionserfolg der grogen Wiener Maris chka · Ne vue. Vorverkauf 10—12½ u. ab 3 Uhr, sowie 2 den bekannten— Ende nach 22.30 Uhr Johanna Bassermann Dlenstfag, abends 7¼ Uhr, Musensaal „ Aademie-Konzet Fete, Max Hergl ve Mitwirkung Pau! Hindemiin v eltung Seneralmustk- Orthmann direktor Erich Mozart, Serenade: E. Toch, Fanal. 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