Monkag, 24. Dezember 1928 Neuo Bezugspreiſe; In Mannheim u. umgebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Se eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle RI, 1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße! Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſchein wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Witkag⸗ Ausgabe 0 9 annheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Ehre ſei Gott in der Höhe und Weihnacht, deutſche Weihnacht dürfen wir wieder feiern. Ihr frommer Sauber hält uns wieder: TJannenduft und Lichterglanz, Kinderjubel und der Klang der alten, nie ver⸗ alteten Weiſen. Weihnachtsglocken und Weih⸗ nachtslieder reden zum deutſchen Gemüt in ihrer beſonderen Sprache. Ste reden vernehmlich und reden auch zu harten, in Not und Sorge, in Kummer und Einſam⸗ keit hart gewordenen Herzen, auch zu den ſchuldig gewordenen, oft genug gerade an Weihnachten reumütig heimkehrenden Herzen. Weihnachten iſt ein Feſt, das wir Deutſche zumal nicht mehr miſſen mögen. Es ſchlägt Brücken über Reer und Tan d, die zu verbinden, die ihr ſchweres Schickſal oder die ernſte Pflicht ihres Berufes und kEmtes räumlich getrennt. Es läßt uns der ſernen Lieben mit innigem Gruß ge⸗ denken und ſtellt vor unſer geiſtiges Auge das vom heimweh verklärte der Ueuren, die für immer von uns geſchieden ſind. Die verbindende Kraft der Weih⸗ nacht wird gerade da am deutlichſten ſichtbar, wo den Crauernden vor Weihnachten bangt, weil das Alleinſein an dieſem Jag am wehe⸗ ſten tut und die Macht der Erinne⸗ rung an dieſem Tag alte und neue Wunden aufreißt und ſchmerzhafter bluten läßt als ſonſt. Und wenn der Begüterte, dem der verpflichtende Charakter des Feſtes der Ciebe auf- gegangen iſt, ſich nicht genug tun kann, mit ſeinen Saben anderen eine Freude zu machen, ſo weiß doch vielleicht niemand gewiſſer, ſchmerz⸗ lich gewiſſer, was Weihnachten ſein ſollte, als der Arme. Die Schar dieſer Armen, die dem geliebten Weib oder Mann und dem lieben Kinde nichts ſchenken können, weil die vorhandenen Mittel nicht ein ⸗ mal fürs Nötigſte des Alltags hin⸗ reichen, wird mit jedem Weihnachts⸗ feſt größer. Das Geſpenſt der Ar- beitsloſigkeit und des Abgebaut⸗ werdens ſchaut in immer neue Häuſer. Die Wolken der Uot, die über ſo vielen Familien ſchweben, werden von Jahr zu Jahr dunkler, weil keine Erholungszeit ſich da⸗ zwiſchen ſchieben darf, in der der zerrüttete Haushalt wieder geord⸗ net, die geſchädigte Geſundheit wie⸗ der aufgerichtet werden könnte. Da wird dann freilich die„fröhltche, ſelige“ Weihnachtszeit nur zu leicht ein Gegenſtand der Bitterkeit, ein Anſtoß zu wachſender Derbitterung. Da wandelt ſich in manchem Herzen undauf vielen Lip⸗ pen das„Ehre ſei Gott in der höhe!“ in eiten Fluch gegen die Menſchen, die oft genug an der Trübſal des Bruders vorbeiſehen, gegen den Staat, der nicht ernſthaft genug den allgemeinen Dolksübeln ſteuert, gegen das Schickſal und gegen den, der es ſchickt, den verborgenen Gott im Himmel. hart ſtehen ſie fördern und anfachen! Wie klein iſt die Schar derer hüben und drüben, die zum Frieden reden und an der Befriedung arbeiten. Und kommt einmal ein Friedensſchluß zuſtande, ſo bangt der Wiſſende, wann der Gegenſatz wieder aufbrechen, der Kampf wieder entbrennen und die Kluft ſich weiter ver⸗ tiefen werde. Uiemand jedoch weiß Rat. Draußen aber unter Nr. 300— 130. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34 R. A. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsftand iſt Mannheim. ſede auf Erden! So iſt die Wirklichkeit zu Weihnachten Güte und Freude ſpendende Liebe und aus ihr quellendg Gottes Lob und von ihr gewoben: das Friedensband, das Menſchen verbindet, und daneben der Menſchheit ganzer Jammer und Hader, wie hohn und Fluch zum Himmel ſchreiend!— Es iſt beilſam, dieſen Gegenſatz zu ſehen in ſeiner ganzen Schärfe und ihn tief innerlich zu empfinden in ſeiner vollen Schmerzlichkeit. So wird man doppelt dankbar für das Licht in den Finſterniſſen der Welt, So werden wir aber auch gründlich geheilt von aller Träumerei; denn es iſt ſchon richtig: eine bittere Wahrheit iſt beſſer als eine ſüße Illuſion. Die Grenzen der Menſchheit, die Schranken ihres Idealismus, die Ohnmacht ihres CTuns, die Schwächlichkeit ihres Willens, die Bosheit ihrer Geſinnung müſſen erlebt und unwiderſprechlich feſtgeſtellt ſein, ehe man erkennen kann, daß wirkliche Weih⸗ nachten kein menſch lich Schaffen und Feiern jſt, entſprungen aus der uns vorgeblich angeborenen Bruder⸗ und Friedens. liebe. Jene Grenzen der Menſchheit, dieſe weſenhafte Not des Menſch⸗ ſeins müſſen in ihrer nackten Wahr⸗ beit erkannt ſein, ehe der Glaube entſtehen kann, daß„ein Wunder geſchehen“ mußte, ſollte dem erd⸗ gebundenen und ſinnengefeſſelten, von der Selbſtſucht beherrſchten und von tauſend Dämonen geknechteten Menſchenweſen geholfen werden. Weihnachtiſt zu allererſt eine Gottestat. Johannes hat ſte in jenes Wort gekleidet:„Alſo hat Gott die Welt geliebt, daß er ſeinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, ſondern das ewige Leben haben.“ Er ſchafft das Gegen⸗ gewicht gegen alle Laſten der Menſchheitsnot und Schuld. Ex iſt das Licht über alles Dunkel dieſer Erde. Er bringt das Leben, das allein den Tod überwindet. Der er⸗ löſenden Tat Gottes antwortet das menſchliche Ja, der Glaube. Die Kräfte der zukünftigen Welt ſind im Chriſtus Gottes in dieſen Hon hereingebrochen und dem Chriſtus⸗ gläubigen angeboten. Wie ſoll man in der armen verſinkenden Welt das anders nennen als„Gnade!? Wie können wir von Weihnachten anders reden als von der„fröh⸗ lichen, ſeligen, gnadenbringenden Weihnachtszeit“? Muß jetzt nicht der Heilsruf um den Erdball laufen:„Welt ging ver⸗ loren, Chriſt iſt geboren; freue, freue dich, o CThriſtenheit“? Weil es ſo iſt, weil im Gottes geheimnis von Bethlehem ſich die heilpolle Gottesoffenbarung vollzog, darum— aber auch nur darum ſteht der Geſang der hi m m⸗ liſchen Geiſter in Kraft; „Ehre ſei Gott in der höhe und Friede auf Erden!“ nebeneinander: das„Ehre ſei Gott in der höhe!“ aus froh⸗dankbaren herzen und der Fluch gegen Gott aus verbitterten und verzweifelnden Gemütern! 25 Aus dem Gegenſatz aber von Beſttz und Beſttzloſigkett und aus all den Gegensätzen, die damit zugleich gegeben ſind, er⸗ ſteht der Gegenſatz der Menſchen, der Klaſſen und der Per⸗ fonen. Iſt ſchon der politiſche parteihader ein Un⸗ glück, deſſen Folgen immer ſchmerzlicher ſtch offenbaren, ſo wird dies Dolksunglück vollends vollendet durch den ſozialen Gegenſatz. Wie groß iſt die Zahl derer, die fluchvoll gefliſſent⸗ lich oder erſchütternd gedankenlos den ſoztalen Klaſſenkampf den Dölkern Kriegsrüſten, Kriegswille und— Kriegsangſt trotz aller ſogenannten Friedensverträge und trotz des Völker: bundes! Derleugnung des Friedenswillens in allen Phaſen und Formen vom vorſichtigen und heuchleriſchen Spiel der Geheimdiplomatie bis zur brutalen und zyniſchen Unter⸗ drückungspolitik! Gerade die letzten Monde und Wochen ließen's die Welt aufs neue erleben, und viele durchlitten es bis zum VLerluſt auch des letzten Dertrauens und Hoffens. Und, über all dieſem Aeiden und Streiten er⸗ tönt das Wort weihnachtlicher Derheißung; „Friede auf Erden!“ Solange eine Chriſtenheit beſteht, ſolange wird der Dank nicht auf⸗ hören für die heilstat des daters im himmel, und ſolange wird der Fobpreis zu ihm aufſteigen von den MNenſchen göttlichen Wohlgefallens. Uicht daß mit Weihnachten aller Fluch von der Welt genommen wäre, den die Menſchen ſich fort und fort ſelber ſchaffen, oder daß alles Fluchen aus der Welt geſchafft wäre, in dem Mangel und Hot, Bitterkeit und Neid der Menſchen ſich entladen! Au ſo iſt es nicht, daß die Weihnachtsloſung nun als die neu parole gebraucht werben könnte für die ſiegrelche Be⸗ kämpfung des Krieges oder als das unfehlbare Rezept der Weltbeglücker!— Wirklichkeit wird die Weih⸗ . * N Seite. Nr. 599 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 24. Dezemder 102³³ 7 g Weihnachten Wirklichkeit Dieſe Weihnachtsmenſchen ſind die MNenſchen, an denen Gott Wohlgefallen hat“. Gott wollte an Menſchen Wohlgefallen haben; darum ſandte er Jeſus. Wer aus tiefer Einſicht in die Realttät menſchlicher Heilloſig keit mit freudigem Ja in die dargebotene Hand einſchlägt ulld der anderen Realität der Gotteshilfe Vertrauen ſchenkt, bei dem gilt die Toſung:„Ehre ſei Gott in der höhe und Friede auf Erden!“ Ein altes Wort ſagt, Gott wolle ſeine Ehre keinem anderen geben— Menſchen können nicht tun, was Gottes Sache iſt— und die Seligpreiſung weiß es, daß die Friedenſchaffer und die Kinder Gottes dieſelben ſind. Wo der Menſch nur den Renſchen neben ſich ſteht, den er in der Idee liebt, aber in der Prazis als ſeinen Nebenbuhler haßt, kann nicht Friede werden. Wo aber Gottes verpflichtender Wille als unſeres Daters Wille über den Menſchen ſteht, da üſt Friede; da iſt auch die Grundlage für jeden Frieden, den Chriſten ſchließen. Wer die Frucht will, muß auch den geworden iſt. nachts lau nig kur im Bereiche derer, denen Baum wollen, an dem ſie wächſt. Wer den Baum nicht will, wird auch die Frucht nicht ernten. Die tlefſte Wurzel der MRenſchenliebe und der Friedfertigkeit liegt darin, daß einer von oben kam, der„ſich nicht ſchämte, uns Brüder zu heißen“. Dann dürfen, dann können wir, ſeine Brüder, uns fortan auch nicht mehr ſchämen wollen, die Menſchen unſere Brüder zu heißen. Hier öffnet ſich vor uns der Weg zum Weihnachten der Tat. 0 Wir müſſen ihn gehen! Nicht nur deswegen, weil viele Chriſten lieber Chriſtus anbeten als ihm nachfolgen. Das iſt eine ernſte Gefahr. Es iſt bequemer, anzubeten als nachzufolgen; und wir Menſchen find ſo geneigt, bequeme Wege zu gehen. Auch nicht bloß deswegen, weil nur die Tat den Feierſtunden Dauer gibt und Auswertung verleiht. Die Stimmung verfliegt. Weihnachtswerte und Wirkung bleiben uns nur, wenn wir vermögen, ſie in die einfachen handlungen des Tages mit hinüberzunehmen.— Das ſtärkſte Muß kommt Die Klärung in vollem Gange V Paris, 24. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Licht der Waſhingtoner Meldungen über die Haltung der amerlkaniſchen Regierung in der Frage der Unabhängig keit des Sachverſtän digen ⸗Ausſchuſſes erhält das amtliche Communiqué der daran beteiligten Mächte ſeine eigentliche praltiſche Bedeutung. Nach dem hier vorliegenden Bericht beurteilt man im Weißen Hauſe die Unabhängigkelt der Sachverſtändigen in folgendem Sinne: „Die Sachverſtänbigen werden in der Lage ſein, ihr eigenes Urteil auszuſprechen, das will ſagen, daß ſie als die Vertreter der direkt intereſſterten Staaten keine vorherigen Weiſangen erhalten werden, die ihrem unabhängigen Urteil Schwanken auferlegen könnten. Deutſchland ſollte ſeinen Sachverſtän⸗ digen keine bindenden Vorſchriften über eine Höchſtſumme machen, Den Sachverſtändigen der anderen Staaten ſollte man keine Mindeſtſumme diktieren unter die ſte nicht gehen könnten. Die Feſtſetzung der Geſamt⸗ ſchuldſumme iſt eine Frage, die einzig und allein von den Sachverſtändlgen zu regeln iſt. Keine Sachverſtändigen⸗ Abordnung darf an den Verhandlungstiſch treten, wenn ſte mit beſtimmten Inſtruktionen ausgeſtaktet iſt.“ 5 Schärfer läßt ſich die im Communſqus ausgeſprochene Un⸗ abhängigkeit der Sachverſtändigen nicht charakteriſteren. Es fragt ſich aber, ob die Gläubigerſtaaten ihren Sachverſtändigen die Urteilsfreiheit geben werden, die Waſhington als eine der Vorbedingungen der offtziöſen Mitarbeit der Vereinigten Staaten betrachtet und auf deren Erfüllung einen entſcheiden⸗ den Wert legt. Wir finden in dem Communlqus unter Punkt 4 folgenden Satz: „Die Vorſchläge werden eine Regelung der Verpflichtun⸗ gen in ſich ſchlleßen müſſen, die aus den Verträgen und den zwiſchen den Gläubigerſtaaten und Deutſchland getroffenen Vereinbarungen hervorgehen. Das Sachverſtändtgen⸗Komitee wird ſeinen Bericht an dle Regierungen zu richten haben, die die Genfer Beſchlüſſe unterzeichnet haben, ebenſo wie an dle Reparatlonskommifſfton.“ 8. Wir erſehen aus dieſer wichtigen Beſtimmung des Com⸗ munſquss die Tatſache, daß beſtimmte Bindungen aufrecht erhalten werden, hauptſächlich die Höhe der Geſamtſchuld⸗ ſumme von 132 Milliarden Mark, In den Verhand⸗ lungen, die zwiſchen Miniſterprüſtdent Poincaré und dem deutſchen Botſchafter geführt worden ſind, ließ Herr Poln⸗ ears keinen Zweifel darüber, daß 5 die bereits eingegangenen Verpflichtungen Deutſchlands 5 als Grundlage ö angeſehen werben müßten und es beſteht auch eine Note der Gläubigerſtaaten an die deutſche Regterung, in welcher der unter Punkt 4 des Sechsmächte⸗ Communiqués zitierte Paſſus ausbrücklich hervorgehoben wird. 5 5 Die Waſhingtoner Meldung beſagt dagegen, daß bie Sach⸗ verſtändigen im Beſitz ihrer vollen Urteilsfreiheit an die Prü⸗ fung der Geſamtſchuldſumme herantreten ſollen. Es liegt alſo ein Gegenſatz zwiſchen der Wafhingtoner Auffaſſung und Punkt 4 des Communlquss vor. Aufgabe weiterer Verhanb⸗ lungen zwiſchen den hauptbetelligten Mächten und Amerika wird es fein, noch vor Zuſammentritt der Sachverſtändigen⸗ Konferenz Klarheit zu ſchaffen. Sollte dies nicht mehr mög⸗ lich ſein, ſo werden eben die Sachverſtändigen ſelbſt einen Modus finden müſſen, um durch Punkt 4 des Communiquss nicht in ihren Arbeiten behindert zu werden. a Eine weitere ſehr bedenkliche Einſchrünkung unab⸗ hängiger Arbeft der Sachverſtändigen bildet der rein franzöſiſche Zuſatz zum Communſqué, in dem(wie gemeldet) Herr Poincars noch einmal auf ſeinen im Ehambery und Caen dargelegten Standpunkt zurückkommt, nämlich daß ſchuß erhalten müſſe, um ſeins elgenen Schulden zu bezahlen. Hier handelt es ſich um eine bekannte Forderung, die Außen⸗ miniſter Briand im September während der Genfer Ver⸗ handlungen aufrecht hielt. Trotzdem kann die Tatſache nicht unerwähnt bleiben, daß Herr Poincarés die Wiederholung bieſer Fotderung im Einverſtändnis mit den anderen Gläubl⸗ gerſtagten anläßlich der Veröffentlichung des Communſquss bpornahm Auch England, Belgien und Italien wer⸗ den ſich auf dieſen Präcedenzfall ſtützen, um ihre Vorbebingun⸗ gen bei der Regelung der Reparationsfrage anhüngtg zu machen. a a Was Dentſchland anbetrifft ſo kann— nach zuverläſſigen Informationen— mitgeteilt werden baß es durch dieſes Anhängſel an das Communigus, in dem Herr Poincaré noch einmal den franzöſiſchen Stand⸗ punkt unterſtreicht, über raſcht worden iſt. Ohne dem franzöſtſchen Miniſterpräſidenten das Zeuguls vorzuenthalten, daß er ſich im Laufe der Verhandlungen durchaus loyal er⸗ wieſen hat, darf die peinliche Ueberraſchung, die der erwähnte Zufatz an hieſiger maßgebender deutſcher Stelle verurſachte, Richt verheimlicht werden. Dieſer Zuſatz iſt nämlich ohne vor⸗ er Verſtändigung mit der deutſchen Regierung dem chte⸗Communigus angehängt worden und das geſchah, ch eine formelle Vereinbarung zwichen dem Vertreter Pariser und amerikaniſche Beleuchtungseffekte ſtegten überwunden. Die Mitwirkung Deutſchlands als gleich⸗ Frankreich außer der Wiedergutmachung noch einen Ueber⸗ land unverzüglich geräumt werde. In dieſem Fall werde Deutſchland 50 Millionen Dollars in Gold nach Amerika ver⸗ ſaus dem innerlichen Gebundenſein an den Chriſtus Gottes, i In ſeiner Gefolgſchaft müſſen Jünger und Jüngerinnen die Zände rühren, Gott zu ehren im Dienſt an den Brüdern und Schweſtern. Das geſchieht vielleicht nicht mit welt⸗ reformeriſchen plänen und weltwandelnden Programmen, aber es geſchieht gewiß mit herzlicher, ſchlichter und treuer Tat am Nächſten. Wir wollen das Weihnachtsfeſt ſchmücken mit allem Brauch, den ſinniges deutſches Weſen dafür kennt, vor allem aber mit weihnachtlich⸗liebreicher Cat. Es ſollen um uns her nicht nur viele Lichter brennen, ſondern auch viele Herzen! Karl Bender, Landeskirchenrat und Pfarrer. 5 Das Bild auf der erſten Seite ſtammt von dem großen oberdeutſchen Meiſter Martin Schongauer( 1488 in Kolmar t. Elſaß). Es gehört zu den bedeutendſten Kupfer⸗ ſtichwerken vor Albrecht Dürer. Poincarés und einem Mitglied der deutſchen Botſchaft über alle die Veröffentlichung des Communiquss betreffenden Fra⸗ gen vorher erfolgt war. Gelinde geſagt, handelt es ſich alſo um einen Taktfehler auf franzöſiſcher Seite. In allen franzöſiſchen Zeitungen wird der Nachdruck darauf gelegt, daß die Unabhängigkeit der Sachverſtändigen als limt⸗ tiert zu betrachten ſei. Die von deutſcher Seite hierher ge'nel⸗ deten Kommentare finden daher eine Ablehnung. Auch die der Reparationskommiſſion zugeteilte Rolle wird übertrieben, obwohl in dem Communiqué das rein formale Eingreifen der Reparationskommiſſion deutlich umſchrieben wird. Auf die bevorſtehenden Pourparlers mit Waſhington richtet ſich die Aufmerkſamkeit der politiſchen Kreiſe. Die Ernennung ame⸗ rikaniſcher Sachverſtändiger hält man jedenfalls für geſichert. Es find dem engliſchen Botſchafter in Wafhington, Howard, beſtimmte Inſtruktionen mitgeteilt worden, die ſich auf die bei der Waſhingtoner Regierung auszuführenden Schritte be⸗ ziehen. Man kann ferner damit rechnen, daß dem zwelten Hauptdelegierten eines jeden Staates zwei Mitarbeiter bei⸗ gegeben werden ſollen. Die erſten Sitzungen des Sachverſtän⸗ digen⸗Ausſchuſſes werden in den Räumen der Reparations⸗ kommiffton ſtattfinden. n Für die deutſche Regterung iſt dies inſofern günſtig, als die beutſche Kriegslaſtenkommiſſton in Paris den Sachverſtän⸗ digen die Arbeit weſentlich erleichtern wird. Es iſt anzuneh⸗ men, daß ſich die Hauptdelegierten des Sachverſtändigen⸗Aus⸗ ſchuſſes zwecks Beſprechungen beſonders vertraulſcher Art vorübergehend nach Cannes zurückzlehen werden. Englisch amerikaniſche Stimmungsmache London, 24. Dez.(Von unſerem Lonboner Vertreter.) Die Einigung der Reparationsmächte über den Sachverſtän⸗ digen⸗Ausſchuß wird in England allgemein mit Befriedigung verzeichnet, Beſonders erfreulich, ſo meint die„Times“ ſei die Tatſache, daß das Communiqus über den Abſchluß der Vorverhandlungen von den Alliierten mit Deutſchland gemeinſam verfaßt worden ſei. Dadurch werde die in einem früheren Stadium der Verhandlungen hervorgetretene Wiederbelebung der alten Front zwiſchen Siegern und Be⸗ berechtigter Partner an der Enquete zeige gleichzeitig dle grundlegende Veränderung an, die durch den Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund eingetreten ſei. Denn der Dawes⸗ plan im Jahre 1924 ſei noch ohne Mitwirkung der deutſchen Delegierten ausgearbeitet worden, die lediglich eingeladen wurden, um den fertigen Plan entgegen zu nehmen. Wenn einmal die Experten ihre Vorſchläge gemacht hätten, fährt die „Times“ fort, und ſie von den beteiligten Regierungen an⸗ genommen ſeien, ſo würde auch die Rheinlandräu⸗ mung keine Schwierigkeiten mehr machen. g Der gemäßigte Optimismus dieſer Auslaſſun⸗ gen kehrt auch in den Spalten des„Daily Telegraph“ wieber, der es lebhaft bedauert, daß die glücklich erreichte Uebereinſtimmung durch die beſonderen Communſquss in Berlin und Paris eingeſchränkt worden ſet. In diplomatiſchen Kreiſen befürchtet man, daß bie„indirekte Begrenzung“ der Sachverſtändigen⸗ 5 Arbeiten burch die Veröffentlichung der franzöſiſchen und deutſchen „Mindeſtforderungen“ die Mitarbeit der Amerikaner noch er⸗ ſchweren würde. Dieſe Befürchtung werde geſtärkt durch eine halbamtliche amerikaniſche Erklärung, daß Amerika„ſowohl die Feſtſetzung eines Reparations⸗Maximums als auch die eines Reparations⸗Minimums der Alliierten für verfehlt halte.“ 5 Der liberale„Daily Chronicle“ veröffentlicht in auffallender Form eine eigenartige Meldung ſeines Newyorker Korreſpondeten, der von angeblich zuver⸗ läſſiger Seite folgendes hörte: 8 5 5 Deutſchland habe ein beſonderes Angebot an Frank⸗ reich gerichtet, 400 Millionen Dollars auf Repa⸗ rationskonto ſofort zu entrichten, falls das Rhein⸗ ſchiffen als Unterlage für eine aufzunehmende Anleihe auf dem amerikaniſchen Geldmarkt in Höhe der ganzen Summe. Frankreich werde dann dieſe Summe als Bezahlung dieſer im Auguſt fällig werdenden Schuld von 400 Millionen Dollar für das übernommene amerikaniſche Kriegsmaterfal benutzen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſe Meldung mit aller Vorſicht aufgenommen werden muß. * Für den Frieden iſt nichts zu tener. Wie die United Preß aus Genf erfährt, hat der Völkerbund bisher bereits in ſeinen Bemühungen zur Beilegung des Konflikts in Süd⸗ amerika über 117600 R. an Telegrammgebühren verauslagt, dies ſind 16 800.“ mehr, als die geſamten Politiſche Weihnachten Wüßte man nicht, daß die Entwicklungen der Politik aus anderen Motiven entſtehen, als gerade aus religiös⸗ſittlichen, könnte man vielleicht zu der Meinung gelangen, daß die in Ausſicht ſtehende Beilegung des ſüdamerikaniſchen Konfliktes auf die Vorauswirkungen des Weihnachts⸗ feſtes zurückzuführen wäre. Aber wenn man das nüchterne und ſo garnicht ergebenheitsvolle Antworttelegramm des Präſi⸗ denten des ehemaligen Jeſuitenſtaates Paraguay an den Papſt in Rom betrachtet, zeigt ſich doch, daß ſelbſt ein Appell an eine Ethik, die in der Glaubensübereinſtimmung fundiert iſt, nicht mehr ſo zugkräftig iſt wie vielleicht noch vor 50 Jahren. Heute entſcheiden eben doch nur die Reglitäten des internationalen Lebens, in dem ſich die einzelnen Völker betätigen, um ihr Recht auf Raum und Exiſtenz durchzuſetzen. In dem eigen⸗ artigen Kompetenzkonflikt des Rechts auf Friedensvermitt⸗ lung haben die ſtreitenden Parteien mit wahrhaft ſalomo⸗ niſcher Weisheit einen Ausweg gefunden, der von allen be⸗ gangen werden kann. Bolivien und Paraguay haben nach einigem Zuwarten,— da zur Befriedigung nationaler Ehr⸗ geige erſt einmal ein paar Gewehre von ſelber losgehen mußten—, die Intervention des Völkerbundes mit Dank an⸗ genommen, die Ausübung des Schlichteramtes aber der alles überſchattenden Vormacht Amerikas, den U. S. A. übertra⸗ gen. Auf ſolche Art haben alle, die unmittelbar und mittelbar an dem Konflikt beteiligt waren, wie der Chineſe zu ſagen pflegt, das Geſicht bewahrt, ſodaß wir, in Sonderheit auf der nächſten Völkerbundstagung, wieder ein oratoriſches Feuer⸗ werk von der„bezwingenden Macht der Friedensidee“ erleben werden.(Daß es in Arabien und Afghaniſtan ziemlich unfriedlich zugeht, wird man gerade in der Weihnachtszeit mit dem allerdings etwas fadenſcheinigen Troſt abtun, daß es ſich dort eben um Heiden handelt, denen das Licht der Heilbot⸗ ſchaft Ehriſti noch nicht geleuchtet hat.):. Fürwahr, die Parallelziehung zwiſchen dem Feſt des Friedens und den Händeln der Welt erzeugt Bitternis im Ge⸗ ſchmack und die Ironie liegt näher, als der Glaube an den Sieg der Idee. Eine deutſche Wochenſchrift hat dieſer Tage eine treffliche Illuſtratlon zu dem Thema„Friede auf Erden“ gebracht, indem ſie ohne jeglichen Kommentar lediglich die Ueberſchriftzeilen einiger Monaten geordnet veröffentlichte. Der Katalog hat überaus zwiſchenfälle“,„Kämpfe“ und„Rüſtungen“ kehren in einem ſchreckenerregenden Turnus wieder, bis dann am Ende nackt und nüchtern, gewiſſermaßen als Schlußpunkt die Mitteilung erfolgt, daß der Nobelpreis für den Frieden in dieſem Jahre nicht verteilt wirdl Nun iſt gewißlich das Ko⸗ mite für die Verteilung der Nobelpreiſe nicht die letzte In⸗ ſtanz zur Entſcheidung darüber, ob das Feſt des Friedens die ſen Namen noch verdient oder nicht. Aber einen kleinen Fin⸗ gerzeig zur allgemeinen Beurteilung dieſes zehnten Friedens⸗ jahres nach Kriegsſchluß iſt der Beſchluß doch, denn unwill⸗ kitrlich denkt man daran, daß im vergangenen Jahre die Vocarnoſtaatsmänner den Friedenspreis gemeinſam erhal⸗ ten haben, daß aber in dieſem Jahre des Kelloggpaktes die gleiche Belohnung nicht nach Amerika gefloſſen ſſt. Dafür haben aber die deutſchen Minderheiten Streſemann thren eigenen Preis verliehen, der ſchöner und ſchmückender iſt, als der, der ſich in Geld und Gold ausdrückt: Es iſt das Vertrauen und der Dank der zehn Millionen Deutſchen, die in Europa eingeſprengt in fremde Volkskörper leben und deren Stimm⸗ gewicht in den Volksvertretungen ihrer Länder meiſt zu klein iſt, als daß ſte ſich aus eigener Macht Recht verſchaffen können. Für dieſe überaus zahlreiche Klientel iſt Streſemann der An⸗ a walt ihrer unveräußerlichen Rechte auf Mutterſprache und deutſche Kultur. Daß ſich dieſe Millionen heute wieder enger mit dem deutſchen Mutterland verbunden fühlen, weil ihnen ein Führer zum Recht entſtanden iſt, bedeutet das ſchönſte außenpolitiſche Geſchenk dieſer Weihnachten. i Neben dieſem poſitiven äußeren Gewinn vermögen wir auch einen innerpolitiſchen zu verbuchen. Die ſeit mehreren Jahren chroniſche Weihnachts⸗Regierungskriſe wirkt ſich diesmal nicht ſo augenfällig aus wie ſonſt. Gewiß iſt die gegenwärtige Reichsregierung nur eine Uebergangsforma⸗ tion, aber das wochenlang quälende und peinigende Inter⸗ regnum wie wir es 1924, 1925 und 1926 erlebt haben, iſt uns diesmal erſpart geblieben, denn die nach den Maſwahlen ge⸗ bildete Regierung hat ſich wenigſtens als einigermaßen ver handlungsfähig erwieſen, ſodaß nach Streſemanns Wieber⸗ herſtellung die außenpolitiſche Kontinultät fortgeſetzt werden konnte. Daß der gegenwärtige Zuſtand einer Regierung„als ob“ nicht länger aufrecht erhalten werden kann, weiß jeder. Vielleicht gewährt die Ruhe der Weihnachtstage den Führern der Parteien Zeit zu Betrachtungen darüber, wie im kommen⸗ den Jahre die endgültige Regierungsbildung vor ſich gehen kann. Denn die Zeit drängt, well 1929 uns vor ſchwerwie⸗ gende Entſcheidungen ſtellt. Ueber dieſen Weihnachten ſchwe⸗ ben die dunklen Wolken, die die hung des Reparationspro⸗ blems am polltiſchen und wirtſchaftlichen Horizont hat auf⸗ ziehen laſſen. Damit wiederholt ſich aber nur eine Erſchei⸗ nung, die das Charakteriſtikum der verfloſſenen zehn Frie⸗ densjahre iſt: Regelmäßig in den Weihnachtstagen ſtehen wir unter dem Druck irgend eines kommenden Ereigniſfes, das uns bedroht und in der Seele belaſtet. Auch heute werden wir des bangen Gefühls nicht ledig, das die Verſchlechterung ünſeter außenpolltſſchen Bezlehungen zu den Weſtmächten und die Verſchlimmerung unſerer wirtſchaftlichen Lage hervorruft. Jähresbeiträge von Boltvien und Paraguay an den Völker⸗ bund betragen. 5 N Statt ſich der Freude hinzugeben, ſteht man unter dem pfy⸗ 5 5 5 i g der zugleich das Chriſtkind und der erhöhte Herr der Welt iſt. 5 führender deutſcher Blätter nach großen Anſchauungswert, denn die Worte„Konflikt“„Grenz. 1 Nontag, den 24. Dezember 1928 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) * 3. Seite. Nr. 500 Velgiſcher Vorſtoß 1 4 * FJanſſon gab geſtern vor den Mitgliedern der Vereinigung lüberaler Juriſten wichtige Erklärungen über die Repara⸗ tionsfrage ab, wobei er ſich in ſcharfen Worten gegen Deutſchland wandte. Janſſon führte folgendes aus:„Wir befinden uns am Vorabend einer Reviſion des Dawesplanes. Dieſe Reviſton bringt für uns nichts als Gefahren mit ſich und läßt uns nichts erhoffen. Belgien wird gezwungen werden, neue Laſten auf ſich zu nehmen, deren ſich Deutſch⸗ land zu entledigen ſucht. Ohne übertrieben peſſi⸗ N zu ſein, müſſen wir die Probleme richtig einſchätzen un 9 unſere Aufgabe iſt es, das Land zu warnen.“ MNhETachdem Janſſon den raſchen Wiederaufſtieg Deutſchlands geſchildert hatte, fügte er hinzu:„Deutſchland möchte eine be⸗ bingungsloſe Räumung des Rheinlandes, 2 chiſchen Zwang, die Zähne aufeinander zu beißen, um auch gegen das Kommende gewappnet zu ſein. Und dennoch zeigt ſich uns ein Lichtblick! Im ver⸗ gangenen Monat iſt eine Flut von Erinnerungsarttkeln an die Zeit vor zehn Jahren über uns niedergegangen, in denen bas Düſtere überwog. Gedenken wir im Zuge der politiſchen Rückerinnerung des Weihnachtsfeſtes von 1918, als Not und Leid uns ſo bedrängten, daß wir an der Rettung ſchier ver⸗ zweifeln mochten, dann ziehen wir aus der Tatſache, daß dennoch neues geboren wurde, was ſich heute als lebenskräftig And lebensfähig erweiſt, die tröſtende Gewißheit, daß wir auch die letzten Stationen des deutſchen Kalvarienberges erreichen And überwinden werden. Mag es auch manchmal anders er⸗ ſcheinen, im Grunde iſt das Gefühl der Zuſammengehörigkeit aller Deutſchen doch ſtärker geworden. Deshalb wollen wir, wenn es uns verſagt iſt, die Heilsbotſchaft des„Friedens auf Erden“ im Sinne des Stifters unſerer Religion aus⸗ zulegen, den Sinn und Inhalt der Weihnacht auf unſer Volk und Vaterland umdeuten, indem wir ſagen: Friede und Freude allen Deutſchen auf der ganzen Erde! Kurt Fischer. r N * een eee een Frankreich 5 ſteht das Waſſer an der Kehle“ V Paris, 24. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Caillaux naheſtehende Blatt„Volonté“ äußert ſich heute in einem ſehr peſſimiſtiſch gehaltenen Artikel zu der Reparations⸗ „ frage. Das Blatt ſchreibt:„Wir können uns nicht verheim⸗ g lichen, daß die Bedingungen, unter denen die Verhandlungen ö über die Reparationen, das Rheinland und die interalliterten 2 Schulden beginnen, heute viel ungünſtiger ſind, als noch 125 1 vor 18 Monaten. Denn vor zwei Jahren, im Jahre 1926 1 95 reren eee eee hatte das Rheinpfand erſt ein Drittel ſeines Wertes ver⸗ 0 loren. Man befand ſich am Vorabend der obligatoriſchen Räu⸗ 1 mung der Kölner Zone. Der Wunſch Deutſchlands, die all⸗ ierten Truppen abziehen zu ſehen, war damals viel ſtärker als heute. befanden uns nicht unter der Drohung des Verfall⸗ termins für die Handelsſchuld an Amerika. Wenn bis zum 1. Auguſt 1929 Frankreich den Schuldenvertrag Mellon⸗ Beranger nicht ratifiziert hat, muß es an die Vereinigten Staaten 10,6 Milliarden Franken bezahlen, d. 9. praktiſch, daß daß Parlament bis zu dem Tage den Vertrag ratifiste⸗ ren muß. Dieſe Ratifikation wird jedoch nur ungern vor⸗ genommen werden, wenn nicht vorher eine Einigung über die Reparationszahlungen Deutſchlands zuſtandegekommen iſt. * Frankreich hat alſo nur noch ſechs Monate vor ſich, um dieſe „ Angelegenheit zu regeln. Wenn unſer Land heute förmlich 4 das Waſſer an der Kehle fühlt, ſo kommt das daher, 1 weil Frankreich koſtbare Zeit vergeudet hat und . glaubte, in der Lage eines großen Herrn zu ſein. Heute aber müſſen wir für dieſe Illuſion büßen, heute muüſſen wir die Politik der nationalen Union, die ſeit 20 Monaten am Ruder iſt, teuer bezahlen.“ 85 N Paris, 24. Dezbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Jloſen Anſchluß Oeſterreichs, den bedingungsloſen Schutz der Aus Brüſſel wird gemeldet: Der belgiſche Juſtizminiſter deutſchen Minderheiten in Oberſchleſien, es will den Danziger den bedingungs⸗ Andererſeits hatten wir noch viel Zeit vor uns und gegen Deulſchland Korridor, der im Verſailler Vertrag vorgeſehen iſt, be⸗ dingungslos abſchaffen. Wenn alle dieſe Forderungen ver⸗ wirklicht werden ſollen, dann wird daraus eine große Ge⸗ fahr für den europäiſchen Frieden entſtehen. Wenn jedoch Deutſchland in dieſen Punkten keine Befriedigung er⸗ hält, dann wird ſich bei ihm eine große Enſtäuſchung ein⸗ ſtellen und man weiß nicht, was dann geſchehen wird.“ Janſſon bemerkte im weiteren Verlauf ſeiner Erklä⸗ rungen, die Mehrheit des deutſchen Volkes ſei davon über⸗ zeugt, daß Deutſchland nicht die Schuld am Weltkrieg trage. „Die belgiſche Bevölkerung muß auf der Hut ſein“, ſagte Janſſon zum Schluß.„Wir ſtehen in großer Gefahr. Zwar brauchen wir die Hoffnung auf den Frieden nicht auf⸗ zugeben, aber wir müſſen bereits für unſere Sicher⸗ heit ſorgen und die notwendigen Wafſen für unſere Sicherheit haben.“ dN 5 8 5 Gute Weihnachtsgeſchäfte — Berlin, 24. Dez. Die von der Geſchäftswelt infolge der wenig günſtigen Wirtſchaftslage, beſonders im Hinblick auf die ſtarke Arbeitsloſigkeit, für das Weihnachtsgeſchäft gehegten Befürchtungen haben ſich nicht beſtätigt. Die Berliner Ge⸗ ſchäftsleute ſollen durchweg mit dem Erfolg des geſtrigen ſog. goldenen Sonntag zufrieden ſein, denn es wurde in allen Brauchen gleichmäßig gut gekauft, obwohl das Geſchäft anfänglich etwas zögernd einſetzte und ſich erſt in den Stunden von vier bis ſechs Uhr in voller Tätigkeit entwickelte. Der Verkehr in der Stadt war, begünſtigt durch das ſchöne Wetter, außerordentlich ſtark, konnte aber ohne Schwierigkeiten be⸗ wältigt werden. Am Sonntag nachmittag kam es im Norden Berlins an zwei Stellen, und zwar unweit des Nordbahnhofs und an der Ecke Danziger⸗ und Eberswalderſtraße, zwiſchen Weihnachts⸗ baumhändlern und der Menge, der die Preiſe für die Bäume zu hoch erſchien, zu Zuſammenſtößen. Die Lager wurden ſchließlich geplündert, ſodaß die Händler die Poltzei zu Hilfe rufen mußten, die von dem Gummiknüppel Gebrauch machte und die Ruhe wieder herſtellte. Eine Perſon wurde feſtgenommen. Polizei⸗ Abteilung im Reichsinneuminiſterium E Berlin, 24. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Montag⸗Morgen“ behauptet, ſoll dem Miniſterium des Innern eine eigene Poltzei⸗Abteflung mit einem Mini⸗ ſterialdirigenten an der Spitze angegliedert werden. gebergriſft der dudtwigshufener urtte Ein Proleſt des Bürgermeiſteramts ö (Sie jetzt bald genug geſpitzelt?“ Als die Beamten ſich Am Mittwoch, den 19. Dezember, vormittags zwiſchen 10 und 11 Uhr, wollten zwei deutſche Kriminalbeamte an der Ecke der SchützenſtraßeBleichſtraße einen ihnen fremden Mann kontrollieren. Als der fragliche Mann ſeinen Perſonal⸗ ausweis vorzeigen wollte, miſchte ſich ohne Grund der fran⸗ zöſiſche Kriminalbeamte Foucon ein, packte den Mann am Arm, zog ihn mit den Worten:„Marſch, weiter!“ mit ſich fort und machte dadurch die Ausübung der polizeilichen Kon⸗ trolle unmöglich. Gegen dieſen Eingriff in die deutſche Polizeihoheit hat der Oberbürgermeiſter beim franzöſi⸗ ſchen Platzkommando nachdrücklichſte Verwahrung eingelegt. Wie wir hierzu weiter erfahren, handelte es ſich bei dem zu kontrollierenden Mann um eine Perſon von auslän⸗ diſchem Typ, die von den beiden Beamten an dieſem Mor⸗ gen ſchon länger beobachtet worden war und ihren Verdacht erweckt hatte. Als ſie ihn, wozu ſie in ſolchen Fälen ohne wei⸗ teres berechtigt ſind, nach ſeinen Papieren fragten, machte der Mann ohne weiteres Miene, ſeinen Ausweis vorzuzeigen. Ehe er jedoch dazu kam, kam der genannte franzöſiſche Surets⸗ Beamte aufgeregt hinzu und ſchrie die Beamten an:„Haben Sum Rücktritt Or. Simons Berlin, 24. Dezbr.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die wohl allgemein gehegte Hoffnung, daß ſich der Reichs⸗ gerichtspräſident doch noch durch Herrn von Hindenburg um⸗ ſtimmen laſſen und ſein Rücktrittsgeſuch zurückziehen würde, hat ſich nicht erfüllt. Man wird das aus menſchlichen und perſönlichen Gründen bedauern müſſen. Nachdem aber Dr. Simons noch kurz vor ſeiner Berliner Reiſe der Leipziger Preſſe den Standpunkt des Staatsgerichtshofs noch einmal ſcharf herausgeſtellt hatte, war kaum mehr anzu⸗ nehmen, daß er ſeinen Entſchluß noch ändern werde. Auch wer in Dr. Simons Vorgehen einen formalen Verſtoß meint erblicken zu müſſen, wird auf der anderen Seite nicht beſtreiten können, daß die Reichsregierung durch ihre wenig geſchickte Taktik in dieſem leidigen Konflikt viel zur Verſchärfung der Situation beigetragen hat. Mit Dr. Simons, der ins 68. Lebensjahr hineingeht, ſchsi⸗ 5 det eine markante Perſönlichkeit aus dem öffentlichen Leben, die auch in politiſch anders eingeſtellten Kreiſen Achtung und Auſehen genoß. Simons iſt in der Rechtsabteilung des Aus⸗ wärtigen Amtes ſozuſagen groß geworden. Er gehörte daun zu. 3 den Hauptratgebern des Prinzen Max von Baden. Als die Republik kam, wollte er zunächſt aus dem Amt ſchei⸗ den, blieb aber auf Bitten des damaligen Reichspräſidenten Ebert im Dienſte. Er wurde im Kabinett Fehrenhach Außen⸗ miniſter und vertrat in dieſer Eigenſchaft Deutſchland, frei⸗ lich erfolglos, auf der Londoner Konferenz 1921. Die politi⸗ ſchen Folgen, die ſich aus dem negativen Ausgang dieſes erſten Verſuches, die Reparattonsfrage von großen Geſichts⸗ punkten aus zu regeln, ergaben, führten zum Sturz des Kabinett Fehrenbach und zum Rücktritt Dr. Simons. Nach einigen Aufträgen, die er im Namen der Reichsregierung durchführte, wurde Dr. Simons das höchſte Richteramt an⸗ getragen, das er mit untadeliger Objektivität verwaltet hat. Politiſch trat Dr. Simons noch einmal hervor, als er in dem Interregnum, das zwiſchen dem Tode Eberts und der Neu⸗ wahl Hindenburgs lag, das Amt des ſtellvertretenden Reichs⸗ präſidenten ausübte. 5 v. Hoeſch in Berlin 5 — Paris, 24. Dez. Sonntag mittag iſt der deutſche Bot⸗ ſchafter v. Hoeſch zu einem kurzen Urlaub nach Berlin geretſt. Schaufenſter⸗Einbruch 1055 Berlin, 24. Dezhr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein ſelbſt für die Verhältniſſe der Reichshauptſtadt unge⸗ wöhnlich dreiſter Schaufenſtereinbruch wurde Montag früh in der Leipziger Straße verübt. Einbrecher ſchlugen ein großes Schaufenſter eines bekannten Pelzhauſes ein und ſtahlen 5 koſtbare Pelze im Werte von 4— 5000 Mark. Die Diebe benutzten die kurze Zeit, als die Wächter morgens gegen? Uhr die Gitter, die während der Nacht vor den Fenſtern an⸗ gebracht ſind, nach dem Hof des Hauſes ſchafften. 8 dieſe grobe Beletdigung verbaten und auf ihr Recht verwieſen, ſagte der Franzoſe:„Das geht Sie garnichts an.“ Es handelt ſich hier alſo offenbar um einen glatten Bruch der vertraglich geſicherten und vereinbarten Rechte, erſchwert noch durch eine gemeine Beſchimpfung der beiden Polizeibeamten. Einen weiteren Uebergriff erlaubten ſich zwei Su⸗ 5 rets⸗Beamte, darunter auch der vorgenannte, am gleichen Tage einige Stunden ſpäter, indem ſie ohne jeglichen Grund einen Ludwigshafener ſtellenloſen Kaufmann von der Straße weg zur franzöſiſchen Surete mitnahmen und ißn dort einem eingehenden Verhör unterzogen, das ſich insbeſondere darauf bezog, ob der betreffende Mann im Dienſte der Ludwigs⸗ hafener Polizei ſtehe; ſie warfen ihm vor, er habe ſie ſcharf 5 beobachtet. Nach dem Verhör wurde der Mann wieder frei⸗ gelaſſen. Auch dieſer Fall ſtellt einen unzuläſſigen Uebergriff der Surets dar, da der Verhaftete einen ord⸗ nungsmäßigen Ausweis bet ſich hatte und den Franzoſen kol⸗ nen Grund zum Einſchreiten gegeben hatte. Rund um die Schallplatten Schallplattenfreunde werden ſich und ihre Geſinnungs⸗ genoſſen zu Weihnachten wohl gehörig eingedeckt haben. Dazu bietet die jüngſte Produktion der führenden deutſchen Plat⸗ tengeſellſchaften wie Elektrola, Grammophon, Odeon, Colum⸗ bia, Parlophon und anderer reichliche Gelegenheit. Aus der gewaltigen Fülle des Schallplattenrepertoirs kann natürlich nur einiges herausgegriffen werden. Es iſt erfreulich, daß immer mehr die beſten Dirigenten und die ausgezeichnetſten Orcheſter herangezogen werden. Auch wird die partitur⸗ getreue Wiedergabe größerer Werke auf mehreren Platten 1 aeulgemein üblich. Wir verzeichnen von Beethoven die„Miſſa Solemnis“ auf 11 und die 9. Symphonie auf 7 Platten (Grammophon), von Mozart die Es Dur auf 3 und von Schubert die-Dur-Symphonie auf 7 Platten(Elektrola), die Coriolan⸗Ouvertüre ſpielt das Londoner Orcheſter unter Ca⸗ ſals[Elektrola). Ebenfalls bei Elektrola finden wir eine her⸗ vorragende Wiedergabe einer Bachſchen Toccata und Fuge durch das Philadelphta⸗Orcheſter. i 5 Die Berliner Staatsoper iſt mit Orcheſter und Solo⸗ mitgliedern auf den Platten aller Geſellſchaften vertreten. Meiſterſingerfreunde ſeien auf die Leo Blech⸗Platten(Meiſter⸗ ſingervorſpiel und Chöre 1. und 3. Akt und die Schluß⸗ anſprache, geſungen von den Wahn⸗Monolog von Wilhelm Rhode(Grammophon) ver⸗ wieſen. Aus dem internationalen Opern⸗Repertoire ſeien die Neuaufnahmen von Delia Reinhardt, Theodor Scheidel, Felice Hüni⸗Mihacſek und Roſette Anday(Grammophon) ſowie Max Lorenz, Margareth Sheridan, Aleſſando Valenti und Schaljapin legenheit ſei darauf verwieſen, daß demnächſt bei Parlophon Neuaufnahmen von Tino Pattiera und Emanuel Liſt heraus⸗ kommen werden. Spitzenleiſtungen ſind auch die 2. Polonaiſe von Liszt auf einer Platte, geradezu hinreißend geſpielt von den Berlinern unter Leo Blech, Webers Aufforderung zum Tanz von dem Philadelphia⸗Orcheſter und die Metſterplatten von Wilhelm Backhaus, der 8 Ehopinſche Klapteretüden mit tonlich vollendeter Wiedergabe ſpielt(Elektrola). 2 5 * 1 „ Friedrich Schorr bei Elektrola) und a (Elektrola) hervorgehoben. Bei dieſer Ge⸗ der Lehar⸗Operette„Friederike“ und der Kalman⸗Operette „Die Herzogin von Chicagv“ im Vordergrund. Der Wiener Teuor Joſef Gabor und der deutſche Tenor Marcel Wittriſch haben, jener bei Grammophon, dieſer bei Elektrola die Haupt⸗ ſchlager mit Schmiß und Rhythmus auf die Platten gebannt. Max Hanſen, der altbekannte, bringt bei Grammophon vier ſeiner neueſten Schlager und Auſtin Egen, der unübertreff⸗ liche Flüſternde, wird durch Elektrola ſeine ihm treu an⸗ hängende Gemeinde noch vergrößern. Gute alte Operetten⸗ muſik iſt in verſchiedenen Neuaufnahmen erſchienen, ohne daß eine beſondere Hervorhebung nötig iſt. 1 Tanzplatten gehören heute ſchon faſt zu den Gegenſtänden des täglichen Bedarfs. Erfreulicherweiſe zeigen die Auf⸗ nahmen deutſcher Orcheſter, daß ſie den berühmteſten ame⸗ rikaniſchen in nichts nachſtehen. Erwähnt ſeien die hervor⸗ ragenden Tanzplatten von Ben Berlin und Paul Godwin mit ihren Orcheſtern(Grammophon) und die beſeelten Platten von Marek Weber und Efim Schachmeiſter(Elektrola). Für Tänze beſonders geeignet ſind auch die Columbia⸗ und Brunswyck⸗Platten. Eine große Anzahl neuer Marſch⸗ aufnahmen vervollſtändigen das Repertoire. Wir werden in der Folge ab und zu Gelegenheit nehmen, auf die neueſten Erſcheinungen auf dem Gebiete der Schallplattenmuſik hin⸗ zuweiſen. 5 f 5 85 1 Theater und Muſik a D Nationaltheater Mannheim.„Mignon“ macht dies⸗ mal einen großen Bogen um das Nationaltheater herum. * erſt am Donnerstag hält ſie ihren Einzug im National⸗ theater. Sie braucht alſo reichlich lange, bis ſie ins gelobte Land einer richtigen Bühne kommt, wo die Zitronen Bei der leichteren Muſe ſtehen die großen Schlager aus eigentliche Inhaberin, Marie Theres Heindl übergegangen. Erſt war ſte drüben im Pfalzbau, dann im Roſengarten und falls eine Neubeſetzung zu berichten: menſchenmöglicher Kuliſſen blühen. Am Samstag drückte der den Stockſchlägen des böſen Zigeuners Jarno, k. 5 5 3 zuwarten, wenigſtens im Umkreis der Mignonpartie; kommt man ins Bereich der großen Oper, ſo wird die Umbeſetzungs⸗ frage ſchon etwas ſchwieriger, um bei der ganz ſchweren Opern⸗ dramatik ganz aufzuhören. Statt ſolcher Einſeitigkeit würe ein Ausgleich doch viel beſſer. Margarete Teſchema chen repräſentiert die Möglichkeit der Umbeſetzung; ſie ſang am Samstag die Mignon. Mit ſehr ſchöner und tragfähfger Stimme, mehr mit geſanglichem als wirklich empfindſamem Ausdruck. Der Dialog blieb etwas blaß. Der ausgezeich⸗ neten Künſtlexin liegt die reine Geſangslyrik am allermeiſten, die dann am beſten gelingt, wenn das dramatiſche Agens möglichſt gering iſt. Aber„Mignon“ iſt eine richtige Theater⸗ oper; das zeigt die Partie der Philine, deren muſtkaliſche Ausſtattung einigermaßen mit den Sünden dieſer Melodien wider den guten Geſchmack verſöhnt. Sie iſt jetzt an ihre Man hat die Vertreterin des Koloraturfachs zuletzt ebenfa im Muſenſaal als Roſine im„Barbier“ gehört, und es an der Zeit, daß dieſe Stimme aus der Verbannung geſangsmörderiſchen Raum des Neuen Theaters zurückkehre. Eine ſo vorzügliche, im Bolumen der Stimme bedeutend fortgeſchrittene Führung des erſten Enſemble verlangt nach einem entſprechenden Theaterraum Die gante Durchführung der Rolle, von beſonderem Reiz in d erſten Szene des zweiten Akts und der koketten Anlag Dialogs erfreute neben der ſpielend leicht gehandhabten, dabei präziſen Wiedergabe der Koloraturen, die auch den Siegeszug Titanias zu einem bemerkenswerten Erfolg fühe⸗ ten. Die Vorſtellung, die dem Bühnen volksbund gez hörte, fand reichen Beifall.— Vom geſtrigen Abend iſt eben⸗ Marianne Keile ſang in der„Fledermaus“ zum erſten Male die Adele. Eine Rückkehr zu ihren früheren Operettenpartien, mit denen ſie ihren Einzug ins hieſige Enſemble hielt. Eine ſehr gute Rückkehr, beſonders in der geſanglichen Anlage der ſich das verängſtigte Harfnerkind auf der Mufenſaalbühne Die Stimme beſitzt einen elgenen Reiz it biegſam und wird herum, von der es noch mehr eingeſchüchtert wird als von mit viel Scharm gebraucht. Ihre Adele hatte E olg „4. Sekte. Nr. 599 Neue Mannheimer Zeitung(Mitkat⸗ Ausgabe) Montag, den 21. Dezember 1928 Die nächſte Ausgabe unſeret Zeitung erſcheint am Donnerstag früh 6 Uhr. Stäotiſche Nachrichten . 5* Die Glocken klingen Nun iſt der Tag gekommen, an dem die Chriſtenheit das Weihnachtsfeſt begeht. Seine Vorläufer, die vier Advents⸗ ſonntage, ſind vorüber, der Heilige Abend iſt da. Noch wenige Stunden, dann werden die Weihnachtsglocken durch die Lande klingen: „Ehre ſei Gott in der Höhe Die ehernen Laute werden wieder wie ein feſtes, einigendes Band die Menſchen umfangen, Trennendes überbrücken, Ge⸗ genſätze ausgleichen, denn Weihnachten iſt das Feſt der Liebe. Wir Deutſchen haben ja beſonderen Grund, heute unſerer Brüder zu gedenken, auch wenn ſie aus ihrer inneren Ueber⸗ zeugung in einem anderen Lager ſtehen ſollten, in dem auch ſte Gutes wollen, vor allem derer, die jenſeits der zu engen Grenzen des Vaterlandes gerade an dieſem Tage mit be⸗ ſonderer Sehnſucht der Heimaterde gedenken. Die Glocken klingen in wenigen Stunden übers Land, Freude zu künden. Noch gibt es manche Vorbereitung zu treffen für das Feſt, an dem wir nach alter Sitte unſeren Nächſten eine Freude machen wollen. Noch fällt dieſem oder jenem plötzlich ein Geſchenk ein, das er vergeſſen hat, noch einmal hebt in den letzten Stunden ein etwas haſtiges Drängen und Suchen in den Geſchäften an, um auch die letzten Einkäufe zu erledigen, Der Weihnachtsbaum wird aus der Ecke hervorgeholt, in der er ſchon ſeit Tagen ſeiner Beſtimmung harrte. Sein ee Grün, ein Gruß aus den ſtillen deutſchen Wüldern, wird geſchmückt, verklärt mit Silber und mit Gold. Kerze neben Kerze wird ſorgſam auf den Zweigen befeſtigt, Die Kinderſchar, die ja immer mit beſonderer Kraft die Schön⸗ heiten des Weihnachtsfeſtes erlehßt, harrt voll Ungeduld auf 5 Glockenklänge. Sie hat die Tage gezählt und zählt nun die Stunden. Und wir andern? Iſt das, was wir an dieſem Tage empfinden, etwas anderes, vielleicht nur ein wenig gereifter, als was wir ſelbſt vor Jahren gefühlt haben?„Sy ihr nicht werdet wie die Kinder“ das gilt ja an keinem Tage ſo wie beim We eihnachtsfeſt. Wir haben es auch dringend not, einmal aus der Hetze und der mechaniſchen Anſpannung des Alltags heraus einzutauchen in unmittelbareres, tieferes Erleben. Weihnachten iſt da. Die Glocken unſerer lieben alten Mannheimer Kirchen ſummen ſchon leiſe das Lied, das ſie am Abend erklingen laſſen wollen:„, und den Menſchen ein een Allen iſt es zu wünſchen, daß Weihnachten ihnen ein wenig Freude bringen möge. Und ſo wünſcht auch die„Neue Mannheimer Zeitung“ allen ihren Leſern Fröhliche Weihnachten! * * Ernannt wurde die Kanzleigehilfin Frieda Wetter⸗ auer beim Notariat Mannheim zur Kanzliſtin. * Verſetzt wurde Juſtizſekretär Hermann Kilian beim Notariat Mannheim zum Notariat Wiesloch, und Juſtiz⸗ aſſiſtent Auguſt Braun beim Amtsgericht Mannheim zum Notariat hierſelbſt. * Auszahlung der Renten bei der Poſt für Januar. Wie uns der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen mitteilt, wird mit der Auszahlung der Militärrente für den Monat Januar bei fämtlichen Mannheimer Poſtanſtalten und denen der Vororte am 27. De⸗ zember begonnen. Die Auszahlung der Unfallrenten und Bezüge aus der Invalidenverſicherung beginnt am 29. Dez. * Erfolge eines Mannheimer Jagdpächters. Auf dem Jagdgebtet in Laudenberg bei Mudau im Odenwald konnte der Mannheimer Jagdpächter Ortwein auf einer Treibjagd auf Wildſchweine drei ſchwere Tiere erlegen. Am gleichen Tage konnte nochmals ein Tier 180 werden, obwohl das ganze Rudel von etwa 20 Wildſchweinen auf die benachbarte Langenelzer Gemarkung flüchtete. Für die Laud⸗ wirte ſind dieſe großen Schwarzwildrudel von ſehr großem Nachteil, da ſte in den Wäldern durch den tiefen Schnee keine Eicheln und Bucheln finden und ſo Schaden auf den Feldern anrichten. Araufführung der „Katharina Knie“ von Zuckmayer Im Berliner Leſſingtheater Carl Zuckmayer hat nach dem hiſtoriſchen„Schinder⸗ hannes“ mit ſeinem Seiltänzerſtück„Katharina Knie“ wieder in die Gegenwart zurückgefunden. Der rheinheſſiſche Dialekt, der das Glück ſeines„Fröhlichen Weinbergs“ aus⸗ machte, ſcheint ihm ſtändiger Begleiter zu werden und konnte hier ohne Bedenken verwendet werden, weil die Familte Knie ſich hauptſächlich in Süd und Weſtdeutſchland auf hohem Seile produzierte. Einem norddeutſchen Publikum ſagt aller⸗ dings der Name nichts, und die Dynaſtie Knie iſt ihm nicht wie dem Autor eine unvergeßliche Jugenderinnerung. Trotz⸗ dem ging es in den beiden erſten Akten bereitwillig mit und der Beifall war durchaus verdient. Um ſo empfindlicher war der Sturz nach dem dritten Akt; das Stück konnte ſich danach kaum noch zu vollem Erfolg erheben. Nach einer breiten Expoſition, die Genreſzenen behaglich gusmalt und lange darüber im Unklaren läßt, wie und wo ein Konflikt entſtehen ſoll, macht ein begüterter Landwirt dem alten Knie den Vorſchlag, deſſen Tochter Katharina zu ſich aufs Gut zu nehmen, worauf der Vater gern eingeht, weil ſie es ſeiner Ueberzeugung nach doch nie zu einer erſt⸗ klaſſigen Artiſtin gebracht hätte, aber im Stillen hegt er die Hoffnung, daß ſie wiederkommen werde. Und ſie kommt wieder, freilich nur um dem Vater zu ſagen, daß ſie für immer fortbleiben wird, weil ſie mit dem Landwirt verlobt iſt. Doch noch ehe ſie es ausgeſprochen hat, erliegt der Alte einem Herzichlas. Katharing aber kehrt wirklich zu dem 8 Volk zurück und wird weiter mit ihm durch die elt ziehen. Das Zirkusmilien iſt anheimelnd geſchildert, ohne indes durch Sonderzüge von einprägſamer Schlagkraft ausgezeichnet zu ſein. Verſtimmend wirkte das novelliſtiſche und ganz will⸗ kürliche Ende des Vaters, den die Freude über die Rückkehr der Tochter unter dem Sternenhimmel entſchlummern lüßt. Der. 175 artin hätte dem Werke nur nützen können, giſch kräftiger betätigt hätte. Dar⸗ Friede auf Erden! Und will dir heut' das Jubeln nicht gelingen So hell wie ſonſt, ſo ſchweige, ſchweige du; Laß von der Chrtiſtnacht ſelbſt dir bringen Ein leiſes, leiſes Lied und höre zu! Es kommt von Bethlehem im ſanften Wehen Des Nachthauchs wohl, es kommt vom Krippelein Auf dunklem Weg, wo jetzt die Roſen ſtehen, Schneeroſen mit dem weißen Wunderſchein.— Maria hat's geſungen dort im Stalle: „Macht auf, macht auf die niedre Tür geſchwind! Was ſteht ihr draußen müd' und traurig alle? Kommt her, kommt her zu meinem holden Kind. Du Leid, du Ungemach, du zitternd Bangen, Du armer Seelen heiße, tiefe Not! Mein Kindlein wartet eurer voll Verlangen; Mein Kindlein iſt viel ſtärker als der Tod, Hat lauter Seligkeit in ſeinen Händen. Es webt euch jedem ſchon ein Feierkleid, Da muß das erdenarme Trauern enden. Mein Kindlein bringt die Freud' der Ewigkeit. Kommt, Not, Leid, Ungemach, euch einzuhüllen In dieſe Freud', in dieſen Himmelsſchein! Helft meinem Kind ſein heilig Werk erfüllen, Dann wird, dann muß es Fried' auf Erden ſein!“ —— Maria hat's geſungen leiſe, leiſe, Das Lied von ihrem holden Himmelskind. Nun geht in heil'ger Nacht die ſüße Weiſe Zu allen, allen, die noch traurig ſind. Und wollte dir das Jubeln nicht gelingen, Hör nur das Lied; dann wird, eh' du's gedacht, Dein Herze doch ein jauchzend Gloria ſingen Dem heil'gen Kind, das dich auch ſelig macht. Maria Feesche. * * Weihnachtsſonderzug Mannheim Seebrugg. Mit Rück⸗ ſicht auf die günſtigen Schnee- und Sportverhältniſſe läßt die Reichsbahndirektion die Sonderzüge 4000/4001 wie folgt ver⸗ kehren: Hinfahrt am 25. Dezember Mannheim ab.15 Uhr, Offenburg.15 Uhr(Auſchluß Schwarzwaldbahn), Freiburg .27 Uhr, Titiſee 10.25 Uhr, Bärental⸗ Feldberg 10.43 Uhr, Seebrugg(St. Blaſien) 11.13 Uhr, Rückfahrt am 26. Dezember abends: Seebrugg ab 18.10 Uhr, Bärental ab 18.39 Uhr, Titi⸗ ſee ab 18.58 Uhr, Freiburg ab 20.15 Uhr, Offenburg ab 21.24 Uhr(-Anſchluß von der Schwarzwaldhahn), Mannheim .10 Uhr. Der Sonderzug kann mit allen Fahrkarten, auch mit Sonntagskarten und mit Teilſtrecken ab und zu Halte⸗ ſtationen benützt werden. * Feuer im Handwagen. Im Anweſen Neckarauerſtr. 263 war am Sonntag mittag gegen.30 Uhr in einem im Keller ſtehenden kleinen Handwagen noch glühende Brikettaſche auf⸗ bewahrt worden, wodurch der Handwagen in Brand geriet. Die Geſahr war beim Eintreffen des Löſchzuges durch Haus⸗ bewohner bereits beſeitigt worden. * Mit Petroleum übergoſſen und angezündet hat ſich am Samstag mittag eine 18 Jahre alte Haus angeſtellte im Badezimmer ihrer Dienſtherrſchaft in Neckarau. Mit ſehr erheblichen Brandwunden wurde die Lebensmüde ins all⸗ gemeinde Krankenhaus eingeliefert. Vorausgegaugene Strei⸗ tigkeiten ſollen der Grund zur Tat ſein. * Ein Ausreißer. Bei der Vorführung riß am Ir eitag ein techn s gefangener aus. Der Juſtiz⸗ wachtmeiſter, der den Gefangenen begleitete, rannte Hin ihm her. Der Flüchtling machte ſogar Filmkunſtſtücke; er ſprang in ein Auto und blitzſchnell auf der anderen Seite wieder hinaus. In den F⸗Quadraten konnte er wieder ge⸗ faßt werden. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am erſten Weih⸗ nachtsfetertage Herr Rudolf Bradl mit ſeiner Gattin geb. Andres. Das gleiche Feſt begeht am zweiten Weihnachts⸗ feiertage Bankbeamter Otto Koch, Langenrötterſtraße 30, mit ſeiner Ehefrau Friederika geb. Wolf. * Der Badiſche Lehrerverein als Chriſtkind. Kürzlich tagte in Karlsruhe der Ausſchuß des Badiſchen Lehrervereins für die Verteilung der Weihnachtsgabenſammlung. Ins⸗ geſamt konnten 304 Geſchenke verteilt werden in Gaben von 20—50/ im Geſamtbetrage von 10080%. Die Sammlung in den Bezirksvereinen hatte 7400/ ergeben. Das Ueber⸗ 3 ſtellt die 5 des Vabiſchen 8 dar. ſtelleriſch Maßen Albert.(Bale Knie) und Eliſabeth Lennartz(Katharina) in erſter Reihe; auch ſonſt war es eine abgerundete, ſprachlich überraſchend gelungene Vorſtellung. Oscar Bie. O Konzert und Theater in Heidelberg. Mit Elſe Geis⸗ mar iſt die Zahl der Heidelberger Pianiſtinnen nicht nur quantitativ vermehrt worden. Was au dieſer jungen Künſt⸗ lerin vor allem beſticht, iſt nicht ihre faſt vollendete Technik — der Gebrauch des Pedals bedarf noch hie und da der beſ⸗ ſeren Doſierung— ſondern die ſtarke Muſikalität, das ſcharf ausgeprägte rhythmiſche Gefühl. In der Spielfolge intereſ⸗ ſierte als Neuigkeit eine Serie kleiner Stücke von Debuſſy, „Children's Corner“ betttelt, klavieriſtiſche Klangſpielereien illuſtrativen Charakters mit unaufdringlichem aber deutlichem Humor, humorig und zart geſpielt. Daß der Sonatenabend Buſch⸗Serkin zu einem wirklichen Erlebnis wurde, braucht an dieſer Stelle nicht begründet zu werden, ſolch große Künſtlerſchaft kann nur aus echteſtem Menſcheutum ge⸗ boren werden, daß die Buſch u. Serkin diesmal auch dadurch bewieſen, daß ſie den Reinertrag des Konzertes den Heidel⸗ berger Blinden als Weihnachtsgabe überließen, auf jedes Honorar verzichteten. Im Theater hat man Edward Knoblauchs Komödie„Der Faun“ ausgegraben, die viel⸗ leicht zur Zeit der erſten Suffragetten aktuellen Reiz gehabt haben mag. Imhoff hatte die Regte, Rathmann ſetzte als Prinz Silvani alias Faun einige gute Lichter auf, war aber mehr ſchlenkrig als gelenkig. Gut waren Marta Schild als Alexandra und Knapfel als Lord Stunbury. Die Operette brachte unter Imhoffs rühriger Inſzenierung, die aber durch die untzulängliche muſikaliſche Leitung durch Kapellmeiſter Schmidt⸗Andrae faſt jeden Impuls ver⸗ lor, Lehars„Paganini“. Für dieſe Operette fehlen im En⸗ ſemble die paſſenden Träger der Hauptrollen. Am beſten war noch Faber als Pimpinelli, Mareks quälte ſich mit dem Paganini ab, Frl. Schlöſſingk iſt eine in Bewegung und Geſang wenig hoheitsvolle Fürſtin, Hedi Kunze geht das Format für eine Primadonna natürlich ganz ab. Viel Leben hatte die Schmugglerſzene im letzten Akt. Pid Elkins hatte mit ſparſamen Mitteln hübſche Bühnenbilder geſtellt, von 0 der 8 Akt am beſten wirkte. 1 K. Die unhallbaren Zuſtände auf dem Hauptmarkte Die Vereinigung ſelbſtändiger Lebens⸗ mittelhändler Mannheim hat, ſo wird uns geſchrieben, ſchon wiederholt bei den zuſtändigen Stellen darauf hinge⸗ wieſen, daß die Zuſtände auf dem Hauptmarkte abſolut unhalt⸗ bar ſind. Leider muß jetzt auf die Gerichtsverhandlung hin⸗ gewieſen werden, die vor einigen Tagen an Ort und Stelle ſelbſt ſtattgefunden hat, die den Freiſpruch des Angeklagten, durch den der Tod eines Paſſanten am Markt verurſacht worden iſt, damit begründete, daß die Zuſtände am Hauptmarkt abſolut unmöglich ſind. Der Richterſpruch gibt ausdrücklich der Hoffnung Ausdruck, daß der Tod des Verunglückten dazu beiträgt, daß andere Zuſtände am Hauptmarkt herbei⸗ geführt werden. Leider muß aber feſtgeſtellt werden, daß bis fetzt Vorſchläge obiger Vereinigung, die eine Aenderung der Zuſzande herbei⸗ führen könnten, nicht bei allen Stellen das notwendige Ver⸗ ſtändnis zu finden ſcheinen. Es ſoll nämlich fetzt, ganz im Gegenſatz zu der früheren Uebung, eine Verſteigerung aller Marktplätze ſtattfinden. Das bedeutet, daß die Plätze noch mehr zu⸗ ſammengedrängt werden, daß noch mehr Verkehr auf dem an ſich ſchon viel zu engen Platze entſteht, und daß die Gefahrenquelle für die allgemeine Sicherheit ſich noch ver⸗ größert. Bisher wurden die Plätze, wenigſtens der Mehr⸗ zahl nach, nicht verſteigert, ſondern freihändig vergeben. Auch bei dieſer bisherigen Uebung, wonach nur eine Reihe von Plätzen verſteigert worden ſind, mußten grobe Unbilligkeiten verzeichnet werden. Für einen Platz von der Größe eines Quadratmeters wurden durch die Verſteigerung Mk. 1200 er⸗ zielt. Wer zahlt die Koſten dieſer Ueberbietungen? Es zahlt ſie der Konſument. Leute, deren Legitimation recht zwei⸗ felhaft iſt, bieten mit und treiben die Plätze in die Höhe. Wer hat hieran Intereſſe? Es muß mit aller Energie gefordert werden, daß der Stadtrat unter keinen Umſtänden den Be⸗ ſchluß, wonach alle Plätze verſteigert werden ſollen, billigt und daß die Verſteigerung überhaupt zu unterbleiben hat. Weitere Vorſchläge, die den Verkehr entlaſten, gehen da⸗ hin, daß ſofort vom Einfahren ab verkauft wer⸗ den darf, Das entlaſtet den Markt und liegt, beſonders fetzt im Winter, wo der Markt erſt um 8 Uhr überhaupt beginnt, im Intereſſe aller Marktbeſucher. Der Großhandel wird hierdurch genau ſo entlaſtet, wie der Kleinhandel und wie die Ladenbeſitzer, die ihre Einkäufe in aller Frühe zu machen ge⸗ zwungen ſind. Die Ausdehnung der Verkaufszeit bis 2 Uhr iſt weiter zu fordern. Sie entlaſtet den Markt, ſie verhindert, daß in der Hauptverkehrszeit um 1 Uhr ein unentwirrbares Chaps am Markt und den Zugangsſtraßen entſteht. Die Intereſſen der Marktverkäufer, die in der Zeit der Lebens⸗ mittelnot die Verſorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln gut und anerkennenswert durchgeführt haben, gehen durchaus im Einklang mit den Intereſſen der Verkehrsſicherheft. Wenn traurige Fälle, wie die kürzliche Gerichtsverhandlung, zu ver⸗ zeichnen ſind, ſo ſind die organiſierten Marktverkäufer, die alles tun, die Verkehrsſicherheit zu fördern, in keiner Weiſe hieran ſchuld. Lieber Freund Winter! Wir hatten ja in den letzten Jahren meiſtens berechtigten Grund zur Unzufriedenheit mit Deinem Amtsantritt. Du hatteſt Dich auch gar zu leicht von Deinem abgeſetzten Vor⸗ gänger verdrängen laſſen, ohne energiſch Deine Rechte zu vertreten. Biſt ſelbſt während Deiner Amtsperiode kaum zur Herrſchaft gekommen— zu unſer aller Leidweſen. So iſt es uns ein Bedürfnis, unſere Freude Dir kund⸗ zutun, daß Du einmal wieder in alter Friſche Dein Amt über⸗ nommen haſt. Wir freuen uns wirklich über die in Weiß ge⸗ hüllten Berge, freuen uns ganz beſonders, daß Du auch uns Talmenſchen etwas von Deiner Herrlichkeit gebracht haſt wenn andere das Gegenteil ſagen, dann ſprechen ſie nicht die Wahrheit. Freuen uns, daß Du Deine Trabanten Froſt und Eis mitgebracht haſt und wollen nicht verfehlen, Dir noch nach⸗ träglich zu danken, daß Du ganz beſonders an Deinem An⸗ trittstag durch weiße Flocken bewieſen haſt, daß Du wirklich da biſt und an uns denkſt. Sy iſt es recht geweſen und wir wollen hoffen, daß Du in Zukunft gerade ſo wieder pünktlich in Erſcheinung treten wirſt wie dieſes Jahr. Bleibe bei uns, ſchenke uns auch weiße Weihnachten. Wir grüßen Dich Deine Erdenbürger Kommunale Chronir Der neue Karlsruher Brauddirektor * ſtarlsruhe, 23. Dez. An Stelle des zum Leiter des Thüringer Feuerwehrweſens ins thüringiſche Mintſtertum berufenen derzeitigen Branddirektors Dr, Johann Meyer wurde Braudingenieur Wilkens aus Hamburg, zurzeit bet der Hamburger Berufsfeuerwehr, zum Branddtirektor und Leiter der hieſigen Berufsfeuerwehr gewählt. Wilkens iſt geborner Pfälzer. Aenderungen im Gaswerk Ludwigshafen :: Ludwigshafen, 23. Dez. In der letzten Zeit wurden tber die techniſche Einrichtung des Gaswerkes Ludwigshafen und über die Perſönlichkeit des Leiters des Werkes, Oberbau⸗ direktor Dr. Lieſe, verſchiedene Gerüchte ausgeſtreut. Die Stadt hat eine eingehende Unterſuchung veranlaßt, deren Er⸗ gebnis heute vorliegt. Darnach wurde in dem gegen Oberbau⸗ direktor Dr. Lieſe anhängigen Dienſtſtrafver fahren feſtgeſtellt, daß keinerlei Unredlichkeiten ober ehren rührige Handlungen vorgekommen ſind. Da mit Rückſicht auf die ungünſtigen Betriebsergebntiſſe der letz⸗ ten Jahre ein gedeihliches Zuſammenarbeiten zwiſchen dem Genannten und der Stadt nicht mehr möglich iſt und das Werk im Hinblick auf die erforderlichen Umbauten raſcheſtens einer ſachkundigen Leitung bedarf, wurde Dr. Lieſe ſeinem Anſuchen entſprechend, in den Ruheſtand verſetzt. Die von den beiden von der Stadt beſtellten Sachverſtändigen be⸗ gutachteten und beantragten baulichen u. techniſchon Aenderun⸗ gen im Gaswerk werden in den nächſten Tagen beginnen, ſo⸗ daß im neuen Etatsjahr mit einer Beſſerung der Wirtſchaft⸗ lichkeit des Werkes zu rechnen iſt. Damit iſt natürlich das Dienſtſtrafverfahren gegen Dr. Eteſe erledigt. 2 — 4 — 2 — * 3 2 4 5 9 W ** 1 — Myntag, den 24. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 599 —— Wir brauchen gute Nadfahrwege Das Vorbild mitteldeutſcher Städte— Gründung einer Täglich muß die Preſſe pon neuen Unglücksfällen Herichten, die ſich im Straßenperkehr exeignet haben. Faſt täglich ſind Radfahrer Urſgche oder Leidtragende. Das iſt ja in mancher Hinſicht verſtändlich. Der Radfahrer iſt recht gelenkig und ſchnell, ſo daß er ſich oft noch vor einem anderen Gefährt oder zwiſchen Fußgängern hindurchzuſchlän⸗ geln verſucht. Außerdem wird ſeine Fahrt bei langſamem Tempo unſicher und ſchwankend, wodurch er leicht unbeab⸗ ſichtigte Kurven macht, die verhängnisvoll ſein können. Es kommt hinzu, baß er geräuſchlos fährt und wegen der Klein⸗ heit ſeines Gefährts leicht überſehen wird. Der Radfahrer iſt alſo ein vom Verkehrsſtandpunkt aus etwas fragwürdiger Gegenſtand. Um der Sicherheit des Verkehrs willen verdient er es, daß man ſich mit ihm etwas näher beſchäftigt. Andere deutſche Städte, wie z. B. Hannover und als erſte Magdeburg, haben das rechtzeitig erkannt. Vor allem hat Magdeburg dem Radfahrweſen ganz beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit angedeihen laſſeſſn. Dadurch hat ſich dort die Zahl der Radfahrer ganz erheblich vermehrt. Die Polizei ſchätzt, daß rund 130 000 Radfahrer unter knapp 300 000 Einwohnern ſind, wirklich ein erſtaunliches Ergebnis. Das derartige Zahlen auch für die deutſche In duſtrie recht erfreulich ſind, ſei nur nebenbei erwähnt. Magdeburgs Vorbild kann auch für Mannheim man⸗ ches lehren. So die techniſche Anlage. Ein Radfahr⸗ weg kann ſich nur dann als wirklich vorteilhaft erweiſen, wenn er zwei Vorausſetzungen erfüllt: Er muß wirklich ſcharf vom Fahrdamm und vom Gehweg getrennt und er muß aus einem Material hergeſtellt ſein, das mindeſtens ſo gut wie das des Fahrdammes iſt. Eigentlich ſollte nur Klein⸗ pflaſter in Betracht kommen. Die Radfahrwege an der Auguſta⸗Anlage, der Otto⸗Beckſtraße uſw. erfüllen dieſe Vor⸗ ausſetzungen nur wenig. Am beſten wird der Radfahrweg ebenſo wie der Gehweg etwas höher gelegt als der Fahr⸗ hamm und durch Bordſchwellen eingefaßt. Läuft er unmittel⸗ bar am Gehweg, dann iſt dieſer wieder ein wenig höher zu legen. Dieſe Maßnahmen haben ſich in Magdeburg, Dresden und vielen anderen Städten bewährt. Nur müſſen an den Straßenkreuzungen die Radfahrwege ſanft auf die Höhe des Fahrdammes geſenkt werden, und ſo geſenkt werden, daß der Fahrer die gerade Richtung beibehalten kann. Auf dieſe Weiſe ſchneidet der Fahrradverkehr den Fahrzeugverkehr der kreuzenden Straße in einem andern Punkte als die übri⸗ gen Fahrzeuge. Das iſt beſonders weſentlich zur Verhütung von Unfällen. Im Straßenplan gehören die Radfahrwege an alle die Straßen, die ſtrahlenförmig von der Innenſtabt zu den Bororten ausgehen. Wo es möglich ist, lege man dieſe Wege in Straßen, die zu den Hauptverkehrsadern gleich⸗ Laufen. So wäre allmählich ein Beranſtaltungen Weihnachtsfeier des G. D. A. Am Samstag, 15. Dezember, fand die Weihnachts⸗ ſeler der hieſigen Ortsgruppe des Gewerkſchafts⸗ undes der Angeſtellten(GDA!) ſtatt. Die Feier war verbunden mit einem Abſchiedsabenbd für den ſchei⸗ denden Gaugeſchäftsführer Fuhrmann, der in Breslau ein neues Tätigkeitsgebiet gefunden hat. Der große Saal der Liedertafel konnte die Erſchienenen kaum faſſen, ſo zahlreich waren die Mitglieder der Einladung gefolgt. Das Programm bot eine Fülle von Darbietungen, die alle eine beachtliche Höhe aufwieſen. Der von Frl. E. Krebs vorgetragene Vorſpruch fand ſtarken Widerhall. Großen Beifall fanden ſo⸗ wohl die von Frl. Friedel Dann in ſprühender Laune vor⸗ getragenen Lieder, als auch die Vorträge des Humoriſten Schäfer. Mit Beifall wurden aber auch die Lieder und Weiſen des Doppelquartetts der hieſigen Liedertaf el auf⸗ genommen. Den wohlgelungenen Schluß der Vortragsfolge bildete ein kleines Theaterſtück, das von den Damen und Herren der Ortsgruppe mit viel Geſchick geſpielt wurde. Beim Abſchied des Gaugeſchäftsführers Hermann Fuhr⸗ mann konnte der Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr Schön⸗ bein, ſowohl als auch die übrigen Herren vom Gau und von den einzelnen Bezirken mit Recht darauf hinweiſen, daß wohl ledes ber Mitglieder mit großem Bedauern von dem Maunheimer Arbeitsgemeinſchaft für Radfahrwege Netz von Rabfahrwegen zu ſchaffen, das möglichſt weit ins Innere der Stadt hinein⸗ zuztehen wäre. Dagegen hat der Rabfahrer in den Hauptſtraßen der Geſchäſtsſtadt, der ſogenannten„City“, nichts zu ſuche n. Auch in Mannheim iſt es kaum noch eine Frage dey Zeit, bis man den Rabfahrer von der Breiteſtraße und den Planken verbannt, wenigſtens für alle Stunden mit ſtär⸗ kerem Verkehr. Dieſe Maßnahme käme ebenſo dem Rad⸗ fahrer ſelbſt wie bem übrigen Verkehr zugute. „Das iſt alles ſchön und gut“, wird man nun ſagen;„aber die Stadt hat kein Geld für den Bau eines Netzes von Rad⸗ fahrwegen“, Und das iſt vor allem der Punkt, in dem Magde⸗ burg ſich vorbildlich gezeigt hat. In Magdeburg wurde näm⸗ lich der erſte„Verein für Radfahr w ege“ gegründet. Die Zentralſtelle aller deutſchen„V. f..“ befindet ſich jetzt in Berlin. Dem V. f. R. gehören in Magdeburg faſt alle Radfahrer als außerordentliche Mitglieder an. Sie bezahlen jährlich eine Mark und erhalten dafür ein farbiges, am Rade als ſichtbarer Ausweis zu befeſtigendes Blechſchild. Mit dieſem Schilde dürfen ſie auch die dem Verein allein ge⸗ hörenden Wege befahren, die die weitere Umgebung für den Rabler erſchließen. 100 000 außerordentliche Mitglieder zählt der Verein in Magdeburg. Mit 100 000 Mark fährlich kann man ſchon allerlei ſchaffen, zumal auch die Stadt und verſchiedene Vereine weitere Summen zur Verfügung ſtellten. Natürlich läßt ſich ein Verein dieſer Art nur dann aus⸗ bauen, wenn er lockende eigene Wege für ſeine Mitglieder beſitzt. Denn nur dann wird ſich jeder Fahrer ſagen: Der Beitrag von einer Mark lohnt ſich auch für dich. Und nur dann kann die Maſſenbeteiligung erreicht werden, die Erfolg verbürgt. Aber die eigentlichen Verkehrswege im Stadt⸗ innern müſſen für ſeden Fahrer offen ſein, fa ihre Be⸗ nutzung muß vorgeſchrieben werden. Zum Schluß noch eins: Radfahrwege müſſen ſo genau gekennzeichnet werden, daß jede Verwechſlung aus⸗ geſchloſſen iſt. In Mannheim ſtehen die Schilder meiſt am Gehweg, ſobaß man erſt ſtutzt. In den mitteldeutſchen Städ⸗ ten, in denen Vereine für Radfahrwege beſtehen, bezeichnen die Vereine die Wege, auch die ſtädtiſchen, mit ihrem Schilde, wobei ſie durch die werbende Wirkung etwas entſchädigt wer⸗ den. Daher iſt die Bezeichnung beſſer und dichter als z. B. in Mannheim. 5 Auch in Mannheim hat man die Bedeutung der Frage der Radfahrwege erkannt. Dieſer Tage fand im„Durlacher Hof“ eine Verſammlung ſtatt, in der die Mannheimer Arbeitsgemeinſchaft für Radfahrwege begründet wurde. Die Geſchäfte werden vorläufig von Fahrikant Karl Schmidt beſorgt. Im März wird die Ar⸗ beitsgemeinſchaft ſich zum erſten Male an die Oeffentlichkeit wenden. An dieſer wird es dann liegen, durch möglichſt tätige Mitwirkung der Arbetitsgemeinſchaft eine fruchtbare Be⸗ tätigung zu ermöglichen. 5 ih. Iſt es doch Herrn Fuhrmann gelungen, ſich durch ſeine Art der Geſchäftsführung die größte Anerkennung zu verſchaffen. — Ein gelungenes Tänzchen hielt die Anweſenden noch lange beiſammen. Am Sonntag, 16. Dezember, nachmittags, kamen dann die Kleinen zu ihrem Recht. Der Weihnachtsmann und die ab⸗ wechflungsreichen, auf das Gemitt des Kindes abgeſtimmten Darbietungen fanden lebhaften Beifall. Mit freudeſtrahlen⸗ den Geſichtern und herzlichem Lachen wurde das Gebotene entgegengenommen. ** * Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus. Am zweiten Weihnachtstag und an Neufahr iſt das Muſeum geöffnet wie an Sonntagen von 11—1 und—5 Uhr. Am erſten Weihnachtstag bleiben die Sammlungen geſchloſſen. (Es wird auch auf die Anzeige im Inſeratenteil verwieſen.) n Vom Planetarium. Wie uns mitgeteilt wird, findet im Mannheimer Planetarium am 1. Weihnachtsfeiertag keine Vorführung ſtatt. Ueber die Stellung der Sonne und des Sterns von Bethlehem zur Zeit von Chriſti Geburt will das Planetarium in ſeiner Weihnachtsfeier am Mittwoch, den 26. Dezember, nachmittags 5 Uhr durch Profeſſor Zir⸗ kel⸗Heidelberg erzählen laſſen. Der„Stern von Bethlehem“ wird am Planetariumshimmel erſcheinen und prächtige Licht⸗ bilder, nach Zeichnungen von Hans Thoma hergeſtellt, werden u. a. die Ausführungen des dem Mannheimer Publi⸗ kum durch ſeine Mondvorträge gut bekannten Redners er⸗ läutern.(Im übrigen wird auf den Anzeigenteil hingewieſen.) Veranſtaltungen Dienstag, den 25. Dezember „Tannhäufer“., 6 Uhr. Neues „Der Prozeß der Mary Du⸗ Theater: Nationaltheater: Theater im Roſengarten: gan“..0 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Gaſtſpiel des Wiener Stadt⸗ theaters mit der Mariſchta⸗Revne„Alles aus Ltebe“..00 Uhr, Lichtſpielchegter: Palaſt⸗Theater: Pat und Patach o n.— Schau⸗ burg:„Seine ſtärtſte Waffe“— Ufa⸗Theatex:„Harp 8 8 liebe Schwiegermama“.— Capiiol:„Das vierte Gebot“.— Scala:„Helmliche Ehen“. Mittwoch, den 26. Dezember Theater: Natipnaltheater:„PVinkepunk“. 3 uhr.„Nebn⸗ kabnezar“..30 Uhr.— Neues Theater im Rofengarten: „Der Prozeß der Mary Dugan“..30 Uhr. Mannheimer Künſtlertheater Apollv: Gaſtſplel dez Wiener Stadt⸗ thegters mit der Mgriſchka⸗Revue„Alles aus ebe“,.00 Ahr. Lichtſpieltheater: Palaſt⸗Theater:„Pat und Patachon“— Schau, burg:„Seine ſtärkſte Waffe“— Itfa⸗Theater:„Haxol d 8 e Schwiegermama“. Capitol:„Das vierte Gebot“.— Scala:„Heimliche Ehen“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 11—4 Uhr:— Schloßmuſcum 11—4 Uhr.— Plauetartum: Lichtbildervortrag 5 Uhr. Aus dem Lande Großfeuer— Zwei Scheunen und zwei Wohngebäude abgebrannt * Buchen, 23. Dez. Letzte Nacht gegen 11 Uhr wurde die Einwohnerſchaft durch Feueralarm aufgeſchreckt. Aus den zuſammengebauten Scheunen des Landwirts Willi Geier und des Schreinermeiſters Guſtav Halbauer ſchlugen bereits die Flammen empor und ergriffen auch das Wohnhaus von Geier und das dabeiliegende Auweſen der Witwe Katharina Meidel. Das Feuer fand in den reichen Futter⸗ und Strohvorräten große Nahrung. Binnen kurzer Zeit waren die zwei Scheunen und die zwei Wohn⸗ gebände ein Raub der Flammen. Auch das Wohnhaus des Schreinermeiſter Halbauer litt ſtark unter Waſſerſchaden. Das Groß vieh kounte gerettet werden, ebenſo ein Teil des Mobiliars von Geier und Halbauer, während die Witwe Meidel ihr ganzes Hab und Gut verlor. Bei der herrſchenden Windſtille und den ſchneebedeckten Dächern war glücklicherweiſe die Gefahr einer weiteren Ansdehnung des Brandes gebannt. Die Brandurſache iſt noch nicht aufge⸗ klärt. Der Schaden iſt nur zn einem geringen Teil durch Verſicherung gedeckt. * 8. Mosbach, 23. Dez. Dem Schreiner Emil Schmelcher aus Haßmersheim wurde durch das Staatsminiſterium die badiſche Rettungsmedaille verliehen, well er unter eigener Gefahr einen fungen Mann vom Tode des Ertrin⸗ kens rettete.— Brückenwärter Heck aus Obrigheim rettete zwei Kinder aus den Fluten des Neckars, die zu vieren auf einem Schlitten bei der Schiffbrücke in den Fluß gerieten. Zwei hielten ſich an der Kette feſt, während die bei⸗ den andern durch die Strömung fortgeriſſen wurden. Auf die Hilferufe der Kinder eilte Heck herbei und rettete ſie. Nachbargebiete Bayeriſche Weihnachtsauszeichnungen „ Ludwigshafen, 23. Dez. Anläßlich des Weihnachtsfeſtes hat die bayr. Staatsregierung heuer insgeſamt 722 Ditel⸗ verleihungen vorgenommen und außerdem 27 Ehren⸗ zeichen für hervorragende Leiſtungen im Feuerwehrdienſte am Weißblauen Bande verliehen. Von dieſen Auszeichnungen entfallen 284 auf das Miniſterium des Aeußern, 64 auf das Juſtizminiſterium, 123 Titel⸗ und 27 Ehrenzeichen⸗Verleihun⸗ gen auf das Miniſterium des Innern, 36 auf das Kultus⸗ miniſterium, 2 auf das Finanzminiſterium, 151 auf die Abtei⸗ lung Landwirtſchaft und 62 auf die Abteilung Arbeit des Mi⸗ niſteriums für Landwirtſchaft und Arbeit. Der Regierungs⸗ bezirk Pfalz iſt wie folgt beteiltgt: 80 Auszeichnungen: Im Bereich des Miniſteriums des Aeußern: 34(2 Geheime Kommerzienräte, 15 Kommerzienräte, 1 Landes⸗ gewerberat, 16 Gewerberäte); Juſtiz: 4 Juſtizräte; Miniſte⸗ rium des Innern: 20(2 Geheime Räte, 9 Santtätsräte, 1 Veterinärrat, 2 Pharmazieräte, 3 Bezirksbrandiuſpektoren, 3 Ehrenzeichen); Kultus: 1 Profeſſor; Landwtirtſchaft: 19(1 Geheimer Landesökonomierat, 3 Landesökonomieräte, 15 Oekonomieräte); Arbeit: 2 Verſicherungsräte. * Schwenningen, 21. Dez. Mit dem Schrecken davon ge⸗ kommen ſind drei Herren aus Spaichingen, die abends auf der Brücke über den Droſſelbach mit ihrem Auto das Ge⸗ länder durchfuhren und in den Droſſelbach drei Meter tief abſtürzten. Während das Auto ſchwer beſchädigt wurde, kamen die Inſaſſen mit leichteren Verletzungen davon. Weggang des beliebten Führers Kenntnis genommen habe. TTT. FUR DIE SCHMIERUN G VON KRAFTFAHRZEU istsoe ben Sen. Pf. E 2e 2 5 ie fe A. Kft. eee c 5. 701 0 b EN UNSER BEW AH RTE S AUTO- SEN z IN SHELL erschienen Dieses Werkehen, welches Sie fachmännisch in allen Schmierungsfragen berät, steht Ihnen auf Anforderung kostenfrei zur Verfügung. Startvernögen und Geschmeidigkeit des Kraftfahrzeuges werden gerade im Winter im hohen Maße durch sachgemäfle Schmierung beeinfluflt. Die Auswahl Inres Autooeles nach dem SHELL. TUnRER gibt Innen auch in der kalten Jahres- zelt Gewähr für einwandfreien Betrieb bei Verwendung der SHEET AUTO. RHE NA NIA- OSS AS MIN E RAIL. O K WERK. Se b se: 50 SSE F FA dar N U ee KN KO Nies g TANK EN SIE AN UEN B EK AN NTENM GELB ROTEN PU N 1 2 9 8 6. Seite. Nr. 599 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 24. Dezember 1928 Vor⸗Weihnachtsfreuden eines Mannemers Was iß des dieſes Johr doch for e gude Eiln)richdung, daß vorm Beſcherdag en Sunndag gelege iß unn daß'r in Ruh hott ſeine Sache richde könne. Awwer ſchließlich baſſiere jo ſo viele Sache, daß es aach ganz gud war, daß'r Zeit g hatt hott, die viele Schickſalsſchläg zu iwerwinde. Denn wer kann vun ſich behaupte, daß alles ſo geklappt hott, wie ers gern hott hawwe wolle, denn erſchtens kummts immer an⸗ nerſcht unn zwettens als'r denke duht. Zuerſcht ware alſo do die Chriſchtkindlin, des heeſt die Geſchenke, die vun meim Geld gekaaft worre ſinn, wo mer kee Ruh geloßt'hatt hawwe. jo ball rausgebrocht, awwer wie ein Eilnjblick in den ver⸗ ſchloſſene Schrank werfe, des war e ſchweres Problem, wo nit o ſchnell zu löſe war. Eigentlich hätt ich jo aach die zwee Dag noch waarde könne, awwer wenn een emvol die Neigierde plopgt, der kummt nit devun weg. Ich habb mich alſo am Sunndag hinner den Schrank gemacht unn verſucht, den aus'm Leim zu krigge. Zuerſcht habb ich die Schtubb abgeriggelt, dann den Schrank vun'r Wand gerutſcht unn verſucht, die Rickſeit rauszuſchſewe. Zuerſcht hotts de Anſchein'hatt, als ob'rs glücke däht, awwer wie ich des Brett ſchun e Schtick Hoch'hatt habb, do legt ſich uff emool der Schrank uff die Seit unn um die Schlagſeit auszugleiche, loß ich des Brett fahre, der Schrank ſchteht, die Siduazion iß gerettet, awwer e Blumewas, die owwe druff'ſchtanne iß, borzelt runner. Vor Schreck ſchteh ich ganz ſchtumm unn kumm erſcht widder zu mir, als an'r Diehr gerumbelt wird unn mei Fraa ganz uffgeregt frvocht, was mir baſſiert ſei unn ob ich noch am Lewe wär. Ich habb gifagacht, ich wär uff dem friſch gewixte Boode ausgerutſcht unn hätt mein Kopp ang'ſchlaache. Wie alſo der Schreck iwwerſchtanne war, do habb ich mich an de Ehriſchtbahm gemacht unn den anfange zu ſchmicke, denn des iß mei Pflicht unn mei Recht unn des loß ich'r nit abſchpenſchtig mache. Ich habb mich dann widder eingeriggelt, habb den Chriſchtbahmſchtänder ausgepackt, denn des war mei große Weihnachtsiwwerraſchung. Ich habb do en wunner⸗ ſcheener Schtänder gekaaft, wo ſich dreht unn debei e ſcheenes Weihnachtslied ſchpiele duht. So was recht Gefiehlvolles unn ich habb e Mordsfreed'hatt, wie der Bahm im Loch ſchteckt unn ſich im Krees dreht. Dann habb ich widder die Maſchi⸗ nerie abg'ſchtellt unn habb dann angefange, die Glaskugle hinzuhänge. Der Bahm iß immer ſcheener worre unn wie dann die Kerze drangekumme ſinn, do habb ich mit große Aage mein Wunderwerk betrachtet. So, jedzt kummt die Genc ralprob, habb ich zu mir'ſaacht unn dreh des Ding uff unn loß die Fedder ſchnalze. Sanft fangt ſich der Bahm an zu drehe, ſchtell awwer gleich widder ab, weil ich noch die Kerze an⸗ ſchtecke wollt.? Wie die dann all gebrennt hawwe, hott die Sach vun vorne losgehe könne. Awwer was ſich in de negſchte Minute abg'ſchpielt hott, des war des Werk von zwee Sekunde. Wenn ich dran denk, krigg ich immer noch's Grusle. Der Bahm dreht ſich wie närriſch um ſei Ax, bei'r zwette Umbrehung ware die Lichter ausgeblooſe, bei'r dritte ſinn die erſchte Glaskugle an die Wand gebatſcht unn ſo iß des Ding weitergegange. Immer mehr Kugle ſinn losgeflooche, zum Deel mir an de Kopp, zum Deel an die Wand, jede hott gebatſcht, wie wenn mir ſchieße däht. Schun längſcht war nix mehr am Bahm, als der ſich immer noch um ſich ſelbſcht ge⸗ Hreht hott. Wielr bann endlich ſchtill'ſchtanne iß, do hott'r die Beſcherung bedrachte könne. Zuerſcht habb ich meiner Fraa bie Diehr uffgemacht unn dann hawwe'r de Kriegsſchau⸗ blatz bedracht. In'r Schtubb hott's ausg'ſehe, wie in Pole: Verſchpritztes Wax vun de Lichter, Glasſchplitter, Silwerfäde, Raureif. Blvos'r Bahm iß kahl dog'ſchtanne unn hott ſo unſchuldsvoll breingeguckt, wie wenn'r vun nix wiſſe däht. Er war gach nit ſchuld, des war bloos der meſchuggene Chriſchtbahmſchtänder, den ich awwer genumme unn gleich nunnergetrage habb zu de Scherwe vun'r Blumewas. Was mei Fraa'ſaacht hott, iß vun neweſächlicher Bedeitung. Ich weeß awwer aach nit mehr alles, was ſe'r verzehlt hott. E paar Koſename habb ich gach gekriggt, die zwar nit arch weihnachtlich geklunge hawwe. Wie ich dann vun'r Schtadt heemg'kumme bin, hott mei Fraa'heult, wie en Schloßhund. En Brief war do vun unſerer Erbtante. Die war ſchwer beleidigt, weil's Chriſchtkindel vun uns nit nobch Wunſch ausg'falle war. Do muß mir awwer die Vorg'ſchicht wiſſe, daß mir unſerer Tante jedes Johr immer vor Weihnachte was geſchickt hawwe zum anziehe. Des iß immer dann zwee Dag vor Weihnachte bei ihr eingedroffe unn mir hawwe uff Weihnachte den Dankes⸗ brief'hatt unn des war e großi Freed. Unn mei Tante hott e großi Freed uns mache wolle, wenn dann uff Neifohr ihr Wo ſe verſchteckelt ware, habb ich Bild kumme iß, wo ſe ſich hott mit dene Sache, die ſe vun uns 'ſchenkt kriggt hott, hott fodografiere loſſe. Des war ihr Schtolz, daß ſe immer was'riggt, wo'r ſich hott mit fodografiere loſſe könne. Unn ich weeß nit, wie mei Frau dezukummt, ihr ausgerechnet dieſes Johr zum Chriſcht⸗ lindel e Sofakiſſe, e Nachthemd unn e Paar Dopplappe zu ſchicke. Drum aach der traurige Brief vun'r Tante, denn ſie weeß nit, wie ſe ihre Geſchenke fodografiere loſſe ſoll, des geht doch nit gut, im Nachthemd, uff'm Kiſſe ſitzend mit de Dopplappe in dir Hand. Wenn'r jedzt enterwt werre, dann iß bloos mei Fraa ſchuld mit ihre verrickte Eiln)fäll. Unn wenn jedzt uns zu Weihnachte nit noch e ganz großi Freed unverhofft zufalle duht, dann gewe des e paar draurige Dage. Awwer'r wolle de Mut noch nit ſinke loſſe, alles werd gut werer unn was en echter Mannemer is, der loßt ſich nit unnerkrigge unn wenns m noch zo gut geht, der duht waarde mit Geduld, biß's dreckiger kummt. In dieſem Sinn e frohes Feſcht!!( Aus den Rundfunk-Programmen Dienstag, 25. Dezember Deutſche Sender Berlin(Welle 483,0), Königswuſterhouſen(Welle 1649) 9 Uhr: Morgenfeier; 11.30 Uhr: Vormittagskonzert; 16.30 Uhr: Unterhaltungsronzert; 19 Uhr: Uebertragung aus d. Staatsoper, Der Roſenkavalier, Komödie für Muſik in drei Akten. Breslau(Welle 322,6).30 Uhr: Morgenkonzert; 11 Uhr: Morgen⸗ feier; 12 Uhr: Weihnachtstonzert; 19 Uhr: Aus Berlin: Der Roſenkavalier. [Frankfurt(Welle 428,6).30 Uhr: Geiſtliches Konzert; 10 Uhr: Weihnachts⸗Gottesdienſt; 17 Uhr: Konzert; 19 Uhr: Heil'ge Nacht, Weihnachtslegende; 20 Uhr: Uebertrogung von Köln; anſchl. von Köln Tanzmuſik. Hamburg(Welle 394,7) 20 uhr: Volkstümliches Weihnachtskonzert; 22.45 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 303) 20 Uhr: Uebertragung aus dem Opern⸗ haus Königsberg: Der Poſtillon von Lonjumeau, komiſche Oper in drei Akten; anſchl. Uebertrag, aus Berlin: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 468,8) 19 Uhr: Von Fronkfurt: Die heilige Nacht; 20 Uhr: Weihnachtskonzert; anſchl. Tanzmuſtk. Leipzig(Welle 865,99 Uhr: Morgenfeier; 20 Uhr: Das Kind von Bethlehem; 21.30 Uhr: Erzgebirgiſche Weihnachts⸗ und Bergmuſik. München(Welle 535,7), Kailſersklautern(Welle 277 10 Uhr: Morgenfeier; 12 Uhr: Militärkonzert; 15 Uhr: Konzert; 18.05 Uhr: Uebertragung aus dem Nationaltheater in München: Lohengrin, romantiſche Oper in drei Aufzügen; anſchl. Konzert. Stuttgart(Welle 379,7) 11 Uhr: Morgenfeier; 12 Uhr: Prome⸗ nadenkonzert; 15 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Der Mann im Mond, ein wunderliches Spiel für Muſik in drei Akten; anſchließend: Einakter⸗Abend. Ausläudiſche Senders Bern(Welle 411) 15.90 Uhr: Nachmittagskpnzert, abds, keine Send. Budapeſt(Welle 555,6) 19,00 Uhr: Aufführung im Senderaum: Paganini, Operette in drei Teilen, 29 Uhr: Zigeunermuſik. Daventry(Welle 1562,5) 21.35 Uhr: Abendkonzert, d. Tanzfunk. Mailand(Welle 548) 16 Uhr: Weihnachtskonzert. Paris.(Welle 1764) 13.30 Uhr: Konzert, 16.45 lihr: 21 Uhr: Abendlonzert. 1 Prag(Welle 348,9) 19.30 Uhr: Konzert, dann Schallplatten. Wien(Welle 577) 20.50 Uhr: Operette: Johann Neſtroy. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Weihnachtsabend. Mittwoch, 26. Dezember Tangmuſik, 5 Deutſche Senber: i Berlin(483,0), Königswuſterhauſen(1640) 20 Uhr: Konzert, dann Tanzfunk. Breslau(322,0) 20.15 Uhr: Volkstüml. Könzert, dann Frankfurt(428,6) 12.30 Uhr: Konzert; mittag; 20.15 Uhr: Heiteres Konzert, Tanzfunk. Hamburg(394,7) 20 Ühr: Der Zigeunerbaron, dann Tanzfunk. Königsber Tanzfunk. Königsberg(308) 19.30 Uhr: Der liebe Auguſtin Operette v. Fall Leipzig(365,8) 18 Uhr: Der Vogelhändler. München(Welle 535,7), Ka iſerslautern(Welle 277,8) 2 Uhr: Konzert, 14.05 Uhr: Zitherkonzert, 15.35 Uhr: Konzert, 1 20.10 Uhr: Abendkonzert, Schallplatten. Stuttgart(Welle 379,7) 12 Uhr: Konzert, 1 uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Bunter Nachmitkag, 20.15 Uhr: Heiteres Konz. v. Frankf. Ausländiſche Sender Bern(411) 20.30 uhr: Der arme Heinrich, dann Konzert. Budapeſt(555,6) 19.30 Uhr: Uebertrag. aus der Oper. Daventry(1562) 22.35 Uhr; Kammermuſik. Mailanß(548) 20.30 Uhr: Operettenabend. Rom(447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel. Wien(577) 19.55 Uhr: Winterlegende, dann leichte Abendmuſik. Zürich(588,2) 20.30 Uhr: Der arme Heinrich. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Ein frohes Feſt mit dem weltbekannten Lumophon⸗Netz⸗ empfänger Hans Sachs! Ohne Acen ohne Anodenbatterie arbeitet dieſes hervorragende Gerät direkt an der Licht⸗ leitung mit verblüffender Tonreinheit und Lautſtärke. Alſo nur Haus Sachs! 16 Uhr: Bunter Nach⸗ g(30) 19.3 Uhr: Der liebe Auguſtin, Operette v. Fall Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwartt Unter dem Einfluß eines großen ſüdoſteuropäiſchen Hoch⸗ druckgebietes hält in Oſt⸗ und Süddeutſchland das trockene Froſtwetter noch an. Die heutigen Morgentemperaturen liegen am tiefſten über Sachſen, ſie halten ſich in der Rheinebene zwiſchen 1 und 4 Grad, Baar 8 Grad, Hochſchwarzwald 5 Grad über Null. Eine tiefe mit ihrem Zentrum bei Island mit öſt⸗ lichem Kurs vorrückende Zyklone iſt auf ihrer Südſeite von ſehr warmen Luftmaſſen begleitet. Ueber den Britiſchen Inſeln herrſchen ſtarke Südweſtwinde mit Regen und Temperaturen bis 12 Grad Würme. Auch über Nordweſtdeutſchland iſt bei Südoſt Tauwetter eingetreten. Die warme Süddweſtſtrömung breitet ſich langſam gegen Mitteleuropa vor. Vorausſichtliche Witterung bis Dienstag, 25. Dez., nachts 12 Uhr: Langſame Erwärmung und Uebergang zu Tauwetter, zunächſt in der Ebene zunehmende Bewölkung, ſpäter Nieder⸗ ſchläge, Schnee in Regen übergehend. Mittwoch, 26. Dezember: Keine Aenderung. Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte Schluchſee: Heiter,—9 Grad, 70 Ztm., Pulver. Skibahn ſehr gut, Eisbahn gut. Falkau Gut bürgerliches Haus. Wochenend. Station Altglashütten-Falkau. 249 Gasthaus. Pens, Krone“ Heizbare Zimmer. Vorzügl. Skigelände Telephon Altalashütten Nr. 5. 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A Meißner Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommungfpolitik und Lotales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt Willy Mülſer— Handelstell: Kur! Ehmer Gericht und alles Uebrige Franz Kircher Anzeigen Ma Filter ä Wir danken den Tausenden 385 PS Dixi-Besitzern Siegreich beendet Dixi die bedeutendsten Wettbewerbe und Wirtschaftlichkeits⸗ fahrten 1928 und lenkt die Aufmerksamkeit aller Kleinauto-⸗Freunde auf sich. Die neuen, geschmackvollen Dixi- Limousinen mit der Querlinie finden überall Bewunderung und lebhaftes Kaufinteresse. Wir danken hiermit allen Dixifreunden für das uns entgegengebrachte Vertrauen, das uns ehrt und zu hochsten Anstrengungen für kommende Jahre verpflichtet. DIN- WERKE VERKAUF SG ESELLSCHAFT M. B. H. EISENACH Liannheim: Friedrich Fels, N, Aalen: Gebr. Spiegler, Wilhelmstr. 46, Aschaffenburg: Automobilhaus Fischer& Co., Hanauerstr. 44 a, Annweiler: Ot'o Thamerus, Bühl: Stein. Darmstadt: J. 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Dezember 5 2 N 5 2 Den 8 Hung IMittag⸗erngg kusgabey Kurz vor dem Abſchluß Weitere Klärungen in der ſüddeutſchen Bezirksliga Von den acht füddeutſchen Bezirksligagruppen haben fünf ihre Meiſter ermittelt. Eine Ausnahme macht der Bezirk Rhein/ Saar, in dem neue Verwicklungen eingetreten ſind, ferner Nordbayern, wo ein Entſchetdungsſpiel am zweiten Weihnachtstag Aufklärung bringt. In vier Gruppen haben ſich bisher die vorjährigen Meiſter durchgeſetzt, nämlich Eintracht Frankfurt(Main), Wormatia Worms(öHeſſen), Bayern München(Südbayern) und Karlsruher FB.(Baden)]. Eine Aenderung gab es in Württemberg, wo Germania Brötzingen die Stuttgarter Kickers ablöſte und neu in die ſüddeutſchen Endſpiele eintritt. Zu den alten Bekannten ſomwie dem ungeſchlagenen Neuling treten noch drei Meiſter, die bis zum Jahreswechſel wohl feſtſtehen dürften. In Nordbayern kommen nur Sp. Pg. Fürth(der vorjährige Meiſter) und 1. FC. Nürnberg in Frage, in der Gruppe Rhein nur Bf. Neckarau und S. Waloͤhof(vorjähriger Meiſter). Dagegen iſt in ber Gruppe Saar die Frage offen zwiſchen Boruſſta Neunkirchen, Saar 05 Saarbrücken und FK. Pirmaſens, während hier der letzt⸗ jährige Meiſter FV. Saarbrücken bereits ausgeſchaltet iſt. Hier muß Boruſſia Neunkirchen noch in Pirmaſens gegen VfR. ſpielen. Wird dieſes Spiel gewonnen, ſo iſt Boruſſta Meiſter, im Falle eines Un⸗ entſchieden kann Saar 05 punktgleich werden, wenn die Saarbrücker ihre Spiele gegen FVS. und SW. 05 gewinnen. Verliert Boru ſſta, ſo tritt auch der FK. Pirmaſens als Bewerber auf. Boruſſia ſteht aber mit neun Verluſtpunkten doch unbedingt am günſtigſten. Die Spiele am 28. und 30. Dezember miiſſen aber die Klärung noch er⸗ geben. In der Gruppe Rhein iſt eigentlich der Pfd. Neckarau Meiſter vor SV. Waldhof und VfR. Mannheim. Den Waldhöfern iſt aber ein Einſpruch genehmigt worden, der das verlorene Spiel gegen Pfalz Ludwigshafen betrifft. Dieſes Spiel ſoll wiederholt werden, ſodaß dann Waldhof die Chance hätte, durch Gewinn dieſes Spiels wie auch durch Punktverluſt von Neckarau in Mundenheim gleich⸗ zuziehen oder ſogar mit einem Punkt Vorſprung Meiſter zu werden. Gegen dieſe Spielwiederholung Waldhofs liegt aber wiederum ein Einſpruch vor. Die Behörde hat alſo hier das letzte Wort. Müßig werden ſedoch alle Betrachtungen, wenn der Vs. Neckarau am Sonn⸗ dag in Mundenheim gewinnt. In dieſem Augenblick iſt der If. aus ſich ſelbſt heraus Meiſter. Die erſehnten Plätze 5 Die Teilnehmer an den Troſtrunden haben ſich auch vermehrt. Württemberg meldet Stuttgarter Kickers und VfB. Stuttgart, Baden Freiburger Fc. und Phöniz Karlsruhe, Rheingruppe Waldhof(oder Neckarau) und VfR. Mannhetm, Nordbayern Sp. Bg. Fürth oder 1. Fc. Nürnberg und ASW. Nürnberg, Heſſen FSV. 05 Mainz und Vf. Neu⸗Iſenburg. Es fehlen alſo die Vertreter von Main, Saar und Südbayern. In Südbayern wären es Wacker und 1860 München, wenn die Augsburger Schwaben in ihrem ausſtehenden Spiel gegen Teutonia München einen Punkt verlören. Da das nicht anzunehmen iſt, werd es alſo zwiſchen Wacker, 1860 und Schwaben zu Entſchet⸗ dungsſpielen kommen, da alle dret dann punkigleich auf dem zweiten Platz hinter Bayern ſtehen. Am Main bewerben ſich FSW. Frank⸗ furt, Offenbacher Kickers, Union Niederrad und 1. FC. 93 Hanau. Die Entſcheidung fällt am Sonntag in den Spielen FSV.— Kickers und Union Niederrad— Hanau 93. Hanau kann aber nur Ausſichten geltend machen, wenn am zweiten Feiertag das Spiel in Hanau gegen Eintracht Frankfurt gewonnen wird. In der Saargruppe iſt das Bild noch ganz verworren, da Boruſſia Neunkirchen, 1. FC. Idar, FK. Pirmaſens, Saar 05 Saarbrücken und theoretiſch auch der FV. Saarbrücken für eine Plazierung in Frage kommen. Die Liſte der Abſteigenden Ganz komplett iſt fetzt die Liſte der Abſtiegskandibaten, die alle 18 feſtſtehen. Am Sonntag wurde dieſe Frage bei Franken Nürn⸗ berg, SV. Saarbrücken und Sp. Bg. Arheilgen entſchteben. Es ſteigen alſo ab: Fechenheim 03. Viktoria Aſchaffenburg, Sp. Vg. 60/94 Hanau(Main), Sp. Bg. Arheilgen und Sh. 11 Höchſt(Heſſen), FG. 3 Ludwigshafen, Pfalz Ludwigshafen(Rhein), SV. 05 Saarbrücken, Kreuznach 02.(Saar), F. Offenburtz(Baden), SC. Stuttgart(Würt⸗ temberg), Franken Nürnberg(Nordbayern) und Schwaben Ulm (Südbayern). Die reſtlichen Entſcheidungen bei Meiſtern und Plazierten dürften am Sonntag gefallen ſein. Wenn das neue Jahr beginnt, wiſſen wenigſtens alle, woran ſie ſind. Und am 6. Januar beginnen die Endſpiele! — pp)“, ff ,,,, ç ᷓ— P ⁰ܹ w- A Fußball Prager Gäſte am Neckar Sig. Heilbronn Union Böckingen komb.— D. Prag:4(:8 Die Gäſte aus der tſchechiſchen Metropole enttäuſchten keineswegs. Sie erfüllten die in ſie geſetzten Erwartungen in jeder Hinſicht, führ⸗ ten einen techniſch und taktiſch hervorragenden Fußball vor und hin⸗ terließen den denkbar beſten Eindruck. Auch die Kombinierten führten ein Spiel vor, wie man es von heimiſchen Mannſchaften in Zeit kaum geſehen hat. Die Einhetmiſchen ſpielten mit ſeltener Hin⸗ gabe und hätten in der letzten Viertelſtunde den Ausgleich und ſogar den Sieg erringen können. Die Prager hatten ihre ſtärkſte Garnitur zur Stelle, die Schwaben erſchienen in der angekündigten Aufſtellung. Das Spiel war von Anfang bis zum Ende ſehr intereſſant und reich an ſpannenden Kampfßbildern. In der erſten Viertelſtunde hatten die Kombinierten mehr vom Spiel und konnten auch in der 16. Minute durch Sammet, der mit direktem Schuß unhaltbar einſandte, zum Führungstor kommen. Auf eine vorbildliche Flanke des alten Inter⸗ nationalen Schorſch Wunderlich, fiel wiederum durch Sammet, wenig ſpäter, der zweite Treffer. Jetzt nahmen die Gäſte die Sache ernſt und konnten binnen weniger Minuten durch ihren Halbrechten nicht nur aufholen, ſondern auch den Ausgleich erzwingen. Noch vor Sei⸗ tenwechſel ſtellte der Mittelſtürmer Kannhäuſer mit Bombenſchuß die Führung für die Prager her. Nach Wiederbeginn kämpften die Kombinierten unentmutigt weiter. Wiederum war es Sammet, der den dritten Treffer und damit den hat trick erzielte, die Partie ſtand abermals remis. Zehn Minuten vor Spielende verwandelte Kann⸗ häuſer eine Vorlage von rechts zum entſcheidenden Tor. Noch einmal ſtrengten ſich die Einheimiſchen an, um den Ausgleich zu erzwingen. Pech, Schußunſicherheit, aber auch die vorzügliche Hintermannſchift der Gäſte vereitelten den verdienten Ausgleich. Als Unparteliſcher fungierte Schuon⸗Stuttgarter Kickers, der ſeiner Aufgabe in feder Weiſe gerecht wurde. Dem Treffen wohnten etwa 3000 Zuſchauer bei. Kreisliga .C. Phönix Mannheim— Fußballverein Weinheim:1(20) Auf beſonders glattem Boden lieferten ſich die Gegner ein flottes fatres Spiel, das der F. C. Phönix mit 41 für ſich entſchted. Mit dieſem Siege hat Phönix Mannheim erneut ſeine z. Zt. gute Form bewieſen. Schon in der erſten Halbzeit iſt Phöniz ſtark im Vorteil und erzielt bis zum Seitenwechſel zwei Tore. Nach der Pauſe ſtrengte ſich Weinheim mächtig an, verſucht ſich in flotten Durch⸗ brüchen, aber Hernig pariert alles in eber Manier, Dann jedoch wird das Spiel ausgeglichen. Dennoch erzwingen die Mannheimer nochmals zwel weitere Erfolge, denen die Gäſte nur den Ehren⸗ treffer entgegen zu ſetzen vermögen. Somit endete das recht inter⸗ effante Treſſen mit 41 für Phonix. ee Amieitia Viernheim— Germania Friedrichsfeld:0(:0) Friedrichsfelb mußte ſeine Reiſe nach Viernheim mit 3 Mann Erſatz antreten, 9 Läufer und Linksaußen. Doch iſt trotz der erſatz⸗ geſchwächten Mannſchaft bies kein genügender Entſchuldigungsgrund für die hohe Niederlage, es war eben ein ſchwacher Tag. Viernheim zeigte ſein volles Können und nützte den Vorzug des eigenen Bodens zu ſeinen Gunſten. Schon gleich zu Anfang iſt Amieitia merklich im Vorteil und legt ſchon bis zur Pauſe 4 Tore vor,. Friedrichsfeld ver⸗ ſuchte ſich in flotten Durchbrüchen, die aber von der einheimi⸗ ſchen in ſehr guter Verfaſſung befindlichen Verteidigung abgewehrt werden. Nach Wlederanſpiel haben die Gäſte reichlich Chancen, aber alle werden eine Beute des gegneriſchen Verteidigungstrios. Mit zwei weiteren Toren ſtellt Vieruheim das Reboltat auf:0..5 Alemannia Rheinau— Sportklub Käfertal 222(:0) In dem geſtrigen Kampfe gegen Käfertal zeigte Alemannia recht Beachtenswerte Leiſtungen. Beide Mannſchaften traten mit le einem Erſatz an. In der erſten Hälfte war Rheinau ziemlich tonangebend und konnte eine Ueberlegenheit auch in dem erſten Tore, das der Linksaußen ſchon in der 5. Minute erzielte, ausdrücken. Gegen Schluß der Halbzeit ſcheidet der Halbrechte Rheingus verletzt aus, um dann nur noch als Statiſt mitzuwirken. Käfertal erzielte nur einige Eckbälle. Halbzeit:0. Auch nach dem Wechſel iſt Alemannia vorläufig in Front, er⸗ zwingt auch ſofort ein zweites Tor in flottem Durchbruche des Mit⸗ telſtürmenden der von der 10 m⸗Linie aus einſendet. Dann legt aber Käfertal ein flottes Tempo vor, drängt ſtark und bolt durch den Halblinken zwei Tore auf, ſo das Ergebnis auf:2 ſtellend. Ver⸗ zweifelnde Anſtrengungen zum Slege, zeitigen aber nur einige Eck⸗ bälle. Eckballverhältnis 6210. Schiedsrichter Lauer⸗Plankſtadt gut. ms. V. f... R. Feudenheim— Sp. V. 1907 Mannheim:0(:0) Trotz teilweiſe überlegenem Spiele mußte 0 wiederum beide Punkte abgeben. Wie ſchon in der ganzen Spielperiode kranken die Neuoſtheimer immer noch im Sturme, vor dem Tore fehlt jede Ent⸗ ſchlußkraft. Die Läuferreihe konnte gefallen. Beide Verteidigungen Linſchließlich Torwart waren die beſten Mannſchaftsteile. Die ein⸗ letzter heimiſche Deckungsreihe überragte nicht den Durchſchnitt, während der Sturm kaum mehr als ſein Gegenüber leiſtete. In der erſten Viertelſtunde bominterte 07, doch ohne jedes zahlenmäßige Ergebnis. Mehr und mehr wurde dann der Kampf ausgeglichen, aber ohne jebes Reſultat geht es zur Pauſe. 010. Nach dem Wechſel iſt Feudenheim in Front, aber erſt in ber 25. Minute fällt der einzige Treffer des Tages. Eine Flanke von Rechts⸗ außen gibt der Mittelſtürmer an den Linksaußen Bohrmann weiter und dieſer ſendet prompt ein. 120. Weitere Anſtrengungen nach Tor⸗ erfolgen führen zu keinem Ergebniſſe mehr. Kurz vor Schluß wird Büchler wegen Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwieſen. X. Handball Um die Handball⸗Meiſterſchaft von Württemberg⸗Baden Stuttgarter Kickers— Polizei SB. Freiburg 31 Nur wenig Zuschauer wohnten dem Spiel um die Bezirksmelſter⸗ ſchaft von Württemberg⸗Baden bel. Die Gäſte aus Freiburg waren beſſer, als es das Reſultat beſagt und hinterließen„den denkbar beſten Eindruck. Bis zur Pauſe konnten ſie ihr Tor rein halten. Nach Halbzeit erlagen ſie allerdings den Angriffen des körperlich weit ſtärkeren Kickers⸗Sturms. Die Schwaben bekammen immer mehr die Oberhand und erzielten fünf Tore. Erſt kurz vor Spiel⸗ ende kam Freiburg zum Ehrentreffer. Der Sieg der Kickers iſt verdient, obwohl die Freiburger im Felbſpiel gleichwertig, teilweiſe ſogar überlegen waren. 5 Handball an Weihnachten Am 2. Weihnachtsfeiertag finden drei Splele ſtatt und zwar wer⸗ den zwei Spiele der Vorrunde noch nachgeholt. Es ſind dies M. T. G. — Phönix; Neulußheim— Polizei, außerdem Waldhof— 07 Mann⸗ heim. Der Meiſterſchaftsanwärter wird ſich auf dem M. T. G. Platz ich Acht nehmen müſſen, wen er keinen Punktverluſt erleiden will. Auch M. T. G. wird ſich anſtrengen, um einen beſſeren Tabellenplatz zu erreichen. Doch dürfte Phönix knapp die Oberhand behalten. Heiß wird es in Neulußheim bergehen, wo Polizei Mannheim an⸗ treten muß. Neulußheim iſt etzt auch in den Rudel der Abſteigen⸗ den gekommen, und wird mit aller Macht verſuchen, daß die P. S. V. Mannſchaft ohne jeglichen Punkt die Heimreiſe antritt. Außerdem iſt no chzu berückſichtigen, daß ſie zu Hauſe weit mehr Widerſtand leiſten, als auf den Plätzen der Gegner. Trotz alledem wird es dem P. S. V. gelingen, wenigſtens einen Punkt nach Haue zu nehmen. Waldhof hat 07 als Gaſt und dürfte, wenn es ſich auf ſein Können beſinnt, Sieger bleiben; allerdings muß ber Sturm in beſſerer Ver⸗ faſſung ſeln, als dies der Fall war gegen Lindenhof, Radsport Oſzmella ſtatt Engel in Maflaud Der Deutſche unterliegt gegen Martinetti An Stelle von Engel trat deſſen Landsmann Oſzmellg auf der Makländer Winterbahn zum Zweikampf gegen den Italiener Marti⸗ netti an. Die beiden Gegner erwieſen ſich als ziemlich gleichwertig. Martinetti gewann den erſten Lauf mit einer halben Länge Vor⸗ ſprung. Im zweiten Lauf war es genau umgekehrt. Der notwendig gewordene Entſcheidungslauf fiel an den beſſer mit ber Bahn ver⸗ trauten Italiener, der die letzten 200 Meter in 13 Sekunden zurück⸗ legte und mit einer halben Länge Vorſprung ſiegreich blieb. Marti⸗ nett Oſzmella nahmen dann als Mannſchaft an einem Zweiſtunden⸗ rennen teil, ſchteden aber ſchon nach einigen Runden aus. Das Ren⸗ nen endete mit dem Ueberraſchungsſiege der Belgter Maes⸗Moertel⸗ man nach Zurücklegung von 88,800 Km. Die beiden Belgier hatten in den Wertungskämpfen nur einen Punkt exrungen, ſiegten aher mit Rundenvorſprung gegen Tonank⸗Brescianf(29 Punkte). Zwei Run⸗ den zurück folgten A. Binda⸗De Martini(19.) vor Girarbengo⸗ Negrini(18.), Belloni⸗Piemonteſi(9.) und Blattmann⸗Küpperlt. In einem Verfolgungsreunen ſiegten die von Girardengo geführten Italiener nach 13 Runden gegen die von Blattmann geführten Aus⸗ länder. 5. 8 5 Joken Um die Weltmeiſterſchaft im Fllegengewichtsboren Die amerikaniſche Boxbehörde gibt bekannt, daß die Weltmeiſter Jezie Schwarz und Frankie Genaro ſich bereit erklärt haben, mit Europamelſter Emile Pladner⸗Frankreich und dem engliſchen Titel⸗ halter Johnny Hill um die Weltmeiſterſchaft im Fliegengewicht zu kämpfen. Allerdings müßten die beiden Europßer nach Amerika kommen. Die Paarungen für dle gufaugs Febrtar geplanten Aus, ſcheidungskämpfe ſollen durch das Los erfolgen. Der Titelkampf der beiden Sieger ſoll bann in drei Wochen darauf vor ſich gehen. Schwimmen Marie Braun ſchwimmt Weltrekord 400 Meter Rücken in 6,16,3 Miunten Die bolländiſche Meiſterſchwimmerin und Olympla⸗Siegerin im 100 Meter Rückſchwimmen, Fräulein, Marie Braun, unternahm in ihrem neuen Domizil in Paris einen Angriff auf den von der Amerikanerin Bauer mit 6,24, Minuten gehaltenen Weltrekord im 400 Meter Rückenſchwimmen. Das Unternehmen der Holländerin wor pon beſtem Erfolg begleitet; denn es gelang ihr, die von der verſtörbenen Amerkkanerin gehaltene Weltbeſtlelſtung auf 6,16, Mi⸗ nuten herabzudrücken. Winterſport Winterſport überall Bob⸗ und Rodelrennen in Thüringen In ber Umgebung von Ilmenau kamen am Sonntag einige gut beſetzte Bob⸗ und Rodelrennen zur Durchführung, trotzdem in den Niederungen bereits Anzeichen von Tauwetter bemerkbar waren. Das Hauptlintereſſe wandte ſich den, auf der Rodelbahn Gabelbach ausgetragenen Thüringer Lenkrodelmeiſterſchaften zu. Die 40 Schlitten, mit ausnahmslos Ilmenauer Beſatzung hatten die 2059 Meter lange Bahn zweimal zu durchfahren. Die beſte Geſamtzeit erzielte der Schlitten„3 R 8“ mit 6,14,3 Minuten. Dos zweite Zwelſitzerrennen für Senioren gewannen Goebel⸗Marlon in 7, 8,4 Minuten. Skiſpringen in Baierbrunn Die wunderbaren Schneeverhältniſſe in Balerbrunn bei Gar⸗ miſch hatten einen Maſſenzuſtrom der Münchener Beuölkerung zur Folge. Unter Betelligung namhafter deutſcher Skiläufer gelangten Skiſpringen in Form eines Kameradſchaftsſpringens zur Durch⸗ führung. Beſondere Beachtung fand der ehemalige deurſche Meiſter Guſtav Müller⸗Bayr, Zell, der auch mit 34 Meter am weiteſten ſprong, aber nicht Sieger wurde, well er beim dritten Sprung ſtürzte. Ausgezeichnete Leiſtungen gab es auch bei den Jungmannen, die an Schneid und Sicherheit den Senioren nichts nachgaben. Die Ergebniſſe: 5 Altersklaſſe: 1. Michael Huber⸗München Note 17,187(28, 81, 8 m. Klaſſe 1: 1. Pellkofer⸗Bayr. Zel Npte 16,417(28, 28, 50); 2. Fiſcher⸗München Note 13,125; 8. G. Müler⸗Bayr, Zell Note 15,293 181, 84, 84 geſtürzt); 4. König⸗ Partenkirchen; 5. H. Bauer ⸗Bayr. Zell. Klaſſe II: 1. Faß⸗München Note 16,850; 2. Schleemüller⸗Mün⸗ chen; 8. Groß⸗Nürnberg. 5 0 5 Hungman nen; 1. Toni Schmibt⸗München Note 18,687 3. W. Bogner⸗Traunſteln. i ö Skiſpringen bei Dresben Die am Weißen Hlirſch bel Dresden gelegene Stechgrunbſchanze war am Sonntag der Schauplatz von Skiſpringen, die der Kreis Oſterzgebirge des Sikverbandes Sachſen zur Durchführung brachte⸗ Von 90 gemeldeten Teilnehmern fanden ſich 80 am Ahſprung ein, unter ihnen einige aute mitteldeutſche Springer. Am Vormitiag wor ein Langlauf zu abfolvleren, der für Männer über zehn, für Frauen über vier Kilometer führte. Das Hauptintereſſe konzen⸗ trierte ſich auf den Sprunglauf. In Anbetracht der kurzen Trai⸗ ningszeit gab es recht achtbare Sprünge. Unter den Teilnehmern machten ſich der Dresdener Kall, 8 Zeh, W. Vogt, Gebr. Lieber ferner Windiſch⸗Schwarzenderg angenehm bemerkhar, 5 Winterſport in der Schweiz Die Gisbockeymannſchaft von Stax Faufannne, die von den Junioren des Berliner Schlitiſchuh⸗Clubs mit:0 geſchlagen wurde, unterlag in einem zweiten Wettſpiel gegen dle erſte Mannſchaft des Eishockey Clubs Davos mit:11 Toren. Im Spiel der zweiten Mannſchaften hehlelt Loufanne knapp mit 211 über Davos die Ober⸗ hand. Im Ausſcheldungskampf um ble Nationalmeiſterſchafk ſiegte Roſeny Gſtade mit:0 gegen D' Aux. St. Moritz verzichtete auf das Wettſplel gegen Davos. a Eishocketz im Ausland Universitt Oxforb abermals geſchlagen 5 Vor ihrer Abreiſe nach der Schwelz trug die Etshockeymannſchoft der Univerſität Oxford noch ein Wettſpiel mit dem Wiener Eistauf⸗ verein aus. Die Einheimiſchen gewannen den Kampf mit 41 Toren. Der Spielplan für den Spengler⸗Pokal Der Spielplan für den internationalen Eishockeywettbewerb um den Spengler⸗Pokal in Davos vom 28.—81. Dezember iſt wie folge zufammengeſtellt worden: 28. Dez.: 11 Uhr Mailand⸗Paris Cang⸗ oͤkaus; 27. Deg.: 11 Uhr Davos⸗ScC. Rießerſee: 14 Uhr Berliner Schlittſchuhklub⸗Oxford; 28. Dez.: 11 Uhr Davos⸗Cambribge; 14 Uhr Berliner Schlittſchuhklub⸗Paris Cangdians; 29. Dez.: 11 Uhr Mai⸗ land⸗Oxford; 14 uhr Cambridge⸗ SC. Rießerſee; 60. Dez.: 11 Uhr Berliner Schlittſchuhklub⸗Malland; 14 Uhr Oxford⸗Paris Canadians; 81. Dez.: 11 Uhr Endſpiel; 14 Uhr Eudſpiel um den 3. und 4, Platz, Schach i i N Dr. Emanuel Lasker 60 Jahre Am 24. Dezember hat ſich zum 80. Male der Tag gelährt, au bew der Schachmeiſter Dr. Emanuel Lasker das Licht der Welt erblickt hat. Lasker nimmt in der Geſchichte bes Schachſpiels eine Sonderſtellung ein, ſeine Erſolge auf in⸗ und ausländiſchen Turnieren waren einzig. Der frühere Student der Mathematik ſattelte bald um und wurde Doktor der Philoſophie. Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts blieb er unſchlagbar, er gewann 1896 die Weltmeiſterſchaft und hielt ſie 25 Jahre lang, bis er ſie 1921 unter widrigen Umſtänden an den Eubaner Capablanca verlor. Der rüſtige Jubilar, der ſich ſchrift⸗ ſtelleriſch auf dem Gebiete des Schachſptels und der Phtloſophie be⸗ tätigt, gehört auch heute noch zur Extraklaſſe unter ben Schachſpielorn, wenn er ſich auch in letzter Zeit etwas weniger auf Turnieren be⸗ tätigte. 1 Zeitatbl afl Kampffpieſe 1930 für Berlin Die Deputation für Leibespflege beim Magiſtrat Berlin beſchäf⸗ tigte ſich in ihrer letzten Sitzung mit der Abhaltung ber Deutſchen Kampfspiele 1980 in Berlin. Es ſoll durchgeſetzt werden, daß die Stadt Berlin elne gewiſſe finanzielle Garantie übernimmt. Die Kampf, ſpiele wurden bekanntlich 1922 in Berlin aus der Taufe gehoben, ihre Wiederholung fand 1926 in Köln ſtatt. Die britte Austragung, dis man gern nach Berlin haben will, ſoll 1930 mit dem hier ſtattfinden⸗ den 1 des Internationalen Olympiſchen Komitees verbunden werden. i 5 i Wide geht nach UA. Wirz er dort gegen Nurmi ſtarten? Dem Beiſplel Nurmis folgend hat ſich nunmehr auch der ſchwediſche Meiſterlaufer Wide am Sonntag von Stockholm auf ben Weg nach USA, gemacht. angeblich aus beruflichen Gründen. Troßz⸗ dem iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß Wide in den Vereinigten Stagten mit Nurmi den Amerikanern etwas von ſeinem größen Können geigen wird. Ca e Seites Nr. 599. ede Nene Mannheimer Zehlung[Mittag⸗Ansgabeſ ( 22 Monkag, den 24. Dezember 1028 0 1 2 1 7 „ e S e* duet, 5 Es war kurz vor Weihnachten. Todmüde war Lottchen gepurzelt, hinein in die geöffneten Arme des Gut, daß du kommſt, ſagte der, auf dich haben wir vartet. Wir wollen heute nacht ins Wunſchland 5 e Kinder, die in den Falten ſeines ſchwarzen mit bunten Träumen beſtickten Mantels ſaßen, nickten eifrig, und ihre kleinen Herzen pochten laut vor Ungeduld und Erwar⸗ tung. S0 Und der Schlaf breitete ſeine dunklen Traumſittiche alls, und ſie flogen über die ſtillen Länder, einer dunklen Wolke gleich, und des Schlafes langes Haar wehte um ſein schönes, ſauftes Geſicht. Höher und höher flogen ſie. Schneeelfen tanzten ihnen entgegen, die Wolkenfrauen ſchwenkten ihre Tücher, und der Mond ſtand gar auf dem Dach ſeines Hauſes und ſchnitt ihnen Grimaſſen. Plötzlich gab es einen Plumps und die kleinen Traum⸗ fahrer ſaßen mitten auf der Himmelswieſe. Die ſilbernen Sternblumen leuchteten aus dem blauen Grund. Vor ihnen war ein großes, weißes Wolkenzelt aufgeſchlagen. Ueber dem Eingang ſtand in goldenen Buchſtaben:„Wunſchland“. Um das Dach hingen ſilberne Glöckchen, die läuteten ſo liebllch: „Herein— herein!“, daß die Kinder immer näher kamen und endlich behutſam die Zeltwand hoben. Unſer Lottchen, neugierig wie alle kleinen Mädchen, ſchlüpfte zuerſt hindurch, aber vor Staunen und Verwunde⸗ rung blieb ſie ganz reglos ſtehen, und den anderen Kin⸗ dern ging es ebenſo, denn vor ihnen breitete ſich die herrlichſte Spielſachenſtadt aus, die man ſich denken konnte. Nein, was gab es da für unbeſchreibliche Dinge. Puppen und Tiere und Eiſenbahnen und Maſchinen, und alles, alles, was ſich Kinder mit glühender Sehnſucht zu Weihnachten wünſchen. Da war eine wunderſchöne Puppe mit blonden Haaren und braunen Augen, und wirklich, ſeht doch, ſie winkte Lottchen zu. Lottchen ging zaghaft näher. Zu Dir möchte ich wohl unter den Weihnachtsbaum kommen, Du kleines Mädchen, ſagte die Puppe, mit einem feinen ſilbernen Stimmchen. Du wirſt mich ſicher recht lieb haben. Und meine Ausſteuer bringe ich gleich mit, und ſie zeigte voll Stolz auf eine richtige, blaue Himmelswlege. Da iſt auch mein Mann, der Laus⸗ bubenbär, erklärte die ſchöne Puppe, und in dieſem Wagen wollen wir zur Hochzeit fahren. Lottchen ſah voll Bewunderung auf den Wagen mit den zwei prächtigen Pferden. Der Lausbubenbär guckte ſie ſo frech und vergnügt an, daß ſie ihn am liebſten auf den Arm ge⸗ nommen und auf ſein ſchwarzes, keckes Schnäuzchen geküßt hätte. Aber das wagte ſie nicht. Bau, bau, brummte der dicke Moppel beleidigt, ich bin auch noch da, und er ſchielte mit dem einen Auge nach oben und mit dem andern nach unten. Es war ſo komiſch, daß Lottchen aus dem Lachen gar nicht herauskam. Und jetzt kam gar noch der Elefant herangerollt Und ſah ſie aus ſeinen kleinen, dummen Aeuglein ſo treu⸗ berzig und liebebedürftig an, daß Lottchen nicht wußte, wie ſie ihre Zuneigung gerecht verteilen ſollte. Nun iſts aber genug, ſagte der Schlaf, ſonſt findet euch Mutter nicht, wenn ſie aufwacht, und er wickelte die kleine eſellſchaft in ſeinen Mantel und flog ſchleunigſt mit ihr zur Erde, denn das Morgenrot mit zwei brennenden Fackeln in der Haud hatte ſich ſchon auf den Weg gemacht. Heut nacht haben wir aber ſchön geträumt, Mutter, riefen alle Kinder, und ſie erzählten von den herrlichen Dingen, die ſie geſehen. Lottchen aber konnte es kaum abwarten bis zum Heiligen Abend. Aber geht es uns denn anders, jetzt, da Weihnachten, das große Licht hinter den verſchloſſenen Türen ſo nahe herbek⸗ gekommen iſt? gaudſol aud Sun bun ſitacnui Von Chr. Köhler⸗Mannheim Ein Zündholz iſt ein ſehr wichtiger Gegenſtand, wie Ihr wißt, und das Zündholz, von dem ich Euch erzähle, das wußte es auch. Es war ein Zündholz, mit einem entzückenden, roten Hütchen, das äußerſt hübſch auf dem ſchlanken Körper ſaß. Wirklich, hübſch war es, das muß man ſagen. Aber es war auch eingebildet,— ich kann Euch ſagen,— eingebildet!! Es war ſehr temperamentvoll, und man durfte ihm nicht zu nahe treten, ſonſt entzündete es ſich. Es lag als letztes Hölzchen in einer Zündholzſchachtel und prahlte. Was meint Ihr, worüber da Zündholz prahlte? Nun, über ſeine Wichtigkeit, über ſeine große Wohnung, ſes war das einzige Zündholz in einer großen Zündholz⸗ ſchachtel, und das will doch etwas heißen, in der jetzigen Woh⸗ nungsnot, nicht wahr?), es prahlte mit ſeiner Schönheit, die hauptſächlich in dem roten Hütchen beſtand, kurz, es war erfüllt von ſeiner eigenen Perſon.„Nun“, ſagte es jetzt zu einer Feuerzange, die neben ihm lag,„nun, Du wirſt ſtaunen über meine Schönheit und meinen Glanz, über das Feuer, das aus meinem Hütchen brechen wird, Du wirſt große Dinge von mir ſehen.“ Die Feuerzange ſchwieg still, ſie ſchämte ſich, daß ſie ein ſo ſchlechtes Kleid an hatte, und daß ſie immer nur dem Feuer dienen mußte, nie ſelbſt Flamme ſein durfte. Aber es war noch ein mechaniſcher Funkenſchläger in der Küche, und der ſagte jetzt:„Mein ſehr verehrtes, gnädiges Fräulein“(dar⸗ über errötete das Zündholz, aber man ſah, der Funkenſchläger war Weltmann) ich bin entzückt von Ihrer Schönheit und ich babe ſchon immer meine ſchönſten Funken für Sie geſchlagen, aber leider ſahen Sie es nie,— wollen Sie mich heiraten?“ Der Funkenſchläger ging gleich auf das Ziel los. Aber er täuſchte ſich, wenn er glaubte, das Zündholz würde„ja“ ſagen. Ich ſagte es ja ſchon am Anfang, das Zündholz war ein⸗ gebildet:„Wie, ſagte das Zündholz“, wie, Sie wagen es, mir einen Antrag zu machen, Ste, ein gewöhnlicher Funkenſchlä⸗ ger? Wenn Sie wenigſtens noch Familie hätten, aber ſo, mit Ihrem grauen Rock— ich bedauere ſehr, und außerdem bin ich modern. Ich liebe es nicht, meine Freiheit aufzugeben, Ihret⸗ wegen. Ich bin ſelbſtſtändig, wiſſen Sie, ſehr ſelbſtändig. Ich 6 81 Die 6 liebe es nicht, wenn andere Leute Funken ſchlagen und Feuer entzünden, ich liebe nur mich ſelbſt und meine Schönheit.“— „Nun“, ſagte der Funkenſchläger gemütlich,„dann gebe ich Ihnen aber den guten Rat, ziehen Sie ſchleunigſt aus Ihrer Wohnung aus, ſie iſt ja völlig feucht, denn ſie ſteht unter Waſſer. Soviel ich weiß, vertragen Sie die Feuchtigkeit nicht.“ Da hättet Ihr mal das Zündholz ſehen ſollen, wie es grün und gelb wurde vor Aerger und ſchrie:„Behalten Sie Ihre guten Ratſchläge für ſich, Sie alberner Wicht, Sie ungebildete Perſon.“ Und es drehte ſich um und war tief be⸗ leidigt. Da kam die Hausfrau in die Küche und wollte den Gas⸗ herd anzünden, um Kaffee zu kochen. Sie nahm die Zünd⸗ holzſchlachtel zur Hand und wollte das Zündholz entzünden. Aber Schachtel und Zündholz waren feucht und nicht zu ge⸗ brauchen. Da ſagte die Frau, indem ſie das vornehme Zünd⸗ holz in den Mülleimer warf:„Welch ein ſchlechtes Zündholz“ — und ſie nahm den Funkenſchläger und zündete das Gas an. Es gab einen hellen Funken, der ſchadenfroh nach dem Müll⸗ eimer leuchtete. Das Zündholz aber verkroch ſich tief in den Müll und ſchämte ſich. Mai ſu ol bun oßuln in Von Hildegard Waldſchmidt Chriſtkindchen zieht durch's ſtille Land, So leis, ſo fromm, ſo wunderbar, In gold'nem Haar und weißem Gewand, Mit heiter ſpielender Engelſchar. Viel Engelskinder, roſig, klein In Lockenköpfchen hell, Mit ſilberlichten Flügelein, Mit Trippelfüßchen, eilig ſchnell. Wenn's Chriſtkind irgendwo geſeh'n Ein frommes Menſchenpaar im Land, So bleibt's an deſſen Hauſe ſteh'n Und ſegnet es mit lieber Hand. Und ſchaut durch's Fenſter leis herein Und lächelt ſtill mit frohem Blick, Und ſeiner Augen Strahlenſchein Weiht gnädiglich des Paares Glück. Und manchesmal es auch geſchieht, Wenn lang vor'm Hauſe weilt ſein Schritt, Daß, wenn es endlich weiterzieht, Nicht alle Engel kommen mit. — Das kleinſte, letzte Engelein, Das hat ſich gar zu lang verſäumt, Das guckt zu lang zum Fenſter rein, Wo's Menſchenpaar am Chriſtbaum träumt. Und als es aus dem Schau'n erwacht Und wendet endlich ſich zum Geh'n— Zog's Chriſtkind weiter in der Nacht Und weit und breit war's nicht zu ſeh'n. Da öffnet leiſe ſich die Tür, Wie's Englein weint in bittrem Schmerz, Die junge Frau eilt froh herfür, Nimmt's Engelchen voll Freud ans Herz. Und trägt es in das Zimmer warm, Legt's in ein Bettchen weiß und weich, Herzt es und küßt's im Mutterarm Und lacht und weint und jauchzt zugleich. Und's Engelchen— wollt erſt den Mund Zu bangem Weinen doch verzieh'n, Da ſah's der Beiden Freude und Ließ's Chriſtkind klaglos weiterzteh'n. Und blieb gern bei dem Menſchenpaar Und macht die Beiden froh und reich, Es mehrt ihr Glück mit jedem Jahr Der Bote aus Chriſtkindleins Reich. * Miu luubuol Liebe Kinder! Ihr habt gewiß eure Kätzlein gern, die ſich jetzt an den warmen Ofen ſchmiegen, ganz zuſammengerollt und behaglich ſchnurren. Aber nicht allen Katzen geht es ſo gut; davon will euch das folgende Gedicht etwas erzählen. Eine gute Frau hat es uns geſchickt, die ſehr für die armen Kätzlein ſorgt. Wenn eure Eltern das auch tun wollen, ſo ſchaut euch einmal nach dem Verein zum Schutz dex Katzen Mannheim⸗ Ludwigshafen um. Da könnt ihr helfen. Draußen iſt's Winter, es friert und ſchneit, Die Erde hat an ihr Winterkleid. Wohl dem, der geborgen in ſtcherer Hut, Der weiß nicht, wie weh oft der Winter tut. Doch horch, was tönet von draußen herein? Ein klägliches Jammern, was mag es wohl ſein? Ich öffne die Fenſter, die Türe weit, Wenn möglich zu helfen dem Herzeleid. Was ſeh ich, ein Kätzchen, ein armes Tier, Mit ängſtlichen Augen begegnet es mir. Ich nehm's auf die Arme und trag es hinein, Ich gebe ihm Futter, ein Bettchen klein. Nun iſt es uns allen ein lieber Geſell, Mit glänzenden Augen und ſeidigem Fell. Belohnt uns mit Treue und Dankbarkeit, Hat vergeſſen ſein Elend und all ſein Leid. O Menſch, habe Mitleid mit jedem Tier, Iſt's doch Gottes Geſchöpf gleich dir und mlr, Doch Du ſollſt ſein der Schöpfung Kron'! Die Treue des Tieres, das ſei dein Lohn.. * unddasſelbe Wort ergeben. qduν lor Yu one Von Johann Peter Hebel Ein Huſar im letzten Krieg wußte wohl. daß der Bauer, dem er jetzt auf der Straße entgegenaing. hundert Gulden für geliefertes Heu eingenommen hatte und heimtragen wollte. Deswegen bat er ihn um ein kleines Geſchenk zu Tabak und Branntwein. Wer weiß. ob er mit ein paar Batzen nicht zu⸗ frieden geweſen wäre. Aber der Landmann verſicherte und be⸗ teuerte bei Himmel und Hölle, daß er den eigenen letzten Kreu⸗ zer im nächſten Dorf ausgegeben und nichts mehr übria habe. „Wenn's nur nicht ſo weit von meinem Quartier wäre,“ ſagte hierauf der Huſar,.„ſo wäre uns beiden zu helfen: aber wenn du nichts haſt, ich hab nichts ſo müſſen wir den Gang zum heiligen Alphonſus doch machen. Was er uns heute be⸗ ſchert, wollen wir brüderlich teilen.“ Dieſer Alphonſus ſtand in Stein ausgehauen in einer alten. wenig beſuchten Kapelle am Feldweg. Der Landmann hatte anfangs keine aroße Luſt zu dieſer Wallfahrt. Aber der Huſar nahm keine Vorſtellung an und verſicherte unterweas ſeinen Begleiter ſo nachdrücklich. der heilige Alphonſus habe ihn noch in keiner Not ſtecken laſſen. daß dieſer ſelbſt anfing. Hoffnung zu gewinnen. Vermutlich war in der abgelegenen Kapelle ein Kamerad und Helfershelfer des Huſaren verborgen? Nichts weniger! es war wirklich das ſteinerne Bild des Alphonſus, vor welchem ſie jetzt niederknieten. während der Huſar gar au⸗ dächtig zu beten ſchien. „Jetzt.“ ſagte er ſeinem Begleiter ins Ohr,„jetzt hat mir der Heilige gewinkt.“ Er ſtand auf, aing zu ihm hin. hielt dis Ohren an die ſteinernen Lippen und kam gar freudig wieder zu ſeinem Begleiter zurück. „Einen Gulden hat er mir geſchenkt. in müſſe er ſchon ſtecken.“ Er zog wirklich Gulden heraus. den er aber ſchon vorher bei ſich hatte, und teilte mit ihm verſprochenermaßen brüderlich zur Hälfte. Das leuchtete dem Landmann ein, und es war ihm gar recht, daß der Huſar die Probe noch einmal machte. Alles aing das zweite Mal wie zuerſt. Nun kam der Kriegsmann diesmal viel freu⸗ diger von dem Heiligen zurück. „Hundert Gulden hat uns fetzt der aute Alphonſus auf ein⸗ mal geſchenkt. In deiner Taſche müſſen ſie ſtecken.“ Der Bauer wurde todesblaß, als er dies hörte. und wie⸗ derholte ſeine Verſicherung, daß er gewiß keinen Kreuzer habe. Allein der Huſar redete ihm zu, er ſollte doch nur Vertrauen zu dem heiligen Alphonſus haben und nachſehen. Alphonſus habe ihn noch nie getäuſcht. Wollte er wohl oder übel, ſo mußte er. Lie Täſchen umkehren und leer machen. Die hundert Gul⸗ den kamen richtla zum Vorſchein, und hatte er vorher dem ſchlauen Huſaren die Hälfte von ſeinem Gulden abgenommen. ſo mußte er fetzt auch ſeine hundert Gulden mit ihm teilen, da half kein Bitten und kein Flehen. Das war fein und liſtig, aber eben doch nicht recht, zumal in einer Kapelle. meiner Taſche In den letzten Wochen haben wir viele warme Tage ge⸗ habt. Da war doch ſolch ein kleiner Hemdenmatz ſo naſeweis, aus dem Bett direkt in den Garten zu laufen. Wenn das die Mutter geſehen hätte! Ich weiß nicht, was dann paſſiert wäre. Unſer Zeichner, der gerade im Nachbarhauſe zu Be⸗ ſuch war, ſah das Kind, wie es, nur mit ſeinem Hemdchen be⸗ kleidet, fröſtelnd vor der Tür ſtand. Schnell hat er Papier und Bleiſtift genommen und es gezeichnet. Wenn Ihr nun das Ganze aus der Zeitung ausſchneidet, auf Karton klebt, dann die einzelnen Teile wiederum recht ſorgfältig ausſchneidet und dieſe zuſammenſetzt, dann erhaltet Ihr das Bild dieſes kleinen Schelmen. Wer von Euch will es einmal verſuchen?*** 5* Joiſluuu& la Anſtelle der Zahlen müſſen Buchſtaben geſetzt werden, ſo daß die erſte ſenkrechte und die erſte wagerechte Zeile ein⸗ Die Bedeutung der einzelnen Zeilen iſt folgende: .2 3 4 56789— Name für einige Wochen im Sommer 82— ein Nachtvogel 378 9 3— Tätigkeit der Mäuſe 423 8— anderes Wort für Miſt 5 7 3 4— beliebtes Spielmaterial für Kinder 672 5 9 8 4— ein Zahlwort a 73 8 56— ein Schreckgefühl 8 7 8 5— ein Schwimmvogel 9 3 6 9 ein Schwimmvogel. auch zum Erſtaunen des anderen einen 1 N A N * o t⸗ 2 0 N. Montag, den 24. Dezember 1928 meue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 599 Eine Familientragödie i Am 20. Oktober ds. Is. kam es in Leutershauſen in dem Anweſen der Witwe K. wieder einmal— wie ſchon ſo oft vorher— zu einem Streit. Der 20 Jahre alte Sohn der Kriegerwitwe vertrug ſich nicht ſo recht mit dem 28 jährigen Stiefbruder. Die tiefere Urſache der ewigen Streitereien war der gjährige uneheliche Sohn Hans des verheirateten Stief⸗ bruders, der von der Mukter erzogen würde. Der Sitefbruder bewohnte mit Frau und 5 Kindern den erſten Stock des Hauſes, die Mutter ſelbſt mit ihren beiden Söhnen und einer Tochter den zweiten. Auch die Stieftochter ſcheint nicht gerade eine ſanfte Perſon zu ſein, ſie gab ebenfalls des öfteren den Anlaß zu Streitereien. Am 20. Oktober gab es wegen des kleinen Hans, der anſcheinend manchmal nicht gern geſehen wurde, zwiſchen der Mutter, dem Stiefſohn und dem 20jährigen Georg eine recht ſtürmiſche Auseinanderſetzung. Der ältere Stiefbruder belegte den Georg mit den wüſteſten Schimpf⸗ namen; Georg, der als jähzorniger Menſch allgemein bekannt iſt, ſtürzte in ſeiner Erregung in ſein Schlafzimmer, holte dort einen im Bett verborgenen Revolver, traf ſeinen Stiefbruder auf der Türſchwelle, glaubte, dieſer wolle mit einem Meſſer auf ihn losgehen, es krachte ein Schuß, und das Unglück war geſchehen. Dies alles ſpielte ſich blitzſchnell ab. Der Stiefbruder hatte einen ſchweren Lungenſchuß erhalten, der ihn lange ans Krankenlager feſſelte. Es ſei der Vollſtän⸗ digkeit halber erwähnt, daß der Stiefbruder ſchon ſeine eigene Mutter mißhandelt hat und einmal die alte Großmutter die Treppe hinunter warf, ſo daß ſie den linken Arm brach. Das lebhafte Temperament ſcheint in der Familie erblich zu ſein, denn die Mutter gab vor dem Vor⸗ ſitzenden des Schöffengerichts, Amtsger eine ſehr lebhafte und dem Unglückstag. ichtsrat Schmitt, deutliche Schilderung der Vorfälle an Der 1. Staatsanwalt Dr. Frey wies darauf hin, daß das Temperament der Mutter ſicher nicht jähzornig veranlagten fungen Menſchen, treter der Jugend ſei, die ohne Vater aufgewachſen iſt, gerade günſtig auf den der der typiſche Ver⸗ die frech, großſchnauzig, aber ſonſt auch zu nichts zu gebrauchen ſei, eingewirkt habe.— Der N 2 785 Vater iſt im Krieg gefallen.— Be⸗ Anzeigen-Leltreter LI rſſfnnsſansnſſſſſſſſſſiſſſſſſsſſſſſſſſſſſiſſſſſſſſſſe fung III Leistungsfähige große Druckerei sucht eingeführten Reisenclen gegen Provisſon ö Fixum und Sjßpesen vergütung. 15406 Angebote mit zeugnissen und Lebenslauf unter T L 106 an die Geschst. d. Bl. 0 F guchhandlungsreisende für die ſenſationellſten Neuerſcheinungen 5 Her Criolgreicne Hlensen und Ouell des Wissens Eine dentſche Volkshochſchule ſowie anderer gangbarer Werke geſucht. Spezialvertrieb. Höchſte Prov. bei ſof. Auszahlung. Nur ausführliche Angeb. tüchtiger Vertreter werden berückſichtigt. 5 Buchhandlung Joſef Ardel, Leipzig. 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Nur gegenſeitige Rückſichtnahme könne gerade bei den Wohnungsverhältniſſen der Familie K. die Ruhe und den Frieden in dem Hauſe wieder herſtellen.(Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Oehlſchläger. Gerichtszeitung Ein feiner Nachlaßpfleger Der 40 Jahre alte Kaufmann Karl Neſſelhäuſer aus Lübeck hat Pech gehabt, daß er zum Nachlaßpfleger er⸗ nannt wurde. Bei anderen Menſchen iſt eine ſolche Ernen⸗ nung eine Ehre, bei N. war es aber tatſächlich Pech, da er, wegen Betrugs ſchon mehrfach vorbeſtraft, dadurch wieder friſch Gelegenheit zu neuen Betrügereien bekam. Er konnte dieſer Verſuchung auch nicht widerſtehen und perwendete aus einem Nachlaß ungefähr 2400 Mark für ſich. Er will, wie das oft in ſolchen Fällen geſchieht, einen Teil des Geldes ver⸗ loren und einen anderen Teil geſtohlen bekommen haben. Im übrigen geſtand er ſeine Verfehlungen ein. Der Sach⸗ verſtändige, Medizinalrat Dr. Götz mann, nannte den Angeklagten, der in Alter von 25 Jahren eine Ohroperation mitgemacht hat und 2 2 Jüng. 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Das Gericht verhängte über ihn eine Straſe von ſechs Monaten Gefängnis und rechnete ihm vier Wochen der Unterſuchungshaft an. Der Angeklagte wurde wieder in Haft abgeführt, in die er mit der gleichen Teilnahmsloſigkeit ging, mit der er die ganze Verhandlung verfolgte.—— Ein verſchobener Prozeß Am 20. Dez. ſollte⸗ſich⸗ vor dem Amtsgericht Ludwigshafen der 2lähr! Läboratoriumsarbeiter Friedr. Kreitner aus Iggelheim wegen Weeks ſpionage verantworten. a Ver Angeklagte ſoll in der IJ: G. Ludwigshafen verſchiedene Laboratoriumsbücher geſto hlen und ſich auch ver⸗ ſchiedene Rezepfte abgeſchrieben haben, um ſie an die Kon⸗ kurrenz im Ausland(Amerika) zu verkaufen. Aus dem Verkauf iſt jedoch nichts geworden. Der Prozeß, für deſſen Dauer etwa—3 Stunden bemeſſen waren, iſt nun auf unbe⸗ ſtimmte Zeit verſchoben worden. 7 Einbrecher vor Gericht Der 24 Jahre alte Drahtflechter Heinrich Heitmann und der 2fährige Fabrikarbeſter Jakob Krempel hatten in der Nacht auf den 18. Nopember d. J. einen Einbruchs die b⸗ ſtahl bei dem Metzgermeiſter Steinhäuſer in Speyer unter⸗ nommen. Sie öffneten die Fenſterläden und riſſen auch ge⸗ waltſam ein noch vorhandenes ſtarkes Drahtgitter ab. Vor der Ausführung des Diebſtahls wurden ſie jedoch durch eine Polizeipgtrouille erwiſcht und feſtgenommen. Heitmann ver⸗ ſuchte vor dem Gerſcht in Speyer alles auf ſeinen Genoſſen abzuwälzen. Das Gericht diktierte ihm jedoch eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Mon atein zu, während Krempel 1 Monat Ge⸗ fäugnis erhielt, die durch die Unterſuchüngshaft als verbüßt erklärt wurden.. SS ĩðVywbwbT(T0((VV0V0T0T0TT0TTTTTT. Ingenleursehute Aenburg Tur. Ma as Hine n hau Elektrotech ni Automobils und Flugzeugbau. 8 2 7 2 9 1 8 chen Von bedeutender dualen wird für, Lagerung und Aus: lielerung an die Kundschält in Mannheim-Ludwigshafen in Gründli Ficlin-Unterricht. zu mäßigem Preiſe erteilt Obere Clianet⸗ ſtraße 16, II, rechts. *1152 Bilanz. Buchhalta., Stenerangelegenheiten erledigt vrompt und diskret. 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De e 5— — ß ̃¶— c /0C0 /ã ͤ ͤwÄVdTTTbTbTVbbGPGGGGcGGßGcccTcTcTGTc. e Hnatchten 1927 885 5 5 ö 5 LLL Emm) Bohn Susi Plellier 8 Paula Dech Otto Gràsslin dpi g Hans BSG Liesel EWS 8 5 Sell EW. 18 5 Frllz Pröll 5 5 Verloble 8 45 8 elskebe se vpe de labe 0 Niannbeim e e e. E. Karl Griesheber 8 1 Vetlobſe 8 —— 1 12 f e be Käte Fischer Eisebeſm Schmitt Verloble 5 1„ Guido Maichle Hermann Dederer 85 8 Ludwigshafen e. h. Mannheim Verlobfe Verlobie Schriesheim Nennheim 2 8 Uusenstr. 8 92.1 Welbmachfen 1928 3 8 NMannhemn, Welbnechfen 1928 Bensheim&. d. B. Nennen 8 1 Aenne Naſnern 3 Johanna Lung 5 8 Eoberf Beck Ella KGhler 5 5 Kell Weckesser 8 vetlobis f 5 Liesel Schäfer Vellobie 5 . Mannheim, Weihnectiten 1928 Lofer Asbender Kall Möhrl ein NMermheim. Welmachfen 1928 5 1 5 Verlobfe Diplen-Keumarm 5 8 LUlse Wolf elo! AU Staudt 125 1 Verlobie 5 Oflo Herze 5 i Guslev KSgel n 0 Verlobte 85„ Nenrdem Lucwigsheſfen e. Pb. 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Leonherd Huber beehren sich bekarm ni geben 5 9 Dr. Erwin Scharf Verlobfe F 4 22 B88 20 5 8 pe Naanndelm, Welnnechien 1028 Peſmachlen 025 Dr. Richard Aewyn 8 0 Fidel Scherf* e 3 1 ged. v. Weisensleln 1255 7 Dr. Nelly Alewyn. f 5 Ama Benz——— geb. Fetch 5 1 Vermäöhlfe Hens Neif Hilde Rahm 18 5 h en dard. Verlobſe Frenkelurt e. N Naanrheim 5 anden Neustach. d. Hegg Wee f d Weeds Lerndechtsf. 84 denden,„s 5 a K 2, 17 Helrich Herlzsb. 5 e Peihnechten 1028 N b 5 — Auna eee ſanhahategftergefageaenmüdemtungumut— Uu IIImummeumaemaommoemerme gene Aumann U eee Wut —— e . We Preuif-AlISsfeiff UI ger fir jede Sesctupecksricurng! Efsfes Se zie fle 5 Weidner 4 IVeiss ir) edler Preislege Neue Mannheiwer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite Nr. 59 8 55 e 8 133 8—— 13 Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, 5 ele Sn Seer N 8 E. 8 2 1 3 8 daß unser lieber Vater, Großvater und Urgroß-. 5* 5 5 8 5 Dr. med. Fes SchrSdef Welche ersfklass ige OUellfäfs- 8 5 8 Möbel von bleibendem Verf 1 Teanz Fischer 5 Verlobte ö m moderner, Vormetumer Ausführurig 13 1 0 ö Keuten Wolle, fine solche Del gr Ster 3 im Alter von 73 Jahren sanft entschlafen ist. Meurheirn, F 2, Oe Bielefeld Ae m eilen Hiolzeren und zu den 3. N 5 8 6 DIIIIGS Ss ten Preisen in der b 8 Mannbeim(Elfenstr 57), den 24 Dezember 1928. 1 t f rohen Nöbeleussfellung Badens u. der Pfalz 1 e—. 5 8 Nie tieftrauernden Hinterbl'ebenen: 9 ö n 605 1 I E 5 1 Sophie Model Wwe. e e ee ee e qu 5, 4 NMANNHEIH du 5,4 5 Deiß 1 ele N 2 8 8 Kar! 9 5 5 1. f 5 8 1. 8. 5 b 0 0 0 ahbe 91 doe 05 3455 Nele Filleleril . 6 Willzelm Fischer u. Familie 5 2 5 4 1 5 Ernst Fischer u. Familie 1 ee. n a 5 3 g Lina Schäffler geb. Fischer 5.——— eee 8 N Waöchnerinnentkeim Lerner, J 7, 27. Gute Verpflegung bei billigſter Berechnung. 1380 l Beerdigung ſindet am Donnerstag, den 27. 12.1928 nachmittags 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 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Nr. 599 r Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Kriſenerſcheinungen in der polniſchen Fnouſtrie (Von unſerem Warſchauer Sonderberichterſtatter) Starker Rückgang der Gewinnquoten in der Kohleninduſtrie Stagnation in der Erdölinduſtrie— Komplikation der Lage in der Lodzer Textilinduſtrie— Die Metallinduſtrie und der deutſch⸗polniſche Handelsvertrag— Ueberproduktion in der Zuckerinduſtrie Auf der letzten Ratsſitzung des Zentral⸗ verbandes der polniſchen Induſtrie, des Bergbaues, des Handels und der Finanzen Lewigtan⸗ verband) informierten die Vertreter der verſchiedenen Induſtriezweige den Rat über die Lage, in der ſich gegen⸗ wärtig die dem Verbande angeſchloſſenen Induſtrien be⸗ finden. Faßt man das Ergebnis der Referate zu⸗ fammen, ſo zeigt ſich, daß die polniſche Induſtrie in letzter Zeit in Abhängigkeit von der Branche und dem Teilgebiet eine mehr oder weniger ſtarke Verſchlechterung ihres Be⸗ ſchäftigungsſtandes erfahren hat: Die Situation in der Kohlenin duſtrie wird vielfach unrichtig auf der Baſis des Vergleichs der gegenwärtigen Produktion mit der Vorkriegszeit beurteilt. Ein ſolcher Ver⸗ gleich hinkt inſofern, als man eine Reihe neuer Bergwerke ausſchalten müßte, um ein entſprechendes Vergleichsbild mit der Vorkriegsproduktion an Kohle zu erhalten. Dann würde ſich ohne weiteres auch die Produktionsſteigerung auf das richtige Maß zurückführen laſſen. Die Kohlenausfuhr iſt be⸗ kanntlich ein Verluſtgeſchäft; ſte kann aber aus dem Grunde nicht beſchränkt werden, weil ſich hieraus eine Erhöhung der allgemeinen Produktionskoſten ergeben würde. Dſeſe Sach⸗ lage wirkt ſich denn auch ſehr ungünſtig auf das finanzielle Ergebnis der einzelnen Kohlenunternehmungen aus, wo⸗ rüber ein Vergleich der Gewinnquoten, die durchſchnittlich für 1 Tonne Kohle jetzt und vor dem Kriege erzielt wurden, belehrt. Während in Vorkriegszeiten der normale Gewinn etwa 1,50 Zl. pro Tonne betrug, ſtellt er ſich gegenwärtig auf kaum 0,25 Zl. Im allgemeinen ermöglichen die derzeitigen finanziellen Ergebniſſe den Unternehmungen lediglich die Jerauswirtſchaftung der Amortiſationsquoten, wenn auch da⸗ von vielfach, noch infolge der Kapitalarmut, Teilbeträge als Betriebsmittel verwendet werden. In der Naphthainduſtrie läßt ſich ein Fortſchritt auf dem Gebiete der Konzentration dieſes Induſtriezweiges feſtſtellen, die die Schaffung eines großen Konzerns unter franzöſiſcher Führung, der 45 v. H. der Geſamtproduktion der polniſchen Erdölinduſtrie kontrolliert, ermöglicht hat. Des weiteren verhalf die Konzentrationsbewegung zum Erſtehen eines zentralen Verkaufsbüros für den Inlandsabſatz, ſowie zum Abſchluß einer internationalen Verſtändigung der Paraffininduſtrlen. Die Ausfuhrmöglichkeiten der polniſchen Naphthainduſtrie ſind beſchränkt, weil die Rohölerzeugung trotz aller erdenklichen Anſtrengungen ſich nicht nur nicht erhöht, ſondern angeſichts des Verſiegens der alten Quellen nur mit Mühe auf dem derzeitigen Stande erhalten werden kann. Eine dauernde Beſſerung der Lage könnte lediglich durch Er⸗ bohrung neuer Quellen geſchaffen werden, Bemühungen, auf die ſich die polniſche Naphthainduſtrie in den letzten Monaten in der Hauptſache konzentriert. Bemerkenswert iſt, daß die Naphthainduſtrie gegenwärtig ihren Bedarf an Röhren im Inlande eindecken kann. Vorher mußten Naphtharöhren vorwiegend aus dem Auslande für eine Summe von d bis 10 Millionen jährlich bezogen werden. Eine Beurteilung der Lage der Lodzer Textil⸗ induſtrie erſchwert die Ueberſchwemmung des Markts mit Markt befanden. langfriſtigen Wechſeln, ſo daß nicht einmal die kompetenten PPC—TVTPVVPVPVPVVVPVPVPVPVPVGVPVPPVGVTVPPVGGGG——TT——TTTTVTWTTTTT——————++T————————ßĩii?V5q Brown, Voveri& Cie. AG. Status von Ende Auguſt 1928— Wieder Vorfjahrsdividende Auf Grund eines Proſpektes ſind 10 Mill.„ neue Aktien der Brown, Boverl AG., Mannheim, zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Im finanziellen Sta⸗ tus der Geſellſchaft ſind nach dem Stand vom 31. Auguſt 1928 gegen⸗ über der Bilanz vom 31. 12. 27 folgende bemerkenswerte Verän⸗ derungen eingetreten. Aktiva: Anlagen 7,88(7,30) Mill. 1 Vorräte 16,42(19,90) Mill. 4; barunter Rohmaterkal 5,90(5,71) Mill. /; Halbfabrikate 9,7(7,54) Mill.& und Fertigfabrikate 0,85 40,5) Mill. 4; Wertſchriften und Beteiligungen 6,51(3,30) Mill. 44; darunter Goldhypothekenpfondbriefe 1,80(1,00) Mill.„ und 4,71 (1,41) Mill.„ Beteiligungen; Kaſſen⸗ und Wechſelbeſtand 0,47(2,09) M fl.„“; darunter Wechſel im Betrage von 0,38(1,97) Mill. 17 Debltoren 41,58(26,51) Mill.; darunter Forderungen an Tochter⸗ geſellſchaften und Beteillgungsfirmen 5,93(0,51) Mill. 4. Paſ⸗ ſiva: Aktienkapital 25(15) Mill.; geſetzliche Rücklage.03 (1,80) Mill.; Anleihen 0,82(0,85) Mill. /; Kreditoren 10,89(11,54) Mill., darunter Forderungen der Tochtergeſellſchaften und Betel⸗ ligungen 1,10(0,25) Mill. 4; Anzahlungen auf Beſtellungen 29,72 (21,8) Mill.&. Der Umſatz der Firma betrug 1924: 34,35 Mill.&, 1928: 88, 1926: 59,85, 1927: 68,46 Mill. 4. Die vorhandenen Werkſtatt⸗ einrichtungen laſſen noch eine ganz bedeutende Stelgerung des letztfährigen Umſatzes zu. Die bisherigen Monate des laufen ⸗ den Geſchäftsfahres verliefen für die Geſellſchaft und ihre Tocherflrmen zufriedenſtellend. Der vorllegende beachtenswerte Auftragsbeſtand gewährleiſtet ousreichende Beſchäftl⸗ Kung für längere Zeit und läßt, ſofern keine beſonderen un⸗ vorhergeſehenen Zwlſchenfälle eintreten, für 1928 auf das erhöhte Kapital die Erwartung einer Dinidende zu, die hinter ber für 1927(o v..] nicht zurückbleiben wird. 5 Beſchäftigt werden zurzeit 4000 Arbeſter und 1200 Beamte, ferner 400 Perſonen in Außenbureaus. Ueber die umgetauſchten 20 l. Aktien in lieferbare 200⸗„ Stücke wird noch mitgeteilt, daß bis Ende Sepiember 1928 für 249 800 von 249 020 Aktlen hiervon Ge⸗ brauch gemacht wurde. Die Reſtanten werden von der Geſellſchaft bekanntlich zum Tageskurs abgenommen. Mit 100 v. H. beteiligt iſt die Geſellſchaft neuerblngs auch bel der Saar Brown Bo⸗ veri A G.(Kapital 2,5 Mill. Fr.), Jſolatlon AG. in Mʒann⸗ heim(1 Mill.), Audiffren Singrün⸗Kältemaſchinen AG. in Baſel(750 000 Schweizer Fr.), A. S. Refrigerating Maſchines Ltd. in London(10 000 Pfund Sterling). Die übrigen Beteiligungen datieren aus den Vorfahren. Eiſenwerke Gaggau AG., Raſtatt Annahme det Vergleichs vorſchlages ortgeſetzten Vergleichsverhanblungen beim Amtsgerdcht Rastatt, die wie von uns gemeldet, am Vortag nach erregter De⸗ batte ergebnislos unterbrochen werden mußten, wurde der vom Gläubiger⸗Ausſchuß vorgeſchlagene Perglelch(35 v. H. in bar und 65 u H. in Aktlenſ mit einer Mehrhelt von mehr als 80 v. H. ange⸗ 1 0 Dieſer Zwangsvergleichsvorſchlag iſt vom Amtsgericht be⸗ reits beſtätſgt worden. Da der Vergleich aber erſt Gültigkeit hat, wenn von der am 29. Dezember ſtattſindenden go. GV. die Grund⸗ lagen für die Durchführung des Belrkebes geſchafſen werden, wird ſich das Schlckfal der Geſellſcha fk erſt an dem letzt genannten Termin entſchelden. 3 8 5 In 1 Faktoren in der Lage ſind, vorauszuſehen, wie ſich die durch die ſtändige Verlängerung der Wechſeltermine geſchaffene Lage weiter entwickeln wird. Eine Diagnoſe der Situation läßt ſich nämlich nicht allein auf den Güterumſatz ſtützen, der fortgeſetzten ſtarken Schwankungen unterworfen iſt. Be⸗ merkenswert iſt, daß ſich neuerdings eine Umgeſtaltung der Verkaufspolitik vollzieht. Allerdings läßt ſich noch ſchwer beurteilen, in welchem Maße dieſer Prozeß den Bedürfniſſen des Verbrauchs entſpricht. Dieſer Prozeß iſt bis zu einem gewiſſen Grade durch die Entwicklung des Abſatzes und des Verbrauchs bedingt. Früher begnügten ſich die breiten Konſumentenſchichten mit denjenigen Waren, die ſich auf dem Heute macht der Konſum erheblich größere Anſprüche. Dies zwingt den Handel zur Aufſtapelung gro⸗ ßer Warenmengen und Aenderung der Zahlungsbedingungen. Von dem Ernſt der gegenwärtigen Situation zeugt der Um⸗ ſtand, daß die Zahlungsverpflichtungen des Handels aus der vorjähr gen Winterſaliſon noch nicht abgetragen worden ſind. Ein beſonderer Nachteil der Lodzer Textil⸗ induſtrie liegt in der großen Zahl der Unternehmungen ohne eigene Arbeitsſtätten. Die durch dieſe Betriebe getä⸗ tigten Handelsumſätze werden von einer ganzen Reihe von ſozialen und ſteuerlichen Belaſtungen nicht erfaßt. Die Kon⸗ kurrenz mit dieſen iſt daher ſehr erſchwert. Dies iſt einer der Hauptgründe für die Ueberſchwemung des Geldmarktes mit langfriſtigen Krediten, die in hohem Maße von den weni⸗ ger belaſteten Unternehmungen ausgehen. Die Lage der polniſchen Metallinduſtrie ſtand ſeit längerer Zeit im Zeichen einer Stabiliſierung des Beſchäfti⸗ gangsſtandes, der ſich mit nur geringfügigen Schwankungen im allgemeinen auf dem gleichen Niveau hielt. In letzter Zeit läßt ſich allerdings in einzelnen Zweigen ein Kon⸗ junkturumſchwung beobachten. Dies betrifft insbe⸗ ſondere den Lokomotivbau, der über einen Rückgang der Aufträge klagt. Geſunken iſt auch der Bedarf nach Gußwaren. Die polniſche Metallinduſtrie iſt gezwungen, einen ſcharfen Konkurrenzkampf mit den ausländiſchen Induſtrien auf den inländiſchen Abſatzmärkten auszufechten. Da der Im⸗ port von Maſchinen, und zwar auch ſolcher, die bereits im Inlande hergeſtellt werden, ganz erhebliche Ausmaße er⸗ reicht hat, ſo hegen die polniſchen Metallinduſtriellen ſtarke Befürchtungen hinſichtlich des Abſchluſſes des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages, zumal ihnen ſchon jetzt der deutſche Wett⸗ bewerb überaus unbequem iſt. Der Hauptgrund der Kon⸗ kurrenzſchwäche der polniſchen Induſtrie iſt nach Anſicht der polniſchen intereſſierten Kreiſe in dem noch immer unzurei⸗ chenden Zollſchutz zu ſuchen. Die Aufwertung der Zölle zu einem verſpäteten Zeitpunkt wird als einer der größten Miß⸗ griffe der Importpolitik der polniſchen Regierung hingeſtellt. Die polniſche Zuckerinduſtrie lebt im Zeichen einer Ueberproduktion, die allerdings nicht allein in Polen zu be⸗ obachten iſt. Die Bemühungen der Zuckerfabriken laufen auf eine gleichmäßige Verteilung der Verluſte aus der Ausfuhr unter die beteiligten Exporteure hinaus. Die ſich daraus er⸗ gebenen Schwierigkeiten konnten durch die Geſetzgebung und durch interne Vereinbarungen erſt teilweiſe behoben werden. Die Frage der Kompenſation der Exportverluſte wird jedoch immer aktueller, da die Ausfuhrpreiſe weiterhin fallende Tendenz zeigen, alſo eine Erſcheinung darſtellen, die die pol⸗ niſche Zuckerinduſtrie angeſichts der notwendigen Ausfuhr über kurz oder lang in eine ernſte Kriſe hineinführen muß. n 81 9 DDr 8 v. H. Deumſche Kommunal⸗Goldanleihe von 1928 Ausgabe III Im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe wird die Zeichnungs⸗ aufforderung auf.“ 90 000 000.— 8 Deutſche Kommunal⸗ Golbanleihe von 1928 Ausgabe III des Deutſchen Spar ⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes mit ſeiner Bankanſtalt, der Deutſchen Girozentrale— Deutſchen Kommunalbank—, Berlin, ver⸗ öffentlicht. Die Anleihe iſt auf Feingoldbaſis geſtellt und wird nur durch Ausloſung getilgt. Die Zinſen werden halbjähr⸗ lich am 2. Januar und 1. Jull, erſtmalig am 1. Juli 1929 gezahlt. Die Anleihe iſt eingeteilt in Stücke zu R. 10 000.—, 5000.—, 2000.—, 1000. 500.— und 100.—. Die Erklärung der Reichsmündel⸗ ſlcherheit iſt bereits beantragt. Die Zulaſſung der Anleihe an der Berliner Börſe iſt beabſichtigt. Die Zeichnung findet in der Zeit vom 28. Dezember 1928 bis 8. Januar 1929 einſchließlich ſtatt. Der Zeichnungspreis beträgt 94 v. H. zuzüglich Stückzinſen vom 1. Januar 1929 bis zum Zahlungstage unter Abzug der Kapital⸗ ertragſteuer. Die Bezahlung der zugeteilten Stücke hat am 15. Ja⸗ nuar 1920 zu erfolgen. Die Börſenumſatzſteuer geht zu Laſten der Zeichner. Zeichnungen mit l2monatiger Sperrverpflichtung werden Fuſion in der Brau-⸗Induſtrie Brauerei Werger A.., Worms a. Rh.— Eichbaum Mannheim Zu der am 11. Januar 1020 ſtatrfindenden Generalverſammlur bringt die Verwaltung der Brauerei Wer ger AG. in Woaerm zwecks Fuſion mit der Eichbaum⸗ Brauerei in Man u⸗ heim die Erhöhung des Aktienkapitals um 500 000 4 in Vorſchlag. Für das am 30. September 1928 abgeſchloſſene Geſchäfts⸗ jahr wird uns weiter mitgeteilt, daß infolge des guten Sommers eine Stelgerung des Blerabſatzes erreicht wurde und die Beſchaffung von Wirtſchaftsmobiliar und Hergabe von Kunden ⸗ Darlehen ermöglichte. Die Brauerei erzielte einen Rohgewinn von 1 010 149,(987 480), für Abſchreibungen werden in Anſpruch ge⸗ nommen 271 894/(271 275), lo daß ein Reingewinn von 788 285 Mark(716 205) verbleibt, der ſich noch um den Vortrag des Vorjahres um 49 860(84 181)„ erhöht. Es wird beantragt, daraus eine Divldende von 12 v. H.(10) auf dle Stammaktien u. 7 v. H.(7 auf die Vorzugsaktien zu verteilen. 67 590„ ſollen auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. In der Bilanz erſcheinen Aktiva: Brauereien und Mälzerei mit 1182 500%(1 194 400), Wirtſchafts⸗ häuſer mit 2 209 000/(2 224 200), Maſchinen 173 400 188 200), La⸗ gerfäſſer mit 94 200(40 400), Verſandfäſſer mit 65 800„(57 000), Eiſenbahn⸗ und Kraftwagen mit 114 000%(123 000), Fuhrpark mit 84 000 /,(41 700), Wirtſchaftsgeräte mit 223 500 4(228 000), Kaſſe mit 20 558/(31 780), Wertpapiere mit 2 833 507„(2 838 147), Schuldner mit 886 476„(758 936), Hypotheken⸗ und Darlehns⸗ ſchuloner mit 1 329 066 4(1 032„Reſtkauſſchillinge mit 869 500% (882 500) und Vorräte mit 378 035/(881 588). Dieſen ſtehen an Manufaktur Köchlin, Baumgariner& Co., Lörrach In der, in den Geſchäftsräumen der Köchlin, Baumgartner u. Co. AG. in Lörrach abgehaltenen o. GV. wurden die Vorſchläge der Verwaltung genehmigt und Vorſtand und Auſſichtsrat Entlaſtung er⸗ teilt. Vertreten war das geſamte Aktienkapital von 6 Mill.„ und 500 000„ Vorzugsaktien. Der Geſchäſtsbericht ſchließt nach Abſchrel⸗ bungen in Höhe von 442 000„ unter Einbeziehung eines Vortrages von 31 600% aus dem Vorfahre mit einem Ueberſchuß von 61665 Mark ab, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die Bilranz weiſt Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 19 854 000 4 aus, die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt ab mit 2 356 000. Nach dem Geſchäftsberlcht war der Geſchäftsgang im Sommer nicht be⸗ ſonders günſtig, das gleiche muß für das neue Geſchäftsfjahr geſagt werden, da die Kunsſchaft infolge der Schwankungen am Rohmarkt ſich eine gewiſſe Zurückhaltung auflegt, ſo daß über den vorausſicht⸗ lichen Verlauf nur ſchwer etwas zu ſagen iſt. Die Firma jedoch glaubt, daß ſich der Geſchäftsgang unter Berückſichtigung der gege⸗ benen Verhältniſſe befriedigend geſtalten dürfte. Die Preußiſche Central⸗Bodenkredit⸗Aktiengeſellſchaft legt ihrs an der Berliner Börſe bereits amtlich notierten proz. Central⸗ Goldpfand briefe vom Jahre 1928 vis zum 31. Dezember d. J. zur öffentlichen Zeichnung auf. Der Zeichnungsturs iſt auf 97,50 v. H. feſtgeſetzt. Die Abnahme der zugeteilten Pfandbriefe kann nach Wahl der Zeichner auch im Lauſe des Januar Aae Stückelieferung erfolgt alsdann ſoſort. Alles Nühere iſt im Anzeigen⸗ teil vorliegender Nummer veröffentlicht. * Badiſche Tabakmannfaktur„Noth⸗Händle“ Ach, Lahr i. B.— Verluſtabſchluß. Die mit einem Aktienrapital von. 2 Millionen arbeitende Geſellſchaft ſchloß das Geſchäftsjahr 1026-27 mit einem Verluſt von 132 184„ ab. Abſchreibungen erforderten 122 561. Unkoſten 581 608. In der Bilanz ſind u. a. aufgeführt: Anlagen mit 699 458 /, Beteiligungen mit 590 940 ,, Hypotheken 0 000 4. Debitoren nrit 1,875 Mill. 4. Warenbeſtände ſind im Werte von 606 0790„ eingeſetzt. Auf der anderen Seite ſtehen Kreditoren mit 1945 878/ und Rückſtellungen mit d 089„ ausgewieſen. * Umſatzſteigerung der Pfalzbranerei Ac. vorm. Geiſel u. Mohr, Neuſtadt a. dt. Das abgelaufene Geſchäftsfahr der Pfalzörauerei AG. vorm. Geiſel u. Mohr weiſt eine Umſatzſteigerung auf, deſſen Mehreinnahme aber durch erhöhte Frachten und Löhne wieder ausgeglichen wurde. Nach Abzug der Generalunkoſten in Höhe von 985 148% und 16935% Abſchreibungen verbleibt ein Relunge⸗ winn von 17 463„ einſchließlich Vortrag. Daraus werden 3000 dem Reſerverfonds und 4000/ dem Erneuerungsfonds zugeführt. 9000% werden zur Verteilung einer Dlyi dende von 3 v. H. ver⸗ wendet und 1469, auf neue Rechnung vorgetragen. * Ac. Buderusſche Eiſenwerke in Wetzlar— Betriebgseinſchrän⸗ kungen. Wie WTB. erfährt, muß der Betrieb Main⸗Weſer⸗ hüte in Lollar mit Rückſicht auf die durch die Jahreszeit bedingten Verhältniſſe am Heizungsmarkt während der Wintermonate ein⸗ geſchränkt werden. Von der urſprünglich beabſichtigten, dem De⸗ mobilmachungskommiſſar bereits angezeigten Entlaſſung von etwa 350 Mann wird zunächſt abgeſehen. Leipziger Wollkämmerei.— Kapftalerhöhung bevorſtehend. In der GV. der Leipziger Wollkämmerel zu Leipzig, die die Dloldende auf 8 v. H. feſtſetzte, teilte Direktor Rauſch über die Geſchäfßts⸗ lage u. a, mit, daß ſich die Produktion der Kämmerei im neuen Jahre infolge des verspäteten Eintreſſens der Auſtralwolle neuer Schur, verurſacht durch lange Streiks der Hafenarbeiter in Syb⸗ ney, ſtark vermindert habe. eWitere Sorgen erwachſen der Ge⸗ ſellſchaft durch den Schiedsspruch für die weſtfäliſche Textil⸗ induſtrie, der eine Loherhöhung von 3 v. H. vorſieht. Durch dieſe neue Belaſtung werde die Wettbewerbsfähigkeit der Geſellſchaft weiter vrmindert. Im kommenden Jahre werde eine vollkommende Um ſtellung der geſamten Kraft⸗ und Dampferzeugung beabſichtigt, oͤte große finanzielle Anforderungen ſtellen werde. Insgeſamt würde dieſe Umſtellung 1½q Mill.„ erfordern. Zu deren Aufbringung beabſichtige die Verwaltung, einer demnächſt einzuberufenden ao.. die Erhöhung des Aktlenkapitals um 1188 500/ auf vorzugsweiſe berückſichtigt. Näheres ſiehe Anzeige. Ueberſchwemmung des Marktes mit minderwertigen Weinen Das Weinverkaufsgeſchäft hat im ganzen Reich gegenwärtig einen ſchleppenden Gang angenommen. Der Markt iſt mit minderwertigen Weinen überſchwemmt. Auf den Weinverſteigerungen der letzten Zeit, die ebenfalls unter dem Eindruck dieſer Berhältniſſe ſtanden, zeigten die Preiſe eine rückläufige Tendenz. Vielſach wird das An⸗ gebot nur abgeſetzt, wenn die Verſteigerer beim Zuſchlag Entgegen⸗ kommen zeigen. Während der 1928er ſich in den meiſten Weinbau⸗ gebieten zu einem kräftigen ſchönen Mittelwein entwickelt, geht er in ſeiner Qualität nach den Angaben des badiſchen Weinbauinſtituts weit darüber hinaus. Er baut ſich gut und ſchön voll aus und wird offenbar halten, was die hohen Moſtgewichte verſprochen haben. Am Kalſerſtuhl überwiegt das Angebot die Nachfrage zurzeit bedeu⸗ tend. Abſchlüſſe kommen meiſt jedoch nur zuſtande, wenn Geldbedarf den Beſitzer zur Abgabe zwingt; viele Winzer ſind daher, ebenſo wie auch in der Pfalz, noch im Beſitz ihrer diesjährigen Ernte. Nach⸗ dem in den Vorwochen Umſätze noch zu 140—150„ die Ohm(150 Eiter) ſtaltfanden, vollzogen ſich die letzten Uebergänge zu 110—140. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in der Markgrafſchaft, öte einen ganz beſonders ertragreichen Weinherbſt hatte und bis zu 100 Hektoliter ſe Heltar erzielte, darunter vielfach Qualitäten, von denen heute feſtſteht, daß ſie dem 1921er gleichkommen. Als beſonders hoff⸗ nungsvoll gilt der Gutedel. Der Taubergruncd erzielte zuletzt 180200„ je Hektoliter, die Bodenſeegegend für voten Kon⸗ fumwein 80, für beſſeren Wein 100, je Hektoliter. neuen Wein zurückgegangen. An der oberen Haardl hat ſich Nach⸗ frage und Abgabeneigung gehoben. Im Erlenbach⸗ und Klingenbach⸗ kal wurden größere Poſten naturreinen Weines zu 680750 4 die 1000 Liter gehandelt. An der Mittelhaardt brachten einige Weinverſteigerungen gute Preiſe, inzwiſchen iſt wieder Ruhe ein⸗ dekehrt, Auf der für die Unterhaardt maßgebenden Weinverſteigerung in Gr ünſtadt wurde eine Senkung der Preisgrundlage gegen⸗ iiber den letzten Monaten um 10010„ die 1000 Liter ſeſtgeſtelli. Am beſten bewertet wurden Naturwelne, die 10001450„ erzielten, In der Pfalz ſind die Ausſchankprelſe in den Gaſtſtätten für 5 Mill.„ vorzuſchlagen. Deulſcher Weinmarkt — Sinkende Preistendenz— Reichsmittel für Froſtabwehr wobei es ſich allerdings um gut geleſene forgſältig behandelte Weine dus den beſten Lagen handelte. Als Durchſchnittspreis für ver⸗ beſſerte 1927er Unterhaardtweine kann man gegenwärtig etwa 800 je 1000 Liter annehmen. Am Mittelrhein zeigt ſich nur geringe Nachfrage nach den 1928er Weinen; auch in alten Weinen ſind die Umſätze gering. 1027er Konſumweine erzielten in Bacharach 11001200% je Fuder, für 1028er wurden bis 1300/ gefordert, ein Preis, den der Handel nicht anlegen will, wodurch die Abſchlußtätigkeit erſchwert iſt. In Rhein⸗ bheſſen erbrachten in Verſteigerung 47 Halbſtück 1927er Weißweine 8101420, Im Durchſchuitt 1090, 3 Halbſtück wurden nicht zuge⸗ ſchlagen; 1926er Oppenheimer, Dleuheimer im Durchſchnitt an, 1925er l. D. 1920, 1021er l. D. je Flaſche 5,05 J, 19 Wer Flaſchenwein, Oppenheimer Ausleſe, k. D. 12, 19 er Nierſteiner k D. 1605 A, 10er i. D. 2920, 18 Wer Nackenheimer l. D. 1905/ das Halbſtück, Nackenheimer Flaſchenweine i. D. 5„, 1027er Nierſteiner 8001200, Dlenheimer 9501160; Openheimer 8001370 4; eine weitere Ver⸗ ſteigerung rhelnheſſiſcher Weine ergab einen Durchſchnittspreis von 1205/ je Halöſtück(1 St.= 1200 Liter). Für Mofſelweine fanden große Verſtelgerungen in Trier ſtatt, bei denen in fünf f 805 000„ erlöſt wurden. U. a. er⸗ zielten am 1. Tag 1926er Moſelwelne l. D. verb. 1485, Naturreine 2000, 1927er verb. 1880, naturr 1990, Saarweine l. D. 1790, am oͤritten Tag 1727 /; bel einer anderen Verſteigerung erlöſten 10 Ber [Saarweine l. D. 1280, 1927er 1900 /, ier Ruwerweine k. D. 1270, Moſelweine 1927et l. D. 1270. Die Elnzelergebniſſe aufzuführen verbieten die Raumverhältniſſe, es zeigt ſich jedoch, daß dieſe großen Verſteigerungen dem Weingeſchäft keine fühlbare Erleichterung brachten, obwohl die Beteiligung an ihnen ſehr rege war. Auch an der Ahr liegt das Geſchäft ſehr ruhlg. Flaſchenreiſe gute Weine ſchwankten zwiſchen 1200—1800/ die 1000 Oiter, je nach Beſchaffen⸗ heit. Auch die Nahe hat keine Geſchäftsbelebung zu verzeichnen: dle Weinprelſe Laſelbſt ſind etwas zurückgegangen, ohne daß dleſer Rick⸗ gang eine Anreguna brachte. 10001200/ öte 1200 Liter, N Man nannte kürzliche Umfätze mit 1 7 213 Montag, den 24. Dezember 1028 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) N 18. Seite. Nr. 599 4 N N 2 3 5 Ausschreibung. 1 5 g„QÄ—ꝛ—( Zritemlboclen- 8 5 i Auf 5 des 115 5 1 Srunbkapital xu 18 200 000 Geſamt · D m 403201000 aſſes des Herrn Mi⸗. Raſerven 7968000 Selam üatanf 430118000 niſters der Finanzen 15 20. 5 9 5 ver⸗ auf 2 geben wir öffentlich: 7 1 5 1 i 5 3 Preußiſche Central- Vodenkredit- Autiengeſelſchaſt 8 9000 9 Dachdeckerarbeiten, 1 Mn 1 5 Blechnerarbeiten und Blitzableitung für den 07 1 1 ö Don unſeren neuen Neuban der Chirur⸗ 1 3 aifgee mit 0 1 rabidadal 90 C 15 e ungebotsvor⸗ drucke ſoweit vorrä⸗ 1. 8 0 2 N 1 T fl. 5 0 15 1 br kf K 1 tig, können auf unſe⸗ 1928 17 7 VVG/ fcb rem Baubſiro, Hug⸗ von 7 Ausgabe III 0 * ſtetterſtr. 70, ab 31. 5 7 7 N 15 vom Jahre 1928, mit Kpril⸗Oktober⸗Sinſen, weste armee 5 tes Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes mit seiner Bankanstalt, weils vormittags ent⸗ 1 4 . die an der Börſe von Berlin bereits amtlich notiert werden und deren ieee un der Deutschen Girozentrale— Deutschen Kommunalbank— 5 Zulaſſung auch für Srankfurt a., Hamburg, Köln und Leipzig beantragt Behn en Linge auf Feingoldbasis(1 Reichsmaik= ½ 79 kg Feingold) e⸗ iſt, 1 ir ſehen werden. Ver⸗ 3.— 1 iſt, legen w i ee 5 Tilgung nur durch Auslosung zum Nennwert i es 10 900 900 6 15 1 97 0 ſolat nicht. Die Er⸗ Verstärkte Tilgung und Gesamtkündigung bis zum 2. Januar 15 a 01 Mar zum Nurſe von„50 10 e 1934 ausgeschlossen 5*— zuzüglich Stückzinſen vom 1. Oktober bis zum Abnahmetage e ie en Zinstermine 2. Januar u. I. Juli(erster Zinsschein fällig am 1. Juli 1920) 35 28. 1. 20 beim Be⸗ Stückelung: RM. 10 000.—, 5000.—, 2000.—, 1000.—, 500.—, 100. 7 Zur Zeichnung auf in Freiburg 3 00 eſſingſtr. 18 einzu⸗ J 5 ö iche ind. 1 Der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Glroverband hat die miniſterielle Genehmigung 5 ſe Die Zeichnung findet ſtatt an A u Bcr 75 Gemeinſchaft mit ſeiner Bankanſtalt, 1 Güceden ale de 17 7 ittags 11 Uhr. 598g Deutſchen Kommunalbank—, Berlin, eine langfriſtige Inhaberanleihe— Deutſche 8 15 vom 18. bis zum 31. Dezember 1928, Bad. Niesirksbanamt Kommunalanleihe— in Form von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber im 5 1 Freiburg. Inlande bis zum Betrage von 50 Milllonen Reichsmark aufzulegen, wobei für jede an früherer Schluß vorbehalten, glinikhanbiſ ro Reichsmark der Preis von ene kg FFeingold zu rechnen iſt. Von dieſer Anleſhe 55 5 5 5 5 3.— behandelt der Proſpekt den Reſtbetrag von 80 Millionen Reichsmark. 5 uf bei der Preuß iſchen Central⸗Bodenkredit⸗Aktiengeſellſchaft, 2 N I F 2 8 Der Erlös der Anleihe iſt zur Gewährung langfriſtiger Darlehen an deutſche n⸗ g 1 1 5 dommunalverbände zu verwenden. ter 1 Direction der Disconto-Geſellſchaft 8 Anzüge— Mänteſ Die bisher ausgegebenen Deutſchen Kommunal⸗Goldanleihen ſind vom Reichs⸗ nit und deren Zweiganſtalten, Schuhe— Koffer rat für reichsmündelſicher erklärt worden. Für die vorliegende Anleihe iſt ein S. Bleichröder Berlin Wäsche— usw. entſprechender Antrag beim Reichsrat geſtellt worden. ch 5. 0 5 2 8 Nveligrbaus. J. 20 Für die Sicherheſt der Schuldverſchreibungen haften der Dentſche Sparkaſſen⸗ ö 2 Sal. Opyenheim ir.& Cie., Köln, Teleph 257 36 und ene ſowie ſeine Bank anſtalt, die Deutſche e e— an . 1 2 2 2 1 70. 257 36 Kommunalbank— in Berlin, und die ihm angeſchloſſenen dentſchen lommunalen ber n Maunheim bei der Süddentſchen Discouto⸗Geſellſchaft.⸗G., 8 3 Giroverbände, ſowie deren Bankanſtalten, Girozentralen, mit ihrem i. er⸗ 111 1 mögen gemäß 8 5 der Verbaudsſatzungen. Für die Sicherheit der Verbindlichkeiten n 8 Rheiniſchen Creditbauk aun der kommunalen Giroverbände haften wiederum die in ihnen vereinigten Kom⸗ el⸗ N 1 7. 3 8„ 8 und größere Landgemeinden] mit 18 05 oe 5 es 1 1 N 5 8 und ihrer Steuerkraft. In den Provinzen, in denen kommunale Giroverbände 6. jonſtigen Zeichnungaſtellen irn n een enten und Telephon 28493. Ss9 nicht beſtehen, haften die angeſchloffenen Landesbanken, hinter denen die Provinzen n 8 Sparkaſſen, wo ausführliche Proſpekte zu beziehen ſind. N perten f mit ihrem Vermögen und ihrer Stenerkraft ſtehen. 5 die MAZ 5 Der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband iſt eine Körperſchaft des öffent⸗ em Die Abnahme der Pfandbriefe kann bis zum 31. Januar nu. J. er⸗ eee 5 lichen Rechts. Sein geſamter Geſchäftsbetrieb ſteht unter Staatsaufſicht. Die Deutſche f 5 folgen. Stücke liefern wir ſofork. 0 Girozentrale— Deutſche Kommunalbank— iſt die Bank des Deutſchen Sparkaſſen⸗ 10 an 2 1 und Giroverbandes und gleichzeitig öffentliche Bankanſtalt. ö kt 1 Line digung ift frühestens zum 1 Oktober 1934 zuläſſig. Darlehen 8 Die Zinſen werden halbſährlich am 2. Januar und 1. Juli jedes Jahres, ht⸗ Die Tilgung muß ſpäteſtens 1966 beendet ſein. I] erſtmalig am 1. Juli 1029, gegen den jeweils fälligen Zinsſchein gezahlt. 1: an Beamte u. An⸗ Die Tilgung der Anleihe erfolgt nur durch Ausloſung von Schuldverſchrei⸗ 2 Die Beleihbarkeit in Klaſſe 4 durch die Reichsbank iſt bereits geſtellte ohne Vor⸗ bangen zum Nennwert längſtens in 30 Jahren, und zwar erſtmalig zum 2. Januar beantragt. ſpeſen. Selbſtgeber 5 1930, jährlich mit 19 der Geſamtausgabe zuzüglich erſparter Zinſen. Die Aus⸗ rs antrag WfIlnelm Baller, Stettin e 11 8 Juli jedes 9 1 2. Januar 5 folgenden 5 ;; 1. 5 Dem Verband bleibt jedoch das Recht vorbehalten, vom 2. Januar 1934 ab eine 15 Die Aufſicht der Preußiſchen Staatsreglerung wird durch einen für die Hoh enzoll ernte 70 8 verſtärkte Tilgung oder Geſamtrückzahlung eintreten zu laſſen. iſt Geſellſchaft bestellten beſonderen staatskommiſſar ausgeübt. Eda Vertrauensmann: Die Schuldverſchreibungen ſind lombardfähſa bef der Deutſchen Glrozentrare efe P. Jalenskl, Nannnein]]— Deutſchen Kommunalbank— in Berlin, bei den der Deutſchen Girozentrale en. 4 2 Ea 260— Deutſchen Kommunalbank— angeſchloſſenen Girozentralen und Landesbanken, en⸗ Berlin, N W 7, Unter den Linden 48/49 r 1 ſowie bet ſämtlichen deutſchen Sparkaſſen. —— Es iſt beabſichtigt, die Anleihe zum Handel und zur Notiz an der Börſe zu —— Darlehen Berlin einzuführen. — D terzeich K Bankftr en hi rſte 95 Preußſſche C 5 I 15 f 1 4 Bodenkredit 5 Ahllengeſellſchaft 1 2 e 1 rzeichneten Banken und Banlkfirmen legen hiermit dle vorſtehend 0 0 gibt an Jedermann, 5 Lindemann hartmann Oeſterlink Wrede prompte Crledig. sow. R V 5 30 000 O000.— 55 dect at Heil, 8% Deutsche Kommunal-Goldanleihe von 1928, Ausgabe Ill mit Wilmersdorf 21. des Deuischen Sparkassen- und Giroverbandes mit seiner Bankanstalt, eee, 24 der Deutschen Gitozentrale— Deutschen Kommunalbank— hr, 5.: L auf Feingoldbaſis(1 Reichsmark= e kg Feingold) rei 8 J zur öffentlichen Zeichnung unter folgenden Bedingungen auf: 11 eee Zeichnungen werden jon eee eee eee e vom 28 bezember 1928 bis 8. Januar 1929 einschlieglich 7 bet den unterzeichneten Banken und Banlkflrmen während der üblichen Geſchäfts⸗ ört 85 ſtunden entgegengenommen. Vorzeitiger Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. ere 8 Der Zeichnungspreis beträgt 4 0 f 8 0 2 5. 4 5 Wir geben hfermſt bekennt, dog WI Anfang des 0 Stückzinſen vom 1. Januar 1929 bis zum Zahlungstage unter Abzug der ten 25 apttalertragſteuer. n⸗ f Jahres 1020 Neue Die Börſenumſatzſteuer(Schlußſcheinſtempel) geht zu Laſten der Zeichner, De⸗ Die Zeichnungsſtellen behalten ſich die Höhe der Zuteilung vor. Zeichnungen wa 21 mit zwölfmonatiger Sperrverpflichtung werden vorzugsweiſe berückſichtigt. Die Bezahlung der zugeteilten Stücke hat am 15. Januar 1920 zu erfolgen. In Die Zeichner erhalten zunächſt von der Zeichnungsſtelle ausgeſtellte Kaſſen⸗ * 5 guittungen, gegen deren Rückgabe die endgültigen Stücke alsbald nach Fertig⸗ 85 N 5 ſtellung ausgehändigt werden. e Zeichnungsſcheine ſind bei den Stellen koſtenfrei erhältlich. Anmeldungen auf beſtimmte Abſchnitte können nur ſoweit berückſichtigt werden, als dies den Zeichnungsſtellen angängig erſcheint. Im Dezember 1928. Berlin, Braunſchweig, Breslau, Dresden, Düſſeldorf, Eſſen, Frankfurt(Main), Hamburg, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg. Preußiſche Staatsbank[Seehandlung).— Deutſche Girozentrale— Deutſche Kom⸗ munalbauk— Ae namens der augeſchloſſenen Girozentralen und Laudes⸗ banken.— Berliner Handels ⸗Geſellſchaft.— S. Bleſchröder.— Commerz und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft.— Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſell⸗ ſchaft auf Aktten.— Dentſche Bank.— Direction der Disconto⸗Geſellſchaft.— Dresdner Bank.— J. Dreyfus& Co.— Hardy& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung.— F. W. Krauſe& Co., Bankgeſchüft, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.— Mitteldentſche Creditbank.— Reſchs ⸗ Kredit ⸗ Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft.— Lazard Speyer ⸗Elliſſen Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.— Braunſchweigiſche Staatsbank[Leihhausanſtaltj.— E. Heimann.— Gebr. Arnhold.— Sächſiſche Staatsbank.— Barmer Bank⸗Verein Hinsberg, Fiſcher K Comp., Kommanditgeſell⸗ ſchaft auf Aktien. 5 Simon Hirſchlaund.— Gebrüder Bethmann.— Deutſche Efferten⸗ zur ErHhung der Sicherheit meschinell vorgenommen werden/ Wir fordern daher unsere Kunden àuf, ihre Bank- SPSTpUchef. PSZW. SSE DeL fL VIZIUSlche 2 E 7 falt regekgtekze rere eg igtggegetkerlrecttua re ernennen FMlagen zur Vorlage zu bringen, damit WIr nach Ab- 5 g f ausgeben, in die alle Eintregungen vom 2. genuer ab — ö Stimmung der Salden und Fintregung der àufgelòufenen Zinsen diese gegen die neuen Bank- Spefbücher ein- 8 8 N 5 b tauschen können. i 8 8 i 5 1 ene und Wechſel⸗Bank,— Deutſche Vereinsbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.— 9 Lincoln Menny Oppenheimer.— Jacob S. F. Stern.— L. Behrens& Söhne.— . e n VCVVVVVVTTCVCC 7 6 ö de Kunden im jr.& Cie.— A. Schaaffhanſen scher Bankverein AG.— J. S. Stein 12755 1 7 De Ausgabe der Neuen 5 Ef E O 2 U e Gee ee a 5 1 uto⸗ ö. Fach. Aufhänſer.— Bayerische Hypotheten⸗ un echſel⸗ 145 mit den Konto-Nummern 1500 Jom 2. bis 0. Januar 1920 Bank.— Bayeriſche Staatsbank. i— Merck, Finck& Co. Zeichnungsſtellen in Mannheim ſind: ene be dezutg te gtsstngesdtzazegftegpstptstnaetzggtinesldgnbshttag ge nnpen nennen ma enenangtnnthun 85 8 1 5 5 17 5011000* 7. 17 12.** Badiſche Girozentrale.— Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft Filiale 5 8 10 3 75 e e der dat ee ee, 7710 1 1 2 W ale Mannheim.— e 8 m.— 4 i 1 8„%% der ele Kede e ee tück, 8 8 eſe. 0„=. d85 1825 53 1„ 1 1 150—2000„ A. 1 28.* 1 a 5 5 8 von— V 6 er. 85. 5 eine—— 5 Nach vierfähriger Tätigkeit als Buch⸗ 5 am 8 75 A. g 175 b. Finanzamt hier übernehme ich 3. ee, allddeutsche Oisconto Gesellschafter eee, 5 5 1 2 5 N* hreu 5* i 832 Sele U. Mhanzgerataag; Mahn. Ina Jchlak umme dung— 0 0 9 a 1 5 N ANNH FEIN 5 D 5 15/0 von Betrieben, die regelmäßig geprüft 5 gut möbliert 21379 ffen⸗ 8 5 2 5. eee Pauſchalſätze. Erſte ab 1. Januar zu mieten gesucht. die 8 i a 5 f 5 f 1 5 2 4 dannen eee e eee e 1 eee ee 1 1 5 Lech 1 Fehügen, kae n + Fama nme sune neuen m enn mmm pine nne ln enllnanundsaud uuns Eee eee eee 2 8 3 2 5 . Neue Mannheimer Zeitung 5 5 Montag, den 24. Dezember 198 0 6 6% 50% 6 — 1 Ab morgen am 0 feiertag 5 g 77 11575 unser Qualitäts- Weihnachts- Programm! 5 Der neueste f p 6 Au. Patachon-Grobfüm 1 N des deutschen Lichtspiel-Syndikats f 1 lin Erstaufführung für Baden un Mannbelm i 5 E f Nun werden Sie auch Harolds N liebe Schwiegermama Gh kennen- 1 a lernen. Wie sie Harold schikanierte, wie Harold sich rächte, überhaupt alles 1 was er mit ihr und seinem Auto(fh erlebte, 5 zeigt der Harold-Lloyd-Film der Ufa f Manuskript: Sam Taylor, red Wilde und rim Whelan Regie: Fred Neumeyer und Sem Taylor Ferner: „Palais de D Der Roman eines Tanzmädchens. Das greße Weihnachts-Pregramm Here eee eee eee W VFFFFFFPP c( Soun- und Feiertags.30.00.10 8,20 Uhr/ Werktags.00.10.20 Uhr 4 4 e ö 1 .„Die blin 5 2. Grog-„ in 8 Akten 0 25 1 N Enge Planken Tel. 32867 G 0 G Y G G 2 7 2 9 9 50 W Dieser berühmte MI Nell 0 8 5 führt die Regie des Filmes f ſanos pat u. Patachon, die blinden passsglere l 1 5 3 Monte Banks 5 ee Pat u. Patachun Ab 1. Felerta f f Die Namen dieses Dreigestirn der Komik bürgen für a 4 eln ne 175 f e einen nie dagewesenen ; Heckel 8 lustigen, erschütternd-xomischen Film.. 5 1 Plano-Lager Aus dem Inhalt: als Mutter und Sohn d 93.10. pat und Patachon ban To lber b als Kokainschmuggle ö 1 N U d f 1 a N 2 U 6 E Pak as feen„Patachon“ n used te 5 i RV Dazu ein großes Beiprogramm und Woche 2 5 I wWeospnon bare. 5 jedes Kind erhält ein Pat u. Patachon- 1 10 5 9 0 8. 1 8 Gern 5 Taschentuch ais Welhnachts-Geschenn! de der jahwfeuserdalfen. . f. Kinder haben an beiden Feiertagen zu halben Preisen F nur nachmittags um 2 Uhr Zutritt n Anfang.00 Uhr Letzte Vorstellung.40 Uhr Louis Ralph a ä Maria Jakobini scareibmaſhinen. 2 Leop. von ledeboeur nemabnen e 5 f i ö 5 Vi 0 1 804 Stift wd,keach-nepareſur- e N. 1 4 89 lersen, Nagnus er wennae S 5 a 1 9 1855. Wieder carl winkel„ 182 Beliebte Sihnachis fimmung, s. 7 Tel. 22485 1 e coil Order rd fehle HUD. ostaufant Kaufmannsheim 8 855 Ausnahme- Angebdt Orgel-Solo: Weihn lieder 3) 22 92 ü 5 5 5 N e aas eee mrs: 1 e 1 i prävapt 80 1 4 . Ersten eg zweiten Welhnachtsfelertag, mittags 2 Uhr ee Grosses 10 N ZERT Dledesfeller fot J. 30. 5 Kindervo rstellung 135 N ee(rumänische Hapeile) ade, Aee B.. 10 e 8„concordis., Langstr. 38 rut dern Nfeir chn Sruilep: 2 05 1 Wozu freundl. einladet 15534 Juß. Karl Mändl. eb „Durch Zauberwald zum Märchenland“ er 85 ering Valentin Dink. verkauf uber die strabe Eintritt 30 und 40 Pig. 16982 5 E T. 6 890 a i 5 8 8 Ternsprecber 28555. plangtarium Mannheim 3 r aufe NMAXIRII u urhbech gen 26. her 1028 n uur CCC ͤ ³·— l i el. 28344 boſcenes Lamm, 2 10 Sammlungen für Natur- und Völkerkunde Rerrenkleider 1 5 dene abend W 5 3 1511 5 bohlen dern a, den elan-Nebaadetee f„ Bona. e if 1, ile e e ee eee um ersten Weihnachtstag gefcloſen.; gener: professor Zirkel, Heidelberg ſelertage Aus sehank des berdhmten Am zweiten Weihnachtstag u. an Neufahr Finkel, 0 8 9 8 Ang den Felertagen auserwählte Sdupers Iuintrittsprelse: Hrwaehsene 20 Pfg.* Schrempp printz Bockhieres geöffnet von 1113 und 15—17 Uhr, 62 Tel. 25471 855 Studlerende u. Schüler 25 Pfg. 5 255 FCC ĩ ͤ 2 b RkKarten an der Planetarlumskasse 2 8 Anfang 1 4 1 Monkag, den 24. Dezember 1928 15. Seite. Nr. 599 Dienstag, den 25. Dezbr. 1928 Vorstellung Nr. 126 auß Miete Vorrecht F Neu einstudiert: Ta u un h Au Ser und der Süngerkrieg auf Wartburg Große romantische Oper in 3 Aulzügen von Richard Wagner- Spielltg.: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Rudolf Boruvka Chöre: Karl Klaus Cboreographische Einrichtung: Aennie Häns Kassenölfnung 18 Uhr Anfang 18.30 Uhr Persone n: Hermann, Landgraf v. Thüring. Wilhelm Fenten Tannhäuser Adolf Loeligen Wolfram von Eschenbach Sydney de Vries Walter von der Vogelweide Valentin Haller Heinz Berghaus Heinrich der Schreiber Fritz Bartling Reinmar von Zweiter Karl Mang Elisabeth, Nichte d. Landgrafen Gertr.Bindernagel Venus Margarete Kroo Ein junger Hirte Marianne Keiler Erster Edelknabe Elfriede Fels Zweiter Edelk nabe Helen Siedle Dritter Edelknabe Liesel Geier Vierter Edelknabe Erna Rühl- Sailer Biterolf Ritter u. Sd yr. Mittwoch, den 26. Dezbr, 1928 Nachmittags- Aufführung: Finkepunk Murchenkomödie in 3 Akten von Frite Petet Buch— Musik von Bruno Hart!— In Szene gesetzt von Dr. Gerhard Storz— Musikalische Leitg.: Rudolf Schickle— Tänze: Aennie Häns „Anfang 10 Uhr Ende nach 17 Uur Pes O nen: Bum Krüger Ernestine Costa en dersonnenstrahl Karin Vielmetter Der Maler Pinkepunk Karl Haubenreiſer Der Bürgermelster Hans Godeck Der Ratsherr Johannes Heins Der Stadtsoldat Joseph Renkert Grids 1 Pi Raul Alster Graps. Haus Simshauser Frau Sonne Lene Blankenfeld Fritz Klippel Karl Marx Georg Köhler Wilhelm Kolmar Der Sommer Der Winter Der Mond Knecht Rupprecht Klirrebein Jad. Klingenſuß Zickezack, 1 der Dirigent N Fritz Linn Hudiwu 8 itt Hans Finohr Hoſterpolt 9 7 rr Ernst Langbein: Trillebill orchesters Harry Bender Stehameck, der Zaunpfahl Willy Birgel Blinzeblaak, die Laterne Juſie Sanden Laufevoll, das Regenlaß Elise de Lank Mittwoch, den 26. Dezbr. 1928 Vorstellung Nr. 128, Auer Miete Nebukadnezar Oper in vier Akten von Temistocle Solera; Freie deutsche Uebersetzung v. Leo Schottlaender Musik von Giuseppe Verdi— Inszenierung: Dr. Bichard Hein— Musikalische Leitung: Erich Orthmann— Chöre: Werner Göglins Bühnenbilder. Dr. Eduard Löffler Techn, Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr Pers On en Nebukadnezar, König v. Babylon Hans Bahling Ismael, Neffe Sedecias des Könige von ſerusalem Valentin Haller Zacharias, Hohepriest.d. Hebräer Siegfr. Tappolet Abigail, Sklavin, vermeintliche erst- gebor. Tocht. NebukadnezarsGertrudgindernagel Fenena, Tochter Nebukadnezars Erna Schlüter Der Oberpriester des Bas Heinz Berghaus Abtlallo, Diener d. Königs v. Babylon Fritz Bärtling Rahel, Zachariab Schwester Elfriede Fels Neues Theater imfosengarten Dienstag, den 25. Dezbr,. 1928 Zum 1. Male: Der Prozell Mary Dugan Ein Stück in drei Akten von Bayard Veille r. Für die deutsche. von Rudolph 0 t von Wihelm Kelmar. Ende 22 Uhr. In Narr, gesetzt .80 Uhr 1 8. ary Dugan, genannt Mons Tree Ernestine Costa Eduard Wett, ihr Anwalt Hans Finohr Staatsanwalt Galway Karl Marx Der Richter Nash Johannes Heinz Pr. Welcome Vunelm Kolmar James Madison Bum Krüger Polkzelinspektor Hunt Raoul Alster Pollreikapitan Price Joseph Renkert Dagmar Lorne, Tänzerin aus „Folles Labells Breef May Harris, Tänzerin Karin Vielmetter 75ꝗ 1 F ran Eduar Ries Arie Ducrot Lene Blankenkeld aal debnelder* S 7 2155 t sehn Ans ec ullne Elizabetd Stleler Fin e ee Will Birgel Stustsanwaltsubstistm Karl Hartmann 8 Joschim 1 Vereidiger Ernst Lan Neberterm ae 1 an, porte g Helene Ley Herr zus dem Publikum Er. N sis Putefrau 1 8 de Lank weite Putzfrau AIulle Sanden K Erie Cerlchtsdlenern arry Bender tedlener Jakob Klingen — Mittwoch, den 28. Desbr. 1928 Der Prozeſ Mary Dugan Ein Stück in drei Akten von Bayard Veiller Fur die deutsche Bühne bearbeitet von Rudolph Lothar In Szene 17 8 von Wilhelm Kolmar Anfang 19.30 Ende 22 Uhr Pe e wie oben.) Slesunſen n Mannheim. Am 1. Wang es derte iſt das Muſenm geſchloſſen. Am 5. Dezember(2. Chrkſtfeſt) iſt das Muſeum von 1116 Uhr 1 70 zum ermäßigten Eintrittspreis von 20 Pfg. dre Perſon zugänglich. 60 Musensaal/ Rosengarten Mangbelm Don tag;., Freitag, 8 1 15 Abends 8 U We 1 Inshnus lane n egel Vollständig neues Programm Karten Mk. 1. 20 b. 6. einach. Steuern an der Kontertiasse K Ferd. Heckel, 03. 10, 1. Menn Musikhaus, O 7. 13 Hannnetmer ee Heinz. K I. 32. National- Theater Mannheim. Will 3 85 Noah unvergeßlich durch seinen Sergeanten Lejeune Leiden, Morgen Dienstag Der Film, der für jeden ein gewaltiges Erlebnis bedeutet! Regie: Cecil B. de Mille In den Flauptrollen: Line Bascuete als„Das gottlose Mädchen“ Wirkung Mary Prevost als Anny, eine virtuose, schauspielerische Leistung bietend. Beer in„Blutsbrüderschaft“, in unserem Weihnachts- Programm! 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Nr. 309 Neue Mannheimer Zeitung kMfttatz⸗ Ausgabe Montag, den 24. Dezenter 18 beſdveckehr Herr od. Dame mit 2000 Mark zum Ausbau einer nachweisbar., lohnen⸗ den, lukrativen Ver⸗ nnn das führende und leistungsfähigste 5 5 Montags u. Donnerstags Unerreichte klassische Groß- und mogene Gesellschafts- — Konditorei café Konzerte Tanz- ö 1 FFrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr 1 eee . Oe* e i Kapelle Erick Fleibt in Händen und Frankfurt A. N. Sonntags . Teleph. 28069. 28081 Berlin-Wien 5 Früh- Konzert Nr. 80 an die Geſchſt. Ueber 100 Angestellte. B5850 N 5 7 ECC eee GUTEN BERG. iin Muslkstrase e N 2 12„ Musikstrage SECKENHEINIERSTR 112 Unser Weihnachts- Programm f g bringt einen der besten Filme, dle über- haupt in diesem Jahre gelaufen sind. Revoluflonshochzeit) Das Standartwerk der Kinomatogtaphie in 10 Akten in den Hauptrollen die Elite unserer Flmschauspieler, darunter Namen wie daacterrs Egon Winter, Muſishaus 1. 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Etage; General vertretung der Pfaff- Nähmaſchinen ⸗Fabrit Fritz Kortner Walter Rilla- Gösta Ekmann Karina Bell-Diomira Jacobini r u. a. mehr 1377 Ein Deutscher Film, der mit an die Spitze der Welt. 5 produktion gehört Außerdem i Das vorzügliche Beiprogramm. ä Beginn der Vorstellungen an beiden Feſertagen nachm. 2 Uhr. . Etage: Gutenberg · Saal 9 mit ſeparatem Sitzungszimmer. Hausto Hochelsgant eingerichtet— Parkett bodenbelag— Prächtiges Loßzal mit ganz vorzüglicher Beleuchtungs⸗ möglichkeit; beſonders geeignet für Tanz- und Ausſtellungszweche, z. B. für feine Garderobe Teppich /, Pelz Seſchäfte, ſowie als Probelobal für Seſangs vereine und kleinere Privat · Deranſtaltungen, Hochzeſten u. dergl. n. ætage: Orga · Att. Geſ., 8 Berlin SW. 60, Kochſtraße. Derbaufsſtello Mannheim der bekannten „Orga= Pridat- Schreibmaſchins Uletertret datt. Hanns taſſon „ Pflebau-Iuchigsheleh. 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FFFerrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrt WEIHNACHTS-BETRACHTUNG Von Walter von Molo, Vorsitzender der Sektion für Dichtkunst an der Preußischen Akademie der Künste Immer wieder erlebe ich, daß tiefe Sehnſucht die Men⸗ ſchen unſerer Zeit faſt überfüllt, nicht nur die, welche ſie ausſprechen ober an ihrer Erfüllung verzagen, ſondern auch die, welche— anſcheinend völlig der Seele bar wurden! Alles Hetzen um Geld und Aeußerlichkeiten, nach geiſt⸗ lähmenden ſogenannten Unterhaltungen, alle Liebloſigkeit, alle Untreuen im weiteſten Sinne, alle Richtungsloſigkeiten, alle Leere und Brutalität, Pietätarmut, alles tollwütige Zer⸗ ſchlagen der wenigen uns noch verbliebenen inneren Werte— alles, alles, was jeder Verantwortungsbewußte auf jedem ſeiner Schritte tiefſchmerzlich erfährt, alles das iſt umgekehrte, gewiß ſcheußlich verunſtaltete, fratzenhafte aber— doch Sehn⸗ ſucht! Ja, Sehnſucht! Der ſeeliſch erkrankte Menſch ſucht ſich zu betäuben, Suchen iſt immer unbefriedigte Sehnſucht. Ich kaun nicht, endgültig aburteilend, Schlechtes über den Menſchen unſerer armen Zeit ſammenbruch kommt; dann liegt der Menſch auf dem Boden, verzweifelt und doch ſonderbar entlaſtet und beruhigt. Denn ſo wäre es nicht weiter gegangen, ihm ahnt, daß mit Tod Leben immer wechſelt, wie auf Nacht der Tag folgt. Das Großteil der heutigen Menſchheit iſt im ſeeliſchen Bankerott. Er borgt immer neu neue unbeſtändige Lappen, um das zu verhüllen; der Zuſammenbruch erfolgt aber doch, und dann wird die irre gelaufene Sehnſucht wieder in die Richtung der Helligkeit zielen. Dann wird dem Zuſammen⸗ bruch unſerer äußeren Güter endlich auch der Zuſammenbruch unſerer Seelen gefolgt ſein. Dann wird endlich die Schlacht aus ſein, dann kann erſt in Wirklichkeit das Schlachtfeld auf⸗ geräumt werden. 5 Alſo können wir, wenn auch in Schmerz und Teilnahme, hoffen? Wenn jeder Menſch die Fähigkeit zur Aufrichtigkeit nachwirkungen überempfindlich iſt und bei hergebrachter Art der Erziehung ſofort verſagt; dem einzelnen muß gezeigt werden, daß kein Menſch etwas zu erreichen vermochte, der ſtets mit ſich ſelbſt Mitleid hatte, der nicht ſelbſt aufrichtig bis ins Letzte war, der immer Hilfe von den andern ver⸗ langte. Es muß durch Vorbilder gezeigt werden, daß nur der das Leben erwirbt und Herr ſeines Lebens wird, der den Nächſten mehr liebt als ſich ſelber. Warum liebt man heute den Nächſten? Damit man ſich eitel ſelbſt lieben kann. Das iſt falſch. Man hat den Nächſten zu lieben, damit man ſich ſelbſt vergißt, das iſt wahre Liebe! So lebten alle unſere Großen, darum wurden ſie groß. So dachten Armin, Luther, Leſſing, Goethe, Kant, Schiller, Friedrich, Kleiſt, Beethoven, Nletzſche, Bismarck— um nur einige wenige zu nennen.— Sie dachten ſtets mehr an die andern, an die Geſamtheit als an denken; ich kann es nicht! Nicht 5 J ſich. Und das war ſo bei allen 1 aus Juſtamentibealtsmus oder 1 Großen und Wertigen in allen aus Willen, denn dann ſagte ich, daß ich nicht Schlechtes den⸗ ken wollte. Ich ſage aber: ich kann nicht Schlechtes, end⸗ gültig aburteilend, über die Menſchen unſerer armen Zeit denken. Gewiß ſehe ich die grauenvolle Verzerrung, gewiß weiß ich, daß viele ſeeliſch nicht mehr zu retten ſind. Es iſt mir ſehr bekannt, daß jede einzelne Zurechtrückung faſt übermenſch⸗ liche Kräfte verbraucht, und ob ſie dauert, das ſteht arg dahin im unabläſſigen Anprall der Wogen der Verführung der Maſſen, die keinem erlauben wollen, daß er ſich an feſtes Land rettet, in einer Art kame⸗ rabſchaftlich ekſtatiſcher Ver⸗ zweiflung, die jubelt aus über⸗ ſtürztem Weinen— ich ſehe das alles und ptelleicht ſchärfer und unſentimentaler als andere, nher trotzdem: alle Wirrſale unſeres Heute ſtammen aus Sehnſucht zum Gutſein! Ich will das in Andeutung zu erklären verſuchen: ein Menſch Friedensglaube Stürme raſen über'n Rhein, Winterſtürme, wolkengrelle, Und ins deutſche Land hinein Fegt bie dunkle Zeitenwelle. Vieder ſchrillen durch die Luft, Die von Leid und Unraſt rufen Nur ein ſtiller Weihnachtsduft Wittert um die Kirchenſtufen. Wölkt ſich auf und ſteigt empor, Ringt ſich durch der Stürme Streiten, Sucht und ſucht das Friedenstor Zu den göttlichen Gezeiten, Zu den Tagen, kinderfung, Zu den morgenfrühen Jahren Komm, o komm, Erinnerung. Einmal war's, daß froh wir waren. Von Rudolf Herzog Als wir an das Kind geglaubt, Das, als Friedensfürſt geboren, Jahr um Jahr von Palm umlaubt Und als Wohnung neu erkoren, Um der Augen zitternd Licht, Um der Herzen zitternd Fragen Zu des Vaters Angeſicht Friedevoll emporzutragen. Nehmt die Kerzen wie dereinſt, Laßt ben Glauben nicht vergehen: Ob du heute Tränen weinſt, Du wirſt deinen Heiland ſehen. Irgendwo in deutſchem Land Liegt er lächelnd in der Krippe Reckt er ſchon die Führerhand, Formt ein Wort er auf der Lippe. Friede, Freiheit, Weihnachtsglück! Wenn die Stürme Wolken jagen, Bleiht der helle Tag zurück. Und es wirg für Deutſchland tagen! Für das Land, das uns gebar, Für das Land, bas einſt uns bettet, Für das Land, das immerdar Uns an ſeine Scholle kettet. Nehmt die Kerzen hoch und wem Wir auf unſrem Weg begegnen Nach dem deutſchen Bethlehem, Laßt mit Brudergruß uns ſegnen. Brüder, es hat ausgeſtürmt, Wenn wir unfſre Schultern einen! Brüder, wo die Nacht ſich türmt, Werden Sterne, Sterne ſcheinen. Ländern und Zeiten.— Und Thriſtus, deſſen Andenken dieſe Tage geweiht ſind? Zu Religtoſität, zu den unab⸗ änderlichen Geſetzen des Geiſtes, am leichteſten erkennbar in Ge⸗ ſchichte und Dichtung, muß die Menſchheit finden, ſonſt geht es noch und immer tiefer mit Deutſchland hinab. * Christfest- sehnsucht Von Dr. A. Diez⸗ Langhammer Für uns Deutſche iſt Weih⸗ nachten ein Feſt der Liebe und des Friedens. Um ſo enttäuſchter ſind unter uns jene, die guten Willens ſind, wenn ſie den Hader im eigenen Lande und die Fried⸗ loſigkeit in der Welt beachten, wenn ſie immer wieder erkennen, daß der tiefere Sinn der Weilh⸗ 0 — 2 ee ee e ee nee e — 3 glaubt an Liebe, Ehre, Treue, Baterlandsliebe, an Adeale. Und er ſieht Liebe ſich in Haß⸗ felnbſchaft wandeln, Ehre in auftrumpfende Ehrloſigkeit, Treue in Verrat, Vaterlands⸗ liebe in hohle Phraſen oder ver⸗ bohrte Liebe zu den Feinden des Vaterlandes, die Ideale ſtürzen vor ihm in Trümmer — ihm fehlt das Feſte, das ihm Stütze, Halt, Führung und Lebenszweck war. Was tut er? Er wartet, daß das All, daß Gott, daß das Ethos des Welt⸗ ganzen, an das man ihn glau⸗ ben lehrte, eingreift, daß alles wieder ſo wird, wie es war oder doch kraftgebend ſchien, daß er für ſein Ausharren bei der Anſtändigkeit belohnt, und daß der Abgeirrte beſtraft würde. Der Menſch vergißt ja immer, doß Gottes Mühlen zwar ſicher, aber langſam mah⸗. len, daß ſie die begreifliche Un⸗ geduld des kurzlebigen Men⸗ ſchen, der jedes von ihm Er⸗ hoffte noch erleben und nutz⸗ gießen will, nicht zu beſchleu⸗ nigen, ſondern viel eher zu hemmen vermögen, in der Art, daß Beſſerung nicht kommen kann, ſolange die Menſchen dazu nicht reif ſind. Reif iſt nur der Gelaſſene und ergeben Lebende, der für ſich nichts Egoiſtiſches mehr will— reif iſt kiemals der Ungebuldige. Alſo: Das Schickſal oder Gott greift nicht ein, wie es ſcheint; ſeden⸗ falls nicht ſo ſchnell, wie wir es erwarten., wie es der törichte Menſch für richtig hält. Was wehen). kommenden gu erwarten). Aber: Beſſer, die Weihnachten kniſtern, als daß ſie flüstern, (d. h. Sturm und Iſt Weihnachten kalt, kommt der Winter hart und der Frühling bald. 2 Wenn es zu Weihnachten flockt und ſtürmt auf allen Wegen, das bringt den Feldern reichen Segen. 4 Helle Chrtſtnacht— finſtere Scheunen(nämlich im Jahr Chriſtnacht— helle Scheunen(schlechte Ernte 8. Sind Weihnachten die Bäume weiß nan Schnee, io find ſte im Frühfahr weiß non Bitten. * Weihnachten Schnee— Oſtern Klee. Grüner Chriſttag— Oſtern weiß, Macht zu nicht des Bauern Fleiß. * Sind die Weihnachten grün, Kannſt du zu Oſtern den Pelz anziehn. 2* 8 Weihnachten im Sprichwort 7 Weihnachten feucht und naß, nachtsbotſchaft von der Menſch⸗ heit ſo aft mißachtet oder über⸗ gangen wird. Am ſchmerzlichſten wirkt ſolche Erkenntnis in einer Zeit, wo unſer Volk von ſeinen zhemaligen Kriegsgegnern immer noch geſchwächt und ſelbſt in der Wahrung ſeiner wichtigſten Lebensfragen verkannt wird. Die vergeblichen Verhandlungen über eine Räumung deutſcher Gebiete, 1 g 4 3 5 b Beſetzung durch fremde lauer Regen ums Haus Gibt leere Speicher und leeres ren Be 3 8 9 8 N 3 Faß. Truppen kein Zeichen der Ver⸗ * Zu Weihnachten Gras— zu Oſtern Eis oder ſo was. fohnung ſondern ein unte kent gute Ernten), Finſtere kein Neſt. Nach grüner Weihnachtsfeier* Deckt Schnee bie Oſtereier. ** hat, kommt es endlich. 4 252 Grüne Weihnachten— fetter Kirchhof. 2 Der heilge Ehrkſt will ne Eisbrücke haben, Fehlt ſie, wird ſelbſt er damit ſich begraben 8 Am Weihngchtstage wächſt der Tag, ſo weit die Mücke gähnen mag. Am Neujahrstag wächſt der Tag, ſo weit der Haushahn tratſchen mag. i 0 Am hellgen Dreiktnigstag, Weihnachtsabend hell und freundlich läßt alle ſo weit das Hirſchlein ſpeingen mag.. Fruchtbarkeiten hoffen. 85 Hat Weihnachten Fliegen, ſo hat Oſtern Eisſchollen. * Weihnachten klar, gutes Weinſahr. * Wenn's windig iſt an Weihnachtstagen, ſollen die Bäume viel Früchte tragen. 2 Ueber Weihnachten kein Feſt, über des Ablers Wenn man lange genug von Weihnachten gerebet Bis Weißnacht: juchhe, nach Weihnachten: o wehl barer Beweis gewollter Fried⸗ loſigkeit iſt, die unerträglich hohen Abgaben, welche uns zugunſten anderer im Wettrüſten ſich über⸗ bietender Völker unter dem Deck⸗ mantel der Kriegsſchuldlüge ab⸗ gezwungen werden, und die der Gerechtigkeit Hohn ſprechende Mißhandlung deutſcher Minder⸗ heiten ſind nicht dazu angetan, die Weihnachtsbotſchaft vom „Frieden auf Erden“ ihrer Ver⸗ wirklichung näher zu bringen. Auch das Wetterleuchten im Fer⸗ nen Oſten, die Kämpfe in Süd⸗ amerika und die ſich in allen Weltteilen anhäufenden Konflikt⸗ ttoffe widerſprechen dem Geiſt des Friedens in einer Weiſe, daß die meiſten Menſchen verzagen oder Neichgültig werden möchten. Und doch iſt gerade der Kampf zwiſchen Gut und Böſe, zwiſchen Neigung und Pflicht eine Not⸗ wendigkeit geworden, um auf dteſer Erde die ſchlechten Gewal⸗ ten bezwingen und ſomit ſchließ⸗ lich den Sieg des guten, auf⸗ wärts führenden Geiſtes ermög⸗ tut der Menſch? Er beginnt zu zweifeln, verliert ſeinen Glauben, meint, die andern ſähen richtiger als er, ſie kfämen ihm zuvor, er ſinkt zu den andern. Und nun ſetzt das ſchlechte Gewiſſen die Sporen ſcharf ein. Der Erzengel verjagt immer wieder die Ueberklugen aus dem Paradies, aus dem ſie die glattzüngelnde Lockung ſtieß. Nun wird die Parole: nicht nachſinnen, nicht an die Zukunft denken, die Leere und das Unglück ſollen nicht bewußt wer⸗ den: Lärm, Lichter, Farben, Betäubung, Zuſammendrängen mit Gleichgefallenen, Betäubung über Betäubung ſich dauernd bis faſt zum Wahnſinn ſteigernd, Davonlaufen, kin⸗ diſches Hoffen, aber doch Hoffen, daß die Breite, die Vielheit die Tiefe erſetze, daß in dieſem Hexentanzen, das nur tod⸗ ähhlicher Erſchöpfungsſchlaf oder Träumewirrwarr unter⸗ bricht— das mahnende Aufflackern der Seele, ſobald der Körper den Starrkrampf ſeiner ſinnloſen Raſeret vorühber⸗ gehend verltert— doch wieder Glück und damit Ruhe irgend⸗ wie zu finden ſei. Das iſt der Zuſtand der Mehrzahl der heutigen Menſchheit, er iſt aufs äußerſte gefährlich, ſie iſt be⸗ dauernswert, aber noch nicht verloren, denn ſie hat noch im⸗ mer Sehnſucht, ſie ſucht noch. Es iſt der gleiche Zuſtand, in dem ein Bankerotteur vege⸗ tiert: er weiß, daß ſein Unternehmen nicht mehr in Ord⸗ nung iſt, er weiß, daß das Ende kommen muß, daß dieſes utnabwendbar iſt, aber er geſteht ſich das nicht ein; er will es nicht wahr haben, er raſt weiter, um ſein Herz nicht pochen zu hören, um ſein Hirn nicht denken zu laſſen, um deren Mahnen durch überhitzte Geſchäftigkeit den Raum zu rauben. Er macht immer neue Schulden, bis endlich doch der Zu⸗ mit ſich ſelbſt hätte: ja! Aber dleſes Werkzeug gebrauchen die Wenigſten, darum droht die Gefahr, daß dem endgültigen Zuſammenbruch ſeeliſches Ausbluten noch lange Jahre voran gehen wird, daß dann der Zuſammenbruch kein ſegensreiches Sterben mehr wird, um neu geboren zu werden, ſondern Verweſung. Es iſt die noch viel zu wenig erkannte Gefahr unſerer Tage, daß in ihnen die Menſchen bet lebendigem Leibe innerlich verfaulen. Es geht die Lüge der Humanität um, die von wahrer Humanität ſo weit entfernt iſt, wie ein Endpol des Kosmos vom anderen. Humanität heißt Menſchenfreund⸗ lichkeit, Freundlichkeit zum Menſchen, aber nicht zu Halbtieren und Tieren! Was iſt denn ein Menſch? Iſt er das Weſen, das zwei Beine hat und aufrecht geht, oder 0 er das Weſen, das eine Seele in ſich trägt? Falſche Humanität heißt: Wertloſe ſchonen auf Koſten der Wertvollen. Es hat keinen Sinn, um die Dinge herum zu reden, das tun genug andere, das Erfordernis der Zeit nennt ſich innigſte Liebe und Hilfebereitſchaft zu allen Menſchen— Abkehr aber von denen, die noch nicht zum Menſchſein fanden, Erziehung zur Meuſchen⸗Kamceradſchaft. ö Wie erziehen Elternhaus, Kirche und Schule dazu? Durch Hinweis auf ſtrenge Selbſterziehung. Wle war es früher? Das Kind, deſſen Vater nicht im richtigen Augenblick gerecht ſtreng zu ſein vermochte, das über gerechte Strenge klagte, erkannte ſpäter diefe Strenge als die größte Hilfe an, die ihm hatte gegeben werden können. Damtt man mich recht verſtehe: nicht die Erzieher ſollen ſtreng ſein, das wäre ſinnlos, da heute das Material durch Kriegs⸗ und Zuſammenbruchs⸗ lichen zu können. Gerade wir Deutſchen richten uns immer wie⸗ der am höheren Ziele auf, um— trotz Verirrungen und Schwächen— uns ſelbſt und der Menſchheit Wege zu bahnen, die abſeits führen von Niedrigkeit und Friedloſigkeit, die ſo⸗ mit den eigentlichen Sinn unſerer Menſchwerdung und Da⸗ ſeinsaufgabe offenbaren. Daher iſt auch unſere Weih⸗ nachtsſehnſucht ſo ſtark und ſo ſelbſtverſtändlich wie bei keinem anderen Volke. Beſonders jetzt brauchen wir dieſes deutſche Chriſtſehnen, weil ohne Ringen um Frieden und Menſchheitsliebe unſer Leben noch troſtloſer wäre. Wir be⸗ nötigen ſolche Hoffnung, denn ohne ſie würde unſer Daſein ſo nutzlos erſcheinen, daß es lieber enden ſollte, bevor es überhaupt begann. Was wäre der Winter für uns Deutſche ohne Weih⸗ nachten? Wir haben im erſten Kriegsjahr geſagt„Zu Weihnachten ſind wir wieder daheim“, weil uns dieſes Feſt als das ſchönſte gilt, weil unſer ganzes Weſen aufs engſte mit ihm verbunden iſt, weil wir alle es im Kreiſe der Lieben zu fetern hoffen. Mitten in den Freuden des Sommers denken wir an das herrliche Feſt, und ein Teil der Sorgen und Plagen des Winters erſcheint uns gemildert in ſeinem vorausetlenden Licht. Keine Wohnung iſt ſo erbärmlich, daß micht ein Strahl des Wethnachtslichtes ihre Winkel erhellt, kein Kind iſt ſo arm, daß ihm dieſer Tag nicht auch eine Freude bringt. Wir alle fühlen menſchkicher in dieſer Skunde 7 und das Wort vom Feſt der Lebe iſt kein leeres.. r 0 r ee . 3 2 r Ark ezeigt der zichtig ver- er der rden heute Das u ſich groß. hiller, t nur n die Is an allen allen Und dieſe unab⸗ eiſtes, Ge⸗ die ht es mit . 7 ü mer Weih⸗ und ſchter guten Hader Fried⸗ chten, nnen, Weih⸗ enſch⸗ über⸗ chſten einer einen mmer n der igſten Die über biete, emde Ver⸗ kenn⸗ ried⸗ zohen nſten über⸗ Deck⸗ e ab⸗ der hende nder⸗ letan, vom Ber⸗ ngen. Fer⸗ Süd⸗ allen flikt⸗ t des ß die oder ampf iſchen Not⸗ auf wal⸗ ließ⸗ auf⸗ mög⸗ wir wie⸗ und hneu, e ſo⸗ Da⸗ et h⸗ e bet ieſes und r be⸗ aſein res 1 5 ih⸗ 58 Feſt ugſte eben mers rgen inem daß hellt, eine kunde 1 5 (bes Friedens Einzug zu halten. 1 1 alte Zeder. WEIHNACHTEN AN HEILIIGER STATT E Hatfa!— Von weitem tauchen ſchemenhafte Silhouetten der entlegenen Stadt auf und ſcheinen über die blauen Meereswaſſer zu wachſen, je mehr ſich der Dampfer dem Ufer nähert. Kilometerweit vor Haifas Geſtade hat er ſeine Anker bereits ausgeworfen. Unruhe und Spannung breiten ſich unter den Menſchen aus, die ſich zur Schiffsbrücke dräu⸗ gen, um ausgebootet zu werden. Denn nicht mehr weit iſt die heilige Stätte, das Ziel langen Sehnens und frommen Weihnachtswunſches. Eine vierſtündige Fahrt noch von Halfa durch fruchtbare Ebene und abwechflungsreiches Gebirgsland, vorüber an dem Karmelgebirge. Dann taucht ſie auf: El Kuds— Jeruſalem— die heilige Stadt. Nicht in ſie hinein bringt uns die Bahn, weit draußen vor ihren Mauern macht ſie halt und zwingt uns, die weite Strecke mit dem Wagen zurückzulegen. Maleriſch erſchlleßt ſich die„hochgebaute Stadt“ vor uns, in ſeltener Schönheit, geweiht durch die Geſchichte, 5 die das Buch der Bücher bewahrt. Man verläßt den Wagen im Angeſichte der Stadt, über die ſich die Zitadelle mit der Davidsburg erhebt; durch das Jaffator wagt man nur zu Fuß die Stadt zu betreten und den Weg zu wandeln, den vor Zeiten der Heiland mit ſeinen Jüngern hinauf ging. Wie einſt ſo beleben auch heute noch hauptſächlich die Juden die engen, winkligen Straßen. Wohl haben ſich neben ihnen auch Chriſten und Mohammedaner heimiſch gemacht, aber die Volksſitten ſind echt Von Hanns Brauekmann entſchloß, gibt heute die weithin leuchtende grüne Kuppel der Omarmoſchee Zeugnis von tauſendjähriger Türkenherr⸗ ſchaft. Eine der ſchönſten türkiſchen Moſcheen iſt dieſer wun⸗ dervolle, in ſeinen Raumverhältniſſen feine Moſaikbau, mit koſtbaren Säulen und glänzendem Perlmutterſchmuck. Auch der Garten Gethſemane, mit altersgrauen Oelbäumen be⸗ ſtanden, iſt nicht mehr jüdiſches Eigentum. Griechen und Katholiken teilen ſich in ſeinen Beſitz. Golgatha!— Erſchütternd iſt der Anblick jener Stätte, auf der Chriſtus den Opfertod am Kreuze erlitt. Eine Mar⸗ mortafel kennzeichnet die Stelle des heiligen Grabes und ver⸗ einigt um ſich römiſch⸗katholiſche, griechiſch⸗katholiſche, arme⸗ niſche, koptiſche und andere Prieſter, die der Erlöſung ge⸗ denken. Die Stätte des Gebetes für die Chriſten iſt die Grabeskirche, die 1812 an die Stelle des 336 geweihten, ſpäter durch Brand vernichteten Gotteshauſes errichtet wurde. Geheimnisvolles Dunkel umgibt die Altäre im Innern, und im Licht zahlreicher, von der Decke niederhängender Lampen glitzert der reiche Goldſchmuck. Fahnen, Oelbilder und Figuren beleben die vielen Kapellen, an die ſich Pilger⸗ herbergen, Wohnräume uſw. anſchließen. Ehrfurchtsvoll ſchreiten Gläubige und Ungläubige an dieſen Stätten vorüber und erleben das Leid, das die Via Doloroſa einſt ſchaute. Dieſem Geſchehen fügt ſich die Landſchaft ein, paßt ſich der Menſchenſchlag an, der mit der Laudſchaft verwuchs. Felſig, mit Steinen Überſät, unwegſam iſt der Boden, rauh dis Wüſte, wild das Kidrontal, ſchroff und faſt ohne Baum⸗ ſchmuck ſind die übrigen Täler, unheimlich glänzt das Tote Meer herauf, Ausblicke, die der Oelberg gewährt, der ſich auf guter Straße mit dem Auto erreichen läßt. Hart und verſchloſſen wie die Landſchaft, ernſt ſind die Menſchen, unverfälſcht der Typ, beſonders in der Altſtadt. Dort hauſen die Musleminen, den Blumen gleich, die nicht ſäen und nicht ernten und nur die eine Aufgabe erfüllen, da zu ſein für Mann und Kind. Fein und regelmäßig iſt der Zug ihres Geſichtes, in dem hochſtehende Augenbrauen die großen Augen und die Schönheitsfalten überwölben. Fein und ſchmal iſt die Hand, die nicht plump ward durch Arbeit, leichtfüßig und huſchend der Gang zum Brunnen und ebenſo elaſtiſch der Gang heimwärts trotz des gefüllten Kruges, den die Frau auf dem Kopfe trägt. Doch nicht allgemein herrſcht der feine Frauentyp in den Gaſſen Jeruſalems. Modiſche Kleider nach europäiſchem Muſter, vielfach in grellen, ſchreienden Farben, beleben das Stadtbild. Die moderne Araberin ſieht in der europäiſchen oder amertkaniſchen Frau ihr Vorbild, kopiert Geſte und Sprache und betrachtet es als größten Erfolg, für eine Euro⸗ päerin oder Amerikanerin gehalten zu werden. Eine liebliche Berglandſchaft führ“ nach Bethlehem, dem fruchtbaren„Ort des Brotes“. Keine deutſche Weihnacht Bethlehem iſt mild wie bei uns jüdiſch, und die engliſche Herr⸗— ſchaft hat es nicht verſucht, dem Volksleben einen europäiſchen Einſchlag zu verleihen. Und es war gut ſo: denn die Diplomatie garantierte den Beſiegern ſicheren Steg. Gerade das ängſtliche Sich⸗ ſperren gegen kulturelle Fort⸗ ſchritte gibt der Stadt einen eigenen Reiz. Durch die engen, winkligen, mit Treppen u. Toren belebten Gaſſen der Altſtadt be⸗ wegt ſich ein Völkergemiſch von Türken und Arabern, das kein Bedürfnis verſpürt nach Reſtau⸗ rants, Kaffeehäuſern und Kinos. Unterhaltungsſtätten kennt Jeru⸗ ſalem nicht. Es iſt, als ſcheue ſich das Getriebe, in jenen Ort Kein Wagen, kein Auto, keine Straßenbahn vermag die engen Gaſſen zu befahren. Alles iſt auf einander abgeſtimmt: bie Gaſſen, die Häuſer, die Menſchen— der Schmutz bleibt ewige Patina Zur Nachtzeit wandeln lautloſe Ge⸗ ſtalten daher, in der Hand die Laterne; denn finſter iſt's rings⸗ um, und nur die Jaffaſtraße er⸗ Hellen einige Oellampen. Außer⸗ halb in der Neuſtadt flutet die Menge durch die Geſchäftsſtraßen. Viele Jahrhunderte ſind ver⸗ gangen ſeit den Tagen, da ſich Judas Geſchick entſchied, ſeit der Tempel zur Steinwüſte ward. Aber an der Klagemauer ſtehen heute noch ſene markanten Juden⸗ geſtalten von einſt, kein Raſſen⸗ gemiſch wie ihre europäiſchen Stammesbrüder;: ſie weinen, kla⸗ gen und ſeufzen um den ver⸗ ſchwundenen Tempel:„Wegen des Tempels, der wüſte liegt——“ „Sitzen wir hier und weinen“, murmelt die Menge. Andere Religionsgemeinſchaf⸗ ten haben Fuß gefaßt an jenen „Stätten, die den Juden heilig waren. Auf Moria, jener Berg⸗ ſpitze, wo einſt Abraham ſich zum 88 Verſtummt iſt des letzten Blauglöckcheus Geläute, Verwelkt iſt der Herbſtölumen duftender Kranz; Das Laubdach des Waldes ward längſt als die Beute Des Windes entführet im wirbelnden Tanz. Diamantengleich glänzen im Mondlicht Kriſtalle, Sie beugen millionenfach Baumzweig und Strauch, Die Eisblumen prangen am Fenſter, und alle Gewäſſer erſtarren beim nordiſchen Hauch. Des einſamen Wandrers weit hallende Tritte Beflügelt die Sehnſucht. Des Heimwehes Macht, Sie lenkt aus der Fremde zur Heimat die Schritte, Sie führet ihn ſicher zum Ziel aus der Nacht. Aus Vaterhaus pocht er. Die Flügel der Türen, die Pforte zurück, Und weinende Eltern, ſie ſagen dem Kinde, Wie ſehr ihre Liebe gefleht um dies Glück. Nun klinget ein Glöckchen; es eilen zum Feſtraum Die Kleinen. Der Bruder drückt ſie an die Bruſt. Wie herrlich erfüllt ſich doch unter dem Chriſtbaum, Was längſt ward geträumt von des Wiederſeh'ns Luſt! Wie ſtrömen ſo hell fetzt die Inbelgeſänge Aus unſerer Kinder unſchuldigem Mund! Wie tun ſie, entzückt von der Gaben Gepränge, So herzlich Gefühle des Dankes nun kund! Durchwandre, o Fremdling, die frenndlichſten Gane, Bewundre berühmteſter Großſtädte Pracht, Die Kunſtſchätze aller Paläſte beſchane, Bewundre Italiens Mond⸗Zaubernacht: Weihnachten Von Auguſt Göller Vom Vater der Liebe. Es ſpringen geſchwinde Daun eile, wenn öde ſind Fluren und Laubwald, Am heiligen Abend zum Chriſtbaume hin, Deu ſorglich geſchmückt für die kindliche Einfalt Der trendeutſchen Mutter friſch fröhlicher Sinn, Und ſage mir, ob ſolch köſtliche Stunden Solch liebliche Bilder, ob ſolch hohes Glück, Ob ſolch heil'gen Frieden du jemals gefunden? „Nein, Nein!“ ſpricht dein ſelig verklärter Blick. Das liebliche Feſt unſrer glücklichen Kleinen, Es ward einſt geſtiftet auf himmliſchem Thron Er wollte vereinen Die Schmachtenden hier mit dem göttlichen Sohn. Die Chöre der Kleinen, die heut' dich erfreuen Beim Friedensbaum, ſangen dem göttlichen Kind Einſt Engel; darum dürfen ſo fröhlich ernenen Das Gloria, die reinen Herzens noch ſind. Ihr Glück, es erfüllt uuſre Herzen mit Wonne, Wir fühlen die irdiſche Sorgenlaſt kaum, Es ſcheint uns noch einmal der Lenztage Sonne, Wir träumen nochmals ſel'gen Jugendglücks Traum. O, möchte doch heut' in den Hütten der Armen, Wenn alles ſich freuet der ſeligen Zeit, Ein Lichtlein auch glänzen! Werktätig Erbarmen, Leg' fröhlich die Gaben zum Chriſtfeſt bereit! Der Friedensfürſt trug einſt der Niedrigen Hülle, Den Schwachen zuerſt heil'ge Tröſtung er ſchenkt: Reich will er's vergelten dem, der in der Stille Der Chriſtnacht ber leidenden Brüder gedenkt! zieht hier ein, die Winterzeit um der Herbſt. Immergrün bleibt das Blatt der Olive, die ihrer blauen Früchte beraubt iſt. Phan⸗ taſtiſch ſtrecken ſich die kahlen Zweige des Feigenbaumes; blät⸗ terleer ſind auch die Weinreben. Ernſt ſtimmt das dunkelgrüne Kleid des Johanntisbrotbaumes, während Krokus, Meerzwiebel und Alpenveilchen bereits den Lenz ankünden. Gebeugt unter der Laſt, krip⸗ peln Eſel zur Stadt: auf Drome⸗ daren thronen reichgeſchmückte Beduinen, daneben ziehen waren⸗ beladene Kamele, ein Bild, wie vor Zeiten. Auch Bethlehem iſt eine Stätte des Schmerzes. Am Grabe Rahels, der Lieblings⸗ gattin Jakobs, klagen die Juden über den Kindermord des Königs Herodes und erflehen die Für⸗ bitte ihrer Stammutter. Aus feſtungsartigem Häuſer⸗ komplex ragt am Oſtrand der Stadt die große Geburtskiſche über der geſchlchtlich wahrſchein⸗ lichen Geburtsſtätte Jeſu. Sie iſt die älteſte erhaltene chriſtliche Kirche, ſtammt aus der Zeit Konſtantins und befindet ſich heute im Beſitz der Lateiner, Ar⸗ menier und Griechen. Die 380 von Konſtantin errichtete Baſi⸗ lika wurde von Inſtinian durch Querſchnitt, Apſiden und Vor⸗ halle erweitert. Gewaltig und ergreifend iſt der Eindruck, der von dem einheitlichen Stil des Innern ausgeht. Eine Treppe führt in die Krippenkapelle. Unter der Altarplatte leuchtet auf wei⸗ ßem Marmor ein Silberſtern, der die Inſchrift trägt: Hie de virgine Maria Jesus Christus natus est— Hier wurde von der Jungfrau Maria Jeſus Chriſtus geboren. Zahlreiche Pilger be⸗ ſuchen um die Weihnachtszeit die lichterhellte Krippenkapelle. — Opfertod ſeines Sohnes Iſaak Legende vom ersten Christbaum Nacherzählt von H. S. Auerbach Der Walb war in großer Erregung. Die klugen, alten Zedern ſchüttelten bedeutungsvoll das Haupt und prophe⸗ zeiten ſeltſame Dinge. Sie hatten ſchon viele, viele Jahre in dem Walde geſtanden, aber noch nie etwas derart Wunber⸗ bares erlebt wie das, was ſie jetzt am Himmel und auf den Hügeln bei dem nahen Dorfe ſahen. ö „Sagt doch, bitte, was Ihr ſeht“, flehte eine kleine Rebe, „wir ſind ja nicht groß genug, um all das Wunderbare ſchauen zu können. Wir möchten uns auch daran freuen.“ „Ich kann vor Staunen kaum ſprechen,“ bemerkte eine „Der Himmel ſcheint in Flammen zu ſtehen, die Sterne tanzen, und Engel ſteigen zur Erde herab und reden mit den Hirten auf dem Felde.“ Die Rebe lauſchte voller Verwunderung. Ihr zunächſt ſtand ein kleiner Baum, ſo klein, daß keine der großen Zedern ihn beachtete. Und doch war es ein ſehr ſchönes Bäumchen, gerade und ſchlank gewachſen, das von allen Reben und Far⸗ nen und ſonſtigen Pflanzen des Waldes geliebt wurde. Wie gern würde ich die Engel ſehen und die Sterne! Sie müſſen ſehr ſchön ſein“, ſeufzte es leiſe. Während ſich die Rebe und das Bäumchen ſo unterhielten, beobachteten die Zedern mit ſteigendem Intereſſe die wunder⸗ baren Vorgänge am Waldesrande. Muſik erſcholl und bald war die Luft von herrlichſten Harmonien erfüllt. „Welch wunderbare Muſik“, rief der kleine Baum.„Wo⸗ her mag ſie kommen?“ „Die Engel ſingen“, entgegnete eine Zeder,„niemand ſonſt vermöchte ſo herrliche Töne bervor zu bringen.“ „Auch die Sterne ſingen“, bemerkte ein anderer Baum, und die Hirten. Welch ſeltſomes Lied es doch iſt.“ Die Bäume lauſchten, ohne ſedoch den Sinn des Ge⸗ ſanges erfaſſen zu können. Er hörte ſich an wie eine Hymne. „Man verſtand etwas von einem Kinde, das geboren ſei, aber welche Bedeutung es damit hatte, war nicht zu erkennen. Der Geſang dauerte die ganze Nacht hindurch an, und während Fleſer Zeit ſahen die Zedern den Tanz der Sterne und die Engel bei ben Hirten. Es war gegen Morgen, als die Zedern plötzlich aufgeregt riefen:„Sie kommen hierher! Die Engel kommen zu uns in den Wald.“ Und ſo war es. Immer noch die Hymne von dem Kinde ſingend daß der ganze Wald widerhallte, näherte ſich die Schar der Engel. Ste kamen in weiße Gewänder gehüllt, mit Kronen auf den Häuptern und goldenen Harſen in den Händen. Liebe und freudige Zuver⸗ ſicht ſtrahlten von den himmliſchen Geſichtern, ein unendlicher Friede ſchon von ihnen ausgehen. Die Engel kamen ge⸗ radewegs auf den kleinen Baum zu, ſtreichelten und küßten ſeine kleinen Zweige und ſangen noch lieblicher als zuvor. Dann kamen kleine Sterne vom Himmel, tanzten um das Bäumchen und ließen ſich auf ſeinen Zweigen nieder, ſo daß es bald im hellen Glanze erſtrahlte. Alle übrigen Bäume, die Reben und Farne, Kräuter und Mooſe, ſahen voller Er⸗ ſtaunen zu; ſie konnten nicht verſtehen, was dies Alles zu bedeuten habe.— Am Morgen verſchwanden die Engel— bis auf einen, der bei dem kleinen Baume zurückblieb. Als die Zedern ihn fragten, warum er bleibe, antwortete er:„Ich bin hier, dies Bäumchen zu ſchützen, denn es iſt geheiligt, und kein Leid darf ihm widerfahren.“ Der kleine Baum reckte ſich bei dieſen Worten zuverſicht⸗ licher in die Höhe. Er wuchs und gedieh und nahm täglich an Stärke und Schönheit zu. Die Zedern erklärten, noch nie ſeinesgleichen geſehen zu hahen. Die Sonne verſchwendete ihre ſchönſten Strahlen an ihm, der Himmel ließ ſeinen füßeſten Tau auf ihn fallen; ſelbſt der Wind legte ſein rauhes Weſen ab und küßte ihn ganz zart. Kein Leid traf den kleinen Baum, den der Engel wachte. So vergingen die Jahre Beſchützt von dem Engel wuchs das Bäumchen, bis es der Stolz des Waldes war. Da kam eines Tages jemand durch den Forſt gegangen. Der Engel, der ſonſt immer gleich zu dem kleinen Baume geeilt war, trat beſcheiden belſeite unter die Zedern. „Lieber Engel“, rief der Baum,„hörſt Du nicht, daß jemand kommt? Warum läßt Du mich allein?“ „Fürchte Dich nicht“, ſprach der Engel,„der da kommt, iſt der Meiſter.“ Der Meiſter trat zu dem Baum, betrachtete ihn lange nachdenklich und legte die Hände auf ſeine Zweige, baß ein ungekannter, wonnkger Schauer ſte durchrieſelte. Darauf beugte er ſich nieder, küßte den Baum und ging davon. Oft noch kam der Meiſter in den Wald, raſtete unter dem Baum. Er ruhte im Schatten ſeiner Blätter und lauſchte ber Muſik des Windes in ſeinen Zweigen. Zuweilen ſchlum⸗ merte er unter ihm, und der Baum hütete ſeinen Schlaf; der Wald war ſtill, alle ſeine Stimmen erſtorben. Der Engel wachte in der Nähe. Hin und wieder brachte der Meiſter andere Männer mit ſich in den Wald. Sie ſaßen mit ihm unter den Zweigen des Baumes, unterhielten ſich über Dinge, die dieſer nicht verſtand. Er hörte ſie von Liebe und Gnade ſprechen und ſah, daß ſie alle den Melſter liebten und verehrten. Sie erzählten, wie er Kranke geheilt, Tote zum Leben erweckt und überall, wohin er den Fuß geſetzt, unendlichen Segen ge⸗ ſpendet habe. Eine tiefe Liebe zum Meiſter erfüllte darauf⸗ hin den Baum. Eines Nachts kam der Meiſter allein in den Wald. Sein Antlitz war bleich und tränenüberſtrömt. Er kniete nieder und betete lange. Der Baum lauſchte. Todesſchweigen lagerte ſiber dem Walde. Als der Morgen kam, war der Engel, der bis da⸗ hin bei dem Baume gewacht hatte, verſchwunden.. Bald erhob ſich ein großer Lärm im Walde. Rauhe Stien⸗ men wurden laut, Schwerter und Spieße klirrten. Unbekannte Männer erſchienen, ſie fluchten und ſtießen wilde Drohungen aus, ſo daß ein tiefer Schrecken den Baum ergriff. Laut rief er nach dem Engel, doch dieſer blieb verſchwunden. Der Wald war in großer Bewegung, aber die Fremden achteten deſſen nicht. Sie ſchmangen ihre Aeyte und fällten den Baum, hieben ſeine ſchönen Aeſte ab, die vollbelaubten Zwelge wurden bei Seite geworfen und zertreten.„Sie töten mich“, rief der zu Tode Verwundete,„wo iſt der Engel, um mich zu ſchützen?“— Doch niemand hörte ſein Klagen, niemand als die übrigen Bäume des Waldes. Sie konnten nur ſammern und weinen, eboch ihrem Freunde keine Hilfe bringen, den die Fremden aus dem Walde fort mit ſich ſchlevpten.— ü Als der Abendwind, der von Jeruſalem nach dem fernen Galiläa weht, durch den Wald kam, berichtete er, er habe auf Golgatha ein Kreuz aufgerichtet geſehen— den Baum, an dem der ſterbende Meiſter hing. f EINE WEIHNACHTS-GESCHICHTE in vier Bildern von Franz Carl Endres Eine elegante Wohnung in einer deutſchen Univerſttäts⸗ ſtadt. Der junge Privatdozent Doktor Gobel ſitzt ſeiner hübſchen blonden Frau gegenüber am Teetiſch.„Ja, Du haſt recht, Martin, Weihnachten iſt ein Unſinn“, ſagt Frau Eliſe und zündet ſich eine Zigarette an.„Ein glatter Unſinn. Die Menſchen ſind kindiſch, wenn ſie da um brennende Bäume ſtehen und aus lauter Sentimentalität Tränen in den Augen haben.“ „Es bleibt alſo dabei“, ſagt der junge Gelehrte. Vor wenigen Tagen erſt hat er eine ſehr tiefgründige Arbeit be⸗ endet, in der er die Exiſtenz der menſchlichen Seele nach ſeiner Meinung endgültig„erledigt“ und als ein Hirngeſpinſt be⸗ zeichnet hat.„Es bleibt dabei. Wir fahren in der Nacht Ski.“ „Ja“, ruft die kleine, hübſche Frau aus„und in einer Gegend, wo wir keine Ausſicht haben, Weihnachtsbäume zu ſehen.“ „Wir haben faſt Vollmond am 24. Dezember“, meint Doktor Gobel. „Um ſo beſſer, dann bringen wir die ganze Nacht auf Skiern zu. Als Proteſt! Großartig. „Du haſt Dich in meine Ideen ſchon vollkommen hinein gelebt“, lacht Doktor Gobel. Frau Eliſe errötet geſchmeichelt. „Bin ich nicht die Frau des be⸗ rühmten Seelentöters?“ * Eine einſame Paßſtraße im Graubündnerland. Es iſt Weih⸗ nachtsabend. Die ſchmale tief verſchneite Straße liegt außer⸗ halb der großen Verkehrslinien und iſt menſcheunleer. Man ſieht kein Haus, kein Licht weit und breit, obwohl der Mond ſcheint. Der Schnee glitzert in eiſigen Kriſtallen. Die Straße führt an einem Berghang entlang, der auf eine kurze Strecke hin faſt ſenk⸗ recht über zehn Meter gegen die Straße abſtürzt. Von der Höhe kommen zwei Geſtalten auf Skiern gegen die Straße herunter in raſcher Fährt. Voraus Doktor Gobel, hinter ihm etwas ſeitlich ſeine Frau.„Ach⸗ tung! Abſturz! Links fahren!“ ſchreit Martin Gobel und weicht in elegantem Schwung dem Ab⸗ ſturz aus. Frau Eliſe hört den J Ruf, kann nicht mehr bremſen, schreit auf und überſchlägt ſich. Mitſamt einer Schneewächte, die ſich am oberen Rand des Ab⸗ ſturzes gebildet hatte, ſtürzt ſie in einem weißen Wirbel zehn Meter durch die Luft und bleibt auf der Skraße liegen. Doktor Gobel iſt gleich bei ihr. „Eliſe, was iſt Dir, haſt Du Dir weh getan?“ Seinem Fragen wird keine Antwort. Er greift nach Ihrem Puls. Der Winter⸗ handſchuh läßt ihn nicht hören. Der Mann beugt ſich auf ihre Bruſt und hört den Herzſchlag. Er reibt ihre Schläfen mit Kog⸗ nak und flößt ihr einige Tropfen in den feſt geſchloſſenen Mund. Die Ohnmacht will nicht weichen. Doktor Gobel nimmt die zerſplit⸗ terten Skier von den Füßen ſeiner Frau, rüttelt die Regloſe, richtet ſie zum Sitzen auf. Sie fällt um wie eine Puppe. Er blickt ver⸗ zweifelt um ſich. Kein Haus, kein Licht. Das Schweigen einer großen Einſamkeit um ihn. Seine Gedanken arbeiten fie⸗ , 2 e, 2 e 2 , , 2 e, e . , Herhaft. Hier bleiben heißt er⸗ frieren. Wenn Eliſe nicht er⸗ wacht, ſchläft ſie in den Tod hinüber. Sie erfriert, wenn ſie nicht bald erwacht. Mit zitternden Händen reibt er wieder ihre Schläfen. Zwingt ihre Zähne auseinander, ſchüttet aus der Flaſche Kognak in ihren Mund. Sie ſchluckt, öffnet die Augen. „Haſt Du Schmerzen, Eliſe?“ fragt er.„So ſag' doch, haſt Du a Schmerzen?“ Sie richtet ſich auf, lächelt.„Nur der Schreck Martin!“ f Sie verſucht zu gehen. Da knickt ſie wehklagend ein. Der rechte Fuß iſt am Knöchel verſtaucht.„Nicht gebrochen, Martin, habe keine Furcht“, ſagt ſie,„nur verſtaucht. Aber gehen kann ich nicht.“— Sie ſetzt ſich wieder in den tiefen Schnee und ſchauert vor Kälte. Doktor Gobel erinnert ſich, daß er ſeine Trillerpfeife mit⸗ genommen hat. Er ſucht ſte mit nervöſer Haſt, findet ſie end⸗ lich in einer Seitentaſche und gibt das alpine Notzeichen, den S. O..⸗Ruf in den Bergen. Immer wieder gibt er den Ruf. tit Entſetzen ſieht er, daß ſeine Frau wieder einſchläft. Er rüttelt ſie wach und gibt wieder den Ruf. Nur die weiße, glitzernde Einſamkeit iſt um ihn. Es iſt erſt ſieben Uhr. Und die ganze kalte Nacht ſteht noch bevor. „Wie geht es Dir. Eliſe?“ Der Fuß ſchwillt an, und es iſt ſo kalt, und ich bin ſo müde.“ 8 ö 2 Oberhalb der Straße, nicht zehn Minuten von der Unfall⸗ ſtelle entfernt, liegt eine Almhütte in Tannen verborgen, auf einem Abſatz des Berghanges. Von der Straße aus iſt ſie nicht zu ſehen. Aus der Almhütte ſcheint Licht. Dort bereitet ein Schweizer Kunſtmaler mit ſeiner Frau den Weihnachts abend vor. Sie arbeiten eifrig in dem Sennenzimmer, in dem der Keſſel über dem offenen Feuer ſteht. Im kleinen Nebenraum ſchläft ein Kind von drei Jahren mit roten Backen und halb offenem Munde, die Aermchen unter dem Kopf. 4 „Wundervoll iſt dieſer Abend“, ſagt der Maler zu ſeiner Frau,„ſieh nur, wie es glitzert. Und wie artig Bubi ſchläft! Wir können alles ſchön vorbereiten. Und dann wird er ge⸗ weckt, der Schlingel. Was wird er für Augen machen, wenn er den ſtrahlenden Baum ſieht.“ „Gleich bin iſt mit den Kerzeen fertig“, ſagt die Frau. „Und Du, bitte, lege Holz nach, das Feuer wird ſchwach. Schöpfe die Suppe aus dem Keſſel und fange endlich an, Deinen Weihnachtspunſch zu brauen.“ „Wie Sie beſehlen, ſtrenge Herrin“, lachte der Maler, küßt herzlich die reizende Frau, und macht ſich an die Arbeit. 1 N N 2 N e I V r N 8 W 8 D D N u . e ee „Gemacht“, ſagt er nach einer Weile, dann geht er an den Tiſch und ſtellt einen Tiergarten von Leoparden und Löwen, Tigern und Dromedaren unter den kleinen Weig⸗ nachtsbaum.. „Und was bekomme ich?“ fragt ihn ſeine Frau. „Ueberraſchung! Hier unter der Serviette. Du mir nicht darunter ſchauſt!“ „Und für Dich habe ich auch etwas. Dort auf der Bank, auch unter einer Serviette,“ ſagt die Frau,„daß Du mir nicht Deine viel zu große Naſe hinein ſteckſt.“ „Horch!“ unterbricht der Maler ſie.„Hörſt Du nicht? Das Notzeichen, auf einer Pfeife. Ja— ja gand deutlich jetzt. Da iſt was geſchehen. Raſch, gib die Skier!“ Die junge Frau feht ihn tieftraurig an. Er lächelt und ſtreicht ihr über die Wangen.„Maria, Kindchen! Zuerſt die Menſchenpflicht!“ Nach zehn Minuten iſt er wieder da. Er erklärt ihr raſch den Vorfall.. i „Nichts Gefährliches, aber die Frau kann nicht gehen. Ich hole ſie mit dem Schlitten. Die beiden haben keine ſchöne Weihnacht.“ Aber daß 6 Frau Eliſe wird auf den Schlitten geſetzt. Sie hat noch Schmerzen, aber ſchlimmer als dieſe ſind die Nachwirkungen des Schreckens. Sie weint und zittert vor Froſt. Der Maler zieht den Schlitten. Doktor Gobel geht neben⸗ her und tröſtet ſeine Frau. Sie kommen an die Hütte. Beide , —— Herren ſtützen Frau Eliſe und führen ſte an die Tür. Der Maler öfnet. Wärme und Licht ſtrömen ihnen entgegen. Sie treten ein. Da ſteht der kleine Weihnachtsbaum im hellſten Lichterglanz. Vor ihm ſitzt auf einem Schemel eine wunder⸗ ſchöne Frau, die ein liebliches Kind auf ihrem Schoße hält. Die Drei bleiben ſtehen und finden kein Wort. Endlich ſagt der Maler:„Wir feiern mit unſerem Kinde den ſchönſten Abend des Jahres.. Daß Du die Lichter an⸗ gezündet haſt, Marta!“ Eine ſüße Stimme antwortet.„Damit die arme Frau Weihnachtsfreude hat.“ Maria ſetzt das Kindchen auf einen Stuhl und geht den Dreien entgegen, die immer noch ſtehen und ſchauen. „Heilige Nacht“, ſagt ſie ganz leiſe. Des Sohnes Geburt Von Emil Krehbiel Johanni: Die Erde hat ausgeatmet. Gänzlich dem Licht und der Wärme ergeben, lebt ſie in mütter⸗ lich liebender, keuſcher Hingabe ſelbſtlos aufgetan das befruch⸗ tende reifende Leben des Kosmos mit. Die Sonne, das Geſtirn des Tages, hat„das Wort“.„Das Wort“— der ſchafſende Logos— iſt„Welt“ geworden. Das Denken des Menſchen wird traumhaft. Der Wille drängt zur Einheit mit der Weltenwärme. Betäubung, Dumpfheit, ſa: Trun⸗ kenheit wollen die Klarheit des Kopfes entthronen. Die Glieder widerſtreben dem gemeſſenen Gang, den er zweckvoll beſtimmt. Sie wollen tanzen.— Freudvoll und jauchzend ſchlingt die Jugend den frohen Reigen um den flam⸗ menden Holzſtoß, ſetzt in kühnem Sprung über das Feuer hinweg. Weihnacht: Die Erde iſt in ſich ſelbſt zu⸗ rückgekehrt, hat eingeatmet. Die Wirkensmacht der lebenzeugenden Kräfte der Weltenweiten iſt er⸗ loſchen. Wärme wandelt ſich in Kälte. Die Luft erſtarrt. Waſſer gefriert. Die Erde weſet ſich ſelbſt und ihr eigenſtes Ele⸗ ment: das irdiſch mineraliſch Feſte — das iſt: der Tod!— Die Erde, die Nacht, die Kälte, der Tod haben„das Wort“. Und der Menſch hält Einkehr. Er tritt in das Haus, wo die Alten ſchweigend um den Ofen ſitzen.— Es drängt ihn zur Selbſt⸗ beſinnung in der Stille. Er ſchaut ſich ſelbſt und erkennt: Ich bin als Raumesweſen, was die Natur im Zeitenlauf. Immerfort, wenn ich denke, iſt Winter in meinem Haupte. Immerfort wächſt und ſproßt ſommerlich warmes Leben in meinem Leib und in meinen Gliedern, die meinem Willen dienen. Wie bleibe ich Menſch? Wie werde ich Menſch? — Wenn ich nicht vor mir ſelbſt die Zwieſpältigkeit meines Weſens feige umgehen oder vertuſchen will; wenn ich den lebendigen Widerſpruch, als der ich in der Welt ſtehe, ſchöpferiſch über⸗ winde.(Der erſte Schritt, ihn er⸗ kennend bekennen, bejahen.) Ich kann den Willen, der durch ſich ſelbſt nach außen in die Sinneswelt ſtrebt, ſelbſterziehend nachinnen lenken.— Ich banne das Triebelement in meinem Wil⸗ lensweſen, das mich an die Um⸗ D, e. 4 , F 1 welt, an das Reich der Notwendig⸗ leit, verſklavt und gebe ihm die Richtung auf mein eigenes Ich⸗Weſen.— Ich entkette den in meinen Gliedern gefeſſelten Willen, lenke ihn aufwärts in meines Hauptes Denken und durchdringe ſo deſſen kraftloſe Helligkeit mit Seins⸗ gewalt.— Ich durchkrafte den toten Schein mit Leben und wandle ihn zum Weſen. Wie die Sinneswelt das Grab des— ſich ſelbſt überlaſ⸗ ſenen— Willens, ſo iſt das paſſive, den Wahrnehmungen nur erleidend hingegebene Denken und Vorſtellen das Ende und Grab der Dinge und Weſen, die dem Menſchen begegnen. Durch den nach innen gewendeten Willen aber vermag ich das Spiegellicht des Denkens abzublenden; mein Kopf iſt dann nicht mehr bloß Antenne für den Schein der Sinneswelt; auf dieſer Stufe beſtimmt und ſchafft der das Denken durchkraf⸗ tende Wille den Gedankeninhalt aus ſich ſelbſt. Auch bin ich nicht mehr der Flüchtigkeit des Sinneseindrucks ausge⸗ liefert; ich ruhe auf dem ſinnenfrei erfaßten Geiſtinhalt; ich webe in der Region der Dauer; ich„meditiere“. Wenn in dieſem Sinne der Wille und das Denken im Menſchen⸗Innern ſich ſchöpferiſch verbünden und durchdringen, dann weben und wirken ſie in der Sphäre wahrer Frei⸗ heit. Und es erwacht damit im Menſchen der wahre „Wenſch“, der Tod und Tier überwunden hat;— das aber iſt, was die Wiſſenden immer genannt haben: die Geburt des „Sohnes“ oder die Menſchwerdung des„Wortes“. Sie kann geſchehen, wenn in das Meuſchen⸗Innere hereinbricht dis Sphäre der Dauer und der wahren Freiheit. Das 5 5