1 fetal mel. 884 nden Ammer p. Eing. u verm. „ 2. Tr. Zimmer t ſofort Januar Zimmen Dt., miß u verm. Treppe. Zimmeg Licht zu * 1410 leinbeck, Limmer zu vm. r. rechts f — Zimmer u verm. r. links — tuiges Zimmer * 1889 L 24 Hof zimmer vermiet. 19, part. n. Bal⸗ chreibt., l. Fam. hepaar, 5 5. 5 u. 0 Geſchſt. 5 ſucht Immer henben. Preis an die 4421 cht per 1929 tes 5 „ igl. „ Nähe ſeinſtr.* Freitag, 28. Dezember 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. upt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 aldemokrati Mitklag⸗ Ausgabe 8 9 Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Was aus der Reichswehr gemacht werden ſoll Berlin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In Verfolg der Auseinanderſetzungen über den Panzerkreuzerbau war, wie erinnerlich, von dem ſozialdemokratiſchen Partei⸗ vorſtand ein Sonderausſchuß eingeſetzt worden mit der Auf⸗ gabe, ein Wehrprogramm auszuarbeiten, das dem im März nächſten Jahres in Magdeburg zuſammentretenden Parteitag vorgelegt werden ſoll. Den Vorſitz der Kommiſ⸗ ſton hatte der Abgeordnete Wittmann. Von bekannten Perſönlichkeiten gehörten ihm u. a. Criſpin, Breitſcheid, Kuhnt, Boſes, Schöpflin, Toni Sender und Stampfer an. Das Er⸗ gebnis liegt jetzt vor. Der Entwurf zerfällt in 5 Abſchnitte. Den Kern bilden 10 ſpeztaliſterte Forderungen. In Abſchnitt 1 verwirft die ſozialdemokratiſche Partei den Krieg als Mittel der Politik und fordert obligatoriſche Schiedsgerichtsbarkeit und Ausſtattung des Völkerbundes zu einem„Inſtrument des Friedens“. In Abſchuttt 2 wird die vollſtändige Abrüſtung als Ziel jeder ſozialdemokratiſchen Politik bezeichnet. Der deutſchen Republik ſei die hiſtoriſche Miſſion zugefallen, Vor⸗ kämpferin der internationalen Abrüſtung zu ſein. Eine Ver⸗ pflichtung der deutſchen Republik, die ihr auferlegten Rüſtungsbeſtimmungen rückſichtslos durchzuführen, erkennt die ſoztaldemokratiſche Partei nicht an. Der Abchnitt e geht davon aus, daß der wirkſamſte Schutz nur eine auf Verſtändigung u. Frieden gerichtete Außen⸗ politik ſein könne. Solange noch die Mächte imperialiſtiſcher und fafziſtiſcher Staaten mit neuen Kriegen drohen, ſei die deutſche Republik genötigt, zum Schutze der Selbſtbeſtimmung ihres Volkes eine Wehrmacht aufrecht zu erhalten. Dieſe Wehrmacht müſſe allerdings mit dem Fühlen und Denken des Volkes verbunden und zu„einem dienenden Glied der demo⸗ krattſchen Republik gemacht werden.“ Um die Reichswehr in dieſem Sinne auszugeſtalten, wer⸗ den dann s f folgende Forderungen aufgeſtellt: 1. Kontrolle des Reichstages über die Heeresverwaltung. 3. Keine Subventionen an private Firmen, die mittelbar oder unmittelbar illegalen Zwecken dienen. 3. Verbot der Beſtra⸗ fung von Veröffentlichungen über illegale Rüſtungen. 4. Ge⸗ ſetzliche Beſtimmungen zur Sicherung einer unparteiiſchen Rekrutterung. 5. Beſeitigung des Bildungsprivilegs des Offizierkorps und geſetzliche Feſtlegung eines Mindeſtkon⸗ tingents für den aus dem Mannſchaftsſtand zu entnehmenden Offizierserſatz. 6. Sicherung der ſtaatsbſürgerlichen Rechte der Reichswehrſoldaten. 7. Schutz der Rechte der Soldaten und einer von ihr gewählten Perſonalvertretung. 8. Demokrati⸗ ſterung des Diſziplinar⸗ und Militärſtrafrechts. 9. Republi⸗ kaniſche Lehrkräfte und republikaniſche Lehrbücher beim Un⸗ terricht. 10. Verbot der Verwendung militäriſcher Kräfte bei Konflikten zwiſchen Kapital und Arbeit. Die Initiative der Volkspartei Berlin, 28. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) In parla⸗ mentariſchen Kreiſen der Volkspartei hatte man ſich Hoff⸗ nung gemacht, daß der bekannte verfaſſungsändernde Antrag die erforderliche Zweidrittel⸗Mehrheit finden werde, Nach den bisher vorliegenden Aeußerungen aus dem Lager der anderen Regierungsparteien dürfte dieſe Erwartung ſchwerlich in Erfüllung gehen. Die Demokraten haben ſich von vornherein völlig ablehnend verhalten. Aber auch beim Zentrum finden die Pläne der Volkspartei kein günſtiges Ech o. Die„Germania“ erklärt ohne Umſchweife, daß im Zentrum wenig Neigung beſtehe, die Vorſchläge der Volkspartei zu unterſtützen. Bezeichnend für die Stellung⸗ nahme der Sozialdemokraten iſt eine gelegentliche Be⸗ merkung des„Vorwärts“, daß die Sozialdemokraten nicht da⸗ ran denken, an dem Budgetrecht des Reichstages rütteln zu laſſen. Das gilt, heißt es in dieſem Zuſammenhang, beſonders auch für den Antrag der Deutſchen Volkspartei, deſſen Ableh⸗ nung für dle Sozialdemokratie eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ei. i Unter ſolchen Umſtänden wird man die Ausſichten des volksparteilichen Antrages als nicht ſehr günſtig bezeichnen müſſen. Der Jeppelinrückflug Weltrekord Die Federation Aeronautigue Internationale hat den Rückflug des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ von Lakehurſt nach Friedrichshafen vom 29. Oktober bis 1. Nopember mit einer Entfernung von 6 384,5 Km. als Weltrekord der Klaſſe D (Luftſchiffe) anerkannt. Fachot außer Lebensgefahr — Paris, 27. Dez. Nach dem ſveben ausgegebenen Krank⸗ heitsbericht befindet ſich Generalſtaatsanwalt Fachot nunmehr außer Lebensgefahr. Das Fieber iſt auf 87,5 Grad zurück⸗ gegangen. feſtgeſetzte Tonnage aufrecht erhalten müſſe. In Abſchnitt 4 ſpricht ſich die Sozialdemokratie für in⸗ ternationale Vereinbarungen über das Verbot des Gaskrieges und der Verwendung von Bakterien zur Kriegsführung aus. Der Abſchnitt ö ſchließt das Programm mit der all⸗ gemeinen Wendung ab, daß der Sozialismus die Macht ſet, die der Welt den dauernden Frieden bringen werde. Der Entwurf als Ganzes trägt ausgeſprochen Kompromiß⸗ charakter. Man wird nicht gerade finden können, daß die von der Kommiſſion oft recht mühſelig aufgeſtellten Theſen be⸗ ſondere Originalität verraten. Sie ſtellen einen Niederſchlag deſſen dar, was von den Sozialdemokraten bei jeder Beratung des Wehretats vorgebracht worden iſt. Zu Bedenken geben die Poſtulate Anlaß, die in die Richtung der von Herrn Löbe ge⸗ triebenen„Heeresreform“ nach öſterreichiſchem Muſter hin⸗ weiſen, d. h. die Wehrmacht zu einem Inſtrument der polttiſch⸗parlamentariſch mächtigſten Partei, d. h. der Soztaldemokratie, zu machen. Das Neubauprogramm für die franzöſiſche Flotte Das Neubauprogramm der franzöſiſchen Flotte für die nächſten 15 Jahre, das von der franzöſiſchen Kam⸗ mer noch vor Jahresende verabſchiedet werden ſoll, ſieht u. a. vor: 175000 Tonnen Großkampfſchiffe(Linienſchiffe und Schlachtkreuzer), 340 000 Tonnen leichte Kampfeinheiten(kleine Kreuzer bis 10000 Tonnen, Torpedoboote und Zerſtörer), 96 000 Tonnen Üboote, 60 000 Tonnen Flugzeugmutterſchiffe. Dieſe als Mindeſtbauprgramm anzuſehenden Zif⸗ fern ſollen ſpäteſtens im Jahre 1943 erreicht ſein. Groß⸗ kampfſchiffe ſollen nach 20 Dienſtjahren, leichte Kreuzer nach 17, Torpedoboote und Zerſtörer nach 15, Üboote nach 12 Jah⸗ ren durch Neubauten erſetzt werden. Die Hälfte ſämtlicher Fahrzeuge ſoll voll bemannt und gefechtsbereit ſein, die an⸗ dere Hälfte ſich mit reduzierten Mannſchaftsbeſtänden be⸗ gnügen müſſen. i In dem Bericht der Marinekommiſſion wird ausgeführt, daß das Waſhingtoner Abkommen vom Jahre 1922, das die Tonnage der franzöſiſchen Großkampfſchiffe auf 175000 Ton⸗ nen beſchränkt hat, es Frankreich unmöglich mache, weiterhin mit den führenden Seemächten England, Amerika und Japan zu rivaliſieren. 5 Die franzöſiſche Regierung habe deshalb in Berückſichti⸗ gung der Spezialaufgaben, die die franzöſiſche Marine zu erfüllen habe, ihr Hauptaugenmerk auf die Konſtruktion leichter Kampfeinheiten gerichtet. Augen⸗ licklich zähle die franzöſiſche Flotte neun Großkampſſchiffe mit einer Waſſerverdrängung von insgeſamt 197 000 Tonnen. Obwohl der Neubau eines Linienſchiffes heute mindeſtens .—400 Millionen Franken koſte, könne Frankreich auf den Erſatz überalteter Schiffe nicht verzichten, da es, ſolange die anderen europäiſchen Kontinentalmächte nicht ebenfalls die Konſtruktion von Linienſchiffen aufgäben, die in Waſhington e N e F Kb Aus dem Preußenparlament Berlin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ßiſche Landtag iſt genötigt, für kurze Zeit die Weih⸗ ſe zu unterbrechen, um den kommuniſtiſchen Miß.⸗ santrag gegen das Staatsminiſterium zu beraten. Urſprünglich wollte man ſich bis zum 22. Jauuar vertagen. Dieſe Dispoſitionen ſind bekanntlich durch den Mißtrauens⸗ antrag der Kommuniſten durchkreuzt worden, da die preu⸗ ßiſche Verfaſſung es nicht zuläßt, die Abſtimmung über ein Mißtrauensvotum ſolange hinauszuſchieben. Freilich wird bezweifelt, daß das Haus heute beſchlußfähig ſein wird, da zahlreiche Abgeordnete um Urlaub erſucht haben. Für die heutige Landtagsſitzung, die lediglich der Beſprechung des kommuniſtiſchen Mißtrauensvotums dient, iſt das ohne Be⸗ lang. Die Abſtimmung ſelbſt iſt auf den 2. Januar feſtgeſetzt worden. Die Ablehnung des Antrages dürfte wohl als ſicher gelten. China ſchließt Handelsverträge ab 1 Das Foreign Offiee hat jetzt den Text des neuen engliſch⸗ chineſiſchen Handelsvertrages veröffentlicht. Der am 20. De⸗ zember in Nanking unterzeichnete Vertrag räumt China die volle Zollautonomie ein, wohingegen ſich die chine⸗ ſiſche Regierung verpflichtet, von jeder Sonderbehandlung zuungunſten britiſcher Untertanen hinſichtlich der Beſteuerung und der Zollgebühren abzuſehen. Alle Inlandszölle und Steuern auf ein⸗ und ausgeführte Waren werden gegenſeitig abgeſchafft. Hinſichtlich der Tonnage⸗Abgaben ſoll den briti⸗ ſchen Schiffen in chineſtſchen Gewäſſern die Behandlung wie die der Schiffe der meiſtbegünſtigten Nationen zuteil werden. Der Vertrag wird mit der beiderſeitigen Ratifizierung in Kraft treten g Die Verträge der Nankingregierung mit Portugal, Hol⸗ land, Schweden und Dänemark ſind nunmehr veröffentlicht worden. Die vier Länder verzichten darin ab 1. Januar 1080 auf ihre Exterritorialitätsrechte. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektip⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Ain a ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsftand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Ernſte Bilanz 1928 Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Hier ſoll von Außenpolitik die Rede ſein, von der tnneren Politik nur inſoweit, als klare Zuſammenhänge für die Löſung der dringendſten außenpolitiſchen Probleme beſtehen. An die Spitze kann man bei ſolchem Vorgehen den Satz ſtellen, daß das abgelaufene Jahr einen ausgeſprochenen Uebergangscharakter trug. Man braucht ſich bloß ein⸗ mal die Frage vorzulegen, wie die Lage heute vor einem Jahr ausſah, dann ergibt ſich die Richtigkeit dieſer Behauptung von ſelbſt. Heut wie damals, am Rhein an 70 000 Mann fremder „Siegertruppen“ mit Anhang; im Saargebiet unter dem Deck⸗ mantel einer Völkerbundsverwaltung das unverhüllte Beſtre⸗ ben Frankreichs, unter Anwendung militäriſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Druckes das koſtbare Pfand nicht ungeſchmälert in deutſchen Beſitz zurückgelangen zu laſſen; über der deutſchen Finanzgebarung und Steuerpolitik die drückende einengende Laſt der Kriegsentſchädigung. Alles das ſtand vor einem Jahr genau ſo vor uns wie heute. Freilich war damals die wirt⸗ ſchaftliche Konjunktur beſſer und es bedurfte bei weiten Teilen unſeres Volkes erſt noch der letzten Enttäuſchung, daß der Wahlausfall in Deutſchland zu Gunſten der Linken nicht das Leiſeſte an den tatſächlichen Dingen, d. h. an der fortdauernden Auswirkung der Siegermacht gegen Deutſchland ändern würde. So blieb alles in der Schwebe und trotz berechtigter Beſchwerden und dem guten Glauben an die Berechtigung unſerer Forderung, von Beſatzung und untragbaren Laſten befreit zu werden, ſchleppte ſich die Löſung der deutſchen Lebensproblme von Monat zu Monat, von einer diplomatite ſchen Demarche zur anderen, von einer Parlamentsrede zus anderen hin, ohne daß die Entwicklung unter der Parole„vo ru wärts“ ſtand! l Erſt in den letzten Tagen des alten Jahres ſind wir i Auswirkung der Genfer Septemberbeſchlüſſe in den En d⸗ kampf zur Neuregelung der Reparationen und um die end⸗ liche Befreiung des deutſchen Bodens eingetreten. Wie in anderen Problemen der Völkerbundspolitik hat ſich auch in dieſen Lebensfragen des deutſchen Volkes allmählich ein deuk⸗ licher Zwang zu Taten herausgebildet. Das Ende eines„Ge⸗ fühls⸗ und Rede⸗Locarnos“ war herangekommen. Worte und Taten ſtanden je länger je mehr in unvereinbarem Gegenſatz zueinander. Entweder mußte nun das ganze Gebäude der ver⸗ wickelten Vertragspolitik ſeit 1925 zuſammenbrechen oder es mußten Handlungen einſetzen, die ihm einen neuen Inhalt gaben. Der Vorrat von Vertrauen aus Reden und Verſpre⸗ chungen von 1925 und 1926 war in den beiden folgenden Jah⸗ ren durch die Schuld Frankreichs und Englands reſtlos vertan. In ſinkender Wirtſchaftskonjunktur und verſchärften ſozial⸗ politiſchen Kämpfen, in zunehmender Parteizerſplitterung, ja ſtellenweiſe offenen Parteikriſen in mißmutigem Beiſeite⸗ ſtehen eines wertvollen Teiles der Jugend, die der Komplt⸗ zlertheit modernen Völkerrechts⸗ und Finanzprobleme ver⸗ ſtändnislos gegenüberſteht, geht das deutſche Volk in das „Notjahr 1929“ hinein, das manche Aehnlichkeit mit den Schreckenszeiten des Jahres 1923 aufweiſen wird. Damals waren es die franzöſiſche Gewaltpolitik und die Währungs⸗ kataſtrophe, die außerordentliche Maßnahmen erſor⸗ derten. Diesmal wird es die Auswirkung einer zu Ende gehenden künſtlichen Wirtſchaftsperiode ſein, die aufgrund ge⸗ borgten Geldes und mit der tatſächlichen Lage unvereinbarer Anſprüche weiteſter Kreiſe unſeres Volkes an den Staat dem durcheinandergewürfelten Reichstag die Aufgabe zuweiſen wird, aus dem höchſten Gebot der Selbſterhaltung heraus den Verſuch zu parlamentariſcher und organiſcher Löſung zu machen. Und während wir in dieſe großen und dunkel vor uns liegenden Aufgaben hineingehen werden, wird die Bera⸗ tung der Sachverſtändigen von draußen her ihre ſchwe⸗ ren und dunklen Schatten auf unſere geſamte Lage werfen. Daß wir trotzdem ſehr viel feſteren Boden unter den Füßen haben als 1923, verdanken wir in erſter Linie uns ſelbſt, in zweiter Linie der grundſätzlich richtigen Außenpolitik von 1924 und 1925, die dem deutſchen Ringen um Souveränität und Freiheit erſt die Vorausſetzung des Gelingens ſchuf. Da dieſe Betrachtung in erſter Linte eine rückſchauende ſein ſoll, wollen wir davon Abſtand nehmen, Zukunfts⸗ perſpektiven im einzelnen aufzuzeichnen. Wichtig iſt für den Augenblick nur, daß wir aufgrund der Erfahrungen in der 2. Seite. Nr. 602 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Freitag, den W. Dezember 192 Vergangenheit genau wiſſen, was in Zukunft keinesfalls geſchehen kann und darf. Wir werden keiner für uns wirt⸗ ſchaftlich und finanziell unerträglichen endgültigen Repara⸗ tionsregelung zuſtimmen. Sollte ſie nach ſchweren Kämpfen doch erträglich werden, dann wird unſere Zuſtimmung durch Parlamentsmehrheit nur dann erfolgen, wenn umgekehrt die Souveränität des deutſchen Landes gleichzeitig Wieder voll hergeſtellt wird. Wir werden gerade im Sinne der Locarnoverträge ſelbſt keinerlei Kontroll⸗ bindungen über das äußerſte Jahr, das der Verfſailler Ver⸗ trag für Befetzung deutſchen Bodens nennt, d. h. über 1938 Hinaus, eingehen und wir werden ſchließlich die immer neu wieherholten Verſuche der polniſchen Politik, ſich in dieſe Liquidation der deutſch⸗franzöſiſchen bzw. deutſch⸗alliierten Streitfragen einzun en, einmütig zurückweiſen. Mit andern Worten: die überheblichen Krittker, die ewig Enttäuſchten, die Nörgler, die Allesbeſſerwiſſer und auch die ehrlich patriotiſch Beſorgten— ſie alle ſollten ſich überlegen, ob angeſichts einer ſo hohen und weitreichenden Zielſetzung, wie wir ſie jetzt vor uns ſehen, nicht doch ſehr viel Richtiges in der Behaup⸗ tung liegt, daß ſchon das bloße endliche Heranarbeiten an die wirkliche Bewältigung der großen Nachkriegsprobleme keinen Rückſchritt, ſondern für das militäriſch und politiſch ohnmächtige Deutſchland von heute immerhin ein Fort⸗ ſchrtt iſt! Und ſonſt? Wir haben 1928 müßſam genug wieder ein paar neue Handels verträge zuſtande gebracht. In den für uns zur Zeit wichtigſten, dem mit Polen und der Tſchechoflowaket, find wir langſam auf ſteinigem Gelände weitergekommen. Beſonders der mit Polen ſcheint am Jahresſchluß trotz aller ſonſtigen Differenzen endlich auf die richtige Verhandlungsbahn gelenkt zu ſein. Trotz des Zoll⸗ krieges wird der deutſche Export nach Polen im Jahre 1928 zwiſchen 400 und 500 Millionen Mark liegen, gegen 250 etwa nach Rußland, 240 nach China uſw. Wir verhandelten er⸗ neut mit Rußland, um den deutſchen Export zu ſteigern. Wir denken überhaupt auch an den Oſten. Die dort ſchnell ſteigende Not, insbeſondere der Landwirtſchaft, wirkt wie eine Peitſche, die Stillſtand und Laufenlaſſen verbietet. Noch ſteht der Oſten feſt zu Preußen und Deutſchland. Noch kämpfen treue deutſche Menſchen dort um Scholle, Eigentum und Exiſtenz. Aber wie lange noch, falls der Staat ver⸗ ſagen ſollte, falls eine falſche Wirtſchafts⸗ und Preispolitik nicht bald ſyſtematiſchen Anſtrengungen auf lange Sicht Platz macht, falls ſchließlich nicht die Liquidation der Weſt⸗ problems Kopf, Herz und Gelböbeutel für den Oſten und auf den Oſten einzuſtellen in der Lage iſt? Und fene deutſchen Menſchen jenſeits der Grenze, was katen wir für ſie? Für Millionen von Deutſchen wirkte die Außeinanderſetzung des Außenminiſters mit dem Leiter der polniſchen Außenpolitik wie eine Erlöſung. Von dieſer Aus⸗ einanderſetzung an muß und wird der Kampf um die Siche⸗ rung der Minderheitsrechte neuen Antrieb erfahren And darf nicht mehr von der Tagesordnung des Völkerbundes herunterkommen, ebenſo wenig wie der um Abrüſtung, mit dem Ziele, die ungeheuerlichen Ungleichheiten der Rüſtung in Europa zu beſeitigen. Ein Jahr iſt wenig oder nichts in dem langen Ringen, das zur Herſtellung deutſcher Bleich⸗ berechtigung in dieſer letzten und wichtigſten Kardinalfrage im Leben der Staaten und Völker bevorſteht. So groß hier unſere Skepſis ſein mag, ſo ſteht doch auch auf dieſem Gebiete die Entwicklung nicht ſtil. Ganz leiſe melden ſich neue Ideen und kündigen ſich neue techniſche Vorſchläge an, die vielleicht in Zukunft zu ganz anderer Betrachtungsweiſe des Rüſtungs⸗ problems führen und die bisherige hoffnungsloſe Stagnation und Sabotage der anderen überwinden werden. Während mit ſolchen Problemen beſchäftigt und von der Laſt der Tagesſorgen umfangen unſer Volk ſeinen Weg ging, verſchob ſich draußen manches in der Welt. Frankreich exlebte unter Poincarés energiſcher und zielbewußter Leitung neue innere Konſoltbierung, neue politiſche Macht und wirt⸗ ſchaftliche Blüte. Eine konſervative engliſche Regierung Unter eigenartiger außenpolitiſcher Leitung verleugnete den Grundgedanken von Locarno, blickte in ſteigender Sorge auf die große Macht fenſeits des Atlantiſchen Ozeans, dachte viel⸗ leicht auch, daß es beſſer und einfacher ſei, das ſtark gerüſtete Frankreich zum Freunde zu haben, als— womöglich im Gegenſatz zu dieſem nahen mächtigen Nachbarn über dem Kanal— für Recht und deutſche Souveränität im Sinne des Grundgedankens der Politik von 1925 einzutreten. Hieraus And aus dieſer Quelle ſtammt eigentlich der entſcheidende Rückſchlag für die 1925 beabſichtigte europäiſche Neuord⸗ nung zugunſten der Befriedung und des wirtſchaftlichen Auf⸗ ſtieges. Eine Reaktion im guten Sinne iſt gegen ſo veraltete And auf lange Sicht unheilvolle Entwicklung in England ſelbſt eingetreten. Wir werden daher gut tun, mit der gebotenen Zurückhaltung die weitere Einſtellung Englands und ins⸗ beſondere das Ergebnis der Frühjahrswahlen abzuwarten, ehe wir endgültige Urteile fällen. Noch regiert die Macht klar und faſt ſchrankenlos in der Welt. Noch iſt das Recht nur wenig erſtarkt und der Völ⸗ kerbund ſein berufener Hüter, Bewahrer und Förderer, verſagt auf weſentlichen Gebieten. Noch haben aber auch Milltonen unſerer eigenen Volksgenoſſen das„Weſen der Polftik“ nicht begriffen. Sie ſehen wohl veränderte äuſiere Formen, ſie wünſchen ſich und anderen alles mögliche Neue And Schöne herbet, aber ſie verſtehen nicht, daß neben dem ſelbſtverſtändlichen Fortſchritt einer neuen Zeit im innerſten Kern der Dinge die alten Macht⸗ und Intereſſen⸗Tendenzen ihren Platz behalten haben. Und etwas Eigentümliches und Beſonderes ſtellt der rückſchauende Blick für unſer Volk feſt: Neben einer ſtarken Welle des Materlalis mus läuft un⸗ verbunden und unvermittelt gerade in der jüngſten Zeit eine andere, die des Wiſſensdranges und der Vervollkomm⸗ nung in fachmänniſcher Einzelarbeit und Einzelbetrachtung. Noch hat unſer Volk nicht genügend erkannt, daß neben dem Wiſſen auch ein ſtarker zuſammengefaßter Wille not⸗ wendig iſt, um nach tiefem Fall als freie und gleichberechtigte Nation wieder aufzuſtehen. Wo iſt die Führung, die in klarer Erkenntnis unſerer Lage und aus tiefem Verſtändnis für Wort und Begriff der Volksgemeinſchaft die Neubil⸗ dung einer willensſtar ken Nation vorbereitet und in die Wirklichkeit umſetzt? Glückwünſche des Reichspräſidenten — Rom, 28. Dez. Der deutſche Botſchafter v. Bergen Überbrachte geſtern im Namen des Reichspräſidenten dem Papſte Glückwünſche zum Jahreswechſel, die Pius XI. mit Worten des wärmſten Dankes entgegennahm. Ein deutſcher Fiſchdampfer verſchollen — Weſermünde, 28. Dez. Der Fiſchdampfer„Karl Adolf“ der Deutſchen Fiſchereigeſellſchaft in Weſermünde, der ſich auf Fang in der Gegend von Yarmouth befand, iſt ſeit 14 Ta⸗ gen überfällig. Man vermutet, daß das Schiff den chweren Stürmen der Novembermitte zum Opfer gefallen iſt. Bord befanden ſich 10 Perſonen. a. verletzungen. Die Lage de Wie aus den ſtatiſtiſchen Ermittlungen der maßgebenden Stellen hervorgeht, hat ſich die Lage des deutſchen Handwerks im Jahre 1928 nicht ungünſtig entwickelt. Bereits im Juli trat jedoch ein gewiſſer Stillſtand ein, der dann bei gleichbleibender uneinheitlicher Lage für das Hand⸗ werk im Monat November durch einen ſtarken ſaiſonmäßig bedingten Rückgang abgelöſt wurde. Im ganzen konnte das deutſche Handwerk die Wiedergewinnung ſeiner Rentablilität noch nicht wieder erreichen. Die finanzielle Lage des Hand⸗ werks iſt zum großen Teil dadurch in ein kritiſches Stadium getreten, daß die Käufer ihren Zahlungs verpflichtun⸗ gen nicht nachkamen und zu einer Verſchärfung der Lage beitrugen. Mit Beſorgnis blickt gerade das Handwerk auf die auf vielen Märkten vorliegenden Preisſchwankungen und damit auf die Gefahr, einen zu hohen Preisſtand zu er⸗ reichen, der einer Entwertung der Kaufkraft des deutſchen Markt gleichgeſetzt werden müßte. Für die kommende Zeit muß daher das Hauptaugenmerk der Reichsregierung und der ſonſtigen maßgebenden Stellen darauf gerichtet ſein, nach Möglichkeit eine ſtetige Entwicklung der Wirtſchaft zu ſichern, um im Zuſammenhang hiermit eine Verbilligung der Warenerzeugung zu erzielen. Das am 1. September 1928 begonnene Reparations⸗ jahr führt bekanntlich zu einer Steigerung der Zahlungen auf 1,75 Milliarden/ auf oͤie ſogenannte Normalleiſtung 2 Rr l Pariſer Echo des Sireſemann⸗ Interviews V Paris, 28. Dez.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Die einem amerikaniſchen Blatt abgegebene Erklärung Streſe⸗ manns über die Auslegung des Artikels 431 findet hier ſtarke Beachtung. Die Boulevardblätter kennzeichnen durch Ueber⸗ ſchriften, daß ſte mit den Darlegungen des Reichsaußen⸗ miniſters nicht ein verſtanden ſind. In der links⸗ ſtehenden Zeitung„Ere Nouvelle“ wird folgender Kom⸗ mentar veröffentlicht:„Dr. Streſemann ſpricht in Beriln an⸗ ders als in Genf oder Lugano. Im Völkerbund ſpricht er für Europa, in Berkin für ſeine Mehrheit. Der Schüler Bis⸗ marcks, ber ſeinem Land und Europa einen großen Dienſt er⸗ wieſen hat, ſollte ſich daran erinnern, daß die außerordent⸗ lichen Qualitäten des eiſernen Kanzlers an dem Tage eine Verminderung erfuhren, als ſich Bismarck zur Heftigkett hinreißen ließ, von dem Wunſch erfüllt, um jeden Preis ſein Ziel zu erreichen. Der Fauſtſchlag von Lugano und das Interview von Berlin liegen nicht auf der Linie der Taten und Gebärden, die Locarno ermöglichten.„Die Möglichkeiten des Friedens ſind in dieſem Augenblick ebenſo groß, wie die Ausſichten auf einen Krieg“, ſagte unlängſt der Se⸗ nator Jouvenel. Möge Streſemann aus innerpolttiſchen Gründen das Gleichgewicht auf Koſten des Friedens nicht brechen.“ Pointars will demiſſionſeren Paris, 28. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während die letzten Budgetpoſten in der Deputiertenkammer und im Senat erledigt wurden, iſt im Kabinett ein Zwieſpalt über die Frage der Erhöhung ber den Abgeord⸗ neten zukommenden Jahresentſchädigungen von 45 auf 60000 Franken ausgebrochen. Der Finanzminiſter Che⸗ ron ſoll über den Kopf Poincarss hinweg dieſes Zugeſtändnis gemacht haben. Miniſterpräſident Poincars iſt über dieſes Vorgehen Cherons ſehr erregt und erklärte, er werde ſich nach der Votterung des Budgets zurückziehen, weil er der Machinationen, die hinter ſeinem Rücken getrieben würden, ſatt ſei. f Die Oppoſition Poincarés gegen die zu bewilligenden 60 000 Franken kommt ſehr ſpät. Es wird behauptet, daß der Miniſterpräſident noch andere Gründe habe, ſeine Demiſſions⸗ abſichten anzukündigen. Als einer dieſer Gründe wird der Skandal der„Gazette du Franc“ und die damit zuſammen⸗ hängenden Vorgänge im Parlament bezeichnet. Auch das Attentat auf den Generalſtaatsanwalt Fachot verurſachte eine Schwächung der Poſttton Poincarés. In den Wandel⸗ gängen der Kammer wurde geſtern viel über die Möglichkeit eines baldigen Rücktritts Poincarés geſprochen. Ruhe in Afghaniſtan Die letzten über London und Moskau eingetroffenen Nachrichten aus Kabul melden übereinſtimmend von einer fortſchreitenden Beruhigung des Landes. Während aus eng⸗ liſcher Quelle verlautet, daß Aman Ullah eine große Frühjahrsoffenſive gegen die Aufſtändiſchen plane, wird über Moskau gemeldet, daß Aman Ullah in einem Aufruf dem Volk eine Politik des Friedens und Zugeſtänd⸗ niſſe an die religtöſen Gemeinſchaften angekündigt habe. Im übrigen ſei zwiſchen dem König und den Vertretern der reli⸗ giöſen Gemeinſchaften in Kandahar bereits ein Uebereinkom⸗ men erzielt worden, auf Grund deffen der Obermullah die Aufſtändiſchen zur Einſtellung des Kampfes gegen die Re⸗ gierungstruppen auffordern werde. Der König habe den Kronrat einberufen. Zurzeit herrſche im Lande Ruhe. Einer Londoner Meldung zufolge propagiert die ange⸗ ſehene Damascener Zeitung„Alefba“ die Idee, Aman Ullah im Falle ſeiner Verjagung aus Afghaniſtan den ſyriſchen Thron anzubieten. In Syrien beſtehe nämlich eine ſtarke monarchiſtiſche Strömung und dieſe betrachte Aman Ullah ge⸗ gebenenfalls als geeigneten Thronkandidaten. Das hiſtoriſche Gaſthaus bei Leuthen abgebrannt Am Heiligenabend iſt das hiſtoriſche Gaſthaus in Saar a bei Leuthen, welches in der Schlacht bei Leuthen im Jahre 1757 unter Friedrich dem Großen eine große Rolle geſpielt hat, völlig niedergebrannt. Das Feuer verbreitete ſich in dem alten, morſchen Gebälk mit raſender Geſchwindigkeit, ſodaß nach einer halben Stunde bereits das Treppenhaus brennend zuſammen⸗ ſtürste. Der Gaſtwirt und drei kinderreiche Familien, darunter eine von neun Köpfen, konnten nur das nackte Leben retten. Infolge Waſſermangels war die Bekämpfung des Brandes ſehr ſchwierig. Von dem ganzen Gebäude iſt nur die Gaſt⸗ 115 mit dem anſchließenden hiſtoriſchen Zimmer erhalten ge⸗ blieben. Von der Breslauer Berufsfeuerwehr, die zu Hilfe ge⸗ rufen wurde, ſind zwei Mann verunglückt. Der eine brach durch die Decke und zog ſich außer anderen Verletzungen erhebliche Brandwunden zu, der andere erlitt Kopf⸗ von 2,5 53 § Handwerks Milliarden, wovon allein 1250 Millionen gegenüber 500 im Vorjahre durch den Haushaltsplan aufgebracht werden ſollen Dieſe neue zuſätzliche Belaſtung wird erſt noch voll zur Aus⸗ wirkung kommen. Zwar werden in Kürze Sachverſtändige ſich wieder einmal mit der ganzen Reparationsfrage befaſſen, allein das deutſche Handwerk kann ſich hierbei nicht der Be⸗ fürchtung erwehren, daß dabei die inländische Wirtſchaft zu⸗ gunſten der außenpolitiſchen Rückſichten vernachläſſig! wird. Das Handwerk fordert daher, daß vor den entſcheiden⸗ den Verhandlungen durch die offiziellen Sachverſtändigen Vertreter der Wirtſchaft gutachtlich gehört werden. 15 Auf ſozialpolitiſchem Gebiet liegt der Entwurf eines Arbeiterſchutzgeſetzes vor, der im Handwerk wegen ſeiner einſeitigen Einſtellung auf Induſtrie und großſtädtiſche Ver⸗ hältniſſe keine Zuſtimmung finden kann. Das Handwerk er⸗ wartet hier eine Regelung, die auf die Eigenarten und Son⸗ derheiten des Berufsſtandes Rückſicht nimmt. Der Entwurf eines Berufsausbildungsgeſetzes, deſſen Verabſchiedung gleich⸗ falls im neuen Jahre erfolgen ſoll, muß an den Einrichtungen des Handwerks feſthalten. Einen Vorrang des Tarifvertra⸗ ges vor den Feſtſetzungen auf Grund des erwähnten Geſetzes kann das Handwerk nicht anerkennen, im übrigen aber gibt das Handwerk bei einer Reform des Schlichtungsweſens der tariflichen Regelung den Vorzug. 22 5 N l Heberfall in einer Eiſenbahnſtation Die Reichsbahndirektion Erfurt teilt mit, daß am 24. Dezember nachts 712 Uhr auf dem Haltepunkt Schwal⸗ lungen der Strecke Eiſenach— Meiningen ein maskier⸗ ter Mann in den Dienſtraum eindrang und von dem allein anweſenden Beamten unter Bedrohung mit einem Revolver die Stationskaſſe verlangte. Der Beamte ſetzte ſich mit einem Beil zur Wehr. Der Unbekannte gab zwei Schüſſe auf ihn ab, die fedoch fehlgingen. Bei dem ſich entſpinnenden Hand⸗ gemenge entriß der Räuber dem Beamten das Beil und ver⸗ letzte ihn durch mehrere Hiebe ſchwer. Dann ergriff er mit zwei vor dem Gebäude Schmiere ſtehenden Perſonen die Flucht. Die Reichsbahndirektion Erfurt hat 900% Belohnung für die Ermittlung des Täters ausgeſetzt. Eiſenbahnunglück in Amerika Auf der Santa⸗Fé⸗Eiſenbahn hat ſich in der Nähe von Heſperia ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet. Der D⸗Zug Los Angeles— Chicago entgleiſte mit der Lokomotive und ſieben Wagen. Einige Wagen ſtürzten die 15 Fuß hohe Böſchung hinunter. Der Zug fuhr im Augenblick des Unglücks in Höchſtgeſchwindigkeit. Man glaubt, daß ein Verbrechen die Urſache der Kataſtrophe iſt. Ueber die Zahl ber Toten und Verletzten, die beträchtlich ſein ſoll, liegen noch keine näheren Angaben vor. Schweres Eiſenbahnunglück in Mexiko Wie aus Mexiko⸗City gemeldet wird, hat ſich bei Ojamafa ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet. 21 Perſonen wurden getötet, darunter der Gouverneur der Provinz Chihnahna und zwei Lokomotivführer. Letzte Meloͤungen Einbruch ins Beuthener Gerichtsgebände — Beuthen, 28. Dez. Im Laufe der Weihnachtsfeiertage haben Einbrecher das Gerichtsgebäude heimgeſucht. Ste raubten über 500 Mark Bargeld, demolterten die Einrichtung einiger Säle und Zimmer und verbrannten 13 Käſten des Strafregiſters. Der kranke Trotzki Berlin, 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Volkswille“, das Organ der linken Kommuniſten, be⸗ richtet, iſt der ſeit längerer Zeit ſchwer an Malaria erkrankte Trotzki auf Anordnung Stalins in einen Kurort Südrußlands zur Erholung geſchickt worden. Die Werftarbeiter lehnen den Schiedsspruch ab — Hamburg, 27. Dez. In Lübeck haben ſich die Werft⸗ arbeiter mit großer Mehrheit gegen den kurz vor Weihnachten im Reichsarbeitsminiſterium gefällten neuen Schiebdsſpruch ausgeſprochen. Auch in Bremer ha ven wurde dieſer Schiedsſpruch abgelehnt. Die Abſtimmung m Hamburg ſteht noch aus. Mord oder Selbſtmord? — Breslau, 28. Dez. In Frauſtadt in der Grenzmark wurde ein elfjſähriger Schüler erhängt aufgefun⸗ den. Es iſt noch ungewiß, ob Selbſtmord vorliegt, oder ob nicht der Vater des Kindes dieſes in der Trunkenheit erhängt hat. Der Junge iſt wiederholt von ſeinem Vater ſchwer mißhandelt worden. Anqueril verhaftet Paris, 28. Dez. Geſtern abend iſt der Direktor der Zeitung„Rumeur“, Anqustil, nach einer Vernehmung durch den Unterſuchungsrichter verhaftet worden. Er ſoll an den Finanzunternehmungen der„Gazette du Franc“ aktiv betei⸗ ligt geweſen ſein. Flugzeugabſturz — Paris, 28. Dez. Der bekannte franzöſiſche Langſtrecken⸗ flieger Lemaitre, der in Bolivien eine Fliegerſchule leitete, iſt aus 500 Meter Höhe abgeſtürzt, da an ſeinem Apparat der Flügel brach. Er wurde ſchwer verletzt. Verſchlechterung im Befinden König Georgs — London, 28. Dez. Der geſtern abend ausgegebene Be⸗ richt über das Befinden des Königs beſagt, daß der Zuſtand des Kranken während des Tages nicht ſehr befriedigend ge⸗ weſen ſei. Der Patient zeige Abneigung gegen Nahrungs⸗ aufnahme und habe ſeine Kräfte weniger gut bewahrt. Der Puls bleibe jedoch ſtetig. Parker Gilbert nach Newyork unterwegs § London, 28. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Reparationsagent Parker Gilbert, der am Mittwoch von Paris kommend in London eingetroffen iſt und hier ver⸗ ſchiedene Unterredungen mit engliſchen Staatsmännern hatte, hat ſich geſtern in Southampton, nach Newyork eingeſchifft. F A f. * e N Freitag, den 28. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 602 Stästiſche Nachrichten Erfolg der Schwerhörigenſchule f In den beiden Berichtsmonaten Oktober/November wur⸗ den in Kindergärten, Volks⸗ und Fortbildungsſchulen 3324 Knaben und 3761 Mädchen unterſucht. In den Eltern⸗ ſprechſtunden wurden vorgeſtellt: in der Zentralſprechſtunde im alten Rathaus 546 Knaben und 528 Mädchen, in den Vor⸗ orten 123 Knaben und 127 Mädchen. Von den in der Schule unterſuchten Kindern bedurften 136 Knaben und 291 Mädchen, von den in der Sprechſtunde unterſuchten 46 Knaben und 76 Mädchen ärztlicher Behandlung. Die Eltern wurden von der Notwendigkeit der Durchführung einer ſolchen Behandlung unterrichtet. Zwecks unentgeltlicher Zahn behand⸗ lung wurden 456 Karten an Knaben und 401 Zahnkarten an Mädchen verausgabt. Zur Teilnahme an der in den Schulen verabreichten Kinderſpeiſung wurden 78 Knaben und 99 Mädchen vorgemerkt. Für Erholungskuren kamen 493 Kna⸗ ben und 613 Mädchen in Vormerkung. Wegen Tuber⸗ kuloſeverdachts wurden 182 Knaben und 217 Mädchen der Lungenfürſorgeſtelle überwieſen; in vielen dieſer Fälle Handelt es ſich jedoch nur um vorſorgliche Maßnahmen. Zu ſonſtigen ſpezialärztlichen Unterſuchungen wurden 74 Knaben und 74 Mädchen überwieſen. Aerztliche Unterſuchungen vor Antritt und nach Rückkehr von Erholungskuren fanden bei 438 Knaben und 459 Mädchen ſtatt. Die Familienfür⸗ ſorge wurde 67 mal in Auſpruch genommen. Wegen Un⸗ geztefers mußten 20 Kopfreinigungen vorgenommen werden. In den Berichtsmonaten wurde zuſammen mit dem Schulohrenarzt die übliche Kontrolle der Kinder, die wegen hochgradiger Schwerhörigkeit oder wegen gauz ſchwerer Sprachfehler die Schwerhörigenſchule beſuchen, vorgenommen. Dabei ergab ſich die ſehr erfreuliche Tatſache, daß dank der Bemühungen der Schularztſtelle und Lehrer⸗ ſchaft und dank des Verſtändniſſes der Eltern die zahlreichen chroniſchen Ohren leiden heute nicht mehr ſo leicht⸗ fertig vernachläſſigt werden, wie das früher noch häufig der Fall war. Infolgedeſſen werden auch in vielen Fällen ſchwere Grade von Schwerhörigkeil vermie⸗ den oder gar durch rechtzeitiges Eingreifen ſchon beſtehende Schwerhörigkeit weſentlich gebeſſert. Weiterhin iſt erreicht, daß Kinder mit hochgradiger nicht beſſerungsfähiger Schwer⸗ hörigkeit heute frühzeitiger in die Schwerhörigenſchule kom⸗ men und nicht mehr ſolange unter allerlei Schwierigkeiten in den für ſie nicht geeigneten Normal⸗ und Förderklaſſen mitgeſchleppt werden. Auch dies iſt mit dem Verſtändnis von Dehrerſchaft und Eltern zu danken. Man iſt erſtaunt, wie gut der Geiſt unter dieſen, doch in mancher Weiſe recht gebrechlichen Kindern iſt und welche ausgelaſſene Luſtigkeit unter ihnen herrſcht. Keine Spur davon iſt zu merken, daß dieſe Kinder ſich etwa wegen ihres Körperfehlers minder⸗ wertig fühlen, daß ſie von den vollſinnigen Kameraden nicht als gleichberechtigte Spielgefährten angeſehen werden, alles Dinge, die in einem Kind erfahrungsgemäß ſchwere ſeeliſche Störungen auslöſen können. So muß auch der Arzt mit Genugtuung feſtſtellen, daß der Aufenthalt in der Schwerhöri⸗ genſchule die Kinder ſchuliſch, erzieheriſch und ſeeliſch ſo för⸗ dert, daß ſie auch als vollwertige Menſchen ins Berufsleben eintreten können. St. N. A. N * Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hat einen kurzen Urlaub angetreten. Studienrat a. D. Das Skaatsminiſterium hat den nach⸗ benannten Oberreallehrern a. D. die Ermächtigung erteilt, den Titel Studienrat a. D. zu führen: Chr. Bentz tu⸗ ger, Dr. A. Beringer, A. Edel mann, O. Kabus, K. Leu tz. i * Tödlicher Unfall eines Radfahrers. Der hier beſchäf⸗ tigte 24 jährige, verheiratete Arbeiter Adam Geis, der ſeine in Zeutern bei Bruchſal wohnende Mutter beſucht wurde auf der Heimfahrt mit ſeinem Fahrrad von einem Auto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er in wenigen Stunden im Krankenhaus ſtar b. Der Wagenführer, ein Mau n⸗ heimer, wurde verhaftet. hatte, Zur Liebestragsdie zweier Mannheimer Zu der Selbſtmorbtragödie zweier Mann⸗ heimer in ber Schweiz wird uns von dem hier leben⸗ den Vater des Truckenmüller mitgeteilt, daß ſein Sohn noch genügend Geld bet ſich hatte. Auch hatte das Mäd⸗ chen noch eine goldene Armbanduhr bei ſich. Wo das Geld und die Uhr hingekommen ſind, iſt noch rätſelhaft. Der Sarg des Mädchens wurde in Mannheim geöffnet, wobei feſtgeſtellt wurde, daß der Hals unverletzt iſt. Die Räder des Eiſenbahnzuges ſind dem Mädchen über den Oberkörper ge⸗ gangen. Anſcheinend war das Mädchen die treibende Kraft des Selbſtmordes, denn es ſchrieb noch einen Brief an ihre Mutter, in dem es u. a. hieß:„Das Leben iſt nicht mehr ſchön, das Sterben iſt ſchöner.“ Das Paar hat vor dem Selbſtmord ſich noch photographteren laſſen und war vor der Abfahrt nach Baſel noch bei den Eltern des jungen Mannes. Trucken⸗ müller war die Stütze der Eltern und überall beliebt. Pfarrer Rothenhöfer hielt bei der Beiſetzung des Paares auf dem hieſigen Friedhof die Leichenrede. Der Mei⸗ ſter Truckenmüllers lobte ſeinen Geſellen in einem kurzen Nachruf und legte eine Kranzſpende am Sarge nieder. Wie uns noch mitgeteilt wird, genoß auch das Mädchen einen guten Leumund. Einer ehelichen Verbindung lag nichts im Wege. In Baſel hielten ſie ſich bei Verwandten auf und waren in heiterſter Stimmung. Umſo unverſtändlicher iſt der Selbſt⸗ mord. * * Geſchäftsſtunden der Sparkaſſe. Auf die in dieſer Nummer von der Städt. Sparkaſſe veröffentlichte Bekannt⸗ machung, wonach die Schalter am Montag, 31. Dezembet, wegen Abſchlußarbeiten geſchloſſen bleiben, weiſen wir beſonders hin. Weihnachtsfeiern Quartett⸗Verein Erlenhof In unſerem jüngſten Stabtytertel, in der„Erlenhof⸗Sleb lung“ an der Walbdhofſtraße, haben ſich die ſangeskundigen und ſangesfreudigen Anwohner unter der umſichtigen Leitung des Muſtkmeiſters W. Bilz zu einem Quartett⸗Verein zuſammen⸗ geſchloſſen. vollem Erfolg. Nach einer kurzen Einleitung der eigenen Ver⸗ einskapelle konnte ein ſehr ſchönes, für die Erlenhofkinder zu⸗ ſammengeſtelltes Programm in reichhaltiger Abwechflung ab⸗ gewickelt werden. Die Freude und Begeiſterung der zahlreich erſchtenenen Kinder erreichte ihren Höhepunkt, als Knecht 5 Rupprecht(Herr Toni Kunz) die Kinderbeſcheerung vornahm, wobei jedes Kind reichlich beſchenkt werden konnte. Der zweite Teil am Abend brachte den Erſchienenen ein ausgiebiges Pro⸗ gramm. Herr Sommer begrüßte in herzlicher und geiſtrei⸗ cher Form die Erlenhofbewohner und bat, die noch dem Verein Zuſammengehörigkeitsgefühl und den familiären Gedanken des Vereins noch mehr innerhalb der Siedlung zu pflegen. Es wechſelten Geſangsvorträge des feſtgebenden Vereins mit trägen in bunter Reihenfolge ab. Zum Schluſſe gab es eine Tombola, bei der recht annehmbare Gewinne zur Verteilung kamen. Beſondere Verdienſte um das geradezu hervorragende Programm haben der 1. Vorſitzende des Vereins, der bekannte Mannheimer Tenor Edmund Baſtian, ſowie deſſen Sohn, ferner die Damen Hilde und Lieſel Baum, Frl. Knoll und die Herren Ziegler, Kerber, Fr. Wieland, Wohl⸗ farth und Naber. Den humoriſtiſchen Teil beſtritt mit ſeinem unerſchöpflichen Repertoöir Herr Toni Kunz. Die An⸗ ſage und Leitung des Abends hatte Herr Sommer übernom⸗ men. Die Hauskapelle trug das ihrige zum Gelingen des Abends bei. Weihnachtsfeier der„Lieberpalme“ Am vergangenen Samstag fand im Saal bes Renn⸗ wieſen⸗Reſtaurants bei gutem Beſuch die Weihnachtsfeier der ——— Kinderspielzeug und Mythos Von Max Jungnickel Das Spielzeug in der Kinderhand iſt oft ein ſpäter Nach⸗ komme eines greiſen Zauberſtabes, der im Mythos eines Volkes eine bebeutende Rolle ſpielte. Kultgeräte wanderten in die Kinderſtube, liegen nun, Tand und Luſtigkeit geworden, zwiſchen Kinderlachen und Wiegenſtrophen. Iſt das nicht eine ſeltſame Wiederkehr? Gegenſtände, die einſtmals heilig ge⸗ ſprochen ſind, vor denen ganze Völker gekniet haben, dieſe Gegenſtände, vom Mythos wie Altgold überzogen, haben heimliche Flügel bekommen und leben nun ihren letzten, ge⸗ heimſten Zauber in kleinen Spielhänden aus. Aber ich glaube, das iſt gar nicht ſeltſam. Kulthandlungen kamen aus dem Kinderherzen eines großen Einfſamen und Weiſen. Und nun, wo ihre Zeit beſchloſſen iſt, kehren ſie wieder zurück in die Spielkammer der Kinder. Der Ring, der Götterring iſt ge⸗ ſchloſſen. Es iſt wie bei einem Lied, das ſich, zu Ende gehend, in ſich ſelbſt zurückzieht und in die Zuhörer hineinſchwindet. Hier, beim Mythos, iſt es ein ganz großes Lied, das in das Blut der Völker ſank und nun mit einem leichten Narren⸗ glanz und mit Kinderſpielfarbe wieder auferſtanden iſt. Das Lied iſt eigentlich nicht mehr da; aber es hängt trotzdem immer noch mit den lichten Fäden der Gedanken an dem großen Ge⸗ ſtirn, das es einſt war und das ſchon lange untergegangen iſt. Da iſt die Kinderklapper! Viertauſend Jahre iſt dieſes närriſche Ding ſchon alt. In den Gräbern der alten Aegypter hat man es gefunden. Ein Zauberſtab, der die Dämonen, die böſen Geiſter bannte. 5 g Und da iſt auch die Zickzackſchere. Eine ganze Viehherde ſteht darauf, zwergenklein und hunt. Klappt das Kind die Schere zuſammen, dann ſteht die Viehherde dicht gedrängt beieinander, wird die Schere aufgeklappt, dann verſtreut ſich die Herde, ſteht froh gelaſſen in Luft und Licht. Dieſe Zickzack⸗ ſchere iſt das alte, graue Symbol des Blitzes. Sie ſpielte ihre große Rolle in den Fruchtbarkeitshräuchen. Bei größer Dürre uud bei Sonnenbrand wurde ſie aufgeklappt. Der Regen wurde durch die Zickzackſchere hergufbeſchworen. Und mit dem Regen Fruchtbarkeit und Ernteſegen. Heute, wo wir Thermo⸗ meter und Wetterwarten haben, hente liegt dieſes mythiſche Gerät in der Kinderhand, von kleinen Herzen bejauchzt, wenn die Schere losſchießt Aber ſo ganz hat die Zickzackſchere ihre Götterrolle doch nicht ausgespielt. Die Indianer hüten ſie noch und verehren ſie noch. Und das neckiſche, ſpitzhütige Männchen, das an einem Stab emporklettert, der in einer flitterbunten Spitze endet Auch dieſes Ding ſtammt aus dem Mythos: ein Held, der auf die Himmelsreiſe geht. Ja, die alten Kultgegenſtände haben ſich noch einmal müde und ſpinnenverſponnen aufgerichtet, haben den Mythos abgeſtreift, den heiligen Schauer in den Wind gehangen und ſind, auf zehentänzeriſchen Füßen, durch Jahrtauſende hinein ins lachende Kinderreich gehüpft. Theater und Muſik c Gilberts„Nacht in Kairo“ in Dresden. Das neueßle Werk des erfolgreichen Komponiſten Jean Gilbert, die dreiaktige Operette„Eine Nacht in Kairo“ erlebte im Zentral⸗Theater zu Dresden ihre Uraufführung. Eine Ope⸗ retten⸗Uraufführung bedeutet immer für viele eine Senſation. Das liegt am Geſchmack des Publikums, das heute der leicht⸗ geſchürzten Muſe viel mehr zujubelt, als dem ernſten Kunſt⸗ werk der Poeſie und Muſtk. So war es am Sonntag. Als Gilbert, der ſeine neueſte Schöpfung ſelbſt dirigierte, am Orcheſterpult erſchien, wurde er mit rauſchendem Beifall be⸗ grüßt. Das Textbuch ſtammt von Leopold Jaecobſon und Btuno Hardt⸗Warden, die die Handlung ihrer Dichtung in ein erſtes Hotel in Kairo verlegt haben, in deſſen Palmengärten und auf deſſen Terraſſe ſich angeſichts der Pyramiden ein internationales Publikum tummelt— vom Fürſten und Arl⸗ ſtokraten, vom Millionär und der Tanzdiva bis zum armſeli⸗ gen Schlucker und Juwelendieb. Hier dreht es ſich um den Diebſtahl eines Dladems von Millionenwerten, das einem Fürſten in einer Nacht entwendet wurde, in der ein incognito reiſender Pariſer Ariſtokrat bei der Dame ſeines Herzens, eines Tanzſtars, weilt und um Gegenliebe bettelt. Er wünſcht ſich einen Beweis ihrer Liebe herbet und verfällt auf den Ge⸗ danken, den Verdacht des Diebſtahls auf ſich zu lenken und die Polizei auf ſich zu hetzen. Der Zufall iſt ihm günſttig. Eine Nichte des Fürſten, die mit ihrem Verlobten durch⸗ gebrannt iſt, entwendet das Wertſtück, das ihr allerbings ver⸗ erbt worden iſt und ſpielt es dem Pariſer Marquis in die Hände. Die Tänzerin rettet ihn, indem ſie ſich als Dlebin ausgibt und das Diadem dem Fürſten aushändigt. Dleſe Großtat ſagt dem Marquis, daß in ihr ein großſes lieben des Herz ſchlummert, und der Bund fürs Leben iſt geſchloſſen. Am verfloſſenen Sonntag veranſtaltete dieſer junge Ver⸗ ein eine Weihnachtsfeier in den Sälen der„Flora“ mit fernſtehenden Anwohner zum Beitritt zu bewegen, um das N Deklamationen, Theateraufführungen und humoriſtiſchen Vor⸗ „Liederpalme“ e. V. Mannheim ſtatt, die einen harmoniſchen Verlauf nahm. Der 2. Vorſtand, Herr Scharer, zeichnete in ſeiner Begrüßungsanſprache vortrefflich den Charakter des Weihnachtsfeſtes. Fräulein Statlger erntete mit ihrem ſchönen Prolog verdienten Beifall. Der Chor des Vereins ang hierauf unter der Stabführung ſeines Chormetſters Hans Haag die Wengertſche Ballade„Der Feldpoſtbrief“. Es folgten Baß⸗Soli von Herrn Karl Holl. Die theatraliſchen Darbietungen der Mitglieder Matt, Eberle, Haag jr., Scheuer, Späth und Clemens ſtanden auf einer an⸗ erkennenswerten Höhe. Zur weiteren Bereicherung des Pro⸗ gramms trugen die Kapelle Seezer und der Chor des Vereins bei. Dem verdienten Chormeiſter wurbe ein paſſen⸗ des Weihnachtsgeſchenk überreicht. Ein Tanz beſchloß die ſchöne Feier. Am erſten Feiertag war Kinderbeſcherung im Lokal. Den muſikaliſchen Teil dieſer Veranſtaltung heſtritt Herr Conſtantini. R. FI. Film⸗Rundͤſchau Palaſt⸗Theater:„Pat und Patachon“ Manchmal möchte man ſagen: ſind Pat und Patachon wirkliche Komiker? Denn ein großer Teil der komiſchen Wirkung liegt in den Texten. An Chaplin oder an Buſter Keaton reichen dieſe Beiden gewiß nicht heran. Aber krotz⸗ dem gehen von ihren Filmen ſtarke Publikumserfolge aus, wie auch das Palaſttheater in den metſten Platzarten in den letzten Tagen meiſt ausverkauft war. Diesmal ſind die bek⸗ den, ohne es ſelbſt zu ahnen, unter die Kokainſchmuggler gegangen. Daß ſie dabet allerlei Pech über ſich ergehen laſſen müſſen und zum Schluß noch dazu beitragen können, einen Unſchulbigen vom Zuchthaus zu retten, das zeugt zwar micht von einer großen Erfindungsgabe, wohl aber gibt es Ge⸗ legenheit zu mancherlet heiteren Zwiſchenfällen.— Der im Programmheft allzu beſcheiden mit„Beiprogramm“ bezeich⸗ nete ſchwediſche Film„Die Braut vom Daalenhof“ würde eine ſehr erfreuliche Abweichung vom Schema dar⸗ ſtellen, wenn er auf einen etwas ſenſationellen Abſchluß ver⸗ zichtete. Davon abgeſehen, freut man ſich an der ſchlichten natürlichen Handlung, freut ſich auch, einmal eine Schau⸗ ſpielerin zu ſehen, deren Reize nicht dem von Amerika dik⸗ tierten Normaltyp entſprechen, freut ſich an den prächtigen Bildern aus Schwedens großartiger Landſchaft.—— Ein glückliches neues Jalhr WIIl eln Jeder seinen Freunden und Bekanmen am Silvesferfage zuuſen Benutzen Sie die Leitung das ist einfach, schnell und dillig und ihre Wünsche lesen Viele, en die Sie Vielleichſ gar Hic gedacht haben und die Sich derüber freuen.— In der FSilvester- Nummer der Neuen Mannheimer Leitung Kosfel ein Feld in der Größe von S0 s mm nur Mk..— Mit dleſer Haupthandlung ſind natürlich Nebeuhandlungen verknüpft, die im Textbuch genügend ausgewertet, aber zu breit behändelt ſind, ſo daß ermüdende Längen das Intereſſe erlahmen laſſen, namentlich im letzten Akt.— Die Musk verrät bie gewandte Feder Gitlberts, feine muſtkallſche Er⸗ findungsgabe und ſein Talent, für gegebene Situationen und Vopgänge charakteriſtiſche, ſtimmunggebende Muſtik zu ſchrei⸗ ben. Neben liebenswürdigen lyriſchen Melodſen vauſchen temperamentvolle Tanzweiſen dahin, die den Vertretern der Hauptrollen in den Mund gelegt wurden, wie z. B. Tango, Blues unb Fox. Wie überall, zeigt ſich Gllbert auch hier als Meiſter der Inſtrumentattun. Alles klingt ſchön und reiz oll, die zarten Liebesweiſen, wie die raſſigen Tanzrhythmen. Die Aufführung glückte in allen Teilen; beſondere Anerken⸗ nung verdienen Kapellmeiſter Schön baumsfeld, der die Operette einſtudiert hat und künftig dirigieren wird, der Spielleiter Direktor Charlé und der Schöpfer ber Bühnen⸗ bilder. Den Marquls ſang Hans Heinz Bollmann von der Berliner Staatsoper, der die umfangreiche Partie un⸗ gemein geſchmackvoll und warm im Ton ſang. In Emmy .. 4. Seite. Nr. 602 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 28. Dezember 1928 Zwee Buwe 's war bdrunne, am Neckar, zwee Buwe beim Spiel, im Nache, ſie ſpringe verwege, uff eemol, der Große, een Schritt war zu vtel, een Schrei!— un drin iß er gelege. Derweil ſitzt der Vadder, die Mutter zu Haus, acht Uhr iß, der Vadder tut brumme: „die Buwe, die bleiwe heut viel zu lang aus,“ die Mutter:„ſie werre glei kumme.“— Do klopft's an die Tür un en Schutzmann ſteht draus. „Ach Gott“, ſächt die Mutter betroffe, „iß ebbes paſſiert!?“ un die Antwort kummt raus: „en Unfall, doch gut abgeloffe“. „Ihr Buwe am Neckar, dort grad an der Brück, ſie ware e biſſel verwoge, der Große fallt neiln), doch es hott ihn zum Glück en Mann aus dem Waſſer gezoge.“ Un unner der Tür ſtehn jetzt ſchüchtern un blaß zwee Buwe, zwee Jammergeſtalte, verheult iß der Kleene, der Große patſchnaß, do kann ſich die Mutter nit halte. „Mei Buwe! mei Kind!“ doch der Vadder im Nu, der packt die zwee Sünder beim Krage, er ſchüttelt den Große, den zitternde Bu un droht, ihm die Haut zu verſchlage. „Fort mit euch, in's Bett“, ſächt er zornig und ſtreng, „euch lern ich vum Neckar zu bleiwe, un du, kannſcht dir's merke, heut kriegſcht noch dei Fäng, dein Leichtſinn werr ich dir vertreiwe.“— Die Buwe ſin weg, un es kummt jetze die Nacht, Zwee Stunde ſin langſam verſtriche, do kumme der Vadder, die Mutter ganz ſacht an's Bett vun de Buwe hin'ſchliche. Die Kinner zu ſehe, ihr'n Stolz un ihr Glück un Dank unſerm Herrgott zu ſage, die ſchloofe ſo friedlich, doch täuſcht mich mein Blick, der Kleene, der reibt ſich die Aache. Un ſchüchtern zum Babbe ſächt er:„ſei ſo gut un tu unſern Franz'l nit ſchtroofe, ich bin ja ſo froh, daß noch lewe er tut, gell Babbe, de Franz'l loß ſchloofe.“ Do ſin die zwee Alte verdutzt un gerührt, „nee Kind, mach dir norre keen Kummer, mir ſin ja ſo glü klich, daß nix iß baſſtert, der Herrgott behüt euern Schlummer.“ Un leis, uff de Zehe, verſchwinde ſe, ſtumm, der Kleene is glücklich wie nimmer, er ſtreichelt ſein Bruder, dann legt er ſich rum.— ſchwebt leis durch das Zimmer.— Jakob Frank. Ein Engel Frühling? Es war wie der Frühling. Es war wie ein vorzeitiges Erwachen. Irgendwo, in der Ferne, ſchien ein Vogel zu ſin⸗ gen, wie nur im Frühling die Vogelſtimmen tönen, ſo innig, ſü freudig. Aber— es ſchien nur. Denn es iſt ja noch Winter, tiefer Winter. Zwiſchen Weihnacht und Neufahr— wirklich? Zarte Wölkchen ſchimmern am ſanft blauen Himmel, Son⸗ nenſtrahlen, fein und ſacht, gleiten zur Erde nieder, ſpielen im winterdürren Geäſt, ſuchen die letzten Spuren hartnäckigen Grüns, daß es zu ſchimmern beginnt, zu atmen es war wie der Frühling. Kinder tollen durch den Duiſenpark. Eigent⸗ lich hatten ſie ja Schlittſchuh laufen wollen. Auf dem Weih⸗ nachtstiſch lagen doch die neuen Stahlſchienen— aber nun ſind ſie ſchnell vergeſſen, nun ſpielt man im Sonnenſchein, wie im Frühling. 5 Doch es geht vorüber. Die Wolken ſchieben ſich enger zu⸗ ſammen, verſperren der Sonne den Platz. Und es wird wieder düſter, winterlich. Aber eben noch... Es war wie der Früh⸗ ling! th. Das froͤhliche Telegramm Die Deutſche Reichspoſt entfernt ſich mit Rieſenſchritten von ihrem alten, für ſie ſelbſt ſo bequemen, für ihre Kunden aber meiſt recht unangenehmen Standpunkt. Sie will nicht mehr als„Behörde“ auftreten. Sie ſchüttelt in dichten Wolken den Aktenſtaub aus ihren Räumen, die Geſichter der Beamten verlieren ihre ſtrengen Züge, und die ſo notwendigen„For⸗ mulare“— man verſucht ſte jetzt auf deutſch Formblätter zu nennen— werden künſtleriſch ausgeſtattet. Wie ſah denn früher ſo ein Glückwunſch aus, der telegra⸗ phiſch übermittelt wurde! Nüchtern war er, ſehr nüchtern; amt⸗ lich und korrekt, gewiß. Aber weder„herzlich“, wie ſein In⸗ halt, noch repräſentativ. Man komme in dieſem Falle nicht mit der„neuen Sachlichkeit“. Denn es war die alte Sachlich⸗ keit, die nicht immer angenehm war; und vor allem iſt ein Glückwunſch nichts„ſachliches“. Daß die Reichspoſt bereits vor längerer Zeit ein veſon⸗ deres Glückwunſchtelegramm von Künſtlerhand eingeführt hat, iſt bekannt. Ein neues iſt für Weihnachten und Neujahr geſchaffen worden. Wie es von außen ausſieht, zeigt unſer Bild: Mitten in fröhlichem Zierrat ſprengt der nun längſt ausgeſtorbene Poſtillon daher, ſein Horn blafend, das Glück⸗ wunſchtelegramm in der Hand. Geſchmackvolle Buchſtaben künden:„Deutſche Reichspoſt“. Ein rechtes Glückwunſchtele⸗ gramm! Wer hätte das vor ein paar Jahrzehnten für möglich ge⸗ halten? th. — * Von der Evang. Landeskirche. Dürch ein vorläu⸗ figes kirchliches Geſetz wurde die Evang. Diaſporagemeinde Renchen in eine Kirchengemeinde, das bisherige Diaſporapfarramt Renchen in eine evang. Pfarrſtelle verwan⸗ delt. Der dortige Diaſporapfarrer Helmut Bartholomä wurde zum Pfarrverwalter ernannt. Die Kirchengemeinde erſtellt werden. Veranſtaltungen * Jahreswende⸗Aufführungen im Nibelungenſaal. Das alte Jahr wird im Nibelungenſaal durch einen heiteren Wiener Abend mit der Aufführung der Johann Strauß⸗ Operette„Wiener Blut“ am Sonntag abend ſeinem Ende entgegengeführt. In den Hauptpartten ſingen Friedel Dann, unſere beliebte Operettenſängerin, die Gräfin, Erich Lange vom Wiesbadener Staatstheater den Grafen und Alois Resni, der als erſter Komiker und Regiſſeur am Frank⸗ furter Opernhaus und durch den Rundfunk beſtens bekannt geworden iſt, den Miniſter. Ellen van Kaick und Fritz Schroeder, das beliebte Buffonenpaar, ergänzen das Enſemble. Zu ihm geſellt ſich am Neujahrstag beim Pfälzer Abend in der Glückſtein⸗Erſtaufführung„Im Krug zum grünen Kranze“ noch unſer Dialekt⸗Komiker Franz Lorch. Die Vorſtellungen finden bei mäßigen Preiſen ſtatt. * Faſchings⸗Pantomime„Madame Bajazzo“. Kramp, das Haus der Stoffe“, bringt von heute ab im Gl o ria⸗Palaſt die Faſchings⸗Pantomime„Madame Bafazzo“ mit dem „Herrn mit der Stecknadel“ und unter Mitwirkung des be⸗ kannten Negerimitators Ralph Dickſon und der Caſpari⸗ Siſters zur Aufführung.(Weiteres Anzeige.) Kommunale Chronik L. Bad Rappenau, 27. Dez. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, zur Finanzierung der Gehweganlagen und Unter⸗ haltung der Ortsſtraßen vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ein Darlehen in Höhe von 70 000 Mk. aufzunehmen.— Zwecks Erſtellung eines hren mals für die im Weltkrieg Gefallenen werden die Vorarbeiten einge⸗ leitet. Das Denkmal ſoll auf dem Platz vor dem Friedhof Die Finanzierung ſoll zunächſt einmal durch eine Hausſammlung in die Wege geleitet werden.— Bei der Ausführung der Bachkorrektton ſoll geprüft werden, ob ſich durch Faſſung und Zuleitung neuer Quellen in das Rohrnetz eine Verbeſſerung ber Waſſerverſorgung ermöglichen läßt.— Der Kreisweg Nr. 61 Rappenau Bönfeld befindet ſich auf ſeiner badiſchen Seite in einem Zuſtand, der dringender Ab⸗ hilfe bedarf,. Die Straße muß um 11,50 Meter erwettert werden. Das badiſche Waſſer⸗ und Straßenbauamt Sinsheim arbeitet einen dementſprechenden Plan mit Koſtenberechnung aus.— Der neu aufgeſtellten Kurtaxordnung vom 5. Oktober 1928 wurde die ſtaatliche Genehmigung erteilt. Kleine Mitteilungen in einer Beſprechung beim Landrat Schmitt⸗ Müllheim eine badiſche Bezirks naturſchutzſtelle ins Leben ge⸗ rufen. Der Zweck iſt der Schutz von Naturdenkmälern, ſelte⸗ nen Pflanzen und Tieren. Die Vorſtände der Forſtämter Oberweiler, Kandern, Sulzburg, der Vorſtand des Bezirks⸗ bauamtes Lörrach, der Vertreter des Kreisſchulamtes Lörrach gehören als beamtete Perſonen dieſer Stelle an. Ferner wurde vorgeſchlagen als Geſchäftsführer Dr. Scheffelt⸗Baden⸗ weiler und als nichtbeamtete Perſonen Hauptlehrer Kam⸗ merer, Photograph Glaubrecht, Prof. Wendling, Hauptlehrer Kaiſer, dieſe aus Müllheim, Hauptlehrer Wilhelm von Schweighof. Der Geſchäftsführer iſt noch vom Kultus⸗ miniſterium zu ernennen. Die Rechnung der Stadt Grünſtadt für 1927 ſchließt ab mit einer Geſamteinnahme von 1046 081.20 Mk. und Geſamt⸗ ausgabe von 1158 731.12 Mk. Es ergtbt ſich alſo eine Mehr⸗ ausgabe von 112 649.92 Mk. Die Einnahmerückſtände betragen 12 865.11 Mk. Das Reinvermögen der Stadt beträgt Ende 1927: 765 891.33 Mk. Im abgelaufenen Jahr konnten die Be⸗ triebsergebniſſe der Städtiſchen Werke um 60 000 Mk. verheſſert werden. ————————— Das Gesundheitswasser! Renchen umfaßt die Gemarkungen der bürgerlichen Gemein⸗ den Renchen, Erlach, Haslach, Mösbach, Nußbach, Oensbach Stadelhofen, Ulm, Wagshurſt und Zuſenhofen. Die Kirchen⸗ gemeinde Renchen iſt dem Kirchenbezirk Rheinbiſchofsheim zu⸗ geteilt. en DD S8 U. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21 636 .——— eee Koſary von der Budapeſter Oper, die die Partie des Tanz⸗ ſtars ſang, hatte er eine glänzende Partnerin, die ſchon durch ihre Erſcheinung feſſelte. Ihr gefälliges Spiel und ihr wohl⸗ lautender Sopran klangen mit dem weichen Tenor Bollmanns gut zuſammen. Entzückend in Geſang, Spiel und Tanz waren Grete Theimer und Arthur Hell, deren Humor in keiner Szene verſagte. Aus der langen Reihe der Mitwirkenden mögen noch Mizzi Weißmann und Kahl Waterſtradt genannt ſein., Der Beifall war ungemein groß, ſo daß zahlreiche Nummern zwei⸗ und dreimal geſungen werden mußten; dutzendemale wurden der Komponiſt und die Künſtler hervor⸗ gerufen und mit Blumen und Lorbeerkränzen überſchüttet. Gg. J. „Ich küſſe Ihre Hand, Madame“. Der Leiter eines der größten Berliner Spezialgeſchäfte, ſchätzt auf eine Um⸗ frage, die das„Berliner Tageblatt“ veranſtaltete, den Weih⸗ nachtsumſatz der Berliner Muſikalienhändler auf 4 bis 5 Millionen Schallplatten. Den Rekord hält der Modeſchlager: „Ich küſſe Ihre Hand, Madame“, der etwa 500000 Mal erkauft worden iſt. Sportsleute im Spiegel der Handͤſchrift 45 Von den Handſchriften moderner Sportsleute erzählt Rafael Schermann manches Erſtaunliche im neueſten Heft der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“. Beſonders was ex von Amundſens Handſchrift berichtet, wird den, der ſich noch kaum um dieſe Art Graphologie gekümmert hat, in Ver⸗ . wunderung ſetzen. Die Schriftzüge des Forſchers— ſie ſtammten aus dem Jahre 1914— wurden dem Graphologen vor einigen Monaten als die eines Kaufmannes vorgelegt. Und was ſagte Schermann:„Zu Geſchäften taugt der ſchlecht, es ſeien denn„Luftgeſchäfte“. Er hat die Lunge eines Eisbären; wenn er in Gefahr gerät, dürfen ſeine Freunde Optimiſten ſein.“ Die Schrift hat nicht getrogen. Amundſen hat mehr auf ſeinen früheren Reiſen ertragen, als ein anderer ausgehalten hätte. Ob unter ihm einmal eine Scholle berſten, ob ihn ein Eis⸗ berg zermalmen würde, das konnte die Schrift freilich nicht, verraten.— Im übrigen iſt das neue Heft teils auf Silveſter abgeſtimmt, teils bildet es ſchon einen Auftakt zum Karneval, mit dem amaſanten Karnevalpreisausſchreiben, Dazu kommt noch der ſpannende Anfang eines neuen Film⸗ und Kriminal⸗ rymanes:„Wer ſpnkt bei Maclean se“ 8 5 3 Deutſche Sprichwörter Mitgeteilt von A. Göller In dem im Jahre 1876 erſchienenen Deutſchen„Sprich⸗ wörter⸗Lexikon“ von Karl Friedrich Wilhelm Wander iſt eine ſehr große Anzahl von Sprichwörtern zuſammengeſtellt. Etwa 2830 haben Gott zum Inhalt, 1732 den Teufel, 370 das Lügen, 1470 das Geld, 1580 die Leute, 1020 die Liebe, 690 das Herz, 1140 das Glück, 530 das Unglück, 1900 den Mann, 1540 den Narren, 1390 das Kind, 1840 den Hund, 670 die Kuh, 720 den Eſel, 890 das Waſſer, 710 den Vogel, 990 den Kopf, 360 den Vater, 160 den Honig und 180 den Dreck. Eine kleine Anzahl der Sprichwörter ſoll hier zuſammengeſellt werden. Der Alten Rat, der Jungen Tat, der Männer Mut iſt allzeit gut. Wer im April zum Eſel wird geboren, dem wachſen auch im Mai noch die Ohren. Wer arbeitet, dem vergehen die Hundsgedanken. niſch von Ovid.) Gott bewahre mich vor der Himmelsleiter, bat Eulen⸗ ſpiegel, da ging er am Galgen vorbei. Wem Gott hartes Brot gibt, dem gibt er auch ſcharfe Zähne. Gott gebe dir Glück, am Verſtand wirſt du nicht ſterben. Wer Honig von den Dornen lecken muß, der bezahlt ihn teuer. Wer den Honig mit dem Bären teilt, der bekommt das wenigſte. Nicht alle, die Hörner blaſen, jagen Haſen. Der hat einen Humor wie ein alter Kater, Das iſt ein Hund von Gaul, ſagte der Junge, da ritt er auf der Sau. Wer von Hunden kauft Wurſt und von der Katze Speck, mag wohl ſehen, ob er Fleiſch hat oder Dreck, Wer Kinder lehrt, lernt mehr als ſie. Es iſt ein böſes Land, wo der Dieb den Richter an der Kette führt. Ein Lehrer ohne Leben iſt eine Wolke ohne Regen. Wer dat letzte ut de Kann trink'n will, dem fällt de Deckel (Latei⸗ Es ſind nicht alle Leute Menſchen. Falſche Leut geben gute Wort aus einem falſchen Herzen. Kluge Leute ſorgen nicht darum, ob der Mann im Mond gut geſchlafen hat. Es geſchieht wohl bei Licht, daß man zur Eſelin Fräulein ſpricht. Nähm jede gahn. Wenn einer auf eine jede Lug pfeifen ſollte, müßte er jederzeit ein ſpitzig Maul machen. Das Maul iſt ein teures Löchlein. En blinde Ma, en arme Ma, doch iſt der no ſchltimmer dra, der wo ſi Fraa nit meiſtre ka. Wer zur Natur in die Schule geht, wird keine Schlafmütze. Käme der Neid in den Himmel hinein, er litte dort nur Höllenpein. Es ſaufen nicht alle den Rhein aus, die damit drohen. Wer im Schlamm wühlt, riecht nicht nach Weihrauch. Wer dir ſchmeichelt ins Geſicht, von hinten dir den Rücken bricht. Das größte Unglück der Kinder iſt, ungeratene Eltern zu haben. f Die Veredelung eines Volkes iſt beſſer als deſſen Ver⸗ größerung. f Der Verleumder hat den Teufel auf der Zunge und der ihm zuhört in den Ohren. Wer die Tränen der Unglücklichen trocknet, macht die ſchönſte Wallfahrt. Das beſte Waſſer iſt, deſtiliert. Lüge einen Zahn, ſo würde mancher zahnlos das die Sonne durch Rebenh lz O Eine Abendmuſik im Muſenſaal. Der Ausſchuß für Volksmuſikpflege veranſtaltet heute abend im Muſenſaal eine Abendmuſik, zu der mit Abnahme einiger reſervierter Plätze der Eintritt frei iſt. Der größte Teil der Karten iſt bereits vergriffen. Kirchenmuſikdirektor Landmann (Orgel) und das Orcheſter der Stamitz⸗Gemeinde unter Let⸗ tung von Kapellmeiſter Sinzheimer haben ſich zur Mit⸗ wirkung bereiterklärt. Geſpielt werden Werke von Tele⸗ op de Snut(Mecklenburg). 2 mann, Purcell, Buxtehude, Bach und Händel. Auf Anregung des Badiſchen Kultusminiſteriums wurde 2 . 60 2 2 1— Freitag, den 28. Dezember 1928 — Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabey B. Seite. Nr. 602 Aus dem Lande Aufhebung des Heidelberger Telegraphenbauamts Heidelberg, 27. Dez. Den ſeit längerer Zeit bei der MReichspoſt im Gange befindlichen Rationaliſierungsmaßnah⸗ men wird zum 1. Januar auch das hieſige Telegraphen⸗ Bauamt zum Opfer fallen. Der Vorſteher, Telegraphen⸗ baudirektor Weigele, iſt bereits nach Freiburg verſetzt; von dem Perſonal wird der größte Teil dem Telegraphenbau⸗ amt Mannheim überwieſen, dem auch faſt der geſamte, bis⸗ her vom hieſtgen Bauamt verwaltete Bezirk zugeteilt wird. In Heidelberg wird nur eine kleine Bauabtetlung, die für die Inſtandhaltung der wenigen Luftleitungen zu ſorgen hat, zu⸗ rückbleiben. Der vielumſtrittene Siloban der Herrenmühle N. Heidelberg, 27. Dez. Wie bekannt wird, hat die Herren⸗ mühle A. G. ihr Silobauprojekt vorläufig zurück⸗ geſtellt. Wie wir ſchon früher meldeten, hatten ſich ſowohl der Bezirksrat als auch der Stadtrat gegen das Projekt aus⸗ geſprochen. Nun lag die letzte Entſcheidung beim Miniſterium. Die Leitung der Herrenmühle will ſich nun ohne den neuen Silobau behelfen und dafür die gegenwärtigen Lagerei⸗Einrich⸗ tungen mehr ausdehnen. Ob ein Mühlen⸗Neubau unterh ilb Heidelbergs erſtellt wird, läßt ſich vorläufig nicht annehmen. Unfälle in Karlsruhe * Karlsruhe, 27. Dez. Am Donnerstag nachmittag wurde der 62 Jahre alte Kontrolleur Gehring, auf dem Rade fah⸗ rend, von einem Auto angerannt, überfahren und ſchwer verletzt. Gehring wurde mit dem Krankenauto nach dem Krankenhaus gebracht, wo er bis zur Stunde noch nicht vernehmungsfähig iſt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Nach Zeugenausſagen ſoll den Chauffeur die Schuld an dem Unfall treffen, da er auf der falſchen Straßenſette fuhr.— Am Donnerstag nachmittag ſtießen zwei Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen, die beide ſchwer beſchädigt liegen blieben und abge⸗ ſchleppt werden mußten. Das Unglück iſt auf Nichtachtung des Vorfahrtsrechts zurückzuführen.— Am 2. Weihnachts⸗ feiertag erlitt ein verhetrateter 40 Jahre alter Krane n⸗ führer von hier beim Bewegen eines Pferdes dadurch einen Unfall, daß das Pferd hoch ſtieg, ſich überſchlug und den Kranenführer unter ſich begrub. Der Unglückliche erlitt da⸗ bei einen Beckenbruch und vermutlich innere Ver⸗ letzungen und mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus eingelte⸗ fert werden.— In der Nacht zum Donnerstag fuhr der Führer eines Perſonenkraftwagens, der ſein Fahrzeug in Richtung Durlach ſteuerte, plötzlich einen in gleicher Rich⸗ tung auf einem Rad fahrenden, verheirateten Kellner von hinten an und warf ihn zu Boden. Der Kellner wurde etwa moch 30 Meter weit geſchleift. Er blieb mit einer ſchweren Schädelverletzung, einer Verletzung am Knie und inneren Verletzungen bewußtlos liegen. Der Ueberfahrene wurde mit dem Krankenauto nach dem Städt. Krankenhaus verbracht, wo die Verletzungen als lebensgefährlich erkannt wurden. Der Kraftwagenführer wurde feſtgenommen, weil die Schuld fehr ee ihm beizumeſſen iſt. * Heidelberg, 27. Dez. Zu 1 5 geſtern gemeldeten Brand in der Heiliggeiſtkirche wird noch ergänzend berichtet, daß die wunderbare Orgel völlig un verſehrt geblieben ſtſt. Eine gründliche Renovierung dieſes ehrwürdigen Gotteshauſes wird nun nicht mehr zu umgehen ſein und es äiſt zu hoffen, daß ſich die notwendigen Mittel hierfür auf⸗ treiben laſſen. * Bühl, 28. Dez. Da die Pionſere in ihrer ehemaligen Garntiſon Kehl infolge der Beſetzung kein Denkmal er⸗ richten können, ſoll ein ſolches interimiſtiſcher Art in Bühr aufgeſtellt werden. Ein Entwurf des Stadtbaumeiſters Klather kommt auf etwa 4000 Mk. zu ſtehen. Das Denkmal iſt in Kreuzform gedacht, wird 13 Meter hoch ſein und ſeinen Standort auf dem unteren Haardtberg⸗Vorſprung haben, weit⸗ hin hinausſchauend in die Lande. Aus der Pfalz Feruſprech⸗Schnellverkehr zwiſchen Speyer Ludwigshafen Maunheim * Speyer, 27. Dez. Die Oberpoſtdirektion hat in Ver⸗ bindung mit der Automatiſierung des Speyerer Fernſprech⸗ netzes auch den 84 Schnellverkehr projektiert. Zwiſchen Lud⸗ wigshafen und Speyer wird deshalb eine Fernſprech⸗ abs lanlage ausgeführt, die baldigſt in Angriff genom⸗ men wird und es ermöglicht, daß alle Fernſprechteilnehmer an dem geplanten Schnellverkehr mit Ludwigshafen Mannheim und Neuſtadt und ſpäterhin auch mit Frankenthal und Landau teilnehmen können. Die neue Kabelanlage Ludwigshafen—Speyer wird bis zur In⸗ betriebnahme des SA-Amtes Speyer fertiggeſtellt, ſodaß ſie mit dem automatiſierten Fernſprechnetz in Speyer gleichzeitig in Betrieb genommen werden kann. Eine Entſchließung der Metzgermeiſter : Neuſtadt a.., 27. Dez. Der Bezirksverband Pfals des Deutſchen Fleiſcher verbandes hat an die Regierung der Pfalz folgende Entſchließung gerichtet:„Sämtliche Geſchäfte(Nichtmetzgereten), die neben andern Artikeln Wu r ſt und Fleiſch verkaufen, haben für den Verkauf einen geſon⸗ derten Raum einzurichten, der den gewerbepolizeilichen und hygteniſchen Anforderungen entſpricht, die an das reguläre Metzgergewerbe geſtellt werden. Die Wurſtküchen und Auf⸗ bewahrungsräume von Gaſtwirtſchaften und von Geſchäften, die Wurſt verſchleißen, ſind in der gleichen Weiſe zu kon⸗ trollieren, wie die. des Metzgers. * Ludwigshafen, 27. Dez. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Der Welhnachtsverkehr wickelte ſich im Eiſenbahnverkehr im großen und ganzen glatt ab. Ein großer Teil der am vergangenen Samstag und teilweiſe noch am Sonntag, 28. Dez. eingetroffenen Fernzüge brachten große Verſpätungen mit, die ſich auf die anſchließenden Per⸗ ſonenzüge übertrugen. Der Reiſeverkehr war am Sams⸗ tag ſehr lebhaft. Am darauffolgenden Sonntag und an den beiden Weihnachtsfeiertagen bewegte er ſich in mäßigen Gren⸗ gen. Der Erlös aus dem Fahrkartenverkauf war gegenüber dem im Vorjahre etwas größer. Gerichtszeitung Harry Domela macht Schule Immer wieder hört man von Leuten, die ihre Zeit⸗ genoſſen mit beſtem Erfolge dadurch zu betören verſuchen, daß ſie ſich als Prinzen oder Prinzeſſinnen ausgeben. Etwas beſcheidener betrieb die Täuſchung ſeiner Mitmenſchen ein Mann aus Oſtpreußen, der ſich vor dem Schöffengericht Hagen wegen Urkundenfälſchung zu verantworten hatte. Er hatte ſich damit begnügt, ſeinem Namen ein„von“ zu⸗ zulegen. Es war ohnehin kein gewöhnlicher Sterblicher, denn er hatte„ſtudiert“, Medizin und andere Diſziplinen. Schon ſeit längerem hatte er ſich dieſer falſchen Namensangabe be⸗ dient, und demgemäß auch die polizeilichen Meldekarten aus⸗ gefertigt, bis er in Hagen entlarvt wurde, nachdem man anderweitig Verdacht gegen ihn geſchöpft hatte. Er hatte das Spiel in verſchiedenen Großſtädten, auch in Berlin, meiſt mit Erfolg betrieben, war als Reiſender für einen Buchverlag tätig und glaubte nun, ſich in„beſſeren“ Kreiſen erfolgreicher einzuführen, wenn er ſich als verarmter Adeliger ausgab, dem die Wirren der Revolution und der Nachkriegszeit übel mitgeſptelt hatten. So ſchlug er zwei Fliegen mit einer Klappe, er erweckte Mitleid und machte Reklame. Er ver⸗ ſäumte übrigens auch nicht die Gelegenheit, ſeine an ſich ſelbſt höchſt eigenhändig vollzogene Erhebung in den Adelsſtand tber das Geſchäftliche hinaus auch„geſellſchaftlich“ auszu⸗ nutzen. Im Hauſe eines Profeſſors in Berlin, wo er Bücher anbot, ging er ſoweit, in Abweſenheit des Hausherrn deſſen Frau liebenswürdige Anträge zu machen. Er wurde darauf⸗ hin trotz ſeines adligen„von“s an die Luft geſetzt. Der An⸗ geklagte machte einen etwas phantaſtiſchen Eindruck und er⸗ klärte, daß er keineswegs die Abſicht gehabt habe, jemand zu ſchaden, ſondern daß er lediglich für ſein an ſich ehrliches Ge⸗ ſchäft etwas habe herausſchlagen wollen. Nach dem Antrage des Amtsanwalts, der auf Gefängnis lautete, hielt der An⸗ geklagte eine längere Verteidigungsrede und wies darauf hin, daß für ihn ein beſonderer Paragraph in Frage komme, da ſein Vergehen nicht mit üblichem Maßſtabe zu meſſen ſei, ſondern einer Eingebung ſeiner Phantaſte entſprungen ſet. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Wochen. E 8 Ein Goldſchnipflerprozeß. In Pforzheim kam wie⸗ der eine große Goldſchnipfleraffäre ans Licht. Das Schöffen⸗ gericht Pforzheim verhandelte darüber faſt 12 Stunden lang. Auf der Anklagebank ſaßen nicht weniger als 13 Ange⸗ klagte, hauptſächlich aus Dillweißenſtein, die in Pforz⸗ heimer Bijouteriefabriken für mehrere Tauſend Mark Edelmetall unterſchlugen. Drei der Angeklagten wurden verurteilt, darunter zwei zu je 1 Jahr Zuchthaus, da Rückfall vorlag, einer zu 1 Jahr Gefängnis. § Die tägliche Geſchichte. Vor dem Schöffengericht Pir⸗ maſens ſtand der verheiratete Kaufmann Georg Bähr wegen ſchwerer Untreue. Er hatte in der Zeit vom .—10. November in mehreren Fällen als Hilfsbeamter des Arbeitsamtes, in beſſen Auftrag er in den Land⸗ gemeinden die Arbeitsloſenunterſtützung auszuzahlen hatte, Reſtſummen von den Auszahlungsgeldern in Höhe von insgeſamt 2067 Mark für ſich verwendet. Die Beträge ver⸗ buchte er als ausgezahlte Unterſtützungen. Der Angeklagte iſt geſtändig, etwa 1500 Mark für ſich verbraucht zu haben. Er habe die Gelder zur Bezahlung von alten Schulden und zur Deckung von Manko, die bei den Auszahlungen ent⸗ ſtanden ſei, verbraucht. Statt ſchwerer Untreue nahm das Gericht Unterſchlagung an und verurteilte ihn wegen eines fortgeſetzten Vergehens der Unterſchlagung zu 4 Monaten Gefängnis. Sportliche Rund ſchau Vienna⸗Mien-V. f..⸗Mannheim Am Neujahrstag im Stadion Der Kampf innerhalb des D. F. B. wurde in der Dezemberſitzung bekanntlich dahin entſchieden, daß die vielumſtrittenen und umdeu⸗ teten„Lehrſpiele“ mit dem Proſeſſtonal⸗Ausland durchgeſetzt wurden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der geographiſch beſonders günſtig ge⸗ legene ſüddeutſche Verband feine einſt ſo ſtarken, und für die ſpie⸗ leriſche Entwicklung des Südens auch unbeſtreitbar fruchtbaren Be⸗ ziehungen mit den Südoſtſtaaten nach Möglichkeit wieder aufzuneh⸗ men ſucht, wobei allerdings die Grenzen bei dem vorſichtigen Taſtver⸗ ſuch des D. F. B. noch eng gezogen ſind. München ſtrich bereits nahe an einer Abſage durch die oberſte deutſche Fußballbehörde betr. Genehmigung eines Auslandsſpiel vor⸗ bei, und weitere Abſagen erfolgten und werden noch zweifellos er⸗ folgen. Um ſo mehr iſt daher die Initiative des V. f..⸗Mann⸗ heim zu begrüßen, der rechtzeitig zugriff, um Mannheim eines der erſten Spiele gegen Profeſſtonalmannſchaften hereinzubringen. Auf dem Kontinent gilt Wien als die Hochburg des Fußballs und ſeine Wendung zum Berufsſport hat zwetfellos die Spielkraft noch gehoben. Jede Wiener Mannſchaft, gleichgültig, ob ſie an der Spitze ſteht oder nur unter den Erſten plaziert iſt, hat für uns etwas zu ſagen, vor⸗ ausgeſetzt, daß es unſern Vereinen gelingt, wirklich komplette Mannſchaften von dort heranzubringen, was bei den immerhin beträchtlichen Forderungen der Profiklubs unbedingt Bedingung ſein ſollte und auch zu erreichen iſt. V. f. R. hat in der Tat die ſtärkſte Elf von Vienna verpflichtet und darf damtt gerechnet werden, daß den rheiniſchen Fußballintereſſenten ein Genuß geboten wird, ganz gleich⸗ gültig, wie der Kampf ausgeht. Daß V. f. R. ſich für ein ehrenvolles Abſchneiden einſetzen wird, iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich. Ftrſt⸗ Vienna⸗Footballklußh iſt ber tatſächlich älteſte öſterreichiſche Verein. Der Engländer Nickolſon war deſſen Begründer; Vienna ſpielt in der öſterreichiſchen Fußhallgeſchichte von jeher eine Rolle. Weltberühmt iſt das heutige grandioſe Heim der Wiener Gäſte, die „hohe Warte“, auf der ſchon zahlreiche internationale und ſonſtige Großkämpfe ſtattfanden und die rd. 70 000 Zuſchauer faßt. Vienna, W. A. C. und Kricketer trugen als altes Dreigeſtirn den Ruf der „Wiener Schule“ hinaus. Namen von internatlonalem Klang ſtehen heute noch in Viennas Reihen, ſo vor allem der europziſche Standart⸗ internationale Blum, der felbſt unſern Adolf Jäger an Vertretung in Großkämpfen überbietet und an Erfahrung von keinem Spieler des Kontinents erreicht wird. Blum iſt Kapitän der Manuſchaft, 30 Jahre alt und ſpielt Verteidiger. Auf deutſchem Boden gaſtierte er ſchon öfters. Neben ihm konzentriert ſich das Hauptintereſſe auf den ſelbſt von den Engländern als extraklaſſig anerkannten Mittel⸗ ſtürmer Gſchweidl, der das Ideal des Mittelſtürmers erfüllen ſoll. Beſonders intereſſant wird für die älteren Fußballanhänger der, Vergleich mit dem Fußballphänomen Orth vom M. T..⸗Budapeſt ſein. Die Vervollſtändigung des Dreigeſtirns der Vienna bildet der Mittelläufer Hofmann, der mit dem berühmten Kada(Sparta⸗ Prag) verglichen wird. Er iſt der geiſtige Führer und Inſpirator. Rainer, der Partner Blums in der Verteidigung, ſpielt ebenfalls ſchon 25mal international. Außer den Genannten ſind noch mehrfach internattonal, Kaller in der Läuferreihe und dann die beiden älteren Flügel, Seidl(rechtsaußen, 31 Jahre) und Giebiſch (inksaußen, 28 Jahre), bie vielfach repräſentieren. Auch in dem rei⸗ chen Erſatz ſteht Vienna ſehr gutes Material zur Verfügung, Eine Delikateſſe müßte im Stadion alſo zu erwarten ſein. So iſt der erneut wieder aufſtrebende V. f. R. Mannheim f i einem allererſten Vertreter Wiener Tradition im Städtiſchen Stadion gegenübergeſtellt und ſeine ſtark verjüngte Elf kommt aus dem engeren Feuer der Bezirksliga in die Feuerlinie internationaler Treffen. Da die Wiener vorher in Karlsruhe gegen Phönir ſptelen— der Fuß ballſportverein Frankfurt verlor am 2. Wethnachts⸗ feiertag knapp mit:4 gegen Vienna— werden intereſſante Ver⸗ gleiche möglich werden, die auf die kommenden Kämpfe bezw. Wer⸗ tungen der Troſtrundentreffen übergreifen. Jedenfalls werden die Mannheimer in bie Lage verſetzt, ihr Können in einer wirklichen Großprobe darzulegen; es wird ſo wohl manche Lehre aus dem Sta⸗ dion am Neufahrstage gezogen werden können. Zweifellos wird der Beſuch ſehr ſtark werden; er iſt auch nicht zu unterſchätzen als eine Art Demonſtration, die die Notwendigkeit ſolcher Spiele, wie auch das unbeſtreitbare Intereſſe der großen Oeffentlichkeit darlegen, und namentlich den ſüddeutſchen Beſtrebungen in dieſer Hinſicht dem D F. B. gegenüber Rückhalt nerſchaffen ſoll. Schon aus dieſem Grunde tun die rheint⸗ ſchen Fußballintereſſenten gut daran, in Maſſen zu erſcheinen, denn es geht hierbei um die notwendige Beretcherung unſeres in der Nach⸗ kriegszeit verſteiften und etwas elntönigen Programms, wie um die Weiter⸗ und Höherentwicklung des ſüddeutſchen Fußballs überhaupt. Selbſtverſtändlich gehen aller Wünſche auch dahin, daß es den Mann⸗ heimer Vertretern gelingen möge, in ehrenvoller Weiſe abzuſchneiden und ſo die namhaften Erfolge gegen das Ausland fortzuſetzen Unſern Stammesbrüdern aus dem ſchönen Wien iſt ein ſympathiſcher Empfang gewiß. Aug. Mühle Furnen Aus der Badiſchen Turnerſchaft Die Tage zwiſchen Weihnachten und Neufahr werden von der Kreisleitung zu ausgiebiger Lehrarbeit benutzt. So geht vom 27. bis 31. Dez. in Freiburg ein Lehrgang für Gau⸗ und Vereinsjugendwarte vor ſich unter Leitung von Kreis⸗ jugendwart Kunzmann⸗Freiburg unter Mithilfe der übrigen Kreis⸗ warte, zu denen ſich noch Oberregierungsrat Broſſmer⸗Karlsruhe, Dr. Vögtle⸗Karlsruhe und Prof. Dr. Geiß⸗Freiburg geſellen.— Die Frauenturnwarte verſammeln ſich vom 27.—90. Dez. unter der Füh⸗ rung von Kreisfrauenturnwart Latterner⸗Karlsruhe in Bretten zu einem Lehrgang für Frauenturnen.— In Sinsheim a. d. G. kommen die Gaupreſſewarte des 10. Kreiſes zuſammen, wohn der Kreispreſſewart Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe zur Jahresverſammlung vom 29.—91. Dez. eingeladen hat.— Die Schneeſchuhfahrer haben den Schauinsland zu einem Lehrkurs auserkoren. Auch der Gau Mittelbaden iſt tätig Am 30. Dez. ſieht Dos das Vergleichsturnen des Gaues. Am 1. Januar Raſtatt einen Lehrgang der mittelbadiſchen Schiedsrichter. Veranſtaltungen Freitag, den 28. Dezember Theater: Nationaltheater: Für die Frete Volksbühne: kad nezar“, 19.30 Uhr Konzerte: Abendmuſtk im Muſenfaal,.00 Uhr. Lichtſpieltheater: e„Pat und Patachon.“ 1 „Nebu⸗ Ufa⸗Theater:„Harolds llebe ie— Capitol:„Aus dem A e buch elner rafflutkerten Frau“.— Scala:„Heimliche Ghen“,— Glorla⸗Palaſt: „Robert und Bertram“. 11 el Ludwigshafen: „Das gottloſe Mädchen“. 5. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei: 91,—7 Uhr, Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde am Zeußhaus: Sonntag vorm, von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mitwoch 3 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. ——..——ñññ..—ͤ6mo8ępß8.] ⏑%———— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember 5 ch Rhein Pegel 20 21 22 24 27. 26. Necar-Begel). 21. 2224. 77 28. Naſelſ Ts 4%o 25 huſterinſe!.029,88 0,980.90 65.80 Mannheim 2 855.51.78.89.525 Sec e eee ee, ae bes cis 6s dsl 08 6 Maxau.05404.058.903.7434 Manndem 803,0 2842.708728 Caub 901804 1470 Köln 131..8901 80 fl. 77 88 den NebensteſſenwWeldhofstr.&, Schwetzingetstr. 1% 0% und eerfeſgstr. 11, so e dutch unsete Ttögernnen Herausgeber: Drucker 2 Verleger Drucke rel Dr. Haas Neue Mafinheimer Zettun H. Mannheim. E 6. 3 Direktion Faden Heyme 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Fur Politik: H. A Meißner Feuilleton; Dr. S Rauſer— 7 olltik und Lokales Richard Schönſelber= Sport und Neues aus aller Welt: Müller— Handelsteil: Kurt Ehme: Gericht und alles Uebrige: 275 Kircher Anzeigen Mak Filten 2 70 ee Vertreter: 8. Vollmer, Frankenths%/ Pfalz, Westl. Rinne 34. Fernsprecher 562. Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 102 Freitag, den W. Dezember a N Das Wirtſchaftsjahr 1928 L. Enttäuſchte Hoffnungen Die Hoffnungen, die aus dem Jahre 1927 in das Wirt⸗ ſchaftsjahr 1928 mit hinübergenommen wurden, haben ſich nicht erfüllt. Der Stillſtand Ende 1927, den wir in unſerem letzten Rückblick als einen Beharrungszuſtand bezeichneten, hat ſich im vergangenen Jahre in einen Rückſchlag gewandelt, der, wenn auch langſam, ſo doch unaufhörlich von der im Jahre 1927 erreichten Höhe herabführte. Die Sonderſtellung, die das Jahr 1927 mit ſeinen allerdings ausſchließlich aus dem Binnenmarkte reſultierenden Fortſchritten einnahm, wurde durch den Verlauf des abgelaufenen Jahres deutlich als ſolche gekennzeichnet und wir ſtehen wieder da, wo wir Ende 1926 uns befanden. Heute wie damals wirken der Kapital⸗ mangel und die Selbſtkoſtenkriſe auf die wirtſchaft⸗ liche Entfaltung und heute wie damals ſind es innen⸗ un d außenpolitiſche Faktoren, die für die weitere Ge⸗ ſtaltung unſerer Wirtſchaft von maßgeblicher Wirkung ſind. Gewiß, auch im Jahre 1928 hat die deutſche Wirtſchaft eine ganz außerordentliche Widerſtandskraft bekundet und zweifellos iſt die innere Verfaſſung der Wirtſchaft geſünder als Ende 1926. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß ihre Lage ernſt iſt und e rnſt blei⸗ hen wird und daß ſie als Trägerin des Volkswohles mehr denn ſepfleglicher Schonung bedarf. An dieſer pfleg⸗ lichen Behandlung mangelte es im verfloſſenen Jahr in bei⸗ nahe noch ſtärkerem Maße als in den Jahren vorher und wenn trotz aller Zuſpitzungen der Rückſchlag eigentlich nie in eine Kriſis ausartete, ſo war es die erwähnte Widerſtands⸗ kraft, die bisher immer den Stoß auffing. Binnenmarkt und Außenmarkt Wenn auch die äußeren Hemmungen für die Entfaltung der deutſchen Wirtſchaft nach wie vor in beſonders ſtarker Weiſe wirkſam ſind, ſo nahm neben und mit dem Problem der Kapitalneubildung die Frage der deutſchen Selbſtkoſten eine ungleich größere Bedeutung an, als je vorher. Das A b⸗ ſatzproblem iſt, abgeſehen von den wirtſchaftspolitiſchen Hemmungen, das Problem der billigeren Wettbe⸗ werbspreiſe. Bet aller Anerkennung der Bedeutung des Binnenmarktes, der unter allen Umſtänden als Grund⸗ lage jeglicher Produktion zu gelten hat, können wir nie und nimmer unſere Außenhandels intereſſen zu⸗ rückſtellen. Die Fortſchritte, die 1927 erzielt wurden, be⸗ ſchränkten ſich lediglich auf den Binnenmarkt. Das Jahr 1928 hat nun auch denen, die glaubten, den Binnenmarkt um jeden Preis über den Außenmarkt ſtellen zu müſſen, den Beweis erbracht, daß für ſtabile Konjunkturverhältniſſe der innere Markt notwendig ſeine Ergänzung in den auswärtigen Märkten finden muß, und daß eine vergrößerte Produktion ſich nur bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade auf den Binnenmarkt ſtützen kann. Wenn auch die Bemühungen Deutſchlands um die Herſtellung nor⸗ maler internationaler Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen bisher wenig Erfolg hatten, ſo muß trotz allem der Kampf gegen die künſtlichen Hemmungen, gegen die weiterhin wirkenden Abriegelungsmaßnahmen des Auslandes geführt werden, weil unſere wirtſchaftliche Zukunft es gebietet und die Weltwirtſchaftsſanierung nur auf dieſer Baſis erreicht werden kann. Freilich wird der Weg bis dahin noch lang und ſchwer ſein, weil das Ausland von wirtſchaftlicher Abrüſtung noch wett entfernt iſt. Bei der Betrachtung der handelspolitiſchen Lage muß ferner berücksichtigt werden, daß die Deutſchland umliegenden Staaten faſt ſämtlich mit paſſiver Handelsbilanz wirtſchaften, daß nunmehr ſämtliche europäiſche Währungen ſtabtliſtert ſind und daß damit die anormalen Ausfuhrmöglich⸗ keiten einzelner Länder zum größten Teile fortgefallen ſind, es daher dort anderer Anregungen und Anſtrengungen für die Ausfuhr bedarf. Der Verſtändigungswille fehlt alſo vor⸗ erſt unſeren Kontrahenten, was aber nicht ausſchließen darf, daß wir weiterhin verſuchen mütſſen, in noch engere Beziehun⸗ gen zum Ausland zu gelangen. 1 in 19 950 Gegenwartswerte in Mill. RM. Monat] ange e Lebensmittel Rohſtoffe Fertigwaren Einf. Ausf. ge E Einf[ Ausf.] Einf.] Ausf] Einf. Ausf Fe e e e ee Febr. 1092 750— 342 337,0 27, 570.1 180.5 162,3 841,1 März 1083 835 Z 250 1,4 31.3461 202 41711 6005 Aer e de 80 dee 285% 0 0 8970 al 1173 858— 338 86 8,7 8927 177.6 210 8 622. Juni 15%%,. 2,, 160 9 9, 858.5 Juli 1% e e ee e% 17%% 8555 Aug lis: 36— 20 335, 1 559 208.0 2 65852 Ser ie e= l e ee% 0 899.1 Hoher i 8— 2, c d% d Nov.. 1201 210— 3813516 430 43,7 181,6 233.0 788,0 Dez. 1257 357— 304 369.5 44,9 6816 19/1 2120 70557 1 5 14148 10219 3924 4850.4 4130 714950 2239, 24506 849,8 19⁴⁸ 0 Januar 1857 362— 496 450,7) 37. 661,5 181, 280,6 682,0 Jeb. l d— 308 3178 4894, 2092 228.3 8990, März 1229 1022— 208 335,2 29,0 641% 210,8 24% 760,8 April. 11/5 924— 251 883,7 482809 8 1920 2158˙1 62,8 Mal 1083 39— 191 303,9 50,2] 566.9 165,1 204,1%/6.4 Juni 1108 898.— 214 328,3 41,8 578,7 1665 188,8 685.1 Jul. lis e— 208 365.0 38 90% 1654 185 829.2 Aug. 1083.5 10258 58 3405 39,2 550,8 218, 1825 7889.2 Sept. 10071 10588— 28 3367 59,7 5514 1959 196, 801/ Dit„1288 9498— 125 3722 698 613,0 175,218 703.1 Nov. 1178 840 2833, 352,2] 65,0] 609,5 1818 J 185,4 692,1 Die Hebung der inländiſchen Kaufkraft iſt, wie das Wirtſchaftsjahr 1928 ſehr lehrreich dokumentierte, nur im Rah⸗ men der weltwirtſchaftlichen Verflecht ung Deutſch⸗ lands möglich. Deutſchland kann ſich aus mannigfaltigen, nicht nur wirtſchaftlichen Gründen von der Welt nicht mehr abſchließen. Zahlreiche Rohſtoffe, Lebens⸗ und Genußmittel müſſen aus dem Auslande bezogen werden. Die Notwendigteit einer Auslands⸗ bezlehung hat aber unweigerlich die nächſte zur Folge. Daß unſer Außenhondel jedoch noch lange nicht ſich in jenen gefunden Bahnen bewegt, die ſchon allein die Erfüllung der Dawesverpflichtungen porſchrelbt, geht daraus hervor, daß der größte Teil der deultſchen Einfuhr auch in dieſem Jahre im Lande felbſt verbraucht wurde, was natürlich unſere Verſchul⸗ dung dem Auslande gegenüber welter erheblich anwachſen ließ. War unſere Außenhandelsbilanz 1927 mit 3,35 Milliarden paſſiv, fo weiſen die abgelaufenen 11 Monaten dieſes Jahres elne Paſſivität von über 2 Milliarden Mark aul. Es kann alſo hier zweifellos eine leichte Beſſerung feſtgeſtellt werden. Dos Ausmaß der Paſſivität jedoch verbietet aber immer noch, von einer geſunden und aufwärts ſtrebenden Wirtſchaftsentwicklung zu ſprechen, ſelbſt wenn bei einer relativ geſunkenen Einfuhr ber deut⸗ ſche Export einen weiteren Fortſchritt verzeichnen kann. Die all⸗ gemeine deutſche Verſchuldung laſſen dieſen Fortſchritt als durchaus ungenügend erſcheinen. Warum? Weil die Wettbewerbsfähigkeit der deutſchen 0 um Weltmarkte unzulänglich iſt, well die beutſchen Selbſtkyſten beträchtlich über denen des Auslandes liegen. * 5 Von Kurt Ehmer Wettbewerbsfähigkeit und Selbſtkoften Von ber Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit hängt aber unſere ganze wirtſchaftliche Zukunft ab, denn es iſt klar, daß wir aus der Binnenwirtſchaft die für die Verzinſung und Tilgung unſerer Auslandsſchulden erforderlichen Milliarden⸗ zahlungen niemals werden aufbringen können. Das Abzug ventil des Exportes kann nicht etwa darum nicht ſo wirkſam werden, wie es die Lebensnotwendigkeit Deutſchlands er⸗ fordert, weil etwa Deutſchland nicht in der Lage wäre, ſeinen Export zu vergrößern. Im Gegenteil, die deutſche Aus⸗ fuhrinduſtrie iſt in ihren Erzeugniſſen voll⸗ kommen auf der Höhe; die deutſche Arbeit wird trotz oder gerade wegen der einzelnen nationalen Abwehrbeſtre⸗ bungen auf dem Weltmarkte ſehr geſchätzt. Aber wir können unſere Ausfuhr nicht auf die unbedingt notwendige Höhe brin⸗ gen, weil unſere Preiſe beträchtlich über denen der Auslandskonkurrenz liegen und weil wir infolge unſerer Kapitalarmut nicht mit den Zahlungsbe⸗ dingungen der ausländiſchen Konkurrenz zu wetteifern vermögen. Die deutſche Steuerlaſt, die ſtändigen Lohn⸗ erhöhungen und die ſoziale Belaſtung verteuern immer wie⸗ der unſere Produktionskoſten und ver ſperren uns ge⸗ waltſam den Weg zum Weltmarkte. Wie ſollen wir aber zu einer Wettbewerbsfähigkeit, zu einer Senkung un⸗ ſerer Produktionskoſten gelangen können, wenn die Wirt⸗ ſchaftspolitik der letzten Jahre Fehlwege be⸗ ſchritten hat und die deutſche Wirtſchaftsentwicklung in kaum überſehbarem Ausmaße hemmte? Kurzſichtig iſt es, ſich damit zu begnügen, die Zukunft außer Acht zu laſſen, weil für den Augenblick noch die Kreditbereitſchaft des internatiy⸗ nalen Kapitalmarktes eine verhältnismäßig hohe Ausnutzung unſerer Produktionskapazität ermöglicht, während der Ver⸗ brauch von Leihkapital doch nur den tatſächlichen inneren Tat⸗ beſtand unſerer Wirtſchaft verſchleiert. Die Sorge, um die Zukunft und die Verantwortung um die nachfolgenden Generattonen waren es denn auch, die in dieſem Jahre angeſichts der immer bedrohlicheren Ent⸗ wicklung die Wirtſchaft zu neuen und verſtärkten Rufen um eine Neuorientierung unſerer Wirtſchafts⸗ politik veranlaßten. Man muß den Dingen rechtzeitig begegnen und es wäre verfehlt, eine Vogelſtraußpolitik z treiben, wo es doch um die Sicherung der gefährdeten Zukun der deutſchen Wirtſchaft geht. Hemmniſſe der Kapitalneubildung Der Angelpunkt aller Beſtrebungen muß eine Förde⸗ rung der Kapitalneubildung ſein. In erſter Linie ſind zwar die Kriegs⸗ und Nachkriegsverträge an den trau⸗ rigen Verhältniſſen ſchuld, es wäre aber falſch, darin die ein⸗ zige Urſache der Kapitalnot zu ſehen. Eine ausreichende Kapttalneubildung wird in hohem Maße durch die ſteuer⸗ liche Belaſtung verhindert; nimmt doch die öffentliche Hand im Durchſchnitt an den Erträgniſſen aller Unterneh⸗ mungen mit rund 50 v. H. teil. Neben der abſoluten Steuer⸗ 1 ft höhe liegen beſondere Gefahren in der Art der Steuer⸗ verteilung und ⸗erhebung. Zwei Drittel der ge⸗ ſamten Steuereingänge werden von Ländern und Gemeinden verſchlungen, 66,83 v. H. der Steuern werden als Real⸗ bezw. als Objektſteuern erhoben ohne Rückficht auf das wirkliche Einkommen und daher in vielen Fällen aus der Subſtanz beſtritten. Durchaus falſch iſt es, die ungünſtige Kapitalneubildung bei Privatunternehmungen mittels hoher Steuererträgniſſe durch geſteigerte Kapitalbildung bei der öffentlichen Hand zu er⸗ ſetzen, deren Betätigung ohnehin— ganz im Gegenſatz zu den Intereſſen der Wirtſchaft— weit über das Ziel hinaus⸗ wächſt, das ihr vor dem Krieg geſetzt war. Für die Zukunft muß entſchieden gefordert werden, daß die Wirtſchaft nicht durch die öffentliche Hand gehemmt wird, daß ſich die unliebſamen Vorgänge, die ſich in dieſem Jahre abgeſpielt haben, im Jahre 1929 nicht wiederholen. Oeffentliche Hand und Wirtſchaft In welchem Maße die ſtarke Entziehung von Finanz⸗ mitteln ſeitens der öffentlichen Körperſchaften die Kapital⸗ bildung bei Privatperſonen wie bei wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen erſchwert, geht aus der Denkſchrift der wirtſchaft⸗ lichen Spitzenverbände über die deutſche Verwaltungs⸗ und Verfaſſungsreform hervor, die zu dieſer Frage außerordent⸗ lich umfaſſendes und aufſchlußreiches Matertal liefert. Das deutſche Volkseinkommen wird hier für das Jahr 1927 auf insgeſamt 60 Milliarden berechnet gegenüber etwa 50 Milliarden/ im Jahre 19183 leine Steigerung der Realkaufkraft des deutſchen Volke bedeutet das unter Berückſichtigung der innerhalb dieſes Zeit⸗ raumes eingetretenen Verſchiebung in den Warenpreiſen nich). Der öffentliche Finanzbedarf iſt in der gleichen Zeit, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, von 125,49% auf 289,87/ geſtiegen, d. h. von 14,51 auf 30,15 v. H. des Volkseinkommens. Der Anteil den die öffentliche Finanzen vom Einkommen des einzelnen und der Geſamtheit wegnehmen, iſt ja für die wirkliche Höhe der Belaſtung und damit auch für die Erſchwerung der Kapitalbildung viel ent⸗ ö ſcheidender als die abſolute Höhe der Beträge. Neben den laufenden Steuereinnahmen iſt zur Finanzierung des Bebarfs der öffentlichen Verwaltung auch noch der Kapitalmark Dentſchrift tommt zu dem Ergebn öffentlichen Verwaltung, ar triebsverwaltungen und für wer Anlagen, nahezu e i Drittel unſeres Volks vermögens ausmacht. Die Geſamtleiſtung iſt indeſſen auch damit noch nicht erfaßt. Es kommt hu an der Auf⸗ der Rei 91 amtaufwand für die Sozial⸗ öffentliche Zwecke un für 1927 nach Abzug jeg⸗ noch hinzu der Anteil der Induſtrie 11 bringung der Reparationen und der C verſicherung. Summe aller f Die S u 0 i äuft ſi verwandten B ge be auf rden„(18,0 für öffentlichen Repa ngen von Induſtrie und ür Sozialverſicherung), oder 38,2 v. H. des inkommens. Es geht nicht an, dieſe Belaſtung mit dem Hinweis darauf ab⸗ zutun, daß ja, von den Reparationszahlungen abgeſehen, der geſamte öffentliche Aufwand wieder in ir einer Form in die Wirtſchaft 2 zurüc ee; vor allem im Zuſammenhang mit der Frage der Ka⸗ pitalbildung iſt ein ſolches Argument nich ſtichhaltig. Die kungen des Kapitalentzuges und die Verringerung der Kapita il⸗ dungs möglichkeiten bleiben beſtehen. Pflegliche Behandlung und Stärkung aller Möglichkeiten zu neuer Kapitalbildung iſt neben mög⸗ lichſt produktiver Verwendung des vorhandenen Kapitals eine drei⸗ fache Notwendigkeit für ein Land, in dem die Höhe der Kapitalkoſten und die aus ihr entſpringende Verteuerung der Selbſtkoſten faſt eine wirtſchaftliche Gefahr bedeutet. Rentabilität der Wirtſchaft Was es mit der Rentabilität der deutſchen Wirtſchaft auf ſich hat, kann man erſehen, wenn man zuſammenfaßt, daß die deutſche Wirtſchaft heute mit etwa 14 Milliarden dem Ausland verſchuldet iſt, wo⸗ von ca. 8 Milliarden in langfriſtigen und etwa 6 Milliarden in kursfriſtigen Krediten aufgenommen wurden. Ueber 1 Milliarde Mark ſind für Auslands verzin⸗ lung und Schuldentilgung außerhalb des Transfers aufzubringen, wozu 2,5 Milliarden Re parations⸗ zahlungen kommen, ſowie der Außenhandelsfehlbetrag. Der Etat des deutſchen Reiches von 4½ Milliarden Mark im Jahre 191g iſt auf nahezu 13 Milliarden im Jahre 1928 angewachſen. Die Etats der deutſchen Länder be⸗ tragen weitere etwa 3 Milliarden Mark. Wir haben 3 Mil⸗ lionen unterſtützte Arbeitslose u. Kurzarbeiter, welche Unter⸗ ſtützungen in Höhe von 3 Milliarden im Jahre erhiel⸗ ten. Ohne dieſe Arbeitsloſenunterſtützungen ſind die Summen der Sozialverſicherungen im Rahmen obiger Ziffern auf etwa 4 Milliarden im Jahre 1927 angeſchwollen. Es iſt alſo un⸗ ſchwer zu begreifen, daß die deutſche Produktion in einer Weiſe vorbelaſtet iſt, die größte Gefahren für ihren Beſtand befürchten läßt und die eine gründliche Umkehr auf dem bis⸗ her beſchrittenen Wege erfordert, wobei nicht zuletzt die Frage der Verwaltungs⸗ und Verfaſſungsreform in befriedigender Weiſe gelöſt werden muß. In unſerem letzten Jahresrück⸗ blick ſchrieben wir:„Staat und Wirtſchaft müſſen wieder auf die einfache Rechnung des geſunden Menſchenverſtands um⸗ geſtellt werden“, aber das Jahr 1928 hat in dieſer Beziehung reſtlos enttäuſcht. Wenn letzt nicht eine Aenderung eintritt, dann muß auch der feſteſte Glauben an die Zukunft der deut⸗ ſchen Wirtſchaft ins Wanken geraten. Denn wenn ſich die Erträgniſſe, weiterhin gefährdet durch die andauernden Lohn⸗ kämpfe, in dem bisherigen Umfange verringern, wenn die Wirtſchaft erſtz einmal durch die ungeheuren Belaſtungen ſo weit niedergedrückt iſt, daß ſie ſich nicht mehr mit eigener Kraft wie bisher zu helfen vermag, werden ſpäter alle Belebungs⸗ künſte nichts mehr fruchten. —== Motallgeſellſchaft., Frankfurt a. M! Das belanutlich aus der Verſchmelzung mit der ehemaligen Me⸗ tallbant und der ehemaligen Metallgeſellſchaft hervorgegangene Unternehmen, ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem dio h⸗ gewinn von 22,74 Mill.%(i. V. 14,86 Mill./ bei der Metall⸗ bank und 6,67 Mill./ bei der Metallgeſellſchaft). Unkoſten und Steuern erforderten 13,65 Mill.%(annähernd wie im Vorjahr), Ab⸗ ſchreibungen 1,02 Mill./(1,58 Mill./ bei der Metallbank bei der ehemaligen Metallgeſellſchaft waren ſolche wegen ihres Charakters als Handelsfirma ht ausgewieſen). Aus einem Reingewinn von 6,35 Mill./(3,88 bezw. 2,66 Mill./ werden, wie bereits ge⸗ meldet, 8 v. H. Dividende zum Vorſchlag gebracht(bei der Me⸗ tallbank 8 v.., bei der früheren Metallgeſellſchaft 11 v..) Nach dem Bericht war das Handelsgeſchäft des Unternehmens lebhafter als zu irgendeiner Zeit nach dem Kriege, bei geſteigerten Umſatzzahlen auf allen Gebieten Die Zink hütten Duisburg und Bensberg konnten wieder ein befriedigendes Ergebnis auſweiſen. Die melallver arbeitenden Werke, darunter die ehemalige Heödernheimer Kupferwerke, waren gut beſchäftigt, beſonders in der zweiten Hälfte des Berichtsjahrs. Ein be ſonderer Erfolg ſei oͤie neue Hohlſeiltonſtruktſon für Hochſpannungs⸗Fern⸗ leitungen(ſo zwiſchen Mannheim und Heilbronn). In Erzeugung und Abſatz habe Silumin geſtützt auf die Gemeinſchaftsarbeit mit der Vereinigte Aluminiumwerke AG., einen bedeutenden Auf ⸗ ſchwung genommen. Das Aluminiumwerk Bit er feld (Gmb..) wurde erheblich vergrößert. Bei den drei Lurgi⸗Ge⸗ ſellſchaften überſchritt der Umfang der Auſträge den aller früheren Jahre. Unter den Beteiligungen des Konzerns wird u. a. erwähnt, daß die Metallgeſellſchaft AG. im zweiten Halbjahr 1928 der Berg Heckmann elve AG., zu der alte ziehungen ſchon beſtanden i Monat Produktion und Abſaßz — 4 7 85 Kohlen berg ban 8 Siſenhütten⸗ Hal Baumart durch⸗ Reichsgebiet Ruhrgebiet 38 Roheiſen Rohſtahl Walzwerke Hoch⸗ 1 Arbeits tönt 3 f 2200000000 U e eee 5 590 1 8 Geſamt e Geſamt 1 Gefamt 5 öfen 1 Bauvorhaben Jahres. a 2— 80—— 9. Betrieb 1000 2 durch⸗ Stein⸗ Braun⸗“Preß⸗ Kohle⸗ Koksge⸗ 8 ö ah. Sonſtige ſchnitt kohle Koks kohle kohle förörg. winnung 8 in 1000 t e Dz.) nungs; 9 1913 11,79 2,84 7,27.87 379,8 68.4— 910 29,9 981 32.3 914 30,1 204 92⁵— e 1925 11.906 2,28 11,85.22 344,1 61.8 8,1 848 27,9 1016 40,0 854 33.6 107 1021 3400 1080 1920 12,1 218 11,88.31 370,5 60.8.6 30 20.4 1028 40,3 856 33,8 88 917 3723 664 1927 12.8) 2,68 12.57.5 390.0 750 10 1092 35.0 1359 533 1070 42,1114 1053s 5509 1008 Jan 1927 13.36.68 12,46 3,53 222,1 73.0 05 1060 34.2 1308 52,3 1044 41,7 115 1964 5264 766 515 8 18,4.58 12,04.41 409,4 889 008 967 34.0 1288 515,4 952 39.7 112 1828 6151 1317 ärg„ 14,08 2,0 12.07 3,70 412,6 13.3 900 1086 35,0 1416 524 1101 40,3 111 1649 7544 1442 Apill„ 11.79 24% 1139.14 360.4 70% 1,1 1052 35,1 1289 537 1008 42.0 113 510 5471 1045 Mal 12.30.64 12.01.42 379,2 72¹8 10 1180 36, 1378 85,1 1087 48,5 112 431 5596 1171 Jun„ 11.8? 253 11,8 341 339.0 717 10 1068 35,5 1328 83,1 1063 42.5 113 8329 6534 6661 Juli„ 12.64.0 12.08 3,53 332 1270 10 1105 35,8 18362 32.4 1050 40, 115 868 4481 873 Aug 13.00 2s 128.81 367,6 14% 1, 11186 38,0 1432 58,0 1133 420 115 8346 5388 830 Sept.„ 12.71.70 12.91 3,81 J 3728 16, 13 1105 35.9 1376 528 1126 43.9111 11885 55848 1129 Set.„ 13.09 286 12,58 3,8 384.“ 78,4 12 1139 35.8(414 34.4 11135 42,9 113 637 5246 866 Nov.„ 12,98.9 1243 3,9 404.7 80.3 11 1119 373 1401 339 1099 428 115 684 3868 1131 Dez.„ 18.24.94 1413 6,58 839% 30,7 10 1150 371 1358 52.6 1091.0 116 1005 5017 1054 Jan. 1828 18,42 8,05 14,22 3,75 401.8 83,4.0 1181 88.1 145 56,5 1098 42,ů2 116 2020 5017 809 Febr.„ 12.98.90 18,2.57 4012 68,2 1/0 1128 3. 132 382, 1041 41,9 115 2084 3110 1055 März„ 1 3,01 14,0.84 402,1 82.2 138 1170 8/8 1422 52.5 1150 4 113 16815 6651 1583 April„ 11.2 2% 126.33 39% 25.9 9,9 1045 34% Ill 505 918 39.9 107 674 5513 1100 Mai„ 11.88 2,4 12,6 358 363,0 740 15 1042 33.7) 1248 49,9 986 39.5 104 637 7370 1737 Sal. 5 1188 2½% 18,4.88 359 76,8 17 1021 54, 120 48,8 1070 41.1 103 990 5821 1073 ul 12.8 2,04 18,53.88 352.3 30,2 1 1035 38.4 1811 504 1026 39,5 100 1028 4828 1031 Aug. 18.02 24 14,33.02 368,3 80,4 1 1031 86.8 1829 49, 1086 39.5 99 1087 8577 1807 Sept.„ 12,18 287 13,62.82 365.7 80,9.7 985 32.8 1190 47.6 94¹ 87,8 90 140g 8096 1120 Okt. 18,81.84 185, 4,00 377 80.6 Is 1016 82,0% 1308 48,4 1032 38.2 84 168 4880 1110 Nod.—— 0 25„„ 5 267.9 857 1478 805 1408 43 825 12³³ Für 1918 Monatsdurchſchnitt: auf ſetzigem Reichsgebiet ohne Saargebſet.— e Pyrläuſige Ziffern. 7 ö. 8 8 n— 2 * 7 4* n * * nn 7 und Vorräte mit 5 205 s * guthaben 14884 577 Ss bandelt u Sti h g Frettag, den 28. Dezember 1928 1 1 7. Seite. Nr. 6 Nach dem Abſchluß der Schultheiß⸗Patzen hofer⸗ Brauerei A. G. in Berbin ſtieg das Geſchäftserträgnis(Fabri⸗ kationskoſten bereits abgezogen) auf 31. Auguſt 1928 auf 83 848 182 (67 777 001) R. 4. Demgegenüber erhöhten ſich Handlungsunkoſten auf 19 865 844(17 202 554] R. /, Steuern auf 36 867 248(30 010 561) R. L. Unkoſten des Flaſchenbiergeſchäftes auf 5 492 739(4 616 694) R. I/. Ab⸗ schreibungen wurden auf 6 640 704(5 92) R. erhöht. Es ver⸗ hleiht ein Reingewinn von 10 354 566(8 701 733).. Daraus werden, wie bekannt, wieder 15 v. H. Dividende auf allerdings 50(38,5) Mill. R. St.⸗A. und 6 v. H. auf 1 Mill. R..⸗A. ver⸗ teilt, ſowie nach verſchiedenen Rückſtellungen 718 895(547 415) N. vorgetragen. Im Januar 1928 wurde die Verwaltung zur Ueber⸗ nahme der Brauereiintereſſen der Oſt werke A. G. ermächtigt. Die Angliederung erfolgte mit Wirkung vom 1. September 1927 ab. Der Abſatz im Berichtsjahr weiſt gegenüber dem Vorjahre eine Stei⸗ gerung auf.(Umſatzzahlen enthält der Geſchäftsbericht nicht.) In der Bilanz hat das Konto Grundſtücke und Gebäude 1 einen Zugang um 9 710 673/ auf 48 449 809/ erfahren. Wertpapiere und Be⸗ teiligungen weiſen eine Erhöhung um 4824137/ auf 14 925 928% f. Wie ſich die Angliederung auf die Geſamtbilanz auswirkte, die Erhöhung der Bilanzaddition von 92,7 auf 7 Mill... Gläubiger und Akzepte erſcheinen mit 3 548 999 (4 752 412) J, andererſeits Außenſtände mit 3 780.517(2 562 133)% 317(4 375 371) J. In den bisher verfloſſenen Monaten des neuen.⸗J. hat ſich der Abſatz gegenüber dem Vor⸗ jahr erfreulich gehoben. 4 Die Oſt werke haben fetzt nur noch den Charakter einer Finanzierungsgeſellſchaft. In den Ziffern der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung kommt dieſe Aenderung ſtark zum Ausdruck, vornehmlich in einem ſehr erheblichen Rückgang der geſamten Un⸗ koſten. Bruttogewinn einſchl. Zinſen verminderte ſich auf 6 330 143 (7484 632).J/. Demgegenüber treten Unkoſten nur mit 770 981 4 131 891) R. in Erſcheinung. Der verbleibende Reingewinn von 5 605 478(3 136 316) R./ geſtattet trotz der Erhöhung des Kapi⸗ tals um 19 auf 45,5 Mill. R. die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 12 v. H. auf die St.⸗A. und 6 v. H. auf die.⸗A. In der Oſtwerke⸗Bilanz iſt ein erheblicher Rückgang der Anlagewerte ein⸗ getreten. Grundſtücke und Gebäude gingen auf 95g 074(2 346 962) R./ zurück. Das Hauytaktivum der Bilanz iſt jetzt das Effektenkonto 49 124 745(30 019 279).. Im Zuſammenhang mit deſſen Erhöhung iſt das Beteiligungskonto nahezu verſchwunden. Es erſcheint nun⸗ mehr mit 451220(7 677 520) R. IL. Die Flüſſigkeit iſt ſehr 1 günſtig. Den Gläubigern in Höhe von 11956 214(14 905 466).“ ſtehen Bankguthaben von 15 0 ner von 9 793 091 R. und Barbeſtände n ildner einſchl. Bank⸗ ie Bilanzſumme ſtieg um faſt — 5 20 Mill. R/, auf 277 Preußiſche Central⸗Bodenkredit Ach. Wie wir hören, uimmt die öffentliche Zeichnung auf neue 8proz. Central⸗Gold⸗ Pfandbriefe vom Jahre 1928 zum Kuürſe von 97,5 v. H. einen recht befriedigenden Verlauf. ** Deutſcher Lloyd Verſicherungs⸗Alß. in Berlin. Die HV. ge⸗ 5 nehmigte den Abſchluß für 1927. Der Aenderung des Beſchluſſes 1 vom 26. September 1927, wonach die 5 lerhöhung nur in Höhe von 200 000%(Verſchmelzung 1 Internationolen Lloyd) erfolgt, wurde zugeſtimmt. Außerd de die Herabſetzung des Kapitals auf 1680 000, iedererhöhung auf 5 Mill./ durch Ausgabe von? u zu 460% mit 25 v. H. Einzahlung beſchloſſen. Die Altien an von einem Konſortium unter Führung der Commerz⸗ und P. uk übernommen und den Aktionären 3 zu 2 zum Nennwer bſt Speſen angeboten; 2000 Aktien zu 115 v. H. bleiben zur Verfügung der Verwaltung. Die Kapitalmoßnahme erfolgte zur Deckung des Verluſtes von 2528 860%(i. V. Verluſt 452 402%) und Stellung von Rücklagen. Die Geſamtprämieneinnahmen des eutſchen Lloyd betragen 13 201.590%(10 595 160%), die Prämien für eigne Rechnung 10 024 345/(5 562%. Die bezahlten Schäden belaufen ſich ins⸗ geſamt auf 7 770240%(7 549 962„ und die bezahlten Schäden für eigene Rechnung auf 5 884 619/(8 616 643). 5 Verkaufsverhanudlungen der Vereinigte Königs⸗ und Laura⸗ hütte AG. in Berlin. Die G. verhandelt, wie wir hören, mit der Lereinigte Oberſchleſiſche Hüttenwerke A G. in Gleiwitz über einen Verkauf der Schleſiſchen Montangeſellſchaft n. b. H. in Breslau. Die Verhandlungen ſtehen vor dem Abſchluß. ſich bei dieſem Vorgang um ein nicht unbedeutendes Objekt. Der Kaufpreis, den die Oberſchleſiſche Hüttenwerke zu zahlen hat, beträgt einige Millionen Reichsmark. Die Schleſiſche Montangeſellſchaft war bisher Werkhandelsfirma der Königs⸗ und . Daurahütte und betrieb außer dem Eiſengroßhandel in Breslau eine 5 Eiſenkonſtruktionswerkſtätte. Sie wird nunmehr in erſter Reihe Hoandelsfirma der Vereinigten oberſchleſiſchen Hüttenwerke werden 1 aber auch Eiſenerzeugniſſe anderer Geſellſchaften weiter⸗ ihren. — Jena hat einen neuen Intereſſen⸗Gemeinſchaftsvertrag mit der AG. Henſoldt u. Söhne, Wetzlar abgeſchloſſen. Die Wetzlarer Firma wird, wie verlautet, ihre Selbſtän eit und ihte bisherige Leitung behalten. Sie wird eine Kapitalserhöhung durchführen, die neuen Aktien werden von der Firma Zeiß übernommen. Die ge⸗ troffenen Vereinbarungen dürften produktionstechniſcher Natur ſein und außerdem eine Rationaliſierung des Ein⸗ und Verkaufs be⸗ zwecken. 8 :? AGG. Hackerbräu in München. Der Bericht für 1927⸗28 weiſt 0 4. barauf hin, daß die Schwierigkeiten im bayeriſchen Geſchäft unvermin⸗ bert ſortbeſtehen. Auch der Export blieb weiterhin drückenden Hem⸗ mungen ausgeſetzt. Der Branoſchaden, durch den die Geſellſchaft im 1 Anril ö. J. betroffen wurde, iſt durch Verſicherung gedeckt. Nach auf 1 0,28(0,20) erhöhte Abſchreibungen werden auf 0,88(0,82) Mill.% Reingewinn wieder 10 v. H. Dividende verteilt. Aus der Bilanz(in Mill.): 9,3(0,30) Bankguthaben, 0,7(0,57) Debi⸗ toren, 1,72(1,52) Hypothekendarlehen uſw., 1,10(1,04) Vorräte. 192(1,51) Kreditoren.(GV. 28. 1. 1929). 0 D Dortmunder Ritterbrauerei Ach.— Wieder 20 v. H. Div'⸗ dende und Kapitalerhöhung um 1,8 Mill. /. Der am 22. Jonuar 4 1929 ſtattfindenden HV. wird wieder eine Dividende von 20 0 p. H. aus einem Reingewinn von rund 1,7 Mill./ nach Abſchrei⸗ * bungen von 601 000/ vorgeſchlagen. Gleichzeitig ſoll das Kapftal um 1,8 Mill. ab 1. Oktober 1928 dividenden berechtigter Stamm⸗ aktien erhöht werden, die im Verhältuis:1 zu 180 v. H. angeboten werden ſollen. Ein Teil der Aktien ſoll für Beteiligungszwecke im Zuſammenhang mit dem Intereſſengemeinſchoftsvertrag mit der 9 Glückauf⸗Brauerei., Gelſenkirchen, verwandt werden. Leichte Erhöhung der Großhandelsmeßziffer. Die auf den Stich⸗ tag des 19. Dezember berechnete Großhandelsmeßziffer des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts hat ſich gegenüber der Vorwoche um 9,2 v. H. auf 140,3(140,0) erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Meßziffer für Agrarſtoffe um 0,5 auf 135,0(134,3) leicht geſtiegen. Die Meßziffer fl induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,3 v. H. auf 134,4 (184,0) geſtiegen, während die Meßziffer für induſtrielle Fertigwaren um 0,2 v. H. auf 159,3(159,7) geſunken iſt. 5* Inkrafttreten der Rundfunk⸗Haftpflichtverſicherung am 1. Jan. 1929. Ab 1. Jan. 1929, 12 Uhr mittags, tritt die von der Reichs⸗Rund⸗ funk⸗Geſellſchaft mit fünf Privatgeſellſchaften unter Führung der „Allianz“ und Stuttgarter Verein⸗Verſicherungs AG.“ abgeſchloſſene koſtenloſe Haftpflicht⸗Verſtcherung für ſämtliche legitimen Rundfunk⸗ Teilnehmer in Kraft. 5 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in Ran : Amtſſche Preisnotierungen vom 27. Dezember 1928 Schultheiß ⸗Patzenhofer Oſtwerke :2 Nener J..⸗Vertrag Carl Zeiß. Die Firma Carl Zeiß in 0 Weizen, inl. 28 50 Futter⸗Gerſt“20. 22. 1 Weizenmehl o 88, N„ ausl. 26, /28,— Pfälzer Gerſte 28 25/675 Wbrotmehl— Roggen, inl.— Mais a.'ſch. 22.50/22,75 Roggenmehl 28,7581 50 ausl. 2250/2 75 Biertreber 70 25½0,50] Weizenkleie 3875 Hafer inland. 22, 23,25 Wieſenheu 12.18, Raps— B e—— Luz.⸗Kleehen 12.25/18 25 Kleeſamen— Brau⸗Gerſte 25,25/25,75 Preßſtroh 4,80/6,20 Roßzuckermel⸗— dio ausl.— Geb. Stroh 4,— /4,80[Rafftneriemel.— e Suübdeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack! 21 27. 5 Berliner Metallbörſe 7 be 80 85059 für 100 Kg 2127 21.[27 Anti non Reg. 5 45 „Aupfer. 85 189 0 140 5 Etektrolytkpf. 151.5 154,0[Feinſilber kg. 78,50 78,50 Blei 43.25 48,50 5 Alum. 98/0 190,0 190,0 Gold Freiv gr. 2,81 2,81 ink 58,500 53,50 do. Walz⸗Draht 194,0] 194,0[Platin do. do 10,25 10.25 25 Zink t 286,70 28.75 Londoner metallbörſe Metalle in C pro Alumi. Zul 95,— 85,— I. t. Silber Unze ſtand. 187%) fein. Platin Unze E op. Ausl. 100.0 100.0 1 do. Elektw. 1280 79158 e 22,75 2 5 5 0 70,85 71,05 Zinn Kaſſa 0 226,5 Antimon Reg„ 80.— n 89,55 70,20 8 3 Monaſe 223,2 225 7 Platin 15.25 15,25 Setlementſpr. 70,38 71,— do Settlemen 223,0 228,2 Wolſrameiz— 19.50 Kupfer elektrol. 75,25 76,25 do. Banka 228.5 220.8 Nickel Inland 175,0 178.0 0, de ee 74, 75,25 de. Straits 223.2 226,8 do. Ausland 175,0 175.0 64.— 88.— Blei Kromyt 21,80 24,25 lellber l Neue Maunheimer Zeitung(Wittag⸗Aus gabe) 135 7 5 Hogpi tal EE. J 6 e 5 N 8 * * U Hath.-Hurger- ſſe reße Harnſermes Ze , N Das Anwesen der 7 1˙ 5 8 ber Verkehrs mittelpunkt 8 S. m. b. H. „Neuen Mannh eimer Zeitu ng in E G, 2 und E 6, 4/5 1065 am groß aus dem obigen Lageplan ersichtlich„ wird Nitte nächsten Jahres frei und ist zu verkaufen. 1 * im gegenwärtigen Zustande sind die Gebäàulichkeiten für Büros und Lagerräume 1(an zwei Straßen) besonders geeignet. i der Stadt ist in 5 Minuten zu erreichen. 1 Stragenbahnen der Linien No. 1, 2, 15, 17 Aa uðð0ischen D und E und zwischen G und fl. f Nähere Auskunft erteilt f f bmacden or hass iedeſiennteſme 2nd * 5 k 6,2 2 in Gemeinschaft mit dem benachbarten Zimmern'schen Anwesen E 6, 3(595 qm), 5 3 das auch zum Verkauf steht, ergibt sich ein arrondiertes Baugrundstück von g 18660 qm das sich für mancherlei gewerbliche oder industrielle Zwecke— Bürohaus, Groß- Garage 1 verwenden läßt. 8 D g k b. 3 . für Hendel, Industrie und Geu/ elbe 8 llefert in bekennt vorauglcher Ausführung ö N MAEIEEIun 18 8. Seite. Nr. 302 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 28. Dezember 1928 Ein Blicküber die Welt Der rollende Tod (Von unſerem Londoner Vertreter) Jede Stunde ein Mord— Gemeingefährliche Antofahrer— Ein Geſetzentwurf Mehr als 25 Jahre ſind ſeit der Zeit vergangen, wo vor bürger gefährdet. Ueberſchreitet er aber dieſe Grenze, ſo ſetzt jedem Motorwagen ein Schutzmann mit einer roten Fahne einhergehen mußte, um die Paſſauten vor Lebensgefahr zu warnen. Die Haltung der Oeffentlichkeit gegenüber dem Automobil hat ſich inzwiſchen einigermaßen gewandelt, aber der Grund dafür liegt mehr in dem Idealismus des Publi⸗ kums als in einer wirklichen Verminderung der Gefahr. Jahraus, jahrein wird auf den Straßen Englands in jeder Stunde des Tages ein Menſch durch einen Verkehrsun⸗ fallgetötet, und die Zahl der Verletzten iſt auf 150 000 im Jahr geſtiegen. Die Hoſpitäler, die in England ausſchließ⸗ lich von freiwilligen Spenden exiſtieren, geben jährlich Hun⸗ derte von Millionen für die Behandlung von Verkehrsopfern aus und wiſſen nicht mehr, wie ſie dieſe Koſten decken ſollen. Die Polizei klagt darüber, daß die Rechtsſicherheit abnehme, ſeit eine ſtets wachſende Anzahl regulärer Schutzleute zur Verkehrsregelung abkommandiert werden muß und infolge⸗ deſſen zur Verfolgung von Verbrechen nicht genügend Mann⸗ ſchaften zur Verfügung ſtehen. Und der Teil des Publikums — es ſind immerhin 95 v. H.—, der nicht zu den Autofahrern gehört, ſieht ſich mit Sorge und Groll von den öffentlichen Straßen verdrängt und auf Schritt und Tritt vom rollenden Tode bedroht. Es iſt keineswegs leicht feſtzuſtellen, wer an dieſem Zu⸗ ſtand die Schuld trägt, und es iſt noch ſchwerer, wirkſame Maßnahmen zur Hebung der Verkehrsſicherheit zu treffen. Aber es iſt wohl unbeſtritten, daß das Automobil ſelbſt heute im allgemeinen unfallſicher iſt, wenn es von ſachkundiger Hand geführt wird. Für die weitaus überwiegende Mehrzahl der Unfälle iſt fehlerhaftes Jahren verantwortlich. Um dieſen Punkt tobt nun ſeit Monaten ein ſtürmiſcher Meinungskampf, der täglich viele Spalten der Preſſe ſchwärzt und nun auch auf das Parlament übergegriffen hat. Allgemeine Uebereinſtim⸗ mung herrcht nur darüber, daß etwas geſchehen muß, um die Straßen ſicherer zu machen. Aber was? Das Problem iſt international, und die englichen Erfahrungen dürften auch für Deutſchland von Intereſſe ſein. Was kann die Allgemeinheit tun, um den Autofahrer zur Vorſicht zu zwingen? Wer in England ein Auto lenken will, braucht dazu keinen Führerſchein. Er erhält für fünf Schillinge auf dem nächſten Bezirksamt ohne viel Formalitäten eine Lizenz, ſetzt ſich ans Steuer und fährt ſo gut es geht, los. Niemand macht ihm Vorſchriftell, er bekommt keinerlei Paragraphen zu leſen. In gewiſſen Grenzen kann der Autofahrer in England tun, was er will, ſolange er nicht die Sicherheit ſeiner Mit⸗ f S er ſich ſehr ſtrengen Strafen aus. Auf Chauffieren in betrunkenem Zuſtande ſteht unweigerlich Ge⸗ fängnis und„Gefährdung des Publikums“ wird mit enormen Geldſtrafen belegt, auch wenn kein Unfall vorliegt. Dieſe Strafen ſind ſtets mit der Entziehung der Lizenz ver⸗ bunden. Man kann ſagen, daß ſie abſchreckender wirken als die zahlloſen Vorſchriften und Verbote in Deutſchland. Der immer wieder auftauchende Vorſchlag, nach dem Beiſpiel an⸗ derer Länder die Fahrlizenz von einer Prüfung abhängig zu machen, iſt in England von Grund auf unpopulär. Man hat mit Vorſchriften ſchlechte Erfahrungen gemacht. Die einzige ernſthafte Vorſchrift für Autofahrer, die Höchſtgeſchwindigkeit von 30 Stundenkilometern, iſt trotz aller„Autofallen“ und Beſtrafungen nicht durchzuſetzen. Die Behörden hätten es gleichwohl verhältnismäßig leicht, wenn mit einer rückſichts⸗ loſen Unterdrückung des Schnellfahrens das Sicherheitspro⸗ blem wirklich zu löſen wäre. Es gibt Leute, die daran glau⸗ ben. haus einen privaten Geſetzentwurf eingebracht, in deſſen Mit⸗ telpunkt die Geſchwindigkeitsfrage ſteht. Er macht den famoſen Vorſchlag, vor allen gefährdeten Stellen, wie Dorfeingängen, Schulen, Straßenkreuzungen kleine Gräben über die Straße zu ziehen, deren Ueber fahren mit großer Schnelligkeit„unmöglich“ iſt. Die Debatte über dieſen Vorſchlag fand mehr Intereſſe bei den Lords als alle politiſchen Diskuſſionen der letzten Wochen. Das Ergebnis war aber ein vollkommener Durchfall der Vor⸗ lage. An der Geſchwindigkeit, ſo erklärten die meiſten Red⸗ ner, liegt es garnicht. Ein ſicherer Fahrer iſt ungefährlicher bei hundert, als ein unvorſichtiger bei 30 Kilometer Fahrt. Es gibt überdies einfach kein Mittel, einen Autofahrer zu zwin⸗ gen, auf offener Straße langſamer zu fahren, als er es für richtig hält. Als völlig unmöglich wurde ſchließlich ein wei⸗ terer Vorſchlag Lord Ceeils bezeichnet, ſämtliche Automobile zwangsmäßig mit einer Vorrichtung zu verſehen, die jede Ueberſchreitung der 30⸗Kilometer⸗Grenze automatiſch verhin⸗ dert. Mit ſolchen Mitteln kann man dem„rollenden Tod“ nicht beikommen. Es gibt offenbar nur oͤrei Maßnahmen, mit denen man von Staats wegen die Sicherheit heben kann: die Verbeſſe⸗ rung der Wege und Wegzeichen; die Erzwingung des Ab⸗ blendens der Scheinwerfer bei Begegnungen; und eine groß⸗ zügige Propaganda für Ritterlichkeit im Verkehr. Wirklich helfen kann nur ein Knigge für den Umgang mit Fahrzeugen — wenn er ſich durchſetzt. Die Zukunft des Automobils iſt eine Erziehungsfrage. reer eee Deutſchland Der„Adjutant“ des Maharabſcha amüſiert ſich in Berlin Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte unter Vorſitz von Landgerichtsbirektor Steinhaus hat ſich jetzt der angebliche eng⸗ liſche Student Joſef Ruſſel de Doré unter der Beſchuldigung zu verantworten, im letzten Sommer in mehreren erſten Ber⸗ liner Hotels und Penſionen Zechprellereien verübt zu haben. Der Angeklagte, der nicht deutſch ſpricht, und durch Rechts⸗ anwalt Dr. Herbert Fuchs verteidigt wird, beruft ſich nicht mehr und nicht weniger zu ſeiner Verteidigung auf die Ladung des Maharadſcha von Patiala, der bekanntlich vor einigen Monaten einige Zeit in Berlin, geweilt hat. Er will mit dem Maha radſcha in engſter Fühlung ſtehen, nur hat merkwürdiger⸗ weiſe der fürſtliche Freund und Gönner des Angeklagten auf deſſen Hilferufe, ihm aus ſeinen Kronſchätzen etwas nach Ber⸗ lin zu ſenden, keine Antwort gegeben. Was der Angeklagte über ſeinen Lebenslauf in der Vorunterſuchung angegeben hat, klingt höchſt phantaſtiſch und erfordert mehrere Fragezeichen. Er behauptet, daß ſein Vater ein reicher engliſcher Fabrikant ſei, daß ſein Großvater ein Comte de Doré geweſen ſei und daß er ſelbſt Botanik ſtudiert habe. Bei einem Autorennen in London habe er im vorigen Jahre als Herrenfahrer einen Zuſammenſtoß mit dem Prinzen Rana Hem, dem Sohne des damals mit großem Gefolge als Teilnehmer an der Völker⸗ bundsverſammlung in Genf in London weilenden Maharadſcha von Patiala gehabt, und ſei daraufhin mit dem Maharadſcha ſelbſt bekannt geworden, der an ihm Gefallen fand und ihn mit nach Indien nahm, Er will dann dort zu großen Ehren ge⸗ kommen ſein. Später hätte er den Prinzen wieder nach Europa begleitet, und als dieſer heimkehrte, ſei er in Beglei⸗ tung des Prinzen von Montenegro gereiſt. Im Kaſino von Monte Carlo habe er, nachdem er ſich von dem Prinzen ge⸗ trennt hatte, ſein ganzes Geld verſpielt. Auf die Nachricht, daß der Maharadſcha von Patiala in Berlin weile, ſei er hierher gekommen, um deſſen Hilfe von neuem in Anſpruch zu nehmen. In Berlin erfuhr er, daß der Maharadſcha bereits abgereiſt War. Um auf das Eintreffen der Hilfsgelder des Fürſten zu warten, ſei er in einem Hotel Unter den Linden abgeſtiegen. In der Zwiſchenzeit habe er ſich in Berlin mit dem Reſt ſeiner Barſchaft„fabelhaft amüſiert“. Als er eines Nachts eine eng⸗ liſche Tänzerin aus der„Barberina“ mit ins Hotel genommen Hatte, habe man ihn am nächſten Tage an die Luft geſetzt und die Begleichung der Rechnung verlangt. Da er das nicht konnte, ſei er zehn Tage in Haft geweſen. Dieſes unliebſame Erlebnis hielt den vorgeblichen engliſchen Studenten der Botanik nicht ab, nach ſeiner Freilaſſung ſich wieder in erſten Hotels und Penſionen einzuquartieren, um weiter auf die Ant⸗ wort des Maharadſchas zu warten. Er wurde dann in einem anderen Hotel Unter den Linden erneut wegen Zechprellerel verhaftet und ſitzt jetzt ſeit zwet Monaten in Unterſuchungshaft. Frankreich Drei Kinder erſtickt 2 In der Nähe von Arghenta hatte eine Frau beim Schla⸗ fengehen ihrer drei Kinder, von denen das älteſte ſechs Jahre zählt, einen Bettwärmer aufgefüllt. Glühende Kohlen elen dabei auf die Betdecke und ſetzten das Bett in Brand. England Der Sonnenanbeter im Unterhaus Am Donnerstag kam es im engliſchen Parlament zu einem aufregenden Zwiſchenfall. Ein Mann, der ſich auf der Fremdentribüne befand, ſprang mit einem Satz in die ziemlich leere Diplomatenloge, zog ein ſchweres Bündel Papiere unter ſeinem Rock hervor und ſchleuderte es mit aller Macht hinab in den Sitzungsſaal. Glücklicherweiſe fiel das Wurfgeſchoß in den freien Raum zwiſchen zwei Sitzreihen, ſodaß niemand getroffen wurde. Der Mann ſchrie wiederholt in den Saal: „Ich verlange nichts als Gerechtigkeit“. Er ließ ſich wider⸗ ſtandslos zur Polizeiwache führen. Dort wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um einen früheren Hauptmann Vincent han⸗ delte, der der Poltzei ſchon wiederholt zu ſchaffen gemacht hatte. Ein anderes Mal hatte er einen Auflauf verurſacht. Er war leicht bekleidet mit einem Schild umhergezogen, auf dem die Worte ſtanden: dem Sonnengott. Der frühere Haupt⸗ mann, der offenbar mit einer geiſtigen Störung aus dem Felde zurückgekehrt iſt, bezeichnet ſich als einen Anhänger des Sonnengottes und iſt der Anſicht, daß er eine Sonnenbadekur durchmachen muß. Ueber ſeine Beſtrafung hat er ſich ſchon wiederholt beſchwert. Afrika Im Kampfe gegen die Wüſtenräuber Vor etwa einer Woche ſind drei franzöſiſche Offiziere und fünf Soldaten in Bechar von den Angehörigen eines Nomadenſtammes getötet worden. Die Bande dieſer Wüſtenxäuber iſt etwa 200 Mann ſtark. Die franzöſiſchen Truppen, die in die Wüſte gegen ſie vorgeſchickt wurden, haben nichts ausrichten können. Die Räuber wichen ihnen geſchickt aus und es konnten nur auf weite, unwirkſame Entfernungen Schüſſe gewechſelt werden. Die Franzoſen verſuchten es dann mit einem Fliegerangriff. Es wurden zwei Flugzeuge ausgeſchickt, die die Bande auch in ihrem Schlupfwinkel ausfindig machen konnten. Die In⸗ ſaſſen der Flugzeuge ſetzten ihre Maſchinengewehre in Tätig⸗ keit und berichten über Verluſte, die ſie den Söhnen der Wüſte beigebracht haben wollen. Es ſind aber offenbar nur einige Angehörige des Nomadenſtammes getötet worden, da die Bande ſich zerſtreute und unſichtbar machte. Lord Robert Ceeil hat beiſpielsweiſe ſoeben im Ober⸗ l 8 Sendeſtation der braſilianiſchen Radiogeſellſchaft der Sahara⸗Wüſte ſüdlich von Colomb⸗ Monte Carlo Monte Carlo bekommt Baccarat In dem Streit zwiſchen den Bewohnern von Monaco und deren Herrſcher, dem Prinzen Louis, kam ein Ueber⸗ einkommen zuſtande. Es wurde von dem Schwiegerſohn des Prinzen Louis den Bewohnern verſprochen, daß ihren Wünſchen Rechnung getragen werden ſoll und daß der Stadt⸗ rat bei der Ausarbeitung des Saiſon⸗Programms ein Wort mitzuſprechen haben werde. Der Stadtrat erklärte, daß er auf die Durchführung dieſer Verſprechungen hoffe und daß er dabei mitarbeiten wolle. Man kann hiernach annehmen, daß in Monaco auch das Baccarat⸗Spiel einge⸗ führt wird, damit die Bewohner„glücklich“ ſeien. Braſilien Eine drahtloſe Botſchaft an den Mars In Rio de Janeiro haben zehn braſilianiſche Zeitungs⸗ vertreter einen neuen Verſuch unternommen, mit dem Mars drahtlos in Verbindung zu treten. Es handelte ſich dabei nicht etwa um einen Scherz, ſondern um eine ernſthaft ge⸗ meinte Probe. Die Botſchaft hatte folgenden Wortlaut:„Gott iſt Liebe. Erde an Mars“. Dieſe Worte wurden von der in vielen Wiederholungen auf einer Wellenlänge von 32 000 Metern in den Weltenraum gefunkt. Die Verſuchsteilnehmer benutzten beſonders empfindliche Kopfhörer. Sie lauſchten lange Zeit. Es kam aber vom Mars keine Antwort zurück. Amerika Der Verbrecherkrieg in Chicago In Chicago hat vor etwa vierzehn Tagen ein neuer Staatsanwalt namens Swanſon ſein Amt mit dem Ge⸗ löbnis angetreten, die Verbrecherbanden, die ſeit vielen Jahren die Sicherheit oer Bürgerſchaft gefährden, mit aller Energie zu bekämpfen. Der neue Mann an der Spitze der Poltzei hat verſprochen, ihn dabei mit aller Kraft zu unterſtützen. Die Antwort der Verbrecher iſt eine neue, freche Tat, durch die ein wichtiger Zeuge, den ſie zu fürchten hatten, beſeitigt worden iſt. Es ſchwebt in Chicago zur Zeit ein Erpreſſungsprozeß gegen die Mitglieder einer Geheimgeſellſchaft, die zum Teil verhaftet werden konnten. Der Hauptzeuge des Staatsanwalts war ein gewiſſer Ole Scully, der die Polizei über das Treiben der Geſellſchaft unterrichtet und dem Staatsanwalt drei Schecks übergeben hatte, die die Unterſchrift des Haupt⸗ angeklagten trugen und ebenſo wie die Ausſagen des Zeugen ein wichtiges Beweismittel gegen die Verbrecher bildeten. Ole Scully äußerte ſchon vor einigen Tagen Befürchtungen wegen ſeiner perſönlichen Sicherheit, obgleich das Haupt der Er⸗ preſſerbande im Gefängnis ſaß. Die Ereigniſſe bewieſen, daß er Recht hatte. Als er ſich nach dem erſten Tage der Gerichts⸗ verhandlung in der Schutzbegleitung von fünf Freunden in ein italieniſches Reſtaurant in einem weſtlichen Vorort der Stadt begeben wollte, wurde er von vier Banditen überfallen. Scully ſuchte zu entkommen, wurde aber durch einen Schuß nieder⸗ geſtreckt. Seine Begleiter wurden ſchwer verprügelt und trugen eine Reihe von Arm⸗ und Schädelbrüchen davon. Man ſchließt aus dieſem Vorfall, daß es dem Führer der Bande möglich war, aus dem Gefängnis heraus ſeiner Gefolgſchaft Anwefiſungen zu erteilen. Der fluchende Bandit und die raſende Pauline Sanft und demütig war Pauline Feßler, Kaſſtererin einer kleinen Fabrik in der Nähe von Newyork. Und als an einem Samstag, während Pauline gerade die Lohntüten zurechtmachte, drei Banditen in das kleine Kontor ein⸗ drangen, die Angeſtellten mit Revolvern in Schach hiel⸗ ten und Pauline befahlen, ihnen die Lohntüten auszußhän⸗ digen, da gehorchte, wie dem Berliner„Montag“ gemeldet wird, Pauline ohne Murren. Ste gehorchte auch, als der Führer der Banditen ihr barſch andeutete, daß, falls ſie nicht ſofort den Geldſchrank öffnen würde, ihre Angehörigen einen Sarg für ſte beſtellen müßten. Aber dann ging das doch nicht ſo raſch, denn die vor Schreck halb ohnmächtige Pauline hatte vergeſſen, auf welchen Buchſtaben der Geldſchrank ein⸗ ſchnappte. Trotzdem aber fummelte ſie tapfer an dem Schloß herum, bis es dem Bandenführer zu langweilig wurde und er zu fluchen anfing. Und gerade das konnte Pauline nicht ver⸗ tragen; mit„ſolchen“ Namen belegt zu werden, ging über ihre Ehre und in ihrer Wut darüber verflog ganz ihre Angſt. „Nun gerade nicht!“ rief ſie und griff nach einem Brief⸗ beſechwerer. Ehe der Bandenführer noch recht wußte, was geſchah, ſaß ihm der Briefbeſchwerer im Geſicht. Er feuerte einmal, zwetmal, und auch ſeine Genoſſen gaben jeder einen Schuß auf die raſende Pauline ab, aber ſie ſetzte ihr Bom⸗ bardement mit Tintenfäſſern, Lohnbüchorn und ähnlichem Material fort. In der Hitze des Gefechts merkte ſie nicht ein⸗ mal daß einer der Schüſſe ſie leicht verwundet hatte. Und ſchließlich gelang es ihr, das Trio zum k ickzug zu zwingen, worauf Pauline an der Spitze der inzwiſchen zu ſich gekom⸗ menen Männer die Verfolgung aufnahm und die drei ſchließ⸗ lich verhaftet werden konnten. Die feindlichen Nachbarn Dieſer Tage kam es im Orte Plawetz, wie die„Hamb, Nachr.“ melden, in der Slowakei zwiſchen den Bauernfamilien Murcek und Nemergut zu einem blutigen Kampf. Beide Familien, die im gleichen Hauſe wohnten, lebten ſchon ſeit längerer Zeit in heftigem Streit. Der 60jährige Mureek ging nach dem Mittageſſen in den Stall, um das Vieh zu füt⸗ tern, und begab ſich dann auf den Hof, wo ihn der 30jährige Nemergut wegen ſeiner Kopfbedeckung verſpottete. Der alte Mann achtete nicht auf die abfälligen Bemerkungen, während einer ſeiner Söhne, der auf dem Boden des Hauſes arbeitete, ſeinen Arbeitsplatz verließ und ſich zu ſeinem Bruder begab, der in der Scheune beſchäftigt war. Als Nemergut das be⸗ merkte, ließ er ſeinen 23jährigen Bruder aus dem Dorfe her⸗ beirufen. Beide perſpotteten nun den Greis und warfen ihn ſchließ⸗ lich zu Boden. In dieſem Augenblick kamen die beiden Söhne des Mißhandelten mit ſtarken Knüppeln herbei und ſchlugen auf die Angteifer ein. Dieſe zogen Meſſer hervor und ſtachen blindlings um ſich. Dabei wurde ein Sohn des Greiſes durch einen Stich in den Rücken ſo ſchwer verletzt, daß er blutüberſtrömt zuſammenbrach. Im Laufe des Kampfes wurde auch der andere Sohn durch Stiche in den Arm ſchwer verwundet. In ſeinem Schmerz riß er eine Senſe von der Scheunenwand und verletzte einen der Angreifer durch einen Hieb am Kopf. Durch den Lärm wurde auch die Frau des alten Mureek aufmerkſam; ſie eilte herbei und verſuchte, ihren Mann zu bergen. Dabei wurde ſie durch einen Schlag mit einer Wagendeichſel ſo ſchwer ge⸗ roffen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Den her⸗ f beteilenden Dorfbewohnern gelang es ſchließlich, die Kämpfen⸗ den zu trennen. Der Arzt hatte vier Stunden zu tun, um die Verwundeten zu verbinden und Operationen vorzunehmen. r ee ſchläue zuverl Verkä⸗ ſofort giſch i. 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Leitung Kapellmeister Homann-Weban 59 Man der Anattschen- ung aihula-Bann 5 Ui àuf me m f. d.. 5 Das Engadin ennebel der um winter zauber] den Bergseen e i Rose 3942 m dl. Pia Beralas 4052 m d. d. M. 5 Une gau curling 6 Ein alter englischer Wintersport Eis- Hockey 15 i rperennen au dem fl apa des Ski- Springen Die eee Barons Sislauf i auf den berrlichsten Eieplätren der Welt one ski- 38 ring Bob- Rennen fobnog ann„ Süclelon fürth ae e 5 f derh din u e Rasche Aeg Der gchönste Wiatersport blelbt dock, rei auf den„Brettern“ durch Gottes herrliche Winterlandschaft zu fliegen a Freise der Plätze Miktellog 925005 Seitenloge.30 Rö. HFPoarkettlogs.50 RM., Rang.— RM., B perriitz.50 RM., Parkett 1. RM. Vorverkauf in Ludwigshafen u. Rh.; Mu- ikhaus Kurpfalx, Ludwigstr. 18, Musik- bwerke E. Spiegel& Sohn G. m. b.., Kaiser- Wilhelmstraſe 7, Verkehrsverein, Kadser-Wühelmsttae 31 u. 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Hebraer Wilhelm Fenten Heinz Berghaus Abgallo, Diener d. zöniss v. Babylon Fritz Bartling Rahel, Zacharias Schwester Elfriede Fels 1 Der große Lacherfolg! Baroſd im Kampfe mit der Tüdte des 1 5 Objekts und Schwiegermama Heute bis Sonntag: 2 Erstaufführungen Der große Sittenfilm: ut dem lapebah Nanlaldiertenktaaug 7 10 Akte nach dem Roman: die raffinterteste Frau Berlins“ Hauptdarsteller: Rudolf Klein-Rogge Nima Vanna Andre Mattoni, Fritz Alberti Pleha, Ritterband, Ledebour Paul Morgan, Biensfeld, Wartan Mary Johnson, Tetzlaff postraub in der Teufels-Schlucht der jüngste Cowboy der 58-jährige Buzz Bartou in einem.aktigen Sensations- und Abenteurerfilm Anfang.30 Sonntags.30 Uhr Hatspielaus Müller Verleumdung 3 Akte mit Roman Novarro Als 2. Film: Ein J7-Akter Abenteurer-Großfilm g Pfirymann Neuer Anfängerkurs beginnt Aen Janvar⸗ g Bofl, Anmeldungen Seckephelmerstr. 16 ö h de Nene! Tiedeneiler but. 30 1 Aa zder Alstewoil mb. z. 40 „sconcerslal, Langstr. 28 FA- Theater 56 Mutter Der schwedische Kunstflim Neprant vom paalenne Drama in 6 Akten Täglich der neueste At U. Pafach 1 5 Grosfilm i in Erstaufführung, Regie: NMont Banks Dazu: Aglere ohe Jugendvorstelung r f Antang:.00,.16,.35,.50, B,. II 8 1 5 1 5 Gastspiel des weltber 77 zelgen wir den Milnenenfilm: Uidose n Auf der Bünne: adele 33710 ühmten II1usionisten ellachini“ in seinem Un arralcehten Zauberakt Wochentags.00 Uhr Sonntags.30 Uhr Leitun Ufa-Sinfonie orchester g: Kphm. Jack Viktor um 3 Unr n R 7, 8 Telephon 230 06 Anfang Januar beginnen M 7, 8 15828 ö ö neue Anfänger- u. Modetanzkurse Garantiert internationalen Tanzstil— Prospekt kostenlos 20 S 285 Talchle, Srder Neue Kurse beginnen 3. Januar abends 8 Uhr 5 Wohnung B 7, 14 18873 Inh. Karl Mändl. erkauft uber dle Straße l billigsten Pralsen. F Gardinen Läuferstoffes b Steppde cken; Beuuemste Ratenzahlung. 2 E Deutsche Bekleidungs- Gesellschaft m. b. H. 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