Neue Mannheimer Geikun 1»Samskag, 22. Dezember 1928 3 3 Bezngspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne unte eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Üdreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheim wöchentl. I2mal. Fernſprecher: 24944. 24945. 24951. 24952 u. 24953 Mitkag⸗ Ausgabe . 9 derung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle RI; 1 Baffemarm baus), Geſcheſts⸗Redenſtellen; Waldhoſſtr. 6,— chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Nr. 896— 130. Jahrgang Unzeigenprelſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Faſt zur gleichen Stunde iſt Severings Entſcheidung im Eiſenkonflikt er⸗ gangen. Er hat dabei, wie zu erwarten war, den goldenen Mittelweg beſchritten. Sein Spruch ſtellt ſich als ein ſehr vor⸗ ſichtigabgewogenes Kompromiß dar, in dem deutlich das Bemühen zutage tritt, beiden Parteien gerecht zu werden. Die Verlängerung des letzten, am 27. Oktober gefällten Schieds⸗ ſpruchs iſt offenbar erfolgt, um Herrn Wiſſell, den Reichs⸗ arbeitsminiſter, nicht zu desavouferen. Der neue Lohntarif gilt vom 1. Januar 1929 ab. Da beide Partelen ihrer Ver⸗ pflichtung nachgekommen und das Votum Severings bedin⸗ gungslos unterſchrieben haben, kann der Kampf als be⸗ endet angeſehen werden. Vorläufig handelt es ſich um eine Art Waffenſtillſtand, der bis zum 31. März 1930, der Geltungsdauer des Tarifes, garantiert iſt. Man darf hof⸗ ſen, daß beide Parteien den vom Miniſter Severing in ſeiner Begründung erteilten Rat folgen und dieſe verhältnismäßig kauge Friſt benutzen, um einen vollkommenen Neubau der tarlflichen Abmachungen zu erreichen, der der bisherigen, den Keim zu immer neuen Streitigkeiten bergen⸗ ben Syſtemloſigkeit ein Ende macht. Es iſt immerhin bemerkenswert, daß Severing die Lage der Eiſeninduſtrie auf Grund ſeiner perſönlichen Eindrücke als ſehr prekär anerkennt und auch bis zu einem gewiſſen Grade zugibt, daß dieſe Tat⸗ ſache in dem urſprünglichen Schiedsſpruch nicht gebührend be⸗ rückſichtigt ſei. f 0 Ueber die Aufnahme der Severingſchen Entſcheidung in den Kreiſen der Arbeſtnehmer, und Arbeitgeber iſt vorder⸗ hand nichts bekannt. Severing ſelbſt glaubt, ſich bei der Auf⸗ ſtellung der einzelnen Sätze„im Rahmen des Exträglichen“ gehalten zu haben. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ behauptet, ſol⸗ len ſich die Induſtriellen bereits mit dem Gedanken tragen, die Mehrbelaſtung, die durch das Kompromiß Severings hervor⸗ gerufen wird, a bdaurch eine teilweiſe Eiſenoreiserhöhung auf die ver⸗ brauchende Wirtſchaft abzuwälzen Im„Vorwärts“ knüpft Miniſter Severing einige perſfönliche Bemerkungen an den von ihm gefällten Schiedsſpruch. Sie gehen zurück auf das Bedenken, das man in eigenen Parteikreiſen dieſer Miſſion Severings entgegen brachte. Man hat ihm bekanntlich vorgehalten, daß er durch die Uebernahme des Schiedsamtes ſich einer undankbaren Aufgabe unterzogen habe und daß er ſeinen Ruf gefährden werde. Da⸗ rauf erwiderte Severing, wenn man ihn auch auf beſonders ſchwere Wege ſchicke, ſo erblicke er darin nur eine Bevor⸗ zugung, die ihn anſpornen werde, das in ihn geſetzte Bertrauen zu rechtfertigen und was den guten Ruf anlangt, ſo würde er durch nichts mehr gefährdet, als durch einen berechtigten Vor⸗ wurf, daß er ſich ſeiner Pflicht entzogen hätte. Weiter tritt Severing der Auffaſſung entgegen, als ob er die Kreiſe der Gewerkſchaften geſtört oder willkürlich in das Schlichtungs⸗ verfahren eingegriffen hätte. Er weiſt demgegenüber darauf hin, daß die Gewerkſchaften ſchon Mitte November mit den Arbeitgebern in einer Form verhandelt hätten, die von der Form des Schiedsſpruchs weſentlich nicht abweiche. Schließlich, meint Severing, ſei der Erfolg der Reichsregierung ſchon des⸗ wegen nicht ſo gering einzuſchätzen, weil die erſte Folge ihres Eingreifens die Aufhebung der Ausſperrung und damit die Wiederbelebung der Herztätigkeit des deutſchen Wirtſchaftslebens geweſen ſei. Simons heute bei Hindenburg Berlin, 22. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute wird der Reichsgerichtsvräſtdent Dr. Stmons von Hindenburg empfangen. Man ſieht dieſer Begegnung in po'itiſchen Kreiſen mit Intereſſe entgegen. Die Beſprechung dient nicht mehr der Klärung der materiellen Seite des Konflikts, als vielmehr der reinen Perſonalfrage, ob Dr. Simons, obwohl der Reichspräſident ſich den Standpunkt der Reichsregierung zu e n gemacht bat, bereit iſt, ſein Rücktrittsgesuch zurückzuziehen. Wie es heißt, wird Reichskanzler Müller zu der Unterredung hinzugezogen werden. Bemerkenswert für die Auffaſſung in Kreiſen, deren Preſſe bisher Dr. Simons deutſchnattonalen weil er indirekt die Anſprüche der Länder gegen die Regie⸗ nen, Wie verſchieden der Schiedsſpruch Severings beurtellt wird, ſei nur an zwei Auslaſſungen der Berliner Preſſe gezeigt. Die „Germania“ erklärt, der eigentliche Sieger ſei der Schlichtungsgedanke. Die Betreuung Severings mit der Entſcheidung des Ruhrkonfliktes und noch mehr die bedin⸗ gungsloſe Akzeptierung ſeines Spruches bedeute eine An⸗ erkennung der Tatſache, daß man ohne einen unparteiiſchen Schlichter keinen Ausweg habe. Demgegenüber glaubt die „Börſenzeitung“ als Auffaſſung der Arbeitgeber feſtſtel⸗ len zu können, daß man ein poſitives Ergebnis der Entſchei⸗ dung nur in der durch ſie erfolgten Desavoulerung des früheren Schlichtungsverfahrens erblicken könne. Indem Se⸗ vering den auf Grund der bisherigen Schlichtungspraxis ge⸗ fällten Spruch als reviſionsbedürftig erwähnt habe, ſei dieſe Schlichtungspraxis ad absurdum geführt worden. Erſte Stellungnahme aus Eſſen Für die Arbeitgeber ſcheint der Schiedsſpruch Severings im Ruhrgebiet keine Enttäuſchung gebracht zu haben. Im Gegenteil wird von einem teilweiſen Erfolg geſprochen. Es wird aber geltend gemacht, daß trotzdem der Inhalt des Schiedsſpruchs eine ſchwere Belaſtung für die Eiſeninduſtrie darſtelle, deren Auswirkung zahlenmäßig noch nicht feſtſtehe. Es ſcheint, daß man in der verarbeitenden Induſtrie mit dem Gedanken umgeht, bei den Verbänden gewiſſe Preis⸗ erhöhungen durchzuſetzen zum Ausgleich der Folgen des Schiedsſpruchs. Die Geſamtbelaſtung der eiſenver⸗ arbeitenden Induſtrie wird auf etwa 50 Prozent der Lohn⸗ erhöhungen des urſprünglichen Schiedsſpruchs geſchätzt. In der Schwerin duſterie ſiſt infolge der geringeren Zahl der ungelernten Arbeiter die Belaſtung kleiner als in der ver⸗ arbeitenden Induſtrie. Allerdings wirken ſich in der eiſeuſchaffenden Induſtrie die Arbeitszeitverkürzungen ſtärker aus. Was die Arbeitszeitverkürzungen anlangt, ſo wird in Unternehmerkreiſen darauf hingewieſen, daß bei Uebertragung des Schiedsſpruchs in die Praxis mancherlei Schwierigkeiten entſtehen werden. In der Befriſtung des Schiedsſpruchs auf nahezu zwei Jahre, wird bei der Arbeiter⸗ ſchaft ein großes Aktivum des Schiedsſpruchs geſehen, das geeignet ſei, manche Härten für die Arbeitgeber auszugleichen. In Gewerkſchaftskreiſen enthält man ſich goch der Stellungnahme gegenüber dem Schiedsſpruch, da, wie be⸗ reits berichtet, erſt am morgigen Sonntag die Geſchäftsführer⸗ konferenz des Deutſchen Metallarbeiterverbandes ſtattfinden wird. Auch die Arbeiterpreſſe enthält ſich noch jeden Kommen⸗ tars. Es wird nur teilweiſe das Für und Wider des Schieds⸗ spruchs in fachlicher Weiſe gegeneinander aufgehoben. An⸗ erkennt wird, daß bei den Akkordlößnen die Kann⸗Vorſchrift bezüglich der Akkordlöühne in eine Muß⸗Vorſchrift umgewan⸗ delt wurde, wogegen die Akkordſicherung von 10 auf 15 Pro⸗ zent erhöht wurde. Für 85 Prozent der Ruhrarbei⸗ ter bedeutet das eine erhebliche Verbeſſer ung gegenüber dem Schiedsspruch Föttens. Auch die Arbeitszeitverkürzung in der Schwerinduſtrie werde in Ar⸗ beiterkreiſen durchaus anerkannt. Die Gerüchte über eine Beläſtigung des Reichsinnenmini⸗ ſters Severing nach Verkündung des Schiedsſpruchs werden von amtlicher Seite als vollſtändig aus der Luft gegriffen be⸗ zeichnet. Der Schiedsſpruch in der Texlilinsuſtrie Wie aus Elberfeld gedrahtet wird, haben ſich die Ar⸗ beitgeber in der rechtsrheiniſchen Textilinduſtrie geſtern abend mit der durch den Schiedsſpruch geſchaffenen Lage be⸗ ſchäftigt. Entgegen einer ſtarken Minderheit ſtimmten ſie dem Spruch des Schlichters zu. Der ſtarken Oppoſition gelang es nicht, eine Verminderung der Löhne und die Ablehnung des Schiedsſpruchs durchzuſetzen. Kommuniſtiſche Weihnachtsbotſchaft Berlin, 22. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Weihnachtsbotſchaft für die deutſchen Kommuniſten iſt in Geſtalt eines neuen Ekki⸗Briefes eingetroffen, der heute in der„Rothen Fahne“ veröffentlicht wird. Das Dekret des Exetutivkomitees der Kommuniſtiſchen Internationale in Moskau gipfelt in einer radikalen Kampfanſage an die Rechtskommuniſten und Verſöhnler. Für Verſöhnler iſt in der Partei, heißt es in dem Ukas, kein Platz mehr. Sie müßten ſich entſcheiden für die Partei oder für die Brandlergruppe. Den Ketzern werden eine Reihe von ſekundierte, wohl Kapitulationsbedingungen unterbreitet. Falls ſie ſie ableh⸗ ſoll ihr ſofortiger Ausſchluß erfolgen. Das Gleiche gilt rung vertrat, iſt eine Auslaſſung des Reichstagsabgeordneten für Brandler und Thalheimer, wenn ſie der Aufforderung, von Freytag⸗Loringhoven, der im„Tag“ zu der HFeſtſtellung gelangt, daß das Vorgehen der Reichsregierung zwar die gebotene Rückſichtnahme auf den böchſten Gerichts⸗ of des Reiches vermiſſen laſſe, daß Dr. Simons ſich aber in er UMrt der Abwehr vetgriſſen habe. ſchnellſtens in Moskau zu erſcheinen, nicht nachkommen. Das politiſche Büro der Zentralkomitees ber Kommuniſtt⸗ ſchen Partei hat ſich bereits dem Moskauer Beſchluß unter⸗ worſen. Severings Blankowechſel Der Blankowechſel, den die Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer der nordweſtlichen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie dem Reichsinnenminiſter anvertraut hatten, iſt geſtern von Se⸗ vering ausgeſtellt worden. Da beide Parteien ſich von vonn⸗ herein ſchriftlich verpflichtet hatten, den von Severing letzt präſentierten Wechſel bedingungslos anzuerkennen, iſt der viele Wochen hindurch auf das verhängnisvollſte erſchütterte Arbeltsfriede in dieſer etwas 200 000 Arbel ter umfaſſenden Gruppe der deutſchen Eiſeninduſtrie jetzt wieder hergeſtellt. Die Produktion ſelbſt, die nach der Ausſperrung durch die Arbeitgeber aufgehört hatte, war bekanntlich ſchon vor einiger Zeit wieder aufgenommen worden, immerhin aber hatte doch bis zum Bekanntwerden des Schtedsſpruchs noch eine beunruhigende Spannung auf dem betroffenen wich⸗ tigen Wirtſchaftszweig gelaſtet. Dieſer Druck der Ungewiß⸗ heit iſt nun von ihm genommen. Die Arbeitgeber, die dem Reichsarbeitsminiſter Wiſſel und ſeinem Schiedsſpruch die Gefolgſchaft verſagt hatten, haben ſich nun ſeinem Kollegen Severing und deſſen Urteilsſpruch willig untergeordnet Soweit es auf Severing ankommt, iſt nun der Arbeitsfriede in der Eiſeninduſtrie nicht nur für jetzt, ſondern gleich bis zum Herbſt des übernächſten Jahres geſichert. Das iſt eine Ausſicht, die man mit Genugtuung begrüßen kann. Dies um ſo mehr, als gleichzeitig für zwei andere große deutſche Induſtriezweige, in denen ſeit längerer Zeit der Arbeitsfriede geſtört war, nämlich auf den Hamburger Schiffswerften und in der Aachener Textil⸗ induſtrie, ein Schiedsſpruch gefällt bezw. bereits für ver⸗ bindlich erklärt worden iſt. Schon rein ſtimmungsmäßtig ver⸗ zeichnet man dieſe Tatſachen mit umſo größerer Befriedigung, als Weihnachten unmittelbar vor der Türe ſteht und wir als Gegengewicht gegen den gährenden Unfrieden, der ſonſt überall in der Welt herrſcht, gar zu gern einen greifbaren Halt an einem Faktum gewinnen möchten, aus dem ſich ſo etwas wie eine, wenn auch noch ſo beſcheildene, Verheißung vom Frieden auf Erden machen ließe. Was aber kbunte uns mehr erfreuen als die Ausſicht auf einen langen Ar⸗ beltsfrieden zwiſchen den doch ſo unlösbar aufeinander angewieſenen Vertretern von Kapital und Arbeit, zwiſchen deutſchen Kopf⸗ und Handarbeitern? Hält dieſe nur gar zu gern gehegte Hoffnung nun aber auch einer fachlichen Nachprüfung Stand? Die Beantwortung dieſer Frage hängt, auch wenn wir den ewigen Unſicherheits⸗ faktor, der in allem ſchickſalhaftem Ungefähr liegt, einmal ganz aus dem Spiele laſſen, von der Beantwortung einer zweiten Frage ab, nämlich von der, ob Severing in ſeinem Schiedsſpruch den Arbeitgebern nicht eine Laſt auferlegt hat, die ſie auch beim redlichſten Willen nicht tragen können. Wenn die Arbeitgeber es gewagt hatten, dem am 27. Oktbr. ds. Js. gefällten Schiedsſpruch zu trotzen und ſo einen noch größeren, gar nicht wieder einzuholenden Produktionsausſall in Kauf nahmen, ſo war dies ſicherlich nicht aus purem Ueber⸗ mut und Machtwillen geſchehen, ſondern aus dem tiefen Ein⸗ blick in die Rentabilitätsverhältniſſe ihrer Werke, wie ſie eben nur Arbeitgebern möglich iſt, weil nur ihnen die notwen⸗ digen Unterlagen und Ueberblicke über alle in Betracht kom⸗ menden Faktoren zur Verfügung ſtehen. Daß es den Arbelt⸗ gebern nicht gut geht, muß von Severing ſelbſt unumwun⸗ den zugegeben werden. Ausdrücklich ſtellt er in der Begrün⸗ dung zu ſeinem Schiedsſpruch feſt, daß die allgemeine Kon⸗ junktur zurückgegangen iſt und die Ertrags möglichkeit beſonders in der erzeugenden Induſtrie eine nicht unbeträcht⸗ liche Einbuße erlitten hat. Ungeachtet dieſer Feſtſtellung macht es Severing den Arbeitgebern trotzdem zur Pflicht, den von ihnen als unerträglich erachteten Schiedsſpruch des eichsarbeitsminiſters Wiſſel doch noch auf ſich zu nehmen. „Um dem Schlichtungsverfahren Achtung zu verſchaffen“, ſollen die in jenem Schledsſpruch vorgeſehenen Lohn⸗ erhöhungen bis zum 31. Dezember d. J. in Kraft treten Das Preſtige, die Autorttät des Reichsarbeſtsm ers wie des ganzen Reſchskabinetts in allen Ehren, aber In allein dieſe Auflage koſtet den betroffenen Arbeitgebern mehrere Millionen. Damit iſt es aber noch keineswegs getan. Nach dem wei⸗ teren Inhalt des Severingſchen Schiedsſpruchs erhalten dann vom 4. Januar des kommenden Jahres ab die im reinen Zeit⸗ lohn beſchäftigten Arbeiter über 21 Jahre eine nichtakkord⸗ deine deſtellt fein VVVVVVVVCVTVVCVVCVTVVCTVCCCCCCCTTTT * . Bene mernbeiner gens Ilg asm Samstag, den 22. Dezember 1038 fähige Zulage, und zwar beträgt für die Lohngruppen von 60—62 Pfg. bisheriger Stundenlohn die Zulage 6 Pfennige, für die Gruppe von 63—65 Pfg. Stundenlohn 8 Pfg., für die Gruppe von 66—72 Pfg. 4 Pfg., für die Gruppe von 738—77 Pfennig 3 Pfg., für die Gruppe von 78—79 Pfg. 6 Pfg., für die Gruppe von 80—81 Pfg. 5 Pfg., für die Gruppe von 82—83 Pfennig 4 Pfg., für die Gruppe von 84—86 Pfg. 3 Pfg., für bie Gruppe von 87—88 Pfg. 2 Pfg., und für die Gruppe bis 89 Pfg. Stundenlohn einen Pfennig. Für die Akkordſätze aber wird beſtimmt, daß ſie ſo anzuwenden ſind, daß der Durchſchnittsarbeiter bei geſteigerter Leiſtung unter nor⸗ malen Betriebsverhältniſſen 15 Proz. über den Tarif⸗ lohn der entſprechenden Gruppe hinaus verdienen muß. Und die Arbeitszeit? Sie wird weſentlich verkürzt. Warum aber geſchieht dies alles, mit welcher Begründung? Weil, wie Severing erklärt, die Leiſtungs fähigkeit der deutſchen Induſtrie nicht nur eine Erleichterung der Aus⸗ fuhrbedingungen vorausſetzt, ſondern„vor allem eine geſunde und leiſtungsfähige Arbeiterſchaft“... Das iſt zweifel⸗ los richtig und wir, die wir auch Angeſtellte, Arbeiter um Lohn und Brot ſind, würden uns ſelbſt ins Geſicht ſchlagen, wenn wir deutſchen Arbeitern dieſen Mehrlohn und dieſe Er⸗ leichterung ihrer Arbeitsbedingungen nicht von Herzen gönnen würden. Wie aber ſteht es mit der Deckung für den Blankpwechſel, den Severing ausgefüllt hat? Bleibt der Induſtrie, die bisher ſchon ſchwer zu kämpfen hatte, auch mach dieſer neuen und enormen Mehrbelaſtung noch der aus⸗ reichende Profit übrig, ohne den nach einem bekannten Worte Auguſt Bebels kein Schornſtein raucht? Und noch eine Frage: Iſt deutſcher Wiederaufbau möglich, wenn der zahlenmäßig größte Teil der Bevölkerung bei dem Anſpruch verharrt und in ihm beſtärkt wird, beſſer, zum mindeſten nicht ſchlechter zu leben als vor dem Krieg und Zu⸗ ſammenbruch? Das Thema iſt heiß und iſt unbequem. Aber früher oder ſpäter wird man mit ihm ſich auseinanderzuſetzen haben. Man kann nicht ewig auf Borg und auch nicht ewig in den Tag hineinleben. Wenn die Profitrate dauernd geringer bleibt als der Zinsfuß des Leihkapitals, wird es allgemach Beit auch(vom Standpunkt der Wahltaktik) unbequemen Dingen ins Auge zu ſehen.. Wenn Severing Recht behält, dann macht die Deckung ſeiner der Induſtrie gemachten Auflagen durchaus keine Schwierigkeiten. Klipp und klar erklärt er in der Begrün⸗ bung ſeines Schiedsſpruchs:„Die finanzielle Auswirkung dieſer Aufbeſſerungen hält ſich in den Grenzen des Er⸗ träg lichen“. Nun haben wir zwar vor Severings all⸗ ſeitig anerkannten Fähigkeiten die größte Hochachtung, aber ob es ihm in der kurzen zur Verfügung ſtehenden Zeit tatſächlich gelungen iſt, einen ſo tiefen Einblick in die Produktions⸗ bedingungen der Eiſeninduſtrie zu gewinnen, um fetzt ein ſolches Diktum mit folcher Beſtimmtheit fällen zu können, will Ans doch nicht ohne weiteres einleuchten. Doch gerne wollen wir uns als ungläubige Thomaſſe anſprechen laſſen, wenn die weitere Entwicklung der Dinge den Optimismus des Miniſters Severing beſtätigt. H. A. Meisner. eee Etatſorgen Berlin, 22. Dez.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zur Zeit iſt der Finanzminiſter bemüht, die einzelnen Reſſorts mit Rückſicht auf die Finanzlage zu Abſtrichen an ihren Vor⸗ entwürfen zu veranlaſſen, um auf dieſe Weiſe das Defizit zu verringern. Aus einer Bemerkung des„Vorwärts“ über die „Etatsſorgen 1929“ läßt ſich ſchließen, daß Herr Hilfer⸗ ding dabei auf ſtarke Widerſtände ſtößt. Bekanntlich ſoll der Etat für das Jahr 1929 dem Reichstag nach den bisherigen ODtspoſitionen in der erſten Hälfte des Februar vorgelegt werden. Das bedeutet, daß die Vorlage Mitte Januar an den Reichsrat zu gelangen hat. Bis zu dieſem Termin muß er alſo vom Kabinett verabſchiedet ſein. Die Aufwertung der Sparguthaben Wle der amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſter des Innern auf Grund des 8 5s des Ge⸗ fetzes über die Aufwertung von Hypotheken und anderen An⸗ sprüchen(Aufwertungsgeſetz) vom 16. Juli 1925 ſpeben folgen⸗ bes angeordnet: 1. Die aufgewerteten Sparguthaben bei öffentlichen oder unter Staatsauſſicht ſtehenden Sparkaſſen ſind vom 1. Januar 1029 ab bis auf weiteres mit jährlich 5 v. H. zu verzinſen. 2. Die Gläubiger können die Auszahlung der Zinſen zum Ende eines jeden Kalenderjahres verlangen, ſofern die Zinſen eine Reſchsmark oder mehr betragen. Dieſe Verordnung tritt am 1. Januar 1929 in Kraft. Abfindung von Standesherren Berlin, 21. Dez.(Von unſerem Berliner Bitro.) Das Meichskabinett hat jetzt einen Geſetzentwurf über die Abſin⸗ dungder Standesherren verabſchiedet und dem Reichs⸗ rat zugeleitet. Der Entwurf ſtützt ſich im weſentlichen auf die Vorſchläge derpreußiſchen Regierung Die Vor⸗ lage vermeldet es, den von dem Geſetz betroffenen Perſonen⸗ kreis zu nennen. Es iſt jedoch nur von Renten die Rebe, dle nicht mehr„zeitgemäß“ ſind. Auf Grund von Anträgen der Länderregterungen umfaßt der Entwurf auch wertbeſtändige Renten, ſogenannte natürliche Renten. Die Aufwertung ſolls Prozent betragen. Nicht aufwertungsfähig ſind Hoheits⸗ und Leibeigenſchaftsrenten. Renten als Gegenleiſtun⸗ gen für Liegenſchaften können bis zu 20 Prozent an 1. gewertet werden. Wird die Rente von Ruhegehältern be⸗ laſtet oder iſt ſie beſtimmt, Anlagen von kulturhiſtoriſchem In⸗ tereſſe oder Sachen, die dem Wohle der Allgemeinheit dienen, zu unterhalten, ſo kann ein weiterer Aufwertungsanſpruch bis zu 15 Prozent zugebilligt werden. Ein Senat des Reichsgerichts ſoll in Streitfragen entſchelden. Ferner liegt der Entwurf vor, daß Renteunberechtigte, die nach ihrem Hausgeſetz für füngere Famflienangehörige zu ſor⸗ gen haben, eine angemeſſene Kürzung ihrer Verpflichtungen bel den ordentlichen Gerichten beantragen können. Das Geſetz iſt nach Anſicht der zuſtändigen Stelle ver⸗ faffungsändern d, bedarf alſo zu ſeiner Annahme einer Zweidrittel⸗Mehrheit. 5 * Die enttäuſchte Sureté. Die von anderer Seite gemel⸗ dete Verhaftung des iſchechiſchen Brauereidirektors Vofac⸗ die durch die Surets iſt nicht in den letzten Tagen, ſondern bereits am 30. Oktober erfolgt. Der Grund iſt auch nicht Spionage zu Gunſten des Deutſchen Reiches, ſondern Be⸗ trug. V. hat ſich von den Franzoſen Geld geben baff ige zn be a ber auſcheinend die adiſcher Proteſt beim Reichskabinel Wegen der Beſetzung der Verwaltungsſitze bei der Reichsbahn Ein geharniſchles Schreiben Das Badiſche Staatsminiſterium hat am Donnerstag, den 20. Dezember 1928, nochmals den Verſuch gemacht, zu erfahren, ob wegen der Beſetzung des Verwaltungsrats der Reichsbahn⸗ geſellſchaft eine vergleichs mäßige Verſtändigung möglich ſei. Die Antwort des Herrn Reichskanzlers lautete verneinend. Hierauf hat die Regierung am 21. Dezember d. J. beſchloſſen, folgendes Telegramm an den Herrn Reichs⸗ kanzler abzuſenden: „Dem Lande Baden ſteht auf Grund der zwiſchen dem Reich und Baden ausgetauſchten Erklärungen vom 28. März und 5. Mat 1924 ein vertraglicher Rechtsanſpruch auf Benennung eines Mitglieds zum Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft zu. In der Klageſache Preußen gegen Reich, in welcher Preußen einen gleichartigen Anſpruch geltend machte, wurde der Anſpruch mit Urteil des Staatsgerichtshofs vom 7. Mai 1927 grundſätzlich aner⸗ kannt. Auch der Herr Reichskanzler iſt im Schreiben vom Das 18. Juli 1927 an die Badiſche Regierung der Auffaſſung, daß die Reichsregierung„zur gleichen Zeit und unter den gleichen Umſtänden die gleiche Zuſage in bezug auf den Verwaltungs⸗ rat der Reichsbahn“ an Baden gemacht habe wie an Preußen. Die Reichsregierung hat dieſe Rechte des Landes Baden bei der neuerlichen Ernennung der Verwaltungsratsmitglieber übergangen. Die vom Lande Baden geſtern noch verſuchte vergleichsmäßige Verſtändigung hat der Herr Reichskanzler als unmöglich bezeichnet. Die badiſche Regierung legt gegen die wiederholte Uebergehung der Vertragsrechte Badens Ver⸗ wahrung ein. Desgleichen erhebt ſie gegen die etwaige Ab⸗ ſicht, Vertragsrechte der Länder durch Reichsgeſetz einſeitig zu ändern, ebenſo nachdrücklich Widerſpruch wie gegen die Auffaſſung, als ob Vertragsrechte eines Landes dann weniger beachtlich ſeien, wonn das vertraglich berechtigte Land klein iſt. Badiſches Staatsminiſtertum. Dr. Schmitt.“ Allentat auf den Skaatsanwalt Jachol Das Geſtändnis des Täters, eines elfäſſiſchen Metzgergeſellen 2 für Elſaß⸗Lothringen“ V Paris, 22. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Attentäter, der geſtern vormittag den Staatsanwalt Fachot in ſeiner Wohnung überfiel und ſchwer verletzte, hat ſich geſtern abend freiwillig der Polizei geſtellt. ſich um einen elſäſſiſchen Metzgergeſellen Weißenburg namens Georges Benoit, wohnhaft in Neu⸗ dorf. Benoit ſprach gegen 7 Uhr einen Poliziſten vor einer Polizeiwache an und erklärte ihm in aller Ruhe:„Ich habe den Staatsanwalt Fachot getötet.“ Der Poliziſt, der noch keine Ahnung von dem Attentat hatte, glaubte erſt, es mit einem Geiſteskranken zu tun zu haben. Als ihm aber Benoit die Piſtole zeigte, mit der er Fachot verletzt hat, nahm er ihn mit ſich aufs Kommiſſariat, wo Benoit ein umfaſſendes Geſtändnis ablegte. Auch auf dem Kommiſſariat wußte man noch nichts von dem Drama. Der Kommiſſar ließ ſich erſt eine Abend⸗ zeitung holen, um ſich auf dem Laufenden zu halten. In dem Verhör gab Benoit an, er habe ſich während des Col⸗ marer Prozeſſes empört über die Haltung des Staatsanwalts Fachot und ſei damals zu der Ueber⸗ zeugung gelangt, daß mit der Beſeitigung dieſes Mannes dem elſäſſiſchen Volk ein großer Dienſt erwie⸗ ſen werden könnte, Eines Tages las Benoit in einer Zeitung, „Aus Nache Fachot werde die Leitung einer Patronenfabrik in Les Mans übernehmen. Damals tauchte in ihm der Gedanke eines Mordanſchlages auf. Benvit reiſte nach Les Mans, hörte jedoch dort, daß die Zeitungsnotizs nicht den Tatſachen ent⸗ ſprach. Vor einem Monat reiſte Benbit nach Parts und war⸗ tete auf eine Gelegenheit, um Fachot, der im Begriff war, von Colmar nach Paris überzuſiedeln, zu töten und Rache für das elſäſſiſche Volk zu nehmen. Wie aus Straßburg gemeldet wird, hat Benoit ſchon vor vier Tagen einen eingeſchriebenen Brife an den Direktor der Druckerei Erwinia, Hauß, gerichtet, der vom 26. November aus Le Mans datiert iſt und in dem er für ſeinen Plan die volle Verantwortung aäuf ſich nimmt, um die autonomiſtiſche Partei vor Angriffen zu ſchützen. Benoit erſucht Hauß, für ſeine Frau zu ſorgen. Der Brief ſchließt mit dem Ausruf: Es lebe Ricklin, es lebe Noſſs, es lebe Elſaß⸗Lothringen und das elſäſſiſche Volk. i Die Morgenpreſſe enthält nur wenige politiſche Bemer⸗ kungen zu dem Attentat. Im„Journal“, deſſen Kampagne gegen die elſäſſiſchen Autonomiſten ſtets unter der Flagge des ſchärfſten Deutſchenhaſſes und Verleumdungen ſchlimmſter Art betrieben wurde, wird die Behauptung aufgeſtellt, daß dem r Letzte Meldungen Schurmann an die Studentenſchaft — Heidelberg, 22. Dezbr. Der amerikaniſche Botſchafter Schurmann hat nach ſeiner Rückkehr nach Berlin an die Hei⸗ delberger Studentenſchaft folgendes Telegramm gerichtet: „Eben nach Berlin zurückgekehrt, ſende ich Ihnen, Kommili⸗ tonen, die wärmſten Grüße und beglückwünſche Sie wegen der großen Feier am Montag, zu deren Erfolg Sie ſo hervor⸗ ragend beigetragen haben. Ich war tief bewegt durch all die freundlichen Aufmerkſamkeiten, die Sie mir erzeigten, und beſonders durch die Ehre Ihres großen Fackelzuges. wobei die Natur Sie in der Veranſtaltung eines ſolchen roman⸗ tiſchen und prächtigen Schauſpiels unterſtützte. Für all Ihre aufmerkſame Freundlichkeit, Kommilitonen, danke ich Ihnen aus tiefſtem Herzen.“ Schreckliche Familientragödie — Köln, 21. Dez. Die Wohnung eines 39jährigen Elek⸗ trikers im benachbarten Wiesdorf, in der ſich ſeit Montag nle⸗ mand hatte blicken laſſen, wurde heute durch die Polizei ge⸗ waltſam geöffnet. Den Eintretenden bot ſich ein erſchütternder Anblick. Die belden Kinder, ein Mädchen und ein Knabe, lagen mit Stichverletzungen tot am Boden. Der Vater, der mit durchſchnittener Pulsader neben ſeinem Bett lag, hat die Tat vermutlich ſchon Montag abend ausgeführt, wahrſcheinlich infolge eines Nervenzuſammenbruchs. Seine Frau war Montag nach der Provinziglheilanſtalt Bonn gebracht worden. Selbſtmord mit Rattengift — Dnisburg, 21. Dez. Heute wurden in einem hieſigen Gaſthaus ein etwa 23jähriges Mädchen tot und ein gleich⸗ altriger Mann ſchwer erkrankt aufgefunden. Beide hatten, anſcheinend aus wirtſchaftlicher Not, Rattengift genommen. Die Tote ſtammt aus Friemersheim, der Mann aus Saar⸗ brücken. K N Der neue Präſident des Reichspatentamts. Nach dem „Deutſchen Reichsanzelger“ iſt Landgerichtsdirektor GEylau (Berlin) zum Präſidenten des Reichspatentamts ernannt Es handelt aus Attentäter von deutſchen Reaktionären die Waffe in die Hand gedrückt worden ſei.„Der An⸗ ſchlag gegen den Staatsanwalt Fachot erinnert allzu ſehr an die Ermordung Erzbergers, Rathenaus und vieler anderer, die der heiligen Neme zum Opfer gefallen ſind.“ Man könnte fragen, wer ſich zum Mitanſtifter der Ermordung des Sozia⸗ liſtenführers Jean Jaurés gemacht hat. Der Publiziſt Maurice de Walleffs, der wochenlang vor der Ermordung des Sozialiſten Jaurés im Juni 1914 für die Beſeitigung Jaurées öffentlich im„Journal“ Propaganda gemacht hat, iſt heute Mitglied der Schriftleitung dieſes Blattes. In dem linksſtehenden Organ„Fa Volontsé“ wird zu der Mordtat bemerkt, die Verhältniſſe im Elſaß ſind ſehr un⸗ günſtig. Die Ruhe iſt nur ſcheinbar. Weitere Zwiſchenfälle ſind zu erwarten. Die Politik, die wir im Elſaß treiben, iſt noch unglücklicher als die Deutſchlands vor dem Kriege. Ent⸗ weder ſind wir übertrieben optimiſtiſch oder verzweifeln über die bisherige Entwicklung unſerer Politik. Die Urſachen die⸗ ſer Mordtat ſind viel tiefer zu ſuchen und es iſt zu hoffen, daß wir endlich der Wahrheit die Ehre geben und erklären, unſere bisherige Politik im Elſaß ſei ergebnislos geweſen. Im„Matin“ wird geſagt, gegen politiſche Attentäter müßte die Todesſtrafe verhängt und ausgeführt werden. Das Linksblatt„Oeuvre“ macht die ironiſche Bemerkung, nun könne der elſäſſiſche Pfarrer Haegy Kardinal werden. Dar⸗ aus läßt ſich auf einen verſteckten Angriff des Blattes gegen den Vatikan ſchließen. d f Als Benvit ſich der Polizei ſtellte, trug er einen kleinen Handkoffer bei ſich, in dem ſich ein Raſtermeſſer befand, ferner ein Exemplar der„Humanité“ und der„Action frangaiſe“, Benoit erklärte dem Polizeikommiſſar u.., daß er ſich in letzter Zeit mehrfach nach der Kammer begeben habe, um von den elſäſſiſchen Abgeordneten Fachots Adreſſe zu erhalten. Einer der Abgeordneten habe ihm den Rat gegeben, ſich im Juſtizpalaſt zu erkundigen. Benoit war früher Metzgermei⸗ ſter in Neuendorf, wurde dann aber bankerott und arbeitete in der letzten Zeit in einer Wurſtfabrik in Straßburg. Er gab aber ſeine Stelle vor einiger Zeit auf, da er mit ſeinem Lohn nicht mehr zufrieden war. 5 Fachot geſlorben Bergwerksunglück in Holland— Vier Tote — Heerlen, 21. Dez. Auf dem ſtgatlichen Bergwerk Nau⸗ ryts ſtürzte heute nachmittag plötzlich unter Tage ein Pfeiler eln, wodurch vier Arbeiter getötet und mehrere andere verletzt wurden. Eine neue Verhaftung durch die Beſatzungsbehörde — Paris, 21. Dez. Havas meldet aus Mainz: Die von der franzöſiſchen Sicherheltspolizei im beſetzten Gebiet ent⸗ deckte Spionageaffäre hat heute zu einer neuer Verhaftung in Koblenz geführt. Es handelt ſich um einen Beamten der gleichen Verwaltungsbehörde, der auch die bisher Verhafteten angehörten. Veröffentlichung nicht vor Sonntag — Paris, 23. Dez. Das Kommunique über die Bildung des Sachverſtändigen⸗ Komitees für die Regelung der Reparationen, das heute abend veröffentlicht werden ſollte, wird früheſtens Sonntag veröffentlicht. Die Ver⸗ zögerung iſt dem Umſtande zuzuſchreiben, daß Italien bisher ſeine Zuſtimmung noch nicht bekannt gegeben hat. Wie ſteht es um Aman Ullah? 8 London, 22. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Bürgerkrieg in Afghaniſtan ſcheint nach den letzten Mel⸗ dungen zugunſten des Königs Aman Ullah ſich zu wenden. Es iſt nach Meldungen, die über Rußland eintreffen, dem König gelungen, die Rebellen aus der Hauptſtadt Kabul hin⸗ auszuwerfen und damit wieder mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen. Drei Kinder erſtickt a — Bologna, 21. Dez. In der Nähe von Arghenta hatte eine Frau beim Schlafenlegen ihrer drei Kinder, von denen das älteſte ſechs Jahre zählte, einen Bettwärmer ins Bett ge⸗ ſtellt. Glühende Kohlen fielen auf die Bettdecke und ſetzten das Bett in Brand. Die Kinder erſtickten. Exploſionsunglück in Mexiko — Mexiko, 21. Dez. Bet der Exploſion eines Speichers, in dem Feuerwerk lagerte, wurden ſechs Perſonen durch das Zuſammenbrechenn des Speichers getötet. Zehn wurden ſchwer verlechl. f * 1 5 b 5 8 7 5 0 i 5 8 8 2— 5 1 Samstag, den 22. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) i 8. Seite. Nr. 50 Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 20. Dez. 1928 15 Anſer Weihnachtswunſch 8 Kriſchtkind'l kumm in unſa Haus, Leer' dei' goldenes Seckele aus, 'ſcheer uns Gelda, viel un ſchnell, For des neie Schtadthodell. Noch e Rheibrick, wie bekannt, Winſcht ma ſich im ganze Land; 'ſcheer em Planedartum 'nächſcht Johr recht viel Bubligum. Kriſchtkind'l kumm in unſa Haus, Leer' dei' goldenes Seckele aus, 'ſcheer uns aa' trotz Kampf un Neid 'tracht un Zufriedenheit! Carl Noll. Bitte zu beachten! Vor den Weihnachts⸗Feiertagen erſcheinen noch Heute eine Abend⸗Ausgabe Montag morgen 6 Uhr eine Frühausgabe Moning millag 1 Uhr die Weihnachts- Feſt-Ausgabe Wir bitten Anzeigen rechtzeitig aufzugeben. Neue Mannheimer Zeitung «Abhaltung der zweiten juriſtiſchen Prüfung. Der Be⸗ ginn der zweiten juriſtiſchen Prüfung im Frühjahr 1929 iſt auf 17. April k. J. feſtgeſetzt worden. Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind im Laufe des Monats März 1929 in der vor⸗ geſchriebenen Form beim Juſtizminiſterium einzureichen. * Schwerer Sturz. Ein Mädchen von 8 Jahren, das ge⸗ geſtern vormitlag auf dem Nachhauſeweg von der Schule mit einigen anderen Kindern auf einer Treppe am Friedrichs⸗ platz Dummheiten machte, erhielt einen ſo ungeſchickten Stoß, daß es ſtürzte und ſich die ganze untere Zahnreihe einfiel. Außerdem verſtauchte es ſich den linken Arm. Das bedauerns⸗ werte Kind wurde nach der elterlichen Wohnung gebracht. * Kleinfeuer. Durch Ueberhitzung eines Zim⸗ merofens im Hauſe B 6, 4 wurde geſtern abend das Ofen⸗ rohr glühend und ſetzte die um das Rohr befindliche Hols⸗ verſchalung in Brand. Das Feuer wurde durch die um 7,37 Der Schaden iſt 0 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. nicht bedeutend. a * Der verſchwundene 50⸗Markſchein. Ein Burſche von vielleicht 17 Jahren, der geſtern vormittag an einem Poſt⸗ ſchalter der Hauptpoſt eine größere Menge Briefmarken für ſeine Firma einkaufte und dabei einen Hundertmarkſchein wechſeln ließ, bekam dabei einen Fünfzigmarkſchein heraus, den er unvorſichtigerweiſe in ſeine Manteltaſche ſteckte. Als der Burſche nach kurzer Zeit den Geldſchein herausnehmen wollte, war er verſchwunden. Ob er ihm geſtohlen wurde oder ob er ihn verloren hatte, war nicht feſtzuſtellen. 4 wohnhaft. 78 R 2 2 Verwaltung der Akademie für Drogiſten Die Mitglieder des beſchließenden Ausſchuſſes für die Ver⸗ bah waltung der Akademie für Drogiſten werden ernannt. 7050 Neuherausgabe des Statiſtiſchen Taſchenbuches 98. 5 Dem Statiſtiſchen Amt wird der Auftrag erteilt, das Sta⸗ 9 5 tiſtiſche Taſchenbuch für das Jahr 1929 in einer bel neuen Auflage herauszugeben. e Kinderſpielplatz vor der Hildaſchule 1e Auf dem freien Platz vor der Hildaſchule in der Neckar⸗ ler ſtadt wird ein Kinderſpielplatz errichtet. * 5 8 Die Brockenſammlung, die das Städt. Fürſorgeamt im Ide Herbſt eingerichtet hat, kann heute ſchon von einem guten e r⸗ Erfolg berichten. Täglich werden Sachen abgegeben. Es ſind Ab⸗ ſchon eine ſtattliche Anzahl von Kleidern, Schuhen und Wäſche zu ſywie verſchiedene Möbelſtücke eingegangen. Es iſt dankbar die anzuerkennen, daß der Aufruf bei der Bevölkerung Widerhall ger gefunden hat. Wie aus der Bekanntmachung im Anzeigen⸗ te zeil zu erſehen iſt, werden auch weiterhin Gaben entgegen⸗ genommen. g 8 * Eröffnung der Eisbahn. Von heute ab iſt die Eis bahn auf dem Stadion(Seckenheimer Anlage) von morgens bis zum Eintritt der Dunkelheit geöffnet. Sollte es die Witterung erlauben, ſo iſt die Eisbahn auch an den Feiertagen geöffnet. (Weiteres Anzeige.) 5* Ein Kohlenhaufen in Brand geraten. Vermutlich durch Selbſtentzündung geriet geſtern nachmittag im Anweſen Neckarvorlandſtraße 96 ein Kohlen haufen von etwa 600 Tonnen in Brand. Die Gefahr wurde vorläufig 54e durch die um 4,17 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. 8 Der Kohlenhaufen muß abgetragen werden. zan* Ihren 80. Geburtstag feiert am morgigen Sonntag 5 rer, Frau Roſa Feuerſtein, Böckſtraße 17/19, in voller körper⸗ inte licher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche. 115 Zu der Meldung der Auffindung zweier verſtümmelter des Leichen auf der Bahnlinie zwiſchen Schaffhauſen und Walds⸗ 8 g hut in Nähe der Station Beringen erfahren wir, daß es ſich 1 tatſächlich um zwei Mannheimer handeln wird. Seit 5 kurzem werden von hier zwei funge Leute, der 21jährige zu Willi Trucke n mi[ler, Neckarſpitze wohnhaft, und die 1. 20lährige Kontoriſtin Erna Müller, vermißt. Vor einigen älle Tagen traf von dieſen jungen Menſchen eine Karte aus Baſel „ist* ein, worauf ſie, wie ſchon vor einiger Zeit, zum Ausdruck Ent⸗* 55 brachten, daß ſie gemeinſam den Tod ſuchen wollten. Da die ber 7„W..“ und„E..“ gezeichneten Verlobungsringe der Beiden die⸗ mit den Namen der Vermißten übereinſtimmen, iſt es höchſt fen, N wahrſcheinlich, daß es ſich um dieſe beiden Mannheimer han⸗ 1 delt. Die Antwort von der Unterſuchung in Schaffhauſen 8 ſteht noch aus. i 1655 Der amtliche“ Winteranfang Das Eigentlich iſt ja ſchon ſeit einer Weile„Winter“. Froſt, nun Schnee und Eis haben ſich wenig um die Vorſchriften des dar⸗ Kalenders gekümmert und ſind gekommen, als es ihnen paßte. gen Von heute morgen 19 Uhr ſind ſie aber erſt„amtlich aner⸗ 3 kannt“. Denn heute iſt Winteranfang, iſt der kürszeſte nen Tag.. i f ner 5 Im 20. Jahrhundert achtet man kaum darauf. Wir haben iſe“. Licht, wenn wir es haben wollen(nur in einigen Mannheimer 1 Vororten ſoll es anders ſein), brauchen nur den Schalter zu von drehen und die Helle iſt da. Wir haben Dampfheizung oder ten. doch Oefen, die anhaltender wärmen als die offene Flamme im bei unſeren Voreltern. Ihnen war die Winterſonnen⸗ nei⸗ 1 wende ein Tag von praktiſcher, aber vor allem von tiefer tete ſymboliſcher Bedeutung: Sieg des Lichts über die 3 Finſternjs. f N Für die meiſten von uns iſt er ein Tag wie alle andern. Man ſieht ihm ja nicht an, daß er einen Wendepunkt bedeutet. e Diesmal unterſcheidet er ſich höchſtens dadurch, daß er käl⸗ .. ter als alle früheren war. Das Thermometer zeigte heute . g morgen— 4,8 Grad, in der Nacht ſogar— 5, Grad. Geſtern valt morgen war es noch ein wenig wärmer(— 3,6) und in der 8 Nacht— 3,8 Grad. Alſo immerhin ein kalter„Winters⸗ . g anfang“, was durcheus nicht in jedem Jahre der Fall war. 5 Das Theaterjubiläum iler Die Feier zum 150 jährigen Beſtehen des Mannheimer dere 5 Nationaltheaters 1 Das Haus am Schillerplatz geht großen Tagen entgegen. * 5 Es ſoll gefeiert werden. Anderthalb Jahrhunderte gehört 5 das Maunheimer Natkonaltheater der Geſchichte an, und es D nimmt dabei eine beſondere Stellung ſchon deswegen ein, ent⸗ weil das Mannheimer Theater wie das Leben der Stadt 9 in ſelbſt mit der Kultur des Bürgertums am ſtärkſten verknüpft der 0 iſt. Als eine bürgerliche Kunſtſtätte von ſo ehrwürdigem eten Alter bedeutet das Nationaltheater deshalb in Deutſchland 94 etwas ganz einzigartiges. 5 Dieſe beſondere Stellung muß in der Feier des Jubi⸗ läums zum Ausdruck kommen, und deshalb geht dieſes Feſt die ganze Bevölkerung von Mannheim an. Auf breiter Baſis mit weitem Echo ſoll es begangen werden, nicht weil in dieſem Haus ſeit 150 Jahren Theater geſpielt wird, vielmehr zum Zeichen dafür, daß allen Gegenſtrömungen zum Trotz der Geiſt jener wahren Befreiung noch lebt, die den Gedanken eines nationalen Theaters emporgetragen und ihm in unſerer Stadt eine ſeiner berühmteſten Pflegeſtätten errichtet hat. So erſcheint es ſehr zu begrüßen, daß die Stadt Mann⸗ heim die für das Theaterjubiläum gedachte Fe ſt wo ch e auf einen breiten Boden ſtellen will. Der zur Vorbereitung der Feier gebildete Ortsausſchuß trat geſtern zuſammen und SOberbürgermeiſter Dr. Heimerich berichtete einleitend über die bereits gefaßten Pläne. Er verband ſein Referat mit ſehr feinen und gewählten Bemerkungen über das Theater im allgemeinen und die Mannheimer Verhältniſſe und Forderungen im beſonderen. Es gibt gewiß nicht viele künſtleriſcher Feinſinnigkeit zu der ſchwierigen Frage des Gegenwarttheaters in ſo anregender Weiſe Stellung nehmen. Man hätte nur das gleiche Verſtändnis für die Ausführungen gewünſcht, die geſtern in der Maunnhejmer Preſſe erſchienen miedergegeben haben, der mindeſtens ſo unmißverſtändlich war wie die geſtrigen Worte des Oberbürgermeiſters. Daß „Stodtoberhäupter, die mit gleich großem Verſtändnis und g ſind, und die übereinſtimmend den Hilferuf des Intendanten ſonders auch was die Vorbereitungen der Feſtwoche betrifft, weſentlich auseinandergehen, iſt eine Tatſache, die der in⸗ ternen Klärung dringend bedarf. Für heute ſtellen wir als erfreuliche Tatſache feſt, daß der ſchwere Peſſimismus des Intendanten offenbar vom Oberbürgermeiſter nicht geteilt wird; es beſteht alſo kein Grund, eine allzu ernſte Kriſe des Mannheimer Nationaltheaters anzunehmen. Ein gutes Jubiläumsvorzeichen. Woher gelangen dann allerdings ſolche Art'kel in auswärtige Blätter wie der, den wir geſtern im Mittagblatt aus der„Berliner Börſen⸗Zeitung“ zum Abdruck brachten? Die Mannheimer Oeffentlichkeit hat ein Intereſſe daran, daß ſolche entſtellenden Berichte und deren verant⸗ wortungsloſe Schreiber entſprechend gebrandmarkt werden. Hoffentlich iſt über dieſe Angelegenheit noch nicht das letzte Wort geſprochen. N„ a f*. Nach dieſem weniger vorfeſtlichen, aber notwendigen Intermezzo nun zu den Feſtplänen ſelbſt. Das freieſte Wort, das je in Deutſchland von der Bühne herunter verkündigt wurde, erklang dereinſt im Mannheimer Nationaltheater: Schillers„Räuber“. Sie dürfen in der Feſtwoche nicht fehlen und ihnen gebührt ein Ehrenplatz. Der weitere Spielplan ſteht noch nicht ganz feſt, und deshalb ſei heute an dieſer Stelle nur angedeutet, was uns etwa alles noch bevorſtehen kann. Außer den„Räubern“ ein oder zwei Werke heutiger Dichter. Eine klaſſiſche Oper und die eines großen lebenden Komponiſten. An ein Gaſtſpiel Albert Baſſermanns iſt ebenfalls ge⸗ dacht, ferner an, die Mitwirkung eines großen Dirigenten, der von Mannheim aus ſeinen Weg nahm. Es iſt ſchwerer, hier Namen zu verſchweigen als ſie zu nennen, aber weil die Verhandlungen noch nicht beendet ſind, muß es zunächſt bei den Andeutungen ſein Bewenden haben. 5 5 ſonal des Natlonaltheaters ſoll etwas Feſtliche boten werden; das iſt ſehr zu begrüßen 5 * 8 9 beide Darſtellungen der finanziellen Lage des Theaters, be⸗ nur in abendlichen Vorſtellungen, vielmehr in freier L Jubilare der Firma Heinrich Lanz Zu Ehren der auch in dieſem Jahre recht zahlreichen Ju⸗ bilare, die bei der Firma 50, 40 und 25 Dienſtjahre zurückgelegt haben, fand eine gemeinſame Feier der Jubilare und der Firmenleitung ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit brachte Ge⸗ neraldirektor Dr. Ernſt Röchling den Jubilaren den Dank und die Glückwünſche der Direktion zum Ausdruck und ließ im Anſchluß daran den Gefeierten Geldgeſchenke überreichen. Das ſeltene 50 jährige Jubiläum durfte Herr Hein⸗ rich Grohe begehen. Die Feier des 40 jährigen Jubi⸗ läums begingen die Herren: Hans Pfaff, Eugen Schunder, Pius Heinlein, Gotthard Müller, Heinrich Gehr, Paul Dähler, 1 Franz Knörr, Joſ. Heller, Ernſt Schäfer, Karl Idam, Wilhelm Rambeau, Martin Dörſam. 25 Dienſtjahre haben zu⸗ rückgelegt: Direktor Kaufmann, Ludwig Becker, Johaunes Koch, Georg Kühlwein, Wilhelm Müller, Johann Naud, Ernſt Plag, Eruſt Schad, Otto Franke, Peter Börſtler, Jakob Dubs, Stanislaus Fäßler, Wilhelm Leuze, Georg Lohn, Georg Schneider, Wilhelm Spilger, Gottlieb Oppenländer, Anton Vizethum, Karl Bohris, Gottlob Strobel, Joſef Danner, Peter Mergenthaler, Anton Hick, Ludwig Baier, Adolf Heinrich, Fritz Stelzenmüller, Wilhelm Wachter, Auguſt Schmutz, Ott⸗ mar Edinger, Benedikt Bopp, Wilhelm Kälber, Julius Schä⸗ fer, Johann Bayer, Anton Bittlingmeier, Ludwig Haas, Hein⸗ rich Herrmann, Ernſt Wölfle, Nikolaus Baſel, Joſef Seitz, Jo⸗ hann Futterknecht, Adam Schöllig, Friedrich Uehlein, Karl Bauer, Adam Brenk, Jakob Brenner, Karl Brenner, Konrad Eilers, Albert Hick, Gottlob Kurz, Philipp Mückenmüller, Auguſt Richard, Gottlob Schmoll, Eduard Wallenfells, Leo Walz, Adam Hellmer, Benedikt Laufer, Friedrich Weiſe, Jo⸗ hann Dörrmann, Ludwig Gutekunſt, Jakob Karſch, Georg Kattermann, Georg Kolbeck, Reinhard Krebs, Adam Magin, Karl Schmitt, Georg Weidner, Cornelius Benz, Ludwig Heiß, 5 Reinhold Schimmel, Philipp Beer, Guſtav Bimmler, Jakob Endreß, Jokob Heckmann, Richard Winkler, Franz Zamsrzla, Karl Appich, Franz Freund, Jakob Heckmann, Jakob Lenz, Andreas Mackemull, Wilhelm Münch, Chriſtian Schütt, Franz Staſſen, Benedikt Adlon, Michael Reis, Julius Falkenſtein, Theobald Fiſcher, Joſef Friedmann, Wilhelm Schwab, Wil⸗ helm Stahl, Georg Tremmel, Theodor Wilhelm, Ludwig Vogt, Albert Luibrand, Franz Seufert, Adolf Lindner, Otto Studer. Weihnachisliturgie Wenn irgend ein Kirchenfeſt des Jahres geeignet iſt, er- habene Gedanken durch feierliche Feſtesſtimmung zu wecken, ſo iſt es Weihnachten mit ſeiner herrlichen Chriſtnachtliturgie. In mitternächtiger Stunde trägt der eherne Mund der Glocken das „Gloria in excelsis“ hinaus in die Lande. In der feier⸗ lichen nächtlichen Ehriſtmette werden die Bilder der heiligen Nacht von Bethlehem wieder lebendig und zeigen ſich uns in der Liturgie: Ein Kindlein, in Windeln gewickelt, liegt in einer Krippe von Stroh. Der warme Hauch der Tiere erwärmt die kalte, fröſtelnde Luft. Ueber dem Stalle von Bethlehem er⸗ ſtrahlt ein Stern in unendlicher Schönheit und gießt ſein Licht über den weiten, blauen Himmel. Eine Fülle von Gnaden ent⸗ ſtrömt der erſten heiligen Nacht. Melodienreiches Glocken⸗ geläute verkündet den Menſchen den Frieden.— Wo fände ſich da auf dem ganzen Erdkreis ein Chriſtenherz, das nicht tiefe, feſtliche Freude empfände. Erinnerungen an dieſes wunder⸗ volle Geſchehen ſtimmen den Menſthen durch die Weihnachts⸗. liturgie noch heute feſtlich und dankbar. 28 Weihnachten, Spenderin der Liebe und des Friedens, hält Einkehr in allen Menſchenherzen. So rufen die Glocken wie von allen Türmen, Ehriſtmette zu feiern. Ihre Liturgie ve kündet den Menſchen: Gloria in excelsis Deo— Friede d Meuſchen auf Erden. Höret die Engelchöre, den Hirtengeſang, ſie künden Weihnachten: 5 14 0 Heiligſte Nacht! o, heilige Nacht! e Erſte der Nächte des Menſchen hinledenn Heiligſte ewig uns heilige Nacht!. Engel erſcheinen, verkünden den Frieden Allen wird fröhliche Botſchaft beſchieden ö Nun iſt die Sehnſucht der Väter geſtillt 8 Endlich die größte Verheißung erfüllt 5 8 Staunet ihr Sterblichen, ſehet das Ewige, lebet als Kin d. ö Karl Gudernatsch. 3 DDr 2 r „ N feſtlichem Gepränge zuſammenzuführen. Straßenbelen Abendmuſik, Spiel und Tauz ſollen Mannheim in M ſingerſtimmung, vermiſcht mit Sommernachtsträumerei y ſetzen. 8 Ein offizieller Feſtakt wird eröffnen; viele Reden ſollen dabei nicht gehalten werden, was zu ſagen iſt, ſteht in einer großen Jubiläumsſchrift, die Mannheims bedeutendſter Theaterſachmann, Dr. E. L. Stahl, vorbereitet. Ende Junt ſoll das Feſt ſtattfinden; das richtet ſich nach der Fertigſtellung des ſtädtiſchen Hotelneubaus. Viele Gäſte ſollen kom regierende Männer, prominente Theaterleute geladen werk Die benötigten Mittel ſind zwar nicht gering, aber es ſcheint als ſei man einigermaßen darauf vorbereitet. Hoffnungen ö Entwürfe,— mögen ſie ſich erfüllen! F, N t Auße ſchöne Sommerszeit Gelegenheit Bey 5 * 1. Seite. Nr. 598 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Samstag, den. Dezember 1928 Veranſtaltungen Weihnacht in der Hilfsſchule Zu den Schülern der hieſigen Hilfsſchule iſt das Chriſt⸗ kind gekommen. Wahre Nächſtenliebe hat hier wiederum ein Feſt bereitet, das wegen ſeiner beſonderen Eigenart erſchüt⸗ ternd und erhebend wirkt. Wenn man ſo ſieht und hört, wie dieſe Kinder, die körperliche Unzulänglichkeiten und Zurück⸗ gehltebenheit wie geiſtige Beſchränktheit deutlich erkennen laſſen, ſich mühen, dem Chriſtkind auch ihr Lied zu ſingen, Gebete, Sprüche und Gedichte vorzutragen, ſo ergreift tiefe Rührung unſer Herz. Erſchütternd wirkt es, wenn an der etwa 300 Schülern, die in der Peſtalozzi⸗, der Uhland⸗ und der Sandhofenſchule in den Nachmittagsſtunden des Montag, Dienstag u. Mittwoch im Feſtſaale unter dem Schimmer der Weihnachtskerzen verſammelt waren, tiefſte Armut und Not, Elend, Krankhaftigkeit, Verwahrloſung, Mangel an einem warmen Daheim in ſtummer, aber deutlicher und ergreifender Sprache zum Ausdruck kommen. Aber auch dieſe blaſſen und ſchmalen Geſichtchen ſpiegeln die ſelten empfundene Freude, auch aus den ſonſt ſo ſtumpfen Augen ſtiehlt ſich ein Strahl frohen Lichtes. Und erhebenden Eindruck macht es, zu ſehen, mit welcher Sorgfalt, mit welch liebevollem Eingehen auf die Wünſche jedes einzelnen Kindes die Damen des„Für⸗ ſorge vereins für geiſtig zurückgebliebene Kinder“(Vorſitzende: Frau Profeſſor Walter) dem Ehriſtkind geholfen haben, Geſchenke auszuwählen und den Ehriſtbaum zu ſchmücken. Hier gibt es keinen Ruhm, Aus⸗ zeichnung und Ehren zu erwerben; hier iſt ehrlicher, ſelbſt⸗ loſer und opferbereiter Dienſt am Aermſten unter den Armen. Wir alle müſſen dieſen edlen Damen aus tiefer Seele danken. dafür, daß ſie eine Pflicht erfüllen, die der ganzen geſunden Menſchheit vbltegt. Wie alle Jahre, ſo iſt es auch diesmal gelungen, den Kindern eine wahre und rechte Freude zu machen; der Lichter⸗ baum weckte freudiges Staunen, die Geſchenke entlockten manchen Freudenruf und der Kakab mit den Süßigkeiten wurde mit Behagen aufgenommen. Aber eine beſondere Freude machte den Kindern und den erwachſenen Gäſten die wunderbar ſchön gelungene Erzählung vom„Auszug des St. Niklas“, die der Grammophon, von der Ja. Egon Winter in N 2 koſtenlos zur Verfügung geſtellt, deutlich und voll⸗ kommen zu Gehör brachte. Der vollendete Vortrag der humorvollen reizenden Dichtung löſte begeiſterten Beifall aus. Herzlicher Dank gebührt dem Manne, der mit Apparat und Platten die Vermittlung dieſer Freude ermöglichte. Wie ſehr dieſe Weihnachtsfeiern die Arbeit der Schule unterſtützen, indem ſie das Gemüts⸗ und Willensleben der Schwachen durchwärmen, Dankbarkeit, Anhänglichkeit und Liebe wecken und aufblühen laſſen, wiſſen die Lehrer zu ſagen. die ſich der ſchweren und aufopfernden Arbeit an diefen von Mutter Natur Benachteiligten widmen. Ein ſprechenderes Zeugnis von der edlen Geſinnung eines als Barbaren nieder⸗ gekämpften Volkes gibt es nicht leicht, als die Betätigung ſelbſtloſer Nächſtenliebe an denen, die durch Fehler, Mängel, Hilfloſigkeit und Unzulänglichkeit hindernd, ſtörend und oft abſtoßend wirken. Daß es Menſchen gibt, die ſich ſolcher Ge⸗ ſchöpfe in Liebe annehmn, iſt in den Zeiten der Troſtloſigkeit ein wirklicher Troſt.* Kinderweihnachtsfeier im Schubertbund Auch die kleinen„Schubertbündler“ ſollten teilnehmen ar der Freude der Großen: erſtmals zogen ſie heuer zur Weih⸗ ngchtsfeier ins eigene Heim. In weihnachtlichem Schmucke prangte der Saal, ein Weihnachtsbaum mit zahlloſen Lichtern ließ die Kinderaugen aufleuchten im ſeligen Gefühl der Weih⸗ nachtsvorfreude. Wie ſchön klangen die Weihnachtslieder durch den Saal, die eine wackere Mädchenſchar unker Leitung von Herrn Kotyrba muſtergültig zum Vortrag brachte. Vor den Haulemäunnchen, die bald darnach auf der Bühne um den lieben Weihnachtsmann herumfegten, wie kleine Teufel, hätte man wahrhaftig faſt Angſt bekommen können. Als aber der Weihnachtsmann gegen den kleinen Hans in Zorn geriet, da war die Sache garnicht recht geheuer. Dem Hanſel geſchah es ja recht, daß der Weihnachtsmann ſo arg böſe auf ihn war: warum glaubte er auch immer nicht, daß es einen richtigen Weihnachtsmann gibt. Sogar als ihn der Weihnachtsmann ſchon am Rockärmelchen hatte, war der Sünder noch ſo ver⸗ ſtückt, daß er den Weihnachtsmann noch auslachte. Nun: im Turm hatte er ja reichlich Zeit, ſich die Sache mit dem Weih⸗ nachtsmann gründlich zu überlegen. Der hatte den Sünder hineingeſperrt zur Strafe für ſeinen bodenloſen Unglauben. Bek Waſſer und Brot ſollte er drinnen ſchmachten, bis ihm die Hände zum Turm oben herauswachſen würden. Hu, war das ein Fluch! Den hätte man wahrhaftig dem guten Weihnachts⸗ mann garnicht zugetraut. Ich fürchte, ich fürchte, der Hanſel müßte noch heute ſchmachten, wenn nicht die liebe Weihnachts⸗ fee ein Wörtlein für ihn geſprochen hätte. Gegen eine Weih⸗ nachtsfee kann ja auch der Zorn des Nikolaus nicht auf⸗ kommen. So waren denn am Ende alle recht fröhlich und vergnügt, am meiſten aber die hulle, hulle Haulemännchen, die vor lauter Weihnachtsfreude einen Purzelbaum nach dem andern ſchlugen. Der Nikolaus teilte aus, und eitel Freude herrſchte bei allen, die zu der gemütvollen Feier gekommen waren. E. Vorträge Die Mannheimer Ortsgruppe der Deutſchen Geſellſchaf für Bauingenieurweſen eröffnete am Freitag ihre Winter⸗Vortragsreihe mit einem Vortrag des Prof. Rüth ⸗Darmſtadt über das Thema „Techniſche Sicherung gefährdeter Bauwerke“. Der Vortrag, der in der gut beſetzten Aula der Handelshoch⸗ ſchule ſtattfand, wurde mit kurzen Begrüßungsworten des Vorſitzenden der Ortsgruppe, Herrn Obering. Goebel, eingeleitet. Danach führte der Vortragende etwa folgendes aus: Frühere umfangreiche Wiederherſtellungsarbeiten an alten, wertvollen Bauwerken erforderten meiſt großen Auf⸗ wand an Zeit und Geld, da etwaige Unterfangungen mit ge⸗ wöhnlichem Beton oder Mauerwerk erfolgten und ſtark beſchädigte Mauerwerke meiſt durch Abtragung und Neuauf⸗ bau wiederhergeſtellt werden mußten. Auch umfangreiche und koſtſpielige Abſtützungen und Einrüſtungen wurden hierbei in der Regel erforderlich. Die Einführung hochwertiger Baumaterialien und dle Verwendung moderner techniſcher Hilfsmittel, ferner weiteſt⸗ gehende Auswertung der modernen ſtatiſchen Kenntniſſe als Grundlage für die Durchführung von Sicherungsarbeiten er⸗ möglichen große Erſparnis an Zeit und Geld und geſtatten auch in der heutigen Zeit wirtſchaftlicher Not an Sicherungs⸗ arbeiten heranzutreten, die nach den alten Verfahren wohl nicht ſo leicht in Angriff genommen werden könnten. Der Vortragende hat an mehreren alten Bauwerken verſchiedener Art als Sachverſtändiger ſolche Sicherungsarbeiten durch⸗ geführt, wie z. B. am Dom zu Mainz, mehreren kleineren und mittleren Kirchen, Schloß Aſſen in Weſtfalen, Schloß Wiſſen bei Geldern. Auch weitere Sicherungsarbeiten ſind gegenwärtig noch in der Durchführung begriffen, z. B. für die Dome zu Köln, Nordhauſen und Osnabrück, St. Jakobkirche in Hamburg, Rleſenſchloß Herkules, Wilhelmshöhe bei Kaſſel und Burg Viſchering bei Lüdinghauſen. Intereſſant iſt die Verſchiedenartigkeit der Urſachen, die bei ſolch alten Banwerken zu den Schäden und Zerſtörungen geführt haben. Nicht nur urſprüngliche Baufehler in tech⸗ niſcher und ſtatiſcher Hinſicht oder die Auswirkung nach⸗ träglicher Umbauten, Mehrbelaſtungen oder dergl. treten als Schadensurſachen auf, ſondern auch die Wirkung von Aus⸗ waſchungen und chemiſchen Einflüſſen, insbeſondere bei Bau⸗ ten mit gips⸗ oder magneſiahaltigem Mörtel ſowie auch die allgemeinen Einflüſſe der Verwitterung und Froſtwirkung. Entſprechend den verſchiedenartigen Schadensurſachen ſind naturgemäß auch die Sicherungsarbeiten verſchiedenartig und den jeweiligen Verhältniſſen anzupaſſen. Beſondere Vorſicht iſt geboten bei den Bauten, bei denen chemiſche Einflüſſe ſich auswirken können, da das Zuſammentreffen von gips⸗ und magneſiahaltigem Mörtel mit gewöhnlichem Zement gefähr⸗ liche Nachwirkungen zur Folge haben kann. Von den verſchiedenen erwähnten Sicherungsarbeiten wurden einige in zahlreichen Lichtbildern vorgeführt, wobei die Auswahl ſo getroffen war, daß ſowohl hinſtchtlich der Schadensurſache als auch hinſichtlich der Sicherungsarbeiten charakteriſtiſche Unterſchiede gezeigt wurden. Zunächſt gab es einen kurz zuſammengefaßten Ueberblick über die ſehr um⸗ fangreichen, im Aufang dieſes Jahres abgeſchloſſenen tech⸗ rte 114 2 J 0 9 0 niſchen Sicherungsarbeiten des Mainzer Domes, der, wie be⸗ kannt, im Oktober dieſes Jahres wieder eröffnet worden iſt. Dann folgten die Arbeiten am Dom zu Köln als eines unſe⸗ rer größten und bedeutendſten gotiſchen Bauwerke und an⸗ ſchließend hieran die Arbeiten an dem Dom zu Nordhauſen. Zum Schluß wurden noch die bereits im vorigen Jahre durch⸗ geführten Arbeiten am Schloß Aſſen(Weſtfalen) und die noch in der Durchführung befindlichen Arbeiten an der Waſſerburg Viſchering bel Lüdiughauſen vorgeführt.. die Stufenleiter zur gef lich und gefühlvoll Rührſeligkeit durchtränkte Handlung verlangt. iſt als Dr. Heinrich Birken ein guter Gegenſpieler. „ Film⸗Rundſchau Alhambra: Mädchen, die ſich nicht verkaufen Eine wenig aufregende Angelegenheit. Dagny Lorenz, ein entzückendes Naturkind, gerät, als es in die Stadt über⸗ ſiedelt, um ſeine arme Mutter beſſer unterſtützen zu können, wider Willen zu Schmierenkomödianten und beſteigt damit feierten Revuetänzerin. Jedenfalls wäre ſie auch die Frau des ſchwerreichen Verehrers ge⸗ worden, wenn der junge feſche Theaterarzt Dr. Birken nicht ihr Herz erobert hätte. Zum Schluß gibt es fünf glückliche Menſchen: das Liebespaar, die alte Mutter, die auf der Suche nach der Tochter beinahe umgekommen wäre, der leicht⸗ ſinnige Bruder, der ſich von der Schweſter erhalten läßt, und der alte Droſchkenkutſcher Lorenz, der mit ſeinem treuen Schimmel die zwei ungleichen Paare in das Land des Glückes fährt. Anny Ondra iſt als Dagny bildhübſch, leidenſchaft⸗ f wie es die mit viel vorweihnachtlicher t Karl Lamac „Trommelfeuer der Liebe“ ſtellt ebenfalls ein Revuegirl in den Mittelpunkt der ſich in Spanien abſpielen⸗ den Handlung. In dieſem Fall iſt es Dolly Davis, die ſich als reſolutes, braves Wiener Mädel ſogar einen bild⸗ hübſchen Marquis erobert. Wenn man über die mancherlei Unwahrſcheinlichkeiten hinwegſteht, bis es ſoweit iſt, ſo kann man ſich auch mit dieſem Spielfilm, der ſchöne Landſchafts⸗ bilder zeigt, zufrieden geben. Dolly Davis charakteriſtert Wienerin ausgezeichnet. Igo Sym iſt ein wahrhaft ſchöner und adelsſtolzer Marguls. Eine Vorweihnachtsfreude für alle Mannheimer Backfiſche. Rudolf Klein⸗ Rogge, der Intrigant, der ſich in die Familie des Marquis ein⸗ drängen will, weil er das Geld hat, das dem jungen Manne fehlt, entpuppt ſich zum Schluß als die Großmut in Groß⸗ folio. Weihnachtsmärchen 81 Die Ufa⸗Lichtſpiele: Zirkus Babys Das Publikum lacht und amüſiert ſich viel bet dieſem Film. Das iſt ſchließlich die Hauptſache. Dieſe Manegengeſchichte iſt auch mit einigen netten Einfällen verſehen, die teils ſpannend, teils komiſch wirken. Es iſt kein bedeutender Film. Aber man kann ihn ſith gefallen laſſen.— Der Inhalt iſt die übliche Ge⸗ ſchichte von den beiden Liebhabern: Oskar(Karl Dane) und Franz(George Arthur) lieben die niedliche Luftakrobatin La Belle(Louiſe Lorraine). Nur ihretwegen kommen ſie zum Zirkus. Der eine hat viel Pech, der andere un verdientes Glück. Einige Aufregung bringt der mächtige Gorilla, deſſen Darſtellung von guter Tierbeobachtung zeugt.—— * Verſtärkung des Rheingold⸗Expreßzuges. Da der Rheingold⸗Expreß, der bisher mit ſechs Wagen fuhr, im ver⸗ gangenen Sommer außerordentlich gut rentiert hat, ſo trägt ſich die Reichsbahngeſellſchaft mit dem Gedanken, ihn im kommenden Frühjahr zu vergrößern. Sie hat deshalb eine Reihe weiterer Wagen für den Rheingold⸗Expreß in Auftrag gegeben. * Frühjahrsprüfung der Rechtskandidaten. Der Beginn der erſten juriſtiſchen Prüfung im Frühjahr 1929 iſt auf 6. März in Ausſicht genommen. Die Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind im Laufe des Monats Februar 1929 in der vor⸗ geſchriebenen Form beim Juſtizminiſterium einzureichen. * Weihnachts⸗ und Neujahrsverkehr. Zur Bewältigung des geſteigerten Verkehrs an Weihnachten und Neujahr 1928/29 hat die Reichsbahndirektion Karlsruhe an ihre Stel⸗ len eine beſondere Anweiſung herausgegeben und vor allem für eine reichliche Anzahl von Sonder z ügen für die Zeit vom 24. Dezember bis 3. Januar Sorge getragen. — r—— 2 Was ist Joga! ſind ein hervorragendes Mittel bei Rhaume, Slent, Ischias Er ppbe, Nerven- une Kopfschmerz, Erkältungskrenkhelten!— Schädigen Sie ſich nicht durch minderwertige Mittel! Tt. notarieller Beſtätigung anertennen über 5000 Aerzte, darunter viele bedeutende Profeſſpren, die gute Wirkung des Togal. Fragen Sie Ihren Arzt. Preis Mk..40. Zu haben in den Ntannheimer Apotheken und denen der Dororte. 1 Mannheimer Apotheker⸗Vexeinigung⸗ ogal⸗Tabletten N.46 Ohin. 19,6 Läth. 74.3 0 acçet. sal. ad 100 Amyl. D eee Treue Von Max Jungnickel 0 Es geſchehen noch Zeichen und Wunder: Ein Ferienkind ſizt in einer Kopenhagener Geſellſchaft, wo man über Deutſch⸗ land hart und bitter ſchimpft. Das 13jährige Schulmädchen ſtoht auf, erklärt mit hinreißender Deutlichkeit, daß es eine Deutſche ſei und nach Hauſe wolle, weil ſie es nicht ertragen önne, daß man hier, in ihrer Gegenwart, auf ihr Vaterland fluche.— Die Dänen ſtutzten zuerſt, dann waren ſie ehrlich entzückt über das Kind, das ſeine Heimat ſo tapfer verteidigte. Das Mädchen wurde fürderhin auf Händen getragen. Man hütete ſich, jemals wieder, wenigſtens im Beiſein des Kindes, eine Brandrede gegen Deutſchland zu halten. Dieſes kleine Erlebnis ſollte man in die Herzen derjenigen Deutſchen hämmern, die ihr Deutſchtum ohne Stolz und Jußel tragen, die vor allem Ausland freudig bekennen: wir ſeien eine Verſchwörung von Dummköpfen und hinterhältigen chwertrufern. Und indem ſie das ſagen, fühlen ſie ſich er⸗ 15 von ihrer„eurbpäiſchen Miſſton“. Es ſteht nicht beſon⸗ ders gut um Menſchen, die ihre Mutter verfluchen und herab⸗ würdigen. Wieviel mehr muß man aber eine Mutter lieben, die geſchlagen und verſklavt an der Erde liegt! Wie ſoll ſich dieſe Mutter jemals erholen können, wieder hochkommen können, wenn ſie dauernd von ihren eigenen Kindern Fuß⸗ tritte bekommt? Europäiſche Miſſion; gut.— Aber mit dem Scheiterhaufenbrief für ſein Vaterland eine europäiſche Miſ⸗ ſton erfüllen; nein: dieſer Standpunkt iſt mehr wie eigenartig. Die Völker, auf die ſich der europäiſche Miſſionar loslößt, werden ihn ſicher gebrauchen; aber innerlich verachten ſie ihn. Wir ſind eine ganze Nation voller Träumer, Myſtiker, Speerwerfer, eine Nation voller Sucher, Narren, Bergmän⸗ ner, Zirkelmacher, eine Nation voll Seligen und Sagenhaften. So ſind wir nun einmal geſchaffen, ſo werden wir unſere Aufgabe für die Ewigkeit erfüllen. Wenn wir uns hier, auf unſerer Erde, ſtreiten und in die Haare fahren, ſo geht das den Fremden nichts an. Wir ſind Eigenbrötler, Queru⸗ kanten und Feuerköpfe; aber wir ſind doch zum Schluß immer wieder die treuen Söhne und Töchter unſerer großen Mutter Deutſchland. Wer die Fackel nicht weitergibt, die wir an⸗ brannten und hinreichten, gut, der läßt es eben bleiben. Das ſollte doch der endlich begreifen, der ſein Vaterland, im Anblick der Fremden, au das Kreuz ſchlägt. Sei es, daß er deutſche Namen verächtilich macht, deutſche Eiurlchtungen mit Dreck beſchmeißt, die deutſche Geſchichte wie einen Harlekinzug belacht. An Deutſchland iſt alles gut, ſo wie das Herz einer Mut⸗ ter gut und himmelsvoll iſt. Jenes Ferienkind hat das tief begriffen, das in der Fremde ſein Vaterland mit einem ſchim⸗ mernden Stern im Herzen hielt. Theater und Mufik OGregoris Beſtattung. Der verſtorbene Schauſpieler und Rezitatur Prof. Ferdinand Gregori wurde in Leipzig, wo er vor 59 Jahren geboren wurde, zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet. Die Trauerfeier fand in der Hauptkapelle des Süd⸗ friedhoſes ſtatt. Neben den nächſten Angehörigen hatte ſich eine Anzahl von Freunden, Schülern und Schülerinnen des verſtorbenen Künſtlers verſammelt. Der Leipziger Literar⸗ hiſtoriker Univerſitätsprofeſſor Dr. Georg Wittkowski widmete dem verſtorbenen Freund einen tiefempfundenen Nachruf. Nun ſei der unvergeßliche Tote wieder heimgekehrt in ſeine Vaterſtadt, aus der er einſt gegangen ſei, um in det Kunſt die höchſten Ehren zu erringen. Verliere doch die Kunſt in dem Verſtorbenen einen Mann von ganz hervorragendem Können, der ihr in Wort und Schrift gedient habe, deſſen hohes künſtleriſches Können das geſchriebene Wort zu an⸗ dachtsvoller Geſtaltung gewandelt habe, wie es ſeltem einem Künſtler beſchieden geweſen ſei. So ſtehe Profeſſor Gregori als ein Schaffender und Gebender in aller Gedenken. Um ihn trauere nicht nur die Kunſt, ſondern die ganze deutſche Kultur. Ueber ſein Leben könne das Wort Goethes, für deſſen Fauſt er einer der leuchtendſten Verkörperer geweſen ſei, geſetzt werden:„Wer immer ſtrebend ſich bemüht, den können wir erlöſen.“ st. O Berliner Theater.„Toboggan“ von Gerhard Menzel, mit dem Kleiſtpreis gekrönt, wurde hier im Thea⸗ ter in der Königgrätzerſtraße in der Urform gegeben und mit gutem Beifall aufgenommen. Ich weiß nicht, ob es ſich lohnt, die Kriegserinnerungen noch einmal heraufzubeſchwören, um des etwas theatraliſchen Schickſals dieſes Hauptmanns willen, der von den Aerzten totgeſagt, ſich dennoch an das Leben — —4 Totgeſagter, ſei er noch ſo lebendig, nicht mehr die Macht über das Leben gewinnt— ebenſo bei ſeiner Geliebten, die vor ihm zurückſchaudert, bei ſeinen Landsleuten, die ſich nicht mehr an einen Tiſch mit ihm ſetzen, deren Mann eben geſtorben iſt und die lieber mit dem Toten ſich vereinigt, als mit dieſem lebenden Leichnam. Im Er⸗ frieren findet er ſeine Erlöſung. Es gibt am Anfang ſtarke Szenen, wenn gleichzeitig ein Oberſt die ſachlichen Befehle der Schlacht ausgibt und dieſer Hauptmann ſozuſagen über eine Leiche hinweg dem Leben entgegen phantaſiert. Doch im Ver⸗ laufe wird die dramatiſche Geſtaltung immer ſchwächer, die Idee wird künſtlich getragen, die Szenen mit den Frauen ſind oberflächlich oder verſtiegen. Forſter war ein ausgezeich⸗ neter Darſteller der Titelrolle, mit all den menſchlichen Aengſtlichkeiten, den dunklen Trieben des Lebens und den erſtaunten Reſignationen, die ihm ſo gut ſtehen. Oscar Be. —— „Julius Zerzer:„Stifter in Lirchſchlag“. Ein Abdalbert⸗ Slifter⸗Roman. Gr. 8. 352 Seiten.(Georg Müller Verlag, München.] Adalbert Stifter als Geſtalt, als Menſch und menſch⸗ liches Schickſal, iſt uns noch wenig zu eigen geworden. Wir be⸗ ſitzen ihn wohl als Träger eines Formgrundſatzes, eines Tonſalles, eines Ethos in einem Werk. Wie aber ſteht es mit dem Schulrat Stifter, d. h. mit dem irdiſchen Menſchen, deſſen Paſſion das unter feinem Nämen verehrte Werk bedeutet? Iſt auch er würdig, Beſitz der Nachkommen zu heißen? Julius Zerzers Roman beantwortet die Frage in Stifteriſchem Tonfall, mit Stiſteriſcher Breite, in Ge⸗ laffenhelt verhaltener Leidenſchaft, in Stifteriſcher Reſtangtton und in Stifterlſcher Weltumfaſſenheit. Es iſt reinſte Künſtlerweisheit, wenn Zerzer vom Panoptikum der Stlfteriſchen Requiſiten ausgeht, deſſen Raum ſich von dem kleinen Studio des Meiſters aus konzentriſch bis zur Milchſtraße weitet. Die Konzentrizität der Erweſterungen iſt das Beſtimmende, und das Weiteſte im engſten Behältnis bemeſſen wird, das iſt Stifter. Und Stifteriſch iſt das unter allem Leben, unter aller Behaglichkeit und Güte mitgehende Leid. Iſt doch der Faden der Erzählung eine Anekdote aus der Leidensgeſchichte von Adalbert Stifters Kinderloſigkeit; Stifter reiſt in die Ferien nech elnem Erlebnis, das ihm zeigt, wie wenig aus dem Pflegekinde Julte ein eigenes Kind habe werden können. Er erlebt in Kirch⸗ ſchlag die greifbare Hoffnung auf ein neues, glücklicheres Verhöltnis dieſer Art, und den Zuſammenbruch der Hoffnung, freilich im freund⸗ lichen Anblick einer alückhaften Auflöſung dunkler Geſchicke, an die er gerührt, fa, die er unwiſſend der Löſung entgegenführte. Eine Tränenperſe dez Humors möchte ich es nennen, wenn die entſchet⸗ dend zum Guten helfende Rolle dem im dumpfen Küſter verkörper⸗ ten, vergleichswelſe böſen Prinzip im Buche angewieſen it. * * 0 * nene e 8 8 d A u A rar 1 Samstag, den 22. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 596 2½% Monate Gefängnis für eine gefälſchte Fahrkarte Mit einem ſolchen Ausgange hatte die Angeklagte ſicher nicht gerechnet, als ſie am 10. Juli 1928 einen Fahrſchein der elektriſchen Straßenbahn fälſchte. Frau K. aus Sandhofen fuhr an dieſem Tage von Sandhofen nach der Stadt und abends wieder zurück. Sie bezahlte aber nur die eine Fahrt nach der Stadt und fälſchte, d. h. änderte durch Radieren und friſches Streichen den Schein für die Heimfahrt ab. Der kon⸗ trollierende Schaffner merkte das ſofort, beanſtandete den Fahrſchein und ſchrieb den Namen der Frau auf. Die Raſur war die erſte Dummheit, die zweite machte die Frau in der erſten Gerichtsverhandlung, in der ſie jede Schuld beſtritt. Zur genauen Klärung des Sachverhalts wurden ſämtliche Straßenbahnſchaffner vorgeladen, die an dieſem Tage die Strecke fuhren. 24 Straßenbahnſchaffner mar⸗ ſchterten als Zeugen auf, um auszufagen, daß der Schein nur durch einen Fahrgaſt gefälſcht worden ſein kann. Schon die plumpe Art, wie die Fälſchung vorgenommen wor⸗ den war, mußte auffallen. Dem Schaffner, der den Schein beanſtandete, hatte die An⸗ geklagte ſ. Zt. auch ſofort geſagt, daß ihr auch aufgefallen ſet, daß der Schein nicht in Ordnung war. Jetzt beſtritt ſie dieſe Aeußerung mit aller Entſchiedenheit. Den Vorſitzenden, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, fuhr ſie auf die Vorhaltung, daß ſie in der Sache wohl„Dreck am Stecken“ habe, in ganz energiſcher Weiſe an, ſie wies dies mit Entrüſtung zurück. Der Oberkontrolleur der Straßenbahn, der ebenfalls als Zeuge anweſend war, teilte mit, daß ihm in ſeinen 28 Dienſt⸗ jahren ein ſolcher Fall der Fälſchung noch nicht vorgekommen ſei und dieſe nur durch einen Fahrgaſt verübt worden ſein könnte. Trotz der Ausſagen der 24 Straßenbahner blieb die dumme Frau bei ihrer, man muß ſchon ſagen, einfältigen Behauptung, nichts von der Sache zu wiſſen. Sie verdächtigte am Schluß nochmals in ganz übler Weiſe die Straßenbahner, was ihr eine gehörige Zurechtwelſung durch den Vor⸗ ſitzenden einbrachte. Obwohl ihr Amtsgerichtsdtrektor Dr. Kley einigemale ins Gewiſſen redete, war die Frau nicht zu bewegen, ihr Unrecht einzugeſtehen. Der erſte Staatsanwalt Dr. Nebel war gleichfalls von der Schuld der Frau überzeugt und hielt es bei der guten Kontrolle für ausgeſchloſſen, daß ein Straßenbahner die Fäl⸗ ſchung vorgenommen haben kann. Die Frau, die ſich ſonſt an die geringſte Kleinigkeit erinnern konnte, war nicht in der Lage, aus den Beamten denfenigen herauszufinden, der ihr eee 2 N Aus dem Lande Von einem Felsblock begraben * Lienheim bei Waldshut, 20. Dez. Der in einer Kies⸗ grube an der Straße KaiſerſtuhlFiſtbach mit Kiesarbeiten beſchäftigte 19 jährige Sohn des Viehinſpektors Zimmermann von Fiſtbach wurde von einem ſich loslöſenden etwa 100 Ztr. ſchweren Fels block getroffen und begraben. Der Neben⸗ arbeiter mußte erſt fremde Hilfe herbeiholen, ehe es gelang, den Unglücklichen, der ſchwere Verletzungen erlitten hat, zu befreien. Am Abend iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. * UI Weinheim, 21. Dez. Die Staatsregierung gibt bekannt⸗ lich in dieſem Jahre erſtmalig an Eltern badiſcher Staats⸗ angehörigkeit bei der Geburt des ſiebten und jedes weiteren Kindes, ſofern die übrigen noch am Leben ſind, eine Staats⸗ beihilfe von je 50 4. Landrat Dr. Pfaff hat heute dieſe Staatsbeihilfe an 8 Familien in Weinheim, 2 in Heddes⸗ heim und je eine in Leutershauſen, Großſachſen und Lützel⸗ fachſen übergeben. Nachbargebiete Die Harthauſener Sparkaſſenaffäre * Harthauſen bei Speyer, 20. Dez. Im Zuſammenhang mit der hieſigen Sparkaſſenaffäre wurde geſtern auch der 40 Jahre alte Hauptlehrer Johann Her zhauſer feſtgenommen und in das Speyerer Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Die Feſtnahme iſt darauf zurückzuführen, daß Herzhauſer als Rechner der Sparkaſſe und Mitwiſſer den Wienandt bei ſeinen umfangreichen Wechſelfälſchungen unterſtützt hat. Wienandt hat größtenteils durch die Auswirkungen der Inflation und die im Pferdehandel während dieſer Zeit un⸗ ternommenen Spekulationen größere Ver luſte erlitten, die zu ſeinem Ruin führten. Herzhauſer kannte ſeine ernſte Sage und brachte mit Wienandt die von ihm als Sparkaſſen⸗ rechner chiffrierten Wechſel in den Verkehr, die inzwiſchen infolge der gerichtlichen Unterſuchung alle eingezogen werden konnten. i* * Ludwigshafen, 21. Dez. Geſtern nachmittag ſtürzte dle 96 jährige Ehefrau Anna Dimont in der Bismarckſtraße vom Rade. Mit einem Schädel⸗ und Wirbelſäulen⸗ bruch brachte man ſte ins Krankenhaus, wo ſte ſchnell ver⸗ ſt ar b.— Der Herausgeber der in Hamburg erſcheinenden amerikaniſchen Zeitung„American News“, Mr. Eugene J. Deuth aus Newyork, ein warmer Förderer des Deutſch⸗ tums, iſt zu Beſuch in Ludwigshafen eingetroffen, um mit den Behörden und der Induſtrie der Stadt Beziehungen an⸗ zuknüpfen.— Am Mittwoch ftel das ſechsfährige Pflege⸗ kind einer hieſigen Familie in eine Waſchbütte mit kochendem Waſſer. Die Verbrühungen, die ſich das Kind zu⸗ zog, waren ſo ſchwer, daß es in letzter Nacht verſt ar b.— Allabendlich erſtrahlt jetzt auf dem Ludwigsplatz am Schillerdenkmal ein„Weihnachtsbaum für Alle“ im hellen Lichterglanz. f 50 Mark. rr den Schein gegeben haben ſoll. Der Antrag des Staatsan⸗ walts lautete auf 3 Monate Gefängnis, beſonders im Hinblick auf das freche, dumme oder unverſchämte Verhalten der An⸗ geklagten. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu zwei Monaten zwei Wochen Gefängnis und Tragung der Koſten. Ein teurer Fahrſchein. Es iſt kaum anzunehmen, daß die Frau je wieder an die Fälſchung eines Fahrſcheines herangeht, es diene auch anderen zur Warnung. Beſtellſcheinſchwindel Immer wieder das alte Lied: Um Prospiſion zu bekom⸗ men fälſcht man Beſtellſcheine, oder benützt falſche Beſtell⸗ ſcheine. Der wegen Betrugs ſchon vorbeſtrafte Kaufmann M. veranlaßte die Nichte einer Familie einen Beſtellſchein auf einen Staubſauger mit dem Namen ihres Onkels zu unter⸗ zeichnen. Obwohl er wußte, daß die Beſtellung nicht in Ord⸗ nung war, legte er ſie ſeiner Firma vor, um die Proviſion daffir einzuſtecken. Der Angeklagte, der geſtändig war, er⸗ hielt eine Gefängnisſtrafe von zwet Monaten. Eine Meſſerſtecherei In einer Fabrikkantine kam es aus einer geringfügigen Urſache zum Streit. Der 18 Jahre alte A. Kr. und der 19 Jahre alte P. A. L. bekamen von der Gegenſeite je eine Ohr⸗ feige. Erfolg: Der Kr. nahm ſeine Fahrradpumpe und hieb ſte dem Gegner dreimal über den Kopf, ſo daß dieſer zu⸗ ſammenbrach. Der., der ebenfalls eine Ohrfeige erhalten hatte— übrigens trotz ſeiner Jugend ein recht übler Burſche — nahm ſein Taſchenmeſſer, mit dem er eben ſein Abendbrot zerkleinert hatte und ſtach auf den liegenden Gegner blinb⸗ lings ein. Dieſer erhielt 6 Stiche, darunter einige recht gefährliche. Ein Stich verletzte die Lunge, ſo daß das Leben des Geſtochenen in großer Gefahr war. Der Mann iſt heute wieder ſoweit hergeſtellt, daß damit zu rechnen iſt, daß dieſe Meſſerſtecherei für ihn ohne Folgen ſein wird. Die beiden Angeklagten gaben die Tat ohne weiteres zu. Der ſchon vor⸗ beſtrafte L. wurde zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt, ſein Freund Kr., dem man bis jetzt nichts Nachteiliges nachſagen konnte, erhielt elnen Monat Gefängnis, abzüglich 2 Tagen Unter⸗ ſuchungshaft. Ihm hielt man ſeine Unbeſcholtenheit zugute und gewährte ihm außerdem noch Erlaß der Strafe auf Wohlverhalten nach Zahlung einer Geldſumme von (Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Katz.—— — 2 ieee— 1 :: Mutterſtadt, 18. Dez. Zwei Wilderer aus Mutter⸗ ſtadt und Rheingönheim, die gemeinſam ihr Handwerk trieben und Haſenſchlingen ſtellten, wurden durch die Gendarmerie verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis LTudwigs⸗ hafen eingeliefert. * Darmſtadt, 19. Dez. In der Nacht auf Mittwoch, kurz nach 3 Uhr, tötete der 28 jährige Kellner Fritz Wilhelm Stojkow in dem in der Mühlſtraße gelegenen Sport ⸗ kaffee die Frau des Kaffeehausbeſitzers Hilde Kraft durch einen Revolverſchuß in die Schläfe und jagte ſich dann ſelbſt eine Kugel in den Kopf. Die Frau war ſofort tot, während Stofkow, nachdem die Tat durch die Schutz⸗ mannſchaft entdeckt worden war, in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht wurde, wo er hoffnungslos darniederliegt. Stojkow iſt jugoflawiſcher Staatsangehörige und 1900 in Mannheim geboren. Er dürfte aus verſchmähter Liebe zu der Mordwaffe gegriffen haben. Der Ehegatte der Ermor⸗ deten war gegen Mitternacht zu Bett gegangen, während die Frau den Wirſchaftsbetrieb weiter beſorgte. Als die letzten Gäſte das Lokal verlaſſen hatten, beging Stofkow die Mordtat. Da die Ermordete in weiten Kundenkreiſen durch ihr heiteres, lebensluſtiges Weſen bekannt und beliebt war, erregte die Tat großes Aufſehen. Gerichtszeitung Spionageprozeß Vofjaczek Hinter verſchloſſenen, mit Wachtpoſten beſetzten Tt ⸗ ren verhandelte am 21. Dezember das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht in Landau gegen den 1890 in Prag geborenen Joſeph Vojaczek. V. war angeklagt, im Laufe des Monats Oktober in udwigshafen verſucht zu haben, ſich in den Dieuſt der franzöſtſchen Sureté einzuſchmuggeln, um Nach⸗ richten über den Betrieb dieſer Militärdienſtſtelle einer aus⸗ wärtigen Macht liefern zu können. Er habe verſchiedentlich verſucht, ſich Dokumente anzueignen, die er wetter⸗ verkaufen wollte. Als einziger Zeuge zu dieſem Prozeß war der Suretékommiſſar Kempf aus Ludwigshafen er⸗ ſchienen. Nach zweiſtündiger Verhandlung wurde das Urteil verkündet: V. wird wegen eines Vergehens der Splonage zugunſten einer auswärtigen Macht, die nicht zu denen, die die Beſatzungsmacht darſtellen, angehört, zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr verurteilt. Eine Begründung wurde nicht gegeben. Der Verurteilte, der auch von deutſcher Seite wegen Spionage geſucht wird, wird zur Verbüßung der Haft nach Straßburg überführt. Ein heſſiſcher Regierungsrat vor Gericht Vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt hatte ſich der vorläufig des Dienſtes enthobene Regierungsrat Fuchs im Mintſterilum des Innern zu verantworten. Die Anklage legt ihm Betrug und Beſtechung zur Laſt. Nach dem Eröffnungsbeſchluß handelte es ſich um Betrügereſen zum Nachteile der Pollzeikaſſe, von Beamten und Pri⸗ vatperſonen. Fuchs ſoll ſich pflichtwidrige Handlungen habe zu Schulden kommen laſſen, Geſchenke und andere Vorteile übertrolſen; So gesund wie die Nivea-jlungens wird auch Ihr Kind aussehen, wenn Sie es bis zum! O. Lebens- jahre nur mit NIVEA NRINOERSEIF E baden und waschen. An Milde, Reinheit und Güte ist sie un- Sies wird Arztlicher Vorschriſt besonders lür die empfindliche und zorte Haut der Kinder hergestellt. Hrels 70 Hrg. Sie brauchen 181 nich Dosen Veranſtaltungen Samstag, den 22. Dezember Theater: Nationaltheater:„Datterich“, 19.30 Uhr, 5 Mannheimer Künſtlertheater Apollv: Gaſtſpiel des Wiener Stadt⸗ theaters mit der Mariſchta⸗Repue„Alles aus Liebe“..00 Ubr. Licht pieltheater: Palaſt⸗Theater:„Wer heiratet Annelte?— Schauburg:„Robin Hood“,— Ufa⸗ Theater: 758 irtus Babys“. Capitol:„Looping be lo op.— Scala: „Fünf bange Tage“,— Alhambra:„Mädchen, die ch nicht verkauſe“.— Ufa⸗Palaſt, Ludwigshaſen: e blaue Maus“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—5 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde am Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 8 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr. 3 angenommen oder ſich habe verſprechen laſſen. Fuchs ſteht jetzt im 44. Lebensjahr. Er hat in Alzey die Volksſchule be⸗ ſucht, war dann Schreibgehilfe bei der Bürgermeiſterei in Gonſenheim und trat 1920 in den Staatsdienſt. Er war zunächſt auf dem Wohlfahrtsamt in Dieburg beſchäftigt. 1922 kam er als Oberreviſor in das Miniſterium des Innern und wurde im April 1927 zum Regierungsrat ernannt, wo er in ſeiner amtlichen Eigenſchaft Hilfsreferent für die blaue Polizei war. Fuchs gehört der ſozialdemokratiſchen Partei an. Vom Bürgermeiſter von Gonſenheim und auch durch einen Miniſterialbeamten werden Fuchs gute Zeugniſſe ausgeſtellt; er habe ſtets ſeine Pflicht getan, ſei ein ſehr fähiger und eifri⸗ ger Beamter geweſen, aber die Situation ſei ihm über den Kopf gewachſen. Den weiteren Zeugenausſagen iſt zu entnehmen, daß ſich Fuchs von allen möglichen Stellen, meiſt Polizeikaſſen(Fried⸗ berg, Gießen, Lampertheim, Mainz uſw.) und von Geſchäfts⸗ leuten Darlehen von einigen hundert Mark geben ließ. Soweit Geſchäftsleute in Betracht kommen, wurden die Darlehen meiſt auf Akzepte gegeben und Lieferungen an die Darlehensgeber für die Miniſterien verſprochen. Die Dar⸗ lehen wurden zum größten Teil zurückbezahlt. Einige Be⸗ träge ſtehen noch aus. Fuchs gibt an, daß er, als ſeine Ver⸗ ſetzung nach Darmſtadt erfolgte, doppelten Haushalt führen mußte. Hier hat vermutlich das Durcheinander in ſeinen Finanzen angefangen, in das er mit der Zeit hineingeriet. Dazu kam, daß er, wie er in der Disziplinarunterſuchung zu⸗ gab,„durch Frauenzimmer ruiniert“ worden ſei. Aber nicht allein für ſeine privaten Zwecke hat Fuchs viel Geld gebraucht, er hat ſolches auch für gewerkſchaftliche und politiſche Zwecke verwandt. So gibt er an, daß er ſehr oft Reiſen unternom⸗ men hat, teils halbamtlich, teils auch auf eigenes Riſtko für gewerkſchaftliche Zwecke. Ein klares Bild läßt ſich hierüber nicht gewinnen. Eine große Anzahl Zeugen wurde vernom⸗ men. Der Staatsanwalt beantragte Geldſtrafen von 90, 150 und 200 J. Der Verteidiger wies darauf hin, daß Fuchs eine ſo hohe Geldſtrafe gar nicht zahlen könne. Er plädierte auf eine all⸗ gemeine Freiſprechung, indem er auf das tragiſche Geſchick von Fuchs hinwies, der in ein neues ihm ungewohntes Milien gekommen ſei und mit ſeinem Gehalt nicht habe auskommen können. Er plädierte im allgemeinen auf Freiſprechung und ſtellte nur in einem Falle eine evtl. Beſtrafung dem Ermeſſen des Gerichts anheim. Kurz vor Mitternacht wurde folgendes Urteil gefällt: Fuchs iſt ſchuldig des Betrugs in drei Fällen, der ein⸗ fachen Beſtechung in fünf Fällen und wird verurteilt: Wegen Betrugs zum Nachteil der Poltzeikaſſe Lampertheim zu 200%, wegen Betrugs zum Nachteil der Polizeikaſſe Friedberg zu zu 100/ und wegen Betrugs zum Nachteil der Polizeikaſſe Gonſenheim zu 150/ Geldſtrafe. Weiter wurde der Ange⸗ klagte verurteilt wegen Beſtechung in 5 Fällen zu Geld⸗ ſtrafen von je 200 4. Im Falle der Uneinbringlichkeit ſind je 10/ Gelbdſtrafe mit ſe einem Tag Gefängnis zu verbüßen. Im übrigen wird der Angeklagte freigeſprochen. Koſten fallen teils dem Angeklagten, teils in den Fällen, in denen der An⸗ geklagte freigeſprochen wurde, der Staatskaſſe zur Laſt. Der Angeklagte nahm das Urteil an und verzichtete damit auf die Einlegung eines Rechtsmittels. Das Urteil im Frankfurter Bilderfälſchungsprozeß In dem Bilderfälſchungsprozeß wurde geſtern nachmittag folgendes Urteil verkündet: Wegen fortgeſetztex ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug und Betrugs⸗ verſuch, ſowie wegen Vergehens gegen das Kunſtſchutzgeſetz werden die Ageklagten, Kunſthändler Müller zu drei Jahren Gefängnis, Kunſtmaler Baumann du einem Jahr Gefängnis, Landwirt Otto Lyncker, auch wegen Diebſtahls in zwei Fällen, zu neun Monaten Gefängnis, Dr Reinheimer zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis und die Angeklagte Elſe Trum m wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug zu drei Mo⸗ naten Gefängnis, verurteilt. Der Angeklagte Koeber wurde freigeſprochen. Den Verurteilten wird die Unterſuchungshaft angerechnet. Bewährungfriſt er⸗ hielten Dr. Reinheimer und Lyncker. B————..—.—...— Herausgeber Drucker ung Verleger Druckerei Dr. Haas Neu Mannheimer Zeitung G. m b 9 Mannheim. E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Flſcher— Berantwoktl. Redakteure Für Politik. H. A Meißner cuilleton; Dr. S Rayſex— Kommunaſpolitit und Lotales Nichard Schönfelder= borf und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehme, Gericht und alles Uehrige RNranz Kircher Anzeigen Mar itte — Tapefen, Linoleum Teppiche H. Engelhard Nachf. NIVEA- CI Tages- und Nachfereme zugleich. N 3. 10, Kunststtage nur eine Haufereme, denn Am Tage schützt sie vor schädlichen Einflüssen rauher Witterung. Sie dringt im Gegensatz zu ſettenden Cold Creams Vollständig in die Haut ein, ohne Glanz zu hinter- lassen. Nachts wirkt das Eucerit als Hautnährmittel, alle Gewebe verjungend, krüftigend, pflegend. Nur Nivea: Creme enthůlt Bucerit, und darauf beruht ihre einzigartige Wirkung. RM..20 bis.20 luben aus reinen Zinn RM. O. 60 u. 100 3 1 2. Sekte. Nr. 509 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Samstag, den 22. Dezember 1928 Der Sport am Sonntag Die Berbandsfpliele in Stddentſchland Km Sonntag iſt in Aubet racht der bevorſtehenden Weißnachts⸗ . nicht viel los, zudem gehen die Verbandsſpiele langſam em Ende zu. Im Rhein bezirk gibt es nur 2 Spiele SV. Waldhof— 08 Mannheim B. f. L. Neckaran— Sp.⸗Vg. Sandhofen Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen SB. Waldhof ſteht hier wieder vor einem ſicheren Steg, da 08 Mannheim in kletzter Zeit ſtark nachgelaſſen hat und ſchon auf eigenem Platz gegen ſchwächere Gegner als Waldhof Punkte abgeben mußte. Auch an einen Sieg des Vſe. Neckarau über die Sp.⸗Vg. Sandhofen iſt nicht zu zweifeln. Sandhofen hat keine Ausſichten mehr auf den 3. Platz, bei Neckarau geht es aber um die Meiſterſchaft, denn Walohof folgt dicht auf den Ferſen. Neckarau darf alſo keinen Punkt mehr verlieren, ſonſt wird ein Entſcheidungsſpiel fällig, deſſen Ausgang durchaus offen iſt. Man wird aber wohl jetzt ſchon Neckarau als Meiſter anſehen dürfen, da kaum anzunehmen iſt, daß Neckarau in dem letzten Spiel gegen Mundenheim noch Punkte einbüßt. Phönix Ludwigshafen trägt das gegen Pfalz Ludwigshafen am 28. November abgebrochene Spiel aus. Phönix wird hier unbedingt zu einem Siege kommen, da ihm Pfalz doch nicht ganz gewachſen iſt. Privatſpiele bereits mit Privatſpielen ein, die„Lehr⸗ Bayern München empfängt den Der Sonntag ſetzt ſpiele“ nehmen ihren Anfang. Wiener AG. Der SC. Frelburg fährt nach Marſfaille zum Club Glymplque. Handball Im Rheinbezirk finden am Sonntag folgende Begnungen ſtatt: 8 Munnheim— Waldhof, 07 Mannheim Phönix Mannheim, Bi. Mannheim— TV. Neulußheim, Pfalz Ludwigshafen— TG. Mannheim, Frankenthal— Polizeil⸗SV. Mannheim. Waldhof und Phönix die Hauptbetetiligten um die Meiſterſchaft haben 2 ſchwere Spiele von größter Bedeutung vor ſich. Beide Mannſchaften müſſen ſich gewaltig ſtrecken, um beide Punkte nach Hauſe nehmen zu können. Auf der anderen Seite wird ſich 08 Mannheim für die im Vorſpiel erlittene Niederlage: zu revanchieren ſuchen. Beſonders 08 wird hartnäckigen Widerſtand leiſten, da er die am vergangenen Sonntag erlittene Niederlage durch VfR. auszuwetzen verſuchen wird. 07 be⸗ ſtreltet erſt das Vorſplel gegen Waldhof. Es wird einen harten Kampf geben, deſen Ausgang vollſtändig offen iſt. VfR. empfängt Neulußheim und ſollte nach der am vergangenen Sonntag gezeigten Form ſiegreich bleiben. Da aber auch Neulußheim in große Abſtiegs⸗ gefahr gekommen iſt, wird ein ſpannender Kampf zu erwarten ſein. MG. wird auf dem Pfalzplatz wenig Gewinnchancen haben. Polizel⸗SB. müßte nach der Form vom Sonntag geſehen, ohne größeren Widerſtand in Frankental erſolgrelch ſein. Madſport Deutſchlands Winterdahnen haben einen Ruhetag. Die Kre⸗ felder Gebrüder Schamberg beſtreiten auf der Pariſer Winterbahn eln Zweiſtunden⸗Mannuſchaftsfahren gegen ſtarke einhelmiſche Kon⸗ kurrenz, der Kölner Mathias Engel trägt im Mailänder Sport⸗ palaſt einen Fliegerkampf gegen die Itallener Martinettl und Gior⸗ gettt aus. Auch ödleſe Veranſtaltung bringt ein Zweiſtunden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen. Winterſport Von den bedeutenderen winterſportlichen Veranſtaltungen findet man in St. Moritz den Skl⸗Wettbewerb der beiden engliſchen Uni⸗ verſttäten Oxſord und Cambridge, die bekanntlich auf allen Sport⸗ gebleten ihre Kräfte meſſen, ſowie ebenfalls in St. Morltz ein Eis⸗ hockeyſplel um die ſchwetzeriſche Metſterſchaft zwiſchen St. Moritz und Davos. Sportliche Rund ſchau Das große Ereignis im Mannheimer Stadton Eln Zettraum von über 4 Jahren llegt zwiſchen dem letzten Auf⸗ treten beſter Wiener Klaſſe und dem kommenden Lehrſpiel, das der Deutſche Fußball⸗Bund dem Vfüt. Mannheim für den Neujahrstag, nachmittags, im Mannheimer Stadion bewilligt hat. Nicht ohne Abſicht hat ſich der BfR. für den„Fürſt Vienna Football⸗ Der bekannte engliſche Spieler M. D. Nicholſon, hervorgegangen aus dem„Weſt Bromwich Albion Football⸗Club Birmingham“, brachte die„Vienna“ dazu, daß ſich in ihr ſeit dieſer Zeit die charakter ſche Technik verkörperte, die man kurzweg als Wiener Schule bezeichnet. Nicht weniger als 6 Internationale ſind in der„Vienna“ tätig. In der Hintermannſchaft überragt„Blum“ 54 mal international für Oeſterreich). Die Stürmerreihe hat in Fritz Gſchweidl Wiens beſten Stürmer— ern Fachmann, wie Benſemann ſtellt ihn neben den eng⸗ liſchen Spieler Deal, den Rekoröſchützen der erſten engliſchen Liga. er Schon allein dieſen Mittelſtürmer an der Arbeit zu ſehen, iſt ein Gang zum Mannheimer Stadion wert. In guten und ſchlechten Zeiten hat der VfR. ſtets in größeren Auslbandstreffen ſeine beſten Spiele gezeigt. Diesmal wird reich ganz beſonderen Widerſtand leiſten. Die VfR.⸗Mannſchaft wird nach 14tägiger Wettſplelruhe, jedoch im ſchärfſten Training, ſicher ihre Mannheimer Anhänger nicht euttäuſchen. Außer den obenerwähnten Standardinternationalen hat die Viennaelf 2 Internationale in der Läuferreihe, ſowie 3 Internationale im Wenn das Spiel am Neufahrstage als das größte fußballſportliche Ereignis ſeit 4 Jahren bezeichnet wird, ſo iſt damit nicht zuviel geſagt. Am gleichen Tage finden keinerlei Spiele in Mannheim ſtatt, ſodaß man wohl erwarten darf, daß ſich die Fußballanhänger von Mannheim, Lud⸗ wigshafen und Umgebung insgeſamt einfinden, um dem Lehrſpiel der Wlener Profeſſionalmannſchaft den richtigen Rahmen zu geben. Sturm. Stu Slatiſtiſches aus dem Ruderverband Ein anſchaullches Bilb von der Tätigkeit des Deutſchen Ruder⸗ verbandes und der ihm angeſchloſſenen Verbände und Vereine im Jahre 1928 gibt eine Statiſtik aus der Hand des Schriftführers des DRV, der wir folgende zuſammenfaſſende Daten entnehmen: Es wurden im Jahre 192897 offene Verbandsregatkten aus⸗ gefahren mit 1461 Rennen, an denen ſich 4994 Boote mit 25 420 Mannſchaften betelligten. Hlerzu kamen ferner 282 Jugend⸗ und Schülerrennen mit 1142 Booten und 5976 Mannſchaften. Die Be⸗ tetligung deutſcher und öſterreichiſcher Rudervereine an Regatten des Auslands war im laufenden Jahre mit Rückſicht auf die olympiſchen Spiele in Amſterdam eine beſonders rege. Es wurden in Dänemark(Kopenhagen) ſechs Rennen gefahren mit fünf Siegen, in Lettlend(Riga) zwei Rennen mit zwei Siegen, in der Schweiz (Luzern und Zürich) 10 Rennen mit ſechs Siegen, in Ungarn(Buda⸗ peſt) fünf Rennen mit vier Siegen. Beſonders rege war der Start der Verbandsvereine in Polen und in der Tſchechoflowakei. wurden in Bromberg 26 Rennen gefahren mit 10 Seen und in Leitmeritz und Lundenburg 35 Rennen mit 10 Segen. Dazu kommen noch die Starts der deutſchen Olympiavertreter mit ſechs Rennen und einem Sleg für Deutſchland und einem Start und einem dritten Platz für Oeſterreich, ſowie der ſiegrelche Start des Ludwigshafener So Ruderverelns(van Hoven] beim Holland⸗Becher in Amſterdam. Das ſind insgeſamt 92 Starts mit 40 Siegen. der Ehrgeiz der jugendlichen Mannſchaft dem großen Gegner aus Oeſter⸗ — 2 Zurnen Aus bem badiſchen Turnkreis Allerorts ſchicken ſich die Vereine an, das Weihnachtsfeſt zu de⸗ gehen, ſodaß in dieſer Zelt die turneriſche Arbeit in den Hintergrund tritt. Lediglich der Kraſchgau führt am kommenden Sonntag in Bruchſal ſeine Vereinsvorſtände und Gelowarte zuſammen, um dte mit der bevorſtehenden Beſtandeserhebung zuſammenhängenden Fragen zu bearbeiten. Der Pforzheimer Gau ſteht wiederum eine Turnhallenweihe i ch. Der Tv. Iſpringen iſt in der glücklichen Lage ſe Turnhalle der Beſtimmung zu Gr. 5 35 3 5 a 1 5 2315 Club Wien“ entſchieden, denn ſowohl die heutige„Auſtrla“ als Hochſchulſport 91 Aö mira“ A. 12. af 0 Bei dem 3 zen 75 2 2 auch die Admira 5 bereits bler zu Gaſt geweſen. 1 dem n Südweſtdeutſch terſchaft im Handball Neujahrsſpiel im Mannheimer Stadion treffen ſich die älteſten„ 3 8 Vereine von Wien und Mannheim. UUnirerſität Fraukfurt ſchlägt Techn. Hochſchule Darmſtadt:2 Schon im Jahre 1894 wurde die„Vienna“ von Engländern, die Nachdem g ſi ä die Techniſche Hochſchule im Dienſte des öſterreichiſchen Barons Rothſchild ſtanden, gegründet. Darmſtadt ſchon in der Fußball⸗⸗ nrunde um die Südweſt⸗ deutſche Hochſchulmeiſterſchaft geſchlagen hatte, mußte Darmſtadt am Mittwoch auch im Handball eine Niederlage hinnehmen, die um ſo überraſchender kam, als Darmſtadt auf eigenem Gelände ſpielte und bisher traditionsgemäß die ſüdweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft inne hatte. Die Frankfurter hatten einen groß Tag, beſſere Taktik 1 und Stürmerſpiel eden das Spiel. Darmſtadt war in der 5. Minute durch einen verwandelten Strafwurf in Führung gegangen aus chener Chancen in der 15. Min. ſogar auf:0 fiel dann durch zwei ſchön verwandelte i ankfurter Mittelſtürmers noch vor der Pauſe, [die mit 2˙2 ſchloß. In der zweiten Halbzelt zeigte Frankfurt das beſſere Verſtandnis. Das blendende Stürmerſpiel flel auf, auch die ung war auf der Höhe. In der 54. Minute endlich konnte ö Halblinker den längſt verdienten Siegestreffer einwerfen. furter Univerſität geht jetzt mit den beſten Ausſichten in 1 Endſpiel um die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft. Boxen Max Schmeling kämpft nicht Einem eigenen Telegramm aus Newyort zufolge wird der am Freitag im Newyorker Madiſon Square Garden vorgeſehene zweite Amerikakampf Max Schmelings mit dem Amerikaner Yale Okun auf iheſtimmte Zeit verſchoben. Ob damit der ganze Boxkampftag auf⸗ gehoben werden ſoll(bei dem Jim Maloney mit Con'elly den Hauptkampf beſtreiten ſollte) iſt aus der Nachricht nicht zu erſehen. Wahrſcheinlicher iſt die Annahme, daß entweder Schmeling oder ſein Gegner nicht ganz auf dem Poſten iſt und deshalb diefer Kampf vom Programm abgeſetzt wurde. Ueber die Gründe wird man nähere Informationen noch abwarten müfſen. Fußball 479 640 aktive Fußballſpieler Die Zahl ber aktiven Spieler im Deutſchen Fußball⸗Bund be⸗ trägt nach den letzten Feſtſtellungen 479 640. Von dleſen zählen 30 766 als Schüler, 121586 ſind Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren und 141 276 Spleler im Alter bis zu 32 Jahren, während 46 032 aktive Mitglieder dieſes Alter bereits überſchritten haben. „ Keglerverband Maunheim. Mit dem g. Januar nehmen die Kämpfe um die Stadtmeiſterſchaft ihren Anfang. Auch diesmal er⸗ folgt Punktwertung. Der Gegner hat ſtets anzuwerfen. Es treten ſich gegenüber: am 3. Januar Bahnfreil— Goldene Harmonie, 5. Jan. Fidele 28— Gut Holz, 8. Jan. Rheingold— um e Hoor, 11. Jan. Fidele 21— Roland, 15. Jan. Geſ. Bock— Alle Neun Käfer⸗ tal, 17. Jan. Edelweiß— 1. K. C. Walöhof, 25 Jan. Roland— Rhein⸗ perle, 26. Jan. Flottweg— alles uff, und 28. Jan. Gute Gaſſe Fidele 12. Verlangt werden Achter-Mannſchaften à 50 Kugeln. Es wird jeweils auf den Anlagen der erſtangeführten Geſellſchaften ge⸗ kämpft. Durchwurf zwiſchen Vordere⸗ und Damenkegel wird nur dann nicht gewertet, wenn hierbei nichts fällt. Jeder Kegel der ſich außerhalb dem Vierpaß befindet gilt als gefallen. Mannheimer Fängerlrels E. V. Unser treues, hochgeschitztes, aktives Mitglſed Herr Ihomas Emmert Kaulmann lat uns in der Blüte seiner Jahre plötmich und unerwartet durch den Tod entrissen worden. Wir verlleren in dem Enischlafenen ein eifriges Mitglied und einen lleben treuen Sangesfreund, dem welr immer ein ehrendes Oedenken bewahren werden Mannheim, den Q. Dezember 1928 Der Vorstand Die Beerdigung fludet heute, den 22. Dezember 28 nachmittags/ Uhr von der Friedhofkapelle aus statt und bitten wir ungere Mitglieder, dem Ver- storbenen recht zahlreich die letzte Ehre zu erwelsen 18672 Dre VBRMAHL UNO zeigen en Picherd Weber RSlie Weber geb. Plscrumerun Hann heim, den 22. Dezember 1028 Frledtlohsting 28 Seil Kerlen 1 re VERHAHLUNd beehren Sich AIZUzelgen Call Siebrechf d F TAU ETA geb. Hentz Mennheim,(Veinbietstr.), El. Dez 1928 55 auchvaabrel von.50/ an, anteampen mit Tiſch v. 45„ an. ohne Tiſch v. 25 4 an aus schr günstigem einkauf oftenters dſiſg Perserleppiche Urad Brücken: 70 (ee weber, manman: hof. 20 3.4 Ire VERNMATHHL UNO qesfaffen rNuzelgen 5 Alſhrur Heininger Derulst Ffledl Heininger eb. Allgeier 8 rat werden Meruielrn, Weitmeacten 1028 NMicheel Arnrerd Fildde Arnerd geb. Kepp Vermählfe eee, des Städiisdzen Fürsorgeamtes. Entbehrliche Kleider, Wãschestücte, Schuhe, sowie Haus- vom Städtischen Fürsorgeamt zwecks Ab⸗ gabe an Bedürftige dankend angenommen. Abzugeben im Verwaltungsgebäude R 5, 1 Erdgeschoß, links, Zim- mer 23, täglich von 15 bis 17 Uhr, ausgenommen Samstag, Telephon: Rathaus Klinke 532. Auf Wunsch werden die Sachen abgeholt. Dieselben solſten möglichst brauchbar oder für den Gebrauch noch herzurichten sein. Feuder beirn, E22. Dezbr. 1028 Tiethenstrage 48 5 een Modernes Lager lain elg. u. fremd. 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Dezember 1928 — a der Volksaberglauben Von Dr. Max Kemmerich, München Man muß nicht alles glauben, was die Leute ſagen, aus der Luſt ſtammen konnte. Noch 1790 ſchrieb der Wiener man muß aber auch nicht glauben, daß ſie es ohne Grund ſagen. Was heißt Aberglauben? Kant. Ein Irrtum, ein Widerſpruch mit Vernunft und Erfahrung, mit anderen Worten ein Gegenſatz zur herrſchenden Lehrmeinung einer Zeit. Nun becken ſich Wiſſenſchaft und Wahrheit keineswegs, belehrt doch Ja, es ſoll boshafte Menſchen geben, die behaupten, daß wir unter Wiſſenſchaft das vollkommenſte Syſtem von Irrtümern verſtünden, über das eine Zeit ver⸗ fügt. So paradox das klingt, enthält es doch ein Körnchen Wahrheit. Denn wir ſchreiten doch tatſächlich von Irrtum zu Irrtum. Wir müſſen alſo zugeben, daß„Aberglaube“ genau ſo relativ und zeitlich begrenzt iſt, wie die anerkannte wiſſen⸗ ſchaftliche Wahrheit. Darum tun wir gut, ihn ohne Vorein⸗ genommenheit zu prüfen. Wir werden dann ſogar finden, daß er häufig gegenüber der offiziellen Lehre recht behielt. Denn nur allzuoft begeht dieſe den Fehler, Tatſachen an Theorien zu prüfen, ſtatt umgekehrt zu verfahren. Dann wird alles verworfen, was in die gültigen Theorien ſich nicht ein⸗ fügen läßt, bis eines Tages unter der Wucht der nun einmal auf die Dauer nicht zu unterdrückenden Tatſachen das Lehr⸗ gebäude zuſammenbricht. Dann erſt iſt die Bahn frei, um bald neuerdings durch Theorien wieder geſperrt zu werden. Nicht ſelten begegnen wir auch einem anderen Fehler: Die Anerkennung einer Tatſache abhängig zu machen von deren Deutung. Das Volk, der Bauer, Jäger, Schäfer, See⸗ mann, die ſtändig in der Natur leben, ſind ſcharfe Beobachter von Naturerſcheinungen. Aber es fehlt ihnen die wiſſenſchaft⸗ liche Bildung zur Einordnung in ein Syſtem und die dadurch geſchaffene Erklärungsmöglichkeit. Darum werden häuſig gut beobachtete Tatſachen falſch gedeutet, was dazu führt, daß die Gelehrten auch den Beobachtungen kein Vertrauen ſchenken. So leugnete etwa die gelehrte Welt das Phänomen des„blu⸗ tigen Schnees“, weil ſte wußte, daß von Blut keine Rede ſein könne. Die Tatſache der Rotfärbung— nicht durch Blut, ſondern durch kleinſte Lebeweſen— war aber doch richtig. Oder man beſtritt die„Regen“ von Fiſchen, Kröten, Fröſchen uſw., von denen ſeit Urzeiten das Volk ſprach, weil man wußte, daß dieſe Tiere nicht aus dem Himmel fallen konnten. Man wußte eben nicht, daß Wind⸗ und Waſſerhoſen durch ihre Saugwirkung Tiere emporheben und weit forttragen können, ſo daß auch hier die Tatſache, daß ſie aus den Wolken fallen, der Wahrheit entſprach. 27 Das Volk hatte längſt beobachtet, daß det Blattern⸗ epidemien die Melker von der furchtbaren Krankheit verſchont blieben. Die Aerzte hielten das aber für Aberglauben und leugneten es oder führten es auf den ſo beliebten Zufall zu⸗ rück. Aber Jenner prüfte und wurde ſo Vater der Schutz⸗ pockenimpfung, über deren Segen kein Wort zu verlieren iſt, mag auch da und dort bei unrichtiger Anwendung eine Krank⸗ heit übertragen werden. Da ſich Jenner auf keine Theorie, ſondern nur auf Erfahrung ſtützen konnte, ſtieß er überall auf gelehrte Gegner. ö In den genannten Fällen hat alſo ſtets die Anerkennung richtiger Beobachtungen unter ihrer falſchen Deutung gelitten, bw. an der Untunlichkeit, ſie einer herrſchenden Lehre ein⸗ zitordnen. Darum wurde als Aberglauben verworfen, was als Bereicherung unſeres Wiſſens Anrecht auf freudige Auf⸗ nahme gehabt hätte. Recht lehrreich iſt auch jener weitver⸗ breitete Aberglauben, der von Steinen zu berichten wußte, die vom Himmel fielen. Ja, hier und da zeigte man ſogar ſolche Steine, aber ſelbſtredend glaubte kein Gebildeter an ihren Urſprung. Noch heute wird in Enſisheim im Elſaß ein ſolcher Stein aufbewahrt, der nach einer damals aufge⸗ nommenen Urkunde am 7. November 1492 herabgefallen ſein roll. Wir brauchen wohl nicht zu beteuern, daß eine auf⸗ geklärte Zeit dieſe Urkunde nur als Beweis für die Aber⸗ gläubigkeit und Finſternis des Mittelalters werten konnte. Aber das Volk hielt trotzdem unbeirrbar an ſeinen vom Him⸗ mel gefallenen Steinen feſt. Als ein ſo heller Kopf wie Gaſſendi im Jahre 1627 am hellen Tage einen Stein fallen ſah und den noch warmen 30 Kg. ſchweren Findling unter⸗ ſuchte, zögerte er nicht, ſeine Herkunft auf ein fernes Erd⸗ beben zurückzuführen. Es war ihm ſofort klar, 1 11 7 N 1 8 n Praltiſche Maſſenpiychologie anno dazumal Vorläufer heutiger Zeiterſcheinungen in Baden vor g f 300 Jahren 5 5 5 5 Die erſten Blitze aus der Gewitterwolke des dreißig⸗ jährigen Krieges zuckten bereits über Europa. Man ſchrieb ungefähr 1622. Wie jedes Unwetter ſeine Vorboten vor ſich hertreibt, machten ſich damals auch in Baden wie im übrigen Deutſchland Vorzeichen geltend, die aus der Wirrnis der Zeit aufgetaucht, auch in ihr mehr oder weniger ihre naturbedingte Urſache haben. Wo Aas iſt ſammelten ſich ſchon immer die Geier. In dieſem Falle Menſchen, die auf Koſten der ver⸗ worrenen Allgemeinverhältniſſe im Trüben reiche Fiſchzüge hielten. Dieſe Uebel in ihrer hundertfältigen Form mußten mit der Zerrüttung der Moral zwangsläufig auch an den Grundpfeklern einer an ſich ſchon nicht mehr ſehr feſten Staatsordnung rütteln u behördliche Gegenmaßnahmen notwendig machen, die in dem Teil:„Polieey⸗Weſen“ des „Gemeinen Lands⸗Ordnung des Marggraveſchaft Baden“ 85 inkereſſante kulturgeſchichtliche Streiflichter aufblitzen läßt. Genau wle unſere Zeit, die durch ſeeliſche und körperliche Ueberſpannungen ein gut Teil inneren Halt verloren hat, nach neuen Daſeinsinhalten und Lebensformulierungen ſucht und dabei von einer Sekte zur anderen läuft, im Okkultismus, Spiritismus und ſonſtiger myſtiſch⸗magiſcher(ſagen wir ein⸗ mal:) Kunſt ihr Heil und innerliche Wärme ſucht, genau ſo ſuchten vor 300 Jahren Fanatiker, Schwarmgeiſter, Charla⸗ tane und Beutelſchneider angeblich die Seelen ihrer Zeitge⸗ noſſen, die nach Labung lechzten, in Wahrheit aber die Geld⸗ zörſen der Leichtgläubigen, die ſie auf ihre Art ſanterten. Wie auch beute noch, fanden bet Frauen willige Ohren 8 Profeſſor Stütz auf den Agramer Steinfall von 1751 Bezug nehmend:„Daß das Eiſen vom Himmel gefallen ſein ſoll, mögen wohl 1751 ſelbſt Deutſchlands aufgeklärte Köpfe bei der damals unter uns herrſchenden Ungewißheit in der Naturgeſchichte und Phyſik geglaubt haben, aber in unſeren Zeiten wäre es unverzeihlich, ſolche Märchen auch nur wahr⸗ ſcheinlich zu finden.“ Auf ſeine Autorität hin warf man die Meteorſteine in den Muſeen fort, um ſich nicht lächerlich zu machen. Im gleichen Jahre der Niederſchrift des Profeſſors— 1790— fiel in Juillae ein Stein nieder. Der Maire ſandte darauf einen mit der Unterſchrift von 300 Augenzeugen ver⸗ ſehenen Bericht an die Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften mit dem Erfolge, daß Bertholkon als Referent erklärte, man müſſe eine Gemeinde bedauern, die einen ſo törichten Bürgermeiſter habe, daß er ſolchen Unſinn glaube. „Alle Bemerkungen ergeben ſich einem pytloſophiſch ge⸗ eines offenbar falſchen Faktums eines phyſiſch unmöglichen Phänomens lieſt.“ Auch der große Phyſiker Lavoiſier bewies die Unmöglichkeit, und der ſonſt ſehr bedächtige Aka⸗ demiker Deluc meinte ſogar:„Wenn ihm ſelbſt ein ſolcher Stein vor die Füße fiele, müßte er zwar zugeben es geſehen zu haben, könne es aber doch nicht glauben. Vaudin ging noch weiter mit der Forderung ſolche Dinge lieber zu leugnen, als ſich auf ihre Erklärung einzulaſſen. Erſt der Steinregen von L' Aigle in der Normandie am 26. April 1803, der durch die franzöſiſche Akademie von einer Spezialkommiſſion unter Bioths Leitung unterſucht wurde, beſtätigte den uralten„Volksaberglauben“ in vollem Umfang. Der weitverbreitete Glaube, daß Nordlichter Künder von Kriegen ſeien, findet ſeine Stütze in der neueſten Forſchung über die Sonnenflecken. Denn wie Rudolf Mewes feſt⸗ ſtellte, fallen die Maximg der Sonnenflecken mit denen der Nordlichtererſcheinungen neben anderen Phänomenen zuſam⸗ men. großen Kriege. N Die bedeutende Rolle, die im Volksmunde dem Mond zuteil wird, findet gleichfalls in der neueren Forſchung ihre Beſtätigung. Ebbe und Flut, Fieberkurven, Wachstum des Embryos, Geburten uſw. ſtehen in nachweisbaren Beziehun⸗ gen zu den Mondphaſen. Beſonders intereſſant iſt in dieſer Hinſicht der in der Südſee lebende Pallolowurm, der aus⸗ ſchließlich in der Nacht vor Neumond den Hinterteil des Muttertieres abſtößt, der nunmehr an die Meresoberfläche zur Befruchtung ſchwimmt. Die längſt dem Volke geläufige Mondſucht hat Hell⸗ pach in ſeinem Buche„Geophyſiſche Erſcheinungen“ ebenſo wie Epilepſie und Pſychoſen als vom Monde tatſächlich ab⸗ hängig nachgewieſen. Berückſichtigen wir noch die jedem Gärtner bekannte Einwirkung des Mondes auf das Wachs⸗ tum der Pflanzen, die günſtige Wirkung des zunehmenden diſcher Vorgänge in den Organismen vom Monde kein Zwei⸗ fel mehr beſtehen. Das Volk hatte wiederum recht! Mindeſtens ſeit Homer iſt die blutſtillende Wirkung des Beſprechens einer Wunde bekannt. Heute erkennt jeder Arzt die Macht der Hypnoſe und Suggeſtion auf den Körper an, aber bis vor wenigen Jahrzehnten wußte nur das Volk davon. Es hütete treu das Wiſſen vom pfychiſchen Heilfaktor, Gerade die Heilkunſt hat ſchon ſehr viel vom ſcheinbaren Aberglauben gelernt und wird es noch weiterhin tun, ſelbſt von dem der Naturvölker. i Hie und da heißt es, eine Quelle führe„giftiges Waſſer“. Das galt zumal in Verbindung mit lokalen Sagen als aber⸗ gläubiſches Gerede. Heute wiſſen wir aber auf Grund chemiſcher Unterſuchungen, daß es ſich in der Regel um ſo reines Waſſer handelt, daß es die Zellen angreift und geſund⸗ heitsſchädigend wirkt. 0. 5 In meinen„Kultur⸗Kurioſa“(München, Albert Langen) führe ich noch viel einſchlägiges Material an. Aber ſchon das Mitgeteilte genügt als Mahnung zur unvoreingenom⸗ menen Prüfung auch des„Aberglaubens“. Denn außerhalb daß er nicht die](was heute ja etſerner Beſtand der Mathematik iſt, wie Arago ſagt, nichts unmöglich! 7 Wahrſager, Zauberer und Teufels beſchwörer „ſo mit dem Teuffel Bündnuß machen, oder mit demſelben umbgehen und zu ſchaffen haben. Zauberey üben und treiben, Menſchen und Vieh, mit oder ohne Gifft beſchädigen“. Ihre Praxis beſtand darin„auß teufeliſcher Kunſt andern Leuten offentlich oder geheym wahr zu ſagen, durch Chriſtalle, oder auff andern Weg geſſehene oder künftige Dinge zu erfahren, oder auch allein aus Fürwitz mit dem Teuffel Geſpräch zu halten(vermutlich mit dem ſideriſchen Pendel) dieweil auß ſolchem Fürwitz vil Schaden und Unraths erfolgt, auch dem Teufel, welcher ein Lügner und Mörder von Anfang an ge⸗ weſen, dardurch gedienet und in Aberglauben geführt—-—— Darumb ordnen und wollen Wir, daß ſolche Fürwitzlinge, Chriſtallenſeher und Wahrſager offentlich an Pranger geſtellt, mit Ruthen außgehauen und Unſerer Landſchafften——— ewiglich verwieſen werden ſollen.“ a Die gemeingefährlichſte Sorte dieſer Kulturhyänen und die haupkſächlichſte Landplage ſcheinen jedoch die„Shalcksnar⸗ ren, falſche Spiehler, Landfahrer, Senger (Sänger) Reimenſprecher, Springer und ander derglelchen Lottergeſinde“ geweſen zu ſein. Sie hatten es auf die abgeſehen, die unſterblich bleiben und nicht alle werden.„Viele, gute, einfältige Leuth, vorab die liebe Jugend wurde durch falſche Spiehler, die in Landen umb⸗ ziehen, bößlich betrogen.“ Heute können ſie nicht raſch und gründlich genug ihr Geld los werden und kommen von ſelbſt um ſich neppen zu laſſen. Andere„ſo ſich Narrheit annehmen und mit ihren lotterbübiſchen Poſſen manches züchlige Herz (das aber innerlich ſchon morſch geweſen ſein muß) ſonder⸗ lich aber die Jugend hefftig ärgern“, ſchloſſen ſich ihnen an. ſich auff üppiges, unzüchtiges Singen und Reimenſprechen wiſer a. a ſt“ und bement⸗ 8 N 5 8 bildeten Leſer von ſelbſt, wenn er dieſes authentiſche Zeugnis In dieſe Zeiten fallen aber auch ſeit der Antike die Mondes auf die Ausſaat, ſo kann über die Abhängkeit perio⸗ der oft eben ſo wichtig oder wichtiger iſt, als Medikamente. Dann fand ſich noch„mancherley leichtfertig Geſindlein, das ſprechender Bühnen iſt) auch auf aberglaubiſche, betrüglichs Außlegungen der Planeten begibt(die fliegenden Horoſkop⸗ Händler unſerer Tage) und hiermit nicht weniger als vorge⸗ nanndte Shalcksnarren groſſe Aegernuß verurſachen und die Leuth(die es nicht anders haben wollen) vergebenlich umbs Geld bringen. Under dieſe Zahl wöllen Wir gleichergeſtalt alle Gauckler, Springer und andere dergleichen unnütze Ge⸗ ſellen gerechnet und ſonderlich den Weibsperſonen hinfüro das Springen(arme rhythmiſche Gymnaſtik, arme Girls!)- verbotten haben. Die Beampte waren durch ſcharpfen Befelch gehalten„ſonderlich an denen Enden, da die Landſtraßen für⸗ und durchgehen, bey den Würthen und ſonſt allenthalben 85 ernſtliche Vorſehung zu thun, daß dergleichen leichtfertige 1 Lotterbuben mit nichten geduldet, gehauſet und beherberget, viel weniger weder umb viel noch wenig ſpiehlen(mit„ge⸗ zinkten“ Karten ſoll das jetzt auch noch vorkommen) oder an⸗ dere boshaftige, luſtige Geſchwindigkeiten(die keine Hexeret ſind aber ein einträgliches gewerbe⸗ und umſatz ſteuerfreies Metier daeſtellen, ſolange die Sache gut geht) zu üben ver⸗ ſtattet, ſondern alsbald aus dem Lande fortgewieſen werden.“ Ebenfalls keine Errungenſchaſt der Neuzeit ſind die Glücksräder oder wie dieſe Glücksbringer auf Meſſen und Märkten ſonſt noch heißen mögen. Höchſtens z. B. ein Satz Aluminium, das es damals noch nicht gab. Zu jener Zeit richteten„außländiſche Privat⸗Perſohnen Glückhäfen(wie man es zu nennen pfleget) auf, und zogen auff Jahr⸗ und Wochenmärkten herumb und brachten durch ihren vortell⸗ haftigen Geſuch das Gelt von den armen Leuthen und alſo auſſer Landt.“ Für jeden Kreuzen, den man ſetzte, müßte in Zukunft ein halber Gulden Straff erſtattet werden, wenn es. gelüſtete Fortunas Laune zu verſuchen. 8 5 „Scherenſchleiffer, Keſſelflicker, Spengler und dergleichen Geſindlin, wegen deren ſich aller⸗ hand Ungelegenheiten zutragen, man aber derſelben aller⸗ dings leider nicht entrahten kann, mögen durchs Land paf⸗ ſieren, aber nicht lang an einem Ort verharren, die weil ſich manchmal unter dergleichen Geſellen Verräther, Ausſpeher, Kundſchaffter, Dieb und Mörder befinden.“ Sie wurden„ihres Nahmens, woher ſie kommen und ſich mehrentheyls aufge⸗ halten, befragt und, da man ſie argwöhniſch oder verdächtig, hiet, procedirt“ d. h. mit Geldſtrafe und Landesverweis ab⸗ geſchoben. Aehnlich erging es den Landfahrern„ſo man Zahn ⸗ brecher, Thyriacks oder Würtzlenträger und Krähmer zu nennen pflegt, und degleichen Waaren, es ſeyn mit Träncken, Pillulen, Latwergen oder dergleichen als zur Leibartzeney dienend, dargeben und dem gemeinen Mann mit groſſem Betheuern, Geſchrey und Zureden angebotten, ver⸗ kauft und eingeſchwätzt werden, wurden nach Gelegenheit deß Verbrechens mit Thurm⸗Straff angeſehen und alßdann fort⸗ gewieſen.“ 8 Summariſch und ohne Handſchuhe packte man zu bei „Landröcken, Vagabunden und Bettlern, ſo den Unterthanen mit Diebſtahl, und in vil andre Wege überläſtig und beſchwerlich, und mit heimblicher Verrätherey und an⸗ derem ſchädlich ſein können.“ Sie wurden durch Streiſen, heute würde man ſagen: Landjägerpatrouillen, über das ganze Land dingfeſt gemacht, und ſtracks auſſer Land verwie⸗ 5 ſen. Was wegen„Leibs Unvermöglichkeit“ nicht gehen konnke,. wurde per Schub über die Grentze gebracht. Ebenſo verfuhr man mit Zygeuner u.„Die Beampte drfenigen Ort, ſo am Rhein gelegen, ſollen den Förgen(Fährleuten) bey Straf zweintzig Gulden einbinden, daß ſie durchauß keine Bettler über Rhein herrüber oder, da von andern ſolche herübber ge⸗ bracht, und bey dem Fahren angetroffen, alſobald wieder zurückführen.“ i 55 „Die eigentliche Zeitkrankheit aber waren„diejenige Per⸗ ſohnen, ſo mit der verdamblichen Ketzerey deß Wide r⸗ tauffs beſchaffet und Schwenckfeldern anhangen.“(Die Schwenckfeldlaner, nach ſhrem Begründer Kasper von Schwenckfeld genannt, hatten eigene Abendmahlfeiern, ſprachen in der Weiſe des Myſtiker vom„geiſtigen Fühlen“ und be⸗ riefen ſich auf fortwährende göttliche Eingebung. Die Sekte beſteht heute noch in Nordamerika, wo ihre Anhänger als mäßig, tätig und rechtſchaffen Anſehen genießen.) Die Vor⸗ ſteher oder receptatores dieſes Wiedertäufers, die„ſo hart⸗ näckig und ſich nicht allein um Religionsſachen nicht wollen weiſen laſſen, ſondern auch in Politiſchen Dingen ungehorch⸗ ſamb ſeynd und viel andre einfältige Leuth, ſo zum Theyl noch nicht getaufft ſeynd“, wurden auf eine Art„ſchwarze Liſte“ geſetzt. Die Vorſteher, ob ſie Landeskinder waren oder nicht, wurden„ohne Gnad deß Lands verwieſen und im Wie⸗ derbetatensfall mit unnachläßiger Straff an Haab und Guth, Laib und Leben gegen ſie verfahren.“ Wer ſolche Sektiere beherbergte ohne ſelbſt Wiedertäufer zu ſein, zog ſich glei falls Beſtrafung zu. 80 4 7 9 855, Die„andre einfältige Leuth“ wurden von ihrem Irrtum abzubringen verſucht, indem„man ihnen einband, alle Sonn- und Feyertägliche, beſonders aber die Catechismus⸗ Predigten zu beſuchen. Die Kirchendiener des Orts hat dieſelben oftmals zit examiniren, wie ſie in Erkandtnus der Wahrheit zugenommen, und daſſelb ohngefähr ein Jahr lang mit ihnen zu verſuchen Wo aber über ſolchen angewandten Fleiß bey ihnen nichts zu erlangen und ſie auff ihrem Irr i thumb verbleiben, die ſollen deß Lands verwieſen werden keinem ſeine Kinder, ſie ſeyen mit dem Wiedertauff befl oder nicht, mit zu nehmen vergönnt ſeyn, ſondern dieſelben verpflegt werden“. Auch ihre Habe wurde konfisziert und „Nutzung davon ad pias causas(zu frommen Zwecken) ver⸗ wendet.“ Ebenſo verfuhr man mit denen, die„anderen der⸗ gleichen verdampten Irrthumben anhängig“ waren. 5 „Zwang verbittert die Geiſter, aber er bekehrt ſie nicht' Die Wahrheit dieſer Goetheſchen Sentenz bewies der dreißig jährige Krieg in tauſenden non Einzelfällen. Die berüßmte religtbſe Toleranz des„Muſterländles“ blieb erſt einer ſpäteren Zeit vorbehalten. 1 5 5 K. J. Grün(Berlin) * Henri Bergſon,„Die ſeeliſche Energie.“ Autoriſiert Ueberſetzung von Eugen Lerch. Jena, Eugen Diedrichs Verlag. Mit dieſem Werk faßt Bergſon in knapper, klare! Form die Grundtatſachen ſeiner Lebensphiloſophie zuſan Die ſeeltſche Energie iſt für ihn die als Urtrieb an und auch dem Menſchen zu Grunde liegende Schöp die aus ſi baus allei e 0 ns en kann. Samstag, den 22. Dezember 1923 Aus der Mannheimer Zopfzeit Von Franz Mohr In ſeiner Schilderung der Zuſtände am Grehweiler Hofe während der Regentſchaſt des Rheingrafen Carl Magnus er⸗ wähnt Magiſter Laukhard wiederholt auch den Man n⸗ he mer Hof. Laukhard, ein ebenſo ſcharſer Beobachter wie Seite. Nr. 506 Neue Maunhelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Arich von Wilamowitz⸗Moellendorff Zu ſeinem 8d. Geburtstag am 22. Dezember N f Von Dr. Felix Waſſermann, Mannheim Wäre Wilamowitz ein gewöhnlicher Vertreter des typi⸗ ſchen deutſchen Gelehrtentums, ſo würde man bei ſeinem achtzlgſten Geburtstag an eine übliche Profeſſorenlaufbahn mit den Etappen Greifswald, Göttingen, Berlin erinnern, das Wichtigſte aus einem Hundert von Büchern und Auffätzen aufzählen können. Aber nicht wie bei ſo manchen anderen Vertretern der Altertumswiſſenſchaft trifft es auf ihn zu, daß ſein Leben nur in der Summe der feiner Hand ent⸗ ſtammten Druckbogen ſich darſtellt. Gewiß, ſein rein wiſſen⸗ ſchaftliches Werk iſt ſo imponierend, daß unter den Lebenden kein deutſcher und kein ausländiſcher Gelehrter ihm die Krone ſtreitig macht, und es gibt kaum ein Gebiet des griechi⸗ ſchen Geiſteslebens von Homer bis zur Spätanttke, auf dem ex nicht durch bahnbrechende Arbeiten ſtofflich und methodiſch für Jahrzehnte den Weg gewieſen hätte. Aber dieſe Wirkung konnte nur zuſtande kommen, weil hinter dem großen Ge⸗ lehrten ein großer Menſch ſteckt. die aber doch und zwar gerade Voll von eignem Leben lehrtengeneration ſeiner Schüler manchen Widerſpruch gegen empfundenen, nicht nur erklügelten Kritik in Textgeſtaltung und Auslegung der griechiſchen Klaſſiker geſchaffen hat, ſie zeigt ſich in einer ſtets kampfbereiten Polemik, die allen Aeu⸗ ßerungen dieſes Gelehrten aus jungen und alten Jahren eine lebendige Spannung geben, die jeden Leſer und Hörer zwingen, mit Zuſtimmung oder Ablehnung in dieſen Geiſtes⸗ kampf einzugreifen. Und ſo muß man auch die Gegenſeite dieſer Lebhaftigkeit mit in Kauf nehmen, ein oft ſo tem⸗ peramentvolles wie ungerechtes Vorgehen gegen andere Au⸗ ſchauungen. Wenn der junge Wilamowitz in ſeiner heftigen Attacke auf Nietzſche verkannt hat, was dieſer geniale Geiſt für Deutſchlands Zukunft bedeuten ſollte, ſo iſt dieſer An⸗ griff nur der erſte in einer langen Reihe von literariſchen Fehden mit weniger bedeutenden Köpfen, in denen Wila⸗ mowitzens Ueberlegenhetit wohl zumeiſt den Platz behauptete, auch bei der füngeren Ge⸗ und Erleben hat er dem deutſchen Humanismus, dem der dieſe etwas forſche Schneidigkeit hervorriefen. Dieſes leb⸗ öde Grammatikbetrieb der Schule vereint mit der zumetſt hafte Temperament verleiht oft gerade den größeren Werken engſtirnigen Textkritik an der ſtniverſität ſeden Sinn genom⸗ des Gelehrten etwas ſchillernd Ungleichmäßiges; ſeine Haupt⸗ men hatte, neu erweckt, indem er in die Welt der Buchſtaben und Texte wieder Menſchen von Fleiſch und Blut ſetzte, indem er die Autike aus dem muffigen Dunkel deutſcher Gelehrtenſtuben wieder in die freie Luft helleniſcher Land⸗ ſchaft führte. Der Ausgangspunkt der Wiſſenſchaft vom Griechentum wurde wieder das Leben mit ſeinen zahlloſen geſchichtlichen und menſchlichen Vorausſetzungen; es galt die Bedingungen neu zu faſſen, unter denen die griechiſche Menſchheit auf allen geiſtigen Gebieten, in ihrer Geſamt⸗ erſcheinung wie in den Werken ihrer einzelnen Meiſter, die einzigartige Entwicklung nehmen mußte, die ſie zur letzten Grundlage feder abendländiſchen Kultur gemacht hat. Wenn Wilamowttz ſo, mit der hiſtortſchen Einzelforſchung des 19. Jahrhunderts verbunden, gerade durch die Feſtſtellung der Einzelzüge die griechiſchen Schriftwerke aus ganz be⸗ ſtimmten einmaligen Situationen hervorwachſen ließ, ſo nahm er ihnen wohl ihre typiſche geſchichtsloſe Geltung, verlieh ihnen aber dafür das pulſierende Blut gelebten Lebens, machte die toten Schemen weltfremder Pedanterie zu un⸗ mittelbar ergreifenden Denkmalen menſchlichen Denkens und Fühlens, lebendig geworden für den gegenwärtigen Men⸗ ſchen gerade dadurch, daß die innerlich vertiefte Herausarbei⸗ tung der konkreten Einzelzüge der Vergangenheit ſelbſt die unmittelbarſte Gegenwartswirkung auslöſen mußte. Aber mit dieſer Herausziſelierung des Einzelnen geht die große Ge⸗ ſalntſchau des helleniſchen Ideals, das Erbe der deutſchen Klaſſik und Romantik, nicht verloren; liegt doch in dem ſelbſt⸗ verſtündlichen Eingehen auf die Mannigfaltigkeit der grie⸗ chiſchen Welt, in der Hingabe an die farbig wechſelnde Außen⸗ ſeite wie in dem Nachforſchen nach dem weſenhaft Hellentſchen in den typſterender Oberflächlichkeit verſagten Tiefen, weit mehr als ein leichtes Lippeubekenntnis zum zeitloſen Wert des Hellenentums. Und mit welcher Leldenſchaft ringt Wilamowitz um die Geſtaltung ſeines Bildes von griechiſcher Art. Die unge⸗ wöhnliche Feinnervigkeit, die ihn ſo tief in die Irrationali⸗ täten des künſtleriſchen, vor allem ſprachlichen Ausdrucks hinabſehen läßt und ihn zum Wegbereiter jeder wahren, weil 2 Pfalz und Pfälzer Was iſt nun eigentlich die Pfalz und wer kann ſich von Rechts wegen Pfälzer nennen? Das Ländchen, das von Na⸗ poleons J. Gnaden geographiſch auf dem linken Rheinufer zur Pfalz geſtempelt wurde und ſeitdem ſo heißt und auf den Landkarten ſo verzeichnet iſt, iſt alles andere, nur nicht ein⸗ Heitlich. Ethnologiſch gehört der Nordpfälzer zu dem von der Nahe bewäſſerten Landesteil, während der Weſtpfälzer in ſeinen Stammesmerkmalen mehr an die Saargegend erinnert. Der Zwefbrücker und Pirmaſenſer hat ſeine beſondere Eigen⸗ art, die noch in die Zeiten der Duobezherrſchaften zurück⸗ führt. Homogen iſt in der linksrheiniſchen Pfalz nur die Beyßlkerung der Vorderpfalz, die im ſüdlichen Teil auch einten Schuß alemanntſchen Blutes in ſich hat. Neuſtadt, Lan⸗ dau, Speyer, Germersheim und fenſelts der blauweißen Grenspfähle ſogar noch Worms ſind echt pfälziſche Städte, in denen ich die pfälziſche Eigenart ausprägt; das Herz der Pfalz, völkiſch genommen, ſchlägt aber nicht dort, nicht auf dem linken, ſondern auf dem rechten Ufer des Rheines. Im Mannheimer Schloß und in den Ruinen des Heidel⸗ berger Schloſſes raunen pfälziſche Geiſter. Mannheim und dann Heldelberg ſind der Mittelpunkt deſſen, was der Hiſtoriker und der Ethnologe unter Pfalz verſteht, und hier gedeiht heute noch rein pfälziſches Weſen, rein pfälziſche Art, trotz der angeblich alles nivellierenden Zeit, krotz politiſch⸗ geographiſchen Veränderungen. Man nehme linksrheiniſch die heutige Vorderpfalz und vereinige ſie mit Heidelberg und Maunheim und man hat die richtige, innerlich gleichartige Pfals. 1 Lokale Unterſchiede, namentlich in der Sprache, ſpielen dabef keine oder doch eine ſehr untergeordnete Rolle. Es iſt auf pfälziſcher Erde wie überall. Der Dialekt bleibt im großen und ganzen ſich gleich, hat aber im kleinen ſeine loka⸗ len Vaxlanten, Bezeichnend dafür iſt folgende in der mittleren rechtsrheiniſchen Pfalz übliche Scherzfrage:„Wo hört der Newöwel(Nebel) uff?“ Antwort:„In Hemsbach, denn dort ſagen ſe Nawwel!“ Aehnliche Varlanten weiſt die rechts⸗ rheintſche Pfalz auf. Auf dem Lande bei Mannheim trägt die Frau ein„rotes“ Kleid, bel Heidelberg ein„routes“ Auch im Tonfall fehlt es nicht an Varianten. Drüben— in Speyer und Umgebung beſonders—„ſingt“ der Pfälzer bem Spre⸗ chen hüben iſt ſein Tonfall mehr gleichmäßig, beſonders in der Mannheimer Gegend. Aber ſchon beim Heidelberger Land⸗ bewohner und ſogar beim Ur⸗ Heidelberger— hier allerdings ſchon ziemlich abgeſchliffen— macht ſich das„Singen“ wieder bemerkbar. Aber das ſind, wie geſagt, lokale Eigentümlich⸗ keiten, die ſchließlich ſedes Dorf beſitzt. Aus dieſen lokalen Noten bezieht der Volkswitz vielfach ſeine Nahrung, der Bolßs witz und die dem Pfälzer hüben wie drüben anhaftende Peigung zum Uz, der mitunter ſehr draſtiſch ſein kann und ketiher wenigſtens e nicht ſelten die Urſache zu den ſolenye⸗ ſten Kirchweſhyrügeſeien abgab. Dfeſe festlichen Sonderner⸗ Inügungen gehören heute faſt 1 1 dun der Vergangenheit an. Man en Hüßevunk itz ſtärke bilden die zahlloſen überall verſtreuten Apergus, Ein⸗ fälle glücklicher Augenblicke mit oft wirklich genialer In⸗ tutition. Und das iſt es, was überhaupt erſt Wilamowitzens Weſen erſchließt, die lebendige Gemeinſchaft des Augenblicks. Wer dieſen in jeder Geſte durchgeiſtigten Menſchen als Redner geſehen hat, wie er, ein wahrer Grandſeigneur der Wiſſen⸗ ſchaft, mit ſeiner anmutig leichten und doch ſo eindringlichen Sprache Hunderte von Hörern in die Welt hellentiſcher Götter und Menſchen bannte, der weiß, daß der Lehrer in ihm noch mehr zu geben hatte als der Gelehrte. Noch mehr durfte den Menſchen Wllamowitz erleben, wer je das Glück hatte, allein in perſönlicher Unterredung ihm nahe zu kommen, wenn ſich aus dem Reichtum ſeines Lebens und Wiſſens Bilder und Erkenntulſſe ergaben, wie zufällig aus dem Auf und Ab des Geſprächs entſprungen und dabet doch Anregungen für fahre⸗ lange Arbeit. Und hinter allen Worten das, was ihnen erſt volle Bedeutung gibt: Die eble, hoch gewachſene Geſtalt, der wundervoll fein durchgebildete Kopf, ein Entzücken für jeden Porträtplaſtiker, die Lebhaftigkeit des Blicks, das unendliche Spiel der ſtets bewegten Miene; Reife des Alters bei jugend⸗ lichem Feuer; anmutiges Eingehen auf den anberen bei ſtrugſtem Feſthalten eigener Art und Anſchauung. Wirklich eine jener ſeltenen Vereinigungen von Geburtsadel und Geiſtesadel, ein wahrer Edelmann vom Scheitel bis zur Sohle und darum wie wenige befähigt, das Weſen vergangener und gegenwärtiger Kultur zu faſſen. So kann man es auch verſtehen, daß der alte preußiſche Ariſtokrat der neuen Geſtaltung der politiſchen Dinge, die ſo manches ihm durch Herkunft und Leben Wertvolle zerſtören mußte, nicht in allem gerecht werden konnte; aber man ſoll nicht vergeſſen, daß dieſer ſelbe Mann auch unter dem alten Regime ſich gegen die ſervile Liebedienerei des wilhelminiſchen Hofſchranzentums gewandt hat. Frei von poljtiſchem und wiſſenſchaftlichem Oppertuntsmus ſteht er in unſerer Zeit wie ein ſpäter Nachfolger jener weitſchauenden Gelehrten⸗ generation aus der Zeit der Klaſſik und Romantik, die der deutſchen Wiſſenſchaft einſt ihre menſchliche Ueberlegenheit gegeben hat. Vuſt und wer ſie in vollen Zügen als unbetetligter Zaungaſt genießen will, muß ſchon die Reiſe nach den geſegneten Ge⸗ filden Niederbayerns machen, wo das Raufen auch heute noch — und dort vielleicht für immer— in höchſter Blüte ſteht und als eine ganz unentbehrliche Volksbeluſtigung gilt. In der linksrheiniſchen Pfalz gibt es Dörfer, bei denen es obli⸗ gatoriſch war, daß an der Kirchweih die Burſchen des Nach⸗ bardorfes vom Tanzboden weggeprügelt wurden. Die Prft⸗ gel, die ſie mit heim nahmen, zahlten ſie dann, wenn bei ihnen der Bombardon brummte umd die Klarinette quiekte, mit Zins und Zinſeszins zurück. Der Rhein, der durch dieſe Pfalz, wie wir ſie eben gekenn⸗ zeichnet haben, fließt, wirkt ulcht trennend, ſondern verbin⸗ dend. Ein Beiſpiel ſagt hier alles: Ludwigshafen und Mannheim. Beide ſind im Grunde genommen, obwohl terri⸗ torial getrennt, eine Stadt, was ſich äußerlich auch dadurch bemerkbar macht, daß viele, die in Ludwigshafen arbeiten ober angeſtellt ſind, in Mannheim wohnen und umgekehrt. Und in der Lebensweiſe, im Dialekt gibt es keinen Unter⸗ ſchied. Man könnte Ludwigshafen als einen Stadtteil von Mannheim bezeichnen, der aus dem von Mannheim befruch⸗ teten Boden herauswuchs und auch ohne des Bayernfürſten Patenſtelle hätte aufkeimen müſſen. Gewiſſe lokale Unter⸗ ſchiede, wie ſie beim rechts⸗ und beim linksrheiniſchen Pfälzer ſich bemerkbar machen, ſucht man beim Ludwigshafener und beim Mannheimer vergebens. Es ſieht ſo aus, als ob ſie aus einem Holze geſchnitzt wären, was natürlich nicht ausſchließt, daß der dem Deutſchen überhaupt anhaftende Lokalpatriotis⸗ mus in beiden, ihrem Weſen nach ſo uniformen Städten keine Pflanze iſt, die noch importiert werden müßte. Was die oben erwähnten lokalen Unterſchlede zwiſchen dem rechts⸗ und linksrheiniſchen Pfälzer betrifft, ſo äußern ſte ſich beſonders im Temperament. Man ſagt, wo Wein und viel Wein wachſe, ſei das Volk lebhafter und hitziger wie anderswo. Für die linksrheiniſche Pfalz trifft das ohne Zweifel zu, wie feder Kenner beſtätigen wird. Aber eine Regel iſt dieſe Theſe trotzdem nicht. In der rechtsrheini⸗ ſchen Pfalz wächſt auch Wein und ſogar ein recht guter Trop⸗ ſen; ſo kann ſich edler Schriesheimer überall ſehen laſſen und hält jedenfalls die Konkurrenz mit nicht wenig linksrheini⸗ ſchen Marken aus. Die Rebenhügel der Bergſtraße von Hei⸗ delberg ab ſind durchweg muſterhaft gepflegte Anlagen, deren Produkt nur deswegen draußen in der Welt nicht ſo beachtet wird, weil man es in einer merkwäördigen, faſt grotesken Beſcheidenheit verſäumt hat, Reklame für ſie zu machen, eine Reklame, ohne die es nun einmal heute nicht mehr geht. Und es wird auch rechts des Rheines Wein getrunken, auf dem Lande ſtellenweiſe verhältnismäßig noch mehr wie in der Stadt. Trotzdem iſt der rechtsrheiniſche Pfälzer in ſeinem ganzen Weſen viel ruhtger, geſetzter, wie der Bruder drüben. Frohſinn iſt auch ihm eigen, aber er artet weniger in Aus⸗ gelaſſenbeit aus und haut ſeltener über die Schnur. beſonders vom Laoude. Aber auch in der Stadt läßt ſich 13 5 die Probe aufs Exempel machen. g —— Das gilt Meuſchen, nur Menſchen. [Kritiker, kannte ſich aus in ſeiner Zeit. Er hat, was er in ſeinen Schriften nieberlegt, auch erlebt und hat beſonders einen tieferen Blick in die Intimitäten an den Höfen der vlelen Duodezpotentaten getan, deren ſein Carl Magnus (geboren 1718 in Grehweiler in der damaligen Unterpfal F 1795) ja einer war. Oberlehensherr dieſes kleinen Potentaten war der Kurfürſt von der Pfalz, der damals in Ma reſtdierte. Daraus ergaben ſich gewiſſe Beziehungen z dem Mannheimer Hofe und dem Grehwetiler Höſchen. Von dem damaligen Kurfürſten der Pfalz, Philipp, entwirft Laukhard kein gerade ſchmeichelhaftes Bild. Er nennt ihn einen Schwachkopf, der ſich ganz jeſufti⸗ ſchem Einfluß hingegeben und ſeinem Beichtvater, dem Pater Hyaeinthus, die Geſchäfte, welcher Art ſie auch ſein mochten, ſtberlaſſen habe.„Es wird“, berichtet Laukhard über die Regierung dieſes Fürſten,„keinen befremden, daß ſo viele Proteſtanten, welche in der Pfalz um Aemter oder ſonſt etwas anſuchten, ihre Religion änderten, katholiſch wurden und dann ſicher waren, das zu erhalten, was ſie ſuchten, was ſie aber als Proteſtanten ſonſt gewiß nie hätten erwarten dürfen.“ Am Hofe Carl Philipps ſollte der junge Carl Magnus ſeinen Eintritt in die große Welt machen. Am Hofe zu Greh⸗ weiler ſpielten aber die Herrenhüter die erſte Violine und ſie beredeten den alten Grafen, den Sohn ja nicht nach Mannheim zu ſchicken, ſondern nach Paris. Das geſchah denn auch— nicht gerade zum Vorteil des jungen Mannes. Nach⸗ dem der alte Graf 1744 geſtorben war, kehrte Carl Magnus zurück und übernahm die Regierung. Infolge ſeiner Ver⸗ ſchwendungsſucht ſteckte er bald bis an den Hals in Schulden und ſuchte durch ſeine Agenten, die meiſtenteils recht ſpitz⸗ bübiſch veranlagt waren, Geld, wo und wie er es bekommen konnte. 5 Und dieſes Suchen nach Pump führte ſeine Agenten ſchließlich auch nach Mannheim. Vorher hatten die von Carl Magnus unbarmherzig ausgeſchundenen Bauern in Mannheim Hilfe geſucht. Aber der Kurfürſt wies die Abord⸗ nung ab.„Was denkt ihr von mir, Leute? Glaubt ihr, daß ich etwas tun ſoll, was ich nicht tun darf? Ich habe eurem Grafen nichts zu befehlen; ſuchet Hilfe beim Kaiſer und den Reichsgerichten!“ Erfolgreicher waren die Agenten Carl Magnus' bei der Aufnahme eines gediegenen Pumpes in Mannheim, wo ſie den kurfürſtlichen Lehnpropſt, den Freiherrn von Kunz mann, tüchtig hereinlegten. Dieſer Lehnpropſt war eln kleines, verwachſenes Männchen, dabet geizig, liſtig und durch⸗ trieben. Er wurde trotzdem von einem Herrn Breck zu⸗ gunſten des Grafen um 10 000 Gulden geprellt, von denen er keinen Heller mehr wiederſah. Auch der Mannheimer Stadtdlrektor Gowin mußte er⸗ heblich Haare laſſen. Gowin war ein in die Zopfzeit paſſen⸗ des Original, von deſſen lächerlichen Streichen man ſich lange noch nach ſeinem Tode in Mannheim erzählte. „Einſt wollte er,“ erzählt Laukhard, zder Stadtbiener folle hinten auf ſeinem Wagen ſtehen, wenn er aufs Rathaus fahre. Dleſer hatte aber keine Luſt, den Diener des Direktors zu machen, und ging neben dem Wagen her. Er brauchte auch nicht ſtark zu gehen, um mit dem Wagen fortzukommen Denn Gowin hatte einen Corpus trotz dem dickleibigſten preußiſchen Feldwebel und fuhr aus Geiz, damit die Räder und das Ge⸗ ſchirr nicht leiden möchten, ſtets, wie man eine Leiche fährt. Endlich wurde er inne, daß der Stabtdiener nicht hinten ſtand, und ſprach zu ihm alſo: „Aber Menſch, hab' ich ihm nicht befohlen, hinten aufzu⸗ ſtehen, wenn ich aufs Rathaus fahren würde? Warum ge⸗ horcht er nicht?“ Stabtdiener:„Aber wie fahren Sie denn auch, Herr Di⸗ rektor? Das geht ja, als wollte Sie mit Extrapoſt zur Hölle fahren. Die Pflaſterſteine geben Feuer und ich kann das fürchterliche Schütteln nicht mehr aushalten.“ i Der Herr Stadtdirektor hauchte jetzt den Kutſcher wegen ſeines raſenden Fahrens an. Der entgegnete:„Et, mein Gott, Herr Direktor, ich fahre ſo langſam, als wenn ich ein Fuder Miſt führe.“ Stadtdirektor:„Aber der Stadtdienerx da ſagt la, bu füßh⸗ reſt wie ein Extrapoſtillion.“ Kutſcher:„Sie müſſen's ja doch ſelbſt wiſſen, Herr Direk⸗ tor, wie ich fahre. Ste ſitzen ſa im Wagen!“ Stadtdirektor:„Dummkopf! Eben weil ich im Wagen ſitze, wie kann ich's da wiſſen, ob du ſchnell oder langſam fährſt? Seh' ich's denn?“ i Dieſer Herr Gowin lieh dem Grafen Carl Magnus auf ein Gut, das im Monde lag, 12 000 Gulden, um die er denn auch ſein Leben lang geprellt blieb. Carl Magnus hat ſpäter ſein Schickſal erreicht. Er wurde vom Kaiſer Joſef„wegen ſeiner während ſeiner Regierung be⸗ gangenen Frevel und wegen offenbarer Falſorum der Regie⸗ rung unfähig erklärt“ und dann 10 Jahre auf der Feſtung Königſtein„in peinlichen Haften“ gehalten. Das Geldmachen gehörte überhaupt zu den hervorragend⸗ ſten Regierungsmaßnahmen mancher ener Duodezpotentaten. Es ſehlte in jener Zeit, berichtet Laukhard, nicht an Oertern, wo die Spitzbuben ohne alle Furcht wohnen durften. Ein ſolcher Ort war der Matzen berg(bei Grünſtadt in der Pfalz). Hier wurde keiner eingeſchränkt, er mochte treiben, was er wollte, ſobald er nur dem gnädigen Herrn ſeine Ab⸗ gaben entrichtete. Der Graf von Heidesheim ſprach einſt mit dem Grafen von Leiningen darüber, daß man Leuten, die nichts hätten und ſehr wahrſcheinlich von der Störung der öffentlichen Sicherheit lebten, Schutz gebe. Der Graf von Leiningen erwiderte: „Mein lieber Herr Vetter, wenn ich keine Spitzbuben auf dem Matzenberg wohnen laſſe, wer Teufel wird denn da woh⸗ nen wollen? Und wenn keiner da wohnt: wer wird mir einen Heller davon abgeben? Nein, lieber Herr Vetter, ich nohme, wo ich was kriegen kann, und damit holla!“ „Ein artiger Graf“, ſagt Laukhard dazu. Die Jahre nach der franzöſiſchen Revolution machten dem winzlgen Deſpoten⸗ ländchen des alten Heiligen Römiſchen Reiches ein Ende. Auch die Burg Altleiningen wurde zur Ruine, der„Matzenberg“ aber ſteht noch und iſt faſt ausſchließlich von Händlern be⸗ wohnt. Er iſt in„Carlsburg“ umgetauft worden, ohne daß die urſprüngliche Bezeichnung aus dem Volksmunde ver⸗ ſchwunden wäre. Und die Matzenberger Händler ſind auch in Baden heute noch bekannt. Die„gute alte Zeit!“ Carl Die Menſchen waren auch damals ˖ Für unſer Gefühl haftet der Zopfzeft immer etwas Grpteskes an, das uns mit der Vor⸗ . ſtellung eines Zopfes unzertrennlich verbunden iſt. Aber wir dürſen auch nicht vergeſſen, daß unſere größten Geiſtesherveun, die eben jener Zett angehtzren, den Zopf getragen haben. J 79 . rr Samstag, den 22. Dezember 1928 Neue Maunheiwer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 506 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 28. Dezember(4. Advent]. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Virar Fleig; 10 Predigt, Pfr. Eckert; 11.15 Kindergottesdienſt; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Roſt; nachm. 5 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes, Vikar Dr. Schilling. Konlordientirche: 9 Chriſtenlehre ſ. Knaben, Kirchenrat v. Schoepffer: 10 Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vilar Dr. Schlltz: 11 Chriſtenlehre f. Mädchen, Kirchenrat v. Schoepffer; 8 Weihnachtsſeier des Kindergottesdienſtes, Vikar Dr. Schütz. Chriſtuslirche: 10 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein; 11.15 Jugend⸗ gottesdienſt, Pfarrer Dr. Hoff; 4 Weihnachtsfeier des Jugend⸗ gottesdienſtes. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter; Landeskirchenrat Bender; 5 Weihnachtsfeier dienſtes, Vikar Sulzberger. Johanniskirche: 10 Predigt, Miſſionar Keller(Kollekte); 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Zöbeley; 5 Weihnachtsfeier des Kindergottes⸗ dienſtes, Vikar Zöbeley. Luthereirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Grimm; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann: 6 Predigt, Vikar Grimm. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Götz; Kindergottesdienſtes, Vikar Götz. eues Städt. Krankenhaus: 10.15 Predigt, Vikar Grimm. ſienhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. 5 ⸗Lauz⸗ Krankenhaus: 10.80 Predigt, Vikar Dr. Barner. im: 10 Predigtgottesdienſt, Pfr. Mutſchler; 11.15 Kinder⸗ dienſt, Pfarrer Mutſchler;.15, Chriſtenlehre für Mädchen, arrer Mutſchler. 5 Käfer al: 10 Hauptgottesbienſt, Pfarrer Luger;.30 Weihnachtsfeier der Kinderſchule. änskirche Neckarau:.45 Predigt, Pfarrer Fehn; enſt(Südpfarrei), Pfarrer Fehn; chule, Pfarrer Fehn. 5 30 Predigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben; Kindergottesdienſt; 6 Welhnachtsfeier der Kleinkinderſchule. hofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köll!; 11 Kindergottesd., ar Kölli, 5 Abendgottesdienſt in Scharhof, Pfarrer Dürr. luskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Roth; .30 Hauptgottesdienſt, Bilar Roth; 10.45 Kindergottesd., V. Roth. 11.15 Chriſtenlehre, des Kindergottes⸗ 3 Weihnachtsfeier des 8 11 Kinder⸗ 5 Weihnachtsfeier der irche: farrer Frautzmann. lauchthonlirche: abends 9 Chriſtnachtfeier, Vikar Götz. en 1 0.30 Vikar Sauerhöſer. äſertal: abends 10 Chriſtveſper, Pfarrer Luger. 9 Chriſtfeter, Pfarrer Fehn. che Chriſtandacht im Gemeindehaus. of: abends 9 Chriſtveſper, Pfarrer Lemme Dienstag, den 25. Dezember, 1. Weihnachtsfeiertag. In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für 15 cvangellſchen Tini fissiiche S c Pee e Landes erhoben. nitatiskirche:.30 Predigt ikar Fleig; 10 Predigt, Pfr. (Kirchenchor), hl. Abendmahl. 1 e Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig; nachm. 4 Kindergottesdienſtes, Vikar Fleig. . 5 A Kirchenrat Maler(Verein f. klaffiſche rchenmuſil), 1 endmahl; 6 redigt, Vikar Dr. Schl hl. Abendmahl. 5 5 8 8. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff(Bachchor), hl. Abend⸗ mahl: 6 Predigt, Geh. Kirchenrat P. Klein, hl. Abendmahl. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfr. Walter, hl. Abendmahl(Kirchen⸗ chor); 6 Predigt, Landeskirchenrat Bender, hl. Abendmahl. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfr. Emlein(Kirchenchor), hl. Abend⸗ mahl; 6 Predigt, Pfarrer Mayer, hl. Abendmahl. Dutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt(Kirchenchor), hl. Abend⸗ mahl; 6 Predigt, Vikar Grimm, hl. Abendmahl. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer(Kirchenchor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfarrer Heſſig, hl. Abendmahl. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Heſſig. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel(Schweſternchor); abends 8[tturgiſcher Gottesdienſt(Schweſternuchor). Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler(Kirchenchor), hl. Abendmahl mit Vorbereitung;.80 Weihnachtsfeier des Kinder⸗ gottesdteuſtes, Vikar Sauerhöfer, Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger, hl. Abendmahl; 55 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.15 Frühgottesdienſt, Pfarrer Maurer; .45 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Maurer; 11 hl. Abendmahl, Pfr. Maurer; 4 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes(Nordpfarrei) Pfarrer Mauver. Rheinan:.30 Predigt, Pfarrer Vath, hl. Abendmahl mit Vorbreitg.; 5 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Sandhofen:.30 Feſtgottesdienſt, Pfr. Dürr(Kirchenchor), hl. Abend⸗ mahl mit Vorbereitung; 3 liturg. Weihnachtsfeier, Vikar Kölli, unt. Mitwirkung der Kinder des Kindergottesdienſtes, d. Jugend⸗ bünde, des Kirchenchors und des evang. Volksvereins. Pauluskirche Waldhof:.90 Feſtgottesdienſt, Pfr. Lemme(Kirchen⸗ chor): 10.45 Feier des hl. Abendmahls; nachm. 5 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes, Vikar Roth. 11 Kinder⸗ ehn; 4 Weihnachtsfeier des gottesdienſt(Südpfarrei), Pfarrer farrer Fehn. Kindergottesdienſtes(Südpfartei), Rheinan:.30 Predigt, Vikar Ziegler. Weihnachtsfeier des Sandhofen:.30 Hauptgottesdtenſt, Vikar Köll; 8 Andacht in den Behelfsbauten, Bitar Kölll. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Viker Roth. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Sonntag nachmittag 8 Predigt, Pfarrer Wagner.— Mittwoch(hl. Chriſtſeſt) nachmitt. 5 Predigt, Pfarrer Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 4 Weihnachtsſeier Sonntagsſchule; Dleustag 3 Allgem. Verſ.; Mittwoch 8 Weihnachtsfeier der Gemeinſchaft.— K 2. 10: Sonntag 8 Allg. Verſamml.; Dienstag 8 Weihnachtsfeier der Gemeinſchaft; Mittwoch.30 Weihnachtsfeier Sonntagsſchule.— Schwetzingerſtraße 90(Stadtmiſſ. Olpp): Sonntag 3 Vers.; Diens⸗ tag 3 Weihnachtsfeier; Mittwoch 3 Weihnachtsfeier der Sonntags⸗ ſchule in der Friedenskirche.— Neckarau, Fiſcherſtraße 90(Stadt⸗ miſſ. Welt): Sonntag 7 Weihnachtsfeier Sonntagsſchule; Dieustag 280 Weihnachtsfeier der Gemeinſchaft.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 4 Weihnachtsfeier Sonntagsſchule; Mittwoch.30 Weih⸗ nachtsfeter der Gemeinſchaft.— Lindenhof, Bellenſtr. 52: Freitag .16 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſf. Keidel): Sonntag 3 Verf.;.30 Luzenberg Weihnachtsfeier Sonntagsſchule; Dienstag Waldhof 3 Weihnachtsſeier der Gemeinſchaft; Mittwoch Sandhofen 3 ihnachtsfeier der Gemeinſchaft.— Feudenheim untere Kinderſchule: Sonntag 8 Weihnachtsfeier; Mittwoch 8 Verf. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag Sonntagsſchule; chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. 5 Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim,“ L. 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— 1. Feiertag, abends 8 gemiſchte Verſammlung.— 2. Feiertag, nachmittags 3 Kinder⸗ Weihnachtsfeier; abends 8 all⸗ gemeine Weihnachtsfeter. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.90 Predigt, Prediger Kick;.30 Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. Dienstag(Weih⸗ nachten) 10 Predigt, Prediger Kick; 4 Lith. Gottesdienſt. Mitt⸗ woch(2. Feiertag) kein Gottesdtenſt. Süddeutſche Vereinigung für Enangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, einſchaft), Lindenhoſſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſations⸗Vortrag(Gem. leger Steeger).— Weihnachts⸗ : abends 7 ihnachtsfeier der Gemeinſchaft und Jugendbund. i och 4 Weihnachtsfeier Knabenbund.— Samstag abend 8 bend.— Jugendbund f. E.., a] junge Männer: Sonn⸗ tag.0; b) Jungfrauen: Sonntag 4; Knabenbund: Samstag nach⸗ mittag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blanbreuzverein Mannheim J, Rheinauſtraße 6, Hin erh. Sonntag abenß 8 Blaukreuzſtunde in der Kinderſchule Gärtnernratze 17, 220 Dienstag abend 8 Weihnachtsfeier. Mittwoch abd. 8 Weihnachtsverſammlg. in der Kinderſchule Gärtnerſtr. 17, Neckarſt. Baptiſten⸗ Gemeinde, Maxr⸗Joſefſtr. 12(Ecke Poßziſtraße). Sonntag vorm..30 Trauung, Prediger Grimm⸗Stuttgart; 11 Sonntags⸗ ſchule: 9 igt.— 1. Weihnachtsfeiertag: vorm..30 n⸗Weinheim; nachm. 3 Weihnachtsfeier der * Sonntag le. Die Heilsarmee C 1, 15.— Sonntag vorm..30 Hetligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sopntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungsverſammig.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11., .30: Mittwochs 5; Vonnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, dt; 10.45 Sauntagsſchule: nachm 4 Sonntagsſchul⸗ jenstag worm..90 Weihnachtspredigt, Prediger Mittwoch abend.30 Oeffentliche Weihnachtsfeier der Jugendvereine. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei[Jefnitenkircheß. Sonntag von 6 an Adventsbeichte; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſeé;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kin⸗ dergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Aut; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Ad⸗ ventsandacht.— Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt) früh von 5 an hl. Meſſen, 6 Chriſtmette, nachher Hirtenamt; 8 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe;.30. Feſtpredigt, levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe Predigt; nachm..30 feterl. Veſper mit Segen; von 1 bis 7: Beichtgelegenheit; abends 6 eihnachtsandacht mit Segen.— Mitt⸗ woch(Feſt des hl. Stephan! früh von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. ſſe; Singmeſſe m. Predigt;.30 Sing⸗ Feſtpredigt ochamt; 11 ſeierl. Gottesdienſt m. Feſtpredigt; nachm. nachtsandacht. St. Sebaſtianus irche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn d. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt u. Generalkommunion der Frauenkongregation;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Adventsandacht. Dienstag (Hochh. Weihnachtsfeſt) 5 erſte hl. Meſſe mit Austetlung der hl. Kommunkon; 6 feierl. Chriſtemette mit Segen u. Austeilung der hl. Kommunion, anſchließ. Hirtenmeſſe mit deutſchen Weihnachts⸗ liedern; 8 Singmeſſe;.30 Feſtpredigt, feierl. Hochamt mit Segen; 11.15 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 feierl. Weihnachtsvefper mit Segen.— Mittwoch(Feſt des hl. Stephanus) 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 levitiertes Hochamt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.80 Weihnachtsveſper. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag(Adventskommunion der Männer und Jünglinge) 6 hl. Meſſe, Beicht; 7 Frühmeſſe, Generaltrommunion der Männerkongregation u. des Arbeitervereins; 8 Singmeſſe mit Predigt, gemeinſ. Kommunion der männlich. Jugendvereine;.30 Predigt u. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Adventsandacht.— Dienstag(Hochh. Weihnachts⸗ feſt).45 erſtmal. Austeilen der hl. Kommunion; 6 lepit. feierliche Chriſtmette mit Prozeſſion zur Krippe und Segen, nachher hl. Meſſen; 8 Hirtenmeſſe;.30 Feſtpredigt u. levit. feierl. Hochamt mit Tedeum u. Segen(Vogler⸗Meſſe mit Orcheſter); 11.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 levit. feierliche Veſper mit Segen;—6,30 Beicht.— Mittwoch(Feſt des hl. Stephanus) 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. levitiertes Hochamt; 11.15 hl. Meſſe;.30 feierliche Veſper. Liebfrauenkirche. Sonntag(Kommunionſonntag der Frauen) von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt, gemeinſ. Kommunion des Müttervereins;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Adventsandacht.— Dienstag 6 Chriſtmette m. Predigt;.30 Hirten⸗ meſſe mit deutſchen Liedern; 8 u..30 hl. Meſſen;.30 Predigt u. 3 Hungmännerkreis; 4 Jugendverein für ſg. Mäd⸗ tevit. Amt vor ausge. Allerhetligſten; 11 Singmeſſe;.80 Beſperz nach berſelben bis 4 Beichtgelegenheit; 4 Krippenfeler der Kinder. — Mittwoch von 6 an Beichtgelegenheit;.50 Frühmeſſe; 3 Eing⸗ meſſe;.30 Predigt u. levitlertes Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt nachm..30 Veſper. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt.— Dienstag.0 Amt vor ausgef. Allerheiligſten. Mittwoch.30 Amt. St. Peter und Paul, Maunhelm⸗Fendenheim. Sonntag vorm..80 bl. Beicht;.15 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt? 10 Haupt⸗ gottesdienſt; 11.15 EChriſtenlehre für Jünglinge; 2 Adventsandacht. — Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt).45 hl. Kommunion; 6 Sheiſt⸗ mette;.45 Frühmeſſe mit hl. Kommunion;.30 Hirtenmeſſe; 10 feierl. Hauptgottesdienſt mit Tedeum u. Segen; 2 feierl. Veſper.— Mittwoch(Feſt des hl. trag' 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Adventsandacht; abds. 7 feterl. Schluß der hl. Nachmiſſion, Predigt, Tedeum und Segen.— Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt) von 5 an hl. Meſſen; 6 Chriſt⸗ mette mit Predigt u. Segen; 8 Hirtenmeſſe;.20 Feſtpredigt, feier⸗ lich levit. Hochamt, Tedeum und Segen; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe;.30 feierl. Weihnachtsveſper mit Segen. — Mittwoch(Feſt des hl. ephanus) 6 Frühmeſſe; 7 hl. Moffe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Hochamt: 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe;.30 Weihnachtsgnudacht. St. Bonifaz. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.80 Adventsandacht. — Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt).15 hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion; 6 feierl. Chriſtmette mit Predigt; 8 Hirten⸗ meſſe mit Geſang;.30 levit. Hochamt mit Feſtpredigt u. Ausſetz.; 11. Singmeſſe mit Predigt;.30 feierl. Veſper;—6 Beichtgelegen⸗ heit.— Mittwoch(Feſt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Weihnachtsandacht. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. Hauskapelle der Niederbronner Schweſtern, D 4. 4. Sonntag 8 Ad⸗ ventsbeichte und ⸗Kommunion für katholiſche Taubſtumme. St. Joſephskirche Lindenhof. Sonntag.30 Beicht und hl. Meſſe; 70 Kommunionmeſſe;.30 Singmeſſe m. Predigt; 10 Predigt mit Amt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Jünglinge; .30 Adventsandacht.— Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt) 5 u..20 hl. Meſſen mit Austeilung der hl. Kommunton; 6 feterl. Chriſt⸗ mette;.30 Hirtenamt; 10 Predigt u. feierl. lev. Hochamt, Tedeum u. Segen; 11.30 Singmeſſe mit Kinderpredigt;.90 feierl. Veſper mit Segen;—7 Beicht.— Mittwoch(Feſt des hl. Stephanus) .30 Beicht u. hl. Meſſe;.30 Kommunionmeſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 feierl. levitiert. Hochamt und Predigt; 11.30 Sing⸗ meſſe;.90 feierliche Veſper.. St. Jalobuspfarrei Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe m. Pred.; 2 Adventsandacht.— Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt) 6 Chrtſt⸗ mette, anſchließ. hl. Meſſen;.45 Feſtpredigt, levit. Hochamt und Segen; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 feierl. Veſper mit Segen: 5 Kirchenmuſikaliſche Krippenfeier.— Mittwoch(Feſt des hl. Ste⸗ haus] 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.45 Hochamt: 11.15 Singmeſſe mit Predigt: 2 Weihnachtsandacht. 5 St. Franzisens. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunlonmeſſe mit Früh⸗ predigt;.30 Amt und Prediat in der Kapelle der Spiegelfabrik;: .90 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Sing⸗ meſſe, 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kavelle der Spiegelfabrik;: .90 Chriſtenlehre für Jungfrauen, hernach Adventsandacht;.80 Sonntaasabendandacht m. gen.— Dienstag(Hochh. Weihnachts⸗ feſt) 6 Chriſtwette und Hirtenmeſſe mit hl. Kommun.;.30 feierl. Hochamt mit Predigt in der Kavelle der Spiegelfabrik;.45 Feſt⸗ gauttesdienſt mit Predigt un levit. Hochamt mit Segen; 11.80 hl. Meſſe in der Kapelle der Splegelfahrik; 2 feierliche Beſper mit Segen, hernach Beicht:.30 Weihnachtsabendandacht mit Segen.— Mittwoch(Stephanustag] 6 Beſicht; 7 Kommunionmeſſe mit Früh⸗ predigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelſabrik; .30 Predigt u. Amt; 11 Schilergottesdtenſt mit Predigt u. Sing⸗ meſſe: 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; nachm. 2 Veſyer. 8 St. Wartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; 7 Frühm u. Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt: 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge u. Advents⸗ andacht.— Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt) 6 Krippenfeier, feler⸗ liche Chriſtmette, darnach Austeilg. der hl. Kommunion u. Hirten⸗ meſſe;.36 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt, feierliches Hochamt mit Ausſetzung und Segen; 2 feierl. Veſper mit Segen. Meilttwoch(Feſt des hl. Stephanus].30 Beicht; 7 Früßmeſſe mit Kommunkon;.80 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Amt; nach⸗ mittogs.80 Weſhnachtsandacht. 19 1 5. St. Laurentiuskirche in Käſertal. Sonntag.30 Beicht u. hl. Kom- munion;.15 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt m. Pred.; 11 Predigt mit Kindergottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Ad⸗ ventsandacht.— Dienstag(Hochh. Weihnachtsfeſt) von.80 an Aus⸗ teilung der hl. Kommunion u. während der hl. Meſſen; 6 Chriſt⸗ mette; 7 hl. Meſſe in St. Joſeph; 78 hl. Meſſen; 9 Hochamt mit Ausſetzg. u. Predigt; 11 Schülergottesdtenſt mit Predigt; 2 Veſper mit Seen.— Mittwoch(Feſt des hl. Stephanus) Gottesdienſt wie am Sonntag; 2 Andacht für die hl. Weihnachtszeit. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag. 283. Dezember, vorm. 10 Deutſches Amt mit Predigt. 1. Weihnachtsfeiertag: Früh 7 Chriſtmette mit Kommunion; vor⸗ mittags 10 Deutſches Hochamt mit Predigt u. Kommunion. Mit⸗ wirkung des Kircheuchors.— 2. Weihnachtsſeiertag: Vormittags 10 Deutſches Hochamt. 8 9 Freireligiöſe Gemeinde. Weihnachtsfeſt, 25. Dez., vorm. 10190 Feſtfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über:„Und das Licht ſcheinet in der Finſternis“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4 u. Mikwirk. d. freirel. Singchors⸗ Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 in L 11. 21, part.: Die Menſchenweihehandlung (mit Predigt); 11.15 Sonntagsfeiet für Kinder.— Montag abend .30 pünktlich im Vortragsſaal U.11: Weihnachtsgottesdienſt für Kinder.— Die drei Weihnachtshandlungen: am 24. u. 25. Dezr., 11.45 nachts, 25. Dezbr. 7 und 10 früh im Vortragsſaal U 8. 11. Während der Zeit der 12 Heiligen Nächte tägl. Feier der Menſchen⸗ weihehandlung: In der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof, um.90 früh am 26., 27., 28. und 29. Dezember. IT WARMEKAMMER Zum Braten, Backen und Schmoren im eigenen Saft ist nur wenig Fett erforderlich. Regulieren während der Koch- zeit unnòtig. Selbsttatige Ein- und Ausschaltung durch Klein- schaltuhr erlaubt während- dessen anderweitige Ttigkelt Die mannigfaltigen Aufsteckmaschinen leisten in wenigen Mmnuten dasselbe wie 2 D mühevolle und zeitraubende Handarbeit 10. Seite. Nr. 590 a 5 Samstag, den 22. Dezember 1928 Neue Männheimer Zeltung(Mlktag⸗Ausgabeß Von den ſüdoeutſchen Waren⸗ und Produktenmärkten Rückgang der amerikaniſchen Winterweizen⸗Anbaufläche um 10 v. H.— Amerika erhöht ſeine Weizenforderungen— Steigende Ueberſeefrachten— Zurückhaltung im Angebot an Braugerſte— Vernachläſſigte Futtermittel⸗ und Mehlmärkte Die erſten Umſätze in ſüddeulſchen Haupt⸗Tabaken. G. H. Mannheim, 21. Dezember. Kanada und die Vereinigten Staaten hielten— trotz der zunehmenden argentiniſchen Offerten und fortgeſetzt günſti⸗ gen Erntenachrichten von Auſtralien— auch dieſe Woche an ihren bisherigen Preisforderungen für Weizen feſt. In U. S. A. erhalten ſich Gerüchte, wonach führende Kongreßmit⸗ glieder entſchloſſen ſeien, Maßnahmen zur Unterſtützung der Landwirte durchzuführen. Außerdem iſt man in beiden Län⸗ dern von der Richtigkeit der gegenwärtigen Zurückhaltungs⸗ politik aus der Erwägung heraus überzeugt, daß die Impor⸗ teure früher oder ſpäter den unzweifelhaft vorhandenen großen Bedarf einzudecken haben werden. Es beſteht jedoch auch kein Zweifel darüber, daß die Aulieferungen den Bedarf erheblich überſteigen. Das Internationale Landwirtſchaftliche Inſtitut in Rom ſchätzt den Welt⸗Exportüberſchuß an Weizen auf 147 Milltonen Quarters und den Einfuhrbedarf auf 105 Mill. Quarters. Dies iſt eine Beſtätigung der von uns kürz⸗ lich veröffentlichten Broomhallſchen Schätzungen und hat die Käufer in der Erwartung eines niedrigeren Preisniveaus für ſpäter beſtärkt, ſodaß ſie fortfahren, ſolange als möglich weiter von„Hand zu Mund“ zu kaufen. Die Frage bliebe alſo, wer es länger aushält: die nordamerikaniſchen Ablade r, die evtl. genötigt ſein könnten, größere Beſtände ſelbſt bis in die nächſte Weizenſatſon hinein durchzuhalten, was weder für ſie noch für die kanadiſchen oder andere Ab⸗ lader wünſchenswert und unter Umſtänden verheerend ſein könnte, wenn auch die nächſte Ernte reichlich ausfallen ſollte — oder die Zuſchußländer, die ja im Kriege und in der Inflationszeit das Strecken nach der Decke gelernt haben. Vorläufig glaubt man am Weltmarkt, daß die nord⸗ amerikaniſch⸗kanadiſchen Ablader ihre Anſichten über den an⸗ gemeſſenen Welzenpreis ändern dürften, wenn die Weizenange⸗ bote aus der neuen Ernte in Argentinien und Auſtrallen ſich noch mehr als bisher fühlbar machen ſollten. Die offizielle Endſchätzung der amerikaniſchen Weizenernte lautet auf 902,75 Mill. buſhels(1 buſhel Welzen gleich 27,2 Kg.) gegen vorher 900 Mill. und ein letztjähriges Erträgnis von 871,69 Mill. bulhels. Die Anbaufläche für Winterweizen in den Ver. Staaten wird vom Ackerbaubſtro in elner vorläufigen Schät⸗ sung auf 43,23 Mill. acres(1 aere= 40,46 ar) gegen 47.9 Mill. 1027 und 43,46 Mill. acres 1026 angegeben. Wenn dieſe Schät⸗ zung auch als eine reichlich frühzeitige und daher der Korrek⸗ tur ausgeſetzt bleibende anzuſehen iſt, ſo iſt es immerhin von Bedeutung, daß ſie die Anbaufläche um volle 10 v. H. niedri⸗ ger als im Vorjahre annimmt. Die amerikaniſch⸗kanadiſchen Forderungen waren, zumteill wohl auf dieſe Schätzung hin an der Mannheimer Donnerstagsbörſe gegenüber den Vortagen um 10—15 Guldencents die 100 Kg. erhöht. Den oben ſkizziertenAnſchauungen gegenüber findet ſich in den Kreiſen des Mannheimer Produktenhandels auch vielfach die Auffaſſung, daß die Weizenpreiſe, insbeſondere für Platawelzen, fetzt einen Tiefſtand erreicht hätten, der, ſoweit Kaufluſt vorhanden iſt, die auch die fetzigen For⸗ derungen noch immer ablehnenden Käufer zu einem ziemlich riſtkoloſem Eingreifen berechtige, weil die Ausſichten auf einen weiteren Preisrückgang umſo geringer ſeien, als auch die Ueberſeefrachten eine ſteigende Richtung eingeſchlagen haben. Gefordert wurden zuletzt für die 100 Kg., Januar Ab⸗ ladung, cif Rotterdam, in hfl.: Manitoba II, Atlantle, 13.25, II 12.85, IV 11.25; Manitoba III, Paeifie 12.60, IV 12.10, VI. 10; Baruſſo, 78 Kg., alte Ernte 11.40, alles Januar⸗Ab⸗ ladung; Baruſſo und Roſa Fe 79 Kg., neue Ernte, Januar⸗ Februar⸗Abladung 11.25. Wie bisher beſchränkte man ſich dieſen Forderungen gegenüber auf die Deckung des dringend⸗ ſten Bedarfs durch Einkauf kurzfälliger Partien. Für ſpätere Termine zeigte ſich kaum nennenswertes Intereſſe, weil man eben mit Beſtimmtheit auf einem durch den verſchärften Wett⸗ bewerb des Plataweizens hervorgerufenen Preisdruck rechnet. Für lnländiſchen Welzen wurden bahnfrei Mann⸗ heim 28.50 4 gefordert und etwa 23 bis 28.25 4 je 100 Kg. be⸗ 5 zahlt. Ab Odenwaldſtationen verlangte man 22 /, ab vor⸗ berpfälziſchen Stationen 22.50 J. Von Unterfranken und der babiſchen Taubergegend haben jüngſt mehrfach Verladungen nach dem Niederrhein ſtattgefunden. Roggen hatte ſehr ruhigen Markt. Für Plataroggen, 72½8 Kg., Januar⸗Februar, wurden 11.70 hfl. etf Rotterdam, für Inlandroggen franko Mannheim die ganze Woche hindurch unverändert 22.25— 22.50/ verlangt. Im Mehlgeſchäft wirkte ſich die Feiertagsnähe inſo⸗ fern aus, als es womöglich noch ſchleppender als bisher ver⸗ lief. Der Preis für ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial o, blieb mit 83„ die 100 Kg. unverändert. Die zweite Hand bot zu 32.25„, der Nlederrhein zu 32/ frankbo Mannheim an. Für Roggenmehl forderten die ſüddeutſchen Mühlen zu⸗ letzt ſe nach Ausmahlung, 29— 31.50(Vorwoche: 29.25—31.50)% für ſüddeutſches Weizenbrotmehl 25 l, die 100 Kg. mit Sack ab Mühle. In Braugerſte iſt das Angebot etwas kleiner gewor⸗ den, wenngleich ſich keineswegs überſehen läßt, wie es mit den als ziemlich hoch geltenden Vorräten in erſter Hand ſich ver⸗ hält. Obwohl die Kaufneigung nach wie vor gering blieb, be⸗ kundeten die Prelſe doch etwas mehr Feſtigkeit als in den letzten Wochen. Die Forderungen lauteten für die 100 Kg. badſſche Gerſte 24.50—25.50, pfälziſche 28.25— 26.50, rheinheſſiſche 25— 25.50„. Einige Abſchlüſſe auf dieſer Preisgrundlage haben nach dem Niederrhein ſtattgefunden. Schätzungsweiſe glaubt man, daß die Brauerelen bereits 60—70 v. H. ihres Be⸗ darfs gedeckt haben. Von Norddeutſchland und Dänemark wurden die Forderungen in den letzten Tagen etwas höher gehalten. Futtergerſte hatte befeſtigten Markt. Für Federal Barley(I, die letzthin noch mit.50 fl. angeboten war, wurden.30 fl. transborde Antwerpen, für Donaugerſte, 64/65 Kg., in Antwerpen angekommen, 10.85 hfl transborde Antwerpen, für Platagerſte, Januar⸗Februar, 10.40 hfl., des⸗ gleichen, 65 Kg. 10.75 hfl., für Canäda Weſtern 1 10.50 bfl. verlangt. f Hafer iſt im Auslande etwas bllliger geworden. Plata⸗ hafer 46/47 Kg., ſchwimmend, koſtete.90, Jan.⸗Jebr..75 bis .80 hfl. eif Rotterdam; badiſcher Hafer ab Station 90—22 l. Zu Anfang der Woche hat der hieſige Handel einige Verkäufe or land vorgent woſelbſt ſich etwas mehr . Feſtigkeit zeigte. Cif Rotterdam wurde deutſcher Hafer zu 10.50— 10.60 hfl. für Exportzwecke angeſtellt. Für Mals hat ſich kein größeres Geſchäft zu entwickeln vermocht, obwohl das Ausland höhere Forderungen ſtellte. Der Artikel lag hier eher etwas williger mit 22.50—22.75 (Vorwoche 22.75)/ frei Mannheim bezw. Platamais, eif Rotterdam Dezember⸗Abladung 11, Januar 11.25, April 10.80, April⸗Mai 985, Mai⸗Juni und Junt⸗Jult.75 hfl. Mixed⸗ mais 11 Januar⸗Abladung ſollte 10.70, zu Wochenanfang 10.60 hfl. eif Rotterdam koſten. Für Futtermittel vermochte ſich keine Belebung durchzuſetzen, da die Nachfrage weiter klein blieb. Da jedoch auch das Angebot von den Mühlen, den Zucker⸗ und Oel⸗ fabriken keineswegs großen Umfang annahm, blieben die Preiſe bei geringen Umſätzen auf der vorwöchentlichen Baſis behauptet, nur Oelkuchen lag eine Idee feſter. Am ſüddeutſchen Tabakmarkt haben nunmehr die erſten Verkäufe in Haupttabaken ſtattgefunden. In Ladenburg wurden etwa 500 Ztr. zu 35%, in Leutershauſen 2500 Str. zu 45/ je Ztr. verkauft. Die Sandblattver⸗ käufe ſind nunmehr auch im badiſchen Oberland vom Büh⸗ lertal bis zum Breisgau beendet. Im Durchſchnitt wurden in dieſer Gegend etwa 55-60/ je Ztr. abgehängte und ge⸗ büſchelte Ware erzielt. Die Verwlegungen gingen zur Be⸗ friedigung der Abnehmer glatt vonſtatten. Die meiſten Sand⸗ blätter dieſes Gebietes ſind vom Mannheimer Rohtabak⸗ handel übernommen worden, der zuletzt in Hohnhurſt und Heſſelhurſt 5656.50% anlegte. In neuen Sandblättern haben beim Handel Abſchlüſſe zu 95—110, März⸗April⸗Abladung ſtattgefunden, nach alten Sandblättern beſteht Nachfrage. In altem Schneideguttabak iſt nur noch ſehr wenig Ware am Markte. Verſchiedene Reſtpartien, darunter eine ſolche 200 Ztr., wurden in Ladenburg zu 76/ verkauft. In der Rheinſchiffahrt geht der Waſſerſtand zurück. Im Gebirge kann noch mit einer Abladetiefe von 2,40 Metern auf der Strecke von Mannheim nach Kehl⸗Straßburg mit 2 bis 2,05 Metern gefahren werden. Bei ruhiger gewordener Beſchäftigung ſtellt ſich die Schiffs miete je Tonne und Tag für Rheinſchiffe auf 4 Pfg., für Kanalſchiffe auf 4% Pfg.; der Schlepplohn betrug von der Ruhr nach Mannheim 1,15, von Mannheim nach Karlsruhe.40% und von Mannheim nach Kehl⸗Straßburg.80.85/ e Tonne. Die Getreidefracht ſtellte ſich von Rotterdam nach Mannheim auf .10.20 hfl. je Tonne, Baſis Schwerfrucht. Südoͤeulſche Zucker⸗Aktien⸗Geſellſchaft Mannheim Reingewinn 4,13 Mill. 4— 10 v. H. Dividende Einſchließlich 1,10(1,03) Miſltonen/ Vortrag ergibt ſich ein Be⸗ triebsüberſchuß von 4,34(3,55) Mill., aus dem nach 1,81(1,80) Mill./ für Abſchreibungen ein Neiln gewinn von 4,1(3,28) Mill.„ verbleibt. Davon erhalten die Stammaktlondtre 10(8) v. H. Dividende, während die Vorzugsaktien wieder 7 v. H. erhalten. Auf neue Rechnung werden 1,16 Mill.„ vorgetragen. Dem Geſchäfts bericht iſt zu entnehmen, daß das abge⸗ laufene Betriebsjahr für die deutſche Zuckerinduſtrie und rüben⸗ bauende Landwirtſchaft nur teilweiſe günſtig geweſen iſt, denn von einer um 9 v. H. gegenüber dem Vorfahre größeren Anbaufläche iſt nur etwa die gleiche Menge Zucker gewonnen worden. Die Hektar⸗ erträge ergaben alſo kaum eine Mittelernte, ohne daß dieſer Ausfall durch einen höheren Zuckergehalt der Rüben ausgeglichen worden wäre. Dagegen hat der Verbrauch die anſehnliche Stei⸗ gerung von rund 7 v. H. erfahren, und der zur Ausfuhr gekommene Erzeugungsüberſchuß war weſentlich kleiner als im Vorfahre. Für das neue Betriebsjahr wurde ſchon ſeit Frühjahr 1928 mit niedrigeren Preiſen gerechnet in Erwartung der höheren Ernten in den rübenbauenden und in den Rohrzucker⸗Ländern. Der fſaſt dauernd rückläufige Weltmarktpreis iſt ſeit Anfang Oktober 1928 nach und nach auf einen Stand geſunken, der ſchon vor dem Kriege als verluchbringend für die Erzeuger gegolten hatte, und wenn man den ſeitdem eingetretenen Rückgang der Geldkaufkraft beachtet, ſo be⸗ tragen die Preiſe jetzt etwa zwei Drittel der niedrigſten Vorkriegs⸗ preiſe. Zu Laſten der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung wurde weiter Gebrüder Stollwerck AG. in Kön 5 v. H. Amerikabonus und wieder 9 v. H. Dividende auf 15,05 Mill. Mark Grundkapital Dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft iſt zu entnehmen, daß ſie wieder 9 v. H. Dividende auf 15,05 Mill./ Grundtapftal, 5 v. H. Sonderdividende aus dem Amerikaguthaben und wieder 6 v. H. Divi⸗ dende auf die Vorzugsaktien verteilt. Der Auſfſichtsrat erhält 96 071 (48 040) Gewinnanteile, während 110 677(107 014) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Dem Bericht iſt ſerner zu entnehmen, daß der zahlenmäßig nicht genannte Abſatz erhöht werden lonnte. Die Ver⸗ hältniſſe in der Schololadenlnduſtrie hätten indeſſen größere Aufwen⸗ dungen, die durch die Verkaufspreiſe nicht immer ausgeglichen wur⸗ den, verurſacht. Nur der fortſchreitenden Verbeſſerung und Erwei⸗ terung der maſchinellen Einrichtungen ſei das befriebigende Gefamt⸗ ergebnis zuzuſchreiben. Die Deutſche Automaten ⸗Geſel l ſchaft habe bei größerm Abſatz auch einen züßriedenſtellenden Er⸗ trag gebracht. Die Stollwerckhaus⸗ AG. erzielte nach Neu⸗ regelung der Mietverträge eine erhöhte Divicende. Die Unter⸗ nehmen in Preßburg, Wien, Kronſtadt, Budapeſt halten das gleiche Ergebnis wie im Vorfahr. An Steuern einſchließlich Umfatzſteuer hat das Unternehmen 1,22 Mill. /, für ſoziale Laſten 361 928„ ver⸗ ausgabt. Ueber das freigegebene Amerkkaguthaben teilt die Verwal⸗ tung mit, daß ſie außer den bereits zurückgezahlten 1 283 000 Dollar noch mit einem Reſt von 350 000 Dollar rechnet leine genaue Ab⸗ rechnung liege noch nicht vor), der in Zertifikgten mit längerer Lauf⸗ zeit teils unverzinslich, teils nur mit 5 v. H. verzinslich gegeben werde. In dieſem Zufammenhang iſt es beſonders bemerkenswert, Haß die Verwaltung fetzt die präziſe Mitteilung macht, daß ſie das Ur ige amerikaniſche Guthaben noch nicht aktiviert habe. Ste ſei ſich aber darüber ſchlüſſig, keinesfalls eine weitere Sondervertelkung aus dieſem Guthaben zu beantragen, ſondern es zur Stärkung der Be⸗ krlebsmittel zu verwenden. Bet bisher weſenllich geſtlegenem Abſatz ſei der Geſchäftsgang auch im laufenden Jahr befriedigend. Erhöhte Dividendenausſchüttungen im Slemens⸗ konzern. Der Auffichtsrat der Slemens und Halske Ac. Berlin beſchloß, aus einem Reingewinn von 18,40(i. V. 18,85) Millionen, eine Divldende von 14 v. H.(1. V. 12 v..) vorzuſchlagen, 2,0(8,00) Millionen 4 der Sonderrücklage zu überweiſen und 2,68(2,32) Mill. auf neue Rechnung vorzutragen. In der Auſfſichtsratsſitzung der Slemens⸗Schuckert⸗Werke Ac. wurde beſchloſſen, aus einem Relngewinn von 16,56(l. V. 14,78) Millionen 4 eine Dividende von 10 v. H.(i. B. 9 v..) vorzuſchlagen, der Sonder⸗ rücklage wleder 3 Millionen zu Überweiſen und 1,18(0,08 Min.% auf neue Rechnung vorzutragen. e Schnellpreſſenſabrik Frankenthal Albert w. Cie. Ach, Franken⸗ thal.— Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung. In der geſtern abgehaltenen Auſſichtsratſitzung wurde über die Lage des Unter⸗ nehmens berichtet. Der im Sommer gemeldete befriedigende Auf⸗ tragsbeſtand hat welter angehalten, die Fabrik hat eine nicht unbe⸗ trächtliche Umſatzſtelgerung gegenüber dem Vorfahr zu ver⸗ zeichnen dank des guten Rufes, deſſen ſich die Frankenthaler Druck⸗ maſchinen in Fachltreiſen erfreuen. Die Aus ſlichlen für das Er⸗ gebnis ſind nicht unbefriedigend; es iſt wohl mit Wlederauf⸗ nahme einer Dioldendenzahlung zu rechnen, * Preußiſche Zentralſtadtſchaft in Berlin. Die Anſtalt legt einen Teilbetrag ihrer Sproz. reichsmündelſicheren Goldpfandbrleſe, Reihe Weg, in Höhe von 5 000 000 G. zum Vor zugs kurs von 97 v. H. (Börſenkurs zurzeit 97,75 v..) vom 27 Dezember 1928 bis 10. Jan. 190 zur Zelchnung auf. Der Umlauf an Golopfandbrieſen be⸗ trug am 80. November 1928 rd. 180 000 000 G. J. Nähere Einzelheiten enthält die im vorliegenden Anzeigenteil veröffentlichte Bekannt⸗ machung der Geſellſchaft. * Eiſenwerke Gaggenau AG., Gaggenan.— Ausfallbürgſchaft der Gemeinde. Der Bürgerausſchuß der Gemeinde Gaggenau hat ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, für die Aufnahme eines Darlehens von 2 Millionen& durch die Elſenwerke Gaggenau eine Ausfall Bürgſchaft von 500 000/ unter der Bedingung zu Übernehmen, daß in Zukunft nur Arbelter aus den Gemeln den Gag⸗ genau e werden, die ſich an der Ausfall⸗Bürgſchaft be⸗ telltgen. Durch die Arbeilerentlaſſungen bei den Eiſenwerken Gag⸗ genau werden rund 1100 Leute betroffen; man rechnet aber damit. daß dieſe Maßnahme nur vorübergehend ſein wird. 0 5 5 ſteigerte Rübenmenge zur Verfügung. der Aufwand verrechnet, der erforderlich war, um die Betriebe tech⸗ niſch und wirtſchaftlich auf hoher Stufe zu halten. Erhebliche Be⸗ träge erforderten auch wieder die ſteuer lichen Anſprüche des Reichs, der änder und Gemeinden, Ausgaben, die in Ver⸗ bindung mit den ſozialen Laſten den erzielten Ertrag außerordentlich herabdrückten. Bei einem Grundkapital von 30 Mill.„ beziffert ſich der Wert der Werke i Frankenthal, Friedensau, Gernsheim, Großgerau, Heil⸗ bronn, Offſtein, Regensburg, Stuttgart, Waghäuſel, Züttlingen auf 12,40(19,45) Mill.. Die Vorräte ſtehen mit 14,60(12,31) Mill., Wertpapiere und Beteiligungen mit 3,19(4,80) Mill., Kaſſa mit 63,282(50,381) /, Wechfel mit 1,55(1,99) Mill. 4 und Schuld⸗ ner und Bankguthaben mit 17,23(12,32) Mill.„ zu Buch. Die land⸗ wirtſchaftlichen Werke beziffern ſich auf 8,70(8,32 Mill. 1. Anderer⸗ ſeits belaufen ſich die Verbindlichkeiten auf 18,31(16,57) Mill. 4. Die geſetzlichen und Sonderrücklagen ſind von 3,3 auf 5,8 Mill. geſtle⸗ gen.— Die Zuckerfabrik Rheingan Ac). Worms die in die Fuſion nicht einbezogen, die Süddeutſche Zucker.⸗G. jedoch Großaktlonärin iſt, erzielte bei einem AK. von 3,19 Mill. J einen Reingewinn von 345 008%, aus dem eine Dividende von 9(7) v. H. ausbezahlt wird. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht von Rheingau verlief die Kampagne ohne Störungen. Für die Verarbeitung ſtand eine gegenüber dem Vorfahre abermals ge⸗ Kapitalserhöhung der Badiſchen Treußandgeſellſchaft, Karls⸗ ruhe. Geſtern ſand in Karlsruhe eine ab. GB. der Badlſchen Treu⸗ handgeſellſchaft ſtatt, in der einſtimmig die Erhöhung des Aktien⸗ kapitals um 25 000, auf 50 000„ beſchloſſen wurde. * Mainzer Aktienbrauerei., Mainz.— 12 v. H. Dividende. Die HV. genehmigte 12 v. H.(11 v..) Dividende. Von der Verwal⸗ tung wurde tber einen weiteren günſtigen Geſchäftsgang berichtet. * Größere Aufträge bei Bamag⸗Möguin AG., Berlin. Die Ge⸗ neralverſammlung der Bamag⸗Mseguln AG., Berlin genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 192728. Auf Anfrage wurde mitgetetlt, daß die Geſellſchaft gerade in letzter Zeit in größetem Maßſtabe An⸗ lagen zur Aufbereitung und Verbrennung von Hausmüll, namentlich im Auslande, bearbeitet. Ferner habe ſie für das In⸗ und Auslands Kolerei⸗ und Stickſtoffanlagen im Bau. In das neue Geſchäftsjahr ſei ſie mit einem großen Auftragsbeſtand eingetreten, dem aber bald ein gewiſſer Rückgang gefolgt ſei. Die allgemein rückläufige Bewe⸗ gung auf dem Gebiet des Maſchinenbaues habe die Geſellſchaft ziem, lich hart betroffen, doch könne in den letzten Wochen eine gewiſſe Beſſo⸗ tung ſeſtgeſtellt werden, ſo daß die Werke für Anfang 1920 mit der Ausführung größerer Aufträge gut beſchäftigt ſeien. Ueber die Aus⸗ ſichten löente fedoch noch nicht geſagt werden. Vereinigte Mühlen Ac. Goldach(Schweiz). Die Vereinigte Mühlen Ach. in Goldach bel St. Gallen erzlelte im abgelaufenen Geſchäftsjſahr einen Reingewinn von 184 714 Schwelzerfranten (i. V. 128 447). Auf das Vorzugsaktientapfital wird wiederum eine Dividende von 5 v. H verteilt. tont, daß die ungeſunden, aus ungeregelter Ueberproduktion ſich erge⸗ benden Konkurrenzverhältniſſe in der oſt⸗ und zentralſchweizeriſchen Müllerei⸗Induſtrie in der Berichtsperiode immer noch keine Sa⸗ nierung erfahren hätten *Das kaufmänniſche Auskunftsweſen hat in der Nachkriegszeit in unſerem Wirtſchaftsleben an Bedeutung ſtark zugenommen und es iſt ſehr erfreullch feſtzuſtellen, daß wir in Deutſchland Groß auskunftelen darunter die Vereine Creditreform haben, die es nicht ſcheuten, große Geldmittel aufzuwenden, um eine für die ganze Welt muſtergültige Auskunftsorgankſation zu ſchaffen. Demoemäß iſt das Vertrauen, das die Großauskunftelen genießen überall ſehr groß. In die Millionen gehende Verluſte ſind der deutſchen Wirt⸗ ſchaft durch ie Lieferung von Auskünfte erſpart geblieben. Auch für weiterhin hat die Gefamtheit ein großes Intereſſg daran, daß das Auskunftsweſen in ſoliden, zuverläſfigen Händen bleibt und das Eiwhringen von minderwertigen Elementen verhindert wird, die mehr verſprechen als ſie erfüllen können. Es iſt heute eln dem Liekerauten ſtillſchwelgend zugeſtandenes Recht, daß er im Creöftverkehr ſich Furch eine Auskunft über feinen Ware nabnehmer orien⸗ ttlert. Umgekehrt ſollte ſeder Käufer bel der über ihn zu er⸗ tetlenden Auskunft mit aufklärenbden Selbſtan gaben nicht zu⸗ rüückhalten und in öieſem Falle die bewährten Gr o aus kunf⸗ telen als Treuhänder anſehen. Oeviſenmarkt Im heutigen Früßverkeßn notterten Pfunde gegen Nem-⸗Hort 485.15 488.40 Schweiz 25.17 25,18 Stockholm 18.15 18,12 narls... 124.18 128,38 Dofland.. 12,08 12.08 Nabrid.. 2982 295 Zrliſſel. 7. 84.80 84.00 Os 130 1%„ 46 2550 Nailand. 92,81 92,65 Kopenhagen 18.19 18,17 Gegen Reichsmark wurden Dollar mii.1940 und Pfunde mit 20.26 gehandelt N i 20 21. Derliner Metallbörſe Mittelturs gein⸗ Wickel 350.0 280.0 für 100 KK 2021 20 21 fun on Reg. 85.80 85,5 „Kupfer 137 5 139 0 Elektrolytkpy. 151,5 151.5 Feinſilben kg. 78,50 78,50 ene 43,50 48.25 A um. 68/½/ 190,0 190,0[Go. d Freid Fr..81] 2,81 Hint.. 83 78 58.50 do. Walz. rah] 183.0 104,0 Glan be 80, 10.25 16.25 — 20 i 71 Tondoner Metallbörſe Meialle in E pro e 5 085 4„ Silber Unze ſtand. 127/70) fein. Platin nz 4 e 1000 10 0 .21. do Elektw 75 25 75,25 Qusckfilber 22,75 22,75 Kupfer Raſſa 89,85 70.85 Zinn Kaſſa 223.9 228.0 Antimon Reg 80.— 60.— do. Monate 69,15 9,55 do. 8 Monate 228 7 223.3 Platin 13.28 16,2 Serlementſur. eg 65 70,35] do Settlemen 228,7 228,0 Wolframetz 175,0 18,8 Kupfer elektrol.] 75,25 75,25 do. Banka 225.2 228 5 Nickel Inland 175,0 175,0 do. best ſelee 74.74, do. Stlalts 224,0 223.2 do. Ausland 17.0 bo, ſtrong su 98. 98.— J Blei vrompt 21.25 21 80 Suber 20,15— Frachtenmarkt Dutsburg⸗Ruhrort 21. Dezember Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keinerlei Aenderung. Verſchiedene Kähne für Reiſe ab Kanal bergwärts wur⸗ den geſucht, auch ſind verſchledene Rheinkähne nach Rotterdam aß⸗ gegeben worden, während Kanalläßne nicht berlückſt wurden. In der GVB. wurde u a. be⸗ Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) OCHEN- SPIEIPTIAN Santa. den 22. ä 1928 1. Seite. Nr. 808 5355CCF FCC. N E IMI me, ETAIINIIIIiI 5 3 185 5 Nur noch heute und morgen 1 Samstag, 22. Dez. 5 Nur noch heute und morgen! — 122. Vorſtellung 2 Trommelfeuer der Liebe ee Douglas Fairbanks mit. e— der romantische Llebling der ganzen Weit in— — von E. Nieberga—— Rudolf Klein-Rogge— Dolly Davis— Jo Sym—— Anfang 10.50 usr E 2—„. 4 5 7 a Ende nach 22.00 Uhr 9 0 9 H 5 8 8— Madchen, lie dich icht Verkaufen— Sonntag 23 Dez— Ein Füm vom tapferen frohen Ritter 1 In den Hauptrollen— 5 8 2 Beginn 3 Uhr Letzte Vorsteflung.20 Uhr An ond— 5 1 5 Weig 1 128. Borſtellung— Bis 8 Uhr kleine Preise!— 8 n! 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Dezember 1928 WOCHEN S PIELPLA e-Theater A N N F E N 85 2 Splelplan-Fortsetzung AAk e O 7, 13 Heidelbergerstrage Sonntsg, 30. Dez. ö Ahr f 182. Vorſtellung 5 10 117 Nachmittags⸗Aufführun Parlophon Odeon „Dos führende Haus für gute Musik i Beke Tolumbie 1 Bühnenvolksbundes— ohne Kar⸗ Ode en 2 5-Musikplatten tenverkauf—: ö f 76 — 1 Sprechapparate»inkepunk e Märchenkomödie von F. P. Buch in reicher N— Zahlungserleichterung Anfang 15.00 Uhr Ende nach 17.00 Uhr 85 gegen griffige Per- U. Rafen- Zahlung in N A. 18 und JI. 8 Wer 2 Laulspi echier Merurheirrler Sonntag, 50. Dez. Seit larger bewhrt: O 8 7 f 138. Vorſtellu N Prlivöt- Telefon- Gesellschäft E 1. debe Seele 1% IH. D. H.„Der Freischütz“ RUrGfUDKerrpf erer 5 Al ioderbafferien SIEMENS A HA KER Tecruusches BPUro Merwheirn NMerrheirn, N 7 18— SSiernensheuls“ Neues Theater 2 ö Hulclo i Somstag, 22. Dez. 2 a 4. Vorſtellung Chalisa fe 6 1 Für die a des ä 2 2. 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Elias Niebergall In Szene gesetzt von Dr. Gerhald Stotz Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Datterich, Particulier Ernst Langheinz Bennelbächer 5 5 Johannes Heinz 1 Freunde Hans Godeck ners Bum Krüger Dummbach, Drehermeister Babette, seine Frau Marie, seine Tochter Karin Vielmetter Schmidt, Drehergeselle Willy Birgel Steifschächter, Schneidermstr. Frits Linn Bengler, Schuhmachermeister Joseph Renkert Fritz Knippeſius. Metzgermstr. KariHaubenreisser Eychen, Mariens Freundia Helene Leydenius Lisette, Kellnermädchen Grete Molenaar Erster Polizeidiener Raoul Alster weiter Polizeidiener Joachim Mühling rater Handlanger Gustel Weder weiter Handlanger Karl Hartmann ritter Handlanger Jae, Klingenfuß Musikant Gustel Weber Ein Wirtsſfunge Jae. Klingenfuß Neues Tneaterſmfosengarten Samstag, den 22. Dezbr. 1928 Tür dle Theatergem. d. Bühnenvolksbundes Ohne Kartenverkauf! Abt. 13-I6, 84-86, 44-48, 49. 51-54, 36-59, 73, 81. 89.94, 96-98, 23, 261.262, 271, 281, 811, 321, 801-806, 810: Mignon Oper in 3 Akten mit Benützung des Goethe- schen Romans„Wilhelm Meisters Lehriahre“ von Michsel Karré u. Jules Barbier— Deutsch von F. Gumbert— Musik von A. Thomas Spielleitung: Allred Landory Musikalische Leitung: Karl Klauf Tunze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr POGOFr Zonen: Marg. Teschemacher Marie Theres Heindl Helmuth Neugebauer Siegfried Lappolet Hugo Voisin Georg Köhler Elise de Lank ignon niline Wübelm Meister Lotharie Lasries arno Karl Mang riedriek Alfred Landor Karl Zöller ntonio 5 1. Akt Zigeunertans, ausgeführt von Hels ernz, Helmut Hansel und den Damen des 1— 3 N Walter Sis einschl. Sonntag: Der große Lustspielschlager „Zirkus- Babys“ enn Füm, del dem 8 Trdnen lachen! ska. Angebot,„ 9 H. Pfau ehen! fende 18 Hiedestelder „ concordia“, i 36 7 Inh. Karl Mändl. 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