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In dieſer Delegationsſitzung wurde haupt⸗ ſächlich über die Frage der Zahlungstermine geſprochen. Geheimrat Kaſtl, der heute früh hier eintraf, entwickelte ſeinen Standpunkt und teilte der Delegation mit, in welchem Sinne die deutſchen Sachverſtändigen auf der Pariſer Reparationskonfe⸗ renz den im Poungplan enthaltenen Ausdruck über die„monatlichen“ Zahlungstermine aufgefaßt hätten. Sehr ſtarke Erregung verurſachten in deutſchen Delegationskreiſen die geſtern abend von mir gemeldeten Aeußerungen des Miniſterpräſiden⸗ ten Tardieu. Der hieſige Vertreter der Havas⸗ agentur, der Mitglied der franzöſiſchen Geſandt⸗ ſchaft im Haag iſt, gab dieſe Erklärung Tardieus ſofort in Form einer offiziöſen Nachricht nach Paris. Dieſe Havasmeldung gelangte heute früh zur Kennt⸗ nis der deutſchen Delegation und wurde begreif⸗ licherweiſe ſehr abfällig kritiſiert. Tardien wird ſich genötigt ſehen, auf ſeine geſtrigen Aeuße⸗ rungen zurückzukommen. Schon heute vormittag ließ er den Journaliſten mitteilen, daß der Havas⸗ vertreter in Haag nicht berechtigt war, ohne weiteres „z wangloſe Aeußerungen des franööſiſchen Miniſterpräſidenten“ in die Oeffentlichkeit zu tragen. Briand ſprach vor Preſſevertretern ſein Be⸗ dauern über dieſen unangenehmen Zwi⸗ ſchenfall aus. Einige franzöſiſche Journaliſten ſtellten aber Tardieu ſelbſt ins Unrecht und wieſen darauf hin, daß er die Aeußerungen über die Stel⸗ lung bzw. die innere Schwächung der gegenwärtigen deutſchen Reichsregierung wortwörtlich den Jour⸗ naliſten in die Feder diktierte und nachher auch noch darauf hinwies, wie wichtig es wäre, dieſe ſeine Erklärungen in die franzöſiſche Preſſe zu lancieren. Curtius iſt aufs peinlichſte berührt Drahtung unſeres eigenen Vertreters. den Haag, 8. Januar. In der Mittagsſtunde ließ Reichsaußenminiſter Dr. Curtius zur franzöſiſchen Delegation telephonieren und äußerte den Wunſch, Profeſſor Hesnard möge ſich mit ihm, dem Reichsaußen⸗ miniſter, bezüglich der Havasmeldung ins Benehmen ſetzen. Profeſſor Hes nard kam ſodann zum Reichs⸗ außenminiſter, der ihm mitteilte, daß er durch den Inhalt der Havasmeldung aufs peinlichſte be⸗ rührt ſei. Hiernach hatte Profeſſor Hesnard noch mit Tardieu eine kurze Beſprechung und war gegen 1 Uhr in der Lage, dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius mitzuteilen, daß Herr Tardien verſchie⸗ dene, in der Havasmeldung enthaltenen Ausführun⸗ gen als unzutreffend bezeichnen müſſe. Namentlich, ſo erklärte Tardieu, habe er nicht davon geſprochen, daß die deutſchen Hauptdelegterten kein Ver⸗ trauen in ſich ſelbſt hätten. Profeſſor Hesnard erhielt von Dr. Curtius die Antwort: die deutſche Delegation wünſcht un⸗ bedingt eine entſprechende Berich⸗ tigung dieſer Havasmeldung und würde, falls dies nicht geſchehen ſollte, die entſprechenden Kon⸗ ſequenzen daraus ziehen. Es iſt demnach zu erwarten, daß ein offiziöſes franzöſiſches Dementt im Laufe des Nachmittags erfolgen wird. Tardieu bedauert lebhaft Drahtung unſeres eigenen Vertreters. Nach einer mir aus der unmittelbaren Umgebung des Miniſterpräſidenten Tardien zukommenden Mitteilung bedauert Tardien lebhaft, daß die Parti⸗ ſer Havasnote über ſein geſtriges Geſpräch eine Spitze gegen die deutſche Regierung enthielt, und erklärte ſich bereit, eine amtliche Richtigſtellung durch die Havasagentur verbreiten zu laſſen. Sollte die deutſche Delegation eine ſolche Richtigſtellung wünſchen, ſo würde Herr Tardieu ſofort das Nötige veranlaſſen. [Telegraphiſche Meldung) London, 8. Jan. Reuter meldet aus dem Haag: Zwiſchen der deut⸗ ſchen und der franzöſiſchen Delegation kam es geſtern zu einem ſchweren Zuſammenſtoß, aber der Sturm legte ſich bald. Einige Bemerkungen des Reichsfinanzminiſters Moldenhauer, der in dem Rufe ſteht, immer deutlich ſeine Meinung zu ſagen, veranlaßten Tardieu, der in Frankreich den glei⸗ chen Ruf genießt, zu einer ſcharfen Antwort. Schließ⸗ lich griff Reichsaußenminiſter Curtius ein mit der Erklärung, es ſollte nicht wie im letzten Auguſt ge⸗ glaubt werden, daß die Opfer immer von Deutſchland gebracht werden müßten. Deutſchland habe die Grenze erreicht und ſei nicht bereit, über den MPoungplan hinausgehende Opfer zu bringen. Die Schwierig⸗ keiten beziehen ſich hauptſächlich auf den beſonderen beratenden Ausſchuß, den die Internationale Bank in Falle, daß Deutſchland den Antrag auf ein Mora⸗ torium ſtellt, einſetzt. Die Gläubigermächte ſind der Anſicht, daß erſt ihre Zuſtimmung gegeben werden müſſe, bevor die Anempfehlungen des Ausſchuſſes angenommen werden könnten, und daß der Ausſchuß nicht die Befugniſſe haben dürfte, ſich über die Ent⸗ ſcheidungen der Gläubigerregierungen in der Frage des Moratoriums hinwegzuſetzen. Die Frage der deutſchen Eiſen bahnen wurde ebenfalls er⸗ örtert und die Gläubigermächte brachten die deutſche Delegation in einige Verlegenheit durch den Wunſſz nach Maßnahmen, die nach deutſcher Anſicht zu einer Herabſetzung der Löhne und zur Entlaſ⸗ ſung von Eiſenbahnperſonal führen müß⸗ ten. In der Sanktionsfrage iſt keine neue Entwicklung zu verzeichnen. Die franzöſiſche For⸗ mel ſoll der deutſchen Delegation in ſehr kurzer Zeit unterbreitet werden. In franzöſiſchen Kreiſen wird erklärt, vor dieſer Unterbreitung ſolle verſucht wer⸗ den, die Zuſtimmung der britiſchen Delegation dazu zu erlangen. Die Erörterung über dieſe Punkte wird fortgeſetzt werden und, obwohl ſie ſchwierig ſind, wird nicht geglaubt, daß die Konferenz ſich in Gefahr be⸗ finde. Man rechnet vielmehr allgemein damit, daß die Konferenz Mitte nächſter Woche ihr Ende finden wird. Der Generalagent für die Reparations⸗ zahlungen, Parker Gilbert, wohnte der Konferenz der„großen Sechs“ eine zeitlang bet. Für die Angeljachſen ijt die Flottenfrage wichtiger als hang Londoner Vertreters) 8 London, 8. Jan. Die amerikaniſche Delegation für die Londoner Flottenkonferenz ſchifft ſich heute nach Europa ein. Die Delegierten reiſen mit dem„George Waſhing⸗ ton“, demſelben Schiff, auf dem vor 11 Jahren Prä⸗ ſident Wilſon ſeine verhängnisvolle Fahrt nach Europa antrat. ſekretär Stimſon, der an der Spitze der ameri⸗ kaniſchen Delegation ſteht, eine in mehrfacher Hin⸗ ſicht intereſſante Erklärung ab. Er bezeichnete als Hauptzweck der Konferenz, das Waſhingtoner Abkommen über die Begrenzung der Schlacht⸗ ſchiffbauten zu verlängern oder zu ergänzen. Indem Stimſon ſo die öffentliche Aufmerkſamkeit auf die Kategorie der Schlachtſchiffe lenkt, gibt er eine Parole aus, die wohl während der Konferenz von mehreren anderen Mächten nachgeahmt werden wird. In dieſer Kategorie ſind nämlich die Gegen⸗ ſätze verhältnismäßig gering und wenn ſich die Schwierigkeiten der Einigung über Kreuzer, Zer⸗ ſtörer und Unterſeeboote als unüberwindlich herausſtellen ſollten, dürfte man aus begreiflichen Gründen den ſicher zu erwartenden Erfolg in ber Schlachtſchiffklaſſe in den Vordergrund ſtellen. Auch Präſident Hoover äußerte ſich in ſeinen Abſchiedsworten an die Delegierten vorſichtig und in gedämpftem Tone. Er ermahnte die Oeffentlich⸗ keit zur Geduld und warnte vor übereiligen Hoff⸗ nungen auf ſchnellen Erfolg.„Es wird ſchon eine große Leiſtung ſein, die Konferenz in drei bis vier Monaten zu Ende zu führen“, ſchloß der Präſtdent. Es iſt ein deutlicher Appell an die Nerven des amerikaniſchen Publikums. Das Verhalten der ame⸗ rikaniſchen Preſſe und des Senats wird einer der (Drahtung unf. Vor der Abreiſe gab der Staats⸗ wichtigſten Faktoren der Konferenz ſein. Es iſt bezeichnend, daß die Abfahrt der Delegierten nach London im Zeichen von Warnungen und Mahnungen zur Geduld ſteht. Auf engliſcher Seite iſt man ebenfalls nicht zu übermäßigem Optimismus geneigt, obwohl die lei⸗ tenden Kreiſe es beinahe für unmöglich halten, daß die Konferenz nach den mündlichen Vorbeſprechun⸗ gen erfolglos verlaufen kann. Man hat ſich ſorg⸗ fältig davon ferngehalten, Reſultate vorauszuſagen und wird auch eine teilweiſe Einigung der fünf Seemächte ſchon als einen genügenden Erfolg an⸗ ſehen. In London werden die Vorverhandlungen mit großer Energie weitergeführt. Die japaniſche Delegation wurde geſtern vom Außenminiſter Henderſon zu einer längeren Verhandlung empfangen. Der Miniſterpräſident Macdonald, der die letzten beiden Wochen in der Stille ſeines Heimatdorfes Loſſiemouth mit dem Studium der Akten für die Seeabrüſtung verbrachte, wird morgen früh wieder in London eintreffen, um die weiteren diplomatiſchen Verhandlungen zu führen. Die Haager Konferenz ſpielt infolge der außer⸗ ordentlichen Wichtigkeit der Flottenprobleme für England gegenwärtig nur eine unter⸗ geordnete Rolle. Die Hauptaufmerkſamkeit der leitenden Kreiſe kon⸗ zentriert ſich gnz auf die kommende Flottenkon⸗ ferenz. Wie ſehr man auf die Anteilnahme des Publikums bedacht iſt, zeigt ein Appell der engliſchen Kirche an die Gläubigen, am kommenden Sonntag beſondere Gebete für den Erfolg der Seeabrüſtungs⸗ konferenz zu ſprechen. Keine Rückfragen nach Verlin (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 8. Jan. Die Behauptung der„D. A..“, daß wegen der bevorſtehenden Entſcheidungen im Haag die deutſchen Delegierten eine Rückfrage nach Berlin gerichtet hätten, wird hier auf das entſchiedenſte beſtritten. Eine ſolche Rückfrage ſei nicht geſtellt worden. Auch eine Kabinettsberatung über die Haager Fragen iſt nicht anberaumt worden. Das wäre, ſo erklärt man hier, auch nicht mehr nötig, da bereits vor der Ab⸗ reiſe der deutſchen Delegation das Reichskabinett ſeinen Standpunkt in allen zur Erörterung ſtehen⸗ den Problemen eingehend und eindeutig präzüſiert hat. Am den Gutsverkauf des Prinzen Lippe (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 8. Jan. Bei der heutigen Beratung des Landwirtſchafts⸗ etats im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages ſoll, wie uns mitgeteilt wird, auch der Gutsverkauf des Prinzen Lippe zur Sprache kommen. Man darf wohl damit rechnen, daß in dieſem Zuſammenhang die preußiſche Regterung auch auf die Behauptung des Berliner„Lokal⸗Anzeigers“ antwortet, der Prinz habe vor einiger Zeit ſein Gut einer deutſchen Siedlungsgeſellſchaft und dann der preußiſchen Regierung ſelbſt zum Kauf angeboten. Die Käufer, mit denen der Prinz zur Zeit verhandelt, ſind über⸗ dies, wie wir jetzt erfahren, nicht polniſche Staats⸗ angehörige, ſondern Mitglieder der polniſchen Min⸗ derheit, die das preußiſche Nationale beſitzen. Das verzauberte Rom (Von unſerem römiſchen Vertreter) K. Rom, 7. Jan. Das Märchen vom Prinzen und der Königs⸗ tochter, die endlich zuſammenkamen und Hochzeit halten durften, hat in ſeiner Faſſung 1930 nichts an wirkungsvollem Zauber eingebüßt. Im Gegenteil: die neuzeitliche Technik läßt mehr an Wirklichkeit zu als im Zeitalter des Märchens die Phantaſie er⸗ ſonnen hatte. Es fehlen nur die auf den öffent⸗ lichen Plätzen am Spieß gebratenen Maſtochſen und die Brunnen, die abwechſelnd roten und weißen Wein ſprudeln; dafür aber ward den Armen auf andere Weiſe geholfen, ſinngemäß dem zwanzigſten Jahrhundert treu bleibend. Der„Monte di Pietä“, das ſtädtiſche Verſatzamt in Rom, iſt von höchſter Stelle angewieſen worden, den Armen, die für wenig Geld ihre Gebrauchsgegenſtände, Kleider und Wäſche⸗ ſtücke verpfändet hatten, all ihr beliehenes Gut koſtenlos zurückzuerſtatten, dieſe unſichtbaren Zeugen des Elends. Und dann iſt auch bereits be⸗ kannt, daß durch die königliche Amneſtie in Italien 400 000 leine Diebe, Gauner und Aufſäſſige gegen die Geſetzesgewalt begnadigt worden ſind, wodurch das aus italieniſchen Fabeln ſtammende Sprichwort: „Die kleinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen“ gerechterweiſe einmal umgekehrt iſt. Ueber dieſe ſozialen Begleiterſchei⸗ nungen der Prinzenhochzeit in Rom könnte man manch lehrreiche und zugleich amüſante Be⸗ trachtung anſtellen. Was aber viel mehr reizt, den Beſchauer vollſtändig in Bann ſchlägt, das iſt der tber Rom ausgegoſſene Prunk, das bunte Schillern ſüdlicher Farben, das leiſe Wehen der Fahnen in einem eben angedeuteten Frühlingswind, die lär⸗ mende Fröhlichkeit der Bevölkerung, die an einem Feſt teilnimmt, indem ſie es ſchafft. Und ſelbſt der Himmel gibt ſeinen Beiſtand, glyzinienblau über der Ewigen Stadt ſich emporwölbend, während eine hell⸗ gelbe Sonne leuchtende Strahlengarben ſichtbar in ſeine Tiefe ſtellt. Rom ſelbſt hat unter ſenen zahl⸗ reichen Aſpekten den für den Augenblick glücklichſten herausgewählt: Rom iſt heut die köſtliche Braut im Prachtgewand, goldenes Schimmern in purpurner Hülle, hoheitsvoll das Diadem der Ewigkeit tra⸗ gend. Ueber die Hügel ſteigt blendend der Schein ihrer Freude und färbt die Nacht mit warmer Glut. Die ſonnigen Tage aber ſchwingen ſich auf mit dem bunten Gefieder des Feſtes. Aus allen Gegen⸗ den des Landes ſind Volksgruppen in ihren überlieferten Trachten in Rom eingetroffen. Und dieſe Trachten verraten alle Herbheit und Lieb⸗ lichkeit, alle Beſonntheit der italieniſchen Landſchaft, Aus ihnen ſtrömen die lichten, freudigen und die dunklen, ſchickſalsſchweren Farben des Landes; aus ihnen weht ſtrenger, heller Bergwind oder heiterer, faſt übermütiger Seewind; ſie ſind lebhaft und ſtark wie Triebe einfacher Menſchen, bunt wie hervor⸗ brechende Lieder, lärmend wie Volksfeſte. An ihnen haftet Erdgeruch, Schweißdunſt, heißer Tanzatem, Dunſt des Wirtshauſes, Dunſt der Bettkammer, Atem der Fruchtbarkeit. Sie decken das heiße Blut ihrer Träger, vergröbern die ſinnlichen Reize, prah⸗ len, unterſtreichen ſelbſtgefällig den Zuſtand des ſchlichten Daſeins, werben und ſtechen mit ihren un⸗ vermittelten Farben in die Augen, gleich wie es die Hochzeitskleider der Tiere tun. Doch all dies geſchieht mit kindhafter Natürlichkeit, in eitler Freude, in ungekünſtelter Art, ſodaß der aufdring⸗ liche Charakter karnevaliſtiſchen Treibens gänzlich vermieden iſt. Denn die Träger und Trägerinnen ſind mit ihren Koſtümen identiſch. So alſo ziehen ſie auf, in langem, feſtlichem Zug, durch die Straßen der geſchmückten Stadt, hin zum Königsſchloß, um dem Brautpaar die Geſchenke der Erde darzubringen: Früchte, ein Schaf, ein Geſpann Ochſen, ſelbſtgefertigte Tücher, Brot, eine kleine, ge⸗ ſchnitzte Wiege, Spitzen, ihre ländlichen Lieder und Tänze, und vor allem ſich ſelbſt, die dem Lande ent⸗ ſproſſenen Menſchen. Uralte Fruchtbarkeitsſymbole, deren Sinn längſt vergeſſen ſchien, treten wieder vor und beleben tief das Bild des prachtvollen Umzugs. Zur maleriſchen Tracht geſellt ſich die maleriſche Poſe, die ſtolze oder anmutige Geſte. Sarden reiten hochmütig auf, in ſtrenger ſchwarzweißer Kleidung, ihre Frauen wie bunte, verſchlchterte Vögel hinter 2. Seite. Nr. 12 Mittwoch, den 8. Januar 1930 ſich auf den Kruppen der Pferde. folgen ihnen, mit handgewobenen Teppichen be⸗ hangen, angefüllt mit den Erzeugniſſen Sardiniens. Die ſchwarzen und farbigen Seidenſchals der Vene⸗ JZanerinnen leuchten wie Erde und Blumenbeete. Piemont trägt ſeine luſtigen Geſänge vor, die eins ſind mit den frohen Farben der Kleider. Neapel ſingt und ſpielt Mandoline, und beſchwört die trunkene Seligkeit der Golflandſchaft. Zara er⸗ ſcheint halb orientaliſch, halb zigeunerhaft, mit leiſem Münzengeklirr an den Kopftüchern und Mie⸗ dern der Frauen. Umbriſche Bäuerinnen tragen ſteif ihre noch ſteiferen, goldgewirkten Haubenkronen. Toscauiſche Viehhirten ſpringen auf ihren Gäulen wie heroiſche Stierkämpfer einher. Trieſt iſt weich und verträumt, roſa und himmelblau. Und der Zug nimmt kein Ende. Fiſcher aus Genua, Sizilianer in dunkel«⸗ernſter Tracht, römiſche Campagnebauern mit ihren Rinder⸗ geſpannen, die ſchwerfällig einherknarren, Roma⸗ gholen mit ſchlenkernden Bewegungen, kecken Hüten, ſinnenden Augen,— da iſt ein Wirbel von Farben ein ſtrahlendes Blitzen von Gold⸗ und Silberſchmuck, da iſt eine milde, verträumte Muſik auf ſeltſamen, unbekannten Inſtrumenten, da iſt ein Sang, der feierlich anſchwillt und dann plötzlich in mutwillige Diskanttöne umſchlägt, da iſt ein Strom von lodern⸗ der Begeiſterung, der immer mehr anſchwillt und brauſt und toſt, funkelnd im Licht des hellen Sonnen⸗ tages. Es iſt dies vielleicht das letzte Mal, daß ſich die Volkstrachten Italiens in dieſer Vollſtändigkeit zeigten. Den Zauber des Althergebrachten erſetzt immer mehr die großſtädtiſche Inſzenierung des zwanzigſten Jahrhunderts. Eine Prinzenhochzeit nur, da ſie ſelbſt faſt ein der Vergangenheit ange⸗ hörendes Ereignis darſtellt, konnte dieſe ſpäte Pracht noch einmal hervorlocken, noch einmal dieſen märchen⸗ haften Schimmer aus Tauſendundeiner Nacht. Und ſo wird in der Exinnerung der Römer der hiſtoriſche Aufzug, den die italieniſchen Lande ihrem Thron⸗ folger und ſeiner Braut bereiteten, wie ein aller⸗ letztes Märchen zurückbleiben, wie die Kunde von einem verlorenen Schatz Verurteilung auf Grund des Republekſchutzgeſetzes Telegraphiſche Meldung) Hamburg, 8. Jan. Die Strafabteilung des Amtsgerichtes hat den nationalſozialiſtiſchen Bürgerſchaftsabgeordneten Hüttmann auf Grund des Republikſchutzgeſetzes zu ſechs Wochen Gefängnis und den Schriftleiter der „Hanſiſchen Warte“, Harke, zu einer Geldſtrafe von 200 RM. verurteilt. Hüttmann hatte in einem Ar⸗ tikel in der„Hanſiſchen Warte“ geſchrieben: Auf die Staatsform kommt es nicht an. Es kommt auch nicht darauf an, ob man einen Schweineſtall ſchwarz⸗weiß⸗ rot oder ſchwarz⸗rot⸗hühnereigelb oder meinetwegen auch golden anſtreicht. Bleibt es nicht immer ein Schweineſtall? In der Begründung führte der Vorſitzende aus, eine Beleidigung der Staatsform liege nicht vor, was der gleichzeitige Gebrauch der Farben Schwarz⸗ Weiß⸗Rot und Schwarz⸗Rot⸗Gold beweiſe. Die Staatsführung als die eines Schweineſtalles zu be⸗ zeichnen, ſei eine ſcharfe, aber keine ſtrafbare Kritik. Das Gericht erblicke jedoch entgegen der Auffaſſung des Reichsgerichtes in dem Ausdruck„hühnereigelb“ eine Beſchimpfung der Reichsfarben. Die Diktatur in Spanien Madrid, 8. Jan.(United Preß.) Primo de Rivera erklärte in einem Inter⸗ view mit dem Vertreter der United Preß, daß die Diktatur nicht ewig beſtehen bleiben könne. Der ſpaniſche Diktator ſagte wörtlich:„Ich verſtehe, daß die Diktatur einmal zu Ende gehen muß, denn nichts iſt ewig. Und ſollte ſie verſchwinden und eine, alle Teile befriedigende Regierung gebildet werden, würde ich nicht zögern, von dem Amt und der Macht, auf das mich das Vertrauen des Königs be⸗ rufen hat, zurückzutreten. Ich werde dann die ſeit langem nötige Ruhe von der anſtrengenden Ar⸗ beit nehmen, die meine Tätigkeit mit ſich bringt.“ . Ochſenkarren Kalabreſen, ä 55 protokolls nach Unterzeichnung Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Die heutige Hochzeit im Quirinal (Drahtung unſ. römiſchen Vertreters) Rom, 8. Jan. Heute morgen fand in der Kapella Paolina, der Notkapelle des Quirinals, die religiöſe Zeremonie der Eheſchließung zwiſchen dem Kronprinzen Umberto und der Prinzeſſin Marie von Belgien ſtatt. Bei vollſter Wahrung der königlichen Hoheitsrechte, trat das neue italteniſche Ehegeſetz in Kraft, dem⸗ zufolge die religiöſe Eheſchließung auch zivilen Charakter hat, ſo daß zur vollen Gültigkeit des Ehe⸗ der hohen Braut⸗ zeugen lediglich die Unterſchrift des Senatspräſiden⸗ ten genügt. Genau um 10 Uhr erſchien der königliche Begleit⸗ zug im ſogenannten Saal der Küraſſiere, wo die Eingeladenen ſtreng nach Rang und Würde Auf⸗ ſtellung genommen hatten. In der Kapella Paolina erwartete Kardinal Maffi das prinzliche Braut⸗ paar, das auf dem koſtbar geſchmückten Betſchemel niederkniete. In einiger Diſtanz nahmen die könig⸗ lichen Familien Italiens und Belgiens auf damaſtenen Prunkſeſſeln Platz. Die Trauzeugen waren Herzog von Aoſta und Graf von Turin für den Kronprinzen und Herzog von Brabant und Graf von Flandern für die Prinzeſſin von Belgien. Prinzeſſin Marie war in weiße Seide gekleidet und trug einen weißen Mantel mit Hermelinkragen umd ſieben Meter langer Schleppe. Die Königin Elena trug den traditionellen, fünf Meter langen Gold⸗ mantel des Hauſes Savoia. Tſcherwonzenfälſcherprozeß in Moabit (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 8. Jan. Im heutigen dritten Verhandlungstag des Tſcherwonzenfälſcherprozeſſes iſt der Zuhörernaum überfüllt. Der Angeklagte Schmidt fehlt, weil am Dienstag ſein Vater geſtorben iſt. Mit Zuſtim⸗ mung aller Prozeßbeteiligten wird jedoch die Ver⸗ Mat fortgeſetzt. Sofort erhebt ſich Rechts⸗ walt Bär und beantragt, die Unterſuchungshaft gegen Sadatleraſchwili aufzuheben. Er weiſt darauf hin, daß die ganze Berliner Preſſe es geſtern als die erſtaunlichſte Tatſache bezeichnet habe, daß dieſer„funge Mann“ bereits ſeit 27 Monaten in Unterſuchungshaft ſitze. Der Antrag auf Freilaſſung des Sadatieraſchwili führte zu Zuſammenſtößen zwiſchen dem Vorſitzenden und dem Verteidiger. Dr. Menz wies auf die Beſorgnis hin, daß die Unabhängigkeit des Gerichtes nicht genügend ge⸗ wahrt ſei. Vorſ.: Ich entziehe Ihnen in dieſer Sache das Wort! i Rechtsanwalt Menz: Zwiſchen dem Aus⸗ wärtigen Amt und der Sowjetregierung haben ſogar Verhandlungen über die Höhe der Strafe ſtattgefun⸗ den. Böer ſit Das Gericht iſt unabhängig. Sie eigentlich? .⸗A. Menz: Ich will verhindern, daß das Ge⸗ richt ſich beeinfluſſen läßt durch Verhandlungen mit dem Auswärtigen Amt. Vorſ.: Ich entziehe Ihnen in dieſer Hinſicht das Wort. Nach weiteren Auseinanderſetzungen zwiſchen .⸗A. Menz und dem Vorſitzenden bekämpft Ober⸗ ſtaatsanwalt Tetzlaff den Antrag auf Entlaſſung des Sadatieraſchwilt aus der Haft. Die lange Haft ſei zu bedauern, aber es ſei nicht ungeſetzlich verfah⸗ ren worden. Von einem Eingriff des Miniſteriums des Innern oder gar des Auswärtigen Amtes ſei nichts bekannt, a Dann beginnt die Vernehmung des Angeklagten Dr. Becker Dieſer berichtete über die Aktion im Kaukaſus, die vom kaukaſiſchen Komitee mit Tſcherwonzen finan⸗ Was wollen Als Kardinal Maffi dem hohen Paare die Frage ſtellte, ub es gewillt ſei, die Eheſchließung einzu⸗ gehen, antworteten der Prinz und die Prinzeſſin protokollgemäß nicht ſofort, ſondern wandten ſich zuerſt an ihre Eltern, um deren Zuſage zu erhalten. Hierauf erſt gaben ſie lautvernehmlich ihr Ja⸗Wort ab. In dieſem Augenblick ließen die Trauzeugen, eine Hofſitte befolgend, den koſtbaren Schleier über das neuvermählte Paar fallen. Prinz und Prinzeſſin von Piemont tauſchten die Eheringe aus, die einer Goldſchale entnommen wurden und Kardinal Maffi verlas die Artikel des neuen italieniſchen Ehegeſetzes. Zum darauffolgenden Hochamt wurde Kardinal Maffi in herrlichem Purpurmantel und Stola ein⸗ gekleidet, die aus der Florentiner Sammlung Pitti nach Rom gebracht worden waren. Ein aus 100 Sängern beſtehender Chor begleitete die Meſſe. Gleich nach vollzogener Trauung und nach der Ent⸗ gegennahme der Huldigungen begab ſich der Zug in die inneren Säle des Quirinals und der Kronprinz erſchien wiederholt auf dem äußeren Balkon des Königsſchloſſes, um der begeiſterten Menſchenmenge, die ſich auf dem Platze des Quirinals zuſammen⸗ drängte, ſeine Gemahlin vorzuſtellen. Hunderte von Flugzeugen kreiſten dabei am Himmel von Rom. Während ich telegraphiere, bereitet ſich das Kron⸗ prinzenpaar zum Beſuche beim Papſte vor, der auf 71 Uhr feſtgeſetzt iſt. ziert werden ſollte. Becker war deshalb an den Kre⸗ ditverhandlungen mit dem Bankier Wurmbach be⸗ teiligt. Er hatte jedoch, wie er behauptet, nie einen Verdacht, daß es ſich um falſche Tſcherwonzen han⸗ delte. Eine Bank Unter den Linden verlangte für den Ankauf der Tſcherwonzen eine Beſtätigung der Echtheit durch die Garantiebank des Oſtens. Die Be⸗ amten der Garantiebank waren der Anſicht, daß die Noten echt waren, verweigerten aber ein ſchriftliches Zeugnis. Infolgedeſſen ging Becker mit dem Bankier zur Garantiebank, aber, obwohl ihm dort wiederum mündlich die Echtheit beſtätigt wurde, verkauft. Schließlich gelang es Becker durch Vermitt⸗ lung verſchiedener Bekannter, einen Teil der Tſcher⸗ wonzen bei dem Bankier Alix für 50 Prozent des Wertes abzuſetzen. Nach zehn Jahren den Mörder ermittelt — Erfurt, 8. Jan. Die Frau des Pedells Flem⸗ ming hat der Poltzet mitgeteilt, daß ihr Mann im Juni 1920 die 37 Jahre alte Frau Lenzner, die bei Flemmings wohnte, im Keller der Schule mit einer Kohlenuſchaufel erſchlagen, dann die Leiche zerſtückelt und in einem Füllofen verbrannt habe. Flemming wurde daraufhin verhaftet und hat die Tat bereits eingeſtanden. Bei lebendigem Leibe gebraten — Paris, 8. Jan Eine furchtbare Art des Selbſt⸗ mordes wählte eine 50jährige Bäckersfrau Foiy(De⸗ pärtement Arisge). 8„ Nachdem ſie in früher Morgenſtunde zur Beichte gegangen war, beſtieg ſie den Maſt einer Hochſpan⸗ nungsleitung und legte ſich auf die im Dreieck an⸗ geordneten Drähte. Sie wurde jedoch durch den Strom nicht, wie ſie wohl erwartet hatte, getötet, ſondern wie auf einem elektriſchen Roſt lang ſa m zu Tode gebraten. Die Selbſtmörderin ſtarb unter fürchterlichen Schmerzen, ohne daß ihr noch Hilfe gebracht werden konnte. Das Eiſenbahnunglück in Algier — Paris, 8. Jan. Dem„Journal“ wird aus Algier zu dem gemeldeten Eiſenbahnunglück berich⸗ tet, daß bei den Aufräumungsarbeiten bis jetzt nicht weniger als 17Tote geborgen worden ſind. Die beiden Lokomotiven des Zuges ſind einen Abhang heruntergeſtürzt; die beiden Poſtwagen entgleiſten und ein Wagen dritter Klaſſe und einer erſter und zweiter Klaſſe ſchoben ſich ineinander. wurde nichts Die Kohlenkonferenz in Genf (Telegraphiſche Meldung) Genf, 8. Jan. Die Kohlenkonferenz hat nach zweitägiger allge⸗ meiner Ausſprache über die Arbeitszeit beſchloſſen, den vom internationalen Arbeitsamt vorgelegten Ver⸗ tragsentwurf als Grundlage ihrer weiteren Bera⸗ tungen anzunehmen. Von Unternehmerſeite er⸗ wartet man für die artikelweiſe Beratung des Vor⸗ entwurfs wichtige Abänderungsanträge. Der heutige Mittwoch iſt für eine Ausſprache über die Möglichkeit einer internationalen Regelung der Löhne und an⸗ derweitigen Arbeitsbedingungen beſtimmt, für die aber nur eine Beſchlußfaſſung über allgemeine Richt⸗ linien zu erwarten iſt. Der letzte Teil der allgemei⸗ nen Ausſprache brachte eine längere Erklärung des Präſidenten Smith, der in ſeiner Eigenſchaft als engliſcher Regierungsvertreter den geſt rigen Er⸗ klärungen ſeines Stellvertreters Sir Sidney Cha p⸗ man nachträglich poſitive Bedeutung gab und das unverändert große Intereſſe der engliſchen Regie⸗ rung an einer internationalen Regelung der Arbeitsfragen im Kohlenbergbau unterſtrich. Er erklärte, die engliſche Regierung ſtehe vollkommen zu ihrer Initiative in der letzten Völ⸗ kerbundsverſammlung. Ihre Verwirklichung würde für die ganze europäiſche Wirtſchaft Vorteile mit ſich bringen. Die Regierungsvertreter Polens und der Tſchechoſlowakei machten dagegen weitgehende Vorbehalte gegen jede Einmengung in ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Koh⸗ lenmarkt und im Intereſſe ihrer nationalen Kohlen⸗ wirtſchaft geltend. Die Arbeitergruppe wandte ſich mit beſon⸗ derer Schärfe gegen die von der Unternehmergruppe vorgebrachten Argumente und trat lebhaft für die Sonderbehandlung der Bergleute ein, die wegen der beſchwerlichen und gefährlichen Arbeit in den Gruben ſchon vor dem Kriege beſonderen Arbeitsſchutz ge⸗ noſſen. Der deutſche Arbeitervertreter erinnerte dabei beſonders an die hohen Unfallziffern im Berg ⸗ bau, die in Deutſchland nur noch von denen der Schiffahrt übertroffen werden. Im Jahre 1927 bis 1928 ſeien 80 v. H. der geſamten Belegſchaft in Deutſchland wie auch in anderen kohlenproduzieren⸗ den Ländern krank geweſen. Dieſe außerordentlich hohen Unfall⸗ und Krankheitszahlen bewieſen ſchon allein die Notwendigkeit einer Verkürzung der Arbeitszeit im Bergbau. Letzte Meldungen Großfeuer in einer Oelfabrik — Mähriſch⸗Oſtrau, 8. Jau. In der Paraffin⸗ Abteilung der Oderfurter Mineral⸗Oelfabrik brach geſtern abend aus bisher unbekannter Urſache ein Brand aus. Das Feuer griff raſch um ſich und hatte bis 10 Uhr abends die Gebäude der drei Fabrikobjekte, in denen von 12 hydrauliſchen Preſſen Paraffin verarbeitet wird, ergriffen, Das in den zum größten Teil unterirdiſch angelegten Behältern eingelagerte Paraffin kam durch das Feuer dun Schmelzen und bildete um die brennenden Gebäude einen Feuerſee. Hierbei erfolgten zahlreiche Explo⸗ ſionen. Aus den in Flammen ſtehenden Gebäuden wurden zwei Arbeiter mit ſchweren Brand⸗ wunden geborgen. Ein Arbeiter wird vermißt. Das Eiſenbahnunglück in Algier — Paris, 8. Jan. Ueber die Eiſenbahnkataſtgophe bei Guelmar in der Nähe von Conſtantine liegen heute hier nähere Einzelheiten vor. Das Unglück wurde durch den Einſturz eines Brückenpfetlers her⸗ beigeführt, in dem Augenblick als der Zug von Tunis nach Conſtantine und Algier ſich mitten auf der Brücke befand. Die beiden Lokomotiven ſielen zur Seite und ſtürzten in den Graben. Zwei Gepäck⸗ wagen wurden von den nachfolgenden Perſonen⸗ wagen zuſammengedrückt. Die Rettungsarbeiten mußten beim Scheine von Laternen und elektriſchen Taſchenlampen vorgenommen werden. Bisher wur⸗ den 17 Tote und 20 Verletzte gemeldet. Papageienkrankheit oder Lungenentzündung? Kein Grund zur Beunruhigung! Die Oeffentlichkeit wurde durch Meldungen aus verſchiedenen Städten beunruhigt, in denen von ſchweren Fällen von Papageienkrankhett (Psittacosis) berichtet wurde. Zuerſt wurden eine Reihe ſolcher Erkrankungen in Berlin beſchrieben. Drei Todesfälle wurden auf ihre Rechnung geſetzt. Darunter war der in Dahlem wohnende Geologe Profeſſor Harbort, der einige Wochen vor ſeiner Er⸗ krankung aus Braſilien nach Deutſchland zurück⸗ gekehrt war und dabei einige Papageien mitgebracht hatte. Er ſelbſt und ſeine Familienangehörigen er⸗ krankten an einer Art Lungenentzündung mit Rei⸗ zungserſcheinungen des Gehirns, der Profeſſor ſtarb, — und bald darauf auch die Hausſchneiderin ſeiner Familie. Der Papagei in der Wohnung des Pro⸗ ſeſſors war ebenfalls erkrankt und ſtarb; man fand bei der Sektion Vereiterungen in den inneren Orga⸗ neu, namentlich Lunge und Leber. In Neukölln ſtarb ein Arbeiter an ähnlichen Krank⸗ heitserſcheinungen, auch ſeine Frau mußte vorüber⸗ gehend das Krankenhaus aufſuchen. Er hatte vor kurzem von einem Hamburger Händler einen Papagei gekauft. Nun kamen auch Meldungen von ähnlichen Krankheitsfällen aus Hamburg, aus Wien; dort war ein Mann geſtorben, der mit einem Papagei herum⸗ zog und von dieſem auf Jahrmärkten aus einem Kiſt⸗ chen ſogenannte Planeten ziehen ließ. Der Papagei war erkrankt, der Mann pflegte ihn, er fütterte ihn dabei mit dem gleichen Löffel, den er zu ſeinem Eſſen benützte, und ließ das kranke Tier auch in ſeinem eigenen Bett ſchlafen. Der Papagei iſt allerdings nicht geſtorben. Auch in München wurde ein Todes⸗ fall an Lungenentzündung bei einer Papagetbeſitzerin mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Trotzdem darf man mit Recht bezweifeln, ob es ſich in allen dieſen Fällen— und ſie werden ſich vermehren, denn ſolche Dinge greifen pſychoſenhaft um ſich— um eine wirkliche Papageienkrankheit han⸗ delt. Ja, es iſt bisher in keinem einzigen Fall der Beweis dafür geliefert, und ſo erſchei⸗ nen auch die Berliner Fälle als höchſt zweifel⸗ haft, wenngleich dort noch am eheſten bei dem aus Braſtlien rückkehrenden Profeſſor die Möglichkeit ge⸗ geben wäre. An und für ſich iſt eine Uebertragung der Psittacosis vom Papagei auf den Menſchen früher in kleinen Hausepidemien nachgewieſen. Zum erſten Mal war das wohl im Jahr 1892 in Paris der Fall; es ſtarben damals von h erkrankten Perſonen 16. Der Bakteriologe Nocard beſchrieb damals als Er⸗ reger einen dem Typhusbazillus ähnlichen, von ihm aber deutlich abgrenzbaren Bazillus. Eine größere Papageienkrankheit⸗Epidemie trat vor zwanzig Jah⸗ ren im Rheinland auf, ſeitdem hat man von epidemi⸗ ſchen Erkrankungen nichts mehr gehört. Es iſt klar, daß bei zu enger und zärtlicher Be⸗ rührung Krankheitskeime wie von anderen Tieren ſo auch vom Papagei auf den Menſchen übertragen wer⸗ den können, namentlich durch Küſſen laſſen und auch beim Biß. Die kranken Papageien ſitzen matt und appetitlos da, ſie haben Durchfälle, zum Teil mit Blut gemiſcht. Beim Menſchen beherrſcht neben hohem Fieber, Benommenheit, Herzſtörungen, vor allem eine Lungenentzündung, das Krank⸗ heitsbild. Soviel bekannt iſt, wird die Krankheit nur vom Tier auf den Menſchen über⸗ tragen, nicht dagegen weiter von Menſch auf Menſchen. Aber auch auf den Menſchen iſt bei einigermaßen vorſichtigem Verhalten die Ueber⸗ tragung nicht leicht: in allen Tiergärten und Vogel⸗ parks treten immer wieder Papageienkrankheiten bet den Tieren auf; bei ſeuchenhaftem Auftreten ſterben die Tiere in Maſſen, aber von einer Gefährdung der Wärter iſt nichts zu merken, obwohl dieſe doch viel mit den kranken Tieren zu tun haben. Man muß eben eines bedenken: im Winter iſt die Zeit der größten Häufung von Lun⸗ genentzün dungen, Grippe und ähn⸗ lichen Krankheften. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich auch in den verdächtigen Fällen um nichts anderes handelte als um ſolche Erkrankungen, und daß der Verdacht auf Papageienkrankheit nur mit dem Zuſammentreffen der Rückkehr des erkrankten Berliner Profeſſors aus dem Papageienland Bra⸗ ſilien zuſammenhängt. Auch bei einer Grippe wür⸗ den vielleicht alle Hausinſaſſen erkranken, aber nur der eine oder andere Lungenentzündung bekommen. Jene Grippe⸗Lungenentzündungen oder ſonſtigen Lungenentzündungen, die in Häuſern ohne Papagei ſich ereignen, werden als gewöhnliche Lungenentzün⸗ dungen gebucht,— wo aber ein Papagei im Haus iſt, da liegt die Bezeichnung„Papageienkrankheit“ ſozu⸗ ſagen in der Luft. Mit Papageien und ausländiſchen Sittichen wird man vorſichtig umgehen,— wie ja Vorſicht im Verkehr mit allen Tieren zu empfehlen iſt, will man Krankheiten vermeiden. Darüber hinaus erſcheint eine Beunruhigung über die Ge⸗ fahr einer„Papageienerkrankung“ aber gewiß nicht am Platz. Dr. W. Sch. Der Strafrechtler als Kunſthiſtoriker. Am Donnerstag, 9. Januar 1930, 20.15 Uhr, ſpricht der frühere Reichsminiſter, ordentlicher Profeſſor der Rechtswiſſenſchaften, an der Heidelberger Univerſität Dr. G. Radbruch tber das Thema: „Das Geheimnis der Mediceergräber“. Vor vielen Jahren hat Profeſſor Radbruch ſchon ein⸗ mal über ein künſtleriſches Thema(Recht und Ge⸗ richt in Daumiers Karikaturen) zu den Mitgliedern des Freien Bundes geſprochen.— In ſeinem Don⸗ nerstag⸗Vortrag wird Prof. Radbruch zum Ausdruck bringen, was Michelangelos Mediceerkapelle in Florenz— die Fauſtdichtung eines Bildhauers und Baumeiſters— einem jeden von uns, ohne Rückſicht auf kunſthiſtoriſches Wiſſen, zu ſagen hat: Erſchütte⸗ rung und Heldentum des modernen Menſchen.— Viele Lichtbilder werden gezeigt. Der neue Wiener„Ballettmeiſter“. Bronislava Nijinskafa, die Schweſter des berühuten ruſſi⸗ ſchen Tänzers Nifinskl, die Regiſſeurin des Pa⸗ riſer Balletts der Ida Rubinſtein, ſoll Nachfolgerin des Ballettmeiſters Leontjew an der Wiener Staats⸗ oper werden. 0 8 Der neue Mannheimer Opernleiter Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: 5 Auf Vorſchlag des Intendanten hat die Thea⸗ terkommiſſion in ihrer geſtrigen Sitzung beſchloſſen, Generalmuſikdirektor Joſef Roſen⸗ ſtock als Generalmuſikdirektor ans Mannheimer Nationaltheater zu berufen. Generaldirektor Roſenſtock, der bereits in gleicher Eigenſchaft am Heſſiſchen Landestheater in Darm⸗ ſtadt und am Staatstheater in Wies baden tätig war, iſt auf drei Jahre verpflichtet worden und hat die Berufung angenommen. * Damit iſt eine Eutſcheidung gefallen, ohne baz der neue Mannheimer Leiter noch ein beſonderes Probegaſtſpiel in Mannheim abſolvierte. Seine Darmſtädter und Wiesbadener Tätigkeit hat ihn in Muſikkreiſen als einen ausgezeichneten Dirigenten, einen energiſchen Orcheſterführer und einen Opern⸗ leiter von Rang erkennen laſſen. Joſef Roſenſtock wird in dieſem Monat 35 Jahre alt. Er ſtudierte an der Wiener Muſikakademie, wo er bereits Franz Schreker als beſonders begabter Kompoſitionsſchüler auffiel. Er iſt zugleich ein hochbegabter Pianiſt und wirkte neben Schreker als zweiter Dirigent des Philharmoniſchen Chors in Wien. Im Jahre 1922 war er kurze Zeit am Landestheater in Stuttgart tätig und kam noch im gleichen Jahr nach Darmſtadt, wo er wie in Wiesbaden erfolgreich als General⸗ muſikdirektor wirkte. Von Wiesbaden ging Roſen⸗ ſtock nach Newyork au die Metropolitau⸗Oper, woſer ſich durch ſein charaktervolles Eintreten für die deut⸗ ſche Muſik auszeichnete, aber offenbar den ſeltſamen Zuſtänden in dieſem Haus wenig Geſchmack abge⸗ winnen konnte. Er ſchied deshalb vorzeitig aus der dortigen Stellung. Zu ſeinem Nachfolger wurde Bodanzky berufen, an deſſen Stelle er ſelbſt getreten war. Dieſem Umſtand haben wir es zu verdanken, daß dem Mannheimer Nationaltheater ein neuer Opernleiter gewonnen wurde, deſſen bisherige Er⸗ folge verſprechen, daß er auch hier einer ſegens! reichen Tätigkeit entgegen geht. N Rr nen EL rr u eker e „ 1 an r eee m. O * 1 R ˖·‚· reer 2 aufgrund des Dienſtvertrages Mittwoch, den 8. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 12 Städtiſche Nachrichten Invalidenmarken ſorgfältig kleben! Dieſe Mahnung ergibt ſich aus einer Entſcheidung bes Reichsarbeitsgerichts. Eine Arbeiterin war wegen Invalidität erwerbsunfähig geworden, aber mit ihrem Anſpruch auf Invalidenrente von allen Invaltdenverſicherungsbehörden abgewieſen worden, weil nicht ausreichend Marken geklebt waren. Wegen des hieraus ihr erwachſenden Scha⸗ dens hat ſie den Arbeitgeber haftbar gemacht und eine lebenslängliche Rente von ihm verlangt. Der Klage iſt vom Reichs arbeitsgericht im weſentlichen ſtattgegeben worden. Zwar hat der Arbeitgeber nach Anſicht des Reichsarbeitsgerichts nicht die unmittel⸗ bare Verpflichtung dem Arbeitnehmer gegenüber, für das Kleben der Marken zur Invalidenverſicherung heſorgt zu ſein. Wenn der Arbeitnehmer aber dem Arbeitgeber beim Antritt des Dienſtverhältniſſes ſeine Klebekarte übergibt, um die Verſicherung zu bewirken, und der Arbeitgeber die Marken klebt, ſo hat er den Arbeitnehmer in den Glauben verſetzt, er werde das Kleben beſorgen. Er iſt daher ver⸗ tragsmäßig verpflichtet, dies zu tun, und haftet dem Arbeitnehmer für allen aus der Unterlaſſung ihm erwachſenden Schaden.(Aktenzeichen: RAG. 157/ö29). Kaufmannslehre und Lehrvertrag Beim Eingehen eines kaufmänniſchen Lehrverhält⸗ niſſes iſt ſowohl für die Eltern des Lehrlings als auch für den Lehrherrn der Abſchluß eines ſchriftlichen Lehrvertrages zu empfehlen. Das Handelsgeſetzbuch regelt nur die wichtigſten Pflichten und Rechte für Lehrherrn und Lehrling. Der Lehrvertrag ſoll in allen Fragen unbedingte Klarheit ſchaffen. Die oft noch übliche Art, ſich auf die mündliche Abrede zu beſchränken, iſt völlig unzu⸗ länglich und führt oft zu unliebſamen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten. Das Vorliegen eines ſchriftlichen Lehrvertrages iſt auch die Vorausſetzung für die Be⸗ freiung von der Beitragsleiſtung zur Erwerbsloſen⸗ fürſorge. Ein ordnungsgemäßer Lehrvertrag muß alle Ab⸗ machungen enthalten, die Dauer der Lehrzeit, Rechte und Pflichten beider Vertragsteile, den Gang und Umfang der Ausbildung, die Vergütung uſw. Durch die hieſige Kaufmänniſche Stellenver⸗ mittlung des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehrllfen⸗Verbandes, C 1, 10/1, kön⸗ nen Lehrvertragsvordrucke bezogen werden, die allen Anforderungen entſprechen. Dieſer Vertrag enthält auch einen genauen Wortlaut der in Frage kommen⸗ den geſetzlichen Beſtimmungen. Die gleiche Stelle gibt auch gerne täglich koſtenlos Auskunft über alle mit dem Lehrverhältnis zaſammenhängenden Fra⸗ gen. Gedenket der hungernden Tierwelt! Der letztjährige, überaus ſtrenge Winter, der Tauſende von Tieren in Feld und Wald als Opfer forderte, iſt noch allen in Erinnerung. Mancher Vogel und manches Wild konnte von dem Tode des Verhungerns und Erfrierens gerettet werden durch die Mithilfe und Mildtätigkeit vieler Tierfreunde. Wieder ſehen uns die gefiederten Freunde bittend an, wir möchten ihnen die ſchwere Zeit erträglich machen. Der Tierſchutzverein wendet ſich da⸗ her an die Oeffentlichkeit mit der Bitte, ihm Gel d⸗ mittel und Futter aller Art zur Verfügung zu ſtellen, die dankbar in der Geſchäftsſtelle R 3, 12 ent⸗ gegengenommen werden. Er will mehr für ſein Geld Ein biederes Pfälzer Bäuerlein aus einer nicht ſehr verkehrsreichen Gegend beſuchte einmal ſeine Tochter in der Stadt. Bald ſtellte ſich ein Zahn⸗ ſchmerz, den er bisher unterdrückt hatte, ſehr heftig ein. Er ging alſo zu einem Zahnarzt in der Nähe. Dieſer beſah den Zahn und ſtellte feſt, daß er nicht mehr zu retten war.„Norre raus mit em!“ ſagte ungeduldig das Bäuerlein. Der Zahnarzt tötete den Nerv und zog raſch den Zahn heraus.„Was koſcht des?“ frug der Befreite.„Eine Mark“, war die Ant⸗ wort.„Was? Eeln) Mark? For des biſſel Arweit? Do kricht mer jo bei uns daheem fer fuchzich Penning ſtundelang an ſeim Zahln) rumgeropptl“ * 25 Jahre Trägerin. Frau Luiſe Schwab be⸗ ging dieſer Tage das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit als Trägerin der NMZ. Wir wünſchen, daß es der fleißigen und gewiſſenhaften Frau noch recht viele Jahre vergönnt ſein möge, in dem ihr zugewieſenen Bezirk die Bezieher mit dem ſehnlichſt erwarteten täglichen Leſeſtoff zu verſorgen. Der Verlag der NM. erfreute die Jubilarin mit einem Geld⸗ geſchenk. s Fingierter Raubüberfall. Geſtern über die Mittagszeit hat eine Firma in den M⸗Quadraten die Anzeige erſtattet, daß ihrem Ausläufer im Hausgange unter Gewaltanwendung eine Akten⸗ taſche mit 150% und mehreren Briefen abge⸗ nommen worden ſei. Als Täter wurden von dem Ueberfallenen zwei junge Burſchen unter Angabe der genauen Perſonenbeſchreibung beſchuldigt, die noch am gleichen Abend in Lampertheim ermittelt werden konnten. Bei der Gegenüberſtellung mit den Verdächtigten und den weiteren Feſtſtellungen ergaben ſich Zweifel über die Richtigkeit der An⸗ gaben des Beraubten und ſchließlich mußte er zu⸗ geben, daß ſeine Anzeige fingtert war. Die angeblich geſtohlenen Werte wurden im Geſchäft verſteckt vorgefunden. * Freiwilliger Tod. Geſtern nachmittag hat ſich ein 56 Jahre alter, verheirateter Metzger in der Schwetzingerſtadt einen Schuß in die Herzgegend beigebracht. Der Mann wurde in das Allg. Kranken⸗ haus eingeliefert, woſelbſt er bald darauf ſt ar b. Mißliche Verhältniſſe, hervorgerufen durch Krank⸗ heit, dürften die Urſache der Tat ſein. „Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte ein 20 Jahre altes Servierſräulein in ihrer in der Dammſtraße gelegenen Wohnung ſich durch Oeffnen des Gashahnes das Leben zu nehmen. Durch Hausbewohner wurde die Lebensmüde an ihrem Vorhaben gehindert und mit dem Sanitätsguto nach dem Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat unbekannt. Ausländer⸗ Fremdenverkehr 1928 Welchen Anteil hat Vaden? Von Dr. N. Hanſen⸗Berlin Nach einer ziemlich lückenloſen amtlichen deut⸗ ſchen Reichsſtatiſtik über den Fremdenverkehr im Deutſchen Reich 1928, die am 22. Oktober veröffent⸗ licht wurde, betrug die Zahl der nach Deutſchlands Städten und Kurorten gereiſten Auslandsgäſte ca. 1,2 Millionen bei 3,7 Millionen gezählten Ueber⸗ nachtungen in Hotels und Penſionen. Die genaue Kopfzahl der Ausländergäſte iſt ſowohl für das Reich als auch für Baden ſchwer feſtzuſtellen, da er⸗ fahrungsgemäß die Ausländer oft oft viele Orte kurzfriſtig beſuchen. Daher wird in den Uebernach⸗ tungsziffern jeder Ausländer ſo oft gezählt, als er polizeilich an gleichen oder verſchiedenen Orten ge⸗ meldet wurde. Der Anleil Badens mit ſeinen Städten und bekannteren Kurorten an der Kopf⸗ zahl des deutſchen Ausländerfremden⸗ verkehrs, die 1928 auf höchſtens 200 000 gekommen iſt, wird auf 11,8 Proz. geſchätzt gegen 7/1 Proz. in Bayern, 10,4 Proz. in Preußen, 8,3 Proz. in Sachſen, 3,9 Proz. in Württemberg lohne Stuttgart), 3,2 Proz. in Thüringen und 2,3 Proz. in den Oſtſee⸗ bädern. Bezüglich der Herkunft der beſuchenden Auslandsgäſte ergibt ſich aus der Reichsſtatiſtik, daß Angehörige beſonders zahlungskräftiger Länder, d. h. Amerikaner, Engländer, Holländer, Dänen, Schweden, Norweger und Schweizer in ſtändig wachſender Zahl in den letzten Jahren nach Deutſchlabd als Vergnügungs⸗ und Geſchäftsrei⸗ ſende gekommen ſind. Die zahlungskräftigen Frem⸗ den aus den Ueberſeegebieten, beſonders Nord⸗ und Südamerika, ſtellten allein 25 v. H. der etwa 1 200 000 Auslandsgäſte, die Deutſchland 1928 beſuch⸗ ten. Hiervon entfielen allein 15,7 v. H. auf die Vereinigten Staaten. Die höchſten Prozentzahlen ſtellten nach den Amerikanern die Oeſterreicher mit 15 v.., die Holländer mit 10 v.., die Engländer mit 7,3 v.., die Tſchechen mit 5,8 v. H. Im Ver⸗ gleich mit anderen Touriſtenländern rangierte der deutſche Ausländerfremdenverkehr von 100 000 Ame⸗ rikanern, auf die Kopfzahl berechnet, hinter Frank⸗ reich mit allein 220— 230 000 Amerikanergäſten. In Italien wurden im Vorjahre 20 000, in der Schweiz 160 000, in Großbritannien 144000 amerikaniſche Touriſten und Reiſende gezählt. Die Aufenthaltsdauer der einzelnen Ausländer⸗ gäſte iſt 1928 ganz verſchieden geweſen. Bei den 590 000 Uebernachtungen der Amerikaner im ganzen Reichs⸗ gebiete ergibt ſich als Reſultat ihres Reiſetempos nur eine durchſchnittliche Aufenthaltsdauer von 2,2 Tagen. In Bayern, das über die all⸗ gemeine Aufenthaltsdauer der Ausländer eine genaue Statiſtik lieferte, iſt die Aufenthaltsdauer ſeit 1925, wo ſie 3,5 Tage betrug, auf 3,2 Tage 19286, von da auf 2,6 Tage in den Jahren 1927 und 1928 zurückgegangen. Für ausländiſche Geſchäftsreiſende und Touriſten konnte man 1928 höchſtens mit 2 bis 2,5 Uebernach⸗ tungen rechnen. Dieſe Gruppe liefert die bei weitem größte Kopfzahl der Ausländergäſte. Für die Kurorte ſteigt die Aufenthaltsdauer naturgemäß erheblich. Immerhin rechnet man aufgrund der Uebernach⸗ tungsziffern für 1928, daß der Durchſchnitt im ganzen Reich für die Aufenthaltsdauer ſich zwiſchen 2,5—3,5 Uebernachtungen bewegt. Hierbei hat das Automobil ſeinen Einfluß in der Richtung einer abkürzenden Tendenz unverkennbar ausgeübt, weil ſchnelle Orts⸗ wechſel bevorzugt werden und Deutſchland häufig auch als Durchgangsland nach anderen Ländern, ins⸗ beſondere Schweiz, Italien und Frankreich, beſucht wird. Erfreulicherweiſe weiſt demgegenüber die Uebernachtungszahl der reichsdeutſchen Fremden ſeit 1925 eine leicht ſteigende Tendenz von 3,3 auf 3,5(1928) Uebernachtungen auf. Die Schätzungen der Einnahmen der deutſchen Städte und Kurorte aus dem Ausländerfremden⸗ verkehr iſt deshalb nicht ganz einfach und zuverläſſig, weil die Ausgaben, je nachdem, ob die Ausländer Deutſch⸗ land als Geſchäftsreiſende, Vergnügungs⸗ oder Kur⸗ gäſte bzw. im Grenzverkehr avfſuchten, verſchieden ſind. Die Reichsſtatiſtik rechnet für wohlhabende Ausländer, die Städte, wie Berlin, Leipzig, Mün⸗ chen ete. beſuchen, mit Reiſekoſten von 60/ je Tag, wozu noch etwa 25/ für ſonſtige Tagesausgaben für Einkäufe und ſonſtigen perſönlichen Bedarf kom⸗ men. Bei einer Ausländerzahl des Jahres 1928 von etwa 1,2 Millionen und einer Uebernachtungszahl von 3,7 Millionen würden ſich allein für Reiſeaus⸗ gaben 72 Millionen 1 und für ſonſtige Ausgaben etwa 92,5 Millionen insgeſamt 164,5 Millionen er⸗ geben. In Preußen rechnet man 1928 auf die Bäder und Kurorte etwa 1,2 Millionen Ausländerüber⸗ nachtungen und für die übrigen Orte 2,5 Millionen für Erholungsreiſende(d. h. auf 1 Kurgaſt kommen 2 Reiſende). Aus reichen Ländern, wie Amerika, Holland, Skandinavien, England uſw., differenzierte man die täglichen Ausgaben auf 30/ für tägliche Ausgaben und 75% für Reiſen. Für Erholungs⸗ reiſende aus ärmeren bezw. armen Ländern legte man 15/ für tägliche Ausgaben und 30/ für Rei⸗ ſen und ſonſtige Ausgaben zugrunde. Für Ge⸗ ſchäftsreiſende und Touriſten aus reichen Ländern rechnet Preußen als Tagesdurchſchnitt 25/ für täg⸗ liche Ausgaben und 75/ für Reiſen und aus ärme⸗ ren Ländern 12/ tägliche Ausgaben und 30/ Reiſen. Bei dieſen Sätzen ergeben ſich als Geſamt⸗ einnahmen des Ausländerfremdenverkehrs für das Jahr 1928 im Reich rd. 180 Millionen]. Zählt man hierzu die Einnahmen der deutſchen Paſſagier⸗ ſchiffahrt, die von den Reedereien für 1928 auf etwa 80 Millionen beziffert werden, ſo würden die geſamten Ausländerfremdenverkehrseinnahmen Deutſchlands des Jahres 1928 etwa 260 Millio⸗ nen Mark betragen haben. Der Anteil Badens an den Geſamterträgniſſen des deutſchen Ausländerverkehrs wäre in der Weiſe zu errechnen, daß man die Zahl 11,8 v. H. Anteil an der Kopfzahl von 1, Millionen deutſchen Ausländer⸗ gäſten als Maßſtab wählt. Intereſſant iſt im Ver⸗ gleich zu dieſen Erträgniſſen des Ausländerfremden⸗ verkehrs in Deutſchland und insbeſondere in Baden die Feſtſtellung, daß deutſche Reichsangehörige im Jahre 1928 für Auswanderung, Geſchäftsreiſen und Erholungsreiſen ins Ausland nach der lionen Mark ausgegeben haben. Kamel„Mannem“ Ueberraſcht waren wir Mannheimer, daß Zirlus Sarraſani in unſerer Stadt Zuwachs für ſeinen Kamelbeſtand erhalten hat. Mit Freude bewegt es uns, ſofern wir nur einen Funken Lokalpatriotis⸗ mus unſer eigen nennen, daß unſer Stadtname eine bleibende Bedeutung in dem Weltunternehmen haben wird. Auf„Mannem“ iſt der jüngſte Spröß⸗ Aung des ſtattlichen Tierparbs getauft worden. Wir wünſchen dem Tierbaby, daß es ſich kräftig ent⸗ wickeln möge und elne Glanznummer in der Manege werde! Wenn dieſer Wunſch in Erfüllung geht, ſo kann das Tier„Mannem“ auch mit ſeinen Kameleigenſchaften unſerer betriebſamen Stadt am Rhein Ehre machen und ſie in manchen Landen in gute Erinnerung bringen. Damit wird es zugleich ſſeiner Geburtsſtätte den Dank bezeugen, für das Licht der Welt, das es hier erblickte. Nicht lachte ihm ein heiterer Wüſtenhimmel und kein über Sand⸗ dünen hinbrauſender Samum ſang ſein Geburts- tags⸗Lied! Was erſtmals in ſeinen Ohren erklang, waren die toſenden Beifallsäußerungen begeiſterter Menſchen. Sie mögen auch ihm, wenn Sarraſani mus nach Jahren wieder befucht, in gleicher, unver, minderter Stärke entgegenſchallen. Wenn„Mannem wieder in Mannem iſt!.F. * * Entgleiſung. In der Nähe der Straßenkreuzung Käfertaler⸗ und Kronprinzenſtraße entgleiſten heute früh von einem von Weinheim kommenden Straßenbahnzug der O. E. G. zwei Wagen, wodurch eine Betriebsſtörung von einer hal⸗ ben Stunde entſtand. Perſonen wurden nicht verletzt. * Schwerer Sturz. Am Montag mittag ſtürzte die 61 Jahre alte Ehefrau eines Glaſers von der Treppe eines Hauſes in der Mollſtraße herunter, wobei ſie am Hinterkopfe und an beiden Armen Knochenſplitterungen davontrug. Nach Anlegung eines Notverbandes durch eine im gleichen Hauſe wohnende Frau wurde die Verletzte in ihre Wohnung verbracht. s Werft keine Obſtreſte auf die Straße! Auf weg⸗ geworfepen Orangenſchalen rutſchte geſtern vormit⸗ tag vor F 7 eine 52jährige Frau aus Neckarau aus. Die Frau, die von einem Radfahrer angefahren wurde, brach ſich den linken Fuß. Der Korb der Frau in dem ſaubere Wäſche war, flog auf dem Fahrdamm herum. Der Radfahrer, der ſich die linke Hand verſtauchte, veranlaßte, daß die Frau in einem Auto nach ihrer Wohnung gebracht wurde. * Wem gehören die Handwagen? Dem Fund⸗ büro des Bezirksamts wurden in letzter Zeit meh⸗ rere zweiräderige Handwagen zugeführt, die vermutlich den Eigentümern geſtohlen wurden. Abholung dieſer Wagen durch die Eigentümer kann während der Dienſtſtunden jederzeit erfolgen. Aus dem Lande Staatliche Perſonal veränderungen Auf Anſuchen in den Ruheſt and ver⸗ ſetzt bis zur Wiederherſtellung der Geſundheit wurde Regierungsrat Karl Sohler beim Bezirks⸗ amt in Karlsruhe. Ernannt wurde Prof. Dr. Hermann Rieber an der Oberrealſchule in Offenburg zum Direktor daſelbſt. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurben Oberlehrer Oskar Diemer in Urloffen, Amt Offen⸗ burg; Oberlehrer Auguſt Hager in Dinglingen, Amt Lahr, auf 1. Januar 1930; Hauptlehrer Her⸗ mann Rahner in Pforzheim. Entlaſſen auf Anſuchen wurde Dr. Max Homburger, Profeffor und Konſervator a. D. in Karlsruhe. 5 Ein Mord entdeckt * Kronau(Amt Bruchſal), 8. Jan. Eine ſchauer⸗ liche Nachricht durcheilte geſtern den Ort. Aus der Elz wurde bei Wittenweiler am 17. Dezember 1929 eine männliche Leiche geländet, die ſchon etwa drei Wochen im Waſſer gelegen haben muß und die ſo ſchwere Verletzungen aufwies, daß die Ge⸗ richtsbehörde auf das Vorliegen eines Mordes ſchloß. Nachdem der Schreinermeiſter Hermann Zimmer⸗ mann aus Kronau die Vermutung äußerte, es könne ſich um ſeinen Sohn handeln, wurde ihm das auf⸗ genommene Lichtbild gezeigt, auf dem die Angehö⸗ rigen wirklich den hier am 14. Oktober 1910 gebo⸗ renen Theodor Zimmermann zu erkennen gaben. Heute wird daher die Ausgrabung der Leiche ſtattfinden, wobei die Angehörigen anwe⸗ ſend ſind. Näheres muß zunächſt abgewartet werden. Es ſteht feſt, daß der funge Mann ſchon über ein Jahr nichts mehr von ſich hören ließ. Er wohnte im Sommer in Weil⸗Leopoldshöhe und ſoll zuletzt in Kembs a. Rhein gearbeitet haben. Geheimnisvoller Tod * Freiburg, 7. Jan. Ein hieſiger Blechnermeiſter, der mit ſeinem Motorrad in der Umgebung weilte, wurde auf dem Heimwege von heftigem Unwohl⸗ ſein und Schmerzen im Unterleib erfaßt. In ſeiner Wohnung verſtarb er nach kurzer Zeit. Die Leiche wurde beſchlagnahmt. Eine Leichenöffnung wird vorgenommen, um die genaue Urſache dieſes plötzlichen Todes feſtzuſtellen. * * Brühl bei Schwetzingen, 8. Jan. Ein hier wohnhafter ſunger Mann aus Ludwigshafen verſuchte ſich vermutlich aus Liebeskummer durch Oeffnen der Pulsader das Leben zu nehmen. Als er ſah, was er angerichtet hatte, ſchrie er laut um Hilfe. Hausbewohner veranlaßten die Ueberfüh⸗ rung ins Krankenhaus. Lebensgefahr beſteht nicht. amtlic en ſtatiſtiſchen Schätzung des Reiches insgeſamt 270 Mil⸗ Aus Rundf Aus der Pfalz Die größte Kreiſelpumpe der Welt.— Pfälzer Erzeugnis s Ludwigshafen a. Rh., 8. Jan. Im Speicher⸗ werk Niederwartha bei Dresden, das für die Ener⸗ gie⸗Verſorgung Groß⸗Dresden A. G. Dresden, ge⸗ baut wird, ſind die erſten Speicherpumpen, geliefert von den Firmen J. M. Voith, Heidenheim und Gebrüder Sulzer, Ludwigshaſen a. Rh. in Betrieb genommen worden. Da die Pumpen in⸗ folge ihrer Größe— ſie ſind die größten zurzeit im Betrieb befindlichen der Welt— nicht vor dem Ein⸗ bau erprobt werden konnten, iſt es beachtenswert, daß ſich die Belaſtung gleich anſtandslos bis zur höchſten Leiſtung von 27000 PS. ſteigern ließ. Die Franzoſen geben Wohnungen frei * Landau, 8. Jan. Die franzöſiſchen Beſatzungs⸗ truppen haben der Stadt Landau weitere ſechs große Wohnungen, die bisher für Beſatzungs⸗ zwecke beſchlagnahmt werden, zurückgegeben. Wie wir erfahren, dürfte in den nächſten Wochen mit weite⸗ ren Wohnungsrückgaben zu rechnen ſein. * * Ellerſtadt, 8. Jan. Am Samstag hielt der Ge⸗ ſangverein Ellerſtadt im Saale von Jakob Weil⸗ brenner unter Mitwirkung des Rheiniſchen Män⸗ nerquartetts Mannheim und Fräulein Stroh Mannheim einen Familien⸗Abend ab. Ein an Stärke hier noch nie geſehener Chor eröffnete mit einem ſtimmungsvollen Lied, dem reicher Beifall ge⸗ zollt wurde, den Abend. Angenehm überraſcht waren die Beſucher von ler guten Diſziplin und dem auf⸗ wärtsſtrebenden Geiſt der Sänger. Unter der treff⸗ lichen Leitung des neuen Dirigenten, Lehrer Gärt⸗ ner⸗Mannheim, kamen die Chöre tonrein und klangſchön zum Vortrag. Große Erfolge errang das Männerquartett, das mit ſeinen künſtleriſchen Lie⸗ dervorträgen den Abend weſentlich verſchönte. Nicht unerwähnt ſei Fräulein Stroh, die durch ihre Pfälzer⸗Mundart⸗Vorträge beſtens für Stimmung ſorgte. Die Zwiſchenpauſen wurden durch die Haus⸗ Kapelle ausgefüllt; ihre Darbietungen fanden reiche Anerkennung und Beifall. Goerichtszeitung Vergehen gegen das Republikſchutzgeſetz Das Schöffengericht Darmſtadt verurteilte in den letzten Tagen den der Nationalſozialiſt. Deut⸗ ſchen Arbeiterpartei angehörenden Schriftſteller Leo⸗ pold Gutterer, in Göttingen wohnhaft, nach § 8 Abf. 1 des Republikſchutzgeſetzes zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Wochen und Tragung der Koſten des Verfahrens. Gutterer hatte im April in Darmſtadt in einer öffentlichen Verſammlung über das Thema„Parlamentarismus und Diktatur“ geſprochen und beſchäftigte ſich dabei mit der Perſon des preußiſchen Innenminiſters Grzeſinſki in belei⸗ digender Weiſe. Das Gericht iſt der Anſicht, daß der Angeklagte durch Veröffentlichungen in Zei⸗ tungen und durch Anträge im preußiſchen Mini⸗ ſterium in gutem Glauben gehandelt haben könne. Dagegen wird in den Beleidigungen auch gleich⸗ zeitig eine Beſchimpfung der Republik erkannt und daher die Strafe von ſechs Wochen ausgeſprochen. Der Staatsanwalt hatte vier Monate Gefängnis beantragt. — erbrud unk Programmen Donnerstag, 9. Januar 12.00 Uhr: Frankfurt: Mikrophonreportage aus der Volksküche, 12.30 Uhr: Frankfurt, München, Stuttgart: Schallplattenkonzert. 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stullgart: Konzert, München: Leſeſtunde. 16.30 Uhr: München: Konzert. 18.35 Uhr: Stunde des Arbeiters. 19.00 Uhr: Bres lan: Konzert, Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Blasmuſik. 19.30 Uhr: Berlin: Chorkonzert, Frankfurt, Stuttgart: Italieniſche Opern, Hamburg: Oper „Manon“, München: Grüabige Stund“, Buda pe ſſt: „Erſi fan tutte“ von Mozart. 20.00 Uhr: Langenberg: Konzert, Brünn, Ka⸗ ſchau, Prag, Preßburg: Sinfoniekonzert, Stock⸗ holm: örmuſik, Wien: Klavierabend, Graz: Bunter Abend, Zürich: Die Entwicklüng des Violin⸗ konzertes. 20.30 Uhr: Berlin: Hörfolge:„Wenn wir Stadtbahn fahren“, Breslau: Hans v. Bülow⸗Gedächtnisfeier, Kattowitz, Turin, Wien: Konzert. 21.00 Uhr: Breslau: Luſtiger Abend, Frankfurt, Stuttgart: Alte und neue Chormuſik, München, Königs wuſterhauſen, Langenberg: Sin⸗ foniekonzert, London:„Hänſel und Gretel“ v. Hum⸗ perdinck, Rom: Franzöſiſcher Opernabend. 21.15 Uhr: Mailand: Konzert. Frankfurt, Stuttgart: 22.00 Uhr: Frankfurt, Graz: Konzert. 22.45 Uhr: Breslau: Tanzmuſik. 23.00 Uhr: Kattowitz, Turin: Tanzmuſik. Wind 5 Metter Richt Stärke 5 Wertheim 151— 11 8 8 till bedeckt Köntgsſtuhl] 563 766,4 2 8 2*deicht Nebel Karlsruhe 120 768.8 4 7 1 SV 2 15 Binden 0 70%„ 80 5 Villingen 780 769,3—-4 5—4. 1 heiter Feldbg. Hof 1275 687.5 11 5 1 SW I mäßig halbbedeckt Badenweil.— 7 5,7 5 6 0 NO leicht heiter St. Blaſien 780— 5 3 5 stil. 5 Bad, Dür h.—— 21 8 800 10 Die neue atlantiſche Depreſſion hat mit ihrem ſüdlichen Ausläufer Frankreich erreicht. Auch in unſerem Gebiet haben die Winde bereits nach Süden gedreht; nachts kam es in den Niederungen zu ſtarker Nebelbildung, bei 1 bis 2 Grad unter Null. Unter der Einwirkung des Tiefdruckausläufers wer⸗ den wir bei vorübergehender leichter Erwärmung Niederſchläge erhalten. Kühlere maritime Luft hat jedoch bereits England erfaßt, ſo daß auch bei uns ſpäter wieder mit Temperaturrückgang zu rechnen iſt. Wetterausſichten für Donnerstag, 9. Jaunar: Im weſentlichen Fortdauer des bestehenden Wit⸗ terungscharakters. ————— Alita och, 8. Jaa 1930 Verſuchstätigkeit auf dem Gebiete des Garten, Gemüſe⸗ u. Obſtbaues Von Obſtbauvberinſpektor Martin⸗Ladenburg Die Verſuchstätigkeit auf dem geſamten Gebiete des Landbaues hat in den Nachkriegsjahren in allen Kulturländern, beſonders auch in Deutſchland an Umfang und Bedeutung zugenommen. Der Grund hierfür liegt in erſter Linie in dem Beſtreben, auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Für den deutſchen Produzenten bedeutet dieſe Konkurrenzfähigkeit eine Exiſtenzfrage. Auf dem Gebiete des Verſuchsweſens iſt zu unterſcheiden zwiſchen einer rein wiſſenſchaftlichen und einer mehr praktiſchen Verſuchstätigkeit. Eine ſcharfe Trennung nach der einen oder anderen Seite iſt jedoch aus mancherlei Während nun die große f Landwirtſchaft heute bereits über ein verhältnismäßig gut alts⸗ gebautes Syſtem der Verſuchsanſtellung verfügt, fehlten bisher ſowohl im Obſt⸗ und Ge⸗ müſebau, als auch Erwerbsgarten lau ſtraffe Organiſattonen und vielfach die einfach ten Grundlagen für eine erſprießliche Verſuchsar eit. Erſt in neueſter Zeit ſind— allerdings meiſt ör, lich begrenzte— Arbeiten eingeleitet worden, de en Auswirkungen z. B. im Obſtbau langſam zul ge treten. Wie ſehr von Nachteil das Fehlen einer ſuſte⸗ matiſchen Verſuchstätigkeit auf dieſen wichti en Spezialgebieten des Landbbaues iſt, zeigt ſowohl das große Durcheinander in den Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Blumenſorten, die großen Betrugsmöglichkeiten un⸗ reeller Firmen in der Lieferung von Samen und Pflanzen, als auch die teure und falſche Arbeitsweiſe vieler Betriebe in Kulturmethoden, Düngung, Schädlingsbekämpfung uſw. Es iſt außer allem Zweifel, daß durch Verbeſſerungen auf den vorge⸗ nannten Gebieten Millionenwerte für Deutſchland erhalten bleiben und damit auch das Los der Erzeuger ver⸗ beſſert werden kann. Um durch praktiſche Verſuchsarbeit wirklich Nutzen ſchaffen zu können, müſſen jedoch unbedingt gewiſſe Vorausſetzungen gegeben ſein. Hierher ge⸗ hören vor allem genügende wiſſenſchaftliche und prak⸗ tiſche Kenntniſſe und Erfahrungen des Verſuchs⸗ auſtellers, das Vorhandenſein der notwendigen Ländereien, Einrichtungen und Hilfsmittel, ferner genügend Zeit und Geld. Aus dieſen Tatſachen er⸗ hellt, daß nicht jede Perſon und jede Stelle Verſuchs⸗ arbeiten mit Erfolg durchführen kann, weil gerade in den Erwerbsbetrieben häufig eine oder mehrere der genannten Vorausſetzungen fehlen. Dagegen iſt es, möglich, daß durch Gemeinſchaftsarbeit im weiteſten Sinne Fehlendes an der einen oder anderen Stelle ergänzt oder erfetzt werden kann. Nach dieſer Richtung wäre es zu begrüßen, wenn die in der Sitzung des Ausſchuſſes für Obſtbau der Badiſchen Landwirtſchaftskammer beſchloſſene inten⸗ ſivere Verſuchsanſtellung auf den vorgenannten Gebieten von allen in Frage kommenden Stellen geprüft und wirkſam unterſtützt würden. Neben den Stellen bei der Badiſchen Landwirtſchaftskammer iſt die Mitarbeit des Landesverbandes der Badiſchen Gartenbaubetriebe und der angeſchloſſenen Bezirksgruppen und der Obſt⸗ und Gartenbauvereine dringend nötig. Es iſt wohl an⸗ zunehmen, daß die Kreisverwaltungen, ähnlich wie dies in vorbildlicher Weiſe im Kreiſe Mannheim ſchon geſchieht, dieſe überaus wichtigen Arbeiten unterſtützen werden. Der Aufgabenkreis iſt außerordentlich groß und umfaßt vorwiegend folgende Gebiete: Im Gemüſe⸗ und Gartenbau: Sorltenfrage für Freiland⸗, Kaſten⸗ und Gewächshauskultur. Die Düngung: Wirkung der verſchiedenen Dünger⸗ arten und Mengen bei den einzelnen Kulturen, zeit⸗ liche Anwendung und Anwendungsmethoden der Dünger in Verbindung mit anderen Kulturmaß⸗ nahmen uſw. Die Kalkfrage: Reaktionserſchei⸗ nungen der Böden und deren Einwirkung auf die Pflanzenarten, die Frage der Bobenmüdigkeit. Der Wert verſchiedener An bau⸗ und Kulturmetho⸗ den, evtl. Aufnahme neuer Arbeitsmethoden, Die Prüfung von Saatgut, Geräten, Ma⸗ ſchinen, Schädlingsbekämpfungsmit⸗ teln, Verpackungsmatertalien, Gewächs⸗ haus- und Kaſtentypen u. a. Im Obſtbau iſt die Klärung der Sortenfrage ſchon ziemlich weit fortgeſchritten. Auch in anderen Fragen des Obſt⸗ baues ſind gewiſſe Erkenntniſſe aus der bisherigen Verſuchstätigkeit geſammelt worden, die außer⸗ ordentlch wertvoll ſind. Doch ſind auch auf dieſem Gebiete noch Rätſel zu löſen, ſo insbeſondere in den Fragen der Düngung, der Schädlingsbekämpfung, der Verpackung und handels fähigen Her⸗ richtung der Früchte, in der Unter lagen⸗ frage für die verſchiedenen Obſtarten u. a.. Es bedarf langjähriger zielbewußter und gründ⸗ lichſter Arbeit, bis der Hauptteil der hier genannten Fragen nur einigermaßen geklärt ſein wird, weil jeweils nur einige wenige Aufgaben zur gleichen Zeit in Angriff genommen werden können. Aber jede Klärung bedeutet Gewinn, ſowohl für den Berufsſtand als auch für die geſamte deutſche Volks⸗ wirtſchaft. Das Durchgraben des Gartenbobens Zum Auſſchluß der Nährſtoffe des Bodens iſt ein gründliches Umgraben des Gartenbodens im Herbſt notwendig, damit das Gartenland rauh liegend durchfrieren kann. Auch wird ſo die Winterfeuchtigkeit aufgenommen. Vor der Beſtellung im Frühling wird noch einmal umgegraben, wozu noch die je nach der Notwendigkeit erforderlſche Düngung kommt. Gründen nicht möglich. Löſung der Tierzucht und Tierfütterung Anläßlich der landwirtſchaftlichen Woche in Kai⸗ ſerslautern hielt Univerſitätsprofeſſor Dr Zorn⸗ Breslau einen Vortrag über„Tierzüchteriſche und ſpeziell fütterungstechniſche Fra⸗ gen“, in dem er u. a. ausführte: Die Aufgabe von Tierzucht und Tierfütterung iſt, die Produktion zu ſteigern und zu verbeſſern. Qua⸗ litätsverbeſſerung iſt für den Landwirt kein Problem mehr, aber der Abſatz verbeſſerter Erzeugniſſe iſt ſchwierig. Tierzucht und Tierfütterung ſind die Grundpfeiler der Landwirtſchaft. Die Tierzucht ſoll Leiſtungen ermöglichen. Die Tierfütterung ſoll Lei⸗ ſtungen entwickeln. In der älteren Tierzucht war die Raſſe der Leiſtungsbegriff eines Tieres, d. h. es galt damals der Formalismus. Heute wiſſen wir, daß wir in jeder Raſſe eine Höchſtleiſtung haben und züchten deshalb heute. Es werden be⸗ ſtimmte leiſtungsfähige Tiere herausgeſucht und ein gewiſſer Leiſtungstyp gezüchtet. Man unterſcheidet drei Typen: den älteren, Grünlandstyp, der abgelöſt wurde durch den ſogenannten Kraftfuttertyp. Was wir heute haben und wollen iſt der inten⸗ ſive Grünlandstyp im Gegenſatz zu dem frü⸗ heren extenſiven Grünlandstyp. Heute brauchen wir alſo einen Typ, der auf viel und gutes Fut⸗ ter, Wirtſchaftsfutter, aufgebaut iſt, den deutſchen Wirtſchaftstyp. In der Rinderzucht ſpeziell ſuchen wir einen Milch⸗Fleiſch⸗Typ. Vielleicht müß⸗ ten wir mehr einen Fleiſch⸗Milch⸗Typ und vielleicht gar einen Fleiſch⸗Typ ſuchen. Der Tier maſt muß wieder mehr Intereſſe zugewendet werden. Für die in der Zuchthaltung ſo wichtige Herauf⸗ ſetzung der Erbanlagen haben wir die bekannten Lei⸗ ſtungsprüfungen. Es ſollen keine Rekorde aufgeſtellt daß man auch in Deutſchland Höchſtleiſtun⸗ gen erzielen kann. Auch wird keine einſeitige Milchleiſtung angeſtrebt, ſondern wir wollen Lebens⸗ leiſtungen. Wichtig für die Züchtung iſt noch die Zucker verwertung, und gerade der Vorteil des intenſiven Grünlandtyps iſt das Jutterauf⸗ nahmevermögen. Wir wollen ja gerade Tiere, die möglichſt viel Futter aufnehmen. Heute wird auf die Konſtitution der Tiere großer Wert gelegt. Die Jungtiere ſind rauh aufzuziehen, wodurch große wirtſchaftliche Vorteile ſpäter gewonnen wer⸗ den. Kreuzungen kommen nicht mehr in Frage, da ſie ſich unter Umſtänden als ſchädlich erwieſen haben. Wenn gutes Material, kommen wir mit der Rein⸗ zucht genau ſo weit wie mit der Kreuzung. Rationelle Futterhaltung iſt wirtſchaftlich ſehr weſentlich für die Viehzucht. 70—80 v. H. der Geſamtkoſten bei der Schweinepro⸗ duktion ſind Futterkoſten, beim Rind ſind es 60 v. H. Beim Futter unterſcheiden wir Unterhaltungsfutter und Produktionsfutter. In unſeren bäuerlichen Be⸗ trieben wird viel zu viel Erhaltungsfutter und viel zu wenig Produktionsfutter verwendet. Durch Ge⸗ wöhnung müſſen wir die Tiere dahin bringen, große Futtermengen aufzunehmen. Von den Nährſtoffen ſind die Mineralſalze beſonders wertvoll. Auch hier zeigt die Bilanz, daß wir den Tieren bisher zu wenig Mineralſtoffe zugeführt haben. Die Trocken⸗ fütterung iſt vorzuziehen. Eine große Rolle ſpielt das Saftfutter. Bei aller Fütterung aber iſt ein gewiſſes Geſchick in der Fütterungstechnik erforder⸗ lich. Unbedingt notwendig iſt heute individuelle itterung. Prof. Dr. Zorn ſchloß mit den Worten:„Ich bin der Anſicht, daß wir in der Gegenwart nicht ſo ſehr eine Zuchtberatung brauchen, ſondern viel mehr eine werden, ſondern das Ausland ſoll lediglich erkennen, Futter beratung.“ Ausbringung von Düngemitteln im Winſer Darf man Düngemittel ohne Beeinträchti⸗ gung der Wirkung und ohne Schaden für die Kul⸗ turpflanzen auch im Winter ausbringen, beſon⸗ ders auf Schnee und gefrorenen Boden? Dieſe Frage wird manchen Landwirt beſchäftigen, der die arbeitsärmere Winterzeit gerne ausnützen möchte, um eine verſäumte Herbſtdüngung nachzu⸗ holen oder um die im Frühjahr zeitlich zuſammen⸗ gedrängten Beſtellarbeiten beſſer zu verteilen. Ohne Bedenken kann die Düngung jedenfalls ausgeführt werden, ſolange Wieſen und Felder ſchneefrei und nicht oder nur oberflächlich gefroren ſind, wie es im November und Dezember und zeitenweiſe auch in den übrigen Wintermonaten immer wieder der Fall iſt. Aber auch auf eine ſchwache und mittlere Schneedecke kann man auf ebenem Boden unbedenk⸗ lich Düngemittel ſtreuen, namentlich, wenn dieſer nicht tiefer gefroren iſt, ſo daß bei eintretendem Tauwetter das ſchmelzende Schneewaſſer und mit ihm die Düngeſalze ſofort in den Boden eindringen können. Die Schneedecke gibt hier ſogar Gelegen⸗ heit, die Gleichmäßigkeit des Streuens ſtets genau zit überprüfen. Auf welligem und geneigtem Gelände dagegen wird man ein Ausſtreuen bei ſtärkerer Schneelage und bei gefrorenem Boden vermeiden, weil die Düngemittel mit dem Schmelzwaſſer oberflächlich weggeſpült und in die vorhandenen Mulden zuſam⸗ mengeſchwemmt oder von dem betreffenden Grund⸗ ſtück überhaupt weggeführt werden können. Das Aufſtreuen von Düngemitteln hat des öfte⸗ ren auch ein raſcheres Schmelzen der Schneedecke zur Folge, was beſonders im Frühjahr auf unbebautem Boden und auf Futterflächen erwünſcht ſein kann. Namentlich Kalkſtickſtoff und Thomasmehl wirken in dieſer Richtung, weil ſie infolge ihrer ſchwarzen Farbe ein größeres Aufſaugungsvermögen für Wärmeſtrahlen beſitzen, ferner weil ſie ätzkalkhaltig ſind und ſomit die beim Ablöſchen des Kalkes ent⸗ ſtehende Wärme den Schnee raſcher zum Schmelzen bringt. Bei Winterſaaten kann es allerdings auch nachteilig ſein, wenn man ſie bei ſtärkerem Tag⸗ und Nachttemperaturwechſel zu früh der ſchützenden Schneedecke beraubt. Das Aufſtreuen von Dünge⸗ mitteln iſt hier namentlich dann bedenklich, wenn der Boden noch gefroren iſt, ſo daß ein Verſickern des Schmelzwaſſers nicht möglich iſt. Denn das Schmelzwaſſer kann beim Wiedergefrieren in den Abend⸗ und Nachtſtunden die Saat oder auch die Schneedecke vereiſen, wobei durch den entſtehenden Luftabſchluß der Schneeſchimmelbefall begünſtigt wird. Die Frühjahrsſtickſtoffüüngung zu Winter⸗ getreide wird man daher vorteilhafter erſt auf ſchneefreien Boden ausbringen. Bei den leichter löslichen Stickſtoffdüngemitteln maſchung vermieden. Bei Verabreichung größerer Mengen von Kalirohſalzen iſt auf beſtellten Feldern mit geringer Schneedecke auch ſchon e e f gleicher obachtet worden, daß die durch die Kaliſalze ſtehende Kältemiſchung eine Schädigung der Winter⸗ ſaat mit ſich brachte. Im allgemeinen kommen jedoch derartige Schädigungen nur ſelten vor und es be⸗ lichen Beobachtungen um Säureſchäden handelt. Stalldünger kann auf ebenem Gelände in glei⸗ cher Weiſe wie Handelsdüngemittel auf Schnee auf⸗ gebracht werden, jedoch muß durch ſofortiges Aus ⸗ breiten eine gleichmäßige Verteflung der Nähr⸗ ſtoffe ſichergeſtellt werden. Verluſte an Nährſtoffen ſind bei gebreitetem Dünger im Winter nicht zu be⸗ fürchten, da durch die Kälte die zerſetzende Wirkung der Bakterien gehemmt wird. Geguetſchtes oder gemahlenes Korn für Großvieh Körnerfutter in ungebrochenem Zuſtande wird weder von Kühen noch Schweinen voll und ganz ver⸗ daut. Ein größerer Prozentſatz der Körner durch⸗ wandert unbehelligt den Darmkanal und wird wie⸗ der ausgeſchieden. Um dieſem Uebelſtand vorzu⸗ beugen und eine vollkommene Ausnutzung des Fut⸗ ters zu erzielen, mahlt, ſchrotet oder walzt man die Körner. Beim Walzen werden die Körner mehr oder weniger flachgedrückt, gequetſcht. Letztere Be⸗ handlungsweiſe findet oft Anwendung beim Hafer, der als Pferdefutter dient und iſt hier erfahrungs⸗ gemäß auch beſſer am Platze, als wenn man den Hafer geſchrotet gibt. Die feinen Mehlbeſtandteile, die in dieſem Fall entſtehen, können vom Pferde nur ſchwer aus der Krippe aufgenommen werden. Bei Kühen und Schweinen iſt es jedoch anders., Dieſen iſt es nicht möglich, das Körnerfutter auch it. ſchwach gebrochenem oder gewalztem Zuſtande voll zu verdauen. Eine ſolche Fütterung wäre hier immer Verſchwendung. Darum ſollte für Kühe und Schweine das Korn ſtets geſchrotet werden. Nur dann kommen die Nährwerte dem Tiere voll und ganz zugute, die Verdauung wird vollſtändig. Zu⸗ ſammenfaſſend muß empfohlen werden: Für Pferde gequetſchter Hafer, für Kühe und Schweine alles Körnerſutter geſchrotet. Winke für den Schrebergäriner Gartenbau und menſchlicher Geſtaltungswille Ein gutgepflegter Garten iſt wie ein gutgepfleg⸗ ter Menſch. Man weilt gern in ſeiner nächſten Nähe. Der Gartenbau, der wohl die älteſte Form der nutz⸗ bringenden Bodenbearbeitung iſt, unterſcheidet ſich vom Ackerbau dadurch, daß er lediglich durch Hand⸗ bearbeitung des Bodens betrieben wird, der Landmann einen Acker mit Zugtteren und Ma⸗ ſchinen bearbeitet. Einen Garten ohne Zaun kann man ſich nicht vorſtellen. Schon um dem ſogenannten Urgarten finden wir einen Zaun zum Schutze der Pflanzenpfleglinge. Dieſer Urgarten diente lediglich der Zucht von Pflanzen, die dem Menſchen für ſeinen täglichen Be⸗ darf notwendig erſcheinen. Etwas weiterentwickelt iſt ſchon der ſogenannte Bauerngarten, ebenſo die Anlage von Zierpflanzen. Eine Laube im wogegen Bauerngarten macht dieſen zum angenehmen Auf⸗ enthalt für die Beſitzerfamilie. entwickelte ſich eine Mit dem daraus hervorgegangenen Kunſt⸗ garten haben wir einen eigentlichen Garten, in dem ſich menſchlicher Geſtaltungswille ausprägt. Zunächſt wird er geometriſch nach beſtimmten Richtlinien aufgegliedert. Wege teilen den Garten in verſchiedene Abteilungen, auf denen je nach dem Ge⸗ ſchmack des Beſitzers, nach der Einſtellung der Zeit und nach der Veranlagung des Platzes die Pflanzen verteilt werden. Auch der Farbenſiun ſpielt bei der Anlage eines Kunſtgartens eine große Rolle. Im Kunſtgarten treffen wir bereits bauliche Gliederun⸗ gen, d. h. in ihm werden Denkmäler aufgeſtellt, Ter⸗ raſſen und Treppen gebaut, ebenſo Laubengänge, Labyrinthe und Waſſeranlagen, wie Springbrunnen, teichähnliche Becken u. a. m. Der Schönheitsſinn und Geſtaltungswille des Menſchen findet einen beſonders ſtarken Ausdruck im Naturgarten, d. h. in einer Art des Gartens, in der man die Natur nicht allzuwillkürlich eingeſchränkt hat. Allerdings brachte der Klaſſizismus zu ſeiner Zeit eine Art Griechentum in dieſe Gartenart, es übertriebene Romantik, die 8. 10 N 1 f r 93 1 jeghesiia⸗ ſo, ſteht auch die Möglichkeit, daß es ſich bei diesbezüg⸗ packungsgefäße nimmt. ſchließlich ganz ſentimental⸗kitſchig ausartete. Heute iſt man zu einfachen Geſtaltungen, auf die ſchlichte Herausarbeitung der Schönheiten eines Gartens zurückgekommen. Nur in Vorgärten man⸗ cher Villen finden wir noch überromantiſche Garten⸗ anlagen. Der Gemüſegarten im Januar Im Gemüſegarten iſt in dieſem Monat wohl die wenigſte Arbeit zu verrichten. Bei offenem Wetter iſt das Umgraben zu beenden. Das geſchieht aber nur bei einigermaßen trockener Witterung, bei maſſem, ſchmierigem Wetter unterläßt man es lieber. Hat man im Herbſt aus dieſem oder jenem Grunde einige Beete ungedüngt gelaſſen, ſo iſt ſolches jetzt noch nachzuholen und immer beſſer, als wenn man den Dung kurz vor der Einſaat geben wollte. Die Einwirkungen des Froſtes, der Luft und der Nieder⸗ ſſchläge werden den Dünger noch bis zum Frühjahr zum Teil zerſetzen, ſo daß die jungen Pflänzchen gleich aufgeſchloſſene Nährſtoffe vorfinden, was nicht der Fall wäre, wenn der Dung kurz vor dem Pflanzen eingebracht würde. In dieſer arbeitsarmen Zeit tut man gut, ſich tber den künftigen Bebauungsplan ſchlüſſig zu werden und den nötigen Samen ſchon fetzt zu beſtellen, damit alles zur Hand iſt, wenn es ge⸗ braucht werden ſoll. Vom Vorjahre übriggebliebene Reſte und die im eigenen Garten geernteten Säme⸗ reien ſind auf ihre Tauglichkeit nachzuprüfen und mäuſeſicher aufzubewahren. Gegen Ende des Mo⸗ mats ſind die Frühbeete vorzubereiten. Der mötige Pferdedung, ohne den es nun einmal nicht geht, iſt rechtzeitig zu ſichern. Vorhandene Kompoſt⸗ haufen ſind wiederholt umzuſtechen, wobei die inne⸗ wen Schichten an die Außenſeiten kommen, wo ſte durchfrieren können. Einſchlaggruben und Gemüſe⸗ keller ſind wiederholt zu überprüfen. Was Obſtzüchter und Obſthändler beachten müſſen An ſich gibt es für den Obſtzüchter und Obſt⸗ händler ſehr viel zu beachten. Hier ſei nur auf einige wenige Dinge verwieſen, die nachweislich bisher die geringſte Beachtung fanden. Der Züchter achte zum erſten auf eine nicht zu frühe und nicht zu ſpäte Ernte. Vor allem das zu ſpäte Ernten kann ſich ſehr nachteilig auswirken, in⸗ 5 3 1 8 der übergroße Fruchtbehang den Baum zuviel wird dadurch auch die Gefahr der vorzeitigen Aus⸗ dem der toergrobe Frurn vebaug a in Anſpruch nimmt. Die Ernte muß vorſichtig vorgenommen werden, das Obſt gut ſortiert, ver⸗ packt und vorſichtig transportiert werden. Bei un⸗ Fruchtausbildung bleiben die kleineren Früchte länger am Baum. Der Obſthändler hat aus hygieniſchen Grün⸗ den für eine ſaubere Verpackung zu ſorgen, und zwar daß er nur ſaubere und ünbeſchädigte Ver⸗ Bei Papierbenutzung darf gebraucht werden. 1 nur unbedrucktes Papier Jür die Kleintierzucht Januararbeiten des Hühnerzüchters Im Januar haben wir damit zu rechnen, daß es ſtrenge Kälte und Schneeſtürme gibt. Dies legt uns Züchtern den Hühnern gegenüber die Pflicht auf, ihnen im Stalle ſelbſt, dann aber vor allem auch im Scharraume den Aufenthalt recht angenehm zu machen. Daher muß aus den Stallungen der Kot recht oft entfernt werden. Ueberhaupt iſt in ange⸗ ſtrengtem Maße für die Reinlichkeit zu ſorgen. Die Luft muß klar und friſch ſein. Dazu trägt auch die Verwendung von Torfſtreu viel bei. Der „warme“ Stall hat für die Hühner des Wirtſchafts⸗ geflügelzüchters keinen Wert; er iſt ihnen ſogar ſchädlich. Die Eigenwärme der Hühner erbringt ſchon die richtige Temperatur. Warmarbeiten ſollen ſie ſich im Scharraume. Er iſt Tag für Tag zu reinigen und auszuharken. Viele Züchter wiſſen nicht, daß gerade Nadelſtreu ſich recht gut im Scharraume auswirkt. Soweit es ſich ermöglichen läßt, iſt den Hühnern auch ſonſt durch Wegfegen des Schnees ein Laufraum freizu⸗ halten. Den meiſten Hühnerbeſitzern iſt daran ge⸗ legen, daß jetzt der Eierkorb gut gefüllt wird. Um das zu erreichen, ſind auf jede Henne 6 bis 8 Gramm Dorſch⸗ oder Fleiſchmehl zu rechnen, dazu noch zwei Gramm Garneelen. Unter dem Körnerfutter müſſen ſich 15 Gramm aufgequellter Hafer befinden. An Grünfutter, hauptſächlich an zerſtampften Futter⸗ rüben, laſſen wir es nicht fehlen. Bei ſtrenger Kälte unterbrechen wir die Weichfütterung und geben bloß Trockenfutter. Das Saufwaſſer iſt lauwarm zu rei⸗ chen. Obwohl einzelne Züchter die Truthennen ſchon Mitte Januar zur Zwangsbrut„auſetzen“, hat es doch damit im allgemeinen noch bis Anfang Februar Zeit. An frühen Legerinnen— und damit an frühen Brüterinnen— iſt wohl allen Puter⸗ beſitzern gelegen. Daher heißt es auch hier, von jetzt ab viel eiweißhaltige Futtermittel darzubieten. Je beſſer die Truthennen genährt ſind, alſo Fett ange⸗ ſetzt haben, um ſo zufriedenſtellender werden ſie ſich als Brüterinnen erweiſen. Die Perlhühner machen im Januar keine beſonderen Anſprüche hinſichtlich ihrer Verpfle⸗ gung. Sie denken noch gar nicht daran, zu legen. Ohrenräude der Kaninchen Die Urheber der Ohrenräude der Kaninchen ſind Milben, die ſich(infolge Unſauberkeit der Kanin⸗ chen) im Gehörgang einniſten. Das Tier empfindet ſeine Schmarotzer unangenehm nud äußert das durch heftiges Kopfſchütteln, Unruhe, Kratzen mit den Pfo⸗ ten. Schaut man ſich die erkrankten Ohren an, ſo entdeckt man Kruſten, Zur Heilung träufelt man einige Tropfen Perubalſam in die Ohren, worauf ſich die Kruſten einige Tage ſpäter leicht entfernen laſ⸗ ſen. Der Behandlung iſt wegen der Gefährlichkeit der Krankheit beſondere Sorgfalt zuzuwenden. Verantwortlich: Franz Kircher. 5 7 Mitkwoch, den 8. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 12 Die ſüddeutſt en Enoͤſpiele 22 Mannſchaften im Kampf Was bringt Frankfurt? Ote erſten Kämpfe in der Meiſterrunde und in den Troſtrunden haben die Vermutungen beſtätigt, die man über die Spielſtärke der einzelnen Endſpielteilnehmer an⸗ ſtellte. Man erfuhr bei den Meiſtern, daß Pirmaſens und Freiburg auf ihren eigenen Plätzen ſehr gefährlich ſein werden, daß Fürth und die Frankfurter Eintracht in erſter Linie als Favoriten in Frage kommen, daß auch die Wor⸗ matia wieder manche Ueberraſchung bringen dürfte und daß„Bayern“ München und Waldhof in dieſem Jahr ſcheinbar keine allzu große Rolle ſpielen werden. Am gegenwärtigen Bild kann ſich im Laufe der nächſten Mo nate— die Endſpiele dauern ja bis Ende April— natür⸗ lich noch manches ändern. Mannſchaftsreformen ſind manch⸗ mal ſehr unbeſtändig und ehe man ſich verſieht, ſind aße ſchönen Berechnungen umgeworfen. Auch bei den Kämpfen in den Troſtrunden wird man wahrſcheinlich noch manche Ueberraſchung erleben. Der 12. Januar bringt zum erſtenmale eine volle Runde. Das heißt ſowohl bei den Meiſtern, wie auch in den Troſtrunden treten alle teilnehmenden Mannſchaften zum Kampf ein. Der„Schlager“ des Sonntags wird das Zuſammentreffen von Eintracht Frankfurt und Sp. Vg. Fürth im Frankfurter Stadion ſein. Die Frankfurter ha⸗ ben noch nie ſo chancenreich in die Endſpiele eingegriffen, wie in dieſem Jahre. Sie ſind zuſammen mit der Sp. Vi. Fürth und vielleicht auch noch Bayern München Meiſte⸗ ſchaftsfavoriten. Und darum hat natürlich auch das Fran!⸗ furter Spiel eine beſondere Bedeutung. Die Spiele der„Meiſterrunde“ Eintracht Frankfurt— Sp. Vg. Fürth .. B. Stuttgart— Freiburger FC. Bayern München— Wormatia Worms SV. Waldhof— FK. Pirmaſens. 18 Bei feinem Erſcheinen ſtockte die Arbeit. Aus hundert braunen Geſichtern, die wie das ſeine, weiß verſchmiert waren, ſtarrten ihn große Augen an. Er ſagte etwas zu dem einäugigen Auſſeher, worauf dieſer mit ſchlenkernden Armen zum Schacht ging. Eine kurze Handbewegung, dann— und als ob er einen Hebel in Bewegung geſetzt hätte, ward die ganze Bande wieder lebendig. Der Geſang wurde wieder aufgenommen, die Kette bewegte ſich von neuem, und abermals hob ſich der Staub in dicken Wolken empor. Vom Felsblock beinahe verborgen, ſtarrte Joan den Engländer voll Verwunderung an. Das war nicht der verſchloſſene Einſiedlerkrebs, den ſie auf dem Schiff kennengelernt. Eine fröhliche Leb⸗ haftigkeit lag über der ſelbſtbewußten Geſtalt in Khakikleidung, ruhige Sicherheit, Kraft und Stolz. Selbſt ſein Anzug ſchien ihm beſſer zu paſſen, und ſein Geſicht ſtrahlte von Zufriedenheit. Er ſtand am Schachteingang und überblickte die vorbeiziehende Kette. Plötzlich ſchnellte ſeine Hand empor und packte einen hinkenden kleinen Burſchen an der Schulter. Es war ein ungefähr zehnjähriger Junge mit geſchorenem Schädel und runder weißer Kappe und einem einzigen ſpärlichen Lappen um den ſpindeldünnen Körper. Einer ſeiner ſtaubigen Füße war in einen blutbefleckten Fetzen gewickelt. ö 1 1 Crabock ließ ſich auf die Knie nieder, nahm mit gewandten Fingern die ſchmutzige Binde ab und ent⸗ hüllte einen kleinen braunen Fuß, der gefährlich angeſchwollen war. Er klatſchte in die Hände und rief etwas auf arabiſch. Aus einem Zelt weit unten am Berghang erſchien ein arabiſcher Diener. Cra⸗ dock erteilte ihm einen Befehl, worauf der Mann mit einem Waſchbecken und einem Handtuch herbeikam. Cradock riß das Handtuch in zwei Stücke. Mit der einen Hälfte reinigte er das verletzte Glied und aus der anderen fertigte er einen proviſoriſchen. Der band, den er geſchickt um die Wunde legte. Unter dieſen vier Spielen findet man keins, bei dem man ohne weiteres einen Sieger„tippen“ künnte Schon beim Frankfurter Spiel fällt eine Vorausſage ſehr ſchwer. Man kann nur eines ſagen: daß die Fürther hier ſehr viel Mühe haben werden, wenn ſie gewinnen wollen. Die Frankfurter Elf hat ſeit der Einſtellung von Trumpp⸗ ler(halbrechts) und Gramlich(rechter Läufer) eine ſtarke Geſchloſſenheit erreicht, ihr Zuſammenſpiel iſt gereift und das Selbſtvertrauen der Mannſchaft läßt, geſtärt dus ch eine ſchöne Erfolgsſerie, nicht zu wünſchen übrig. Die Frankfurter ſtehen in ihrer Einheitlichkeit und Spielweise den Fürthern kaum weſentlich nach und da ſie diesmal auch noch den Vorteil des heimiſchen Geländes haben, würde es uns nicht wundern, wenn ſie ein günſtiges Re⸗ ſultat herausholen würden.— In Stuttgart muß der württembergiſche Meiſter VfB. eine weſentlich beſſere Lei⸗ ſtung als am letzten Sonntag in Fürth zeigen, wenn er gegen den ſtarken Freiburger FC. zum Erfolg kom⸗ men will. Freiburgs Stärke iſt ſeine famoſe Hintermann⸗ ſchaft, aber auch der Angriff iſt nicht zu verachten. Der VfB. Stuttgart könnte ſchon mit einem Unentſchieden zu⸗ frieden ſein.— Die Münchener„Bayern“ haben ſichtlich nicht mehr die Spielſtärke der vergangenen Jahre. Und ſchon im Vorjahre hatten die Bayern in München mit dem Heſſenmeiſter Wormatia Worms ihre liebe Laſt. Worms iſt zurzeit nicht ſchlecht im Schwunge, wäh⸗ rend bei den Bayern der Angriff erhebliche Mängel auf⸗ weiſt. Vielleicht kommt es— wie im Vorjahre— auh diesmal wieder zu einem Remis. Was ſoll man zum Spiel in Mannheim ſagen? Wenn Waldhof wieder mit vollſtändiger Mannſchaft ſpielt, kann ihm vielleicht ein knapper 8 über den Saarmeiſter FC. Pirmaſens glücken. Dann müſſen die Waldhöfer aber nicht nur ihre gute Spielweiſe, ſondern auch eine Energieleiſtung ein denn Pirmaſens iſt ein ſehr gefährlicher Hecner gute Ver⸗ ſehen, Die Saargruppe hat lange nicht mehr ſo eine tretung in die Endſpiele entſandt. Die Troſtrunden In der Gruppe Südoſt ſpielen: Union Böckingen— WV. f. R. Heilbronn Jahn Regensburg— 1860 München 1. FC. Nürnberg— Karlsruher JV. Phönix Karlsruhe— ASV. Nürnberg. Hier iſt der Ausgang ber Spiele weniger offen als in der Runde der Meiſter. Man kann beiſplelsweiſe vom Nürnberger Treffen einen ſicheren Sieg des 1. FC. N. über den Karlsruher FV. erwarten. Das Gegenteil würde eine kleine Senſatton bedeuten.— Wir erwarten ferner beim Spiel in Böckingen den Pfzot. Heilbronn in Front, deſſen Mannſchaft einheitlicher iſt. Böckingen muß immer noch auf eine ſeiner Haupt⸗ ſtützen, den ausgezeichneten, aber für längere Zeit dis qualifizterten Tormann Schübel verzichten. Und das macht viel aus.— Offener ſind die Spiele in Regens burg und in Karlsruhe. In Regensburg könnten die auf ihrem eigenen Gelände äußerſt gefährlichen Platzherren die Münchener„Löwen“ knapp ſchlagen, für Karlsruhe erwarten wir dagegen als wahrſcheinlichſtes Reſultat ein„Unentſchieden“. Der ASV. Nurnberg iſt ſtark genug, um wenigſtens einen Teil des Platzvorteils, den Phönix Karlsruhe hat, auszugleichen. Die Gruppe Nordweſt bietet auf: Sportfreunde Saarbrücken— FSV. Frankfurt V. f. L. Neu⸗Iſenburg— SV. Wiesbaden Phönix Ludwigshafen— Rot⸗Weiß Frankfurt. Die Sportfreunde mußten ſich am letzten Sonntag im Spiel gegen Rot⸗Weiß mit einem Unentſchieden begnügen. Mehr werden ſie auch gegen den Fußballverein nicht erreichen. Die Frankfurter ſind— das bewies ihr Der Roman eines ge leimnisvollen Aegypters von V. Williams Deutſches Recht bel Gg. Mütller⸗München Knirps ließ ſich alles wortlos gefallen, die großen, dunklen Augen vertrauensvoll auf ſeinen Samari⸗ ter geheftet. Der hoh, als er fertig war, den Knaben in die Arme des Dieners, der ihn behutſam zum Zelt trug. „Ali!“ Cradocks Mienen hatten ſich verfinſtert und ſeine Augen glühten in ihrer ſtaubigen Umrahmung. Kurz und barſch befahl er den Aufſeher zu ſich, der mit demütiger Gebärde etwas zu erklären oder ſich zu entſchuldigen ſchien. Aber Cradock unterbrach ihn heftig und ſtieß einen Schwall von murrenden, gur⸗ gelnden arabiſchen Worten hervor. Die Arbeiter verlangfamten ihre Schritte. Schel⸗ mengeſichter grinſten verſtohlen unter der Staub⸗ kruſte. Die Männer, die bis zu den Hüften aus dem Schacht ragten, und eben noch wütend drauflos ge⸗ arbeitet hatten, benützten die Ruhepauſe, um ſich den Sand aus den Augen zu wiſchen; ſte ſtießen einan⸗ der heimlich an und wackelten vor Vergnügen mit den Köpfen. Noch immer ſchalt Cradock weiter, ohne die Stimme über das tiefe eintönige Murren zu erheben. Joan verſtand natürlich nichts von dem, was er ſagte, aber ſie konnte den Sachverhalt deutlich von den Mienen des Aufſehers leſen. Ueber Cradocks breite Schulter hinweg beobachtete ſie, wie ſich unter der Wirkung der ſcharfen Strafpredigt das Braun des Fellachgeſichtes in tiefſte Schokoladenfarbe ver⸗ dunkelte, wie das eine Auge tücktiſch lohte und der Schnurrbart ins Zittern geriet. Immer wieder ſchien der ſtämmige Eingeborene zuſammenzuzucken, und ſeine braunen Hände fielen ſchlaff herab, wäh⸗ rend er den Vorwürfen ſeines Herrn Stand zu hal⸗ ten verſuchte. Endlich brach Cradock mit einer raſpelnden Silbe ab, wandte ſich und ſchritt zum Zelt hinunter. Joan wartete bis er verſchwunden war, bevor ſie ihren Weg fortſetzte. Muſſa ſtrahlte vor Vergnügen. Summimberſchulte Für Baden wird von leistungstähiger aus- landischer Jummifabrik tüchtiger, eingeführter Stellen besuche aasgſerer- dee gleich f. welche Brauche, ſucht abgebauter junger [Mann mit tadell. Ver⸗ gangenheit für Umgeb. Mannheim. HoheStcher⸗ heit kann geſtellt werb. mit Schleifring Anker, „Mieſtär Cradock— ſpricht ſehr gutt in unſerer Sprache!“ gurgelte er verzückt.„Er weiß ſie beſſer als viele Araber...“ „Was bedeutet das alles?“ forſchte Joan im Wei⸗ terſchreiten. „Mieſtär Cradock ſehr böſe auf den Aufſeher, weil er zwingt den Jungen, zu arbeiten mit wehem Fuß. Mieſtär Cradock ſagt ihm viel Unangenehmes da⸗ rüber. Nächſtes Mal, wenn Ali einen Jungen mit Wunden arbeiten macht, Mieſtär Cradock wird einen Stock nehmen und ihn prügeln ſagt Mieſtär Cradock!“ „Er hat recht!“ meinte Joan. „Dieſer Alt, ſehr ſchlechter Menſch!“ bemerkte Muſſa nachdenklich.„Ich glaube, er wird vielleicht Schlimmes tun gegen Mieſtär Cradock...“ Am Fuß der langen Rampe, über die vor mehr als dreißig Jahrhunderten leichte Wagen zum Tem⸗ pel der Pharaonin Hatſchepſut geraſt waren, warte⸗ ten ihre Eſel. Sie ritten durch den goldenen Glang des Nachmittags zum Nil zurück. Dort ließen ſie die Tiere aus dem Fluß ihren Durſt löſchen, und vom Sattel befreit, ſich im warmen Sande kollern. Den Strom überquerten ſie mit einer kleinen Fähre des Hotels, deren Bootsmänner zum Rudertakt ein ein⸗ töniges Liedchen ſummten. An der Landungsbrütcke entließ Joan Muſſa für den Reſt des Tages und ſchritt langſam den Weg zwiſchen den bunten Blu⸗ menbeeten hinauf. Auf der Straße vor dem Hotel ſchien ganz Lukſor verſammelt. Touriſten kehrten von ihren Ausflügen heim und helle Kleider ſchimmerten unter den küh⸗ len Arkaden, wo ſchöne Frauen die koſtbare Ware indiſcher Seidenhändler bewunderten. Von der Terraſſe, wo die Teetiſche ſtanden, hörte Joan ihren Vornamen rufen. Eine weißgekleidete Geſtalt lief ihr winkend entgegen. „Molly!“ Joans Gedanken flogen zu einer langen dunklen Pinienallee zurück, die angenehm nach Harz duftete und in der zwei junge Mädchen, eine mit glatten braunen Haaren, die andere ſehr blond und niedlich, in ihren ſchwarzen Kloſterkleidern für die Schweſter Tannenzapſen ſammelten. Sie hatte Molly Dalton ſeit jener Zeit nicht wiedergeſehen, als ſie von dem Krieg gemeinſam im Brüſſeler Kloſter ihre Pen⸗ Kontroll⸗Anlaß⸗Vorrichtg., Tourenverminderung bis 50 v.., ſehr preiswert abzugeben. ſionszeit verlebten. Kauf-Gesüche Jig decennaſde für hand⸗ ober elektr. Rechnen, geeignet zum Addieren, Multipltzle⸗ 120 Volt, 15 PS., mit Aan. Od ulult nis lui ſupo Soul Ill, eiue Merweu uiclit uueliß nuit Stelo. Oi v dlku. Allis SH,, Lolaſcru wiſenlcaftlicen Abel 10 A e e Spiel gegen Sparta Prag— in aufſteigender Form, wahr⸗ ſcheinlich werden ſie aus arbrücken ſos mit einem Sieg heimkehren. Zwet techr gute Mannſchaften kom⸗ men in Jſen burg zuſammen. Die Platzherren und der SV. Wiesbaden ſind ſich im allgemeinen ziemlich gleichwertig, ſodaß ein ſpannender Kampf zu erwarten iſt. Vielleicht gibt dabei der eigne Platz der Iſenburger den Ausſchlag, vielleicht, und das ſcheint wahrſcheinlich, trennt man ſich aber auch mit einem unentſchiedenen Reſultat. Phönix Ludwigshafen, das ſchon immer in den Endkämpfen eine beachtliche Rolle ſpielte, hat diesmal auf etgenem Platz den Mainzweiten Rotweiß Frauk⸗ furt zu Gaſt. Die Frankfurter ſtehen dort vor einer ſchweren Aufgabe, ſelbſt wenn die gute Form die ſie in Saarbrücken gezeigt haben, anhält, iſt ein Sieg zu be⸗ zweifeln. Gegen Phönix Ludwigshafen will gewonnen ſein. — Ein abgeſagtes Troſtrundenſpiel Das für den kommenden Sonntag ſeſtgeſ etzte Spiel in der Troſtrunde Nordweſt zwiſchen FV. Saarbrücken und Vf. Neckarau wurde auf Einſpruch der beiden an der Troſtrunde beteiligten Saarvereine abgeſetzt. Dieſe woll⸗ ten aus begreiflichen Gründen verhindern, daß an einem Sonntag zwei Endſpiele in Saarbrücken ſtattfinden. 1 Sharkey boxt Phil Scott Newyork, 8. Jon.(United Preß.) Der Boxkampf zwi⸗ ſchen Sharkey und Seott iſt nunmehr, nachdem mit den beiden Boxern in allen Punkten eine Einigung erzielt worden iſt, auf den 27. Februar in Miami angeſetzt wor⸗ den. Die Verträge werden heute unterzeichnet werden. 5—— Shefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— feuilleton: Dr. S. Kanſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct unt Vermiſchtes: Will Müller Handen teil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, 5 1 ee Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1. Wie alt ſie ſich in dieſer Erinnerung vorkam! Zehn Jahre waren vergangen ſeit dem Abſchieds⸗ mahl, wo ſie ſich mit allerlei Verſprechungen für das nächſte Schuljahr in der Pinienallee getrennt hatten, ohne zu wiſſen, daß es kein nächſtes allahr mehr geben werde und daß das Schweigen über dem fried⸗ lichen Kloſterpark nur die Stille vor dem Sturm war. Einen Monat ſpäter zitterten Brüſſels Straßen unter den Tritten feldgrauer Bataillone und dem Rattern der Munitionswagen, umd die Luft bebte vom fernen Dröhnen der Geſchütze. Und hier war nun Molly Dalton wieder— ſo hübſch wie nur je, mit den hellroſa Wangen und den ſanften Veilchenaugen, mit Haaren, die zwar wach der Mode geſchnitten waren, ſich aber doch in ſchönen Wellen um ihren ſchlanken Hals ſchmiegten. „Joan, Liebling!“ rief Molly.„Du in Aegypten? Dich ſchickt der Himmel! Komm ſchnell, ſonſt iſt er weg!“ Molly packte die wiedergefundene Freundin am Arm und fegte mit ihr den Kai entlang. „Aber Molly. Wo? Wer?“ „Belm Tempel! Morgen iſt der letzte Vollmonds⸗ tag! Und Papa hat Leibweh. Oh, hitte, beeile dich, ſonſt wird er ſchon fort ſein!“ „Aber, mein Kind, ich bin ja ganz ſchmutzig! Ich muß baden und mich umzlehen...“ „Das macht nichts! Es iſt ja nur Colin „Wer iſt das?“ „Ein Künſtler! Er iſt Zeichner bet der ſchottiſchen Ausgrabungsgeſellſchaft, die dort drüben arbeitet, nicht? Ja, natürlich, ich erinnere mich genau!“ Joan Averil blieb atemlos ſtehen.„Meine Liebe, du bringſt mich um! Ich bin den ganzen Tag auf den Bergen umhergeklettert und kann dieſes Tempo unmöglich aushalten. Wohin gehen wir?“ ſtur bis zum Lukſor⸗Tempel. Er ſkizziert dort. Wenigſtens tat er ſo, als ich ihn vor einer Stunde verließ...!“ Sie legte die hohle Hand an den Mund und ſchrie„Colin, Colin!“ Von den gelben Säulen am Ende der Promenade klang ein Ruf durch die ſtille Luft zu ihnen herüber. „Gott ſei Dank, er iſt noch da!“ ſprudelte Molly vergnügt.„Komm nur, Joanie, er wird dir alles erklären.“ In dem viereckigen Hof, mit ſeinen doppelreihigen Säulenreihen, erhob ſich ein rothaariger Jüngling von ſeiner Staffelei.(Fortſetzung folgt) Gratisproben und Broſchüren völlig unverbindlich und portofrei durch die Kolaferrin-Seſellſchaſt, Berlin W 50% B 08 Marburger Straße 9. Sehmidkonz-Weinlein Angeb. u. N 8 84 an Abreſſe zu erfragen in der e ren, Dividteren u. Sub⸗ Vertreter 304 die Geschäfts.— dteſes Blattes. 529 frahieren, ferner U 0 8 f f FEC ü der über Lagerräume verfügt, gesucht. Ang. Id. 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M. der Gewerkſchaft Graf Schwerin wurde nach unſeren Informationen eine grundſätzliche Eini⸗ gung über den bei Gericht einzureichenden endgül⸗ tigen Vergleichsvorſchlag zur Regelung der Valutaſchuldſcheine erreicht. Die Einzelheiten ſind aus früheren Mitteilungen bekannt. In der Hauptſache war noch eine Aenderung über den Tilgungsplan der neu auszugebenden 4 proz. Schuldverſchreibungen feſtzu⸗ legen, worüber man ſich einigte. Einzelheiten des end⸗ gültigen Vergleichsvorſchlags ſollen demnächſt von der Ver⸗ waltung von Graf Schwerin bekanntgegeben werden. Graf Schwerin wünſchte bisher, die neuen Schuldtitel auch freihändig verkaufen zu können, während beſonders die ſchweizeriſchen Gläubigergruppen nur eine Aus⸗ löſung wünſchten. Für den neuen Vergleichsvorſchlag iſt weiterem Vernehmen nach eine Zubuße der Gewerk⸗ ſchaft in Höhe von rund 2 Millionen R/ notwendig, wo⸗ ritber eine einzuberufende Gewer'enverſammlung, ſicher nicht ohne Widerſtand, Beſchluß faſſen muß. Vor Dividenbdenerhöhungen in der Montaninduſtrie. Auf Grund ſorgfältiger Inſormationen ſind wir in der Lage, die vorausſichtliche Erhöhung einer Reihe von Mon⸗ tan⸗ Dividenden ankündigen zu können. Zunächſt iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Harpener Bergbau, die nach 7 v. H. Dividende im Jahre 1927 für 198 divi⸗ dendenlos blieb, für 1929 die Dividendenzahlung mit 8 v. H. wieder aufnehmen wird. Eine kleine Dividendenſteigerung erwartet man ferner in unterrichteten Kreiſen bei ber Gelſenkirchener Bergwerks Ac. und, wie ſchon gemeldet, beim Mülheimer Bergwerks⸗ verein. Bei den Rheintiſchen Stahlwerken dürften die beſſeren Kohlenerträgniſſe eine Erhöhung der Dividende von 6 auf 7 v.., vielleicht ſogar auf 8 v. H. ermöglichen. Die Vereinigten Stohlwerke Ac, haben zwar bisher erklärt, daß vorausſichtlich eine unver⸗ änderte Dividende ausgeſchüttet werden würde, doch treten einzelne Auſſichtsratsmitglieder nach wie vor für eine Dividendenerhöhung um 1 v. H. ein. „ Verluſtſteigerung bej der Deutſchen Edelſtahlwerke AG. in Krefeld. Der aus dem Vorjahr übernommene Verluſtſaldo von 728 411 ¼ dürfte aller Vorausſicht nach eine beträchtliche Erhöhung erfahren, da auch im abgelau⸗ ſenen GJ. 1928⸗29 die getroffenen Rationaliſierungsmaß⸗ nahmen erhöhte Abſchreibungen erforderlich machten. *„Hohenzollern“ AG. für Lokomotiobau, Düſſelborf⸗ Grafenberg. Der in der o..⸗V. bereits genehmigte Ab⸗ ſchluß dieſes Unternehmens, deſſen Aktien ſich faſt aus⸗ nahmslos im Beſitze der Fried. Krupp AG. in Eſſen befinden, weiſt für das Geſchäftsjahr 1928/9 einen Be⸗ triebsüberſchuß in Höhe von 1 795 790(1 088 997) auf. Für Handlungsunkoſten einſchließlich Zinſen waren dem⸗ gegenüber 1 181 340(958 794) ,, für ſoziale Laſten und Steuern 472 510(506 623) 4 aufzubringen, ſo daß ſich bei 867 268(325 210)% Abſchreibungen ein Verluſt von 117 923(i. V. ebenfalls Verluſt 701 631)„ ergibt, um den ſich der aus dem Vorjahre übernommene Verluſtvortrag von 2 473 335(1 771 704) 4 entſprechend erhöht. Der Ge⸗ ſamtverluſt von 2 591 258(2 473 335)„ wird wieder vorge⸗ tragen. Inzwiſchen hat, wie ſchon in der o. H⸗V. mitge⸗ teilt, der Verluſt eine weitere Steigerung erfahren, ſo daß ſich die Verwaltung genötigt ſah, Mitteilungen gemäߧ 240 HGB.(Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals vo, insgeſamt 5,4 Mill./ zu machen. Die Betriebe des Unternehmens ſind bekanntlich nach Uebertragung der Lokomotivquote auf die Fried. Krupp A. ſtillgelegt worden. * Progreßwerk Oberkirch AG., Stadelhofen.— Kapital⸗ erhöhung. Lt. GV.⸗Beſchluß wurde bei der Geſellſchaft⸗ (Fabrik von Luftpumpen, Pedalen uſw.) das ſ. Zt. auf 106 000„ herabgeſetzte Ak. wieder um 194 000 1 auf 240 000& erhöht. a 5. „ Preß⸗, Stanz⸗ und Ziehwerke Rud. Chillingwort AG. in Nürnberg. Das Gewinnergebnis würde für das am 81. Dezember 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr wieder die Ausſchüttung einer Dividende(1. V. 8 v..) rechtfertigen, doch wird das Ausmaß der Dividende von der Entwick⸗ lung der erſten Monate des neuen Geſchäftsfahres ab⸗ hängen. Die Kriſe in der Diamanteninduſtrie.(Eig. Dr.) Die allgemeine Kriſts auf dem Diamantenmarkt hat dozu geführt, daß in Hanau, dem Hauptſitz der deutſchen Dia⸗ mantenſchleiferei, nur etwa 4 v. H. der geſamten Dia⸗ mantenarbeiterſchaft noch in Beſchäftigung ſtehen. e Hoch⸗ und Tiefbau vorm. Gebr. Helfmann, Eſſen. Wie wir erfahren, ſind nunmehr die Aufträge zum Bau des erſten Abſchnittes des Schiffahrtskanals Ant⸗ werpen— Lüttich vergeben worden. Das Projekt war international ausgeſchrieben und der Offerteneingang zahl⸗ Dürftige Javag-Erklärung O Frankfurt, 8. Jan.(Eig. Dr.) Ueber die geſtrige Aufſichtsratsſitzung der Favag in Berlin liegt nur eine ſehr dürftige offizielle Erklärung vor. Vor allem bleibt nach wie vor die Situation der Favag unklar, angeſichts der von Auslandsgläubiger⸗ gruppen beſchloſſenen gemeinſamen Richtlinien für eine Oppoſition in der Gläubigerverſammlung der Favag am 15. ds. Mts. ſowie auch bei einzelnen Tochtergeſellſchaften, beſonders Frankfurter Induſtrie⸗Kredit⸗G. m. b.., wo eine franzöſiſche Gläubigergruppe mit dem Konkursantrage drohte. Im einzelnen beſagt die Erklärung folgendes: Es wurde beſchloſſen, gegen das Urteil des Land⸗ gerichts in Frankfurt a. M. vom 24. Dezember 1920, durch welches die Beſtellung der Reviſionskommiſſion für ungültig erklärt worden iſt, Berufung und gegen die Entſcheidung des Regiſtergerichtes, durch welche die Einberufung einer.⸗V. zwecks Mitteilung gemäß 8 240 H. G. B. angeordnet worden iſt, Beſchwerde einzu⸗ legen. Für den Entſchluß, gegen das Urteil des Landgerichts Berufung einzulegen, iſt die Erklärung maßgebend ge⸗ weſen, daß kein Anlaß beſteht, den Wünſchen des klagen⸗ den Aktionärvertreters, welcher überdies nur einen rela⸗ tiv geringen Bruchteil der Favagaktien vertritt, gegenüber den weitaus überwiegenden Intereſſen der ſonſtigen Ak⸗ bionäre, insbeſondere den vom Verwaltungskreis abhängi⸗ gen Gruppen, die ſich, ohne der Verwaltung nahezuſtehen, zur Mitarbeit in der Reviſionskommiſſion bereit erklärt haben, zu entſprechen. Eine Unterbrechung der Arbeiten der Reviſionskommiſſion, deren Abſchluß in einigen Wochen zu erwarten iſt, würde im Gegenteil die Intereſſen der Aktionäre erheblich beeinträchtigen. Die Verwaltung ſieht trotz des Beſchluſſes des Regiſtergerichtes keine Ver⸗ anlaſſung, eine GV. gemäߧ 240 HGB. einzuberufen. Die Erklärung, daß die Hälfte des Aktienkapitals verloren iſt, kann mit Sicherheit im Augenblick nicht abgegeben werden. Dagegen wird eine GV. einberufen werden, ſobald die Ar⸗ beiten der Reviſionskommiſſion zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſind. In der Aufſichtsratsſitzung wurden ferner die Verhält⸗ niſſe bei den Tochtergeſellſchaften beſprochen. Es beſteht der Wunſch, daß die Arbeiten bei den Tochtergeſell⸗ ſchaften ſo gefördert werden, daß alsbald den Gläubigern eee e 8 N ee FSC A reich. An der Ausſchreibung hatten ſich die Firmen Hoch⸗ und Tiefbau AG., Eſſen, Dyckerhoff u. Widmann, Berlin und Monover et Fils, Brüſſel, die ſich zu einer Arbeits⸗ gemeinſchaft in dieſem Falle zuſammengeſchloſſen hatten, beteiligt und den Zuſchlag erhalten, obwohl das Angebot preislich nicht zu den niedrigſten zählte. Für die Auftrags⸗ erteilung war beſtimmend, daß die Firmen eine Bauzeit von ſechs Jahren angaben, während die übrigen Bewerber acht Jahre rechneten. Es handelt ſich um ein Objekt von 47 Mill. A. * Zuckerraffinerie Tangermünde Dr. Meyers Sohn Ac. Die Verwaltung ſchlägt vor, aus einem Reingewinn von 921 849(901 625)% eine Dividende von wieder 6 v. H. zu verteilen. * Rathenower Dampfmühlen.⸗G., Rathenow.— Dividendenlos. Die zur Miag⸗Gruppe gehörende Geſellſchaft, die in den letzten Jahren durch Verluſtwirt⸗ ſchaft zweimal zu einer Sauierung gezwungen wurde, bleibt für 1928⸗29 noch dividendenlos. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung iſt völlig unzulänglich aufgezogen; ſie weiſt einen Betriebsüberſchuß von 0,23 und einen Sanie⸗ rungsüberſchuß von 0,61 Mill. RM. ferner einen Verluſt⸗ vortrag von 0,18 und Unkoſten von 0,65 Mill. RM. aus. Uebererzeugung und Preisdruck hätten zur Abſatzſtockung geführt. Hinzu kamen Verkehrsſchwierigkeiten. Es erſcheint fehr, zweifelhaft, ob für das laufende Geſchäftsjahr eine Rente erwirtſchaftet werden kann. Die Bilanz iſt wenig günſtig(in Mill. RM.): Vorräte 0,33(0,39), Schuloͤner 0,28 (0,26), Gläubiger 0,42, Bankſchulden 0,42(i. V. betrugen Gläubiger, Bankſchulden und Akzepte 1,3) Mill. RM. * Berliner Dampfmühlen AG. in Berlin. Die o. GV. beſchloß die Aufhebung des Beſchluſſes der GV. vom 25. Auguſt 1928, wonach das auf 2,1 Mill. 1 herabgeſetzte Grundkapital wieder auf 2,5 Mill./ erhöht werden ſollte. Dann wurde der vorgelegte Abſchluß per 31. Dezember 1928 einſtimmig genehmigt und beſchloſſen, den ausgewieſenen Reingewinn von 59 494(i. V. Geſamtverluſt 720 000 /) vorzutragen. Das neue Geſchäfts jahr(gemeint iſt 1929) habe für die Geſellſchaft mit einem guten Auftrags- beſtand begonnen. Die für die Weizenfabrikate erzielten Preiſe ſeien zumeiſt zufriedenſtellend geweſen, jedoch hätten die Erlöſe für Roggenmehle weitere Verluſte gebracht. Die D der Tochtergeſellſchaften endgültige Vorſchläge unterbreitet werden können. Bezüglich der Favag ſelbſt würde es ver⸗ früht ſein, bereits jetzt beſtimmte Vorſchläge zu erwarten. Endgültige Vorſchläge können den Favaggläubigern erſt unterbreitet werden, wenn ein zuverläſſiger Status vor⸗ liegt und die heute bei den einzelnen Poſitionen noch be⸗ ſtehenden Unklarheiten beſeitigt ſind. Für einen etwa zwi⸗ ſchen der Favag und ihren Gläubigern zu treffenden Ver⸗ gleichsvorſchlag wird ferner die Höhe des von der Allianz zu zahlenden Kaufpreiſes von entſcheidender Bedeutung ſein. Infolgedeſſen werden zurzeit von der Verwaltung die Vorarbeiten für die Feſtſetzung des Kaufpreiſes der Allianz mit allem Nachdruck betrieben Es iſt die Abſicht der Abwicklungsleitung, ſo raſch wie möglich die Entſchei⸗ dung über dieſe noch offenen Fragen herbeizuführen. N Das vorläufige Gläubiger komttee, dem ca. 25 Vertreter der verſchiedenen bei der Favag beteiligten Gläubigergruppen angehören, tritt heute in der Favag zu⸗ ſammen. Dem Komitee wird eingehend über den augen⸗ blicklichen Stand der Abwicklung und die Ergebniſſe der von den Treuhandgeſellſchaften vorgenommenen Prüfun⸗ gen Bericht erſtattet werden. Für die Arbeiten des Ko⸗ mitees iſt die ganze Woche bis zur Gläubigerverſammlung vorgeſehen. Die Leitung der Verhandlungen liegt bei dem mit der Abwicklung betrauten neu ernannten Vorſtand. An den am 6. Januar in Brüſſel geführten Gläubiger⸗ beſprechungen haben nicht ſämtliche Aus landsgläubiger, ſondern nur eine kleine Anzahl von Kreditoren der Favag teilgenommen. Die in dieſen Beſprechungen vertretenen Firmen haben ihre Auffaſſung über den Zufammenbruch der Favag und den derzeitigen Stand der Angelegenheit dem Aufſichtsrat geſtern durch einen Bevollmächtigen über⸗ mitteln laſſen. Die Stellungnahme dieſer Gläubiger war im übrigen der Abwicklungsleitung der Favag bekannt. Neue Geſichts⸗ punkte, die etwa dazu führen könnten, daß eine weſentliche Verſchärfung der Situation eintreten könnte, ſind nicht vorhanden. Ueber die Beſprechungen des Gläubigerkomitees wird vom Vorſtand der Favag jeden Abend ein Expoſé aus⸗ gegeben. Geſellſchaft erſtrebte im Intereſſe der notleidenden Mühlen⸗ induſtrie das Zuſtandekommen einer Verſtändigung. Die Geſellſchaft, die im vorigen Jahr ihr AK. auf.106 Mill. erhöht hat, bringt für 1928/29 wieder eine Divi⸗ dende von 7 v. H. in Vorſchlag.(GV. 4. Febr.). * Der Aktienindex. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktienindex(192426= 100) ſtellt ſich für die Woche vom 30. Dez. 1929 bis 4. Jan. 1930 auf 145,5 gegen⸗ 113,8 in der Vorwoche. Die Aluminium- Weltproduktion Deutſchland an 3. Stelle Von der Weltaluminiumproduktion, welche 1928 221 400 Tonnen erreichte, entfielen, wie der von der New York Truſt Company herausgegebene„Index“ berichtet, auf die Vereinigten Staaten 78 700 To. Canada folgt mit 89 500 vor Deutſchland mit 29 600 To. Frankreich ſchließt ſich mit 22 600, die Schweiz mit 19 700, Norwegen mit 18 700, Eng⸗ land mit 6900 Tonnen an. Da nun die Vereinigten Staa⸗ ten beſonders in Canada und Norwegen ſehr weſentliche Beteiligungsintereſen haben, kontrollieren ſie mehr als die Hälfte der Weltproduktion. Verglichen mit dem Stand vor dem Kriege hat die US.⸗Aluminiumproduktion eine Erhöhung um 400 v.., der US.⸗Aluminjumver⸗ brauch eine Vermehrung um etwa 300 v. H. erfahren. Trotz⸗ dem der Aluminiumpreis in den Jahren 19241928 von 27,03 auf 23,0 Cent pro Pfund zurückgegangen iſt, ſtieg der Wert der Neualuminiumerzeugung lalſo ausſchließlich Wiedergewinnung aus Schrott) in der gleiche“ Zeit von 37,6 auf 47,9 Mill. Dollars. *„Ehape“ AG. für Einheitspreiſe, Köln.— 8 v. 5 Dividende. In der o. HV. dieſer zum Leonhard Tietz⸗ Konzern gehörenden Geſellſchaft wurde der Abſchluß führ das abgelaufene Geſchäftsjahr 1928⸗29 genehmigt. Auf das AK. von 6 Mill./ wird aus einem Reingewinn von 532 098(i. V. 159 903)/ eine Dividende von 8(i. B. 0) v. H. verteilt, der Rücklage 149 752(100 000)„ zugewieſen (i. V. wurden einem Fonds für rückſtändige Steuern noch 40 000„ überwieſen,, während der Reſt von 2 346(19 903) Mark vorgetragen wird. Ueber das laufende Jahr wurde mitgeteilt, daß die Betriebe trotz der allgemein ſchlechten wirtſchaftlichen Lage eine befriedigende Entwicklung zeigen. * Die Edeka verlangt ein Zündholzkontingent. Wie der e.., Berlin, mitteilt, hat die Edeka zentrale Ber⸗ e.., Berlin, mitteilt, hat der Edeka zentrale Ber ⸗ lin, die Zentraleinkaufsgenoſſenſchaft von 400 Genoſſen⸗ ſchaften, gegen die bevorzugte Sonderſtellung der beiden deutſchen Konſumvereinszentralen GEG. Hamburg und Gepa 9 K öln im Zündholzmonopol beim Reichsrat und bei der Reichsregierung Widerſpruch erhoben. Sollten die geſetzgebenden Körperſchaften die Beſtimmun⸗ gen über die bevorzugte Sonderſtellung dieſer beiden Kon⸗ ſumvereinszentralen aus dem Geſetzentwurf nicht entfer⸗ nen, ſo beantragt die Edekazentrale thre Einſchal⸗ tung in das Zündwarenmonopolgeſetz mit einem Kontingent von mindeſtens 20 000 Kiſten Zünd⸗ hölzer. je Jahr zuzüglich 300 Normalkiſten für jedes ſeit In⸗ krafttreten des Geſetzes abgelaufene Kalenderjahr. * Tabakverkauf. Legelshurſt, 7. Jan. Vergan⸗ genen Samstag wurde in Legelshurſt die geſamte letzt⸗ jährige Tabakernte an Obergut— zirka 900 bis 1000 Zentner— zum Preis von 48„ je Zentner an die Firma Faiſt, Zigarrenfabrik in Oberſchopfheim verkauft. Ein belgiſcher Elektrotruſt Der belgiſche Finanzkönig Löwenſtein, deſſen ſen⸗ ſationeller Todesſturz aus dem Flugzeug ein ungewöhn⸗ liches Leben beendete, plante die Gründung eines inter⸗ nationalen Elekbro⸗Finanztruſtes. Lö⸗ wenſtein verſuchte zu dieſem Zwecke unter Einſatz großer Mittel Einfluß auf die Sof ina(Societe Financiére de Transports et'Entrepriſes Induſtrielles) in Brüſſel und außerdem auf die„Sidro“(Societe Internationale d' Energie Hydro⸗Electrique) Chade⸗Geſellſchaft zu gewinnen. Um dieſes Ziel zu erreichen, verſuchte Löwen⸗ ſtein, in Belgien ſelbſt größere Kapitalien in ſeiner Hand zu konzentrieren, und zum andern war er darauf aus, auf dem engliſchen und amerikauniſchen Kapitalmarkt große Mittel für ſeine Pläne zu gewinnen. Dieſe Pläne miß⸗ glückten. Vor allem hatte Löwenſtein ſeinen Gegner auf dem Gebiete der Welt⸗Elektrowirtſchaft, Dannie Hein e⸗ mann, und deſſen Einfluß auf die Sofina völlig unter⸗ ſchätzt. Durch eine Kapitalserhöhung bei der Sofina ver⸗ ſtand es Heinemann, den Konzern Sofina⸗Chade⸗Sidro auf den belgiſchen und überrſeeiſchen Elektromärkten ſo zu ſtärken, daß der Angriff Löwenſteins auf dieſen Elektro⸗ Block aufgehalten wurde. Als ſich dann auch herausſtellte, daß die angelſächſiſchen Geldgeber dem„Emporkömmling“ Löwenſtein die Mittel verſagten, fielen mit Löwenſtein auch ſeine Welt⸗Elektrotruſtgedanken ins Waſſer. Nach dem Tode Löwenſteins nahm Heinemann die Pläne ſeines toten Gegners auf. Unter deut⸗ ſcher Beteiligung wurden mehrere neue interna⸗ tionale Elektrogründungen der Sofina in Ueberſee vorgenommen, die darauf hinzielten, das„Netz“ der So⸗ fina, namentlich auf amerikaniſchem Grund und Boden zu erweitern. Dieſe Pläne Heinemanns finden jetzt eine Krö⸗ nung durch die gemeldete Gründung eines belgiſchen Elektrotruſtes an dem die Sofi n a, die Holding⸗Geſell⸗ ſchaft Elecetro⸗Belge und der franzöſiſch⸗belgiſche Empain⸗Truſt beteiligt ſind. Es handelt ſich bei dieſem neuen Konzern freilich nur um eine Finanzierungs⸗ und Holdings⸗Geſellſchaft. Wichtig iſt, daß die Verſtändi⸗ gung auch auf die zugehörigen Banken, die Banque de Bruxelles, die Banque de Paris et des Pays Bas und die Société Générale ausgedehnt werden ſoll. Es iſt aber nicht ſchwer vorauszuſehen, daß dieſe Zuſammenballung auch weitgehende Folgen für die euxopäiſche Elektroindu⸗ ſtrie haben wird. Die deutſchen Elektrokonzerue ſind in kech⸗ niſcher Beziehung ſicherlich den belgiſchen gewachſen, in fi⸗ nanzieller Beziehung aber dürften die Belgier vor ihnen doch vieles voraus haben. Hieraus erklärt ſich wahr⸗ ſcheinlich auch das Anlehnungsbedürfnis, das die deutſche Elektroinduſtrie in letzter Zeit gegenüber Amerika be⸗ kundete, ſowie die Verſtändigungsbemühungen, die inner⸗ halb der europäiſchen Elektroinduſtrie ſtattgefunden haben. Zwiſchen den großen deutſchen Elektrokonzernen ſchweben zwar mancherlei Fäden, aber die Verhandlungen ſind teils aus perſönlichen, teils ausſachlichen Gründen geſcheitert. Das Rededuell zwiſchen den Führern der Siemens u. Halske AG. und der AEG. im Oktober vorigen Jahres zeigte deutlich, wie viele Steine noch aus dem Wege zu räumen ſind, bis es gelingt, die Intereſſengegenſätze unter den deutſchen Elektrokonzernen zu überbrücken. Vielleicht gibt aber der jetzt im Auzuge begriffene belaiſche Elektrotruſt Veranlaſſung, über die kleinen Fragen hinweazuſehen und den Weg für einen Zuſammenſchluß der deutſchen Elektro⸗ geſellſchaften frei zu machen. Sicherlich wird aber der bel⸗ giſche Elektro⸗Finanzierunastruſt auf dem Gebiete der gehen. neue Projekte nach ſich ziehen. 0 Kurszettel der Neuen Man Mannheimer EHektenbörse 5 8. 95% Bab. St.⸗A. 27 89,25 88.25 7% Bad ſtom. Gd 88,50 83,50 8% hafen Stabt 88.— 88. 10% Mhm. Gold 100.0 100.0 %„ Gold 85,.— 85. Gold 89,90 68.90 7. .⸗G. f. Seilind. 50.— 50. Brown, Boveri 1200 120.0 Kheinſtabl. Daimler⸗Benz.. 35,.— 88.25 Deutſche Linol. 240,0 287.0 — 8 Union 82,.— 82, 5 8 90 Gebr. Fah 8% Farben d. 28—.— 102.0 J. G. Farben. 172 biſche Want 159.5 153,5 10.) Grkr. M. UU. 111.0 1110 Sdelg Frech. B. 1290 180,0 15%¾„„ 94 185,0 138,0 8b. Cebit 15 1000 1000 garter Nägz. ald 38.— 81. 1 it 8 10 5 arlsx. a— 8¹.— d d en C. H. Knorr 135.0 155,0 Add. Disconto. 119,5 118,5 980 Konſerven Braun 88,.— 68.— 1820 152.0 Mannh. Gummi 34,50 34,50 e..- Pfälz. Mühlenw. 135,0 133,0 dwigsh. A. Br.—. Al f hefe 0 130,0 Portl. gem. Heid. 118.0 113.0 Merger worms. 17800 178.0 feen ien. 1890 1080 8 0 deinmühlenw.. 5 . 5 Südd. Zucker. 2,0 Bad. Aſſekuranz 150,0 150,0 Verein dtſch. Oelf. 75.— J5.— e Verf. 47,— 47/.—] Wayß e ffreytag 74.— 75. 97 Mannß. Verſich. 65.— 64.— Zellſtoff Waldhof 183.0 188,0 Chade Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Penn. sang 1438 144 Deutſche⸗Disconto 149,5 144,2 92% Reichganl. 87,40 87.40 D Effekten Bank 112.5 112.3 5. 8 27. D. Hyp. u. Wechſ. 122,2 125,5 Ablöfungſch. 1. 59,—. D. Ueberſee⸗Bank 99,59 99.50 80 ohne.50.95 D. Wertb.(Gold] 89,50 82,50 D. Schaßanw. 23.—. % Schutzg. 14„ % Ludwigs. 20—.— 83,78 Nürnberg. Verein———. 100 Mom G5. 28 90.50 99,80 Oeſt. Creb.⸗Anſt. 20.78 29,75 5 20—,—.—Pfälz. Oyp.⸗Bk. 130,0 181,5 6%„ 5 27 68.— 89.— 15,90 Abel Eren it 1070 1090 6% Gir. Mh. 28 18,80 15,50 Rhein. 1070 109 30% Preuß. Wall. e Rhein. 55.-. 1440 1470 Frankf. Bank. 100,0 100,0 Frkfrti. Hyp.⸗Bk. 1278 129,0 .— Süd. Boden-. 157.0 % Südd. Feſtwb. 2. ee Süd. Biseonto 1185 1200 8% 3% Rh.⸗M.⸗ Don.—.——.— Württ. Notenbk. 151.0 150.5 7% Bab. Kom. Gd. 82.— 82,.— Alia 2120 202.0 8% Pfälzer--9 83,— 93.— Fran„All. Berf. 31.— 32,.— 9% No. Jop. A. 25 96.— 88.— Mannz. Verf G. 75.——.— Transport- Aktlen 59 W* 90 13 82.— 82.— Hapag 60%„„ fil 82.— 682. 5 ade e 875 2.— 9 4%% Rhein. Lig. 80,75 81.78 Nordd. 3 25 100 9 55 Big. 80.— 80,70 Oeſter.-U. i Montan- Aktien 4½%% Meining. L 78,.— 4½ 9% Pr. 3. B. ig—.— 79.45 Eſchwell. Bergw 206,0 208.0 Bank Aktien Gelſenk. Bergw.—.— 183.0 Allg. O. Creditb. 116,5 118.7 Babiſche Bank 155.0 157.0 unghans Kali Aſchersleben—— Kali Salzdetfurth 316.0—.— 1180 1180 Kalt Weſtercgeln 196.0—.— Karſtaßt Rud. 1270 1275 8 3— Klein, Sch.& Beck. 122 122.2 Knorr, Heilbr. Aae u. Wb. 141 1420 5 e Manneznd Röhr. 85.— 68.50 Com. u. Privalb. 147 148,5 Otavi⸗Minen Phönix Bergbau 103,9. 109,0 110,5 Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau 111,0 111,0 V u. Laurahütte 50,50 51.— Ver. Stahlwerke Industrie- Aktien enninger K. St. 169.0 163.0 öwen München 265.5 266,0 Schöfferh. Bind Schwartz Stor Werger Adler Kleyer. A. E. G. St.⸗A. 157.8 157.7 Aſchaff, Bunty. 139,5 138,0 Bd. Maſch. Durl. 129.5 129,5 Brem.⸗Beſig. Oel 61.— 61.— Brown Boveri Cement Heibelbg. 119,5 113,0 Karſtadt——. Chamotte Annw. 97.— 97.— Chemiſche Albert 44,.— 44.— Ch. Brockhues Daimler Benz Dt. Atlant.⸗T. 98,.— 94.— D. Gold⸗ u. S. Anſt. 149,0 153.0 Dit. Linoleum Dresdner Bank. 144.0 142,0 Dt. Verlag Dresd. Schnellpr.———.— Düſſel. Rat. Dürr 50.— 49.— Dyckerh.& Widm. 80,.— 81.— Eiſen Kaiſersl. Emag Frankf. 5 Enzinger⸗ Union 83.25 84.— Eßlinger Maſch. 32,.— 30,25 Ettling. Spinn. Faber& Schleich. 108.0 108.0 5% Preuß. Rogg. 9,10.05. Pirm.———.— G. Farben. 172, „ Bonds 28 103,1 102,2 85% Grkr. M. abg. 72,50 72,60 Wiener Vankver. 12.35 12,45 9 Jetter 70. elt. Guilleuume—— Frankfurter Gas 120,0 120.0 Frkf. Pok.& Wit. 42.— 42,— Goldſchmidt Th. 63,50 65,40 Gritzner M. Durl. 52——.— Grün& Bilfinger 165,0 188,0 1 80.— 90. Hanfwerk. Jüſſen 69,75 70.25 ———Lilpert Armatur. 100.0 109,0 . B..* e 1180 1170 9 aid& Neu och⸗ u. Tiefbau 79,50 80.50 polzmann, Phil. 83,50 83,25 Holzvertohl.⸗Id. 80,— 86.— Ilſe Bgb. St. A. 221.8 2210 5 Erlan 2 81.— 91.80 . 2 2 E nheimer Zeitung 7. 6. 1. 8 5 85 55.75 85.— Schußf. Berneis 38.— 88,25 Seilinduſt. Wolff 50.— Süd. Zucker Tricot. Beſighelm 42,— 42.— Ver. Chem. Ind. 77.78 77.90 Konſerven Braun 88.— 88,.— Kraus& Co. Lock. 55.50 55,50 Lechwerke... 103,3—.— 202,0 202,0 Ludwigsh. Walz. 98,.— 98, Mainkraftwerke 107,0 Metallg. Frankf. 115,2 118,2 Mez Söhne 79.— 78.— Miag, Mühlb. 129,8 129,0 Moenus St.⸗A“—.—. Motoren Deutz 1 5 Motor Oberurſel 113,0 112.0 Pf. Nähm. Kayſ. 17.— 18.— Rein. Gebh eck Sch. 107.0 109.0 Roeder, Gebr. D. 104,0 105.0 Rütgerswerke 19. Schnellpr. Frkthl.—.— 49,80 Schramm Lackf. 92.— 88,— ufa(Freiverk.). 89.— Schuckert, Nrbög. 175,5 178.0 Raſtatter Wagg. 14.— 14.— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Di. Credit 117, 117,5 Harpen. Bergbau 142,0 1440 Bankf Brauind. 141.0 142.0 Pp Holzmann 83.30 84, Barmer VBankvee. 118, 118, Ilſe Bergbau 222.5 222.5 Bayr Hyp. u. W. 142,5 142,0 Kali Aſchersleben 188.0 189.0 Berl. Handelsges. 175,0 176,0 Kali Salzdetfurth 318,0 328.0 Commerzbank 14,2 149,0 Kali Weſteregeln 197.5 19,5 Darmſt. u. Nat.. 225,5 228,0 R. Karſtadt.. 128,0 128,0 Deutſche-Disconto 141,0 144,5 Klöcknerwerke„ 94,.— 97.00 8 5 Lahmeyer& Co. 160,2 160,0 n 5 Mannesmann 9,28 99,50 ichdb. Vorz. 83,25 83, Hang:. 9680 970 Mansfelder. 4070 1075 Nordd. Loyd Metallg eſellſch.. 116,0 121.0 9 Miagühleubau 129,5 121.0 Montecatini.. 59.50 54.00 Oberbedarf.—— 72.— Otavi Minen. 58,.— 88.50 Phönix Bergbau 104.0 104.7 Rh. Braunkohlen 252,0 253,0 Ah. Elet.(Aheag) 139,5 139,5 Rh. Stahlwerke. 110,0 112.0 Miebeck Montan 102.0 102,0 Rütgerswerke.. 69,75 71,00 Schuckert. 178.0 177 Siemens KhHalske 276,0 278,0 Südd. Zucker—.— 162.5 Svensta Tändſt. 316,5 819.0 Ver. Glanzſtoff———.— Ver. Stahlwelte 05,5 105,5 1050 105,5 Vergt. Jute. 103.0 104, Ver. Ultramarin 137,0 137.0 Ver. Zellſt. Berl. 98.— 100,0 Vogtl. Maſch. St. 74.— 74. Voigt& Häffner—— 222,2 Volth. Seil. u. K. 65,.— 65.— Wayß& Freytag 15.— 75.80 W. Wolf 92— —* 2700 2710 1130 112.0 1500 1500 1730 172.5 Zelſtoff Aſchffog.—— 13842 F111 Waldhof 188.2 186.0 120,0 120.0 20.0 318,0 ee 85,25 86.50 1700 1700 Bemberg 137,0 148,0 Bersman nn Buderus Eiſen„ Cement Heidelbg. 113,8 113.5 Compan. Hiſp.. Contin. Gummi 144.0 149.0 Daimler Benz 85,— 88.00 Deutſche Erdöl 95,— 98,25 Dt. Goſd u. Silber 149,2 Dt. Linoleum„237,0 236,5 Licht u. Kraft.. 147,7 150,0 Elektr. Lieferung—— 158,0 J G. Farben 173,0 174,2 Felten& Gulll. 113,0 115,5 Gelſenk Bergwe 133,0 134,5 Gesfürel. 150,5 151,0 Jagen Aſchaff. 186, Goldſchmidt... 64.50 65,.— Jellſtoff Waldhof 185.0 189.0 Berliner Börse %è Roggenwert. 9,30 9,80 5% Roggenrentb.—.— 2200 220.0 — Festverzinsliche Werte Goldanleige. a 3 Gh Reichsant 27 87.50 85.0 50% led ches. 17 7. Diſch.Ablöſgſch. 1 50,10 50.10% i 5 8 4½¼% Oeſt. Scha.———.— ohne Ablöfgrecht.85.85 40% 5 en Kamm. Kaiſersl. 102.0 102.0 4%„ Rronen.—.00 5% Bad. Kohlen 18.— 18,.— 4%„conv.Rente———.— 6% Grkr. Mh. K. 15 80 15,80 4½%„ Silb.⸗R..70.70 1560 156,0 5% Prß. Naliank. 6,65 6,65 4½%„ Pap.-R. Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 161,2 161,8 40% 4½½ Ung. Str. 13 21.18 21,28 Ver. deutſch. Self. 1055 75.— 4/8 113 . Bremer Wolle 152,8 154,5 Brown, Bov.& C. 120,0 120,0 Buderus Eiſenw. 65,.— 65,.— Charlott. Waſſer 98,80 94.50 Chem. Heyden. 3,25 59,85 Chem. Gelſenk..—, J Chem. Albert. 44,50 43,50 Ebem. Brockghues 10,85 74.— Concord. Spinn 80,25 59,80 Conti-Caoutſch. 141.5 142,0 Daimler Motoren 38,88 35,85 Deſſauer Gas. 149,0 149.8 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 94,25 94.75 Deutſche Erdöl 94,— 96,50 Diſch. Gußſtahl.——. Deutſche Kabelw. 61.— 59,75 Hoeſch Eiſen 3 4% Türk. Ad. Anl. 5,50 5,75 4%„ Bagd.⸗Eiſ.! 7,45.55 17„„ 11 745.55 4%„ unif. Anl. 12,30 12.40 40% Zollobt. 1911 785 745 „ 400⸗Fr.-⸗Los 18,50 15.— 2 12 1* 4% üng. Goldr. 21,80 22.80 4%„ Rronenr. 185. 4½0% Anat. Ser.] 17. 4½% AnatScr. Il 17.— 17.20 4½%„„III 171 17,40 5% Teh. Nat. Rail. 8,50—.— Transport-Akilen Dtſche. Steinzeug 165,2—.— Deutſche Wollw..25 9,75 ùV»]nln8ß Allg. Lol. u. Str. 143,0 145,5 Deutſche inol. 2880 2380 Südd. Eiſenbahn 109.5 109,5 Dt. Schutzgeb. aa———— Kölſch Walz. Karſtadt Klöcknerwerke C. H. Knorr 54, Koll mar K Jourd. 39,50 40. Gebr. Körting 8 Kötitzer Kunſtled. 126.7 126.7 Krauß& Cie., Lok. 84.50 54,50 Kronprinz Met. 33,— 32.50 Kyffhäuſer Hütte 35,.— 35,.— Hirſchberg Lede Hohenlohe⸗Werke—— 77.75 Phil. Holzmann 83.50 83,80 Horch& Cie.. 61,— 60.— Ilſe Bergbau M. Jüdel& Co. 128,0 130.0 Gebr. Junghans 47.15 46,25 Kahla Porzellan 59,.— 84.80 Südd. J 5 Kaliwk. Aſchersl. 196,5 188,0 mobil 1 08 ſch 1268 1280„ Zucker 162,0 98,75 95,35 5 8 2 8. Schubert& Salzer 195,8 195,0] Meſteregelnulkal. 1970 196.7 Schuckert& Co. 174.5 175.0] Weſtf. Elen. 81.— 80.— Schultheiß... 2274.7 262,7] Wicking⸗Cement 106.2 106,7 Wiesloch Tonw. 59,50 59.50 Wiſſener Metall 87.— 80. Wittener Gußſt. 43,.——.— 7. 8. r 88,.— 83.— 112,0 112.0 Segall Strumpf———.— Slaner eG.. 152 140 Wolf. R. Sigewer Mahn 8 5 2 Zenlſtoff Verein 98 59 99.— Stolberger Zinfh. 1030 1020 e 12 1855 Neu⸗Gulnea. 405 0 410,0 Otavi Minen.. 38,15 Freiverkehts- Kurse Petersh. J. Habk..— 1. Ruſßendant.. 0,70 0,70 Deutſche Petrol. 48.— 47.— ſeld burg enz F 220.2 220.7 —„ 5 Teleph. Berliner 49,50 49,50 Thüörl's ber. Oele—— 83.— Tietz, Leonhard 158,5 157.0 Trans⸗Radio. 117,5 46.— 46.— 555 Varziner Papier 1170 115,0 Veithwerke. V. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl. Deſt. St.⸗Eiſenb.= Baltimore Ohio.—, Cana da Abliefer. 35,.— Pr. Heinrichbahn—.— Hapag 98 Südamerika 174,2 anſa Dſchiff 1440 Nordd. Flond. 95,85 Verein Elbeſchiff. 16. Bank- Aktien Bank f. el. Werte 128,7 Bank f. Brauere. 139,7 Barmer Bankver 118,7 Berl. Handelsgeſ. 175,2 Com. u. Privkbk. 147,5 Darmſt. u..⸗B. 228,0 Dt. Aſiatiſche Bk. 46,75 Deutſcherdisconto 143.0 Dtſch.Ueverſee Bk. 100,0 Dresdner Bank 143.0 Meininger Hypbk.—.— Deſterr. Creditbt. 29.19 Reichsbank. 281,0 Rhein. Creditbk. 107,0 Süddeutſch. Dise. 118,2 Frankf. Allgem. 51.— Industrie-Aktien Accumulatoren Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. 157,2 Alſen Portl.⸗Z.. 161,5 Aſmmendorf Pap. 132.0 Anhalt. Kohlenw. 81.— Aſchaffbg. Zellſt. 184,5 Augsb. N. Maſch. 72.— Balke Maſchinen 118.0 1 Baſt Nürnberg 208,0 Bayer. Celluloid—.— Bayr. Spiegelglas 66.75 „ P. Bemberg. 139.5 ergmann Elekt. 204.7 Berlin Gubener 227,5 Berl. Karls. Ind. 70,15 Berliner Maſchb. 60,25 Braunk. u. Brikett 147.0 Dr. Beſigh. Oelf. 62.— 63, Bremer Vulkan 140,9 FF. Dippe Maſchin n Dresd. Schnellpr. 90, Dürener Metall Dürkoppwerke — 90.— 143,0 186,5 Düſſeld Eiſenhdt. 64.50 05.— Dynamit Truſt 60.75 81.75 Elektr. 1 157.0 157.5 Elktr. Licht u. Elsbach& Co. Emaille Ullrich Enzinger Werke 149,5 147,0 84,78 88.— Eſchw. Bergwerk 210,0 210,0 EſſenerSteinkohl. 133.5 133,5 Faber Bleiſti ft 8 5 Fahlb., Liſt& Co. 59.88 58,50 Farbenind. A. G. 172,7 171.7 FeldmühlePapier 157,7 1137 Miag⸗Muhlen Felten& Guill. 114 1 Thies c Höpfling. 70,— 70, R. Friſter Gebhard Textil Gehe& Co. Geiling& Co. 145,0 146.0 .80 48.50 27. 26,78 Gelſenk. Bergwk. 132,0 132,7 Genſchow& Co. 64.— 64,50 Germ. Portld.⸗Z. 172,0 172.0 Gerresheim. Glas 124.0 123.7 Geſ. f. elektr. Unt. 149,8 149,5 Gbedhardt Gebr. 1645 160,0 Goldſchmidt. Th. 64.85 64,85 Guano-Werke 47,50 46,50 Greppiner Werke———.— Grißner Maſch. 5% Gebr. Großmann—— Grun& Bilfinger 165,5 185 Gruſchwitz Textil 69,.— 69, Hackethal 1 0. che Maſch. 86, 88,80 87.— 83,— ammerſ. Spinn. 123,5 124.0 Hann. M. Egeſt. 31.50 81,— Hbg.⸗Wien Gum. 71.50 71,65 Harkort St⸗Pr. Harpener Bergb. 142.2 143,2 15 Hedwigshütte Heilmann Imm. 72,.— 72. Hilpert Maſch. Hindrich s EAuff, Hlirſch Kupfer 1010 1010 14.— 72.50 „117.0 117.0 Lahmeyer& Co. 181,5 161.2 Laurahütte.. 50,50 51,28 Jinde's Eismaſch. 150.0 153.0 Carl Lindſtröm 575,0 564,0 Lingel Schuhfabr. 43,50 44.— L. Loewe ck Co. 149,0 148,5 C. Lorenz. 122,5 123.0 Lukau& Steffen.50 4,75 Lüdenſcheid Met. 67.50 67,50 Magirus.⸗G.. 20.— 21.— Mannesmann 95,25 97.25 Mansfelder Akt. 106,7 106,5 Markt⸗ u. Kühlh. 129,0 129,0 Maſch. Buckau⸗W. 114,0 118,0 Maximil⸗Hütte„164,0 162,5 Mech, Web. Lind. 104.0 105.0 5„ Zittau 52,.— 54. Merkur Wollw. 143.5 145,5 Mez Söhne. 80,.— 79. i 127.0 127.0 Mix& Geneſt 140.0 140.0 Motoren Deuß„7,50 8750 Mühlheim Berg. 98,25 98,50 Nat. Automobile—— Miederlauſ. Kohle 140.0 139,2 Nordd. Wollkäm. 90,50 90,75 Oberſchl. E. Bed. 72,28 72,75 Oberſchl. Koksw. 93,25 93,35 Orenſt.& Koppel 68,50 69.— Oſtwerke. 212.0 202.5 Phönix Bergbau 102, 103,8 Hermann Pöge 24,25 25,50 Rathgeber Wagg. 63.— 63,50 Rheinfeldenſkraft 156,0 157.0 Rhein. Braunk. 249,0 249.5 1 Chamotte 63.— 63,.— Rhein. Elektrizit. 138,0 188.0 Mhein. Möbelſtoff 87,.— 88,.— Rhein.⸗W. Kalt 100,0 100,0 Rheinſtahl.. 109,8 110,0 Riebeck Montan 101,8 100.5 Roſitzer Zucker 31.— 31.50 Rückforth. Ferd. 69,50 68,50 Rütgerswerke 69,35 69.85 Sachſenwerk 93,— 94,25 Sächſ. Gußſtahl 81,.— 84.— Salzdetfurth.. 319,0 819,0 Sarotti.... 128,0 128,0 Schleſ. Elekt. Gas Hug Schneider 104,0 105, V. Dtſch. Nickelw.—. V. Glanzſt. Elbf. 145,0 V. Harz. Portl. Z. 99.— V. Schuhf. B. KW. 37,25 Ver. Stahlwerke. 105,0 V Stahl. v. d. Zyp. 185,0 Ver. Ultramarin. 1371 187 Vogel Telegraph. 68,50 Vogtländ. Maſch. 81.75 Voigt eck Haeffner 222,0 Wanderer Werke 50,75 52,.— Adler Kali.. Diamond rügershall 14.0 Ronnenberg Sichel& Co.. Sloman Salpeter 75.— Südſee Phosphat 10. Ufa⸗Film. 90, Brown Boveri —.— * e 160,0 160 Terminnotierungen Schluß) Allg. Dt. Credit 1177 Bank f. Brauind 141.5 145.0 Barmer Baankver. 118,7 Bayr Hyp u W' 143,5 Bayr. Vereinsbk. 144.0 Berl. Handelsgeſ. 175.7 Comuni u Priv. 149,0 Darmſt. u Nat. 226.0 Deutſche⸗Disconto 143,5 Dresdner B. 144.2 A ⸗G für Nerkehr 106.0 Allg. Lokalb. Dt. Reichsb. B. Hapagg Hambg.s Südam. 176,0 Hanſa Dampf 144.5 Nordd Loyd Alu Allg. Elektr.⸗Geſ. 157,1 Bayr. Motorenw. 75.85 J P. Bemberg Bergmanncklektr—.— Buderus Eiſenw. 64,25 Charlotto. Waſſer 84.— 93 Comp Hiſpano Cont. Cautſchouc, 142.5 Dar mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwt 238,5 Dyna nit A Nobel 81.— Elektrizitäts⸗Lie 160,0 El. Licht u. Kr ft 150,0 Eſſener teinkohl. 185,0 J. G. Farben Jeldmühle Fe len& Guill. 114.2 Gelſenk Bergwk. 133.0 Gesfürel. 150,5 115.0 154.5 15205 Th. Golbſchmidt 64.35 Harpen. Bergbau 143.0 Hoeſch Eis. u. St. 111,0 Ph. Holzmann a ern 149,0 iſe Bergban ali Aſchersleben 189, R. Karſtadt.. 128, Klöckner Werke 94,50 Köln-Neueſſen B. 108,0 Mansfelder. 106,8 Meta ſlbank Mitteldiſch Stahl—. Nordd. Wolle 80,25 Oberbedarf Oberſchl. Koksw. 98,50 Drenſt,& Koppel 69.— Oſtwerke 222,2 Phönix Bergbau 103,0 Polyphonwerke 282,7 Ag. Elektrizität.—— Rh Stahlwerke 109,5 A. Riebeck⸗Mont.—.— Salzdetfurth Kali 3175 Schuckert& Eo, 174,7 Schulth⸗Patzenh. 274,5 Slemens KHalske 274,0 Svenska 317,0 Leonhard Tieg 1570 Ber. Stah werke 105,2 Weſteregel Alka 197.0 Hana Waldhof 184.0 Otavia Minen Rü. Braunk u Bt. 249.0 254. Rh.⸗Weſtf Elektr. 180,5 1 Rütgerswerke 69.95 71 5 Mannesmann mb 95,85 89,75 Schleſ. Portl-Z. 154,5 154,5 Schuber& Sal 5 196,5 196 — ob .nl D U- ⏑‚ ˙ m„e de D» ‚·» * et 11188 2 en een eee eee eee e 1 10 — 8 Mittwoch, den 8. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 12 Fortſchreitende Befeſtigung der Börſen Vorbörslicher Angriff der Baiſſepartei erfolglos/ Börſenbeginn im Hinblick auf die Haager Konferenz zurückhaltender/ Weitere Geldmarkterleichterung und anhaltende nungen beleben den Verlauf/ Auslandsdeckung in Montanwerten, Diskonthoff⸗ Kunſtſeidewerte feſter Unerwartete Privatdiskontſenkung bewirkt feſten Schluß Mannheim ſtill, aber gut behauptet Die Börſe war heute ſtill und abwartend, nament⸗ lich gegenüber der Weiterentwicklung der Dinge im Haag. Die Kurſe waren gegen geſtern kaum verändert. A Induſtriemarkt waren Waldhof und Weſteregeln be⸗ gt, Linoleum etwas ſchwächer, Farben gut gehalten. Von Bankoktien wurden Dedi⸗Bank höher nottert. Ver⸗ ſicherungsaktien lagen im Angebot. Offeriert blieb Con⸗ ntale Verſicherung, ferner waren Aſſekuranz mit 150 oten, Mannheimer Verſicherung gingen auf 64 zurück. gehalten war der Rentenmarkt. Hier lagen Neubeſitz, Liquidations⸗ Pfandbriefe und Anteile feſter, auch für Gold⸗ werte zeigte ſich Intereſſe. Frankfurt bei freundlicher Grundſtimmung zurückhaltend Auch heute war die Stimmung an der Börſe unver⸗ mindert freundlich. Das Geſchäft bewegte ſich aber in kleinerem Rahmen, da, obwohl die Lage im Haag immer noch günſtig beurteilt wird, jetzt die Verhandlungen in ein kritiſcheres Stadium zu treten ſcheinen und ſomit eine gewiſſe Zurückhaltung auslöſen. Aufträge waren nur in ganz geringem Umfange vorhanden. Nur die günſtigen Geldmarktverhältniſſe fanden weitere Beachtung. Am Montanmarkt war die Um⸗ ſatztätigkeit weiter etwas lebhafter. Das Ausland ſchritt hier vereinzelt zu neuen Deckungen. Führend waren i Klöckner und konnten 2 v. H. höher eröffnen; Man⸗ annn, Rheinſtahl Gelſenkfrchen und Phönix lagen v. H. feſter. Am Elektromarkt waren A. E. G. vernachläſſigt und leicht nachgebend, dagegen konnten Licht und Kraft und Lahmeyer bis 1 v. H. gewinnen; Stemens leicht gerückt. Stärker hervortreten konnten noch von internationalen Werten Svenſka mit plus 6 Mark auf angebliche engliſche Arbitrage⸗Käufe. Von Kunſtſeidewerten waren Aku auf Rückdeckungen wieder etwas geſucht und 2 Mark gebeſſert. Chemiewerte nur wenig verändert. Eine Ausnahme machten Daim⸗ ler, Frankfurter Maſchinen, Metallgeſellſchaft, Zement Heidelberg und Wayß u. Freytag, die bis 1½ v. H. ein⸗ büßten. Auch Bankwerte lagen durchweg etwas ſchwächer. Renten ſtill. Im Verlaufe war das Ge⸗ ſchäft ſtill, nur Montanaktien und Dtſch. Erdöl waren etwas geſuchter und bis zu 1 v. H. gegen Anfang feſter. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5½ v. H. weiter ermäßigt. Berlin widerſtandsfähig, die Verkäufe erholt Nachdem die Baiſſeſpekulation vorbörslich ver⸗ ſucht hatte, die Kurſe herunterzuſprechen, wobei ſie die Ge⸗ ſchäntsloſigkeit und einige repartierende Momente, wie die mende Arbeitsloſenziffer, die Schwierigkeiten in der geſtrigen Favag⸗Aufſichtsratsſitzung und die den allzugroßen Optimiſten nicht ſchnell genug vorwärts kommenden Haa⸗ ger Verhandlungen als Begründung gab, eröffnete die Börſe ſelbſt widerſtandsfähig und nur unbedeutend ver⸗ ändert. Man verwies in erſter Linie wieder auf den leichten Geldmarkt und auf die nicht unbegründeten Hoff⸗ nungen auf eine morg.„ proz. Diskontſenkung in London. Es kam an den einzelnen Märkten nur wenig Material heraus, das die Banken ſchlank aufnahmen. Ausgeſprochen feſt lagen Kunſtſeideaktien(Aku plus 2,5 und Bemberg plus 6 v..), auch Spritwerte unter Be⸗ rückſichtigung des Dividendenabſchlages höher. Augsburg⸗ Nürnberger gewannen 2,25, Dt. Atlanten 338 v. H. und Spenska 9 /. Bei letzteren trat die Auslandsarbitrage ſtärker als Käufer hervor, und man ſprach im Markte von einer zu erwartenden höheren Zwiſchendividende. Etwas ſtärker gedrückt lagen anfangs RWE. minus 2 v.., ob⸗ wohl die Bezüge in Newyork erſtmalig etwas über Parität gehandelt worden ſind, und Hotelbetrieb minus 3 v. H. Anleihen ruhig, Türken etwas feſter. Die Geldſätze ermäßigten ſich für Tagesgeld auf 5 bis 7,5 und für Mo⸗ natsgeld auf.25 bis 9,50 v. H Im Verlaufe konnten ſich die Kurſe bet etwas lebhafterem Geſchäft meiſt um 1 bis 2 v. H. erholen. Etwas mehr Intereſſe lenkte wieder der Montanmarkt auf ſich. Für Chade⸗Aktien kam erſt im Verlaufe eine Notiz zuſtande, die 2,5„ niedriger als der geſtrige Schlußkurs lag. Das Publikum hatte heute auf die freundliche Tendenz des Kaſſamarktes der letzten Tage für einige Werte Kanforders hergelegt, ſodaß die Tendenz auch an dieſem Markte heute feſt war. Bei Interventionen einer intereſſier⸗ ten Seite wurden heute Heinicke mit 25½ v. H. wieder notiert. Die vorliegende Ware(etwa 60 000%) kam ohne Reportierung unter. Bachmann und Ladewitz 9 v. H. nied⸗ riger. Als die für heute nicht erwartete Ermäßigung des Privatdiskontes auf 677 v. H. bekannt wurde les ſollen ea. 9 Millionen Reichsſchatzwechſel untergebracht worden ſein), ſetzte eine neue Aufwärtsbewegung ein und die Börſe ſchloß in feſter Haltung. Spezialwerte wie Berger, Zurückhaltendes Angebot in Brotgetreide Feldmühle, Deſſauer Gas, Deutſch⸗Linoleum, Polyphon, Rheine Braunkohlen, Rheinſtahl, RWE, Spritwerte, Kali⸗ Aktien und Svenska waren beſonders geſteigert. Deviſen gegen Reichsmark lagen ſchwächer, der Dollar notterte 4,1890 nach 4,10. Infolge der morgen erwarteten Diskontermäßigung in London lag das engliſche Pfund flau, gegen Newyork 4,8708 nach 4,8790. Die Geld⸗ flüſſigkeit der übrigen europäiſchen Hauptländer verurſachte einen weiteren Rückgang dieſer Valuten, Schweiz 1939 nach 1940, Holland 40,31 nach 40,88, Paris 9936 nach 39393, alles Newyorker Uſance. Spanien unverändert ſchwach, 37,60 gegen London. Die Swapfätze Dollar— Reichsmark ſind ohne große Schwankungen, auf einen Monat 55 Stellen, 3 Monate 150 Stellen. Berliner Devisen Diskontsätze: fteſchsbank 7. Lombard 8, Privat 68/8 v. f. 3: Weizenkleie 9,15; Roggenkleie 9,50. Alles für die 00 Kg. Tendenz flau. „Rotterdamer Getreidekurſe Januar.(Eig. Dr.). Anfang, Weißen lin Hf Kg.), Januar 10,67,50; März 11,02,50; Mai 7,5 1 11307 Mais (in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.), Jan. 132,75; März 148,75; Mai 145,25; Juli 146,50. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 9,10 B 9 G; Febr. 9,20 B 9,10 G: März 9,30 B 9,25 G; April 9,55 B 9,45 G; Mai 9,70 B 9,60;: Aug. 10,10 B 10 G; Okt. 10/225 B 10,15 G: Dez. 10,30 B 10,20 G: Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,5; Jan.—. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Jannar.(Eig. Dr.) Anffang, Weizen(100(.), Tendenz ſtetig, März 9,6,25 9,6,75); Mali—(9,878); Juli—(9,0).— Mitte, Ten⸗ denz feſt, März 9,7,50; Mai 9,9,50; Juli—. * Bremer Baumwolle vom 8. Jannar.(Eig. Dr.). Ame⸗ rik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 18,60. . B.. B. M 970 Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Jaunar.(Eig. 125 135 85 15 257155 1 9 5 Dr.). Americ. Univerſal. Stand. Middl., Anf a 995 Jan. 8.445.435 5,4.445 2 907; März 919; Mat 921; Juli 927; Okt. 928; Jan. 1931 817 81.7 81.65 81.58 6 250; Tendenz kuhig.— Mitte, Jan. 507; März 88; 10.513 10.539 10,507 10,527 10.512 7 Mal 921; Juli 925; Okt 92457 Jan. 1931 925: Soed 942 21.885 5.89 18 N 7 Egypt. Upper F. G. fair loco 1052; Tendenz ruhig. f 8 Berlmer Mefallbörse vom 8. Jauuar 1930 5 95 85 5,8 er, Zuink 5 445 905 bez. Brief Geld b bez. Gew bez. Brief Geld 5 0.40 d 95 Januar.]—.— 137, 138.—.— 1 Soſta:. 100 deoa.0 3088 4925 j Spanſen 100 Peſeten 8420 84.305320 5—— 185.75 135 25—— 42 425. Staockt 100 Kr. 112,89 112,81 112,28.8 e Wien Schilling] 59,8 59.015 88,86 7. 133.75 138,25—— 43.— 250 Angarn 100 78.27 738,41 75,228 7,5 138.7325( 5 B 1 700.888 0—.— 135.75 135,25 43.— 42.75 uenos-Alres 1 Peſ.] tees].790 1. 1—.— 135.7 145.50—— 4,47—.— da 1 Can. Noll..140.148 4,130 5„J% 15.50—— 3254,75—.— e e.5 135.75 138.2 185,50—— 43.504.— a 1297 1185 2825 10.— 135,75 7 48,0.—.— e, 0— 135.75 135,75. 4,543. 97 1K.1855.1935.184 4,5 ektrolytkupfer, prompt 170,50 Antimon Regulus ö aneir.441 0,449[.441 5 Orig, Hütten⸗Alumi um 190,— Silber in Barren, per kg Uruguay 1 Gold Peſ.] 8878 8,884 3,878— dal. Walz⸗ Pragtbarrenſi9,—[Gold, Freiverkehr, 10 gra Hüttenzinn, 90 v. D. 9 555 Platin, dio. 1 Kr. 85 Reinnickel, 98.—99 v. 5. 850,.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 g Weizen namentlich am Lieferungsmarkt feſter Mehlgeſchäft weiter ſtill Berliner Produkteubörſe v. 8. Jan. Gegenüber den geſtern eingetretenen ſcharſen Preisrück⸗ gängen, die ſich tim Nachmittagsverkehr unter dem Eindruck der flauen Meldungen von den überſeeiſchen Märkten noch verſtärkt hatten, iſt das Angebot in beiden Brotgetreide⸗ arten heute entſchieden zurückhaltender geworden. Die Nachfrage war zwar nicht ſehr lebhaft, immerhin konn⸗ ten für Weizen etwa 1 4 höhere Preiſe als geſtern mittag durchgeholt werden, während bei Roggen nur die im geſtrigen Nachmittagsverkehr eingetretene Preisſenkung um 1% wieder aufzuholen war. Am Lieferungs⸗ markte zeigte ſich einige Deckungs nachfrage, die den Preiſen eine gute Stütze bot; beſonders feſt lag Mai⸗ Weizen mit einer Erholung von 3. Das Mehl⸗ geſchäft blieb weiterhin recht ſtill. Weizenmehle wurden nur vereinzelt umgeſetzt; dem gegenüber kann das Roggen⸗ mehlgeſchäft eher noch lebhafter genannt werden. Am Hafermarkte machte ſich immer noch drückendes An⸗ (Eig Dr.) 1 Export leidet nach wie vor unter der ausländiſchen Kon⸗ kurrenz. Gerſte ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen 22547, 264—65,50; Mai 278—77,50—77; Roggen 161,50 2,50, ſtetig; März 183,50—85—84; Mal 1994,25; Gerſte 185—201, ruh.; Futtergerſte 165—73; Hafer 140-53, ruhig: März 158,50 bis 59; Mal 166; Mais, loco Berlin 175, ruhi ſcher Blu. 155, ruh.; Weizenmehl 29,50—85, 25, ſte mehl 22, 5,75, kleie 9,2 erbſen 29—26; Futtererbſen 21—22; bis 18,20; Leinkuchen 29,4060; Trockenſchnitz Soyaextractionsſchrot 16,60—17; Kartoffelflocke 15,10; Speiſekartoffeln und Rauhfuttermittel unverändert. Allg. Tendenz feſter. () Frankfurter Produktenbörſe vom 8. Jan. Weizen 38,5028, 75; für Brauzwecke 20— 20,25: en 18,50—18.65; gebot bemerkbar, das Konſumgeſchäft war ſchleppend, der Weizenmehl Spezial 0 ruh.; Weizenkleie 10,75—11, ruh.; Roggen. 24, ruhig; Viktoriaerbſen 28—386; Kl. Speiſe⸗ Peluſchken Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 22—25; Lupinen, blaue 14 bis 15; gelbe 17—18; Seradella 28—31; Rapskuchen 17,80 Sommergerſte Jafer inl. 17,75—18; Mais 17,75: 99,75—40,25; Roggenmehl 28,75 bis Londoner befallbörse vom 8. Januar 1930 Metalle in E pro To. Silber unze E,(187/10 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 71,85 Zinn, Standart 178,4 Aluminum 1— 3 Mongte.60 J Monate 261,6 Antimon—.— Settl. Preis 71,89 Settl. Preis 178,5 Queckſilber 25,28 Elektrolyt 83,25 Banka 1875 Platin 1—— beſt ſelee. ed 0 76,75 Straits 180,5 Wolframerz 34,50 ftrong ſheets Se Dleß auslünd. 2112 Ricke—.— ſtet.; März El'wſtebars 83,75 Zink, gewöhnlich] 19,75 Weißblech—.— g; rumäni⸗ 1. Roagen⸗[Kaffee dandel in Rotte baren Welt⸗Kaffeevorräte am 31. 10 551 000 Soc) geſchätzt. Vorrats⸗Geſamtziffer von 5 2040 a e Sack) von je 60 Kg. n 14,50 bis (Eig. Dr.) 2 500 Sack geſchätzt. 28 1927⸗ 8. Sack geſchätzt. Die Welt-Kaffee⸗Poſition Rach dem Jahresbericht der Verelnigung für den dam betrugen die ſicht⸗ Dezember 1929 5 094 000 2021; Sack(5 17 000 Sack im Vorjahre). Die braftlianiſchen Vorräte am 31. Dezember werden auf 19 Mill. Sack(i. B. Es ergibt ſich ſomit eine Welt⸗ 24094 000 Sack(i. V. 18 1 Der Kafferverbrauch in Europa und Nordafrika hat im Jahre 1929 ſchätzungsweiſe 28 500 000 Sack betragen. Der geſamte Wetlverbrauch mit Ausnahme des Konſums der Erzeugerländer ſelbſt wird auf ungefähr Der Ertrag der Welt⸗Kaffee⸗Ernte 1928.20 belief ſich auf 10 928 000 Sa 5 72 600 gegen 85 783 000 Sack Die Welt⸗Kaffee⸗Ernte lddeg wird auf 95 981 000 6. Januar verschied nach Krankheit unser Herr Direktor Georg Madch ö Am 8 stand. Andenken wird bei uns fortleben uns auch menschlich nahe der Zellsiofllabrik Waldhof längerer verlieren in ihm einen Kollegen und Vorgesetzten, der uns nicht nur Vorbild war in treuester Pflichterfüllung, sondern Sein Die Prokuristen und Angestellten 388 6. Hfeſtestraſe 7755 Garantie für tadellosen Sitz! Herren- Hen von.1.50 an Leo Rosenbaum Spezleſhàus der guten Wösche 1 en nam ma 8846 ETßrohte Aualltätan! 21, 7 — Danksagung Slalf jeder besonderen Anzeige Mutter, Frau Maria n Pfaff im Alter von 44 jahren und 4 Monaten Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Muſſer u. Geschwister Heute krüh verschied nach langjähriger, schwerer Krankheit, meine innigstgeliebte Frau, unsere gute Mannheim(Mittelstr.,), den 8. Januar 1930 Joseph Pfall mii Töchſer Babeſſe u. Maria rs Anläßlich des Heimganges un- serer lieben Mutter und Groß- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Klara Chrisi WW. haben wir von allen Seiten 80 viele wohltuende Beweise herz- licher Teilnahme empfangen, wo- für wir hierdurch unseren innig sten Dank aussprechen. Ganz besonderen Dank Herrn Vikar Dr. Barner für seine trostreichen Worte am Sarge der Entschla- lenen 791 Mannheim. den 8. Januar 1930 Famile Breunig/ Familie Chrisi Die Beerdigung findet am Freitag, 10. Jan., 12%½ Uhr statt Danksagung Für die vielen Beweise wohl- tuender Teilnahme, sowie für die zahlreichen Kranzspenden, beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres unvergeßlichen Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Reinhard Breining Unser lieber nach längerem Leiden sanft entschlafen Mannheim f 3, 17), 8 Januar 1920 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Adolf von Briel Familie Alired Breining, Berlin Großvater, ist gestern abend 7 Uhr im Alter von 83 fahren Vaters, Herrn 3 75 Georg Bonn sagen herzlichen Dank Mannheim(Fruchtbahnhof- straße), München, Berlin, Hamburg, den 8. Januar 1930 Ole trauernden Hinterbliebenen f. 0 ZwWangs versteigerung nachm. 2 Uhr statt Die Beerdigung findet Freitag, den 10. Januar 1980 7 Donnerstag, den 9. Januar 1930, nachm. 2 Uhr werbe ich im Pfandlokal Qu 8. 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ner⸗ ſteigern: 1 Fordwagen 14/8 Büſetts und verſchied. Möbel. 2 Klaviere, zwei * 70 372 ö[Mannheim, den 8. 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