. — 8 eee Weetttttttttttttttttttettttttttttwetmtttettetattdttttttt —— Freitag, 28. Dezember 1928 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus det durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe? ſach⸗ derung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,„1 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Dee dene 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. 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Es galt, die trüben Erfahrungen der Schachty⸗Affäre, die im März 1928 zum Abbruch der damaligen Verhandlungen führten, zu verwerten und Sicherheiten für die wirtſchaftliche Betätigung der deutſchen Unternehmungen in Rußland zu ſchaffen. Die Sowjetunion iſt veranlaßt worden, den Begriff der Wirtſchaftsſpionage, der bisher außerordentlich dehnbar war, genauer zu umreißen. Sie hat ſich nach langen Auseinanderſetzungen bereit gefunden, ihre Auffaſſung der internationalen anzupaſſen. Schließlich iſt die Zuſage er⸗ langt worden, daß bei Strafverfahren den deutſchen Konſuln zu einem möglichſt frühen Zeitpunkt die Mög⸗ lichkeit gegeben wird, ſich mit deutſchen Verhafteten in Ver⸗ bindung zu ſetzen.: Natürlich ſind das Verſprechungen, die ſich auf dem Papier ſehr ſchön ausnehmen, von denen man aber erſt wird ab⸗ warten müſſen, ob ſie in der Praxis befolgt werden. Auch in der deutſchen Delegation, die über das Ergebnis der Ver⸗ handlungen recht optimiſtiſch denkt, iſt man ſich klar darüber, daß die ſoeben abgeſchloſſenen Beratungen keineswegs ein Definitivum darſtellen und daß man ſich in abſehbarer Zeit wieder an den Verhandlungstiſch wird ſetzen müſſen. Das ſoll nun bereits in der erſten Hälfte des neuen Jahres geſchehen. Die Verhandlungen geſtalteten ſich zum Teil recht ſchwierig und f zum Schluß direkt dramatiſch, weil die Ruſſen von den deutſchen Vertretern ein offizielles Vorgehen gegen die deutſche Bankgruppe verlangten, die ſich bekanntlich dem internationalen Gläubigerkomitee ange⸗ ſchloſſen hat. Schließlich haben die Sowjetdelegierten ſich mit einer Wiederholung der bereits durch das Wolffſche Tele⸗ graphenbütro veröffentlichten Erklärung begnügen müſſen, die zwar den Standpunkt der Banken nicht billigt, es jedoch ab⸗ lehnt, in deren Taktik eine Verletzung des Rapallo⸗Vertrages zu erblicken. Neben dieſem Hauptgegenſtand iſt, wie geſagt, noch eine große Frage von einzelnen Fragen bereinigt worden. So hat man von ruſſiſcher Seite endlich zugeſtanden, daß die Wir t⸗ ſchaftsabtetlung der deutſchen Botſchaft bei dem Verfolg deutſcher Intereſſen nicht wie bisher den umſtändlichen diplomatiſchen Weg über das Außenkommiſſariat einzuſchlagen hat, ſowdern in Zukunft mit den verſchiedenen Kommiſſariaten die Gtippt Epidemit in Amerika Vermehrte Todesfälle * Maſhington, 28. Dez. Das amtliche Zeuſus⸗Büro meldet: In der am 22. Dezember abgelaufenen Woche waren in 58 Städten 710 Todesfälle infolge Grippe zu ver⸗ zeichnen, während ſich in der Vorwoche die Zahl der Todes⸗ fälle in 62 Städten auf 475 belief. Die Neuerkrankungen während der vergangenen Woche werden auf 1“ Millionen geſchätzt. Die Zahl der Todesfälle, die auf Lungenentzündung zurückzuführen ſind, hat ebenfalls ſtark zugenommen. Das Geſundheitsamt von Harrisburg(Pennſylvanien) erklärte, die Erkrankungen hätten beſonders in den Ortſchaf⸗ ten entlang der Pennſylvanien⸗Eiſenbahn den Charakter einer bösartigen Epidemie angenommen. Grippe⸗Gefahr auch für Deutſchland? Die täglich aus Amerika eintreffenden Nachrichten über das ſtetige Anwachſen der dort herrſchenden furchtbaren Grippe⸗Epidemie, von der bereits über eine Million Men⸗ ſchen erfaßt und die ſchon jetzt viele Todesopfer gefordert hat, laſſen die Frage auftauchen, ob auch in Deutſchland eine ähn⸗ liche Gefahr droht, zumal die Zahl der ſchweren Erkältungen ſich während der Weihnachtsfeiertage bedeutend vermehrt hat. Nach Anſicht des Berliner Hauptgeſundheitsamtes klingen die amerikaniſchen Nachrichten weit bedrohlicher, als ſie es in Wirklichkeit ſind, denn wahrſcheinlich handelt es e m Haupt nicht ſo ſehr um Grippe⸗Erkrankungen, wie ie im Jahre 1918 in faſt allen europälſchen Läudern epidemieartig auftraten, ſondern namentlich um eine außergewöhnlich ſtarke Zunahme der Erkältungen, die auf die ſchlechten Witterungs- direkt verkehren kann. Damit iſt eine gewiſſe Parität mit der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin, wie ſie von uns ſchon ſeit langem angeſtrebt wurde, erreicht wor⸗ den. Ferner hat die ruſſiſche Regierung eine Beſſerſtellung der deutſchen Konzeſſionäre verheißen, wie man ſich überhaupt gegenſeitig auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten allerhand Zuſagen gemacht hat, deren Wert freilich vorerſt problematiſch iſt. Um nur eins hervor⸗ zuheben: Ueber die Förderung der Schiffahrtsbezie⸗ hungen ſollen die deutſchen Reeder mit den Fachkreiſen der Sowjets demnächſt neuere Vereinbarungen treffen. Erleich⸗ terungen ſind verabredet worden für die Erlangung von Patenten, das Zollverfahren und namentlich den Reiſeverkehr. Die Viſagebühren wurden auf ein Drittel herabgeſetzt. Die Aufenthaltsgebühr bis zu einem Jahr ſoll künftighin nur 5 Mark betragen. Bei den Geſuchen um Aufenthaltsver⸗ längerung will man weniger rigoros verfahren. Die Schwierigkeiten, die bisher im Telephon ver⸗ kehr Berlin Moskau beſtanden haben, ſind aufgeräumt worden, ſo daß in abſahbarer Zeit mit der Aufnahme des Be⸗ triebes gerechnet werden kann. Die deutſchen Gegenleiſtungen gehen, heißt es, nicht über den Rahmen deſſen hinaus, was ſich aus dem Prinzip der Meiſtbegünſtigung ergibt. Das heikle Thema des erhöhten Schutzes des Staatseigentums iſt, wie ſich denken läßt, ebenfalls von den Ruſſen angeſchnitten worden. Es heißt, daß die deutſche Delegation ſich zu gewiſſen Konzeſſionen bereit gefunden hat, ohne, wie aus ihren Kreiſen verſichert wird, die Verpflichtung einzugehen, die Geſetzgebung des Reiches in der Beziehung zu ändern. Neue Kredit⸗ wündſche ſollen von den Ruſſen nicht geäußert worden ſein. Nun auch noch ein ruſſiſcher Hetzfilm Der Hetz⸗Film ſcheint doch ein ſehr gutes Geſchäft zu ſein. Nach den Vorbildern anderer Länder iſt man nun auch in Rußland an die Herſtellung eines Filmes gegangen, deſſen antideutſche Tendenz ſich in geradezu vordringlicher Weiſe bemerkbar macht. Das Bedauerliche iſt dabei, daß es der ruſſiſche Volkskommiſſar für das Bildungsweſen Lunatſcharſki iſt, der den Film verfaßt hat. Die Haud⸗ lung dreht ſich um einen deutſchen Univerſitätsprofeſſor, der als Gift⸗ und Meuchelmörder und als Banknotenfälſcher dar⸗ geſtellt wird, und enthält viele Anfeindungen gegen die deut⸗ ſche Kultur zum Ruhme des Bolſchewismus. Die ruſſiſchen Volksmaſſen werden über die Zuſtände an den deutſchen Uni⸗ verſitäten in raffinierteſter Weiſe durch den Film irregeführt. Ob ſich die Reichsregierung bereits mit der Angelegenheit hinſichtlich einer epentuellen Interventon bei der ruſſiſchen Regierung befaßt hat, iſt nicht bekannt. Sollten allerdings die Ruſſen den Verſuch machen, auch dieſen Film ebenſo wie die früheren Erzeugniſſe der bolſchewiſtiſchen Filmproduktion nach Deutſchland zu importieren, ſo iſt zu erwarten, daß ihnen eine ſcharfe Abſage erteilt wird. verhältniſſe zurückzuführen iſt. Die Todesopfer ſind dadurch zu erklären, daß in einigen beſonders ſchweren Fällen Lungenentzündung hinzugetreten iſt. Auch wenn das jetzige naßkalte Wetter anhalten ſollte, iſt das Auftreten einer Grippe⸗Epidemie in Deutſchland kaum zu befürchten. Peſt und Hungersnot in China — London, 28. Dez. Wie aus Nanking gemeldet wird, ſollen in Nordchina zwölf Millionen Menſchen vor dem Han⸗ gertod ſtehen. Die Lage wird durch die peſtartige Krankheit verſchärft, durch die jeder Verkehr und damit die Lebensmittel⸗ zufuhr unterbunden ſind. Die Lage in Afghaniſtan Der Abtransport der Deutſchen Die Londoner Preſſe teilt mit, daß Dr. Streſemann durch den deutſchen Botſchafter in London das engliſche Aus⸗ wärtige Amt gebeten habe, die in Kabul anſäſſigen Deutſchen mit engliſchen Flugzeugen in Sicherheit bringen zu laſſen. Bei der Landung eines engliſchen Flugzeuges, das weitere Perſonen nach Bagdad befördern wollte, wurde eine deutſche Frau vom Propeller getroffen und getötet. Forderungen der aufſtändiſchen Afghanen Die aufſtändiſchen Stämme haben Aman Ullah folgende Forderungen unterbreitet: Verbot ausländiſcher Vertretun⸗ gen in Kabul, afghaniſche Studenten dürfen nicht ins Auslaud geſchickt werden, Rückberufung afghaniſcher Mädchen, die zu Erziehung in die Türkei geſandt wurden.. Die Königin⸗Mutter hat die Regierungstruppen und die Bevölkerung aufgefordert, feſt zu bleiben. Vom Tage Im franzöſiſchen Senat hat gelegentlich der Etat⸗ debatte eine bemerkenswerte Auseinanderſetzung über das Heeres⸗ und Rüſtungsweſen ſtattgefunden. Der Senator de Jouvenel trat für eine Einſchränkung der Rüſtungen ein. Der Kriegsminiſter verhielt ſich durchaus ablehnend. Er meinte, Jouvenel ſcheine der Anſicht zu ſein, daß man durch die Schaffung eines Berufsheeres mit weniger Aus⸗ gaben der Landes verteidigung beſſer dienen könne. Ein ſolches Heer, ſo meinte der franzöſiſche Kriegsminiſter, laſſe ſich viel⸗ leicht für alle möglichen Zwecke verwenden, für die nationale Verteidigung aber ſei es unbrauchbar. s Man wird ſich dieſen Ausſpruch merken müſſen, wenn von franzöſiſcher Seite aus wieder einmal das Schreckgeſpenſt der Reichswehr zitiert wird. Man hat uns bekanntlich ein Berufsheer aufgezwungen, während Frankreich den Grund⸗ ſatz der Wehrpflicht nicht nur feſtgehalten, ſondern ſogar noch bis in alle Konſeguenzen ausgebaut hat. Hat der franzöſiſche Kriegsminiſter Recht, ſo iſt es bezeichnend, daß man uns ein Syſtem aufgezwungen hat, das nicht einmal die nationale Verteidigung ermöglicht. Ob er Recht hat, ſoll hier nicht weiter unterſucht werden. Auf jeden Fall iſt aber ſicher, daß die Reichswehr ihren Zweck nur erfüllen kann, wenn ſie dem Geiſte und den Ueberlieferungen des früheren Volks⸗ heeres treu bleibt. Es iſt deshalb recht gefährlich, wenn die Sozialdemokratie in ihrem neu ausgearbeiteten Wehrprogramm wieder einmal die Republikaniſterung der Reichswehr, d. h. deren Unterordnung unter die Partei⸗ herrſchaft fordert und innerhalb des Verbandes der Reichs⸗ wehr eine gewerkſchaftliche Vertretung der Berufsſoldaten ſchaffen will. Die Entwicklung des öſterreichiſchen Bundes⸗ heeres hat uns gezeigt, wohin derartige Beſtrebungen führen. Die Reichswehr würde, wenn es nach dem ſozialdemokrati⸗ ſchen Wehrprogramm ginge, zu einem Brandherde der Partei⸗ agitation gemacht und ihrer eigenen Aufgaben vollſtändig entfremdet werden. Gegenwärtig wird die Reichswehr grundſätzlich dem politiſchen Getriebe vollſtändig fern gehal⸗ ten. Dabei muß es unbedingt bleiben. Die Durch⸗ führung des ſozialdemokratiſchen Wehrprogramms wäre der Ruin der letzten Stütze unſerer Wehrfähigkeit, die wir in der Reichswehr noch beſitzen. a ö Wenn in dem ſozialdemokratiſchen Wehrprogramm im übrigen anerkannt wird, daß bei dem gegenwärtigen Stande der allgemeinen Rüſtungen die Aufrechterhaltung einer Wehrmacht zur Landesverteidigung eine Notwendigkeit ſei, ſo iſt das ein Bekenntnis, das man nur will⸗ kommen heißen kann. Es ſcheint aber doch der Wille zu fehlen, aus der guten Einſicht nun auch die notwendigen praktiſchen Folgerungen zu ziehen. Sonſt würde die Sozial⸗ demokratie nicht ſelbſt in ihrem Wehrprogramm den Hebel zur inneren Aushöhlung der Reichswehr anſetzen. Sonſt würde ſie auch nicht— wie noch zuletzt bei der Forderung der erſten Baurate für den Panzerkreuzer A— in den Fra⸗ gen der praktiſchen Wehrpolitik immer wieder ver⸗ ſagen. Wenn man ſich zur Landes verteidigung bekennt, ſo muß man auch in den Grenzen des Möglichen für ein brauch⸗ bares Mittel der Landes verteidigung eintreten. Sonſt bleibt das Bekenntnis auf dem Papier ſtehen. f * Ein wirtſchaftspolitiſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Tage nach Weihnachten ſind für pfele, die ſich mit ihrer Hände Arbeit ernähren müſſen, Schreckens tage. Schon hinter dem zum erſten Male angezündeten Chriſt⸗ bäumchen taucht das Geſpenſt der Erwerbsloſigkeit auf. Wer ſoeben noch eine Aushilfsſtellung in Geſchäften und Waren⸗ häuſern hatte, wurde am heiligen Abend entlaſſen. Zur In⸗ ventur für den Januar⸗Ausverkauf kommen die Chefs mit ihren Angeſtellten aus. Nur wenige„Gelegenheitsarbeiter“ erwarten da eine Wiedereinſtellung. Die meiſten rücken zur großen Armee der Arbeitsloſen ab. Dort ſind bereits die An⸗ gehörigen der Bauberufe verſammelt. Die kalte Witte rung hat ihrer Tätigkeit den Garaus gemacht. Die Zahlen der arbeitſuchenden Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Steinſetzer und ungelernten Bauarbeiter„ſchnellen ſprunghaft empor“, heißt es in den Berichten der Landesarbeitsämter. Auch bei der Reichsbahn und den Waſſerbauämtern hagelt es Ent⸗ laſſungen. Bei der Eiſenbahn werden hauptſächlich Strecke n⸗ arbeiter davon betroffen. In der Konfektion hat die Zahl der Stellungsloſen ihren winterlichen Höhepunkt erreicht. Und ſonſt? Geht es abwärts mit der Wirtſchaftslage? Das Jahr 1926 begann mit einer Erwerbsloſigkeit von 1. Millionen Unterſtützungsempfängern. Am 1. Januar 1937 waren es 2 Millionen. Zu Anfang 1928 ſtand es nicht beſſer, und in wenigen Tagen, zum Jahreswechſel 28/9, wird ver⸗ mutlich bei der Zählung, wenn man die Erwerbsloſen der Arbeitsloſenverſicherung und die zur Fürſorge Ausgeſteuerten zuſammenrechnet, wieder eine erſchreckende Ziffer heraus⸗ kommen. 5 Die große dieswiunterliche Arbeitsloſigkeit ſtellt dem Geſetzgeber, das heißt den parlamentariſchen Mächten im Reiche zwei wichtiſe Aufgaben, einmal die Reform des Schlichtungsweſens, wofür die Anträge der Arbeit⸗ geberſeite bereits im Reichstag eingebracht ſind, und ſodaun eine Nachbearbeitung der neuen Verſicherungsauſtall Am l. Oktober 1927 trat dieſe Reichsanſtalt für Arbeitsper⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung ins Leben, um die ſeit dem Krieg beſtehende Fürſorge durch ein Verſicherungs⸗ ſyſtem zu erſetzen. Jum Zahreswechſel 27/28 konnte man noch nicht gut kritiſch werden. Aber heute nach Ablauf von fünf Vierteljahren kann mau es. Iſt das Problem der ſog. Saiſonarbeitsloſigkeit, das bisher in jedem Winter der Aus⸗ 2. Seite. Nr. 603 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 28. Degember 1928 gangspunkt heftiger Klagen war, durch die neue Selbſtver⸗ waltung gelöſt? Wir glauben beſtimmt feſtſtellen zu können: Nein! Wenn eine Verſicherung durch Perſonen, die der Hilfe minder bedürftig ſind, mißbraucht wird und wenn Saiſonarbeitsloſe, die ſonſt ihre berufsfreie Zeit mit Full⸗ arbeiten oder mit Aufzehrung früherer Erſparniſſe verbracht haben, durch den Bezug einer nur für Konjunkturarbeits⸗ loſigkeit beſtimmten Rente von der Annahme neuer Ardbeits⸗ gelegenheiten ferngehalten werden, ſo bedeutet das keine Milderung, ſondern nur eine Verſchärfung der kriſenhaften Wirtſchaftszuſtände. Beſonders die Landwirtſchaft ſieht in dieſem Mangel der Verſicherung große Uebelſtände, nämlich einen Anreiz zur Landflucht der Arbeiterſchaft und einer Er⸗ ſchwerung winterlicher Zwiſchenarbeiten. Warum hat man die Verſicherung nicht berufsmäßig aufgebaut, etwa durch un⸗ mittelbare Angliederung an die Berufsgenoſſenſchaften? Dann müßte jeder Beruf ſelbſt für ſeine Erwerbsloſen auf⸗ kommen. Heute ziehen die Saiſonarbeiter, die auf Grund ihrer verhältnismäßig hohen Löhne die höchſten Unter⸗ ſtützungsſätze bekommen, das 14 bis löfache aus der Ver⸗ ſicherung von dem heraus, was ſie während der Satſon ein⸗ bezahlten. Dieſe Summe müſſen die meiſtens geringer ent⸗ lohnten ſtändigen Arbeiter aufbringen. Iſt das gerecht? Noch eine ganze Rei he von Feh⸗ lern des Syſtems ſtellt ſich jetzt in der winterlichen Hochblute der Arbeitsloſigkeit heraus. Mögen die politiſchen Parteien, wenn ſie wieder im Reichstag zuſammenkommen, ni cht acht ⸗ los daran vorüber gehen! Neue Verſchärfung in Südamerika Waſhington, 28. Dez.[United Preß.) Eine neue Offenſive der bolivianiſchen Truppen im Chacs, die unter Umſtänden zu einer Wiederaufnahme ber Feindſelig⸗ keiten führen könnte, wird von der hieſigen paragnayaniſchen Geſandtſchaft bekannt gegeben. Nach telegraphiſchen Infor⸗ mationen, die die Geſandtſchaft von der Regierung in Aſun⸗ eion erhalten hat, haben bolivianiſche Truppen das Fort Vangnardia, deſſen Erſtürmung durch die Paraguayaner den Anſtoß zu dem Konflikt zwiſchen Bolivien und Paraguay gab, von neuem beſetzt und ſind dann etwa 18 Kilometer wei⸗ ter vorgedrungen. Die Lage wird als außerordentlich ernſt bezeichnet, umſomehr als die bolipianiſchen Truppen noch immer das von ihnen ſeinerzeit eroberte paragnayaniſche Fort Boqueron beſetzt hakten und auf ihrem neuerlichen Vormarſch eine paragnayaniſche Mennoniten⸗Kolonie be⸗ drohen. Auf der Geſandtſchaft von Paraguay wird erklärt, daß die bolivianiſchen Truppen ihren Vormarſch durchftthren konnten uhne auf Widerſtand zu ſtoßen, da die paraguayaniſchen Detachements Befehl erhalten hätten, unter keinen Umſtänden die Feindſeligkeiten zu beginnen. Bolivien habe ſeine der nanamerikaniſchen Schlichtungskonferenz gegebenen Ver⸗ ſprechungen nicht eingehalten und wie die Dinge jetzt ſtänden, könne Paraguay allein ein Wiederaufleben der Feindſelig⸗ keiten nicht mehr vermeiden. Die Sachverftändigen⸗Konferenz Die Auſprüche der kleinen Mächte Der„Daily Telegraph“ teilt mit, daß die kleineren allt⸗ ierten Mächte einen gemeinſamen Beobachter in die Reparationskommiſſion entſenden wollen, um ſo ihre Rechte beſſer wahrnehmen zu können. Rumänien werde eine Repiſion des Verteilungsſchlüſſels von Spa fordern. Hermes und Twardowfki Berlin, 28. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Bekanntlich hat Miniſter a. D. Hermes den Führer der polniſchen Delegation bei den deutſch⸗polniſchen Handels⸗ nertragsbeſprechungen, v. Twardowſki, um eine perſön⸗ liſte Ausſprache noch vor dem 9. Januar, dem Wiederbeginn der Handelsvertragsyerhandlungen, erſucht. Wie wir erfahren, hat, entgegen anderslautenden Meldungen, Herr v. Twar⸗ dotwſkt dieſen deutſchen Vorſchlag bis zur Stunde noch nicht beantwortet. Miniſter Hermes beabſichtigt, wie wir bereits mitteilten, in der genannten Ausſprache einige Unklarheiten dex letzten, wenig präziſen polniſchen Antwort auf die deut⸗ ſchen Vorſchläge auszuräumen. 1 .— Die Kabine ltsmitglieder an Neujahr Berlin, 28. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir erfahren, wird Reichskanzler Müller am Neu⸗ jahrstag einen zehntägigen Urlaub antreten, den er im Schwarzwald zu verbringen gedenkt. Der Reichsaußen⸗ miniſter, der Reichsverkehrsminiſter, der Reichsftnanzminiſter, der Reichsarbeitsminiſter und der Reichswirtſchaftsminiſter werden am Jahreswechſel in Berlin ſein und auch nach Neujahr hier bleiben. Der Reichswehrminiſter, der zur Zeit verreiſt iſt, kommt am 10. Januar zurück, Der Reichs⸗ ernährungsminiſter und der Reichsinnenminiſter, die eben⸗ falls von Berlin abweſend ſind, werden nach Neufahr in die Reichshauptſtadt zurückkehren. Der bayeriſche Miniſterpräſtdent Held iſt geſtern in Berlin eingetroffen und heute vormittag vom Reichspräſidenten von Hindenburg empfangen worden. Darnach wird er den Reichskanzler Müller aufſuchen, um ihm in ſeiner Eigenſchaft als bayeriſcher Staatschef ſeine Auf⸗ wartung zu machen. Der Treuhänder für die Deutſche Reichsbahn hat nunmehr in Paris die von ihm zu beſtellenden Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutſchen Reichsbahn ernannt. Es wurden wieder beſtellt die Herren Margot und Man co. Anſtelle des Herrn Habig wurde Dr. Silverberg neu politischer Anſchlag auf eine deutſche Schule — Bromberg, 28. Dez. Gegen das deutſche Progym⸗ naſium in Dirſchau wurde ein Attentat verübt, indem Bänke und Fußboden eines Klaſſenzimmers mit Petro 1 le um begoſſen und angezündet wurden. Der Brand wurde noch rechtzeitig entdeckt und im Keime erſtickt. Die Täter ſind unbekannt. Das deutſche Progymnaſium, das durch Mittel des Deut⸗ ſchen Schulvereins aufrecht erhalten wird, hat in letzter Zeit hauptſächlich unter dem Mangel an geeigneten Lehrkräf⸗ ten mit ſtaatlicher Unterrichtserlaubnis zu leiden. Die Lage wird noch dadurch verſchärft, daß dem Schulleiter und der Lehrkraft zum 1. Februar 1929 gekündigt wurden. * Attentat auf eine Kirche — Aachen, 28. Dez. An den Feiertagen wurde auf die katholiſche Pfarrkirche zu Wirſelen ein Attentat verübt. Von unbekannter Hand war ein Stück eines alten Steinkreu⸗ zes abgeſchlagen und der untere Teil mit Sprengſtoff gefüllt worden. Die Sprengladung wurde nachts zur Ent⸗ zündung gebracht. Glücklicherweiſe hatte die Exploſton nur die Beſchädigung eines Kirchenfenſters zur Folge. Nette Früchtchen — Kaſſel, 28. Dez. Ein Lehrling und ein Kaſſengehilfe der hieſigen Landeskreditkaſſe unterſchlugen am letzten Samstag 3500 Mark. Das Geld verjubekten ſie in einer einzigen Nacht in„guter“ Geſellſchaft und hatten bet ihrer Verhaftung nicht einen roten Pfennig mehr in der Taſche. Der Raub der Weihnachtsbäume — Berlin, 28. Dez. Der Raub der Weihnachtsbäume im Norden Berlins, der am Vortage des Feſtes in den Nach⸗ miktagsſtunden große Aufregung verurſachte, iſt dahin auf⸗ geklärt worden, daß die Plünderer keineswegs Leute waren, die ſich ſelbſt einen Baum ausſchmücken und anzünden woll⸗ ten. Es waren vielmehr junge Burſchen, von denen jeder drei bis vier Bäume ergriff, um ſie dann in anderensStraßen⸗ zügen ſofort billig wieder zu verkaufen. Es iſt noch keiner der Täter ermittelt. Byrds Südpolexpedition — London, 28. Dez. Die Südpolexpedition Byrds kommt ihrem Hauptſtandort, der Walfiſch⸗Bai, ſtändig näher. Wie aus Waſhington gemeldet wird, erhielt der amerikaniſche Marine⸗ ſekretär Wilbur einen Funkſpruch, nach dem die Expedition am erſten Feiertage an der großen Roßbarriere angekommen iſt. Die Koſten der Expedition belaufen ſich auf etwa eine Million Dollar. Ferienſitzung im Preußenhaus Berlin, 28. Dezbr.(Von unſerem Berliner Bütrv.) Kurz nach 1 Uhr verſammelte ſich der Landtag zu einer Sitzung, die ihm die Obſtruktionsgelüſte der Kom⸗ muntiſten jetzt in ſeiner Ferienzeit beſchert hat. Der Saal iſt ziemlich dicht beſetzt. Auf der Regierungsbank hat der Kultusminiſter Dr. Becker Platz genommen. Gleich nach Ein⸗ tritt in die Tagesordnung ſtellen die Kommuniſten den An⸗ trag, den Miniſterpräſidenten Braun herbeizurufen, da ſich ihr Mißtrauensvotum gegen die geſamte Staatsregierung richte, die ſich in bieſem Fall durch ihren erſten Miniſter ver⸗ treten laſſen müſſe. Das Begehren der Kommuniſten findet die Unterſtützung der Deutſchnationalen, wird aber natürlich mit den Stimmen der Regierungsmitte abgelehnt. Darauf großes Hallo bei den Kommuniſten und Pfut⸗ und„Schie⸗ bung“⸗Rufe. Dann nimmt der Sprecher der kommuniſtiſchen Fraktion das Wort zu einer ausführlichen„Begründung“ ihres Mißtrauensvotums.: Millionenunterſchlagungen in Litauen Wie die„Hartungſche Zeitung“ aus Kowno meldet, ſind in der Bauabteilung des litauiſchen Generalſtabs Unterſchlagungen in Höhe von etwa ſechs Millionen Litas feſtgeſtellt worden. Der Chef der Bauabteilung, Oberſt Bremer, und der Chefingenieur Prelgauſkas, ſowie vier Offt⸗ ztere ſollen bereits verhaftet worden ſein. Die Unterſchla⸗ —— gungen reichen bis in das Jahr 1922 zurück. Tagesſpiegel Von der Starkſtromleitung getötet — Berlin, 28. Dez. Geſtern vormittag fanden Tele⸗ graphenarbeiter an der Chauſſee von Oranienburg nach Schmachtenhagen ein Fuhrwerk, deſſen Kutſcher und Pferd tot waren. Man ſtellte feſt, daß das Pferd auf einen geriſſenen Draht der Ueberlandleitung getreten und ſo getötet worden iſt. Wahrſcheinlich hat der Kutſcher ebenfalls einen tödlichen Schlag erhalten, als er das tote Pferd aus⸗ ſträngen wollte. Im Schneeſturm erfroren — Katholiſch⸗ Hennersdorf, 28. Dez. Geſtern wurde auf etnem Felde in der Nähe des Dorfes die 28jährige Tochter Helene des Maurers Walter von hier erfroren aufgefun⸗ den. Das geiſtig etwas ſchwach begabte Mädchen war am erſten Feiertag ſpazieren gegangen, hatte ſich verirrt und iſt im Sturm in einer Schneewehe[tegen geblieben und erfroren. Skandalſzenen im Gerichtsſaal — Wien, 28. Dez. Als der Vorſitzende des Wiener Be⸗ zirksgerichts dem wegen Sachbeſchädigung verhafteten Kommu⸗ niſten Franz Fiala die Freilaſſung verweigerte, ſtürzte ſich der Angeklagte mit geballten Fäuſten auf den Richter und ſchrie ihn an:„Ihr Hunde, ihr Juſtizmörder, wartet, bis die Sowjetregierung kommt, dann hänge ich euch an die Laterne!“ Polizeibeamten ſchritten und riſſen den Wütenden von dem Richter weg, der Fiala zu 24 Stunden Dunkelhaft verurteilte. Nun wollte ſich der Delinquent aus dem Gangfenſter in den Hof hinabſtürzen. Er wurde jedoch daran gehindert und wegen der durch das Dazwiſchentreten der Polizetbeamten ihm zugefügten Verletzung ins Spital überführt. Wilde Verbrecherjagd — Olmütz, 28. Dez. Ein Einbrecher, der dei der Arbeit von Paſſanten beobachtet wurde, verbarrtkabterte ſich bei ſeiner Verfolgung in ſeiner Wohnung und gab von hier aus auf ſeine Verfolger ein Schnellfeuer ab. Dann flüchtete er, indem er von dem Dachgiebel ſeines Hauſes acht Meter tief auf ein an⸗ deres Dach abſprang. Es gelang dem Verbrecher, zehn Wach⸗ beamte mit ſeiner Schußwaffe in Schach zu halten, bis ihm durch einen hinzukommenden Ballettmeiſter des Olmützer Stadttheaters die Waffe entwunden werden konnte. Bei dem Verbrecher handelt es ſich um einen Ungarn namens Joſeph Schwarz, der bei dem Einbruch 3000 Kronen erbeutet hatte. 5 Vom Schnellzug erfaßt — Newyork, 28. Dez. Sechs Inſaſſen eines Autos, das bei Oak Park bei Chieago von einem Schnellzug überfah⸗ ren wurde, kamen ums Leben. Sie gehören alle einer einzigen Familie an. 5 Meoiziniſche Amſchau Hat dein Kind geſunde Füße? Von Dr. mec. E. Schwenn, Chemnitz Bei der Auswahl der Fußbekleidung, der Schuhe, legt man nich allzuſehr auf die Schönheitsform Gewicht. Beſonders das weibliche Geſchlecht macht hier manchen Fehler und folgt gerne der neueſten„Modeſchöpfung“. Es iſt aber beſſer, daß man ſich bun rein hygieniſchen Geſichtspunkten leiten läßt. Auf eine nakirliche, geſunde Entwicklung der Füße muß man vor allem Rückſicht nehmen bei der Auswahl der Schuhe.. Schon belm Säugling beginnt der Fehler! Da bei ihm einne eigentliche„Fußwölbung“ noch fehlt und ſich dafür ein Leichliches Fettpolſter an der Fußſohle findet, ſö ſpricht man gerne von einem„platten Fuß“ des Säuglings. Die Mutter Macht ſo leicht einen Trugſchluß und ſich unnötige Sorge des⸗ halb, Denn ſchon beim Kleinkind tritt die„Fußwölbung“ deutlicher hervor. Doch ſollen die Füße der Kleinen nicht un⸗ nütz durch frühzeitiges Gehen und Stehen belaſtet werden, da⸗ mik nicht der Entſtehung des Plattfußes ſo Vorſchub geleiſtet Wird. Falſch beurteilt wird außerdem oft das ſog.„Einwärts⸗ gehen“ der Kinder. Es iſt nicht zu tadeln, vielmehr wichtig für die Entwicklung des Fußgewölbes. 5 Bei der Auswahl der Schuhe achte man darauf, daß die Füße nicht in die Schuhe gleichſam„eingezwängt“ werden. Eine natürliche, dem Fuß angepaßte Form wird es verhin⸗ dern. Gut gearbeitete, feſte Schnürſchuhe mit mittelhohem Ab⸗ ſaͤtz ſind zu empfehlen. Vorne muß der Schuh breit genug ſein, um auch den Zehen einen gewiſſen Spielraum zu laſſen. Dagegen ſind abſatzloſe Schuhe, Pantoffeln und die allgemein beliebten Sandalen nicht zweckmäßig. Das„Barfußlaufen“ ſoll man bei den Kindern unterſtfttzen, zumal es ihnen viel Spaß macht. Doch muß man möglichſt unebenes Gelände, groben Kies und dergleichen als Tummelplatz wählen; ſo erden die Fusmuskeln entſprechend geſtärkt und gekräftigt. 5 ere Kinder ſind wichtig änderungen am a bähr Beim . Knickfuß iſt die Fußwölbung meiſt noch normal erhalten. Der ganze Fuß iſt aber einwärts geknickt. Der innere Kubchel ſpringt meiſtens ſtärker hervor. Dies iſt am auffälligſten bei Betrachtung der Füße von hinten! So müſſen die Schuhe im Laufe der Zeit an der Innenkante abgelaufen werden, was einer ſorgſamen Mutter auffallen und zu Bedenken Anlaß geben wind. Trotzdem aber ſoll man dem Knickfuß Bedeutung beimeſſen, zumal er oft der Vorbote für den Plattfuß iſt. Vorbeugen iſt die beſte Heilmethode zur Bekämpfung der Fußſchäden. Deshalb ſind Uebungen zur Kräftigung der Unterſchenkel und Fußmuskeln, Maſſage und Widerſtand⸗ gymnaſtik der Füße nötig. Beſondere Uebungen ſind: Fuß⸗ rollen, Gehen und Laufen auf den Fußſpitzen und auf dem äußeren Fußrand bei geſtreckten Knien, Heben und Senken des inneren Fußrandes und Greifbewegungen der Zehen. Außer dieſen Maßnahmen müſſen oft noch paſſive Hilfsmittel ange⸗ wandt werden, dergeſtalt, daß man den inneren Schuhboden entſprechend erhöht. Dies geſchieht durch die ſogenannten „Einlagen“ Es iſt ein Fehler, der eher zur Verſchlechterung als zur Verbeſſerung führt, wenn man die rein fabrikmäßig hergeſtellten Einlagen kaufen würde. Dieſe werden wohl mit großer Reklame angeprieſen, ſind aber meiſt wertlos. Es iſt dringend davor zu warnen! Man ſoll vorher den Arzt zur genauen Feſtſtellung des Befundes um Rat fragen. Auf ſeine Veranlaſſung ſucht man dann einen fachmänniſch ausgebildeten Schuhmachermeiſter auf. Dieſe ſogenannten„orthopädiſchen Schuſter“ werden in jedem Fall nach Maß die Einlagen für das betreffende Kind anfertigen müſſen. Die Einlagen ſeien ſo gearbeitet, daß ſie der Abweichung des einzelnen Fußes an⸗ gepaßt ſind und der Fuß in der verbeſſerten Stellung dauernd gehalten wird, auch bei entſprechender Belaſtung. Die Her⸗ ſtellung geſchteht meiſt nach einem Rußabdruck bzw. Gips⸗ modell. Die Einlagen ſelbſt beſtehen am zweckmäßigſten aus einem mit Leder überzogenen Metall und ſind durch den Arzt von Zeit zu Zeit nachzukontrollieren. Im Gegensatz zum Knſckfuß iſt beim„Plattfuß“ das Fußgewölbe ſchlecht ausgeprägt oder es fehlt ganz. So wird mit der ganzen Sohle aufgetreten und ein Fußabdruck würde die ganze Sohlenfläche zeigen. Der Fuß erſcheint breiter, der Fußrücken flacher, der innere Fußrand iſt dem Boden genähert. Der innere Knöchel ſpringt deutlich hervor. Gerade beim be⸗ ginnenden Plattfuß ſtellen ſich ſtärkere Beſchwerden ein, die oft falſch gedeutet werden. Doch der Arzt wird ſte richtig beurteilen! Leichte Ermüdbarkeit beim Gehen, ſtechender Schmerz in den Füßen ſind die Hauptkennzeichen! Da jedoch die Beſchwerden zuweilen gering, der Grad der Veränderung am Fuß aber bedeutend ſein kann, ſo iſt Vorſicht nötig. Dies gilt beſonders für die Zeit des Wachstums und der Jugend. Entſprechende Behandlung ſei deshalb dringend angeraten. Bei der Berufswahl iſt auf geſunde Füße das Augenmerk zu lenken. Jungen Menſchen mit„Plattfußanlagen“ iſt von Be⸗ rufen, die längere ſtehende Arbeitszeit erfordern, im eigenen Intereſſe abzuraten. Berufe, wie Friſeure, Bäcker, Kellner, Laden⸗ und Dienſtmädchen ſind für ſie wenig geeignet. Doch nicht nur unter den Angehörigen ſog.„ſtehender Berufe! wer⸗ den wir eine größere Anzahl mit Plattfußbeſchwerden finden, ſondern auch in anderen Erwerbszweigen. Deshalb ſuche man den Arzt auf bei häufiger ſich wiederholender Fußbeſchwerden, deren Urſache man nicht kennt und man wird von ſeinem Leiden befreit werden können. Rezept zur Erziehung guter Dienſtboten. In dem über 100 Jahre alten Kochbuch meiner Urahne, der Frau Pröbſtin, ſo erzählt Hela in Reclams„Univerſum“, ſteht folgendes Rezept als Einleitung:„Um gute Dienſtboten zu erziehen: Die Hausfrau nehme 2 Pfd. Selbſtbeherrſchung, 1% Pfd. Geduld, 1 Pfd. Gerechtigkeit, 1 Pfd. Ueberlegung, 1 Pfd. Diſziplin und 1 Pfd. Milde, miſche dies alles mit der gleichen Quantität eigener wirtſchaftlicher Tüchtfgkeit und nehme täglich, wo nötig ſtündlich, die gehörige Doſis nüchtern, überhaupt halte ſie die Medizin immer zur Hand, wenn nötig davon zu nehmen.“ *„Trinkt Deutſchen Wein“. Das„Heidelberger Fremdenblatt⸗ bringt eine Sondernummer für den deutſchen Weinbau heraus. In Wort und Bild wird für den deutſchen Wein geworben. Gerd Brun kw Berlin ſchreibt über„Deutſcher Wein— deutſche Volks⸗ wirtſchaft“ Dann ziehen die beutſchen Weinſtädte vorfiber, von kundiger Hand beſchrieben. Alte Lieder und alte Sagen des reben⸗ umkränzten Rheins loben don köſtlichen Tropfen. Gute Bilder unter⸗ stützen in vorbildlicher Weiſe den Werbezweck, der vollauf erreicht wird. Ec eee mit 10 720 wieder erreichen. ſummen insgeſamt 658 ihrer Bauſparer wohl die ſchönſte Weih⸗ ſteigenden Zunahme noch Größeres erhoffen läßt. Die Ge⸗ keit der graphologiſchen Unterſuchungen zuſammenzutragen. gefunden, eine Tatſache, die unbedingt und überzeugend fur führen, daß ja die Fähigkeiten der Menſchen, einen anderen auch nicht jeder imſtande iſt, in einer Charakterſchilderung Freitag, den 28. Dezember 1928 8. Seite. Nr. 603 5 Wirtſchaftliches · Soziales Verlängerung der Winzerkredite Amtlich wird mitgeteilt: Die an die Winzer im Jahre 1925 hinausgegebenen Winzerkredite wären am 31. Dezember zur Rückzahlung fällig. Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ finanzminiſter und im Einklang mit der Entſchließung des Reichstages vom 13. Dezember werden dieſe Kredite vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft nochmals bis 1. Oktober 1929 verlängert. Es wird aber erwartet, daß man ſich zum 1. Oktober 1929 auf den Beginn der Rückzahlung, die auf mehrere Jahre verteilt wird, einrichtet. Die am 1. Oktober 1929 zu zahlenden Teilbeträge werden unter Be⸗ rückſichtigung des tatſächlichen Ausfalles der Weinernte 1928 And der vorausſichtlichen Ernte 1929 rechtzeitig feſtgeſetzt wer⸗ den. Die Verlängerung der Kredite erfolgt im Hinblick auf die erheblichen Schädigungen, die einzelne Gemarkungen ducch Froſt und Hagelſchäden erlitten haben. Die noch rückſtändigen und die am 31. Dezember fälligen Zinſen aus den beiden Winzerkrediten ſind dagegen nicht geſt undet, ſondern müſſen auf Weiſung der Reichsbehörden eingezogen werden. Nur ſoweit einzelne Winzer durch Froſt⸗ und Hagelſchäden Ausfälle über 50 Prozent erlitten haben und infolgedeſſen ſich in einer Notlage befinden, können ihnen die Zinſen bis zum 1. Oktober 1929 geſtundet werden. Die Verſchuldung des pfälziſchen Handwerks In einer Betrachtung über die Notlage des Handwerks im beſetzten Gebiet gibt Reichstagsabg. Hofmann ⸗Lud⸗ wigshafen bemerkenswertes Zahlenmaterial wieder. Er⸗ Hebungen über die Verſchuldung des pfälziſchen Handwerks in drei Städten hatten folgendes Ergebnis: Die Bankinſtitute in Zweibrücken waren vom dortigen Handwerk bean⸗ ſprucht a) in Darlehen mit 698 761 Mk.; b) mit offenen Kre⸗ diten mit 1847 992 Mk., alſo iusgeſamt mit 2 541 753 Reichs⸗ mark. In Pirmaſens wurden nur die gewährten Kredite ohne Darlehen mit 1520 000 Mk. angegeben und in Neu⸗ ſtadt erſcheint die Handwerkerverſchuldung bei drei örtlichen Bankinſtituten mit 3 856 700 Reichsmark. War früher der Rhein das beliebteſte Wander⸗ und Reiſe⸗ ziel der Deutſchen, die hier Erholung und Freude am reich⸗ bedachten, ſchönſten Strome ſuchten, ſo meidet man heute die Unannehmlichkeiten der Beſatzung und ſucht die welt⸗ berühmten Bäder des beſetzten Gebietes nur im äußerſten Notfalle au. Nur Bad Ems konnte im Jahre 1928 ſeine Beſuchsziffern gegenüber dem Vorkriegsjahre 1913 Aachen blieb mit 1725 um 150 zurück. Bad Kreuznach zählte mit 3750 nur noch ein Drittel der Beſuchsziffer von 1913. Bad Neuenahr war mit 8673 auf die Hälfte ſeiner früheren Kurgäſte herab⸗ geſunken und ſelbſt Wiesbaden konnte 1928 nur 39 176 gegen 65 131 Kurgäſte vom Jahre 1913 aufweiſen. An der kleinen, aber bedeutſamen Arſenquelle Bad Dürkheim in der Pfalz labten ſich 1913 noch 1200 Kranke, während ſich 1928 nur 653 einfanden, darunter 228 Kinder im dortigen Kinder⸗ geneſungsheim. Weitere 93 Millionen RM. Baugeld für 658 Bauſparer der Gemeinſchaft der Freunde, Wüſtenrot(Wttbg.) Mit der Baugeldzuteilung am 13. Dezember konnte die Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde, Wüſtenrot (Württbg.) mit weiteren 9,3 Millionen Reichsmark Bauſpar⸗ nachtsfreude bereiten; iſt doch dieſen die Erfüllung eines lang gehegten Wunſches in unmittelbare Nähe gerückt. Dieſe glück⸗ lichen Bauſparer wiſſen, das nächſte Weihnachtsfeſt im eigenen Heim feiern zu können. Innerhalb von 4 Jahren hat damit die Gemeinſchaft der Freunde für 5009 Bauſparer insgeſamt 76, Millionen Reichsmark Baugeld zur Verfügung geſtellt. Mehr als die Hälfte hiervon, nämlich 2736 Bauſparer mit 39,8 Millionen Reichsmark, entfallen davon allein auf das Jahr 19287 ein unvergleichlicher Erfolg, der wegen ſeiner ſtetig nteinſchaft der Freunde erweiſt ſich mit ihrem rein gemein⸗ nützigen, auf gegenſeitiges Helfen eingeſtellten Wirken als eine tatſächlich ſegensreiche Einrichtung, die das ihr von mehr als 40 000 Bauſparern entgegengebrachte Vertrauen recht⸗ ſertigt und die jede nur denkbare Förderung von allen Seiten verdient. 2 Bäumchen an, legte die Gaben auf des Vaters Bett, faßte des Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Städͤtiſche Nachrichten 200 neue Telephonanſchlüſſe Meiſt kann man bei Poſt und Bahn die Neigung feſtſtellen, Fehlbeträge in ihren Haushaltsplanen durch Erhöhung der Gebühren„auszugleichen“. Mit dem Erfolg, daß ein Teil der erwarteten Mehreinnahmen durch eine weſentliche Verringerung des Umſatzes wettgemacht wurde. Nun hat die Poſt einmal den Verſuch gemacht, den umgekehrten Weg zu beſchreiten. Sie hat die Koſten für neue Telephon⸗ anlagen erheblich herabgeſetzt in der berechtigten Hoff⸗ nung, daß dadurch die Zahl der Teilnehmer wachſen würde. Außerdem wurde Ratenzahlung erlaubt. Die Poſt hat das Richtige gefunden. Bereits zum 1. Ja⸗ nuar ſind im Reiche etwa 30 000 Beſtellungen eingegangen, in Berlin etwa 50006000. Auch in Mannheim ſind Neu⸗ an meldungen eingegangen, etwa 200 an der Zahl. Das bedeutet einen etwas geringeren Prozentſatz als Berlin, wo ein neuer Anſchluß auf etwa 800 Einwohner kommt, in Mann⸗ heim dagegen erſt auf etwa 1200. Doch liegt die Ziffer im Reiche weſentlich höher mit 2000, vorausgeſetzt, daß die oben angegebene Ziffer bereits alle Anmeldungen berückſichtigt. Wie uns mitgeteilt wird, wurden in den meiſten anderen ſüdweſtdeutſchen Städten verhältnismäßig mehr Anträge als in Mannheim geſtellt. Das wird wohl vor allem darauf zu⸗ rückzuführen ſein, daß in Mannheim bereits faſt alle Geſchäfte und Betriebe Anſchlüſſe beſaßen. Nur wenige kleinere Kauf⸗ leute, Privatperſonen u. a. ſtellten Anträge. Jedenfalls kann die Reichspoſt einen Erfolg buchen. Wie wäre es, wenn man auch auf anderen Gebieten ähnliches verſuchte? th. * * Traurige Weihnachten hatte eine in der Elfenſtraße wohnende junge Witwe. Ihr alter penſionierter Vater, der am Chriſtabend Geburtstag hatte, ſaß in der Küche, als ſie wegging, um einige Einkäufe zu machen. Bei ihrer Rückkunft war der Vater zu Bett gegangen. Leiſe begab ſich bie Tochter in des Vaters Schlafzimmer, zündete raſch die Kerzen am Vaters Hand, um zu gratulieren und die Weihnachtsgaben zu überreichen. Welch ein Schreck— des Vaters Hand war erkaltet, die Augen für immer geſchloſſen. Durch einen Schlaganfall wurde der alte Mann an ſeinem Geburtstag in ein beſſeres Jenſeits abgerufen. Es waren keine Freuden⸗ tränen, die von den Wangen der Tochter herab auf des Vaters Bett rollten. Die junge Frau wird allgemein bedauert. Während des Krieges verlor ſie zwei Brüder. Die Mutter und der Ehemann ſtarben im April und nun der Vater. * 50 Mark verloren— und gefunden. Wir hatten vor einiger Zeit den Verluſt eines 50 Markſcheines durch einen Lehrling auf der Hauptpoſt gemeldet. Der Junge hatte bei der Polizei keine Meldung erſtattet. In der Zwiſchenzeit iſt das Geld auf dem Fundbüro abgeliefert worden. Der Lehrling hat jedenfalls keine Anzeige erſtattet, weil er nicht damit rechnete, daß ein einzelner Geldſchein abgeliefert wer⸗ den würde. Er hatte ſich aber diesmal getäuſcht. Es gibt doch noch ehrliche Menſchen. * Taſchendiebe am Werk. Der allgemeine ſtarke Andrang in den Geſchäften vor dem Weihnachtsfeſt hat allerlei licht⸗ ſcheuem Geſindel Gelegenheit gegeben, zu ſtehlen. So wur⸗ den am 16. Dezember in einem Mannheimer Geſchäftshaus ein braunlederner, gepreßter Geldbeutel mit 108 Mark, am 22. aus einem Geſchäftshaus ein älterer braunledeener Geldbeutel mit 58 Mark, am ſelben Tage aus einem anderen Geſchäftshauſe ein braunlederner Geldbeutel mit 30 Mark und ein ſchwarzer mit 2,60 Mark, am 23. ein Beutel mit 40 Mark, am 24. auf dem Hauptwochenmarkt ein Geldbeutel mit 37 Mark geſtohlen. Hierher rechnet auch ein Diebſtahl an einem jährigen Jungen, dem am Nach⸗ mittag des 21. Dez. auf der Breiteſtraße von einem 14—16jäh⸗ 1175 Burſchen eine Geldtaſche mit 20 Mark entriſſen wurde. 5 * Verhaftung. An den Folgen eines Eingriffes iſt am 256. Dezember eine 23 Jahre alte Ehefrau aus der Schwetzingerſtadt im Allg. Krankenhaus geſtorben. Der Ehe⸗ mann wurde vorläufig in Haft genommen. Prüfung der Graphologie Was ſagt die Statiſtik der graphologiſchen Analyſen? Im Kampf für und wider die Graphologie wird mit Be⸗ hauptungen und Verneinungen geſtritten— aber noch kaum iſt der Verſuch gemacht worden, ganz nüchtern und objektiv nachprüfbares Tatſachen material über die Zuverläſſig⸗ Nun hat ſich Dr. Bobertag vom Zentralinſtitut für Er⸗ ziehung und Unterricht in Berlin der Aufgabe unterzogen, in mühevoller Kleinarbeit eine experimentell⸗ſtatiſtiſche Nach⸗ prüfung graphologiſcher Ergebniſſe vorzunehmen. 5 Das intereſſante Reſultat ſeiner Forſchungen trug er im Rahmen einer Sitzung der Berliner Geſellſchaft für Pſycho⸗ logie und Charakterologie vor. Dr. Bobertag ließ von fünf Perſönlichkeiten je eine Handſchriftanalyſe von ſechs Grapho⸗ logen anfertigen. Dann wählte er weitere 15 Perſonen aus, denen alle die fünf gut bekannt waren, die aber alle ſelbſt keine Kenntnis der Graphologie beſaßen. Dieſen legte er nun die 30 Analyſen vor und ließ ſie nach ihrer Kenntnis beſtimmen, welche Analyſen zu welcher Perſönlichkeit gehörten; auch mußten ſie ihr Urteil darüber abgeben, inwieweit ſie die ein⸗ zelnen Analyſen für gut und zutreffend hielten. g Die Zuſammenſtellung und Unterſuchung der abgegebenen Urteile ergab das überraſchende loder ſelbſtverſtändliche— wie man eben zur Frage der Graphologie ſteht) Reſultat, daß faſt durchweg nach den Analyſen die Schreiber er⸗ kannt waren. Im Verhältnis von vier zu fünf hatten die 15 Unterſuchungsperſonen die richtigen Analyſen heraus⸗ die Graphologie ſpricht. Daß die richtige Zuteilung nicht reſt⸗ los gelang, iſt wohl ſchließlich einesteils darauf zurückzu⸗ Charakter richtig zu beurteilen, verſchieden ſind und daher ihm bekannten Menſchen i zweitens, daß die Analyſen zum Teil in Ausdrücken und Wendungen abgefaßt waren, die bei gra⸗ phologiſchen Unterſuchungen geläufig, aber Laien vielleicht nicht immer ganz verſtändlich ſind. Dieſe Mißverſtändniſſe einen wiederzuerkennen, und faſſung der Deutung unter einem beſtimmten Geſichtspunkt Rückſchlüſſe auf verdrängte Wünſche, auf das Sexualleben des Schreibers uſw. macht. ohne den Auftraggeber zu kennen und zu wiſſen, zu welchem Zweck dieſer die Unterſuchung ausführen läßt. eine Analyſe machen ließ und dieſe dann benutzte, um ein mißliebiges Mitglied des Lehrerkollegiums aus dem Heim zu entfernen. be Nachdem der Vortragende dieſes günſtige Ergebnis feſt⸗ geſtellt hatte, gab er noch zu bedenken, daß die Zuverläſ⸗ ſigkeit einer Handſchriftausdeutung doch immer relativ bleiben würde, vor allem in Bezug auf ihre Vollſtändig⸗ keit. Die Unterſuchung kann in dem, was ſie gibt, völlig zutreffend ſein,— aber: was geſchieht mit dem, was ſie nicht erwähnt? Ein vollſtändiges Bild des Weſens eines Menſchen zu geben, dazu dürfte wohl keine charakterologiſche Unterſuchung fähig ſein, alſo auch die Graphologie nicht. In Verbindung mit anderen Unterſuchungsmethoden iſt ſie aber ein wertvolles Hilfsmittel und, gründlich und von Sachver⸗ ſtändigen ausgeführt, auch unbedingt zuverläſſig. Die moderne Entwicklung der Handſchriftendeutung bemüht ſich um eine Sinndeutung, um ein Erfaſſen des Geſamtcharakters des Schreibenden, nicht um eine Ausdeutung einzelner Cha⸗ rakteranlagen. Hier liegen nach Dr. Bobertag ſtarke Gefah⸗ renpunkte, da der Wunſch nach einer einheitlichen Zuſammen⸗ die Graphologen zu Uebertreibungen und Verzerrungen ver⸗ führt. Freilich kann eine„ſinndeutende“ Handſchriftanalyſe, ausgeführt von einem geſchickten Pſychologen, der auf dem Gebiet der Charakterkunde gut bewandert iſt, ein Meiſterwerk der Charakterdeutung werden. Das zu ſchaffen iſt aber We⸗ nigen vorbehalten. 5 0 r Ganz kurz wurde noch ein Irrweg der modernen Grapho⸗ logie geſtreift, daß man nämlich, der Pſychoanalyſe folgend, in einzelnen Schriftbildern Wunſchbilder zu erblicken meint, ähnlich den Wunſchbildern des Traums, und ſo phantaſtiſche Am Schluß ſchnitt der Vortragende eine Frage an, die auch eine juriſtiſche Seite gelegentlich be⸗ kommen könnte, nämlich: der Mißbrauch von Handſchrift⸗ deutungen. Der Graphologe führt jeden Auftrag aus, meiſt Fällt dieſe ſchlecht aus, ſo läßt ſich denken, daß mancher Schaden damit angerichtet werden könnte. Dr. Bobertag erwähnte einen Fall, in dem der Direktor eines Landeserziehungsheims ſich ihm Jedenfalls iſt die Frage nach dem„Res f die (8931) iſt bei Eltern, Schwiegereltern 0 amt ſind für beſtanden erklärt worden: In der Abteilung für 8 85 Gewalt“ betitelten, temperamentvoll 8 Er verlor ſein ganzes Beſitztum und blieb Jahre lang vo ſeiner Familie getrennt. Nach Deutſchland zurückgekehrt, Haushaltungen ohne eigene Wohnung Trotz der großen Opfer, die für die Bekämpfung der Wohnungsnot ſchon gebracht worden ſind, iſt es bis heute noch nicht gelungen, den Wohnungsmangel zu beſetitigen. Wie aus der neueſten Veröffentlichung des Statiſtiſchen Landesamtes über„Wohnungszählung und Wohnungsbau in Baden“ zu entnehmen iſt, wurden am 16. Mai 1927 in Baden noch 20 770 Haushaltungen und Familien ohne ſelb⸗ ſtändige Wohnung feſtgeſtellt. Da die Zählung ſich nur auf rund drei Viertel der Geſamtbevölkerung erſtreckte, wird man im ganzen Lande am Stichtage der Erhebung mit ungefähr 23000 wohnungsloſen Haushaltungen und Familien rechnen müſſen. Auf 100 Wohnungen kommen im Durchſchnitt 5,0 Haushaltungen und Familien, die kein eigenes Heim haben. Der Wohnungsmangel iſt auf dem flachen Lande natur⸗ gemäß kleiner als in der Stadt; innerhalb der Städte äußert er ſich umſo drückender, je größer ſie ſind. Auf die 16 Städte des Landes mit 10000 und mehr Einwohnern 3. B. ent⸗ fallen rund zwei Drittel(15 236) aller ermittel⸗ ten Haushaltungen und Familien ohne ei⸗ gene Wohnung, darunter auf Mannheim allein 5752, Karlsruhe 2718 uſw. Im Verhältnis zum Geſamtwohnungs⸗ beſtand iſt der 5 Wohnungsmangel in Mannheim mit 9,4 Haushaltungen und Familien ohne ſelbſtändige Woh⸗ nung auf 100 Wohnungen und in Freiburg mit 7,8 am größten. Die großen Städte werden indeſſen von einigen Landgemeinden der unteren Rheinebene, in denen viele Fabrikarbeiter wohnen, übertroffen. In der Gemeinde Spöck (Amtsbezirk Karlsruhe z. B. kommen auf 100 Wohnungen 15 15,4 wohnungsloſe Haushaltungen und Familien, in Ritſch⸗ weier(Weinheim) 11,1), in Weiher(Bruchſal) 10,5, in Kirr⸗ lach(Bruchſal) 9,6, in Peterstal(Heidelberg) ebenfalls 9,6 uſw. Für die größeren Städte und die Induſtriegemeinden liegen auch Angaben über die Wohnungsverhältniſſe der Haushaltungen und Familien ohne ſelbſtändige Wohnung vor. Insgeſamt handelt es ſich dabei um 18 410 Untermieter⸗ gruppen, alſo den größten Teil der eingemieteten Haushal⸗. tungen und Familien. Dieſe Untermietergruppen verteilen ſich auf 17580 Wohnungen, und zwar ſind untergebracht in 4910 Wohnungen neben der Haushaltung des Wohnungs⸗ inhabers Familien ohne eigene Haushaltung und Einzel⸗ perſonen, 12094 Wohnungen neben der Haushaltung des Wohnungsinhabers eine Untermieterhaushaltung, Familien 5 und Einzelperſonen, 576 Wohnungen neben der Haushaltung des Wohnungsinhabers zwei und mehr Untermieterhaushal⸗ tungen, Familien und Einzelperſonen. i 3 Rund 700 Haushaltungen und Familien ohne eigene i Wohnung(693),„ zu denen jeweils drei oder mehr Perſonen gehören, ſind ge⸗ zwungen, mit zwei oder mehr anderen Haushaltungen in einer Wohnung zuſammen zu leben. Vielfach wohnen Unter⸗ mieter bei nahen Verwandten. Die Verarmung unſeres Volkes durch Krieg und Inflation hat in vielen Fällen hei⸗ ratende Kinder gezwungen, bei ihren Eltern in Wohnung zu bleiben. Andererſeits haben auch Kinder oder nahe Verwandte Angehörige in ihre Wohnung aufgenommen, die nicht mehr 1 der Lage waren, eine eigene Hauswirtſchaft zu führen. Ein a Teil dieſer Untermieter wird keine eigene Wohnung mehr 5 wünſchen. Die Verwandtſchaftsverhältniſſe der Untermieter und der Wohnungsinhaber ſind des⸗ halb für die Beurteilung der Wohnungsnot von Bedeutung. Von den 18 410 Untermietergruppen wohnten rund ſechs Zehntel(59,8 v. H. bei Verwandten, der Reſt bei Nicht⸗ verwandten; ungefähr die Hälfte der Untermietergruppen oder Großeltern in Miete. Seit dem Zählungstermin(16. Mai 1927) hat natur⸗ gemäß ein Teil der wohnungsloſen Haushaltungen und Fa⸗ milien eine Wohnung gefunden. Nach vorſichtiger Berech⸗ nung wird man heute die Zahl der Haushaltungen und Fa⸗ milien, die noch eine eigene Wohnung wünſchen, auf 15000 bis 16 000 ſchätzen können.„ * Staatsprüfung für das höhere Lehramt. Auf Grund der im Herbſt 1928 abgeſchloſſenen Prüfung für das höhere Lehr⸗ alte Sprachen: Ludwig Klein von Karlsruhe, Alfred Raudenbuſch von Haßmersheim, Amt Mosbach, Friedrich Stipp non Limbach, Amt Mosbach, Hermann Throm von Scheringen, Amt Buchen. 8 b 5 8 b„„ Theater und Muſk Ein Veteran der Meininger Bühne F. Carl v. Maix⸗ dorf, Schauſpieler von Ruf, Heldenſpieler der Meininger aus der Zeit, in der dieſe im Zenit ihres Ruhms ſtanden, e in Jugendfreund Baſſermanns und Grubes, ſpäter Bühnenleiter der Theater in Meran, Brünn und Riga und von 1923—25 Intendant des Deſſauer Friedrichtheaters, das unter ſeiner Leitung nach dem großen Brand zu neuem Da⸗ ſein entſtand, iſt in Magdeburg, wo er zuletzt wohnhaft war, aus dem Leben geſchieden. Seit längerer Zeit nervenleidend, erlöſte ihn ein Schlaganfall von den Nöten des alternden Künſtlers, dem ſich die Ausſichten auf eine geſicherte Exiſtenz verſchließen. Er widmete ſich zuletzt einer eifrigen ſchrift⸗ ſtelleriſchen Tätigkeit. Maixdorf war Oeſterreicher und hatte längere Zeit an der Malerakademie in Wien ſtudiert, ehe er ſich entſchloß, zur Bühne zu gehen. Nach einigen Lehr⸗ und Wanderjahren kam er an das Stadttheater in Bromberg, von wo er für das Heldenfach, wozu er auch ſeiner imponierenden Geſtalt wegen prädeſtiniert war, nach Meiningen beruſen wurde. Maixdorf gaſtierte auch viel an größeren und klei Provinzhühnen, denn er war als Heldenſpieler gern ge Und geſchätzt. Seiner Tätigkeit als Direktor des Theate Riga machte der Krieg ein Ende. Er wurde von den R als Gefangener behandelt und in Sibirien interniert. Erlebniſſe und Strapazen ſchildert er in einer„In ruſſiſche geſchriebenen Erzählun⸗ 50 er Autoren und als myraliſche An Origine behinderten natürlich auch das Wiedererkennen der Perſön⸗ lichkeiten in den betreffenden Analyſen.„„ eigene Handf chrift“ ſehr i ntereſſant. 0— 8* 4. Sekte. Nr. 00g Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Freitag, ben 28. Dezember 1928 Veranſtaltungen Katholiſche kirchenmuſikaliſche Feiern Am Ehrtſtfeſt wurde die Paſtoralmeſſe von Abt Vogle 1, dem bekannten Kapellmeiſter und Hofkaplan Georg Joſef Vogler, aus der Zeit 17491814, unter Karl Theodor, in dem feierlichen Feſtgottesdienſt der Hl. Gelſtkir che aufgeführt. Die muſtkaliſche Leitung hatte Chordirektor Alfred Häfner inne. An der Orgel begleitete der bekannte Muſikmeiſter Wal⸗ ter Och s. Alte Kirchenmuſtk aus dem 17. bis 18. Jahrhundert perſetzte die Kirchenbeſucher in eine Gottesromantik voll feſt⸗ lichem Gepräge. Abt Vogler hat wirklich ein kirchenmuſikalt⸗ ſches Meiſterwerk geſchaffen. Mächtiger, wirkungsvoller als das predigende Wort drangen die vollen Akkorde, vereint mit dem durchdringenden Chorgeſang, hinauf zur himmliſchen Krippe und hinein in die Menſchenſeele. In dieſem Werke lag tiefe, wahre Weihnachtsliturgie. Am gleichen Feſttag nachmittags veranſtaltete der C äet⸗ ljenchor der katholiſchen Pfarrei von Neckarau eine feinſinnig zuſammengeſtellte kirchenmuſikaliſche Krippen⸗ feier. Die Geſamtleitung hatte Chordirigent Hauptlehrer K. Noth übernommen. Ferner wirkten mit Konzertmeiſter Johannes Stegmann(Harfe), Kaplan W etzel(Orgel), Frauen⸗ und Cäcilienchor der Pfarrei. Das reichausgeſtattete Feſtprogramm eröffnete Kaplan Wetzel mit einer Orgel⸗ fantaſte von Broſig. Konzertmeiſter Stegmann ſpielte die Legende von A. Hoby als Harfeuſolo mit Orgelbegleitung. Die Chöre ſangen „Hodie Christus natus est“(Paleſtrina 1575), und„Schlaf Je⸗ ſulein zart“, ein altes Weihnachtslied. Der zweite Teil brachte als erſtes einen Orgelvortrag: Paſtorale von Rheinberger. Andanle religioso für Harfe von E. Pariſch⸗Alvais wurde von Konzertmeiſter Stegmann wiederum mit Hingabe geſpielt. Die gemiſchten Chöre brachten nun die Geſänge„Unſre liebe Frau“ und„Singt unſrer Frau das hohe Lied“, beides von Fr. Philipp, ſowie„Ape Maria“ von V. Geller mit gut ge⸗ ſchulten Stimmen zu Gehör. Der letzte Teil brachte die wir⸗ kungsvolle Wiedergabe des„Ave Verum“ für gemiſchten Chor, Orgel und Harfe, von Mozart. Es folgten durch Stadt⸗ pfarrer Berberich Gebet, ſakramentaliſcher Segen und der Engl. Gruß. Vor dem Segen wurde von den gemiſchten Chö⸗ ren der„Tantum ergo“ von Kogerer, mit tiefer Empfindung geſungen. Als Abſchluß ſpielte Kaplan Wetzel eine freie Im⸗ propiſation meiſterhaft auf der Orgel. Der Reinertrag des Konzertes iſt für das Grabmal bes Stadtpfarrers Hoferer aus dieſer Pfarrgemeinde beſtimmt. K. G. Film⸗MNundſchau Ufa⸗Theater:„Harolds liebe Schwiegermama“ Die amerikaniſche Filmgroteske bringt zuweilen Leiſtungen hervor, die es verdienen, daß man ſte auch bet uns mit Aus⸗ geichnung nennt. Dazu gehört dieſer neue Harold Lloyd⸗ Film, der mit den allerbeſten Motiven des Kinoluſtſpiels aus dem Dollarlande aufwartet. Wir können ſie zuſammenfaſſen unter der Tücke des Objekts. Wie ſich Harold Lloyd mitſamt ſeiner Hornbrille durch all die Dinge hindurchwindet, nicht nur im Kampf mit ſeiner Schwiegermama, das iſt wieder von überwältigender Komik. Der Amerikaner parodiert immer gerne den Verkehr, beſonders vom Stand⸗, bzw. Fahrpunkt des Automobiliſten; das iſt nun oft genug geſchehen, aber Hier iſt man aufs neue überwältigt von der einfallreichen Komik, den tollen Situationen, in die unſer Held mit ſeinem Auty gerät. Eine andere Seite amerikaniſchen Lebens bildet die Geſpenſterfurcht; auch ihrer iſt in dieſem Film in köſtlicher Welſe gedacht; in dem Spuk bei Harold gipfelt die Komik dieſes in ſeiner Naivität ganz köſtlichen Bildſtreifens. Das Programm zeigt noch die Geſchichte eines kleinen Aſchenhrö⸗ dels, das doch noch ſeinen Prinzen bekommt; etwas fürs Ge⸗ mt, aber nicht aufregend. * Verwendet zu Nenjahr Glückwunſchpoſtkarten und Wohlfahrtsbriefmarken. Bei der Uebermittlung von Neu⸗ jahrsglückwünſchen bietet die hübſche Glück w unſchpoſt⸗ karte der Reichspoſt für die Deutſche Nothilfe jedem Gelegenheit, zugleich den notleidenden kinderreichen Familien, alten Leuten und Erwerbsunfähigen in allen Bevölkerungs⸗ ſchichten eine kleine Neujahrsgabe zug ſpenden. Die Karte loſtet mit eingedruckter 8 Pfennig⸗Wohlfahrtsbriefmarke nur 15 Pfg. Wer zum Jahreswechſel Glückwunſchbriefe ſchreibt, möge Wohlfahrtsbriefmarken verwenden, deren Er⸗ trag ebenfalls der Deutſchen Nothilfe zufließt. Von Haus Schulze heißt unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir morgen beginnen, Der Titel iſt zugleich ein Motto; auf eine einzige Karte hat Achim, der Held des Romans, ſeine Zukunft geſetzt. Ex ſcheint verſpielt zu haben und gerät einem Amerikaner in die Hände, der ihn für ſeine Zwecke gewinnt. Achim ſteht ſich alsbald in ein Netz äußerer und innerer Verwicklungen ver⸗ ſtrickt. Die mondäne, internationale Welt zieht in feſſelnden Bildern vorüber, eine Frau tritt immer entſcheidender in den Vordergrund. In der Feinheit, mit der der Dichter die beiden Hauptfiguren und ihr Geſchick miteinander verbindet, liegt der erzähleriſche Wert des Romans. Die Führung des Dialogs, die Schilderung der Vorgänge zeigt den gewandten Schrift⸗ ſteller, der dem Milieu wie der Motivierung gleich über⸗ geugend Rechnung trägt, e 2 8 ccc 3 aplein Hümpels große Fahrt Humoreske von Robert Fuchs⸗Liska Die„Julia Vermeeren“ war eine oſtfrieſiſche Kuff, und Kriſchan Hümpel führte das plumpe Segelfahrzeug als Reeder und als ſein eigener Kapitän zugleich. Einen anderen Kurs als den zwiſchen Weſer und Chriſtiansſand war der Schiffer ſeit faſt vierzig Jahren nicht mehr mit ſeiner„Julia“ ge⸗ segelt, und ſo brauchte er ſchließlich weder Seekarten noch nautiſche Inſtrumente. Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Lampertheim a Lampertheim, 27. Dez. Vor Eintritt in die Tagesorb⸗ nung wird zunächſt beſtimmt, den Punkt 7: Anträge auf Ueber⸗ nahme von Gemeindearbeitern in das ſtändige Arbeitsver⸗ hältnis, in nichtöffentlicher Sitzung zu behandeln.— Seitens der Bürgermeiſterei wird der Entwurf einer Poltzetverord⸗ nung betr. Beſeitigung des Spargelkrautes vor⸗ gelegt. Der Entwurf findet mit der Abänderung Annahme, daß letzter Termin für die Beſeitigung nicht der 15. Dezem⸗ ber, ſondern der 1. Januar ſein ſoll.— V. bach legt ſein Vorhaben, aus Abbruchmaterial der Fabrik Neuſchloß in Neuſchloß 12 Wohn häuſer zu erſtelle n, perſönlich klar. vorhaben in jeder Weiſe zu fördern, um der Wohnungsnot zu ſteuern, kann er ſich auch jetzt nicht dazu entſchließen, Schenk die Erlaubnis zu erteilen, ſondern muß ſeine Zu⸗ ſtimmung davon abhängig machen, daß die, die ein Haus durch ihn erſtellt wollen haben, ſelbſt um Genehmigung nachſuchen und nachweiſen, daß ſie im Beſitze von wenigſten/ der Bau⸗ ſumme ſind. Im gleichen Sinne wird ein Geſuch des Daniel Eberlein aus Kleinhauſen um Bauerlaubnis in Neuſchloß ab⸗ gelehnt.— Bezüglich Winterhilfe an Erwerbsloſe, Soztal⸗ und Kleinrentner gibt Bürgermeiſter Kel⸗ ler bekannt, daß die Mittel des Voranſchlags erſchöpft ſind das Engel⸗Terzett von Mendelsſohn, und der auf die Gemeinde entfallende Betrag von 7500 Mk. nur durch eine Anleihe aufgebracht werden kann. Mit der Prfifung der Sache wird die Wohlfahrtsdeputation beauftragt. Es ſollen zunächſt Sozial⸗ und Kleinrentner bedacht werden, während Erwerbsloſe zuvor einen ſchriftlichen Antrag ſtellen müſſen.— Die Hundeſteuer mit 6 M. für den erſten 8 Mk. für den zweiten, 10 Mk. für den dritten Hund uſw. ſoll nicht erhöht werden, da bei einer Erhöhung mit Abſchaf⸗ fung einer größeren Anzahl Tiere und infolgedeſſen mit kei⸗ ner höheren Einnahme zu rechnen wäre.— Wiederum ſucht der Unternehmer der Autobus verbindung Lampert⸗ 10 heim— Hüttenfeld um Erhöhung des gemeindlichen Zu⸗ ſchuſſes von 50 auf 125 Mk. nach. Da der Unternehmer je⸗ doch den Fahrplan nicht genau einhält, ja mitunter an—9 Tagen der Woche überhaupt nicht fährt, wie feſtgeſtellt wurde, ſo wird ſeinem Erſuchen auch jetzt nicht ſtattgegeben und die weitere Zahlung der ſeitherigen 50 Mk, davon abhängig ge⸗ macht, daß er ſich an bie Bedingungen hält.— Ein Antrag des Elektrizitätswerks Rheinheſſen um Erlaß der Gewerbe⸗ ſteuer wird zurückgeſtellt.— Für die definitive Beſetzung einer Lehrerinnenſtelle an der evangeliſchen Schule wird die ſchon längere Jahre hier wirkende Schulverwalterin Eva Meier in Vorſchlag gebracht.— Ein Geſuch der Gewerkſchaft der Heſſ. Gemeindebeamten um Uebernahme von Kursteil⸗ nehmergebühren durch die Gemeinde wird abſchläglich be⸗ ſchieden, da alle Staats⸗ un Privatbeamten ſolche Koſten auch aus eigenen Mitteln beſtreiten müſſen. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Ettenheim hat einſtimmig die Beſoldungsregelung angenommen, durch die ein Mehraufwand von 8000 Mk. für Bürgermeiſter, Gemeinde⸗ beamte und Angeſtellte lohne Sparkaſſenbeamte) entſteht. Zur Deckung eines Fehlbetrages von 71500 Mk. im Gemeinde⸗ voranſchlag ſoll eine Umlage von 1 Mk. für das Grundver⸗ mögen, 0,40 M. für das Betriebsvermögen und 7,50 Mk. für den Gewerbeertrag pro 100 Mk. Steuerwert erhoben werden. Das bedeutet eine Steigerung der Umlage um 15 Pfg. Die Deutſche Volkspartei ließ erklären, daß ſte ſich mit dem Voranſchlag nicht befreunden könne, da verſchiedene Poſten der Einnahme zu niedrig angeſetzt ſeien, ſo daß der Fehlbetrag höher als notwendig geworden ſei. Als bei der namentlichen Abſtimmung der erſte aufgerufene volksparteiliche Stadtver⸗ ordnete ſich der Stimme enthielt, verließen Zentrum, Demo⸗ kraten und Sozialdemokraten den Saal. Ein Beſchluß über den Gemeindevoranſchlag konnte daher nicht gefaßt werden. Der Bürgerausſchuß Konſtanz bewilligte für die Herſtellung und teilweiſe Kanaliſation der Schneckenburg⸗ ſtraße als produktive Erwerbsloſenunterſtützung den Betrag von 77000., desgleichen einen größeren Betrag für den weiteren Ausbau der Reichenauſtraße und anderer Wege. Ferner ſtimmte er dem Vertrag auf Lieferung von Gas an die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Konſtanz zu. Genehmigt wurde auch eine Vorlage, die den Bau von 48 Wohnungen an der Markgrafenſtraße vorſieht. Schenk aus Rim⸗ Abwohl der Gemeinderat beſtrebt iſt, Bau⸗ Aus dem Lande L. Schwetzingen, 28. Dez. Am 24. Dezember wurde Hof⸗ gärtner a. D. Georg Fieſſer, der ſeit 1920 nach 38jähriger Tätigkeit als großherzoglich badiſcher Hofgärtner im Oran⸗ geriegebäude des Schwetzinger Schloßgartens im Ruheſtande lebt, 80 Jahre alt. Der Jubilar iſt trotz dieſes Alters noch ſehr rüſtig. 7 Von der Bergſtraße, 27. Dez. Der heurige Weihnachts⸗ verkehr war trotz eingetretener Verſchlechterung des bis⸗ herigen trockenen Winterwetters immerhin recht erheblich. Der Rad⸗ und Autobetrieb war groß und auch die Eiſenbahn⸗ züge waren meiſt ſchon an den Vortagen, wie an den beiden Feiertagen ſelbſt, gut beſetzt. Sie brachten zahlreiche Gäſte und Touriſten an unſere Bergſtraße, um ſich— wenn auch nur auf kurze Zeit, in friſcher Bergesluft zu erholen und für fer⸗ nere anſtrengende Arbeit ſich zu kräftigen. N st. Ans dem Bad. Frankenland, 23. Dez. Durch ben Schneefall, der für die Saat ſehr gut war, iſt eine kleine Pauſe in den Feldarbeiten eingetreten. Viele Landwirte ſind jetzt mit dem Dreſchen der Samen beſchäftigt. Die fränkiſche Luzerne nimmt hier die erſte Stelle ein. Im Vorjahre konnten 80 Zentner Saatgut von Luzerne zum Geſamt⸗ preiſe von etwa 30 000 Mark verkauft werden. Dieſes Jahr wird das zum Verkaufe kommende Quantum nicht kleiner, 1 ſondern größer ſein. Auch konnte der Samen trocken und gut eingefahren werden. Dieſe Einnahmen verdanken die Land⸗ wirte größtenteils der„Arbeitsgemeinſchaft für fränkiſche Luzerne“. Dieſe Arbeitsgemeinſchaft arbeitet jetzt auf 29 Saatbauſtellen mit 500 Mitgliedern. Es gibt wohl keine Pflanze, die im Verhältnis ſo große Einnahmen bringt, wie die Luzerne. Vom Ar rechnet man zwei Zentner Heu, das zurzeit 6 Mark kvoſtet, ſo daß ein Hektar 1200 Mark ab⸗ wirft. Die Luzerne iſt für die jetzige Notzeit der badiſchen Landwirtſchaft beſonders im badtiſchen Frankenland geſchaffen, wo eine ausgiebige Viehwirtſchaft getrieben wird. Hoffentlich findet ſte immer mehr Eingang in allen bäuerlichen Betrieben. * Bithlertal, 28. Dez. Ein 12jähriger Knabe fand auf der Straße eine Sprengkapſel. Während er in der Schule mit einem Bleiſtift an der Kapſel herumſtocherte, lexplo dierte dieſe plötzlich, wobet der Knabe ſchwere Ver⸗ letzungen an der rechten Hand erlitt. * Freiburg i. Br., 28. Dez. Ein 51 Jahre alter, verhetrate⸗ ter, hier wohnhafter Fuhrmann hatte ſich am 8. d. Mts. beim Aufladen eines ſchweren Gegenſtandes den Zeige⸗ finger der linken Hand zerquetſcht. Am 22. d. Mts. iſt der Verletzte an Wundſtarrkrampf geſtorben. * St. Blaſien, 27. Dez. In Blaſiwald wurbe am Sonn⸗ tag bei den Geſchwiſtern Wuchner ein Raubüberfall verübt. Beide Geſchwiſter befanden ſich in der Kirche und eins dritte Schweſter war oben im zweiten Sto erk beſchäftigt. Weil ſie unten ein verdächtiges Geräuſch hörte, ging ſte, um nach der Urſache zu ſehen. Hierbet wurde ſie von einem noch unbekannten Täter zu Boden geſchlagen und blieb bewußtlos liegen. Der Eindringling raubte Uhren und einen Revolver mit Munition. * Vörrach, 26. Dez. Die Unterſuchung gegen den ver⸗ hafteten Oberrealſchuldtrektor Emil Schmidt iſt mit beſon⸗ derer Beſchleunigung zu Ende geführt worden. Nachdem der beſchuldigte Direktor ſeine Vergehen zugegeben hat, kann ſchon in der allernächſten Zeit die Hauptverhandlung vor dem Großen Schöffengericht Freiburg in Lörrach erfolgen. Gleich⸗ zeitig dürften damit auch die Fälle der Unterſchlagung eines höheren Bahn beamten auf der Güterſtation des Badiſchen Bahnhofs in Baſel und eines höheren Poſt⸗ beamten in Grenzach verhandelt werden. * Konſtanz, 28. Dez. Der weit über Konſtanz bekannte Rektor a. D. Theobald Wirth vollendet heute ſein 90. LDe⸗ bensjahr. Er wurde 1838 in Nonnenweier, Amt Lahr, geboren und trat 1857 in den badiſchen Schuldienſt ein. 1868 bis 72 war er Hauslehrer beim preußiſchen und ſpäteren deut⸗ ſchen Konſul in Konſtantinopel und wurde dann Lehrer an der deutſchen Realſchule daſelbſt. 1875 kehrte er wieder in die Heimat zurück. Am 1. November 1917 trat er in den wohlverdienten Ruheſtand, nachdem er über 21 Jahre dis Knabenſchule in Konſtanz geleitet hatte, —— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haag Reue Mannheimer Zeitung G. m b., Mannheim. E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme, Theſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner 77 0 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lotales: Richard Schönfelder= port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter war Kriſchan noch niemals zugemutet worden. Eine Reiſe durch den engliſchen Kanal in den Atlantik hinaus— der alte Schiffer ſchüttelte nachdenklich ſeinen Kopf. Dennoch mußte er ſich bequemen, die ſaubere unb ſichere Ladung zu verſtauen, wollte er mit ſeiner„Julia“ nicht wochenlang aufliegen oder gar mit Ballaſt nach der Weſer zurückkehren. Na, denn mal zul Den engliſchen Kanal wollte er wohl finden, hindurch kommen ebenfalls, und alles weitere würde ſich hinter Landsend ſchon einrichten laſſen. Durch vorſichtiges Fragen hatte Kriſchan erkundet, er brauche immer nur Südſüdweſt zu ſteuern, um von Chriſtians⸗ end aus auf geradeſtem Wege die Meerenge zwiſchen Dover und Calais zu gewinnen. Dem war denn auch ſo, und Kap⸗ tein Hümpel beruhigte ſich in dem belebten Fahrwaſſer des Aermelkanals über die Sorgen, die ihn auf der Nordſee ge⸗ plagt hatten. Fein, da gab's ja ungezählte Segler. Wenn es not tat, konmte man jede halbe Stunde Schiffsort und Kurs erfragen. Als jedoch in einer Morgenfrühe die hohen, langen Wogen des Atlantik der verblüfften„Julia“ vor die Naſe rollten, da ſtutzte das alte Fahrzeug, bockte und wollte nicht mehr vom Fleck. Kriſchan Hümpel und ſeine aus zwei Mann beſtehende Beſatzung, nicht an ſo tollen Seegang gewöhnt, wurden ſee⸗ krank. Er war juſt dabei, den Kopf zu verlieren, als eine dickbauchige, uralte engliſche Brigg in Sicht kam. Der Kuff⸗ kapitän ſegelte dieſe Brigg an und preite mit dem Schiffer, um den Kurs nach Galway zu erfahren. Der Engländer rief zurück, er wäre ebenfalls nach Galway beſtimmt, und Kri⸗ ſchan brauche ſich demnach nur im Kielwaſſer der Brigg zu halten. Da der alte Kaſten nicht beſſer als die„Julia“ ſegelte, war es nicht allzu ſchwierig, den Rat des britiſchen Kapitäns zu befolgen. Doch um die Mittagszeit kam plötzlich Nebel auf, der allmählich dicker und dicker wurde, bis von der Brigg nichts mehr zu ſehen war. Nach einer guten Stunde hatte Kriſchan die Nebelbank durchſegelt. Doch wo war die Brigg? Ja, die lag jetzt bedeutend ſüdlicher. Kaptein Hümpel lupte ſchleunigſt an, ſetzte alles bei, was die Kuff an Segeln tragen konnte, und erlebte die Freude, dem Engländer wieder ins Kielwaſſer zu kammen. Das blieb unn Tag um Tag ſo, Nur in der Nacht wurde die Geſchichte mit dem Hinterdreinſegeln brenzlich. Wenn man nun im Finſtern mal die Brigg aus Sicht verlor? Aber der Fall trat nicht ein. Wenn Kriſchan Hümpel und ſeine Mannſchaft des Morgens beim Gangſpill auslugten, dann ſahen ſie den Mitſegler ſtets vor ſich. Doch die Fahrt nach Galway nahm, nahm und nahm kein Ende. Das Trinkwaſſer ging auf die Neige, die Koſt wurde knapp und mußte auf halbe Rationen geſetzt werden, Da endlich kam Land in Sicht. Die engliſche Brigg ging über Stag und ſegelte von da an oſtwärtss Richtig, das konnte nur der letzte Törn vor Galway ſein, ſintemal dieſer Hafen an der Weſtküſte Irlands liegt. Kaptein Hümpel pries ſein Glück und ſeine Klugheit und befahl dem Steuermann. der zun leich Schiffskoch war, eine tüchtige Mahlzeit für die überhungerten Magen herzurichten. Die beiden Schiffe gingen mit Backſtagswind in einen ſchönen Hafen hinein. An der Gaffel der Brigg wehte die Flagge Britanniens, Kriſchan ſetzte ſtolz die deutſchen Farben. Dicht neben ihrem Wegführer legte ſich die„Julia“ vor Anker. Doch der engliſche Kapitän war längſt nicht mehr ſo nett und gefällig wie vor vierzehn Tagen. s „Verdammter Dutchman“, ſchrie er Kaptein Hümpel zu. „Was hatteſt Du immer hinter mir drein zu ſegeln mit Deiner Waſſerhütte?“ Kriſchan guckte ihn verdutzt und ſehr beleidigt an. „Haben Sie mich denn nicht ſelbſt aufgefordert, in Ihrem Kielwaſſer zu bleiben, als ich Sie um den Kurs nach Galway fragte?“ verteidigte er ſich. Wer aufgefordert— was Galway— wen gefragt?“ brüllte der Briggſchiffer, nachdem er eine Weile, den Mund weit offen, von ſeinem Deck hernieder gegafft hatte. Daun ſchüttelte er das ſtruppige Haupt, knurrte etwas von einem blutigen Narren und verſchwand im Kajütskapp. Als Kaptein Hümpel an Land ging zum Verklaren, wun⸗ derte er ſich nicht wenig, daß in Galway die Irländer alle ſo pechſchwarz waren wie die Mohren, und daß ſie ſo wenig Zeug am Leibe hatten. Na, es war ja freilich auch bannig heiß hier. Wer hätte das von Irland gedacht? Das alles klärte ſich je⸗ doch raſch auf, als Kriſchan an Land erfuhr, er befände ſich an der Nopbweſtküſte von Afrtka und im Hafen von Mogadar. „Dunnerflag!“ ſagte da der alte Kuffkommandank,„Wy den man bloß im Nebel die nach Galway beſtimmte Brigg zabgeblieben ſein mag?“ * Air e en on l aendern nnn o g ene F K Freitag, den 28. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) handelszel 5. Seite. Nr. 603 2 2 Me Badens Spartätigkeit Eiulagebeſtände der badiſchen Sparkaſſen auf 30. November 1928 Die Geſamteinlagenbeſtände der 147 badiſchen Sparkaſſen haben ſich im November 1928 von 868,4 Mill./ auf 883,3 Mill./ erhöht. An neuen Spareinlagen gingen im November zu 17,5 Millionen,(gegen 19 Mill. im Vormonat), rückbezahlt wurden 10,5 Mill./(im Vormonat 12 Mill.), ſodaß der gliche Retto⸗ zugang von 7 Mill./ wie im Vormonat und damit eine Erhöhung des reinen Reichsmarkſpareinlagenbeſtands auf 287,3 Mill./ zu verzeichnen iſt. An Aufwertungsein lagen wurden im Nov. 8,3 Mill. 1 neu feſtgeſtellt, ſodaß die geſamten Aufwertungseinlagen am 30. Nov. 46,5 Mill.& betragen. Die Giro, Scheck⸗„ De po⸗ ſiten⸗ und Kontokorrenteinlagen ſind von 49,9 Mill. auf 49,5 Mill.„ zurückgegangen. Die bereits im Vormonat ſeſt⸗ geſtellte günſtige Entwicklung der reinen Spareinlagen hat alſo auch im November angehalten. Die geringe Verminderung der Giro⸗ uſw. Einlagen ſtellt eine durch den Charakter dieſer Gelber bedingte normale Schwankung dar. * Dividendenerhöhnng der Bank von Frankreich. Der Generalrat der Bank von Frankreich hat die Dividende für das zweite Semeſter 4928 auf 185 Fr. gegenüber 165 Fr. in der entſprechenden Zeit des Vorfahres feſtgeſetzd. s Anuweiler Email⸗ und Metall⸗Werke vorm. Franz Ullrich Söhne in Annweiler(Pfalz) wieder dividendenlos. Für 192728 berichtet die G. von erhöhtem Abſatz, doch hätten die Verkaufspreiſe infolge der Konkurrenz den vermehrten Geſtehungskoſten nicht an⸗ gepaßt werden können. Für die Erzeugniſſe der Verzinkerei⸗ Abteilung wurde im April 1928 ein Verkaufsſyndikat errichtet, dem bis jetzt etwa 80 v. H. der Geſamterzeugung der Verzinkereien an⸗ geſchloſſen ſind; die Verwaltung hofft, daß dadurch bald Geſtehungs⸗ koſten und Verkaufspreiſe für die Betriebsabteilung in Einklang gebracht werden können. Ein Rohertrag wird gausgewieſen mit 131 000(141 000) J. Bei 109 000(123 000)& Abſchreibungen beträgt der Reingewinn 22000(i. B. 18 000) 4. Eine Dividende wird wieder nicht verteilt, die Rücklagen erhalten 16000„(wie i..). Aus der Bilanz(alles in Mill.): Bankſchulden, langfriſtige Dar⸗ lehen und Guthaben der Lieferanten 1,74(1,92); Schuldner 1,07 (0,02); Vorräte 2,04(1,67); AK. unv. 8; obere Rücklagen 0,24. Der Abſatz im laufenden Jahre ſei bis jetzt einigermaßen zufrieden ſtellend. Erhebliche Umſatzſteigerung bei der Voigt u. Haeffner AG. in Frankfurt. Die Umſätze des Jahres 1928 haben ſich, wie man hört, egen 1927 erheblich erhöht. Daß dle G. mindeſtens die Vorfahrs⸗ tvidende von 8 v. H. ausſchüttet, erſcheint daher unterrichteten Kreiſen als ziemlich ſicher. Ob ſich die Verwaltung zu einer leichten Dividendenerhöhung entſchließt, ſoll dagegen fraglich ſein. Die vorſichtige Ausſchttttungspolitik von Voigt u. Haeffner iſt ja be⸗ kannt. Falls ſich öte Auftragseingänge in den nächſten Monaten wieder beträchtlich vermehren ſollten, hält man aber auch eine mäßige Dividendenſteigerung nicht ausgeſchloſſen. Der hohe Börſen⸗ kurs von rund 210 v. H. erklärt ſich nicht nur durch dieſe Ausſichten, 3 auch zum beträchtlichen Teil durch das ſehr knappe umlau⸗ e Akttenmaterial. » Elektropläne der ſchwäbiſchen Hauptſtabt. Die Stadt Stutt⸗ gart will in Verbindung mit der Neckarwerke.⸗G.(Geſfürel⸗ Five und mit ber Reichsbahn, die als Stromabnehmer für te zu elektrifizlerende Durchgangsſtrecke Ulm—Stuttgorl—Mühl⸗ acker intereſſtert iſt, ein großes Dampfkraftwerk durch eine neue gemiſchtwirtſchaftliche Geſellſchaft erbauen laſſen. Der erſte Ausbau dieſes Werkes wird aus 90 000 KW. bemeſſen. Die Koſten kind mit 28 Mill.& veranſchlagt, wovon auf die Stadt etwa ein ertel bis ein Drittel entfallen. Weiter will ſich die Stadt in Ge⸗ mmeinſchaft mit den Neckarwerken und den OW.(Bez.⸗Verbd. Ober⸗ chwäb. El.⸗Werke) an dem geplanten Oberrheinkraftwerk [böruck⸗Dobern unter Uebernahme eines Viertels der dort anfallenden Waſſerkraft mit ca. 1,25 Mill.„ beteiligen. Das gleiche Ronſortium plant ferner die Sicherung des Strombezuges vom neu⸗ gegründeten Schluchſeewerk ſowie eine Beteiligung an der bereits unter württembergiſchem Staatseinfluß ſtehenden Voralberger Ill⸗ werke AG., deren Anlagen noch im Bau ſind. · Elektrozweckverband Mitteldeutſchland. Der EClektrozweck⸗ verband Mlitieldeulſchland ſoll in eine AG. mit einem Kapital von 80 Mill. J umgewandelt werden. Unter Ausſchluß des Privatkapitals ſollen bie Kommunalverbände das zu zeichnende Ka⸗ 8 aufbringen. Die Elektrozweckverband Ac. wird die Kreis⸗ ſtberlandwerke übernehmen und durch Pakettauſch mit der Preußli⸗ chen Elektrizitäts., den ehemaligen Preußiſchen Kraft⸗ werken„Oberweſer“, verbunden. apitalserhöhung der Untere Iſar Ach. in München. Dieſe gemiſchtwirtſchaftliche., der die bayeriſche Regierung zunächſt die erſten Stauſtufſen der Iſar zur Ausnutzung zugewieſen hatte, be⸗ antragt Erhöhung des AK. von 55 000 um bis 500 000 4. Gleich⸗ ſeitig wird die mit ihr in teilweiſer Perſonalumon ſtehende, noch im Bauſtabium befindliche Bayer. Salpeter⸗ und Stickſtoff AG. lor AK. von 2 000 um bis 50 000/ erhöhen. * Sſddentſche Telephon⸗Apparate⸗, Kabel⸗ und Drahtwerke Ac. in Nürnberg. Die G. deren 3 Mill./ Ack. im Beſitz von Felten u. Guillleaume ſind, weiſt für 1927⸗28 nach 248 240(214 526)% Abſchretbungen 341 788(289 935) 4 Reingewinn aus. Die Bi⸗ —... ̃ ͤ.. lanz(in Mill.) iſt im allgemeinen nicht weſentlich verändert: 2,64(2,08) Gläubiger gegenüber 2,30(2,08) Schuldner und 2,42 (2,45) Vorräten. 2? Zwirnerei und Nähfabenfabrik Hechingen J. Leni u. Co. AG. in Hechingen(Hohenzolleruſ. Die G. erzielte im GJ. 192728(80, Juni) nach 36 002(33 091)/ Abſchreibungen 30 492(40 651)„ Rein⸗ gewinn. Aus der Bilanz: Immobilien 112 000(120 000), Schuldner 297 374(818 105), Waren 223 473(218 280) und andererſeits Gläubiger 171094(222 877) 1 bei 400 000 4 AK. * Schwan⸗Bleiſlift⸗Fabrik AG. in Nürnberg. Das Geſchäftsjahr 1927⸗28 ſchließt nach Abſchreibungen in Höhe von 58 612,(64 277 mit einem Gewinn von 2374/(i. V. Verluſt 99 132). Die o. GV. genehmigte dieſen Abſchluß. Nach dem Bericht des Vorſtandes iſt der Umſatz erheblich geſtiegen, doch wurden im Export zum Teil ſehr ungünſtige Preiſe erzielt. * 40 v. H. Vergleich bei Max Wolf Gmb. Landau. In der gerichtsſeitig anberaumten Gläubigerverſammlung der im Vergleichs⸗ verfahren befindlichen Kolonialgroßhandlung Max Wolf Gmb. Landou wurden nach längeren Verhandlungen 40 v. H. der Schulbmaſſe geboten und von den Gläubigern ange⸗ nommen. Die zur Ausführung des Vergleiches notwendigen Sicherſtellungen wurden durch Bürgſchaften von 3. Seite geboten. * Konkurs einer italieniſchen Großmühle. Wie aus Rom gemeldet wird, iſt die Firma Gebrüder Nicotera, Beſitzerin der großen Mühlen werke von Catanka, deren tägliche Erzeugung zwei⸗ tauſend Zentner Mehl betrug, in Konkurs geraten. Die Gerichts⸗ behörden ſollen ſchwere Unregelmäßigkeiten ſeſtgeſtellt haben. U. a. verſchwanden 4000 Tonnen Getreide aus den Lager⸗ beſtänden, die als Garantie für Vorſchüſſe der Banken dort bleiben ſollten. Nach den erſten Schätzungen betragen die Paſſiven der Firma 18 Millionen Lire, denen nur 8 Millionen Lire Aktiva gegenüberſtehen. Gegen die beiden Inhaber und deren Söhne ſind Haftbefehle erlaſſen worden. * Dentſche Seefiſchhandels⸗Ach in Cuxhaven.— Divpidendeulos. Nach dem Geſchäftsbericht weiſt die Abteilung Induſtrie eine fort⸗ ſchreitende Entwicklung auf. Der Umſatz ſel zufriedenſtellend. Das gleiche ſei für das Friſchffſch⸗Geſchäft zu ſagen.— Im Filial⸗ Betriebe hätten bie alten Verkaufsſtellen gegen das Vorfahr nachgelaſſen und die neu eingerichteten Ver⸗ luſte gebracht. Die Bilanz auf den 30, Juni 1928 ſchließe nur mit einem kleinen Nutzen ab. Von der Ausſchſtttung einer Dipi⸗ dende müſſe Abſtand genommen werden. Der Saldo der Ge⸗ winn⸗ und Verluſt⸗Rechnung, 30 420 /, ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Steigerung ber Wechſelproteſte Der Konfunkturabſtieg beginnt ſich allmählich auch in einer Steigerung der Zahl und des Umfangs der Wechfelproteſte auszu⸗ wirken. Nach zmtlichen Feſtſtellungen wurden Wechſel mit folgen⸗ den e ausgedrückt im arbeitstäglichen Durchſchnitt, proteſttert: 1927 1928— 17.22. 10. 201 300 1 15.—20. 10. 410 8004 24.—29. 10. 286 200„ 22.—27. 10. 882 800„ 31. 10.—5. 11. 244 200„ 29. 10.—9. 11. 299 000„ .—12. 11. 272 200„.—10. 11. 41 800„ 14.—19. 11. 815 800„ 12.—17. 14. 370 900„ 21.—26. 11. 323 100„ 19.—24. 11. 464 000„ 28. 11.—3. 12. 265 400„ 20. 11.—1. 19. 884 700„ Es ſind in der obigen Aufſtellung den Arbeitswochen ſeit Mitte Oktober bieſes Jahres die entſprechenden Wochen des Vorfahres gegenübergeſtellt. Die proteſtierten Wechſelbeträge liegen im laufen⸗ den Jahr weſentlich höher als in den gleichen Wochen des Vorfſahres. Die Steigerung ber pproteſtierten Wechſelbeträge macht im Durchſchnitt des Zeitraums von Mitte Oktober bis An⸗ fang Dezember 37 v. H. auß. * Preiserhöhung für Meſſingbleche und Stangen. Die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke in Köln teilt mißt Entſprechend den geſtiegenen Kupfer⸗ und Zinkpreiſen werden die Grundpreiſe für Meſſingbleche mit Wirkung ab 28. 12. auf 169 4 für Meſſingſtangen auf 148 J erhöht. Börſen berichte vom 28. Dezember 1928 Mannheim befeſtigt Nachdem die Abwicklung des ultimo an den Hauptbörſen einen durchweg glatten Verlauf genommen und der Gel d⸗ markt ein 7155 leichteres Aussehen gewonnen hat, war die Börſe heute für Aktienwerte feſter geſtimmt. Beſonders Kali⸗ werte waren auf die günſtige Lage dieſer Induſtrie ſtark gefragt, Weſteregeln hatten gegenüber der geſtrigen Notiz einen Kursgewinn von 11 Punkten zu verzeichnen. Sonſt lagen noch Farben, Lino⸗ leum, Mannheimer Gummi, Wayß u. Freytag, Südzucer u. Waldhof feſter. Von Brauereiwerten wurden Durlacher Hof, von Ver⸗ ſicherungsaktien Mannheimer Verſicherung höher notiert. Banken und feſtverzinsliche Werte unverändert. Frankfurt anziehend Zu Beginn der heutigen Börſe machte ſich ein allgemein freund⸗ licheres Ausſehen bemerkbar. Der feſte Schluß der geſtrigen New⸗ horker Börſe regte an, obwohl der Tagesgeloatz bis 10 v. H. am dortigen Platze weiter ſtark angeſpannt war, Auch der verhälinis⸗ mäßig flüſſige Geldmarkt am hieſigen Platze trotz des bevor⸗ ſtehenden Zahltages übte einen günſtigen Einfluß aus. Es kam nur wenig Material heraus, das ohne Schwierigkeiten ſgenommen wurde, Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden Elet und Farbeu aktien. Angeregt durch ver außer her ſchritt auch die Spekulation zu größ zen und bei den genannten Werten lonnten gegenüber der gef Abendbörſe Kursbeſſerungen bis zu 5 v. H. feſtgeſtellt werden. 0 tanwerte wirkten Gerüchte von Kapitalerhöhungen und der im franzöſiſchen Bergbau(Loire⸗Gebiet) günſtig und ma ſtärkere Nachfrage geltend. Bei lebhafteren Umſätzen konnten 0 5 v.., Licht u. Kraſt und Siemens je 2 v. H. anziehen. N werte waren durchweg bis 8 v. H. gebeſſert. Bei vermehrt ſätzen waren J. G. Farben nur v. H. erholt. Banken ſtill, ebenfalls gebeſſert. Erholt und lebhafter gefragt waren noch werte; Aſchersleben eröffneten 5,5 v.., Weſteregeln 4,75 v. H. und Salzdetfurth 3 v. H. höher. Intereſſe beſtand noch für Ware n⸗ haugsaktlen; Karſtadt rd. 3 v. H. feſter, Am Renk war das Geſchüft ſtill. Im Verlaufe wurde das Gef kleiner und beſchränkte ſich nur auf Spezial te. Di konnte ſich wetter etwas beſeſtigen und es traten dur erhöhungen bis 1,5 v. H. ein, Lebhaft gefragt waren S bei einem Kurs von 65,25 G. auf die Kupferpreis ug. Farben traten in den Hintergrund, waren aber weiter eine Kl keit gebeffert. Schuckert plus 15, Siemens welter 2,8 v. H. Auch Kaliwerte waren weiter verlangt, da hier die im Januar Salsbetfurth ſtattfindende GV. anregte. Am Geldmarkt war Tage geld mit 6,5 v. H. unverändert. Berlin freundlicher, Spezialwerte ſehr feſt Wie bereits im Vormittag erwartet, zeigte die heutige Börſe eine freundlicher e Teudenz, verſtimmende Momente lagen vor. Dle Nachricht, daß die amerikaniſche Bundesbank am Tages markte intervenieren will, befriedigte in Berlin, wo der Gel etwas leichter lag, wenn auch die Sätze noch unverändert bl Tagesgeld 5,5 bi? 7,5 v.., Monatsgeld 9 bis 10 und Geld Ultimo 8,5 bis 10 v. H. Das Geſchäft war im allgemeinen b erheblich, wenn es auch lebhafter als an den Vortagen war. Es waren einige Kauforders, beſonders für Speziaſwerte eingetroffen, auch vom Auslande(Amerika) lagen Kaufaufträge vor, die aber, da ſie nicht limitiert waren, meiſt nicht zur Ausführung kamen. Das Haupt⸗ intereſſe konzentrierte ſich wieder auf Mannesmann, bei denen die bekannten Gerüchte von einer Kapitalerhöhung und Beibehaltung der Vorfahrs⸗Dividende anregte. Im allgemeinen wurde der Repyr knapp eingeholt, dartbber hinaus ergaben ſich für verſchiedene Werte noch mehrprozentige Beſſerungen. Deutſche Anleihen waren kaum gehalten, Ausländer uneinheitlich. Pfand brie fmar kt behauptet. Im Verlauſe blieb die Tendenz freundlich, es ergaben ſich weitere Kurserholungen bis 2 v. H. Siemens lebhaft und 4 v. H. höher. Die Berichte des Inſtituts zur Konfunkturforſchung wurden zwax geteilt, doch nicht ganz ungünſtig aufgenommen. Der daſſa markt war geſchäftslos bei überwiegend freundlicher Tendenz. Verlauf ſtand im Zeichen der Hauſſe in Speßzſalbewegungen. S gehörten vor allem Kallwerte, Siemens, R Web., Schuckert, Ele Licht, Berger, Schultheiß, Schubert u. Salzer, Bemberg, Glanzſtoff und Polyphon, die bis 10 v. H. gewannen. Das Gros der Papiere war nur zum Teil im Anfang etwas höher. Farben, Effener 7 kohle und Syenska lagen ſpgar etwas ſchwäche r. in feſter Haltung. Deviſen gegen Reichsmark blieben ohne arößere Ver⸗ änderung, der Dollar notierte.1970, Die eu rppölſch lagen weiter ſeſt, beſonders Schweiz, 19,30 nach 19.20%, 8 40.20 nach 40.19, Spanten 16.91% nach 16.30, London gegen Doflar .8568 nach.8570. e Berliner Depiſen — Reichsbank 7, Lombard 8, privat 6/8 v. 5. Amiſlich in R⸗M̃ für 100 Sulden 90 5„ 100 Drachmen Brüſſel 100 Belga ⸗ 500 P. ⸗ Fr. „100 finnl. M. „„. 100 Lire „100 Dinar 7,883 8* 2 in 27. Dezember[ 28. Dezember G. B... * * üdfla wien Kopenhagen, Liſſabon„ 100 Eskudo Oslo 100 ftronen Paris„„ 100 Franken Prag 100 Kronen Schweiz.„100 Franken Sofia„„ 100 Leva Spanien. 100 Peſeten Stockholm,„„„„ 100 Kronen Wien 100 Schilling Dudapeſt 100 Pengz= 12 500 fer. Buenos⸗Aires 1 Peſ. Canada.„ 1 Canad. Dollar Japan 1 Hen Kairo.„„1 ägypt, id, Lonſtantinopel„„. 1 türk. Pfd. Jon donn 1 Fb. New Dor....„1 Dollax Rio de Janeiro„„„ 1 Milreis.49 Uruguag 1 Gold Pei. * 100 Kronen 25533 n n in — 8 Scho e gn D 8 0 — „ en Kurszeitel der Neuen Mannhelmer Zeſtung Aktien und Auslanpsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Gffektenbörſe vom 28. Dezember 27. 20. 27.28. 27.[28 el Gab. St- u. 11 J— Ir Pfalz. Preftebef g g 10% rk. M. G. 128,9 25 ab Kom. Gb 87.— 87 Seas Storch. 18,9 1780 1¼„„ fl 140,0 9% Halenestad! 99725 90,25 Werger Wormz 280,0 280,0 Karlor.Näh⸗Halb 40,— 40. 30% Wir. 85 305 Leg, nere 140 de 5 e 5% eharben bs. 20 145.0 145,0 Fanng. Bae 140,0 151,0 Nakarfulm Nb 28 Babiſche Bank. 1890 0 Oderrh. Berſt Pfä oth. E. 158, 5 45 55 Ol. 215,0 0.-G. f. Seilind. 1 70 , Sreditbank. 488.0 88,0 Dam, 71875 1 Südd. Disconto. 138,0 1880 Deutſche Linel. 349.0 348.0 Durlacher Hof 150,0 152,0 Enzinger Union 76,.— 76,— Verein biſch Delf. 72.— Alelnlein Heldlö, 210,0 210,0 Gebr. Jahr. 28,50 28.50 Na Heale 183.5 Lubwigsh. A. Br. 232,0 232,0 J. G. Farben, 268,0 270,0 Zellſtoff 95 2720 Frankfurter Börſe vom 28. Dezember Feſtverzinsliche Werte. Bayr. Bod. Gr.. Montan⸗ Aktien. 8% Reichsant. 087,15 87,48 Bel Harde 0 denne Berl. 5—.— „ Eſchweil. Berg 202,0 Ablöſgſch..85008 52,50 52,80 Com. u. Privatb. 194,6 e Rat. 288.0 289. Helfenk. Bergm 123,0 l.., „ohne 14.50 14,30 D. Wertb.(Gold) 89,.——.— Bad. Affekuranz 215,0 218,0 Tontinent. Verſ. 98,— 98 e Pfälz. Mühlen 162,0 Pin den en 185,0 Ah, Elektr..-G. 178.0 Adeinmühlenw. 140,0 Südd. Draht Südd. Zucker. 154,0 1720 Deutſche Bank 170,1 171.2 arp. Bergbau—.— Dt.⸗Aflat. Bank.. 54,.— Ilſe 15 t. A. 283,0 2 0 D. Effekten Banf 125.0 ali Aſchersleb, 283,5 . aßanw. 8 7, 4% Sch gg. 06 18 ,. D. Heberſee⸗Bank 108,0 Kall Weſtersgeln 284,0 292.0 2 14 6,82 D. Vereinsbank 101,0 Klöckner. Disconto⸗Gef. 181,0 Mannesm.⸗R. 130,0 10% Mym. Gd 28„ 115,0 Oberſchl. E. Bed.—,— „04 50 83.— Fetſrt Gun f 140.8 S nen 2 8%„„ 2777,50 Metall. u. M⸗G. 239,2 Phönix Bergbau 91,— 5% Preuß. Kall 6,90—— Nürnbg. 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Alkal. 285,82 Wickleg⸗Cement 154, 2 Wiesloch Tonw. 110,0 J Wiſſener Meta 156,0 Wittenen Gußſt. 46,50 46,50 Wolk. Buckau 5255 ellſtoff Verein. 12 f 126.7 57 Zeaſte eee 273.0 Siavi Minen 63,65 Zreiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habk. 2,20 Ruſſendank.. 2,20 Deutſche Petrol. 66.— Heldburg 136,0 Adler al! Diamond 20,502 8 e 2 1870 . rügershall, 278,02 Ronnenberg. Sloman Salpet, 90/5 5 Sildſee Phosph. 30, a„„„„% 27. Grün æthilfinger 175.0 9 1 1 Pap. 190,0 5 Gruſchwig Textil 82,— 0 Hacketdal Drahr 98 25 e „ Ze Aug. hf aaſch. 91,35 68,65 Halles e Maſch. 118,0 Hammerſ. Spin. 126,7— Balcke Maſchin. 128,5 128,5 Hann. M. Egeſt 46 45.— 8 h. ene 45 50 Ob.⸗Wien Gum 87,— 87,8% „P. Bemberg„489,04 0 1 Vergwk. ergmann cklekt 282,0 2285 65 11881 1 arxpener Bergb. 18/0 Berl. ⸗Gub. Hut 343,0 bartm. Maſchin. 16,35 Berl. Karls. Ind. 78, dedwigshütte, 90,25 Berliner Ma Hilperk Maſch. 58, Braunku. 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In dichten Schwaden kommt der Schnee vom Himmel, legt ſich auf Klei⸗ der und Ruckſack. Man gleicht ſchon einem wandelnden Schneemann. Aber weiter, vorwärts zur Höhe. Grauer Himmel, Schnee, verſchneite Bäume, ſonſt ſieht man nichts mehr. Die Zeit vergeht, je höher ich komme, je tiefer wird der Schnee, und das Gleichmaß der Gegend macht die Seele unempfindlich. Man ſtapft immer weiter, achtet nur auf den W Höhe würde bald auftauchen. Doch wie alles, nimmt auch der Weg ein Ende, ſteigt ſteiler an und endlich tauchen die Umriſſe des geſuchten Hauſes auf. Den Schnee abgeſchüttelt, hald hängen die Kleider am warmen Ofen und der innere Menſch wird ausgiebig geſtärkt. Doch nicht zu lange hält es mich in der warmen die Zretter friſch gewachst und wieder abwärts gefahren gegen Herrenwies. Enttäuſcht gebe ich aber bald mein Vorhaben auf, der iſt zu locker, die Ski bleiben ſtecken, es läuft nicht recht. Zurück, langſam bricht die Dämmerung herein und im Flug vergehen bei Scherz und Spiel die Stunden. Als wir uns zur Ruhe begeben, raſch noch ein Blick nach dem Wetter: Stube, Schnee immer noch ſchneit es gleich ſtark und trotz dem vielen Schnee iſt man nicht ganz froh— Sonne möchte man haben. Im Halbſchlummer hört man, wie einer den Fenſterladen zurückſchlägt und ein Freudenjauchzer vertreibt den letzten Reſt Schlaf. Helles Morgenlicht flutet in das Zimmer, die umliegenden Bergesgipfel färben ſich gerade rot von der auf⸗ gehenden Sonne, tiefblau wölbt ſich der Himmel über der verſchneiten Landſchaft. Wer das gedacht hätte! Nun aber raſch mit Schnee gewaſchen, das Frühſtück iſt ſchnell einge⸗ nommen. Einen Blick noch auf das untenliegende Herren⸗ wies, dann die Bretter angeſchnallt und hinauf geht es zur Badener Höhe. Noch zieht keine Spur durch die weiße Herrlichkeft, die raſche Fahrt macht warm. Bald iſt die Höhe erreicht, weit ſchweift der Blick über Berg und Tal, alles ſchimmert in blendendem Weiß: blauer Himmel, goldene Sonne, glitzernder Schnee. Nun aber zur Abfahrt. Den Ruckſack zurecht geſetzt, und wie toll rennen die Brettel zu Tal. Durch die Kälte hat ſich der Schnee recht geſetzt und es ſtäubt, daß es ez Luſt iſt. In ſauſender Fahrt geht es die Waldwege hinab, durch die Schneiſe, verwundert bremſt man ab: ſchon die erſten Häuſer von Herrenwies. Vor kurzer Zeit noch auf dem Gipfel und jetzt ſchon unten, faſt zu ſchnell iſt es gegangen. In den Sonnenſtrahlen glitzert und gleißt die ganze Luft, es iſt eine eee Lob der Winterreiſe Von Konrad Haumann Der hauptſächlichſte Reiſeverkehr konzentriert ſich natur⸗ gemäß auf die Sommermonate. Lohnt es auch im Winter zu reiſen und zu wandern? Die Frage iſt ebenſo zu bejahen. Einmal herauskommen, und ſei es auch nur für Tage, aus den meiſt winterloſen Städten des Tieflandes, aus der nebel⸗ trüben, winterdumpfen Enge des Alltages, hinaus in die veine, glitzernde, weiße Ferne, das iſt wie ein Jungborn für Leih und Seele. Denn die Reinheit der durch Froſt und Schnee gekörnten Luft im verſchneiten Bergwald wirkt er⸗ ſtaunliche Wunder. Das Auge kann ſich kaum ſatt trinken an der ſchnee⸗ und rauhreifverzauberten Winterlandſchaft. i Für die Winterreiſe wird jener Winterlandſchaft der Vorzug zu geben ſein, die umfaſſenden Nadelwald aufweiſt. Eine Laubwaldlandſchaft wirkt im Winter zu kahl und durch⸗ ichtig. Der Nadelwald im Winter, in Neuſchnee oder Rauh⸗ reif funkelnd in der Winterſonne, geheimnisreich im Schnee⸗ treiben oder Nebel, iſt von ungeahnter Schönheit. Jede einzelne Schneetanne ſteht da mit tief herniederhängendem Gezweig wie eine Winterkönigin; im meterhohen Schnee der Gebirgskämme werden ſie zu phantaſtiſchen, grotesken Mas⸗ kengebilden. Ziet einer Winterreiſe werden darum die in jeder Beziehung gerüſteten Winterkurorte und Winterſport⸗ plätze ſein. Auch für den Winterreiſenden, der ſich nicht aktiv am Winterſport beteiligen will, iſt das farbenfreudige Winter⸗ ſporttreiben von großem Intereſſe. Des winterlichen Hochgebirges Beherrſcher dürfte ja ſou⸗ berain der Skiläufer bleiben. Anders iſt es dagegen im Mit⸗ telgebirge. Hier iſt auch der Wanderer— der ſchlichte An⸗ alphabet des Winters— nicht von des Winters Schönheit ausgeſchloſſen. Um im winterlichen Mittelgebirge zu wan⸗ dern, gehört nicht viel mehr dazu als ein paar feſte, waſſer⸗ Undurchläſſige Bergſchuhe, ein warmer Mantel und— ein friſcher Mut! Wegbezeichnung iſt auch im Winter im Gebirge vorhanden— die Gebirgler müſſen ja auch die Wege be⸗ nutzen. Pferdeſchlitten erleichtern eine winterliche Wander⸗ fahrt weſentlich. Zu Fuß— ohne Schneeſchuhe— habe ich den winterlichen Harz durchwandert mit den alten ſchönen Randſtädten, bis zum Brocken hinauf, bin auf den Rennſteig des Thüringer Waldes gewandert in Schneeſturm und Nebel, in Neuſchnee und gleißendem Winterſonnenſchein; während 400 Meter tiefer im milden Winter die Täler ſchneefrei waren, dräute oben der Winter mächtiglich. Und auch der Erzgebirgs⸗ kamm, phantaſtiſch verſchneit, bereift und vereiſt iſt mir nicht unbekannt mit ſeinen hochgelegenen Winterſportplätzen und Spielſchachteldörfern.(Die Erzgebirgskamm⸗ Wanderung wird überaus leicht durch die Seilſchwebebahn von Ober⸗ wieſental zum Fichtelberg.) Um von einer winterlichen Ge⸗ hirgswanderung rechten Nutzen zu haben, wird man am beſten den Beſuch einiger Winterkurorte mit einander verbinden. Wie ſchön ſind auch die alten deutſchen Städte im Winter! Man ſteigt unterwegs aus und hat das Glück, ſoſche alte Stadt im Neuſchnee zu ſehen, ſei es Gosen oder Hildesheim, fränkiſche oder bayertſche Stüdtekleindd Mehr denn je wird in verſchneiter Stadt der Eindruck des Mittelalterlichen wach. Weg und wünſcht, das Unterkunftshaus bei der Badener, Wonne, langſam durch die ſtrahlende Herrlichkeit dahinzu⸗ gleiten. Märchenhaft liegt der zugefrorene Herrenwieſer See, aber weiter gleiten die Skier. Wieder geht es zur Höhe, Hundseck zu. Nun fahre ich nicht mehr allein. Belebter iſt es geworden, Menſchen mit ſtrahlenden Geſichtern begegnen mir, alle froh, einen ſo ſeltenen Sonnentag zu erleben. Je höher die Sonne ſteigt, je mehr Menſchen tauchen auf, auf geſpurter Bahn geht es wieder hinab und dann wieder hinauf zur Hornisgrinde. Im Raſthaus auf der Grinde iſt alles für die Nacht belegt, aber in der Wirtſtube kann man die Nacht über bleiben, wenn man nicht vorzieht, wo anders unterzukommen. Aber an ſol⸗ chem Tage wird alles überfüllt ſein und in der Sylveſternacht wird wohl niemand an Schlaf denken. Alſo bleibt man und fährt im Abenddämmern zu Mumel ſe e hinab, freut ſich des langſam verlöſchenden Tages und hofft auf einen neuen Son⸗ nentag im neuen Jahr. Frohe Stunden folgen, ausgelaſſene Fröhlichkeit, wie es unter Sportleuten üblich iſt. Mit frohen Rufen wird das neue Jahr begrüßt, dann wird mir die Luft zu dick; ich ſchnalle die Bretter an die Füße und fahre in die dunkle Nacht hinaus. Hell funkeln die Sterne am Himmel, ganz in der Ferne leuchten die Lichter von Straß⸗ burg herauf. Leiſe Trauer überkommt mich dabei— ver⸗ lorenes Land. Ringsherum tiefe Stille, nur ab und zu trägt der Wind einen leiſen Glockenton aus dem Tal herauf. Man kann ſo in der Stille Rückblick auf das vergangene Jahr halten und eine Vorſchau, wie es wohl werden wird? Jetzt aber zurück zu den Kameraden, die Kälte dringt all⸗ mählich durch die Kleider. Das Thermometer zeigt 16 Grad unter Null und man empfindet die Wärme der Gaſtſtube dop⸗ pelt behaglich. Zwar iſt die Luft vom Tabaksqualm noch dich⸗ ter geworden, die Stimmung hat ſich noch geſteigert. Doch um die zweite Morgenſtunde iſt der Höhepunkt überſchritten, einer nach dem anderen verſchwindet und doch wird es vier Uhr, ehe wir Heimatloſen uns in eine Ecke legen und kurzen Schlum⸗ mer halten können. Zwar iſt ein Bett etwas weicher als der harte Fußboden, aber mit Tagesgrauen muß das Lager ge⸗ räumt werden, für die erſten Gäſte muß der Frühſtückstiſch gerichtet werden. Zwar lockt das Wetter nicht zur frühen Ausfahrt, Nebel wogen und ſperren die Ausſicht. Doch hinaus geht es, zum Ruhſtein hinüber, Kaum begegnet man einem Menſchen, es herrſcht noch tiefe Ruhe. Trotz des unſichtigen Wetters iſt das Fahren ein Genuß, der Schnee iſt gut. Wieder geht es zur Grinde zurück, Schneefall hat eingeſetzt. Dann die Abf ihrt ins Tal. Je tiefer man kommt, je mehr lichtet ſich der Nebel und der tiefverſchneite Hochwald bietet wunderbare Blicke. Man iſt voller Jubel, wenn auch die Sonne des Vortags fehlt. Nur traurig iſt man, daß es wieder endgültig ins Tal zurück geht. Aber die Bretter laufen bis nach Bühl, bis an den Bahnhof. Durch dunkle Nacht rattert der Zug, an weißen Feldern vorbei und im Geiſt zieht der ſonnige Silpeſtertag vorüber: Sonne, blauer Himmel, glitzernder Schnee! Allerhand reizvolle Köſtlichkeiten zaubert der Schnee in Gaſſen und Winkel, auf Giebel und Türme, Brunnen und Mauern. Behaglich⸗idylliſch, ſeit Jahrzehnten faſt unverändert, iſt das Leben und Treiben in den weiß vermummten winterlichen Kleinſtadt⸗Gaſſen. Und die„Sehenswürdigkeiten“ der alten Stadt ſtehen dir auch im Winter offen. R. D. V. Die endgültigen Skitermine 1928/29 Mit dem Ausgang des November ſind nun die letzten noch offenen Termine in die Reihe der ſchon durch Rückſicht auf größere Meiſterſchaften unveränderlichen eingerückt, ſo daß der Skiſport⸗Kalender für den kommenden Winter im Schwarzwald feſtgelegt iſt. Die Termine gliedern ſich nach ihrer Wichtigkeit und außerdem im inneren ſportlich⸗organi⸗ ſatoriſchen Aufbau zwiſchen Verbands⸗ und nachgeordneten Rennen wie Gauläufe und Ortsgruppenlaufen. Da die zu⸗ letzt genannten Ausſcheidungsrennen für die Meiſterſchaft ſind, ſo müſſen ſie terminlich vorangehen. Nimmt man die Ver⸗ bandswettläufe als Spitzen der Rennen zuerſt, ſo ſtößt man auf die Schwarzwald ⸗Meiſterſchaft, die am 16. und 17. Februar auf dem Feldberg vor ſich geht, dieſes Jahr aus⸗ nahmsweiſe ſpäter als am traditionellen erſten Februarſonn⸗ tag, weil an dieſem die Deutſchen Skimeiſterſchaft in. Sachſen vorgerückt iſt, mit Rückſicht auf die internationalen Läufe in Zakopane in Polen. Weitere verbandseigene Läufe liegen im Januar und zwar der Große Dauerlauf über 50 km im Gebiet von Hinterzarten, durchgeführt vom Gau Freiburg am 20. Januar und eine Woche ſpäter die„Staffel⸗ meiſterſchaft über 40 km, durchgeführt am 27. Januar vom Gau Hoher Schwarzwald(Sitz Furtwangen), voraus⸗ ſichtlich im Gebiet der Stammortsgruppen Furtwangen, Scho⸗ nach, Schönwald, St. Georgen und Triberg. Zu Beginn des Februar fallen die Jugendſkitage des Skiclub Schwarzwald, deren Einzelheiten und Orte, wahrſcheinlich drei, noch feſt⸗ geſetzt werden. Dem März iſt der Verbands ⸗Geläu de⸗ lauf(Abfahrtslauf) des Skielub Schwarzwald vorbehalten, der am 16. März auf dem Feldberg ſtattfindet, gefolgt von dem bekannten Internationalen Oſterſpringen auf dem Feldberg am 17. März, beides durchgeführt von der Ortsgruppe Freiburg. Die der Schwarzwald⸗Meiſterſchaft nachgeordneten Gauwettläufe finden in verſchiedenen Gebirgsteilen meiſt am 13. Januar ſtatt, die hier vorzu⸗ ſchließenden Ortsgruppenläufe ſind in der Regel für den 6. Januar vorgeſehen. In dieſes Gerüſt von Terminen treten dann weitere Sonderläufe, von denen einige beſonders hier genannt ſeten: Am 20. Dezember Gau⸗Staffellauf rund um den Hochfirſt in Neuſtadt; am 1. Januar Eröffnungsſpringen Gau und Ortsgruppe Freiburg(Hinterzarten); am gleichen Tag der Dreierlauf in Hinterzarten; am 6. Januar Gau⸗ ſtaffel rund um den Schluchſee, Gau Feldberg; am 3. Februar Wanderpreis in St. Georgen; im Februar vorausſichtlich (Termin noch offen! der Alpine⸗Abfahrtslauf der Skizunft Feldberg und der Belchen⸗Abfahrtslauf der Ortsgruppe Schönau l. W. In den Schwarzwald fällt dieſen Winter auch die Metſterſchaft des benachbarten ſchwäbiſchen Schneelauf⸗ bundes auf den 27. Januar nach Freudenſtabt. 5 5* 5 Freitag, den 28. Dezember 1928 Der Winterſport und ſeine Gefahren Wie verhüte ich Unfälle? Wenn man an Winterſport und Wanderungen in der winterlichen Bergwelt denkt, wird die Vorfreude ſtets ein wenig durch den Gedanken getrübt: wird auch alles glatt ab⸗ laufen? Kaum bei einem Sport werden die Gefahren gleich hoch eingeſchätzt, wie beim Winterſport, bei dem man nicht allein durch Ungeſchick und mangelndes Können verunglücken kann, ſondern bei dem man auch ſtändig durch den Wechſel der Witterung und die Gefahren der Bergwelt bedroht iſt. Demgegenüber aber ſteht die Tatſache, daß die Zahl der Un⸗ fälle bei allen Winterſportarten, mag es ſich um Rodeln, Ski⸗ laufen, Schlittſchuhlaufen oder um Wanderungen haudeln, nicht größer iſt als bei jedem anderen Sport; dies ſogar, ob⸗ wohl ſich viele Perſonen an Aufgaben heranwagen, denen ſie nach ihren bisherigen Leiſtungen und nach ihrem Können kaum gewachſen ſind. Wenn man— genügend ſporttechniſche Fähigkeiten vorausgeſetzt, die man allein durch fleißiges Training erlangen kann— ſich nach den Erfahrungen derer richtet, die durch jahrelange Ausübung der betr. Sportart oder durch Kenntnis der Gegend und der Wetterlage, auf den ein⸗ zelnen Gebieten als Fachleute angeſprochen werden müſſen, kaun man mit großer Sicherheit darauf rechnen, daß die Win⸗ terreiſe durch keinen Unfall geſtört wird. Größere Skipartien ſollte man erſt machen, wenn drei Vorausſetzungen erfüllt ſind: 1. Vollſtändige Beherrſchung aller für den Skilauf wichtigen Schritte. Nicht nötig iſt, daß man am Sprunghügel ſich als Meiſter beweiſt. Auch ohne. jemals einen Weitſprung von der Sprungſchanze durchgeſtan⸗ den zu haben, kann man ein ausgezeichneter Skiläufer ſein, wie ja überhaupt die, die das Skilaufen dazu benutzen, um dadurch in die Geheimniſſe und Wunder der weißen Bergwelt einzudringen, mit Geringſchätzung auf jene Sportler herab⸗ ſehen, die ſich am Sprunghügel produzieren. Man muß ſelbſt⸗ verſtändlich die Technik der Schußfahrt beherrſchen, um Steil⸗ abhänge in dieſer Weiſe nehmen zu können, und ebenſo muß man Skiſprünge ſoweit ausführen können, wie es ſchwieriges Gelände erfordert. ö Aber ſelbſt wenn man alle techniſchen Vorausſetzungen des Skilaufens beherrſcht, iſt für Touren die zweite Vorausſetzung, daß man genügend Ausdauer beſitzt. Man wage ſich daher nicht zu früh an große Partien, ſelbſt dann nicht, wenn man ſie ſchon in früheren Jahren gemacht hat. Man muß ſich jedes Jahr erſt wieder erneut einlaufen, und deshalb führe man zu⸗ nächſt nur kleinere Partien durch. Jeder Skiläufer, beſonders wenn er größere Touren mit einer Geſellſchaft zuſammen macht, möge bedenken, daß er, abgeſehen von den Gefahren, denen er ſich ſelbſt durch zu frühes Ermüden ausſetzt, auch die anderen in ihrem Vergnügen ſtört. Denn wenn auch nur einer bei einer Skipartie ermüdet, werden die anderen ihren ur⸗ ſprünglichen Plan einſchränken oder ſogar ganz aufgeben müſſen, und damit iſt die ganze Skipartie verdorben. Die dritte Vorausſetzung, die erfüllt ſein muß, wenn man eine größere Skipartie ausführen will, iſt genaue Kennt⸗ nis der Wetter⸗, Schnee⸗ und örtlichen Ver⸗ hältniſſe. Wenn man nicht einen oder mehrere kundige Führer mitnimmt, iſt es unbedingt erforderlich, ſich vorher genau über das Wetter zu informieren und es empfiehlt ſich, außer dem Barometerſtand auch den Erfahrungen der Bewoh⸗ ner der Gegend zu vertrauen, die ein ſehr feines Gefühl dafür haben, ob ein Wetterſturz zu erwarten iſt oder nicht. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man genau wiſſen muß, wie man ſich zu verhalten hat, wenn Staublawinen heruntergehen oder wie man, wenn es nicht zu vermeiden iſt, über Schnee zu laufen hat, der leicht ins Rutſchen kommt. So gefährlich auch Schnee⸗ ſtürme und Nebel ſind, der Winterſportkundige weiß, wie er ſich zu verhalten hat. Er wird nicht in ſinnloſer Flucht vor den Unbilden der Witterung ſchnell dahin eilen, wo ſich ihm gerade Zuflucht bietet, ſondern er wird beſonders vorſichtig weiterlaufen, um an eine Stelle zu kommen, die ihm auch für längere Zeit genügend Sicherheit und Schutz gewährt. Iſt man ſicher, daß man die genannten Vorausſetzungen zu erfüllen vermag, ſo kann man unbeſorgt auch die größten Skitouren wagen, ohne in Gefahr zu kommen. Paſſiert einem der Mitglieder auf einer Skitour wirklich ein Unglück durch ſchwere Sturzverletzungen, ſo richte man ſich, wenn nicht ein Arzt dabei iſt, nach den Erfahrungen der älteren kundigen Skiläufer. Dieſe können ziemlich ſicher beurteilen, was für eine Art von Verletzung vorliegt, eine Verrenkung, Ver⸗ ſtauchung, ein Bluterguß oder ein Bruch. Und dieſe werden dann auch die nötigen Anweiſungen geben, ob man den Ver⸗ letzten auf einem aus Skiſtöcken und Reiſig improviſierten Schlitten vorſichtig zu Tal fährt, oder ob nicht ein feſter Ver⸗ band beſſer am Platze iſt, der häufig dem Verunglückten die Möglichkeit gibt, raſch und ohne Gefahr größere Strecken zu⸗ rückzulegen und auf dieſe Weiſe ſchneller heimzukehren. Es iſt auf alle Fälle praktiſch, ſich darüber vorher zu unterrichten, wie man am beſten das Erfrieren einzelner Gltedmaßen recht⸗ zeitig erkennt und wie man ſich dann zit verhalten hat. Je eher man durch Abreiben mit Schnee und ſpäteres warmes Einpacken der zu erfrieren drohenden Gliedmaßen dagegen ankämpft, deſto geringer wird die Gefahr und die ſpäter ein⸗ tretenden geſundheitlichen Schädigungen. N Weit gefährlicher als das Skilaufen iſt das Rodel⸗ und Bobſleigh⸗Fahren, da dieſe eine viel größere Technik und Routine erfordern und häufig nur Geiſtesgegenwart Hilfe zu bringen vermag. Beſonders auf natürlichen Schlittenbahnen, noch dazu in waldigem Gebiete, wage man erſt dann Fahrten, wenn man den Schlitten voll⸗ ſtändig ſicher zu ſteuern verſteht. Bevor man— ſelbſt als Führer eines Schlitten oder Rodels— mit anderen zuſam⸗ men größere und gefährliche Fahrten unternimmt, unterrichte man ſich genau darüber, wie weit ſie ſelbſt des Schlittenfahreus kundig ſind. Denn wenn mehrere Perſonen auf einem Schlit⸗ ten ſitzen, kann der Führer allein nicht ſicher genug ſteuern. Bei der gefährlichſten Art des Schlittenfahrens— beim Bob⸗ ſleigh— verſteht es ſich wohl von ſelbſt, daß nur ſolche Per⸗ ſonen zuſammen eine Fahrt machen, die nicht allein die Tech⸗ nik vollſtändig beherrſchen, ſondern die ſich auch in kleineren Fahrten vorher aufeinander eingeſtellt haben. Soviel ſteht jedenfalls feſt, wer ſich bei allen Winterſport⸗ arten vorſichtig verhält, vor allem nicht allzuviel wagt, was ſeinem Können noch nicht entſpricht, kann ſich gefahrlos dieſer größten Freude des Winters hingeben. F. K. — Schlitten⸗ * K. vor kein Ze ſehr wü! Hab Iro zur mit abe Kau zur eig She den heit die Kra der wer nich ſpät dig Halt Sch Vor Neu Fra Pol! nich! fam! 2 eine: Aus Bete der 18. 2,26, A N *— zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes auch die eigene Frau An⸗ zeige erſtattete. tungsſpurts vorbehalten blieb, noch einmal für Belebung zu ſorgen. 1 2,188 Minuten hervor. Zweiter wurde der Belaler Malfait in 111920 1 5 Freitag, den 8. Dezember 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 603 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Dumme Wechſelgeſchichte Der- angeklagte, mehrfach vorbeſtrafte Kaufmann Auguſt K. hat eine dumme Wechſelgeſchichte begangen, die ihn heute vor das Gericht brächte. Seine Frau erklärte, daß ihr Mann keinen Pfennig mit in die Ehe gebracht, ſte vielmehr noch ſeine Schulden bezahlen mußte. Sie macht von dem Recht der Zeugnisverweigerung keinen Gebrauch und ſpricht ſehr ſchnell und eigentlich viel mehr, als das Gericht zu hören wünſchte. K. will von ſeiner Frau ganz abhängig ſein; er habe von ihr nicht einmal 5 Pfg. erhalten, wie er nicht ohne Ironie bemerkte. Er hatte ſeiner Frau einen Blankowechſel zur Unterſchrift hingelegt. Mit dem Wechſel ſollte die Miete mit 140 Mark für zwei Monate bezahlt werden. K. fälſchte aber den Wechſel auf 1400 Mark und gab dieſen an ein Kaufhaus weiter. Die Fälſchung kam ſofort heraus, worauf Beide Eheleute leben ſonſt in harmoniſcher She beiſammen. Bezirksarzt Dr. Karl Schäfer bezeichnete den Angeklagten als einen mit vielen Gebrechen und Krauk⸗ heiten behafteten Menſchen. K. habe die Volksſchule bis auf die beiden letzten Klaſſen beſucht, da er wegen fortgeſetzter Krankheit nicht mehr mitkam. Der Vater ſei Zimmermeiſter, der Bruder Schneider. Auch der Angeklagte ſollte Schneider werden, konnte dieſen Beruf aber wegen ſeiner kranken Beine nicht erlernen. Da ſei er Kaufmann()) geworden, habe ſpäter Agenturen übernommen und habe ſich ſehr früh ſelbſtän⸗ dig gemacht. Geiſteskrank ſet K. nicht, dagegen weiſe ſein Ver⸗ halten fortgeſetzt Schwankungen zwiſchen Energie und Schwäche auf. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel verweiſt auf die ſechs Vorſtraſen des Angeklagten wegen Untreue, Betrugs, Steuer⸗ Sportliche Rund ſch Handball im Rheinbezirk Am kommenden Sonntag finden folgende Begegnungen ſtatt: Neulußheim— Waldhof; Phönix— M. T..; 03 Ludwigshafen— Frankenthal; Pfalz Ludwigshafen— 08 Mannheim; V. f. R.— Polizeiſportverein. S. V. Waldhof wird ſich in Neulußheim nicht überrumpeln laſſen; er dürfte, wenn der Sturm mehr Zu⸗ ſammenſpiel pflegt, beide Punkte nach Hauſe nehmen. Phönix ⸗ Mannheim kann die Revanche für die am 2. Weihnachtsfeiertag er⸗ AKittene Niederlage glücken, wenn die Mannſchaft nicht wieder mit ſo großem Pech verfolgt iſt. Hart wird es bei denen hergehen, die ſich in großer Abſtiegsgefahr befinden. Frankenthal, das be⸗ ſtimmt einer von den Leidtragenden iſt, wird auf dem 03 ⸗ Platz in Ludwigshafen keine Ausſichten auf Punktgewinn haben. 03 hat nämlich noch Chancen, ſich aus der Gefahrzone herauszuarbeiten. Mit der gleichen Anzahl Spiele ſteht 03 nur 1 Punkt ſchlechter als der.⸗Sp.⸗V. und 2 Punkte als der V. f. R. Ferner iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß die Mannſchaft ihr Können verbeſſert hat. Auf dem Platze an den Brauerein begegnen ſich 2 alte Rivalen, V. f. R. und .⸗Sp.⸗V. Im vorigen Jahre ging es um die Metiſterſchaft, wo V. f. R. mit:2 das Nachſehen hatte, und dieſes Jahr geht es um den Verleib in der Ligaklaſſe. Beide Mannſchaften werden ſich bis zum Schlußpfiff einen harten Kampf liefern, wobei es dem V. f. R. gelingen dürfte, als Sieger hervorzugehen. F. C. O8 Mannheim iſt auf dem Platze der Pfalz zu Gaſte, er wird ſich dort auf einen harten Kampf gefaßt machen müſſen. Der Ausgang des Spieles iſt vollkommen offen. Maoͤſport Schluß der Breslauer 25 Stunden Rayunand⸗Dayen Endſteger Der Mittwoch Nachmittag und Abend brachten beim Breslauer 25 Stundenrennen zwar flottes Tempo, aber keine weſentlichen Vor⸗ ſtöße, ſodaß es der letzten Stunde mit ihren ununterbrochenen Wer⸗ Rieger⸗Rielens verſuchten bis zum Schluß den Franzoſen Raynaubd⸗ Dayen den Rundenvorſprung abzujagen, konnten ihr Vorhaben aber infolge der Wachſamkeit der Franzoſen nicht verwirklichen. Knappe mußte zwei Stunden vor Schluß die Fahrt einſtellen; ſein Partner Thoma wurde ſpäter gleichfalls aus dem Rennen genommen. Das Eudergebnis des Rennens war: Raynaud⸗Dayen 44 Punkte, 816,300 Km.— Eine Runde zurück: 2. Rieger⸗Rielens 140 P. 3. Kroll⸗Tietz 103 P. 4. Tunge⸗Skupinsky 56 P.— Zwei Runden zurück: 5. Frach⸗Maczinsky 71 P.— Drei Runden zurück: 6. Preuß⸗Reſiger 74 P.— Fünf Runden zurück: 7. Wauters⸗ Stockelynck 50 P.— Sechs Runden zurück: 8. Dinale⸗Demar⸗ ini 64 P.— Neun Runden zurück: 9. Krollmann⸗Kießlich 68 Punkte. Schwimmen Pariſer Weihnachtsſchwimmen Das klaſſiſche Weilhnachtsſchwimmen durch die Seine gelangte auf einer ca. 190 Meter langen Strecke bei der Alexanderbrücke zum Austrag. Trotz einer Waſſertemperatur von nur acht Grad war die Beteiligung ziemlich ſtark. Als Sleger aus dem Wettbewerb aging der Schweizer Zwahlen, der ſchon im Jahre 1928 gewonnen hatte, in 2,26,8 Minuten. Fechten Europameiſterſchaft im Fechten Durch die nationale italteniſche Fechtakademte werden im April in. Neapel die Europameiſterſchaften im Fechten ausgetragen. Die Florettmeiſterſchaft wird vom 8. bis 10. April entſchieden, die im Degen vom 11. bis 18. April und im Säbel vom 14. bis 16. April, die Florettmeiſterſchaft der Damen geht am 12.—13. April vor ſich Ausgetragen werden ſowohl Einzel⸗ wie Mannſchaftskämpfe. n—— hinterziehung und Unterſchlagung, stellt feſt, daß K. ſeine Frau belogen und betrogen habe und beantragt 7 Monate Gefäng⸗ nis..⸗A. Dr. Kauffmann erſucht um Gewährung mil⸗ dernder Umſtände in weitgehendſtem Maße, da der Ange⸗ klagte allein der Geſchädigte war. Das Urteil des Gerichts⸗ hoſes, Vorſitzender Amtsgerichtsdtrektor Dr. Kley, lautete wegen gewinnſüchtiger Blanko⸗Wechſelfälſchung auf 3 Monate Gefängnis. ch. Auf Liebesabentenern zur Hotelbiebin geworden Zahlreiche Diebſtähle in den bekannten Hotels ber internationalen Geſellſchaft„Unter den Linden“ und am Potsdamer Platz führten die ſchon als Diebin vorbeſtrafte Annemarte Nolloch vor das Berliner Schöffengericht. Die elegant gekleidete Angeklagte, die einen koſtbaren Pelz⸗ mantel trug, war geſtändig, nachts in fremden Zimmern Ju⸗ welen und Brieftaſchen geſtohlen zu haben. Beſonderg hatte der eine Fall großes Aufſehen erregt. Einem amerikant⸗ ſchen Ehepaar war, während es ſchlief, der wertvolle Ju⸗ welenſchmuck geraubt worden. Die Verteidigung der Angeklagten war recht eigenartig. Ste gab an, daß ſie in den Hotels mit ihrem Freund gewohnt habe, jeboch hätte jeder ſein eigenes Zimmer gehabt. Wenn ſie nun nachts ihren Freund beſuchen wollte, mußte ſte ſich vorſehen, daß ſie nicht vom Nachtportier unterwegs getroffen wurde. Um einer Begegnung aus dem Wege zu gehen, ſei ſte dann immer ſchleunigſt in irgend ein Zimmer, das nicht ver⸗ ſchloſſen war, gegangen und habe ſich dort verſteckt. Zu⸗ fällen nun jedesmal in den Zimmern, in denen Gäſte feſt ſchltefen, Brieftaſchen oder Juwelen auf dem Nacht⸗ kiſch gelegen und ſie habe der Verlockung nicht widerſtehen können. So ſei es auch bei dem amerikaniſchen Ehepaar ge⸗ weſen. Da die Angeklagte bet ihrer Feſtnahme im Palaſt⸗Hotel auf friſcher Tat auch freiwillig andere Diebſtähle ſofort zu⸗ gegeben hatte, wurde ſie zu ſieben Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. 5 Auslands Expeditionen des Ski- Verbandes Der Sport⸗Ausſchuß des Deutſchen Ski⸗Verbandes hot die deut⸗ ſchen Vertretungen für die internationalen Veranſtaltungen des Auslandes in großen Zügen feſtgelegt. Zu den Sprungläufen Mitte Januar in Pontreſina und bet den Davoſer Winter ⸗ ſpielen entſendet er Ludwig Böck⸗Neſſelwang, Otto Tannheimer⸗ Oberſtdorf und Erich Recknagel⸗Oberſchönau. Neben Deutſchland haben Finnland, Ungarn und Jugoflavien vorerſt für Davos zu⸗ geſagt. Auch die Beteiligung an den Großen Skirennen der Schweiz vom 1. bis 3. März in Aroſa und den Meiſterſchaften des Haupt⸗ verbandes Deutſcher Winterſportvereine in der Tſchechoflovakei iſt vom Deutſchen Ski⸗Verband beſchloſſen, die Aufſtellung der Vertreter erfolgt aber erſt ſpäter, Eine ſtarke Expedition unter Führung des zweiten Verbandsvorſitzenden Ganzenmüller wird im Anſchluß an die deutſchen Meiſterſchaften zu den internationalen Wettkämpfen vom 5. bis 10. Februar in dem polniſchen Badeort Zakopane ge⸗ ſchickt werden. Die Vertretung lautet wie folgt: 50 Km.⸗Dauerlauf: Hans Bauer⸗Bayr. Zell, O. Pellkofer⸗Geitau und Otto Wahl⸗Zella Mehlis; 18 Km.⸗Langlauft H. Bauer⸗Bayr. Zell, Ludw. Böck⸗ Neſſelwang. Walter Glaß⸗Oberfachſenberg, Guſtav Müller⸗Bayr. Zell und O Wahl⸗Zella Mehlis; Kombination: Böck. Glaß und Müller; Sprunglauf: Glaß, Alois Kratzer⸗Tegernſee, Kröckl⸗Neu⸗ haus, Müller, Recknagel. * Tauwetter in Davos Der zweite Tag des Eishockeywettbewerbs um den Spengler⸗ Pokal in Davos ſah die beiden Spiele der deutſchen Mannſchaften SC. Rieſſerſee und Berliner Schlittſchuh⸗Club mit Davos bezw. Oxford vor. Die allgemeine Wärmewelle hat ſogar ihren Weg nach Davos gefunden, wo am Donnerstag eine Wärme von 4 Grad über Null herrſchte. Die Eisbahn war natürlich ſehr weich und ſo wurde nur eine reguläre Begegnung durchgeführt. Der bisher noch un⸗ geſchlagene SC Rifſferſee traf auf den EH C Davos und trennte ſich nach ausgeglichenem Spiel 00. Beide Mannſchaften zelg⸗ ten ſehr gute Leiſtungen, allerdings litten Schnelligkeit und Scheiben⸗ führung doch unter der Weichheit des Eiſes.— Der Berliner Schlitt⸗ ſchuh⸗Club trug mit Oxford ein Freundſchaftsſpiel aus und gewann 870. Sachs erzielte im erſten Drittel das Führungstor, Sachs und Hrück erhöhten im zweiten Drittel auf:0, während die Berliner in der letzten Spielzeit etwas defenſtver waren. Da wieder Froſt zu er⸗ warten iſt, dürfte wohl das Turnier glatt durchgeführt werden.— Nach Abſchluß der Kämpfe um den Spengler⸗Pokal nimmt der Ber⸗ liner Schlittſchuh⸗Club vom 6. bis 8. Januar an einem Turnier in Chamonix teil, das auch Wiener EV, Paris Canadians, Oxford, Cam⸗ bridge ſowie eine weſtſchweizeriſche Mannſchaft in Konkurrenz ſehen wird. g 4 H. G. Nürnberg gewinnt den Oſtermeier⸗Pokal Am erſten Feiertag wurde in Nürnberg der Kampf um den Oſter⸗ meierpokal für Eishockeymannſchaften entſchleden. Da die beſten Mannſchaften Nordbaverns an dieſem Wettbewerb teilnehmen, han⸗ delt es ſich hierbei um eine Art nordbayeriſcher Elshockeymeiſter⸗ ſchaft. Den Sieg errang die Hockeygeſellſchaft Nürnberg mit ihrer erſten Mannſchaft, die am Vormittag in der Vorrunde mit:1 über die zweite Mannſchaft der HGN. gewann, während Nürnberger HTC. den 1. Fc. Nürnberg:2 bezwang. Das Endſpiel der beiden Vor⸗ rundenſieger ſah die HG. mit 311 über NH TC. als Endſieger, wäh⸗ rend das Troſtſpiel um den 3. Platz von GN. 2. Mannſchaft mit 812 gegen 1. FER. gewonnen wurde Franz Diener verzichtet Der ehemalige deutſche Schwergewichtsboxmeiſter Franz Diener hat auf das ihm zuſtehende Recht, gegen den Steger in den Aus⸗ ſcheidungen um die Meiſterſchaft zu kämpfen, verzichtet. Nach der Streichung von Dr. Bach ⸗ Heidelberg bleibt ſomit nur noch Rudi Wagener übrig, dem zugeſtanden wurde, Ludwig Hay mann zum Kampf um die Meiſterſchaft von Deutſchland im Schwergewicht zu fordern. üuuuununeuuueeeeeeeemeeueeeneeeuneuuueuneen Autumn Kurhaus Herrenwies nördlicher Schwarzwald— 776 bis 1100 m über d. M. Regelmäßige Autoverbindung mit Bühl(Baden), a Wintersport und Winterkuren— Prächtiges Skigelände. Sehr gute Verpflegung— Proſpekte— Tel. Bühl 28. U ſiiſiſfſſſſſſſſſſſſſuiſ 1 Aff 1 0 ſilſifſſiſt 0 Ia Rönieske 763 m üb. d. Meer Höhenluftkurort und Wintersportplatz im Badischen Schwarzwald, Station Peterzell f Eisbahn, Rodel- und Skisport, Skikurse i Sprungschanze 249 Gute Unterkunft.— Auskunft KUR VERWALTUNG Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 29. Dezember Deutſche Sender Berlin(Welle 488,9), Königswuſterhauſen(Welle 1340) 20 Uhr: Der Mann in der Operette; 23.80 Uhr: Funktanz⸗ unterricht; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 922,6) 20.15 Uhr: Von Offenbach bis Leharz 22.90 Uhr: Tanzmuſtk. Frankfurt(Welle 428,6) 16.68 uhr: Konzert; 20.16 Uhr: Bon Stuttgort: Serenaden; 21.90 Uhr: Heitere Stunde im Ffrank⸗ furter Dialekt; anſchl. Tang muſtk. Hamburg(Welle 394,7) 20 Ühr: Aufſchnltt, ein luſtiger Abend: 22.30 Uhr: Konzert. Königsberg(Welle 808) 20.05 Uhr: Der Herr Senator, Luſtſpielk 21.35 Uhr: Klavlermuſik; 29.30 Uhr: Abendkonzert. Jangenberg(Welle 468,9) 20 Uhr: Luſtiger Abend, Nachtmuſik. Lelpzig(Welle 365,9) 20 Uhr: Liederſtunde, 21 Uhr: Volkstüml. Konzert, 22.90 Uhr: Tanzmuſik. g München(Welle 538,7 Kalſerslautern(Welle 277,8) 14.80 Uhr: Konzert, 16 Uhr: Konzert, 18 Uhr: Schrammelkonzert, 90 Uhr: Konzert. Stuttgart(Welle 379,7) 18 Uhr: Unterhaltungskonzert, 16.38 Uhr: Konzert von Frankfurt, 20.15 Uhr: Serenaden, 21.90 Uhr: Funk⸗ brettl, anſchließend Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Volkst. Programm, 21.20 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 555,6) 20.30 Uhr: Opernaufführung: Der Ba⸗ jazz, 21.45 Uhr: Schallplatten, 23 Uhr: Zigeunerkapelle. Davenkry(Welle 401,8) 21 Uhr: Konzert volkst. Stücke, 28.20 Uhr: Balladen⸗Konzert. 5 Daventry(W. 1569.8) 20.8 Uhr: Variete⸗ Programm,.88 Uhr: Cello⸗Konzert, Tanzmuſik. 5 Malland(W. 548) 20.30 Utzr: Sinfonlekonz., 28 Uhr: Zigennerm. Paris(Welle 1764,7) 21.18 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 Uhr: Heitere Weihnachtsbeſcherung, 1 Uhrt Unterhaltungsmuſtk. Rom(Welle 447,8) 90.46 Uhr: Othello, Oper von Verot. Wien(Welle 517)„Der Minne Miß umſonſt“. Luſtſpiel von Shakeſpeare, anſchließend Jazaübertragung. Zürich(Welle 688,2) 19,17 Uhrt Volkstüml. Programm 20.80 Uhrt Heitere Lieder zur Laute, 22.10 Uhr: Tanzplatten. 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Regen adenweil.]— 762,3 8 10 5 SW leicht] bedeckt St. Blaſten 780 4 5 1 ſtill Regen Höchenſchw.!—— Unſer Gebiet gelangte geſtern unter den Einfluß des Hochdruckrückens, der ſich zwiſchen dem abziehenden und dem neuanrückenden Tief aufwölbte. Die damit verbundene Auf⸗ heiterung hielt aber nur kurze Zeit an. Bereits in der Nacht brachte die neue weſtliche Störung Niederſchläge, die nur vor⸗ übergehend als Schnee, gegen die Frühſtunden bereits als Regen fielen. Die Schneeverhältniſſe ſind daher noch ungün⸗ ſtiger geworden. Die Tiefdruckgebilde gewinnen noch wei⸗ teren Einfluß. Daher hält die weſtliche Warmluftzufuhr an und es ſtehen noch weitere Regenfälle bevor. Wetterausſichten für Samstag, 29. Dezember: Fort⸗ 1 mild bei weſtlichen Winden, trübe, weitere Regen⸗ älle. Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landes wetterwarte vom 28. Dezember 1928, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Regen 4 1 Grad, 50 Stm., Papp⸗ ſchnee. Ski und Rodel mäßig. Titiſee: Bewölkt, 4 4 Grad, 20 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel müßig. i Neuſtadt: Bewölkt, 6 Grad, 90 Ztm. etwas verharſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe. f Höchenſchwand: Regen, 3 Grad, geringe, lückenhafte Schneedecke, Pappſchnee. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Hinterzarten: Bewölkt, 4 2 Grad, 25 Ztm. etwas ver⸗ harſcht. Ski und Rodel mäßig. Furtwangen: Bewölkt, 1 8 Grab, 30 Ztm., vereiſt. Ski mäßig, Rodel gut. Schonach: Bewölkt, 1 4 Grad, 25 Stm, lückenhaft. Ski und Rodel mäßig. Triberg: Bewölkt,— 1 Grad, 20 Ztm., Pappſchnee. Ski und Rodel mäßig. Ruheſtein: Näſſender Nebel, 3 Grad, 45 Ztm. Papp⸗ ſchnee. Ski und Rodel mäßig. Hundsbach⸗Biberach: Regen, 5 Grad, 10 Stm., lücken⸗ haft. Keine Sportmöglichkeit.. Unterſtmatt: Regen, 7 2 Grad, 35 Ztm., Pappſchnee. Ski und Rodel mäßig. Sand: Regen, 4 Grab, 15 Ztm., lückenhaft. Keine Sport⸗ möglichkeit. Bithlerhöhe⸗Plättig: Bewölkt 3 Grab, 10 Ztm., Papp⸗ ſchnee. Ski und Rodel müßig. Schwarzwaldbahn 870 m ü. M. 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Dezember 1928: Reederei Schwaben Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim, Mannheim, als Zweignieder⸗ Taſſung der Firma Reeberei Schwaben Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Stuttgart. Der Geſellſchaftsvertrag iſt burch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 22. November 1928 abgeändert und neugefaßt. Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft, Mannheim. Direktor Otto Baſtian iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Dem Diplom Ingenieur Otto Mund, Mannheim, iſt Pro⸗ kura ſo erteilt, daß er gemeinſam mit einem Vorſtandsmitglied oder einem anderen Pro⸗ kuriſten zur Vertretung ber Geſellſchaft be⸗ rechtigt iſt. 122 Amtsgericht Mannheim FF. 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