.6 one 524 * * 8 * N Adreſſe: 0 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Fa t⸗Ge 5 ſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. ſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nehenſtelle R 1, 1 e 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Beneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Abend ⸗ Ausgabe Nr. 503— 130. Sahrgang Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Elühende pazifiſtiſche Ideale Paraguays Note Zum Konflikt in Südamerika Aſuncion, 20. Dez.(United Preß.] Auf die Note des Vatikans antwortete der paraguayaniſche Präſident Guggiari mit einem Telegramm folgenden Wortlauts: „Mein Volk, das das Beiſpiel derjenigen befolgt, die für die Brüderlichkeit und den guten Willen der Menſchheit ge⸗ ſtorben ſind, beſitzt glühende pazifiſtiſche Ideale und verfolgt im Vertrauen auf die Gerechtigkeit ſeiner Sache ruhig ſeinen Weg. Ich danke Ihnen im Namen meines Landes für Ihre Gebete und guten Wünſche und verſichere Sie, daß es zu 8 Vergehen gegen die Bruderſchaft der Menſchen kommen wir 1325 Waſhington, 20. Dez.(United Preß.) Nach Beendigung der geſtrigen Nachmittagsſitzung erſuchte der Vermittlungs⸗ ausſchuß der Interamerikaniſchen Schlichtungs⸗ konferenz den bolivianiſchen Geſandten und den Geſchäfts⸗ träger von Paraguay, ihre Regierungen auf telegraphiſchem Wege zur Mitteilung ihrer Anſichten über die Grundlagen einer Beilegung der Differenzen aufzufordern, die aus dem Ueberfall auf das Fort Vanguardia entſtanden ſeien. In Mit ſtehl's in London, 20. Dez.(United Preß.) Die Meldungen von einer allgemeinen Revolution in Afghaniſtan werden von der hieſigen afghaniſchen Geſandtſchaft in einer neuer⸗ lichen Erklärung dementiert, in der A. beißt, daß in Kabul nach wie vor völlige Ruhe herrſcht und daß König Aman Ullah nirgends wohin geflüchtet ſei, ſondern ſich nach wie vor in der Hauptſtadt befinde. Am vergangenen Samstag hätte eine Bande von 400 Straßenräubern einige afghaniſche Feldwachen außerhalb des Weichbildes von Kabul überfallen, ſei jedoch von den alarmierten Truppen in die Flucht geſchla⸗ gen worden. Aman Ullah befände ſich zur Zeit im Königs⸗ palaſt und ſämtliche in Kabul lebende Europäer wären voll⸗ kommen in Sicherheit. 5 Weiter heißt es in der Erklärung, daß ſich die allgemeine Lage im Lande bedeutend gebeſſert habe und daß die vor Piadalabad ſtehenden Inſurgenten von den Truppen in Schach gehalten würden. Im übrigen könne der ganze Auf⸗ ſtand der Grenzſtämme keineswegs mit den Reformbeſtre⸗ bungen des Königs in Verbindung gebracht werden. Er ſei vielmehr auf die Paßgeſetze zurückzuführen, die den Grenzſtämmen und zwar beſonders den Schinwaris und Ka⸗ hugyanis, die daran gewohnt waren, nach Gutdünken die Grenze zu überſchreiten, äußerſt unbequem wären. Kalkutta, 20. Dez.(United Preß.) Obwohl durch ein engliſches Flugzeug feſtgeſtellt worden iſt, daß in Kabul das Perſonal der britiſchen Geſandtſchaft' wohlauf iſt und auch andere Meldungen vorliegen, daß die Mitglieder des diplo⸗ matiſchen Korps bisher nicht beläſtigt worden ſtd, herrſcht doch große Beſorgnis über das Schickſal der Fremden in Afghaniſtan. Es iſt jedoch ausdrücklich zu betonen, daß bisher nicht eine einzige Meldung davon ſpricht, daß ein Aus⸗ länder durch die Wirren zu Schaden gekommen iſt. Die Ner⸗ voſität erklärt ſich aus der Mangelhaftigkeit der Berichterſtat⸗ tung und der Unterbrechung der Verbindungen, die zu den. wildeſten Tendenzgerüchten Veranlaſſung gegeben hat. Nach Anſicht von militäriſchen Kennern der Verhältniſſe in Afghaniſtan dürſte jedoch, zur Zeit wenigſtens, die aus⸗ ländiſche Kolonie in Kabul ſchwerlich in ernſter Gefahr ſein. Was die Lage an Ullahs anlangt, ſo muß im Auge behal⸗ ten werden, daß das Zentrum des Aud andes bei den wilden N n an den Vatikan der Sitzung des Ausſchuſſes, der ſowohl die bolvianiſchen wie auch die paraguayaniſchen Delegierten beiwohnten, er⸗ klärte der Vorſitzende, daß die Schlichtungskonferenz durch ihr Vermittlungsangebot verſuchen wolle, die beiden feindlichen Regierungen zu einer gegenſeitigen Ausſprache zu bewegen und ihre Wünſche zu erfahren. Die Antworten der bolivianiſchen und paraguayaniſchen Regierung werden bereits heute erwartet. Nach ihrem Ein⸗ treffen wird der Ausſchuß wiederum zuſammentreten, um über ſeine weiteren Schritte zu beraten. Aſuneion, 20. Dez.(United Preß.) Nach Meldungen aus dem Innern wird die allgemeine Mobiliſierung weiter fortgeſetzt. Dauernd treffen hier Züge voll von Reſerviſten ein, die bei ihrer Ankunft von der Bevölkerung enthuſiaſtiſch begrüßt werden. In einer außerordentlichen Sitzung des Kongreſſes wurde einſtimmig eine Amneſtie beſchloſſen, die ſich auf ſämtliche Militärperſonen erſtrecken ſoll, welche an den letzten Revolutionen teilgenommen haben. Das Kriegsminiſterium gibt bekannt, daß im Chaco Ruhe herrſche und daß es zu keinen weiteren Zuſammenſtößen mit bolivianiſchen Truppen gekommen ſei. Afghaniſtan? — — Stämmen an der Grenze Indiens iſt. Dies erklärt auch die Unterbrechung der Verbindungen mit dem Auslande. Die Uüterdrülung dias Aufſtandes dürfte ⸗ſehr ſchwierig⸗ und laugmierig. in. 8 5 ſicht i 5 Sachverſtändigen Aua lillah noch immer Herr der Lage. Man glaubt auch nicht, daß erhebliche Teile der Armee ſich gegen ihn gewandt haben. Auf dem Papier beſteht 5 d die afghaniſche Armee aus etwa 90 000 Mann regulärer und irregulärer Truppen. Tatſächlich dürfte ihr effektiver Beſtand ſchwerlich mehr als 30 000 Mann betagen. Von dieſen wird angenommen, daß ſie bisher königstreu geblieben ſind. Weiter glaubt man, daß ſich die Aufſtändiſchen, die vor der Hauptſtadt ſtehen und die von dem afghaniſchen Regierungsvertreter als Räuber⸗ banden bezeichnet werden, aus Reſerviſten und Irregulären rekrutieren, die wahrſcheinlich von den Anhängern Nasrellah Khans, der den Thron nach der Ermordung Habib Ullahs 1919 urſupiert hatte, aber dann von Aman Ullah vertrieben wurde, aufgeputſcht worden ſind. Jedenfalls verfügt der König über die beſſer ausgerüſteten Truppen, zumal das Arſenal ſich noch in Händen der Regierung befindet. Falls der Aufſtand nicht auch auf die reguläre Armee übergreift, dürfte es Aman Ullah möglich ſein, ſich in Kabul ſiegreich zu behaupten. i Ueber die Lage im übrigen Land läßt ſich ſchwer ein Bild machen. Jedoch wird verſichert, daß die Gouverneure von allen 5 Provinzen, in die das Land zerfällt, dem König ihre Ergebenheit verſichert haben. Meldungen aus ruſſiſcher Quelle Moskau, 20. Dez.(United Preß.) Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Kabul meldete dem Außenamt heute vormit⸗ tag um 11 Uhr Moskauer Zeit durch Funkſpruch, daß die Angriffe der Inſurgenten auf die Hauptſtadt a b⸗ geſchlagen worden ſeien. Aus Taſchkent wird gemeldet, daß die Funkverbindung mit Kabul wieder zuſtandegekommen iſt. Die erſte Meldung, die aus Kabul eintraf, beſtätigte, daß die afghaniſche Hauptſtadt keineswegs in der Hand der Re⸗ bellen ſich befindet. Simons Appell an Hindenburg Berlin, 20. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir erfahren, gedenkt der Reichspräſident bereits heute oder morgen die Entſcheidung über die ihm von dem Reichs⸗ gerichtspräſidenten Dr. Simons zugeleitete Beſchwerde zu fällen. Die Entſcheidung Hindenburgs wird dann dem Reichs⸗ gerichtspräſidenten zugeſtellt und auch zu gleicher Zeit der Oeffentlichkeit übergeben werden. In Berliner politiſchen Kreiſen wird allgemein angenommen, daß Hindenburg auch materiell zu den im Schreiben Dr. Simons berührten Fra⸗ gen ſich äußern wird. Ob Dr. Simons dem Reichspräſidenten ſeine Demiſſion tatſächlich angekündigt hat, iſt bisher nicht bekannt geworden. 92 In einem Brief, den der Reichsgerichtspräſident geſtern an den Reichskanzler Müller richtete und in dem u. a. auch von dem Konflikt mit der Reichsregierung die Rede iſt, kommt eine ſolche Abſicht nicht zum Ausdruck. * Sinowjew erhält wieder ein Amt. Der ehemalige Leiter der Kommuniſtiſchen Internationale, Sinowjew, der eine Zeit lang verbannt war, iſt nunmehr zum Leiter des neugegrün⸗ deten ruſſiſchen Kulturamtes ernannt worden. jv. Gueérard über den Reichs bahnkonflütt Der„Dresdener Anzeiger“ veröffentlicht Aeußerungen des Reichsverkehrsminiſters v. Gusrard über den ſoge⸗ nannten Reichsbahnkonflikt. Danach vertritt der Miniſter den Standpunkt, daß unter Umſtänden die Dawes⸗Geſetz⸗ gebung eine Aenderung erfahren müſſe, um zu vermeiden, daß ein Umſtand eintrete, der die Stimmen der Reichsregie⸗ rung im Verwaltungsrat der Reichsbahn nicht genug zur Geltung kommen laſſe. Dies ſei z. B. der Fall, wenn ein Ur⸗ teil des Staatsgerichtshofes zu ungunſten der Reichsregie⸗ rung gefällt werde. Ueber die prozeſſuale Seite des Konflikets erklärte der Miniſter, wenn der Staatsgerichtshof behaupte, daß ſich die Reichsregierung durch die Ernennung der Mitglieder des Verwaltungsrates formal ins Unrecht geſetzt habe, ſo müſſe das ganz energiſch zurückgewieſen werden. Es müſſe betont werden, daß der Staatsgerichtshof nicht das Recht habe, einer der ſtreitenden Parteien das Recht zur Wahrnehmung der eigenen Intereſſen zu verwehren. Dem Reichsgerichtspräſi⸗ denten ſei noch am 14. Dezember telephoniſch die Ernennung bekannt geworden, ohne daß Dr. Simons nach den Gründen der Regierung gefragt habe. 0 s 2 Un Zu-Kabul-jelbſt-iſt-nach-Auſicht diefer Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kulhnelgele für Allgem. Anzeigen 0,0 K. ellamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Die iſchechoſlowaliſche Verwaltungsteform Eine Gefahr für das Sudetendeutſchtum (Von unſerem Prager Vertreter) Am 1. Dezember trat in der Tſchechoſlowakei eine Ver⸗ waltungsreform in Wirkſamkeit, die ein Wagnis darſtellt, das im alten Oeſterreich⸗Ungarn trotz des Reichtums an er⸗ fahrenen Verwaltungsbeamten niemals vollendet werden konnte: Die Vereinigung der Verwaltung von Reich und Ländern. Der Widerſtand gegen eine ſolche Reform kam da⸗ mals gerade von tſchechiſcher und überhaupt nichtdeutſcher Seite, weil jede Zentraliſation als eine Gefahr für die nationalen Wünſche der Völker angeſehen wurde. In den Beſitz des eigenen, allerdings national gemiſchten Staates ge⸗ kommen, haben die Tſchechen trotzdem konſequent die Zentralt⸗ ſation der Verwaltung angeſtrebt und geſetzlich feſtgelegt, natürlich ohne Rückſicht auf die 33 Proz. nationale Minder⸗ heiten zu nehmen, die in geſchloſſenen Gebieten ſiedeln. Die Vollendung dieſer Tendenz zum zentralen Ver⸗ waltungsſtaat Edt in der Verwaltungsreform erreicht worden. Der Staat zerfällt freilich in vier Länder (Böhmen, Mähren⸗Schleſtien, Slowakei und Karpathenruß⸗ land), die Leiter dieſer Verwaltungsgebiete ſind aber vom Miniſter des Innern abhängige Beamte, denen zwar eine Landesvertretung und ein Landesausſchuß zur Seite ſteht, deren Einfluß aber nur gering iſt. Ein Drittel dieſer Vertretungen ernennt die Regierung aus„Fachleuten“, wobei die„regierungstreue“ Geſinnung der Ernannten zwei⸗ fellos in Betracht gezogen wird. Die übrigen zwei Drittel werden nach Parteiliſten gewählt, die in der Verwaltung den uneingeſchränkten Willen der Bevölkerung nicht darſtellen, weil die Ernennung dieſen Willen beinfluſſen kann. Ueber⸗ dies iſt der Präſident der Landesverwaltung den Landesver⸗ tretungen und dem Landesausſchuß nicht verantwortlich, im Gegenteil er beſitzt gegenüber den Mitgliedern, die er auch ab⸗ ſetzen kann, große Machtbefugniſſe und braucht die Landesver⸗ tretung nur einmal vierteljährlich, den Ausſchuß nur einmal monatlich einzuberufen. Für die Sitzungen beſttmmt er die [Tagesordnung. Jede breitere Ausſprache kann er verhindern, indem er den Verhaudlungsgegenſtand als und von der Wechſelredͤe ausſchließt. Dieſe Reform der Verwaltung iſt ſomit gleichbedeutend mit Linem Verlaſſen der demokratiſchen Grundſätze, die ſo⸗ wohl in der Verfaſſung als auch in der Tagesphraſeologie der tſchechiſchen Politik eine ſo bedeutende Rolle ſpielen. Die gegenwärtige Regierung hat Macht und Einfluß, Geſtaltung und Entwicklung in die Hände der Beamten gelegt, von denen ſie heute niht einmal kefaupten kann, daß ſie objektiv, parteipolitiſch unbeeinflußbar und diſzipliniert genug ſind, um über alle Verwaltungsangelegenheiten richtig, verſtändig, menſchlich und nach höheren Geſichtspunkten entſcheiden zu können. Von dem Landespräſidenten ſind auch die Bezirks⸗ hauptleute als Beamte und die Bezirksvertretungen als Körperſchaften abhängig. Daher bleiben auch die Bezirks⸗ vertretungen und Bezirksausſchüſſe formal demokratiſche Einrichtungen, deren Einfluß nach dem Reformgeſetz ſelbſt wie im Geiſte der Beamtenhirarchie geringfügig iſt. Dennoch geht es um ein Meſſen von Kräften zwk⸗ ſchen Bevölkerung und Beamten! Freilich nur dann, wenn die Mitglieder der Vertretungen und Ausſchüſſe nicht die Intereſſen ihrer Parteien je nach dem Bebürfniſſe der Be⸗ teiligung an oder Oppoſition zu der Regierung vertreten, ſondern ſich als Kollektivum fühlen und der Beamtenſchaft gegenüber eine Einheit des Fortſchritts, der Freiheit und der Eigenwilligkeit darſtellen. Wenn aber die Mitglieder aus den— die augenblickliche Zufallsmehrheit bildenden— Re⸗ gierungsparteien ſich von dem Landespräſidenten oder dem Bezirkshauptmann, von denen jeder zweifellos ihren Macht⸗ befugniſſen ſchon bei Beginn ihrer Tätigkeit weite Ziele ſetzen werden, abhängig machen laſſen, iſt die Freiheit der Selbſt⸗ verwaltung in Bezirk und Land aufs äußerſte gefährdet und es werden ſchon in der erſten Tagung der Vertretungen Tat⸗ ſachen der Unfreiheit und Unterwürfigkeit geſetzt, die ſpäter kaum wieder gutgemacht werden können. Daß ſich vom nationalen Geſichtspunkte für das Sude⸗ tendeutſchtum in jeder Richtung große Gefahren daraus ergeben, iſt einleuchtend. Die Entſcheidungen der bisherigen politiſch erklärt 2. Softe. Nr. 593 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Dezember 1928 Verwaltung ſind faſt immer gegen die Deutſchen, Ma⸗ gyaren, Polen und Karpathenruſſen gefallen, die Verwaltungs⸗ reform ſchafft keine Abhilfe dagegen. Der Landespräſident oder der Bezirkshauptmann„kann“ jedoch nationalen Einſpruch als Politikum erklären und ablehnen. Aber ſelbſt wenn ſich ein Mitglied mit ſeinem Einſpruch durchſetzt, endet das Beſchwerde⸗ recht im Miniſterium des Innern und es iſt in der Tſchecho⸗ flowakei nicht üblich, Beamte aus nationalen Gründen zu des⸗ apouteren. Bisher waren die tſchechiſche Oeffentlichkeit und die Zentralbehörden mit jenen Beamten ſehr zufrieden, die im Sinne des tſchechiſchen nationalſtaatlichen Gedankens handel⸗ ten. Die nationale Gefahr iſt jedoch bei den Bezirksvertretun⸗ gen größer als bei den Landes vertretungen. Denn jene ver⸗ walten ſprachlich geſchloſſene Gebiete, in denen wichtige und entſcheidende Intereſſen bes Sudetenbeutſchtums zu wahren ſind. Ueber ſie aber verfügt der Staat, denn er entſcheidet über den bisher autonom verwalteten matertellen Beſitz der Bezirke, ohne ſeine Zuſtimmung iſt die Ernennung, Beförderung und Beſoldung der Beamten in den Bezirksanſtalten unmöglich, die bisherigen Beamten können z. B. aus ſprachlichen Grün⸗ den abgeſetzt und burch ſtaatliche, d. h. tſchechiſche erſetzt werden; die Staatsverwaltung kann bei der Errichtung von neuen An⸗ ſtalten Weiſungen geben, die befolgt werden müſſen, obgleich die Bezirke die Koſten tragen müſſen. Einem Bezirk können auch die Koſten einer Landes anſtalt aufgebürdet werden, ſo⸗ daß gerade die deutſchen Bezirke zu den Trägern der Laſten für allgemeine Zwecke werden können. Dabei ſind die Grenzen der Bezirke durchaus nicht unantaſtbar, die Regierung kann ſo⸗ wohl die Grenzen ändern als auch anordnen, daß verſchiedene, alſo auch national nicht übereinſtimmende Bezirke als Ver⸗ waltungseinheiten ober als Erbauer von Anſtalten vereinigt werden. Die Selbſtbeſtimmung in den deutſchen Bezirken iſt durch dieſe Reform dahin und der ſtolze Aufbau der deutſchen Selbſtverwaltung in den autonomen Bezirken vernichtet. Das bedenklichſte an dieſer Reform iſt ihr Zuſtande⸗ kommen mit Zuſtimmung der deutſchen Regie⸗ rungsparteien, wodurch eine Abwehr gegen Uebergriffe And Mißbräuche ſehr erſchwert wirb: die verantwortlichen Parteien werden zunächſt Vogel⸗Strauß⸗Politik betreiben und nie mit ganzer Kraft gegen Auswüchſe einer Reform, die ſie mikgeſchaffen haben, auftreten. Bei einem Ausſcheiden aus der Regierung wird ihnen freilich ſelbſt eine ſtille Gegenwir⸗ kung unmöglich ſein. Auderſeits ſagen ſie, ſie müßten in der Regierung bleiben, um das Aergſte zu verhindern. In bei⸗ den Fällen iſt das ſudetendeutſche Volk geſchädigt: Ver⸗ beſſerungen in Kleinigkeiten müſſen Stückwerk bleiben. Hugenbergs Oppoſition Berlin, 20. Dezör.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Hugenberg hat geſtern in Köln eine ſeiner ſattſam bekannten Agltationsreden gehalten. Er bezeichnete, nach einem Bericht des„Lokalanzeiger“, in einer deutſchnationalen Verſammlung im Gürzenich das heutige Reglerungsſyſtem als ein Syſtem der Verantwortungsloſigkelt. Zur Außenpolitik bemerkte er: Die Locarnopolitik habe dem Rheinland keine Beſſerung gebracht. Die Abtragung der Daweslaſten ſei mit Hilfe ausländiſcher Anleihen erfolgt. Damit hätte ſich die Schuld Deutſchlands noch weiter ver⸗ mehrt. Wenn das ſo weitergehe, daun ſei es Schluß mit der deutſchen Wirtſchaft. Frankreich und England erſtrebten eine Aenderung des Dawesplanes. Komme es dahin, ſo gehe Deutſchland ſeinem Untergang entgegen. Eine Aenderung dieſes Planes dürfe unter keinen Umſtänden kommen. Das deutſche Volk und ſeine Vertreter müßten dieſen Beſtrebun⸗ gen gegenüber endlich mal ein energiſches Nein ſagen. Wiriſchaftsverhandlungen mit Rußland Moskau, 20. Dez.(United Preß.) Die deutſch⸗xuſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen können als ſo gut wie beendet Betrachtet werden. In einem heute herausgegebenen offi⸗ ziellen Kommunſqus wird erklärt, daß die Ergebniſſe der Plenarkonferenz zufriedenſtellend ſeien und daß ſich die Ar⸗ beiten der Konferenz ihrem Abſchluß zuneigen. Die Juſtiz⸗ And wirtſchaftl. Ausſchüſſe hätten ihre Aufgabe gleichfalls erfüllt und eine ganze Reihe von Fragen geklärt, unter denen der Schutz induſtriellen Eigentums, die Feſtſetzung eines Schieds⸗ gerichts und die Frage der Ein⸗ und Ausreiſe⸗ Genehmigungen beſonders hervorzuheben ſeten. e zwei verſchiedene Piſtolenarten. Geſtern abend hatten 100 Mann von der Landespolizei aus den verſchiedenen Städten Nordbayerns unter Führung de Neberfall auf eine Eſſenbahn⸗Stalionskaſſe Feuergefeiht mit den Verbrechern lus Nürnberg, 20. Dez. wird gebrahtet: Geſtern mit⸗ tag um 6 Uhr drangen zwei Räuber mit vorgehaltenen Revol⸗ vern in die in der Güterabſertigungsſtelle untergebrachte Stationskaſſe der Station Kulmbach ein und raubten, während ſie den Kaſſenverwalter durch Bedrohung mit der Waffe in Schach hielten 8 bis 990 Mark, die Tagesein⸗ nahme der Station. Nach ihrem Ueberfall auf das Stations⸗ gebäude flohen die Verbrecher mit einem Auto in Richtung Lichtenfels. Hundert Mann der Landespolizei hatte darauf das ganze Gebiet im Banzer Wald umſtellt, um die Verbrecher zu erwiſchen. Eine Parallele zum Fall Hein Die beiden Verbrecher hatten, wie feſtgeſtellt wurde, im Hotel Anker in Lichtenfels genächtigt. In dem Gepäck, das beide in dem Hotel zurückließen, fand man außer Mäſche und Toilettengegenſtänden Munition in größerer Menge für Berlin, 20. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei dem Bericht, den nach der Mitteilung eines Berliner Blattes Parker Gilbert vor ſeiner Weihnachtsreiſe nach Amerika fertiggeſtellt hat, handelt es ſich um den üblichen Jahres ⸗ bericht, nicht aber, wie fälſchlich gemeldet wurde, um einen Vierteljahresbericht. Der Reparationsagent liefert bekannt⸗ lich alle Halbjahr ausführliche Expoſés über die Entwicklung der deutſchen Finanzen und gibt außerdem alljährlich einen zuſammenfaſſenden Bericht über dieſe Fragen heraus. Heute legen übrigens auch die drei Kommiſſare für das verpfändete Eigentum und die beiden Treuhänder für die Eiſenbahn⸗ und Induſtrieobligationen ihre ſogenannten Nebenberichte vor, denen dann in einigen Tagen der Jahres⸗ bericht des Reparationsagenten ſelbſt folgen wird. Verhaftung eines ehemaligen Kriegsminiſters Der ehemalige Kriegsminiſter Janis Goldmann iſt wegen betrügeriſcher Geldgeſchäfte verhaftet wor⸗ den. Die„Rigaſche Rundſchau“ erinnert daran, daß Goldmann einſt ſehr populär war. Zu Ausbruch des Krieges gab er als Abgeordneter der bäuerlichen Kurie des Gouvernements Kurland in der Reichsduma eine Loyalitätserklärung ab, die durch ihre Blutrünſtigkeit ſelbſt in dieſen Tagen der erſten überhitzten Kriegsbegeiſterung allgemeines Aufſehen erregte. „Wir werden unſere Hände im Blute Kaiſer Wilhelms baden“, ſchrie er unter donnerndem Beifall der Verfammflung in den Dumaſaal. Nach der politiſchen Umgeſtaltung wurde Goldmann in die Konſtituierende Verſammlung und in die beiden erſten Landtage gewählt und war auch eine Zeitlang Kriegs⸗ miniſter. Uebrigens ſteht Goldmann auch noch ein Pro⸗ zeß wegen Aneignung von 16000 Lat aus dem Armeewaren⸗ haus bevor. Däniſcher Flughöhenrekord — Kopenhagen, 20. Dez. Der Höhenrekord von 6660 Meter, den der däniſche Marineflieger Jenſen aufgeſtellt hat, iſt von dem däniſchen Marineflieger Rasmuſen überholt worden. Rasmuſen erreichte die Höhe von 10000 Meter. In 8000 Meter Höhe zeigte das Thermometer 52 Grad Kälte und dann ſank die Temperatur auf 65 bis 70 Grad. Der Flug dauerte 50 Minuten. der Ergreifung des Raubmörders Hein tätig war, eine [Streife unternommen und ein großes Gebiet im Banzer Wald umſtellt und plaumäßig durchſucht. Heute früh um halb ſteben Uhr entſtiegen in Neuenmarkt—Wiersberg dem von Lichten⸗ fels kommenden Zug auf der verkehrten Zugſeite zwei verdäch⸗ tige Perſonen, auf die die Perſonalbeſchreibungen der Kaſſen⸗ räuber zutrafen. Sie wurden von Bahn⸗ und Gendarmerie⸗ beamten bemerkt und ſollten feſtgenommen werden. Hierbei entſpann ſich ein Feuergefecht, bei dem der Statious⸗ Kommandant Krauß aus Neueumarkt—Wiersberg durch drei Bauchſchüſſe ſchwer verletzt wurde. Einer der Verdächtigen erſchoß ſich darauf ſelbſt, der zweite iſt ge⸗ flüchtet. Bei dem Erſchoſſenen fand man Ausweisvapiere auf den Namen Johann Brauer aus Edenkoben(Pfalz). Die bis jetzt in der Lichtenfelſer Gegend aufgeſtellten Maunſchaften der Landespolizei wurden nach Bekanntwerden dieſer Nach⸗ richt nach Neuenmarkt Wiersberg abbefördert. * Mit Dynamit geſpreugt — Eſſen, 19. Dez. In der vergangenen Nacht ſprengten Einbrecher in der Dampfmühle Lugge am Spengelsberg in N den feuerfeſten, in eine Wand eingebauten großen Geldſchrank, aus dem ſie etwa 400 Mark Bargeld raub⸗ 0 0 ten. Wieder ein Großfeuer in Berlin Berlin, 20. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute nacht iſt in Berlin ein neues Großfeuer entſtanben. In einem Induſtriegebäude in der Strahlauerſtraße ſind drei Etagen ausgebrannt und die Fabrikanlagen mehrerer Firmen zum Teil ſo mitgenommen, daß an eine Weiterführung der Betriebe kaum zu denken ſein wird. Die Feuerwehr war mit 5 Löſchzügen zur Stelle. Ihre Arbeit war ſo ſchwierig, daß die Mannſchaften mehrmals durch Einatmen von Sauerſtoff gegen die Gefahr einer Rauchvergif⸗ tung geſchützt werden mußten. Erſt nach dreiſtündiger Tätig⸗ keit, die durch die Kälte ſehr erſchwert wurde, war das Feuer gelöſcht. Letzte Melöͤungen Sühne für ein Eiſenbahnunglück — Halberſtadt, 20. Dez. Das Große Schöffengericht be⸗ ſchäftigte ſich geſtern mit der Schuldfrage bei dem Eiſenbahn⸗ unglück auf dem Bahnhof Badersleben. Am 6. Juli war dort infolge falſcher Weichenſtellung ein von Halberſtadt kommender Güterzug entgleiſt und die Böſchung hinab⸗ geſtürzt. Dabei waren der Lokomotivführer und der Heizer getötet worden. Das Gericht erkannte wegen Transport⸗ gefährdung und fahrläſſiger Tötung gegen den Bahnhofs⸗ meiſter Strücken auf ſechs, gegen den Zugführer Schwa⸗ lenberg auf vier und gegen den Weichenſteller Breit⸗ ling auf zweit Monate Gefängnis. Drei weitere Angeklagte wurden freigeſprochen. Neuer franzöſiſcher Bankſkandal — Paris, 20. Dez. Aus Straßburg wird gemeldet, daß das„Inſtitut de'leſt“ den Konkurs eröffnet hat. Das Inſtitut hat mit ähnlichen Methoden wie die„Gazette du Franc“ gearbeitet, aber nur zwei Millionen Franken den Sparern abgeſchwindelt. Die beiden Direktoren waren be⸗ reits vor einiger Zeit verhaftet worden. Engliſcher Handelsvertrag mit China 8 London, 20. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie aus Nanking gemeldet wird, iſt ein engliſch⸗chineſiſcher Handelsvertrag abgeſchloſſen worden. Die Einzelheiten des Vertrages ſind hier offtziell noch nicht bekannt, doch hört man, daß Enland der chineſiſchen Regierung volle Tarif⸗ autonomie zugeſtanden habe. Die Märcheninſel Von Sven Hedin Spen Hedin begann im Jahre 1993 von Peking aus ſeine große inneraſtatiſche Expedition, die im Ausmaß bie größte iſt, die je, das Innere Aſiens zu erſorſchen, ausgezogen iſt. Noch iſt die Expeditlon mitten in der Arbeit; aber Sven Hedin glaubt, dem Drängen ſeiner vielen Freunde nachgeben zu ſollen, und läßt das Buch über den erſten Abſchnitt der Reiſe unter dem Titel„Auf großer Fahrt. Meine Expe⸗ dition mit Schweden, Deutſchen und Chineſen durch die Wüſte Gobi 1927—1928“ ſchon jetzt bei Brockhaus in Leipzig er⸗ ſcheinen. Wir laſſen hier mit Genehmigung des Verlages einen intereſfanten Abſchnitt aus dieſem Buch folgen: Am Morgen des 15. September ſagten wir Matte und einem Chineſen Lebewohl, die mit Larſons fünfzehn müden Kamelen und deren Laſten zurückblieben. Auch wir ließen ein Kamel zurück, das Zeichen von Müdigkeit verriet. Matte hatte den Befehl, uns mit ſeinem Trupp in langſamem Tempo zu folgen und an Plätzen mit guter Weide einen oder zwei Tage zu verweilen. Unſere Marſchordnung iſt die ge⸗ wohnte. Haslund zieht mit der Hauptkarawane vor Son⸗ nenaufgang los, um beim nächſten Brunnen anzukommen, ehe die Tageshitze läſtig wird. Ich ſelbſt mit Mento mache mich eine Stunde ſpäter auf den Weg, und Haude, ſobald er ſeinen Pilotballon aus den Augen verloren hat. Die Landſchaft, durch die wir marſchieren, iſt bei all ihrer troſtloſen Einſamkeit und Aermlichkeit eine der großartligſten, die ich in Aſien kenne. Sie iſt voller Trotz und Stolz. Mit ihren erſtarrten Zügen blickt ſte uns vergängliches Gewürm verächtlich an, die wir uns in ihre lähmende, furchtbare Karg⸗ heit hineingewagt haben. Wir betrachteten ihre Größe und Macht und ihre rieſigen Maße mit Achtung. Aber auch wir Haben unſern Trotz: wir werden dieſe majeſtätiſche Wüſte bezwingen und ihre Hoffart beugen. Wir ſind Feinde. Die Wütſte will unſere Kamele vernichten und ihrem unerſättlichen Hunger den Karawanenweg mit Schädeln und Skeletten um⸗ rahmen. Die Wüſte will uns alles Waſſer nehmen, aber wir kriechen geduldig von einem Waſſerloch zum andern. Wenn man am Abend oder in der Nacht in ſeinem Zelt liegt und dem Schweigen der Dunkelheit und der Einſamkeit lauſcht, kommen könnten. Von ihrer Geſundheit und ihrem Wohl⸗ befinden hängt alles ab. Wenn ſte zuſammenbrechen, ſind wir verloren wie die Menſchen an Bord eines Schiffes, das Schiffbruch leidet. Ueber dem 16. September ſchwebte ein Schimmer von Myſtik, Märchen, Unendlichkeit, eine Stimmung, die nicht zum Alltäglichen gehörte. Wir gingen wieder einen Schritt weiter in die ungeheure Wüſte Gobi hinein und erreichten— eine wirkliche Oaſe. i Zwei Stunden lang ſind wir auf zwei kurze, dunkle Linken am weſtlichen Horizont zugeſteuert. Sie werden all⸗ mählich größer, und bald ſehen wir, daß es zwei Haine dicht⸗ belaubter Bäume mit hohen, mächtigen Stämmen ſind. Sie liegen ganz nahe nebeneinander, und die Lücke zwiſchen ihnen iſt eine enge Allee. Einen ſolchen Anblick hatten wir, ſeit wir Peking verließen, nicht gehabt. Ich traute kaum meinen Augen. Bäume, hohe, lebende Bäume in dieſer Wüſte ohne Grenzen! War es ein Trugbild oder ein Traum? Oder konnte es wirklich wahr ſein? Ich hätte kaum verwunderter ſein können, wenn plötzlich, die blauen Weiten des Wüſten⸗ meeres im Norden durchſchneidend, ein Ozeanrieſe vor mir aufgetaucht wäre. Das Wäldchen zur Linken beſtand aus fünfzig, das zur Rechten aus ungefähr hundertfünfzig Bäumen. Am Weſtrand des größten Wäldchens waren im kühlen, erfriſchenden Schat⸗ ten die Zelte aufgeſchlagen. Das Lager war nicht wie ſonſt angelegt. Die Zelte lagen im Kreis, und in der Mitte war ein kleiner offener Platz zwiſchen den Bäumen, Hier ſollte am Abend ein Feuer angezündet werden. Mein Zelt wurde unter einer gewaltigen Pappel errichtet, damit ich ſolange wie möglich den kühlen Schatten ihrer dichtbelaubten Krone ge⸗ nießen könnte. Uns war zumute, als ſeien wir auf der Märcheninſel des Vogels Phönix gelandet, und die Kürze der wonnigen Ruhe⸗ zeit ließ uns die fliehenden Stunden mit um ſo tieferem Wohl⸗ behagen auskoſten und prägte dieſen Tag unſerm Gedächtnis um ſo ſtärker ein. Die kleine Oaſe, in der mehrere Brunnen köſtliches Waſ⸗ ſer ſpeuden, trägt den Namen Olon⸗torof,„die vielen Pap⸗ 3 Ich erkannte ſogleich meine alten Freunde aus den getragen haben und ohne die wir lebend nicht wieder hinaus- pulus diversifolia, die„ungleichblätterige Pappel“, offenbar ſo benannt, weil ihre Jahrestriebe ſchmale, lanzettförmige, die älteren Zweige herzförmige Blätter mit gezähntem Rand tragen. Was einem ſogleich auffällt, iſt, daß die beiden Wäldchen ſo ſcharfe Grenzen haben. Sie bilden zuſammen gleichſam eine Inſel im Meer der Wüſte. Kein einziger Baum über⸗ ſchreitet die Grenze. Sie iſt wie mit Feuer gezogen. Alle Pappeln ſind alt. Nicht ein einziger junger Baum zu ent⸗ decken. Es ſcheint für dieſen herrlichen Wald keine Hoffnung auf Weiterleben zu geben, da wandernde Kamele keinen ein⸗ zigen neuen Schößling in Frieden laſſen würden. Die meiſten Bäume ſtehen auf der Höhe ihrer Pracht und Schönheit. Die höchſten lebenden Bäume waren 18—20 Meter hoch. Zwiſchen ihren Stämmen und unter ihren dichten Kronen ging man wie durch die Säulengänge und unter den Gewölben einer gotiſchen Kathedrale. Wir waren mit unſern Schiffen der Wüſte auf großer Fahrt am Ufer eines Atolls gelandet, wo im Schatten der Palmen klares kaltes Waſſer unſerer wartete. Mein erſter Gedanke war, hier mehrere Tage zu bleiben und dieſes kleine irdiſche Paradies in vollen Zügen zu genießen. Zwiſchen den Pappeln wuchs dichtes Schilf, und mit Wohlgefallen betrach⸗ tete ich auf meinem Rundgang die Kamele und ihren geſeg⸗ neten Appetit. Eins der größten Vergnügen, die man auf einer langen, anſtrengenden Wüſtenreiſe hat, iſt, die Kamele weiden zu ſehen, beſonders an einem ſolchen geſegneten Ort wie Olon⸗toroj. Der Tag neigte ſich ſeinem Ende zu, und die Sonne ging im Weſtmeer unter. Auf dem offenen Platz zwiſchen den Zelten erhob ſich ein gewaltiger Scheiterhaufen, deſſen Rumpf aus drei mächtigen Blöcken eines zerſägten Pappelſtammes be⸗ ſtand; ſte bildeten eine Pyramide, deren Inneres mit trok⸗ kenen Aeſten und Zweigen angefüllt war. Als es dunkel wurde, ließen wir uns im Kreis um den Scheiterhaufen nie⸗ der, deſſen Holz von den Flammen mit raſender Schnelligkeit und wütender Gier verzehrt wurde. Alle ſahen dem Schau⸗ ſpiel zu, auch die Chineſen. Es war ſchon.30 Uhr nachmittags, als ich den Pappel⸗ hain am 17. September wieder verließ, um nach Weſten weiter zu ziehen, bald zwiſchen Tamarisken hindurch, bald über un⸗ fruchtbare Sandflächen, bald an einer kleinen offenen Quelle dern am Tarim und am Chotan⸗darla wieder, die wilde Pappel mit der runden dichtbelaubten Krone, Po- mit ſalzigem Waſſer, hin und wieder ſogar an Inſeln üppigen Graſes vorüber, a . . * eine Wald ſteben chten⸗ rdäch⸗ aſſen⸗ terie⸗ te rbei ious⸗ u r ch r der ge piere . Die jaften Nach⸗ t be⸗ zahn⸗ dort eſtadt inab⸗ eizer port⸗ hofs⸗ w a⸗ e t⸗ itere eldet, Das e du den 1 be⸗ eter.) iſcher des man, if —.— ar ſo die tand chen hſam iber⸗ Alle ent⸗ nung ein⸗ iſten Die 54 570, in Mannheim 1176. Donnerstag, den 20. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 598 Mannheim in der neuesten Volksbewegung 8 ſechsundzwanzig deutſchen Großſtädte der oberen Klaſſe von je über zweihundertauſend Einwohnern weiſen im zweiten Vierteljahr 1928, als dem letzten Berichtsvierteljahr, 41583 E heſchließ ungen auf. Davon entfallen auf Man nhe im, die zweiundzwanziggrößte deutſche Stadt, nach den ausführlichen Unterſuchungen der Statiſtiſchen Viertel⸗ jahrsberichte des Deutſchen Städtetages über die neueſte Be⸗ völkerungsbewegung in den deutſchen Städten, 728 Ehe⸗ ſchließbungen in der Berichtszeit. Auf das Tauſend der mitt⸗ Bevölkerung und aufs Jahr berechnet, haben wir im leren Be Durchſchnitt aller ſechsundgzwanzig Großſtädte erſter Klaſſe Mannheim dagegen 11,5 Ghe⸗ 14,0 Eheſchließungen, in ſchließungen. Mannheim gehört zu den neun Großſtädten, die hier über dem Durchſchnitt aller Großſtädte liegen; es nimmt den vierthöchſten Platz in der abſteigenden Reihe der Großſtädte ein und zwar gemeinſam mit Düſſeldorf, das dieſelbe Verhältniszahl von 11,5 Eheſchließungen auf das Tauſend der mittleren Bevölkerung aufweiſt. Aehnliche Häu⸗ figkeit der Eheſchließzung wie in Mannheim treffen wir in Frankfurt a. M. mit 11,7; in Duisburg ſowie Halle mit je 11,37 in Leipzig ſowie Hannover mit je 11,1; in Stuttgart, Chemnitz und Köln mit je 10,9 Eheſchließungen auf das Tau⸗ ſend der Bevölkerung. Die größte Häufigkeit der Ehe⸗ ſchließungen zeigt nach der Verhältniszahl 12,0 Berlin, dann Nürnberg mit 11,9; die geringſte Häufigkeit bietet Kiel mit 89, dann Breslau ſowie Eſſen mit je 9,9 Eheſchließungen auf das Tauſend der Bevölkerung. Lebendgeborene finden wir während des zweiten Vierteljahrs 1928 in allen ſechsundzwanzig Großſtädten Im Durchſchnitt aller Großſtädte macht das 14,5 Geborene auf jedes Tauſend der Bevölkerung. Mannheim zählt dagegen 18,6 Lebendgeborene auf das Tauſend der Bevölkerung 5 — ebenſo viele wie auch Dortmund aufweiſt— und bewegt ſich mit achtzehn anderen Städten über dem Durchſchnitt ſämt⸗ licher Großſtädte, deren ſiebten Platz es nach ſeiner Verhältnis⸗ zahl für die Häufigkeit der Lebendgeborenen hat. Am nächſten kommen an Mannheim in der Häufigkeit der Lebend⸗ geborenen heran die Städte Chemnitz mit 18,2; Stuttgart ſowie Stettin mit je 18,0; Königsberg mit 18,9; Halle mit 19,0 Lebend⸗ n r Stäoͤliſche Nachrichten Der Anhängewagen Kaum ſind einige Tage vergangen, daß an dieſer Stelle von der geräuſchloſen Straßenbahn— in Franzisko— be⸗ richtet und der Wunſch ausgeſprochen worden iſt, daß die Mannheimer Straßenbahn nacheifern möge. Es iſt aber eigenartig geweſen, daß gerade nach dieſer Anregung die Ge⸗ ränſche der Wagen und das unruhige Fahren noch ſtärker wurden, als vorher. Wenn es nicht allgemeine Anſicht der „Fahrgäſte geweſen wäre, dann könnte man annehmen, daß das nur Einbildung ſei. Und dennoch wird es nur Einbil⸗ dung ſein, denn die Wagen fahren gerade noch ſo wie vorher, nur die Aufmerkſamkeit wird auf die Fehler gelenkt, die da⸗ durch deutlicher fühlbar werden. Bis zur Einführung ber geräuſchloſen Straßenbahn in Mannheim wird noch viel Waſſer den Neckar und den Rhein hinunterfließen. Aber der Verſuch iſt gemacht, wenn auch nicht ganz geglückt. Nicht von der Verwaltung der Straßenbahn ging allerdings der Verſuch aus, ſondern von den Straßenbahnwagen ſelbſt. So kam es, daß heute morgen der Anhänger der Linie 4 auf der Ebert⸗ brücke plötzlich Anwandlungen bekam, nachdem er das ge⸗ räuſchvolle Gerumpel über die Weichen hinweg ſatt hatte, und kurzerhand ſich auf das ſchöne glatte Holspflaſter begab und begann, geräuſchlos zu fahren. Sei es nun, daß die Be⸗ amten nicht das nötige Verſtändnis für die ruhige Laufart des Wagens hatten, ſei es, daß der Anhänger doch noch nicht ganz für die Fahrt ohne Schlenen gebaut war, er wurde ab⸗ gehängt und kaltgeſtellt. Ganz einſam ſtand er auf der Brücke Mannheim. Säuglingen auf das Hundert Lebendgeborener. geborenen auf das Tauſend der Bevölkerung. Die Häufigkeit der Lebendgeborenen ſteigt bis zur Verhältniszahl 22,1 in Gelſenkirchen⸗Buer mit 21,9 und Bochum, ſie ſinkt bis zur Verhältniszahl 10,1 in Berlin und 11,6 in Hannover. Geſtorbene über ein Jahr alt zählen ſämtliche Groß⸗ ſtädte in der Berichtszeit 39 350, davon kommen 521 auf . Während im Durchſchnitt aller Großſtädte 10,4 Geſtorbene auf das Tauſend der Bevölkerung entfallen, ſind es in Mannheim 8,2. Mannheim iſt mit dieſer Verhältniszahl unter dem Durchſchnitt der Großſtädte, ſteht alſo günſtiger als dieſer und zwar gemeinſam mit vierzehn anderen Städten, nimmt dabei den zwanzigſten Platz in der abſteigenden Reihe der Großſtädte ein. Deren Reihe geht von Halle mit der verhältnismäßig höchſten Sterbeziffer von 13,8 und von Königsberg mit 12,9 als Ver⸗ hältniszahl der Geſtorbenen herab bis zu den niederſten Sterbeziffern der Großſtädte von 7,8 in Gelſenkirchen Buer und 8,1 in Eſſen. Mannheim ſteht nach ſeiner Sterblichkeit in der Mitte zwiſchen Duisburg mit 8,6 ſowie Bremen mit 8,7 einerſeits und Eſſen mit 8,1 Geſtorbenen über einem Jahr auf das Tauſend der Bevölkerung andererſeits. Was die Säugliungsſterblichkeit die Sterbefälle Lebendgeborener im erſten Lebensjahr, an⸗ geht, ſo treffen wir in allen ſechsundzwanzig deutſchen Groß⸗ ſtätten während der Berichtsperlode 4,582 Geſtorbene unter einem Jahr, davon 98 in Mannheim. Auf das Hundert der Lebendgeborenen berechnet ſtarben im zweiten Vierteljahr 1928 im Durchſchnitt aller Großſtädte 84 Säug⸗ linge, in Mannheim dagegen 8,3. Maunßeim zählt zu den zehn Städten, die hier unter dem Durchſchnitt aller Großſtadte bleiben, alſo günſtiger daſtehen als die Geſamt⸗ heit der Großſtädte. Dabei hat Mannheim die zwölfthöchſte Verhältniszahl der Großſtädte für die Säuglingsſterblichkeit. Die höchſte, ungünſtigſte Verhältniszahl beſitzt mit 10,1 Sterbe ällen auf das Hundert Lebendgeborener Bochum, ihm folgt mit 10,0 Sterbefällen Magdeburg; die niederſte, günſtigſte Säuglingsſterblichkeit treffen wir in Stuttgart mit 5,1 und in Frankfurt a. M. mit 5,9 Sterbefällen. In der Nachbarſchaft von Mannheim befinden ſich z. B. Stettin mit 8,5, Hannover ſowie Eſſen mit 8,7, Duisburg mit 88, Berlin mit 80, Bremen mit.9, Hamburg mit 7,7 Sterbefällen von r DDr und trauerte ſeinem Verſuch nach. So geht es ſchließlich jedem, der einen anderen, als den vorgeſchriebenen Weg geht und eines Tages wird man ſehen, daß der andere Weg doch etwas für ſich hat. Gerade ſo wird es auch einmal mit der Straßenbahn gehen und man wird einſehen, daß der Wagen 2 doch nicht ſo unrecht gehabt hat. 60 * & Aerztliche Miſſtion. Die Aerztliche Miſſion hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Ihr auch in Mannheim bekannter und geſchätzter Miſſionsprediger Wilhelm Spaich iſt nach einem ſchweren Unglücksfall in Stuttgart unerwartet raſch heimgerufen worden. * Wann werden die ſtädliſchen Eisbahnen eröffnet? Dieſe Frage drängt ſich bei einer Beobachtung des Thermometers auf. Nun iſt die Stadt ja etwas übler daran, weil ihre Plätze weniger eben ſind als die des Tenntsvereins. Die ſtädtiſchen Plätze verlangen daher eine tlefere Waſſerſchicht, dle — naturgemäß auch eine längere Zeit zum Frleren 9 verlangt. Meiſt kommt daher das Tauwetter, ehe die Eis⸗ fläche überhaupt benutzbar war. Aber trotzdem kann man er⸗ warten, daß die Vorbereitungen jetzt getroffen werden, damit bei der erſten längeren Froſtperiode, die viel⸗ leicht ſchon begonnen hat, genügend Flächen für den geſunden Sport zur Verfügung ſtehen. Vor allem für die Feier⸗ tage wird große Nachfrage zu erwarten ſein. * Zuſammenſtoß. Privatauto, Motorradfahrer und Hand⸗ wagen ſtießen heute vormittag vor I. 8 zuſammen. Motor⸗ radfahrer und Autoführer ſtritten ſich um die Schuldfrage. Keiner kümmerte ſich um den ſtöhnenden älteren Mann, der ſich den linken Arm gebrochen hatte. Der Verun⸗ glückte wurde auf ſeinen Wunſch nach dem Krankenhaus ver⸗ bracht. Vertreter der militäriſchen Vereine. verbandes, Lütke, entbot den Willkommgruß, ganz beſon⸗ See zer ſpielte dazu mit gedämpften Inſtrumenten das alte, Kameraden“.— Ein ſinnig von der kleinen Annelieſe Im⸗ ſchäftsſtelle, Geller, richtete herzliche Worte an die zu Be⸗ Auges ihre anſehnlichen Pakete in Empfang nehmen konnten. 5 Die Alt⸗Veteranen nahmen ſich an der Jugend ein Belſpiel; Pfarrer haben ihr beſtes in dieſer Hinſicht getan, ohn n Weihnachtsfeiern Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ Hinterbliebenen veranſtaltete am geſtrigen Abend im großen Ballhausſaal eine Weihnachtsfeier für die bedürftigen Kinder der Kriegs⸗ beſchädigten, Kriegerwaiſen und Alt⸗Veteranen. Zahlreich hatten ſich die Teilnehmer eingefunden, unter ihnen auch die Der Leiter des Gau⸗ ders den Alt⸗Veteranen von 1870⸗71, die er als Mitgründer des Deutſchen Reiches, unſeres lieben Vate landes, bezeichnete, Das Gedächtnis der im Weltkrieg Gefallenen ehrte der Gau⸗ leiter durch die Aufforderung an die Verſammlung, eine Mi⸗ nute ſtehend unſerer Helden zu gedenken. Die Muſikkapelle immer an's Gemüt greifende Soldatenlied vom„guten bott geſprochener Weihnachtsprolog fand eln Gegenſtück in dem mit Verſtändnis und eindrucksvoll deklamiertem Vortrag „Flandern“ des kleinen Leute, ſowie den recht anſprechen⸗ den Klaviervorträgen von Walter jr. Der Leiter der Ge⸗ ſchenkenden. Trotz harten Winters, trotz Arbeitsloſigkeit und ſonſtiger allgemeiner Not der Zeit ſolle Freude auch die Herzen der Bedürftigen erfüllen. Der Opferſinn der Kame⸗ raden, beſonders aber der Mannheimer Geſchäftswelt und ſonſtiger edler Menſchen, habe es ermöglicht, den Kindern der Kriegsbeſchädigten, den Kriegerwaiſen und Alt⸗Veteranen ein Weihnachtsgeſchenk zu überreichen. Allen Gebern ſprach Redner herzlichſten Dank aus.. 5 Der Hohenfriedberger⸗Marſch gab den Rhythmus für die vom langbärtigen Knecht Rupprecht geführten, in dem Saal an den Gabentiſch marſchlerenden Kinder, wo ſie ſtrahlenden ſie erhielten außer dem„Packen“ noch einen erheblichen Geld⸗ betrag.— Der ehemalige Gauletter Henn gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es dieſes Jahr möglich geworden, eine Weih⸗ nachtsfeier zugunſten der Kriegsbeſchädigten, Kriegerwaiſen und Alt⸗Veteranen zu veranſtalten. Er war zuverſichtlicher Hoffnung, daß im nächſten Jahre die Feier noch ſchöner und reichhaltiger ausfallen werde.— Zur Verſchänerung de Feſtes, an dem als Vertreter der Stadtverwaltung auch Stadtrat Ludwig Haas teilnahm, trugen Kun maler Otto Siebert mit hervorragenden Geigenſolis ſowie die Geſangsabteilung des Vereins ehemaliger 111 f unter Leitung des Dirigenten Höhl durch Vortrag ſeritſen Chöre ein erheblich Teil bei. d. Die Vereinigung der Hanſeaten E. C. Mannheim im S. V. C. Frankfurt a..⸗Augsburg hielt am vergangenen Sonntag im Heim der Liedertafel ihre Weihna chtsfeler im Rahmen eines Feſtbauketts ab. Eine große Anzahl von Angehörigen hatte ſich eingefunden in der Erwartung, ein paar weihnachtliche Stunden im Hanſeatenkreiſe zu verleb Ein äußerſt gut zuſammengeſtelltes Programm ließ die Zei nur zu ſchnell vergehen. Die ſchneidige Hauskapelle pa ihre Weiſen der Weihnachtsſtimmung an. Klaviervorträ und ſonſtige Rezitationen wechſelten in bunter Reihenfolge ab Mitternacht war längſt vorüber, als man den Nachhauſeweg antrat. 8 * Der nene evangeliſche Katechismus. Seit dem Jahn iſt in der badlſchen Landeskirche ein nach den Beſchlüſſe, Generalſynode von 1881/1882 bearbeiteter Katechismus i brauch, der beſonders auch in pädagogiſcher Hinſicht ni allen berechtigten Anſprüchen entſpricht. Schon vor dem ing man daran, einen nenen, beſſeren Katechismus zu faſſen, und nicht nur Kommiſſionen, ſondern auch et ihren Entwürfen durchdringen zu können, ſo daß der Evan geliſche Oberkirchenrat ſich veranlaßt geſehen hat. ein Prei ausſchreiben zu erlaſſen. Es blieb der Generalſynod von 1928 beſchleden, endlich die Katechismusſrage zum Abſchl zu bringen. Der nach den Beſchlüſſen dieſer Synode bearbe Katechismus wird, wie jetzt die oberſte Klrchenbehörde Geiſtlichen der Landeskirche bekanntgibt, an Oſtern 1929 a rn Schnee Von Max Bittrich Todesweh 5 ö. Wächſt dir im Schnee? Bringt er dir nicht gleich ſchlichtem Strauch Knoſpentreibende Seele auch? Siehe, aus endloſem kühlem Segen Rauſcht mir erquicklicher Frühlings regen. Schlafende Wurzeln werden befruchtet, Bis in den Zweigen die Hoffnung wuchtet. Noch aus des Dornbuſchs ſpitzer Verzahnung Winkt mir des Blütenreichs frohe Ahnung. Lichtertann drängt ſich aus den Flocken. Schwingt nicht unendlicher Jubel die Glocken? „Es war einmal“— und wird wieder ſein Morgen in duftendem Kerzenſchein. Drel Weisen, die ſuchend durch Nebel ſchreiten, Winkte der Stern ſchon in hehren Weiten. Siehe, aus endtoſem küblem Segen 9 Rauſcht meinem Herzen ein milder Regen. Aktion gegen die öffentliche Enkſittlichung. Eine große Alktion gegen das moderne Theater, gegen die Magazin Lite⸗ ratur und gegen die Krilik an der Fürſorgeerziehung iſt im preußiſchen Landtag eingeleitet worden. Es handelt ſich um die Einbringung von zwei Uranträgen und eine große An⸗ frage der Deutſchnatlonalen Volkspartei, der Dentſchen Volkspartei, des Zentrums, der ſchen Fraktion. 3 0 . erleben, die Darſteſcu⸗ Ehe, Familie und Mutterſchaft und die Verletzung religiöſer nannt, veranſtaltet, bei denen ſich eine Unzahl maßgebender Wirtſchaftspartel und der Der erſte Urantrag richtet ſich gegen ſchen Zoten in die Darſtellung, die Verüchtlichmachung von Empfindungen. Der zweite Urantrag bezteht ſich auf die glei⸗ chen Auswüchſe in den Auslagen der Zeitungsſtände, Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen. Das Staats miniſterium wird erſucht, bei der Reichsregierung auf eine Geſetzgebung hinzu⸗ wirken, die geeignet erſchelnt, die erwähnten Auswüchſe zu befeitigen. Die große Anfrage beſaßt ſich mit der in der Lite⸗ ratur und auf der Bühne in letzter Zeit geübten Kritik in der heutigen Fürſorgeerziehung und fordert das Staatsmini⸗ ſtertum auf, bei der Regierung darauf hinzuwirken, durch ge⸗ eignete Maßnahmen zur Abwehr dieſes Angriffes beizutra⸗ gen, um die betreffenden Anſtalten und darin tätigen Berufs⸗ arbeiter zu ſchützen.. „Talkies“ Meilenſchritte In Europa werden noch Rundfragen über die Möglich⸗ keiten des Sprechfilms, im Broadway⸗Jargon„Talkie“ ge⸗ Perſönlichkeiten„äußerſt zurückhaltend“ äußert. Die ernſt⸗ hafte Londoner Kritik glaubt, man müſſe noch Jahre hindurch Verſuche anſtellen, bis man ſich dazu werde entſchließen können, ein Urteil abzugeben. Die Pariſer Rundfragen zeitigten ebenſo ſkeptiſche Antworten. Unterdeſſen wird in Amerika gearbeitet. Sprechfilme und deren Erzeugungsmittel werden in raſendem Tempo hergeſtellt. Täglich werden neue Patente angemeldet und erworben. Die Beſitzer der Herſtel⸗ lungsrechte der neuen Erfindungen ſind durchweg mächtige Elektro. und Radlotruſte. Drei Syſteme ſind bisher in An⸗ wendung: Movletone, Vitaphone und Phonophone.— Die Kölniſche Illuſtrlerte Zeitung berichtet in einem das Hineinzieben von Perverſiläten und zynl⸗ den! e e,, „. N. Doſtoewſklj:„Der Idiot“. Roman in vier Bei Seutſahe Uebertragung von Klara Brauner. Vollsverba, Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. 5.., Berlin⸗Cparlo burg 2. In dieſem Werte ſchauen wir am tlefſten in das He Dichters. Die rührende Geſtalt des Fürſten Myſchkin, des gz alles verſtehenden Menſchen, der alles Leid ſeiner Mitmenſchen und ſchmerzvoller empfindet als ſein eigenes, der ſich lelöſt ve um alle Kraft feines Gefühls verſchwenderiſch an andere zu hat dem Herzen des großen ruſſiſchen Meiſters am nächſten ges er hat ihr die Fülle ſeines eigenen, innerſten Weſens geſchentt. V. ö.., deſſen eigener Verlag dies weltberühmte Wert he gebracht hat, verfügt heute bereits über eln Erſcheinungsver von annähernd 500 Werken. „Edmond Jalonx:„Die Tiefen des Meeres“. Berechtigte Uebe tragung aus dem Franzöſiſchen von Rannyu Collin. Mit e Vorwort von Thomas Mann. Voltsverband der Bil 8 Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin⸗Charlottenburg 2. Dleſ empfundene und aufrichtig, mit geſtändnishaſter Schonungsloſt ählte Künſtlergeſchichte voller Anbetung des Ruhmes u Llebe entzückt durch die Zartheit ihrer Lebensdeutung, durch Intimität ihres Bekenntniſſes, ihre Weichheit und Strenge, durch Stimmungen von Menſchenfehlbarkeit, Herzensprüſung und falsſügungen. Geiſt und Form, das Analytiſche wie das Plaſtiſche durch und Lurch geiſtreichen Darſtellung paart ſich auf das Reizvoll mit dem lyriſchen Elepent, den bewunderungswürdig erlel B dern füdlicher Lanoſchaft. Wege und Ziele des Volksgeſanges von Dr. A. Gut m 288 Seiten mit Notenbeiſptelen und reichem Bildmaterial, gebn in Ganzleinen. Max Heſſes Verlag, Berlin ⸗ Schöneberg Fragen des Volfsgeſanges ſachverſtändig zu ſchreihen, vermag! derfenige, der alle Seiten dieſes Problems genau kennt: die wiſſe schaftliche und prabtiſche Kenntnis des Geſanges und der Syra der einen Seite, das geſchichtliche, pſychologiſche und ſoszloſogl Verſtändnis für die Bedeutung des Vollsgeſanges im Lauf Zelten auf der andern Selte. Als weiteres, um das Gebiet runden, gehört dazu die Vertrautheit mit elner großen Grenzgebieten, ſowie die Erfahrung in der praktiſchen Vo pflege unſerer Zeit. Es iſt als ein alücklſcher Zufall anzuſeh nd Volksmuſik A Da der Be chrift ſo 4. Seite. Nr. 593 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Dezember 1928 65 Kakteen als Modepflanzen Reich beſchickter Markt 3 5 Weihnachten im Gartenbauverein Flora Der heutige Markt zeigte wieder eine recht gute Beſchik⸗ Die Vorſtandſchaft des Gartenbauvereins„Flora“ erfreute die Mitglieder durch ein hübſches Weihnachtsgeſchenk eigener Art. Um die Vereinsangehörigen über die Kultur der ſich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreuenden Kakteen zu unterrichten, gab es in der am Diens Stag abend im großen Saal der„Liedertafel“ abgehaltenen Weihnachts⸗ verſammlung einen belehrenden Lichtbildervortrag über Kak⸗ teen und als Weihnachtsgeſchenk eine wertvolle Pflanze. Die Weihnachtsverſammlungen der Flora gehören jeweils neben der Exkurſion im Sommer zu den ſchönſten Veranſtaltungen des Vereins. In hübſcher Aufmachung war vor der Saal⸗ bühne eine große Kollektion prächtiger Winterblüher und Blattpflanzen aufgeſtellt, die in ihrer Farbenpracht und Reich⸗ haltigkeit ſofort die Aufmerkſamkeit der zahlreichen Beſucher auf ſich lenkte. Neben den Primeln, Alpenveilchen und Azaleen, die alle im reichſten Blütenſchmuck prangten, gab es ſchön kultivierte Palmen, darunter Phönix, Latanien und Drazienen. Nicht minder großes Intereſſe erregten die rei⸗ gend ausgeſtatteten Obſt⸗ und Gemüſekörbe, auf die namentlich die Hausfrauen ihr Augenmerk gerichtet hatten. Der erſte Vorſitzende, Herr Nik. Roſenkränzer, ver⸗ breitete ſich in Kürze über die ausgeſtellte Pflanzenkollektion, erteilte wie üblich manch wertvollen Ratſchlag betreffs der Ueberwinterung der Pflanzen und gab ſodann dem Wunſche Ausdruck, daß das Vereins⸗Weihnachtsgeſchenk ſtets eine angenehme Erinnerung an die Weihnachtsfeier im Gar⸗ tenbauverein„Flora“ bilden möchte. Direktor Henſel nom Friedrichspark hielt einen lehr⸗ reichen und mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommenen Vor⸗ trag über. Bilder aus dem Kakteenreich In früheren Jahren, ſo führte der Redner aus, galten alle die, die ſich mit Kakteen befaßten, als Menſchen eigener Art, als Sonderlinge. Heute ſind die Kakteen eine Mode⸗ pflanze geworden. Das Groteske und Bizarre an dieſen ſtacheligen Geſellen war es, was ihnen ſo viele Liebhaber und Kunſtfreunde eroberte. Die herrlichen, eigenartigen Exem⸗ plare, die in den Schaufenſtern der Blumenläden zu ſehen ſind, erregen bei jedem Beſchauer Erſtaunen und Bewunde⸗ rung. Ob ihrer verſchiedenartigſten Geſtalten tragen ſie auch dementſprechende Bezeichnungen, wie Kugel⸗, Säulen-, Schrauben⸗, Warzen⸗, Blatt⸗, Seeigel⸗ und Schlangenkaktus; ferner gibt es Greiſenhaupt⸗, Teufelszunge⸗ und Biſchofs⸗ mützekakteen u. a. mehr. Neben ihren ſchönen, merkwürdigen Formen entwickeln die Kakteen aber auch eine herrliche Blü⸗ tenpracht. Den größten Feuerzauber haben gerade die Blüten, die die Pflanze in nur wenigen Stunden entwickelt. Die Heimat der Kakteen iſt beſonders Mexiko, Mittelamerika, Argentinien nud Braſiltien. In ihrer Heimat finden wir Kak⸗ teen, die die Größe eines Kaſtanienbaumes erreichen. Neben kleinen Strauchformen ſtehen kandelaberähnliche NRieſenſäulen und Kugelformen von Haſelnußgröße bis hinauf zum 200 Liter⸗Faß. Andere überziehen, wie bei uns der Epheu, ganze Mauern. Andere Arten wiederum bil⸗ den undurchdringliche Dickichte, ja ganze Wälder. Das Sam⸗ meln iſt beſonders wegen der vorkommenden i mit den größten Gefahren verbunden. Die Kaktee iſt ein Sonnenkind Danach ſoll der Standort ein heller, möglichſt ſonniger ſein. Die Pflanze beanſprucht eine geſunde, abgelagerte Erde aus Lehm, Laub und Miſtbeeterde, die mit Sand uns etwas Holz⸗ kohlenſtaub vermiſcht ſein muß. Die Kakteen verlangen in der Wachstum⸗ und Blütezeit Waſſer, das an heißen Tagen durch Begießen der Erde und durch Ueberbrauſen der Pflanze geſchieht, in den Herbſt⸗ und Wintermonaten jedoch ganz un⸗ terlaſſen wird. Die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen erfuhren durch die Vorführung von über 50 Lichtbildern eine vortreffliche Illuſtrierung. Bei allen Lichtbildern traten die ſeltſam ſchönen Formen von Körper und Blüten dieſer merk⸗ würdigen exotiſchen Pflanze deutlich in Erſcheinung. Dann erſtrahlte der Chriſtbaum, worauf die Weihnachts⸗ verloſung begann. Dieſe rief inſofern große Fröhlichkeit hervor, als Nieten ausgeſchaltet waren. Der Vorſitzende wünſchte alsdaun den Anweſenden mit herzlichen Worten fröhliche Feiertage und ſchloß die recht anregend verlaufene Weihnachtsverſammlung mit dem Appell, auch im neuen Jahre die Blumen⸗ und Pflanzenfreunde der„Flora“ zuzu⸗ führen. ch. * Haftentlaſſung. Der vor einigen Tagen verhaftete Bankier Faßhold iſt, wie uns ſein Verteidiger,.⸗A. Dr. Seelig mitteilt, aufgrund einer Verfügung des Ober⸗ landgerichts aus der Haft entlaſſen worden. * Zweite juriſtiſche Prüfung. Auf Grund der im Spätjahr beſtandenen zweiten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Refe⸗ rendare zu Gerichtsaſſeſſoren ernannt worden: Dr. Hermann Bär aus Mannheim, Georg Beinert aus Radolfzell, Otto Bi⸗ ſchoff aus Kehl, Ernſt Böhmann aus Heidelberg, Dr. Erwin Brunner aus Mannheim, ee Budzinſki aus Wanne, Joſef Eiermann aus Heidelberg, Wilhelm Friederang aus Steißlingen, Adolf Fröhling aus Lörrach, Dr. Hans Furler aus Lahr, Alfred Grombacher aus Offenburg, Otto Hänert aus Raſtatt, Dr. Friedrich Hertz aus Karlsruhe, Dr. Hellmut Iſele aus Konſtanz, Walter Kähni aus Aſelfingen, Severin Kern aus Zell k.., Arnold Köpfler aus Görwihl, Paul Meder aus Allmendshofen, Dr. Felix Oppenheimer aus Wertheim, Gün⸗ ther Sackſoffky aus Mannheim, Dr. Joſef Schmitt aus Mannheim, Werner Schönemann aus Heidelberg, Dr. Willy Siefert aus Heidelberg, Hans Spiegel aus Tauberbiſchofsheir m, Dr. Herbert Strauß aus Mannheim, Dr. Ottmar Ullri 0 aus Mannheim, Dr. Heinrich Veit aus Offenburg. * Ohne Umſchlag verſandte gedruckte einfache Weihnachts⸗ und Neujahrskarten, die hinſichtlich der Größe, Form und Papierſtärke den Beſtimmungen für Poſtkarten entſprechen müſſen, koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch im Fernverkehr 3 Rpf. Es dürfen in dieſen Karten außer den ſogenannten Abſenderangaben(Abſendungstag, Name, Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſeuders) noch weitere fünf Worte, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zuſammenhang ſtehen müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zuſätze„ſendet“,„Ihre“,„Dein Freund“,„ſendet Dir“,„ſendet mit beſten Grüßen Ihre“ uſw. Werden ſolche Karten im offenen Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſo⸗ wohl im Ortsbereich das Aufgabeorts als auch nach außer⸗ halb 5 Rpf. Ungenügend freigemachte Sendungen werden mit Nachgebühr belaſtet. Es kann daher den Verſendern mur geraten werden, die e entusen zu eachten. inuten Aulmerksamkeit Vor dem Festel Zu keiner Zeit erlangt die Zeitungsanzeige größere Bedeutung, als in den Vorwochen wichliger Feste, also wie vor Ostern, Pfingsten und Weihnachten, und besonders vor Weihnachten, diesem größten und heiligsten Fest, das noch im besonderen dadurch Be- deutung für das gesamte Wirtschaftsleben gewinnt, als es zugleich das größte Geschenkfest ist. Wochen und Wochen vor dem 24, Dezember werden Vorbereitungen aller Art getroffen, Vorbereitungen, die kein Gebiet des Eebens unberührt lassen. Wie viele Mütter, Familienoberhäupter haben das ganze Jahr gespart, um zu Weihnachten einen festlichen Gabentisch aufbauen zu können. Dieser Massen- bedarf in den Wochen vor Weihnachten, der dann seinen Höhepunkt am Goldenen Sonntag findet, ist oft für das Sein oder Nichtsein eines Ge- schäftes entscheidend, Von einem gn ten oder schlech- ten Weibhnachtsgeschäft hängt die Möglichkeit ab, seinen Lieferanten bezahlen und sich für das nächste Jahr eindecken zu können. Das schönste Lager ist nichis wert, wenn die 7 Marse des kaufenden Publikums nicht er wieder darauf aufmerksam gemacht wird, wo es dieses Leger gibt und wie es zusammengesetzt ist und zu welchen Preisen man etwas erstehen kann, Das große Geschäft wird dann der machen, der rechtzeitig durch eine entsprechende Reklame das Publikum auf seine Waren hingewiesen bat, So ist denn nichts Wiehtiger, als rechtzeitig und ausgiebig von dem Mittel Gebrauch zu machen, das wie kein anderes dazu geschaffen iet, Mittler zu sein zwisgben Käufer und Verkäufer—- die Zeitungsanzeige. Der wichtigste Mitiler im Wirtschaltsleben Man liest heutzutage Ankündigungen in Zeitungen, wie man früher amtliche Kundgebungen von An- geboten aller Art las. Nicht der leiseste Gedanke an einseitige Interessenwahrung berührt uns mehr oder darf uns mehr berühren. Die Entwieklung hat unaufhaltsam diese Sachlage geschaffen. Die Ent- wicklung, die zu einem steten Wachstum der Städte führte, die die grogen Kauf- und Warenhäuser schuf, die die Markenartikel aller Art brachte und die unaufhaltsam neue Formen des Wirtschaftslebens gebiert. Wer kann heute noch in einer Großstadt oder selbst in einer Mittel- und Kleinstadt durch Umschau persönlich einen Ueberblick über das Warenangebot und über die Waxrenpreise sich ver- schaffen? Die Entfernungen werden immer gröger, der Verkehr immer stärker und die Zeit immer kost- barer. Was ist da natürlicher, als daß man die alt- gewohnte Zeitung, die jeden Tag mit minutiöser Pünktlichkeit uns in die Hände kommt, aufschlägt und nun in aller Bequemlichkeit mit dem geringst möglichen Aufwand an Zeit und Mühe sich einen Ueberblick über die Kaufmöglichkeiten verschafft? 9 Besonders unsere Frauen. denen in ihrer Eigenschaft als Mütter, Gattinnen und Hausfrauen am meisten das schwere Amt des Ein- kaufens obliegt, machen in immer steigendem Maße von dieser Möglichkeit, die ihnen der Annoncen-Teil einer Tageszeitung bietet, Gebrauch. Dies ist auch der beste Gegenbeweis gegen vereltete Einwen- dungen, die man immer wieder hören kann: nämlich, daß der Annoncentéil einer Zeitung gar nicht Oder nur flüchlig gelesen wird. Die so sprechen, vergessen die Rolle der Frauen im Wirtschaftsleben. Sie vergessen, daß nach einwandfreien statistischen Feststellungen verbürgt, etwa 70 80% aller Einkäufe für den Bedarf des täglichen Lebens von Frauen ge- tätigt werden. Und die Frauen sind bekanntlich die eifrigsten Leserinnen des Annoncenteils. Wer also bei Haller Einkaufstäfigen bekennt werden will, inseriere in der Zeitung. f kung, die man für die Jahreszeit als reichlich bezeichnen konnte. Doch wirkt die neue Kälte auf die Preiſe merklich ein; ſie hatten Neigung nach oben. Gemüſe, wie Roſenkohl, Wirſing, Rot⸗ und Weißkraut, gelbe Rüben, Suppenkräuter, zeigten eine auf dieſe natürlichen Urſachen zurückzuführende Preisſteigerung. Aehnlich war es beim Obſt, beſonders bei den Aepfeln. Dagegen ſenkten ſich die Preiſe der Orangen und Mandarinen. Der Obſtmarkt wurde von Aepfeln beherrſcht, während Birnen nur in geringer Menge angeboten waren und allmählich zur Neige gehen. An ihre Stelle treten immer mehr die Orangen und Manda⸗ rinen. Bananen, Zitronen und Kaſtanien waren ebenfalls vorhanden. Hier und da gab es auch Trauben. Fluß⸗ und Seefiſche waren viel angeboten. Die Zufuhr an Kartoffeln war gut. Beſonders ſtark war das Angebot an Geflügel, unter dem die Gänſe bei weitem überwogen. Butter, deren Preiſe ſteigende Tendenz hatten, und Eier gab es reichlich.— Der Verkehr war mittelmäßig. Ebenſo wird man den Umſatz beurteilen müſſen. Von amtlicher Seite wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6,5: Wirſing 15—20; Weiß⸗ traut 1 Rotkraut 15—20; Blumenkohl, Stück 80— 130: Karotten, Bſchl. Gelbe 1 15—18; Rote Rüben 15—18; Weiße Rüben 12 b. s 15 Spenat 2 Zwi ebeln 15—18; Kopfſalat 30—40; Endivien⸗ ſalat, Stück 20407 5 eldſalat 120— 160; Tomaten 60—80; Meerrettich, Stück 8080; Peterſilie, Bſchl. 10—12; Lauch, Stück 10—15; Aepfel 25—60; Birnen 20—50; Trauben 100; Zitronen, Stück—12; Orangen 25—30; Bananen, Stuck 10—18; Nüſſe 50—70; Kaſtanien—35: Süß⸗ rahmbutter 240270; Landbutter 220—230; Weißer Käſe 50—55; Eier, Stück 11—22; Hechte 160; Barben 120; Karpfen 140—160; Schleien 160 bis 180: Breſem 100120; Backfiſche 60; Kabeljau 60—70; Schellfiſche 45—70; Golobarſch 5060; Seehecht 807 Stockfiſche 50: Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200—850; Huhn, geſchlachtet, Stück 300800; Enten, geſchlachtet, 6001200; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000— 2000; Tauben, geſchlachtet, Stück 80150; Rinofleiſch 110; Kuhfleiſch 70—80; Kalb⸗ fleiſch 130; Schweinefleiſch 1201307 Gefrierfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100: Reh⸗Big 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 200—250; Feldhaſen⸗ Ragout 120; Feldhaſen⸗Braten 160. Veranſtaltungen Die Familienfeier des Gemeindevereins der Trinitatiskirche bot den in großer Zahl erſchienenen Gäſten eine abwechſlungs⸗ reiche Vortragsfolge. Neben Trioſätzen von Mozart und Haydn, ſehr geſchmackvoll vorgetragen von Frl. Käte Back (Violine), Frl. Toni Auerbach(Cello) und Herrn Fritz Nagel am Flügel, ſtanden Geſangsvorträge von Frl. Marga Doring, die durch ihre klangvolle, gutgeſchulte Sti me, deutliche Ausſprache und den anſprechenden Vortrag von Liedern von Rubinſtein(Es blinkt der Tau), Rich. Strauß (Ständchen) und der„Hallenarie“ aus Tannhäuſer, von Herru Nagel feinfühlend begleitet, ſich herzlichen Beifall erſang. Ein Streichorcheſter unter Leitung von Frl. Back ſteuerte dte Kinderſymphonie von Haydn und Mozarts kleine Nachtmuſik bei. Der Kirchenchor der Trinitatiskirche erfreute durch wert⸗ volle Chorwerke von Brauer, Otto und Zollner, die unter Leitung des Herrn Endlich zu erfreulicher Wiedergabe ge⸗ langten. Der weitere Verlauf des Programms verhieß eine Anſprache des Pfarrers Roſt, Rezitationen des Herrn Feuchtinger und eine Vorführung von Schatten bildern, die wir, durch anderweitige Verpflichtungen in Anspruch ge⸗ nommen, nicht mehr abwarten konnten. I. Tagungen Badiſcher Landesverband gegen den Alkoholismus Nach vorausgegangener Sitzung des Arbeitsausſchuſſes verſammelte ſich am 17. Dezember der Ausſchuß des Badiſchen Landesverbandes gegen den Alkoholismus e. V. zu einer ordentlichen Tagung im großen Sitzungsſaale der Handelskammer in Karlsruhe. Der Vorſitzende, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Fuchs, begrüßte die Verſammlung, ins⸗ beſondere die Vertreter der Stadt, der Behörden und Organi⸗ ſattonen. Darauf erſtatteten die Vorſttzenden der Sonderaus⸗ ſchüſſe ihren Tätigkeitsbericht. Dr. Neumann⸗ Karlsruhe ſchilderte die Entwicklung der offenen Trinkerheilſtätte Ren⸗ chen, die 1905 für männliche Kranke gegründet wurde. Be⸗ ſetzung, Ab⸗ und Zugang laſſen leider darauf ſchließen, daß die Zahl der Trunkſüchtigen im Wachſen begriffen iſt. Gegenwärtig iſt die Anſtalt mit 31 Pfleglingen belegt. Im Laufe des Jahres waren 90 Pfleglinge eingetreten, 65 kamen bisher zur Entlaſſung, davon etwa die Hälfte auf ord⸗ nungsmäßigem Wege, das heißt nach ßmonatlicher Heilbehand⸗ lung, während die anderen gegen den Rat der Leitung die An⸗ ſtalt verließen. 17 frühere Trinker üben nun völlige Enthalt⸗ ſamkeit. An den Gebäulichkeiten wurden verſchiedene Verbeſſerun⸗ gen und Verſchönerungen durchgeführt. Zur Beſchäftigung der Pfleglinge auch im Winter ſoll die Viehwirtſchaft ein⸗ gerichtet werden.— Prof. Jung berichtete über die Organi⸗ ſation der Trinkerfürſorge. In Baden beſtehen 7 Trinker⸗ fürſorgeſtellen. Man will in Zukunft öfters Trinker⸗ fürſorgekonferenzen abhalten und verſpricht ſich da⸗ von manchen Erfolg. Der Berichterſtatter erwähnte dabei be⸗ ſonders die Unterſtützung durch die Miniſterien des Innern und der Juſtiz. Im vorigen Jahre wurden insgeſamt 10 616 Fälle behandelt, dieſes Jahr bereits 10 483 Fälle.— Landes⸗ wohlfahrtspfarrer Werner erſtattete Bericht über die Tä⸗ tigkeit des Sonderausſchuſſes für Aufklärung, wobei er auch an die Mitwirkung der Preſſe appellierte. Der neue Ge⸗ ſchäftsführer, Direktor Fahrenbruch, entwickelte ein um⸗ fangreiches Programm, nach dem die Aufklärung durchgeführt werden ſoll. Es ſind bereits an 55 Mittelſchulen vor 56090 Schülern Vorträge gehalten worden. Reichsbahn und Poſt haben Erlaſſe herausgegeben über die Enthaltſamkeit im Dienſte. Es ſoll eine Lehrkraft für Aufklärung an Volks⸗ und Fortbildungsſchulen erſtrebt werden.— Der Vorſitzende, Mi⸗ niſterialdirektor Dr. Fuchs, ſprach in dieſem Zuſammenhang der badiſchen Unterrichtsverwaltung den Dank für ihr weit⸗ gehendes Entgegenkommen gegenüber der Verbandsarbeit aus. Er bemerkte noch, daß ein Sonderausſchuß für alkohol⸗ freie Jugenderziehung ceingeſetzt und an deſſen Spitze Prof. 8 Mittelſtraß vom Unterrichtsminiſterium treten full. Pfarrer Häusler⸗Ladenburg konnte über beachtenswerte Erfolge des Sonderausſchuſſes für gärungsloſe Früchtever⸗ mertung berichten. Der ſeitherige Vorſtand wurde wjieder⸗ gewählt mit der Aenderung, daß anſtelle Dr. Englers Dr. Kahn als 11. Vorſitzender tritt. 1 9 Seeder: Sr L rn e een * 0 *„ n=* r„„ er n tere ernennen eee. 3 3 1 Donnerstag, den 20. Dezember 1928 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 593 Ein Blick über die Mell Der Kriegsſchauplatz in Südamerika Das Geheimnis des Chato Der Krieg in Südamerika hat begonnen, ohne daß es offiziell zu einer Kriegserklärung kam. Er wird vielleicht ſein Ende nehmen, ohne daß es eines offiziellen Friedens⸗ ſchluſſes bedürfen wird— vielleicht aber auch nicht. Uns hier in Europa fehlt der richtige Begriff für die näheren Umſtände des paraguayiſch⸗bolivianiſchen Streites. Die kriegeriſchen Handlungen, die bis jetzt zwiſchen den beiden Ländern ſtatt⸗ gefunden haben, würden hierzulande als kleine Grenzzuſam⸗ menſtöße gelten, denn die Höchſtſtärke der beiden Armeen überſchreitet nicht die Zahl von 6000 Mann, und es waren bis jetzt nur einzelne Detachements, die ins Gefecht kamen. Außerdem iſt es ſchwer, von Grenzzwiſchenfällen und Grenz⸗ überſchreitungen dort zu reden, wo es keine Grenze im eigent⸗ lichen Sinne des Wortes gibt: Wirft man einen Blick auf die Karte Südamerikas, ſo kann mit Leichtigkeit feſtgeſtellt wer⸗ den, daß Paraguay überall natürliche Grenzen hat, nämlich Flüſſe, die das Land von allen Seiten umſchließen, von allen Seiten.. mit Ausnahme einer verhältnismäßig kurzen Strecke, die auf der Landkarte peinlich genau mit dem Lineal gezogen wurde. Dtieſer Strich bewirkt eine imaginäre Tei⸗ lung, die durch den Urwald des Chaco gehen ſoll. Ste ſoll im Urwalde des Chaco gezogen werden, ſie exiſttert aber nicht. Es gibt da keine Grenzſtation und keine Grenzpoſten, ſchon aus dem Grunde nicht, weil es keine durchgehenden Land⸗ ſtraßen— von Eiſenbahnen gar nicht zu reden— gibt. Nur hier und da iſt auf einem kahlen Fels oder in einem Sumpf⸗ gelände eine armſelige Hütte zu finden, die mit einem Zaun umgeben iſt und die den ſtolzen Namen„Fort“ trägt. Dieſe Forts werden gewöhnlich von einigen Soldaten bewohnt, dienen aber zugleich, ja in erſter Linie, als Proviantbaſen und Verkaufsläden für die wenigen und ſeltenen Paſſanten und Indianerhorden, die in die Nähe eines Forts geraten. Und dieſe werden oft nicht nur mit Warenangeboten empfan⸗ gen, ſondern mit aufgepflanzten Baſonetten und mehr oder minder funktionierenden Maſchinengewehren. Um dieſe Forts, die den Chaco gewiſſermaßen beherrſchen, wird der Kampf gehen. Wer ſolche Forts beſitzt, der iſt auch Herr im Lande, inſoweit dieſes Land überhaupt die Herrſchaft des Meuſchen anerkennt. Der Gran Chaco,„der große Jagdgrund“, erhielt ſeinen Namen von den Urbewohnern des Landes, von den India⸗ nern, die dort heute die letzte Zuflucht vor den weißen Er⸗ oberern ſuchen. Der Chaco erſtreckt ſich nicht nur über Boli⸗ vien und Paraguay, ſondern auch über Braſilien und Argen⸗ tinten. Die Aufteilung des Chaco unter dieſe nier Staaten bildete ſeit jeher einen ewigen Zankapfel. Schließlich einig⸗ ten ſich Paraguay, Braſilien und Argentinien, während Bolivien mit ſeinen Anſprüchen abſeits blieb. Die Anſprüche Boliviens gehen ausſchließlich auf Koſten Paraguays. Der Teil des Chaco, um den der Streit geht, gehört dabei zu den unerfreulichſten Gebieten Südamerikas. Die Natur hat hier zahlreiche Fallen geſtellt. In der Regenzeit, die in dieſer Gegend ein halbes Jahr dauert, iſt der Ehaco mit xieſigen, durch das Gras tückiſch dekorierten Sümpfen zugedeckt, in der trockenen Jahreszeit Sogar gute Kenner des Landes kommen dort leicht ums Leben, weil der Boden abſolut unſicher iſt, well das Sumpf⸗ gelände während der Regenzeit und die Wüſtenſtrecken in der trockenen Zeit ihre Lage von Jahr zu Jahr verändern. Im Urwald des Chaco hauſen in rieſigen Mengen die ge⸗ fährlichſten Katzenarten Amerikas, Jaguar und Puma. Auch fehlt es nicht an Mardern und Bären, an Wildſchweinen und Tapiren, auf den Palmen und im Gras lauern Schlangen, in den Sümpfen und Flüſſen— Alligatoren, die hier beſon⸗ ders gefährlich ſind. Am gefährlichſten ſind aber einige Indianerſtämme, die ſich in völlig wildem Zuſtand befinden und die ihre Unabhängigkeit ſeit Jahrhunderten bewahrt haben. Es ſind die einzigen Indianer der Erde, die von den Weißen bisher noch nicht überwältigt wurden. Ewig durch die Weißen bedroht, haben ſich dieſe einſt friedliebenden Be⸗ wohner Südamerikas zu haſſenden und grauſamen, halb tieri⸗ ſchen Weſen entwickelt, die jeden Weiſen, der in ihre Hände fällt, auf eine beſonders verfeinerte Art zu Tode zu quälen verſtehen. Zu ihren Führern wählen ſie charakteriſtiſcherweiſe Ueberläufer aus den ziviliſterten Städten und Dörſern, jene Indianer, die die ſchwere Hand der Eroberer an ihrer eige⸗ nen Haut verſpürt haben. Hier, im Urwald, vergeſſen ſie alles, was ſie in der Knechtſchaft gelernt haben, alles außer der Qual, die ſte erleiden mußten und der Grauſamkeit, deren Zeugen ſie waren. Der Rache durſt dieſer entlaufenen Sklaven vermengt ſich mit den böſen Erfahrungen, die ſie geſammelt haben, und dieſe unerſchöpfliche Nahrung trägt dazu bei, die wilden Indianerſtämme in ihrem Exiſtenzkampf zu unter⸗ ſtützen. Die bolivianiſchen und paraguayiſchen Truppen ha⸗ ben im Chaco einen gemeinſamen Feind, gegen den ſie ſich manchmal vereinigen werden müſſen, um nicht von den Indianern überliſtet zu werden. Ja, der paraguahiſch⸗ bolivianiſche Kriegsſchauplatz ſtieht eigenartig aus. Es mag unter dieſen Umſtänden verwunderlich erſcheinen, daß die betreffenden Länder Intereſſe daran haben, ſich um den Chaco zu ſtreiten. Die Schuld daran tragen aber die ſeit einiger Zeit verbreiteten Gerüchte über phantaſtiſche Schätze, die der Chaco in ſeinem Boden angeblich birgt. Nach der erſten Verſion ſoll es ſich um die Reichtümer der Inkas handeln, der urſprünglichen Herren des Landes; dieſe Reichtümer häben die ſpaufſchen Konquiſtadoren ſeiner⸗ zeit vergeblich geſucht; es ſoll heute unter den verwilderten Einwohnern des Chacos Menſchen geben, die als direkte Nachkommen der Inkas ihre Lebensaufgabe darin ſehen, die Schätze der Väter bis zu dem Augenblick einer Befreiung geheimzuhalten. Nach einer anderen Verſion ſoll die Sache viel proſaiſcher ſein: es ſoll ſich um reiche Erdölguellen han⸗ deln, die im Urwald des Chacos bei den Ausgrabungen von Brunnen entdeckt wurden. Während alſo bis vor kurzem der Streit um den Chaco gewiſſermaßen nur einen Hoheitskampf zwiſchen den beiden Stgaten darſtellte, iſt er jetzt wirtſchaftlich fundiert. Jetzt fließt um den Chaco menſchliches Blut. Was, wenn dieſes um eines Phantoms willen geſchieht? Auch das würde niemanden überraſchen. Es geſchieht allzu oft, daß die menſchliche Energie um Ziele vergeudet wird, die ſich als Illuſionen hergusſtellen. Die menſchliche Energje— und das menſchliche Leben. So war es ſtets in der Geſchichte der verwandelt er ſich in eine Wüſte. Menſchheit geweſen, und ſo ſoll es anſcheinend auch bleiben. * FFFTCCCCͥCͥͤͥͤͥͥͤͥͥͥͤ ͤAVAdGTTb0G0Gßßß(T0 Deutſchland Ein tapferer Spitz Als ein treuer Wächter erwies ſich ein kleiner Spitz, der die Räucherkammer eines Berliner Schlächtermeiſters zu be⸗ wachen hatte. Als früh gegen 6 Uhr eine Bande von nicht weniger als fünf Mann in die Räucherkammer eindrang, ſtellte ſich ihnen das Tier mit wütendem Gebell ent⸗ gegen und lieferte den fünf Eindringlingen eine regelrechte Schlacht. Die Einbrecher verſuchten zunächſt mit Schlächter⸗ meſſern, ſich das tobende und beißende Tier vom Leibe zu hal⸗ ten und brachten ihm eine ganze Anzahl tiefer Stichwunden bei, ohne daß jedoch der treue Wächter in ſeinen Angriffen er⸗ lahmte. Erſt als der Hund durch den ſtarken Blutverluſt ſchwächer geworden war, konnten ihn die fünf mit vereinten Kräften in einen Nebenraum einſperren. Inzwiſchen waren aber auch durch das laute Gebell die Hausbewohner aufmerkſam gemacht worden, ſodaß die Einbrecher den größten Teil der ſchon zuſammengerafften Beute im Stiche laſſen und die Flucht ergreifen mußten. In den Lager⸗ räumen der Fleiſcherei fand man alle Wände mit Blut des mutigen kleinen Spitzes beſpritzt. Trotz der beſtialiſchen Ver⸗ letzungen wird der tapfere kleine Hund mit dem Leben davon⸗ kommen. Ungarn Drei Mädchen in einer Sandgrube verſchüttet In einer Ortſchaft bei Miskolez begaben ſich drei Bauern⸗ mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren in eine in der Nähe befindliche Sandgrube, um Sand zu holen. Plötzlich wurden ſie von rutſchenden Erdmaſſen begraben. Da niemand in der Nähe war, wurde der Erdrutſch erſt ſpät bemerkt. Die Mäd⸗ chen konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Frankreich Pariſer Aerzte als Verſicher ungsbetrüger In der franzöſiſchen Hauptſtadt iſt vor kurzem der prak⸗ ef 5 a enn liſche Arzt Dr. Gaſton Prleur als der Hauptbetetligte ausſtellte, verbarg ſich in den Worten der Anzeige ein tiefer 1 In⸗ eines großen Schwindlerkonzerns verhaftet worden. zwiſchen hat die Poltzei weitere Aerzte und eine Reihe von „Patienten“ feſtgenommen, die ebenfalls in die Betrugsaffäre verwickelt ſind, Es ſind bereits zahlreiche Fälle ermittelt, in denen die„Patienten“ mit Hilſe der Aerzte Verletzungen vor⸗ täuſchten, um eine Unfallverſicherung einzuheimſen. Aerzte, die unter der Leitung Dr. Prieurs arbetteten und über ganz Parks verteilt waren, erhielten von der Verſtche⸗ rungsſumme einen entſprechenden Anteil. Ske verbanden die Verſicherten kunſtgerecht, als ob ſie einen Arm⸗, Bein⸗ oder ſonſtigen Bruch erlitten hätten und beſcheinigten ihnen die angeblkche Verletzung in einem ärztlichen Zeugnis. Die Verſicherungsgeſellſchaften zahlten dann ohne wekteres aus. Der Schwindel wäre wohl noch lange ſo weiter gegangen, wenn die Polizei nicht zufällig dahinter gekommen wäre. Ein Polizeibeamter beobachtete eines Tages, wie ein ſchwer perbundener Mann auf ber Straße eine Bandagen und Die Schienen ablegte und wegwarf. Das kranke Glied war plötz⸗ lich geſund. Der Beamte folgte dem Verdächtigen und ſah, wie er in das Haus des Arztes Dr. Prieur eintrat. Die Polizei beobachtete die Vorgänge nun weiter und hatte den Schwindel bald aufgedeckt. Holland Gemälde unter dem Schutz von Torpedobooten Weit mehr als hundert alte, wertvolle holländiſche Meiſtergemülde werden zur Zeit von Holland nach London befördert, um dort ausgeſtellt zu werden. Die Fracht iſt außerordentlich koſtbar. Sie hat einen Geſamtwert von mehr als 60 Millionen Mark. Die Beförderung geſchieht durch den holländiſchen Dampfer Batavier, der dieſer Tage mit der erſten Ladung im Londoner Hafen eintraf. In feiner Be⸗ gleitung befand ſich ein holländiſches Torpedoboot, das die Ueberfahrt mitgemacht hatte. Es ſind die größten Sſcher⸗ heits maßnahmen getroffen worden, um einen Diebſtahl zu verhindern. Bewaffnete Polizeibeamte begleiten den Trans⸗ port der Gemälde von dem Muſeum zu dem Dampfer und in London von dem Hafen nach dem Liegeraum, in dem die Gemälde vorläufig untergebracht werden. England Der Roman in der Zeitungsanzeige In der engliſchen Grafſchaft Lancaſhire erſchien kürzlich in einer Zeitung folgende Anzeige:„Der Herr, der am 23. Oktober von Lythamn nach Waterlooroad den Nachmit⸗ kagszug benutzte und mich ſo eindringlich anfah, ohne mich anzuſprechen, wird gebeten, ſich mit mir ſofort in Verbindung zu ſetzen. Es wird zu ſeinem Vortell ſein.“ Die Leſer hielten die Anzeige zuerſt für ein Mittel, zwiſchen zwet liebebedürfti⸗ gen jungen Leuten die Verbindung herzuſtellen. Offenbar war der funge Mann mit dem eindringlichen Blick zu ſchüch⸗ tern geweſen, um eine Anrede zu wagen, und es ſollte ihm nun„auf dieſem nicht mehr ungewöhnlichen Wege“ der Weg der Annäherung geebnet werden. Wie ſich aber dann her⸗ und fanger Lebensroman, der mit Liebesgeſchichten nichts zu tun hatte. Der Inſerent war ein Mann namens Wareing, deſſen einziger Sohn vor zwanzig Jahren nach Kanada aus⸗ gewandert war. Er hatte ſich mit ſeinem Vater überworfen und als ſich durch den Austauſch der erſten Briefe das Zer⸗ würfnis noch vertiefte, kam es zu einem völligen Bruch und der Vater hörte niemals wieder etwas von ſeinem Sohn und konnte ſpäter trotz aller Bemühungen die Verbindung nicht mehr herſtellen. Er iſt inzwiſchen 78 Jahre alt geworden. Im Oktober traf er dann im Zuge einen Mann, in dem er ſeinen Sohn wiederzuerkennen glaubte. Die plötzliche Be⸗ gegnung überraſchte ihn ſo, daß er keine Worte fand, um ſich zu vergewiſſern. Er verſuchte dann den Spuren des vermeint⸗ lichen Sohnes nachzugehen, doch ohne Erfolg. Er hofft nun, durch die Zeitungsanzeige den vor 20 Jahren abgeriſſenen Faden wieder anknüpfen zu können— immer vorausgeſetzt, daß ſeine aufgeregte Phantaſte ihm keinen Streich geſpielk hat. Geheimnisvolle Rundſunkſendungen g Engliſche Rundfunkhörer teilen in großer Zahl der Oeffentlichkeit mit, daß ſie ſeit einiger Zeit geheimnksvolle und ſonderbare Sendungen auffangen. Die Sendungen heſtehen meiſt aus rohen Geſängen, ungereimten Vorträgen und ſchlechten oder gemeinen Scherzen. Die Behörden haben ſich alle Mühe gegeben, die Quelle dieſes Unfugs zu entdecken, ſind aber bisher nicht hinter die Schliche des Geheimſenders gekommen. In einem der letztveröffentlichten Fälle fuchte ein Rundfunkhörer mit einer deutſchen Sendeſtation in Verbin⸗ dung zu gelangen. Plötzlich hörte er zu ſeinem Erſtaunen eine engliſche Stimme ſagen: Nun, meine Damen und Herren, werden wir Ihnen einen Vortrag über die Verdienſte des Biertrinkens übermitteln.“ Der mit ſchlechten Scherzen reich⸗ lich ausgeſtattete Vortrag ging denn auch vom Skapel und es folgte ihm ein Programm, das an Geſchmackloſigkeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Zum Teil war es ganz unſinniges Geſchwätz, was an dem Empfänger zu hören war. Man hatte den Eindruck, als ob eine ganze Geſellſchaft am Werke ſei, die ſich dabei vorzüglich zu unterhalten ſchien. Es gibt in England eine große Anzahl von Amateuren, die mit Rund⸗ funkſendern Verſuche veranſtalten. Ste haben die Erlaubnis unter der Bedingung erhalten, daß ſie durch ihre Privatver⸗ ſuche die Tätigkeit der öffentlichen Sendeſtationen nicht ſtören. Die Ueberwachung der Privatſtationen iſt naturgemäß nicht leicht. Die Behörden haben deshalb auch noch nicht ermitteln können, welche von dieſen Stationen den Unfug verübt. Neu⸗Guinea Fiſchfang mit Drachen Die Einwohner von Neu⸗Guineag verſtehen es ſehr ge⸗ schickt, mit Drachen Fiſche zu fangen. Die Drachen ſind aus Baumblättern angefertigt und haben die Geſtalt eines Vogels. Die Eingeborenen laſſen ſie vom Kann aus auf⸗ ſteigen. An dem Schwanz des Drachens hängt ein ſogenann⸗ tes Spinnennetz, das dauerhaft aus engen Maſchen geflochten iſt. Je nach den Bewegungen des Kanus ſtreicht es über die Oberfläche oder ſinkt unter das Waſſer. Dabei verfangen ſich zahlreiche Fiſche in dem Netz. Mit einem einzigen Drachen erzielt man täglich eine Beute von durchſchnittlich 50 Fiſchen. Zuweilen veranſtalten die Eingeborenen ein Wettfiſchen in ihren Kanus, das ſehr aufregend verläuft. Sie verſtehen übrigens die Fiſche auch dadurch zu fangen, daß ſie ſie mit Pflanzenſäften betäuben. Amerika Das Korallenſchiff Der Amerikaner Martin har im vorigen Jahre im Laufe einer Tieſſee⸗Expodition in der Nähe von Port Limon an der Küſte von Coſta Rica eine auffallende Entdeckung ge⸗ macht. Während er Beobachtungen unter See ausführte, ſtieß er auf eine rieſige Korallenformation, die ungefähr die Geſtalt eines Schiffes hatte. Er nahm Exploſionsſtoff mit in die Tiefe und ſpreugte die Korallenbildung an einer Stelle aus⸗ einander. In der Lücke kamen hinter einer ſehr gut er⸗ haltenen Holzwand drei alte Kanonen zum Vorschein. Die Vorderlader wurden gehoben und ſorgfältig gereinigt. Man glaubte, auf den Kanonen den Namen des Schiffes zu finden, doch war trotz allen Polfierens keine Spur eines Namens zu finden. Der Amerikaner glaubte nun Grund zu der Annahme zu haben, daß es ſich um ein Seeräuberſchiff handele, zumal dieſer Teil der Küſte in vielen Seeräuberlegenden eine Rolle geſpielt hat und die Bewohner der Küſte noch heute erzählen, daß an dieſer Stelle große Schätze auf dem Grunde des Meeres begraben liegen. Der Amerikaner hat alle Anſtalten getroffen, um der Sache auf den Grund zu gehen und die Geheimniſſe des Korallenſchifſes zu enthüllen. Die moderne Arche Noah Vor vier Jahren erbaute die„Glaubenskolonte“ an der Küſte des nordamerikaniſchen Staates Florida eine An⸗ zahl von rieſigen Hausbooten, die für die Aufnahme der Ko⸗ lonie beſtimmt waren. Man rechnete damals in den Kreiſnn dieſer Gemeinſchaft mit einer neuen Sintflut und man wolle Bruder Iſaiah, der Gründer und bei Zeiten gerüſtet ſein. Führer der Sekte, ſagte das kommende Unheil mit aller Be⸗ ſtimmtheit voraus. Wie ſo viele Prophezeiungen dieſer Art trog aber auch die Weisſagung des Bruders Iſalah. Zur großen Enttäuſchung der Sekte blieb die Sintflut aus Und man hatte infolge beſſen für die neue Arche Noah keine Ver⸗ wendung. Die Hausboote ſollen jetzt verſteigert werden. Zu gleicher Zeit wird ſich die Kolonie an der Küſte von Florida auflöſen. Ste iſt ſehr ſtark zurückgegangen, nachdem ſich die Prophezeiung des Bruders Iſaiah als eine Täuſchung er⸗ wieſen hatte. Nur 25 Männer und Frauen ſind ihm noch treu geblieben. Mit ihnen ſiedelt Bruder Iſalah nach der kalk⸗ forniſchen Küſte über, wo eine neue Kolonie gegründet werden ſoll. Die Sekte wünſcht auch jetzt noch in der Nähe des ſchiff⸗ baren Meeres zu ſein, da ſie die Hoffnung auf die Sintflut noch nicht ganz aufgegeben hat.. in Berlin rr 1 berötet erden is Fersonen( m ó,,me& e zm Okgber. 29 3% verkehrunle 5 Verletzungen erfiſten: 72 fFobganger 417 Ferse gfübre 8 0 bHrsste 47 Verketrsunfslie ohne Tusammens loss 45 Peitſchenklang und ein feuriger Viererzug. Franz Ferdinand, Neuburgtſcher Landes marſchall und Hof⸗ ebenſo dieſen längſt Weſenloſen gelten, deren Namen man wußte, daß er darnach trachten müſſe, in abſehbarer Zeit Viererzug, der ſo wenig rechnen und ſparen konnte, vielleicht Es ließ ſich vernünftig mit ihm reden. machen, eine ſchöne Gegend, eine alte, intereſſante Stadt be⸗ 6. Seite. Nr. 593 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Dezember 1028 Rieſenunterſchlagungen auf der Karnaper Glashütte Ueber eine halbe Million Mark veruntrent Auf Reunplätzen vertan— Flucht nach Südamerika— Als Matroſe Der zweite Defrandant iſt Fliegeroffizier in Bolivien Deutſchland i Die gewaltigen Unterſchleife, die zu Beginn dieſes Jahres auf der Glashütte in Kar nap aufgedeckt wurden und die von zwei Prokuriſten des Werks begangen worden waren, hat⸗ ten jetzt ein Nachſpiel vor dem erweſterten Schöffengericht in Eſſen. Die beiden Defraudanten Guß mmaun und Gra m⸗ meer, die ſeit einigen Jahren auf der Karnaper Glashütte als Prokuriſten tätig waren, ergriffen ſeinerzeit die Flucht und fuhren im Flugzeug nach England. Von dort ſetzten ſie ihre Reiſe nach Südamerika fort. Die Freilaſſung der beiden Defraudanten erfolgte allzu voreilig, weil man im erſten Augenblick den wahren Sachverhalt nicht erkannte. Im Laufe des Sommers kehrte Grammer aus Südamerika zurück und ſtellte ſich in Eſſen der Kriminalpolizei. Er wurde jetzt aus der Unterſuchungshaft dem Gericht vorgeführt und mußte für ſich allein abgeurteilt werden; denn ſein Helfers⸗ helfer Gußmann hat es vorgezogen, in Südamsrika zu bleiben, wo, er ſich beſſer aufgehoben fühlt als in einer deutſchen Straf⸗ anſtalt. In der Verhandlung gegen Grammer wurde ſeſtgeſtellt, daß die Unterſchlagungen auf der Kurnaper Glashütte noch umfangreicher geweſen ſind als man bisher ungenommen hat. Die Beweisaufnahme ergab, daß die veruntreuten Gelder die Höhe von etwa 600 000 Markerreichen. Wo dieſe Gelder geblieben ſind, hat ſich reſtlos nicht aufklären laſſen. Nur ſoviel iſt ſicher, daß ſie bis auf den letzten Pfennig für die Karnaper Glashütte für immer verloren ſind. Der Angeklagte Walter Grammer iſt ungefähr 30 Jahre alt. Er iſt ein ſehr fleißiger und begabter Menſch. Ein Gym⸗ naſtum hat er nie beſucht, hat aber das Abiturientenexamen ab⸗ gelegt und beſtanden, zu dem er ſich ſelbſt vorbereitet hatte. Dann bezog er die Univerſität. Da ihm aber das Studium nicht mehr ſo recht zuſagte, widmete er ſich dem Kaufmanus⸗ beruf. Seit mehreren Jahren war er auf der Karnaper Glas⸗ hütte als Prokuriſt in leitender Stellung tätig; und zwar un⸗ lerſtand ihm der geſamte Innenbetrieb. Der Prokuriſt Gußmann arbeitete ebenfalls im Innen⸗ betrieb, und zwar unter der Oberleitung des Angeklagten, der ihn in Berlin kennen gelernt und ſich für ſeine Anſtellung auf der Karnaper Glashütte eingeſetzt hat. Der Angeklagte gibt einc eingehende Schilderung über das gewiſſenloſe Treiben der beiden Prokuriſten und ſucht dabei nach Möglichkeit den größ⸗ ten Teil der Schuld auf Gußmann abzuwälzen. Sich ſelbſt ſtellt ex als das Opfer des Gußmann hin und will nur einen ver⸗ hältnismäßig geringen Teil der unterſchlagenen Rieſenſumme auf ſein Konto nehmen. Im übrigen erzählt er zur Sache ſelbſt folgende Einzelheiten: a Es war im Jahre 1925, da trat Gußmann an mich herin und hat um einen Vorſchuß in Höhe von 3000 Mark, den er für einen ganz beſtimmten Zweck verwenden wollte. Guß⸗ mann verwendete das Geld, das ich ihm aus der Hauptkaſſe auszahlte, allerdings nicht für den Zweck, den er mir genannt Hatte, ſondern vertat es auf den Rennplätzen. Kurze Zeit darauf kam er zum zweiten Mal in der gleichen Angelegenheit an mir, Ich gab f jeder Geld. Icheließ mich nun verleiten, auch ſelbf iht die Renuüßlähe Abbeſuchen, Es dauerte nicht lange, da war das Defizit auf ungefähr 10 000 „Mark angewachſen. Ich wurde plötzlichkvank und mußte zur Wiederherſtellung meimer Geſundheit nach Wiesbaden. Guß⸗ mann vertrat mich wähvend meiner Abweſenheit. Als ich nach mehreren Wochen aus Wiesbaden zurückkehrte, mußte ich feſt⸗ ſtellen, daß Gußmann in meiner Abweſenheit weitere 53 000 Mark unterſchlagen hatte. Als wir dann Ende 1925 einen Fehlbetrag von etwa 78 000 Mark zu verzeichnen hatten, Heſchloſſen wir, endgültig Schluß zu machen. Im Jahre 1927. ſtellte ich bei der Bilanzaufſtellung feſt, daß Gußmann weitere 120000 Mark veruntreut hatte und daß er wieder die MRennplätze beſuchte. Ich erhielt auch Kenntnis davon, daß zurück nach Gußmann Erpreſſern in die Hände gefallen war. An die⸗ ſen Unterſchlagungen bin ich nicht beteiligt geweſen. Gußmann und ich fuhren nach Buenos Aires. Ich habe mich dort mehrere Monate lang aufgehalten. Im Laufe des Sommers erfaßte mich Heimweh und ich beſchloß, nach Deutſchland zurückzukehren. Da mir aber die Reiſemittel nicht zur Verfügung ſtanden, ließ ich mich als Matroſe an⸗ werben. Nach meiner Rückkehr begab ich mich zunächſt in die Behandlung eines Eſſener Nervenarztes und dann ſtellte ich mich am 18. Juli der Kriminalpolizei. Der Verteidiger ſtellt in dieſem Zuſammenhang feſt, daß nach den letzten Ermittlungen, die über den augenblicklichen Aufenthalt des Gußmann eingegangen ſind, ſich der flüchtige Defraudant zur Zeit in Bolivien aufhält und dort als Fliegeroffizier in den Dienſten der bolivianiſchen Re⸗ gierung ſteht. 5 Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Untreue zu einer Gefängnisſtrafe von ein Jahr drei Monaten. Aus dem Lande Die Pforzheimer Hindenburgbrücke * Pforzheim, 18. Dez. Eines der intereſſanteſten Bau⸗ werke der Neuzeit, die neue Nagoldbrücke, wurde mit einer ſchlichten Feier dem Verkehr übergeben. Anweſend waren Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Oberbürgermeiſter Gündert würdigte das Ereignis in längerer Rede. Der Bau kam auf rund 600 000 Mark zu ſtehen. Er wurde von Stadtbaudirektor Seibel durch⸗ geführt. Die Brücke, die größte Eiſenbetonbalkenbrücke in Deutſchland, wurde nach dem Reichspräſidenten von Hin ⸗ denburg benannt. N * Edingen, 20. Okt. Geſtern nachmittag wollten z wei Kinder im Alter von 2 und 8 Jahren mit einem Schlit⸗ ten am Neckar rodeln, wobei beide in den Neckar hinein⸗ fuhren. Ein zufällig in der Nähe ſtehender Mann eilte hin⸗ zu und rettete die beiden Kinder vom Tode des Ertrinkens. sch. Hockenheim, 17. Dez. Die Mitglieder des Krieger⸗ bundes und Militärvereins waren am Samstag abend zu der Generalverſammlung im„Ritter“ recht zahlreich erſchienen. Als einziger Punkt ſtand der Zuſammenſchluß beider Vereine auf der Tagesordnung. Es iſt ein gutes Zeichen von Kameradſchaſtlichkeit, daß ſämtliche Beſchlüſſe einſtimmig gefaßt wurden! Nachdem Kamerad Pfiſterer den Zuſammen⸗ ſchluß begründet und Kamerad Heſſelbacher den Antrag unter⸗ ſtüt hatte, wurde der Zuſammenſchluß einſtimmig beſchloſſen. Der neue Verein, dem der Namen„Militär⸗ und Kriegerver⸗ ein Hockenheim“ gegeben wurde, zählt nun durch den Zu⸗ ſammenſchluß rund 200 Mitglieder. Der Verwaltungsrat ſoll in der ſeitherigen Zuſammenſetzung von 12 Mitgliedern und dem Vorſtand, beſtehen bleiben. Kamerad P. Pfiſterer, zum 2. Vorſtand Hauptlehrer Robert Adelmann, zum Kaſſier und Rechner die Kameraden Bern⸗ inder Den hard Zahn und Friedrich Kieutz gewählt. malsfrage wurde beſchloſſen, die Sache erneut in Angriff zu nehmen. Mit dem Deutſchlandlied und dem„guten Kame⸗ raden“ erreichte der offizielle Teil der Verſammlung ſein Ende. Der gemütliche Teil hielt die Kameraden noch lange in treuer Einigkeit beiſammen. * Schliengen bei Müllheim, 18. Dez. Geſtern abend ſtieß am Ausgang von Schliengen nach Auggen zu ein nach Müllheim zurückkehrender Poſtbeamter mit ſeinem Motorrad mit einem unbeleuchteten Fuhrwerk zufſammen. Der Motorradfahrer konnte dem Fuhrwerk nicht mehr rechtzeitig ausweichen und erlitt beim Sturz Rippenquetſchungen und Blulergüſſe, ſo daß e ins Müllheimer Krankenhaus befördert werden mußte. Zum 1. Vorſitzenden wurde Nachbargebiete Warnung vor einer Schwindlergeſellſchaft * Ludwigshafen, 19. Dez. Vor einigen Tagen erhielt ern hieſiger Herr die Mitteilung, daß ihm ein Radivappar a als Preis zugedacht ſei. Die Firma nannte ſich„Jroma“ AG., G. m. b. H. in München. Vier Tage ſpäter brachten in ſpäter Abendſtunde zwei Männer eine Kiſte mit Eoreßgut⸗ ſch ein und forderten.75„ als Frachtgebühr. Es ergab ſich, daß die Kiſte mit Betonſchlacken und S hl gefüllt äg me war. Im Intereſſe der Allgemeinheit und ſtellung der Feſt zwei Schwindler wird um ſofortige Mitteilung ähnlicher Fälle an die Kriminalpolizei Ludwigshafen, Stadthaus⸗Süd, ge⸗ beten. 104 Schafe vom Zug getötet * Erbach i.., 20. Dez. Die Reichsbahndirektion Mainz teilt mit: Am 19. Dezember um 17.26 Uhr fuhr die Lokomotive des Arbeiterzuges 2270 auf der Strecke Höchſt i..—Wiebels⸗ bach nahe bei dem Ort Hetſchbach in eine Schafherde und tötete 104 Schafe. Die Herde, die auf einem Acker dicht bei dem Bahngleis weidete, wurde beim Herannahen des Zuges von dem jungen Schäferhund auf die Gleiſe ge⸗ jagt. Der Schaden beträgt etwa 5000 /. N * Viernheim, 20. Dez. Geſtern ſtieß der Trieb⸗ wagen 3162 auf der Strecke Viernheim⸗Halteſtelle Poſt⸗ ſtraße am unbewachten Straßenübergang mit einem Per⸗ ſonenkraftwagen der Firma Georg Liebig aus Darm⸗ ſtadt zuſammen. Der Wagenlenker Georg Menger aus Darmſtadt erlitt dabei einen einfachen Schlüſſelbeinbruch. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Die Urſache iſt anſcheinend: Nichtbeachtung der Läute⸗ und Pfeifenſignale des Zuges. :: Speyer, 18. Dez. Die Polizei nahm geſtern nachmittag die 19 Jahre alte Arbeiterin Magdalena Schmelzinger aus Hockenheim feſt, die in einem hieſigen Warenhaus auf friſcher Tat ertappt wurde. Sie ſtahl einer Frau aus der Man⸗ teltaſche ein 5⸗Markſtück. Die Beſtohlene wurde ſofort auf die freche Tat aufmerkſam und verſtändigte den Geſchäftsführer, der die diebiſche Elſter bis zum Eintreffen der Polizei feſthielt, — DIE VERLOBUNG DONTERMTANNEN BAUM eibt man einem großen Bekannten- Fesis schnell und ohne viel Kosten 1285 N 855 bsgkapipftddteff eins Anze ge im VERLOBUNGS-ANZEIGER der Neuen Mannheimer Zeitung Prelse: Großes Feld(80/5 mm).. M 10. Klelnes Feld(30/65 mm). M..— Erscheinungstag: 24. Dezember e eee, 8 3 7 Küraſſiere Roman von Wafter von Nummel Urgroßvater kammerpräſident fährt lachend vor. Von den Laſten ſeines Amtes läßt er ſich nicht zu Boden drücken. Schwerer drücken ihn ſchon die Schulden. Immer in Gelduöten der alte, luſtige Herr und ein gar ſchlechter Wirt, aber auch immer freigebig und gegen alle liebenswürdig, gern von allen Leuten geſehen. Ganz anders wieder ſein Sohn, Jakob Wilhelm, ein ernſter Menn und ein guter Hausvater. Als Landſchaftskanzler ent⸗ wäſſert er das Donaumoos. Ilſebach, das Franz Ferdinand wie ein Schwamm bis auf den letzten Tropfen ausgepreßt, ſieht wieder beſſere Tage. 5 N Von allen dieſen vorangegangenen Generatlonen ver⸗ erbte ſich der oder jener Zug auf die ſpäter Geborenen. In unheimlicher Weiſe. Denn es war nichts als Zufall, Laune des Schickſal? b man Gutes, ob Böſes zugeteilt bekam. Lob und Tadel, die heute den Lebenden zuteil wurden, konnten kaum mehr kannte, von deren Art man keine oder nur eine blaſſe Vorſtellung mehr hatte. Nur manchmal ſah man etwas ſchärfer. So hatte Urgroßvater Franz Ferdinand mit ſeinem bei ſeinem armen Ferdinand Pate geſtanden, ihn ſo ganz für ſich mit Beſchlag belegt, daß der Junge vielleicht gar nicht anders gekonnt hatte, als auch leichtſinnig Schulden machen. Hoffentlich hatte dafür Jakob Wilhelm, der Lebenstüchtige und Gefeſtete, ſeinen Ernſt aus der Taufe gehoben. Ernſt! Von den Toten gingen Schlatteins Gedanken zu den Lebenden, zu dem jüngſten ſeiner Söhne über. Ernſt etwas ſelbſt zu verdienen. Er ſah das auch vollkommen ein. 8 J Er ſchlen mit einem gewiſſen Blick für die Notwendigkeiten des Lebens begabt zu ſein, hatte auch glücklicherweiſe keinerlei großartige Nei⸗ gungen, keine Veranlagung für noble Paſſionen. Wenn man es ihm ermöglichte, einen kleinen, beſcheidenen Ausflug zu uchen zu können, war er ſchon überglücklich. dieſe Laufhahn ging allzu ſehr ins Ungewiſſe hinein. wax er nach Rückſprache mit verſchiedenen Leuten gewillt, wie Valer am liebſten wan Rex len ⸗ ſchaft zuzuwenden, allerdings mit der Hoffnung und dem Troſtgedanken, daß dieſes Studium ihm noch genügend freie Zeit laſſen würde, ſich mit ſeinen Steckenpferden zu be⸗ ſchäftigen. Das Militärjahr, das er nach dem neuen Wehrgeſetz ver⸗ pflichtet war, abzudienen, wollte er nach abſolviertem Gym⸗ naſium möglichſt bald hinter ſich bringen. Selbſtredend dort, wo Vater und Brüder gedient und dienten, bei den Küraſſieren. Er war erſtaunt, er war betrübt, als ihm der Vater ſelbſt die Infanterie vorſchlug, ihm vorrechnete, daß es eine nicht unweſentliche Entlaſtung ſeines Budgets bedeu⸗ ten würde, wenn er ſtatt bei der koſtſpieligen Kavallerie bei der billigen Infanterie die Sache abmachte. Hier ſträubte ſich Ernſt eine Weile. Erſt, als ihm ein guter Freund be⸗ richtete, daß er, wenn er bei der Infanterie diene, wohl mehr freie Zeit für ſich haben werde, als bei der Kavallerie mit ihrem vielen Pferde⸗ und Stalldienſt, entſchloß er ſtch endgültig, in den ſauren Apfel zu beißen. Als kleines Pflaſter für dieſe erſte größere Ent⸗ täuſchung in ſeinem Leben verſprach ihm der Vater, daß er nach dem Abgang von der Schule eine Reiſe nach Tirol machen dürſe Schlattein hielt Wort. Als Ernſt mit dem Abſolutorium in der Taſche nach Hauſe kam, legte er ihm eine größere Summe auf den Tiſch, ſein Reiſegeld. Strahlend fuhr Ernſt in die Freiheit hinaus, nach Tirol, an den Gardaſee, nach Venedig, blieb, ſparſam, wie er reiſte, doppelt ſo lange aus, als es Vater erwartet hatte, brachte hundert Eindrücke und Erinnerungen mit ſich. Von ihnen zehrte er während ſeines Dienſtjahres. Dieſes war nicht immer ganz leicht. Wenn er auf dem Exerzier⸗ platze einen Reiter flott an ſich vorbeitraben ſah, während er ſelbſt langſam und mühſelig zu Fuße dahinpilgerte, gab es ihm nicht ſelten einen ſchmerzlichen Stich. Aber bald hatte er wieder ſein luſtiges Lied im Munde. Wie die vielen auf der Schule, ging auch ſein militäriſches Lehrjahr vorüber, als Korporal wurde er mit einer guten Qualifikation entlaſſen. Er begann ſeine Studien an der Univerſität. Schlattein lebte mit Mechtild allein weiter. Winter und Frühling verbrachten ſie im Luginsland, den Sommer und Herbſt in Kaſten. Manchmal ſprach einer der Söhne vor, Gisbert, wenn er gerade Urlaub hatte, Ernſt in den Ferien. Waren ſie da, wurde es lauter und lebhafter als ſonſt, ihre Freunde und Bekannten ſtellten ſich in ſtattlicher Anzahl ein. Im ſftbrigen fand ſich nur einmal in der Woche ein größerer Kreis im Luginsland zuſammen, Küraſſiere, Beamte, Freunde vom Lande. Einige darunter waren ziemlich regelmäßige lichkeit, mit der ſie allen Leuten begegnete, zu mehr heraus⸗ zulocken, Wenn jemandem ihr, Intereſſe, ihre Gedanken galten, dann jenem, dem ſie vor zwei Jahren— bald würden es deren drei werden— eine glatte Abſage gegeben hatte. Nur ſelten kam von Frömersdorf aus Petersburg eine Nach⸗ richt, einige ſpärliche, an den Vater gerichtete Zeilen mit einer förmlichen Empfehlung zum Schluſſe an ſie. Dann ſprach der Vater einige Tage von dem Schleſier, redete über ihn in der wohlwollenden, gutmütigen Art, die ihm eigen war und die nur ſelten einen ablehnenden oder ſchärferen Ton anzuſchlagen vermochte. Und bei Frömersdorf verweilte er ſogar länger als hei anderen. Mechtild war es manchmal, er verſtehe doch ein wenig, hinter ihrer Stirne zu leſen. Aber nach einigen Tagen ſchien Frömersdorf doch wieder von ihm vergeſſen zu ſein. Nichts war um ſie mehr, als das Rauſchen der alten Nußbäume vom Luginsland, das Flüſtern der Ulmen in Kaſten. Eine Stille, die kaum ein Laut unterbrach, eine Stille, die etwas von der Ewigkeit an ſich hatte. Es hätte ſie nicht gewundert, wenn ihr ganzes Leben, von ihr behütet, dahingeronnen, lautlos in ihr verfloſſen wäre. In die tiefe Sommerruhe, die über dem Lande, über der Stadt lag, brachen plötzlich laute Stimmen herein, Kriegs⸗ geſpräche und kurz darauf— die Ereigniſſe überſtürzten ſich — der Krieg ſelber. Ein Bangen, wie in Bayern die Würfel fallen würden und dann eine ſtarke Flamme, die breit und hoch emporloderte, nach Weſten zu ſich neigte. Krieg an der Seite des übrigen Deutſchlands. Waffenlärm, eilige, letzte Vorbereitungen auch in der Kreisſtadt. Draußen auf der Bahn zogen ſchon die erſten Soldaten durch. Lauter Jubel. umbrauſte ſie, die Wacht am Rhein wogte über die Menſchen dahin. Das war ein anderes Bild, eine andere Begeiſterung als vor vier Jahren. Ein anderes und beſſeres Gefühl der Kraft durchſtrömte alle Herzen. Ein jeder wußte, daß dies⸗ mal gegen den Richtigen marſchiert wurde, gegen den Erb⸗ feind vieler hunderte von Jahren. Ernſt kam für einen kurzen Tag, um Abſchied zu nehmen. Bevor er ſchied, ſteckte er einen Band Goethe zu ſich. In ſeinem Korporalstorniſter wollte er ihn mittragen, um etwas für den Raſt⸗ und Ruhetag draußen zu haben. Gisbert rückte mit ſeiner Eskadron von Nymphenburg ein. Wenige Tage ſpäter wurde das Regiment mit der Bahn abtransportiert. Auch Kufer kehrte plötzlich von ſeiner unterbrochenen Som⸗ merreiſe heim. Es wurde ihm angeboten, das Depot zu über⸗ nehmen. Er dankte. Wenn keine Verwendung an der Front für ihn da war, ſo verzichtete er lieber. Er kaufte ſich einen Gaul, knüpfte einige Verbindungen mit größeren Blättern an. Wenige Tage nachdem das Regiment abgegangen, reiſte Gäſte. Sie kamen offenſichtlich Mechtilds wegen. Aber keinem von ihnen glückte es, ſie aus der kuhis gleichmäßigen Freunb⸗ er ihm auf den Kriegsſchauplatz nach. Als Krtegsbericht⸗ erſtatter und Schlachtenmaler..(Fortſ. folgt) 1 . FFF»‚A r ˙ Nen enen ten Werne * Donnerstag, den 20. Dezember 1928 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 593 Gerichtszeitung Wenn man gefälſchte Bilder kauft.! Eigener Bericht unſeres O. Sch.⸗ Mitarbeiters Unter den gefälſchten 5 Dutzend Gemälden, die die Wände des Frankfurter Schwurgerichtsſaales zieren, befinden ſich auch zwei, die erſt während des Prozeſſes ſelbſt, zum Schrecken ihrer Eigentümer auf Nimmerwiederſehen be⸗ ſchlagnahmt wurden. Die Rechtslage mag bitter ſein, ſie iſt aber klar und eindeutig, denn auf Antrag des Original⸗ malers müſſen ohne deſſen Erlaubnis hergeſtellte Kopien vernichtet werden. Mancher Liebhaber von Oelgemälden wird aus dieſem Prozeß die Lehre gezogen haben, nichts von wilden Bilderhändlern zu kaufen. Praktiſch kann es vor⸗ kommen, und die Frankfurter Verhandlung hat es ſchlagend bewieſen, daß auch in einer ſoliden Galerie gekaufte Bilder nicht immer und überall echt zu ſein brauchen. Dem Stjährigen Prof. Dill wurden vor einiger Zeit zwei Oelgemälde zugeſandt„Birken am Waſſer“ und„Fiſcher⸗ boote“. Herr Dill beſtätigte die Echtheit. Während des Pro⸗ zeſſes fuhr im Auftrag der Frankfurter Staatsanwaltſchaft der Frankfurter Kriminalkommiſſar Roemer nach Karls⸗ ruhe, und ließ ſich ſechs„Dill“ begutachten.„Lauter Fäl⸗ ſchungen!“ erklärte der Meiſter. Lyncker ſaß in München eine Gefängnisſtrafe wegen Zechprellerei ab, und brauchte Geld, um nach Duisburg zu ſeinem Genoſſen Dr. Reinheimer zurückzufahren. Lyncker, der ſonſt grundſätzlich gegen einen Diebſtahl nichts einzu⸗ wenden hatte, fand erfreulicherweiſe für ein evtl. Opfer nicht das geeignete Objekt. Einige Stunden ſpäter ſaß er dem alten Profeſſor von Zügel gegenüber.„In Frankfurt“, ſagte er,„beſteht eine Fälſcherfabrik, die ſich in der Hauptſache mit der Herſtellung Ihrer Gemälde befaßt. Wenn Sie mir das Geld zur Heimreiſe geben, und mir verſprechen, für eine Eyiſtenz für mich zu ſorgen, verpfeife ich die ganze Geſell⸗ ſchaft.“ Der Schwiegerſohn von Zügels brachte ſpäter die Sache zur Anzeige. Lyncker erſand übrigens auch eine fabel⸗ haftes Syſtem, billig zu reiſen, allerdings kann es zur Nach⸗ ahmung nicht empfohlen werden. Lyncker ſteht am Frank⸗ furter Bahnhof und will ins Rheinland fahren, aber die Bahnfahrt koſtet Geld, das Lyncker nicht beſitzt. Vor einem Hotel am Bahnhofsplatz ſteht unbeauſſichtigt ein Faßrrad, Lyncker ſitzt auf und fährt nach Main z. Dort verſetzt er dais Stahlroß für 20 Mark und kann jetzt bequem mit der Eiſenbahn nach Duisburg reiſen. Als ihm einige Wochen ſpäter zu einer Fahrt nach Düſſeldorf wieder die Mittel feh⸗ len, verſchafft er ſich auf die gleiche einfache Weiſe die nötigen „Zechinen“. Lyncker zeigt einen ſympathiſchen Zug, er lügt nicht. Mit einem verſchämten Lächeln, das um Verzeihung zu bitten ſcheint, geſteht er ſeine Verfehlungen ein. Ein Rechtsanwalt wegen Unterſchlagung zu Gefängnis verurteilt Vor dem großen Schöffengericht Charlottenburg hatte ſich am 17. Dezember der Rechtsanwalt und Notar Dr. Hilius Meyer II wegen Uunterſchlagung und Untreue zu ver⸗ antworten, deſſen Flucht und Verhaftung im Spätſommer dieſes Jahres Aufſehen erregt hatte. Bei den Unterſchla⸗ gungen Dr. Meyers, eines Mannes von 52 Jahren, handelte es ſich um den hohen Betrag von faſt 70 000 Mark. Es waren Witwen und Minderjährige, darunter ein Mündel, denen der Angeklagte als Armenanwalt beigeordnet war und die durch ihn ihr ganzes Vermögen verlören haben. Am ſchwerſten be⸗ troffen waren die Witwe eines Profeſſors und deren unmün⸗ dig er Sohn. Die Zeugin war mit dem Rechtsanwalt ſeit 30 Jahren befreundet und hatte ihn 1925 beauftragt, ein Grun d⸗ ſtüſck zu verkaufen und den Erlös von etwa 60000 Mark zu verwalten. Bis auf 3000 Mark, an die der Angeklagte nicht herankam, hat er die ganze Summe, die das geſamte Ver⸗ mögen der Frau und ihres Sohnes ausmachte, für ſich ver⸗ braucht. In zwei anderen Fällen hatte er eine aus einem Aufwertungsprozeß ſtammende Summe von 5000 Mark, die einer Hausangeſtellten gehörte, und 3700 Mark einer Plätterin veruntreut. Der Angeklagte entſchuldigt ſich mit ſeiner Not⸗ lage— er hatte eine vermögensloſe und beruflich tätige Frau geheiratet— und damit, daß er in ruſſiſcher Gefangeyſchaft geweſen ſei und infolgedeſſen einen Defekt erlitten habe, durch den bei ihm ein krankhafter Spieltrieb erweckt worden ſei. Nach ſeiner erſten Unterſchlagung ſei er auf die Idee gekommen, durch Spielen und Wetten den Fehl⸗ betrag auszugleichen. Solange er Geld in den Fingern ge⸗ habt habe, habe er vom Spieltiſch nicht weggekonnt und in der Hoffnung auf große Gewinne habe er ſich immer mehr fremde Gelder angeeignet, bis es zum Zuſammenbruch gekommen ſei. Der Anklagevertreter meinte, daß der Fall nicht einer ge⸗ wiſſen menſchlichen Tragik entbehre, daß man aber auch einen Blick auf die Opfer werfen müſſe. Er hatte eine Geſamt⸗ ſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis beantragt. Das Urteil lautete wegen Untreue und Unterſchlagung in ſechs Fillen auf ein Jahr neun Monate Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Dem Angeklagten wurde kt. Frkf. Ztg. auf die Dauer von fünf Jahren die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter aßgeſprochen. Der Haftbefehl wurde nicht aufgehoben, da Fluchtgefahr beſtehe, über die Frage einer Bewährungs⸗ friſt ſoll entſchleden werden, wenn Dr. Meyer neun Monate der Strafe verbüßt hat. § Hohe Geldſtrafe wegen Bierſteuerhinterziehung. Ein Bierbrauereibeſitzer aus dem Bezirk Tettnang in Württem⸗ berg hatte unter Mittäterſchaft ſeines bei ihm als Braumeiſter beſchäftigten Bruders ſeit 1926 regelmäßig größere Bier⸗ mengen un verſteuert ausgeſchenkt. Das unverſteuert ausgeſchenkte Bier wurde in einem Notizbuch notiert, das Zollbeamte bei einer Kontrolle fanden und ſo hinter die Machenſchaften der Brüder kamen. Es wurde vom Amts⸗ gericht Tettnang eine Geſamtſtrafe von 49000 RM. einſchl. Werterſatz ausgeſprochen. Zieles willen. Sportliche Rund ſchau Zwiſchen Weihnachten und Neujahr Reger Spielverkehr mit ausländiſchen Fußballern Von der bedingten Aufhebung der Spielſperre mit den Berufs⸗ ſpieler⸗Mannſchaſten der Nachbarſtaaten profitieren insbeſondere die ſüddeutſchen Vereine, die in der Zeit zwiſchen Weihnachten und Neu⸗ jahr zahlreiche Gäſte aus Wien, Prag und Budapeſt empfangen und bei der Auswahl der Gegner nur auf zugkräftige Vereine zurück⸗ gegriffen haben. Aber nicht nur im Süden des Reiches, ſondern auch in Berlin, Norddeutſchland, Mitteldeutſchland und Weſtdeutſchland, ja ſelbſt im entfernten Oſten werden Ausländer ihre Kunſt demon⸗ ſtrieren, nur mit dem Unterſchied, daß es ſich hier zumeiſt um Ama⸗ teurmannſchaſten handelt. So ſpielt die Amateurelf des D. F. C. Prag an den Weihnachts⸗ tagen in Worms(Wormatia) und Krefeld(Preußen) und um ole Jahreswende in Danzig und Königsberg, Sport Egyeſület Budapeſt, ebenfalls ein Amateurverein, hat am 35. in Hannover und am 26. Dezember in Braunſchweig Städtemaunſchaften zu Geg⸗ nern, das dritte Wettſpiel der Budapeſter erfolgt am 1. Januar in Ludwigshafen gegen 03. Auch bei der belgiſchen Elf von La Gantoiſe(Gent), die am zweiten Weihnachtstag gegen den weſt⸗ deutſchen Meiſter Spielvereinigung Köln⸗Sülz antritt, handelt es ſich um keine Beruſsſpieler, ebenſo bei den Wiener Cricke⸗ tern, die gleichfalls in Köln gegen den Club für Raſenſpiele in Wettbewerb treten. Berlins Meiſter Hertha⸗BSC. hat für den W. Dezember den z. Zt. wohl ſtärkſten tſchechiſchen Profiverein den Teplitzer Fußballklub 0g verpflichtet. Teplitz hat zuletzt Sparta mit:0 beſiegt, vorher den tſchechiſchen Profimeiſter Viltoria Zizkow mit:1 umd Vienna⸗Wien mit 624 geſchlagen. Ein hochklaſſiger Wettſtreit ſteht hier alſo in Ausſicht. Mitteldeutſchland läßt ebenfalls ein„Lehrſpiel“ vom Stapel, das Sparta⸗Prag am 1. Januar in Leipzig gegen eine Kombination Fortuna— BfB. austrägt. Einen Tag zuvor wird Sparta in Nürnberg einen ſchweren Stand im Kampf mit dem 1. FEN. haben. Der Wiener Athletikſport Club tritt am 23. Dezember gegen Bayern München und am erſten Feiertag gegen Stuttgarter Kickers an, Slavia Prag trägt nur ein Wettſplel auf deut⸗ ſchem Boden gegen Wacker München am 25. Dezember aus, da⸗ gegen ſind für Vienna⸗Wien drei Spiele mit dem FSV. Frank⸗ furt am Main, am 26., mit Phönix Karlsruhe am 90. Dez. und mit VfR Mannheim für den 1. Januar genehmigt worden. Ein weiterer Profiverein wirs ſich in Nemzet Budapeſt am 1. Januar in Saarbrücken einet dortigen Städteelf ſtellen. Der Reiſe⸗ verbehr deutſcher Maunſchaften nach dem Auslande bewegt ſich in be⸗ ſcheidenen Grenzen. Tennis⸗Boruſſla nimmt in Gemeinſchaft mit Young Boys Bern an einem Turnier der Pariſer Vereine Club Francais und Naeing Cluß de France teil, der badiſche Meiſter Karlsruher Fußballverein macht einen Abſtecher nach der nahen Schweiz, der SC. Freiburg gaſtiert in Frankreich. Weihnachten auf deulſchen Winterbahnen Wie bei der großen Zahl der deutſchen Winterbahnen nickt anders zu erwarten war, bringt das Weihnachtsfeſt auch ein um⸗ fangreiches radſportliches Programm. Faſt alle Winterbahnen veran⸗ ſtalten gutbeſetzte Rennen. Der Frankfurter Sportpala ſt bringt am erſten Feſttag abends Dauerrennen und einen inter⸗ nationalen Fliegerkampf. In den Dauerrennen gehen der Kölner Paul Krewer, der Franzoſe Maronnier und der Amerikaner Hop⸗ kins an den Start. Ganz vorzüglich iſt auch der internationale Fliegerkampf beſetzt. An ihm bete en ſich der Deutſche Meiſter Mathias Engel, ſein Landsmann Steffes, der Holländer Leene, der Franzoſe Galvaing und der Engländer Bayley. Die Breslauer Jahrhunderthalle iſt Schauplatz einor 25⸗Stunden⸗Renten, an dem 13 Männſchaften“ tetknehmen werden. Verpflichtet wurden bisher folgende elf Paare: Naynaud⸗Dayen, Wauters⸗Stockelynck, Dorn⸗Maczinſkl, Frach⸗Mießlich, Merviel⸗ Hournon, Dinale⸗A. Zuchetti, Knappe⸗Rieger, Rielens⸗Dervaes, Kroll⸗Tietz, Junge⸗Stupinski, Preuß⸗Reſiger, Am erſten Feiertag gelangt im Leipziger Achilleion ein Mannſchaftsrennen über 750 Runden unter Betelligung nachſtehend aufgeführter Paare zum Austrag: Louet⸗Kroſchel, Nebe⸗ Se ſſerth, Göbel⸗Bragard, Dumm⸗Bulla, Mouton⸗Maes, Miethe⸗-R. Hahn, Rauſch⸗Hürtgen, Beinert⸗Wette, Lorenz⸗Kirbach, Hille⸗Berger, Char⸗ lier⸗Duray, Behrendt⸗Manthey, Frankenſtein⸗Fuſchenhagen. Die Weſtſalenhalle in Dortmund wartet am zweiten Feiertag mit ihren Eröffnungsrennen auf. In den Dauerrennen ſtarten Möller(der tags zuvor in Paris fährt), Dederichs, Miquel und Thollembeek, die Wettbewerbe der Flieger ſind den Amateuren des Landesverbandes Rheinland⸗Weſtfalen vorbehalten. Auch der Berliner Sportpalaſt bereitet für den zweiten Feiertag ein großes Programm vor! Der im Mittelpunkt der Ge⸗ ſchehniſſe ſtehende Internationale Fliegerkampf hat eine erſtklaſſige Beſetzung erhalten. Es iſt gelungen den deutſchen Meiſter Engel zu verpflichten, und da auch Osznella und Steffes, der als Berufs⸗ fahrer debutierende däniſche Amateur⸗Weltmeiſter Falck⸗Hanſen, ſo⸗ wie auch M. Hahn, Lorenz, Buſchenhagen, Frankenſtein, Louet, Mpu⸗ ton uſw. am Start erſcheinen werden, iſt mit gutem Sport zu rechnen Engel und Falck⸗Hanſen nehmen auch am Vorgaberennen teil, in dem ſie als Malleute bis 130 Meter Vorgabe zu leiſten haben. Ein Mannſchaftsverfolgungsrennen bringt Rauſch⸗Hürtgen, Kroſchel⸗ Miethe und ein gutes ausländiſches Paar an den Ablauf, als Teil⸗ nehmer am Zweiſtunden⸗Rennen gelten bisher Engel⸗Steffes, Rauſch⸗ Hürtgen, Kroſchel⸗Miethe, Louet⸗Mouton, Buſchenhagen⸗Franken⸗ ſtein und Falck⸗Hanſen⸗Oszmella. Literatur *„Sport, Sporttrieb, Sportbetrieb“. Von Henry Hoek. Verlag F. A. Brockhaus Leipzig. Keins der üblichen Bücher, die in lehr⸗ haſtem Ton neue Methoden verſchiedener Sportarten behandeln, keins der Bücher, die die Sportbewegung mit Gewalt verwiſſenſchaftlichen, in eine Formel preſſen wollen, aber ein Buch, das verſucht, in das Weſen des Sports einzudringen, ſeine Entwicklung klarzulegen und ſeinen verſchiedenen Aeußerungsformen mit Liebe und Verſtändnis wachzugehen. Was iſt Sport? Sport iſt Spiel, Leibesſpiel aus Wohlgefallen am eigenen Körper, iſt„ſinn⸗loſe“, freudenvolle Betä⸗ tigung aus Kraftüberſchuß. Sie wandern. Sonntagnachmittags gehen Sie in Wald und Flur, um Ihrer Korpulenz Einhalt zu ge⸗ bieten. Sind Sie deshalb Sportmann? Wenn Sie ſagen„Nein“, warum nicht? Was macht den Unterſchied vom wirklichen Sport⸗ mamn?— Oder Sie betreiben jeden Morgen Freibungen,„Wege zu Kraft und Schönheit“, Sie arbeiten mit Handel und Punktroller. Sind Sie deshalb Sportmann? Nein und abermals nein! Aus⸗ übung ſportlicher Tätigkeit macht noch keinen Sportmann. Denn jedes ſportliche Tun, das einen Zweck erfüllt, wird zum Nichtſport. Sport iſt ganz etwas anderes: Sport wird um des Weges, um des gefahrvollen ſchwierigen Weges willen betrieben und nicht um des Sport iſt nicht Arbeit; deshalb iſt es unſinni 1 5¹ fagen, daß man den Sport als Beruf ergreifen könnte. Denn Be⸗ ruf iſt Arbeit. Als z. B. Suzanne Lenglen, die Weltmeiſterin, das Tenmisſpiel als Beruf ergriff, hörte ſie mit dem elben Augenblick auf, dem Sport zu dienen. Der Sport hat in unſerer Zeit eine ge⸗ waltige Umwälzung hervorgerufen, er bringt eine neue geiſtige Ein⸗ ſtellung. Aber wie ein Fremdkörper ſcheint er noch in unſerem Kul⸗ turleib zu ſtecken. Noch haben viele ſeine Lehre nicht begriffen, die da lautet: Der Körper des Menſchen iſt gleichberechtigt mit der Seele. Man kann dieſe Einſtellung ablehnen, aber um die Auseinander⸗ ſetzung mit ihr kommt heute kein ernſthafter Menſch herum. Tauſend Fragen ſind aufgetaucht und verlangen Antwort. Fragen über das Weſen des Sports, über ſeine Entwicklung, ſeine Aeußerungen, ſeine Beziehungen zum Menſchentum,— faſt kann man heute ſchon von einer Philoſophie des Sports reden. Auf dieſe Fragen gibt in klarer Sprache und im ungezwungenen Plauderton des Vielgewanderten das neue Buch von Henry Hoek Antwort. Hier ſpricht ein Menſch, dem Sport tiefinneres Erlebnis wurde, dem Sport eine neue Welt⸗ anſchauung diktierte. Mit dichteriſcher Ausdruckskraft führt uns Hoek den großen Gedanken des Sports nahe, und ſeine Schilderungen hallen in uns als ureigenes Erlebnis wider. Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 20. Dezember Deuiſche Sender Berlin(Welle 483,9), Königs wuſte hau Je n(Welle 1649) 20 Uhr: Abend unterhaltung, 20.30 Uhr: Ethel Smyth ſpricht und dirigtert, 21 Uhr: Weihnachts⸗Chöre, 22.30 Uhr: Junrtans⸗ unterricht, anſch nud Tanzmuſik. Breslau(Welle 322,6) 20.10 Uhr: Konzert, 20.50 Uhr: Johann Gotifr. Herder, 21.30 Uhr: 8. Funktanzſtunde, 22.30 Uhr: Tanzun Frantfurt(Welle 428,6) 20.15 Uhr: Der Snob, Komödie. Hamburg(Welle 394,7) 19.25 Uhr: Uebertragung aus dem Stadt⸗ theater: Der Prophet, Große Oper. Königsberg elle 308) 20.05 Uhr: Orcheſterkonzert. Langenberg(468,8) 20 Uhr: Collegium muſteum, anſchließend Konzert aus dem Kaſſee Corſo. Leipzig(Welle 365,9) 20 Uhr: Wiener Operetten, 21.30 Uhr: Mech⸗ thild von Magdeturg. Aus ihrem Werk. Das fließende Licht. München(Welle 277.8) 20 Uhr: Schramm ett, 21.10 Uhr: Konzert. Stuttgart(Welle 379,7) 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert, anſchließend Skier heraus, anſchließend Konzert. Ausländiſche Sender: ), Kaiſerslautern(Welle Bern(Welle 411) 19.30 Uhr: Violinvorträge von Emmy Born. Budapeſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Konzert, 21.20 Uhr: Oratorien⸗ abend, 22 Uhr: Salonkapelle. Daventry(Welle 491,8) 20.15 Uhr: 23.15 Uhr: Orcheſtermuſik. Daventry(Welle 1562,35) 22.35 Ein finniſches Progr. 28.30 Uhr: Tanz⸗Muſik. g Mailand(Welle 548) 20. Konzert, 22 Uhr: Konzert, 90 Uhr: Die Perlenfiſcher. Paris(Wolle 1764,7] 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 19 80 Uhr: Sinſoniekonzert, 22.20 Uhr: Schallpl, Rom(Welle 447,8) 20. 45 Uhr: Der Mondskavalier. Wien(Welle 517,2) 19.20 Uhr: Die ägyptiſche Helena, Abendkonzert. Zürich(Welle 588,2) 19 Uhr: Tristan und Iſolde. Radlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplat: 6 2, 6— fel. 26547 Merken Sie ſich zum Einkauf: Philips Lautſprecher, Netz⸗ anſchlußgeräte und Gleichrichter ſind in Leiſtung und Qualität unſtbertrofſen. Ein Verſuch überzeugt Sie. Philips Klein⸗ lader, das ideale Ladegerät ftir Ihren Akkumnlator. KGtuischr HidsrgiEgrk Norgen neu! 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Redakteure Für Polltkt: H. A Meißner eullleton: Dr. S Kauſer— Kommunalpolitik und Lotales Richard Schönſelder Sport unb Neues aus aller Welt: Willn Müller— Handelsteil: Kurt Ehme Gericht und alles Ulebrige Franz Kircher Anzeigen Ma Filter u 2 NesVefe Auf Allg, 8. Seite. Nr. 593 ener 9 Donnerstag, den eee 5 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Die Grenzen der Mationaliſierung Von Fabrikant Wilhelm Vögele, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, Mannheim II. 5 Ganz anders ſteht es bei Gegenſtänden, bei denen 12 Verbiuigung ein größerer Bedarf herporgerufen wird, indem entweder neue Käuferſchichten oder neue Verwen⸗ ö dungsgebiete durch eine billigere Maſchine ſich erſchließen ö laſſen. Hier allerdings kann auch eine noch ſo teuere Einrich⸗ tung weſentliche Vorteile für den Produzenten, wie auch die volkswirtſchaftlich erwünſchte Verbilligung des Produkts mit ſich bringen. In einem ſolchen Falle iſt folgende Erwägung anzuſtel⸗ len: Die vorzunehmende Einrichtung bei Inveſtierung einer gewiſſen Summe ergibt bei voller Ausnutzung eine beſtimmte Produktion zu vorher durch genaue Feſtſtellung der Arbeits⸗ zeiten, der künftigen Unkoſten und der Materialien feſtzuſtel⸗ lenden Preiſen. Wird es nun möglich ſein, zu dem errechneten, die derzeitigen Marktpreiſe unterſchreitenden Preis bei ent⸗ ſprechender Qualität dieſe große Menge abzuſetzen? Erſt wenn dieſe Frage nach reiflicher Prüfung der Marktverhält⸗ tſſe bejaht iſt, läßt ſich mit gutem Gewiſſen eine Inveſtierung vertreten. Dabet ſpielt ſelbſtverſtändlich die Geldbeſ ch af ⸗ fung an ſich eine Hauptrolle, nämlich die Möglichkeit der Geldbeſchaffung, die ja heute durchaus nicht immer vorhanden iſt, und vor allen Dingen natürlich die Möglichkeit der Be⸗ ſchaffung zu einem Zinsfuß, der nicht von vornherein die Eut⸗ wicklungsmöglichkeit des vorgeſehenen Geſchäftes totſchlägt. Wo die Möglichkeit nicht beſteht, auf dieſe Weiſe Maſſen⸗ abſatz zu ſchaffen, bleibt, wenn die Grenze der Rationaliſterung ohne Aufwendung größerer Mittel erreicht iſt, nur die Mög⸗ lichkeit des : Zuſammenſchluſſes mit verwandten Werken, Wirkungsgrad und dadurch billigeren Unkoſten zu arbei⸗ Won n A GB. der Rhein. Vor Einkritt in die Tagesordnung der heutigen GV. gedachte der Vopfitzende Dr. ing. Oscar Bührin g des am vergangenen Samstag plötzſich an Hersſchlag verſchlodenen Direltors Baſt an in warmen Worten der Anetlennung der der Geſellſchaft geleiſteten Dienſten. Der Verſtorbene habe 23 Jahre in den Dlenſten des Konzerns ge⸗ ſtanden und ſet ein anerkannter Spezlalfachmann auf dem Geblele des Betonbaues geweſen, der ſich des größten Anſehens in der Fach⸗ welt erfreut habe. Die GV. ehrte das Andenken des Verſtorbenen durch Erheben von den Sitzen. Vertreten waren 588 580/ Stammaktien ⸗Kapital mlt 29 429 Stemmen und 5000% VA. mit 20 000 Stimmen. Der bereits ver⸗ Uffentlichte Geſchäfts bericht und die Anträge der Verwaltung wurden ſodann einſtimmig genehmigt. Darnach gelangt aus dem Reingewinn von leinſchließlich des Vortrags] 70687/ eine Divi⸗ dende von 10 v. H. auf die Stammaktien, und eine ſolche von 8 v. H. auf die Vorzugsaltien zur Verteilung! Der Reſerve werden 5000% zugswieſen, und 16 687(l. V. 13 200)( porgetragen. Das turnusgemäß ausſcheidende Mitglied des Aufſichtsrates, Direktor Guſtav Nied, wurde durch Zuruf wiedergewählt. Wie der Vor⸗ zende noch bekannt hab, iſt der bisherige techniſche Vertreter des Berſtorbenen Direftors Baſtlan, Oberincnſeur M und, der als Fachmann ſich bewährt hat, zum Proc uriſten beſtellt worden. Leipziger Pianoforte und Phonolafabriten Hupfeld— Gebr. immermann AG. in Leipzig— gut ber chäftigt. In der o. HV. wurde der Aoſchluß genehmigt und die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf 4,5 Mill./ AK. aus 464061 Rein gewinn Heſchſoſſen. Das aus Altersrückſichten ſein Amt niederlegende Vor⸗ ſtandsmitglied Richard Zimmermann wurde zu⸗ und Reichs⸗ miuiſter a. D. Dr. Peter Reinhold neu in den Aufſichtsrat ge⸗ wählt. Die G. iſt zurzelt gut beſchäftigt; es liegen Aufträge für einige Zeit vor. Die Umſätze der nächſten Zeit werden voransſichtlich günſtiger ſein als in der entſprechenden Zeit des Vorjahres, da lau⸗ fende Auslandsaufträge in der letzten Zeit beſſer eingegangen ſind. Das im vergangenen Herbſt hergusgebrachte ſinfoniſche Fazzinſtru⸗ ment gefällt alldemein und wird ſtarf verlangt. Die Nachfrage nach dom Phonolainſtrument hat ſich gebeſſert. 5 eee e Fortbeſtand der deutſchen Maſchineninduſtrie ernſte Gefahr. n 2 N l A FTC bb manches Mal an Perſonen⸗ oder Preſtigefragen ſcheitern. Sie ſind ſchwierig auch oft in den Fällen, in denen in einem Werk verſchiedenartige Gebiete bearbeitet werden, alſo Vereinbarun⸗ gen mit verſchiedenen Konkurrenzfabriken erforderlich werden. Als Uebergangsſtufe ſind die Konſtruktions⸗ und Ver⸗ kaufsgemeinſchaften heute ſchon in einer Reihe von Fällen durchgeführt, doch ſcheint mir, ſolange nicht auch finan⸗ zielle Verſchlingungen zwiſchen den einzelnen Unternehmun⸗ gen vorliegen, der Erfolg nicht geſichert, angeſichts der Wider⸗ ſtände innerhalb der Organiſationen und auch den Kunden gegenüber, die Verkaufsgemeinſchaften vielfach ablehnen und ſich nicht„diktieren laſſen wollen“, von welcher Fabrik die Lie ferung erfolgen ſoll. f Wenn ich mich kurz zuſammenfaſſen kann: Das Rationaliſteren iſt nicht ſo einfach, wie es im Schlag⸗ wort erſcheint. Die Vorteile, die Unternehmer, Arbeiter und die Allgemeinheit durch Verbilligung des Produktes ſich er⸗ warten, ſind dementſprechend auch häufig ausgeblieben. Bei uns haben die ſehr umfangrelchen Neueinrichtkungen und Bau⸗ ten, die wir durchgeführt haben, wohl dazu führen können, daß der Verdienſt der Arbeiter und Beamten weſentllch geſtiegen iſt, ohne daß bieſe Erhöhung ſich in vollem Umfange in Er⸗ höhung der Preiſe ausdrücken mußte. Für das Unternehmen aber ſind Vorteile in einem finanziell günſtigeren Ergebnis nicht zu Tage getreten. Es decken ſich unſere Erfahrungen ziemlich mit denen, die Herr Geheimrat Klöckner in der Ge⸗ neralverſammlung ſeines Konzerns über die Rationaliſterung bei der eiſenerzeugenden Induſtrie mitgeteilt hat! Es iſt aber in unſerem kapktaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtem eine Wirtſchaft ohne entſprecheunden Ertrag des auf⸗ gewendeten Kapitals nicht denkbar und ein ſolcher Ertrag muß den Zins fuß für Leihgeld um eine Riſiko⸗ Prämie überſchreiten. Wenn dieſer Grundſatz nicht endlich wieder in Deutſchland zur Anerkennung kommt, ihm nach wie vor bewußt entgegengearbeitet wird, beſteht für den Emaillier⸗ und Stauzwerke vorm. Gebr. Ulrich in Maikammer. Wie verlautet, dürfte der Abſchluß für das am 30. uni 1928 abge⸗ laufene Geſchäftsjſahr einen neuen Verluſt aufweiſen, um den ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſt von 258 883% weiter erhöhen würde. Das ungünſtige Ergebnis ſei auf die ſchlechte Lage in der Branche der Geſellſchaft und auf die ungünſtige Preisgeſtaltung in der geſamien Emaillier⸗Induſtrie zurück⸗ zuführen. Ueber eine eventuelle Sanierung ſeien irgend welche Be⸗ ſchlüſſe noch nicht gefaßt worden. * Pfälziſche Nähmaſchiuen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebr. Kayſer, Kaſſerslautern.— Keine Dividende. In der geſtrigen Sitzung des Prüſungsausſchuſſes wurde der Abſchlu ß zum 20. Sepetember 1928 vorgelegt. Nach Abzug von 122 001/ für Abſchreibungen und nach Volldatierung des Reſerveſonds auf 314000% ſoll der ver⸗ bleibende Reingewinn von 141797/ nicht verteilt, ſondern auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ankerwerke Alz.— Zufriedenſtellende Geſchäftsentwicklung. Aus e 155 ſich im 1 1 daß, Geſchäft bei ſellſ isher in zufriedenſtellender Weiſe ate bal e mm Unternehmen gu ter A u frag e noch für längere Zeit vor. Die Finanzlage des Unterneh neus könne als zufriedenſtellend bezeichnet werden. 9? Getreide⸗Juduſtrie⸗ und Kommiſſions⸗AG. in Berlin. Gen.⸗Dir. Scheuer geht vom Vorſtand in den Aufſichtsrat. In der o. HB. wurde beſchloſſen, Vorſtand und Ag. Emtlaſtung zu erteilen und unver. 10 v. H. Dioidende auszuſchütten. Der Vorſitzende des AR. teilte mit, daß angeſichts der am Anfang des neuen Gg. ein⸗ getretenen Veränderung im Altienbeſitz(Uebergang der Aktken⸗ mehrheit von einer Bankengruppe unter Führung des Bankhauſes Hardy u. Co. auf eine aus der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftssaſſe und der Deutſchen Rentenbankkreditanſtart beſtehende Grunpe] der Aq. mit Ausnahme des Herrn RA. Dr. Marcus ſeine Mandate der V. zur Verſttieuung ſiellt. Ferner teilte der Vorſitzende mit, daß es im Hinblick auf dſe wichtigen Aufenben, die der Getreideinduſtrie⸗ und Kommiſſtons⸗AGG. urd den mit ihr verbundenen Gefellſchaften insbeſondere auch im Zuſammenhang mit dem Wechſel im Beſitz der Aktienmehrheit geſtellt ſind, notwenoſg erſcheint, Gen. Dir, Kat! Scheuer von der Bearbeitung der laufenden Geſchäfte freizumachen. Gen.⸗Dir. Scheuer wird daher aus dem Vorſtand in den AN. der Getreſddeinduſtrie⸗ und Kommiſſtons⸗AG., übertreten. ——————— Etwas ſeſte e 1„ir terial re 8 N Börſenberichte vom 20. Dezember 1928 Mannheim leicht abgeſchwächt Die geſtrige Aufwärtschewegune f ſich heute nicht weiter fortſetzen. 1. etwas leichteres Ausſehen gewonnen hat, ſo erwartet man ay Sbannung die morgige Entſcheidung in London über die Dislor Das Geſchäft ſtagnierte daher, zumal das Publikum weiter zuruck⸗ haltend blieb. An Kurs veränderungen ſind leichte Abſchwächungen bei Linoleum, Nählayſer egeln und hof zu verzeichnen. Von Bankaktien wurden n Mannheimer Verſicherung slichen Werte lagen Me en wurden öproz. Mannheimer icker. Don » niedriger offeriert. Fraukſurt zurückhaltend die ſich im vorbörslichen Verkehr geltend u des offiziellen Maretes von ein Die Speklu⸗ Das herauslommende Ma⸗ Die weitere G gemach lr b tion kam mit an den Ma fand jedo ie beſondere Schwi iten Aufnahme Der bevorſtehen 0 i und die Unterbrechung des Börſen⸗ äftes infolge de nden Weihnachtsſeiertage drückte zlemͤllch auf die Stimmung und wirkten eher geſchäftshemmend. Bei den Hauptwerten gingen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe die Rückgänge bis zu 2 v. H. Im großen und ganzen war die Kurs⸗ geſtaltung uneinheitlich. Am Farbenmarkt lagen J. G. Farbenindu⸗ ſtrie angeboten und 1,5 v. H. ſchwächer. Montauwerte ſtill. Maunes⸗ mann 1,5 v. H. und Harpener.5 v. H. niedriger. Am Bankenmarkt machte ſich Intereſſe bemerebar und die Kursgewinne gingen bier überwiegewd bis zu 1 v. H. Auch am Automarkt beſtand für Daimler mit plus 21 v. H. etwas Nachfrage, Kleyer dagegen angeboten 2110 1 v. H. niedriger. Renten ſtill, jedoch gut behauptet. Im Verlaufe kam das Geſchäft faſt vollkommen zum Stillſtand. Die Tendenz neigte infolge erneuter Abgaben der Kuliſſe weiter zur Schwäche. Das Angebot war jedoch nicht ſehr dri 1d, ſo daß ſich die neueren Abbröckelungen in kleinen Rahmen hielten. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld wieder auf 7 v. H. erhöht und war ſtärker geſucht. Berlin ſchwac h 5 Der heutige Vormittagsperbehr hatte, beeinflußt durch das feſtere Newyork, höhere Tax bur ſe zur Folge gehabt. Sonſt lagen beſon⸗ dere Momente nicht vor, die die Tendenz hätten irgendwie nennens⸗ wert beeinflugen können, ſodaß ſchon zu Beginn der offtziellen Börſe dieſe alleroings nur geſprochenen Gewinne größtenteils wieber ver⸗ loren gingen, und die erſten Notierungen nur etwa auf geſtriger Schlusbaſis eröffneten. Im Mittelpunkte der Distuſſionen ſtand der Geldmaret, deſſen Entwickelung zum Ultimo noch nicht geklärt iſt. Befonders die Beſchaffung des Reportgeldes dürſte nicht ſo einſa⸗ werden, jedenfalls iſt die Nachfrage vorläufig noch als ſtark zu b zeichnen.“ Obwohl der oſſizielle Satz erſt morgen ſeſtgeſetzt wird un) man ſo wie ſo mit einer Erhöhung rechnet, ſollen heute ſchon Al ⸗ ſchlüſſe 4 v. H. über dieſen offtziellen Satz getätigt worden fein. Im allgemeinen waren die Kursveränderungen gegen geſtern gering. Der Kaſſamarlt war uneinheitlich, doch meiſt leicht Hefeſtigt. Der Verlau war überwiegend ſchwächer. Man beobachtete Realfſationen der Makler⸗Spekulation. Die Börſe ſchloß bei kleinſten Umſätzen unge⸗ fähr auf An angsniveau. Deviſen gegen Reichsmark waren ſchwächer, beſonders der Dollar, .1980 nach.1940. London weiter geſteigert,.8560 nach.8550, Spanien 16.30 nach 16.28. Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Dezember 1928. Die Tendenz am heutigen Produltenmarkt iſt ruhig. Von Auslands weizen iſt angeboten: Manitoba II zu hfl. 13.20, III hfl. 1 IV hbfl. 12.35, Kanſas Gulf hfl. 12.60, Baruſſo 79 Kilo hfl. 12. alles eif Mannheim. Inl. Weizen 23.50, inl. Roggen 22.50 bi 22.75, ausl. Roggen 25.50 /, inländ. Hafer 2228 /, ausl. 23 bi af 9 5 Ich e 8 45 5 5— auf Bezugsſchein 22.5022.. Vie rtr bh 20,50% Rapskuchen . 1 ena 155 Were 2 e Weizenmeß ſüdd. 32.508, Weizenbrotmehl ſüdd. 25%, Ro genmehl 60⸗ bis 70proz. 29-31 ,, Weizenſuttermehl 14.50 14.75, Weizenkleie feine 18.75, Roggenlkleie 14.25 l. * Viehmarkt in Mannheim vom 20. Dezember. Zufuhr ins ſamt 999 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erxlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1 272 Külber, b) 7275, e 06707 ö) 85 b 6 62; e) 4852. 16 Schafe, e) 4446. 901 Schweine, c) 7778; d) 75 bis 77; e] 7275 f 7072. 404 Ferkel und Läufer bis 4 Wochen 4 bis 20, über 4 Wochen 220; Läufer 3238; 7 Ziegen, 1024. Marr: verlauſ: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, Ferkeln und Läufern mittelmäßig. 2 * Das vorläufige Ergebnis der 1928er Weinernte in der Pfalg. Nach einer vom„Weinblatt“ vorgenommenen Zuſammenſtellung dürfte das Ergebnis der 1928er Weſnmoſternte in der Pfalz run 58 00 Fuder betragen, gegenüber 58 005 Fndern 1927, 92 094 Fusern 192, 2 904 Fudern 1625, 51 404 Fudern 1924, 19914 Fudern 1020. 93504 Fudern 1922 und 34 549 Fudern d. J. 1921. Der Hurchſchufti⸗ lache Erteng für das Hektar beträgt 3,71 Fnder gegen 3,74 Fuder lun Jahre 1927. 8 57 55 28 8 Kurszettel der Neuen Mannnefmer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stüc Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Dezember 19.20 150. 20. 12 eie Bad. St. A. 1 18.— 2 Breſſeheſe Saß Kom. Gd 3 87.7. 2 Storch 178,0 605 zafen Stadt 90.— 90,28 ger Worm 230.0 1% Möm. Gold 103.2 102 5%„ Sold 93.28 88.28 l% rk 20 Bz. 128,0 570 1% 54 100.0 280.0 Rarlar Nah ald 40.— Bad, Affekt 210,0 210.0 fle 5 8 3 0 Ab, ekuranz„* erben Braun 175 915 5 Gold 1 10 15 Continent. Berl. 93.— 93 Mannb. Humm 27.— o Farben sds. 23 143. n Mannh. Berſich. 181,0 151,5 Neckarfulm Ihrz 28.50 Vadiſche Vant 189.8 122.9 Oberg. Berſich.—.—. Pfälz. Mühlen 189,9 Pfälz Hovolh. H. 159,0 189.0 Portl. Zem. Heid. 185,0 Ah. Hypoth Bk 214,5 214.5.-G. l. Seilind. 68,— 67— nh. Elektr. A. G 175.0 Ah. Ex ditbank 125,0 125,0 280 88 1700 n e 140.0 585 almler⸗Benz 8— Südd. Draht 7 e Bucher 189.5 Durlacher Her 150,0 180,0 Enzinger Union 75.— 79,— Bereln ölſch Self 78,— 18. Fleinlein Heidld. 210.0 210,0 Gebr. Fahr 2727.— Wayß& Freytag 183.0 Ludwigsb- A. Be. 292,0 482.0 F. G. Farben. 204.0 264.0 Zelkſtoff Walde 277 0] Frankfurter Vörſe vom 200. Dezember Jeſtverziusliche Werte e 5 Montau⸗ Aktien. . ayr. Pyp. u. Wb. 171, 9% Reichsanl. 67,15 Verl, Handels., Superus.. N Com. u. Privatb. 198,2 Eſchweil. Bergw 290,9 Ablöſgſch Fogo 52,10 Darmſt. u. Nat. 290.0 Gelſenk. Bergw 120.0 3 ee Deutſche Bank 171,0 arp. Bergbau 138.7 „ ohne 18,95 Dt.⸗Aſtat. Bank. Jiſe Ogb. St. A. 283.0 D. Wertb.(Bold) 89,—- 89. F. Effetten Bank 125.0 ali Aſchersleb. 278.0 D. Schatzanw. 23—.— D. Hup. u Wechf. 187.7 Kali Salzdetfurth 808.980. 0 eSchützg⸗ 8 13....lleberſer⸗Bank 106.0 106,0 Kali Weſteregeln 279.9 55 14 6,½15 D. Vereinsbank. 101.0 101.0 Klscner. 1405.7 28 Disconto⸗Geſ. 160,5 161, Mannesm.⸗R. 124.1 eapwigeg. 28 go 28 Presbner Bant 170,0 170,0] Pansfeld Att. 112,0 mom Gd 25 101,0 Frankf. Bank. 116,81 Oberſchl. E. Bed. 110,1 % 8 Jeifrt. Op.. 148.0 Otavi⸗Minen Wo e Metall u.-. 128.5 Phöniz Bergbau 88,75 8“ Ger My 29———Mitteld Cd.⸗B. 212,0 Rbein Braunk.—— 5% Preuß Kalt—.— Mürnbg. Verein 160.0 Aheinſtah!—.— Zed teun Mogg.. e Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34 50 Miebeck⸗ Montan—- 5% Südd Feſtwo 2,10 Pfälz. Hop.⸗Bl. 75 5 Salzw. Hellbr. 231.0 90 Reichsban 880 Tellus Berabau 118.5 87 Grtr. am abg. 14.55 Reichsbank b 55 teck N-. e Mhein Ereditbk. 2% Uu. Lauraßünte. 880 nd Me Don Abein Dop- Bt 15,0 Ber Stablwerke 90,50 1 Vad Rom Gd. 87.— d. Süd Aene 1980 5e his zer..9 948 84 75 Pen: ante 14 Men. Hop u 85. „„. 5 8 95.— 85.— „„ en 6575 1213 84 34.— Wiener Bankver. 14.85 Württ Notenbk 174.0 4%% Müein. Ei. 78.75 4%% Piäkla. Via. 80,25 rankf. All Werl. 1020 kl. R. u. Mitv. 16.50 4½% Südb. vig. 4%% Malfning. 8 Rannh. Berſ.⸗. 1550 4% Ur. B. B. 0 78.— Oberrh. Verſ.⸗G. Crausport- Aktien. u L. Erede w, 189.5 brdſche Band de Bad Sokalbahn—.— 140.0 128. ie e 50 5. 17478 140.0 110 15 193.5 17⁰.0 12500 138.5 88.50 125,2 215,1 Induſtrie- Alctieu. Eichb.-⸗Mannh. 318.0 Maia 184,0 Löwen Aünchen 321.0 Mainzer St.⸗A. 289.0 Schöfferh. Bindg. 381,05 Schwartz⸗Storch 177.0 177,0 Tucherbräu 149,0 Werger 230,0 P eidelß Straßd 7 88 8 7 5 7 1887 1278 Schenfungb ann,„ 5,40 Adi Ger Ame. E. —.— 0 8 28.— 2 J. 9 Feſtverziusliche Werte 8% Grkr. My. R 20. 1420 89.— A . 20. d. Maſch. Durl. 159,0 158,0 10 etersUnion 10⁴ 5 Bad. Uhren 14.80.44.20 3 Ark. 204.5 Pb han„0.— ilinps Frankf.. Porzellan Weſſel 17, Rein. Gebhesch 118,0 Rheinelekt. B. A. 790—- „ St. A. 175 5 Roeder, Gebr. D.. Rückfortg. 75.50 5 Rütgerswerke 104 1 5 Schlinckcd o. pg 90, SchnellprFrkthl 72, Schramm Lackf. 128,0 Schuckert, Nrbg. 259,0 Schuhf. Berneis 63.— 63. Seilinduſt. Wolff 68,15— Siem& Halske—— 419,0 S. Led. St. Ing. Südd. Zucker 156,2 156,0 5 Tricot. Beſiggeim 59.— Ver. Chem Ind. 93,— Ber.deutſch. elf 70,80 Vergt. Zu e 125,0 75 f 17 0 9 3] Ver. Zellſt. Berl. 127. 1955 Dogif. Masch. Sr 42.80 Volgt& Häffner 210,0 Volth. Soil. u. K. 90,— 90. 19. 9 Gas 148,0 Frkf. Pol.& Wit. 69.— Gesfürel. 285.9 Golbſchmidt Tg..60 Bergm 2 Gritzner M. Burt. 118.0 118,2 Brem.⸗Beſig. Oel 88— 88,80 Grün& Bilfinger 170,0 178,0 Brown Boveri„2154.00 Had a Nen 89,80 Gemen Heidelh 138,2 e Karſtabt 176,0 Habe ue 10520 Chamott. Annw 124,0„„ Chemiſ e Alber, 9 5 1 en 284.0 och⸗ u. Tiefbau 104.0 Ch. Brockgues Holzmann, Pgil. 187.0 136,7 Holzverkohl.⸗Jd 92.50 Inag Erlangen 95.— Junghans Si. A..25 Hamm. Kaiſers! 250,0 Karſtadt Rid. 228.0 Klein, Sch. Beck. 110,0 Knorr, Heilbr. 145,2 Konſerv, Braun 81. I KNrausc Co. Lock.. 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