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Die Bedeutung der Haager Konferenz liegt darin, daß es ſich nicht bloß um die Fertigſtellung der im Auguſt unterzeichneten Vereinbarungen, ſondern um die Unterſuchung der inzwiſchen ausgearbeiteten Be⸗ richte unter rein praktiſchen Geſichtspunkten handelt. Es hat ſich die Tatſache ergeben, daß verſchiedene Konſtruktionen wirtſchaftlicher und finanzieller Natur nicht ohne eine entſprechende Anpaſſung an ökono⸗ miſche und finanzpolitiſche Gegebenheiten verwirklicht werden können. Ob es gelingen wird, im Verlaufe der 14 Tage, die als Höchſtfriſt der Konferenz be⸗ zeichnet werden, alle Unzulänglichkeiten zu beſeiti⸗ gen, kann heute noch nicht geſagt werden. Es iſt jedoch die Annahme berechtigt, daß die zweite Haager Konferenz vor die Notwendigkeit geſtellt ſein wird, den NVoungplan als Ganzes zu ratifi⸗ teren, ohne eine Reihe finanztechni⸗ ſcher Fragen erledigt zu haben. Es er⸗ ſcheint ſchon jetzt unmöglich, die umfangreichen Berichte der Kommiſſionen innerhalb der Miniſterberatungen 0 durchzuarbeiten. Sehr viel wird zur endgültigen Er⸗ ledigung den Sachverſtändigen überlaſſen werden, und 8 man kaun wohl damit rechnen, daß nach der Haa⸗ ger Schlußkonferenz noch weitere Verhandlungen der Sachverſtändigen, ſei es in Paris, ſei es in Britſſel, London oder Berlin, ſtattfinden werden Der Moungplan gleicht heute noch einem Ge⸗ häude, das entſprechend organiſiert werden muß, um den Zweck zu erfüllen, für den es beſtimmt iſt. Sehen wir von den Streitpunkten ab, die jetzt im Haag aufgeräumt werden müſſen, ſo ſteht die Frage des Konferenzverfahrens eigent⸗ lich im Vordergrund. Mit Recht erklärten uns heute Delegierte der einladenden Mächte, daß es ſich nicht um eine neue Konferenz handle, ſondern um die Fortſetzung bezw. Vollendung der erſten Haager Konferenz. Diteſer Leit⸗ gedanke iſt vor allem deshalb von großer Wichtig⸗ keit, weil die Weltöffentlichkeit daraus erſehen kann, daß die Staatsmänner und Sachverſtändigen nicht hierher berufen worden ſind, um etwas Neues zu ſchaffen, ſondern um ein in Angriff genommenes Werk ſeiner praktiſchen Verwirklichung zuzuführen. Der Vorſitzende der Konferenz, der belgiſche Mini⸗ ſterpräſident Jaſpar, legt beſonders ſtarken Nach⸗ bruck darauf, daß die zweite Haager Kon⸗ ferenz den Noungplan in ſeiner Ge⸗ ſamtheit zur Ratifizierung bringt. Um dies zu erreichen, iſt vor allem die klare Umſchrei⸗ bung des Aufgabenkreiſes notwendig geweſen. Die Beſprechungen, die geſtern vormittag und nachmittag ſtattfanden, dienten ausſchließlich dieſem Zweck. Es iſt vereinbart worden, zwei Komitees einzu⸗ ſetzen, von denen das eine die deutſchen Repa⸗ rationen zu verhandeln haben wird, das andere damit betraut werden ſoll, die Oſtreparatio⸗ nen zu behandeln. Den Vorſitz der erſten Kom⸗ miſſton wird der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar, den der zweiten der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Loucheur führen. Dieſe Trennung iſt für uns von grundſätzlicher Bedeutung, da es trotz den Bemühungen gewiſſer Kreiſe der kleinen Entente nicht gelingen wird, uns in den unerfreu⸗ lichen und 1 Streit über die Oſtreparationen hineinzuziehen. Die kleineren Staaten werden alſo nur nach Bedarf zu den Verhandlungen zugezogen werden. Den genannten beiden Komitees wurde der Auftrag erteilt, die Berichte durchzuarbeiten und hierüber ſo bald als möglich, ſpäteſtens aber Mitte 5 nächſter Woche, den Hauptdelegierten der einladen⸗ den Mächte ihre Gutachten zur Kenntuts zu bringen. Inzwiſchen ſollen auch der Generalagent Parker Gilbert und die Mitglieder des Treuhandkomitees für die Dawesanleihe nach den Haag berufen werden, um gemeinſchaftlich mit den Finanz⸗ experten die Ueberleitung zum neuen Zah⸗ ö 5 ee zn organiſſeren 5 internationalen ann⸗ Das Slimmungsbarometer fteht auf gedämpftem Opt Samstag, 4. Januar 1930 141. Jahrgang— Ar. 5 röffnungsſitzung der Konjerenz Drahtung unſeres eigenen Vertreters 7 den Haag, 4. Januar. Der Saal der zweiten holländiſchen Kammer, ein Prunkſtück niederländiſcher Innenarchitektur, füllte ſich ſehr raſch mit den aus allen europäiſchen Län⸗ dern, aus den Vereinigten Staaten und Südamerika herbeigeeilten Preſſevertretern. Die Balkone und Logen reichten nicht aus, das Aufgebot der inter⸗ nationalen Publizität zu faſſen. Eng aneinander gepreßt ſaßen die Journaliſten, während die Photo⸗ graphen und Filmoperateure kaum über den nötigen Platz verfügten. Das diplomatiſche Korps(die hier beglaubigten Geſandtſchaften) war pünktlich zur Stelle, ebenſo wie der Vorſitzende und die Mitglie⸗ der der holländiſchen Regierung. Weniger eilig hat⸗ ten es die Delegierten der Haager Konferenz. Leb⸗ haft plaudernd und in ſcheinbar recht guter Laune ſuchten ſie gemeinſchaftlich ihre Sitze, deren Reihen⸗ folge in letzter Stunde abgeändert wurde. An der linken Längsſeite des Verhandlungstiſches nahmen die Vertreter Englands, Frankreich, Belgiens und Deutſchlands(Curtius, Wirth, Mol⸗ denhauer, Schmidt) Platz. Dann folgte Oeſter⸗ reich, Bulgarien und Ungarn am mittleren Teil der Tafel. Graf Bethlen(Ungarn) ſaß als Erſter an der rechten Längsſeite. Ein dreimaliges Klopfen des Vorſitzenden Jaſpar eröffnete die Sitzung. Zuerſt ſprach der Vorſitzende den Dank an die Königin von Holland aus. Dann trat eine Pauſe ein, die wie ge⸗ wöhnlich für Blitzlichtaufnahmen diente. Nachdem dieſe unvermeidliche Vorarbeit der Photographen geleiſtet war, ſetzte Präſident Jaſpar ſeine Rede fort. Er gedachte in warmen, ergreifenden Worten Guſtav Streſemanns und erinnerte daran, daß der dahingegangene Reichsaußenminiſter faſt ſteben Jahre lang für die Sache des Friedens und der Wiederverſöhnung der Völker ſtritt und daß er auf allen Gebieten eine endgültige Rege⸗ lung der noch ungelöſten Nachkriegsprobleme er⸗ ſtrebte.„Seinen ganzen moraliſchen Mut und alles, was er an phyſiſcher Kraft beſaß, ſetzte er ein, um ſich dieſem Ziel zu nähern. In allen Verhandlungen, in allen ſchwierigen Auseinanderſetzungen, die er zu führen hatte, wirkte der Geiſt des Friedens, aber auch der Wille, ſeinem Vaterland wahrhaft zu dienen. Der Wunſch der Verſtändigung, die Suche nach einer Einigung mit den Verhandlungspartnern, war der unverrückbare Ausgangspunkt der ſtaatsmänniſchen Tardieu zu, Kunſt Streſemanns. Trotz ſchwerer Krankheit harrte er bei ſeiner Arbeit aus. Die erſte Haager Konferenz forderte von ihm die größten Anſtrengungen.“„Wir ſahen ihn hier ſehr leidend“, ſagte Jaſpar,„und be⸗ wunderten den bis zum äußerſten entſchloſſenen Mut, bei ſo ſckweren phyſiſchen Leiden noch Verhandlungen zu führen. a Wir beugen uns vor dem Grabe Guſtav Streſe⸗ manns, des großen Staatsmannes, dem Europa den Fortſchritt auf dem Wege zur allgemeinen Verſtändigung zu verdanken hat.“ Außenminiſter Briand ſaß tief gebeugt und un⸗ beweglich, während Jaſper dieſen Nachruf dem dahin⸗ gegangenen Reichsaußenminiſter widmete. Die Ver⸗ ſammlung blieb lautlos ſtill, als Jaſpar eine kurze gauſe machte, ehe er in ſeiner Rede fortfuhr. Er wandte ſich dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten deſſen klaren Geiſt und Verſtän⸗ digungswillen, deſſen optimiſtiſche er beſonders hervorhob. Sodann wandte er ſich an die neu erſchienenen deutſchen Delegierten, die Mi⸗ niſter Schmidt und Moldenhauer, mit den Worten:„Wir hoffen, daß auch Sie der Wille zur Bet⸗ legung aller noch ungeregelten Fragen ebenſo beherr⸗ ſchen möge wie dies bei Guſtav Streſemann der Fall war.“ Im zweiten Teil ſeiner Rede ſchilderte der Vor⸗ ſitzende das Ergebnis der erſten Haager Konferenz, insbeſondere die Schwierigkeiten, den Vergleich zwi⸗ ſchen den Reparationsempfängern herzuſtellen. Er verglich dieſe Schwierigkeiten mit den noch ausſtehen⸗ den Löſungen und erklärte:„Es wird uns gelingen, die Liquidierung des Krieges, dieunſer aller Ziel bildet, zu erreichen. Der Kampf um die Verwirklichung des Friedens iſt noch nicht in vollem Gange, aber wir kommen vorwärts. Uns alle beherrſcht der Wille, das gemeinſchaftliche Werk zu realiſteren.“ Hierbei teilte Jaſpar der Verſammlung mit, daß ſich an die Eröffnungsſitzung eine Geheimſitzung anſchließen werde mit dem Zweck, die erwähnten bei⸗ den Kommiſſionen(Deutſche Reparationen und. reparationen) zuſammenzuſtellen. Die Preſſevertreter verließen die Galerien und Logen. Die Delegierten der Haager Konferenz blie⸗ ben etwa eine Stunde beiſammen, um die techniſche Vorbereitung der Konferenzarbeit in ae zu neh⸗ men. Zahlungsbank noch nicht vollendet iſt, ſo werden auch die Hauptdelegierten des Organiſationsausſchuſſes im Haag zuſammentreffen. Der amerikaniſche Vertreter Reynolfs befindet ſich bereits auf der Reiſe nach der Konferenzſtadt. Zu ſchwierigen Auseinanderſetzungen werden nach deutſcher Anſicht einige die Reichs bahn betreffen⸗ den Fragen führen. Hier dürften die engliſchen Sach⸗ verſtändigen Sonderwünſche vertreten, deren Charak⸗ ter ſich mit den im Mpungplan enthaltenen Empfeh⸗ lungen nicht vereinbaren läßt. Doch wurde auf aus⸗ drückliches Verlangen der deutſchen Delegation von der Berufung des Reichsbahn⸗ und des Reichsbank⸗ komitees nach dem Haag Abſtand genommen. Der amerikaniſche Beobachter wird an allen Verhandlungen der einladenden Mächte teilnehmen. Aus den geſtern geführten Beſprechungen geht hervor, daß Briand auf alle Fälle dem Beginn der Genfer Ratstagung beizuwohnen wünſcht. Auch Reichsaußenminiſter Curtius hegt dieſen Wunſch, f um mit dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki zu⸗ ſammenzutreffen. Die engliſche Delegation ließ er⸗ klären, daß ſie am 17. Januar unbedingt den Haag zu verlaſſen wünſcht. Die politiſche Seite der Haager Schlußtonferenz läßt ſich in den Worten„Endgültige Ab⸗ ſchaffung irgendwelcher Sanktionen“ zuſammenfaſſen. Um die Erreichung dieſes klaren Tatbeſtandes, der ſich aus den Ewipfeß inden 1 Poung; aus ergibt, wird hier Meinungsſtreit ſtattfinden. Doch gibt es im Lager der Franzoſen Vertreter der Theſe, daß man nur die im Dawesſtatut vorgeſehenen Pfänder als ſanktionsfrei erklären könne. Im Hintergrund müßte man immer noch das Damoklesſchwert des ſogenannten Einmarſchrechtes bereithalten. Es iſt zu hoffen, daß dieſe ſchlechten Ratgeber im Lager der franzöſiſchen Delegation durch Briand um ihren Einfluß gebracht werden. Auf alle Fälle wird die deutſche Delegation in dieſem Punkte volle Klärung ſchaffen. Der Streit um die Oſtreparationen iſt, wie bereits erwähnt, auf das Terrain einge⸗ ſchränkt, das ihm zukommt. Deutſchland hat mit dieſem Streit nichts der Tſchechoflowakei, die deutſche Delegation zu einer Art Druckverſuch auf Ungarn zu veranlaſſen, werden nutzlos ſein. Die Regelung der Sach⸗ leiſtungsfragen beſchränkt ſich nunmehr dar⸗ auf, ob das im Voungplan vorgeſehene große Schiedsgericht evtl. Streitigkeiten in Sachleiſtungs⸗ fragen zu erledigen haben wird oder ob für dieſen Zweck eine beſondere Stelle eingerichtet werden ſoll. Wir ſind jedenfalls für die zweitgenannte Löſung. Der Standpunkt der deutſchen Delegation bezüglich der Zahlungstermine läßt ſich da⸗ hin zuf ſammenfaſſen, daß dieſe Zahlungen am Ende jeden Monats zu leiſten ſind. Zu Beginn der 8 ten Seſſion der Haager Konferenz läßt ſich 3 alen Lagern ein gedämpfter Dplntsnns Lebensauffaſſung zu tun, und alle Bemühungen zedenken bei unferrnbennn mismus“— Zwiſthenfall in einer Gebeimizung Scheinwerfer ins Dunkle Die zweite Haager Konferenz iſt geſtern er ö worden und wird nun einige Wochen hindurch im Brennpunkt der politiſchen Erörterungen ſte Seit Wochen, ſeit Monaten hat dieſe Konferenz Schatten vorausgeworfen. Und was für Schatten! Einer dunkler als der andere. Wir Deutſch wiſſen ein Lied davon zu ſingen.„Ein politiſ Lied, ein garſtig Lied!“ Und je näher das Datu des Konferenzbeginns heranrückte, 0 wurde das vorbereitende Trommelfeuer der in ausländiſchen Preſſe, der Regierungspreſſe und der a Oppoſitionspreſſe, die Stimmungsmache für gegen den Moungplan, die Tendenzmanbver vielerlei Verkleidung. 5 So kommt es, daß jetzt, wo die zweite H ager Konferenz— Schluß konferenz zu ſagen erſch nt uns augenblicklich zu gewagt— nach wiederho er Hinausſchiebung endlich in Gang gekommen iſt, auch der eifrigſte Zeitungsleſer kaum richtig aus⸗ keunt über den tatſächlichen Stand der Ding Dieſe Unklarheit und Verwirrung wird durch langen Berichte über die vielen neuen Reden, ſchläge, Gegenvorſchläge, Beſchlüſſe, Beſprech vor und hinter den Kuliſſen, die nun, durch Dutzend Parteibrillen betrachtet, bis auf we täglich über den Zeitungsleſer hereinpraſſeln, beträchtlich vermehrt werden, 5 Um dem Verlauf dieſer zweiten 1 5 55 ferenz nicht nur mit Intereſſe, ſondern auch m Verſtändnis folgen zu können, er ſcheint es u 0 halb angebracht, in großen Umriſſen ein Bi dem ſachlichen Hinter- und Vordergrund des aufs neue entbrannten Haager Völkerkampfs den Moungplan zu geben. Alſo eine Art 0 Ariadnefaden durch das Haager Labyrinth. Auf dieſer Konferenz ſind insgeſamt 16 Mäch vertreten, und zwar außer den einladender Großmächten Deutſchland, England, Frankrei Belgien, Italien und Japan, noch Oeſterr Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Jugofſlavie Tſchechoſlowakei, Polen, Portugal und Gri land. Auch die Schweizer Regierung iſt mit ſicht auf die Beſprechungen über die Reparatio bank eingeladen worden. Die Vereinigten Staa werden wieder durch einen Beobachter, den Pa Botſchaftsrat Wilſon, vertreten ſein. lagen der Konferenzarbeiten. ſein: der als„Poungplan“ bekannt geword richt des Pariſer Sachverſtändigenausſchuſſ f 7. Juni 1929 und die politiſchen und finanzie Vereinbarungen der erſten Haager Konfere 5 letzten Auguſt. Ferner die Beſchlüſſe der ve denen Unterausſchüſſe und Komitees, die in letzten Monaten eifrige Vorarbeiten geleiſtet hab 3. B. des Organiſationskomitees für die„ für internationalen Zahlung gleich“, das in Baden⸗ Baden tagte und des Brüſſel verſammelt geweſenen Juriſte ſchuſſes zur Reduzierung der Beſtimmungen in das Schlußprotokoll für die Inkraftſetzun Boungplans aufgenommen werden ſollen. vorbereitenden Inſtanzen konnten ihre Ar zum Teil erſt Ende Dezember abſchließen. U vieles wurde man ſich bis dahin einig, manche . tige Fragen ſtehen jedoch nach wie vor noch v. offen. Ausgerechnet 13 Streitpn nkte noch übrig, über die man am geſtrigen Fr im Haag angefangen hat zu verhandeln. Ju gläubige Gemüter mag dieſes Zuſammentref 13 und Freſtag hinreichenden Grund für b einfluſſen laſſen. Baß der 01 b n Umſtänden eine ungeheuer ſch w lastung für uns Alle bedentet, vo noch ganz und gar nicht wiſſen 5 längere Zeit tragen können, dari Deutſchen aller Parteſen ſchon 8 2. Seite. Nr. 5 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Samstag, den 4. Januar 1830 ſcheids von dieſer unerbittlichen Folge des von uns verlorenen Krieges befreien können. Nach wie vor ſehen wir vielmehr, ſo ſchmerzlich diefe Erkenntnis auch ſein mag, keinen anderen Ausweg, als auf dem von Streſemann eingeſchlagenen Wüſtenpfad weiter zu keuchen, in der Zuverſicht,„durch Opfer und Arbeit“ früher oder ſpäter zur Freiheit zu kommen. Unbedingte Vorausſetzung zur Durchfüh⸗ rung dieſes Verſuches iſt freilich, daß wir die volle Souveränftät über unſer, ganz abgeſehen von der Rheinlandbeſetzung, ſo arg verſtümmeltes deutſches Land zurückerhalten und die Möglichkeit haben, uns wirtſchaftlich zu entwickeln. Hindenburg hat dies beim Neujahrsempfang dem Sprecher des Diploma⸗ tiſchen Korps, dem franzöſiſchen Botſchafter de Mar⸗ gerte mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeit zu verſtehen gegeben. Daß der Noungplan in der Formulierung, wie er auf der erſten Haager Konferenz im Auguſt des Vorjahres beſchloſſen wurde, die notgedrungene Zuſtimmung des Reichskabinetts und des Parla⸗ ments erhalten hat, iſt ja allgemein bekannt. Ebenſo bekannt aber iſt, daß keine deutſche Regierung es wagen könnte, mit einer weiteren Vermehrung der Laſten, die wir verſuchen wollen zu tragen, aus dem Haag zurückzukommen. Sie würde von einem dann nicht mehr zu ſteuernden Sturm des allge⸗ meinen Unwillens hinweggefegt werden. Man weiß, daß unſer Reichsbankpräſident Sechacht ſchon jetzt zu der Ueberzeugung gekommen iſt, daß das Ergebnis der erſter Haager Konferenz völlig unge⸗ nügend ſei und daß es am beſten wäre, alle dort ge⸗ faßten Beſchlüſſe rückgängig zu machen. Vor allem will er auch das deutſch⸗belgiſche Mark⸗ abkommen widerrufen haben. Auf den Boden ſolcher Forderungen konnte ſich die deutſche Regie⸗ rung jedoch nicht ſtellen und ſo war es denn leider nicht möglich, Dr. Schacht mit ſeinem bedeutenden Wiſſen und Können in die deutſche Delegation ein⸗ zureihen. Er wäre ſicher der Mann geweſen, um mit dem engliſchen Starrkopf Snow den, der uns das letztemal ſo übel mitgeſpielt hat, fertig zu wer⸗ den. Ein ſolcher Kämpe fehlt uns im Haag jetzt um ſo mehr, als wir Streſemann mit ſeinen über⸗ ragenden Kentniſſen, Erfahrungen und Fähigkeiten nun nicht mehr haben. Doch ſein Schatten wird wie der des Gottlob noch unter den Lebenden weilenden Reichsbankpräſidenten Schacht Allen deutlich wahrnehmbar über dieſer Haager Kon⸗ ferenz ſchweben und der deutſchen Delegation im Sinne dieſer beiden großen Vaterlandsfreunde den Rücken ſtärken... Vom Gläubigerrecht auf irgend⸗ welche militäriſche Sanktionen kann dann keinerlei Rede ſein. Mit allem Nachdruck aber muß geſprochen werden von der endgültigen, ſchleunigen Rheinlandräumung und von der vorzeitigen Rückgabe des Saargebiets. Von Repara⸗ tionszahlung aber nur inſoweit, als ſich die For⸗ derungen unſerer Gläubiger in Einklang bringen laſſen mit der nach wie vor gültigen elementaren Forderung des durch nichts und Niemanden zu er⸗ ſchütternden deutſchen Lebenswillens: Erſt Brot, dann Reparationen! H. A. Meiner. Aus der Geheimſitzung Drahtung unſeres eigenen Vertreters 0 y Haag, 4. Januar. In der geheimen Sitzung kam es zu einer Dis⸗ kuſſion über die Frage der Heranziehung der Staa⸗ ten zweiten Ranges. Tätulescu(Rumänien) und Ullrich(Portugal) führten den erwarteten Vor⸗ ſtoß aus, um eine ſtärkere Beteiligung an der Tätig⸗ keit der für die deutſchen Reparationen eingeſetzten Kommiſſion zu erhalten. Dieſem Verlangen wurde nicht Folge gegeben. Die Zuſammenſetzung des Aus⸗ ſchuſſes iſt in der Weiſe vor ſich gegangen, daß die Finanzminiſter der einladenden Mächte darin Auf⸗ nahme finden werden. Heute tritt ſowohl dieſer Ausſchuß als auch der für die Oſtreparationen zu⸗ ſammen. Der polniſche Vertreter teilte mit, daß das deutſch⸗polniſche Liquidations⸗ abkommen zu den Akten der Konferenz deponiert worden iſt. Ausdrücklich erklärte Reichsaußenminiſter Curtius, daß ein rechtlicher Zuſammenhang zwiſchen dem deutſch⸗polniſchen Ab⸗ kommen und den Haager Vereinbarungen nicht vor⸗ handen ſei. * Der polniſche Swiſchenfall auf der Haager Konfe⸗ renz gibt einigen Berliner Blättern Anlaß zu ſchar⸗ ſen Angriffen auf die Regierung. Die agrariſche „Deutſche Tageszeitung“ und ebenſo die„D. A..“ ziehen trotz der Gegenerklärung des Miniſters Curtius aus dem Vorgang den Schluß, daß es nicht mehr möglich ſei, den Polenvertrag noch zu verbeſſern und abzuändern. Beide Blätter beklagen ſich über die Tatſache, daß man die Oeffentlichkeit über alle dieſe Dinge bisher völlig im Unklaren ge⸗ laſſen habe. Die Geheimdiplomatie würde, erklärt der im Haag weilende Korreſpondent der„Da.“, ſo⸗ weit getrieben, daß man den deutſchen Reichstag trotz aller lebhaft genug zum Ausdruck gebrachten Bedenken auch der Regierungsparteien bereits beim Vertragsabſchluß vor vollendete Tatſachen geſtellt hat. Eine ſolche„brüske Vergewaltigung des Volkes durch ſeine Regierung“ ſei kaum in irgend einem anderen Lande möglich. Eines hat ſich jedenfalls, wie die„Deutſche Tageszeitung“ mit Recht feſtſtellt, durch den geſtrigen Schritt Polens erwieſen, nämlich, welches Intereſſe Polen in Wahrheit an dieſem deutſch⸗pol⸗ niſchen Liquidationsvertrag hat, gegen den die pol⸗ niſche Preſſe nach außen hin einen, wie ſich heraus⸗ ſtellt, Scheinkampf geführt hat. Die deutſchnationale Kriſis (Drahtung un. eigenen Vertreters) Berlin, 4. Jan. Die Austrittsbewegung aus der deutſchnationalen Volkspartei hält an. Der„Vorwärts“ glaubt nach Angaben unterrichteter Kreiſe die Zahl der Mit⸗ glieder, die ſeit der Führung Hugenbergs die Partei verlaſſen haben, auf annähernd 45000 be⸗ ziffern zu können. Ob dieſe Zahl zutrifft, iſt ſchwer zu beurteilen. Für die nächſte Zeit rechnet man mit einer neuen Aklion der zwölf in der deutſchnatio⸗ nalen Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen Abgeordneten, Die Gruppe beabſichtigt, demnächſt mit einem Aufruf an die ihr zugänglichen Wähler⸗ kreiſe zu appellieren und Ende des Monats in einer öffentlichen Kundgebung in Berlin den Kampf fort⸗ zuſetzen. Frankreichs Polenfreundſchaft (Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) V Paris, 4. Jan. Die erſten Berichte der Pariſer Preſſe über den Beginn der Haager Konferenz ſpiegeln einen ge⸗ mäßigten Optimismus wider. Zwar liegen 20 bis 25 Probleme, über die ſich die Gläubiger⸗ und Schuldnerſtaaten und auch die Gläubiger unterein⸗ ander ſich nicht einigen konnten, zur Diskuſſion vor, aber die Sonderkorreſpondenten der hieſigen Blätter weiſen darauf hin, daß alle dieſe Fragen mehr ſe⸗ kundärer Natur ſeien, was jedoch nicht heißen wolle, daß daraus nicht Konflikte erſter Ordnung entſtehen könnten. In allen Morgenblättern iſt ein ausgeſprochenes Mißtrauen gegenüber Dentſch⸗ land feſtzuſtellen. Die Haltung, die die deutſche Delegation einnehmen wird, bezeichnet man als die große Un⸗ bekannte und läßt deutlich durchblicken, daß dieſe Un⸗ bekannte einige ſehr unangenehme Ueberraſchungen in ſich ſchließen könnte. Dieſe tendenziöſen Prophe⸗ zeiungen werden allerdings mit recht ſchwachen Ar⸗ gumenten geſtützt. Das„Echo de Paris“ ſchreibt z..:„Wir glauben zu wiſſen, daß Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius eine leicht zweideutige Stel⸗ lung einnimmt. Er wird nicht verſuchen, das Wort Deutſchlands zurückzunehmen, das in feier⸗ lich unterzeichneten und parafierten Texten nieder⸗ gelegt iſt, aber hinſichtlich der Berichte der ſeit dem Monat Auguſt tagenden Ausſchüſſe behält er ſich ſeine Bewegungsfreiheit vor. Dieſer Satz kann je nachdem viel oder wenig bedeuten. Man wird ja ſehen!“ Der Berichterſtatter des„Echo de Paris“ weiſt auch auf die Möglichkeit hin, daß Belgien einen Au⸗ teil an den unbedingt zu leiſtenden deutſchen Repara⸗ tionszahlungen, die mobiliſtert werden könnten und für die kein Moratorium vorgeſehen iſt, verlangen werde. In dieſem Falle müßten, wie auf der erſten Haager Konferenz, die ſchwierigen Verhandlungen über die Ziffern wieder aufgenommen werden. Der Wunſch der deutſchen Delegation, den deutſch⸗pol⸗ niſchen Liquidationsvertrag nicht mit dem Poungplan zu verſchmelzen, ſtößt in Paris auf beſonders ſtar⸗ ken Widerſtan d. Man bezeichnet dieſes Verlan⸗ gen als ein Manöver, das die Freunde Polens nicht zugeben könnten. Der„Ma⸗ tin“ behauptet, wenn Deutſchland den deutſch⸗pol⸗ Das Kinderſterben im Flüichllin egleitmuſik aus vom Moungplan geſondert ratifizie⸗ niſchen Vertrag ren wolle, ſo käme man nicht zur allgemeinen Liqui⸗ dierung des Krieges, wie es in den Genfer Beſſhlüſſen vom September 1928 vorgeſehen iſt. Wenn die zweite Haager Konferenz derartig brennende Fra⸗ gen ungelöſt laſſe, würde die Atmoſphäre in Europa vergiftet werden. Man habe ſich im Haag verſam⸗ melt, um alle dieſe Fragen zu regeln. „Le Journal“ ſchreibt zu dieſem„ernſten Zwiſchenfall“: Die Sache ſei ſehr klar. Wenn die von den Sachverſt ausgearbeiteten Verträge dem Poungplan als Anhang beigegeben würden, ſo müßten ſie mit dieſem zuſammen ratifiziert werden und die Angelegenheit würde ſich von ſelbſt erledi⸗ gen. Wenn dagegen dieſe Ve ige getrennt behan⸗ delt werden würden, ſo ſei klar, ob man im eine Mehrheit für das Reichstag Abkommen mit Polen erhalten würde. Das Manöver könne man klar durchſchauen und die Gläubigerſtaaten hätten die Aufgabe, es von vornherein zu vereiteln. Engliſcher Oplimismus (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 4. Januar. Die engliſchen Berichte aus dem Haag geben der Meinung Ausdruck, daß die Konferenz in 14 Tagen beendet ſein werde. Die Engländer ſind nach wie vor optimiſtiſch hinſichtlich des Verlaufs der Beratungen. Der„Daily Telegraph“ erklärt heute mit Nachdruck, daß die Inkraftſetzung des MPoungplanes nicht auf die Regelung der ſog. Oſtreparationen warten dürfe. Abgeſehen von dieſem noch ungenügend ge⸗ klärten Problem glaubt das Blatt aber einen glatten Verlauf der Konferenzgeſchäfte. Die endgültige Faſ⸗ ſung des Statuts der Internationalen Bank werde noch gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten zutage bringen, aber im übrigen ſei damit zu rechnen, daß auf allen Gebieten eine reſtloſe Einigung erzielt werde. Das Blatt ſchreibt auch, daß von deutſcher Seite kein beſonderer Widerſtand gegen die jüngſte Entwick⸗ lung des Poungplanes kommen werde und zwar ſtützt es ſich dabei hauptſächlich auf die Tatſache, daß Dr. Schacht nicht mit im Haag erſchienen ſei. Im übrigen habe der Zuſammenbruch des Hugenberg⸗ ſchen Referendums gegen den Youngplan die deut⸗ ſche Stellungnahme mehr oder weniger feſtgelegt. Man hofft, die Epidemie jetzt gebannt zu haben (Telegraphiſche Meldung) Hammerſtein, 3. Jan. Nachdem im Laufe des Freitags noch einige Kin⸗ der im Lager Hammerſtein der furchtbaren Strepto⸗ cvecenſeuche erlegen ſind, wird an maßgebender Stelle angenommen, die Seuche jetzt gebannt zu haben. Bis Freitag abend waren 52 Kinder ſeit Auftreten der Krankheit in den Weihnachtsfeiertagen geſtorben. Man hofft, daß von den noch kranken vierzig Kindern der größte Teil mit dem Leben da⸗ vonkommt. Auf Anraten des Berliner dirigieren⸗ den Arztes am Virchow⸗Krankenhauſe, Prof. Friedemann, wurden heute früh Schutz⸗ impfungen an den Kindern vorgenommen, worauf im Zuſtand vieler Kinder eine Beſſerung eintrat. Zweifellos ſind die Krankheitskeime, die die ſchwere Epidemie verurſacht haben, aus Ruß⸗ land eingeſchleppt worden. Die nicht von der Krankheit befallenen Kinder haben eine Schutz⸗ impfung mit Erwachſenenblut erhalten, weil weder Erwachſene, noch Kinder im Alter von mehr als vier Jahren von der Krankheit ergriffen worden ſind. Für die erkrankten Kinder iſt die Krankheit, die zahlreiche Geſchwüre hervorruft, außerordentlich ſchmerzhaft. Obgleich feſtſteht, daß von deutſcher Seite alles getan worden iſt, um den Deutſchruſſen zu helfen, wird ſich zu nochmaliger Unterſuchung der Krankheit eine Kommiſſion nach Hammerſtein be⸗ geben, die aus dem ſtellvertretenden Reichskommiſ⸗ ſar für die Deutſchruſſen⸗Hilfe, Dr. Straube, dem Direktor des Reichsgeſundheitsamtes, Dr. Frey und einem bekannten Bakteriologen beſteht. Die Beiſetzung der geſtorbenen Kinder er⸗ folgte auf einem beſonderen Flüchtlingsfriedhofe. Es ſpielten ſich dabei ergreifende Szenen ab. Der Lagerdirektor von Hammerſtein, Major a. D. Fuchs, ſtellt gegenüber anderslautenden Meldun⸗ gen feſt, daß die Flüchtlinge ohne Ausnahme be⸗ tonen, wie außerordentlich dankbar ſie Deutſchland find, daß es ſich ihrer angenommen hat. Sie erklären weiter, daß es ihr größter Wunſch ſet, nach Kanada weiter auswandern zu können, daß aber niemals eine Rückwanderung nach Rußland in Frage komme. Dasſelbe wird aus den anderen Flüchtlingslagern gemeldet. Der Zuſtand der in Prenzlau vierzig Kinder iſt zufriedenſtellend. Hanadas Einxeiſeerlaubnis für ſchwediſch⸗ ruſſiſche Flüchtlinge (Telegraphiſche Meldung) Stockholm, 3. Jan. Von kanadiſcher Seite iſt jetzt erlaubt worden, daß 62 Familien der ſchwediſch⸗ruſſiſchen Flüchtlinge, die im Sommer 1929 von der Ukraine auswanderten, und ſeitdem in Schweden wohnen, nach Kanada überſiedeln dürfen. Gleichzeitig ſind von kanadiſcher Seite 150 000 Dollar zur Verfügung geſtellt, die als Anleihe für die Reiſe und die Niederlaſſung in Ka⸗ nada dienen ſollen. erkrankten Jaſziſtiſche Beorohung eines engliſchen Verlegers (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 4. Januar. Eine Attentatsdrohung aus Pariſer Faſziſtenkrei⸗ ſen gegen einen der angeſehenſten engliſch⸗amerika⸗ niſchen Verleger Sir Putam erregt in der engli⸗ ſchen Oeffentlichkeit außerordentliches Aufſehen. Sutam der kürzlich u.., die engliſche Ausgabe von„Im Weſten nichts Neues“ und die Werke von Emil Ludwig verlegt hat, kündigte vor einigen Wochen das Erſcheinen einer kleinen Schrift von Franceſco Nitti an, des Sohnes des früheren italieniſchen Miniſterpräſidenten. Der junge Nitti beſchreibt darin ſeinen unfreiwilligen Aufenthalt auf der ſüditalteniſchen Strafinſel Lipari und ſeine Flucht nach Frankreich. Der alte Nitti hat ein Vor⸗ wort zu dem Buch geſchrieben, in dem er ausführt, ſein Sohn ſei lediglich wegen der politiſchen Auffaſ⸗ ſungen des Vaters verhaftet und ohne Verhör oder Urteil in Ketten nach Lipart verſchickt worden. Wie dem auch ſei, aus einigen Anszügen, die kürzlich in der engliſchen Preſſe erſchienen, geht her⸗ vor, daß es ſich um ein intereſſantes und gut ge⸗ ſchriebenes Buch handelt, was für den Verleger vermutlich ausſchlaggebend war. Sobald aber in der Preſſe Vorankündigungen des Buches erſchienen waren, erhielt Herr Putam, der ſich zur Zeit in London aufhält, eines Fülle von Drohbrie⸗ fen aus Paris, die er zuerſt nicht ernſt nahm, jetzt aber jedoch der engliſchen Polizei übergab. Ein charakter iſtiſches Beiſpiel aus dieſer Korreſpondenz iſt der folgende Brieft 1„Der Faſzismus wird eine ſolche Beleidigung durch das Erſcheinen des Nitti⸗Buches nicht dulden. Wir und unſere Newyorker Kameraden wiſſen was wir zu tun haben. Die miſerable Polizei von New⸗ vork wird nicht imſtande ſein zu verhüten, daß ihre Geſchäftsräume mit Bomben in die Luft geſprengt werden. Wir haben die Faſziſten in Newyork bereits alarmiert. Ihre eigene Sicherheit verbietet Ihnen, Nittis Buch zu veröffentlichen.“ Die Unterſchrift lautet„Die Faſziſten von Paris“. Andere Briefe ſind im ähnlichen Tone gehalten und teilweiſe unterſchrieben„Die faſziſti⸗ ſche Exekutive“. Alle Briefe ſind aus Paris datiert. Puta m, der in der engliſchen Literatur⸗ und Ver⸗ legerwelt einen außerordentlich hohen Ruf genießt, hat lange gezögert, ehe er die Korreſpondenz den Behörden übergab. Er hat jedoch in der letzten Zeit Grund gehabt zu glauben, daß es ſich um mehr als leere Drohungen handelt. Infolgedeſſen hat er ſich von engliſchen Freunden bewegen laſſen, Scotland Yard von den Drohbriefen Kenntnis zu geben. Die Angelegenheit dürfte weitgehende Folgen haben. Die engliſche Oeffentlichkeit ſieht in einem ſolchen Angriff auf einen angeſehenen Verleger eine Ein⸗ miſchung in die engliſchen Angelegenheiten, die nicht ſo ſchnell vergehen wird, auch wenn Herrn Putam nichts geſchehen wird. Man darf im übrigen anneh⸗ men, daß die engliſche Polizet alles tun wird, um der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Sämt⸗ liche Morgenblätter ohne Anſehen der polttiſchen Richtung veröffentlichen heute die Drohbriefe gegen Putam. Es iſt damit zu rechnen, daß weitere Enut⸗ hüllungen folgen werden... J 5 a 5 Nur ein papierner Dolch“? (Drahtbericht unſeres Berliner Bü ron E Berlin, 4. Jan. Sehr mit Recht wendet ſich die„Germania“ gegen die leichtfertige Auffaſſung des„Vo 1 wärts“, daß die Sanktionsfrage„ein papierner Dolch“ ſei, der nur„perängſtigte Gemüter“ erſchrecke. Dieſer Verſuch des ſozialdemo⸗ kratiſchen Hauptorgans, das Sanktionsproblem als eine„mehr lächerliche als ernſte Angelegenheit“ zu ironiſieren, verdient in der Tat ſchärfſte Zurück⸗ weiſung. Die Art, wie man dieſe Dinge während der letzten Tage in der Pariſer Preſſe behandelt hat, zeigt die Gefährlichkeit des ſtrittigen Fragen⸗ komplexes ſo deutlich, daß auch das Organ der größten Regierungspartei eigentlich erkennen müßte, einen wie ſchlechten Dienſt es der deutſchen Dele⸗ gation erweiſt, wenn es die Angelegenheit als nebenſächlich mit einem ſpöttiſchen Achſelzucken ab⸗ tun will.„Das iſt“, betont demgegenüber mit be⸗ rechtigtem Unwillen die„Germania“,„keine Baga⸗ telle, und ſo weit wir unterrichtet ſind, hat die deutſche Delegation nicht die Abſicht, dieſe Frage zu bagatelliſieren. Es gibt eben noch Kreiſe in Deutſch⸗ land, die an den„papierenen“ Charakter des Ver⸗ ſailler Vertrages und an die Garantie der inter⸗ nationalen Solidarität der Arbeiterſchaft nicht un⸗ beſehen glauben können.“ Jedenfalls macht es einen höchſt üblen Eindruck, wenn von ſozialdemokratiſcher Seite, noch ehe die Konferenz in Haag recht be⸗ gonnen hat, derartige Seitenſprünge gemacht werden. Selbstmord eines Theaterleiters (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 4. Januar. Die Berliner Theaterkriſe hat ein neues Opfer gefordert. Der bekannte Schriftſteller Leo Walter Stein, der erſt vor kurzem die Direktion des Trianontheaters übernommen hat, hat geſtern aus finauziellen Sorgen Selbſtmord ver⸗ übt. Stein, der im 63. Lebensjahre ſtand, war über 30 Jahre einer der erfolgreichſten Leiter großer Provinztheater. Bekannt wurde ſein Name vor allem durch die Luſtſpiele und Libretten, die er zum Teil allein, zum Teil mit Rudolf Presber, Oskar Straus und anderen Autoren, ſchrieb. Mit der ehemaligen Herzogin von Anhalt, der Schauspielerin Eliſabeth Stickrodt, gab er zuletzt die von ihm und Presber verfaßte„Ballerina des Königs“. Der Senſationserfolg, den er auf die Art anfangs erzielte, hielt aber nicht an. Er geriet in immer ſtärkere finanzielle Bedrängnis und hat nun, nachdem alle Sanierungsverſuche ſcheiterten, und er ſein ganzes Privatvermögen verloren hatte, zum Revolver gegriffen. Letzte Meldungen Das Wetter im Schwarzwald r. Triberg, 4. Jau.(Eigener Drahtbericht.) Im Schwarzwald iſt ſeit geſtern nachmittag eine Auf⸗ löſung der Wolkendecke eingetreten, ſo daß bei einer heiteren Nacht infolge der Ausſtrahlung eine leichte Verſchärfung des Froſtes eingetreten iſt. Auch mitt⸗ lere Höhen von-800 Meter haben— 1 Grad. Neue Schneefälle ſind nicht mehr eingetreten, ſo daß der Skiſport nur in den höchſten Lagen aus⸗ geübt werden kann. Für den Eislauf ſind die leich⸗ ten Fröſte der letzten Tage noch nicht genügend ge⸗ weſen, um die Eisdecken tragfähig zu machen. Sonſt aber herrſcht bei ſchönem Wetter eine herrliche Fern⸗ ſicht. Papageienkrankheit auch in München — München, 4. Jan. Auch in München ſind meh⸗ rere Fälle von Erkrankungen, die durch Papageien verurſacht ſein ſollen, beobachtet worden. Sie ſind unter dem Bilde einer ſchweren Lungenentzündung verlaufen. Eine Frau iſt daran geſtorben. Die übrigen Fälle ſind leichter verlaufen. Zur Zeit iſt nur noch ein Teil der Erkrankten im Krankenhaus Schwabing in Behandlung. Sämtliche Infektionen kommen von einem Papagei her, der angeblich zum halben Preis von einem auswärtigen Händler ge⸗ liefert wurde. Das Tier, das die Erkrankungen verarſachte, wurde getötet und wird zur Zeit bak⸗ teriologiſch unterſucht. In flüſſiges Eiſen geſtürzt — Duisburg, 3. Januar. Im Hochofenbetrieb der Niederrheiniſchen Hütte Duisburg⸗Hochfeld ereignete ſich ein entſetzliches Unglück. Ein Kranführer war damit beſchäftigt, mit einem elektriſchen Laufkran eine Pfanne flüſſigen Eiſens zu einem Ofen zu fahren. Die Pfanne eckte aber an einem T⸗Eiſen an und geriet ins Schleudern, ſodaß das glühende Eiſen auslief und zum Teil in den Führerkorb drang. Der Kranführer verſuchte ſich durch Abſpringen zu retten. Hierbei ſtürzte er in die den Erdboden be⸗ deckende flüſſige Eiſenmaſſe, die ihn in eine lebende Fackel verwandelte; er verbrannte bis zur Unkennt⸗ lichkeit. Ein Maſchiniſt der ebenfalls von den glühenden Eiſenmaſſen getroffen wurde, mußte mit ſchweren Brandwunden an beiden Unterſchenkeln dem Hoſpi⸗ tal zugeführt werden. 18 Selbſtmorde in Berlin I Berlin, 4. Jan.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Geſtern wurden in Berlin nicht weni⸗ ger als 18 Selbſtmorde verübt. Dieſe hohe Zahl iſt offenbar auf den Jahresbeginn zurückzuführen, an dem ſich die wirtſchaftliche Not für viele ſehr drückend geſtaltet. Auf ungewöhnliche Weiſe nahm ſich ein 34jähriger Reiſender in einem Hoſpiz das Leben. Er band ſich Lederlappen vor den Mund und führte dadurch ſeinen Erſtickungstod herbei. Die Staatsaufſicht über Berlin Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf einer Preſſekonferenz gab Bürgermeiſter Scholtz geſtern eine Darſtellung der Finanzlage Berlins. Der Bürgermeiſter wird am 8. Januar dem Ober⸗ präſidenten über das Ergebnis der Sparmaß⸗ nahmen berichtet. Damit wird dann, wie er an⸗ nimmt, die Regierungskontrolle über Berlin ihr Ende finden. Diphterieerkrankungen— Sieben Opfer — Hersfeld, 4. Jan. Einer hier aufgetretenen Diphterie⸗ Epidemie, die unter außerordentlich ſchweren Symptomen auftritt, ſind bisher ſieben Kinder im Krankenhaus erlegen. ber; 5 1 5 4 5 5 3 8 5 8 dane f ere 5 rr, ͤ. ͤ * Naur 0 n dt un eee Fend Samstag, den 4. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 5 äoͤtiſche Nachrichten Verkehrsregelung auf der Rheinbrücke In den nächſten Tagen wird auf der Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen eine neue Verkehrsregelung eingeführt. An den Aufgängen zur Brücke ſieht man auf beiden Seiten geheimnis⸗ volle Käſten und davon abgehend ſtarke Kabel nach dem Innern der Städte. Es handelt ſich um folgen⸗ des: Wenn auf der Brücke, ſagen wir einmal auf der Ludwigshafener Seite, eine Verkehrsſtockung ein⸗ tritt, ruft der dort ſtationierte Poſten den Poſten auf der Mannheimer Seite an und verſtändigt ihn erſtens durch ein Glockenſignal und dann fernmünd⸗ lich von der Stockung. Durch eine automatiſche Ein⸗ richtung ſperrt der Mannheimer Poſten ſofort die Zufahrtsſtraßen von der Rheinluſt und vom Schloß durch Signale, die im normalen Zuſtand nicht ſicht⸗ bar ſind, aber bei Einſchaltung ſich vor die Fahr⸗ hahn ſtellen und vermeidet ſo einen Andrang direkt auf der Brücke. Gleichzeitig kann aber der Poſten in Ludwigshafen ſeine Hauptwache durch ein zweites Telephon von dem Geſchehenen verſtändigen und dieſe kann die Feuerwache anrufen, die das Hinder⸗ nis beſeitigt. Die Anlage iſt auf beiden Seiten gleichartig und wird im Laufe der nächſten Woche dem Betrieb übergeben. Grober Anfug Die J Jugend hat eben immer eigene Erfindungen! Fehlt es ihr mal an Geld, um etwas zu irgend⸗ welchem Zweck zu erſtehen, ſo iſt ſie nicht troſtlos. Schnell hat ſie ſich ja auf ein Surrogat beſonnen. Meiſt iſt es brauchbar und erfüllt ganz gut die an⸗ geforderte Aufgabe. Das konnte man an Silveſter wieder feſtſtellen. Oft hörte man aus Bubengruppen ein ſeltſam dumpfes Böllern mit nachfolgendem Blechgeklirr ertönen. Bei nahem Zuſehen erkannte man, daß ſich die Jugend ein eigenartiges Kanonenwerk zugelegt hatte. Es beſtand aus einer mit Deckelverſchluß verſehenen Büchſe, in deren Boden ein kleines Loch hineingetrieben war. In der Büchſe befand ſich angefeuchtetes Karbid, aus dem ſich Gas entwickelte und anſammelte. Nunmehr wurde durch die Bodenöffnung ein brennendes Streichholz in die Büchſe eingeführt, wodurch eine ziemlich ſtarke Exploſion und Detona⸗ tion zuſtande kam. Durch ſie wurde der Blechdeckel, der am wenigſten dem Druck widerſtehen kann, herausgeſchlagen und weit fortgeſchleudert. Daun begann das gefährliche Spiel von neuem. Dieſes Spiel machte der Jugend viel Spaß, wurde ununter⸗ brochen gehandhabt und artete ſchließlich, wie zum Beiſpiel auf dem Marktplatz in der Neckarſtadt, ſo aus, daß die Wirkung von allzu reichlichen Karbid⸗ mengen die Fenſter erklirren ließ. Nachdem nun Neujahr vorüber iſt, muß unbedingt dieſer waghalſigen Originalität ein Ende bereitet werden. Die Ferien unterſtützten nur zu ſehr die Schuljugend in ſolchem Treiben. Hoffentlich hat die Polizei ein wachſames Auge. Doch die Eltern müſſen mithelfen. 2 K 8 * Dr. Heimerich und die Berliner Bürgermeiſter⸗ frage. Wie der„Oberrheiniſche Landesdienſt“ auf Erkundigung an zuſtändiger amtlicher Stelle erfährt, hat Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich von den Berliner Nachrichten über die Neubeſetzung des Oberbürgermeiſterpoſtens keinerlei Kenntnis, auch ſteht er dem Gerücht völlig fern. * Ernannt wurde Kanzleigehilfe Wilhelm Kirch⸗ geßner beim Landgericht Mannheim zum Kanzlei⸗ aſſiſtenten. * Verſetzt wurde Juſtizinſpektor Heinrich Ru p⸗ pert bei der Direktion des Erziehungsheimes Schloß Flehingen zum Amtsgericht Mannheim. * In den Ruheſtand tritt am 1. März 1930 kraft Geſetzes Landgerichtsdirektor Adolf Bau mg art⸗ ner in Mannheim. * Planmäßig angeſtellt wurbe Gerichtsvollzieher Wilhelm Hörner beim Amtsgericht Mannheim. * Kirchenſammlung. Die diesjährige Kirchen⸗ ſammlung für den Landesverein für In⸗ nere Miſſion iſt nach Anordnung der Evang. Oberkirchenbehörde am 23. Februar zu erheben. Die vorjährige Sammlung ergab 9449.69 l. hierbei Kirchenbauſchuldigkeiten in Käfertal Aus den Akten des Badiſchen Landesarchivs Das Domſtift zu Worms iſt im Beſitze eines„Ur⸗ teilsbriefes“ vom 3. Januar 1393. Darin ſind die Bauſchuldigkeiten an der Käfertaler Kirche genau feſtgelegt. Darnach hat das e„das Chor und was darin bös iſt“ zu unterhalten. Die Unterhaltung des e und des Turmes obliegt der Ge⸗ meinde. Die kleine Dorfgemeinde hatte keinen eigenen Geiſtlichen, ſondern wurde von Feudenheim aus paſtoriert. In einem„2 Auszug aus dem Sydo⸗ nal⸗Format aus dem Jahre 1496“ find die 103 Jahre älteren Beſtimmungen genau übernommen. Im Reformationszeitalter wechſelte das Kirchlein ſeine Beſitzer, wie die Bevölkerung ihre Konfeſſion auf Befehl der Fürſten wechſeln mußte. Bei der endgültigen Bereinigung der Religions⸗ ſtreitigkeiten entfielen in den Pfälzer Landen den Reformierten zwei Teile und den Katholiken ein Teil der Kirchengüter zu. In dem„Uebereinkommen“ vom Jahre 1608 wurden die Kirchenbauſchuldiakeiten für Käfertal alſo gere⸗ gelt:„Turm, Sakriſtei und Corpus nebst Glocken und Seilern, wie auch die Fenſter im Langhaus, Altartiſch, Altartücher, Taufkant, Kanzel, Geſtühl uſw. ſamt des Schuppens für die Totenbahre und Geſchirre dazu ſoll von der Kollektur erhalten wer⸗ den. Die Fronden dazu ſollen die Untertanen ſchul⸗ dig ſein. Brot und Wein zum Abendmahl hat auch die Kollektur zu leiſten. Das Chor aber ſamt Gewölb darüber mit den Feuſtern ſoll das Domſtift Worms ſchuldig ſein.“ Bei der Teilung der Kirchengüter in Käfertal bekamen die Reformierten das baufällige Kirchlein, die Katholiken behielten das vor 1393 ge⸗ ſtiftete 160 Morgen große„Heiliggut“ mit dem großen Zehnten. Dieſer beſtand in 24 Malter Korn, 32 Mal⸗ ter Spelz und 21 Malter Hafer, die alljährlich auf Martini abzuliefern waren. Ein Auszug aus den alten Kirchenrechnungen bezeugt, daß für die Reparaturen in den Jahren 1595-1617 zuſammen 148 Gulden 57 Albus aus⸗ gegeben wurden. Im Dreißigjährigen Kriege haben die wechſelnden Heerſcharen die Käfertaler Bauernhütten ganz und die Kirche größtenteils verbrannt. Nur der Turm und das Chor ſtanden noch halb. Die ſich langſam wieder zuſammengefundenen acht Familien wollten ihr Kirchlein wieder aufbauen. Ein detaillierter„Ueberſchlag“ vom 5. April 1683 verlangt 145 Gulden 45 Kreuzer. Mit alljährlich wiederkehrenden„untertänigſten, demütigſten und gehorſamſten“ Bittgeſuchen wurden noch zwei Vor⸗ anſchläge eingereicht. Alles ohne Erfolg. Trotzdem es in die offene Kirche regnete und ſchneite und die Schweine auf dem Gottesacker die Toten auswühl⸗ ten, konnte erſt im Jahre 1717 nach vielen Be⸗ mühungen die Wiederaufrichtung erfolgen. Die Kirchenbaukoſten beliefen ſich für das Langhaus auf 327 Gulden 38 Kr. Die Aufrichtung des Turmes ſollte auf 383 Gulden 45 Kr. kommen. Die ev. Kol⸗ lektur genehmigte zuerſt einen Zuſchuß von 150 Gul⸗ den, ſpäter erhöhte ſie die Bauſumme auf 327 fl. Die bittende, ref. Käfertaler Gemeinde wollte dem Dom⸗ ſtifte Worms einen Anteil an den geſamten 460 Gul⸗ den Kirchturmbaukoſten aufbürden. Die ref. Pfarrer Ph. Krebs in Feudenheim und ſein Nachfolger Otto Valentin führten bis 1748 einen heftigen Federkrieg mit Worms, doch ohne Erfolg. Inzwiſchen bekamen die ref. Bürger das Patent, vor anderen Kirchen⸗ türen mit dem Teller zu ſammeln. Die ref. Ge⸗ meinden zwiſchen Mosbach, Bruchſal, Frankental und Zweibrücken ſollten eine Kollekte abhalten. Von Mosbach kamen 2 Gl, und etliche Kr. Der Landgraf von Heſſen ſpendete 30 Lüneburger Gulden. Den Reſt mußte die ref. Gemeinde unter Verpfändung ihrer Grundſtücke an die Handwerksleute nach und nach bezahlen. Noch ehe die Reſtſchuld bezahlt wurde, war das Kirchendach, der Turm und der Schuppen für die Totenbahre wieder reparaturbedürftig. Zwei Glocken und die Wiedererſtellung der eingeſtürzten Fried⸗ hofmauer waren weitere Wünſche an die Heidel⸗ berger Kirchenverwaltung. Die wiederholten Geſuche um einen Bauzuſchuß ſeitens der ref. Käfertaler Lachen im Kinderzimmer Von Kurt Miethke (Nachdruck verboten.) „Was iſt ail Epiſtel?“ fragte der Lehrer. Und Heinz antwortete prompt: „Die Frau von einem Apoſtel, Herr Lehrer.“ * Der ſehr kleine, öreieinhalbjährige Hans ver⸗ barg ſich ängſtlich, als er den großen Hund ſah. „Du brauchſt keine Angſt zu haben“, ſagte der Hundebeſitzer,„er beißt nicht.“ 3 „Aber vielleicht. er!“ ſagte Hans. Ein atemloſer Herr fragt auf ber Straße den kleinen Wolfgang: „Mein Hund iſt mir fortgelaufen. Haſt du ihn vielleicht geſehen. Es iſt ein Dackel?“ „Iſt er braun?“ fragt Wolfgang zurück. „Ja.“ „Hat er O⸗Beine?“ „Ja“.. „Und herunterhängende Ohren?“— „Ja. Haſt du ihn geſehen?“ „Ich? Geſehen? Nein. Aber ich kenne die Sorte, die Sie meinen.“ O Mannheimer Kunſtverein. Die erſte Ausſtel⸗ lung des neuen Jahres bringt Künſtlererſchei⸗ nungen aus Dresden, Kaſſel, Pforzheim und Wien. Es wurden ausgeſtellt von: Fritz Tröger⸗ Dresden 8 Oelgemälde, Ewald Schön berg⸗ Dresden 15 Oelgemälde, Karl Ernſt Lange⸗ SZ3wickau 11 Oelgemälde, 6 Radierungen, von der Kaſſeler Künſtlergemeinſchaft: Her mann Braune 1 Oelgemälde, 5 Zeichnungen, Joſef Doll 7 Oelgemälde, Georg Höhmann 6 Oel⸗ gemälde, Hugo Rohleder 9 Oelgemälde, 14 Radierungen, Rudolf Seiffert es Oelgemälde, e SN 6. 5 ee von g ruhe. Gemeinde wurden abgewieſen und die Bürger zur Ruhe vermahnt. Jetzt ſtrengten die Käfertaler eine Klage gegen das Domſtift Worms an. In vielſei⸗ tigen Schriften und Gegenſchriftſätzen begründeten die Advokaten ihre Anſprüche. Am 24. Januar 1783 wurde die Klage vom Oberhofkammer Gericht ab⸗ gewieſen. Die 37 Gulden 28 Kr. Gerichtskoſten mußte die Gemeinde bezahlen. Noch ehe mit der ſo nötigen Reparatur begonnen wurde, ſchlug am 22. Auguſt 1787 der Blitz in den Turm ein. Ein Gutachten des Kirchenbaurates Müller Heidel⸗ berg berechnet die Herſtellungskoſten auf 269 Gulden 45 Kr. Inzwiſchen hatte der Heidelberger Glocken⸗ gießer Speck eine 400 Pfund ſchwere Glocke bereit⸗ geſtellt. Ein Baufachmann ſtellte jedoch feſt, daß der Glockenſtuhl durchgefault war. Ein Eiſen⸗ balken wurde für 20 Gulden eingezogen. Am 6. April 1796 ſchlug ein Sturmwind alle Fenſter ein und beſchädigte das Dach ſehr. Alle Wiederherſtellungskoſten mußte die Gemeinde be⸗ zuhlen.„Die Sauen und andere Viecher“ wühlten auf dem Friedhofe die Toten aus, weil die Schutz⸗ mauer total eingefallen war. Die Gemeinde drohte, Worms den großen Zehnten vorzuenthalten, um ſo das Domſtift zu ſeiner angeblichen Bauſchuldigkeit zwingen zu wollen. Alles vergeblich! Laut ſeines „Urteilsbriefes“ vom Jahre 1393 und des„Ueber⸗ einkommens“ durch das„Sydonalis epikopatis Wor⸗ matienſts“ vom Jahre 1608 wies Worms alle An⸗ ſprüche ab,„da alles Inngebäude zu dahieſiger Kirche von der Gemeinde ohne der geringſten Arten von Beſchwerde geſtellet werden muß.“ Im Jahre 1787 beendete der Maurer Reinhard in Käfertal die Kirchenreparatur. Drei Glocken wurden aufgehangen, dieſe koſteten 471 Gulden 58 Kr. Die Handwerksleute mußten jahrelang um ihr Geld betteln, mit Pfändungen drohen und auf dem„Almoſen⸗ wege“ bekamen ſie langſam ihr Geld. Das Kirch⸗ lein verfiel immer mehr. Der erſte Pfarrer von Käfertal, Ph. Wachtel, betrieb den Erweiterungs⸗ bau ſeit dem Jahre 1796. Im Jahre 1818 erfolgt dann erſt der wirkliche Wiederaufbau der heutigen Kirche, die im Jahre 1910 wieder gründlich renoviert wurde. Der jahrhundertelange Streit fand in Käfer⸗ tal erſt ſein Ende mit dem Ankauf des„Heiligen Gutes“ durch die Gemeinde. Kl. s Rad uffbaſſe? Die Mannheimer Jugend benutzt dieſe an Um⸗ fang zunehmende nebenberufliche Tätigkeit zu Rüpe⸗ leien, die kaum glaubhaft erſcheinen, wie nachſtehen⸗ der Vorfall, der ſich vor dem Poſtamt Langerötter⸗ ſtraße abgeſpielt hat, beweiſt: Da ich nicht im Beſitze von Kleingeld war, mußte ich die von zwei Burſchen angebotene Radauſſicht ablehnen. Dieſe Abſage ſollte mir teuer zu ſtehen kommen, denn als ich nach eini⸗ gen Minuten das Poſtamt verließ und mein Stahl⸗ roß beſteigen wollte, mußte ich die Wahrnehmung machen, daß beide Reifen mit Nadeln durchſtochen waren. Ich ſah nur noch, wie vier Beine mit raſender Geſchwindigkeit das Weite ſurch⸗ ten. Wegen meines Raddefektes konnte ich die„viel⸗ verſprechenden“ Bürſchchen nicht einholen. Ein aus⸗ giebiger Denkzettel wäre ihnen ſicher geweſen. O. 5* * Aus der Evang. Landeskirche. Mit der Ver⸗ ſehung des Pfarrdienſtes in Schiltach wurde Vikar Karl Reich in Schiltach beauftragt. Verſetzt wur⸗ den die Vikare Adolf Bull in Karlsruhe(Gottes⸗ auerpfarrei) als Pfarrverwalter nach Doſſenbach, Georg Bernlehr in Donaueſchingen nach Karls⸗ ruhe(Gottesauerpfarrei) und Pfarrkandidat Her⸗ mann Stöhrer in Schopfheim(Doſſenbach) zur Verſehung des Vikariats nach Donaueſchingen. Mit der Verſehung des Vikariats in Gochsheim wurde Vikar Robert Steiger in Gochsheim vorläufig betraut. Zirkus Sarraſani Hochbetrieb am Samstag und Sonntag Nicht weniger als fünfmal iſt an dieſen beiden Ta⸗ gen Gelegenheit gegeben, der„Schönſten Schau zweier Welten“ einen Beſuch abzuſtatten. Samstag und Sonntag finden die allgemein beliebten Nachmittags⸗ Vorſtellungen mit dem vollwertigen Abendprogramm ſtatt. An beiden Abenden große Feſtvorſtellungen. Ganz beſonders ſei aber auf die große Tier⸗ und Indianerſchau, die mit Maſſenkonzert verbun⸗ den iſt, hingewieſen. Das Perſonal iſt jetzt bedeutend verſtärkt worden, ſodaß eine reibungsloſe Abwicklung der Tierſchau, auch bei ſtärkſtem Andrang, gewähr⸗ leiſtet iſt. Die Eintrittspreiſe zu dieſer reichhaltigen Schau ſind ſehr niedrig. Der Zirkus iſt ſtets gut ge⸗ heizt. 5 Theater⸗Direktor Küchlin⸗Baſel, ein alter Verehrer Sarraſanis, hat es ſich auch dieſes Jahr nicht nehmen laſſen, den Jahresabſchluß und des neuen Jahres Anfang bei ſeinem Freunde Di⸗ rektor Hans Stoſch⸗Sarraſant zu verbringen.— Vor 32 Jahren arbettete der jetzige große Zirkusdirektor als Clown Sarraſani in dem erſten Variste⸗Theater Baſels, dem Kardinal⸗Theater, unter Direktion von Herrn Küchlin. Mit heller Begeiſterung ſprach der 70 Jahre alte, aber noch rüſtige Herr Küchlin von den unübertrefflichen Tierdreſſuren und Künſten Sarraſanis, der bei ihm ſtets mit großem Erfolg debütierte und der es nur ungern ſah, wenn der Künſtler wieder in andere Engagements ging. Herr Küchlin iſt auch der Erbauer des Küchlin⸗ Theaters in Baſel, des größten Variete⸗ e der Schweiz. * * Seelſorge im Landesgefängnis. Der ang 8 verdiente katholische Seelſorger am hieſigen Landes gefängnis, Oberpfarrer Martin Johann Schad, dern im November v. Is. 65 Jahre alt geworden iſt, tritt in den R uheſtand. Nachfolger wird Oberpfarrer Al⸗ fred Gerich, gegenwärtig Pfarrer in Frickingen am Bodenſee. — Verein Stella⸗Haus Am vorletzten. des alten Jahres fand die Mitglieder⸗Verſammlung des Vereins Stella⸗Ha 5 ſtatt. Der Jahresbericht wies trotz der erheblichen Schwierigkeiten, die die allgemeine wirtſchaft⸗ 5 liche Depreſſion auch für ſoziale Vereine brachte, doch eine erſprießliche Tätigkeit auf. Einige Zahlen, herausgegriffen 3 aus den reichhaltigen Darſtellungen, können zur Beſtäti⸗ gung dieſer Tatſache dienen. Der Verein hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, Erwerbs bedürftigen aller Art, die im normalen Wirtſchaftsprozeß keine Arbeit ee l den können, Verdienſt zu verſchaffen. Er hat in den fünf Jahren ſeines Beſtehens den reſpektablen Betrag von Mark 60 000.— für Arbeitslöhne ausgegeben, in welcher Summe Gehälter oder andere Unkoſten für Verwaltung uſw. nicht inbegriffen ſind, im Monat rund Mk. 1000. Dieſer Betrag iſt in den letzten? Monaten naturgemäß nicht erreicht worden. Es wird wohl denige Vereine geben, die trotz der Ungunſt der Verhältniſſe ihr Vereins⸗ ziel ſo weit erhalten konnten, daß ſie mehr als 590 Frauen, teilweiſe bis zu 60 ſtändig, beſchäftigten und erreicht haben, daß Heimarbeiter innen bis zu Mark 130 monatlich verdienen konnten. 5 Daß der Verein neben ſeinen ſozialen Zielen, die er ſich geſteckt hat, durch Unterſtützung von Kunſtlern und Kunſtgewerblern auch eine beachtliche kulturelle Leiſtung vollbracht hat und vollbringt, indem er ſtändig geſchmack⸗ lich einwandfreie Erzeugniſſe des modernen Kunſthand⸗ werks in ſeiner Geſchäftsſtelle zur Ausſtellung und sum Verkauf bringt, iſt als eine meitere Leiſtung nicht hoch genug zu werten. Es wäre dankenswert, wenn imm: 25 meitere ſachverſtändige Kreiſe nach Kräften die gute Sache unterſtützen würden.. * * Beim Neufahrs⸗Herrenabend der Mannheimer Lieder⸗ 5 tafel hat Opernſänger Werner Mäckel(nicht 1 1 großem Erfolg geſungen.. Schluß des redaktionellen Teils 7 e 858 88 8% dem Pforzheimer Walter Bender 10 Oel⸗ gemälde, 20 Holzſchnitte. Ferner werden gezeigt etwa 40 Radierungen von Wiener Künſtlern aus der Geſellſchaft für ver pte nckeksende Kunſt, Wien. Von der Univerſttät Heidelberg. Profeſſor Ph. Broemſer von der Univerſität Baſel hat den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl für Phyſio⸗ logie als Nachfolger Pütters an der Univerſität Het⸗ delberg angenommen. Broemſer iſt 1886 in Rüdesheim geboren, habilitierte fich 1918 an der Münchener Univerſität, wurde 1922 außerordentlicher Profeſſor und folgte dann einem Rufe als Ordt⸗ -narius nach Baſel, von wo man ihn jetzt hierher be⸗ rufen hat. Theater und Mußik Vom Nationaltheater. Der für die Auffüh⸗ rung des„Fidelio“ am Sonntag zu einem Ausghilfs⸗ gaſtſpiel verpflichtete Generalmuſtikdirektor Roſen⸗ ſt ock iſt an Grtppe erkrankt. An ſeiner Stelle wind Generalmuſikdirektor Hermann Adler vom Stadttheater Bremen aushilfsweiſe die muſikaliſche Leitung der Vorſtellung übernehmen. O Kammerſängerin Marie Moſel⸗Tomſchik⸗ Karlsruhe iſt im Alter von 59 Jahren unerwartet am Neujahrstag geſtorben. Ein Leben für die Bühne wurde damit abgeſchloſſen. 1871 in Wien geboren, trat ſie ſchon in ſehr jungen Jahren ihre künſtleriſche Laufbahn an; der Weg führte ſie über Bremen nach Berlin zur Kroll⸗Oper und im Jahre 1896 an das ehemalige Großherzogliche Hoftheater Karls⸗ Im Jahre 1902 verließ ſie Karlsruhe und wirkte als erſte Altiſtin in Wiesbaden, Riga, Darm⸗ ſtadt, Prag und Hamburg. 1913 fand ſie wieder den Weg nach Karlsruhe als erſte Spielaltiſtin zurück. Im Jahre 1924 nahm ſie Abſchied von der Bühne und lebte ſeitdem in ſtiller Zurückgezogenheit. Aus ihren erſten Jahren in Karlsruhe, unter Felix Mottl, rühmen die älteren Theaterfreunde ihre her⸗ vorragenden Darſtellungen, etwa die lebens volle, ſprühende und zum Schluß erſchütternde Carmen oder die wundervoll ausgeglichenen Wiedergaben der Aktpartien in G. Verdis Opern. Sie entfaltete als Spielaltiſtin in der ernſten und heiteren Oper, ganz beſonders in der Spieloper und in der klaſſiſchen Operette eine feine Kunſt, ausgeglichen im muſika⸗ liſchen, bei glücklicher Einſetzung der durch ange⸗ nehme klangliche Eigenſchaften ausgezeichneten Stimme, lebendig und geſchmackvoll in der Dar⸗ ſtelllung. Uraufführung im Hamburger Deutſchen Schau⸗ hauſe:„Die beiden Herren.“ Sie paßte gut in die Laune des Silveſterabends hinein, dieſe ulkige „Vuſtſpielkomödie“ Marian Hemars. Wer ſind die beiden Herren.? Sie haben beide die gleichen Aufangsbuchſtaben J. B. Das führt zu einer drol⸗ ligen Verwechſlung, bei der der zweite Herr., ein Schriftſteller, nicht nur in der Wohnung des erſten Herrn B. Nachfolger wird, ſondern auch bei deſſen Geliebten Dolores, einer weitherzigen jungen Frau. Daraus entſteht ſowohl eine Komödie in der Komödie, als auch ein Schickſal im Leben des Autors und aller Beteiligten. Die Parallele zwiſchen der Komödie und der Wirklichkeit gibt Hemar Gelegen⸗ heit zu draſtiſchen, witzigen Sprüngen und bunten Einfällen, die bei manchen guten Anſätzen doch ſchließlich auf einen Silveſterulk hinauslaufen. Die in beſter Laune inſzenierte Uraufführung im Deut⸗ ſchen Schauſpielhauſe rief die Heiterkeit eines ſchon in Silveſterſtimmung befindlichen Publikums her⸗ vor. Sie wurde namentlich durch die famoſe Cha⸗ rakterkomik Willy Favarts und Fritz Wag⸗ ners, unterſtützt durch die Damen Hachmann⸗ Zipſer und Gondy, wachgehalten. P. W. Streichhölzer (Nachdruck verboten) Wiener aus Wien kommt nach Berlin. Verſchüchtert ſteht er dem großen Tempo gegen⸗ über. Nimmt ſich leiſe un“ beſcheiden eine Zigarette aus der Taſche und bittet, nach alter Wiener Sitte, einen vorbeieilenden Raucher um Feuer. Geſtatten Sie, e könnten 85 mir 1 P N Feuer geben: Der Berliner nimmt die Zigarre aus dem Munde berlegt, ſteckt ſeine Zigarre wieder in den Mun zieht zweimal tüchtig, daß ſte rot aufglimmt, nimm die Zigarre wieder aus dem Munde, greift in die Taſche, holt eine Schachtel Streichhölzer heraus und klopft darauf. „Sehen, Sie,“ ſagt er,„ſo etwas müſſen Se ſich anſchaffen.“ Steckt die Streichhölzer wieder ein, und 5 ſei⸗ ner Wege. Plate Nachdruck werbe 5 Mein Freund Plate hatte in der Lotterie fünf⸗ zehntauſend Mark gewonnen. i „Was willſt du mit dem vielen Geld?“ fragte ich. „Amerika, ſagte Plate,„nichts wie Amerika.“ Und da Plate ein konſequenter Mann war, fuhr er mit dem nächſten Dampfer ab. 5 „Und wie iſt es mit deinem Englif 9% rief ch ihm zum Abſchied zu. „Lern ich drüben,“ ſchrie er zurück und wink mit der Mütze. 5 In Newyork etablterte er ſich.„Hauptſache A paſſung,“ dachte er, und er ließ über ſeinen Vorſta laden eine Lichtreklame mit ſeinem Namen bringen. „Morning, Miſter Plate,“ ſagte die Le. 5 ſeinen Namen fektfans mene„P au „Anpaſſen,“ dachte er und ließ die M kommen. Die änderten die Lichtreklame in um. Aber am nächſten Tage 5 „Pliete“ zu ihm i Plate begann ſich zu wundern; aber er war geſagt, ein Mann von Konſequenz. So ka Mechaniker abermals und änderten die 80 in zpliete“ um. 4. Seite. Nr. 5 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Januar 1930 Die Angeſtellten und das neue d ihr Der Vorſteher des Gaues Baden⸗Pfalz⸗Saar im Ge⸗ werkſchaftsbund der Angeſtellten(GD), Herr Emil Zimmermann, ſprach in der Orts⸗ gruppe Mannheim des GDA. über das, was die An⸗ geſtelltenſchaft vom neuen Jahr erwünſcht, befürchtet und erwartet. Aus der Fülle des Vorgetragenen kann der Be⸗ richt nur einiges erwähnen: Das vergangene Jahr hat uns eine ſtarke Steigerung der Arbeitsloſenzahlen gebracht. Eine Aenderung dieſes Zuſtandes liegt nicht zuletzt im Jetereſſe des Staates, der es ſich nicht leiſten kann, große Mengen ſeiner Bürger mit einer kargen Unterſtützung untätig leben zu laſſen. Die Löſung iſt ſehr ſchwer, aber ſie muß gefunden werden. Ver⸗ ſchiedene Vorſchläge dieſer Art ſind gemacht worden, ſo der der Einführung eines 9. Volksſchuljahres, wodurch der Arbeitsmarkt entlaſtet werden wütrde, einer Arbeitsdienſt⸗ pflicht, eines Pflichtſportſahres uſw. Die Statiſtik zeigt, daß Arbeitsloſigkeit beim Angeſtellten weſentlich ſel⸗ tener iſt, dafür aber viel länger dauert als beim Arbeiter. Darum ſind beſondere Formen der Arbeitsloſenverſicherung für Angeſtellte g zu fordern, um dieſe den beſonderen Verhältniſſen anpaſſen zu können. Die Not der älteren An geſtellte zauert unvermindert an. Der Zugang an Aelteren beide Geſchlechter iſt ziemlich ſtark. Wir ſtreben Einſtel⸗ lungszwang an als einziges Mittel, das wahrſchein⸗ lich umfaſſend für Hilfe ſorgen könnte. In Deutſchland erwarten wir im Jahre 1930 das Be⸗ rufsausbildungsgeſetz. Der vorliegende Ent⸗ wurf weiſt mancherlei Mängel auf, z. B. das Heraus⸗ nehmen der Landwirtſchaft, es fehlt eine zwingende Vor⸗ ſchrift über den Urlaub uſw. Eine Novelle gur Kran⸗ kenverſicherung iſt zu erwarten. Wir fordern reſt⸗ loſe Verſicherungspflicht aller Angeſtellten ohne Rückſicht auf Einkommenshöhe. Die Auseinanderſetzungen über Wirtſchaftsdemokratie werden im neuen Jahr weitergehen. Ein beſſeres Verhält⸗ nis des Einzelnen zur Wirtſchaft iſt notwendig. Der Ar⸗ beitnehmer braucht Erſatz für das, was in der Entwicklung zum modernen Arbeitsprozeß verloren gegangen iſt, die Ver⸗ bindung mit dem Werk, an dem er ſchafft. Alle Tendenzen auf Weiterentwicklung des Betriebsrätegedankens, des wirtſchaftlichen Rätegedankens(Bezirkswirtſchaftsräte, Reichs wirtſchaftsrat), des Arbeitsrechts, der Sozialver⸗ ſicherung, der Schulung und Berufsberatung, der plan⸗ mäßigen Arbeitsvermittlung, des Schichtungsweſens uſw., münden in die Probleme der Gewinnbeteiligung, der Rolle des Staates als Wirtſchaftsunternehmer, der größeren Publizität der Wirtſchaftsführung, der Grenzen der priva⸗ ten Monopolwirtſchaft uff. Nach unſerer Ueberzeugung iſt Demokratiſierung der Wirtſchaft die nächſte Phaſe der Entwicklung. Unſer Wunſch iſt es, daß uns das neue Jahr auf dieſem Wege ein gutes Stück weiter bringen möge. In der Diskuſſion kam beſonders zum Ausdruck, daß eine weitere Stärkung der Gewerkſchaften notwendig ſet, um ſie in den Stand zu ſetzen, ihre großen Aufgaben zu erfüllen. Gerade der par⸗ tetpolitiſch und religibs neutrale Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(GG Da) wird die Aufgabe haben, in vorderſter Front an dem großen Werke der Wiedergeſundung der deutſchen Wirtſchaft mitzuarbeiten.* Voranſtaltungen Maunheimer Künſtlertheater Apollo Erich Wolf, der Wiener Maurice Chevalier, iſt nun eingetroffen. Die neue Wiener Tauſig⸗Revue 1930 hatte mit ihm als Verbindungsglied einen geradezu beiſpielloſen Er⸗ folg. Einzelne Szenen mußten infolge eines in einer Revue noch nicht dageweſenen Beifalls wiederholt werden. Es ſei heute ſchon darauf hingewieſen, daß eine Verlän⸗ gerung des Gaſtſpiels über den 15. Januar hinaus aus⸗ geſchloſſen iſt. Morgen Sonntag finden zwei Vorſtellungen ſtatk. Die Nachmittags vorſtellung geht als ungekürzte Frem⸗ denvorſtellung in Szene. Heute Samstag wird im Trocadero des Arollo⸗ Theaters im Anſchluß an die Theater⸗Vorſtellung der e rſte Ball abgehalten, der als Revue⸗Ball mit Einlagen der Repue⸗Mitglieder in Szene geht. Die Polizeiſtunde iſt ver⸗ längert. Im Goldſaal des Apollo⸗Theaters iſt ebenfalls Tan z. 1 * * Mannheimer Rundfunk. Das Sonntagsprogramm bringt zwei bemerkenswerte Uebertragungen aus Mann⸗ heim: In Abänderung der Programmankündigung wird ein in letzter Stunde zuſtande gekommener Vortrag über: „Richard Dehmel, der Dichter und Menſch“ übertragen. Erfreulicherweiſe iſt es gelungen, die gerade in Mannhelm weilende Gattin des Dichters Frau Ida Dehmel, hierfür zu gewinnen, Der Vortrag findet von 17.45 bis 18.15 Uhr ſtatt. Von 19.00 bis 20.00 Uhr ſpielt die ein⸗ heimiſche Piantſtin Luiſe Schatt⸗Eberts unter dem Titel:„Eine Stunde Klaviermuſik“ moderne Komppſt⸗ tionen, darunter auch die erſt letzthin uraufgeführte Sonate op. 25 des Mannheimer Komponiſten Kurt Spanich. Der neue Stadtrat von Ludwig VBegrüßungsabend Wahl eines 3. Bürgermeiſters Die geſtrige erſte Sitzung des neugewählten Stadtrats von Ludwigshafen iſt ohne die befürch⸗ teten Kundgebungen verlaufen. Polizei„ſiebte“ die Beſucher des Rathauſes, wodurch ſtörungsluſtige Elemente ferngehalten wurden. Oberbürgermeiſter Dr. Dr. Weiß begrüßte die alten und die neugewählten Mitglieder des Stabdt⸗ rats zum Beginn einer neuen Wahl⸗ und Arbeits⸗ periode mit Worten des Danks an den alten Stadt⸗ rat und der Mahnung an den neuent nach geſchlage⸗ ner Wahlſchlacht praktiſche Arbeit zu leiſten— unter Selbſtbeſcheidung in den vorzutragenden Wünſchen, deren Erfüllung die Beſchränktheit der Mittel und der Zuſtändigkeiten im Wege ſtehe. Hoffentlich werde der Finanzausgleich von Reich und Land die Pfälzer unmittelbaren Städte, durch Gleichſtellung mit den rechtsrheintſchen Städten, ſowie der Aus⸗ gang der Verhandlungen im Haag eine Beſſerung und den baldigen Abzug der Beſatzung bringen. Nachdem der Oberbürgermeiſter jedes einzelne Mitglied des Kollegiums durch Handſchlag auf ſeine Obliegenheiten verpflichtet hatte, begann die Wahl eines 3. ehrenamtlichen Bürger⸗ meiſters. Gegen die Neubeſetzung dieſes Poſtens ſprach ſich je ein Antrag der Nationalſozialfſten ſowie der Deutſchen Volkspartei, der Wirt⸗ ſchaftsparkei und der Demokraten aus. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß begründete ſeinen Antrag auf Wiederbeſetzung der Stellung eines ehrenamtlichen 3. Bürgermeiſters: Ludwigshafen ſei in der Perſonalbeſetzung der oberſten Stellen viel ſparſamer als die rechtsrheiniſchen bayriſchen Städte vorgegangen, indem es Referatſtellungen häufig mit tüchtigen mittleren Beamten beſetzte. Da die Bürgermeiſter den Vorſitz in den Ausſchüſſen zu führen haben, wäre die Arbeitslaſt für nur zwei Perſonen zu groß. Wir ſparen auch, indem wir kei⸗ nen Berufsbürgermeiſter, ſondern nur einen ehren⸗ amtlichen wollen. Str. Förſter(Nat.⸗Soz.) unterſtrich die Not⸗ wendigkeit des Abbaus der oberen Stellen in einer Zeit, da man für Erwerbsloſe und andere Notlei⸗ dende nie Geld habe. Auch das Ehrenamt verurſache Koſten durch die mehrere tauſend Mark jährlich be⸗ tragende Aufwandsentſchädigung. Den Antrag der dret Mittelparteien vertrat Str. Wiedemann: Wenn man ſparen wolle, ſo ſolle man mehrere Aus⸗ ſchüſſe verſchmelzen. eee FJilm⸗Nund ſchau „Emden III fährt um die Welt“ Die erſte Weltreiſe eines deutſchen Kreuzers nach dem Kriege, iſt in dieſem Film feſtgehalten, der am kommenden Sonntag vormittag im„Univerſum“, N 7, 3, im Rah⸗ men einer kulturellen Film⸗Morgenfeier mit vollem Orcheſter einmalig gezeigt wird. Eine friedliche Auf⸗ gabe hatte das Enkelſchiff des berühmten hiſtoriſchen Kreu⸗ zers als erſter Bote des neuen Deutſchland in ſernen Län⸗ dern zu erfüllen. Daß ihm dies reſtlos gelungen iſt, zeigt der Film in abwechflungsreicher Bilderfolge. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl der Stadt Pirmaſens * Pirmaſens, 4. Jan. In der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung fand die Wahl der Bürger⸗ meiſter der Stadt Pirmaſens ſtatt. Die Kommuniſten präſentierten als erſten Bürgermeiſter den Fabrikarbeiter Heinrich Schreiber. Die Ver⸗ einigten Bürgerlichen Parteien ſchlugen zur Wieder⸗ wahl den bisherigen 1. Bürgermeiſter, Geheimrat Strobel, vor. Im eigentlichen Wahlakt erhielten Geheimrat Strobel 14 Stimmen, der Kandidat der Kommuniſten 6 Stimmen. Die Nationalſozialiſten enthielten ſich der Stimme. Damit war Geheimrat Strobel zum 1. Bürgermeiſter der Stadt Pirmaſens wiedergewählt. Nach einer Pauſe von 20 Minuten Auch brauchen die Bürger⸗ hafen Ausſchußwahl meiſte nicht ſo viel für Repräſentation in Anſpruch genommen zu werden. Arbeiten mehr mechaniſcher Natur(Rechnungsunterzeichnung) könnten auch von Stadträten vorgenommen werden. Der Perſonal⸗ abbau ſolle von oben beginnen. Str. Müller (Komm.) verlieſt eine längere Erklärung: die büro⸗ kratiſche kommunale Selbſtverwaltung ſei ein Organ zur Unterdrückung der proletariſchen Klaſſe durch die Bourgeviſie. Als Kandidat für den Poſten wird zuletzt Fritz Reinhardt(Komm.) präſentiert. Str. Hammer(SPD.) ſchließt ſich den Gründen des Oberbürgermeiſters an. Str. Hofmann macht namens des Zentrums und der Bayr. Volkspartei auf den wachſenden Aufgabenkreis der Städte (Wohlfahrtspflege, Wohnungsamt) aufmerkſam. Maunheim habe 4 Berufsbürgermeiſter. Dem Wunſch nach Erſparnis wolle die Fraktion des Red⸗ ners Rechnung tragen, indem ſie einer Herabfetzung der Aufwandsentſchädigung auf weniger als die Hälfte zuſtimme. Frenzel(Komm.) meint hier⸗ zu: die beiden erſten Bürgermeiſter ſollten ihre Be⸗ zige zugunſten des dritten ermäßigen. Nachdem Beißwenger(NS.) den Standpunkt ſeiner Fraktion nochmals ausgeſprochen und der Oberbürgermeiſter auf die 3 Bürgermeiſter von Kaiſerslautern und Speyer hingewieſen hat, wird der Antrag auf Nichtwiederwahl des 3. Bürgermei⸗ ſters mit allen Stimmen gegen die 16 Stimmen der Antragſteller, der Kommuniſten und des Chrtſtl. Volksdienſtes abgelehnt. Str. Dr. Röhrig(D. Volksp.) ſchlägt Laun⸗ ſcher(Dem.), Hofmann Str. Zang(Ztr.) als 3. Bürgermeiſter vor. Es entfallen auf Zang 25, auf Laubſcher 9, auf Fritz Reinhardt 4 Stimmen; 4 weiße Zettel werden für ungültig erklärt(NS.). Der Gewählte Zang bittet um Bedenkzeit. Zum letzten Punkt der Tagesordnung: Feſt⸗ ſetzung der Zahl, des Umfangs und Be⸗ ſetzung der Ausſchüſſe wird nach längerer Ausſprache, an der ſich der Oberbürgermeiſter, Dr. Röhrich(D. Pp.), Bertram(Dem.), Baum(SPD.) und Bürgermeiſter Kleefoot be⸗ teiligen, der Antrag Röhrich einſtimmig angenom⸗ men, die Wahl im Sinn des bürgermeiſteramtlichen Vorſchlags nur vorläufig vorzunehmen. In einer baldigen Sitzung wird das endgültige Ver⸗ hältnis, beſonders die Zahl der Mitglieder, die Dr. Röhrich beſchränkt wiſſen will, beſchloſſen werden. X. wurde zur Wahl der beiden weiteren Bür⸗ germeiſter geſchritten. Die Nationalſozialiſten präſentierten als Kamdidaten den Kaufmann Rich. Mann, die Vereinigten Bürgerlichen Parteien den bisherigen zweiten Bürgermeiſter Friedrich Köm⸗ merling und Jakob Dörler, die Kommuniſten die Fabrikarbeiter Heinrich Schreiber und Wilh. Burkhardt. Die Wahl brachte für die National⸗ ſozialiſten 11 Stimmen, für die Kommuniſten 10 Stimmen und für die Vereinigten Bürgerlichen Par⸗ teien 9 Stimmen. Demnach wurde der Kandidat der Nationalſozialiſten, Richard Mann, zum 2. Bürger⸗ meiſter, der Kandidat der Kommuniſten, Heinrich Schreiber, zum 3. Bürgermeiſter gewählt. Die Natio⸗ nalſozialiſten erhielten eigentümlicherweiſe eine Stimme über die Zahl ihrer Vertretung im Stadt⸗ rat. Es iſt anzunehmen, daß die Kommuniſten eine Stimme für die Nationalſozialiſten abgegeben haben, weil ſie anſcheinend den zweiten Bürgermeiſterpoſten nicht haben wollten. 8 Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Müllheim geneh⸗ migte einſtimmig die Vorlage betreffend Anſchluß an die Gasfernverſorgung G. m. b.., Ober⸗ baden, Freiburg i. Br. Ebenfalls einſtimmig be⸗ willigte er die Uebernahme einer Bürgſchaft von 25 000& für die Obſtſammel⸗ und Packſtelle des Be⸗ zirksobſtbauvereins Müllheim. Stürmiſche Stadtratsſitzung in München * München, 3. Jan. Der neugewählte Münchener Stadtrat trat heute vormittag zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen, die teilweise einen erregten Verlauf nahm. Im Anſchluß an die Verpflichtung der Stadträte durch Handſchlag erhob der nationalſozialiſtiſche Stadtrat Eſſer Einſpruch dagegen, daß auf der Tribüne des hinteren Saales ſechs Kriminalbeamte anweſend ſeien. Er erblickte darin eine Maßnahme, die der Würde des Hauſes nicht entſpräche. Der Oberbürgermeiſter er⸗ klärte dazu, daß die Anordnung nicht vom Stadtrat ausgegangen ſei und daß das Stadtdirektorium die Polizei nicht hindern könne, wenn dieſe ſolche Maß⸗ nahmen unter dem Geſichtspunkt ihrer Verantwort⸗ lichkeit treffen zu müſſen glaube. Bei den Natio⸗ nalſozialiſten wurden während dieſer Erklärung leb⸗ hafte Zwiſchenrufe laut. Oberbürgermeiſter Dr. Scharnagel hielt dann eine längere Programm⸗ rede, in der er beſonders auf die eruſte Lage auf⸗ merkſam machte, die bei der gegenwärtigen Finanz⸗ lage in Reich, Staat und Gemeinden auch den Münchener Stadtrat zu beſon derer Spar⸗ ſamkeit verpflichte. Sein Appell ging dahin, über alle Parteikämpfe hinweg die gemeinſame Arbeit zum Beſten des Gemeinwohles zu fördern. Ein Antrag der Nationalſozialiſten, über die Anſprache des Oberbürgermeiſters eine Ausſprache zu eröff⸗ nen, wurde mit Mehrheit abgelehnt. * Schriesheim, 2. Jan. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: An die Stelle des verſtorbenen Gemeinde verordneten Land⸗ wirt Georg Jakob Hauſer tritt Landwirt Adam Hein⸗ rich Jäck hier.— Zum Vorfitzenden der örtlichen Beratungsſtelle wird Gemeinderat Valentin Ludwig Müller, Kaufmann hier, beſtimmt.— Die Ueber⸗ laſſung des Zehntkellers an einen hieſigen Verein zur Abhaltung eines Kellerfeſtes wird abgelehnt.— Die Pachtzinſen für die Bahngrundſtücke an der Doſſenheimer Chauſſee wurden berechnet.— Die Verſteigerung bezüglich der Ein⸗ und Zweiſpänner⸗ fuhren, das Führen des Schlammwagens und das Führen des Bahnſchlittens wird genehmigt ebenſo die Verſteigerung der Eislieferung für das Jahr 1930.— Der allfährliche Mathaiſe⸗Markt fin⸗ det vom 23. bis 25. Februar ſtatt. Es ſollen diesmal nur 5000 Stück Loſe zur Ausgabe kommen.— Das Ortsgericht wurde neu gebildet. Tages baleacles Samstag, den 4. Januar Nationaltheater:„Die andere Seite“, 20 Uhr. Neues Theater:„Der Zigeunerbaron“, 19.90 Uhr. Maunheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Premiere der Neuen Wiener Magazin⸗Revue 1930, Anfang 20 Uhr. Trocadero im Apollo: Revueball, 23 Uhr. Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellungen, Anſong 15 Uhr und 19.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Nacht gehört uns“.— Schauburg:„Die ſeltſame Vergangenheit“.— Capitol: „Die vier Teufel“.— Scala:„Der Leutnant ihrer Majeſtät“— Glorio:„Frühlings rauſchen“— Pa ha ſt⸗ Theater:„Sein beſter Freund“.— Ufa⸗Theater: „Uebern Sonntag, lieber Schatz“,— Univerſum: „Weibergeſchichten des Captain Laſh“.— Lichtſpiel⸗ haus Müller:„Der Draufgänger“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—18 Uhr, 14—10 lrhr; Sonn⸗ und Feiertags durchgehend von 1116 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſenm: Geöffnet täglich v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchg. Sonderausſtellung Deutſche Minneſänger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift).— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Schluß des redaktionellen Teils — Die weitberuhmten Larresd MHKEIPFP-PILLER zuverlässig z. Blutreinigung u. Stunigang- Regelung Rheum, Sapo ſe 2. Cal. 3. Iunip. 1, Rloe 4. In allen Aneihaken Mk..— Kneipp-Rur-Wegweiser koskentrei durch feipp-Haus-Centrale Würsburg. Anſelm Feuerbachs bdeutſches Schickſal Zum 50. Todestage am 4. Januar/ Von Hanns Martin Elſter Unſere Zeit und unſere Entwicklung rücken von Anſelm Feuerbachs Weſen und Werk ſcheinbar immer weiter fort. Ariſtokratiſch war ſein Weſen, auf Per⸗ ſönlichkeit, Idealismus, klaſſiſche Schönheit eingeſtellt; demokratiſch glaubt unſere Zeit zu ſein, auf die Er⸗ füllung der Maſſenwünſche, auf reale Beglückung, materielle, techniſche Lebensbeherrſchung und natura⸗ liſtiſche Reporterwiedergabe iſt ihre Entwicklung ge⸗ richtet. Und wie das Weſen ſo das Werk: Feuerbachs Werk ſerſtrebte aus eigenem Erleben die Wieder⸗ goburt des höchſten koloriſtiſchen und kompoſitionellen Stils der Renaiſſance Italiens im fünfzehnten Jahr⸗ hundert, Feuerbachs Werk ſehnte ſich danach, die Schönheit des Lebens in großer, ſtrenger, edelſter und reinſter Form zu geſtalten; ihm waren die Form⸗ ideale der Klaſſik, der Antike, der Renaiſſance der ſelbſtverſtändliche Sinn allen Kunſtbemühens; ſeine Welt hieß Griechenland, Rom, Italien: aus deutſcher Seele und Sehnſucht, mit deutſcher Tiefe und Lebeus⸗ ſchwermut. 5 Man ſieht: Feuerbach muß denen, die die techniſch⸗ amerikaniſche, geometriſch⸗rechneriſche Gegenwart mit ihrem flachen Lebensgenießertum bejahen, durch und durch hiſtoriſch erſcheinen. Die ewig Gegenwärtigen werden dieſen Künſtler und ſein Werk vergangen nennen, in die Entwicklung der deutſchen Kunſt des neunzehnten Jahrhunderts einſtellen, ihn einen Hiſto⸗ rienmaler nennen, der in koloriſtiſcher Hinſicht die Beſtrebungen der klaſſtziſtiſchen Epoche eines Peter Cornelius erfüllte und die vormoderne deutſche Kunſt, die noch nichts von Impreſſionismus, Naturalismus, geſchweige denn Expreſſionismus, Kubismus wußte, als ein Meiſter nicht in allen ſeinen Werken, aber einer großen Anzahl vollendete. So gewiß etwas Wahres an dieſer Betrachtungsweiſe iſt, ſo ſicher iſt aber auch, daß ſie im Geſamtrahmen des deutſchen Geiſtes und der deutſchen Entwicklung zu eng und kleinlich iſt. Anſelm Feuerbachs Weſen und Perſönlichketit, Szeg und Werk ſind mehr als nur eine Angelegen⸗ hett der Kunſt: ſte ſind auch noch wie von jeher ein Bild bes deutſchen Schickſals überhaupt. Die frühe⸗ ſten Zeiten deutſcher Geſchichte ſind erfüllt von den Zügen der Germanen nach dem Süden: in der Völkerwanderung. Im Mittelalter findet wenden im Rom. Dürer zieht nach Venedig. Luther ringt mit Rom. Goethe iſt ohne Italien der un⸗ glücklichſte Deutſche. Immer wieder ſucht der Nor⸗ den ſeine Ergänzung, ſeine Erfüllung im Süden, ſet es in Rom ſei es in Griechenland. Die ſonnen⸗ loſe, nebelgraue Düſternts, die Schwermut der grü⸗ belnden Seele im Norden kann ohne den Sonnen⸗ glanz, die geiſtige Heiterkeit des Südens nicht zur Form, zur Geſtalt, zur Einheit finden. Der Deutſche trägt das Schickſal des Dualtsmus Nord⸗Süd, die Antipolarität des Nord⸗Süd, des Formloſen zur Form Strebenden, des zuchtloſen Schweifens, das nach zuchtvoller Begrenzung ſich ſehnt, in ſich. Dies ewige deutſche Schickſal kann auch unſere Zeit nicht leugnen; mag ſie ſich noch ſo modern⸗amerikaniſch gebärden, das Sonnenloſe ſucht immer das Sonnen⸗ hafte, das Zuchtloſe immer die Zucht, das Form⸗ loſe ſtets die Form. So wird auch eines Tages das Moderne⸗Modernſte wieder das Ewige der An⸗ tike, der Klaſſik, der Hiſtorie ſuchen, weil jede Ein⸗ ſeitigkeit ihre Ergänzung zur Allſeitigkeit braucht ſoll er nicht an ſich ſelbſt zugrunde gehen. Nur das Allſeitige iſt fruchtbar, treibt Leben, hat Zukunft; niemals das Einſeitige. Viele Anzeichen deuten heule ſchon auf dieſe Klärung auch heutiger Zeittendenzen hin. Dann wird auch die Stunde kommen, da Anſelm Feuerbachs Größe und Bedeutung im vollen Lebens⸗ ſinne erkannt wird und wirkſam werden kann. Während ſeines nur zu kurzen Lebens wurde Feuerbach mißverſtanden und auch die Nachwelt hat ein falſches Bild von ihm überliefert, indem ſie ihn das deutſche Kaiſertum ſeine Krönung und ſeine Zeit⸗ als ewig unbefriedigt hinſtellte. Viel reiner und richtiger hat Wilhelm Trübner ihn mit ſtcherem Künſtlerblick geſehen, wenn er von„ſeiner heiteren Ruhe“ und„dem getroſten Gleichmut“ und ſeiner „mündlichen Rede“ berichtete. Dies iſt auch die Stimmung, die ſeine hinterlaſſenen Schriften, das klaſſiſche Literaturdenkmal des„Vermächtnſſſes“ das ſeine Stiefmutter Henriette, die treuliebende Lebensbegleiterin, nach ſeinem Tode herausgab und ſeine Briefe ausatmen: es iſt die große Har⸗ monie des Menſchen, der in ſeinen beſten Werken den Ausgleich zwiſchen Nord und Süd gefunden hat, der zur inneren und formalen Vollendung durch⸗ gedrungen iſt. Dieſe Vollendung, dieſe beſeelte Harmonie der Innenwelten und der Formen ex⸗ heben ja ſeine berühmteſten Bilder von den Selbſt⸗ porträts bis zu den Porträts der geliebten Mutter, von den herrlichen Nanabildern in den verſchie⸗ denſten Abwandlungen bis zu den einzigartigen Ge⸗ ſtaltungen der Iphigenie und Medea, von den großen Szenen um Pietro Aretino, die Amazonen⸗ ſchlacht, um Dante und chriſtliche Motive bis zu den Landſchaften, Idyllen und Akten, bis zur wunder⸗ ſamen Muſikalität des Berliner„Konzerts“ von 1878 und bis zum gewaltigen„Titanenſturz“ von 1829, ſeinem letzten Bilde zu einer einzigartigen Offenbarung vom Sinn des Lebens durch die Form. Der Deutſche in Feuerbach eroberte in ſich den Sinn des Lebens in der Verbindung mit der ewigen Harmonie und der Künſtler in Feuerbach ge⸗ ſtaltete dieſen Sinn durch die mit Hilfe der großen antiken und italieniſchen Kunſt gewonnenen Form. Sein Schickſal war deutſches Schickſal: vom Nor⸗ den zum Süden, vom Sinn zur Form, vom Weſen zur Geſtalt, beides zugleich in reiner Vollendung und Offenbarung! Dies Schickfal war als Lebensweg natürlich ein eruſtes, ſchweres Leiden und Ringen. Aus einem alten, geiſtig bedeutenden Gelehrtengeſchlecht von Philoſophen, Juriſten, Archäologen! ſtammend, brachte ſein Blut den Trieb zum Ewig⸗Geiſtigen mit, den der Vater, zuerſt Gymnaſiallehrer in Speyer, wo Anſel, am 9. September 1829 geboren wurde, dann als Univerſttätsprofeſſor in Freiburg i. Br., durch die feinſinnigſte Kultur des klaſſiſchen Idealis⸗ mus fruchtbar nährte. Als das Wunderkind 1848 die Düſſeldorfer Akademie bezog, begann das unbe⸗ irrbare Suchen nach dem eigenen Stil und Sinn: wir ſehen Anſelm nun mehr als anderthalb Jahr⸗ zehnte von Lehrer zu Lehrer, von Düſſeldorf nach München, von München nach Antwerpen, von hier nach Paris wandern, nirgend befriedigt, bis endlich, 1852, erſtmals Venedig, Florenz, Rom den einheit⸗ lichen Weg zeigen, der zur Harmonie führt: durch die Antike und Renatſſance. Im Bilde der Schu⸗ ſtersfrau Nana verkörpert ſich ihm lebensvoll die ewige Schönheit. Fortan iſt ſein Werk nur noch ein Sichklären und Sammeln. Seit 1861 entſtand Bild um Bild in bleibender Meiſterſchaft. Der erſte Ruhm glänzt auf: Wien ruft ihn 1873 an ſeine Akademie. Aber es iſt das Wien Makarts! Und Makarts Welt iſt nicht ſeine Welt, denn Makart hat nur die leere Geſte und den verlogenen Rauſch, nicht aber die Wahrheit, nicht das Weſentliche in Sinn und Form. Die Deutſchen ſeiner Zeit kannten und erkannten ihn nicht, wie die Deutſchen ſa immer in ihrer Zeit nur den Schein preiſen und den wahren Schöpfer erſt nach dem Tode erkennen. So erfuhr es auch Feuerbach: er verließ Wien wieder, kehrte einſam nach Italien zurück, wo er im kleinen Albergo della Luna zu Venedig, kaum fünfzig Jahre alt, 1880 weltverlaſſen ſtarb. Erſt die Jahr⸗ hundertausſtellung von 1906 entdeckte ſein Werk neu, fühnte das Unrecht der Zeitgenoſſen Feuerbachs, wies uns das deutſche Schickſal wieder einmal zur Einſicht und Wegweiſung, wie es auch dem heutigen Deutſchland notwendiger denn je iſt OZ wei neue Offenbach⸗Opern. Wie aus Delitzſch berichtet wird, wurde im Nachlaß der kürzlich ver⸗ ſtorbenen Frau des Kreisrichters Dietze in Delitzſch Offenbachs ſeit fünfzig Jahren verſchwundene Oper„Mariella“ gefunden.— Die kürzlich in Paris mit vollſtändigem Orcheſtermaterial aufge⸗ fundene und auf Walter Brügmanns Betreiben neu bearbeitete und gedruckte Offenbach⸗Oper„Robinſon Cruſde“ gelangt demnächſt in Leipzig zur deutſchen Uraufführung. 5 1 Samstag, den 4 Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 5 Aus dem Lande Eine feuerfeſte Stadt Ladenburg, 3. Jan. Auch in dem jetzt abgelau⸗ fenen Jahr 1929 iſt unſere Stadt von Bran daus⸗ brüchen völlig verſchont geblieben. 1929 iſt ein weiteres Glied der Kette der brandloſen Jahre, denn ſeit dem großen Brande 1921 in der Gummi⸗ fabrik hat die gut diſziplinierte und ausgerüſtete Ladenburger Freiwillige Feuerwehr außer Uebun⸗ gen am Orte ſelbſt keine Löſcharbeit zu verrichten gehabt. Weidmäuniſches von der Bergſtraße Weinheim, 3. Jan. Die jagdlichen Ergebniſſe waren in der unmittelbar zurückliegenden Zeit im allgemeinen als normal zu bezeichnen. Der vergan⸗ gene trockene Sommer hätte eine ſehr gute Haſen⸗ jagd erwarten laſſen. Aber da im kalten Früh⸗ jahr 1929 der erſte Satz Haſen erfroren war, ſo wirkte ſich das im Spätherbſt aus. Immerhin war das Ergebnis noch als mittelmäßig zu bezeichnen. Die Hühnerjagd wird mit der fortſchreitenden intenſtveren landwirtſchaftlichen Bebauung an der Bergſtraße ſchlechter. Die Faſanen jagd war zum erſten Male ſeit längerer Zeit ziemlich günſtig. Bet einer Treibjagd von Graf Berckheim⸗Wein⸗ heim und Graf Wambolt⸗Birkenau auf der Gemar⸗ kung Weinheim vom ſüdlichen Weſchnitzufer bis zur ö Gemarkung Lützelſachſen wurden 320 Haſen und etliche Faſauen geſchoſſen. Auf der gleichen Strecke waren bei einer vorhergegangenen Treibjagd über 50 Faſanen geſchoſſen worden. Das Ergebnis auf der gut gepflegten Weinheimer Jagd iſt im Ver⸗ hältnis zu früher als normal zu bezeichnen. Die Not der Tabakbauern * Heddesheim, g. Jan. In einer hier abgehalte⸗ nen Verſammlung der Tabakpflanzer wurde zu den Abſatz⸗ und Steuerfragen eine Entſchließung gefaßt, in der dem Reichsfinanzminiſte⸗ rium die Schuld dafür zugeſchoben wurde, daß der Tabak un verkäuflich ſei. Es müſſe die⸗ ſer Stelle anheim geſtellt werden, den Tabak zum Geſtehungspreis von 60/ für den Zentner zit übernehmen, da die Tabakbauern zahlungs⸗ unfähig ſeien, ſolange der Tabak nicht zu regulären Preiſen abgeſetzt werden könne. Aushebung einer Schwarzbrennerei S. Bruchſal, 3. Jan. Einer ausgiebigen Sch war z⸗ brennerei kam die hieſige Kriminalpolizei auf die Spur. Nachdem ſich der Verdacht gegen ein Trio, das dieſen Beruf ausübte, immer mehr ver⸗ dichtet hatte, ſchritt man geſtern zur Aus hebung der Schwarzbrennerei, die in einem Keller der ehemaligen Bruchſaler Brauerei in der Sötern⸗ ſtraße untergebracht war. Die Räumlichkeiten be⸗ fanden ſich in einem ſogen. Senkloch und zwar im unterſten Keller. Da recht viele Mengen Zucker vorgefunden wurden, ſcheint das verhaftete Trio einen ſehr guten Handel mit dem Schnaps getrieben zu haben. 5 Tödlich verunglückt * Karlsruhe, 3. Jan. Geſtern nachmittag wurde der 60 Jahre alte Landwirt Heinrich Braun aus Karlsruhe⸗Beiertheim, als er auf einem Fahrrad un⸗ urittelbar vor einem Straßenbahnzug der Linie 6 die Breiteſtraße überqueren wollte, angefahren, zu Boden geworfen und ſchwer verletzt. Er wurde ins Neue Vinzentiushaus aufgenommen. Dort wurde ein ſchwerer Schädelbruch und äußere und innere Verletzungen feſtgeſtellt, die ſich der Sechszigjährige bei ſeinem unglücklichen Sturz zugezogen hatte. Kurz nach 6 Uhr iſt der Verun⸗ glückte daun, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Brand in der Neujahrsnacht * Ohlsbach(Amt Offenburg), 3. Jan. Kurz nach Mitternacht, als kaum die Glocken das neue Jahr eingeläutet hatten, brach in dem Anweſen des Land⸗ wirts Schneider im Hinterdorf Feuer aus, das bald das ganze Haus ergriffe Die Bewohner lagen im tiefſten Schlaf, konnten aber glücklich ge⸗ rettet werden. Die Fahrniſſe wurden ein Raub der Flammen. Als Brandurſache vermutet man Kurz⸗ ſchluß. 5 Feſtgenommener Ausreißer f * Neuenburg a. Rh., 3. Jau. Auf der Rückreiſe nach Deutſchland wurde geſtern hier der 19 Jahre alte Gehilfe Günter Ehl aus Hamburg aufgrund einer gegen ihn erlaſſenen Ausſchreibung der Staats⸗ waltſchaft feſtgenommen. Ehl hatte ſeinen in Ham⸗ burg wohnhaften Eltern einen größeren Geld⸗ betrag ſ entwendet und war damit verſchwunden. Er trieb ſich bisher im Auslande herum, wo er das Geld verjubelte. Nachdem das Geld zu Ende gegangen war und er in die Heimat zurückkehren wollte, er⸗ eilte ihn an der Grenze ſein Schickſal. Durchgebrannter Ochſe hält einen Schnellzug auf * Konſtanz, 3. Jan. Ein zum Schlachten beſtimm⸗ ter Ochſe, der von einem hieſigen Metzgerlehrling nach dem Schlachthaus gebracht werden ſollte, ſcheute kurz vor der Rheinbrücke, riß ſich los und ſtellte ſich auf die Eiſenbahnſchienen beim Seehotel. Ein ge⸗ rade fälliger Schnellzug mußte auf offener Strecke halten, bis es dem Ausreißer gefiel, den Bahnkörper zu verlaſſen. Darauf rannte das wild gewordene Tier zum Stadtgarten, wandte ſich daun nochmals um und verletzte auf dem Fiſchmarkt einen jungen Mann, der ſich dem Tier entgegengeſtellt hatte, ziemlich ſchwer. Auch eine zweite Perſon wurde von dem Tier angerannt und verletzt. End⸗ lich nach langer Jagd konnten vier Schutzleute das Tier einfangen. Aufgehobenes Gefängnis als Zigarrenfabrik * Engen, 3. Jan. Die hier anſäſſige Zigarren⸗ fabrik Kautz u. König wird ihren Betrieb ausdehnen. Die Stadtverwaltung Engen hat der Firma die ge⸗ ſamten Räume des alten aufgehobenen Amts⸗ gefängniſſes wie des hierzu gehörigen Wohn⸗ hauſes zur Verfügung geſtellt. * * Salem, 3. Jan. In Altenbeuren iſt heute nacht die große freiſtehende Scheuer des Landwirts Joh. Näckle vollſtändig eingeäſchert worden. Es ver⸗ brannten 600 Zentner Heu und 300 Zeutner Stroh ſowie zahlreiche landwirtſchaftliche Maſchi nen. Die Bewohner des Nachbarhauſes mußten aus dem Schlaf geweckt werden. Mit knapper Not konnte man 14 Stück Vieh in Sicherheit bringen. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden beträgt etwa 20 000 Mark. Man vermutet Brandſtiftung. Die Gendarmerie fahndet nach dem Täter. Aus der Pfal Pfalz 900 Jahre Dom zu Speyer * Speyer, 3. Jan. Bei der Jahresſchlußfeier im Dom gedachte Biſchof Dr. Ludwig Sebaſtian bei einem Ausblick ins neue Jahr der 1930 ſtattfinden⸗ den 900⸗Jahrfeier des Doms zu Speyer. Durch eine große Volks miſzion ſollen die Feſt⸗ lichkeiten und Veranſtaltungen im März eingeleitet werden. Der Mai werde Tagungen der deutſchen Frauenverbände, Cäcilienvereine uſw. nach Speyer bringen. Den Höhepunkt erreichen die Feierlich⸗ keiten Mitte Juli, wo am 12. und 13. ein Eucha⸗ riſtiſcher Kongreß in Speyer abgehalten wird, der Vertreter der Geiſtlichkeit aus ganz Deutſchland nach der alten Kaiſerſtadt am Rheine bringt. Gefaßte Diebesbande * Kaiſerslautern, 3. Jan. In letzter Zeit wurden hier mehrere Einbruchs⸗ bzw. Eiuſtefgedieb⸗ ſtähle verübt, wobei größere Mengen Flaſchen⸗ wein, eingemachte Früchte, Eier und verſchiedene andere Sachen entwendet wurden. Als Täter wur⸗ den jetzt vier Perſonen von Kaiſerslautern ermittelt. Dieſe hatten ſich zuſammengeſchloſſen, um gemeinſam Diebſtähle auszuführen. Die geſtohlenen Sachen verbrachten ſie teils zu Bekannten, wo ſie gemeinſchaftlich verzehrt wurden, teils haben ſie die Ware verkauft. Es konnten ihnen 26 ſolcher Diebſtähle und 6 Diebſtahlsverſuche nachgewieſen werden. Außerdem haben ſie auch auswärts Dieb⸗ ſtähle verübt. Weiter wurden in dieſer Sache wegen Hehlerei noch zwei Perſonen feſtgenommen. Hehler und Stehler wurden dem Gericht zugeführt und in Unterſuchungshaft genommen. * * Ludwigshafen, 4. Jau. Wie ſich nun heraus⸗ ſtellt, iſt die Meldung, daß die Hausangeſtellte Anna Joſt aus Binau am Neckar ſich durch Einnehmen von Chemikalien das Leben genommen hat, unrich⸗ tig. ſtellte, iſt der Tod durch Einatmen giftiger Gaſe erfolgt, die ſich im Heizraum der Warm⸗ waſſeranlage gebildet hatten. Anna Joſt wollte den Heizkörper nachſehen und iſt dabei verunglückt. Man fand ſie mit verbrannter Wange tot an den Ofen gelehnt auf. Aus Mannheimer Gerithtssälen Eine kleine Sache, aber däaſtiſch in ihrem Ver⸗ laufe: Der Taglöhner L. L. ſtiehlt in der Werftſtraße ein Rad. Drüben am Rheinufer bietet er das Rad verſchiedenen jungen Leuten für 15 Mk. an, ſchließ⸗ lich noch für 10 Mk. Man wird ſtutzig. Schickt heim⸗ lich einen Jungen nach einem Schutzmann. Der Dieb ſpürt dicke Luft, will ausreißen, aber man hält ihn feſt. Er droht dann mit dem Meſſer und ſpringt über den Zaun der Fabrik Sulzer, während er das Rad die Rheinböſchung hinunterwirft. Auf der Mundenheimer Straße ſpringt er auf die in voller Fahrt befindliche Elektriſche. Man erkennt ihn an ſeiner aufgeriſſenen Jacke, die beim Ueberſprin⸗ gen des Zaunes aufgeriſſen wurde. Die Verfolger ſind ihm auf den Verſen, als die Straßenbahn hält. Er klingelt einfach ab und die Elektriſche fährt davon. Da tauchen aber die Schutzleute auf; die Elektriſche hält und der Gauner wird heruntergeholt. Das Rad wollte der Angeklagte von dem großen Un⸗ bekannten gekauft haben. Er entpuppte ſich als ein richtiger ſchwerer Junge. Der Staatsanwalt bean⸗ tragte gegen ihn 2 Jahre Zuchthaus. Das Gericht hielt 1 Jahr 2 Monate für angemeſſen. Schöffengericht Lutzwigshafen Zu einem Schlenderpreis verkaufte entgegen ausdrücklicher Vereinbarung der Garagenbeſitzer D. aus Ludwigshafen ein Auto, das ihm fabrikneu in Kommiſſion gegeben war. Der Käufer hatte ein billiges Auto und der Liefe⸗ rant—— das Nachſehen. D. lieferte vor der Hand keinen Pfennig vom Kauferlös ab, beſtritt überhaupt, den Geſchäftsabſchluß getätigt zu haben. Er gab auch ſpäter nur ſtückchenweiſe das läugſt vereinnahmte Geld heraus. Einen weſentlichen Reſt⸗ betrag blieb er bis heute ſchuldig. Wegen Untreue und Unterſchlagung vor Gericht gezogen, ver⸗ wickelte er ſich wiederholt in Widerſprüche und ſuchte durch faule Aufrechnungsmanöver mit angeblichen Gegenforderungen die Anklage zu entkräften. Ein Glück für ihn, daß er nicht einſchlägig vorbeſtraft war. So kam er mit 200% Geldſtrafe davon. Wie der unterſuchende Arzt einwandfrei feſt⸗ Sport am Sonnte Der erſte Sonntag des Jahres bringt kein allzu umfang⸗ reiches Sportprogramm. Die Zahl der Haſſenveranſtaltun⸗ gen iſt bei der unſicheren wirtſchaftlichen Lage ſehr be⸗ ſchränkt und im Winterſport geht es erſt allmählich der Hochſaiſon entgegen. So nehmen die Raſenſports wieder den größten Teil des Sportprogramms ein. Das Haupt⸗ intereſſe beanſpruchen die Endſpiele um die Fußball⸗ Meiſterſchaft der Landesverbände, die u. a. in Süddeutſch⸗ land bereits ihren Anfang genommen haben. Die Endſpiele in Sübdeutſchland ſehen am 5. Januar ſchon faſt alle Kandidaten im Kampf. In der Runde der Meiſter werden die drei Spiele Sp. Vg. Fürth gegen VfB. Stuttgart, Freiburger FC. gegen Eintracht Frankfurt und FK. Pirmaſens gegen Bayern München wertvolle Aufſchlüſſe über das Stärke⸗ verhältnis der Endſpielteilnehmer geben.— Die Tro ſt⸗ runden bringen ebenfalls einige recht intereſſante Spiele. Es ſpielen in der Gruppe Südoſt: München 1860— 1. FC. Nürnberg, Phönix Karlsruhe— Union Böckingen, Bft. Heilbronn— Karlsruher FV., ASV. Nürnberg— Jahn Regensburg: Gruppe Nordoſt: Sportfreunde Saarbrücken— Rot⸗Weiß Frankfurt, SV. Wiesbaden— Phönix Ludwigshafen, VfL. Neu⸗Jſenburg— FV. Saar⸗ britcken. Beſondere Aufmerkſamkeit boanſpruchen auch einige Geſellſchaftsſpiele. Hungaria Budapeſt trägt zwei weitere Spiele in Süddeutſchland aus: die Un⸗ garn treten am 5. Januar gegen eine Stadtmann⸗ ſchaft von Mannheim im Mannheimer Stadion und am Tage darauf gegen öͤie Stuttgarter Kickers an. Der Fuß ballſportverein Frankfurt hat ſich Sparta Prag verſchrieben.— Berlins Städtemann⸗ ſchaft langt auf ihrer Rundreiſe zum Städtekampf in Paris an. Handball Auch im Handball ſind jetzt in öͤen meiſten Gruppen Süd⸗ deutſchlands die Meiſter ermittelt, die Spiele ſtehen dicht vor dem Abſchluß. Für den 5. Januar ſind noch einmal die folgenden Kämpfe angeſetzt: Nordbayern: Fe. Bay⸗ reuth— Pfeil Schweinau, Bar Kochba Nürnberg— 1. Fc. Nürnberg, Bamberg— Franken Nürnberg, ASV. Nürn⸗ berg— Sp. Vg. Fürth; Württemberg: Sp. Vg. 03 Tübingen— Stuttgarter Kickers, KSV. Zuffenhauſen— Sportfreunde Tübingen; Bezirk Main⸗Heſſen, Ab⸗ teilung A: Pol. SV. Darmſtadt— SV. 98 Darmſtadt, Sp. Vg. Arheilgen— Rot⸗Weiß Darmſtadt, Kickers Offenbach— Schwanheim 08, Abteilung B: Pol.⸗SV. Worms— Pol.⸗ SV. Wiesbaden, Hakoah Wiesbaden— Alemannia Worms, SV. Wiesbaden— Reichsbahn Wiesbaden. Hocke n Die unſichere, durchweg ſchlechte Witterungslage hemmt die Unternehmungsluſt der Vereine. Man findet daher ſo⸗ wohl im Hockey, wie auch im Rugby für den 5. Januar keine nennenswerten Veranſtaltungen verzeichnet. J Boxſport In der Dortmunder Weſtfalenhalle gibt es am Sonntag nach längerer Pauſe wieder einmal Box⸗ kämpfe. Im Hauptkampf trifft der Schwergewichtler Röſemann Hannover auf den portugieſiſchen Meiſter, den Rieſen Joſé Santa. Weiterhin ſtehen noch der Bra⸗ ſiltaner Sebaſtfiao, der Bochumer Skibinſki und deſſen Landsmann Wieſer, der ſein Debut als Berufs⸗ boxer gibt, mit guten Kräften im Ring. Nadſport In der Kölner Rheinlandhalle gibt es Sonn⸗ tag ein internationales Mannſchaftsrennen„Zehn deutſche Meilen“, zu dem namhafte Mannſchaften des In⸗ und Auslandes verpflichtet wurden.— In Paris nimmt an den Dauerrennen der Winterbahn auch wieder der Deutſche Erich Möller teil. Tennis An der Riviera haben die Tennis⸗Turniere bereits be⸗ gönnen. Zur Zeit läuft ein Turnier des Metropol CTC. Cannes, an dem aber deutſche Spieler noch nicht beteiligt ſind. Im Hallentennis kommt es in der Eſſener Tennis⸗ halle zu einem Kampf„Rheinland gegen Blau⸗ Weiß Berlin“. Die Rheinländer ſtellen wieder ihre bekannte Mannſchaft, die ſich langſam aber ſicher zu einem beachtenswerten Gegner entwickelt. Für Berlin ſpielen uu. a. Lorenz, Uhl und Wolf. Winterſport Im Winterſport gibt es zwar für den 5. Januar eine Reihe von Veranſtaltungen, jedoch iſt die Bede tung dieſer Kämpfe nicht überragend. Die Eisläufer ſind bei den Schnelläufen in Hamburg und bei den Oeſterreichiſchen Kunſtlaufmeiſterſchaften in Wien beſchäftigt, der Skiklub Sauerland hält in Neuraſtenberg einen Geländelauf und einen Ski⸗ Jugendtag ab, der Harzer Skiverband führt ſetnen Jugend⸗Skitag in Altenau durch, auf der Natur⸗ und Kunſtbahn in Hahnklee finden die Rodelmeiſterſchaften des Bezirks Nordweſtdeutſchland ſtatt und endlich hat der Schwäbiſche Schneelauf⸗Bund nach dem Albgehiet einen Jugend⸗Skitag ausgeſchrieben. Stärkere Beachtung ver⸗ dient der Beginn der Akademiſchen Welt⸗ Win terſpiele in Davos. Eishocken Von den verſchtedenen Etshockeyſpielen des Sonntags verötent die Begegnung zwiſchen Sc. Rieſſerſee und Preußen Berlin beſondere Erwähnung. Verſchiedenes Das 18. Hallenſportfeſt des Verbandes Bran⸗ denburgiſcher Athletik⸗Vereine, das am Sonntag im Ber⸗ Uner Sportpalaſt durchgeführt wird, hat in faſt allen Wett⸗ bewerben eine ganz ausgezeichnete Beſetzung gefunden. Die leichtathletiſchen Wettbewerbe werden vor Vorführungen der Fußball⸗, Handball⸗ und Hockeyſpieler, Radfahrer und Boxer umrahmt.. Hockey⸗Abt. Wacker München— V. f. R. Mannheim Am kommenden Sonntag vormittag empfängt die Hockey⸗ Abteilung des VfR. die beſte bayeriſche Hockeyelf, Wacker München, auf der VfR.⸗Platzanlage am Flughafen Neu⸗ oſtheim. Fc. Wacker München, der im deutſchen Hockey⸗ ſport gut bekannt iſt, konnte in dieſer Saiſon ſeine ſämt⸗ lichen Gegner einwandfrei beſiegen. Die BfR.⸗Mannſchaft, die zu dieſem Spiel in ſtärkſter Aufſtellung antritt, wird den Bayern ſicherlich einen guten Gegner abgeben. Vor dieſem Treffen ſpielen die unteren Mannſchaften der Hei⸗ delberger Turngemeinde i gegen die VfR.⸗Mannſchaften. Sandhofen Hoffnungen Hockenheim— Foriſetzung der Rückſpiele im Mannheimer Gau Mit vollem Plan warten die Mannheimer Gaumann⸗ ſchaften auf. In der Aufſtiegsklaſſe dürfte das wichtigſte Spiel TV. Sandhofen— TV. 1846 zufammen⸗ führen Schon mehr als einmal haben die i8aser in ſchwinden ſehen müſſen. Auch dieſesmal müſſen ſie ſehr auf der Hut ſein. Während auch Ketſch gegen Germania zu weiteren Erfolgen kommen ſollte, desgleichen Hockenheim gegen 1846 1b, dürfte das Spiel Viernheim— Seckenheim offen ſein. Im übrigen iſt der Spielplan folgender: Aufſtiegsklaſſe: Tade. Ketſch— Ibd. Germano; TBV. i 46 1b; TV. Viernheim 1.— W. Sandhofen— TV. 1846 1. 5. -⸗Klaſſe: TV. Seckenheim 2. Viernheim 23. VB. Waldhof 1.— Tbd. Germania.; Te Badenia Feubden⸗ heim— WV. 1846 2a; TV. Kirrlach 1.— MTV. 1. Dae:. Ketſch 2.— 1846 2b; TV. Jahn Neckarau 2.— Tg. Oftersheim 2. f Ingendklaſſe: TV. Viernheim— TV. Seckenheim TW. Badenia Feudenheim— TV. 1846 a; TV. Kirrlach— TB. Hockenheim; Tg. Oftersheim— TV. Jahn Neckarau; Tgde. Käfertal— Tade. Ketſch. Gr. TV. Seckenheim 1. TV. 5 DV. Kanada beſiegt auch Schweden 2˙0 Im Berliner Sportpalaſt wurde am Donnerstag abend wieder ein großes internationales Eishockeyſpiel ausge tragen. Der Weltmeiſter Kanada ſtand diesmal der Na tionalmannſchaft von Schweden gegenüber. Beide Mann ſchaften lieferten ſich einen erbitterten Kampf, der die Zu⸗ ſchauer begeiſterte. Die Kanadier ſtießen bei den Schme⸗ den auf harten Widerſtand. Die beiden erſten Spielörkttel endeten torlos und erſt im letzten Spielabſchnitt gelang e den Kanadiern, die zwei Tore einzuſenden. Der Tor⸗ ſchütze war Armſtrong. Das Spiel ſelbſt verlief ſeß ſchnell. Die Kanadier legten zu Beginn eine kleine Ner voſität an den Tag. Erſt gegen Schluß konnten ſie etwas mehr aus ſich herausgehen und ihre klug durchdachte Spielweiſe durch zwei Tore ausdrücken. Die Kanadie haben den Sieg in erſter Linie ihrem Torwart Tucksdorff zu verdanken, der glänzende Paraden ſeines Könnens zeigte.. Eine engliſche Ehrung Dr. Bauwens 5 Dem bekannten deutſchen Schiedsrichter Dr. Ban⸗ wens wurde zur Jahreswende von Seiten des engliſchen Schiedsrichter⸗Verbondes eine beſondere Ehrung zuteil, wurde ihm als erſtem Ausländer von dieſer Organiſation die ordentliche Mitgliedſchaft angetragen. 8 2 5 Brieffaſten Wir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Einſendung auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mün liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwo tung mediziniſcher und Aufwertung fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Aufrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt.. A. Z. Hierüber erhalten Sie beim Amtsgericht Mann⸗ heim Auskunft. ö 5 A. B. 100. 1. Wenn Sie Satzungen genaue Beſtim⸗ mungen über den Chor enthalten, kann der Dirigent nich nach eigenem Ermeſſen verfügen. 2. Der Dirigent dieſem Falle nur Leiter des Chors, über deſſen Verwen⸗ dung trifft der Vorſtand Anordnungen. 0 25 C. B. Edingen. Wenn Sie ſchon monatlich 90 Ma; Unterſtützungen erhalten, können Sie einen anderen Be trag nicht mehr verlangen.„ H. W. 1. Der Hauseigentümer kann nur ſo viel B leuchtungskoſten verlangen, als auf jede Partei 2. Nein, Reparaturen ſind Sache des Hauseigent W. M. Nach der Volljährigkeit.. L. F. Hierüber beſtehen beſondere Beſtimmungen, kundigen Sie ſich beim Amtsgericht. 2. Kotzebue wur 4A 2, 5 ermordet. e St. Heddesheim. Die Beſtimmungen gehen in Ordnun eine nachträgliche Rückvergütung findet nicht ſtatt. W. U. 820. 1. u. 2. Dreigeteilter Nerv, der beſonders zu den Kaumuskeln verläuft, und in einem ſenſiblen* die Empfindungsnerven für Kopf und Geſichtshaut, Naſen⸗ und Mundſchleimhaut, auch für die Ge organe uſw. enthält. Lähmung dieſes Nervs ruf dungsloſigkeit in dieſen Gebieten, Störung des G uſw. hervor. 3. Der Prozentſatz muß richtig„ heißen. 5 Wiburna. Die Adreſſe iſt uns unbekannt. H. W. Abfindung. Erkundigen Sie ſich bei der bunftsſtelle des Amtsgerichts. 0 5 L. F. Der Zirkus Krone war von Ende Juni fang Juli 1920 in Mannheim. 0 J. 2. Wenn Sie nur für ſich allein fremde Perſonen zu beſchäftigen, können Sie i Wohnung auch Sonntags arbeiten.. Stammtiſch Salamander. LZ IV wurde bei Echt am 5. Auguſt auf der Heimfahrt von Mainz zerſt der Frieſenheimer Inſel iſt kein Zeppelinluftſchiff E. O. l. Sie erhalten für jede abgeſchloſſene rung den entſprechnden Betrag. 2. Mit einem Winte war noch kein Zirkus da; bei einem Zirkus wurden. einmal während des Winters Koksöſen im Zirkus geſtellt. 8 5 2 R. Schö. Der Schüler einer höheren Schule it v Beſuch der Handelshochſchule nicht befreit; er m 1 Jahr lang beſuchen, wenn er Kaufmann werden Streitende am Stammtiſch Ladenburg. Die reichung von Speiſen und Getränken iſt in das des Wirtes geſtellt. 5 Rhein Pegel! Neckar ⸗Pegei Mannheim Jagſtſeld Baſel Schuſterinſel Fehl Maxau Mannheim Taub Köln use 0c im ersten ſahrzehnt nur NIVEA KINDERSEIFE Sie ist nach ärrtlicher Vor- schrift besonders für die emp-· ſindliche Haut des Kindes hergestellt. hr seidenweicher Schaum dringt schonend in dis f A und macht nie eins gesunde Flaut Gegen spröde Hauf schützt Sie beim Wintersport, überhaupt immer, wenn Sie sich bei Kälte Wind und Wetter im NIVIEA-CHEU reien aufhalten 5 e Daß der Weltgetrei Jahreswende in Har diesmal der Fall Erſcheinungen, m gebiet rechnen muß. Wie Zollerhöhung doch ſehr vi schwimmende 0 Auch für viele nahe N der Ware ſind noch Abſchl denen größtente tracht kommt. der Umſtand, Abladern übe neuen Ernte hat und daß die neue Kampagt ögeſchlo ſind. glaubt deshalb nicht, daß von der ten E Argentinien ein Prei isdruck komme ö worden werte Verkäufe aus nicht erfolgt. Soweit zuletzt Umſütze wurden für kurzf ge Partien Pl g höhere Preiſe bewilligt. So wurde u. a. ein Dampfer Bahia Blayca, ſchwimmend, zu 15 ein Damp⸗ ſer Bahia Blanca, 79 6 fl., ein weiterer Dampfer mit Bahia Blanca, 80 Kg., mit 13,10 hfl., je 100 Kg., gehandelt. ür Roſa Fe, 807 Kg., ſchwimmend, wurden 1200 fü Winter. loeo Antwerpen, 13 verlangt. Für Manitobas, erſte ar⸗Abla⸗ dung, lauteten die Forderun bzw. 15 bzw. 14,65 hfl., eif Re otterdam tna ndiſchen Weizen haben die 955 e glei 5 ange⸗ zogen. Man forderte zuletzt 27,50 15 8 aber auch für inländiſch it keit einer weiteren Befe ng 5 Für Roggen e 1 ſich die hieſigen Gegend als. auch bei dem kle lieb Augeb Preiſe nicht durchzuſet ö Odenwälder Roggen. 00 Kg., Parität Mannheim Lud verlangt. Hafer bleibt weiter vernachläſſigt bei 85 uderun⸗ gen von 1717.75% je 100 Klg., dagegen dürfte Mais von einem etwaigen Anziehen 90 Futter gerſtenpreiſe Nutzen haben. Bisher haben ſich die Eif⸗Preiſe für Mais im Wochenverlauf um etwa 2550 Pfg., die 100 Kilg., erhöht. Einer ſtärkeren Erhöhung ſtand entgegen, daß die Konſumnachfrage 5 5 ziemlich klein geblieben iſt. Braugerſte hatte feſtere Grundſtimmung, me daß die Preiſe eine weſentliche Veränderung er⸗ hren 4 Für ſi 9 che Herkunft wurden zu⸗ etzt 20 22, je 100 Klg., gefordert. Das M ehr lgeſchäft bei den Mühlen hat, nach⸗ em es zu Anfang voriger che noch recht lebhaft war, inzwiſchen wieder nachgelaſſen, da die Diſpo⸗ ſitionen unter der Unſicherheit über den Zeitpunkt 5 Inkrafttretens der erhöhten Zollſätze leiden und f die jetzigen Weizenpreiſe als recht hoch und ge⸗ ſchä tshindernd erachtet werden. Der Abruf auf alte Kontrakte war bis zuſetzt recht flott. Die feſte Ten⸗ enz am Weizenmarkt mußte auch für die ſüddeut⸗ en Mühlen einen Aufſchlag der Mehlpreiſe brin⸗ Am 255. wurde der Konventionspreks Spezial 0, um 25 e um 1 50 Pfg. auf etzt um weitere g. auf 40/ er⸗ Roggen mehle bliebe zen ziemlich unver⸗ Vereinbarungen der Mitglieder der ruppe der Mehlhändler, Sitz Mann⸗ ſoweit gediehen, daß dieſer Tage all⸗ gemein gültige Maßnahmen bezüglich Verkaufs⸗ und een gungen, ſowie bezüglich der Richt⸗ mn Bezirk der genannten Organiſations⸗ uppe dur Einfütrung kommen. Die getroffenen aßnahmen ſollen im Zuſammenarbeiten mit den Mäblen die ſchädlichen Auswüchſe im Mehlhandel beseitigen und verſprechen eine Beſſerung der Ver⸗ ültniſſe für Mühleninduſtrie, Handel und Bäckerei⸗ je, zum al eine größere Anzahl von Bäckerei⸗ 0 Uſchaften ihre Mitarbeit ebenfalls zargeſagt hat. Am Futtermittel markt fehlt es an grötze⸗ internehmungsluſt; ein Aufleben der Geſchäfts⸗ eit erwartet man erſt wieder bei Eintritt käl⸗ erer Witterung. Die Preiſe ſind gegenüber den letz⸗ en Börſentagen des alten Jahrs in einzelnen Fäl⸗ 25 Pfennig, je 11 kg, höher gehalten. iſt der von 2 auf 5/ erhöhte Zoll N getreten, hat ſich aber am erſten 0 rſentage im Preiſe kaum ausgewirkt. Verlang rben für die 100 Kg.: Nachmehl 14, Futtermehl 50, Kleie, feine, 9,50, mittelarobe 10,25, Maisſchrot Biertreber 14,50 bis 15, Malzkeime 17,25 .50 Svyaſchrot 18, Trockenſchnitzel 9,50, 0 5 0019,25, Rapskuchen 18,50 l. . Ta bakmarkt geht der Einkauf von neidetabak nur bei gedrückter Marktſtim⸗ Mühlen der weshalb 5 wigshafe Wo or ms, 9 vor ſich, weil die Rauchtabakherſteller als Folge erhöhung mit einem erheblichen Rückgang f an Rauchtabak rechnen. Schon etzt glaubt man für 1930 mit einem kleineren Anbant s 1929 rechnen zu ſollen. Das iſt erklärlich, da on der etwa 100 000 Zentner umfaſſenden 1929er uptguternte erſt etwa 1045 000 Zentner verkauft . Auch ſollen noch etwa 10 000 Zentner hauern⸗ ntterte Tabacke des Jahres 1928 unverkauft bei Pflanzern liegen. Verkäufe wurden zuletzt be⸗ n Blankenloch, wo etwa 100 Zentner zu 32 bis umgingen, Friedrichstal verkaufte etwas zu 5 en zu 32., 2526 /, Hoffenheim in Baden etwa zu 3435%, während an dieſem Platze . Zentner unverkauft liegen, für die nur Zentner, geboten wurden. Einige Plätze und im Bruhrain konnten nur einen 5 zu ſteigenden Preiſen verkaufen; en— wie in Zeutern und Odenheim be Zentner, bewilligt, was offenbar dnung über die Steuerbegünſti⸗ ammenß . etwas, fle ner J Seizen hat Pfg. auf Ladenburg etwa 400 ter iter An 85 Ja! Erhebend iſt war vi iel eicht Menſchenged unſerer T Farben Polyphon Salzdetfurth Schultheiß Siemens Rh hein. Waldhof 1 f ſche Bank dem im conte fel geführt 8 direkt grauſam i ten im Jahre ſogar einen 0 5 In ſo ſchauerlicher Weiſe k ſiehts auch an dem Dollar⸗Ku ollars ſpielen 11 zwor nur für Interef i Rolle, aber in hangen kann man Haran nicht ene Ce le Mark erreichte 8 11 ben Kurs von unge⸗ 1 zur an Gold Die Ber veg unge n nen. Kreis vend Gegen ligen M 8 allem als vor 5 ſchaftskriſi Häufung von eiten, b reiche der Pr hatbankiers, die Aff gemeinen, Börſenkroch teures Geld und wie die 2 ßlich heißem mü Aber es wird ſich alle; alles wenden, ſagen und nicht verzagen. Siemens& Halske Der zahlenmäßig leider wieder nicht genannte Uma tz der Werke hat ſich im abgelaufenen Jahr 1928/29 dem Be⸗ richt zufolge nicht unbeträchtlich vermehrt, wenn auch die Beſchäftigung in einzelnen Zweigen wiederum Schwankungen unterworfen war. Auch der Beſtel⸗ lungseingang zeigte eine euntſprechende Steigerung. Der Anteil des Auslandes am Umſatz habe ſich weiter erhöht, wenn auch vielfach zu wenig befriedigenden Preiſen. Die Zahl der Beſchäftigten, einſchließlich derjenigen bei den Siemens⸗ e ſowte bei den von beiden kontrollierten Geſellſchaften im In⸗ und Aus⸗ land betrug am Ende des Geſchäftsjahres 187 000. Ge⸗ hälter und Löhne für die in beutſchen Betrieben be⸗ ſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter erreichten die Summe von 270 Mill.„. Die auf einen Arbeitnehmer entfallen⸗ den geſetzlichen ſoztalen Leiſtungen ſeien wiederum ge⸗ ſtiegen. Ste betrugen 1918/14 49,7, in den letzten fünf Jahren 74, 112,2, 125,5, 140, 155,4 K. 5 Die Vertriebstätigkeit wurde auf breiterer Grundlage entwickelt und vor allem das Geſchüft in Klein⸗ fabrikaten gefördert. Hierdurch ergaben ſich erhöhte An⸗ forderungen an die Leiſtungsfähigkeit und damit an die Organiſation der in⸗ und ausländiſchen Geſchäftsſtellen. Ste wurden deshalb mit allen Mitteln ausgebaut, ſammenfaſſung der Leitung der SSW und Stec ⸗Geſch ſtellen in einer Hand habe dieſe. Maßnahmen erleichtert. Der Rohgewinn hat ſich um rund 3 Mill. 1 auf 31 Mill.„ vermehrt. Der Reingewinn iſt, wie gemeldet, mit 18,72(i. V. 18,45) Mill./ faſt unverändert geblieben. Die Dividende wird nach reichlichem Rückſtellungen, über die wir gleichfalls ſchon berichtet haben, mit wieder 14 v. H. vor⸗ geſchlagen. Bei 100,59(91) Mill.„ Stamm⸗ ändert 6,5 Mill./ Vorzugsaktſen enthält die Rücklage 30 Mill./ wie im Vorfahr, die Sonderrücklage nunmehr 10 Mill.„1, und neu erſcheint eine Aktien⸗Agiorücklage von 9,5 Mill./ die, wie wir bereits früher erwähnt haben, aus der Transaktion mit der Flektriſche Licht⸗ und Kraft⸗ anlagen Ac. Otd. entſtanden iſt. Die Gläubiger, in denen (302 000)„/ Bankſchulden enthalten ſind, werden mit 88,22 (86,73) Mill.„ Anzahlungen der Kundſchaft mit 29,97 (81,77) Mill. Kausgewieſen Demgegenüber ſind an bar und Bankguthaben 37,7(27,7) Mill. an Wertpapieren 18,9(84,5) Mill.& ausgewteſen wobei der Bericht bemerkt, daß ſich dieſer letztere Poſten deshalb etwas mehr ver⸗ ringert habe, weil ein Teil der Beſtände als Sicherheiten hinterlegt worden ſei. Schuldner ſind mit 107,7(104,5) Mill. 4 nur wenig verändert. Die dauernden Beteiligun⸗ gen haben eine Erhößung von 117 auf 136 Mill. die auf die erwähnte Verbindung mit Elektriſche Licht und Kraft mit Siemens Brothers und auf einige Zugänge bei kleineren Geſellſchaften die nicht nöher bezeichnet find, zu⸗ rückzuführen iſt. Auch wurden Aktien von füdamerfkani⸗ ſchen Telephongeſelſaften erworben. 0 Siemens- Schuckertwerke Auch öter konnte der Fahre zumſatz im Geſchäfts⸗ verkehr beſonders durch Lieferungen nach dem euro⸗ pälſchen Aus land und nach Ueberſee geſteigert werden. Der Ausbau der Fa . sei Abſchluß gelangt. 2 zu einem gewiſſen 5 ſtarken. Lieferanten, Die Zu⸗ und unver⸗ Berlin, und der Siemens Brothers u. Co. nur 265 000 erfahren, den. 47 Geſellſchaften wurden aufgel a Jahre 1928. Main nach io tatt. Die Berei inigten Stahl. Saldo des weit van ihr durch dieſe e bekommen hat, iſt n manches imiſt des neuen Ja 8 ſteht die. Polk f 5 Auslan aus der d leichter werden. e 95 neuen f n 1 5 von ted der aufhl man auch * te! wen n auch it man ſonders ranken. und wenn er Einmal ſich der immer bekommt er ſicherlich Recht. Aus dem von uns bereits 1 vorzuheben, daß der Roh übe 38 Mill. RM. geſtiegen ih folge verme Zi ſoztaler Nellen Abſchluß ist noch ſchuß um rund 3 auf 0 der Reingewinn in⸗ 6 ungen, Abſchreibungen und ungefähr auf der Vorfahrshöhe ge⸗ halten hat. dende wird wie gemeldet, unverändert mit 10 v. H. in Vorſchlag gebracht. In der Bilanz iſt die Zuſammenſetzung des auf 158 Mill. M.(171 Mill. RM.) verminderten Gläubigerpoſtens, der in überſichtlicher Weiſe zergliedert iſt, intereſſant. In ihm ſind allein 65 (62) Mill. RM. Anzahlungen der Kundſchaft, 19(30) Mill. NM. Rembours⸗ und Exportkredite, 14(15) Mill. RM. langfriſtige Kredtte, 14,6(15,6) Mill. RM. Guthaben der 12,1(17,3) Mill. RM. ſolche befreundeter Ge⸗ ſellſchaften und 32(31) Mill. RM. verſchtedener Gläubiger enthalten. Demgegenüber werden auch die Schulöner ſpezi⸗ fiziert mit 178 Mill. RM.(nahezu wie im Vorjahr) nahe⸗ zu unverändert gausgewieſen. In ihnen ſtecken allein 24, (27,5) Mill. RM. Bankguthaben, 57,(71) Mill. RM. Gut⸗ haben der Kundſchaft, 716(54) Mill. RM. befreundeter Geſellſchaften und faſt unverändert 24 Mill. Ri. verſchie⸗ dener Schuldner. e Beteiligungen ſind von 7,8 auf 19,3 Mill. RM geſtiegen, während das Konto Unter⸗ nehmen bezw Beteill ungen an ſolchen, wie der Bericht bemerkt, durch notwendig gewordene Abſchreſbungen auf 9,01(10,7) Mill. RM. zurückgegangen iſt. Unter den 19,5 „J) Mill. RM. Wertpapieren ſtecken 10,9(7,7) Mill, Rut hinterlegte Effekten. Der Wechſelbeſtand iſt von 11,2 auf 9,2 Mill. RM. zurückgegangen. Ueber den bisherigen Verlauf des neuen Geſchäfts⸗ jahres, von dem mittlerweile bereits ein Viertel ver⸗ floffen iſt, macht der Bericht ebenſowenig Angaben, wie über die Ausſichten an Hand der derzeit vorliegenden Auf tragsbeſtände. —— Die Aktiengeſellſchaſten im November Im November 1920 wurden laut„Wirtſchaft und Sta⸗ tiſtik“ 22 neue Aktiengeſellſchoften mit einem Nominal⸗ kapital von zuſammen 14,5 Mill./ gegründet, darunter befanden ſich 6„Millionen- Geſellſchaſten“. Im Berichts⸗ monat wurden ferner 47 Kapitalserhöhungen im Geſamt⸗ betrage von vd. 187 Millionen 1 vorgenommen, davon entfielen 159 Mill„ auf Fuſionen und Sacheinlogen. Die größte Kapitalerhöhung im Berichtsmonat iſt die der Deut⸗ ſchen Bank um 185 Mill.% z Berſchr melzung mit der Disconto⸗ ⸗Geſellſchaft. lautet fetzt:„D Deutſche Bank und Disconto ellſe 4 5 ſion iſt die der Ge ſellſchaft für elektriſche (Geſfütrel) in Berlin mit der Ludw. Loewe u. Co. Ach. Berlin. Die Geſfürel erhöht Kapital um 25 Mill. 4 wovon 20 Mill.„ zur Durchführung der Fuſion benutzt werden. Der Firmennome wird in„Geſellſchaft elek⸗ triſche Unternehmungen— Ludw. Loewe u. Co. AG.“ ge⸗ ändert. Weiter wurden 18 Kapitalherabfetzungen um ins⸗ geſamt 6,1 Mill.„ vorgenommen. Davon waren 5 mit gleichzeitigen Kapitalerhöhungen um 0, Mill. verbun⸗ Eine Kapitalherabſetzung nahmen vor: Induſtrie⸗ Konzern Ach. in Berlin um 18 Mill.„(Zuſammenle⸗ Unterne e gung 10:3) und die Malmedie u, Co. Moſchinenfabrik AG. in Düſſeldorf um 1 Mill.„(Zuſammenlegung 221). öſt, davon hatte eine noch keine Umſtellung auf Reichsmark vorgenommen. Von den 13 in Konkurs geratenen Ges Aſcheten ſtammten zwei aus der Zeit vor 1914, 9 aus der fkckti gelt 0 2 1 5 dem Eine weitere große Fu⸗ ug um 40,8 Liter ſeit der iſierune Bar⸗ rſte der a Inſurance der drei iſt beab⸗ einheitliche Idung⸗ Ablauf in der eilungen 57 N Nach und in ollen anderen Abt aufgenommen. . er? Wie verlautet, und der Daimler⸗ Maltuger 15 R ſeparaturwerk⸗ ö gen Stillegung nen Liter feuerge⸗ en in Rußland. l bekannt, daß ommen entd ellen handeln, e erung hat den angewieſen, alle aßnahmen zur men zu treffen, Der Vorſitzer us erklärte in einer Unt * 8 r Hugo Stiun es Gm luder D.., Berlin und de Co. 11 Kommandltgeſe ell 52 Tuns u. Cv. in Breslau zu. Das Aktienkapital 1955 Vereinigte Holzindu⸗ ſtrie A. G. wird an dßefem Zweck von 4 auf 10 Mill. R. durch Ausgabe neuer Aktſen zu nom 1000.“ erhöht. Die Firmierungen 185 num Chemiſche Fabrik.⸗G., der Kummanditgeſellſcha Hoettger u. Co. und der Kymmandit⸗ geſellſchaft Thomas u. Co. bleiben unverändert. Die Ge⸗ ſellſchaften werden als Zweigniederlaſſungen fortgeführt. » Wieder 8 v. H. bei Hamburg⸗Süd. In der Keſtrigen AR.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der GV. am 24. Fehr. die Aus ſchüttung einer Div dende von wieder 8 v. H. in Borſchlag zu bringen.(Kapital 40. Mill.). Auch bel die em Großſchiffahrtsunternehmen hatte man in Bhrſen⸗ kreiſen bereits ſeit einiger Zeit mit einer Beibehaltung der Vorjahrsdividende gerechnet, ſo daß der vorſtehende Aufſichts ratsbeſchluß in keiner Hinſicht eine Ueberraſchung Harſtellt. Emil Heinicke.⸗G. Berlin.— Große Verluſte? Wie der dauernde Kursrückgang der Aktien der Geſellſchaft breits vermuten ließ, haben ſich die Verhältniſſe bei der Geſellſchaft, die 1928⸗29 noch 15 v. H. ausgeſchüttet hat, er⸗ heblich verſchlechter Schon ſeit einigen Tagen finden bei den beteiligten 5 Verhandlungen über Reorganiſatlons⸗ und Umgruppierungsmaßnahmen ſtatt, die aber noch nicht zum Abſchluß gekommen zu ſein ſchei⸗ nen. Die Geſellſchaft hat anſcheinend größere Ber lu ſte in ihrem Baugeſchäft erlitten. Sie hat ſehr beträchtliche Außenſtände, die dem Anſchein nach zurzeit nicht einge⸗ bracht werden können. Es heißt u. a. daß die Geſellſchaft bei einer großen im Weſten gelegenen Vergnügungsſtätte Forderungen von 800 900 000 RM. hat. Ernſte Differenzen ſind offenbar auch mit einem großen Berliuer Hotelunter⸗ nehmen ausgebrochen, für das die Emil Heinicke.⸗G. eine Aufſtockung vorgenommen und bei dieſer Gelegen; heit den Koſtenanſchlag erheblich überſchritten hat. Auch ſcheint die Geſellſchaft bei ihren eigenen Bauten am Leh⸗ niner Platz größere Verluſte erlitten zu haben. Es wire erwünſcht, wenn die Verwaltung ſich zu allen dieſen Din⸗ gen ausführlich äußerte. Rekorbernte an Zuckerrüben Das Statiſtiſche Bureau von F O. Licht in Magde burg erhöht ſeine Schätzung der deucſch en lübenzuckererzeugung vom 30. Nopember 1029 um nich cht weniger aks 2,30 auf runs 30 Mill. Zentner Rohwert. In den beiden vorangegan⸗ genen Betriebsjahren 1828.29 und 19278 waren 708 bew. 33,29 Mill. Zentner 3 Zucker(Rohwert) in Deutſchland er⸗ zeugt worden. Die neue Schützung wirft ein mehr als eigentümliches Licht auf die N der Zuckerintereſſenten über die„ſchlechte Ernte“ des letzten Jahres,— wobei zu bemerken iſt, daß die während des S pätſommers und Herbſt verbreiteten niedrigen Ernleſchäzungen in einem e 2 zu den Erhebungen über Weicht und Zuck erz gehalt der Rüben ſtanden. Frachtenmarkt Duisburg Rubeort vom 3. Jannar * Die Nachfrage nach Kahuraum für Reifen talwärts war an der heutigen Börſe nicht beſonders lebhaſt. Die Frachten konnten ſich aber auf dem Satz von 2% ben 2,0% behaupten. Das Berggeſchäft dagegen war äußerſt ſtil. Es wurden nur einzelne Kähne angenommen und zwar zu 7% Pfg. ab hier und 8 Pfg. ab Kanal zu den üblichen Bedingungen. Der B. cl Lohn blieb 1,5% bis 250/ unver Talſchlepplohn mit 20 Pfg. hier nach Rotterdam keine der Rottevdanrer Börſe eee eee eee Samstag, 4. Januar 1930 N Unter den reichen Schätzen der Heidelberger Univerſitäts bibliothek befindet ſich eine alte deutſche Ueberſetzung der Legende der Heiligen Drei Könige von Johann von Hildesheim s dem 14. Jahrhundert. Mit vielen Büchern und K chriften war auch dieſe deutſche Handſchrift im J 1622 nach Rom ge⸗ wandert, als bei der Zerſtörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg durch Tilly die große Biblio⸗ theea Palatina von ihrem Platze auf der Empore der Seitenſchiffe der Heiliggeiſtkirche geraubt, in Kiſten verpackt und auf Umwegen über die Alpen noch Rom geſchafft worden war. Am Anfang des 19. Jahrhunderts kam die genannte Handſchrift, ein Quartband von braunem Leder mit dem Gepräge des Kurfürſten Ott⸗Henrich, mit anderen Büchern uſw. nach Deutſchland zurück. An der Hand einer von Goethe mitgeteilten lateiniſchen Handſchrift und der deutſchen der Hei⸗ delberger Univerſitätsbibliothet ſchuf Guſtav Schwab im Jahre 1822 ein Buch darüber und be⸗ gleitete es mit zwölf Roman; Mancher der ſpä⸗ teren Dichtungen über die Heiligen Drei Könige mag die Legende von Johann von Hildesheim als Quelle gedient haben; ſie holt weit aus, baut auf den Weisſagungen der Propheten auf, ſchildert die Farbenpracht des Orients, den Reichtum des des, verbreitet ſich über die großartige Aus ung des Zugs der drei Könige, und„en tet wie ein Märchen alle Kritik“. So ſchreibt Goeth 9. Sulpiz Boiſſerée. Er ſagt weiter: Geſchich Ueberlieferung, Mögliches, Unwahrſcheinliches, Fabelhaftes mit Natürlichem, Wahrſcheinlichem, Wirklichem bis zur letzten und indiyiduellſten Schilderung iſt hier zuſammengeſchmolzen. Ich meine nicht, daß irgend etwas An mu⸗ tigeres und Zierlicheres dieſer Art mir in die Hände gekommen iſt.“ Büchleins ſtellt Guſtav die ſich während der Be⸗ An den Anfang des Schwab zwölf Romanzen, arbeitung der herrlichen Legende in ihm geſtal⸗ teten. Er beginnt dann: s leitet aber die Ge⸗ ſchichte jener Heiligen Drei Könige ihren Urſprung her von der Prophezeiung Balaams, des madiani⸗ kiſchen Priéſters, der war ein Prophet der Heiden. Derſelbe Balaam weisſagte vielem andern: „Ein geboren von Iſrgel, Heiden.“ 7 „ Als die Kinder Iſrael aus Aegypten gefahren waren und alle umliegenden Lande unter ſich gebracht hatten und Furcht und Schrecken vor ihnen über alle Völker gekommen war, ſetzten die Völker auf dem Berge Vaus Wächter aus, welche Tag und Nacht die Wachten des Feindes beobachten ſollten. Zu den Zei⸗ ten nun, da Balaam gewe gt hatte, begehrten alle Aelteſten und das ganze Volk in Indien und im Mor⸗ genland, daß ſolches geſchehen möge, und gelobten den Wächtern reichen Lohn, wenn ſie ein Licht oder einen ungewohnten Stern am Firmament erblickten, und ſetzten aus ihren Landen und Reichen zwölf aus⸗ erleſene Männer, die ſonderlich erfahren wären in der Kunſt, die da heißet Aſtronomia, und ſollten fleißig nach dem Stern ſehen und ſeiner warten. Die Höhe des Berges Vaus aber geht über alle Berge, die im Morgenland ſind. Eine Kapelle ſtehet darauf und auf dieſer eine ſteinerne Säule, auf deren Gipfel ein Stern leuchtet, wohl von Gold gemacht, der ſich nach dem Winde zu drehen pflegt, und den man des Tags vom Widerſchein der Sonne, des Nachts vom Glanze des Mondes fernhin ſteht blicken und ſcheinen. t e r annere Das Horoſkoy Von Alexander Moszkowski „Bitte nehmen Sie eine Zigarre, Herr Doktor,— und wie geht es Ihrer jungen Gemahlin?“ „Danke verbindlichſt der gütigen Nachfrage, Exzellenz“, erwiderte der Aſſeſſor Dr. von Lucks, „ſie befindet ſich recht wohl.“ Und er ſelbſt befand ſich auch in angenehmer V ff aſſung; denn es ſchien ſich nicht um eine amtliche Erörterung zu handeln, ſondern um eine gemütliche Unterhaltung mit ſei⸗ nem Vorgeſetzten, dem Erſten Staatsanwalt Brauſe⸗ wieter. Dafür ſprach ſchon der Umſtand, daß ihn der Geſtrenge nicht im Gerichtsraum empfing, ſon⸗ dern in ſeiner vornehm eingerichteten Privatwoh⸗ nung. Allein das Geſpräch ſollte bald eine Wen⸗ dung erfahren, mit einem Knick, der dem Beſucher nicht unbedingt erwünſcht war. „Ste können ſich wohl denken, verehrter Kollege, daß ich Sie nicht ausſchließlich zur Erkundigung über Ihre Familienprivata hierher gebeten habe. Die Sache liegt um eine Schattierung ernſter, als Sie vielleicht vermuten. Sie betrifft Ihren Beruf und Ihre Stellung.“ 5 „Dürfte ich um nähere Erläuterung bitten?“ ſagte Dr. von Lucks mit vibrierendem Tonfall, der von der feſten Artikulierung ſeines Vorgeſetzten merklich abſtach. a „Soll ſofort geſchehen! Wollen Sie dabei vor⸗ ausſetzen, daß meine Eröffnungen durchaus freund⸗ ſchaftlich gemeint ſind, wenigſtens in der Hauptſache, alſo ſagen wir präziſer: formell genommen. Wenn⸗ gleich ſich dabei gewiſſe Punkte nicht vermeiden laſ⸗ ſen werden, deren Berührung mir, offen geſagt, 5 etwas peinlich iſt. 8 Sie wurden mir kürzlich von der Regierung als Subſtitut, ſozuſagen zur Probe Überwieſen, und ich ekenne gern, daß Sie mir in der Staatsanwaltſchaft recht willkommen waren. Jöre Perſönlichkeit flößte Uunterweiſet, mit Dörfer durch welche ſie die Freiſprechung beantragt haben.“ 1 * der Herr auf⸗ nes Geſtalt 1 viel gar lange Fackel, und w gen die Luft ſchlägt nes. Und dazu hatte eines Kindleins und 3 h. Kreuze ne ſprach: welcher iſt rſchen. Gehet und ſu Wie nun 8 rei und Perſien, von den zu gleicher des Sternes hörten, machten tum und mit Opfern und 6 hand Zieraten und edlen 6 Pracht mit 5 unendl Chaldäg ropheten heinen hatten. Königreich n auch das In dem erſten Indien Nubion mit Melchio r als Königreich Sinat gelegen rot und voll wächſt. Auch wird f zarten Wurzelwerks treff gefunden, ſo findet man ai Ader von edlem Steine, der dem zweiten Indien, da w dylia heißet; da herrſchet auch das 5 wächſet auch dem dritten In 6 da herr g Jaſpar. 8 elben Lande die Myrrhe Kräutern der Art ö wußte kein König etw andern, dennoch ging der auf ſeinem Weg gleichmäßig wo die Könige wegen zuſchauen nicht wie der M rn tend und ſcheinend mit vo Nacht wenn ſie am allerklarſten iſt und erh ßen. Alle Menſchen und Bewohner der Städte un des N 3 8 urchten ſich und verwunderten ſich über die Maßen, denn ſie ſahen Könige und große Heere und viel Gefolge und einen mächtigen Zug durchziehen und des Mor⸗ gens ſahen ſie die Erde auf en von den Fußſtapfen ihrer Pferde und ſtampft. Als nun jeder der drei wi licher auf ſeinem beſonden 9 N ſalem auf zwo Meilen ſich genahet, da erhob ſich ein dichter Nebel und düſtere Finſternis über all das Land, und der Stern verlor f Da kam Melchior, der K Arabien, zuerſt an den Berg„da legte er ſich in dem Nebel nieder auf den Wink Gottes. Und als er ſich niedergelegt, kam in derſelben Finſternis Balthaſar, der König von Saba und Godolia, mit ſeiner Heereskraft und lagerte ſich dem Olivenberge. Da ſtieg der Nebel mählig in die Höhe, ſodaß es Licht wurde, aber der Stern erſchien nicht. Als ſie nun ſahen, daß ſie nahe der Stadt waren, machte ſich ein jeglicher auf den Weg gen haben des König 5 Nachts von Nubien und bet mir Sympathie ein, Ihre juriſtiſchen Zeugniſſe wa⸗ ren befriebigend..“ „Verzeihung, Exzellenz. Ich habe das Aſſeſſor⸗ examen ſogar mit Auszeichnung beſtanden“ „Ganz recht! Und nicht zu vergeſſen: Ich ſelbſt und Ihr verſtorbener Herr Vater waren Bonner Korpsbrüder. So etwas gibt ſchon einen gewiſſen Zuſammenhalt. Ich habe ſonach nicht gezögert, Sie mit einer nicht unwichtigen Sache ins Treffen zu ſchicken. Ich übergab Ihnen gleich zu Anfang, vor etlichen Wochen, die ſtaatsanwaltliche Vertretung in dem Kriminalfall des Brandſtifters Puſchmaunn „Ich darf wohl daran erinnern, daß er frei⸗ geſprochen wurde und ſomit die infamierende Be⸗ zeichnung eines Brandſtifters nicht mehr verdient.“ „Wir werden darauf zurückkommen. Weſentlich iſt zunächſt, daß Ste ſelbſt, Herr Doktor von Lucks, „Das war wohl meine Pflicht, Herr Oberſtaats⸗ anwalt. Ich hatte mich nach dem Gang der Ver⸗ handlung davon überzeugt, daß der Indizienbeweis keineswegs ausreichte, und dieſe Ueberzeugung, er⸗ gänzt durch pſychologiſche Momente, nötigten mich.“ „„ von der gewöhnlichen ſtaatsanwaltlichen Pra⸗ tts abzuweichen. Gewiß, das kann vorkommen. Der öffentliche Ankläger iſt keine Verdonnerungs⸗ maſchine und darf bei zwingenden Tatſachen auch auf Nichtſchuldig plädteren. Zugeſtanden! Nur lag hier ein ſehr weſentliches Bedenken vor: die Tat⸗ fachen waren eben nicht zwingend— ich meine in Ihrem Sinn— und ich an Ihrer Stelle hätte in dieſem Falle ganz beſtimmt die Verurteilung be⸗ antragt.“ 8 „Das hätte meines beſcheidenen Erachtens zu einem Fehlſpruch geführt. Ich will mich gar nicht darauf ſtützen, daß der Verteidiger faſt Wort für Wort meinen Ausführungen folgte; denn das ver⸗ ſtand ſich ja von ſelbſt. Aber der Gerichtshof in corpore trat doch meinen Argumenten bei, und ſein Freiſpruch beweiſt— ſo ſollte ich meinen— daß der Angeklagte die Brandſtiftung nicht begangen hat.“ „Dieſer Beweis hat zwei Lücken. Erſtlich ſtand die Strafkammer unter dem Einfluß Ihrer in „Neuen Mannhe Fleiße, ſo herrlich auf die Geſchichte ſitzt wie ei unſerer Dame Ne 8* imer Zeitung“ 2 ſich alle anderen Umarmten von verſchiedenen deuchte ihnen doch, 0 Sprache ſpreche, unde terricht über die Abſicht ſeiner ſe und fanden, allem einmütig waren und hergekommen fungen König n bel und die 0 die königl Stadt Jeri tiger Heer aft einzog trübt, denn ihres vtele, daß ſie die darum legten ſie ſi ſie dieſelbe. Die drei Könige fragten in Stadt allenthal⸗ ben nach dem neugeborenen König der Juden, und Herodes ſammelte zu Ha die Fürſten der Ju⸗ den und ihre Meiſter und ſie, wo Chriſtus geboren werden ſollte. Und antwort f Bethlehem J 4. Es war aber der Wille daß ſie zur in Jeruſalem fragten, alſo daß Juden un jenigen, welche die Geburt des Herrn und den Or f werden vorher⸗ wußten, ſich mochten entſe ihrem Ung Geburt Chriſti nicht konn⸗ ten leugnen. Auf dem? 8 thlehem kamen ſie vorbei an der Stätte Engel den Hir⸗ ten geoff rten ſahen den Stern, gin ſte zu den Königen, denen ſie alles erzählten, und da ward der Stern je lichter, ſchöner und klarer f Da die Könie angekommen wa der und anderen Schmu als blieb ſtille ſtehen über Chriſt ut 5 von ihren und luden der Krippe Die wi odes 5 waren ſo nicht alle faſſen konnte, die Stadt, als belagerten De⸗ de in Bethlehem iniglichen Klei⸗ ten ſich mit der Stern Pferden ſchönen Kleinode dem Herrn zu und vergaßen, die ſie gebracht hatten, opfern, und was jeglichem ergriff er und brachte es dar. So ergriff Melchior, der König von Nubien und Arabien, dreißig Pfennig in Gold und einen kleinen goldenen Apfel und opferte alles dem Kindlein mit großer Innigkeit. Dann folgte Balthaſar, König von Godolien und Saba, und opferte Weihrauch, Jaſper opferte eine Hand voll Myrrhen mit weinenden Augen. Die Bedeutung Opfers, das dieſe drei Könige darbrachten, wird auf mancherlei Art ange⸗ zeigt. Skt. Fulgentius ſchreibt, daß durch die Opfer in demſelben Ehriſtus die göttliche Mafjeſtät, die königliche Gewalt und die menſchliche Sterblichkeit bezeichnet wird. Guſtav Schwab widmet dieſer bedeutſamen Aus⸗ legung der Opfer den Vers einer Romanze: Die Jungfrau neigt ſich mildiglich Zu eines jeglichen Geſchenken, Ihr Blick füllt mit dem Geiſte ſich, Er ſcheint in Deutung ſich zu ſenken: 3 Dem Gott wird Weihrauch dargebracht, Gold wird dem König geboten: des 22. Könige in die Hände kam, das ſchmückt die Nach! der Tote m 8 die Könige an Zie⸗ acht hatten: Allen önig von Maze⸗ ſien hinterlaſſen Königin von Saba Doch Myrrhe? Myrrhe Des Grabes und di Nun ſollt ihr auch wiſſen, u raten und Kleinoden alles m Schmuck, welchen Alexander, der K donien, in Chaldäa, Indien u hatte. Alle Kleinode, welche in dem Tempel Saglomonis dargebracht und die preiswerten Gefäße aus dem Hauſe des Königs und dem Tempel des Herrn, die von ihren Voreltern waren in die Lande geführt, und viel anderen Schmuck in Gold und Silber, Edelgeſteinen und koſtharen Perlen. 0 Nachdem alſo die drei Könige den Herrn ange⸗ betet und ihm ihre Opfer dargebracht, da ſtellte ſich die ſterbliche und menſchliche Sitte wieder ein; es begann ſie zu hungern und zu dürſten und zu ſchläfern. 55 Und ſieh! Ein Traumbild warnt ihr Herz, Es nahen zarte Kinderſeelen, 4 Und winken ihnen, heimatwär Sich einen anderen Pfad „Nicht in Herodes falſches Haus!“ So klingt's in der Romanze. heim aber erzählt: Und die alle miteinander eines Wegs z rückgekehrt mit Führern und dem Berge Vaus bauten ſte eine Kapelle zu Ehr des jungen Königs der Juden, den ſie geſucht un gefunden und dem ſie ihre Opfer dargebracht, In der Stadt aber am Fuße des Bergs ruhten ſie den Mühſeligkeiten ihrer Reiſe und wählten ſich alld die Stelle für ihr Begräbnis einträchtiglich. Darau ſind ihrer jeglicher geſund und mit Freuden in iht eigen Land gezogen. Und ſie verkündeten dem Vo alle Dinge, die da geſchehen waren. In allen ihren Landen und Tempeln ließen ſie den Stern male und darin das Kind und darüber das Zeichen Kreuzes, und ſie ſelbſt übten das Amt des Verkü Von unſichtbarer Hand getrieben Wird ihnen leicht ihr Fürſtenamt, Ein kindlich Hoffen, Glauben, Lieben Hat ihrer Völker Herz entflammt. Johann von Hildesheim weiß noch vieles von den fremden Herrſchern zu berichten, von ihrem To ihrem Grab, der Verbringung ihrer Gebeine nach Mailand, ſpäter nach Köln. Ueberall das zwiſchen 136 geſchaf nur eines glücklich begabten ſchichtlichen, prophetiſchen, allegoriſchen und and Ueberlieferungen erwachſene Sage zu einem höchſt anziehenden ſinnreichen Ganzen geſtaltete, 2 Zeit freilich vermag dem Stoff nicht mehr das In⸗ tereſſe abzugewinnen wie die Menſchen des 14. Jah hunderts, denen durch dis Kreuzzüge der wunde veiche Orient erſt erſchloſſen worden war. Goetl ſagt:„Ich wüßte ein Volksbuch, neben d dieſes Büchlein nicht ſtehen könnte“, und die Wi mung des Meiſters zu der Arbeit Guſtaw Schwaß trifft das Richtige: 5 Wenn was irgend iſt geſchehen, Hört man's noch in ſpätern Tagen; Immer klingend wird es wehen, Wenn die Glock iſt angeſchlagen. Und ſo laßt von bieſem Schalle Euch erheitern, viele, viele, Denn am Ende ſind wir alle Pilgernd Könige zum Ziele. 1 W. Sig eee eee rhetoriſchem Betracht höchſt eindrucksvollen, ich möchte ſagen, blendenden Rede. Alles was recht iſt, ſte beſttzen eine Eloquenz wie Cicero. Und wenn ſich ein Staatsanwalt mit ſolchen Mitteln losläßt, um die Unſchuld eines Angeklagten zu beleuchten, ſo unterliegt der Gerichtshof ſchon einer ſehr ſtarken Suggeſtion. Hätten Sie einfacher geſprochen, weni⸗ ger pathetiſch, aber dafür mehr im Sinne einer An⸗ klage, ſo wäre der Effekt geringer geweſen, aber die Wahrheit hätte beſſere Ausſicht gehabt, gefunden zu werden.“ „Sie ſprachen von zwei Lücken, Exzellenz!“ „Ja, und die zweite iſt ſo groß, daß ſie alle Ihre Argumente radikal verſchlingt. Denn hören Sie bitte recht aufmerkſam, und halten Sie ſich an der Tiſchkante feſt, damit Sie nicht vor Schreck vom Stuhle fallen: Jener Kerl— wie heißt er doch gleich— der Puſchmann, hat nachträglich ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt!“ „Um Gottes willen! lich!“ „Um ſo ſchlimmer, daß es wahr iſt. Hier leſen Ste dieſen Brief, gerichtet an die Staatsanwaltſchaft zu meinen Händen. Die Handſchrift iſt echt; der Frevter bekennt ſein Verbrechen, und er erläutert es mit ſo vielen genauen Einzelheiten, daß nur ein Wahnſinnt⸗ ger die Gültigkeit dieſer Selbſtbezichtigung bezweifeln könnte. Da haben Sie Ihre Pſychologie und die Probe auf Ihre Eloquenz!“ f „Entſetzlich!. Immerhin wäre zu erwägen, ob nicht eine Wiederaufnahme des Verfahrens nach den Paragraphen 399 bis 413 der Strafprozeßordnung „Vorzüglich bemerkt. Die Wiederaufnahme wäre allerdings theoretiſch möglich, bloß leider nicht prar⸗ tiſch: denn der Verbrecher wurde ja nach dem rechts⸗ kräftigen Urteil auf freien Fuß gefetzt; er iſt längſt über alle Grenzen, und wir befinden uns in der Lage der Nürnberger, die keinen hängen, ſie hätten ihn denn zuvor. Wir haben den Brandſtifter nicht, und werden ihn auch nicht erwiſchen. Aber dafür haben wir etwas anderes, nämlich eine ungeheure Blamage; Das iſt doch gar nicht moͤg⸗ Juſtiti e Ohrfeige auf der Wange „Mit anderen Worten: Sie wollen mir du ve ſtehen geben, daß meine Tage bei der Staatsauw ſchaft gezählt ſind. Denn nach Ihrer Auffaſſung ich doch der Sündenbock, der wegen dieſer Blamag die Wüſte geſchickt werden ſoll.“ a „Ich war allerdings nahe daran, etwas Derartt auszuſprechen, das heißt: Ich wollte Ihnen freundſchaftlichen Rat erteilen, Ihre Entlaſſung dem Staatsdienſt zu beantragen. Das war im er Augenblick, nachdem ich das ſchriftliche Geſtänd Ihres brandſtiftenden Schützlings geleſen hatte Augenblicklich, wenn ich in Ihr treuherzig beküm⸗ mertes Antlitz blicke, denke ich über den Fall e weniger ſchroff, Wie geſagt: Sie ſind mir perſönl trotz Ihrer Entgleiſung ſympathiſch, und die K brüderſchaft mit Ihrem Vater ſpricht immer no Ihren Gunſten. Alſo ich will es ſozuſagen ar Bewährungsfriſt ankommen laſſen.“ 1 In den Zügen des Dr. von Lucks leuchtete e „Wirklich, Herr Oberſtaatsanwalt, das Schlim ſoll mir erſpart werden? Sie ſetzen mir nicht den Stuhl vor die Tür, Sie wollen mich im Amt halten?“ 5„ „Verſuchsweiſe. Ich werde das Weſtere dauo hängig machen, wie Sie ſich beim nächſten der Affäre ziehen werden. Und dieſen nächf „Sie ſehen mich beſchämt und zu Dank ge Wenn Sie mir erlauben wollen, wieder als A zu plädieren, ſo werde ich alles aufbieten, wg nen Kräften ſteht. 2 „Bitte— keine Selbſtverſtändlichkeit! Hör vielmehr zu, um was es ſich handelt. Ich n Ihnen die Verfolgung gegen den vi Gurrnickel, der ſich bereits in Unterſuch; habe ich auch ſchon in Bereitſchaft.“ findet.“ 5 „Gegen den Mörder G „Jawohl! Hier können S Ihren 4 7. Sie 1 Sie wiſſen, das iſt ein Giftm den temlich verwickelte Motine hineinſpiele⸗ noch nicht reſtlos geſchlb e ſei das Für Sie und Jyre 8. Seite. Nr. 5 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dichter am Schreibtisch Von Haus Bethge Goethe Von ſeiner Handſchrift kann man ſagen: ſie iſt ſrhö n, warm, liebenswert und vornehm. Sie iſt nicht apart, ſie zeigt nicht den Duktus einer ſoge⸗ nannten Charakterhandſchrift, alle Unebenheiten feh⸗ len, ſie fließt in einem edlen, großzügigen, harmo⸗ niſchen, gleichſam dionyſiſch heiteren Schwunge. Er liebte es, am Stehpult zu ſchreiben, zwiſchen⸗ durch im Zimmer auf und ab zu wandeln und einen Blick in ſeinen Garten zu werfen; am liebſten in behaglicher, loſer Kleidung, in Hausrock und Pan⸗ toffeln.. 5 In dem einfachen, nach hinten gelegenen Arbeits⸗ Ammer ſeines Weimarer Hauſes ſieht man ſeine beiden Schreibtiſche: das breite Stehpult, unten mit vielen kleinen Käſten verſehen, in denen er ſeine Mineralienſammlung untergebracht hatte; und, auf der anderen Seite des Zimmers, mit dem Licht von links, den eigentlichen, breiten, gar nicht bequemen Schreibtiſch, mit aufgeſetzten Regalen für Bücher, im Unterbau mit Laden und Fächern für Mappen, Atlanten, Manuſkripte. Auf dem Stehpult findet man noch heute eine kleine, aus Straßburg ſtam⸗ mende Büſte Napoleons, aus elſäſſiſchem Glas ge⸗ fertigt, die er liebte, und einen Teller mit Erde, die er einen Tag vor ſeinem Tode aus dem Garten heraufgeholt hatte, um ſie zu unterſuchen, wozu er nicht mehr kam. Gottfried Keller Er hatte zwei Schreibtiſche: einen zu Hauſe und einen im Züricher Stadthauſe, denn er war der „Eyſte Staatsſchreiber von Zürich“. Es gibt kaum einen Dichter, der ſeinen Namen ſo oft geſchrieben hat wie Keller: er ſoll ihn annähernd zweihunderttauſendmal unterzeichnet haben. Und die Akten, die er niedergeſchrieben hat und die noch beute in den Archiven liegen, füllen, das hat man ausgerechnet, mindeſtens zweihundert Bände im Format ſeiner Werle. Er war als Beamter muſterhaft; und es wurde ihm zur Liebhaberei, alle die zahlloſen Heimatſcheine und Paßviſitationen mit ſeinen gedrungenen, bürgerlich⸗ſauberen Schrift⸗ züigen zu verſehen. Aber am liebſten ſchrieb er Briefe, Er war einer der herrlichſten Briefſchreiber, der niemals Inhalt⸗ loſes in ſeinen unſchätzbaren Epiſteln ſagte, oft aber ſo Wertvoll⸗ Wichtiges und Endgültiges, daß die Form des Briefes geſpreugt zu ſein ſcheint. Er neigte ſich tief auf ſeine Manuſkripte, wenn er ſchrieb, denn er war kurzſichtig und trug große Bril⸗ lengläſer. Bei einem Frankfurter Sammler ſah ich das Manuſkript der wunderſamen„Sieben Legen⸗ den“: mit kleinen, ganz ungenialen, gleichſam etwas verhutzelten Lettern auf gebliche Quartblätter eng⸗ zeflig niedergeſchrieben— ein ſeltſamer Kontraſt zu der blühenden, ſchwebenden, ätherſchönen Phantaſie, die dieſe zaubervollen, dichteriſchen Geſpinſte durch⸗ webt. Eduard Mörike Seine Hanudſchrift iſt zierlich und behaglich, und er hat ſie gepflegt; denn„die Begleitung möglichſt wohlgeformter Schriftzüge“, ſagt er einmal in einem Briefe,„gibt den Worten eine Art von muſikaliſchen Ausdruck“. Er liebte es, ſeine Gelegenheitsgedichte für Freunde kalligraphiſch auf Blätter zu ſchreiben, die er mit hübſchen Randleiſten in bunten Tinten umgab; denn das Zeichnen war immer ſeine Lieb⸗ haberei.„War ich doch lange mit meinem Schickſal darüber unzufrieden, daß es nicht einen Maler aus mir machen wollte“, ſchreibt er einmal,„und äußert ſich der urſprüngliche Trieb doch heute noch unwill⸗ kürlich mit der Schreibfeder auf jeder Konzept⸗ unterlage.“ Er ſpielte und tändelte gern am Schreibtiſch; feine Manuſkripte und Brieſe zeigen häufig leicht hingeworfene, anſpruchsloſe Federzeichnungen von Perſonen, Landſchaften und Dingen ſeiner Um⸗ gebung, und der Humor ſpielt meiſt eine Rolle in dieſen zierlichen Kritzeleien. Einmal ſchrieb er ein Gedicht auf ein Ei; und ſein Haushaltungsbuch zeigt nicht nur die nüchternen Zahlen der Einnah⸗ men und Ausgaben, ſondern es iſt artig durchſetzt von allerlei luſtigen Karikaturen, hübſchen Anmer⸗ kungen und krauſen Federſpielen. Alles iſt anmutig, behaglich und von einer liebenswürdigen Wärme. Gedanken zur Volkskunst im Elſaß Es handelt ſich um einen neuen Band der Reihe „Deutſche Volkskunſt“, die, hervorragend aus⸗ geſtattet, im Delphin⸗Verlag, München erſcheint, und als deren Herausgeber Reichskunſtwart Dr. Edwin Redslob zeichnet. Ueber die Volkskunſt im Elſaß berichtet Prof. Ernſt Polaczek. Weit näher als durch das Wort, wird man durch die reiche Schau der guten Bilder an die echten und ſeelenvollen Dinge herangeführt, welche das einfache Volk mit inſtinkthaftem Schön⸗ heitsgefühl und einer großen Sicherheit in der Ver⸗ wendung von ſolidem Material ſchuf. Die Volkskunſt des oberrheiniſchen Kulturkreiſes links des Rheines wuchs vorwiegend auf alemanniſchem Stammes⸗ boden, im Unterelſaß mit fränkiſchem Einſchlag. Sie bewegt ſich aus dem gleichen Artbild des Volkstums heraus wie die des Landes Baden, dennoch iſt ihr Ausdruck völlig anders. Man darf nicht vergeſſen, daß das Elſaß ſtets das Zünglein an der Waage, man kann faſt ſagen, des europäiſchen Gleichgewichtes war, daß es unerhörte, ja ungeheuerliche Kriegstrubel, verbunden mit ewigem Wechſel der Staatsangehörig⸗ keit mitzumachen hatte. Das ätzt in das urſprüng⸗ liche Weſen des Volkes manches unverwiſchbare Zeichen. Da die Volkskunſt an ſich der Ausdruck von Wohl⸗ ſtand, innerer Heiterkeit und Ruhe iſt, denn ſie ſchmückt die Dinge des Gebrauches, die zum Beſitz gehören und darinnen verbleiben, ſo ſteht man eigent⸗ lich vor einem Wunder, wenn man die Fülle der volkskünſtleriſchen Arbeiten im ſchickſalgeprüften El⸗ ſaß ſieht. Es iſt das Wunder des unzerſtörbar leben⸗ digen Kerndeutſchen; denn dieſe Volkskunſt, wenn auch zuweilen leiſe berührt vom Einfluß des ele⸗ ganten Franzöſiſchen, gehört rein deutſchem Volks⸗ gut an. Im Großen und Ganzen hat man von den Dorfanlagen, Städtebildern, Brunnen, Töpfereien, Trachten, Geweben den Eindruck, daß das alles breitbehäbig, derb und ſehr dauerhaft iſt. Das mit Grund und Boden verwachſene, erbtümlich Ueber⸗ kommene ſpiegelt ſich darinnen, und es iſt im Ge⸗ haben bäuerlich, eher großhbäuerlich als kleinbäuer⸗ lich. Das Elſaß iſt ja auch das Land der Städte und Städtchen, die vielfach von Ackerbürgern bewohnt werden, welche dem Feldbau, dem Tabakbäu, dem Weinbau huldigen. Ihre krummen Gaſſen zeigen „maleriſch“ alte und verſchobene Häuſerzeilen, meiſt Fachwerkbauten alemanniſch⸗fränkiſcher Erſcheinungs⸗ form. Ihr Städtetum iſt oft nur durch eine Befeſti⸗ gungsmauer noch erkennbar. Es wird einem warm ums Herz, ſchlendert man in ihnen umher, ſchaut in die großen, getäfelten Stuben mit den durch Vor⸗ hänge ſchamhaft verhängten Alkoven, die zwei Bett⸗ niſchen enthalten mit den bemalten Schränken, den Stühlen, deren Lehnen das Doppeladler⸗ oder das Schlangenmotiv zeigen. Alte wurmſtichige Web⸗ ſtühle ſtehen noch in den Ecken, kleine und groß⸗ mächtige. Bei den Weinbauern am Haug der Vo⸗ geſen gibt es noch geſchnitzte, mit gepunztem Meſ⸗ ſing beſchlagene Tragfäſſer. Das Elſaß iſt das Land der Zieh⸗ und Radbrunnen. Aber einer nach dem anderen fällt der Zeit zum Opfer, wie das auch mit den übrigen Volkskunſtſchätzen gehen wird, ſoweit man ſie nicht in Heimatmuſeen, oder noch beſſer als Familienerbgut aufbewahrt Die Tracht, die welt⸗ berühmte elſäſſiſche Schlupfkappe, ſchwindet genau ſo raſch aus dem Ortsbild wie anderwärts auch, wie bei uns im alemanniſchen Oberbaden und im frän⸗ kiſchen Gau Unterbadens. Auch ſie iſt eine Angele⸗ genheit der Trachtenfeſte und Theateraufführungen geworden. Das hält man nicht auf. Mit jedem neuen Volkskunſtband, den man durch⸗ blättert, möchte einen Wehmut überfallen, ein höchſt unmodernes Gefühl. Aber man kann es ſich nicht ausreden, bei aller gegenwartsfreundlichen Geſin⸗ nung nicht, daß mit jedem Stück der Volkskunſt, das in Muſeen wandert oder der Vernichtung entgegen⸗ ſieht, ein Stück Seelenheimat und leiblicher Heimat abbröckelt. Es wird alles einheitlich und 6d. Ob unſere jüngſte Generation, wenn ſie ſpäter einmal dieſe Bände zur Hand nimmt, nicht mehr das zärtliche Heimweh empfindet, wie wir heute ſchon, wenn wir z. B. das Bild der Pflanzbadgaſſe in Straßburg an⸗ ſehen, ja ſie vielleicht ſchon durchwandert ſind? Oder die der Städtchen und Dörfer im Unterelſaß, des Tabakbauerndorfes Erſtein, oder im Oberelſaß Ammerſchweier vielleicht Nicht zu vergeſſen die kirch, Colmar, Schlettſtadt, vor allem das an Volks⸗ kunſtdingen reiche Straßburg und die Siedelungen eingangs der Vogeſentäler: Thann, Gebweiler, Türk⸗ heim, Kayſersberg, Rappoltsweiler. Nicht zu ver⸗ geſſen die einſamen, einfachen und merkwürdigen Höfe der Vogeſenhochtäler des Steintales, wo der in die Sage eingegangene Pfarrer Oberlin wirkte. Die Volkskunſt bleibt lebendig, ſie wird nicht auf⸗ hören zu erzählen, wie warm einſt der naturgewach⸗ ſene Boden unter den Füßen der Menſchheit war, wie tief man in ihm wurzeln und ſich geborgen füh⸗ len konnte. Auch dann noch wird ſie nicht nachlaſſen, uns mit Sehnſucht nach dem Seeliſchen zu erfüllen wenn wir inmitten kühler, ſachlicher Sachen, noch kühler und noch ſachlicher, noch klüger und noch ſportlicher geworden ſind, europäiſche Einheits men⸗ Samstag, den 4. Januar 1990 ſchen, die— es iſt zum Lachen— die nur der Aſphalt vom warmen Erdboden trennt. Nur der Aſphalt? Aber er iſt hart und glatt, er verleitet zum eill⸗ gen Gehen, zum Raſen, er iſt ſauber und ſieht ge⸗ pflegt aus, er rhythmiſiert aufreizend den Lärm, doch das iſt keine Muſik. Wo die nicht ſchwingt in tauſend Tönen und Tempis, da kann die Seele nicht gedeihen. Was iſt zu tun? Wir ſammeln in Muſeen, wir beſchreiben durch Worte, wir zeigen in Bildern das Wenige, was noch iſt und bald nicht mehr ſein wird. Den Atem, die Muſik der Dinge nur können wir dadurch erhalten. Vielleicht bekommen ſie wieder einmal Macht. Man weiß das nicht. Vorläufig frißt ſich der Aſphalt erſt heiß und gierig, dann raſch erkaltend immer weiter die wir noch Volkskunſtbände ſchreiben und drucken und unſer eigen nennen, wir kämpfen auf faſt ver⸗ lorenem Poſten. Aber die ſo viel genannte deutſche Seele müßte ja einem Ammenmärchen angehören, wenn es ihr nicht gelingen ſollte, wie ſchon ſvo oſt, wie immer, wenn der letzte Poſten faſt verloren galt, im höchſten Augenblick ihr Gut zu retten, und die Wiedergeburt ihres Reiches zu beginnen. B. „Tempo“!? In den letzten Jahren iſt Europa— auf Anſtoß vom Weſten, unter dem Einfluß Amerikas— einer Autoſuggeſtion und ⸗Hypnoſe verfallen, die einen Menſchen, der ſich ihr innerlich zu entziehen vermag, wie Irrſiun anmutet. Dieſer Bann, dem wir ver⸗ fielen, heißt„Tempo“— ein Dämon; den wir täg⸗ lich mäſten mit einem koſtbarſten Gut: mit Zeit. Wir „haben keine Zeit mehr“, weil er ſie hat. Der Folgen ſind viele. Vor allem: Eine Zeit, die „keine Zeit hat“, hat ſich ſelbſt nicht, iſt ſich ſelbſt verloren. Eine ſolche Zeit iſt um ehe ſie zur Beſin⸗ nung kommt. Nietzſche ſchon prophezeite, daß künf⸗ tige Geſchlechter auf ein Loch in der Geſchichte blicken werden, wenn ſie uns ſuchen. Denn eine Zeit, die wie die unſrige, im„Tempo“ ſich ſelbſt verliert und verweht, findet nicht die Kraft und innere Ruhe, um durch Er⸗Innerung ſich zu ver⸗ tiefen in das Sein der Dauer hinein, das allein allem Zeitlichen Sinn gibt. Das Tempo läßt keine„Vergangenheit“ entſtehen, die wirkend das bloß Gegenwärtige begründen, reht⸗ fertigen und tragen könnte. Es iſoliert uns in der beklemmenden Enge des Moments, denn es zerhackt die weitgeſpannte Linie der Zeit in eine Unzahl einzelner Punkte. 8 Damit iſt auch unmöglich, daß im Gegenwärtigen Keime des Künftigen entſtehen. Das Tempo läßt keinen Ausblick auf Kommendes zu. Gleich wie es unmöglich macht, daß rechtes Erinnern das Vergan⸗ gene in der Gegenwart fruchtend vollende, wirkt 3 auch tödlich auf die ahnende Vorſchau, auf die prophe⸗ tiſche Kraft der Seele, die aller Zukunft zur Kei⸗ mung verhilft Selbſtverſtändlich gewinnen wir mit Hilfe des Tempos die ganze Welt; die Tatſachen erweiſen aber auch bereits unbeſtreitbar den Schaden, den wir durch es an unſerer Seele nehmen: das, was man im tief⸗ ſten Sinne„Zeit⸗Gewiſſen“ nennt, geht uns immer meyr verloren. Wir ſind bereits in ungewöhnlichem Maß verantwortungslos geworden gegenüber Ver⸗ gangenheit und Zukunft.(mur zwei von tauſend Symptomen: die horrend geſteigerte Zahl der Ehe⸗ ſcheidungen und der— Abtreibungen). Alles Seelenleben des Menſchen verläuft in der Zeit, und was„reine Zeit“ iſt, beobachtet der Menſch unmittelbar erlebend am beſten durch innere An⸗ ſchauung des Ablaufs ſeiner eigenen Seelenyorgänge Wie aber das Tempo der Feind iſt der Zeit, iſt es auch der Feind der Seele und ihrer Lebenswerte. Wozu Treue, wenn der Augenblick alles iſt? Was iſ' Liebe, die im Augen⸗Blick entſteht und im Genuß des Moments Erfüllung findet? Was heißt Mut, wenn„nach neune alles aus iſt“? Wieſo Freude, wenn eine Senſation die andere erſchlägt? Wer hat im Kino, dem erſten Exponent des Tempos, einmal wahre heilende Freude erlebt? »Man kann im„Tempo“ ſein Leben durchſauſen, aber kann man im Tempo Kinder zeugen, gebären und erziehen?„Tempo“ iſt wider alle Geburt. Im Tempo kann einem der Schlag treffen, aber deißt das menſchlich den Tod erleben? Die Haſt des Tempos, das die Zeit in Fetzen reißt, zerſtört mit ihr auch allen Rhythmus.(Statt ſeiner: toter Takt.) A tempo kann daher auch nichts Lebendiges und Levensfähiges entſtehen; denn alle wahre Entwicklung, alles organiſche Werden und Ver⸗ gehen verläuft und iſt nur möglich durch den ihm eingeborenen Rhythmus. Es iſt weiterhin bereits eine Erfahrungstatſache⸗ daß durch ein(über recht enge Grenzen) geſteigertes Lebenstempo alles wahre Geiſtesleben unter⸗ graben wird: Wiſſenſchaft, Kunſt, Religion ſind an ſich viel zu ſehr auf„lange Sicht“ angelegt, als daß ſie in Tageshaſt gedeihen und geſchätzt werden köun⸗ ten. Sie verlieren ihren Sinn, weil ſie vom Leben abgedrängt werden in ein abſtraktes, privates Schat⸗ tendaſein hinein. An die Stelle des Geiſteslebens tritt daher das reine Wirtſchafts leben(oder was man dafür hält). Denn die Bedürfniſſe„des Augenblicks“ ſind immer ſolche, die wirtſchaftliche Be⸗ friedigung verlangen und durch ökonomiſche Mittel völlig befriedigt werden.— Soweit ſich jedoch geiſtig⸗ ſchopferiſche Leiſtung auf das„Tempo“ einläßt, kann ſie kaum anders, als ihren(an ſich immer morali⸗ ſchen) Urſprung zu verleugnen und ſich den ihr we⸗ ſeusfremden Wirtſchaftsfaktoren auszuliefern. Genug der Kritik, die Sache des Denkens iſt. Wir üben ſie ſo ſcharf um des Erwachens willen, das not⸗ wendig iſt zu dem Entſchluß, der dem Willen ent⸗ ſpringt und allein die Waſſe ſchmiedet gegen die täuſchende Faſzination„Tempo“. Auch dieſen Wider⸗ ſacher wahren Menſchſeins bewältigen wir nur, wenn wir ihn poſitiv überwinden. Das geſchieht, wenn wir ihn als Gelegenheit begreifen, die uns auf ihre Art die Möglichkeit bietet, unſere eigenen ſeeltſch⸗geiſtigen Kräfte zu ſteigern; ja: neue, bis dahin verborgene Fähigkeiten zu erwerben. Der konkrete Weg iſt ſeeliſche Selbſterziehung durch Konzentration. Wir bauen Haltepfoſten in den haſtenden Tageslauf und Schleußen, die für kurze Minuten den Sturzbach des Tempos hemmen. Mor⸗ gen, Mittag und Abend, die natürlichen Wendepunkte des Tageslaufes, geben uns willig die rhythmiſchen Pauſen, die wir in dieſem Sinne nützen,— nicht zur „Zerſtreuung“(die ja doch nur die faulenzende Ab⸗ art der Alltagshaſt iſt; quaſt das Tempo in ſeiner Dekadenz), ſondern zu einem kraftvoll geſammelten inneren Anſchauen einer ſelbſt⸗ und freierſchaffenen, „zweck⸗loſen“ geiſtigen„Figur“, oder eines inneren Bildes, das FJenſter iſt für Seelenwirklichkeit, oder eines Wortes, das dem Willen menſchenwürdige Ziele weiſt. Dieſe Art ſeeliſcher Uebung— konſequent durch⸗ geführt— iſt das einzige ſachgemäße Schwert wider den Drachen„Tempo“, Sie ſchafft den Schlüſſel wie⸗ der zur dreizehnten Kammer des Märchens, in der „der wahre Menſch“ verborgen iſt. Sie legt verſchüt⸗ tete Schächte frei, aus denen uns die Kräfte quellen, im Augenblick die Ewigkeit zu finden. Corvus. CCC vbTTbTTbTTbTbTPTbTTGTPTGTfTfTPTTTTTſTTTTTTTTTTTTTTTTꝓVrTTrTkTTk„„„TTffTTTTTTTTTTTTTTTTTT—TꝓTTTTTTTTTpTTTTTrTTrTrTTrTTFTfTTrTfTfTfTfTfTfTfTfTB]fk!!! ed ꝗ¶ e ð... das Ganze als Experimentum crucis gelten. Die Akten gehen Jynen ſofort zu— alſo auf nächſtens!“ Damit war dieſe Unterredung beendet, und als⸗ Hald ſtürzte ſich der Aſſeſſor Dr. von Lucks in das Studium des neuen Kriminalfalles, von deſſen Füh⸗ vung nunmehr ſeine Karriere abhing. Allein, je weiter er in der Arbeit fortſchritt, deſto mehr verdüſterte ſich für ihn der Horizont. Und nach Verlauf einer Woche ſah er ſich genötigt, ſeinen Amtschef um eine neue Audienz zu bitten, in der er ſich mit höchſt ſeltſamen Eröffnungen von einer ge⸗ radezu erwürgenden Gewiſſensbürde befreien wollte. „Exzellenz, bevor ich mich Ihnen offenbare, muß ich ein Thema berühren, das ſcheinbar gäuzlich außerhalb der Sache, ja außerhalb aller juridiſchen Betrachtungen liegt. Sie wiſſen, wie ſehr ich an meinem Fach hänge; allein ich möchte bekennen, daß ich daneben in meinen Mußeſtunden noch andere Studien treibe, natürlich nur aus Liebhaberei und mit beſcheidenem Zeitaufwand. So zum Beiſpiel be⸗ ſchäftige ich mich mit aſtronomiſchen Dingen...“ Es iſt unklar, was Ihre Einleitung bezweckt. An und für ſich iſt ja gegen dilettierende Nebenbeſchäfti⸗ gung gar nichts einzuwenden, und ich wäre der letzte, der Ihnen ſo etwas verübelt; denn ich ſelbſt ergehe mich gern auf wiſſenſchaftlichen Seitenwegen und ſtbe mich laienhaft in Botanik und Mineralogie. Aber das ſind ſchließlich Privatſachen, und zwiſchen uns, ſollte ich meinen, ſtehen doch ganz andere Sachen zur Erörterung.“ Gewiß, gewiß— der Kriminalfall Gurrnickel! Nur noch eine Minute Geduld. Sie werden ſehen, daß dieſer Fall und meine Privatſtudien— leider! — ſehr innig zuſammenhängen.“ „Hört, hört! Ein Giftmörder unter aſtronomi⸗ em Geſichtspunkt!“ N 915 5 geſagt, unter aſtrologiſchemn „Halt, junger Kollege, das iſt doch nicht dasſelbe. Die Aſtrologte iſt ein myſtiſcher Wahn, keine Wiſſen⸗ ſchaft, und es ſollte mir leid tun, wenn Sie auch nur eine Stunde Ihres Hauptberufes abzweigen, um ſie mit ſolchen okkulten Spielereien zu vertrödeln.“ „Ich bin ein Kind meiner Zeit, und gerade die letzten Jahre haben der Aſtrologie zu neuem Anſehen verholfen. Ja, ich bekenne, daß dieſe Diſziplin Macht über mich gewonnen hat. Ich habe mich darauf ein⸗ geübt, ich verſtehe Horoſkope zu ſtellen, und ich be⸗ achte die Signale, die der Himmel ſelbſt uns aufſteckt, als höhere Wahrzeichen. Und damit komme ich zum Hauptpunkt. Es will mir kaum über die Lippen, aber es muß heraus: Dieſer Menſch, der mehrere Gift⸗ morde inkulpiert iſt, und ich, der ihn dem Schuldig⸗ ſpruch und dem Tode entgegenführen ſoll, wir ſtehen unter den nämlichen Himmelszeichen, wir beſttzen dieſelben Nativitäten; und wenn es ihm beſtimmt iſt, bald zu ſterben, ſo hat auch für mein eigenes Leben die Glocke geſchlagen!“ „Menſchenskind, Sie reden doch ganz konfus! Ich will mich mal mit Verleugnung meines beſſeren Wiſſens auf den Boden Ihrer Vorausſetzungen ſtellen. Alſo ſchön: Sie haben aus den Akten die Geburtsſtunde des Angeklagten ermittelt und in Uebereinſtimmung mit Ihrer eigenen Geburtsſtunde gefunden..“ Ja, damit fing es an. Alles ſtimmte nach den aſtrologiſchen Regeln: die Planetenſtellung, die eklip⸗ tiſche Poſition, das obere Tor, der Occaſus, die zwölf Punkte des Himmelskreiſes— lauter Identitäten zwiſchen ihm und mir!“ „Und hieraus wollen Sie folgern, daß, wenn der eine durchs Beil ſtirbt, auch der andere durch ein noch unbekanntes Fatum hinüber muß, etwa durch Apoplexie oder durch Blitzſchlag, oder durch ſonſt einen tödlichen Zufall? Aber das iſt ja der helle Wahnſinn! Denn wenn in dieſem aſtrologiſchen Ge⸗ flunker irgendein realer Kern wäre, ſo müßte doch Ihr ganzes Leben ſich unter lauter Identitäten ab⸗ gewickelt haben, was durch tauſend Tatſachen wider⸗ legt wird. Der eine hat als Verbrecher Gift ge⸗ miſcht, der andere tritt ihm mit der Würde der irdi⸗ ſchen Nemeſis entgegen, kurzum, die Verſchieden⸗ heiten ſind zahllos, obſchon die Horoſkope das gleiche behaupten.“ „Verzeihung, Herr Oberſtaatsanwalt. Sie impu⸗ tieren hier der Aſtrologie Dinge, die ihr ganz fremd ſind. Die aſtrologiſche Lehre verſteift ſich keineswegs darauf, daß die beiden Lebensläufe in uniformer Gleichheit abfließen. Sie verkündet nur, daß zwi⸗ ſchen ihnen geheime Fäden obwalten, die beſonders aufgeſpürt werden müſſen. Und das habe ich getan. Um nur zwei Beiſpiele zu erwähnen: Der Ange⸗ klagte iſt verheiratet, und ich habe feſtgeſtellt, daß ſeine Verehelichung der Zeit nach bis auf die Minute genau mit der meinigen korreſpondiert. Ebenſo ſtarb ſein Vater unter den gleichen Himmelsaſpekten und zur nämlichen Stunde wie meiner. Und das bedeutet, daß die Hauptpunkte unſeres Daſeins un⸗ trennbar verflochten ſind. Ungeachtet aller Verſchie⸗ denheit der Lebensvorgänge im einzelnen, wird das Ende beider Menſchen zuſammenfallen, ſo ſicher wie ſich ihr erſter Anfang unter den nämlichen Himmels⸗ zeichen entzündet hat.“ „Alſo, Sie ſind dem Wahn rettungslos verfallen, und allem Anſchein nach wird es mir kaum gelingen, Sie von Ihrem Aberglauben zu kurieren!“ „Der Vorwurf ließe ſich ertragen, wenn man ſich vorhält, wie ſchwer die Grenze zwiſchen Wiſſen, Glau⸗ ben und Aberglauben zu ziehen iſt. Der große Aſtronom Johann Kepler, der gewaltige Eutdecker der Plauetengeſetze, huldigte dieſem Aberglauben als überzeugter Aſtrolog Wallenſteins. Sokrates, Ko⸗ lumbus, Luther, Newton, Pascal, Kaut, Schopen⸗ hauer waren abergläubiſch. Man befindet ſich ſonach in ganz guter Geſellſchaft, wenn man den Abergläubi⸗ ſchenzugerechnet wird. Aber mit dieſem Troſt iſt mir im vorliegenden Fall nicht geholfen. Ich bin jung und lebenshungrig, mir zur Seite geht eine blühende, heißgeliebte Frau, und ich kann mich mit dem Ge⸗ danken an meinen baldigen Tod nicht abfinden.“ „Alſo, was wünſchen Sie eigentlich von mir? Soll ich Ihnen den Fall Gurrnickel abnehmen? Ja, da⸗ mit würde doch in Betracht Ihrer blöden Aſtrologie nicht das mindeſte geändert. Ich kann doch nicht von Amtes wegen Ihre vermaledeiten Geſtirnaſpekte aus der Welt ſchaffen!“ 5 „Trotzdem wäre es mir lieb, wenn Sie mit dieſer Angelegenheit einen anderen Herrn Ihres Reſſorts betrauen wollten. Damit nur ich ſelbſt nicht der Gewiſſensnot erliege, als Ankläger gegen mein eigenes Leben aufzutreten und durch eigene Wirkung meinen letzten Tag herbeizuführen.“ In dieſem Augenblick ſchrillte das Diſchtelephon. Der Oberſtaatsanwalt nahm eine Botſchaft entgegen, deren Inhalt ihn ſtark zu intereſſieren ſchien. Nach einer kurzen dramatiſchen Pauſe eröffnete er dem Unterkollegen: 0 5 „Das Problem, das uns beſchäftigte, iſt bereits gelöſt. Ich empfange ſpeben aus dem Unterſuchungs⸗ gefängnis die Meldung, daß der Angeklagte Gurr⸗ iſt. Damit könnte die Angelegenheit erledigt ſein, wenn nur Sie ſelbſt, Herr Doktor von Lucks, ein Geſtändnis ablegten: Räumen Sie jetzt ein, daß Ihre ganze Berechnung total verfehlt war? Daß Ihre Lebensdauer nicht im geringſten durch die des anderen Menſchen präjudiziert iſt?“. Aber der Angeredete befand ſich gar nicht mehr in der Gemütsverfaſſung, um ſich auf Erörterungen einzulaſſen. Nur der einzige Gedanke war in ihm lebendig:„Gerettet!“, und mit Wonne ließ er ſeine ganze aſtrologiſche Weisheit in die Brüche gehen, ein⸗ zig von der Empfindung beherrſcht, daß das Daſein, unverknotet mit fremdem Loſe, ihm wieder gegeben war, auf unabſehbare Jahre hinaus. In aller Eile verabſchiedete er ſich vom Vorgeſetzten um noch in derſelben Minute ſeiner beſorgten Gattin die erlö⸗ ſende Botſchaft zu bringen. 5 Und am nämlichen Tage las man in den Ahend⸗ blättern der Hauptſtadt:. „Auf dem Wege von Weſtend nach ſeiner Woh⸗ nung in der Rankeſtraße iſt dem jungen Juriſten Dr. von Lucks ein ſchwerer Autounfall zugeſtoßen. Er wurde an der letzten Straßenbiegung aus dem Auto gegen die Bordſchwelle geſchleudert. Den Chauf⸗ feur ſcheint keine Schuld zu treffen, vielmehr dürfte die Urſache des Unglücks bei dem Fahrgaſt liegen, der den agenführer durch heftige Zurufe zu über⸗ mäßigem Fahrtempo antrieb. Wie wir bei Redak⸗ tionsſchluß erfahren, iſt Dr. von Lucks kurz nac, der Kataſtrophe ſeinen Derletzungen erlegen.“ ins Land. Er„gewinnt“ an Boden. Wir Liebhaber, nickel in ſeiner Zelle erhängt aufgefunden worden 1 1 ber 0 Samstag, den 4. Januar 1980 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 5. Jannar 1930. Trinitatiskirche: 10 Predigt, Vikar Fleig; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Roſt; nachm. 3 Taubſtummengottesdienſt im Konfirmandenſaal. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle; 8 Predigt. Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vik. Schmitt; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Dr. Barner. Friedenskirche: 10 Predigt, Vikar Ratzel; 6 Predigt, Vikar Schweikhart. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schropp; 6 Predigt, Vikar Schulz. Vutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Ratzel; 11 Chriſtenlehre. Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Predigt, Vikar Ratzel. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Heſſig; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer; 6 Predigt, Vikar Hörner. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer, Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; .15 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger; nachm..80 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckaran:.45 Predigt, Pfarrer Fehn; 11 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfr. Fehn; nachm. 1 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath: 10.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Woer⸗ ner; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Woerner. Wochengottesdienſte. Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfr. Eckert.— Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abd. 8 Andacht, Vikar Karle. Ehriſtuskirche: Mittwoch abd. 8 Andacht, Vikar Dr. Barner. Johanniskirche: Donnerstag abb. 8 Andacht, Vikar Schulz. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Vikar Ratzel. Melanchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Vikar Hörner. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckaran: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Fehn. Rheinan: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Gemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Vikar Woerner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evaugl. Verein für innere Miſſon A. B. Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſio Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j. 9. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90(Sta miſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiff. Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 8 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ ſamml.,.30 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feuden⸗ heim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim“, IL 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Donnerskag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; g Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ gendverein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗Ver⸗ ſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.80 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. 75 Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Pre⸗ digt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 Predigt von Prediger Gähr⸗ Reutlingen; 11 Kindergottesdienſt; 4 Predigt, Prediger Sauer.— Montag abend 8 Alltanz⸗ gebetſtunde im Wartburg⸗Hoſpiz.— Von Dienstag, 7. 1. bis 11.., je abends 8 Gebetsverſammlung und Predigt. Südd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhoſſtraße 34. Sonntag abend 8 Evangeliſations⸗Vortrag.— Montag 8 Alltanz⸗Gebetſtunde im Wartburg⸗Hoſpiz.— Von Diens⸗ tag bis Samstag abends 8 Gebetſtunde im Saal Linden⸗ hofſtraße.— Jugendbund f. E.., a) jg. Männer: Sonn⸗ tag.30; b) Jungfrauen: Sonntag 4. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſephſtr. 12. Sonn⸗ 0.30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 er Hinkelthe Montag abend 8 Allianz⸗ etſtunde im Wartburg⸗Hoſpiz. Dienstag bis Freitag ds.15 Gebetſtunde. Sonntag Mittwoch nach⸗ Gebetſtunde. abends 8 für Kinder; Bla 11 für junge Männer. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5; Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Gzer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Hilfsprediger Krämer; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Jugendbund.— Montag abend 8 Allianzgebet⸗ ſtunde im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8.— Dienstag abend 8 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſions⸗ verein; abends 8 Gebetſtunde. Freitag abd. 8 Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 5 Januar Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche)l. Sonntag von 6 an Beicht⸗ gelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. von —9 Jubiläums⸗Betſtunde. St. Sebaſtiaunuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.90 Herz⸗Jeſuandacht mit Segen; 3 feierl. Weihe des Drei⸗ königswaſſer. Heilig⸗Geiſtkirche. Sonntag 6 Beichte; hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. Pfarrkuratie St. Peter. Sonntag 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt mit Pre⸗ digt;.80 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Ausſetzung und Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Andacht zu Ehren des hl. Namens Jeſu. Katholiſches Bürgerſpital. Predigt. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag.30 Hl. Beichte; 7 u..45 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗ Sonntag.30 Singmeſſe mit Singmeſſe;.30 Hauptgottes dienſt; nachm. 2 Andacht Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗ und Beichtgelegenheit; 7 munition der Männer; 8 Predigt und Hochamt; 11 digt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderf gelegenheit. St. Bonifatiuskirche. gelegenheit; 7 hl. Meſſe; Hochamt mit Predigt; 11 8 ſtenlehre für die Mädchen; 2. ſchaft; 5 bis 7 Beichtgelegenheit. St. Joſefskirche. Sonntag(Name hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 .80 Predigt und Amt; 11.15 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit feier des Kindheit⸗Jeſuvereins, Ehrenwache;—7 Beichte. St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag 7 Früthr neralkommunion;.15 Singmeſſe mit! amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit? penandacht der Kinder mit Lichterprozeſſion Jeſu⸗ Feier. Schweſternhaus St. Paul. 11 hl. Meſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 8 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt; 9 digt in der Kapelle der Spiegelfabri Amt; 11 Singmeſſe und Homilte i Spiegelfabrik; 11 Schülergottes Sinmeſſe; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Be tagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.15 Frühmeſſe mit Monatskommunion für die Schüler; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit chüler⸗ gottesödienſt; 2 Zum füßen Namen Jeſu⸗Andacht m. Seg. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80 Beichte; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schſler⸗ gottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Predigt und Amt;.90 Krippenfeier für die Kinder. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag Vigil von Epi⸗ phanie; Feſt des hlſt. Namens Jeſu;.30 Beichtgelegen⸗ heit;.80 Frühmeſſe;.30 Amt mit Predigt und Waſſer⸗ weihe; 11 Schülergottesdienſt;.30 Andocht zum hlſt. Namen Jeſu mit Segen. St. Aegidinskirche Seckenheim. Sonntag.18 Frühmeſſe mit Monatskommunion der Frauen;.80 Hauptgottes⸗ dienſt;.80 Veſper. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. eſſe mit Ge⸗ .45 Hoch⸗ At; 5 Krip⸗ und Herz⸗ Sonntag und Montag.80 und Beichte; 7 Sonn⸗ 88 Eee Todes-Anzeige Großvater, Schwiegervater, Bruder Schwager, Herr Georg Bonn Vater, München, Berlin, Hamburg Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser stets ſreusorgender und nach schwerem, langen, mit größter Geduld er- tragenem Leiden im 79. Lebensjahr sanft entschlafen ist Mannheim. Fruchtbahnhofstr. 4, den 3. Jan. 1930 Die trauernden Hinterbliebenen Todes-Anzeige Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, die traurige Nachricht, dag unsere treubesorgte Mutter, Großmutter, Schwägerin u. Tante Frau Klara Christ Witwe d. Werkmeisters Fr Christ heute morgen sanft entschlafen ist Mannheim Gr. Merzelstr.39),..1930 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Feuerbestattg. findet am Montag, 6. Jan., 2 Uhr i hies. Krematorium statt nachm..15 Uhr statt Die Beerdigung findet Montag, den 6. Januar 1930, 2⁵¹ Zwangsverstefgerungg g Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Dienstag, den 4. März 1950, vorm. 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, K 1. 4, das Magdalena geb. Knörzer, Ehefrau des Bäcker⸗ meiſters Alfons Stahl, beide wohnhaft in Mann⸗ heim, Miteigentum ſe%, auf Gemarkung Mann⸗ Renlschuldirektor a. D. Mannheim(T 6. 20), den 3. Januar 1930 In tiefer Trauer: Am 2. Januar verschied sanft im Herrn mein geliebter Mann. unser treubesorgter Vater, Groß- vater, Bruder, Schwager, Onkel und Sehwiegervater E 0 Herr N ilhelm Metzger 5 ringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung Fram Pauline Meizger u. Angehörige heim. Die Verſteigerung wurde am 19. No⸗ vember 1929 im Grundbuch vermerkt. Die Nach⸗ weiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jedermann einſehen. Rechte, die am 19. No⸗ vember 1929 noch nicht im Grundbuch einge⸗ tragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteige⸗ rung vor der Aufforderung zum Bisten anzu⸗ melden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſonſt werden ſie im ge⸗ erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Ver⸗ fahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſt⸗ weilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes. 44 Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 32, Heft 6, Die Beerdigung findet in aller Stille statt 27. Ogb. Nr. 460 m, Hofraite mit Gebäuden, Lange⸗ Rötterſtr. 102, 8 a 91 qm, Schätzung: 56 000.. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. nt. Nerökfentühungen der Stat Mannheln Straßen bahn. Ah 2. Januar 1930 haben wir im Staßbfteil Statt besonderer Anzeige Am Dienstag nachmittag 3 Uhr ist meine innigst- geliebte Frau Maria Magele geb. Kieser unerwartet rasch verschieden Mannheim, den 3. Januar 1930 Um stille Teilnahme bittet: Heinrich Nägele und Heinrich Kieser, München Lindenhof im Zigarrengeſchäft Hüber, Meer⸗ feldſtraße 8, eine Verkaufsſtelle für Fahrſchein⸗ hefte zu ermäßigten Preiſen eingerichtet. 40 Schon mehr wie 50 000 Stück zu voller Zufriedenheit im Gebrauch! Die Beerdigung findet am Montag, den 6. Januar. nachm. 1¾ Uhr von der Friedhofkapelle aus statt 25. Tüöcfa-s BAR TPUTZER das neue Gualltätsrasiermesser lig den Selbstrasierer M. das Stllek. herzlichsten Dank aus Familie Georg Mohr Für die uns anläßlich des Hinscheidens unserer in Gott ruhenden, unvergesslichen Gattin und Mutter in 30 reichem Maße erwiesene Anteilnahme sprechen wir unseren Mannheim(U 6, 10), den 3. Januar 1930 TückxiAR'“S — AUuAUIT ITS EURE 3 tler neue Rasſeraparab mit 1 leisten dunner Klage dompfekt Zu M..80 u. M. Sr pn Stügk. Zu haben in Fachgeschäften Tückmantel& Martin Ohligs-Solingen 8. Asihma ist heilbar Asthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt veraltete Leiden dauernd heilen. Aerztl. Sprechſtunden in Mannheim Rheinhänferſtr. 18, eine Treppe jeden Montag u. Donnerstag von—1 und 25 Uhr. V312 Grundſtück des Alfons Stahl, Bäckermeiſter und Arbeitsvergebung. Für die Errichtung von weiteren Wohnbauten für kinderreiche Familien bei der Gartenſtadt Waldhof ſollen die 1984 Erd⸗, Beton⸗ und Maurerarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Angebotsvordrucke werden auf unſerem Baubüro Liguſterweg Nr. 7 in der Gartenſtadt Waldhof abgegeben. Dort können auch die Zeich⸗ nungen eingeſehen werden. 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Möbliertes Zimmer ſof, zu vermieten. An⸗ zuſehen y. 2 Uhr 804 1 Suſſet, Spelzenſtr. 16. 10. Seite. Nr. 8 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Januar 1980 * 9 Jahre unschuldig im Zuchthaus Nach 16 Jahren faßt man die Am 28. November 19183 eilte wie ein Lauffeuer um die Adventzeit in der Linoleumſtadt Delmenhorſt die Kunde eines Raubmordes durch alle Gaſſen. Uever ein halbes Jahr ſpäter wurden vom Schwurgericht Oldenburg die Gebrüder Schmidt und deſſer Freund Lehing wegen Raubmord zu je 14 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Anklage lautete auf„Be⸗ raubung und Mord eines Kaſſenboten, der Lohngelder überbringen wollte.“ Die Gerichtsverhandlung nahm mehrere Tage in Anſpruch und wurden über vierzig Zeugen vernommen. Der Staatsanwalt ſtützte ſeine Anklage hauptſächlich nur auf Indizienbeweiſe. Während der ganzer Verhandlungsdauer beſtritten die Angeklagten ſtän⸗ dig ihre Schuld an dem Raubmord in Delmenhorft Die drei Angeklagten äußerten ſich, an dem Tage des Raubmordes überhaupt nicht in Delmenhorſt geweſen zu ſein. Nur der jüngſte, Louis Schmidt, war am Abend der Tat auf dem Delmenhorſter Bahnhof geſehen worden. Doch auch er beſtritt jede Täterſchaft heftig. Als ſein Alibi gab er an, bei einem Mühlenbeſitzer in Eker bei Zwiſchenahn eingebrochen zu ſein und dort über 800 Mark erbeutet zu haben. Dieſes Geld habe er dann bald alles verjubelt. Alle drei Angeklagten lebten ale Händler und zogen aufs Land, um Altwaren ein⸗ zukaufen. Alle drei waren damals noch recht jung Und hatten die Arbeit auch gerade nicht erfunden. Sie arbeiteten immer nur dann, wenn ſie wieder einmal Geld gebrauchten, um eine Zeit lang„luſtig leben zu können.“ Allerdiings ſtand Louis Schmidt nicht im allerbeſten Rufe. In den Verdacht, den Raubmord verübt zu haben gerieten die Drei dadurch, weil ſie kurze Zeit nach dem Raubmorbe plötzlich viel Geld ausgaben Ein weiterer Verdachtsmoment entſtand daburch, daß dieſe Drei wohl die erſten Perſonen in Bremen waren, die von dem Raubmord wußten. Da glaubte der Staatsanwalt nicht länger zögern zu dürfen und erließ Haftbefehl. Nach längerer Unterſuchungshaft, am 27. Juni 1914, wurden die Händler Engelbert und Louis Schmidt ſowie Guſtav Lehing vom Schwurgericht Oldenburg jeder wegen Raubmor o zu je vie r⸗ zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Trotz⸗ dem ſich das Urteil lediglich auf Indtzienbewetſe ſtützte, glaubte der Gerichtshof einen„lückenloſen Be⸗ weis“ als für erbracht zu halten und die Geſchwore⸗ nen ſprachen ihr„für ſchuldig befunden“. Bis zur letzten Stunde beteuerten die Angeklag⸗ ten ihre Unſchuld. Als die Gendarmen dann die Ver⸗ urteilten abführten, rief Engelbert Schmidt noch: „So wahr es einen Gott gibt, wird ſich; unſere Unſchuld herausſtellen!“ Die Verurteilten wurden in das Gefängnis Vechta überführt. Einige Wochen ſpäter brach der Weltkrieg aus und„der ganze Fall“ wurde ſchnell Während dieſer Zeit machten die Verurteilten im Vechtaer Zuchthaus furchtbare Leidens⸗ qualen durch. Die Behandlungsweiſe einiger Gefängniswärter ſpottete zeitweilig jeder Beſchrei⸗ bung. Aber ein Mörder war ja nicht wert noch zu leben. Magen⸗ und Darmkrankheiten ließen die Ge⸗ fangenen faſt irrſinnig werden, die Lebensmittel⸗ knappheit machte ſich im Zuchthaus noch mehr bemerk⸗ bar, ſodaß die Verurteilten vor Hunger den Kalk von den Wänden leckten vergeſſen. richtigen Täter.— Höllengualen im Zuchthaus zu Vechta.— Was die Verurteilten berichten. ſprochen. Von dieſer Seite war kein Entgegenkommen mehr Rechtsanwalt Appell überall angeſetzt über die damalige Tat Da ſchlug der Verteidiger, Schiff, als letzten Verſuch einen an das Gewiſſen der Menſchheit vor. Rote wurden im Lande Oldenburg und Bremen angeſchlagen. Es wurde eine Geldſumme für diejenigen, die irgendwleche Angaben machen konnten. Dieſe Pla⸗ zu erwarten.— Plakate kate verkündeten den letzten Aufſchrei der Verurteil⸗ ten urteilt! Wir mußten unſchuldig neun Jahre im Zucht⸗ 5 haus ſit unoöonymer habe ihn je wurde mit den Es vergingen am Freitag, Männer 0 Jebesmal, wenn ſich eine Gelegenheit bot, dann de⸗ antragten die Verurteilten ein erneutes Verfahren zur Feſtſtellung ihrer Unſchuld. Dunkelarreſt und ähnliche Strafen waren durchweg die Antwort hierauf. für So mußten die Verurteilten neun Jahre im Zucht⸗ haus verbleiben, bis es endlich den Verteidigern ge⸗ lang, das Verfahren erneut aufzurollen. Die Ver⸗ urteilten wurden„bedingt begnadigt“. Die Staatsanwaltſchaft intereſſierte ſich ſogar ſehr lebhaft für die Suche nach den wirklichen Tätern und ließ den Freigelaſſenen in weiteſtem Maße Unterſtützung zu⸗ kommen. Unermüblich iſt ſeitdem Engelbert Schmidt tätig geweſen, um die wahren Mörder zu faſſen. Un⸗ abläſſig arbeitete Engelbert Schmidt an der Rehabili⸗ tation und Feſtſtellung der Unſchuld der Verurteilten. Er führte dieſe Arbeit faſt nur allein. Der Bruder Louis Schmidt war gleich nach ſeiner Entlaſſung aus dem Zuchthaus mit einem Zigeunerſtamm in die Welt gezogen und faſt nie zu erreichen. Der andere Mit⸗ verurteilte, Guſtav Lehing, konnte ſich nicht aktiy be⸗ teiligen, denn die langjährige Zuchthausſtrafe hatte Lehing völlig an Körper und Seele ge⸗ brochen. Die meiſte Zeit des Jahres verbringt er im Krankenhaus. Die von Engelbert Schmidt verfolgte Spur führte ihn nach der Reichshauptſtadt Berlin. Allerdings zu ſpät. Die in Frage kommenden Perſonen lebten nicht mehr. Zwei berüchtigte Zigeuner, die Schmidt im Verdacht hatte, hatten ſich bereits ſeit längerer Zeit gegenſeitig erſchoſſen infolge eines Streits. Jahre vergingen, in denen Engelbert Schmidt un⸗ ermüdlich tätig war, neue Spuren aufzutreiben. End⸗ lich im November des vorigen Jahres gelang es ihm, zwei Frauen feſtzuſtellen, die ausſagen konnten, daß Engelbert Schmidt mit Lehing am 28. November 1918, abends zwiſchen 6 und 7 Uhr, in Bremen geſehen worden ſeien. Sie hatten ſich in einem Fleiſcher⸗ laden Wurſt gekauft und waren dann in die gegen⸗ überliegende Wirtſchaft gegangen, um dort zu eſſen. Dieſes konnten die Schlachtersfrau und Wirtsfrau unter Eid bezeugen. Damit glaubte Engelbert Schmidt nunmehr die Beweiſe ſeiner Unſchuld er⸗ bracht zu haben, denn die Zeugenausſagen bekundeten, daß Engelbert Schmidt und Lehing um die Zeit des Mordes ſich in Bremen befanden und daher nicht in Delmenhorſt ſein konnten. Allerdings rechneten die Verurteilten nicht mit der Hartnäckigkeit der Gerichte. Trotzdem Schmidt die Angelegenheit beſchleunigte und die Zeugen auch vom Unterſuchungsrichter ver⸗ nommen wurden, kam die Angelegenheit nur ſehr langſam vorwärts. Endlich, am 19. Oktober 1929, kam eine Nachricht. Dieſe Nachricht wirkte wie eine Hiobsbotſchaft, denn der Antrag auf Wiederaufnahme des Ver⸗ fahrens wurde endgültig zurückgewieſen Sollte alle Arbeit vergebens geweſen ſein?— Sollte das Unrecht weiter beſtehen bleiben?!— Die Gerichte hatten alſo das letzte Wort in der Angelegen⸗ heit des angeregten Wiederaufnahmeverfahrens ge⸗ Wir ſind unſchuldig ver⸗ der Welt gegenüber. en! Helft uns, gebt uns endlich unſere Ehre, ET! gingen. Wochen vergingen. Es meldete Man gab die Hoffnung bereits halb⸗ ha plötzlich eines Tages meldete ſich ein riefſchreiber, der etwas von der Tat wiſ⸗ volle ſeinen Namen nicht nennen, ſon⸗ inter einer Deckadreſſe in den„Bremer Nach⸗ zu erreichen. Mitleid mit den Verurteilten 16 Jahren wachgerüttelt, nachdem nu alles vergeſſen ließen.— Schreiben ſehr unglaublich klang, Anonymus in Verbindung getreten. aber wieder mehrere Tage. Endlich, den 6. Dezember 1929, betraten zwei des Rechtsanwalts, um die Mit⸗ eee ien Emand S auf Vor Veginn des Tſcherwonzenfälſcher⸗Prozeſſes teilung zu machen, daß ſie die anonymen Brieſſchrei⸗ ber ſeien. Guſtav Lehing herbeigeholt und nach ſechzehn Jahren ward ein Raubmord ge⸗ klärt, für die man drei Menſchen nenn Jahre lang unſchuldig im Zuchthaus büßen ließ Die beiden Fremden waren in der Lage, ötzlich 8 „Den der Schilderung der Angelegenheit ſprang Engelbert Schmidt auf und rief ganz erregt: Menſchen hatte man ja damals ſchon im Verda Raubmordes, ließ ihn aber wieder Die Staatsanwaltſchaft vernahm Abend die neuen Zeugen tag waren Kriminalbeamte men nach ſechze Jahren endlich die richtigen Täter feſt. Dieſe beiden Burſchen gaben unter der Laſt der Beweiſe endlich auch die Tat zu und dem Unterſuchungsrichter zu⸗ geführt laufen!“— noch am ſelben in Bremen und nah⸗ wurden ſofort Niemals hat ſich die Erkenntnis von der Unvoll⸗ kommenheit allen menſchlichen Denkens und Urtei⸗ lens in ſo erſchreckender Deutlichkeit offenbart, wie in dieſem Fall. Hier purden drei junge Menſchen plötzlich aus der Menſchheit geſtrichen, nur aufgrund von Indizienbeweiſen!! Nur einem Zufall gelang nach ſechzehn Jahren die Rehabilitation der unſchuldig Verurteilten. Nach ſechzehn Jahren wurden endlich drei Men⸗ ſchen, nach Jahren unerhörter Qual die Gerechtigkeit zuteil, die ſie verdienten. Die Welt iſt um einen neuen Juſtizirrtum bereichert worden, wie er wohl kaum bislang daſtand. f 1 Ehrenfried Cartobius. 2 S gaomcotutg S n ο faaue u 4 Zoaerd. Hataae fas, fomanaνi¹utee o nfd eu mαινεανο⁰].,ỹjlr̃ e ama. 5 8 85 San RBMR SAE ener naaa gu; NID. ur gauα,,ëiña oierenret 3 a gene zn cam 9. 25 7 7 aa He r% ee can. ct% gaνανi2HEö 0. ö Npannenne% pr vhen OD Bann: 0 Aut.. e 81 8423889 eee coc eco 2 54 342486 Eine gefälſchte Tſcherwontze⸗Note In Berlin beginnt am 6. Januar der Prozeß gegen die ſogenannten Tſcherwontzenfälſcher, die vor etwa einem Jahr falſche ruſſiſche Banknoten im Werte von 100 Millionen Mark anfertigten und in Verkehr zu bringen verſuchten. Die Angellagten, darunter zwei georgiſche Emigranten und mehrere Deutſche, behaupteten, aus politiſchen Gründen gehandelt zu haben, E um die Sowjetregierung zu ſchädigen. W Mit einem Mannheimer Muſeumsbenz von Berlin nach Hamburg (Sonderbericht der Neuen Mannheimer Zeitung) Von K. Siemers Am Brandenburger Tor eine kleine Senſation Neugierige. Photographen, kurbelnde Film⸗ leute, eine Karawane von Autos und an ihrer Spitze eine Muckepicke von prähiſtoriſchem Format: ein 6 PS Benz von 1898, ein Muſeumsſtück, wahr und wahrhaftig ein Muſeumsſtück, das man aus ſei⸗ ner Beſchaulichkeit im Mannheimer Muſeu m wieder ans Tageslicht, auf die Landſtraße geholt hat. Mit dieſer Benzinkaleſche will man von Berlin aus ſtarten, um in dreimal 24 Stunden das neue Heim der Hamburger Norag zu erreichen. Würdig ſetzt ſich die„Nuckelpinne“ in Bewegung, langſam, aber ſicher auf Nauen zu. Die Berliner lachen,— das Ding, das ſo wenig vertrauenswürdig ausſteht, nennt ſich dazu noch„Comfortabel“. Unter dieſem Namen hat Dr. Carl Benz anno 98 dteſen erſten Vierradwagen herausgebracht. Der Fach⸗ mann erläutert: Riemenantrieb mit Stufenſcheiben, Oberflächenvergaſer, Einzylinder aber—— bereits Differentialgetriebe und Pneus. In gereiztem Zu⸗ ſtande legt das Ding ſeine 14 Km. pro Stunde hin So ſchaukelt es ſich gemächlich weiter, bis Perle⸗ berg. Von einem Dorfe zum andern telephoniert man ſich die Neuigkeit zu. Gleich muß die Mucke⸗ picke, auf der Egon Erwin Kiſch als„raſender Reporter“ durch Brandenburg und Mecklenburg be⸗ dachtſam raſt, eintreffen. In Wuſterhauſen ſingen ſie lachend:„Die Finken ſchlagen, der Benz iſt da!“ Gemeint iſt die pferdloſe Droſchke mit Petroleum⸗ laternen.(Ein ſchnittiger Benzwagen modernſter Prägung fährt hinter dem alten Wagen und läßt die Familienbeziehungen zwiſchen den beiden 32 Jahre im Alter differierenden Brüder grotesk erſcheinen.) In Kyritz, das nach unverbürgten Meldungen an der Knatter liegen ſoll, wird zum erſten Mal Station gemacht. Empfang durch Bürgermeiſter und Einwohnerſchaft. Feſtrede ins Mikrophon. Der raſende Reporter ſteigt auch aus, um die Pfeile ſeines Witzes durch den Aether zu verſenden. Die Kinokataſtrophe in Paiſley Bildtelegramm des Glen⸗Kinos in Paiſley(Schottland), in dem bei einer Brandpanfk 70 Kinder ums Leben kamen und 37 ſchwere Verletzungen erlitten. Sofort wurden Engelbert Schmidt und Gaſtfreundſchaft gemacht. ſtrahlender Tannenbaum. 5„„ mit ſanfter Gewalt zu einem Steigbügeltrunk, an die ge⸗ nauen Adreſſen der wirklichen Täter anzugeben. Bei betracht der häufig geleerten Bereits am nächſten Mit⸗ Am nächſten Tage ſchwimmt der„Comfortabel“ weiter über die Landſtraßen auf Obotritien zu. In Grabow will man nicht vor Anker gehen, aber man hat die Rechnung ohne mecklenburgiſche An dem Markt grüßt ein Der Bürgermeiſter ladet die dem ſich das Plenum der Stadtväter in ſchöner Ein⸗ tracht von links rechts beteiligt. Die Muſik läßt es ſich nicht nehmen, den ſchwer Scheidenden noch eine Strecke das Geleit zu geben, was in An⸗ Lillkommbecher keine kleinen Anforderungen an die Taktfeſtigkeit ſtellt. Auch in Ludwigs buſt iſt alles auf den Beinen. Reichswehrmuſik. Lichter Bürgermeiſter am Mikro.— Jeder Bürgermeiſter ſagt ſo ziemlich das⸗ bis Der ſelbe, nämlich, daß ſeine kleine Stadt in irgendeiner vor 32 Jahren mit bauen half. Hinſicht doch der Nabel der Welt zu ſein verdiente. Der Chefkonſtrukteur und Mitarbeiter des alten Benz, Altmeiſter Pfanz aus Mannheim, lenkt ſeinen Wagen noch einmal auf dieſer Fahrt, den er „Büble,“ hat damals der alte Benz in ſeiner badiſchen Gemütlichkeit zu ihm geſagt,„fahr nett ſo ſchnell; über 15 Stunden⸗ kilometer ſiehſch nix mehr!“ Und dabei war der alte Benz damals ein großer Optimiſt in Bezug auf die neue Erfindung.— Pfanz ſitzt ſeine 10 Stunden den Tag über am Steuer, und als vor Lauenburg der Weg ſtark bergan geht, muß ein anderer Fahrer ausſteigen und ſchieben. In der alten Stadt an der Elbe wieder ein Markt voller Menſchen, Honoratioren, Muſik, Tuſch, Filmleute auf wackelnden Leitern. Begeiſterte Lächeln, Schmunzeln, Staunen. f Jugend, die ſich ein Vergnügen daraus macht, mit dem Schnauferl Schritt zu halten, obwohl es alle Pferdekräfte zuſammennimmt. In Hamburg Bedeckung durch Sipo. kleine 3 PS aus dem Muſeum hat's geſchafft. Der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Klub hat es ſich nicht nehmen laſſen, dem hiſtoriſchen Wagen bis Lauenburg ent⸗ gegenzufahren und ihm das Ehrengeleite nach Ham⸗ burg hinein zu geben, wo der Wagen, wie überall, von einer begeiſterten Menge begrüßt wird. Die„Landſtraßen⸗Revue Berlin⸗Hamburg“ mit dem hiſtoriſchen Benzwagen iſt nicht etwa eine Reklame der genannten Autofirma, ſondern iſt aus dem findigen Hirn des ſtets ideenreichen Hamburger Funkindendanten Hans Bodenſtedt entſprungen, der ſelbſt aus dem Journalismus kommt und hier einen erſten Verſuch machte, uns und die Welt daran zu er⸗ innern, daß Deutſchland auch im Autoweſen, wie in vielen anderen techniſchen Dingen, von Anfang an führend geweſen iſt. Daß der aus dem Muſeum ge⸗ Der holte Wagen noch nach 32 Jahren über ein paar hundert Kilometer Landſtraße pannenlos ſeine Schuldigkeit tut, das wieder ein„Triumph deutſcher Technik“, an der Hamburgs Funk⸗ intendant als Vater der Idee ſeinen Anteil hat. Der ADAC der ſich offiziell an dieſer Fahrt beteiligte, bewies ebenfalls ſein Verſtändnis und Entgegen⸗ kommen bei dieſer wirkſamen Art von Propaganda für deutſche Qualitätsleiſtung in der Technik. Daß daneben dieſe Landſtraßenreportage eine werbende Kraft für den Rundfunk hatte, vermindert ihren Wert nicht. Die Unmittelbarkeit der akuſtiſchen Reportage in die Werbung für deutſche Arbeit einzuſpannen, hat alſo nicht einen volkswirtſchaft⸗ lichen, ſondern— man kann ſagen— einen ethiſchen Hintergrund. Unter dem Drum und Dran blieb im⸗ mer die Idee ſichtbar, und ſo bedeutet der Triumph des deutſchen Benzwagens zugleich einen ſchönen Erfolg journaliſtiſcher Lebendigkeit im Rundfunk, der ja neben und mit der gedruckten Zeitung die Aufgabe hat, dem Menſchen von 1930 das vielfältige Abbild ſeiner Welt zu vermitteln. Wie Paris auf die„Eigenart ſeiner Oboͤachloſen eingeht Obwohl in Paris ſtändig neue Aſyle für Ob⸗ dachloſe geſchaffen werden, reichen dieſe noch längſt nicht zur Unterbringung aller Bedürftigen aus. Außerdem hat die Fürſorgekommiſſion feſtgeſtellt, daß die berüchtigten„elochards“ lieber unter den Brückenbogen ſchlafen, als in einem Nachtaſyl. Dieſe Schar von Bettlern, Weibern und Kindern leiht an den Seinequais der Ile de la Cité. Es gibt wohl kaum ein ſchauderhafteres Bild, als die nächt⸗ lichen Lager unter den Brücken, wo dieſe Menſchen haufenweiſe zuſammenliegen, um ſich gegen die Kälte der Nacht zu ſchützen. Dem rauhen, regne⸗ riſchen Winter fallen viele„elochards“ zum Opfer. Um ihnen ein Obdach zu bieten, ließ die Heilsarmee ein Wohnſchiff bauen, dass nur für dieſe Kai⸗Be⸗ wohner beſtimmt iſt.„Louiſe⸗ Catherine“ mißt 70 Meter und iſt zwei Etagen hoch. 150 Menſchen können darin beherbergt werden. Außerdem beſitzt das Schiff Rauch⸗ und Wohnzimmer, Baderaum und Leſeſaal. Elektrizität und Zentralheizung ſind überall eingeleitet. Das Schiff wurde am 1. Jan. eingeweiht und iſt allen Hilfsbedürftigen offen. Wärme und Nahrung erhalten ſie unentgeltlich. Nur ein Einziges wird von ihnen verlangt: vorherige Reinigung. Ob dieſes Hygienegebot nicht manchem armen Teufel den Genuß an einer warmen Suppe nimmt? Wieviel koſtet es, Erzbiſchof zu werben? Anläßlich der Ernennung des Prälaten Ver⸗ dier zum Kardinal und Erzbiſchof von Paris ver⸗ öffentlicht eine Pariſer Zeitung einige Angaben über die Höhe des Koſtenaufwandes, den dieſe Ze⸗ remonien mit ſich bringen. Die Ausgaben beginnen bei dem Ueberbringer des Kardinalhutes. Die Sitte verlangt für ihn ein Geſchenk im Werte von mindeſtens 5000 Mark. Am ſchwerſten fällt die obli⸗ gatoriſche Romreiſe des neuen Kardinals ins Ge⸗ wicht. Während ſeines Aufenthaltes in der Ewigen Stadt iſt er gezwungen, ſeine ſämtlichen Kollegen zu bewirten und ihnen Geſchenke zu machen. Außer⸗ dem muß er ſich mit den Monſignori des Heiligen Kollegs gut ſtellen. Das Toilettenbudget des Kar⸗ dinals läßt das der verwöhnteſten Frau weit hin⸗ ter ſich. Die ſcharlachrote Soutane, das Mäntelchen und das Chorhemd koſten etwa 1000 Mark. Dazu kommen noch„manteletta“ und„mozetta“ aus Moiréſeide. Die mit Hermelin beſetzte„cappa magna! ſchätzt man auf 3000 Mark. Und Hut, Handſchuhe, Strümpfe, Sandalen beanſpruchen noch weitere Hunderte. Das iſt nicht alles Für Juwelen und Meßgewänder muß ein Kardinal mindeſtens 10000 Mark anlegen. Denn eine Biſchofsmütze allein koſtet ſchon 1000, Meßgewand und Chorrock etwa 5000 Mark. Seine Rückreiſe von Rom wird der Erzbiſchof gründlich erleichtert antreten 1 ö 1 nnen Neue Mannheimer fon Panos nene u. gebrauchte, erſt⸗ Iktaffig, elegant u billig, [auch bei Teilzahlung. fl. erlag, Mannbeim C7 Nr. 6 Kein Laden Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 95 5 8 Samstag, den 4. Januar National-Theater Mannheim Samstag, den 4. Januar 1930 Vorstellung Nr. 134— Miete C Nr. 17 Zum 1. Male: 5 Heute letzter Tag Wiinelm Dieterle ffühüngstauschen Ab morgen Senntag Sonntiae vormittag. 11 Uhr 30 Das interessanteste Dokument der großen Weltreise des 5 25 15 8 deutschen Kreuzers„Emden Drama in Ikten von E von Hans Reisiger In Szene gesetzt von Richard Dornseiff Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen: Stanhope, Kompagnieführer Willy Birgel S162 Osborne Karl Marx 8 Trotter Offiziere der Raoul Alster Ein Spiel vor dem gewaltigen Hibbert Hans Simshäuser Hintergrund der bayr. Bergwelt Für die selbst- 0 Kompagnie Raleigh Bum Krüger 85 2 7 5 0 e betätigte 1 5 f Der Obers Haus Godeck 8 d 90 U 1 IIe e niefeldwebel Johannes Heinz Tü 61 ern al HNaus musik 5 1 Josef Renkert Das Schicksal eines jungen, S 420 ein 2 1 Hardy, Offizie nd. RegimentsHans Finohr weltabge wandten Menschen. fähſt Il l Welt PIANO Kauf oder Miete, neu und gespielt NEekEI Planolager KarlHaubenreißer Harry Bender Hierzu To Mix in König Cowboy Enn junger deutscher Soldat Ordonnanz Mit der„Emden“ durch Sturm u. Tropenhitze, zu Palmen und Gletschern, durch Manöver und Feste Heizer, Koch und Taucher, Maschinenmaat u. Steuermann Tocadero.- Apollo Auf der Bühne prolongiert 3, 10, Kunststr. bei ihrem Dienst!— Rastlos Der von Ort zu Ort!— In atem- Heute Samstag, 23 Uhr 151 i 8 8 raubendem Tempo ziehen die * der erste 8248 Fare Schreibmaschinen Bude ern. . 55 bill zu verk. Winkel, 1 8 8 . 125 2 IAI— 2 2 I Beginn täglich 325 Uhr N z. 7. Teleph. 224 35. Das ist der Film, der 5 S125 iiberall Begeisterten Beifall fand! Volles Orchesſer! Sonntag nachm. ½2 Uhr Rindervurstellung mit — Großer, faſt neuer Teppieh und halbe Geige gegen Radio zu tauſch. geſucht. Angeb. u. E E 2 an die Geſchſt. 5282 Tücht. Maler larbeitsl.) empf. ſich in Tüuncher⸗ u. 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Januar: 0 55 t 75 1 5 Rab tt d 7 1 185. Vorſtellung. Nachmittags Aufführung. 141. Vorſtellung. Miete F 18, hohe Preiſe:. Heidelbergerstr. Mannheim, 0 7, 8 dpett und Tanzpalais 1. Preiſe: 65 125 Ver⸗„Si 5 9 1 1 00 Uhr 5. recher“, Schauſpiel von F. Bruckner. nfang 18.9 hr, Ende 238. 3 8 Aufang 15·00 Uhr, Ende 1700 uhr Samslag den 11. Jannar:„ ee Heute samstag, 4. Januar 1930 Heute Samstag, 4. Januar 1930 Sonntag de 4 142. Vorſtellung. Miete A 17, mittlere Preiſe: Dame, Dauermiet., ſof. ahends 8 Uhr abends 8 Uhr 8 e Januar:„Olympia“ von Franz Molnar. zu vm. S 6 1, Schäfer. 5 136. Vorſtellung. Miete D 16, hohe Preiſe: Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr 1. „Fidelio“, Oper von Beethoven. Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr Montag, den 6. Januar: 137. Vorſtellung. Miete A 16, mittlere Preiſe: Sonntag, den 12. Jannar: 143. Vorſtellung. Nachmittags Aufführung. Außer Miete, kleine Preiſe:„Die Ver⸗ brecher“, Schauſpiel von F. Bruckner. 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Miete D 17, mittlere Preiſe: Zum erſten Male:„Olympia“ von Molnar Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr Geschenkverteilungen Polizeistunde 3 Uhr Künstlerkapelle Hunyaezek; Wien, spielt zum Tanz! Elly Neubeek vom Nollendorf- Theater, Berlin sorgt für Stimmung und Humor! Tatrit 1. At. Taln Weſzvagg Tischbestellungen rechtzeitig erbeten. 7 S n Sonntag, den 12. Januar: Gontardſtr 15, 4. Sick 5 20. 7 2.„ 2 7 ar 5„ 4. Sick. 7 a VVV 144. Vorſtellung. Miete E 18, mittlexe Prelſe:* 247 8 konferiert Dienstag, den 7. Jaunar: Neu infzenterk:„Bloletta“(La Traviata), L 4 188. Vorstellung. Miete n 17, mittlere Preiſe: Oper von G. Verdi. Berufst. anſſändig Jutz 8 eee Gehen en de Dubelfackpfeife“, Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.90 Uhr ſucht ebenſolches als 2 Y Geschenkvortell olksoper von J. Weinberger. Montag, den 18, Jannar: Zimmerkollegin mit od. Ueberraschungen* een Zu er⸗ G Polizeistunde 3 Uhr Komödie von F. Langer. 1 8 1 5 20.00 Uhr, Ende 22.80 Uhr ittwo 5. Januar: 148. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde rete Volksbühne— ohne Kartenverkauf— ruppen B, H, K, 8 und M:„Der Kauf⸗ mann von. 0 von Shakeſpeare, Ueberſetzung von H. Rothe. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 29.90 Uhr KüUnstlerthester Apelle: Sonntag, den 5. Jan. bis Sonntag, den 12. Jan.: „Die große Wiener Magazin⸗ Revue 1930“. Anfang jeweils 20.00 Uhr Neues Theater: Fernruf 319 20 u. 200 26 Sonntag, den 5. Januar: 36. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Samstag, den 11. Jaunar: 37. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen A, B und F:„Der Vetter aus Dingsda“, Operette von E. Künneke. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Sonntag, den 12. Januar: 38. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Samstag, den 18. Januar: 99. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt. 1116, 41-43, 51—59, 81, 8997, 99, 281, 241— 242, 251252: „Das Vergeſſen Gottes“, Drama von W. G. Jollos. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Sonntags Nachmfttags⸗ Vorſtellungen, Anfang 16.00 Uhr In Ludwigshafen— Ufa-Palast— Pfalzbau: Mittwoch, den 8. Januar: 24. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde bes Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt. 29, 401409, 419423, 427, 429, 433, 451 bis 452, 461, 471472, 481, 501502, 511, 516, 521, 522, 528, 601616, 901—90f, 910:„Das Vergeſſen Gottes“, Drama von Jollos. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Donnerstag, den 9. Jannar: 25. Vorſtellung:„Aörtenne“, Operette von W. W. Goetze. Anfang 19.30 Uher, Ende 22.00 Uhr Sꝛdcdt. Theater Heidelberg: Sonntag, den 5. Januar: Außer Miete und Freie Volksbühne:„Der Wild ſchütz“, Oper von Lortzing. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.45 Uhr Sonntag, den 5. Januar: 5 Außer Miete: Friederike“, Operette von Lehar. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Montag, den 6. Januar: Außer Miete und Bühnenvolksbund Abt. 11 „Gas parone“, Operette von Millöcker. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Dienstag, den 7. Jannar: Miete K:„Friederike“, Operette v. Vehar Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Mittwoch, den 8. Januar: Außer Miete und Freie Volksbühne Abt. Bt Donnerstag, den 9. Jauuar: Miete B(Uraufführung):„Kopf, Genie und Ellenbogen“, Schauſpiel von Gaus Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Freitag, den 10. Jannar: Miete C:„Friederike“, Operette v. Lehar Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 23.30 Uhr Samstag, den 11. Jannar: Außer Miete und Bühnenvolksbund Abt. II: „Kopf, Genie und Ellenbogen“, Schauspiel von Peter Gaus. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.18 Uhr Sonntag, den 12. Jannar: Vorſtellung 7 ermäßigten Preiſen: „Friederike“, Operette von Lehar. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.483 Uhr Sonntag, den 12. Jaunar: Geſchloſſene Vorſtellung für den Sieberkranz: „Der Wildſchütz“, Oper von Lortzing.„Der Wildſchütz“, Oper von Lortzing. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Eichelsheimerſtr. 14, pt., rechts. ſol. Herrn od. Dame zu vermieten. L. 7. Ta, part. Möbl. Zimmer ſtraße, Schloßnähe. 279 7, 5 a, 2 Trepp. übernommen werden Adr. in der Geſchäftsſt. 4 257 Gontardſtr. 38, 3 Tr., r. Schön möhl. Zimmer mit ſep. Eing. an beſſ. Herrn ſof. zu vermiet. 1384 —2 Zimmer m. Küchenbenützung zu vermieten, 27 Rheindammſtraße Nr. 8 1 Treppe, links. Schön möbl. Zimmer mit el. Licht an Herrn od, Dame ſof. zu verm. —88 Sehr gut möbl. Zimm. in beſter Lage mit gut. Früthſtück und Badege⸗ legenheit per ſofort an 286 zu vermiet., Bismarck⸗ Fend. Alein. Ammer mit Waſſer u. Gas zu vermiet. Möbel können Fabian, N 3, 13, J. 8 Auf seitherlge Verkaufspreise: über„ 25.— Restposten staunend billig: Mk. 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