* 1 * Bezugsprriſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eytl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1, Sa Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 1 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Worgen⸗ Ausgabe lannheimeröeilung Nr. 598— 139. Jahrgang je einſp. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 9540 1 2 Kolonelzeile fin Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. me .4 R. M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für 9 4 5 a. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ * walt, Streiks, ee e uſw. ene u keinen 5 ö 5 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder 5 verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Starrköpfige Politik Poincaré veröffentlicht über den Standpunkt der frau⸗ zöſiſchen Regierung in der Frage des Sachverſtändigen⸗ ausſchuſſes für die Reparationen folgende Note: „Die Regierung der Republik hat in dem Memorandum vom 30. Oktober, das ſpäter veröffentlicht werden wird, den anderen Gläubigermächten und Deutſchland die Bedingungen mitgeteilt, von denen ſie ihre Zuſtimmung zu jeder Regelung abhängig macht. Dieſe Bedingungen ſind diejenigen, die der Miniſter des Aeußern auf der Genfer Konferenz dargelegt hat und die der Miniſterpräſident in ſeinen Reden in Chambéry und Caen bekanntgegeben hat.“. Der„Temps“ zitiert in dieſem Zuſammenhang die Stelle aus der Rede Poincarés in Caen: f „In jeder Verhandlung über unſer Guthaben gegenüber Deutſchland haben wir weder das Recht, blindlings unſere Pfänder aufzugeben, noch eine Kombination anzunehmen, die nicht die Wirkung hätte, uns neben der Möglichkeit, unſere eigenen Schulden vollſtändig zu bezahlen, noch eine gerechte Entſchädigung für unſere Reparationen zu ſichern.“„ Peinliche neberraſchung in Berlin Berlin, 28. Dezbr.[Von unſerem Berliner Bürv.) Es hat in Berliner politiſchen Kreiſen einen ſehr üblen Eindruck gemacht, daß unmittelbar nach Bekauntgabe des von den 6 Mächten veröffentlichten Communiquss über die Einberufung der Sachverſtändigen⸗Kommiſſion der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident eine Axt Ergänzungskommentar ver⸗ öffentlicht hat, der im Grunde nichts anderes als eine Korrek⸗ tur des entſcheidenden Satzes bedeutet, in dem die Regelung der bdeutſchen Verpflichtungen auf der Baſis der beſtehenden Verträge vorgeſehen wird. Es ſollte ja gerade erreicht wer⸗ Der Streit um dit Verwaltung der Reichsbahn Der Standpunkt des Reichswirtſchaftsminiſteriums Der Streit zwiſchen Reichsregierung und Staatsgerichts⸗ hof wegen der Beſetzung des Verwaltungsrates der Reichs⸗ Hahn iſt an und für ſich eine gewiß unerfreuliche Erſcheinung Man gewinnt aber doch den Eindruck, daß die Vorwürfe, die gegen das Reich insbeſondere auch von Baden erhoben wer⸗ den, zum größten Teil ungerechtfertigt ſind. Sowohl for⸗ mell wie materkell iſt die Haltung der Reichsregierung durch⸗ aus zu verſtehen. Formell muß der Reichsregierung als ſtrei⸗ tender Partei das gleiche Recht zuerkannt werden, das jeder Privatpartei unbeſtritten bleibt, d. h. alſo vor Eintritt einer einſtweiligen Verfügung frei zu handeln. Materiell iſt die Maßnahme der Regierung nur zu begrüßen. Das Reich hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß der Verwaltungsrat der Reichsbahn jederzeit aktionsfähig bleibt. 5 Der Verwaltungsrat der Reichsbahn hat 18 Sitze, 9 für die Treuhänder, 4 für die Inhaber der Vorzugsaktien und 5 für die Reichsregierung. Dieſen 5 Sitzen ſtehen 6 Eiſenbahn⸗ länder, nämlich Preußen, Baden, Sachſen, Württemberg, Bayern und Mecklenburg gegenüber. Die fünf verfügbaren Sitze gegenüber ſechs Reflektanten zeigen ſchon, daß Rechte aus alten Verträgen für die Länder nicht herleitbar ſind, da der Dawesplan und die vergeſellſchaftete Reichsbahn eben eine neue Situation geſchaffen haben. Es kann alſo garnicht die Abſicht des Geſetzgebers für die jetzt in Geltung zu betrach⸗ tenden Beſtimmungen geweſen ſein, daß ländermäßig durch das Reich die ihm zur Verfügung ſtehenden Sitze beſetzt wer⸗ den. Dei alten Verträge ſind daraus zu erklären, daß ur ⸗ ſprünglich der Umfang des Verwaltungs⸗ rates ungleich größer angeſetzt war, als er jetzt iſt. Was nun Baden anbetrifft, ſo ſei folgendes kurz bemerkt: Für den ausſcheidenden Generaldirektor Okt iſt als Binnenſchiffahrts⸗ ſachverſtändiger Herr Dr. Welcker von der Firma Franz Hanel& Eo, ernannt worden. Die Ernennung beruht auf dem Vorſchlag des in Frage kommenden Wirtſthaftsverbandes. Im Gegenſatz zu verſchiedenen Behauptungen darf hier feſt⸗ geſtellt werden, daß der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Cur⸗ tius mit dieſem Vorſchlag nicht das Geringſte zu tun hatte und davon völlig überraſcht wurde. Im Gegenteil, als Herr Dr. Eurtius durch den badiſchen Geſandten erfuhr, daß Beſtre⸗ bungen in Mannheim und Karlsruhe vorhanden ſind, an⸗ ſtelle von Herrn Welcker Herrn Direktor Jäger von Fen⸗ del aus Mannheim zu präſentieren, erklärte ſich Herr Dr. Curttus bereit, dieſe Frage zu prüfen und ſich event. für die Wahl des Herrn Welcker einzufetzen. Entſprechende Schritte ſind von dem Herrn Reichswirtſchaftsminiſter bei dem Reichsverkehrsminiſter getan worden. Bei dieſer Gelegenheit erfuhr Herr Dr. Curtius, daß eine Aenderung nicht mehr möglich wäre. Der Reichsverkehrsminiſter, Herr von Guerard, fügte hinzu, daß er den Tauſch auch fachlich für Ungerachtfertigt halte Im ſtbrigen wurde von Seiten des Nolncare macht neue Schwierigkeiten Ein Kommentar des Miniſterpräſidenten zum Auftrag 5 an die Sachverſtändigen 1 den und das war von Anfang an die nachdrücklichſte Forderung ſei, ſich wirklichkeitsfremden Vorſtellungen über den Umfang dürfen nicht durch Eingehung von Zahlungsverpflichtungen er⸗ der deutſchen Regierung, daß die Sachverſtändigen vorher auf die Standpunkte ihrer Regierungen nicht feſtgelegt wer⸗ den. Der franzöſiſche Kommentar, der ganz beſtimmte Arbeits⸗ bedingungen für die franzöſiſchen Sachverſtändigen aufſtellt, iſt inſofern ein Vorſtoß gegen das Unabhängig⸗ keitsprinzip, das in dem amtlichen Communiqué an⸗ erkannt wird. Die deutſche Regierung hat ſich beeilt, dieſes bedenkliche Manöver durch eine Gegenerklärung ab⸗ zubiegen. i Man darf wohl erwarten, daß die anderen Mächte der deutſchen Auffaſſung beipflichten, da ſonſt die Arbeit der Sach⸗ verſtändigen überhaupt in Frage geſtellt erſcheint. Deutſche Banken zur Reparationsfrage Der Geſchäftsbericht des Zentralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes für das Jahr 1928, der ſoeben er⸗ ſchienen iſt, befaßt ſich u. a. auch mit dem Reparationsproblem. Der Bericht erinnert zunächſt an die auf dem letzten allge⸗ meinen Deutſchen Bankiertag aufgeſtellte Forderung, daß der berechtigte Wunſch, eine Feſtſetzung der Reparationsſchuld herbeizuführen, keinesfalls zur N einer Belaſtung von untragbarem Ausmaß verleiter dürfe, Es wird darauf verwieſen, wie ſehr man in den Gläubigerländern geneigt der deutſchen Leiſtungsfähigkeit und über die Möglichkeit ſogar einer Erhöhung der ſchon in ihrem jetzigen Ausmaß auf die Dauer nicht tragbaren Reparationsbelaſtung hin⸗ zugeben. 5 Zum Schluß heißt es: Zugeſtändniſſe gegenüber dem be⸗ rechtigten deutſchen Anſpruch auf Räumung des Rheinlandes kauft werden, die für ganz Deutſchland wirtſchaftliche Kriſen und Kataſtrophen und damit eine Verelendung weiteſter Kreiſe des Volkes nach ſich ziehen können. Herrn v. Guerard bedeutet, daß ein Entgegenkommen gegen⸗ über Baden nicht beſonders angebracht fei; der badiſche Staatspräſident habe ihm bei gelegentlicher Mitteilung von der Möglichkeit der Wahl des Herrn Jäger dem Sinne nach etwa erklärt, die badiſche Regierung fordere nicht nur deſſen Wahl als Binnenſchiffahrtsintereſſenten, ſondern darüber hinaus einen offiziellen Sitz im Verwaltungsrat. Damit hatte Baden den Anſpruch auf zwei Sitze angemeldet. Das Vorgehen Badens gegen das Reich durch Bean⸗ tragung einer einſtweiligen Verfügung ſcheint nicht gerade dazu angetan geweſen zu ſein, die badiſchen Intereſſen zu för⸗ dern. Die Reichsregierung hatte nicht nur das Recht, nach ihrem beſten Wiſſen und Gewiſſen zu handeln, ſolange ſie noch nicht durch irgendwelche Entſcheidungen des Staatsgerichts⸗ hofes gehindert war, ſondern ſie hatte aus außenpoli⸗ tiſchen Gründen die unerläßliche Pflicht, noch vor dem 15. Dezember ds. Is. vor einer Sitzung der Reparations⸗ kommiſſion, die ſich mit der Wahl der Verwaltungsmitglieder der Reichsbahn beſchäftigte, zu entſcheiden. Das Vorgehen der Reichsregierung muß nach jeder Seite hin als richtig an⸗ erkannt werden, dagegen ſcheint das Vorgehen der badiſchen Regierung nicht zweckdienlich geweſen zu ſein. Einke und rechte Kommuniſten Berlin, 23. Dez.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Befehl aus Moskau, gegen die„Verſöhnler“ mit aller Strenge vorzugehen, wird bereits von der Zentrale der Kommuniſti⸗ ſchen Partei prompt in die Tat umgeſetzt. Sie hat die Führer der„Rechten“, 8 an der Zahl, aufgefordert, ſich einem Inquiſi⸗ tionstribunal zu ſtellen. Da ſie ſich geweigert haben, iſt jetzt ihr Ausſchluß erfolgt. Unter ihnen befinden ſich auch vier Abgeordnete, denen unter Drohungen bedeutet wird, daß ſie ihr Mandat ſofort niederzulegen hätten. Die aus den Komintern bereits ausgeſchloſſenen linken Kommuniſten erlaſſen einen Aufruf, in dem ſie das Prole⸗ tariat um Hilfe„für die in der Verbannung ſchmachtenden Vorkämpfer der ruſſiſchen Oktoberrevolution“ bitten. Sie verſichern, daß Trotzki an Malaria rettungslos dahinſteche und daß alles Flehen um Hilfe bet der ruſſiſchen Regierung taube Ohren gefunden habe. Die Zahl der Ver bannten wird mit etwa 8000 angegeben und hinzugefügt, daß erſt in der letzten Zeit abermals Hunderte alter Revolutio⸗ näre verhaftet und verbannt worden ſeien. Eine inter⸗ kHatfongle Konferenz linker Kommuniſten ſoll zum 20. Januar nach Aachen oder nach Lüttich einberufen werden mit der Tagesordnung„Rettung der verbannten Bolſchewiſten“. Die Attentatsaffäre Jachot Allem Anſchein nach wird der Mordanſchlag gegen den Generalſtaatsanwalt Fachot noch zu ausgedehnten gerich ke lichen Maßnahmen im Elfaß führen. Der Agentur Radio zufolge hat der Unterſuchungsrichter Matifas Haus⸗ durchſuchungen bei der Frau und den Verwandten des Atten⸗ täters Benoit angeordnet. Die Behauptung Benoits, daß er allein und ohne äußere Beeinfluſſung gehandelt habe, ſei zwar glaubhaft, aber es ſolle alles getan werden, um feſtzu⸗ ſtellen, ob er irgend einer politiſchen Gruppe angehört habe und woher er die Mittel zur Beſtreitung ſeines Lebensunter⸗ halts genommen habe. 8 5 Der Unterſuchungsrachter hat veranlaßt, daß in den Straßburger Redaktibnsräumen der Zeitung„Der El⸗ fäſſer“ eine Hausdurchſuchung vorgenommen wurde. Dieſs Maßnahme ſtützt ſich auf eine Ausſage des Attentäters Benvit, daß er unmittelbar nach der Tat ein Schreiben an dieſes Blatt gerichtet habe. Nach dem„Temps“ hat der Unterſuchungs⸗ richter ferner Weiſung erteilt, im Elſaß Nachforſchungen an⸗ zuſtellen, ob Benoit durch Mitſchuldige zu ſeinem Verbrechen angeſtiftet worden iſt. Der Kolmarer„Kurier“, das Blatt des Pfarrers Haegy, ſchreibt, das Verbrechen ſei einſtimmig zu verurteilen; aber für die Verſuche, die Verantwortung dafür den Autonomiſten und dem Heimatbund aufzubürden, könne man nur ein Achſel⸗ zucken haben. Der Attentäter habe gegen die Intereſſen der Autonomiſten gehandelt, denn dieſe hätten Fachot in dem be⸗ vorſtehenden Prozeß Roos auf der Zeugenbank ſehen wollen, um über gewiſſe Kuliſſenvorgänge während des letzten Kol⸗ marer Prozeſſes Aufklärung zu erhalten. 5 Der gleichfalls klerikale„Straßburger Kurier“ ver⸗ wirft die Gewaltmethoden eines Ueberſpannten, der vorgebe, ſeine Landsleute zu rächen.— Das demokratiſche Nouveau Journal“ ſtellt feſt, daß die Aufgabe derjenigen, die die Be⸗ ruhigung der Gemüter wünſchen, durch die Tat nicht erleichtert worden ſei, und der katholiſche„Elſäſſer“ bedauert nicht nur das Attentat, ſondern wünſcht auch eine ſchnelle Wiederher⸗ ſtellung des ſchwer verletzten Gene ralſtaatsanwalts. 505 5 0 Fachot lebt noch Die zwei Aerzte, die Fachot behandeln, haben ein Bulletin veröffentlicht, worin ſie erklärten, daß ſein Zuſtand befriedigend ſei. Immerhin könne etwas beſtimmtes über den Ausgang ſeiner Verwundung noch nicht geſagt werden. Wenn er bis Dienstag abend durchhalte, könne man hoffen, ihn zu retten. Fachot ſelber hat den behandelten Aerzten erklärt: Ich habe auch Medizinſtudien gemacht und ich weiß, daß eine Kugel in den Bauch den Friedhof in vier Tagen bedeutet. Das hat im übrigen keine Bedeutung, denn ich habe meine Rolls ausgeſpielt. Wenn ich durch meinen Tod beitragen werde, die Mißſtimmung zwiſchen Frankreich ünd dem Elſaß in gewiſſem Maße zu zerſtreuen, ſo will ich mit dem Gefühl ſterben, meinem Vaterlande bis zum letzten Augenblick gedient zu haben. Ich bin übrigens überzeugt, daß der gegen mich ausgeführte An⸗ griff der autonomiſtiſchen Sache nicht dienen wird, im Gegen⸗ teil.“ 5 5. f Eine Ehrung für Fachot Im geſtrigen Miniſterrat unterzeichnete Präſident Dou⸗ mergue auf Vorſchlag des Miniſterpräſidenten Poincaré und des Juſtizminiſters Barthou einen Erlaß, durch den der bei dem geſtrigen Attentat ſchwer verletzte Generalſtaatsanwalt Fachot für außergewöhnliche Verdienſte zum Komman⸗ danten der Ehrenlegion ernannt wird. Deutſcher Proteſt Wie wir hören, hat die deutſche Botſchaft in Paris beim franzöſiſchen Außenminiſter gegen die unerhörte Sprache meh⸗ rerer Pariſer Blätter, die in ihren Kommentaren zu dem Attentat auf den ehemaligen Kolmarer Oberſtaatsanwalt Fachot eine moraliſche Mitſchuld Deutſchlands zu kon⸗ ſtruieren verſuchten, nachdrücklich Proteſt erhoben. Die Vermittlungsverſuche zwiſchen Agram und Belgrad Wie die„Politika“ in Belgrad aus informierten Kreiſen erfährt, hatte der engliſche Geſandte Kennard in Agram eine Unterredung mit dem Vorſitzenden der kroatiſchen Bauern⸗ partei, Dr. Matſchek, in der Dr. Matſchek den Vorſchlag gemacht haben ſoll, daß der Geſandte bezw. die engliſche Re⸗ gierung in Belgrad im Sinne einer Verfaſſungs⸗ änderung einwirken ſolle. Dr. Matſchek bezeichnete es als beſte Löſung, daß der Staat in ſieben Teile geteilt wird: Mazedonien, Serbien, die Wojewodina, Bosnien un? Herzegowina, Montenegro, Kroatien und Slavonien. Wenn man aber in Belgrad eine ſolche Löſung nicht annehmen ſollte, ſo wäre das geringſte auf das die Kroaten eingehen könnten der Dualismus dergeſtalt, daß die Gebiete auf der kinken Seite der Save und Dina Agram zufallen, die anderen Bel⸗ grad. Kroatien wäre dann im inneren auch wieder ſöde⸗ raliſtiſch auszugeſtalten. Mit Serbien dürfe es lediglich eine Perſonalunion verbinden. Nach ſeiner Rückkehr aus Agram hatte der engliſche Ge⸗ ſandte eine Unterredung mit dem Miniſterpräſtdenten Koro⸗ ſchetz, nach der ſich der Miniſterpräſident ſofort zum König begab. In einzelnen politiſchen Kreiſen wird es für nicht ganz ausgeſchloſſen gehalten, daß der engliſche Geſandte die Rolle eines Vermittlers zwiſchen Belgrad und Agram über⸗ nommen hat. . Seite. Nr. 598. Neue Mannheimer Zeitung[Morzen⸗Ausgaße) 88 Montag, den 24. Dezemder 1928 Diskufſion über die Die Stimmen aus allen Parteien ſind ſich darin einig, daß der Verfaſſungsantrag der Deutſchen Volkspartei die Debatte über die Notwendigkeit einer Verfaſſungsreform neu in Fluß gebracht hat. Dabei iſt es nicht entſcheidend, ob der einen Seite die Vorſchläge der Deutſchen Volkspartei zu weit gehen, der anderen Seite aber nicht weit genug. Ueber die Nachteile und die Schäden des geltenden Zuſtandes beſteht kein Zweifel, ſelbſt die gläu⸗ bigſten Verfechter der parlamentariſchen Demokratie wagen kaum noch zu beſtreiten, daß das jetzt beſtehende Syſtem in der Form ſeiner Handhabung große Gefahren in ſich ſchließt. Wie der Abgeordnete Dr. Scholz, der Fraktionsvorſitzende der Deutſchen Volkspartei, dargetan hat, liegen dieſe Schäden zeinmal in dem häufigen Kriſenzu ſtande, der das Par⸗ lament erfaßt und die Kabinette gefährdet. Sie liegen zum anderen in der Bewilligungsfreudigkeit der von populären Strömungen abhängigen Parlamente, die ſich kaum Gedanken darüber machen, wo für ſtets erneute Ausgaben die finanziellen Mittel hergenommen werden ollen. So iſt es von dem Gemeindeparlament des kleinſten Dorfes angefangen bis hinauf zum Deutſchen Reichstag. Ein kleines Beiſpiel: Die Spätabendausgabe des Vorwärts vom 20. Dezember veröffentlicht eine lange Liſte„wichtiger Erfolge der Sozialdemokratie im Reichstage“. Worin beſtehen ſie? Dem„Vorwärts“ zufolge in der Kürzung der Lohnſteuer um 130 Millionen Mark, dann in der Aufzählung von Geſetzen, durch welche die Sozialverſicherung belaſtet und auch dem Reich große Ausgaben auferlegt worden ſind. Darüber, in welcher Weiſe die Sozialdemokratie ihrerſeits für die Auf⸗ bringung neuer Einnahmen für ſolche Zwecke geſorgt hätte, ſteht in dieſer Erzählung faſt nichts. Die 40 Millionen Mark, die man durch die Nacherhebung der Vermögensſteuer zu ſchaffen hofft, ſind einmal noch nicht in den Reichskaſſen vor⸗ handen, zum andern wird dieſe Methode nicht gerade dazu beitragen, neue Kapitalien in Deutſchland zu ſchaffen. Abg. Dr. Zapf beleuchtet die volksparteilichen Anträge in Nr. 597 der„Da.“ in intereſſanten Ausführungen. Er weiſt darauf hin, daß ſich die Fraktion bereits im Juni d. J. mit der Verfaſſungsreform befaßt hat und damals Vorſchläge ausarbeitete, die nun in den Anträgen vom Dezember ihren parlamentariſchen Ausdruck gefunden haben. Aus dieſer Feſt⸗ ſtellung des Abgeordneten Zapf geht hervor, daß die Deutſche Volkspartei ſchon lange vor dem angekündigten Volksbe⸗ gehren des„Stahlhelm“ das Problem der Reform angefaßt hat. Dr. Zapf tritt der Anſicht entgegen, den Reichspräſi⸗ deuten ſtärker in das Verfaſſungsleben und in den Lärm der Parteien zu ziehen. Damit würde man ihn der jetzigen, dem Streit des Tages entrückten Stellung entkleiden und dem neuen Staat den feſten Pol nehmen, den ihm die Weimarer Verfaſſung doch nicht ohne Grund gegeben hat. Damit trifft Dr. Zapf den Kernpunkt der von deutſchnationaler Seite aus propagierten Pläne, die dem Reichspräſtdenten das Recht der Ernennung der Miniſter und ihrer Entlaſſung geben wollen. Wenn ſolchen Vorſchlägen entſprochen würde, dann wäre der Reichspräſident nicht, wie jetzt, das über den Parteien ſtehende Oberhaupt des Volkes, ſondern er wäre der Chef der Regierung, ähnlich wie es der Präſident der Vereinigten Staten iſt. Bet der Parteizerklüftung des deutſchen Volkes n Der ſädamerikaniſche Konflikt Die„Prenſa“ in Buenos Aires gibt ein Telegramm ihres Korreſpondenten in Aſuncion wieder, wonach Bolivien täglich Verſtärkungen an die Grenze entſendet und im Chacogesdiet Feindfellgkeiten zu provozieren ſucht, um Boli⸗ vien Gelegenheit zu geben, Paraguay als den Anſtifter hin⸗ zu ſtellen. Nach einer Meldung aus Aſunclon marſchteren 3500 Mann bolivianiſcher Truppen auf Bahia Negra. Das natlo⸗ male Verteidigungskomitee ſteht, wie die Zeitung„La Patria“ meldet, im Meinungstauſch mit dem bolivtaniſchen Präſiden⸗ ten, um die Maßnahmen feſtzulegen, die ſich aus der Geſamt⸗ lage ergeben. Ein Regbenent von Univerſitätsſtudenten wurde ausgerüſtet und, ebenfalls dem Blatt„Patria“ zufolge, auf Tarrinna in Marſch geſetzt. l n dem Tode ringend barniederliegt. Verfaſſungsreform haben wir allen Grund, eine ſolche Entwicklung, die praktiſch den Reichspräſidenten mit dem Schickſal der Kabinette ver⸗ knüpft, nicht zu wünſchen. So optimiſtiſch zu ſein, wie Herr Hugenberg, der in ſeiner Kölner Rede ausführte, wenn wir wieder eine gute Verfaſſung haben, dann würden wir auch wieder den„richtigen“ Reichspräſidenten bekommen, liegt keine Veranlaſſung vor. Dr. Zapf ſieht den Vorzug des volks⸗ parteilichen Antrags darin, gegenüber dem Individualismus, der ſich beim Wahlrecht austobt, einen gelinden Zwang zur Einigung innerhalb des Parlaments zu ſchaffen. Die Parteien ſollen ſich durch Mehrheit zu einer Koalition zuſammenfinden; die von ihnen gewählte Regierung ſoll aber nicht wegen irgend⸗ einer Kleinigkeit alle vier Wochen in eine Kriſe geraten. Lediglich beim Etat, alſo alle Jahre einmal, ſoll die Gelegen⸗ heit geboten ſein, durch Ablehnung des Haushalts das Kabi⸗ nett zu ſtürzen. Sonſt aber, ſo will es der volksparteiliche Antrag, muß eine Zweidrittelmehrheit zum Sturze eines Kabinetts erforderlich ſein. Dr. Zapf weiſt dar⸗ auf hin, daß dieſe einjährige Friſt für die Kriſenmöglichkeit in England durch Tradition, in Nordamerika durch Geſetz ge⸗ ſichert iſt. Wie man ſieht, geht der volksparteiliche Vorſchlag nicht von parteitaktiſchen Erwägungen aus. Wenn es durchgeführt wird, ſo kann es jeder Fraktion paſſtieren, daß ſie mindeſtens ein Jahr zur Oppoſition verurteilt wird. Parteirückſichten dürfen hier keine Rolle ſpielen, denn es geht um die Sta⸗ biliſierung des Regierungsſyſtems und damit um die Siche⸗ rung der Republik. D Erwägungen ausſcheiden. Das gilt ſowohl von der Frage der Regierungsbildung, wie von der Erſchwerung neuer Ausgaben, die der Antrag der Deutſchen führen will. Es war ein wenig ſtichhaltiger Einwand, den der demokratiſche Abgeordnete Bernhard in der„berühm⸗ ten“ Nachtſitzung des Reichstages hiergegen erhob. Er meiate, der Einfluß der Miniſterialräte in den Reſſorts würde durch ſolche Geſetze geſtärkt werden. Dem deutſchen Volke kommt es aber gar nicht ſo ſehr darauf an, ob die Räte der Regierung oder die politiſche Klugheit des Parlaments beſti nm nend ef den Haushalt und auf den Lauf der Verwaltung entſcheidend iſt,— viel wichtiger iſt ihm eine Senkung der Lrſten und eine Vermeidung überflüſſiger Kriſen. Der demokratiſche Finanz⸗ miniſter Höpker⸗Aſchhoff hat in ſeiner Etatsrede im preu⸗ ßiſchen Landtag Gedankengänge entwickelt, die mit den volks⸗ parteilichen Anträgen manche Berührung haben. Er wies darauf hin, daß im engliſchen Unterhauſe ſolche Anträge, durch die neue Ausgaven in den Etat eingeſetzt werden, nur dann zur Beratung zugelaſſen ſind, wenn ihnen die Regle⸗ rung zuſtimmt. In Amerika ſei es feſtſtehender Brauch, die Ausgaben niemals zu erhöhen, ſondern herabzuſetzen. Auch die franzöſiſche Kammer habe in ihrer Geſchäftsordnung Be⸗ ſchränkungen für ſolche Anträge, die eine Erhöhung der Be⸗ ſoldung oder die Vermehrung der Beamtenſtellen fordern. Aus ſolchen Stimmen, auch aus anderen Lagern, mag ſich ergeben, daß die Anträge der Deutſchen Volksparteſ auch nach der finanziellen Seite hin nur geſunde Gedanken verfolgen. Es wäre wirklich traurig, wenn ſie nur deshalb im Sande verlaufen ſollten, weil ihnen parteipolttiſche Rüückſichten ent⸗ gegenſtehen, Kampf mit dem Sohn Der 59 Jahre alte Hauptwachtmeiſter Rau von der Schutzpolizei in Kaſſel mußte in der Nacht zum Sonntag ſeinen eigenen 20 jährigen Sohn, der ſich mit gleichgeſinnten Freunden zu einem gefährlichen Boden⸗ und Keller⸗ einbrecher ausgebildet hatte, gelegentlich einer Straftat feſtnehmen. Rau legte ſeinem Sohn Handſchellen an, die der junge Mann indeſſen auf der Straße abriß, um ſich wütend auf ſeinen Vater zu werfen, um ihn niederzuſchlagen. Der Hauptwachtmeiſter aber zog ſeinen Dienſtre volver und feuerte zwei Schüſſe ab, von denen der eine den Sohn in die Bruſt traf, ſodaß er ſchwerverletzt zuſammenbrach. Der jugendliche Einbrecher wurde dem Landeskranken⸗ haus in Kaſſel zugeführt, wo er noch beſinnungslos und mit — e Neg. Volkspartet ein⸗ Demgegenüber müſſen zuch oktrinäre Naturſchutzgebiet erklärt. Die Lage in Afghaniſtan 5 Der Führer der afghaniſtaniſchen Aufſtändiſchen hat einen Aufruf an das afghaniſche Volk gerichtet, in dem erklärt wird, daß der Knampfgegen Aman Ullah fortgeſetzt werden ſolle bis zum endgültigen Sturz des Königs, der ein Verräter der alten afghaniſchen Kultur ſei und in ſeinem Kampfe gegen das Priſtertum gegen die Geſetze des Islam verſtoßen habe, Das Gerücht, wonach die Aufſtändiſchen von England unter⸗ ſtützt würden, wird als eine Verleumdung der nationalen Bewegung bezeichnet. Der Aufruf wurde übrigens auch den Vertretern bes diplomatiſchen Korps in Kabul übermittelt. Ein ruſſiſches Flugzeug, das am Samstag mit Kurierpoſt von Taſchkent nach Kabul abgeflogen war, iſt dort nicht einge⸗ troffen. Man hegt Befürchtungen, daß es von Aufſtändiſchen abgeſchoſſen worden iſt. Die Aufſtändiſchen haben an die aus⸗ ländiſchen diplomatiſchen Vertreter eine Note geſandt, in der ſie die Ausländer erſuchen, die Umgebung von Kabul zu meiden. Aman Ullah beabſichtigt, am Montag(heute) dem diplo⸗ matiſchen Korps einen Bericht über die Lage in Afghaniſtan zu erſtatten und gleichzeitig eine Erklärung abzugeben, daß die Regierung wieder ſo verſtärkt ſei, daß ſie ſedbe Auf⸗ ſtands bewegung unterdrücken könne. Die afghaniſche Geſandtſchaft in London erklärt, daß die Aufſtändiſchen aus allen Höhen der Umgegend Kabuls vertrieben und alle zur Hauptſtadt führenden Straßen geſäu⸗ bert worden ſeien. Die Verbindung zwiſchen der Stadt und der außerhalb liegenden britiſchen Geſandtſchaft ſei wieder hergeſtellt. Die allgemeine Lage, ſowohl in Kabul wie in den öſtlichen Provinzen, ſei bedeutend beſſer geworden. Der Luftverkehr zwiſchen Kabul und Taſchkent iſt wieder er⸗ öffnet worden. Letzte Meldungen Wieder ein Schülerſelbſtmord — Berlin, 23. Dez. Die 18 jährige Oberprimanerin Hildegard Schröter in Pankow hat ſich aus Angſt vor dem Examen mit Gas vergiftet. Das Lehrerkollegium iſt der An⸗ ſicht, daß die Schülerin nicht wegen der Nichtzulaſſung zur Reifeprüfung, ſondern in einem Anfall von Schwermut die Tat begangen habe.(]) b Einſtellung der Schiffahrt auf der Elbe — Magdeburg, 23. Dez. Die Schiffahrt auf der Elbe iſt infolge des ſtarken Eisganges heute eingeſtellt worden. Die Weſchſel zugefroren — Danzig, 23. Dez. Durch den ſtarken Froſt der letzten Tage ſind alle Waſſerläufe im Gebiet der Freien Stadt Danzig mit einer ſtarken Eisdecke überzogen, ſodaß ſich der Fußgänger⸗ verkehr über den Fluß abwickelt. In dieſem Jahre iſt der ſeltene Fall eingetreten, daß bereits im Dezember die Weichſel von Krakau bis zur Mündung eine geſchloſſene Eisdecke trägt,. Kältewelle in Oberitalien — Maiand, 23. Dez. In ganz Oberitalien iſt plötzlich heftige Kälte eingetreten. In Trieſt wurden 7 Grad und in Bologna 4 Grad Kälte gemeſſen. Auch in den Appenninen iſt reichlich Schnee gefallen. In der Emilia liegt der Schnee faſt einen Meter hoch. Bei Verona ſind zwei kleine Seen zugefroren. 5 5 5 8 Ein Millionär gewinnt das große Los — Mabrid, 23. Dez. Bei der Weihnachtsziehung der großen Natlonal⸗Lotterie ftlel der Hauptgewinn im Betrage von 15 Millionen Peſetas an einen der reichſten ſpantſchen Ariſtokraten, den 90 jährigen Grafen San Raffael, der ſchon ein Vermögen von über 90 Millionen beſitzt. Der zweite Gewinn in Höhe von 10 Millionen fiel an einen katho⸗ liſchen Orden bei Barcelona, der dritte Gewinn ebenfalls nach Barcelona. g 5 Von Wölfen angefallen 8 5 — Wilna, 29. Dez. In der Nähe von Wilna wurde ein Bauer, der durch den Wald nach ſeinem Heimatdorfe ritt, von Wölfen angefallen. Der Bauer und ſeine Pferde wurden nach verzweifeltem Kampf von den Raubtieren völlig zerriſſen. * Ein babiſches Naturſchutzgebiet. Der babiſche Unter⸗ richtsminiſter gibt bekannt: Auf Antrag des Bezirksamts Ueberlingen habe ich das Mündungsgebiet der Seefelder Aach bei Unteruhldingen am Bodenſee mit Wirkung vom 1. Ja⸗ nuar 1929 an zunächſt auf die Dauer von fünf Jahren zum Bekenntnis zu Kolbenheyer Von Conrad Wandrey Es gab Zeiten, wo das bei Schillers Ableben preiſende und tröſtende Goethewort:„Denn er war unſer!“ noch keine gusgelaugte Jubiläumsphraſe war. Zeiten, in denen der dichteriſch ſchaffende Menſch trotz Kampf und Entbehrung zum Herzen ſeines Volkes, nicht nur der Beſten, ſondern aller Guten hinfand, jener, die nonge voluntatis des künſt⸗ leriſchen Werkes zur Schlichtung eigner Nöte bedurften, weil ein Leben in Alltagsſorge und engem Nutzen ihre Sehuſucht nicht ſtillen konnte. Heute iſt das anders geworden. Und in die Lautheit der Jubiläumsfeiern miſcht ſich für das feinere Gehör faſt immer ein Mißton, ſo als wüßte die öffentliche Metnung, daß nur ein Kalenderdatum, das Aeußerliche von der Welt für einen Tag, die vielen geſchäftigen Federn in Bewegung ſetzt und die ebenſo beſchäftigten Leſer auf⸗ horchen läßt. Da iſt ein Dichter ſoundſolange tot oder ſo⸗ undſo alt geworden— der ſchickliche Zeitpunkt alſo, um ſchnell eines ſchuldigen Dankes quitt zu werden an jeman⸗ den, den man wohl den Namen nach kennt und von dem man ſogar das eine oder andere Buch in Händen gehabt hat, der aber gewiß nicht„unſer“ iſt; das wird nur geſagt, denn man weiß, was ſich ſchickt. Auch koſten die Superlative nichts, denn nächſte Woche iſt wieder ein Jubiläum. Wir ſind ja doch ſo reich an großen Dichtern und führenden Geiſtern. Und nun ſollen dieſe Zeilen trotzdem daran erinnern, daß Erwin Guldo Kolbenheyer ein Fünfziger wird, und nur die Verſchwelgung des Datums ſoll unſer Bekenntnis zu dem ſchlichten gelaſſenen Meiſter der epiſchen Paracelſustri⸗ logle ein wenig abrücken von dem verdächtigen Anſchein ka⸗ lendariſchen Preiſes?„Nichts ſchläfert mehr als Ruhm und Zufallsglück“. Mit dieſen Verſen der Zuneigung ſeines eben erſchienenen„Lyriſchen Breyters“ welſt Kolbenheyer ſelbſt alle Leſer und Lober zurück, die ihn mit dem ſchnell geflochtenen Kranz flüchtigen Zuſpruchs ſchmücken, ja auch die, die in ihm nicht mehr ſehen wollen, als einen intereſſauten und unter⸗ haltſamen Erneuerer verſunkener Geſchichtswelteu, den glut⸗ len Schilderer biſtoriſcher Panoramen, deren Geſtalten⸗ 8* reichtum und Farbenpracht nun freilich aus den grauen Nie⸗ derungen erzählender Maſſenproduktion ſo feſtlich heraus⸗ leuchtete, daß der Name Kolbenheyer kein bloßer Name blei⸗ ben konnte, ſondern zum Wahrzeichen wurde für das oft be⸗ zweifelte, den meiſten gleichgültig gewordene Phänomen eines echten und ſtarken, um modiſche Anſprüche unbeküm⸗ merten, der bloßen Entfaltung eingeborenen Kraft hin⸗ gegebenen Dichtertums, auch in unſerer dürftigen Gegenwart noch! Es iſt wahr, der„Paracelſus“, der„Meiſter Joa⸗ chim Pauſewang“, der Spinozaroman„Amor Dei“ ſind ein Glücksfall von Literatur, eine Trias, um die jede europäiſche Nation uns beneiden darf, weil die Gattung des hiſtoriſchen Romans und wahrſcheinlich der hiſtoriſchen Dich⸗ tung überhaupt, in ihnen zu einer Reife kommt, die uns einen ganz neuen Sinn dieſer dichteriſchen Form, und wir möchten ſagen: ihren eigentlichen und reinſten erkennen läßt und von Kolbenheyer bereits erfüllt zeigt. War dies erſt möglich durch das Erſtarken der Geſchichtswiſſenſchaft im 19. Jahrhundert, durch die neue Ehrfurcht vor dem Soſein hiſtoriſchen Lebens, wie ſie der Altmeiſter Ranke gefordert hat? Wie bleibt doch bei Schiller noch die Geſchichte eine bloße Stoffwelt, genutzt als anſchauliches Gleichnis ſeiner a priori vorhandenen Idee vom moraliſch freien, ſittlich wollenden Menſchen. Für Kolbenheyer iſt das deutſche Volk noch nicht alt, und er erbringt den Beweis für dieſen Glauben, der eben mehr, der ein Wiſſen vom Blut her iſt, in ſeinen Werken, auch in dem modernen Roman„Das Lächeln der Penaten“, der einen deutſchen Muſiker ſein Lebensſchiff mutig und glück⸗ haft durch die Wellen der Inflationszeit durchſteuern läßt menſchlichen. Aufbruch des Berufenen, von der Fülle ſeiner und nicht zuletzt in dem neuen„Fyriſchen Breyler“ und der nun gleichfalls in Buchform veröffentlichten Tragödie der Leidenſchaft„Giordano Brund“. Das Brevier gebt als Gedankenlyrkk, in den gehaltvollſten und mächtigſten Stücken mit einer prächtig geſteigerten hymniſchen Bewegtheit, was die Bauhütte in ſtreng logiſcher Unterfuchung auzeinander⸗ legte: die tief durchlittene, jubelnd bejahte, mit dem tröſtenden Gefühl einer wundervollen Geborgenheit beſchenkende Er⸗ fahrung von der Eingliederung des Menſchen in den von Ewigkeit zu Ewigkeit flutienden Strom des Lebens. Es iſt ein Buch, das die Süßigkeit ſeines Kerns erſt erſchmecken läßt, wenn die harte Schale gebrochen wird, und der Zu⸗ gang mag nicht leicht ſein. Aber wem der Eintritt ſich ge⸗ währt, ſpürt erſchauernd ein Pochen aus der geheimen Werk⸗ ſtatt der urzeitentſchwungenen Natur, vom Sprachmuſtker der „Alpſonatr“, vom Hymniker der„Fons Cgrolinus“ mit einer Hellhörigkeit, einer wunſchloſen, ungetrübten Reinheit des Blicks offenbart, wle ſte noch keinem deutſchen Lyriker be⸗ ſchieden war. Hier iſt wirklich eine neue Rückverbindung mit den Mächten gewonnen, und wer angeſichts dleſer veligtöſen Weltſchau„ber Kälte und Strenge kligen wollte, der mag ſich erinnern, daß jede fruchtbare metaphyſiſche Erneuerung noch ſtets eine Sache des ſtarken Herzens und klaren Geiſtes ge⸗ weſen iſt, nie aber des ſchwächlichen Gemütes und der flauen f Kompromiſſe. i g Die Tragik des Mittlers, der immer wieder im Wandel der'hiſtoriſchen Zeit vom Schickſal auferlegt wird, den jüngſten Strahl vom göttlichen Urlicht den Menſchen weiter zu erreichen, und der für ſein hohes Geſchenk nur Haß, Mißkennung und Undank erntet, dieſe Tragik hat Kolbenheyer in ſeinem Giordano Bruno geſtaltet. Er wird nicht zufällig gerade an dieſen Herben geiſtiger Leidenſchaft, den europäiſchen Ahnen der modernen Naturphlloſophie geraten fein, deſſen Mutter überdies, wie der ängſtliche Prior im erſten Akt be⸗ deutſam hervorhebt, eine Deutſche war. Es ſind plasmatiſche Zuſammenhänge, aus denen die gänzlich unliterariſche Tra⸗ gödie ſchlicht, fachlich gedrängt, mit der Gewalt eines Natur⸗ ereigniſſes ſich abrollt, ſo weit über dem pſychologiſchen Klein⸗ kram und den Privatleidenſchaften des heutigen Theaters, wie ein Gewitter aus Wolkenhöhe über dem Flachland des Allzu⸗ inneren Geſichte Bedrängten aus der Kloſterzelle zu Neapel; täuſchende Raſt des unbekümmert Schenkenden in Venedig, in elner Gemeinſchaft, die ſeinem Wort noch nicht reif iſt; Ver⸗ ſuchung und Verzicht des Enttäuſchten im päſtlichen Kerker au Rom, Opferung des Lebens für die erkannte Wahrheit, die einer fernen Zukunft pfelleicht fruchten wird, wo man des Toten nicht mehr gedenkt; dieſer Leidensgang des Genius iſt uon Kolbenheyer mit einer ſo nackten Wucht, einer ſo lapfbaren Größe in den Rahmen eines Bühnengeſchehens gedrängt wor⸗ 105 1 Montag, den 24. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe/ 1 3. Seite. Nr. 58 3 Der„goldene“ Sonntag geſtern gerächt. Eine Uhren ⸗ und Juwelenfir ma be⸗ tonte, daß die Umſätze nicht ſchlecht aber auch nicht ſo gut geweſen ſeien wie am letztjährigen goldenen Sonntag. Der Hauptandrang habe ebenfalls am Samstag ſtattgefunden. In der Schuhbranche war der Geſchäftsgang in den erſten Nachmittagsſtunden flau. Erſt in den beiden letzten Abendſtunden habe ſich das Geſchäft ziemlich belebt und auch einen flotten Gang genommen. Die Käufer waren 40—50% auswärtige Kunden. Ein Kaufhaus behauptet, daß Leute genug vorhanden waren, daß aber die Kaufluſt zu wünſchen übrig gelaſſen habe. Im allgemeinen müſſe jedoch der Ge⸗ ſchäftsgang als gut bezeichnet werden. Bei eintretender Dunkelheit nahm der Verkehr in den Hauptſtraßen ſehr zu, da die Lichtreklame, die Faſſaden⸗ beleuchtung der Geſchäftshäuſer und die hübſch weihnachtlich ausgeſtatteten Schaufenſter wiederum eine große Anziehungs⸗ kraft ausübten. Die Vergnügungsſtätten, die Kaffees und die Restaurants waren in den Abendſtunden gut beſucht. Wie uns bahnamtlich mitgeteilt wurde, war der Reiſe⸗ verkehr im allgemeinen ſchwach. Ausgenommen davon ſind die beiden beſchleunigten Vormittags⸗Perſonenzüge Rich⸗ tung Würzburg Nürnberg und Freiburg-Konſtanz—Ulm, die gut beſetzt waren. Erſterer mußte in zwei, letzterer ſogar in drei Teilen nach den Zielſtationen gefahren werden. Der Ausflugsverkehr war ſchwach, der Verkehr nach der Stadt mäßig. Im hieſigen Bahnhof wickelte ſich der Verkehr glatt ab. cli. Städtische Nachrichten b Gutſelbäckerei Siewer Gutſelbackersbabbe! Verzeih, wenn ich mir als erfahrener Familievadder er⸗ lauwe duh, Dir zu ſaache, daß bei eich daheem die Sach mit 'm Gutſelbacke nit recht angefange werd. Sunſcht dähtſcht Du nit beim Gutſelbacke devunlaafe, unn dähtſcht nit aus mangel⸗ hafter Sachkenntnis finf Pund Mandle kaafe, weil Du nit genau wiſſe duhſcht, ob Du viel heemlich wegefuddert hoſcht, unn dähtſcht'r nit vun Deiner Fraa den Bär uffbinne loſſe, daß die Gutſel nix worre ſinn, denn in Weihnachtsgutſel kummt im allgemeine kee Backpulver! Awwer des ſo newebei. Alſo bei uns daheem werd des Gutſel vun mir gebacke. Met Fraa hott bei'r Bäckerei iwwerhaupt nix zu melde, die hott bloß des Sach zu kaafe, wo mir braucht, unn mir des alles hiln)zuſchtelle. Vor Weihnachte duh ich meine ganze Verpflichdunge uffſaache, ich geh nit zum Schtammdiſch, geh nit ins Kechle, geh in kee Theader. bloß daß die Gutſel was werre. Denn die Gutſelbackerei hott viele Vordeele.'r kann am Deeg ſchlecke ſo viel'r will, wenns halt weniger Gutſel ſinn, dann hott halt des Mehl nit ausgewwe, des kann doch vorkumme, denn ee Mehl iß doch nit wie s annere. Unn ob ſe paar Mandel oder e Handvoll Roſine mehr odder weniger in den Babb neikumme, iß aach egal, gegeſſe werd alles unn meeſchtendeels werd jo doch mehr vun dem Gutſel ausgedeelt, als'r ſelwer verdrickt. Alſo liewer ſchun ſelwer beim Backe was ſich genehmige, unn dodebei werd aach ſein Bauch vor die Feiderdagsſchtrapaze träntert, mir kann dann viel mehr verdrage, unn braucht nit am erſchte Feierdag mit Bauchweh rumlaafe, weil'r nix gudes gewähnt iß. Do⸗ durch alſo, daß ich der 5 Weihnachtsgutſelowwerbäckermeeſchter * ſorgt des mit Eifer unn weeß als ganz genau, daß ich ſe als ablöſe duh. a Awwer gebackene Gutſel ſinn gut; um nit all vor Weih⸗ nachte wegzueſſe, habb ich mit meiner Fraa e Abkumme ge⸗ droffe, daß die Kiſcht mit de gebackene Gutſel ver⸗ ſchteckelt werd Een Owend derf ich ſe verſchteckle unn de annere Owend beſorcht des mei Fraa. So kann keens de Daag iwwer Gutſel fuddere. Bloos owends bei'r Iwwer⸗ gab der Bundeslad werre e paar Gutſel gedauſcht. Was ich, awwer noch heemlich aus 1 hole duh, des weeß mei nen ird, den N 8 iter Ob er für unſere Geſchäftswelt„golden“ war, der letzte gen g Sonntag vor Weihnachten, der vierte Advent? Der Straßen⸗ abe. ö verkehr ſetzte ja gleich frühzeitig in der Mittagsſtunde ein. ter⸗ Vor manchen Geſchäften drängten ſich, noch ehe die Sonne len untergegangen war, die Menſchen in dichten Scharen. An an⸗ dern Stellen begann das Geſchäftsleben langſamer und erſt all⸗ bes mählich nahm der Andrang zu. Damit ſoll nicht geſagt ſein, 5 daß nur die Hauptſtraßen, Planken und Breiteſtraße, profi⸗ poſt tier hätten. Auch in den übrigen Straßenzügen drängten ſich ge⸗ gegen Abend die Neugierigen, unter denen ſich gewiß auch hen eine Menge Kaufluſtiger befanden. 75 Freilich gab es Menſchen, denen der Sonntag eine Ent⸗ 5 ATa,uſchung brachte. Sie irrten in den Straßen umher, ſchon in 325 ben Mittagsſtunden: ſportmäßig oder mit praktiſcher Eleganz ausgerüſtet, in der Hand den Tragriemen der Schlittſchuhe. lo. Plötzlich und unerwartet hatte das Thermometer eine Nei⸗ tan gung nach oben bekommen und hatte ſich nicht lange halten daß laſſen. Langſam und jäh kletterte ſeine Silberſäule empor, t über den Nullpunkt hinaus. Auch der Schnee, der die Landſchaft mit ſeinem reinen daß Weiß verklärt hatte, war langſam unſcheinbar geworden. uls Und mit beſorgtem Blick betrachtete ſo mancher ſeine Skier, Aus die ihn eigentlich über die Feiertage hinaustragen ſollten in 85 weiße Wunder. Ob es wohl noch gehen würde? 5 Die wärmere Temperatur aber war für den Geſchäfts⸗ . verkehr günſtig. Sie trieb die Neugierigen nicht ſo ſchnell 8 Hinter den warmen heimatlichen Ofen. Wenn man ſo an den 8 Schaufenſtern vorüberwanderte, kam einem manches zu Ge⸗ ſicht, was man noch als Geſchenk brauchen konnte. Und ſo kam es, daß der Sonntag für die Geſchäftsleute vielleicht nicht gerade von„Feingold“ war, aber doch von einer ganz guten Legierung. 8 f 5 Einen recht wirkungsvollen Auftakt zum Feſt bildete die in 5ffentliche Weihnachtsfeier, die um 6 Uhr abends em N auf dem Marktplatz der Neckarſtadt durch den Ver⸗ In⸗ 4 kehrsverein veranſtaltet wurde. Ein Weihnachtsbaum mit fur + Glühlampen und einige Lichtketten, wie wir ſie vom Licht⸗ die A feſt her kennen, gaben den hellen Rahmen, in dem ſich eine . zahlreiche Menge erwartungsvoll ſammelte. Der evangeliſche . Stadtpoſaunenchor leitete mit den feierlichen Klängen„Vom iſt 4 Himmel hoch, da komm ich her“ ein. Die Männergeſangverein i 10 Concordia trug zwei Lieder vor. Fräulein Erika Buhles g 1 brachte mit einem Prolog die rechte Weihnachtsſtimmung auf, bie der Poſaunenchor in„O du fröhliche“ ausklingen ließ. ch. 19 1 Die geſchäftlichen Ergebniſſe des goldenen Sonntags er⸗ N Der goldene Sonntag iſt ſeit altersher der Einkaufstag er 1 der Mannheimer Bevölkerung. Der Verkehr war allerdings ſel nicht ſo lebhaft wie am ſilbernen Sonntag, da das prachtvolle gt. Winterwetter im Schwarzwald und Odenwald ſchon geſtern 5 früh einen großen Prozentſatz der hieſigen Winterſports⸗ 8 5 freunde mit der Bahn entführte. Jedoch äußerten ſich die Ge⸗ ich 25 ſchäftsleute über den geſtrigen Umſatz in befriedigendem 115 g Sinne, wobei übereinſtimmend hervorgehoben wurde, daß am iſt ſilbernen Sonntag und namentlich am Samstag, 22. Dez. der Le J Höhepunkt des Weihnachtsgeſchäfts erreicht worden 8 1 ſei. Das ſchöne Wetter hatte auch viele zu Spaziergängen ver⸗ 5 f anlaßt, wodurch das Verkaufsgeſchäft etwas ſpäter einſetzte als am Sonntag vor acht Tagen. N 8 4 Von einer führenden Firma der Damenkon fektion en 1 wurde uns mitgeteilt, daß ſie mit dem Umſatz zufrieden und el. 4 die Nachfrage relativ gut geweſen ſei. Das Verkaufsgeſchäft 22 ſei ziemlich lebhaft geweſen und zu gleichen Teilen beſſere und 55 1 billige Ware verkauft worden. Unter den Käufern hätten ſich ch* etwa 30—35 Proz. auswärtige Kunden von Speyer, Grünſtadt, 5 5 Brühl, Schwetzingen und anderen Orten befunden. Im . Herrenkonfektionsgeſchäft war der Hauptandrang 88 12 ebenfalls am Samstag, wo hauptſächlich Winterſport⸗Aus⸗ 1* rüſtung verlangt wurde. Ein Warenhaus verſichert ch 443 uns, daß geſtern lange nicht ſo viel Schauleute vorhanden 8* waren, wie ſonſt und daß daher ziemlich gekauft worden ſei. N 4 Die Kundenzahl hätte ſich zur Hälfte aus einheimiſchen und 8 0 zur anderen Hälfte aus auswärtigen Käufern zuſammen⸗ 5 N 1 geſetzt. Ein anderer Geſchäftsmann führte lebhafte Beſchwerde ch 1 darüber, daß am Lichtfeſtſonntag am 2. Dezember die 85 14 Geſchäfte geſchloſſen bleiben mußten. Dies habe ſich 5—— e 2 1 den, daß wir den Epiker des Paracelſus nun auch als Er⸗ 5. neuerer des hohen Stildramas grüßen dürfen. 1 1 Mögen es recht viele ſein, die von Kolbenheyers echtbür⸗ 125 7 tigen und mächtigen Dichtertum ſich ergreifen laſſen. Damit 25 ä wird auch dieſem aufrechten Manne ſelbſt am beſten gedient 5 1 ſein. Denn es geht ihm nicht um Erfolg und Ruhm, ſondern 527 9 um die ſtille, nachhaltige Wirkung, um die Aufbauarbeit am 7 1 deutſchen Volke.. 8 1 2 „„ Eine unbekannte Fortſetzung 3 der Zauberflöte h 4 Georg Richard Kruſe, der Lortzing⸗Biograph und 9 Direktor des Berliner Leſſingmuſeums, gibt in der Allgemei⸗ 85 nen Muſikzeitung(Berlin) ausführlich Aufſchluß über einen 55 bisher unbekannten zweiten Teil der Zauberflöte aus der 5 Feder eines vergeſſenen Berliner Tonſetzers. Es iſt bekannt, 5 daß Goethe beabſichtigte, den Text zu einer Fortſetzung des 11.5 Mozartſchen Werkes zu ſchreiben. 1796 ſetzte er ſich mit dem 75 Wiener Muſiker Wranitzky, der damals ſehr in Mode war, in d Verbindung, um ihn als Komponiſten zu gewinnen. Doch ver⸗ n liefen die Unterhandlungen ergebnislos und der Dichter hat 2 die Dichtung unvollendet gelaſſen. Deren Bruchſtücke erſchie⸗ n nen noch zu ſeinen Lebzeiten in Willmanns Taſchenbuch für n das Jahr 1802 und 1807 in Cottas Geſamtausgabe. Aus dem . Briefwechſel Goethes mit Zelter geht hervor, daß dieſer die 8 Abſicht hatte, die Dichtung in Muſik zu ſetzen, verſchiedentlich „ daran arbeitete und auch eine Ouvertüre dazu mindeſtens faſt Fertig hatte; alle dieſe Muſtk iſt aber verſchollen. Der Gedanke an eine Fortſetzung der Zauberflöte blieb in der Familie. Zelters Enkel, Wilhelm Rintel(1818-1899), der Sohn ſeiner Tochter Adelheid, hat ihn verwirklicht. Obgleich im Haupt⸗ berufe Arzt, hat er doch bei Dehn und Grell gründliche muſika⸗ liſche Studien gemacht und eine große Anzahl Kompoſitionen geſchrieben: Lieder, Chöre, Kantaten, Symphonten und mehrere N e 75 4 r * 8 1 «45 8 „Was ihr wollt“(nach Shakeſpeare),„Das Milchmädchen zu Berey“(1873 in Hannover aufgeführt) und auch jene Fort⸗ ſetzung des Mozartſchen Werkes, die er betitelte:„Die Zauber⸗ flöte, 2. Teil, Romantiſche Oper in 3 Akten(mit einiger Be⸗ Opern, darunter„Die Bergknappen“(nach Theodor Körner), einen Lieblingsgedanken meines Großvaters Zelter verwirk⸗ lichte, deſſen Ausführung Goethes Abneigung, den Text zu vollenden, verhinderte. Das vorhandene Fragment habe ich zwar zu meinem Texte benutzt, aber in ſeiner Form für die Kompoſition für unbrauchbar gehalten. Beide Opern(„Was ihr wollt“ und„Zauberflöte“) wurden vor geladenem Publi⸗ kum mit Klavierbegleitung aufgeführt und ſchienen vielen Bei⸗ fall zu finden... Natürlich war die Oper möglichſt im Stile Mozarts gehalten, den ich als Opernkomponiſten für den Größten halte und in deſſen Schöpfungen ich mich von jeher am tiefſten eingelebt habe.“. 5 In Rintels Oper ſind die gleichen Perſonen wie bei Mo⸗ zart einbezogen. In knapper Zuſammenfaſſung iſt die Hand⸗ lung wie folgt: Monoſtatos raubt auf Geheiß der Königin der Nacht den Knaben des Königspaares Pamina und Tamino. Dieſer verſpricht ſeiner Gemahlin, das Kind zurückzubringen; ihn begleitet Papageno ohne Glockenſpiel und Flöte, aber mit einer Keule bewaffnet. Im Kampf mit den Mohren des Mono⸗ ſtatos wird Papageno fortgeſchleppt. König Tamino kann nicht helfen, findet aber in Saraſtro, dem Oberprieſter der Iſis, den Retter. Dieſer begleitet ihn als Pilger. Von den drei Damen geno gefangengeſetzt iſt. Vereint gehen nun Papagena und Pamina im Vertrauen auf Glockenſpiel und Zauberflöte auf die Suche nach ihren Gatten. Papagena rettet den Ihrigen aus ſeinem tiefen Verließe, indem ſie die Mohren nach ihrem Spiele tanzen läßt, und den Spuk der Mohren— Feuerzauber und Waſſerfall— beſänftigt die Flöte Paminas. Schließlich wird Monoſtatos von Saraſtro in die Wüſte verbannt und der Haß der Königin der Nacht durch des geraubten Kindes Blick und Lallen in Liebesempfinden umgewandelt. 8 Von Goethes Fragment iſt einiges(beſonders die 1. Szeue), aber nicht viel in den Text übergegangen; dieſer hält ſich alſo äußerlich und innerlich an das Vorbild des„erſten Teiles“. Und Kruſe teilt noch mit, daß die Muſik den Spuren Mozarts folge, ohne ihn zu kopieren, daß ſte melodiös und ungekünſtelt klinge und die Akte durchkomponiert ſeien. Einzelne Stücke aus dem Werke, darunter der feierliche Anruf Saraſtros an Iſis, Paminas Arie aus dem g. Akt und die heitere Duettſzene Papagenvs und Papagengs mit dem Goetßeſchen Teyt haben 55 5 Fraa uit, denn ich handel unner dem Grund ber Direktor des Werkes eine herzliche Auſprache. Er dankte bin, kann ich mei Fraa zum Deeg rierhe anſchtelle. Die be⸗ Zeilen:„Ich hatte dabei im Sinne, ein Werk zu liefern, das; der Königin der Nacht erfährt nun Papagena, daß ihr Papa⸗ atz, daß die e Hand nie wiſſe derf, was die anner macht. Unn ſo lang ich abwechſelnd in die Schachdel— eemvol vun rechts unn eemool vun links. Allerdings habb ich mei Fraa ſchwer im Verdacht, daß ſie die Sach grad ſo macht— die Gutſel werre immer weniger unn Geiſchter gibts bei uns nit— es mißt hegſchtens ſein, daß die Gutſel ſchmelze wie'r Schnee beim Tauwedder. Unn ſchließlich kummts ſo, daß mir zwee— mei Fraa unn ich — des Tauwedder ſinn unn den Vorrat an dene ſchneene Weihnachtsgutſel ufftaue. 5 Awwer ſchmecke duhts, des muß ich immer widder ſaache. Wenns kee Gutſel getowe däht, des wäre aach kee richdige Weihnachte. Unn wenn ich ſe nit backe dirft, dann wär des for mich aach ke richdiges Vorſchpiel. Awwer des ſinn Ge⸗ ſchmacksſache— die eene backe Gulſel unn die annere riehre Sigarreaſch in de Degg, bloos daß ſe vun daheem loskumme. * * Die Fahrt zum Winterſport. Zu dem am Samstag nach⸗ mittag abgegangenen Winterſportzug nach dem Schwarzwald beſtand lebhafter Andrang. Mit ihrer ſchweren Ausrüſtung waren die meiſter Skiſportler rechtzeitig zur Stelle, doch wurden die 500 Sitzplätze des Zuges nicht voll beſetzt.— Die Fernzüge hatten regen Feiertagsver⸗ kehr und trafen wegen der Vereiſung der Bahnſtrecken N im badiſchen Land und in Thüringen zum Teil mit großer Verſpätung in Mannheim ein. 725 0 * Jubilare bei der Spiegelmanufaktur Waldhof A. in Mannheim⸗Waldhof. Zu Ehren ihrer in dieſem Jahre beſon⸗ ders zahlreichen Jubilare veranſtaltete die Firma am Sams⸗ tag, 22. Dezember, eine kleine Feier im feſtlich geſchmückten Saale des Schweſteruhauſes. Nach einem vom Bläſerchor der Feuerwehrkapelle der Spiegelfabrik geſpielten Muſikſtück hielt allen für die der Firma geleiſteten treuen Dienſte und über⸗ reichte jeden Jubilar als Zeichen der Anerkennung ein Geld⸗ geſchenk. Weitere Muſikſtücke bildeten Fortſetzung und Schluß der Feier. Die Namen der Jubilare ſind: 45 Dienſtlahre: Johann Haut l und Johann Krug. 40 Dienſtfahre: Joſef Gropp, Georg Schmoll und Markus Oehl J. 35 Dienſt⸗ jahre: Hermann Reimling, Johann Daibel, Wilhelm Beauſſencourt, Karl Heck, Georg Zeilinger. 30 Dienſtjahre: Wilh. Fink, Johann Füller, Joh. Ham mm, Aug. Mayer, Michael Ripp, Friedr. Gleißner. Lorenz Haßlauer. 25 Dienſtjahre: Karl Ofer, Baſil Charton, Johann Roth, Emil Brucker, Adam Krug, Adam Fink, Herm. Bräumer, Friedr. Remmele, Martin Schubert. 8 1 * Schwerer Sturz. Ins Krankenhaus eingeliefert wurde ein verheirateter Händler, der am Samstag nachmittag in einem Hauſe der Mittelſtraße die Treppe hinunter⸗ gefallen iſt, wobei er einen Schädelbruch erlitt. 5 Unter die Hufe geraten. Das Pferd eines Fuhrmannes aus Worms, das am Samstag gegen Abend vor L. 15, vor einem ſehr ſchnell fahrenden Privatauto ſcheute, kam bis auf den Gehweg. Dabei gerieten eine alte Frau und zwei Kinder unter die Hufe des Pferdes. Die alte Frau erhielt einen Schlag gegen die Bruſt, wurde ohnmächtig und mußte nach dem Krankenhaus geſchafft werden. Eines der Kinder ſtürzte ſo ungeſchickt, daß es den linken Arm brach, das andere Kind kam mit einer leichten Stirnwunde davon. Ein vorübergehender Arzt leiſtete die erſte Hilfe. Die Kin⸗ der wurden nach ihrer Wohnung gebracht.. * Ein Maunheimer in Zweibrücken verhaftet. Wegen Paßvergehens wurde in Zweibrücken der 23 Jahre alte Heinrich Keith aus Maunheim verhaftet und in Un⸗ terſuchungshaft genommen. Keith hatte ohne die erforder⸗ lichen Papiere die Reichsgrenze überſchritten, um ſich mit einem Wandergenoſſen in Mainz zur Fremdenlegion zu ſtellen. Der Dirigent der Geſangsabteilung des Vereins ehe⸗ maliger 11er heißt Köhr, nicht Höhl, wie in dem Bericht über die Weihnachtsfeier des Verbandes der Kriegsbeſchädig⸗ 5 ten 170 Kriegerhinterbliebenen(Kyffhäuſerbund) berichtet wurde. 9 05 * fuhrt ub, es wirkt sehr 15 milde, versuch es, und Du bist im Bilde 9 0 WAN Verteilung des Kleiſtpreiſes Der Kleiſtpreis für das Jahr 1928 iſt von dem Ver⸗ trauensmann Hans Henny Jahnn an die 28 jährige Anna Seghers in Berlin für die beiden Novellen„Aufſtand der Fiſcher von St. Barbara“ und„Grubelſch“ verliehen worden. 5 Ferner hat Hans Henny Jahnn den folgenden Autoren eine „ehrenvolle Erwähnung“ zuerkannt: Peter Martin Lampel, Hermann Keſten, Haus Reiſer, Boris Sil⸗ 5 er, Wolfgang Weyrauch, Ernſt Glaeſer, Peter Wer⸗ 8 r 5 f„ 8 g 55 1 O Der Beſtand des Deſſauer Friedrich⸗Theaters vorläufig geſichert. Der Anhaltiſche Landtag hat, wie die„Berliner Börſen⸗Ztg.“ mitteilt, am Freitag in allen drei Leſungen 1 die erneute Regierungsvorlage über die Gewährung eines Stgatszuſchuſſes an das Friedrichtheater angenommen und zwar diesmal auch mit den Stimmen der Deutſchen Volkspartei. Der Beſtand des Deſſauer Friedrich⸗ g Theaters iſt ſomit bis 31. Auguſt 1929 geſichert. Im Frühjahr werden neue Verhandlungen über die Hrbeiführung eines Definitivums ſtattfinden. 5„ 5 Das Thermometer als Wünſchelrute. Rieſige Summen f ſind auf der Suche nach Erdöl umſonſt verausgabt worden, weil unzählige Bohrverſuche in einem Gebiet, das für ölhaltig angeſehen wurde, ergebnislos verliefen. Der Lektor für Erd⸗ öltechnik an der Univerſität von Kalifornlen A. J. Carlſon will durch fahrelange Ermittlungen ein äußerſt einfaches Ver⸗ fahren gefunden haben, um feſtſtellen zu können, ob ein Bohr⸗ verſuch Erfolg verſpricht oder nicht. Die Erfahrungen. die Carlſon bei 75 Bohrverſuchen im Auftrag des Geologſiſchen Inſtituts der Vereinigten Staaten ſammeln konnte, haben ihn gelehrt, daß von einer Tieſe von zweihundert Fuß an die Bodenwärme für je 50 Fuß um einen Grad Fahrenheit zu⸗ nehmen muß, ſoll bei einem Bohrverſuch auf Oel geſtoß werden. Steigt dagegen die Temperatur nur für ſe 53 Fuß um einen Grad, ſo enthält der erbohrte Grund kein Petr 5 Demnach kann mit Hilfe des Thermometers ſchon in einer Tiefe von 250 Fuß feſtgeſtellt werden, ob Bohrungen E zeitigen werden oder nicht, während bisher manches 0 pfer nutzung des Fragments von Gyethe).“ Das Werk wurde 1886 beenden In ſeinen Erinnerungen ſchri * 7 eb er darüber folgende bei einem Vortragsabend im Berliner Leſſigmuſeum großen 35 e 2 Beifall erzielt. 7 3 liefern. bis 4500 Fuß tief geführt wurde, ohne einen T 4. Seite. Nr. 598 Neue Mannheimer Zeitung[(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 24. Dezember 1928 Weihnachtsfeiern Weihnachten im Juſtitut Sigmund Die höhere Privatlehranſtalt Inſtitut Sigmund ſver⸗ anſtaltete am Donnerstag abend im großen Ballhausſaal eine gut beſuchte Schüler feier, die von den Schülern und Schülerinnen der Tagesſchule mit Händels„Tochter Zion“ in friſchem Vortrag eröffnet wurde. Direktor Heinrich Sig⸗ mund begrüßte die Feſtverſammlung. Die Zeit zwiſchen dem vorjährigen und dem jetzigen Weihnachtsfeſt ſei, ſo führte er u. a. aus, eine Arbeit geweſen, die gute Erfolge für die Schüler und Schü⸗ lezinnen gebracht habe. Nicht weniger als 72 günſtige Prü⸗ fungsergebniſſe waren bei der Ableiſtung der Reifeprüfung, der Re alſchulſchlußprüfung, bei den Aufnahmeprüfungen in höhere Klaſſen der ſtaatlichen Lehranſtalten zu verzeichnen. Neben der Vermittlung der geiſtigen Güter kam die körper⸗ liche Ertüchtigung durch Sport und Spiel, durch Wanderun⸗ gen in die Natur nicht zu kurz. Bei der heutigen Feier könne die Anſtalt mit einer Ausnahme lauter eigene Kräfte in den Dienſt der Weihnachtsveranſtaltung ſtellen. Deklamationen von Schülern und Schülerinnen, namentlich die„Vier Adventslichter“, waren der Weihnachtszeit angepaßt.„Fan⸗ taſte D⸗Mofl“ von Mozart und„La Einquantaine“ von Gabriel Marie zeigten Unterprimaner Hans Buchheit(Kla⸗ vier) als einen angehenden Künſtler, der über gute Vortrags⸗ art und Stil verfügt, wovon das zweite Stück beſonderes Zeugnis gab. Wohl die ſchönſte Leiſtung war das„Trio, op. 63 Nr. 1“ von H. Sitt für Klavier, Flöte und Cello, das von Profeſſor Dr. Molenaar und ſeinen beiden Söhnen Hein⸗ rich und Adolf wunderbar geſpielt wurde. Ein„Rokokotanz“ wurde von einer Gruppe von 12 Schülerinnen der U 3 und Os ſehr anmutig vorgeführt. Inſtitutslehrer Deichmann ſpielte drei Violinſolis„Romanze in-Dur“ von Beethoven, „Melodie aus Sinfonie Neue Welt“ und„Andante con moto“ aus dem Klaviertrio Es⸗Dur von Franz Schubert. Der Geiger hat eine gute Bogenführung und Fingerfertigkeit. Am Flügel begleitete Otto Bücher mit enger Einfühlung. In das Reich der Zwerge verſetzte ein„Tanz der Zwerge“ unter der Melodie der Wachtparade der Heinzelmännchen. Beide Tänze waren von Frau Lieſel Storz vom T. V. von 1846 ſorgfältig einſtudiert worden. Drei Weihnachtslieder aus alter Zeit:„Die Hirten an der Krippe“,„Wiegenlied“ und „Kindelwiegen“ in der Bearbeitung von Beer⸗Walbrunn für Klavier, Geige und Cello riefen echte Weihnachtsſtimmung her⸗ vor, die dann im folgenden Bühnenſtück„Weihnachten wie da⸗ heim“ beſonders zum Ausdruck kam. Die Darſteller dieſes auf einer ſpaniſchen Plantage in Südamerika ſpielenden Stückes ernteten durch Vortragskunſt, einheitliches Zuſam⸗ menſpiel und Koſtümierung reichen Beifall; ganz beſonders muß der Leiſtungen der kleinen Metzger als Carlos ſowie auch des drolligen Negers(K. E. Häfker, u 2) Erwähnung getan werden. Alles, jung und alt, ſtimmte zum Schluß mit den Bühnendarſtellern beim Glanze des brennenden Lichter⸗ baumes in das alte Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“ ein. m. Weihnachts⸗ und Märchenabend Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten Kriegsteilnehmer 5 1 8 0 5 deren Nachkommen in Erbpacht betrieben. So froh man ſein 8 1 5 Seng g Außerdem hat der Geſelle auswärts bei den verſchiedenen Kun⸗ und Kriegerhinterbliebenen, Bezirksverein Mannheim, ver⸗ anſtaltete am Samstag und am Sonntag je einen Weih⸗ nachts⸗ und Märchenabend im Nibelungenſaal. Beide Male zeigte ſtarker Beſuch, daß der Bezirksverein mit ſeiner Veranſtaltung das Richtige getroffen hatte. Die Einleitung zur Feier bildete das Präludium von Ludwig Gabler, vom Komponiſten an der Orgel vor⸗ getragen, das mit Recht großen Beifall fand. Dann hleß Hauptlehrer Lauble die Erſchienenen in einer zum Teil lau⸗ nigen, den kindlichen Zuhörern geſchickt angepaßten Anſprache willkommen und zeichnete in großen Zügen die wertvolle Ar⸗ Den Hauptteil bildete das beit, die der Reichsbund leiſtet. Märchenſpiel von W. Stenſtröm„Die Trolle vom grauen Berge“. Geſpielt wurde es von den Kindern der Walbhof⸗ ſchule(Rektoren A. Kern und L. Haas) unter Leitung von A. Sütterlein und von Damen und Herrn des Lehrer⸗ kollegiums. Die muſikaliſche Begleitung und Illuſtrierung meiſterte in anerkennenswerter Form die Kapelle Becker. Was gab es da alles zu ſehen: Elfen und Bären, Trolle und Fröſche, Hexe, Prinzeſſin, die nach manchem Abenteuer der tapfere Sohn des Torhüters heiraten darf. Sogar König wird er zum Schluß! Das Weihnachtsſpiel führt dann in die Werkſtatt von Knecht Rupprechts Zwergen, die Geſchenke für die Menſchenkinder herſtellten. Das Spiel, für die Weih⸗ nachtsfeier von W. Weber bearbeitet, der auch die Geſamt⸗ leitung der gelungenen Veranſtaltung innehatte, wurde eben⸗ falls pyn Kindern der Waldhpfſchule aufgeführt, die in beiden Stücken mit viel Freude, ja mit ſchauſpieleriſcher Geſchicklich⸗ keit ihre Aufgaben löſten. Den Knecht Rupprecht gab Fr. Hupp ganz prächtig, die Orgel meiſterte Ludwig Gaber, indes das Orcheſter und der Chor von A. Sütterlein ge⸗ leitet wurden. Alle machten ſich ſehr verdient um die Verau⸗ ſtaltung. Das Spiel leitete mit Weihnachtsliedern zur Be⸗ ſcherung über. Am Sonntag konnten faſt 800 Waſjſen⸗ kinder mit Geſchenken bedacht werden. Die prächtig ge⸗ lungene Veranſtaltung wird in den Kindern noch lange nach⸗ wirken. Sie verdient es aber auch! th. . Kommunale Chronik Schwetzingen, 21. Dez. Aus der letzten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Arbeitsloſen, die vor dem 10. Dezember erwerbslos waren und z. Zt. noch in der Ar⸗ beitsloſenfürſorge ſtehen, erhalten Weihnachtsbeilhil⸗ fen in folgender Höhe: a) Arbeitsloſen⸗Unterſtützungs⸗Emp⸗ fänger: Verheiratete je 12 Mk., Ledige je 8 Mk., b) Kriſen⸗Un⸗ terſtützungs⸗Empfünger: Verheiratete je 15 Mk., Ledige je 10 Mk., e] ausgeſteuerte Arbeitsloſe: Verheiratete je 15 Mk., Ledige je 10 Mk. Außerdem erhalten die unter a bis c bezeich⸗ neten Beihilfeempfänger für jedes zuſchlagsberechtigte Kind Mork. Den Altveterauen von 1868 und 1870/1 wurde zu Weihnachten eine Ehrengabe von je 25 Mk. bewilligt.— Der Boranſchlag des Waſſer⸗ und Straßenbauamts Heidelberg üher Unterhaltung der Kreiswege im Jahre 1929089, der einen Koſtenanteil der Stadt in Höhe von 15 100 Mark vorſieht, wurde anerkannt.— Vergeben wurden: 1. Die Herſtellung der elektriſchen Beleuchtungsanlage in der Ober⸗ realſchule an Elektromeiſter Karl Fißler hier. 2. Die Herſtel⸗ lung der elektriſchen Lichtanlage im Gruppenwohnhaus an der Manunhetmerſtraße in zwei Loſen an die Inſtallattonsgeſchäfte Karl Deilmann und Heinrich Merkel hier. 3. Die Gas⸗ und Waſſer⸗Inſtallationsarbeiten im Gruppenwohnhaus an der Mannhelmerſtraße in zwei Loſen an die Inſtallattonsgeſchäfte Joſef Kürſchner und Fritz Worner hier. 4. Die Lieferung eines Mannborg⸗Harmoniums für die Frledhofhalle an Adolf Roth⸗ acker, Schreinermeiſter und Inſtrumentenmacher hier. Zeitſpanne ernſter und angeſtrengteſter Heddesheim, 21. Dez. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde der Jagdbezirk!, weſtlicher Gemar⸗ kungsteil hieſiger Gemarkung, an Bäckermeiſter Zeilfel⸗ der in Leutershauſen verpachtet.— Das Geſuch des Mich. Martine von Oberflockenbach um Genehmigung der pacht⸗ weiſen Uebernahme der Wirtſchaft„Reſtauration zum Haupt⸗ bahnhof Großſachſen⸗Heddesheim“ ſoll Bad. Bezirksamt Wein⸗ heim, da während der Aushängefriſt keine Einſprachen ein Verfügung Bad. Bezirksamts Weinheim über Eberhaltung wurde Kenntnis genommen und der Meinung Ausdruck ge⸗ geben, daß die jetzige Eberhaltung weit mehr Vorteile zeigt, als die frühere.— Zur Bekämpfung des Krebſes wurde dem Landesverband ein Betrag von 20 Mark als Beitrag gewährt. — Ebenſo wurde dem Landesverein für Arbeiterkolonten Baden in Karlsruhe ein Betrag von 20 Mk. als Beitrag ge⸗ währt.— Die für die beiden Schulhäuſer und Rathaus er⸗ forderlichen Cierbriketts ſollen ſubmiſſiert werden. Brühl, 21. Dezbr. In der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, an verheiratete und aus⸗ geſteuerte Erwerbsloſe Sozial⸗ und Kleinrentner, bedürftige alte Leute und Waiſenkinder auf Weihnachten eine Ge⸗ meindegabe im Betrage von 5 Mk. in Form von Gut⸗ ſcheinen für Lebensmittel zu gewähren. Die im Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1928 hierfür nicht vorgeſehenen Aus⸗ gaben werden genehmigt.— Die vom Bad. Landtag zur Lin⸗ derung beſonderer Notſtände anläßlich des Weihnachtsfeſtes 1928 der Gemeinde Brühl zugewieſenen Unterſtützungsmittel des badiſchen Staates mit 200 Mk. gelangen an 20 Bedürftige in Brühl und Rohrhof zur Verteilung.— Dem Muſikverein Brühl wird ein Jahresbeitrag von 200 Mark bewilligt. Aus dem Lande Der Bezirksrat als Schiedsrichter J. Ladenburg, 20. Dez. Der Bezirksrat ſollte als Schieds⸗ gericht in einem Streit zwiſchen der Neckarkanalverwaltung und den Erbpächtern der Fähre zwiſchen Ladenburg und Neckarhauſen in ſeiner letzten Sitzung entſcheiden. Durch den Neckarſtau mußte der bis dahin auf der Ausnutzung der na⸗ türlichen Strömung beruhende Fährenbetrieb auf Motorbetrieb umgeſtellt werden, was zu Laſten des Neckarbauamtes ging. Außerdem übernahm dieſes die lau⸗ fenden Mehrkoſten dieſer Betriebsart gegenüber der früheren Da dem Neckarbauamt jedoch die von den Jährleuten in An⸗ rechnung gebrachten Beträge ungewöhnch hoch erſchienen, hat es die Ablöſung durch eine einmalige Abfindung verlangt und dafür 11000 Mark geboten. Den Erbbeſtändern— eine An⸗ zahl Neckarhäuſer Bürger— war dies zu wenig und ſo rief man den Bezirksrat als Schiedsgericht an, bevor man den Weg einer Klage beſchritt. In der Verhandlung machte dieſer den Vorſchlag, 15000 Mk. als Abfindung ſowie 1000 Mk. zur Beſtreitung ſchwebender Auſprüche zu zahlen. Ein Ver⸗ treter der Pächter erklärte, erſt mit den anderen Konſorten Rückſprache nehmen zu müſſen, ſo daß die Entſcheidung auf die nächſte Sitzung vertagt werden mußte.— Die Fähre wird ſeit dem Jahre 1745 von 10 Neckarhäuſer Familien bezw. von kann, daß hier überhaupt eine Verbindung mit dem andern Ufer für Fuhrwerke beſteht, ſo muß man doch ſagen, daß die Fähre in das moderne Verkehrsweſen nicht mehr recht hinein⸗ paßt. Des Nachts oder bei Hochwaſſer müſſen die Fuhrwerke und Autos entweber über Seckenheim oder über Heidelberg fahren. Ein ſchweres Autonnglück verhütet * Rot⸗Malſch bei Wiesloch, 22. Dez. An dem bekannten Bahnübergang, an dem ſchon einmal ein ſchweres Auto- unglück geſchah, wollte heute nachmittag gegen halb 2 Uhr ein Laſtauto einer Heidelberger Firma den Bahnübergang paſſieren. Als der Führer des Wagens vor der geſchloſſenen Bahnſchranke halten wollte, kam er mit ſeinem ſchweren Kraftwagen ins Rutſchen und durchfuhr die Schranke. Im gleichen Augenblick kam der Heidelberger Perſonen⸗ zug in die Station eingefahren. Nur der Geiſtesgegenwart des Lokomotipführers war es zu danken, daß der Zug drei Meter vor dem Laſtauto hielt. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt. * * Aus dem Birkenanuertal, 21. Dez. Der Schnee liegt 5 Zentimeter hoch und iſt verharſcht, ſodaß für Rodler Fahrgelgenheit beſteht. Skiläufer, die das Löhrbachertal be⸗ ſuchen, werden gut tun, die vielen mit Stacheldraht einge⸗ zäumten Viehweiden in der Nähe von Bu chklingen zu be⸗ achten, denn am vergangenen Sonntag waren bereits einige junge Skiläufer feſtgefahren, die erſt nach längerem Aufent⸗ halt die Weiterfahrt fortſetzen konnten.— Bei den in den letzten Wochen abgehaltenen Treibſagden wurden u. a. folgende Ergebniſſe erzielt: In Birkenau(rechts der Weſch⸗ nitz) 2 Rehe, 3 Haſen von 7 Jägern, bei Birkenau(Teiljagd) 2 Haſen von 8 Jägern, bei Weiher 6 Haſen von 5 Jägern, bei Aglaſterhauſen 150 Haſen von 16 Jägern, bei Viernheim 2 Füchſe, 14 Haſen, in Wieblingen 184 Haſen von 18 Jägern. Die meiſten Treibjagden ſind jetzt abgehalten. Im allge⸗ meinen ſind die Ergebniſſe als mittelmäßig zu bezeichnen. * Heidelsheim bei Bruchſal, 22. Dez. Die Vermutung, der auf dem Kanzelberg ſtehende Katzenturm ſtehe mit den übrigen früheren Feſtungstürmen durch unterirdiſche Gänge in Verbindung, fand dieſer Tage ihre Beſtäti⸗ gung. Bei den Abbruchs⸗ und Grabarbeiten eines neben dem Gaſthaus zum„Ochſen“ ſtehenden baufälligen Hauſes entdeckte man außerhalb der hinteren Umfaſſungsmauern mehrere aus gemauerte(mannshohe) Gewölbe, die ohne Zwei⸗ fel Teile eines von dem genannten Turm gegen den Stadt⸗ lurm führenden Ganges ſind. Sehr wahrſcheinlich werden durch die Fortſetzung der Grabarbeiten noch weitere Funde aus der Feſtungszeit Heidelsheims ans Licht gefördert. * Baden⸗Baden, 22. Dez. Geſtern mittag ſtieß ein Wagen der Straßenbahn mit einem Perſonenauto zuſam⸗ men. Das Auto wurde wie ein Papierknäuel zuſammen⸗ gedrückt, da es zum Unglück noch auf einen Laternen pfahl auffuhr. An dem Straßenbahnwagen wurde ein Tritt⸗ brett abgeriſſen. Der Lenker des Autos, Dr. Kuhn, erlitt glücklicherweiſe nur unerhebliche Verletzungen. * Zell im Wieſental, 21. Dez. Geſtern abend gegen 10 Uhr brach in der hieſigen Fabrik der Spinnerei und Weberei Zell⸗Schönan.⸗G. im ſog. Abfallſchacht Feuer aus, das dieſen hölzernen Schacht, der durch drei Stockwerke führt, völlig einäſcherte. Die in der Nähe des Schachtes lagernden Beſtän de an Waren und einigen Maſchinen ſind zum größten Teil dem Feuer zum Opfer ge⸗ fallen. Durch das Eingreifen der Motorſpritze gekang es, das Feuer einzudämmen und nach einſtündiger Arbeit völlig r Aus der Pfalz Diebſtähle— Raubüberfall :: Ludwigshafen, 22. Dez. Geſtern nachmittag ſtahl ein 26 Jahre altes Dienſtmädchen auf ihrer Dienſtſtelle bei einem 2 52 4 Wirt im nördlichen Stadtteil eine Kaſſette mit alten Gold⸗ gekommen ſind, befürwortend vorgelegt werden.— Von der 1 5 5 und Silberſtücken, einem Sparbuch auf 1500 Mk. lautend, eine goldene Damenuhr, 2 goldene Herrenringe mit roten Steinen, einen ſilbernen Herrenring, eine zweireihige Korallenhals⸗ kette, eine ſilberne Halskette mit Anhängſel, außerdem über 100 Mark Bargeld und verſchiedene Papiere. Ferner nahm ſie ein ſchwarzes ſeidenes, ein blauſeidenes Kleid u. einen braunen Plüſchmantel mit Geſamtwert der geſtohlenen Sachen etwa 500 Mark. Die Diebin war erſt einige Tage bei dem Wirt in Stellung. Geſtern nachmittag wurde in einem hieſigen Kaufhaus eine 585 Jahre alte Witwe von Haßloch beim Diebſtahl betroffen und feſtgehalten. Sie hatte bereits drei Kinderlokomotiven, ein Kinderauto, zwei Puppen, eine Drehorgel, einen Koch⸗ und einen Gasherd, zwei Wagen und noch verſchiedenes Puppenküchengeſchirr in ihrer Taſche ver⸗ ſchminden laſſen, was bei ihrer Durchſuchung gefunden wurde. Ferner wurde im gleichen Kaufhaus ein verheirateter Preſ⸗ ſer von Flommersheim betroffen, als er Gegenſtände von den Verkaufsſtänden entwendete. So hatte er ſich bereits Raſterſeife, Toilettenſeife, zwei Parfümzerſtäuber, Parfüm, ſochs Schachteln Zigaretten, Raſierklingen, ein Zigarettenetui, ein Taſchenmeſſer, eine Zigarettenſpitze und noch verſchiedenes ſich angeeignet, das ihm wieder abgenommen werden konnte. — Geſtern vormittag wurde dem Kaminbaumeiſter Marleck, als er an der Halteſtelle Alphonsſtraße Mundenheim ausſtieg, von einem Unbekannten ſeine Taſche mit einem Inhalt von 3000 Mark, die für Lohn beſtimmt waren, entriſſen. Der Täter ging über die Felder gegen Rheingönheim zu flüchtig. Der Beraubte rief ſofort einige Arbeiter aus der gegenüberliegenden Gaſtwirtſchaft heraus, die die Verfolgung des Täters aufnahmen. In die Enge getrieben, warf dieſer die Geldtaſche mit Inhalt weg und entkam unerkannt. Amerikanerrebenpflanzer bei der Regierung in Speyer * Speyer, 23. Dez. Wegen der im Bezirk Bergzabern auf miniſterielle Anordnung eingeleiteten Vernichtungsaktion gegen die Amerikanerreben wurde am Freitag eine Deputation des Weinbauverbandes für Amerikanerreben bei der Regie⸗ rung der Pfalz vorſtellig. Der Verhandlungskommiſſion ge⸗ hörten an: der 1. Vorſitzende Bürgermeiſter Wamsgaus aus Hergersweiler, der 2. Vorſitzende Bürgermeiſter Hoff⸗ mann aus Ottersheim, der Brauereidirektor Eichenlaub aus Mörlheim und der Hauptgeſchäftsführer Wiggers aus Landau, die die ſofortige Einſtellung der Vernich⸗ tungsaktion forderten und um Abänderung des Reblaus⸗ geſetzes vorſtellig wurden. Netter Schneidergeſelle :: Speyer, 20. Dez. Ein Schneidergeſelle hat einen hieſigen Schneidermeiſter hereingelegt. Er hat Anzugsſtoff, der ihm im Geſchäft immer zugänglich war, heimlich verſetzt und ſpäter verkauft. Die Abnehmer konnten noch nicht ermittelt werden. den ſeines Meiſters unberechtigt ausſtehende Gelder ein⸗ kaſſiert. Er machte dabei geltend, daß ſein Meiſter bankerott ſei und er die Befugnis habe, die Gelder einzukaſſieren. Um welchen Betrag er ſeinen Meiſter dadurch geſchädigt hat, ſteht noch nicht einwandfrei feſt. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten Friedrich Waldmann aus Pfeddersheim bei Worms, der mit dem eingeheimſten Geld flüchtig ging und bis jetzt noch nicht dingfeſt gemacht werden konnte. —.——?——'.̃̃——— Veranſtaltungen Montag, den 24. Dezember 1928 Theater: Nationaltheater:„Pinkepunk“. 19.80 Uhr. Lichtſpieltheater: Palaſt⸗Theater: Pat und Patachon.— Schau⸗ burg:„Seine ſtärkſte Waffe“.— Ufa⸗Theater:„Harol s liebe Schwiegermama“.— Capitol:„Das vierte Gebot“.— Scala:„Fünf bange Tage“.— Alhambra: „Das gottloſe Mädchen“. Aus den Rundfunk⸗ Programmen Montag, 24. Dezember Deutſche Senber: Berlin(Welle 489,9), König swuſterhauſen(Welle 1649) 19 Uhr: Weihnachtsklänge.. Breslau(Welle 322,6) 19 uhr: Von Berlin: Weihnachtsklänge. Frankfurt(Welle 428,8) 16.05 Uhr: Konzert, 10 Uhr: Das Spier bon den heiligen drei Königen, 20.30 Uhr: Orgel⸗Konzert, 21 Uhr: Die drei Geiſter, anſchließ. Schallplatten⸗Konzert, Feierl. Muſik. Hamburg(Welle 904,7) 20 Uhr: Weihngcht der Einſamen. Königsberg(Welle 903) 19 Uhr: Von Berlin: Weihnachtsklänge. Langenberg(Welle 468,8) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 21 Uhr: Kammermuſik. Leipzig(Welle 385,7) 20 Uhr: Volkstümliches Orcheſterkonzert, 22.15 Uhr: Schallplattenkonzert. 7 München(Welle 595,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 12.55 Uhr: Konzertſtunde, u Uhr: Weißnachtsſtunde, 24 Uhr: Weihnachts⸗Glocken. Stuttgart(Welle 379,7) 12.15 Uhr: Electrolaplatten, 18.00 Uhr: Märchen⸗Nachm., 20.15 Uhr: Bunte Weihnachtsſtunde, 22.15 Uhr: Literariſch⸗muſik. Stunde, 29.30 Uhr: Von Freiburg: Orgelkonz. Ausländiſche Sender gern(Wels 411) 20 Uhr: Gemeinſames Weihnachtsprogramm der Stationen Bern, Baſel, Lauſanne und Genf, 20.30 Uhr: Von Laufanne: Orcheſterkonzert. 5 u ape ſt(Welle 555,6) 16.30 Uhr: Rundſunk⸗ Weihnachten. aventry(Welle 401,8) 21 uhr: Von Birmingham: Klapier⸗ konzert,.15 Uhr: Sendeſpiel: Das Gaſthaus Komm herein, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1532,53) 21.90 Uhr: Welhnachtslieder,.85 Uhr: Konzert alter Melodien, 24 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 548) 20.30 Uhr: Abendkonzert, 28 Uhr: Tanzmuſtk. Paris(Welle 174,7) 21.15 Uhr: Abendkonzert und Vorträge, an⸗ ſchließend Tanzmuſik. Prag(Welle 948,9) 19.35 Uhr: Uebertragung aus Preßburg, 20.90 Uhr: Rezitatton. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Weihnachtskonzert. Die rburt des Erlöſers. Wien(Welle 517,2) 20.45 Uhr: Abend muſik. Zürich(Welle 588,2) 19.33 ihr: Weihnachtsmuftk. Radio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Halt, was habe ich noch vergeſſen? Akku laden, Anoden batterie, Lautſprecher, Voltmeter ete. Alles, was Sie für Ihre Anlage noch brauchen, finden Sie bei uns. Ohne Radio nur halbes Feſt. FURNIEUL US- B D niederzukämpfen. Die Höhe des Schadens und die Brand⸗ urſache ſtehen noch nicht feſt. 4 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Die Verbandsſpiele im Rheinbeziel .. L. Neckarau— Sp. Vg. Sandhofen:2. S. V. Waldhof— Mannheim 08 70. Phönix Ludwigshafen— Pfolz Ludwigshafen 411 2 Die beiden Tabellenführer erledigten ihre vorletzten Spiele mit ganz überzeugenden Siegen. Der Tabellenſtand hat ſich dadurch nicht geändert, der Punktſtand blieb der gleiche. Neckarau konnte Sandhofen glatt mit:2 ſchlagen, während Waldhof gar einen Bombenſieg von:0 über O8 Mannheim davonturug. Es iſt beſtimmt anzunehmen, daß Neckarau gegen Mundenheim den einen noch fehlenedn Punkt herausholt, um wenigſtens mit Waldhof auf gleiche Punktzahl zu kommen. denn es iſt nicht zu er⸗ warten, daß ſich Waldhof von Pfalz im letzten Spiel noch irgend einen Punkt nehmen läßt. Viel eher iſt damit zu rechnen, daß Mumdenheim Neckarau im letzten Spiel Schwierigkelten macht. Die Melſterſchaft im Rheinbezirk fällt diesmal tatſächlich im allerletzten Spiel. Phönix Ludwigshafen fertigte ſeinen Ortsgegner Pfalz ſicher mit:1 ab und ſetzte ſich dadurch vor Mundenheim, das mit 2 Punkten zurückliegt. 08 Mannheim hat Glück gehabt. daß es ſich in den erſten Spielen ſo viel Punkte erringen konnte. die es vor dem Abſtieg retteten. Wäre dies nicht möglich geweſen, ſo hätte 08 nach den Leiſtungen der letzten Zeit vielleicht mit Pfalz zuſam⸗ men den Abſtieg antreten müſſen. Die Mannſchaft, die im Ganzen betrachtet, gar nicht ſchlecht iſt, wird aus dem Verläuf der dies⸗ jährigen Verbandsſpfele beſſimmt die Lehre ziehen. Der Stand der Tabelle der Gruppe Rhein: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte V. f. L. Neckarau 15 11 2 2 37.17 24 Sportverein Waldhof 15 10 8 2 43.15 23 V. f. R. Mannheim 16 10 4 2 35:24 22 Spielvg. Sandhofen 16 8 2 6 37:86 18 Phönix Ludwigshafen 16 6 4 6 33.29 16 Sp. Vg Mundenheim 15 6 2 25 25.29 14 1908 Mannheim 16 5 5 7 26:35 13 1903 Ludwigshafen 16 8 4 9 17:29 10 Pfalz Ludwigshafen 15 0 0 15 12.50 0 * V. f. L. Neckarau— Spogg. Sandhofen 522:2) Neben der Bedeutung als Meiſterſchaftskampf kam dleſem Spiel noch die Tatſache entgegen, daß Sandhofen im Fall eines glücklichen Verlaufs noch mit einem Entſcheidungstreſſen gegen V. f. R. Mann⸗ heim rechnen konnte, da der 8 65 der Verbandsſtatuten vorſieht, daß ein Entſcheidungsſpiel ſtattzufinden hat, wenn ein verloren ſtehendes Spiel als gewonnen erklärt wurde und die Möglichkeit einer Punkt⸗ gleichheit durch das Entſcheidungsſpiel gebolen wird, was nach dem Spiel V. f. R.— 03 und dem Tabellenſtand im allergünſtigſten Falle hätte eintreten können. Der Schwerpunkt diefer verwickelten Lage lag in dem Anſporn, der Sandhofen im Kampf gegen Neckarau noch einmal gegeben war, was unter Umſtänden die Aufgabe des Tabellen⸗ führers geſtern wohl erſchweren konnte. Verlauf und Ergebnis bilden bei dieſem Treffen zwei ſtarke Gegenpole, denn an den Begleit⸗ umſtänden des hartnäckigen Kampfes gemeſſen, hätte Sandhofen weit beſſer abſchneiden und den Ausgang ins Ungewiſſe zlehen können, denn die eigentliche Wendung des Spiels kam erſt, nachdem Gentner verletzt ausgeſchieden und Hildenbrand an ſeine Stelle getreten war. Neckarau erkannte wohl felbſt ſehr gut die kritiſche Lage, indem es dann Kaiſer in den Sturm nahm und auch pſychologiſch die Lage zu nützen verſtand. Langſam nur bröckelte der Widerſtand Sand⸗ hoſens nach der geſchilderten Wendung ab und Neckaraus erſahrene und harte Kampfkraft konnte den Steg zum Ende aufbauen. Keines, falls war die Leiſtung des Exgruppenmeiſters eine abgerundete. Sehr ſicher und kampfesgeſpannt war die Verteidigung Dern—Broſe mit Winkler als zuverläſſigem Schlußmann. In der Läuferreihe entwickelte Kaiſer nicht ganz das Spiel wie fonſt, brachte aber dafür in den Angriff ſpäter Zug und Schlag. Mit Zeilfelder gab er den Ausſchlag vorn. Die Flügel, namentlich Keck wie auch Enderle zeigten ſtarke Schwächen und ſelbſt Zellſelder operierte nicht immer glücklich und wendig genug. Noch fehlt die Geſchloſſenheit dem Gan⸗ zen und im Sturm der Schuß in breiter Front. Wilbs Fehlen macht ſich gleichfalls konſeguent bemerkbar. S and hofen brauchte längere Zeit, um ſich zu finden, zeigte aber dann mitunter ſehr gute Kom⸗ binatlonsangriffe, von denen einer den Ausgleich brachte. Beckerle fehlte als Mittelläufer dieſesmal manches im Decken wie im Aufbau, wogegen die Außenläufer gut arbeiteten. Gentner ließ nur einen haltbaren Ball durch— das erſte Tor. Aufopfernd war ſein Wieder⸗ eintritt und ſeine Geſamtleiſtung ſehr gut. Im Sturm wurde nach der anfänglichen Unruhe dann gut gearbeitet nrit Ausnahme der Zeitſpanne, als Hicdenbrand fehlte. Das läßt ſich verſtehen. Jeden⸗ falls hat die Mannſchaſt alles hergegeben und wußte die Zuſchauer kange Zeit in Atem zu halten. Der Vorfall mit Gentner war Miß⸗ geschick und auf jeden Fall mitentſcheidend. Neckarau: Winkler; Dern, Brofe; Ochs, Gaſt, Kalſer: Keck, Schmitt, Zeilſelder, Enderle, Ott. Sandhofen: Gentner: Vörg. Meiſter; Müller. Beckerle, Größle: Fugmann, Hildenbrand, Baer, Fr. Welkel, Kiechl. Der ſtellenweiſe glatte Boden erſchwert beiden Mannſchaften be⸗ ſonders zu Anfang das Spiel. Schon kurz nach dem Anſplel ſchleßt Schmitt an die Außenſelte des Neßes und Gentner kann eine gute Flanke von Ott gerade noch meiſtern. Alte Routine zeigt ſich bei Zeilfelder bei einem Strafſtoß von der 16 Meter⸗Linie aus; er placiert den Ball flach nach der ungedeckten Torſeite, wo Gentner ſich werfend das Leder nicht mehr erreichen kann.:0. Noch fehlt Saudhofen im Angriff die Ruhe, wird aber langſam beſſer und ein wirklich ſchöner Kombinationszug führt mit feinem Schuß Weikels zum Ausgleich, und als Kaiſer wie Broſe einmal im Angreifen zögern, ſetzt Fugmann den Ball ſicher in die Maſchen, 112. Noch vor der Pauſe zieht Neckarau durch hohen Ball aus einem Gedränge gleich, wobei Gentner verletzt vom Platz geſchafft werden muß. Paufenſtand:2. Sandhofen tritt auch nach dem Wechſel ohne Gentner und wleder mit Hildenbrand an beſſen Stelle an. Neckarau drückt vom Anſtoß weg und der in den Sturm gegangene Kaiſer erreicht mit Schräg⸗ ſchuß haltbar:2. Das bedeutet die Wendung. Gentner tritt wleder ein, kommt aber nur nach und nach zur Aktionsſähigkeit. Nach einer aufopfernden Abwehr von Winkler, der den abermaligen Ausgleich verhütet, verfagt Keck in denkbar beſter Stellung, aber wiederum iſt es Kaiſer, der einen abgewehrten Ball ſeitlich aufnimmt und einſchleßt. Kurz vor Schluß ſtellt Zeilſelder, nachdem Sandhofen wiederholt nur knapp verſchoſſen, mit Schrägſchuß 572. Kelle r⸗Karlsruhe erreichte als Spielleiter nicht ganz dle Höhe wie bei Waldhof— Phönix, leitete aber gut. Beſuch etwa 8000. 5 Auguſt Mü ß le. Sp. V. Waldhof 98 Mannheim:0(:0) Einen ſicheren, ganz überlegenen Steg erfochten ſich die Wald⸗ pöfer, die ihrem Gegner in feder Phaſe dez Kampfes glatt über⸗ legen waren. Wohl ſtrengten ſich die Lindenböfer nach der 2. Tor der Waldhöfer etwas mehr an und hlelten das Spiel biz zum Wechſel ausgeglichen, ausgeſprochen gefährlich konnten ſie aber nie werden. Nicht vergeſſen ſoll werden, daß ſich Schäfer in der Waldhof⸗ Verteidigung einige Schnitzer erlaubte, die bei einem aufmerkſameren und entſchloſſeneren Sturm leicht hälten zu Toren führen können. Das Spiel war als Kampf wenig intereſſant, die ca. 800 Zuſchauer ſahen den Walbbofſturm faſt ſtändig im Anariff und vor dem Tor Roch immer keine Klärung des Gegners. Waldhof lieferte eine recht gute Partie, man muß aher berückſichtigen, daß der Gegner nichts gleichwertiges bot. In der Verteidigung war Hauth weitaus der Beſſere, die Läuferreihe war zuverläſſig und konnte reſtlos gefallen. Der Sturm beſaß in den Außenſtürmern Decker und Walz ſeine beſten Leute, Brückl ſiel ſtark ab. Beim Unterlegenen konnte lediglich die Verteldigung ge⸗ fallen, die auch eine zweiſtellige Torzahl verhütete. Als Schieds⸗ richter gefiel Müller ⸗ Karlsruhe ſehr gut. Die Mannſchaften ſtanden: Sp. V. Waldhof: Rihm; Hauth, Schäfer; Hogenmüller, Bretzing, Haber; Decker, Ofer. Brückl, Pennig, Walz. 8 Mannheim: Pabſt; Söldner, Zepp; Heckmann, Frank, Langen⸗ berger; Rinderknecht, Schuhmacher, Theobald, Motheis, Poſer. Bereits in den erſten Minuten verſchaffte Peunig im Nachſchuß ſeinem Verein die Führung. Ein Strafſtoß, von Bretzing getreten, erhöht das Reſultat auf:0, 10 Minuten vor dem Wechſel kann Pennig nach Zuſpiel auf:0 erhöhen. In der 2 wiſchenzeit leiſtete ſich Schäfer einige Schnitzer, die leicht hätten zu Gegentoren führen können. Rihm und Haber verhindern aber greifbar nahe Erſolge des Gegners. Nach der Pauſe machte ſich die Ueberlegenheit der Waldhofelf noch ſtärker bemerkbar. Ein Fernſchuß von Bretzing bringt das 4. Tor. Brückl verſchießt wiederholt in beſter Stellung, kann dann aber auf Zuſpiel von Walz mit wuchtigem Flachſchuf doch den 5. Erfolg anbringen. Auf Vorlage von Walz erhöht Decker auf:0 und Pennig ſtellt nach Täuſchung der beiden 08⸗Verteidige: das Endreſultat von 710 her. G.. N Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:1(:1) Sein letztes Berbandsſpiel beendete der Ludwigshaſewer Phönir mit einem zahlenmäßig eindrucksvollen und ſicheren:1⸗Steg. Vor⸗ weg ſei geſagt, daß beide Mannſchaften nicht ſonders aroße An⸗ ſtrengungen machten, den wenigen Zuſchauern ein feſſelndes Spiel vorzuführen, hauptſächlich nach der Pauſe wurde dem Spiel der Stempel„Saiſonſchluß“ aufgedrückt ungenau zugeſpielt und vor des Gegners Tor eine ſolche Ueber⸗ kombination getrieben, daß die beſten Torgelegenheiten nicht aus⸗ genützt wurden; auf der anderen Seite war der Sturm ſo harmlos und ſchwach, daß keine Erfolge kommen konnten. Der Sieg der Platzbeſitzer iſt verdient, wenn auch das Reſultat etwas zu hoch ausgefallen iſt. Den Ausſchlag gab letzten Endes die größere Durch⸗ ſchlagskraft der Phönirſtürer, die ihren beſten Mann in Hörnte beſitzen. Die Läuferreihe war etwas unſicher im Zuſpiel. Die Ar⸗ beit der Hintermannſchaft war bis auf einige Schnitzer und Stel⸗ lungsfehler aut. die Arbeit war in dieſem Spiel ſehr leicht. Der Gegner beſitzt eine aufopfernde Verteidigung und einen zuverläſſigen Torwart, der einige ſicher ſcheinende Tore zu Nichte machte. In der Läuſerreihe wußte lediglich Froſch zu gefallen. Der durch Erſatz geſchwächte Sturm konnte nie gefährlich werden, es fehlte ihm die Durckhſchlagskraft und der geſunde Schuß.— Als Schiedsrichter amtierte Keller- Mainz einwandfrei. Die Mannſchaften ſtanden: Phönix Lndwigshaſen: Weber 3; Neumüller, Zöllner; Vauer, Engel. Schneider; Hahn. Wummer, Gußner. K. Weber. Hörnle. Pfalz Ludwigshafen: Urban; Feiler, Wetter; Rebholz. Froſch, Nillig: Sturm, Daum, Bodenhöfer, Keller, Bappert. Dle erſten 10 Minuten hatten die Pfälzer etwas Spiel und bedrängten das Phönixtor recht intenſiv, ohne aber aus⸗ geſprochen gefährlich werden zu können. Beiden Mannſchaften machte der hart gefrorene Schnee und die dadurch verurſachte Glätte des Bodens ſehr zu ſchaſſen. Nach 10 Minuten wird der Kampf aus⸗ geglichen, zwei klare Chancen kann Gußner nicht verwandeln. Nach weiteren 10 Minuten zeigt Phönix das techniſch reiſere Spiel und kann in der 26. Minute durch Hörnle in Führung gehen. Bereſts eine Minute ſpäter gleicht der Gegner nach flotter Kombination durch Daum aus. Vor dem Pfalztor entſtehen in den nächſten Spfel⸗ minuten einige intereſſante Kampfmomente, aus denen Urban im⸗ mer wieder ſiegreich hervorgeht. In der 42. Minute ſtellt Phönix durch einen Schuß aus dem Hinterhalt von K. Weber nach einem Strafſtoß das Ergebnis auf:1. Die Zweite Halbzeit brachte weni⸗ ger intereſſantes als die erſte. Es wurde kombintert und kom⸗ biniert und lange Zeit ſchien es, als ſollte es bei dem knappen Phönixſteg bleiben. In der 95. Minute endlich riß ſich der Phönir⸗ ſturm nochmals zuſammen und erzielte nach Kombination durch Hörnſe das 3. und eine Mluute ſpäter durch Gußner auf elne Vor⸗ lage von Bauer den 4. und letzten Treffer. Zum Schluß lautete das Eckballverhältnis.1 für Phönix, ohne daß aber aus dieſen ein Erfolg hätte erzielt werden können. Byg. Kreisliga Phönir Mannheim— Weinheim 09:0. Amieitig Viernheim— Friedrichsfeld 60. Alemannia Rheinan— St. Käſertal:2. V. f. T. u. N. Sp. Feudenheim— 07 Maunheim 110. Die größte Ueberraſchung brachte Viernheim, das Ger⸗ mania Friedrichsfeld glatt mit:0(:0) Toren ſchlug. Viernheim iſt burch dieſen Sieg mit Friedrichsfeld punktaleich und hat dazu noch ein Spiel weniger ars Friedrichsfeld. Phönix Mannheim konnte über Weinheim einen:0⸗Steg davon⸗ tragen und ſeine führende Stellung dadurch weiter beſeſtigen. Es hat den Anſchein, als ob Phönix Abteilungsmeiſter werden ſollte. Frleödrichsfeld hat unbedingt nachgelaſſen. Käfertal konnte in Rheinau nur ein Unentſchieden(212) erzielen. Bei einem Siege wäre Käfertal mit Viernheim und Friedrichsfeld punktgleich ge⸗ worden. Feudenheim ſiegte über 67 Mannheim mit:0 und konnte ſich jetzt etwas aus der Gefahrzone entfernen. 1913 liegt am Schluß der Tabelle und es iſt fraglich, ob es in der Lage iſt, ſich aus eigener Kraft empor zu arbeiten. Tabelle der Kreisliga Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore P. Phönix Mannheim 13 10 1 2 34.12 21 Amicitia Viernheim 11 8 1 2 42¹7 17 Germ, Friedrichsfeld 12 8 1 8 41:22 17 Sp.⸗Cl. Käfertal 12 8 4 2 33.21 16 Alemannia Rheinau 18 8 3 7 22.37 9 Vf Tuff. Feudenheim 13 3 3 7 16˙39 9 F. V. 09 Weinheim 11 8 2 6 33:33 8 0 10 07 Mannheim 13 2 3 8 22580 7 FG. 1913 Mannheim 12 1 4 7 20.59 6 Weitere Ergebniſſe Verbandsſpiele Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg— 1. FC. Nürnberg 21g. Gruppe Württemberg: FE. Birkenfeld— BfB. Stuttgart:5. Gruppe Baden: Spyg. Freiburg Karlsruher FV. 116. Pöhöteir Karlsruhe— FV. Offenburg 378. Gruppe Saar: JV. Saarbrücken— Bg. Pirmafens:2. Boruſ⸗ ſia Neunkirchen— 1. FC. Idar:1. FC. Pirmaſens— SV. 05 Saarbrücken 60. Gruppe Main: Offenbacher Kickers— Hanau 60/94:0. Union Niederrad— Germania Bieber:1. Vikt. Aſchaffenburg— Eintracht Frankfurt.8. 1. 995 Hanau 93— Rotweiß Frankfurt:2. FB. Frankfurt— Fechenheim 08:2. Gruppe Heſſen: Haſſla Bingen— 1. 8e. Langen 03 311. Bfs. 8— Spchem. Höchſt 01:0. Alemannia Worms SV. Wiesdaben 715. Wormatia Worms— FSV. Mainz 05 170. Geſellſchaftsſpiele Bayern München— Wiener AC. U. Böckingen— Dß. Pram 324.. :1. VfR. Heilbronn/ Auf der einen Seite wurde mehr vom Das Withligfte vom Sonntagsſport Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Neckarau und Wald⸗ hof gewinnen ihre Spiele: Neckarau ſpielt gegen Sandhofen :2 und Waldhof überfährt o8 Mannheim mit 720. *. Ein Lehrſpiel in München: Bayern München ſchlägt die Wiener Berufsſpielermannſchaft MAC.:1. 85 Czirſon, Deulſcher Meiſter im Leichtgewichtsboxen wird im Kampf um die Europameiſterſchaft von dem franzöſiſchen Meiſter Raphael in der 11. Runde k. o. geſchlagen. * Ueberraſchungen in den Handballſpielen im Rheinbezirk: V. f. R. Mannheim ſchlägt Neulußheim mit 11:1.— Waldhof unterliegt gegen 08 Mannheim mit 975. . Ein reichhaltiges Sportprogramm an den Weihnachtsfeier⸗ tagen. 1. ckey i 2 Ein Leherſpiel in München .C. Bayern München Wiener A. C.:1(:1 Mit ber Reihe der vom.. B. genehmigten Lehrſpiele über die Weihnachtswoche machte der.C. Bayern München den Anfang. Das Spiel gegen die Profielf des Wiener Athletikſportklubs ſand infolge des Goldenen Sonntag und des herrlichen Schneewetters in der Umgebung nur einen Beſuch von knapp 10 000 Zuſchauern, eine für Münchener Verhältniſſe eigentlich noch geringe Zahl. Die Bayern beſtätigten ihre Formverbeſſerungen der letzten Wochen, waren ſehr gut im Schuß und konnten gegen die Oeſterreicher 31(211) gewinnen, weil ſie ſelbſt im Sturm nicht vor dem Torſchuß zögerten, während die Gäſte ſich regelrecht vertändelten und abſolut ſchußunfähig waren. Die Oeſterreicher ſptelten bedeutend beſſer, als das Ergebnis beſagt. Im Anfang hatten ſie die Bayern wohl unterſchätzt, denn erſt nach der Pauſe gingen ſie voll aus ſich heraus und ſchnürten den Gaſtgeber zeitweiſe vollſtändig ein. Ihre wundervolle Kombination erweckte Bewunderung bei den Zuſchauern. Aber ſte blieb unfruchtbar, weil das Schußvermögen vollkommen fehlte. Es wurde nur kombiniert. Dicht vor dem Tore wanderte der Ball hin und her, bis ſchließlich ein Verteidiger dazwiſchen kam. Dieſe kataſtrophale Schußunfähigkeit war für die Niederlage verantwortlich. Vom Torwrat Hiden ſah man glänzende Paraden, aber auch viel Leichtſinn. Die Verteidigung ſpielte taktiſch gut und ſchlagſicher. Die Läuferreihe tat ſich durch ein flaches, genau berechnetes Zuſpiel hervor. Schiedsrichter war Ru o f f⸗ Bern, der ganz ausgezeichnet war. Boxen Die zweite verlorene Europameiſterſchaft Czirſon wird im Kampf um die Europameiſterſchaft im Leichtgewicht⸗ boxen von Raphael⸗Frankreich.. geſchlagen Dem deutſchen Leichtgewichtsmeiſter Paul Czirſon wurde am Samstag obend im Pariſer Wintervelodrom die Chance geboten, im Kampf gegen den franzbſiſchen Meiſter Aimé Raphael Europameiſter im Leichtgewichtsboxen zu werden. Aber ebenſowenig wie Dom⸗ görgen in Mailand gegen Jaccovacei Glück hotte, konnte ſich Ezir⸗ ſon in Paris durchſetzen. Während aber Domgörgen immerhin dank feines techniſchen Könnens ganz dicht beim Siege ſtand und als moraliſcher Steger gelten konnte, lag der Fall bei Czirſon weſentlich klarer. Czirſon wurde in der 11. Runde nach herolſchem Widerſtand einwandfrei von dem beſſeren Gegner k. o. geſchlagen. Der Deutſche Meiſter mußte einem jüngeren Gegner weichen, er begeiſterte die 10000 Zuſchauer durch ſeinen unbeugſamen Willen umd die Energie, mit der er kämpfte. Obwohl Czirſon ab der 8. Runde ſtark mitgenommen war, gab er doch nicht nach, hlelt ſich züh aufrecht und erſt ein rechter Kinnhaken machte dem Kampf in der 11. Runde ein Ende. Die Leltung hatte der Schweizer Ring⸗ richter Devernac, der auch die Europameiſterſchaft Schmeling Bongelio geleitet hat.. 80 Berlin. Ei D n 1 Wie ſie kämpften: 61.2 Raphael hatte 61,2, Czirſon 00,64 Kg. In der 1. Runde waren belde zurückhaltend, in dem Beſtreben, ſich zu ſtudleren. Schon in der 2. Runde ging dann Czkrſon mehr aus ſich heraus, traf auch mehrmals gut, hatte aber dann das Pech, die Hand zu brechen waz für die weltere Entwicklung ausſchlaggebend war, Czirſons Stärke war von vornherein in ſeiner Schlagkraft, da er kein aus⸗ geſprochener Techniker iſt. Dieſe Schlagkraft ſtand ihm fetzt durch die Verletzung nicht mehr zur Verfügung, dennoch blieb er in den 3 nöchſten Runden leicht im Vorteil. Von der 6. Runde ab trat eine Aenderung ein, der Franzoſe wurde beſſer, konnte Czirſon in der 7. Runde mit einem Kinnhaken anſchlagen. Czirſon konne ſich für die Folge nur noch mit Mühe aufrecht halten. Der fran⸗ zöſiſche Melſter brachte Czirſon in der 9. und 10. Runde zu Boden und landete in der 11. Runde einen genauen rechten Haken auf die Kinnſpitze, von dem Czirſon ſich nicht mehr erholen konnte, er wurde ausgezählt. Raphael war Europameiſter Der Deutſche Meiſter erhielt neben dem Sleger für ſeinen helden⸗ haften Kampf großen Beifall des obiektiven Publikums. 8 Handball Handball der Gruppe Rhein Mannheim 08— S. V. Waldhof 51:0 Für die Ueberraſchung ſorgte auch diesmal wieder Lindenhof. Wenn man auch mit einem harten Kampf rechnete, ſo überraſcht doch die Höhe des Sieges. Waldhof war keineswegs ſo ſchlecht, wie aus der Höhe des Reſultats geſchloſſen werden könnte. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, doch hatte Lindenhof das Glück, 4 Strafwürfe zu verwandeln. Auch Waldhof hatte öfters Chancen, durch Straf⸗ würfe das Reſultat zu verbeſſern. Die Niederlage iſt für Waldhof von größter Bedeutung; Phönix hat jetzt 4 Verluſtpunkte weniger als Waldhof. Lindenhof hat das Spiel verdient gewonnen. Der Sturm ſowie Läuferreihe waren in großer Form. es wurde ſehr produktiv geſpielt. Ein beſonderes Lob verdient der Torwächter Füglein, der ganz hervorragend hielt. Bei Waldhof machte ſich der Erſatz im Sturm ſehr nachteilig bemerkbar. Spengler war noch der einzige, der Drang nach vorn zeigte, aber allein läßt ſich nichts machen. Die Läuferreihe hatte einen ſchwarzen Tag. Das Schluß⸗ trio war noch der beſte Mannſchaftsteil, Von den 5 Toren konnte der Torwart keines halten.. Das Spiel beginnt mit mächtigem Tempo. Anke hat ſich ſchön durchgeſpielt, aber Füglein hält hervorragend. Schon der Gegen⸗ angriff bringt 08 die Führung. Baader hat Long ſchön freigeſpielt und diefer erzlelt durch prächtigen Doppelhänder das erſte Tor, Waldhof drängt nun ſtark zum Ausgleich. Chancen hlerzu find öfters vorhanden, aper großes Wurſpech von Spengler und Anke verhindern jeden Erfolg. Der ſpannende Kampf geht auf und ab, beide Torwächter müſſen ihr ganzes Können zeigen, um ihr Tor reinzubalten. Woldhof iſt weiterhin noch im Vorteil, außer elnem Lattenſchuß von Spengler wird jedoch nichts erreicht. Spengler er⸗ zielt durch Strafwurf ein Tor, das aber wegen Uebertretens nich 6. Seite. Nr. 598 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe 85„ Montag, den 24. Dezember 12 0 Der Sport der Weihnachtstage Währenb der vergangene Sonntag ein verhältnismäßig mageres Sportprogramm auswies, bringen die beiden Weihnachtstage umſo jebhafteren Betrieb. Die Weihnachtswoche war von jeher eine Zett der ſportlichen Delikateſſen, die ſich zwar auf beſtimmte Gebiete be⸗ schränken, aber dafür an Abwechflung keinen Mangel bieten. Es Hat Zeiten gegeben in den Jahren nach dem Kriege, wo das Weih⸗ nachtsprogramm nicht viel bieten konnte, weil die allgemeine Not⸗ lage zu groß war. Das iſt mit der Zeit beſſer geworden, und ſo ringen die Weihnachtstage immer Fußballbeſuch aus dem Ausland, da ja der Fußball ohnedies zu dieſer Zelt eine abſolut führende Rolle einnimmt. Dleſes Jahr hat nun einen beſonderen Vorzug: Seit den hannoverſchen Beſchlüſſen der D. F. B. können erſtmals wieder ausländiſche Berufsſpieler ihre hohe Klaſſe vorführen, und dieſe„Lehrſpiele“ ſind es beſonders, die dem Programm ihren Stempel aufdrücken. Meiſterſchaftsſpiele gibt es daneben auch noch. Von den anderen Sportarten fällt beſonders noch der Radſport auf, der ſehr aktiv iſt. Fußball Zunächſt bringt Sübdeutſchland an beiden Tagen Ver bands⸗ tpiele. Der erſte Feiertag ſieht in Nordbayern nur V. f. R. Fürth und Franken Nürnberg in einem unbedeutenden Treffen in Aktion. Der zweite Weihnachtstag wartet in dieſer Gruppe mit dem Entſcheldungsſpiel um die Meiſterſchaft zwiſchen Sp.⸗Bg Fürth und 1..C. Nürnberg im Nürnberger Stadion auf. Die große Energie des Klub, wenn es um Entſchetdungen geht, gibt ihm gute Ausſichten. Er wird alles daran ſetzen, wieder in die Endſpiele zu gelangen, denen er im vorigen Jahr fernbleiben mußte. Das letzte Treffen der beiden Vereine endete:0 für 1. F. C. Nürnberg. Jürth wiederum wird gerade durch dieſe Niederlage ge⸗ warnt ſein, denn auch für ſie geht es ja um die Entſcheidung, ſodaß der Kampf durchaus offen iſt. Die Kampfkraft der Nürnberger wird, wenn ſie atſächlich noch in der alten Form beſteht, vielleicht den Ausſchlag geben. In der Gruppe Saar ſpielt am Mittwoch F. V. Saarbrücken gegen Saar 05; der Ausgang iſt für die Plazie⸗ rung ſehr wichtig. Saar ſcheint zurzeit etwas ſtärker als der Alt⸗ meiſter. Am Main empfängt Hanau 93 die Frankfurter Eintracht. Der Meiſter Eintracht hat ſeine beiden letzten Privatſpiele in Hanau verloren; es geht hier alſo darum, ein Preſtige zu wahren. Heſſen wartet mit den Spielen Alemannia Worms gegen Wormatia und Arheiligen gegen Haſſia Bingen auf. Arheiligen iſt zu Hauſe ſtark, und Lykaltreffen tragen immer einen beſonderen Charakter, ſodaß man nur unter Vorbehalt die Gäſte favoriſteren darf. Die Lehrſpiele Die Weihnachtstage ſelbſt bringen drei Lehrſpiele mit Profis. Am 2. Dezember tritt der Wiener A., der in der Spitzengruppe der Wiener Liga ſteht und am Sonntag ſchon gegen Bayern München ſpielte, gegen die Stuttgarter Kickers an, denen ſich hier Gelegenheit bietet, Wiener Fußballſchule kennen zu lernen und von ihr zu profitieren. Am gleichen Tage weilt Slavia Prag bei Wacker München. Die Bewilligung dieſes Spiels wor eine Ausnahme, denn Bayern hatte ein Lehrſpiel mit WAC. genehmigt erhalten und die Zahl der Bewilligungen war beſchränkt. Wackers Antrag wurde zuerſt abgelehnt, dann aber doch ausnahmsweiſe ge⸗ nehmigt, weil Wacker 5jährtges Jubiläum feiert. So kommt Mün⸗ chen in den Beſitz zweier Lehrſpiele und dem Wiener AC. folgt gleich die berühmte tſchechiſche Elf. Das Lehrſpiel des zweiten Feiertoges ſteht Vienne Wien beim F S V. Frankfurt. Vienne bringt den berühmten Mittelſtürmer Gſchweidl mit, den beſten wohl des Kontinents. Der war in letzter Zeit ſo kampfſtark, daß ein hochintereſſantes Spiel zu erwarten iſt, wobei die Wiener alle Künſte zeigen müſſen, wenn ſie gewinnen wollen. Weitere Privatſpiele Auch ausländiſche Amateure ſind im Süden. Wormatia Worms empfängt am Dienstag den traditionsreichen Dc. Prag, do aus dem Abſchluß mit Admira Wien nichts wurde. Die Augs⸗ burger Schwaben haben die ſtarke elſäſſiſche Mannſchaft A S Straßburg verpflichtet. Eine weitere franzöſiſche Mannſeh ſollte mit Stade Bordeaux kommen, aus der Reiſe wurde aber nichts. Das Programm des erſten Tages erſchöpft ſich donn mit dem Gaſtſpiel des neuen Meiſters von Württemberg Germania Brötzingen bei den Offenbacher Kickers. Am zweiten Tag weilt Brötzingen heim F S V. 05 Manz. Wie in den Ver⸗ bandsſpielen ungeſchlagenen Germanen können ihre Splelſtärke hier Spitzenvereinen urit main⸗heſſiſchen vergleichen. Der SV. Wles⸗ 1 baden hat Beſuch von Rot⸗Weiß Frankfurt und VfB. Stutigort ent⸗ ſchädigt ſich für das ausgefallene Spiel gegen argen indem er bei München 1860 ein Gaſtſpiel abſolptert. Auf Reiſen Einige füddeutſche Vereine begeben ſich auf Reiſen, und zwar ins Ausland, wo man die ſüddeutſchen Vereine ſehr gern ſieht und deshalb häuſig einladet. Der SC. Freiburg gaſtiert am erſten Tag bei AS. Cannes(Südfrankreich) und am zweiten Feiertag in Straßburg bei Mars. Die Saarbrücker Sportfreunde ſind vom FC. Rennes nach Frankreich eingeladen, und als britter Verein weilt der SC. Stuttgart, der in den Verbandsſpielen ſo unglücklich operterte, auf franzöſiſchem Boden beim FC. 06 Straß⸗ burg lerſter Feiertagl. Schließlich macht noch der badiſche Meiſter Karlsruher FB. einen Abſtecher in die Schweiz, um gegen die Graßhoppers Zürich, die wohl ſtärkſte ſchweizeriſche Mannſchaft, ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Im Reich Auch die übrigen deutſchen Landesverbände ländiſche Gäſte. Die Profielf des Ick. ſpiele gegen Herta BSC. Berl! empfangen aus⸗ Teplitz trägt zwei Lehr⸗ in und Gutsmuths Dresden aus. Die ungaxiſche Amateurmannſchaft Sport Egyeſület Budapeſt ſpielt gegen Stadtmannſchaften von Hannover und Braunſchweig. Kaſſel und Bochum haben für den erſten Feiertag ein Städteſpiel nach Kaſſel vereinbart. Der Dec. Prag begibt ſich von Worms nach Weſtdeutſchland zu Preußen Krefeld, der betzte weſtdeutſche Mei⸗ ſter. Spvg. 07 Köln⸗Sülz hat ſich die belgiſche Spitzenmannſchaft. SC. La Gantoiſe Gent verſchrieben und der.f. R. Köln erhält Beſuch vom Eicketer FC. Wien, einer der beſten Amateurmannſchaften Oeſter⸗ reichs. Haudball Die füddeutſchen Handballverbandsſpiele werden am zweiten Welhnachtstag in beſchränktem Umfang fortgeſetzt. In der Gruppe Rhein haben die Spiele von Phönix Mannheim gegen Moch. und Waldhof gegen 07 unter Umſtänden entſcheldende Bedeutung. Main⸗ Heſſen bri 05 in der Gruppe B zwei, in der Gruppe A ein Treffen. Teunis ſetzt in Hyeres das erſte der Riyiera⸗ turniere ein, das wahrſcheinlich ſehr ſtark beſetzt ſein wird, da Spieler wie Cochet. Brugnon, de Morpurgo, v. Kehrlina und Aeſchlimann ſowte deutſcherſeits Dr. Buß Mannhem teilneh⸗ men wollen.— In Paris findet das große Pariſer Weihnachts⸗Hal⸗ lenturnter ſtatt. veranſtaltet vom Sporting Club de Paris. Dieſes Turnier wird ſeiner Bedeutung entſprechend eine glänzende Be⸗ ſetzung erhalten. Aus Dentſchland erwartet man Froitzheim. Dr. Kleinſchroth Frl. Auſſem, Frau Friedleben und Frau v. Reenisek. Winterſport Der SC. Rieſſerſee hat für den erſten Weihnachtstag ein Wett⸗ ſpiel ſeiner Elshockeymaunſchaft mit dem Wiener Elslauf⸗Verein abgeſchloſſen, den er im Vorſpiel in Wien ſchon ſchlagen konnte.— Die Triberger Winter rtdche die am 26. Dezember beginnen ſollte, verzögert ſich um einen Tag. In Allenberg findet an, den Feſttagen ein Verbands⸗Jugend⸗ Skitag ſtatt. Nabſport Hochbetrieb herrſcht an den Feiertagen auf den Winterbahnen im Reich. Der Frankfurter Sportpalaſt bringt am erſten Feſttag Dauerrennen mit Krewer, Maronnier und dem Amerikaner Hopkins ſowle Fliegerrennen mit Engel, Steffens, Leene, Galvaing und Bailey. Die Breslauer Jahrhunderthalle wartet mit einem ſtarkbeſetzten 25 Stunden⸗Rennen auf und das Leip⸗ Am 26. Dezember ziger Achilletlon hat ein Mannſchaftsrennen über 750 Run⸗ den auf dem Programm. Am zweiten Feiertag eröffnet die Dor t⸗ munder Weſtfalenhalle ihre Rasſportſafſſon mit Dauer⸗ rennen[Möller, Dederichs, Miquel, Thollembek], der Berliner Sportpalaſt bringt ein e und einen Fliegerkampf mit Engel. Oſzmella. Steffes, Falk⸗Hanſen u.., wobei beſanders das Duell zw nchen Mathias Engel und dem als Berufsfahrer bebütterenden Dänen Willi Falk⸗Hanſen intereſſteren wird. In der Stuttgarter Sportarena finden Dauer⸗ und Fliegerrennen ſtatt, in Mailand beginnt das Sechstage⸗ rennen. Paris hat am erſten Feſttag eine Veranſtaltung. bei der Erich Möller an den Start geht. genehen wird. Bis zur Halbzeit kann Baader durch zwet ver⸗ wandelte Strafwürfe das Reſultat auf:0 erhöhen. Nach der Pauſe iſt Woldhof weiterhin im Vorteil, Lindenhof ver⸗ teidigt nun zahlreich. Spengler iſt verſchiedene Male ſchön durch⸗ gekommen, ohne dabei etwas Zählbares erreichen zu können. Wald⸗ Hof gibt ſich geſchlagen. 08 kommt dadurch in Vorteil. Zilke ſowie Baader erzielen durch Strafwürfe noch 2 weltere Tore, gegen di⸗ Schlicker nichts zu beſtellen hatte. Das Tyr federzeit kan und wurde von Fränkel, Vfe. Frankfurt, gut geleitet.— II. 08— II. Waldhof:2. — Pfalz Ludwigshafen— Mannheimer M. T. G.:0 Pfalz hatte große Mühe, gegen die M. T. Gl⸗ler beide Punkte zu erringen. Dieſen Sieg verdankt ſie ihrem ausgezeichneten Tor⸗ wächter Hofmann, der einfach nicht zu ſchlagen war. Ein Unent⸗ schieden wäre dem Spielverlauf gerecht geweſen. Beide Mann⸗ ſchaften verrieten außerordentliches Können. M. T. G. weiſt eine Formverbeſſerung auf. Will am 2. Weihnachtsfetertag Phönix keine Niederlage hinnehmen, muß er ſich gewaltig ſtrecken. Bis zur Pauſe kann Bertram durch prächtigen Wurf das einzige Tor des Spieles erzielen. Nach der Halbzeit iſt M. T. G. tonangebend und bedrängt das Pfalztor öfters, aber nie 15 der Ball den Weg ins Netz. Der Schlußmann hielt die unglaublichſten Sachen mit großem Geſchick. Er allein zeichnet verantwortlich für den Sieg. Der Schiedsrichter leitete das Treffen zur Zufriedenheit. Frankental— Polizei⸗Sp. V.:2 Für beide Mannſchaften war das Spiel von größter Bedeutung. Ein Punktgewinn für Frankental hätte es vielleicht vor dem ſo ſicheren Abſtieg retten können, vorausgeſetzt, daß noch weitere Punkte erzielt werden. P. S. V. kommt durch dieſen Sieg wieder etwas weiter aus der Gefahrenzone. Das Spiel wurde von beiden Seiten ſehr hart durchgeführt. P. S. V. kommt durch deu Mittelſtürmer Höf⸗ ling in Führung. Oefters hatten ſie noch Gelegenheit weitere Tore zu erztelen, teils war es die Latte, die weitere Tore verhinderte, teils das Wurfpech. Nach der Pauſe wird der Kamrf noch ſchärfer, Frankental ſucht mit aller Macht das Ausgleichstor zu erzielen, doch zeigt ſich die P. S..⸗Verteidigung in beſtem Lichte. Hoffmann erhöhte durch prächtigen Wurf auf:2. Kurz vor Schluß kann Frankental das Ehrentor erzielen. Der Schiedsrichter leitete das harte Spiel korrekt. — 2. Frankental— P. S. V. 114. V. f. R. Mannheim— Neulußheim 11:1 BV. f. R. hat ſich für die im Vorſplel erlittene Niederlage ganz enorm gerücht. Neulußheim hatte während der ganzen Spielzeit gar nichts zu beſtellen. Es iſt dies die höchſte Niederlage, die bis letzt ein Verein Neulußheim belbringen konnte. V. f. N. hat wei⸗ tere 2 wertvolle Punkte erobert. Hält die Form weiterhin an, dürften ſie endgültig von Abſtlegsgefahren befreit ſein. Die Mann⸗ ſchaft war in allen Teilen in großer Form. Beſonders der Sturm konnte überzeugend gefallen, alle Stürmer mit Ausnahme des Links⸗ außen waren an den Erfolgen beteiligt. Es war eine Augenwelde, zu ſehen, wie der Ball von Mann zu Mann wanderte. Ueber den Splelverlauf iſt wenig zu ſagen. Bis Halbzeit iſt B. f. R. Zmal und Neulußheim mal erfolgreich. N Nach der Pauſe das gleiche Bild: V. f. R. drängt unaufgalkſam and„ verteidigt rel In kurzet Zeit kommt B. f. R. abermals zu 2 Toren. Durch Wechſel des Torwarts, der glaubte, er könne außen ſeiner Mannſchaft mehr nützen, wurde auch nichts erreicht; der Erfolg 4 weitere Tore. Der Schiedsrichter genügte. Maunheim 907— Phünix Maunheim 922 Beide Mannſchaften beſtritten den Kampf in der ſtärkſten Auf⸗ ſtellung. 97 war in allen Teilen gut hbefetzt und ſeder Spieler tat ſein Beſtes; bervorſtach der aute Torwächter, der ganz vorzügliche Sachen hielt. Phönix gegenüber war 07 ein ebenbitrtiger Gegner. Phönix hatte ein Plus im Sturm, er war ſchneller im Erfaſſen der Situation. Das Spiel beginnt mit beiderſeits ſchön eingeleite⸗ ten Angriffen. Phönix erzielt durch Schmalfuß nach ſchönem Durch⸗ ſptiel das Führungstor. 07 dadurch angeſpornt, verſucht auszu⸗ 1 doch die Phönixverteidigung kann immer wieder klären. toederer kann durch ſchönen Wurf Nr. 2 buchen. Nach der Halbze rt iſt Phönix leicht im Vorteil, aber bie Ver⸗ teidigung von 07 läßt keinen weiteren Erfola mehr zu. Phönix wird wohl nach dem geſtrigen Siege Meiſter werden, da ſich Wald⸗ hof durch die Niederlage gegen 08 die Aus ſicht. mit Phönix punkt⸗ gleich zu werden, verſcherzt hat. B. F. Handball im Badiſchen Turnkreis Ueberraſchungen in der Meiſterklaſſe Tode. Heidelberg— Jahn Weinbeim 525. 8 62 Weinheim— Tade. Ziegelhauſen 472(:). Nun dürfte auch in der nordbadiſchen Meiſterklaſſe die Frage nach dem Gruppenſieger geklärt ſein. Der einzige Mitbewerber der Pol. Heidelberg, die Tgde. Ziegelhauſen. mußte ſich in Weinheim überraſchenderweiſe geſchlagen bekennen, womit ſich der Abſtand vom Tabellenführer auf 5 Punkte vergrößert und au ein Aufholen nicht mehr zu denken iſt, ſelbſt wenn das Rückſpiel der beiden Mann⸗ ſchaften wiederholt werden würde. Ueberhaupt haben die Weinheimer geſtern einen glücklichen Tag gehabt. Auch der andere Ortsverein Jahn hat ſeine Lage durch das torreiche Unentſchieden gegen die Tgde. Heidelberg weſentlich ver⸗ beſſert, ſodaß die Tabelle, nachdem auch das Treffen Rohrbach— Tad. Heidelberg wiederholt wird, nachſtehenden Stand zeigt: Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Tgade. Ziegelhauſen 12 55 5 2 2 12 Pol, Heidelberg 10 9 1— 19 62 Weinheim 9 4— 5 8 Tade. Heidelberg, 9 2 2 5 6 TV. Rohrbach 9„ 6 5 N Weinheim 8 1 2 5 4 Führungswechſel im Mannheimer Gau Nach der Verlegung des Spleles Seckenhelm— Germania ſtand nur das Treffen auf der Rheinau mit dem Nachbarverein Jahn Neckarau zum Austrag. War demſelben von vornherein ſchon ent⸗ ſcheidende Bedeutung belzumeſſen, ſo wurde dleſelbe noch geſteigert nachbem Neckarau ſeinen Einſpruch gegen das verlorene Spiel in Hockenheim erfolgreich durchzuſetzen vermochte und ſo mit 2 Verluſt⸗ nunkten weniger in Rheinau antreten könnte. Dieſer een ſe⸗ doch wurde durch die neuerliche. wieder eingebüßt wäh⸗ rend Ta. Rheinäu, nachdem der TB. Ja ſpielfrei war. ſich über 1 auf den 1. Tabellenplatz geſetzt 195 1 Unter Beückſichtiaung des zu wlederholenden Treffens Tes, Seckenheim— Jahn Neckarau ergibt ſich folgende Rangordnung: Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Tg. Rheinau 6 4 1 1 15:10 9 265. 1540 5 4 0 1 14.8 8 Jahn Neckarau 6 4 0 2 1578 8 TV. Sandhofen 6 3 0 8 20215 6 TV. Seckenheim 5 1 1 8 12215 8 Hd. Germania 6 0 0 6:28 0 Tg. Rheinau— Jahn Neckarau:1(:1) Wie vorauszuſehen, brachte dieſe Paarung den exrwarbeten und ſpannenden Kampf. Gleich nach Beginn gelingt es der Platzelf in Führung zu gehen, doch gleicht Neckarau noch vor Halbzeit aus, ſgdaß mit 121 die Seiten gewechſelt werdem. Auch in der zweiten Hälfte iſt das Spiel meiſt ausgeglichen. ohne daß weitere Tore fallen. Schon glaubt man an ein unentſchiedenes Ergebnis, als es den glücklicheren Rheinauern gelingt. beinahe mit dem Schluß⸗ pfiff zuſammen, das zweite und entſcheidende Tyr zu erzielen. R. G. Winterſport Eishockey in Frankfurt a. M. Das erſte Eishockeyſpiel der Frankfurter Satſon ſah den 1880 und den Sportklub Forſthausſtraße im Kampf. Jo Geste hausſtraße ſtartete zum erſten Spiel überhaupt und konnte dem routinierteren Gegner nichts entgegenſetzen. Nur der ganz aus⸗ gezeichnete Torwächter rettete vor einer höheren Niederlage.. auch die Stegermannſchaft zeigte nichts Beſonderes. Stock⸗ uns techn iſt noch ſchwach und von Kombinatlonsſpiel war nicht ſehen. Gegen ſchnelle Gegner wird ſich der SC. nach dem Ge aber trotzdem nicht durchſetzen können. Der Sportklub 1880 ſiegt schließlich 13:0. Im erſten Dritten brachte er ſechs Trefſer auf, im zweiten zwei und im letzten Drittel paſſierte die Scheibe fünfmal die gegneriſche Torlinie. Schiedsrichter war Skullermeiſter W. Flän sech, der bel dem mäßigen Tempo wenig Arbeit hatte. Eisſport in Berlin Der Brandenburgiſche Eisſportverband brachte am Sonntag auf der Eisbahn an der Katzbachſtraße eine große Werbevexanſtaltung zur Durchführung. Alle Arten des Eisſports im Schnell⸗ und Kunſt⸗ laufen ſowie Eishockey wurde dem Publikum vorgeführt. Beſonderes Intereſſe fanden natürlich die Wettkämpfe im Schneſlaufen, bei denen zum erſten Male in deu langen Rennen ein neues Syſtem auspro⸗ biert wurde. Statt der Läufe zu Zweten gab es um 1500 und 3000 Meter Rudelſtarts, die ſich bei 7 bzw. 12 Teilnehmern gut bewährten. Der deutſche Rekordmann Mayke vom Berliner Eislaufverein er⸗ wies ſich als der Beſte. Er holte ſich das 500 und das 3000 Meter⸗ Vorgallelaufen vom Mal und belegte mit Schönbrodt vom Berliner Schlittſchuhklub 150 Meter im toten Rennen den zweiten Platz. Schnelle Zeiten gab es natürlich noch nicht, da die Bewerber noch nicht genügend Training hinter ſich haben. Bei den. Kunſtlauf⸗ wettbewerben waren der frühere Münchener Meiſter Dr. Danzig bei den Herren und Fräulein Flebbe bei den Damen die Beſten. In einem Eishockeyſpiel trennten ſich die Techniſche. und der Eislaufverein 1880 Berlin unecht ſchieden 1 S. C. Große Sportereigniſſe der nächſten Monate Jaunar 4. bis: Berlin: Sechstagerennen. 10. 9135 115 Leipzig: Sechstagerennen. 14. bis 20.: Davos: Schweizer Winterſpiele. 18. bis 20.: Davos: Europameiſterſchaft im Herren⸗Kunſtlauſen. 0 19. bis 20.: Davos: Euxopameiſterſchaft im Eisſchnellaufen. 28. bis 3. Februar: Budapeſt: Eu ropamelſterſchaft im Eishockey. 27.: Krummhübel: Deutſche Rodelmeiſterſchaft auf Kunſthahnen. 31. bis 3. Februar: Klingenthal: Deutſche Ski⸗ e Februar Anfang Febr.: Oybin: Deutſche Rodelmekſterſch. a. Naturbahnen. .: Paris: Kongreß der UC. 3. Paris: Internationale Rad⸗Eroß⸗Country⸗Meiſterſchaft. 3. bis 10.: St. Moritz: Internationale Rennwoche. .03.: Budapeſt: Weltmeiſterſchaft im Paarlaufen. 4. bis 10.: Zakopane: Internationale Skiwetitläufe mit Deutſchen. .J8.: Davos: Europameiſterſchaft im Zweierbob. ./10.: Mürren: Internatipnale Univerſitäts⸗Skiwettkämpfe. ./10.: Oslo: Weltmeiſterſchaft im Elsſchnellaufen. 10.: Mannheim: Fußball⸗Länderkampf DeutſchlandSchweis. 10.: DSB⸗Handball⸗Zwiſchenrunde. N 5. bis 10.: Bremen: Deutſche Hällentennis⸗Meiſterſchaften. 24.: Mailand: Europameiſterſchaft der Traber. Ende Februar: Paris: Europameiſterſchoft im reiſtiktängen⸗ März Große Skirennen der Schweiz. Turin: Fußball⸗Länderkampf Italien. Deutſchlaud. ./5.: London: Weltmeiſterſchaft im Herren⸗Kunſtlaufen. 15. bis 24.: Genf: Internationaler Automobilſalon. 10 bis 21.: Dortmund: Sechstagerennen. : Putney: Achterrudern Orford-Cambrlögze. Endſpiel um den Dy B⸗Pokol. 2 April: Montreux: Europamelſterſthaften im Nönlicnbbockey. Oſtern: Hockeyturniere in Hamburg, Hannober. Folkeſtonc, April l 35 Dortmund“ Deutſche Meiſterſchaften ber Amäkturboxer. 4. bis.: Dortmund: Eure pameiſterſchaft im Amateurringen. 5. bis 10 Alexandrien: Afrikaniſche Spiele. 20. oder 27.: Endſpiel um den engliſchen Pokal,. 21. bis 12. Mai: Radfernfahrt Rund durch e, Mai Stzilien: erde Florio für Auto⸗ 1. bis.: Arpſa: 2. .2 .: mobile. 12.: Vorrunde um die deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft. Düſſeldorf: Rheinſtaffel; 19.: Zwiſchenrunde um die deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft. 17. bis 18.: Madrid: Kongreß der Fifa Indianapolis: Großer Preis für Automobile. 30.: 5 8. ö Inui .: Duisburg: Fußballtompf Sud— Weſt. 3,: Vorſchlußrunde deutſche Fußball⸗ Meiſterſchaft. 10.: Endſpiel deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft. .: Barcelona: Hockeyſpiel Spanien— Süddeutſchland. 30.: Paris: Großer Preis von Frankreich für Automobile. 30. bis 28. Juli: Radfernfahrt Rund um N . Juli Southampton: Schneider⸗Pokal für Maſſerflugzenge. 6. bis.: Spa: Großer Preis von Belaſen für 2 .: Paris: Schwimm⸗ ⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich. 14.: Bologna: Leichtathletik Schweiz— Italien— Frankreich. : Nürburgring: Großer Preis der Natſonen für Sportwagen. . bis 21.: Paris: Interzonem⸗Endſpiel um den Dayuispokal. bis 28.: Paris: Davispokal⸗Hergusforderungs runde : Spanien: Großer Preis für Automobile. Auguſt „bis: 5 Zürich: Nad⸗Weltmeiſterſchaften.“ his 20.: Budapeſt: Waſſerballturnter der ſechs Nationen. 5 e Schwimmlünderkampf Deutſchland— Schweden 18.: Bromberg: Europameiſterſchaften im Rudern. 8 25.: München: Schwimmkänderkampf Deutſchland— Schweiz. Zwelte Hälfte: Internatlonale Alvenſahrt. Hetausgebet; Drucker und Verleger Dructerel Or. Hans Neue Mannheimer 3 tung G. m b 9 Mannbelm k 6. 2 Direfflou Ferdinand Heume Tbeſtedatteu Kur! Fiſchen Verontwortl Repaltenre Für Polit. H.& Meißner— euilleton: Dr. S Käpſer— Kommungalpolitit und Lokales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller— Haubelstell: Kurt Ehmer Serien und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filtez 2 . und fin aus, eiten Tore als luß⸗ d. G. auf zur unſt⸗ eres enen pro⸗ 8000 rteu. er⸗ eter⸗ iner latz. noch lauf⸗ 3. g ſten. und nen. ey. uto⸗ en Ansgöbe; . 7. elke Ni. 508 Gerichtszeitung Franzöſiſches Kriegsgericht Landau In ſeiner Sitzung vom 20. Dezember verhandelte das franzöſiſche Kriegsgericht Landau gegen ſieben Deutſche. Das 21jährige Dienſtmädchen Erna Stadler aus Hohnecken, 4 das bei einer franzöſiſchen Unteroffiziersfamilie in Kaiſers⸗ lautern bedienſtet iſt, iſt beſchuldigt, einen Bons de la De⸗ fenſe nationale im Werte von 1000 Franken entwendet und einige kleine Gebrauchsgegenſtände ſich angeeignet zu haben. Es wurde dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend zu zwei Monaten Gefängnis ohne Zubilligung einer Bewährungsfriſt verurteilt. Weiter war aus Kaiſerslautern der Arbeiter Eugen Weitlauf wegen Diebſtahls angeklagt. Er hatte im Laufe des Jahres 1928 das Fahrrad eines franzöſiſchen Sergeanten von der Straße weg geſtohlen. Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf zwei Monate Ge⸗ fängnis, das Urteil auf drei Monate Gefängnis ohne Zu⸗ * billigung einer Bewährungsfriſt. Wegen Kugeldieb⸗ ſtahls, begangen im Schießſtand Kaiſerslautern, wurde ein Arbeiter aus Kaiſerslautern zu 15 Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt. Weiter wurden harte Strafen wegen eines ver⸗ ſuchten Diebſtahls von Gewehrkugeln auf dem Schießplatz Mundenheim ausgeſprochen. Unter Anklage ſtanden der 21jährige Georg Dewald, der 22jährige Walter Nagel und der 23jährige Alois Mayrock, alle drei aus Mannheim, und das 22jährige Dienſtmädchen Katharina Gölz aus Ludwigshafen. Die vier hatten gemeinſam ver⸗ ſucht, im November dieſes Jahres in den umzäunten Schleß⸗ platz Mundenheim einzudringen, um Gewehrkugeln zu ſam⸗ meln. Beim Verſuch, den Draht zu durchkriechen, wurden ſie durch Schüſſe der franzöſiſchen Poſten verſcheucht. Einer der Beteiligten wurde feſtgenommen und dies führte zur Er⸗ öffnung des Verfahrens. Der Staatsanwalt beantragte für Dewald zwei Monate, Mayrock vier Monate und 6 für Gölz 15 Tage Gefängnis. Das gefällte Urteil ſtellte N ſich höher. Es erhielten Dewald drei Monate, Mayrock ſechs Monate, Gölz zwei Monate Gefängnis. Nagel wurde freigeſprochen. Alle Strafen wurden ohne Zubilligung einer Bewährungsfriſt ausgeſprochen. N* N Ringkampf im Düſſeldorfer Gerichtsſaal Im vergangenen Sommer wurde Düſſelddorf mehr⸗ mals zum Schauplatz verwegener Wild⸗Weſt⸗Taten. So wurde am Abend des 27. März der Pächter einer Trink⸗ halle in der Nähe der Pegeluhr an der Schulſtraße, von drei Räubern, von denen einer maskiert war, überfallen, mit Schlagringen übel zugerichtet und ſeiner Kaſſe von 150 4 Beraubt. Blutend lief der alte Mann hinter den Kerlen her, die auf Rädern entkamen, nachdem ſie einen Paſſanten, der die Verfolgung aufnahm, durch einen Piſtolenſchuß ins Bein kampfunfähig gemacht hatten. Einige Monate ſpäter, in der Nacht zum 20. Jult, fiel ein Wirt, der mit zwei Damen ſeiner Wohnung am Schloßufer ſich näherte, einem ebenſo frechen Raubüberfall zum Opfer. Plötzlich ſah er ſich zwei maskierten Räubern gegenüber, die ihm Piſtolen vor⸗ hielten. Der Wirt mußte die Hände hochhalten. Einer der Räuber zog ihm ſeine Barſchaft von 540/ aus der Hüfttaſche. Auch in dieſem Falle wurde ein beherzter Mann, der dem Wirt zur Hilfe eilen wollte, durch einen Piſtolenſchuß ins Bein niedergeſtreckt. Die Räuber verſchwanden, Erſt im September gelang es der Polizei, die beiden Hauptſchul⸗ digen, den g7jährigen Bauarbeiter Wilh. Hoff und den g2jähri⸗ gen Bauarbeiter Paul Herden in der früheren Kaſerne an der Ulmſtraße feſtzunehmen. Beide ſind vielſach auch mit Zucht⸗ haus vorbeſtraft. Hoff war zur Zeit des erſten Raubes gerade einen Monat aus dem Zuchthaus entlaſſen, wo er fünf Jahre wegen Straßen raubes verbüßt hatte. Er iſt ein bärenſtarker Menſch, dem jede Verzweiflungstat zuzu⸗ trauen iſt. Als die beiden Räuber jetzt zur Aburteilung dem erwei⸗ terten Schöffengericht Düſſeldorf vorgeführt wurden, hatte man 1 Sicherungsmaßnahmen getroffen. Ein 1 Aufgebot uniformierter Polizei verſtärkte die Saalwache. 3 Die beiden Räuber gaben den Ueberfall auf den Wirt am Schloßufer zu, beſtreiten aber, den Raub auf den Trinkhallen⸗ pächter an der Schulſtraße. Auch in dieſem Falle wurden ſie durch Zeugenausſagen überführt. Beide hatten ihren Frauen von dem Ueberfall erzählt und alle Einzelheiten beſchrieben. Die Frauen und ein Schwager hatten bei ihrer polizeilichen Vernehmung dieſe Erzühlung wiedergegeben. Das genügte dem Gericht, trotzdem dieſe Zeugen von ihrem Zeugnisver⸗ weigerungsrecht Gebrauch machten. Hoff war außerdem von 3 einer Augenzeugin des erſten Raubes wiedererkannt worden. Jn der Wohnung des Hoff waren unter dem Fußboden drei gebrauchsfähige Repetierpiſtolen und eine ſchadhafte aufge⸗ funden. Kennzeichnend für die Verhältniſſe in der„Unter⸗ welt“ war ſeine Aeußerung in der Verhandlung:„Ach,— Piſtolen werden jeden Tag zum Kauf angeboten! Ich brauchte keine zu kaufen, ich hatte ja genug!“ Gemäß dem Antrage des Staatsanwaltes wurden die beiden verurteilt: Hoff zu insgeſamt 10 Jahren Zucht⸗ haus, Herden zu insgeſamt 6 Jahren Zuchthaus. Bei⸗ den wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre aber⸗ kannt, bei beiden Stellung unter Polizeiaufſicht angeordnet. Während das Gericht beriet, tobte Hoff wie ein Verrückter im Saale umher, bedrohte ſeine Verwandten mit dem Tode und machte Miene, einem Polizeibeamten die Piſtole zu ent⸗ reißen, um gleich„kurzen Prozeß mit den Zeugen zu machen“. Als er abgeführt werden ſollte, gab es einen wilden Ring⸗ kampf. 5 Beamte mußten alle ihre Kräfte e um dem Raſenden die Ketten anzulegen. & Beſtrafung wegen Uufugs in einer Kirche. Das Amts⸗ gericht Konſtanz verurteilte den Hilfsarbeiter Friedrich Stotz aus Neuſtadt a. d.., der in der Martinskapelle ein Kruzifix ſtahl, wegen beſchimpfenden Unfugs in einer Kirche zu drei Monaten Gefängnis. Der 68fjährige Kaminfeger Bernhard Friedrich von Schiggendorf erhielt in der gleichen Sitzung ſeine 84. Strafe. Er wurde wegen Beamtenbeleidigung und Bettelei zu vierzehn Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt. f § Verworfene Reviſion. Der erſte Straffenat des Reichs⸗ gerichts Leipzig verhandelte am 21. Dezember in der Repſtons⸗ ſache des Taglöhners Georg Biebel, der vom Schwurgericht in Frankenthal am 10. November 1928 wegen verſuchten Mordes zu vier Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt worden war. Biebel, der als Vater eines unehelichens Kindes keine Aliment zahlen wollte, hatte verſucht, das Kind mit Lyſol zu v ergiften, indem er ſich in Abweſenheit der Kindesmutter in die Wohnung einſchlich und dem Säugling Lyſol in den Gummi⸗ ſauger gefüllt hatte. Das Kind hatte ſich allerdings nur äußere Verletzungen zugezogen. Gegen das Schwurgerichts⸗ urteil hatte Biebel Reviſion eingelegt, die jedoch vom Reichsgericht als unbegründet verworfen wurde. Schöffengericht Darmstadt. Im Verkehrsverein Darm? ſtadt ſind wiederholt Unterſchlagungen ſeſtgeſtellt worden. Wegen ſolcher hatte ſich jetzt eine dort angeſtellt ge⸗ weſene verheiratete Frau zu verantworten. Sie gab bei der Polizei den Betrag von 491 Mark als unterſchlagen zu. Einer anderen Angeſtellten war wegen des Verdachts der Unter⸗ ſchlagung vom Vorſtand gekündigt worden. Ein als Zeuge vernommenes Mitglied des Vorſtands bekundet, daß öfter Belege zerriſſen worden waren. Eine Kontrollkaſſe war nicht vorhanden, auch kein Kaſſenſchrank. Das Gericht erkennt nur wegen Unterſchlagung von 800 Mark auf eine Geldſtrafe von 200 Mark. 5 § Ein Separatiſt erneut verurteilt. Der berüchtigte Sepa⸗ ratiſt Kaffine, der zurzeit in Kaſſel⸗Wehlheide wegen Meineides eine zweijährige Zuchthausſtrafe verbüßt, hatte aus der Strafanſtalt heraus intrigiert und mußte ſich deshalb vor dem Gericht in Eimburg verantworten. Kaffine hatte verſchiedene Eingaben an die Wiesbadener Regierung ge⸗ richtet und darin auf Korruptionszuſtände bei der Stadt Ems hingewieſen, was ihm aber einen Strafantrag wegen übler Nachrede eintrug. Seine Verleumdungen ſtellten ſich ſämtlich als unwahr heraus. Das Urteil lautete auf vier Wochen Gefängnis wegen übler Nachrede. Beilage Nr. 36 Momfag. 2M. Desenser 102 Aus dem Schachleben 5 Partie Nr. 402 5 Wir entnehmen diese im Mannschaftsturnier im Haag im Juli 1928 gespielte spannende, halbindische Partie mit den Anmer- kungen des Schachmeisters Kmoch nach eingeholter Erlaubnis des Verlages aus der„Wiener Schach- Zeitung“,(Probe- nummer gratis. Adresse: Wien IV, Schäſfergasse 13 a) J. Rejfir-.S. R. A. Muffang Frankreich 1. d2—d4 88816 5. dcs Sb c 1 e es 6. Sei- is Lb xc 3. Sbi- cs! 18 b. 7. Lei- Lese 4. Ddi— 2 2 8. e2— e“ Rubinstein zieht in ähnlichen Stellungen meistens e2—eg. Der Textzug ist jedoch energischer, da nun der für Schwarz lebenswichtige Vorstoß d7-d5 schwerer durchzusetzen ist. Es ist eben doch besser, statt ee sofort 4. d= d5 zu ziehen, denn in dieser Reihenfolge sind die Züge leicht, in der Textreihenfolge dagegen sehr schwer durchzusetzen. 8. Dds a8 f Schwarz steht nicht gut. die Ueberlegenheit von Weil klar 5 tritt: Druck auf der-Linie. Siämisch hat diese Verteidigung oft mit Schwarz gespielt, indem er es verstand, zu einer Art Paulsenstellung zu ge- langen(d7- dé usw.). Diese Aufstellung erfordert aber größte Sorgfalt bezüglich 95 Punktes d, Schv⸗ arz int in der Lage sein, Tdi mit De7 zu beantworten. Hiezu ist unbedingt nötig, dall der zunächst unmichtige Lug Seb unterbleibt; es muß sofort 5. Les nebst 6. Le7 geschehen, denn nur dann Hndet Schwarz noch die Möglichkeit, den Gefahren auf der-Linie rechtzeitig zu begegnen. e behslk Weil trotz allem sehr gutes Spiel. 9. Tal- d Zu fein gespleltt Mit 1 ebenso e wie brutalen 9. Ld2 hätte Weig ein stark überlegenes Spiel behauptet, der Gegner Wäre schon um den nächsten Zug in Verlegenheit Auf 00 folgt 9. Tdi, wonach gewaltiger geraten. 1 85 zleht sich Schwarz geistreich aus der Affäre.“ Steve! 11. Tae 4 Dez xe Lerxgs Das War die Spekulation; hierbei hat aber Weiß den fol- genden Zug wahrscheinlich nicht mitkalkuliert. 11. 17! Damit vermeidet Schwarz. 77 Krantz gleichzeitig lebhaftes Gegensplel. g 19. Tasca? 1 Sonst bliebe nur der Zug 12. De2 mit der Folge Dds, 18. TI Lie, wobei jedoch die weißen Figuren sehr schlecht placiert wären. Die Einlenkung ins Endspiel ist daher besser. 12 18 0 e 14. TeSsN ET 5 18. Tas 85 S* Die Verwicklungen der letzten Züge v Waren sehr hübsch Nimmt Weiß nicht auf g7, so bleibt er offenkundig im Nach- teil. Nun dagegen stehen die Chancen ein wenig zugunsten von Weib; es droht 15. Sb5 KI8, 16. Tias usw.. 14. Set- ds! Bel weitem besser als fg, wobei Weil infolge seines Entwicklungsvorsprunges stark im Vorteil bliebe. 15. 134-87 Hier War 15, Sbö sehr zu erwägen; für die Verschlech- terung der Bauern(nach Sb5) hätte Weiß eine sehr gut ent- wickelte Stellung und die besseren Chancen erlangt, trotz- dem der feindliche Damenbauer freigeworden wäre. Schwarz hätte deshalb 15. Sbö am besten mit 15. 8151 beanteoptel, Nach 15. gf wäre 15. b] usw, stärker als das sofortige Nohmen auf fs. e6-eß! 17. Tei de-de Keß-f i 15. 16. Sc3—d5 cen und W. 5 Wegen 21. Kd! Thegs, 22. T4 gs Kgs, Linie zu öffnen. dem Nachteil. samt Tendenz und Rufzeichen schon durch eine Beralu Bisher hat Schwarz seine Stellung mit großer Geschick-⸗ lichkeit behauptet und verbessert. Der Textzug aber ist zu kühn. Weiß behält einen Bauer mehr und dieser zählt, trotz- dem er nicht vollwertig ist. Nehmen auf g2 und dann 6 war geboten. 5. 8 18. 8213 5 Auf 18. Le setzt Weiß günstig mit 19. 807 17 5 Seb fort und 18. Ld7 wäre— wie sich gleich zeigt“ nicht besser als der Textzug. 155 19. Ih- 811 ö Nun steht Weiß sehr überlegen; er hat nicht nur den Plusbauer, sondern auch die bessere Stellung. 5 19. Ins-es Eine Fehlkombination, doch es gab keinen We gülen Zug mehr. Auf 19. Lg6 war 20. Kd2 nebst Lds sehr stark,, auch 20. 4 el, 21. Lea usw. ging mit Vorteil. 0 20. LI e?„ Weiß erliegt der Suggestion: mit 20. Tegsl hätte er sieg reiche Vereinfachung erzwungen, denn der offenbar von der einen Seite t von der anderen gefürchtete Zwischen- zug 20. S3 717 wäre ein sofort entscheidender Fehler Leg- 15. Seh nebst Sc usw. Schwarz hätte also auf den ZW 1 verzichten müssen und es konnte sich ergeben: 5 20. Toeg, 21. Legs Koegs, 22. Lezl und Schwarz Wird die schliehlſrhe Auflösung des Doppelbauern mittels 1314 25 die Dauer nicht verhindern können. Schwächer 22. Le2 Wäre 22. Sei Kg7, 23. S5, 24. Lds Sda, 25. Led uswe weil dann der Anziehende infolge seiner Sehwäch den schwarzen Feldern kaum gewinnen könnte. 20 5 Tes E81 21, t cE= Bedeutend besser War. hegt um für den Turm die Nun hat Weiß zwar einen völlig gesunden Plusbauer, aber dafür eine sehr rückständige Entwicklu Die Chancen stehen daher gleich. 5 21. 5 Tas 22, Sds es 15e Dieser so natürliche Deckungszug führt zu ens Weilh hätte 23. Kd ziehen sollen, um sich unter Rückgabe des Bauern mit Remis zu e 5 23. bibel 5 25 Ein schöner, starker Entscheidungszug, 23. b—bs 7 der obri partie Capablancus, in Wien 1914, berühmt ee isl. 24. Ke dz Auf 24. ob folgt Tel, W. Sdi(erzwungen!) Tel Schwarz gewinnt der Reihe nach mindestens die drei weiße Damenflugelbauern, Wonach sein-Bauer den Sſeg erzwin 24. bsc 95 128. vs 5 Auf 25. Tel gewinnt in einfacher Weise 25. eden ue aber auch 25. eg ist stark, obzwar komplikatorlsch. Auf 25. Seel kolgt Led, 28. bee(28. LD T nebst Sg usw. und gewinnt) 26. Ibs und der schwarz Turm dringt ähnlich wie in der Partie vernichtend ein Tes bs 27. Tgi-ei Tbęe a2 5 Kdz- ds Ibs. 52 Nun hat Weil bloß N denn seine bituren durchwegs gebunden. 28. 13—14 8 5 Verliert eine Figur. Es sollte 28. ha geschehen; schließ lich hätte aber doch ein Figurenzug, Wahrscheinlich Ldi schehen müssen und dann Wäre Turm oder König des Nas ziehenden auf der Königsseite entscheidend eingefallen. 28. Sd Ne 129. Teſxeꝛ 85.—e1 Wein gab auf. Eine trotz beiderseitiger Fehler über: interessapte 1 e ist ein Spieler mit en Anlagen. 5 2 8 statt besonderer Ae 1855 n ö Todes-Anzeige gott dem Allmächtigen hat es gefallen unseren 1 guten Vater, Schwiegervater, Groß vater. Bruder, Onkel und Schwager, Herrn Johann Jak. Ramsped heute früh um ½4 Uhr nach längerem, schweren mit Geduld ertragenen Leiden, wohl vorbereitet mit der hl. Kommunion, im Aſter von 7¼ Jahren in 5 die ewige Heimat abzurufen Mannheim. Neustadt a. d. Sdale, Wüärzburz Für die trauernden Hinterbliebenen: Kar! Reamspeck kung Andet am Montag nachm. 1 g lalle Käfertal aus a Januar 1929 verſteigert werden. 1 — 5 Billige Häbel! Kompl. Schlafzim m. 180 br. ov. Spiegel⸗ ſchr. 600, Bücherſchr. 150. D pl.⸗Schreibt. 115 It. Schr. 95, 2t. Schr. 60., eich, u. nußb. vol. Schränke 80. Sp. Schrank a9, Küchenſchr. 60%., kömul, Betten Anl. Perbftentichangen der act Manheim Die Pfünder vom Monat Juni 1928, und zwar Lit. X Nr. 4241 bis 7995(blaue Scheine), Lit. B Nr. 11275 bis 16613(violette Scheine), Lit. G Nr. 97086 bis 14584(gelbe Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Dezember 1928 ausgelöſt werden, andernfalls ſie a Städt. Leihamt Bekanntmachung. 1 7 5 für Entleerung der Abort⸗ und Müllgruben ſind ab 1. Januar 1929 neu feſtgeſetzt worden. Der Tarlf kann bei der Fuhrperwaltung in K 7 Nr. 1. Zimmer 305 i eingeſehen zwerden. 2 1 m 1 50 atratzen aller Art Die gen Ehaifelcnoues, Dim. ſehr bill 5 Steinbock. F. Kere Städt. Fuhrverwaltung. eugnlzahsshritten. Vervieltigungen 1 pronp u, in Schreibbnro* A4. Dornsieten ebe Seer Gasthaus u. Pension„Zur Blume“ Tel. 85 mitten in einem herrlichen Skigelände gelegen. Beſte u. billiaſte Verpflegung. Heizbare Zimmer,(Waſſerſpälung, elektr. Licht). Butlerküche. Peuſiousoreis ab 5 Tage Mk..50. 5 Proſpekte durch den Belitzer Fr. Hiller 245 95, Nachttiſche 15. Me⸗ aus elg. Werkſtätte⸗ 10 5 7585 f Stochwalll Sl. deörgen Gasthof u. Peuslon„Rose“. 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