Leere „r N 11 e 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Beilagen: Montag: Sport der N. M. 3./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technit Kraftfahrzeug und Verkehr Mannheimer General. 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Sahrgang— Nr. 17 Neue franzöfiſch engl Gefahr für den Wirkichaftscharakter des Houngplans- Verſteifung des deulſchen Widerſtandes Das Ringen um die Sanktionsformel Arbeit unter Hochoͤruck Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, II. Jan. Der Konferenzapparat iſt jetzt in vollem Gang. Faſt in allen Verhandlungsſälen des Binnenhofes arbeiten Sachverſtändige, Juriſten und Miniſter. Plötzlich iſt das Tempo dieſer Konferenz beſchleu⸗ nigt worden, in der Hoffnung, bis zum nächſten Mittwoch ſämtliche Streitfragen erledigen und eine Vollſitzung einberufen zu können, zu der auch die in zweiter Linie beteiligten Mächte vereinbarungs⸗ gemäß herangezogen werden. Die noch unerledigten Streitpunkte ſind folgende: 1. Die Frage des beratenden Ausſchuſſes und die Befugniſſe dieſes Organs im Falle eines deut⸗ ſchen Zahlungsaufſchubs. 2. Die Regelung des Zahlungstermins. 3. Das negative Pfandrecht. 4. Die Anpaſſung der Liquidationsverträge an das Haager Schlußprotokoll. 5. Die Verbindung des deutſch⸗amerikaniſchen Ab⸗ kommens mit dem VYoungplan. 6. Das Eiſenbahngeſetz. 7. Die deutſche Einlage in die Bank für inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich. Auf den Antrag des engliſchen Schatzkanzlers Snowden hin ſind bereits die Sachverſtändigen damit beſchäfitgt, die aufgezählten Fragen noch ein⸗ mal gründlich durchzuſprechen. Außerdem verhandelt der Reichsfinanzminiſter Moldenhauer mit den Finanzminiſtern der Hauptgläubiger, um auch von dieſer Seite her den Gang der Konferenz zu beſchleu⸗ nigen. Man rechnet damit, daß heute vormittag ein klares Bild der Lage zuſtande kommen wird. Ins⸗ beſondere der engliſche Schatzkanzler Snowden hat es ſehr eilig. Er erklärte geſtern den engliſchen Journaliſten, daß nach ſeiner Anſicht die Konferenz am kommenden Mittwoch zum Abſchluß gelangen könne, vorausgeſetzt, daß die beteiligten Staatenvertreter die nötige Energie hierfür auf⸗ brächten. Das Bankkomité wird am nächſten Montag zuſammentreten. Urſprünglich hieß es, daß infolge der verzögerten Ankunft des amerikaniſchen Sachver⸗ ſtändigen Reynolds dieſes Komité nicht vor Mittwoch ſeine Arbeiten beginnen werde. Doch traf geſtern abend eine Nachricht von Reynolds ein, dahainlautend, daß es dem Amerikaner möglich ſein werde, ſchon am Montag mit ſeinen Kollegen die Arbeiten beginnen zu können. Was die Frage der Mobiliſterung des erſten Abſchnitts der deutſchen Jahresleiſtungen anlangt, ſo kurſieren hierüber die widerſpruchsvoll⸗ ſten Gerüchte. Nach unſeren Informationen ſteht die Sache folgendermaßen: Gleich zu Beginn der Kon⸗ ferenz teilte der franzöſiſche Finanzminiſter Chéron dem Reichsfinanzminiſter Moldenhauer mit, daß die franzöſiſche Delegation der deutſchen Vertretung einen Vorſchlag hinſichtlich der Mobili⸗ ſierungsfrage machen werde. Bis zum heutigen Tage iſt jedoch bei der deutſchen Delegation ein ſolcher Vorſchlag in keiner Form eingetroffen. Nach dem jetzigen Stand der Dinge ſoll erſt im Rahmen des Bankkomitees über die Mobiltſterungsfrage ge⸗ ſprochen werden. Da die Arbeiten der Sachverſtändigen und Jurt⸗ ſten in den allernächſten Tagen einen ſehr großen Umfang einnehmen und miniſterielle Beſprechungen in den Hintergrund rücken werden, ſo wird es dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius möglich ſein, am Samstag den Haag zu verlaſſen, um den Beginn der Genfer Ratstagung an der Seite Briands und Henderſons mitzumachen. Dr. Cur⸗ tius legt beſonderen Wert darauf, die Arbeiten Deutſchlands im Völkerbundsrat genau ſo fort⸗ zufetzen, wie dies ſein großer Vorgänger Dr. Streſemann getan hat. Beſonders wichtig er⸗ ſcheint es Dr. Curtius, über die wirtſchaft⸗ lichen Arbeiten des Völkerbunds als Bericht⸗ erſtatter im Völkerbundsrat zu wirken und außer⸗ dem einige die oberſchleſiſchen Minder ⸗ — Ein deutſcher Vorſchlag Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 11. Jan. In der Sanktionsfrage fanden geſtern nachmittag Juriſtenbeſprechungen ſtatt. Miniſterialdirektor Gauß und der franzöſiſche Rechtsſachverſtändige Lyon beſprachen den Teil des franzöſiſchen Ent⸗ wurf, der ſich mit der Eventualität einer Zer⸗ reißung des Youngplans durch Deutſchland befaßt. Wie ich erfahre, liegt es in der Abſicht der deutſchen Juriſten, dieſen zweiten Teil(Eventualität der Los⸗ ſagung einer deutſchen Regierung vom Poungplan, mit Artikel 11 des Völkerbundspaktes zu verknüp⸗ fen. Dieſer Artikel bezieht ſich auch auf die Mitwir⸗ kung des Völkerbundsrates. Bei Schlichtung von Konfliktsfällen würden nun dieſe Beſtimmungen in künftige Vereinbarungen über die Sanktionsfrage aufgenommen werden. So käme der Verſailler Ver⸗ trag(Artikel 430, die territorialen Gewaltmaßnah⸗ men betreffend) nicht mehr in Betracht. Die franzöſiſche Regierung ſetzt dieſem deutſchen Antrag einen ſcharfen Widerſtand entgegen. Doch ſcheint es, daß Außenminiſter Briand auf die von deutſcher Seite vorgeſchlagene Verknüpfung mit dem Völkerbundspakt entſcheidenden Wert legt und unmittelbar vor ſeiner Abreiſe nach Genf dem Mi⸗ niſterpräſtdenten Tardten dringend anriet, ſich mit dieſer Formulierung einverſtanden zu er⸗ klären. Zwiſchen Tardieu und den in Paris weilenden Mitgliedern des franzöſiſchen Kabinetts, insbeſon⸗ dere mit dem Kriegsminiſter Maginot, findet momen⸗ tan ein intenſiver Meinungsaustauſch über dieſe Punkte ſtatt. Wie ich erfahre, iſt auch Poincaré von Regierungsperſönlichkeiten erſucht worden, ſeine Anſicht über die von deutſcher Seite gemachte An⸗ regung(Verknüpfung des Arttkels 11 des Völker⸗ bundspaktes mit der Sanktionsfrage) zu äußern. Tardieu iſt in ſeiner ganzen Taktik ſehr vorfichtig und wird nicht früher ſein Einverſtändnis geben, als bis er parlamentariſch vollkommen ge⸗ deckt iſt. Er legt den entſcheidenden Wert auf die Zuſtimmung der Rechtsparteien und aus dieſem Grund verhält er ſich vorläufig noch den deutſchen Anregungen gegenüber ſehr zurückhaltend. Franzoͤſiſche Kompromißvorſchläge Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 11. Jan. Der Haager Berichterſtatler des„Echo de Paris“ gibt heute eine Formel für die Regelung der Sanktionsfrage bekannt, die nach ſeiner Anſicht vor⸗ ausſichtlich auf beiden Seiten angenommen werden könnte. Darnach werden zwei Noten ausge⸗ tauſcht. Die eine wird von allen Gläubigern oder in ihrem Namen von Jaſpar, die andere von Deutſchland unterzeichnet werden. In der Note der Gläubigermächte wird nach der Feſtſtellung, daß der Poungplan auf dem guten Glauben und dem guten Willen aller Beteiligten begründet iſt, feſtgeſtellt werden, daß trotzdem das furtſtiſche Regime vor⸗ geſehen werden muß, das für den Fall einer vom Gerichtshof feſtgeſtellten abſichtlichen Verfehlung des Schuldners in Kraft treten wird. Dieſes Regime iſt nichts anderes als ein Zurückgehen auf den Verſailler Vertrag. Die Gläubiger würden ſich auf dieſe Weiſe die Sanktionen vorbehalten. In der von Deutſchland zu unterzeichnenden Note wird nur von der Erklärung der Gläubiger Kenntnis genommen. All das ſei ziemlich verſchwommen, meint„Echo de Paris“, aber unter den heutigen Umſtänden könne man kaum auf volle Befriedigung rechnen. Uebri⸗ gens ſei nicht nur mit dem Widerſtand der Deutſchen zu rechnen, ſondern es ſei auch nicht leicht, die Sat⸗ zungen des Haager Gerichtshofes ſeinen neuen Auf⸗ gaben anzupaſſen und vor allem ſei es ſchwierig, die Zuſtimmung Amerikas zu dieſer Veränderung zu erhalten. Im„Matin“ wird ebenfalls ein neuer Weg für die Regelung dieſes Streitfalles vorgeſchlagen. Die Franzoſen und Deutſchen ſeien in beiden Punkten einig, aber man müſſe befürchten, daß bie deutſche Delegation vor den Rechtsparteien des Reichstages in eine ſehr ſchlimme Situation geraten wird, wenn ſie zulaſſe, daß der Verſailler Vertrag im Falle einer Verfehlung wieder angewendet wird. Deshalb ſei folgende Löſung zu empfehlen: Man ſtellt den Wort⸗ laut des Abkommens feſt, daß die beſonderen Garantien, die der Poungplan Deutſchland ver⸗ leiht, verſchwinden, wenn dieſes Zahlungsſtatut ſelbſt verſchwindet. heiten betreffenden Fragen zu erledigen. Dr. Curtius wird auch mit dem polniſchen Außen⸗ miniſter Zaleſki über die verbeſſerungsbedürfti⸗ gen Punkte des deutſch⸗polniſchen Vertrages ver⸗ handeln. Doch wäre es vollkommen falſch, zu be⸗ haupten, daß die Genfer Reiſe des Reichsaußen⸗ miniſters ausſchließlich dem Wunſch entſpringt, mit Zaleſcki die erwähnten Angelegenheiten mündlich zu erörtern. Es ſei ausdrücklich betont, daß die Mit⸗ arbeit des Reichsgußenminiſters an dem bevorſtehen⸗ den Völkerbundsrat dem Bedürfnis entſpringt, an dem Genfer Werk intenſiv mitzuarbeiten. Uebrigens wird auch der deutſche Geſandte in Warſchau, Ullrich Rauſcher, nach Genf kommen. 5 Bedenkliche Zuſpitzung Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 11. Jan. Während ſich die Juriſten und Sachverſtändigen mit denjenigen Fragen beſchäftigten, die in der geſtrigen Sitzung der ſechs einladenden Mächte be⸗ ſprochen wurden, ſpitzen ſich in den ſtreng ver⸗ traulichen Verhandlungen der Miniſter die Dinge in ſehr bedenklicher Weiſe zu. Frank⸗ reich und England drücken auf die deutſchen Bevollmächtigten, um die Ausgeſtaltung des bera⸗ tenden Sonderausſchuſſes zu erreichen. Sie wollen Regierungsorgane und andere Kontrollmittel ein⸗ fügen und dadurch den wirtſchaftlichen Charakter des Poungplans zerſtören. Auch in der Mobiliſterungsfrage erheben die Repa⸗ rationsempfänger Anſprüche, die von uns un be⸗ dingt abgelehnt werden müſſen, da es ſich auch hier um eine Einfügung von Regierungsorganen handelt. Man hat den Eindruck, daß die Repara⸗ tionsempfänger noch einmal den Gedanken ver⸗ folgen, den Kontrollapparat des Da wes⸗ planes in irgend einer Form weiter beſtehen zu laſſen. Dieſe Differenzen werden unmittelbar nach der Ankunft des Reichsbankpräſidenten Dr. ausgeräumt werden müſſen. Demgemäß erwartet man in den Erörterungen, die der Reichsbankpräſi⸗ dent hier zu führen haben wird, ſehr ſchwierige Aus⸗ einanderſetzungen. Verſuchte Eiſenbahnattentate — Kiel, 11. Jan. Freitag abend wurde an zwei Stellen der Strecke Altona—Kiel durch aufge⸗ legte Schwellen bezw. in die Schienen ge⸗ klemmte Laſchen, ferner auf Gleis Meimersdorf⸗ Aſcheberg durch aufgelegte Schwellen verſucht, Per⸗ ſonen⸗ und Güterzüge zur Eutgleiſung zu bringen. Die Tatorte liegen nämtlich im Ortsbezirk Kiel. Bahnhofsüberwachungsabteſllung und Kriminal⸗ polizei nahmen ſofort die Nachforſchungen auf. Schacht Aſchenbrödel Oeſterreich Unerfüllbare Forderungen im Haag Aus Wien ſchreibt man uns: Bundeskanzler Schober hat im Haag die kategoriſche Erklärung abgegeben, daß Oeſterreich keine Reparationszahlung leiſten könne. Zur Vorgeſchichte dieſer Aufſehen er⸗ regenden Erklärung des öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzlers ſchreibt die Wiener„Reichspoſt“, daß die Vertreter einzelner Staaten entgegen den bisherigen Erwartungen beträchtliche finanzielle Forderungen an Oeſterreich geſtellt haben. Die Natur dieſer For⸗ derungen iſt in den bisher aus dem Haag vorliegen⸗ den Meldungen noch nicht präziſiert, doch iſt anzu⸗ nehmen, daß ſie ſich zum größten Teil aus dem Titel der ſogenannten„Verwaltungsſchulden“ herleiten, worunter man Schulden für Leiſtungen oder Liefe⸗ rungen verſteht, die die ſtaatliche Berwaltung wäh⸗ rend der Kriegszeit kontrahiert haben ſoll, z. B. Schulden für militäriſche Requiſitionen. Die Aufſtellung derartiger Forderungen wider⸗ ſpricht nach öſterreichiſcher Auffaſſung dem Grund⸗ gedanken der laufenden Verhandlungen zur Rege⸗ lung der Oſtreparationen. Die wechſelſeitigen Schulden und Forderungen bilden heute einen un⸗ lösbaren Komplex und der Verſuch, ſie ziffermäßig feſtzuſtellen, wäre ausſtchtslos und müßte zu end⸗ loſen ſchiedsgerichtlichen Prozeſſen und im Zuſam⸗ menhang damit auch zu vielen politiſchen Reibungen führen. Auf dieſer einzig richtigen Erwägung be⸗ ruht der Gedanke, über alle noch ſchwebenden finan⸗ ztellen Verpflichtungen, die aus dem Friedensver⸗ trag von Saint Germain hergeleitet werden könn⸗ ten, einen Strich zu machen. Das liegt auch im Intereſſe einer allgemeinen politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Entſpannung in Mitteleuropa. Oeſterreich iſt aus finanztellen ebenſo wie aus moraliſchen Gründen außerſtande, einer einſeitigen Regelung feine Zuſtimmung zu geben. Es aner⸗ kennt ohne Vorbehalt, daß eine freundſchaftliche Erledigung aller ſchwebenden internationalen Fi⸗ nanzprobleme, die aus den Friedensverträgen ent⸗ ſtanden ſind, der friedlichen Entwicklung Europas unſchätzbare Dienſte leiſten würde, aber Oeſterreich kann, nach hieſiger Auffaſſung, nicht dazu verhalten werden, allein für die Koſten aufzukommen. Es ſteht daher die geſamte öffentliche Meinung Oeſter⸗ reichs geſchloſſen hinter Bundeskanzler Schober, wenn er vor dem Ausſchuß für Oſtreparationen im Haag jede Reparationszahlung oder Leiſtung aus anderen Schuldfällen kurz und bündig abgelehnt hat. Damit ſcheinen die Haager Verhanb⸗ lungen, ſoweit ſie Oeſterreich betreffen, ſehr raſch in ührentſcheidendes Stadium getreten zu ſein. Es wäre jedoch unbegründet oder zumindeſt verfrüht, ſchon jetzt von einer Kriſe zu ſprechen. Der Wunſch der tſchechoſlowakiſchen, polniſchen und rumäniſchen Delegation, die Verhandlungen fortzu⸗ ſetzen, laſſen nach hieſiger Auffaſſung die Hoffnung zu, daß der vom Bundeskanzler Schober vertretene öſterreichiſche Standpunkt doch ſchließlich Beachtung und Anerkennung finden wird. Man hofft hier ins⸗ beſondere, daß ſich die Großmächte für den öſterreichiſchen Standpunkt einſetzen und die Löſchung der öſterreichiſchen Reparattonspflicht und des damit zuſammenhängenden Generalpfandrechts durchſetzen werden. Der Korreſpondent der Londoner„Daily News“ berichtet, daß der engliſche Schatzkanzler Snowden der Erklärung des Bundeskanzlers Scho⸗ ber mit großer Aufmerkſamkeit zugehört hace. Oeſterreich ſei das Aſchenbrödel unter den europäiſchen Nationen. Auch die franzöſiſche Preſſe, die fürchtet, daß wenn man Oeſterreich eine für ſeine Kräfte unerträgliche Laſt aufbürde, man es in die Arme Deutſch⸗ lands treibe, tritt entſchieden für die Strei⸗ chung aller öſterreichiſchen Reparationslaſten ein. Auch das„Petit Journal“, das Organ Loucheurs, erkennt an, daß Oeſterreich keine Reparatlonszah⸗ lungen ertragen kann. * Für Abſchaffung der Todesſtrafe. Das däniſche Folketing nahm den Vorſchlag auf Abſchaffung der Todesſtrafe mit 90 gegen 45 Stimmen an. * Die japaniſche Regierung wird das im Jacre 1916 erlaſſene Ausfuhr verbot für Gol d⸗ barren aus Japan, heute aufheben. 8 2 2. Seite. Nr. 17 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 11. Januar 1930 Curtius fiber das Erbe Streſemanns Bei der Preſſe zu Gaſt Auf einem Frühſtück der Völkerbunds⸗ flournaliſten hielt der holländiſche Miniſterpräſi⸗⸗ dent Ruys de Beerenbroek eine Anſprache, in der er den Dank für die Einladung namens der hol⸗ ländiſchen Regierung ausſprach und ſeine Freude darüber zum Ausdruck brachte, daß neben den Re⸗ gierungsvertretern die große Brüderſchaft der Preſſe in der holländiſchen Hauptſtadt zuſammengekommen ſei. Der Vorſitzende der Genfer Preſſevereinigung, der Pole Oryng, widmete dem verſtorbenen Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann warm empfundene Worte der Erinnerung. Der Konferenzvorſitzende Jaſpar ſprach den Wunſch aus, daß Rückfälle in die Mentalität des Krieges nicht mehr vorkommen möchten. Der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſtdent Tardieu ſtellte ſich, wie Snowden, als Journaliſt vor. Er dankte Jaſpar für die Führung der Konferenzgeſchäfte, Holland für die Fürſorge um die Konferenzarbeit und gab der Bedeutung der öffentlichen Meinung und der Preſſe bei ihrer Inanſpruchnahme zur Durchführung ſtaats⸗ männiſcher Aufgaben Ausdruck. Er ſetzte ſich für die Anerkennung des Völkerbundes als eines wichtigen Faktors ein, dem ein Vorwärtskommen Schritt für Schritt zu verdanken ſei. Wenn der Haag, wie er ſicher glaube, ſeine Aufgabe erfülle, ſo werden neue, weitere, humanitäre Ziele, größere Schöpfungen der Zukunft in Angriff genommen werden können. Reichsaußenminiſter Dr. Curtuis wurde mit beſonders ſtarkem Beifall empfangen; er ließ gegenüber den ſtark optimiſtiſchen und angenehm klingenden Ausführungen der verſchiedenen Vor⸗ redner und gegenüber dem feſtlichen Anlaß eines zehnjährigen Beſtehens der Völkerbundsſatzung die ernſte Note erklingen, die ſich für Deutſchland aus der Tatſache ergibt, daß es ſich gleichzeitig um den zehnten Jahrestag des Inkrafttretens des Verſailler Vertrages handelt, und daß die ſehr ſchwere und verantwortungsvolle Arbeit im Haag bisher keineswegs abgeſchloſſen iſt:„Sie lieben Of⸗ fenheit, verachten Hinterhältigkeit,“ ſo führte er aus, „nun, ich hatte Zweifel, ob wir in der rechten Feſtes⸗ ſtimmung uns an dieſem Tiſch niederlaſſen könnten, Zweifel, ob bei der Lage der Konferenz überhaupt Kriminalroman aus dem Leben Der Stollen unter dem Friedhof [ Berlin, 11. Jan. Durch einen Zufall ſcheint man der Aufklärung des Aufſehen erregenden Einbruchs in die Treſorräume der Discontogeſellſchaft am Wittenbergerplatz, der ſich gerade vor Jahresfriſt ereignete, näher gekommen zu ſein. Die damals unter dem dringenden Verdacht der Täterſchaft feſt⸗ genommenen Gebrüder Franz und Erich Saß, die jedoch damals entlaſſen werden mußten, ſind unter faſt romantiſch anmutenden Umſtänden erneut verhaftet worden. Die Geſchichte dieſer Verhaftung nimmt ſich faſt wie ein Kapitel aus einem der Kriminalromane von Edgar Wallace aus. Auf einem Gelände in der Nähe des Luiſenfried⸗ hof in Charlottenburg wurden von Anwohnern in letzter Zeit öfters verdächtige Klopfgeräuſche wahr⸗ genommen. Ein Kriminalbeamter, der daraufhin die Gegend inſpizierte, erkletterte eine Friedhofs⸗ mauer. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel in ein tiefes Loch. Dieſer Fall verhalf ihm zu einer überraſchenden Entdeckung. Es ergab ſich nämlich, daß von dem Loch ein unterirdiſcher Stollen unſere Teilnahme möglich ſein würde. Im Sommer hat, dank dem engliſchen Schatzkanzler Snowden, jener gute Brauch Platz gegriffen, Kriſen an den Anfang der Konferenzen zu legen; ich hatte Grund zu der Befürchtung, daß wir zu dem alten Brauch zurückkehren würden, Kriſen in die Mitte der Kon⸗ ferenz zu legen, und daß der heutige Freitag ein ſchwarzer Tag ſein könnte. Ich habe mich dennoch der Macht der Preſſe gebeugt und bin gekommen. Ein altes Wort ſagt, daß die Menſchen nicht von den Dingen, ſondern von den Meinungen über die Dinge beherrſcht werden, und dieſe Meinungen werden ge⸗ rade von der Preſſe gemacht. Ich freue mich deshalb, gekommen zu ſein, nachdem ich die Einladung mit Rückſicht auf die Bedeutung der Preſſe begrüßt hatte, und ich freue mich, die Reden gehört zu haben, die hier gehalten wurden. Als Nachfolger meines ver⸗ ſtorbenen Freundes Dr. Streſemann fällt mir die Aufgabe zu, die Politik, die er im Völkerbund trieb, fortzuſetzen. Ich danke dem Präſidenten für die Worte, die er für meinen toten Freund gefunden hat. Dieſer kämpfte nach zwei Richtungen hin: Unter und neben der nationalen Arbeit ſein Land für die internationa⸗ len Ideen, daneben aber, wie wenig andere, die öffentliche Meinung für dieſe Ziele zu gewinnen. Er war ein großer Freund der Preſſe und hatte Ver⸗ ſtändnis für ſie; er hat ſie oft durch ſeinen Geiſt und ſeinen Witz erfreut. Und er war, wie ich glaube, zu einem guten Teil ſeines Weſens ſelbſt Journaliſt. Schwere Arbeiten liegen mir als ſeinem Nachfol⸗ ger auch im Völkerbunde ob. Ich will nach Genf fah⸗ ren, um dieſe Arbeiten dort in Angriff zu nehmen, um an dem Werk des Friedens mitzuarbeiten. Da⸗ neben will ich es mir zur Aufgabe machen, ſeine guten Beziehungen zur Preſſe fortzuſetzen, und ich glaube, daß ich auch bisher ſchon ſelbſt ſolche guten Beziehun⸗ gen zu ihr gehabt habe, aber ich will ſie aus⸗ bauen, wie Dr. Streſemann das getan hat. Ich freue mich deshalb, heute zum erſten Male unter der internationalen Preſſe in Ihrem großen Kreiſe weilen zu dürfen und leere mein Glas auf deren Wohl.“ Nach dem Reichsaußenminiſter ſprachen noch kurz der italieniſche Finanzminiſter Mosconi, der japaniſche Delegierte Adatſchi und der belgiſche Außenminiſter Hymans. Die Reden wurden ſämtlich in franzöſiſcher Sprache gehalten, mit Ausnahme der von Dr. Cur⸗ tius, die in deutſcher, und Snowdens, die in eng⸗ 11 8 Sprache vorgetragen und dann überſetzt wur⸗ en. l Die polniſche Schweineeinfuhr Drahtbericht unſeres Berliner Büros Die Frage des polniſchen Schweinekon⸗ tingents, die ſeit Wochen den Abſchluß des klei⸗ nen Handelsvertrages verzögert hat, iſt, wie das „Berliner Tageblatt“ hört, in ein neues Sta⸗ dium getreten. Die deutſchen Vertreter würden in Geuf neue konkrete Vorſchläge machen. Die Reichsregierung beabſichtigt bekanntlich, eine Orga⸗ niſation zu ſchaffen, die die Gewähr bietet, daß die von den zugelaſſenen Wurſtfabriken und über die Seegrenzſchlachthäuſer nicht nach Deutſchland einge⸗ führten Schweinemengen bis zur Eröffnung des Kontingents Abnahme finden. Kabinettskriſe in Portugal Drahtung der United Preß Das portugteſiſche Kabinett iſt zurück⸗ getreten. Anlaß dazu gab der Rücktritt des Finanz⸗ und Juſtizminiſters Antonio de Oliveira Salazar, der infolge von Meinungsverſchieden⸗ heiten mit dem Miniſterpräſidenten Ferraz, im Zuſammenhang mit der Wirtſchaftskriſe in Angola erfolgte. Die Nachricht hat hier große Ueberraſchung hervorgerufen, denn der Miniſterpräſident hatte nach längerer Konferenz mit dem Präſidenten Carmona unter ber Friebhofsmau er hinweg zu einem benach⸗ barten Schulgrundſtück führte und dort in einem etwa 3 Meter großen Hohlraum endete. In die⸗ ſem fand man eine ganze Serie von Einbruchs werk⸗ eugen. Eingang und Ausgang des Stollens waren urch Bretter verdeckt, die durch Sand und verwelkte Kränze unſichtbar gemacht worden waren. Der ver⸗ dächtige Erdraum wurde nun mehrere Nächte hin⸗ duch von Kriminalbeamten beobachtet. Geſtern nacht tauchten nun zwei Männer auf, die aber, ehe ſie in das Loch hinabſtiegen, die Kriminal⸗ beamten bemerkten. Dieſe wollen im Mondlicht deutlich die Geſichter der Flüchtenden als die des Franz und Erich Saß erkannt haben. Es entſpann ſich eine wilde Jagd über den Friedhof, bei der die Kriminalbeamten aber die Spur der Flüchtigen verloren. Die Verfolger eilten nun ſchleunigſt in die Wohnung der Gebrüder Saß. Dreiviertel Stunden ſpäter kamen die Brüder dort an. Sie waren zwar ohne Kopfbedeckungen, hatten aber in der Zwiſchenzeit merkwürdigerweiſe die Anzüge gewechſelt. Sie wurden ſofort feſtgenommen. Man hat bisher keine Erklärung für die ein wenig ſeltſam anmutenden Vorgänge, die ſich auf dem Friedhof abgeſpielt haben. Auch weiß man noch nicht, was für einen Zweck der Bau des Stollens hatte. Man vermutet, daß ein Anſchlag gegen das in der Nähe liegende Hauptzollamt ge⸗ plant war. Die Verhafteten verfolgen auch diesmal ihre alte Taktik. Sie hüllen ſich völlig in Schweigen und leugnen alles. Tragiſcher Flugunfall — Paris, 11. Jan. Auf dem Flugplatz von Iſtres ereignete ſich ein tragiſcher Unfall. Ein Pilot ſtürzte mit ſeinem Flugzeug ab. Er erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er nach der Einlieferung ins Kranken⸗ haus ſtarb. Zwei Militärflieger verſuchten im Flug⸗ zeug dem Verunglückten zu Hilfe zu kommen. In etwa 100 Meter Höhe jedoch löſte ſich die eine Trag⸗ fläche des Flugzeuges, das ebenfalls abſtürzte. Der Führer verſuchte, ſich durch Fallſchirmabſprung zu retten, wurde ledoch ſchwer verletzt. Sein Be⸗ gleiter verbrannte mit dem beim Anvrall auf noch geſtern ſpät abends erklären laſſen, daß eine Kabinettskriſe aus Anlaß des Rücktritts ſeinerſeits Der Rechtspflegeausſchuß des Landtages befaßte ſich geſtern zunächſt mit dem demokratiſchen Antrag betreffend die Zuſam⸗ menlegung der badiſchen Rheinſchiff⸗ fahrtsgerichte. Der Antrag geht von der Tat⸗ ſache aus, daß, abgeſehen von einigen Streitfällen bei den Rheinſchiffahrtsgerichten Kehl und Karls⸗ ruhe die Mehrzahl der Rheinſchiffahrtsprozeſſe in Mannheim ſich konzentriert. Dieſe Konzentration bringe den Vorteil, daß der zuſtändige Richter für dieſe Strei⸗ tigkeiten Fachmann ſei, während ſich die übrigen Richter erſt von Fall zu Fall über die oft recht ſchwierige Materie orientieren müßten. Das gleiche gelte für die rechtsanwaltſchaftliche Vertretung. Die Regierung ſteht dem Antrag ſympathiſch gegenüber, der im Ausſchuß einſtimmige Annahme fand. Ein Antrag der Deutſchnationalen auf Zulaſ⸗ ſung der bäuerlichen, weiblichen Jugend zu den landwirtſchaftlichen Winterſchulen und zwei Geſuche ähnlichen Inhalts wurden mit 13 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen angenommen. Der Evang. Volksdienſt hatte einen Antrag ge⸗ ſtellt, alle Faſtnachtsveranſtaltungen vollkommen zu verbieten. Der Berichterſtatter Abg. Dr. Waldeck(D. V..) wies auf die hiſtoriſche Bedeutung der Faſtnacht in einzelnen Landesteilen hin und betonte auch die wirtſchaftliche Bedeutung des Karnevals. Außer⸗ dem ſei nicht zu unterſchätzen, daß Faſtnachtsſcherz die Möglichkeit zur Kritik gebe, die man der Bevöl⸗ kerung nicht nehmen ſolle. Selbſtverſtändlich ſeien die Auswüchſe des Faſtnachtstreibens zu be⸗ kämpfen. Der Miniſter des Innern wies auf ſeinen Erlaß hin, mit dem er neuerlich die Bezirksämter zum Einſchreiten gegen alle Auswüchſe veranlaßt habe. In der Ausſprache ſtellten ſich alle Fraktionen mit Ausnahme des Antragſtellers auf den Stand⸗ punkt des Berichterſtatters. Der Ausſchuß ſtimmte dem Antrag des Berichterſtatters zu, wonach der Antrag und entſprechende Geſuche von Karnevals⸗ organiſationen und des Badiſchen Gaſtwirtever⸗ bandes als durch die Regierungsmaßnahmen er⸗ ledigt zu betrachten ſeien. Zum gleichen Beſchluß kam der Ausſchuß ein⸗ ſtimmig bezüglich des kommuniſtiſchen Antrages auf Verbot der Erſtellung von Baracken und Eiſen⸗ bahnwagen für Wohnzwecke. Die deutſchnationale Gruppe hat einen Antrag eingebracht, der durch geſetzliche Maßnahme der Entwicklung der Warenhäuſer einen Riegel vorſchtieben will. In einem eingehen⸗ den Bericht erörterte Abg. Dr. Retz bach(Zentrum) das Problem der Warenhäuſer, ſeine Vorteile und Nachteile für die geſamte Bevölkerung. Er kam zu dem Ergebnis, daß geſetzgeberiſche Maßnahmen, die ſich unmittelbar gegen die Warenhäuſer wenden, nicht zweckdienlich und auch kaum möglich ſeien. Da⸗ gegen beantragte er, bei der Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß ein weitgehender Schutz des Mittelſtandes durch reichsgeſetzliche Maßnahmen ins Auge gefaßt werde. Die Vertreter der einzelnen Parteien äußerten ſich in der Mehrzahl im Sinne des Berichterſtatters, deſſen Antrag einſtimmig an⸗ genommen wurde. Ueber die Denkſchrift des früheren Innen⸗ miniſters wegen des Verhaltens der Nationalſozialiſten im Wahlkampf und die Gegendenkſchrift der nationalſozia⸗ liſtiſchen Fraktion entſpann ſich ein längeres Zwie⸗ geſpräch zwiſchen dem Miniſter des Innern und dem natlonalſozialiſtiſchen Vertreter. Der Antrag des Berichterſtatters, wonach, ſoweit in den Aeußerungen der Nationalſozialiſten Beleidigungen des Land⸗ tages in Frage kommen, Strafverfolgung beantragt werden ſoll, wurde mit 12 Stimmen gegen nicht zu befürchten ſei. Ihr vorausſichtlicher Verlauf Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 11. Jan. In der kommenden Woche werden die Delegatio⸗ nen für die Londoner Flottenkonferenz hier eintref⸗ fen und die Vorverhandlungen für die Konferenz, die am 21. Januar beginnt, werden dann in ihr letztes Stadium eintreten. Heute erſcheint im „Daily Telegraph“ eine intereſſante Vorausſage über den Verlauf der Konferenz, die nach der An⸗ nahme des Blattes aus maßgebenden politiſchen Kreiſen ſtammt, aber wohl lediglich als perſönliche Meinungsäußerung anzuſehen iſt. Der Gewährs⸗ mann des Blattes denkt ſich den Verlauf der See⸗ abrüſtungskonferenz wie folgt: 1. Man glaube, daß ſich die gegenwärtig beſtehenden ernſten Meinungsverſchtledenheiten zwiſchen den Franzoſen und Italienern infolge des ita⸗ lieniſchen Anſpruches auf Flottenparität mit Frank⸗ reich beilegen laſſen, ſobald das ſogenannte„Gentle⸗ man⸗Abkommen“ zwiſchen den Mittelmeermächten abgeſchloſſen iſt. Ein ſolches Abkommen wird alſo trotz des Widerſtandes der Mehrheit der engliſchen Oeffentlichkeit für möglich gehalten, allerdings nicht in dem Sinne einer engliſchen Garantie des status quo, wie dies im Locarnovertrag geſchah, ſon⸗ dern lediglich als eine Verpflichtung gegenſeitiger Neutralität und ein Verſprechen, im Fall von ernſten Streitigkeiten oder drohenden Kriſen in der Mittelmeerzone in offene Ausſprache miteinander zu treten. Konferenz hält man ein Dreimächteabkom⸗ men zwiſchen England, den Vereinigten den Boden in Flammen aufgehenden Flugzeug. Staaten und Japan über die Gruppe der Vor der Londoner Floltenkonferenz 2. In dem eigentlichen flottentechniſchen Teil der eine bei zwei Enthaltungen angenommen. Schlachtſchiffe für möglich. Dieſes werde etwa ſo zu⸗ ſtande kommen, daß das Waſhingtoner Abkommen über die Reduktion der künftigen Schlachtſchiffbauten weiter verlängert werde und daß ferner in einem gewiſſen Maße der japaniſche Antrag durchdringen werde, die beſtehende Höchſtgrenze von 35 000 Tonnen zu ermäßigen. 3. In der Frage der Unterſeeboote werden England und Amerika ihre theoretiſche Fürſprache für die völlige Abſchaffung dieſer Waffen fortſetzen. Praktiſch glaube man, daß ein Kompromiß zuſtande kommen werde, daß eine verhältnismäßig niedrige Maximalgrenze für die Tonnage von Unterſeebvoten feſtgeſetzt und gleichzeitig die Zahl dieſer Schiffe be⸗ ſchränkt. 4. Die fapaniſchen Anſprüche auf eine Quote von:10 gegenüber den Vereinigten Sta aten in dem Beſtand von ſchweren Kreuzern werden nach engliſcher Auffaſſung nicht voll durchdringen. Aber man glaubt, daß in direkten Verhandlungen zwiſchen Japan und Amerika ein Kompromiß durchaus möglich ſet. Im ganzen ſcheinen engliſche Kreiſe zur Zeit gemäßigt optimiſtiſch zu ſein. Was Amerika erwartet Waſhington, 11. Jan.(United Preß.) In einer Reſolution gibt der Auswärtige Ausſchuß des Repräſentantenhauſes der feſten Ueber zeugung Ausdruck, daß die Londoner Konferenz Erfolge zei⸗ tigen, zu Verträgen führen und den Regierungen und Völkern die Laſt der Wettrüſtungen erleichtern würde. Die Reſolution wurde dem Staatsſekretär Stimſon, der ſich an Bord der„George Waſhing⸗ Politiſch Intereſſantes aus Baden Der Fall Wagner Aufhebung der Immunität Der Ausſchuß für die Geſchäftsordnung hat unter dem Vorſitz des Abgeordneten Dr. Leers mit allen Stimmen gegen die des nationalſozialiſtiſchen Ver⸗ treters beſchloſſen, dem Landtag vorzuſchlagen, daß die nach Artikel 87 der Reichsverfaſſung erforderliche Genehmigung zur Strafverfolgung des Landtagsabgeordneten Wagner gege ben werde. Es handelt ſich um den bekannten Vorgang, der ſich Mitte Dezember, nachts, im„Darmſtädter Hof“ in Karlsruhe abgeſpielt hat, bei dem es zwiſchen Ab⸗ geordneten Wagner zuſammen mit einigen anderen Nationalſozialiſten und Eiſenbahnbeamten aus Deutſchland und anderen Ländern, die zu internatio⸗ nalen Gütertarifverhandlungen in Karlsruhe weil⸗ ten, zu einem Zuſammenſtoß kam. Beleidi⸗ gung, Körperverletzung und grober Un⸗ fug ſind der Gegenſtand der Beſchuldigung. Vom Berichterſtatter und dem Vorſitzenden, wie auch von der Regierung wurde betont, daß ein öfſent⸗ liches Intereſſe daran beſtehe, den Vorfall gerichtlich vollſtändig— alſo einſchließlich der Beteiligung des Abgeordneten Wagner— aufzuklären und entſpre⸗ chend dem gerichtlichen Ergebnis zu ahnden. Das nationalſozialiſtiſche Mitglied des Ausſchuſſes gab eine Darſtellung des Vorgangs von dem Standpunkt ſeines Parteifreundes, des Abgeordneten Wagner, aus. Das wäre ihm nicht verargt worden, wenn da⸗ mit nicht Angriffe gegen die Abgeordneten der au⸗ deren Parteien verbunden worden wären, die wie⸗ der einmal bewieſen haben, daß nationalſozialiſtiſche Führer glauben, ſich jeden Vorſtoß gegen die Ehre eines Deutſchen, der nicht in ihre Reihen gehört, er⸗ lauben zu dürfen. Dieſe Art des Vorgehens rief ernſten und ſcharfen Widerſpruch von allen Seiten hervor und trug dem nationalſozialiſtiſchen Redner im Laufe der nahezu 17 ſtündigen Sitzung drei Ordnungsrufe ein. Dabei war man in der weſentlichen Frage gar nicht weit voneinander, denn der nationalſozialiſttſche Vertreter erklärte, der Abg. Wagner wünſche ſelbſt gerichtliche Aufklärung und werde freiwillig Unter⸗ ſuchung gegen ſich beantragen. Demgegenüber mußte der Vorſitzende darauf hinweiſen, daß Unterſuchung und gerichtliche Verhandlung gegen Abg. Wagner nur möglich iſt, wenn der Landtag dies genehmigt, oder der Abg. Wagner ſein Mandat niederlegt. Bei aller Achtung vor dem den Abgeordneten zuſtehenden Schutz der Immunität war man ſich, zumal durch die mögliche Strafe der Abg. Wagner in der Aus⸗ übung ſeines Mandats nicht beſchränkt werden wird, darüber einig, daß es dem Sinn der Reichsverfaſ⸗ ſung und der Würde des Landtags nicht entſppeche, wenn die Angelegenheit des Abg. Wagner der ge⸗ richtlichen Behandlung entzogen werde. Kommuniſten⸗Razzia Ein geglückter Schlag der Berliner Polizei Drahtbericht unſeres Berliner Bürſoss Berlin, 11. Jan. Die Berliner Polizei hat geſtern mit einem ſtarken Aufgebot eine großangelegte Aktion gegen die Kommuniſten durchgeführt. Im Norden Berlins, auf dem Helmholtzplatz, hatten die Kommuniſten wieder eine Kundgebung einberufen. Der Polizei war zu Ohren gekommen, daß die Teilnehmer dieſer Demonſtration, zumeiſt junge Burſchen und Mädchen, ſich in der Abſicht verſam⸗ melt hatten, um eine gleichzeitig im Friedrichshain ſtattfindende Verſammlung der Natio nalſozia⸗ liſten mit Gewalt zu ſprengen. Ueber⸗ raſchend erſchienen plötzlich Polizeiautos, die in wenigen Sekunden den Platz umzingelten. Die Demonſtranten wurden nun ſyſtematiſch auf Waffen durchſucht. Das Ergebnis war zunächſt recht mager, da nur wenige Demonſtranten im Beſitze von Waffen an⸗ getroffen wurden. Es ergab ſich, daß die Kommu⸗ niſten ſich ihrer Waffen ſchleunigſt entledigt hatten. Als man nämlich auch noch den Platz ab⸗ ſuchte, fand ſich ein recht anſehnliches Arſenal zu⸗ ſammen. Insgeſamt wurden beſchlagnahmt 12 Revolver, 8 Totſchläger, 6 Dolche, 5 Stahlruten, 4 Gummiknüppel, zahlreiche Schlagringe, Eiſen⸗ ſtangen ſowie 60 Schuß Munition. Bei der Durch⸗ ſuchung leiſteten die Demonſtranten keinen Widerſtand. Etwa 250 Perſonen, darunter viele Frauen, wurden feſtgenommen. Die Feſttage in Rom i K Rom, 11. Jan. Mit dem faſziſtiſchen Parteiſekretär Turati und dem römiſchen Stadtgouverneur an der Spitze zogen heute nachmittag die politiſchen und zivilen Autort⸗ täten aller Landesprovinzen zur Huldigung vor den Qufrinal. Den einzelnen Gruppen wurden die hiſtoriſchen Standarten der Provinzen vorangetra⸗ gen. Da leichter Regen fiel, hatten ſich weit weniger Schauluſtige eingefunden als an den vorangegange⸗ nen Tagen. Abends bildete eine große Gala⸗Vor⸗ ſtellung in der königlichen Oper den glanzvollen Ab⸗ ſchluß der ſechstägigen Hochzeitsfeierlichkeiten. Da⸗ mit hat ſich das ganze Feſtprogramm erfüllt, ohne daß die geringſte Störung eingetreten wäre oder ſich gar ein peinlicher Zwiſchenfall ereig⸗ net hätte. Die römiſche Polizei hatte in dieſen Tagen den geheimen Ueberwachungsdienſt ſehr verſtärkt, wo⸗ durch die Möglichkeit unvorhergeſehener Vorfälle äußerſt gering war. Auch waren bei allen Anläſſen, wo die Fürſtlichkeiten ſich in der Oeffentlichkeit zeigten, durchgreifende Abſperrungsmaßnahmen ge⸗ troffen worden. Trotzdem geſchah es mitunter, daß die ungeheure Volksmenge in übergroßer Begeiſte⸗ rung die Truppenkordons zu ſprengen verſuchte, wo⸗ bei in hartem Gedränge zahlreiche Frauen in Ohn⸗ macht fielen. Mehrmals mußten die Sanitäter ein⸗ greifen. Heute, Samstag, reiſt das kronprinzliche Paar nach Turin, wo es dauernd Aufenthalt zu nehmen gedenkt. Auch die ausländiſchen Fürſtlichkeiten be⸗ abſichtigen Rom bereits an dieſem Tage zu verlaſſen, ſoweit ſie nicht durch ſpätere auf die nächſte Woche feſtgelegte Audienzen beim Papſt in Anſpruch ge⸗ ton“ befindet, durch Funkſpruch übermittelt. nommen ſind. * 5 Freren Do g re * Samstag, den 11. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 17 Städtiſche Nachrichten Rheinbrückenbau Zu dem Beſchluß des Reichstages, eine Petition über die Erbauung der feſten Rheinbrücke bei Ma⸗ ximilians au der Reichsregierung zur Berück⸗ ſichtigung zu überweiſen, wird von der Reichsregie⸗ rung ſoeben erklärt:„Für die Rheinbrücke bei Maxi⸗ miliansau ſind ebenſo wie für die beiden übrigen Brücken bei Ludwigshafen⸗ Mannheim und Speyer die Vorarbeiten im Gange. Die Aus⸗ ſchreibung der Ideenwettbewerbe hat einen bauwür⸗ digen Entwurf geliefert, der der Weiterbearbeitung zu Grunde gelegt wird. Der Fortſchritt der Arbei⸗ ten im Einzelnen wird von den dem Reiche und den beteiligten Ländern zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln abhängig gemacht werden müſſen.“ Leider iſt in der vorſtehenden Meldung nicht an⸗ gegeben, wer denn eigentlich petitiontert hat. Man ſollte ſich doch nun endlich in Karlsruhe damit ab⸗ finden, daß der Bau der zweiten Rheinbrücke Mann⸗ heim Ludwigshafen als vordringlich erklärt worden iſt. Die zuſtändigen Stellen haben ſich— es hat allerdings lange genug gedauert— der Not ge⸗ horchend den Mannheim⸗Ludwigshafener Stand⸗ punkt zu eigen gemacht, daß, wenn für den gleich⸗ zeitigen Beginn des Baues aller drei Brücken die erforderlichen Mittel nicht zur Verfügung ſtehen, eine zweite Verbindung zwiſchen den zwei Groß ⸗ ſtädten Mannheim und Ludwigshafen die vor⸗ dringlichſte iſt. Hätte man ſich in Karlsruhe und Speyer in der Verfolgung der dortigen Brücken⸗ projekte etwas weniger impulſiv verhalten, daun wäre die Mannheim⸗Ludwigshafener Brücke ſicher⸗ lich ſchon im Bau und auch die andern beiden Brücken hätten Ausſicht, ſchneller ausgeführt zu werden, als es jetzt leider der Fall iſt. Neckarſchiffahrt Mannheim-Lauffen Vor wenigen Wochen erſt wurde auf dem Neckar die Großſchiffahrt zwiſchen Mannheim und Heidel⸗ berg eröffnet. Nun iſt es— nach Fertigſtellung der Stauſtufe Horkheim—Lauffen— nach mehr als zehnjähriger Unterbrechung wieder möglich, auf dem Waſſerweg Kohlen und andere Güter von Mann⸗ heim nach Lauffen zu befördern. Die Strecke Heil⸗ bronn—Lauffen wurde am geſtrigen Freitag durch das Schrauben boot„Neckar II“ der Schlepp⸗ ſchiffahrts⸗A.⸗G. mit dem Kahn„Karo⸗ line“ zum erſtenmal befahren. Der Kahn, der rund 300 Tonnen faßt, hat Kohlenladung für das Portland⸗ Zementwerk in Lauffen. Der Abfahrt wohnten Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden, ſowie Intereſſenten aus Wirtſchafts⸗ kreiſen bei. Verkehrspolizei auf den Lanoͤſtraßen Im„Badiſchen Beobachter“ wurde mitgeteilt, daß von Berlin und Köln aus jetzt probeweiſe auch eine Regelung und Beaufſichtigung des Ver⸗ kehrs auf den Landſtraßen durch Po⸗ [tzeiorgane aufgenommen worden ſei. Das Blatt knüpft an dieſe Meldung die Bemerkung, daß es er⸗ wünſcht ſei, wenn auch auf den badiſchen Strecken eine ſolche Kontrolle ſtattfinden würde. Dazu teilt die Preſſeſtelle der badiſchen Regierung folgendes mit: In Baden findet ſchon ſeit mehreren Jahren nicht nur durch die örtlichen Polizeiorgane, ſondern über⸗ dachend von den größeren Polizeidienſtſitzen aus eine Verkehrskontrolle ſowohl bei Tag wie bei Nacht namentlich auf den Landſtraßen ſtatt. Zur Förderung der örtlichen und bezirklichen Kontrolle haben an der Gendarmerieſchule in Karlsruhe im Herbſt vorigen Jahres mehrere Ausbildungskurſe für Polizei⸗ und Gendarmeriebeamte ſtattgefunden. Auch für die Auf⸗ klärung des Publikums und namentlich der Schuljugend wird durch Vorträge über Ver⸗ kehrsgefahren Sorge getragen. Solche Vorträge ſind ſeit längerem vom Innenminiſterium im Benehmen mit dem Unterrichtsminiſterium organiſiert worden. Scharfe Kontrolle der Beobachtung der Verkehrs⸗ regel iſt den Polizeibehörden wiederholt zur Pflicht gemacht worden. Gerade mit Rückſicht auf die Bedeu⸗ tung des Automobilverkehrs im Grenzlande Baden muß hier eine Verkehrspolizei gehandhabt werden, die manchmal auch zu ſcharfem Eingreifen zwingt. Schüler⸗ und Lehreraustauſch Die Bedeutung für die Erziehung Von Profeſſor Rudolf Kern, Heidelberg Die nachſtehenden Ausführungen ſind auch für Mannheim von beſonderem Intereſſe, da von hier aus ebenfalls eine Anzahl Schüler und Schit⸗ lerinnen ausgetauſcht wurden. Die Pſychologie zeigt, welch größte Bedeutung den Er⸗ lebniſſen in der Jugendzeit zukommt. Es ergibt ſich die Tatſache, daß in dem reifen Menſchen Ein⸗ drücke aus der Kinderzeit, unter die Schwelle des Bewußtſeins geſunken, weiterwirken. So ſehr alſo auch der freie Wille beim Handeln eines Menſchen betont werden mag, ſo ſtark wirken ſich zwangs⸗ läufig Früherlebniſſe aus. Erbebniſſe, die mitunter ſo ausſchlaggebend ſind, daß ſie Urſache zu Hand⸗ lungen werden können, die ſich aus der geiſtigen Haltung eines normalen gereiften Menſchen nicht erklären laſſen, Erlebniſſe, die aber ebenſo beſtimmt zur nachweisbaren Vorausſetzung für alle poſitiven Leiſtungen des Menſchen zu werden vermögen. Wenn heute die Jugend im Geiſte der Völker⸗ verſtändigung, im Verſtändnis für die Denkweiſe und das Gefühlsleben von Angehörigen anderer Nationen erzogen werden ſoll, ſo hat die Pädagogik Wege zu beſchreiten, die zu dieſem Ziele führen können. Vor allem iſt dem Jugendlichen die eigene lebendige Erfahrung, die unmittelbare Beziehung⸗ nahme mit der Eigenart anderer Völker zu ermög⸗ lichen, weil zu dem doch mehr erlebnisfernen Unter⸗ richt in der Schule die Auseinanderſetzung des wer⸗ denden Menſchen mit dem in ſo mancher Beziehung Andersgearteten kommen muß. Im Schüleranstauſch zwiſchen den verſchiedenen Staaten iſt ein wirkſamſtes Mittel zur Erfüllung dieſer er⸗ zieheriſchen Aufgaben gefunden. Zwei Arten ſolchen Austauſches ſind bisher verſucht worden: erſtens der Austauſch von Gruppen, die ſich z. B. in einem Ferienlager aufhalten können, und zweitens der ganz individuelle, auf den einzelnen Jugendlichen eingeſtellte Austauſch, der zwiſchen zwei Familien durchgeführt wird. Im Austauſch innerhalb der Familien, der freilich mit größter Vorſicht in Bezug auf die Auswahl der Lebensverhältniſſe in die Wege geleitet werden muß, ſind einſtweilen die beſten und nützlichſten Ergebniſſe feſtzuſtellen geweſen. So hat der„Deutſch⸗Franzöſiſche Schü⸗ Leraustauſchdienſt“(Leitung: Frau Helene Lerot, Heidelberg) für das Jahr 1929 316 Doppel⸗ fälle(darunter 75 Mädchen) durchführen können. Die Zahl der Meldungen auf deutſcher Seite war auch diesmal wieder, genau wie in den Vorjahren, größer als auf der franzöſiſchen Seite, übrigens eine für den Kenner der Verhältniſſe nicht überraſchende Tatſache, da— um nur zwei Gründe zu nennen— Deutſch als Lehrfach an franzöſiſchen Schulen erſt nach dem Engliſchen folgt; und ferner der Franzoſe ſeltener auf Reiſen und beſonders nicht gern ins Ausland geht. Ich habe im vergangenen Sommer als Begleiter von Sammeltransporten beobachten können, welche Wirkung ein vierwöchentlicher Auslands⸗ aufenthalt auf junge Menſchen haben kann. Dazu liegen mir eine große Anzahl Briefe von deutſchen und franzöſiſchen Schülern vor, die alle in jugendlicher Begeiſterung von den unvergeßlich ſchönen Eindrücken im Ausland berichten. Und tat⸗ ſächlich hat der im fremden Land, im Kreiſe einer Familie weilende Jugendliche in ſolcher Ferienzeit auch reichſtes Erleben in ſich aufzunehmen; er kommt nicht nur allein mit den Familienangehöri⸗ gen ſeines Austauſchfreundes in engſte Berührung, ſondern lernt darüber hinaus deſſen Schulkamera⸗ den, die Nachbarn kennen. Mitunter hat er auch Gelegenheit, am Schulunterricht teilzunehmen; er wird der Kamerad der ganzen Klaſſe. Wir Lehrer können uns über die Entwicklung des Schüleraustauſches nur freuen und haben alle Urſache, ihn zu fördern, weil das Geſichtsfeld neueſte Forſchung auf dem Gebiete der unſerer Jugend erweitert wird, weil bisher abſtrakt wirkende Zuſammenhänge in den eigenen Lebens⸗ bereich des Jugendlichen geſtellt werden, und weil ferner der Fremdſprachunterricht dadurch auf realere Grundlagen geſetzt wird. Im vergangenen Herbſt habe ich junge Franzoſen aufgefordert, meinen Unterrichtsſtunden beizuwohnen. Es war außer⸗ ordentlich intereſſant zu beobachten, wie ſich die beiden Teile bei dieſem Verſuche verhielten. Aus dem anfangs recht vorſichtigen Sich⸗gegenüber⸗ Stehen wurde ſchon nach kurzer Zeit eine herzliche Kameradſchaft. Seither tauſcht eine ganze Reihe meiner Schüler Briefe mit franzöſiſchen Schülern. Auch hat dadurch beſonders der franzöſiſche Sprach⸗ unterricht eine ſtarke Belebung erfahren. Neben dem Schüleraustauſch muß aus den gleichen pädagogiſchen und pſychologiſchen Gründen — und auch bedingt durch allgemein kulturelle Momente— ein Austauſch von Erziehern ſtattfinden. In kleinem Rahmen iſt das auch heute ſchon der Fall. Zwiſchen Paris und den Städten Berlin und Wien iſt ſeit Oktober 1929 ein Austauſch von gegen 20 Lehrern höherer Schulen vollzogen. Und auch in London haben gerade in dieſen Tagen bei der internationalen Konferenz der engliſchen Schulleiter die Vertreter Deutſchlands und Frank⸗ reich mit Wärme auf die große Bedeutung eines regelmäßigen Austauſches von Schülern und Leh⸗ rern hingewieſen. Es läßt ſich auch heute ſchon ohne Uebertreibung ſagen, daß wir, ſeitdem die Re⸗ gierungen, aus ihrer vorſichtig abwartenden Hal⸗ tung herausgetreten, in aller Form ſich dieſen Fra⸗ gen zugewandt haben, mit einer jährlich wachſenden Austauſchzahl rechnen dürfen. Dem Austauſch von Pädagogen zwiſchen allen Ländern iſt eine beſon⸗ ders ſtarke Bedeutung beizumeſſen, weil der wer⸗ dende junge Menſch heranreift im Auswirkungs⸗ Geht der Gasmeſſer richtig? Aufmerkſam lauſchten mehrere Fahrgäſte in der Straßenbahn der Erzählung eines Herrn. Er wollte ſich über ſeine Gasuhr beſchweren und ging deshalb zum Gaswerk. Im Büro des Werkes nannte er ſei⸗ nen Namen und erklärte dem Beamten, daß die Gasuhr nach ſeiner Meinung falſch zeige Es wäre gut, wenn die Uhr einmal genau unterſucht würde. Der Beamte ſagte darauf, wenn er durchaus wolle, daß der Gasmeſſer unterſucht werde, dann werde man ihm Leute ſchicken, die den Gasmeſſer ab⸗ montieren. Wenn ſich herausſtelle, daß der Gasmeſſer in Ordnung ſei, dann müſſe der Antr agſtel⸗ ler die Koſtentragen und die ſeien jetzt erheb⸗ lich. Es kämen ſehr oft Leute gelaufen, die ſich über den Gasmeſſer beſchwerten, daß er falſch anzeige. In den allermeiſten Fällen gehe dann der Meſſer richtig. Die Leute meinten halt ſtets, an den großen Gas⸗ rechnungen ſei der Gas meſſer ſchuld. Alſo, wie Sie wollen. Wollen Sie den Gasmeſſer unterſucht haben? fragte der Beamte. Der Herr be⸗ ſtand jetzt nicht mehr auf ſeiner Forderung, ſagte aber zu dem Beamten: Ich hatte geglaubt, daß der Gas⸗ meſſer nicht richtig ginge, aber ich bin jetzt auch Ihrer Meinung und laſſe es ſein, wenn dies mit Koſten für mich verbunden iſt. Na alſo, Sie haben Geld dadurch geſpart, meinte der Beamte. Nebenbei bemerkte der Erzähler zu ſeinem Zuhörer, daß ſein Gasmeſſer doch falſch gehe; über 10 bis 12 Kubikmeter zeige er niemals an! Er könne Gas brennen, ſoviel wie er wolle, der Gas⸗ meſſer gehe ja richtig! E Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſetert am morgigen Sonntag Wagner Karl Kreier, Jung⸗ buſchſtraße 17, mib ſeiner Ehefrau Anna geb. Grün. Die verſetzten Plakatſäulen Je umfangreicher jemand iſt, je ſchwieriger i für ihn ein Ortsavechſel. So geht es den Menſchen, ſo geht es den Dingen, die von Menſchen an einen anderen Ort gebracht werden. Was machte es den Menſchen für eine Pein, bis die beiden dickbäuchigen Plakatſäulen in O7 und P7 am Eingang der engen Planken wenige Meter verſchoben waren. Tage⸗ lang mußte man ſich mit den ſteinernen Ungetümen ahmühen, bis ſie endlich an ihrem neuen Platz feſt⸗ gemacht werden konnten. Balken, Hebezeuge„ver⸗ zierten“ tagelang das Straßenbild. Nun iſt das ſchwierige Werk geglückt. Die Ueberſicht an den beiden Straßenecken iſt bedeutend beſſer geworden. Die Fahrzeuglenker können ſich nun nicht mehr be⸗ ſchweren, daß die Fahrtſicherheit durch die Plakat⸗ ſäulen gefährdet iſt. Es iſt erfreulich, daß man ſich zu dieſer„Ver⸗ ſetzung“ entſchloſſen hat, bevor ein größeres Unglück geſchehen iſt. Damit aber die vier Anſchlagſäulen am Anfang und am Ende dieſes Quadrates nicht ſo einſam ſind, hat man ihnen gleich noch zwei Kamera⸗ den in der Mitte zugeſellt. Ob dieſe neuen Säulen zur Verſchönerung der Straße beitragen, dieſe Frage ſei hier nicht aufgerollt. Ebenſowenig, ob hierfür ein tatſächliches Bedürfnis vorgelegen hat. Aber eines iſt ſicher, daß das Straßenbild durch die ſchril⸗ len Farben der Reklameanſchläge ſehr„belebt“ wird. Noch iſt es nicht ſo weit. Nackt ſtehen die runden Türme da. Nicht mehr lange wird es dauern, dann wird ein Mann mit dem Kleiſtertopf erſcheinen und die nackten Stellen mit Papier bekleben. Immer und immer wieder. Bis der Stein Nebenſache ge⸗ worden iſt und der dicke Papiermantel ſeinen Be⸗ ſtimmungszweck erfüllt. 0 g* * Der Fernſprech⸗Schnellverkehr mit Frankfurt wird vorausſichtlich im März 1930 aufgenommen. Verleihung der Rottungsmedaille. Das Staats⸗ 5 hat dem Schreiner Heinrich Ruch und tor Dr. Robert Weber, beide in Mann⸗ heim, die Badiſche Rettungsmedaille verliehen. * Das Ai misdergefunden. Der am Donners⸗ tag abend im Käfertaler Wald bei einem Raubüber⸗ fall geſtohlene Kraftwagen wurde auf einem ſandi⸗ gen Weg im Lampertheimer Wald gefunden. Hier konnten die bis jetzt noch unbekannten Burſchen an⸗ ſcheinend nicht mehr weiterfahren und ließen des⸗ halb ihre Diebesbeute im Stich. Der Beſitzer konnte ſein Auto wieder in Empfang nehmen. * Ueberfall. Zu einem großen Menſchenauflauf kam es am Freitag abend in der Nähe der Konkor⸗ dienkirche. Ein jüngerer Herr und eine Dame gingen friedlich ihres Weges. Ein älterer Mann ſchlich ſich nahe an das Paar heran und verſetzte rücklings dem ahnungsloſen jungen Mann mit einem Farren⸗ ſchwanz mehrere wuchtige Schläge über Kopf und Geſicht, ſo daß er ſehr ſtark blutete. Einige Paſſanten verhinderten weitere Mißhandlungen. Der ältere Mann forderte dann die zwei jungen Leute auf, mit auf die Polizeiwache zu gehen. 1 * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Ziehung wurden ausgeloſt 2 Gewinne zu je 50000 Mark auf die Nr. 33 830, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 93 068, 238 811, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 41 675, 260 303, 367 500. (Ohne Gewähr.) Schluß des redaktionellen Teils Magenſchmerzen nach den Mahlzeiten Wenn Sie nach dem Eſſen Magenſchmerzen wahr⸗ nehmen, ſo liegt die Vermutung nahe, daß ein Ueberſchuß von Magenſäure vorhanden iſt. Dieſe Ueberſäuerung verhindert die normale Verdauung und verurſacht die Bil⸗ dung von ſauren Gaſen, die äußerſt guälende und nach jeder Mahlzeit ſich ſteigernde Schmerzen verurſachen. Eine leichte und normale Verdauung können Sie nur dadurch erreichen, daß Sie ſobald wie möglich dieſem Zuſtand ab⸗ helfen. Zu dieſem Zwecke nehmen Sie am beſten einen halben Teelöffel voll Biſerirte Magneſia in etwas Waoſſer und zwar nach dem Eſſen oder jedesmal, wenn Sie Schmerzen verſpüren. Biſerirte Magneſia, die in allen Apotheken zum Verkauf liegt, neutraliſtert überraſchend ſchnell den Säureüberſchuß, verhütet Sodbrennen und ver⸗ bannt Ihre Verdauungsſtörungen. V154⁴ S..—————..—...—.—.——. Münchner Vilder Von Richard Rieß Im teuerungswellenumrauſchten, vom Flügel⸗ ſchlage des Pleitegeiers umtoſten, kriſenumkreiſten (manche Worte leſen ſich verdammt ſchwer!) München iſt, auf Befehl des Kalenders, der Faſching ord⸗ nungsgemäß ausgebrochen. Man ſteigt am Tage der heiligen drei Könige auf die Leiter, malt an die Wohnungstür das fromme 19 KMB 30, und wenn man von der Leiter herunterſpringt, dann landet man knapp vor den Toren des Karne⸗ val s. Denn nun kann's losgehen.— Aber gleich der Faſchingsbeginn fängt auch mit Sorgen an. Wer ſoll als Prinz Karneval in der diesjährigen„tollen Zeit“ reſidieren? Im Faſching ſetzt auch das grund⸗ ſätzlich republikaniſche Herz monarchiſtiſche Blüten an. Ein„Prinz Karneval“ muß her. Einer, der „fidöl“ iſt, Anſprachen an ſein Volk zu halten weiß, auf allen Feſten irgend einmal Audienzen erteilt und um die Mitternachtsſtunde des Faſtnachtsdiens⸗ tag ſtimmungsvoll begraben werden kann— her muß er. Sonſt könnte ſich der ganze Karneval ſelber begraben laſſen. Und nicht erſt knapp vor Aſcher⸗ mittwoch! Aber, ach, wie das im lieben Deutſchland nun mal iſt— ſogar im Faſching gibts keine Einigkeit hinſichtlich der Obrigkeits⸗Einſetzung. Und ſo ſteht der heurige Karneval im Zeichen eines„Gegen⸗ prinzentums“. Die allgemein anerkannte Behörde für Prinzenkrönung iſt die Geſellſchaft„Narhalla“, eine Münchner Vereinigung fröhlichſter Art, die, im ganzen Bürgertum verbreitet, durch einen Elferrat regiert wird, und im Karneval ihre Haupt⸗Wirkſam⸗ keit entfaltet. Heuer wurde von den Narhalleſen Herr Karl Peukert gekrönt, ein Neffe des Film⸗ ſchauſpielers Leo Peukert. Der Löwenbräukeller aber, der bekannte Schauplatz volkstümlicher Redou⸗ ten, die wir im vorigen Jahre an dieſer Stelle ein⸗ gehend geſchildert haben, erkürte einen Sonder⸗ fürſten. Und da dies kein Geringerer als der be⸗ liebteſte Münchner Operettenſtar Seibold iſt, ſo wird zwiſchen den beiden Prinzen in den nächſten zwei Monaten ein Regierungswettſtreit entbrennen, gegen den der Sängerkrieg auf der Wartburg ein Kinderſpiel geweſen ſein dürfte Im übrigen ſind dem Faſching natürlich nicht bie roſigſten Aſpekte zuzubilligen. Denn, Kinder, wo ſoll all das Geld herkommen? Entgegen einer durch die Preſſe gegangenen Meldung iſt ſogar der be⸗ CCC. ͤ vr... vc Der Entoͤecker des Grippe-Bazillus Dr. J. S. Falk, Profeſſor an der Univerſität Chicago, entdeckte und iſolierte den Erreger der Grippe. Proſeſſor Falk hofft nun, einen Impfſtoff herzuſtellen, mit dem die Grippe wirkſam bekämpft werden kann. rühmte Faſchingszug, der am Mittag des letzten Sonntags abgehalten zu werden pflegt, durchaus noch nicht geſichert. Niemand will der Garant des Defizits ſein! Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Zug heuer ausfällt.„Frohes Maskentreiben“ ſoll ihn für dieſen— höchſt bedauerlichen— Fall erſetzen. Die Polizei war ja diesmal wieder gnädig genug, das karnevaltſtiſche Straßentreiben für die drei Haupttage zu geſtatten. Und die Jugend, die ja wohl in der Hauptſache Trägerin der Straßen⸗ Gaudi und der dazu gehörigen Masken iſt, wird es ſich angelegen ſein laſſen, dem gräulich⸗grauen Alltag dieſer Zeit ein buntes Parolt zu bieten. Sie weiß ja noch wenig von den Sorgen, die zumal unſere Ge⸗ ſchäftswelt genau ſo drücken wie die Hüter des Wirt⸗ ſchaftslebens anderer Städte. Nulla dies sine linea, auf Neudeutſch: Kein Tag ohne Bankkrach. Und nicht nur die Inflations⸗Gründungen verſchlingt der Pleite⸗Moloch— in den älteſten Häufern zer⸗ bröckeln die Wände des finanziellen Baus. Und es kriſelt und kracht aller Ecken und Enden. Spricht man mit einem kundigen Iſar⸗Thebaner darüber, dann hebt dieſer ſeinen Finger und ſagt tröſtend: „Na, dann warten S' mal erſt ab, wie das in zwei Monaten ausſchauen wird. Dann werden Sie erſt von„Kriſeln und Krachen“ ſingen können.“ Das iſt ja gerade das Schlimmſte in Zeiten wie denen, die wir jetzt durchleben: Daß alle Welt zum Peſſimis⸗ mus rettungslos bekehrt wird. Man wird ein kleiner Coueé mit negativem Vorzeichen, und ſagt ſich jeden Morgen: Es wird von Tag zu Tag ſchlimmer. Und kommt auf dieſe Weiſe langſam aus dem Widerſtandswillen in einen verderblichen Fatalismus hinein. Natürlich verſucht jeder, ſich nach Möglichkeit „geſund zu machen“, Teils am Beutel, teils am Herzen. Und wem nicht gerade am Herzen der Weh⸗ dam ſitzt, der hat wahrſcheinlich eine andere Stelle, an der ihn der ſo oft zitierte„Schuh drückt“, ſei es — die Sorgen⸗„Schuhe“ haben ſo ihre Eigen⸗ heiten— an den Nieren, im Rheuma ⸗Arm, der Milz oder der Leber, über die auch durchaus reinlichen Leuten gelegentlich eine„Laus zu laufen“ liebt. Der große Heils⸗ und Heilensruf iſt ſeit einiger Zeit „Gallspach und Zeileis“. In dem kleinen, nahe der bayeriſchen Grenze gelegenen Ort Gallspach hat der große Zauberer Zeileis einen Kur⸗Palaſt errichtet, in dem alles mit Strahlen behandelt wird. Hoch⸗ frequenz ſchafft Hochfrequenz. Das beſcheidene Dörf⸗ chen entwickelt ſich langſam, aber ſtetig zu einer Heil⸗Stadt. Dann viele Zehntauſende ſind ſtets auf der Wallfahrt, und mancher fühlt ſich nach der nö⸗ 1 5 Zahl von Strahl⸗Maſſagen geneſen oder ge⸗ eſſert. Von München tönt bie Trommel. Die größte hieſige Zeitung hat einen Begeiſterungsſturm ent⸗ facht, und die zünftigen Aerzte, die ihrer ſkepti⸗ ſcheren Betrachtung der Dinge anfangs beredt und temperamentvoll Ausdruck gegeben, tröſteten ſich mit der Erfahrung, daß die ſogenannten„umwälzeu⸗ den“ Heilmethoden ſchon oft eine Zeitlang ihr Publi⸗ kum gefunden haben, bis die„Umwälzung“— wieder zurückgewälzt wurde und die alte Medizin wieder zu ihrem Rechte kam. Vorläufig freilich iſt„Zeileis“ in München zu einem beredten Schlag⸗ worte geworden,„Heil“⸗Inſtitute ſchoſſen aus dem Boden und ſchufen eine Strahlenkur⸗Inflation. Zu feſten Preiſen wird ſo ziemlich jede Krankheit jetzt radikal weggeſtrahlt. Der wahre und große Men⸗ ſchenfreund Zeileis ſteht ſolchem Treiben fern. Daß es ſich hier um nichts anderes handelt als um eine unbedenkliche geſchäftliche Ausſchlachtung beweiſt 3. B. die Tatſache, daß eines dieſer„Inſtitute“— natürlich ſtehen ſie alle unter„ärztlicher Leitung“— von einem Buchmacher finanziert wird! O Jeßuer und kein Ende. Geſtern wurden, wie unſer Berliner Bürp drahtet, offiziell von dem preußiſchen Kultusminiſter die Ver⸗ handlungen mit dem Generalintendanten Je ße ner im Beiſein des Generalintendanten Tietjen aufgenommen. Ein poſitives Ergebnis konnte nicht erzielt werden, ſo daß man die Beſprechungen auf heute vertagen mußte. Man hofft zu einer Entſcheidung zu kommen, die aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach in der bereits gemeldeten Form der Umwandlung des Intendantenvertrages in einen Regievertrag und eine proviſoriſche Betrauung Ernſt Legals mit der Leitung der Staatstheater erfol⸗ gen wird. 5 N eee — 5 . — 5 8 4. Seite. N 7 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 11. Januar 1930 Veranſtaltungen Sängerhalle E. V. Mannheim Eine wohlgelungene und gutbeſuchte Weihnachts ⸗ und Neujahrsfeier konnte obiger Verein am Neu⸗ jahrstage in den Sälen des Friebrichsparts begehen. Der ſtattliche, wohlgeſchulte Chor eröffnete den Abend unter der Stabführung ſeines Dirigenten, Kapellmeiſter H. J. Leger mit den Chören„Ehre ſei Gott in der Höhe“ von Schubert, „Es iſt ein Reis entſprungen“ von Pretorius und„Weih⸗ nachtsglocken“ von Sonnet, die für die nötige Weihnachts⸗ ſtimmung ſorgten. Mit großem Beifall wurden ſodann die Kylophon⸗Vorträge des Herrn Hermann Hörner wie auch die Tenor⸗Soli von Sangesbruder Hans Bau⸗ meiſter aufgenommen. Beide mußen ſich zu Dreingaben bequemen. Der immerſchöne Chor„O Schutzgeiſt“ von Mozart lei⸗ tete zum Ehrungsakt über, der teils von dem Vereins⸗ vorſitzenden und für die Ehrungen des Deutſchen und Ba⸗ diſchen Sängerbundes von Herrn Dr. Hecht, 2. Vor⸗ ſitzenden der Mannheimer Sänger⸗Vereinigung, vorge⸗ nommen wurde, welch Letzterer in ſchönen, wohlgeſetzten Worten das deutſche Lied verherrlichte und in trefflicher Rede die Jubilare beglückwünſchte. Es konnten geehrt werden mit dem goldenen Sängerring die Herren Richard Baumgart, Heinrich Kirſch und Wilhelm Koblenz Das Diplom für B jährige Mitgliedſchaft erhielten die Sangesbrüder Karl Dollmann, Richard Steidel u. Joh. Hartmann. Herr Hartmann erhielt außer⸗ dem die ſilberne Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes für 25 jährige Abtivität. Eine ſehr ſeltene und würdige Ehrung war die Verleihung von Diplomen für 50jährige treue Mitgliedſchaft an die Herren Karl Gordt, Hein⸗ rich Gordt, Anton Rück, Julius Faiſt und Korl Witzigmann. Die letzteren 3 Herren erhielten außer⸗ dem noch den Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes und die goldene Ehrennadel des Bad. Sängerbundes für 50 Jahre Aktivität. Gerade für dieſe Herren fand Dr. Hecht beſonders warmempfundene, zu Herzen gehende Worte. Abwechſlung brachte ſodann die Burleske„Wenn der Vater mit dem Sohne“ von Blatzheim, die von Herrn und Frou Oeſter le, Frl. Weskot und den Herrn Lie⸗ gel, Schöpfe und Vögtle trefflich wiedergegeben murde. Herr Hans Kraft ernkbete mit ſeinen humorv llen Vorträgen ſtarken Beifall. Den Schluß bildete das Sing⸗ ſyiel„Noch iſt die blühende goldene Zeit“ von Teich, in deſſen Wiedergabe ſich die Damen Frau E. Leger, K. Layer, E. Ebert und H. Weiß und die Herren P. Liegel, H. Baumeiſter, K. Fiſcher, P. Höhle und O. Weber mit großem Erfolge teilten. Ein Tanz heſchloß dieſen ſo ſchönen und eindrucksvollen Abend, zu deſſem Gelingen auch ſehr viel das neugegründete Ma un⸗ heimer Philharmoniſche Orcheſter bei! ug, dos ganz vorzüglich aufſpielte. 115 Wieder Großkampftage bei Sarraſani am Samstag und Sonntag! Die außerordentlich lebhafte Kartennachfrage zu den Vorſtellungen am Samstag und Sonntag läßt ſchon jetzt erlennen, daß Sarraſani wieder zwei Großtampftage zu beſtehen hat. Am heutigen Samstag findet wieder eine der beliebten Nachmittags vorſtellungen mit voll⸗ wertigem Abendprogramm ſtatt, zu der Kinder auf allen Plätzen von 2,20 4 aufwärts nur halbe Preiſe zahlen. Abends große Feſt⸗Vorſtellung. Sonntag vor⸗ mittag Tier⸗ und Indianerſchau, verbunden mit Maſſenkonzert. Nachmittags Familienvorſtellung, abends. große Feſt⸗Vorſtellung. Unwiderruflich Schluß am 26. Jan. * * Kanarienvogel⸗Ausſtellung. Der Mannheimer Kanarlenzüchterverein, der älteſte in Mann⸗ heim, veranſtaltet in der Zeit vom 12. bis einſchl. 13. Ja⸗ nugr im Hanſaſaal der„Harmonie“ in D2 ſeine alljährliche große Kanarlenvogel⸗Ausſtellung mit Prä⸗ miierung und Verloſung. Für die Prämiierung ſind wertvolle Exemplare dieſer beltebten gefiederten Sän⸗ ger eingeſchickt worden. Auch für die Verloſung wurden nur gute Sänger ausgeſucht. Wer Glück hat, kann für wenig Geld einen zuchtreinen und gutſingenden Kanarien⸗ vogel gewinnen. Außer Kanarienzuchtutenſtlien uſw. ent⸗ hält die Vogelſchau Ziervögel, buntſcheckige Jorkſchiere, Exoten, Futter und Futtergeräte.(Weiteres Anzeige.) * Geſangsvortrag im Krankenhauſe. Am Sonntag, 5. Januar hat der Geſangverein Liederkranz Neckarau im Krankenhaus geſungen. * Anerkennung badiſcher Lehramtsprüfungen in Preußen. Im Freiſtaat Baden iſt an Stelle der Prü⸗ fungsordnung für das höhere Lehramt vom 2. April 1913 die neue Prüfungsordnung für das wiſſenſchaft⸗ liche Lehramt an höheren Lehranſtalten vom 19. April 1928 getreten. Wie der„Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt“ mitteilt, werden nach einer mit dem badiſchen Miniſter des Kultus und Unterrichts getroffenen Vereinbarung auch die aufgrund der neuen Prü⸗ fungsordnung von dem Ausſchuß für die wiſſenſchaft⸗ liche Prüfung in Karlsruhe ausgeſtellten Zeug⸗ niſſe für Preußen anerkannt. Aus⸗ genommen hiervon ſind die auf Grund des 8 27, Abſatz 2 der Prüfungsordnung in der mathematiſch⸗ phyſtkaliſchen Gruppe erworbenen Prüfungszeug⸗ niſſe, die das Beſtehen der wiſſenſchaftlichen Prüfung, und zwar in Mathematik und Phyſik als Haupt⸗ fächern, jedoch ohne ein weiteres Nebenfach, beſcheini⸗ gen. Ein ſolches Zeugnis kann nur dann in Preußen anerkannt werden, wenn es nachträglich durch eine Erweiterungsprüfung für ein drittes Fach ergänzt worden iſt. Mannheimer Kunſtverein Eine intereſſante Ausſtellung. Man ſteht ehrlich ringende Kunſt, die ſich zwar eng an Vorbilder an⸗ ſchließt, aber die nicht nachahmt, ſondern perſönlich verarbeitet. Da erſcheinen zunächſt zwei Dresdner Künſtler, Ewald Schönberg und Fritz Trö⸗ ger. Schönberg's Art liegt zwiſchen dem monumen⸗ talen Empfinden des leider ſo früh verſtorbenen Albin Egger⸗Linz und der ernſten Wucht Barlach's. Er vereinfacht die äußere Form ſeiner überlebens⸗ großen Geſtalten, ſetzt ſie in eine öde, niedrige Land⸗ ichaft und erhöht dadurch den Kontraſt von Menſch und Natur. Soziale Töne klingen durch ſeine Motive, ob er nun den weit ausſchreitenden Wan⸗ derer mit dem Knaben an derHand darſtellt, oder die Arbeiter bei der Frühſtückspauſe, oder die Mutter, die in Angſt erfüllt troſtlos ſich dem Schickſal ergibt, das im Hintergrund auf einer Plakatſäule durch den § 218 ſymboliſch angedeutet iſt. An ſeinen Geſtalten klebt etwas Erdgebundenes; es iſt typiſch, daß er in ſeinen Stilleben die Kartoffel darſtellt und daß er ſelbſt dem ſaftigen Gelb der Zitrone ein Grau bei⸗ miſcht. Schönberg geht mit Ernſt der ſeeliſchen Struktur der Menſchen nach und erreicht, ohne frei⸗ lich bahnbrechend in Form und Farbe zu ſein, ſtarke Wirkung. Fritz Tröger hat japaniſche Vorbilder nicht ohne Einfluß in ſich aufgenommen. Die Bildniſſe ſind kalt und ſachlich gezeichnet, manchmal bis zu un⸗ natürlicher Steifheit bewußt verzerrt, man blickt faſt wie durch ein Glas in das Innere ſeiner Men⸗ ſchen. Nicht ſympathiſch wirkt die flächige Auflöſung der Farben, die häufig mehr an Intarſien erinnert, als an Oelgemälde. Da erſcheint ein Zwickauer Künſtler Karl Ernſt Lauge, deutlich aus der dekorativen Schule Dresdens hervorgegangen, inhaltlich voll reifer Ge⸗ danken, die er harmoniſch in den Rahmen kompo⸗ miert. Neben einer wohltuenden Ruhe und Klarheit der Zeichnung erfreut er durch manchen exſtatiſchen Zug, erhöht er ſein Ziel durch eine reine hellklin⸗ Die Handelshochſchule im Zirkus Auch in wiſſenſchaftlichen Kreiſen erregt Stoſch⸗ Sarraſani mit ſeinem glänzenden Weltrieſenunter⸗ nehmen lebhaftes Intereſſe. Das beweiſt die Tatſache, daß Wiſſenſchaftler von Ruf ihre Studenten um ſich ſammeln und ſie auch auf Problemkreiſe aufmerkſam machen, die ſich nicht unmittelbar aus der Manege darbieten, aber zu ihrer ſtetigen Löſung reibungs⸗ loſeſte Organiſation und eine immerwährende Wil⸗ lenskraft erfordern. Sich über ſolche Fragen nähere Aufklärung und Einſicht zu verſchaffen, war der Zweck des Donnerstag nachmittag in der Aula der Han⸗ delshochſchule abgehaltenen Seminars. Es war ein gemeinſames Seminar der Teilnehmer von Prof. Dr. le Coutre(Betriebswiſſenſchaft) und Prof. Dr. Pöſchl(Warenkunde). Prof. Dr. le Coutre machte äußerſt inſtruktive Ausführungen über Orga⸗ niſationsfragen des Zirkus, über ſeine Riſiken und dergl. mehr. Es erfordert Genialität, ein ſolches Un⸗ ternehmen aufzuziehen. Nur eine reibungsloſe Or⸗ ganiſation ermöglicht es überhaupt. Schon kleine Er⸗ forderniſſe im Zirkusbetrieb können die feine Ver⸗ äſtelung, die beſtehen muß, erkennen laſſen. Alles muß bei der Vorſtellung gegenwärtig ſein, ſei es ſelbſt nur ein Absperrgitter oder ähnliches. Ungehener ſind natürlicherweiſe auch die mit dem Zirkus ver⸗ bundenen Riſiken. Nur auf eines mag an dieſer Stelle hingewieſen werden: Der Zirkus hat in ſeiner Koſtenrechnung überwiegend fixe Koſten. Dieſe ſind feſtſtehend und entſtehen tagtäglich in gleicher Höhe. auch in Zeiten, wo der Zirkus keine Vorſtellungen gibt. Es iſt ja klar! Die von Sarraſani beſchäftigten Kräfte müſſen immer entlohnt werden. Er braucht ſte zur ſteten Betriebsbereitſchaft. Bei dem Tierpark iſt es genau ſo. Ihre Fütterung verlangt hohe Auf⸗ wendungen. Auch ſolche Koſten ſind fixe, wie Zelt⸗ verſchleißkoſten und dergl. mehr, die unbeachtet der Tatſache, ob Vorſtellungen ſtattfinden oder nicht, durch Klimaeinwirkungen entſtehen. Im ganzen iſt die Summe der fixen Koſten auf den Tag 11000 Mark. Ste müſſen irgendwie hereinkommen. Darin liegt aber auch das Hauptriſiko. Selbſtverſtändlich hat der Zirkus auch Vorteile. Er beſitzt eine gewiſſe Elaſti⸗ zität und kann ſich den jeweiligen örtlichen Verhält⸗ niſſen ſeiner Wirkſamkeit anpaſſen: Land und Leuten gegenüber. Bewundernswert iſt die Re⸗ klame von Sarraſani. ü Nach Herrn Prof Dr. le Coutre ſprach ein Student. Sein Referat ging auf Einzelheiten ein. Neben manchem, was aus den Preſſeberichten letzter Tage ſchon bekannt war, brachte er viel Wertvolles. Seine Ausführungen bewieſen, daß er ſich eingehend mit der Materie„Zirkus“ vertraut gemacht hatte. Da Direktor Stoſch⸗Sarrafani inzwiſchen er⸗ ſchienen war, war die Möglichkeit gegeben, ihn ſelbſt zu hören. Wie er ausführte, iſt er kein Mann des Wortes. Seine Stärke liegt in der Praxis. Prof. Dr. le Coutre entgegnete ihm mit launigen Worten und dankte Direktor Stoſch⸗Sarra⸗ ſani für die freundliche Einladung zu einem Zirkusbeſuch, der geſtern vormittag um 11 Uhr ſtattfand. Ver⸗ waltungsdirektor Benkun⸗Wulffen führte di⸗ zahlreich Erſchienenen. In der Manege wurden die Profeſſoren und die Studenten von ihm herzlich willkommen geheißen. Leider konnte Direktor Stoſch⸗ Sarraſant nicht ſelbſt anweſend ſein, da er durch dringende Arbeiten abgehalten war. Es wurden einige allgemeinintereſſierende Erläuterungen gege⸗ ben. Anſchließend folgte die Beſichtigung des einzig⸗ artigen Tierparks. Die fremden Völker konn⸗ ten leider nicht vorgeſtellt werden, da ſie Freizeit hatten. Gegen 1 Uhr hatte die Beſichtigung ihr Ende gefunden. Die Studenten ließen ihren herzlichſten Dank durch Prof. Dr. le Coutre ausſprechen. G. F. Film⸗Rundſchau Ein ausgezeichneter Verwandlungskomiker in der „Gloria“ Kein Film, obwohl bas große Programm dieſes Mannes in kinoartiger Schnelligkeit vorüberzieht. Er neunt ſich Meſtrum, aber der echte rheiniſche Humor ſchimmert alsbald durch dieſen pfſeudonymen Umhang. Was dieſer urgemütliche Herr lachend ſcherzend, zuweilen auch beſinnlich bietet, iſt ganz ausgezeichnet. Die Technik ſchneller und ſchnellſter Verwandlung beherrſcht er voll⸗ kommen; im Nu mobultert er vom einen Typus in den andern. Eine ganze Stunde lang ſteht er in immer wieder anderer Geſtalt auf der Bühne, ſtets ausgerüſtet mit den dazu gehörigen Couplets, die ihn als einen Mann von Getſt wie von Gemift erkennen laſſen. Dabei verblüfft auch die erſtaunliche Sicherheit, mit der Meſtrum ſeine Vorträge bringt; kein einziger, noch ſo geringer Irrtum in der umfangreichen Folge ſeiner geſanglichen und rezi⸗ tatoriſchen Darbietungen, Allerlet Typen führt er vor. Von der Landpartie der Familie Nieſelpriem bis zu dem köſtlichen Luftpoltziſten, vom letzten Droſchkenkutſcher bis zu einer äußerſt witzigen Wiederbelebung des alten Cicero, der eine vom Publikum mit ſtürmiſchem Applaus aufgenommene Philippika auf die neue Zeit hält. Dabei läßt er ſeine Wut an dem Lorbeerkranz aus, den ſein Reönerhaupt umgibt, und da⸗ bei wirkt die ganze Darſtellung der Figur ſyo komiſch, daß man wünſcht, ihr in einer Parodie auf der Bühne zu begegnen. Aber auch dieſer gemütliche Onkel Komiker und Verwandlungspapa iſt ſo gut wie ein ganzes Theaterſtück; ſo viel verſchiebene Geſtalten kommen in einer menſch⸗ lichen Komödie vor, in der es auch an ernſteren Tönen nicht fehlt. Auch ſein Verteidiger gehört noch genannt, der ebenfalls zeigt, daß er ein geiſtvoller Vortragskünſtler iſt. Immer wieder wird ihm reicher Beifall zuteil. Nach dieſem herzhaft gemütlichen und humorvollen Teil läuft Greta Garbos Spionin⸗Film„Der Krieg im Dunkel“, deſſen außerordentliche Span⸗ nung man gerne nach mancher Filmenttäuſchung der letzten Zeit an ſich vorüberziehen läßt. * Filmaufführung: Wir verweiſen auf die Filmvor⸗ führungen des Carttas verbandes im Kolpinghaus UI, 17—18 am Sonntag, dem 12., Montag, dem 18. und Dienstag, dem 14. Jannar jeweils nachmittags und abends Näheres ſiehe Anzeige. Kommunale Chronik Einführung des Gemeinderats A Lampertheim, 10. Jan. Bürgermeiſter Kel⸗ ler nahm zunächſt vor Eintritt in die Tagesord⸗ nung Gelegenheit, dem alten Gemeinderat und be⸗ ſonders deſſen ausſcheidenden Mitgliedern für die zum Wohle der Allgemeinheit geleiſteten Dienſte herzlichſt zu danken. Er erinnerte daran, daß der alte Gemeinderat infolge der ſchweren wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe es nicht leicht gehabt habe, ſeine Pflicht zu erfüllen, daß dies aber durch das der Ver⸗ waltung entgegengebrachte Vertrauen doch in zu⸗ friedenſtellender Weiſe geſchehen ſei. Den nun in Wirkung tretenden Gemeindreat bat er, ebenfalls der Gemeindeverwaltung ſolches zu ſchenken und tatkräftig für das Wohl der Gemeinde mitzuarbeiten. Hierauf gab der Bürgermeiſter ein Schreiben des Kreisamtes Bensheim bekannt, aus dem hervorgeht, daß gegen die Wahl des Gemeinderats keine Be⸗ nſtandungen zu machen waren und er deshalb in deſſen Auftrag die Mitglieder verpflichten könne. Soweit ſich der Gemeinderat noch aus Gliedern des alten zuſammenſetzt, machte er dieſe auf die über⸗ nommenen Pflichten aufmerkſam, worauf er die neu einztehenden, Schäfer und Günderoth (Zentrum), Lawall(Kommuniſt), Barth und Hannewald(Soz.) und Strubel, Kirſchen⸗ ſchläger, Zöller und Rhomas(Natſ.) durch Handſchlag verpflichtete. Hierauf wurde zur Bildung einzelner Kommiſſionen und Deputationen geſchritten, die ſich folgendermaßen zuſammenſetzen: Finanz ⸗ kommiſſion: Beigeordneter Joh. Friedr. Billau, Mart. Jak. Kärcher II, Herm. Wegerle, Karl Ober⸗ feld II, Adam Schmitt, Joſ. Degen, Otto Barth, Adam Gabler III, Bertel Phil. Ernſt Kretzſchmar, Julius Zöller, Mart. Kirſchenſchläger I. Bau⸗ kommiſſion: Joh. Illius 1, Joh. Lerch VI, Kaſpar Karb III, Joh. Sebold II, Ludwig Bloch VI, Reinhard Geier, Ludwig Raab, Peter Rupp I, Hel⸗ muth Biegi, Franz Renner, Wilh. Herz, Joh. Jak. Thomas. Wieſenvorſtand, Blutlaus⸗ und Obſtbaukommiſſion: Jak. Detroy I, Phil. Strohmenger, Jakob Schäfer IV, Franz Scherz und Gg. Phil. Grünewald. Waldkommiſſion: Phil. Reiling, Heinr. Gutſchalk II, Chriſt. Metzner J, Gg. Wiegand VI, Phil. Friedr. Ehret, Ad. Göbel II, Hermann Wegerle J und Jak. Detroy IJ. Feuer⸗ wehrkommiſſion: Jak. Boll, Heinrich Strubel, Adam Schmitt, Joſ. Degen, Joh. Lerch VI, Friedr. Wilh. Joſt, Gg. Schollmeier V, Gg. Guthier, Joh. Heſſenauer, Jak. Brand, Ad. Friedr. Fiſcher, Michael Schühle und Phil. Illius III. Gas werks⸗ und Beleuchtungsdeputation: Stellv. Vorſitzen⸗ der Beigeordneter Billau, Jul. Zöller, Adam Günderoth II, Jak. Boll, Ludwig Hannewald, Otto Barth, Wilh. Bär, Joh. Illius, Gg. Phil. Grüne⸗ wald, Helm. Biegi, Jak. Brand, Ad. Nik. Gries⸗ heimer, Platte Friedr. und Anton Marokko. Wohl⸗ fahrtsdeputation: Otto Barth, Phil. Bertel, Phil. Friedr. Hilsheimer, Jak. Schäfer VI, Chriſtoph Raab, Frau Marie Reiling, H. Gutſchalk II, Gg. Guthter, Phil. Krichbaum, Ludwig Klotz, Franz Bohn, Frau Marie Gutſchalk, Adam Weidenauer, Jak. Boxheimer XI, Frau Charlotte Schneller, Seb. Lud. Hartmann II, Martin Medert. Deputation für das Faſelweſen: Jak. Boll II, Mart. Kir⸗ ſchenſchläger, Herm. Wegerle, Jak. Schäfer XI, Hein⸗ rich Gutſchalk und Ph. Hamm. Wohnungs⸗ deputation: a) Vertreter der Hausbeſitzer: Lawall Joh. Jak., Otto Barth, Anton Marokko und Adam Münch VIII; b) Vertreter der Mieter: Phil. Bertel, Heinr. Strubel, Adam Gabler, Friedr. Hart⸗ mann V, Joh. Klotz III und Phil. Strohmenger. Friedhofsdeputation: Joh. Illius, Jof. Degen, Jak. Boll II, Ludw. Hannewald, Heinrich Thomas, Pfarrer Richard Weber, Pfarrer Joh. Unger, Lehrer Jonas Mayer, Franz Rockenfeld, Eduard Feldhofen, Ph. Griesheimer VII, Joh. Heſſenauer, Jak. Mehring und Adam Heilmann.— Die Wahl der Schulvorſtände wird erſt in einer ſpäteren Sitzung vollzogen werden. Kleine Mitteilungen Die zweite Bürgermeiſterwahl in Wieſenbach wurde wegen zu ſpäten Ausſchellens angefochten. 6 Bages kaleucles Samstag, den 11. Januar Nationaltheater:„Olympia“ 20 Uhr.— Neues Theater „Der Vetter aus Dingsda“, 20 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Wiener Magazin⸗ Schauburg:„Das Schiff der verlorenen Menſchen.“ Capitol:„Arche Noah“.— Scala:„Verdun“.— Gloria:„Die Spionin“.— Palaſt⸗ Theater: „Braut Nr. 68“.— Ufa⸗Theater:„Unſchuld“.— Univerſum:„Der Erzieher meiner Tochter“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 14—16 lehr; Sonn⸗ und Feiertags durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchg. Sonderausſtellung Deutſche Minneſänger(Bilder der Manegeſchen Hansſchriftl.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr;: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Schluß des redaktionellen Teils Wie man einen hartnäckigen Huſten heilt Eine Fichten⸗Methobde Wer in der Nachbarſchaft von Fichtenwäldern wohnt, leidet ſelten an Erkältungen und Jufluenza. Dies rührt von den beſonders vorbeugenden Eigenſchaften der mit dem Dufte der Fichten geladenen Luft her. Dank der mo⸗ dernen Wiſſenſchaft können Halsleidende jetzt die Vorteile der Fichtenwaldluft in ihrem eigenen Heim genießen, in⸗ dem ſie ſelbſt das folgende einfache Rezept bereiten: Man nimmt 250 g Zucker, löſt ſie in einem Viertel Liter kochen⸗ dem Waſſer auf und fügt 60 Anſy(dreifachen Extrakt) hinzu, den man in der Apotheke erhält. Nehmen Sie einen oder zwei Kaffeelöffel davon drei⸗ oder viermal den Tag ein. Anſy enthält Fichten⸗ und andere wertvolle Extrakte, ſo daß, wenn dieſer Sirup eingenommen wird, er lindernde Dünſte abgibt, die das ganze Bronchialſyſtem durchdringen und die entzündeten Schleimhäute lindern. Der hartnäckigſte Huſten gibt dieſer daheim ausgeführten Behandlung raſch nach, und ein weiterer Vorteil iſt, daß das Mittel angenehm von Geſchmack und gleich gut für Junge und Alte iſt. 174 gende Palette. Die figürlichen Kompoſttionen regen an, die Landſchaften zeigen einen individuellen Künſtler. Auch ein baöſſcher Maler, Walter Bender⸗ Pforzheim, fügt ſich gut in dieſe Reihe. Auch hier helle frohe Farben, die Zeichnung ſtärker belebt, manchmal ins Kleinliche ſich verirrend, aber immer motivlich und räumlich intereſſterend. Bender wird man im Auge behalten müſſen. Alle dieſe Künſtler zeigen auch in graphischen Blättern den Ernſt ihrer Auffaſſung, vor allem Walter Bender in ſeinem ſchönen Holzſchnitt⸗ zyklus„Don Quitote“. Eine Kaſſeler Künſtlergemeinſchaft hat ſich zu Ausſtellungszwecken zuſammengetan, ohne jedoch als Einheit zu wirken. Es ſind fleißige, teil⸗ weiſe etwas akademiſche Arbeiten von Georg Höh⸗ mann, Hugo Rohleder, Rudolf Seiffert, Gerhard Sy, Hermann Braune und Joſef Doll, aber nur Letzterer fällt oͤurch ein ſtärkeres Tempera⸗ ment und individuelle Farbengebung auf. Auch der noch etwas unruhige, aber nicht ungeſchickte„Wild⸗ bach“ von Höhmann feſſelt; dann bleibt man noch vor den eigenartigen Holzſchnitten von Sy ſtehen. Die Tiſche für Graphik enthalten eine ſym⸗ pathiſche Bereicherung durch eine ſchöne Kollektion von Radierungen, Holzſchnitten, Lithographien, ver⸗ ſchtedener Wiener Künſtler. Es iſt charakte⸗ riſtiſch, daß Einzelerſcheinungen ſich kaum bemerkbar machen, daß insgeſamt die Leichtigkeit und Liebens⸗ würdigkeit der Technik und des Inhalts gefällt, namentlich bei den farbigen Radierungen, die den typiſch graziöſen Geſchmack und die Kultur des Wieners verraten, wenn auch japaniſche Einflüſſe unverkennbar ſind. Manchmal rückt das einzelne Blatt bedenklich in ſeiner Neutraltſtik an ſklaviſch⸗ mechaniſche Nachformung der Natur, erſt eine nähere Betrachtung läßt die Feinheit des Handblattes er⸗ raten. Man erhält einen wohltuenden Eindruck Wiener Graphik, wobei noch die eigenartigen Holz⸗ ſchnitte, die vielleicht am individuellſten zu uns ſprechen, zu erwähnen wären.— — Erich Nöther ſpricht „Zeitprobleme in dramatiſcher Form“ Das Zeitthbeater iſt ein Ziel, das man dem heutigen Theater ſteckt: es ſoll die Zeit behandeln; und der Zeit dienen, indem es die die Zeitmenſchen bewegenden Probleme aufgreift und Löſungsmög⸗ lichkeiten vor die Zuſchauer hinſtellt. Wie das heute geſchieht, darüber gedachten die, welche ſich geſtern zur Bücherſtunde der Volkshochſchule einge⸗ funden hatten, etwas Bedeutends zu hören. Denn der Redner Dr. Erich Nöther, München, dſt ja Theaterfachmann. Er würdigte zunächſt die Schwierigkeiten und die bedeutende Konkurrenz des Radios und Kinos und ſtellte dann feſt, daß das heutige Theater infolge der Zenſurfreiheit und der politiſchen Ungebundenheit viel mehr Möglichkeiten habe, als Zeittheater die heutige Welt auf die Bühne zu bringen, als das Vorkriegstheater. Doch hätte ſich noch keine feſte Form herausgebildet, lediglich mit Reportage⸗ und Tendenzſtücken ſei man über die Typiſierung der alten Dramatik hinausgegangen; es habe ſich noch keine feſte Bühnengeſtaltung herausgebildet. Dann ging der Redner auf die verſchiedenen Zeit⸗ probleme ein, die den Stoff der Zeitſtücke bilden, zu allen nannte er aus ſeiner reichen Kenntnis die Dichter und ihre Werke. Es war eine ſehr gute Ueberſicht über die dramatiſchen Bearbeitungen des Geſellſchafts⸗ und Verbrecherproblems, der Ehe⸗ und Erziehungsfragen, der politiſchen und ſexual⸗ problematiſchen Stoffe, die teils in leichter Form den Zuhörer nur anregen, teils in ernſter Sprache ihn erſchüttern. Immer will durch die dramatiſche Behandlung die Bühne eine Wechſelwirkung ein⸗ leiten und den Zuſchauer zur Mitarbeit und Mit⸗ löſung an Zeitfragen anregen. Deswegen muß das Theater der Zeit frei gegenüber ſtehen in voller Unabhängigkeit von Partei und Politik. Dann erſt kann es an der Kultur mitwirken und„moraliſche Anſtalt“ ſein. War damit das Weſentliche am Thema erſchöpft? Mir will dünken, es war ſo gut wie ganz vernach⸗ läſſigt. Wenn ich mich einſtelle auf„Zeitprobleme in dramatiſcher Form“, will ich nicht hören, daß dies und dies Problem in dem und dem Stück den Vor⸗ wurf bildet. Das war ſchon bei Shakespeare ſo. Ich will vielmehr vernehmen, wie das Problem ange⸗ faßt und wie es zu löſen verſucht wird. Ich will dann den Zuſammenhang aufgedeckt ſehen zwiſchen der geiſtigen Zeitlage und gerade dieſer Form der dramatiſchen Geſtaltung. Das Wie und das Warum erwartete man nach der Ankündigung, die Erfüllung der Erwartung war leider nur einige⸗ male angedeutet, nie ganz gegeben. Die ſchönen ſachlichen Ausführungen hätten dadurch eine feſſelnde Vertiefung erfahren, die auch mit der etwas zu ein⸗ förmig akademiſchen Vorleſung des Vortrags mehr verſöhnt hätte. b O Die nene Manon und ihr neues Kleid. Ein Mannheimer Bürger, der nicht genannt ſein will, hat dem Nationaltheater den Betrag von 2500 Mark zur ſzeniſchen Ausſtattung der Oper „Manon“ von Puceini zur Verfügung geſtellt. Er hat daran die Erwartung geknüpft, daß ſein Vor⸗ gehen die Anregung zu weiteren Stiftungen aus Kreiſen der Mannheimer theaterliebenden Bürger⸗ ſchaft geben möge. Vom Philharmoniſchen Verein. Der große Erfolg, den das Kölner Kammerorcheſter unter Profeſſor Hermann Abendroths Stab⸗ führung im vergangenen Jahr in dem Philharmoni⸗ ſchen Verein errang, veranlaßte die Vereinsleitung, die junge Künſtlerſchar, die inzwiſchen in ganz Süd⸗ deutſchland große Triumphe feierte, erneut einzu⸗ laden. Das Konzert, in welchem u. a. Riele Que⸗ ling, die Soliſtin eines der nächſten Furtwängler⸗ Konzerte in Hamburg, in Gemeinſchaft mit Lotte Hellwig⸗Joſten das Konzert in d⸗moll von Bach zum Vortrag bringen werden, findet am 23. Januar im Muſenſaal ſtatt. Die Einzelheiten des Programms ſind aus dem Anzeigenteil erſichtlich. 1· N A Nee * 1 * 9 Samstag, den 11. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 17 Großes Schöffengericht Mannheim Unverbeſſerlich on Zeit zu Zeit ſieht man ihn immer wieder auf ber Anklagebank, den 22 Jahre alten Kaufmann Adolf Grundel von Laufach. Nur kurz iſt ſeine Freiheit. In dieſer geht er immer wieder ſeinen kri⸗ minellen Neigungen nach. Nun trieb er einen Han⸗ del mit den bei einer hieſigen Firma geſtohlenen Spielwaren, von denen ein ganzer Stoß auf dem Gerichtstiſche aufgeſtapelt iſt. Auf den Schachteln radierte er die Preisauszeichnung heraus. Anſchei⸗ nen ein Dritter ſchrieb dann andere Zeichen darauf. Seine Logisfrau kennt die Sachen genau wieder, die er eines Abends in einem Paket brachte. Auch die Verkäuferinnen der Spielwarenfirma erkennen die Sachen beſtimmt als ſolche, die ſie vermißten. Mit ſeiner Behauptung, er hätte ſie von Saarbrücken von einem gewiſſen Demmer bezogen, der ſie wieder von dem großen Unbekannten gekauft habe, iſt es alſo nichts. Im Lügen iſt er äußerſt gewandt und glatt wie ein Aal. Das Große Schöffengericht, Vorſitzen⸗ der Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, ſprach gegen den wiederholt rückfälligen Angeklagten, dem Antrag des Erſten Staatsanwalts Dr. F rey folgend, eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahre aus. Beleidigungsprozeß vor dem Schwurgericht Karlsruhe Das Schwurgericht Karlsruhe befaßte ſich mit einer öffentlichen Beleidigungsklage gegen den 38 Jahre alten verheirateten Bauunternehmer Louis Goldmann, gebürtig und wohnhaft in Pforz⸗ heim. Der dortige Stadtrat und Glaſermeiſter Karl Helber trat als Nebenkläger auf. Die Beleidi⸗ gung wurde darin erblickt, daß Goldmann in einer „Offenen Anfrage“ in der Pforzheimer„Freien Preſſe“ Herrn Helber den Vorwurf gehäſſiger und eigennütziger Amtsführung machte, ſoweit ſeine(des Angeklagten) Perſon in Frage gekommen ſei. Gold⸗ mann erklärte bei ſeiner faſt dreiſtündigen Verneh⸗ mung, im Pforzheimer Rathaus habe man ihn dank des maßgeblichen Einfluſſes des Stadtrats Helber wenig günſtig behandelt. So ſeien ihm von der Baudarlehenskommiſſion, deren Vorſitzender Herr Helber war, aus unerklärlichen Gründen keine Baukoſtenzuſchüſſe gewährt worden. Auf eine Beſchwerde an den Oberbürgermeiſter kam die Antwort, daß kein Grund zu einem dienſt⸗ lichen Einſchreiten gegen Stadtrat Helber vorliege. Darauf habe er, Goldmann, im Sommer 1928 zu dem Mittel der„Offenen Anfrage“ gegriffen. In dem Artikel hieß es u.., Helber würde G. ſeit Jahren in gehäſſtger Weiſe verfolgen und ihm in jeder denkbaren Weiſe moraliſch und geſchäftlich V us Mannheimer Gerichtsſälen Abbruch tun. Der Angeklagte blteb im weſent⸗ lichen bei ſeinen Behauptungen, deren Richtigkeit von der Gegenſeite entſchieden beſtritten wurde. Zur Beweisaufnahme war eine große Reihe von Zeugen aus der Pforzheimer Geſchäftswelt geladen. Nach laſtündiger Verhandlung fällte das Schwur⸗ gericht nachts 1 Uhr folgendes Urteil: Der An⸗ geklagte Goldmann⸗ Pforzheim wird wegen Beleidi⸗ gung zu einer Gel dſtrafe von 100 Mar k, hilfs⸗ weiſe 10 Tage Gefängnis verurteilt. Das Finanz⸗ miniſterium und der Stadtrat Pforzheim erhielten die Befugnis, das Urteil in zwei Pforzheimer Ta⸗ geszeitungen öffentlich bekannt zu geben. Der Staatsanwalt hatte zweit Wochen Gefängnis be⸗ antragt. Anklage wegen Brandſtiftung— Freiſpruch In der Sitzung des Schwurgerichts Kaiſers⸗ lautern hatten ſich die Geſchworenen mit einem Fall der vorſätzlichen Brandſtiftung zu be⸗ faſſen. Angeklagt war der 5sjährige Schmied Julius Mühlberger aus Stahlberg, dem zur Laſt lag, in der Nacht auf 11. Oktober 1929 das ſeiner Ehefrau gehörige Anweſen in Brand geſteckt zu haben, wodurch die Stallung dieſes Hauſes und die eines Nachbarn niederbrannten; Mühlbergers Wohnhaus wurde erheblich beſchädigt. Der Angeklagte beſtritt— wie auch die ganze Zeit über— den Brand gelegt zu haben. Er ſei in jener Nacht nach einem Streit mit ſeiner Frau aus dem Hauſe in den nahen Wald gegangen und habe ſich dort ſchlafen gelegt. Plötzlich ſei er durch einen ſtarken Feuerſchein erwacht und habe feſt⸗ ſtellen müſſen, daß ſein eigenes Haus in Flammen ſtehe. Da man ja doch ſofort ihn im Verdacht der Brandſtiftung gehabt habe, habe er einer Verhaftung im Orte vorbeugen wollen und ſich deshalb der Gen⸗ darmerie in Obermoſel geſtellt. Aber angezündet habe er das Gebäude nicht. Der Angeklagte gab zu, des öfteren drohende Aeußerungen, er würde das Haus noch anſtecken, getan zu haben. Den Mut zur Ausführung einer ſolchen Tat hätte er jedoch niemals gehabt. Die Beweisaufnahme brachte verſchiedene be⸗ laſtende Momente gegen den Angeklagten, aber kei⸗ nen ſchlüſſigen Beweis. Der Staatsanwalt hielt trotzdem den Angeklagten für überführt, ſchon auf Grund ſeines eigenen Verhaltens vor und während des Brandes und beantragte gegen ihn eine Zucht⸗ hausſtrafe von 5 Jahren und Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre. Das Gericht ſprach Mühlberger mangels aus⸗ reichenden Beweiſes frei und überbürdete die Koſten auf die Staatskaſſe. Aus dem Lande Zur Liebestragödie in Großſachſen J Großſachſen, 11. Jan. Der 27 Jahre alte ledige Taglöhner Philipp Hartmann von hier bewarb ſich um die 19 Jahre alte Gertrud Gaſſert, Tochter eines hieſigen Bahnarbeiters. Die Eltern des Mädchens verweigerten jedoch aus verſchiedenen Gründen, ſo z. B. wegen der verſchiedenen Konfeſ⸗ ſion, ihre Einwilligung. Geſtern früh 7 Uhr lauerte nun Hartmann dem Mädchen auf dem Kirchgange auf und gab auf ſie mehrere Revolver⸗ ſchütſſe ab. Das Mädchen wurde, wie ſchon ge⸗ meldet, am Kopfe getroffen und ſchwer, aber nichts lebensgefährlich verletzt. Darauf begab ſich Hartmann zu ſeiner verheirateten Schweſter nach Hohenſachſen und ſuchte ſich durch mehrere Schüſſe gegen den Kopf zu töten. Er wurde ſchwer verletzt dem ſtädtiſchen Krankenhaus in Weinheim zugeführt. Ob er am Leben erhalten bleiben kann, iſt noch nicht zu überſehen. Die Gen⸗ darmerie hat die Unterſuchung in Häuden. Konkurs eines Möbel⸗Abzahlungsgeſchäftes Baden⸗Baden, 10. Jan. Die hieſige Firma Blum u. Lewin, Möbelvertrieb G. m. b.., it in Konkurs geraten. Der Teilhaber Blum, ein gelernter Schreiner, war techniſcher Leiter, während Lewin ſich kaufmänniſch betätigte. Erſterer iſt in Haft genommen worden und letzterer hat Baden⸗ Baden verlaſſen ohne Angabe des Reiſeziels. Die Firma verkaufte hauptſächlich Möbel auf Ab⸗ zahlung und ließ die Käufer Wechſel unterſchret⸗ ben. Für die geleiſteten Abzahlungen ſtellte ſie aber keine Quittungen aus, mit dem Hinweis darauf, daß die Quittung erſt wach Zahlung der Geſamt⸗ ſumme erfolge. Nunmehr wurden den Käufern die Wechſel präſenttert und da ſie keine Quittungen be⸗ ſitzen, müſſen ſte die Anzahlungen nochmals leiſten. Wie es heißt, ſind hunderte von kleinen Leuten auf dieſe Weiſe geſchädigt worden, die ſo um ihr ſauer erſpartes Geld kommen. Eine Gläubigerverſammlung ſoll in den nächſten Tagen abgehalten werden. Für die Geſchädigten wird wenig herauskommen. Ein Schwerverbrecher verhaftet * Hauingen bei Lörrach, 10. Jan. Der 20 Jahre alte E. Kuewzer, der im November, nachdem er zuvor eine achtmonatliche Gefängnisſtrafe verbüßt hatte, aus Rache das Haus ſeines Bru⸗ ders in Brand ſteckte und dann verſchwand, konnte nunmehr an der Grenze zwiſchen Oeſterreich und der Schweiz feſtgenommen werden. Er hat ſich hier eine Reihe von Fahrraddiebſtählen und auch zwei Einbrüche zuſchulden kommen laſſen. Einige Tage nach dem Brand in Hauingen hatte er die Unverfrorenheit, in das zerſtörte Haus ſeines Bruders zurückzukehren und dort ein Fahrrad zu entwenden. Auf dieſem Fahrrad ſuchte er dann end⸗ gültig das Weite. Kuenzer wird ſich nun zunächſt in Oeſterreich wegen der Diebſtähle zu verantworten Haben, ferner wird er noch von den ſchweizeriſchen Behörden geſucht. Schließlich dürfte er dann wohl nach Lörrach kommen, um hier ſeine Strafe für die Brandſtiftung entgegenzunehmen. * 4 Heidelberg, 10. Jan. Ueber das Vermögen der 5 1 e und Holzwarenfabrik; Karl El⸗ fäſſer Nachfolger, Bal de u. Cie. in Schönau wurde das Konkursverfahren eröffnet. Erſte Gläu⸗ bigerverſammlung und Prüfungstermin iſt am 28. Januar, vor dem Amtsgericht Heidelberg. Nachbargebiete Leichter Zuſammenſtoß * Fudwigshafen, 10. Jan. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: Am Freitag, den 10. Januar 15 Uhr ſtieß in Frieſen heim ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn ſeitlich auf die Lokomo⸗ tive des Lokalzuges 1876, Frankenthal Ludwigs⸗ hafen. Lokomotive und Straßenbahnwagen wurden leicht beſchädigt. Der Betrieb war nicht geſtört. Per⸗ ſonen wurden nicht verletzt. Den Lokomotivführer trifft keine Schuld. Vom Amt ſuspeudiert Kaiſerslautern, 10. Jan. Oberſtudiendirektor Hensler, der Leiter der Kreisackerbauſchule, iſt ſeit einigen Tagen vom Amt ſu spendiert. Es iſt gegen ihn ein Diſziplinarverfahren im Gange, deſſen Gründe nicht bekannt ſind. Ein Förderkorb abgeſtürzt * Saarbrücken, 10. Jan. Auf der Grube Itzenblitz bei Heiligenwald riß, wie die„Saarbr. Ztg.“ meldet, geſtern das Seil eines Förderkorbes, der mit vier beladenen Wagen in die Tiefe ſtürzte und fünf Berg⸗ leute unter ſich begrub. Einer der Bergarbeiter wurde ſofort getötet, die vier übrigen ſchwer ver⸗ letzt. . Unglücklicher Sturz * Darmſtabt, 10. Jan. Der 66 Jahre alte Haufte⸗ rer Johann Schnitzler wohnte ſeit einigen Wo⸗ chen in einer hieſtigen Wirtſchaft in der Altſtadt. Als er die vergangene Nacht in ſein Zimmer gehen wollte, ſtürzte er die Treppe hinab. Dabei drang ihm ein großes feſtſtehendes Meſſer, das er in der Taſche krug, in die Achſelhöhle und zerſchnitt die Hauptſchlagaber. Der Mann ſtarb heute im Stadtkrankenhaus. Viel Lärm um Nichts * Frankfurt a.., 10. Jan. Die geſtern auf dem Frankfurter Poltzeipräſidium erfolgten Vernehmun⸗ gen von etwa 18 Bauunternehmern, Poſtbeamte uſw. wegen angeblicher Betrügereien und Ausſüh⸗ rung von Bauten für die Poſtverwaltung dauerte bis in die ſpäten Abendſtunden. Durch das Vorgehen der Polizei ſollte verhindert werden, daß ſich die Herren vorher untereinander verſtändigen konnten. Die geſondert vorgenommenen Vernehmungen haben ergeben, daß es fich bei den Beſchuldigungen um haltloſes Gerede eines entlaſſenen An⸗ geſtellten handelte, denn die Angaben der Ver⸗ nommenen haben ſich in den meiſten Punkten als wahr erwieſen. Sämtliche Herren ſind nach ihrer Vernehmung wieder entlaſſen worden und es iſt kaum anzunehmen, daß die Angelegenheit zu einem gerichtlichen Verfahren führen wird. In den Rhein geſtürzt * Mainz, 10. Jan. Von der Straßenbrücke ſtürzte ſich geſtern ein Mann in den Rhein. Er warf, als ſich Paſſanten näherten, die ſein Vorhaben zu bemerken ſchienen, ſeine Kleider von ſich. Hilfe zu bringen, war nicht mehr möglich, da er ſofort in den Wellen verſchwand. Was den Selbſt⸗ mörder in den Tod getrieben hat, iſt noch unbekannt. Der Kampf gegen den Morgenſchnaps 4 Baſel, 10. Jan. Der Kampf gegen den in Baſel verbotenen Morgenſchnaps wird jetzt auch auf das Bahnhofsreſtaurant ausgedehnt. In Beant⸗ wortung einer evangeliſchen Interpellation erklärte der Polizeidirektor des Kantons Baſel⸗Stadt, daß er die notwendigen Schritte bei der Generaldirektion der SBB. zur Durchführung des Verbotes des Morgenſchnapſes auch in den der kantonalen Geſetz⸗ gebung nicht unterſtellten Bahnhofsbufetts unter⸗ nehmen werde. Oeſterreichiſcher Sieg im Abfahrtslauf Von den eigentlichen Höhepunkten der Akademiſchen ⸗Winterſpiele in Davos wie Schnellaufen, Kürlaufen der Damen, Herren und Paare uſw. gelangte am Donnerstag das Ski⸗Abfahrtsrennen zur Erledigung. Da auf der be⸗ kannten Strecke Parſenn⸗Küblis die Schneeverhältutſſe einige Wünſche offen ließen, wurde der Lauf auf der Route Waſſerſcheide— Parſenn— Conters ausgetragen. Auf der 9 Km. langen Fahrt hatten die Teilnehmer eine Höhen⸗ differenz von etwa 1500 Metern zu bewältigen. Das Ge⸗ lände wies mehrere freie Stellen auf, ſodaß die Akteure voll aus ſich herausgehen konnten, andererſeits ging es wieder durch Waldgelände, das zur Vorſicht und gemäßigtem Tempo mahnte; zumal es leicht ſchneite. Viele der Bewerber hat⸗ ten zu wenig Gewicht auf richtiges Wachſen der Hölzer ge⸗ legt, die ſich aber darauf eingeſtellt hatten, waren die aus Innsbruck gekommenen Oeſterreicher, von denen die drei Brüder Zanſchner und Leutner dann auch den Vogel ab⸗ ſchoſſen und auf die vier erſten Plätze Beſchlag legten. Von den 176 ausgeloſten Teilnehmern fanden ſich 126 am Start ein, die in kurzen Abſtänden auf die Abfahrt geſchickt wur⸗ den. Leider ließ ſich der Organtſationsausſchuß mit der Errechnung der Zeiten reichlich viel Zeit und erſchwerte da⸗ durch der Preſſe die Arbeit ungemein. Die Ergebniſſe: 1. G. Lanſchner⸗Oeſterreich 17:00; 2. O. Lanſchner⸗ Oeſterreich 17:05,8; 3. H. Reinel⸗Oeſterreich 17:06,2; 4. H. Lanſchner⸗Oeſterreich 17:34,4 5. Beutner⸗Deut ſch⸗ la nd 1745,27 6. Ho lzrichter⸗Deutſchland 17259,6; 7. K. Leutner⸗Oeſterreich 18109; 8. Krebs Deut ch⸗ land 18:12; 9. Lattl⸗Oeſterreich 18:15, 4; 10. Sterz⸗Oeſter⸗ reich 18:85; 11. B. Leutner⸗Oeſterreich 18:45; 12. G. Weber⸗ Schweiz 18:58,3; 13. Ridell⸗England 19:08,2; 14. v. Wen ⸗ ze l⸗Deutſchland 19 708,4; 15. Delago⸗Italien 19:11, 2. Von den übrigen Deutſchen plaßzterten ſich: Werneck in 19:27, als 17., Oſtermaier⸗München in 19:56,8 als 21. und Buck in 20:00 als 22. Im Kunſtlaufen Die Kunſtläufe wurden mit den Schulübungen in An⸗ griff genommen. Hleran beteiligten ſich 8 Damen und 14 Herren, aus Deutſchland die beiden Leipziger Fromm und Jacob, aus Königsberg Bertram, die indes für den Sieg nicht in Frage kommen. Die beſte Figur machte der Wiener Dr. Hugo Diſtler. Bei den Damen iſt die Situatton noch etwas ungeklärt, immerhin wußte hier das Laufen der Wienerin Frl. Hornung am beſten zu gefallen. Das Eishockeyturnier Das nur von Italien und der Schwetz beſetzte Eishockey⸗ turnier wurde mit dem Rückſpiel beendet. Italien konnte dem erſten Stege(:2) über die Schweiz einen zweiten Er⸗ folg mit 710 Toren anreihen. Claas Thunbery— Finnland zweimal vor Ballangrud⸗Norwegen Am Freitag gelangten bei den akademiſchen Weltwinter⸗ ſwielen in Davos das Eisſchnellaufen über 500 und 1500 Meter, der Slalomlauf und die Fortſetzung der Kunſtlauf⸗ meiſterſchaften zur Durchführung. Das Eisſchnellaufen über 500 und 1500 Meter erhielt durch den Start des mehrfachen Weltmeiſters Claas Thunberg⸗Finnland und feines ſchärfſten Widerf chers Ballangrud⸗Norwegen eine beſondere Note. Weitere Be⸗ werber ſtellten Ungarn, Oeſlerreich und England. Die zuerſt gelaufene 500⸗Meter⸗Strecke brachte keinen Zwei⸗ kampf Thunberg— Ballangrud, da der Finne bei der Aus⸗ loſung den Alleingang gezogen hatte. Er ſtellte aber trotz⸗ dem feine große Klaſſe unter Beweis und durchlief die Strecke in der ausgezeichneten Zeit von 43,6 Sekunden, war dabei genau eine Sekunde ſchneller als Ballangrud. Zum 1500⸗Meter⸗Lauf traten noch den Ausloſungsbeſtimmungen Thunberg und Ballangrud an,. Auch hier erwies ſich der Finne als der weitaus ſchnellere. Mit:18,1 Minuten kam er dem von Mathteſen vor 15 Jahren auf der gleichen Bahn aufgeſtellten Weltrekord von 2217, Minuten ziemlich nahe. Ballaugrud erreichte wiederum eine Sekunde ſpäter das Ziel vor dem Hollünder van der Scheer, der auch in der 500⸗Meter⸗Strecke Dritter wurde. Am Samstag kommen die 1000 und 5000 Meter zur Entſcheidung. Die Ergebniſſe: 500 Meter: 1. Claas Thunberg⸗Finnland 43,0 Sek.; 2. Ballangrus⸗Norwegen 440 Sek.; J. van der Scheer⸗Hok⸗ land 45,0 Sek.; 4. Kauſer⸗Ungarn und Wintner⸗Ungarn je 46, Sek.; 5. Jungblut⸗Oeſterreich 408 Sek.; 6. Hoofmonn⸗ Holland% Sek. 1500 Meter: 1. Thunberg⸗Finnland:18, Min.; 2. Bal⸗ langrud⸗Norwegen:19, Min.; 8. van der Scheer⸗Holland 228,1 Min.; 4. Jungblut⸗Oeſterreich:28 Min.; 5. van der Heiden⸗Holland:28,14 Min.; 6. Riedel⸗Oeſterreich:28,5 Min.; 7. Hoofmann⸗Holland:70, Min. Die Skiläufer traten in den frühen Morgenſtunden zur 8. Konkurrenz, dem Slalom⸗Lauf, der auf einer 900 Meter klangen Strecke viele Gefälle und Steigungen von 18 bis 20 Prozent aufwies, on. Wie beim Abfahrtslauf, ſo ſtellte Oeſterreich auch diesmal die erſten Preisträger mit O. Lanſchnor und K. Leutner. Lan⸗ ſchner, der beim Abfahrtsſauf an zweiter Stelle einkam, ging heute in mehr als 10 Minuten früher als ſein Lands⸗ mann Leutner und der Schweizer G. Weber als erſter durchs Ziel. Bei den Deutſchen war Werneck der Beſte und belegte den 7. Plotz. Die weiteren dentſchen Teil⸗ nehmer Oſtermeter und Holzrichter wurden 16. bezw. 21. In ber Klaſſe 3 wurde der Deuiſche Dr. Röſer Erſter. Ergebniſſe: Klaſſe 12 1. O. Landſchner⸗Oeſterreich 3283/6 Minuten; . B. tner⸗Oeſterreich und G. Weber⸗Schweiz ſe 3787 Minuten; 4. Reinl⸗Oeſterreich 387,6 Min. 5. H. Lanf ner⸗ Oeſterreich:47, Minuten; 6. Riddel⸗England:49 Min.; 7. Werneck⸗Deutſchland:53,83 Minuten. Klaſſe 2: 1. Biller⸗Schweiz:36,4 Minuten. Klaſſe 3: 1. Dr. Röſer⸗Deutſchland:11,2 Minuten. Die Kunſtlaufmeiſterſchaften wurden mit dem Kürlaufen beendet. Dr. Diſtler⸗Wien eröffnete wiederum ausgezeichnet, hatte aher in dem Schweizer Meiſter Dr. Geutſch einen gefährlichen Gegner, der leider bei einem ſchwierigen Kurs zu Fall kam, krotz⸗ dem aber dem Oeſterreicher in der Geſamtwertung nach⸗ kommen dürfte. Bei den Damen ſchnitt die Wienerin frrl. Ilſe Hornung am beſten ab. Die Errechnung der Kunſt⸗ laufmeiſterſchaften wird vom Organiſationskomitee erſt am Samstagabend bekanntgegeben. fR-Voxer in Offenbach 10:6 geſchlagen Trotzdem hinterlaſſen ſie guten Eindruck Etne zweite Boxgarnitur des VfR Maunheim weilte am Freitag abend beim Boxklub Offenbach zu Gaſt, um gegen deſſen Mannſchaft in den Ring zu treten. Die Mann⸗ heimer wurden von dem ſportbegeiſterten zahlreich erſchie⸗ nenen Publikum in der Halle der Turngeſellſchaft Offen⸗ bach ſehr freudig empfangen. Waren ſie auch nicht in ſtärkſter Aufſtellung zur Stelle, ſo konnten ſie doch ehren⸗ voll abſchneiden und von 8 Kämpfen drei Siege mit nach Hauſe nehmen. Von den acht Treffen wurden ſechs durch Punktwertung entſchieden, während zwei Kämpfe nicht über die Diſtanz gingen. Unentſchieden wurden nicht erzielt. Unter der ſicheren und objektiven Leitung von Fel d⸗ hus⸗ Frankfurt als Ringrichter kreuzten einleitend zwei Jugend⸗Fliegengewichtler, Mater⸗Mannheim und Römer⸗Offenbach, die Handſchuhe. Der lebhafte Offen⸗ bacher machte von ſeiner überlegenen Reichweite recht aus⸗ giebig Gebrauch und punktete ſo ſeinen Mannheimer Geg⸗ ner über die drei Runden einwandfret aus. Sieger n. P. Römer. 2190 für Offenbach. Einen harten Kampf gab es dann im Fliegengewicht der Akademiſche Weltwinterſpiele trafen. In der erſten Runde hatte es den Anſchein, als os Maul durch Ausſchlag gewinnen ſollte, denn immer und immer wieder war B. am Boden. Er erholte ſich aber in der Pauſe zur Mittelrunde recht gut und ſtand hier beſſer durch. Zum Schluß gelang es ihm ſogar, einige ſchöne Punkttreffer anzubringen, ſodaß man allgemein auf ein Unentſchieden getippt hatte. Ein leichtes Plus reichte aber immerhin noch zu einem Punktſieg für den Offenbacher. 04 für Offenbach. Schlereth⸗Vfgk und Ernſt Hermann Offenbach beſtritten die erſte der drei Leichtgewichlspaarungen. Tem⸗ peramentvoll gingen beide Kämpfer über die drei Runden, bei denen Sch. die beſſere und präziſere Arbeit zeigte und meiſt im Angriff lag. So mußte es für ihn einen klaren Punktſieg geben.:2 für Offenbach. 8 Stolz ⸗ BfR und Max Hermann Offenbach zeigten einen mäßigen Kampf, bei dem der Mannheimer wenig ſchönes bot. Mit einem knappen Punktſieg für H. trennten ſich beide.:2 für Offenbach. Das dritte Leichtgewichtstreffen brachte Dittmann⸗ VfR und Lupy⸗ Offenbach zuſammen. Es ſollte dies das erſte Treffen ſein, das nicht über die volle Diſtanz ging. Bereits in der erſten Runde wird D. unglücklich ange⸗ ſchlagen, geht zu Boden und iſt ſtark erſchüttert. Dreimal kommt er noch hoch, kann ſich aber in ſtark angeſchlagenem Zuſtande nicht mehr verteidigen, ſodaß der Ringrichter zum Abbruch ſchreitet. Techn. k. o. Sieger Lupy. 812 für Offenbach. Wild bearbeiten ſich dann im Weltergewicht Fügner⸗ VYfR. und Wyrobeck⸗Offenbach. Der Offenbacher zeigt ſehr mäßige Leiſtungen und trägt durch komiſches Gebaren viel zur Beluſtigung der 500 Zuſchauer bei. Fügner hat ein großes Plus, das er durch präziſen Schlagwechſel, der ihn immer in Front ſieht, ſtets vergrößern kann. Ständig kommt F. auf den Punkt ein und holt ſich einen einſtimmi⸗ gen Punktſieg. 814 für Offenbach. Noch einmal kommt der VfR. zu einem Erfolg, diesmal allerdings zu einem recht ſchönen, denn der Mittelgewicht⸗ ler Binnig iſt in ganz großer Form und erntet durch ſeine wunderſchöne Propagandaarbeit vollſten Beifall und Anerkennung. Er ſchlägt unerhört genau und ſo zielbe⸗ wußt, daß Tardt⸗ Offenbach ſich überhaupt nicht entfalten kaun und kaum zu einem klaren Schlag kommt. Ueber die Rolle eines Punchingballes kam der Frankfurter hier nicht hinaus und mußte einſtecken, was das Zeug hielt. Dank ſeiner Härte hielt er ſich über die ſchwierigſten Mo⸗ mente und erreichte ſtark abgekämpft ſeine Ecke. Erſt gegen Ende kam der Offenbacher etwas auf, jedoch bei weitem nicht derart, daß es gar für einen Ausgleich gereicht hätte. Mit einem einſtimmigen und haushohen Punktſieg, der ſtürmiſch gefeiert wurde, verließ Binnig den Ring 8186 für Offenbach. Den Abſchluß machen im Halbſchwergewicht Walter⸗BfR. und Nickel⸗Offenbach. Der Offenbacher hat dem Manun⸗ heimer ſechs Pfund Körpergewicht voraus und iſt ein temperamentvoller und harter wie trockner Schläger. Nickel ergreift ſofort die Initiative und nimmt Walter aufs Korn, der ſich ſehr bald zurückzteht und nach einigen harten Sachen die Aufgabe erklärt. Damit hatten die Offenbacher einen 10:6⸗Sieg errungen. Die gute Haltung der Mannheimer Fauſtkämpfer hinter⸗ ließ bei dem dankbaren Publikum einen offenſichtlich guten Eindruck. Spielmeiſterſchaften der Turnerſchaſt Der Spielausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft hielt in Oberwieſenthal eine Sitzung ab, bei der folgende Beſchlüſſe gefaßt wurden: Im Jahre 1930 werden in folgenden Spiel⸗ arten die.⸗Meiſterſchaften ausgetragen: Han dal k für Männer und Frauen, Fußball, Schlagball für Männer, Aeltere vom 40. Jahre ab und für Frauen. Die Sommer⸗Spielmeiſterſchaften im Schlagball und Fauſt ball, ſowie das Tennisturnier der DT. finden in Wei⸗ miar ſtatt. Zu den beutſchen Kampfſpieleu vom 20.—29. Juni in Breslau meldet die DT. je eine Mannſchaft für Männer und Frauen im Handball, Schlagball und Fauſt ball. Schneemeldungen aus Vorarlberg vom 9. Januar Au: 5 Grad, bewölkt, Skifähre verharſcht, Ro⸗ delbahn gut, 20 Ztm. Bödele bei Dornbin: 2 Grab, heiter, Skifähre verharſcht, 25 Ztm. Brand:—4 Grad, heiter, Skifähre firnig, in höhe⸗ ren Lagen Pulver, 30 Ztm. Egg(Schettereck):—5 Grad, heiter, Skifähre fir⸗ nig, in höheren Lagen 20 Ztm. Daufils: 75 Grad, bewölkt, Skifähre verharſcht, Rodelbahn benützbar, 60 Ztm. Gargellen:—2 Grad, heiter, Skifähre Pitlver, Rodelbahn gut, 80 Zem. Hittisau(Ort): 2 Grad, bewölkt, Skifähre ver⸗ harſcht, Schattenſeite Neuſchnee, Pulver, 10 Ztm. Hittisau(Hochhäderich: 3 G Grad, bewölkt, Skifähre verharſcht, Schattenſeite Pulver, 60 Ztm. Hochkrumbach:—3 Grad, bewölkt, Skifähre firnig, g Senioren, wo ſich Bordt⸗Maunheim und Maul⸗Offen dach Schattenſette Pulver, 100 Ztm. Lech:—6 Grad, heiter, Froſt, Skifähre firufg, 80 Ztm. St. Ehriſtoph:—7 Grab, bewölkt, Skifähre Pul⸗ ver, 180 Stm. Schruns(Kappel):—4 Grad, heiter, Skifähre Pulver, Rodelbahn benützbar, 80 Ztm. Schröcken:—1 Grad, bewölkt, Skifähre ftrnig, 80 Ztm. Stuben:—1 Grad, bewölkt, Skifähre verharſcht, 100 Ztm. Tſchagguns(Golm):—5 Grad, heiter, Skifähre Pulper, Rodelbahn benützbar, 70 Ztm. Tſchengla bet Bludenz:—4 Grab, heiter, Skifähre firnig, in höheren Lagen Pulver, Rodelbahn nicht benützbar, 40 Ztm. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Abein Begel 6. 78. 911] Negar- Hege J. 9, f. Vaſel Je 0 80 20 0 3 8 105 1 00.90.630 76 Mannheim 3453.02.28.0 „ 9% Jae in 900 665, Maxau.80 444.08.96 84 5 Mannheim 332.18.02.8888 Taub.47 25 225.1291 6, 345821.832.682 42 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Berantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S. Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Milly Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Fenz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ eilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 3 ———— Schwache Haltung am Weltgetreidemarkt Eee der Neuen Mannheimer Zeitung 2 Rußland verkauft Krim⸗Weizen nach England nud Frankreich, dagegen bietet Fraukreich eigenen Weizen in Deutſchland an/ Deutſche Braugerſte bis auf 20—25 v. H. verkauft Futtermittel abgeſchwächt Mannheim, 10. Jan. Am Weizenmarkt fehlte es in dieſer Woche an jeglicher Unternehmungsluſt. Die überſeeiſchen Exportländer erwieſen ſich als recht abgabewillig und da ſeloſt der kanadiſche Weizen pool ſeine Forderungen ermäßigt hat, gingen auch die Wei⸗ zen von La Plata weiter zurück, am Mittwoch g. B. beide Herkünfte um mehr als 10 hflets. wäh⸗ rend die nordamerikaniſchen Ablader ihre For⸗ derungen ſogar bis um 30 hflets. ermäßigten. Die Weizenverſchiffungen nach Europa ſind ſeit längerer Zeit gleichfalls von Woche zu Wocke kleiner geworden. Ein Vergleich mit der gleichen Vorjahrs⸗ zeit zeigt, daß die Weltverſchiffungen gegenwärtig nur etwa halb ſo groß wie damals ſind. Sehr ver⸗ ſtimmend auf die Tendenz— namentlich am engli⸗ ſchen Markt— wirkte auch die Tatſache, daß Ru ß⸗ land in dieſer Woche wieder in ſtärkerem Umfange als Verkäufer von Weizen aus der Krim und Noworoſiſk auftvat. Die Sowjets offerierten dieſen Weizen zu 48 sh 6 d= 13 50 hfl., eif europäiſchem Seehafen und es wurden auch größere Mengen da⸗ von nach Genua, Marſeille und Liverpool verkauft. Die argentiniſche Regierung ſchätzt die dortige Getreideernte jetzt auf nur 17,92 Millionen quarters gegen 38,48 bezw. 29,94 Millionen quarters 1928/29 bezw 19278. Das machte jedoch auch keinen Ein⸗ druck, weil man dieſe Schätzung allgemein als zu niedrig anſieht, wenn auch keineswegs bezweifelt wird, daß mit einem erheblichen Rückgang des argen⸗ tiniſchen Exportüberſchuſſes gegenüber dem Vorfahr gerechnet werden muß, zumal ein großer Teil des Plata⸗Weizens— wie ſchon ſrüher erwähnt— unter 70 Kilogr. Hektolitergewicht hat und die Qualität auch ſonſt nicht ſo günſtig wie die vorjährige beurteilt wird. Von Auſtralten wird gleichfalls gemeldet, daß die Ergebniſſe enttäuſchen dürften. Das Ge⸗ ſſtäft lag andauernd ſehr ruhig, auch deswegen, weil die Unſicherheit über den Zeitpunkt des Inkraft⸗ tretens der neuen Zölle weiter andauerte. Gefordert wurden u. a. für die 100 Kilogr.: Plata⸗Weizen, 79 Klg., Bahia Blanca, im Dez. abgeladen, 12.65 hfl., Dez. ⸗Jan.⸗Abladung 12.70 hfl., cif Antwerpen; 78 Klg.,Jan.⸗Febr.⸗Abladung, 12.40 hfl., cif Rotter⸗ dam; 80 Klg., Roſa Jé, disponibel in Antwerpen, 12.75, transborde Antwerpen; 80 Klg., Roſa Je, rheinſchwimmend, 13.25 hfl., cif Mannheim, garan⸗ tiert alter Zoll; 79 Klg., Baruſſo, Jan.⸗Febr.⸗März⸗ Abladung, 12.3012 40 hfl.; 80½ Klg., Baruſſo, fällig in Antwerpen, 12.75 hfl., transbords Antwerpen; Manitoba 1, Januar, 14.60 hfl., eif Rotterdam, 2 14.45, 3 14.15, 4 14, 5 13 hfl.;., Pacifik⸗Atlantie, vheinſchwimmend, koſtete 13.74 hfl. garantiert alter Zoll;., Atlantic, Januar⸗Abladung, 14 45 hfl., eif Rotterdam;., Pacifie, disponibel in Antwerpen, 14.40 hfl., eif Antwerpen; Pacific,., 14.50 hfl., garantiert alter Zoll, cif Mannheim; Kanſas., Golf, ſeeſchwimmend, 12.75 hfl., oif Rotterdam; Jan. ⸗ Abladung 12.95 hfl., eif Rotterdam Framzöſiſcher Weizen in dieſer Woche abzuſchleppen, wurde von Straßburg mit 114 ffrs., tranſito Grenze, angeboten. Inlandweizen war reichlicher als in der Vorwoche am Markt, aus Mitteldeutſchland mit 27,60/ Bahnverladung, frei Mannheim. Die dar⸗ auf abgegebenen Gebote, mit denen die Müller nicht ſehr freigebig ſind, weil ihre Erzeugung wenig Käufer findet, lauteten auf 27,40 /, führten jedoch nicht zum Abſchluß. Für Sachſen⸗Weizen, Waſſer⸗ verladung per Januar, wurden 28 /, eif Mannheim, für Weizen hieſiger Gegend 27,50/ bahnfrei Mann⸗ heim, gefordert. Roggen lag geſchäftslos bei reichlichem An⸗ gebot aus der Pfalz und Heſſen. Die Forderungen ab Odenwaldſtationen lauteten auf 19, für Pfäl⸗ zer Roggen 19,50 4, Parität Ludwigshafen. Im Mehl geſchäft hat ſich die Lage nicht zu befſern vermocht; der Abruf iſt unregelmäßiger ge⸗ worden und die Großmühlen klagen auch über ſchlechten Neuabſatz. Die Forderungen der ſüb⸗ deutſchen Mühlen blieben gegenüber der Vor⸗ woche unverändert. Die norddeutſchen Müßh⸗ len zeigten ſich für Roggenmehle entgegenkommend und boten 65prozentige Ausmahlung mit 27 A, Roggenauszugsmehl, ſe nach Fabrikat, mit 31—32 4 an. Eine Beſprechung der neuen Mehlhandels⸗ organiſation, die auf Donnerstag an die Mann⸗ heimer Produktenbörſe einberufen war, galt haupt⸗ ſächlich dem Ausbau dieſer Organiſation in Bezug auf die Genoſſenſchaften. In Braugerſte blieb das Geſchäft klein. Das Angebot hat weſentlich nachgelaſſen. Da nahezu 75—90 pv. H. der diesjährigen Ernte bei der erſten Hand bereits verkauft ſind, war die Stimmung be⸗ feſtigt, ohne daß dieſe Befeſtigung bisher in der Preisgeſtaltung konkreteren Ausdruck gefunden hätte. Für badiſche, heſſiſche und württembergiſche Braugerſten, die jetzt in einer Notiz zuſammengefaßt ſind, wurden je nach Qualität 2022 R. für die 100 Kg. gefordert. Ausländiſche Braugerſte kommt für Süddeutſchland zurzeit nicht in Frage. Für Futtergerſte lagen Angebote vor in Donau⸗ Gerſte, 61/62 Kg. ſchwer, auf Jan.⸗Febr.⸗Abladung zu 7,25 bfl., in 64/56 Kg. ſchwerer Ware zu 7,45 hfl., eif Rotterdam. In Hafer fanden Umſätze von Belang nicht ſtatt und die Stimmung für dieſen Artikel war flau. Die badiſchen und württembergiſchen Hafer⸗ preiſe haben keine nennenswerte Veränderung er⸗ fahren, doch waren die bisherigen Forderungen nicht zu erzielen. Plata⸗Hafer wurde, je nach Abladung, mit 6,32—6,80 hfl. die 100 Kg., eif Rotterdam, ange⸗ boten. Auch Mais hatte rückgängigen Markt, zumteil infolge guter Berichte über die argentiniſche Mais⸗ ernte. Für Plata⸗Mais wurden 7,95 hfl., loed Rot⸗ terdam, für rheinſchwimmende Ware 7,88/7,90 hfl., eif Mannheim, und für in Mannheim greiſparen Mais, ohne Sack, 17,75 R. gegen 18,25 bis 18,50 R. in der Vorwoche verlangt. Futterartikel, in denen zu Wochenbeginn noch einiges Geſchäft ſtattfand, lagen zu Wochen⸗ ſchluß gedrückt, insbeſondere Mühlenfabrikate. Für dieſe verlangte man, je nach Fabrikat, pro 100 Kg.: Nachmehl 18—15, Futtermehl 9,90—10,50, Weizen⸗ kleie, feine, 9,00—9,25, mittelgroße 9,75— 10,00, grobe 9,75—10,25, Maisſchrot 19,00 19,25 R. LL. In der Rheinſchiffahrt war der Waſſer⸗ ſtand ſoweit noch günſtig, doch iſt er im Fallen begriffen. Von Rotterdam bis nach der Ruhr konnte dieſe Woche mit voller Abladung, im Gebirge mit ca. 90 v. H. und am Oberrhein mit 80—85 v. H. der Schiffskapazität gefahren werden. Die Schiffs⸗ miete ſtellte ſich an der Ruhr auf 6˙/ Pfennig für Rheinſchiffe und 7 bis 7 Pfennig für Kanal⸗ NGO Nr. 17 — ſchiffe, in Mannheim auf 6½—7 Pfennig. Der Schlepplohn von der Ruhr nach Mannheim be⸗ trug 1,75—2,25 RM., je To., die Kohlenfracht von der Ruhr talwärts nach Rotterdam 1,60 RM., die Getreidefracht von Rotterdam nach Mannheim je Tonne 8 hfl. mit 10 hflets. Zuſchlag für die Strecke von Antwerpen nach Mannheim. Der Talſchlepp⸗ lohn wurde nach dem inzwiſchen in Kraft getrete⸗ nen neuen Mannheimer Tarif mit 160 v. H. Zu⸗ ſchlag für beladene und 100 Prozent Zuſchlag für leere Schiffe berechnet. Das Güterange⸗ bot hat, namentlich in Getreide, an den Seehäfen leicht nachgelaſſen, das Kohlenangebot an der Ruhr blieb ſowohl talwärts wie bergwärts normal. Die Schiffahrt auf dem Main wurde auch in dieſer Woche nur bis Würzburg durchgeführt. Im Talver⸗ kehr auf dem Main kamen namentlich deutſches Ge⸗ treide, Zement, Schnittholz und chemiſche Produkte zur Verladung. Georg Haller. Der erſte Hypothekenbank Abſchluß Hypothekenbank in Hamburg Die Hamburger Hypothekenbank veröffentlicht ſoeben wieder als erſte der deutſchen Hypothekenbanken ihren Ab⸗ ſchluß für das abgelaufene Gg. 1929. Das Inſtitut erzielte einſchl. des Gewinnvortrages von 46 292/ einen Ueber⸗ ſchuß von 1,36(1,21) Mill. /, aus dem bekanntlich wieder 10 v. H. Dividende auf 9 Mill.„ StA. und 6 v. H. auf die VA. verteilt werden. Der Bruttoertrag ſtieg von 10,92 auf 12,19 Mill. J, darunter 11,39(10) Mill./ Hypotheekenzinſen, 57 342,(unv.) Pfandbriefagio, 49 618 (0) 4 Proviſion und 0,65(0,79) Mill. 4 ſonſtige Ei nah⸗ men. Die Ausgaben an Pfandbriefzinſen belaufen ſich auf 9,41(8,07), ſonſtige Unkoſten auf 1,42(1,64) Mill. I. Der Pfandbriefumlauf hat ſich im Neugeſchäft um 5,75 auf 86,09 Mill.„ erhöht. In Liquidationspfand⸗ briefen hat ſich der Umlauf dagegen um 4,74 auf 65,80 Mill. Mark vermindert, ſo daß der Geſamtumlauf nur um 1 auf 151,89 Mill./ geſtiegen iſt. Insgeſamt ſind im ver⸗ floſſenen Jahr im Neugeſchäft rund 20, Mill. ¼ Pfandbriefe verkauft und etwa 14,9 Mill./ aufgenom⸗ men worden. Die Verkäufe fanden faſt ausſchl. im 8 v. H. Typ ſtatt, deſſen Umlauf ſich um rund 10,2 Mill./ ver⸗ mehrt hat. Im Hypothekengeſchäft, ſoweit es in⸗ folge der Entwicklung des Pfandbriefabſatzes überhaupt zum Stillſtand gekommen iſt, machte ſich naturgemäß ein 1 K l 7 r re Vereinigte Weſtdemſche Wa gon⸗ fabriken Ac. in Köln⸗Dentz Die HV. ſetzte die Dividende auf 7 v. H. feſt. Ueber die Rationaliſierung in der Waggon induſtrie wurden längere Ausführungen gemacht. Die Gründung der Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken, der erfolgte Zuſammenſchluß der jetzigen Linke⸗Hofmann⸗ Buſch AG., ſowie der Anſchluß der Firma Gebr. Caſtell an Weſtwaggon ſeien der Anfang dieſer Rationaliſierung. Weſtwaggon bekenne ſich nach wie vor zu dem Leit⸗ gedanken des Reichsbahn vertrages und dem Gedanken der Rationaliſterung. Der Vorſitzende ging dann noch auf die Differenzen ein, die zwiſchen der Deuwi und den drei Firmen der Deutſchen Wagenbauvereinigung beſtanden habe, die der Deuwt bisher ferngeblieben ſind. Der Grund des Fernbleibens ſei, daß die ihnen zugedachte Betriebsquote zu klein ſei. Es müſſe dem jedoch entgegen⸗ gehalten werden, daß das gleiche für viele Mitglieder der Deuwi gelte. In dieſem Zuſammenhang dürfte auch die große Aufgabe der internationalen Ver⸗ ſtändtgung nicht vergeſſen werden. Dieſe würde auf die Dauer nur möglich ſein, wenn die internationale In⸗ duſtrie wirklich einig ſei. e Sitzung des Favag⸗Glänbigerkomitees. In der ge⸗ ſtrigen Sitzung des Gläubigerkomitees erſtattete Rechts⸗ anwalt Dr. Waller den Bericht über die Liquidation in der Zeit vom 17. Auguſt bis zum Zahlungverbot. An⸗ ſchließend beſchäftigten ſich die Unterausſchüſſe mit den Finanzgeſchäften der Favag, den Verhältniſſen der Unter⸗ geſellſchaften und den Beteiligungen. Am Samstag wird das Komitee ſich mit dem Allianz⸗Vertrag und der Haf⸗ tung des ehemaligen Vorſtandes beſchäftigen. Ferner findet ein Gedanbenaustauſch wit der Reviſionskommiſſion ſtatt. Betriebseinſchränkung der Solvay⸗Werke., Bern⸗ burg(Anhalt). Infolge ſortſchreitenden Abſatzmangels in Soda hat die deutſche Solvay⸗Werde AG., Bernburg, ſich gezwungen geſehen, Einſchränkungen in ihrem Sodabetriebe (nicht Kaltbetrieb) vorzunehmen. Es ſollen von der 800 Mann ſtarten Betriebsbelegſchaft etwa 00—180 Mann ent⸗ laſſen werden. e fynſtousgerüchte in der Antoinduſtrie unzutreffend. Die von uns mit entſprechendem Vorbehalt regiſtrierten Ver⸗ ſchmelzungsgerüchte betr. Daimler⸗Benz, Adler ⸗ werke Kleyer und Roehr Auto Ach. werden der „Berliner Börſenzeitung“ von den zuſtändigen Stellen als unzutreffend bezeichnet. Ebenſo werden dem Blatt Gerüchte über weitgehende Pläne über das zukſtuftige Schickſal der Nationalen Automobil⸗Geſell⸗ ſchaft, die im Zuſammenhang mit der ſtarken Amerika⸗ orientierung NAG. ſtehen ſollen, als Vermutungen bezeich⸗ net, die ſeglicher Grundlage entbehren. Viktoriawerke AG., Nürnberg. Die GV. genehmigte den bekannten Abſchluß mit 6 v. H. Dividende auf die StA. und 7 v. H. auf die Val. Das unbefriedigende Fahr⸗ radgeſchäft ſei auf die ſtarke Ueberproduktion zurückzu⸗ führen, bei deren Rückgang jedoch mit einer Beſſerung ge⸗ rechnet werden könne. Weſtfalia⸗Dinnendahl AG. in Bochum. Im Zuſam⸗ menhang mit der Kursſteigerung der Aktien an der Eſſener Börſe verlautet, daß eine Dividende von 8 v. H. (i. V. 6) zur Erörterung ſtehe und die Verwaltung dabei ſei, die Wiedereinführung der Aktien an der Berliner Börſe in die Wege zu leiten. Niederrheiniſche AG. für Lederfabrikation vorm. 3. Spier in Wickrath.— Wieder dividendenlos. Das Unter⸗ nehmen(AK. 3,06 Mill.„) wird für 1020 wieder ohne Dividende bleiben. Die Unſicherheit am Rohhäutemarkt und die dadurch bedingten Preisſchwankungen ſeien auf die finanziellen Ergebniſſe der Geſellſchaft nicht ohne Einfluß geblieben(i. V. 100 584„ Reingewinn, aus dem 15 988 dem Reſervefonds, 50 000 4 der Sonderreſerve überwieſen und 83 995„ vorgetragen wurden). * Gebr. Wolff⸗Gruppe erwirbt die Aktienmehrheit ber Hafenmühle AG. in Frankfurt a. M. Im Verlaufe der Ver⸗ handlungen über eine Verſtändigung zwiſchen den maß⸗ gebenden Beſitzgruppen iſt im beiderſeitigen Einvernehmen die zum 31. Dezember bereits einbernfene HB. bis anf wei⸗ teres verſchoben worden. Das 2,4 Mill.& betragende AK. der Geſellſchaft befand ſich mit je einer ſtarken Minder⸗ heit in den Händen der Frankfurter Mühlen ⸗ werke Gebr. Wolff AG. und der Getreide⸗ und Mehl⸗ großhandelsfirma Jakob Dreyfuß. Nachdem das Aktien⸗ paket letzterer Firma aufgrund vorangegangener Ver⸗ pfändung in den Verfügungsbereich einer Reihe von Ban⸗ ken gelangt war, ergab ſich eine Umlagerung der Verhält- niſſe, die die beiden großen Akttonärgruppen veranlaßte, das ſtarke Minderheitspaket in eine Aktienmehrheit auf⸗ zurunden. Wie wir erfahren, hat nunmehr die Wolff⸗ Gruppe die Aktienmehrheit für ſich erhal⸗ te n. * Aheiniſcher Actien⸗Verein für Zuckerfabrikation, Köln. Die GV. beſchloß die Verteilung einer Dividende von 10 v. H. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß im abgelaufenen kenſtock alſo 163,76(161,13) Mill. Anziehen der Bedingungen geltend. Der Nominalzinsfuß für Hypotheken wurde jedoch von dem Inſtitut nach wie vor auf 8,5 v. H. p. a. gehalten. Der Zuwachs an Hypotheken iſt im Neugeſchäft mit rd. 5,7 Mill. ſehr gering. Die Grundſtückspreiſe zeigten im Betriebs⸗ jahr weiter die ſchon 1928 beobachtete fallende Tendenz. Der Umſatz von Grundſtücken im freien Verkehr ſchrumpft im⸗ mer mehr zuſammen. Auch bei Zwangsverſteigerungen, deren Zahl im übrigen erheblich anſteige, verringere ſich der Kreis der Bieter, namentlich wenn Steuerrückſtände über das normale Maß anwachſen konnten. Und ſelbſt Neubauten haben ſchon von der öffentlichen Hand erſtan⸗ den werden müſſen, wenn man die Hauszinsſtenerhypothe⸗ ken nicht fallen laſſen wollte. Die Goldhypothekenzahlungen im Nengeſchäft waren der Entwicklung des Pfandbriefabſatzes enbſprechend gering, ſie beliefen ſich im Berichtsjahre nur auf 8,15 Mill.„1, Rück⸗ flüſſe hatte das Inſtitut 2,39 Mill. J, ſo daß ſich der Hypo⸗ thekenbeſtand um 5,75 auf 88,77 Mill.„ erhöhte Der An f⸗ wertungshypothenſtock von 78,08 Mill. I am Schluſſe 1928 hat ſich im Laufe des Jahres um 39,13 Mill.„ durch Rückzahlungen vermindert, ſo daß der Beſtand Ende 1929 74,9 Mill. 4 umfaßt. Der Beſtand der gegen Modili⸗ ſierungsgoldpfandbriefe erworbenen Aufwertungshypothe⸗ ken beträgt unv. 44 220 /. Insgeſamt macht der Hypothe⸗ aus. PPC DD Rüben verarbeitet wurden mit Jahr rund 7700 000 D. In die⸗ einem durchſchnittlichen Zuckergehalt von 10 v. H. ſem Jahre ſei der Zuckergehalt etwas geringer. e Pfeifer u. Langen AG., Köln. In der GV. der Pfeifer u. Langen h. ſonden die bekannten Verwaltungs vorſchläge (10 v. H. Diwpidende) Annahme. Zur Geſchäftslage wurde von der Verwaltung ertlärt, daß der gegenwärtige Beſchäſ⸗ tigungsſtand befriedigend ſei, doch werde bei der bekannten allgemeinen Lage des Zuckermarktes die Ausfuhr der gro⸗ ßen Vorräte aus der letzten Ernte nur mit großen Ver⸗ luſten möglich ſein. Nur eine Regelung der Inlandpreiſe und ausreichender Schutzzoll lönnten dem deutſchen Markt die nötige Stütze gewähren. Brauere Henninger⸗Kempff- Stern As. Franifurt a. M. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1928/0 einen Bruttogewinn von 8,003(7,744) Mill., wovon Unkoſten 4,080(4,394) Mill., Stenern 2,413(2,268) Mill.„ and Abſchreibungen 227 000(218 000)„ beanſpruchten. Aus dem einſchl. 66 000(86 000)% Vortrag verbleibenden Rein ⸗ gewinn von 750 000(740 000) 4 ſollen bekanntlich wie ⸗ der 10 v. H. Dividende auf die 3,96 Mill.„ St.⸗A., 7 v. H. auf die 12 000„.⸗A. verteilt, 15 900(16 000) 1 für Wohlfabrtszwecke verwendet, 200 000(200 000) 4 den Reſer⸗ ven überwieſen und nach Ansſchiütttung von 61 009(81 000) Mark Tantiemen die reſtlichen 77 000(66 000)„ vorgetra⸗ gen werden. 0 Nach dem Bericht war der Bierabſatz 1928/29 im ganzen günſtiger als im Vorjahr. Die Geſellſchaft erwarb im Frühjahr 1929 ein an den alten Stammbeſitz angrenzendes Grundſtück und übernahm die Frankfurter Biervertriebs G. m. b. H. vorm. M. G. Staudt und Heinrich Hahn. Der Name der Firma wurde in Henninger⸗Betriebsgeſellſchaft m. b. H. umgeändert und ihr Kapital von 5000„ auf 380 000 Mark erhöht, wovon die Muttergeſellſchaft 300 000& beſitzt. Einlagobeſtände der badiſchen Sparkaſſen Im November Nettozugang in Vorjahrshöhe. Das Ergebnis der Statiſtik über die Einlagenbewegung bei den badiſchen Sparkaſſen im Monat November 1929 ſteht— nach einer Mitteilung von Sparkaſſenſeite— den Nachrichten gegenüber, daß infolge der verſchiedenen Bank⸗ zuſammenbrüche auch bei badiſchen Sparkaſſen in größe⸗ rem Ausmaße Abhebungen vorgenommen worden ſeien. Es konnte eine Nettozunahme an Reichsmarkſpar⸗ einlagen von 6,2 Mill. RM.(gegenüber 5,3 Mill. RM. im Oktober 1929) feſtgeſtellt werden. Das entſpricht nahe⸗ zu vollſtändig dem Nettozugang im November 1928 (RM. 7 Millionen). Die Einzahlungen betrugen 19,8 Mill. RM.(RM. 17,5 Millionen im November 1928), die Rück⸗ zahlungen RM. 13,6 Millionen(RM. 10,5 Millionen). Unter Berückſichtigung von 0,4 Mill. RM. kapitaliſierten Zinſen und 0,2 Mill. RM. neu in die Statiſtik einbe⸗ zogenen Aufwertungsſparguthaben iſt für den vergangenen Monat eine Spareinlagenvermehrung in Höhe von 6,8 Mill. RM. zu verzeichnen. Damit iſt der Geſamtbetrag der Reichsmarkſpareinlagen auf 368,1 Mill. RM. und der bis⸗ her von der Statiſtik erfaßten Aufwertungsſpurguthaben auf 113,3 Mill. RM. geſtiegen. Auch bei den Depoſiten, Scheck⸗, Giro⸗ und Komokorent⸗ einlagen iſt im Berichtsmonat eine Zunahme von 158 Mill. RM.(von 53,8 Mill. RM. auf 55,6 Mill. RM.) eingetreten Im gleichen Monat des Vorjahres belief ſich der Stand dieſer Einlagen bei einem kleinen Rückgang während des Monats auf 49,5 Millionen RM. Die Geſamtbeſtände der badiſchen Sparkaſſen ſtellen nunmehr auf 537 Mill. RM. gegenüber 528,4 Mill, R am Ende des Vormonats. Die Bilanz verzeichnet u. a.(in Mill. 4) 1,10(1,05) Gläubiger, 0,71(0,75) Hypotheken, andererſeits 2,12(1,90) D e er Debitoren und Darlehen, 1,24(1,02) Wertpapiere und 0,82 (0,91) Vorräte. Anlagen ſtehen mit 3,66(3,79) zu Buch. Im neuen Jahre war der Bierabſatz anfangs recht gut, ab No⸗ vember machte ſich bemerkbar. aber die verſchlechterte Wirtſchaftslage (.⸗V. 28. Jan.). Ac. Däſſeldorf. Die HV. genehmigte chluß(8 v. H. Dividende). Es wurde imderung beſchloſſen, wonach Ausſchüſſe ans (Stotsmiigliedern zur Erledigung beſonderer Auf⸗ träge gebildet werden können. Mitteilungen über den Geschäftsgang wurden nicht gemacht. * Hirſchüranerei Ac. in Köln. Die., in der das ge⸗ ſamte Aktienkapital vertreten war, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 192829, wonach aus einem Reingewinn von 288 037/ eine Dividende von wieder 12 v. H. zur Verteilung kommt. Die ausſchei⸗ denden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. * Herabſetzung des Diskontſatzes für deutſche Wechſel in Paris. Die Pariſer Großbanken, die in einem Konditio⸗ nenkartell zuſammengeſchloſſen ſind, haben ſich entſchloſſen, den Diskontſatz für Auslandsakzepte, insbeſondere auch für ſolche, auf denen deutſche Namen ſtehen, von 374 auf 37 v. H. herabzuſetzen. * Die Durchſchnittsberechnung der Roggen⸗ und Weizen⸗ notierungen für die Zollfeſtſetzung gegenüber den Nicht⸗ Vertragsſtaaten. Das Reichsernährungsminiſterium hat für die Ermittlung der neuen Weizzen⸗ und Roggenzölle gegenüber den Nicht⸗Vertragsſtaaten[Kanada, Auſtralien und Polen) die im neuen Zollgeſetz vorgeſehenen Preis⸗ zuſammenſtellungen durchgeführt. Nach ihnen ergibt ſich bei Roggen als Durchſchnittsnotterung an den Börſen Ber⸗ lin, Breslan, Königsberg in der Zeit vom 1. September bis 91. Dezember ein Preis von 173/ und für Weizen an den Börſen Berlin, Breslau, Magdeburg eine Durchſchnitts⸗ notierung von 270/ ſe To. Nach dem Geſetz kann die Reichsregierung den Zoll bei Roggen bis auf 9„ ſe Dz. erhöhen, wenn die Durchſchnittsnotierung der letzten 4 Monate an den genannten Börſen 290/ und bei Weizen 280„/ je To. beträgt. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Regierung die vorgeſehene volle oder nur eine Teil⸗ zollerhöhung vornehmen wird. Die Entſcheidung hierüber fällt in den nächſten Tagen. e Bevorſtehende Diskontſenkung auch in Polen? Nach polniſchen Blättermeldungen wird der Aufſichtsrat der Bank Polfli am 18. Jemuar über eine Diskontſenkung Beſchluß faſſen. Es wird damit gerechnet, daß der Diskont in zwei Etappen um je 7 v. H. von 9 auf 8 v. H. er⸗ mäßigt wird. 5 Debtiſenmarkt unde gegen 55 New Pork 7 Schweiz 25,18 Stockkolrm 18.14 Paris 128 92 Holland 12.09 Madrid 88.70 Brüſſel 34.93 Oslo 18,21 Dollar geg. Rm..18 Mailand 98,08 Kopenhagen 18.20 Pfunde„„ 20,88 Mannheims Hafenverkehr im Dezember 1929 Geſtiegener Geſamtumſchlag Die Waſſerſtandsverhältuiſſe beſſerten ſich in dem Berichtsmonat zuſehends, was von günſtigem Ein⸗ fluß auf die Schiffahrt war. Am 1. Dezember betrug nach dem Rheinpegel der niederſte Waſſerſtand 2,01 Meter und der höchſte Waſſerſtand am 31. Dezember 3,68 Meter. Die mit dem 28. 7. 29 ſtillgelegte Fernſchiffahrt auf dem Neckar konnte mit Beginn des Berichtsmonats wieder aufgenom⸗ men werden. Der niedrigſte Waſſerſtand betrug nach dem Jagſtfelder Pegel am 2. Dezember 0,21 Meter und der höchſte Waſſerſtand am 30. Dezember 1,37 Meter. Der Geſamtumſchlag hat um rund 123 000 Ton⸗ nen gegenüber dem Vormonat zugenommen. Dieſe Ver⸗ kehrszunahme iſt auf erhebliche Mehrzufuhr von Kohle zu⸗ rückzufüühren. Der Geſamtgiterumſchlag einſchließlich Um⸗ ſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 564094 Tonnen (im Vorfahr 456 624 Tonnen). Es kamen auf dem Rhein 134 Güterboote und 940 Schlepp⸗ kähne an, die 478 765 Tonnen Güter löſchten. Abgegangen ſind 188 Güterboote und 888 Schleppkähne mit 84 291 Ton⸗ nen Güter. An dem Verkehr auf dem Neckar nahmen bei der Ankunft 2 Güterbodte und 18 Schleppkähne mit 3 098 Tonnen Güter und beim Abgang 3 Güterboote und 35 Schleppkähne mit 4 255 Tonnen Güter teil; unter letzteren zählt ein Rheinkahn mit, mit dem Rheinkähne zum erſten Mal den Kanal befahren haben. Der Umſcchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 21 597 Tonnen. Auf den Handelshafen entfallen in Ankunft 214 254 Tonnen, in Abgang 54 497 Tonnen; auf den Indu⸗ ſtriehafen entfallen in Ankunft 72388 Tonnen in Abgang 12 053 Tonnen und auf den Rheinauhafen entfallen in An⸗ kunft 182 772 Tonnen, in Abgang 6 535 Tonnen. Von den wichtigſten Güterarten hatte die Kohle mit 306 866 Tonnen an dem Verkehr den größten Anteil. Der Umſchlag in Getreide betrug 44 331 Tonnen, an Holz 26 180 Tonnen, Kies und Sand 15 963 Tonnen, Zucker 11 700 Tonnen, Salz 22 317 Tonnen, Erdöle 24836 Tonnen und Lein⸗ und Oelſaaten 12 107 Tonnen. Zu erwähnen iſt noch, daß ſich im Binnenhafen und In⸗ onſtriehafen an einem Tag ſo viel Eis bildete, daß der Eis⸗ brecher in Tätigkeit treten mußte. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 10. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Die Frachten erzn Lis 1, Mark keine Aenderung. Das Berggeſchäft iſt gegen geſtern unverändert. In einzelnen Fällen wurden Tagesmieten bewilligt und hierfur 6 Pfg. ab hier und 6,5 Pfg. ad Kanal bezahlt. Der Bergſchlepplohn blieb unverändert. Der Talſchlepplohn ſchleppte etwas ab und wurden durchweg 20 bis 22 Pfg. pro Tonne für größere beladene Käßzne nach Rotterdam bezahlt. 1 Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 10. Jan.(Eigenbericht.) In der heute ſchließenden Berichtswoche war die Nach⸗ frage am Markte etwas reger wie ſeither und auch an den Produktionsplätzen wurden größere Partien gehandelt. Die Marktzuſuhr betrug 100 Ballen und war für den Bedarf unzureichend. Die Nochfrage richtete ſich in der Hauptſache auf Hallertauer, vornehmlich in guten Qualitaten, auch für prima Gebirgshopfen zeigte ſich ſtändig Intereſſe. Die Preiſe blieben ziemlich unverändert und es hielten ſich die Verkäufe im ſeitherigen Rahmen. Tranfithopfen wurden in größeren und kleineren Partien gleichfalls zu unver⸗ änderten Preiſen gehandelt. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung: Gebirgsyopfen prima 50—60, mittel 85—48, gering 20—90; Hallertauer prima 7095, mittel 405, gering 80—35; Spalter prima 100—110, mittel 80—95, gering 85—50; Württemberger prima 88—105, mit⸗ tel 80— 5, gering 35-40/ per Zentner. Schlußſtimmung unverändert ruhig. Dem Nürnberger Platze wurden in den erſten 4 Mo⸗ naten der lanfenden Saiſon mit der Bahn 134 726 Zentner zugefahren, in der gleichen Zeit des Vorfahres 188 910 Ztr. Unter dieſen Zufuhren befinden ſich 86 42 Ztr. Auslands⸗ hopfen. Ab Nürnberg verfrachtet wurden in der gleichen eit 2 805 Ztr. gegen 88 608 Ztr. im Vorjahre. Nur etwa ein Fünftel der Verladungen gingen ins Ausland. Am Saazer Marßte dauern die ſtarken Käufe für in⸗ und ausländiſche Rechnung an, Stimmung ſehr feſt bei on⸗ ziehenden Preiſen. Notierungen 575— 7850 Kronen.— Am belgiſchen Markte ruhige Tendenz und meiſt geſchäftstos; Notierungen 150200 Frs.— Franzöſiſcher Markt luſtlos bet nominellen Notierungen von 50—420 Frs. Die n der„Metallwirtſchaft“, Die Preisinderziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 8. Ja⸗ nuar 1930 auf 119,3 gegen 119,0 am 27. Dez. 1929, ſtieg alſo um 0, v. H. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 127,7(. Blei 192,8 0 Zink 89,(82,1), Zinn 96,9(95,9), Aluminkum 192,0 192,0), Nickel 107,7(107,7, Antimon 95,7(97%). e Weinverſteigerungen in Koblenz. Die Vereinigung von Weingütern der Ruwer und der Mittelmoſel hielt hier an zwei Tagen Weinverſteigerungen ab. Der Geſamterlös belief ſich am erſten Tage auf 29 575. Auf zehn Fuder erfolgte kein Gebot; elf wurden wegen ungenügenden Ge⸗ bots zurſckgezogen. Am zweiten Tage ſtellte ſich bei äußerſt ſtarkem Beſuch der Geſamterlös auf 47 915 /. Durchweg wurden recht annehmbare Preiſe erzielt. Tabakverkauf Neckarbiſchofsheim. Wie derelts be⸗ richtet wurde, hat die Gemeinde Neckarbiſchofsheim und Helmhef bei ihrem erſten Verkouf von Tabak 898/ er⸗ zielt. Nun wurde dieſer Tage die reſtliche Menge mit etwa 400 Zentner Tabak um den Preis von 40& abgeſetzt. Trotz dieſer weſentlichen Preiserhöhung wurden die Vor⸗ jahrspreiſe nicht erreicht. f N Samstag, 11. Januar 1930 Moderne Technik im Altertum Was alles ſchon dageweſen iſt Der Stolz unſerer Zeit, die Technik, kann auf ein ehrwürdigeres Alter zurückblicken als ſich mancher wohl träumen läßt. Das heißt ſelbſtperſtändlich nicht, daß die neueſten Errungenſchaften in der Antike be⸗ reits in der Vollkommenheit, deren wir uns heute erfreuen, exiſttert hätten, wohl aber, daß ein Be⸗ dürfnis nach ihnen vorlag, dem man in gewiſſem Umfange bereits gerecht zu werden verſtand. Beginnen wir mit dem Großartigſten, was bie letzten Dezennten zu ſchaffen vermochten, mit dem Flugweſen. Bekanntlich gehen unſere Flugma⸗ ſchinen auf den Gleitflug zurück, mit dem zuerſt Liltenthal erfolgreiche Verſuche anſtellte, indem er von einer Abſprunghöhe von 15—18 Metern aus eine Entfernung bis zu 350 Metern erreichte. Der Gedanke des Gleitfluges nun, aus dem ſich durch die Gebrüder Wright, die einen Motor⸗ und Schrauhen⸗ antrieb hinzufügten und ſo den Grundſtein zu den heutigen Luftflotten legten geht auf die Antike zu⸗ rück. Dädalos, der angebliche Erbauer des Lahy⸗ rinths in Kreta, war Vater des Zkaros, der als erſter mit einem Flugapparat verſuchte die Luft zu kreuzen. Zwar fand er, wie einer der Brüder Li⸗ lienthal, bei dieſem Verſuch den Tod im Meere, immerhin war ſein Gedanke richtig. Die Steilküſte Kretas, die ſtellenweiſe bis zu 1000 Metern anſteigt, legte bei dem in Ungnade gefallenen Dädalos den Gedanken nohe, den Gleitflug übers Meer bis in ſeine Hetmat Athen zu wagen. Nach dem Vorbilde der großen Vögel, deren gewölbten Flügelbau be⸗ reits die Babylonier und Aſſyrer richtig auf ihren Denkmälern darſtellten— im Unterſchiede zu man⸗ chen Künſtlern der Gegenwart—, formte er aus Weidenruten und Federn Flügel, die er mit Aſphalt und Wachs kittete. Dieſes Bindemittel erwies ſich allerdings als unſolide. Immerhin erklärte ein Fach⸗ mann wie Liltenthal es als burchaus möglich, daß Dädalos gegen den Wind gleitend eine 20⸗ fache Entfernung ſeiner Abflughöhe, alſo 20 Km. er⸗ reichte und damit die Sage beſtätigte, er ſei nach Samos gelangt, nachdem er außer Sicht Kretas von einem Kahn aus dem Meere aufgefiſcht worden war. Ikaros ertrank und gab ſeinen Namen dieſem Meeresteil, Auch das Unterſeeboot realiſtert einen Ge⸗ banken, den bereits das Altertum geboren hat. Denn ſchon in der Flotte Alexander d. Gr. wird von Tauchbooten berichtet, die allerdings durch ein Luft⸗ rohr mit der Oberfläche in Verbindung ſtanden, alſo mehr Taucherglocken als booten glichen. Während wir nun anderthalb Jahrtauſende nichts mehr von dieſer Materie hören, weiß der arabiſche Geſchichts⸗ ſchreiber Bohaddin(um 1150) von der Belage⸗ rung von Ptolemais zu berichten, ein Taucher ſei mit einem Unterſeeboote in den feindlichen Hafen gelangt. Allerdings fehlt jegliche Angabe über deſſen Konſtruktion. Immerhin finden wir in dem Gesgicht „Salomon und Morolf“, das etwa gleichzeitig aoge⸗ faßt wurde, folgende Stelle:„Morolf im bereiten hiez Ein ſchiffelin von ledere Er uf das Mere ſtieg. Das was(war) mit beche wol berant; Zwei venſter gaben im daz liecht. Alſo meiſtert ez ſin hand. An ir aller Angeſicht. Senkt er ſich nider uf den grunt. Ein rore in das ſchiffelin ging, da mit Morolf den — Die Diktatur im Vogelbauer atem ving.“ Nach dem Gedicht verbrachte der Er⸗ finder in ſeinem Fahrzeug 14 Tage auf dem Grande. Selbſtredend kommt es uns gar nicht darauf an, nachzuprüfen, in wie weit dieſe Angaben des Dich⸗ ters in der Wirklichkeit ihr Gegenſtück haben, ſondern nur auf die Priorität des Gedankens, der die Er⸗ finder nicht mehr zur Ruhe kommen ließ. Der ge⸗ niale Holländer van Drebbel(1572—1634) kon⸗ Beilage der, Neuen Mannheimer Zeitung“ baute„Turtle“ war faſt kugelförmig und wurde durch ein. bzw. auspumpen von Waſſer zum Sinken und Steigen gebracht. Die Flammenwerfer, die fürchterliche, wäh⸗ rend des Weltkrieges gemachte Erfindung, haben thren Vorläufer im„Griechiſchen Feuer“ der Byzan⸗ tiner. Und zwar war dieſes Zerſtörungsmittel, das aus Druckſpritzen geſchleudert wurde, noch bedeutend wirkſamer, als die moderne Erfindung, da es ſogar unter Waſſer brannte. Im Jahre 678 zerſtörten die Byzantiner bereits eine Belagerungsflotte der Araber vor Kyzikos, im Jahre 716 verteidigten ſie mit Erfolg ihre Hauptſtadt und im Jahre 941 gelang es gar Kalſer Konſtantin VII. durch dieſes Das geſtohlene Meiſterwerk van Dycks„Konzert der Engel“ Auf bem Transport von Brüſſel nach London wurde das Gemälde van Dycks„Konzert der Engel“ auf unerklärliche Weiſe aus dem Rahmen geſchnitten. Das Bild wird auf einen Wert von 30 000 Pfund(800 000 /) geſchätzt. ſtruierte ein Unterſeeboot, mit dem König Ja⸗ ko b el. von England unter der Themſe fuhr. Das Sinken bewirkte man durch Vollaufenlaſſen großer Lederſchläuche, die am Rumpfe hingen, das Steigen durch deren Auspreſſen. Für die Luftzufuhr ſorg⸗ ten auch hier Röhren, die auf der Oberfläche ſchwam⸗ men. Kein Geringerer als Leibniz beſchäftigte 10 mit der gleichen Frage. In einem Brief, vermutli im Oktober 1672 an den Herzog Johann Fried ⸗ rich von Braunſchweig⸗Lüneburg geſchrieben, ſagt er darüber:„In Hydroſtatika oder Waſſerkunſt habe ich das verlohrne inventum Drebelii mit einem Schiff unter Waſſer bey Sturm(denn es iſt unterm Waffer ganz ſtill) oder Seeräubern und nach Belie⸗ ben wieder herauff zu gehen, ſo Merſennus vergeb⸗ mich nachthun wollen, reſtitutert.“ Im Kriege ver⸗ wandte man das Unterſeeboot ſeit dem Mittel ilter erſtmalig wieder 1775 im amerikaniſchen Unabhän⸗ gigkeitskriege gegen die Engländer, doch wiſſen wir nichts über deren Erfolg. Die von Buſhnell er⸗ Eine Parabel von Klopſtocks politiſchem Glaubensbekenntnis Von Dr. G. Stubenrauch⸗Mannheim Zu den Dichtern, bie ohne Hoffnung auf Wieder ⸗ auße uſt ehung in den Totengrüften der Literatur⸗ geſchichten eingeſargt ſcheinen, gehört auch Klopſft ock. Nicht einmal in die falſche Goldpracht der„Klaſſiker⸗ bibliotheken“ hat er Einlaß gefunden. Es iſt ſchon viel, wenn von dem erhabenen Gipfel ſeines „Meſſias“, der einſt kaum vorſtellbare Huldigungen exzentriſcher Schwärmerei erfuhr, wenige einſame Riffe aus den ſorgſam ausgeloteten Untiefen der Schulleſebücher emporragen. Man möchte es faſt der Spaſſigbeit der Namensform allein zuſchreiben, warum Klopſtock noch immer nicht aus dem Zettel⸗ kaſten unſeres Scheinwiſſens ausgemuſtert iſt. Mehr als eine höchſt fragwürdige Vorſtellung feiner geiſtesgeſchichtlichen Bedeutung knüpft ſich jedenfalls micht an ihn. Schon Leſſing hatte dieſe Heuchelei mit einem geradezu ſprichwörtblichen Epigramm ent⸗ barvt, aber damit auch nur wieder über den Namen feines großen Zeitgenoſſen einen dauerhaften Firniß gestrichen, unter deſſen Schutz ſeine Lettern an der brüchigen Säule des Ruhms länger als andere jeder Verwitterung trotzen* Wie gänzlich Klopſtocks dichteriſches Wirken ohne Nachhall geblieben iſt, enthüllt vielleicht am deut⸗ lichſten die Gleichgültigkeit, mit der die deutſche Republik ihrem großen Vorkämpfer bisher die ver⸗ Diente Ehrenrettung vorenthalten hat. Scheint es doch völlig vergeſſen, daß Klopſtock einer der glühendſten und unerſchrockenſten Parteigänger eines unbevormundeten, freien Bürgertums ge⸗ wweſen iſt. Schon lange vor Auscruch der franzöfi⸗ ſchen Revolution propagierte er in ſeinen Oden wepublikaniſche Gedankengänge. Erhob er bereits während des nordamerikaniſchen Freiheitskrieges eine Stimme zu Ehren der abtrünnigen engliſchen Kolonie, ſo bejubelte er vollends die große Staats⸗ umwälzung in Frankreich als die„neue, laben de, moch nicht geträumte Sonne“, die die Saat bürger⸗ Aicher Freiheit in ganz Europa zum Keimen bringen würde. Seine optimiſtiſche Bageiſterung ließ ihn manche Lächerlichkeit begehen, wenn er beiſpiels⸗ weiſe die Wortführer der jungen Republik mit den Einblichſten Ratſchlägen eines Herzens beglückte, das mur an das Gute im Menſchen glauben mochte. Sei⸗ nen größten perſönlichen Triumph erlebte Klopſtock, als ihn die Pariſer Nationalverſammlung 1792 durch ein großartiges Diplom zum franzöſiſchen Bürger ernannte. In feiner glücklichen Trunkenheit blieb er blind für die unausbleibliche Entwicklung der polftiſchen Situation, und erſt die Greuel der Jako⸗ iner konnten jenen grenzenlos enttäuſchten In⸗ grimm in ihm wachrufen, der ſeine umſtändlichen Liebesſchwüre in nicht weniger leidenſchaftliche Haß⸗ geſänge gegen die ehrloſen Schänder der Bürger⸗ krone verwandelte. Dieſer Gefühlsumſchlag mußte ſich zwangsläufig bei einem Manne einfinden, der zäh daran hing, ſich die Republik immer nur unter dem Bilde eines friedfertigen, die ganze Nation Amſpannenden Familienidylls vorzuträumen. Doch hat ihn der Mißbrauch, den das franzöſiſche Volk mit der gewonnenen Freiheit trieb, nie zu bewegen vermocht, ſeinem Glauben an eine Republik unter der Herrſchaſt von Vernunft und Menſchenwürde die Treue zu brechen. Um den Inbegriff einer ſolchen Ideologie kennen⸗ zulernen, gibt es kaum ein einprägſameres Doku⸗ ment als die Schilderung eines Beſuches, den ein junger Freund Gleims gelegentlich einer 1785 unternommenen Reiſe nach Hamburg dem dort wohnenden Klopſtock abſtattete. Dieſer aus der Handſchrift eines Chr. Ludwig Stuben rauch (17591844) erſt fetzt bekanntgewordene und hier wiedergegebene Bericht belehrt uns, wie freundlich Klopſtock das„In tyrannos“ eines Schiller zu mäßigen veyſtand, wenn ihm der luſt ige Mikro⸗ kosmus eines Vogelbauers als Para⸗ bel für ſein politiſches Ideal von Freb⸗ heit und Gleichheit vollauf genügte. „Gleich nach meiner Ankunft in Hamburg er⸗ kundigte ich mich nach Klopſtocks Wohnung: es war eine kleine Villa in einer der angenehmsten und Kriegsmtttel die mehr als 1000 Schiffe zählende Flotte der Ruſſen vor Byzanz zu vertreiben und zum Teil zu zerſtören. Dabei verfügte er ſeboſt nur über 15 Fahrzeuge. Die aufs ſtrengſte geheim ge⸗ haltene Erfindung ging verloren, ſoll aber— wie ich dem ausgezeichneten Buche„Ruhmesblätter der Techwik“ von F. M. Feldhaus entnehme— vom Berliner Ingenieur R. Fledler neuerdings wie⸗ der gemacht worden ſein. So wenig wir die Herſtellung der terra sigillata, aus der die Römer ihre wunderſchönen roten Ton⸗ gefäße fabrizierten, kennen, ſo wenig die des elaſti⸗ ſchen und infolgedeſſen unzerbrechlichen Glaſes, von dem antike Schriftſteller zu berichten wiſſen. Wenn wir auch ein ſplitterſicheres Glas erfanden, ſo kommt das doch an prakliſcher Brauchbarkeit dem einſtigen elaſtiſchen, deſſen Erfinder hingerichtet wurde, damit fa das Geheimnis gewahrt bliebe, kaum gleich. Eine der techniſchen Leiſtungen, auf die die Gegenwart ſo beſonders ſtolz iſt und die wir nur lichen Anmeldung überſandte ich dem damals ſchon ſehr zurückgezogen und einſam lebenden königlich däniſchen Legationsrat mein Kreditiv. Mündliche Antwont erfolgte, er werde mich am folgenden Tage zu einer beſtimmben Morgenſtunde erwarten. Einer meiner Reifegefährten und Hausgenoſſen, ein Stu⸗ dent aus Kurland, bat mich, ihn unter meiner Aegibe mit einzuführen. Klopſtock erſchlen, grüßte freund⸗ lich, aber in ſehr ernſter gemeſſener Haltung, blagte, daß er mehrere Tage an fieberhaften Anfällen ge⸗ Aktten habe und nach einer ſtändigen ziemlich froſti⸗ gen Unterhaltung, die ich allein durchführen mußte, weil mein Reiſegefährte ängſtlich und ſtumm daſaß, beuvlaubten wir uns, ich allerdings ſehr mißmutig, meine Erwartung ſo wenig befriedigt zu ſehen; doch fragte Klopſtock noch beim Abſchted nach Straße und Nummer meines Logis. Am andern Morgen kam ſein Hausdiener mit der Eiwladung, eine Stunde ſpäter den geſtrigen Beſuch zu erneuern, da es heute mit ſeinem Befinden weit beſſer ſtehe. Höchſt erfreut ſäumte ich nicht, mich einzufinden. Klopſtock war heute ein ganz anderer als geſtern, er empfing mich mit Wohlwollen und Herzlichkeit, er⸗ kundigte ſich nach meinen Lebensverhältniſſen, hörte mit vieler Teilnahme, wie ich vater⸗ und mutterlos während bes ſiebenjährigen Krieges mitten durch feindliche Heere mit zwei Geſchwiſtern unter mancherlei Gefahren durch einen Bruder meiner Mutter aus meinem Geburtslande, Oſtfriesland, mach Halberſtadt gebracht, dort erzogen, gebildet und endlich auch amtlich angeſtellt ſey. Der mächſte Gegen⸗ ſtand der Unterhaltung war ſein geliebter Ingend⸗ freund und ſpäterer Herzensverbrauter Gleim. Als er hörte, daß ich ihm fehr nahe wohne, viel um und bei ihm ſey, ward Klopſtocks Stimmung immer heiterer. Traulich meine Hand erfaſſend verbangte er eine Schöldevung der äußeren Perſönlichkeit Gleüms, wie ſie jetzt, da er ihn in vielen Jahrem nicht geſehen habe, ſey. Iſt mein Gleim,— fypng er weiterhin, noch wohl zuweilen heftig und ſtürmiſch wie ſonſt? Ich bejahte es— ja, fal das dachte ich wohl; aber der Sturm legt ſich bald wieder: Ich habe frohe Tage mit ihm verklebt. Wir ſind nun Ceide alt, ſchon lange durch weite Entfernung von ſinn⸗ und herzverwandt. Als ich auf ſeine dichteriſchen Produktionen, ſei⸗ baumreichſten Gegenden der weiblänftigen Vorſtadt mit Gärten und Wieſen umgeben. Mit einer ſchrift⸗ nen Meſſias, ſeine Oden und ſeine Hermannsſchlacht das Gespräch hinlenkte und manche ſchöne Stelle mit dank der außer ordentlichen Genauigkeit unſerer Meſſungs⸗Inſtrumente glauben vollführen zu können, iſt das Durchbohren eines Tunnels gleichzeitig von zwei Seiten her. Was ſagen wir aber dazu, daß einer der älteſten bekann⸗ ten Tunnels, der des Königs Hiskla, aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. bereits von beiden Seiten her in den Stein gegraben worden iſt? Faſt genau in der Mitte trafen ſich die beiderſeits vordringen⸗ den Steinhauer. Allerdings hielt die Bohrung die gerade Linie nicht ein, immerhin aber die horizon⸗ tale erſtaunlich gut, inſofern der geſamte Höhen⸗ unterſchied nur 30 Zentimeter betrug. Auch Schienen kannte das Altertum und ver⸗ wandte ſie vielfach auf ſtark befahrenen öffentlichen Straßen. Dieſe Schienen waren aber nicht wie die modernen aus Metall, vielmehr wurden ſte in die Fahrbahn ſelbſt eingeſchnitten und zwar— wie es ſcheint,— überall in der gleichen Breite von 1,44 Meter, was faſt genau der Spurweite unſerer Voll⸗ bahnen entſpricht. Das mag uns bazu anregen einen Blick auf die Reiſegeſchwindigkeit im Altertum zu wer⸗ ſen, die ganz und gar nicht ſo gering war, wie man gemeinhin annimmt. Legte doch die Staatspoſt die 150 geographiſchen Meilen von Antiochta bis Kon⸗ ſtantinopel in 6 Tagen zurück, d. h. ſie erreichte eine Tagesgeſchwindigkeit von 190 Klm. Der Kurier, der die Nachricht von der Ermordung des Maximin in knapp 4 Tagen von Aquileja nach Rom brachte, legte, ſelbſtredend mit Pferdewechſel, mehr als 200 Klm. am Tage zurück. Am ſchnellſten aber wurde die Mitteilung vom belgiſchen Aufſtand im tiefen Winter des Jahres 69 n. Ch. nach Rom übermittelt. Sie durchmaß 240 Klm. pro Tag. Daß vorher verab⸗ redete Zeichen durch die bereits Aeſchylos be⸗ kannte Feuertelegraphte weit ſchneller übermittelt werden konnten, liegt auf der Hand. Die erſte Taxameter⸗Droſchke beſchreibt Vitruvius. Es waren dies Wagen, die an ihren Achſen Stunden⸗ und Meilenanzeiger hatten, der⸗ art, daß nach jeder Meile ein Steinchen in ein am Wagenboden befeſtigtes Broncegefäß fiel. Ja ſogar eine Art Automobil beſaß Kaiſer Commodus nach Julian Capitolinus. Es handelt ſich um einen vorſpannloſen Wagen, deſſen Räder ſich durch einen ſinnreichen Mechanismus und ein verwickeltes Räderwerk von ſelbſt um die Achſe drehten. Den Gedanken des Kinos hat Lucrettius Carus in ſeinem Lehrgedicht„De natura rerum“ vorgeahnt. Wenigſtens erhob ein Mitarbeiter der „Amalen der Phyſik und Chemie“ im Jahre 1851 gegen die Erfinder des ſogenannten„Stroboſkops“, des Vorläufers unſeres Kinos, den Vorwurf, ſie hätten dieſe Idee von Lucrez entlehnt. Dr. M. K. Gedanken Von Ferdinand Bruger Menſchen, Kanonen, Waffen— das find Fe⸗ dern auf der ewigen Waage, nur die ſittlichen Kräfte fallen ins Gewicht. 25 Von allen Volksfünden wird der Selbſtbetrug — am ſchwerſten beſtraft. * Im Krieg zieht die Tapferkeit das Schwert, dis Niedertracht— den Dolch. . Wenn das Glöckchen der Wahrheit läutet, dann dröhnt die große Glocke der Lüge Sturm! Begeiſterung rezitierte, lächelte er freundlich und wohlwollend und drückte mür die Hand. Nicht wahr, ſprach er, mein junger Freund, Sie werden meinem Gleim recht viel Gutes und Liebes von mir ſagen: ſchreiben kann ich ihm jetzt nicht, aber ſpäter wird es gewiß geſchehen. Als er mich über meine weitere Reiſe befragte und ich zu vernehmen gab, daß ich eine kleine Seefahrt verſuchen und die Elbe hinab, über die Nordſee nach meinem Geburts⸗ lande Oſtfriesland gelangen wollte, fand er den gewaltigen Umweg ſehr romantiſch und meinte, er würde es in einem Falle, wie der meinige, ebenſo gemacht haben. Als ich Abſchied nehmen wollte, ſagte er: noch einen Augenblick, ich muß Ihnen noch meine kleine Republik zeigen. Er führte mich in ein kleines Nebenzimmer: daſelbſt ſtand auf einem Tiſche ein mächtig großer Vogelkäftg mit etwa zwanzig kleinen Singvögeln, Zeiſige, Stieglitze, Hämmerlinge, Kreuzſchnäbel, Hänflinge uſw. Sehen Sie hier, ſprach er,— meine munbern Republikaner. alle haben gleiche Rechte auf ein Univerſalfutter nach Bechſteinſcher Vorſchrift. Und alle genießen es auch. Aber es gibt unruhige Köpfe, Nelder und Zänker unter ihnen, da iſt ein Diktator nötig, um die Ruheſtörer zur Ordnung anzuhalten umd zu ſtrafen. Dieſer Diktator, feen Sie, iſt der auf der oberſten Springe allein thronende ſchöne Finke! Sie werden gleich ſehen, wie er ſein Amt verwalbet. So⸗ fort ſtreute K. eine handvoll Samenkörner in den Käfig und mit lautem Gezwitſcher fiel das hungrige Völkchen darüber her, unter einander ſich zankend, beißend und wegſcheuchend. Der Finke ſaß ein Weil⸗ chen ruhig beobachtend auf ſeinem Fütrſtenſitz, als aber ber Kampf immer hltziger wurde, ſchoß er mit ausgeſpreizten Flügeln zornig herab, teilte derbe Biſſe unter die Zänker aus, und erſt, als die Ruhe wieder hergeſtellt war, nahm er ſelbſt ſein beſſcheide⸗ nes Teil Futter zu ſich.— Da haben Ste— ſagte Klopſtock,— wie Freiheit einander geſchieden, aber Gottlob! noch immer geiſt⸗„ und Gleichheit oft gemißbraucht wird, und eine ſtra⸗ fende Gewalt einschreiten muß!— Drei Stunden hatte ich in glücklichſter Stimmung und geſteigertem Genuſſe mit dem Manne verlebt, der damals noch als ein Sechziger in Würde und Erhabenheit als Dichterhaupt in Deutſchland galt. Mit tiefer Rüh⸗ rung und dankbarer Verehrung nahm ich von ihm der mich mit ſo herzlichem Wohlwollen empfangen hatte, Abſchle.“ 8 5——.— Samstag, 11. Januar 1930 —— Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Wie lernen wir Mufik verstehen? Einige Hinweiſe von Dr. Otto Chmel Nicht alle Menſchen ſind für Muſtk empfänglich. Auch ausgeſprochene Muſikfreunde weiſen verſchie⸗ dene Grade der Empfänglichkeit für verſchiedene Arten von Muſik auf, dem einen ſagt moderne Muſik mehr zu als klaſſiſche, der eine bevorzugt Vokalmuſik gegenüber der Inſtrumentalmuſik, ja wir können eine ausgeſprochene Vorliebe für beſtimmte Tonſetzer an uns beobachten. Unter den vielen Fragen, die ſich bei dem Verſuch, das aufgeſtellte Thema zu beantworten, aufwerfen laſſen, wollen wir einige beſonders in⸗ tereſſante Spezialfragen herausheben, die uns dem Problem erheblich näher führen und einen Blick in geheimnisvolle Wege tun laſſen. Warum läßt uns der Vortrag eines klaſſiſchen Klavierſtückes durch ein mechantſches Inſtrument, z. B. eine Pianola, ziem⸗ lich kalt gegenüber der vielleicht techniſch nicht ganz korrekten, aber von innerem Impuls getragenen Wiedergabe durch einen muſikaliſchen Spieler? Was geht überhaupt vor, wenn z. B. eine Tondichtung von Beethoven durch das Medium eines begnadeten Künſtlers in uns lebendig wird? Wie konnte der Spieler eine zutreffende Vorſtellung davon erhalten, was in Beethoven vorging, als er ſeine Tongebilde in Noten bannte? Gibt es außer dem Notenbilde noch einen Weg, die Intentionen des Komponiſten in ſich aufzunehmen und wiederzugeben? Die Erfindung der drahtloſen Uebermittlung von längen und Bildern hat einem unſerer ſcharfſinnig⸗ ſten Denker einen Weg gewieſen, gewiſſe vorerſt nur hypothetiſch anzunehmende Vorgänge durch das Vor⸗ handenſein von drahtloſen Schwingungen plauſibel zu machen. Seit Jahren bemüht ſich Walther Ho⸗ ward, der an der Volkshochſchule Groß-Berlin als Dozent für Muſik⸗Theorie tätig iſt, dem Muſikver⸗ ſtändnis neue Wege zu weiſen. Howard ſteht eben im Begriffe, ein großes Sammelwerk herauszu⸗ geben, das unter dem Titel„Auf dem Wege zur Muſik“ in 30 Bändchen einen Ueberblick über ſein Syſtem gibt.(Erſcheint bei Simrock in Berlin.) Ho⸗ warbds Lehre präſenttert ſich als ein feſtgeſchloſſenes Gebäude, das für jeden, der ſich ernſtlich mit Muſik beſchäftigt, außerordentlich wichtige Fingerzeige ent⸗ hält. Gewiß iſt ſeine Lehre in weiteſtem Ausmaß als großangelegter, idealer, nicht immer leicht in die Praxis zu itberſetzender Lehrplan gedacht. Manches reizt zum Widerſpruch. Auch iſt vieles trotz ſeiner lüſſigen Schreibweiſe nicht ohne weiteres verſtänd⸗ lich, weil Howard bei ſeinem Leſer umfangreiche pſychologiſche Vorkenntniſſe und Bereitwilligkeit, auf abſtrakten Gedankenwegen mit zu gehen, als gegeben annimmt. Aber ſeine Schriften ſind ſo reich an Er⸗ kenntniſſen, daß niemand ſeine Buchreihe durch⸗ arbeſten wird, ohne erheblichen Nutzen daraus zu ziehen. Ich knüpfe an Howards Ausführungen über die Empfänglichkeit für Muſik umſo lieber an, als ich ſelbſt bei dem Verſuch, das Weſen des aktiven Muſik⸗ hörens zu ergründen, ähnliche Wege gegangen bin und zu Schlußfolgerungen gedrängt wurde, die ſich Howard durch das Vorhandenſein drahtloſer Wellen als plauſibel darſtellten. Howards Betrachtungs⸗ weiſe zeigt ſich bei unſerem Problem in ſeiner hell⸗ ſten Seite. Mit Recht weiſt Howard darauf hin, daß es keinen Zweck gehabt hätte, einen Radio⸗Apparat zu konſtruieren, wenn Radiowellen nicht vorhanden wären. Die Erfindung„würde uns gar nicht ge⸗ lungen ſein, wenn wir Menſchen nicht ſelbſt nicht fütr Radiowellen empfänglich wären. Das bedeutet, daß wir ſelbſt drahtloſe Empfangs⸗ und Sendeſtationen in unſerem Körper beſitzen.“ Die Hypotheſe vom drahtloſen Verkehr zwiſchen Menſchen liefert Howard das Rüſtzeug für ſeine Erörterungen über Muſik⸗ verſtändnis. In der Vorausſetzung, daß wir alle Sende, und Empfangsſtationen haben, erklären wir zunüchſt alle Einbrücke, die ſich nicht durch äußere Sinneseindrücke erklären laſſen, als drahtlos emp⸗ fangen. Howard weiſt ſerner auf die lehrreichen Verſuche hin, ein und dasſelbe Sendeprogramm durch verſchiedene Wellenlängen aufzunehmen, ſo daß „Wo man ſingt. Von Annalieſe Weyl⸗Niſſen An ber dämoniſchen Gewalt der Muſik zweifelt niemand, und niemand wunderte ſich, als ſ. Zt. in dem Schülermord⸗Prozeß Krantz ein Sachverſtändi⸗ ger bezeugte, daß die Kinder muſtkaliſcher Eltern be⸗ ſonders gefährdet ſeten.„In China ſteht die Muſik unter der Aufſicht des Staates, und ſo muß es ſein, denn darf man etwa zulaſſen, daß jeder, dem es gerade einfällt, andere hypnotiſiert durch die Muſik und dann mit ihnen macht, was er will? Die Muſik iſt eine ſchreckliche Macht!“ So ſpricht Tolſtoi in der Kreutzerſonate durch den Mund eines Mörders! Und trotzdem gibt es ſeit 1804 das aus Seumes Gedicht„Die Geſänge“ abgeleitete geflügelte Wort „Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder, böſe Men⸗ ſchen haben keine Lieder“. Und dies Wort wird ſo unendlich oft bemüht und als richtig angeſehen, daß man es doch einmal kritiſch betrachten muß. Denn für das praktiſche Leben iſt es wichtig zu wiſſen, ob aus dem Muſikſinn eines Menſchen auf ſeinen Charakter geſchloſſen werden kann! Tolſtoi hätte ſich(hätte er Geld gehabt) wahr⸗ ſcheinlich nicht einen Treſorwächter ausgeſucht, der leidenſchaftlich ſingt,— Seume hätte gerade eine ſolche Perſon bevorzugt. Was ſtimmt? Soll man muftkaliſche oder amuſiſche Menſchen—— heiraten? Die Muſikkritiker der amerikaniſchen Preſſe ſind kürzlich zu einem Kongreß zuſammen geweſen, auf dem erklärte der Vorſitzende der Organiſation, Oscar Thompfo, daß das Anwachſen der Kriminali⸗ tät in den Vereinigten Staaten letzten Endes auf den Mangel an guter Muſik zurückzuführen ſei. Was iſt da„gute Muſik“? Ein ſchweres Verbrechen z. B. das eine Ohr mit Welle 505, das andere über Welle 1300 dasſelbe Sendeprogramm empfängt und dadurch ein neues, plaſtiſches Hören ermöglicht wird. Treffend iſt auch ſein Hinweis auf die Kraftfelder elektriſcher Stromleitungen, die die Benützung der Telegraphenleitungen für drahtloſe Telephon⸗ geſpräche ermöglichen. Gewiß liegt es nahe, anzu⸗ nehmen, daß die Lichtſtrahlen und Tonwellen, die uns ſehen und hören laſſen, eine ähnliche Wirkung ausüben und drahtlofe Radiomeldungen des Einzel⸗ menſchen dem Gegenüber zutragen. Vorausſetzung iſt aber, daß wir das innere laktive) Hören nicht als Hören, ſondern als Erleben von irgendwie zu er⸗ klärenden inneren Bewegungsvorgängen betrachten. Der Pianiſt oder der Dirigent, von dem eine ſugge⸗ ſtive Wirkung ausgeht, empfindet im Moment des Muſtzierens die Muſik nicht für ſich allein, er wirkt auf uns auch als Sendeſtation. Er fühlt ſich in ſeiner Leiſtung gehoben, wenn er für ein empfäng⸗ liches Publikum wirkt, er fühlt ſich gehemmt, wenn unempfängliche Hörer mit abgeſtellten Sendern unter dem Publikum ſitzen. Es gibt aber auch pfychiſche Schwingungen, unendlich feine Schwingungsformen, die ſich den Gegenſtänden eingraben, wie z. B. die Membranennadel auf der Wachsplatte des Grammo⸗ phons. Als Sendeſtation können wir ferner den Komponiſten betrachten. Die Annahme von pfychi⸗ ſchen Wellen läßt uns verſtändlich erſcheinen, warum wir trotz eines trennenden Zwiſchenraumes von Jahrhunderten genau die Partien in Werken von Bach unterſcheiden können, die als ungewollter Aus⸗ druck einer inneren Welt entſtanden ſind, gegenüber denen, wo das formale Können überwog. Empfinden wir ein Tonſtück als unmittelbaren Ausdruck des Jaromir Weinberger Eine Skizze zur Gegenwartsmuſik— Von Herm. Rud. Gail⸗Berlin „Das Leben braucht Muſik. Muſik iſt Freude.“ („Schwand“) Nur ganz wenigen Muſikern gelingt es durch ein anſprechendes Opernwerk über Nacht eine inter⸗ nationale„Berühmtheit“ zu werden. Tauſende verſuchen den Wurf, einem Einzigen gelingt er. Jaromir Weinberger iſt ein ſolcher Glücks⸗ vogel. Die Uraufführung ſeiner Volksoper „Schwan da, der Dudelſackpfeifer“ in Breslau wurde für ihn ſo entſcheidend, daß jetzt mehr als neunzig(!) Bühnen ſein Werk in den Spielplan aufgenommen haben, bezw. noch auf⸗ nehmen. Wir haben ein ähnliches Beiſpiel an Kreneks Jazzoper,„Jonny ſpielt auf“ in den letzten Jahren erlebt. Und gerade dieſe beiden größten Opernerfolge drängen zur Gegenüberſtellung der künſtleriſchen Perſönlichkeiten. Krenek war bereits vor dem„Jonny“ ⸗Welterfolg ein Komponiſt von internationalem Ruf. Sein kompoſitoriſches Schaffen hatte ſich bereits auf allen Gebieten der Muſik ſtilkritiſch und originell ausgewirkt. Der„Jonny“ wurde ein ſchlagfertiges Zeitexperiment, von allzuleicht wiegenden muſika⸗ liſchen Qualitäten, den voraufgehenden Arbeiten gegenüber. Bei Weinberger liegt der Fall künſt⸗ leriſch faſt umgekehrt: neunzehnjährig(1915) tritt er mit einigen Inſtrumentalwerken vor die Oeffentlich⸗ keit ſeiner Heimatſtadt Prag.„Die Puppen⸗ ſpiel⸗ Ouvertüre“ und eine Pantomime„Eve⸗ linens Entführung“, eine Menge Schauſpiel⸗ muſtken, die er als muſikaliſcher Mitarbeiter des Nationaltheaters in Prag anfertigte, erbrachten den Beweis für ſeine gediegene künſtleriſche Begabung, die durchaus nicht über dem Durchſchnittsmaß eines volkstümlich eingeſtellten Muſikanten ſtand. Erſt durch den äußerſt geſchickten Wurf ſeiner erſten Opernkonzeption hat Weinberger ſeine Perſönlichkett in den Vordergrund des breiten Muſikintereſſes ge⸗ rückt. war kürzlich in Wien mehrfach wiederholt worben, weil zu viel gute Muſik vorhanden war. Wenn vornehme Begräbniffe ſtattfanden, zu denen Chopin und andere zweifellos gute Muſik geſpielt wurde, und die Leute ſtanden an den Fenſtern, wo der Zug durchkam, dann wurde ſchnell in den hinteren Räu⸗ men eingebrochen. Gleichfalls in Wien iſt kürzlich herausgekom⸗ men, daß ein Bühnenſänger ſeine Mutter, eine arme kranke Greiſin im neunten Lebensjahrzehnt, ſeit fünfzehn Jahren— hungern läßt! Die ſtaatsanwalt⸗ liche Anzeige ſtellte feſt, daß der angeklagte Sänger oft an einem Tag beim Rennen mehr verſpielt habe, als ſeine Mutter in Monaten zum Leben brauchte. „Mutterliebe kenne ich nicht“, erklärte der Sänger vor dem Richter! „Alle Muſiker ſind Diebe“ iſt eine häufig zu hörende Behauptung. Und tatſächlich läßt ſich faſt jedem Komponiſten nachweiſen, daß er dies und das einem Vorgänger— nachempfunden hat. Die Melodien wandern durch die Jahrhunderte und ſie werden gern zu Gaſt geladen, wenn die eigene Pro⸗ duktivität gerade einmal verſagt. Wagner macht da ſo wenig eine Ausnahme wie irgend ein anderer Komponiſt. Aber was alle manchmal tun, iſt wohl kein Beweis für einen kriminellen Charakter.— Ein namhafter Sänger aber wurde einmal in Berlin wegen verſchiedener reeller Diebſtähle verhaftet, und dabei zeigte ſich, daß nicht einmal der Titel Kammer⸗ fänger, den er trug, ſein Eigentum war. Otto Reutter fand den Ausweg und ſagte: Nennen wir ihn vielleicht jetzt„Strafkammerſänger“. Wir ſehen alſo, daß hochmuſtkaliſche Menſchen einen kriminellen und ausgeſprochen kalten Charak⸗ ter haben können und ſehen weiter, daß Muſtk, ſogar feierliche Grabmuſik, nicht nur Verbrecher nicht von Innenlebens, als etwas,„was ſich ſelbſt dichtete“, ſo zeigt uns der Meiſter, daß ſeine Töne aus der Un⸗ endlichkeit ſtammen und ſie in uns tragen. Dann hebt er uns hinaus in das Reich unſerer Sehnſucht, dann heißt Muſik verſtehen eingeweiht ſein in das Unerforſchliche, das wir ſelbſt ſind, dann heißt es, die weiteſten und erhabenſten Welten grüßen können. Vorausſetzung iſt aber Empfänglichkeit für den Gruß aus anderen Welten. Mit vollem Recht weiſt Howard darauf hin, daß, um ein wirkliches Muſikverſtändnis zu erzielen, mit der techniſchen Ausbildung ein innerliches Wachstum des Schülers Hand in Hand gehen muß, ein Wachs⸗ tum, das ſich nicht nach eingelernten Paradeſtückchen beurteilen läßt. Gerade befähigte Schüler ſind oft zu ſehr mit ſich ſelbſt, mit der Anſammlung inneren Reichtums beſchäftigt, als daß ſie ihre Fortſchritte deutlich meßbar zur Schau tragen können. Mit aller wünſchenswerten Deutlichkeit weiſt Howard in ſeinem Bändchen über die„pſychiſchen Hemmungen des Mu⸗ ſizierenden“ nach, daß ſchwer zu überwindende Hem⸗ mungen nur zu häufig durch verſtändnisloſes Ver⸗ halten der nächſten Umgehung, z. B. im Elternhaus, großgezogen werden. Mit vollem Recht macht Ho⸗ ward darauf aufmerkſam, daß der richtige Lehrer ein Künſtler iſt, der jeden Schüler nach ſeiner Eigenart behandelt.„Noch immer hat auch der beſte Lehrer vor manchen Schülern reſignieren müſſen.“ Die beſten Leiſtungen des Lehrers werden überhaupt nicht als ſolche erkannt, ſondern auf die gute Veranlagung des Schülers zurückgeführt. Das wichtigſte Lehrziel iſt und bleibt die Innenentwicklung des Schülers, die dem Schüler eine Weiterentwicklung auch nach dem Unterricht geſtattet. Eine Reihe von Bändchen befaſſen ſich mit Gehör⸗ ſchulung, andere mit Hinweiſen auf die Uebung als Kunſtſchaffen. Howards Ideenreichtum wird in den verſchiedenſten Richtungen befruchtend wirken, ſelbſt wenn man ihm in Einzelzügen nicht unbedingt bei⸗ ſtimmen kann. So ſehr er nun plötzlich in der Geltung und Kaufkraft der internationalen Muſiker ſteigt: eine Perſönlichkeit von zwingender Ori⸗ ginalität, wie es etwa ſein Landsmann und Wegbereiter Janacek war, iſt Weinberger auch mit dem„Schwan da“ nicht geworden. Selbſt nach dieſem in allen Teilen gekonnten und theatraliſch ſchmiſſigen Werk bleibt der Eindruck eines aus Volksliedhaftem und fremden Vorbild⸗ quellen geſpeiſten Muſtktalentes. Zwar weiſt die ſchwungvoll kontrapunktiſch ausgewirkte Ouvertüre zu„Schwanda“, das Furioſo(die Ballett⸗Fuge im 4. Bild) auf die Schule Max Regers hin, aus der Weinberger hervorgegangen iſt, doch werden die eigentlich opernmäßigen Segmente auf Koſten Sme⸗ tanas, Janaceks und Puceinie zuſammengeſtellt. Weinberger hat von dieſem melodieerfüllten Drei⸗ geſtirn nicht nur gelernt, wirkſame Enſembles, Chor und Tanzſätze abzuwickeln, er iſt gerade mit „Schwanda“ vielleicht allzudeutlich in ihre Fuß⸗ ſtapfen getreten. Das macht ſeine Originalität ſtrittig, die er doch ſo manchem Inſtrumentalwerk, vor allem aber nach dem lyriſch ſo ungemein ein⸗ dringlichen Geſang des Schwanda„Wie könnt ich denn vergeſſen, was mein Liebſtes war“, abgeben möchte. i Ein weiteres Element, das uns dem Werk und damit Weinberger nahebringt, iſt das böhmiſche Bolkslied, aus dem der Komponiſt ſeine ganze Kraft für ſein Schaffen ſchöpft. Böhmiſche Lieder und Tänze haben nun einmal ihre eigene Tradition und ihren hinreißenden oder ſentimental drein⸗ ſchauenden Melodieton. Das weiß Weinberger. Darum ſpricht er mehr zum Herzen der Deutſchen, der Ausländer als zu den Herzen ſeines flawiſchen Volksſtammes. Wir hören in all dieſen Melodten, beſonders im„Schwanda“, zu gefällig Weinberger, anſtatt böhmiſches Volkslied. Weinberger iſt ja nur Mittler. Und es iſt ſeine große Fähigkeit und Kunſt, dieſe Volksweiſen ſo ſchmackhaft zu machen, daß jeder zuletzt mehr an Weinberger, denn an das böhmiſche Volkslied glaubt. Eine Melodie wie„Auf unſerem Hof daheim“, die alte böhmiſche Dudelſackmelodie, muß das Gemüt eines jeden muſikaliſchen Menſchen rühren. Deſſen iſt ſich Weinberger bewußt und des⸗ halb wird ſie ihm Leitmelodie nicht nur für— „Schwanda“, für die Oper, für viele andere Kompo⸗ ſitionen, für ſeine Perſönlichkeit ſelbſt. Weinberger iſt ſomit der Typ des neuzeit⸗ lich böhmiſchen Volksmuſikanten. Sein Sinnen und Trachten ſteht beim Volk, liegt in ſeinen Geſängen und Tanzweiſen verankert. Sie effektvoll und klangſchön mit der Kunſtmuſik zu umkleiden, das iſt Weinbergers künſtleriſche Miſſion. Und es iſt Kunſt, wie er es tut. Sein unerhörter Klangſinn ſchafft eine neue Atmoſphäre, eine veredeltere Atmo⸗ ſphäre für das böhmiſche Volkslied. Das zeigen die kürzlich bei der Univerſal Edition in Wien(ſie hat ſämtliche Werke des Komponiſten verlegt) edierten „Böhmiſchen Lieder und Tänze“ für Kla⸗ vier und Geige, die ſich ſchnell ins Lieblings⸗ repertoir aller Geigenvirtuoſen und Hausmuſikan⸗ ten einſchmeicheln werden. Ob ſie ſich in rhapſodi⸗ ſcher Form mit dem Volkslied verquicken, wie das erſte dieſer Stücke, ob ſie rein tänzeriſchen Charak⸗ ter tragen, wie das fünfte und ſechſte, das ändere wenig an ihrer kunſtvollen Ausgeglichenheit, dem effektvollen Timbre, mit dem ſie der Kompo niſt aus⸗ geſtattet hat. Das vierte Lied iſt eine ſehr ſinnfällige Ausbeute der Dudelſack⸗Melodie, das zweite An⸗ dantino iſt mit der nachkomponierten Arie(Dorota) im„Schwanda“ identiſch. In den 1923 entſtandenen„Rytinys“,— daß ſind Klavierſtücke, die Weinberger während ſeines Aufenthaltes in Amerika„nach alten böhmiſchen Kupferſtichen“ komponierte— ſpürt man wiederum die völkiſche Verbundenheit des hier bereits völlig von ſeinem Meiſter abrückenden Reger ⸗ Schülers. Weinberger reiht fünf Präludien und Fugen an⸗ einander, die in ihrer ſtiliſtiſchen Eigenwilligkeit zum Bedeutſamſten gehören, was der Komponiſt aus der reizvollen„Spinett⸗Sonate“ für das Klavier geſchrieben hat. Die Idee zur erſten Fuge beruht auf einer böhmiſchen Ariſtokraten⸗Geſchichte des 16. Jahrhunderts. Der Held der zweiten Fuge iſt ein Freiheitsheld des 16. Jahrhunderts. Die dritte iſt dem Hofnarren des Königs Wenzelaus IV. zugeeignet, der im 14. Jahrhundert ſein Unwesen trieb. Die vierte entſtand unter dem Eindruck eines alten Stiches, die letzte endlich gilt dem„Schwanda“ und ſeiner Volksweiſe. Weinberger hat für einige dieſer Kompoſitionen noch alte Choräle verwan db, ſo daß auch die Arbeiten einen typiſch nationalen Grundton abgeben. Bleiben noch einige bemerkenswerte frühe Werke für Klavier und Violine zu erwähnen, die ob ihrer Kürze und Melodiefreudigkeit ſchnell Anklang fin⸗ den werden: das volksliedhafte„An Nelly Gray“, die impreſſioniſtiſch umflorten„Benjos“, die„Cantilene jalouſe“, das breitſpurige Präludium„Colloque ſentimental“ nach einem Gedicht von Paul Verlaine und das zart⸗ ſinnige Stück„Comboys Weihnacht“. Das Weih⸗ nachtsmotiv beſchäftigt Weinberger beſonders inten⸗ ſiv. Wie hätte er ſonſt kurz nach der Uraufführung ſeines„Schwanda“ ein groß angelegtes ſinfoniſches Werk„Weihnachten“ vollenden können, das, wiederum in die uralten Volksbräuche und Melo⸗ dien des Böhmerlandes hineinleuchtet! Wenn es eine nationale Volksmuſik heute noch gibt, ſo iſt Weinberger ihr unvoreingenommenſter Vertreter. Er hat mit all ſeinen Werken die eigene Perſönlich⸗ keit ſo ſittſam hinter den Volkston geſtellt, daß zu erwarten iſt, daß hinter dem naiven Volksmuſikan⸗ ten im Laufe ſeiner Entwicklung auch einmal die Originalität Weinberger ſich freie Bahn erkämpft. In dieſem Sinne hoffen wir für ſein nächſtes Opernwerk, für die Virtuvdſen und Hausmuſik. ihrem Verbrechen abhält, ſondern ſie ſogar ſolche Mufik zur Erleichterung ihrer Arbeit ausnutzen. Es ſcheint, als habe der gute alte Seume unrecht? Aber nun gibt es wieder die rührendſten Beiſpiele für die Güte muſikaliſcher Menſchen. Beethoven, über den 1816 K. v. Burſy ſich äußern zu dürfen glaubte:„Die einen ſagen, er ſei bisweilen wahnfinnig, die anderen meinen, er habe nur den ſogenannten Muſikerſplee“,— Beethoven hat für Sebaſtian Bachs Kind in einer erſchütternd liebe⸗ vollen Weiſe geſorgt. Bachs Frau ſtarb 10 bitter kummervolle Jahre nach dem Tode ihres Mannes als„Almoſenfrau“. An Bachs Bahre ſtand 1750 die 8jährige Tochter Regina Suſanna, über deren nächſte 50 Jahre ihres Lebens iſt nichts bekannt, 1800 er⸗ ſchien im„Intelligenzblatt NR XIII“ ein Aufruf, ihr zu helfen, da ſie— darbe und betteln werden müſſe. Der Aufruf brachte bis zum Herbſt nur 96 Taler 5 Groſchen zuſammen. Beethoven erfuhr davon, ſchrieb ſofort empört an ſeinen Verleger und machte den Vorſchlag, ein Werk zugunſten der Bach⸗ tochter herauszugeben,„ſchreiben Sie mir ge⸗ ſchwin d, wie es am beſten möglich ſey, damit es geſchehe, ehe uns dieſe Bach ſtirbt, ehe dieſer Bach austrocknet und wir ihn nicht mehr tränken können.“ Auf dieſe edelmütigen Zeilen folgte das Streich⸗ quintett op. 29(Graf Fries). Aus dem Verkauf wird der„guten Alten“ bis zu ihrem Tode an Beet⸗ hovens 39. Geburtstag(15. 12. 1809) jährlich eine Summe zugefloſſen ſein. f Muſtker können alſo ſelbſtverſtändlich gute Men⸗ ſchen ſein. Nur wir dürfen das Wort von den liederloſen Liederlichen nicht ohne Einſchränkung glauben. Es ſteht aber andererſeits auch feſt, daß die Muſik einen veredeluden Einfluß ſogar auf ſehr unangenehme Menſchen ausübt. Schon vor Jahr⸗ tauſenden machten die alten Griechen muſikaliſche Wunderkuren und auch König Saul wußte, warum er ſich bei Zornanfällen von David auf der Flöte vorſpielen ließ. 5 Nachdem die Wiſſenſchaft aber lange davon nichts wiſſen wollte, iſt ſie jetzt wieder auf die alten Weis⸗ heiten zurückgekommen. In Wien heilt der Chef⸗ arzt Dr. Schwerdtner Seelenſtörungen durch „mufſikaliſche Bewegungsanalyſe“ und ſogar gegen eine der furchtbarſten Krankheiten hilft die Muſik: gegen den Mongolismus. Zwar iſt ſie nicht imſtande, die unglücklichen Kinder, die an der mongolotiden Itiodie, vor dem Zurückbleiben auf einer erſchreckend niedrigen Entwicklungsſtufe zu be⸗ wahren. Aber dieſe ſtumpfen Kinder, die nichts zu intereſſieren vermag, die nichts faſt begreifen,— ſte hören als einziges mit Freude Muſik, und wenn ſie Muſik hören, werden ſie ſogar aus ihrer Apathie ſo ſhr herausgeriſſen, daß ſie für längere Zeit auf⸗ merkſam bleiben.— Das iſt als Beweis dafür zu werten, daß Muſik an die primitivſten Gründe des menſchlichen Seins rührt. Sie iſt imſtande, die Grundtriebe des Menſchen zu beeinfluſſen. In welcher Weiſe ſie ſie aber beein⸗ flußt, das hängt vom Einzelfall ab: hier beruhigt ſie böſe Triebe, dort reizt ſie ſie auf und Triebe, die wir als gut zu bezeichnen gewohnt ſind, kann ſie in ihrer Wirkſamkett ſteigern,— ſie muß es aber nicht! Darum muß man ungemein vorſichtig ſein: man kann die Muſik nur zuſammen mit anderen Mo⸗ menten zur Charakteranalyſe benutzen. Auf Unvorſichtige warten die ſchlimmſten Ueber⸗ raſchungen. Wer zum Beiſpiel würde erwarten, daß der Mann des härteſten Schlages, der Boxwelt⸗ meiſter Tunney, ein— vorzüglicher, feinfühliger Harfenſpieler iſt? . — Samstag, den 11. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 17 Beichtgelegenh.;.39 498 2 2 8— 1— 5 3 2 5 7 2 8 0 120 Christuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr. Dr. Hoff. woch mittag 4 Religionsunterricht; 8 Bibelſtunde.—] Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Gottesdienſt 1 rdnung Friebenseiehe⸗ Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Pfarrer Donnerstag mittag 4 Frauenmiſſionsverein; 8 Jugend⸗ Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 30 Predigt und Walter. andacht. ö Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Evangeliſche Gemeinde Spuntag, den 12. Januar 1930(Miſſions⸗Sountag]. In allen Gottesdienſten Kollekte für die Aeußere Miſfion. Trinitatiskirche: P„Vikar Kühlewein; 10 Pre⸗ P Südd. Vereinigung für Evangelisation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhoſſtraße 91. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Mittwoch 8 Bibelbeſprechung.— Samstag 8 Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familie. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe m. Pre⸗ digt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Sonntag.80 bl. digt, Pfarrer Eckert; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Fendenheim: 1 1 Kühlewein; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Renz. 7 5 0. 0 ö Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) jg. Männer: Beichte; 7 und 9 hl. Kommumnion; 7 Kommunion⸗ Jungbuſchpfarrei: 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Matth rche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ Sonntag.30 und Dienstag.15 Vortrag: Der moderne Singmeſſe;.45 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Haupt⸗ Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer 5 11.15 Kinder⸗ 1 iſt, Pfarrer Maurer: 5 3 Menſch und die Bibel, Pfarrer Kiefer: b) Jungfrauen: gottesdlenſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Herz⸗Jeſu⸗ gottesdienſt, Vikar Karle; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben, Rheinau: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde f. Gemeindehaus. Sonntag.30 und Donnerstag 8; Knabenbund: Samstag Bruderſchaft. 8 0 3 255 1 Pfarrer Horch; 11.45 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Sandhofen: Donnerstag abend 8 Wochengottesd. Vik. Kölli..30 für Knaben von 10—15 Jahren. Herz⸗Jeſu⸗Kirche. Sonntag(Feſt der hl. Familte) 6 Früh⸗ Horch; 6 Predigt, Vikar Dr. Schütz. 5 Panluskirche Waldhof. Mittwoch abend.30 Andacht im Blaukrenzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. meſſe u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer; 11.15 Kinder⸗ Konfirmandenſaal, Pfarrer Lemme. Sonntag nachm..30 Jugendbundkonferenz; abends 8 Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Dr. abe N öl Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17. Montag abend 8 Bibel⸗ Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Andacht zur gottesdienſt, Vikar Dr. Barner; abends 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dieuſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schweikhart; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Walteér; 6 Predigt, Miſſionar Keller. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfo Emlein; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer E 17 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schropp; 11.45 tenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein; 6 Predigt, Vikar Schropp. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergotteg⸗ dienſt, Vikar Ratzel; 11 Ehriſtenlehre für Knaben und dchen, Pfarrer Frantzmann und Pfarrer Jundt; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dr. Lehmann; 8 Predigt, Miſſionar Keller. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer; 11 Kin⸗ dergottesdienſt, Pfarrer Heſſig; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig; 6 Predigt, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Miſſionar Keller. Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schulz. Fenudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sauerhöfer;.15 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Vikar Sauerhöfer. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.45 Predigt, Pfarrer Maurer; 11 Kindergottesdienſt(Nordpfarrei), Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre(Nordpfarrei), Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Jaeger; 10.30 Chriſtenlehre fir Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt; abends 8 Licht⸗ bilderandacht über Heidenmiſſion. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli; 10.45 Ehriſtenlehre für Knaben, Vikar Kölli; 11.30 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Kölli. Evang.⸗luth. Gemeinde [Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.] Sonntag nachmittag 5 Predigt u. hl. Abendmahl, Pfarrer Wagner. Beichte.30, Anmeldung von 4 an. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſon A. B. Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammkung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſtonar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90(Stadt⸗ miſſionar Olpp]: Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiſſ. Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 32: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ ſamml.,.30 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feuden⸗ heim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag.13 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfah Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſatkonsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 0. Donnerstag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen file junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege e. B.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchulef 3 Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ gendverein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗Ver⸗ ſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 u. Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Samstag abend g Jugendbundſtunde für junge Männer. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſephſtr. 12. Sonn⸗ tag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt;.30 Jugendverein.— Mittwoch.15 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg. Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. f Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..90 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends .30 Sonntagsfeier.— Montag abend 8 Jungfrauen⸗ miſſtonsverein.— Dienstag abend 8 Sonntagsſchullehrer⸗ Verſammlung.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebet⸗ ſtunde, Prediger Gebhardt.— Donnerstag nachmittag 3 Frauen⸗Miſſionsverein. Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheſ. Sonntag von 6 an Beicht⸗ gelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.31 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mi Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Herz⸗Mariä⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen; 3 Krippenfeter der Kinder mit Predigt, Andacht, Kindhett⸗Jeſu⸗Segen und Segen mi! dem Allerheiligſten. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt m. Pre⸗ digt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen; 5 Krippenfeier der Kinder mit Predigt, Pro⸗ zeſſion und Segen. Hl. Familie. St. Bonifatinskirche. Sonntag 6 hl. Meſſe und legenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.90 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſten⸗ lehre für Jünglinge;.30 Krippenfeter des Kindheit⸗ Jeſu⸗Vereins mit Anſprache an die Kinder, Opfergang der Kinder zur Krippe und Andacht mit Segnung der Kinder; 7 Miſſionsfeier mit Predigt, Andacht u. Segen. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag(Feſt d. hl. Familte) 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt:.30 Predigt, feierlich. Hochamt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 An⸗ dacht zu Ehren der hl. Familie. St. Jakobuspfarrkirche Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſe; .15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Jüng⸗ linge;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz ⸗ Jeſu⸗ Andacht mit Segen. Schweſternhaus St. Paul. mit Predigt. St. Franziskuskirche Mannh.⸗Waldhof. Sonntag 6 Beichte 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt;.90 Amt u. Predigt in der Kapelle der Splegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe u. Homilie in d. Kapelle der Splegelſabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe;.80 Chriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper;.30 Sonn⸗ tagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.18 Frühmeſſe; 9 Hochamt m. Predigt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt: 2 Kinderpredigt mit Kinderſegnung. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.802 Beichte; 7 Frühmeſſe m. Kommunion;.30 Schülergottes⸗ dienſt mit Predigt u. Kommun.; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; Andacht zur hl. Familie. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag(Feſt der hl. Familie von Nazareth):.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſez Beichtge⸗ Sonntag.30 und 11 Singmeſſt Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Jungſchar: 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe; 7 Früh⸗.15 Amt mit Predigt, Chriſtenlehre; 11 Schülergottesd. Pfarrer Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. 15 meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; mit Predigt;.30 Andgcht zur hl. Familie mit Segen. 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— 1u bl, Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; t. Aegidf gkirch Seckenheim. Sonntag 745 Frichmeſſey Wochengoltesdienſte⸗ Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 3.30 Andacht zur bl. Famille, nach derſelben(.15) Opfer. Sg gg Hauptgotte dent auſchließ. Ehriſtenlehre für Jung Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert. Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Pre⸗ gang der Kinder zur Krippe. 5 5 4155 9 dacht ut 91 ann 2 7 digt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Pfarröuratie St. Peter. Sonntag 6 Beichtgelegenheit;? linge! 1. Adar 0 5 Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Evangeliſche Gemeinſchaft, U.29. Sonntag.80 und 4 Frühmeſſe; s Singmeſſe m. Predigt; 10 Hauptgottesdienſt Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. 1 Dr. Schütz. Predigt, Prediger Sauer; 11 Kindergottesdienſt.— Mitt⸗ mit Predigt;.30 Weihnachtsandacht. 5 ö Freiwill. Berſteigerung Montag, 18. Jau. 30, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale, Q 8, aegen bare Zahlung, im Auftrage eines Dritten, öffentlich verſteigern: 1 Grammophon Mannheim, 10. Jan. 30. Bindert, Gerichtsvoll⸗ zieher. 530 33 Staff besonderer Niffeilung! Iodes- Anzeige Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten gebe ich auf diesem Wege tiefbetrübt davon Kenntnis, daß mein lieber, herzensguter Gatte, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Rudolf MKappelhö er Kaulmann nachdem mir mein einziger, unvergeßlicher Sohn erst vor wenigen Monaten ent- Jalik. 209 Mischobsl! Neue Ernte allergrößte Früchte rissen wurde, heute früh 3 Uhr nach kurzem Leiden im Alter von 63 jahren Pfund.60 i sanft entschlafen ist II. Sorte Mannheim-Neckarau(Wingertstr. 70), den 10. Januar 1930 Pfund.10 Ludwigshafen, Mutterstadt, Heidelberg, Landau In tiefer Trauer: Nosa Kappelhöfer geb. k 1065 Ausführung von Schreinerarheiten all. Art, ſowie Repara⸗ turen prompt u. billigſt Paul Riedel, Beilſtr. 20 92 5 belernte Näherin Die Beerdigung findet am Montag, den 13. Januar, nachm. 3 Uhr von der Friedhof-Halle Neckarau aus statt. Es wird gebeten von Beileidsbesuchen absehen zu wollen 5 8 statt Karten! N c Die glückliche Geburt eines ge. die flink u. fleißig ar⸗ 1 G 88 sunden Jungen zeigen hoch. beitet, ſucht noch Kund⸗ 1 erfreut an ſchaft zum flicken, 8 dem Hauſe. Tag 2, 8 Angeb. unt. 8 0 65 an die Geſchäftsſt. 1050 Liebes, 6 Monate altes äbdchen wird an Kindesſtatt od. in gute Pflege gegeben. Angeb. u. 8 W 71 an die Geſchäftsſt. 31064 Maler- u. Tüncherarhekten werden von tücht. Fach⸗ Danksagung Anläßlich des Heimganges meines lieben Mannes, unseres unvergeßlichen Vaters u. Schwieger yaters Herrn Georg Ilarig Oberzollsekreiär a. D. sagen wir allen für die vielen wohltuenden Be- Weise herzlicher Teilnahme unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Pfarrer Hessig für die trostreichen Worte am Sarge des Horhert Schneſderu. Frau Inngard geb. Lauer Zur Zt. Prlyat- Wöchnerlnnenheim von Frau Lemer J 7, 27 2 Käfertal, Nelkenstraße 25 1e 5 5 Georg Haul Anna Hauk Entschlafenen, sowie den Vertretern des Bund geb. 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Pal Univ.-Prof. Dr. Rerchensfeinet) habe ich dle Lelfung der Abfeilung für innere Ind Nervenkrenkheifen im neuen THeresſlen-Krankerhaus übemommen Sprectisſ.: Momeg bis Freiſag 34 Uhr, Samsiag 8= 9 Uhr im Krenkenhaus * Zwangs versteigerung 2 u, ers teig erung ontag, den 13. Januar 1930, nachm. 2 Uhr Montag, den 13. Jannar 1930, nachm. 2 Uhr werde ich Im hieſigen Pfandlokal 2 5 2 98955 werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Radloappaxat, 5 Röhren, kompl.; l 5 verſteigern: 1 Kaſſenſchrank, 24 Herren⸗ und vorm. 10 Uhr in Wallſtadt, Zuſammenkunft ant Die trauernden Hinterbliebenen Besuche: Nur zum Consilium Damenuhren, 1800 Fahrradſelgen, 10 Grammo⸗ Rathaus: 1 Waſchmaſchkne, 1 eie 1 620 D d. E. 5 phone, 8 Herren- und Damenfahrräder, 1 Gas. Mannheim, den 10. Januar 1930. 55 r. med. E. Dorszewski ofen, 50 Blenden und Dynamos für Fahrräder, Happle, Gerichtsvollzieher. 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Der Film konnte nicht mehr verlängert werden Es wird Ihnen heute genauso gehen wenn Sie nicht die letzten Spieltage ausnützen, um den Ton- u. Sprechflim 11. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Veſondere Voranzeigel Nächſte Woche wird Benn Dorten zur Aufführung ihres neueſten Filmes: Die Bertin und fr Knerkzt in der Alhambra und Schauburg perſönlich anweſend ſein! Die Ankunft Henny Portens am Bahnhof und die Tage ihres Auftretens werden in unſerer Montags⸗ Anzeige bekannt gegeben! Per große Erfolg mit dem gigantische Filmwerk: II lichtspielhaus Müller Herrin der Liebe 75 10 Akte mit Greta Garbe Nache des verlassenen 8242 2 Zu sehen Die Hauptrollen spielen: charlotte Ander, Hans Albers, Olk Wallpurg, Waller Janssen. Beginn Werktags: 3.40 6,40.30 Uhr, Sonntags, ab 2 Unr. Am Nontag zum lezten Male in der Unseren verehrten Gästen, Freunden und Gönnern, so- Wie einer titl. Nachbarschaft zeigen wir hiermit an, daß wir mit dem Heutigen die gänzl. neu renovierte Wirtschaft „um alfen Holzhof“ u 3, 15 ſceschöftt- Uebernahme Heute Samstag abends 1055 u. morgen Sonntag vorm. 1120 Ur dle leizien fuftührungen des hochlntersssanten Filmstreſtens: Aadätbeit und fteiteö emal Was 18t Freilkörper kultur? 5 In jedem Falle mehr als nur das Nacktbaden beider Geschleohter. Wenn Sie einen umfassenden Blick in das 5 wollen, Was ist Üdernommen haben. Durch Ausschank guten Bieres (Brauerei Haberecklh, bestens gepflegter Weine u. Füh- rung bürgerl. Küche in bekannter Güte, hoffen wir unsere verehrten Gäste auch in unserem neuen Lokal be- wahre Wesen der Freikörperkultur gewinnen dann besuchen Sie diese Vorstellungen. Nit Vortrag u musikal. lusfraflon! Für Jugendliche verboten! Der Name Nox wird nächſte Woche in engſter Verbindung mit dem neuen Ton⸗, Karten im Vorverkauf! ALHAMBRA Selang- und Syrechflm„Oich hab ich VT eee.—— geliebt“ genannt werden! 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E und F: 8 Sonntag, den 12. Januar: Freitag, den 17. Januar: Der Netter aus bingsda; 144. Vorſtellung. Miete E 18, mittlexe Preiſe: 150. Vorſtellung. Miete F 19, mittlere Preiſe: 81. ö Operette in drei Akten von Hermann Haller Seckenheimerstraße 11a Telephon 41262 Neu inszeniert:„Violetta“(La Traviata),„Die andere Selte“, Drama v. Sherriff. 7 75 h— Nach einem Lustspiel von a Oper von G. Verdi. 5 Ende 22.80 lig Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr 2 r 5 Heute Samstag Montag den 13 e 5 1 25. g Samstag, den 18. Januar: 15 Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing 145. Vorſtellung. Miete C 18, kleine Preiſe: 151. Vorſtellung. Miete B 10, mittlere reiſe; 0 Tunze: Aennie Häns„Die Bekehrung des Ferdl Piſtora“„Schwan da, der Dudelfackpfelfer“, 925* Anfang 20 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr 2 F I U Komödie von F. Langer. Volksoper von J. Weinberger. 47 1 I nia de Weser Fersen 8055 Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.80 Uhr a ulla de ee Sophie Karst——— FCC e Diensta den 14. Jannar: 8 8. unchen, ihre Freundin Margit Stoehr 2 146. Worſtellung⸗ Nachmittags Aufführung Sonntag, den 19. Januar: 5 5 1 Hugo Voisin— ohne Kartenverkauf— für die Schüler der 152. Vorſtellung. Miete O 19, hohe Preiſe: i unsre eis keen Nora Landerich II* Ac 85 Voll sſchulen Mannheims:„Götterdämmerung“ von R. Wagner. 15 1 8 Wudenhagen Walther Eriedmann„Wilhelm Tell“, Schauspiel von Schiller. Anfang 18.00 Uhr, Ende 23.00 Uhr . Ein 8. Aden e Riegeler Biere Dienstag, den e e Montag, den 20. Jannar: 0 5 Diener Karl Zoller Erstklassige Weine 147. Vorſtellung, Miete 4 18, mittlere Preiſe: 158. Vorſtelung. Nachmittags„Aufführung ane 11 Hans Karasek„Violetta“(La Traviata) Oper von Verdi.— ohne Kartenverkauf— für die Schüler ber 85 0 7 dd Bekannt gute Küche 1 1 49.00 Uhr, Ende 2280 Uhr 1 19 10 Bein i 9 Mannheimer Nauarlenzuohter-Verein 3 Um geneigten Zuspruch bitten 51 148. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Anfang 14.30 Uhr, Ende 1700 Uhr B ret 8 a 8525. 8„ 15 Montag, den 20. Januar: — 5 ruppen B, H, K, S und M:„Der Kauf⸗„ 8 5 5 4 2 Julius Feuerer u. Frau mann bon Venedig“ von Shakeſpeare, 154. Vorſtellung. Miete E 18, mittlere Preiſe: 5 Ueberſetzung von H. Rothe.„Abrienne“, Operette von W. W. Goetze. 2 Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.90 Uhr Anfang 20.90 Uhr, Ende 22.30 Uhr 5 7 2 5 Wirtschafts Elöffnung Neues Theater: Künstlertnester Apollo: 1 Sonntag, den 12. Jannar: Donnerstag, den 18. bis Sonntag, den 19. Jan.: unsere l. allge meln e lerduroh der vetehrtlichen Einwohnerschaft zur 38. 1„Weekend im Para⸗ ii 8 Sefällisen Kenntnis, das ch mein Lokal dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Fratellinis und Hugos. K 21 N 2 F f 2 5 2 77 Anfang 10.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Anfang 5 20.00 Uhr 5— Samstag, den 18. Januar: Sonntags Nachmittags ⸗Vorſtellungen. 2 89. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Anfang 16.00 Uhr 9 58 te II 8 N A 5 ohne e 5 5— 8 t. 11—186, 4143, 5159, 81,„281, mit brümilerung und Verlosung Weder selbst Übernommen habe und am Sams- 241242, 2812523. a in Ludwigshafen— Ufa-palast— pfalzbau: ö 5— tag, den 11. Januar 1930 nach vollständiger„Das Vergeſfen Gottes“, Drama von 5.— Neu- Renovierung wieder eröffne, G. Jollos. Sener geg en 16. nner„5 N 90 5— Anfang 19.30 Uhr, End 22. 26. Vorſtellung:„Die andere„ rt 4 Eintrittspreis 30 Pfennig 8 Schlachtfest 0 Konzert Sonntag, den 16. 3„ Drama den gk, K. Kperel. 22.00 Uh ch ö Zu zahlreichem Besuch ladet ein 8 Durlacher Hof-Bler o Pfina Weine o Welzen-Bler aus Rholngönheim 15 0„D 55 e 1 5 kehr 5 n 9 des 1 1 1 0 1222 Ende nach 22. 1 0 5 7. e r, comte 5 er. 5 2 8 De Aussfellungs-Leitung Um geneigten Zuspruch bittet Hochachtungsvoll! 1 19.90 lihr, Ende 2200 lh 27. Vorſtelung. Für die Theatergemeinde ——— 5 am bſdekshsfen kommen Lanarlenkähne zur perlosung 5 Aenneneeneeememndünbanamganpaummumwazunungae. 7 9 925 Otto Keicher u. Frau, Langstrage 14 Mannheim Weiß- Haarkliniken Leitung: Ernst Weis, Spezialist für Haar- Haut. Krankheiten. Diplom Lehrer, 22 fach höchstgold- prämiiert, über 25 jährige Tätigkeit. Miksoskopische Haaruntersuchung. Be- seitigung von Schuppen, Haarausfall, kreisförmigen kahlen Stellen etc. Erfolg amtlich bestätigt. Zenirale: Mannheim, 0 4, 16, Kunsſstr. Essen G * 2 2 Samstag, den 25. Januar: 41. Borſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— (Gruppen, G, L und W(von W nur Nr. 701 bis 800):„Der Zigeuner baron“, Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Stach, Theater Heldelberg: Sonntag, den 12. Januar: Vorſtellung 7 ermäßigten Preiſen: „Friederike“, Operette von Lehar. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.45 Uhr Sonntag, den 12. Januar: Geſchloſſene Vorſtellung für den Liederkranz: „Der Wildſchütz“, Oper von Lortzing. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Montag, den 183. Januar: Außer Miete und Freie Volksbühne Abt. B: „Kopf, Genie und Ellenbogen“, Gruppen N, O, Pt u. V:„Ein Masken⸗ ball“, Oper von G. Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Sonntag, den 12. Jau. bis Mittwoch, den 13. Jan.: „Die große Wiener Magazin⸗ Revue 1930“ Donnerstag, den 18. Januar: Miete B 16:„Kalkutta, 4. Mai“, Schau⸗ ſpiel von Feuchtwanger. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Freitag, den 17. Jannar: Miete 0 16:„Kopf, Genie und Ellen⸗ bogen“, Schauſpiel von Peter Gaus. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Samstag, den 18. Jannar: Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen:„Die Macht des Schickſals“, Oper von Verdi. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr von.— Mk. Wochenrefen an.—— Schauſpiel von Peter Gaus. 5. 3 Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Sonntag, den 19. Jauuar: Verlangen Sie Grefls-Sticæ- Unterricht! e Dienstag, den 14. Januar: Vorſtellung zu halben Preiſen:„Weekend 1 liefert Miete A 16:„Friederike“, Operette von im Paradies“, Schwank v. Arnold u. Bach Martin decker 7 I 4 8 2 4 2 10 ee e Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.46 Uhr 5 fang 19. 1 K 2 Nahmaschinen u. Fahrrad- Manufakiui prompt Mittwoch, den 15. Januar: 8 Sonntag, den 19. Jannar: N 2, 12, Sutenberghaus. Druckerei Dr. Haas, G. m. h.., Nl, 46 Außer Miete und Bühnenvolksbund Abt. III: „Der Wild ſchütz“, Oper von Lortzing. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.80 Uhr Außer Miete. In neuer Elnſtub terung: „Gräfin Mariza“, Operette von Kalman Anfang 19,45 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr er 12. Seite. Nr. 17 Neue Es geht weiter! Die Preisermäßigungen sind in allen Abteilungen rüeksichts- los durchgeführt und außerdem haben uns Bedeutende Fabrikanten für den jetzigen große Unterpreisposten abgegeben, weil auch diese Ihre Läger rdumen müssen. 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