füllt habe oder nicht. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Montag: Spori der N. M. Z./ Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die jruchtbare Scholle Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend ⸗ Ausgabe Dienstag, 7. Januar 1930 flücktehr zu Cank lionen 141. Sahrgang— Nr. 10 Grundſätzliche Klärung, doch fehlt noth die gemeinſame Formel- Auth die Frage des zahlungsauffchubs noth nicht gelöst Ein politiſches Frſühſtück im Haag Letzte Löſung erſt in Genf? Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 7. Januar Wie ich auf der franzöſiſchen Delegation heute früh an maßgebender Stelle erfahre, beſchäftigte man ſich im Laufe des geſtrigen Tages mit der Ausar⸗ beitung eines Vorſchlages über die Regelung der Sanktionsfrage. Als oberſte Inſtanz für die Entſcheidung, ob der Youngplan ausgeführt wird oder nicht, ſoll der Haager Schiedsgerichts⸗ 90 f eingeſetzt werden. Dem Haager Schiedsgerichts⸗ hof würde alſo gegebenenfalls die Frage vorgelegt werden, ob Deutſchland ſeine Verpflichtungen er⸗ Die franzöſiſche Regierung ſieht nicht ein, weshalb für den Augenblick eine an⸗ dere Formulierung notwendig wäre. Solange der Moungplan erfüllt wird, exiſtieren die Sanktions⸗ beſtimmungen des Verſailler Vertrages nicht. Sollte es einmal zu einer Kriſe im Voungplan kommen, ſo würde die in dem neuen Zahlungsſtatut vorgeſehene Schiedsinſtanz die entſprechende Entſcheidung treffen. Es wird mir erklärt, daß die Rückkehr zu irgend welchen Sanktionen militäriſcher Art für alle Zukunft ausgeſchloſſen iſt. Trotz⸗ dem iſt zu bemerken, daß ſich die weiteren Ver⸗ handlungen über die Feſtlegung einer Formel die Sanktionsfrage betreffend noch äußerſt ſchwierig geſtalten werden. Man ſpricht ſogar davon, daß Briand und Henderſon in Genf über dieſe Angelegenheit noch miteinander konferieren wollen, woraus das Gerücht entſtanden iſt, die franzöſiſche Regierung beabſichtige die endgültige Löſung der Sanktionsfrage nach Genf zu verlegen. Ob dieſe Gerüchte zutreffend ſind oder nicht, läßt ſich weder auf der franzöſiſchen noch auf der engliſchen Dele⸗ gation feſtſtellen. Debalte um den Zahlungsaufſchub (Drahtung unſ. eigenen Vertreters) y den Haag, 7. Jan. Die heutige Vormittagsſitzung der einladenden Mächte dauerte wieder geſchlagene drei Stunden. Bis nach ½ Uhr. Die Ausſprache drehte ſich um den Transfer und den Zahlungsaufſchub. Die Gläubiger verlangten unter Berufung auf die Formulierung des Poungplanes, daß nach Beendigung des Morato⸗ riums die Abtragung der aufgeſchobenen Zahlungen ſofort beginnen und in kurzen Abſtänden vollendet ſein müſſe. Die deutſche Regierung machte dagegen geltend, daß unter ſolchen Bedingungen der Wert des Moratoriums gänzlich illuſoriſch ſein würde und ſprach die Forderung aus, daß der beratende Sonder⸗ ausſchuß der Internationalen Zahlungsbank ſich im Falle eine Moratoriums mit der deutſchen Regierung ins Benehmen ſetzen und mit ihm über den Modus der Abtragung verhandeln ſoll. Eine Einigung über dieſe Frage wurde nicht erzielt. Die Vertreter Frankreichs, Englands und Italiens erklärten den Journaliſten, daß ſie unmög⸗ lich in der Lage wären, dieſen deutſchen Wünſchen entgegenzukommen. Die Ausſprache war ziemlich lebhaft und teilweiſe ſehr erregt. Eine Einigung über dieſe Streitfrage iſt wohl nicht vor Ende dieſer Woche zu erwarten. Heute nachmittag wird die De⸗ batte der einladenden Mächte fortgeſetzt. Beneſch bei Curtius Aus Baſel ſind im Haag der Direktor der Schwei⸗ zer Nationalbank Bachmann und ein Funktionär des ſchweizeriſchen Finanzminiſteriums namens Blau eingetroffen. Sie ſind beauftragt, an dem am Mon⸗ tag beginnenden Verhandlungen des Organiſations⸗ ausſchuſſes der Internationalen Bank teilzunehmen. Heute vormittag fand eine Konferenz des Reichs⸗ außenminiſters Dr. Curtius mit dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch ſtatt. Es wurden in dieſer Konferenz die Oſtreparationen und deren vorausſichtliche Löſung erörtert. Heute mittag findet ein Eſſen der deutſchen, bel⸗ giſchen und engliſchen Delegation ſtatt. 5 Die beutſche Delegation frühſtückt bei den Franzoſen Oben: Bunte Reihe beim Empfang im Hotel des Indes, dem Standquartier der Franzoſen. Von links nach rechts: Die Reichsminiſter Wirth, Schmidt, Miniſterpräſident Tardieu, Reichs⸗ miniſter Curtius, Moldenhauer, franz. Außenminiſter Briand, Prof. Hesnard franz. Peſſechef. Unten: Eine Gruppe bei dem deutſch⸗franzöſiſchen Frühſtück: Loucheur, Curtius, Tardieu. —: pp ̃ pp ̃ñͤ p fdp! rf Das Liguidationsabkommen mit Frankreich (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 7. Jan. Das bekanntlich zum Jahresende abgeſchloſſene deutſch⸗franzöſiſche Liquidationsabkommen bildet, wie nunmehr an zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, eine Ergänzung der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung vom Dezember 1926. In dieſer Erklärung hatten die Verſicherungsgeſellſchaften und die Berg⸗ werkskonzeſſionen im Elſaß und in Marokko noch keine Berückſichtigung gefunden. Sie ſind jetzt in das Abkommen mit einbezogen worden. Die Li⸗ quidationsüberſchüſſe ſollen nunmehr genau ſo an Deutſchland ausgeliefert werden, wie auf Grund der erwähnten Erklärung aus dem Jahre 1926. Die Veröffentlichung des Abkommens wird ebenſo wie bei den anderen Liquidatonsverträgen erſt nach der Ratifizierung des Poungplanes erfolgen. Nationalſozialiſtiſche Erfindungen Die„Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz“ bringt die Aufſehen erregende Nachricht, Herrn Kube ſei aus der Umgebung des Reichspräſidenten mitge⸗ teilt worden, daß das Verbot der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Arbeiterpartei beabſichtigt wäre. Mini⸗ ſterpräſident Braun, der zur Zeit in Gaſtein weilt, ſoll ſich bereits des moraliſchen Einverſtändniſſes Hindenburgs verſichert haben. Die Zuſtimmung des Reichspräſidenten zu einem ſolchen Verbot ſei umſo glaubhafter, da er ſich kürzlich geäußert habe, die Vaterländiſchen Verbände verdüſterten ihm ſeinen Lebensabend. Dieſe Nachricht entſpricht, wie Reichspräſident von Hindenburg mitteilen läßt, nicht den Tatſachen. Sie iſt vielmehr in allen Stücken frei erfunden. Amerikaniſche Anregungen zur.oltenkonferenz Die amerikaniſchen Delegierten für die Londoner Flottenkonferenz begeben ſich heute nach einem Ab⸗ ſchiedsfrühſtück beim Präſidenten Hoover nach Newyork, von wo ſie am 9. Januar nach London abreiſen werden. Wie verlautet, ſind die amerikani⸗ ſchen Delegierten bereit, eine neue Einſchränkung der Flugzeugmutterſchiffe zu erörtern, falls dieſe Frage aufgeworfen wird. n Nach dem„Newyork World“ ſollen die Delegier⸗ ten auch für den Abſchluß eines Ergänzungs⸗ vertrages zum Kelloggpakt ſein. Dieſer Vertrag würde dem Viermächtepakt über den Stillen Ozean entſprechen und einen Meinungsaustauſch der Signatarmächte des Kelloggpaktes im Falle der Kriegsgefahr vorſehen. 4 Tſchitſcherin ſoll, wie das„Journal“ zu melden weiß, anſtelle des gegenwärtigen Botſchafters Dow⸗ galewſki als Botſchafter der Sowjetunion in Paris auserſehen ſein. Falſchmünzerei aus Patriotismus Hinter den Kuliſſen der Weltpolitik Der Tſcherwonzenfälſcher⸗Progeß, der jetzt in Berlin verhandelt wird, iſt der intereſſanteſte und politiſch bedeutungsvollſte Prozeß der Nach⸗ kriegszeit. Die Hintergründe des Prozeſſes zeigen deutlich, mit welchen Mitteln in der Weltpolitik ge⸗ gekämpft wird und wie oft von wenigen wirtſchaft⸗ lich mächtigen Perſönlichkeiten die weltpolitiſche Konſtellation abhängig iſt. In Berlin hat eben der weltpolitiſch bedeutungs⸗ vollſte Prozeß der Nachkriegsjahre begonnen, der Prozeß gegen die ſogenannten Tſcherwonzen⸗Fäl⸗ ſcher, die den Verſuch unternahmen, die Währung Sowjetrußlands zu unterhöhlen, eine Inflation in Rußland hervorzurufen und die da⸗ durch entſtehende Unzufriedenheit der breiten Maſſe des Volkes dazu zu benutzen, um Georgien, das durch ſeine Oelfelder reichſte Gebiet Rußland durch weißgardiſtiſche Truppen befreien zu laſſen. Dieſer phantaſtiſche und gigantiſche Plan iſt be⸗ kanntlich mißglückt. Die georgiſchen Führer Karunidze und Sadathieraſchwili, ſowie ihre Helfer wurden verhaftet, bevor ſie noch die ungeheure Maſſe der fertiggeſtellten Falſifikate von Tſcherwonzen⸗ noten abſetzen konnte. Die Hintermänner aber, die an den georgiſchen Oelquellen ſtark intereſſierten engliſchen und amerikaniſchen Oeltruſts fehlen auf der Anklagebank. 5 Dem Plan, Tſcherwonzen zu fälſchen und dadurch eine Freiheitsbewegung in Georgien auflodern zu laſſen, ging ein viel bedeutungsvollerer und gefähr⸗ licherer voraus. Der 43jährige Georgier, Karunidze, „entwarf im Herbſt 1925 allein ohne Geld, ohne inter⸗ nationale Beziehungen und ohne alle Machtmittel den Plan, ſeine Heimat Georgien mit Tiflis, Bakum, Wladikawkas und Jekaterinodar zu befreien. Er war lediglich auf die freiwilligen Spenden der Emi⸗ granten angewieſen, die bei ihrer Geringfügigkeit natürlich kaum ins Gewicht fielen. Karunidze wußte aber, wie die engliſchen und amerikaniſchen Oeltruſts auf die Oelfelder Georgiens lauerten und welch heimlichen Kampf das internationale Oel⸗ halb nach Paris und ſtreckte dort vorſichtige Fühler nach den amerikaniſchen Oelfirmen aus. Dabei lernte er den europäiſchen Generalmanager eines amerikaniſchen Oeltruſts kennen, dem er ſeinen Plan unterbreitete. Dieſer erklärte jedoch, daß ſeine Firma allein weder die rieſigen Koſten für die Finanzierung des Unternehmens aufbringen könne, noch ſei das Intereſſe für ſie groß genug, um ohne Rückendeckung bei anderen Geſellſchaften ſich in Abenteuer zu ſtürzen, das zweifellos ohne bewaffnete Auseinanderſetzungen mit den Sowjettruppen nicht durchzuführen ſei. Es war kein Geringerer als der Sohn des verſtorbenen Dynamitkönigs Alfred Nobel, der ſich für den phantaſtiſchen Plan Karu⸗ nidzes einſetzte und ſofort ſeine ausgedehnten Be⸗ ziehungen dazu benützte, um die Sache durchzu⸗ führen. Er wußte warum er das tat; denn es winkte ein Rieſenverdienſt. engliſche Oelmagnat Sir Henry Deterding durch den kaukaſiſchen Sachverſtändigen der Royal Dutch Oil⸗Company Kedia auffordern ließ, nach London zu kommen und gleichzeitig eine zuverläſſige Per⸗ ſönlichkeit namhaft zu machen, die eventuell die milt⸗ täriſche Leitung der Aktion übernehmen könne. So⸗ fort ſetzte ſich Karumidze mit dem inzwiſchen ver⸗ ſtörbenen deutſchen General Hoffmann in Verbindung, der als führendes Mitglied der deut⸗ ſchen Friedensdelegation in Breſt Litowſk im Jahre 1916 entſchieden für die Unabhängigkeit Georgiens eingetreten war. General Hoffmann war nicht ab⸗ geneigt, ſich zur Verfügung zu ſtellen und verhan⸗ delte ſeinerſeits weder mit Kapitän Ehrhard, außer⸗ dem auch mit anderen bekannten Militärs, die eine gewiſſe Anhängerſchaft beſaßen. Sowohl Nobel wie auch Sir Deterding ſchten auch General Hoffmann der richtige und geeignete Mann zu ſein, der für Kapital gegen Sowjetrußland führte. Er fuhr des⸗ Es dauerte nicht lange, da erhielt Karumidze aus London ein Schreiben, durch das ihn der bekannte das gewagte Unternehmen in Frage kommen konnte. 5 Es kam zu einer Vorbeſprechung, die im März 1926 im Haag ſtattfand. An dieſer nahmen teil: Karu⸗ 2. Seite. Nr. 10 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Januar 1930 mibdze als Vorſitzender, Sadathieraſchwili als Ver⸗ treter Georgtens, Sir Henry Deterding, zwei Direk⸗ toren der Royal Dutch, der europätſche General⸗ manager der Standard Oil Company und General Hoffmann. Es wurde vereinbart, daß die Aktion der vertriebenen Georgier die finanzielle und moraliſche Unterſtützung der internationalen Gruppe finden ſolle unter der Bedingung, daß der Bolſchewismus nicht durch eine Monarchie, ſondern durch eine demo⸗ kratiſche Republik abgelöſt werden ſolle. Die Geor⸗ gier verpflichteten ſich als Gegenleiſtung ſchriftlich, den beiden Oelfirmen nach der Säuberung Geor⸗ giens nicht nur die alten Petroleumfelder zurückzu⸗ geben, ſondern noch darüber hinaus neue Konzeſ⸗ ſionen zu gewähren. Karumidze, dem die Aktion nicht ſchnell genug vonſtatten ging, verhandelte auf eigene Fauſt auch mit General Wrangel, der ſich ſofort bereit er⸗ klärte, Hoffmann eine Armee von ca. 50 000 zuver⸗ läſſigen Leuten zur Verfügung zu ſtellen. Als Hoff⸗ mann von dieſen ohne ſein Wiſſen und Wollen ge⸗ führten Verhandlungen mit Wrangel erfuhr, war er äußerſt erbittert und wollte ſich von dem Unter⸗ nehmen ganz zurückziehen. Er ſetzte ſich mit eng⸗ liſchen Politikern in Verbindung und verſuchte zu erfahren, wie ſich das offizielle England zu der An⸗ gelegenheit ſtellen werde. Der engliſche Unterſtaats⸗ ſekretär des Aeußeren, Locker Lampſen, erklärte, daß die engliſche Regierung ſich offiziell nicht an der geplanten Aktion beteiligen könne, das befreite Georgien ſpäter in Genf vor dem Völkerbund aber nit aller Energie vertreten werde. Auch die Verhandlungen zwiſchen der Royal Dutch und der Standard Oil⸗Company zerſchlugen ſich. Erſtens wegen der Weigerung Hoffmanns, das Unternehmen militäriſch zu leiten, zweitens aber, weil ſich beide Truſts wegen der Verteilung der Oel⸗ felder in Georgien nicht einigen konnten. Karumidze ſah ſeinen groß angelegten Plan end⸗ gültig geſcheitert, und er griff deshalb zu einem neuen, den ſein Sekretär und Helfer Sadathieraſch⸗ wili ausgedacht hatte. Es war der verwegene Ge⸗ danke, Tſcherwonzen in größtem Maßſtabe zu fäl⸗ ſchen. Einmal um ausreichende Geldmittel in die Hand zu bekommen und von den internationalen Oelintereſſenten unabhängig zu werden, dann aber auch, um die ruſſiſche Währung zu unterhöhlen und um dadurch eine Revolution in Rußland zu ent⸗ fachen. Der Erfolg? Sie ſehen ſich jetzt auf einer deutſchen Anklagebank! Tſcherwonzenfälſcher⸗Prozeß Zweiter Tag Am zweiten Verhandlungstage im Tſcherwonzen⸗ fälſcherprozeß beginnt nach einigen Erklärungen der Verteidiger die Vernehmung des Angeklagten Sa⸗ datieraſchwili, der Privatſekretär des Fürſten Awalowar. Der Angeklagte verbreitet ſich eingehend über die Geſchichte Georgiens. Sadatieraſchwili iſt von Karumidſe eingeweiht worden in den Plan, durch falſche Tſcherwonzen die ruſſiſche Währung zu erſchüttern und hat Karumidſe bei der Beſchaffung der Kliſchees für die falſchen Noten geholfen. Ins⸗ geſamt haben ſie etwa 100 Kliſchees hergeſtellt, die auf verſchledene Firmen verteilt wurden, damit dieſe Firmen nicht erkannten, daß es ſich um Banknoten⸗ druck handelte. In Frankfurt führte Sadatleraſchwili Schneider zu der Druckerei Schmidt. Schneider be⸗ gann ſofort hinter verſchloſſenen Türen mit dem Druck der falſchen Noten. Da Karumidſe und Sadatieraſchwili ſich in Geldverlegen beiten befanden, verhandelte Sadatie⸗ raſchwilt nach Vorverhandlungen des Angeklagten Bell mit Dr. Weber und den beiden Münchener Bauen Tyralla und Wurmbach. Gegen Hinter⸗ legung von 1000 falſchen Tſcherwonzen bekam er einen Vorſchuß von 15 000 Mark. Auf Verlangen des Rechtsanwaltes Dr. Menz darf ſich Bell zu der Hinterlegung äußern. Er er⸗ klärt, ein Betrug habe nicht vorgelegen, weil ja die Geſamtorganiſation in Paris für die geſchuldete Summe eingeſtanden hätte. Allerdings habe die Staatsanwaltſchaft die Unterſuchung ſo geführt, daß die ganze Organiſation zerſchlagen worden ſei und ber Erſatz der Summe unmöglich geworden ſei. Nach der Mittagspause ſoll der Angeklagte Dr. Weber vernommen werden. Die Festtage in Rom Rom, 7. Jan.(United Preß.) Die belgiſche Königsfamilie hat mit der Prinzeſſin Marie Joſé dem Papfſte heute morgen um 11 Uhr einen offiziellen Beſuch abgeſtattet. Die Königsfamilie fuhr in Automobilen des italieniſchen Hofes. Es wurde das gleiche Zeremoniell beobachtet wie beim Kronprinz Umberto und Prinzeſſin Marie Jose Beſuche des italieniſchen Königspaares. Petersplatz war durch geſperrt. König Albert iſt der erſte ausländiſche Souverän, der den Papſt ſeit der formalen Er⸗ neuerung des Kirchenſtaates aufſuchte. Der St. italieniſche Truppen ab⸗ Die Maſern in Hammerſtein (Drahtberichtunſeres Berliner Büros) Berlin, 7. Jan. Das nunmehr vorliegende Gutachten der vom Reichsgeſundheitsamt in das Flüchtlings⸗ lager Hammerſtein entſandten Kommiſſion be⸗ ſtätigt im allgemeinen die von uns bereits gegebene Darſtellung. Zuſammenfaſſend heißt es tber den Geſundheitszuſtand im Lager Hammerſtein in die⸗ ſem Gutachten: „Da der bösartige Charakter aller vorgekomme⸗ nen Erkrankungen und Infektionskrankheiten auf die gemeinſame Urſache, die ſtark ver min⸗ derte Widerſtands fähigkeit infolge vor dem Eintreffen im Lager qualitatin und quantitativ unzureichenden Ernährung zurückgeführt werden muß, gewinnen ſämtliche Maßnahmen zur Hebung der Abwehrkraft beſondere Bedeutung. Von Anfang an wurde auf die Ernährung aller Inſaſſen der größte Wert gelegt. Der Lagerarzt wirkt hierbei mit. Für die Verpflegung der Kinder, die u. a. durchſchnittlich täglich einen halben Liter Vollmilch erhalten, wurden beſondere Küchen eingerichtet. Butter, Lebertran, Apfelſinenſaft, auch rohe Mohr⸗ rüben werden nach ärztlicher Anordnung zur Siche⸗ rung einer ausreichenden Vitaminezufuhr gegeben. Außerdem wird durch die Uebertragung elter⸗ lichen Blutes auf die erkrankten Kinder ver⸗ ſucht, dieſen arteigene Schutzſtoffe zuzuführen. Die ärztliche Behandlung und die Fürſorgetätigkeit der Krankenſchweſtern ſowie die Unterbringung der Kranken entſpricht jeder Anforderung. Neben dieſen auf die Verminderung der Sterb⸗ lichkeit abzielenden Maßnahmen werden die bisher bewährten Seuchenbekämpfungsmaßregeln auch wei⸗ terhin ſtreng durchgeführt. Ein Uebergreifen z. B. der Maſernerkrankungen auf die Lagerumgebung iſt daher nicht zu befürchten. Am Mittwoch iſt der Haupttag. Das Kapitol, deſſen Säle und Hallen ſich am Abend nach der Vermählungsfeier für den großen Empfang der Gäſte öffnen werden, iſt ſchon ſeit Wochen der Schauplatz großer Vorberei⸗ tungen. Am Mittwoch abend werden hier Tauſende verſammelt ſein, um dem jungen Paare ihre Glück⸗ wünſche darzubringen. Der Gouverneur von Rom hat allein 5000 Einladungen zu dem Feſte ergehen laſſen. Die Vermählung ſelbſt findet in einer Kapelle des königlichen Palaſtes ſtatt, zu der man unmittelbar von den Empfangsräumen des Quiri⸗ nals Zutritt hat. Die Kapelle faßt nur 300 Per⸗ ſonen, ſodaß die Teilnahme an der Hochzeitsfeier auf einen verhältnismäßig kleinen Kreis beſchränkt werden muß. Nach dem Abſchluß der Vermäh⸗ lungsfeier wird ſich das Brautpaar vorausſichtlich im geſchloſſenen Wagen nach dem Vatikan begeben, um dort den Segen des Papſtes zu empfangen. Ein feſtehendes Programm iſt aber über dieſen Teil der Feier nicht ausgegeben worden. Man weiß, daß die Antifaſziſten einen großen Schlag im Schilde führen und das Attentat in Brüſſel beweiſt zur Genüge, daß das junge Paar nicht auf Schonung zu hoffen hat, wenn ſich den Anttifaſziſten eine Ge⸗ legenheit bietet, es zu treffen. Deshalb ſoll die Oeffentlichkeit nicht erfahren, zu welcher beſtimmten Zeit der Beſuch im Vatikan vorgeſehen iſt und welchen Weg das Brautpaar dabei einſchlagen wird. Die Attentatsgefahr iſt auch ſo noch groß genug. Das junge Paar wird nicht am Mittwoch ab⸗ reiſen, ſondern bis zum Ablauf der Woche in Rom verbleiben, um an den vielen geplanten Feſtlichkei⸗ ten perſönlich teilzunehmen,. Die Hauptereigniſſe ſind ein feierlicher Empfang im Königspalaſt, eine Gala⸗ vorſtellung in der Oper und eine militäriſche Pa⸗ rade. Nach Erledigung dieſes Feſtprogramms ſoll dann die Abreiſe nach Turin, wo das Paar feiner ſtändigen Wohnſitz nehmen wird, erfolgen. Da irgendwelche Anhaltspunkte dafür nicht feſt⸗ geſtellt werden konnten, daß ein beſonderer neuarti⸗ ger Infektionserreger bei den Erkrankungen im Lager eine Rolle ſpielt, wäre ſelbſt im Falle einer Durchbrechung der Sperre vorausſichtlich nur das Auftreten einer gewöhnlichen Maſernerkrankung in der normal ernährten deutſchen Bevölkerung die Folge. Für eine Beunruhigung der Oeffentlichkeit nach dieſer Richtung hin iſt kein Anlaß gegeben.“ Die Diſziplinarverfahren im Sklarel-Skandal Nach umfangreichen Ermittlungen iſt jetzt die Arbeit des vom Oberpräſidenten zur Feſtſtellung der diſziplinaren Verfehlungen in dem Falle Sklarek eingeſetzten Unterſuchungskommiſſars Tapolſki ſoweit gediehen, daß in einigen Fällen die Vorunter⸗ ſuchung bereits geſchloſſen werden konnte. Beendet iſt die Diſziplinarvorunterſuchung gegen die Stabdt⸗ bankdtrektoren Dr. Lehmann und Zetzel. In einer Reihe weiterer Diſziplinarfälle gegen ſtädtiſche Beamte iſt im Laufe der nächſten Woche der Abſchluß der Vorunterſuchung zu erwarten. Die Ermittlungen im Falle Boeß dauern immer noch an, während die Vorunterſuchung gegen den Stadtkämmerer dadurch ins Stocken geraten iſt, daß Lange erkrankt und infolgedeſſen nicht verneh⸗ mungsfähig iſt. Strafantrag gegen die„Rote Fahne“. Reichs⸗ innenminiſter Severing hat, wie wir hören, nun⸗ mehr wegen der im Zuſammenhang mit der Ver⸗ öffentlichung des„Hamburger Anzeigers“ von der „Roten Fahne“ gegen ſeinen Preſſechef erhobe⸗ nen Beſchuldigungen gegen das kommuniſtiſche Blatt Strafantrag geſtellt. 5 Steiger über chriſtlich⸗nationale Volkspolitik In einer Vertrauensmännerverſammlung der Zentrumspartei wandte ſich der preußiſche Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Steiger lebhaft gegen die Deutſchnationalen, die bei den neuen Zöllen nicht mitgemacht hätten, genau wie einſt die Sozial⸗ demokraten bei den Sozialgeſetzen. Die Arbeiter innerhalb der Zentrumsfraktion und die übrigen Landwirte innerhalb der Regierungskoalition hätten für die Landwirtſchaft mehr geleiſtet als die Deutſch⸗ nationalen und die chriſtlich⸗nattonalen Bauern, die dagegen ſtimmten oder ſich enthielten. Dann gab Miniſter Steiger der Meinung Ausdruck, Hugenberg beherrſche zwar fetzt noch Partei⸗ und Preſſeapparat der Rumpfpartei, aber wenn die Zeiten nicht trüg⸗ ten, würde er ſich bald mit den Nationalſozialiſten nicht nur vorübergehend, ſondern auch organiſato⸗ riſch und geiſtig verbinden müſſen. Damit aber wäre die Deutſchnationale Volkspartei als Fortfüh⸗ rung der alten konſervativen Partei erledigt, denn die Nationalſozialiſten huldigten in Bezug auf die chriſtliche Erziehung und die Geſtaltung des kirch⸗ lichen Lebens, nach der Erklärung des Abg. Kube bei der Konkordatsdebatte, einer extremliberalen Staatsauffaſſung. Demgegenüber ſtellte Steiger eine chriſtlich⸗natio⸗ nale Volkspolitik als Ziel des Zentrums hin, und von dieſem Standpunkt aus ſei die Neubildung einer chriſtlich⸗nationalen Arbeitsgemeinſchaft der aus der Deutſchnationalen Volkspartei ausgetrete⸗ nen Abgeordneten zu begrüßen. Biſchof Schreiber über die Eheſcheidung Der neue Biſchof von Berlin, Dr. Schreiber, verbreitete ſich geſtern bei der Eröffnung des neuen Semeſters der katholiſchen Volkshochſchule Berlin über die Frage der Eheſcheidung. Dr. Schrei⸗ ber verfocht den Standpunkt der katholiſchen Kirche, daß die Ehe unauflöslich und nur unter gewiſſen Umſtänden eine Trennung von Tiſch und Bett zu geſtatten ſei. Dr. Schreiber betonte, daß man mit Gefühlsgründen dieſe Frage allein nicht löſen könne. Der Staat müſſe vielmehr vor allem auch die Pflicht der Selbſterhaltung beachten. Die Geſchichte lehre, daß mit der Zerrüttung des Familienlebens auch Aus der indiſchen Freiheitsbewegung Auckland(Neuſeeland), 7. Jan.(United Preß.) Eine geradezu phantaſtiſche Irrfahrt hat ein kleines Segelboot hinter ſich, das hier ſeit Mitte November vermißt wurde. Das Boot, ein 12 Meter langer Kutter, iſt jetzt in Pagopago auf den Samoa⸗ inſeln aufgetaucht. An Bord befanden ſich zwei Män⸗ ner, eine Frau und zwei Kinder. Sie hatten die Segelyacht heimlich dem Beſitzer entwendet, um da⸗ mit eine kurze Vergnügungsfahrt zu unternehmen. Sie gerieten aber in einen Sturm, der ſie weit Kenntniſſe beſaßen, trieben ſie faſt zwei Monate hilf⸗ los umher, wobei ſie ſich von Fiſchen ernährten. Während der geſamten Zeit hat es nur zweimal geregnet. Sie fingen das Waſſer guf, mußten aber mit ihrem Trinkwaſſer außerordentlich ſparſam ſein. Die unfreiwilligen Seefahrer ſind zwar außerordent⸗ lich ſtark abgemagert, aber ganz geſund. Von Auck⸗ land bis Pagopago ſind es faſt 3500 Kilometer. Der Eigentümer des Bootes hat ſie wegen Diebſtahls ver⸗ klagt und ſein Fahrzeug beſchlagnahmen laſſen. Kalkutta, 7. Jan.(United Preß.] Die beiden radikalen indiſchen Nationaliſtenführer Nero und Alkyenger, die Begründer der neuen Demokra⸗ tiſchen Partei, haben ihren Austritt aus dem indiſchen Parlament erklärt. Deulſche Volkspartei Mittwoch, 8. Januar, abends 8 Uhr, findet die Zuſammenkunft der Frauengruppe im Nebenzimmer der Germaniaſäle, S 6, 40(Eingang durch den Hof) ſtatt. Frau Schmidt ſpricht über„Familie und Volk“. Der Frauenausſchuß. Hans von Vülow, der Meiſter des Taktſtocks Zur 100. Wiederkehr ſeines Geburtstages am S. Januar 1930 Von Stadtarchivar Profeſſor Dr. Otto Tſchirch⸗Brandenburg „Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze.“ Dies Wort gilt für alle nachſchaffenden Künſtler, die ſich nicht durch eigene Schöpfungen in der Tafel Klips verewigt haben. Auch der große Klaviervirtuoſe und Dirigent Hans von Bülow hat darunter gelitten, obwohl er als Chorführer aller jener Männer zu be⸗ trachten iſt, welche die Leitung größter Orcheſter und Chormaſſen zu ihrem Ruhmestitel vor allem der deutſchen Tonkunſt gemacht haben. Seiner an ſeinem hundertſten Geburtstage zu gedenken, wird erleichtert durch das reiche Schrifttum, das ihm ſeitdem gewidmet wurde. Seine Witwe hat den Nachlaß ſeiner Briefe und Schriften trefflich herausgegeben und ſein Leben liebevoll geſchildert. Seine Bayreuther Familie iſt ihr zögernd darin gefolgt, ſo daß nun das meiſte der vorhandenen Zeugniſſe vorliegt und es möglich wird, in das tieftragiſche Lebensbild des edlen Künſtlers und Menſchen einige verſöhnende Züge einzutragen. Hans von Bülow, am 8. Januar 1830 in Dresden geboren, iſt aus einem alten Rittergeſchlecht hervor⸗ gegangen, und ein Ritter ohne Furcht und Tadel blieb er ſein Leben lang. Er führte ſtolz den Wahlſpruch ſeines Stammes:„Alle Bülow'n ehrlich.“ Sein Le⸗ bensweg hat ihn freilich bald weit aus der Gedanken⸗ welt adliger Junker hinaus geführt. Den Künſtler⸗ beruf mußte er ſich gegen den Willen der Eltern er⸗ kämpfen, und nur der Entſchluß, zum verbannten Richard Wagner, zu dem der muſikaliſch und wiſſen⸗ ſchaftlich reich gebildete Knabe ſchon in ſeiner Dresdner Jugendzeit ſcheu empor ſah, nach Zürich zu fliehen, ſchaffte ihm Freiheit der Wahl. Hier ward ihm das Glück zuteil, vom größten Tondichter die Lehren zu empfangen, die er als Dirigent nutzen konnte, und aus den Händen Wagners ging er dann in die Liszts in Weimar über, der ihn vom erſten Tage an in ſein edles Herz ſchloß und ihn auf die ſtolze Bahn des Klaviervirtuoſen wies, die er dann wie ein junger Adler raſch empor flog. Hans von Bülow Der künſtleriſche Lebensweg Büloms iſt ſcharf in zwei Hälften getrennt und der Scheidepunkt durch den Zuſammenbruch bezeichnet, den ſein Ver⸗ hältnis zu Richard Wagner erlitt. Mit erſtaunlichem, frühreifem Scharfblick erkannte ſchon der Jüngling die überragende Größe Wagners, und niemand hat mutiger die Fahne der neuen Kunſt voran getragen als der junge Heißſporn, Nachdem er durch ſeine erſten Konzertreſſen den Ruf als ebenbürtiger Jünger Liſzts gewonnen hatte, ſie⸗ delte er ſich in Berlin an und wirkte hier als feuriger Herold des muſikaliſchen Fortſchrittes im Sinne von Wagner, Liſzt und Berlioz. Unter den größten Schwierigkeiten brachte er eine eigene Kapelle zuſam⸗ men, die er zu den höchſten Aufgaben ſchulte, keck drauf⸗ gängeriſch den Zuhörern die modernſten Schöpfungen zumutend, aber auch die klaſſiſchen Meiſter, vor allem Beethoven, pflegend. Aus diefer Berliner Tätigkeit, die mit ihrer Unterrichtsmühſal Bülow eine Knecht⸗ ſchaft dünkte, rief ihn Richard Wagner, der in Mün⸗ chen nach unendlichen Lebensſtürmen ſchließlich in Ludwigs des Zweiten Gunſt einen ſicheren Port ge⸗ funden hatte, dorthin. Er wußte wohl, daß er keinen getreueren Anhänger, keinen verſtändnisvolleren Dolmetſch ſeiner Muſikdramen finden konnte als Bülow. Hatte doch dieſer Triſtan meiſterlich für Kla⸗ vier geſetzt und bei der Einſtudierung des Tannhäuſer in Paris unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Zögernd über⸗ nahm er die Aufgabe, die von ihm völlige Entäuße⸗ rung eigenen Künſtlertums zu fordern ſchien. Aber er unterzog ſich ihr mit dem ihm eigenen Pflicht⸗ bewußtſein. Vollendete Aufführungen des ſchwierigen Triſtan und der Meiſterſinger ließen den neuen muſikdramatiſchen Stil in ſtrahlendſter Schönheit er⸗ ſtehen. Unter größten Schwierigkeiten, inmitten einer fremdenfeindlichen Bevölkerung gelang es Bülow, München zu einer Wagnerſtadt zu machen, wie Liſzt 1 5 eine Stätte neudeutſcher Kunſt geſchaffen atte. f Dieſe großartige Tätigkeit fand ein fähes Ende. Daß ihn ſeine Gattin Coſima, die Tochter Liſzts, verließ und Wagner angehörte, zerriß das künſtleriſche Verhältnis, das ſo ſchöne Früchte gezeitigt hatte. Tief verwundet gab er den Kampf mit den Münchener Gegnern auf und ging ins Ausland. Er fühlte ſich entwurzelt. Zwar voll Edelſinn ſetzte er ſeine ganze Manneskraft daran, um durch aufreibendſte Konzert⸗ weltreiſen für die Mitgift der ihm entfremdeten Töchter zu ſorgen oder für den Bayreuther Fonds du öffnung der Feſtſpiele fern, an deren Zuſtandekommen er ſo großſinnig mitgearbeitet hatte. Naturgemäß wendete er ſein Wirken nun immer mehr den Mei⸗ ſtern der Vergangenheit zu, Bach, der ihm„das Alte Teſtament“, Beethoven, der ihm„das Neue“ für den Muſiker war. Und nach manchen Zwiſchenſtationen fand er dann in Meiningen und ſpäter in Berlin und Hamburg als Orcheſterdirigent die Wirkungsſtätten, die ihn auf die Höhe der Meiſterſchaft führten. In dem kleinen thüringiſchen Bethlehem ſchulte er die Hofkapelle in mühſeligſter Kleinarbeit zum Vortrag klaſſiſcher Sinfonien. Ein Viertelſahr lang wurde täglich der größte Sinfoniker in Teil⸗ und Geſamt⸗ proben peinlich ſtudiert, bis„die Reiſe um Beethoven in 80 Tagen“ durch eine glänzende Doppelaufführung der neunten Sinfonie gekrönt werden konnte. Bald geſellte ſich zum Beethovenkult, den Bülow als Dol⸗ metſch der letzten tiefſten Klavierſonaten in die Welt hinaus trug, auch die Pflege Brahmſcher Kunſt, für deren ſpröde Sprache er durch ſeine vollendete Wie⸗ dergabe weite Kreiſe eroberte. Bald zogen die Mei⸗ ninger Muſiker mit ihrem Feldherrn durch ganz Deutſchland und feierten allenthalben Triumphe, ſelbſt in, den Großſtädten. Und als Bülow aus der thürin⸗ giſchen Reſidenz ſchied, ſchwang er ſeinen Taktſtock in Hamburg und Berlin und erweckte hier auf größerer Bühne eine ungeahnte Blüte ſinfoniſcher Kunſt. Wer damals ſeinen Orcheſterkonzerten bei⸗ wohnte, erkannte die klaſſiſchen Werke nicht wieder, fo viele neue Schönheiten tauchten hervor. Auf der Höhe ſeines Schaffens überwältigte ihn die tückiſche Krank⸗ heit, die ſchon lange an ihm genagt, aus der er ſich aber immer wieder mit verjüngter Spannkraft auf⸗ gerafft hatte. Mit einer feurigen Huldigung für den größten Staatsmann ſeines Zeitalters nahm er von ſeinem Wirken in der Reichshauptſtadt Abſchied, ſehn⸗ ſüchtig vermißt von ſeinen Verehrern, die keinen ganz Ebenbürtigen nach ihm erſchaut haben. Wer aber ſei⸗ nem groß angelegten Wirken nachtrauert, der vertiefe ſich in ſein literariſches Vermächtnis, eine Briefe und Schriften, die ein farbenreiches Bild feiner Eigenart ſpielen. Aber mit bittrem Schmerz blieb er der Er⸗ aufrollen, den geiſtvollen, vom Schrifttum des In⸗ und Auslandes genährten, von Witz überſprudelnden der Untergang des Staates verbunden ſei. auf das Meer hinaus trieb. Da ſie keine nautiſchen . 1 n FFF K e Dienstag, den 7. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] 3. Seite. Nr. 10 Slädtiſche Nachrichten „Hungerſtreik' im ſtädt. Krankenhaus Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Die„Arbeiterzeitung“ veröffentlichte unter der Ueberſchrift„Der Hungerſtreik im ſtädti⸗ ſchen Krankenhaus“ einen Artikel, in dem be⸗ hauptet wird, daß als Strafmaßnahme dafür, daß eine Reihe von Patienten gegen die Krankenhausord⸗ nung verſtoßen haben, 30 bis 35 Patienten, die völlig unbeteiligt waren, die aus Butter und Wurſt be⸗ ſtehende Zulage zum zweiten Frühſtück entzogen wor⸗ den ſei. Ein Teil der Betroffenen ſei daraufhin am vergangenen Freitag in den Hungerſtreik getreten. Kein Chefarzt oder Vertreter der Direktion habe ſich blicken laſſen, um ſich über die Urſache des Hunger⸗ ſtreiks zu erkundigen. Bei dem Vorgehen der„ſtrei⸗ kenden“ Patienten handle es ſich um eine Verzweif⸗ lungsaktion ſorgfältiger Behandlung bedürftiger Pro⸗ lsetarier. Dieſen Vorgängen liegt der folgende Tat⸗ beſtand zugrunde: Die Patienten des ſtädtiſchen Krankenhauſes ein⸗ ſchließlich der der Abteilung für männliche Ge⸗ ſchlechtskranke, um die es ſich in dieſem Falle han⸗ delt, erhalten die folgende Verpflegung: Zum 1. Frühſtück: Kaffee mit Milch und Zucker und Brot, zum 2. Frühſtück: Fleiſchbrühe und Brot, zum Mit⸗ tageſſen: Suppe, 80 bis 100 Gr. Fleiſch, Gemüſe und Kartoffeln, bezw. an einem Tag in der Woche ſtatt Fleiſch Mehlſpeiſe und Kompott, nachmittags: Kaffee mit Milch und Zucker und Brot, abends: Suppe, Fleiſch und Gemüſe oder Tee, Butter und Käſe und Brot oder ähnliches. Auf beſondere ärztliche Verordnung erhalten die Patienten außerdem zum 2. Frühſtück Butter und Wurſt. Bei einer zufälligen Kontrolle in der vori⸗ gen Woche wurde feſtgeſtellt, daß auf der Abteilung für männliche Geſchlechtskranke allmählich ſämtliche Patienten auch ohne beſondere ärztliche Verordnung dieſe Zulage zum 2. Frühſtück erhalten. Es iſt da⸗ raufhin verordnet worden, daß dieſe Zulage zum 2. Frühſtück generell geſtrichen wird und künftig, wie früher, nur noch auf beſondere Verordnung hin ge⸗ währt wird. Dies und nichts anderes hat den An⸗ laß zu dem ſogenannten„Hungerſtreik“ gegeben. Von dieſer Maßnahme ſind die Patienten von dem leiten⸗ den Arzt dieſer Abteilung in Kenntnis geſetzt wor⸗ den. Die Mitglieder des von den in Frage kommen⸗ den Patienten gewählten„Streikausſchuſſes“ geben ſelber zu, daß ſie von dem ihnen zuſtehenden Recht, ſich mit ihren Wünſchen an die Direktion des Krankenhauſes zu wenden, keinen Gebrauch gemacht haben. Der Ausdruck„Hungerſtreik“, der von der „Arbeiterzeitung“ gebraucht wird, iſt inſofern eine Irreführung, als die im Streik ſtehenden Patienten eit Beginn des„Streiks“ ſich von ihren Angehöri⸗ gen mit Nahrungsmitteln verſehen laſſen und nur die Annahme der Krankenhauskoſt ver⸗ weigern. Ueber das Eſſen im Krankenhaus, das übrigens fortgeſetzt von Mitgliedern der Kranken⸗ hauskommiſſion geprüft wird, iſt ſeit Wochen keine Beſchwerde eingegangen, N * Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Tiefbauweſen. Die nächſte Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Tiefbauweſen beginnt Montag, 17. Februar. Die Geſuche um Zu⸗ laſſung zur Prüfung ſind ſpäteſtens bis Montag, 20. Januar mit den vorgeſchriebenen Belegen beim Perſonalbüro der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Lammſtraße 19, einzureichen. * Ihren 90. Geburtstag konnte, wie mitgeteilt, Frau Luiſe Sohn geb. Beſt bei guter Geſundheit begehen. Die Jubtlarin ſtammt aus Weinheim und befindet ſich ſeit 1924 im Kath. Bürgerhoſpital, da ſte keine näheren Verwandten mehr hat. Ihr Mann, der ſtädtiſcher Beamter war, iſt ſeit langen Jahren tot und auch die einzige Tochter iſt nicht mehr am Leben. Die Frau iſt noch recht rüſtig und weiß ſich vergangener Zeiten gut zu erinnern. Eine Ehrung in kleinem Kreiſe wurde ihr geſtern zuteil.. Das Karlsruher Haus der Gesundheit Eine Zentralſtelle volkshygieniſcher Belehrung In wenigen Wochen wird man in Baden über eine Einrichtung verfügen, die für die Geſund⸗ heitspflege unſerer Bevölkerung von der größten Bedeutung zu werden verſpricht. Der Badiſche Landesverband für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge errichtet unter Mit⸗ wirkung aller übrigen ſozialhygieniſchen Fachver⸗ bände Badens in Karlsruhe ein Heim, das der Be⸗ lehrung aller Bevölkerungskreiſe auf dem Gebiete der Geſundheitspflege dienen ſoll, und eine Einrich⸗ tung darſtellt, die in dieſer Weiſe zum erſten mal in Deutſchland ein Zentrum volkshygieni⸗ ſcher Belehrung bilden ſoll. Die ſeit einer Reihe von Jahren von dem Badi⸗ ſchen Landesverband für Säuglings⸗ und Klein⸗ kinderfürſorge in Karlsruhe im Kinderkrankenhaus veranſtalteten Kurſe für junge Mädchen und Frauen, die den Zweck verfolgen, ihnen eine mög⸗ lichſt gute Vorbildung für ihren zukünftigen Beruf als Mutter zu verſchaffen, fanden einen ſo ſtarken Anklang in allen Bevölkerungskreiſen, daß die im Kinderkrankenhauſe zur Verfügung ſtehenden Räume ſich auf die Dauer als unzulänglich erwieſen, und die Errichtung eines eigenen Heimes nötig machten. Nachdem auch die übrigen badiſchen ſozialhygieniſchen Fachverbände, die Landesverbände zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, der Geſchlechts⸗ krankheiten und des Alkoholismus, ferner der Badi⸗ ſche Krüppelfürſorgeverein, der Hilfsverein für Geiſteskranke und die Badiſche Geſellſchaft für ſoziale Hygiene ſich zur Mitwirkung bereit erklärt hatten, konnte nunmehr ein Heim errichtet werden, das eine Stätte allgemeiner volkshygieniſcher Belehrung werden ſoll, wie ſie in dieſer Vielſeitigkeit wohl nir⸗ gends vorhanden iſt, und die einen ganz neuartigen Typus auf dem Gebiete der Geſundheitspflege dar⸗ ſtellt. Die Durchführung dieſes Planes wäre allerdings unmöglich geweſen, wenn nicht die Landes ver⸗ ſicherungsanſtalt Baden in großzügiger Weiſe ihre Mitwirkung für dieſe ebenſo neuartige wie ideale Aufgabe zugeſagt hätte. Einen guten Teil zum Gelingen trugen auch das Reichsminiſterium des Innern, der badiſche Staat, die Stadt Karlsruhe ſowie eine Reihe von privaten Spendern bei. Die Bauausführung erfolgte durch den bekannten Bau⸗ künſtler Hans Freeſe, bis vor kurzem Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe. Dal neue„Haus der Geſundheit“, wie es in ſinnvoller Weiſe getauft wurde, ſteht auf dem Ge⸗ lände des Karlsruher Kinderkrankenhauſes und wird von dieſem mitverwaltet.. 5 Der Geſchäftsführer des Badiſchen Landesver⸗ bandes für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge als des eigentlichen Unternehmens, Prof. Dr. Lu ſt, hatte auf Samstag die Vertreter der Preſſe zu einer Vorbeſichtigung eingeladen. Den Mittelpunkt der Anſtalt wird ein kleines Hygienemuſeum bilden, das durch leicht faßliche, bildliche und plaſtiſche Darſtellungen auch den Laien über die weſentlichen Grundelemente hygteniſcher Lebensweiſe belehren wird. Dieſes Hygienemuſeum— und das iſt das grundlegend Neue der Karlsruher Anſtalt— wird mit einer Reihe von Einrichtungen verbunden wer⸗ den, die eine plaumäßige Belehrung für Laien wie für Fachkräfte geſtatten. Große, helle Räume ermöglichen die Ab⸗ haltung von Kurſen und Vorträgen, ſowohl für alle die Kreiſe, die eine hygieniſche Aus⸗ und Fortbil⸗ dung von Berufs wegen benötigen(3. B. Fürſorge⸗ ärzte, männliche und weibliche Fürſorger, Kinder⸗ pflegerinnen und Kindergärtnerinnen, Lehrkräfte und Schülerinnen von Fortbildungs⸗Haushaltungs⸗ ſchulen uſw.), als auch für Frauen und Mädchen, die ſich nur ein gediegenes Wiſſen für ihren zukünftigen Beruf als Mutter beſchaffen wollen. Ein reiches Anſchauungsmaterial wird dieſem Unterricht beſonders dienlich ſein. Erfahrungs⸗ gemäß kann eine Unterweiſung aber erſt dann ein⸗ drucksvoll ſein und im Gedächtnis haften, wenn ſie am Leben ſelbſt geſchieht. Auch dazu wird Gelegen⸗ heit gegeben ſein: Eine Krippe für Säug⸗ linge und ein Kindergarten für Klein⸗ kinder, beide in muſtergültiger Weiſe eingerichtet, werden dieſem Zwecke dienen. Die Teilnahme an den geplanten Kurſen ſoll aber auch auswärtigen Intereſſenten ermöglicht werden. Daher wurden in dem Hauſe auch eine Reihe von Gaſtzimmern eingerichtet, um damit auch denen die Möglichkeit zu geben, die Karlsruher Anſtalt bequem und billig zu benützen, die ſonſt darauf verzichten müßten. Die neue Anſtalt wird Ende Januar eröffnet. J ff] y ·˙ V ðↄ ͤ w Mehr Verkehrsdiſziplin Wann wird das Mannheimer Publikum ſich end⸗ lich mal reſtlos die für eine Großſtadt nötige Ver⸗ kehrsdiſziplin angeeignet haben? Oft muß man fragen, ob nicht alle Bemühungen der Preſſe in dieſer Hinſicht Siſyphusarbeit bedeuten! Immer wieder ſtellt man feſt, daß das hieſige Publikum Verkehrserforderniſſe nicht beachtet. Beiſpiele: Geſtern abend kurz vor ſieben Uhr wurde neben dem Warenhaus Kander in der Breiteſtraße ein Junge überfahren. Dicht umdrängten die Paſſanten das Auto. Selbſt auf der Fahrbahn ſtanden die Neugierigen. Sogar die Elektriſche konnte nicht durchkommen, geſchweige denn der Fußgänger auf dem Gehweg. Umſonſt kämpften die herbeieilenden Polizeibeamten gegen die Beharxlichkeit der Zuſchauer. Dieſe erſchwerten ihnen ſehr ihr Amt. Alle Mühe mußten ſie anwen⸗ den, um wenigſtens dem Unglücksauto die Fahrbahn freizumachen. Wollte denn niemand einſehen, daß hier ſchnelle Hilfe nicht aufgehalten werden durfte? Auch ſonſt noch muß man ſich über„Verkehrs⸗ ungezogenheiten“ beklagen. Wer des Abends um die Zeit lebhaften Straßenbetriebes die Hauptſtraßen unſerer Stadt beſchreitet, wird oft unangenehm be⸗ rührt ſein, daß manche rückſichtslos genug ſind, ſich ausgerechnet ein Plauderſtündchen mitten auf dem Gehweg zu genehmigen. Jedermann iſt in ſolchem Fall ge⸗ zwungen, ſich an der Wand entlang zu quetſchen und ihre Spuren am Rock mitzunehmen oder ſich ein Stück der Fahrbahn anzuvertrauen. Auf gleiche Weiſe muß man vielfach— Sonntags beſonders— ſolchen Paſſanten ausweichen, die nur ihren Weg Arm in Arm zu dreien oder vieren zurücklegen. Es wird endlich nun Zeit, daß man unter Ver⸗ kehrsdiſziplin nicht nur die im Wagenverkehr gül⸗ tigen Regeln verſteht. Für den Fußgängerverkehr ſind derlei Verhaltungsweiſen oft noch bedeutend not⸗ wendiger. Sie werden nur nicht ſo in ihrer Bedeu⸗ tung erkannt, weil Lebensgefährdung nicht ſo offen⸗ ſichtlich droht. Jedenfalls muß noch manche Abhilfe geſchaffen werden, ehe man nur einigermaßen zufrie⸗ den ſein kann. Es wäre zu dieſem Zweck auch er⸗ wägenswert, ob man nicht noch mehr wie bisher in der Schule Verkehrsunterricht geben ſollte. Die Turnſtunden wären geeignete Gelegen⸗ heit, den theoretiſchen Unterricht praktiſch zu ergän⸗ zen. Damit wäre die Jugend über die körperliche Ertüchtigung hinaus auch für das Straßenleben wirk⸗ ſam erzogen. Es wird dem intereſſierten Beobachter nämlich mehr und mehr klar, daß nur eine ſyſtema⸗ tiſche Erziehung hier abhelfen kann. Sie muß bei der Jugend ſchon beginnen.* S * * Lebensmüde. Geſtern nachmittag verſuchte die 49 Jahre alte Ehefrau eines Viehpflegers in ihrer in der Schwetzingerſtraße gelegenen Woh⸗ nung durch Oeffnen des Gashahnens in ihrer Küche ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde im Krankenwagen in das Krankenhaus eingeliefert. Es beſteht keine Lebensgefahr. Grund zur Tat: Nervenleiden. Oberpoſtrat Löffler 60 Jahre Am Sonntag beging in Karlsruhe Oberpoſtrat und Stadtrat Löffler in erfreulicher geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Der Jubilar, der als Leiter des Kraft⸗ fahrweſens der Reichspoſt in Baden weit über die Grenzen unſeres Landes hinaus eine bekannte und beliebte Perſönlichkeit geworden iſt, genießt in der Beamtenſchaft großes Vertrauen. Seit Jahren iſt er Vorſitzender des Ortsbeamtenausſchuſſes und er⸗ ſter Vorſitzender des aus 600 Mitgliedern beſtehen⸗ den Poſtſportvereins. Im Reichsbund der höheren Poſtbeamten Deutſchlands vertritt er die Bezirke Karlsruhe und Konſtanz. Bei Ausbruch des Krieges übernahm er das Karlsruher Bahnpoſtamt und or⸗ ganiſierte daneben die große Feldpoſtſammelſtelle, die unter ſeiner energiſchen Leitung zu einer der größ⸗ ten Deutſchlands wurde. Sodann wurde er nach Warſchau berufen, um den Feldpoſtdienſt nach dem Oſten, ſowie den Heimatpoſtdienſt vom Oſtheere, überhaupt das Poſtweſen in Polen reorganiſieren zu helfen; beim Rückzug amtierte er als Transport⸗ führer der zahlreichen Beamten und Beamtinnen aus ganz Polen und verſah hierauf den Bezirks⸗ dienſt, wurde Kollegial⸗Mitglied der Oberpoſtdirek⸗ tion und übernahm am Ende der Inflation das völlig zuſammengebrochene Kraftfahrweſen. Heute, nach etwa ſechs Jahren ſeiner Tätigkeit als Kraftpoſtdirektor, verkehren gegen 60 Kraftpoſtkurſe in Schwarzwald, Odenwald und Rheinebene. Hun⸗ derte von Gemeinden verdanken ihm den Anſchluß an das Hauptſchienennetz oder ausgezeichnete Ver⸗ bindungen nach der Amtsſtadt und ihren Arbeits⸗ ſtätten. Straßenbauten und Straßenverbeſſerungen ſind unter ſeiner Einwirkung vorgenommen, eine große Zahl Kraftwagenhallen erbaut worden. Auf allen Verkehrstagungen, bei denen er ein ſtets hoch⸗ willkommener Gaſt iſt, iſt er nachdrücklich für die Verkehrshebung, für Werbung der Fremden, ihre Hereinführung nach und durch Baden eingetreten. Für 1930 ſoll der Fernreiſeverkehr aus Frankxeich, der Schweiz und Oberammergau nach Baden großen Stils aufgenommen und vor allem Karlsruhe Aus⸗ gangspunkt des Höhenverkehrs werden. Löffler hat ſich auch ſchriftſtelleriſch einen Namen gemacht als Verfaſſer der„Geſchichte des Verkehrs in Baden von der Römerzeit bis 1872“ lerſchienen 1912 bei Winter in Heidelberg, ferner als geſchätzter Mitarbeiter verſchiedener Poſt⸗Fachzeitungen. Dem Stadtratskollegium gehört Löffler ſeit 6 Jahren an. Er war darin ſtets eifrig bemüht um ein gutes Ein⸗ vernehmen zwiſchen Beamtentum und Bürgerſchaft, die ſein verdienſtvolles Wirken in der Oeffentlichkeit zu ſchätzen weiß. Wir gratulieren herzlichſt und wünſchen weiteren Erfolg, um ſo mehr als Löffler das vollſte Vertrauen ſeiner oberſten Behörde, des Reichspoſtminiſteriums, beſitzt, das in ihm den rich⸗ tigen Mann an die richtige Stelle geſetzt hat. Voranſtaltungen Roſengartenkonzert mit ſportlichen Einlagen Als billiger Abend wird am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal des Roſengartens ein populäres Konzert der badiſchen Polizei kapelle unter Leitung von Obermuſikmeiſter Heiſig veranſtaltet. Der Verein für Körperpflege von 1886 hat hierzu einige ſportliche Ein⸗ lagen aus Kreiſen ſeiner Freunde und Mitglieder vor⸗ bereitet. Mühlig⸗Carolus erſcheinen mt modernen Gla⸗ diatorenſpielen, die zwei Mildonia als Parterre⸗ akrobaten. Eine Gruppe lebende Plaſtik und rhythmiſche Uebungen mit Rundgewichten ergänzen dieſen Teil des volkstümlichen Programms, das auch in muſikaliſcher Hinſicht und bei der bekannten Leiſtungsfähigkeit der Poltzeimuſiker ſich außerordentlich anziehend und ab⸗ wechflungsreich geſtalten wird. Die Eintrittspreiſe ſind ſtark herabgeſetzt. Schluß des redaktionellen Teils Grlizon MUND WASSER· KUGELN und gesund burt Künſtler zu vollem Leben erwecken, bald uns köſtliche Lehrweisheit bietend, bald entzückend durch über⸗ mütige Schelmerei, bald erſchütternd durch rührende Klage über die tragiſche Vereinſamung ſeiner liebe⸗ bedürftigen Seele. Aus allen Bekenntniſſen tritt ſeine von wechſelnden Stimmungen bewegte, aber lautere und adlige Natur hervor, die keine Eigenſucht, keine Untreue kennt. Sein Name, mit den Großen ſeiner Zeit Wagner, Lifzt, Brahms unauflöslich verbunden, wird auch in aller Zukunft ſeinen reinen Glanz behalten. Bülowſcherze Von Friedrich Rückert Der ſtreitbare Hans von Bülow bediente ſich gern des Scherzes, des Witzes, der Satire und des Sar⸗ kasmus. So etwas trifft meiſt tiefer als eine for⸗ male Beleidigung und reizt umſo heftiger zur Ab⸗ wehr, als es den herbeigewinkten Kadi höchſtens lachen macht. Es gibt zahlreiche Bülowſcherze, die Haus als Unterliegenden zeigen. Sie ſind im höch⸗ ſten Grade unzuverläſſig; denn er kapitulierte nie. Deshalb muß man ſich bei der Mitteilung einer Aus⸗ wahl von Bülowſcherzen an die Ueberlieferung durch ſeine ihm gütig und verſtehend, aber doch auch fachlich und kritiſch gegenüberſtehende ſpätere Gattin Marie von Bülow, die Meininger Schauſpielerin Maria Schanzer, leiten laſſen. Das iſt hier geſchehen. * Bülow wird von einem begeiſterten Berliner Publikum durch raſenden Beifall um Wiederholung ſeiner Cäſar⸗Ouvertüre gebeten. Er hebt den Takt⸗ ſtock, und nun ertönt— der„Krönungsmarſch“ aus dem Propheten. Bülow begründet das:„Ich hörte das Stück kürzlich im Zirkus Hülſen ſo jäm⸗ merlich maſſakrieren, daß es mir Bedürfnis war, es einmal richtig aufzuführen.“ Hülſen, der Inten⸗ dant der Königlichen Oper, läßt Bülow den Titel eines Kgl. Preußiſchen Hofpianiſten entziehen. Bit⸗ lom veranlaßt ſofyrt den Druck von Beſuchskarten mit der Bezeichnung„Hauspianiſt Seiner Majeſtät des Deutſchen Volkes“ und veröffentlicht in der „Allgemeinen Deutſchen Muſikzeitung“ eine Ehren⸗ * 1 erklärung für die„Herren Oberſtallmeiſter Herzog, Renz, Salomonsky“ und andere bekannte Zirkus⸗ direktoren mit einer höflichen Bitte um Entſchuldi⸗ gung wegen des Vergleichs mit Hülſen. * Bonmot:„Es iſt manchmal leichter, gute Miene zum böſen Spiel zu machen, als gutes Spiel zum böſen Flügel.“ * Ein Herr, deſſen Gruß Bülow nicht erwidert, ruft ihm zu:„Oho, Herr von Bülom, ich wette, Sie ken⸗ nen mich nicht mehr!“—„Sie haben die Wette ge⸗ wonnen!“ hört er als Antwort. * j Ueber den Tenor Schott in Hannover, der früher Artilleriehauptmann war:„Iſt das nicht merkwür⸗ dig? Früher war er Artilleriſt, und jetzt ſingt er unter der Kanone.“ Kalauer? Jawohl! Bülow behauptet von ſich ſelbſt:„Einen Tag bin ich zu Tode betrübt, den anderen himmelhoch kalauernd.“ * In Hannover klopfte Bülow einmal eine Opern⸗ probe ab und fragte die unrein ſingende Pianiſtin: „Würden Sie die große Güte haben, uns einmal Ihr A anzugeben.“ * Bei einer Aufführung des„Fidelio“ ſetzt am Schluß der„Gouverneur“ vor Aufregung zu hoch ein. Bülow klopft ab:„Exzellenz wollen entſchie⸗ den zu hoch hinaus. Es wäre gut, wenn Exzellenz auf die Stimmung des Volkschores mehr eingehen wollten.“ 5 Bonmot:„Mascagni hat in ſeinem Vorgänger Verdi einen Nachfolger gefunden, der ihn noch lange überleben wird.“ 4 Friederike Großmann, die bei der haunoverſchen Königsfamilie ſehr beliebt war, ſchreibt er ins Stammbuch:„Mit den Welfen muß man heulen.“ * Während einer Probe fordert Bülow einen Po⸗ ſauniſten auf:„Blaſen Sie doch Forte!“ Der haucht kräftiger in ſein Inſtrument.„Bitte blaſen Ste Forte!“ drängt Bülom erneut. Der Poſauniſt bläſt noch gewaltiger. Bülow verlangt nunmehr ein drittes Mak, doch endlich Forte zu blaſen. Der Poſauniſt bläſt, daß ihm faſt die Adern zerſpringen. „Forte!“ ruft Bülow.„Stärker kann ich nicht,“ kapituliert der Poſauniſt. Bülow ſanft:„Das meine ich ja gerade! Nicht Fortiſſimo, ſondern Forte ſollen Sie blaſen!“ K Bet einer Chorprobe zu den ſchwatzenden Sänge⸗ rinnen:„Meine Damen, ich mache Sie höflich darauf aufmerkſam, daß das Kapitol bereits ge⸗ rettet iſt.“ * Zu jemand, der eine preisgekrönte Oper vor der Aufführung rühmt:„Merken Sie ſich eins, lieber Freund: Je preiſer eine Oper gekrönt iſt, um ſo durcher fällt ſie.“ * In einem Londoner Hotel ſtößt Bülow mit einem Herrn zuſammen, der wütend ausruft:„Eſel!“ Darauf zieht Bülow den Hut und ſagt mit der Geſte eines Mannes, der ſich ebenfalls vorſtellt:„von Bülow.“ 4e Zweiter Meiſterklavierabend Egon Petri. Ein Programm von gewaltigem Ausmaße ſowohl in der inhaltlichen Größe ſowte auch in Berückſichtigung der techniſchen Schwierigkeiten, die die Bewältigung dieſer Vortragsfolge mit ſich bringen wird, hat Egon Petri, der berühmte Buſoni⸗Apoſtel, ſich für ein Konzert am 9. Januar 1930 in der Har⸗ monie ausgewählt, das als zweiter Meiſterklavier⸗ abend dort ſtattfindet. Seinem verſtorbenen Meiſter Buſoni und ſich zum Ruhm, den immer begei⸗ ſterten Zuhörern als ein Führer in dem kaum aus⸗ zuſchöpfenden Schatz der Werke des Meiſters, hat er ſich als Buſoniſpieler einen Namen geſchaffen, der ihn an die Spitze aller Pianiſten ſtellt.— Einge⸗ leitet wird das Programm mit zwei Choralvor⸗ ſpielen von Johann Seb. Bach in der Uebertragung von Buſoni, die zu den Goldberg Variationen von Bach hinüberleiten. Es folgen Klavierkompoſitionen von Buſoni und darnach wieder Klavierübertragun⸗ gen und Bearbeitungen Mozart ſcher und Liſztiſcher Werke durch Buſoni. len Gedichte und Erzählungen von Vera Kander⸗ Velten. Vera Kander⸗Velten iſt Frieſin. Ihre Ge⸗ dichte und Erzählungen tragen den Charakter ſchwerer nordiſcher Balladen. Die tiefe Verbunden⸗ heit mit der Heimaterde, die Liebe zu Menſch und Tier kommt in ſtarker tönender Form zum Aus⸗ druck. Wir ſtehen zuerſt dem Stofflichen in der Er⸗ zählung vom„Gang durch das Wattenmeer“ etwas fremd gegenüber; bald aber ſind wir gefeſſelt und gepackt von der Stärke der Schilderung dieſes ringenden Landes, dieſer kindlich reinen Menſchen⸗ ſeelen. Wir erleben ihn mit, den Kampf des Frieſen⸗ pfarrers, der ſeinem Heimatdörflein die Weltabge⸗ ſchiedenheit erhalten will und ſich aufbäumt mit der elementaren Kraft, die den am Meer Geborenen eignet, gegen das Herüberkommen einer Welt, die ihm fern und fremd erſcheint.— Gut gegliedert, klar im Aufbau, intereſſant in der Milieumaleret und Menſchenſchilderung iſt die zweite Novelle, die in unſerer engeren Heimat ſpielt. Die hier geſchil⸗ derte Frau aber trägt unverkennbar nordiſche Züge, eine Holzſchnittftgur, klar und ſcharf geſehen. Vera Kander⸗Velten bleibt im beſten Sinn im Heimat⸗ lichen haften und ſo klingt aus ihren Gedichten, die mütterliche Wärme künden, und aus ihren Profa⸗ ſtücken ſtets ein Ton überzeugender Ehrlichkeit. Im Rahmen der„Maluheidu“(Gedok) las uns Frau Doerner⸗Ueberle mit ſtarker Einfühlungs⸗ kraft und ſympathiſcher Einfachheit dieſe Gaben edel⸗ ſter Heimatkunſt. Sinnige Dichterehrung Am Schillerdenkmal in Frankurt wurde füngſt ein Kranz niedergelegt, auf dem folgende Widmung zu leſen war: e g. K. „Dem Erfinder der Bürgſchaft in tief empfundener Dankbarkeit. Frankfurter Allgemeine — —EZö8B; ³ÜW ²˙ mu ĩ—... ͤ bl... ðr ß ð ß ĩ⅛ w' ͤ ͥ ͥ A m ˙tmww ͤ ˙ů 4. Seite. Nr. 10 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Januar 1930 Kommunale Chronik Boden⸗ und Wohnungspolitik in Mainz * Mainz, 7. Jan. In ſeinem Jahresbericht über die Entwicklung der Kommune Mainz führt Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Külb über den Gelände⸗ ankauf in den letzten vier Jahren aus: Wir haben aufgewendet im Jahre 1926: 1800 000 Mark, 1927: 1600 000 Mark, 1928: 1600 000 Mark und im Jahre 1929: 240 000 Mark. Beſonders zu erwähnen iſt hier⸗ bei die Erwerbung des Karthäuſer Hofes, des Ge⸗ ländes an der Stephan⸗Karl⸗Michel⸗Straße, des Ge⸗ ländes der ehemaligen Lederwerke ſowie die Erwer⸗ bung von reichsetgenem Gelände. Nur auf dieſe Weiſe war die Stadt in der Lage, im letzten Jahre 84.800 Quadratmeter Baugelände zum Preiſe von 1170000 Mark an Baugenoſſenſchaften abzugeben. Leider müſſe ſich die Stadt jetzt auch auf dieſem für die öffentliche Hand ſo wichtigen Gebiete ſtarke Beſchränkungen auferlegen und ſich zufrieden⸗ geben, wenn die noch ausſtehenden Verträge über die Erwerbung von Reichsgelände zu einem guten Abſchluß gebracht werden. Auch über die Verwertung des bebauten reichseigenen Grundbeſitzes ſteht die Stadt in ſtändiger Fühlung mit dem Reich. Ueber den Wohnungsbau wird feſtgeſtellt, daß von dem Baufonds ſeit dem Jahre 1926 insgeſamt 18 955 000 Mark für die Erſtellung von 1468 Neubau woh⸗ nungen aufgewendet worden ſind, wovon 14 361 000 Mark auf den ſtädtiſchen und 4 594 000 Mark auf den genoſſenſchaftlichen und privaten Wohnungsbau ent⸗ fallen, und daß weiter für zur Zeit im Bau befind⸗ liche bezw. von der Kommiſſion für Wohnungsbau bereits genehmigte Neubauwohnungen noch 6 700 000 Mark erforderlich werden, wovon wiederum 4 500 000 Mark auf den ſtädtiſchen und 2 200 000 Mark auf den . und privaten Wohnungsbau ent⸗ allen. * gg. Nußloch, 6. Jan. Die Gemeindeſpar⸗ kaſſe Nußloch konnte mit Abſchluß des Rech⸗ nungsjahres 1928 die geſetzlich vorgeſchriebene Rück⸗ lage von 8 Prozent des Einlageguthabens erreichen. Darüber hinaus wurde noch ein Ueberſchuß von 2306.19 RM. erzielt. Der Verwaltungsrat der Spar⸗ kaſſe hat nun beſchloſſen, 1000 RM. der Gemeinde⸗ kaſſe zu überweiſen, wovon wieder 500 RM. zur Anſchaffung von Schulbänken verwendet werden ſollen. Der Reſt von 1306.19 RM. ſoll dem Reſervefonds der Sparkaſſe überwieſen werden. Die Sparkaſſe hatte zu Beginn des Rechnungsfahres 1928: 1530 Sparkunden und 334 Girokunden. Im Laufe des Jahres konnte ein Zugang von 283 Spar⸗ kunden und 3 Girokunden verzeichnet werden. Die Geſamtzahl der Einleger beträgt ſomit 2151; dazu kommt noch die Gemeinde mit einem beſonderen Guthaben. Das ſtarke Anwachſen der Kundenzahl und der günſtige Abſchluß der Sparkaſſe beweiſen, daß zur Sparkaſſe Nußloch volles Vertrauen vor⸗ handen iſt und daß die Verwaltung unter Leitung von Vorſtand Georg Pfiſter trotz dauernden An⸗ wachſens des Aufgabenkreiſes ſehr gut gewirtſchaftet hat und es verſteht, den immer mehr bankmäßig ſich geſtaltenden Betrieb mit Ueberſicht und Umſicht zu leiten, Kleine Mitteilungen Entſprechend dem Vorgehen anderer Städte und aus Erſparnisgründen wurde nunmehr auch in Pforzheim zur Vergrößerung der Poli⸗ zeireviere geſchritten. Mit Wirkung vom 31. Dezember werden nur noch vier Polizeireviere beſtehen. Der Offenburger Stadtrat behandelte einen Antrag der Wirtſchaftspartei, der verlangte, daß dem Elektrizitätswerk Mittelbaden und den ſtädtiſchen Werken die Ausführung von Inſtalla⸗ tionsarbeiten verboten werde, um den anſäſſigen Inſtallateuren die Konkurrenz zu nehmen. Die ſtädtiſchen Werke haben hierzu erklärt, daß ſie über⸗ haupt keine Inſtallationsarbeiten ausführen, aus⸗ genommen in ſtadtteigenen Gebäuden. Das Elektri⸗ zitätswerk Mittelbaden lehnte es ab, ſeine Inſtalla⸗ tionsabteilung aufzugeben unter Hinweis auf die Notwendigkeit der Beibehaltung im Intereſſe der eigenen Lebensfähigkeit und auf die Tatſache, daß bei der Begründung der Geſellſchaft von allen Par⸗ teien die Errichtung und der Ausbau dieſer Abtei⸗ lung gefordert worden war. In Lahr wickle ſich der Verkehr mit den Inſtallateuren durchaus reibungs⸗ los ab; dort ſeien die Inſtallateure Unterverkäufer für die vom Elektrizitätswerk gelieferten Apparate. Der Stadtrat beſchloß, die Angelegenheit nicht wei⸗ ter zu verfolgen. Er nahm dann ein Angebot des Elektrizitätstwerkes Mittelbaden zur Kenntnis, das dahin geht, die Haupt⸗ und Steinſtraße, die heute noch mit Gas beleuchtet werden, auf eigene Koſten zu inſtallieren und gegen eine Pauſchalvergütung von jährlich 4200 RM. zu beleuchten. Zu dieſem Antrag ſoll ein fachmänniſches Gutachten eingeholt werden. Mit Befriedigung nahm der Stadtrat da⸗ von Kenntnis, daß die letzte Ortenauer Herbſt⸗ meſſe ohne Inanſpruchnahme ſtädtiſcher Mittel wiederum ohne Fehlbetrag abgeſchloſſen hat. Die Stadtverwaltung Singen hat Vorarbeiten getroffen zur Einrichtung eines Schlachtvieh⸗ marktes in Singen. Das badiſche Oberland mit ſeiner ſtark entwickelten Landwirtſchaft und teilweiſe auf hoher Stufe ſtehenden Milchzucht und großer Schweinezucht, hat für den Verſand dieſer Tiere auf die drei badiſchen Schlachtviehmärkte Mannheim, Karlsruhe und Freiburg einen ſehr weiten und koſt⸗ ſpieligen Weg, verbunden mit den verſchiedenſten Riſikos. Das Bauprogramm zur Erweiterung des ſtädtiſchen Krankenhauſes in Säckingen umfaßt folgende Punkte: 24 Betten 1. bis 3. Klaſſe, zwei Räume für Röntgenbehandlung und Höhen⸗ ſonne, eine Iſolierabteilung, eine Wöchnerinnen⸗ ſtation, einen Krankenaufzug, die Neuerrichtung einer Warmwaſſerheizung und die erforderlichen Nebenräume. Das alte Iſoliergebäude ſoll nach Fertigſtellung des Erweiterungsbaues als Leichen⸗ halle Verwendung finden. Mit einer aus den Sozialdemokraten, Kommu⸗ niſten und Nationalſozialiſten beſtehenden Mehrheit hat die letzte Wiesbadener Stadtverord⸗ . erneut beſtimmt, alle Pflichtarbeiter ſofort zu entlaſſen und als Notſtandsarbeiter bei voller Beſchäftigung einzu⸗ ſtellen. Der Magiſtrat iſt dieſem Beſchluß nicht bek⸗ getreten. Er beſchloß, die Entſcheidung des Regie⸗ rungspräſidenten über einen früheren Antrag der Stadtverordneten abzuwarten. Vom Schluchſeewerk Vom Landesarbeitsamt deutſchland wird uns geſchrieben: Die Durchführung des Schluchſeewerks als Not⸗ ſtandsarbeit, die Tatſache und die Art der Be⸗ ſchäftigung Arbeitsloſer hierbei, endlich die Unter⸗ bringung und die Entlohnung der dortigen Not⸗ ſtandsarbeiter ſind von ſeiten der Bezirksleitung des Deutſchen Baugewerksbundes in Karlsruhe in letzter Zeit wiederholt Gegenſtand abfälliger Beur⸗ teilung in der Preſſe geweſen. Dieſe Kritik entbehrt der Berechtigung. Zunächſt trifft es nicht zu, daß durch die Anerkennung des Schluchſeewerks als Not⸗ ſtandsarbeit ein privates Unternehmen gefördert wird. Die Schluchſee.⸗G. iſt zwar ihrer Rechts⸗ form nach eine Geſellſchaft des bürgerlichen Rechts. Tatſächlich handelt es ſich um ein gemiſchtwirtſchaft⸗ liches Unternehmen, deſſen Gemeinnützigkeit vom badiſchen Landtag eingehend erörtert und bejaht worden iſt, um ein Unternehmen, deſſen Förderung und Unterſtützung nach der uns gegebenen Dar⸗ ſtellung in hohem Maße im öffentlichen Intereſſe liegt, deſſen Nutznießer nicht private Kreiſe, ſon⸗ dern die hinter ihm ſtehenden öffentlichen Körper⸗ ſchaften und letzten Endes die Allgemeinheit iſt. Auch ſonſt entſpricht die vom Reichsarbeitsmini⸗ ſterium bezw. dem Verwaltungsausſchuß des Landes⸗ arbeitsamts ausgeſprochene Anerkennung als Not⸗ ſtandsarbeit durchaus den allgemein für die För⸗ derung von Notſtandsarbeiten geltenden Beſtim⸗ mungen. Wenn ferner behauptet wird, die Beſchäfti⸗ gung ungeſchulter Arbeitsloſer und deren Auswechſlung jeweils ſchon nach 18 Wo⸗ chen gegen andere Arbeitsloſe ſeien die Urſache der leider wiederholt vorgekommenen Betriebsunfälle, ſo hat eine genaue Unterſuchung ergeben, daß dieſe Unfälle ihren Grund nicht in der Beſchäftigung von Süd weſt⸗ Notſtandsarbeitern, ſondern in den objektiven, in der Natur von Arbeiten dieſer Art liegenden Verhält⸗ niſſen haben. Von den bisher zu beklagenden fünf Todesopfern waren übrigens nur 2 Notſtandsarbei⸗ ter. Unter den durch Unfall ernſthaft Verletzten ſind die Notſtandsarbeiter weſentlich geringer vertreten, als ihrer Verhältniszahl entſpricht unter 16 Ver⸗ letzten 5 Notſtandsarbeiter). Sodann ſind die mit ge⸗ fährlicheren Arbeiten beſchäftigten Notſtandsarbeiter, hierbei insbeſondere die, die erſt nach längerer Uebung voll leiſtungsfähig werden und damit die Betriebsgefahren vermindern, in aller Regel nicht nach 13 Wochen ausgewechſelt, ſondern bis zu der geſetzlich zuläſſigen Höchſtdauer von 26 Wochen be⸗ laſſen worden. Die Unterbringung und Entlohnung der Not⸗ ſtandsarbeiter endlich erfolgt in derſelben Weiſe wie bei den am Schluchſeewerk beſchäftigten freien Ar⸗ beitern, die gegenüber den Notſtandsarbeitern weit in der Mehrzahl ſind(im Durchſchnitt 60 v. H. freie Arbeiter und 40 v. H. Notſtandsarbeiter). Die wie⸗ derholten Prüfungen an Ort und Stelle haben er⸗ geben, daß— von verſchwindenden Ausnahmen ab⸗ geſehen— ein berechtigter Grund zu Beanſtandun⸗ gen nicht gegeben iſt. Bet einer Unterbringung in Baracken werden ſich niemals alle Wünſche befrie⸗ digen laſſen. Die Entlohnung erfolgt nach dem zu⸗ ſtändigen Bauarbeitertarif. Eine Beſſerſtellung der Notſtandsarbeiter gegenüber den freien Arbeitern, etwa, wie verlangt, durch Gewährung von Sonder⸗ unterſtützungen an die Notſtandsarbeiter, kann aus naheliegenden Gründen nicht in Frage kommen. Soweit die erwähnten Auslaſſungen Fragen be⸗ treffen, die ſich nicht auf die Notſtandsarbeiter be⸗ ſchränken und daher außerhalb des Aufgabenkreiſes der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung liegen, kann auf ſie hier nicht eingegangen werden. E Aus dem Lande Grundſteinlegung für die neue Heidelberger Univerſität Kr. Heidelberg, 7. Januar. Die feierliche Grundſteinlegung für die neue Univer⸗ ſität wird, wie das„Heidelberger Tagblatt“ mit⸗ teilt, am 15. Januar ſtattfinden. Der amerikaniſche Botſchafter Shurman, der ſchon im Laufe dieſes Monats Deutſchland verläßt, um nach Amerika zurückzukehren, iſt zu dieſer Feier eingeladen wor⸗ den, doch iſt es mit Rückſicht auf die knappe Zeit, die ihm zur Verfügung ſteht, noch nicht ſicher, ob er perſönlich der Einladung Folge leiſten kann. In den Grundſtein werden verſchiedene Gegenſtände einge⸗ legt. Vor allem eine Urkunde über die Stiftung und ein Verzeichnis der Stifter. Auch die von Shur⸗ man der Stadt Heidelberg gewioͤmete engliſche Ueberſetzung des Liedes„Altheidelberg“ wird bei⸗ gefügt. Botſchafter Shurman iſt auch vom Reich s⸗ präſidenten zum Feſteſſen am Reichsgründungs⸗ tag eingeladen. Zu dieſem Eſſen iſt vom Reichspräſfi⸗ denten auch der Rektor der Heidelberger Univerſität, Profeſſor Dr. Gotſchlich, eingeladen worden. Man darf annehmen, daß in dieſer Einladung eine be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit des Reichspräſidenten gegen den ſcheidenden amerikaniſchen Botſchafter Shur⸗ man wegen ſeiner freundſchaftlichen Beziehung zur Heidelberger Univerſität liegt. Verſorgung der Kriegsopfer st. Mosbach, 7. Jan. Ueber die Verſorgung der Kriegsopfer ſprach Herr Geller⸗ Mannheim in einer größeren Gauverſammlung, die durch Herrn Schneider ⸗ Mosbach geleitet wurde. Der Bezirks⸗ leiter der Mannheimer Geſchäftsſtelle tadelte vor allem die Sparmaßnahmen, die das Reich gerade bei den Kriegsrentnern durchführen will. Er hält die Zentraliſation für verfehlt. Das Hauptverſorgungs⸗ amt Karlsruhe hat Arbeit genug. Scharfe Worte findet der Redner gegen manche Aerzte, die das Gutachten abzugeben haben, beſonders wendet er ſich gegen junge Mediziner, die den Krieg gar nicht erlebt haben. In Baden wurden 12 500 Fälle be⸗ handelt. Das VBerſorgungsgericht Mannheim be⸗ handelte im letzten Jahre 432 Fälle, wovon 181 ge⸗ nehmigt wurden. Oberſt a. D. Seiler vom Bad. Kriegerbundspräſidium warnte vor den Kapital⸗ abfindungen, da das Reich hierzu kein Geld mehr habe. Weiter ſprach er über das Spruchverfahren. Nicht weniger als 134000 Kriegsrentenver⸗ fahren liegen in Berlin unentſchieden. Gewarnt wurde vor den Schwarzvertretern, die im Lande herumreiſen und beſonders Kriegerwitwen betrügen. Alle Rentenverfahren behandelt der badiſche Krie⸗ gerbund koſtenlos. Ueber Hinterbliebenenfürſorge ſprach Frau von Berg⸗Karlsruhe. Die Geſchäfts⸗ ſtelle ſorgt für Kriegerwitwen, Altveteranen, Halb⸗ und Vollwaiſen, nimmt Weihnachtsbeſcherungen in den Städten vor, bringt Mädchen in Haushaltungs⸗ ſchulen unter und ſorgt für Stadtbkinder, daß ſie einen Ferienaufenthalt auf dem Lande erhalten. In Baden ſind noch 2000 Altveteranen, in einem Schwarzwaldgau noch 48, am Leben. Weil die Be⸗ zirksſtelle in Mannheim für die 17 Gaue im Neckar⸗ tal, Kraichgau und Frankenland zu weit abgelegen iſt, wurde eine Entſchließung angenommen, daß ſie am 1. April nach Heidelberg verlegt wird. Muſikerdelegiertentag in Nußloch gg. Nußloch, 6. Jan. Die Muſikkapelle der hie⸗ ſigen Freiwilligen Feuerwehr begeht ihr 55jähriges Stiftungsfeſt am 25. Mai d. J. durch Abhaltung eines Preisſpielens. Geſtern fand nun im Saale zur Krone eine von Muſtker Gemeinderat Peter Lüll geleitete Delegiertenverſammlung ſtatt, bei der Herr Lüll ausführte, daß dieſe Veranſtaltung kein ſtarres Preisſpielen, ſondern vor allem ein Ehrentag der Muſiker zur Förderung der Muſikpflege und zur Hebun gdes Verſtändniſſes für gute Mufik werden ſolle. Es meldeten ſich aber nur 6 Kapellen zur Beteiligung an. Da mit dieſen allein eine ſolche Veranſtaltung nicht beſtritten werden kann, wurde auf Antrag auswärtiger Muſikfreunde beſchloſſen, in etwa vier Wochen nochmals einen Delegiertentag abzuhalten. Inzwiſchen ſoll mit den Muſikkapellen der Nachbarſchaft perſönlich Fühlung genommen werden. Die bereits angemeldeten Ka⸗ pellen haben verſichert, an ihrer Zuſage feſtzuhalten, da ſie auch gerne einmal ein Feſt in dem als muſtk⸗ liebend bekannten und ſehr gut erreichbaren Nuß⸗ loch mitmachen möchten. Goldene Hochzeit * Eſchelbronn(Kreis Heidelberg), 6. Jan. Heute önnen der hochbetagte Gärtnereibeſitzer Johann Bader und ſeine Frau Barbara geb. Hettenkemmer in Eſchelbronn das ſeltene Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit feiern. Die Inflation und der Verluſt des einzigen Sohnes raubten dem Ehepaar die Reſer⸗ ven, die für das hohe Alter beſtimmt waren. Es erfreut ſich noch der beſten Geſundheit. Der Ev. Kirchenrat ließ dem Jubelpaar eine Bibel über⸗ reichen. Der Reichspräſident und der Bad. Staatspräſident haben eine Ehrengabe überſandt. Zahlreiche Glückwünſche kamen von allen Seiten. Autounfälle durch Glatteis * Lörrach, 6. Jan. Ein ſchwerer Autounfall er⸗ eignete ſich in der Samstagnacht kurz hinter Brom⸗ bach vor der Wieſenbrücke. Auf der vereiſten Straße kam ein aus Lörrach ſtammender Per⸗ ſonenwagen ins Schleudern, wurde gegen einen Baum geworfen und rollte die hohe Böſchung hinunter in den Kanal, wo er wieder auf den Rädern ſtehen blieb. Die drei Inſaſſen wurden bei dem Anprall ins Waſſer geſchleudert, konnten ſich aber retten. Im übrigen kamen ſie ohne ernſthafte Verletzungen davon. Der Wagen wurde erheblich beſchädigt.— An der gleichen Stelle und aus dem gleichen Grunde fuhr ein hinter dem erſten Wagen kommendes Freiburger Auto dort auf eine Telephonſtange, wurde hierdurch aufgehalten und um 180 Grad in der Fahrtrichtung gedreht. Sonſt wäre auch dieſer Wagen in den Kanal geſtürzt. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Staatliche Perſonal veränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Gendarmeriehauptwachtmeiſter Franz Scherer in Eberbach und Gendarmerie⸗Inſpektor Anton Re⸗ gensburger in Karlsruhe. Ernannt wurde Uebler, Verwaltungsamt⸗ mann, Vorſitzender des Arbeitsamts Villingen, zum Regierungsrat; Polizeiaſſiſtent Rudolf Simon in Karlsruhe zum Polizeiſekretär; Polizeiaſſiſtent Lud⸗ wig Kramer zum Polizeiſekretär der Verwal⸗ tungspolizei. i Gärungsloſe Früchteverwertung 5 Y. Ladenburg, 6. Jan. Im Oktober des vergan⸗ genen Jahres war hier durch den bekannten, unent⸗ wegten Vorkämpfer für die gärungsloſe Früchte⸗ verwertung, Stadtpfarrer Häußler⸗Ladenburg, im Benehmen mit dem Obſtbauoberinſpektor des Krei⸗ ſes Mannheim, dem Obſtbauverein und dem Frauen⸗ verein eine Anzahl von Süßmoſtwerbetagen abgehalten worden. Sie haben hier und in der gan⸗ zen Umgebung gute Erfolge gezeitigt, die alkohol⸗ freien Fruchtgetränke beginnen ſich immer mehr in den Familien einzubürgern, die Zahl der Anhänger des Süßmoſtgedankens iſt ſtark gewachſen. Stadt⸗ pfarrer Häußler hat im Herbſt der Bevölkerung in 8 Ladenburg 6600 Liter Süßmoſt bereitet. In den Haushaltungen ſelbſt wurden noch über 1000 Liter hergeſtellt ſo daß insgeſamt rund 8000 Liter Moſt ſteriliſiert wurden. In der Umgebung von Laden⸗ burg wurden rund 13 000 Liter bereitet. Schon be⸗ ginnen ſich auch weitblickende Gewerbetrei⸗ bende der Sache anzunehmen. In Mannheim hat ein Betrieb eine größere Menge hergeſtellt, in Weinheim ein anderer 20 000 Liter zum Wiederver⸗ kauf. Das ſind wertvolle Poſten im Kampfe gegen den Alkoholismus. Dieſe poſitive Methode iſt beſſer als Warnungen und Reden. Das auch qualitativ gute Ergebnis des letzten Jahres wird ſicher zur weiteren Verbreitung des Süßmoſt⸗ gedankens beitragen. Im Landesausſchuß des Verbandes gegen den Alkoholismus wurde das Wirken von Pfarrer Häußler ſehr anerkannt. Er erſtrebt, daß auch die Wirtſchaften allmählich den Ausſchank von alkoholfreien Fruchtweinen auf⸗ nehmen, wie es in der Schweiz und anderen Län⸗ dern ſchon der Fall iſt. Die Verwirklichung wäre auch volkswirtſchaftlich von großer Bedeutung, da gerade in unſerer Gegend der Obſtbau neue Ver⸗ wendungsmöglichkeiten zur Hebung des Abſatzes notwendig hat. Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 8. Januar 12.15 Uhr: München, Stuttgart: Schallplattenkonz. 13.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schallplatten. 14.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, München: Konzert. 17:00 Uhr: Budapeſt: Konzert. 17.15 Uhr: München: Kinderſtunde. 19.00 Uhr: Berlin, München, Brünn, Prag, Wien: Konzert. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Haus Ebbecke, Lieder zur Laute, Budapeſt, Daventry: Konzert, Stockholm: Chorkonzert. g 20.00 Uhr: Berlin, Breslau, Stute gart:„Ido⸗ meneo“, Oper von Mozart, Frankfurt: Neue Muſik, Hamburg: Uraufführung:„Der Prozeß Maria Stuart“, Brünn, Prag, Preßburg: Konzert, Stockholm: Sinfoniekonzert, Zürich: Unterhal⸗ ungsabend. 20.30 Uhr: Königs wuſterhauſen, Langenberg: Konzert. 20.45 Uhr: München:„Die Buchſtabtertafel“, Luſtſpiel, London: Konzert. 21.00 Uhr: Königs wuſterhauſen, Langenberg: Heiterer Abend: Hinterm Kachelofen, Kauſchau, Preßburg: Tanzmuſik, Rom: Sinfoniekonzert. 21.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Heitere Joſef Plaut⸗Stunde, Hamburg: Muſikaliſche Volksfeſte, Daventry: Operettenmelodien, Stockholm: Alte Tanzmuſik, anſchließend neue Tanzmuſik. 22.95 Uhr: London: Kammermuſik. 22.50 Uhr: Hamburg: Tanzfunk. 24.00 Uhr: London: Tanzmuſik. . Wetter⸗Aachrichten der Badischen Landeswelterwarte Karlsruhe See Luft⸗ 2 2 1 See SS SA Wind bh. i 5e S d een Wen W ͤ en e eee Nicht Stärke Wertheim 1510.- 0% 3 1 tin heiter Königsſtuhl 568771. 4 4 ſtill wolkenlos Karlsruhe 120 771.8 2 6 1 0 leicht bedeckt Bad.⸗Bad. 215 771.5 1 7 0ſt Nebel Villingen 780 7740 2 6 24 8x. bedeckt Haden Hof 1275 642.0 11 5 1 till heiter aden weil.“— 770,0 8 1 0 leicht wolkenlos St. Blaſien 780— 8 8 8 fſtill 2 Bad. Dürch.—— 21 8 4 N 1 heiter Das weſteuropäiſche Zwiſchenhoch hat ſich als langgeſtreckter Hochdruckrücken auf das Feſtland verlagert. Unter ſeiner Einwirkung iſt bei uns Auf⸗ heiterung eingetreten, da das Mittelmeertief ſich ziemlich raſch ausgefüllt hat, ohne unſere Witterung weiter zu beeinfluſſen. Eine neue atlantiſche Depreſſion hat inzwiſchen Warmluft über England nach Nordeuropa herangeführt und wird auf dem Feſtlande zur Südwärtsverlagerung des Hochdruck⸗ rückens führen. Für unſer Gebiet ſteht daher zu⸗ nächſt wieder Rückdrehen des Windes nach Süd bevor. Ausgeſprochen mildes Weſtwetter iſt aber vorerſt nicht zu erwarten, da Kaltluft von der Rück⸗ ſeite der atlantiſchen Depreſſion über dem Ozean ſchon ziemlich weit nach Oſten vorgeſtoßen iſt und in 1 bis 2 Tagen wahrſcheinlich die europäiſche Weſt⸗ küſte erreichen wird. f Wetterausſichten für Mittwoch, 8. Januar: Zeitweiſe heiter und trocken, bei ſüdlichen Win⸗ den. Leichte Nachtfröſte mit örtlichen Frühnebeln. Hochſchwarzwald Temperaturumkehr. Amtlicher Schneebericht vom 7. Januar 1930, 8 uhr morgens Feldberg ⸗Poſtſtation: Heiter,—1 Grad, Schnee⸗ höhe 30 Ztm., Firn. Ski und Rodel gut. N Titiſee: Heiter,—4 Grad. Nur Eisbahn möglich. Nenſtadt: Heiter,—3 Grad. Nur Eisbahn mögl. Höchenſchwand: Heiter, 71 Grad, 8 Ztm,, ver⸗ harſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe. St. Blaſien: Heiter,—3 Grad, geringe, lückenhafte Schneedecke, vereiſt. Nur Rodel möglich. Furtwangen: Heiter,—3 Grad, 8 Ztm., lückenhaft. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Schönwald: Heiter,—1 Grad, geringe, lückenhafte Schneedecke, verharſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Bad Dürrheim: Heiter,—2 Grad. Keine Sport⸗ möglichkeit.. Ruheſtein: Heiter, 0 Grad, 15 Ztm, verharſcht. Ski gut, Rodel mäßig. Bühlerhöhe⸗Plättig: Heiter, 72 Grad. Kein Sport möglich. 8 8 Die Wetterlage in der Schweiz Am 6. Januar. Eine richtige ſtabile Wetterlage ſcheint dieſer Winter überhaupt nicht bringen zo wollen. Seit einigen Tagen herrſcht zwar in allen Höhenſtationen ſchönſtes Sonnen⸗ wetter, doch regiert vielfach der Föhn wider und macht die Schneeverhältniſſe denkbar ſchlecht. Nur im Engadin hat ſich jetzt die Kälte halten können und die faſt ein Meter hohe Schneedecke bietet ideale Skifelder. Die Morgentemperaturen von St. Moritz ſtehen ſeit Tagen bei — 4 Grad, Pontreſin a— 6 Grad. Immerhin iſt heute wieder leichte Bewölkung eingetreten. Das Berner⸗Oberland leidet ſpeziell unter Föhn und verzeichnet faſt überall tagsüber Schneeſchmelze. Die kälteſten Nachttemperaturen gehen wenig unter Null. Die Sportveranſtaltungen vom Sonntag litten denn auch ſtark unter der ſchlechten Schneedecke und dem ziemlich ſtarken Föhn. Im übrigen liegt klarblauer Himmel über Adel⸗ boden, Engelberg und Grindelwald. Zer⸗ matt hat bis jetzt infolge ſeiner Höhe ideales Winter⸗ wetter bei ſtändigen Kältetemperaturen und einer Schnee⸗ decke von 50 Zentimeter. e Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar Aheln Pegel J 28. 31 36. 7 Necar⸗Pegel].].6. Saſel 05.80.0 Schuſterinſe!.381.210, 108 100 Mannbelm 8 439453 20 Sahle 288 flece 72 7 Jaaſtſed 7 146/00 Maxau.89.40.45.30 4 14 Maunhem 383348844882 345 Tau 2 4487 2060 2,47 2,88 Köln 3,448,418. 72 3,45 8,31 * wee N . 23 345 .01 I——— ů ů— urde rin Re⸗ amt⸗ zum nin Lud⸗ wal⸗ ver⸗ ag, 7. Januar 1930 A Dienst Ein neues Wundermetall Neuerdings wird ein Metall von geradezu ver⸗ blüffenden Eigenſchaften verwandt. Es iſt das Beryllium. Legierungen von Kupfer mit dieſem Metall zeigen bei einem Gehalt von 6,7 v. H. Be (Beryllium) eine größere Härte als Stahl. Be⸗Cu Legierungen laſſen ſich durch Abſchrecken vergüten. In weichem Zuſtand geſtatten ſie ein Hämmern, Walzen, Ziehen und Stauchen. Bei einer nach dieſer mechaniſchen Arbeit vorgenommenen Vergütung ſtei⸗ gert ſich ihre Feſtigkeit um das Dreifache, und ihre Härte ſogar um das Vierfache. Die Zugfeſtigkeit üblicher Bronzen beträgt 50⸗70 Klg. im Mittel, wäh⸗ rend vergütete Be⸗Cu⸗Legierungen mit 2,5 v. H. Beryllium eine ſolche von 135 Klg., und eine drei⸗ prozentige ſogar von 140 Klg. aufzuweiſen hat. Die Elaſtizität übertrifft die Schwingungsfeſtigkeit der beſten Federſtahlqualitäten um das Fünffache, und das der beſten Bronzen um das Zehnfache. In der Gießereitechnik übertrifft die Verwendung von Beryllium zu Desoxydationszwecken alle bisher an⸗ gewandten Mittel an Wirkſamkeit. Einige hundert⸗ ſtel Prozent genügen um beim Kupferſandguß ein Matewial zu ſchaffen, welches gewalztem Elektrolyt⸗ kupfer beſter Sorte ebenbürtig iſt. Beryllium⸗ bronze hat unter allen Legierungen die höchſte elek⸗ triſche Leitfähigkeit. Sie iſt daher in elektrotechniſcher Hinſicht von hoher Bedeutung, beſonders dort, wo großer Widerſtand gegen Schleifbeanſpruchung ge⸗ fordert wird. So z. B. können Leitungsmaterialien, die aus Bronze angefordert werden müſſen, bei Ver⸗ wendung von Berylliumbronze in halber Stärke dimenſioniert werden. Die Verſchleißfeſtigkeit iſt etwa ſechs Mal größer als die normaler Bronzen. Naturgemäß wendet man ſie vorteilhaft bei Kontak⸗ teufedern elektriſcher Lokomotiven mit ihren dauern⸗ den Stoßbeanſpruchungen an. Was vom Kupferguß geſagt wurde gilt auch für Nickel, um gasdichten und porenfreien Guß zu erhalten. Auch hier ſetzt man nicht reines Beryllium zu ſondern eine Vorlegie⸗ rung mit etwa 10 v. H. Be. Dieſe neue Nickel⸗ legierung läßt ſich vor der Vergütung beliebig mechaniſch bearbeiten, ja ſogar vergießen und dann als Guß vergüten. Auf dem Gebiete der Eiſenberyllium⸗Legierungen eröffnen ſich ganz beſondere Perſpektiven. Es haben ſich hier durch Verwendung des Mehrſtoffſyſtems Neuheite nergeben, die den-A⸗Stählen weſens⸗ artig ſind, ſich aber— und das iſt bedeutſam, ver⸗ güten laſſen. Während ſich die ſogenannten nicht⸗ roſtenden Stähle ſo gut wie garnicht, oder nur äußerſt ſchwierig verarbeiten ließen, laſſen dieſe Berylliumſtähle dieſes ohne weiteres mit ſich machen. Hierdurch dürfte eine neue Aera der nichtroſtenden Stähle aubrechen. Die vorbenannte Eigenſchaft iſt von unabſehbarer Bedeutung, inſofern, als uns erſt⸗ malig Werkſtoffe in die Hand gegeben werden, die die ſtaunenswerten Eigenſchaften verbinden, kor⸗ roſionsbeſtändig zu ſein, und ſich vergüten zu laſſen, womit die bisherigen Schwierigkeiten, die eine Formgebung erſchwerten, überwunden find. Nicht mur die elektro und maſchinentechniſche Induſtrie, ſondern auch die Flugzeug⸗Induſtrie, die chemiſche Induſtrie und der Bergbau bekommen bei Verwen⸗ dung von Beryllium ein Material von nie ge⸗ ahntem Wert. Andere Verwendungsgebiete für Berylliumlegierungen ſind dort vorhanden, wo ge⸗ ringe Wärmeausdehnungskoeffizienten in Betracht kommen, wie in der Telephontechnik und in der Technik des Muſikinſtrumenbaues. Der Preis für ein Gramm Beryllium, der früher etwas 200 4 be⸗ trug, erniedrigte ſich auf etwa.50. In Berlin wird gegenwärtig die größte Gewinnungsanlage mit einer jährlichen Gewinnung von 1000 Klg. gebaut. Bei einer derartigen Produktion dürfte ſich der Preis auf etwa 1. verbilligen, und bei einer wei⸗ teren Steigerung auf jährlich 10 000 Klg., wie ge⸗ plant iſt, auf etwa 300400 4 per Klg. Beryllium wird aus Beryll, eine Abart von Suaragd, und Aquamarin gewonnen. Dieſes an und für ſich weit verbreitete Mineral enthält jedoch nur 3 höchſtens 5 v. H. dieſes wertvollen Metalls. Das Metall tritt darin als Berylltun⸗Aluminium⸗ Silikat auf. Beryll enthält etwa 10—14 w. H. Beryl⸗ Mumoxyd auf Oxyd umgerechnet. Neuzeitliche Kochgeſchirre Stahl über alles— Die moderne Sparſamkeit In den letzten Jahren hat man begonnen, ſich auch mit neuzeitlicher Geſtaltung des Koch⸗ geſchirres zu befaſſen. Der Diplomingenieur Schultheiß hat, wie Frau Eberhardt in der Zeitſchrift „Wiſſen und Fortſchritt“ berichtet, weitgehende Ver⸗ ſuche darüber angeſtellt, welche Art von Koch⸗ geſchirren einerſeits die beſten Wärmeleiter ſind, an⸗ dererſeits aber den geringſten Wärmeverbrauch haben. Bisher nahm man als feſtſtehend an, daß dieſe beiden Eigenſchaften am meiſten die Kupfer⸗ und Aluminiumgeſchirre zierten. Die Verſuche des Dr. Schultheiß ergaben nun, daß Stahlgeſchirre, die auf beiden Seiten emailliert waren, ſowohl am längſten die Wärme hielten, als auch am ſparſamſten mit ihr umgehen. Unmittelbar hinter ihnen kamen die ſchweren emaillierten Porzellangeſchirre, trotz⸗ dem ihre Wärmeleitfähigkeit nur 5 v. H. derjenigen des Küpfers beträgt. Es ergab ſich ferner aus dieſen Verſuchen das immerhin überraſchende Reſultat, daß die Wand⸗ und Bodenſtärke des Kochgeſchirres für ihre Wärmeleitfähigkeit und ihren Wärmever⸗ brauch nur von ſehr nebenſächlicher Bedeutung it. Auf Grund dieſer Unterſuchungen hat man jetzt Kochgeſchirre aus gauz leichtem Stahl kon⸗ ſtruiert, die auf beiden Seiten mit allerbeſter Emaille verſehen ſind. Alle dieſe neuen Geſchirre haben abgerundete Ecken, ein Umſtand, der von größter Bedeutung iſt: denn er erleichtert die Säu⸗ berung des Geſchirres ungeheuer. Es gelang, dieſe neuen Geſchirre erheblich billiger herzuſtellen als alle alten, und ihnen gleichzeitig eine gefällige Form „gu geben. Einen weiteren Vorteil bietet ihre ſtarke Haltbarkeit, die dieſendge der alten Geſchirre um mindeſtens 100 v. H. übertrifft. 2 5511010010———* 1 5 er— 8 ee eee ee N ee 1— Nebelflug Vorwärts zu abſoluter Sicherung im Nebelflug Alljährlich im Herbſt und Winter hat der Luft⸗ verkehr aus meteorologiſchen Gründen erhöhte Schwierigkeiten zu überwinden: Start, Flug oder Landung werden vom Nebel überraſcht und müſſen gemeiſtert werden. Der Luftverkehr ſtartet und fliegt heute ſchon im Nebel mit ziemlicher Sicher⸗ heit— eine ſichere Nebellandung jedoch iſt unmög⸗ lich. Dauernd wird an der Vervollkommnung der Sicherheitsmaßnahmen gerade für Nebelflug und Nebellandung gearbeitet. Für Flugunfallverhütung bei Nebel gibt es mancherlei Mittel. Die Kardinalfrage aber: kann man Nebel durchſichtig machen? iſt trotz aller Ver⸗ ſuche nicht gelöſt worden. Amerikaniſche Flieger verſuchten im Kurvenfleig durch Abwerfen von feinem Sand den Nebel auf jener Stelle zu entfernen, unter der ſie landen wollten. Mit Waſſertropfen fielen die Sandkörner zur Erde— der Verſuch ſoll Teilerfolg gehabt haben; denn ſobald Wind den Nebel treibt, wird das durch Abwurf gebildete Nebelloch ſofort wieder geſchloſſen werden. Das SEcho⸗Lot durch Schallmeſſungen(durch Rückkehr des Schalls vom Boden) iſt beim Feſſelballon und in der Schiff⸗ fahrt gut und ſicher. Beim Flugzeug wirken Ge⸗ ſchwindigkeit und Motorgeräuſch nachteilig. Vor⸗ zügliche Orientierungsmöglichkeit der Gleichgewichts⸗ lage wird der gefunkte Film bilden,— wenn dies Syſtem ausgereift ſein wird. Mit einem Girorektor und verſchiedenem anderen Neigungsgerät, das ſich als zuverläſſiges Hilfsmittel erwieſen hat, iſt es für den Flugzeugführer heute ſchon möglich, die Gleich⸗ gewichtshaltung dauernd zu kontrollieren und ſo ein „Abſchmieren“ zu vermeiden. Gleichgewichtshaltung das Sehen, das Peilen durch Apparate zu unterſtützen. Das Funkgerät, das jede Maſchine an Bord hat, iſt heute hauptſächlichſte Orientierungshilfe. Zu erwägen wäre eine Streckenmarkierung der Hauptflugwege durch Feſſelballons mit Reflexlicht und Blinkzeichen, die in entſprechender Höhe— und zwar ſo hoch, daß ſie über den Nebel hinausſteigen, in beſtimmten Abſtänden dem Flieger ſeinen Kurs angeben könnten. Aus den Kriegsjahren ſind auch die Streckenbezeichnungen durch Hochſchießen von Leuchtgranaten bekannt, wie denn durch Hochſchießen von Leuchtraketen auch Flugplätze bezeichnet werden. So könnte man eine Leuchtgranaten⸗Kette den Flug⸗ weg eines Verkehrsflugzeugs entlang hochſchießen laſſen— allerdings müßten ſie über den Nebel hinausgeſchoſſen werden, ſonſt wären ſie zwecklos. Ideal wäre Anbringung von auch bei Nebel ſichtigen Leuchtkörpern(ultraviolettem Licht), ſo daß er ſeinen Kurs trotz des Nebels von der Erde ableſen könnte. Wichtig iſt, außer der. Ein ſo marbierter Flugplatz würde auch bei Nebel keine Landungsſchwierigkeiten mehr bieten. Jeder Flieger weiß, daß Starten und Fliegen bei Nebel nicht ſo ſchwierig iſt, das Landen jedoch iſt heute noch unmöglich. Fokker hat auf einer Luft⸗ fahrertagung in Deutſchland in ſiegesſicherem Opti⸗ mismus vorausgeſagt, in einigen Jahren würden Technik und Wiſſenſchaft ſoweit gekommen ſein, daß 0 l 0 einander in Verbindung ſtehen oder nahe beieinander wir den Nebelflug vom Start bis zur Landung voll⸗ ſtändig beherrſchen. Das iſt allerdings Zukunfts⸗ muſik, an die man ebenſowenig glauben mag, wie an die Möglichkeit einer Nebelvernichtung. Deutſchlands Verkehrsflieger werden, gleich, wie lange ſie ſchon im Dienſt der Lufthanſa ſind, allfjähr⸗ lich im Spätherbſt und Winter im„Blindflug“ trai⸗ niert. Dann wird die Hälfte der Flugkabine ver⸗ dunkelt und der Flieger iſt lediglich auf ſein Gefühl und auf das Neigungsgerät angewieſen. Ein Er⸗ ſatzführer, der in dieſem Falle zugleich Kontrolleur iſt, ſitzt im nicht verdunkelten Teil der Kabine in Reſerveſtellung. Solche Blindflüge werden vom Flugplatz Berlin⸗Staaken aus planmäßig durch⸗ geführt. 360 000/ gibt die Lufthanſa auch in dieſem Winter für Blindflugübungen aus. Die Ergebniſſe ſind außerordentlich günſtig, ſo daß die Flugzeug⸗ führer ihr einwandfreies Können, Gefühlsſicherheit, Steuerſicherheit uſw. beweiſen können. Gegenüber anderslautenden Gerüchten ſei übrigens erwähnt, daß ſolche Blindflugkurſe von der Lufthanſa ſchon ſeit Jahren durchgeführt werden, keineswegs erſt nach dem Unglück des von Rodſchinka geführten Flugzeugs in England. Deutſcher Luftverkehr iſt gut organiſiert und ſicher. Opfer gibt es zu Lande, zu Waſſer und in der Luft. Gewiß iſt es bedauerlich, daß in dieſem Jahre 7 Flugpaſſagiere deutſchen Luftverkehrs ihr Leben laſſen mußten... Die Zahl der Eiſenbahn⸗Unfall⸗ toten iſt leider erheblich größer. Faſt 100 000 Paſſa⸗ dert worden; die Zahl heweiſt, daß es aufwärts geht im deutſchen Luftverkehr. Und wie gut und ſicher bei uns geflogen wird im Verhältnis zum viel⸗ geprieſenen Amerika, davon zeugt eine wahrhaft traurige Luftverkehrsſtatiſtik: im amerikaniſchen Luftverkehr 1928 gab es 462 Tote. Die europäiſchen Flugunfallziffern ſind weitaus geringer und auch die Verkehrsflüge der Holländer, Franzoſen, Engländer, Italiener, Schweizer haben erfreulicherweiſe ſehr wenige Unfälle zur Folge gehabt. Luftfahrt und Luftverkehr ſind notwendig. Ihnen gehört die Zu⸗ kunft des Schnellverkehrs. Nebel iſt der Luftfahrt größter Feind. Darum iſt Nebelbekämpfung und deren Erforſchung wichtigſte Aufgabe. arbeiten iſt hier freie Bahn, für Wiſſenſchaftler aber wie auch für Praktiker der Luftfahrt ein For⸗ ſchungsgebiet, das„entnebelt“ werden ſollte. S. Doerschlag. Neue automatiſche Sromkreis⸗ Sicherungen Von Direktor Robert Voelmle, Mannheim Die raſch fortſchreitende Verwertung der elektri⸗⸗ ſchen Energie für Licht⸗ und Kraftzwecke im Haus⸗ halt und Gewerbe und die mit der ſtärkeren Aus⸗ nutzung der Stromkreiſe verbundene höhere Bean⸗ ſpruchung der bisher allgemein gebräuchlichen Schmelzſicherungen machte es notwendig, zum Schutz der elektriſchen Anlagen neue Vorrichtungen — die Inſtallationsſelbſtſchalter— zu ſchaffen. Die Inſtallationsſelbſtſchalter oder Klein⸗Auto⸗ maten ſind kurzſchlußſichere Ueberſtromapparate, die anſtelle der Schmelzſicherungen verwendet werben. Die von verſchiedenen elektrotechniſchen Fabriken hergeſtellten Stöpſel⸗Automaten können, wie bisher die Schmelzſicherungen, in jedes Sicherungselement für 25 Amp. mit Ediſongewinde eingeſchraubt wer⸗ den. Die Element⸗ und Sockelautomaten ſind als Schalttafel⸗ oder Einbau⸗Automaten ausgebildet. * Der Vorteil der Automaten, Schmelzſicherungen gegenüber, beſteht zunächſt darin, daß ſie nach er⸗ folgter Auslöſung durch einen Druckknopf oder Drehknebel wieder eingeſchaltet werden können und damit die durch das Auswechſeln durchgebrannter Sicherungen bedingten Unannehmlichkeiten, Be⸗ triebsſtörungen uſw. vermeiden. Klein⸗Automaten ſind Dauer⸗Sicherungen. Sie bieten aber der An⸗ lage nicht nur bei Kurzſchluß, ſondern auch bei Ueberlaſtung einen ſicheren Schutz und ermöglichen eine volle Ausnützung der Stromkreife und der an⸗ geſchloſſenen Apparate. Vorteilhaft werden ſie auch als Schutzſicherung von Motoren verwendet, denn ſie ſchützen bet Ueberlaſtung oder Ausbleiben einer Phaſe die Wicklung ſicher vor Verbrennen. wiedergegebenen Stöpſel⸗Automat erläutert. Der Automat enthält einen kräftig durchgebildeten Schal⸗ ter mit maſſiven Kupferkontakten, der— bei Kurz⸗ ſchluß durch eine elektromagnetiſche Auslöſung be⸗ tätigt— automatiſch eine ſofortige Unterbrechung des Stromkreiſes herbeiführt.— Eine zweite, ther⸗ miſche Abſchaltvorrichtung tritt bei kleineren, länger anhaltenden Ueberlaſtungen in Funktion und be⸗ wirkt— ebenfalls ſelbſttätig— eine zeitlich ver⸗ zögerte, jedoch Moment⸗Auslöſung des Schalters. Die Klein⸗Automaten ſind vom Verband Deut⸗ ſcher Elektrotechniker geprüft und heute ſchon von vielen maßgebenden Elektrizitätswerken anſtelle der Schmelzſicherungen vorgeſchrieben. Sie ſollten in je⸗ dem Haushalt wenigſtens zur Abſicherung der Stromkreiſe verwendet werden, die zum Anſchluß der elektriſchen Haushalts⸗Apparate, wie Staubſauger, elektr. Heiz⸗ und Kochgeräte, Küchengeräte, Küchen⸗ motore, Ventilatoren ete. dienen. Vor allem in Kaufhäuſern, in Hotels und in der Induſtrie werden ſich die geringen Mehrausgaben Schmelzſicherungen gegenüber ſehr raſch bezahlt machen durch die Er⸗ ſparung von Betriebsſtörungen und Reparatur⸗ koſten. Für Doktor⸗ Gegenſeitige Veeinfluſſung von Vehelfsantennen Rundfunkteilnehmer in Großſtadthäuſern, denen es nur darauf ankommt, den Ortsſender zu empfan⸗ gen, benutzen in der Regel Detektorempfänger, die an vorhandene Metallmaſſen des Hauſes, wie Gas⸗ oder Waſſerleitung, Dachrinnen uſw. angeſchloſſen werden. Das iſt die billigſte techniſche Einrichtung für den Rundfunkempfang. Sie hat aber leider auch ihre Nachteile. Wenn in einem Hauſe mehrere Empfangsanlagen dieſe Behelfsantenne benutzen, ſo ſind dieſe Anlagen dadurch, daß die Rohre uſw. mit⸗ laufen, ſehr eng miteinander gekoppelt. Infolge⸗ deſſen tritt gegenſeitige Beeinfluſſung auf. Wird an einem Gerät die Abſtimmung geändert, ſo verſtim⸗ men ſich auch die anderen Empfänger. Beſonders ſtark tritt dieſe Erſcheinung auf, wenn einer der im Hauſe betriebenen Empfänger mit Röhre und Rück⸗ kopplung arbeitet. Das elektriſche Feld, das das ganze Metallſyſtem des Gebäudes umfaßt, wird durch das Einſchalten und die Abſtimmungsänderungen des Röhrengeräts derart beeinflußt, daß in den Detektor⸗ empfängern die Lautſtärke nicht nur ſinkt, ſondern meiſt ganz verſchwindet. Erſt ein Nachſtimmen bringt wieder Empfang. Solche Störungen machen natür⸗ lich einen Genuß an den Rundfunkdarbietungen un⸗ möglich.“ Man kann zu einigermaßen befriedigendem Betrieb gelangen, wenn ſich die Mieter eines Hauſes untereinander verſtändigen, und zwar in der Weiſe, daß nur die Detektorgeräte an die Behelfsantennen, die die Metallmaſſen des Gebäudes bieten, angeſchloſ⸗ ſen werden, während für das Röhrengerät eine beſon⸗ dere Antenne hergeſtellt wird, entweder eine Hoch⸗ antenne oder eine Zimmerantenne, die letzte beſte⸗ hend aus etwa 30 Meter Draht, der in der Antenne iſt alſo mit den Behelfsantennen des Hauſes nur ſehr loſe gekoppelt. Wertvoll iſt es, auch die Erdleitung des Röhrengerätes von den übrigen Erdleitungen zu trennen. Das iſt durch Vereinbarung zu erreichen. 1 21 2 2 7 2 2 giere ſind 1920 in Flugzeugen der Lufthanſa beför⸗ Sind auf dieſe Weiſe die Detektorempfänger von dem Röhrengerät elektriſch möglichſt getrennt, ſo können ſie jetzt durch Verſuche diejenigen Anſchlüſſe für An⸗ tenne und Erde finden, die jedem Mieter einen he⸗ friedigenden Empfang gewährleiſten. Die Bemühun⸗ gen werden weſentlich unterſtützt, wenn die Hörer während der Darbietungen die Abſtimmung nicht ändern. * Elektriſche Zinuſchmelzbäder mit Temperatur⸗ regler. Aehnlich wie bei elektriſchen Haushaltgeräten der Temperaturregler heute eine große Rolle ſpielt, iſt ſeine Verwendung auch in der verarbeitenden In⸗ duſtrie von großer Bedeutung. So ermöglicht er z. B. bet Zinnſchmelzbädern bedeutende Erſparniſſe, Das elektriſche Zinnſchmelzbad beſteht aus einem elektriſch beheizten Gefäß, in dem ſich das zu ſchmel⸗ zende Lötzinn befindet. Das Ganze iſt in einen guß⸗ eiſernen Körper eingebaut und wird mit Hilfe der Anſchlußleitung an jede beltebige Steckdoſe ange⸗ ſchloſſen. Nach einer kurzen Anheizzeit iſt die Zinn⸗ ſchmelze verwendungsbereit. Für viele Arbeiten erübrigt ſich dann das läſtige Warmmachen des Löt⸗ kolbens, da die zu verbindenden Sachen einfach in den Schmelztiegel getaucht werden. Bereits hier⸗ durch wird gegenüber dem üblichen Löten eine ganz weſentliche Zeit⸗ und Arbeitserſparnis erzielt. Bei den früher üblichen Konſtruktionen der Zinn⸗ ſchmelzbäder ohne Regler war es nötig, daß das Ge⸗ rät mit einem verhältnismäßig kleinen Heizkörper Die Wirkungsweiſe wird durch den im Schnitt 5 55„ ausgerüſtet wurde, um ein Verbrennen des Zinns zu verhüten. Der kleinere Heizkörper hatte aber auch eine längere Anheizzeit zur Folge. Um auch bei ver⸗ ſchiedenen Füllungen des Zinntiegels immer die rich⸗ tige Erwärmung zu haben, wurde der Heizkörper verſchieden abgeſtuft. Mit Hilfe eines der üblichen Drehſchalter konnte man verſchtedene Heizſtufen ein⸗ ſchalten. Der Drehſchalter brauchte natürlich Platz und das ganze Gerät erhielt verhältnismäßig große Abmeſſungen. Als namhafte Firmen nunmehr dazu übergingen, auch dieſe Zinnſchmelzbäder mit kleinen Wärme⸗ reglern auszuſtatten, ergab ſich das geradezu über⸗ raſchende Ergebnis, daß durch den Wegfall des ent⸗ behrlich gewordenen Drehſchalters und der beſonde⸗ ren Abſtufung der Heizkörper das ganze Gerät, trotz des hinzugekommenen Wärmereglers, weſentlich billiger herzuſtellen war als vorher. Auch alle Ab⸗ meſſungen wurden kleiner und handlicher. i Literatur * Feldhaus, Tage der Technik, 1930. Illuſtrierter tech⸗ niſch⸗hiſtoriſcher Wochen⸗Abreißkalender, 9. Jahrg ang. Her⸗ ausgeber: Gilbert W. Feldhaus, Berlin SW 61. Verlag: E. Stampe, Berlin⸗Friedenau, Poſtſchließfach 42.— 86 Blatt im Zweifarbendruck. Format 18,5427, em. Kurz vor Toresſchluß erſcheint auch in dieſem Jahr der Feld⸗ hauskalender, der für 1990 zum 9. Male vorliegt und ſich im Laufe der Jahre einen Freundeskreis erworben hat Während der letzte Jahrgang(1920) von Dr.⸗Ing. e. h. Franz M. Feldhaus, dem Begründer des Kalenders, und ſeinem Sohn Gilbert W. Feldhaus bearbeitet wurde, iſt Vetzterer, ein gebürtiger Mannheimer, jetzt allein Heraus⸗ geber. Bisher war der Feldhaus⸗Kalender ein Tages⸗ Abreißkalender Jetzt iſt er zum Wochenkalender geworden. Vom literariſchen Standpunkt aus bſt die Verminderung des Umfanges zwar zu bedauern, aber wohl der einzige Weg, den Preis zu ſenken und ſo die Kalendergemeinde zu vergrößern. Inhaltlich hat der Kalender aber nicht ver⸗ loxen, und auch ſein Aufbau iſt der gleiche geblteben: Für jeden Tag gibt der Verfoſſer ein intereſſantes Datum aus dem weiten Gebiet der Geſchichte der Technik, möglichſt ein Jubiläum, und zu dem intereſſanteſten Ereignis der che ein Bild. Stärker als bisher iſt die Gegenwart— das Heute iſt in der gewaltig foriſchrettenden Technik morden ſchon oft„hiſtoriſch“— bedacht worden. Der Zweiſarben⸗ aruck— alle Blätter haben einen grünen Rahmen, und auch die Sonntag ſind grün hervorgehoben— und der ages ⸗Schieber machen den Kalender zu einem guten Wanöſchmuck für Büro und Hein Berantwortlich: Kurt Ehmer Der letzle Verſuch zu einem internationalen zutkerfrieden Auf keinem der internationalen Warenmärkte haben ſich ſeit 1918 ſo ſchwere Kämpfe abgeſpielt wie auf dem Gebiete des Zuckers. Es hat das ſeinen Grund darin, daß der Ausbruch des Weltkrieges den Gleichgewichts zuſtand zwi⸗ ſchen den Zuckerrüben bauenden Europäern und den Rohr⸗ zucker bauenden Kolonien völlig zerſtört hat. All die Er⸗ rungenſchaften der erſten Brüſſeler Konferenz vom Jahre 1902 gingen verloren als die kriegführenden Weſtmächte und Amerika von dem Bezug europäiſchen Rübenzuckers inſolge der Blockabe abgeſchnitten waren. Man hat wie⸗ derholt verſucht, die zerſchnittenen Fäden unter den Zucker produzierenden Ländern wieder zu knüpfen. Mehrere Kon⸗ ferenzen im Jahre 1927, 1928 und 1929 ſollten eine Ver⸗ ſtändigung herbeiführen, allen blieb aber der Erfolg ver⸗ ſagt. Am 10. Januar werden ſich noch einmal die Vertreter der Welt⸗Zuckerinduſtrie in Brüſſel zuſammenfinden, um unter Benutzung der bisherigen Erfahrungen zu einem Frieden zu gelangen. Ob dieſer Konferenz ein beſſeres Schickſal beſchieden ſein wird als den vorhergehenden, läßt ſich heute noch nicht überſehen. 5 Die Folgen eines Scheiterns auch dieſer Konferenz wären zu einſchneidend, als daß man nicht annehmen dürfte, es müßte ſich auf irgendeiner Baſis die Streitaxt unter den Produzenten begraben laſſen. Infolge Außer⸗ funkttonsſetzung geregelter Abmachungen leben wir wieder in der Zeit des„Prämienzuckers“. Polen, die Tſchecho⸗ ſlowakei und andere Staaten unterhalten ein„Dumving“ größten Stils, Preisunterbietungen, die dieſe Länder kaum auf die Herſtellungskoſten des Zuckers kommen laſſen. Hiervon hat niemand einen Nutzen, ſondern alle einen Schaden. Deutſchland hat durch diee Aenderung der Zuckerzollgeſetzung vor einem Jahr wenigſtens das eine erreicht, daß die Gefahr, die ihm von den Nachbarſtagten droht. vorläufig gebannt iſt. Ziemlich wehrlos ſteht aber Deutſchland und Europa den großen Kolonial⸗ Zuckervroduzenten Kuba und Java gegenüßer. Der Friedensſchluß zwiſchen dieſen beiden bildet das Kernſtſick der Verhandlungen, die demnächſt in Brüſſel aufgenommen werden. Kuba hat in der Nachkriegszeit eine Zuckerinduſtrie aufgezogen, wie man es vor dem Krſege für unmöbalich ge⸗ halten hätte. Große amerikaviſche Geldgeber inveſtierten dort ungeheure Kavitalten in der Hoffnung, den amerikani⸗ ſchen Markt von Kuba aus völlig verſorgen zu können. Das ging ſo lange, bis die nordamerikaniſchen Zuckervro⸗ duzenten zum Schutz der einheimiſchen Produktion Schutz⸗ zölle forderten. Die Kußaner waren nunmehr gezwungen, ſich nach neuen Abſatzgebieten umzuſehen und fanden dieſe in Europa. Die Zuckeryreiſe aller enrovöiſchen Länder gingen unter dem Druck des kubaniſchen Angebotes ſtark zurück, ohne daß es möglich war, ſich gegen das Angebot zu wehren. Auf der anderen Seite rückte ava in immer ſtärkerem Maße als Produzent auf dem Weltmarkt vor. Da in der Handelsbilanz Tavas der Zucker ben größten Aktiynoſten bildet(die Zuckeryroduktſon beträgt naßenan 3 Millionen Tonnen) ſo kann man es den Navanern nicht übel nehmen, wenn ſie verſuchen. mit ollen Mitteln ihre Erzeugung abzuſetzen Zum Hanntaßhſatzgebiet für Wava entwickelte ſich der Ferne Oſten[China. Navan und In⸗ dien), der von Java konkyrrenslos beliefert merden kann. Bei der reſativ geringen Faufkrast der ostaſelſhen Rölker ölteß es aber nicht aus daß große Zuckerſberſchnſſe zu⸗ rückblieben, die gewaltſam in Richtung weſtwärts Suez drängten. 288 Dies iſt das Bild der augenblicklichen Welt⸗Zuckerloge Auf der Bruſſeler Konferenz am 10. Fanuar mir zuugchſt das Verhältnis Javas und gußas inbezug auf Rroduktſon und Abſatz zu ſöſen ſein. Erſt dann wird man ſich auf das Problem der Verſtändigung mit den Rüßerzucker⸗Produ⸗ zenten Eurovas ßeran machen, da beſſen Behandlung nur elne Frage ſekundärer Art iſt. Zucke onde; ens erſt im An il Wie ſoeben gemeldet wird, wurde die für 10. Januar nach Brüſſel einberufene Zuckerkonferenz auf ſpäter, vor⸗ ausſichlich auf April vertagt. Die Vertagung erfolgt, weil gewiſſe Deleegationen angeblich jetzt nicht abkömmlich ſeien. Der Vorwand ſcheint nicht ganz überzeugend und die Ver⸗ ſichebung dürfte eher teilweiſe auf Differenzen grund⸗ ſätzlicher Natur beruhen. Ausdehnung der Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn Ach. Die Geſellſchaft beantragt Verſchmel⸗ zung mit der Lobeck u. Co. Dresden(Schokolade⸗ und * Zuckerfabrik Kruſchwitz. Für das Geſchäftsjahr 1928-20 wird eine Dividende von 8 v.., das ſind 80 Zloty für Dividendenſchein 1 der neuen Akten über nom. 1000 Zloty zur Auszahlung gebracht, die erſte nach der Kapital⸗ umſtellung. Slddeutſche Zucker AG. Mannheim In der heute in Frankenthal unter Vorſitz von Geheim⸗ rat Dr. Zapf abgehaltenen ordentlichen GB. waren 16 835 600„ StAct. und 998 800, VA. vertreten. Es wurden lediglich die Regularien erledigt, die Bi⸗ lanz genehmigt und die Dividende auf 12 v. H. für die StA. und 7 v. H. für die VA. feſtgeſetzt. Der geſamte Aufſichtsrat, deſſen Mandat ſatzungsgemäß abgelaufen öſt, wurde durch Zuruf wiedergewählt bis auf die Herren Bank⸗ direktor Hugo Brin k⸗Darmſtadt, Dr. Paul Gorlitt⸗ Berlin, Bankier Erich Meyer ⸗ Hannover und Fabrik⸗ direktor Fritz Schick⸗Großgerau, die keine Beziehung mehr zur Geſellſchaft unterhalten und deshalb aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden ſind. Dr. Heinrich Bern⸗ heim, Direltor der Darmſtädter⸗ und Nationalbank Filiale Mannheim, wurde an Stelle des erſtgenonnten Herrn neu dem AR. zugewählt. * Kriſe einer Landwirtſchaftsbank. Die GV. der Lan d⸗ wirtſchaftlichen Vereinsbank der Prignitz beſchloß die Einleitung von Sonierungsmaßnahmen. Die Bank iſt durch die wirtſchaftlichen Nöte der Zeit in eine Kriſis geraten, und zwar ſtehen Verluſten in Höhe von 550 000„ Geſchäftsanteile und geſetzliche Reſerven in Hohe von insgeſamt 992 000„ gegenüber. Ein Antrag des Auf⸗ ſichtsrates plant die Erhöhung der Geſchäftsanteile von 1000 auf 2000 4. Es wurden Unterſuchungen eingeleitet, ob etwa Verfehlungen leitender Vorſtandsmitglieder vor⸗ liegen. : Montan ⸗ Dividenden. Beim Mülheimer Bergwerks Verein iſt laut B. B. Z. für 1929 eine Erhöhung der Dividende(i. V. 7 v..) woes ſcheinlich, während bei der Concordia Bergbau Ach. Oberhauſen(Rhld.) nach der gleichen Quelle die Divkdenden⸗ Zahlung vorausſichtlich in Höhe von 6 v. H. wieder aufgenommen werdem wird. * Rationaliſterungsmaßnahmen der Preußag.— Stil⸗ legung der Chemiſchen Fabrik in Friedrichshall. Die Preu⸗ ßiſche Elektrizitäts⸗A.⸗G. hat die von den Staatlichen An⸗ haltiſchen Sal:wer en übernommene Gßewiſche Friedrichshall ſtillgelegt und auf dem gleichnamigen Schacht die Kaliförderung eingeſtellt. Lediglich Steinſalz wird ge⸗ fördert. 200 Mann wurden abgefunden. Die übrigen wer⸗ den auf dem Berlepſch⸗Schacht in der Chemiſchen Fabrik Achenbach und mit der Steinſalzförderung auf Friedrichs⸗ hall weiter beſchäftigt. Der Röhrenverkauf von Rheinmetall.(Eig. Dr.) Im Zuſammenhang mit der Einigung Stay verein⸗gal⸗ nesmann und Krupp über die Röhrenproduktion hat Man⸗ nesmann bekanntlich die Röhrenquote von Rheinmetall erworben. Für die Röhrenwerke und Uebertragung der Pihdepquste erßſelt Rheſnmetall einen Preis non 8 ß 9 Millionen, der zum geringen Teil in bar, für den Reſt durch Sonderleiſtungen abgegolten und teilwelſe länger ge⸗ ſtundet werden ſoll. Dadurch iſt es Mannesmann möolich, den genannten Kaufpreſs ohne Aranſpruchna le freyeder Mittel zu begleichen. Rheinmetall hat durch dieſe Trans⸗ aktlon einen nennenswerte minn zu ve ze Dentſche Gold⸗ und Silberſcheideauſtalt vorm. Hein⸗ rich Rößler, Fran furt a. M.— Verwaltung untim ſtiſch. (Eig. Dr.) Die.⸗V., in der 26 Aktionäre wit 90,49 Mil⸗ lionen.“ Stammkapital und 600 000 R. Vorzugsa tien vertreten waren, davon die Bayerſſche Hyporh en und Wechſelbank u. die Danathank mit etwa 3 ill. R, ge⸗ nehmigte einſtimmig 10(9) v. H. Dividende füüir 1928/9 und wählte neu in den.⸗. Dr. Warli⸗ mont(Norddeutſche dtaffinerie⸗A.⸗G., Hamburg) anſtelle des ausgeſchiedenen Kommerzienrats Dr. Heinrich Hoch⸗ ſtetter(Holzverkohlungs⸗.-.. Auf Antrag des Bankiers Dettinger, der zunächſt die erhöhte Ausſchü tung neben dem beſſeren Geſchäftsergebnis in dem Hereinkomwen von rund 15 Mill. R./ neuer Mittel im letzten Jahre begrön⸗ dete und eine weitere Gliederung der Bilanz wünſ hte. be⸗ tonte die Verwaltung, daß die erhöhte Diyidende lediglich aus dem normalen laufenden Jahres⸗ gewinn, der höher geweſen ſei, ausgeſchüttet wurde. Der Zugang neuer Mittel würde andere Vermenm du g'n den. Die als vorſichtig bekannte Virwaltung ſet hinſichtlech der weiteren Aus ſichten der Geſellſchaft und der allgemei⸗ nen Wirtſchaftslage nie ſo optimiſtiſſch gewelen mie fetzt. Ihre bisherige vorſichtige Bilan erung und zurück⸗ haltende Dividendenausſchüttung ßebe ihr trotz der ſrühe⸗ ren Klage von Aktionären nunmehr Recht gegeben. * Herkules⸗Werke AG., Nürnberg.— Wieder dividenden⸗ los. Der Aq. beſchloß, auch für das Geſchäſtsjahr 19829 eine Dividende nicht zur Verteilung zu bringen. GV. am Fehri⸗ Zuckerwaren). 20. Februar. Abend- Ausgabe Nr. 10 rn * Vergleichs vorſchlag der Elite⸗Diamantwerke AG. Sieg⸗ mar bei Chemnitz. Wie mitgeteilt wird, iſt es im Ver⸗ gleichsverfahren der Elite⸗Diamantwerke AG. gelungen, einen Vergleichsvorſchlag zuſtande zu bringen, wonach die Gläubiger bis zu 1000/ voll befriedigt werden, die Gläubiger über 250 000/ 85 v.., alle übrigen Ver⸗ gleichsbeteiligten 50 v.., letztere zahlbar in 5 gleichen Monatsraten, erſtere beginnend drei Monate nach Rechts⸗ kraft des Vergleiches, unter Garantie einer D⸗Bank er⸗ halten ſollen. Der Gläubigerausſchuß hat in ſeiner Sitzung vom 6. Januar den Vergleichsvorſchlag geprüft und ihn den Gläubigern zur Annahme empfohlen. Der Vorſchlag ſelbſt wird der geſamten Gläubigerſchaft bereits in den nächſten Tagen zugeſtellt werden. O Heyl⸗Beringer Farbeufabrik AG. Berlin.(Eig. Dr.) Die mehrfach berichtete Situation bei dem durch die ver⸗ wickelte Bürgſchaftsangelegenheit Frankfurter Allgemeine ⸗ Gebrüder Gutbrot GmbH. bekannten Unternehmen iſt un⸗ verändert. Konkurs iſt noch nicht beantragt. Konkurs⸗ gefahr beſteht weiter. Offenbar will man erſt die Darm⸗ ſtäbter Obligationärverſammlung abwarten, in der Maß⸗ nahmen wegen der notleidenden Obligalionen beſchloſſen wepden ſollen. O Der Amerikakredit der Berliner Berkehrs⸗A.⸗G. (Eig. Dr.) Die Geſellſchaft teilt mit, daß die Ausſichten über die Amerikaanleihe günſtiger ſeten. Der Abſchluß iſt noch nicht getätigt, doch hat man berelts einen Vorſchuß erhalten. Man will den im Vorjahr erhaltenen einjährigen Kredit von 60 Milltonen RM. in einen lang jähri⸗ gen umwandeln und darüber hinaus neue Kredite aufnehmen. Die geſamte Anleihe ſoll den Betrag von 100 Millionen nennenswert überſchreiten. Den günſtigen Abſchluß der Haager Konferenz vorausgeſetzt, dürfte mit dem Abſchluß der Anleihe Anfang Februar zu rechnen ſein. 9 9 Ueberlandwerk Jagſtkreis Ach. Ellwangen. dr. (Eig. Die Geſellſchaft ſchließt 1928⸗29 nach 0,52(0,46) Mill. Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 393 188 80 856)%, woraus aus 4 Mill./), unv. 8 v. H. Dividende verteilt werden. In der Bikanz erhöhen ſich die Verpflichtungen auf 7,07(6,89), Rückſtellungen auf 5,2(4,70) Mill., andererſeits Betriebsanlagen auf 18,90 (17,03), während ſich Neubauten auf 0,5(0,78) und Außen⸗ ſtände und Nachzahlungen auf 1,56(2,5) Mill. ermäßieten. * Rationgliſterunesmaßnahmen in der Kölner Mühlen⸗ induſtrie. Wie aus Köln gemeldet wird, wird ein Teil der Erzeugung der Simons Mühlen AG., Neuß, auf die zu demſelben Konzern(Illirchen) gehörigen Mühlenwerke Heinr. Auer Ach. Köln⸗Deutz überführt werden. Dieſe Moßnahmen ſind in Verſolg der durch die Mühlen⸗ lonvention beöingte Selbſtlontingentierung der Erzeugung getroffen. Beide Firmen bleiben im übrigen als ſelbſtän⸗ ide Geſolltchetten beſtehen. Durch die vorgeſehene Verle⸗ gung der Fabrikation werden die einzelnen Betriebe aufs rationellſte ausdenutzt. Ein großer Teil der frei werdenden Arbeiter wird in Köln weiterbeſchäftigt. * Eichbaum⸗Weroer⸗Brauereien AG. in Worms. Die heute in Worms abgehalten o. GB. genehmigte eiu⸗ ſtimmig den erſten gemeinſamen Abſchluß nach der Fuſivn ſowie fämtliche Regularien. Aus dem Reingewinn von 5,13 Mill. J gelangen antragsgemäß 12 v. H. Divi⸗ dende auf die StA. und 7 v. H. auf die VA. zur Aus⸗ ſchüttung und 172 693„ in Neuvortrag. Dex Vericht des Treuhänders für die dentſchen Indu⸗ übergeben worden. Er erwähnt in den einleitenden Be⸗ merkungen, daß die Sachverſtän digen empfohlen haben, die Belaſtung, die der deutſchen Induſtrie auf⸗ erlegt worden iſt, in Wegfall kommen zu laſſen. Dem⸗ gemäß ſoll die Belaſtung, die zum Zwecke der Reparations⸗ zahlungen auf der Induſtrie liegt, mit dem Inkraft⸗ treten des neuen Planes verſchwinden.(Der Bericht ſtellt dieſen erſehnten Wesfall als ſo ſelbſtverſtänd! hin, daß man nicht mehr weiß, ob nun er oder dle deutſchen Stellen recht haben, die bekanntlich den Wegfall nur ſuk⸗ zeſſive in 5 Jahren ankündigen.) Im übrigen enthält der Bericht eine Darſtellung der Operationen vom 1. Septbr. 1928 bis zum 81. Auguſt 1929, die ſich auf die Befaſtung der Induſtrie beziehen und die übliche Information über die wichtigſten Induſtrie⸗Unternehmungen und über die indu⸗ ſtrielle Produktion im allgemeinen. Im Schlußwort heißt es: Der vorhergegangene Be⸗ richt für 1927 und 1928 hatte darauf hingewieſen, daß die induſtrielle Produktion trotz gewiſſer Depreſ⸗ ſtrie⸗Obligationen, Nogara, iſt nunmehr der Oefefntlichkeit 1 Starke Zunahme der Konkurſe in der Land wirtſchaſt Die Konkurſe in der Landwirtſchaft ſind 1929 weit ſtärker geſtiegen als die in der Induſtrie. Dagegen bleibt die relative Steigerung der Vergleichs verfahren hinter der in Induſtrie, Handel und Verlehr zurück. Wie in den Vorjahren, lagen auch 1929 im zweiten und dritten Quartal die Konturſe unter denen des erſten Jahres⸗ viertels, nahmen dann aber im vierten Quartal wieder erheblich zu. 5 Nun muß man berückſichtigen, daß es ſich bei den Kon⸗ kurſen in der Landwirtſchaft vorwiegend um Inſolvenzen landwirtſchaftlicher Pächter handelt. Die Inſolvenzen der Betriebsinhaber dürften vielmehr in erſter Linte bei den Zwangsverſteigerungen zum Ausdruck kommen. Bekanntlich haben die Zwangsverſteigerungen landwirt⸗ ſchoftlicher Grundſtücke ſehr erheblich zugenommen. Die ſubhaſtierte Fläche rfte 1929 etwa doppelt ſo hoch wie 1928 ſein und die Höhe der letzten Vorkriegsjahre ſehr erbeßlich(berſchreiten. Insgeſamt wurden 1929 320 land wirtſchaftliche Konkur! verhängt gegenüber 231 im Jahre 1928 und 183 im Jahr 1927. Die Zahl der Vergl erfahren in der Land wirt⸗ ſchaft ſtieg von 34 im Jahre 1927 auf 62 im folgenden Jahre und weiter auf 70 im Jahre 1909. O Frankfurter Juſolvenzen.(Eig. Dr.) Die Gläubiger⸗ verſammlung bei Anton Hilf, Baufirma Frankfurt/., nahm den erſten vorläufigen Status mit 6 Mill.„ Aktiven und rund 3,8 Mill./ Paſſiven zur Kenntnis und ſprach ſich dahin aus, daß bei voller Befriedigung aller Gläubiger die Weiterexiſtenz der Firma geſichert ſei. Ein neungliedriger Gläubigerausſchuß ſoll einen neuen Status zum 31. Dezember aufſtellen, ſo daß ſich eine neue Gläu⸗ bigerverſammlung über das erſtrebte mehrmonatliche Mo⸗ ratorium ſchlüſſig werden kann. Die Milchgroß⸗ handlung Gutleuthof, Joſef Krämer Gmbß. Frankfurt/ M. erſtrebt infolge Verluſten in der eige⸗ nen Landwirtſchaft und durch Kundenausfälle einen Ver⸗ gleich auf der Grundlage von 30 v. H.— Die Pathos ⸗ Schuhfabrik Frankfurt/ M.(AK. 160 000% wil bet rund 1 Mill.„ Paſſiven und 0,9 Mill.„ Aktiven einen Vergleich mit ihren Gläubigern mit 70 v. H. abſchließen. Für den Uebergang der Fabrik auf einen neuen Intereſſen⸗ ten ſeien Verhandlungen eingeleitet. * Mitteldentſche Engelhardt⸗Brauerei.⸗G., Halle. Der .⸗R. beſchloß, der o. GV. die Ausſchüttung einer Div t⸗ dende von 8 v. H. für das vergangene Geſchäfts jahr vorzuſchlagen. Aus dem Reingewinn ſoll ferner ein Be⸗ trag von 50 000 RM. für die Bildung eines Wohlfahrts⸗ fonds für die Angeſtellten und Arbeiter bereitgeſtellt werden. ::„Nordſee“ Deutſche Hochſeefiſcherei Bremen ⸗Cuxhafer AG. Die Cuxhavener Eiswerke(Ask. 0, Mill.) solle 2 zu 1 fuſionsweiſe übernommen werden; früherer Groß⸗ taklonäre war die Cuxhavener Hochſdefiſcherei. * Schweizeriſcher Uhrenhandel 1920. Im Jahre 1920 find von den Kontrollämtern für Gold⸗ und Silberwaren ge⸗ ſtempelt worden 1,3 Mill.(i. V. 1,5 Mill.) Golduhronge⸗ häuſe, 1,1(1,4) Mill. Silberuhrengehäuſe und 69 000 (on goldene, ſilberne und Platin⸗Schmuckgegenſtände und Geräte einheimiſcher Fabrikation. „Periode der Beſchwerlichkeil Ars dem Bericht des Treuhänders für die deutſchen Induftrieobligationen ſionsmerkmale einen hohen Stand erreicht habe. Der gegenwärtige Bericht für den Zeitraum 1988/9 weiß da⸗ rauf hin, daß die Lebensföhlgleit gewiſſer Produktions⸗ zweige(insbeſondere die Grundinduſtrien) im Stande ge⸗ weſen iſt, die ſeit Auguſt 1928 hervortretenden Schwäche⸗ elementee zu überwinden. Die Förderungsin du⸗ ſtrien(Steinkohle, Braunkohle und Kali) haben ihren Produktionsſtand aufrecht erhalten und die Ciſen⸗ un d Stahlinduſtrie hat die Untätigkeit, die durch die Arbeitsſtillegung im November 1928 und durch den außer⸗ ordentlich ſtrengen Winter hervorgerufen worden war, mit Hilfe intenſiver Produktion ſeit April 1929 er ⸗ folgreich bekämpft. Nur die weiterverarbei⸗ tenden Induſtrien, unter ihnen die Textilinduſtrie, haben eine ungünſtige Periode durchgemacht mit dem Er⸗ gebnis, daß der allgemeine Index ein Herobſinken in den Zweigen der in Betracht kommenden Produktion zeigt. Dies berührt jedoch nicht die Geſamtlage der deutſchen Induſtrie. Ihre Merkmale ſind lediglich die einer Periode der Beſchwerlichkeit, die durch gewiſſe Faltoren zu⸗ gleich wirtſchaftlicher und allgemeiner Art verurſacht iſt, aber wahrſcheinlich nur vorübergehenden Charakter trägt. Kurszettel der Neuen den Mannheimer EHektenbörse 1 8 7. 5.⸗G. f. Seilind. 50.— 50. Brown, Boveri 120,0 120,0 Daimler⸗Benz. 34.50 35.— Deutſche Linol. 287.0 240.0 Enzinger Union 79.— 82.— Gebr. Jahr .J. G. Farben. 171.0 1723 10% Grkr. M. Bü. 1110 111.0 %„„. 1850 1385.0 Karlsr. Näh. Haid 32.— 88.— C. H. Knorr 155.0 155.0 Konſerven Braun 68.— 68.— Mannh. Gummi 84.50 84,50 Pfälz. Mühlenw. 135.0 185,0 Portl. Zem. Heid. 1125 118.0 Ah. Elektr..-G. 138.0 138.0 Rheinmühlenw. 105,0 105.0 Südd. Zucker. 161.0 161.0 Verein dtſch. Oelf. 78.— 75. Continent. Verſ. 47.— Wayß& Freytag 75.— 74. Mannh. Verſich. 62.— Zellſtoff Waldhof 180.0 183.0 Frankfurter Börse 1 Darmſt. u. Nat. 224,0 227,5 Festvstzinsſiche Werte] Peutſche. Bl conte 1418 148·5 9% Reichsanl. 67,40 60% 8 8. 85% Bab. St.⸗A. 27 69,28 7% Had Kom. Gd 83,50 8% Oihafen Stabt 83,.— 10% Mhm. Gold 100.0 80 Gold 88.— 9%„ Gold 69,90 6% Farben dd. 28. Badiſche Bant 185.5 Pfälz. Hypoth. B. 129.0 Rh. Hypoth. Bk. 146.0 Rh. Creditbank 106.0 Südd. Disconto 1175 Durlacher Hof . i Ludwigsh. A. Br.—.— Pfälz, Preß hefe Schwartz Storch. Werger Worms Bad. Aſſekuranz 1 175.0 175,0 150.0 D Effetten Bant 112.0 112,5 —.— D. Hyp. u Wechſ. 120,0 122,2 Ablöfungſch. 1.. 59,10 50.—; D. Heberſee⸗ Bani 930 90,30 0 ohne.15.50 Dresdner Bant. 141.8 1440 D. Wetib. Gold! 88.50 88.50 D. Schatanw. 23—.—. 4% Schutzg. 14..90 8% Ludwigsh. 28 81.——.— 10% Maine 99,50 rankf. Bank.—.— 100.0 Febrr Hyp.⸗Bk. 126,0 127,5 Nürnberg. Verein—.—. Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29.85 29, 2. Sfäts, Oop.⸗Bi. 128.5 180.0 8%„ 77 68.— 69.— Reichsbank 279,0 28,0 85% Grkr. Mh. 23—.— 15,80 Rhein. Creditbk. 106,0 1070 3% Preuß. Kali———— Rhein. Hyp.⸗Bk. 146,0 144.0 % Preuß. Rogg..10 9,10 Südd. Boden⸗C. 159,0 157.0 Südbd. Disconto. 118,5 118, Wiener Bankver. 12.85 12. Württ. Notenbk. 1510 151.0 5% Südd. Feſtww—.—.— 80% Grkr. M. abg.- 5% Rü. ⸗M.⸗Don.—.— 75% Bad. Kom. Gd. 82.— 82.— Alltanz... 209.0 212.0 80% Pfälzer--9 93,— 98,— Frankf. All. Verf 51.— 81.— 8% th. Hyp. 24. 25 88.— 83.— Mannh. Verſ.⸗G. 75.— 78.— 700„R. 5 8— 5 Transport-Aktien „ 383. Hapag.63—.— dee„„ ll 84 62.—Heideſb. Straßd 43.—.— Nurdd. Lloyd. 95,— 95,78 Oeſter.⸗U. St.⸗B.—.——.— Montan-Aktlen Eſchweil. Bergw 200.0 208,0 Gelenk. Bergw. 181,5 Ilſe Bgb. St. A. 2200 221.5 Kali Aſchersleben tali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln 192.0 196.0 Klöckner. 98. Mannesm. Röhr. 93.— 98, 4%% Rhein. Lig. 79,90 4%% Pläls. Lig. 80,50 80, 4½% Südbo vig 60.50 4%„% Meining L 78.— 4½ 9% Pr. B. B. Lig 78.25. Bank Aktien Allg. H. ECreditb. 118,5 Badiſche Bank 155.0 Barmer Bankver. 116,0 118.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 1410 1415 Tom. u. Privatb. 146.0 147 118.5 155.0 8120 816.0 8. 5 Otavi⸗Minen...— 85.75 Phönix Bergbau—,— 103,9 Rheinſtahl... 1070 109.0 Salzw. Heilbr. 202,0 202.0 Tellus Bergbau 111.0 111.0 B u. Laurahütte 50.50 50,50 Ber. Stahlwerke 105,0 105,0 industrle-Aktien 8 K. St. 188,0 öwen München—.— See Bindg. 268.0 Schwartz Storch' 150,0 Werger.. 178.5 1 Adler Klener. A. E. G. St.⸗A. 155,7 Aſchaff. Bunty. 139,5 Bd. Maſch. Durl. 129,5 Brem.⸗Beſig. Oel 60.50 Brown Boverl 120,0 120,0 eldelbg. 112.5 5 arſtadt 145.0 habe 0 Chamotte Annw. 97.— Chemiſche Albert 44.— Ch. Brockhues 58 Cement Daimler Benz—.— Dt. Atlant.⸗ T. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dt. Vertag Dresd. Schnellpr. Dilſſel. Rat. Pürr Dyckerh.& Widm. Eiſen Kaiſersl.———.— Emag Frankf. N Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. aber& Schleich. ahr Gebr. Pirm.— „G. Farben. 1705 %„ Bonds 28 102.2 7 Jetter 70,25 felt. Guilleaume—— rankfurter Gas 120.0 rkf. Pok.& Wit. 42,— Goldſchmidt Th. 69.— Grizner M. Durl. 50,50 Grün& Bilfinger 165.0 188,0 Hald& Neu..— 30. Hanfwerk. Füſſen 70.25 69.75 Hach due. M. 190 180 Hirſch Kupf. u. M.. Hoch⸗ u. Tiefbau 79.— 7880 Holzmann, Phil. 82,75 83.50 Holzverkohl.⸗IJd.—.— 80.— Inag Erlangen 91.30 91.— Junghans St. A. 48.—, Kamm, Kaiſersl. 102.0 102.0 Karſtadt Rud.. 125,0 127.0 Klein, Sch.& Beck. 122.2 122.2 Knorr, Heillbr. 156,0 nheimer Zeitung 88.— Konſerven Braun 68,— 55.50 Kraus& Co. Vock. 55.50 Lechwerke. 108.0 Ludwigsh. Walz. 93.— alnkraftwerke etallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A“ Motoren Deutz Motor Oberurſel Pf. Nähm. Kayſ. 18.— Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke 1 8 Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. 92.— 1755 8. Schuhf. Berneis 88.50 Seilinduſt. Wolff 50, Sildd. Zucker 150.7 Tricot. Beſigheim 42.— Ver. Chem. Ind. 77.78 55 Ver. deutſch. Belf. 75.— Vergt. Jute 108,0 Ver. Ultramarin 137,0 Der. Zellſt. Berl. 97.50 Vogtl. Maſch. St. 74.— Voigt& Hüffner 222,5 ellſtoff Aſchſſbg. 183.2 i N 114.5 Waldhof 180.0 Ufa(Freiverk.),. 89— Raſtatter Wagg. 14.— 1 Volth. Seil. u. K. 65.— 65 Wayß 4 Freytag 73 59 W. Weiß e 25.— 1052 89.— 14.— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt Credit 117.0 Bankf Brauind. 139,0 1 Barmer Vantvee. 1 Bayr Hyp. u. W. Berl. Handelsges. Commerzbank Darmſt. u. Nat. 225,0 Deutſche-Disconto 142,5 Dresdner Bank—— A ⸗G. für Verkehr Dit Neichdb. Vorz. ap ag ordb. Loyd A Allg. Elektr.⸗Geſ. Bembergg Bergmann Buderus Eiſen Cement Heldeldg. Compan. Hiſp, Contin. Gummi Daimler Benz Deutſche Erdöl Dt. God u. Silber Dt. Jinoleum 296.0 Licht u. Kraft Elektr., Lieferung G. Farben elten& Guill elfenk Bergwk Gesfürel Goldſchmidt Berliner Börs Festverzinsliche werte Goldanleige———.— 6% Reichsanl. 27 87.50 87,50 Diſch. Ablöſgſch. 1 50,10 50,10 ohne Ablöfgrecht.25.85 5% Bab. Kohlen 18.— 18.— 5% Grkr. Mh. K.—.— 15 80 156,0 5% Prß. Ralfanl. 6,80 6,85 f 3 Bergbau 142,5 Ph Holzmann 555 Ilſe Bergbau 221.0 Kall Aschersleben 187.0 Ka Salzdetfurth 814.0 Kali Weſteregeln 198.0 R. Karſtidt.. 128.0 Klöcknerwerke. Lahmeyer& Co. Mannesmann Mansfelder Metallgeſellſch. Miag Mühlen dau Montecatini. Oberbedarf Otav Minen Phönix Bergbau 115 Braunkohlen 251.5 Rh. Elet.(Rheag) 133,5 Ry. Stahlwerke. 109,0 Riebeck Montan Rütgers werke Schuckert Siemens&Halske Südd. Zucker Svensta Tändſt. Ver. Glanzſtoff—— Ver. Stahlwerke 135.0 Uſtoff Aſchaff.. Zelte Wal 5 182.0 8 5% Roggenwert. 50% Roggenrentb 50% Landſch, Rog. 5% Mexikaner 4¼% Oeſt. Schatz. 35, 4%„ Goldrente 24,75 e„ Kronen.95 4%„ eonv. Rente—.— 4½%„ Silb.⸗R. 2. 4%„ Pap. R. 2. 103.2 35,25 58,.— 58 Aktien und Auslandsenleſhen in Prozenten del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 8 7. 8. 4% Türk. Ad. Anl..65 55„ Bagd.⸗Eiſ.!.30 7 1 7. 4%„ unif. Ant. 11.75 r.35 1 Fr.⸗Los 15.— 4½/ Ung. Str. 13 20,30 4½%„„ 14 249 4% Ung. Goldr. 21.50 4%„ Kronenr..95 4½% Anat. Ser.! 16.75 4¼% AnatScr. II 16.80 4½%„„III 16,75 5% Teh. Nat. Rail.—.— Transport-Aktlen Schantungbahn. 45.— Ac f. Verkehrw. 105,0 Allg. Lok. u. Str. 142,5 Sübdd. Eiſenbahn 109,5 Deſt. St.⸗Eiſenb.———.— Baltimore Ohio.—, Cana a Abltefer. Pr. Heinrichbahn—.— anſa Diſchiff ordd. Lloyd. 85. Verein Eldeſchiff. Bank- Aktien Bank f. el. Werte Hank f. Brauere. Barmer Bankder Verl. Handelsgeſ. Tom. u. Privtbk. Darmſt. u..⸗B. Dt. Aſiatiſche Bt. Deutſche⸗Disconto Dtſch.Ueberſee Bt. Dresdner Bank Meininger Hypbk. Deſterr. Creditbt. Reichsbank. 290.7 Rhein. Creditbk. 108,0 Süddeutſch. Disc. 118,2 Frankf. Allgem. 51.— Industrie-Aktien Accumnlatoren 104,0 Adlerwerke.—.——.— Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw. Aſchaffog. Zellſt. Alg sb.. Masch. 7 Balke Maſchinen 117.8 Baſt Nürnderg..— 208,0 Bayer. Ceuuloid—.— Bayr. Spiegelglas 67.— J. P. Bemberg 137.5 Bergmann Elekt. 208,5 204.7 Berlin Gubener 227.0 Berl. Karls. Ind. 70.15 Berliner Maſchb. 60.— 60,25 Vraunk. u. Brikett 147,0— Or. Oelf. 62.— 82, S 1380 140,0 Bremer Wolle Chem. Chem. enden elſenk. Deſſauer Gas. Deutſ⸗ Dich Bußſtabl Deutſche Linol Dilrener Metall Dürkoppwerke Dynamit Truſt Elsbach& Co. Emaille Udrich Enzinger Werke Faber Bleiſtift 1555& Guill. Gebhard Textil Gehe& Co. Guano-⸗Werke Gritzner Maſch. Gruſchwißz ackort St⸗Br Fibre w 8 Upert Maſch. Hirſch Kupfer Brown, Bop.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Chem. Albert Them. Brockhues Concord. Spinn Conti ⸗Casoutſch. 95 Daimler Motoren Dtſch.⸗Atlant⸗T. Erdöl Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Düſſeld. Eifenhdl. Elektr. Lieferung. Elktr. Licht u. K. Eſchw. Bergwerk Eſſenerteinkohl. Fahlb., Liſt& Co. Farbenind A. G. eldmühle Papier hies K Höpfling. R. Jriſter Geiling& Co.. 27, Gelſenk. Bergwk. Genſchow& Co. 64, Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Greppiner Werke Gebr. Großmann Grun& Bilfinger exttl alleſche Maſch. ammerſ. Spinu. 117 M. Egeſt. ae 5 bg.⸗Wien Gum. Harpener Bergb. ellmann Imm. 99.50 88,50 58,75 58,25 44.— 44.50 2 185 80,50 80.50 141.7 141.5 88.— 35.85 147.0 149.0 93.— 94 25 5 235,3 286,0 Dt. Schutzgeb. 5 5 5 F. Dlppe Maſchin.—.——. Dresd. Schnellpr. 89,50 90.— 0 05.— 64.50 80.— 80.75 186,5 157,0 145,8 149,5 88.25 84.75 2090 2100 184.8 138.5 59.50 59.85 170.5 172.7 156,5 157.7 113,0 114.2 49.— 48.50 5 132.2 182.0 1720 1720 120.0 124.0 147½ 1498 1645 164.5 64,— 64.88 48.50 47,80 82.15 54.— 123,5 123,5 90.— 31,50 7¹.— 71.50 143.0 142,2 92.— 92. 2— 2 1010 101.0 inbrich s& A 71.75 74.— Kusch Kupfer 1180 1470 Hirſchberg Leder 88.— 85.— Hoeſch Eiſen 110.7 112,0 Hohenlohe⸗Werke 78.75—.— Phil. Holzmann. 81.50 83.50 Horch& Cie. 68.— 61.— Ilſe Bergbau. 219,7 220,0 M. Judel& Co. 128,0 128.0 Gebr. Junghans 48.— 47.15 Rahla Porzellan 52,.— 88.— Kaliwk. Aſchersl. 184.0 186,5 Karſtadt. 125,0 128,5 Klöcnerwerke 8285 83.75 C. H. Knorr.. 1840—.— Kollmar ck Jourd. 88,.— 39,50 Kölſch Walz. 48.— 46.— Gebr. Körting 558.— 55. Kötitzer Kunſtled. 1270 1287 Krauß& Cie., Lok. 54,50 54.50 Kronprinz Met. 83.— 33.— Kyffhäuſer Hütte 35.75 85.— Lahmener& Co. 101.0 161.5 Laurahütte.. 50,50 Linde's Gismaſch. Carl Lindſtröm, Lingel Schuhfabr. L. Loewe& Co. C. Lorenz Lukau 4 Steffen Lüdenſcheid Met. 67.50 Magirus.⸗G. Mannesmann Mansfelder Akt. 108, Markt⸗ u. 1 Maſch. Buckau⸗W. Maximil⸗ Hütte Mech. Web. Sind. *„ Otttau Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deus 67.— Mühlheim Berg, 98.25 Nat. Automobile— Niederlauſ. Kohle 198,2 1 Nordd. Wollkäm. 90,25 80.50 25 Oberſchl. E. Bed. 72,75 Oberſchl. Koksw. 92.— Orenſt.& Koppel 88,50 68.50 Oſtwerke Phöniz 1 102, 102,7 Hermann Pöge 24,18 24.25 Mathgeber Wagg. 63,25 63.— Mheinfeldenſtraft 158.0 156,0 Rhein. Braunk. 247.5 249.0 Rhein. Thamotte 63.— 63.— Rhein. Elektrizit. 189.2 138.0 Rhein. Möbelſfeff 88.— 87.— Rhein.⸗W. Kalk 100.0 100,0 Rheinſtahl... 108,2 109,8 Riebeck Montan 100.7 101,8 Roſttzer Zucker 32.— 31.— Rückforth. Ferd. 67.25 69.50 Rütgerswerke 68,— 89,35 Sachſenwerk.. 94.— 93.— Sächſ. Gußftahl 83.— 81,.— Salzbetfurth.. 314,0 819.0 Sarotti. 129,5 128,0 Schleſ. Elekt. Gas—.— 67.50 98,25 212.0 212,0 At Hugo Schneider 1040 1000 6 Schubert& Salzer 197.5 28.0 273.5 Schuckert& Schultheiß 0. 1 Segall Strumpf Siemens Halske Sinner.⸗G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. „ Zucker Teleuh. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Trans⸗Radio Varziner Papier 273.2 112.0 100.1 101.0 43.50 46 160.7 Veithwerjʒte. B. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl. V. Dtſch. Nickelw. V. Glanzſt. Elbf. B. Haluz. Portl. Z. B. Schuhf. B. KW.—.— Ver. Stahlwerke V Stahl. v. d. Zyp. Ver. Ultramarin. Vogel Telegraph. Vogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke 67.75 81.— 222.0 50.15 222.0 50.75 Zellſto 0 Adler Kan . WeſteregelnAlkal. 198,5 1970 Weſtf. Eiſen— 7] Wicking⸗Cement 1080 108.2 Wiesloch Tonw. 59,50 59,50 Wiſſener Metall 86,50 87.— Wittener Gußſt. 48,.— 48. Wolff, R Zellſtoff Verein. 88.50 88.80 Waldhof 182.0 1885.0 Deutſch⸗Oſtafrika 118,5 119,2 Neu⸗Guinen. 398,0 406 0 Otavl Minen 52.18 Frelverkehts Kurse Petersb J. Habk..28.— Rassen dan.— 0,70 Deutſche Petrol. 46,50 48.— Heldbue g Benz—.— 25555 Diamond ochfreguenz rügershall. Ronnenberg- Sichel k Co—.— Sloman Salpeter 75.— Südſee Phosphat.— Ufa⸗Film 980. Brown Boveri———, Terminnotierungen Gehlug) Allg. Di. Credit 117, Bank f. Brauind 141 Barmer Bankver 117.0 Bayr Hyp u'̃ 148.0 Bayr. Vereinsbk. 149,5 Berl. Handelsgeſ. 176 Com u Priv. Darmſt. u Deutſche Disconto 148. Dres ner B. 144 A ⸗G für Nerkehr 10 Allg. Lokalb.— Dt. Reichsb Vz aß ag 5 ambg.⸗ Südam. 178, anſa Dampf Charlottb.Waſſer 93.50 8 Comp Hiſpano 820 Cont. Cautſchoue. 148,7 Dal mler⸗Benz. 385 Deſſauer Gas Deutſche Erdöl J. G. Farben eldmühle Gelſenk Bergwk. 183. 148.0 Nat. 228, 83.75 83,75 95.— 145.0 5 149 94.— Dt. Linoreumwk 237,5 Dyna nit A Novel 80,75 Elektrizitäts⸗Lier 158,0 El Licht u. r ft 146,5 Eſſener Steinkohl. 136,5 172.4 158,0 e len& Guill 113,2 17 5 117.7 141.5 0 „5 0* 5 8 2 0 9 Gesfitel. 149,0 150.5 Th. Goldſchmibt 64,50 64.85 Harpen. Bergbau 144.0 Hoeſch Eiſ. u. St. 1122 Ph. Holzmann—-— 5 146.2 iſe Bergbau 221.0 Bali alſchersleben 188.7 189 R. Karſtadt. 126,7 Klöckner Werke 92,50 Köln- Neueſſen B. 108,7 Mannesmann md 93,75 Nansfelder 108, Metallbank.. 115,5 Miiteldiſch. Stahl———.— Nordd. Wolle 90,75 Oberbedarf. 72,50 Oberſchl. Koksw. 92,45 Orenſ,& Koppel 69,50 69, nee Phönix Bergbau 103,7 Polyphonwerke 251,5 Rh. Braunk. u Bt. 250,4 15 Elektrizität. Stahlwerke 109,2 Nb.⸗Weſtf Elektr. 179,0 A, Rieb ck⸗Mont.———.— Rütgerswerke 6875 69 Salzdetfurth Kali 818.0 Schleſ. Portl-Z. 154,5 154.5 Schuber N 198.5 Schuckert& Eo, 174.5 Schulth⸗Pagenh. 275, Slemens K Halske 275,0 Svenska. 13,0. Leonhard Tiez 182,7 Ver. Stah werke 105.2 Weſteregel Alka i 196,0 Uſtoff Wald 0 Sate Mia 5 84 55. „ D ee: rng ee e Dienstag, den 7. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Anentſchiedener Optimismus Wachſende Zuverſicht kann ſich nicht durchſetzen Einheitlich feſterer Frankfurter Börſe ſteht ſchwankender Börſenverlauf aufträge/ Mannheim weiter freundlich Auch heute war die Tendenz an der Börſe freundllch, da die Nachrichten aus dem Haag weiter günſtig lauten nd der Geldmarkt eine zunehmende Entſpannung er⸗ nen läßt. Von Induſtriewerten zogen Farben auf 172,5 ferner lagen Linoleum, Weſteregeln, Waldhof und zucker feſter. Verſicherungsaktien waren überwiegend eboten, Mannheimer Verſicherung gingen auf 65 zu⸗ rück. Bank⸗ und Brauereiwerte blieben unverändert. Am Rentenmarkt waren Liquidations⸗Pfandbriefe befeſtigt. Frankfurt erneut befeſtigt Auch heute konnte ſich die freundliche Stimmung erhalten, da die Lage im Haag weiter verſtärkten Optimis⸗ mus auslöſt. Ferner machten die weiter günſtigen Geldmarktverhältniſſe vorteilhaften Eindruck. Man rechnete mit einer erneuten Diskontſenkung der Bank von England und ebenfalls mit einer baldigen Ermäßigung der Berliner Sätze. Dies dürfte naturgemaß den am Börſengeſchäft intereſſierten Kreiſen einen kräftigen Anſporn geben, ſodaß der heutige Optimismus ſeit langer Zeit erſtmalig angebracht erſcheint. Auch die feſte geſtrige Newyorker Börſe trug zur Beſſerung der Börſenſituation bei. Als beſonders günſtig wurde die Zunahme der eintreffenden Aufträge vom Auslande ſowie von Publikumsſeite verbucht. Das Geſchäft konzen⸗ trierte ſich aber in der Hauptſache wieder auf Spezial⸗ werte, wobei ſich auch heute wieder gegenüber der geſtri⸗ gen Abendbörſe recht anſehnliche Gewinne ergaben. Im Vordergrund ſtanden vor allem die Montan⸗ aktien. Hier ſchritt das Ausland zu Rückkäufen. Füh⸗ rend waren Mannesmann mit einem Gewinn von 27 v. H. VonͤKaliaktien lagen Aſchersleben 1 und Weſteregeln 17 v. H. höher. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben und Deutſche Erdöl je 1 und Rütgerswerke 191 v. H. feſter. Von Bauwerten waren Zement Heidelberg und Wayß und Freytag gut behauptet. Zellſtoff Waldhof lagen zur erſten Notiz 17 v. H. höher. Deutſche Linoleum plus 27 v. H. Im Angebot lagen dagegen heute wieder von Kunſtſeidenwerten Aku; der Kursverluſt zur erſten Notiz war nur gering, ſie gaben im Verlauf aber doch über 3 nach. Am Banken markt traten Danat⸗ bank und Barmer Bank mit je plus 2 v. H. mehr in Er⸗ ſcheinung. Am Rentenmarkt machte ſich für Neubeſitz⸗ anleihe weiter größeres Intereſſe bemerkbar; auch Anatolier gefragt. Im Verlaufe blieb das Geſchäft am Spezial⸗ markte weiter etwas lebhafter. Im Vordergrunde ſtanden J. G. Farben, Montanaktten und Zellſtoffwerte. Es traten erneut Beſſerungen bis zu 1 v. H. ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. unverändert. E al 2 if in Berlin gegenüber/ Zunehmende Auslands⸗ und Publikums⸗ 0 Diskontſenkungshoffnungen Montanaktien bevorzugt/ Starker Kursdruck in Kunſtſeidewerten beeinflußt weiteren Verlauf/ Berliner chluß knapp behauptet Berlin nicht einheitlich Schon heute vormittag hörte man in den Bankbitros, ohne daß von Geſchäft die Rede war, freundlichere Kurſe nennen, da man allgemein die vorliegenden günſtigen Mo⸗ mente diskutierte, und überhaupt die börſentechniſche Si⸗ tuation als hauſſegünſtig anſah. Zu den öffi⸗ ziellen erſten Notlerungen konnten ſich dann die etwas hoch geſpannten Erwartungen nicht ganz voll erfüllen, da eben das Fehlen von Verkaufsordres allein nicht immer und nicht an allen Märkten Kursſteigerungen herbeizu⸗ führen vermögen. Dennoch war die Anfan gstendenz als durchaus freundli ch anzuſprechen. Lesiglich am Montanmarkte, der in letzter Zeit ſtark favoriſiert lag, war die Kursentwicklung auf kleine Realiſationen nicht ganz einheitlich, doch hielten ſich auch hier die wenigen Verluſte im Rahmen von ½ bis 1 v. H. Anleihen freund⸗ lich. Geld markt weiter erleichter. Tagesgeld 5,5—7,5, Monatsgeld 8,5—10 v. H. Im Verlaufe ſchienen ſich zunächſt auf das verſpätete Eintreſſen von Publikums⸗ ordres am Montanmarkte allgemeine Beſſerungen durch⸗ ſetzen zu wollen, bald aber verſtimmte der neuerliche Rück⸗ gang der Aku⸗Aktien um ſaſt 5 v.., ſodaß allgemein Ab⸗ bröckelungen eintraten, die bis 1 v H. gingen, Bemberg minus.5 v. H. Der Kaſſamarkt lag weiterhin feſt. Bremer Wolle gewann 7, Deutſche Spiegel⸗Glas 6, Dresdner Gardinen 576, Sachtleben 4 v. 5 Heinicke waren wieder geſtrichen Brief. Auch Bachmann und Ladewitz geſtrichen Brief. Bei anhaltende Nachfrage nach Privatdiskonten wurde der Satz schließlich doch unverändert auf 694 v. H. feſtgeſetzt, wobei die Reichsbank mit etwa 6 Millionen Schatzwechſeln ein⸗ ſprang. Die Börſe ſchloß meiſt nur hauptet. Akku hatten bei 105 v. H. niedrigſte Tages⸗ notiz. Auch Reichsbank minus 3 v.., Berger minus 408 und Nordſeedampf minus 5 v. H. auffallend ſchwach. Am Deviſenmarkt bewegte ſich das Geſchäft in engen Grenzen. London lag in Erwartung einer für kom⸗ menden Donnerstag evtl. zu erwartenden Ermäßigung des engliſchen Diskontſatzes weiter ſchwach, gegen Dollars .8780—.8735. Im Einklang damit befeſtigte ſich der Dollar auch gegen die meiſten europäiſchen Vatuten, gegen Reichs⸗ mark.1895—.19, gegen Gulden.4792.4795, Schweiz je⸗ doch unverändert.1540. London gegen Paris 123.91, Spa⸗ nien weiter flau, gegen London 37.40. Berliner Devisen Ulskontsatze: Relchsbank 7 Lombard 8 privat 62. v. f. Amtlich in R⸗M für 6. Januar 7 Januar Barität] bist .. S. V. M 97 Holland 100 Gulden 168,82 169,16 168,82 169 16 169.43 5 Athen 100 Drachmen.435 5,445 5,435.445.445 10 Brüſſel 100 9, 500 Pf..44 58,56 58.44 58.56 58.355 3,5 Danzig 100 Gulden] 81,57 81.78 81.57 81.73 81,555 6,5 Helſingfors 10% ff 10,513 10.533 10.513 10,533] 10.512] 7 Italien. 100 Lire] 21.895 21,935 21.995 21,935 22.025] 7 Südſ avien 100 Dinar 7,415 7,429 7,418.432.355 6 Kopenhagen 100 Kr 112.09 112,31 112.07 112.29 112.06.5 Liſſadon 100 cskudo] 18,88 18,87 18.83 18,97 17.43.5 Oslo 100 Kronen 112.03 112,25 112,01 112 23 111.74 8,8 Paris. 100 Franken] 16,455 16,495 16.46 16.50 16.445] 3,5 Prag 100 Kronen] 12.39 12.40 12.331 12,401 12,38 5 Schweiz 100 Franken[ 81.18 81.34 81.21 81,87 80,515].5 Soſia. 100 Leva.024 3,030.027 3,083.017 10 Spanien 100 Peſeten] 55.19 55,3154 20.80 69,57 3 5 Stockholm. 100 Kr. 112.43 112 65 112,39 112,81 112,05] 5, Wien 100 Schilling 58,87 58,99 58,895 59.015 38,79 75 Ungarn 10012500 K 73,27 73,41 73.27 78,41 72,897, BDuenos-Aires 1...697.701 1,698.700 1,786 10 Canada 1 Can. Doll..140 4,148.140.143 4,176— 5 Japan 1 Hen 2,059.057 2,055 2,059 1,9860 5 Cairo 1 ägypt Pfd.] 20,92 20,98 20.92 20,98 20,91— Türkei. türk. Pid.978.982.978.932 2 130 10 London.. 1 Pfd. 20,40 20,4 20,397] 20,487] 20,399] 8 5 New Vork 1 Dollar] 4,1848 4,1928.1855.1938 4,1780] 4. Mio de JaneirotMillr. 0,452 0,454.441 0,443.503— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,876.884 3878 3,884 4,3211— Unficherheit über göhe und Inkraftirelen der Weizenzölle Stärkere Weizenverkäufe Nachfrage klein Roggen gehalten Mehlmarkt still Berliner Produktenbörſe v. 7. Jan.(Eig. Dr.) Am Getreidemarkt machte ſich heute ſtarke Unſicher⸗ heit bezüglich der Höhe der zu erwartenden Weizenzölle und ihres Inkrafttretens geltend. Mit Hartnäckigreit er⸗ hält ſich das Gerücht, daß nicht mit einer Erhöhung des Zolles zu rechnen ſet; daraufhin erfolgten am Lieferungs⸗ markte ſtärkere Weizenverkäufe. Das Angebot vom Inlande war ſowohl in Weizen als auch in Roggen angeſichts der nur geringen Nachfrage reichlich zu nennen, Roggen war ſedoch verhältnismäßig gut im Preiſe ge⸗ halten. Die Auslandsmeldungen konnten dem Markte kaum irgendwelche Anregung bieten, die Forderunden für twberſeeiſchen Weizen lauteten im allgemeinen etwas ent⸗ gegenkommender, Geſchäft vermochte ſich jedoch nicht zu ent⸗ wickeln. Der Mehlmarkt lag trotz weiterer Nachgiebig⸗ keit der Verläuſer nach wie vor ſtill. Hafer bei ge⸗ ringer Konſumnachfrage und weiter ſtagnierendem Export⸗ geſchäft ſchwächer, Ger ſte ſehr ſtill, Amtlich notiert wurden: Weizen 245— 247; März 265 bis 292,50 B; Mai 275,50—73 B, flau; Roggen 162—163; März 183—84—82,50; Mai 194,50—93, matt; Gerſte 185 bis 201; Futtergerſte 165— 173, matt; Hafer 143154; März 160 bis 158,50; Mai— ruhig; Mais, loco Berlin 176—178; rumäniſcher Bl. 155—156, matt: Weizenmehl 29,50 5,25, matt; Roggenmehl 22,6526, matt; Weizenkleie 10,75—11, matt; Roggenkleie 9,25—9,75, matt; Viktorigerbſen 28— Kl. Speifeerbſen 24—28; Futtererbſen 222, Pe 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 28—26; Lupinen, blaue 14—15; dto. gelbe 16,50—17,50; Seradella 26—31; Rapskuchen 18,40— 18,90; Leinkuchen 23,80—24 Trocken⸗ ſchnitzel 8,20—8,40; Scyaextractionsſchrot 1717,40; Kar⸗ toffelflocken 14,50—15,10 Rauhfuttermittel drahtgepreßt. Roggenſtroh 1,40—1,60; dto. Weizenſtroh 1,30—1,40; Hafer⸗ ſtroh 1,20—.35; Gerſtenſtroh 1,20—1,30; gebund. Roggen⸗ langſtroh 1,50—1,65; bindfadengepr. Roggenſtroh 1,25—1,45: dto. Weizenſtroh 1,.20—1,35; Häckſel—2 ndelsübl Heu geſ. trocken 2,75—g3; gutes Heu lerſter tt) 3,108.70; Thymotee, loſe 4,30— 4,80; Kleeheu, loſe 4,20—4,70; draht⸗ gepr. Heu in Pfg. über Notiz 40. allg. Tendenz flau. Notterdamer Getreidekurſe vom 7. Januar.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 11,0250 März 11,30; Mai 11,40; Juli 11,55; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Jan. 180; März 148,50; Mai 149,50; Juli 150,25. “ Liverpooler Getreidekurſe vom 7. Jaunar.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig; März 9,8 9,876); Mai 9, 10,25(9, 10,75); Juli—(9,11).— Mitte, Tendenz flau, März 9,7: Mai 9,9; Juli—. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 7. Jan.(Eig. Dr.). Jan. 9,20 B, 9,10 G; Febr. 9,25 B, 9,15 G; März 9,35 B, 9,30 G; April 9,60 B, 9,50 G; Mai 9,75 B, 9,65 G: Aug. 10,15 B, 10,10 G; Okt. 10,30 B. 10,25 G; Dez. 10,40 B 10,35 G; Tendenz ruhlg.— Gemahl. Mehlis prompt und per Jan. geſtrichen. Tendenz ſtill. » Bremer Baumwolle vom 7. Januar.[Eig. Dr.). Ame⸗ rik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 18,62 Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Jannar.(Eig. Dr.). Americ. Univerſal. Stand. Middl.), Anfang, 28 100; Tendenz ruhig.— Jan. 1991—; Tagesimport 6 Jan. 1990—; Tagesimport 20 100; Tendenz ruhig.— Mitte, Jan. 908; März 914; Mat 922; Juli 927; Odt. 925; Jan. 31 926; Loco 943; Egypt. Upper F. G. fair loco 1052; Tercenz ruhig und behauptet. Berliner Meiallbörse vom 7. Jauuar 1930 Hupfer Ale 7 dez. Brief Geld bez. Brief] Geld] bez. Brief eld Januar?“—— 13, 133.—.—42,59 41, 4. 4) 50 89,50 Februar 126.6 135,42, 1/5— 40.— 32.— März 138 25 196.50 188 25—,— 42.5% 42—. 4030 89.80 April—.— 19,50 136 25—.— 42,75 42,25—— 40 75 39 75 Mat—.— 136.7136 25—.— 42.752.251—.— 41.— 89,75 Juni—.— 136.78 136.251——.—.50— 41.25 40,— Juli 138,50 135,80 18450—.— 43.— 42,8„ 41.25 40.— Auguſt—.— 136,80•6 50—. 48, 42.50.— 4150 40— Sept.—.— 139.75 198.75—— 43.25 42.75—.— 4175 40.80 Okiober.—.— 130.7 186,75—.— 43.254,75—-——42.— 41— Nov.. 134.— 188 75 188.75—.—.2 42.75—.— 42. 61.80 Dezemb.], 188 75 138.7]. 43,5048.— 42, 11.50 Elettrolyttupfer, prompt 170,50 Antimon Regulus 62,— 88,— Orig. Hütten⸗Alumi ium19).— Silber in Barren, per kg 61.25 63.25 dal. Walz⸗, Hrahtbarren193.— Gold, Freiverkehr, lo gr. 28.— 28,20 Hüttenzinn, 90 v.. Ihlatin, dio. 1 gr. a—10 Reinnickel. 98—99 v. H. 350.—] Breiſe ohne Edelmetalle) fur og Kg Londoner Meiallbörse vom 7. Januar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(137/40 fein ſtaud„ Platin Unze E Kupfer, Standard 71,50 Zinn, Standart 176,2 Aluminium—.— Monate 89 8 Monate 179,2 Antimon—— Settl. Preis 71, 0 Settl. Preis 176.2 Queckſilber 28,25 Elektrolyt 93,75 Banka 185 2 Platin 1 deſt ſeler ed 71.75 Straits 178.2 Wolframerz 34,— ſirong ſheets. Blei, ausländ 211[ Nickel—— Eliwnebals 83 75 Zink, gewöhnlech 19.75 Weißblech—.— Schwager und Onkel, Herrn Heimat heimzurufen Kronprinzenstr. 52 In tiefem Leid: Luise Maulmann geb. Schön Schwester Magdalena Schön und die Verwandten Dem allmächtigen Gott hat es gefallen, meinen lieben, treubesorgten Gatten, unseren guten Bruder, Jos. Valent. Kaulmann nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlversehen mit den Tröstungen der hl kath. Kirche in die ewige Wir bitten für den lieben Verstorbenen um das Gebet Mannheim, Gerichtstetten, Krautheim, 6. Jan. 1930 im Sinne des Entschlafenen absehen Die Beisetzung findet am Mittwoch, den 8. Januar, nachm. 2 Uhr, von der hiesig. Leichenballe aus statt Von Kranzspenden und Beileidsbesuchen wolle man 606 Ceorg lhrig Oberzollsekreiär a. D. schieden ist. Mannheim, den 6. Januar 1930 Weylstr. 28 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Marie Ihrig, geb. Mayer Heinrich Ihrig u. Frau Käthe Ilarig sowie Enkelkinder Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber, treuer Mann, unser guter Vater, Oroßvater, Schwiegervater und Schwager, Herr im Alter von 68 jahren unerwartet rasch ver- geb. Schwöbel Will, Oberg u. Frau Beril geb. Ihrig il Walter Ihrig u. 5 Alwine geb. Haas Die Beerdigung findet am 9. Januar 1930, nachmittags 2 Uhr statt Danlsagung Mannheim. den 7. Januar 1930 + 6, 26 Namens der trauernden Hinterbliebenen: Frau Dauline Metzger Beim Heimgang meines lieben Gatten, unseres nun in Oott ruhenden Vaters, sagen wir für die letzten Ehrungen und warme Anteilnahme herzlichen Dank Benutzen Sie deshalb die Gelegenheſt, Oualitätswaren zu solchen Spottpreisen zu er Wir haben die Preise für Winter- Waren ganz gewaltig ermäßigt! Wenn ihre Erwartungen auch bereits hochgespannt sind, was wir bieten, übersteigt lhre kühnsten Hoffnungen. 0 Werben Beachten Ste bite unsere Fenster, die Ihnen ein Bild unserer Leistungen geben!. f e SAS UAL T SFS Nee. 11 SRS ESF. Ein Sonderangebot, verbindlich bis 18. Januar: Glas- sehale gefüllt mit frischem Waldmoos und dieses be- Hanzt mit Maiblumenstauden, die aus dem 0 oos nach und nach hervortreiben, bald knospen und blühen, einen entzückenden Blumenschmuck im Zimmer darstellen Pf J dieser bepflanzten Glasschalen M..65. 10 Stück M..50.— Schneegléckchenzwiebeln 4 Pf., Gladiolenzwiebeln 4 Pf., Maibliumenstauden 4 Pf. Nar⸗ Zissenzwiebeln 4 Pf., Tulpenzwiebein 4 Pf., Iriszwiebeln 4 Pf., 100 Stück jedesmal M..85, alles in Prachtfar- ben. Hxazinthenzwiebeln 15 Pf., 100 Stück in Pracht- karben M. 12.— Kakteen-Samen, frische Importen, für 40 Kakteen M. 1, für 100 Kakteen M. 2, für 175 Kak teen M. 3, darunter seltene Arten; die Samen dieser interessanten Wüstenkinder laufen schon nach wenigen Tagen auf, und ist erstaunlich dann alle die Ru- geln und Saulen aufwachsen zu sehen in ihren gelt-⸗ zamen aarungen und Bestachelungen. Heinz Har- der, Allensteln(Ostpr.) schreibt:„Ihr Kakteensamen Abertraf die kühnsten Hoffnungen, Schon in kurzer Zelt sind bereits 38 Kakteen zu meiner größten Freude aufgegangen, die sich kräftig entwickeln“.— Rosen- airäucher edle, 50 Jahre lang blühende Sorten mit Namen 60 Pf., 10 Stück M..75, 20 Stück M..—. Wer undurchdringliehe Hecken, Zaune, Mauern, ganze Hausfassaden über und über mit Rosen bekleiden möchte, pilanze jetzt edle, 100 Jahre blühende Kletter- wosensträucher 0 Pf., 4 Stück M. 3, 10 Stück M. 7. J⁰ labeersträucher, Himbeersträueher, Stacheibeer- etrüncher, edle, 50 Jahre lang tragende Sorten, 60 Pf. 10 Stück M..75, 20 Stück M. 9.— Verbindlich bis 18. Januar.* Verlangen Sie gratis und franke unseren großen Frühiahrsprospekt mit Sonder-Ange- in Gemüsesamen, Blumensamen, Pflanzkartof- Blumengärtnereien Peterseim-Erfurt, behörd- üche Lieteranten. 368 Küchen, Bäder, Hausgünge ete, stattet mit Wand- u. Boden- Plättchen mefstermäßig aus. Haperaturen prompt. ALBERT WIESNER Schimperstraße 19 Telephon 53837 * „ 4 B e Ofen Serzug aut dureh Ffschgeschäfte Illustr. Drucksachen kostenlos. 8. Seite. Nr. 10 — Dienstag, den 7. Jannar 1930 Gerichtszeitung 8 Beſtrafte Wilderer. In einer Waldabteilung hinter Lemberg beobachtete eines Tages ein Forſt⸗ beamter von Glashütte zwei verdächtige Geſtalten. Er ſtellte ſie. Einer von ihnen ergriff ſofort die Flucht, konnte aber von dem Jagoͤhund eingeholt werden; der andere blieb freiwillig auf dem Platze. Beim Oeffnen des Ruckſackes durch den Forſtbeam⸗ ten zeigten ſich, in Tücher eingeſchlagen, ein Kitz⸗ und ein Schmalreh, denen die Keulen fehlten, die anſcheinend von Füchſen gefreſſen waren. Alle anderen Umſtände wieſen ebenfalls darauf hin, daß die beiden Tiere in der Schlinge gefangen waren. Die beiden, es handelte ſich um die Fabrikarbeiter Andreas Weber und Friedrich Martz aus Pirma⸗ ſens, wurden ſofort feſtgenommen und ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis gebracht. Nach ausgiebiger Ver⸗ handlung, in deren Verlauf ſich herausſtellte, daß die beiden ſchon des öfteren wildern gegangen waren, wurde Weber vom Amtsgericht Pirma⸗ ſens zu fünf und Martz zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. § Gefängnisſtrafe für Traubendiebſtahl. 29 jährige Taglöhner Philipp Wickhüller im vergangenen Herbſt mit dem Ruckſack Weinbergen der Umgebung eine größere Menge Trauben geholt, ſie durch einen Korb gedrückt und ſich auf dieſe Weiſe einen Wein⸗ vorrat verſchafft. Bei der Hausſuchung wurden über 100 Liter fertigen Weines beſchlagnahmt. Das Schöffengericht Neuſtadt a. H. verurteilte W. zu drei Monaten Gefängnis. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auſwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ guittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. A. L. 100. 1. Nach einer polizeilichen Verordnung darf die Milch nur in öffentlichen Verkaufsſtellen verabreicht werden. 2. Die Milch muß von der Milchzentrale bezogen werden. 5 Stammtiſch Salamander. L 2 IV wurde bei Echter⸗ Lingen am 5. Auguſt 1908 auf der Heimfahrt von Mainz zerſtört. Auf der Frieſenheimer Inſel iſt in dieſem Jahre kein Zeppelinluftſchiff gelandet, dagegen landete am 15. Sept. 1909 ein Zeppelinluftſchiff auf der Frieſen⸗ heimer Inſel.(Durch ein Verſehen war die letzte Aus⸗ kunft unvollſtändig wiedergegeben.) M. H. Dieſe Anſtolten gibt es nicht mehr. Der junge Mann muß daß Abitur haben. Nähere Auskunft können Sie durch das Reichswehrbataillon in Donaueſchingen erhalten. Der hatte aus den Schöne, ſonnige—8 Zimmerwohnung mit reich⸗ lichem Zubehör(2 W..)] per 1. April zu ver⸗ mieten. Näheres unter F 0 35 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. oder Telephon Nr. 211 18. B56 7 Iimmer- Wohnung mit Zubehör, in ſchöner Wohnlage, Schloßnähe, auf 1. April oder früher im 2. 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Aber bei dieſen Vorfällen ging es wie ſchon immer: Wochen⸗ lang vorher wird in beiden Lagern gehetzt. Kein Wunder, wenn da der Zündſtoff, der in ganz gewaltigen Mengen über dem Spielfeld lagerte, plötzlich zur Exploſion gerät. Gemeint iſt in dieſem Falle das Spiel zwiſchen den beiden Namensvettern Olympia Lampertheim und Lorſch, die ſich einen überaus harten Kampf lieferten. Schon während des Spieles gab es ergötzliche Scenen, da Lam⸗ pertheim mit 12 Mann antrat, und kein Spieler gewillt war abzutreten. Mit Verſpätung begann dann das Treffen, das äußerſt gut beſucht war. Die verlängerte und gerade jetzt verbüßte Platzſperre ließ den Platz eine Zeitlang ver⸗ waiſen. Aber, wie ſchon erwähnt, geſtaltete ſich dieſe Neu⸗ eröffnung nicht gerade erfreulich. Wer der Hauptſchul an der ganzen Sache war, iſt nicht unſere Pflicht zu unter⸗ ſuchen. Sache der Behörde iſt es, den Urſachen nachzugehen. Unter den Vorerſcheinungen litt naturgemäß auch das Spiel, das nie ſo recht in Fluß kam. Gleich in den erſten Minuten ſollte das einzige Tor fallen. Lorſch kam durch ſeinen Halblinken in Führung und behauptete dieſen knappen Vorſprung bis zum Spielende. Allerdings hatte auch Lampertheim mehrmals Gelegenheit auszugleichen, infolge der großen Aufregung wurde aber alles vergeben. So wurde ein Elfmeter erzielt, der 2 Mal getreten, nichts einbrachte. Wegen Unfairnes mußte ein Spieler Lam⸗ pertheims den Platz verlaſſen. Mit aller Energie und Verbiſſenheit kämpfte der Platzbeſitzer. Aber alle An⸗ ſtrengungen erwieſen ſich als zwecklos. Das gewaltige Bollwerk der Gäſte ließ ſich nicht ſchlagen, und ſo blieb Lorſch mit dem knappſten aller Ergebniſſe glücklicher Sie⸗ ger. Man hatte Hoffheim beim Spiel gegen Herrus⸗ heim wenig oder garnichts zugetraut, wurden doch erſt 2 Spieler geſperrt. Als weiterer Grund kommt noch ver⸗ längerte Platzſperre hinzu. Keine Depreſſion war zu ſehen. Oder ſpielten ſie vielleicht der Platzſperre wegen ſo gut? Jedenfalls hatte Herrusheim bei dieſem Spiele garnichts zu beſtellen. Unaufhörlich rollten die Angriffe von Hof⸗ heim gegen des Gegners Tor. Bis zur Halbzeit ſtand das Treffen ſchon:0. Dann wurde das Spiel etwas lang⸗ ſamer. Aber trotzdem behielt die Platzelf die Oberhand. 2 weitere Tore wurden noch erzielt. Durch dieſen Sieg hat ſich Hofheim punktgleich mit Pfiffligheim geſetzt.— Olympia Worms empfing auf eigenem Platze den FV. Biblis. Wir haben an dieſer Stelle ſchon einmal das gewaltige Glück, das der Wormſer Mann ſchaft zu eigen iſt, geſchildert. Und dieſes Glück blieb ihnen auch beim diesmaligen Spiele treu. Biblis, die weitaus beſſere Mannſchaft vermochte keinen Sieg herauszuholen, trotzdem Torgelegenheit genügend vorhanden waren. Worms gewann mit Mühe und Not:1 und bewahrte ſo den Nimbus der Ungeſchlagenheit. Aller Voraus ſicht nach werden wir in Worms den künftigen Meiſter ſehen. Worms gelingt das erſte Tor noch vor der Pauſe. Durch einen Eckball erzielt Biblis den Ausgleich. Wenige Mi⸗ nuten vor Schluß ſtellt Worms durch ein 2. Tor den Sieg her.— Der ſtärkſte Widerſacher der Wormſer der VfR. Bürſtadt mußte in Pfiffligheim antreten. Letz⸗ glückliche Rolle. tere ſpielen in den diesjährigen Verbandsſpielen eine un⸗ Mehr als einmal überlegen, mußten faſt alle Spiele hergegeben werden, ſodaß das Geſpenſt des Abſtieges in greifbare Nähe rückt. Auch das diesmalige Spiel der Einheimiſchen zeigte ſie überlegen. Bis zur Pauſe lag man ſchon mit:1 in Führung, dann aber kam der verhängnisvolle Wendepunkt. Eine Schwächeperiode verhalf Bürſtadt zum Ausgleich, und wenige Minuten darauf zum Siegestreffer. VfL. Lampertheim mußte den beſchwerlichen Weg nach Heppenheim an⸗ treten, und kam prompt mit einer Niederlage nach Hauſe. Das Spiel litt fehr unter den ſchlechten Bodenverhält⸗ niſſen, ſodaß an ein Kombinationsſpiel nicht zu denken war. Torlos werden die Seiten gewechſelt. Nach Wieder⸗ beginn liegt Lampertheim etwas in Front, kann aber nicht verhindern, daß der Platzverein das ſiegbringende Tor ſchießt.— Hochheim—Horchheim hieß das letzte Spiel das ebenſo knapp ausfiel, und Hochheim mit:0 für ſich ent⸗ ſcheiden konnte. 5—4— Kampfbeginn in der Kreisliga Unerwartete Niederlage des 1. AK. Pirmaſeus durch Germania Karlsruhe Der erſte Sonntag des neuen Jahres brachte den Be⸗ ginn der Ringkämpfe in der Kreisliga. Dem mittelbadi⸗ ſchen Meiſter Germania Karlsruhe ſtand der Meiſter von Unterbaden⸗Pfalz, 1. AK. Pirmaſens II, im Kampf um die Vorherrſchaft gegenüber. Wider Erwarten ſollte es den Badenern gelingen, einem knappen, aber deshalb doch ſicheren Sieg an ſich zu bringen. Ob ſich die Karlsruher allerdings über die ganzen Kämpfe erfolgreich durchſetzen können, muß abgewartet werden; vor allem iſt es aus⸗ ſchlaggebend, wie beide Vereine gegen den Dritten in der Runde, den Meiſter von Oberbaden, AC. Kollnau, ab⸗ ſchneiden, gegen den die Karlsruher am 12., die Pirma⸗ ſenſer am 19. Januar antreten. Kampfrichter Beckenbach⸗Mannheim hakte die Leitung ſicher in der Hand und fällte denn auch ſichere Entſchei⸗ dungen, die den Beifall der zahlreich erſchienenen Intereſ⸗ ſenten fanden. Pirmaſens kam durch Alt, Goubatz und Schäfer jeweils zu drei ſicheren Punkten; was ſonſt noch fällig war, holten ſich die Karlsruher, zweimal durch Schulter⸗, zweimal durch Punktentſcheidungen. Sauer⸗Pirmaſens war im Fliegengewicht dem Kkarls⸗ ruher Bodenmüller nicht gewachſen und mußte ſich in Stand⸗ wie Bodenkampf die Führung des Badeners ge⸗ fallen laſſen. Zu einem Schulterſieg kam der Karlsruher jedoch nicht, da ſich Sauer als ſtarker Defenſivkämpfer erwies. Das Bantamgewicht ſah in dem Pirmaſenſer Alt einen ſtberlegenen Kämpfer. Bald nach Beginn des Kampfes hatte er Funket⸗ Karlsruhe in der Bodenloge und in der Brücke, die nur knapp gehalten wurde, ſodaß ſchon nach .05 Minuten das Ende da war. Im Federgewicht kamen die Pfälzer wiederum zu drei Punkten, die Gaubatz holte. Guggolz⸗Karlsruhe war ſeinem Gegner nicht gewachſen und hatte den Kampf ſchon nach Punkten verloren, als Gaubatz nach.20 Minuten zum Ueberwurf anſetzte, dem ſofort der Abpfiff des Kampfrichterts folgte. und das war im Treffen der Leichtgewichtler. Schäfer⸗Pirmaſens dem wendigen Hornfeck⸗Kar genüber. Schöne Kampfbilder wechſelten in Reihenfolge miteinander ab, wobei ſich Schäfers Uel legenheit leicht bemerkbar machte. In der elften Minute ſah man den Karlsruher in der Bodenlage, wo er von Schäfer in die Brücke gezwungen wird, die nach 0 Se⸗ kunden eingedrückt wird. Jeder Entwindungsverſuch des zähen Hornfeck ſcheiterte an der Kraft des Pfälzers. Die reſtlichen Punkte fielen an Karlsruhe. Zunächſt war es der Weltergewichtler Kimmet, der den Pirmaſen Seebach einwandfrei abfertigte. Kurzes Geplänkel, dann iſt Seebach in der Bank, wo ihn ein plötzlicher Ueber⸗ ſtürzer nach.04 Minuten auf die Schultern legt. Wiedmaier⸗Karlsruhe geht mit Hartmuth ⸗Pirmaſens knappe drei Minuten um; ſofort muß Hartmuth zu gleich darauf in die Brücke und nach insgeſamt 3. iſt Wiedmaier Sieger. 5 5 Mit:9 für Pirmaſens geht es zum Schlußkampf im Schwergewicht. Maier⸗Pirmaſens findet in Roſtock K. einen Gegner, der ihm an Kraft und Technik ſtark iſt und der mit beſſerer Arbeit über die Diſtanz von 20 Minuten einen verdienten Punktſieg erhält. N So endet der erſte Kreisligakampf 10:9 für Karks⸗ ruhe. Seh. lebhafter er⸗ Se * Die Winterkampfſpiele geſichert Wie aus Krummhübel gemeldet wird, iſt an eine Ver⸗ legung der Deutſchen Winterkampfſpiele jetzt nicht mehr zu denken. Die Vorbedingungen für den Eissport ſind ſehr gut, nur die Schneeverhäliniſſe in den tieferen Lager laſſen noch zu wünſchen übrig. Da aber für die nächſten Tage neue Schneefälle erwartet werden, iſt die Sorge um die in der Zeit vom 11. bis 19. Januar in Krumhübel und Brückenberg ſtattfindenden Kampfſpiele ſchon jetzt als be⸗ hoben zu betrachten. Nicht nur in den eisſportlichen Wettbewerben, ſondern auch im Skilauf, Rodeln und Bob⸗ fahren fällt die Beteiligung ſehr ſtark aus. Mehr als 150 Skiläufer, darunter zahlreiche bekannte Oeſterreicher und Deutſchböhmen, hoben ſich in die Meldeliſte eintragen laſſen, für die Bobrennen ſind 28 Fünferbobs und 25 Zweierbobs vorgemerkt und zu den Rodelrennen haben ſich mehr als 80 der bekannteſten Rodler und Rodlerinnen angemeldet. Dem Eisſchnellaufen wird der letzte Kampf⸗ ſpielmeiſter Pollacſek⸗Wien leider fernbleiben. Die Ver⸗ tretung der öſterreichiſchen Intereſſen liegt aber auch bet Riedl, Jungblut, Reiter und Moſer in beſten Händen. Deutſchlands endgültige Vertretung gegen Polen Durch Erkrankungen und Abſagen mußte die Heutſche Amateurboxmannſchaft, die am Wersen den Länderkampf gegen Polen in Kattowitz austrige wiederholt geändert werden, ſodaß erſt jetzt die endgültige Aufſtellung feſtgeſetzt werden konnte. Die deutſchen Farben werden vom Fliegen⸗ gewicht aufwärts vertreten durch: Fickert(Chemnitz), Zig⸗ larfki(Berlin), Götze(Magdeburg), Bächler, Volkmar (Berlin), Theuerkauf(Halle), Wintgen u Neuſel(Berlin). FF—̃ Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A, Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, R 1.—6 Ab, teilw. möbl., große, doppelte Manſarde ſonnig, Elektr. Gas u. Waſſer vorh., ſofort zu vm., am Markt, Fahr⸗ 55 vorh. Angeb. unt. 5 60 an die Geſchſt. 627 Ungeſt. elegant möbl. 1 bis 2 Zimmer in Ludwigshafen bei Dame zu vm. Elektr. ⸗ Halteſt. Lin. 3. Angeb. unt. K W 194 an die Geſchäftsſtelle. 04 Schön möbl. Zimmer mit el. L. lauch Klav.) bei ruh. 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Nr. 10 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe An einem Seitenweg, nach den Memnonsſäulen hielt ein ſchlottriger, zerlumpter Junge in Leinen⸗ ſchuhen einen Eſel an. Es war ein ſchönes großes Tier mit einem mauriſchen Sattel aus e rotem Saffian und einer rotgelben Satteldecke. Da⸗ neben ſtand ein gutgekleideter Mann in europäiſchem Reitanzug und Gama ſchen, der ſehr nervös ſchien. Er ſprach eifrig mit einem wildausſehenden, vier⸗ e igen Fellach mit großen ſchwieligen Füßen. Der Kerl machte einen unangenehmen Eindruck, denn es fehlte ihm ein Auge, und die leere rote Höhle lenkte unwillkürlich die Aufmerkſamkeit auf die Unruhe ſeines überlebenden Partners. Geſicht und Haltung des Fremden fielen Joan auf, als ſie um die Biegung trabte. Sie brachte ihr Reittier zum Stehen.„Guten Tag, Herr Simo⸗ pulos!“ rief ſie fröhlich. Der Mann im Reitanzug erſchrak ſo heftig, daß er ſeine Gerte fallen ließ.„Hallo, Frau Averil!“ Antwortete er überraſcht. Dann warf er ſeinem Gefährten ein haſtiges Wort zu. Der hob die Hand zum Zeichen, daß er verſtanden habe und lief mit langen Schritten zu den Säulen hinab. Simopulos nahm die Reitgerte auf und trat zu Joan heran. „Ich wußte nicht, daß Sie in Lukſor ſind!“ Voll An⸗ erkennung ließ er den Blick über ihre Kleidung fallen, ihren ſandfarbenen Filzhut, die lange Reit⸗ jacke, die gerippten Breeches und die braunen ſchwe⸗ diſchen Stiefel.„Sind Sie ſchon Kairos müde?“ „Ich kam nach Aegypten, um mich auszuruhen,“ lächelte ſie.„Das Leben in Kairo war mir zu an⸗ ſtrengend. Seit wann ſind Sie hier? Sie wohnen nicht im Hotel?“ „Nein, ich wohne auf einer Dahabije, einem Pri⸗ vatdampfer auf dem Fluß. Ich kam für ein paar Tage aus Kairo, um nach einem Beſitz zu ſehen, an dem ich beteiligt bin. Werden Sie ſich längere Zeit in Lukſor aufhalten?“ Schluſtage unseres Ausv Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams Deutſches Recht bei Gg. Müller⸗München Joan zuckte die Achſeln.„Ich weiß es nicht, ich habe den Ort lieb gewonnen Es iſt mir, als ob ich 55 immer bleiben könnte!“ Der Grieche blickte auf den Eßkorb zu Füßen des Eſeltreibers.„Sie machen einen Tagesausflug, wie es ſcheint?“ „Ich fürchte, ich bin keine richtige Touriſtin! Ich bummle nur planlos umher, wie ich gerade Luſt habe.“ Mit dem elfenbeinernen Fliegenwedel zeigte ſie auf das braune Gebirge.„Sehen Sie den Berg da drüben, Muſſa und ich werden hinaufklettern, bis wir ein ſchattiges Plätzchen finden, wo man ſich's gut ſchmecken laſſen und dann ein wenig ſchlummern kann. Jedenfalls,“— ſie blitzte ihn ſchelmiſch an— „wenn Sie ſich kräftig genug für den Aufſtieg füh⸗ len, dürfte das Mittagsmahl wohl auch für zwei aus⸗ reichen!“ „Es gibt nichts, was ich lieber täte! Aber ich werde in Lukſor erwartet.“ Er ſah auf ſeine Uhr.„O Gott, ich muß mich beeilen!“ Er zog den Hut und reichte ihr die Hand.„Leben Sie wohl, gnädige Frau! Ich habe mich ſehr gefreut, Ihnen zu begeg⸗ nen!“ Er beſtieg ſeinen Eſel und trabte davon. Sein zerlumpter Diener rannte hinter ihm drein. Auch Joan ſetzte ihren Ausflug fort. Es fiel ihr flüchtig ein, daß Simopulos merkwürdigerweiſe nicht den Wunſch eines Wiederſehens geäußert hatte. Beim Geländer, außerhalb des Tals der Könige ſtiegen ſte ab. Zu dieſer frühen Stunde ſtörten weder Füh⸗ rergeſchwätz noch eilige Schritte wißbegieriger Ton⸗ riſten die Stille der Schluchten. Aus der Wächter⸗ hütte über dem Grabmal Tutankhamons ringelte ſich eine Rauchwolke in die ruhige Luft. Muſſa war zurückgeblieben, um die Eſel nach der Straße zum Hatſchepſuttempel zu ſchicken, wo ſte ſie am Nachmittag vorfinden wollten. Aber Joan hatte ſich nicht aufgehalten. Sie durchſchritt den hochge⸗ wölbten Eingang der Grabſtätten und begann den zu dem ſchmalen Sattel eine Scheitellinie das ſteilen men, der wie den felſigen Grüften Der⸗el⸗ ein anſtrengender Aufſtieg. Einmal blieb ſie ſtehen und ſah weit drunten das flatternde Gewand des jungen Aegypters, der mühſam und ſchwitzend, den Korb in der Hand, den Berg heraufkeuchte. Sie hatte den Hut abgenommen, und als ſie ſich dem Gipfel näherte, blies ihr eine friſche Briſe die glatten braunen Haare um die Ohren. Auf einem kleinen Plateau wartete ſie bis Muſſa kam, und dann ſchritten ſie zuſammen auf dem weißen Reitweg, der ſeit Jahrhunderten von den un⸗ beſchlagenen Füßen der kleinen Eſel aus dem ſchief⸗ rigen Kalkſtein des Kammes ausgehämmert wor⸗ den war. Ueber eine Stunde marſchierten ſie längs des Sattels, bald aufwärts, bald abwärts, über ver⸗ fallene Stufen hinweg, die in die Felsplatten ein⸗ geſchnitten waren und einen Abhang von Geröll entlang. Plötzlich zeigte Muſſa mit dem braunen Finger hinunter. Sie ſtanden gerade auf einer ausſpringen⸗ den Kanzel, die ſich wie ein Schwibbogen aus der Felsmaſſe hervorſchwang. „Das iſt das Haus macht Ausgrabung in der Führer. Im Schutz des Berges in einer halbkreisförmigen Oeffnung zwiſchen den Klippen durchſchnitt ein nie⸗ driges Dach das Profil des Felſengebirges. Vor einer kleinen Veranda ſchlängelte ſich der Weg wie ein weißer Faden zur Talſtraße hinab. „Sehr gutter Mann, Mieſtär Lomas,“ fuhr Muſſa fort.„Verſteht viel von Altertümern. Kauft oft von Lukſor⸗Händler. Er jetzt in England. Wir ſehr trau⸗ rig darüber..“ Lomas? Der Name kam Joan bekannt vor. Na⸗ türlich— der Mann, bei dem Cradock arbeitete!„Sie meinen Profeſſor Lomar, nicht wahr?“ „Ja, Profeſſor Lomar!“ wiederholte der Führer freundlich. Sie blickte mit Intereſſe auf das Gebäude. einſam es lag! Keine menſchliche Behauſung in der Nähe und kein grünes Plätzchen— nichts als kahle, braune oder weißſtaubige Oede von Berg und Tal. „Kennen Sie Herrn Cradock, Muſſa?“ fragte ſie plötzlich. Pfad Königstal von Bahris trennt. Es war von Mieſtär Lomas, was Der⸗el⸗Bahri!“ verkündete 90 Wie ſemporzukli m⸗ Dienstag, den 7. Januar 1930 „Mieſtär Cradock, ſtiller Mann. Niemans kennt ihn recht!“ Joan lächelte; denn dieſe Beſchreibung ſchien ſehs treffend. Im Schatten eines gewaltigen Felsblocks verzehrte Joan behaglich ihr Mittagmahl und lehnte ſich dann, das Geſicht gen Himmel, zurück, um„dem Schweigen zu lauſchen“, wie ſie es bei ſich nannte. ſehr Bisweilen ſchrie klagend ein Geier hoch über dem Tal, und einmal jubilierte aus der blauen Wette des Himmelsgewölbes ein Lerchenlied. Nachdem ſich auch Muſſa ſatt gegeſſen, wurden die Eßſchalen verpackt, und über einen tiefer gele⸗ genen Weg machten ſich die beiden nach Der⸗el⸗Bahri auf. Die roſabraunen Tempelſäulen wurden im Tal ſchon ſichtbar, als vom Berg her Stimmenlärm an ihr Ohr drang. Ivan lugte hinab. Auf dem unte⸗ ren Teil des Abhangs lief eine Kette winziger Ge⸗ ſtalten, mit Körben auf den Schultern zwiſchen einer Felſenhöhle und einer Art Abladeplatz emſig hin und her. Eine Wolke feinen weißen Staubes, ſo dicht, daß er zeitweiſe die Träger dem Blick ent⸗ zog, lagerte über dem Bilde. Man ſei dort mit Ausgraben beſchäftigt, erklärte Muſſa. Auf Joans Wunſch führte er ſie über einen abſchüſſigen Steig in die Nähe der Arbeitsſtätte. Hinter einem Felsblock machte Joan halt und ſchaute zu, wie drei oder vier Eingeborene aus der gähnend ſchwarzen Höhle ihre Körbe leichtfüßigen Jungen überreichten, die bei ihrer Hantierung luſtig ſangen. Ein dunkelhäutiger Aufſeher ſtand am Anfang der Reihe, eine düſter drohende Erſcheinung mit Von Zeit zu Zeit ſchlug einem Stock in der Hand. er derb auf die wehenden Gewänder der kleinen Burſchen, um ſie zu größerem Eifer anzuſpornen. Als der Mann Joan erblickte und zu ihr emporſah, erkannte ſie den einäugigen Schwarzen, den ſie am Vormittag mit Simopulos am Kanalufer geſehen hatte. Der Fellach wandte ſich haſtig ab, denn aus der Tiefe des Berges hatte eine klangvolle Stimme „Ali!“ gerufen. Dann trat aus der Staubwolke her⸗ aus, die vor dem Höhleneingang aufwirbelte, und ſelber über und über mit Staub bedeckt, eine hohe Geſtalt. Es war David Cradock. (Fortſetzung folgt) Nur noch wenige Jage Fönen wir unseren Ausverkauf g fortsetzen. beschleunigten Räumung. Andere Disposſtionen zwingen uns zur Wir verkaufen deshelb ab Nit two ch, 8. Januar Alle noch vorhandenen Waren zur Hälfte i des feguläten Preises, soweſt solche nicht noch billiger gezeichnet sind 5 A. H. OI FF&(o. Haus eleganter Damenmoden Mannheim (1, Deulodher bienenboni mit unbegrenzter Garantie für Reinheit, von deutſchen Selbſtimkern aus Baden, Württemberg, Bayern. Ausſtellung mit Verkauf. Blüten, Wald⸗ oder Tannenhonig netto Pfund Mk..80, Eimer 5 u. 10 Pfund Mk..50 und 16.50 ſolange Vorrat. Käufer erhalten je ein Geſchenk aus unſerer Lebensmittel ⸗ Abteilung. Verzeichnis ſiehe Schaufenſter.— Eröffnung: Freitag, 2 10. Jannar, vorm. 9 Uhr. 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