. 2 1 85 5 N een Sur. 2 11 . 1 2 Hezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oper durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle RI,. Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Seſetz und Necht Nr. 589.— 130. Sahrgang eil Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 04 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Indem Bolivien die von der Konferenz ver⸗ folgten Grundſätze ſich voll und ganz zu eigen macht, erklärt es ſeine Bereitſchaft, durch die Konferenz den Urſprung des Kon⸗ fliktes erforſchen zu laſſen, der von Paraguay durch den An⸗ griff auf unſer Fort Vanguardia hervorgerufen wurde. gez.: Elio, Miniſter des Aeußern.“ Der Kriegsminiſter hat heute ein Kommuniqus her⸗ ausgegeben, in dem die Meldungen aus Aſuneion dementiert werden, nach denen paraguayaniſche Truppen die Forts Valoys, Rivarola und General Guemes aufgegeben und ſpä⸗ ter zurückerobert haben. In dem Kommuniqué heißt es: „Weder haben unſere Truppen dieſe Forts aufgegeben, noch haben die Paraguayaner ſie verlaſſen und ſpäter zurückerobert. Es handelt ſich bei dieſen Meldungen um nichts weiter als um Winkelzüge der paraguayaniſchen Regierung, die zur Beeinfluſſung der öffentlichen Meinung dienen ſollen. Auch Paraguay für Vermittlung Wie aus Newyork gemeldet wird, hat auch die Regierung von Paraguay ſich erneut ſowohl mit der Vermittlung der Panamerikaniſchen Konferenz wie auch mit einem Schlich⸗ tungsverſuch Argentiniens einverſtanden erklärt. Unterdeſſen werden weitere Kampfhandlungen in den Grenzgebieten der beiden Länder gemeldet, die auf beiden, Seiten viele Todesopfer gefordert haben ſollen. Auf beiden Seiten ſollen in einem Gefecht über 200 Mann gefallen ſein. Einſtellung der Feinoͤſeligkeiten durch Bolivien La Paz, 18. Dez.(United Preß.) Die bolivianiſchen Truppen im Chaco haben den Befehl erhalten, alle Feind⸗ ſeligkeiten mit ſofortiger Wirkung einzuſtellen. Die Regie⸗ rung hat bereits dem Völkerbund telegraphiſch von dieſem Beſchluß Kenntnis gegeben. N 4 Meldungen aus engliſcher Quelle Berlin, 18. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Engliſche Blätter hatten gemeldet, daß deutſches Kriegsmaterial für Bolivien durch Santa Fe transportiert worden wäre. An hieſiger amtlicher Stelle liegen bisher noch keine Nachrichten dazu vor. Man nimmt hier an, daß es ſich um eine Senſationsmeldung handelt, die jeder Grundlage entbehrt. Es wäre hüchſteus möglich, daß von VBo⸗ livien beſtelltes Kriegsmaterial auf einem deutſchen Schiff befördert worden wäre. Unwahr iſt auf alle Fälle, daß unter beſagtem Material Kriegsflugzenge deutſcher Her⸗ kunft ſich befunden haben können. Solche Flugzeuge werden bekanntlich den Beſtimmungen des Verfailler Friedensdiktates gemäß in Deutſchland nicht mehr gebaut. S London, 18. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ueber die Vorgänge in Südamerika liegen hier widerſpruchs⸗ volle Nachrichten vor, die nach Anſicht amtlicher Stellen mit Vorſicht aufzunehmen ſind. Meldungen aus Paraguay zufolge ſind die von den bolirianiſchen Truppen beſetzten Grenzforts durch eine Kavallerieattacke wiedergewonnen worden. Die Verluſte betragen auf beiden Seiten insgeſamt 20 Mann. 5 Aus dieſer Zahl ergibt ſich ſchon, daß die in das Gefecht verwickelten Streitkräfte nicht ſehr zahlreich geweſen ſein können. In engliſchen politiſchen Kreiſen glaubt man nach wie vor an eine baldige Beilegung des Konflikts. Einflüſſe ſind am Werk, um den offenen Ausbruch Krieges zu verhindern. Befürchtung, daß Argentinien und Braſilien auf den beiden entgegengeſetzten Seiten in den Kampf eingrei⸗ fen würden, wird hier nicht ernſt genommen. And der Völkerbund? Paris, 18. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Anregung, unverzüglich den Völkerbundsrat nach Paris einzuberufen, um den Konflikt zwiſchen Bolivien und Paraguay zu ſchlichten, wird in den rechtsſtehenden politiſchen Kreiſen teilweiſe ziemlich ironiſch aufgenommen. Man weiſt darauf hin, daß der Völkerbundsrat unfähig iſt, in einen Kon⸗ flikt zweier Staaten, die in Südamerika liegen, wirkſam ein⸗ zugreifen. Selbſt wenn ein einſtimmiger Beſchluß für ein Eingreifen des Völkerbundsrates zuſtande käme, ſo wäre der Vülkerbundsrat doch von allen Mitteln entblößt, um dieſem Beſchluß Beachtung zu verſchaffen. Es bleibe ihm nichts anderes übrig, als gute Vorſchläge zu machen und die ſtreitenden Parteien aufzufordern, ſich zu verſöhnen. Aber das kann den Gang der Exeigniſſe, die ſich an einem ſo ent⸗ fernten Punkte abſpielen, nicht beeinfluſſen. Es liege vor allem an Amerika und Argentinien, in den Konflikt zwiſchen Bolivien und Paraguay einzugreifen. N g Wie ſteht's in Afghaniſtan? Widerſpruchsvolle Nachrichten Kalkutta, 18. Dez.(United Preß.) Ueber die Lage in Afghaniſtan berichten Reiſende, die heute in Peſchawar ein⸗ trafen, daß der Aufſtandnoch immer weiter um ſich greife und die Hauptſtadt bereits als gefährdet bezeichnet werden müſſe. Es habe ſich herausgeſtellt, daß der Waffen⸗ ſtillſtand, der von dem afghaniſchen Außenminiſter in Jalla⸗ labad abgeſchloſſen worden ſei, nur den Stamm der Mohmands betraf. Die Schiwaris befänden ſich nach wie vor im Aufſtand und hätten die in Nimla ſtehenden afghanuiſchen Truppen voll⸗ kommen eingeſchloſſen. In Kabul ſei der Belagerungszuſtand erklärt worden und nach Einbruch der Nacht dürfe ſich niemand auf den Straßen zeigen. Zahlreiche Verhaftungen würden täglich vorgenommen. London, 18. Dez.(United Preß.) Die Meldungen von einer Flucht des Königs Aman Ullah und ſeiner Gattin ſo⸗ wie von dem Sieg der Aufſtändiſchen werden von der hieſigen afghaniſchen Geſandtſchaft mit großem Nachdruck dementiert. Wie erklärt wird, traf im Laufe der heutigen Nacht ein offizielles Telegramm aus Kabul ein, in dem mit⸗ geteilt wird, daß der Angriff der Aufſtändiſchen auf die afghaniſche Hauptſtadt von der Garniſon zurück⸗ geſchlagen ſei und daß die Armee königstreu geblieben wäre. Der König und die Königin hätten Kabul nicht verlaſſen. Die Stadt ſei vollkommen ruhig und es beſtänden keine Befürch⸗ tungen für die Sicherheit der ausländiſchen Diplomaten und der übrigen Europäer. Heimkehr der deutſchen Delegation — Berlin, 18. Dez. Während Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann erſt am Donnerstag hier erwartet wird, iſt die deutſche Delegation unter Führung von Staatsſekretär von Schubert heute morgen.50 Uhr von Lugano kommend in Berlin eingetroffen. Mit dem Reichsaußenminiſter ſind Zur Neuregelung der Reparationsfragen Berlin, 18. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Mächtige tenden überraſchenden Angriffe deutſcher Truppen die Mög⸗ eines Die von manchen Seiten geäußerte Hand zu geben N 1 Die Volſchaft hör ich wohl „Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen“ heißt die frohe Botſchaft, die in dieſen vorweihnachtlichen Tagen durch die Lande klingt. Wer offe⸗ nen Auges durch die Welt geht und den Gang der Weltpolitik verfolgt, die nach dem Worte eines großen Mannes gleich⸗ bedeutend iſt mit dem Schickſal ſchlechthin, dem fällt es ſchwer, auf dieſe Verheißung anders zu reagieren, als mit einem ſkeptiſchen:„Die Botſchaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Statt Friede auf Erden, ſehen wir überall Unfriede und in deſſen Folge ſtatt Wohlgefallen Mißſtimmung, fataliſtiſche Hoffnungsloſigkeit, ja oft Verzweiflung. Während wir das ganze Jahr über die heimliche und auf Grund von Informationen von maß⸗ geblicher deutſcher Seite nicht unbegründete Hoffnung hatten, daß die Räumung der zweiten Zone, die auf Grund des Verſailler Diktats im Januar 1930 fällig iſt, ſchon an dieſen Weihnachten vor ſich gehen würde, haben uns gerade 8 die letzten Wochen gelehrt, daß mit der Erfüllung dieſer ſchö⸗ nen und ſo durchaus berechtigten Hoffnung nicht zu rechnen iſt. Und obwohl man in der ganzen Welt auf Grund der jetzt im Gang befindlichen Verhandlungen mit unſeren Gläu⸗ bigern der Meinung iſt, daß die Räumung der beſetzten Ge⸗ biete wenn auch nicht mehr zu Weihnachten, ſo doch zu einem Der deutſche Botſchafter in Paris hat heute dem Auswärti⸗ 1 ö worden zu ſein. Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes Mandatsfragen als unmittelbar bevorſtehend an. gen Amt einen Bericht über eine geſtrige Ausſprache mit Poincaré zugehen laſſen. Darnach ſcheint in den Be⸗ ſprechungen über den Sachverſtändigen⸗Ausſchuß eine bedeutſame Annäherung des Standpunktes erzielt Die Mitteilung eines Berliner Mittags⸗ blattes, das bereits von getroffenen Abmachungen zu berich⸗ ten weiß, dürfte indes zu weit gehen. Die Verhandlungen ſind wohl auf dem beſten Wege, haben jedoch ihren Abſchluß noch nicht gefunden. Ueber den Inhalt der ſchließlichen Ver⸗ einbarungen ſteht alſo vorerſt noch nichts Sicheres feſt. Paris, 18. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im heutigen Miniſterrat kündigte Poincaré das Zuſtande⸗ kommen einer allgemeinen Einigung über die Einſetzung des und die damit verknüpften Im An⸗ ſchluß an die Mitteilung Poincarés erſtattete Brian d Bericht über das Ergebnis von Lugano und gab der Anſicht Ausdruck, daß während der Tätigkeit des Sachverſtändigen⸗ Ausſchuſſes diplomatiſche Verhandlungen über die anderen im Genfer Protokoll enthaltenen Punkte in Gang gebracht werden müßten. 5 Muſſolini einigt ſich mit dem Vatikan? Wie aus Rom verlautet, ſoll ſeit anderthalb Monaten zwiſchen Vertrauensleuten der italieniſchen Regierung und des Vatikans ein Uebereinkommen verobredet ſein, das ge⸗ eignet wäre, eine Ausſöhnung zwiſchen Kirche und Staat in Italien herbeizuführen. Darnach erhalte der Vatikan ein eigenes Zwerggebiet als ſouverän. Die Erhebung der Steuern für vatikaniſche Rechnung werde Italſen verwalten. Italien nur Legationsral würde zudem dem Vatikan zur Entſchädigung für die ſeit von Twardowski und ein Legationsſekretär in Luganv(870 niemals erhobene Dotation eine Milliarde Lire aus⸗ geblieben. zahlen, giſchen Vorſtellungen, weſentlich früheren Termine als zu dem im Verſailler Diktat vorgeſehenen Ablauf erfolgen würde, ſetzen die nationaliſti⸗ ſchen Kreiſe in Paris nach wie vor alle Hebel in Bewegung, um dem ſoeben von Lugano zurückgekehrten Briand alle etwaigen Konzeſſionen von vornherein zu verleiden und die Bevölkerung aufzuſtacheln. Charakteriſtiſch dafür war die Pariſer Meldung in unſerem heutigen Mittagsblatt, der zu⸗ folge„Echo de Paris“ die weitere Fortdauer der mili⸗ täriſchen Beſetzung der Rheinlande als das einzig Rich ⸗ tige bezeichnet, um angeſichts der nach wie vor zu befürch⸗ lichkeit, die Rheinbrücken zu zerſtören, nicht aus der .. Nun wollen wir freilich dieſe gewohn⸗ heits⸗ und gewerbsmäßigen Schreier und Unverſöhnlichen, dieſe Geiſter, die ſtets verneinen, nicht tragiſcher nehmen, als es unbedingt nötig iſt. Doch immerhin zeigen ſoche Stimmen, daß wir von dem Frieden auf Erden noch weit eutfernt ſind. Doch, man wird ja ſo beſcheiden! Und despalb können wir es mit einer gewiſſen Befriedigung ſchon als Glück und Vorzug buchen, daß wir zur Weihnachtszeit in Europa wenig⸗ ſtens von kriegeriſchen und blutigen Kämpfen verſchont ſind. Nicht überall auf der Welt iſt es ſo. Nicht weit von der europäiſchen Grenze nach Aſien entfernt, iſt in Afghani⸗ ſtan ein blutiger Bürgerkrieg entbrannt. Im fernen Oſten, in China, iſt die Kriegsfurie noch immer nicht zur Ruhe gekommen und in Südamerika war der Krieg zwiſchen Bolivien und Paraguay in vollem Gange. Die offizielle Kriegserklärung iſt zwar noch nicht erfolgt und vielerlei Vermittlungsaktionen ſind im Gange, um ſie zu ver⸗ hindern, doch das alles ändert nichts an der Tatſache, daß zwei Staaten, die Mitglieder des Völkerbundes ſind, mit Waffengewalt gegeneinander kämpfen, daß dort Bombenflug⸗ zeuge Tod und Verderben auch auf Nichtkombattanten ſchmet⸗ tern und daß ſchon eine verhältnismäßig große Anzahl von Todesopfern zu beklagen ſind. Alle Bemühungen, die beiden Staaten auf den Weg des ſchiedlich⸗friedlichen Ausgleichs zu verweiſen, waren bis heute vergeblich. Obwohl ſich der neue amerikaniſche Präſident Hoover, der ſich bekanntlich zur Zeit auf einer Südamerika⸗Reiſe befindet, perſönlich um den Frieden bemühte, obwohl Staatsſekretär Kellogg, Argentinien und auch der Papfſt ſich ins Mittel legten, nahmen die blutigen Kämpfe ihren Fortgang. Alle Tage kom⸗ men neue Meldungen von blutigen Kämpfen mit vielen Toten und Verwundeten. Nun hat der Völkerbund, nachdem alles gute Zureden bei den in Kriegsbegeiſterung entflamm⸗ ten Staaten ebenſowenig geholfen hat wie die ſpäteren ener⸗ in aller Eile eine Sonderſitzung des Völkerbundsrates nach Paris einberufen. Noch im Laufe dieſer Woche ſoll ſie ſtattfinden, auch Streſemann wird daran teilnehmen. Wird der Völkerbund jetzt mehr Erfolg haben als bisher? Wir wollen es hoffen, denn ein Mißerfolg könnte für ſeine immer noch auf bedenklich ſchwachen Füßen ſtehende Autorität und was noch viel mehr heißen will, für den allgemeinen Friedensgedanken, von verhängnisvpoller Auswirkung werden. Das Beſte für alle Beteiligten wäre es, wenn ſich die neueſten Meldungen bewahrheiten, daß jetzt beide Stagten den Vermittlungs porſchlag der pau⸗ amerikaniſchen Konferenz angenommen haben und dadurch die weitere Entwicklung der Kriegshandlungen unterbunden ſei. Und Aſghaniſtan? Seit Wochen ſchon kommen be⸗ unruhigende Meldungen qus dieſem Lande, an dem wir in Deutſchland beſonderes Intereſſe haben, ſeitdem ſein König Aman Ullaßh bei uns zu Gaſte weilte. Leider ſind die Meldungen oft ſo widerſpruchs voll, daß man ſich kein klares Bild von der wirklichen Lage machen kann. Voß intereſſierter Seite, namentlich von England und Rußland aus, werden zu viel Tendenz nachrichten dazwiſchen gefunkt. Im ner⸗ hin wird es ſchon ſtimmen, daß der König Aman Ullah, der dem Aufruhr in ſeinem Lande zuerſt nicht energiſch genug entgegen krat, ſich jetzt in ſchwerer Bedrängnis befindet, daß er ſeiner Truppen nicht mehr unbedingt ſicher iſt und das ganze Land im Schrecken des Bürgerkrieges ſteht. Die Nutz⸗ nießer des bisherigen alten Syſtems, das Aman Ullah mit ſeinen Reformen beſeitigen will, können es dem König nicht verzeihen, daß er ſie um ihre fetten Pfründe gebracht hat, die ſie bisher aus der Unaufgeklärtheit der großen Maſie der Bevölkerung gezogen haben. Aman Ullah hat zwar naſh⸗ ge leſen, daß der hen von der Ozſoſitign gemachte Vofwußf, ſeine Europareiſe ſei eine ſchwere Belaſtung für die Staatsfinanzen geweſen, völlig unberechtigt iſt. Er hat, was . Seite. Nr. 889 Reue Mannheimer Zeliung lebend Ausgabe, Dienstag, den 18. Dezember 1928 auch für uns Deutſche intereſſant ſein dürfte, vor der Natto⸗ nalverſammlung den Beweis erbracht, daß die Koſten ſeiner Reiſe ſich auf nur 208 000 Afghanis, nämlich auf etwa 300 000 Mark, beziffern, während die ihm und ſeinem Lande aus Anlaß ſeiner Europareiſe gemachten Geſchenke einen Wert von etwa 90 Millionen Mark repräſentieren. Trotzdem iſt es den Würdenträgern, die jetzt ihre perſönlichen Vorrechte und Vorteile davonſchwimmen ſehen, gelungen, alle unzufriedenen und reformunluſtigen Elemente im Lande gegen den König aufzuwiegeln und zum bewaffneten Bürgerkrieg zu provozieren. Nicht unwichtig dabei iſt, daß auch die Frauen auf der Seite der Aufſtänbigen ſtehen, weil in Aman Ullahs Reformen auch die Abſchaffung der bisherigen Verſchleterung der Frauen vorgeſehen iſt, weil die Ab⸗ ſchaffung der Vielweiberei beſchloſſen und auch den Miniſtern bedeutet iſt, daß jede weitere Bereicherung ihrer gegenwär⸗ tigen Harems den Verluſt ihrer Stellung nach ſich ziehen würde. Die Einführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht hat die kriegeriſchen Gebirgsſtämme in ihrer un⸗ bändigen Freiheitsliebe ſehr getroffen und auch ſie dazu ver⸗ anlaßt, offen die Waffen gegen den König zu erheben. Durch dieſe Stämme ſoll der König und ſeine treu gebliebenen An⸗ hänger ſo in die Enge getrieben worden ſein, daß er ſich mit ſeiner Gattin in ein Fort flüchten mußte, weil er ſich in ſeiner Hauptſtadt nicht mehr ſicher genug ſah. Wenn auch, wie ſchon erwähnt, alle ſo ſeuſationellen und alarmierenden Meldungen im Hinblick auf die Quellen, aus denen ſte fließen, nur mit Zurückhaltung aufzunehmen ſind, ſy iſt doch unverkennbar, daß wir um die vielen Deutſchen, nicht ohne Sorge ſein können, die ſich augenblicklich auf Aman Ullahs Veranlaſſung zur Ausführung der von ihm geplanten Reformen in Afghaniſtan befinden. Dies um ſo weniger, als uns bekannt iſt, daß ſchon einmal große Fremdenmaſſakers in Afghaniſtan ſtattgefunden haben, und daß auch der Vater Aman Ullabs eines gewaltſamen Todes geſtorben iſt. Auch in außenpolitiſcher Hinſicht kann man der Weiter- entwicklung der Dinge nur mit Sorge entgegenſehen. Viel⸗ leicht wartet England, deſſen Joch Afghaniſtan erſt vor Fahren abgeworfen hat, nur auf den paſſenden Moment, um dieſes Land wieder an ſich zu reißen, obwohl dieſer Zuwachs au unzufriedenen Elementen ihm angeſichts der ohnedies faſt überall in Indien vorhandenen Mißſtimmung gegen die angliſche Herrſchaft vielleſcht teuer zu ſtehen kommen könnte. Auch Ruß laud hat gewichtige Intereſſen in Afghaniſtan Und auch ihm iſt uſcht zu trauen. Uns Deutſche geht das, ob⸗ wohl wir ſchon ſeit längerer Zeit nicht unwichtige Intereſſen in Afghaniſtan zu vertreten haben, in politiſcher Hinſicht zwar unmittelbar nicht ſo ſehr an, doch der Weltfrieden wird durch all dieſe Ereigniſſe und Entwicklungen aufs bebenklichſte er⸗ ſchüttert. Vom„Frieden auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen“ ſind wir ſo leider auch zur diesmaligen Weih⸗ Hachtszeit immer noch ſehr weit entfernt. H. A. M. Finanzminiſter a. D. Schall In der Nacht auf Montag iſt der frühere Miniſter und jetzige Vorſtand der Württembergiſchen Girozentrale, Dr. Wil⸗ helm Schall, an einer Herzſchwäche im Alter von 46 Jahren in Heilbronn geſtorben. Dr. Schall war in den letzten Tagen in Berlin. Auf der Rückreiſe nach Stuttgart überfiel ihn am Sonntagabend im Schnellzug eine Herzſchwäche, ſodaß er genötigt war, in Heilbronn den Zug zu verlaſſen und ein Sanatorium aufzuſuchen. Schall iſt auch außerhalb Württembergs bekannt geworden durch ſeinen Kampf gegen den Partikularismus, den er ſich zu ſeiner beſonderen Lebensaufgabe gemacht hat, und bei dem er mit ſeiner bekannten Schrift dem Gedanken der Vereinheit⸗ lichung viele Freunde gewonnen hat. Seine großen wirtſchaft⸗ lichen tenntniſſe haben ihm raſch den Weg zu leitenden Stel⸗ lungen in Staat und Wirtſchaft geebnet. Während des Krie⸗ ges war er Leiter der Württembergiſchen Landes⸗Getreide⸗ und Ffleiſchverſorgungsſtelle. Bei ber Neuordnung der Regie⸗ rung wurde er zum Finanzminiſter berufen und blieb in dieſem Amt bis zu den Neuwahlen von 1924, nach denen die Demokratiſche Partei aus der Regierung ausſchied. Die deutſchsruſſiſchen Wixtſchaftsverhandlungen E Berlin, 18. Dez.(Von unſerem Berliner Bürv.) Wie mir hören, wird in den zur Zeit geführten deutſch⸗xuſſiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen morgen eine mehrwöchige Weihnachtspauſe eintreten. Die Verhandlungen ſollen Mitte Januar wieder auſgenommen werden. Neue Provokationen Streſemanns durch zuleſti Berlin, 18. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wiener„Neue Freie Preſſe“ verbreitet eine Erklärung des polniſchen Außenminiſters, in der Herr Zales ki ähnlich wie Herr Pertinax im„Echo de Paris“ die kühne Behauptung auf⸗ ſtellt, die Entrüſtung Dr. Streſemanns in der Rats⸗ ſitzung vom Samstag ſei geſpielt geweſen. Die deutſche De⸗ legation ſei vorher von den Erklärungen, die Polen abgeben wollte, unterrichtet worden. Die Rede Zaleskis hätte für ſie keine Ueberraſchung mehr bedeuten können. * Daß dieſe Darſtellung der Dinge, für die befremdender Weiſe das Wiener Blatt die Mittlerrolle übernommen hat, falſch iſt, dürfte keinem Zweifel unterliegen. Wie wir er⸗ fahren, iſt am Freitag zwiſchen den deutſchen und polniſchen Delegierten eine Vereinbarung über den Verlauf der Sams⸗ tag⸗Sitzung getroffen worden, die ſich bis auf die Feſtlegung des Inhalts der Reden erſtreckte, die gehalten werden ſollten. Unmittelbar vor der Sitzung ſelbſt teilte jedoch der polniſche Delegierte Sokal dem Staatsſekretär von Schubert mit, daß ſich Herr Zaleski genötigt ſehe, zu der oberſchleſiſchen Frage noch einige beſondere Erklärungen abzugeben. Man hat alſo die deutſche Delegation und damit auch Dr. Streſemann, in ee EN Großſeuer in Berlin 15 Schwerverletzte Berlin, 18. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine der größten Brandkataſtrophen, die Berlin zu verzeichnen hat, ereignete ſich nach einer Meldung der B. Z. heute vormittag in dem Anweſen einer Radiofabrik im Süden Ber⸗ lüns, wo durch Entzündung von Zelluloidſtoffen ein Feuer ausbrach. Das Feuer ſchlug durch die Wände und Decken und verbreitete ſich mit Windeseile in das ganze Quergebäude, in dem ſich alle möglichen Betriebe befinden, die mit breunbaren Stoffen arbeiten, wie eine Plianofabrik, Tiſchlerei und ſo weiter, Die Feuerwehr traf das mächtige Hintergebäude in hellen Flammen ſtehend an. Die Arbeiter und Arbeiterinnen ber Fabrik erlitten zum Teil recht ſchwere Verletzungen und konnten nur mit größter Energie der im Schutze der Rauchhelme vordringenden Feuerwehr gerettet werden. Fünf der Mädchen mußten den Sprung ins Sprungtuch wagen. Die Arbeiter der übrigen betroffenen Betriebe konnten ſich zum Teil über die Dächer der Nebenhäuſer retten. Das Feuer breitete ſich auch über die nebenliegenden Häufſer aus, In kurzer Zeit waren acht Löſchzüge am Brandbort, die aus ſämt⸗ lichen perfügbaren Rohren Waſſer gaben. 15 Schwerver⸗ letzte wurden im Krankenhaus untergebracht. Brothamſter in Moskau Moskau, 18. Dez.(United Preß.) Die abnorme Nach⸗ frage nach Brot, die durch die falſchen Alarmgerüchte bevor⸗ ſtehender Lebensmittelknappheit hervorgerufen wurde, konnte bis jetzt nicht befriedigt werden, obwohl die Brotproduktion beträchtlich erhöht worden iſt. In Moskau hamſtern Tauſende Brotvorräte und hei Tagesanbruch begin⸗ nen ſich lange Schlangen vor den Bäckerläden zu bilden, die trotz ſchärfſter Kälte ſtundenlang geduldig aus⸗ harren. Dabei war die Temperatur geſtern 20 Grad unter Null und beträgt auch heute nicht viel weniger. Der Moskauer Sowjet hielt geſtern eine Beratung ab, als deren Reſultat feſtgeſtellt werden konnte, daß die Befürch⸗ tungen einer bevorſtehenden Lebensmittelknappheit abſolut grundlos ſeien. Es wären genügend Brötreſerven verfügbar, um Moskau einen ganzen Monat lang zu verſorgen. — Das Befinden des Königs von England London, 18. Dez.(United Preß.) In dem heute mittag ausgegebenen offiziellen Bulletin wird erklärt, daß der König zwar eine unruhige Nacht verbrachte, daß jedoch in ſeinem All⸗ gemeinbefinden, als auch an dem Infektionsherd in ſeiner Lunge eine leichte Beſſerung feſtgeſtellt werden konnte. Seite recht wenig höflicher Art und vor allen Dingen in einer der Tradition der Ratsperhandlungen völlig zuwiderlaufenden Weiſe zu überrumpeln verſucht. Engliſche Stimmen gegen Jaleſki Die engliſche Preſſe hat ſich im allgemeinen feglicher Kommentare über die Zurechtweiſung Zaleſkis durch Streſe⸗ mann enthalten. Geſtern abend jedoch brachte der„Gve⸗ ning Standard“ einen Kommentar, in dem ſich das Blatt ſcharf gegen Ppleu wendet. Darin findet ſich auch der Satz, daß von all dem Unſinn, den die Väter des Friedensvertrages begangen hätten, die Teilung Ober⸗ ſchleſiens der größte Unſinn ſei, zumal er ſich auch gegen die ethnologiſchen Notwendigkeiten richte. Polen miß⸗ handle die Minderheiten, obwohl das polniſche Volk fjahrhun⸗ dertelang ſich in der Irredenta befunden habe. Zum Schluß mahnt das Blatt die Regierung, ſolchen friedensſtörenden Mächten wie Polen jegliche Unterſtützung zu verweigern. Der„Obſerver“ bemerkt u.., die Attacke Zaleſkis im gegenwärtigen Augenblick ſei nicht zu billigen. Wert des Ergebniſſes von Lugano ſei dadurch weſentlich ver⸗ mindert worden. Damit ſei allerdings nicht geſagt, daß Briand etwa den Vorſtoß gebilligt habe. Vielmehr habe Briand ſich durch ſeine kurzen Bemerkungen zum Schluß auf die Streſemanns geſtellt. .... Letzte Meldungen g Zum Tode verurteilt — Chemnitz, 18. Dez. Das hieſige Schwurgericht verur⸗ teilte geſtern den 26lährigen landwirtſchaftlichen Arbeiter Rud. Ziemer wegen vorſätzlicher und mit Ueberlegung ausgeführter Tötung ſeiner Ehefrau zum Tode und lebensläng⸗ lichen Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte, 5 a Ein Batermörder i Desbr. Der 33jährige Maſchinenarbeiter Don Der 9 0 — Leipzig, 18. Schirmer erwürgte geſtern ſeinen 67jährigen Vater im Streit. Die Tat ſoll deshalb geſchehen ſein, weil der Vater den Sohn gereizt hatte. Erwerbsloſenunruhen in Kaſſel — Kaſſel, 18. Dez. Am Montag abend verſuchte eine Anzahl Erwerbsloſer in geſchloſſenem Zuge vor das Kaſſeler Rathaus zu gelangen. Die Demonſtranten wurden von der Schutzpolizei jedoch daran gehindert. Da die Arbeitsloſen Widerſtand leiſteten, mußte berittene Poltzei eingeſetzt wer⸗ den, die mit Gummiknüppeln vorging. Dadurch gelang es, den Zug zu zerſtreuen. Der Kampf im Inſterburger Zuchthaus — Inſterburg, 18. Dez. Der ſchwer verletzte Oberwacht⸗ meiſter Naujoks, der bei der Meuterei im Juſterburger Zuchthaus im Kampf mit Bernecker einen Schuß durch dis Schläſe erhielt, iſt heute früh um 2 Uhr geſtorben. Bernecker ſelbſt, der ſich bekanntlich einen Kopfſchuß beigebracht hatte, iſt an den Folgen dieſer Verletzung in der verg ingenen Nacht um 12 Uhr geſtorben. 8 N 5 i Baundenſtberfall in Serbien f — Belgrad, 18. Dez. Im Dorfe Mala Myſtanica in Serbien überfiel geſtern nacht eine Bande von—10 Räubern das Gemeindehaus, obwohl ſich darin eine Wache von zehn Mann befand. Die Räuber nahmen das Gebäude unter Ge⸗ wehrfeuer, das von den Wächtern teils aus Angſt, teils aus Munitionsmangel nur ſchwach erwidert wurde, erbrachen dann die Tür, zwangen die Wächter, ſich unter den Betten zu ver⸗ kriechen und plünderten die Gemeindekaſſe, die 12000 Dinar enthielt. Ein Einbruch in das Gemeindewirtshaus blieb er⸗ folglos, da die Kaſſe leer war. d Schrecklicher Tob einel Irren 5 — Riga, 18. Dez. In eiuer hieſigen Irrenanſtalt ſollte eine in die Zwangsfacke geſteckte Geiſteskranke ein Bexuhigungs⸗ bad erhalten. Die Wärterin ſteckte die Kranke in die Bade⸗ wanne und öffnete den Waſſerhahn. Die Wärterin wurde plötzlich abberufen. Als ſie zurückkehrte, fand ſte die Irre zu Tode verbrücht in der Wanne vor. Sie hatte aus Verſehen den Heißwaſſerhahn geöffnet. 5 5 FSypeites Sinfoniekonzert der Volksmuſikpflege Leitung: Erich Orthmaun— Soliſtin: Eliſabeth Schlotterbeck⸗Textor Ein ſy perantwortungsreiches Kpmpoſitum wie das Wort Volks muſikpflege kann man verſchieden akzentuieren. Viel⸗ leicht geſchleht es dann am richtigſten, wenn man den Ton auf Pflege legt. Und der Pflegevater dieſer Konzerte, Karl Eberts, hat gewiß bei der Wahl der Werke für den geſtrigen Abend den richtigen Geſichtspunkt gehabt, nach der wunder⸗ ſchönen Introduktion des erſten Konzerts die Romantik in ein paar Ausläufern bis in die Gegenwart zu verfolgen. Das iſt ja das Merkwürdige an der Muſik, daß beſtimmte Richtungen, wenn ſie einmal mit der Beherrſchung des Ausdrucks fertig ge⸗ worden ſind, lange nicht zum ſchweigen kommen, ob auch die Zeit ſchon längſt ein anderes Geſicht zeigt. Dieſe Werke beſitzen zugleich aber auch eine Schwierig⸗ keit; ſie ſind belaſtet mit allen möglichen Dingen, die zeigen, daß ſich der Muſiker zwar noch von den alten Quellen er⸗ nährt, aus denen die Romantik ſchöpfte, daß er jedoch zugleich mit der bloßen romantiſchen Haltung allein nicht mehr auskommen kann. Wenn man Mahlers Werk nach dem muſi⸗ kaliſchen Motto ſeines Aufbaus betrachtet, ſo weiſt es unbe⸗ dingt in die Romantik, wenigſtens in einem erheblichen Teil ſeiner Sinfonik, die ſtreckenweiſe ihren Namen von dem alten Born des Knabenwunderhorns erhalten hat. Betrachtet man jedoch den Aufbau dieſer Sinfonien ſelbſt, die Ausbreitung ihrer Themen, ſo erkennt man, daß da etwas der Romantik frembes hiünzukommt, etwas Reflektoriſches, Grübleriſches, das in dieſem Fall berechtigt, von muſikaliſchen Gedanken zu ſprechen. Die reine Themattk ſelbſt, ihre wunderſamen Melo⸗ dien, der in den einführenden Worten mit Recht betonte Paſtyrale Einſchlag der geſtern aufgeführten Erſten Sin ⸗ fonte Mahlers macht das Werk ohne weitereg dem Hörer eingängig. Aber dann beginnt plötzlich Mahlers Reflexion und Be us wenn eine ſo ungenügende Zeit für die Bor⸗ erettung eines ſolchen Werkes zur Verfügung ſteht wie in e ö ten bieſ wierigke er die bel eee eee hinreichender Gelegenheit, ſich in den Proben mit dem Werk zu beſchäftigen, eine Aufführung hinweghelfen kann. Die geſtrige unter Erich Orthmann konnte das nicht voll⸗ bringen, weil ſie auf ein reichliches Quantum gut Glück an⸗ gewieſen war. Die einzelnen Themen, ihr Singen und Klingen, und im letzten Satz ihr Ringen kam ſehr ſchün zum Ausdruck, aber die eigentliche ſinfoniſche Ausbreitung mußte unter dieſer notgedrungenen Improviſation leiden. Der letzte Satz, nach dem Mahler das Werk urſprünglich„Titan“ überſchrieben hat, wälzte ſich denn auch mit einer Rieſenlaſt auf die durchweg recht aufmerkſamen Zuhörer, und aus der Pflege wurde ein wenig eine Plage, Immerhin darf man weit gehen, um eine ſolche Inſtitution zu finden, in der ein Werk von dieſen Ausmaßen mit einer ſo ſtattlichen Orcheſterbeſetzung geboten wird. Nur iſt der Volksmuſipflege zu wünſchen, daß ſie bei der nächſten Gelegen⸗ heit ſo ein Werk auch nach genügender Vorbereitung präſen⸗ tteren kann. St, Bürokratius muß es eben geſtatten. Das auch in der Improviſation vortreffliche Orcheſter glänzte noch einmal zum Schluß im romantiſchen Schimmer der Ouvertüre Pfitzners zum„Käthchen von Heil⸗ bronn“, die der Meiſter dereinſt für die Aufführung des Werkes im Deutſchen Theater anno 1905 ſchrieb. Die motiviſchen Einzelheiten ließen ſich hier weſentlich beſſer und plaſtiſcher zuſammenführen und die Trompetenklänge beſaßen eine für dieſen anſtrengenden Abend bemerkenswerte Friſche. Zuvor trug die Heidelberger Altiſtin Eltſabeth Schlotter⸗ beck⸗Textor ein paar Lenau⸗Lieder des Karlsruher Kon⸗ ſervatoriumdirektors Franz Philtpp vor, die als Opus 1 zuſammengefaßt ſind. Das Stimmungsmäßige überwiegt, die zarte Behandlung des Orcheſters verrät den ſpäteren feinen Lyriker. Aber die Lieder ſind ſo unſanglich geſchrieben, die Orcheſtergeſchwätzigkeit doch noch ſo groß, daß auch eine von anderen Aufgaben her als ſo vorzüglich bekannte Stimme wie die der Vortragenden dieſem Kompliment vor dem Kompo⸗ niſten der Landeshauptſtadt keinen Reiz abgewinnen konnte. Philipp iſt uns von anderen Werken her weit beſſer bekannt und wir wünſchen den Maunheimern, ihn in ſeiner eigent lichen Art kennen zu lernen.(Er iſt auch ein glänzender gelſpieler.]— Das tapfere Publikum zeigte ſich allen Vor⸗ trägen äußerſt da K Theater und Muſtk Veränderungen am Freiburger Stabtiheater? Seit einiger Zeit ſind hier Gerüchte von Veränderungen in den leitenden Stellen des Freiburger Stadttheaters im Umlauf, Man ſpricht davon, daß ſowohl der Intendant Dr. Krüger als auch der Opernleiter Ewald Liudemann das Frei⸗ burger Inſtitut mit Ende der Splelzeit zu verlaſſen gedenken Während über die Pläne des Intendanten noch nichts bekannt iſt(ex ſoll ſich um die Kaſſeler Intendanz bewerben), hat Ewald Lindemann in Zürich auf Anſtellung die Meiſter⸗ ſinger ohne Probe dirigiert und eine recht gute Preſſe ge⸗ funden. Am meiſten hat den Zürichern imponiert, daß Linde⸗ mann in einem ihm vollſtändig fremden Orcheſter und Enſemble ohne Probe dirigierte. Mit Ewald Lindemann ver⸗ liert Freiburg einen Muſiker von bedeutenden Qualitäten. Ihm hat es den Wiederaufbau ſeiner Oper aber auch ſeines Konzertlebens nach dem Kriege zu verdanken. Während ſeiner dreijährigen Tätigkeit hat er nicht nur ſich ein zuverläſſiges Enſemble und Orcheſter geſchaffen, ſondern auch bahnbrechend durch ſeine Symphoniekonzerte und Kammermuſik⸗Morgen⸗ feiern für die moderne Muſik gewirkt. Mit viel Geſchick hat er es vor allem verſtanden, ſeine wegen ſeiner Reformpläne anfangs ſtark angefeindete und gefährdete Stellung ſich zu ſichern. Heute ſehen auch ſeine früheren Gegner Lindemann nur ungern ſcheiden. O Der Reichspräſident und die„Babiſche Heimat“. Der Landesverein Badiſche Heimat hatte dem Reichspräſidenten als Ehrenbürger der badiſchen Landeshauptſtadt das Jahresheft Badiſche Heimat 1928„Karlsruhe“ überreicht und erhielt die nachſtehende handſchriftlich unterzeichnete Antwort:„Haben Sie herzlichen Dank für die Ueberſendung des vom Landes⸗ verein Badiſche Heimat herausgegebenen Jahresheftes für 1928„Karlsruhe“. Ich habe das Buch mit beſonderem Intereſſe durchgeſehen und in den ſchönen Bildern manche mir yon meinem Aufenthalt in Karlsruhe vertraute Stätte wiedergefunden. Mit freundlichen Grüßen! gez. von Hinden⸗ Burg.“ 9 5 1— 4 1 2 E n * . * Dienstag, den 18. Dezember 1928 8. Seite. Nr. 588 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Weihnachtspflanzen Von Gartenbaudirektor Diebolder Wunderpflanze der Chriſtnacht— Der deutſche Weihnachts Forſtbaum erſter Klaſſe— Die Chriſt⸗ und Weihnachtsroſe baum— Fichte und Tanne— Siebenjährige Nadeln— Ein — 8 Röli is furt“ Ein Naturwunder— Die Sage um das Winterblüherle— Fröhlich Weihnacht 5 Jung und Alt freut ſich wieder auf die frohe Weihnachts⸗ geit. Wird doch hierzulande jeder beſchenkt und wäre er noch ſo arm, und wäre es noch ſo wenig. Ein Tannenbäumchen hat jeder und langt's dazu nicht, ach ſo iſts wenigſtens ein Tan⸗ nenzweiglein, ein Miſtelzweig, oder gar eine Chriſtroſe. Nicht ſo einheimiſch wie die deutſche Fichte iſt nun der Miſtel⸗ zweig, ein Schmarotzer, der wohl auch bei uns ſich„leider“ heimiſch gemacht hat, nämlich als ganz läſtiger Schmarotzer, auf unſeren Obſt⸗ und Waldbäumen. Dieſe Miſtel kommt von England her, d. h. ihre Weihnachtsbeſtimmung, die ſich nun neuerdings auch bei uns geltend macht. Wohl galt ſie ſchon bei unſern Vätern als Wunderpflanze der Chriſt⸗ nacht, weil ſie die einzige Schmarotzerpflanze iſt, die ſich bei uns auf Bäumen befindet. Faſt alle Nadel⸗ und Laubhölzer haben ſchon eine unfreiwillige Bekanntſchaft mit dieſem Mit⸗ eſſer gemacht, namentlich der Apfelbaum wird in manchen Gegenden viel von ihr heimgeſucht. Es iſt ein immergrüner Strauch mit lederartigen, gegenſeitigen, gelblichgrünen und lanzettförmigen Blättern, die paarweiſe am Ende der einzel⸗ nen Gabeläſte ſtehen. Schon ſeit altersher hat nun dieſe Miſtel, deren botaniſcher Name Viscum album heißt, die Volksphantaſie beſchäftigt. Geh auf den Mannheimer Markt und du ſiehſt derzeit viele, viele Miſtelzweige. Unſere Vor⸗ fahren wunderten ſich nicht wenig, daß die Pflanze als einzige höhere Pflanze auf höchſter Baumkrone wuchs und dann, daß der Zweig grün bleibt, trotzdem das Laub von der Wirts⸗ pflanze abgefallen iſt. Schon in früheſter Zeit galt ſie auch alß Heilpflanze. Sie mußte aber mit dem Pfeil vom Baum geſchoſſen werden, wenn ſte viel Heilkraft beſitzen ſollte. Wich⸗ tig war es dabei freilich, ſie mit der linken Hand aufzu⸗ fangen. Damaliger Zeit war es ein Segen, wenn ſolch Wun⸗ deraſt ſich auf dem kahlen Obſtgarten blicken ließ. Ja man hegte und pflegte ſie, ww man konnte. Daß nun dieſer Schma⸗ rotzer, der neuerdings wieder mehr bei uns zur Weihnacht zur Geltun, kommt, nur auf Bäumen und nicht auf der Erde leht und wuchert, hat ſchon den Gelehrten des Altertums Kopfzerbrechen gemacht. Intereſſant dabei iſt, daß ſchon Theo⸗ phraſt(4. Jahr. v. Chr.) von der Verbreitung der Miſtel durch die Miſteldroſſel wußte. Schreibt er doch in ſeiner Pflanzen⸗ geſchichte:„Es iſt ein Wunder, daß die Miſtel, welche doch eine tüchtige Frucht hat, nicht auf der Erde gedeihen mag, nicht im Boden keimen will. Sie gedeihen nur auf Bäumen und ent⸗ ſtehen nur aus Samen, die von Vögeln bereits verſchluckt worden ſind. Mit deren Ausſcheidung kamen ſie endlich auf die Bäume.“ i a Weit mehr als die Miſtel erfreut uns Deutſche doch der echte, deutſche Weihnachtsbaum, die immer grüne Fichte oder Tanne. In früheren Jahrzehnten war es nur die Fichte oder die Rottanne, die bei uns als Weihnachtspflanze in Frage kam. Neuerdings nimmt man hierzu auch die Tann 5 weil ſie den großen Vorzug hat, die Nadeln etwas länger zu halten. In alten Friedhöfen ſieht man die Fichte gerne zu ſtattlichen Bäumen heranwachſen. Wie kam das, wo man doch ſchon ſeit vielen Jahren ausländiſche Gehölze im Friedhof an⸗ pflanzt? Die dort ſtehenden Fichten wurden als kleine Chriſt⸗ bäumchen einſt dorthin gepflanzt, eine Sitte, der man vor einem halben Hundert und mehr Jahren gern huldigte. echte Fichte[Picea excelca) iſt nun der eigentliche Weihnachts⸗ baum und ſchon ſeit vielen Jahrhunderten. Noch vor einem Jahrzehnt iſt es keinem Menſchen eingefallen, eine Weißtanne als Chriſtbaum zu benützen. Ich kenne eine Gegend im bay⸗ riſchen Wald, wo ſchon ſeit urdenklichen Zeiten ſich jeder Ge⸗ meindeangehörige ſeinen Chriſtbaum ſelbſt vom Walde holen mußte. Der echte Weihnachtsbaum iſt eigentlich mehr ein Baum des Gebirges als der Ebene. Sie wünſcht dort viel Waſſer, da ſie ein Flachwurzler iſt und ausgiebig Waſſer ver⸗ dunſtet. Im deutſchen Mittelgebirge iſt und bleibt die Fichte, der Chriſt⸗ u. Weihnachtsbaum, tonangebend. Im Gegenſatz zur echten Fichte läßt die Weißtanne ihre Wurzeln tief in den Boden eindringen. Sie iſt daher dem Schneedruck und den Stürmen mehr preisgegeben als jene. In bayriſchen, Tiroler und öſterreichiſchen Gegenden ſpielt natürlich auch der Chriſt⸗ baum nach unſerem Muſter eine lebhafte Rolle, noch mehr aber Die die einzelnen Tannenzweige, mit denen im Beſcherungszim⸗ mer die ganzen Wände ausgeſchmückt werden! Die Krippe ſteht meiſt in einer Ecke, die nun ganz mit Tannengrün um⸗ geben wird. An Oſtern hat den gleichen Zweck die Kätzchen⸗ weide, an Pfingſten das junge Eichen⸗ oder Buchenlaub, am Fronleichnamstage die Birke, am Erntedankfeſt das Eichen⸗ laub. Nun ſet noch an eine ſchöne Tiroler Sitte erinnert: Die grünen Tannen⸗ oder Fichtenzweige bleiben lange Zeit hindurch in ihrem Platze und bilden ſo einen waldartigen, weih⸗ nachtlichen Schmuck im Zimmer. Bevor dieſe nun angebracht werden, müſſen die Wände meiſt mit weißer, grünlicher oder gelblicher Leimfarbe geſtrichen werden. Meiſt iſt nun der un⸗ tere Teil der Wand mit einem Paneel bekleidet. Ueber dieſem werden als dann die Zweige der Tannen oder Fichten mit Nägeln befeſtigt, ſo daß ſie an der Wand feſt anliegen. Zu dieſem Zweck ſucht man möglichſt Aeſte von ähnlicher Geſtalt und Größe zu erlangen. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit erſcheint ein liebes Blümchen in unſeren Gärten, nicht etwa als Ausnahme bei ausgeſprochen milden Wintern, wie ihn nur die älteſten Leute noch in Erinnerung haben, ſondern das Röschen kommt da auch zum Vorſchein, wo Eis und Schnee liegt, ja es ſchaut ganz lieblich aus dem Schnee heraus, als wollte es ſagen: Du lieber Bruder Schnee und ich dein Schweſterlein, wir gehören zuſammen. Der Sage nach waren am erſten Weihnachts⸗ feſte, in der heiligen Nacht, die Hirten ſehr betrübt, weil ſie kein Blümlein finden konnten, das ſie für würdig genug er⸗ achteten, dem göttlichen Kinde zu ſchenken.„Ach wollten doch die Röslein noch blühen“, meinte einer zum anderen und kaum geſagt, ſproß eine große Anzahl vorher nicht gekannter, eigenartig ſchöner Röschen aus dem Erdboden, ſo daß die Hirten einen großen Strauß dieſer dem Heilande darbringen konnten und die Muttergottes gab ihnen ſelber den Namen: Chriſt⸗ oder Weihnachtsroſe. Und dieſes Blümlein blüht heute zu Weihnacht wieder, wie ſeit vielen Jahren in meinem Garten, juſt um die fröhliche Weihnachtszeit, allwo draußen nichts weniger wie Frühlingsſtimmung iſt. Ja es ſcheint mir immer, als wollte es kommen, um dem lieben Jeſuskinde in der Krippe zu zeigen, daß an ſeinem hohen Ge⸗ burtsfeſte nicht nur Blümchen in Bethlehems Fluren ge⸗ deihen, ſondern überall da, wo Chriſten ſeiner gedenken, auch nicht nur in unſerem milden Heidelberger Klima, ſondern auch bei dir, du Seehaſe, droben am Bodenſee, auch bei dir du Schwarzwälder, du Taubertäler und Neckarſchleimer. Du mußt nun nicht denken, daß bei mir das Blümchen beſſer wächſt, nur weil ich ein Hortulanus bin, nein auch bei dir ge⸗ deiht es ſo gut, weil du ein Gartenfreund biſt. Und nun wollen wir vom Chriſtröschen mehr hören. Es erſcheint in Südeuropa wild und wächſt dort in Wäldern und ſchattigen Wieſen, allwo dieſe blühen in prächtiger, weißer Farbe, wie bei uns das Gänſeblümchen, das zuweilen an Weihnacht in milden Gegenden ſchon ſichtbar iſt. Es iſt die liebliche Weihnachtsblume, auch Chriſtroſe(Helleborus niger .) geheißen, dem lieben Jeſuskindlein zu lieb. In einem alten Buche las ich einmal eine andere Legende: Es nahte die Zeit der Geburt des göttlichen Heilandes. Die Mutter⸗ gottes war recht betrübt, nicht einmal eine Stätte zu finden, die würdig genug wäre, das Gotteskind hinzulegen. Als ſte ſich dem Stalle näherte, ſiehe, da ſchien es ihr als wäre er mit Schnee umgeben. Als das Elternpaar jedoch näher kam, ja da war dieſer Stall umgeben von lauter ſchneeweißen Roſen, denen ſie beim Eintritt in den Stall zu Ehren der Geburt des Herrn den Namen Chriſtroſen gab. Nach der Geburt des Heiland band ſie den erſten Strauß, den ſie dem lächelnden Kinde in die Krippe legte. In frommen bayeriſchen und öſter⸗ reichiſchen Gegenden findeſt du heute noch dieſe Ehriſtroſen in ſchmucke Töpfe gepflanzt, im Chriſtbaumzimmer, und meine gute Mutter hat den Weihnachtsbaum mit mehreren blühen⸗ den Töpfen umgeben. Wochenlang blühen ſie, und wenn die Blütezeit zu Ende iſt, dann wird auch der Chriſtbaum abge⸗ räumt, weil s' Rösli au fort iſcht“. Das Blümchen aber wird wieder ins Freie gepflanzt, allwo es im Auguſt entnommen wurde. Ez erſcheinen langſam, von der herbſtlichen Oktober⸗ ſonne aufgeweckt, die einzelnen Knoſpchen, immer größer und ſchöner ſich entwickelnd, um am hl. Abend übervoll blühend wieber ins Weihnachtszimmer zu wandern. Sag an, iſt dieſe Sitte nicht anmutiger, als wenn du holländiſche Blumenzwie⸗ bel treibſt und dieſe ins Zimmer des Chriſtbaumes ſtellſt? Eigenartige Blüten haben dieſe Rööslein. Die rötlichen Blütenſtengel ſind Achſenſproſſe eiförmiger Niederblätter, von blaßgrüner oder rötlicher Farbe. Dieſe tragen Blüten von —7 Zentimeter Durchmeſſer. Dieſe ſind etwas nickend und haben blumenblattartige Kelchblätter. 12—20 an der Zahl, zu dütenförmigen, kurzgeſtielten zweilippigen gelbgrünen Nek⸗ tarten umgewandelt, das ſind die eigentlichen Blumenblätter. Die Kelchblätter ſind es nun, die einen ſchneeweiß, außen blaßroſa und nach dem Verblühen grünlich ſind. Dieſes ſchmucke, merkwürdige Pflänzchen, eine immer⸗ grüne Staude, können wir ſogar in unſerm Gärtchen blühend haben, ſelbſt dann, wie geſagt, wenn Schnee die Natur be⸗ decken ſollte. Die Blättchen ſind ſchon intereſſant und weichen von andern Stauden ab. Sie ſind grundſtändig, den Winter überdauernd, dunkelgrün, lederartig, fußförmig geteilt und langgeſtielt. Auch die Wurzeln ſind merkwürdig. Es hat im höheren Alter einen vielköpfigen, faſt ſenkrecht im Boden ſteckenden, ſchwarzbraunen Rhizom. Das Wunderpflänzchen iſt ſchon lange bekannt. Es wurde ſchon im grauen Altertum, hei den alten Griechen und Römern, als Arzneipflanze ver⸗ wendet. Letztere gebrauchten dafür den einheimiſchen Namen veratrum, das von verare(wahrſprechen) abgeleitet iſt. Auch heißt das Pflänzchen ſchwarze Nieswurz, weil es bei den Römern zum Nießen reizte. Nießen aber deutete nach da⸗ maliger Meinung ſchon das Wahrſprechen an, wie in vielen Gegenden heute noch. Schon der große Schüler des Ariſto⸗ teles, Theophraſtus, unterſchied eine weiße und ſchwarze Helleborus(H. albas und H. niger). Erſtere wächſt ſelten, letztere allenthalben in Griechenland. Nach Dioskurides müſſen die Wurzeln z. Zt. der Weizenernte ausgegraben wer⸗ den, wobei nach Plinius folgende Regeln beachtet werden müſſen:„Erſt ſchneidet man um ſie herum mit dem Schwert einen Kreis, dann blickt man nach Oſten, fleht zu den Göttern, daß ſie gütigſt die Erlaubnis erteilen, ſie zu nehmen und beobachtet dabei den Flug des Adlers. Ein ſolcher befindet ſich in der Nähe; fliegt er näher heran, ſo iſt dies ein Zeichen, daß derjenige, der die Helleborus⸗Wurzel geſchnitten hat, noh in demſelben Jahre ſterben muß.“ Beide Wurzelarten warden gegen die verſchiedenſten Krankheiten gegeben und ſollten auch Wahnſinn und Epilepſi heilen. Heute werden die ſcharfen, in ihnen enthaltenen Stoffe nur noch äußerlich bei Rheumatismus angewandt. Sag an, iſt meine oben erwähnte Sage mit dem Jeſus⸗ kindlein nicht anmutiger, als jene nach Plinius zu beobach⸗ tende Regeln? Die verbeſſerte und vergrößerte Form wird heute in den Staudengärtnereien angeboten, ja ſogar auf dem Ehriſtmarkt kann ſie gekauft werden. Die in den Gärtnereien angebotenen Arten ſind ſchon durch Hybridiſation bedeutend verbeſſert und heißen Major. Auch die Blumen der vergrö⸗ ßerten, verbeſſerten Form erſcheinen um die Weihnachtszeit, im Freien blühend. Dieſe färben ihre anfangs reinweißen Blu⸗ men ſpäter purvurrot. Wohl ſind durch Kreuzungen im Laufe der Zeit viele Sorten entſtanden, die unter dem Sammel⸗ namen Hybriden bekannt ſind. Blumen von leuchtendem Rot und purpurner Farbe erſcheinen hier. Freilich kommen dieſe prächtigen Farben etwas ſpäter in Blüte, aber man hat Erſt⸗ lingsblumen von langer Haltbarkeit, von großer Dauer,. Die Chriſtroſen möchten aber ein geſchütztes Plätzchen in deinem Garten, oder im Blumentopf nicht zu warm ſtehen. Im freien Lande gedeihen ſie im Halbſchatten am beſten. Laub⸗ und Miſtbeeterde mit Sand gemiſcht und wenns geht, laſſe man ſie jahrelang am gleichen, ungeſtörten Plätzchen. Gebe ihr, im Falle du in einer„garſtigen zugigen Wintergegend“ wohunſt, etwas Schutz mit Laub und veraltetem Dünger. Du haſt jedes Jahr dann deiſe ſchönſte Freude am hohen Weihnachtsfeſte mit ſelbſtgezogenen Blumen, wenn ſie nicht gerade am Chriſt⸗ baum ſelber ſind, ſo ſind ſie doch im Garten, wo ſie lange hal⸗ ten. Vielleicht ſetzeſt du auch„verſehentlich“ ſolch liebes Win⸗ terblüherle auch an deinem Kirchgarten, der ſo wie ſo verwil⸗ dert genug ausſieht. Es braucht keiner zu wiſſen, wers war, aber der liebe Gott vergilts dir und deinen Pfarrherrn freuts! Und nun fröhliche Weihnachten! CARNIFIX VBiloͤung durch Vilder Von Profeſſor Dr. E. W. Bredt⸗München, Hauptkonſervator der Graphiſchen Sammlung Alle verlangen wir heute nach Bildern in Zeitſchriften, Tageszeitungen, Büchern, Schulen, Lehrſälen, Werkſtätten, Geſchäften und auf allen Straßen und Stätten des öffentlichen Verkehrs. Der größte Teil des Volkes ſcheint viel lieber ein illuſtriertes Blatt oder Buch in die Hand zu nehmen als ein nicht illuſtriertes. Erſt das Bild und dann das Wort, ſo denken die meiſten. Bilder locken, zerſtreuen, unterhalten und bilden uns ohne Zwang und Bevormundung. Deshalb wird alles Illuſtrierte bevorzugt. Wir wollen ſelbſt die Dinge ſehen, von denen kurz oder lang die Rede iſt. Wir glauben nicht mehr ſo ohne weiteres alles, was geſchrieben und geſagt wird. Wir wollen noch von anderer Seite als durch Redner und Belehrer an die Dinge herankommen, die uns bekannt oder unbekannt ſind. Denn wenn auch hinter jeder Bildauf⸗ nahme ein Belehrer ſteckt, ſo tritt der uns doch nicht ſo be⸗ merkt entgegen. 5 8 Der Wortführer kann nicht objektiv ſein und iſt nicht leblos wie das Objektiv— des Apparates: Jedenfalls glauben wir dem Berichterſtatter erſt dann wirklichen Gewinn ſchuldig zu ſein, wenn er uns das, was er ſagt, auch im mechaniſch reproduzierten Bilde zeigt. Freilich haben es auch die Photos gelernt, zu lügen, zu vertuſchen und zu übertreiben, und es mag heute leicht ſein, im Photo ein Flugzeug über irgend einer Stadt zu zeigen, die gar nicht überflogen wurde. Doch das ſind bald ſcherzhafte, bald trügeriſche Irreführungen, die bei der unerhörten Fülle des Gebotenen nicht ins Gewicht fallen und immer leichter von unſern ſpielend erzogenen Augen erkannt werden dürften. a Unzweifelhaft ſteckt in den letzten Generationen ein Stre⸗ ben nach Wiſſen durch Selbſtſehen(Autopſtie), wie ihn noch keine Zeit erlebt hat. Auf unſer Wollen wirft das kein schlechtes Licht. Denn uns geht es um die Wahrheit. Der Drang nach Erkenntnis iſt alſo führend bei dem Hunger nach Bildern. Ja, das Verlangen des Volkes, alle Ereigniſſe im untrüglichen Bild ſelbſt beurteilen zu können, hat etwas vom Drang nach Wiſſenſchaftlichkeit. Gute Unterrichtsbücher brauchen wenig Worte, ebenſo wie der gute Film, der ſtil⸗ gerecht ſein will. Wer gelegentlich noch die alten Anſchauungs⸗ bilder ſieht, die in Schulen und Hochſchulen noch vor weniger als einem Menſchenalter gebraucht wurden, der erblickt in der bilderreichen Gegenwart eine andere geiſtige Vernichterin aller Raumgrenzen. Bald werden die Bilder⸗ und Film⸗ ſchränke in Schule und Haus mehr Raum fordern als die Schränke für Leſebücher, denn immer unentbehrlicher werden uns Bilder als Tatſachenzeiger, weil Bild und Film im Augenblick mehr Einblick gewähren als lange Berichte, wenn ſte nicht meiſterlich abgefaßt ſind. Und der Umſchwung zei vor allem begrüßt, weil er dem ganzen Volke zugute kommt. Heute kann ſich jeder um wenige Pfennige nach und nach ein Anſchauungsmaterial erwerben, das ſchier alle Gebiete des Wiſſens und der Welt umfaßt. Wir haben alſo wohl Grund, uns dieſer Errungenſchaften zu freuen, und wollen daraus ſo viel wie möglich Vorteil ziehen. Trotz dieſer Freude ſei aber die Frage erlaubt, ob dieſe neue Art der Bildungsmöglichkeit nicht doch ergänzungs⸗ bedürftig iſt. f Kann man ſich nicht eine noch ſchönere und doch auch allen zugängliche Art der Bildung denken? Kann Bildung nur aus Tatſachenmaterial geſchöpft werden? Iſt Bildung im höheren Sinne ohne künſtleriſche Form(Dichtung, Theater, Muſik, Bild⸗Kunſt) möglich? Gab es nicht in Griechenland, in Rom, im Mittelalter auch ſo etwas wie Bildung durch Bilder, gab es nicht Kulturvölker, die Höchſtes geleiſtet, ob⸗ wohl das Volk nicht leſen konnte? War es nicht eine wunder⸗ bare erzieheriſche Tat der Kirche des Mittelalters, unzählige meiſt namenloſe Bildhauer, Maler, Illuſtratoren, Gießer, Töpfer, Schnitzer, Wirker zu beauftragen, dem ganzen Volke, das vom ABC keine Ahnung hatte, nicht nur die ganze Heils⸗ geſchichte, ſondern ſozuſagen die ganze Welt bildlich darzu⸗ ſtellen? Die Bilderfülle in den großen Kirchen muß ja un⸗ zählbar geweſen ſein. Der kraftvolle und klare Ausdruck aller Geſtalten machte den Leuten damals das Ableſen auch ſchwieriger Erzählungen, Handlungen und gar zarter Emp⸗ findungen oft leichter als heutigen Tages die Lichtbilder, die alles gleich ſcharf oder gleich unſcharf bringen und nicht das 2 Weſentliche von dem Unweſentlichen ſcheiden. Aus dieſen Bildwerken ſprach alte Kultur und entſtand neue, die uns noch trägt. Gewiß wird Kultur auch aus unſeren Tatſachen⸗ bildern mit der Zeit etwas gewinnen, aber aus Tatſachen allein vermag nur der Dichter eine neue lebendige Welt zu ſchaffen, nicht jedermann. Sollten Städte und Staaten aus jener alten Weiſe der „Bildung durch Bilder“ unſere neue nicht ergänzen lernen? Die Oeffentlichkeit der Kunſt des Mittelalters und ihre Volkstümlichkeit war wertvoller als die Kunſt in der Ge⸗ ſchloſſenheit unſerer Muſeen. Wo Bildſinn und Bildverlangen ſo groß ſind wie jetzt, da iſt es Zeit, die Kunſt und die Künſt⸗ ler in Zeitungen und Büchern, in Kinos und allen Stätten des Verkehrs mehr als bisher in den Dienſt der breiteſten Oeffentlichkeit zu ſtellen. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und . des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Um Grönlands Norden“. Von Dr. Lauge⸗Koch, Gg. Weſtermann, Braunſchweig(671). „Zum Mittelpunkt der Arktis“. mann, Braunſchweig(672). 4 „Das Haus Rothſchild in der Zeit ſeiner Blüte“. Von Egon Conte Corti, Inſel⸗Verlag, Leipzig(673). „Das Leben des Kronprinzen Rudolf“. Von Oskar Frhr. von Mitis, Inſel⸗Verlag, Leipzig(674). 5 „Winterſport“, Von Paul Oskar Höcker, Bielefeld(675). g „Lyriſches Brevier“. V. E. G. Kolbenheyer, G. Müller, München(678) Von Frederie A. Cook, Gg. Weſter⸗ Velhagen u. Klaſing, „Frauentypen“. Von Dr. Emil Lenk, Dr. Madaus u. Co., Rade⸗ burg(677) „Stifter in Kirchſchlag“. Von Julius Zerzer, Georg Müller, München(678). „Geſchichten von deutſcher Art“, Von Paul Eruſt, Georg Mü a München(679). g ſt, 80 ULer, „Saat auf Hoffnung“. Von Paul Ernſt, Gg. Müller, München „Kürſchners Jahrbuch 1929“ Von Hermann Hillger,. Hilger, Verlag, Leipzig(681). „Kriegsbriefe gefallener Studenten“. Von Prof. Dr. Phil, Witkop, Von Mia Munier Wroblew a, 5 bronn(688). 5 en e ee „Friedr. Ludw. Jahn“. Gg. Müller, München(682). „St, Brigttten“. Von Paul 5 e Paul Piechowskt, Leop. Klotz Verlag, „Napoleon“. Von D. Mereſchkomskif, crettzlein u. Co., Leipzig(887), 0 . Seite. Nr. 589 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. Dezember 1928 Stäoͤtiſche Nachrichten Die geräuſchloſe Straßenbahn In Mannheim gibt es ſo etwas natürlich nicht. Das braucht man eigentlich gar nicht hervorzuheben, denn das weiß jeder, weils jeder hört. Nein, das Wunder iſt nicht in Mann⸗ heim, nicht in Deutſchland, ja überhaupt nicht im alten Europa fertiggebracht worden. San Francisco hats er⸗ reicht! Uns Mannheimern bleibt nichts, als neiderfüllt zu lauſchen, wie man das erreicht hat. Einfach wars gewiß nicht. Und vor allem auch nicht billig, was für uns ja beſonders bedenklich iſt. Den Hauptlärm machen die Zahnräder. Man hat ſie mit Blei ausgegoſſen. Nun ſchlägt nicht mehr Eiſen auf Eiſen und das Getriebe hält Ruhe. Doch damit iſts noch nicht getan! Das Schütteln macht auch recht viel Geräuſch. In San Francisko hat man zwiſchen Fahrgeſtell und Karoſſerie ſtarke Kautſchukplatten an⸗ gebracht, die alle harten Relbungen beheben. Ja, die Wagen ſelbſt wurden ganz mit ſchalldämpfendem Matertal ausgekleidet. Und ſelbſt die Schienen wurden ſorg⸗ ſam behandelt: Sie wurden in ſchmale Aſphaltbetten gelegt, die eine gewiſſe Elaſtizität beſitzen. Ste fangen einen Teil der Stöße auf, die der fahrende Wagen auf den Erdboden ausübt. Nun gleiten die Straßenbahnwagen wie unirdiſche, ge⸗ ſpenſtige Weſen durch die Stadt. Es muß eine Luſt ſein, in San Franeisko zu leben, vor allem wenn man aus dem ge⸗ räuſchvollen Mannheim kommt! 5 * gein Verkauf des Hotels„Pfälzer Hof“. Ein hieſiges Blatt bringt heute die Meldung, der„Pfälzer Hof“ ſei von der Warenhausfirma Tietz erworben worden. Wie wir hören, trifft dieſe Nachricht nicht zu. Die gegenwärtigen Beſitzer den⸗ ken nicht daran, das Haus zu verkaufen. * Freiwilliger Tod. Geſtern abend wurde in der Oſt⸗ ſtadt die 52 Jahre alte Witwe eines Kaufmanns in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Infolge Schwermut hatte ſte den Gashahn geöffnet. * Braub in einem Lagerraum. In KH 7, 30 gerieten geſtern vormittag in einem Lagerraum verpackte Motorrad⸗ teile, die zu dicht an einer heißen Kaminkapſel lagen, in Brand. Das Feuer wurde durch die um 10.47 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit Hilfe von Gasmasken und Proxilen⸗ gerät gelöſcht. Der Schaden beträgt mehrere tauſend Mark. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit felert morgen unſere langjährige Trägerin Frau Eliſe Kleebach geb. Köhnlein mit ihrem Ehemann Friedrich Kleebach, Bellenſtraße 11. Partei ⸗Nachrichten Der Bezirksverein Neckarſtadt der Deutſchen Volkspartei hielt im Neckarſchloß eine ſehr gut beſuchte Mitglieder⸗ verſammlung ab, die vom Vorſttzenden des Bezirksver⸗ eins, Herrn Merzinski, geleitet wurde. Nach der Begrü⸗ ßung des Stadtrats Haas und der beiden Redner, Dr. Fiſcher und Dr. Wittſack, wurde Dr. Fiſcher zu ſeinem ſehr intereſſanten Vortrag das Wort erteilt, Der Redner ſchil⸗ derte in beredten Worten die Leiſtungen der Luftwaffe im Weltkrieg aufgrund eigener Erlebniſſe. An Hand von zahl⸗ reichen Lichtbildern, vorgeführt durch Herrn Gausler von der Rheinelektra, erläuterte Dr. Fiſcher ſeine intereſſanten Ausführungen. Es war eine köſtliche Weiheſtunde, die jedem Beſucher unvergeßlich ſein wird, Den Ausführungen des Red⸗ ners folgte reicher Beifall. In Anbetracht der vorgeſchrittenen Zeit wurde der Vortrag des Herrn Dr. Wittſack bis zur nächſten Zuſammenkunft zurückgeſtellt. Im weiteren Verlauf des Abends ergriff Stadtrat Haas das Wort, um einige kom⸗ munalpolitiſche Fragen zu erörtern. An ſeine höchintereſſan⸗ ten Ausführungen knüpfte ſich eine rege Diskuſſton an. G. Veranſtaltungen Der Heſſenverein Waldhof lud ſeine Mitglieder mit den Angehörigen in das Vereins⸗ lokal„Zum Mohrenkopf“ ein, um das 50 jährige Ehe⸗ jubiläum des Ehrenmitgliedes Karl Kleber zu feiern. Das Lokal konnte kaum die Erſchienenen aufnehmen. Unter den Klängen des Hochzeitsmarſches erſchien das Jubelpaar, begleitet von zwei weiß gekleideten Damen, unter Führung des erſten Vorſitzenden. Nachdem das Jubelpaar auf dem von Vereinsmitgliedern ſehr ſchön geſchmückten Ehrenſitz Platz ge⸗ nommen hatte, wurde von Frl. Kiß ein mit viel Beifall auf⸗ genommener, dem Feſte entſprechender Prolog geſprochen. Nach einem Muſikſtück wurde dem Jubelpaar das vom Heſſen⸗ verein geſtiftete Geſchenk, eine vergrößerte Photographie des Jubelpaares unter Glas und Rahmen, vom zweiten Vorſitzen⸗ den mit ehrenden Worten überreicht. Sichtbar gerührt dankte th. Die Anweſenden ſangen ſtehend mit Muſik⸗ Der von Frl. Sachs geſprochene [Prolog fand ebenfalls reichen Beifall. Auch ein von drei Damen geſungenes Lied wurde mit Beifall aufgenommen. Frl. Vogt ſorgte für den gemütlichen Teil. Sie ſpendete einige Vorträge, die einen großen Heiterkeitserfolg ernteten, ſodaß es ohne Zugaben nicht abging. Auch der Muſik ſei lobend gedacht. Die Bewirtung der erſchienenen Landsleute und der geladenen Gäſte hatte das Jubelpaar übernommen. Die Damen bekamen Kaffee mit Kuchen, die Herren:„De Vatter will Eichbaum“. Der Wunſch aller Teilnehmer iſt: Möge es dem Jubelpaar bergönnt ſein, auch die diamantene Hochzeit zu feiern.* das Jubelpaar. begleitung ein Loblied. Vorträge Das Saargebiet Auf Einladung der Handelshochſchule Mannheim ſprach am letzten Freitag Privatdozent Regierungsrat Dr. Metz⸗ Leipzig in der Aula der Handelshochſchule über das Saar⸗ gebiet. Daß für dieſe brennende Frage ein erfreultch großes Intereſſe in Mannheim vorhanden iſt, bewies die zahl⸗ reich erſchienene Hörerſchaft, die aus dem Munde des Redners, der auf Grund langjähriger wiſſenſchaftlicher Studien be⸗ richten konnte, einen wohlabgerundeten und außerordentlich eindrucksvollen Vortrag hören konnte, der von vorzüglichen Lichtbildern erläutert wurde. Ausgehend von den natür⸗ lichen Verhältniſſen des Landes, die die Grundlagen für das behandelte der Redner im erſten Teil ſeiner Ausführungen die verſchiedenartigen Landſchaften, die an dem künſtlichen Gebilde des Saargebietes“ beteiligt ſind und knüpfte daran einige Betrachtungen über die verſchiedenartigen Auswirkungen dieſer Naturtatſachen, wie ſie in Stedlungs⸗ und Wirtſchafts⸗ weiſe deutlich zum Ausdruck kommen. Eingehend wurde der ſtädtiſchen Entwicklung gedacht, wobei Saarbrücken und St. Johann in längeren Ausführungen dargeſtellt wurden. In Wort und Bild trat deutlich der deutſche Charakter des Ge⸗ bietes in die Erſcheinung, an dem nur einige wenige ſpätere Zutaten aus der vorübergehenden franzöſiſchen Zeit ſtörend be. merkbar werden. Ausführliche Schilderung erfuhr auch das ſehr mannigfaltige Wirtſchaftsleben des Landes, das einen der bildet. Daneben aber wies der Redner an ſehr inſtruktiven Kartenbildern nach, wie neben wirtſchaftlichen Intereſſen auch das verkehrsgeographiſch⸗militäriſche Intereſſe Frankreichs am Saargebiet groß iſt, da mit der Beſetzung Saarbrückens und der von hier ausſtrahlenden Linien ein wichtiger Knotenpunkt für einen militäriſchen Aufmarſch am Oberrhein in franzö⸗ ſiſchen Händen iſt. Auch die ſehr willkürliche Abgrenzung des Saargebietes iſt in erſter Linie auf derartige Beſtrebungen zurückzuführen. Trotz aller Schikanen und Uebergriffe wird es Frankreich aber doch nicht gelingen, die Abſtimmung über die endgültige Zugehörigkeit des Saargebietes zu ſeinen Gunſten zu beeeinfluſſen, da die Saar⸗Bevölkerung treu und feſt an ihrem Deutſchtum feſthält. Frankreich ſteht auch be⸗ reits deutlich ſeinen Mißerfolg voraus und verſucht, um nicht das ganze Gebiet zu verlieren, wenigſtens das kohlenreiche Warndt⸗Gebiet enger an ſich zu feſſeln, von deſſen armer Be⸗ völkerung täglich zahlreiche Arbeitskräfte über die loth⸗ ringiſche Grenze in die dortigen Werke auf Broterwerb gehen. Die Bewohner dieſes Streifens hofft man wenigſtens durch ein fein ausgeklügeltes Abſtimmungsſyſtem vom übrigen Sgar⸗ gebiet losreißen und Frankreich für immer angliedern zu können. Den reichen Beifall der Zuhörer faßte der Rektor der Handelshochſchule in herzlichen Worten zuſammen. Rd. Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Wer heiratet Annette?“ Ja, wer heiratet Annette? Zum Schluß des Filmes wer⸗ den Intereſſenten aus dem Zuſchauerkreiſe aufgefordert, ihre Anſchrift bei der Verwaltung niederzulegen— es wird einem alſo leicht gemacht. Und wenn man dieſes entzückende, feſche Kerlchen ſieht lůAnny Ondrah), ſo könnte auch der überzeug⸗ teſte Junggeſelle ſchwankend werden. Aber ach, Annette, dieſe Annette als— Frau? Sie immer um ſich haben? Wer ſich ſchon auf den erſten Blick in ſie verliebt, wird eben⸗ falls ſchwankend werden! Denn leicht und vor allem bequem wird es ihr Ehemann nicht haben. Wenn ſie ihren Kraftwagen ſo raſen läßt, daß er ſich überſchlägt, wenn ſie im Verbrecher⸗ keller mit„richtigen“ Mördern flirtet, das iſt beſtimmt nicht jedermanns Geſchmack. Darum, Junggeſellen Mannheims, ſeid nicht leichtſinnig. Seht Euch den Film lieber zweimal an.“—„Im Schatten des Harems“ iſt eine nicht ungeſchickt wiedergegebene Geſchichte aus dem nördlichen Afrika, das neuerdings für den Film recht begehrt zu ſein ſcheint. Am Anfang hat es der Zuſchauer nicht leicht, ſich zurecht zu finden. Manchmal iſt die Senſation ein wenig größer als die Wahrſcheinlichkeit. Aber man läßt es ſich ganz gern gefallen. 2 Verſtändnis hiſtoriſcher und politiſcher Gedankengänge bilden, wichtigſten Faktoren für die Annexionsgelüſte Frankreichs 4 g 9 Kommunale Chronik Badiſcher Städteverband In der Hauptausſchußſitzung des Badiſchen Städte verbandes, die vor einigen Tagen in Mannheim ſtattfand und an der außer den Oberbürgermeiſtern der Mit⸗ gliedſtätte etwa 20 weitere Städtevertreter teilnahmen, wurde außer der Entſchließung im Anſchluß an das Referat des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Bender⸗Freiburg über die Verſaſ⸗ ſungs reform, über die ſchon berichtet worden iſt, ein Re⸗ ferat über die Gasfernverſorgung von Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich⸗ Mannheim gehalten, in der die Entwicklung der Frage und der derzeitige Stand eingehend dargelegt wurde. Des Weiteren wurde der Tätigkeitsbericht über das abgelaufene halbe Jahr von dem Geſchäftsführer des Städteverbandes, Geh. Regierungsrat Timme, erſtattet, wobei insbeſondere die Fragen auf dem Gebiete des Finanz⸗ weſens, der Polizei, des Schulweſens, der Fürſorge und des Wohnungsbaues im einzelnen erörtert wurden, die zu Er⸗ hebungen und zu Vorſtellungen bei der Regierung Anlaß ge⸗ geben haben. Schließlich hat der Hauptausſchuß noch dahin Be⸗ ſchluß gefaßt, daß die Grunderwerbſteuer von ge⸗ bundenem Beſitz(Steuer der Toten Hand) in threr der⸗ zeitigen geſetzlichen Form unverändert erhalten werden muß. Aus dem Lande Schwerer Rodelunfall X Bruchſal, 17. Dez. Hier ereignete ſich beim Rodeln in ber Petergaſſe ein ſchwerer Unfall dadurch, daß ein [Schlitten beim Auslaufen auf eine andere Straße unter ein Auto kam. Der auf dem Schlitten ſitzende ſunge Mann namens Herbold wurde ſchwer verletzt. Er trug eine Ge⸗ ſhirnerſchütterung ſowie eine Quetſchung am Schlüſſel⸗ bein und Schürfwunden davon. Der Bedauernswerte mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Sturz aus dem britten Stock X Baden⸗Baden, 17. Dez. Der am 13. Jult 1902 in Karls⸗ ruhe geborene, verheiratete Schriftſetzer Heinrich Schäfer, der zurzeit in einer hieſigen Buchdruckerei beſchäftigt iſt, hat ſich geſtern abend aus dem oͤrttten Stockwerk ſeiner Wohnung in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Hof geſtürzt. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur den Tod feſtſtellen. Verkehrsſtörungen durch Schneefall * Freiburg, 18. Dezbr. Ununterbrochener Schneefall am geſtrigen Tage und in der vergangenen Nacht hat erhebliche Störungen des Verkehrs hervorgerufen. Innerhalb von 12 Stunden ſind 30 m Neuſchnee gefallen. In Frei⸗ burg mußten heute früh die Straßen mit Hilfe des Bahnſchlittens für den Verkehr freigemacht werden. Die internationalen Züge haben bis 1½ Stunden Ver⸗ ſpätung. Die Autoverbin dungen ſind bis auf wei⸗ teres ſtillgelegt. Im Telegraphen⸗ und Telephonverkehr ſind beſonders die nach dem Elſaß und dem Hochſchwarzwald füh⸗ renden Linien durch Störungen betroffen. Da die Tem⸗ peratur ſteigt, droht für den ſüdlichen Schwarzwald Hoch⸗ waſſergefahr. IBA.ꝶ᷑.— Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein Pegel J 12. 13 1. 15 17 s Nechar-Pegei 12, 13.14. 18.17 15 Baſel 58 0,58 57 0. 5 U 46 0,44. Schuſterinſel 155146.181,14, 0 Mannheim.459 88.288,15.95 37 Kehl.56 2,452.42.86.28 28 Jagſtfed.10 1,10 1000688 9,926, Maxau.58.38.82 4 254.18 407 Kanne 48.406,28. 00 Taub.482.400.28208 200 Köln 284.70.89.47 2 222 12 5 Nicht 5 1 Milli oui windus Bubenfag . 8 Seuchen de umserShpeslahfen ter gegeniiber dem., Dzurlacner NM —— eee— —— * . 7 Dixi 71 W Werke Verkauſsgesellschafſ m. b.., Eisenach Eine Probefahit macht ſeden zum begelsferten Dixi Freund. gelaulacloter euere Jeder Wagen ein echler/ PS DIAT Scymell, zuwerldssig und wirtschaftlich. in den gut oingeriditeten zwei. und drelsitzigen limousinen Id hili men leichilundsehr bequem. Die modernen Harosserien, von HAns tler gend entuwotlen, zeigen scône Formen in geichmachrollei Felbenzusemmenstellung. 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Ulm: August Schweizer, Marktplatz, Worms: Georg Meyer, Sterngasse 13, Würzburg:„Kramag“, Emes 9 * . * Dienstag, den 18. Dezember 1928 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Sekte. Nr. 589 Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, 19. Dezember Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,0), Königswuſterhauſen(Welle 1649) 20 Uhr: Sendeſpiele: Das Chriſtelflein, Oper in 2 Akten, Tanzm. Breslau(Welle 322,6) 20 Uhr: Von Berlin: Chriſtelflein, Splel⸗ opex in zwei Akten. Frankfurt(Welle 428,6) 16.95 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Militärmuſik, 21.15 Uhr: Konzert. Hamburg(Welle 994,7) 20 Uhr: Winterſonnenwende, 10. Abend für die Werktätigen, anſchließend Heiterer Abend. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Uebertragung aus der Aula der Univerſttät Königsberg Muſik und Erziehung, anſchließend Weihnachtliche Orgelmuſik, 21.15 Uhr: Fröhliche Weihnacht, Fantaſte in 5 Akten, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzwuſik. Jangenberg(Welle 488,8) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Chorkonzert, anſchließ. Nachtmuſik u. Tang. Zeipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Das unbekannte deutſche Lied, 22.15 Uhr: Schallplattenkonzert. München(Welle 535,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Konzert, 19.45 Uhr: Abendkonzert des Rundfunkorcheſters, 21.30 Uhr: Daß Münchener Streichquartett, anſchließend Konzertmuſik. Stuttgart(Welle 379,7) 16.95 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 20.18 Uhr: Milttärkonz., 21.15 Uhr: V. Frankfurt: Alte Operett. Ausländiſche Sender: Bern(W. 411) 20 Uhr: Abu Haſſan, Singſp. 21 Uhr: Kurſaalorcheſt. Budapeſt(Welle 585,6) 20.15 Uhr: Finniſcher Abend, 22.20 Uhr: Zigeunermuſik. Daventry(Welle 401,8) 20 Uhr: Konzert leichter Muſik 21 Uhr: Konzert einer Militärkapelle und Geſangsſoli, 29.18 Uhr: Tanzm. Daventry(Welle 152,5) 20.45 Uhr: Tanzmuſtk, 21.15 Uhr: Der blaue Wald, Eine Märchenoper in 3 Akten, 24 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 548) 20.30 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik und Sendeſpiele, anſchlleßend Zigeunermuſtk. Paris(Welle 1704, 7] 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 3489) 20 Uhr: Unterhaltungsſtunde, 1 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Ueber alte böhmiſche Tanzmuſik. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 517,2) 19.30 Uhr: Uebertragung aus dem großen Kon⸗ zertſaal: 3. Abonnements⸗Sinfonteorcheſter, anſchl. Abend muſik. Zürich(Welle 588,2) 20.45 Uhr: Uebertragung von Baſel, 21.30 Uhr: Haus⸗Orcheſter. fladio-Spezialhaus Gebr. ſſettergolt Marktplatz 6 2, 6— fal. 26547 Halt! Was fehlt Ihnen noch zu Ihrer Radio⸗Aulage! Sind alle Zubehörteile wie Batterien, Röhren, Lautſprecher, Kopf⸗ hörer intakt? Warten Sie nicht bis zur letzten Minute, ſon⸗ dern kommen Sie zeitig zu uns, damit Sie über die Feiertage den ungeſtörten Genuß der Darbietungen haben. eee e Gerichtszeitung Ein großer Betrugsprozeß in Saarbrücken Am Freitag verhandelte die Strafkammer in Saar⸗ brücken gegen 12 angeklagte Kaufleute, die im Sommer ds. Is. in Saarbrücken wegen verſchiedener Be⸗ rügereien verhaftet worden waren. Ste hatten Schwindelfirmen errichtet, wodurch eine große Reihe fran⸗ zöſiſcher Fabrikanten um Beträge von insgeſamt 2 Millionen Franken geſchädigt wurden. Die Firmen beſtellten in Frank⸗ reich große Warenmengen, die ſie dann im Saargebiet ver⸗ ſchleuderten, ohne jedoch an eine Bezahlung der Lieferfirmen zu denken. Eine beſomdere Rolle ſpielte dabei ein früherer Angeſtellter der franko⸗ſaarländiſchen Handelskammer. Der Hauptangeklagte Strotkamp war in nicht weniger als 103 Fällen des Betruges angeklagt. Das Urteil gegen ihn lautete auf 2½ Jahre Gefängnis, während die übrigen Beſchul⸗ digten Gefängnisſtrafen von 1 bis 11 Jahren erhielten und ihre Helfershelfer mit 3 bis 6 Monaten Gefängnis davon⸗ kamen. Sühne für eine Bluttat Am Abend des 18. Mai gab in Koblenz die 28 Jahre alte Alma Ulrich auf den Stnudienaſſeſſor Georg Becker einen Schuß ab und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er nach einigen Tagen ſtar b. Die Täterin war 1918 aus Rußland geflüchtet und landete ſchließlich in Koblenz, wo ſie den Studienaſſeſſor Becker aus Boppard kennen lernte und mit ihm ein Freund⸗ ſchaftsverhältnis ſchloß. Die Angeklagte erzählte dem Becker, daß ſie eine verarmte Adelige ſei und daß ihre Eltern in Odeſſa ein Gut beſeſſen hätten. Sie habe noch ein größeres Vermögen daraus zu erwarten. Becker ſchenkte den An⸗ gaben der Angeklagten Glauben und gab ihr einen größeren Geldbetrag für eine Reiſe nach Rußland, um für die Wiedererlangung ihres Vermögens tätig zu ſein. Sie fuhr Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. nach Berlin, kehrte aber bald wieder zurück, weil ſie angeb⸗ lich keine Einrelſeerlaubnis erhalten habe. Becker merkte alsbald, daß die Angeklagte ihn belogen habe und löſte des⸗ halb das Verhältnis durch ein Schreiben auf. Aus Eiferſucht und wegen Enttäuſchung über das Nichtzuſtandekommen der erwarteten Heirat hat die Ulrich die Tat begangen. Sie wurde vom Schwurgericht Koblenz zu ſechs Jahren * 8 Verurteilter Eiſenbahuräuber. Das Bezirksſchöffen⸗ gericht Worms verurteilte einen erheblich vorbeſtraften Metzger aus Deidesheim wegen verſuchten Einbruchs⸗ diebſtahls im Güterbahnhof Worms zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafſe von 1 Jahr Monaten, Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren und Zuläſſig⸗ keit der Polizeiaufſicht. Vier Wochen der erlittenen Unter⸗ ee werden dem Angeklagten auf die Strafe ange⸗ rechnet. Sportliche Runöſchau Am giel Meiſter, Troſtrunden⸗Teilnehmer und Abſteigende Drei Ziele haben die Verbandsſptele im Fußball: ſte ſollen erſtens den Gruppenmeiſter, zweitens die Teilnehmer für die Troſtrunde (Runde der Zweiten und Dritten] und drittens die Abſteigenden bringen. Dieſe angeſtrebten Ergebniſſe ſind nach dem 16. Dezember im ſüddeutſchen Fußball zur Hälfte erreicht. Von acht Gruppen⸗ meiſtern ſtehen drei feſt, die Hälfte der„Zweiten“ und„Dritten“ iſt ermittelt und die zum Abſtieg in die Kreisliga verurteilten Vereine können bis auf einige wenige genannt werden. ö Gruppenmeiſter wurden Bayern München(Südbayern), Germania Brötzingen(Württem⸗ berg) und Karlsruher Fußball⸗Verein(Baden), Zwei von den neuen Gruppenmeiſtern, nämlich Bayern München und Karlsruher F. V. waren auch ſchon im Vorjahre in ihren Gruppen Titelhalter. Neu iſt Germania Brötzingen. Dieſe Mannſchaft hat inſofern eine beſon⸗ dere Leiſtung vollbracht, als ſie erſt in dieſem Jahre in die Bezirks⸗ liga aufſtieg, gleich Meiſter wurde und als einziger ſüddeutſcher Be⸗ zirksligaverein(von 69) ungeſchlagen blieb. Teilnehmer an der Troſtrunde ſind ſchun heute Stuttgarter Kickers(Württemberg), Freiburger F.., Phönix Karlsruhe(Baden), VfR. Mannheim, S. V. Waldhof(Rhein), Pf. Neu⸗Jſenburg(Heſſen), ASV. Nürnberg(Nordbayern). Hier ſtehen alſo ſteben von insgeſamt 10 Teilnehmern an den Runden der Zweiten und Dritten feſt. Abſteigen müſſen Stuttgarter S. C.(Württemberg), F. V. Offenburg(Baden), Lud⸗ wigshafen 08, Pfalz Ludwigshafen(Rhein), Kreuznach 02(Saar), Sp. Vg. Fechenheim, Viktoria Aſchaffenburg, Hanau 60= 94(Main), SC. Höchſt(Heſſen), Schwaben Ulm(Südbayern). Da insgeſamt 19 Mannſchaften abſteigen müſſen, fehlen alſo nur noch drei Abſtiegs⸗ kandidaten, und zwar je der zweite Abſteigende in den Gruppen Heſſen und Saar, ſowie der Abſtiegskandidat der Gruppe Nordbayern. Die Wahrſcheinlichen Auch die noch ausſtehenden Entſcheidungen werden nicht mehr lange warten laſſen. In wenigen Wochen werden alle Klärungen er⸗ reicht ſein. In den meiſten Fällen läßt ſich ſchon jetzt ſagen, wie die noch ausſtehenden Entſcheidungen ausſehen werden. Bei den Meiſtern haben die beſten Ausſichten; Eintracht Frankfurt in der Gruppe Main, Wormatia Worms in Heſſen und Pf. Neckarau in der Gruppe Rhein. Dieſe Mannſchoften brauchen jeweils nur noch einen oder zwei Punkte, um die Titel ſicherzuſtellen und daß ſie ſich die fehlenden Punkte holen werden, daran iſt kaum zu zweifeln. Ungeklärt ſind die Dinge allein noch in den Gruppen Nordbayern und Saar. An der Saar entſcheidet das am 23. Dezember in Neunkirchen ſtattfindende Spiel Boxuſſia Neunkirchen gegen F. C. Idar über die Meiſterſchaft. Dem Sieger wird der Titel zufallen. In Nordbayern muß der 1. F. C. Nürnberg am nächſten Sonntag den ASV. Nürnberg ſchlagen, um mit der Sp. Bg. Fürth die Verbands⸗ ſpiele punktgleich zu beenden und um das dann notwendige Entſchei⸗ dungsſpiel um die Meiſterſchaft zu erzwingen. Büßt der 1. F. C. N. auch nur einen Punkt ein, dann ſind die Fürther Kleeblättlexr wieder Meiſter. Für die Troſtrunden kommen außer den bereits feſt⸗ ſtehenden Teilnehmern in erſter Zinie noch in Frage: VfB. Stutt⸗ gart(Württemberg), F. C. Pirmaſens oder Saar 05 Saarbrücken (Saar), FSV. Frankfurt, Union Niederrad oder Offenbacher Kickers (Main), Mainz 05(Heſſen), München 1860, Wacker München oder Schwaben Augsburg(Südbayern). In Abſtiegsgefahr ſchweben noch SV. 05 Saarbrücken (Saar), Sp. Vg. Arheilgen oder Haſſta Bingen(Heſſen), FC. Bay⸗ reuth oder Franken Nürnberg(Nordbayern). Schon der nächſte Sonntag wird eine Reihe von Mannſchaften ihrem erſtrebten oder auch unerfreulichen Ziel(dem Abſtieg) näher bringen. Wetterngchrichten der Karlsruher Lanseswelterwarle Beobachtungen badtiſcher Wetterſtellen(7“ morgens erer e ere See Fut zm Se 8 8 Wink 8 8 2 ear, ene e e e e ee e 8 2 i e Ses Se* Richt. Stärte 5 8 Wertheim 151]—[1 ſtill Nebel Königſtuhl 568 767,4—-1—-8 4 W leicht] Nebel Karlsruhe 120 769,4—1 0— 8 WSW„ bedeckt Bad.⸗Bab. 218 769,3-1—2 N leicht Nebel Villingen 780 772,0—1 38—38 N mäß. bedeckt Feldbg. Hof 1275 688,8-) 1—6 NW leicht Schnee Fadenwetl.— 769,5 1 54 1 in bedeckt St. Blaſien 780 1 0—2 5 bedeckt Höchenſchw.“— 8 ö ö ö ö ö Wetterausſichten für Mittwoch, 19. Dezember: Fortdauer des meiſt neblig⸗trüben Wetters und vorübergehend etwas kälter. Noch zeitweiſe Niederſchläge, im Gebirge Schnee bei leichtem Froſt. Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vum 18. Dezember 1928, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Starker Schneefall,— 4 Grad, 105 Zentimeter Schnee,—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: Leichter Schneefall,— 1 Grad, 55 Ztm., 610 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel gut. Nenſtadt: Leichter Schneefall,— 1 Grad, 55 Ztm., 610 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Höchenſchwand: Bewölkt,— 3 Gr., 7075 Ztm., 6410 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: Leichter Schneefall,— 2 Grab, 55 Stm. 6 bis 10 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Furtwangen: Bewölkt,— 2 Gr., 6570 Ztm., Pulver. Ski umd Rodel ſehr gut. Königsfeld: Bewölkt, 1 Grad, 34 Ztm., ſtark perweht, Ski und Rodel mäßig. St. Georgen: Leichter Schneefall,— 1 Grab, 48 Ztm. 2 bis 5 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: Trockener Nebel,— 2 Grad, 80—85 Ztm., 610 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Schönwald: Leichter Schneefall,— 3 Grab, 6065 Zim, 6 bis 10 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: Starker Schueefall,— 2 Grad, 55 Ztm. 1115 Zentimeter Neuſchnee, Pulver Ski und Rodel ſehr gut, Ruheſtein: Leichter Schneefall,— 3 Grad, 70—75 Ztm. 11 bis 15 Ztm. Neuſchnee, gekörnt. Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: Leichter Schneefall,— 4 Grad, 70 Ztm, 21 bis 80 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Breitenbrunnen: Trockener Nebel,— 2 Grad, 60 Ztm., 16 bis 20 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut, Hundsbach⸗Biberach: Leichter Schneefall,— 1 Gr., 40 Ztm., —10 Ztm. Neuſchnee, Pulper. Ski und Rodel ſehr gut. Unterſtmatt: Leichter Schneefall,— 2 Grad, 60—65 Ztm. 11—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Sand: Näſſender Nebel,— 1 Grad, 45 Ztm., 11—15 Ztm. Neuſchnee. Pulver(). Ski und Rodel ſehr gut. Herrenwies: Trockener Nebel,— 2 Grad, 55 Ztm. 1115 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel gut. Hundseck: Leichter Schneefall,— 2 Grad, 43 Ztm., 1115 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Dobel: Leichter Schneefall,— 1 Grad, 27 Ztm.,—10 Zim. Neuſchnee, Pappſchnee. Nur Ski möglich. Rönieskeld 763 m üb. d. Meer Höhenluftkurort und Wintersportplatz im Badischen Schwarzwald, Station Peterzell Eisbahn, Rodel- und Skisport, Skikurse Sprungschanze 249 Gute Unterkunft.— Auskunft KUR VERWALTUNG Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haag Reue Mannhelmer Zeitung G. m b., Mannheim. F 8, 7 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſcher— Berantwoftl. Rebakteure Für Polilk. H. 4 Meißner Fun an Dr. S Rayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönſelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Mar Filter 3 98 6 Auer e e ee nit ilirer Llersan 8. Seite. Nr. 589 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8 andelsz eitun Dienstag, den 18. Dezember 1928 8. im heutigen Mittagsblatt enthaltenen Mittei⸗ r den Abſchluß im Hpeſch⸗Konzern tragen wi; nes nach (a2 Das Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch hnet nach ſeinem enden Geſchäftsbericht den aft mit dem Köln ⸗Neueſſener Dieſem Bet f. in Höhe vo 659% hinzuzu⸗ Dividende auf 16 Mill. ige Dipi 0 ſpruchen auf die die k 4 6 der ſatzung zerbleibt ein G (Gemäß der n der GVV. genehmigten Ab⸗ en Gruppe II bei beden Geſe ide). Nach dem Be⸗ ohlenzechen der t, und zwar eraufgeſ eine Er e die endl rden und der Umla ge um 60 erhöhung 5* Der Be⸗ t, S am ich um die Ja eugung der Tonnen i. V. Zechen bellef ſi auf der iligunge Meßrhei und als Be Ferner hat ſich Eiſenwerke Döhner AG. in Letme Stahlwerke Halden Heſſe u. leferung di [werke betrug ohlenproduk⸗ 8 55 1 An! mitgeteilt, daß die Beſitz von Hoeſch „bteilung der Ge⸗ bei den Firmen in Weſtfalen und Schulz in Hohenlimburg, eſer Werke mit Bandeiſen beteiligt. Des wei⸗ Uſchaft an der Stahlhaus Gmb. Duis⸗ burg in ug⸗Meiderich beteiligt. In Zuſammenhang mit der neuen Intereſſengemeinſchaft mit den Wolf Netter Jacobi⸗Werken Hat ſich Hoeſch auch noch an der Blllſtein Bandeiſenwalzwerk AG., Altenvoerde, beteiligt. In der Bilanz werden Gläubiger mit 3192 Ri ausgewieſen, demgegenüber Schuldner mit 32 2 5 336(20 059 699) 989(26 695 108) 2 2 Die Produktion der deu ſchen Ahreninduſtrie Da für die deutſche Uhreninduſtrie eine amtliche Statiſtlk nicht beſteht, kann man ſie nur ſchätzen und nimmt an, daß ſie d 100 Mill. 4 pro Jahr beträgt. Davon wird ungefähr die fte exportiert. Neben der Ausfuhr, die im Jahre 1927: 52 Mill. Mark und in den erſten 10 Monaten des laufenden Jahres gleich⸗ falls 52 Mill.„ ausmachte, beſteht eine beachtliche Etufu hr aus⸗ ländiſcher(namentlich Schweizer) Uhren, die von 1925 zu 1926 bon 30 auf 13 Mill.& ſank und im Jahre 1927 auf 25 Mill. ſtieg. In den 10 Monaten von Januar bis Oktober 1928 betrug die Ge⸗ Abſchlußziffern im Hoeſch-Konzern noch der aus ., Vorräte mit 11 66 Beteiligungen mit 29 02 5 werk erſcheint neben 1770 195 R. Abſchreibungen ein Zugaug von 2511515 R. J, bei dem Poſten Hüttenwerke bei 4670 146 R. Ab⸗ ſchreibungen ein Zugang von 15 318 599 R. /. Köln⸗Neueſſener Bergwerksverein Nach dem nunmehr vorliegenden Geſchäftsbericht des Köln⸗Neu⸗ eſſener Bergwerksvereins, Eſſen⸗Alteneſſen, beträgt nach Vornahme einer Abſchreibung auf die Anlagewerte in Höhe von 2731 481., (4 007 353.) der aus der Intereſſengemeinſchaft zufallende Gewinn 412 32(4 746 195).. Einſchließlich des Vortrages aus dem Vor⸗ jahr in Höhe von 347 968(156 869) R. ſowie einer Entnahme aus Dividendenausgleichsfonds, hinſichtlich der Hoeſch⸗Aktien, deren Erträgniſſe nicht unter die Intereſſengemeinſchaft fallen, in Höhe von 338 587 17)., ſtehen 4809 687(5 282) R/ zur Verfügung. Hieraus wird, wie ſchon im heutigen Mittagsblatt gemeldet, eine von gauf 7 v. H. ermäßigte Dividende auf die Stam tktten verteilt. Für die Vorzugsaktien werden wie i. V. 6 Dividende ausgeſchüttet werden. Der verbleibende Reſt nach Bern k. ſichtigung der Gewinnbeteiligung des Aufſichtsrats in Höhe von 163 147(236 713).“ ſoll mit 263 939(347 968) R. vorgetragen werden. Nach dem Bericht des Vorſtandes hielt ſich die Kohlenför⸗ derung des Berichtsjahres ungefähr auf der Höhe des Vorfahres. Der Koksabſatz und damit auch die Herſtellung an Nebenerzeugniſſen erfuhren eine erhebliche Zunahme. Wenn trotz der befriedigenden Beſchäftigung die Ergebniſſe un⸗ * zureichend waren, ſo haben neben der weiteren Steigerung an Steuern und ſozialen Laſten vor allem die Zwangs- wirtſchaft, der der Kohlenbergbau ſowohl auf der Preisſeite wie auf der Lohnſeite unterworfen iſt, beigetragen. Auch hier wird über die Unzulänglichkeit der Preiſe, die zu einer Erhöhung, wie bekannt, der Umlagen des Kohlenſyndikats führte, gellagt. Die Belegſchaft betrug im Durchſchnitt 8053 Mann gegen 8016 f. V. Gegen Schluß des Berichtsjaahres mußte ſie bis auf 7731 infolge der eingetretenen Abſatzſtockung vermindert werden. In der Bilanz zeigen die Bergwerksanlagen eine Erhöhung von 32 917 155./ auf 88 720 032 R. //. Auch die Beteiligungen ſtiegen von 9 350 901 R. auf 19 137 4901.. Vorräte erhöhten ſich von 687 417 R. auf 812924./ und Schuldner von 17 799 866 R.% auf 21.407876.. Der Zuwachs der Beteiligung iſt durch weitere Ein⸗ zahlungen bei der Ruhrgas ⸗A.⸗G., bei verſchiedenen Kohlen⸗ handelsgeſellſchaften und endlich durch den Bezug junger Aktien der Hoeſch.⸗G. bedingt. Unter Paſſiven erſcheint das Aktienkapftal infolge der Neuausgabe von Aktien im Oktober 1927 anläßlich der Kapitalerhöhung um 16 Mill. R. mit 70 900 000 R, während die Vorzugsaktien keine Veränderung erfahren haben. Gläubiger ſtiegen von 6 849 297 R. auf 8 298 682 R. /. 5 Für die Ausſichten im laufenden Geſchäftsfahr iſt der Hin⸗ weis des Vorſtands bemerkenswert, nach dem der Ru hrhergbau infolge der Zwangswirtſchaft der inzwiſchen allgemein eingetretenen ſchlechteren Geſchäftslage mangelhaft gerüſtet gegenüberſteht. —— 2 * Fraukfurter Getreidebörſe.— Vorſtandswahlen. Geſtern fand die Erſatzwahl zum Vorſtand der Frankfurter Börſe Abteilung Ge⸗ treide ſtatt. Es wurden gewählt: Guſtav Mar xſohn⸗Frantfurt a.., Fritz Matthäi⸗Worms a. Rh., Benno S ch i f f⸗Bad Hom⸗ burg und Leopold Wolf ⸗ Frankfurt a. M. Erweiterung der Mathias Hohner Ac. Von Mathias Hohner AG. Mundharmonikafabrik in Troſſingen wird dem WTB⸗Handelsdienſt mitgeteilt, daß nach einem getroffenen Abkommen die Firma Andreas Koch mit ihren beiden Tochter⸗ geſellſchaften in Markneukirchen und Zürich ab 1. Januar der Firma 5 0 e Börſenberichte vom 18. Dezember 1928 Mannheim freundlicher Nach dem Kursrückgang an der geſtrigen Börſe war der Aktien⸗ markt heute auf Deckungen und kleine Meinungsläufe der Spekula⸗ tion etwas befeſtig Die wieder geſpanntere Geloͤmarktlage umd der Ordermangel von ſeiten des Publikums ließen jedoch ein Geſchäft von irgendwie nennenswertem Umfang nicht aufkommen. Gegenüber den geſtrigen Notierungen lagen Farben, Daimler, Linoleum, Knorr, Rheinelektra, Weſteregeln und Waldhof ſämtlich eine Kleinigkeit feſter. Von Bankaktien lagen Badiſche Bank wieder 2 Punkte feſter. Von Verſicherungsaktien wurden Frankfurter Allgemeine und Aſſe⸗ Am Brauereimarkt waren Werger in Anleh⸗ kuranz höher notiert. N f 5 28 e. nung an die Frankfurter Notiz niedriger. Feſtverzinsliche Werte unverändert. Frankfurt erholt ige Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe che Lage, traten ziemlich in den Hintergrund. Die Spekulation war allgemein zuverſichtlicher geſtimmt, da einige Orders von außen her anregend wirkten; das Geſchäft blieb leboch infolge der Unterbrechung der Börſe durch die bevorſtehenden Weih⸗ nachtsfeiertage ziemlich klein und beſchränkte ſich im weſentlichen nur auf ſavoriſierte Werte. Etwas verſtärktes Intereſſe machte ſich am Elektromarkt für Lahmeyer mit plus 2 v. H. und für Schuckert mit plus 156 v. H. bemerkbar; Chadeaktien dagegen waren angeboten und.50, niedriger. Am Chemiemarkt machte ſich auch für J. G. Farbeninduſtrie etwas lebhaftere Nachfrage bei einem Gewinn von 1 v. H. bemerkbar; Scheideanſtalt knapp gehalten. Mon⸗ tanworte ſtill und faſt ohne Umſatz. Am Bankenmarkt war die Kurs⸗ geſtaltung uneinheitlich; Commerzbank und Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft leicht abgeſchwächt. Schiffahrtswerte bis 1 v. H. ſchwächer. Nach der Abſchwächung an der geſtrigen Börſe machte ſich heute etwas vermehrtes Intereſſe für Autoakten bemerkbar, die auf Dek⸗ kungen geſucht waren und 2 v. H. anziehen konnten. Berlin zurückhaltend und ſchwach Die gleichen Momente, die ſchon für die geſtrige Börſe vorgelegen hatten, beeinflußten auch den heutigen Vormittagsverkehr und hatten zu einer gewiſſen Zurückhaltung beigetragen. Auch die an⸗ haltenden engliſchen Geldſorgen(täglich werden erhebliche Beträge abgezogen) mahnten zur Vorſicht und ließen kein größeres Geſchäßt aufkommen. Für den Elektromarkt bot die heute ſtattfindende GV. der Licht u. Kraft eine Anregung, nur Chadeaktien lagen auf Inſol⸗ venzberichte aus der Schweiz ſchwach, auch ſoll angeblich die Kapitals⸗ erhöhung ausbleiben. Der Verl uſt betrug zur erſten Notiz 4% und vergrößerte ſich noch im Verlaufe. Mit etwas größeren Ab. weichungen fielen noch Adlerwerke, Daimler, Schubert u. Salzer, Deutſche Linoleum, J. G. Farben, Eiſenbahn Verbehrsmittel und be⸗ ſonders Polyphon nach oben und Eſſener Steinkohle und Ilſe nach unten auf. Der Kaſſamarkt war uneinheitlich bei weiter nachlaſſen⸗ dem Geſchäft. Die Schwankungen betrugen im Durchſchnitt—2 u.., vereinzelt—4 v. H. Lingels Schuh verloren 7 v.., Reis⸗ holz Papier 5 v. H. und Lindſtröm 13 v. H. Nach vorübergehender Bef wurde es ſpäter überwiegend ſchwächer, da die Speku⸗ ſeſtigung latiyn zu Glattſtellungen ſchritt. Ein vollkommen unbeſtatlotes Gerücht, daß Siemens und Schuckert ſe 1 p. H. weniger Dividende, als erwartet, zahlen würden, veranlaßte die Börſe zu ſtärkeren Abgaben am Elektromarkte, wodurch ſich—9proz. Ver⸗ Uu ſt e ergaben. Krügershall 276, Kali⸗Induſtrie 282. Berliner Deviſen Diskontſötze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 61¼ v. 65 5 5 65 17 8 7 5 5 Amtlich 17 Dezember[ 18. Dezember rität Diskont ſamteinfuhr von Uhren 21 Mill.. 1 deutſche Konſum an Ühren 925 An e„ ge 1 in R⸗M für G. I. B. G. 5 B. 55 Lätze heimiſcher und ausländiſcher Provenienz wird auf rund 75 Mill. 4 ge b f r f Ai a Holland 100 Gulden 168,32 168,66 168,39 168,78, 168,4 370 Jabr geſchätzt. Ker 1 ee Eine Kapitalerhöhung bei Hoh Aa, 100 S 100 e 98 775 99 20 9305 5,435 5,445 957 9 5 9 5 15 5 2 Brit 5 elga 25 2 N 8 58.8 58,80 0 80 88 8 555 i“ Branerei⸗Abſchlüſſe. Die peutige G. der Grönerbräu Dang 100 Gulden 8128 81,44 81,30 91740 51.855 35 Denutſche Wohuſtätten⸗Hypothekenbank AG. Wie aus dem An⸗ A G. Fürth genehmigte dle Regularien und 14 v. H. Divi⸗ Helſingfors... 100 flunl. M 10841 10,561 10.542 10,562 10,512 7 f der heutigen Ausgabe zu erſehen iſt, legt das Inſtitut in dende. Die ſatzungsgemäß aus dem Aufſichts rat ausſcheidenden] Italien:. 00 Lire 21.95 21.99 21,95 2199 22,925 8,5 vom 17. Dez. 1928 bis zum 10. Jau. 1920 5 Mill..% Gold- Mitglieder wurden wieder gewählt.— Wie verlautet, beſchloß der ſlawien J.... 100 Dinar 7878 15887/07878 75889 7855 7 thekenpfandbrieſe Reihe Y ſowie 5 Mill..% Goldkommunal⸗ Aufſichtsrat der A G. Hacker brän„München für das abge⸗ Liſſaben gen 100 5 1 18795 5 1 112,06 5 pöligattonen Reihe VI zur Zeichnung auf. Der Zeichnungspreis für wieder eine Dividende von 10 v. H. in Vor⸗ Dao 9 100 Kronen 111774 111˙98 111.78 110 111 74.5 die Pfandoriefe beträgt 97 v. H. derjenige für die Kommunalobliga⸗ ſchlag zu bringen.— Bei der A G. Bürgerliches Brau haus Paris 100 Franken 18,38 18,42 16,39 15,43. 18,448 35 kiowen 94 v. H. Wie das Inſtitut mitteilt, hat es bisher in Baden Ingolſtad t verbleibt nach Abzug der ſatzungsgemäßen Ab⸗„. 100 Kronen 12,421] 12,441 12.422] 12.442 12,88 8⁵5 eine ausgedehnte Beleihungstätigkeit entfaltet. e 10 ein Reingewinn von 149 898(i. V. weis n 1 005 995 5 985 93017 725 b ben ble eg unzern.. Mindestens die gleichen Dividenden. auf 15 77%„er ſich aus dem Vortrag aus dem Vorſahr mit 20 877 Sonn ee e 26 68, 0 i Nach den bis fetzt vorliegenden Ergebniſſen war der bisherige Ver- auf 170 776 4 erhügt. Der am 12. Januar 1920 in Ingolſtaßt ſtatt⸗ S 105 ebnen 112 42 11234 112 25 112.45 112 80 25 lauf des Geſchäftsfahres 1028 befriedigend. In faſt allen Zweigen wie im Vorſaure wonzeſch kanten u einer Diven de ban 7 bd. Zukapeſt 105 Peng 18800 88 750% 3715 755 50,48 50% 88 des Verſicherungsgeſchäftes ſind anſehnliche 3 gä i erzeichnen. i Vorfahre vorgeſchlagen. zudapeſt 100 Peng= 12 500 Kr. 0 78,2173 05. 73,19. 72,89 8 Auch al ell. un i ber Siepe e ber* Keine Dividende bei den Deutſchen Werken Ag., Kiel. Die Ge⸗ Buenos Aires„1 peſ.] 1882 12786.762 176 1,786 10 Zifſern in ber kommenden Bilanz ausgewieſen, wenn auch das Ge⸗ ſellſchaft weiſt nach Abſchreibungen von 1058 520/ einen Reinge⸗ o 1 905 11880 1155 N ſchäft hier nicht ganz ſo gut war wie im letzten Jahre. Es iſt aber da nen von 34002„ auf. Der Auſſichtsrat beantragt, den nach Zu⸗ Rao 4 ägvpt. Pd. 20.858 20.805 1 8 995775 89 immer noch als normal zu bezeichnen. Eine gewiſſe Beſorgnis führung von 5 v. H. des Reingewinns an den geſetzlichen Reſerve⸗ Konſtantinoßel. 1 türk. Pfd..065 25069.06 2,087 2,180] 10 verurſacht die ſtarke Sterblichkeit durch Unfall und Selbſt⸗ fonds verbleibenden Reſt von 33 157, zuſammen mit dem Vor⸗ London 1 bfd. 20,834 20,874 20.886 207876 20,898 5 c f Selb ſt nde.. zu 5 1 ö 2 mord. Die Geſellſchaft rechnet damit, daß mindeſtens die trag aus dem Vorjahre in Höhe von 106 697 4 auf neue Rechnung gew or...„ deſler dels.1888 4 1810 3,4880 47800 5 abedchen Dividenden wie im Vorfahre(12 v. H. verteilt porzutragen. Das laufende Geſchäftsſahr wird durch den ſeit dem e, 1 werden. 1. 10. herrſchenden Streik ungünſtig beeinflußt werden. B. 5 N„„ k ä—*— 8 ä 8 77777.— 7 17. J 18. 17. 138. 17. 18 2 17.18 17 18 Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung Sd. Maſch. Burl. 1560 1560 Frankfurter Gas 13228 1480] Petersuntonfprr 104,5 104 5 Al, 190.0 1915 171 5 1„Maſch. 5 2 as 122.5 5 8 g. Elektr.⸗G.„„Grün Bufinger 771.0 170,2 ein. Chamotte 59,7559, 78 J ren 14,50 14,50 67.5069, äh a0, 8„184,' u 74,8 5880 7 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark ſe Stüc 115 8 7250 125 F. 5 1555 N 3 855 Auel 1585 1000 Gruſchwitz Teztil 74,50 77.80 5 8 1745 174,5 5 5 N, Spiegel. d Seta. n sed ges. 1 Af r 20570 24,0 Hacetdal Draht 88.25 98,75 08 8 1387 Mannheimer Effektenbörſe vom 18. Dezemke? Hel a Henel. Ef. Seldichndt h. 569 96, Lerzelkan esse 17.— rr. Angel d. nsch. 58,80 8715 Fadeſche fraſch. 98— 8. e 17.13 17. 18 17.18. Bergm. Elektr. 23150 233,5 Gritzner N. durk 1 175 Rein. Gebher Sch 111,0 111,0 1 Hammer]. Spin 187.0 45. Resizer Zucker 57.— 54.— ab. St.⸗UH. 27 15— 8— Pfalz. Pregſebete 17.0 1587 10 rk. M. Un. 128,9 128,0 Brem-Beſig. Oel 0850 88, Grün a Bilfinget 170,0 17010 giheinelekt B. A 70 79,— Palcke Maſchin. 125,5 127,5 Hann. ibn tel. 81. 80 75 Nückforth. Ferd. 76,80 78. 70% Bad Kom. Gd 90.— 80.— Schar Storch. 176,0 176,0 18%„ PA 140,0 140,0 Srown Boveri 153,0 153.8 ald& Men. 39,50 89,50 5 8.124 9 1975— 3 32 0 Sen 80,75 Rütgerswerke 103.0 104,0 8% bafenstadt 90,— 90,— Werger Worms 235,0 230.0 2 40,— 40.— nmerſen.... Roeder, Gebr. D. 124,7 124,7 J. P. Bemberg 432,0 482, ort Bergwk. 2 Müm 0 2 50 ee 1440 140.0 e 6 15 5170 Hanfwerk Füßen 113.7 5150. 1 8 18 0. 15 8 Fee a e 1015 Sa 2 870 85 old 93,25 98,28 20 ee eee e 0 ö„0 Hi 2 87.50 87. tgerswerke.—.— 104. eee e 5 35 g 1510191. % f Sele e 7 Sad alteren 930 2300 Joffe rau 57— 25.— Cement. Ana. 1230 128.0 Hirsch eue. 20 1, ö Berl. Karls. Ind. 80, 75 88,35 Pedwigshütte. 81.15 90.35 Sal. 18101807 She Farben sds. 2 148.0 143.0 Spanng. Perſich. 1510 151,0 Neruda 27,89 28.— A. en D 80, Hoch⸗ u. Tiefbau 105,5 Schuss Fog 99. 90,— Berliner Maſchb. 67,— 88.— Hilvperk Masch. 88, 8725 Scheidemanbei 850 i berrh. Verſich... Rectarſukm Ihr 1850 160.0 Cb. Brocchnes 107 0 102.2 fl. 180,0 136,7 Schnellor Frtthk 70,580 71.— Sraunt. u. Brite 100,5 161,7 Hindrichs& Auff. 106.8 107,8 Schubertek Salzer 3450 844,0 Bodiſche Bank. 188,0 188.0 Oberrh. Berſich.—.——.— Pfälz. Müßlenw 1 Fele 81[81 Schramen Jack. 125,0 128,0 Sr. Beſigb. Belf. 8825 86. Hirſch Kupfer 132.0134 0 Schuckert 8 Co. 28.7 280.0 Pfalz. Hypoth. B. 150,5 1508 0 4 Sein Portt Zem. Heid. 173.0 1740 Daimler Benz 72.75 78,25 olz 91, Schuckert, Nrbg. 258,5—„ Bremer Billkan 185,0 185,0 Sirſchberg Leder 107 5 109,0 Schuß tan der 55 7 0. Geditdank. 1280 425.0 rern, Boverl 15405 18470 Nellen. 140.0 1400, Si. Eiſendande. 80,— nag erlangen 95,. 28,— Schuh. Bernet ger, 83,— Bremer Wolle 26.0 2250 Hoesch Efes 124145 Stem. 4 50 1 4820 een 130 10 Dalmleb- Benz f, 7880 ü diee 10.0 15.0 Dt Erb!„ 1827 1200 Jnngbanz St K. 38.80 88.— Stent a g lat 412 2 SaderusGiſente 8. fi 4 Poße Hetemee igs r Sten. 6, Late f 1875 Ade deu wee deuiſche eino. 3400 243.0 Sud. uche 185,0 28870.celb uss ung 187,0 1880 2 S deb. 8. duc... gd ew gl. El. 5 ee 10 100 0 Siren ang. 2215 5 Enzinger Union 78,.— 76,— Gerein disch Self. 78 73, Dt. Linoleum 345,0 848.0 115 728 0 S. Led. St. Ingb.. e Stoebr Kammg. 27 Zeiten Sede. 217,0 2400 Gbr Fahr... 2— 25.— deren ich deiß 12270 132,5 Dres Schneller 1 0,0 118.5 Karten.:. 280 Sud. Fucer 157,0 1885.9 oem. Heyden 122,1 122.0 fle g 2840 Stoewer Rähm. 19,20 128 Aud wig gd A. Er. 267.0 23270 J. G. Farben. 289.0 250 Zelftef abo 275 5 21800 Digger f, 8 de 80 Eben Alle. 4 28 t. Jude Ke 12 289 Süd. Jandl 60 8880 VVV. e 5 Düßf.gat. Dürr 60— 60.— l un 86,— 80 Tricot. Beſighelm 61.— 61.— Chem. Albert 87,— 89,25 M. 3 67.75 87.75 Südd. Immobil. 9 8 8 5* 5 2 f Konſerv. Braun 86,— 80.— cot. Beſig Spinn. 102,0 102,5 Gebr. Junghans 87.75 87,75 ck 156 01558 Frankfurter Voörſe vom 18. Dezember Dyckerh. Widm 121,7 1.0 Kraulac Go. Bock 88.— 8.— Concord. Spinn. 102,0 102. 5 ucker. „Bock. 53.——.— Ver. Chem. Ind. 91,50 gg, Haßla Porzellan 120 0120.5 Teleph. Berliner 88, 84.— 85 a a 70750 72. 7.— Kalim. Aſchersl. 276,0 278,7 Teleph. 974849748 r. Bod. Cr. B. 8 iſen Katfersl. 1150 11,50 Sahmeyer& Co. 178,0 179,00 Ber. deutſch. Self. 70250] Daimler Benz 72, 777 1 5 J Thoerles Oeifab. 87,.1 J ⁵... 59% Reichsanl. 67,85 87,835 Seri. Handels., 245.0 Buderus. 68. Elektr. Lieferung.„0 Lederwerk Rohe———.— Per. Ultra rl. 127.0 128.0 Stſch Attentat 1,0 ax, Kollm& Jourd. 75.30—Transradid 5 1 27 Com. u. Privatb. 192,5 191,7 Eſchweil. Bergw 200,0 200,0 nf.= Ludwigsh. Walz. 129,5 128 5 Ver. Zenſt. Berl. 1340 Lebe Deutſche Erdöl 134,0 185,2 Kollm& Jourd. 75,50 78.— ter 138,0 187.0 Abisſgſch. l. 8000b 51585 52,05 Hartſt u. Nat. 268,0 288,5 Gelſeng Bergm 120,0 120,0 ee 2 25 7 Lutz Maſchinen 18.— 18,— Bog Masch St. 8 66 Disch Wußſtabl, 0, 8.. 5 5 9. pff nn 88. 81.50 . 18,90 13-80 Deutſche Bank. 166.0 168.7 Harp. Bergbau 289.0 2820 Enfinger- nion 8 850 Mainkraftwerke.—— 123,5 Nee 80,— Sich ase r 1 5 S e 5 259755 Ver. Chem. Charl. 105,5 106,0 end, Gold 80,— 89. Denen Ban 125,0 127.0 Rall Mſchersteh. 275,0 2770 Fön meer bash 2 5 2250 Metalg Frankf. 100 182.0.5 Tische Stenz. 284.0 269 Koffbäuf.⸗ Hütte 58.25 60.— f. Ol ien 0 88850 . D. Effekten Bank 00 25 ae fur 5010 Ettling. Spinn..[ Mez Sohne 51. 50,25 Wayß& Freytag 182,8 183,5 Deutſche Wollw. 49.— 48 35 D. Glanzſt. Elbf. 580. 0 „ D. Hyp. u Wechſ. 188.0 185.0 e 2972 8 Miag, Muhlb. 137)—.— W. Wolff.. 157,5 186,0 Diſch. Eiſenhdl. 78,38 80,75 Lanmeyer& Co. 180,0 180,0 B. Stahlwerke 81.50 91.85 08 13% 7 D. lleberſee⸗Bant 106,0 106,0] Kalt Weſteregeln 275,9 277. aber, Joh. Blei 38.50 99,50 Moenus St.⸗A.—— 46,25. 5 Deutſche Linol. 343.0 340,7 Laurahütte. 68, 67,— B. Schuhf. Br. 88,75 68 30 7 14 6,25 6,10 D. Vereinsbank. 101,0 101.0 Klöckner Faber e Schleich 110,0 110,0 Motoren darmſt. 61, 61. Zelſtoff achffpg 2020 205,0 Dresd. S nellpr. 120,0 1190 Linde s Eis. 170,0 171.0 BStahl. v. d. 9p. 188.0 188.2 g f 90,25 90,25 Disconto⸗Geſ.. 100. 450,0 Mannesm.e n. dee e Fahr gebr. Pirm 28,— 28.— Motoren Deutz 69.25 69.— e d 36,0 226.0 Carl Lindſtröm 398,0 885,0 Ver. Ultramarin. 155.5 155,2 beeudwigaßz. 2 90,25 9025 Dresdner Bank 170,0 170-0 Mansfeld Akt. 1190 111.8 259,7 202,7 0. 25089, Waldhof 278,0—,— Dürener Meta 286,0 226.0 Carl Lindſtröm 888 5 80.15 mom d 23— 104.0 Dresdner Ban 9 470,0 sfeld Akt. 129,.„G. Farben„„Motor, Oberurſ. 96,50—.— 5 5 1278,— Dürkoppwerke. 40,— 41,— Lingel Schuhfab.—— 88,— Vogel Telegraph. 80.15 80,.— den 8 10 Stat minen.0—.— Jie Vonde n 5 9— Necarſulmerdfg. 28,— 28.50 B der Rheingau—.——.— Donamit Trust 122 2 123,0 C Loewe& Co. 248,0,„ Vogtländ.Maſch. 77,85 5 %%„ 277775 7 Frtfrt. Hyp.⸗Bk. 148, 0 Otavi⸗Minen—,— e Feinmech. Jetter 92,.— 92, J 28. 7 55 5 6,0 Volg& Haeffner—— 1 55 0 8 3 Metal. M. 187,7 189,0 bein Seaent 757 9 8 Halten,- Aerh. Leder Spier 72.— 72.— ufa(Freiverk). 92,.— 82.— Elektr. Steferung 179,5 182.0 Wen 1020 1025 1 118.9 118.5 Nh. 28 77,0 77,50 Piſtteld. Ed.-B. 218,0 2120 Rhein. Draunk 272,7 Elktr. Licht u. f. 251.0 254.0 2 273.2277.5 uß. Kal!., Rilrndg. Verein 160.0 0,0 Aheinſtahl.. 18701870 2 N52 K. 0. Magirus.⸗G. 35,— 35,25 Weſtereg. Alkal. 273.* D eee Berliner Börſe vom 18. Dezember r Man eder u, 1989110 Diester) Tou 1001700 Süd. Feſtob,—.— Pfalz.„...— 159,0 Salzw. Heilbr. 226,5—.— a 5 Esch 3 5 Mansfelder Akt. 108, 5 eslo onw. 189,8 110, 90ſ Grtr 5 abg.—* 55 Mech: 827. 28300 Dar ganah len 6 678 Seſtverzinsliche Werte F eunatecin 19.529. 0 Pen. Dei 13251380 e eee Magin. Güte. 15 140 ien A.— 1 Rhein. Erebi 28 67,.— 67, 7 8„„80 Com. u. Pript 8 288˙5 Faber Bletſtift 38,50 38,50 Maximil. Hütte———— Witten 1 1 Saſonect urch c.—.—„ Nhein. Ereditbk. 125.7 128.2 Ku. Laurahütte 67, 98.50 J 95.500 85 267.0 288,5 Fake. Sit 8.7 Mech. Web. Lind 203,7 208.5 Wolf. Buckan.—. eig.„ Khein. Hyp.⸗Bk. 214.7 244,7 Ver. Stablwerke—.—, Goldanleihe.. 95. 5 armſt. u. N.-B. 27.0—[Fahnb. Liſt a To 119,0 118,7 Mech Web Lind 203,. 5„ N ee ee 0705 J Alzdeſcsent an 8 80810 Srausport⸗Altien. r. an che e. 8, J c Halben 200 268.5 Mfag⸗ Pollen 145.2 139 Helle Gere: 323.9127. 1 Bad kom cd 87, 81,— Südd. Disconto 188.0 137.0 Diſch. 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Habk. 2,45 2,28 5 Genn We 5850(558.0 Nainzer. StA 28.0280 Soo oggenrentd.89 8,89 Hapag 18347 136,4 Reichsbank 29,0 888,5 Waggenau 6.-U..50 7,50 Nordd-Wallfäm 185,„0 Rufſenbank. 2,20.15 Oberrt. Verſ.⸗GG.—.——.— Schöfferh. Bindg. 363,0 361.7 deſedandſch. Rog 6,92.32 5 Südamerika.. Ahein. Erebitbt. 125,0 125.0 Gebhard Textil 98,— 98,— Oberſchl. E. Bed. 119.0 119,5 Deutſche Petrol, 84.50 84.50 C rt⸗Akti Schwartz⸗Storch. 177,0 177,0 anſa Oſchiff 143.9133. Süddeutſch Dise. 186,2 188,2 Gelſenk. Vergw. 1157 1210] Operſchl. Koss. 113,043, Heldburg 185,0 124,0 zehtatining 8—.——. rausport⸗ ien. Tucherbräu. e ee 55% Mertkaner 34.— 34,45 Norbd. Sloyd. 182,5 188,4 Frankf. Allgem. Genſchom& Co. o, 50 97,50 Orenſt.& Koppel 100.0 101,0 Adler Kan.. 138,0 140,0 %% Pr. B. B. Lig 77.25 77,58 Sab. Sokalbahn—— i Werger 280,5 280,5 46% Türk. Ad. Anl. 8,50 8,20 Verein Elbeſchtff. 38,20 58,18 Stüc zu 400 1028 1015 Gern. Portl.⸗Z. 186,0 184,0 Diamond— 20.78 . Akti Hapag. 188,4 186.2 4%„Bagd.⸗Eiſ i 11,7 11,75 Gerresbeimchlas 181,8 181,9 Phon Bergbau 67,50 88.— Hochfrequenz 178,0.— 9 1 Fe Straßb. 58, 57— Accummulato ken., 4%„„11.85 110 Bauk-Aktien. Juduſtrie-Alctien. Geh. f. gelt Unt. 284,8 2810 Dolwobon::. e Feldern ag... 275.0278. Ing. D. Creditd 187.2 187, Rorbd. Llond 133.5 133.5 Adler Kleyer 88. 89.— 190 unif. Anl 16,25 16.10 f Hecumulatoren. 160,5 159,2 See 78 0 Kath e 0 225 Ronnenberg Babliche Bank 167.0188. Schantungdahn. 5,25 5,25 Adt, Gebr. 86— 89. 0. edi. 11.801.858 Sauk J. el. Werte 154 7154, 2 Adler& Oppen b. oldſchmidt Th. 30115 Reisholz Papier 288,„0 Sloman Salpet. 81/9881 Bankf. Brauind. 148.0175, Saltimore. A. K. G. St-M. 190,8 181 rden 10,10 18.28 Sant f. Srauinb. 178,2 178,0 Adlerwerke. 38, 88,50 Sritzner Moſch. 115,9 115,0—— 3 182,184, Sübſee Ppospß 30. 80, r 142.0 142,0 Deter. a. 8 U- cat. Bunte. 16,0168,%% Ungt. Sek. 18.85 10,50 Barm. Vankver 143,1 142,3 Gerandermen, 56,50 83.50 Ser ram d, 0 60.. NRüein, Braun. 77,778, 5 H.— 184 4 1 5 15 5 1 2 ö e * 28 821 E S! 881 2 0 1 88 SRD % SN 112 e ii enen e 8 ASs8 4 Dienstag, den 18. Dezember 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 589 Küraſſiere Roman von Walter von Rummel Schlattein lachte kurz und hart auf.„Ferdinand und ſtudieren? Und mit dieſer Sache belaſtet? Nein, da iſt es ſchon ratſamer, er beginnt anderwärts, wo ihn niemand kennt, unter neuen Verhältniſſen ganz von vorne.“ „Wohin wird er gehen?“ „Ich denke, nach Amerika..“ Einige Wochen gingen in's Land. 43) Schlattein beſtellte für den Morgen des nächſten Tages den Wagen.„Ich fahre in die Stadt“, ſagte er kurz.„Ferdinand kommt, Abſchied zu nehmen. Du, Mechtild, wirſt ihn wohl auch noch ſehen wollen?“ Mechtild bejahte. Es wurde ein trauriges letztes Beiſammenſein. Alle wußten, daß dieſe Amerikareiſe eine Trennung für lange, vielleicht für immer bedeutete. Ferdinand trug das Scheue, Unſtete, Zerriſſene, das ſchon längere Zeit ſein Weſen kenn⸗ zeichnete, in verſtärktem Maße zur Schau. Sein Geſicht war blaß, ſeine Haltung müde. Er ſchien völlig haltlos geworden zu ſein, war aber dann wieder übervoll von hundert Plänen, von denen wohl ſich nicht einer verwirklichen würde. Das war nicht ein junger Menſch, der durch Unglück oder Leicht⸗ ſinn einmal tüchtig umgeworfen hatte, nun aber, wenn man ihm half, ſeinen Wagen auf eine andere Straße zu ſchieben, ſicher und richtig ſeines neuen Weges fahren würde. Das war ein Menſch, der vielleicht ſchon ſehr bald wieder, irgendwo und irgendwie, unter den Rädern liegen konnte. Vater und Tochter wurden das Gefühl nicht los, daß alle ihre Bemü⸗ hungen, neuen, guten Samen zu ſtreuen, auf ein unfrucht⸗ bares Feld fielen, zu keinem richtigen Ergebnis führten. Ihre wohlgemeinten Worte vermochten nicht einzudringen, ſchienen alle an ihm abzugleiten. Einkbeſtimmter, feſter Vor⸗ ſatz, redlich anzupacken, war bei Ferdinand nicht zu entdecken .. Er drückte ihnen zum letzten Male die Hand, dankte für den angehotenen Wagen, ging langſam der Stadt und der Bahn zu, tauchte in der grau einfallenden Dämmerung unter. „Er wird nicht wieder kommen, ſagter der Vater und ver⸗ grub den Kopf in die Hände Schlattein hoffte, nachdein er den einen Sohn verloren, nunmehr den Aelteſten, deſſen Münchener Kommando abge⸗ laufen war, wieder in ſeine Nähe zu bekommen. Aber kaum war Gisbert ſechs Wochen heim Regimente und ſeiner alten Abteilung wieder eingerückt, als dieſe, die 4. Eskadron in das Schloß zu Nymphenburg detachtiert wurde. Er rückte mit ihr ab. 55 ü Es blieben dem Vater nur Ernſt und Mechtild. Auch diefe beiden pielleicht nicht mehr allzulange. Ernſt würde im nächſten Jahre mit dem Gymnaſium fertig werden und bann ſich zu entſcheiden haben. Offizier wollte er nicht werden. Schlattein war nach den biteren Erfahrungen, die er ſelbſt gemacht, hierüber nicht allzu betrübt. Ernſt paßte auch nicht ſo richtig dazu. Er trällerte wohl meiſt irgend ein luſtiges Lied herunter, aber dann hatte er wieder Tage, wo er ver⸗ ſunken und verträumt war, allein in Garten oder Feld und Wald ſich herumtrieb, den Kameraden und Freunden aus dem Wege ging. Wie früher mit ſeinen Tieren war er nun niel mit ſeinen Büchern beiſammen, zuerſt mit Körner und Schiller, von denen er jetzt langſam zu Goethe abſchwenkte. Auch wenn man ihm Geſchichtswerke oder ein philoſophiſches Buch gab, las er es gerne willig von Anfang bis zum Ende. Aus allen dieſen Neigungen hatte ſich aber noch nicht die ausgeſprochene Vorliebe für irgend einen Beruf entwickelt. Irgend ein Fach der der phtloſophiſchen Fakultät würde ihn wohl am meiſten angezogen haben. Was da aper anzuſtreben und zu erreichen war, das wußte er, der Vater, ſelbſt viel zu wenig, als daß er hier dem Sohne ein guter und ſicherer Rat⸗ geber ſein hätte können. Das hatte ja auch noch Zeit. Um dieſen ſeinen Jüngſten war es Schlattein nicht ſo ſehr bang. Er hatte kein ſcheues Auge, hielt mit ſeinen Gedanken nicht zurück wie Ferdinand, war von einem offenen und geraden Weſen. Mit ihm würde man immer als alter Freund zum zum jungen reden können. Er würde ſeinen Weg ſchon machen, nicht im Galopp und auch vielleicht nicht im Trab, aber zu einem annehmbaren Ziel kam er immerhin. Und ſeine Schweſter? Einige Tage hatte Schlattein ſchon geglaubt, daß ihre Pfade in eine beſtimmte Richtung ein⸗ biegen würden. Eines Vormittags war Frömersdorf in Kaſten angekommen. Mit einem Wagen, den er ſich in der Stadt genommen. Als es Abend wurde, ließ er den Wagen leer zurückgehen, gab ihm den Auftrag mit, ſein Gepäck aus dem Hotel nach Kaſten bringen zu laſſen. Gern und erfreut hatte er Schlatteins Einladung, einige Tage in Kaſten zu verbringen, angenommen. Sie waren nun meiſt zu dritt beiſammen, aber manchmal gingen Frömersdorf und Mechtild auch allein, um den Weiher herum ins Dorf hinüber oder in den Wald hinaus. Schlattein ſchien es, als ob die beiden ſich gerne ſähen. Kam Frömersdorf am Morgen zum Frühſtück herunter, ſo lag ein helles Leuchten in Mechtilds Augen. Solange der Breslauer Küraſfter in Kaſten weilte, war ſie lebhafter, heiterer als ſonſt, wurde, nachdem er wieder weggefahren, ernſter, ſtiller und nachdenklicher. Einen Tag nach der Abreiſe fragte Schlattein die Toch⸗ ter, ob Frömersborf nicht darüber geſprochen, wann er ein⸗ mal wiederzukommen gedenke. „Nein, gar nichts,“ erwiderte Mechtild kurz.„Er wird das wohl ſelbſt noch nicht wiſſen und ſagen können,“ fügte ſie nach einer Weile bei. „Und ſonſt,“ forſchte der Vater weiter,„ſonſt hat er auch nichts geſagt?“ Brief keine Bitte um Geld enthielt, Mechtild blickte von ihrer Handarbeit auf, ſah dem Vater fragend ins Geſicht.„Sonſt? Was meinſt du damit, Vater?“ Schlattein antwortete nicht, blickte wieder in ſein Buch hinein. Die Tochter war doch noch ein halbes Kind, daß ſie ſeine Frage ſo gar nicht verſtand. Das war— er hatte ſich da getäuſcht—, alles nichts weiter als gute Jugendfreund⸗ ſchaft und Kameradſchaft geweſen. Schlattein begrub den Gedanken, der ihn ſchon, halb freundlich, halb traurig, um⸗ ſpielt hatte, vergaß nach einer Weile wieder den ſchleſiſchen Beſuch, hatte keine Ahnung, daß Frömersdorf doch geſprochen hatte, gar nicht ſchüchtern ſogar, daß er alles, was an ihm lag, daran geſetzt hatte, Mechtilds Jawort zu erhalten. Sie hatte es ihm nicht gegeben.„Ich kann nicht,“ ſagte ſie.„Ich kann den Vater nicht verlaſſen. Er hat ſo vieles durchgemacht und es ſieht nicht aus, als ob die nächſte Zukunft viel Beſſeres brächte. Mein Platz iſt bei ihm und der Ihre iſt ganz anderswo.“ Da er ſtärker in ſie drang, ihr vorzuſtellen verſuchte, daß dies immer in der Welt das Los der Eltern geweſen, von ihren Kindern, wenn ſie groß geworden, verlaſſen zu werden, wurde ſie nicht willfähriger. Im Gegenteil. Als ſie ſah, daß er verſuchte, auf ihre Entſchließung einen Zwang und Druck auszuüben, war es ihr im Augenblicke, ſie liebe Frömersdorf doch nicht ſo richtig. Stolz und eigener Wille bäumten ſich in ihr auf. Es war, als ob ſich da plötzlich eine trennende Wand zwiſchen ſie herabſenke. Sie verſtanden ſich nicht mehr. Schweigſam, verſtimmt kehrten ſie beide von ihrem letzten Waldſpaziergang zurück. Am nächſten Morgen reiſte er. Jyr Abſchied war förmlicher und kälter als der, den ſie vor dem Kriege genommen. Doch als er fort war, ging Mechtild auf ihr Zimmer und weinte ſtill in den grauen Herbſttag hinein Der Herbſt ward Winter, der Winter ging in den Früh⸗ ling über, das Jahr drehte ſich im Kreiſe, ohne was ſonder⸗ lich Neues, weder Gutes noch Böſes zu bringen. Ab und zu kam ein Brief von Ferdinand aus der neuen Welt. Alles Mögliche hatte er ſchon unternommen, bis fetzt nirgends lange ausgehalten. In jedem Briefe aber ſtand eine Bitte um Geld, manchmal direkt, manchmal nur umſchrieben an⸗ gedeutet. Man ſchickte ihm, ſo gut man konnte, nie ſehr große Summen, ſondern kleinere, nur als Beitrag zu dem, was er ſelbſt zu verdienen lernen ſollte. Die Briefe wurden ſeltener. ſchrieb darin, daß er einige Zeit in Abweſenheit des Beſitzers eine größere Farm verwaltet habe und er ſich nun wieder um etwas Neues umſehen müſſe. Wahrſcheinlich werde er nach Meriko gehen. Er fügte noch bei, daß er ſich in den letzten Monaten etwas erſpart habe. Das erſte Mal, daß ein (Fortſetzung folgt.) Aflitliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge U int. ferdludlchun ar galt auntan Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer 5 vom 15. Dezember 1928: 5 Gg. Ebb. Heiß Nachfolger A. Höfer, Laden⸗ burg. Die Firma iſt geändert in Draht⸗ und Drahtſtiftefabrik Schwarz& Höfer, Kaufmann Ludwig Schwarz in Ladenburg a. N. iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in das Ge⸗ ſchäft eingetreten. Die offene Handelsgeſell⸗ ſchaft hat am 1. Dezember 1927 begonnen. Webrüder Rothſchild, Mannheim, Dem Kurt Kratter, Mannheim, iſt Prokura erteilt. u Geſamtprokuriſten ſind beſtellt: Franz evy, Mannheim und Dr. Fritz Hockenheimer, Mannheim. Dieſe ſind berechtigt, gemein⸗ ſchaftlich oder jeder mit einem anderen Pro⸗ kuxiſten die Firma zu vertreten. Georg Strubel, Mannheim⸗Käfertal. Die Firma iſt erloſchen. Hochſtädter& Baer, Mannheim⸗Feuden⸗ eim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die irma erloſchen. Zigarrenverſandhaus Ludwig Bauer, Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Eliſabetha Waſelowski, Mannheim, Die Firma iſt exloſchen. Richard Roth, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Jacob Wolf, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Cigarrenhaus Hans Schneider, Mann⸗ heim. Inhaber iſt Hans Schneider, Kauf⸗ mann, Maunheim. Graphiſche Kunſtanſtalt Zenz& Schmid⸗ mater, Mannheim. Die offene Handelsgeſell⸗ ſchaft hat am 1. Auguſt 1928 begonnen, Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind Franz Schmidmaier, Kaufmann, Mannheim⸗Rheinau⸗ hafen und Mathias Lenz, Chemigraph, Mann⸗ heim. Die Geſellſchafter ſind nur gemeinſam zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Auguſt Köſtner, Mannheim. Inhaber iſt Auguſt Köſtner, Bildhauer, Mannheim. Georg Köstner, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig iſt Bildhauerei, Steinmetz⸗ und Kunſtſteingeſchäft. Brauerei Mülhauſen Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Liquidation, Mann⸗ helm. Rechtsanwalt Dr. Iſidor Roſenfeld iſt nicht mehr Liquidator. Rechtsanwalt Dr. Franz Roſenfeld, Mannheim, iſt zum Liqut⸗ dator beſtellt. Karl Lenz& Co. mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 14. Dezember 1928 auf⸗ gelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Karl Lenz in Mannheim iſt Liquidator, S. Weißenburger, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 8. Dezember 1928 iſt der Geſellſchaftsvertrag in den 88 1 und 6 geändert. Die Firma lautet etzt: Wilh. Wolff, Textil⸗Geſellſchaft mit be⸗ chränkter Haftung. Dem Ludwig Herrmann n Mannhelm iſt Gefamtprokura ſo erteilt, daß er berechtigt iſt, die Geſellſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem Prokuriſten zu vertreten. 5 Vereinigte Armaturen⸗Geſellſchaft mit he⸗ chränkter Haftung, Mannheim. Durch Be⸗ chluß der Geſellſchafterverſammlung vom 90. dovember 1928 würde der Geſellſchaftsvertrag in den 88 1, 3, 5, 8, 9, 10, 11 und 12 ent⸗ ſprechend der eingereſchten Niederſchrift vom gleichen Tage abgeändert, insbeſondere wurde auch der Schlußſatz des 3 3(Gegenſtand des Unternehmens) geſtrichen. Schiffahrts⸗Aſſecuranz⸗Geſellſchaft Aktien⸗ geſellſchaft, Mannheim. Durch Beſchluß des Aufſichtsrats iſt fedem der Vorſtandsmit⸗ glieder Friedrich Weinmann und Otto Hein⸗ rich Hormuth die Befugnis erteilt, dle Geſell⸗ ſchaft allein zu vertreten, Jeder der Geſamt⸗ prokuriſten Hermann Bartſch, Wilhelm Ber⸗ berich, Hugo Lehmann, Wilhelm Bögeholz und Rudolf Koller iſt berechtigt, die Geſell⸗ schaft gemeinſam mit einem Vorſtandsmit⸗ gliede oder zuſammen mit einem anderen Prokuriſten zu vertreten. 5 Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau⸗Aktiengeſell⸗ ſchoft, Mannbeim. Das bisherige ſtellvertre⸗ tende Voßſtandsmitglied Direftor Karl Bonn in Mannheim iſt zum ordentlichen Vorſtands⸗ ktglted beſtellt. 120/21 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. u den Koſten der in Ausſicht genommenen erſtellung der Käfertalerſtraße, 1. Strecke zwiſchen Garniſon⸗ und Eiſen⸗ lohrſtraße, 2. Strecke zwiſchen Etſenlohr⸗ und Trau⸗ monnſtraße, 8 g. Strecke zwiſchen Traumannſtraße und Riedbahn gemäß den Vorſchriften des bad. Ortsſtraßen⸗ geſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen Grundſätzen werden 41 die Liſten der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Auſchlag des Auf⸗ wandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſon⸗ ſtigen Angaben, p) die Straßenpläne, aus denen bie Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 27. Dezember 1028 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalß 4wöchigen FFriſt, die am 27. Dezember 1928 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht werden Dieſes Verfahren ſtellt bezüglich der unter 1 und 9 genannten Straßenſtrecken lediglich eine Erneuerung der mit Gemeindebeſchluß vom 24. April 1919 bereits feſtgeſtellten Bei⸗ tragspflicht der Angrenzer dar und iſt dadurch notwendig geworden, daß— wegen der in⸗ zwiſchen eingetretenen Aenderung der Wäh⸗ pungsverhältniſſe— das bisherige Verfahren keine geeignete Unterlage für die Bemeſſung der Zahlungsyflicht der Angrenzer mehr dar⸗ ſtellt. Mannheim, den 13. Dezember 1928. f Der Oberbürgerme'ſter. um 8 wecke der Beiziehung der Angrenzer 8 ben Retten der in Ausſicht genommenen erſtellung der 55 l 3 Nebenius⸗ und Eiſenlohrſtraße, 2. Zellerſtraße 1 Nebentus⸗ und Eiſenlohrſtraße, g. Mermannſtraße zwiſchen Weyl⸗ und Kronprinzenſtraße, 4. Elſenlohrſtraße zwiſchen Kronprinzen⸗ und Käfertalerſtraße gemäß den Vorſchriften des had. Ortsſtraßen⸗ eltenden allgemeinen Grundſätzen werden 8 a) dle Liften der beitragsyflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Auf⸗ waändes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſon⸗ ſtigen Angaben, p) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 27. Dezember 1928 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer 30, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen kunerhalb einer Awöchigen Friſt, die am 27. Dezember 1928 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht wer⸗ den. Mannheim, den 13. Dezember 2 Der Oberbürgermeiſter. Heltere Angestellte alleinſtehend und mit Familie können noch an unſerer Weinnachtsfeier Amme mit Beſcheerung jeilnehmen. Erwerbsloſe des kaufm, Beruſes b. Geſchlechts, wollen ſich melden täglich von—6 nachm im Stammhaus Elehbaum am Büfett. NB. 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