9. 15 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal 10 Pfg.— Abholſtellen: W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Telegramm ⸗Adreſſe: Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Zeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſtkzeitung Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, 9. Januar 1930 141. Jahrgang— Nr. 14 Schweres Ringen um den tionsvorſchlao Deuljchland lehnt jeden Nütkgriff auf die Verſailler Sanktionsbejtimmungen ab- Briand billigt dieſen Stand wunkt Eurtius⸗Wirth/ Tardien⸗Briand Zwei franzöſiſche Theſen Drahtung unſeres eigenen Vertreters ben Haag, 9. Jan. Der Text des franzöſiſchen Diskuſſionsvor⸗ ſchlages zur Sanktionsfrage ſoll nicht bekannt⸗ gegeben werden, weil es ſchon heute feſtſteht, daß die Verhandlungen eine erhebliche Ab⸗ änderung des von den Franzoſen gemachten Vorſchlages erwarten laſſen. In ihrer jetzigen Ge⸗ ſtalt enthält die franzöſiſche Anregung zwei Abſchnitte. Der erſte beſchäftigt ſich mit der Eventualität, daß Deutſchland ſich von dem Youngplan offen os ſagt, d. h. das Zahlungsſtatut zerreißt. Frank⸗ reich behält ſich für dieſe Eventualität das Recht vor, den Tatbeſtand der Vernichtung des Poung⸗ planes durch Deutſchland durch den Haager Schiedsgerichtshof feſtſtellen zu laſſen, und ſodann(die Anerkennung des franzöſiſchen Standpunktes vorausgeſetzt), gemeinſchaftlich mit den Alliierten England, Belgien und Italien auf die territorialen und wirtſchaftlichen Sau ktions⸗ beſtimmungen des Verſailler Vertra⸗ ges zurückzugreifen. Zu dieſem Zweck werde Frankreich auch den Völkerbund heranziehen. Unter einem anderen Geſichtspunkt beurteilt der franzöſiſche Diskuſſtonsvorſchlag die Möglichkeit, daß Deutſchland zu einem gegebenen Zeitpunkt den Be⸗ ſtimmungen des Youngplanes nicht nachzukom⸗ men imſtande wäre. Ein ſchiedsrichter⸗ liches Verfahren würde die Frage zu prüfen haben, welche techniſchen Maßregeln getroffen wer⸗ den müſſen, um die in der Durchführung des Noung⸗ planes entſtandene Stockung auszuſchalten. Hier iſt zu bemerken, daß der franzöſiſche Dis⸗ kuſſionsvorſchlag über das im Noungplan vorge⸗ ſehene Schiedsverfahren hinausgeht und ſogenannte „ergänzende Garantien“ einzuſchalten ver⸗ ſucht. Die heute beginnenden deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über den von den Funktionären des Pariſer Außenamtes ausgearbeiteten Vorſchlag wer⸗ den ſich deshalb ſehr ſchwierig geſtalten, weil der auf das Sanktionsſyſtem des Verſailler Ver⸗ trages aufgebaute erſte Abſchnitt für uns in ſeiner gegenwärtigen Form abſolut untragbar iſt. Wenn auch auf franzöſiſcher Seite, beſonders von Herrn Tardien die Erklärung abgegeben wird, es handele ſich hier nur um eine„formelle Heranziehung des Verſailler Vertrages“, ſo ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß die im Verſailler Vertrag enthal⸗ tenen Sanktionsdrohungen(Artikel 430) eine ſchwere moraliſche Erniedrigung für uns in ſich ſchließen würden. Der Poungplan ſoll das Verhältnis zwiſchen Gläubigern und dem Haupt⸗ ſchuldner ſolidariſch geſtalten. Er ſoll zwiſchen den Beteiligten ein Band friedlichen Zuſammenwirkens ſchaffen. Würden die im Verſailler Diktatfrieden enthaltenen Gewaltmaßnahmen mit dem Haager Schlußprotokoll ihre Bekräftigung, ſei es auch nur der Form nach, erhalten, ſo wäre dies gleichbeden⸗ tend mit einem Triumph der nationaliſtiſchen Par⸗ teien Frankreichs. Herr Tardien hat ſich im Laufe der geſtern mit ihm geführten Privatbeſprechungen dahin geäußert, baß es ſeine Abſicht ſei, die deutſch⸗frauzö⸗ ſiſche Verſtändigung nach der Durchführung des Noungplanes und der Räumung der Hritten Rheinlandzone energiſch fortzuſetzen. Dieſe Abſicht könnte nur dann beim deutſchen Volke Verſtändnis erwecken, wenn die Sanktions⸗ waffe aus dem franzöſiſchen Diskuſſionsvorſchlag endgültig verſchwinden würde. Eine Ver⸗ änderung des erſten Teiles der franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge bildet das Seel unſerer Einigungs⸗ beſtrebungen. Ich möchte noch erwähnen, daß Außenminiſter Briand volles Verſtändnis für die deutſchen Wünſche hinſichtlich des erſten Teiles der frauzöſiſchen Dis⸗ kuſſionsvorlage bekundet. Er ſagte geſtern abend: „Unſere Ultranationaliſten drücken auf uns, um die Sanktionen des Verſailler Vertrages in das neue Reparationsſtatut einzuftigen. Das iſt eine un⸗ glückſelige Idee. Ich bin entſchiedener Schwerer Stand der Deutſchen Die Folgen der Hugenberg⸗„ Politik“ Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 9. Jan. Nach der Privatbeſprechung, die die deutſchen Miniſter Wirth und Curtius mit Miniſter⸗ präſident Tardien und dem Außenminiſter Briand hatten, teilte Dr. Curtius folgendes mit: „Den Kern unſerer Konverſation bildete die Sanktionsfrage. Der Gedankenaustauſch über dieſe Frage beſchränkt ſich vorläufig auf Deutſchland und Frankreich. In das Programm der Seemächte⸗ konferenz iſt ſie noch nicht aufgenommen worden. Der Hauptpunkt unſerer Diskuſſion war der Fall einer„Zerreißung des YVoungplans durch Deutſchland“. Die Franzoſen wieſen immer wieder darauf hin, daß beiſpielsweiſe eine Hu⸗ geubergregierung eine ſolche Losſagung vor⸗ nehmen könnte. In dieſem Falle, ſo behaupten die Franzoſen, würden auch alle im Voungnlan vor⸗ geſehenen Inſtanzen ihre Wirkſamkeit verlieren. Man müßte dann auf frühere Verträge, alſo auf den von Verſailles zurückgreifen. Die Franzoſen ver⸗ langen, den Haager Schiedsgerichtshof als letzte In⸗ ſtanz bei Feſtſtellung einer Losſage einzuſetzen. Die⸗ ſer Vorſchlag geht in der Formulierung über die Grenzen des neuen Zahlungsſtatuts hinaus. Wäh⸗ rend des Funktionierens des Poungplanes werden die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen auf völkerrechtlicher Grundlage und auf den Doungplanbeſtimmungen ruhen. Dieſer Punkt wird ſeine Formulierung in einem Paſſus des Schlußprotokolls finden. Ueber wirtſchaftliche Zwangsmaßnahmen haben wir nicht geſprochen. Ueber die Sanktionsfrage, wie auch über die Formulierung des völkerrechtlichen Paſſus werden wir in Briefwechſel mit den Fran⸗ zoſen treten und im Laufe des morgigen Tages unſere Vorſchläge zur Kenntnis bringen.“ Um 4412 Uhr traten die Hauptmächte im Binnen⸗ hof zur Weiterberatung der noch offenſtehenden vier reparationspolitiſchen Fragen zuſammen. Im Zu⸗ ſammenhang mit der Frage des Zahlungsaufſchubs und der Aktivierung des negativen Pfandrechts unternehmen jetzt die Reparationsempfänger neue Vorſtöße, um die Reparationsklauſel aus⸗ zuſchalten und gewiſſe Kontrollorgane in den Poungplan einzubauen. Um die Abwehr dieſer Vorſtöße geht jetzt der Hauptkampf der deutſchen Delegation. Abwartende Haltung Englands Ueber den engliſchen Standpunkt in der Sank⸗ tionsfrage berichtet der„Daily Herald“: Franzöſiſcherſeits iſt verſucht worden, Snowden für die Aufrollung der Sanktionsfrage verant⸗ wortlich zu machen. Der Schatzkanzler hat mich ausdrücklich ermächtigt, alle Meldungen über eine britiſche Gin miſchung in die franzöſiſch⸗deutſchen Verhandlungen über dieſe Frage für unrichtig zu erklären. Der Schatzkanzler glaubt, daß die Frage beſſer nicht erwähnt worden wäre. Gewiſſe Teile des Verſailler Vertrages ſind bereits durch die Ereigniſſe der letzten zehn Jahre aufgehoben wörden und der Poungplan ſelbſt geht von der unausgeſpro⸗ chenen Annahme aus, daß die Gläubiger auf jede künftige militäriſche Wiederbeſetzung deutſchen Ge⸗ bietes verzichten. Da aber Tardieu eine juriſtiſche Formel gegen eine unerwartete Auslegung des Youngplanes wünſcht, und da die Deutſchen nicht ab⸗ geneigt ſind, eine derartige Verpflichtung einzugehen, hat Snowden keinen Widerſpruch erhoben. Wenn daher ein Dokument vorgelegt wird, das die Zuſtimmung der Franzoſen und der Deutſchen hat, dann wird es in„„ Geiſte geprüft wer⸗ den. * Der Korreſpondent fügt hinzu, in den rein finanziellen Fragen ſei infolge des hartnäcki⸗ gen Widerſtandes der deutſchen Delegierten gegen⸗ über den Vorſchlägen der Gläubiger wenig oder garkein Fortſchritt erzielt worden. Gegner dieſes Manövers und werde meine ganzen Anſtrengungen darauf richten, um mit der dentſchen Delegation ins Reine zu kommen.“ Schacht fährt am Sonntag ab Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, g. Jan. Reichsbankpräſident Dr. Schacht reiſt Sonntag abend, wie die„B..“ berichtet, nach dem Haag ab, um als Sachverſtändiger an den Spezialberatungen insbeſondere über das Reichsbankſtatut teilzunehmen. Verſionen, die von vornherein Schacht die Abſicht, die Konferenz zu ſprengen, unterſtellen, werden an zuſtändigſter Stelle als„ſchlechter Witz“ bezeichnet. Mit Recht iſt übrigens verlangt worden, daß die Berichte der Sonderkomitees über den Status der Reichsbahn und der Reichsbank, nun dieſe Frage im Haag endgültig zur Erörterung ſtehen, der Oeffentlichkeit im Wortlaut bekannt⸗ gegeben werden ſollen. Dieſe Abſicht ſcheint jedoch nicht zu beſtehen. Man erklärt an zuſtändiger Stelle, daß die Bekanntgabe des Textes erſt erfolgen werde, wenn er in ſeiner endgültigen Faſſung feſt⸗ ſtehe. Damit iſt freilich die Möglichkeit einer öffentlichen Kritik leider unterbunden. * Ein Dementi Parker Gilberts Dem Generalagenten Parker Gilbert wurde in franzöſiſchen Zeitungen und in einem Berliner Blatt(„Vorwärts“) eine Aeußerung in den Mund gelegt des Inhalts, daß Dr. Schacht bei ſeiner An⸗ weſenheit im Haag einen neuen Kampf gegen den Moungplan unternehmen werde. dementiert die ihm in den Mund gelegten Aeuße⸗ rungen und beurteilt die Lage der Konferenz als durchaus günſtig. Parker Gilbert Die Verherrlichung Techows Bericht an den Reichspräſidenten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Januar. Die Vorfälle bei der geſtrigen Freilaſſung des wegen Beihilfe zur Ermordung Rathenaus zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilten früheren Studenten Ernſt Werner Techow, wo Stahlhelm und Nationalſozialiſten eine Ovation mit Muſikkapellen() vor dem Gefängnis in Halle planten, haben dazu geführt, daß von verantwort⸗ licher zuſtändiger Stelle dem Reichspräſidenten dieſe Vorfälle offiziell zur Kenntnis gebracht wurden. Davon, daß gleichzeitig damit dem Reichspräſi⸗ denten nahegelegt ſein ſoll, ſeine Ehrenmitgliedſchaft beim Stahlhelm niederzulegen, iſt, wie wir feſtſtellen konnten, hier nichts bekannt. Ka ſcheidet aus der Mandats⸗ Kommiſſion Die Meldung eines Berliner Mittagsblattes über das Ausſcheiden des Geheimrats Kaſtl aus der Mandatskommiſſion in Genf infolge Arbeitsüber⸗ laſtung wird uns von zuſtändiger Stelle beſtätigt. Dr. Kaſtl hat ſchon ſeit einiger Zeit den Wunſch geäußert, dieſen Poſten niederzulegen. Ueber ſeine Nachfolgeſchaft befindet der Völkerbunds⸗ rat. Beſſedowſki Ne e — Moskau, 9. Jan. Der Oberſte Gerichtshof hat den ehemaligen Pariſer Botſchaftsrat Beſſedowſki im Abweſenheitsverfahren wegen Veruntreuung zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Die Anklage auf Hochverrat wird Gegenſtand eines be⸗ ſonderen Verfahrens ſein. Politik und Geſchäft Aus dem Tſcherwonzenfälſcherprozeß Berlin, 9. Januar. Am heutigen vierten Verhandlungstage wurde zunächſt der wieder erſchienene Angeklagte S chmidt vernommen. Sein Vater war Beſitzer einer Oblatenfabrik. Er ſelbſt nahm als Kriegsfreiwil⸗ liger am Feldzug teil. Dann war er Angehöriger von Freikorps. Sehr eingeleuchtet hätten ihm die „Hoffmann⸗Beſtrebungen“; mit den kaukaſiſchen Beſtrebungen habe er aber nicht zu tun gehabt. Er habe vor den Herren Karumidſe und Sadatieraſchwili allerdings größte Hochachtung. Vorſ.: Was haben Sie mit Hoffmann zu tun gehabt? Angekl. Schmidt: Ich war einmal mit ihm ſelbſt zuſammen. Dieſe Kreiſe wollten im Ein⸗ vernehmen mit England die Lostren⸗ nung des ſüdlichen Rußlands von der Sowjet⸗ unt on. Die Ükraine und Kaukaſten ſind ja dis reichſten Gebiete Rußlands, aus denen die Bolſche⸗ wiſten die Mittel ziehen, um das ganze Land wieder aufzubauen. Es würde natürlich für uns von größtem Vorteil ſein, dies Gebiet von Sowjetruß⸗ land abzutrennen. Der Angeklagte Bell hat ſich, wie Schmidt aus⸗ führt, beſonders den kaukaſiſchen, nicht aber den ukrainiſchen Angelegenheiten gewidmet. Bell und Schmidt waren aus der Freikorpszett her mit⸗ einander bekannt. Im Dienſt der kaukaſiſchen Sache reiſte Bell ſpäter in die Türkei. Bell hat dem Schmidt dann auch von einer Unterredung mit der ungariſchen Regierung in Budapeſt erzählt. Polt⸗ tik und Geſchäft, ſo führt Schmidt— der einen außerordentlich lebhaften und intelligenten Eindruck macht— aus, ſind eng verknüpft. Ich habe übrigens ja auch aus den Zeitungen entnommen, daß das in Berlin auch nicht anders iſt. (Heiterkeit.) Man kann ſich alſo nicht ernſtlich mit Balkanpolitik beſchäftigen, wenn die Politik nicht mit geſchäftlichen Angelegenheiten in engſter Ver⸗ bindung ſteht. Bell hat mir erzählt, daß ein Betrag von 10 bis 20 000/ notwendig ſein würde, um ſich an dieſen Dingen zu intereſſieren. Ich habe ihm 5000/ zur Verfügung geſtellt. Auf eine Frage des Oberſtaatsanwalts deutete Schmidt an, daß es ſich um Beſtechungs gelder handelte, aus denen große Gewinne entſtehen konn⸗ ten. Vorſitzen der: für Gewinne vor? Schmidt: Im Balkan rechnet man nicht mit 10 Prozent, ſondern mit 100 Prozent Gewinn. Solche Geſchäfte wie dort kennt man doch in Deutſchland überhaupt nicht. Da gibt es unzählige Dinge, Ge⸗ treidehandel, Petroleum uſw. Wie ungeheuer viel Getreide wird zum Beiſpiel über die ruſſiſche Grenze geſchmuggelt! Vorſitzen der: treideſchmuggel an. Schmidt(einfallend): Man kann ja auch Waffen ſchmuggeln, daran verdient man noch mehr. Vorſitzender: Es war Ihnen vollkommen gleich, ob es ſich um einen ſtaatlichen legalen oder illegalen Zweck handelte? 0 Schmidt: Das war mir ganz egal. 5 Vorſitzender: Im Gegenteil, bei einem ille⸗ galen Zweck war ja viel mehr zu verdienen. Schmidt: Selbſtverſtändlich. Schmidt ſchilderte dann ausführlich, wie verſchie⸗ denen Kaufleuten und Fabrikanten der Titel eines bulgariſchen Konſuls gegen Zahlung von 20 000 Mark Was ſchwebten Ihnen denn Alſo nehmen wir einmal Ge⸗ verſchafft werden ſollte. (Die Verhandlung dauert fort.) * Fürſt Trubetzkoj geſtorben. Einem Herzſchlag erlag am Mittwoch in Paris der ehemalige kaiſerlich⸗ ruſſiſche Botſchafter in Belgrad, Fürſt Gregor Tru⸗ betzkoj. Der Verſtorbene war ein Vorkämpfer der verhängnisvollen Slawenpolitik Saſſanoffs und ver⸗ faßte während des Krieges das Manifeſt des Ober⸗ befehlshabers Nikolai Nikolajewitſchs an die Polen. .—— 7T7T0C0TCT0Tꝗ0TꝙßdTTTTTTT 8 f N 8 5 77 r Nr. 14 2. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 9. Januar 1930 Die Einſchränkung der Flugzeuginduſtrie [(Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 9. Jan. Die kürzlich vorgenommenen Ration a liſie⸗ rung 8 maßnahmen des Reichsverkehrsminiſte⸗ riums in der Flugzeugin duſtrie, durch die nur vier Flugzeugwerke— und zwar Junkers, Heinkel, Dornier und die Bayeriſchen Flugzeug⸗ werke— künftighin Beihilfen und Aufträge erhal⸗ ten, hat nicht nur den Proteſt der betroffenen Flug⸗ zeugwerke hervorgerufen, ſondern auch die Behör⸗ den derjenigen Länder, in denen die von der Sbill⸗ legung betroffenen Fabriken anſäſſig ſind, mobil gemacht. Zunächſt iſt Bremen vorſtellig geworden im Intereſſe der Fokker⸗Wulfwerke, deren Typ ſich im Betrieb der Lufthanſa bewährt hat. Da zu er⸗ warten iſt, daß auch andere Länder, beiſpielsweiſe Mecklenburg, ſich dem Vorgehen Bremens an⸗ ſchließen werden, wird angenommen, daß das Reichsverkehrsminiſterium ſich nochmals zu der ſtrittigen Frage äußern wird. Die Bogutſchützer Denkmals⸗ ſchändung Telegraphiſche Meldung — Kattowitz, 9. Jau. Obwohl für die Ermittlung der Denkmalsſchän⸗ der, die vor einigen Tagen das Aufſtändiſchen⸗Denk⸗ mal in Bogutſchütz geſprengt haben, eine hohe Be⸗ lohnung ausgeſetzt worden iſt, und ihre Namen be⸗ reits bekannt ſind, iſt ihre Feſtnahme bisher noch nicht gelungen. Es handelt ſich um drei Arbeiter, die alle dem Aufſtändiſchen⸗Verband naheſtehen. Der eine, der den Sprengſtoff beſorgt hatte, hat inzwi⸗ ſchen Selbſtmord durch Erhängen verübt. Die beiden anderen ſind flüchtig. Einer von ihnen, der als gewalttätiger Menſch bekannt iſt, hat ſeine beiden Helfer bei der Kattowitzer Polizeidirektie angezeigt, da er glaubte, ſich dadurch die ausgeſetzte Belohnung ſichern zu können. Der Bogutſchützer Polizeikommiſſar iſt inzwiſchen ſeines Poſten ent⸗ hoben worden. Es ſteht feſt, daß Minderheitskreiſe an der Sprengung des Bogutſchützer Aufſtändiſchen⸗ Denkmals in keiner Weiſe beteiligt ſind. Am das Preſſe-Geheimnis Drahtbericht unſeres Berliner Büros § London, 9. Jan. Großes Aufſehen erregt in engliſchen Preſſe⸗ kreiſen ein Prozeß, der gegenwärtig in Johann is⸗ burg in Südafrika ſtattfindet und das Recht der Preſſe auf Geheimhaltung ihrer Infor⸗ mationsquellen in Frage ſtellt. Der Jour⸗ naliſt Louw hatte in ſeinem Blatt Mitteilungen über Unregelmäßigkeiten bei einer Lotterieziehung gemacht, die zu einer gerichtlichen Unterſuchung führ⸗ ten. Louw wurde als Zeuge vorgeladen und be⸗ ſtätigte ſeine Angaben, weigerte ſich aber, die, Namen der Perſonen preiszugeben, die ihn über die Vorgänge unterrichtet hatten. Er erklärte, es handele ſich weder um ein Verbrechen, noch um eine ernſte Verletzung der Intereſſen der Bevölkerung, ſondern lediglich um einen formalen Verſtoß gegen das Geſetz. Er habe ſein Ehrenwort gegeben, die Namen nicht bekanntzugeben und die ungeſchriebenen Geſetze des Journalismus zwängen ihn, dieſes Ehrenwort zu halten. Louw wurde auf Grund dieſer Verweigerung unter Anklage geſtellt und geſtern wegen„Verächt⸗ lichmachung des Gerichts“ zu acht Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt, vorbehaltlich weiterer Strafen im Falle andauernder Weigerung. Die ſüdafrikaniſche Jvurnaliſten vereinigung hat ſich hin⸗ ter den verurteilten Redakteur geſtellt und eine Be⸗ rufung veranlaßt, um die geſetzliche Anerkennung des Rechtes auf Preſſegeheimnis zu erhalten. Erdrutſch bei Sorrent — Rom, 9. Jan. Bei Sorrent wurden einige Häu⸗ ſer bei einem Erdrutſch verſchüttet. Dächer und Wände wurden eingedrückt. Zum Glück befand ſich zur Zeit des Erdrutſches nur ein Perſon in den Häu⸗ ſern. Dieſe fand den Tod. Ohne allen Zweifel iſt Muſſolini eine von den Perſönlichkeiten, von denen heute in der Welt am meiſten geſprochen wird. Warum? Weil er ein Mann iſt, der wirkt, deſſen Wirkſamkeit den Stempel der Eigenart und in gewiſſem Sinne der Einmaligkeit an ſich trägt. Inwiefern das der Fall iſt, inwiefern mit Muſſolini eine ſeeliſche Einheit in das politiſche Geſchehen eines Volkes eingegriffen und ihm neue Bahnen gewieſen hat, darüber zu leſen hatte ſich Pri.⸗Dozent Dr. S. Gutkind von der hieſigen Handelshochſchule vorgenommen. Er war lange Zeit in Italien und hat auch die Ehre gehabt, quer durch den 30 Meter langen Audienzſaal hindurch auf den Diktator zugehen, von ihm einen perſönlichen Eindruck empfangen und auch auf ihn machen zu dürfen. Dementſprechend merkte man den Ausführungen auch eine gründliche Ver⸗ tiefung in die geiſtigen Gründe des Faſchismus an und ein ehrliches Bemühen um Eindringen in ſein Werden des ſeeliſchen Gefüges, das ſich Muſſolini nennt. Knapp wurden die äußeren Lebensdaten gegeben, in die ſozialiſtiſche Gedankenwelt hineinwächſt, darin kämpft und ausgewieſen wird, ſich als Maurer und Landſtreicher ſein Brot verdient, bis er als Schrift⸗ leiter einer Zeitung wieder heimkehrt, um dann in der Partei als Vertreter von Gewaltmaßnahmen eine Rolle zu ſpielen. 1915 löſt er ſich los von der ſozialiſtiſchen Partei, zieht freiwillig in den Krieg und iſt nach ſchwerer Verwundung ziemlich ein be⸗ deutungsloſer Schriftleiter. Erſt 1920 gründet er militäriſch organiſterte Kampfverbände, bleibt aber auf dem Boden des Parlamentarismus auch nach ſeinem Marſch auf Rom. Ende 1924 löſt er ſich da⸗ von, genötigt durch die Machenſchaften ſeiner Gegner, es beginnt die Diktatur des Faſchismus und Muſſo⸗ linis und damit der poſitive Staatsaufbau mit dem Staat als oberſtem Leiter alles öffentlichen Lebens. Reformen auf allen Gebieten werden durchgeführt, die Verſöhnung mit der Kirche vollzogen, die Kritik der Gegner wird ausgeſchaltet und ein ſtändiſcher Aufbau des öffentlichen Lebens verwirklicht. Durch all das wird der Typ des Italieners von Grund aus geändert, er bekommt politiſchen Auftrieb und eine leidenſchaftliche Spannung, die ihn über das Alltagsleben hinaushebt, der Kampf für eine Idee erfüllt einen jeden, beſonders die Jugend. Welches iſt der Juhalt der Staatsidee? Vier Wurzeln werden aufgewieſen: die ſozialiſtiſch⸗ ſyndikaliſtiſche, die den Kampf und die Gewalt ver⸗ herrlicht; die neue Geſellſchaftslehre, welche der nach geiſtigen Prinzipien geſtalteten Geſellſchaft die aus dem Ur wirklichen der Triebe geſchaffene gegenüber⸗ ſtellt; die futuriſtiſche Gedankenwelt, welche an die Stelle der Muſeumszerrlichkeit einer geſättigten N * 2 2 S 28 2822 e Gandhi iſt peſſimiſtiſch Bombay, 9. Januar.(United Preß). Hinſicht⸗ lich der nächſten Ausſichten für die Durchführung ſeines Planes der Steuerverweigerung und der paſ⸗ ſiven Reſiſtenz, iſt der indiſche Unabhängigkeitsführer Gandhi ſelbſt nicht ſehr optimiſtiſch, Er erklärt in ſeinem Organ„Poung India“, zur Zeit hexrſche keine günſtige Atmoſphäre für die Durch⸗ führung des Planes. Aber die Zeit werde einmal kommen, in der der Endkampf ausgetragen werden müſſe. Selbſtmord bei der Verhaftung — Kiel, 9. Jan. Ein vielfach vorbeſtrafter 33 Jahre alter Nieter, der als Mittäter bei einem Raub in Oſterby am 3. Januar in Frage kommt, wurde heute vormittag in einer Wohnung, wo er ſich unangemeldet verborgen hielt, zuſammen mit ſeiner Geliebten verhaftet. Trotz aller Vorſichtsmaß⸗ nahmen gelang es dem Räuber, ſich vor dem Polizei⸗ präſidium auf der Straße mit ſeiner Piſtole zu er⸗ ſchieße n. wie der Sohn eines Schmiedes und einer Lehrerin Muſſolini Vortrag in der Mannheimer Volkshochſchule Bildung den Willen zur Neuſchöpfung in Sprache und Technik ſetzt; die Nation als ein Mythos, durch den der Staat zum Selbſtzweck erhoben wird. Ein neuer Imperialismus ſteht auf, der Faſchismus, der ſich von einer jugendlichen Edelſchicht aus über das ganze Volk ausbreiten u. es durchdirngen ſoll. Durch ein Arbeitsgeſetz ſucht Muſſolini ſeine Bürger zu Dienſt und Verantwortung dem Staat gegen⸗ über zu erziehen. Dabei iſt er doch ſelbſt der Staat. Von ihm geht alle Energie aus, er befindet ſich ſeiner Umwelt gegenüber in einer tragiſchen Ver⸗ einſamung, ſodaß er dem Volk ſchon zum Mythos wird, was er ſelbſt ablehnt und als tragiſch empfindet. Er trägt Züge des tragiſchen Peſſimismus eines Diktators, der vom Schickſal berufen und dafür auch von ihm gezeichnet iſt.— Vom Schickſal berufen! Unter dieſem Geſichts⸗ winkel geſehen hätte man ſich die Perſönlichkeit des italieniſchen Diktators etwas lebendiger und leib⸗ haftiger dargeſtellt wünſchen können. Schickfal iſt zunächſt einmal die äußere Lage der Umwelt, die ſein Handeln mitbeſtimmte. Inwiefern war da Alles reif für den Faſchismus und ſeine Gedanken⸗ welt? Iſt dieſe Lage wirklich nur in Italien ſo ein⸗ zigartig vorhanden geweſen und ſind alle andern faſchiſtiſchen Wünſche innerhalb Europas nur nach⸗ gedachte Gebilde? Hatte das Schickſal nicht vorge⸗ arbeitet, ihm, dem gerade ſo gearteten Muſſolini? Iſt es nicht auch Schickſal, daß er nicht etwa bloß die ſyndikaliſtiſche, futuriſtiſche und ſtaats⸗mythicche Gedankenwelt in der Fremde kennen lernt, ſondern daß ſie in ſeiner Natur und ſeinem ganzen Denken ſo lebendig wurden, daß ſie als ſchöpferiſche Kraft wirken? Der Redner ſcheint nur zu ſehr die Per⸗ ſönlichkeit zerſetzt und erklärt zu haben. Perſönlichkeiten aber muß man darſtellen in ihrer reinen Tatſächlichkeit, einfach wie ſie ſind, als Naturerſcheinungen, die man hinnimmt. Dann wären vielleicht auch die äußerſt zahlreichen Fachbegriffe aus der Volkswirtſchafts⸗ lehre unterblieben, und die vielen gelehrten Worte hätten einer anſchaulichen Schilderung Platz gemacht. Denn was Muſſolini erreicht hat, wie das Bild Italiens ſich geändert hat, wie er ſelbſt lebt und arbeitet, davon haben wir viel zu wenig gehört. Und bei einem Tat menſchen iſt das doch am wich⸗ tigſten, zumal vor der Hörerſchaft einer Volks⸗ hochſchule. Hans Finohr vom Nationaltheater leitete den Abend ein mit der Verleſung einer eindrucks⸗ vollen Rede des Diktators. Wenn er auch mehr las als wirklich ſprach, ſo bekam man doch einen guten Eindruck von der Ausdruckskraft und Redekunſt Muſſolinis. Ihm wie auch dem Redner dankte der herzliche Beifall des mehr als vollbeſetzten Saales. Großer Brand in Kanada — Dalhouſie(Neu⸗Braunſchweig), 9. Jau. Geſtern abend zerſtörte ein Brand 14 Gebäude. Der Schaden wird auf 500 000 Dollar geſchätzt. Sechs Männer wurden bei dem Verſuch, zur Verhinderung der Ausdehnung des Brandes benachbarte Gebäude in die Luft zu ſprengen, verletzt. Vitale, der Ehrenmann Newyork, 9. Jan.(United Preß.] Vor der An⸗ waltskammer wurde geſtern abend Jack Vitale, der Bezirksri ter des Stadtteils Bronx, über die gegen ihn erhobene Beſchuldigung vernommen, daß er im Bunde von Verbrecherbanden ſtehe. Die Vernehmung dauerte über drei Stunden. Von allen Beteiligten wird über die Verhandlung ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Jedoch verlautet mit Be⸗ ſtimmtheit, daß man geſtern lediglich über das be⸗ rüchtigte Bankett vom 7. Dezember geſprochen hat, bei dem der Ueberfall durch Banditen ſtattfand. Eine Entſcheidung darüber, ob Vitale ſeine Mitgliedſchaft bei der Anwaltskammer verliert, iſt anſcheinend noch nicht getroffen worden. h— U Letzte Meloͤungen Dr. Richters Reviſionsgeſuch angenommen — Bingen, 9, Jan. Der in dem Giftmordprozeß Dr. Richter zum Tode veruteilte und ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte Arzt Richter, hat gegen das Urteil durch ſeinen Rechtsanwalt Re⸗ viſion eingelegt. Die Reviſion war zuerſt nicht zuge⸗ laſſen worden, doch wird das Gericht ihr neuerdings ſtattgeben müſſen, da ſich herausgeſtellt hat, daß ein Gutachter über die Wirkungen des Giftes ein nur einſeitiges Urteil abgab. Das Gericht hat ſich davon überzeugt, daß bisher weſentliche Ausführungen un⸗ beachtet geblieben ſind. Es wird in der Reviſion feſt⸗ zuſtellen ſein, daß das Gift, das Richter angeblich zur Ermordung ſeiner Geliebten benutzt haben ſoll, nicht eine unbedingt tödliche Wirkung zu haben braucht. Raubüberfall auf der Landſtraße — Winſen a. d. Luhe, 9. Jan. Der Gutsbeſitzer Kroeſchel aus Winſen wurde geſtern abend bei ſeiner Rückkehr von Lüneburg zwiſchen Borſtel und Sangenſtedt von zwei Männern überfallen, die aus einem vorüberkommenden Auto ſtiegen, als Kroe⸗ ſchel damit beſchäftigt war, eine Panne an ſeinem Auto zu reparieren. Einer der Männer verſetzte Kroeſchel einen Stich in den Rücken, während der andere ihm ein mit einer ſüßlichen Flüſſigkeit getränktes Tuch vor das Geſicht hielt. Kroeſchel ver⸗ lor das Bewußtſein und wurde nach einiger Zeit von anderen Kraftfahrern mit dem Meſſer im Rücken aufgefunden und ins Winſener Krankenhaus gebracht. Seine Verletzungen ſind ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. Es iſt ihm eine Brief taſche mit 350 Reichsmark geraubt worden. Die Tä⸗ ter ſind mit ihrem Auto in der Richtung Lüneburg entkommen. Neuer Ausbruch des Mont⸗Pelé — Newyork, 9. Jan. Nachdem der Vulkan Mont⸗ Pelé auf der franzöſiſchen Inſel Martinique in den vergangenen Monaten bereits mehrmals An⸗ zeichen eines bevorſtehenden Ausbruches gegeben hatte, wodurch die Bewohner der umliegenden Ork⸗ ſchaften in Aufregung verſetzt worden ſind und auch einige Orte geräumt wurden, hatte ſich der Berg wie⸗ der beruhigt. Nach einer Meldung der„Newyork Times“ iſt der Vulkan jetzt wieder in erhöhte Tätig⸗ keit getreten, ſodaß man neuerdings einen Ausbruch befürchtet. 5 Ruheſtörung aus Wißbegierde — Newyork, 9. Jan. wiſſenſchaftliche Forſchung war für geſtern abend eine Vorleſung über die Einſtein⸗Theorie angeſetzt. Mehr als 4000 Perſonen verſuchten, Zu⸗ tritt zu der Vorleſung zu finden. Da der Türhütter nicht alle zulaſſen konnte, ſtürmte die Menge den Hörſaal. Viele Perſonen wurden niedergetrampelt und das eiſerne Torgitter eingedrückt. Die Polizei mußte alarmiert werden und die Ordnung wieder herſtellen. Polizeibeamte bezeichneten den Vorfall als die erſte Rußeſtörung in Newyork aus reiner Wißbegierde.. Pocken an Bord 1 Honolulu, 9. Jan.(United Preß.) Eine Pocken⸗ epidemie iſt an Bord des Paſſagierdampfers„Go l⸗ den Sun“(7500 Tonnen) ausgebrochen, der von Hongkong nach San Franzisko unterwegs iſt. Die Schiffsleitung hat an die hieſige Marineſtation ge⸗ funkt und mitgeteilt, daß von den Paſſagieren 44 ſehr ernſt an den Pocken erkrankt ſeien, und hat um ärztliche Hilfe erſucht. Ein Marineſchlepper mit Aerzten, Sanitäbsperſonal und Medikamenten ſoll dem Dampfer entgegengeſandt werden, der in ſieben Tagen hier eintreffen ſoll. * Elzach, 8. Jan. Zu dem angeblichen Verſchwin⸗ den des Arztes Dr. Seyauer, das Anlaß zu alar⸗ mierenden Nachrichten gegeben hatte, wird mitgeteilt, daß Dr. S. eine Stelle als Schiffsarzt beim Nordd. Lloyd angenommen hat und bereits am ver⸗ gangenen Donnerstag abgereiſt iſt. Daß er plötzlich verſchwunden iſt, ſtimmt nicht. Auch hat ſich Dr. S. vorſchriftsmäßig bei der Aerztevereinigung des unte⸗ ren Breisgaues abgemeldet. Die Kriſe des Berliner Staatstheaters Um die deutſche Repräſentationsbühne Das Schickſal des Berliner Staatstheaters be⸗ deutet mehr als das Schickſal irgend einer anderen Bühne im Reich oder in der Reichshauptſtadt, weil das Staatstheater ein Repräſentations⸗ haus für das deutſche Theaterleben ſein ſollte. Mehr zu ſagen iſt leider nicht angebracht; denn trotz aller Bemühungen der am deutſchen Theater und am deutſchen Kunſtleben intereſſierten Kreiſe iſt es nicht gelungen, dem Berliner Staats⸗ theater eine ſolche Stellung zu verſchaffen wie ihm zukommt. 1 Seit Jahren ſchlich ſich eine latente Jeßner⸗ Kriſe weiter, die mehrmals zum Ausbruch zu kommen drohte, die aber im letzten Augenblick immer wieder beigelegt wurde. Im Herbſt des Jahres 1919 iſt Leopold Jeßner zum Intendanten des Ber⸗ liner Staatstheaters berufen worden. Ein großer Ruf ging ihm dank ſeiner Leiſtungen in Hamburg und Königsberg voraus. Man erwartete von ihm die Belebung eines Inſtitutes, das im Theaterleben der Reichshauptſtadt bis dahin gar keine Rolle ge⸗ ſpielt hatte. Man hoffte, er werde mit ſeinen Leiſtungen beiſpielgebend vorangehen, der deutſchen Bühne wieder zum Anſehen verhelfen. Tatſächlich geſchah das Wunder: Durch ausgezeichnete Auffüh⸗ rungen von Stücken wie„Richard III.“, „Othello“,„Don Carlos“,„Napoleon!, „Marquis vonn Keith“ wußte Jeßner Berlin zu erobern. Plötzlich ſprach man vom Staatstheater. Er ſpielte im Theaterleben der Reichshauptſtadt, ja noch mehr im Theaterleben Deutſchlands eine be⸗ deutende Rolle. Berühmt iſt die Jeßnerſche Treppe geworden. Aber es wäre eine Verken⸗ nung, wenn man die Bedeutung dieſes Mannes allein nach eine m ſolchen Regiemittel Jeßner war ein Regiſ⸗ Friſche beurteilen wollte. N ſeur von ganz großem Format. Luft wehte im Staatstheater. Umſo unverſtändlicher war das raſche Nach⸗ laſſen des Jeßnerſchen Tatendranges. Man kann nur dann die Entwicklung, die der Inten⸗ dant ſelbſt und mit ihm das von ihm geleitete Staatstheater genommen hat, verſtehen, wenn man die Situation, in der er ſich befand, berückſichtigt, wenn man die Verhältniſſe am Staatstheater kennt, menn man weiß, von wievielen verſchie⸗ denen Seiten bei Entſcheidungen mitge⸗ ſprochen wird, welche Rückſichten genommen wer⸗ den ſollen und welche un kontrollierbaren Einflüſſe für die Annahme von Stücken, für deren Aufführung und Nichtaufführung, für die Beſetzung von Rollen und für die Umbeſetzung aus⸗ ſchlaggebend waren. Der Intendant Leopold Jeß⸗ ner hat ſich durchzuſetzen vermocht. Prof. Leopold Jeßner, der Staatsbeamte, iſt raſch zer⸗ mürbt worden. Vergebens erwartete man von ihm die Unterſtützung des jungen deutſchen Schrift⸗ tums, ja noch mehr. Schon in der letzten Saiſon kamen nicht einmal Aufführungen von beachtlichem Niveau heraus. Vor einem halben Jahr war der Vertrag Jeßners mit dem Staatstheater abgelaufen. Schon damals entbrannte der Kampf um ihn. Er Hat viele politiſche Gegner gehabt. Seine politiſchen Freunde ſahen ſich gezwungen— obwohl ſie von ſeiner bünſtleriſchen Leiſtungsfähigkeit nicht mehr überzeugt waren—, aus Preſtigegründen für ihn einzutreten. J Man ſchenkte ſchließlich Jeßners Erklärungen über die weitere Fortführung des Staatstheaters noch einmal Vertrauen. Man hoffte, er werde aus den Fehlern der früheren Zeit gelernt haben. Doch kaum hatte Prof. Jeßner ſeinen neuen fünfjährigen Vertrag bekommen, ging alles genau ſo weiter wie vorher. Es ſoll nicht die Behauptung aufgeſtellt werden, daß ein böswilliges Verhalten des Intendanten vorgelegen hat. Aber er konnte einfach nicht mehr weiter. Sein künſtleri⸗ ſches Schaffen hat nicht, wie man urſprünglich immer noch anzunehmen geneigt war, einen toten Punkt erreicht. Prof. Jeßner iſt einfach fertig. Der Zu⸗ ſammenbruch kam ſehr ſchnell. Die erſte Jeßner⸗ Premiere nach langer Pauſe war eine nur matte Aufführung von der einſt von ihm ſelbſt heraus⸗ gebrachten Inſzenierung des„Don Carlos“. Zum Skandal kam es, als die Premiere„Harte Ban⸗ dagen“ herauskam, ein Theater⸗Mißerfolg, wie er auf einer angeſehenen Bühne Berlins ſeit langem nicht mehr eingetreten iſt. Jetzt wagte niemand mehr für Jeßner einzutreten. Er ſelbſt hat wohl eingeſehen, daß es in der Weiſe wie bisher nicht mehr weiter geht. Es erfolgte eine vollſtändige Um⸗ organiſation des Berliner Staatstheaters. Prof. Jeßner wird ſich, wie wir im heutigen Mittagblatt mitteilten, nur noch als Regiſſeur betätigen, die Verwaltung völlig aufgeben. O Philharmoniſches Konzert des Pfalzorcheſters in Ludwigshafen. Der Name Lamond führte am Mittwoch auch eine erfreulich große Zahl„vorüber⸗ gehender“ Muſtkfreunde in den Pfalzbauſaal, den man heuer trotz geſtiegener Zahl der Dauermieter weniger beſucht ſieht als im Vorjahr. Den Weg zu Beethoven bereitete ſein Vorläufer Mozart; der „Jupiter⸗Symphonie“ brachte Prof. Boehe all ſeine warmherzige Liebe für das Kammermuſika⸗ liſche entgegen, und ſo blühte ſich das cantable An⸗ dante zwiſchen den drängenden Eckſätzen wahrhaft „mozärtlich“ aus. Wer darnach erwartet hatte, Fre⸗ derie Lamond werde Beethovens Drittes Klavierkonzert im ſelben Geiſte ſpielen, er⸗ lebte eine glückliche Enttäuſchung. Wenn das wirk⸗ lich„Rokoko“ iſt(wie die weiſen Lehrer ſagen), dann erweckte der Pianiſt jenes ſterbende Rokoko, das wir aus dem kurfürſtlichen Mannheim von den kriegeri⸗ ſchen Trophäen Egells und den Masken totwunder Krieger her kennen: durchaus nicht bloß Getändel und Getänzel! Der große Beethovenkünder packte nicht nur das Largo, ſondern auch das Rondo, all das ſcheinbare Zier⸗ und Zopfwerk der brillierenden Ka⸗ denzen, girrenden Triller und ſeufzenden Vorhalt⸗ nötchen mit der Löwenklaue an.. Die zweite Pro⸗ f b war dem in Köln lebenden Deutſch⸗ a Schüler Clara Schumanns und Humperdincks wurde mit ſeiner Muſik zu Shakeſpeares„Wie es Euch gefällt“ ſchon einmal in den Akademiekonzerten vorgeſtellt. Diesmal deutete der Komponiſt das far⸗ benprächtige Tonſtück ſelber: ganz im Sinne jener Ahnen und Richard Straußens, an den gleich der erſte thematiſche Nonenſchritt gemahnt. Noch mehr guckt der Schöpfer des„Roſenkavalier“ Herrn Wetz⸗ ler über die Schulter in dem„Baskiſchen Tanz“, einer Szene aus der von Frau Lini Wetzler gedich⸗ teten Oper„Die baskiſche Venus“. Burſchen und Mädchen tanzen unter dem dämoniſchen Einfluß einer Venusſtatue einen Fandango; ein trotziger Zortziko und eine lockende Eſpadtadantza ſteigern ſich in dem Arin⸗Arin zu orgiaſtiſchem Liebestaumel. Dieſe Tanzphantaſie iſt glänzend inſtrumentiert; die Par⸗ titur von annähernd 30 Notenſyſtemen verlangt außer dreifachen Bläſern und zwölffach geteilten Streichern noch Celeſta, Stahlharmonium und Kylo⸗ phon. Aetheriſche Silberwirkungen von Harfen⸗ und Streichergliſſandis wechſeln mit wilden Tuttiſtür⸗ men. Den ganz außerordentlichen Anforderungen zeigte ſich das Pfalzorcheſter vollauf gewachſen. Den Tondichtern wie den Ausführenden galt der ſtarke Beifall. 3— um die Erhaltung des Mainzer Stadttheaters. Die Fraktion der Notgemeinſchaft des Mainzer Mittelſtandes hat an den Ober⸗ bürgermeiſter folgenden Antrag gerichtet: Die Verhandlungen mit Darmſtadt wegen einer Fuſion der Theater Mainz und Darmſtadt ſind vorläufig einzuſtellen. Die dem Herrn Oberbürgermeiſter erteilte Ermächtigung auf einer beſtimmten Grundlage weiter zu verhandeln wird zurückgenommen. Dagegen ſoll unverzüglich eine gemiſchte Kommiſſion gebildet werden, be⸗ ſtehend aus Vertretern des Stadtrats, der Preſſe, des Theaters und der Theaterfreunde, die beauftragt werden ſollen, unverzüglich gründliche, praktiſche und brauchbare Santerungs⸗ und Einſparungs⸗ Vorſchläge auszuarbeiten, mit dem Zwecke der ſelbſtändigen Erhaltung des Mainzer rikaner Hermann Hans Wetzler gewidmet. Der] Stadttheaters in ſeiner bisherigen Form. Im Muſeum für natur⸗ mn e D e % T r Donnerstag, den 9. Januar 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 14 3. Seite. Städtiſche Nachrichten Nachtwächter ⸗Statiſtik Die Wach⸗ und Schließ⸗Geſellſchaft Mannheim⸗ Ludwigshafen gibt über ihre Wahrnehmungen während der nächtlichen Be⸗ wachungstätigkeit des letzten Jahres(1929) folgende Statiſtik heraus: Es wurde feſtgeſtellt, daß in 2587 Fällen Haustüren, ferner 226 Keller und ſonſtige Türen offen ſtanden. In Fabriken und Lägern waren 127 Türen und 87 Fenſter nicht verſchloſſen. Rolläden und Schutzgitter ſowie Aushängekäſten wurden 217 mal nicht in Ord⸗ nung vorgefunden. Unnötiges Lichtbrennen wurde in 1009 Fällen feſtgeſtellt und das Entſprechende veranlaßt. 585 Perſonen, die keinen Schlüſſel hatten, find nach entſprechendem Ausweis eingelaſſen wor⸗ den. Waſſerleitungen wurden viermal als nicht in Ordnung gemeldet. Fünfmal ſind Rohrbrüche feſt⸗ geſtellt worden. Zweimal wurden offene Geld⸗ ſchränke vorgefunden. Dreimal wurde die Feuer⸗ wehr alarmiert. 14 Pferde, die ſich losgeriſſen hat⸗ ten, wurden angebunden. 5 Schlüſſel, 1 Schlüſſel⸗ bund, 2 Handwagen, 1 Emailſchild, 1 Fahrrad, eine Handtaſche, 4 Leimpreſſen und ein Paket Eiſenteile ſind gefunden und den Eigentümern zurückgegeben worden. In 5 Fällen wurden Diebe verſcheucht. Lotterie im„Habereckl Dieſe Veranſtaltung ging beileibe nicht vom Elferrat des„Feuerio“ aus, wenn er auch vor einigen Tagen ſeine Tätigkeit nach außen auf⸗ genommen hat! Denn die Lotterie war ohne Namen, hatte keinen großen öffentlichen Zweck und beabſich⸗ tigte nur, einem Maler Brot zu verſchaffen. Er war ein findiger Kopf! Bilderverkauf iſt ja heute etwas Schweres. Aber wie ſollte er ſeine Gemälde zu Geld machen? Da kam ihm der rettende Gedanke „Lotterie“. So packte er einige ſchön gerahmte kleinere Gemälde unter den Arm und landete bei ſeinem Rundgang im„Habereckl“. Dort halten ſich ja immer Leute mit Humor auf! Durch die raſche Ab⸗ nahme ſeiner Loſe à 30 Pfg. bewieſen ſie für den Künſtlertrick praktiſches Verſtändnis. Schon hatte er ſeine 30 Loſe verkauft. Nun ging es an die Ge⸗ winn verteilung. Ein nach außen geſtülpter Hut war improviſierte Losurne. In ſie legte er 30 Duplikatloſe. Dann durfte die ihm nächſtſitzende Dame für einen Moment Glücksgöttin ſpielen. Sie zog den Gewinn für Nr. 13. Damit war die Lotterie⸗ kollekte im„Habereckl“ beendet. Das Publikum hatte eine kurzweilige und ſpannende Unterhaltung ge⸗ habt, der Gewinner fand ſein Glück in einem Ge⸗ mälde für 30 Pfg. und der Maler hatte ebenfalls das„nötige Kleingeld“ beiſammen.* Das einzig noch blühende Geſchäft Geht da auf den Planken ein arbeitsloſer Kauf⸗ mannsſtift einer ſtillgelegten Zigarrenfabrik bum⸗ meln. Begegnet einem Kollegen von der Konkurrenz⸗ firma, der eine ſchwere Aktentaſche ſchleppt. Voll Neid ſieht er, daß der Kollege noch in Stellung iſt und frägt ihn daher:„Na, geht denn Euer Geſchäft noch?“— Darauf der andere:„Des glaw i, des heeßt, d' Fawrik iſch ſchun e Weil gſchloſſe, awer mir uf'm Büro hawwe alle Händ voll zu tun. Uns kenne ſie net entlaſſe. Mir ſchreiwe de ganze Dag nix wie Poſchtufträg, Zahlungsbefehl und Klaage. Do hebbei widder e ganzi Mapp voll for die Poſcht.“ Dieſe Epiſode ſpricht Bände über die traurige wirtſchaftliche Lage, die heute derart iſt, daß ſelbſt kleinſte Beträge nur auf dem Eintreibungswege kaſſtert werden können. Marklbericht Der Markt hat ſein Ausſehen geändert. Noch vor ganz kurzer Zeit waren die einzelnen Reihen dicht beſetzt von Verkäufern. Dem Käufer wurde es nicht leicht gemacht, ſich durch die Reihen hindurch⸗ zuquetſchen. Heute iſt das anders. Man ſieht große Lücken. Viele hat das unfreundliche Wetter davon abgehalten, ihre Waren weit von auswärts auf den Markt zu bringen. Auch der Beſuch hat nachgelaſſen. Die Zufuhr iſt nach wie vor ausgezeichnet. Wirſing⸗ kraut, Weiß⸗ und Rotkraut, Salat jeder Art, Roſen⸗ kohl, Blumenkohl, Selleriewurzeln uſw. ſind reich⸗ lich vertreten. So langſam macht ſich jetzt bei Aepfeln und Birnen eine Abnahme bemerkbar. Dagegen nimmt das Angebot in Orangen ſtark zu, da ihre Zeit langſam einſetzt. Wenn das Wetter ſeinen milden Charakter weiter beibehält, iſt noch längere Zeit mit gutem Angebot in Gemüſe zu rechnen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,5—6; Salat⸗Kartoffeln 10—12; Roſenkohl 25 bis 32; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 12 bis 13; Blumenkohl, Stück 30—150; Karotten, Bſchl. 10 bis 15; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12, Spinat 25 bis 90; Zwiebeln 1012; Grünkohl 15—48; Feldſalat 100 bis 120; Kopfſalat, Stück 20—45; Endivienſalat, Stück 12 bis 35; Oberkohlraben, Stück 1025; Erdkohlraben 10 bis 12; Tomaten, ausl. 80—100; Radieschen, Bſchl. 1220; Rettich, Stück 10—20; Meerrettich, Stück 20—70; Schwarz⸗ wurzel 4043; Butterrüben, Stück 10—12; Suppengrünes Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, 3 ſchl. 8 bis 8; Lauch, Stck.—25; Aepfel 10—40: Birnen 15930 Trauben 50—80; Preiſelbeeren 65; Nüſſe 50—70; Haſel⸗ nüſſe 80; Kaſtanien 28— 85; Zitronen, Stück—12; Orangen 1835; Bananen, Stück 510; Süßrahmbutter 210240 Landbutter 150200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 1120 Hechte 160— 180? Barben 100—120; Karpfen 1401603 Schleien 180; Breſem 80—120 Backfiſche 60; Kabeljau 40 bis 60; Schellfiſche 5000; Goldbarſch Seehecht 80; Stockfiſche 30—50; Hahn, geſchlachtet, Stck. 200609; Huhn, geſchlachtet, Stück 900600; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1000; Tauben, geſchlachtet, Stück 120140; Günſe, ge⸗ schlachtet, Stück 6002000; Gänſe, geſchlachtet 160180; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 70—100; Kalbfleiſch 140150; Schweinefleiſch 140; Gefrierfleiſch 78; Reh⸗Ragvut 1005 Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗eule 250; Haſen⸗Ra⸗ gout 120, Haſenſchlegel und Rücken 170, Haſen, ganz 140. * * Neujahrsgeldſchwindler. In den letzten Tagen ſind drei Männer mit einer Liſte bei verſchie⸗ denen hieſigen Firmen erſchienen und haben vor⸗ getäuſcht, daß ſte im Auftrage der Güterbodenarbei⸗ ter der Güterabfertigung Mannheim ſogenannte Neujahrsgelder zu ſammeln hätten. Durch das widerrechtliche Auftreten iſt es 9 5 gelungen, ver⸗ ſchiedene Beträge zu erſchwindeln. * Armbruch durch Ausrutſchen. Eine 67 Jahre alte Witwe ſrutſchte geſtern vormittag auf dem Geh⸗ weg in der Peſtalozziſtraße auf einem Hundekot⸗ haufen aus und brach ſich den rechten Ellen⸗ bogen. Die Verunglückte wurde ins Allg. Kran⸗ kenhaus überführt. E 50; Nebel als Schnee-Erſatz Der Winter macht heuer ein eigentümliches Ge⸗ ſicht; entweder iſt es ſonniges Wetter, daß man meint, es wäre juſt der Vorfrühling ſchon eingezogen, oder es brauſt die föhnige Windsbraut dahin, oder aber es regiert der tückiſche Nebel, daß jeder fröſtelnd ſich feſter in den Mantel hüllt, um ſich ſeiner zu erwehren. Soweit ſich der gegenwärtige Winter nach dem bis⸗ herigen Verlaufe beurteilen läßt, muß ihm eine Aus⸗ nahmeſtellung eingeräumt werden. Zunächſt iſt es der Mangel an Schnee, der heuer viele Hoffnungen der winterſportlichen Kreiſe aufs bitterſte enttäuſcht hat. Im Flachland iſt es bis heute überhaupt noch zu keiner Schneedecke ge⸗ kommen, im Rheintal und in der Haardtniederung nicht einmal zu einem ſelbſt vorübergehendem dün⸗ nen Schneebelag. Ein derartiger Fall bedeutet immer⸗ hin ein Kurioſum. Aber auch in den höheren Gebirgs⸗ lagen des Schwarzwaldes und anderer Mittelgebirge, ja ſogar in den Hochgebirgsregionen, iſt die Schnee⸗ lage gegenüber den Vorjahren außergewöhnlich ge⸗ ring. Schneefreie Bergregionen bis zu 900 Meter und ein lückenhafter Schneebelag von 15—30 Zentimeter in Gebirgszonen zwiſchen 900 und 1500 Meter gehören ſchon zu Abſonderlichkeiten eines ſelbſt anormalen Winters, deſſen weiterer Verlauf im Vergleich zu der grimmigen Geſtaltung ſeines Vorgängers beſonders kraß erſcheint. Ein Charakteriſtikum dieſes Winters 1929 30 ift die verhältnismäßig große Nebelhäufig⸗ keit und die Stärke des Nebels, die bereits typiſch war für den verfloſſenen Spät⸗ herbſt. In vielen Orten des Rheintales, in der Mannheimer und Schwetzinger Gegend, ſowie in den Küſtengegenden trat der berüchtigte„Londoner Ne⸗ bel“ auf, der zu Verkehrsſtockungen führte. Die Ur⸗ ſache der neuen Nebelbildungen iſt darin zu ſuchen, daß ſich über Zentraleuropa ein kräftiges Hochdruck⸗ gebiet ausgebildet hat. Die warmen ozeaniſchen Luft⸗ ſtröme vom Weſten her gleiten zunächſt an den kalten Luftmaſſen des Hochs ab. Der Wall kalter Luftmaſſen über dem Feſtlande wird erzeugt durch Wärmeaus⸗ ſtrahlung und reicht im allgemeinen nur bis etwa 800 Meter Höhe. In dem ſeichten See kalter Luft haben ſich nun Nebel⸗ und Hochnebeldecken gebildet, die ihrerſeits weitere ſtärkere Abkühlung verhindern, etwa in ähnlicher Weiſe, wie man die Nachtfröſte durch künſtliche Rauchentwicklung zu mildern ſucht. Daher ſind die gegenwärtigen Nacht⸗ und Morgen⸗ fröſte ſehr mäßig, zumal auch eine zuſammenhän⸗ gende Schneedecke über Europa fehlt, die allein die Wärmeausſtrahlung begünſtigen könnte und der Ent⸗ wicklung ſtrenger Winterkälte förderlich wäre. Ueber dem Meere kalter, nebelreicher Luft, die z. B. über dem Rheintale ſtagniert, ragen indeſſen alle oberen Teile des Schwarzwaldgebirges hinaus und zwar in die oberen Luftſchichten, die aus großer Höhe ſtam⸗ men und beim Herabſinken föhnartig erwärmt wer⸗ den. Daher herrſcht gegenwärtig wieder, wie ſchon häufig im Spätherbſt und Vorwinter, bezeichnende „Temperaturumkehr“ im geſamten Hoch⸗ ſchwarzwald Alle Höhen über 1000 Meter melden warmes Wetter mit ſehr reiner Luft, prächtiger Fernſicht bis zu den Alpen und ſtarke Sonneneinſtrahlung. Dieſe Art von Witterung iſt für„Sonnenkuren“ im Gebirge beſon⸗ ders geeignet; andererſeits bedingt ſie ein weiteres Zuſammenſchmelzen der an und für ſich dürftigen Schneedecke, ſodaß die Hoffnungen auf den Skiſport mit jedem Tage mehr ſchwinden. en. Sperre der Rheinbrücke Noch mancher Verkehrsunfall wird auf der viel zu engen Rheinbrücke verzeichnet werden müſſen, bis einmal eine wirklich dem Verkehr dienende Brücke die Schweſterſtädte Luoͤwigshafen und Mann⸗ heim verbindet. Faſt täglich kommt es, oft durch geringfügige Urſachen, zu Stockungen. Verkehrs⸗ mittel aller Art ſtauen ſich an den Brückenauffahr⸗ ten. Um hier eine kleine Erleichterung zu ſchaffen, wurde eine Sperranlage gebaut, mit der die Lud⸗ wigshafener und die zwei Mannheimer Zufahrten zur Rheinbrücke geſperrt werden können. Heute vormittag fand in Anweſenheit von Ver⸗ tretern der beiden Stadtverwaltungen, der Reichs⸗ bahn, Straßenbahn, Polizei, Verkehrswacht und ſonſtiger an der Verkehrsregelung intereſſierter Stellen ein Probealarm der Sperranlage ſtatt. Angenommen wurde, daß auf der Brücke an einem Pferdefuhrwerk die Achſe gebrochen ſei. Der Vorgang iſt nun folgender: Der Verkehrspoſten auf der Ludwigshafener Seite begibt ſich zu einem ver⸗ ſchließbaren Kaſten, wie er auch auf Mannheimer Seite am Brückenende angebracht iſt, öffnet ihn und drückt zunächſt den Sperrknopf. Das Aufleuchten dreier Lampen zeigt an, daß das Sperrſignal am Schloß, an der Rheinluſt und am Pfalzbau funk⸗ tioniert hat. Mit dem optiſchen Signal ſind Läute⸗ werke verbunden, die durch Drehſchalter bedient wer⸗ den. In dem Kaſten ſind weiter zwei Fernſprecher untergebracht; der eine dient als Amtsleitung zur Verſtändigung der Polizei, der Feuerwehr und der Straßenbahn, der andere ſtellt direkte Verbindung mit dem jenſeitigen Brückenpoſten her, den das Er⸗ tönen eines hellen Boſchhorns zum Apparat ruft. Nach der Natur des bei der heutigen Probe ange⸗ nommenen Unfalles mußte ein Hilfswagen der Feuerwehr alarmiert werden, der bereits nach 4% Minuten von der Ludwigshafene Wache ein⸗ traf. Während das Verkehrshindernis beſeitigt wird, kann der Straßenbahnbetrieb durch Benutzung der beiderſeits eingebauten Gleiswechſel aufrechterhalten werden, indem die Fahrgäſte ſich über die etwa 270 Meter lange Brückenbahn zum Anſchlußwagen begeben. Der weitere Verlauf der Uebung zeigte, wie ſehr es darauf ankommt, daß die Sperrſignale auch be⸗ achtet werden, ſonſt könnte im Ernſtfall die Feuer⸗ wehr die Brücke verſtopft vorfinden und deshalb nicht zur Unfallſtelle gelangen. Einige Verſuche, bei denen man ſich zu einem Sperrſignal ſelbſt begab, hatten das überraſchende Ergebnis, daß Kraftwagen und Radfahrer das Signal, obwohl es gut ſichtbar iſt, nicht beachteten und weiter⸗ fuhren Ohne Verkehrsdiſziplin hat aber die ganze Ein⸗ richtung keinen Zweck. Es ſei deshalb auch an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die vorübergehende Sperre der Zufahrtsſtraßen zur Rheinbrücke genau ſü beichtet werden muß, wie Dauerſper ren. Im Nor⸗ malzuſtand ſind die Sperrſignale nicht ſichtbar; ſoll jedoch infolge eines Unfalles die weitere Zufahrt zur Brücke zurückgehalten werden, ſo ertönt ein kräftiges Glockenſignal und die bekannte weißrote Pfeilſcheibe mit den fünf ſchwar⸗ zen Punkten wird ſichtbar, gleichzeitig leuchten rote Lampen auf, ſo daß auch bei Dunkelheit das Zeichen nicht überſehen werden kann. Die anweſenden Behördenvertreter und ſonſtigen Intereſſenten äußerten ſich befriedigt über den Ver⸗ lauf des Probealarms, dem auch die Vertreter der Preſſe beiwohnten, und drückten Oberbaudirektor Heberer⸗Ludwigshafen ihre Anerkennung für die von ihm projektierte und ausgeführte Anlage aus, die ſeit heute dem Betrieb übergeben iſt. Einſtweilen wollen wir uns über das Proviſorium freuen; noch größer wird allerdings die Freude ſein, wenn es wieder beſeitigt werden kann, weil wir dann endlich eine richtige Rheinbrücke haben werden. el. * Motorrabdiebe ſchießen auf Verfolger. Geſtern abend haben zwei Burſchen bei B 8 ein dort aufgeſtelltes Großkraftrad zu entwenden verſucht, konnten es aber nicht in Gang bringen. Als der Eigentümer dazukam, gingen die Täter in Richtung Parkring flüchtig. Auf der Verfolgung hat einer der Täter einen ſcharfen Schuß abgegeben, wo⸗ bei ein 28 Jahre alter lediger Schloſſer, der an der Verfolgung teilnahm, an einem Bein erheb⸗ lich verletzt wurde und in das Allg. Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. * Geflügeldiebſtähle. Der Polizeibericht meldet wieder drei Hühnerdiebſtähle, die in den letzten Tagen vorgekommen ſind. Aus einem An⸗ weſen in Neckarau verſchwanden acht verſchieden⸗ farbige Hühner, aus einem Stall beim Lungen⸗ ſpital vier verſchiedenfarbige Hühner, ein Hahn und zwei Enten. Einem Teil der Tiere wurde der Kopf am Tatort abgeſchnitten. Aus einem Lagerplatz in der Käfertalerſtraße wurden zwei weiße Hühner und drei Hahnen entwendet. Veranſtaltungen Keine Verlängerung des Sarraſani⸗Gaſtſpiels In Mannheim und Umgebung werben Gerüchte von einer nochmaligen Verlängerung des Sar ra⸗ ſani⸗Gaſtſpiels verbreitet. Die Direktion macht darauf aufmerkſam, daß dieſe Gerüchte in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Sarraſani ſchließt un wider⸗ ruf lich am Sonntag, 26. Januar. Deshalb ſchiebe man ſeinen Beſuch nicht länger auf, da zu allen Vor⸗ ſtellungen lebhafte Kartennachfrage herrſcht. Die Waiſenhänſer und Kinderhorte als Gäſte bei Sarraſani. Die Direktion des Zirkus Sarraſani hat in dankens⸗ werter Weiſe dem ſtädtiſchen Jugendamt 1350 Frei⸗ plätze zur Verfügung geſtellt, die das Jugendamt im Benehmen mit der Direktion des Zirkus auf die hieſigen Waiſenhäuſer und ſtädtiſchen Kinderhorte verteilt hat. Die Einladung hat bei den Kindern begreiflicherweiſe große Freude ausgelböſt. 5 .* „ Maunheimer Künſtlertheater„Apollo“. Die Neue Wiener Tauſſig⸗Reyue 19380, die allabendlich mit großem Beifall in Szene geht, wird kommenden Sonntag wieder zweimal in Szene gehen. Die Nachmittagsvorſtellung fin⸗ det ohne Kürzung ſtatt. Am Mittwoch, 15. Jan. geht das Gaſtſpiel unwiderruflich zu Ende. am Schluß Partei⸗Nachrichten Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei Am Mittwoch abend begrüßte Frau Alice Hoffmann die Vorſitzende der Frauengruppe der Deutſchen Volks⸗ partei, in S 6, 40(Germaniafäle) die anweſenden Frauen zum erſtenmale im neuen Jahre aufs herzlichſte. Anſchlie⸗ ßend ſprach Frau Emma Schmidt über„Familie und Volk“. Der Vortrag war inſofern ſehr intereſſant, als die Rednerin ein vollſtändiges Bild über die Sterblichkeits⸗ ziffern und den Geburtenrückgang in Deutſchland und an⸗ deren Staaten gab. Außerdem wurde der ſo viel beſtrittene Paragraph 218 ausführlich behandelt. Die Rednerin erntete ihrer Ausführungen lebhaften Beifall. Frau Alice Hoffmann dankte Fraun Emma Schmidt für ihren lehrreichen Vortrag. ö 2 Film⸗Rundſchau Ufa⸗Theater:„Unſchuld“ Dieſer Film nach einer Novelle von Felix Salten be⸗ ſitzt den Vorzug einer ausgezeichneten Darſtellung. Käthe von Naghy in der Hauptrolle hat ganz ausgezeichnete Momente, beſonders gegen Ende des Werkes, wo ihr Ge⸗ legenheit gegeben iſt, das Tragiſche in der Mimik zum Ausdruck zu bringen, das ihr hervorragend gelingt. Ste ſtellt ein junges Mädchen dar, das zur Firmung in die Stadt kommt— Wien zieht in ſchönen und ſtimmungs⸗ vollen Bildern vorüber— dabei in der Geſellſchaft ihrer etwas zweifelhaften Tante verführt wird, und vom Leben zertreten auf der Heimfahrt den Tod ſucht. Das Ganze iſt recht ſentimental aufgemacht, aber die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen erheben ſich doch weſentlich darüber und zeigen den künſtleriſchen Willen der Regie, der man das Recht auf eine breitere Wirkung nicht abſtreiten kann; nur wäre ihr zuweilen eine ſtraffere Führung der Handlung anzuraten geweſen. Im Beiprogramm, das eine beſonders intereſſante Wochenſchau zeigt, ſpielt Charle Chaplin in zwei Filmen, die offenbar aus längſt entſchwundenen Filmzeiten ſtammen. 5 5 f Erzfunde * Badenweiler, 8. Jan. In der Sehringer Gips⸗ grube ſind am Silpeſtertage auf der Bergſeite des Gipslagers abbauwürdige Erze gefunden worden. Die Erzgänge reichen nordſüblich vor. Es handelt ſich vorwiegend um Bleiglanz, der bekanntlich hinter Hausbaden und im Karlſtollen bet Baden⸗ weiler Jahrhunderte lang Gegenſtand eines wechſel⸗ vollen Bergbaues war. Auf Grund dieſer neuen Funde dürfte wohl die Leitung des Gipswerkes auch den Erzbergbau wieder aufnehmen, der ſich auch bald günſtig für die Wirtſchaft der dortigen Gegend aus⸗ wirken dürfte. Verkaufsabteilung in Aus dem Lande Ein Gallſpach⸗Inſtitut in Heidelberg ch. Heidelberg, 9. Jan. Die namentlich bei Zeileis in dem bekannten Gallſpach und auch an anderen Orten erzielten großartigen Erfolge haben auch in Heidelberg, Bluntſchliſtraße 6, zur Errich⸗ tung einer Kuranſtalt für Radium⸗Hoch⸗ frequenz nud Beſtrahlung geführt. Das In⸗ ſtitut, das unter der ärztlichen Aufſicht von Dr. Ja⸗ cobowitz⸗Heidelberg ſteht, iſt mit den neueſten und ſtärkſten Gallſpacher Heilapparaten eingerichtet, ſo daß in Zukunft eine Reiſe nach Gallſpach hinfällig wird. Die Vertreter der Heidelberger und Mannhef⸗ mer Preſſe waren letzter Tage zu einer Beſich⸗ tigung der Kuranſtalt eingeladen. Den Ausfüh⸗ rungen der leitenden Herren war zu entnehmen, daß im Inſtitut Radium⸗Hochfrequenzſtröme mit hohem Polwechſel und mit einer Spannung von 100500 000 Volt zur Anwendung kommen. Die Verwendung von Hochfrequenzſtrömen zu Heilzwecken iſt ſchon anfangs der 1890er Jahre von einem franzöſiſchen Mediziner verſucht worden. Aber erſt, als Zeileis in Gallſpach die Behandlungsart änderte und außer⸗ ordentlich hochgeſpannte und höchſtfreguente Ströme anwandte, ſtellten ſich wirkliche z. T. recht verblüf⸗ fende Heilerfolge ein. Die Heilung nach der Höchſtfrequenzmethode mit Radiumemanationen iſt ebenfalls erſtmals von Zeileis mit gutem Erfolg durchgeführt worden. Wird dieſe Methode noch mit Ultrarot⸗ und Ultra⸗ violett⸗Lichtbeſtrahlung kombiniert, ſo kann in vielen Fällen ſichere Beſſerung und Geneſung vorausgeſagt werden. Tatſache iſt, daß Gallſpach von Patienten überlaufen und überfüllt iſt und daß von ausgezeichneten Heilerfolgen berichtet wird. Jufolge⸗ deſſen wird die Höchſtfrequenz und Strahlen⸗Thera⸗ pie von den deutſchen Aerzten auch vielfach verord⸗ net und angewandt. Schwerer Autozuſammenſtoß— Drei Verletzte Rotenberg bei Wiesloch, 8. Jan. An der in der letzten Zeit durch zahlreiche Autvunfälle bekannt ge⸗ wordenen unüberſichtlichen Straßenkurve zwiſchen Rotenberg und Mühlhauſen beim ſogen. Bierkeller, ereignete ſich geſtern nachmittag ein ſchwerer Auto ⸗ zuſammenſtoß, bei dem drei Menſchen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Ein in der Richtung Wiesloch fahrender Möbeltraunsportwagen einer Heilbronner Transportgeſellſchaft ſtieß mit dem Laſtwagen eines Obſthändlers aus Hockenheim zuſammen. Durch den heftigen Zuſammenprall, bei dem beide Laſtwagen erheblich beſchädigt wurden, wurden die Inſaſſen des Hockenheimer Autos durch die Schutz ⸗ ſcheiben geſchleudert und erlitten Verletzun⸗ gen im Geſicht und an den Gliedmaßen. Die Ver⸗ letzten, der Chauffeur, eine Frau und ein Kind, er⸗ hielten im nahen Mühlhauſen die erſte ärztliche Hilfe. Die beiden Fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden. Selbſtmord einer Karlsruherin in Wolterdingen * Wolterdingen(Amt Donaueſchingen), 8. Jan. Heute früh war die hier bedienſtete 27 Jahre alte Anna Manderer von Karlsruhe ſpurlos ver⸗ ſchwunden. In ihrem Zimmer fand man ein blut⸗ beflecktes Meſſer und Blutſpuren am Boden. Nach langer Suche wurde die Vermißte in der Breg tot aufgefunden. Wie es ſcheint, hatte ſie zunächſt ver⸗ ſucht, ſich die Schlagader zu öffnen und hatte dann im Waſſer den Tod gefunden. Der Grund zur Tat iſt noch nicht geklärt. Das Mädchen war bis zum 27. Dezember in Villingen bedienſtet. Feſtnahme des Brandſtifters von Achdorf? * Achdorf, 8. Jan. Der bei dem Müller J. Bauſch angeſtellte Knecht A. Doſer aus Grüningen iſt von der Gendarmerie feſtgenommen worden, da er ver⸗ dächtig iſt, den Brand in Achdorf verurſacht zu haben. Ob Täterſchaft wirklich vorliegt, muß die Unterſuchung ergeben. Eine Jubelfeier bei der Firma Maggi * Singen a.., 8. Jan. Wie wir ſchon kurz be⸗ richteten, begeht der Direktor der Firma Maggt G. m. b. H. in Singen a.., Dr. Brüggemann, am heutigen 9. d. M. unter Teilnahme weiter Kreiſe des Landes die Feier ſeines 70. Geburtstages. Seit mehr als 25 Jahren ſteht der Jubilar an der Spitze eines Unternehmens, das ganz Deutſchland und einen großen Teil des Auslandes mit ſeinen weltbekannten Suppenwürfeln und Würzen ver⸗ forgt. Einen Begriff von der volkswirtſchaftlichen Bedeutung dieſer Firma für Baden kann man ſich machen, wenn man erfährt, daß Tag für Tag Hun⸗ derttauſende von Paketen, Kiſten und Fla⸗ ſchen mit Suppenwürfeln und Würze die Station Singen verlaſſen und dieſen Namen in alle Welt hinaustragen. Bei Eintritt Dr. Brüggemanns in die Firma be⸗ ſchäftigte dieſe in Singen erſt 700 Angeſtellte und Arbeiter. Heute ſind es nahezu 2000, wozu noch die Berlin(unter Leitung des kürzlich von der Univerſität Freiburg zum Ehren⸗ doktor ernannten Generaldirektor Schmidt) mit rund 700 Perſonen hinzuzurechnen iſt. Neben den bekannten Mannheimer Firmen Lanz, Benz, Wald⸗ hof u. a. dürfte die Firma Maggi in Singen hinſicht⸗ lich der Zahl der beſchäftigten Perſonen und ihrer Steuerleiſtungen an der Spitze der badiſchen Indu⸗ ſtrie ſtehen. Sie umfaßt allein in Singen 75 Ge⸗ bäude, wozu noch ein größerer landwirtſchaftlicher Betrieb kommt. Dr. Brüggemann, der ſeit Jahren einer großen Zahl von Korporationen und Verbänden(Handels⸗ kammer, Landeseiſenbahnrat, Rheinſchiffahrtsver⸗ band) angehört, erfreut ſich bei Angeſtellten und Ar⸗ beitern ſeines Unternehmens größter Wertſchätzung. In der ihm eigenen Beſcheidenheit hat er alle ihm ſchon von der früheren Regierung zugedachten Aus⸗ zeichnungen und Titel abgelehnt. Schluß des redaktionellen Teils Beilagen⸗Hinweis Die große s8⸗ſeitige Sarraſani⸗Zeitung iſt unſerer heutigen Ausgabe beigelegt. Unſere Leſer finden in ihr ungemein reichhaltiges Textmaterial über den gewaltigen Zirkus. Vor allem ſei auf die zahlreichen Anerken⸗ nungsſchretben der Regierungsräte, Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter hingewieſen, die dem Unternehmen in al⸗ len Fällen ein glänzendes Zeugnis ausgeſtellt haben. Wie ſehr dex Zirkus aber auch für die Verkehrswerbung zu beachten iſt, geht aus einem Sonderartikel der Zeitung hervor. Schließlich ſei nochmals betont, daß Sarrafant in Mannheim unwiderruflich am 26. Januar ſchließt. 2 Duar R N Zeitung“ Frauen, die nie Zeit haben Von Haung Zunk Gewöhnlich ſimd es diejenigen, die ſich für gute Hausfrauen halten, emſig ihre Arbeit in Küche und Kimderſtube tun, die ganze Liſt des Tages auf den Schultern tragen. Frauen, die ſich vor lauter Schaf⸗ ſen um jeden Genuß bringen, und, was noch ſchlim⸗ nter iſt, auch dem Manne die Freude an der Häus⸗ lichkeltt nehmen. Die da ſich unglücklich und unver⸗ ſtanden fühlen, wenn dem Manne der Platz am Stammtiſche lieber iſt, als der im trauten Heim. Der undankbare Ehemann! Die herzloſen Kinder! Und, man rackert ſich doch nur für ſie ab. Man hat nie Zeit!— Nie Zeit!— Das iſt es eben; das trägt die Mißſtimmung in die Ehe, das läßt die Kinder ihre Nöte, ihre Freuden zu Frem⸗ den tragen, das macht dem Manne das Gaſthaus lieb!„Ich verſtehe das nicht,“ ſagt wohl eine ſolche Frau,„die Nachbarin kann jeden Nachmittag eine Stunde mit ihrem Mann ſpazieren gehen, ſie holt much die Kleine von der Schule ab! Wo die nur die Zeit hernimmt! Na, in die Wirtſchaft möchte ich mal reingucken!— Und,— ſie guckt— und wundert ſich. Tadellos, wie am Schnürchen geht da wlles. Und der Mann pfeift und ſingt, wenn er daheim iſt, während in ihren vier Wänden uer Brummen zu hören iſt. Aber, irgendwo wird ſchon ein Mangel ſein, ſicher; denn, mehr als arbeiten kann keine. Und ſie tut es redlich!— Die Emſige vergißt das eine, daß man wohl mehr kann als nur arbeiten, daß Marta von Maria ler⸗ nen mußte, daß der Geiſt über dem Werk ſteht. Das Wohlbefinden des Hauſes hängt davon ab, wie die Gattin, die Mutter, ihr Tagewerk vollbringt. Ob in ewiger Haſt, in Sorgen und Grämen, oder ob mit Verſtänd⸗ mis für den Geiſt der Ihrigen. Nicht nur für die körperlichen Bedürfniſſe ſoll ſie mit ihrer Arbeit da ſein, auch um die Seele muß ſie ſich kümmern, und das fordert Zeit.— Aber, woher nehmen, was nicht iſt?— Der große Zeilkröſus, Goethe, der zu ſo vielen Dingen Muße fand, gibt den Rat:„Benutze redlich Deine Zeit,— Willſt was begreifen, ſuch's nicht weit!“— Damit weiſt er den Weg zur Zeiterſparnis.— Denke nach, teile deine Zeit ein. Gerade, wie man in einen vollen Koffer noch hier und da in den Ecken, an den Seiten etwas hineinſtopfen kann, ſo läßt ſich auch hier und da Zeit gewinnen.— In der Einteilung der Arbeit des Tages liegt der Zeitgewinn. Und darin ſind oft Frauen, die neben dem Hausweſen noch tätig ſind, Meiſterinnen, Vorbilder.— Bei ihnen iſt feder Beſchäftigung die gewiſſe Zeit angewieſen. Kleine Erſparniſſe an Minuten wachſen zu Stunden für Spaziergänge und dergleichen. Mit der rechten Zeiteinteilung iſt es, wie mit dem rechten Sparen.— Spare, ohne zu ent⸗ behren.— Genieße, ohne zu verſchwenden! Das iſt die Kunſt, die in jedem Haushalt ein anderes Geſicht hat, die Kunſt, die nicht verallgemeinert wer⸗ den kann, da jede Familie ihre beſonderen Bedürf⸗ niſſe hat.— Nur Winke kann man geben. Wieviel Zeit läßt ſich beim Einkaufen erübrigen, wenn ein durchdachter Zettel alles angibt! Wie bringt eine Stunde früheres Aufſtehen Nutzen für den Tag!— Wie kann eine Frau Zeit hamſtern, wenn ſie den kleinen Straßenklatſch unterwegs aufgibt!— Selbſt⸗ zuchtübem, Deukenlernen, das ſchafft Mußeſtundem. Das iſt auch das Geheimnis der Frauen, die viel leiſten. Als Genoſſin des Mannes, als Ehefrau, als Mutter.— Je ſchärfer die Frau denken lernt, um ſo mehr mützt ſie die Stunden. Solche Frauen„kaufen die Zeit aus“— ſich und anderen zum Segen. Kein großes Wiſſen gehört dazu, keine beſondere Bildung; das vermag die einfachſte Frau aus dem Volk; denn ſolche Wiſſenſchaft ſtammt nicht von außen, die wüchſt von innen heraus. Zeit erſparen iſt oft mehr wert, als Geld erſparen, denn ſo kann man vielleicht ein Glück halten, das durch Geld nicht immer zu bannen iſt. Ein weiſer Grieche hat einmal geſagt: „Es iſt nicht wenig Zeit, was wir haben,— ſondern es iſt viel, was wir nicht nützen.“— Natürlich geht das alles nur unter normalen Verhältniſſen. So wie Krankheit ihr unheilvolles Regiment antritt, wenn Schickſalsſchläge herein⸗ brechen, dann verliert ſich der Wert der Zeit. Aber ſonſt hat ein Jeder das Recht darauf, ſein Leben lebenswert zu machen. Und das kann kein Ueber⸗ maß der Arbeit, kein Haſten und Jagen fertig⸗ bringen, ſondern nur die Stunden, in denen wir in uns ſellſt hineinhorchen, in denen wir Teilnahme aufbringen für das innere Leben derer, die mit uns den Erdenweg gehen. O Die Frauen Oeſterreichs und die Verfaſſungs⸗ reſorm. Der Vorſtand der Katholiſchen Reichsfrauen⸗ organisation, beſtehend aus der Präſidentin Bundes⸗ räkin Fürſtin Starhemberg, aus den beiden Vizepräſidentinnen Stadträtin Dr. Motzko und Landtagsabgevrdnete Anna Holzer, ſowie aus den Beirätiunen, den Mitgliedern des Bundesrates, Frau Olga Rudel⸗Zeynek und Frau Dr. Berta Pichl hat beim Bundeskanzler vorgeſprochen, um verſchiedene Anregungen und Wünſche inbezug auf die bevorſtehende Verfaſſungsreform vorzubringen. Gleichzeitig haben die Genannten im Namen der Katholiſchen Reichsfrauenorganiſationen und aller Landesorganiſationen Stellung genommen in Ange⸗ legenheit der widerrechtlichen Konfiskation des Habs⸗ burgervermögens und haben den Wunſch ausge⸗ ſprochen, es möge bet den Beratungen der Ver⸗ ſaſſungsreform der endlichen Bereinigung dieſer age, die als eine Ehrenpflicht des Bundes und des rreichiſchen Volkes betrachtet wird, beſondere erkfamkeit zugewendet werden. Wer iſt für Sie der interesante N In dieſem Trubel der Zeit, Jahre⸗Rennen um das tägliche Brot, bleibt all⸗ zuwenig Zeit für Fragen, die Frauen und Männer letzten Endes mehr intereſſieren als Börſenvariationen und Steuererklärungen. Fra⸗ gen, die über den Tag hinausgehen,— mögen ſie ein freundſchaftliches Erlebnis, eine Sehnſucht oder nur eine Spielerei mit Dingen, von denen große Kinder gern träumen, zum Gegenſtand haben. Beſonders die Frauen wollen manchmal nach etwas anderem gefragt ſein als nach Strümpfeſtopſen und Gounlaſchkochen.. Wir Wir haben uns nun eine ſolche Frage ausge⸗ ſucht, die ſehr wohl Beziehung zum Tage hat, die aber doch ein wenig von dem Alltäglichen ent⸗ fernt iſt. Wir haben an prominente und nicht prominente Frauen die Frage gerichtet:„Wer iſt für Sie, heute, der Typ des intereſſanten Mannes?“ Und alle haben ſie gern geantwortet: Die bekannte Sckriftſtellerin Alice Berend ſagte: „Er muß ein Sportmann ſein!“ „Der moderne Mann, den ich ſchätze und der mich intereſſiert, muß vor allem einen Vorzug haben: e muß ſportlich ſein. Das eine iſt es, was unſere Zeit ſo liebenswert macht: daß die Menſchen ſich heute, nach langen Jahrzehnten der Lethargie, wieder auf ihren Körper beſonnen haben. Nur die Männer, die heute, in einer Zeit, in der jedem der Kampf um das tägliche Brot ſo bitter ſchwer gemacht wird, in einem ſportlichen Training ſind, werden ſich auch geiſtig nicht unterkriegen laſſen, werden in ihrem Schaffen wie in ihrer ganzen Perſönlichkeit für die Frau der „intereſſante Mann“ ſein. Wenn geſagt wird, der Sport mache ungeiſtig, ſo muß ich dem entſchieden widerſprechnd. Nur der Mann, der Herr über ſeine Muskeln und Nerven iſt, wird zu intenſtver geiſtiger Tätigkeit befähigt ſein. Auf dem Wege über den Sportmenſchen ſehe ich eine Neuentwicklung des geiſtigen Menſchen. Auf dieſe Weiſe bildet ſich der Mann, der mich als Schriftſtellerin und Frau be⸗ ſonders intereſſiert: der energiſche Mann, der zähe Arbeiter, der Kämpfer. Er mag ſeinen Weg als Kaufmann oder als Künſtler, als Literat oder Sportsmann gehen— immer wird ihn das Intereſſe der modernen Frau begleiten. Von den alten Grie⸗ chen wiſſen wir, daß auch in der Blütezeit des Hellenismus der ſportlich gebildete Mann vorbild⸗ lich war. Wir haben verhältnismäßig wenig Nach⸗ richt darüber, ob auch die Frau der Antike dieſen Mann verehrt hat. Von der modernen Frau wiſſen wir, daß dieſer körperlich und geiſtig gleich gut traf⸗ nierte Mann ihr Idealtyp iſt.“ Die Tennismeiſterin Frau Neppach ſchreibt: Natürlich— mein Gatte. „Ich könnte nur einen Künſtler zum Mann haben. (A propos, mein Mann iſt Künſtler). Der inter⸗ eſſante Mann, das iſt für mich der Mann, der in dieſer Zeit, in der allzuviele nicht nur in ihrer Ar⸗ beit, ſondern auch in ihrem Privatleben ſich jeder Konvention beugen müſſen und Menſchen der Ma⸗ ſchine geworden ſimd,„außerhalb“ bleibt und ſich, zu mindeſt in ſeinem Haus, ſein Leben ſo einrichtet, wie er es leben möchte. Ich bewundere jeden Mann, der in ſeinem Schaffen und in ſeiner Lebensweiſe frei vom Zwang des Alltäglichen iſt.. So wenige Mäu⸗ ner ſind heute ſo befähigt und ſo frei in ihrem Beruf, daß ihre Arbeit das Werk ihrer eigenen ſchöpfe riſchen Ideen iſt, daß ein innerer Wille ſie dazu trieb, das aut ſchaffen, was ſie geſchafft haben. ich glaube, daß der echte, produktive Künſtler ſich unter dieſen weni⸗ gen befindet. Und dann.. was jede Frau von dem„inter⸗ eſſanten Mann“ verlangt: daß er ein biſſel in ihrer Sphäre leben kann und, daß ſie für ihn ein wenig Mittelpunkt iſt. Erſt das macht einen Mann der Frau wirklich intereſſant. Wir Frauen des Jahres in dieſem 60 J 1930 wollen keine Luxusweibchen ſein. Ich ſelbſt nehme meinen Sport genau ſo ernſt wie mein Mann ſeinen Beruf. Aber es gibt eine Grenze.. Ich liebe keine Nur⸗Arbeitsmenſchen. Und muß eigentlich ſagen: Wenn der Arbeitsmenſch aufhört, fängt für die Frau der„intereſſante Mann“ erſt an. Welcher Mann„der Typ“ iſt, das iſt natürlich höchſt indi⸗ viduell. Manche lieben Geiſtreiche und manche lieben Vollbärte. Einige lieben antie Gefühle und andere moderne Sachlichkeit. Ich finde es immer noch am beſten, wenn eine Frau auf die Frage:„Wer iſt für ſte der intereſſanteſte Mann“ antwortet:„Geſtatten Sie, mein Gatte..“ Die Filmſchauſpielerin Jenny Jugo: „Mein Scotch⸗Terrier iſt mir lieber.“ „Ich habe Furcht. Einmal wurde ich von einem Reporter gefragt, ob mir die blonden Männer beſſer gefielen als die ſchwarzen oder die ſchwarzen beſſer als die anderen. Acht Tage ſpäter bekam ich einen Berg von Briefen, in denen mir tiefverletzte Männer ihr Entſetzen über meinen ſchlechten Geſchmack aus⸗ ſprachen. In welch peinliche Lage ſie nach meinem Urteil jetzt geraten wären... Seit dieſer Zeit ſcheue ich mich, offen geſtanden, überhaupt etwas über die Männer zu ſagen. Soll ich Ihnen lieber etwas von meinem Scotch⸗ Terrier erzählen? Er iſt viel zärtlicher als der inter⸗ eſſanteſte Mann. Außerdem raucht er nicht Pfeife und trägt kein Monokel.(Trotzdem kenne ich ſobo intereſſante Männer, die ein Monokel tragen und Pfeife rauchen!) Er läßt auch Frauchen niemals allein.(Was bei dem intereſſanteſten Mann vorkom⸗ men ſoll.). Offengeſtanden, ich mag keine Männer, die bei jeder Gelegenheit Verſe von Höderlin rezi⸗ tieren. Auch eine Kreuzung zwiſchen Adonis und G. B. Shaw wäre mir nicht reſtlos ſymphatiſch. Trotzdem,— es bleiben genug übrig, es gibt eine ganze Armee intereſſanter Männer. Und wenn ich ein⸗ mal gern zu einſam bin, dann nehme ich meinen Seotch⸗Terrier und gehe nebenan in den Kientopp. Da gibts genug intereſſante Männer,— auch in den Filmen, in denen die Jenny Jugo ſpielt.“ Frau Erna Feſt Thomas, die Redakteurin einer Zeitſchrift ſchreibt: Der Durchſchnittsmann iſt doch der beſte „Glauben ſie vielleicht, daß ich, weil ich Film⸗ redakteurin bin, nur für ſchöne Männer ſchwärmed Ich kenne ſo viele ſchöne Männer, die na, ſchwei⸗ gen wir darüber.„Intereſſant“ iſt für mich nur der Mann, mit dem mich geiſtige Intereſſen verbinden, der Mann, der mir durch ſeine Arbeit imponiert. Ich liebe weder ſchlechtgebundene Schlipſe noch Philvp⸗ ſophen, ich ſchätze auch nicht den Weltſchmerz, mit dem ſich viele Mäner ſo intereſſant machen.. Ich ver⸗ ehre keine mondänen Männer, die den ganzen Tag im gelbſeidenen Pyjama mit manikürten Finger⸗ nägeln herumlaufen und auch keine Sportsmäner, die in Badehöschen mit blutig geboxter Naſe ſo rei⸗ zend ausſchauen. Der Mann, der mich intereſſiert, iſt der„Durchſchnittsmann“. Was glauben Sie, was ein Mann für herviſche Kräfte haben muß, damit er auch nicht in Gedanken, allzuraſch aus ſeiner Durch⸗ ſchnittlichkeit herauspurzelt. In Sachen Liebe und Kameradſchaft wird dieſer Mann, der luſtig und ver⸗ gnügt, aber innerlich ruhig und ohne Extravaganz, in dieſer Welt lebt, immer der beſte Partner für die moderne Frau ſein. Er ſoll immer auf alles in der Welt Appetit haben, auch geiſtig ohne Glatze ſein, arbeiten, aber mit Maß und Ziel, Geld verdienen und Geld ausgeben,— dann iſt er für die Frau der intereſſante Maun. Und wenn dann zwiſchen einem Mann und einer Frau neben einer geiſtigen Ge⸗ meinſchaft noch eine Berufs⸗Gemeinſchaft beſteht, dann iſt„er“ ſogar der ſehr intereſſante Mann. Umd ſo einen Mann habe ich mir auch ausgeſucht..“ Ein Wechſel in der weiblichen Mode Ein Blick in die Modezeitungen beweiſt, daß in der weiblichen Modewelt ein bemerkenswer⸗ ter Kampf ausgebrochen iſt; man beginnt der leichten Bekleidung und dem kurzen Rock eine ernſt⸗ hafte Fehde anzuſagen. Die Mode ſteuert auf das lange Kleid zu, wie es früher üblich war. Die neuen Modeſchöpfungen kommen natürlich aus Paris. Sie haben eingeſtandenermaßen einen recht ſelbſtſüchtigen Grund. Die großen Pariſer Modegeſchäfte ſind bei der bisherigen Mode nicht mehr recht auf ihre Koſten gekommen. Das kurze, gerade herabfallende Kleid hat ſich in kurzer Zeit die ganze Frauenwelt erobert. Es hatte, ab⸗ geſehen von anderen Eigenſchaften, vor allen Dingen eine ſehr angenehme finanzielle Seite. Das Kleid für 50 bis 60 4 trug ſich ebenſo gut und gefällig wie ein Kleid für 500 bis 600 4. Die Folge war natür⸗ lich, daß die einfachen, billigen Kleider be⸗ worzugt wurden und daß die großen Pariſer Schneiderateliers ihre wertvollen und koſtſpieligen Schöpfungen nicht mehr abſetzen konnten. Daher der Ruf: zurück zur alten Mode! Die Firmen, die in Paris die Mode diktieren, leben von dem Wechſel der Mode und von der An⸗ fertigung kunſtvoller, extravaganter und koſtſpieli⸗ ger Modelle. Sie beſchäftigen Zeichner, die ſtets etwas Neues entwerfen und dabei ihre Phantaſie ſpielen laſſen. Für dieſe Modeſchöpfer hat ſich die einfache und kurze Frauenbekleidung überlebt. Sie ſtreben nach einer Aenderung und kommen dabei von ſelbſt auf das lange Kleid zurück, weil ſie hier wieder reiche Stoffe verwenden, viel kunſtvolle Arbeit leiſten und dementſprechende Koſten berech⸗ nen können. Aber die Frauenwelt leiſtet Widerſtand. Vielleicht erlebt man es zum erſten Male, daß die tonangebenden Pariſer Mode⸗ häuſer mit ihrem Gebot nicht durchdringen können. Sie befehlen die Rückkehr zur langen Mode. Aber die weibliche Gefolgſchaft erweiſt ſich diesmal als widerſpenſtig. Sie will von einem Wechſel nichts wiſſen. Es iſt ganz intereſſant zu verfolgen, wie der Widerſpruch begründet wir d. Da meldet ſich zunächſt die Sportjüngerin und da heut⸗ zutage die meiſten Frauen irgend einen Sport be⸗ treiben, ſo hat ſie ſehr viele Anhängerinnen hinter ſich. Die kurze Mode ſteht längſt nicht mehr in dem Rufe leichtfertig zu ſein. Der engliſche Dichter Shaw hat ſehr treffend darauf hingewieſen, daß ſie die Männer viel weniger lockt als die frühere Mode. Aber ſie iſt praktiſch, geſund und bequem. Man leſe einmal, was eine ſehr angeſehene Dame der engliſchen Geſellſchaft, Lady Queensberry, von dieſem Geſichtspunkt aus in einer Londoner Zeitung ſchreibt: „Sollen wir Frauen, ſo hört die Lady fragen, wirklich ſolche Schafe ſein, daß wir uns eine un⸗ bequeme und ungeſunde Kleidung aufdrängen laſ⸗ ſen, nur um den tyranniſchen Modezeichnern einen Gefallen zu bun? Nein, ſo antwortet ſie, nach meiner Anſicht muß es bei dem kurzen Rock bleiben. Wie ſollen wir Golf ſpielen oder gazellengleich auf dem Tennisfeld umherſpringen, wenn wir durch lange Röcke auf Schritt und Tritt behindert werden? So unlogiſch wir Frauen auch ſein ſollen, ſo wird uns unſer geſunder Menſchenverſtand doch davor bewahren, daß wir unſere Geſundheit wieder der Mode opfern, nachdem wir von der Freiheit einen ſo A, ſtlichen Geſchmack erhalten haben. Die ver⸗ münftige und bequeme Kleidung der Gegenwart iſt für die Frau eine Errungenſchaft und ein Beweis ihrer Unabhängigkeit“ In denſelben Ton ſtimmt die Aerztin ein. Auch ſie fordert: es muß bei dem kurzen Rock bleiben. Sie warnt vor der Rückkehr zu Kleidern, die den Boden berühren und auf dieſe Weiſe allerlei Krankheitskeime aufnehmen. Nach Jahrhunderten un vernünftiger Kleidung, ſo urteilt eine engliſche Aerztin, hat die Frauenmode endlich ein Modell geſchaffen, das nicht nur vernünftig, beguem und ſchön iſt, ſondern, was wichtiger iſt, auch geſund und hygieniſch. Aber, ſo fragt ſich auch die Aerztin, wird die Tyrannin Mode diesmal wirklich die Erfahrung machen, daß ſie ihre Zaubergewalt über die Frauen⸗ welt verloren hat? Es gehört nun einmal zu der weiblichen Ueberlieſerung, daß man die Mode mit⸗ macht. Es kann ſich erſt in der Zukunft zeigen, wie weit ſich dieſer Erfahrungsſatz diesmal als unrichtig erweiſt. Vorläufig ſcheinen die Modehäuſer und die Frauenwelt einen Kompromiß geſchloſſen zu habem. Die Pariſer Firmen haben darauf verzichtet, ihren Willen aufzuzwingen. Sie ſind klug und machen den Verſuch, die Frau langſam wieder für das lange Kleid und die hohe Taille zu gewinwen. Sie haben ſich inſofern gefügt, als das lange Kleid nur abends für Geſellſchaftszwecke getragen wird. Das Nach⸗ mittagskleid wird nur ein wenig länger getragen als bisher und am Vormittag braucht der Rock nur das Knie zu bedecken. Auf dieſe Weiſe kommen die Modehäuſer wenigſtens zum Teil auf ihre Koſten. Wobei ſie wohl hoffen, daß das lange Abendkleid ſich allmählich den ganzen Tag erobern wird. Mal was anderes! Küchenzettel⸗Vorſchläge, die nicht jeder kennt Haben Sie ſchon einmal„Pikante Mandel- ſuppe“ gegeſſen? Hier das Rezept dazu: Vier ſo⸗ genannte Milchbrötchen werden zerſchnitten, mit eini⸗ gen Porreezwiebeln, jungen Mohrrüben, Sellerie⸗ ſtückchen ſowie etwa vorhandenen Reſten von gekoch⸗ tem Kalb⸗ oder Hühnerfleiſch und 3 hartgekochten Eiern mehrmals durch die Fleiſchhackmaſchine ge⸗ trieben, bis der Brei fein und geſchmeidig iſt. Man läßt das Gemenge mit etwa.2 Liter Waſſer un⸗ gefähr 1 Stunde zu einer ſämigen Suppe verkochen. Hierauf wird ein Viertelpfund gehäuteter Mandeln, unter denen ſich einige bittere befinden, durch die Mandelreibe getrieben mit einigen Tropfen Waſſer geſchmeidig gemacht und ſamt der nicht mehr kochen⸗ den Suppe durch ein Haarſteb gerührt. Die Suppe wird mit Salz und einigen Tropfen engliſcher Tunke gewürzt und nach Belieben mit geröſteten Weißbrot⸗ ſchnitten zu Tiſch gegeben. 5 Zu den appetitanregenden und zugleich nahr⸗ haften Gerichten gehört auch eine Hühnerſuppe mit Dillklößchen. Dieſe ſieht folgendermaßen aus: Von einem alten Suppeuhuhn kocht man eine gute Fleiſchbrühe, die man auch durch die Beigabe von etwas Rinderniere und Leber noch etwas kräf⸗ tiger im Geſchmack geſtalten kann. Von dem Klein⸗ fleiſch, das man von den Flügeln, Hals und Rücken ablöſte, ſchneidet man ganz feine Streiſchen, die man in die klare Brühe legt. Zu den Dillklößchen hackt man ein Sträußchen Dill und Peterſilie recht fein. In einer Kaſſerolle läßt man 50 Gramm Butter zergehen, gibt etwa 100 Gramm feingeriebene Semmel, die gehackten Kräuter und eine knappe Obertaſſe halb Milch, halb Sahne hinzu und läßt das Ganze unter ſtändigem Umrühren zu einem ſteifen Brei werden, der ſich vom Topfe löſt. Erkaltet wird der Teig mit—3 Eiern und nach Bedarf(d. h. bis ein Probeklößchen im kochenden Waſſer zuſammen⸗ hält) mit etwas Mehl verrührt. In Salzwaſſer oder Würfelfleiſchbrühe werden die Klößchen gekocht, bis ſie hochkommen und dann in die Suppenſchüſſet ge⸗ tan. Die Suppe ſelbſt gießt man erſt unmittelbar vor dem Anrichten vorſichtig über die Klöße. Kennen Sie„Verlorenes Huhn“? Wenn ich Ihnen die Zutaten zu dieſem Gericht nenne, wer⸗ den Sie zunächſt etwas befremdet ſein. Doch wagen Sie getroſt den Verſuch, der Ihren abwechſlungs⸗ bedürftigen Gaumen nicht enttäuſchen wird. Ein älteres, halbweich gekochtes Huhn wird in Stücke geſchnitten, wie man ſie zu Frikaſſee nimmt. Zwei bis drei Pfund noch grüne lalſo unreife) Birnen werden geſchält und geviertelt und mit einem Halb⸗ pfündchen durchwachſenen Speck in einem geräumi⸗ gen Kochgefäß untergebracht, allwo man ſie mit der Hühnerbrühe bedeckt ein halbes Stündchen ſchmoren läßt. Hierauf geſellt ſich das Hühnerfleiſch zu der Verbindung und erwartet langſam brodelnd ſeine völlige Weiche. Ein wenig Zitronenſaft verſchärft nach Belieben den feinſäuerlichen Geſchmack des Gerichts, zu dem Dampfkartöffelchen paſſen. Doch nun genug des„Hühnerthemas“, das freilich zur Zeit beſonders aktuell iſt, weil Schlachthühner gegen⸗ wärtig zahlreich vorhanden und demzufolge preis⸗ wert ſind! Wenden wir uns den Gartenfrüchten zu, unter denen die Gurken jetzt eine hervorſtechende Rolle ſpielen. Man kann die Reize der leicht etwas weichlichen„Schmorgurke“ auf zweierlei Weiſe er⸗ höhen, indem man ſie nämlich entweder mit einer feinen Kräutertunke oder mit einer kräftigen Schin⸗ kentunke auf den Tiſch bringt. Im erſteren Falle werden die geſchälten, entkernten und in fingerlange Streifen geſchnittenen Gurkenſtücke in Salzwaſſer vorſichtig weichgekocht und mit kleinen Fleiſchklöß⸗ chen, die ebenfalls in Salzwaſſer die nötige Gare erreichten, in einer tiefen Schüſſel angeordnet. Hier⸗ auf tritt die Kräutertunke auf den Plan.„Man nehme“(ſo man hat, und um den klaſſiſchen Koch⸗ buch⸗Ausdruck zu gebrauchen! ein paar Stengelchen Kerbel, Eskadron, Baſilikum, eine Idee Majoran, Thymian und einige Blätter mürben Salat. Dies alles wird feingehackt. In einer Kaſſerole rührt man 2 Eßlöffel Mehl mit kaltem Waſſer recht klar, fügt 3 Eidotter und die Kräuter hinzu und rührt das Ganze im Waſſerbade dicklich. Zuletzt wird dem Ge⸗ menge noch etwas feingehackter Spinat hinzugefügt 3 8 Pfeffer abgeſchmeckt, über die Gurken gen 8 und das Ganze mit wenig Salz und einer Ides. 5 2 1—— FW re eee r ee eee. 3 8 N 1 4 1 0 1 1 a * Donnerstag, den 9. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 14 Sportliche Am den DB.-Pokal Zwiſchen runde ohne Süddentſchland am 12. Jauuar Man kann es ſich erſparen, über den Wert oder Unwert der Bundespokalſpiele zu ſprechen, nachdem in den letzten Monaten wiederholt und in aller Ausführlichkeit feſtgeſtellt worden iſt, daß die Kämpfe um frühere große Bedeutung und Anziehungskraft faſt ganz eingebüßt haben. Zumal in Süddeuſchland ſchenkt man dieſer Veranſtaltung kaum noch Beachtung. Selbſt in den Kreiſen des Verbands⸗Vorſtandes nicht. Man behandelt den Pokal in den letzten Jahren nach dem folgenden Rezept: es wird eine möglichſt ſchwache Mannſchaft geſtellt, die die Aufgabe hat, ſchon in der Vorrunde auszuſcheiden damit man von der weiteren— unter den gegebenen Um⸗ ſtänden nur läſtigen— Teilnahme an den nächſten Runden befreit iſt. In dieſem Jahre iſt denn auch Süddeutſchland in Magdeburg mit einer mehr als ſchwachen„Repräſen⸗ tativen“ durch Mitteldeutſchland wieder prompt„ausge⸗ laden“ worden. Die Zwiſchenrunde wird ohne Süddeutſch⸗ land ausgetragen und das iſt den Leuten ſüdlich der Main⸗ linie nur recht. Mittel⸗, Norddeutſchland, der Baltenverband und Berlin haben das Vergnügen, den Pokalkampf zu Ende zu führen. Für die Zwiſchenrunde am 12. Jan. ſind folgende Paarun⸗ gen getroffen worden: In Hamburg: Mitteldentſchland gegen Norddeutſchland: In Stettin: Baltenverbaud gegen Brandenburg. Einiges Intereſſe beanſprucht der Kampf in Ham⸗ burg. Die beteiligten Verbände legen den Pokalſpielen immerhin noch einen beſchränkten Wert bei, ſie wenden ſo gar ein wenig Ehrgeiz an den Sieg. Dadurch wird natür⸗ lich der allgemeine Wert dieſer Konkurrenz nicht wieder⸗ hergeſtellt, es bleibt lediglich der Reiz einer Kraftprobe zwiſchen zwei Landesverbänden des DyB. Zum Ham⸗ burger Treffen haben die beiden Verbände ſogar ihre ſtärkſten Mannſchaften nominiert. Mitteldeutſchland ſpielt mit Richter; Geißler, Schmidt; Schmöller, Edy, Brödel;: Boch, Hofmann, Krauß, Helmchen, Sackenheim. Nord⸗ deutſchland tritt an mit Blunk; Beier, Riſſe; Wahn, Lud⸗ wig, Stölting; Sommer, Stahmer, Widmayer, Wolpers Politz. Auf den erſten Blick erſcheint die mitteldeutſche Mannſchaft als einheitlicher und ſtoßkräftiger. Der Norden hat aber mit ſeinen Pokalmannſchaften ſchon manche Ueber⸗ raſchung gebracht und da zudem der Kampf in Hamburg ſtattfindet, ſo glauben wir noch nicht ohne weiteres an einen Sieg der Mitteldeutſchland.— Zum Stettiner Spiel muß Berlin mit einer geſchwächten Mannſchaft an⸗ treten. Schwach iſt vor allem die Verteidigung. Immer⸗ hin dürfte aber ſelbſt diefe Berliner Mannſchaft genügen, um gegenn den Baltenverband wenigſtens einen knappen Sieg zu holen. Aus der Badiſchen Turnerſchaft Die bevorſtehenden Turntage der Badiſchen Turngaue, die durchweg in den Monaten Januar und Februar vor ſich gehen, zu Beginn des feweiligen Kalenderjahres rechenſchafthebend für das Vergangene und zielſetzend für die bevorſtehende Jahresarbeit, werfen bereits ihre Schatten roraus. Der Vorbereitung dienen insbeſondere die Verſammlung der Vereinsvertreter und die Gauturn⸗ ratſitzung des Bad. Neckar⸗Gaues im Mittelpunkt desſelben, in Heidelberg. Das gleiche kann von der N N . „Colin!“ rief Molly begeiſtert.„Wir ſind geret⸗ tet! Das iſt Joan Willmot, die in der Schule in Brüſſel meine beſte Freundin war. Und ſie iſt ver⸗ heiratet. Du haſt mir damals ein Stückchen deines Hochzeitskuchen aus Amerika geſchickt, erinnerſt du dich, Joan?“ Nachdem ſich der junge Mann die Hand an einem Leinwandfetzen abgewiſcht hatte, reichte er ſie Joan. „Das trifft ſich ausgezeichnet!“ erklärte er.„Wie nett von Ihnen, daß Sie Mollys Gardedame ſpielen wollen! Dann iſt ja alles in Ordnung, nicht?“ Jovan blickte amüſiert von einem zum andern. „Hätte einer von euch vielleicht die Liebenswürdig⸗ keit, mir zu verraten, worum es ſich handelt?“ „Aber Molly!“ ſchalt der Maler.„Haſt du denn noch nichts geſagt?“ „Sag du's ihr doch!“ ſchmollte ſeine Braut. „Nun,“ begann Colin langſam,„es iſt nämlich ſo: Ich bin mit einer Forſchungsexpedition hier und wohne in einem Hauſe drüben am Berge. Molly möchte unbedingt einmal den Mond über dem Ge⸗ birge aufgehen ſehen. Dazu muß ſie die Nacht in meinem Heim verbringen, denn die Straßen auf der anderen Seite ſind nach Einbruch der Finſternis nicht allzu ſicher. Jedenfalls kann man keinen Eſeltreiber dazu bewegen, nächtlicherweiſe da zu gehen, denn ſie fürchten ſich jämmerlich vor den dort ſpukenden Gei⸗ ſtern. Der Mann, mit dem ich zuſammenwohne, fährt heute abend nach Kairo und ſo wird ſein Zim⸗ mer frei. Mollys Vater hätte mitkommen ſollen, aber er leidet an ägyptiſchen Leibſchmerzen. Und morgen iſt die letzte Vollmondnacht. Den nächſten Vollmond wird Molly hier nicht mehr ſehen, weil ſie in der kommenden Woche abreiſt. Selbſtver⸗ ſtändlich kann ſie nicht die Nacht allein bei mir blei⸗ ben. So dachte ich, das heißt Molly meinte— wenn ſie eine verheiratete Frau fände — ihr Rundſchau Turnratsſitzung des Mannheimer Turngaues am kommenden Montag geſagt werden. Im übrigen werden die ſtillen Wintermonate zu aus⸗ giebiger Lehrarbeit auch weiterhin benützt. Beſonders der Bad. Neckarg au hat dieſes Mal einen umfangreichen Arbeitsplan. Er verſammelt in Heidelberg die Männer⸗ turnwarte und Vorturner ſowie die Volksturnwarke ſeiner N I* den DßB⸗Pokal ihre Gering dd Uebungsſtunden. Im Pforzheilmer⸗ Gau ſind die Frauen⸗ und Mädchenturnwarte tätig, um aus dem kurz vor Jahresſchluß vor ſich gegangenen Frauenturnwartelehrgang des Badiſchen Turnkreiſes in Baden⸗Baden Gewinn zu ziehen. Mit einer Turnausſchuß⸗ Sitzung verbindet die Ortenau in Offenburg eine Turnwarteverſammlung. Zu verwerken wäre außerdem noch die Schwimmwartetagung des Gaues Hegau⸗ Bodenſee in Radolfzell, die Hauptſpielwarte⸗ verſammlung des Karlsruher Turngaues, und die Jahreszuſammenkunft der Vereinspreſſewarte im Mannheimer Turngau. Gr. Die Handballrückſpiele im Mannheimer Gau Am kommenden Sonntag ſind wiederum ſämtliche Auf⸗ ſtiegsklaſſen⸗Mannſchaften beſchäftigt, da der Spielbetrieb am 19. 1. wegen des Gauturntages eine Unterbrechung erfahren wird. Die wichtigſten Treffen ſind: TV. 1846— Hockenheim und TV. Seckenheim— Tgde. Ketſch. Beide Anwärter, 1846 auf eigenem Platze, Ketſch auf fremdem Gelände, müſſen auf der Hut ſein. Germania empfängt Viernheim und dürfte nicht ganz ohne Ausſicht auf Ge⸗ winn antreten. Sandhofen wird der 1b Mannſchaft von 1846 kaum Gelegenheit geben, erfolgreich zu ſein. Zuſammen mit den Spielen der übrigen Klaſſen kreten ſich gegenüber: TV. 1846— TV. Hockenheim; Tbd. Aufſtiegsklaſſe: T Germania— Tod. Viernheim; TV. Serkenheim— Tade. 2 Ketſch; TV. 1846 1b TV. Sandhofen. -Klaſſe: Tbd. Germania 2.— Töböd. Viernheim.; TV. Seckenheim 2.— TV. Feudenheim.; TV. Secken⸗ heim 2.— Tbd. Germanla 2. 1846 2b?:—WZ MTG. 1. Neckarau 2.— Tgde. Ketſch 2. Tgde. Käfertal 1.— 7. Kirrlach 1. Jugend: Feudenheim— Sandhofen; Seckenheim— 1846 K; TV. 46 B— Hockenheim; Ketſch— Neckarau; Käfertal— Kirrlach. Gr. Handball im Vadiſchen Turnkreis Allmählicher Ausklang in den Gruppenſpielen der Meiſterklaſſe Bis Ende Januar werden die 5 Gruppenſieger der Ba⸗ diſchen Meiſterklaſſe feſtſtehen. Wenn auch nur noch wenige Spiele zu erledigen ſind, iſt, bis auf Gruppe 5, in welcher Baden⸗Konſtanz als Erſter durchs Ziel gehen konnte, in den übrigen die Lage noch abſolut ungeklärt. Jedes der reſtlichen Spiele erhält deshalb ſeine beſondere Bedeutung. Dieſes iſt auch von den 5 Begegnungen des kommenden Sonntags bei dreien der Fall. In Gruppe 1 iſt es Polizei Heidelberg, welche Tgde. Heidelberg zu überwinden hat. Einen ſchweren Gang hat auch der Anwärter in Gruppe 2, TV. 62 Weinheim, der in Durlach antreten muß, desgl. in Gruppe 3 der TB. Lörrach, der in Lahr ſein verletztes Spiel zu gewinnen verſuchen wird. Die übrigen Spiele ſind von untergeord⸗ neter Bedeutung. Der Spielplan für den 12. 1. 1930 iſt: Gruppe 1: Poligei Heidelberg— Tgde. Heidelberg. Gruppe 2: TV. Durlach— TV. 32 Weinheim. Gruppe 3: KTV.— MTV. Karlsruhe Gruppe 4: TV. Lahr— TV. Lörrach; TV. Oiten⸗ heim— TV. Sulz. Gr. Dae Nàteel Namo Der Roman eines geheimnisvollen Regypters von V. Williams Deutſches Recht bei Ga. Müller⸗München „Joan, du tuſt es doch, nicht wahr, mein Lieb⸗ ling?“ flötete die Freundin. „Wir haben bloß zwei Betten,“ fuhr Colin ſort. „Sie können das Zimmer meines Freundes nehmen und Molly bekommt das meinige. Ich ſelber kam⸗ piere auf dem Wohnzimmerſofa. Es iſt wirklich nicht weiter unbequem. Wir haben natürlich kein elektriſches Licht. Aber wir haben ein Badezimmer und.. und einen ſehr angenehmen Koch. Und Mo⸗ hammed, ſo heißt der Burſche, iſt überhaupt gar kein ſo übler Herrſchaftsdiener...“ „Aber was wird Vater Dalton ſagen?“ fragte Joan zögernd. „Papa? Oh, mit dem werde ich ſchon fertig!“ rief Molly.„Joan, du biſt ſo lieb!“ „Es iſt wirklich ſehr gütig von Ihnen, Frau— Frau—— „Großer Gott, ich habe euch ja nicht bekannt ge⸗ macht! Herr Colin Beck— Frau.. Molly brach verlegen ab.„Oh, Joanie, ich habe den Namen deines Mannes vergeſſen!“ „Averil!“ ſagte Joan raſch.„Und wann braucht ihr mich denn nun? Heute ſchon? Und wie kommen wir hin?“ „Ich glaube, wir verſchieben es bis morgen,“ er⸗ widerte der Maler.„Dadurch gewinne ich Zeit, um alles zu einem würdigen Empfang vorzubereiten. Außerdem muß ja Molly doch auch erſt ihren Vater verſtüändigen. Ich erwarte Sie beide morgen nach⸗ mittag um vier an der jenſeitigen Landungsbrücke.“ Er begann ſeine Staffelei einzupacken.„Molly— Schatz, ich werde dieſe Skizze ein andermal fütr dich fertigmachen. In einer halben Stunde wird's finſter und ich habe noch einen weiten Weg nach Haus. Grüß Gott, liebe Frau Averil, ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Liebenswürdigkeit!“ Inventur- Ausverkauf Niisseri Sie sperren? Peœecten Sie die recdikel hereabgesegfen Preise unserer QllifsftsWerer, Kcufer Sie eule, Sle sparen für morgen! Brechenmacher in Mannheim Das Programm. Montag(13. Januar): Begrüßung durch den Ver⸗ treter der Stadt Mannheim ſowie burch Beztrksvorſitzen⸗ den, Georg Herzog. Anſchließend ein halbſtündiger Vor⸗ trag des Verbands⸗Sportlehrers Brechenmacher„Ziel und Weg der Ausbildung.“ Täglich von—.30 Uhr praktiſche Körperſchule für Fußball. Anſchließend an die praktiſche Ausbildung Vorträge und Filme. An Filmen kommen zur Vorführung: 1. und 2. Teil vom Fußball. Lauf der deut⸗ ſchen Mannſchaft. Gymnaſtiſche Fibel der deutſchen Sport⸗ behörde⸗München. Länderkampf Deutſchland— Frankreich. „Wie werde ich Deutſcher Meiſter“. Gerichtszeitung Schöffengericht Ludwigshafen a. Rh. Darf ein Arbeitsloſer als Beſtitzer eines Gewerbebetriebes Unterſtützung beziehen? Mit dieſer Frage mußte ſich das Schöffengericht Ludwigshafen befaſſen. Ein Gaſtwirt war ſeit 1915 Arbeiter in einer Fabrik. Seine Wirtſchaft ließ er durch die Familie betreiben. Nach Entlaſſung mel⸗ dete er ſich arbeitslos, ging ſtempeln und bezog nach und nach 530 Mk. Der Staatsanwalt ſah darin Be⸗ trug und beantragte eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Der Verteidiger führte dagegen aus, die Unterſtützung ſei kein Almoſen, ſondern ein recht⸗ licher Anſpruch aus einem Verſicherungsverhältnis. Das Gericht kam zu einem Freiſpruch man⸗ gels ausreichender Beweiſe, da der Angeklagte im guten Glauben gehandelt habe und ein in Ehren alt⸗ gewordener Staatsbürger ſei. Gewünſcht hätte man, daß nicht eine Freiſprechung allein aus ſubjektiven Gründen erfolgte, ſondern daß die Urteilsbegründung die grundſätzliche Seite des Falles beleuchtet und geklärt hätte. Denn es iſt wichtig für die Allgemeinheit, zu wiſſen, ob nach den bis Oktober vorigen Jahres geltenden Beſtim⸗ mungen tatſächlich ein Gewerbetreibender als ar⸗ beitslos gewordener Arbeiter einen Rechtsanſpruch auf Unterſtützung beſeſſen hat oder nicht.—.— Aus Mundfunk Programmen Freitag, 10. Januar Uhr: München: Schallplattenkonzert. Uhr: Stuttgart: Schloßplatzkonzert. Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schallplatten. : München: Stunde der Frau. 15.15 8 kfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: München: r A Weltliteratur. 16.90 Uhr: Münche Konzert. 17.15 Uhr: Münch Klaviertrio. 18.05 Uhr: Stu Berufskundlicher Frauenberufe. 18.35 Uhr: Frankfurt, ſon'ſche Diät, Stockholr 11.20 12.00 13.15 14.45 Konzert, Vortrag: Stuttgart: Ueber Ger⸗ n : Konzert. * 10.00 Uhr: Berlin: Konzert, Breslau: Heitere Lieder, Frankfurt, Stuttgart: Von Man n⸗ heim: Badens Wirtſchaftscharakter, Daven try: Flötenſoli, Prag: Konzert.„ 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart Chanſons, KS ⸗ nigswuſterhauſen: Aus der Staatsoper. Ber⸗ lin:„Boris Godunow“, München: Unterhaltung. 20.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Sinſontkekon⸗ zert, Hamburg: Volk ml. Konzert, Langen⸗ berg?„Die unſterbliche Stimme: Battiſtini. Prag, Stockholm: Konzert, Wien:„Ruſalka“ Oper von Dvorak, Zürich: Cellrabend. Tragikomödie: 20.15 Uhr: Berlin,. Breslau: 0 „Summa ſummarum“, Brünn: Konzert, Kattowitz Sinfoniekonzert. 20.30 Uhr: Berlin, Breslau: Neue Rundfunkmuſik, Budapeſt: Konzert, Malland, Turin: Sin⸗ foniekonzert. 2 f 8 20.45 Uhr: Langenberg: Hörſpiel„Rendezvous“, London: Leichte Muſik. 5 5 21.00 Uhr: Rom: Oper„La Mascotte, Zürich: Vie⸗ derſtunde. 21.45 Uhr: Berlin: Unterhaltung, Breslau: Ans Konzert. 4 Felix Holländer Sport, Da⸗ aller Herren Länder, München: K 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: lieſt aus eigenen Schriften, München: ventry: Berliogzkonzert. 22.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: plauderei: Hier iſt der neue Großſender. 25.45 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Sport. 24.00 Uhr: London: Tactzmuſik. 00.30 Uhr: Frankfurt: Nachtkonzert. * Schallplatten⸗ 19.05 Uhr ſpricht von Mannheim über Frankfurt und Stuttgart: Prof. Dr. Blauſtein„Syndikus der Han⸗ delskammer Mannheim tber das Thema:„Badens Wirtſchaftscharakter. ten der Bad Landeswelterwarte Karisruhe See Luft- S 2 K 2 Wind ed a e ee e 1 un 8 S8 5 N Richt. Stärke Wertheim 151— 1 1 1 finn bedeckt Königsſtuhl] 568 781.8 993 1 W. leicht bedeckt Karlsruhe 120 763.8 1 1 SW ſchwach 5 Bab Bad. 213 762.7 3 2 1 S leicht Nebel Biſlingen 763,4 4 5 21 SW. ſchwach b deckt Fa Hof 1275 624.7 2 3 2 SW. friſch Nebel adenweil.— 769,7 2 7 1 SW leicht bedeckt St. Blaſien 780— 11 4 2 W 8 Regen Bad. Dir..-— 8 SN„beiter Kühlere maritime Luft hat uns erreicht und vorübergehend zu leichten Niederſchlägen geführt. Im Gebirge iſt Neuſchnee gefallen. Da über dem Feſtland die allgemeine weſtliche Luftſtrömung wieder hergeſtellt iſt, werden wir bis auf weiteres veränderliches Wetter behalten. Wetterausſichten für Donnerstag, 10. Jan.: Fortdauer des Weſtwetters. E—————— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuflleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Geri und alles übrige Franz Kircher— 12 und geſchüftliche Mik⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. gas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, R 1,—8 „Nicht nötig,“ lächelte Joan,„ich freue mich ja ſelbſt darauf. Umherſchleichende Löwen ſind doch wohl nicht zu fürchten?“ „Das gerade nicht!“ grinſte Colin.„Aber Scha⸗ kale werden wir vielleicht hören. Ihr Geheul klingt wie der Ton einer verſtimmten Poſaune!“ „Ich gehe mit dir zum Boot hinunter, Colin. Du auch, Joan?“ „Ich möchte lieber hier noch ein wenig ſitzen blei⸗ ben und den Sonnenuntergang betrachten. Wo treffen wir uns morgen, Molly?“ „Ich komme zum Mittageſſen zu bir ins Hotel!“ Das Brautpaar winkte fröhlich zum Abſchied und verſchwand Arm in Arm hinter der Wirrnis ver⸗ borſtener Säulen. Ein paar Sekunden lang hallten noch ihre Tritte auf den Steinen, dann lag laſtende Stille über dem Tempel. Es war die herrliche Stunde des Sonnenunter⸗ gangs. Der Hof war magiſch in roſa Licht getaucht. Zwiſchen den ockergelben Säulen ſah man den heili⸗ gen Strom, in dem ſich die Pracht des weſtlichen Himmels ſpiegelte, glutüberhaucht dahinfließen und purpurne Schatten dämpften die zackigen Umriſſe der Berge, die wie Schildwachen dem Nil zur Seite rag⸗ ten. Aus der Häuſergruppe oberhalb des Tempels ſttegen linde Rauchwölkchen in die Abendluft. Vom Waſſer her klang verloren das Geräuſch der Stadt, vermiſcht mit dem melancholiſchen Geſang der Fluß⸗ matroſen. Joan ſaß und grübelte. Sie war nur drei Jahre älter als Molly Dalton, aber beim Anblick diefer zwei glücklichen fungen Menſchen war ſie ſich wie eine Hundertjährige vorgekommen. Wie ſelbſt⸗ ſüchtig iſt doch Liebe, dachte ſie, und immer auf die eigenen Wünſche verſeſſen! Mit keinem Wort hitte Molly ſie nach ihrem Gatten gefragt. Wie ſollte ſie auch, ba ſie das ganze Köpfchen voll hatte von ihrem geliebten Colin! Ein netter ſauberer Burſche übri⸗ gens und ein echter Künſtler. Das merkte man an feinen Händen. Wie ſein Auge aufgeleuchtet hatte, als ſie und Molly den Tempel betraten. Ein Luftzug, kühl und feucht, wirbelte den Sand am Tempelboden auf. Es war nun dunkel geworden. Zur Linken blinkten in der Ferne gelbe Lichter am Flußufer und jenſeits des Nils lohte die rote Flamme eines Bergfeuers grell in die ſinkende Nacht. Joan erhob ſich von dem Säulenſockel, auf dem ſie geſeſſen, und es fröſtelte ſie ein wenig. Wie oft hatte man ſie gewarnt, nach Sonnenuntergang is Aegypten ohne Hülle im Freien zu bleiben! Sie blickte auf die Uhr. Beinahe ſieben. Es blieb ihr noch Zeit, durch die Stadt zurückzugehen, bevor ſie ſich zum Abendeſſen umziehen mußte. Sie wollte den Gang an der Abul⸗Haddoͤſchadſch⸗Moſchee vorfüber wählen, ihren Lieblingsweg. Auf dem Vorhofe Ramſes II., hinter dem Tem⸗ pel, mit den Bildern jenes mächtigen Herrſchers, ſteht die einfache kleine Moſchee, nach einem moham⸗ medaniſchen Heiligen benannt, beſſen ſterbliche Ueber⸗ reſte in einem Gruftgewölbe ruhen. Es geht die Sage, baß er in dem einſt herrlichen Ammon⸗Tempel die vergrabenen Gold⸗ und Silberſchätze Amenho⸗ teps III. entdeckt und um den verderblichen Einfluß dieſes Reichtums auf ſeine Zeitgenoſſen hintanzu⸗ halten, ſeine Moſchee auf dem verheimlichten Ver⸗ ſteck des Schatzes errichtet hatte. Aus einem Winkel des verfallenen Tempels erhebt ſich das ſeltſame weißgetünchte Minarett, und ſogar einige der Säu⸗ len, die der Pharab einſt dem Sonnengott zu Ehren aufgeſtellt hatte, wurden zur größeren Glorie Allahs in die Wände eingemauert. Neben der Moſchee windet ſich ein ſchmaler Gang zwiſchen zwei hohen Mauern, ein romantiſches Plätzchen, das Joan bei ihren häufigen Beſuchen in ihrer Phantaſie mit Geſtalten aus„Tauſend⸗ undeiner Nacht“ bevölkert hatte. Der Gang mündete auf einen offenen Platz zwiſchen Lehmhäuſern und niedrigen Dächern, von wo ein ſchmales Gäßchen in den wirren Lärm ber verkehrsreichen Marktſtraße führte. Es herrſcht ſchon nächtliche Finſternis, als Jvan den Durchgang betrat. An einem Ende verbreitete eine Oellampe, an einen Wandarm befeſtigt, ſpär⸗ liches Licht. Eben wollte die junge Frau ins Freie treten, als plötzlich auf dem Mauerſims, ungefähr einen halben Meter über ihr, ein Turban auftauchte, und darunter ein ſchwarzbraunes Antlitz. Unwill⸗ kürlich fuhr ſie zurück, denn ein Araber kletterte jetzt hurtig herüber und ſprang neben ihr zur Erde. Er trug einen weißumwickelten Gegenſtand. Ohne zu ſprechen und ſelbſt ohne Joan anzublicken, drückte er ihr haſtig das Bündel in die Hand und rannte ſpornſtreichs auf bloßen Füßen über den offenen Platz davon. Joan ſah ſein Gewand flattern, als er um die Gaſſenecke bog. Dann verſchluckte ihn die Nacht.(Fortſetzung folgt) MANNHEIN 1 Donnerstag, 9. Januar 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 14 Befriedigende Entlastung der Reichsbank Reichsbankausweis vom 7. Januar Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Januar hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten, in der erſten Januarwoche u m 653,9 auf 2537/6[verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Reichs ſchatz we chſeln um 216,8 auf 23,9 Mill., dte Beſtände an ſonſtigen Wech⸗ ſeln und Schecks um 237,8 auf 269,9 Mill./ und die Lombard beſtände um 199,4 auf 51, Mill./ abge nommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 473,4 Mil l. 1 in die Kaſſen der Bank zu⸗ r ückgefloſſen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 438,0 auf 4604,7 Mill., derjenige an Renten⸗ bankſcheinen um 34,4 auf 362,3 Mill. verringert. Dem⸗ entſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 48,0 Mill.& erhöht. Die fire m⸗ den Gelder zeigen mit 584,5 Mill. 4 eine Abnahme um 170,7 Mill. AI. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 9,9 auf 2687, Mill.& erhöht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 90,7 auf 2283,8 Mill., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 9,2 auf 403,8 Mill./ zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 45,3 v. H. in der Vorwoche auf 49,6 v.., diefenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 53,3 v. H. auf 58,4 v. H. Der Londoner Diskont unverändert London, 9. Jan.(United Preß.) Entgegen den Er⸗ wartungen wurde der Diskonſatz der Bank von England in der heutigen Sitzung des Direktoriums nicht verändert. * Für Donnerstag hatte man allgemein eine Ermäßigung der Londoner Diskontrate für ſehr wahrſcheinlich gehalten und dieſe ſowohl mit der Zunahme der Gold⸗ beſtände, als vor allem mit dem niedrigen Stande bes Londoner Privatdiskontes begründet. Das Gegenargument, das durch eine Londoner Herabſetzung des Sterlingkurſes entſprechend der gewichenen engliſchen Zinshöhe ſich gegen den Dollar verſchlechtert, wurde durch die Wahrſcheinlichkeit, daß auch die übrigen europäiſchen Länder, alſo auch Deutſchland, mit einer Diskontermäßi⸗ gung folgen, ausgeglichen. Dazu wird nach den jüngſten Diskuſſionen der City Newyork auch eine Ermäßigung der Newyorker Diskontrate von jetzt 4,5 auf 4 v. H. erwartet. Wenn ſich London vorläufig zu einer Diskontſenkung noch nicht entſchloß, ſo dürfte dieſes Verhalten wohl auf die augenblicklichen Haager Verhandlungen zurück⸗ zuführen ſein, deren Ausgang man offenbar noch abwarten will. Wahrſcheinlich will auch die Reichsbank erſt nach Ab⸗ ſchluß der Haager Konferenz die Entwicklung des Geld⸗ marktes im Januar noch abwarten, um dann Ende Januar oder Anfang Februar den deutſchen Diskont um ein wei⸗ teres halbes Prozent herabzuſetzen. Zuſammenſchlußtendenzen in der deutſchen Automobilinduſtrie Fuſionsgerüchte um Adler Daimler⸗Benz und Röhr⸗ f Amerikaniſche Pläne der N. A. G. Wie wir zuverläſſig erfahren hat der immer wieber eingeleitete und ebenſo häufig bisher geſcheiterte Verſuch, die deutſche Automobilinduſtrie zu großen Gruppen zu⸗ ſammenzufaſſen und vor allem die Werke mit unge⸗ fähr gleichem Bauprogramm zu einem einheit⸗ lichen Unternehmen zuſammenzuſchließen, neuer⸗ dings wieder praktiſche Geſtalt gewonnen. Die Abſatz⸗ ſchwierigkeiten, die ſich nicht zuletzt aus dem verſtärkten Andrängen der amertkaniſchen Automobilinduſtrie ergeben die ihrerſeits durch die Abſatzſtörung von dem heimiſchen Markt ſtark zum Export gedrängt wird, haben die deut⸗ ſchen Fabriken, die mittlere Gebrauchswagen herſtellen, beſonders getroffen. Die Rückwirkung iſt zu einem Teile das neue Auftauchen des Gedankens, ſich in der Abwehr zuſammenzuſchließen obgleich von anderer fach⸗ männiſcher Seite gerade die generelle Zuſammenſchließung als nicht mehr wirkſam bezeichnet wird(ſiehe auch unſere Ausführungen in Nr. 3 Schrftlg.) Von den Befürwortern dieſes Gedankens wird wieder an die Firmen Adler, Daimler⸗Benz und Röhr gedacht und man will daran Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Effektenbörse 8 8. .⸗G. f. Seilinb. 80,.— 80. Brown, Boveri. 120.0 120,0 Daimler⸗Bengz. 35.28 88. Deutſche Linol. 287,0 239.0 Enzinger Union 82,.— 84.50 Gebr. Fahr. J. G. Farben.. 172.0 178,5 10% Grkr. M. BA. 111,0 18%„„ WA. 135,0 1 Karlsr. Räh. Halb 81.— C. H. Knorr 185, and F. 75 aunh. Gumm Pfälz. Müͤhlenw. 133,0 Portl. Zem. Heid. 118.0 Mh. Elektr..-G. 188.0 1 Rheinmühlenw.. 105.0 Sübd. Zucker. 162.0 8. 9. % Bab. St.-. 27 89,25 70% Bad Rom. Gd 88,50 88,50 8% hafen Stadt 83. 10% Mhm. 9059 100.0 + 3%„ old 88,90 68,90 8% Farben db. 28 102%—— Dadiſche Bant 155,5 Pfälz. Hypoth. B. 180,0 Rh. Hypoth. Bk. 146.0 Rh. Erebitbank. 109,0 Südd. Disconto. 118.5 Durlacher Hof„152.0 Aichbaum n 579—.— „ Preß hefe 130. 9 5 Storch. 151,0 Werger Worms 175,0 168,0 Bad. Aſſekurang. 130,0 Verein dtſch. Oelf. 75.— 75.— Continent. Verf. 47.—.— 1 E Freytag 75.— Mannß, Verſich. 84.— Zellſtoff Waldhof 188.0 Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Peniche Escute 144.2 % Reichs anl. 87,40 D Effekten Bank 112,5 9% 7—.——— D. Hyp. u. Wechſ. 125,5 Ablöſungſch.. 50,— 50,.— D. Ueberſee⸗Bank 99,50 99. 5 ohne 1 67 D. Wertb.(Gold] 82, D. 5. 1 0 Bank. 100,0 Rheinſtahl Salzw. Dresdner Bank 142.0 % Schutzg. 14.. rkfrt. Hyp.⸗Bk. 129,0 129,5 % Ludwigs. 28 83,75 10% Mhm. Gd. 25 99,50 Deſt. Creb.⸗Anſt. 29,75 0 2——. Pfälz. Hyp.⸗Bk., 131.5 131.2 %„ 2 7 6.—— 15,80 Rhe. Grebitzr. 1000 9% Grkr. Mh. 28 5 ein. Cre. 109. . e den e me 5558 1076 8% Preuß. Rogg. 9,05 3% Südd. Feſtwb..——, Südb. Boden⸗C. e Südd. Disconto 1200 % Arkr. M. abg. 72,60 Wiener Bankver. 12,45 3% Rh.⸗M.⸗Don.——— Württ. Notenbk. 150,5 150.5 7% Bad. Kom. Gd. 82. 8% Pfälzer--9 83. % Ry. Hyp. 2. 25 98,.— Nürnberg. Verein—.— Allia 2 202,0 98.— Ran Verf. 52,.— Mannh. Verſ.⸗G.. Transport- Aktien Hapag 99. Heldelb. Straßb. 49.— Nordd. Lloyd.. 86,50 Oeſter.⸗U. St.⸗B..—.— Montan-Aktlen Eſchweil. Bergw 208.0 Gelſenk. Bergw. 188,0 Ilſe Bgö. St. A. 221.0 Kali Aſchersleben—. Kali Salzdetfurth—,— Kali Weſteregeln—.— Klöckner Mannesm. Röhr, 88, 4½% Rhein. Lig. 8175 5% Pfälz. Lig. 80.70 Südbo viq 80,45 eining. L. 1% Pr. 3. B. Big 79,48 Bank Aktien Alg. D. Crebitb. 118,7 Babiſche Bank. 157,0 Barmer Bankver. 118.0 Bayr, Hyp. u. Wb. 142.0 Com. u. Privatb. 149,5 88.75 10⁰.8 Otavi⸗Minen. 5. Phönix Bergbau „ 1108 eilbe. 202.0 Tellus Bergbau. 111,0 Vu. Jaurahütte 51.— Ver. Stahlwerke. 105,8 Industrie-Aktlen enninger K. St. 163.0 0 Löwen München 268,0 Schöfferh. Bindg. 271.0 Schwartz Storch! 150,0 1 Werger Adler Kleyer A. E. G. St.⸗A. 157.7 Aſchaff. Buntp.. 139,0 Bd. Maſch. Durl. 129,5 Brem.⸗Beſig. Oel 81.— Brown Boveri 120,0 Cement Heibelbg. 118,0 2 Karſtadt Chade 1 Chamotte Annw. 97.— Themiſche Albert 44.— Ch. Brockhues Daimler Benz. Dt. Atlant.⸗T.. 3 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 153.0 Dt. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr.— Düſſel. Rat. Dürr 49.— Dyckerh.& Widm. 81.— Eiſen Kaiſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union 84,.— Eßlinger Maſch. 30,25 Ettling. Spinn. 220,0 146,0 Sate E Schleich. 108,0 Fahr Gebr. Piem.— „G. Farben„178,7 1 %„ Bonds 28 102,2 Feinmech. Jetter———, Felt. Guilleaume Self. Bot. 6 Gas 120.0 202.0 Frkf. Pok.& Wit. 32,.— Goldſchmidt Th. 65.40 Gritzner M. Durl.— Grün& Bilfinger 165,0 ald& Neu 30. nfwerk. Füſſen 70.25 ilpert Armatur. 100,0 Hirſch Kupf. u. M. 117.0 Hoch⸗ u. Tiefbau 80,50 Holzmann, Phil. 83.25 Holzverkohl.⸗Id. 86.— 224.0 Jug Erlangen. 91,80 unghans St. A.—.— „„ 170,0 Kamm. Kaiſersl. 102.0 0 Karſtadt Rud.. 127,5 180.0 Klein, Sch.& Beck. 122.2 122,2 Knorr, Heilbr. wiſſen, daß dieſer Plan ſchon ziemlich weit gediehen ſein ſoll. Eine Aeußerung der einzelnen Firmenleitungen hierüber war bis jetzt noch nicht zu erlangen. Für die Verſion, daß der beabſichtigte Zuſammenſchluß nicht ohne die Unterſtützung und Bete iligung des amerika⸗ niſchen Kapitals vor ſich gehen würde, liegt bisher irgend eine Beſtätigung nicht vor und dürfte wohl nach der ebenfalls in Nr. 3 der NM. aufgezeigten, inzwiſchen eingetretenen Entwicklung kaum mehr in Frage kommen. Unſeres Wiſſens haben lediglich zu einem früheren Zeit⸗ punkt zwiſchen Daimler⸗Benz und Amerika in dieſer Richtung loſe Fäden beſtanden; es iſt nach Lage der Dinge nicht anzunehmen, daß dieſe unverbindliche Fühlungnahme feſtere Formen angenommen hat. Wir hören aber noch, daß bezüglich der N. A. G. wei⸗ tergehende Pläne beſtehen, die im Zuſammenhang mit der ſtärkeren Amerika⸗ Orientierung der A. E.., die bekannt⸗ lich Mehrheitsbeſitzerin der N. A. G. iſt, ſtehen dürfte. Ueber die Einzelheiten, dieſer ſchwebenden Pläne iſt im Augenblick Weiteres noch nicht zu erfahren. Maſchinenbau AG. vorm. Beck u. Henkel, Kaſſel.— Gebeſſerte wirtſchaftliche Sitnation.(Eig. Dr.) Von Ver⸗ waltungsſeite wird mitgeteilt, daß bei der Geſellſchaft die im Gang befindliche Rationaliſierung bereits zu einer weſentlichen Ver beſſerung der wirtſchaftlichen Dage geführt hat. Bankſchulden beſtänden z. Zt. nicht. Die Unkoſten konnten vermindert werden. Die Beſchäf⸗ tigung ſei beſonders in der Abteilung Kranbau zufrieden⸗ ſtellend geweſen. Der gegenwärtige Auftrags beſtand liegt etwa 80 v. H. über dem Beſtond zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der diesjährige Abſchluß zum 31. Dezember ſei erheblich günſtiger geſtaltet als der vorjährige. Aller⸗ dings wird auch für das laufende Jahr angeſichts des er⸗ heblichen Verluſtvortrages aus dem Vorjahre von 1138 000 Mark auf eine Dividende nicht gerechnet werden können. O Nengründung in der kosmetiſchen Induſtrie.(Eig. Dr.). Mit 2 Mill. 1 AK. wurde die Dom⸗ Finanz AG. für chemiſche Unternehmungen Berlin begründet als Holdinggeſellſchaft der amerikaniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Firma Hud nut, die bisher an der Guſt av Lohſe AG. und der Chemiſchen Fabrik Goedecke AG., beide Berlin, beteiligt war. * Dividendenänderung bei Kahla⸗Porzellan? Der Aßb⸗ ſchluß für das Geſchäftsjahr 1928 dürfte bei der Porzellan⸗ fabrik Kahla, AG., Kahla, nicht beſonders gut ausfallen. Die Geſellſchaft hat unter den ungenügenden Verkaufs⸗ preiſen für Geſchirrporzellan zu leiden, ſo daß die Befürch⸗ tungen der Börſe, daß eine Dividendenverminderung, die bereits im vergangenen Jahre von 7 auf 8 v. H. erfolgte, wiederum vorgenommen werden muß, berechtigt erſcheinen. Hierbei muß berückſichtigt werden, daß für 1929 die 8 Mill. Mark neuen Aktien erſtmalig voll an der Dividende teil⸗ nehmen, während ſie im Vorfahr nur halbberechtigt waren. Endgültige Beſchlüſſe über das Abſchlußergebnis ſind erſt im ſpäten Frühfahr zu erwarten. * Proteſt bei Engelhardt.— Erfreuliche Abſatzentwick⸗ lung. Die GV. der Engelhardt⸗Brauerei AG., Berlin, genehmigte unter Proteſt gegen 10 Stimmen den bekannten Abſchluß mit wieder 13 v. H. Dividende. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde ebenfalls unter Proteſt die Entlaſtung erteilt. An Stelle des aus dem Auſſichtsrat ausſcheidenden Fabrikbeſitzers Hopf wurde Bankier S. Schönberger in Firma S. Schönberger neu gewählt. Die vorgeſchlagene Schleſiſche Engelhardt⸗Brauerei AG., die dürch die Umwandlung Jer drei bisher als Zweignieder⸗ laſſungen betriebenen Abteilungen Breslau, Warmbrunn und Gottesberg in eine ſelbſtändige AG. bewirkt werden ſoll, wurde bei 491 Stimmenthaltungen eines Aktionärs genehmigt. Ueber die Geſchäftslage im neuen Jahr wurde ausgeführt, daß ſich der Abſatz erfreulich entwickelt habe. Der gegenwärtig ſich ſtark bemerbbar machende Geldmangel bei der Gaſtwirtskundſchaft müſſe von den Brauereien in gewiſſem Umfange befriedigt werden,. Im Frühjahr ſei aber mit einem Umſchwung dieſer Entwicklung zu rechnen. Die Neuoroͤnung in der deutſchen Flaſcheninduſtrie Der alte Verband der deutſchen Flaſchenfabriken, der bisher die Organiſationsfragen innerhalb des Flaſchen⸗ gewerbes regelte und deſſen Aufgabe vor allem darin be⸗ ſtand, die Preiſe wenigstens einigermaßen zu halten, konnte die ihm geſtellten Anforderungen in nicht genügen⸗ der Weiſe erfüllen. Es lag dies vor allem daran, daß die Zahl der Außenſeiter eine recht beträchtliche war und daß auch innerhalb des Verbandes ſelbſt eine Un⸗ zahl von Flaſchentypen und Spielarten durch die Fabriken hergeſtellt wurden. Das neue Flaſchenſyndikat, das kurz vor Weihnachten ins Leben derufen worden iſt, räumt nun mit dieſen Mißſtänden gründlich auf. Außer⸗ halb des neuen Syndikates bleiben zwar immer noch etwa 25 v. H. der deutſchen Geſamtproduktion, die Organi⸗ jation der übrigen 75 v. H. iſt aber eine ſo ſtraffe daß ſich hieraus günſtige Perſpektiven für die Weiterentwick⸗ lung des deutſchen Flaſchengewerbes eröffnen. Von den erfaßten Glasflaſchen les handelt ſich nur um farbige) werden in Deutſchland jährlich mehrere hundert Millionen Stück hergeſtellt. Durch eine gründliche Rationaliſierung innerhalb der einzelnen Fabriken ſowie der Fabriken untereinander, hofft das neue Flaſchenſyndikat die bis⸗ herigen Schäden der Induſtrie beſeitigen zu können. * Bevorſtehende Inkraftſetzung des neuen Weizenzolls gegeünber den Nicht⸗Vertragsſtaaten. Der Zeitpunkt für die Inkraftſetzung des neuen Weizenzolls gegenüber den Nicht⸗Vertragsſtaaten(Konada und Auſtralien] iſt in aller Kürze zu erwarten. Nach dem Geſetz kann die Reichs⸗ regierung den Zoll bis auf 3,50/ herabſetzen bzw. auf 9,50/ je Dz. erhöhen, wobei der Preis von 260/ als Durchſchnittsnotierung der Berliner, Breslauer und Mag⸗ deburger Börſe im viertelmonatlichen Durchſchnitt zu gelten hat. Für die Feſtſetzung des Weizenzolls gegenüber den Nicht⸗Vertragsſtaaten kommt zunächſt die Durchſchnitts⸗ notierung in der Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 1929 in Frage. Ein enropäiſches Zinkverkaufskontor? Die europäi⸗ ſchen Zinkproduzenten verhandeln, wie verlautet, über die Bildung eines Zinkverkaufskontors, das die Fontinentale Zinkproduktion erfaſſen ſoll. Nach Gründung will man an die überſeeiſchen Zinkproduzenten herantreten und ſie zum Beitritt veranlaſſen. Gegebenenfalls ſoll ſogar der Verſuch gemacht werden, das Zinkkartell wieder aufzurichten.— Ein Verkaufskontor ohne die Amerikaner und Mexikaner würde nicht ſehr eindrucksvoll ſein. Ihr Zuſtimmung ſollte man daher vorher und nicht nachher einholen. * Der Seeſchiffsverkehr in Hamburg einſchließlich Altona und Hamburg⸗ Wilhelmsburg im Dezember 1929. Im Monat Dezember ſind nach Angaben des handelsſtati⸗ ſtiſchen Amtes ſeewärts zu Handelszwecken 1120 Dampfer und 395 Segler bezw. Schleppſchiffe, im ganzen 1524 See⸗ ſchiffe mit 1949 940 NRT. angekommen. Von der Geſamt⸗ ſumme führten 906 Schiffe mit 858 755 NR T. die deutſche Flagge. Abgegangen ſind zu gleichen Zwecken ſeewärts 1096 Dampfſchiffe und 594 Segler bezw. Schleppſchiffe, im ganzen 1690 Seeſchiffe mit 1859 307 NT. Hiervon führ⸗ ten 1082 Schiffe mit 835 220 NRT. die beutſche Flagge. Ausweis des Stahlvereins (Eig. Dr.). Die ſpezifierten Auftrags beſtände der dem Stahlverein angeſchloſſenen Hüttenwerke ergeben zum 31. Dezember 1929 nur 70,5 v. H. der entſprechenden Aufträge im Monatsdurchſchnitt 1928—29. Der Um ſatz im erſten Vierteljahr 1928⸗29, wobei die Ausſperrung im nordweſtdeutſchen Eiſengebiet zu berückſichtigen iſt, betrug 275 Mill., in der gleichen Zeit 1929⸗30 354 Mill. A, im vierten Quartal von Juli bis September 1928⸗29 402 Mill. Mark. Auf den Inlandsabſatz entfallen im erſten Vierteljahr 1928⸗29 180 Mill. J, gegen 217 Mill. A im erſten Quartal 1929⸗30. Im vierten Quartal 1928⸗29 be⸗ trug der Inlandsabſatz 256 Mill. 4. Die Produktions⸗ ziffern für Kohle, Koks und Roheiſen ſind gegen die gleiche Vorjahreszeit eher etwas rückläufig, während ſich die Ziffer für Rohſtahl um etwa 10000 Tonnen erhöhte. Die Belegſchaft verminderte ſich am Jahresende auf 174 000 gegenüber 177 000 im September. Rückführung deutſcher Goldmünzen aus dem Ausland Die in den letzten Jahren vorgenommene Verſtärkung des Goldbeſtandes der Reichsbank erfolgte nicht nur durch Erwerb von Barrengold, ſondern auch durch ſtarke Rück⸗ käufe alter deutſcher Goldmünzen, die in den Kriegs⸗ und Imflationsjahren ins Ausland gewandert waren. Der Vorkriegsumlauf von Goldmünzen iſt in ſeiner genauen Höhe unbekannt, er iſt auf rund 2 Milliarden Mark be⸗ ziffert worden. Der Außenhandel mit deutſchen und aus ländiſchen Goldmünzen wird von der Handelsſtatiſtik ge⸗ ſondert erfaßt. Der Goldſchmuggel entzieht ſich ſelbſtwer⸗ ſtänd lich der Kenntnis der Behörden. In den letzten Jahren betrug nun die Einfuhr ſolcher alten deutſchen Goldmünzen aus dem Ausland: 67 121 Kg. 1927 22 Kg. 1928 (Jam.— Okt.) 1929 5 724,5 Kg. Auch im laufenden Jahr ſind wieder anfehnliche Be⸗ ſtände von alten Goldmünzen— und zwar im Geſamtge⸗ wicht von 5 724 Kg.— nach Deutſchland zurückgewandert. Allein im Oktober dieſes Jahres konnte die Reichsbank aus Argentinien eine größere Menge ſolcher Goldmünzen und zwar über 5000 Kg. übernehmen. Die im Vorjahr 1928 zu rückgefloſſenen Goldmünzen ſtammten in der Hauptſache aus Dänemark. 4006 Kg. 3 907,5 Kg. . õwvVVVVwwww///ãã ͤVVdꝓddꝓdꝓꝓddpp/f/// ĩèͤ ͤͤͤͥdddꝓdꝓꝓdddꝓpdpdfpdpp(ßcfffßçé0ꝙéé(0éç0ç0ꝙçꝙ0ébGbTbTꝙTGçꝗçꝗſꝙueet Berliner Devisen Ulskontsatze: flelchsbank 7, Lombard 8, privat 8% v. f. Amtlich in R⸗M für Parität] Dist G. B. G. B. M* Holland 100 Gulden 168,65 168,99 168,47 188 81 168.48 3 Athen 100 Drachmen.435 3,445 5,435.445 8,445 10 Brüſſel 100 B. 500 Pr. 58.35 59,47 88,315 88,485 58.355 3,5 Danzig 100 Gulden 49 81.85 81.45 81.61 81,555 6,5 elſingfors 100 FM 10,507 10,527 10.501 10,521 10,512 7 talien.. 100 Lire.89 21,93 21.87 21,81 22,025 7 Sübdſtavien 100 Dinar 7,405 7,419 75 77417.355 6 Kopenhagen 100 Kr. 111.98 112,18 111.92 112.14 112,06 5³⁵ Liſſabon 100 f skudo] 18,81 18,85 18,81 158,88 17.48 6,5 Oslo. 100 Kronen 111,89 112,11 111,84 112.0011174 5,18 Paris 100 Franken] 16,445 16,485 16.44 16,48 186. 3,5 Prag.. 100 Kronen] 12.38.40 12,372] 12,302 12,38 5 Schweiz 100 Franken 81,12 81,28 81,05 1,21 80,515.5 Soſta... 100 Leva 3,027 3,083.024 3,030 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten 53,20 59,3051 23 51.83 69,57 3 Stockholm. 100 Kr. 112,28 112,50 112,22 112,44 112,05 3,5 Wien 100 Schilling] 58,86 58,98 88, 58. 58,79 7 Ungarn 100P⸗12500 K 78,225 73,385 73,17 73,81 72,89 7,5 Buenos-Aires 1 Peſ..686.690 1,678 1,682 1,786 10 Canada 1 Can, Doll. 4,140 48 4,18.148 451760 Japan... 1 Hen 2,088 20 2,056 2,060 1,586.5 Kairo 1 ägypt. Pfd. 20,90 20,94„89 93 5914— Türkei. 1 fürk. Pid.] 1,988] 1,992.978 1,982] 2130 10 London.. 1 Pfd. 20,88, 20,42 20,37 20,41 20,3880 5 New Jork 1 Dollar 4,18 3102.1810 4,1890 4,7800 4,5 Rio deJaneirolMillr. 0,441 0,443.481 0,453.503— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,876.884.838 3,844.3211— Mannheimer Produktenbörſe(Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war für Getreide gehalten, für Futtermittel ruhig, für Mehl un⸗ verändert. Angeboten wurden(alles in.) für 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim. Ausl. Weitzen 29,00—32,00 bad. Grünkern 40,00 50,00 inl. Weizen 27,50—27,25 Weizenmehl ſüd. 40,00 inl. Roggen 19,50 Weizenbrotmehl 30,00 inl. Hafer 17,00—17,50 Roggenmehl inl. Braugerſte 20,00 22,00 60⸗70proz. 27,00— 30,50 Futtergerſte 18,00 Weizenfuttermehl 10,50 Malz. pfälz. 40,00 Weizenkleie feine„25 Mais a. Bzgſch. 18,00 Roggenkleie 9,50 Biertreber 15,00 16,00 Raps 40,00 Soyaſchrot 18,00 Leinſaat 47,00 Trockenſchnitzel 10,00 * Viehmarkt in Mannheim vom 3. Jaunar. Zufuhr insgeſamt 860 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in.“: 154 Kälber b) 85—88; c) 78—82, d) 70-75. 64 Schafe, b) 46—48. 45 Schweine. 594 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 2634, über 4 Wochen 36—48; Läufer 5260. 2 Ziegen. Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 8. Jan.(Eigenbericht.) Die neue Geſchäftswoche eröffnete bei unverändert ruhi⸗ ger Markttendenz. Die Bahnzufuhren waren an den erſten drei Tagen ziemlich ausgiebig und erreichten rund 200 Ballen. Auch der Umſatz war bei guter Nachfrage mit ins⸗ geſamt 240 Ballen ziemlich bedeutend. Gehandelt wurden vornehmlich Hallertauer, geringe bis gutmittlere Qualitäten von 35—70, dann mittlere Württemberger von 4050 4 und endlich einige Poſten geringe Gebirgshopfen zu 20% per Zentner. Die Stimmung und die Preiſe konnten durch dieſe vermehrte Geſchäftstätigkeit nicht beeinflußt werden und ſind noch fortgeſetzt unverändert. Berliner Meiallbörse vom 9. Januar 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar. 139,.— 140.— 133.50—,— 42,25 41,25—.— 40. 87,50 Februar—,— 127.— 136,50, 42,— 41.75—.— 39.80 87.80 Märg.. 18.50 135—-[,.59ſ42.— ,. 39.75 37.75 April—.— 136. 135 50—.— 42,75 42,25—.— 40— 36.— Mai—.— 135,59 185.50—.— 42,75 42.25—.— 42,50 38, Juni—.— 139,50 135.55—— 48.— 42.25—— 40,50 38,.— Juli—.— 138,25 135.59—.—43.— 42,50—.— 41.— 39.— Auguſt 136,.— 136,.— 135.75—.— 43,— 42,50—.— 41— 39. Sept.. 138.25 135.75—.— 3,25 42,75—— 4150 40. Oktober. 136,— 138.25 138,.——.— 43,25 42,75—— 41.50 40.— Nov.—.— 188.5 13—.— 43.0 48.——.— 41.50 40.— Degemb.][, 136 25185,—.— 43,5948.—.— 41,50 40.— Clektrolytkupfer, prompt 170,50 Antimon Regulus 62,50 68, Orig. Hütten⸗Aluminiumſ199.— Silber in Barren, per kg 60.20 82,50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,20 üttenzinn, 99 v...= hlatin, dto. 1 rr 8— einnickel. 9899 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 9. Januar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/00 fein ſtand), Platin Unze E Kupfer, Standard 71,45 Zinn, Standart 176,2 Aluminium—.— 8 Monate 69.75 Monate 279,7 Antimon—.— Settl. Preis 71,48 Settl. Preis ö 170.2 Queckſt lber 28,15 Elektrolyt 5 Banka 185.2 Platin—.— beſt ſelet ed 76,75 Straits 177,7] Wolfra merz 84,50 ſtrong ſheets Blei, ausländ. 21.12 Nickel—.— El'wirebars 83.75 Zink, gewöhnlich 19.50 Weißblech—.— 8 8. 8. 9. 8. 8. Konſerven Braun 66.— 68.— Schuhf. Berneis 98,28 88.— Kraus& Co. Lock. 55,50 55,50 Südd. Zucker Triest. Beſighelm 42.— 42. Ber. Them. Ind. 77,90 Ver. deutſch. Self. 75.— Vergt. Jute 104.0 Ver. Ultramarin 137.0 Ver. Zellſt. Berl. 100,0 Vogtl. Maſch. St. 74 Voigt& Häffner 222,2—.— Volth. Seil. u. K. 65. Lechwerjte Ludwigsh. Walz. 98,.— * Mainkraftwerke.— Metallg. Frankf. 118,2—.— Mez Söhne.— 79.25 Miag, Mühlb. 129,0 Moenus St.⸗A'—.— 26.— Motoren Deutz—— 67.50 Motor Oberurſel 1120 111.0 Pf. Nüähm, Rayf. 18,.— Rein. Gebh& Sch. 109.0. Roeder, Gebr. B. 105,0 103,5 Zellſtoff Aſchffog. 198,2 1 Rütgerswerke 70,.— 71,90„ Memel.—.— 118,0 61.—„ Waldhof 186,0—.— Schnellpr. Frkthl. 48,50 47.— 2 Ufa(ffreiverk.).. 89— 89.— Schramm Lackf. 92,.— 91. Raſtatter Wagg. 14.— 14.— 172.5 162.0 18.— Wayß& Freytag 78.50 W. Wolff 92.— 92 40.0 Schuckert, Nrög. 178.0 rerminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 1175 Harpen. Bergbau 144.0 Bankf Brauind. 142,0 Bh Holzmann 84.— Barmer Vankvee. 118,7 Ilſe Bergbau 222.5 Bayr Hyp. u. W. 1420 Kali Aſchersleben 189.0 Berl. Handelsges. 176,0 Kali Salzdetfurth 328.0 Commerzbank„149,0 Kali Weſteregeln 198,5 200,0 Darmſt. u. Nat. 228,0 R. Karſtabt.. 128,0 Deutſche-Disconto 144.5 Klöcknerwerke. 97.00 89.25 5———— Lahmeyer& Co. 160,0 G. ſür Verkehr 1 7 Mannesmann 99,50 *** Mansfelder. 107.5 Hapag. 97.50 Metallg eſellſch.. 121, 5 Mag Mühleubau 1210 Montecatini 54.00 Oberbedarf 72. .0 „ 70.— 36.50—.— 84. Ann 0 Allg. Elektr.⸗Geſ. 158,0 160.0 8 V 149,0 eiramann„ee e Dian minen 80 Buderus Eiſen 68,.— 68.— Cement Heidelbg. 113.5 e ee Compan. Hiſp. 817,0 308,0 Rh. Braunkohlen 288,0 Contin. Gummi 143.0 149,0 Rh. Elek.(Rheag) 139.5 Rb. Stahlwerke 112.0 Daimler Benz 38,00 Riebeck Montan 192.0 37 8 5 N 5 55 Rütgerswerke. 1,00 72,25 Dit. Gold u. Silber 8 Dt. Linoleum. 236,5 239. een 3 e ene Südd. Zucker. 162.5 plektr. Lieferung 8 8 1 64.60 G. Farben. 174.2 Svensta Tändſt. 318.0 54— Felten& Guid. 115.5 Ver. Glanzſtoff—.— elſenk Bergwk. 134,5 Ber. 5 N 105,5 108, Gesfürel... 151,0 188.5 Zellſtoff Aſchaff. 189,5 140,0 Goldſchmidt... 65,— 65,75 Berliner Börse 5% Roggenwerk. 9,80 8 5% Roggenrentb.— 7. 10.— ellſtoff Waldhof 189.0 Festverzinsliche werte 90 Goldanleihe.—.——.—„— Lie Reichen 27 890 Pg 5% Miro tan 8. 1 13.— duch meiſsſch. 89s 4% Det Schaz.. ohne Ablöfgrecht 788.— 4%„ Gyldrenfe—.— 4%„ Kronen 2,00.05 4%„ conv. Rente—.— 4½%„ Silb.⸗H..70 4½%„ Pap.-R. 102.0 5% Bab. Kohlen. 9% Grkr. Mh. K.—— 5% Prß. Ralianl. 6,68 6,85 156,0 156,0 Aktien und Auslandsanfelhen in Prozenten del Stücke-Natlerungen in Mark je Stück Seilinduſt. Wolff——. 81.8 152.2 4% 8. 9. Bremer Wolle 154,5. 155,0 Drown, Bop.& C. 120,0 120.0 8. 9. Buderus Eiſenw. 685,— 67,75 Charlott. Waſſer 94.50 97.— 765 Chem. Heyden 88,18 85,75 125 Chem. N 9 Chem. Albert 43.50 43.25 Chem. Brockhues 74.— 78.— Concord. Spinn 59.50 58,50 Conti-Caoutſch. 142,0 142,5 Daimler Motoren 85,35 96,.— Deſſauer Gas. 149,8 153,5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 94.75 96.— Deutſche Erdöl. 96,50 99,50 Dtſch. Gußſtahl... Deutſche Kabelw. 59,78 61.50 Dtſche. Steinzeug—— 167.0 Deutſche Wollw..75.— Deutſch. Eiſenhdl. 61.— 688.35 Deutſche Linol.. 238,0 238,0 Dt. Schußgeb. 1 e 4%„ Bagd.⸗Eiſ.58 Horch a 955 n 15 2.55 4%„ 8unif. Anl. 12.40 %, Bollobl. 1911 745 „ Fr.⸗Los 15.— 4½/ Ung⸗ Str. 13 21,25 4½%„„ 14 24,80 4% Ung. Goldr, 22, 2%„ Kronenr.—.— 4¼0% Anat. Ser.!—.— 4% AnatSer. II 17.20 4½%„„III 17,40 5 Teh. Rat Rail.—.——.— Transport-Aktlen Schantungbahn, 48,.— Ach f. Verkehrw. 106,0 Allg. Lok. u. Str. 145,5 San ee 109.5 eſt. St.⸗Eiſenb.———.— 11 b Baltimore Ohio. 8. Aipfemaſein. Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn 0 Kölſch Dresd. Schnellpr. 90.— 91.50 Dürener Metall, 136,5 137,0 Dürkoppwerke. Düſſeld. Eiſenhbl. 65.— 85,.— Dynamit Truſt 81,78 81.75 Elektr. Lieferung. 157.5 189.5 Elkte. Licht u. K. 147,0 154,0 Elsbach& Co... Entaille Ullrich.———. Enzinger Werke. 88,.— 85.— Eſchw. Bergwerk 210,0 209,5 Eſſener Steinkohl. 139,5 185,0 150,0 15 Bleiſtifte.. Ford. Lac. 5— F. Lorenz ordd. Floyd. 96,— 88,25 Verein Elbeſchiff. 16.— Bank- Aktien Bank f. el. Werte 128,5 Bank f. Brauere. 141.0 Barmer Bankver 118.7 Berl. Handelsges. 176,0 Com. u. Privtbk. 148,7 Darmſt. u..⸗B. 225,2 Lüdenſcheid b ahld., Liſt& Co. 88.50 59.50 Dt. Aſtatiſche Bt. 47.— arbenind. A. G. 171.7 179.5 Deutſche⸗Disconto 144.0 eldmühlepapier 158.2 163,5 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 100,0 Felten& Guill.. 113,7 117.2 Dresdner Bank 143,0 146.0 95 K Höpfling. 70,.— 70,.— Meiningerpypbk.—.—. 146,0 145,5 Oeſterr. Creditbr.—— 80. 8 Gebhard Textil.———.— Reichsbank.. 278,2 Rhein. Crebitök. 108,0 Gehe& Co.. 438,30 49.— Süddeutſch. Dise. 120,0 Geiling& Co. 28,78 26,75 Frankf. Allgem. 52. Gelſenk. Bergwk. 182,7 184,8 Industrie- Alcti Seri Port. 472 2770 ndustrie- ien exm. Portld.⸗Z. 5„ Aeeumulatoren. 103,0 Gerresheim. Glas 129,7 122,5 Adlerwerke... e=, Geſ. f. elektr. Unt. 149.5 184.5 Alexanderwerk 32.— Goedhardt Gebr. 160,0 162.5 Alfeld Deligſen 31,50 Goldſchmidt. Th. 64.85 65.75 Allg. Elektr.⸗G. 157.0 Guano-⸗Werke. 46,50 46,50 Alſen Portl.⸗Z.. 162,0 Greppiner Werke—.—. Ammendorf Pap. 131.0 Gritzner Maſch. 55,.— 54.— Anhalt. Kohlenw. 81,25 82.— Gebr. Großmann—— 27, Af 3015. ellſt. 136,0 Grun& Bilfinger 188,8 188.2 Augsb. aſch. 75.25 Gruſchwig Textil 69.— 68, Balke Maſchinen 118.0 Hackethal 97.— 88.78 Baſt Nürnberg.—.— Halleſche Maſch. 883.— 88,.— Bayer. Celluloid 18.— Hammerſ. Spinn. 124.0 124. Bayr. Spiegelglas 68.— Hann. M. Egeſt. 31.— 32,75 J. B. Bemderg. 140.0 Hbg.⸗Wien Gum. 7185 72.— Bergmann Elekt. 203,0 Hartort St⸗Pr.—— Berlin Gubener 228,5 Harpener Bergb. 143,5 143 Berl. Karls. Ind. 71,15 Hedwigshütte. 92.— 92.— Berliner Maſchb. 60,85 Heilmann Imm. 72.— 72. Braunk. u. Brikett 147.0 Hilpert Maſch. 101.0 103,0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 83,.— 69.— Hirsch 54 Auff. 72,80 72,75 Bremer an„139,0 140,0! Hirſch Kupfer„117,0 147,0 „ Friſter Rheinſtahl 3 Hirſchberg Leder 89,— 83.50 1120 1138 . e 72.75 55.— 4% Türk. Ad. Anl. 5,785—.— hil. Hol 8 83,50 88.50 Hoeſch Eiſen elſenk..—.——.—Ilſe Bergbau M. Jüdel& Co. 130,0 182.5 Gebr. Junghans 46.25 46,50 Kahla Porzellan 84, Kaliwk. Aſchersl. Karſtadt Klöcknerwerke C. H. Knorr. Kollmar EJourbd. Walz. Gebr. Körtin 5 Kötitzer Kunſtled. 126. Krauß& Cie., Lok. 54,50 Kronprinz Met. 32.50 34,50 Kyffhäuſer Hütte 88,.— 85,28 8 Lahmeyer& Co. 161.2 183.5 —Laurahütte Linde's Eismaſch. 153.0 135.7 Tarl Lindſtröm 564.0 875.0 Lingel Schuhfabr. 44.— 49.50 Loewe& Co. 148,5 153.0 .. 123.0 12 Lukau 4 Steffen 4,78 4,75 et. 67.50 Magirus.⸗G.. 21.— 21.— Mannesmann Mansfelder Akt. 106,5 108,0 Markt⸗ u. Kühlh. 129,0 129.0 Maſch. Buckau⸗W. 113.0 114,0 Maximil⸗Hütte 162,5 162.0 Mech. Web. Lind. 105.0 103.0 8„ Zittau 534.— 54.— Merkur Wollw.. 145,3 145.5 Mez Söhne 79,.— 7750 Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt 140.0 140,0 Motoren Deug 67,50 68.— Mühlheim Berg. 98,50 99,.— Nat. Automobile——. Niederlauſ. Kohle 139.2 139 Nordd. Wollkäm. 90,75 90,25 Oberſchl. E. Bed. 72,75 72,50 Oberſchl. Koksw. 93,35 95.— Orenſt.& Roppel 69.— 70. Oſtwerke 202,5 206 Phönix Bergbau 103,3 104,7 Hermann Pöge 25,80 24.65 Rathgeber Wag 8 Rheinfeldenſtraft 157.0 187,0 Rhein. Braunk. 249.5 2582.0 Rhein. Chamotte 63.— 63.— ein. Elektrizit. 188,0 188,0 Rhein. Möbelſtoff 88.— 89.— Rhein.⸗W. Kalt 100,0 100,0 9 1100 1110 Riebeck Montan 109.5 101,8 Roſitzer Zucker. 31.50 82, Rückforth. Ferd. 68,50 69, Rütgerswerke Sachſenwerk 127.0 1270 g. 68,59 64 69.85 72,25 04,25 94.25 Sächſ. Gußſtahl 84.— 84.— Salzdetfurth Sarotti Schleſ. Elekt. Gas Hugo Schneider 105,2 108,0 8. 9. WeſteregelnAlkal. 198,7 199,0 Weſtf. Eiſen. 680.— 80. Wicking⸗Cement 108,7 106, Wiesloch Tonw. 39,50 89,50 Segall Strumpf———— Wiſſener Metall 80.— Siemens KHalske 277.0 Wittener Gußſt.- 0 1110 Wolff, NM. ib 55 3 17 75 t 102, Stage Rähm. 78 8 Zellſtoff Verein. 99.— 100,0 102,0 Belkſtoff Waldhof 185. 188.0 Deutſch⸗Oſtafrika 118 118,0 Stolberger Zinkh. 102.0 Neu⸗Guinen. 410,0 422.0 5 Schubert& Salzer 195,0 Schuckert& Co. 175.0 Schultheiß 262,7 270,0 60,— 81, 220,7 222,5 8 8 — 88 EL S 28 Südd. Immobil. 40,75 Zucker 161,5 Otavi Minen 56,15 58 Tietz, Leonharb 1870 Freiverkehrs- Kurse Trans⸗Radio. 118,2 Petersb. J. Habk. 1 1 Ruſſenbank 0,70 Varziner ier 115,0 Veithwerte r 5———— Deutſche Petrol. 47.— V. B. Irkf. Gummi—.—. Held burg. Ver. Chem. Charl. 58.— 50,50 Benz V. D Nickelw. 115 Abler Kalt 3 We en ee Diamond. 11.85 Hochfrequenz 160,0 . 100,0 0 Krügershall 164.0 ſchuhf. B. KW. 37.25 Ver, Stahlwerke. 105,5 Ronnenberg- Sichel& Co.—.— B. Stahl. v. d. Zyp. 164,7 188,0 Sloman Salpeter— Ver. Ultramarin. 137.2 1 Phosphat 11. 8 8 15 Teleph. Berliner 29.50 Thörl's ver. Oele 88.— 8 — 8 185 1101 * 8 8 2 1 51.25 51,75 40 I— . Voge Telegraph. 67, 88.50 Ufa⸗ Inj t D Vogtländ. Maſch. 79,75 80,.— Voigt& Haeffner 222,0 222,0 Wanderer Werke 52,.— 50,75 Brown Boveri—— Terminnotierungen(Schlus) Allg. Di. Credit 119,0 Th. Goldſchmidt 65,25 Bank f. Brauind 145.0 arpen. Bergbau 144.7 143,5 Barmer Bankver. 119.0 doeſch Eiſ. u. St. 114, Bayr. Hyp u. W 143.5 144.0 Ph. Holzmann. 87.— 90,7 Bayr. Vereinsbk. 144.0 144.5 e 147.0 „97,25 101,7 Berl. Handelsges. 180,0 lſe Bergbau 225,2 Commis u. Priv. 150.5 ali Aſchersleben 189,0 Darmſt. u Nat. 218,7 233,2 R. Karſtadt.. 129,5 1 Deutſche Disconto 145,0 Klöckner Werke 97.45 Dresdner B.. 146,0 Köln-Neueſſen B. 111,7 .⸗G für Verkehr 106.5 DeannesmannRö 99,75 25 Mansfelder. 108,2 108,5 Metallbank.. 117 1 Mitteldtſch.Staht—.— 1 Nordd. Wolle. 91.50 80,25 Oberbedarf. 72. Oberſchl. Koksw. 95,.— Drenſt,& Koppel 70.— Oſtwerke. 205,2 Phönix Bergbau 104,6 Polyphonwerke 260,2 Rh. Braunk. u. Bt. 254,5 2853.0 Rh. Elektrizität. 140,2 Rh. Stahlwerke 112,2 Rb. ⸗Weſtf Elektr. 182,0 A. Rieb ck⸗Mont—.— Rütgerswerke 7150 Salzdetfurth Kali 321,0 Schleſ. Portl⸗Z. 154,5 Schuder t& Salzer 196,5 Schuckert& Eo, 177.0 1 Schulth⸗Patzenh. 288,0 Siemens KHalske 278,0 Svenska 3821.0 Leonhard Tietz 159,0 Der. Stah werke 106.2 Weſteregel Alkali 199,0 200,0 Jellſtoff Waldhof 188,0 Otavia Minen 36,50 5 Allg. Lokalb.. 48, Dt. Reichsb. Bz. 84.25 84 Hapag 97,75 Hambg.⸗ Südam. 178,7 Hanſa Dampf.—.— ordd Loyd 97. On Allg. Elektr.⸗Geſ. 159,2 Bayr. Motorenw. 78,25 J P. Bemberg 142,8 Bergmanncklektr 208,0 Buderus Eiſenw. 66,50 62, Charlottb.Waſſer 98,.— Comp Hiſpano 315.0 Cont. Cautſchouc. 144,0 Darmler⸗Benz.. 35,15 36.— Deſſauer Gas 142.2 Deutſche Erdöl 98.45 Di. Linoleumwk 240,5 240,0 Dynamit A. Nobel 81,25 Elektrizitäts⸗Lief 160.0 El. Licht u. Kr ft 150,5 154,0 EſſenerSteinkohl. 188,0 J. G. Jarben 178.8 319,0 323.0 1 8 Z 4840 129,0 128,5 Fe len& Guill. 116, Gelſenk. Bergwk. 184.5 184.7 Gesfürel... 152,5 154, f ANDELS- d WIRTSCHATTS-ZETTUNG A 4 nino Ann 11111111 0 Isi ISS 288 8 iii 888 11 n AU EEE 1 nne 0 MSS enn Donnerstag, den 9. Januar 1930 Anter Schwankungen feſter Vorbörſen mißgeſtimmt/ Eröffnung wieder zuverſichtlich infolge anhaltender Verflüſſigung des Geldmarktes/ Lebhafteres Geſchäft in Spezialwerten/ Später Glattſtellungsneigung der Spekulation/ Vorübergehender Schwächeanwandlung folgte neue Aufwärtsbewegung Schluß behauptet Mannheim feſt Die Börſe war weiter feſt, da die weitere Geſtal⸗ tung der Geldverhältniſſe im In⸗ und Ausland anhaltend günſtig beurteilt wird. Auch bezüglich der Weiterenxwick⸗ kung der Verhandlungen im Haag blieb man zuverſichtlich. Farben zogen auf 173,5 an, Waldhof auf 188, ſonſt lagen nch Linoleum, Daimler, Rheinelektra und Weſteregeln fe⸗ ſter. Süddeutſche Zucker notierte exkl. Dividende 151, alf gegen geſtern unverändert. Am Bankenmarkt woren Hypo⸗ thekenbanken feſter, am Brauereimarkt wurden Eichbaum exkl. Dividende mit 163 notiert. Verſtcherungsaktien blie⸗ ben unverändert. Der Rentenmarkt hatte gut behauptete Kurſe. Liquidations⸗ Pfandbriefe blieben weiter geſucht. Frankfurt weiter zuverſichtlich Im Vormittagsverkehr kom verſchiedentlich Mißſtim⸗ mung auf. Man befürchtete hinſichtlich der Sankttonen⸗ frage Schwierigkeiten im Haag. Auch verſtimmte die Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit im Reich und der leichte Rück⸗ gang des Kohlenabſatzes im Ruhrgebiet. Die Tendenz blieb aber widerſtandsfählg. Zu Beginn des offi⸗ ziellen Marktes ſchlug die Stimmung wieder um und die optimiſtiſche Beurteilung der Lage konnte wieder Platz greifen, zumal der Geldmarkt eine weitere Berflüfſigung aufweiſt. Das Geſchäft wurde in Spezialwerten recht lebhaft, da Aufträge von verſchiedenen Seiten eingetroffen ſein ſollen. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, doch überwogen die Beſſerungen. Stärker gedrückt waren Deutſche Linoleum mit minus 4 v. H. Renten etwas lebhafter. Deutſche Anleihen und vor allem Türken weiter erhöht. Im Verlaufe war die Umſatztätigkeit wieder geringer, nur für Spezialaktien be⸗ ſtand weiter Intereſſe. Bei freundlicher Tendenz ergaben ſich gegenüber dem Anfang Beſſerungen bis zu 2 v. H. Deutſche Linol konnten ihren Anfangsverluſt wieder voll⸗ kommen ausgleichen. Der inzwiſchen eingetroffene unver⸗ änderte Londoner Diskontſatz beengte wohl etwas, aber die Stimmung blieb zuverſichtlich und die Kurſe gut be⸗ hauptet. Am Geld markt war Togesgeld mit 5,5 v. H. unverändert. Berlin nicht einheitlich, ſpäter weiter befeſtigt Trotz ſchon vormittags vorliegender weniger günſtiger Momente war bis zu Beginn der heutigen offiziellen Börſe die Stimmung recht zuverſichtlich. Erſt die erſten Notierungen lagen im Gegenſatz hierzu eher ſchwächer, da die Spekulation zu Glattſtellungen neigte, während das Kaufintereſſe der Provinz nicht groß war. Einige unbedeutende Inſolvenzen im Provinzbankgewerbe wurden aufgebauſcht. Bemerkenswert feſt lagen Ph. Holz⸗ mann(plus 9 v..) und Stöhr(plus 576 v..) Etwas vernachläſſigt lagen Farben und Montanwerte. Chade⸗ aktien verloren, wohl im Zuſammenhang mit der ſpaniſchen Valuta 7 l. Anleihen freundlich, Ausländer nicht ganz einheitlich, Türken weiter befeſtigt, Pfandbriefe bei ruhigem Geſchäft gut behauptet. Geldmarkt unver⸗ ändert. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 14 Nach den erſten Kurſen neigte die Tendenz bei kleinen Umſätzen zunächſt eher zur Schwäche. Erſt als der gute Reichsbankausweis für die erſte Januarwoche be⸗ kannt wurde, ſetzte ſich eine neue kräftige Auf⸗ wärtsbewegung durch, die bei Spezialwerten wie Schultheiß, Siemens, Schuckert und am Montanmarkte zu ſtärkeren Gewinnen führte. Der Kaſſamarkt verkehrte auch heute in überwie⸗ gend freundlicherer Haltung. Heinicke auf die Verwaltungs⸗ erklärung über den günſtigen Stand der Santerungsver⸗ handlungen plus 1 v.., Bachmann u. Ladewich, Jüdel und Goldinga bis zu 3 v. H. gebeſſert. Im übrigen fielen Beſſerungen auf. Schwächer tendierten Rauchwaren Walter auf Dividendenausfall und Roddergrube, die 20 p. H. ver⸗ loren. Das Geſchäft wurde gegen Schluß der Börſe immer geringer, die Kurſe bröckelten weiter ab, doch lag der Schluß noch gut behauptet. Lediglich Feld⸗ mühle minus 1 v.., Polyphon minus 2, und Berger minus 2 u. H. lagen unter Anfangsniveau. Infolge der anhaltenden Knappheit des deutſchen Mark⸗ tes waren Deviſen gegen Reichsmark offeriert. Der Dollar notierte 4,1850 nach 4,1870. Da de erwartete engliſche Dislontermäßigung ausblieb, wurden die euro⸗ päiſchen Valuten gegen den Dollar allgemein feſter, be⸗ ſonders das engliſche Pfund.8780 nach 4,8695, Schweiz 19,887 nach 19,88 ½¼, Holland 40,90 nach 40,2054, Spanien aus den bekannten Gründen ſehr flau, gegen London 40,40 nach 89,40. Die Swapfätze Dollar— Reichsmark ſind et⸗ was höher, auf einen Monat 65 Stellen, auf drei Monate 165 Stellen. Roggen und Weizen befeſtigt Berliner Produktenbörſe v. 9. Jan.(Eig. Dr.) Der Berliner Getreidemarkt befindet ſich bereits ſeit geraumer Zeit in nur geringer Abhängigkeit vom Geld⸗ markte, die Preisgeſtaltung wird vielmehr in der Haupt⸗ ſache durch die innerdeutſchen Verhältniſſe und zwar ins⸗ beſondere durch die infolge der jüngſten Geſetzgebung ber⸗ vorgerufenen Unſicherheit beeinflußt. Heute kam nur ſehr wenig Inland sangebot von Brotgetreide heraus, andererſeits zeigte ſich aufgrund der am Mehlmarkte eingetretenen Geſchäftsbelebung regere Nachfrage. Beil Weizen rechnete man mit einer weiteren Verlän⸗ gerung des Vermahlungszwangsgeſetzes, und daraufhin konnten für das geringe Angebot etwa 3 1 höhere Preiſe erzielt werden. Roggen war ausgeſprochen knapp offe⸗ riert, die Mühlen ſind bei dem Einſetzen beſſeren Mehl⸗ geſchäftes nur ſchwach verſorgt und angeſichts der vorhan⸗ denen Reports auf Deckungskäufe in prompter Ware angewieſen; für Roggen konnten etwa 4 bis 5% höhere Preiſe durchgeholt werden. Der Lteferungsmarkt ſpiegelte die Situation des Effektivgeſchäftes ziemlich ge⸗ treu wieder. Für Weizen ⸗ und Roggen mehle waren heute 25 bis 50 Pfg. höhere Preiſe pro Sack erzielbar. Hafer war nach wie vor reichlich angeboten und unr unter dem Einfluß des feſteren Brotgetreidemafktes ſtetiger. Gerſten lagen weiterhin matt, insbeſondere mittlere und abfallende Qualitäten ſtark offeriert und im ſchwierigen Geſchäft. Amtlich notiert wurden: Weizen 247—49, feſt; März 268,50—8,25; Mai 278,50; Roggen 16866, feſt; März 188 bis 9,50; Mai 198— 200,50; Gerſte 185—201, ruhig; Futter⸗ gerſte 16878, ruhig: Hafer 140—53, ruhig; März 161 u.;: Mai 168; Mais, loco Berlin 175, ſtet.; rumäniſcher Bln. 165, ſtet., Weigenmehl 3035,50, feſter; Roggenmehl 22,75 bis 26, feſter; Weizenkleie 10,75—11, ſtetig; Roggenkleie 9,25.—4, ſtetig; Viktorigerbſen 288—31; Kl. Speiſeerbſen 23 bis 23; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20.—21; Acker⸗ bohnen 18,50—20; Wicken 22—25; Lupinen, blaue 14—18: eradella 26-91; Rapskuchen 17,89—18,10: 60: Trockenſchnitzel 8,20—40; Soygextrac⸗ 2060; Karlofſelflecken 14,50—15,10; Speiſe⸗ 22,30; dio. rote 2,20—2,60; dtp. gelß⸗ gelbe 17—18: tionsſchrot 16 kartoffeln, weiße fleiſch. 2,70— 9,10; Fabrikkartoffeln 8,5—9 Pfg. Allg. Ten⸗ denz feſt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 10,875: März 11,16; Mai 11,0; Juli 11,45; Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.] Jan. 133,5; März 145,5; Mai 188,5; Juli 149. s Liverpooler Getreidekurſe vom 9. Januar.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100(.), Tendenz ruhig, März 9,75 (0,8): Mat 9,9,30(9,10); Juli—(9,1026).— Mitte, Dendenz ſtetig, März 9,775; Mai 9,976; Juli—. e Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 9. Januar.(Eig. Dr.). Jan. 9,10 9 G; ſrebr. 9,15 B, 9,05 G; Mürz 9,25 B, 9,20 G; April 9,40 B, 9,90 G; Mai 9,65 B, 9,60 G: Aug. 10,05 B, 10 G: Okt. 10,45 B. 10,85 G; Dez. 10,25 B, 10,15 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis geſtrichen Tendenz ſtill. & Bremer Baumwolle vom 9. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Mitdl.(Schluß) 18,70. „Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Jaunar.(Eig. Dr.). Americ. Univerſal. Stand. Middl., Anfang, Jan. 911; März 916; Maf 924—25; Juli 92990; Okt. 929; Jan. 1981—; Tagesimport 23 000. Tendenz ruhig und Behaupt. Mitte, Jan. 900 März 916; Mai 924; Juli 929; Ok 928; Fan. 1031 920; Loco 944; Egypt. Upper F. G. fair lde 1052; Tendenz ruhig. Zwangas⸗Berſteigerung Freitag, 10. Jan. 30, Helene(Clemm geh. Bassermann 52 Jahren von uns geschieden Wir bitten um stille Teilnahme Duisburg, München, den 7. Januar 1930 0j, Clemm Annemarie Engelhorn Dr. Fritz Engelhorn Loſſe Engelhorn Rudolf Engelhorn Doroſhee Böhm Dr. Herberi Böhm Haus(lemm Veronika Clemm Hellmuſih Clemm und sechs Enkelsöhne. Ana Bassermann geb. Grohé Kuri Bassermann Karola Nenny Clemm geb. Bassermann Marla Clemm geb. Clemm Marla Grohe geb. Oswald Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter Großmutter, Tochter, Schwester und Schwägerin ist nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von Mannheim, Freiburg, Heidelberg, Villingen, Greie Clemm geb. Ebler geb Bassermann geb. Wolff nachm. 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokal, Q 6, 2, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 878 3 Büfetts. 3 Kredenzen. 2 Pianos, 1 Schrank, 1 Sofa, 1 Standuhr, 2 Schreibtiſche, 1 Gram⸗ mophon, 1 Naſh⸗Limon⸗ ſine(4⸗Sitz.), 1 Fahrrad Mannheim 9. Jan. 30. Bär, Gerichtsvollz.⸗Stv. Dlese Woche Austandsdeutsche Seiclotterie Ziehung 10.11. Jan Hön u Gesam Gew e e e e e e e e Ser Eg duns Ai Pteis 3 Mk. S878 Porto u. Liste 40 Pig. Lotfarte-Untemshmst Stürmer Mannheſm 11.12 Brelfesfrase Billig! 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Dem Ferdinand Kopp in Mann⸗ traurige Mitteilung, daß unsere liebe Marie sanft entschlafen ist Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Johann Bauer Verwandten, Freunden und Bekannten die heute früh nach langem, schwerem Leiden Mannheim(H 7, 10), den 8. Januar 1930 heim und dem Felix Kaetelhodt in Mannheim iſt Prokura ſo erteilt, daß dieſelben gemeinſam mit einem Vorſtandsmitglied oder einem andern Prokuriſten zeichnungsberechtigt ſind. Prodorit Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Hermann Cordes iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Dr. ing. Harold Schoeller, Mannheim, und Kaufmann Werner Laarmann, Mannheim Rheinau, ſind zu Ge⸗ ſchäftsführern beſtellt. Die Prokuren Fritz Schwall und Werner Laarmann ſind erloſchen. Cäcilie Buchholz, Mannheim. Die Prokura des Otto Buchholz iſt erloſchen. Albrecht Meſſerſchmied, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Anna Grohe, Mannheim. Die Prokura des boſche Grohe iſt erloſchen. Die Firma iſt er⸗ oſchen. riedrich Auch, Mannheim. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach Schwetzingen verlegt. a Anton Seitz, Mannheim. Dem Baumeiſter Anton Seitz, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Baumeiſter Anton Seitz auf deſſen Chefrau Charlotte ge⸗ als alleinige Inhaberin unter der bisherigen nachmittags ½2 Uhr statt nehmen zu wollen Die Beerdigung findet am Samstag, f f. Januar 1930, Von Beileidsbesuchen bittet man höfl. Abstand 888 Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbinblich⸗ keiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Charlotte Seitz geborene Fucke ausgeſchloſſen. Darmſtädter und Nationalbank Kommandit⸗ geſellſchaft auf Aktien, Filiale Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Darmſtädter und Nationalbank Kommandit⸗ geſellſchaft auf Aktien in Berlin. Dem Jakob Wendel in Mannnheim iſt Geſamtprokura für den Geſchäftsbetrteb der Zweigniederlaſſung Maunheim erteilt. Er iſt berechtigt, gemeinſam mit einem perſönlich haftenden Geſellſchafter Deulscher Blenenhonig RHufklaärung Mit der Honigverkaufsanzeige und dem Honigverkauf im Hause 0 4, 1 haben die Imkerverbände nichts zu tun. Das Geschäft in 0 4, 1 wird von den Imkerverbänden nicht beliefert. Bezirks- Bienenzuchtverein Mhm. E.., Mitglied des Bad. Landesvereins f. Bienenzueht und des He den Stemmei⸗ Frische, deutsche Trink⸗Eier mit Tages Stempel Stück 18 u 20 Pfg 0210 2855. 203 oder mit einem Prokuriſten die Firma der Zweigniederlaſſung Maunheim zu zeichnen. Friedrich Holzwarth, Mannheim. Henckel in Mannheim iſt Prokura erteilt. Hermann Günther, Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Hermann Günther, Mannheim. 53 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. In dem Bergleichsverfahren über das Ver⸗ offenen Handelsgeſellſchaft Karl Neckarauerſtr. Nr. 213, eugvertretungen, wurde mit Beſchluß ezember 1929 das Vergleichsverfahren Vermögen der Firma mögen der Wolf& Co., Mannheim, Kraftfahr vom 16. eingeſtellt und über das und deren Geſellſchafter: 1. Karl Wolf, Kauf⸗ mann, Mannheim, II 4. 15, 2. Franz Mayer⸗ Gidion, Ingenieur, Maunheim, Karl⸗Ladenburg⸗ Imkerbundes. aus unzerkleinerten Früchten, Blättern und Blüten ſchleim⸗ löſender Pflanzen gemiſcht. Das Beſte bei ſtarker Erkältung. Paket 50 Pfg. 378 Bayriſcher Blockmalz ½ Pfund 30 Pfg. Storchen- Drogerie Marktplatz H 1, 18. genommen. Säugling v. gut. Herkunft wird 1. liebevolle Pflege Adr. in der Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. ſtraße Nr. 4, 3. Johannes Eulner, Schloſſer⸗ meiſter, Mannheim, 8 3. 3, das Konkursver⸗ fahren eröffnet. Rechtsanwalt Dr. Staadecker in Mannheim iſt zum Konkursverwalter beſtellt. Allen Perſonen, die eine zur Konkursmaſſe ge⸗ hörig Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an die Gemeinſchuldner zu verabfolgen ober zu letſten. Der Beſchluß iſt mit Beginn des 3. Januar 1980 rechtskräftig und damit wirkſam geworden. Konkursforderungen ſind bis 851 borene Fucke, Mannheim, übergegangen, die es 5 Dem Erich Loder-NMiedertreter 36/42, mit geschmeid. Leder- sohle, für Reise und Haus, seht bequem Leinenspangenschune grau und beige, mit L. XV. oder Blockabsatz, unsortiert, erstaunliche Leistung Samispangenschube 35/42, mit L. XV: und Block · absatz, sehr angenehm im Tragen, besondets preiswert zum 28. Februar 1930 bei dem Gerichte anzu⸗ melden. Es wird zur Beſchlußfaſſung über die Beibehaltung des ernannten oder die ahl eines anderen Konkursverwalters, ſowie über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuffes und eintretendenfalls über die im 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände auf Donners⸗ tag, den 6. Febrnar 1930, vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderun⸗ gen auf Donnerstag, den 6. März 1930, vor⸗ mittags 10 uhr vor dem Amtsgericht Mann⸗ heim, 3. Stock, Zimmer Nr. 309, Termin an⸗ beraumt. Allen Perſonen, die eine zur Konkurs⸗ maſſe gehörige Sache in Beſitz haben, wird die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitz der Sache und von den Forderungen, für die ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in An⸗ ſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis 10 5 efeldles Seicleiſiadie D 2, Planken Nachlaß lie 50% D 2, 8 55 Planken 8 Jacondu& E 4. Februar 1980 Anzeige zu machen. 13 Mannheim, den 6. Januar 1930. Bab. Amtsgericht B. G. 1. 2 Bilanzen sowie alle Treuhandgeschäfſe und Steuersachen Süddeutsche Finanz- B. Bücher-Revislons-G. M. b. H. Inh. L. Reinhardt 8420 gerichtl. beeidigt. Bücher- Revisor V. D. B. 7 Nur Kürze Zeil 30% Exira- Rabat auf zurückgesetzie Schirme Auf Lampenschirm Zubehör, Drahtgestelle Beleuchtungskörper etc. 2. Z. 10% Rabatt E 3. 7 S. 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