145 1e eder durch die Poſt monatlich b Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus .⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2 Haupt⸗Nebenſtelle K 1. Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerſeldſtraße!! Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher 249 44. 24945. 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und 7 N 2 Abend⸗ Ausgabe 1 aunh bim br Ge il e Maunheimer General Anzeiger Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Regelung der Arbeitszeit und Lohnverhältniſſe bis Herbſt 1930 Verbindlich als Tarifvertrag Berlin, 21. Dez. Reichsinnenminiſter Severing hatte für heute vormittag nach Dortmund die Vertreter der drei Metallarbeiter⸗ Wi gewerkſchaften und des Arbeitgeberverbandes geladen. Die Vertreter der Verbände beſtätigten ſchriftlich, Schiedsſpruch für den in ihm angegebenen Zeitraum und Umfang, ſerner alle Beſtimmungen, die ſich auf den Rahmen⸗ tarif und die Löhne und Arbeitszeit beziehen, als Tarifver⸗ trag für verbindlich anſehen. Darauf wurde ihnen der von dem Innen miniſter gefällte Schiedsſpruch bekanntgegeben. Aus den Beſtimmungen iſt beſonders hervorzuheben, daß Maßregelungen aus Anlaß des Tarifkonfliktes für unzuläſſig erklärt worden ſind. Gekündigt kann der Rahmentarif mit zweimonatiger Friſt erſtmals zum 30. Juni 1930. Die im Schiedsſpruch getroffene Regelung der Löhne und der Arbeitszeit iſt mit ebenfalls zweimonatiger Friſt zum erſten Mal zum 30. September 1930 kündbar. Außerdem werden die Vertragsparteien ver⸗ flichtet, ihre Kündigungsabſicht einen Monat vor dem Kün⸗ digungsantrag der Gegenpartei mitzuteilen. a Weiter wird feſtgelegt, daß der beim Reichsarbeits⸗ gericht ſchwebende grundſätzliche Rechtsſtreit über deu vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärten Schiedsſpruch vom 27. Oktober durch die neue Entſcheidung nicht berührt wird. Die Zeitlöhne haben eine Er⸗ höhung von 1 bis zu 6 Pfg. erfahren. Die gewährte Zulage nimmt mit den von 60 bis 90 Pfg. ſteigenden bisherigen Lohn⸗ 5 ab, ſo daß der geringſte Lohn den größten Zuſchlag er⸗ In der der Entſcheidung des Innenminiſters beigefügten ausführlichen Begründung wird betont, daß die Lohnerhöhung für die Zeit von der Wiederaufnahme der Arbeit bis zum 31. Dezember nachzuzahlen iſt. Weiter bekennt ſich Severing zu der Auffaſfung, daß das heutige Schlichtungs verfahren ſtarke Mängel aufweiſ. 55 5 Die ausführliche Begründung Dem Schiedsſpruch iſt eine längere Begründung beigefligt, in der es heißt: An die Spitze der Entſcheidung iſt die Be⸗ ſtimmung geſtellt, daß für die Zeit von der Wiederaufnahme der Arbeit bis zum 31. 12. 1928 die Lohnerhöhungen des Schiedsſpruches Geltung bekommen ſollen. Daß dieſe Be⸗ ſlimmung lohntechniſche Schwierigkeiten bereitet, muß ohne weiteres zugegeben werden. Wenn trotzdem auf dieſe Beſtimmung nicht verzichtet worden iſt, ſo waren dafür gewich⸗ tige Gründe maßgebend, die letzten Endes in der Verpflichtung liegen, dem heute noch geltenden Schlichtungsverfahren Achtung zu verſchaffen. Es muß auerkannt merden, daß das heu⸗ tige Schlichtungs verfahren verbeſſerungs⸗ bedürftig iſt. Andererſeits wäre aber zu wünſchen, daß auch ohne Aenderung des gegenwärtigen Schlichtungsverfah⸗ rens die Parteien mehr wie bisher zur Verſtändigung kom⸗ men möchten. Auf alle Fälle aber geht es nicht an, daß ſich eine Partei über einen rechtsverbindlich erklärten Schleds⸗ ſpruch mit einem Akt wirtſchaftlicher Selbſthilfe hinwegſetzt. Für die Regierung kam es vor allen Dingen darauf an, wirtſchaftliche und politiſche Erſchütterungen zu ver⸗ meiden, die zur Auswirkung gelangt wären, wenn das ganze deutſche Wirtſchaftsleben in dieſer ſchwierigen Situation noch länger verblieben wäre. ſehen werden, daß vor dem Eingreifen der Reichsregierung alle daß ſie den Es kann nicht als erwieſen ange⸗ Verhandlungsmittel zwiſchen beiden Parteien erſchöpft waren, die dazu hätten führen können, daß die Kündigungen und die (Von unſerem Berliner Büro.] Der nachfolgende Ausſperrung vermieden worden wäre. Andererſeits läßt ſich allerdings nicht verkennen, daß die rtſchaftslage in der Gruppe Nordweſt der deulſchen Schwereiſeninduſtrie zurzeit durchaus u icht günſtig iſt. Bei der Prüfung aller der Neuregelung unterworfenen Abmachungen durch den Schlichter hat ſich ergeben, daß dieſe Abmachungen an Unüberſichtlichkeit und Syſtem⸗ loſigkeit leiden. Es wäre nicht unerrünſcht geweſen, jetzt ſchon eine Neuordnung insbeſondere des Rahmentariſes zu vereinbaren. Das war aber ohne eine ausführliche Vorarbeit mit den Parteien unmöglich. Dieſe Neuordnung muß deshalb einer ſpäteren Vereinbarung zwiſchen den Parteien überlaſſen bleiben. Bei der Bemeſſung der Lohnzulagen war zu berück⸗ ſichtigen, daß von jeder Teuerungswelle die Angehörigen der Mheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie ſowohl als Konſumenten wie auch als Produzenten erfaßt werden. Der Lebensunter⸗ halt iſt beſonders im Weſten verhältnismäßig teuer zu be⸗ ſtreiten. Es mußte alſo beſonders eine Aufbeſſerung der niedrigſten Lohnſätze erfolgen. Wohl leidet die beutſche Induſtrie ebenfalls unter den Konjunkturverhältniſſen, aber die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie liegt nicht nur in der Erleichterung der Ausfuhrbedingungen für ihre Erzeug⸗ niſſe, ſondern vor allem in der Erhaltung einer geſunden und leiſtungsfähigen Arbeiterſchaft, die am ſicherſten durch eine Er⸗ höhung des Lohnniveaus erreicht werden kann. An der Erhaltung einer günſtigen wirtſchaftlichen und ſozialen Lage haben beide Parteien das größte Intereſſe. Darüber binaus iſt aber die deutſche Wiriſchaft und ihr Ge⸗ deihen nicht eine Privatangelegenheit der Unternehmer, ſon⸗ dern auch Sache der Arbeiter, ja des ganzen deutſchen Volkes. 9 Die ſeſtgeſetzte Geltungsdauer der Entſcheidung iſt diktiert worden von dem Wunſche, im Hinblick auf die wirt⸗ ſchaftliche und außenpolitiſche Situation Deutſchlands eine längere Periode der Klärung und Feſtigung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu ſchaffen. Der Schiedsſpruch im Werftarbeitorſtreil Im Werftarbeiterſtreit, in dem der Reichsarbeitsminiſter, wie bereits mitgeteilt, im öffentlichen Intereſſe ein neues Schlichtungsverfahren eingeleitet hatte, iſt nach zweitägigen Verhandlungen heute in den frühen Morgenſtunden ein Schiedsſpruch zuſtandegekommen. Er ſetzt die regelmäßige Arbeitszeit auf 50 Stunden wöchentlich und vom 1. 11 1929 auf 49 Stunden wöchentlich feſt. Darüber hinaus können nach der Arbeitsordnung oder im Einverſtändnis mit dem Arbei⸗ terrat Ueberſtunden geleiſtet werden. Der regelmäßig 25 v. H. 48 Stunden wöchentlich hinausgehende Arbeitszeit zu zahlen. Die Lohnſätze ſind unter Wegfall des bisher für die Mehr⸗ arbeit gezahlten Zuſchlags von einem Pfennig auf den Stun⸗ denlohn gegenüber dem erſten Schiedsſpruch um einen Pfg., alſo auf 5 Pfg. pro Stunde, erhöht. Für die Urlaubstage wird Lohn in Höhe des Durchſchnittslohnes des Einzelarbei⸗ ters gezahlt. Sämtliche tariflichen Vereinbarungen ſollen bis 30. Juni 1930 laufen und, falls ſie bis zu dieſem Termin nicht gekündigt werden, ſich jeweils um ein Jahr verlängern. Die Parteien haben ſich über die Annahme oder Ablehnung des Schiedsſpruches bis zum 28. Dezember 1928 zu erklären. Verſuchsballon flir die deulſchen Zahlungen Berlin, 21. Dez.(Von unſerem Berliner Büro,) Die heutſge„Times“ nimmt in längeren Ausführungen zum Reparationsproblem Stellung und behandelt die künftige Re⸗ gelung der deutſchen Zahlungen von dem Standpunkt aus, daß die bisherigen Annuitäten von 255 Milliarden auch für die Zukunft feſtgelegt bleiben. In Berliner politiſchen Kreiſen bedauert man dieſe Stellungnahme des offiziöſen engliſchen Blattes und ſtellt feſt, daß die Vörſchläge der„Times“ einen ungeeigneten Aus⸗ gangspunkt für die künftigen Sachverſtändigenverhandlungen darſtellen und keinen hoffnungsvollen Ausblick für ihre Ar⸗ beit eröffnen. Amerika und die Reparationsfragen e Waſhington, 21. Dez.(United Preß.) Ueber die Hal⸗ tung der Vereinigten Staaten bezüglich der demnächſt zuſam⸗ mentretenden Reparatlonskonferenz verlautet an maßgeblicher Stelle, daß Amerika zweifellos denſelben Stand⸗ punkt wie bet der urſhrünglichen Aufſtellung des Dawes⸗ planes einnehmen wird. Die endgültige Stellungnahme ſteht jedoch noch nicht feſt, da Kellogg die Note über die Einladung der amerikaniſchen Delegierten abwartet. Coolidge hat das Staatsdepartement erſucht, ihn über den Stand der An⸗ gelegenheit auf dem Laufenden zu halten. Als Delegterter der Vereinigten Staaten wird in erſter Linie Ouven Young erwähnt, falls dieſer gewillt iſt und von den intereſ⸗ ſierten Staaten in Vorſchlag gebracht wird. Man glaubt, daß Morrow, der amerikaniſche Geſandte in Mexiko, der zurzeit als Gaſt Coolidges in Waſhington weilt, zur Teil⸗ nahme an der Konferenz eingeladen werden wird. Die Tat⸗ ſache, daß er ſowohl wie der frühere Staatsſekretär Charles E. Hughes ſich zurzeit in Waſhington aufhalten, gibt zu der Vermutung Anlaß, daß Kellogg mit beiden wegen der Einladung zur Teilnahme an der Konferenz in Unterhand⸗ lung ſteht. Paris, 21. Dez. Nach einer Information des„Echo de Paris“ iſt außer dem Bankgouverneur Moreau der Finanzfachmann Parmen⸗ tier, der bereits im Daweskomitee als Vertreter Frank⸗ reichs fungierte, zum zweiten Sachverſtändigen ernaunt worden. Das Blatt hebt hervor, daß Parmentier im Trans⸗ ferausſchuß tätig iſt und ſeit mehreren Jahren mit dem Ame⸗ rikaner Ouven Houng ſehr befreundet iſt. 5 Vom König von England 3 London, 21. 11177(United Preß.) Das gegen Mittag herausgegebene amtliche Bulletin beſagt, daß der König eine ruhige Nacht verbrachte. Im übrigen ſei keine nennenswerte Veränderung im Befinden zu verzeichnen. betragende Ueberſtundenlohnzuſchlag iſt künftig für jede über (Von unſerem Pariſer Vertreter.) i Nr. 595— 139. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 00 J je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. teklamen 34.-M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchräukte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Reisen Geſetz und Necht Zahlen aus dem fernen Oſten Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Immer mehr drängt ſich die bloße Zahl in den Vordes grund des Lebens, zumal des politiſchen. Wo in der Zeitung heute die Zahlen ſtehen, da iſt ſie intereſſant. Vielleicht wird, wie das neunzehnte Jahrhundert das der Technik, das zwan⸗ zigſte das der Zahl genannt werden. Wodurch laden die Kino⸗ Unternehmer zu ihrem neueſten Film ein? Indem ſie ſeine Zahlen mitteilen. Wenn nun ein Volk von 430 Millionen Köpfen wie das chineſiſche ein Staat werden will wie das japaniſche: den Uebergang bildet die Zahl. Sie braucht ja nicht Wirklichkeit zu ſein, bleibt aber in ſo weſenloſen Ausmaßen räumlicher Vorſtellung das einzige, wobei ſich im Zweifelsfall immer noch etwas denken läßt. e Auch chineſiſche Pietät bedarf heute ſchon der Zahl, was ſehr ſchlimm iſt. Da will man jetzt dem verſtorbenen Schöpſer des modernen Ehina, Sun Yat Sen, über dem Grabmal des erſten Mingkaiſers in Nanking eines errichten, das noch er⸗ habener ſein ſoll. Dieſe Steigerung iſt dem Auslande dunkel. Daher fügen die Nankinger Machthaber hinzu, es werde min⸗ deſtens 2 Millionen Silber⸗Dollars koſten; das ſagt etwas, beiſpielsweiſe den Pekinger Beamten, denen die frühere Regierung insgeſamt 5 Millionen ſchuldig geblieben iſt, während die neue nur die„Talente“— will ſagen: Partei⸗ genoſſen— aus ihnen und dem übrigen Reich auswählen will, wie der chriſtliche General Feng Yü Hſiang in einer ſchönen Rede nor dem Staatsrat ausgeführt hat. Aber ſie haben noch Hoffnung, denn Suns Grabmal ſoll ſchon im Frühling fertig ſein, und hieran glauben weder ſie noch andere Chinakenner; entweder ſtimmt es nicht mit den 2 Millionen oder nicht mit dem nächſten Frühling. Das Geld kann ja doch nur aus der ſoeben neu eröffneten chineſiſchen Zentralbank in Schanghal kommen, deren vor⸗ ſichtiger Aufſichtsrat— zu ihm gehört auch emin früherer Univerſitätskanzler Tſai YHüan Pei, Spezialiſt ausgerechnet für Ethik, noch von Leipziger Studienjahren her!— ihre mühſam zuſammengeſuchten 20 Millionen Man ſicherlich feſt⸗ halten wird und muß, auch einſtweilen keine weiteren Noten⸗ ausgabe wagen dürfte im Intereſſe ihrer 60prozentigen Stl⸗ berdeckung.„ Dringender würden die militäriſchen Ausgaben ſekn; nicht etwa durch die Beſüöldung ausländiſcher Organiſatoren. Aber an einer Armee von 500 000 Mann ſcheint man— zum größ⸗ ten Unbehagen Japaus— feſtzuhalten. In drei Jahren ſoll ſie daſtehen Gewehr bei Fuß. Wenn das irgendwo möglich ſein ſollte: in China nicht, ſofern man unter dem, der das Gewehr trägt, einen Soldaten verſteht— mindeſtens 400.000 würden nur wiſſen, daß ihre Waſſe vorn losgeht, wenn ſie hinten drücken. Trotzdem koſten auch ſie Geld. Die Nalt⸗ kinger ahnen das und ſind auf den Gedanken gekommen, in allen, aber auch allen— Schulen und Hochſchulen Pflichtkurſe für militäriſche Uebungen einzuführen. Und das in der Aera des Völkerbundes, der allgemeinen Abrüſtung und des noch immer ſeligen Weltfriedens! R Nachdem ſich im Oktober die Regierung verſtärkt hat von 3 auf 5 Gewalten, von 12 auf 16 Staatsräte— möchte ſte nun für die genannten Zwecke und für andere, wie Bah⸗ nen, Häfen, Kanäle. Farmen, Waſſerkraft, Forſtpflege, Berg⸗ bau uff. Anleihen aufnehmen und denkt dabei zunächſt an Japan; außerlich wenigſtens— wahrſcheinlich ſoll durch dieſen Konkurrenz⸗Namen der amerikaniſche Markt beflügelt wer⸗ den. Herr Feng, der immer neue Seiten entfaltet und ſetzt Artikel ſchreibt, wie er früher das Erſchießen, ſpäter das Bibelleſen, danach den Kommunismus betrieb, hat von Japan eine unangenehme, vielleicht aber gerade ſo erwartete Ank⸗ wort erhalten: zuerſt unſere ſchon geliehenen 760 Millionen. Nen ſicherſtellen, dann weiter reden! Großbritannien hat 500 Millionen, Amerika dagegen nur 130 Millionen Den (alſo etwa 60 Millionen Gold⸗Dollars) von früher her zu verlangen. Da haben wir wieder die Zahl als Uebergang; und ſie erſpart uns Worte. Der Chineſe ſagt: dleſes Geld iſt in den Taſchen der früheren Machthaber verſchwunden oder gar militäriſch zum Unglück des Landes verwandt worden. a Aber Japan hat ſeine eigenen Zahlen. Es beobachtet, daß die Auswirkung des chineſiſchen Boykotts abzunehmen beginnt und namentlich ſeine Baumwoll⸗Induſtrie ſehr ge⸗ ſtiegen iſt,— ſeit 1913 im ganzen beiläufig um 270 Prozent 2. Seite. Nr. 595 an Kapital, um 58 Prozent an Fabriken. Da dleſe Induſtrie nun der beſonders gefährliche chineſiſche Punkt iſt, ſteht Japan eine Kriſis ohne Lärm nahezu überwunden. Die wirtſchaft⸗ liche Erſtarkung mag die engliſch⸗fapaniſchen Beziehungen gegenüber den Vereinigten Staaten gefördert, das neue teigen des Pen beeinflußt und die Gründung der japaniſch⸗ auſtraliſchen Geſellſchaft in Sidney beſchleunigt haben. Immer wenn die Preſſe in Japan gegen Amerika ſozuſagen aus ſich herausgeht, weiß man, daß noch etwas dahinter ſteckt. Mit Ergötzen las ich dort kürzlich die Feſtſtellung, daß in den kulturell ſo ſtolzen Vereinigten Staaten jährlich 11000 Men⸗ ſchen gezählt werden, die gewaltſam ums Leben kommen, in Japan dagegen nicht einmal 2000, und daß dieſe amerika⸗ niſche Zahl immer noch doppelt ſo groß ſei wie die italieniſche, achtmal wie die iriſche, neunmal wie die engliſche, 8zömal wie die ſchwelzeriſche. Und noch andere Zahlen rührt Japan auf, dieſes Mal aber ſelbſt im Rückſtand. Im nächſten Sommer nämlich ſoll unter dem Patronat des ſpeben glücklich verheirateten Prin⸗ zen Chichihu eine internationale Verſammlung von 600 Ingenieuren in Tokio und von 150 Vertretern der Pazifik⸗ Völker in Kioto tagen. Hierbei nun klagt die japaniſche Preſſe, daß ſich in allen Hotels des Landes zuſammen nur 2500 europäiſche Betten befinden— 500 weniger als in dem einen Pennſylvania⸗Hotel zu New Mork, wo auch ich ſ. Zt. wohnte— und daß Japan nur 32 Millionen Yen jährlich von Touriſten einnehme im Gegenſatz zu 1½ Milliarden der Ver⸗ einigten Staaten oder zu dem Zwölffachen der kleinen Schwelz, Die Tatſache der Tagungen tröſten indeſſen darüber hinweg und beſchwichtigen auch die Erregung über das Schanghai⸗Telegramm an die Nanking⸗Regterung, nicht chine⸗ ſiſcherſeits an dem nächſtjährigen panaſiatiſchen Kongreß in Kabul teil zu nehmen, falls der aſiatiſch⸗unterdrückende— nicht unterdrückte— Staat Japan wieder eine Rolle dabei ſplelen wolle. Unterdrückt war auch Japan einſt. Wann? Solche Zahl vergeſſen immer nur die andern, im fernen Weſten wie im fernen Oſten! 1 Tit „Der Reichskommiſſar für öffentliche Oroͤnung? Berlin, 21. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Von der Scherlpreſſe war dieſer Tage behauptet worden, daß im kommenden Etat die Mittel für den Reichskommiſſar ür Ueberwachung der öffentlichen Ordnung nicht mehr gefordert werden ſollen. Die Meldung iſt, wie be⸗ ſtätigt werden kann, richtig. Herr Severing iſt ein Gegner dieſes Reichskommtſſariats ſchon aus ſeiner preußiſchen Zeit und er hat von dem erſten Tage, wo er ins Reichsinnenmini⸗ ſterlum einzog, ſich erneut und immer wieder zu ſolcher Geg⸗ nerſchaft bekannt. Der Reiſchskommiſſar für die Ueberwachung der öffentlichen Ordnung— das lag in der Natur ſeines Amtes — mußte den Kommuniſten und hier und da wohl auch dem Hindenburg beruft Ir. Simons zu ſich J Berkin, 21. Dez. Neue Maunhelmer Zeitung(Abend⸗Ansgabe (Von unſerem Berliner zwiſchen eingegangene gerichtspräſidenten zu beſprechen. ſchwerde d at der Reichspräſident Schreiben beantwortet: durch Sehr geehrter err Reichsgerichtspräſtdent. Ihre Beſchwerde vom 16. Dezember in der zur Zeit vor ſchwebenden Stellen im Verwaltungs⸗ rat der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft hat mir Anlaß ge⸗ dem Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich Streitſache wegen der Beſetzung der geben, den Sachverhalt im allgemeinen und die Entſcheidung der Reichsregierung über die Wiederbeſetzung der vier frei⸗ im beſonderen ein⸗ gewordenen Stellen vom 14. Dezember gehend nachzuprüfen. Nach dem Ergebnis dieſer Nachprüfung bin ich der Auf⸗ faſſung, daß die Reichsregierung ver faſſungs⸗ und pflichtgemä ß gehandelt hat, daß insbeſondere weder ein Eingriff in die verfaſſungsmäßige Tätigkeit des Staats⸗ gerichtshofes, noch irgendeine Hinderung der Autorität ſeiner Gerichtsbarkeit vorliegt. Zu einer förmlichen Entſcheidung über die Beſchwerde er⸗ achte ich mich aus verfaſſungsrechtlichen Gründen nicht für zuſtändig. Mit der Verſicherung meiner vorzüglichen Hochachtung und mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr ſehr ergebener gez. von Hindenburg. 3 2 8 Altentat auf einen Pariſer Generalſtaatsanwalt Paris, 21. Dez.(Von nuſerem Pariſer Vertreter.) Büro.) Reichspräſident von Hindenburg hat, wie die B. Z. berichtet, den Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons in einem per⸗ ſönlichen Schreiben gebeten, baldmöglichſt n ach Berlin zu kommen, um den zwiſchen der Reichsregierung und dem Staatsgerichtshof entſtandenen Konflikt, zugleich auch das in⸗ Rücktrittsgeſuch des Reichs⸗ rſitzenden des Staatsgerichtshofes len im Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs⸗ nachſtehendes oder jenem ſoztaliſtiſchen Stoßtrupp läſtig werden: Darum mußte er fallen. Im Reichsrat ſcheinen außer Preußen, das in dieſer For⸗ derung ja ſelbſtverſtändlich mit Herrn Severing eines Sinnes war, auch die Vertreter nichtſozialiſtiſch regierter Länder ge⸗ stimmt zu haben. ——ů— Die Erploſionsgefahr der Londoner City London, 21. Dez.(United Preß.) Neue Exploſionen gefährdeten in den Morgenſtunden den weſtlichen Teil der Eity, in dem geſtern ſchon erheblicher Schaden angerichtet wurde. Durch die neuen Exploſtionen ſind die Fundamente mehrerer Gebäude unterminiert worden, ſo daß die Gefahr eines Einſturzes beſteht. Auch während der Nacht ereignete ſich eine Anzahl kleinerer Exploſionen, die ſtets von Flam⸗ men begleitet waren, ſo daß die Gefahr eines Brandes immer nahe war. Die Feuerwehr hat Überall Schläuche ausgeräumt, um ſofort zur Hand ſein zu können. Die Bewohner der im Gefahrenbezirk befindlichen Häuſer haben bereits auf behörd⸗ liche Anordnung ihre Wohnungen verlaſſen müſſen. Da das Straßenpflaſter immer wieder an neuen Stellen hochgetrie⸗ ben wird, ſtellen die Behörden von Zeit zu Zeit Unter⸗ ſuchungen an. Es wird erklärt, daß alle Leuchtgasrohre dicht ſind und doch haben ſich unter der Straßendecke Gaſe an⸗ geſammelt und es iſt zu befürchten, daß dadurch weitere beben ſuchte die Inſel Mindonva, die füdlichſte große Inſel gen wurde eine Perſon getötet, während mehrere andere zum Teil ſchwere Verletzungen davontrugen. litten die Städte Catabato, Zambooga und Davao, wo eine Reihe von Gebäuden zuſammenſtürzte. floh überall von Schrecken ergriffen in die Umgebung der Städte und iſt zum Teil, da neue Stöße befürchtet werden, noch nicht wieder in ihre Häuſer zurückgekehrt. legen Nahrungsmittel⸗ und Medikamentedepots an, um im Ein Aufſehen erregendes Attentat ereignete ſich heute früh gegen 9 Uhr. Ein Unbekannter verlangte dringend den Generalſtaatsauwalt Fachot, der im Kolmarer Antonomiſtenprozeß als Ankläger fungierte, zu ſprechen. Einige Minnten, nachdem der Unbekannte in das Arbeits⸗ zimmer des Generalſtaatsanwalts eingetreten war, vernahm man drei Reyolverſchüſſe. Herbeigeeilte Diener fau⸗ den den Generalſtaatsanwalt blutüberſtrömt auf dem Boden liegend. Drei Schüſſe in den Unterleib hatten Fachot getroffen. Während ſich die Diener um den Verletzten bemühten, ergriff der Unbekannte die Flucht. Es fehlt vor⸗ läufig von ihm jede Spur. Man erinnert ſich daran, daß der Unbekannte das Franzöſiſche mit einem ſtark elſäſſiſchen Akzent ſprach. Erdbeben auf den Philippinen Manila, 21. Dez.(United Preß.) Ein ſchweres Erd⸗ der Philippinengruppe heim. Nach den bisherigen Meldun⸗ Hauptſächlich Die Bevölkerung Die Behhrden haben einen Hilfsdienſt organiſiert. Sie Exploſtonen hervorgerufen werden können. N Tannenbäumchen Von Thea Laue Tannenbäumchen wer hat dein Kleid Mit Silber und Gold behangen? Wer nahm in rauher Winterzeit Dich draußen im Wald gefangen? Wer hat an die vielen grünen Aeſte Die bunten Sachen gemacht? Als noch Vögel deine Gäſte Hätteſt du das nicht gedacht. Höre, du mußt nicht traurig ſein Und ſehnen dich nach dem Wald. Hier iſt es warm im Lichterſchein Aber draußen iſt's viel zu kalt. Theater und Mufik O Nationaltheater Mannheim. Tenor geſucht. Valentin Haller ſcheint in der nächſten Spielzeit zu gehen, da braucht man einen Erſatz, der ſich zwiſchen den lyriſchen und heldl⸗ ſchen Feldern des Spielplanſchachbrelts hin⸗ und herſchieben läßt. In der Hauptſache handelt es ſich dabei um den Helden der romaniſchen Oper, um Radames und Konſorten. Der geſtrige Werber Freb Baſelli vom Baſeler Stadttheater — wie hängen Baſellt und Baſel zuſammen?— könnte der geeignete Mann ſein, wenn er fertig wäre. Die Stimme klingt noch recht unvollkommen, iſt allzu einſeitig auf die Naſenreſonanz geſtellt, deshalb unfrei und unbeholfen wie der ganze erlebt das dreiaktige Drama„Pulververſchwörung“ von Eduard Falle weiterer Erdſ Von den Mitwirkenden aus der dem Bühnen volksbund gewidmeten Vorſtellung iſt Marianne Keiler als reilzendes, ſtimmlich ganz aus⸗ gezeichnetes Aennchen zu nennen. K. O Schauſpiel⸗ Uraufführungen: Am Wiener Akademie⸗ Theater gelangt„Die Frau in der Wolke“, Luſtſpiel von Rudolf Lothar und Alexander Lernet⸗Holenia zur Uraufführung.— Im Wiener Burg⸗Theater geht am 25. Dezember„Tobias Wunderlich“, dramatiſche Legende von Herm. Heinz Ortner erſtmalig in Szene.— Das Koburger Landestheater bringt am 5. Januar die Uraufführung von Beladans Schauſpiel„Die Promethie“.— Das Münchner Staatstheater wird am 7. Ja⸗ nuar mit der Uraufführung der romantiſchen Kompoſition „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Wolfgang, Muſik von Bernhard Baumgartner, aufwarten.— Im Wiener Burg⸗ Theater geht am 12. Januar das dreiaktige Drama„Die Leb⸗ niden“ von Romain Rolland, deutſch von Erwin Riger in Szene.— Das Ulmer Stadttheater hat die Uraufführung des Schauſpiels„Paradiesgaſſe“ von Foſef Velter vorgeſehen (16. Januar).— Das Erfurter Stadtthegter bringt am 31. Ja⸗ nuar das Drama in ſieben Bildern von Alfred Wolfenſtein „Die Nacht vor dem Beil“ zur Uraufführung. Am 31. Januar Reinacher am Stadttheater in Duisburg ſeine Uraufführung. — Jeonhard Franks neues Schauſpiel„Die Urſache“ geht im Wiener Burgtheater und in der Berliner Reinhardt⸗Bühne erſtmalig in Szene.—„Die Urſache“ iſt ein Theaterſtück in ſie⸗ ben Bildern, das nach Franks Roman von dem Dichter ge⸗ ſchaffen wurde. Es ſpielt in Deutſchland und richtet ſich in ſei⸗ ner künſtleriſchen Tendenz gegen die Todesſtrafe.— Max Rein⸗ hardt hat die Komödie„Magtſthe Liebe“ von Jaques Lenomard, deutſch von Berta Zuckerkandl für ſeine Bühnen erworben. Schreker komponſoert für den Rundfunk. Um zeit⸗ genöſſiſche Kompoſttionen für den Rundfunk zu gewinnen, wurden, wie wir bereits berichteten, mit perſchiedenen Ton⸗ bildnern Verträge abgeſchloſſen. Jeder Monat ſollte eine Ur⸗ Freitag, den 21. Dezember 1928. fllt des Reichsgerichtsprüſldenten Dieſe Entſcheidung des Herrn Reichspräſidenten iſt dem Reichsgerichtspräſidenten durch Reichskanzler Müllez überſandt worden, der namens der Reichsregierung nachſtehendes Schreiben beigefügt hat: In der Anlage überſendet die Reichsregierung Ihnen, Herr Reichsgerichtspräſident, die Entſcheidung des Herrn Reichspräſidenten auf Ihre an ihn gerichtete Beſchwerde vom 16. Dezember 1928. Das Reichskabinett beehrt ſich, folgendes hinzuzufügen: Die Gründe, durch die die Reichsregierung gezwungen wurde, die Beſetzung der Stellen der Mitglieder des Eiſen⸗ bahnverwaltungs rates am 14. ds. Mts. vorzunehmen, ſind Deutſche R keichsgerichtspräſiſidenten Dr. Ihnen inzwiſchen bekannt geworden. Die Ernennung mußte 8, an den Rei uten in der zur Zeit vor dem an dieſem Tage erfolgen, weil ſonſt ſchwere Schädigungen ichtshof ſchweben Streitſache wegen der Be⸗ der Reichsbelange und der Reichsregierung befürchtet werden mußten. Sie bittet Sie daher, davon Kenntnis nehmen zu wollen, daß von einer Nichtachtung der Autorität des Staats⸗ gerichtshofes durch die Reichsregierung keine Rede ſein kann, Die Reichsregierung glaubt, dieſen Hinweis mit der Feſt⸗ ſtellung verbinden ſollen, daß eine Frage nach den Gründen dem Staatsſekretär des Reichsverkehrsminiſteriums bei ſeinem Telephongeſpräch mit Ihnen, Herr Reichsgerichtspräſident, nicht geſtellt worden iſt, daß vielmehr bei dieſem Geſpräch von Ihnen lediglich die Möglichkeit erwogen wurde, am folgenden Tage in der Hauptſache zu verhandeln. Unter dieſen Umſtän⸗ den konnte nicht erwartet werden, daß der mit ben politiſchen Entſchließungen nicht vertraute Sachreferent des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums, der zur Vertretung in der Hauptſache nach Leipzig entſandt war, über politiſche Gründe der Reichsregte⸗ rung in öffentlicher Sitzung Aufſchluß geben würde. Es bedarf nicht der Hervorhebung, daß auf eine Anfrage bei der Reichs⸗ regierung jede erbetene Aufklärung erfolgt wäre. Die Reichsregierung iſt davon überzeugt, daß auch der Stagatsgerichtshof für das Deutſche Reich den vorſtehenden Darlegungen entnehmen wird, daß ſie ihm in keiner Weiſe die Achtung und das Vertrauen verſagt hat, die ihm gebühren. Genehmigen Sie, Herr Reichsgerichtspräſident die Ver⸗ ſicherung meiner vorzüglichſten Hochachtung, mit der ich bin Ihr ſehr ergebener gez. Müller. Letzte Meldungen Streſemann bei Hindenburg J Berlin, 21. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reſchspräſident hat heute vormittag den aus Lugano zurück⸗ gekehrten Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zur Ent⸗ gegennahme eines ausführlichen Vortrages über die Ver⸗ handlungen in Lugano empfangen. Zwei Handwerksburſchen in einer Herberge erſtickt — Kaſſel, 20. Dez. In dem benachbarten Oberaula hatten zwei ältere Handwerksburſchen in der Gemeindeherberge das Feuer im Ofen durch übermäßiges Nachlegen derart ange⸗ facht, daß bald eine Ueberhitzung des Raumes eintrat. Wäh⸗ rend die Beiden ſchliefen. begann die Wand am Ofen infolge der ungeheuren Hitze zu ſchwelen. Da keine Vuftzufuhr erfolgte, war der ganze Raum bald mit Rauch und Kohlen⸗ gas erfüllt. Beide Handwerksburſchen wurden heute früh tot aufgefunden. Die Unſicherheit in Marokko V Paris, 21. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach den letzten ſchlimmen Erfahrungen mit der Unſicherheit der Landſtraßen in Marokko trifft man jetzt für den Transport umfaſſende Vorkehrungen. Starke Panzerautos mit Maſchinen⸗ gewehren ſind in Caſablanca eingetroffen, um Waren und Paſſagiere einer großen Verkehrsgefellſchaft für Südmarokko zu befördern. Dieſe Panzerautos werden ſofort über Fez nach ihrem Standort Bu Denisb abgehen. Der Meldung wird hinzugefügt, daß die Paſſagiere ſomit in der Lage ſind, ſich gegen die Sahara⸗Räuberbanden zu ver⸗ teidigen, deren Verwegenheit ſtändig zunimmt. 2 n Schreker hat nunmehr die Partitur einer„Suite für Kammerorcheſter“ fertiggeſtellt, in der er ſeine Erfah⸗ rungen als Rundfunkhörer und Rundfunkdirigent verwertet hat. Das Werk iſt in erſter Linle für die Rundfunk⸗Uebet⸗ tragung gedacht und trägt den hier vorliegenden Verhält⸗ niſſen in weitgeheudem Maße Rechnung. Die Kompoſition kommt im Januar am Breslauer Sender, dem ſie gewidmet iſt, zur Uraufführung. Schreker wird die Aufführung per⸗ ſönlich leiten. Klemperer als Dichterkomponiſt. Generalmuſikdirektor Otto Klemperer, der bisher als Komponiſt nur mit Liedern und einer größeren Meſſe für Chor und Orcheſter erfolgreich vor die Oeffentlichkeit getreten iſt, hat nun den Text und die Muſik zu zwei Kur zopern geſchrieben, die rein muſika⸗ liſche Titel tragen:„Allegro und Andante“,„Walzer, Oneſtep und Andante“. Furtwängler und Wien. Furtwänglers Tätigkeit an der Wiener Staatsoper wird, wie nunmehr feſtgeſetzt wurde, Anfang April mit der muſtkaliſchen Einſtudierung der„Wal⸗ küre“ beginnen. Dann wird Furtwängler an fünf Abenden am Dixrigentenpult erſcheinen und„Rheingold“,„Figaros Hochzeit“ und die„Walküre“ leiten. * Matan:„Sonette von Clara Faißt.“ Verlag Boltze, Karlsruhe. Die Dichterin, eine Muſtkerin von Rang, hat in ihrem 78 Seiten umfaſſenden Buch ihrem Empfinden über „Kunſt und Leben“, in den 7 Schmerzen und Freuden von „Carmen“ in den„Wolkenliedern“ ſowie in den Geſtaltungen Aus Welt und Ewigkeit“ bewegten Ausdruck gegeben. Jedes Dichters Werk iſt ein Bekennkufs ſeines innerſten Weſens. Vielleicht kann man in„Carmen“ und in„Welt und Ewigkeit“ die äußerſten Pole in der dichteriſchen Spannungsreihe erken⸗ nen: Heiße Luſt an der Vielgeſtalt des Lebens und innerſte Ergriffenheit von allen Lebenserſcheinungen, ja ſogar für das Freiwerden im Tod„ein jubelnd Danken“.— Man wird von einer Muſikerin die Rhythmik und Harmonie der Verſe vor⸗ ausſetzen; hier wird mehr gegeben: das Klingen und Tragen der Töne in die Sphären, iwo das Erdhafte und Endliche im das Ewige und Verklärte eingeht. laufführung an allen deutſchen Sendern bringen. Franz der Wegweiſer aus der Zeit in die Ewigkeit. So wird die Dichtung 1 2 E e r CCC 28 Freitag, den 21. Dezember 1928 Rene Maunhelmer Zeitung[Abend⸗Ausgaße) 8. Seite. Nr. 595 N II. Durch die obere Vrelleſtraße Wenn wir in der Breiteſtraße unſere Wanderung am Schloß beginnen, ſo haben wir zunächſt die Fa. A. Donecker zu erwähnen, die ſich in bewährter feiner Art mit Grammo⸗ phonen, Pianos, Flügeln und Oelgemälden empflehlt. Gehen wir auf dieſer Seite weiter, ſo bleibt unwillkürlich der Blick an den ungemein geſchmackvollen Auslagen der Fa. C. W. Wanner haften, die in vornehmer Herren⸗ und Damenmode führend iſt. Das gleiche kann von der Fa. Jof. Goldfarb geſagt werden, die dem Elegaut immer etwas Neues in ihren Schaufenſtern zu zeigen weiß. Begeben wir uns auf die Weſtſeite der oberen Breiteſtraße, ſo bleiben wir bewundernd vor den Auslagen der Ja. A. H. Wolf u. Co. ſtehen. Hler zeigt ſich wieder recht auffallend, daß ſich das Schaufenſter am beſten empfiehlt, das mit wenig Ware zu wirken verſucht. Eine Puppe, zwei auf dem Boden ausgebreitete Kleider, ein ſchönes Tuch— das genügt, um ein äſthetiſch hervorragendes Geſamtbild zu geben. Dazu eine brillaute Beleuchtung. Auch die Ja. Fritz Weſckel hat geſchickt ſpezlallſtert. In dem einen Fenſter ſind Porzellan⸗, in dem zweiten Glaswaren in reicher Auswahl zur Schau geſtellt. In einem dritten Jenſter präſentiert ſich als beſondere Sehenswürdigkeit eine Rieſenpuppenküche mit kompletter moderner Einrichtung. Selbſt der Koch fehlt nicht. Im Hausgang iſt eine intereſſante Ausleſe der von der Firma geführten Artikel verſammelt. Sehr vornehm wirkt auch die Auslage der Fa. Ad. Gostter. Anterm Kaufhaus gibts ebenfalls vielerlei zu ſehen. Erwähnenswert iſt die Fa. Otto Müller, die in geſchickter Weiſe den Verkaufs⸗ raum in die Schauſtellung des Schaufenſters einbezogen hat. Man ſteht im Vordergrund wertvolle Nippfachen, dahinter in verſchiedenen Vitrinen Porzellan⸗ und Glasſachen in gedie⸗ genſter Ausführung.„Schmücke Dein Heim!“ ruft lockend jeder Gegenſtand. Seit Wochen konzentriert ſich das Inter⸗ eſſe der Jugend auf das Spielwarengeſchäft von Karl Ko⸗ me 3. Zwei Fenſter ſind in ihrer Eigenart beſonders auf⸗ fallend: das eine mit allen möglichen Puppen für die weib⸗ liche, das andere mit den von gewiſſer Seits viel angefein⸗ deten Bleiſoldaten und einer aus Märklein⸗Baukäſten her⸗ geſtellten Berg⸗ und Talbahn im Mittelpunkt. In einem weiteren Fenſter findet ein kompletter Bahnhof mit Weichen⸗ und Signalanlagen viel Beachtung. Sehr vornehm präſen⸗ tiert ſich auch die Auslage des Zigarrengeſchäftes Fritz Sa⸗ tor. Blumen⸗Höfer hat die Schaufenſter mit reizenden Mintatur⸗Tannenbäumchen und Tannen⸗Armleuchtern ge⸗ ſchmückt. Das Konditorei⸗Kaffee H. Valentin u. Sohn hat ein reizendes Stilleben mit einem Obſt⸗ und Gemttſe⸗ ſtand geſchaffen. Außer der drallen Verkäuferin iſt alles aus Marzipan, alſo zum Anbeißen. Beim Optiker Friedrich Platz iſt ein Schaufenſter völlig pon einer aus Märklin⸗ Baukäſten hergeſtellten Achterbahn eingenommen. Man kann ſich keine wirkungsvollere Reklame für dleſe lehrreichen Zu⸗ ſammenſetzſpiele denken. Durch die untere Brelteſtraße Setzen wir unſere Wanderung in der Breiteſtraße auf ber rechten Seite fort, ſo verweilen wir etwas länger vor, der Auslage der Ja. Cäſar Feſenmoher. Schon in gewöhnlichen Zeiten eine Sehenswürdigkeit, hat ſich in den letzten Wochen die Zugkraft der auch in der Anlage mit dem Umgang boriginellen Schaufenſter in einer Weiſe erhöht, daß man ſagen kann: etwas Reizvolleres kann in dieſer Branche nicht gezeigt werden. Jedes Stück, von der einfachen ſilbernen Uhr bis zum wertvollen goldenen Sprungdeckel⸗Chronometer, vom billigen Ring bis zur brillantenfunkelnden Halskette, iſt augenfällig zur Schau geſtellt. Wer ſich von den Neuheiten, die der Uhrmacher und der Goldarbeiter auf den Markt ge⸗ bracht hat, überzeugen will, hat hier die beſte Gelegenheit, zumal die Ueberſichtlichkeit durch die Gliederung bedeutend erhöht iſt. Die Fa. Louis Landauer war infolge ihrer zahlreichen Schaufenſter in der Lage, ebenfalls genau zu ſpe⸗ ztaliſteren und dadurch die Orientierung zu erleichtern. Am Abend übt die originelle Faſſadenbeleuchtung eine große An⸗ ziehungskraft aus Hellmann u. Hey d und Leo Roſen⸗ haum ſind ebenfalls mit Erfolg beſtrebt geweſen, ihre Auslagen recht in die Augen ſpringend zu arrangieren. Die Herrenkonfeklionsfirma Gebr. Stern hat für das Eckfen⸗ ſter eine originelle Dekoration gewählt. In einem beguemen Polſterſeſſel ſitzt der Hausvater im neuen Schlafrock, zufrie⸗ den ſchmunzelnd ſeine Pfelfe ſchmauchend. Gegenüber glitzert und funkelt es wieder in der langen Reihe der Schaufenſter der Fa. F. Arnold Nachf. Dle geſchmackvoll gruppierten Auslagen ſind in ihrer Reichhaltigkeit für alle Kreiſe der Bevölkerung beſtimmt. Ein flotter Anzug iſt ebenfalls ein recht willkommenes Feſtgeſchenk. Deshalb verweilt man gern vor den zugkräf⸗ tigen Fenſtern der Fa. Gebr. Wronker, aus denen der brennende Tannenbaum grüßt. Bei Beer empfängt blen⸗ dende Helle, die die Faſſabe ausſtrahlt, die Weihnachtsſpaßzier⸗ gänger. Auch hier iſt bie Spezialiſierung der hunderterlei Artikel, die im Haushalt benötigt werden, in ſehr geſchickter Weiſe durchgeführt. Bei Kander, deſſen originelle Faſſaden⸗ beleuchtung weſentlich zu der feſtlichen abendlichen Lichtfülle in der unteren Breiteſtraße beiträgt, ſchimmern in der Seiten⸗ ſtraße ſtiliſterte Ehriſtbäume über den Schaufenſtern. Es braucht nicht betont zu werden, daß die Auslagen, bel denen fämtliche Abteilungen des Warenhauſes zur Geltung kommen, jeder Geſchmacks richtung des Publikums Rechnung tragen. Gehen wir auf die andere Straßenſette, ſo erfreuen wir uns von neuem an der ingeniöſen Löſung des Einbaues der Schaufenſter des Schuhhauſes Schloß, eine Neuheit, die ja auch den Auslagen der Fa. Bergdolt ſo glänzend zu⸗ ſtatten kommt, Das Schuhhaus iſt dadurch, daß die Länge der Schaufenſterfront durch die Zurücklegung des Eingangs bedeutend vergrößert werden konnte, in der Lage, die Reich⸗ halbigkeilt des Unternehmens, das auch mit dem Geſchäft in der Heidelbergerſtraße eine führende Stellung in der Schuh⸗ branche einnimmt, ins hellſte Llcht zu rücken. Die Fa. Gebr. Rothſchild erfreut ſtets von neuem den Weihnachts⸗ bummler durch die blendende Beleuchtung der Faſſade, zu der ſich die ſtrahlende Lichtfülle in den mit dem gewohnten Ge⸗ ſchmack und dem ſichexen Blick für das Zugkräftige ausgeſtat⸗ teten Schaufenſtern gefellt. Wie Gehr, Rothſchild, ſo hat auch, mis mitgeteilt, das Bettenhaus Liebhuld eine betröchtliche Erweiterung erfahren. Auch hier iſt in überſichtlicher Anord⸗ nung all das zu finden, was man in einem derartigen Spezial⸗ haus ſucht. Recht originell iſt in dem Federn ⸗Spezialfenſter der aus Federn hergeſtellte Ehriſtbaum. Am Marktplatz lockt uns ble Helle in der füdlichen Ecke des G 2⸗Quabrates zu den Schaufenſtern des Pelzhaufes Schwenzke, vor denen die Frauenwelt Luftſchlöſſer baut, wenn ſie die Auslagen einer eingehenden Betrachtung unterzteht, Aber alle Wünſche, die im Stillen geäußert werden, brauchen nicht unerfüllt zu bleiben, da dieſer Spezlalgeſchäft auch die bescheidenen be⸗ friebigt. Von neuem tauchen wer in die Lichtflut, bie die führenden Geſchäfte in der Breiteſtraße zwiſchen Marktplatz und Planken ausſtrahlen. Wir bewundern den hervorragenden Geſchmack, der ſich in der Ausſtattung der ſtattlichen Schaufenſter der Fa. Sophie Link äußert, ſchreiten mit geſteigerter äſthe⸗ tiſcher Befriedigung an der Fenſterfront des Waren⸗ hauſes Wronker entlang, das vor allem in ber Farben⸗ abſtimmung eine imponierende Routine bekundet, und been⸗ digen unſeren Rundgang bel der Fa. Fiſcher⸗Rlegel, dle in ihren umfangreichen Schaufenſtern ihre Leiſtungsfähigkeit ebenfalls ins modernſte Licht rückt. Durch die Kunſiſtraße und die Nebenſtraßen Es find nicht allein bieſe beiden Hauptſtraßen, in denen man ſehenswerte Schaufenſter findet. Nicht ſebes Geſchäft kann ja auf ben Planken oder in der Breiteſtraße ſeinen Platz haben. Da hat ſich als zweite oſt⸗weſtliche Geſchäfts⸗ ſtraße die Kunſtſtraße herausgebildet. Eine kleine Wan⸗ derung durch ſie beweiſt, daß auch hier mancherlei Geſchmack und manche Geſchicklichkeſt aufgeboten worben iſt, um die Leiſtungen des Geſchäfts in den Schaufenſterauslagen recht wirkſam und anſchaulich zu zeigen. Fangen wir am Zeug⸗ hausplatz an. Nach wenigen Schritten fällt zur Linken ein Fenſter auf, das eine verlockende und ohne Ueberfüllung gefällig gruppierte Anzahl von Fruchtkörben zeigt. Erſt näheres Zuſehen belehrt, daß es ſich um kein„echtes“ Obſt handelt, ſondern um Erzeugniſſe der Sütigkeitsinduſtrie, Belbe zeigt hier nämlich Marzipankonfekt. Aehnlich, aber durch die Beleuchtung vielleicht noch etwas bevorzugt, wirken die ebenfalls ſehr leckeren Inhalt zeigenden Fenſter bei Thraner mit ihrem ſanft getönten Hintergrund. Für ben Genleßer geiſtiger Freuden heißts aber: wieder auf die linke Seite. Dort zeigt Schneider vor allem in ſeinem großen, tiefen Schaufenſter eine überſichtliche Auswahl von Bfütcher⸗ neuerſcheinungen. Mit dem zeitgemäßen Tannengrün iſt die duftig⸗zarte Wäſcheauswahl bei Speck verziert, Jenſeits des Paradeplatzes legt das Pelzhaus Kunze Herrlichkeiten aus, die jedes Frauenauge entzücken. Das Wärmende, das dieſe Gegenſtände ſelbſt beim Anſchauen zu verbreiten ſcheinen, kommt vortrefflich zur Geltung. Gegen⸗ über zeigt Bazlen eine Reihe zum Teil recht geſchmackvoll dekorierter Schaufenſter. Beſondere Anziehungskraft üben natürlich bie edlen Kriſtalle und Porzellane auf das Auge aus. Sehr gediegen ſind die Auslagen bei Geſchw. Als⸗ berg. Einige wirken umſo ſtärker, als man ſich bei ihnen vor der verſtändlichen, aber leicht verwirrenden Ueßberfſtllung der Fenſter gehütet hat.— Möbel ſind immer ein dankbares Ausſtellungsobſekt, ßeſonders wenn man genügend Raum hat, um ganze, einheitliche Einrichtungen zu präſentieren. So können die Schaufenſter von Reutlinger durchaus gefallen; die ſchwierige und ſelten reſtlos gelöſte Frage der Beleuchtung iſt bei Geſchäften diefer Art verhältnismäßig einfacht es müſſen nur dem Charakter der einzelnen Zimmer angepaßte Leuchtkörper verwendet werden, ja ſie dürfen nicht einmal fehlen, wenn das ausgeſtellte Zimmer einen einbeit⸗ lichen Eindruck hinterlaſſen ſoll. Umſo ſchwieriger iſt die Angelegenheit bei einem Beleuchtungsgeſchäft, z. B. bei der Badiſchen Elektrizitäts⸗A.⸗G. Eine etwas bunte Ueberfüllung läßt ſich da nur ſchwer vermeiden. Aehnliche vornehme Wirkungen wie bei den Möbelgeſchäften kann auch bet geeigneten räumlichen Verhältuiſſen in den Muſikalien⸗ handlungen erzielt werden, wie die Schaufenſter bei Heckel zeigen, Die ernſten, ruhigen Farben und Flächen der Flügel und Klavlere geben einen angenehmen Anblick. Aber auch das weniger geräumige, ja ſchmale Fenſter kann bei einiger Geſchicklichkeit anziehend ausgeſtattet werden. wie man bei Hill u. Müller ſehen kann. Nach einheitlichem Geſichts⸗ punkt zuſammengeſtellte Auslagen, wie hier z. B.„Winter⸗ port“, oder„Spielſachen für das kleinere Kind“, werden meiſt einen angenehmen, weil ſtilvollen Eindruck machen. Speztalgeſchäfte wie Hochſtetter können aus demſelben Grunde ebenſo eine gefällige Auslage zuſammenſtellen, be. ſonders wenn wie hier die Farbenwirkung berückſichtigt wird.— Süßtgkeiten bildeten den Anfang unſerer Wande⸗ rung durch die Kunſtſtraße Süßigkeiten erfreuen uns am Ende: die neuzeitlichen, in ihren kühlen Farbtönen beſon⸗ ders reizvollen Schaufenſter von Wellen reuther. Aber auch in den übrigen Straßen findst man auf ſeinen Streifzügen manche reizvolle Auslage. Es wird ſchwer, gerecht zu bleiben und nicht dieſen oder jenen zu überſehen. So find in der Straße zwiſchen hund 0 mehrere anziehende Fenſter zu ſehen. Daß nahrhafte Dinge auch für das Auge erfreulich ſein können, zeigt das Schwarze wald haus(E). In E27; fallen die zahlreichen Fenſter von Metzger u. Oppenheimer auf, in denen an ſich recht nüchterne Gegenſtände durch geſchickte Beleuchtungs⸗ effekte mit Transparenten, farbigen Glüßtampen uſw. zu abwechflungsreſcher Wirkung gebracht werben.- Hüte über Hüte in faſt verwirrender Menge ſtellt die Firma Geſchw. Gutmann aus. Straße fehlen hübſche Schaufenſter nicht. So fallen die vielen Auslagen bet Hoſenmüller auf. Aus der Zahl der Metzgereien ſei L. Mannheimer etwähnt. Hier wie in anderen Straßen konnte man ſehen, daß bie Zigarren⸗ geschäfte faſt ausnahmslos ihte Schaufenſter geſchwack⸗ voll mit allerlei Geſchenkvackungen dekoriert hatten.— Alles in allem eine verwirrende Fülle für das Auge, die dem Kaufluſtſigen ſchon die Waßl des Geſchfftes ſchwer machen kann. Und wenn er erſt vorm Ladentiſch ſteht, dann fängk die„Oual“ der Wahl la erſt kecht an. In der Vorſtabt Neue Zelt und neue Bauten keiſſt man überall in den Vorſtädten. Man kann ſo recht das Fortſchrelten einer Stadt beobachten, wenn man in ihre entlegenen Telle hinauswandert. Mannheims Vorſtadtpoeſie haben bis fetzt erſt ein paax einhelmiſche Maler entdeckt; ſie ſucht nach ihrem Dichter, der zeigt, wie überall die Induſtrie herein ragt, neue Bauformen neben aktem Gerümpel ſich ausbreften und un, ſchöne Häuſer von der Stimmung ſpäter Jahreszeit serebelt werden. Und überall blicken die Schaufenſter auf die Mannheimer Sthaufenſter im Weihnachtsgewande Straße. Aber ſie locken nicht durch beſonderen Glanz und Schimmer ſchon von weither den Käufer an. Sie ſagen ylel⸗ mehr: wir kennen unſere Kunden ganz genau, die von ber Stadt drin werden wir ja doch nicht hierherbekommen, wenn ſte uns nicht ſchon kennen; da zeigen wir lieber unſern guten Vorſtabtbekannten in aller Ausführlichkelt, was der Weig⸗ nachtsmann alles durch uns beſcheren will; kommt, ſeht, da habt ihr alles miteinander ausgebreitet. 5 So kommt es, daß die Schaufenſter in den Vorſtädten keine beſonderen dekorativen Indioldualitäken darſtellen, keine Kunſtleiſtungen von Rang und Form; aber dafür brei⸗ ten ſie eine weihnachtliche Fülle von Waren vor dem Betrach⸗ ter aus, der gerade auf die nächſte Elektriſche wartet, Und bie Hausfrau, die hier draußen ihre Waren einholen geht, wird gleichfalls auf ihrem Weg verweilen und das bunte Allerlei ſtudteren, das überall mit weihnachtlichen Motiven geſchmückt iſt, ein paar Tannenreiſern, einem Nikolaus und ähnlichen Dingen, wie wir es eben gewöhnt ſind. Ob wir in der Neckarſtadt umhergehen, auf dem Lindenhof oder der Schwetzingerſtadt und ihren Ausläufern,— überall bas gleiche Schaufenſterbild. Am verlockendſten natürlich die Läden mit den Eßwaren. Und all die andern ſieben Sachen, die der Menſch braucht, breiten ſich aus in gehäuftem Bielerlel, weſtab vom Lichtfeſt der großen Schau⸗ ſenſter, aber auch eine Weihnachtspoeſie von eigenem Reiz in ihrer vorſtäbtiſchen Beſchaulichkeit. Stäoͤtiſche Nachrichten Verhinderte Exwerbstoſen⸗Demonſtralion Von der Pollzeldlrektlon wird uns geſchrieben: Die für Donnerstag nachmittag anberaumte Kundgebung und Demonſtratſon des Erwerbsloſenausſchuſſes wurden poöll⸗ zelllch verboten. Kurz nach 6 Uhr ſammelten ſich auf dem Marktplatz trotz des Verbots Perſonen an. Der Auffor⸗ derung der eingeſetzten Poltzeiſtreifen zum Weltergehen wurbe kaum Beachtung geſchenkt, ſodaß zur Zerſtreuung der Angeſam⸗ melten burch ein ſtärkeres Polizeiaufgebot geſchritten werden mußte. Die Demonſtranten begaben ſich hlerauf in den„großen Mayerhof“ und tagten dort bis gegen.45 Uhr. Nach Schluß der Verſammlung verſuchte ein Teil der Verſammlungstell⸗ nehmer das polizeiliche Umzugsverbot daburch zu umgehen, daß er ſingend und unter Schmährufen, die geſamte Breite der Gehwege und teilweiſe die Fahrbahn einnehmend durch die Straße zwiſchen Q und R2 zog. Der Verkehr auf den Geh⸗ wegen wurde hierdurch unmöglich gemacht und auch der Fahr⸗ zeugverkehr brohte zu ſtocken. Es wurde deshalb auf der Stra⸗ ßenkreuzung Q und 5 2 abermals zur Zerſtreuung d er Demonſtranten geſchritten. Zu Zwiſchenfällen iſt es hierbei nicht gekommen, Eine Gruppe von etwa 50—70 Perſonen begah ſich anſchlie⸗ ßend ſchreiend und ſingend nach dem Marktplatz. Der wie⸗ derholten Aufforderung des Poltzeiführers, weiter; bezw. aus⸗ einanderzugehen, wurde keine Folge geleiſtet, ſodaß die Polfzei zum drittenmal genötigt war, die Menge zu zerſtreuen, Hierbet mußte auch vom Gummiknſppel Gebrauch gemacht werben. Wie feſtgeſtellt wurde, handelte es ſich hierbel um dleſelbe Per⸗ ſonengruppe, die um g Uhr auch ſchon dem Verbot zuwiber ſich auf dem Marktplatz angeſammelt hatte. Etwa fitr heute und die nächſten Tage heabſichtigte Demon⸗ ſtratlonen auf öffentlichen Straßen und Plätzen ſindpolltzel⸗ Ulch verboten und werden verhindert. * Planmäßig angeſtellt wurde Verwaltungspraktikant Ostar Rothenhöfer beim Bezirksamt Mannheim als Berwaltungsoberſekretär. „ Wegen Schließung der Schalter bel der Städt. Spaß kaſſe am Heiligen Abend verweiſen wir auf die Bekannt⸗ machung in dieſer Nummer. * Dar Winterſportzug nach dem Schwarzwald verkehrt am mörgigen Samstag wieder bis Offenburg. Abfahrt in Maun⸗ heim 14.80 Uhr.. * Schädelbruch durch Anfahren. Ein jähriger Platte n⸗ lege r, ber mit ſeinem Rad auf der Caſterfeldſtraße in Rheinau unlerwegs war, wurde von einem Perſonenauto von hinten angefahren. Der Radfahrer, der einen Schäde bruch er⸗ litt, wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Beinbrüche. In einem Betrieb in Käfertal erlltt geſtern ein 16jähriger Kefſelſchmled, dem eine Blechſcheibe gegen das linke Bein ftel, einen Bruch des Beines. In der Volls⸗ ſchuſe in Feudenheim kam geſtern ein jähriger Schüler ſo 3 Auch in der Fungbuſch⸗ unglücklich zu Fall, daß er ebenfalls einen Beinbruch erlitt. Die Verunglückten wurden ius ſtäbliſche Krankenhaus aufgenom⸗ mot. * Tobesfell. In Heidelberg iſt im Alter von 74 Jahren der im Ruheſtand lebende frühere Polizeikommiſſär Georg Mitſch geſtorben. Den Altmannheimern iſt der Jeimgegangene von ſeinem kangjährigen Wirken in Mannheim her noch in baſter Eriunerung. Mitſch, der am 1. Februar 854 in Plaukſtadt ge⸗ boren war, krat am 25. April 1870 in den Verwaltungs dienſt ein. Mehrere Geſetze hat er mit gemein verſtänblichen Erlän⸗ terungen herausgegeben. Am 1. Mai 1920 trat er in den wohl⸗ verdienten Nuheſtand. „Laſſen Sie die Kugel weiter rollen“ Zu unſerem Artikel untet dieſer Ueberſchrift, der vor dem Unfug der Kettenbriefe warnte, erhalten wir zuſtim⸗ mende Zeilen von einer Lehrerin, Sie halte wörtlich den von Uns abgedruckten Kettenbrief erhalten, ihn aber nicht wei ter gegeben. Von dem angekündigten Unglück hat ſie nichts bemerkt. Sie berſchtet ferner, daß ihre Bekannten, die ebenfalls den Brief erhielten und ihn weiter gaben, ulcht das für ben vierten Tag angekündigte Glück erlebt haben.— Dleſe Zuschrift beweiſt ſedem Zwelfler wohl deutlich, daß es ſich um einen wirklichen Unfug handelt, Sie heſgt aber welter, baß dleſer Aberglaube offenbar viel weltere Kreiſe gezogen hat, als man in bet Oeffentlichkett ell⸗ gemein annimmt. Eln Grund mahr, energlſch gogen diesen Unfiun an zulämpfe n. FURNIEULUs- 7 5 5 N . 5 5 „ phrechen, Frau eine Hacke . Seite. Nr. 598 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 2 Freitag, den 21. Dezemder 1928 Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag. 22. Dezember Deutſche Sender: Berlin(Welle 83,0), Königswuſterhauſen(Welle 1649) 20 Uhr: Abendunterhalt., Vertraute Weihnachtslieder, Tanzfunk. (Welle 322,6) 20.15 Uhr: Umbruch(Weihnachtsnummer) Breslau dann Tanzfunk. rankſurt(Welle 428,6) 16.8 8 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Die Inſel Tulipatan, Tanz. Hamburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Eine Stunde im Kaffeehaus, daun Varieté, Tanzfunk. Königsberg(Welle 903) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin. Langenberg(Welle 468,8) 20 Uhr: Luſtiger Abend, d. Tanzfunk. Leipzig(Welle 365,8) 20 Uhr: Winteridyll, d. Tanzſunk v. Berlin. München(Welle 535,7), Kaiſerslautern(Welle 277,8) 14.80 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 18 Uhr: Zitherkonzert, 5 20.30 Uhr: Abendkonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 15 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Die Frau im Spiegel, 21 Uhr: Die Inſel Tulipatan, dann Funkbrettl, 00.30 Uhr: Nachtkonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Konzert, Tanzfunk. Bud ape ſt(Welle 555,6) 20 Uhr: Eltörött a hegedün, Zigeunermuſik Daventry(Welle 401,8) 20.45 Uhr: Weihnachtslieder, ö. Balladen. Daventry(Welle 1502) 21.30 Uhr: Liederkonzert, daun Varieté. Mailand(Welle 548) 20.30 Uhr: Abendkonzert, ö. Zigeunermuſik. Paris(Welle 1764) 21.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 38,9) 19 Uhr: Halka, Oper. Rom(Welle 447,8) 20.35 Uhr: Aſchenbrödel. Wien(Welle 577) 20.15 Uhr: Doktor Klaus, dann Jazzband. Züri ch.(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Wunſchkonzert, daun Schallplatten. Ratlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 25547 Halt! Was fehlt mir noch zu meiner Rundfunkanlage über die Feiertage! Die neuen Valvo⸗Hochleiſtungsröhren, ein auter Lautſprecher, Akkumulator, Anodenbatterie, vor allem ein gutes Voltmeter 6/120 V. zum Pritfen der Anlage, Preis nur 6,0 Mk. Radiogeräte in höchſter Vollendung bei 5 billigſten Preiſen. Weihnachlsfeiern Kriegerwaiſenbeſcherung Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten hat es ſich zur Aufgabe gemacht, in jedem Jahre eine Beſche⸗ rung der Kriegerwaiſen vorzunehmen. Die Zahl iſt zwar im Laufe der Zeit erheblich zurückgegangen, doch ſind auch in dieſem Jahre einige hundert Kinder, darunter allein 80 Vollwaiſen, zu beſchenken. Die Beſcherung findet wieder im Nibelungenſaal am nächſten Sonntag ſtatt. Auch dieſes Jahr wird es mit der Unterſtützung des Lehrerkollegtums der Waldͤhofſchule, das ſich in liebenswürdiger Weiſe in den Dienſt der Sache geſtellt hat, gelingen, eine die Herzen aller Kinder und Erwachſenen erfreuende Veranſtaltung durchzu⸗ führen. Infolge des ungewöhnlichen Audrangs in früheren Jahren ſind diesmal zwei Veranſtaltungen vorgeſehen. Die erſte findet ſchon am morgigen Samstag im Nibelungenſaal ſtatt. Allerdings kann der Reichsbund nicht die Kriegerwaiſen⸗ beſcherung doppelt veranſtalten, denn es fiel ohnehin ſchwer, die erforderlichen Mittel für die einmalige Beſcherung zu be⸗ ſchaffen. An Stelle der Beſcherung wird ſich aber allen Kin⸗ dern— nicht nur den Kriegerwaiſen— die am Samstag die Veranſtaltung beſuchen, eine große Ueberraſchung bieten. (Weiteres Anzeige.) Haltet den Topf am kochen Am Montag hatte die Heilsarmee ihre Weihnachts⸗ fſeter. Im alten Rathausſaal hatte man die zur Verteilung zommenden Lebensmittel aufgebaut. Die aufgeſtellten Weih⸗ Zachtsbäume erſtrahlten im altgewohnten Lichterglanz. Auf Diſchen ſah man allerlei zum Leben notwendige Dinge, wie Aris, Mehl Fett uſw. Die Lebensmittelberge machten im Glanz der Weihnachtskerzen einen erhebenden Eindruck. Der Leiter wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß der Grund⸗ gedanke zu der Feier der war, andern eine Freude zu machen. Er bedauerte lebhaft, daß es nicht möglich war, mehr Leuten etwas geben zu können. Durch Geſäang, Gedichte und Reigen der Kinder wurde der Abend verſchönt. Ein ganz kleines Mädchen erfreute durch ein Gedicht beſonders die Herzen. Vergnügt ſchmunzelnd zogen die zum großen Teil alten Leute mit Lebensmitteln bepackt am Schluß der Feier nach Hauſe. Die Sammlung iſt noch nicht beendet. Es wird drin⸗ gend gebeten, die aufgeſtellten Weihnachtstöpfe der Heils⸗ armee nicht zu vergeſſen.* Triumphzug für einen Vatermörder Eine verjährte Geſchichte— Ein teuflicher Mann und Vater— Der Sohn als Befreier von Mutter und Schweſter Verjährt und Vor dem Schwurgericht in Krems a. d. Donau ging unter leidenſchaftlicher Anteilnahme der Bevölkerung ein Mordprozeß zu Ende, der nach zweitägiger Dauer unter dem Jubel der herbeigeſtrömten Landsleute des Angeklagten einen Freiſpruch brachte. Die Freiſprechung erfolgte nicht etwa, weil die Angeklagten unſchuldig waren oder die Geſchworenen die Schuldfrage verneint hatten, es ergab ſich vielmehr der ſeltſame Fall, daß die Täter erſt nach zehn Jahren entdeckt wurden, ihre Schuld freimütig eingeſtanden, von den Geſchworenen verurteilt und vom Gerichtshof dennoch freigeſprochen worden ſind. Es war eben für jenes Ver⸗ deſſen ſie von der Jury ſchuldig erkannt wurden, nämlich wegen Totſchlages, bereits Ver fährung einge⸗ treten. Jubelrufe des Auditortums folgten der Urteilsver⸗ kündung, zumal der Getötete, ein harter Menſch, anſcheinend in ſchlechtem Angedenken bei den Dorfbewohnern ſtand. Johann Weißenböck weilte am 25. Februar 1918 auf ein⸗ tägigem Urlaub vom Militärdienſt zu Hauſe. Mutter und Schweſter klagten ihm, daß es mit dem Vater, einem Trun⸗ kenbold, nicht mehr allszuhalten ſei. Beide fühlten ſich ihres Lebens nicht mehr ſicher, und wenn der Sohn den Vater diesmal nicht beiſeite ſchaffe, bleibe den beiden Frauen nichts anderes übrig, als ſich auf die Schienen zu werfen. Der Sohn erklärte unter Tränen, er könne eine ſolch furcht⸗ are Tat nicht vollbringen. Die beiden Frauen aber dran⸗ gen weiter in ihn, und ſchließlich erklärte er ſich bereit, das Entſetzliche zu tun. Um Mitternacht traten der Sohn und die beiden Frauen in die Kammer des Bauern, wobei die in den rückwäets verſchränkten Händen hielt. Die Frau ſtellte an den Mann eine Geldforderung. Unwirſch fuhr der Bauer auf, ergriff ein Meſſer und ging damit gegen ſeine Frau los. Nun warf ſich der Sohn auf den Vater, der Bauer ſtürzte zu Boden und der Sohn würgte ihn ſolange, bis er kein Lebenszeichen mehr gab. Unmittelbar danach reiſte er zu ſeinem Truppenkörper zurück, graben. als Lebensmittelverſteck angelegt batte. Als die Leiche zu in die Heimat brachte. 5 4 Aus dem Lande Rodelunfälle in Heidelberg In die Transmiſſion geraten „ Mainz, 21. Dez. In einer chemiſchen Fabrik in Mainz geriet ein Arbeiter aus Hechtsheim beim Reinigen der Ma⸗ ſchinen in das Transmiſſtonswerk. Es gelang nicht mehr, die Maſchinen zum Stillſtand zu bringen, ſodaß der kr. Heidelberg, 21. Dez.(Eigener Bericht.] Während für Arbeiter von den Rädern erfaßt wurde. Er wurde durch Skifahrer das Gelände am Kohlhof gut iſt, iſt die Rodelbahn vereiſt. Das Rote Kreuz unterhält ſeit Beginn des Winter⸗ ports einen fortgeſetzten Sanitätsdienſt.— Wie das„Heidelb. Tagebl.“ meldet, iſt es an der oberen Kurve ſchon zu einer Reihe zum Teil ſchwerer Rodelunfälle gekommen. Die Sanitätsleute hatten vom Sonntag bis geſtern 11 Ver⸗ letzungen zu behandeln, darunter zwei Beinbrüche, ferner Kopfverletzungen, Armverletzungen und Handverſtauchungen. Es ſollten jetzt nur geübte Fahrer die Bahn benutzen. Die Schneehöhe beträgt 15—20 Ztm. Die Temperatur betrug heute morgen-—7 Grad. f Der Brandſtifter von Altheim * Altheim bei Buchen, 21. Dez. Der Brandſtifter Eduard Weber aus Altheim, an deſſen Zurechnungsfähigkeit erheb⸗ liche Zweifel beſtehen, wird vorausſichtlich demnächſt zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in eine Irrenanſtalt überführt werden. Eine badiſche Kriegsheldin von 1870 in Amerika 7 * Gittenbach(Amt Donaueſchingen), 20. Dez. In Joliet ſtarb im Alter von 87 Jahren eine badiſche Kriegsheldin von 1870, die Schweſter Franziska Spraul. Sie war in Haslach bei Oberkirch 1841 geboren, trat 1866 in die neugegründete Ge⸗ noſſenſchaft der Franziskanerinnen auf dem ſogenannten Tretenhof bei Seelbach ein und machte den 7er Krieg als Krankenpflegerin mit. Für ihre aufopfernde Pflege in meh⸗ reren Feldlazaretten erhielt ſie nicht nur die Badiſche Ver⸗ dienſtmedaille, ſondern auch das Eiſerne Kreuz. 1876 mußte ſie, durch den Kulturkampf veranlaßt, mit ſechs Mit⸗ ſchweſtern nach Amerika auswandern. Das Kloſter Joliet in U. S. A. hat eine Reihe von Badnerinnen unter ihren Mit⸗ Nachbargebiete Aus Ludwigshafen * Ludwigshafen, 19. Dez. Geſtern nachmittag entſtand in der Fabrik Gtulini in einem leeren Naphthalin bau auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ein Brand. Der Brand wurde durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht. Es ent⸗ ſtand nur geringer Sachſchaden.— In der letzten Nacht, zwi⸗ ſchen 12 und 1 Uhr, entſtand in einem Lagerplatz eines Kohlenhändlers in der Seilerſtraße an dem dort be⸗ findlichen Brikettlager auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ein Feuer. Die Berufsfeuerwehr konnte den Brand in kurzer Zeit löſchen, ſodaß ein weiterer Schaden nicht entſtand. Trauriger Ausgang einer Hochzeitsfeier * Landſtuhl bei Homburg, 20. Dez. Mit einem traurigen Abſchluß endete eine Hochzeitsfeier in dem nahen Mieſenbach. Der 21jährige Händler Rudolf Koch und der Tagner Fäth kamen in der Nacht auf Donnerstag von einer Hochzeit, wobei ſie auf der Straße miteinander in einen Diſput gerieten. Fäth brachte Koch mit dem Taſchenmeſſer einen Herzſtich bei, dem dieſer nach kurzer Zeit erlegen ſein muß. Der Täter küm⸗ merte ſich um den Toten nicht weiter, ſondern begab ſich nach Hauſe und legte ſich ſchlafen. Koch wurde von heimkehrenden Hochzeitsgäſten ſpäter aufgefunden. Die Gendarmerie Stein⸗ wenden übernahm die Unterſuchung, bei der Fäth zunächſt leugnete, überhaupt etwas zu wiſſen. Sein blutbeflecktes Meſſer wurde zum Verräter. Er gab zu, damit geſtochen, aber in Notwehr gehandelt zu haben. Fäth wurde ins Landſtuhler Gefängnis eingeliefert. * :( Zweibrücken, 20. Dez. Hier wurden zwei Fremden⸗ legionskandidaten bei einer Zugskontrolle am hieſigen Bahn⸗ hof erwiſcht. Sie kamen von Landau und wollten ohne die er⸗ forderlichen Papiere durch das Saargebiet nach Saargemünd, um ſich dort für die Fremdenlegion anwerben zu laſſen. Es ſind, dem„Pfälz. Merkur“ zufolge, der 30 Jahre alte Maſchinen⸗ former Wilhelm Her zog aus Ludwigshafen, der ſchon von 1921—1926 in der Fremdenlegton gedient hat, und der 21 Jahre alte Metzger Rudolf Biber aus Pieſendorf bei Salzburg. freigeſprochen lang erſchien, ſchlug ihr die Tochter die Füße unter den Knien mit einer Hacke ab. Erſt zehn Jahre ſpäter wurde die Tat ruchbar. Die Stimmung der Bevölkerung kam in den Zeugen⸗ ausſagen unverfälſcht zum Ausdruck. Alle zwölf vernom⸗ menen Zeugen ſtellten den Frauen und dem Sohne das beſte Zeugnis aus. Sie ſchilderten ſie als brave ar⸗ beitſame Menſchen, während der Altbauer ein wah⸗ rer Teufel geweſen ſei, er habe alles Geld vertrunken, nichts gearbeitet und trage ſchuld daran, daß die Tochter ihr Augenlicht faſt ganz, die Mutter zum Teil eingebüßt habe; als ſie bei dem Brand ihres Anweſens ſchwer verunglückten, verſagte er ihnen die Geldmittel, die zur Heilung der Wun⸗ den und der Augen notwendig geweſen wären. Zu einer unerwarteten Szene, die großen Eindruck machte, kam es während der Verhandlung bei der Verneh⸗ mung des Gendarmerteinſpektors, dem die Aufdeckung des Mordes zehn Jahre nach der Tat gelungen war. Als er vor die Zeugenbarre trat, ſtand Johann Weißenbröck auf, faßte ihn mit beiden Händen an den Schultern und ſagte mit tränenerſtickter Stimme:„Herr Inſpektor, ich danke Ihnen, daß Sie den Mord aufgeklärt haben. Sie haben mich von einer Laſt befreit, die zehn Jahre zentner⸗ ſchwer auf mir gelegen iſt.“ Die Szene verfehlte ihren Eindruck auch auf die Ge⸗ ſchworenen nicht. Die Geſchworenen verneinten die Schuld⸗ frage auf Mord bezüglich Johann Weißenböck, erkannten ihn aber mit elf Ja und einem Nein des Totſchlags ſchuldig, Juliane und Leopoldine Weißenböck wurden von den Ge⸗ ſchworenen einſtimmig für nichtſchuldig erkannt. Auf Grund dieſes Geſchworenenverdiktes verkündete der Vorſitzende den Freiſpruch aller Angeklagten. f Die zahlreich anweſenden Limpfinger nahmen den Frei⸗ ſpruch mit Jubel auf. Im Triumphzug wurden die drei während in das Gefangenenhaus begleitet, von wo aus ſie ſofort auf die beiden Frauen ſich daran machten. die Leiche zu ver⸗ freien Fuß geſetzt wurden. Unter neuerlichen Freuden⸗ Ste wählten dazu ein Erdloch, das der Bauer ausrufen ging es von dort zur Bahn, die die Freigeſprochenen das gauze Getriebe geſchleift und kam vb lig zermalmt und in Stücke zerriſſen aus dem Getriebe wie der her⸗ aus. Der Tote hinterläßt eine ſehr bedürftige Familie. FEEFPFPDFPFPFPFTCTFTCTCTPTCTCTbTCTbTCbCTCTbPTCbCbPbPbPPbCFCPCbPbPFbPCPCbCbCbCTGVCFVbVTVFVVTVVVVVVVVV— Wetternachrichten der Karisruher Landeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7 morgens — VVVTT—TTW——— See. duft Wink 8 8 2 böbe druc e a Wette: 2 8 32 5 Nicht. Starte S8 Wertheim 151 2 NO leicht bedeckt Königſtuhl 883 269,2 8—5 80„ bedeckt Karlsruhe 120 769,0—-8 0—3 089 leicht bedeckt Bad.⸗Bad 213 768,5—3 1 1 SW„ bedeckt Villingen 780 7701 8 22 88 lleeicht bedeckt Feldbg. Ho 1275 635% 5 2—9 ſtille hal bed. f Eaden weil.— 766,6—3 125 0 2 bedeckt St. Blaſien 780 ö 35 Höchenſchw— ö Ein über Südfrankreich erſchienenes Tief, das durch eine flache Rinne mit dem Teiltief über der Nordſee Verbindung gewonnen hat, verhindert bei uns das Aufkommen weſtlicher Winde. Die Froſtperiode wird daher noch anhalten. Im Ge⸗ birge hat ſich der Froſt bei öſtlicher Luftzufuhr verſchärft. Wetterausſichten für Samstag, 22. Dezember, bis nachts 12 Uhr: Fortdauer des Froſtwetters, meiſt wolkig und trocken bei öſtlichen Winden. 5 Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 21. Dezember 1928, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Trockener Nebel,— 8 Grad, 100 bis 110 Ztm. Schnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: Heiter,— 11 Grad, 55 Ztm., Pulver. Rodel ſehr gut. Neuſtadt: Heiter,— 12 Grad, 55 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Höchenſchwand: Bewölkt,— 9 Grad, 7075 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. 5 Hinterzarten: Heiter,— 13 Grad, 55 Ztm., Pulver. Ski umd Rodel ſehr gut. 0 Furtwangen: Heiter,— 8 Grad, 6065 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Königsfeld: Bewölkt,— 9 Grad, 35 Ztm., gekörnt. Skt und Rodel fehr gut. Ski und St. Georgen: Bewölkt,— 11 Grad, 48 Ztm, 35 Stm. Neuſchnee, gekörnt. Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: Heiter,— 12 Grad, 60—65 Ztm., Pulver. und Rodel ſehr gut. Schönwald: Heiter,— 13 Grad, 80—85 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: Heiter,— 14 Grad, 50 Ztm., gekörnt. Ski und Eisbahn ſehr gut. Ski Ruheſtein: Bewölkt,—10 Grad, 75—80 Ztm., etwas ver⸗ harſcht. Ski und Rodel gut. Mummelſee: Heiter,— 10 Grad, 75—80 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: Heiter,— 5 Grab, 100—110 Ztm. gekörnt. Ski und Rodel ſehr gut. Breitenbrunnen: Heiter,—9 Grad, 60 Stm. etwas ver⸗ harſcht. Ski und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗Biberach: Bewölkt,— 10 Grad, 40 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel ſehr gut. Unterſtmatt: Heiter,— 12 Grad, 60-85 Ztm., etwas ver⸗ harſcht. Ski und Rodel ſehr gut. Sand: Heiter,—9 Grad 25 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Herrenwies: Heiter,— 12 Gr., 50 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel ſehr gut.. Hundseck: Bewölkt,— 10 Grad, 45 Ztm., etwas verharſch Ski und Rodel ſehr gut. 8 Bühlerhöhe⸗Plättig: Heiter,—6 Grad, 40 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. 5 g 5 Kaltenbronn: Bewölkt,— 10 Grad, 50 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Dobel: Bewölkt,— 8 Grad, 15 Ztm., gekörnt. Ski und Rodel gut.. Herrenalb⸗Talwieſe: Trockener Nebel,— 8 Grad, 25 Ztm. —5 Ztm. Neuſchnee etwas verharſcht. Nur Ski möglich. Auf der Tromm: 15 Ztm. Schnee,—8 Grad. Skibahn gut. BAH.. g BBBBrrññ̃ññỹ7cͤ—B Herausgeber. Drucker und Berieger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Zeltung G. m H Mannbeim k 8. 2 1 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortl. Redakteure Für Poliett, H. A Meißner euilleton: Dr. S Kopſer— Kommunalpolitik und Lötales Richard Schönielder= Sport und Neues aus aller Welt. Willy Müller— Handelsteil Kur! Ebmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen Mat Filten eee eee bene, eee, eee, eee Weener. eee — . * Seine VFERLOBUN zum Feste veröffentiſcht men am besten durch die Zeſtung mit cem ecbten Lesethtels in NHennheim und Umgebung Neue Nennheimer Zeitung Inser Verlobungs-Anzelger erscheint am 2M. Desemßer . 3 *— e —— m 2 ee e..„ P 7CTCCCCTCCTCCCCCCCCCCCCCCC 8 2 e a 225 7 Frellag, den 21. Dezember 192ů Neue Manühelmer geliung[Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 598 Frauentolleges in Cambrioge Von Gertraud Wolf In München plant man die Errichtung eines Studen⸗ Annenheims. Dieſe Nachricht erreicht mich in Cambridge— wo ich reichlich Gelegenheit habe, die oft ſo troſtloſen„Buden“ unſerer deutſchen Studentinnen, mit dem vornehm behaglichen Heim ihrer engliſchen Kolleginnen zu vergleichen. Von den rund 5000 Studierenden in Cambridge ſind ca. 500 Frauen, und die meiſten von ihnen wohnen jetzt in einem College. Lang und ſchwierig war der Weg, bis ſich aus be⸗ ſcheidenen Anfängen lene ſtattlichen Gebäudekomplexe ent⸗ wickelten, die mit ihren hohen luftigen Wohn⸗ und Geſell⸗ ſchaftsräumen, Lehrſälen, Bibliotheken, ihren wunderſchönen wohlgepflegten Parks, Spielplätzen und Autogaragen, viele Studentinnen haben ihre eigenen Autos, allen wiſſenſchaft⸗ lichen, geſundheitlichen und geſellſchaftlichen Anſprüchen ent⸗ ſprechen. Das prächtige Grton College, das jetzt 200 Studen⸗ tinnen beherbergt, beginnt ſeine Tätigkeit Ende der 60er Jahre mit 6. Studentinnen in einem beſcheidenen Miethaus in Hitchin. Bald finden ſich freigebige Freunde und Gönnerin⸗ nen, 1870 werden zwel engliſche Meilen vor den Toren der alten Univerſitätsſtadt Cambridge 16 acres Land erworben und der Bau eines eigenen Heimes beginnt. Immer reicher fließen die Spenden; ein Flügel nach dem andern wird im Laufe von 3 Jahrzehnten angebaut, immer mehr Land hinzu⸗ gekauft, ſo daß der Grund fetzt 34 acres umfaßt. Eine feier⸗ lich ſchöne Kapelle, in welcher die greiſe Vorſteherin jeden Morgen eine Andacht hält, bildet den beſonderen Stolz der „Girton⸗Girls“. Eine große Schwimmhalle wird errichtet und Sommer und Winter ſtark benützt. Die Bibliothek weitet ſich und beanſprucht allmählich eine ganze Flucht von Bäumen. Der Park zerfällt in einen größen Naturpark, einen ſorgſam gepflegten, ſehr reizvollen Blumengarten, an welchen ſich Obſt⸗ und Gemüſegarten anſchließen, und in die green laws, die ſammetweichen, ſtets kurz geſchorenen weiten Raſenflächen für die Tennisplätze. Auch das in Cambridge ſelbſt gelegene Newnham⸗ College blickt auf einen langen Werdegang und beſcheide⸗ nen Anfang zurück. Seine Vorläufer ſind die„Vorleſungs⸗ kurſe für Frauen“, welche Mr. Sidwick 1870 in Cambridge eröffnet. Um auch auswärtig Wohnenden die Teilnahme daran zu ermöglichen, wird unter weiblicher Leitung eine Art Damenpenſton eingerichtet, die innerhalb dreier Jahre ihr Domizil dreimal wechſeln mußte. 1873 bildet ſich eine Geſell⸗ schaft„Zur Erlangung der Hochſchulbildung für Frauen“, 1874 ein Verein„Zur Gründung eines Heims für ſtudierende Frauen“. Dank unermüdlicher Tatkraft und großzügiger Freigebigkeilt opferwilliger Gönner iſt es möglich, ſchon im folgenden Jahre Newnham Hall zu eröffnen. Bald ſchließen ſich Geſellſchaft und Verein zur„Newnham College Aſſocia⸗ tion“ zuſammen und unter ihren weiteren Bemühungen wächſt der Bau. Ganze Flügel des rieſigen Gebäudekom⸗ plexes tragen die Namen ihrer hochherzigen Stifter und Stif⸗ terinnen. Ehemalige Studentinnen, die mit unendlicher Liebe und Stolz an ihrem College hängen, zählen häufig zu den Stiftern. So iſt das kunſtvolle Broncetor der Hauptein⸗ fahrt— man muß ſich vergegenwärtigen, daß die umfangreiche Anlage mehrere Einfahrten und Eingänge hat— von ehe⸗ maligen Studentinnen zum Gedächtnis der Leiterin und Gönnerin Miß Clongh geſtiftet, die eine beſonders große Verehrung genoß. Sie war das leuchtende Vorbild opfer⸗ williger Liebe für Land und Volk. In ihrem Tagebuch ſteht ihr Bekenntnis:„Wenn ich ein Mann wäre, würde ich nicht arbeiten, um Reichtümer zu erwerben, ich würde nur arbei⸗ ten für mein Land, und mein Volk würde ich zu meinem Erben einſetzen.“ Die Erziehung zum Staatsbürger, die naäktonale Erziehung iſt in allen engliſchen Unterrichtsanſtal⸗ ten, von der Volksſchule bis zur Hochſchule etwas ganz Selbſtverſtändliches. 5 ö 5 Die Univerſität Cambridge iſt der Frauenwelt ganz be⸗ fonders verpflichtet, denn nicht weniger als 5 ihrer berühm⸗ teſten, älteſten und ſchönſten Männereolleges ſind von Frauen gegründet, bezw. dotiert worden. Trotzdem iſt Cambridge die einzige engliſche Univerſität, welche den Frauen noch bis heute die Verleihung von„degrees“, von Titeln, vor⸗ enthält. Eine Frau kann hler nur eine Beſcheinigung erhal⸗ ten, daß ſie ein Examen zur Erlangung eines Degrees be⸗ ſtanden hat, mehr nicht. Das wäre das gleiche, als wenn eine Frau an einer deutſchen Univerſität die Beſcheinigung erhielte, das Examen zur Erlangung des Doktordiploms be⸗ ſtanden zu haben, das Diplom aber nicht erhielte und natür⸗ lich auch nicht die Erlaubnis, den Titel zu führen. Es iſt wohl zu hoffen, daß dieſes Ueberbleibſel einer alten Zeit bald ver⸗ ſchwinden wird. Trotz dieſer Benachteiligung hängen doch alle Studentinnen mit großer Treue an ihrer altehrwürdi⸗ gen Univerſität und zählen die im College verbrachten Jahre zu den ſchönſten ihres Lebens. Der Aufenthalt in einem College iſt— an deutſchen Verhältniſſen gemeſſen— ſehr teuer; die Koſten betragen etwa 45000 Mark im Jahre; nicht iubegriffen ſind die ſehr langen Ferien. Durch Stipendien tend aber zahlreiche Halb⸗ und Ganzfreiplätze geſchaffen worden. 8 Die Frau und der Titel Von Trude Ivens Solange es Menſchen gibt, hat in ihnen das ſchöne Be⸗ ſtreben gelebt, ſich durch Fleiß und beſondere Gaben einen Platz zu erobern, der ſich irgendwie von dem des Nächſten unterſcheidet. Mag dies Streben tiefſter Leidenſchaft oder natürlicher Bevorzugung der Talente entſprungen ſein, im⸗ mer gelang es dem einen oder dem andern, hinaufzuſteigen und einen äußerlich erhöhten Platz in der Lebensgemeinſchaft einzunehmen. Und vielleicht iſt dies Streben einzelner das Urgeheimnis allen Fortſchritts, allen Werdens, allen Lebens überhaupt. Denn Streben bedingt Kampf, Kampf fordert Spannung aller Kräfte, Kräfte ſchaffen Ideen, Ideen tragen die Zeit, Zeit wird Geſchichte der Menſchheit. In Zeiten großer wirtſchaftlicher Not hat der Menſch bekanntlich keine Zeit, ſich mit nichtigen Kleinigkeiten abzuquälen, ihre Not⸗ wendigkeit oder Ueberflüſſigkeit zu prüfen. Es heißt, um Leben und Land zu kämpfen, und Unterſchiede fallen vor den Momenten größter Gefahr. Aber in ruhigen und aufſteigenden Zeiten iſt es menſch⸗ lich erklärlich genug. daß kleine Grade aufgeſtellt und ver⸗ ſchoben, größere Diſtanzen geſchaffen und innegehalten wer⸗ den. Es wurde das feinſte Werk menſchlicher Scheidung aus⸗ geſucht, und vom kleinſten Angeſtellten dieſes reichwerdenden deutſchen Landes bis hinauf ins höchſte Gewinde der Staats⸗ maſchine wurde eine fein ausgemeißelte Stufenleiter ge⸗ ſchraubt. Wie es die Sitte wollte, mußte ein jeder, durch Ge⸗ burt und Rang bedingt, dieſe Leiter emporklimmen: ein Ueberſpringen gab es ſelten, das Streben mit den beſten Gaben blieb ſchwerſter Kampf, wenn Herkunft nicht die Türe öffnete, und erſt die zweite Generation zeitigte vielleicht Erfolg. Der Titel regierte, nicht der Geiſt! Wir Menſchen von heute wollen jenes Syſtem nicht ſchel⸗ ten. Eine jede Zeit gebiert Größtes und daneben Kleinſtes, die Maße dafür aber gibt erſt eine neue Zeit. Ausgehend von der Tatſache, daß ein Mann, der ſich einen Titel erwirbt, dieſen auch mit Stolz tragen kann und darf, ſehen wir am Ausgang des verſunkenen Jahrhunderts eine Sitte entſtehen, die nur jener künſtliſchen Rangleiter des geſellſchaftlichen Auf⸗ baus entſpringen konnte: die Betitelung der Frau nach dem erworbenen Amt des Gatten. Es war damals ohne Frage eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Frau mit dem Ring auch zugleich den Titel des Mannes erwarb, deſſen Fortlaſſen ſie als perſönliche Kränkung empfunden hätte; und je höher dieſer Titel war, das heißt, ſe mehr der Mann in ſeinem Leben darum arbeitete, um ſo ſtärker hielt die Frau daran feſt, auch ſtets durch dieſen Titel von den Mitſchweſtern unterſchieden zu werden. Kam dieſer Titel ihr zu? Doch! Denn wir wollen auch dieſe Sitte verſtehen aus dem Sein jener Zeit und wollen nicht ſchelten, wenn wir auch längſt eingeſehen haben, daß es eine gekün ſtelte Sache war, zumal es vorkam, daß die Frau noch mit dem Titel angeredet wurde, ſogar wenn ſte von ihrem Mann geſchieden war. Aber eine Sitte hält oder löſt ſich auf nach den Zeitum⸗ ſtänden, ja, ſie wird ſogar zuweilen durch die Ereigniſſe ins Gegenteil verwandelt, immer aber hat ſie ihre Berechtigung, ſolange die Menſchen ſelbſt ſie aufrechthalten aus irgend einem Zwange der Gegenwart heraus. Jetzt aber iſt die Zeit gekommen, wo die große Auseinanderſetzung kommen muß zwiſchen dem ſelbſtbeigelegten und erworbenen Titel der Frauen. Je mehr eine Frau Perſönlichkeit iſt, um ſo weniger wird ſie eines Titels bedürfen. Je weniger ſie aber einen Menſchen eigens erworbener Qualitäten darſtellt, um ſo hart⸗ näckiger wird ſie daran festhalten, mit dem Titel ihres Mannes angeredet zu werden. Aber iſt zes nicht ganz weiblich, daß die Frau an einem Titel hängt? Schmeichelt es nicht wie eine ſchöne Kette, wenn ſich Tür und Tor öffnen vor dem Klange eines Namens? Augenblicklich, und das wollen wir nicht verkennen, gibt es noch zu wenige Frauen, die ſchmucklos gewinnen und ohne jeden Titel den ſtärkſten Eindruck zu hinterlaſſen vermögen, aber mit dem ſteten Wachſen der Frauencharaktere wird ſchnell ein Krtſtaliſteren eintreten Eine Frau von wahrem inneren Wert kann nach kurzer Unterhaltung ſchon jede Titelnot⸗ wendigkeiterſticken! 85 Die Zwieſpältigkeit nun, die ſich bei den erworbenen und angenommenen Titeln ergtbt, wird leichter zu beſeitigen ſein, als man gemeinhin annimmt. Die Frau, die ſtudiert, ſei ſie Pilotin, Ingenieurin, Künſtlerin oder Wiſſenſchaftlerin, macht von ſich reden, ſchlägt Recorde, wird bekannt. Sie erhält den Titel, den ihre Leiſtung ihr erwirbt. Jene Frauen, die nicht im erwerbenden Leben ſtehen, werben klar genug ſein, einzu⸗ ſehen, daß ihnen ein Titel nicht mehr zukommt, der lediglich das Amt ihres Gatten bdeutet. Seien dieſe Frauen nunmehr ſo klug, daß ſie durch weibliche Anmut, klares Sein und als gute Helferinnen im täglichen Wirtſchaftskampf ſich den Glanz erhalten, den die deutſche Hausfrau ſolange trug! Die große Ehrung einer jeden Frau aber wird bleiben, daß ihre Perſönlichkeit die Zeiten überſtrahlt und man ihren Namen nennt: ohne jeden Titel! 8—. p p. Altersfürſorge für weibliche Angeſtellte Für die alten Angeſtellten iſt an ſich durch die Angeſtellten⸗ verſicherung geſorgt, die im Volksmunde als Reichs verſiche⸗ rung bezeichnet wird. Auf Grund der nach Gehaltsklaſſen ab⸗ geſtuften Beiträge, zu denen der Arbeitgeber die Hälfte bei⸗ zutragen hat, wird nach Erfüllung der Wartezeit, die für weib⸗ liche Angeſtellte 60 Beitragsmonate beträgt, bei Eintritt des 65. Lebensjahres oder vorher bei dauernder Arbeitsunfähig⸗ keit eine Rente gewährt, die ſich zuſammenſetzt aus einem Grundbetrag von jährlich 480 RM. und 15 v. H. der Beträge, die ſeit dem 1. Januar 1924 geleiſtet worden ſind. Liegt Krankheit vor, ſo wird die Rente vom Ablauf der 26. Woche nach Beginn der Krankheit ab bis zur Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit gezahlt. Bei der bedauerlichen Abneigung der Betriebsinhaber, ältere Angeſtellte anzunehmen, obwohl ſie moch arbeitsfähig und arbeitswillig ſind, kommen viele Fälle wor, daß Perſonen vor dem 65. Lebensjahr ſtellungslos werden und in Not geraten. Hier verſucht die Selbſthilſe der Betei⸗ ligten durch die zuſammenfaſſende Kraft der Organtſation Milderung der Not herbeizuführen. Der Verband der weib⸗ Achen Handels⸗ und Bürvangeſtellten, die älteſte und größte Organiſatton berufstätiger Frauen(Sitz Berlin⸗Wilmersdorf, 78 Geſchäftsſtellen und etwa 300 Ortsgruppen) hat eine Alters⸗ hilfe eingerichtet, die ſtellungslos gewordenen Mitgliedern in der Zeit vom 55. bis zum 65. Lebensjahre während der Stellen⸗ loſigkeit eine Rente zubilligt, ſofern wenigſtens 20jährige Mit⸗ gliedſchaft nachgewieſen werden kann. Beſondere Beiträge werden hierfür nicht erhoben. Vom 65. Lebensjahre oder ſchon früher bei eintretender Berufsunfähigkeit ſpringt ja die Reichsverſicherung ein. Deren Renten können natürlich nicht ſo hoch ſein, ſie betragen heute etwa 50 bis 70 RM. monatlich und dürften in der Zukunft nur elten 100 RM. überſchreiten. Um die Möglichkelt zu geben, dieſen Betrag zu erhöhen, hat der Verband bereits vor Jahren eine freiwillige, dem Reichs aufſichtsamt für Privatverſicherung unterſtehende beſondere Rentenverſicherung geſchaffen, die auf dem Anteilſyſtem auf⸗ gebaut, bei mäßigen, in fungen Jahren ſehr niedriger Bei⸗ trägen mit dem Tage, wo die Zahlungen der Reichsverſicherung beginnen, für ſeden Anteil 20 RM. monatlich gibt. Es iſt mög⸗ lich, bis zu 5 Anteilen zu erwerben. Iſt jemand nicht in der Vage, ſämtliche Anteile durchzuhalten, ſo kann er ſie ver⸗ ringern, und es wird ihm das bisher geleiſtete Mehr auf die verringerten Anteile angerechnet. Hefratet ein Mitglied, ſy mind ihm auf Antrag die bisher eingezahlte Summe mit 5 5. H. Zinſen auf die Geſamtſumme zurückerſtattet.. einen der Die Frau in der Zahnheilkunde Von Zahnarzt Dr. Georg Maſchke Die Zulaſſung der Frau zum mediziniſchen und zahnärzk⸗ lichen Studium datiert nun ſchon einige Jahre zurück und man kann wohl behaupten, daß ſie ſich für dieſe Berufszweige durchaus bewährt hat. Wle ſie aber nicht für jede Spezirli⸗ tät der Heilkunde in gleichem Maße geeignet und befähigt iſt, zum Teil ſchon aus phyſiſchen Gründen, z. B. für die Chirur⸗ gie, ſo gilt das in gewiſſem Maße auch für die Zahnheilkunde. Die Ausübung der zahnärztlichen Tätigkeit in umfang⸗ reicherer Praxis ſtellt hohe Anforderungen an die körperlichen Qualitäten des Ausübenden. Gibt es doch Praxen, in denen der Zahnarzt acht bis zehn Stunden und darüber am Tage beſchäftigt iſt. Allein das ſtändige, meiſt geneigte Stehen, dazu die intenſive Beanſpruchung der Augen, vor allem der Nerven, ſetzen ein Maß von phyſiſcher Kraft, zum mindeſten aber einen geſunden, widerſtandsfähigen Körper voraus, über den nicht jede Frau in dem Maße verfügt, wie der Mann. In Betracht ziehen muß man ferner die langen Schulfahre bis zum Abiturlum, die von dem Körper des jungen Mäd⸗ chens ſchwerer empfunden werden, wie von dem jungen Manne, ſchließlich aber auch die Studienjahre, die freilich, verglichen mit den Schuljahren, nicht ſo ſchwer ins Gewicht fallen. Es ſollte daher das Studium der Zahnheilkunde nur von kräftigen und widerſtandsfähigen Frauen begonnen werden. Natürlich ſtellen die erſten Jahre nach der Niederlaſſung in der Regel keine ſchwer zu bewältigende Arbeit dar, weil ja die Praxis erſt allmählich ſich aufbaut und ſteigt. Für kleinere Praxen in kleinen oder kleinſten Orten, wo die Aus⸗ dehnungsfählgkeit nicht in dem Maße gegeben iſt, wie in der Groß⸗ oder Mittelſtadt, wird die Zahnärztin ſehr wohl be⸗ ſtehen. Auch iſt an Orten von 2 bis 4000 Einwohnern noch immer Zahnärztemangel, hier wären Zahnärztinnen ſchan wegen der beſchränkt nur zu erwartenden Praxis im allge⸗ meinen beſſer geeignet als der Zahnarzt, der doch meiſt der Ernährer einer Familie ſein ſoll, während die welbliche Kollegin mehr auf ſich geſtellt iſt und für ſich nur zu ſorgen hat. Eine Tätigkeit von vier bis fünf Stunden am Tage reicht mit einer ausſchließlichen Privatpraxis auch aus, um eine geſicherte, gute Exiſtenz zu haben. Nicht unerwähnt bleibe die Tätigkeit der Zahnärztin bei einer Schulzahnklintk oder der Zahnklinik einer Krankenkaſſe, alſo gewiſſermaßen eine beamtete Tätigkeit. Dieſe Stellungen möchte ich als nicht beſonders befriedigend und begehrens⸗ wert hinſtellen, trotz ihrer gewiß als angenehm zu bezeichnen⸗ den Penſtonsberechtigung; ſie erfordern ein ſtarkes Maß nicht gerade intereſſanter, abwechſlungsreicher Arbeit im Gegenſatz zu der privaten Praxis, die, mit Ernſt und Luſt betrieben, bei dem hohen Grade der Entwicklung der zahnärztlichen Wiſſenſchaft und Technik abwechflungsreicher iſt und daher ſchon mehr Freude und Befriedigung bereitet. Im allgemeinen kann man zuſammenfaſſend ſagen, daß die Frau durchaus die Eigenſchaften in ſich vereinigt, die die Grundbedingungen der Ausübung der Zahnhellkunde ſind, wie Gewiſſenhaftigkeit, Sauberkeit, Geduld und Fleiß. Wer alſo Luſt und Neigung hat, werde Zahnärztin, hüte ſich aher vor großer, ausgedehnter Praxis. Sie iſt eine ſchwere Tä⸗ tigkeit ſchon für den Mann, um wiepiel mehr noch für die Frau. Fang ben Hut! Das deutſche Spielemagazin iſt neuer⸗ dings wieder um eine höchſt originelle und gern begrüßte Neuigkeit bereichert worden:„Fang den Hut“(Verlag Otto Maier, Ravensburg). Mit dieſem Titel iſt zugleich die Pointe und der Inhalt dieſes neuzeitlichen Unterhaltungsſpieles ge⸗ kennzeichnet. Auf den erſten Blick glaubt man, eine Variation zu dem genügſam bekannten„Menſch ärgere Dich nicht“ vor ſich zu haben, aber bereits nach der erſten geſpielten Partie iſt man ungemein freudig überraſcht, wie viel„Fang den Hut“ durch ſeine geiſtvolle, zum ſcharfen Denken und überlegten Handeln zwingende Spielweiſe ſeinem Vorläufer voraus hat. Bei dieſem neuen Spiel iſt es nicht damit getan, ſeinen un⸗ bequem gewordenen Gegner durch einen glücklichen Wurf aus dem Feld zu ſchlagen und ihn verärgert hinauszuſchicken, tm Gegenteil, mit der Gefangennahme ſeines Hütchens durch Gegner beginnt erſt ein überlegtes geſchicktes Ma⸗ növrieren, wobei Intellegenz und große Aufmerkſamkeit eine gewichtige Rolle ſpielen. Die Spielregel gibt nämlich dem Spieler die Möglichkeit, ſein gefangengenommenes Hütchen ſelbſt wieder befreten zu können. Durch günſtige, überlegte Plazierung der„Reſerven“ wird nicht nur die Befreiung er⸗ möglicht, ſondern der Spieler kann bei einem geübten„Feld⸗ herrnblick“ dabei noch manchen anderen Hut ſeiner Gegner „unter ſeinen Hut bringen“. Darin liegen die Vorzüge des neuen Spiels, daß durch dieſes fortgeſetzte Gefangennehmen und Sich⸗Befreien eine ungewöhnliche Abwechſlung, eine bet derartigen Geſellſchaftsſpielen wenig gekannte, ſich von Spiel zu Spiel ſteigernde Spielerfreude gewährleiſtet iſt. 5 r———— Deutsche Frauen Arbeltet nur mit den besten deutsches Ei verlangen te ledem efascblg gigen GeuchüR. 5 Erkarderltehen Falles werden auf Wunsch un der Fürs Sunn e A nne a.-., Freiburg i,. Rarudsqtiellam aufge- 7 d. Seite. Nr. 558 Neue Mannhelmer Zeitung Abenb⸗Ausgabe) 5 Freitag, den 21. Dezember 1828 ——— :---..——... andern im Winter Von Richard Mager Eine Wanderung durch die winterliche Natur kann ein hoher Genuß für Geiſt und Körper ſein, wie oft aber wird er in Frage geſtellt, wenn Kleidung und Ernährung nicht auf winterliche Verhältniſſe zugeſchnitten ſind. Dies gilt ganz be⸗ fonders für den Stadt⸗ und Zimmermenſchen, der die Ver⸗ hältniſſe draußen ſo wenig kennt und dieſe Unkenntnis meiſtens mit einem gediegenen Schnupfen, wenn nicht Schlimmerm büßen muß. Beſondere Sorgfalt erfordert die Wahl des Anzuges. Er ſoll aus leichtem aber gutem Wollſtoff beſtehen. Auf die Weſte und erſt recht die Strickweſte kann ſehr wohl verzichtet wer⸗ den, wenn nur der Halsausſchnitt des Rockes nicht zu tief iſt, oder unter Umſtänden der Sacco oder die Joppe bis zum Hals geſchloſſen werden können. Ein leichtes Seidenhalstuch leiſtet, dem der nicht gewohnt iſt, den Hals frei zu tragen, im Bedarfsfalle gute Dienſte. Gegen ſehr ſtarke Kälte braucht man ſo lange keinen beſonderen Schutz, als man in lebhafter Bewegung iſt. Viel ſchlimmer iſt ein ſchneidender Wind, der bekanntlich„durch Mark und Bein geht“, oder Zugluft. Der denkende Wanderer wird überhaupt bald herausfinden, daß es auf einer Winterwanderung lediglich einige Gefahrpunkte gibt, denen mit Vorſicht zu begegnen iſt: 1. Erhitzt, vielleicht ſchon geſchwitzt vom eiligen Lauf zur Bahn betrittſt du das eiſige Eiſenbahnabteil! Was tun? Eigentlich lieber den Zug verſäumen, als in Schweiß geraten; wenn ſchon, dann ſtrengſtens Zugluft vermei⸗ den, lebhaft auf⸗ und abgehen und Atemübungen machen. Wenn man allein iſt, von Zeit zu Zeit einige gymnaſtiſche Uebungen vornehmen, damit die Haut nicht zu ſchnell ab⸗ kühlt. Von großem Vorteil iſt es, wenn die Unterwäſche den Schweiß aufſaugt und leicht verdunſtet, alſo porös iſt. 2. Das Abteil war überhitzt, und man verläßt den Zug, um in die eiſige, ſchneidende Luft zu gehen! Was tun? Im Abteil ſogleich alle überflüſſige Kleidungsſtücke ablegen, beim Verlaſſen aber ſich bis an den Hals warm anziehen, auch den leichten, aber gut⸗wollenen Loden⸗ mantel anlegen. Dieſe warme Kleidung ſo lange beibe⸗ halten, bis durch lebhafte Bewegung, Steigen oder Schnellgehen der Körper die Eigenwärme entwickelt, die genügt, der Außentemperatur Trotz zu bieten, d. h. die Wärmeverluſte auszugleichen. Sobald die Wärmeent⸗ wicklung zu groß wird, Mantel ablegen, Kragen öffnen. Ueberhaupt beſteht das ganze Geheimnis darin, ſich zur rechten Zeit„warm einzuwickeln“ oder„es ſich leicht zu machen!“ 8. Man betritt, durch die Anſtrengungen des Marſches erhitzt, einen ungeheizten Raum, Wirtsſtube, Zimmer oder Bahnhof. Wenn man den Raum nicht vermeiden 222 D n Was alles in den Nuckſack gehört Die Weihnachtsgabe an den Sportsfreund Für ſo manchen Weihnachtstiſch fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Und wie angenehm überraſcht es, wenn auch die Wahl dieſer„Füllſel“ beweiſt, daß ſich der Schenkende die Mühe machte, auch dabei das Prinzip der Nützlichkeit und der praktiſchen Verwendung zur Geltung zu bringen. Dieſe von den Freunden des Sportfreundes freudig begrüßten Kleinig⸗ keiten für den Ruckſack werden noch auf manchen Fahrten im Sommer und im Winter an den freundlichen Geber erinnern und erhalten auf dieſe Weiſe erſt den„großen“ Wert für den Geber und den Beſcheukten. Es wird ja nun vieles angeboten, was ſich in einem zünf⸗ tigen Ruckſack wunderlich genug ausnimmt. wiederum iſt unentbehrlich. Denken wir zunächſt an einen guten, ſolid gearbeiteten Kocher aus Aluminlum. Man achte auf guten Verſchluß des Spiritusbehälters. Beſondere Be⸗ obachtung verdient die Möglichkeit einer Verwendung von Trockenſpiritus, der leichter trausportabel und beſſer ver⸗ ſtaubar iſt. Zwei Eiuſatztöpfe ſind praktiſcher als einer und machen im Gewicht nicht allzuviel aus. Praktiſch iſt die mög⸗ liche Verwendung des Deckels als Pfanne. Was man gekocht hat, will man auch eſſen. Beſtecke gibt es in verſchiedenen Ausführungen; mir will ſcheinen, daß es am praktiſchſten iſt, wenn man die einzelnen Teile für ſich verwenden kann und ſich nicht um einen gemeinſamen Mittel⸗ punkt drehen. Ein ſtarkes Futteral aus Leder ſchützt vor Unſauberkeit und vor Verletzung beim Suchen im Ruckſack. Der warme Trank tut gut in kalter Luft und nach an⸗ ſtrengendem Marſch, aber uuachtſamer Einkauf kann ſich ſo rächen, daß der Henkel die Hitze des Getränkes länger hält, als dieſes ſelbſt. Man achte deshalb ſorgfältig auf eine ge⸗ nügende Iſolierung aus Porzellan oder Asbeſt zwiſchen Becher und Henkel. Zuſammenlegbare Becher oder ſolche zum Zuſammeuſchieben ſind deshalb nicht empfehlenswert. Der übrige Tee wird in der Feldoflaſche aufgehoben. Vorausſetzung für die Warmhaltung iſt der gute, wärme⸗ haltende Filzüberzug. Ein kleiner Riemen um den Hals der Flaſche mit einem Karabiner zum Befeſtigen au den Ruckſack⸗ tragriemen, iſt angenehm. Beſonderer Wert iſt auf den feſten Verſchluß der Flaſche zu legen, die zweckmäßigerweiſe erſt ver⸗ korkt und dann durch Schraubendeckel geſchloſſen wird. Als ſehr praktiſch haben ſich die großen viereckigen Pro⸗ piantdoſen erwieſen, die mit Inneneinteilung zur Aufbe⸗ wahrung und Friſchhaltung von Brot und Wurſt ganz vor⸗ züglich geeignet ſind. 2 5 4 8 1 Sehr beliebt ſind auch die Eierbüchſen oder noch richtiger auseinanderge⸗ werden die Eilerhülſen verwandt,die man a nommen, wieder an ihrem ſpitzen Ende zuſammenſchrauben kaun und dann als Eierbecher volle Dienſte leiſten. Der Büchſen und Doſen gibt es ja eine ganze Menge, Form hat hier der hervorragende Skipädagoge und erfahrene man muß jedoch jede einzelne auf ihre prakttſche Verwend⸗ barkeit prüfen. Man erſetzt ſie gern durch kleine, verſchieden⸗ Proviant— alſo etwa Brot, Hartwurſt, Köſe im ganzen Stück, Blockſchoko⸗ ö lade, Trockenobſt uſw. uſw. unterbringen will. Die unter⸗ ſchiedlichen Farben laſſen den Inhalt ſchon erkennen, ebe man Bewegungen uſw. hingtelt, den wird das Büchlein befriedigen. farbige Beutel in den Fällen, wo man feſten 3 Aber anderes und einen anderen, geheizten halte man ſich wie im Falle 1. 4. Man verläßt nach der Einkehr einen gutgeheizten Raum, die Gaſtſtube! Befolge den Rat Nr. 21 5. Man hat nach langer Schneewanderung naſſe Füße! Für dieſen Fall führe man ſtets ein Paar Strümpfe zum Wechſeln mit. Gegen durchnäßte Stiefelſohlen hilft eine Lage Zeitungspapier. Niemals ſollte man ſich mit durch⸗ weichten Stiefeln und in naſſen Kleidern in ungeheizte Räume und kalte Eiſenbahnabteile ſetzen, das iſt lebens⸗ gefährlich! aufſuchen kann, ſo ver⸗ Die Ernährung Es iſt klar, daß der Kälte nur durch erhöhte Körpertätig⸗ keit begegnet werden kann, und das bedeutet lebhaftere At⸗ mung und erhöhten Stoffwechſel, letzten Endes alſo ſtärkere Nahrungszufuhr. Deshalb haben wir im Winter auch mehr Hunger als im Sommer. Auch hier iſt die Regel: Lieber Wenig, aber gehaltvoll, als Viel und arm an Nährſtoffen! Dauerwurſt, Schokolade und Nüſſe ſind vorzüglicher Pro⸗ piant Auf Winterturen treten infolge des ſtarken Kräftever⸗ brauches auch viel öfter Erſchöpfungszuſtände auf als im Sommer. In der warmen Jahreszeit kann man ſich dann ſehr wohl ein wenig ins Gras legen, bis die Spannkraft wie⸗ derkehrt. Das iſt aber im Winter, wenn nicht ein ſehr ge⸗ ſchütztes Plätzchen in der Sonne und Windſtille vorhanden ſind, gefährlich. Ein vorzügliches Mittel gegen ſolche Er⸗ ſchöpfungszuſtände(natürlich auch im Sommer) iſt eine Schachtel„Kola⸗Tabletten“(Dallmann), die tatſächlich Wun⸗ der wirken, ohne wie der in ſolchen Fällen beliebte Schnaps, Schaden zu ſtiften. Man hüte ſich überhaupt während der Wanderung ſelbſt vor dem Alkohol. Wohl bringt er vor⸗ übergehend eine Steigerung des Lebensgefühles hervor, um ſedoch ſpäter eine Erſchlaffung und damit eine Herabſetzung der Körperwärme herbeizuführen. Während des Marſches iſt eine Taſſe Kaffee oder Fleiſchbrühe ſehr zu empfehlen. Nach beendeter Wanderung mundet ein Glas Bier oder Wein dann umſo beſſer. Mitgeführtes Obſt und Brot verwahre man ſo in der Taſche, daß ſie nie eiſigkalt ſind, ſonſt können ſich nach dem Genuß ſchwere Magenſtörungen, ja ſogar der Tod einſtellen. f Zum Schluß noch einiges über die Kopfbedeckung: Sie ſei durchläſſig und warm,(am beſten eine leichte wollene Sport⸗ mütze) ſo daß Haare und Kopfhaut ſtets trocken und warm bleiben. l Im übrigen achte man darauf, daß Handgelenke und Fuß⸗ knöchel immer warm ſind. Bei ſolcher Ausrüſtung und ſolchem Verhalten iſt eine Winterwanderung ein hoher Genuß und jedem anderen Sport mindeſtens ebenbürtig. J Deere mit ihn den Beutel erſt aufbindet, man kann aber auch Wäſchetinte zeichnen. Außer dieſen Gegenſtänden, die ſich nur für die Verſor⸗ gung unſeres corpus delicti eignen, gibt es aber auch noch eine Menge Dinge, die den Ruckſack füllen und auf der Tour zur unerläßlichen Notwendigkeit werden. Von dieſen iſt zuerſt die Hausapotheke zu nennen, die in einwandfreier Zuſammenſtellung in allen Sportgeſchäften erhältlich iſt. Sind wir damit ſchon in Gedanken bis zur Möglichkeit eines Unfalls gekommen, ſo empfiehlt ſich in weiſer Vorausſicht die Mitnahme einer Erſatzſpitze für den Skiläufer nebſt den dazu erforderlichen Reparaturklammern. Das Skiwerkzeug iſt auch zweckmäßigerweiſe in einem Reparaturbeutel unterzu⸗ bringen. Da hinein gehört vor allem das Skimeſſer,— ein Univerſalhandwerkzeug mit zwei Klingen, einem Schrauben⸗ zieher, einem Pfriemen, einer Säge, einem Büchſenöffner und einem Korkzieher.— Außerdem iſt ein Wachskratzer zul Entfernung des Wachſes von der Gleitfläche, ein Bügeleiſen zum Auftragen des Wachſes, erforderlich; zu dieſem Zweck genügt aber auch ſchon ein Wachskorken. An ſonſtigen Kleinigkeiten, die des Skimauns Herz er⸗ freuen, gibt es vorſchlagsweiſe Windlaternen aus ſtarkem Weißblech zum Zuſammenlegen, Bruſtgelöbeutel aus Gummti⸗ ſtoff, Kartentaſchen aus Zelluloid mit Ledereinfaſſung, Kom⸗ paß oder Kilometerzirkel. Vorausſetzung bei dieſer reinen Freude an dieſen kleinen Niedlichkeiten iſt jedoch ein gutſitzender Ruckſack, den beſonders der Skimann zu ſchätzen weiß. Sein Herzenswunſch iſt darum lange Zeit der nicht billige— und deshalb um ſo begehrens⸗ wertere Norweger⸗Ruckſack“. Er iſt auf einem Trag⸗ geſtell von feſtem Aluminium gearbeitet, das auch abnehmbar iſt. Es iſt leicht nach der Körperform gebogen und wird mit einem breiten Gurt um den Leib feſtgeſchnallt, ſodaß er auch bei Schwüngen und Bögen feſtſitzt und das Körpergewicht des Läufers nicht ohne ſeinen Willen anders verlegt. Die breiten Traggurte über der Schulter laſſen auch ein erhebliches Ge⸗ wicht noch erträglich erſcheinen. Seine vielen Taſchen reizen ordentlich zum Vollſtopfen, aber das Geſamtgewicht gebietet zur rechten Zeit Einhalt. Schön iſt der Skilauf halt doch nur mit leichtem Gewicht, ſchöner noch ganz ohne Ballaſt. Anderer⸗ ſeits aber ermöglicht der ſachgemäß gepackte Ruckſack viele Touren überhaupt erſt, vornehmlich die Ausfahrten in das winterliche Hochgebirge, das alljährlich die Talläufer in immer größeren Scharen anzieht. Für die Werte, die das Hoch⸗ gebirge und der Hochgebirgsſkilauf in ſich birgt, ſchleppt man auch gern die kulturellen und Magenbedürfniſſe auf dem Nücken. Da erweiſt ſich dann der Ruckſack und ſein Inhalt als der beſte Freund 8 W. S. P. ö* * Arlbergſchule. Von Profeſſor Ernſt Janner. Lehr⸗ gang des Skilaufes; Leiter der Skikurſe in St. Chriſtof an Arlberg. Bergverlag Rudolf Rother. Mit 24 Zeichnungen von Rudolf Lehnert, Innsbruck. In knapper und klarer und erfolgreiche Leiter der Arlberg⸗⸗Skikurſe ſeine Methode niedergelegt. Die neuen Anſchauungen über Leibesſtbungen werden auf den Skilauf übertragen. Wer ernſtlich den Rat⸗ ſchlägen folgt, die auf Lockerung gllex Glieder, Flütfigkeit der * Zweitägige Weihnachtswanderung Erſter Tag Neckarſteinach, Mannheimer Hütte, Darsberg, Hirſchhorn, Unterſchönmattenwag Wanderkarte Nr. 19, Neckargemünd oder Weinheim/.40. Anſchlußkarte Neckargemünd—Neckarſteinach 30 Pfg. Haupt⸗ bahnhof ab: 7,34, Neckarſteinach an: 8,52. Beim Bahnhof über den eiſernen Steg, links einige Minuten an der Bahn hin bis zu einer Hütte rechts. Mit der Hauptlinie 7, rotem Viereck, rechts nördlich auf gepflaſter⸗ tem Weg, nördlich bergan, durch ein Stück Wald und links auf der Straße nach Dars berg weiter. Links ſchöner Blick ins Neckartal, auf Neckarſteinach mit ſeinen Burgen und auf Dilsberg. Nach—8 Minuten rechts auf Pfad im Wald bequem aufwärts zur Mannheimer Hütte; Eigentum des Odenwaldklubs, für jedermann geöffnet, 20—25 Min. Dort prächtiger Ausblick. In der Verlängerung auf zur Straße nach Darsberg und auf dieſer links nach Darsberg, 20 Min. Nach der Kapelle links durch Darsberg aufwärts. Durch Feld und Wieſen in den Wald. Auch in dieſem noch anſtei⸗ gend und ab auf die Straße Darsberg— Grein. Dieſer rechts etwa 200 Meter folgend, dann links geſchwenkt und in Wald noch kurz auf. Links drüben das idylliſch gelegene Forſthaus Grein. Nach etwa 15—20 Minuten Vorſicht! Bei einer großen Bank unter einer Buche kommt links die Nebenlinie 45, blau⸗ rotes Kreuz, von Grein herauf. Links drüben Greiner Feld. Mit dieſem Wegzeichen rechts direkt öſtlich im Tannenwald der badiſch⸗heſſiſchen Grenze entlang. Nach 12—15 Min. auf breitem Waldweg eine Schwenkung rechts und abwärts. Durch ein kleines Felſenmeer mit einem Gedenkſtin rechts. Bald verläßt das Wegzeichen die Straße, führt links auf Pfad etwas ſteiler bergab, wieder auf einen breiten Weg und aus dem Wald nach Hirſchhorn. Von Darsberg bis hierher etwa 2 Stunden. Hier links über den Laxbach zur Haupt⸗ ſtraße. Auf dieſer links, bis ſich dieſe gabelt. Mit der Hauptlinie 11, rotes Kreuz, rechts unter der Bahn durch. Durch Hirſchhorn ins Finkenbachtal. In dieſem ſchönen Tal etwa eine halbe Stunde gemächlich aufwärts. Bei der Mün⸗ dung der Brombach in den Finkenbach verläßt die Markierung unvermittelt die Straße und wendet ſich links in den Wald. In dieſem auf Zickzackpfad nun 15—20 Minuten ſteil auf⸗ wärts. Noch etwas anſteigend, hierauf Höhenwanderung. Beim Brombacher Feld über die Nebenlinie 40, rotgelb⸗liegen⸗ des Kreuz, und nach einer halben Stunde bei einer wetter⸗ harten Forle rechts(freier Platz) links Uebergang auf die Nebenlinie 44, gelbem ſenkrechten auf weißem wagrechten Strich. Noch eben. Nach einer Viertelſtunde bequem abwärts auf Weg und Pfad nach Unterſchönmattenwag. Von Hirſch⸗ horn bis Unterſchönmattenwag auch etwa 2 Stunden. Von da Autoverbindung ſowohl nach Waldmichelbach wie nach Hirſch⸗ horn. Nächſte Bahnſtation Unterwaldmichelbach, 1 Stunde. Zweiter Tag a Unterſchönmattenwag, Oberſchönmattenwag, Straßburg, Unter⸗ waldmichelbach, Waldmichelbach, Jreneturm Tromm, Fürth Durch Unterſchönmattenwag ohne Markierung nördlich das Ulfenbachtal aufwärts zu dem angebauten Oberſchön⸗ matten wag. Auf der Straße nach Waldmichelbach bequem anſteigend. Rechts Wald, links Wieſen, durch die der ſchäu⸗ mende Ulfenbach in vielen Windungen raſch zutal eilt. Nach einer halben Stunde Straßburg. Das ſchöne Tal wird breiter und der Wald rechts zieht ſich immer mehr zurück; nach einer halben Stunde Unterwaldmichelbach. Da⸗ ſelbſt eine Schwenkung links. Mit der Hauptlinie 16, gelbe Scheibe, über den reißenden Ulfenbach und über die Bahn. Weſtlich durch ein Wieſental aufwärts, nach 20 Min. Wald⸗ michelbach. Mit der gleichen Markierung und der Haupt⸗ linie 7, rotes Viereck und Nebenlinie 42, weißes J, nördlich durch das Städtchen auf der Straße nach Gadern. Rechts die beiden Kirchen und das Amtsgericht. Bei den letzten Häuſern links über Wieſen Uebergang auf die Nebenlinie 42, weißes T. Weſtlich auf breitem Weg gemächlich durch ſchönen Tannen⸗ wald bergan. Nach 20 Minuten Trennung von dem Weg⸗ zeichen gelbe Scheibe und direkt nördlich aufwärts. links der Schimmelberg. Nun abwechſelnd Feld und am Waldrand hin. Nach etwa 20 Minuten mündet rechts die Hauptlinie 7, rotes Viereck, ein. Links unten Stallenkandel, rechts Gadern. Kurz Feld, dann wieder ſchöner Tannen⸗ wald. Jetzt eben. Nach 20 Minuten links etwas abſeits der Ireneturm. Prächtige Rundſicht. Noch ein Stück Wald. Rechts ſchöner Blick ins Ulfenbachtal. Nach einer Viertel⸗ ſtunde Trom mm. Von Waldmichelbach bis dahin 17, Stunde. Mit rotem Viereck nördlich weiter. Geich ein prächtiger Tannenwald und links abſeits eine beachtenswerte Fels⸗ gruppe, der Lindenſtein. Nach einiger Zeit links Wald, rechts die letzten Gehöfte von Tromm. Hinter der zweiten Wirt⸗ ſchaft Vorſicht! Bei einem Waldeck, ein Tannenwäldchen, macht das rote Viereck eine Biegung links und wendet ſich wieder in den Wald. Noch kurz eben, hierauf auf holprigem Weg zunächſt ziemlich ſteil bergab, links ein Bächlein. Nach einer halben Stunde aus dem Wald. Schöner Blick ins Weſch⸗ nitztal und auf Fürth. Rechts drüben Steinbach. In Feld weiter abwärts, zuletzt eben hinein nach Fürth, 1, Sid. von Tromm. Wanderzeit etwa 5 Stunden.— Fürth ab: 19,00, Mannheim an: 20,51. Anſchlußkarte Fürth Weinheim 70 Pfg. * *„Winterſport!“ Von Paul Oskar Höcker. Mit farbigen Abbildungen von Toni Schönecker. Verlag von Velhagen u. Klaſing in Bieleſeld und Leipzig. Das neueſte Buch Paul Oskar Höckers, das mit luſtigbunten Bildern und trefſſicheren Zeichnungen von dem öſterreichiſchen Maler Toni Schönecker illuſtriert iſt, kommt eben zur rechten Stunde heraus. Der Verfaſſer iſt bemüßt geweſen, die Technik jeder einzelnen Sportart des heute ſo weit verzweigten Gebiets in all⸗ gemeinverſtändlicher Form darzuſtellen, Elslaufkunſt wie Eisſpiele, Skiſport wie Schlittenſport in jeder Form, und wer ſich für ein„Hauptfach“ im Winterſport entſcheiden will, findet hier die beſte Gelegenheit, ſeine Wahl zu treffen. Abet es iſt keine trockene Ueberſicht daraus geworden. Das Buch gibt viel mehr als all das wiſſenswerte Lehrmäßige: es macht Luſt, es eifert an, es lockt und ruft und treibt alt und jung aus der dicken Stubenluft in die Sonne übern Schnee, ins weiße Gebirge auf die Eislaufplätze, zu den Sportbahnen der großen Alpen ⸗ Kurorte wie in die Einſamkeiten des ſtarren Winters. durch das Ganze. * 5 Bald Ein junger, friſcher fröhlicher Zug geht * 8 2 1e. l Freltag, den 21. Dezember 1928 f Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) i. 8 7. Seite. Nr. 598 ** 72 7 Ernſt führte an dieſen drei Tagen die Kompagnie, mit der gelitten, ſtarb als einer der letzten ſeines Regiments, die für 0 Kltraſſiere er als Korporal ausgerückt war. Sie war nur mehr ein Deutſchlands Freiheit gefallen. Schlattein drückte dem Sohne 40 R 25 N 3 kleines Häuflein, die letzten Offiziere waren bei Coulmiers die Augen zu, ordnete die Ueberführung der Leiche in die ) oman von Walter von Rummel gefallen. Es wurden drei harte Tage, aber glücklich überſtand Heimat an. Er ſollte in deutſcher Erde ruhen. In Kaſten Für Schlattein waren das bittere Tage. Der Abſchied er ſie alle drei. Er bekam allmählich das Gefühl, kugelſicher wollte er ihn begraben won den Söhnen. Das Gefühl, nachdem er ein ganzes Leben zu ſein. Zweimal hatte feindliches Blei ſeinen Mantel durch⸗ Wieder war es Sommer geworden. Schon der Frühling lang Soldat geweſen, nun aus ſeiner Austragsſtube heraus löchert, ihn aber unverſehrt gelaſſen. Am Abend des dritten hatte den Frieden gebracht, jetzt kehrten die ſiegreichen Trup⸗ dem kommenden ſchweren Ringen tatenlos zuſehen zu müſſen. Tages mußte ſein Bataillon vor gegneriſcher Uebermacht zu⸗ pen zurück. Mit Fahnen, Baumgrün und Blumen war die Noch einmal begann die alte Wunde von 1866 heiß und rückgehen. Als letzter folgte er der Kompagnie. Plötzlich Stadt feſtlich geſchmückt. Den kommenden Vormittag ſollte ſchmerzhaft zu brennen. Ein kleiner Troſt mochte es da viel⸗ ſtreckte er die Arme in die Luft, der Säbel entfiel ſeiner Hand. nach einjähriger Abweſenheit der Einzug des Regimentes leicht ſein, daß er nicht der einzige war, der da nicht mehr Blutend ſtürzte er in den Schnee. Durch die Bruſt geſchoſſen. ſtattſinden. mithalten durfte, daß ſämtliche drei Brigadiers von Annv Ihn für tot haltend, ſchritten die Franzoſen über ihn weg. Im Luginsland war Gisbert ſchon ſeit einigen Tagen dazumal auch nicht mehr vor den Feind kamen. Der Herzog Eine neue, friſche Brigade wurde deutſcherſeits eingeſetzt, eingetroffen. Im breiten Kriegsbart, mit Orden und Ehren⸗ Ludwig nicht, denn er hatte nach der Rückkehr vom letzten holte ſich das verlorene Gelände zurück. Da fanden ſie ihn zeichen, zum Rittmeiſter avanciert. Auch andere Freunde und Feldzug kein Kommando mehr angenommen. Aber auch nicht in Nacht und Schnee, brachten den halb Erſtarrten zurück, Getreue des Hauſes Schlattein ſtellten ſich ein, Kufer und der inzwiſchen zum Diviſionär avancierte Graf Tilly; bös führten ihn nach Orleans in's Spital, das im erzbiſchöflichen Frau Ellen, Offiziere des Regimentes, die vor dem offiziellen 2 won Ischias geplagt, lag er in Wiesbaden und mußte ſeine] Palais eingerichtet worden war. Einzug, der Truppe vorauseilend, ein Wiederſehen feiern Formation an einen Jüngeren und Geſünderen abgeben. Gisbert, der mit ſeiner Brigade ebenfalls an der Schlacht wollten. Ein völlig unerwarteter Beſuch hatte ſich ebenfalls Bender, der frühere Gencralſtäbler, ſchrieb ſich, an einer teilgenommen, hörte erſt Tage ſpäter durch einen Zufall von eingefunden, Frömersdorf. Er hatte den Feldzug mit ſeinen immobilen Stelle wieder verwendet, die Finger krumm. Alle, der Verwundung des Bruders, ritt Karriere nach Orleans Küraſſieren mitgemacht und die Attacke bei Mars la Tour wie ſie damals im Kavalleriereſervekorps beiſammen geweſen, hinein. Ernſt, der in ſchweren Fieberphantaſien dalag, er⸗ mitgeritten. Den erſten Urlaub, den er bekommen, hatte er waren ſie ſchon zum alten Eiſen geworfen worden kannte ihn nicht. Gisbert depeſchierte an den Vater, nahm dazu benützt, hierher zu kommen. Kufer, der ihn im Felde . Bald kamen die erſten Nachrichten vom Kriegsſchauplatz, Urlaub, um beim Bruder zu bleiben, bis der Vater kam. Vier beſucht, hatte ihn zu ſich eingeladen. Nun wohnte er bei ihm, N Briefe von Gisbert, eilig mit Bleiſtift geſchriebene Feldpoſt⸗ Tage darauf war er da. Gemeinſam ſaßen ſte den ganzen war aber mehr im Luginsland, als bei ſeinem Gaſtfreund. 1 karten von Ernſt. Dieſer erhielt bei Weißenburg durch Abend am Bette Ernſts. der weiterphantaſierte. Gisbert fand Im ernſten Trauerkleid traf er Mechtild wieder. Man ſprach Turkos die Feuertaufe, kämpfte bei Wörth mit, wurde wenige den Vater gealtert und müde. Nur ungern verließ er ihn in noch viel von dem Gefallenen. Die Lücke, die da geriſſen war, Tage darauf Landwehrlieutenant, zeichnete ſich in den ſchwe⸗ der Nacht, drückte die heiße Hand des Bruders und ritt zu klaffte noch. Das Schwere der letzten Jahre war nicht ſpurlos ren Straßenkämpfen von Bazeilles aus. Die ſchwere Brigade ſeinem Regiment zurück. an Mechtild vorbeigegangen. Aber obwohl die erſte Kinder⸗ griff bei Wörth verfolgend ein, ſtand am 1. September zur Fünf Tage ſaß Schlattein am Siechbett des Sohnes. fröhlichkeit von ihr gefallen war und trotz ihres dunklen Attacke bereit, als ein Durchbruch der Franzoſen im Zen⸗ Ueberlegte, wie alles gekommen. Was hätte er darum ge⸗ Trauerkleides, Frömersdorf erſchien ſie dennoch wie ein gan⸗ trum gemeldet wurde. Die Meldung war falſch geweſen. geben, wenn er ſein altes Leben gegen dies junge, das da zer Frühling, der Frühling und Sommer ſeines eigenen Kein Durchbruch mehr, Sedan kapitulierte. Gisbert mußte ſchon halb erloſchen neben ihm lag, opfern hätte können. Lebens. Wenn ihn ein heller Blick aus ihrem braunen Auge mit ſeinen Wünſchen, ſich bald hervorzutun, ſich noch weiter Plötzlich ſchien etwas wie Hoffnung ſich zeigen zu wollen. traf, blühte und glühte um ihn ein Garten empor, ſo reich und gedulden. Erſt bei Artenay konnte er am 10. Oktober mit Das Fieber ging zurück, der Kranke erwachte zum Bewußt⸗ herrlich, wie er ihn nie für möglich gehalten. ſeinen Küraſſieren eine Attacke reiten, gegen franzöſiſche In⸗ ſein. Sprechen konnte er nicht. Aber er erkannte den Vater Der Tag des Einzuges der Küraſſiere war gekommen. fanterie, eine Reihe von Gefangenen einbringen. Von ſofort, lächelte, drückte ſeine Hand. Ließ ſie nicht mehr los, Ein warmer Julimorgen ſtieg herauf. Der alte Schlattein Orleans, das am 11. Oktober genommen wurde, ſchrieb als wolle er ſich an der Hand des Vaters von der Schwelle des hatte zuerſt nicht dabei ſein wollen. Der Krieg hatte ihm er davon. i Totenreiches wieder in das helle, goldene Land des Lebens einen lieben Sohn gekoſtet, er hatte keine Freude an Feſten Schlattein, der die Söhne in ſtändiger Lebensgefahr ge⸗ und ſeiner Jugend zurücktaſten. und Feiern. Aber ſchließlich hatte er den Bitten Gisherts wußt hatte, atmete nun etwas auf. Das Schlimmſte ſchien Er fand den Weg nicht mehr. Am nächſten Morgen war und Mechtilds, Kufers und anderer Offiziere nachgegeben und überſtanden zu ſein. Aber ſchon am 9. November mußte es wie immer vorher. Das Fieber nahm wieder Beſitz von verſprochen, zu kommen. General von der Tann Orleans wieder aufgeben, nachdem er ihm, ſtieg höher und höher. Die durchſchoſſene Bruſt raſſelte. Als er aufſtand, fühlte er ſich ſeltſam müde und matt. Er bei Coulmiers einer dreifachen Uebermacht ſtandgehalten. Manchmal ſchien er erwachen zu wollen, ſah mit glaſigen, konnte es nicht über ſich bringen, in die bereitgelegte Unfform Erſt am 4. Dezember war die Stadt wieder in deutſchem Be⸗ ſtarr geöffneten Augen in die Weite, als ob er ſchon in eine zu ſchlüpfen. Dunkle Punkte tanzten vor ſeinen Augen, ein ſitz. In der dreitägigen Schlacht von Beaugeney mußte das andere Welt ſchaute, aus anderen Regionen bereits herüber⸗ Schwindelgefühl ließ ihn nach einer Stuhllehne greifen. Errungene geſichert werden. blickte. Als der Morgen wieder heraufſtieg, hatte er aus⸗(Fortſetzung folgt.) FFC 5 2 g f Nebenbei bemerkt: erfahrene Ehemänner machen ſolche Ein⸗ ſeltenem Stein— überhaupt all die unzähligen Dinge, die Ich schenke ehr...“ käufe niemals ſelbſt, ſondern erleichtern ſich die Arbeit er⸗ Frauen ſo gern in Vitrinen oder auf ihrem Schreibltſch folgreich in jedem Sinne, indem ſie ſolche Dinge in Geſtalt gruppieren, entſprechen dieſen Bedingungen immer. Bücher 5 5 Es geht einem wie dem Doktor Fauſt:„Hier ſtock ich eines Gutſcheins oder Schecks auf den Weihnachtstiſch legen— dagegen darf man jeder Frau ſchenken! Nur bemühe min ſich * ſchon beim erſten Satz!“ Erſt denkt man ſich das wunder⸗ Mode iſt ein viel zu kompliziertes Gebilde aus unwägbaren darum, zuerſt ihren literariſchen Geſchmack zu erforſchen, 7 ſchön leicht: Frauen haben tauſend und einen Wunſch, Frauen Einzelheiten, als daß ſachlicher Männerſinn dies Labyrinth und dann leſe man das ausgewählte Buch auch ſelbſt: es iſt können einfach alles gebrauchen, die Zeitungen bringen tag⸗ der Stoffe, Formen und Farben ergründen könnte. Solche ebenſo peinlich, ſeine Gabe in der oberſten Schrankreihe bei aus, tagein in ihrem Inſeratenteil zahlloſe gute Fingerzeige und ebenſo all die Dinge, die moderne Technik der Hausfrau den Prachtausgaben und Klaſſikern wiederzufinden, wie ein⸗ für Weihnachtsgeſchenke— man wird alſo im Handumdrehen zur Erleichterung ihrer Arbeit ſchuf, vom Staubſauger bis geſtehen zu müſſen, daß man nur Einband und Titel kennt. die Gaben für„ſie“(nach Belieben Einzahl oder Mehrzahl) zum modernſten Kochtopf, ſcheiden alſo von vornherein für Mit den Blumen iſt es eine eigentümliche Sache: Damen be⸗ zuſammengetragen haben. Inzwiſchen eilt die Zett im Sauſe⸗ alle Fernerſtehenden(wozu außer Vater, Gatten und Bruder trachten ſie meiſt als notwendige Beigabe zum eigentlichen ſchritt und nun iſt's allerhöchſte Zeit geworden! Man über⸗ alle Männer gehören) überhaupt aus. Auch das Gebiet der Geſchenk— es ſei denn, man benutze ſie als Füllung einer legt alſo, wen man zu beſchenken hat, füllt die Brieftaſche und] Kosmetik iſt eng begrenzt: einer Dame Seiſe oder Puder zu edlen Keramik, einer Vaſe aus modernem Kunſtglas oder — erlebt eine Kataſtrophe. Ratlos, hilflos, verzweifelt ſteht ſchenken, verrät ſchon ein ſehr erhebliches Maß von Vertraut⸗ ſchön geſchliffenem Kriſtall oder man beglücke eine der vielen man vor Schaufenſtern, interpelliert liebenswürdige Ver⸗ heit; wohingegen ſie irgend ein Luxusparfum in edel ge⸗ Kakteenfreundinnen mit einem dieſer bizarren Fremdlinge, käuferinnen, erregt deren bedauerndes Mitleid durch gänzliche ſchliffener Flaſche ſicher dankbar annehmen wird— ſofern es deren ſtachlige Groteskheit ſeltſamerweiſe zu Begeiſterungs⸗ Entſchlußloſigkeit und kaukt ſchließlich irgendetwas ganz Ver⸗ zu ihrem Typ paßt. Da muß man alſo ſchon Frauen⸗ und ausbrüchen ſelbſt bet klugen Frauen führen kann. Sonſt aber kehrtes. Man weiß zwar:„ſte“ wird dieſe Gabe mit dem Duftkenner zugleich ſein: es gibt Düfte, die nur zu blonden verrät eine Blumenſpende entweder, daß dem Spender nichts gewiſſen Lächeln entgegennehmen, das unſer Selbſtbewußtſein Frauen paſſen, während andere Parfums ausgeſprochen beſſeres eingefallen iſt oder daß ihm nichts daran liegt, durch bis in den Grund erſchüttert— aber man kauft doch, ſozuſagen brünett wirken. Im Zweifel wird da geſchickte Erkundung bleibenden Wert ſeiner Gabe bleibenden Platz in der Wert⸗ aus Verzweiflung. Iſt es denn wirklich ſo ſchwierig, für bei der Ermittlung„ihrer“ Parfummarke helfen müſſen. Solche ſchätzung der Dame zu gewinnen. Der Sportskameradin wird Frauen die rechte Gabe zu finden, das Geſchenk, das beſtimmt Spionage iſt um Weihnachten überhaupt immer lohnend: ein man jedenfalls mehr und bleibendere Freude mit irgendetwas nicht umgetauſcht wird? Peſſimiſten werden behaupten, ein gemeinſamer Bummel durch die Straßen wird ſich ſtets zu machen, das zu ihrem geliebten Sport in Beziehung ſteht, und ſolches Geſchenk gäbe es überhaupt nicht— aber Peſſimtsmus aufſchlußreichem Halten vor Schaufenſtern entwickeln, ziel⸗ wenn es nur ein Talisman, eine kleine Mascvtte iſt, die uns hat zur Weihnachtszeit zu ſchweigen! Man muß die Löſung bewußte Beobachtungen ergeben dann alles weitere. Nur eine luſtige Mode ſo reichhaltig beſchert: ſo ein bißchen Aber⸗ dieſes Problems einfach aus dem Negativen ſuchen, alſo nicht wenn die Gnädigſte den Schritt vor Juwelierläden hemmt, glauben lebt auch im ſmarteſten Girl unſerer Zeit! Es iſt fragen:„Was ſchenke ich ihr?“, ſondern:„Was kann ich ihr enthalte man ſich jeder Schlußfolgerung: Schmuck zu ſchenken vielleicht auch nur das Bewußtſein, daß man mit dieſem nicht ſchenken?“ So zieht man den Rahmen der Möglichkeiten iſt ſtets das Vorrecht des Mannes, der einer Frau nicht nur Symbol Glück wünſcht, Glück geben möchte! Und auf dieſe deln und findet leichter die Gabe, die paſſender Ausdruck der die Hand küſſen darfl Wie überhaupt Vorſicht mit Geſchenken Weiſe wird jedes Weihnachtsgeſchenk für die Dame ein — 2 , Gefühle und Beziehungen zu„ihr“ iſt. Neben, oder vielmehr] von materiellem Wert am Platze iſt. Will und kann man Symbol: ein Mann beweiſt ihr Verehrung, Verſtändnis, über dem Geldbeutel muß der Takt als Berater ſtehen! Dem ſich die Freude einer koſtbaren Gabe machen, ſo muß der liebevolle Sorgfalt durch eine Gabe, die mit Takt und Ge⸗ Herrn des Hauſes ſei es überlaſſen,„Nützliches“ zu ſchenken, Kunſt⸗ oder Seltenheitswert ſtets den materiellen Wert über⸗ ſchmack gewählt worden iſt! alſo alles, was zum vielgeſtalteten Begriff„Kleidung“ gehört. decken: Kunſtwerke aus Elfenbein, aus Glas, aus Bronze, aus A. E. Paris elle. . 2 7 VVINTEBR.SPORTWO CHE fur Pob, Skl, Eis leu, Rocdel Welnnamlen 2. Nenfahr 7 Reltonie In GROSSES EISKUNST-LAUFEN Gdeufscher Nelsfer Trierer Skiwelllsufe, Ser. NRodelbecher V. Triberg 5 72 5 8 5 Freu rocket, Frl. Dietze, Herrer Nirttberger 5 EIS FESTE nectumiffeges umd eberds a a Und Heir fel, Geschwisfer Wiruer-Perlin Prœgrerorme urid AusKk UHF STNDOT. KUR VERWALTUNG THIP ERG, Telephon 451-454 finanz umme 8 77 74 Schwarzwaldbahn 870 m ü. M. Winters 23 Er holungsbedülftig e 8 6 Skie, 3 ae eee, Sf. Beorsen?, Neustadt Schwarzwald . Schön. 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In dem Bericht werden die Verkaufspreiſe für Hefe als unzugänglich be⸗ zeichnet und betont, daß einige Konkurrenzunternehmen ihren Abſatz uhne ſede Rückſicht auf den Verkaufspreis zu erhöhen ſuchten. Dies käme einer Spekulation auf ein neues Hefeſynbikat gleich und damit auf möglichſt hohe Betetligungsquoten. Dieſen Beſtre⸗ ungen müßte mit allen Mitteln entgegengetreten werden. Auch die Shirttuspreiſe ſeten ungenügend, weil die Rohmatertalten⸗ preiſe über Gebühr ſtiegen. Die an Umfang nicht bedeutende Nähr⸗ mittelatbteilung habe ſich auf Vorfahrshöhe gehalten. In der Bilanz werden Grundſtücke und Gebäude mit 645 600 4 ver⸗ zeichnet, Fabrikeinrichtungen mit 481 700, Außenſtände mit 270 000 „1, An Steuerrückſtellungen werden 354 927&, an Delkredere⸗Rück⸗ lage 205 000 4 ausgewieſen. Henſchel und Sohn AG., Kaſſel Die Verwaltung teilt folgendes mit: Am 19, d. M. fand in Kaſſel die Gründung der Firma Henſchel u. Sohn Ach. ſtatt. Das Kapital beträgt 45 Mill. 4 bei 4,4 Mill. 4 geſetzl. Rücklage. Die AB, hat das Vermögen der Henſchel u. Sohn Gmb. mit allen Ak⸗ unven und Paſſiven übernommen. Dafür hat die Gmbß., die unter der Firma Henſchel⸗Verwaltung Gmbc. weitergeführt wird, ſämt⸗ liche Aktien erhalten. Zu dem Vermögen der Henſchel u. Sohn AG. gehören damit die geſamten Werksanlagen in Kaſſel, Rothenditmold und Mittelfeld, in denen dle Herſtellung von Lokomotiven aller Art, Laſtbraſtwagen und Omnibuſſe, ſowie Skraßenbaumaſchinen betrieben wird, ferner das Hochofen⸗, Stahl⸗ unb Walzwerk Hennrichshütte bei Hattingen a. d. R. mit einer Stahlerzeugung von 300 000 Tonnen jährlich. Unter den der neuen Ach gehörenden Beteiligungen net ſich ein Betrag von nom. 27 Mill. Aktien der Eſſener Sleintohlenbergwerke Ach. in Eſſen. Der AR. beſteht aus: Oskar Henſchel als Vors., Dr. Werner Kohl, Direktor der Deut⸗ ſchen Bank, Berlin ſtellv. Vorſ., Juſtizrat Dr. O. Barthel, Dipl. Ing. Haus von Gontard, Dr. jur. Robert Henſchel⸗Petersdorf, Bankier Dr. h. c. Karl Pfeiffer in Kaſſel, Dr. Arthur Salomonſohn (Geſchäftsinhaber der Dirertion der Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin) 1 Eruſt Engelmann von der Eſſener Steinkohlenbergwerke Ach., Eſſen Forwell wurde die Gründung in der Form durchgeführt, daß das Ach. der Ac. Braunkohlenbergwerk Müncheberg, das 1 Mill. 4 Helrägt und ſich im Beſitz von Henſchel befindet, um 44 Mill. I zum Kurſe von 110 v. H. erhöht wurde, und zwar mit Wirkung ab 1. Jan. 1929, An dleſem Tage beginnt alſo bas erſte GJ. der Henſchel u. Sohn Ach. in Kaſſel. Die zur Durchführung der bekannten Maß⸗ nahme mit der J. A. Maffei Ac. in München erforderliche Kopitalserhöhung ſoll anfangs nächſten Jahres erfolgen. 729 Eine neue Textil⸗Ach. in Stuttgart. Unter ber Firma„Do⸗ wald Weßwaxen Ac. in Stultgart iſt der Eintrag einer mit 50 000 4 AK. arbeitenden G. ins Handels regiſter erfolgt. Ge⸗ genſtand dez Unternehmens iſt Handel, Vertrießh und Herſtellung von Webwaren feder Art, ſowie alle damit zuſammenhängenden Han⸗ delsgeſchäfte. Das Grundkapltal iſt eingeteilt in 50 Namensaktien Eber je 1000, die zum Nennbetrag ausgegeben werben. Zum Vor tand wurde Adolph Dowald, Kaufmann in Bremen, beſtent. Die Mitglieder bes erſten AR. ſind: Wilhelm Dowald, Kaufmann in Frankfurt a.., Jullus Engſtfeld, Kaufmann in münster l.., Emmy Engſtfeld, geß. Dowald, Kaufmannsehefrau in Münſter l. W. * Die Saarbank⸗Affäre. Die Zigarettenfabrik Lyra, die für dle ſgarländiſche Volkswirtſchaſt von nicht geringem Wert iſt, da ſie Alreſche Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigt, bemüht ſich ſeit Neuem 1 einem Vergleich mit ihren Hauptgläubigern zur Sanie⸗ ung ihrer Flnanzen. Dieſer Hauptgläubiger, die Bank für Sar und Rheinland, ſpll Forderungen in Höhe von üver 10 Mil ihnen Franken an die„Lyro“ haben. Dieſer Fall lenkt erneut e Aufmerkſamkeit auf die Liquidation der Sagrbankafſäre. Dieſe un bat mit anderen Flrmen Vergleichsverhandlungen eingegangen, Hoch ſteht die Bereinigung der ganz großen Poſten in der Saar⸗ ben! Bilanz noch bevor. Salleſche Maſchinenfabrik und Eiſengießeref Halle a. S. Mie Dinidende. Auf Anfrage über den Kursrückſang der Aktlen he! dex Geſellſchaft wird mitoeteilt, daß der Kursſturz vermutlich auf eine kalſche Nachricht zurückzufſihren iſt, wonach eine Dividende füt das faufende Geſchäktsſahr nicht zu erwarten ſel. Die Verwaftung din(g bellſchaft ſteht der Nachricht ſern. Die Beſchäfttoung kloſſe zwar zn münſchen übria, es könne aber dennoch mit einer mäßigen Dnidende gerechnet werden. Die Geſellſchart ſei nach wie vor at ütnlert und gehöre zu den wenigen Aktiengeſellſchaften, die bisher f Mmanſoruchnaßme eſnes Bannkreis aus tamen. 1 5 uhu 1 25— Der Weizenverbrauch in Deutſchland Das Internatlonale Land wirtſchaftsinſtitut in Rom hat Bexech⸗ nungen über den feſtſtellbaren Verbrauch von Welzen für eine große Anzahl von Ländern angeſtellt. Wir entnehmen daraus die auf Deutſchland bezüglichen Angaben.(Weizenmehl iſt in Weizenfrucht umgerechnet). Der deutſche Verbrauch an Welzen ſtellte ſich demnach: im Wirtſchaſtsjahr 1925⸗26 auf 47,7 Mil⸗ lionen Doppelzentner, im Wirtſchaftsjahr 1926⸗27 auf 50,9 Millionen Doppelzentner, im Wirtſchaftsſahr 1927.28 auf 56,9 Millionen Doppel⸗ zentner. Nach dieſen Berechnungen wäre in den letzten Jahren eine Steigerung des deutſchen Weizenverbrauchs feſtzuſtellen, die größer iſt als der relative Bevölkerungszuwachs, der in dem ent⸗ ſprechenden Zeitraum eingetreten iſt. :? Geppert u. Cie. AG., Bühl(Baden] Die Geppert u. Cie., Ach. in Bühl(Baden), Weinbau und Weinhandlung, erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1927.28 einen Reingewinn von 10 500 4 bei 4800 4 Ab⸗ ſchreibungen und etwa 149 000„ Handlungsunkoſten. Kapital und Reſerve werden mit 220 000 4 ausgewieſen, die Warenvorräte mit 305 000 A. * Vorausſichtlich wieder 10 v. G. Dividende bei der Elektrizitäts⸗ Lieferungs⸗Geſellſchaft. Im Berliner Proſpekt über 10 Mill. 4 neue Stammaktien der ELG. aus der Kapitalerhöhung vom 12. Oktober 1928 heißt es, daß die Betriebsergebulſſe der erſten neun Monate des Geſchäftsfahres 1928 zu der Erwartung berechtigen, daß auf das erhöhte Kapital von 40 Mill. eine den Vorjahren entſprechende Divibende(i. V. 10 v,.] verteilt wird.* 6 v. H. Dividende bei der Württ. Induſtriekredit.⸗G. Stutt⸗ gart. Die unter dem Vorſitz von Bankier Edgar Pick ſtattgehabte .⸗V. beſchloß aus dem ausgewieſenen Reingewinn von 31106 ¼ nach Ueberweiſung von 10 000& in die Reſerve eine Diyidende von 6 v. H. zu verteilen und den Saldo von 5106/ vorzutragen. Die Ausdehnung der Geſchäfte und die Ausſichten für das neue Ge⸗ ſchäftsjahr werden vom Vorſtand befriedigend beurteilt. Zahlungsſchwierigkeiten im Berliner Schuhhandel. Die Romeo Schuh.⸗G., Berlin, mußte bei ihren Gläubigern um ein Moratorium nachſuchen. Falls diefes gewährt wird, dürfte es möglich ſein, die Firma, deren Status aktiv iſt, zu erhalten. Den Paſſiven von etwa 800 000„ ſteht ein Waren⸗ lager im Verkaufswert von 1,3 Mill. 4 gegenüber. * Schiffswerft und Maſchinenfabrik(vormals Janßen u. Schmi⸗ Linſky).⸗G., Hamburg. Verkauf an die Howaldtswerke? Auf die Werft, die ihre Zahlungen eingeſtellt hat, liegt ein feſtes Angebot zur Uebernahme des geſamten Werftbetriebs nor. Wie verlautet, hat dieſes Angebot die Howaldtswerke.⸗G. Kiel gemacht. Der Werft⸗ betrieb von Janſſen u. Schmilinfky ſoll weitergeführt werden. Dazu meldet die„Köln. Zig.“: Die Kieler Howaldtswerke befinden ſich im Beſitz der Hamburger Großkaffeefirma Theodor Wille. Dieſe Firma hat ſeinerzeit auch die Howaldtswerke, die ſich damals eben⸗ falls in Schwierigkeiten befanden, verhältnismäßig billig erworben. Es iſt zunächſt unklar, wie die Aktlonäre von Janſſen u. Schmi⸗ linſky ſich zu dieſem Verkaltf an die Hamburger Feirma ſtellen. In den Krelſen der Kleinaktionäre ſoll Stimmung dafür beſtehen, nun⸗ mehr den Konkurs zu beantragen, wodurch notürlich alle privaten Abmachungen zunächſt über den Haufen geworfen werden würden. 2 Diamant Gasglühlicht Akt.⸗Geſ.— 8 7] v. 5. Divibende. Der Abſchluß für 192 28 wurde in der Generalverfammlung ein⸗ ſtimmig genehmſgt. Die Geſellſchaft ſchlleßt mit eſnem Reinge⸗ winn von 97 419/(82 968), aus dem 8 v. Z.(7 Dividende verteilt und 4154 4(ide) auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Die Generalunkoſten ſtlegen weiter auf 602 159/(479 205), Einkaufsunkoſten auf 957 148„(868 177), anderſeits auch der Ver⸗ kaufgerlzs von 1,42 Mill. 4 auf 1,55 Mill./ Dem Geſchäfts⸗ bericht iſt zu entnehmen, baß der Geſamtumfatz welterhin erheblich geſtiegen iſt, in der Glühſtrumpfabteilung die Verkaufspreiſe den erhöhten Selbſtkoſten angepaßt werden konnten und in der Batterie⸗ ebtellung der Umſatz ebenfalls vervſelfacht wurde. Die Geſellſchaft hofft, im neuen Geſchäftsſahre in Anbetracht des andauernd guten Geſchäftsganges wieder mit einem günſtigen Ergebnis rechnen zu können. Hierzu erklärte der Vorſtand, daß die Umſätze in den letzten beiden Monaten ſtark geſtiegen ſeien. * Die Generalverſammlung der Barvper Walzwerk., geneß⸗ migte den bekannten Abſchluß per 80. Juni 1928, wonach der Rein ⸗ de winn zur ſatzungsgemäßen Einziehung der Vorzugsaktien in Höhe von 72 000„ dient, während die reſtlichen 16 419/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Auch der Erhöhung des Akkienkapitals um 1 Mill. auf 4 Mill.(die Aktien übernimmt bekanntlich Hoeſch zum Kurſe von 190 v..] wurde zugeſtimmt. Von den der Geſell⸗ ſchaft hieraus zufließenden Mitteln werden 900 000„ dem Reſerve⸗ fonds überwieſen, während der Reſthetrag zur Abzahlung der im Auguſt 1929 fälligen Stinnes⸗Schuld in Höhe von 1,1 Mill, 4 ver⸗ wendet werden. Wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilte verfügt das Eiſen⸗ und Slahlwerk Hoeſch, abgeſezen von dem heute über⸗ nommenen Paket, über einen erheblichen Beſitz an Aktſen des Barover Walzwerkes, ſo daß das Konzernverhältuis hergeſtellt ſel, was ſich bereits außerordentlich günſtig ausgewirkt habe. Die Prozeſſe, dle öte Geſellſchaft gegen den früheren Vorſtand führt, ſind inzwiſchen in erſter Inſtanz zuaumſten der Geſellſchaft entſchieden worden. Ueber das laufende Geſchäftsſahr wurde mikteteflt, daß dle Lage unverän⸗ gert ſchlecht ſel; auf dem Ausſamdsmarkt könne man mit der belgi⸗ ſchen, franzöſiſchen und tſchechoflowakiſchen Konkurrenz, die unter weſentlich aünſtſgeren Behindungen arbeite, nicht Schritt hakten, Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung Akllen und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Sißckenotierungen in Mark ſe Stug Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Dezember 20 21. 20. 21. 135 2¹ 140 Eee Had. St. A. JJ 70.— 78,— Pfatz. Prefſebeſe 0. Sek., M. Bu. % Bad Kom. 4d 59 8 5 e 11 05 180 18%„„ 9 140, 140,0 So gafen stadt 59,25 0,28 Werger Worm 290,„. 20% Mön. Gold 1032 1082 egen bald 50 0 **— Konſetvendraun 80, Mannh. Gummi 27, Neckarfulm hrs 28,.— 28, Mfälz. Mühlen m 169.9 e . Ektr.* theinmühlenw. 140,0 140,0 Südd. Draht= Südd. Zucker 185, 1 Verein diſch Oelf. 78 9%„ Sold 68,288.25 Had. uſsekuranz 210,0 210,0 9%„ old 1788 1485 Continent. Werf 93,— 83.— Wazarben bs zn 143.0 143,0 Mannz. Verſich. 151,5 150, Badiſche Bank 192.0 103,0 Oberrt. Berſich.—.— 5 159.0 159,0 97 5 56 214.5 214,0.-G. f. Seilinb. 67. „Eri ditbank 128,0 125.0 9 10 74265 1 db. 71 et Benz— Südd. Pisconto 139,0 139,0 Deulſche Bine. 341.0 Durlacher Hof 159,0 159,0 Enzinger Unlon 75, Rbeinlein Hkidlb. 210,0 210.0 Gebr. Fahr. 27. Wayß& Freytag 138,0 übwigsh A. Br. 232,0 282.0 J. G. Farben 284.0 265,0 Sele elbe 27540 Frankfurter Vörſe vom 21. Oezember Jeſtverzlusliche Werte Bayr⸗ Bod. Kr. B. 5 ee Montan. Aktien. Bahr, op u Wb. 171.5 6% Reichsanl, 67,25 87,45 Berl. Fandel e Sderug a 8 eee om. u. Drivatb. 198,5 Eſchwell. Bergw 200.0 Ablaſgſch de 52,10 52,10 Helſenk. Bergm 119.7 „ „ bbdne 14,05 Darmſt. u. Rat. 77 f 170,9 170,0 Harp, Bergbau 134.5 4450 5e e 115 Bb. St, L. 230,0 F. Wertb. Gold 69. 89, S 12 all Aſchertled. 279.0 D. Schnßünw. 89. . 1125.0 285 7 138.5 KaltSalzbetfurth 501.0 4% Schutzg. 08 13—.— 1 14 6,20 68,80 .Ueberſee⸗Bant 106,0 D. Vereinsbank. 101,0 ge Ludwigs. 28 90,28—,— 10% Möüm We 1 18.— 2 3 2.— Rlbd ner Mannesm.⸗R. 124,5 Mansfeld Akt. 110.0 110,0 Overſchl. E. Bed. 111,0 111,0 Feedie Nerahe 98.50 — n Aban 88,. 7 Abel Brdunk.. 0 heinſtahtl 139,7 Miedeck⸗Montan—, 8 5 Salzw. Heilbt. 7 Tellus Bergbau 118.0 u. gaurahüne 69,50 Vet. Stahlwerke 2 Disconto⸗Geſ.. 191 Presdnet Bank 179,0 „ e e 82 95 1 5 rkfrt. Hop. % e eise Neiaß. u... 18,2 9% rer Mt 2,. Mitteld Fd.- B.— 71 5% Preuß, Kalt 6,90—.— Nürndg. Verein 190,0 1 3% Seu Rogg.„ ie Det. Cred.⸗Anſt. 34 80 3% üb. Feſtewb.10—.— Fla 860 7 tr. M. 14,70 Reichsbank 1 Fee 1. 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Brockgues 104.5108 5 9 Phil. 186,7 Saanen 1 5 „Jb. 64,— Vackf, 128, Dalntler den 18,80 77,28 Heliverkobl- Jb. 8, Scheer Abs 250,7 Dt. Eiſenhande 89,— 55 Erlangen 85,— 85,— Schuh. Berneis 68, 5 3 Junghans St. K. 88.50 Seilinduſt. Wolff D. Hold⸗ u. S. Anß 187.5 e Stem.& Halse 415,0 Di. Binoleum 341.5 348,0 Karstadt Rub. 228,5 225.2 S. Led. St. Ingb.—— S 305 Klein, Sch. Beck. 109,0 708% Südd. Zucker 188.0 1 a Knork, Heilör. 14575 r 2 5 Konſerv. Braun 81.— 2 Kraussæcko. Lock.—— Lahmener& Co., Lech Augsburg. Lederwerk Rothe Lubwigsh. Walz. 128 5 Lutz Maſchinen 18,.——.— Mainkraftwerke. Metallg. Frantf. 110 Mes Sugne, 82,52 8 eee Mag, Mahld.—— 1365 W. Wolff.. 38,0 Moenus St.-A. 46.50 3 uftoff Aſchfſb Motoren Darmſt. 61. 61.— Zellſtoff Aſchffog.—, Motoren Deß* Walde Motor. Oberurſ. 9,— gat 60800 2 Neckarſulmer g. 7 Neg. Leder Spier 72.— ufa reidert.) 94. Boͤrſe vom 21. Dezember e Anat ger JI 20.8 29,59 Berl. Handelsg. 247,0 245,7 56% 11.1 20.80 2925 Com. u. Priptbk 198,6 195,0 N Darmſt. u..⸗B. 290,0 290.2 Tt. Aſiati che Bk. 51,15 51,25 Deutſche Bank 170.0 170.2 Diſch. Ueberſee k. 108.0 106 0 Disconto Komm. 101,0 161.5 Dresdner Bank. 170,5 170,5 Mitteld. Kredhk. 214 90 215.0 Oeſterr. Greditbk. 34.4 34.50 Reichsbank„335,0 339,0 Rhein. Crebitbk. 125.0 125,0 Süddeutſch. Disc. 137,0 1870 Frankf. Allgem. 20. Bd. Maſch. Burt. 158.0 Bad. Uhren 14,50 Baft.-G.. 280,0 Bayr. Spiegel 70, Beck& Henkel 37, 37. Bergm. Elektr. 283.0 Brem. ⸗Beſig. Oel 68,50 Brown Boberi 154.0 Tement Heidelk 135,5 „ Karſtadt 175,0 Chamott. Annw 124,0 . la Albert 91, Trieot. Beſighelm 58.— Ver. Chem. Ind. 93,25 Bek. deutſch. Belf. 70,50 Bergt. Jule 125,0 125, „Ger Ultramarin 155,0 1 Ver. Zellſt. Berl. 128,0 Vogtl.Maſch. St. Holgt& Häffner 212,0 Bolth. Sell. u. R. 60.— 90, Elfen Kalſersl.. 117 1 u. 1155 ektr. Siefexun 1 Emag Frankf. K 77,25 Emaill St. Ullrich„ 20 1 0— nger Ma 2 5 Etting. Spinn. 228.0 225.0 1 1 26,45 „6 Farben. 284.7 %„ Bonds u 148,7 Jeinmech. Jetter 92,— eltenchuillaum 145.31. Berliner Goldanleihe.. 88.80 / Reſchsant 2 8750 Crausport⸗Aktien. Disch. Ablöfgſch! 52. ene Ablölgrecht 14.10 Schantungbahn 5,40.45 8% F b. Kohlen—- uc. Bertehrw. 175⁵⁰6 8% Sekr. Mg. K r. Allg. Lok, u. Str 184,5 184,2 5 Kalienl..95 Süd. Eiſenbahn 125,0— 9% Raggenwert 10,50 Baltimore Ohio DeRoggenrentd 8,50 8. apag 140,0 139,5 5% Lanbſch. Rog,.92 8 Südamerika 179,0 179,7 anſa Diſchiff 178.0 172,0 d Mertkaner 34,.— e 17, 1187/0 tee Türk, Ad. Ant. 8,40 Verein EIbeſchiff. 58.19—,— 25 e 1 1. 9 Akri * Ui, And Van 18. . —— B e 7 40. ent i 12, 100 7.60 Ae Aug, Ser ſe 88 Stüc zu 600 1018 1010 4 Induſtrie⸗Aktiun. Börſenberichte vom 21. Dezember 1928 Maunhbelm behauptet Die Nähe der Feiertage ließ auch heute an der Börſe ein leb⸗ hafteres Geſchäft nicht auftommen. Der Gelömarkt war weiter re⸗ lativ flüſſig. Man beurteilt die Abwicklung des Ultimo ſehr zuver⸗ ſichtlich, zumal auch im Ausland keine Erßthhung der Sätze eingetreten iſt. Die Grundſtimmung des Marktes war daher gut behauptet. Etwas ſeſter lagen Farben, Gebr. Fahr, Konf. Braun und Wayß u. Freytag. Von Brauereien wurden Schwartz⸗Storchen höher notiert, von Verſicherungsakten Mannheimer Verſicherung mit 150,5 geh delt. Bankaktien blieben unverändert. Am Markt der feſtverzinsl. Werte wurden 6proz. Mannhelmer Stastanleihe etwas niedriger notiert, 8proz. Mannheimer Stadtanlelhe mit 93, W offeriert. Frankfurt geſchäftslos Zu Beginn der heutigen Börſe war die Stimmung äußerſt zu⸗ rückhaltend und luſtlos. Die bevorſtehenden Weihnachtsſeiertage und die damit verbundene Anterbrechung des Börſengeſchäfts ließen leine lebhaftere Stimmung guſtommen. Das Geſchäft bewegte ſich in engſten Grenzen und beſchräntte ſich nur auf vereinzelte Werte, in denen zeitweiſe kleine Deckungen vorgenommen wurden. Zur erſten Notiz kamen nur wenig Abſchlüſſe zuſtande. Etwas ſtärter angeboten waren die Elektrowerte; hier verſtimmte immer noch die heute zu er⸗ wartende Siemens Ertlärung, die die Hoffinungen einer D denden⸗Erhöhung zunichte machen dürfte. Schuckert eröffneten 2, und Siemens 1,5 v. H. niedriger. Banken durchweg gut behauptet; Reichsbank verlangt und 2 v. H. gebeſſert. Einiges Intereſſe beſtans noch für J. G. Farbeninduſtrie bei gut behauptetem Kurs. Scheide⸗ anſtalt dagegen etwas nachgebend. Schiffahrtswerte etwas niedriger. Die Grundſtimmung war allgemein nicht unfreundlich. Am Renten⸗ markt machte ſich für Ablöſung ohne Option einiges Intereſſe geltend. Ausländer ſtill. Im Verlaufe wurde es vom Eleltromarkte aus⸗ gehend allgemein feſter, da der bekanntgewordene Schiedsſpruch des Miniſters Severing günſtig aufgenommen wurde. Die Spekulation ſchritt zu Deckungen und beſonders am Elektromarkte wurden In⸗ tereſſenläuſe vorgenommen, ſo daß ſich das Kursniveau allgemein heben konnte. Bel lebhafter Nachfrage zogen Siemens 4,5, Licht u. Kraft 2,5 und Schuckert 8 v. H. an. Farbenaktien waren dagegen nur wenig beachtet, jedoch ebenfalls etwas gebeſſert. Am Tagesgeld, markt erfuhr Tagesgeld zu 7,5 v. H eine weitere Verknappung. Berlin geſchäftslos und ſchwach Wle zu erwarten war, eröffnete die heutige Börſe bei minimalſten Umſätzen in abwartender Haltung. Der erſte offizielle Schiebungstag machte ſich natürlich fühlbar und der Gelömarkt zeigte weitere An⸗ ſpannungsneigung. Die für heute vorliegenden Momente wurden nicht einheitlich beurteilt, beſonders die Berichte der Reparattons, kommiſſare fanden geteilte Aufnahme. Auf der Plusſeite ſind dle Verhandlungen J. G. Farben⸗Enka und der Zuwachs der Sparkaſſeneinlagen im Reich im Oktober zu buchen. Auf der Minus ſeite die Newyorker Börſe mit ihrem auf Geldverſteiſung verflauten Schluß, dite Berichte des Stahlwerksverbandes, die Ermäßigung der Kunſtſeidenpreiſe um 10 v.., der Rückgang des Güterverkehrs im November uſw. viel zu der Zurückhaltung der Spekulatlon bei⸗ trugen. Die Kursentwicklung zeigte daher zu Beginn keine einheſt⸗ liche Tendenz, einiges Intereſſe machte ſich für J G. Farben, Mom⸗ tanwerte und Schiffahrtsaltien geltend, dagegen lag der Elektro⸗ markt vernachläſſigt und bis 8 v. H. ſchwächer. Im allgemeinen gingen die Abweichungen ſelten über 2 v. H. hinaus, Bemberg ver⸗ loren 4, Berger 8 v. H. und Chade, anſcheinend welter auf Schweizer⸗ Abgaben 64 4. Der Kaſſamarkt war etwas freundlicher und über⸗ wiegend befeſtigt. Lindſtröm 18 v. H. ſchwächer. Berliner Deviſen Diskentſätze; Reichsbank 7, Lombard 8, peivat 8/ v. 5. Amtlich m R- M für Holland 100 Gulden Athen„100 Drachmen Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. Danzig. 100 Gulden Helſingfors„100 flunt. M. Italien„„ 100 Alre „„100 Dinar „„ 100 Kronen Diskont füge .5 9 20 Dezember 21. Dezemb ität 6. I B. 2. 5 5 8 2 3 —¹ . E Sildſlawlen Kopenhagen 9 0 E Liſſabonn„100 Eskudo BS„100 Kronen Paris„„100 Franken 16.39 Prag V 00 fronen Schweiz„„„ 100 Franken Sofia 100 Lev Spanien 100 Stockholm. 100 Kronen Wien„ 100 Schilling Budapeſt 100 Pengz= 12 500 Kr. Duenos⸗ Aires. 1 Peſ. Canada. 1 Canad. Pollar Japen 1 Den Kairo..„„ 1 ögypt. Bd. 20. Konſtantinopel. türk. Pfd. London n e „„ — — E 2 . gg ον ι,ο- n e * „„ 1 Gold Veſ. r... . Allg. Elektr. ⸗G. 192,7 188,5 Ammendf. Pap. 185.5 186,0 ohl... 100,0 100,0 ent 205,0 aſch.—.— Balcke Maſchtn. 120,5 Bamag⸗Meguin 41.— P. Bemberg 435,0 arkort Bergwl. ergmann Elekt 238,0 arpener Bergb. 132.7 Berl.⸗Gub. Hut 339,7 339,0 15 Maſchin. 16.— 20.. Drün asulfinger 172, 278,0 59,75 Sruſchwi Erg 80 75 öl. f 8 5 5 1 ackettal Drahi 99, 98 25 Reb. Maſch. 5 alleſche Maſch 99.— einſtatzl. 188.0 ammerſ. Spin 136,5 ann. M. Egeſt. 45.— 45. .⸗Wien Gum. 82,50 Anhalt.& Led Augsb. N. 5 KRückforth. Rlütgerswerke Sachſenwer! 1 Salzdet 508.0 5 San 200.10 eidemandel Schuberts Salzer 989.0 5 Schußfabelt. uhfa. Schultheiß 7 55 321.0 Siem. 4 Halske 20, Sinner., G.„ 4701 Steen Ramnig. 248.0 104.01 810 Derl. Karls. Ind. 70,—„ Hedwieshütte. 99.38 Berliner Maſchb. 66.— lipert Maſch. 57,25 Braunk. u. Brlken 164,7 Hindrichs KAuff. 113,0 8 Delf. 8925 69,25 Hirſch Kupfer. 185,0 Bremer Vulkan 135,0 850 8 Leder 106.0 Bremer Wolle 226,0 227.0 Brown, Bop. 4. 153.7 Buderusckiſenw. 82,50 beſch Eſſen 126.5 Hohenlohewerke 76,75 Phil. Holzmann 186.7 Horchwerke 10.01 0 gute Sergben 261.8 220 „Jüdel à Ca 180,0 182,0 Gebr. Junghans Kahla Porzellan 119.0 Kaliw. Aſchersl 279,5 dewer Rähm.. 25. 0 er 1 10 5 8— 885 een 1587 kt ae Berliner.— Kitererwerke. 108.0 los 9 Tees Leondald 48 .0, Knorr e Transrodlo 152, Zebr, Ahrling 4.— 72.25 Partner Paplef 480 Kranze Ge, Jr; 1 28.. dem 10e . 5— 5„ Ryffhäuf.⸗ Hütte 60, 5. Sa Elb. 81 5 Lah meyer& K. 180.0„Stahlwerke 94. Fankahltte„ 63,75 B. Schußf. Br. W 63 75 Lindes Eis. 179.0 BSta N 188.2 Carl Lindſtröm 930,0 er. Ultramarin. 185,1 Vogel Tel 11105 80,— Vontländ.Maſch. 77,50 Voigt es Haefner 212.0 Wanderer Werke 112, Weſtereg. Alkal. 281.5 Wicking⸗Gement 185,01 Wiesloch Tonw. 110.0 Wiſſener Metal 185.0 Wittene Gußſt 46.50 Wolf. Buckau Zenſtof Verein, 127.0 elltofWaldbef 2745 tal Minen 61.75 Srelverkehrs⸗Kurſe. 9 Petersb. J. Hab. 2,80 Dellſge Veel 8 85 114.5 Wie„ 484, le „5 dier Ran 141.01 5 3 2 75 00 eue a e„ 27864 8 Intent 8 Pehl 270 20 Sema Salve. 9185 Ng 1 184.9 425 E 5 „5„ 7% Daimler Heng 76,50 77, Deſſauer Ga 24755 Dtſch.⸗Atiant⸗ T. 141,0 Deutſche Erdöl, 133,2 Diſch. Gußſtagl. 94.50 DeuiſcheKabelw. 65,756 Diſche. Maſchſbr. 45.— Vtſche. 1 1 289.0 Delulſche Wollw. 48,— Dtſch. Elſenhdl. 82,35 Deutſche Linol. 844,7 Dres d. S Bnellpr. 120,0 11 Metall 286.0 Dürkoppwerte 41,50 Donamſt Truſt 123,5 Elektr. Vieferung 181,7 Elktr. Licht u. f. 248,5 2 e Ütich—,- nzinger⸗Union 76,50 Eſchw Berkwerk 401.0 ei Bleistift. 38,50 39 F 4b. 115.7 Arden. 7 50 80% Bonds id 9 1 Pap. 242,0 Lingel Schuhſgb. 41.— 124,5 C Loewe& Co 241.5 F. Lorenz. 148,9 148.0 Lüdenſcheld Met. 102,5 7 mag tus.-G. 35. Mannesmann 122.8 Mansfelder Akt. 111 7 Markte u, Kühlh. 191.0 [Maximil. Hütte—— Mech. Web. Sind 208,5 Mez Söhne 52,50 Miag⸗Müblen 188,5 Mit 4 Geneſt 111,3 Motoren Deugz Mübibeim Bere 103,0 Neckarſulm. 23.— Rorbb Walli 187,0 Oberſchl. E. Bed. 1449 Oberſchl, Koks. 113, Orenft.& Koppel 100 pu gerabon 8d. 5 elten& Guill. rankfurier Gas 122 8 „ Friſter 100,5 100.5 Gaggenau G. ⸗ A. 8, Gebhard Teil, 99 Gelſenk. Bergw. 119,5 Genſchow& G9. 37,80 erm. Portl.- Z. 184,5 184, Gexreshetm ellas 181.0 155 F 2000 7 895 25 r. Goedhardt; 8 5 Cate e 8 Nee det ner c Kea mann 88. Freitag, den 21. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 595 —* 5 0 . ed 15 Bechstein— Blüthner— Jbꝭch— Schledmayer& Söhne 1— Steſpwey& Sons— Stiffoge und P 1 Se nd NOS Hübsche Nänteſchen 15 Kleidchen, Schürzchen 1 3 V Speclel. 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Dezember 1928 Kollege Herr Ihomas Emmert Wir deklagen den Tod dieses allzu früh dahin- geschiedenen Kollegen aufrichtig, da wir in ihm einen treuen Freund u. Mitarbeiter verloren daben, dem wir ein herzliches Gedenken bewahren werden Mannheim, den 21. Dezember 1928 Die Angestelltenschalt d. Badischen Assecuranz-Cesellschalt Altiengesellschalli 15442 besorgte Vater seiner Kinder, unser guter Sohn, Bruder, Schwager, Neffe und Onkel, Herr Ihomas Emmert nach ↄtägig. Krankenlager durch den Tod entrissen Mannheim(Seckenheimerstr. 80), d. 21. Dez. 28. In ufisagbarem Schmerz: Aenne Emmert zeb. Rapp und Minder Die Beerdigung finde Samstag, 22., nachm.% 3 Uhr 15482 von der Leichenhalle aus statt Gestern nachmittag entschlief infolge eines Schlagankalles im 38. Lebensjahr mein lieber Mann, unser treusorgender Vater und Großvater Hermann Hollmann Revler-Mommlssär a. D. Manaheim(Gerwigstr. 16) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Friedericke Hoflmanm geb. Isel Beerdigung: am Samstag, den 22. Dezember nachmittags 3 Uhr 0 12¹ Verwandten und Bekannten die traurige Nach- richt, daß gestern abend 10 Uhr mein lieber Mann, Herr Daul Meissner sanft entschlalen ist Mannheim Collinistr.). 21. Dezember 1928 Im Namen der Hinterbliebenen: B. Meissner Wwe. 1888 Die Feuerbestauuns tindet morgen Samstag ½% Uhr statt Kauf- Gesuche 1 Sofa oder 1 Bank mit hoher Wand. ca. 2 Mir. lang. zu kau⸗ fen geſucht. 5905 Telephon 298 80. 8K Rückels vorm. Vogel Rathausbogen 12 Gegründet 1841 un zu iraeſen geſucht Ange 5 u. D 2 42 an die Geſchſt. 1218 entes Spezlalgeschäfi ur Großer, aut erhalten. Puppen⸗Kaufladen zu kaufen geſucht. Ludwigshaf., Blücher⸗ str. 38. Groß. 95839 Verloren FE Bestecke Stahlwaren deshe größe Auswahl UH n 9, hau — den„e 80 Jascen messer au 1 8 5 Moste Stoß. Vermischtes Entlaufen. Kleiner Hund (rötlich, langhaarig] abhanden gekommen in den L. Quabr, auf „Cäsar“ hörend. Wie derbringer erhält Be⸗ lahnung. 1946 1. ll. ö. 2 Treppen. Rasler-Apparafe Rasler- Pinsel Geflügelscheren Nagelpflege-EIuis Nach kurzer Krankheit verschied gestern nach- 5 mittag uner Wartet im Alter von 33 Jahren unser Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse würde i mir gestern mein innigsigeliebter Mann., der treu- 1— Tunnbur E 3, 8 Sle finden in melnem aàltbe- kannten Spezielheus eine enorme Auswehl Geschenke zu bekennt billigen Preisen Eigene Fabrikation! euer li leber die bellebten und praktischsten Geschenkel S . ma ſeber Pe Grösstes Spezialhaus am Platze um Sonntag von 1 bis 6 Uhr geöffnet E 11 EE Handelsregiſtereinträge vom 19. Dezember 1928: Heinrich Weißmann& Co., Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma iſt erloſchen. g Franz Schneider, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Hanſen, Neuerburg E Co., Frankfurt a. M. Filiale Mannheim als Zweigniebderlaſſung der Firma Hanſen Neuerburg& Co., Frank⸗ furt a. M. Von den perſönlich haftenden Ge⸗ nur in Gemeinſchaft mit den andern perſön⸗ kuriſten zu vertreten, Weſtdeutſche Kraftwagen ⸗Verkaufsgeſell⸗ ſchaft Pieper& Co., Manuheim. Die Firma iſt erloſchen. Handelsgeſellſchaft R. Veeck& Co., Mann⸗ heim. Die Prokura des Jacob Mohr iſt er⸗ loſchen. Auguſt Durlacher, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Krauß& Britſch, Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft iſt mit Ak⸗ tiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den bisherigen Geſellſchafter Kaufmann Karl Britſch in Mannheim übergegangen. Die Niederlaſſuug iſt nach Ludwigshafen a. Rh. verlegt. F. Damm& Co., Mannheim ⸗Rheingu. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. No⸗ vember 1928 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Franz Damm und Max Kuna, beide Mannheim ⸗ Rheinau. Franz Mettner Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Franz Mettner Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Gelſenkirchen. Der Geſellſchaftsnertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 17. Jannar 1925 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb eines Herrenfonfektionsgeſchäf⸗ tes. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, andere ähnliche Unternehmungen zu erwerben und ſich an ſoſchen zu beteilſgen. Dos Stamm⸗ kapital beträgt 10000.. Gyſtav Kaat, Kaufmann, Gelſenkirchen, und Adolf Fuchs, Kaufmann. Elberfeſß, ſird Geſchöftsfüßrer. Sind mehrere Geſchältseſhrer beſtellt, ſo iſt feder allein vertretungsberechtſct. Prodorit Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannhelm. Zu Geſomtyrokuriſten ſind heſtellt Fritz Schwall, Mannßheſm⸗ Rheinau, Georg Steuernagel, Schwetzingen, Rofef Puchta, Schwetzingen. eder der Prokurtſten iſt berechtigt, die Geſellſchaft mit einem Ge⸗ ſchäftsflißhrer oder einem anderen Prokukiſten zu vertreten. Oberrheinſſche Kraftfutter⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liguldatlon, Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. Blerbraueret Durlacher Hof Aktiengeſell⸗ ſchaft vorm. Hagen, Mannheim,. Durch Be⸗ ſchluß der Generalverſammkung vom 6. De⸗ Wade 1928 iſt der Geſellſchaftsvertrag nach kaßgabe der eingereichten Niederſchrift vom gleichen Tage, auf die Bezug genommen wird, geündert und neugefaßt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Vetrieb der Bier⸗ brauerei und der Betrieb von Wlirtſchaften, der Handel mit den aus dem Betrieb der Blerbrauerel gewonnenen Produkten. die Er⸗ richtung und der Betrieb von Mälzereien und ber Handel mit den hieraus gewonnenen Produkten, die Herſtellung und der Handel mit Mineralwäſſern, Limonaden und ver⸗ wandten Produkten, die Ausführung aller mit den vorſtehenden Tätigkeitsgebieten zu⸗ ſammenhängenden Geſchäfte. Die Geſellſchaft erloſchen. Ludwig Strauß, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Emrich& Co., Mannheim, Die Firũma ſellſchaftern iſt ſeher berechtigt, die Geſellſchaft lich haftenden Geſellſchaftern oder einem 8 Hermann Telephon 21243 In meiner„Record“ Wünder-Planne braten und backen Sie in siedendem Fett innerhalb weniger Minuten zu gleicher Zeit, ohne daß eine Speise von der anderen den Geschmack annimmt Fleison, Geilugel, Fisch, Pommes frites, Kreppel usw. Allein verkauf: — ̃. ̃ ˖‚ç————ꝛ— pp Mannheim 2, 1 Daradep. kann ſich bel Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen oder ſolche erwerben. Die Geſell⸗ ſchaft wird, wenn der Vorſtand aus mehr als einer Perſon beſteht, vertreten durch das Borſtandsmitglied allein, welches dazu vom Aufſichksrxat die Befugnis erhält, oder durch zwei Vorſtandsmitglieder gemeinſam oder durch ein Vorſtandsmitglied in emeinſchaft mit einem Prokuriſten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in 5000 auf den Inhabec lautende Stammaktien von je 300 R. und do auf den Namen lautende Vorzugsaktien 100 R. J. Die von der Geſellſchaft ausgehen⸗ den Bekanntmachungen erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Aufgrund der Ermächtigung der Genexalverſammlung vom 30. März 1928 hat der Aufſichtsrat durch Beſchluß vom 3. No⸗ vember 1928 8 4 Abfatz 1 des Geiellſchafts⸗ vertrages neugefaßt. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in 5220. Stammaktien zu ſe 9 N.„, in 74 478 Stammaktien zu je 200 R. 4 und in 10 000 Stammaktien zu ſe 1000.. Porb⸗Bronce Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Prokur n des Oito Weber iſt erloſchen. Dem Kaufmann Kried⸗ rich Otto in Mannheim iſt Prokura ſo er teflt, daß er in Gemeinſchaft mit einem Ge⸗ ſchäftsführer die Geſellſchaft zu vertreten berechtigt iſt. 121,022 Amtsgerſcht Mannßeim N G 4 f Anti. Veräffentachangen er tau Mannheim . ͤ KK Die Zählungsliſten über den Beſtand an Rindvieh und Tieren des Pferdegeſchlechts (Pferde, Eſel, Mauleſel und Maultiere) liegen vom 21. Dezember 1928 an 9 Tage laug für die Altſtadt im Rathaus J 1, Jim⸗ mer 164 und für die Stadtteile Fendenheiig, Käfertal⸗Waldhof, Neckarau, Rhelnon und Sandhofen in den Gemeinbeſekeztartaten zu jedermanns Einſicht auf. Die Liſten ſind für die Berechnung der Beiträge maßgebend, welche von den Tlerbeſitzern zur Deikung der Viehſeuchenentſchädigungen entrichtet werden müſſen. Anträge auf Berichtigung ber Lißen ſind innerhalb der obigen uflenungsfriſt vorzubringen. Mann helm, den 18. Dez. 1028 Der Oberbürgermeiſter. 12 von ſe Städt. Sparkasse Mannheim. die Schalter der Sparkaſſe ſind am 5 kommenden Montag, den 24. Dezember 1928 nachmittags von 12 Uhr an geſchloſſen. „an Olten da dee 1 Flasche Malaga, 1. 1. 68, 2.—,.80. 11 Weinbrand, u. 3 50,.28. 478. Speslal. ff. Kaffee- Tee- Blenenheniz allerbesten Sorten. 15314 C. Giera, N 4, 1. Tel. 26273. Kolonlalw. Feinkost. weil Sie zu stark sind. Schlankheit macht ju- Wenden un elegant. oppelten Genuß be teitel Innen das Leben. wenn Sie sich schlank, krisch und froh fühlen. 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