* Donnerskag, 13. Dezember 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 1, 11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie —— Natsfrüßſtüt Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger 1. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Nr. 581— 139. Sahrgang Geil Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0„M. Reklamen 34.⸗M. Kollektio⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Der franzöſiſche Außenminiſter be⸗ tonte, daß er ſich perſönlich bemühe, die Reparations⸗ löſung im Geiſte der Verſtändigung vorwärts zu bringen. Auch die Einſtellung Deutſchlands zur Frage eines Feſtſtellungs⸗ und Schlichtungsausſchuſſes wurde erörtert. Die Beſprechungen beſitzen die Zielrichtung, ein klares und feſt⸗ umriſſenes Verfahren für die Geſamtlöſung der Nach⸗ kriegsprobleme, ſoweit ſie in den Rahmen der Politik von Locarno einzufügen ſind, feſtzuſtellen. Dieſe Verhandlun⸗ gen können natürlich in Lugano nicht zum endgültigen Ab⸗ ſchluß führen, aber eine Erklärung der beiden Außenminiſter in dieſem Sinne wird jedenfalls hier erſtrebt. Nach dem Ratsfrühſtück dürfte, wie in Delegationskreiſen verlautet, eine Dreierkonferenz der Außenminiſter Frankreichs, Englands und Deutſchlands ſtattfinden. Sollte das herrlicheſonnige Wetter, das ſeit heute in Lugano herrſcht, anhalten, wird eine Ausfahrt der drei Außen⸗ miniſter mit ihrer Begleitung in Erwägung gezogen. Um 6 Uhr empfängt Dr. Streſemann den ungariſchen Miniſterpräſidenten Graf Bethlen, der auch bei Chamberlain und Briand vor⸗ ſprechen wird. Am Abend findet ein Preſſeempfang beim Reichsaußenminiſter ſtatt. Erklärungen Streſemanns über die Saar⸗ und Wirtſchaftsfragen 2. Lugano, 13. Dez.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In der heutigen öffentlichen Ratsſitzung kam die Frage der Anleihe für das Saargebiet zur Diskuſſion. Reichs⸗ außenminiſter Streſemann gab folgende Erklärung ab: „Was die jetzt erörterte Frage für das Saargebiet anlangt, ſo kann ich mich mit dem Bericht, der die Verweiſung dieſer Frage an das Finanzkomitee zum Inhalt hat, einverſtanden erklären. Ich möchte jedoch eine Bemerkung hinzufügen. Das Finanzkomitee wird m. E. bei der Prüfung der An⸗ gelegenheit auch den Geſichtspunkt zu berückſichtigen haben, daß die einzelnen Modalitäten der geplanten Anleihe ſo ge⸗ ſtaltet werden, daß ſich daraus bei einer allgemeinen Re⸗ gelung des Saarproblems keine Schwierigkeiten oder Kom⸗ plikationen ergeben.“ In öffentlicher Ratsſitzung wurde ferner der Bericht des Wirtſchaftskomitees behandelt. Reichsaußen⸗ miniſter Streſemann ergriff das Wort, um mitzuteilen, daß im Januar das mit der Unterſuchung der Zucker⸗ und Kohlenkriſe beauftragte Komitee zuſammentreten werde. Er ſprach den Wunſch aus, daß die Grundſätze, die in einer Reihe von Konventionen durchgeführt worden ſeien, auch für Zement und Alumnium Anwendung finden mögen. Am Schluß ſeiner Rede machte Dr. Streſemann folgende Mitteilung:„Als Vertreter Deutſchlands möchte ich noch die Erklärung abgeben, daß dem deutſchen Reichstag gegenwärtig der Entwurf eines Geſetzes über die Ausführung der Empfeh⸗ lungen der Wirtſchaftskonferenz zur Beſchlußfaſſung vorliegt, durch welchen neben der Herabſetzung zahlreicher Poſittonen des deutſchen Zolltarifes auch die Ratifikation der Abkommen über die Aufhebung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote und Be⸗ ſchränkung ſowie über die Ausfuhr von Häuten und Knochen durch Deutſchland herbeigeführt werden ſoll. Ich freue mich ſomit, hier feſtſtellen zu können, daß Deutſchland den Wün⸗ ſchen, denen der Bericht des Wirtſchaftskomitees Ausdruck ge⸗ geben hat, inſoweit bereits Rechnung getragen hat.“ Verwaltungsrat der Reichsbahn Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ernennung des von der preußiſchen Staatsregierung vorge⸗ ſchlagenen Mitgliedes des Verwaltungsrates der Reichsbahn ⸗ geſellſchaft ſteht unmittelbar bevor. Wie die„B..“ erfährt, wird heute das preußiſche Staatsminiſterium dem Reichs⸗ kabinett den Bankdirektor Solmſſen, Vorſtandsmitglied der Diskonto⸗Geſellſchaft, für den durch den Rücktritt Dr. Luthers frei gewordenen Sitz im Verwaltungsrat vorſchta⸗ gen. Die Ernennung durch das Reich dürfte ſchon morgen erfolgen. 5 Nach ber gleichen Quelle findet der Termin in der Klage, die die Staaten Baden, Württemberg und Sachſen wegen ihrer Anſprüche auf Vertretung im Aufſichts rat der Reichs⸗ bahngeſellſchaft angeſtrengt haben, am Samstag ſtatt. Von zuſtändiger Seite wird uns hierzu erklärt, daß die Verhand⸗ lungen zur Zeit ſchweben und die Perſonenfrage bisher noch nicht geklärt ſei. Wahrſcheinlich werden morgen oder in den nächſten Tagen amtliche Verlautbarungen erfolgen. Pariſer Sondierungsverſuche Paris, 13. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das „Echo de Paris“ mißt der geſtrigen Unterredung Briand⸗ Streſemann in Lugano entſcheidende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Rheinlandproblems bei. Nach ſeinen Informationen hat Briand davon abgeſehen, weiterhin von einer Kommerzialiſierung der deut⸗ ſchen Schuld zu ſprechen. Er habe ſich den Einwendungen nicht verſchloſſen, daß die Auferlegung dieſer Bedingung, deren Erfüllung ja nicht allein von Deutſchland abhängt, der Zurück⸗ weiſung der früheren Rheinlandräumung gleichkomme. Briand ſei ſogar auf dem Wege der Verſtändigung noch wei⸗ ter gegangen und habe ſeine Auffaſſung aufgegeben, wonach die Verhandlungen über die frühere Rheinlandräumung erſt nach Abſchluß der Arbeiten des Sachverſtändigenausſchuſſes für die Regelung der Reparationsfrage aufgenommen wer⸗ den könnten. Der Außenminiſter habe zugegeben, daß mit den Rheinlandverhandlungen begonnen werden könnte, ſobald die Sachverſtändigen an der Arbeit ſind, ſo daß die Rheinland⸗ verhandlungen und die Sachverſtändigenkonferenz parallel laufen würden. Als Gegenleiſtung erhofft das„Echo de Paris“ ein Nachgeben Dr. Streſemanns in der Frage der Dauer der Feſtſtellungs⸗ und Schlichtungskommiſſion. „Wir haben nicht feſtſtellen können, ſchreibt das„Echo de Paris“, welche Haltung der Reichsaußenminiſter eingenom⸗ meen hat. Ohne Zweifel machen ſich bei ihm noch Wider⸗ ſtände geltend, doch wäre es nicht überraſchend, wenn er nachgeben würde. Er weiß, daß die er⸗ wähnte Kommiſſion nur ein Phantom iſt, ein Phantom, das vielleicht 1 die deutſche Eigenliebe verletzt, da auf franzöſiſchem Boden nichts Aehnliches exiſtieren würde. Dr. Streſemann wird jedoch ſicherlich nicht ſo unvorſichtig ſein, eine Unnachgiebigkeit an den Tag zu legen, die vielleicht innenpolitiſch in Deutſchland Eindruck machen würde, aber Deutſchlands nationalen Intereſſen nicht förderlich wäre und ſeinem Partner in Lugano Gelegenheit gebe, ſeine Freiheit wieder zu gewinnen. Aus den Darlegungen ergebe ſich ohne Zweifel die große Linie eines Kompromiſſes, das wahr⸗ ſcheinlich in den lommenden Beſprechungen der beiden Mini⸗ ſter zuſtandekommen wird.“ Offenbar möchte das„Echo de Paris“ durch dieſe In⸗ formationen das Terrain ſondieren. Es iſt jedoch kaum an⸗ zunehmen, daß Dr. Streſemann die„Zugeſtändniſſe“ Briands mit der Zuſtimmung zu einer Verxrewigung der Kon⸗ trolle in Deutſchland beantworten wird. Die Hoff⸗ nungen des„Echo de Paris“ dürften daher kaum in Erfüllung gehen. Wer ernennt die Sachverſtändigen? Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu einer aus franzöſiſcher Quelle ſtammenden Nachricht, daß ſich die Gläubigerſtaaten über die verſchiedenen Punkte der Ein⸗ ſetzung der Sachverſtändigenkommiſſion geeinigt hätten, be⸗ tont die„Deutſche Allgemeine Zeitung erneut: Deutſchland hätte jedenfalls ſeine Zuſtimmung nicht dazu gegeben, daß die Reparationskommiſſion die Mitglieder des Sach⸗ verſtändigen⸗Ausſchuſſes ernennen ſoll. Infolgedeſſen könne Deutſchland auch nicht der Einladung amerikaniſcher Sachver⸗ ſtändiger durch die Reparationskommiſſion zuſtimmen. Nach wie vor bleibe nach deutſcher Auffaſſung die Feſtſtellung der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands der wichtigſte materielle Punkt, den der Sachverſtändigen⸗Ausſchuß zu klären hat. Andere, mit der Leiſtungsfähigkeit nicht zuſammenhängende Fragen, kämen für das Programm des Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes nicht in Betracht. Das iſt genau dasſelbe, was hier von uns wiederholt aus⸗ geführt worden iſt. In dieſen Stücken haben ſich die Anſchau⸗ ungen des amtlichen Deutſchland nicht geändert. Jührerwechſel bei den Deutſchnationalen JJ Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Neue Beſen kehren gut und Herr Hugenberg führt einen beſonders ſcharfen Beſen. Vor einiger Zeit war mitgeteilt worden, daß an den führenden Stellen der deutſchnationalen Parteiorganiſation ein Revirement eintreten ſollte. Dafür ſcheint nun, nachdem Herr Hugenberg am letzten Samstag mit der Diktatorenwürde bekleidet worden iſt, der pſycho⸗ logiſche Moment gekommen zu ſein. Wie die„D. A..“ er⸗ fährt, ſoll zum leitenden Direktor für die Geſchäftsführung der bisher beim Reichslandbund tätige Mafor a. D. Nagel berufen werden. Auch Dr. von Kries der bis⸗ herige Leiter der Preſſeſtelle, fliegt. Ihn wird der Redakteur Brofius von der„Niederdeutſchen Zeitung“ in Hannover erſetzen. Dieſe„Niederdeutſche Zeitung“ ſteht ſo ziemlich auf dem äußerſten Flügel der Deutſchnationalen. *„Reichsverlagsamt“. Das Geſetzſammlungsamt in Ber⸗ lin, das das Reichsgeſetzblatt herausgibt, wird vom 1. Januar 1929 ab die Bezeichnung„Reichsverlagsamt“ führen. Die Saar vor dem Völkerbund (Von unſerem Saar⸗ Mitarbeiter) f 1 Nach monatelanger Stille iſt die Saarfrage plötzlich wie⸗ der in den Blickpunkt der internationalen Politik gerückt. Auf der Tagesordnung des Völkerbundsrats ſtehen zwei wichtiges Saar⸗Punkte: die Wiederwahl der Regierungs- kommiſſion und die Saaranleihe. Beide Gegen⸗ ſtände waren urſprünglich für das Programm der Dezember⸗ Tagung nicht vorgeſehen. Die Neuwahl bezw. Beſtätigung der Regierungsmitglieder iſt eigentlich erſt, wie üblich, für die Frühjahrstagung aktuell; denn jeweils erſt zum April iſt die Wahl der Regierungskommiſſare, deren Amtszeit grund⸗ ſätzlich 5 Jahre nicht überſchreiten ſoll, fällig. Die derzeitige Regierungskommiſſion veranlaßte jedoch ſelbſt die Vorweg⸗ nahme der diesmaligen Beſchlußfaſſung, um zugleich rückwir⸗ kend für das laufende Jahr in den Genuß einer von ihnen beantragten Gehaltserhöhung zu gelangen. Dieſe Forderung, deren Eingabe von der Saarregierung unter komiſcher Wortklauberei dementiert wurde, hat im Saar⸗ gebiet mit Recht böſes Blut gemacht. Denn die Regierungs⸗ kommiſſare beziehen für Saarbrücker Verhältniſſe, und erſt recht wenn man die Antecedentien, die Berufsvorbildung und das Tätigkeitsniveau der Einzelnen in Betracht zieht, ein über alle Maßen auskömmliches Gehalt: die 4 Kollegialmik⸗ glieder augenblicklich je 150000 Frs. gleich 25000 Reichsmark, der Präſident zudem eine Funktionszulage von 50 000 Frs., d. h. 8300 Reichsmark, ſodaß ſein Jahresgehalt ſich z. B. höher ſtellt als des preußiſchen Miniſterpräſidenten. Vergleicht man den Aufgabenbereich der Saarverwaltung, der höchſtens dem eines preußiſchen Regierungsbezirks entſpricht, ſo drängt ſich ob ſolcher unerhörten Aufblähung eines Regierungs⸗ apparates im Zeitalter des Weltſchlagworts„Rationaliſte⸗ rung“ eine Satire auf, die allerdings vom Standpunkt der Saarbevölkerung, die ungefragt mit ihren Steuergroſchen für dieſe Fremdregierung aufkommen muß, das Gefühl herbſter Bitterkeit birgt. Wenn noch feſtzuſtellen iſt, daß dieſe fütr die eigene„Wohlfahrt“ ſo vorſorgliche Praxis der Regte⸗ rungskommiſffion in einem charakteriſtiſchen Gegenſatz zu ihrer Taktik gegenüber den durch wirkliche Not zwangsläufi⸗ gen Gehaltsforderungen der Staatsbeamten und Staats⸗ angeſtellten ſich bewegt, deren Petitionen in geradezu heraus⸗ fordernder Weiſe auf die lange Bank geſchoben und mit lächerlichen Zuſchlägen abgefunden werden. In dem der „misera contribuens plebs“ der Saarbevölkerung unkontrol⸗ lierbar aufoktryyierten Jahreshaushalt pflegt die Regierungs⸗ kommiſſion— und ſie rühmt ſich deſſen ſelbſtgefällig gegenüber dem ihr vorgeſetzten Völkerbundsrate— einen Poſten von mehreren hunderttau fend Franken für„Erziehungsmaßnah⸗ men im Geiſte des Völkerbunds“ einzuſetzen; ihre eigene Praxis ſpricht ſolcher Reklame derart Hohn, daß die hiefür ausgeworſenen Gelder erſichtlich nur als Vorwand einiger frankophiler Sinecuren dienen. Gleichwie das Benehmen ihrer hieſigen Vertretung, iſt ja erſt recht das geſamte diktato⸗ riſche und einſeitig die franzöſiſchen Aunnexionsbeſtrebungen unterſtützende Verhalten des Völkerbunds, als des interimi⸗ ſtiſchen Souveränitätsverweſers, ſeit Anbeginn dazu angetan, zerſtören. Dem unter der abgründlichen Heuchelei der „Selbſtbeſtimmengs“⸗Propagandaphraſe über dem vom Mut⸗ terlande zwangsweiſe abgetrennten Saargebiete aufgerich⸗ teten Abſolutis mus entſpricht es, daß die Saarbevölke⸗ rung nicht einmal für die Beſtellung ihres eigenen lands⸗ männiſchen Vertreters in der ösköpfigen Regierungskommiſ⸗ ſion irgendwie befragt wird. Die fällige Neuwahl hat das Verlangen der Saarbevölkerung nach eine m Mitwirkungsrecht(ſei es auf dem Wege des Plebiscits oder vermittels unſeres Parlamentserſatzes) dringlich erneuert, und man erwartet auch für dieſe ſelbſtver⸗ ſtändliche Forderung die Unterſtützung des nunmehr ſelbſt mit Sitz und Stimme im Völkerbundsrate vertretenen Mutterlandes. Der zweite Sgar⸗Punkt: die Anlelhefrage iſt erſt in letzter Minute auf die augenblickliche Tagesordnung in Lugano geſetzt worden. Nach heutigen deutſchen Preſſeſtimmen ſcheint man hierin einen„Schachzug“ der franzöſiſchen Politik zu er⸗ blicken. Die Mitwirkung des Völkerbunds an einer Saar⸗ an“zihe gäbe an und für ſich keinen Anlaß zu ſolchem Ver⸗ dachte. Denn dieſe Anleihe iſt eine langjährige Forderung der Saarwirtſchaft ſowie der Saarparteien. Erſt jüngſt hat die Jahreshauptverſammlung der Saarwirtſchaftsverbände von neuem ihre dringliche Notwendigkeit betont, wenn anders nicht der Saarwirtſchaft weitere Wunden geſchlagen werden ſollen. Vom Geſichtswinkel des Saargebiets erſcheint es ſo⸗ gar erfreulich, daß die Regierungskommiſſion endlich, aus ihrer Verſchleppungstaktik heraustretend, dieſe Frage in Fluß gebracht hat. Am 1. Dezember hat ſie in einer Beſprechung mit den Fraktionsführern des Landesrats ihre Abſicht an⸗ gezeigt, den Völkerbundsrat mit der Beantragung einer lang⸗ friſtigen Anleihe zu beiaſſen. Die Regierungskommiſſion wird alſo dem Finanzausſchuß des Völkerbundsrats ein Anleihe⸗ programm vorlegen, der ſeinerſeits dem Plenum ſein Gut⸗ achten erſtatten wird. Das Problem könnte demnach auf der Frühjahrstagung des Völkerbundsrats zur Beſchlußfaſſung erhoben, und zuſtimmendenfalls die Anleihe bereits im März oder April aufgelegt werden. Ob eigentlich eine„Genehmt⸗ gung“ der Saaranleihe durch den Völkerbund notwendig iſt oder ob der Wille der Regterungskommiſſion, die aber ihrer⸗ ſeits den Landesrat für dieſes Finanzprojekt nicht umgehen könnte, genügt, darüber mögen Juriſten ſich ſtreiten; in der Praxis erſcheint eine Saaranleihe ohne wohlwollende Unter⸗ ſtützung des Völrerbunds zurzeit ausgeſchloſſen. Die Anleihe iſt, wie verlautet, in Höhe von 250 Millionen franzöſiſche Franken beabſichtigt. Ihr Hauptzweck iſt die kaum mehr hinausſchiebbare Moderniſterung des noch auf dem Nach⸗ 2. Seite. Nr. 581 Neue Maunheimer Zeitung(Abeud⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 13. Dezember 1928 kriegsſtande befindlichen ſaarländiſchen Verkehrsweſens(Aus⸗ rüſtung der Saarbahnen mit automatiſchen Güterzugbremſen, Automatiſierung des Fernſprechweſens, Neubau des Saar⸗ brücker Hauptbahnhofs ſowle Hauptpoſtamts u. dgl.). Für die Uebernahme fände ſich wohl unſchwer ein internationales. bezw. neutrales Bankenkonſortium. Delikat erſcheint die mit aufgetauchte Frage, ob und in welcher Form das Deutſche Reich eine Zuſatz⸗ garantie zur Sicherung der Saaranleihe geben ſoll. Fran⸗ ö öſiſcher Widerſpruch iſt mehr als wahrſcheinlich, ob⸗ wohl Frankreich ſelbſt ſachlich einer Saaranleihe zu vorge⸗ mannten Zwecken nur wohlwollend gegenüberſtehen kann, weil ihr Ertrag zugleich vornehmlich den Intereſſen des ſaarlän⸗ biſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsperkehrs dienen würde. Eine Zuſatzgarantie Deutſchlands bedeutet natürlich die Anerken⸗ nung der trotz zeitweiliger Unterbindung der Ausübung fort⸗ heſtehenden Souveränität des Reichs über ſeinen ſaarländiſchen Gebietsteil, die von zahlreichen franzöſiſchen Juriſten be⸗ ſtritten wird, und zugleich die Anerkennung der deutſchen Prognoſe der Volksabſtimmung, der politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Rückgliederung des Saargebiets ſpäteſtens 1935 ins Reich. Daß die neueſtens ſo zahlreich und lärmend aufge⸗ tretenen franzöſiſchen Annexioniſten mit einer ſolchen völkerbundsmäßigen Verknüpfung des Reichs mit Sagar⸗Notwendigkeiten nicht erbaut ſein würden, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, beſteht doch der Lebenszweck ihrer Propaganda gerade in der Verewigung von Geſchichtslügen und des in Verſailles zur Uebertölpelung Wilſons ausgeheckten unge⸗ beuerlichen Betrugs von den„150000 Saarfranzoſen“. Zur Konkordatsfrage Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Bürv.) Aus Kreiſen, die der päpſtlichen Nuntiatur naheſtehen, will die „D. A..“ erfahren haben, daß man das preußiſche Konkordat einſt weilen als geſcheitert anſiehl. Begründet wurde dieſe Auffaſſung mit dem Hinweis auf die Haltung der Deutſch⸗ nationalen, die ſich für den gleichzeitigen Bertragsabſchluß mit der evangeliſchen Kirche ausgeſprochen haben. Während es notwendig ſei, die bisherigen Abmachungen über das Konkor⸗ dat unverändert durchzuſetzen, hält man unter dieſen Umſtän⸗ den es nicht mehr für möglich, im Landtag eine Mehrheit für das geplante Konkordat zu finden. In preußiſchen Zentrumskreiſen ſoll man die Dinge nicht ganz ſo peſſimiſtiſch auffaſſen. 8 „Nur“ 6 Millionen Phöbus⸗Verluſt J Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Dienstag hat eine Beſprechung über die Liquidierung der Phöbus⸗Aktiengeſellſchaft ſtattgefunden. Nach dem„Berliner Tageblatt“ ſoll die Verwertung der alten Phöbus⸗Filme durch die„Emelka“ höhere Beträge ergeben haben als man zuerſt angenommen hatte. Das Reich erhält außer dem Minbeſt⸗ preis von einer Million noch die ihm aus dem überſchüſſigen Erlös zuſtehende weitere halbe Million und aus dem darüber hinausgehenden Ueberſchuß, der geteilt werden ſoll, dürften noch einige Hunderttauſend Mark an das Reich fließen. Ins⸗ geſamt erhält das Reich darnach aus der Phöbus⸗Liquidation etwas über 4 Millionen Mark. Die Verluſte reduzieren ſich ſomit auf etwa 6 Millionen. Weg von der Straße! J Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Preſſe und auch in der Berliner Bevölkerung äußert ſich allgemein Befriedigung darüber, daß man im Berliner Polizeipräſidium endlich ſich dazu entſchließen will, was von Rechts wegen längſt hätte geſchehen ſollen: Dem in Wind⸗ jacken einherziehenden Rowdietum, das den Berliner Sountagsfrieden in ſyſtematiſcher, ruchloſer Weiſe ſtört, auf den Leib zu rücken. Freilich handelt es ſich einſtweilen, wie aus der Mitteilung des Polizeipräſibenten ſich ergibt, vorerſt nur um Erwägungen. Aber es iſt doch wohl anzuneh⸗ men, daß, wenn Vernunft nicht Unſinn werden ſoll, dieſe Er⸗ wigungen ſich zu Entſchlüſſen und Taten verdichten müſſen. Inzwiſchen rüſtet der Jungdeutſche Orden zu der üblichen Demonſtrationsbeerdigung ſeines getöteten Ordensbruders. Sie ſoll am Samstag nachmittag 3 Uhr auf dem Karlshorſter Friedhof ſtatiſinden. Alle Brüder der„Ballei Großberlin“ und der Nachbarſchaft werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Es iſt der alte fehlerhafte Zirkel: Erſt der politiſche Mord, dann das politiſche Leichengepränge. Aus dieſem fehlerhaften Kreis gibt es unſeres Erachtens nur einen Ausweg. Dieſe ſonntäglichen Knüppelfelbzüge ſind ohne Unterſchied von Partei und Perſon zu verbieten. Die Affäre des Senators Klotz y Paris, 13. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Auf Veranlaſſung des Polizeipräfekten Chiappe wurde der Sena⸗ tor Klotz geſtern aus dem Sanatorium in Malmaiſon, deſſen Patienten volle Freiheit genießen, in der Irrenanſtalt Suresnes interntert. Klotz, der ſeit einigen Tagen von der Polizei überwacht wurde, proteſtierte zuerſt gegen die An⸗ weſenheit der Polizeibeamten, erklärte ſich aber ſchließlich mit der Ueberführung nach Suresnes einverſtanden. Dieſe Maßnahme ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß Klotz vor zwei Tagen einen Selbſtmordverſuch unter⸗ nahm. Er hatte die Nacht in ſeiner Pariſer Wohnung zuge⸗ bracht und einige Freunde zu ſich geladen. Er zeigte ſich ſehr deprimiert und verſuchte ſeinem Leben durch einen Revolver⸗ ſchuß ein Ende zu bereiten. Seine Freunde riſſen ihm jedoch den Revolver weg und konnten ſo den Selbſtmord verhüten. Im Zuſammenhang mit dem Skandal des ehemaligen Finanzminiſters ſpricht man fetzt in Paris mit einiger Be⸗ ſorgnis von dem Projekt eines interalliierten Pau⸗ theons, das ſeinerzeit von Klotz angeregt wurde und für das er in franzöſiſchen und britiſchen Kreiſen ſtarke Propa⸗ ganda machte. Dieſes Pantheon ſollte in Amiens errichtet werden. Klotz ſammelte zur Errichtung dieſes Pantheons große Summen, die ſich wahrſcheinlich auf mehrere hundert⸗ tauſend Franken belaufen. Man hofft, daß dieſe Summe unberührt geblieben iſt, doch weiſt man darauf hin, daß bisher noch niemals über deren Verwendung von Klotz Rechnung abgelegt wurde. Streikunruhen in Indien — London, 12. Dez. Aus Bombay wird gemeldet, daß es zu neuen ſchweren Ausſchreitungen der dort ſchon monate⸗ ſei. Fünf Streikende und drei Poliziſten ſeien getötet vorden. VB kende ſeien. e worden, zum worde letzt 1 ſentales 1 9 8 0 Verſchledene 8 La Paz, 13. Dez.(United Preß.) Die Geheimſitzung des Parlaments über den Grenzſtreit mit Paraguay, die, ohne Beſchlüſſe gefaßt zu haben, vertagt wurde, iſt fortgeſetzt worden. Es ſind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß wich⸗ tige Beſchlüſſe bevorſtehen. Um die Bildung des neuen Kabinettes zu beſchleunigen, hatte Präſident Siles während des ganzen Tages Konferenzen mit den Führern der poli⸗ tiſchen Parteien. Die Stadt iſt noch immer wie von einer Panik ergriffen und ihr Antlitz erweckt den Anſchein, als ob Bolivien einen Nationalfeiertag begehe. Tauſende ſind immer vor den Redaktionsgebäuden und den Regierungsbüros ver⸗ ſammelt, um Neuigkeiten über die Lage zu erfahren. glieder der patriotiſchen Geſellſchaft haben an den Haupt⸗ verkehrsſtraßen Sammelſtellen eingerichtet und erſuchen die Paſſanten, für die Verteidigung des Chaco⸗Gebietes Spenden zu geben. Auch das paraguaniſche Parlament hat einen ganzen Tag hinter verſchloſſenen Türen beraten. In Verbindung mit der Lage haben mehrere ſüdamerikaniſche Diplomaten im Außen⸗ miniſterium vorgeſprochen. Auch die permanente Union des Kongreſſes iſt zu einer Sitzung zuſammenberufen worden. Die Antwort Boliviens auf die Note Briands in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des Völkerbundsrates iſt, wie der United Preß aus Lugano mitgeteilt wird, dort ein⸗ gegangen. Die Antwort verurteilt die Ereigniſſe vom 6. Dezember und verlangt Eutſchädigung und Genug⸗ tuung. Paraguay beſchuldigt Bolivien Waſhington, 13. Dez.(United Preß.) Der hieſige para⸗ guayaniſche Geſchäftsträger, Ramtrez, hat folgende Erklärung herausgegeben:„Die paraguayaniſche Geſandtſchaft hat offiztelle Informationen erhalten, daß die bolivianiſche Regierung Truppen und Kriegsmaterial an der Grenze zuſammenzieht. Dieſe Umſtände können nur den Ausbruch eines Krie⸗ ges beſchleunigen.“ HE Mit⸗ DDr F Vabiſsche Politik Aus dem Landtag Zu Beginn der heutigen Vormittagsſitzung des Landtages wurden zunächſt ö kleine Anfragen beantwortet, ſo eine Anfrage des kommuniſtiſchen Abg. Hey⸗ mann betreffend Abbau der Belegſchaften auf den Boden⸗ ſeedampfern, auf die Miniſterialrat Seeger die Antwort der Reichsbahndirektion Karlsruhe mitteilte, daß die Ein⸗ ſchränkung infolge des Rückganges des Paſſagier⸗ und Güter⸗ verkehrs eingetreten ſei. Auf eine kurze Anfrage des Abg. D. Mayer(.⸗Natl.) betreffend Konkordatsver handlungen erinnert ein Schreiben des Kultusminiſters an Ausführungen im Staats⸗ haushaltsausſchuß, denen zufolge Verhandlungen mit dem erzbiſchöflichen Ordinariat über ein Konkordat nicht ſtatt⸗ gefunden haben und lediglich ein bezüglicher Antrag der würt⸗ tembergiſchen Regierung vorlag. Seither ſei nichts mehr in der Frage geſchehen. Abg, Heymann(Komm begründet darauf eine förm⸗ liche Anfrage über Unfälle und AUrbeitsverhältniſſe im Kaliwerk Buggingen Oberregierungsrat Emele gab im Namen des Innen⸗ miniſters eine Erklärung dahin ab, daß wegen drei ſchwerer Unfälle in dem Kaliwerk im Oktober eine ſtaatsanwaltliche Unterſuchung im Benehmen mit der Betriebsleitung ein⸗ geleitet worden ſei, die noch ſchwebe, Das Jahr 1928 ſei mit vier Toten und acht Schwerverletzten reich an Unfällen ge⸗ weſen. Zum Schluß äußerte ſich der Regierungsvertreter über die Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe. Daran ſchloß ſich eine Ausſprache, in der mehrfach be⸗ tont wurde, es habe den Eindruck, daß eine mangelhafte Kon⸗ trolle herrſche. Das dort herrſchende Prämienſyſtem ſei ein unwürdiger Zuſtand. Auch bemerkt: Abg. Martzloff(Soz.), daß die Antwort der Regterung recht dürftig ausgefallen ſet. Es folgt dann die Begründung der förmlichen Anfrage betr. Maßnahmen gegen die außerordentliche Notlage im oberen Wieſental Abg. Retzbach(Ztr.) wies an Hand der Denkſchrift der Handelskammer Schopfheim nach, daß es ſich um eine ſeyr prekäre Lage handle. Seit 20 Jahren befinde ſich die dortige Bevölkerung in einer Stagnation. Von der Regierung müſſe eine energiſche Förderung des Rheinregulierungsprofektes Straßburg⸗Baſel verlangt werden. Namens des Innenminiſters antwortete Miniſterſal⸗ direktor Föhrenbach, die Regierung ſei beſtrebt geweſen, den Schwierigkeiten durch Schaffung neuer Abſatzgebiete nach Möglichkeit zu begegnen, ſo beim Abſchluß der Handelsver⸗ träge. Beſtrebungen neuer Induſtrieſiedlungen ſeien leider ohne Erfolg geweſen. Es werde geprüft, ob durch verbilligte Holzabgaben aus den ſtaatlichen Forſten das Holzwaren⸗ geſchäft gehoben werden könne; doch ſcheine, eine nur richtige Abſatzorganiſation zu fehlen. Der Redner verbreitete ſich dann über die Möglichkeit der Verbeſſerung der Ver⸗ kehrsverhältniſſſe. Eine Übernahme der Nebenbahn Zell⸗Todtnau durch das Land komme nicht in Frage. Das Reich habe die Uebernahme der Privatbahnen bis jetzt aß⸗ gelehnt. Auch zur Fortſetzung der Strecke Todtnau—Tftiſee nach Freiburg werde es ſich wegen der hohen Koſten und der Unrentabilität nicht entſchließen können. Die weite Ent⸗ fernung von Rohſtoffgebleten wirke ſich aber nicht im Wleſen⸗ tal, ſondern in ganz Baden ungünſtig aus. In der nächſtens dem Reichstag zugehenden Denkſchrift über die Auswirkungen der neuen Grenzzlehung werden auch die Verhältntſſe des Wleſentales berückſichtigt ſein. Alles, was getan werden könne, hänge von der Entwicklung im Reiche und im Lande ab. Es entſpann ſich eine längere Ausſprache in der alle Parteiredner die Nöte des Wieſentales reſtlos anerkannten und nverſicherten, daß ihre Fraktionen alles unterſtützen, was zur Erleichterung und Förderung der Bevölkeung des Wie⸗ die zu dieſer Materie Haushaltsausſchuß. Kriegsgefahr zwiſchen halten hat. Wie die United Preß aus Buenos Aires erfährt, hatten Mitglieder des argentiniſchen Außenamtes mehrere Konferenzen mit den Vertretern Boliviens und Paraguays. Der paraguayaniſche Geſandte Saguter teilte der United Preß mit, daß die argentiniſche Regierung bisher ihre Vermittlung noch nicht angeboten habe. Sie habe lediglich die Hoffnung ausgeſprochen, daß die beiden Länder mit Ruhe darangehen würden, eine friedliche Löſung zu ſuchen. Der Kanzler der bollpianiſchen Geſandtſchaft in Buenos Aires, Escallier, hatte am Nachmittag eine längere Unter⸗ redung mit dem argentiniſchen Außenminiſter. Außerdem fanden Beſprechungen zwiſchen ihm und dem päpſtlichen Nun⸗ tius ſtatt. Danach hatte er ferner eine Ausſprache mit dem hie⸗ Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, hängt die fried⸗ liche Beilegung des Grenzdisputes von dem guten Willen der direkt beteiligten Regierungen ab, ſich einem argen⸗ tiniſchen Schiedsſpruch zu unterwerfen. Paraguays Antwort an Briand Buenos Aires, 13. Dez.(United Preß.) Paraguay hak ebenfalls auf die Note Briands, wie die Zeitung„La Prenſa“ aus Aſuncion erfährt, geantwortet. In der Antwort wird zum Ausdruck gebracht, daß Paraguay gewillt wäre, ſich in vollem Umfang an ſeine internationalen Verpflich⸗ tungen zu halten. Kabinelts⸗Neubilöung in Vollvien La Paz, 13. Dez.(United Preß.) Das neue Kabinett iſt gebildet worden. Ihm gehören, wie vorauszuſehen war, Mitglieder aller politiſchen Parteien Boliviens an. Das Kabinett wird ſich ſofort mit der durch den Grenzzwiſchenfall geſchaffenen Lage befaſſen. Obgleich die genaue Zuſammen⸗ ſetzung des neuen Miniſteriums noch nicht bekannt gegeben worden iſt, verlautet, daß Manuel Elio das Außenmini⸗ ſterium und Joſe Ante zana das Kriegsminiſterium er⸗ r ccc Hierauf berichtete Abg. Seubert(3Ztr.) über das Ge⸗ ſuch des Bürgermeiſters von Hardheim namens der Betei⸗ ligten der Gemeinde betr. Fortführung der Bahn Hardheim —Tauberbiſchofsheim. Der Haushaltsausſchuß beantragte, die Eingabe in dem Sinne empfehlend zu überweiſen, daß beim Reich nachdrücklichſt auf die Erfüllung der aus den Pa⸗ ragraphen 17 und 10 des Staatsvertrages betr. Uebergang der Bahnen auf das Reich zu folgenden Verpflichtungen hin⸗ wirkt, damit der geforderte Bahnbau verwirklicht werden kann. In der anſchließenden Debatte wurde von allen Parteien ſcharfe Kritik an dem Verhalten der Reichsbahn geübt und erklärt, daß man darauf beharre, daß die beſtehenden Ver⸗ pflichtungen auch ausgeführt werden, nach dem Grundſatz von Treu und Glauben. Der Ausſchußantrag fand einſtimmige Annahme. Schluß der Sitzung um ½2 Uhr. Nächſte Sitzung Frei⸗ tag vormittag 9 Uhr. — Wirbelkanone gegen Luftangriffe Berlin, 13. Dez.(Von unſerem Berliner Bürv.) Vor längerer Zeit beſchäftigte die Erfindung des däniſchen In⸗ genieurs Adolf Chriſtenſen die Oeffentlichkeit. Es han⸗ delte ſich um ein Abwehrgeſchütz gegen Luft⸗ angrifſe, das unter dem Namen„Wirbelkanone“ be⸗ kannt wurde. Wie dem„Lokalanzeiger“ aus Kopenhagen ge⸗ meldet wird, ſollen bei den Verſuchen mit dieſem Abwehr⸗ geſchütz überraſchende Fortſchritte erreicht worden ſein. Der Erfinder erklärte nach derſelben Quelle dem Kopenhagener „Extrabladet“: Wir haben jetzt einige Probekanonen fertig ge⸗ ſtellt, die 1½ Meter hoch ſind. Wir können damit Gas mit einer Geſchwindigkeit von etwa 360 Kilometer in der Stunde ab⸗ ſchießen. Der ausgeſtoßene Gasring hält ſich bis in größerer Höhe zuſammen, dann löſt er ſich auf, und das Gas übt auf alles, was in ſeine Nähe kommt, eine betäubende Wirkung aus. Der zuſammengepreßte Gasring wirkt ſo ſtark, daß bei den Verſuchen eine Holzſcheibe und anderes, was im Wege ſtand, ſofprt zerſplittert wurde. Letzte Meldungen a Anklage gegen Düſterberg — Berlin, 13. Dez. Gegen den bekannten Stahlhelm⸗ führer Oberſtleutnant a. D. Düſterberg iſt wegen einer Rede, die er auf dem Marktplatz von Prenzlau gehalten hatte, vom dortigen Oberſtaatsanwalt Anklage auf Grund des Republik⸗ ſchutzgeſetzes erhoben worden. f Vortrag eines früheren deutſchen Miniſters in Paris Paris, 18. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während einer Tagung des Internationalen Wirtſchaftsaus⸗ ſchuſſes, in der der Wirtſchaftspolitiker Luefan Romer den Vorſitz führte, hielt der ehemalige Relchslandwirtſchaftsmini⸗ ſter Hermes einen Vortrag über die Stellung des deutſchen Ackerbaus in der internationalen Volkswirtſchaft. Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch wohnte dem Vortrag bei. Die Seuche bei Lyon — Paris, 13. Dez. Bei der in der Gegend von Lyon wütenden Typhusepidemie ſind bis jetzt 2250 Erkrankungen zu verzeichnen. Bisher ſind 77 Perſonen der Krankheit zum Opfer gefallen. Vom Kraukenlager des engliſchen Königs London, 13. Dez.(United Preß.) Nach dem heute vor⸗ mittag herausgegebenen amtlichen Bulletin hatte der König einige Stunden Schlaf. Die örtlichen Funktionen ſind zu⸗ friedenſtellend. Die Schwäche und die Infektion ſind bedeu⸗ tend. Jedoch läßt der Puls nicht nach. Eine weitere Ab⸗ nahme der Kräfte iſt nicht eingetreten. Neubaueinſturs in Budapeſt — Budapeſt, 18. Dez. Geſtern abend ſtürzte auf dem Ring plötzlich ein eben fertiggeſtelltes Haus, das neben einem im Bau befindlichen Mietpalaſt ſteht, ein. Zum Glück waren die Bewohner von den auf dem Neubau beſchäftigten Arbeitern, die Riſſe in der Wand des Nachbarhauſes bemerkt hatten, ge⸗ warnt worden, ſodaß Menſchenleben nicht zu beklagen ſind. — 77 N d„ ua. 8 8 Donnerstag, den 13. Dezember 1928 * 2 8. Seite. Nr. 581 Sonnſagskarten, Schn Warum Sperrung aller Schnellzüge? Trotzdem in der letzten Zeit wiederholt in der Oeffent⸗ lichkeit Nachrichten kurſierten, daß ſich deutſche und regionale Verkehrsorganiſationen bei der Reichsbahn darum bemühten, eine Milderung des außerordentlich ſcharf und vor allem je nach Landesteil ungleich ſich auswirkenden vollſtändigen Beuutzungsverbotes aller Schnellzüge mit Sonntagskarten zu erzielen, iſt bis heute, kurze Zeit vor Weihnachten, ein irgendwie ſicht⸗ barer Erfolg nicht zu verzeichnen. Das generelle Verbot obiger Art, das von der Allgemeinheit als einer der negativen Fak⸗ toren der„Tarifreform“ vom 7. Oktober 1928— der Nach⸗ folgerin der nicht minder bedauerlichen und unvergeſſenen „Reform“ zwanzig Jahre vorher— betrachtet wird, beſteht auch jetzt noch unmittelbar vor Weihnachten unverändert, wo ic Reichsbahn für die kommenden, außerdem der Reiſeluſt ſo günſtig liegenden Feiertage einen erhöhten Verkehr auf ihren jetzt teilweiſe ſehr ſchwach beſetzten Schnellzügen er⸗ warten dürfte. Die Angelegenheit ſollte die Oeffentlichkeit, die mit ihrem ganzen Erholungswillen und Kulturbedürfnis von dieſer ſtark ſchematiſterten Maßnahme unmittelbar betroffen und benach⸗ tetligt wird, teilweiſe je nach Landesteil ſogar regelrecht von gewiſſen Wochenendverkehrs möglichkeiten abgeſchnitten wird, nicht auf ſich beruhen laſſen. Auf der anderen Seite ſollte man annehmen, daß eine„kaufmänniſche“ Reichsbahn, die fort⸗ geſetzt auf ihre ungünſtige Finanzlage hinweiſt, darauf bedacht wäre, ſich wie ein Kaufmann alle möglichen Einnahmequellen zu erſchließen und nutzbar zu machen. Dem ſcheint aber nicht ſo zu ſein. Angeſichts der Tatſache, daß die winterliche Be⸗ nutzungsmöglichkeit von Schnellzügen mit Sonntagskarten die Wochenendreiſeluſt— weil man ſchnell zum Ziel und wieder heim kann— mächtig angeregt und der Reichsbahn die Schnell⸗ züge und damit die Kaſſen gefüllt hat, könnte ſich ſogar der leiſe Verdacht einſchleichen, als wenn man bei der Reichsbahn den Einnahmeausfall aus dem behandelten Benutzungsverbot gar nicht wünſcht, weil die ſich nach einer Aufhebung der Sperrung ergebenden Aktivpoſten vielleicht auf die Finanz⸗ gebarung des Unternehmens in dem Sinne einwirken könn⸗ ten, daß die ſchon angekündigte erneute Tariferhöhung ſich vermeiden, oder mindeſtens hinausſchieben ließe. Jedenfalls hat die Oeffentlichkeit Veranlaſſung zu einem leiſen Skeptizismus, nachdem man ihr reichsbahnſeitig die Tarif⸗ erhöhung auf Oktober mit Eifer als„Verbilligung“ plauſibel zu machen ſuchte, indem man immer Vergleichspreiſe zwiſchen Perſonenzugsfahrten von und nach dem Oktober anführte, die enormen und im Nahverkehr auf die Dauer unhaltbaren Schnellzugszuſchläge aber in den Hintergrund treten ließ. Bis das Erwachen kam. Es könnte möglich ſein, daß die Reichsbahnhauptver⸗ waltung in Berlin— von ihr ſtammt ja die vollkommene Sperre, nicht von den einzelnen Direktionen— der Meinung iſt, ſie könnte nach der„Verbilligung“ der Reiſen ſeit 7. Oktober nicht noch die Verbilligung der Schnellzüge durch die Sonntagskarten zugeſtehen oder tragen. Beides wäre falſch, das erſte pſychologiſch, das zweite wirtſchaftlich. Die Reichsbahn würde ſich mit einer ſolchen Einſtellung in die Lage eines Kaufmannes verſetzen, der willens iſt, ſeine Ware nicht unter einem gewiſſen Mindeſtnutzen zu verkaufen, da⸗ mit entweder abſolut wegen der überhohen Preiſe oder relativ im Hinblick auf die Konkurrenz— bei der Reichsbahn Auto⸗ und Luftverkehr— auf ſeiner Ware— bei der Reichs⸗ Bahn das Schnellzugsplatzangebot— ſitzen bleibt, aber ſtatt mit dem Preis etwas nachzulaſſen lieber auf zwar im einzelnen geringeren, aber beſtimmteren und in der Maſſe größeren Nutzen verzichtet. Oder ſollte es denkbar ſein, daß auf dieſem Wege gewiſſe, von einzelnen Landesteflen ſchwer genug errungene Schnellzüge als„nicht genügend beſetzt“ und damit als unwirtſchaftliche Zugsleiſtungen aufhebungsrelf werden köunten? Wir wollen es nicht glauben, aber man iſt mancherorts, nicht zuletzt nach der Haltung der Reichsbahn in der unabwelsbar notwendigen Aktlppolitik in der Frage der Elektrifikation ein wenig nachdenklich geworden. a T— ell 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] 1 lige, Weihn Abgeſehen von all dieſen Momenten wirkt ſich das Benutzungsverbot als höchſt ungerecht für viele Landesteile aus Das Verbot erſcheint ſichtlich auf norddeutſche Verhältniſſe zu⸗ geſchnitten, wo einmal der Langſtreckenverkehr überwiegt, der Kurzſtreckenverkehr— hier zu rechnen etwa mit 150 Km.— der im deutſchen Südweſten vor allem eine große wirtſchaftliche Rolle ſpielt, aber durch einen ſubtil ausgebauten Stadt⸗ und Vorortsverkehr bedient iſt. In anderen Teilen des Reiches iſt das aber weſentlich anders. Es muß dabei vor allem an Baden, Heſſen, Württemberg und Bayern ge⸗ dacht werden, alſo an einen ſehr erheblichen verkehrswirtſchaft⸗ lichen Komplex. In dieſen Gebieten iſt die Zahl der Eil⸗ z üg ee, die reichsbahnſeitig in ihrer Zulaſſung für Sonntags⸗ karten als Erſatz für die Sperre der Schnellzüge gedacht ſind, an ſich ſchon geringer als anderswo. Dazu kommt, daß inner⸗ halb dieſer Länder wieder einzelne Landesteile mit Langſtrecken überhaupt ohne jeden Eilzug ſind, günſtig liegender beſchl. Perſonenzüge aber an Samstag Nachmittagen entbehren u. mit den gewöhnlichen Per⸗ ſonenzügen ſo langſam zum Wochenend⸗Ziel kommen, daß die Reiſeluſt erdroſſelt wird und die ganze Fahrt unter⸗ bleibt. Zu ſolchen benachteiligten Gebieten gehören, um mit Beiſpielen aufzuwarten, der ganze Streckenzug der Schwarz⸗ waldbahn von Offenburg bis Singen, die ganze obere Neckar⸗ bahn und teilweiſe die untere in Württemberg, die badiſche Neckarbahn in der Bergrichtung, die Bergſtraßenſtrecke nach und von Frankfurt. Zur Auswirkung der Totalſperre der Schnellzüge einen Hinweis: die Schwarzwaldbahn hat nur 2 — vorher guten ähnlichen Fahrten mit Schnellzügen nach Karls⸗ ruhe, Mannheim ja lunter Kartenkombination) bis Frank⸗ furt hat vollkommen aufgehört. Es ſcheint doch, als wenn die Reichsbahn bei der derzei⸗ tigen Regelung zu einſeitig nur dem Erholungs⸗ hedürfnis des Großſtädters mit dem Ziel:„hinaus“ gerecht wird, ſtatt auch dem nicht geringeren Bedürfnis des Kleinſtädters und Landbewohners „hinein“ die Möglichkeit der Befriedigung zu bieten. Die Sorge der Bahn, daß mit Hilfe der Sonntagskarten„unerlaubter“(hat darüber überhaupt die Bahn zu befinden)„Geſchäfts“⸗Verkehr erledigt würde, ſollte man nicht mehr als ernſtliches Argument anführen, nachdem in den Städten in Induſtrie⸗ und Handels⸗ welt an Samstagen nachmittags die Arbeitsruhe in dieſem Maße herrſcht und ſich weiter ausdehnen wird. Aber der der Stadt Fernwohnende hatnicht nur das Bedürf⸗ nis, einmal gutes Theater, gute Konzerte zu beſuchen, was nicht Sonntags nachmittags, ſondern nur Samstagabend möglich iſt. Er hat auch den ganz natür⸗ lichen Trieb, einmal etwas anderes zu ſehen, zu hören, an anderen Eindrücken ſich aufzufriſchen, ſich zu erholen— jawohl erholen, und dieſen Trieb, den die Reichsbahnhauptverwaltung verſtehen würde, wenn ſie ſtatt in der Millionenſtadt auf dem Lande zu amtieren hätte, ſollte ein Geſchäftsmann ebenſo in klingende Münze umzuſetzen verſtehen wie den umgekehrten Zug des Großſtädters in die Natur. Tut der Geſchäftsmann das nicht, ſo ſchlägt das letzten Endes nur zu ſeinem Schaden aus, denn er kann durch ſeine negative Einſtellung dieſes Ver⸗ langen nicht unterdrücken. Vielmehr wird das Verlangen für ſeine Befriedigung eben andere Wege ſuchen und fin⸗ den, die heute naturgemäß im Kraftwagen gegeben ſind. Aber dann darf die Reichsbahn nicht über Finanznot klagen. Im Kampf gegen den Kraftwagen, in dem die Reichsbahn ſich doch befindet, gibt es nur ein Argument: das Angebot des anderen zu überflügeln, im behandelten Falle Freigabe der weſentlichen Schnellzüge für die Sonntagskarte. Die Mehrzahl der Schnellzüge kann dieſe Mehrbeſetzung der ſtilleren Monate gut vertragen. Das Fehlexperiment von letzten Pfingſten, wo die total geſperrten Schnellzüge halb leer fuhren, ſollte doch zu denken geben. W. R * Verlängerte Gültigkeit der Sonntagskarten über Weih⸗ nachten. Ueber Weihnachten ſind Sonntagskarten mit ver⸗ längerter Gültigkeit erhältlich. Sie gelten zur Hinfahrt am Samstag, 22. Dezember, von 12 Uhr mittags an, ferner am 23., 24., 25. und 26. Dezember; zur Rückfahrt am 23., 25. und 26. Dezember, außerdem zur Rückfahrt, jedoch mit der Be⸗ ſchränkung bis 9 Uhr vormittags, am 24. und 27. Dezember. I einen brauchbaren Wochenendzug Samstag nachmittag behal⸗ ten, nach Freiburg, der dem Kulturbedürfnis dienen kann. Die Staͤdtiſche Nachrichten „Laſſen Sie die Kugel weiterrollen!“ Wieder einmal der Unfug der Kettenbriefe Es iſt ſoviel ſchon geſchrieben worden über und gegen den Unſug der Kettenbriefe. Sie tauchen immer wieder auf und immer wieder fallen Menſchen auf dieſen Unſinn herein. Gewiß, es iſt verſtändlich.„Wer die Kette unterbricht, ſoll Unglück bekommen; dagegen ſoll der Sender am vierten Tage nach Abſendung vom Glücke begünſtigt werden,“ ſo heißt es. Die meiſten, die das leſen, werden ſich ſagen:„Sicher iſt ſicher. Und lieber ſchreibſt du drei Poſtkarten oder Briefe, als daß du dich einer Gefahr ausſetzeſt.“ Da jeder an drei Perſonen ſchreiben ſoll, iſt es für den Fortbeſtand der„Kette nicht ſo ſchlimm, wenn jemand mal nicht mittut. Solche Aus⸗ fälle werden reichlich ausgeglichen. Eine Leſerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“ ſtellt uns eine Poſtkarte zur Ver⸗ fügung, die ſo lautet: „Die flandriſche Glückskette wurde mir ins Haus ge⸗ ſchickt, nun halten Sie das Ende der Kette in Händen, die ein amerikaniſcher Offizier begonnen hat und die dreimar den Erdball durchwandern ſoll. Wer die Kette unterbricht, ſoll Unglück bekommen. Dagegen ſoll der Sender am vierten Tage nach Abſendung vom Glück begünſtigt werden. Einer Idee, einem Aberglauben, die von Tauſenden prophezeit werden, habe ich nicht die Kraft, mich zu widerſetzen. Sle ſind einer der drei Erkorenen meinerſeits— ich will Ihnen wohl, bitte laſſen Sie die Kugel weiterrollen. Geben Ste die Karte binnen 24 Stunden an drei Perſonen weiter, und zwar wörtlich. X. P. P..“ Das hört ſich zunächſt geheimnisvoll an. Wenn man ge⸗ nauer zuſteht, kann man es auch einfach— dumm nennen. Die amerikaniſchne Offiziere ſcheinen übrigens viel Zeit zu haben, daß ſie ſolchen Unfug in die Welt ſetzen können.— Mag ſein, daß es nur ein einziger war und daß ſich die„Kette“ immer mehr erweitert hat— jedenfalls iſt faſt bei jedem Kettenbriefe der Abſender ein amerikaniſcher Offizier. Man ſollte denken, daß mehr von unſeren Mitmenſchen den Mut hätten— es gehört nicht viel dazu— und das bißchen Ver⸗ ſtand, ſolche Dinge in den Papierkorb zu legen oder, in der Tonart der Briefe ausgedrückt,„dem Schickſal zu trotzen“, Bet nüchterner Betrachtung ergibt ſich, daß nur einer einen Ge⸗ winn hat bei der ganzen Sache: die Reichs poſt, die das Porto erhält! W N * Selbſttötungsverſuche. Wohl infolge eines Nervenlei⸗ dens ſtürzte ſich geſtern nachmittag eine 48 Jahre alte Frau aus dem Küchenfenſter ihrer im 3. Stockwerk eines Hauſes im Waldhof gelegenen Wohnung. Die Lebensmüde erlitt lebens⸗ gefährliche Verletzungen an der Wirbelſäule.— In der ver⸗ gangenen Nacht wollte ein 22 Jahre alter Taglöhner in der Nähe der Rheinbrücke ſich im Rhein ertränken. Von einem Paſſanten wurde er an der Ausführung der Tat ge⸗ hindert. Hier ſoll Arbeitsloſigkeit der Grund zur Tat ſein. Die beiden Lebensmüden fanden Aufnahme im Krankenhaus. * Nene Eiſenbahn verbindung nach der franzöſiſch⸗italie⸗ niſchen Riviera. Am 1. November iſt das Teilſtück Cuneo Nizza der Linie Turin—Nizza dem Betrieb übergeben wor⸗ den. Durch die Eröffnung dieſer Linie iſt ſomit für Reiſende von Deutſchland nach Nizza ſowie nach der franzöſiſchen⸗italke⸗ niſchen Riviera überhaupt ein neuer direkter, kürzeſter Weg erſchloſſen worden. Während der Winterſaiſon, d. h. vom 1. November 1928 bis 28. Februar 1929, verkehren direkte Wagen von Bern bis Nizza und umgekehrt, und vom 1. November 1928 bis 14. Mai 1929 von Brig nach San Remo und vom 1. März 1929 von Baſel nach Nizza. Die neue Verbindung hat von Mannheim an Anſchluß an D 44(Mannheim ab 1,19, nachts, Baſel ab.35, San Remo an 21.50 und Nizza an 20.55). Die neue Route iſt außerordentlich abwechflungsreich. Sie führt durch die Voralpen ins Hochgebirge der Schweiz, durch die milden Gefilde der oberitalieniſchen Seen, entlang dem Lago Maggiore nach dem prächtigen Turin und durch die roman⸗ 9 659 Seealpen nach den ſchönſten Orten des Mittelländiſchen teeres. i dillioneg Khiikzen ich work rültung E 5 a 5 5 Der ſingende Teufel Von Oscar Bie „Der ſingende Teufel“, die neueſte Oper von Franz Schreker, iſt der Berliner Staatsoper gewidmet und erlebte dort ihre Uraufführung. Der Beifall des Publikums hielt ſich zuerſt in engen Grenzen, aber nach dem großen Duppelfugenchorftnale des dritten Akts brach er mächtig her⸗ vor und veranlaßte den Autor und ſeine Darſteller zu zahl⸗ loſen Komplimenten. Nach dem Schluß der Oper fand eine Auseinanderſetzung von Rufern aus allen Lagern ſtatt, polt⸗ tiſcher und religiöſer Färbung, die wie gewöhnlich mit dem Werke an ſich nichts zu tun hat, ſondern aus der Zeitſtrömung zu erklären iſt, wie ſie überall heut in einer heftigeren Anteil⸗ nahme der Zuhörer an den Stoffen der Theater ſich zu er⸗ kennen gibt. Der Widerſpruch ging ſchließlich in dem all⸗ gemeinen Beifall unter. 5 Schreker iſt in dieſer Oper in techniſcher Beziehung einen andern Weg gegangen als bisher. Die Forderung der Zeit, die Symphonie im Orcheſter zu unterdrücken und die Ge⸗ fangsſtimme freier und verſtändlicher zu geſtalten, iſt auch ihm nahe gegangen. Er erleichtert das Orcheſter bis zur mög⸗ lichſten Durchſichtigkeit, ſtützt den Geſang oft nur mit breit⸗ gehaltenen Akkorden und verſucht ihn rein deklamatoriſch zu formen. Er enthält ſich möglichſt der üppigen rauſchenden Muſik, die alle Inſtrumentengruppen ineinander miſcht. Er charakteriſiert ſtärker mit dem einzelnen Inſtrument, ſucht forte und piano nicht abſolut, ſondern relativ zu nehmen und verzichtet ſelbſt gern auf die koloriſtiſchen Klangzaubereien, die bisher ſeine Domäne waren. Das Orcheſter iſt nicht mehr füllig und weich, ſondern härter geſchnitten und neutraler, bis zur Brutalität. Er ſelbſt hat offenbar einen gewiſſen Ueber⸗ druß an der romantiſchen Partitur, deren ekſtatiſchen Rauſch wir heut kaum noch ertragen können, nachdem das moderne Orcheſter durch eine größere Betonung der iſolterten und materiellen Werte der Inſtrumente ſich von einer farblichen Kultur allmählich in eine zeichneriſche gewandelt hat. Nun muß man nicht denken, daß Schreker dieſe Ent⸗ Iinn lichung des Klanges ſo ganz leicht geworden iſt. Es war wohl mehr ein Eutſchluß aus dem Verſtande als aus dem Gefühl. Den ſymphoniſchen Trieb, der den deutſchen Opernkomponiſten nun einmal eigentümlich iſt, kann er nicht ohne weiteres ausmerzen. Er nimmt ſich jede Gelegenheit wahr. Es gibt viele Zwiſchenſpiele in der Oper vom gro⸗ tesken bis zum tragiſchen Charakter, in denen er ſich ordent⸗ lich austobt. Es gibt große Chorſtellen, keine kleinen En⸗ ſembles, ſondern Rieſenfeſte der Chöre, ein ungeheures Spott⸗ lied auf die Pfaffen, ein Sonnenwendfeſt der Heiden, kirchliche Geſänge mit gehöriger Ausnutzung kanoniſcher Staffelung und einen elementaren Zuſammenſtoß der Heiden und Ehriſten, wobei ſeine Satzkunſt, ſeine Fähigkeit, Maſſen zu⸗ ſammenzuhalten Triumphe feiert, ohne ſich an Prinzipien zu halten. Eine motiviſche Arbeit, viel verzweigt in allen Wand⸗ lungen und Steigerungen, iſt ſtreng öͤurchgeführt und verſchafft dem Symphoniker auch ſeine Genugtuung. Das war der neue Weg mit allen alten Erinnerungen, den ſich Schreker vorgenommen hatte. Aber was macht Schreker auf dieſem neuen Weg, welchen Stoff behandelt er? Er dichtet ſich ja ſeine Texte ſelbſt, wie ſo viele Bekenntnis⸗ muſiker und er gibt ſeine Einſtellung und Anſchauung zu⸗ nächſt einmal in dem ſtofflichen Thema, das er an⸗ ſchlägt. Sein Lieblingsthema iſt immer ein Klangphänomen geweſen, das er in die Handlung hinelnnimmt, ein Spiel⸗ werk, eine Laute, ein Quartett, die Viſion eines fernen Klangs— er kann ſich auch jetzt davon noch nicht trennen. Er denkt ſich eine Orgel, in der ein Dämon ſitzt, ein ſingender Teufel. Die Orgel wird die Heiden ſchrecken, aber ſie wird auch ihrem Erbauer keine Seligkeit bringen. Schon der Vater von Amandus, der dies Werk nicht vollbringen konnte, wurde als Ketzer verbrannt. Amandus ſelbſt vollbringt es, aber er hat kein Glück davon. Wenn die Heiden die Kirche ſtürmen, muß er ſie als Kampfinſtrument ſpielen, die ſil⸗ bernen, die friedlichen Regiſter verſagen ihm und er ſtürzt in Verzweiflung davon. Ein Weib, Lilian genannt, iſt bei ihm, das zwiſchen den Lagern der Heiden und Chriſten kundryhaft umherſchweift, das ihn verführen will aus Rache für des Vaters To) mit den Heiden gegen die Kirche zu gehen und —— ern zu reinigen. Ein maurtſcher Pilger naht, er führt einen zer⸗ brochenen Leierkaſten und eine vollkommene Philoſophie mit ſich: das Werk des Menſchen ſei der Zerſtörung wert, ſein Gott ruhe nicht bei den Heiden, nicht bei den Chriſten, nur in ihm ſelbſt. Lilian hört die Mahnung, verbrennt die Orgel und ſtirbt den allgemeinen Opfertod der Erlöſungsopern. Die ſilbernen friedlichen Pfeifen leuchten noch in myſtiſchem Glanz, Amandus iſt gerettet, auch wenn er wahnſinnig werden ſollte. Schrekers Dichtung iſt an der Vergangen⸗ heit kleben geblieben, während ſeine In⸗ ſtrumentatton ſich fortſchrittlich geſtaltet. Da⸗ durch entſteht ein unheilbarer Zwieſpalt. Seine Handlung wirkt als abgeſtandene Romantik, der wir kein menſchliches Intereſſe mehr entgegenbringen können, ſein Klangrauſch, der noch an dieſem Stoff hängen müßte, iſt von ſeinen techniſchen Theorien getötet und übrigbleibt ein Blick auf den Grund einer ſchwachen Konzeption, einer profilloſen Geſtaltung, einer künſtlichen Dramatik. Es find vier Stunden Muſik ohne Lebensfaden. Der ſchmerz⸗ liche Abſchied in den reſignierten Tönen der Schlußſzene tut uns noch am wohlſten. Hier ſchimmert ein Traum von Lyrik, der immer die beſte Zuflucht dieſes ſubſtanzſchwachen Kom⸗ poniſten und alſo ſeine größte Ehrlichkeit geweſen iſt. Dafür war unſere Aufführung über alles Lob erhaben. Er wird es nie wieder ſo hören. Kleiber brinat ihm ein letztes Verſtändnis entgegen und deckt manche Armut durch die Sauberkeit und Intenſität der Geſtaltung. Ara van⸗ tinos malt ihm die glücklichſten Dekorattonen in einer phan⸗ taſtiſchen und doch monumentalen Gotik, in den kirchlichen Szenen bis zur Abſtraktion verfeinert, in einem friſchen Naturalismus in den heidniſchen Szenen. Hörth bewegt die Maſſen in einer grandioſen Rhythmik. Fritz Wolff, jetzt einer der gepflegteſten und reichſten Tenöre, ſingt den Aman⸗ dus, Delia Reinhardt, bei aller Beweglichkeit groß in der Stimme, die Lilian, Schorr, ſcharf und ſtark den ortho⸗ doxen Pater, Liſt einen wilden Raubritter von gelinder Un⸗ ausſtehlichkett. Die Beſetzung der Nebenrollen, die Schat⸗ tierung der Chöre Vollkommenheiten. die barsariſcheſten Schickſale erdulden muß, um ſich und ihn „ 4. Seite. Nr. 581 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 13. Dezember 1928 Die Lage der Landwirtſchaft Generalverſammlung des Vereins der Badiſchen Pflanzenzüchter In der alten Main⸗ und Tauberſtadt Wertheim hielt am Sonntag der Verein Badiſcher Pflanzenzüch⸗ ter ſeine Generalverſammlung ab die mit einem öffentlichen Pflanzenzüchtertag verbunden war. Von beſonderer Bedeutung war das Hauptreferat des Präſidenten der Badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer Karlsruhe, Dr. h. c. Graf Do u⸗ glas, der ſich eingehend mit dem Notprogramm der deutſchen Landwirtſchaft heſchäftigte. Er rief die Land wirtſchaft zur Einigkeit auf und teilte mit, daß Baden bisher aus dem 25 Millionen⸗Fonds der Reichsregierung zur Linderung der Not der Landwirtſchaft bereits 817000/ verbilligte Kredite und 261 500 ¼ Barzu⸗ cchüſſe der Reichsregierung erhalten habe. Dr. Lieber⸗ Raſtatt erſtattete den Tätigkeitsbericht. Beſonders eingehend beſchäftigte er ſich mit den Ergebniſſen der Saatzuchtbetriebe. In hervorragendem Maße ausgebaut ſei die Futterpflanzenzüchtung, bei der die Frän⸗ kiſche Luzerne, die im Bauland vor allem gepflanzt wird, beſonders berückſichtigt worden iſt. Für dieſe Zuchtzwecke ſei in Raſtatt neues Anbaugelände erworben worden. Dabei ſei die Getreideſaatzucht nicht vernachläſſigt worden. Allerdings ſeien durch den guten Ernteausfall etwa 50 bis 60 v. H. der Saatgutzüchter auf ihrer Originalware ſitzenge⸗ blieben, da die Landwirte nicht genötigt waren, Original⸗ ſaaten aufzukaufen. Dringend notwendig ſei eine Steige⸗ rung der obſt⸗ undrebbaulichen Züchtung. Irgend⸗ welche Zuchterfolge konnten noch nicht auf dieſem Gebiete feſt⸗ geſtellt werden. Beſondere Aufmerkſamkeit wird auch der Bodenreaktionsprüfung, d.., Kalkzuſtandsprüfung, durch die Gründung einer beſonderen Anſtalt in Raſtatt gewidmet. Nachmittags wurde die öffentliche Saatzüchterverſamm⸗ lung durch Direktor Hohenſtatt eröffnet. Der große Saal des Gaſthauſes zur„Kette“ war dicht gefüllt mit Landwirten aus dem ganzen Bauland. Graf Douglas führte zum Thema: „Die Lage der badiſchen Landwirtſchaft“ U. a. aus: Die deutſche Landwirtſchaftsnot ſei nicht eine Ein⸗ zelerſcheinung, ſondern ſie ſei eine Weltnot. Dieſer Zuſtand hänge damit zuſammen, daß die Verkehrsmittel ſo entwickelt worden ſeien, daß überſeeiſche Produkte ſchnellſtens und zu billigen Preiſen eingeführt werden könnten. Die Folge ſei ein Ueberangebot, zumal wir nicht über den Zollſchutz verfügen, wie das Ausland. Die Verſchuldung der Land⸗ wirtſchaft, die heute ſchon über 13 Milliarden ausmache, ſchreite weiter fort. Es müſſe zugeſtanden werden, daß für die Landwirtſchaft ſchon vieles getan worden ſei. Das Not⸗ programm wolle Handelsverträge durchgeführt wiſſen, die der deutſchen Landwirtſchaft Beſſerung auf lange Sicht brächten. Grundlegende Bedeutung für die zur Verfügungſtellung von 25 Millionen 4 für die Landwirtſchaft ſei, daß das deutſche Genoſſenſchaftsweſen rattonaliſiert, d. h. vereinfacht und geſundet werde. Tatſächlich ſei es auch kürzlich in Frei⸗ burg i. Br. gelungen, für Baden die drei Wein bang e⸗ nöſſenſchaften zu einer einzigen zuſammenzulegen. Auch die Organiſationen der Milchwirtſchaft würden mit Beginn des nächſten Jahres zu einer einzigen Genoſſen⸗ Weihnachtsſtimmung auf dem Markt Der Markt bekommt von Tag zu Tag ein weihnacht⸗ licheres Ausſehen: das machen nicht nur die zum Feſt be⸗ ſonders beliebten Gänſe, die an Zahl immer mehr zuneh⸗⸗ men. In lebendigem Zuſtande ſchnattern ſie lebhaft vor dem Alten Rathaus. Geſchlachtet liegen ſie in großen Mengen auf den Verkaufstiſchen. Hier wird die Wahl für den Käufer be⸗ ſonders ſchwer, denn es handelt ſich um verhältnismäßig große Objekte. Weiter gab es die zum Feſt beſonders begehrten Aepfel und Nüſſe in erheblichen Mengen. Aepfel konnte man ſchon für 20 Pfg. erſtehen, freilich in nicht ſehr„feſtlicher“ Qualität. Gute Arten koſteten bis zu 55 Pfg. Wallnüſſe ſchwankten im Preiſer zwiſchen 60 und 75 Pfg. Am weihnacht⸗ lichſten wirkte der Blumen markt. Dort gab es Tannen⸗ grün in großer Menge, Fichten, loſe und zu Sträußen ge⸗ bunden, in Kränzen, mit Bändern umwunden und mit Kerzen geſchmückt. Im übrigen hatte ſich das Bild der Vortage wenig ge⸗ ändert. Es war wieder eine Vollbeſetzung feſtzuſtellen, die Beſchickung war, der Jahreszeit entſprechend, reichlich. Auch der Verkehr war lebhafter als ſonſt, wenn auch nur wenig. Der Verkauf hielt ſich auf mittlerer Linte. Auf dem Obſtmarkt ſah man außer den ſchon erwähnten Aepfeln und Nüſſen, Kaſtanien, vereinzelt Trauben, ferner Apfelſinen und Mandarinen, Bananen und Zitronen. Unter dem Ge⸗ müſe fielen durch ſtarkes Angebot auf Spinat, Roſen⸗, Wirſing⸗, Blumenkohl, Weiß⸗ und Rotkraut, Zwiebeln, Gelbe Rütben, Schwarzwurzeln, Feldſalat, Endivienſalat. Vereinzelt gab es auch Kopfſalat. Die Zufuhr an Kartoffeln war gut, ebenſo das Angebot an Fiſchen und Geflügel. An Wild gab es vor allem Feldhafen, auch einige Rehe waren vorhanden. Auch Butter und Eier waren reichlich vorhanden. Von amtlicher Seite wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7; Wirſing 12— 15; Weißkraut 12—15; Rotkraut 12—15; Blumenkohl, Stück 30—130; Karotten, Bſchl. 12—15; Gelbe Rüben 15; Rote Rüben 15—18; Weiße Rüben 10—12; Spinat 12—15; Zwiebeln 15; Kopfſalat, Stück 20—35; Endivienſalat, Stück 15—35; Feldſalat 100120; Kohl raben, Stück 10—15; Tomater 70—90; Meerrettich, Stück 20—80; Peterſilie, Bſchl.—10; Lauch, Stck. 615; Aepfel 25—55; Birnen 20—50; Trauben 100; Zitronen, Stück 712; Orangen, 28—30; Bananen, Stück—18; Nüſſe 50—70; Ka⸗ ſtanken 28—30; Süßrahmbutter 240— 260; Landbutter 210—220; Weißer Käſe 50—55; Eler, Stück 12—22; Aale 180; Hechte 160; Barben 100 bis 120; Karpfen 140—160; Schleien 160—180; Breſem 80—120; Backfiſche 60 Kabeljau 50—60; Schellfiſche 40—60; Goldbarſch 50; Seelachs 50 bis 60; Seehecht 80; Stockfiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 300—750; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900—1800; Tauben, geſchlachet, Stück 80— 150: Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70—80; Kalbfleiſch 180, Schweinefleiſch 120— 130; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250; Feldhaſen⸗Ragout 120; Feld⸗ baſen⸗Braten 160; Fafanen, Stück 850; *. Zwiſchen Stämmen totgedrückt. Geſtern früh geriet der verheiratete, 45 Jahre alte Arbeiter Daniel Frey, in Mannheim wohnhaft und bei der Speditionsfirma Rhe⸗ nania in Ludwigshafen beſchäftigt, am Kaiſer⸗Wörthafen beim Verladen von ſchweren Baumſtämmen vom Land aufs Schiff swiſchen ins Rollen geratene Ste korb eingedrü und der Kopf liche Betriebe ſchaft zuſammengelegt werden. Der Redner unterſuchte ſo⸗ dann eingehend, wie es u. a. dem Auslande möglich ſei, Milch⸗ produkte billiger und qualitativ beſſer zu erzeugen, bezw. zu verkaufen. Die Antwort findet der Redner in der Tatſache, daß in Deutſchland das Genoſſenſchaftsweſen überorganiſiert ſei und nicht Qualitätsware erzeuge. Die Reichsregierung habe dann auch aus dieſer Erkenntnis heraus die 25 Mill. auf Grund des Notprogramms zur Verfügung geſtellt, um das Produktionsproblem zu löſen. Nur landwirtſchaft⸗ würden Nutznießer dieſes Fonds werden können. So müßten z. B. die Molkereien rein landwirt⸗ ſchaftlich ſein und nicht ſtädtiſch. Allerdings hätten die Städte die Möglichkeit, mit den landwirtſchaftlichen Molkereiverbän⸗ den zuſammenzuarbeiten. Ein Kapitel für ſich allerdings ſei Mannheim. Unzweifelhaft nehme Mannheim heute eine Machtſtellung gegenüber der i Landwirtſchaft ein. In Deutſchland müßten die Molkereien ſo aufgezogen werden, daß ein Kampf zwiſchen Stadt und Land nicht ſtattfinden könne Es müſſe auch die Zeit kommen, wo Mannheim ſich mit der Landwirtſchaft an einen Tiſch ſetze. Daß auf dieſem Gebiete in Baden Ordnung, eine Gemein⸗ ſchaft der Milchwirtſchaft, erzielt werde, damit ſei für die allernächſte Zeit zu rechnen. Aehnlich lägen die Dinge auch auf dem Gebiet der Vieh verwertung. Die Reichs⸗ regierung habe den Mut aufgebracht, das Problem der Viehverwertung in die Hand zu nehmen, und habe eine Reichs viehverwertungszentrale geſchaffen, deren Mitglieder die bereits beſtehenden Verwertungsgenoſſen⸗ ſchaften in verſchiedenen Ländern des Reiches wären. Auch Baden ſei Mitglied dieſer Zentrale. Die Reichszentrale ver⸗ waltet die für die bezirkliche Viehverwertung ausgeworfenen Gelder aus dem Notfonds von 8 Millionen/ und verteile ſie an die angeſchloſſenen Unterorganiſationen. Baden habe bisher 42 Millionen Reichsmark Zuſchüſſe und 500 000“ ver⸗ billigte Kredite erhalten. Das weſentliche an dieſer großen Aufgabe ſei, zu erreichen, daß ſich die Organiſationen nicht mehr unter ſich bekämpfen. Schon heute habe ſich dieſes Syſtem dahin ausgewirkt, daß die hannoverſche Viehverwertung nicht mehr wahllos, vorzugsweiſe Schweine, auf den Mannheimer Markt wirft. Weiterhin ſeien auch die Preiſe ſtabiler geworden. Die größten Schwierigkeiten lägen allerdings darin, daß die Qualität der badiſchen Schweine nicht an die der hannoverſchen heran⸗ reicht. In Mannheim werde alſo nach wie vor Hann o⸗ ver die Oberhand behalten. Aber in Karlsruhe, Pforzheim, Offenburg, Freiburg uſw. würde die badiſche Zucht maß⸗ gebend bleiben. Der Redner ſchloß ſeine mit großem Beffall aufgenommenen Ausführungen mit der Mahnung, die Kämpfe unter ſich auszuſchalten und ſich zu einer Genoſſenſchaft zu⸗ ſammenzuſchließen; nur aus eigener, geſchloſſener [Kraft könne die deutſche Landwirtſchaft wieder geſunden und ſich lebensfähig erhalten. Güterdirektor Landwirtſchafts⸗ rat Buß ⸗Raſtatt, ſprach dann noch über das Thema„Der badiſche Bauer und die badiſche Pflanzenzucht“. Die Vor⸗ führung eines Pflanzenzuchtlehrfilms beſchloß die Tagung. Als Tagungsort der nächſten Generalverſammlung wurde Raſtatt beſchloſſen. —— * Zuſammenſtoß. Auf dem Friedrichsring vor P und O 7 ſtießen geſtern Abend zwei Perſonenkraftwagen ſo heftig zuſammen, daß der eine mehrere Meter weit in die Anlagen von P7 geſchleudert wurde. Eine Inſaſſin wurde durch Glasſplitter im Geſicht verletzt. Veranſtaltungen Kabarett⸗Abend des Rheiniſchen Automobilclub(A. V..) Der R. A. C. veranſtaltete auch in dieſem Jahre wiederum in den Räumen der„Libelle“ ſeinen Kabarett⸗ Abend. Wie beliebt dieſe Abende bei den Mitgliedern wurden, zeigte ſich in dem glänzenden Beſuch. Waren doch etwa 300 Per⸗ ſonen erſchtenen. Nach der üblichen Begrüßung durch den erſten Präſidenten, Baurat Dr. Nallinger, kam das voll⸗ zählige Programm der Libelle zur Abwicklung, das die An⸗ weſenden in ſehr gute Stimmung verſetzte. Dieſe glänzende Stimmung übertrug ſich bei Alt und Jung auch auf den Tanz, dem man bis in die frühen Morgenſtunden hinein huldigte. Der R. A. C. kann im kommenden Jahr ſein 30jähriges Jubi⸗ läum feiern. * Der Bühnenvolksbund weiſt noch einmal auf ſein drittes großes Sinfonlekonzert hin, das mor⸗ gen(Freitag) im Muſenſaal ſtattfindet. Da als Soliſt der berühmte Violiniſt Georg Kulenkampff⸗ Berlin auftritt, verſpricht das Konzert ein großes Ereignis zu werden. Zweiter Kammermuſikabend des Konzertvereins Léuer⸗Quartett Echtes ungebrochenes Muſikantentum im beſten Sinne des Wortes zeichnet das Spiel der(wahrſcheinlich ungariſchen) Quartett⸗Spieler Jenöb Léner, Joſeph Smilovitz, San⸗ dor Roth und Imre Hartmann. Mit Ausnahme der durchwegs ernſten, von Moll⸗Stimmungen beherrſchten Chaconne von Pureell, einer überragenden Komponiſten⸗ Erſcheinung des 17. Jahrhunderts in England, ſpielten die geſtrigen Gäſte des Konzertvereines nur Werke, die ſonnigen Stimmungen ihrer Schöpfer entſprangen. Haydns Streich⸗ quartett F⸗Dur op. 3, dann das von ruhiger Heiterkeit be⸗ ſeligte dritte Raſumowſki⸗Quartett von Beethoven Am näch⸗ ten ſtand ihnen das Quartett k⸗Dur von Anton Dyporak und hier konnten ſich die übrigens ſehr gut eingeſpielten Muſiker ſo recht nach Herzensluſt ausleben und dem über⸗ ſchäumenden Temperament die Zügel ſchießen laſſen. Be⸗ greiflich, daß ſie mit dieſer ungehemmten Entladung ſtamm⸗ verwandten Fühlens den wärmſten Beifall fanden. 0. N Tanzabend der Tanzgruppe Back. Frieda Urſula Back tanzt mit ihrer Gruppe einmalig am Freitag, 14. Dezember 1928 im Gloria⸗Palaſt⸗Theater Mannheim ihr neues Pro⸗ gramm, mit dem ſie auswärts bereits großen Erfolgt hatte. Frieda Urſula Back und ihre Tanzgruppe ſind in Mannheim beſtens bekannt. Ihre bisherigen Tanzabende brachten hier und auswärts ſtets volle Häuſer. Man darf auf die neuen Schöpfungen geſpannt ſein, umſomehr, als der vornehme Raum des Gloria ⸗Palaſt⸗Theaters den würdigen Rahmen abgibt. Kommunale Chronik Weihnachtsbeihilfen für die Heidelberger Erwerbsloſen kr. Heidelberg, 18. Dez.(Eigener Bericht.) Der Stadt⸗ rat hat entſprechend dem Vorſchlag einer beſonderen Kom⸗ miſſion beſchloſſen, den Erwerbsloſen Weihnachts ⸗ beihilfen zu gewähren und zwar wie folgt: Arbeitsloſe Unterſtützungsempfänger: Ledige 12 /, Verheiratete 15, für jedes im Haushalt befindliche Kind 3 /, für Kriſenunter⸗ ſtützungsempfänger und Ausgeſperrte: Ledige 15, Verhek⸗ ratete 18, für jedes im Haushalt befindliche Kind 3 I. Die finanzielle Geſamtauswirkung dieſer Maßnahme dürfte bei der gegenwärtigen hohen Ziffer der Arbeitsloſen etwa 50 000 Mark betragen. Ablehnung der Meſſehotel⸗Vorlage durch die Leipziger Stadtverordnetenverſammlung Die Leipziger Stadtverordnetenverſamm⸗ lung lehnte nach mehrſtündiger Ausſprache, die ſich bis Mitternacht ausdehnte, die Rats vorlage über die För⸗ derung des Meſſehotel⸗ Unternehmens des Leipziger Meſſeamts ab. Nach der Vorlage ſollte die Stadt Leipzig bis zu 900 000 Mark für die baureife Ausgeſtal⸗ tung des Geländes bewilligen, ferner das Gelände, etwa 3000 Quadratmeter, unter der Bedingung einer der Stadtgemeinde einzuräumenden Option für eine Beteiligung, die dem Ein⸗ bringen eines Grundwertes von 2 Millionen Mark entſpricht, gewähren und ſchließlich eine zweite Hypothek in Höhe von 1,5 Millionen Mark geben. Insgeſamt ſind die Koſten des Hotelbaus, das etwa 800 Zimmer umfaſſen ſoll, auf 85 Millio⸗ nen Mark veranſchlagt. Oberbürgermeiſter Dr. Rothe kün⸗ digte an, daß der Rat der Stadtverorduetenverſammlung eine neue Vorlage auf anderer Grundlage unter⸗ breiten werde, da der Hotelhochbau unhedingt in allernächſter Zeit in Angriff genommen werden müſſe, um die Entwicklung der Meſſe, namentlich der Techniſchen Meſſe, nicht zu gefährden. * 11 Triberg, 10. Dez. In einer Sitzung von 2 Stunden ſttemmte der Bürgerausſchuß in Formalbeſchluß der Vorlage des Tilgungsplanes für Darlehen aus der Reichs⸗ verſicherungsanſtalt für Angeſtellte zu. Die Hauptberatung galt der im kommenden Frühjahr ſtaatsſeitig vorgeſehenen, dringend nötigen Befeſtigung der Hauptſtraße vom Bahnüber⸗ gang bis zum Waſſerfalleingang mit Kleinpflaſter. Die Stadt hat hierfür gewiſſe Anteile an den Randſeiten der Gehwege zu übernehmen und auch dafür zu ſorgen, daß etwaige Ar⸗ beiten für die Tiefanlagen der Stadt vorher ausgeführt wer⸗ den, damit ein ſpäteres Aufreißen des Kleinpflaſters ver⸗ mieden wird. Stadtſeitig ſoll dann bei der Gelegenheit der bergſetitige Gehweg gleich zwiſchen Bahn und Poſt durchgeführt und der übrige Gehweg neu belegt werden. Die Koſten ſtellen ſich für die geſamten Arbeiten auf 80 000 Mk., die durch An⸗ lehen aufgebracht werden ſollen. Nach längerer Debatte, in der vor allem verlangt wurde, daß etwa bei dem Ausbau des Gehweges eine Verſchmälerung der Fahrbahn eintrete, wird die Vorlage mit einem protokollariſchen Zuſatz in dieſem Sinne einſtimmig genehmigt. Damit wird für Triberg als Stadt, ſeine Einwohnerſchaft wie ſeine Beſucher eine weſent⸗ liche Verbeſſerung erzielt, indem Staubentwicklung und Lärm verringert oder vermieden wird. a Kleine Mitteilungen Bei der Bürger meiſterwahl in Herbolzheim wurde Joh. Hornſtein zum Ortsoberhaupt gewählt. Inserieren! nach Dingen, die man schenken soll. Benutzen Sie unseren Weihnachts- Anzeiger der noch am 13. und 22. Dezember erscheint Inserieren! denn Tausende suchen um diese Zeit im ANZ EIGENTEII. Bern(Welle 411) 20 Uhr: Von Lauſaune: Soliſtenkonzert; 21.20 Uhr: Budapeſt(W. 555,6) 20.40 Uhr: Konz.; Donnerstag, den 13. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 581 Aus den Nundfunk⸗Programmen Freitag, 14. Dezember Deutiche Sender: Berlin(Welle 483,9), Könlgswuſterhauſen(Welle 1649) 20 Uhr: Kammermuſik; 21.30 Uhr: Mandolinenkonzert. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Winterreiſe. Ein Liederzyklus von Franz Schubert. Frankfurt(Welle 428,6) 18.35 Uhr: Hausfrauen ⸗ Nachmittag; 17.35 Uhr: Konzert; 19.30 Uhr: Konzert der Muſeumsgeſellſchaft; anſchließend Walter Niemann ⸗Stunde. Hamburg(Welle 594,7) 20 Uhr: Marienkind. Ein Legendenſpiel: 21.45 Uhr: Sinſoniſcher Zyklus. Königsberg(Welle 903] 20.10 Uhr: Orcheſterkonzert; 21.45 Uhr: Tanzſundſtunde. Langenberg(Welle 408,8) 20 Uhr: Abendmuſik; 21 Uhr: Hatem umd Suleika; anſchließend Konzert. Leipzig(Welle 365,9) 20 Uhr: Die Abels. Männerquartett; 21 Uhr: Oktette für Streichinſtrumemte; 22.30 Uhr: Orcheſterkonzert. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277.8) 11.20 Uhr: Schallpl.; 12.55 Uhr: Schallpl.; 16.30 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Richard⸗Wagner⸗Abemd; 22.05 Uhr: Konzertmuſik. Stuttgart(Welle 379,7) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 19.80 Uhr: Aus dem Saalbau in Frankfurt: Freitags⸗ konzert der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft. Ausländiſche Sender Baſel: Wunſchkonzert. 22.30 Uhr: Zigeunermuſik. Daventry(Welle 491,8) 19.30 Uhr: Von Birmingham: Nach⸗ mittagskonzert leichter Muſit; 21 Uhr: Sie wlll kratzen, eine luſtige Revue; 22 Uhr: Von Birmingham: Sendeſpiel: Die Stiefmutter; 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1562,5) 21 Uhr: Sinfoniekonzert aus der Queen's Hall; 24 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 549) 20.35 Uhr: Konzert ſkandinaviſcher ſinfo⸗ niſcher Muſik. er ihn zu Hauſe mit einem Paris(Welle 1764,7) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 19 Uhr: Opernübertragung aus bem Deutſchen Landestheater in Prag. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel; an⸗ ſchließend Tanzmuſik. Wien(Welle 517,2) 20 Uhr: Uebertragung aus dem Muſikverein ſaal: Aus dem Konzert Richard Krotſchak, Cello: 21 Uhr: L . ſtiger Abend in einem Alt⸗Wiener Hauſe am Brillantengrund. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Aus der Waldheimat des großen Peter; anſchl. Wunſchkonzert. f fadio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Jetzt, bei dem ſchlichlen Wetter, wenn Sie im warmen Zimmer ſitzen müſſen, kann ſich keine Langeweile einſchleichen, wenn Sie den unvergleichlichen Notzempfänger„Hans Sachs“ beſitzen. Kennen Sie Haus Sachs noch nicht, dann laſſen Sie ſich ſolchen von uns vorführen. Sie ſind erſtaunt über deſſen Leiſtung direkt an der Lichtleitung ohne jede Batterie und ebenſo erſtaunt über deſſen einſache Hindhabung. Jobdes Kind kann Hans Sachs bedienen. S. U⸗ n Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde ordentlicher Profeſſor Dr. A. von Salis an der Univerſität Münſter i. W. mit Wirkung vom 1. April 1929 an zum ordentlichen Profeſſor der klaſſiſchen Archäologie an der, Univerſität Heidelberg, Religionslehrer Dr. Alois Bundſchuh an der Goetheſchule in Karlsruhe zum Proſfeſſor daſelbſt. N Planmäßig angeſtellt wurde Aſſiſtenzarzt Dr. Otto Schretzmann an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmen⸗ dingen unter Ernennung zum Medizinalrat als Anſtaltsarzt;: 2. ſiſtenzarzt Dr. Walter Füßlin an der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt bei Konſtanz unter Ernennung zum Medizinalrat als Anſtaltsarzt; Aſſiſtenzarzt Dr. Karl Huber an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau unter Ernennung zum Medizinal⸗ rat als Anſtaltsarzt. Die Reichsflagge, der Fackelzug und die Heidelberger Studentenſchaft 1 Heibelberg, 13. Dez. Im Allgemeinen Studentenaus⸗ ſchuß, in dem man kürzlich nach allerlei Schwierigkeiten end⸗ lich eine Chargierten⸗ und Fackelverordnung für die Fackel⸗ züge der Studentenſchaft gefunden hatte, ſtieß man in der geſtrigen Sitzung der Großdeutſchen Studentenſchaft durch Einbringung eines neuen Antrages alle Abmachungen um. Die Verſammelten wünſchten, da im Fackelzug am kom⸗ haft verbüßt iſt; menden Montag aus Anlaß des Beſuches des Botſchafters Shurmann keine Reichsflagge, ſondern nur die Heidel⸗ berger Fahne im Zuge mitgeführt würde Dieſer Antrag ging mit einer Stimme Mehrheit durch. Die ſozialiſtiſche Studentengruppe erhob gegen dieſe neuerliche Aenderung der Abmachungen ſofort Einſpruch und erklärte, daß dadurch ihre Teilnahme am Fackelzug vielleicht unmöglich gemacht werde. Schöne Winterlaudſchaft auf dem Königſtuhl * Heidelberg, 13. Dez. Nachdem es auf dem König⸗ ſtuhl ſchon in den letzten Tagen einige Mal geſchneit hatte, fiel auch vergangene Nacht bet einer Temperatur von mehreren Grad unter Null wiederum Schnee. Der Königſtuhl trägt jetzt auf ſeiner Höhe eine Schneedecke von 8 Ztm. und zeigt eine ſchöne Winterlandſchaft. In den tieferen Lagen dagegen hat es nicht geſchneit. Nachbargebiete * Ludwigshafen a. Rh., 12. Dez. Dem Oberſekundaner des hieſigen Gymnaſiums, Achim Herrmann ⸗Troß, der im Sommer d. Is. im Oſteebad Müntz ein 14jähriges Mäd⸗ chen vom Tode des Ertrinkens rettete, wurde vom Mecklenburgiſch⸗Schwerinſchen Staatsminiſterium als Anerkennung für ſeine mutige Tat die Rettungs⸗ medaille verliehen, die ihm durch den Direktor des Gym⸗ naſiums Ludwigshafen überreicht wurde. * Hambach, 10. Dez. Der Weinhändler Hauck von hier wollte am Samstag mittag mit ſeinem neuen Auto am Horſtwege die elektriſche O berlandbahn kreuzen, wurde von dieſer erfaßt und ein Stück weit geſchleift, wodurch das Auto erheblichen Schaden erlitt, während die Inſaſſen glücklicherweiſe keinen Schaden erlitten. *«aiſerslautern, 13. Dez. Ein hieſiger Kaufmann er⸗ ſtand auf dem Wochenmarkt einen Klumpen Butter. Als Bindfaden teilen wollte, gelang es nicht. Er holte dann das Meſſer und ſchnitt den Klum⸗ pen mit ziemlichem Kraftaufwand durch. Dabei zeigte ſich zu ſeinem nicht geringen Erſtaun en, daß in der Butter eine Weißrübe von etwa einem Pfund Gewicht ſteckte. Aus dem Elſaß, 10. Dez. Am Morgen des 13. April gegen 4 Uhr erſchien die Frau des Wirtes Beck in Löchle bei Kembs bei einem Arzt und behauptete, ihrem Mann ſei ein Unfall zugeſtoßen. Als der Arzt eintraf, war der Mann ſchon tot. Er war an einer ſchweren Schädelfraktur geſtorben. Sehr bald entſtand das Gerücht, die Frau habe ihren Mann die Treppe hinabgeworfen. Der Mithelfer an dem Verbrechen ſei der 30 Jahre alte in Penſion bei den Eheleuten wohnende Joſeph Junker. Frau Beck und ihr Liebhaber wurden einige Zeit darauf verhaftet. Nach 2½ Monaten entließ man die Frau aus der Haft, während Junker im Gefängnis blieb. Junker beſtrei⸗ tel jede Schuld und behauptet, Frau Beck habe ihren Mann die Treppe hinuntergeworfen. Am Samstag fand ein Lokaltermin ſtatt, bei dem ſich die beiden gegenſeitig beſchuldigten. Die aus Emmendingen ſtammende Witwe Beck ſoll nach Ausſage des Junker mit ihrer in Emmendingen lebenden Mutter die Sache abgekartet haben. Das Haus, in dem die Tragödie ſich abgeſpielt hat, iſt kaum drei Meter hoch, zum oberen Stock führt eine ſteile, kaum 1,80 Meter hohe Treppe und mündet auf einen Flur mit drei engen Kammern, die dem Ehepaar und acht Schlafgängern als Aufenthalt dienten. Bei den Ortsver⸗ hältniſſen iſt zwar ein Unglücksfall nicht ausgeſchloſſen, jedoch iſt die Möglichkeit eines gewaltſamen Todes nicht von der Hand zu weiſen. Gerichtszeitung Das Urteil im Beſtechungsprozeß Elſäſſer und Gen. Heute vormittag um 10 Uhr wurde im Beſtechungsprozeß Elſäſſer und Gen. das Urteil geſprochen. Der Ange⸗ klagte Elſäſſer wird von der Anklage wegen Beſtechung frei⸗ geſprochen, in einem Falle wegen Untreue erhält er vier Monate Gefängnis, abzüglich drei Monate Unter⸗ ſuchungshaft, der Angeklagte Mante wird ebenfalls von der Beſtechung freigeſprochen, wegen Betrugs erhält er an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Wochen eine Geldſtrafe von 500% die durch die Unterſuchungs⸗ Steinmetz wird ebenfalls von der Be⸗ ſtechung freigeſprochen, wegen Betrugs erhält er anſtelle von zwei Monaten Gefängnis 2000„ Geldſtrafe; der Angeklagte Seipp wird von der Beſtechung freigeſprochen, ebenſo von der Anklage der Beſeitigung amtlicher Urkunden, wegen Beihilfe zum Betrug erhält er anſtelle einer ver⸗ wirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat eine Geld⸗ ſtrafe von 500 /, die durch die Unterſuchungshaft als ver⸗ bßt gilt. Die Angeklagten Karle, Pfenning und Heitz wer⸗ den freigeſprochen. Soweit Freiſpruch erfolgte, trägt die Staatskaſſe die Koſten, in übrigen haben die Ver⸗ urteilten die Koſten des Verfahrens zu tragen. Wegen Unterſchlagung im Amt verurteilt Vom Großen Schöffengericht Ludwigshafen a. Rh. wurde geſtern der Reichsbahnaſſiſtent Georg Eckrich von Schifferſtadt wegen Amtsunterſchlagung und Betrugs zu 1% Jahren Gefängnis abzüglich fünf Monaten Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. Er hatte in der Zeit von 1924 bis an⸗ fangs dieſes Jahres Gelder der Reichsbahn in Höhe von faſt 10000 Mark unterſchlagen und zu dieſem Zwecke die Lohnzahl⸗ liſten, die er wöchentlich für rund 45 Arbeiter anzufertigen und auszuzahlen hatte, gefälſcht. Eckrich war in der Ludwigshafener Sicherungswerkſtätte als Lohnrechner tätig. Als er eines Tages krank wurde, prüfte man die Liſten nach und kam dann auf die Unterſchleife. Der Angeklagte, der die Vergehen teil⸗ weiſe zugibt, kann auch jetzt noch nicht angeben, wohin die Be⸗ träge gefloſſen ſind. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte kein luxuriöſes Leben führte, im Gegenteil ſehr ſolide war. Das Gericht erklärte nach längerer Beratung den Angeklagten für ſchuldig. Der Haftbefehl wurde aufrecht erhalten. 2 Sportliche Rund ſchau Keine Einigkeit im deutſchen Radsport Der in Kürze erwartete Zuſammenſchluß zwiſchen dem Band Deutſcher Radfahrer(BDR) und der Vereinigung Deutſcher Nad⸗ ſport⸗Verbände(BDR) wird wohl noch lange auf ſich warten laſſen, denn die bisherigen Verhandlungen ſind zum Scheitern gebracht wor⸗ den. Bei den Zuſammenkünſten in Berlin und Leipzig war ein Ver⸗ tragsentwurf angefertigt worden, gemätz dem die Gemeinſchaſtsarbelt erfolgen ſollte. Der Entwurf war durch den Bundesvorſtand und den Bevollmächtigten der VDV. beſtätigt worden. Hier wurde eine Oberſte radſportliche Inſtanz abgeſtrebt, die aus je drei Vertretern der beiden Verbände beſtehen ſollte, ſodaß eine Gewähr für Einheit⸗ lichkeit gegeben war. Dieſe Behörde konnte ſehr nützlich ſein bei irgendwelchen Differenzen, bei Terminkalendern, Terminverteilungen Meiſterſchaften ete. Der BDR. ſollte zunächſt weiter die Intereſſen der Verbände bei der UC. vertreten, bis im Jahre 1929 über eine gemeinſame internationale Vertretung durch die Behörde beraten worden war. Der Vertrag ſollte vor der Hauptverſammlung im Januar und Februar in Leipzig zur Abſtimmung gelangen. Eine Umfrage bei den Unterverbänden ſollte am 12. Dezember entſcheiden, ob dieſe mit dem Zuſammenſchluß einverſtanden waren. Die Ab⸗ ſtimanung ergab eine überwältigende Mehrheit der Unterverbände des BDR. für den Vorſchlag, aber die weiteren Verhandlungen wurden dadurch vereitelt, daß das Präſddiumn der VD). dem BDR. am 12. Dezember die Mitteilung machte, es ſei außerſtande, den VBer⸗ trag zu unterzeichnen. Die Gründe, die dafür maßgebend waren, ſind unbekannt. Die Angabe, daß in Leipzig verſchiedene noch unge⸗ klärte Meinungsverſchtedenheiten maßgebend ſeien, lehnte der Bund ab. Dieſe Meinungsverſchiedenheiten über einzelne Punkte des Ver⸗ trages ſind beſeltigt worden und für die Vorſtände konnten Zweiſel nicht mehr heſtehen. Es hat den Anſchein, als ob die mitglieder⸗ ſtarken Verbände der VDV. durch die in der Mehrzahl befindlichen ſchwächeren Verbände überſtimmt worden ſeien. Da der Bund alles getan hat, um eine Einigkeit im deutſchen Radſport herbeizuführen, bleibt der CDR V. das letzte Wort. Sie wird ſich auf ihrer Münchener Hauptverſammlung im Januar endgültig zu erklören haben. — Wetternachrichten der Narisruher Landeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft Tem N 2 3 8 an deu vera 9 5 2 8 8 8 öbe ne tun N 253 0 Richt. Stärte S m mm. C ö 880 Wertheim 1511— 1 ſtill bedeckt Königſtuhl 563 753,8 1 W lleicht][ Schnee Karlsruhe 1207536 2 WS M.„ bedeat Bad.⸗Bad 213 753,3 2!leicht] bedeckt Villingen 780 54,1 8„ bedeckt Feldbg. Ho 1275 25,1 4 NW„ Nebel Hadenweil— 753,3 1 ſt ill Dunſt St. Blaſien] 780— 1 W 5 bedeckt Oenſchw—— Die im mitteleuropäiſchen Tiefdruckgebiet noch eingelager⸗ ten Teilwirbel veranlaſſen bei ſchwachen wechſelnden Winden weiterhin Schneefälle. Insbeſondere hat die nach Polen ge⸗ zogene Störung nunmehr auch für die norddeutſche Tiefebene eine die Froſtentwicklung fördernde Schneedecke gebracht und für die deutſche Oſtſeeküſte Sturmflutgefahr geſchaffen. Bei uns liegen die Temperaturen in der Ebene heute früh nahe Null, im Gebirge 2 bis 4 Grad darunter. Durch den an⸗ dauernden Druckanſtieg über Südweſteuropa werden die dort noch vorhandenen Störungen allmählich wirkungslos. Die Wetterlage kommt darngch unter den Einfluß des großen nordeuropäiſchen Hochdruckgebietes. 1 Vorausſichtliche Witterung bis Freitag, den 14. Dez., nachts 12 Uhr: Zunächſt noch wolkig mit einzelnen Schnee⸗ fällen, Durchbruch kälterer Nordoſtſtrömung, ſpäter Ueber⸗ gang zu heiterem Froſtwetter. . Zu bezlehen in der Hauptnebegstelle 21,%, den Nebenstellen Weldhofstr. 6, Schwetzlngetstr. 19/20 und Ne erfeſdstr 11. sowie durch unsete Frögerinnen D Herausgeber. Drucker und Verleger Druckerei Dr. Hage Neue Mannheimer Zeitung G. mb 9 Mannheim. E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortl. Redakteure Fin Politik. H. A Meißner 80 Dr. S Rayſern— Kommunalpolitik und Lotales Richard Schönſelder— port und Neues aus aller Welt. Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher UAnzeſgen Mai Filten ..... Deurſunm- Seiſe Loom-Brillcumfime Dudler- O Heme Badu de Cologne Sy N V e N 2 2 Ersatz- Fiillung Hi.2 S . I- 8585 Hosen Es ist ein Gesetz des guten Geschmacks, daß alle Schönheitsmittel der Dame stets nur den gleichen Wohlgeruch haben, ese Forderung der Einheitlichkeit ist in der 27 Tosca-Reihe erfüllt. Sie umfatzi von der Seife bis zum Puder alle Mittel der täglichen Schönheitspflege in unübertroftener Güte und mit dem Duft 5 Parfum: d.—,.—, 5.—,.—,.—, 11.—. Tutea- Eau de Cologne d.—.80,.— eme: In reinen Zinntuben 5 1 Forzellartnfen Hat 2. fTuschen- Puder Hi.25 eie:— ira ark parfumiert, in Seidenpacl D. 0: 2 Stuck H, 10.80 Lotion: 1.. Briłlantine: Had 4. Te eee anche en Je nach Wahil mit Tosca Eau de Cologrie, Far fum, Seife ind Fuder Hit.— bis et 10.50. es 22 Tosca- Parfums. 6. Seite. Nr. 581 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 19. Dezemder 1925 Der Große Brockhaus, Band 1 Nachſchlagewerke gehören zu den meiſtbenutzten Büchern, nicht nur in öffentlichen Bibliotheken und Leſeſälen. Der Griff nach dem Lexikon in Fällen des Zweifels oder Nichtwiſſens iſt für jeden modernen Menſchen zur Selbſtverſtändlichkeit geworden.— Doch— in Abwandlung eines alten Spruches kann man ſagen: andere Zeiten, andere Konverſationslexika, d. h. die Anforderungen, die man heutzutage an ein muſter⸗ gültiges Nachſchlagewerk ſtellen muß, ſind— im Hinblick auf unſer erweitertes Wiſſen und Können und auf die ganz andere Einſtellung im Leben— von Grund aus andere als noch vor zehn oder zwanzig Jahren! Da die vorhandenen Vorkriegs⸗ lexika längſt von den Tatſachen des vorwärtsjagenden Lebens überholt ſind, iſt es zu begrüßen, daß der älteſte deutſche Lexikon⸗Verlag Brockhaus nach jahrelangen mühevollen und koſtſpieligen Vorarbeiten ein völlig neues großes Nachſchlage⸗ werk herausbringt, von dem der erſte Band ſoeben erſchienen iſt. Ein Gang durch den Band, deſſen geſchmackvolles Aeußere Erich Gruner⸗Leipzig entworfen hat, gibt eine flüchtige Vor⸗ ſtellung von der Vielgeſtaltigkeit des Werkes; es iſt ein Gang durch unſere Zeit, ein Gang durch alle Gebiete zwiſchen Himmel und Erde. Die Artikel ſind kürzer und überſichtlicher, bafür aber wefentlich zahlreicher, die Sprache iſt knapper und klarer geworden. Nichts iſt von Lebensfremdheit, von ein⸗ ſeitiger wiſſenſchaftlicher Sprödigkeit zu merken, die früheren Nachſchlagewerken oft anhingen; überall enge Verbindung mit Leben und Praxts. In der Tat, dies iſt einer der leitenden Grundſätze bei der Neugeſtaltung: den„Großen Brockhaus“ zu einem wahren Volksbuch zu machen, einem Buch, in dem man ſich Rat und Belehrung in allen Fragen des täglichen Lebens holen kann— ſei es aus Beruf oder Familie, ſei es aus Kunſt oder Wiſſenſchaft, ſet es für eine Liebhaberei oder zu ernſtem Studium. Ein wahrhaft großes Ziel— und wie iſt es erreicht! Es iſt nicht möglich, Beiſpiele anzuführen, die auch nur annähernd all das Neue und die Mannigfaltigkeit des Bandes zeigen. Darüber unterrichtet man ſich am beſten durch die Ankün⸗ digung des Verlages, die in jeder größeren Buchhandlung koſtenlos zu haben iſt. Wie ſehr der„Große Brockhaus“ gerade für das tägliche Leben unentbehrlich ſein wird, zeigen 8. B. die umrandeten, alſo ſchnell auffindbaren Ratſchläge für erſte Hilfe bei Unglücksfällen, Ratſchläge bei Krankheiten, für die Hausfrau und Mutter(Stichwörter wie Abſtillen, Amme), Winke für Baſtler oder Aquariumsliebhaber mit praktiſchen Anleitungen, Berufsberatungsartikel(Apotheker, Arzt), Auf⸗ klärung über brennende wirtſchaftliche und juriſtiſche Tages⸗ fragen(z. B. Altbeſitzh. Mit einem Wort: ein Werk, das in die Hand von jedermann gehört! Daß dabei alle Artikel trotz ihrer volkstümlichen Faſſung den Anforderungen der moder⸗ nen Wiſſenſchaft ſtandhalten, iſt bei einem„Brockhaus“ ſelbſt⸗ verſtändlich. Beſondere Erwähnung verdienen die überaus zahlreichen Bildbeigaben, die das Werk zu einem unvergleich⸗ lichen Bilderbuch unſerer Zeit machen. Dieſen Band zu durch⸗ blättern und ſeine Abbildungen zu beſchauen, bietet allein ſchon äſthetiſchen Genuß. Zum erſten Male in einem großen deutſchen Lexikon finden wir Autotypien— alſo die Wiedergabe von Photo⸗ graphien— im Text. Sehr zu begrüßen ſind die zahlreichen Bildniſſe ſowie die techniſch vollendeten Landſchafts⸗ und Städtebilder(3. B. die Tafeln Alpen und Alpiniſtik). Dia⸗ gramme, Notenbeiſplele, techniſche Zeichnungen, Handſchriften berühmter Perſönlichkeiten, Landkarten, Tier⸗ und Pflanzen⸗ Hilder, Abbildungen aus Kunſt⸗ und Literaturgeſchichte— wer wollte ſich vermeſſen, in wenigen Zeilen eine auch nur an⸗ nähernd vollſtändige Ueberſicht zu geben! Dazu hat der Ver⸗ lag einen ermäßigten Subſkriptionspreis für diejenigen ge⸗ ſchaffen, die ſich bald entſchließen; er ſoll nur beſchränkte Zeit gelten.(In Ganzleinen Mk. 22.50 ſtatt mindeſtens 25 Mk.). Auch alte Lexika aller Verlage können in Zahlung gegeben werden und ermäßigen den Bandpreis abermals. In Liefe⸗ bungen erſcheint das Lexikon nicht, die Erfahrungen haben gezeigt, daß die Ausgabe in einzelnen Heften und Heftchen zuviel Nachteile für die Bezieher mit ſich bringt; dafür ſind aber Monatsraten von nur fünf Mark an für die Subſkri⸗ benten möglich— das iſt ſelbſt heute erſchwinglich! Es mag eine ſchwierige Rechenaufgabe für den Verleger geweſen ſein, ſolche Zahlungsbebingungen möglich zu machen. Alſo ſchneller Entſchluß iſt anzuraten. Der Band verdient es, einen Ehren⸗ platz unter dem Weihnachtsbaum bieſes Jahres einzunehmen. * Weißwaſſer und Schwarzwaſſer.„Die beſtausgerüſtete Expedition, die jemals Newyork verlaſſen hat,“ ſchrieben die amerikaniſchen Zeitungen, als Gordon Mac Creagh und wei⸗ tere ſteben hervorragende Zeitgenoſſen nach Südamerika auf⸗ Brachen, um einen unbekannten Fluß, einen ſagenhaften See und fragliche Indianerſtämme zu entdecken. Daß die„beſte Ausrüſtung“ großenteils aus Ballaſt beſtand, erfährt man erſt jetzt. Mae Creagh enthüllt dies in ſeinem Buch„Weiß waſſer und Schwarzwaſſer. Ein unwiſſenſchaft⸗ licher Bericht über zwei Jahre Abenteuer am Rio Beni und Rio Negro“, der originellſten Rechen⸗ ſchaft über eine Forſcherfahrt, die je geſchrieben wurde. Der Autor ſchildert, wie ſich acht„hervorragende Gelehrte“ im Ur⸗ wald ſtreiten, während Einigkeit nottut. Creagh iſt' ein Dau⸗ mier ins Schriftſtelleriſche übertragen. Er darf ſich ſozu⸗ ſagen den erſten Pſychologen unter den Forſchungsreiſenden nennen, der ſeine Kunſt nicht nur an den„Wilden“, ſondern reſpektloſerweiſe auch an ſeinen Reiſegefährten erprobt. Er bringt nichts, wes in völker⸗ und länderkundlichen Werken ſonſt ſteht. So ſchafft er ein halb grinſendes, halb liebevoll ſpöttelndes, jedenfalls aber zwerchfellerſchütterndes Bild davon, wie es hinter den Kuliſſen einer naturgemäß aus widerſtrebenden Elementen zuſammengeſetzten großen Expe⸗ dition zugeht. Dazu laſſen einen die unangenehm abenteuer⸗ lichen Erlebniſſe der„beſtausgerüſteten Expedition“, dieſer Parodie einer Expedition, wie ſie eigentlich ſein ſollte, eben⸗ falls nicht zu Atem kommen: beißende Fiſche— ſchnappende Kaimane— Schmarotzer üvelſter Sorte—„Entdeckungen“ unheimlicher neuer Krankheiten— gifthauchende Sümpfe— lebensgefährliche Stromſchnellen— von Indianern vergiftet — Teufelstanz mit den„Wilden“ im Wahnzuftand— von Ba⸗ lataſuchern um die geſamte lebensnotwendige Ausrüſtung und damit die Rückkehr zur Ziviliſation beſtohlen— Beſuch bel dem mörderiſchen„König“ von Iſſana und dem noch fumpathiſcheren„Kaiſer“ von Amazonien— Kampf gegen ſüd⸗ amerikaniſche„Goldgräber“— Walbläuferei, gegenüber de l DER d OCKHAUS H DES WISSENS IN 20 BANOEN Nur-7/ Mark im Monat Das größte volkstümliche Nachſchlagewerk der Gegenwart mit über 20000 Stichwörtern auf etwa 15 000 Seiten, über 17500 Abbildungen, ſowie 210 Karten und Plänen. Slehern Sie sieh den ermäßigten Subskriptionspreis, er iſt nur beſchränkte Zeit gültig. Geben 8ile ihr altes lezlken in Zahlung, es wird Ihnen jetzt— und nur beſchränkte Zeit, wenn es mindeſtens vier Bände umfaßt und nicht vor 1890 erſchienen iſt— gleichgültig aus welchem Verlag— in Anrechnung gebracht, Sie Sparen zwischen 50.-6 M. und 120.6., wenn Sle Slo Jetzt entschllegen, Verlangen Sie noch heute von Ihrem Buchhändler oder direkt vom Verlag völlig unverbindlich und koſtenlos den reichbebilderten Proſpekt. Reisen und Abenteuer HAN DOB Geblldeten, fur das deutsche Heim, für die deutsche dugend Die wohlfelle Samm- lung wertvoller Reise werks für jeden Autoren: Hedm, Hock, Lindbergh, Nachfigal, Nordens- Klöld, Schweinfurm, Scoſt, Sienley, Wegener u. a. Jeder Band in ſich abgeſchloſſen und einzeln käuflich. Halbleinen Mk..80, Ganzleinen Mk..50. Neue Brodihaus-Neiscwerke Sven Hedin. Auf großer Fahrt. Meine Expedition mit Schweden, Deutſchen und Chineſen durch die Wüſte Gobi 1927/28. Mit 110 bunten u. einfarb. Abbild. u. 1 Karte. Ganzleinen Mk. 15.— Colin Roß. Mit Kamera, Kind u. Kegel durch Afrika. Mit 32 Abb. Geh. Mk..25, Ganzleinen Mk..—. Qum erſten Male ſtellt hier der bekannte Reiſeſchriftſteller ſein perſönliches Erleben in den Vordergrund, das er früher gewollt und bewußt hinter den oßjek⸗ tiven Eindrücken zurücktreten ließ. Dadurch erhält das mit vielen neuen Aufnahmen geſchmückte Buch einen eigenen Reiz. Es dürfte ſich als eines der beliebteſten Geſchenkbücher zu Weihnachten er⸗ weiſen. Colin Noß wird ſich durch dieſes Buch viels neue Freunde hinzuerwerben. »Gorbon Mac Creagh. Weißwaſſer und Schwarzwaſſer. Ein unwiſſen⸗ schaftlicher Bericht über zwei Jahre Abenteuer am Rio Ben und Rio Negro. Geheftet Mk..50, Ganzleinen Mk. 10.—. Wohl ſelten iſt eine Forſchungsreiſe mit ſolch friſchem Humor geſchildert wor⸗ den, wie dieſe„beſtausgerüſtete Expedition, die ſemals nach Süd⸗ amerika aufgebrochen iſt“. Wenn wir die Schilderungen leſen, wie der Verfaſſer des Buchs auf großen Umwegen in die Geheim⸗ niſſe der Indianer einzudringen trachtet, oder wie der Enthomo⸗ loge für nichts weiter Sinn hat als für die vielen Kerfen, die die größten Plagen des Urwald bedeuten, oder wie der Direktor der Expedition in ſedem Indianer einen Räuber ſieht und dadurch in die komiſchſten Lagen gerät, löſt ſich befreiendes Lachen aus; und doch— bei ſolcher Schilderung erhält der Leſer ein ſelten leben⸗ diges Bild der Gefahren und Geheimniſſe des Urwalds. Dauid⸗Neel, Alexandra,„Arſopa“. Die erſte Pilgerreiſe einer weißen Frau nach der„Verbotenen Stadt“ des Dalai⸗Lama. Mit 45 Ab⸗ bildungen und 1 Karte. Geheftet Mk. 11.—, Ganzleinen Mk. 18.—. Alexandra Davld⸗Neel kennt Tibet und ſeine Bewohner wie kaum ein anderer Europäer, da ſie vornehmlich das religiöſe Leben dieſes eigenartigen Volks zum Gegenſtand ihrer Forſchung machte und ſich als Einſtedlerin und Pilgerin ganz in die uns ſo fremde Gedankenwelt einlebte. In dem vorliegenden Buch erzählt ſie in packender Welſe von ihrer geſahrvollen und mühſeligen Reiſe nach Lhaſa, der„Verbotenen Stadt“ des Dalat⸗Lama. Dem Buch bel⸗ gegeben ſind 45 Abbildungen, größtenteils nach eigenen Aufnahmen der Verfaſſerin, u 1 Karte mit der Einzelchnung ihres Reiſewegs. Vilhlalmur Stefanſſon.„Neuland im Norden“. Die Bedeutung der Arktis für Siedlung, Verkehr und Wirtſchaft der Zukunft. Mit 31 Abb. u. 1 Karte. Geh. etwa Mk..50, Ganzl. etwa Mk..50. Was haben alle dieſe Fahrten und Flüge zum Nordpol für einen Sinn? Warum werden koſtbare Menſchenleben geopfert? Der bekannte Polarforſcher Vilhlalmur Stefanſſon gibt uns in ſeinem neuen Buche eine klare Antwort auf dieſe und ähnliche Fragen. Er überzeugt, daß es ſich auch dort leben läßt, und daß es ſehr wohl möglich iſt, in dieſen als ewig kalt verſchrienen Ländern Tlerzucht zur Fleſſchgewinnung in größtem Ausmaß zu betreiben. Große Erz⸗ und Kohlenlager harren dort noch ührer Ausbeutung, vom Golde Alaskas und der ſibiriſchen Ströme ganz zu ſchweigen. Geſtern noch Träume, heute ernſthafte Pläne und morgen viel⸗ leicht Wirklichkeit ſind ſelne Gedanken über den zukünftigen arktiſchen Luftverkehr. Wer denkt 15 B. daran, daß der kürzeſte Weg von Berlin nach Tokio nördlich an Archangelfk vorbet oder der nach San Franzisko über das mittlere Grönland führt. Die Werke sind in jeder Buchhandlung vorräfig! Reich bebilderte Proſpekte über dieſe und andere Neuerſcheinungen 8 Des zen boſtenlos. Eine Frau erſchließt unbekannte Welten Man hat bisher wenig weibliche Forſchungsreiſende g kannt. Wohl hat ſich auch ſchon früher gelegentlich einm eine Frau„erkühnt“, irgendwelchen völker⸗ und länder kundlichen Dingen ganz allein in weiter Ferne nachzuſpüren — doch„erkühnt“ ſagt hier alles—, und der eine oder andere Gelehrte hat ſeine Frau mit auf Reiſen genommen— es ſei nur an Emil Holub erinnert— aber ſie war ihm nur perſön⸗ licher Kamerad, nicht wertvolle wiſſenſchaftliche Helferin. Neuerdings erſt beginnt ſich da ein grundlegender Umſturz zu vollziehen. Reiſende von Ruf wie Dr. Colin Roß, Martin Johnſon u. a. behaupten, daß ſie ohne ihre Frauen niemals den Gipfel ihrer gründlichen Kenntnis von Land und Leuten erklommen hätten. Und jetzt hat eine Frau das Ei des Kolumbus entdeckt— nicht für ſich, ſondern für ihr ganzes Geſchlecht, die abendländiſche Wiſſenſchaft— daß die Völker⸗ kunde nur dann zu einer unbegrenzten Kunde von den Völ⸗ kern werden kann, wenn die Frau die Arbeit nicht länger ganz ihren männlichen Kollegen überläßt. Die Frau ſpielt im Leben der meiſten exotiſchen Völker eine große Rolle. Selbſt den eingeborenen Männern iſt ihr oft verſchloſſener Staat im Staate vielfach unbekannt, um ſo mehr natürlich weißen Gelehrten. Weibliche Forſcher können hier am beſten Kenntniſſe ſammeln. Das iſt eine ſo große Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß man eigentlich ſchon längſt die logiſche Folgerung hätte daraus ziehen müſſen. Aber die Verhältniſſe geſtatteten es nicht, und erſt in unſeren Tagen durfte eine Frau wie Alexandra David⸗Neel es wagen, eigene Wege zu gehen, die ſie in ihrem jetzt bei F. A. Brockhaus erſchienenen Buch „Arjopa. Die erſte Pilgerfahrt einer weißen Frau nach der Verbotenen Stadt des Dala! Lama“ aufzeigt. Das Entſcheidende an dem Werk ſind der Fortſchritt, den eine große Idee hierin bekundet, und alle die Dinge, die ein Mann nicht erleben kann. Da eine Frau weſentlich anders ſieht und empfindet als ein Mann, eröffnet ſich Tibet plötz⸗ lich in einem überraſchend neuen Licht. Welcher Forſcher konnte je das tägliche Leben in einem tibetiſchen Frauen⸗ kloſter beſchreiben, wer hatte bisher eine Ahnung, daß es im Verbotenen Land z. B. ſo etwas wie ſoziale Fragen und übelſte Wohnungsnot gibt? Ein Berliner Hintertreppen⸗ roman kann nichts Schlimmeres bringen, und man wird mit einigem Lächeln gewahrt, wie ſich unter dem fremdartigſten und bunteſten Gewand überall die gleiche Menſchlichkeit ver⸗ birgt. Auch die Religion der Tibeter beweiſt das. Aber⸗ und Unglaube, Sektirerei und traditionsgeſpeiſter Fanatismus leben nebeneinander. Ein myſtiſcher Zauber liegt über dem ganzen Land, überall ſcheint Budoͤhas Hand ſpürbar. Was ermöglichte dieſer ſeltenen Frau ihr erſtaunliches Wiſſen um die tiefen Abgründe und windumtoſten Höhen einer Welt, die für uns trotz aller geographiſchen und karto⸗ graphiſchen Kenntniſſe noch einen weißen Fleck auf der Karte des Volkstums darſtellt? Ein engliſcher General fährt im Geſpräch mit ihr über eine Skizze:„Das wäre ein inter⸗ eſſanter Weg nach LChaſa, den iſt noch kein Weißer gegangen.“ Schon ſteht es für ſie feſt: Dieſen und keinen anderen wähle ich. Erfolg verheißt nur eins: ſie muß ſiſich als Arfopa— als Bettelpilgerin— verkleiden, das Leben unter den Aermſten teilen. Man bekommt eine Vorſtellung von dem Dynamjit⸗ charakter dieſer Frau, wenn man ſie auf ſchneebedeckten Pfaden und ſturmüberbrauſten Päſſen ſieht, die ſelbſt von den Eingeborenen gemieden werden, wie ſie Wölfen, Hyänen und Tigern als ihren„Mitkreaturen“ in all der Seelenruhe ent⸗ gegentritt, die ſie als freiwillige tibetiſche Einſiedlerin in einer Fels⸗ und Eiswüſte von 4000 Meter Höhe erworben hat. Die Feindſeligkeit der Natur, der ſich Quälerei und Miß⸗ trauen von ſeiten tibetiſcher Beamten und Pilger zugeſellen, iſt jedoch oft ſo groß, daß ſelbſt ihr faſt übermenſchlicher Wille und ihre beinahe unfaßbare buddͤhiſtiſche Selbſtüberwindung zu einer grauenhaften Maske troſtloſer Verzweiflung werden, * “ Rlaſſiſche Geographie. Vor etlichen Jahren veröffent⸗ lichte der durch ſeine Reiſeberichte beſtens bekannte Georg Wegener zwet Bücher unter den Titeln„Der Zaubermau⸗ tel“ und„Ein neuer Flug des Zaubermantels“, die„einige der ſchönheitsreichſten, der bunteſten, der heiterſten“ Erleb⸗ niſſe ſeiner Weltreiſen enthalten. Die Volks⸗ und Jugend⸗ ausgabe„Erinnerungen eines Weltreiſenden“ iſt ebenfalls nicht unberühmt. Jetzt erſchien nun in der Sammlung„Rel⸗ ſen und Abenteuer“ des Verlags F. A. Brockhaus 218 Band 44 die gekürzte Ausgabe bes„Neuen Flugs“:„Fliegt mit!“ Neue Erinnerungen eines Weltreiſenden.„Fliegt mit mir, nicht mit Hilfe einer mechaniſchen Flugmaſchine, ſo wun⸗ dervolle neue Möglichkeiten des Reiſens ſie auch den jungen Generationen eröffnet, ſondern auf Flügeln des Geiſtes, die noch viel raſcher und leichter über die ſchöne Erde dahiu⸗ tragen, nicht aber auf Fittichen der Phantaſie, ſondern auf ſolchen der Erinnerung. Nichts von dem, was ihr hier leſen werdet, iſt erfunden, ſondern.. alles iſt wirklich erlebt und gefühlt.“ So ſchreibt der Autor im Vorwort, und man kann ſchon ſagen, ſein Schatz an Erinnerungen iſt ſchier unerſchöpf⸗ lich. Sie reichen von Haiderabad bis zum Mont⸗ Pelé, von der Adventbai nach dem Tung⸗ting⸗See. Eine Fülle von freudigſten, traurigſten, abenteuerlichen Erlebniſſen, Gefühlen und Geſichten wird über den Leſer ausgegoſſen. Zwanglos aneinandergefügt, prägen ſich die Reiſebilder der wechſelnden Zonen mit eigenem Farbenreichtum in ſeine Phantaſie und vermehren ſein lebendiges Wiſſen. Das Univerſum wird ihm vertrauter und verſtändlicher, ja in vielem gewinnt er viel⸗ leicht ein ganz neues Verhältnis zu dieſer runden Erde. Wir fänden es erfreulich, wenn das Büchlein— ein ideales und obendrein billiges, prächtig ausſehendes Weihnachtsgeſchenk recht viel Wiſſensdurſt bei jung und alt weckte. Sicher wird es den einen oder anderen veranlaſſen, ſich eingehender mit den Erzählungen Proſeſſor Wegeners zu befaſſen, eines der geiſtvollſten unter den wenigen klaſſiſchen Geographen unſerer Tage. Das gute Buch Das Weihnachtsgeschenk für Jung und Alt Anden Sie im 14670 Jugendwer B uOh- und Kunsthandlung 5 Sternwarte, A 4, 6 Breitestraße, K I, 5 4 G. 1. . H. Ane SNN = Sg EDE! 17 * * Donnerstag, den 18. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe 2 glichen 1 725 8 Von Ingenieur Ph. Wiſotzki, Leiter des Instituts für Heimtechnik „Heutzutage iſt unter hundert Männern kaum einer kſtande, einen Nagel richtig einzuschlagen.“ (Aus einer Rede in einer weſtd. Hausfrauenverſammlung). Die Entwicklungsgeſchichte der Menſchheit zeigt in ver⸗ gangenen, vor allem in älteſten Zeiten, ein ſehr langſames und erſt in neueſter Zeit ein raſches Tempo in der Vervoll⸗ kommnung und Neugeſtaltung der Geräte und Werkzeuge, die wir für die Verrichtung von Arbeiten in Haus und Hof ver⸗ wenden. Die Nutzbarmachung der Dampfkraft und der Elek⸗ trizität und vor allem die wachſenden Kenntniſſe auf dem Ge⸗ biet der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen haben unſere Hausarbeit völlig umgeſtaltet. Stärkſte Triebkraft aber war das zunehmende Verſtändnis für die Bedeutung der Hygiene in unſerem Heim. Ihr zuliebe haben wir ge⸗ lernt, auf viel Altgewohntes zu verzichten und ſind von der überſteigerten Anwendung aller erdenklichen Kunſt⸗ und Skil⸗ formen für unſere Wohnung und Gebrauchsgegenſtände ab⸗ gekammen. An ihre Stelle ſind die glatten Flächen getreten, die ſich am leichteſten reinigen laſſen. Sachlichkeit und Zweckmäßigkeit ſind die Geſichtspunkte, unter denen ſich dieſe Reformen in unſerem Haushalt voll⸗ ziehen. Parallel mit dieſer lebhaft zu begrüßenden Entwick⸗ lung läuft aber ein Vorgang, der ſie aufzuhalten droht und deshalb eine ernſthaftere Betrachtung verdient. Die zuneh⸗ mende Verwendung der Maſchine im Haushalt beginnt uns, vor allem den Städter, ſo bequem zu machen, daß die richtige Benutzung des Handwerkszeuges immer mehr in Vergeſſen⸗ heit gerät und nur allzu viele unter uns bereits ein Unbe⸗ Hagen empfinden, wenn ſich die Notwendigkeit ergibt, auch nur den geringſten Handgriff ſelbſt vorzunehmen. Spricht es nicht Bände, wenn füngſt in einer weſtdeutſchen Hausfrauenperſammlung, in der dieſes Thema zur Sprache kam, eine Rednerin unter lebhafter Zuſtimmung der An⸗ weſenden erklärte, heutzutage ſei von hundert Männern kaum einer imſtande, einen Nagel einzuſchlagen, geſchweige denn andere etwas umſtändlichere Hilfs⸗ oder Reparaturarbeiten im Hauſe vorzunehmen? Der verſchärfte Kampf ums Daſein bringt es mit ſich, daß leder ſich in ſeinem Beruf möglichſt eng ſpezialiſtert. Das mag für das Vorwärtskommen ſehr förderlich ſein. Miß dieſe einfeitige Einſtellung aber wirklich ſo weit getrieben werden, daß wir beginnen, den Anforderungen des Alltags⸗ lebens hilflos gegenüberzuſtehen? Rechtsanwälte, Aerzte, Lehrer, Beamte, Kaufleute, kurz alle, deren Tätigkeit keine handwerklichen Fähigkeiten vorausſetzt, ſind auf ihr techniſches Verſtändnis oft ſchon mächtig ſtolz, wenn ſie ihren Radio⸗ apparat, gegebenenfalls ihr Kleinauto zu bedienen vermögen. Aber der geringſte häusliche Unfall kann ſie in die ärgſte Ver⸗ legenheit bringen. Ein gelockertes Stuhlbein, eine klemmende Schublade, ein tropfender Waſſerhahn, ein Kurzſchluß, ja ſelbſt eine lockere Schraube ſtellen ſie bereits vor Probleme, denen ſie kampflos aus dem Wege gehen. Dabei iſt die Induſtrie unaufhörlich bemüht, neue Inſtru⸗ mente und Geräte zu ſchaffen, deren Anwendung ſo wenig Kenntniſſe und Geſchicklichkeit als möglich zur Vorausſetzung hat. Aber was nützt das beſte Handwerkszeug, der zweck⸗ mäßigſte Apparat, wenn derjenige, der ſie verwenden ſoll, Haushaltungen vorzufinden. mangels jeder Einfühlung nicht einſteht, welche Verbeſſerung ſie bedeuten. Wie ſoll der Familienvater der Hausfrau zur Seite ſtehen, die ſich in ſolchen Angelegenheiten— namentlich dort, wo größere Ausgaben in Frage kommen— ratheiſchend an ihn wendet? Sie hat ja ſelbſt Hemmungen zu überwinden. Mit den altgewohnten Utenſilien weiß ſie geſchickt umzugehen. Den neuen Apparaten, ſeien ſie ihr auch von maßgeblicher Seite empfohlen, ſteht ſie noch fremd gegenüber. Die Ein⸗ übung erfordert Zeit, infolgedeſſen wickelt ſich zunächſt die augenblicklich vorliegende Arbeit etwas langſamer ab. Der Mann ſteht der ganzen Frage teilnahmslos gegenüber und die Folge iſt, daß gar manche Reform, die ſich ſchon in kür⸗ zeſter Zeit als höchſt ſegensreich erweiſen würde, entweder völlig unterbleibt oder wenigſtens vertagt wird, bis alle nähe⸗ ren Bekannten, die mutiger herangehen, genügend Ecfah⸗ rungen geſammelt haben. Wie— werden nun viele Männer und Frauen fragen— iſt dieſem Uebelſtand abzuhelfen, wie werten wir das hier Ge⸗ ſagte praktiſch aus? Zunächſt, indem wir unſere Kinder da⸗ vor bewahren, die von uns begangenen Fehler zu wieder⸗ holen und ihre Neigung zu Baſtelarbeiten in jeder erdenk⸗ lichen Weiſe fördern. Vielen werden aber auch nachſtehende Ratſchläge von wirklichem Nutzen ſein: Hauptſache iſt vor allem, daß ſich in fedem Haushalt ein brauchbarer Handwerkskaſten befindet, wie er überall in beſter Sortierung erhältlich iſt. Der Hammer(100 Gramm ſchwer, nur aus Guſtßahl!) muß, um ſich nützlich zu erweiſen, auch richtig gehalten werden. Iſt die Hammerbahn(Schlag⸗ fläche) nicht völlig fettfrei oder ſchief, ſo rutſcht der Hammer ſeitlich ab und die Nägel werden krumm. Leichtes Abſchleifen auf Sandſtein oder auf Zementboden reinigt die Bahn und rauht ſie auf. Krummgeſchlagene Nägel laſſen ſich leicht ge⸗ raderichten, können aber nur noch als Kiſtennägel in Weich⸗ holz Verwendung finden. In Hartholz, Wandputz oder Gips⸗ wände laſſen ſie ſich nicht mehr einſchlagen. Verwendbare Schraubenzieher ſind nur in den wentaſten In der Regel trifft man ſolche an, die keilförmig geſchliffen ſind, daher aus dem Schrauben⸗ ſchlitz abrutſchen, die Schraube verderben und unnötige Kraft⸗ anſtrengung erfordern. Bilderhaken ſind möglichſt nur dann zu verwenden, wenn ein ſicherer Halt in der Mauerfuge zu erwarten iſt. Vor⸗ zuziehen iſt in jedem Fall die Befeſtigung mittels der Mauerdübel, die in ihrer beſſeren Ausführung geflochten und mit Metallinnenröhren verſehen ſind. Das Dübelloch wird mit dem Mauerbohrer durch ganz leichte Hammerſchläge an der gewünſchten Stelle hergeſtellt. Ein Suchen der Mauer⸗ fuge erübrigt ſich hierbei, weil der Mauerbohrer auch durch den härteſten Stein, ſelbſt durch Marmor dringt. Der Dübel muß ſo tief eingeſetzt werden, daß er mit der Wandfläche ab⸗ ſchließt. Zweckmäßig iſt es dann, keine Haken oder Stifte zu verwenden, ſondern Schraubhaken oder Schrauben, weil dieſe ſich leicht herausnehmen laſſen, ohne daß die Wand beſchädigt wird. Die ſp eingeſetzte Schraube ſitzt in der Mauer unbe⸗ grenzt feſt. Das Oeffnen von Konſervendoſen, ſelbſt der unhandlich⸗ ſten, iſt ein Handgriff, den jedes Kind fertigbringt, wenn man ein wirklich geeignetes Werkzeug zur Hand hat. Aber durch; aus nicht alle Inſtrumente, die für dieſen Zweck feilgeb enen werden, erweiſen ſich als praktiſch. Klemmt die Schublade, ſo beſeitigt ſeitliches Abhobeln oder Abſchleiſen mit grobem Glaspapier an den durch Glanz gekennzeichneten Stellen ſchnell die Hemmung. Das Locker⸗ ſitzen und Herausfallen verhütet man durch Einſchrauben eines kleinen Holzklötzchens mittels einer Oeſenſchraube. Be⸗ wegt ſich die Lade nur ſchwer, ſo reibt man ſie mit trockener Seife, mit Wachs oder Stearin ein. Schiefſtehende Schränke werden durch Unterlegen von Holzkeilen gerade gerichtet, die man in jedem Eiſenwaren⸗ geſchäft oder bei jedem Tiſchler erhält. Nur wenn der Schrank ſenkrecht ſteht, laſſen ſich beide Türen leicht öffnen und bleiben auch in jeder Lage ſtehen. Loſe Griffe an Schränken, Türen oder Laden werden am beſten mit durchgehender Schraube und Mutter befeſtigt. Alle Tiſch⸗ und Stuhlſüße ſollte man mit Stahlplatten (Elfengleiter genannt) in paſſender Größe verſehen oder aber, wenn ſie auf ſehr empfindlichen glatten Fußböden ſtehen, mit Filzunterlagen, da die Stühle auf glattem Boden nur allgu leicht wegrutſchen. Die Pendeluhr muß ſo befeſtigt ſein, daß ſie beim Auf⸗ ziehen nicht hin⸗ und herrutſcht. Die Aufhängeßſe ſoll daher rund ſein oder die gleiche Breite haben wie der Haken. Nur dann hat die Markierung der Stellſchrauben unten rechtes und links einen Sinn. Den richtigen, gleichmäßigen Pendel⸗ ſchlag muß man in der Ruhe ſorgfältig abhören. Das Pendel ſelbſt darf nie über die Skala ausſchlagen, da ſonſt der Ein⸗ griff des Ankers verändert wird. Schlöſſer müſſen jeden Monat einmal einige Tropfen Oel bekommen. Eingelaſſene Schlöſſer werden mit der Spritz⸗ ölkanne durch das Schlüſſelloch auf dem oberen Schloßtetl geölt. Schließt die Tür ſich ſchwer oder iſt der Riegel nicht vorzuſchieben, dann hat ſich faſt immer die Tür geſenkt. Paſſende Ringe zum Zwiſchenlegen auf die Türangel, die allerorten käuflich ſind, beheben das Uebel ſchnell. Daß die Tür regelmäßig unter Benutzung des Türhebers geölt, werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Griffe der Meſſer und Gabeln lockern ſich, wenn Be⸗ ſtecke mit eingekitteten Griffen nicht raſch abgewaſchen wer⸗ den oder wenn man ſie im Waſſer liegen läßt. Wenn der Waſſerhahn rinnt, ſo ziehe man mit paſſendem Schlüſſel oder einer Zange die Stopfbüchſe feſter an. Waſſer⸗ hähne mit Rückſchlagventil ſind beſonders zweckmäßig, weil ſie das Auswechſeln der Dichtungsſcheiben ohne Abſperrung des Haupthahnes ermöglichen. Halbrunde Gummidichtungen ſind vorteilhafter als Lederſcheibchen. Wie wir aus dieſen kurzen Arbeitsbeiſpielen erſehen, kommt es alſo nicht nur darauf an, das richtige Werkzeug zu haben, ſondern man muß es auch zweckmäßig anzuwenden wiſſen. Auch hier macht erſt Uebung den Meiſter und je eher wir lernen, uns bei den kleineren Unfällen im Haushalt ſelbſt zu bewähren, deſto leichter und ſicherer wird die Hand die erforderliche Geſchicklichkeit erlangen. f 22 ˙. ——.———————— me 1. Der General ſetzte ſich. Auf dem Tiſche vor dem Sofa] Tage war Karl Moſer deshalb nicht lauter oder militäriſcher. Küraſſiere lagen einige Jahrgänge alter Parolebücher. Schlattein Und mit ſeiner leiſen Stimme wußte er immer Dinge zu er⸗ ſchlug einen der Bände auf. Zufällig war es der Jahrgang zählen, die geheimnisvoll waren oder in der Faſſung, die er 30 Roman von Walter von Rummel Als ſie einmal mit Kufer allein war, ergriff die Irlän⸗ derin die Gelegenheit, mit ihm über dieſe Frage zu reden. „Je nun“, erwiderte der Oberſtlieutenant,„dieſe glatte Selbſt⸗ erkenntnis, daß Sie zu den unnötigen Schau⸗ und Prunk⸗ ſtücken des Hauſes Schlattein gehören, ehrt Sie ungemein, Miß Blackwood. Sie ſteigen, obwohl ich ſchon bisher die beſte Meinung von Ihren Geiſtes⸗ und Gemütseigenſchaften hatte, noch höher in meiner Wertſchätzung. Aber dieſe Geſchichte hat für Sie doch auch noch eine Kehrſeite, die ebenfalls iberlegt ſein will. Was gedenken Sie zu tun, wenn Sie hier ausſchei⸗ den? Können Sie nach Hauſe gehen?“ „Für ein paar Wochen gewiß. Auf die Länge möchte ich meinen Eltern, die noch jüngere Geſchwiſter aufzuziehen ha⸗ ben, nicht zur Laſt fallen. Ich würde mich eben um etwas anderes umſchauen.“ „Ste haben hier ſo viele Menſchen kennen gelernt, manche Leute, die in der Hauptſtadt leben. Dort müßte ſich ſchon was finden. Ob Sie es allerdings ſo treffen wie bei Schlatteins, iſt eine zweite Frage.“ „Ich weiß. War ich doch, bevor ich hierher kam, ſchon in Paris und in Brüſſel, hatte es an beiden Plätzen nicht leicht.“ Sie vereinbarten ſchließlich, daß Kufer bei Gelegenheit die Frage ihres Austrittes dem General gegenüber zur Sprache bringen würde, daß der Oberſtlieutenant auch Erkundigungen über einen geeigneten Platz in München einziehen ſolle. Aber ſo oft Miß Blackwood ſpäter bei Kufer anfragte, er hatte weder Gelegenheit gefunden, mit Schlattein zu ſprechen, noch hatte er von einer paſſenden Stelle gehört. Als ſie ihn wieder einmal zur Rede ſtellte, vertröſtete er ſie auf ſeinen Semnächſtigen Urlaub nach München, wo er perſönlich ſich umtun wolle. Und mit dem General könne er ſchon am andern Morgen reden. Er habe ſich mit ihm auf der Kanzlei verabredet, da von Seite der Brigade einige Verrechnungs⸗ akten aus dem Winter 1835/66 gekommen ſeien, die er als zur Zeit ſtellvertretender Regimentsführer baldmöglichſt er⸗ kedigen müſſe. Dazu brauche er Schlattein und bei dieſem Beſuche könne auch ihre Angelegenheit beſprochen werden. „Im übrigen,“ ſchloß der Oberſtlieutenant,„nur keine un⸗ nütze Eile, Miß Blackwood.“ f Am nächſten Vormittag fand ſich, wie ausgemacht, Gene⸗ ral Schlattein in der Regimentskanzlei ein. Kufer war noch in der Reitbahn und der Schreiber führte ihn in das Kom⸗ mandeurzimmer. 1865/66. Er blätterte ihn läſſig durch. Die wenigen kurzen Befehle, die er ſelbſt erlaſſen und die hier zuſammengetragen waren, ließen die letzten Jahre ſeiner Kommandeunrszeit wie⸗ der vor ihm auferſtehen, die gut verlaufenen Beſichtigungen mit daran anſchließender Belobung des Regimentes, das ſchöne Jubiläum, das Manöver des Herbſtes 1865. Dann 1866 mit ſeinen bald beginnenden Kriegs vorbereitungen. Nein, davon wollte er nichts mehr wiſſen. Er begann auf 1865 zurückzuſpringen. Plötzlich ſtutzte er. Eine Parole war ihm da ins Auge gefallen, eine Parole, wie ſie der Regi⸗ mentsſchreiher jeden Tage in das Buch eintrug und ausgab, immer einen Vor⸗ und dann einen Ortsnamen, beide mit dem gleichen Buchſtaben beginnend.„Fauſtinus und Florenz“ war die Parole des 25. März 1865 geweſen. Aber nicht dieſe war Schlattein aufgefallen, ſondern die des nächſten Tages. Stand da nicht unter dem 26. März:„Georg und Gers⸗ feld“? Wie kam der Regimentsſchreiber dazu, mehr, denn 15 Monate, bevor dies ſchreckliche Gersfeld in ſein Leben eingegriffen, den Namen des kleinen und vor der Kataſtrophe gänzlich unbekannten heſſiſchen Rhöneneſtes ſo eng mit dem ſeinen zu verbinden?.. Er beſann ſich. Dieſer Regimentsſchreiber, der nach dem Kriege ausgemuſtert wor⸗ den war— Karl Moſer hatte er ſich geſchrleben— war ein Schwabe geweſen, alſo auch nicht in der Gersfelder Gegend zu Hauſe. Ein ſtiller und verſchloſſener, braver und fleißiger Menſch, dem es beſſer auf der ruhigen Schreibſtube, als unten im Stalle oder in der lauten Kantine gefiel. Der Sohn eines Schäfers. Er war wohl ſelbſt auch, bevor er bei den Küraſſieren eintrat, Schäfer geweſen. Der Mann ver⸗ ſtand ſich gut auf allerlei Volksheilmittel, auch auf ſolche für Pferde. Wenn ein Gaul krank war, konſultierten Korporale und Mannſchaften trotz des Verbotes lieber ihn als den Veterinär. So weit er ſich entſann, hatte Karl Moſer auch nie etwas Beſonderes verpfuſcht. Im übrigen bewahrte er ſich immer ſeine eigene, von den anderen Leuten abſtechende Note, war durchaus ein Eigenbrödler, der an ſeinen freien Tagen allein des Weges ging, kein Mädchen unter den Arm nahm, nicht zur Kirchweih oder ins Wirtshaus abſchwenkte, ſondern weit ins Land hinaus marſchierte, wo es am ſtillſten war, in Wäldern und abgelegenen Mooren ſich herumtrieb, ab und zu auch einem Schäfer und früherem Berufsgenoſſen eine Strecke das Geleite gab. Wenn er mit jemand redete, ſprach er ganz leiſe, faſt flüſternd. So mancher Vorgeſetzte nahm ihn deshalb kräftig ins Gebet. Doch ſchon am nächſten ihnen gab, zum mindeſten geheimnisvoll klangen. Allerhand Sachen, die bedenklich waren oder ſchienen, vielleicht auch erſt noch bedenklich werden konnten. Sogar aufs Gebiet der hohen Politik verirrte ſich Karl Moſer, freilich nur von dem Bildungs⸗ und Wiſſensgrade aus, den er beſaß. So ſagre er den letzten Krieg lange vorher an. Man brauchte dazu allerdings ſpäter kein allzu großer Prophet zu ſein, aber der Regimentsſchreiber verſteifte ſich ſchon Jahr und Tag zuvor darauf, daß demnächſt ein Krieg kommen werde. Ungefähr um die Zeit herum, wo er auch den Eintrag„Georg— Gers⸗ feld“ gemacht haben mochte. Er wurde damals allgemein von ſeinen Kameraden verlacht, wie er deun überhaupt teils aus⸗ geſpottet, teils mißtrauiſch betrachtet wurde. Er war den Leuten unheimlich, als ob ſie inſtinktiv fühlten, daß in ihm Kräfte lebendig waren, die ihnen fehlten. Und nun dieſes: Georg und Gersfeld!“ War das purer und dann allerdings eine ſehr großer Zufall? Oder gab es wirklich Menſchen, die in einer hellen Stunde, ihrer Gabe halb unbewußt, die Schleier der Zukunft lüften durften? Exiſtierte ſo etwas wirklich, dann war ja alles, wie es kam, von vornherein durch höhere Gewalten feſtgelegt. Dann gab es auch keinen freien Willen, keine freie Bekämpfung des lange vorher am Wege lauernden Schickſals, keinerlei Han⸗ deln aus eigener Kraft, das drohende Gefahren abwenden, zu einem Ziele, das man anſtrebte, führen konnte.„Georg und Gersfeld“. Ja, wenn alles längſt vorher ſchon in den Sternen geſchrieben ſtan d! Kufer trat ein, grüßte, ſah in das Parolebuch. Noch immer ruhte Schlatteins Finger unter dem ſeltſamen Ein⸗ trag. Der Oberſtlieutenant las nun ebenfalls.„Sonderbar allerdings,“ brummte er.„Sieht dem dummen Spintiſierer, dieſem Einfaltspinſel, dem Moſer, ſchon ähnlich, ſeinem eige⸗ nen Regimente ein Gersfeld vorauszuwünſchen. So ein Hammel von einem Schäfer!“ Damit war dieſe Sache für ihn erledigt und er ging zu den Verrechnungspoſten über, deren baldigſte Erledigung die Brigade ſo dringend wünſchte. Es war eine langwierige und verwickelte Arbeit, die beide bis faſt zum Mittag feſthielt. Als ſie ſich glücklich durch⸗ gebiſſen, atmete Kufer erleichtert auf, verführte den General zu einem verſpäteten Frühſchoppen und hatte über der Freude, das leidige Faſzikel poſtwendend nach München zurückgehen laſſen zu können, längſt Miß Blackwoods An⸗ gelegenheit vergeſſen, vielleicht auch vergeſſen wollen„ Fortſetzung folgt.) 8 eee, 7 85. 8 n höchſtgelegenes Stahl Vollſlündige Penſion mit Zimmer ab Moorbad Deutſchlands. Deutſches St Moritz. 900 Meter ü. M. Baynſtarion der Strecke und München⸗ Oberammergau. Sonnige, herrliche Lage. Umgeben von roßen eigenen Parkanlagen. Das ganze Fahr geöffnet. Berithm⸗ urch unvergleichliche Hellertolge bei Blutarmut, Bleichsucht, Frauenkrankheiten. Rheumatismus. Gicht. Nerven- und Herzleiden, ſowie bei allen Stoffweehselkrankheiten. Leitender Kurarzt: Sanitätsrat Dr. W. B. Pingg ra. Nähere Auskunft erteilt die Badeverwaltung. Telephon: Amt Weilheim 84 500. Alleinige Beſitzerin Marle Faller. Mä. 6. S2¹ ber 1928 1 1 8 Dezember 1 3. Seite. Nr. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ N Donnerstag, den 13. Deze N——— ——— 0 Verein PI che& Flüſſiger Status der S rliner Pros tet Südd. Zucker und Scheideanſtalt. Am Renten markt 1 oſch! I 4 de 8 p dene 0 0 9 8 hres 1928 es ſtill, nur deutſche Anleihen mit Optionsr recht 1 Lee Agon 11 8 Je N eiſe bef rie d 85 nö verliefen und volle Intereſſe ank ſich lenken. Anatolier ongebote: mund wleder et: was 8gonfabeiten e,, 70 N 5 eutz lkanlagen geſtatteten. Unter dem üblichen Vor⸗ ſchwächer. In 5 erlaufe ſchritt die Sp kulatton, veranlaßt dure Bericht der Hauptverwaltung iſt das erſte Ge⸗ me ſdenen Ergebnis auf Eintreffen einiger Aufträge von außen her, zu Deckungen, 0 ahr(1 12. 27 2 585 un weſentlt Juni 1928) gen hinſichtlich der Beſchäf⸗ noch 11 verlaufen, als ob der Zu⸗ Das lag vor allem daran, Zeitf punkt des 4 Aula ane bei den einzelnen ben Aufträge wegen bereits vollzogener umfang⸗ kations vorbereitungen noch abgewickelt werden mußten. Der geſamte Beſchäftigungsgrad war in der erſten Hälf des Berichtsjahres zufrliedenſtellend. In der . Hälfte ließ er wegen allgemeiner Auftrags ⸗ ſperrung und weitgehender Streckungsan ordnungen der bahn erhebli 8 uach. Namentlich der Güterwagenbau wurde Bede en er Geſamtumſatz belief ſich auf 20 393 042 er Rei ngewinn, der nach angemeſſenen Abſchreibungen ver übt, beträe 511 456 J. Die Verwaltung ſchlägt vor, hieraus 70 000% jeſetzlichen Rücklage zu überweiſen, 440 000„ als Dividende (4 v..) auszuſchütten und den Reſtbetrag von nur 1456/ auf neue Reck g vorzutragen. Ueber die allgemeine Lage der Waggoninduſtrie und über die Zukunftsentwicklung wird geſagt, daß man nicht in rfer Konkurrenz, ſondern in der Verſtän digung und Vereinheitlichung zu vernünftiger Umſtellung und Rationali⸗ ſieru ng den richtigen Weg ſieht. Man hoffe, daß das neue Ge⸗ i ahr, in dem die ſchon abgewickelten und die noch vorliegenden ich bisher auf insgeſamt etwa 30 Mill./ beliefen, ein be⸗ friedigendes Ergebnis zeitigen werden. Die Geſellſchaft ſei bereit, auch ihrerſeits die in der Oeffentlichkeit viel erörterten Beſtrebungen auf die Schaffung eines feſten Verbandes in der Waggonindu⸗ ſtrie zu fördern, der allerdings nicht in die Fehler früherer Kartell⸗ politik verfallen dürfe. Nur bei geregelten Abſatzmöglichkeiten im eigenen Lande ſei nach dem Muſter anderer Induſtrien über inter⸗ nationale Verſtändigungen wieder der Weg über die Grenze und über die See zu finden. 4 Vorausſichtlich wieder 6 J. H. Dividende bei der Frankfurter . Ach. Eine AR. ⸗Sitzung befaßte ſich mit der Lage des utern el us, die als durchaus befriebigend bezeichnet ahr 1928 wird einen günſtigen Status aufweiſen, ſo em üblichen Vorbehalt für 1928 wieder mit einer Divi⸗ 6 v. H. gerechnet werden kann. 22 ßer Omnibus⸗Auftrag der Aboag. Die Allgemein lun er Omnibus Ac. b ſichtigt, bei der Nationalen Auto⸗ 8 105 AG.(NAG und bei der Firma Büſſing 25 eſtellen. Die Auftragserteilung wird in dieſen Tagen Rückkauf 578 iſt noch mitzu⸗ e Cyklo n⸗ n, und zwar cet in Schapiro Abwicklung bei der Gothaer Waggonfabrik.— M* zerke. Zu unſerer el dung in Nr teilen, daß die Gruppe Schaplro die von ihr ein Werke in Mylau hat zurücknehmen müſſe für etwa 2,5 Mill. 4. Die Finanzierung des Kauſpreiſes geſ dieſem Falle nicht mit Hilſe der Bankengruppe, ſondern ſchelnt andere Partner gefunden zu haben. Spinnerei und Weberei Steinen AG., Steinen. Unſerer Mit⸗ ene im heutigen Mittagsblatt A dahingehend ergänzt bezw. berichtigt werden, daß der auf den 29. Dez. einberufenen ab. GV. die Herabſetzung des Grundkapitals von 1,6 Mill.% auf 0 Mill.„ vorgeſchlagen wird, zur Beſeitigung von Verluſten und Schaff fung notwendiger Neſerven. Das herabgeſetzte Grundkapital ſoll auf 16 Mill./ wieder erhöht werden durch Ausgabe von neuen ab 1. Janmar 1929 bivldendenberechtigten Vorzugsaktien, die mit einer kur mulativen Vorzugsdividende von 7 v.., einem Vor gugsrecht im Oiquidatlonsfall ſowie dem Recht der Umwandlung in Stammaktien ausgeſtattet ſein ſollen. Die TO. enthält weiterhin noch die Beſchlußfaſſung über die Aufnahme eines Darlehens mittels Pfandverſchreibung. * Adler u. Oppenheimer AG. in Berlin. Nach dem Abſchluß für 19271928 erhöhte ſich bel 600 000%(i. V. 578 000) Abſchreibungen der 78 0 auf 1,19(1,07) Mill. J. Die Dividende wird wieder mit 6 v. H. vor gen, wobei die Rücklagen eine Ver⸗ 000%) erfahren. Der rohe Warenger auf 5,06 4 geſtiegen. Der Bericht geht auf die dentlichen Schw anküngen in der geſamten Lederwirtſchaft ein 425 betont vor allem die. 1 sſteigerungen für die Rohware mehrung auf 100(00 25 [Gro ßpiehhäute und Kalbfelle). ie Preiſe für ſertiges Leder hätten ber Stel gerung des Rohmaterials nur unzulänglich angepaßt werden können. Gegen Ende des Berichtsfahres(30. Juni) ſetzte der Rück⸗ ang ein, der ſich erſt im neuen Geſchäftsjahr auswirke und deſſen Fol gen ſich gleichmäßig auf Rohwaren und Fabrikate erſtreckten. Troß der ſchwierigen Geſtaltung der Schuhinduſtrie in der zweiten Hälfte des Geſchäftsfahres hätten ſich die Umſätze weiter erheblich bergrößert. In der Bilanz werden u. a. ausgewieſen: Beteili⸗ ingen 5,97(5,47) Mill., Vorräte 12,32(42,03) Mill. 4, Schuldner kart erhöht auf 16.13(10,36) Mill., Bankguthaben, Wechſel uſw. 2,18(187 Mill.& und anderſelts Bankſchulden 10,17(8,52) Mill., Gläubiger 1,53(1,59) Mill. J. Ueber die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr könne trotz gegenwärtig voller Beſchäftigung der Betriebe nichts Beſtimmtes geſagt Wen. ng 45 000 0g. und 350 Angeſtellte. 276 . täglich, nämlich 10 000 10 000 To. Pralinen bzw. Marzipan. Bes 0 85 den drei 29 Mill. Leiſtungs Kg. Ka u 7 5 2 Die Jahren a Die 1 m ſä tze betrugen in den drei 000 Kg. Scho tigt werden 281 3 0 Stabiliſierung des Zinkpreiſes Die Beſchlüſſe auch haben. 5 000 der eine Zuerſt To., 1929 beginnen. ſolange zage der noch de 1 Natiſt mit unedlen Me Jahr bis zum 31. gaben induſtrie für Roheiſen. Tonnen gegen 1015 vorauszusehen zezirken. tflel von falen und ſich 17 8 f Im der Ge! ſpannt. Kurſe. Bankaltien Brauereien lagen D von ungünſtig Vor allem drückte Platz in Lugano und nicht Nan Wirkung. Bankkundſchaft, Geſchäft fe rn hält, Folge. gaben luſten am und das bis niedriger. markt Intereſſe. die Kursverluſte zierut id⸗Weſtfal en ſicherungsaktien über wi den Farben, Linoleum, hof u. Weſteregeln ſämtlich etwas 1 1 waren nicht zu verzeichnen. Feſtverzinsliche Werte ohne Geſchäſt. der handelt 25 ſich darum, zu liquidteren. M Produktions⸗ und Ausfr ngen zu erreichen. Es iſt vorgeſehen, anzuwenden, ö errei 80. iſt, um dann automatiſch eine Lockerung eintreten zu laſſen. 8 Amerikaner iſt beſonders Kunst ig. To. Zink zu einem Pr i jetzt ungef Preiſe ausführen können. 9 i b tallen iſt Mi falls im Aus perrungsge ie Durchſe ei Vormonat um etwa d hat bekanntl en. Börſenberichte vom 13. Dezember 1928 Mannheim leicht Die Börſe blieb auch heute ſtill und zurückhaltend. Lage des Geldmarktes war infolge der 9 Außerdem drückte wi bli Dur Unſicher heit und laute nden der vorker Börſe und der wieder a erneut ſtark auf die S die anſteige Das die ſich wegen der un hatte Die Spekulatlon ſchritt herauskommende 2 v. H. Aufnahme. Elektro markt Siemens mit minus 3 v. H. Auch J. G. 9 955 in tell hat keinen beſtimmten Sitz. werden in Verlin, Warſchau, Internationalen renz in Brüſſel 17 5 eine Stabil Ste erung der Einf Die die Ei is der erſtrebte Pr hr 0 iſt 1 te Paris, ll. To. im durch erhöhte 20 v. H. ich im de eben 1 gegen r Hof etwas fei er Daimler, M * Zir die beſtehenden von 24 geſtern nſchränkungen werden am 1. uſchränkung von 7 v. reis Zink⸗Kon breiſe zur Stocs, e von 27 Pfd. Sie auf in den erſten 8 Monaten keit der Fabrik beträgt und fe⸗ igerung und ſehr wahrſcheinli ch Folge twa kan hofft das durch die Ankündigung chränkung unter günſtigen Be⸗ Jan uar haben bis⸗ Pfund nach Europa aus⸗ To. n, Die periodiſchen angenommen November allen 3 faſt zu weſentlich höhe 5 885 in ammen ki gert worden. all der Eiſeninduſtrie wührend des weſt⸗ Es liegen nunmehr neue ſtatiſtiſche An⸗ die Ausſperrung der Proòuktionsausfall vor, Die Roheiſenerzeugung betrug im November 267 000 Oktober 5 im Durchſchnitt der erſten zehn Monate d. J weſtz Ei und deutſchen wax und 1065 000 Dies bedeutet, 28 . wer uabgeſchwächt 1 8 en Meiner, W Frankfurt ſchwächer Meldungen unregelm timmung. An de Arbeft Fehlen v einen ge mit etwos heren La gebeſſertem Dle übrigen Bankwerte waren angeboten, kaum ücer 1 v. H. werte bis 2,75 v. H. niedriger. läſſigt, NSU. dagegen auf Realiſationen angeboten und 3,25 v. H. niedriger. —— hinaus. Geldmarkt die undurchſichti da die B be elnflußt wu der geſtrigen N um ige 0 im Reiche blie saufträgen und vollk age Mluß H. und 2 578 „25 v. Am Schiffahr Deutſche Linole ren Da man von Amerika keine Produkti ons⸗ Pant man ufte London und Brüß el ſtattfinden. ?:? Das Altmetallgeſetz verlängert. Das Geſetz über den Verkehr in der bisherigen Form um ein weiteres Dezember 1929 verle Der Produktionsausfe deutſchen Arbeitskampfes. über den durch verurſachten ſen⸗ zunächſt To. wie war, einen geringen Ausgleich des Produktionsaus⸗ Erzeugung in den übrigen der 0 zehn M 5 des Jahres 11 42 000 To. auf Rheinland⸗Weſt⸗ igen Gebiete. Im Oktober ſtellt 0 To. zu 208 000 To. Wenn auch in ne geringere Produkti n im November zu en geweſen ſein dürfte, ſo kann doch für die außerhalb des gelegenen Werke eine Produktion Der Die he des M dedlo etwas ange⸗ die Von waren Ver⸗ ſtriemarkt wur⸗ ald⸗ Kurserhöhungen Zu Begknn der heutigen Börſe machte ſich wieder eine gr ßere Zurückhaltung bemerkbar, nachteilig zige Verlauf geſpannte örſe rde. etb⸗ hieſigen Lage hen der ommen vom ſtshemmenden Ein in verſtärktem Maße zu A b⸗ Materiol fand nur bei Beſonders ſtark angeboten waren minus 4 v. Farben eröffneten Montan werte faſt ohne Umſätze. beſtand für Diskonto bei gur Ver⸗ Schuckert H. a n ken⸗ Kurs einiges doch gingen ts. Am Auto markt Daimler vernach⸗ 76 v. H. gebeſſert. u m Gut behaup⸗ 5 das Kursniveau allgemein etwas beſſern konnte. Auch wunde die Stimmung zuverſichtlicher, da die Börſe von neueren Meldungen von Lugano günſtig beeinflußt wurde, Die Ten nahm ein freundli eres Ausſehen an. Verſtärktes Intereſſe b am Elektromarkt für Schuckert mit plus, 8 v. H. Auch die übrige Elektropapiere konnten daraufhin anziehen. Sonſt blieb im allge⸗ meinen das Geſchäft klein. Am Geld markt war Tagesgeld zu 7 v. H. unverändert. 8 Berlin rückgängig Befürchtungen über die Entwickelung des Geſdmarktes veranlaßten die Berliner Banken frühzeitig Ultimodispoſitlonen zu treffe n, zumal„durch die Feſttage eine ſaſt achttägige Unterbrechung bes Börſenverkehrs eintreten wird. Den vorbörslichen Erwartungen entſprechend lagen die erſten offiziellen Notierungen meiſt um mehrere Prozent gedrückt. Die Intereſſenloſigkeit außenſtehender Freiſe verſtimmte und hemmte die Unternehmungsluſt der Spekula⸗ i Das Ausland war ebenfalls nur mäßig vertreten und be⸗ änkte ſich mit ſeinen Aufträgen auf wenige Werte. Während die nmärkte Verluſte von 1 bis 2 v. H. aufzuweiſen hatten, lagen die ſchwereren Papiere bis zu 5 v. H. gedrückt, darüber hingus ver⸗ 1 Salzdetfurth 6,25 v. H. und Polyphon ſogar 11 v. H. Anleihen ruhig, änder behauptet, Anatolier 7 schwächer, Pfandbrief⸗ markt vollkommen ohne Geſchäft. Geld etwas angeſpannter, Tages⸗ geld 6 bis 8 v.., Monat 0 mit 9 bis 9,5 v. H. geſucht, Warem⸗ wechſel ca. 7 v. H. Im Verlaufe traten ollgemein kleine Er⸗ holungen ein, die die Anfangsverluſte aber durchaus nicht aufwogen Feſchäft war nur in wenigen Papieren etwas lebhafter und trug ſonſt einen weiter ſehr ſtillen Charakter. Der Kaſſamarkt war ſehr uneinheitlich und überwlegend ſchwächer. Der weitere Verlauf War recht unſicher, das Kursniveau ging wieder allgemein zurück. Die Befürchtungen, daß Newyork eventuell ſeinen Diskont erhöhen wi ird, nohm zu und die Spekulation ſchritt zu Abgaben. Montecatint wurde erſtmalig mlt 65,75 notiert, Der Umſatz war 10 000 Stück. Die Rückgänge betrugen zum Schluß —3 v.., bei Glanzſtoff ſogar 7 v. H. Das Bezugsrecht der Ber⸗ liner denzelsgeſellſchaft wurde 94,25(Parität 3456) erſtmalta notiert. Deviſen gegen Reichsmark waren wieder geſucht, der Dollar notierte.1955. Spanien lag feſt, 29.89 nach 29.96 gegen Lon⸗ don. Holland, London und Schweiz ſchwacher, 40.16 nach 40.17 bezw. .8512 nach.8516 bezw. 19.26 nach 19.2674. Berliner Depiſen Diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 8% v. 5. i 12 Dezember 18. Dezember Parität Diskont G. B. G. B. M. I ſätze% Holland 10 95 168,69 168,38 168,67. 169,48 4,5 Athen 0 00 425.485].425 14 5,445 9 Brüel 100 Belga= 5 Fr. 255 53,375 58,27 88,89 58,888 45 100 Gulden 81.28[ 81,44 81,30 81,46, 81,555 8 „.. 100 flunl. M. 10.54. 10,8 10.842 10,562 10,812] 7 1„„„100 Lire 21.955 21,995] 21,955 21.995] 22,025 5,5 Südſla awien„ 100 binder 7,868 7,882].878 77887 7,355 7 Kopenhagen.„„„ 100 Kronen 111.87 112,09 11168 112,10 112,06 5 Liſſabon„„„„ 100 Eskudo 18,48 18,52 18,26 18.8 17.48 8 Oslo„ 00 Kronen 111,75 111,97 111,74 111.96 111.74 5,5 Paris„„ 100 Franken 3. 6 8 Prag„100 K 5ÿ5 Schweiz I00.5 8 5 5 f 82 4,5 5„ 67⁵ Budapeſt 105 Pe 95 5.2 6 Buenos⸗ Aires 6 6 76 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,181 4,189 4,181 4,189 4,176— Rn Per 1918].922].922].928] 1,986] 5˙8 Rairo.„1 ägypt. Pfd 20,856 20,896 20,888 20,896 20,81— Konſtantinopel..„ 1 türk. Pfd. 2074] 2,078].068] 2,072 2,130] 10 London 1 Pfd. 20,334 20,374] 20,884 20,874 20,893 475 New Jork.. 1 Dollar 41910.1990 4 1815 4,1995] 21780 5 Rio de Janeiro.. 1 Milreis].4975 0,995 0,4975 0,4995 0,508 Uruguag 1 Gold Peſ. 4,28 47294 1 4,286.294.821 * Mannheimer Produk tenbörle vom 13. Dez.(Eigenbericht). Die e am he tigen, Produkte 1 00 imarlt war nach vorübergehender Be⸗ eruhigt. ung Von Auslan dweigzen wu den angeboten:(alles eif Mannheim Manitoba 2 zu 13,40; 3 18,10) 4 12.50 Kan⸗ f Gulf 12,8 Kilo 12,75;(alles 1 in.): Inlz Weizen iul. Roggen 2 ggen 25,50; inl. Hafer 22—23; ausl. F inl. Braugerſte 26, 22, 5; Weizenm ſt 505 Futtergerſte 20—22; Mais 1 Bezug⸗ Biertreber 20,25— 20,50; Rapskuchen 19,75; Soya⸗ ehl ſüdd. 83; Weizenbrotmehl ſüdd. 25; Roggen⸗ 22. ſchrot mehl 60—70proz. 2081; Weizenfutt ermehl 15; Welzenkleie feine 18,78; Roggenkleie 14,25. Viehmarkt in Maunheim vom 18. Dezember. 315 Zufuhr ins⸗ geſamt 779 Stück. Im einzelnen wurden ugefahren 15 erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 139 Kälber, b 00 74—76, c) 6872, d) 60 bis 66; 14 Schafe, e) 4648; 77 Schweine, e) 7879, 8) 7677, e) 77 2747 547 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 1318, über 4 W. 20—28 Läufer 5438; 2 Zlegen, 10—24. Marktver kauf: Kal⸗ ber mittel, geräumt; Schweine ruhig; Ferkel und Läufer mittelmäßig. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark ſe Stuck Mannhei me* e bom 13. Dezember. „Hab. St.- A. 27 15 25 40— Pfalz. Prefehefe. r 10¼ Gk. M. M. 18 0 7% Dad Rom. Gd 37.— 87.— Schwarz Storch. 17570 175.0 18%¼„ A 140 0 9% 0 hafen stadt 90, 2 60. Werger Worms 238,0 285,0 Fader Nag pal 19.0 10% Möm. Bold 102,2 102 2. Rnork 145.0 97%„Gold 98, 45 1 Bad. Aſſekuxanz 205,0 205, 0 Konſerven Braun 80.— 8 Sold 78,18 705 15 Continent. Verf. 93.— 93.— Mannh. Gummi 77— 2 6% Farben dds. 2 146. 0 65, Mannh. Verſich. 152,0 151,8 e Fhrz Babiſche Bank. 129 9 1290 Oberrh. Verſich... Pfälg. Mühtenm. 180, 50 iälz,Hypoth. B. 159,5 159.5 oxtl. Zem. Heid. 185,0 7 10 4140-. l. Stund. 97— 0 5 Elektr..- 178.0 e 05 Poverſ 154,2 184,0 hel 140,01 Ah. Erebitbank. 128,0 25 Balmer Sen 84 8.. Södd. Lrahte e Süd. Disconto. 188.0 188.0 Deutſche Uinol. 351.0 3470 Südd. Zucker 15602 2 Durlacher Hof 148,0 150,0 Enzinger Union 76.— 78,— Verein dtſch Oelf. 74.— Kleinlein Heiblb. 217.0 217,0 Gebr. Fahr 275— 202—Wayß& Freytag 138.0 Budwigsb Al. Br. 232,0 232,0 J. G. Farben. 267.0 265,0 Jellſtoff Waldhi. 279 0 Frankfurter Börſe vom 13. Dezember 277,0 5 8218 —— 88. A Otabi⸗Minen 62, Phönix Bergbau 89,.— [Rhein. Braunk.—— Mheinſtahl 142.0 187.0 Miebeck Montan 3 Salzw. Heilbr. 230,0— Tellus Bergbau 118. 5 BR u. Laurahünte—.— Ber. Stahlwerke 92.50—.— Seſtverzinsliche Werte. Bab: od. 5 1 17 55120 Wonkan-⸗ Aktien. Bayr. Hyp. u. Wb. % Reichsanl. 87,25 87,50 Berl. e 8 Buderus.. 84. 25 Com. u. Privatb. 154.8 5 194,0] Eſchweil. Bergw 9 0 Ablöſgſch..88000 52, 65 Darmſt. u. Nat. 291, 0 50 Gelenk Bergm—.— 1 Deutſche Bank 170,7 arp. Bergbau „obne.46 Dit.-Aſlat. Bank. lſe Ugb. St. kr. 28507 . Wertb.(Gold! 88,— 88.— D. Effekten Ban 125.01 all Uſchersleb. 284,0 2 D. Schaganw. 8 D. Hyp. u 990 1 10 1060 5 139.2 e eee 500,0 5 0„ 7 D. Ueberſee⸗Ban a eſterege 8 8 14 0,50 D. elke 9. 8 052 igconto-⸗Geſ e. Mannesm.⸗R. lese, 22 5 5 Baß.0 Mansfeld Akt. 11 110 10% Mom. 9 2 Frankf. Bank. 117,5 113,5] Oderſchl.&. Bed. 10,0 1* 27 7795 25—.— 5 kfrt. Hyp. k. 148,5 „%„ 78%. Metan u. M. G. 189.0 Mitteld. Cd. B. 216,0 Nürnbg. Verein 160,0 Deſt. Cred.⸗Anſt. 34.45 Pfälz. Oop.⸗Bk.. 159,0 Reichsbant.5 83 e 9 A Creditbk. 125,2 5% Grkr. M. abg. Beck A= 8 Becht„.⸗Don. 74. 75 7% Bad. om. Gd. 37,.— 67, 8% Pfälzer-•9 94.90 Bee. Hup 2 75— Rhein. Hyp.⸗Bk. 215.0 Südd.. 170,0 Südd. Disconto. 136.0 Wiener Bankver. 14,85 14,85 Württ Notenbk.—,—. rankf. Au. Perf. 1025 1020 irkf. R. u. Mito. 18.— 15,75 annh.VBerſ.⸗G.—.— Oberrh. Verſ.⸗G.—.—. Crausport⸗Akekien. Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh. 315.0 Feuninger g. St. 188,0 Jöwen München 328,0 Mainzer St.⸗A.— Schöff rh. Sindg. 354,0 Schwartz⸗Stor 177. 0 Tucherbräu. Werger. 235,0—— 10 *õÆU⁰ Nb. g 80, 75 %% Plälz, Lia. 80,40 67505 Südb. v. 79,— denen %,. Pr. B. S. Nis 50, 7ü Vaul⸗Atien. ug.. 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Immobll. 92,50 5„Zucker 155.11 Teleph. Berliner 54.75 9 Thoerles Oel fab. 98.— Tietz, Leonhard 292.0 Transradio. 158.0 Varziner Papier 1890 5275 P. B. Irkf. Gummi 54 50 100,0 Ver. Ehem. Eharl. 109,0 B. Otſch. Nickelw. 185.0 B. Glanzſt. Elbf. 548.05 V. Stahlwerke. 98..5 B. Schuhf. Br.& W 63.— Stahl, v. d. Zyp. 198.0 Ber. Ultramarin. 155.0 Vogel Telegraph..0 Voftland Rasch. 78 77.15 Voig& Haeffner 265 0 2 Wanderer Werke 114.0 Weſtereg. Alkal. 284.0282 5 Wicking⸗Cement 125 0 Wiesloch Tonw. 1 13.0 Wiſſener Metal 188.0 187/0 Fader Bleiſtiſt. 87,50 3 1905& Co. 120, 0 arben. 269.5 8— 3 Miag⸗Mühlen 18675 5 el 9 1 Mis 4 Genes 1900 fa dien 53.— 6105 Motoren Deuß 70,8 5 Muüoldetm Bero 108. 0 Neckarſulm. 28,25 Nordd. Gone 152 0 Oberſchl. E. Bed. 111.5 111.5 120,8 Oberſchl. Koksw. 118,0 114,3 Orenſt.& Koppel 1 1 100,2 Phöni wergbau e. 5 89.25 Velppbon 33 2 Nathgeber Ba n Neisholz Paper 2 280,0 Bean 8 Rraft 185,0 ein. 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Unser Arbeiter Herr Daniel Frey melster-Fuchsstr. 24, ist gestern bei Aus- tödlich verunglückt. dieses tlefbetrübende Geschick wurde uns ein tüchtiger, verlässiger Mitarbeiter entrissen, dem wir ein ehrendes Gedenken bewahren werden Mannheim, den 13. Dezember 1928 a Rhenania Familie Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme dankt herzlich Mannheim, 18. Desember 1928 Zu den kalten Festtagen ein gemütlich, warmes Zimmer 479 erhöht die Freude. Kaufen Sie noch heute 948 Morkel Teikahlung! Infolge vormitt ballspo eines Unglücksfalles verschied gestern ag unser langjähriges, treues Mitglied Herr Daniel Frey Mit ihm geht ein Pionier des Mannheimer Fuß- rts von dannen, der in jahrzehnte langer, unermüdlicher und erfolgreicher Verwaltungstatig- keit unserem Verein unschätzbare Dienste leistete. Das Gedenken an diesen edlen Sportfreund wird bei uns nie erlöschen ede Mannheim, 13 Dezember 1928 Mannheimer Fuchanl-Ciab„Phgenh“ 92 g. J. Der Vorstand nachm. bitten unsere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung Die Beisetzung findet Freitag. den 14. Dezbr., 3 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt, Wir findet beſtimmt am 5 ſtatt. Harmoninm, Ortsrichter re Ernis rung Die öffentliche Versteigerung 2 9 im N Mayerhof, Mannheim, O2. 16 7 Es wird verſteigert: antike und moderne Möbel, Grammophon, Perſer und Deutſche, Porzellan, Zinn, Standuhr und vieles andere Mobiliar 73 und Hausgeräte gegen Seb. von e geber zu Auktionshaus Herrmann, M 4, 7 etben eſucht Verſteigerungsleitun von 15 Mk. an bel sparsamstem Kohlen verbrauch. Rietheimer, f 7. 10 3 gebllner. reitag, den 14. ds. Mis. Klavier. Teppiche, Jbbb Mark Angebote unter O Nr. 92 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. erbeten. g. T h. 1 3 5 0 für Fischer Büro tätig waren, we nn e agg An nnn nnn Verireler, die im Jahre 1927 Ane die Frankfurter Flrma & Sunskes(FI-Sü.) 3 Nannheim B 6, 17 rden um Angabe ihrer Anschrift 2 81 unt. Y T 114 an die Geschäftsst, d. 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