* * 85 3 Wontag, 17. Dezember 1928 „forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. N Bezugspreiſe: In Mannherm u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19½20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beil Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben . 2— e Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Voraus Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,409 ine 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Infolge des allgemeinen Vormarſches der bolivianiſchen Truppen haben ſich die Beſatzungen der paraguayaniſchen Forts Valoys und Rivarola, die unter dem Kom⸗ mando des Generals Buemes ſtehen, zurückgezogen und die beiden Forts dem Feinde überlaſſen. In Aſuncion herrſcht nach wie vor die höchſte Kriegs⸗ begeiſterung. Alle waffenfähigen Männer drängen in die Kaſernen. Auf Grund des Mobiliſierungsdekrets ſind bereits über 10 000 Freiwillige rekrutiert worden. Bei den Kämpfen um die Forts Mariſcal Lopez, Valoys und Rivarola betrugen, wie die paraguayaniſche Militär⸗ behörde bekannt gib, die Verluſte auf Seiten Paraguyas ſechs Tote und eine Anzahl von Verwundeten. Die Verluſte der Bolivianer ſeien ſehr hoch. Außer zwei Offizieren ſeien zahlreiche Mannſchaften getötet worden. Paraguayaniſcher Gegenangriff Buenos Aires, 17. Dez.(United Preß.) Die Offen⸗ ſtve der bolivianiſchen Truppen hat allem Anſchein nach einen Rückſchlag erlitten. Wie der„Prenſa“ aus Aſuncion meldet, ſind die paraguayaniſchen Detachements im Raume des Forts Mariſcal Lopez nach Eintreffen von Verſtärkungen zum Angriff übergegangen und haben das Fort nach kurzem Gefecht zurückerobert. Die bolivianiſchen Truppen zogen ſich verfolgt von den Paraguayanern, in nordöſtlicher Richtung zurück. Ilanz von Bolivien rechtfertigt ſich beim Völkerbund Die Regierung Boliviens hat an den Völkerbund Händen Briands folgendes Telegramm gerichtet: „Die bolivianiſche Regierung erklärte am 14. Dezember in einem Kabel an Sie, daß nach dem paraguayaniſchen An⸗ griff Bolivien es für notwendig befunden habe, militäriſche Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit Boliviens zu gewährleiſten. Damals hatte ſchon Paraguay an der boliviſchen Grenze Vorpoſten errichtet. Es war trotz dieſes Vorgehens zu hoffen, daß weitere Zuſammenſtöße ver⸗ mieden werden könnten. Unglücklicherweiſe haben dieſe Zu⸗ ſammenſtöße jetzt doch ſtattgefunden. Nach einer Meldung des Chefs der militäriſchen Zone haben neue Detachements der paraguayaniſchen Armee boliviſche Forts bedroht mit dem au Erfolg, daß die bolivianiſchen Truppen nach einem blutigen Gefecht, das paraguayaniſche Fort Boqueron beſetzten. Dieſer Schritt wurde unternommen, weil Boqueron in der Zone liegt, auf die Bolivien einen traditionellen unanfechtbaren Anſpruch beſitzt. Die bolivianiſche Regierung beeilt ſich gemäß Ihren Wünſchen dieſes Ergebnis dem Völkerbunde und Eurer Erzel⸗ lenz mitzuteilen. Dieſes Ergebnis tut nicht nur den An⸗ griffsgeiſt Paraguays dar, ſondern ſtellt auch einen Bruch der feierlichen Verträge dar, die die zivili⸗ ſterten Völker aufrichteten, um den Weltfrieden zu erhalten.“ Amerikas Müſtung Die Parteiführer im Waſhingtoner Senat haben ſich dahin geeinigt, der ſogenaunten„Großen Marinevorlage“, die den Bau von 15 Kreuzern und einem Flugzeugmutter⸗ ſchiff vorſieht, den Vorzug vor den übrigen zur Beſprechung ſtehenden Geſetzesvorlagen zu geben. f Lugano Ein kritiſcher Rückblick von maßbebenber deulſcher Stelle Räumungs und Reparationsfragen Lugano, 17. Dez.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Von maßgebender deutſcher Seite wird mir über die Tragweite der Beſprechungen von Lugano folgendes mit⸗ geteilt: Die ſehr ernſten und eingehenden Ausſprachen von Lugano haben das Ergebnis gezeitigt, den leitenden Staats⸗ männern der Gegenſeite vor Augen geführt zu haben, daß in der Verſtändigungspolitik eine kaum heil⸗ bare Kriſis eintreten könnte, wenn das deutſche Volk nicht ſchnellſtens von dem unerträglichen Druck der Beſetzung be⸗ freit würde. Den Ernſt dieſer Lage den Vertretern Englands, Frankreichs und Italiens deutlich dargelegt zu haben, iſt das Berdienſt Dr. Streſemanns. Das deutſche Volk hat ſeit Locarno lange genug auf die Verſtändigungsbereitſchaft der anderen Seite gewartet. Dieſe Tatſache wurde in den Be⸗ ſprechungen eindeutig zum Ausdruck gebracht und hinzugefügt, daß die nachlocarniſtiſche Politik in Deutſchland durch das Wort gekennzeichnet wird: Gegenſeitiges Vertrauen in die Heiligkeit der Verträge. Die Beſetzung deutſchen Bodens durch fremde Truppen bedeutet aber den Vertrauens wirklich obſiegen, ſo muß die andere Seite aus der deutſchen Auffaſſung die entſprechenden Konſequenzen zie⸗ hen und zur Ueberzeugung gelangen, daß wir die Beſetzung als Reparationslaſt glatt ablehnen. Deutſchland hat die ihm auferlegten Daweslaſten bisher pünktlich bezahlt und es liegt keine Veranlaſſung vor, an⸗ zunehmen, daß, ſoweit ſeine Leiſtungsfähigkeit reicht, die nötigen Summen künftighin nicht aufgebracht werden ſollen. Außerdem enthält der Dawesplan in ſich ſelbſt einſchneidende Wirtſchaftsgarantien, die viel wirkſamer ſind als militäriſche Maßnahmen. Der Eingang der Zahlungen iſt vom guten oder böſen Willen garnicht mehr abhängig. Es wird Aufgabe der demnächſt einſetzenden Verhandlungen ſein, praktiſche Wege zu finden, die für beide Seiten gaugbar ſind. Nach den bis⸗ herigen Dispoſitionen ſollen die diesbezüglichen Verhand⸗ lungen etwa gleichzeitig mit dem Zuſammentreten des Sach⸗ verſtändigen⸗Ausſchuſſes für die endgültige Regelung der Re⸗ parationen auf diplomatiſchem Wege beginnen. Ob unmittelbar nach der Rückkehr Dr. Streſe⸗ manns nach Berlin, die bekanntlich am Donnerstag erfol⸗ gen wird oder erſt Ende der Woche eine Kabinetts⸗ Sitzung ſtattfindet, ſteht noch nicht feſt. Jedenfalls äber wird die nächſte, der Rückkehr des Außenminiſters folgende Beratung der Reichsregierung, der Beſprechung der Vor⸗ gänge von Lugano gewidmet ſein. Streſemann wird über die Ratstagung und ihre Ergebniſſe Bericht erſtatten. Die übrigen Mitglieder der deutſchen Delegation verlaſſen im Verlauf des heutigen Tages Lugano und werden morgen vormittag wieder in Berlin ſein. Polen verteisigt ſeinen Außenminister Wie nicht anders zu erwarten war, findet die Aus⸗ einanderſetzung des deutſchen mit dem polniſchen Außen⸗ miniſter in der polniſchen Preſſe einen lauten Widerhall. Daß der Ton der geſamten Preſſe dazu angetan wäre, beruhigend zu wirken, kann niemand behaupten. Die einzige Zeitung, die ſich von Anwürfen gegen den deutſchen Außenminiſter frei hält, iſt der ſozialiſtiſche„Robot⸗ nik“. Die übrigen Zeitungen verſuchen, die Angelegenheit als einen Erfolg Zaleſkis hinzuſtellen.(2) Sie ſprechen von angeblichen„Enthüllungen“ Zaleſkis über die antiſtaat⸗ liche Betätigung der deutſchen Minderheit in Polen. Ganz beſonders ſcharf iſt das Organ des Regierungsblocks,„Glos Prawdy“, das von einem„Furor Streſemann“ ſpricht. Streſemann habe ſich weder in Form noch in Geſte beherrſchen können und dadurch den beſten Beweks geliefert, daß er die Angriffe Zaleſkis als berechtigt empfinde. Das halbamtliche Organ der polniſchen Regierung, die „Epo ca“, iſt zwar im Ton ruhiger, aber in der Sache ſelbſt nicht weniger ſcharf. Es wird behauptet, Streſemann habe Zaleſki nichts widerlegen können, deshalb habe er den Hörern einreden wollen, Polen wolle den Völkerbund von einer Dis⸗ kuſſion der Minderheitenfrage abhalten. Deutſchfreundliche Preſſeſtimmen aus Italien * Rom, 16. Dez.(Von unſerem römiſchen Vertreter.) Obwohl ſich die italieniſche Preſſe in ihren Ausführungen über die Verhandlungen in Lugano die größte Zurückhaltung auf⸗ erlegt, macht ſich in ihr doch eine Neigung deutlich bemerkbar, die durchaus deutſchfreundlich geſtimmt iſt. Es möge nun dahingeſtellt bleiben, ob dieſe Neigung als weſentliches Merkmal der jetzigen Politik Muſſolinis zu bewerten iſt oder vielmehr als eine taktiſche Maßnahme in Bezug auf die Stellung Italiens gegenüber dem Quai d' Orſay. Wie dem auch ſei, an einen politiſchen Altruismus Italiens wird wohl niemand glauben wollen. Die deutſchfreundliche Stellung des Unterſtaatsſekretärs Grandi hängt beſtimmt irgendwie mit dem„Sacro Egoismo“ der Italiener zuſammen, denn durch eine deutſch⸗italieniſche Annäherung hätte der Palazzo Chiegi die konkrete Möglichkeit, durch Durchpeftſchung einer Kol o⸗ nialpläne auf Frankreich einen ſtarken Druck auszuüben und mit größerer Leichtigkeit die Reviſion des Traktates von Obwohl man das alles genau weiß und über die Kaprizen der Tagespolitik nicht ins Erſtaunen gerät, horcht man doch auf, wenn eine immerhin wichtige Zeitung wie der„Cor⸗ . t ei. denten ritt, Tunis und die Räumung ſüdlibyſchen Gebietes zu erlangen. riere Padan“, das Blatt des Unterſtaatsſekretärs Italo Balbo, den Bericht über die Sitzungen in Lugano unter dem balkendicken Titel „Die italieniſche Regierung begünſtigt die Rheinlandräumung“ erſcheinen läßt und wenn aus dem ſpaltenlangen Text deutlich hervorgeht, daß die Faſeiſten tatſächlich eine Löſung des Pro⸗ blems erſtreben, das im Einklang mit dem Programm Streſe⸗ manns ſtehe. „Regime Faſeciſta“, das perſönliche Preſſeorgan des ehentaligen Parteiſekretärs Farinacei, gibt die Stimmen wie⸗ der, die das Geſpräch Streſemanns mit Grandi als einen wichtigen und unzweideutigen Beginn der italieniſch⸗ deutſchen Verſtändigung erſcheinen laſſen und dem⸗ gemäß der italieniſche Delegierte dem deutſchen Außenmini⸗ ſter eine zweckdienliche Zuſammenarbeit der heiden Läuder vorgeſchlagen hätte, ſo z. B. die Gründung einer wirt⸗ ßchaftlichen Entente zwiſchen Italien und Deutſchland, eine gemeinſame Aktion im Völkerbund und ſchließlich die italieniſche Unterſtützung in der Reparations⸗ und Ab⸗ rüſtungsfrage.„Regime Faſeiſta“ hebt auch ausdrücklich das Gerücht hervor, daß Grandi ſeiner Entrüſtung über die künſtliche Jſolierung Deutſchlands in beſtimm⸗ ten Worten Luft gemacht habe. In einem Leitartikel der Turiner„Stampa“ ſchließt der Abgeordnete Andreas Torre wie folgt:„Der Locarno⸗ pakt, der eine Sicherung Frankreichs am Rheine bedeutet, da England und Italien die Garantie der Sicherung über⸗ nommen haben, zeitigte als unmittelbare Folge neue Miß⸗ verſtändniſſe zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Frankreich zog daraus folgende Schlüſſe: Deutſchland müſſe im Zuſtand der Depreſſion beharren und Frankreich müſſe ſeine Rü⸗ ſtungen zu Lande, zur See und in der Luft weiter entwickeln. Frankreich iſt heute die Großmacht, die das ſtärkſte Heer der Welt beſitzt und doch will es ſich nicht beruhigen und glaubt. noch immer von Deutſchland gefährdet zu ſein, von jenem Deutſchland, das entwaffnet und an den Grenzen von Polen und der Tſchechoſlowakei bewacht wird. Deutſchland iſt heute unbewaffnet. Oeſterreich⸗Ungarn exiſtiert nicht mehr und trotzdem iſt Paris beſorgt, noch ſtärker beſorgt, als in den Jahren vor 1914.“ 5 2 a Ein ähnliche Vötahbung gegen Frankreich legt auch„Giornale d' Italia“ ein. Es ſetzt den unbe⸗ gründeten Befürchlungen Frankreichs, die jede Löſung er⸗ ſchweren oder mutwilligerweiſe hinausſchieben, die Haltbar⸗ keit und grundlegende Sicherung des Paktes von Locarno entgegen.„Das Traktat von Loarno“, ſagt die großrömiſche Zeitung,„gibt der europäiſchen Politik die Richtlinien. Erſt jetzt beweiſt der Locarno⸗Pakt voll und ganz ſeine Le⸗ bendigkeit und Wirkſamkeit. Das iſt das, was Locarno uns lehrt. Natürlich handelt es ſich um eine Orientierung im allgemeinen und nicht im beſonderen. Auch wenn das Syſtem von Locarno keine Umwälzungen zeitige und keine Neuig⸗ keiten herausbringe!l Locarno iſt eine Verwirklichung des politiſch Möglichen, der Locarnd⸗Pakt beleuchtet die ganze heutige Situation und zeigt den Weg, dem man folgen muß, in erſter Linie aber beweiſt er, daß ſein Syſtem das richbige iſt.“ Wie man ſieht, ſcheinen alſo auch viele Faſziſten ihre Anſicht über Locarno, die bisher bekanntlich eine ſtrikt a b⸗ lehnende war, geändert zu haben. Ob auch dies ein Ent⸗ gegenkommen bedeuten ſoll, um mit Deutſchland ein Einver⸗ nehmen zu erzielen? Vorſichtig und leiſe ſtreckt die italieniſche Preſſe die Fühler aus, ebenſo vorſichtig wie die Diplomaten des faſziſtiſchen Regimes. —— Oppoſition gegen Painlevé y Paris, 17. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der franzöſiſchen Liga für Menſchenrechte macht ſich ſchon ſeit längerer Zeit eine ſtarke Mißſtimmung gegen die Tätigkeit des Kriegsminiſters Painlevsé geltend. Im be⸗ ſonderen haben die fortgeſetzten Rüſtungen Frankreichs und die von Painleys durchgeführte Reorganiſation des frau⸗ zöſiſchen Heeres ſtarken Unwillen erregt. Dieſe Mißbilligung der Rüſtungspolitik Painleves hat ihren Niederſchlag in einem Entſchließungsantrag gefunden, in dem feſtgeſtellt wird, daß die Tätigkeit des Kriegsminiſters mit den Inter⸗ eſſen des Friedens nicht vereinbar ſei und man deshalb die Frage in Erwägung ziehen müſſe, ob Painlevs nicht aus der Liga für Menſchenrechte aus zuſchließen ſei. Der nächſte Kongreß der Liga wird über die Ausſtoßung Painlevés zu entſcheiden haben. 5 Nach Moskau befohlen J Berlin, 17. Dez.(Von unſerem Berliner Büro!) Die Zentralkontrollkommiſſion der K. P. S. U. hat, der„Roten Fahne“ zufolge an die Kommuniſten Brandler und Tal ⸗ heimer die Aufforderung gerichtet, ſich in kürzeſter Friſt in Moskau einzufinden, um ſich vor dem Parteikollegium der kommuniſtiſchen Zentrale über ihr diſziplinwidriges Verhalten zu verantworten. Als äußerſter Termin ihres Eintreffens in Moskau iſt der 23. Dezember feſtgeſetzt. Ein Anfall Hoovers in Buenos Aires — Buenos Aires, 16. Dez. Bei der Ankunft Hoovers ereignete ſich ein merkwürdiger Unfall. Ein Soldat der Eskorte, die neben dem Kraftwagen des künftigen Präſi⸗ verlor die Gewalt über ſein Pferd. Dieſes ſprang mit einem gewaltigen Satz auf den Kraftwagen. Da auch der nächſte Reiter ſtürzte, entſtand ein wüſter Knäuel, Hoover konnte jedoch den ihn bedrohenden Pferdehufen aus⸗ weichen und blieb unverletzt. 8 1 2. Seite. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗ Ausgabe) Montag, den 17. Dezember 1928 hurmann 300 000 8 (Eigener Heute früh haben in gemeinſamer Fei er Stadt und Univerſität Heidelberg dem Botſchafter der Ve gten Staa⸗ ten von Nordamerika, Dr. Jakob Gould Sch urmann den Heidelberger Ehrenbürgerbrief überreicht und von ihm die Nachricht empfangen, daß der endgültige Ertrag der ameri⸗ kaniſchen Spende für den Heidelb 9 1 Uniyerſitätsneubau die Höhe von 500 000 Dollar erreicht hat. Zahlreiche Ehrengäſte nahmen an der Feier Tell, 0 Reichst agspräſident Löbe, der badiſche Staatspräſtdent und Finanzminiſter Schmitt und der badiſche Geſandte in Berlin Honold. In ſeierlichem Zug betrat um 5 Uhr 5 Schurmann in Begteltnug von Obe!. Pro Walz und dem Rektor der Unk⸗ verſität Pr of. 8 mer, den 2 zenten, den ern der der ſtudentiſchen Korpora⸗ tionen den feſt geſchmückten Saal. Nach einem zelvortrag durch Prof. herzlichen Begrüßungsworten de heimer nahm Botſchafter Schurmann das Wort. Wie im Mai dieſes Jahres anläßlich ſeiner Ehren⸗ promotion bekannte der Redner daß er ſich als Angehö der Heibelberger Univerſität fühle, die er vor 50 Jahren be⸗ zogen habe, Amerika ſei damals auf ausländiſche Hochſchulen angewieſen geweſen und Heidelberg wurde die beliebteſte des europäiſchen Feſtlandes. Hunderte von Haben in Heidelberg ſtudiert, augel lockt vom Ruhm der Hoch⸗ ſchule, der unvergleichlichen Schönheit der Stadt Umgebung, ſowie von der herz zlichen Gaſtfreundſchaft Bewohner. Als erſchiene er heut die Heidelberg zu tueller Arbeit erzog, mit ſie ſpäter in der Heimat Aus⸗ zeichnung erwarben. Das amerikaniſche Publikum ſei letzten Endes Nutznießer der Schulung amerikaniſcher Studenten in Heidelbelg geweſen. Aus dem Gefühl dieſer Daukbarkeit Heraus ſei der Gedanke und die Ausführung der Sammlung für den Univerſitätsbau entſtanden. Es wurde zuerſt be⸗ ſchloſſen, in Amerika etwa 400 000 Dollar aufzubringen. D ch Dr 8 Rektors Prof. Dr. e, jener Studenten, dar er D. Rockefeller jr. Summe zu ſtiften, bende Hälfte ſich verpflichtete, alleine die Hälfte dieſer unter der Vorausſetzung, daß die verblei⸗ innerhalb einer beſtimmten Zeit von anderer Seite aufgebracht würde. Am gleichen Tage ſtiftete der be⸗ kannte Bankter George F. Baker 50000 Dollar, dle verblei⸗ benden 150 000 Dollar wurden ſpäter von einer Reihe amertikaniſcher Herren aufgebracht, deren Namen Herr Schur⸗ mann bekannt gab. Bald aber ſtellte es ſich heraus, daß der Betrag von 400 000 Dollar zur. der Baukoſten nicht ausreichen würde. Es wurde daher beſchloſſen 500 000 Dollar aufzubringen. Die letzten 100 000 Dollar ſind von drei amerikaniſchen Bürgern geſtiftet, deren Wiege am Rhein geſtanden hat, deren Namen aber Herr Schurmann nicht bekannt geben durfte. Der Redner machte beſonders darauf aufmerkſam, daß die Stiftung mit keiner Bedingung irgendwelcher Art behaftet iſt, er übergab ſodann die formelle Stiftungsurkunde, die folgenden Wortlaut hat: „Der Univerſität Heidelberg, von amerikaniſchen Studenten während eines Jahrhunderts beſucht und ſtets geliebt, die ſie immer mit freundlichem Willkomm empfing und freigiebig zu Gelehrſamkeit und Forſchungsarbeit erzog, wird von einer Anzahl ihrer amerikaniſchen Freunde in dankbarer Anerkennung ſener hohen und hilfreichen Dienſte, durch Herrn Dr. Jakob Gonld Schurmann, den amenikaniſchen Botſchafer, dieſer fond von mehr als einer halben Million Dollar zur Errichtung eines nenen Vorleſungsgebäudes überreicht.“ Nachdem ſich der ſtürmiſche Beifall über die Ausführungen Schurmanns gelegt hatte, ſtattete Rektor Prof. Dr. Heinsheimer den Dank der Univerſität in herzlichen Worten ab. Schur⸗ mann ſei der Urheber Nieſer großen wundervollen Tat, der Unlverſität zu einem Vorleſungsgebäude, das den Namen „Neue Univerſität“ führen ſolle, verhelfe. Die Gabe erlange ihren außerordentl ich hohen Wert erſt durch die Geſinnung, aus der ſie gegeben ſei. Schurmann habe den Gedanken der eee hrenblür⸗ Dollar⸗Spende für die Heidelberger Aniverſität Ver⸗ all Poppen und Heins⸗ riger U. a. aus, zu den Männern, Amerikanern Ausſpruch und ihrer ihrer Wortführer dieſer amerikaniſchen Studenten inte ellek⸗ teſt Summe konnte zuſammengebracht werden, weil Herr John die neue Ehrung. höchſten Fortſchritt der Menſchheit. ein die 2 ger von Heidelberg Bericht der Neuen Mannheimer Zeitung“) Stiftung in einem einzigen klaſſiſch geformten Satze nieder⸗ Satz ſoll im neuen Gebäude auf einer Bronce⸗ der ie Univerſität werde gelegt. Dieſer tafel aufgezeichnet werden, zuſammen mit den Namen Stifter und einer Büſte Schur manns. D ſich der Verpflichtung, die ihr aus der Stiftung erwachſe, immer bewußt bleiben, ſie werde wie in alten Zeiten Gaſtfreundſchaft bewahren. ank der Univerſität ſchloß ſich in kurzen Worten der Unterrichtsminiſter Leers Dem D an, der in der digung, ja zur Freundſchaft auch in 7 n anderen Bez gen des Völkerlebens führen müſſe äußeres hen der Dankbarkeit überreichte der Minlter dem Botſchafter 115 künſtleriſch ausgeführte Wiedergabe der mane⸗ ſchen Hand Beſistün Der ſchrift, deren Original zu den wertvollſten zern der Heidelberger Univerſität gehört. Feſtalt trat in ſeine zweite Phaſe, als Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Dr. mann vollzog. Dr. Schurmann gehöre, ſo N führte Dr. Zeit treu geblieben ſeien, Heid ſeine erſte 1 8 summus amor. elberg ſei nach geweſen und geblieben. Heidelberg erwidere dieſe Treue Schurmanns summa ſide durch die Ernennung zum Ghrenbür ger, die nach dem Stadt⸗ ratsbeſchluß in einer Urkunde folgenden Wortlaut hat: „Der Stadtrat der Kreishauptſtadt Heidelberg hat einstimmig beſchloſſen. Sr. Exzellenz dem Botſchafter der Staaten von Amerika in Verlin, Herrn Dr. phil. h. c. Ja ob Gould Schurmann, der vor einem halben Jahrhundert als akademiſcher Bürger in ihren Mauern weilte, der damals Heidel⸗ berg in ſein Vers geſchloſſen, der bie Erinnerung an die Hoch⸗ ſchule und die Stadt treu be wahr rt und ſeine Anhänglichteit au die Hochſchule und die Stadt in hochſerziger Weiſe bekundet hat, das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.“ Mit dem Wunſche, der neue Ehrenbürger möge Heidel⸗ berg und ſeiner in fh ad multos annos verbunden blet⸗ ben und mit einem ſpontan aufgenommenen Hoch auf den jüngſten Woreabetger⸗ ſſchloß der Oberbürgermeiſter ſeine An⸗ ſprache. Herzlich bewegte dankte Botſchafter Shur mann für Er ſei glücklich, Bürger dieſer ehrwürdigen und berühmten Stadt ſein zu dürſen, die ihm heute mit ihren 80 000 Einwohnern noch gerade ſo lieb ſei wie vor fünfzig Jahren mit 20000 Einwohnern. zeigte Herr Shurmann alle die Dinge auf, die Heidelberg ihm lieb und teuer machen. In der Ehrung ſeiner Perſon erblicke er aber auch eine Höflichkeitsbezeigung für das Land, deſſen wirklicher Bürger und amtlicher Vertreter in. er zurzeit ſei. Herr Shurmann ſchloß mit den Worten:„Wir haben vieles gemeinſam— das Blut in einem nicht unweſent⸗ lichen Maße, und auch geſellſchaftliche und Handels beziehungen, Kultur und Wiſſenſchaft, politiſche Einrichtungen und inter⸗ nattonale Ideale, ſowie innige Liebe für den Frieden und den Möge das dem Gebäude dauerndes Zeichen unſerer Freundſchaft und der hohen Ziele der beiden Nationen ſein.“ Der Vorſitzende des Allgemeinen Studentenausſchuſſes hatte ebenfalls den Dank der Studentenſchaft für die Stiftung zum Ausdruck gebracht. Feier, mit Orgelſpiel be⸗ ſchloſſen, hinterließ bei allen Teilnehmern den nachhal⸗ tigſten Eindruck. Den Abſchluß des Feſttages bilden ein von der Stadt gegebenes Feſteſſen und ein im Anſchluß daran von der Studentenſchaft dargebrachter Fackelzug. Erwähnt ſei noch, daß die Feier durch die Sender Frank⸗ furt und Stuttgart im Rundfunk übertragen wurde. Die Reden waren vorzüglich zu verſtehen, die Betifallskund⸗ gebungen im beſonderen gaben Zeugnis von der Weihe des Augenblicks. In längeren Ausführungen 81 Die ſo auch in der Zukunft den Söhnen Amerikas gegenüber die gleiche Stiftung den Willen zur gemeinſamen Pflege er kulturellen Güter ſieht, der ſchließlich auch zur Verſtän⸗ Sch I ⸗ Walz die Heidelberg auch in ſchwerſter Pro Vereinigten der Stadt durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt wurde, nunmehr aufgeklärt worden. arbeitsloſe 30 Jahre 1 Der. für in D 5 1 mit m große n Mittelfeld großen Seitenfeldern. Im Mittelfeld ſteht eidelberg lebenden er Ehrenbürgerbrief halb ſo eines Schurmann 8 und zwei innerhalb Guirlandenumrahmung der Wortlaut des Ehrenbürgerbri darüber befinden ſich die Jahreszahlen 1878, dem Jahre det Immatrikulation Schurmanns und 1928, darunter 8 bes kannte Engelsſymbol vom Rupprech au des Weiterhin i verſität ſt in ſeinem Mittelfeld ein kleines Bild ſowie eine Anſicht des Hauſes Untere ſtraße 19, in dem Botſchafter Schurmann als Student gewohnt hat. Der Ehrenbürgerbrief iſt eingebunden in weinroten, golddurchwirkten Brokatſtoff. Die Bilder ſind in zarter Aquarelltechnik ausgeführt. ———[Eä— ñ y] Schweres Eiſenbehnunglück in Polen Auf der neugebauten eingleiſtgen Verbindungsbahn, welche unter Umgehung Deutſch⸗Oberſchleſiens Kattowitz und Poſen auf der Strecke Kalety— Peadzamcze verbindet, ſtießen am Sonntag abend 9 Uhr zwiſchen den Sta⸗ tlonen Wielun—Pontnow zwei Güterzüge zuſammen. Die beiden Lokomotivführer und zwei des Be gleit⸗ perſonals wurden ſofort getötet. weitere Beamte 44 Güterwagen wurden zer⸗ eine lange Strecke zerſtört. da der wurden ſchwer verletzt. trümmert. Das Gleis iſt auf Die Strecke wird längere Zeit geſperrt bleiben, Verſuch, eine Umgehungsſtrecke anzulegen, mißglückte. Letzte Meldungen Der Urheber des Ueberfalls auf den Reichswehrſoldaten verhaftet — Berlin, 17. Dez. Der Ueberfall auf den Obergefreiten Gottſchalk von der dritten Eskadron des ſächſiſchen Reiter⸗ regiments, der in der Nacht zum letzten Freitag im Norden iſt Als der Meſſerſtecher wurde der alter Walter Dohmann verhaftet. Auch die beiden anderen an dem Vorfall beteiligten Männer ſowie die Frauensperſon wurden ermittelt, aber auf freiem (Fuß gelaſſen, weil ſie an der Tat nicht unmittelbar beteiligt waren. Dohmann iſt geſtändig. Das Reich arbeitsgericht entſcheidet am 5. Januar — Düſſeldorf, 17. Dez. Der Termin für die Entſchei⸗ dung des Reichsarbeitsgerichts über die Verbindlichkeits⸗ erklärung des Eiſenſchiedsſpruchs iſt auf den 5. Ja⸗ nuar angeſetzt. Die umfangreiche Denkſchrift iſt erſt am 15. Dezember in Leipzig eingegangen. Die Reviſion ſtützt ſich darauf, daß der Schlichter allein nicht entſcheiden dürfe und daß die Ausführungsverordnung nichtig ſei, weil ſie gegen das Geſetz verſtoße. Einen weiteren Reviſionsgrund bildet der Eintritt in den beſtehenden Rahmentarifvertrag. Sturmflut an der Oſtſee — Stettin, 17. Dez. Die Oſtſeeküſte iſt von einer Sturm⸗ flut heimgeſucht worden. Das Meerwaſſer wurde in die Flußmündungen hineingetrieben und verurſachte ſchweren Schaden. An der unteren Oder ſteht die Straße Langenberg Stegenitz ſo tief unter Waſſer, daß nur noch die Telegraphen⸗ maſte zu ſehen ſind. Auch in Vorpommern ſind weite Ge⸗ bietsteile überſchwemmt. In Mittelpommern iſt das Waſſer in das Anklamer Stadtviertel„Beene⸗Damm“ eingedrungen. Verhaftung von Frankfurter Autodieben in Wien — Wien, 17. Dez. Die Polizei verhaftete den Chauffeur Johann Frohmayer und Robert Gärtner, beide aus Frankfurt, wegen Vergehens gegen die Paßvorſchriften. Im Verlaufe des Verhörs ergab ſich, daß die beiden ein Auto in Frankfurt am 4. November Ecke Elbe⸗ und Taunus ſt ragen geſtohlen hatten. Beide beabſichtigten, mit dem geſtohlenen Opelwagen nach Wien zu fahren, mußten den Wagen aber an der Grenze zurücklaſſen, weil ſie keinen Paſſierſchein hatten, und begaben ſich zu Fuß nach Wien. Nach ihrer Ein⸗ lieferung in das Landgerichtsgefängnis gaben ſie bei einem Verhör zu, bereits früher vor dem Frankfurter Schumann⸗ Theater ein Automobil geſtohlen zu haben. Die beiden Diebe werden ausgeliefert. Feſtlonzert der Hochſchule für Muſik Verbunden mit Jubiläumsfeier Wenn eine Anſtalt, wie die Hochſchule für Muſik, die der ſtrengſten und intenſtvyſten Arbeit im richtes geweiht iſt, ſich entſchlteßt, aus dem gewohnten Rah⸗ men herauszutreten und ein Feſtkonzert zu veranſtalten, ſo ſprechen pierbel ei ſehr gewichtige Gründe mit. Gewiß ver⸗ anſtaltet die Hochſchule in ihrem Vortragsſaal des öfteren Abende, die über die Fortſchritte der Schüler Rechenſchaft ab⸗ legen ſollen. Aber dieſe Abende, unter welchem Titel ſie auch ſtattfinden mögen, dienen wieder direkt oder indirekt päda⸗ gogiſchen Zwecken. Diesmal fehlte aber jeder Hinweis auf erziehliche Abſichten, es ſei denn, daß man eines Mannes gedachte, der ein volles Viertelfahrhundert hindurch ſeine volle Arbeitskraft, und dazu eine Kraft und Energie, von der ſich nur die mit der Anſtalt näher verwachſenen Lehrkräfte einen der Hochſchule ſtellt und in der Art, wie er ſeinen ſchweren Beruf auffaßt, allgemein als Vorbild dienen kann. Diesmal galt es, einer Seite zu gedenken, die viel zu wenig bekannt iſt, obwohl ſie dem Näherſtehenden einen Schlüſſel zu mancher vornehmen Eigenſchaft ſeines Charakters geben könnte und ſollte. Wenn wir von dieſer Seite ſpre⸗ chen, ſo laſſen wir eine Saite erklingen, die zum Tönen zu bringen dem Direktor Max Welker nur in ſeltenen Weihe⸗ ſtunden vergönnt iſt. Nur zu wenigen iſt bekannt, daß ſich hinter dem vlelbeſchäftigten Direktor ein Künſtler verbirgt, deſſen Schöpfungen es verdienen, viel mehr gehört zu werden und die, wenn es nach Verdienſt und künſtleriſchen Wert ginge, in unſerem Konzertleben einen breiten Raum einneh⸗ men müßten. Den verantwortungsvollen Poſten, den Direktor Wel⸗ befähigt ihn neben der großen Arbeitskraft und Vornehmheit ſeiner Auffaſſung eine viel⸗ ker einnimmt, auszufüllen, ſeitige Bildung, zu der umfaſſende zunächſt auf Theologle, Phtloſophie und Muſikwiſſenſchaft gerichtete Studien auf der Untverſität Straßburg den Grund legten. Im Verlauf ſeines weitern Studienganges treten Autoritäten wie der bekannte it N Dienſte des Muſikunter⸗ eee Are ——————ů——— und Komponiſten Thullle und Kiſtler beſtimmend in ſeinen Lebensgang. Mehrere Jahre ſind der Kapellmeiſter⸗ Praxis am hieſigen National⸗Theater gewidmet, und hier hat ſich der feinfühlige Muſiker jedenfalls die gründliche Kennt⸗ nis des Orcheſter⸗Apparates angeeignet, von der ſeine größe⸗ ren Werke überraſchende Kunde ablegen. Seine ungeteilte Arbeitskraft hat Welker der Hochſchule ſeit 1909, mit Unter⸗ brechung durch den Weltkrieg, ſeit 1914 in leitender Stellung gewidmet. Das Feſtkonzert gab einen Querſchnitt durch ſein über⸗ raſchend vielſeitiges Schaffen. Gehen wir zunächſt auf die größeren Werke für und mit Orcheſter ein, ſo ſind zunächſt die programmatiſchen Werke zu erwähnen, die ſich als Teile eines größeren Zyklus darſtellen. Viel mehr Naturperbun⸗ denheit weiſen die Tonſtücke auf, in denen Welker Impreſſio⸗ nen aus ſeiner pfälziſchen Heimat verwertete, und zwar beſonders in den ſinfoniſchen Dichtungen„das Leidstal“ und „alte Glashütte“, ſowie in der mit noch größerem Aufgebot richtigen Begriff machen können, unermüdlich in den Dienſt (Männerchor, Sopran⸗ und Bariton ⸗Solo) arbeitenden „Eichenbach“. Die einfallsreiche und abwechflungsvolle In⸗ ſtrumentation nimmt ſtellenweiſe gefangen, daß man faſt vergeſſen könnte, den Faden der thematiſchen Arbeit zu ver⸗ folgen. Sehr kunſtreich iſt ferner das Klavier als Orcheſter⸗ inſtrument behandelt, dem Welker überraſchende Klangwir⸗ kungen abgewinnt. Häufig bildet eine freie Improviſation des Klaviers den Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung. Vor allem enthalten alle dieſe Werke eine Fülle warmblüti⸗ ger Muſik voll edler Melodien und intereſſauter, niemals überladener Harmonik. Dleſe Vorzüge der Orcheſter behandlung treten nicht minder in den drei„ernſten Gefängen für Baßbariton“ und in den„vier Liedern für Sopran“ hervor, wobei noch die muſtergültige Behandlung der Singſtimmen zu loben iſt. Die Geſänge für Baßbartton trug Kammerſänger Schuſter vom Landestheater Karlsruhe mit ſchöner, gepflegter Stimme und muſterhaft deutlicher Ausſprache vor. Dank der muſter⸗ haften Atemführung kann ſich die ſchwere Stimme— ein treff⸗ liches Organ für die vorwaltenden ernſten Stimmungen— auch in Lagen bewegen, die ihr ſonſt nicht leicht zugänglich wären. Die Lieder für Sopran waren bei Käte Niklas ie berühmten 3 Saarbrücken beſtens aufgehoben. Auch bier it treffliche 1 1 1 nicke, der dem Lehrkörper des ſpielſchule Herrn Godeck, Schulung und verſtändnisvoller Vortrag der beſte Bundes⸗ genoſſe der klangvollen Stimme, die den Liedern zu einem ſchünen Erfolge verhalf. Das Programm enthielt noch vier Kinderlieder für Kinder⸗ und Männerſtimmen, die in ihrem kunſtreichen Satz und der ſchönen Durchführung faſt höher zu ſtellen ſind als die Männerchöre. Um die Aufführung machten ſich außer den erwähnten Soltſten verdient die vorzüglichen Pianiſtinnen Maria und Lulſe Mathes, die den anſpruchsvollen Klavierpart in den programmatiſchen Orcheſterwerken mit ſouveräner Beherr⸗ ſchung der reichlich aufgehäuften Schwierigkeiten ſpielten, ferner Herr Kapellmeiſter Hans Leger, der das Andante aus der 1. Sinfonie„Urania“ dirigierte und zu ſchönſter Wirkung brachte, ferner Herr Karl Thoma, unter deſſen Leitung die Männerchöre geſungen wurden. Die ſinfoniſchen Dichtungen und Orcheſtergeſänge dirigierte Herr Direktor Welker ſelbſt und erwies ſich als der beſte Anwalt ſeiner Schöpfungen, die vom Schülerorcheſter der Anſtalt, verſtärkt durch Muſik⸗ freunde, das einen ſchönen Beweis ſeiner Leiſtungsfähigkeit gab vorgetragen wurden. Bei den Chorwerken betätigten ſich noch die Männergeſangvereine Mundenheim und„Aurora“, der Singverein Oggersheim und der Kinderchor der Hoch⸗ schule. Sämtliche Künſtler, allen voran Direktor Welker wurden mit reichen Blumenſpenden bedacht, Der feſtliche Anlaß, deſſen äußeren Ausdruck das Konzert blldete, war außer dem Jubiläum des Dlrektors noch die Feier des 20 jährigen Beſtehens des Muſiklehrerſeminars und der vieljährigen Tätigkeit des Muſikdirektors Alfred Wer⸗ Seminars als Lehrer der theoretiſchen Fächer angehört. Das Bankett ſtand im Zeichen eines weiteren Ereig⸗ niſſes, das ſich für diejenigen Schüler und Schülerinnen, die nach erfolgreich beſtandener Prüfung das Diplom als ge⸗ prüfte Muſiklehrkraft in die Hand nehmen durften, beſonders erfreulich erwies. Ernſte Ermahnungen des Prüfungskom⸗ miſſärs Herrn Direktor Holtſchne ider und Herrn Direk⸗ tors Welker, ſowie heitere Anſprachen der genannten Herren und humoriſtiſche Vorträge des Leiters der Schau⸗ verſchönten den in angeregter Stimmung verlaufenden Abend. ten iten ter⸗ rden iſt der tet. iner tem 5 lligt r chei⸗ ꝛits⸗ Ja⸗ am tützt ürfe ſie und treffen; die Muſik iſt delikat und der Text. reichen. Und verſchwindet. Marquis. Graf Oerindur „ Nontag den 12. Dezember 1028 8. Seite. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Aebergabe des Heimes des.. B. Am Samstag wurde das umgebaute Kaufmanns⸗ heim des Deutſchnationalen Handlungsgehil⸗ fen⸗Verbandes durch einen ſtimmungsvollen Feſt⸗ bend der Ortsgruppe Mannheim übergeben. Der Andrang zu der Feier war ſo groß, daß auch die W̃ J. 6 Anſpruch genomm werden mußten. Der 5 Herr Anton Böhler, begrüßte herzlich die die heute nahezu 3100 7 ere den Gauvorſteher Eduard M 5 mit im Namen der Ortsgruppe, zählt, insbeſor Gattin, die Vertreter der 1 und die der Ortsgruppen Lad enburg und Ludwigshafen. Nach einem kurzen l auf die Zweckbeſtimmung de Hauſes ſchloß Herr Böhler m dem Wunſche, daß der Abend für jeden anweſenden Berufs genoſſen Veranlaſſung ſein möge, ſich zu den idealen Beſtre⸗ bungen des Verbandes zu bekennen und dadurch mit zur Hebung des Anſehens des geſamten Berufsſtandes beizutra⸗ gen.(Lebhafter Beifall.) Im Mittelpunkt des Abends ſtand die gedankenreiche Anſprache des Gauvorſtehers Ednard Menth der einleitend einen Rückblick warf auf die Gemeinſchaftsbeſtre⸗ bungen der Kaufmannſchaft in früherer Zeit, die in der Er⸗ richtung von Gilden 0a uſern ihren ſichtbaren Ausdruck fanden. Dieſe Häuſer der Kaufmannsgilden waren über die ganze Erde verſtreut. Es war die Blütezeit der Hanſa, die hier Formeneinheit und Schönheit aus einheitlicher Welt⸗ anſchauung und Gemeinſchaftswillen ſchuf. Ueberall ſollte der Lehrling oder der junge Gehilfe, der in die Welt ging, un ſein Wiſſen und Können zu vermehren, die Gemeinſchaft der Geiſter, die Größe der Hanſa empfinden, ſich zu Hauſe fühlen. So nahmen denn neben rieſigen Lagerräumen⸗ und geräumi⸗ gen Kontoren die einzelnen Schlafkämmerchen nur wenig Raum 5 um Platz zu laſſen für den gemeinſamen Tages⸗ raum, den„Schütting“, wie man ihn nannte, weil alle Ge⸗ hilfen des Hauſes zu ſeiner Ausſtattung beiſchütteten. Hier ſpielte ſich die ſicher knapp bemeſſene, aber fröhliche Freizeit ah, wie ſie aus 750 Verbundenheit mit dem Handelshaus und der Freude am Werk erwuchs. Hier ſaß man nach Feierabend zum Plauderſtündchen oder auch einem Spielchen zuſammen. Hier mußte der Neuling als Prüfung die„Hänſelſpiele“ über ſich ergehen laſſen, hier wurden Erlebuiſſe an anderen Plätzen und in fernen Landen ausgetauſcht, wobei der Wiſſenskreis ſich weitete und Wander⸗ und Schaffensluſt ſich regten, hier waltete ſtrenges Recht über gute Sitten, Treu und Glauben, kurzum, der Schütting war der Lebensraum des Kaufmanns der Hanſa. Als aber dann im Zeitalter der Aufklärung und des Rationalismus mit dem mancheſteriſchen Liberalismus der gemeinſchaftszerſtörende Individualismus ſeinen Einzug hielt, löſten ſich die engen Bande der Hausgemeinſchaft. Jeder drängte dazu, ſein eigener Herr zu ſein, über ſeine Freigeit und ſeine perſönlichen Bedürfniſſe und Wünſche ſelbſt zu be⸗ ſtimmen. Eine Entwicklung, die durch die Induſtrialiſierung und die damit verbundene Vermehrung der Arbeitnehmer und natürlich auch der Kaufmannsgehilfen gefördert wurde. Es war den Handelshäuſern nicht mehr möglich, ſolche Ge⸗ meinſchaftsräume zu unterhalten, und wir bezweifeln auch, daß der überſpannte Drang nach perſönlicher Freiheit, der jede Gemeinſchaft ablehnte, überhaupt ſolche Räume wünſchte und zu nutzen verſtanden hätte. Allmählich beginnt die„atomiſterte Geſellſchaft“ ſich auf die Werte der Gemeinſchaft wieder zu beſinnen. Wie aber ſollen jetzt auf einmal alle Kräfte, auf die man jahrhunderte⸗ lang eingeſchlagen hat, wieder zu neuem Leben erwachen? Immer wieder wird Kultur mit Wiſſen ver⸗ wechſelt. Immer wieder glaubt man das Problem löſen zu können, wenn man möglichſt viele„Vielwiſſer“ in ſeinen Reihen hat. Aus dieſem Irrtum heraus entſtand die Be⸗ wegung der Volkshochſchulen, die ohne irgendwelche weltanſchauliche Grundlage Wiſſen vermitteln. Immer wieder wird„Wiſſen“ und„Beſitz“ mit Bildung verwechſelt. Die Kreiſe und Richtungen aber, die die ganze 5 55 1 erkannt 1 eee mit 3 walt niedergehalten, weil beide Richtungen um den Beſtand ihrer Organiſationen bangen. So haben die neuen Stände, die aus s den Kreiſen der nationalen Arbeitnehmerſchaft, aus dem Dunkeln des Unbekanntſeins zum Lichte politiſcher, wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung durchſtoßen, ſchwerſte Kämpfe politiſcher und ſozialer Natur auszukämpfen. Am heftigſten tobt der 18 Kampf um uuſere geſellſchaftliche Gleichberechtigung. So ſteht dem jungen Stand der deutſchen Kaufmanns⸗ gehilfen eine Fülle immer neuer Aufgaben entgegen. Neue Wiſſer und Könner müſſen in die Reihen treten, um Bedeu⸗ tung und Wille unſerer Bewegung, unſeres Standes dar⸗ zutun. Starke Charaktere allein können den Stürmen des Lebens trotzen. Mut und Kraft allein werden Widerſtände brechen, werden jedem N und dem Stand den Platz ſichern, der ihm gebührt. Alle dieſe Fähigkeiten und den Willen, der ſie lenkt, zu ſchaffe n und auszubauen, iſt Aufgabe unſerer Bildungsarbeit. Aufklären. erziehen, Abele lautet die Parole des Verbandes. Wer aber in der Bildunss⸗ arbeit unſeres Verbandes bisher mitgearbeitet bat, kennt Ei um genheime Raum zu die große Not der vergangenen Jahrzehnte. des DHV. ſollen entſtehen an allen Orten, geben der Bildungsarbeit und dem Gemeinſchaftsleben unſerer Gruppen. Uns in Mannheim 1 55 das Haus, das wir im Jahre 1923 als Erben des Kaufmänniſchen Vereins übernahmen, für unſere Zwecke ſehr zuſtatten. Gewaltlg war die Arbeit, die Architekt, Bauleitung und Arbeiter beim Umbau leiſten mußten. In dieſer Stunde der Freude gilt ihnen unſer herzlicher Dank. In frohen Stunden, wie heute, und zu ſtiller Feier wollen wir oft noch in dieſem Saale zuſammen⸗ kommen. Der Ernſt der Arbeit wird die Unterrichtsräume durchziehen und reiche Frucht bringen. Die Fachgruppen, die Muſik⸗ und die Geſangsabteilung ſind ihrer Wanderungen enthoben, ſchöne und würdige Räume ſtehen ihnen bereit. Vor allem aber hat die Jugendgruppe den Raum für Arbeit und Spiel, Freude und Feiern gefunden. Und wen das Schickſal und die Wanderluſt hinausträgt in die weite Welt, der findet an anderen Orten gleiche Heimat im gleichen Stil, im gleichen Geſchmack, mit der gleichen Behaglichkeit aus⸗ geſtattet, und wird ſich dort heimiſch fühlen und Boden finden wie daheim. Neues Heimatgefühl erwacht, eine Grund⸗ lage ſchaffend für die Liebe zu Heimat und Vaterland. Aus der ſo neu erwachten Gemeinſchaftsgebundenheit heraus er⸗ blüht eine neue Liebe zum deutſchen Volk. Aus Arbeit und Geſelligkeit erwachſen die Bindungen zur deutſchen Kultur, Werte exhaltend, Werte ſchafſend zum Wiederaufbau des deutſchen Volkes, des Deutſchen Reiches. So ſchaſſen unſere Heime mit an der Erneuerung des deutſchen. Menſchen, unſeres Standes, unſeres Volkes, unſeres geliebten Vater⸗ landes. Und nun übergebe ich dies neu eröffnete Ortsgruppen⸗ heim des DHV. im Auftrage der Verwaltung der Orts⸗ gruppe Mannheim im DHV. mit den beſten Glückwünſchen der Verwaltung und in der Hoffnung, daß das neue Heim der Ortsgruppe und allen Mitgliedern Freude bereiten und zur Hebung des Ortsgruppenlebens und des Wiſſens beitragen möge. Ich ſchließe die Wünſche des Gauvorſtandes an und ſamtvorſtand, der ſich um die Einrichtung dieſes Heimes ſo bemüht hat, zu dieſem ihrem neuen Heim, das einen koſt⸗ baren Schatz darſtellt, deſſen Wert ſich uns in Wochen, Monaten und Jahren immer 19985 neu erſchließen wird. Möge dieſes Heim zuſammen mit den Heimen im weiten Reiche ſeiner Aufgabe gemäß eine Stätte der Bildung und Geſelligkeit ſein für Menſchen, die gewillt und befählgt ſind, mitzubauen am Aufbau und der Neuordnung unſeres ge⸗ liebten Volkes und 3 Heil!(Starker Beifall.) Ortsgruppenvorſitzender Böhler übernahm das Heim 5 e 1 15 n und 8 dem Verſprechen, 3 beglückwünſche die Ortsgruppe und ihren verdienſtvollen Ge⸗ Haus in treuer Obhut zu halten 8 in dem vom Gauvor⸗ ſteher geſchilderten idealen Sinne zu verwenden. Der Redner dankte dem bauleitenden Architekten Leonbard und der Baufirma F. u. A. Ludwig für die glatte Durch⸗ führung des Umbaues. Möge jeder die i mit fort⸗ nehmen, daß die Ortsgruppe Mannheim des D. H. V. ſich dazu ber rufen fühle, durch das Heim mit ſeinen 21 Ein⸗ richtungen kultur⸗ und erziehungspolitiſche Aufgaben zu er⸗ füllen und dadurch an dem Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuwirken. In dieſem Sinne erhob Redner ſein Glas und trank auf das gute Gelingen aller Wünſche und der geſtellten Aufgaben.(Lebhafter Beifall.) 5 Das Programm des Abends wurde durch ausgezeichnete ernſte und heitere Rezitationen des Herrn Neumann⸗ Hoditz und vorzügliche Solis des Opernſängers Gedde bereichert. Herr Neumaun⸗Hoditz gefiel begreiflicher⸗ weiſe wieder dermaßen, daß der rauſchende Beifall Zugaben erzwang. Herr Gedde erzielte eine ganz beſondere Wir⸗ kung mit der Arie des Wolfram aus„Tannhäuſer“:„Blick ich umher“, bei der ſeine ſchöne Stimme und der beſeelte Vortrag trefflich zur Geltung kamen. Auch die Geſangs⸗ abteilung im D. H. V. Mannheim ſchnitt ſehr gut ab mit dem Vortrag des Chores„Sonntag am Rhein“, der unter der ſtraffen Leitung des Herrn Buſelmeier ſehr klang⸗ ſchön wiedergegeben wurde. Der Chor iſt dem D. H. V. vom Komponiſten Baumann gewidmet worden. Einer Abteilung der Kapelle Becker war der orcheſtrale T Teil übertragen, der unter Kavellmeiſter Beckers Leitung in gewohnter Güte durchgeführt wurde. Nach der Abwicklung des Programms kam die tanzluſtige Jugend zu ihrem Recht. Aber auch die älteren Semeſter wagten ſich auf das neue Parkett des Saales. Ueber die an dem Umbau beteiligten Firmen orien⸗ tiert die Kollektivanzeige in dieſer Nummer. Seh. äoͤtiſche Nachrichten Vor Weihnachten Dezembernacht, ſo ſchwarz und kalt Und ſo unendlich lang. In kahlgefegten Wipfeln ſummt Der Sturmwind ſeinen Sang. Wir ſitzen um den Ofen her, Das Feuer glüht und ſprüht. Das Waſſer ſingt im Keſſel leis Dazu ein Schlummerlied. Klein Lieschen ſtrickt, die Mutter flickt, Der Peter holt ſein Spiel. Wir ſind geborgen, mag es ſchnein Und ſtürmen wie es will. Rumbum! Hört nur, da poltert was In unſerm Treppenhaus. Der Peter lauſcht. Papa, das iſt Gewiß der Nikolaus. Der kommt und tappt in jedem Haus Die Treppen auf und ab Und holt mit ſeinem großen Sack Die Weihnachtszettel ab. Muß Straße hin und Straße her Und hat gar viel zu tun; Kann nicht im warmen Stübchen drin, Wie wir, behaglich ruhn. Nun aber flugs den Zettel her. Der Peter ſteckt ihn keck Zur Tür hinaus, und wirklich war Das Brieflein auch bald weg. e Beinbruch beim Schliteſchuhlauf. Geſtern wurde in liefert, der beim e Schlittſchuhlaufen ſich den linken unte 8 brach. Nationaltheater Mannheim „Die Fledermaus“ Wenn die Fldermaus durch den Spfelplan flattert, dann pocht ein neues Jahr an die Tür, die Ballnächte beginnen und das erſte Klirren der Schellenkappe kündigt ſich an. Der Edelchampagner der Strauß'ſchen Muſtk perlt auf und ſeine Wirkung teilt ſich alsbald dem Parkett und den Rängen mit. Zum wievielten Mal! Und immer wieder die gleiche Wir⸗ kung, das gleiche Entzücken. Vielleicht iſt es kein Zufall, daß die Fledermaus und die Verjüngungsmethode in der gleichen Stadt zu Hauſe ſind. 1 i Die Fledermaus beſitzt zwei Vorzüge, die ſelten zuſammen⸗ Er erſcheint ſo⸗ gar wert, im Gegenſatz zu allen anderen Operetten, daß man auf ihn eingeht. Da ſitzt man zum xten Mal in dieſer ewigen Fledermaus— ein Seitenſtück zum„ewigen Handwerk“— und kann ſich ſo ein pa ichtige peripatetiſche Fragen vorlegen über Sinn und Inhalt einiger Textſtellen. Zum Exempel. Gleich zu Anfang ſagt Adele, als Alfred, der kecke Tenor, den Garten verlaſſen hat: ich hätte ihn mir doch näher anſehen ſollen,— vielleicht kann ich ihn noch er⸗ Was wird aus dieſem niedlichen Vorhaben? Wir wiſſen es nicht, ſtatt deſſen lommt die arme kranke Tante mit dem Eſel und dem Schweinskopf auf; von Stund an intereſſiert ſich Adele nicht im geringſten mehr 1 Alfred. Weiter: Die beiden e im zweiten Akt duzen ſich aus lauter Sympathie. Wenn ſie aber dann die Champagnergläſer in der Hand haben, alſo gerade Gelegen⸗ heit hätten, ihre Duzbrüderſchaft zu beſiegeln, verfallen ſie auf einmal wieder in ihr„Sie“: auf Ihr ſpezielles, Herr Antwort: 1 merei, merei.— Erkläret mir, Von dieſen Rätſeln abgeſehen, hat ſich in den Fledermaus teyxt ſo manche Zutat eingeſchlichen und vieles Originale iſt weggeblieben. Man müßte einmal wieder die urſprüngliche en eee auch im Text. In der Muſik iſt das durch Werner Gößling geſchehen. Die Sache lief; alles ar muſikaliſch blitz zblank, dabei kapellmeiſte lich äußerſt präsis elegant. Man h i 9275. in unf ſerer 1 entden 11 Siri darſtellt. Gößling hat ſie mit feinſtem Geſchmack gelöſt. Die Ouvertüre war bereits ein Erfolg, die Konverſation des erſten Akts, die Walzerſeligkeit und Champagnerlaune des zweiten, die Melodramalik des dritten, alles Proben eines feinen Stilempfindens und muſt⸗ kaliſchen Geſchmacks. Und beim Orcheſter freute man ſich über die graziöſen Walzerklüänge der Geiger, die Kabinettſtücklein der Holzbläſer, die Johann Strauß, der doch eigentlich„nur“ ein Stehgeiger war, mit beſonderer Liebe und außerordent⸗ lichem Eſprit bedacht hat, und ſchließlich über die Blechbläſer mit ihren diskreten lzenten. Auf der Bühne 8059 ein paar neue Geſichter: Sophie Karſt als Roſalinde. Sehr ſcharmant im Interieur des erſten Akts, Roſalindens eigentlichem Reich. Hier bringt ſie ihre Beleidigungspolka mit dem anſchließenden raffinierten Walzer, den die neue Roſalinde ganz reizend ſang. Der Kom⸗ poniſt hat ſeine Vorliebe für dieſe Figur aber auch in den Den Cſardas oder, wenn der für die Vertreterin der Partie lticht geeignet erſcheint, etwas anderes. Aber das Solo gehört im zweiten Akt zur Roſalinde wie ihre Maske oder die ſtibietzte Damenuhr. Statt deſſen wurde ihr der Cſardas hier vorgetanzt, wobei man ſehr wohl merkte, daß er ein Ge⸗ ſang⸗ und kein Tanzſtück iſt. Warum? Man laſſe dieſer Roſa⸗ linde getroſt ihr Solo, ſchon damit dieſe Stimme immer mehr in dem Befreiungsprozeß ihrer Höhe fortſchreiten kann. Ein neuer Orlofsky kam mit Jeſſyka Koettrik in Tſcherkeſſenuniform herein. Ritt eine geſangliche Attacke auf den verdutzten Eiſenſtein voller„Temperament, das das Schwergewichtsarrangement vergeſſen machte. An Franz Kugler iſt der Titelheld, Dr. Falke, übergegangen. Eigent⸗ lich gehört die Rolle dem Bariton, der dann den Kußwalzer im zweiten Akt nach Herzensluſt herausſchmalzen kann. Aber auch unſer Operettentenor machte ſeine Sache ſehr gut, zeigte ſich äußerſt fröhlich und guter Dinge und ſang geschmackvoll. Valentin Haller heißt der neue Alfred, den er tenoral vor⸗ züglich ausſtattet. Beim Dialog muß er ſich abgewöhnen, die Augenbrauen bis in den Nacken zu ziehen. Außer Karl, Mang, der eine feine Sindie aus dem Advokaten Bluld macht, gehört auch Landorys Froſch in die Reihe Eine ausgezeichnete, fein durchdachte Leiſtung; 5 15. der W Bis der raabe, dio hi eir mal eil zweiten Akt hinübergerettet und ihr eine Einlage präſentiert. der Neuen. gef. Kunſtſtück. Mit Marglichen Stöhr 82888 e Ida ſei ein roter Punkt unter dieſe Liſte geſetzt. Aus der Reihe der alten Garde traf Guſſa 5 Adele wieder ins Schwarze. Wie dieſes klaſſiſche mädchen hereinkommt, mit ſingendem Gelächter, ſo gibt f ganze Rolle, und führt ſie bis zu dem bemerkensw Dacapoerfolg im letzten Akt. Sie brachte die Haupt m langs darſteller, individualiſiert ſeinen Eiſenſtein imme: Er hat ihn im erſten Akt nicht nur in eine neue Weſte Züge dazu verliehen, die dieſem„Tyrannen“, nennt, wohl anſtehen. Und immer wieder einer 5 Voifins Frank. 8 Das Publikum im ausverkauften Haus nahm einen kl Vorſchuß auf die Sylveſterlaune und bereitete der Au mit Lachen und Klatſchen ein fröhliches Echo. Prucknerfröͤmmio keit Von Max Jungnickel Es iſt etwas Rührendes um die Frömmigkeit eines g. Mannes. Anton Bruckner war ſo recht ein ſingender Säma Gottes auf Erden. Ein Bauer, ein kindlicher Narr und der größten Komponiſten, die über dieſen Stern gegangen Eine Geſtalt mit Ecken, Kanten, Wunderlichkeiten, durchſtz von einem Kinderglauben, der wie ein leuchtender Ster ſeiner Seele hing. Einmal hatte er, zum Preiſe Gottes, ein neues* ſchaffen. Ein reund ſagte zu ihm:„Anton, das hät Orden verdient!“ Der Meiſter aber wandte ſich erſchrock und meinte:„Ich komponiere nicht wegen eines Ordens, 5 Herz Goltes berührt hat und die Pforten der Ewigkeike 1 leuchten ſieht. Wenn Bruckner, ſeine Werke ſelbſt dirigierend, beif . auf dem Podium ſtand, betete er in ſich ve und verklärt ein Vaterunſer. Er betete, weil er gabung dem Schöpfer aller Dinge verdankte. Es Ri chts Rührenderes als einen beifallumjubelten anſtatt 1 freudezitternd zu verneigen, 5 0 Vaterunſer bete! 4. Sekte. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 17. Dezember 1928 Palaft⸗Sotel„ annheimer Hof Veſichtigung oͤes Neubaues durch die Preſſe Das im Werden begriffene ſtädtiſche Hotel in der Auguſta⸗Anlage ſteht ſeit der füngſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung, in der die Mittel zur Vollendung des Baues bewilligt wurden, im Mittelpunkt der allgemeinen Diskuſſion. Es iſt inſolgedeſſen zu begrüßen, daß Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ meruch die Mannheimer Preſſe auf heute vormittag 11 Uhr zu einer Beſichtigung des Neubaues einlud. Man ſteht im Parterre nur die nackten Mauern. In den einzelnen Stockwerken iſt man etwas weiter voran. Hier ſind die Winde der Gänge und Zimmer ſchon verputzt. Eine Rieſen⸗ arbeit iſt noch zu bewältigen, wenn man bis J. Mai 1929 wenigſtens die Hotelzimmer und den Frühſtücksſaal dem Be⸗ trieb übergeben will. Aber wenn heute auch noch alles recht kahl und öde ſich präſentierte, wenn man namentlich im Par⸗ terre über Schutthaufen, Bretter und Balken klettern mußte, ſo daß die Schuhe beſtaubt wie bei einer Wanderung auf ſommerlicher Straße waren intereſſant war doch die Orientierung über die Raumgeſtaltung und»verteilung. Allgemeines über Architektur und Banweiſe Die Entwürfe zu dem Hotelbau ſtammen von den Archi⸗ tekten Proſeſſor Becker und Dr. Kutzner in Düſſeldorf. Sämtliche Zimmer der Gäſte des in maſſivem Eiſenbeton er⸗ richteten Gebäudes führen nach der Auguſta⸗Anlage mit herrlichem Ausblick auf den Friedrichsplatz oder rückwärts auf einen geſchmackvollen, ruhigen Innengarten. Sämtlithe Schlafzimmer ſind mit fließendem Waſſer(warm und kalt) und Staats⸗Telephon verſehen. Jedes Zimmer erhält auch eine Radivanlage. Die Schränke ſind mit wenigen Ausnahmen eingebaut. Zur Erzielung größtmöglicher Ruhe im Hauſe iſt in ſämtlichen Gäſtezimmern und Gängen eine horizontale und vertikale Iſolierung eingebaut, während die Schallſicher⸗ heit durch Anordnung geräumiger Vorräume zu den Schlaf⸗ zimmern, benutzbar für Garderobeablage und für Abholung der zu reinigenden Requiſiten erhöht wird. Die meiſten Zimmer ſind außerdem unter ſich innerhalb der Vorräume durch Türen verbunden, ſo daß die Schlafzimmer keine Zwiſchen⸗ türen haben und dennoch Verbindung vorhanden iſt. Für Familien und Dauergäſte ſind abgeſchloſſene Wohnun⸗ gen mit reichlichen Vor⸗ und Nebenräumen vorhanden. Dis Hotel wird 220 Betten enthalten. 102 Zimmer haben Privat⸗ bäder mit Toflette. Durch 15 große Ausſtellungs⸗ zimmer, die im Bedarfsfalle als Schlafzimmer Ver⸗ wendung finden können, erhöht ſich die Bettenzahl auf 250. Auf die Spezialwünſche der Ausſteller wird beſondere Rück⸗ ſicht genommen. So ſind ein Svezial⸗Tabakraum mit modernſter Einrichtung für ſachgemäße Aufbewahrung der Rohſtoffe anweſender Tabakhändler und drei Diktierzimmer mit und ohne Maſchinenbedienung vorhanden. Die Anordnung der Räume im Erdgeſchoß um einen zentral gelegenen Schmuckhof als Innengarten iſt kranzförmig derart, daß alle angrenzenden Reſtaurations⸗ und Geſellſchaftsräume unter ſich eine Verbindung zulaſſen und dadurch die Annahme aller Arten von Veranſtaltungen geſtatten. Bemerkenswert iſt hierbei die vorteilhafte sentrale Lage der Küchen⸗ und Betriebs ⸗ räume, die auf kürzeſtem Wege zu erreichen ſind, wodurch eine ſchnelle Bedienung gewährleiſtet iſt Die Eingänge an der Auguſta⸗Anlage ſind für Hotel⸗ und Reſtaurations⸗ räume getrennt. Die Zufahrt an der Richard⸗Wagner⸗Straße iſt für Feſtlichkeiten und Saalbeſucher reſerviert. Der Hoteleingang führt zunächſt in die Verkehrshalle mit Portier, Hotel⸗, Empfangs⸗ und Verkehrsbüro, Garde⸗ roben, Telephonzentrale und Aufzügen und zur Haupttreppe. Von hier zweigen eine ſehr geräumige Geſellſchafts⸗ halle mit anſchließendem Frühſtücksſaal und Schreib⸗ zimmer einerſeits und das Hotel⸗Reſtaurant und die amerikaniſche Bar andererſeits ab. Der Eingang bei der ſogenannten Halle II führt zum entgegengeſetzten Ende des Hauptreſtaurants, das nach der Vordes eite zur Auguſta⸗Anlage und auf der Rückſeite in den ern ten Innengarten führt, mit der Möglichkeit, eine Garten⸗ terraſſe im Sommer zu erſchließen. Von dem Eingang dieſer Halle II, in der ſich Garderoben befinden, iſt gleichzeitig Eingang zu den Feſtſälen und einem Konditorei⸗Kaffee mit Verkaufsladen. Eine Treppe führt nach dem im Kellergeſchoß liegenden Bierreſtau⸗ rant mit Foyer, Garderoben und anſchließendem Vereins⸗ zimmer. Das Bierlokal hat auch einen unmittelbaren Treppen⸗ zugang vor dem Hauſe, Seite Auguſta⸗Aulage, ſodaß evtl. das Hotel nicht betreten werden muß. Zu den vorerwähnten Feſt⸗ ſälen gehört der große Jeſtſaal mit eingebauter Bühne. Der Saal iſt auch teilbar, ſodaß ein Raum für 100 Perſonen abgetrennt und mit dem Hauptreſtau⸗ rant verbunden werden kann. Weiterhin grenzen an dieſen Haupt⸗Feſtſaal Konferenzzimmer, die gleichzeitig für Hochzeiten und kleinere Veranſtaltungen dienen können, evtl. aber auch wiederum verbunden werden können mit dem großen Feſtſaal einerſeits oder mit dem eingangs erwähnten Früh⸗ ſtückszimmer und der Geſellſchaftshalle andererſeits. Bei dieſen Konferenzzimmern, bei denen ſich auch Diktier⸗ und Künſtlerzimmer befinden, liegen eigene Garderoben. Eine Zit⸗ fahrt von der Richard⸗Wagnerſtraße mündet hier ein. Von dieſen Konferenzzimmern gelangt man in das erſte Ober⸗ geſchoß zu den Clubzimmern mit Garderoben und eigenen Bedienungsräumen. Ein Hotel⸗Frieſeur mit Verkaufs⸗ laden iſt ebenfalls vorgeſehen, ebenſo ein Friſierſalon für Herren mit Warte⸗ und Nebenräumen und eine Damenabtei⸗ lung mit 10 Kabinen. Ein eigener Gepäckeingang für Groß⸗ gepäcke bekommt einen Gepäcklift, der nach allen Stockwerken und zu den Kellern führt. Die techniſchen Anlagen Ein neuzeitliches Maſchinenhaus für Heizung(Warm⸗ waſſerheizung), Heißwaſſerbereitung und Dampf befindet ſich im zweiten Kellergeſchoß(Rückſeite) mit allen Regulierungs⸗ und Kontrollaparaten ſowie der großen Entlüftungsanlage neueſten Syſtems. Dieſe ſaugt an einem Brunnen im Junen⸗ garten friſche Luft ab, die alsdann je nach Jahreszeit gekühlt oder auf beſtimmte Grade erwärmt, aber gleichzeitig intenſiv gereinigt, ſämtlichen Räumlichkeiten, auch den Betriebs⸗ räumen, Küche uſw. zugeführt wird. Angeſchloſſen ſind kleine Werkſtätten für Schreiner u. mechaniſche Arbeiten aller Art für die laufende pflegliche Behaud⸗ lung und Inſtandhaltung des Inventars jeglicher Art. Die Anlagen für Stark⸗ und Schwachſtrom ſind aufgrund neueſter Erfahrungen eingerichtet. Die elektriſche Lichtfſlanalanlage dürfte gegen⸗ über anderen Hotelbetrieben allererſter Klaſſe beſondrs vor⸗ teilhaft ausgeſtattet ſein und die Bedienung, ſowie Herbei⸗ rufung der Augeſtellten ſelbſt vom Arbeitsplatz entfernt, ſicher und geräuſchlos erreichen. Die Wäſcherei für Haus⸗ und Gäſtewäſche iſt im erſten Kellergeſchoß mit Maſchinenbetrieb und hellen, lichten Weißzeug⸗Räumen untergebracht. Die Küchenaulage iſt in Verbindung mit einer Großkühlanlage im Erdgeſchoß und erſten Kellergeſchoß nach beſten Erfahrungen aufgebaut und gegliedert. Es ſind vorhanden eine Kaffee⸗ und Frühſtücks⸗ küche, die verſchiedenen Spülküchen für Silber und Geſchirr, die Küchenbeſchließerei, die Hauptküche, die kalte Küche, die Konditorei mit Backſtube und Abteilung für eismäßige und kalte Vorgänge, eine kleine Metzaerei mit Räucheranlage, Fiſchbaſins, auch für lebende Fiſche, Großkühlanlage für Fleiſch, große und kleine Teile, Konſerven, Tiefkühlraum für Wild und Geflügel ſowie Seefiſche, Kühlräume für Molkerei⸗ produkte und Patiſſerie, Kühlraum für Gemüſe, Räume für Reinigung von Gemüſen, Fleiſch und Fiſche, getrennt von der Hauptküche, ſodaß alle Materialien, die zur Küche ge⸗ langen, gereinigt und geſäubert ſein müſſen. Anbruchs⸗ ſachen aller Abteilungen und Vorräte aller Art, mit Ausnahme von Dauerwaren, befinden ſich in Kühlſchränken bei den betr. Abteilungen, darunter in der Hauptküche ein vierundzwanzigteiliger Großküßhlſchrank, worin die einzelnen Köche ihre Friſchware abſchließbar verwahren. Dieſe Anlage ermöglicht eine umfangreiche Speiſekarte und die Erfüllung ſonſt unvorbereiteter Gäſtewünſche. 85 Die ſanitären Anlagen im geſamten Hauſe ſind gleichfalls muſtergültig und umfangreich vorgeſehen⸗ Rückſeite Richard⸗Wagnerſtraße befinden ſich eingebaute 0 Boxen für Autos, heizbar und mit Tankſtelle, teils auch für eigenen Wagenpark. Auf dieſer Seite befindet ſich auch der Eingang für Lieferanten und Ange⸗ ſtellte, welche einen Kontrollportier paſſieren müſſen. Im Anſchluß daran grenzen die Verrechnungs⸗ und An⸗ nnahmebüros für Materialien, Waren, Statiſtik und in⸗ nere Verwaltung. Alles iſt ſyſtematiſch auf dem Prinzip größter Ratkonalität und ſtrengſter Kontrolle aufgebaut. Er⸗ wähnt ſeien noch die Kühlanlagen für Bier auf Lager und im Anſtich in Kühlgellen im Büffett, alſo gleichbleibende Tem⸗ peratur, ferner die Weinausgabe mit Kühlſchränken für alle norrätigen Weinſorten im Tagesweinkeller, jedes Abteil ein⸗ ſtellbar auf die notwendige Temperatur. Betriebs⸗ und Arbeitsräume im Allgemeinen Für die Angeſtellten und Mitarbeiter ſoll durch luftige, helle und geſunde, vor allen Dingen aber praktiſch angeordnete Betriebsräume geſorgt werden. Geſunde Woßhn⸗ und Schlaf⸗ räume der Angeſtellten, zahlreiche Bäder und Duſchen, ſowohl auf den Etagen als auch in den Erdgeſchoßräumen ſtehen zur Verfügung. Die Bedienung der Gäſte auf den Etagen erfolgt durch die auf jedem Stockwerk liegenden Etagen ⸗Officen, die wiederum mit Spülen, Wandſchränken und Aufzug ver⸗ ſehen ſind. Die geſamte Anlage darf beſonders nach der wirtſchaftlichen Seite als muſter⸗ gültig bezeichnet werden. Die innere Organiſation und der Aufbau des Betriebes wird den weitgehendſten Anſprüchen eines verwöhnten Gäſtekreiſes Rechnung tragen. Vor allen Dingen wird die Sicherheit von Perſon und Eigentum durch hinreichende Kontroll⸗ und Sicherungs⸗ maßnahmen ge vahrt. Auf allen Etagen befindet ſich ferner an verſchiedenen Stellen ein Polizeiruf in Verbindung mit dem Ueberfallkommando. Das Haus ſoll als erſtklaſſiges Hotel auf preiswürdiger Baſis geführt werden mit ſtrengen Richtlinien im Sinne eines guten Familien⸗ Hotels. Es iſt auch an die Kreiſe gedacht, deren wirtſchaftliche Lage allgemein nicht den Beſuch derartiger Gaſtſtätten erlaubt und die zu gediegenen Preiſen vornehmlich im Bierreſtaurant, zufriedengeſtellt werden. Das Hotel⸗Milieu in der Geſamtheit iſt für alle Kreiſe ohne Unterſchied des Standes oder perſönliche Anſchauungen be⸗ ſtimmt. Es ſoll ein Lieblingsaufenthalt nicht nur auswärti⸗ ger, ſondern auch hieſiger Kreiſe werden, in Erwägung deſſen, daß die heutige Zeit keinen Prunk oder überflüſſige Ausgaben zuläßt. Die Beſichtigung erfolgte unter Führung der Herren Oberbaudirektor Zis ler, Architekt Plattner und Direk⸗ tor Weil, der vor allem im Küchenraum intereſſante Er⸗ läuterungen gab. Der Rundgang hinterließ den Eindruck, daß man der Fertigſtellung des Stadthotels mit Spaun ing entgegenſehen darf. Seh. 1 4 eee eee Rege Kaufluſt am ſilbernen Sonntag“ Eine Umfrage in der Mannheimer Geſchäfts⸗ welt über die Ergebniſſe des„ſilbernen Sonn⸗ tags“ hat den bereits in der Morgen⸗Ausgabe mitgeteilten günſtigen Geſamteindruck auch im Einzelnen be⸗ ſtätig et. Vor allem ließ ſich feſtſtellen, daß gegenüber dem vorigen Jahr der Anteil der Pfälzer geſtiegen iſt. Zum Teil ſind das gewiß noch Auswirkungen des Licht⸗ feſtes. Neben den Pfälzern war auch das Gebiet des Oden⸗ walds und des Neckars gut unter den Käufern vertreten. Freilich konnte man auch diesmal wieder den Nachteil ſehen, den die einſeitige Verbindung Schwetzingens nach Hei⸗ velberg für Mannheim geſchäftlich bedeutet. Es wird— wir forderten es wiederholt— dringend Zeit, daß die Straßen⸗ bahn von Rheinau nach Schwetzingen durchge⸗ führt wird. Dann hat die Schwetzinger Einwohnerſchaft, ſoweit ſte außerhalb kaufen will, wieder die freie Kun⸗ denwahl. Der Anteil der Mannheimer war gegen⸗ über den Auswärtigen verhältnismäßig gering. In erſter Linie fiel das einheimiſche gut zahlende Publikum aus, das ſich überhaupt an den Sonntagen etwas zurückhält, diesmal aber wohl noch durch das Winterwetter aus der Stadt gelockt wurde. Sine große Zunahme der Umſätze brachte die kalte Witterung So konnte ein Geſchäftshaus gerade bei den warmen Klei⸗ dungsſtücken, Wollwaren, Unterwäſche unter anderm Auf der eine Umſatzſteigerung von 10 v. H. gegenüber dem Vorjahr feſtſtellen. Dabei blieben die anderen Abteilungen dieſes Hauſes kaum verändert. In den übrigen Konfek⸗ tionsgeſchäften war der Umſatz ebenfalls zufriedenſtel⸗ lend wenn auch nicht gleichmäßig. Beſonders bevorzugt wur⸗ den begreiflicherweiſe Geſchenkarkikel, während größere Objektnur geringere Anziehungskraft hatten. Aehnlich war es in der Lederbranche. Auch hier traten die größeren Gegenſtände wie luxuriöſe Koffer und dergleichen in den Hintergrund,„Praktiſch“ war die Parole. Schulmappen waren z. B. recht begehrt. Auch die Mode beeinflußte hier den Um⸗ ſatz. Nämlich bei den Damentaſchen, wo ein neuer Verſchluß offenbar die Nachfrage ſteigerte. Die Schuhgeſchäfte konnten ebenfalls ein gutes Geſchäft buchen. Herren⸗ artikel wurden etwa ebenſo gekauft wie im Vorjahr. Die Juweliergeſchäfte dagegen hatten einen recht ungleich⸗ mäßigen Beſuch aufzuweiſen. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß im allgemeinen das Vorjahr und der kupferne Sonntag übertroffen wurden. In einigen Geſchäften konnte man die Zunahme bereits am Samstag feſtſtellen. Außerdem wurde häufig beobachtet, daß gegenüber dem vorigen Sonntag die Zahl der Käufer etwas abnahm, dagegen vom ein⸗ zelnen durchſchnittlichmehr gekauft wurde, ſo daß das Geſamtergebnis auch in dieſen Geſchäften ginſtiger war. th. * * Bad im Rhein. Die abgehärteten beiden Herren, über die wir ſchon berichteten, ließen ſich es auch an dem geſtrigen Winterſonntag nicht nehmen, ihr gewohntes Bad im offenen Rhein in der Nähe des Strandbadreſtaurants zu nehmen. Sie gebärdeten ſich, als ob der Schnee am Strand eine mollige Badevorlage, Luft und Waſſer von der Temperatur des Herſchel⸗Bades wären. * Angefahren. Eine 18 Jahre alte, Hausangeſtellte aus Ludwigshafen, die geſtern auf den Planken beim Ueber⸗ queren der Fahrbahn von einem Straßenbahnwagen ange⸗ fahren wurde, erlitt eine Gehirnerſchütterung. Die Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. ö* Armbruch durch Ausgleiten. Am Samstag vormittag glitt eine 51 Jahre alte Frau auf dem Gehweg der Krieger⸗ ſtraße in Sandhofen auf und brach ſich einen Arm. * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung gelangten in den beiden letzten Nächten 41 Perſonen zur Anzeige. * Hauſierſteuerhinterziehung. Ein in Berlin wohn⸗ hafter Türke, der als Proviſionsreiſender bei einer Mannheimer Fir ma beſchäftigt iſt, wurde beim unlau⸗ teren Hauſierhandel mit Perſerteppichen in Landau betroffen und dem Finanzamt Landau zur Beſtrafung wegen Hauſier⸗ ſteuerhinterziehung zugeführt. 26 Teppiche, die er in einem Auto mitführte, wurden beſchlagnahmt. Außerdem hat er noch gerichtliche Beſtrafung wegen Paß vergehens zu gewärtigen. Veranſtaltungen Hiſtoriſches Konzert des Karlsruher Muſikvereins Harmonie im Nibelungenſaal „Karlsruhe vorne“— und Mannem, mit ſeiner geringen Beſucherzahl beim ſonntäglichen Roſengartenkonzert, das dem Andenken Adolf Boettges gewidmet war, diesmal leider ſehr „hinne“. Und das war wirklich zu bedauern, denn Boettge hat einmal den Mannheimern in der Vorkriegszeit mit ſeinen flot⸗ ten Militärkonzerten der Leibgrenadiere unendlich viel frohe Stunden bereitet und außerdem war das geſtrige Konzert eine richtige Herzensfreude. Militärmuſik iſt nun mal wie ein Sturmangriff auf unſer Gemüt, eine Angelegenheit, die man ſich jedesmal mit außerordentlichem Wohlbehagen wieder ge⸗ fallen läßt. Und dazu dieſes wunderſchöne, intereſſante Pro⸗ gramm, das uns, im Laufſchritt durch ein paar Jahrhunderte führend, die Entwicklung des Militärmarſches ſcharf profilierte. Es ging vom trutzigen Landsknechtslied des 12 Jahrhunderts bis zum hellen Fanfarenton des letzten Militärmarſches. Alle Werke hat Adolf Boettge(zum Teil aus alten Manuſkripten) zuſammengeſtellt und für hiſtoriſche Beſetzung und Militär⸗ muſik eingerichtet. Das ſtark beſetzte, glänzend diſziplinierte und eingeſpielte Orcheſter ſpielte unter der ruhigen, präziſen Führung Hugo Rudolphs mit breiter Klangfülle und mit⸗ reißendem rhythmiſchen Schwung. Reizend auch die„ſchwä⸗ biſche Rhapſodie“ als herzhafte Illuſtration des allzeit zum Humor bereiten Schwabengemüts. Die Karlsruher haben uns durch ihr ſtilſicheres flottes Muſizieren einen anregenden, rich⸗ tig vorweihnachtlich-fröhlichen Abend geſchenkt. R. Film⸗Rundſchau Gloria⸗Palaſt:„Die Sünden an der Alice Berndt“ Ein Film mit viel Spannung, die nicht immer auf Wahr⸗ ſcheinlichkeiten beruht. Er erzählt von einem Ehrgeizigen, der „über Leichen geht“, wie man zu ſagen pflegt. Intrige, Dieb⸗ ſtahl, Giftmord, Wahnſinn— das alles iſt benutzt worden, um eine aufregende Handlung zuſammenzubringen.—„Moskau, wieſesweintundlacht“ hält nicht ganz das, was wir uns heute von einem ruſſiſchen Film verſprechen Die öſtlichen Nachbarn haben uns freilich in künſtleriſcher Hinſicht, ſelbſt bei Tendenzfilmen, recht verwöhnt. Man erwartete alſo auch von dieſem ruſſiſchen Erzeugnis etwas beſonderes, eigenartiges— was der Film wirklich nicht bietet. ener iſt nur der ruſſiſche Humor, der uns ſogar etwas fremd anmutet. Bei mancher Szene hatte man das Gefühl: Hier würde in Rußland ein fröhliches Lachen durch die Räume ſchallen. Aber bei uns blieb es ſtill. 1 ——— Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die mittelbadiſche Elektrizitätswerk.⸗G. in Lahr beabſichtigt, vom 1. Januar ab eine Strom ver⸗ billigung durchzuführen. Der Strom, der fetzt 40 Reichs⸗ pfennig(1 Kilowatt) koſtet, wird dann für 15 Reichspfennig abgegeben. Dabei iſt nun Gelegenheit gegeben, Haushaltungs⸗ apparate, wie Bügeleiſen, Staubſauger, Fön uſw. bis zu einem Anſchlußwert von 1 Kilowatt unter Verwendung des Lichtzählers zu benützen. Außerdem wird dann den Abneh⸗ mern eine monatliche Gebühr berechnet, die für eine Ein⸗ zimmerwohnung mit Küche 1 RM., Zweizimmerwohnung mit Küche 1,50 RM., Dreizimmerwohnung mit Küche 2 RM., Vierzimmerwohnung 2,50 RM. und für jedes weitere Zim⸗ mer 50 Reichspfennig mehr beträgt. Nebenräume wie Speicher, Keller. Abort, Badezimmer bleiben bei der Berech⸗ nung der Grundgebühr ohne Berückſichtigung. Die Zähler⸗ miete iſt in der Grundgebühr enthalten. 0 3 . c Ser e . „ ere er CJJCCCCCCCCTC((%/öC AA ...] ˙. ̃]——...⁰·¹⁰. LTT ͤ— r . Rr 1 — 5 * . * Montag, den 17. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite, Nr, 87 (Eigener Bericht) Die kulturellen und künſtleriſchen Zuſammenhänge Mann⸗ heims mit ſeiner Nachbarſtadt Frankfurt ſind nicht unbekannt. Revuen, prominente Bühnenkünſtler auf Gaſtſpielreiſen, ſog. erſte Vartetenummern, treten entweder anſchließend an ein Frankfurter Gaſtſpiel in Mannheim auf, oder—— auch der umgekehrte Fall iſt ſchon einmal dageweſen— ſie haben in Mannheim ein Gaſtſpiel abſolviert, um unmittelbar nachher Frankfurt zu beglücken. Warum ſollten die Frankfurter Bilderfälſcher anders gehandelt haben? In der Verhandlung vom Samstag wurde ein Fall aufgerollt, der zwar noch nicht abgeſchloſſen iſt, da er lediglich auf den Aus⸗ ſagen der nicht in jedem Falle glaubwürdigen Angeklagten baſiert, aber immerhin intereſſant genug ſcheint. Lyncker, Dr. Reinheimer und Baumann ſind die handelnden Perſonen. Benachteiligt, wenigſtens ideell, im juriſtiſchen Sinne, ſind ein Herr Fiſcher in Speyer, und ein Herr in Mannheim. Bau⸗ mann und Lyncker beſuchten Fiſcher in Speyer und nahmen eine Fälſchung mit, die ein Gemälde von Zügl geſchickt kopierte. Es wurde in einem Mannheimer Geſchäft taxiert und, wie Lyncker behauptet, für echt befunden. Die beiden Angeklagten hatte die edle Abſicht, einen anderen Herrn in Mannheim mit dieſer Fälſchung hereinzulegen, aber dieſer zog nicht recht. Das Bild wurde daher wieder mitgenommen, und ſpäter einem Düſſeldorfer Kunſtkenner angedreht. Zweimal mußten ſowohl der Vorſitzende als auch der Staatsanwalt je einen Kunſthändler aus Düſſeldorf und Ber⸗ lin an die Wichtigkeit und Heiligkeit des Zeugeneids er⸗ innern, weil beide Herren— was wir ohne weiteres verſtehen — auf gewiſſe Fragen am liebſten die Antwort ſchuldig ge⸗ blieben wären. Einer großen Berliner Firma wird von dem Angeklagten Lyncker ein Bild angeboten. Es handelt ſich natürlich um eine Fälſchung, ein Tierſtück von Zügel. Lyncker fordert eine hohe Summe, der Kunſthändler drückt ſie auf den dritten Teil des Verlangten, und erhält das Bild. Einige Wochen ſpäter wird ihm durch den Angeklagten Müller das Original des gleichen Bildes angeboten. Er hat keine Bedenken, es ebenfalls zu erwerben, und rechtfertigt die Großzügigkeit damit, daß große Meiſter häufiger ein Suett doppelt malen. Das erſte Bild, die Fälſchung, iſt inzwiſchen verkauft worden. Der Staatsanwalt läßt nicht locker mit Fragen nach dem Verkauf des Bildes. Die Fragen praſſeln nur ſo auf den Zeugen nieder, der von Sekunde zu Sekunde unſicherer wird.„Sie ſtehen unter Ihrem Eid“, meint der Staatsanwalt bedenklich. Und der Kunſthändler, der Teil⸗ haber einer bekannten Firma, bequemt ſich endlich zuzugeben, daß er das Bild an eine Händlerin Frl. S. verkauft hat.„Sie drohte ſich umzubringen, wenn ihr Name genannt wird“, ſucht ſich der Händler zu entſchuldigen. Es iſt anzunehmen, daß die fragliche Dame von einem Selbſtmord abſieht, trotzdem ſofort die telephoniſche Anweiſung nach Berlin gegangen iſt, die von ihr gekaufte und welter verkaufte Fälſchung bis ſpä⸗ teſtens Dienstag nach Frankfurt zu ſchaffen. Aus dem Lande Weinheim, 14. Dez. Syndikus Schmitt von der Schreiner⸗Zwangsinnung Mannheim unterbreitete im hieſi⸗ gen Gewerbeverein Vorſchläge zur Behebung der Mißſtände im geltenden Submiſſionsweſen. Zwiſchen dem von der zuſtändigen Berufsvereinigung errechneten Richtpreis und dem eingegangenen niedrigſten Angebot ſoll das Mittel errechuet und der Auftrag zur Lieferung dem Bieter erteilt werden, deſſen Angebot das nächſt untere nach dem nunmehr beſtimmten Mittel darſtellen würde. Die Einführung einer ſolchen Vergebungsweiſe der Behörden würde die Gefahr ſchrankenloſer Preistreiberei ausſchalten, ſodaß die Lieferan⸗ ten wieder gewiſſenhaft ihre Vertragsbedingungen erfüllen können. Der Vortrag wurde beifällig aufgenommen. 5. Dilsberg, 14. Dez. Schon vor einigen Jahren wurde die Denkmalsfrage lebhaft erörtert. Wegen der Platz⸗ frage entſtanden Meinungsverſchiedenheiten. In manchen Kreiſen wünſcht man damals den unruhigen Platz vor bem Tore, die Mehrheit der Bevölkerung, insbeſondere die Ge⸗ meindeverwaltung, entſchied ſich für den Burghof. Nachdem in dieſem Jahre die Denkmalsfrage in ihr letztes Stadium trat und die Erſtellung des Denkmals ſich verwirklichen ließ, holte man betreffend des Platzes das Gutachten des ſtaat⸗ lichen Beraters ein. Dieſer lehnte den Torplatz ſchon wegen des ſchlechten Hintergrundes(Scheune und baufällige Mauer) ab. Es wurde dann der Platz im Schloßhof endgültig be⸗ ſtimmt. Da auch der Plan des Denkmals— er ſtammt vom Bezirksbauamt Heidelberg— allſeitige Anerkennung findet, kann die Gemeinde Dilsberg auf ihr zukünftiges Denkmal ſtolz ſein. Das Denkmal kommt auf hiſtoriſchen Boden zu ſtehen: hier im Burgfrieden beim Schulhaus haben die, deren Gedenken es bis in ferne Zeften künden ſoll, ihre ſchönſten Jugendſtunden verbracht. Das Deukmal wird im Laufe des nächſten Sommers mit der Jubelfeier des hie⸗ ſigen Krieger bunde s enthüllt. St. Kälbertshauſen bei Mosbach, 14. Dez. Steſnhauer⸗ meiſter und Landwirt Bernhard Siegmann und deſſen Ehefrau Liſette geb. Haas, feierten heute ihre goldene Hochzeit. Von dem Jubelpaar ſtammen 11 Kinder, 39 Enkel und 2 Urenkel. Ein Sohn iſt im Kriege gefallen, einer iſt verunglückt und zwei Töchter ſind geſtorben. — Tauberbiſchofsheim, 14. Dez. Die Zentrale der Land⸗ wirtſchaftlichen Lagerhäuſer A⸗G. ſchloß mit einem Reingewinn von 39 200 Mk, ab. An die Stammaktionäre wurden 6 v. H. Dividende mit 32 400 Mk. ausbezahlt. Der Spareinlage⸗ und Aufwertungsreſerve wurden wieder 19 000 Mark zugewieſen, ſodaß ſich dieſe auf 83000 Mk. beziffert. Das abgelaufene Geſchäftsjahr war gut. An die Badiſche Bank hal die Geſellſchaft keine Verpflichtungen mehr. Dagegen hat ſie noch Staalskrebite in Höhe von 550 000 Mk., die auf zwei Raten zurückzubezahlen ſind, und zwar 250 000 Mk., auf 31. Dezember 1928 und 300 000 Mk. auf 31. Dezember 1929. * Singen a.., 14. Dez. Hier wurden von der Gendar⸗ mebie zwei Gauner verhaflet, die Erpreſſerbriefe nach Konſtauz geſchrieben hatten und auf dem Poſtamt in Sin en das erpreßte Gelb in Empfang nehmen wollten. * Walbshut, 14. Dez. Im ſchweizeriſchen Ort Schneiſingen brannte eine Scheune nieder. Das Wohnhaus wurde ſchwer beſchädigt, das Vieh konnte gerettet werden, während ein armer Reiſender, der in der Scheune genächtigt hatte, uls perkohlte Leiche aus den Trümmern gezogen wurde. Man nimmt an, daß der Fremde geraucht hat. Schiebungen der Frankfurter Bilderfälſcher in Mannheim Mit Behagen erfährt man gewiſſe Fälſchertricks, wirft man intereſſterte Blicke hinter die Kuliſſen des Fälſcher⸗ theaters. Ein Oelbild muß, bevor es verkauft wird, aus⸗ getrocknet ſein. Da bei dem Großbetrieb nicht immer die ausreichende Zeit zur Verfügung ſteht, wird das Bild„ge⸗ r öſtet“, wie der kerminus lechnicus lautet. Das heißt, das Gemälde wird in Papier und alte Lappen eingewickelt, und ſtundenlang der Wärme eines Gasherds ausgeſetzt. Ueber das Signieren von Kopien macht Lyncker intereſſante Ausführungen. Baumann malte die Signatur der echten Meiſter kunſtgerecht nach. Mit Waſſerfarbe wurde vor dem Signum der Vermerk o. n. angebracht leopiert nach) und, wenn Baumanns Abnehmer ſpäter dieſe Waſſerfarbe mühelos ab⸗ wiſchten, ſo wäſcht Herr Baumann ſeine Hände in Un⸗ ſchuld, denn er iſt ſeiner Meinung nach gedeckt, umſomehr, als er ja noch eine Quittung in Händen hat, worauf ſeine Ab⸗ nehmer beſcheinigten, eine„Kopie“ erhalten zu haben. Wie immer ſitzen auf der Anklagebank lauter Ehren⸗ männer. Müller iſt nur bedingt ſchuldig,— Baumann und die Trumm ſind nach ihrer eigenen Meinung weiſe Unſchulds⸗ lämmchen, nur Dr. Reinheimer und Lyncker ſind ehrlich genug, frei und offen zu bekennen, daß ſie Kopien gekauft und wiſſentlich Originale vertrieben haben. Dr. Reinheimer macht eine ſchlechte Figur. Man frägt ſich, wie dieſer gepflegte, ele⸗ gante und kluge Akademiker in die vergiftete Schieber⸗ Atmosphäre geraten konnte. Die Verteidigung Reinheimers iſt geradezu ungeſchickt, ſein Benehmen unbegreiflich. Man gewinnt den Eendruck, als ſei ihm der Ausgang der Sache total gleichgültig, als ginge ihn der ganze Prozeß überhaupt nichts an. Widerwillig und unintereſſiert antwortet er auf die Frage des Vorſitzenden, ſein ſcharfgeſchnittenes Geſicht iſt kalt und hart, nur in ſeinen Mundwinkeln zuckt die Erregung. Als er um halb 5 Uhr durch ſeinen Rechtsbeiſtand Dr. Möſer verkünden läßt, daß er vor innerer Erregung nicht mehr folgen könne, als der vorbildlich korrekte, konziliante Vor⸗ ſitzende die Verhandlung abbricht, ſucht ſeder im Saal den Schlüſſel zu dieſem unbegreiflichen Benehmen. Wir kennen ihn. Er gipfelt in der alten Binſenweisheit, die der Fran⸗ zoſe mit Cherchez la femme bezeichnet, und die Zurückhaltung dieſes, an und für ſich ſympathiſchen Angeklagten mag gentle⸗ manlike ſein, ob ſie klug iſt, ſteht auf einem anderen Blatt. Seine Frau, die er grenzenlos liebte und geradezu vergötterte, betrog ihn, während er auf Reiſen war, und machte erhebliche Schulden, die er nolens volens abtragen mußte. Die ſeeliſche Verfaſſung machte ihn zu jeder Arbeit unfähig, andererſeits ſollte er jedoch erhebliche Summen zahlen. In dieſer Tat⸗ ſache mag der Schlüſſel zu ſeinen unſauberen Bildergeſchäften zu finden ſein. R. hängt noch mit allen Faſern ſeines Her⸗ zens an dieſer Frau, und war, trotz Zuredens ſeines Ver⸗ teidigers, nicht dazu zu bringen, eine Beiche abzulegen. Er hielt im Kreuzfeuer der richterlichen und ſtaatsanwaltlichen Fragen tapfer und unter den größten Seelenqualen ſtand, aber—— er ſchwieg. S. Sch. 7 FEE ˙ AA I Aus der Pfalz Vom pfälziſchen Obſtban und Obſthandel * Bad Dürkheim, 14. Dezbr. Im pfälziſchen Großobſtbau⸗ gebiet zwiſchen Bad Dürkheim und Freinsheim ſchreitet zur Zeit die Neuanlage von Obſtfeldern rüſtig vorwärts. Nachdem in manchen Gebieten, die bisher Pfirſiche im Großen angebaut hatten, ein merklicher Rückgang der Zucht eingetreten iſt, werden Pfirſichneupflanzungen auf bisher noch nicht mit dieſer Fruchtſorte bebauten Feldern vor⸗ genommen. Auch Neuanlagen in großfrüchtigen Skache l⸗ beeren werden zahlreich ausgeführt. Leider kritt zur Zeit bei Kirſchen und auch Pfirſichen der Harzfluß recht ſtark auf. Was die Schädlinge anbetrifft, ſo haben dieſe bei milder Witterung große Fortſchritte gemacht. Man findet die jungen Räupchen bereits zahllos in Entwicklung. Wenn nicht alles täuſcht, werden wir wohl wieder ein Raupen jahr bekommen, weshalb ſich jetzt ſchon Bekämpfung lohnen wird. — Im Obſthandel iſt zur Zeit wegen der bevorſtehenden Weihnachtstage ziemlich reges Leben. Große Einfuhren von Aepfel in ſchöner Ware kommen aus Tirol. In feinen Tafelbirnen ſcheinen die Vorräte zuſammengeſchmolzen zu ſein; die Preiſe ziehen an. Es koſtet 1 Pfund Aepfel 1. Sorte 30—45, 2. Sorte 2025, Taſelbirnen 25—30, Wirtſchafts⸗ birnen 1820, Kaſtanien 25—30 Pfg. Hier ſei wegen großer Einfuhr von Maronen aus Italien ein Preisrückgang zu er⸗ warten.. 5 * * Speyer, 14. Dez. Von verſchiedenen Parteien und Kör⸗ perſchaften ſind zurzeit Beſtrebungen im Gange, dle darauf hinztelen, daß die Stadt, dem Beiſpiel anderer pfälziſcher Städte folgend, für die Weihnachtszeit einen„Chriſt bau m für Alle“ zur Aufſtellung bringt. Man rechnet damit, daß der EChriſtbaum im Domgarten Aufſtellung findet. Gorichtszeitung Kleine Strafkammer Offenburg Ein Landwirt von Sasbach bei Achern war vom Amts⸗ gericht Achern auf Antrag des Finanzamts wegen unrichtiger Angabe des Eigen verbrauchs bei der Umſatzſteuer⸗ erklärung zu 360 Mark Geldſtrafe durch Strafbefehl verurteilt worden, der in der Spruchverhandlung auf 100 Mark er⸗ mäßigt wurde. Seine Berufung an die Kleine Strafkammer Offenburg wurde von dieſer koſtenpflichtig verworfen.— Ein anderer Geſchäftsmann hatte wegen Umſatzſteuerhin⸗ terzlehung 5000 Mark Geldſtrafe erhalten, das Amts⸗ gericht ermäßigte die durch Strafbefehl ausgeworfene Strafe auf 500 Mark. Dagegen wurde vom Vertreter des als Neben⸗ kläger zugelaſſenen Finanzamtes Berufung an die Kleine Straftammer Offenburg angemeldet, mit dem Erfolg, daß die Strafe für den im Tabakhandel Tätigen auf 800 Mark er⸗ höht und eine weitere Strafe von 50 Mark wegen mangel⸗ hafter Buchführung ausgeſprochen wurbe. gehens zͤgen das Brauntwefnmonopolgeſetz wurden vom Amtsgericht Kehl zwei Einwohner von Sand zu einer Geld⸗ ſtrafe von 50000 Mark und Werterſatz von 10000 Mark bezw. zu einer Geldſtrafe von 3000 Mark verurteilt. Die Kleine Strafkammer, bei der Berufung angemeldet war, beſchloß Ausſetzung der Urteilsverkün dung bis zu einer ſpäteren Sitzung, da ſich neue Momente ergeben haben. 5 Wegen Ver⸗ 8 Ein teures Fahrrad leiſteten ſich der 28 Jahre alte Erd⸗ arbeiter Wilhelm Blauth und der Fuhrmann Emil Zim⸗ mermann von Kaiſerslautern. Zimmermann kaufte von dem Händler Wilh. Becker ein Fahrrad zum Preiſe von 95 Mark. Er eignete es ſich an, ohne auch nur eine Anzahlung zu machen und verkaufte es für 30 Mark an den Keſſel⸗ ſchmied Schilling weiter. Den Erlös behielt er für ſich. Da⸗ mit Zimmermann das Rad beſſer abſetzen konnte, ſchrieh Blauth eine Urkunde, wonach das Rad mit 95 Mark be⸗ zahlt ſei. Das Gericht in Kaiſerslautern verurteilte Blauth unter Einrechnung einer früheren Gefängnisſtrafe von einem Monat zu 5 Monaten 14 Tagen Gefängnis und Zimmermann zu 14 Tagen Gefängnis. 8 Ausräuberei des Alters. 44jährige Wilhelmine Geib von Wiesbaden hatte ſich vor dem Erweiterten Schöfſen⸗ gericht Wiesbaden wegen Diebſtahls in 16 Fällen zu verantworten. Die Diebſtähle führte die Angeklagte faſt alle auf die gleiche Weiſe aus. Aeltere Herren im Durch⸗ ſchnittsalter von 62 bis 87 Jahren, die auf einer Bank in den Anlagen am Kaiſer⸗Friedrich⸗Ring oder im Kurhaus ſaßen, ſprach Frau Geib an und zeigte ein großes Intereſſe für das Befinden und Wohlergehen der neuen Bekannten. Nach Schluß der Unterhaltung mußten ſie aber alle die traurige Wahrnehmung machen, daß ihre Geldbörſen ſamt Juhalt verſchwunden waren. Das Gericht nahm ſie in Gefängnisſtrafe von einem Jahr. 5 Martyrium eines Kindes. Vor dem Schöffengericht Fürth i. B. kam ein außergewöhnlicher Fall von roher Kindesmißhandlung zur Aburteilung. Die Glas⸗ ſchleifersfrau Margarete Stenz von Fürth, die mit ihrer zehnköpfigen Familie in einer Baracke wohnt, wurde beſchul⸗ digt, ihr zehntes Kind, ein 15 Monate altes Mädchen, derart roh mißhandelt zu haben, daß es infolge allgemeiner Entkräf⸗ tung und eines Bluterguſſes in das Gehirn verſtarb. An der Leiche des Kindes wurden unzählige, von Schlägen herrüh⸗ rende Flecken und Blutergüſſe feſtgeſtellt, außerdem waren die beiden Ohrmuſcheln des Kindes teilweiſe a b⸗ getrennt. Die Angeklagte, die auch vor Gericht keinerlei Reue zeigte, verſuchte die Verletzungen des Kindes auf einen Sturz von einem Tiſch und auf Hautausſchläge zurückzu⸗ führen. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Rabenmutter fünf Jahre Gefängnis. Das Urteil lautete wegen fortgeſetz⸗ ter gefährlicher Körperverletzung auf zwei Jahre Ge fängnis. 27 Die Aus den Rundfunk-Programmen Dienstag, 18. Dezember Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,9, Könlaswuſterhauſen(Welle 1640) 20 Uhr: Abendunterhaltung, 21.30 Uhr: Der Jounaliſt ſpricht. Breslau W. 322,6) 20.15 Uhr: Walzerſtunde, anſchl. Sinſonietonz. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Von Stuttgart Konzert, 20 Uhr: Von Kaſſel Glück auf, 21 Uhr: Werte für zwei Klaviere, anſchließend Bunter Abend. 5 Hamburg(Welle 994,7] 20 Uhr: Eine Stunde mit Leo Fall, 21 Uhr: An der Karabiſchen See, 22.30 Uhr: Aktuelle Stunde. Königsberg(Welle 303) 19.30 Uhr: Uebertragung aus dem Danziger Sladttheater: Turandot, Drama in 3 Akten, 22.30 Uhr; Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk. Langenberg:(Welle 468,8) 18.05 uhr: Mittagskonzert, 17.48 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Finntiſcher Abend. 5 Lelpzig(Welle 365,90) 20 Uhr: Uebertragung aus der Leipziger Univerſitätskirche: Die Geburt Chriſti, 21.30 Uhr: Johann Gott⸗ fried Herder. Aus ſeinen Werken, anſchließend Funktanzſtunde, anſchließend Tanzmuſik.„ 1 5 München(Welle 535,7) Kalfersfauteen(Welle 27787 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 16.80, Uhr: Unterhaltungskonzert, 19.80 Uhr: Das Echriſtelflein, Spleloper, 21.50 Uhr: Tanzkurs. Stültgart(Welle 379,7] 12.30. Uhr: Schallplattenkonzenn, 16.15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Uebertragung aus dem Guſtav Ske 8 Haus, Stuttgart: 1. Theater und Muſik, 2. Weltraumfahrt, Hö ſpiel, anſchließend Volkstümliches Orcheſterkonzert. Ausländiſche Sender! Bern(Welle 411) 19.30 Uhr: Bafel: Uebertragung nach Zürich. Bern und Lauſanne: Kammerkonzert, 20.30 Uhr: Von Genf: König David, Oratorium in 3 Teilen, 22.15 Uhr: Orcheſterkonzert Budapeſt(Welle 555,6) 19.30 Uhr: Uebertragung aus der könig⸗ lichen Oper, 22.30 Uhr: Jazz⸗Band. 2 a Daven try(Welle 491,8) 21 lihr: Von Birmingham: Ein Abend im Heim, 23.15 Uhr: Kammermuſiklonzert. Davenliry(Welle 1562,53) 22.35 Uhr: Konzert der Funkmilitär⸗ kapelle, 28.35 Uhr: Tanzmuſik. 5 5 i Mailand(Welle 549) 20.80 Uhr: Abendkonzert, 23 Uhr: Tanzmuſik, Paris(Welle 1764,7) 21.15 Uhr: Abendkonzert. 2 Franz Schubert, Schallplatten⸗ Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Kompoſitionen von 21 Uhr: Die Weihnachtsabend⸗Epiſode, 21.30 Uhr: muſik, 22.20 Uhr: Tanzmuſik. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Opernabend. g Wien(Welle 517,2) 16 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Das Haupttrefferdorf, Bauernkomödle in einem Aufzug, anſchließend Konzert det 5 Wiener Konzertorcheſters.. 55 Zürlch(Welle 588,2) 20 Uhr: 8. Abend des Schweizeriſchen Schrife⸗ ſteller⸗Vereins. N 78 fadio-Speziahhaus Gebr. Hettergott l Marketolatz 6 2, 6— fel. 26547 5 Sie finden bei uns weitaus größte Answahl aller modernen Gerüte und Lautſprecher. Ueberragend in Leiſtung, Aus⸗ ſtattung, einfacher Bedienung und Ton wiedergabe iſt unſer unvergleichlicher Netzempfünger Hans Sachs, keine Batterien, nur Lichtleitung. Und der Preis nur Mk. 212.— Höten Sie ſich dieſes Wundergerät an. ee Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Eine über dem Nordmeer angelangte ozeaniſche Zyklone, die einen ſchmalen Ausläufer über der Nordſee mitführte, hat England und Weſtfrankreich bereits mit Warmluft überflutet. Bei uns iſt die Erwärmung erſt in der Höhe eingetreten (Feldberg heute morgen minus 0 Grad gegen minus 11 Grad geſtern früh) und hat zur Bildung einer geſchloſſenen Wolken⸗ decke geführt. Die Erwärmung wird ſich in der nächſten Zeit auch bei uns bis zu tieferen Lagen durchſetzen. Voransſichtliche Witterung bis Dienstag, 18. Dezember, nachts: Abſchluß der Froſtperiode, fortſchreitende Erwärmung bei weſtlicher Luftzufuhr, Niederſchläge von Schnee in Regen übergehend. a 5 1 5 Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein Pegel] 10. 12. 131.15 17 ieckar⸗Pegei] 10 12.13 13, 18, 17, Pafel 5% 5 3 0 Schuſterinſel 4418 1, 2.48.44% Mannheim 570 40 39 4. 5352.83 eh!„72.5846 147 0 108„140 1 cles 0, Maxau 465 4,5848843 754 18 5 Maunhein 3 783.458 40 5,28 3480 0 aub 24714 223209 Hölr.11% 643,70 .69.47 2 23 FURNICUILUS- eine 6. Seite. Nr. 587 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 2 22 2 Badiſch⸗Mürttembergiſche Meiſterſchaften V. f. R. Mannheim erringt drei, 08 einen Titel Wie in der Pfalz hat man nun auch im Bezirk Baden—Württem⸗ berg die Meiſterſchaften noch im alten Jahre unter Dach und Fach ge⸗ bracht, und zwar durch die Veranſtaltung des Borklub Kehl, die am letzten Samstag abend vor einer zahlreichen Zuſchauermenge— es dürften gut 600 Perſonen geweſen ſein vor ſich gingen. Entgegen der um die gleiche Zeit in Speyer abgehaltenen ſaar⸗pfälziſchen Finale brachten die rechtsrheiniſchen Kämpfe recht anſprechenden Sport, ſodaß alle Teile voll auf ihre Rechnung kamen. Unvorhergeſehen und als nicht zu unterſchätzender Mangel erwies ſich allerdings das Fehlen von vier Kämpfern am Start, ſodaß vier Meiſterſchaften kampflos vergeben wurden. Durch die ſehr ſchöne Arbeit, die in den Haupt⸗ und Rahmen⸗ kämpfen aber dann gezeigt wurde, kam das Publikum jedoch auf ſeine Rechnung und wurde für den Ausfall hinreichend entſchädigt Von den acht Meiſtertiteln fielen drei an den V. f. R, Karlsruhe, einer an 08 und der letzte an den BC. Kehl. Werle⸗ Mannheim und Böhm Pforzheim ringrichterten ab⸗ mechſelnd in gewohnter ſachlicher Weiſe, die zu Beanſtandungen keinen Anlaß gab. Die dret an Titelkämpfe nahmen folgenden Verlauf: Fliegengewicht: Wißler⸗Vfgi. Mannheim ſiegt ohne Gegner kampf⸗ los. Bantamgewicht: Der kleine Huber⸗ Ig Maunheim kann ſich gegen den Karlsruher Krämer nicht durchſetzen und verltert über die Run⸗ den nach Punkten. Federgewicht: Seinen zweiten Erfolg ſtreicht Karlsruhe mit dieſem Treffen ein, das Hettel gegen Klein⸗Kehl ſicher nach Punktwertung nach Hauſe briugt. 5 8 5 Leichtgewicht: Häußer⸗VfR. Mannheim verdankt es ſeiner über⸗ legenen Technik und ſauberen Arbeit, daß er gegen ſeinen Klubkame⸗ raden Stetter einen wenn auch knappen Punktſieg davontrug. Weltergewicht: Schuler⸗VfR. Mannheim hatte gegenüber Sproll⸗ Koplsruhe das Heft über die Diſtanz feſt in der Hand, ſodaß Spr. als Steger nicht in Frage kommen konnte. Sieger n. P. Schuler. Im Mittel⸗, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht fielen die Titel kampf⸗ los an Ziemer⸗08 Mannheim, Grieſel⸗Karlsruhe und Käfer⸗zkehl, da (ie ohne Gegner waren. In den noch zu erwähnenden Einlagen⸗Kämpfen hatte ſich Wißler⸗Vfdt. doch zuviel zugetraut, als er mit ſeinen 100 Pfund gegen den 22 Pfund Uebergewicht auf die Waage bringenden Meier vom BC. Kehl die Handſchuhe kreuzte. Wie weit er damit kam, ſah er am beſten bald ſelbſt ein. Er ſtand die Zeit nicht durch und gab vorzeitig auf.— Grieſel⸗Karlsruhe mußte im Miſchgewicht Käfer⸗ehl nach drei Runden die Punkte laſſen, während ſich in einem dritten Miſchgewichtstreffen die beiden Klubkameradeen Barth und Ziemer (08 Mannheim) nach ausgeglichenem Kampfverlauf mit einem gerech⸗ ten Unentſchieden trennten. Sch. DVezirksmeiſterſchaften der Amateurberer von Pfalz Saar Mittelmäßiger Sport— Tumullſzenen des Publikums Als letzte Veranſtaltung im alten Jahre ſtiegen am letzten Sams⸗ jag abend in Speyer die Entſcheidungskämpfe um die Bezirks⸗ meiſterſchaften Pfalz Saar. Um die Meiſtertitel bewarben ſich An⸗ wärter aus Speyer, Saarbrücken, Ludwigshafen, Kaiſerslautern und Rodalben. Ludwigshaſen 03 ſtellte das ſtärkſte Kontingent: es war allein mit acht Mann erſchienen; im Halbſchwergewicht war es ohne Vertretung, während ſich in der Federgewichtsklaſſe zwei Klubkamera⸗ den gegenüberſtanden. Wie in der Zwiſchenrunde ſchon vorauszuſehen war, mußte mancher Anwärter den Abſtieg antreten, der ſich bis dahin niit Ach und Krach durchgerungen hatte. Das gilt beſonders von Tröb liger⸗Speyer, der für einen Mannſchaftskampf noch nicht reif iſt. Schöne Arbeit ſah man dafür in der Bantam⸗, Feder⸗ und Welter⸗ gewichtsklaſſe, wo vor allem Haupt⸗Saarbrücken, Hofmann⸗Ludwigs⸗ eee r 8 ennis Teuntskampf Amſterdam-Nheinland Die Rheinländer mit 11:8 Siegen erfolgreich In der Amſterdamer Tennishalle begann am Samstag bei ſchwachem Beſuch ein Hallentennis ampf Amſterdam— Rheinland, der die Deutſchen im erſten Teil mit:3 Siegen überlegen ſah. Das Spielen war an dieſem Tage reichlich ungemütlich, denn die kleinen elektriſchen Oeſen vermochten die große Halle nicht richtig zu er⸗ wärmen. Holland war hier nur durch die Damen erfolgreich, aber am Sonntag brachte die Fortſetzung den Holländern(bei denen Hendrick Timmer nicht mitwirkte) weſentlich mehr Erfolge. Sie ge⸗ wannen hier fünf von acht Kämpfen, lonnten aber den Geſamtiſieg des Rheinlands nicht mehr verhindern. Beſonderes Intereſſe be⸗ anſpruchte der Kampf der holländiſchen. Meiſterin Kea Bouman mit der Kölnerin Irmgard Roſt. Es kam zu einem großen Kampf und die an achter Stelle der Weltrangliſte ſtehende Holländerin mußte alles aus ſich herausgeben, eher ſie mit:4,:7,:1 über die junge Kölnerin ſiegreich blieb. Der Clubkampf endete im Geſamtergebnis mit 11:8 Siegen,:19 Sätzen und 234:197 Spielen zugunſten der Rheinländer. Die Einzelergebniſſe: Herreneinzel: Mefſert⸗Rheinland—Wijbrandt⸗Amſterdam:2,:2; Heitmann⸗yth.—-Kopman⸗Amſt.:8, 62 Groos⸗th.—Sigmond⸗A. 628, :6, 673; Wenzel⸗Rh.—van der Olſt⸗A.:4,:1; Dr. Burghartz⸗Rh.— Nielſon⸗A.:1,:6,:1; van der Heyd⸗A. Nourney⸗Rh.:1,:6,:5. Dameneinzel: Peitz⸗Rh.—van Gulick⸗A.:0,:3; Spit⸗A.—Vor⸗ mann⸗Rh.:4,:0; Kea Boumann⸗A.— J. Roſt⸗ th.:4,:7,:1; Krahwinkel⸗Rh.—Canters⸗A.:0,:3. 1 Herrendoppel: Heitmann⸗Meffert-Rolldamms⸗Wijbrandt 618, 621,:3; Dr. Marcotty⸗Wenzel—van der Heyd⸗Kopman 27:5, 613; Nourney⸗Groos—Sigmond⸗v. d. Olſt:2,:2. Gemiſchtes Doppel: Krahwinkel⸗Wenzel—Canders⸗v. d. Heyd 816, :5: Haas⸗Sigmond—Peitz⸗Groos:5,:6,:4; Jurrema⸗v. d. Olſt Vormann⸗Heitmann:1,:8, 61; Bouman⸗Kopman—Roſt⸗Nourney 01,:8,:1. Damendopel: Bouman⸗Canters—Krahwinkel⸗Peitz:2,:1; van Gulick⸗Spit-Vormann⸗Roſt:6,:4,:6. Schwimmen FJugend⸗Schwimmkämpfe in Göppingen Die gauofſenen Göppinger Schwimmwettkämpfe ſollten zum Jah⸗ resabſchluß insbeſondere dem württembergiſchen Nachwuchs Gelegen⸗ heit geben, von der geleiſteten Jahresarbeit Zeugnis abzulegen. Der feſtgebende Verein holte ſich erwartungsgemäß die meiſten Siege. An zwe ze Stelle ſchoben ſich die Heilbronner Waſſerfreunde, während die Sbuüttgarter Schwaben guten weiblichen Nachwuchs an den Start brach⸗ ten. Ein Bahnrekordverſuch von Balk⸗Göppingen über 22 Bahnen (409,20 Meter) hatte Erfolg. Balk ſchwamm die Strecke in 527, Min. egen 5737.6 des alten Rekords von Günter⸗Göppingen. haften der Amatcurboxer hafen und Tuchene⸗Saarbrücken zu gefallen wußten. Von den neun Meiſtertiteln riß 03 Ludwigshafen allein vier an ſich. Als nach der üblichen traditionellen Verſpätung von einer halben Stunde der erſte Gongſchlag ertönte, zählte man wohl an die 400 Zu⸗ ſchauer, die ſich mehr als temperamentvoll am Verlauf der einzelnen Trefſen beteiligten. Wohl hat man ſchon erlebt, daß bei anderen An⸗ läſſen der eine oder andere ſeiner entgegengeſetzten Meinung durch Zuruf Ausdruck verlieh. Was ſich aber das S rer Publikum leiſtete, ſteigt alle vernünftigen Grenzen. Wi Beſchrei, Gejohle und . Moment. Die zaghaften Einwände de⸗ wigshafen, der ſich nicht d Tumult unter und jeden Augenblick drohte ſtürmen. Dazu kam noch, daß das Punktge die Menge den Ring zu richt(Biermanns⸗03 Lud⸗ Schäfer und Huppert erfolgreich. wigshafen, Ernſt⸗Speyer und Albrecht⸗Phö Ludwigshafen), nicht auf der Höhe war, ſodaß man ſchließlich am Ende heilfroh war, die g Ausgangstüre wieder in der Hand zu haben. Wohl hatte ballverein Speyer, dem jetzt der Boxklub Speyer angeſchloſſen iſt der die Meiſterſchaften durchführte, „Jeder Zwiſchenruf iſt zu unterlaſſen. Saalverweis.“ Aber was nützt das all wenn ſelbſt die Speyerer Saaloroner aus Leibeskräften in das Geſchrei einſtimmten? Wer ſollte da die Ruheſtörer aus dem Lokal verweiſen? Alles in allem hatte man den Eindruck, daß der Borſport auf einen toten Punkt angelangt iſt und daß die Hoffnungen auf eine Beſſerung der Publikumsdiſziplin reſtlos dahin ſind. Wenn man in der Pfalz nicht erleben will, daß ernſtliche Intereſſenten den Ver⸗ anſtaltungen künftig fernbleiben, iſt es an der Zeit, daß da beizeiten ein Riegel vorgeſchoben wird. f der Fuß⸗ Zuwiderhandelnde Die Kämpfe Fliegengewicht: Tröbliger⸗JV. Speyer und Apfelbach⸗og Ludwigs⸗ hafen leiten die Meiſterkämpfe ein. Tr. iſt ungenau und ſchlägt un⸗ ſauber, ſodaß., durch das Gejohle der„Sportbegeiſterten“ verwirrt, ganz aus dem Konzept kommt. Das glücklich erreichte Ende ſieht A. als ſicheren Punktſieger. Bantamgewicht: Haupt⸗Saarbrücken hat vor Schork⸗0g Ludwigs⸗ hafen ein klar erkennbares techniſches Plus. Gut auf den Beinen und ſchnell im Schlag, ſammelt er Punkt für Punkt, geht aber nicht nach, um ſo ſeinen Vortetll voll auszunutzen. Im Verlauf der Runden kommt Sch. etwas auf, doch iſt.'s Vorſprung nicht mehr aufzuholen, ſodaß er nach Punkten ſiegt. Federgewicht: Menke⸗og Ludwigshaſen entpuppt ſich als Fighter vom reinſten Waſſer, ſodaß es ihm zunächſt gelingt, ſeinen Vereins⸗ kameraden Hofmann ⸗ IZ Ludwigshafen in der erſten Runde um die Punkte zu bringen. Hofmann arbeitet jetzt konzentrierter, iſt gut ge⸗ deckt und kommt vor allem links gut zum Ziel. So verſtreicht die Zeit gut im Zeichen.“s, ſodaß man überraſcht iſt, als Menke zum Sieger und Meiſter erklärt wird. Leichtgewicht: Herzog⸗ Os Ludwigshafen ſiegt ko npflos, da Krauſe⸗ FV. Speyer Uebergewicht bringt. Die nationale Paarung beweiſt dann, daß Krauſe ein ebenbürtiger Gegner iſt, der Herzog zum Schluß ſoweit hat, daß der letzte Gongſchlag für ihn eine Rettung iſt. Das Unentſchieden war deshalb für Herzog mehr als ſchmeichelhaft. Weltergewicht: Schneider ⸗Og Ludwigshafen geht temperamentvoll gegen Tuchene⸗Saarbrücken an, findet aber bei dem Saarbrücker ener⸗ giſche Abwehr. Als dann Sch alle Regiſtor ſeines! ön nens zieht, geht T. merklich zurſck und iſt zum Schluß ſtark abgekämoft. Sch's Punkt⸗ ſieg war vollauf gerechtfertigt, oöwohl das vom Publikum mit ſtür⸗ miſchem Proteſt aufgenommen wurde. Mittelgewicht: Teilmann⸗0g Ludwigshafen Abwarten und wartet auf gute Gelegenheit, heraus, als Buchheid⸗Rodalben kämpft zunächſt auf muß aber dann aus ſich aufs Ganze geht. B. landet öfters klare kurze Linke auf die Halsſchlagader ſeines Rivalen, der wieder mit einwandfreien Punkttreffern kontert. Eine wilde Keilerei be⸗ ſchließt das Treffen, nach dem feder des Endes froh., in ſeine Ecke zu⸗ rückkehrt. ſichert ihm den Sieg. 5 Im Halbſchwergewicht ſtand Diedrich⸗Sneyer Rößner⸗Kaiſerslau⸗ tern gegenüber. Diedrich ſiegte durch Aufgabe ſeines Gegners in der 2. Runde. Im Schwergewicht gab es eine Ueberraſchung dadurch, daß Hareus⸗ 03 Ludwigshafen in der 2 Runde wegen Tilefſchlags disqualifiziert und Weick⸗Phönix Ludwigshe zum Sieger erklärt wurde. Des Rodalbeners ſtürmiſcher Angriffe Sgeiſt Die Ergebniſſe Große Bruſtſtaffel 12 mal 4 Bahnen. Kampflos für Göppingen. Jugend⸗Freiſtilſtaffel 4 mal 4 Bahnen: 1. Waſſerfreunde Heilbronn * (Bahnlänge 18,60 Meter): :29,1 Min. 2. Amateur Stuttgart:44,2 Min. Junior⸗Rücken 6 Bahnen: 1. Salb⸗Gövpingen und Müller⸗Heil⸗ bronn:36,2 Min. Totes Rennen(Müller dtſtanziert). Junior⸗Freiſtil 6 Bahnen: 1. Baumann⸗Stuttgart 2. Rudolph⸗Heilbronn. Junior⸗Bruſt 10 Bahnen: 1. Löwe⸗Heidenheim:52 Min. Jungend⸗preiſtil 6 Bahnen: 1. Fuß⸗Göppingen:18 Min. 2. Küm⸗ merle⸗Stuttgart:18,2 Min. Jugend⸗Bruſt 10 Bahnen: :19,2 Min. 1. Herrmann⸗Heilbronn:47, Min. 2. Rueß⸗Göppingen:50 Min. Jugend⸗Bruſtſtaffel 4 mal 4 Bahnen: 1. SV. Gmünd 410,1 Min. 2. SV. Ludwigsburg:17 Min. 1. Senior⸗Bruſt 10 Bahnen: 2. Leiſtner⸗ Göppingen:49 Min. Knaben⸗Freiſtilſtaffel 4 mal 4 Bahnen: Junior⸗Lagenſtaffel 3 mal 4 Bahnen: 1. Waſſerfreunde Heilbronn 2248,2 Min. 2. Göppingen:54 Min. g. Eßlingen:59 Min. Waſſerball: SV. Göppingen— Amateur Stuttgart:2. Jlugſport Hindenburg⸗Pokal für beſte Sport⸗Flugleiſtung Freiherr Fr. Karl v. König⸗Warthauſen gewinnt den Preis Der vom Deutſchen Luftfahrtverband ausgeſchriebene Einzelwett⸗ bewerb um den Hindenburg⸗Pokal für beſondere Leiſtungen im Kleinflugzeug iſt jetzt vom Preisgericht dem Freiherrn Friedrich Karl von König⸗Warthauſen zuerkannt worden, und zwar für feinen Flug von Berlin über Moskau und Baku nach Teheran über 4509 Kilo⸗ meter in der Zeit vom 10. bis 31. Auguſt 1928. Dem unerſchrockenen Sportflieger fiel nicht nur der Hindenburg⸗Pokal, ſondern auch die Zuſatzprämie in Höhe von 10000% zu. Bei der Bewertung der Leiſtung wurde beſonders berückſichtigt, daß er als Jungflieger ohne ausreichende Streckenerfahrung mit einem Flugzeug von nur 20 PS und ohne Beglelter, das von ihm ſelbſt geſteckte Ziel, Teheran er⸗ reichte und außerdem mit dem Flug Berlin Softvo bei Moskau (1548 Kilometer, eine neue deutſche Höchſtleiſtung für Kleinflugzeuge der Klaſſe 3 aufgeſtellt hat. Außer Freiherr von König⸗Warthauſen hatten ſich noch Karl Sönning⸗Düſſeldorf und A. Martens⸗Frankſfurt am Main um den reichen Preis beworben. Der Düſſeldorfer machte 1. Schwarz⸗Göppingen:40,4 Min. 1. Göppingen:44.8 Min. einen Nachtfernflug Düſſeldorf⸗Luzern(480 Kilometer) mußte aber wegen Beſchädigung der Maſchine den Welterflug aufgeben. M. Martens kam auf ſeinem Ila⸗Rundflug vom 8 Auguſt bis 30. September über eine Strecke von 405 Kilometer. Wegen dauernder Motorſchäden wurde der Flug jedoch nicht Planmäßtg beendet. und auf dem Programm angekündigt: erhalten Montag, den 17. Dezember 1928 S Radſport Steherrennen in Frankfurt Die Sonntags⸗Radrennen im Frankfurter Sportpalaſt hatten trotz ihrer guten Beſetzung nur ſchwachen Beſuch gefunden. Etwa 1500 bis 2000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen bei, die guten Sport brachten und deren Mittelpunkt die Dauerrennen bildeten. Den Großen Prü⸗ fungspreis in zwei Läufen gewann der Franzoſe Jules Miquel vor Fritz Bauer⸗Charlottenburg und Erich Möller⸗Hannover, im Kleinen Prüfungspreis blieb der Frankfurter Fahrer Willi Chriſtmann vor Miquel, Bauer und Chriſtmann be⸗ ſtritten dann das„Steher⸗Derby“ über 25 Km., das von Miquel vor a a 73 8 5.. Bauer und Chriſtmann gewonnen wurde. Die Amateure beſtritten ein nicht wiederzugebende Redensarten erfüllten das Haus bis zum letzten 1 5 b. 5 2 J 5 j 1 G 5 2 420 Runden⸗Punktefahren in zwei Abteilungen. Hier kam Köther zu mochte, gingen im Hauptfahren, das der Hannoveraner Köther an ſich brachte und ein Fall und gab auf. Die Ergebniſſe: Steherrennen: Großer Prüfungspreis: 1. Lauf 20 Km.: 1. Bauer 103 Min. 2. Miquel 10 Meter zur. 3. Möller 80 Meter zurück. Lauf 20 Km.: 1. Miquel 21:59 Min. 2. Möller 130 Meter zurück. Bauer 150 Meter zurück.— Geſamtergebnis: Bauer 39,850 Km. 3. Möller 39,790 Km. Kleiner Prüfungspreis: 1. Lauf 15 Km.: 1. Chriſtmann 15:40 Min. Schäfer 40 Meter zurück. 3. Huppert 70 Meter zurück.— 2. Lauf Km.: 1. Schäfer 15:57 Min 2. Chriſtmann 10 Meter zurück. 3. Hup⸗ 1. Chriſtmann 29,990 Kan 2 1. Miquel 39,900 Km. 8 0 15 pert 150 Meter zurück.— Geſamtergebnis: 2. Schäfer 29,960 Km. 3. Huppert 29,780 Km. Steher⸗Derby 25 Km.: 1. Miquel 27:26 Min. 2. Bauer 130 Km. zurück. 3. Chriſtmann 230 Meter zurück. Amatenrrennen: Hauptfahren: 1. Köther⸗Hannover. Frankfurt„ Länge. 3. Rudolf Frankfurt 5 Länge. 120 Runden⸗Punktefahren. 1. Lauf 60 Runden: 1. Altenburger⸗Kaſſel 13 Punkte. 2. Rudolph⸗Frankfurt 8 Pkt. 3. Schmitz⸗Frankfurt 6 Pkt. 4. Köther⸗Hannover 5 Punkte.— 2. Lauf 60 Runden: 1. Schenk⸗Dort⸗ mund 10 Punkte.— Eine Runde zur.;: 2. Schmitz⸗Frankfurt 9 Punkte. 3. Koch⸗Frankfurt 5 Punkte. 4. Altenburger⸗Kaſſel 5 Punkte Ge⸗ ſamtergebnis: 1. Schenk⸗Dortmund 11 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Altenburger⸗Kaſſel 18 Punkte. 3. Schmitz⸗Frankfurt 15 Punkte. 4. Rudolph 10 Punkte. Schach 2. Schmitz⸗ Winterturn or des Mannheimer Schachklub 1. Klaſſe Die Hängepartie Ochs⸗Dr. Staeble der 5. Runde wurde vor Wiederaufnahme Remis gegeben u. die abgebrochene Partie zwiſchen Laux und Huſſong wurde erwartungsgemäß von letzterem ge⸗ wonnen. Dieſem gelang es auch in der 7 Runde, deren Termin erſt am 17. Dezember iſt, über deren bereits geſpielte Partien wir aber im folgenden ſchon berichten, ſeine führende Poſition zu beſeſtigen. Er brachte ſeinem bisherigen Konkurrenten Schuhmacher eine weitere Niederlage bei. Als Weißer Sizilianiſch vorteilhaft behan⸗ delnd gewann er einen Bauern und brachte dann ein Damenſchein⸗ opfer, welches wegen Mattdrohung nicht angenommen werden durfte, dafür aber einen Turm elnheimſen ließ. Gegen Fleißner ſpielte Dr. Stae ble Aljechin⸗Verteiligung. Nachdem Weiß eine Möglich⸗ keit zum Gewinn einer Figur, welche erſt gelegentlich einer ſpäteren Analyſe erkannt wurde, ausgelaſſen hatte, verſuchte er nach Verluſt des wichtigen d⸗Bauern einen unzureichenden Angriff, bei dem er noch ein Rößlein einbüßte, womit es aus war. Müller, welcher ebenſo wie Dr. Staeble ſtark aufkommt, gewann gegen Blum. Ein engliſches Springerſpiel, welches Schwarz kataſtrophal behamdel te. Ochs iſt in dieſer Runde frei, während die übrigen Partien hoch ausſtehen. Dr. E. M. 2. Klaſſe Infolge der vielen Hängepartien konnte bis jetzt ein abſchließen⸗ der Rundenbericht nicht gebracht werden. Wir bringen zur Ueberſicht nun den Verlauf der—7. Runde und ſetzten in der nächſten Ver⸗ öffentlichung die Rundenberichte in der üblichen Weiſe fort. 5. Runde: Es gewannen Kämmer gegen Sturm, Horſt— Stolz, And rieſſens—Stein, Stöbel— Kadzik. Die Partie Mantel Dr. Trui wurde remis. 6. Runde: Es gewannen: Stein—Horſt, Kämmer Stolz, Rantel gegen Sturm, Kadzik— Dr. Trui, Stöpel— Andrieſſens remiſierten. 7. Runde: Es gewannen: Kadzik— Sturm. Kämmer Stein, töpel—Dr. Trui. Die Partien Stolz— Mantel, und Andrienens Horſt wurden abgebrochen. Stamd nach der 7. Runde: Stein 5, Andrieſſens, Stöpel%½% u.., Kadzik%, Kämmer 4 u.., Mantel 37½ u. 2., Horſt 3½ u.., Stolz 1 u.., Dr. Trui ½ u.., Sturm(.. H. B. 3. Klaſſe 8. Runde: In dem Damengambit⸗Gehring⸗Heinrich verzichtete Schwarz auf die Rochade. Er erlangte einen ſehr ſtarlen Königs⸗ angriff gegen den es keine Rettung gab. Bommarius erwiderte als Nachzkehender Sizilianiſch gegen Lauterbach fr. Weiß hatte im Mittel⸗ ſpiel großen Poſitionsvorteil, ſtellte jedoch in Zeitnot eine Figur ein. Es gelang ihm aber ſchließlich noch im Endſpiel einen halben Punkt zu retten. Kann⸗Rabeneick ſpielten ein orthodoxes Damen⸗ gambit. Die Partie, die beiderſeits korrekt geführt wurde, endete im 27. Zuge remis. In der ſiziltaniſch eröffneten Partie Schott⸗ Baus gelang es dem Anziehenden 2 Bauern zu erobern, er kam ſe⸗ doch allmählich in Druck und mußte einen Bauern wieder geben. Es entſtand ein Springerendſpiel in dem Schott einen Bauern mehr hatte. Der materielle Vorteil reicht jedoch zum Gewinn nicht aus und die Partie wurde daher im 59. Zug remis gegeben. Nachtrag zur 7. Runde: Die unregelmäßig eröffnete Partie Heinrich⸗Baus ergab ein ziemlich wildes Spiel. Bei Abbruch der Partie ſchien Schwarz eine Figur zu verlieren. Baus hatte indeſſen noch eine verſteckte Parade; als das Spiel wieder aufgenommen wurde machte er einen Jehlzug im Eifer des Gefechts und verlor, Stand nach der 8. Runde: Lauterbach 57, Kann, Gehring 5, Rabeneick, Schott 473, Dr. Hänflein 4 u.., Heinrich 4, Knecht 2% u.., Bommarius 252, Baus 1½. 4. Runde „Im angenommenen Damengambit Baer⸗Dees gelingt es dem Führer der weißen Steine die Dame zu erobern und damit die Partie zu gewinnen. Schäd verlor gegen Müller in der Eröffnung einen Bauern, konnte ihn aber wieder zurückgewinnen. Das Endſpiel, das ziemlich ausgeglichen ſtand, wurde durch einen Fehlzug des Weißen enoͤſchleden. Morſch behandelte die Eröffnung gegen, Haag ziemlich zurückhaltend und konnte auf einen ſchwachen Zug feines Gegners hin 2 Bauern gewinnen. Haag brachte ein Läuferopfer, nach deſſen Widerlegung er die Partie aufgab. Ball, der die ſchwarzen Steine gegen Gnadler führte, gelang es ein Damenbauernſpiel in 56 Zügen zu gewinnen. Stand nach der 5. Runde: Morſch 472, Rall 4, Müller 3, Baer 237 u.., Dees 2 u. 2.., Haag, Gnadler 2, Papirnick 1 u.„Schäd, Denzel 1, Vogt 0. W. L. . r5——,?::— Herausgeber. Drucker und Berleget Druckerei Dr. Haas Neut Mannheimer Zeltung G. m b 9, Mannheim E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme ö b Verantwortl Redakteure Für Politik, 9 A Meißner Feuilleton! Dr. S Kayſer Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönelder— Sport und Neues aus allen Welt Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmen Gericht und alles Uebrige: Franz Kirchet— Anzeigen: Maz Filtes 5 Cheſredakteun Kur! Fiſcher . * N 4 4 e 8 8 e= 8 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) * 7. Seite. Nr. 587 kt der 1 3 1 wieder? Der Tanz als Ausörucksmittel ſeiner Zeit Am anſchaulichſten offenbart ſich der Rhythmus einer Zeit in ihrem Modetanz. Im Herbſt tagte in Wien ein kongreß, nicht zu verwechſeln mit jenem„tanzenden Kongreß“ von 1814/15, wie man die damalige Zuſammenkunft der europäiſchen Staatsmänner in den Mauern der Donauſtadt wegen der vielen rauſchenden Ballfeſte nennt, die die politiſche Arbeit umrahmte. Nein, das diesjährige Treffen ſah keine hohen Würdenträger vereint, ſondern Lehrer und berufene Freunde der Tanzkunſt, die darüber berieten, welcher neuen Schöpfung die Ehre zugeſprochen werden ſollte, uns in dieſem Winter zu beglücken. Schon lange vorher waren„ſenſatio⸗ nelle Gerüchte“ im Umlauf, beifällig begrüßt von den einen, ablehnend aufgenommen von den andern. Sollte— aber das war ja kaum zu glauben— und dennoch— alſo ſollte der alte, ehrliche Walzer wirklich wiederkommen? Die ältere Generation ſchwärmte bereits in Erinnerungen. Jetzt würde man wieder einmal ſehen, was Tanz ſei— herrliches Schwe⸗ ben im Dreivierteltakt,— vorbei die Zeit der wilden Glieder⸗ berrenkungen, vorbei Saxophongequäk und Urwaloͤrhythmen! Die Jugend war nicht in dem gleichen Maße begeiſtert. Nun ja, gewiß, ſo zur Abwechſlung gelegentlich einen Walzer, warum nicht? Aber der Tanz der Saiſon? Der mußte doch ſchließlich vom Ausland kommen 8 Der internationale Tänzerkongrez hat eine wahrhaft ſalo⸗ moniſche Entſcheidung gefällt. Ein Walzer aus dem Ausland wurde zum diesjährigen Modetanz erkürt, der„Engliſh Waltz“. Er wird zwar nicht alleiniger Herrſcher der Ballſäle ſein, denn da iſt noch der Tile⸗(Ziegel) Trot(den Bewegungen einer auf heißen Ziegelſteinen gehenden Katze nachgeahmt) und ferner der„Tarragona“, der ſo feurig wie der ſpaniſche Wein gleichen Namens iſt, enthält er doch 70 Takte in der Minute. a 5 8 Immerhin— durch die ältere Generation ging es wie ein Au atmen. Der Walzer kehrt ja wieder, wenn auch auf dem Umwege über die Fremde. es gleich vorwegzunehmen: Der unter dieſem Namen ein⸗ geführte Tanz hat mit ſeinem Bruder von einſt nicht viel mehr als den Namen gemeinſam. Es handelt ſich um eine Abart des Boſton, der ſchon ein bis zur Unkenntlichkeit ent⸗ ſtelter langſamer Walzer war, mit den charakteriſtiſchen zwei Gehſchritten nach je zwei Umdrehungen. Beim„Eng⸗ liſchen Walzer“ ſind weitere Neuerungen eingeführt, z. B. vier größere Gehſchritte, dann vier Umdrehungen und das alles im Dreivierteltakt, aber unter noch ſtärkerer Hervor⸗ hebung des erſten Taktdrittels. Wir wollen uns im übrigen enthalten, an dieſer Stelle den Tanzlehrern ins Handwerk zu pfuſchen, denn wenn man auch in Amerika dazu übergegan⸗ gen iſt, mittlerweiſe Korreſpöndenzkurſe für die neueſten Ge⸗ ſellſchaftstänze einzuführen ſum einem dringenden Bedürfuis ahzuhelfen!), ſo dürfte der Wert eines ſo trockenen, tgeoreti⸗ ſchen Unterrichts doch noch recht fraglich ſein. ——— internationaler Tanz⸗ Daß die Freunde des alten Walzers nach dieſer Er⸗ klärung von der Entſcheidung der oberſten Tanzbehörde nicht ſehr erbaut ſein werden, wer wollte es ihnen verdenken? Iſt es nicht menſchlich verſtändlich, daß ſie den neueſten Tanz⸗ ſchöpfungen nur ein wenig Geſchmack abzugewinnen ver⸗ mögen? Indeſſen, bei vorurteilsfreier Prüfung der Dinge wird man ſich nicht der Einſicht verſchließen können, daß neben vielem anderen, was uns aus unſerer Jugend teuer war, auch der Walzer ſeine Herrſchaft ſchließlich einmal abgeben mußte. Gewiß, man mag dies bedauern, man braucht auch durchaus nicht im Jazz oder Charleſton Höhepunkte tänzeri⸗ ſchen Geſchmacks zu ſehen, aber man muß begreifen lernen, daß auch der Tanz ebenſo an ſeine Zeit gebunden iſt wie andere Kulturerſcheinungen: Kunſt, Mode, Lebensſtil. Wie es z. B. nicht möglich iſt, die recht kleidſame Biedermeiertracht unverändert wieder aufſtehen zu laſſen, ſo wenig laſſen ſich die früheren Tanzformen in urſprünglicher Geſtalt erwecken. Oder läßt ſich z. B. das graziöſe, zierliche, figurenreiche, aber auch gekünſtelte Menuett in einer anderen Zeit als⸗de des galanten Rokoko mit ſeinen Perücken und Reiſenröcken entſtanden denken? Wie ernſt man damals noch die Tanz⸗ kunſt nahm, kann man daran ermeſſen, daß man mindeſtens drei Monate für die Erlernung des Menuetts verwandte. Das ſchloß natürlich von vornherein die Erlernung dieſer denntniſſe durch breitere Volksſchichten aus und blieb dieſer Tanz lange ein Privileg der höfiſchen Kreiſe und des Adels. Mit dem Beginn des neunzehnten Jahrhundert, N wirklich ſeine Herrſchaft ernſthaft gefährdeten, ſo waren doch eine Tage gezählt, als die fortſchreitende Juduſtrialiſierung eine Wandlung der Anſchauungen auf allen Gebieten mit ſich brachte und der Ausbau der Verkehrsmittel eine viel größere gegenſeitige Beeinfluſſung und Durchdringung der vorher ſtrenger geſchiedenen nationalen Kulturen im Gefolge hatte. Der Lebensrhythmus wurde geſtraffter, Behaglichkeit und Ge⸗ mächlichkeit entſchwanden. Der Menſch der Jahrhundert⸗ wende, gehetzt vom geſteigerten Arbeitstempo, konnte in den naiven Vergnügungen vergangener Zeiten keine Entſpannung mehr finden. Die Waſhington⸗Poſt, mit der A ika den his heute andauernden Export ſeiner Tanzſitten eröffnete, war noch verhältnismäßig harmlos. Aber immer deutlicher zeigte es ſich, daß eine„Revolution im Ballſaal“ dicht bevorſtand. Es kam die exotiſche Welle. Cakewalk und Machiche blieben zwar auf die Lebe welt beſchränkt, bereiteten aber die Stim⸗ mung für den Tango vor. Dieſer letztere Tanz, der ſeinen Weg nach Europa von den argentiniſchen Hafenſchänken aus angetreten hatte, wurde von großen Teilen der Bevölkerung wie eine ungeheuerliche Herausforderung empfunden. Trotz⸗ dem ſetzte er ſich ſchnell durch und breitete ſich mit der Schnel⸗ ligkeit einer geiſtigen Epidemie aus. Es läßt ſich nicht leug⸗ nen, daß er im Laufe der Jahre eine gewiſſe Veredelung er⸗ fuhr.— Die Entwicklung des Tanzes erlitt eine jähe Unter⸗ brechung durch den Weltkrieg, der die Ballſäle vielfach in Lazarette umwandelte. Als die Waffen wieder ſchwiegen, er⸗ lebten wir das befremdlich anmutende Schauſpiel einer wah⸗ Kehrt er wirklich wieder? Um dem Anbruch des bürgerlichen Zeitalters, ging auch nicht weniger leidenſchaftliche Meinungskämpfe auslöſte als etwa hundert Jahre ſpäter der Tango. Die alten Herrſchaf⸗ ten ſahen in ihm nicht nur den Verderber guter Sitten, ſon⸗ dern den„Alliierten der Schwindſucht und des Todes“ und auf Hofbällen erwarb er ſich bis in die neueſte Zeit hinein keine Heimatberechtigung. Und doch konnte dies alles ſeinen Siegeszug nicht aufhalten, weil ex eben ſo ganz dem Charak⸗ ter ſeiner Zeit entſprach. Der Walzer war leicht zu erlernen, war kein Schautanz, für den koſtbare Gewänder benötigt wurden, und ſeine prickelnde Lebendigkeit, ſtrömend aus der urgeſunden Daſeinsfreude des aufſtrebenden Bürgertums, ſtand im bewußten Gegenſatz zu der etiketteſtrengen Geziert⸗ heit der Zopfzeit. Daß begnadete Muſtker wie Lanner und Strauß ſich dieſes Tanzes annahmen und daß ſie ihm ſchmel⸗ zende Melodien unterlegten, kam ſeiner Beliebtheit und Ver⸗ eine Wandlung der Tanzſitten Hand in Hand. Damals ſchlug die fete zkaſtunde des Walzers, der bei ſeinem erſten Erſcheinen breitung natürlich zugute. Wenn Wien noch heute von ſeinem Ruhm als Walzerſtadt zehrt, obgleich auch dort die Jazzband ſchon lange ihren Einzug gehalten hat, iſt es nicht zuletzt das Verdienſt dieſer Männer. 5 Aber obgleich der Walzer ſich ungewöhnlich lange hielt, obgleich weder die böhmiſche Polka noch die polniſche Mazurka zehnten Jahrhunderts. Zu viel Geſchehen liegt zwiſchen ein und beute; die Vergangenheit mit ihren Anſchauungen, Sitte und Moden kehrt nicht wieder. Darum ſollten auch alle, die gern vergangener Zeiten gedenken, ſich bewußt ſein, daß wir dem Rad der Geſchichte nicht in die Speichen fallen können, nicht einmal auf dem Gebiete des Tanzes. ren Tanzwut. Es war, als ob der Zuſammenbruch und das allgemeine Chaos jener Tage auch auf dieſem Gebiete alle Grenzen geſprengt hätte. Willkür des einzelnen zerbrach die überlieferten Regeln, die eutfeſſelten Inſtinkte tobten ſich im Foxtrott und Shimmy aus. Amerika übernahm endgültig die Führung der tanzenden Welt und Charleſton und Black⸗ hottom, urſprünglich von Plantagenegern erfunden, wurden die Vorbilder. Es war, als ob die aufgepeitſchten Nerven a immer ſtärkerer, immer aufreizenderer Anregungen bedurf⸗ ten. Der Tanz wurde zu einem Betäubungsmittel, man Vergeſſen ſuchte. 8 Allmählich ebbt die ungeheure Erregung dieſer Jahre ab. Mit der Rückkehr geordneter Zuſtände macht ſich auch beim Tanz wieder das Beſtreben nach Anmut und Grazie geltend. Man hat die Negertänze ſatt, Europa beſinnt ſich auf ſich ſelbftt. Dieſer Urſache verdankt der engliſche Walzer ſeine Einfüth⸗ rung, der zwar Formelemente des alten Walzers enthält, ſich von dieſem aber ebenſo ſehr unterſcheidet wie der Menſch des zwanzigſten Jahrhunderts von ſeinen Vorfahren des neun⸗ Karl. Kasper. N a N e 5 N N 805 e. 58 80 hte 0 75 . N 5 N 0 5. 2 W., 0% 4 4 0 ö 0 0 J a 105 N 5 1 ö 5 M N 5 5 Den r fill 5, eee en Sor*. „„ 7 s 2 V 5 n 6 17 U 75 — e 2— A e a N— 5 , e N h e 77% 40% ten möchte, wird daher 77 Die Geschenk- Packung 1 9. eee eee — 7 1 1 . . guck EAUE NK Al 20 6 AA 5050 . Mit dieser Gabe ist der alte Weihnachtsmann wohl. in jedem Hause willkommen, OVERS TOL ist ja, nicht umsonst die meistęerauchte Zigarette Deutsch. lands. Wer einem Raucher eine Festfreude berei- 5 wenn er inn mit seiner gewohnten OVERSTOL ZT i Zigarette überrascht:.. für diesen weck haben wir unserer OMR STO eine festlich ausgestattete Weihnachtspackunę gegeben 1 Fbeauft, sie enthält, 100 Zigaretten und kostet v Mark Ls Li K aud 20 Had GIL PEN lMId 20 9, . Vu allen liommi Ni. Vleihnacurmanngß 7. Db. nnn in dnl und gd. o hingt ein Nickchen OM ER SIZ, Jug jeder eluus huls sicher die richtige Wahl treffen. wird ohne Preisaufschlag ver- in dem 8 Neue Mannheimer Zeitung (Ab ends Ausgabe) Ne 2. ſindung der Schiue heewerk⸗ tammaktie u Fav o r ſt an dd wur Regierungs e Fritz Ridderbuſch e als. übertr agungswerke heinſelden, für das Laufenburg N en. kto Eſſen, Direktor 8 Salomon ⸗Frankfur a. Thiel Ef en, Direktor Lu 7 i Ober 5 75 Lau burg. Köpche n gum ſtellvertrele nden beide Konz T meld a tiv ars un ollars ſtarken Gewinn noch vor gängerinnen— keine Dividende au daß nun endlich doch auch den Aktionären zuteil werden wird. * inem nach 277 504 nicht Januar⸗ Iſchaft ſeit ihrer erne lehnten es jedoch ab ER e N 81 bar. 5 Geſchäf Ot Papierfabrik Köslin Ac. li. rzu, die F on ars, ig Co. 0 „ſich hierzu zu äußern. ſei bereite ſellſchaft bet 18 Dresden. Wie iftsgang in 1927/28 a hr traliſation der Betr erſehen. Der As älfte zur Bilar B. von dem am g ünſtig zung zuſamm Gründung— und zum geſchlüttel hat, vechnet n 111 90. läßt wahrft Teil auch ihre ine mä r un regelmä Neuen! 5 kf 11 Frankfurt ſchwäs Neige ber 957 0 266 158) 5 f K 5 8 Reingewinn von 212 021(66 349)% 00 e 1 An 18841(0) vor bei 32621(54 629) 1 Nen 0 50 her, er Verhan dungen endgüll 5 Hauelſen AG. in Stuttga sannſtatt dividendenlos. geſch eitert a das die Mercedes⸗Schuhmarte berſtellt, erz 30. Juni Sb Geſchäft hr einen Reingewinn vo Von der Dalmler⸗Benz⸗Verwalt ung wird mi 65/ gegen 511.317/ im Vorjahr. Während im Vorfahr eine v dem belgiſchen Finanzmann van Roggen ividende von 8 p. H. verteilt 8 ſoll für das letzte Jahr von lungen auf Uebernahme von 14 Mill./ Daim! tien Aus ſchüttu ug einer Divldende ab geſehen Beſitz des ſogenannten Daimler⸗Konſortiums endgülti werden und der Reingewinz reibungen und u iſungen ſcheitert ſind. Sie waren, wie erinnerlich, ſchon eint an den Reſervefonds ver Jr Goſche tsbericht wird Urochen, weil zwar der geforderte Preis von 113 v. H. keine auf den Rückgang der geſamt rie und auf die y rigkeiten geboten habe, mit dem belgiſchen Kontrahenten aber eine arfe Konkurrenz billiger au ſcher 15 hingewieſen, k waren 7 Verſtändigung über die ah lunge bedängungen die die Firma zu Betriebse ränkungen nötigte. Neuerdings ſich dae Hoch 10 nicht er zelt werden konnte.„Van Roggen“, ſo heißt es letzt machten ſich aber Anzeſchen für einen ſtärkeren Abſatz der deutſchen für Wayß u. 1 19 8. 6 in der offiziellen Erklärung,„iſt anſcheinend in der Lage ge⸗] Jualitätsmarken geltend, ſo daß ſeit einiger Zeit wieder voll ge⸗ 778 5 10 81 7 118 1 10 3 weſen, die von den B anßen Vene Bedingungen in der verei eitet werden könne.. 0 ande 1 5 ten mar An 8 5 5 barten Friſt zu erfüllen“— Der Abbruch der Verhandlungen be⸗ Ednard Lingel. Schuhfahrik Acz.— Zirka 350 000 4 Verluſt. kaufe war von einem Geſchärt K kai im me 05 le Rede. Di 9955 10 wirkte an der Samsteisbörſe den Rückgang des Kuxſes der Aktien Nach A ufzehrung des Refervefonds von ca. 200 000%¼½ genannten Kurſe l lagen 17 bis 3 v. H. bnd. non 82s auf ß y 5. und nachöörslich ſogar auf 73 bis 74 v. H. ergibt ſich noch ein Ber luſt von ca. 350000, der JJV... 4 g 5 Daß wir nicht Freunde einer Aktienübergabe an die belgiſche Gruppe nung vorgetragen wird.(Aktienkapital 3,9 Mill., 15 beg letzten Berlin abgeſchwächt, Schluß auf Bankenintervention leicht waren, haben wir von Anfang an zum Ausdruck gebracht. Wenn beiden Monaten habe ſich die Geſch ſtslage Aub gebef An eine erholt dieſe üteberfremdung, vorläufig wenigstens, zunächſt ſcheiterte, die Sanierung werde nicht gedacht. Wie vorauszuſehen war, änderte ſich auch in der neuen Woche au wirklichen Gründe wird man wohl vorläufig nicht erfahren, ſo muß wieder gefordert werden, daß ſie im Intereſſe der deutſchen Wi irtſchaf t Überhaupt vermieden wird. Der Zuſammenſchluß der t 6 mobilinduſtrie wird durch eine derart weitgehende kapit Verflechtung des älteſten deutſchen Werkes mit dem Aus lande nur erſchwert. Aber gerade der Zuſammenſchluß der tſchen Auto⸗ U mobtlinduſtrie muß in erſter Linle gefördert werden, erſt dann wird die nalſonalwirtſchaftliche Grundlage gegeben ſein, um ſich mit dem europäiſchen Auslande zu e * Erhöhte Dividende bei der Engelhardt⸗Brauerei A. AR. beſchloß, der tember 1928 in Höhe von 1 988 902(1. Vorna rhme von N! ergibt, eine Ausſchüttung von 6 ts ankündigen konnten, 299 541(220 210)/ auf neue Rechnung vorzutragen. hat im abgelauſenen Geſchäftsfahre eine St Bedarf au Gerſte und Hopfen für die neue Kamnoene ſehr guten Qualitäten aus deutſcher Er bereit und 2 Teil in Preußiſche Central⸗Bodenkredit⸗ gc. in Berlin. In der Ver⸗ 1 waltungsrats⸗ Sitzung wurde mit lt, daß die bisherigen Ergeb⸗ München. Die o. niſſe des Jahres 1928 111 ichtlich die Ver tellung einer Divi⸗ dende von 10 v. H. V. 9) geſtatten würden. * Aus der„ Die HV. der Ma⸗ ſchinenfabrik Meer A G. in M. ⸗ Gladbach genehmigte den bekannten Abſchluß für 1927 2. Der Reingewinn wird mit 4445„ der Rücklage überwleſen. Der Reſt von 84 445% wird zur Stärkung der Betriebsmittel verwandt. Waſſergas⸗ Schweißwerk AG. in Worms. Das Geſchäftsjahr 1927/2 ſchließt mit einem hauptſächlich auf Steuern zurück⸗neüßrenden Ver⸗ luſt von 22 907, der vorgetragen wird. Die Betriebe der Geſell⸗ ſchaft liegen ſeit Juli 1926 ſtill * Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Nen Ac. Der Abſchtuß für das am 90. Juni ab⸗elaufene Gelchäfts jahr 1927.28 dende zu verteilen. der ei 8 Teil 8 zweite rechtes zur D GV vorzuſchlagen, V. aus dem Gewinn per 80. 1896 489) A, der ſich bſchreibungen in Höhe von 1 960 794(1407 83 GV., es in bezogen werden kann. verzeichnen. 13(12) v. H. .⸗G. Paulauerbräu⸗ Salvatorbranerei Aktionären Aktienkapital beſucht war, beſchloß wieder wie 1. V. 12 v. Außerdem kommt in der der vorjährieen GB. Durchführung dadurch, daß auf ſe 10 alte 250 R. eine neue Aktie Zu nom. 250 R. zum Kurſe von 20 die von 261 auf die Stgl. * Eine weitere Steig (6) v. H. auf die VA. und, we wir vorzunehmen Der Ab gerung erfahren. iſt zum ard nte gedeckt und Thomasb mit 7272 750 H. 1. Juli ſſenen Bez Zeit bis ges chl o Seit dem Zuſamr gerung in Neuer Gaggenau-Vorſchlag worden. Divi⸗ Aktien zu nom. 0 v. Dieſe neuen Aktien ſind bereits für das ab gelaufene Geſchäſtsfahr divldendenberechti gt. ſchluß der beiden Großbrauereien hat ſich eine Stelgerun g des 2 bſatzes um 43 v. H. ergeben. erſten drei Monaten des laufenden Geſchäftsjahres ſei ebenfalls zu Der Sep⸗ nach 7) K. bfatz 247,50 der Berl. Der 34,25 v. H. zu berüc ten] wiegend ſchwä cher, ſpannter räu, R. /- 1 zu. H. nen⸗ den der lernen Geſchäftsts 1 Börſe ſich fe löſt überlaſſen, und eben urs der obere Warenwechſe ſtrophalen kl war J 11 lat veau Aber o Handel ichtit Pfandbr geld 6,3 155 ei eit 4 v. ö elllchaft, zen. H. 1 de 508,50 v.., Auch der Ve 1 beherrſcht. 1 l Mei elt auch bis 5 ie gend 1 Gr o D werde cen etwas 195 n * Dr v. ch w a ch er banken en veranlaßten, Prozent er Die erſten Kurſe w ure en meiſt wieder erreicht. De viſen .1955. .8512. Paris Schweiz unveränder N 2 Re 11 E lagen nach 19 luten waren gefragt, Papieren konnte un. Bei der Notiz zugsxechta Hag derlos. C die Geſch wurde von der k a „ wax ber Die Schwankungemw und der herrſchenden Int ereſſenloſig⸗ iſe weni 15 So war auch heute zu Beginn die neigte eher zu Glattſtellunge n gkeit war dußerſt kl ein, bel den Nebenwerten bliebe L hei den 2 eſtſtel ma von ow Anleihen ruhig, Ausländer über⸗ ief markt woßdel näher gelegen haben 11 Mowee auf der Ka 95. Der weitere Verlauf ſo daß ſich Holland 155. 29.85 nach 29.87 gegen London. der Dollar not etwas feſter, London.8516 nach „Newyorſer Uſance. Später ſetzten die auch die Spee das holen konnte. ere 7 a 2 eroibt einen Bruttonberſchuß von 2211375% begenüber 5 Mannheimer Viehmarkt am 17. Dezember 1622 219, im Vorfahr, Andererſeits erfuhren die allgemeinen Die Sitzung des Gläubiger ⸗Ausſchuſſes beſchloß, an Greis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8192 Stuck Unkoſten mit 1444832(802 091)% eine nicht unweſentliche Steige⸗] Stelle des von der Geſellſchaſt vorgeschlagenen 1 155 der letzten chen 837 S. aue 15 St. N 1220 St. N 4661 St. xunn. Für Soziallaſten und Steuern 996 594(300 841)„/ Gl. äublgerverſammlung zugewiefenen Vorſchla einen neuen). Mk. S4 bd a) Mk. 48 50 Me. 3 erforderlich. tach Abſchreibungen von 966 000(914777)/ verbleibt Vorſch bag zur Annahme zu empfehlen. Statt 5 bisher von Her 59 2— 45 5 76* 3 78 79 ein Ueber ſch unß von 32 106. Auch dieſer ſoll wieder in voller] Geſellſchaft vorgeſchlagenen 50 v. H. in bar und 50 v. H. in Aa tien 35 9555 25 50* 4 0*„ 1 Höhe vorgetragen werden. Im laufenden Jahr haben ſich bisher die ſollen die Gläubiger 8 v. H. in bar erhalten, die ſich led doch. wicht Hüllen 214 5 0 8 4854 5„%„ 7278 Umſätze befriedigend entwickelt. wie zuerſt vorgeſehen, 1931, ſondern in fünf Raten zu je 7 v. 45. Mt 48 18).. Mk. 59 113 St 1535 * Sehr günſtige Ausſichten bei Horch.— Erhehriche Umſatz⸗ ſchon beginnend mit dem 1. April 1929 erhalten. Für den Reſt, 35 340 5 N e 0 ſteigerung. Die Hoch⸗Werke AG. in Zwickau, 10. für 65 v. H. ſollen Actien gegeben werden. Endgültige Beſch 9.„ 39 40 Freſſer 4 46 Arbeitsp erde— ub delauſen it, kann auf ein befriedigen licken. ſollen vor dem gerichtlichen Vergleichstermin am 21. Dezember noch„„ 3285„ Mk Gegenüber bem Vorfahr hat ſich der Um nicht geſaßt werden. Vielmehr ſoll das Ergebnis der ao. GV. Nächſt er Montagmarkt verlegt auf Donnerstag, 25 27. De zembe 1— ſteigert. Obwohl die Bilan zarb iten noch j vom 29. Dezember abgewartet werden, dle erſt die Grundlage für* Mannheimer Produktenbörſe vom 17. D Etgenge Die wird wahrſcheinlich mit dem üclichen Vorbebal eine Gew die Durchführung des Vergleichs und für die Weiterführung des Be⸗ Tendenz am heuti igen Produktenmarkt war ruhig bei etwas mehr be⸗ tung wie i. V.(8 v..] erfolgen. Abgeſehen von ſtarken V triebes liefern foll. Dieſer ao. G. iſt, wie erinnerlich, die Zu⸗ lebtem Geſchäft.„Von Aus! landweizen wurden angeboten:(alles eif erfolgen bei der Automobilausſtellung ſelbſt hat der N ge n lünen des e ee 7 Mill. 55 600 8 2 1 e in 0 1350 toba 2 zu bc Manitoba 3 zu 13,1 e S. 1 ö 1 zur beste ih⸗ dle Wiedererhöh um bis 3,4 Mill. eſchlagen. Wie dieſe 50 nſas Gul 95 8 5 5 eine Steigerung erfahren, wie er, ſonſt nur in de en ſten Fer it h die 5 eder 1 1 55 818 5 0 5 e 150 9 10 e an 8 0 9 80; g n„lalbes in 355 5 a bers monaten einzutreten pflegt. Die Ausſicht en werden Fapitalzerhe hung durchgeführt wir äßt ſich noch nicht übersehen. eizen 23,50; inl. Roggen 22,50;„2,80; inl. Hase daher für das nächſte Jahr als ſehr oünſtig beurteilt. Wie mitgeteilt wird, hat die Herd ab ika on ſehr. Auf- 2223; 55 55 in! Braugerſte 26 50 Futte rgerſte 20— 22 Ma 8 Funon zwiſchen Radio Cornoratſon und Vietor Talking voll⸗ träge vorliegen, ſo daß in dieſer Beziehung wohl die Fortführung auf Bezug 22,75; Biertrebe 1 20,25 20,50; Rapskuchen 19,75; So⸗ zogen. Wie aus Newyork gemeldet werd, ſoll die Fuſion zwiſch des Werkes geſichert iſt, wenn neue Be 110 hereinkommen. gba 22, alle es waggonſrei Mannheim. We! e füdd. 87 Ser Radio Corporation of America und der Vietor Die Fahrradtabrilation liegt dagegen, wie in der geſamten Branche, Weizewbrotmehl fü d. 25; Roggenmehl 60—70 28,50—9 Talking Machine Co. n Kabebn. abgeſchtöſſen fein,„ſchwer danieder. Weizenſuttermehl 14,75— 15: Weizenkleie ſeine 19,75; Roggenkleie 14 *. 222 ¹˙mwmm—ͤ 0! e 15. J 17. 15. 17 15 17.. 18. 15. 15. Kürszettel fer Aeuen Mann eimer Zeitung es m e, Burt 1570 lech Franrtanter Gas 15 23478 Pererzuntongeß! 195 5104 8 ang. elekrteech. 188,8 10,0 Grun enufinger 1700 5740 Rhein, Gbamotte 59,80 9 9 Uhren„ 14,50 14.80 Frkf. Pok.& Wit. 67,50 67,50 Pf. Nähm Kauf 1,— Amiiendf. Pap. 105 8184.0 Gruſchwitz Textil 75.25 74,50 97 ein- Elektrisit 178“ uttien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark ſe Stuck Baſt.⸗..— 225,0 Philipps Frankf 28 50.— Anhalt. e 100.0 100,0 Rhei. Maſch. Led.— MN D Bayr. Spiegel 69,— 71 Gesfürel.. 2670 283.5 Porzellan Weſſei 17.—17,— Aſchaffbg. 20270 N Drahr 98.— 99 25 Nein 8 18777 kannkeime Effektents 5 1 17. ezember, Beck 4 Henkel 87, 37.— Boldſchmidt Tü. 95.— 5,60 Augsb. N. Masch 9205 098,500 Halleſche Masch. 93,„eg,— Riebeck Montan 1474 2 1 Vergm Elektr. 237,0 281.0 Grigner M. url. 1102 19910 Rein. Gebhe sch—,— 111,0 ammerſ. Spin 137.2 187.0 Roſlger Base 56 25 2% Bad. St.⸗A. 27 755— 5— 1 5„Freſſeheſe———.— 0% Gk. M. BA. 125,0 12570 Brem.-Beſig. Oel 88, 08,50 Grün& Bifinger 0/ Aheinelekt. B. A 79.— 72— Bulcke Maſchin 128,5 125,5 58 0 5 15 Kückforth. Ferd. 77.25 „Bad tom. Gd 87.— 87.— Schwartz Storch. 178,0 178,0 1 5 5 BA 1 140,0 140, Brown Boberi 158.5 153,0 Haid 4 Ren 39,50 39,50 St. A. 175.0178 0 Bumag ⸗Meguin.— 5 10 1 95 85.—.— Kütgerswerke 108.0 8% 8 hafen Stadt 90,— 90.—Werger Worms 235,0 235, 5 40.— 40, 8 Haren 1—. Roeder, Gebr. 85 124,5 124,7 8. P. Bemberg 442,0 432,0 Harkort Bergwk.— 55 112265 10% Mom, Gold 102,2 102.2 e en 1450 144.0 Cement Heidelb 188,9—.— Hanſwerk. Fußen 113,7 113,.7 Rückſortz— Bergmann Elekt 280 289,7 Face d 11 55 1 80 ae 8000 84% 7 145 75 7 695 8 Dab. n 2280 9570 fonte ge aun 5 8 9— e e 12800 1230 Fiete 12500 4250! 5 8 dert. Katte Jag. 10g 5975 Hirne. 58 91.15 Se. 186.0 tiner. 95. 98. 27.—— a0 5„u. 6 235,0— 7 255 25 eſcdarbentds 2 148.0 143.0 n Versch. 1510 1510 Regenten en, 28.— 27780 Kb. 0 5 100 e e ee 105,0.105.5 Schnee ek 05 Berliner 10 15 10 975 de 19675 106 8 Scuben 71 0 Hege ane 19989 Bbereh. Berſich.. ee Pfalz Mübteuw 90 1000„ n e f Seen geg 18 45 Hirsch, Kuoter 18800 4320 Schur 8 e 288,2 Pfalz Hopoth. B. 159.5 159,5 Port. Zem Heid. 188.0 5 Daimler Benz 81. 757 olzverkohl.⸗ Id.—.— 61. Schuckert. Nrbg 208.0 1 8 Hirſcberg Leder 107,0 107 5 Schuhfabeit Herz— 5 Bypoth, Be 214, 214,0 NG. f. Seitind 67. 18. 7 Kb. Elettr A. 10 4480 Di. Eiſenhandel Inas Erlangen 95,— 95.— Schuhf. Verneig 88, 63, Bremer Wolle 225,5 226,0 Hoeſch Elfen.. 122.7 Schultheiß Patzh⸗ 580 9. Er ditban; 125,0 125,0 Orewn, Hoverf 154,0 1540 Rgeinmitblenw. 1400 140.0 Dt Erböl 187 Jungbans St. A. 88.— 88.90 Seilinduſt. Wolff 68,6780] Brown, Jop.&. 158.2 158,2 Hohenlohewerke 83,50 81.— Slem.& Halske 425.0 Hüdd. Pisconte 13540188. 0 Dalmler⸗Jengz Süd. Drayt 88 0 D. Woldeu. S. Ang 187.5 187,0 1 Siem.& Halske—.— 81,5 Buderusckiſenw. 52.50 615. Poll, e 158 8 Sinner A. G.. 388, Deutſche Linel. 346.0 340,0 Südd. Zucker 1862 186.0 Di. vinoleum 348,045 Kamm Kafſers! 248,9 248,0 Sad. S St. Ing 4 8 dorchwerke„ 106.0 108.0 Stoehr Kaming. 28.2 e 1 690 Sa eb 1 85 2— Seren diſch Beiß 1390 1320 Drerd.Schneuer 120.0 J.0 A e Zucker 155.7 1570 Ubem. pepden 128,122, Ilſe Bergbau 235,5 224.0 Sialbetge. 107 10 einlein Heiblb. ebr. Fahr. 27,— 27— Wayß& Freytag 0 a S 25— Klein, Sch. K Be 108,0 09,0 Je 975 n W Stolberger Zink Ludwigs b. A. Bt. 232,0 283,0 J. G. Farben. 263.0 259,0 Zellſtof Waldo 277.0275 5. 80.— 60— Tnort, Heiler. 1464„ 0 61.— 61. den Aten..50 67.— F. Jüdel e G 222 15 Süd. Jansbll 80.45 50 8 Duckerh. K Widm 9. 1217 Konfetv. Braun 80,5086,— Tricot.Beſigheim 1. 5 Spin 102.7 102.0 Gebr. Junghans 87.07.75 ucket 456.0 1160 Frankfurter Vörſe vom 17. Dezember f Krausck G0. Bock. 56.—58.— Per. Chem Ind. 92.— 91,50 55 0 1 85 ga Wag 1980 190 Teleph, eu g 9515 i 2 0. de 11.50 1 Ber.deutſch. Oelf„ e Daimler Benz 80,5972,—Kaliw. 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Disco 38, 35.0 5 5 W 5 52,— Ut an do 80 e ee le 33,5 2 JellſtoffWol 276 8 20 e er 84 60475 e 14.85 14,8 Induſtrie⸗Aktien. ge 14,10 18.90 Schantungdahn— 560 Diſck ieberſeecßt. 106.4 10 Nel Sai ad 288,0 284,0 5 15 0 Gere ide dus Brat ien 61.5016123 tl. Bop 24 125 55,—88,½— Wartt Notenbk-— 5 180 318.0 8% Bad. 900 7 18.— Ach f. Verkehrw. 750 17 0 Tisconto Comm. 190,0 15 Felten& Gun. 149, 147 Motoren Teuz 69,2508. %%„N. ß fe. ed. f. An, Verf. 1018 1020 Sichb.⸗Mannt. 90 0 7 8 kr. Mh. R 14,70—,— Allg. Lol. u. Str. 185 9(485958 Dresdner Bank 17 Arankfürter Gas 138.0 Mublbelm erg 104.0 4020 Sreiderleehrs⸗Kurje „5 428 97.— 87— 1 0 8 10 18.— 1 enn St. 168,0 286,0 50„rz, Kalianl.94 6,84 Süd, Eiſenbahn 122.5 127 5 Mitteld. Kredbk. 2145 6 K. ſriſter 99 50 100.0 26— 2 12— 755 0.1 84.— 83 9.. 11 G 1.0155 U ußwen lünchen 828,0 822 0 8 Roggenwert 10,50 10,50 Baltimote Obie 111,[Seſterr,Crebitbt. 34484 5 Neckarſulm. hrz 18575 185.0 Petersb. J. Habl. 2,28.48 10 e 90 19,25 79,35 e 3 e Male zen St.-N 5 905 2 01 55 5% Roggententd.39.58 Hapa 1387.0 133,7 Reichsbank„884 5829, Gaggenau B. ⸗A. 8,85 6 50 Nordd. Wollkäm⸗ 5 Ruſſendant 2 02.20 % ene Lig 80.—.525 5 5 Schöfferb Hindg deo gos, 5% Landſch Rog.82 6,92 5 Südamerika 178,5—. Mhein. Greditbk. 125.0 15% Heohard Tertll. 0— 98, Oberſchl. E. Bed. 110.8119. Deulſche Petrol 888% 8450 4% Südb. vic 7 78.75—.— Crausport- Alktie Schwartz⸗Storck 177,0 177.0 anſa Diſchiff 1735 1710 Süddeutſch. Disc. 188.2 183, 8 Bergw. 119,7 119.7 Sberſchl. 9 7010 114.0113 0 Heidburg 133.½188,0 %% hisnang 8„,———.— usport- U. Tucerbrän. 5% Mertkanei 84,— 34.— Nordd. Llond. 135.0 132 5 Franff. 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Rraft 1155 182,5 Südfee Phosph. 29/80 80. Banks 142,01„U. St. ſchaff. Bunte. 162,0 168,0 4½% Una. Ser. J 25.80 19,65 Sarm, Bankver. 142.9 1. nderwerk 845085 50 Gebr. Graßmann 68,— 66,50 Rhein. Braunk 275,7 278,7 Ufa. 65, 95.— nit 2 . 1 r n n Anon een Seelen neee nene eee „ Seinen 2 88 ee 0 181 n nen nen neee SDS 181 „nverheiratet. — Bestecke Montag, den 17. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Nasgabe] Der Oberſtlieutenant aber ſtrebte dem Luginsland zu. Er traf es dort gut. Schlattein war mit ſeiner Tochter nach Kaſten gefahren. Die Irländerin war allein zurückgeblieben. „Hurra, Miß Blackwood,“ rief er ihr entgegen,„ich habe nun eine prachtvolle Stelle für Sie. Jetzt können Sie unbeſorgt bei Schlattein Ihren Austritt erklären.“ „Wie und wieſo?“ fragte Miß Blackwood, etwas betrof⸗ fen über Kuſers ungezügelte Begeiſterung.„Und bei wem?“ „Beim wem? Namen tun vorläuſig nichts zur Sache. Stellen Sie ſich eine Dame vor, ſo ungefähr in meinen reiferen Jahren. Aber noch ganz friſch und bewegungsfähig. Eine Dame, die viel auf Reiſen gehen will. Nicht nur im bleichen Europa, auch ins ſchwarze Afrika, in die alten Kul⸗ turen Aſien. hineinſehen möchte. Uebermäßig vermögend iſt ſie nicht, aber es reicht ſchon für zwei.“ „Das würde mich ſchon locken, aber einiges Nähere muß ich denn doch wiſſen. Welcher Nationalität iſt Ihre Dame?“ „Deutſche.“ „Fräulein oder Frau?“ Alte Jungfer.“ „Angenehmer Charakter?“ „Wie man's nimmt. Etwas rauhaarig. nicht ungern.“ „Trinken, Herr Oberſtlieutenant?“ „Entſetzen Sie ſich nicht ſo. Nur ein wenig. Faſt ver⸗ ſchämt. Wie es in den Ländern des anglikaniſchen Bekennt⸗ niſſes manchmal vorkommen ſoll. Sonſt aber iſt ſie ganz gutmütig. Ich muß das doch wiſſen, denn die Dame, die bin natürlich ich.“ Miß Blackwood ſpraug auf, eilte erregt mit raſchen Schritten hin und her.„Ich möchte wiſſen, wann Sie endlich einmal vernünftig werden wollen?“ „Nach meinem Tode einmal.“ „Und wann man je mit Ihnen ernſthaft reden kann?“ „Heute bereits.“ Er faßte ihre Hand, drückte die Ir⸗ länderin auf einen Stuhl, ließ ſeine Rechte auf ihrer Hand liegen und erzählte das Erlebnis des Morgens. Sie ſchüt⸗ telte mehrmals, mißbilligend und nicht begreifend, den Kopf; zum Schluſſe aber mußte ſie dennoch lachen. Und lachend ſagte ſie ihm, daß ſie gewillt ſei, die gute Stelle anzunehmen. Miß Blackwood konnte ihren neuen Platz bald antreten. Die Penſionierung ihres Bräutigams ließ nach dem Berichte des Generals Bender nicht lange auf ſich warten. In Paſſan, der Heimatſtadt des Oberſtlieutenants, heirateten ſte. Dann NA r— Trinkt auch 2 2 nichts mehr von ſich hören laſſen. Im Hauſe Schlattein wurde ſein Name nicht mehr genannt. Aber die Irländerin glaubte durch den und jenen Verſuchsballon, den ſie ſteigen hatte laſſen, der Meinung ſein zu dürfen, daß Mechtild den jungen Schleſier noch nicht vergeſſen habe. Nun wollte Frau Ellen Kufer, die auch ſelbſt immer gefunden hatte, daß dieſer Frö⸗ mersdorf nicht übel zu Mechtild paſſe, einmal in Breslau auf den Buſch klopfen oder dies durch ihren Mann beſorgen zu laſſen. Frömersdorf war ſehr erſtaunt, aber auch aufrichlig er⸗ freut, Kufer wieder zu ſehen und die Irin als ſeine Frau begrüßen zu dürfen. Es zeigte ſich, daß er über Schlatteins genau im Bilde war. nach München zurückgekehrten Freunde, einem Herrn der preußiſchen Geſandtſchaft. Daß er nicht mehr gekommen war, nicht mehr geſchrieben hatte, war, wie Kufers bereits gemut⸗ maßt hatten, dadurch veranlaßt worden, daß Frömersdorf glaubte, man ſei nach dem verlorenen Kriege in Bayeen ganz allgemein nicht gut auf die Preußen zu ſprechen. So hatte er angenommen, daß auch er als Einzelner nicht gerade will⸗ kommen geheißen würde. „Beſter Herr von Frömersdorf,“ lachte Kufer und ſchüt⸗ telte ihn am Arme.„Sie ſind ein nahezu vollkommener Menſch. Ein Idealbild für alle Frauen und Jungfrauen. So ſtill, brav und beſcheiden. Wie die Nachtſchmetterlinge einer hellen Lampe, müſſen alle Evastöchter Ihnen zufliegen, wenn Sie nur von einem Fehler laſſen, wenn Sie Ihre ver⸗ dammte Schüchternheit ablegen würden. Was wollen Sie [denn nur? Gewiß, man war vor, man war auch während des Krieges nicht recht gut auf Preußen zu ſprechen. Einige brummen und ſchimpfen auch heute noch. Beſonders die neue Wehrordnung paßt ſo manchem nicht. Aber, nachdem wir nun, was wir in Bayern erſt ſeit dieſem Frühahr wiſſen, unſere ferneren Geſchicke aneinander geknüpft haben, Bundes⸗ genoſſen einem auswärtigen Feinde gegenüber geworden ſind, würde ich mich an Ihrer Stelle nicht groß genieren und nicht lange beſinnen, einmal wieder Bayern, wie es geworden, mir anzuſchauen. Selbſtredend nur, wenn Sie Luſt dazu ver⸗ ſpüren. Es iſt vielleicht auch für Sie nicht unintereſſant, die Fortſchritte, die unſere bayeriſche Armee macht, aus der Nähe zu beſtaunen. Wenn ſchon ſolche Prachtevemplare, wie ich eines bin, über Nacht abgeholzt werden, können Sie ſich un⸗ gefähr vorſtellen, in welch fabelhafter und erfreulicher Bienen⸗ tätigkeit man bei uns begriffen iſt.“ Er verdankte ſeine Wiſſenſchaft einem 20 9. Seite. Nr. 587 180 3 gingen ſie auf Reiſen, wollten ſich Dänemark, Norwegen und„Wenn ich Urlaub bekomme, fahre ich gerne einmal wie⸗ Küraſſiere Schweden beſehen. Eine ihrer erſten Stationen, bevor ſie der nach München. Von dort aus kann ich ja leicht und be⸗ richtig nordwärts reiſten, war Breslau. Auf den Wunſch der quem zu Schlatteins einen Abſtecher machen.“ 5 42 Roman von Walter von Rummel Frau Oberſtlieutenant. Frömersdorf hatte ſeit dem Kriege„Tun Sie dis,“ ſuchte ihn Frau Kuſer zu beſtärken. „Schlatteins werden ſich ſicherlich freuen.“ „Zweifelsohne,“ ſekundierte der Oberſtlieutenant,„beſon⸗ ders Mechtild, die in der grauſamen Einöde von Kaſten, Wo ſich Has und Fuchs Adieu ſagen, nicht gerade viel Vergnügen haben wird Nach zweitägigem Aufenthalt in Breslau nahm man von⸗ einander Abſchied. Als Kufers in dem nach Berlin rollenden Zuge ſaßen, konnte Frau Ellen ſich befriedigt ſagen, daß ſte ein ſehr fein geſponnenes Band, das durch Politik, Krieg und ſonſtige Ereigniſſe nahezu ſchon zerriſſen war, vielleicht wieder kunſtvoll zuſammengewoben hatte Schlatteins ſaßen, während Kufers im ſchönen Kopen⸗ hagen verweilten, wirklich in dem ſtillen Kaſten, der General und Mechtild. Ernſt hatte der Schule wegen unter der Obhat eines Inſtruktors in der Stadt bleiben müſſen. Kurz nach der Ueberſiedelung kam auf dem Pferde eines Kameraden, das er ſich entliehen, Gisbert dahergeritten. Unmut and Wolken auf der Stirne. Er begab ſich mit dem Vater auf deſſen Zimmer. Lange ſaßen Vater und Sohn dort bei⸗ ſammen. Als ſie wieder herunterkamen, lag tiefer Ernſt auf dem Geſicht des alten Schlattein. Einſilbig und in gedrückter Stimmung aß man zu Abend. Auch Mechtild verſtummte, als ſie ſah, daß ihre Verſuche, das Geſpräch wieder in Gang zu bringen, ſich als vergeblich erwieſen. Bald nach Tiſche vitt Gisbert wieder davon. Schlattein und Mechtild waren allein. Der Vater blickte in ſein Buch hinein, immer auf dieſelbe Seite. Nach einer Vie telſtunde klappte er es zu, ſah Mechtild, die ihm mit einer Handarbeit gegenüberſaß, mit großen, ſtarren Augen an.„Ferdinand hat wieder geſpielt!“ Mehr ſagte er nicht. Doch die Tochter wußte, tonlos und traurig, wie das ge⸗ klungen, bereits mehr als genug. Da war wohl nicht mehr viel zu helfen und zu retten... Nach einer Weile begann der Vater von neuem zu reden. Kurz und ſtoßweiſe kamen die Sätze heraus. Er fand keine Ruhe, bis er nicht alles, auch das Letzte geſagt hatte. Wieder hohe Schulden. Wenn man ſie auch zahlte, es gab für Ferdinand jetzt nichts mehr, als um ſeinen Abſchied zu bitten. „Und dann?“ „Dann, auch dies habe ich mit Gisbert eingehend be⸗ ſprochen, dann iſt es das Beſte für ihn und auch für uns, wenn er außer Landes geht.“ „Kann er denn hier nichts Neues beginnen? Studieren der TRR(Fortſetzung folgt.) K e 2 —— — c Die Preise sind billig. Größte Auswahl, E 2, 13 ausgef. Transporte mit 3 To.⸗Laſtwagen werd. prompt u bill. Tel. 602 02. B5784 Eler große, Stück 12, 1 3 4 ach- er große, Stück 10 4 K. Hezger. Schwetzingerſtr. 118. 839 Teltr. Beens Hung; Körper, Christbaum belgucktungen Radtoapparate Heiz⸗ u. 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So entſtehen die kleinen und größeren Novellen, die Anekdoten, die Sagen vom Rhein:„Dreiunddreißig Anekdoten“,„Der verlorene Sarg und andere Anekdoten“,„Die begrabene Hand und andere Anekdaten“,„Die unterbrochene Rheinfahrt“,„Neue Anekdoten“,„Rheinſagen“. 8 Das andere Mal begleitet Schäfer einen Menſchen auf allen ſeinen weſentlichen Wegen, er läßt ein Geſchick ſich ganz und rund abrollen vor unſeren Augen, auf einer ganzen Epoche, auf einem in ſich wenigſtens äußerlich vollendeten, wenn auch innerlich fortwirkenden Geſchehen ruht breites And klares 9 Licht. Auch hier handelt es ſich immer um Beſon⸗ deres und Einzigartiges. Peſtalozzi(„Lebenstag eines Men⸗ ſchenfreundes“), der Schweizer Maler Karl Stauffer⸗Bern („Chronik einer Leidenſchaft“), der Reformator Huldreich Zwingli(„Huldreich Zwingli, ein deutſches Volksbuch“), Höl⸗ derlin(„Hölderlins Einkehr“), Wnickelmann(„Winckelmanns Ende“), Maria Antoinette(„Die Halsbandgeſchichte“) ſind die Menſchen und Schickſale dieſer zweiten Art hiſtoriſch gerich⸗ deter Bücher. Und das iſt die dritte Art, deutſche Vergangenheit zu ſehen, in ſeinen„Dreizehn Bücher der deutſchen Seele“ Geſtalt geworden: er faßt zuſammen, er deutet, ſucht und nennt den tieſen, heiligen Sinn des Geſchehenen und Gewordenen, er gibt Antwort auf die Frage nach Herkommen und Urſathe unſerer Kraft und Schwäche, er ordnet Zufall und Notwendig⸗ keit, er trennt Spreu und Korn, er richtet, ſtraft und lobt, er fühnt und reinigt. Aus all den Widerſprüchen und Abwegen, den Stürmen und Sümpfen, den Wintern und Sommern der. wird ein ruhiger breiter und tiefer Strom des Lebens. Ein ſtarkes und überallhin dringendes Auge überſieht von höchſtem Standorte aus dieſen Strom von der Quelle bis zur gegenwärtigen Entfaltung in allen Teilen, mit Gewinn und Verluſt, mit Leiſtung und Unſinn. Und man mag gegen einzelnes ſagen, was man will, alles in allem: es gibt keine ſchönere, volkshaftere Geſchichte des deutſchen Vol⸗ kes als dieſe„Dreizehn Bücher der deutſchen Seele“. Es ließe ſich nur ſchwer glauben, daß ein ſo tiefes und leidenſchaftliches Eindringen in Stoff, Form und Geiſt des Geſchehenen nicht ſorgende Liebe für das Werdende entſtehen ließe. Und tatſächlich ſehen wir ſchon in Schäfers e mehr noch in den größeren Erzählungen, vor allem aber den„Dreizehn Büchern der deutſchen Seele“ bei aller g fältigen Wahrung des Hiſtoriſchen bis auf den letzten Duf Schäfer ſein Wiſſen in das Sonderbare, Mer⸗ capo Soeben erschien die 2. Auflage von- Rriessbriefe gefallener Studenten Ii Verbindung mit den deutschen Unterrichis- zninisterien herausgegeben von Prof. Dr. Ph. Witkop- Freiburg C Ota. Sd Textseiten. In Gansleinen geb. M..50 In dieſem Buche rollt die ganze Tragik, das ungeheuer Schickſalhafte des Krieges vor dem Leſer ab. Das blut⸗ und ſeelenvolle Einzelbild der Krieger, das Heldentum der geſamten deut⸗ ſchen Nation iſt zum erſten Male in unmittel⸗ baren, lebendigen Zeugniſſen feſtgehalten. konnte der 2 Das Herausgeber nur erreichen durch eine Sammlung von Kriegsbriefen gefallener Stu⸗ denten, weil der Student aus den verſchie⸗ denſten Kreiſen ſtammt, zu Berufen übergeht, weil ſeine Jugend allen Ein⸗ drücken und Ideen offen iſt. Die Briefe ſind ohne jeglichen Gedanken an eine ſpätere Ver⸗ öffentlichung, alſo aus unmittelbarſtem Erleben heraus geſchrieben. Sie ſind darum zutiefſt wahr und geben einen ergreifenden Einblick in die deutſche Volksſeele, in die Seele der um Ideale kämpfenden Jugend, die hier in ihren Bekenntniſſen reinſtes Empfinden und höchſten ſittlichen Seelenadel offenbart. Eine Auswahl aus 20000 Originalbriefen gefallener Studenten, die dutch Vermittlung der deutschen Unter richtsministerien und Universitäten dem Herausgeber Professor Dr. Philipp Wiikop von Eltern und Freunden zur Verfügung gestellt worden Sind. den verſchiedenſten 15028 acagmadogghegnnd lng ngngadagedgtagggtaatdntenne GEORG Mol ER VERLA/MUNcHER — eee ſgccpggggomvammmnamppamffe und Reif doch dieſe ſorgende Liebe um das Werdende ebenſo leidenſchaftlich wirkſam. Noch ſtärker iſt dieſer Drang, in Gegenwärtiges einzu⸗ greif 1145 in den kulturpolitiſchen Schriften des Dichters, den „Drei Briefen mit einem Nachwort an die Quäker“, fünf Briefen an das deutſche Volk,„Der deutſche Gott“(darin auth den als Sonderdruck„Die deutſche Judenfrage“),„Der Chriſt⸗ baum“ leine Weihnachtspredigt in kleiner Auflage für die Freunde des Dichters). In einem gewiſſen Sinne gehört auch der„Lebensabriß“, ein erſter Rechenſchaftsbericht über Leben und Wirken Wilhelm Schäfers von ſeiner eigenen Hand, in dieſen Bezirk ſeiner Arbeit. Werke von Paul Ernſt Viele Europäer leben noch immer in der Auffaſſung des letzten Jahrhundertendes, nach der der„repräſentative Dichter“ ausſchließlich vom äſthetiſchen Geſichtspunkte aus zu beſtim⸗ men ſei. Das neue Zeitalter, das mit dem Weltkriege au⸗ bricht und— trotz allem— Deutſchland die geiſtige Führung in einem noch höheren Maße überläßt als die alte Zeit, dieſes 20. Jahrhundert, fordert vom Dichter mehr. Vor allem das junge Geſchlecht, das ſich anſchickt, gegen Ende des zweiten Jahrzehnts die Führung der Nation zu übernehmen, ver⸗ langt eine neue Rechtfertigung des Dichters: die ſittliche Funktion der Dichtung, das Dichtwerk als Lebensgeſetz. Die Revolutionäre der Literatur haben dieſe Forderung in unſerem Jahrzehnt nicht erfüllen können. Sie ſinken meiſt nach einem kurzen atemloſen Anlauf in den Relativismus von geſtern zurück. Dagegen geht ein Einſamer der alten Gene⸗ ration, Paul Ernſt, ſeinen Führerweg in die Zukunft als Dichter und Weiſer, als Schöpfer und Geſetzgeber. Und die Welt draußen ſchaut mehr auf ihn als ſein eigenes Volk. Paul Ernſt hat vor allem in ſeinen Weisheitsbüchern („Der Weg zur Form“,„Erdachte Geſpräche“, „Der Zuſammenbruch des deutſchen Idealis⸗ mus“— einzeln und in den Geſammielten Werken bei Georg Müller in München) die neuentdeckte, uralte Verantwortlich⸗ keit des Dichters ausgedeutet. Mit einfachen Worten ſpricht er von dieſen letzten Dingen des Geiſtes, faſt ſchon über⸗ perſönlich wie viele ſeiner eigenen dichteriſchen Geſtalten. Einmal ſpricht er vom echten Dichter, der ſich ſeine„Wirk⸗ lichkeit“, die wahre Wirklichkeit ſchlechthin, ſchafft. Und zwar nach den Geſetzen der Form(Epos, Drama, Lyrik)— fener Form, in welcher er das Leben in ſich aufnimmt. Wenn alſo ein Dichter die künſtleriſche Form innerlich erfüllt in ſeinem Werk, ſo ſchafft er ein Bild des Lebens nach ewigen Geſetzen. Er gibt in Zeiten der Roheit und Verwirrung, wie der un⸗ ſeren, ſeinem Volke ein Geſetz im Bilde der Dichtung:— der das Leben nachahmende Mimus wird zum neuen Leben zeu⸗ genden und weihenden Myſterium, würde Hermann Reich, der Entdecker des Mimus, ſagen, der den Dichter Paul Ernſt ver⸗ ehrt um dieſes Aufſtiegs halber. Freilich— nur der echte, der gute Dichter erlebt dieſes Myſterkum der inneren Form— der ſchlechte Dichter, der in Zeiten der Verrohung bejubelt wird, lebt von den falſchen Gefühlen dieſer Zeit. Sein falſches Bild des Lebens wird ſpäteren Zeiten unverſtändlich werden, während die ewigen Geſtalten des echten Dichters zu allen Zeiten für die„wahre Wirklichkeit“ zeugen, die ihr Schöpfer durch ſie ſchuf. 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Dezember, nachmittags/ Uhr statt Todes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater und Grobvater Eugen Demling am Samstag, morgens 6 Uhr, im Alter von 50 Jahren, schnell und unerwartet sanft im Herrn entschlafen ist 580 Mannheim(Hafenstraße 22), den 17. Dez. 928 Die trauernden Hinterbliebenen: Geschwister Demling Beerdigung findet Dienstag nachm. ½ Uhr statt Die Geburf eſmes gesunder Nreer Zel gen Docherfreut ar! Dr. Hens KRSrmrmerer u. Freu Helle ger. Negle Slecit Kreritenhelis(SYnSkol. Abt) pfaff⸗ Nähmasshige 1 0 5. ese 2815 zu verkaufen.* 820 Weber, Große Merzel⸗ ſtraße 15—17, part. Linderbett Merheim, D̃irersfr. 3 N 10 weiß, Holz, groß, Küchen⸗ oder Arbeifs⸗ tiſch, gut erhalten, ſo⸗ wie Sitzbadewanne u. eiſ. Bettſtelle, gebr., billig zu verkaufen. H 1. 8, im Hof 9802 2 Treppen. Schönes Delfter Por⸗ zellan(1 gr. Teller, 8 Krüge) und 1 ſch. Bild nothalber billig 3 Die Geburt eines gesunden Töchterchens zeigen hocherfreut an Karl danko u. 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