„ ere 1 Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus M..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. monatlich R durch die Po 10 Pfg.— It Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. ö. Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. MWannheimee General-Anzeiger ohne Zuſtellgebühr RM..—. 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Während in der geſtrigen Nachmittagsſitzung der Vertreter der ſechs einladenden Mächte in den weſentlichen Punkten eine Verſtändigung erzielt wurde, iſt in der erſten Beratung des Organiſations⸗ ausſchuſſes der Bank für internationalen Zahlungs⸗ ausgleich die Bombe geplatzt. Nachdem der Gouverneur der franzöſiſchen Staatsbank Moreau einige einleitende Begrüßungsworte geſprochen und dem Wunſch Ausdruck gegeben hatte, die Schluß⸗ verhandlungen über die Errichtung der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich mögen ehe⸗ ſtens beendet werden, ergriff der engliſche Vertreter Addis das Wort:„Der Treuhandvertrag der Gläubigermächte iſt heute vormittag fertiggeſtellt worden. Wir können nun jetzt zur Erörterung der Kapitaliſierungsfrage übergehen, die ſicherlich keine eigentliche Schwierigkeit verurſachen wird.“ Kaum hatte Addis dieſen Satz ausgeſprochen, da erklärte der belgiſche Veretreter Franck, es werde über ein Schreiben des Dr. Schacht an den Organi⸗ ſationsausſchuß geſprochen. Darf ich bitten, vor der Fortſetzung un⸗ ſerer Diskuſſion den Brief des Herrn Dr. Schacht zur Verleſung zu bringen?“, ſagte Franck. Und nun platzte die Bombe. Dr. Schacht wirft in dem zur Verleſung gebrachten Schreiben die Frage der Beteiligung der Reichs bank an dem Kapital der Bank für internationalen Zah⸗ lungsausgleich auf. Er erörtert einige unleugbare „Abänderungen“ des Poungplans und betont, daß er erſt die Zuſtimmung des Reichsbankdirek⸗ tortums abwarten müſſe, bevor er zur Frage der Beteiligung der Reichsbank endgültig Stellung neh⸗ men könne.(Bekanntlich iſt in den für die Repara⸗ tlonsbank ausgearbeiteten Statuten vorgeſchlagen, daß Deutſchland ſich mit 100 Millionen Reichsmark an der Kapitaliſierung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich beteiligen ſoll.) Dr. Schacht ſchlägt in dem Briefe vor, daß evtl. andere deutſche Bankengruppen die Einzahlung des Kapitals durch⸗ führen könnten und weiſt auf den Noungplan hin, der ſich nicht ausdrücklich für die Beteiligung der Reichsbank ausſpricht, ſondern die Beteiligung einer deutſchen Bankengruppe als Eventualfall ins Auge faßt. Dr. Schacht ſpricht Dr. Schacht ergriff nach Verleſung ſeines Briefes bas Wort. Nun nahm er kein Blatt mehr vor den Mund und unterſuchte auf Grund des von ihm ſeinerzeit der Oeffentlichkeit ttbergebenen Memoran⸗ dums die Frage der Verfälſchung des Noung⸗ plans. Der Zuhörer bemächtigte ſich ſtarke Un⸗ Bendung? ruhe, und Dr. Schacht wurde mehrfach durch hef⸗ tige Zwiſchen rufe unterbrochen. Dadurch geriet aber der Reichsbankpräſident nicht im minde⸗ ſten aus der Faſſung. Im Gegenteil, ſeine Dar⸗ legungen blieben nach wie vor ſtreng ſachlich und machten auf verſchiedene Mitglieder des Organiſa⸗ tionsausſchuſſes, namentlich auf den Amerikaner Reynaulds, ſichtbaren Eindruck. Nach der Sitzung ſagte der belgiſche Vertreter Frauck zu dem belgiſchen Außenminiſter Hymans: „Dr. Schacht hat wieder einmal dem Youngplan den Prozeß gemacht. Wir hoffen aber, daß ſein Wider⸗ ſtand gebrochen werden kann. Es iſt jedenfalls ſehr ſchwierig, die Kapitaliſierungsfrage zu regeln. Uns wäre es ſehr unangenehm, wenn die Reichs bank bei der Errichtung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich nicht beteiligt wäre. Dies könnte politiſche Folgen zeitigen, die in jeder Hin⸗ ſicht die endgültige Erledigung der Reparationsfrage beeinträchtigen würde.“ Nachdem die Sitzung des Organiſationsausſchuſſes im Binnenhof beendet war, begab ſich Dr. Schacht mit ſeinen Sachverſtändigen ins Hotel Central, wo ſofort eine Sitzung der deutſchen Delega⸗ tion zuſammentrat. In dieſer Sitzung ging es ſehr lebhaft her. Schließlich empfing der Außenmiuniſt⸗ Dr. Curtius die Preſſe und teilte ihr mit, daß die Verhandlungen ihren Fortgang nehmen würden. Er hatte es ſehr eilig, denn im Binnenhof warteten die Finanzminiſter der Reparationsgläubiger, um über den im Organiſationsausſchuß durch die Stel⸗ lungnahme Schachts hervorgerufenen Zwiſchenfall miteinander zu ſprechen. Auch Dr. Schacht begab ſich in den Binnenhof, wo geſtern abend die Ver⸗ handlungen weitergeführt werden ſollen. Jedenfalls hat ſich nach den Erklärungen Dr. Schachts in dem Organiſationsausſchuß eine bedrohliche Wendung vollzogen und man kann für den Augenblick nicht ſagen, in welcher Weiſe die Regelung der Betetli⸗ gungsfrage ſtattfinden wird. Sicher iſt, daß die Franzoſen ſehr ſtark gegen Dr. Schacht Stimmung machen und erklärten, daß ſie mit einer Beteiligung deutſcher Privatbanken an der Reparationsbank nicht einverſtanden ſein können. Die Formel für die Sanktionsfrage liegt nunmehr dem Miniſterpräſidenten Tardieu und dem Reichsaußenminiſter Curtius vor. Tardieu wird heute in Parts dem Kabinettsrat den Text dieſer Formel zur Kenntnis bringen. Tardieu wird am Mittwoch nachmittag wieder in Haag ſein und im Rahmen einer Sitzung der ſechs einladenden Mächte wird die zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land getroffene Regelung in der Sanktionsfrage zur Verleſung und weiterhin zur Veröffentlichung ge⸗ langen. Tardien zum Zwiſchenfall Schacht Drahtung unſeres eigenen Vertreters = ben Haag, 14. Jan. Es war zu erwarten, daß ſich Miniſterpräſtdent Tardieu in ſehr heftigen Ausdrücken über den „Zwiſchenfall Schacht“ äußerte und dabei den Verſuch machte, einen Gegenſatz zwiſchen den Führern der deutſchen Delegation und dem Reichsbankpräſidenten zu konſtruieren. Tardien ſagte:„Es iſt doch ſonderbar, daß ein Reichsbankpräſt⸗ dent zwölf Regierungen den Fehde⸗ handſchuh hinzuwerfen wagt, wenn ſie im Begriff ſind, den Frieden zu errichten. Ich bin aber davon überzeugt, daß wir zu einer Verſtändigung kommen werden, denn Dr. Curtius, mit dem ich auf vertrauensvollem Fuße ſtehe, hat mir erklärt, daß er innerhalb 30 Stunden die Balke uppe namhaft machen wird, die das Kapital für die denlſche Zenlane der Reparationsbank auf⸗ bringen ſoll. Mehr als das, ich glaube zu wiſſen, daß Dr. Schacht perſönlich die Vertretung dieſer Bankengruppe in dem Komitee der Reparationsbank übernehmen werde, Im Grunde handelt es ſich hier um eine deutſche Angelegenheit und deshalb bin ich überzeugt, daß wir Donnerstag oder Freitag die geſamten Arbeiten abſchließen werden. Der Brief des Dr. Schacht, der heute zur Ver⸗ lefung gelangte, gleicht einem Schreiben, das der Reichs bankpräſtdent am 30. Dezember an den ameri⸗ kaniſchen Bankter Reynaulds richtete. Dr. Schacht argumentiert in dem heute verleſenen Brief neuer⸗ dings mit den Darlegungen, die aus ſeinem Memo⸗ randum bekannt ſind. Hauptſächlich unterſtreicht er die durch eine Aenderung des Poungplanes herbei⸗ geführte Ueberbürdung der deutſchen Finanzen und bezeichnet es als unzuläſſig, daß die Dawes⸗ überſchüſſe den Gläubigern und nicht Deutſchland zugute geſchrieben würden. Er übt auch Kritik an dem franzöſiſchen Standpunkt in der Sanktions⸗ frage, ausdrücklich betonend, daß Frankreich den Artikel 430 des Verſailler Vertrages als unabwend⸗ bares Kampfmittel immer noch in Händen behalten Drahtung unſeres eigenen Vertreters = ben Haag, 14. Jan. Dr. Curtius war nicht in der Lage, über den Ver⸗ lauf der Sitzung des Organiſationsausſchuſſes der Preſſe Näheres zu ſagen. Er beſchränkte ſich darauf, uns mitzuteilen, daß Dr. Schacht von Anfang an die Frage der Mitwirkung der Reichsbank an der Kapitaliſierung der Internationalen Zahlungsbank von der endgültigen Regelung des Poungplanes ab⸗ hängig gemacht habe. Auf die Frage des franzöſi⸗ ſchen Bankgouverneurs Moreau, ob Dr. Schacht praktiſche Vorſchläge nach einer anderen Richtung hin machen könne, entgegnete der Reichsbankpräſi⸗ dent, daß er hierzu noch nicht ermächtigt ſet. Was den Brief Dr. Schachts betrifft, ſo iſt er der Reichsregierung ſchon lange bekannt geweſen und auch in den Beratungen des Reichs⸗ kabinetts erörtert worden. In der Kuliſſe bil⸗ dete, wie man erſt heute erfährt, das Schreiben Dr. Schachts den Gegenſtand eines Meinungsaustauſches zwiſchen den Hauptvertretern der ſechs einladenden Mächte. Finanzminiſter Moldenhauer hielt es jedoch nicht für zweckmäßig, vor der Ankunft Dr. Schachts und vor deſſen Erſcheinen in der Sitzung des Organiſationsausſchuſſes die Oeffentlichkeit mit der Stellungnahme Dr. Schachts, wie ſie aus ſeinem Brief hervorgeht, zu beſchäftigen. Nach der Sitzung des Organtſationsausſchuſſes erſuchte der belgiſche Miniſterpräſtdent Jaſpar die deutſchen Miniſter Curtius und Molden⸗ hauer, mit den Vertretern der Gläubigerſtaaten über die Lage zu ſprechen. Vor dieſer Zuſammen⸗ kunft fand eine Vollſitzung der deutſchen Delegation, zu der Dr. Schacht zugezogen wurde, ſtatt. Miniſter Curt tus ſtellte an den Reichs⸗ bankpräſidenten die Frage, ob er bei ſeinem Ent⸗ ſchluß verbleibe, worauf Dr. Schacht erwiderte, er ſei außerſtande, die Mitwirkung feſt in Ausſicht zu ſtellen. Die beiden Miniſter bemühten ſich, Herrn Schacht von ſeinem Standpunkt abzubringen und machten ihn auf die ſchwierige Lage, in der ſie ſich befänden, aufmerkſam. Sie ließen keinen Zweifel darüber, wie außerordentlich ernſt die Situation ſei und betonten, daß man in dem Augenblick, wo man ſich vor dem Feinde befinde, die Kluft zwiſchen Reichsregierung und Reichsbank nicht noch tiefer und breiter machen bürfe, als ſte ſchon ſet. Dr. Curtius wies darauf hin, daß der Reichs⸗ bankpräſident nicht befugt ſei, ſich in politiſche Ent⸗ ſcheidungen einzumengen. Die Politik ſei Sache der Reichsregierung und des Reichspräſidenten. Der. Schacht verblieb dabei, ſeine Mitwirkung nicht zur Verfügung ſtellen zu können. Es wurde ſodann der Eventualfall unterſucht, anſtelle der Reichsbank andere Gruppen als Beteiligte in die Internationale Zahlungsbank einzuſchalten. Dr. Schacht ſprach eine grundſätzliche Zuſtimmung zu dieſer Eventuallöſung aus und ſtellte ſeine techniſche Mithilfe in Ausſicht. Er erklärte, daß die Reichs⸗ bank die Obliegenheiten und bie im Poungplan den Notenbanken übertragenen Funktionen erfüllen würde, wenn einer anderen Bankengruppe die Be⸗ teiligung an der Reparationsbank übertragen wer⸗ den ſollte. Er bejahte ferner die Frage, ob er beab⸗ ſichtige, in dem Organiſationsausſchuß mitzuwirken, bis die Direktoren der Erſatzbankengruppe einge⸗ troffen ſeien. An dieſe Delegationsſitzung ſchloß ſich die Be⸗ ratung der einladenden Mächte, in der Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius die Ergebniſſe der Beſpre⸗ chung mit Dr. Schacht mitteilte und in die Bildung einer Erſatzgruppe innerhalb 24 bis 30 Stunden einwilligte. Dem Reichskanzler wurde mitgeteilt, daß ſich die Gläubiger mit der Betetli⸗ gung einer Erſatzbankengruppe einverſtanden er⸗ klärt hätten. Ein Mitglied der Delegation begab ſich bereits nach Berlin, um die diesbezüglichen Ver⸗ handlungen zu führen. Die ſechs Mächtevertreter beſchloſſen ſodann, dem Vorſitzenden des Organt⸗ ſationsausſchuſſes die Einſchaltung der Erſatzbanken⸗ gruppe mitzuteilen und um die Fortſetzung der Ar⸗ beit innerhalb dieſes Ausſchuſſes zu erſuchen. Die Juriſten ſind beauftragt, mit den hier weilenden Vertretern der ſchweizeriſchen Regierung die Ver⸗ handlungen weiterzuführen und das Schlußprotokoll vorzubereiten.„Es bleibt noch die Mobiliſie⸗ rungsfrage und die der Sanktionen zu er⸗ ledigen, ſo teilte uns Dr. Curtius mit. Ein Teil der Sanktivnsformel wird im Schlußprotokoll, der andere im Anhang zum Schlußprotokoll aufgenom⸗ men werden. Die Veröffentlichung der Sanktions⸗ formel erfolgt Mittwoch abend. Wir ſind ent⸗ ſchloſſen, trotz des Zwiſchenfalles Schacht die Konferenz zu einem guten Ende zu führen. Ende der Woche wird die Unterzeichnung des Schlußprotokolls der zweiten Haager Konferenz ſtattfinden.“ Die Franzoſen erzählen daß es in der Sitzung des Organiſationsausſchuſſes zu einem heftigen Zuſammenſtoß z wb ⸗ ſchen Dr. Schacht und dem Gouverneur der Baneque de France, Moreau, kam Moreau ſtellte an Schacht die Frage, weshalb er in Baden⸗Baden ſeine Abneigung gegen die Beteilt⸗ gung der Reichsbank nicht offen ausgeſprochen habe. Schacht entgegnete ſehr brüsk, er fühle ſich nicht ver⸗ pflichtet, auf dieſe Frage zu antworten, worauf Mo⸗ reau ironiſch erwiderte:„Herr Schacht, Sie bleiben uns ein Rätſel“. Dr. Schacht ergänzte ſeinen Brief durch münd⸗ liche Erklärungen vorwiegend politiſchen Charakters. Von zuverläſſiger Seite erfahre ich folgendes: Derjenige Teil der Sankttonsformel, der ſich auf die Eventualität einer Zerreißung des Poung⸗ plans durch Deutſchland bezieht, beruht auf dem Gedanken, daß ſich in dieſem Falle Deutſchland und Frankreich ihre individuelle Handlungsfreiheit vor⸗ behalten. Die Tatſache der Zerreißung ſelbſt kann aber nur durch den Haager Schiedsgerichtshof feſt⸗ geſtellt werden. wolle. Die moraliſche Belaſtung, die durch Frank⸗ reichs Sanktionsforderungen für das deutſche Volk geſchaffen worden ſei, bezeichnete Dr. Schacht als ſehr ſchwer.“ Miniſterpräſident Tarbien ging nach bieſen Auslaſſungen gewiſſermaßen zur Tagesordnung über und gab ſeinen Preſſeleuten die Verſicherung, er werde mit Dr. Curtius ſchon ins Reine kommen. Ueber das Ergebnis der geſtrigen Sitzung der ſechs einladenden Mächte machte Tardien die Mitteilung:„Die Arbeiten des Nachmittags waren ſehr erfolgreich. In der Frage des Zahlungsaufſchubs für Deutſchland wurde eine endgültige Vereinbarung ge⸗ troffen. Die Zahlungstermine wurden in der Weiſe geregelt, daß die Beträge des Reiches am 15., die der Reichsbahn am 30. jeden Monats überwieſen werden ſollen. Nachdem England ſeine weitgehen⸗ den Forderungen hinſichtlich des negativen Pfand⸗ rechts zurückgenommen hatte, konnte auch in dieſem Punkt eine Verſtändigung mit Deutſchland erzielt werden. Ueber Abänderungen im neuen Reichsbahngeſetz wird man in Briefwechſel treten. Der einzige offene Punkt bleibt noch die Mobiliſierungsfrage. Miniſter Chéron wird hierüber mit Herrn Moldenhauer Beſprechungen führen. Die Ar⸗ beiten werden alſo ſpäteſtens Freitag vollſtändig erledigt ſein.“ Herr Tardieu reiſte geſtern abend mit Miniſter Loucheur nach Paris ab und wird Mittwoch vor⸗ mittag wieder an den Haager Beratungen teil⸗ nehmen. Dr. Curtius teilte der Preſſe mit, daß die Reichskredittgeſellſchaft und die Preu⸗ ßiſche Seehandlung wahrſcheinlich der Gruppe derjenigen Privatbanken beitreten werden, die ſich an der Aufbringüng der deutſchen Einzahlung in die Reparationsbank beteiligen ſollen, ee 8 mmm Neue Maunheimer Zeitung[Mitt 14. Januar 1930 politiſche ſich dab gende haltene ſich an der K der paratic etetligen, wenn plan in ſeiner urſprünglich werde und wenn nicht gleichzeiti führung de dingungen e hachts an sbank iſt nicht berechti talen aus eine Reihe illt würde. Zu 0 gehört, was England betrifft, der Verzie die Sequeſtrierung deutſchen tu ms, u was Frankreich betrifft, di aller milité en und politiſchen e anktto 1 Tardieu der Vermutung Ausdruck gab, 2 achts nicht die einmütige grief Dr. e 3 nung des Reichsbankdirektoriut den habe, wandte er ſich an Dr. C Frage, ob die deutſche Regierung die Einm Dr. Schachts in politiſche Angelegenheiten billigen könnte. Curtius entgegnete, daß der Reichsbank⸗ präſident nicht befugt ſei, ſich in dieſe J einzumiſchen. Es wurde ſodann über die Möglichkeit einer Be⸗ teiligung von Privatbanken geſprochen. Der Italiener Pirelli äußerte ernſte Zweifel über Q ragen die Durchführung einer ſolchen Beteiligung und auch Schatzkanzler Snowden bekundete wenig Sympathie für die Ausſchaltung der Reichs ⸗ bank. Nach längerer Debatte ſtellte Miniſterpräſident Tarbſeu feſt, daß dies eine Angelegenheit ſei, die die Deutſchen untereinander zu regeln hätten. Vorſicht vor Pariſer Spitzfindigkeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Januar. Der Entſcheidung über die ſog. Sanktionsklauſel ſieht man in hieſigen politiſchen Kreiſen nicht ohne Beſorgnis entgegen. Man nimmt hier an, daß vor Die Pariſer Preſſe über Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 14. Januar. Seit der Uebergabe des Memorandums Schachts an die Reichsregierung ſah man in Paris eine Intervention des Reichsbankpräſidenten im Haag Dr. vorgus und deshalb, wird heute ſeine Weigerung, die Reichsbank an der Zeichnung des Kapitals für die Reparationsbank zu beteiligen, verhältnismäßig ruhig kommentiert, ja der„Matin“ erblickt in die⸗ ſer Haltung für die Haager Konferenz ſogar einen Vorteil inſofern, als es jetzt möglich ſein wird, den Abſzeß auszudrücken, an dem bisher die Verhand⸗ lungen gelitten hätten. 5 Der Terror, den Dr. Schacht aus der Ferne aus⸗ geübt habe, habe einen ungeſunden Einfluß auf alle Delega⸗ tionen gehabt.„Dr. Schacht kam, ſah und, im Gegen⸗ ſatz zu Cäſar, hat er noch nicht geſiegt“, meint der „Matin“. Das Blatt weiſt darauf hin, daß Dr. Schacht die Verſicherung gegeben habe, keinen Druck auf die anderen Finanzinſtitute auszuüben, um ſie an der Subſkription zu verhindern. Dr. Schacht habe ſogar in paradoxer Weiſe, die zeige, daß die von ihm bezogene Stellung gewichtig und ein wenig lächerlich ſei, erklärt, die Reichsbank ſei bereit, alle übrigen vom Organiſgttonsausſchuß der Zahlungs⸗ bank vorgeſehenen Funktionen und Aufgaben zu Übernehmen. So habe die Reichsbank Pflichten, aber keine Beteiligung am Gewinn. Heute müßte die Land⸗ wirtſchaft für Kredite 1875, die Induſtrie 11, 1213 Zinſen bezahlen. Dieſe Situation würde man alſo durch die Vermittlung anderer Banken wandeln. Entweder werde dieſes Syſtem die Ohnmacht des Reichs bankpräſidenten zeigen, da die Dinge ohne ihn vonſtatten gehen, oder aber wenn er ſchmolle und Schwierigkeiten machen wollte, würde ſich ganz Deutſchland gegen ihn erheben und ihm vorwerfen, das Land in eine gefährliche wirtſchaftliche und finanzielle Kriſe gebracht zu haben. „Die Stellung Schachts iſt unhaltbar, meint der „Matin“, und wir glauben nicht, daß er ſich auf ſeinen Standpunkt verſteift. Sein geſtriger Aus⸗ fall iſt nur eine erſte Kundgebung, die gewiſſermaßen protokollmäßig war.“ „Petit Pariſien“ bemerkt:„So ſchwerwie⸗ gend der Zwiſchenfall auch iſt, ſo darf er doch nicht tragiſch genommen werden. In Wirklichkeit han⸗ delt es ſich um eine rein deutſche Angelegenheit, bei der die Reichsregierung und der Reichsbankpräſi⸗ dent ſich einander gegenüberſtehen. Sie muß von den Deutſchen allein geregelt werden. Die Gläubiger⸗ mächte haben ſich in keiner Weiſe hineinzumengen. Es liegt beim Berliner Kabinett, Mittel zu ſuchen, um tzunächſt dieſe durch Dr. Schachts Terror geſchaffene große Schwierigkeit zu beſeitigen. Dieſe Schwierig⸗ keit hat die Reichsregierung ſicherlich ſchon lange vorausgeſehen und ſie dürfte bereits gewiſſe Vor⸗ ſichtsmaßregeln getroffen haben. Wenn es an⸗ ders wäre, hätten ihre Vertreter im Haag nur eine Komödie geſpielt. Geſtern und vorgeſtern hatte man den beſtimmten Eindruck, daß ſie von dem auf⸗ richtigen Wunſche beſeelt ſind, im Haag zu einem Ziel zu kommen und vorläufig hat man nicht das Recht, an ihrem guten Willen zu zweifeln. Es ſcheint, daß man in der Sanktionsfrage vor einer Einigung ſteht und demnach beurteilt man die Situation in Paris ſehr zuverfichtlich und beſtätigt, daß die Haager Konferenz ihren deutlichen e 1 Willen an den Tag gelegt hat, den von Dr. Schacht geſchaffenen Zwiſchenfall zu überleben.“ ſpäterer dung 2„wird ſich er weite. g des man der nach 0 o chen“ Interpret wird könnte einen durch unter ei verſtehen— Formel vermi deutur che werden bunten . d liefern, an Deutſchlanbs zu „guten Willen“ i. nung hauer hat, wie ren gagger n Reichsetat dem in dop Geſtalt hat, en, Der Finanzm er, legen den g vorgelegen bekannt zu geb auch der Ka Wert darauf, ſich diesmal Ben f daß die Etats beratungen, ohnehin ſtark verzögert ha genommen werden, ſobald der Reichstag wieder beiſammen iſt. Wie es heißt, wird der Etat ſo aufgebaut ſein, daß das Reich keine neuen Schulden aufzuneh⸗ men braucht. Damit wäre den Forderungen des Reich b ſidenten je getan. 75 halb des Sanktionsproblems harren noch rei wichtige Fragen der Löſung: die des Zahlungs⸗ 3 Moratoriums. ie Einigung erhebliche Man muß immer noch mit der Möglichkeit eines bniſſes rechn voreilig, f ö bereits von einem erfo nferenz zu ſprechen. W über dem Berg. Erſt in Auf jeden Fall iſt es Dinge nicht bereinigt reichen Ausgang der ſind durchaus noch nicht den nächſten zwei bis drei Tagen wird ſich zeigen, ob eine Verſtändigung mit unſeren Verhandlungspart⸗ nern erreichbar iſt. n i eee Mas sant man n Nannen Was ſagt man in Verlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Januar. Die Bombe, die Schacht geſtern in Haag hat platzen laſſen, hat zunächſt einmal beim„Vor⸗ wärts“ ein Le Er findet, daß der Augen⸗ blick eine„kl und in dieſer prach 1 Regierung hätte eigentlich ſchon am 31. Dezember, als Herr Schacht den Bref an Herrn Reynaulds richtete, den Reichs⸗ bankpräſidenten,„bildlich“ geſprochen, in Schutz⸗ haft nehmen und„durch entſprechende Gegen⸗ maßnahmen unſchädlich machen müſſen“, aber keines⸗ wegs weiter mit ihm verhandeln dürfen. Die Literaten des„Vorwärts“ ſcheinen da mit 6 iſche Methoden icht ganz ſo weit, en auch ſonſt über die unbegrenzten ſowjetr nicht uſſiſchen Möglich⸗ leiten. Kurz und gut: Der„Vorwärts“ verlang jetzt gegenüber dem unbequemen Mann eine Politik Biegens oder Brechens. Schacht müßte ſofort nach Hauſe geſchickt werden. Dafür hätten die Sozialdemokraten in der Regierung zu ſorgen, ſonſt 4 könnten ſie die Verantwortung nicht weiter tragen. Aber auch aus der„Germania“ in einem Telegramm eines nach dem Haag entſand⸗ ten Auslandsredakteurs ertönt die gleiche Melodei. Die deutſche Oeffentlichkeit könne einen Zuſtand nicht weiter ertragen, der das Gegeneinander⸗ regieren autonomer Gewalten in Deutſch⸗ land verewige. Die Frage würde ſo oder ſo entſchie⸗ den werden müſſen, ob die deutſche Mehrheitsregie⸗ rung oder„der bis fetzt unabſetzbare“ Reichsbankprä⸗ ſident in Deutſchland politiſch den Ausſchlag gäben. Man verſteht bei all dieſer Entrüſtung eines nicht: Iſt es ein Verbrechen, wenn man gegen eine Ver⸗ böſerung und Verſchlechterung des Poungplans auf⸗ tritt? Hatte die Regierung, der die Auffaſſung des Herrn Schacht mindeſtens ſeit dem 31. Dezember be⸗ kannt war, keine Gelegenheit, ſich vorher mit dem Präſidenten der Reichsbank auseinander zu ſetzen? Ganz ſo einfach, wie dem Vertrauensmann der„Ger⸗ mania“ die Dinge in der Heimat ſich darſtellen, liegen ſie beiläufig nicht. Von einer„Mehrheitsregierung“ im Reich läßt ſich zur Zeit doch nur mit verſchiedenen Körnchen Salz ſprechen. Was die Parteien angeht, ſo gibt es bei der Volkspartei und auch bei den De⸗ mokraten Kreiſe, die das Vorgehen des Herrn Schacht nicht ohne Sympathie begleiten. Der Berliner„Börſencourier“ erſcheint ſogar ganz offen als Sachwalter Schachts auf dem Plan, indem er ausführt: Schacht hätte nicht ſo ſehr in feiner Eigenſchaft als Reichsbankpräſident gehandelt, ſondern vielmehr als erſter deutſcher Sachverſtändi⸗ ger in Paris, der für ſein Werk, den Noungplan, umſomehr verantwortlicher ſei, als vorher der zweite deutſche Sachverſtändige ſich wegen der ihm unge⸗ nügend erſcheinenden Reviſtonsklauſel aus Paris zurückgezogen hätte. Der„Börſencourier“ hält es im übrigen für ausgeſchloſſen, daß gegen den Willen der Reichsbank ſich eine andere Bankengruppe zur Ausführung des ſtark gewandelten Poungplans ſich betätigen könnte. Vermutlich hat die deutſche Delegation, als ſie geſtern, geſtützt auf den Abſchnitt 12 des Ppungplans, ihren Gegenvorſchlag machte, auch weniger an eine Bankengruppe als an die amtlichen Inſtitute, wie die Reichskreditgeſellſchaft oder die Preußiſche Seehandlung gedacht. 7 8 hrese Die Zahl der Arbeitsloſen zweiten des Jal ungefe graphiſche Meldung Die Kölner Induſt in ihrer geſtrigen? gen wieder zi Zur gegen aus, er gl ne! 1 jedenf in der l 5 51 li durchgeſetzt. ten N 0 ſie werden, wenn die öff Kaſſen aufhören, am Geldmarkt alles wegzuſchöp⸗ fen, was vorhanden ſei. Verhandlung brachte das Ende der nvernehmung. Der Angeklagte Bell Idee der Fäſchung hätte er an ſich nicht aber große Bedenken dagegen ge⸗ 1 Deutſchland geſchah, denn er habe erbindungen mit den Sowjets ge⸗ Zurückhaltung. Wenn die 2 klagten als hinſtellen zu können, dann würde er ſich gezwungen ſehen, die wirklichen gro⸗ 9 1 7 3 ßen Vorbilder und die entſprechende Beeinfluſſung in aller Oeffentlichkeit preis zugeben. Er möchte betonen, daß es ſich hier abſolut nicht um kleine Geſchäft here um ein Beiſpiel, das von Deutſchland gegeben worden ſei. Der gte Sadatieraſchwili verlas dann eine le e Erklärung, in der es u. a. heißt, weder Karumidſe noch er hätten die Beziehungen zu General Hoffmann als Schutzſchild ihrer Anklage⸗ ſache verwenden wollen. Sie hätten nichts anderes gewollt als den Sturz des Bolſchewismus zu er⸗ reichen in Verbindung mit dem Verſchwinden des Kommunismus in Deutſchland. Damit war die Vernehmung der Angeklagten be⸗ endet. Papierfabrikant Bedenk, der das Waſſer⸗ zeichenpapier geliefert hat, ſagte aus, daß anfänglich Bedenken beſtanden, Fälſchern in die Hände zu arbeiten. Der Auftrag ſei aber ausgeführt worden, eine türkiſch⸗p che Bank als Beſtellerin ein Beſatzungszwiſchenfall Wieder Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde in der Nacht zum 4. Januar der beim franzöſiſchen Proviantamt in Mainz beſchäftigte 26 Jahre alte Arbeiter Philipp Hofmann, als er ſich nachts um 1 Uhr auf dem Heimweg nach Gonſenheim befand, in der Nähe der Waggonfabrik von vier franzöſiſchen Soldaten überfallen. Die Soldaten gingen mitten auf der Straße und ließen den Deutſchen nicht vorbei. Einer ſchlug ihm mit der Fauſt ins Geſicht und beſchimpfte ihn„sale boche“. Das gleiche tat ein zweiter Soldat. Als Hofmann bemerkte, er werde ſich beim franzöſiſchen Offizier des Proviant⸗ amtes beſchweren, fielen die vier Franzoſen über ihn her, warfen ihn zu Boden, ſchlugen weiter auf ihn ein und traten ihm mit den Füßen gegen den Leib und auf den Kopf. Hofmann erlitt blutende Wunden und Beulen und mußte ſich in ärztliche Be⸗ handlung begeben. Die deutſchen Behörden haben bei dem franzöſi⸗ ſchen Diviſionskommandeur die nötigen Schritte unternommen. Letzte Meloͤungen Ein Raubüberfall Unter den Linden — Berlin, 13. Jan. An der Ecke Unter den Linden und Oberwallſtraße wurde heute mittag 1 Uhr ein Kaſſenbote der Zentralbank AG., der in einer Akten⸗ taſche etwa 1000 4 mit ſich führte, von einem Mann überfallen, der ihm die Taſche zu entreißen verſuchte. Der Bote ſetzte ſich zur Wehr und Paſſanten und ein Polizeipoſten eilten herzu. Hierauf lief der Räuber nach einem in der Nähe wartenden Wagen, an deſſen Steuer eine Dame ſaß. Der die Nummer J A 18472 tragende Wagen fuhr mit dem Manne in raſender Fahrt davon. Schneeballſchlacht mit tragiſchen Folgen — Berlin, 14. Jan. In Bexrlin⸗Niederſchöne⸗ weide bewarfen ſich Montagabend mehrere Chauf⸗ feure mit Schneebällen. Dabei wurde der 22jäh⸗ rige Chauffeur Richard Theuer von einem Schnee⸗ ball im Geſicht getroffen, ſodaß er an beiden A u⸗ gen ſchwer verletzt wurde. Er lief in geblen⸗ detem Zuſtande über den Straßendamm und wurde in dieſem Augenblick von einem La ſtkraft⸗ wagen überfahren. Der Verunglückte erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Eingeborenentumulte in Kapland — Carnavon(Kapland), 13. Jan. Jufolge Unzufriedenheit der Eingeborenen mit der ſtädtiſchen Verwaltung kam es im Rathaus zu Kundgebungen und ſchweren Zuſammenſtößen, bei denen der Bür⸗ germeiſter, mehrere weitere Europäer und eine An⸗ zahl Eingeborener verletzt wurden. Die Führer der durch Reden radikaler Agitatoren aufgehetzten Eingeborenen wurden verhaftet, doch gelang es dem 755* 0 72 Na! Nunffe etsgruppe Eberbach der Der u Volks⸗ vergangenen W̃ sabend eingelad kant Otto ger 2 der partei öffentli t ma 5 0 0 often und ni ET! die 11* iskontogeſe die W deutſche Volks 1 junger 2 e annheim, für die neue und Juſtizrat Schweizer⸗Eberbach über die Woh⸗ nungszwangswirtſchaft. Der Verlauf des Abends, der unter Leitung des Vo Dipl.⸗Ing. 1 ſitzenden Di Gütſchow ſtand, bedeutete einen erfreulichen Er⸗ folg für die D. B. P. Der Landtag tritt heute, wie wiederholt gemeldet, zu einer Voll⸗ ſitzung zuſammen. Im Anſchluß an die in der letzten Woche abgehaltenen Ausſchußſitzungen wird die 0 noch eine weſentliche Erweiterung nd noch nachträglich u. a. folgende en: Mündlicher Bericht und Bera⸗ tung über den Antrag des ſtizminiſters auf Ge⸗ Straf v olgung des Abg. zeige gegen Major Karlsruhe wegen Beleidigung des iche Berichte des Ausſchuſſes für die Deukſchrift des Miniſters reitungen bei den Vorbereitungen zur Landtagswahl) uſw. Ferner iſt noch die Be⸗ handlung einer Anzahl von Anträgen vorge⸗ ſehen, u. a. über die Verbreitung der Warenhäuſer, Verbot des Faſtnachtsunweſens, ſowie über die Zu⸗ ſammenlegung der Rheinſchiffahrbsgerichte und die Arbeitsverhältniſſe beim Schluchſeewerk. 2— 9e Ju erf — Sturmflut im Hamburger Hafen Telegraphiſche Meldung Hamburg, 13. Jan. 1 Hafen iſt eine Sturmflut aufe t erreichte gegen 2 Uhr nachmittag von 17 Fuß über Null. Ein 8 gen iſt bis zum Eintritt des Hoch⸗ um 3,30 Uhr zu erwarten. Im Hafen haben ſich mehrere Unfälle ereignet: So ſtieß der engliſche Dampfer„Dewsbury“ beim Einkommen zwiſchen dem Schiffsbauerhafen und dem Strandhafen mit einer Pfahlgruppe mit ſolcher Gewalt zuſammen, daß die Pfähle völlig abraſtert wurden. Bei Neumühlen ſtrandete infolge des ſchweren Seegangs die Fährdampferbarkaſſe. Erſt nach längeren Bemühungen gelang es einem Lotſen⸗ dampfer, die Beſatzung in Sicherheit zu bringen. Der griechiſche Dampfer„Alafia“ mußte Hamburg als Nothafen aufſuchen, da ein Teil ſeiner aus Holz heſtehenden Deckladung über Bord geſpülkt war. Der Dampfer hatte Schlagſeite von etwa 20 Grad und mußte von Cuxhaven mit Schlepperhilfe nach Hamburg bugſiert werden Die Brücken bei Blankenſee, Neumühlen und Teufelsbrück können wegen der Ueberflutungen nicht benutzt werden. 2 Sturmkataſtrophe in England 28 Todesopfer Telegraphiſche Meldung London, 13. Jan. Wie die Admiralität bekanntgibt, iſt 30 Meilen nordweſtlich von Queſſant der Kriegsmarineſchlep⸗ per St. Genny im Stur m geſunken. Nur fünf Mann der Beſatzung ſind gerettet worden, wäh⸗ rend die übrigen 0 ertrunken ſind. * England und der Kanal ſind während der Nacht und des Vormittags von außerordentlich ſchwerem Sturmwetter heimgeſucht worden. Außer der Kata⸗ ſtrophe des Marineſchleppers St. Genny werden weitere Unfälle in verſchiedenen Teilen des Landes gemeldet, bei denen acht perſonen umka men. Alle drahtloſen Stationen, außer Rugby, waren durch die ſchweren atmoſphäriſchen Störungen am Betrieb gehidert. Verwegener Raubüberfall — Beuthen, 14. Jan. Montag abend gegen 6 Uhr betraten fünf junge Leute den Kaſſenraum der Stadt⸗ ſparkaſſe in Roßberg, zwangen die anweſenden Be⸗ amten mit vorgehaltenen Revolver n, ſich auf den Boden zu legen und raubten von einem Kaſſentiſch etwa 2000 Mark.— Einer der Räuber konnte als⸗ bald von Polizeibeamten geſtellt werden. Als er er⸗ kannte, daß ein Entkommen unmöglich war, tötete er ſich durch einen Kopfſchuß. Zwei andere Täter wurden in einem Hauseingang geſtellt. Sie warfen ihre Waffen weg, als ſie ſahen, daß die Be⸗ amten ſchußbereit waren. Die zwei Räuber, die wahrſcheinlich das geraubte Geld bei ſich haben, ſind noch flüchtig, doch ſind ihre Perſonalien bekannt. Brand auf dem Flugfeld — Newyork, 14. Jan. Auf dem Flugfeld von Wichita(Kanſas) wurden das Verwaltungsgebäude der Flugſchule und eine Halle mit elf Flugzeugen im Werte von etwa 90 000 Dollar durch einen Brand Haupträdelsführer zu entkommen. zerſtört. 5 1 1 5 5 1 1 Dienstag, den 14. Januar 1990 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 21 Städͤtiſche Nachrichten Die Reichsbahn will höflicher werden Seit langer Zeit iſt die deutſche Reichsbahn be⸗ müht, gute Beziehungen zu den Reiſenden, den ſo⸗ genannten„Dienſt am Kunden“, zu pflegen. Das Perſonal iſt wiederholt angewieſen worden, beim perſönlichen Umgang mit den Reiſenden Höflichkeit zu beobachten. Nun hat die Hauptverwaltung der deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft letzthin die Reichs⸗ bahnſtellen aufgefordert, daran mitzuarbeiten, daß auch aus allen Anſchlägen und Bekanntmachungen, mit denen ſich die Reichsbahn an ihre Kundſchaft wendet, ſoweit wie irgendmöglich ein gewinnender und damit für die Reichsbahn werbender Ton klin⸗ gen ſoll. Daher ſollen die in den Zügen, auf den Bahnhöfen und an ſonſtigen Stellen angebrachten Anſchläge, Anweiſungen und Verbotstafeln einer Nachprüfung in dieſer Hinſicht unterzogen werden. Man ſtrebt an, den Ausdruck„Verboten“, der im Geſchäftsverkehr unfreundlich klingt, nach Möglich⸗ keit zu vermeiden. Freilich wird dies nicht leicht ſein, da aus recht⸗ lichen Gründen oft ein beſtimmtes Verbot nötig iſt. Doch wird auch in ſolchen Fällen ver⸗ ſucht werden, das„verboten“ durch die meiſt weni⸗ ger ſchroffe Wendung„nicht geſtattet“ zu er⸗ ſetzen. Auch wird im Einzelfalle nachgeprüft, ob hierbei ein fachlicher knapper Ton oder eine längere, höflichere Wendung in den einzelnen Fällen vor⸗ zuziehen iſt, wobei Ausdrücke wie„Kein Eintritt“ oder„Es wird höflichſt gebeten, rechts an die Schal⸗ ter heranzutreten“ benutzt werden ſollen. Auch ſoll durch den Zuſatz des Wortes„Bitte“, z. B.„Bitte rechts gehen“ die erwünſchte Verbindlichkeit der An⸗ ſchrift hergeſtellt werden. Um unnötige Koſten zu vermeiden, ſoll die Aenderung der bisherigen An⸗ ſchläge allmählich gelegentlich von Ausbeſſerungen und Inſtandſetzungen vorgenommen werden. Schon letzt ſollen aber die Dienſtſtellen bei der Abfaſſung aller örtlichen oder auch nur vorübergehenden An⸗ ſchläge und Bekanntmachungen nach dieſen An⸗ regungen verfahren. Winterfuͤtterung Unſere Vögel wollen genau, wie bu, Menſch, einen Lohn für ihre Leiſtungen, die ſie während des Sommers vollbringen, wie du auch für deine Leiſtungen Lohn verlangſt. Darum, liebe Mit⸗ menſchen, jetzt iſt es Zeit, dieſen Lohn zu geben und zwar in Form von Naturalien, das heißt: Futter für unſere Vögel in der harten Winterszeit. Darum heraus aus der warmen Stube und getan, was zu tun iſt. Zur Winterfütterung unſerer Vögel möchte ich einige Worte zur Aufklärung an alle Tier⸗ und Vogelfreunde richten, damit eine wirkliche und rationelle Fütterung durchgeführt werden kann. Der Verein der Waldvogelliebhaher E. V. hat ſich die Aufgabe geſtellt, für eine richtige und durchgreifende Fütterung zu ſorgen. Er iſt gerne bereit, etwaige Stiftungen von Futtermitteln durch erprobte Mitglieder des Vereins an paſſenden und den Vögeln zugänglichen Stellen ausſtreuen zu laſſen und eventuell ſolche Futterſtellen zwecks Kon⸗ trolle in der Preſſe bekannt zu geben, damit ſich die edlen Spender von dem Verbleib ihrer Stiftungen überzeugen können. Darum helft dem Verein der Waldvogelliebhaber E. V. die ſchweren Sorgen tragen und ſpendet, was in Euren Kräften ſteht. Stif⸗ tungen und Gaben können bei Herrn Fritz Baue 77 Schuhmachermeiſter, I 3, 3, abgegeben werden. Fritz Klein. * * Feuerbeſtattungsſtatiſtik. Im Mannheimer Kre⸗ matorium haben im Jahre 1929 insgeſamt 664 Ein⸗ äſcherungen ſtattgefunden gegenüber 496 im Jahre 1928, alſo 168 d. i. etwa 34 v. H. mehr als im Vor⸗ jahre. Davon ſtammten 394 Perſonen(im Vorjahre 312) aus Mannheim, 70(48) aus Ludwigshafen, 104 (82) aus der übrigen Pfalz und 96(54) aus anderen Orten. Die Babeſaiſon beginnt! Am Sonntag konnte man im hieſigen Rheinſtrandbad eine Anzahl Wag⸗ hälſe beobachten, die den herrlichen Winterſonnentag zu einem Bade in den Fluten des Stromes benutz⸗ ten. Eine ſolche Vorverlegung der Badeſaiſon iſt gewiß nur abgehärteten Naturen zuträglich! s 2 2 Liljekronas letztes Konzert Von Selma Lagerlöf Menſchen, die lange miteinander gelebt haben, pflegen eine gewiſſe Fähigkeit zu haben, gegenſeitig ihre Gedanken zu leſen, Das merkt man alle Tage, und meiſtens erregt es gar kein Staunen. Nein, wie eigen, ſagt man nur, weißt du, daß ich gerade an ganz dasſelbe dachte, wovon du fetzt ſprichſt. Manchesmal erklärt man die Sache ſo, daß je⸗ mand, der dasſelbe Leben lebt und dieſelben Er⸗ fahrungen macht, auch leicht auf dieſelben Gedanken kommt, oder man meint auch, daß der andere unſere Anſichten und unſer Temperament kennt und ſo daraus ſchließen kann, was wir denken. Das eine oder das andere Mal merkt man doch, daß dieſe Erklärungsgründe nicht zureichen, ſo daß man ſich fragen muß, ob nicht jenes wunderliche Etwas, das man Gedankenübertragung nennt, hier im Spiele geweſen iſt. Von allen Menſchen, die mir begegnet ſind, hatte niemand eine ſolche Fähigkeit meine Gedanken zu leſen, wie meine alte Mutter. In den letzten zwanzig Jahren ihres Lebens, in denen ſie mein Heim zuerſt in Landskrona, dann in Falun und ſchließlich in Märbacka teilte, überraſchte ſtie mich zu wiederholten Malen dadurch, daß ſie Dinge ſagte, die verrieten daß ſie wußte, woran ich dachte, wenn ich ſo einherging. Aber es gelang mir immer, irgendeine natürliche Erklärung zu finden, und die meiſten dieſer kleinen Erlebniſſe ſind jetzt in Ver⸗ geſſenheit geraten. Ich kann aber ein kleines Beiſpiel dieſer Art „brahtloſer Telegraphie“ anführen, das mir ſo merk⸗ würdig vorkam, daß es in der Erinnerung bewahrt blieb. Im Jahre 1895 kündigte ich meine Stellung in der Schule in Landskrona, und es ſtand mir alſo frei, mich niederzulaſſen, wo es mir beliebte, aber ich blieb noch ein paar Jahre dort wohnen, weil ich mich in der ſchönen Stadt am Sund wohlfühlte und eigentlich nicht recht wußte, wo ich mich ſonſt an⸗ ſüſſig machen ſollte. Geſtern abend gegen 711 Uhr wurden in der Seckenheimer Anlage gegenüber dem Schlachthof zwei Frauen von drei Männern Hberfallen, blutig ge⸗ ſchlagen und ihrer Aktentaſche beraubt. Ueber den Ueberfall ſchreibt uns ein Augenzeuge: Ich fuhr geſtern abend kurz nach 11 Uhr vom Stadion mit der Linie 10 Richtung Stadt. Bei der Halteſtelle am Schlachthof hörte ich auf der Straße plötzlich Hilferufe. Ich ſprang aus dem Wagen und ſah an der Halteſtelle zwei blutüberſtrömte Frauen ſtehen und um Hilfe rufen. Mit einem Arzt, der gleichfalls aus der Elektriſchen ſprang, brachten wir die beiden Frauen nach einem Privat⸗ haus bei der Halteſtelle. Dort ſtellte der Arzt feſt, daß die ältere Frau, die Mutter, wie ſich ſpäter herausſtellte, anſcheinend eine ſtarke Schlag⸗ verletzung auf der rechten Kopfſeite hatte und ſehr heftig blutete. Die Tochter hatte eine Schlagverletzung an der Stirn. Beide Frauen hielten ſich äußerſt tapfer. Der Arzt legte einen Notverband an und ließ die Ueberfallenen nach dem Krankenhaus bringen. Der Polizei muß man die volle Aner⸗ kennung ausſprechen, denn das Ueberfall⸗ komman do war in der denkbar kürzeſten Zeit am Tatort und unternahm ſofort Streifen. Der Polizei machten die Frauen folgende Angaben: „Wir kamen aus unſerem Büro in der Secken⸗ heimer Anlage, ſtanden mit drei jungen Männern an der Halteſtelle— wo ſich übrigens eine helleuchtende Lampe befindet— und warteten auf die Elektrische. Plötzlich traten drei jüngere Burſchen auf uns zu und ſagten: Milternachtsmiſſion Wo ſind Matroſen, die ſich feig drein geben, Seh'n ſie im Meer ein ringend Menſchenleben? Mächtig wie Feuer wirkt das Wort: „Mann über Bord!“ Vor einigen Tagen ging ich im Dunkeln am Hafen entlang und kam zum Fluß hinunter. Unter dem Brückenbogen ſchlief ein Mann. Er hielt noch im Schlaf einen Zigarrenſtummel im Mund, der ſein einziges Beſitztum zu ſein ſchien. Ich ging am Fluß entlang bis zu den Anlagen. Auf einer Bank ſaß eine alte Frau, frierend, ſtöhnend und in ſich zuſammengekauert. Etwas weiter und tiefer in den Anlagen lag auf einer Bank ein Mann mit abge⸗ riſſenen Kleidern und ohne Kopfbedeckung. Mein Weg führte mich in das„Jungbuſchviertel“. Hier herrſchte noch überall lautes Treiben und Le⸗ ben. Aus den Kneipen dröhnten Orcheſtrions und Klaviere, die zum Tanz und Sang aufſpielten. Zwei Männer, die aus einem Lokal, gefolgt von einem jungen, zweifelhaften Weibe, kamen, hatten ſchein⸗ bar eine Prügelei gehabt. Sie hatten Kratzwunden im Geſicht und der eine blutete an den Händen. Sie waren ſcheinbar durch ihre Verletzungen zur Be⸗ ſinnung gekommen. Nur die Frau konnte ſich nicht beruhigen. Eine Kaskade von Schimpfworten ſchickte ſie hinter ihnen her. Ihre Friſur hat ſich gelöſt, ihre Bluſe iſt zerriſſen und fällt langſam herunter. Sie ſieht aus wie eine Furie, als ſie dem einen der beiden Männer mit der Fauſt ins Geſicht fährt. Sie beruhigt ſich erſt, als ein Trupp Menſchen vor⸗ überzieht, die ein Mädchen von ungefähr 18 Jahren in ihrer Mitte zur nächſten Polizeiwache mehr tra⸗ gen als führen. Das arme Ding trieft von Waſſer. Wahrſcheinlich iſt ſie irgendwo vom Steg ins Waſſer geſprungen und gerettet worden. Dirnen jeden Alters ſtehen frierend an den Ecken oder unter den Torbögen und lauern. Ein altes, vergrämtes und halb verhungertes Mütterchen ſchleicht mit einem Körbchen, das ihre armſelige Ware birgt, die ſie in den Kneipen zu verkaufen pflegt, von Lokal zu Lokal. Ein zerlumpt gekleide⸗ in neuer Raubüberfall Zwei Frauen in der Seckenheimer Anlage gegenüber dem Schlachthof überfallen und blutig geſchlagen-Die Altentaſche geraubt „Hände hoch, Geld her!“ Der eine nannte die Frau ſogar beim Namen. Ich bekam gleich darauf einen Schlag über den Kopf und meine Tochter Schläge auf Stirne und Naſe. Meine Tochter konnte als Abwehr dem einen Angreifer einen Schlag in das Geſicht verſetzen. Ihr ent⸗ riſſen ſie die Aktentaſche, in der ſich Geſchäfts⸗ bücher, Schlüffel und ungefähr 100 Mark Bargeld befanden, und ergriffen die Flucht, von unſerem Buchhalter verfolgt.“ Eine genauere Beſchreibung der Täter konnten die beiden Frauen nicht geben, da ſich der ganze Vor⸗ fall blitzſchnell abſpielte. Die verſchiedenen Autos, die die Ueberfallſtelle paſſierten, hielten trotz lauter Zurufe nicht an. So viel Hilfsbereitſchaft müßte man doch von jedem Menſchen verlangen können, daß er auf derartig laute Anrufe hin ſein Auto anhält und nachfragt, was geſchehen iſt. Wären die Ver⸗ letzungen der überfallenen Frauen ernſterer Natur geweſen, ſo hätte jede Minute für die Erhaltung ihres Lebens koſtbar ſein können. Im Ernſtfalle ſind auch ſicher dieſe Autofahrer für Hilfe dankbar. Die Unſicherheit nimmt wie überall auch in Mannheim z u. Die Polizei muß beſonders die entlegeneren Gegenden öfters mit Streifen begehen, Verhindern kann die beſte Polizei derartige Ueber⸗ fälle nicht, wie man gerade wieder aus dieſem Ueber⸗ fall erſehen muß, der ſich doch direkt unter der Laterne einer Halteſtelle in Gegenwart von drei Männern abſpielte. Wäre es nicht möglich, dem Triebwagen der Straßenbahn etwas Verbands⸗ zeug mitzugeben? Gerade geſtern nacht machte ſich das Fehlen von Verbandsſtoffen unangenehm be⸗ ter Krüppel, der mit Poſtkarten oder ähnlichen Dingen handelt, ſtolpert betrunken aus einer Wirt⸗ Im Frühling 1897 war meine Mutter fortgefah⸗ ren, um meine Schweſter zu beſuchen, die in Falun wohnte, und ich ging allein in Landskrona herum. Da geſchah es eines Nachmittags, daß ich zu über⸗ legen begann, ob ich nicht nach Falun ziehen ſollte. Da hatte ich meine Schweſter und meinen Schwager und deren Kinder. Es war das Einfachſte und Natürlichſte, daß ich mich in der Nähe dieſer meiner Angehörigen niederließ. Es würde nicht nur für mich gut ſein, ſondern vor allem auch für meine alte Mutter. Ich erwog lange die Gründe für und wider, doch ehe der Tag zur Neige gegangen war, war mein Entſchluß gefaßt. Am ſelben Abend ſetzte ich mich hin und ſchrieb an meine Mutter, um ihr meinen Vorſchlag auseinanderzuſetzen. Dies alles war durchaus nichts Bemerkenswer⸗ tes. Aber das Wunderliche war ein Brief, den ich zwei Tage ſpäter aus Falun bekam. Mein Schrei⸗ ben war noch nicht angelangt, als dieſer Brief ab⸗ ging, trotzdem bekam ich bereits Antwort auf das, was ich geſchrieben hatte. Der Brief meiner Mut⸗ ter begann nämlich ſo: „Wir haben heute abend dageſeſſen, Gerda und ich, und darüber geſprochen, wie hübſch es wäre, wenn du hierher nach Falun ziehen wollteſt.“ Sie ſchrieb dann noch Seite um Seite weiter, um mich zu überzeugen, daß ich nichts Beſſeres tun könnte, als nach dieſer Stadt zu überſiedeln. Ich konnte mir ausrechnen, daß meine Mutter und meine Schweſter zu gleicher Zeit beiſammen⸗ geſeſſen und von meinem Umzug nach Falun ge⸗ ſprochen hatten, in der ich an dieſelbe Sache gedacht hatte, und daß unſere Briefe am gleichen Abend ge⸗ ſchrieben worden waren. Es ſſt ja immerhin möglich, daß das alles ein gewöhnliches Zuſͤmmentreffen geweſen ſein kann, aber man muß doch zugeben, daß es etwas recht Seltſames war, dieſer gleichzeitig aufgetauchte Ge⸗ danken und die zwei Briefe. Hier noch ein Beispiel. Der Fall trug ſich um vieles ſpäter zu, im Herbſt 1911, als wir ſchon nach Märbacka gezogen waren. merkbar.—— ſchaft und fällt bald über einen kleinen Knirps von Jungen, der fröſtelnd und naß am Hauſe ſteht und Streichhölzer zu verkaufen ſucht. Mein Weg führt mich in das vornehmere Viertel der Stadt. Blendende Lichtfülle überall, die Lokale beſetzt mit fröhlichen Menſchen. Aus allen Kinos ſtrömen zufriedene Männer, in Pelze gehüllte Frauen. Die Bahnen ſind voll beſetzt mit Theater⸗ gäſten, Autos fahren vornehme Menſchen in ihre Villen. Ueberall Ordnung, Wohlleben, gut geklei⸗ dete Leute, die achtlos an dem ſtill bettelnden, alten Mann vorübergehen, der dort vor einem taghell er⸗ leuchteten Kaffee ſteht. Dieſe Zeilen haben die Aufgabe, die Bürger der Stadt einmal aufzurütteln und ihnen die. Nöte der Nacht zu zeigen. Sobald die Dämmerung anbricht, und das Millionenheer der beruflich Tätigen ſeinen Wohn⸗ ſtätten zuſtrebt oder ſich anſchickt, ſeinen Paſſionen nachzugehen, ſchleicht den Außenſtehenden der Geſell⸗ ſchaft ein nagendes Geſpenſt in die Seele, die Angſt vor der Nacht! Was es für einen aus normaler Bahn geſchleuderten, herabgekommenen, um die pri⸗ mitipſten Bedürfniſſe des Daſeins verzweifelt rin⸗ genden Großſtadtmenſchen bedeutet, eine Nacht ohne Obdach zu bleiben, vermag nur der zu beurteilen, den einmal das große Unglück traf, in gleicher Si⸗ tuation geweſen zu ſein. Es iſt natürlich etwas ganz anderes, wenn der in geordneten Verhältniſſen le⸗ bende Bürger gelegentlich aus irgendwelchen Moti⸗ ven eine Nacht durchwacht. Für ihn mag es unter Umſtänden ein intereſſantes Abenteuer ſein, manch⸗ mal ein Vergnügen, an das er nicht ungern zurück⸗ denkt, eine Abwechſlung, die die Köſtlichkeit des Be⸗ ſitzes einer gemütlichen, ruhigen Wohnung unter⸗ ſtreicht. Für den Geſtrandeten iſt es eine unbeſchreib⸗ liche phyſiſche und ſeeliſche Qual, die tagelang nach⸗ klingt, nur mühſelig überwunden wird und manchen vollends niederwirft. Man iſt im allgemeinen leicht geneigt, mit dem Begriff„Obdachlosſein“ zugleich auch jenen mit Schmutz, Ungeziefer, Laſter, Verbrechen, Ekel zu ver⸗ binden. Das trifft aber nicht immer zu. Meine Mutter war da ſchon hoch in den Acht⸗ zigern, ganz geſund, aber natürlich waren ihre Kör⸗ per⸗ und Geiſteskräfte in ſichtlicher Abnahme be⸗ griffen. Dieſen Herbſt war ich im Begriff einen Roman zu Ende zu führen, der den Tftel„Lilje⸗ kronas Heimat“ bekam; aber ihr etwas von dem Inhalt des Buches mitzuteilen, verbot ſich von ſelbſt. Es wäre zu anſtrengend für ſie geweſen, einer ſo langen Darſtellung zu folgen. Daß ich Tag und Nacht an einem Buche arbeitete, wußte ſie indeſſen ſehr gut. Sie fragte mich täglich, ob ich bald fertig ſei, und bedauerte mich, daß ich in einer ſolchen Hetzjagd leben mußte. Eines Nachmittags war ich jedoch zum letzten Kapitel gekommen. Ich ſchrieb, wie Liljekrona vor dem Fenſter ſeiner Geliebten Geige ſpielte, und ſchloß das Ganze mit Verlobung und Verſöhnung ab. Gleich nachdem ich die Feder von mir geworfen hatte, ging ich zu meiner Mutter hinein. Ich mußte ihr doch ſagen, daß das Buch fertig iſt, dachte ich. Das wird ſie freuen. Ste freute ſich auch über die Neuigkeit und be⸗ glückwünſchte mich, aber ſie hatte mir auch etwas zu erzählen. „Es iſt ſo hübſch heute abend,“ ſagte ſte.„Ein Spielmann hat hier vor dem Fenſter geſtanden und hat ſo ſchön geſpielt.“ Sie ſah wirklich ganz angeregt aus, hatte ein bißchen Farbe auf den Wangen und Leben im Blick. „Ein Spielmann iſt hier geweſen?“ fragte ich. „Ja gewiß,“ ſagte ſie, gleichſam erſtaunt, daß ich nichts gehört hatte.„Er ſtand gerade hier am Fenſter, lange Zeit. Weißt du, es war wirklich ſchön.“ Ich war unbeſchreiblich erſtaunt. In aller Eile Itef ich die Treppe zur Küche hinunter, um die Dienſtleute zu fragen, ob ein Spielmann an dieſem Nachmittag das Haus beſucht hatte. Aber nein, niemand war dageweſen. Es war nur eiwas, was die alte Frau ſich einbildete. War ſie in ihrem Stuhl eingeſchlummert und Die Geſtalten der Nacht ſetzen ſich aus allen möglichen Elementen zuſammen Bemitleidenswerte, Erwerbsloſe, entwurzelte Ven treter des Mittelſtandes, Angeſtellte, Beamte, Schau⸗ ſpieler, Dirnen, Altersſchwache, Kinder, Betrunkene uſw. Alle Nationen, Religionen, Klaſſen ſind hier vertreten, die verſchiedenartigſten Individuen. Und wer kümmert ſich um dieſe Nachtgeſtalten? Wer ſteht ihnen zur Seite? Wer ſpeiſt und tränkt ſie? Wer gibt ihnen Obdach, Troſt, Rat, Hilfe? Wer kennt die Nöte unter den Dirnen, den Leuten, die im kalten, zugigen Haustor, unter Brücken, auf den Bänken der Anlagen ſchlafend Wer kennt das Elend unter den Kindern, den alten Leuten, die in der Nacht betteln müſſen und nirgends Unterſchlupf, Obdach haben? Wer weiß etwas von den Menſchen, die gebildet, aber durch Unglück heruntergekommen ſind und mit naſſen Füßen, frierend und hungrig herumlungern oder in der offenen Laube eines Gartens heimlich Zuflucht ſuchen?„Mann über Bord“— man ſollte doch häufiger an dieſes Wort mahnen und denken! In allen Großſtädten hat man die ſegensreiche Ein⸗ richtung der Mitternachtsmiſſion getroffen und ſammelt die Geſtalten der Nacht irgendwo, ſpeiſt ſie, wärmt ſie und gibt ihnen eine Schlafgelegenheit, ordnet ihre Verhältniſſe, greift rettend ein in ihre Nöte. Nicht Worte nur, nein Taten hat man für ſte übrig. Wo iſt ſo etwas in unſerer Stadt? Wo finden ſich Menſchen, die Mut und Kraft, Geduld und guten Willen haben, dieſen Aermſten der Armen, dieſe elen⸗ den Nachtgeſtalten tatkräftig zu retten, ohne Anſehen der Perſon und ihrer Religion? Wo findet ſich ein Menſch, der bereit iſt, die, die hier helfend eingreifen wollen, zu ſammeln und zuſammenzuführen zu einer „Mitternachtsmiſſion in Mannheim und Ludwigshafend“ Jugend in der Straßenbahn Hilfreiche Jugend, rückſichtsloſe Jugend? Jeber iſt anders. Da ſtieg dieſer Tage ein alter Herr ein an der Friedrichsbrücke, um mit Linie 8 nordwärts weiter zu fahren. Er trug einen größeren Ruckſack mit Inhalt und einen Korb. Es war zu ſehen, daß er weit her kam und müde war. Doch, o weh— es war gerade ein Uhr, der Wagen war beſetzt mit Schulbuben, zumeiſt älteren Jahrgangs. Der Alte bekam Stehplatz an der vorderen Wagentür; er ſchaute ſich ſehnſüchtig nach einem Sitzplatz um. Im erſten Abteil ſaß ein Herr, der die Not des Alten er⸗ kannte. Dieſer ſagte zu dem Schüler neben ſich: „Hör mal, es wäre ganz ſchön, wenn du aufſtehen und dem alten Herrn hier Platz machen würdeſt“. Der aber rührte ſich nicht. Aber ein anderer auf der zweiten Bank hat etwas gemerkt und rührte ſich. Er ſtand auf, trat wortlos gegen den Alten vor; aus ſeinem Blick war zu leſen: Komm her, müder Alter, ich habe für Dich den Platz freigemacht, ſetze Dich. So geſchah es. Die Fahrt ging wortlos weiter. Am Luzenberg ſchickte ſich als erſter der alte Herr an zum Aits⸗ ſteigen. Er hängte ſeinen Ruckſack über die Schulter, nahm ſeinen Korb zur Hand. Jetzt griff er in den Korb und holte etwas heraus. Zu dem Jungen, der ihm Platz gemacht hatte, gewandt, ſagte er:„Du biſt doch der Junge, der mir Platz gemacht hat“ und gab ihm etwas in die Hand. Es war ein Blumen⸗ ſtöckchen, klein, zierlich,— es war ein Vergiß⸗ meinnicht. Der Alte ſtieg ſchweigend aus. Es war zu ſehen: Er war nicht nur alt, er war auch krank, denn er war nicht mehr feſt auf den Beinen. tt. Schluß des redaktionellen Teils ,,, anſlauin- BASTULLEN ach Zur Desinfektion der eee eee in ihr Bewußtſein geſchlichen und ſo zum letzten Male vor ſeinem alten Löpdala ein Konzert ge⸗ geben hatte? (Autoriſierte Ueberſetzung von Marie Franzos.) e Schloßmuſenm Mannheim. Die Ausſtellung: Deutſche Minneſänger(Bilder der Maneſſe⸗ handſchrift) wird Ende dieſer Woche geſchloſ⸗ ſen. Am nächſten Sonntag eröffnet das Schloß⸗ muſeum eine weitere Sonde rausſtellung: Meiſterwerke der Buchmalerei. Dieſe um⸗ fangreiche Ausſtellung findet in den neuen Räumen des Schloßmuſeums ſtatt. 5 Die Violetta von heute. Das Nationaltheater teilt mit: Für die heute ſtattfindende erſte Wieder⸗ holung von Verdis„Travigta“ hat ſich an Stelle der erkrankten Marie Theres Heindl Sophie Karſt bereit erklärt, die Partie der Violetta zu über⸗ nehmen. 5 2 Was der Deutſche Theaterverein in Schanghaf ſpielt. Wenn man hört, daß in der ganzen Spielzeit 1928—29 vom Deutſchen Theaterverein in Schanghai nur fünf Vorſtellungen veranſtaltet werden konnten, ſo kann man ſich denken, welche Wichtigkeit einer ſol⸗ chen Aufführung beigemeſſen wird. Die neue Spiel⸗ zeit wurde am 30. Oktober 1929 eingeleitet durch Fodors Luſtſpiel„Arm wie eine Kirchen ⸗ maus“. Die für Anfang Dezember angeſetzte 25. Auf⸗ führung wurde als Feſtvorſtellung mit folgendem Programm angezeigt:„Vorſpiel auf dem Theater“ aus„Fauſt“, Der Tor und der Tod“ von Hugo v. Hofmannsthal, und„Der zer⸗ brochene Krug“, deſſen Aufführung ſchon anläß⸗ lich Heinrich v. Kleiſts 150. Geburtstag geplant war, aber wegen Beſetzungsſchwierigkeiten damals unter⸗ bleiben mußte.— Für die weitere Spielzeit iſt, wie in der„Oſtaſiatiſchen Rundſchau“ berichtet wird, das Programm noch nicht feſtgelegt. In Ausſicht genom⸗ men ſind gegebenenfalls: Perlen komödie“ von Bruno Frank,„Schöne Seelen“, ein Luſtſpiel von hatte geträumt, oder war es der Spielmann in meinem Buch, der große Geiger Lilfekrona, der ſich * Felix Salten, Weekend im Paradies“ und anderes. 4. Seite. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 14. Januar 1930 Veranſtaltungen Die Bürgergeſellſchaft„Casino“ in Neckarau tritt nur ſelten in die Oeffentlichkeit, aber wenn ſie ihre Getreuen ruft, ſo weiß ſie immer etwas zu bieten, das dem guten Geſchmack Rechnung trägt. So barf die Vereins⸗ leftung den am Samstag im volbeſetztem„Lammſaal“ aus Anlaß des 49. Stiftungsfeſtes veranſtalteten u n⸗ texrhaltungsabend als einen wohlgelungenen ver⸗ buchen. Die Vortragsfolge war im Cabaretſtil aufgebaut, n flotter Abwicklung ſich Willy Mayer, der ſich bereit und mit Routine in den Dienſt der Sache ſtellte, 5 Anſager und Verbreiter verſchiedener humoriſtiſch ein⸗ geſtellter Intimitäten ein nicht zu unterſchätzendes Ver⸗ dienſt erworben hat. Nach einem Orcheſtervortrag der Kapelle Roßnagel zunächſt der Vorſitzende Adolf Volker in der ihm eigenen herzlichen Weiſe Begrüßungsworte und bezeichnete den Abend als einen guten Auftakt zu dem im kommenden Jahre zu feiernden 50. Stiftungsfeſt der Kaſinogeſellſchaft, das in einem würdigen Rahmen gekleidet werden ſoll. Da⸗ zu bedarf es der Mitwirkung aller Mitglieder in treuem ſchon ſo oft bewieſenen Zuſammenhalt. Dann ſang Lotte Duckweil mit ihrer gut geſchulten Sopranſtimme ton⸗ rein und in vornehmer Ausſprache, Lieder aus dem klin⸗ genden, ſingenden Wien:„Da draußen in der Wachau“ von Ernſt Arnold und„Du ſollſt der Kaiſer meiner Seele ſein“ von Robert Stolz. Die Zuhörerſchaft ſpendete ihrem Ver⸗ eiusmitglied wohlverdienten Beifall für die prächtigen Gaben. 16 Damen des befreundeten Turnverein Jahn zeigten durch ſtreng disziplinierte„Freiübungen“ die Kraft und Schönheit der Körperpflege, und führten dann ſpäter noch drei„Volksreigen“ mit Geſang graziös und präzis aus, ſodaß es auch ihnen am Dank der Zuſchauer nicht fehlte. Jun dem folgenden„Auftrittsterzett“ aus dem Drei⸗ mäderlhaus“ hatten ſich die Damen Käthe Schandin⸗ Haberacker, Paula Kämpf und Bertel Käſer als Hannerl, Haidel, Hederl mit ihren wohlklingenden friſchen Stimmen und in ihren feſchen Koſtümen eine dankbare Aufgabe geſtellt. Sie ſpielten geſanglich und in Mimik ſo vortrefflich, daß ſie ſich zu einer Wiederholung verſtehen mußten. Als gewandter Begleiter waltete am Flügel Hauptlehrer Karl Notz ſeines Amtes. Mitglied Peter Remp, von Lotte Luckweit ſorg⸗ ſam begleitet, ſang das alte dankbare Lied„Tom der Neimer“ von Ibwe mit ſeinem wohlklingenden Tenor. Otto Getroſt trat mit ſeinem vierjährigen Söhnchen als Jongleur und Zimmerakrobat mit mehreren ſchwierigen Kunſtſtücken auf und erntete gleichfalls viel Dank. Als ge⸗ ſchickter„Zauberkünſtler“ hielt Mar Fußer dreiviertel Stunden lang das Publikum iu höchſter Spannung und brachte ſo manches intereſſante Stückchen, das man ihm gern nachmachen möchte; er erinnerte die älteren Leute lebhaft an Bellachini und durfte ſich reicher Anerkennung erfreuen. Den Schluß bildete ein„Rokokotanz“ in echten Kyoſtſtmen, meiſterhaft getanzt von den Damen Lotte Luckwell, Hilde Mechthilde und Martha Brunner, Elſe Vollſtäöt, Schlachter und Lydia Bertſch. Mit einem gemütlichen Tanzvergnügen fand der Abend ſeine Fortſetzung bis in die frühen Morgenſtunden. G. N. Die letzten Sarraſani⸗Vorſtellungen nahen! Jetzt wird es allmählich auch für die Säumigſten Zeit, ſich eine Karte zum Sarraſani⸗Gaſtſpiel zu beſorgen, denn unwiderruflich ſchließt der Winterbau am Sonntag, 26. Januar nach Schluß der Abendvorſtellung ſeine Pforten. Es iſt jetzt eigentlich die allerbeſte Zeit zum Beſuch der „Schönſten Schau zweier Welten“, da nunmehr, nachdem der erſte große Anſturm vorüber iſt, Karten in allen Preislagen und zu allen Vorſtellungen erhältlich ſind. Kommunale Chronik SHebbesheim, 19. Jan. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wulde die Verſteigerung des Bei⸗ fahrens von Schotter von Schriesheim hierher ge⸗ nehmigt.— Dem Geſuch der Dentiſtin Frau L. Münchgeſang um Zulaſſung zur Schulzahnpflege konnte nicht entſprochen werden.— Dem Geſuch der Arbeitsloſen um Gewährung einer Winterbei⸗ hilfe konnte angeſichts der ſchlechten Finanzlage nicht entſprochen werden. Kleine Mitteilungen In der Lambrechter Stadtratsſitzung hatten die Kommuniſten beantragt, für die Arbeits⸗ loſen Beihilfen zu bewilligen, und zwar 30 Mk. für die Verheirateten, 20 Mk. für die Ledigen und 5 Mk. für jedes Kind. Die Stadtverwaltung ließ erklären, daß Mittel in dem geforderten Ausmaße nicht vorhanden ſeien. Es wurde aber in Ausſicht geſtellt, von Fall zu Fall beſonders Bedürftigen mit Geldſpenden zu helfen und außerdem für Arbeits⸗ gelegenheit zu ſorgen. Dieſe Aufgabe hat Direktor Leyh in einem zu erfolgen habe, nter faljcher Flagge Ein überholtes Gutachten über die Mannheimer Vibliotheksverhältniſſe Unter dem ſcheinbar harmlos allgemeinen Titel„Die wiſſenſchaftliche Stadt ⸗ bibliothek“ iſt jüngſt ein Buch des Bibliotheks⸗ direktors Dr. Georg Leyh in Tübingen er⸗ ſchienen, das ſich in Wirklichkeit als ſchwerer An⸗ griff auf die Bibliotheksverhältniſſe der Stadt Mannheim erweiſt. Ohne in die Erörte⸗ rung gewiſſer Nebenumſtände, die mit der Veröffent⸗ lichung dieſer Schrift in Verbindung ſtehen, einzutre⸗ ten, ſei über Anlaß und Charakter dieſes Buches folgendes berichtet: Im Jahre 1926 hat die Mannheimer Stadt⸗ verwaltung den Direktor der Tübinger Uni⸗ verſitätsbibliothek Dr. Georg Leyh dazu aufgefor⸗ dert, ein Gutachten über„Zuſtand und Auf⸗ gaben der Städt. Schloßbücherei“ zu er⸗ ſtatten, um dadurch eine umfaſſende Reorganiſation⸗ des ſtädtiſchen Bibliotheksweſens vorzubereiten. ſehr ausführlichen Bericht erfüllt, in deſſen erſterem Teil er die damaligen Verhältniſſe der Städt. Schloß⸗ bücherei einer unumwundenen Kritik unterzogen hat, auf die er ſeine fachmänniſchen Vorſchläge zu deren Verbeſſerung aufbaute. In einem zweiten, noch weit umfänglicheren Teil ſetzte er in theoretiſch grundſätzlicher Weiſe die Frage der neuzeitlichen Entwicklung der wiſſenſchaftlichen Stadtbibliotheken auseinander. Seine Hauptforderungen zielten dahin, daß eine Zentraliſierung der wiſſenſchaftlichen Be⸗ ſtände der verſchtedenen Mannheimer Bibliotheken für deren Unterbringung ein neuer Bibliotheksbau— ein Bauprofekt von mehreren Millionen— zu erſtellen ſei. Daß ſich die Stadtverwaltung Mannheim in einer Not⸗ zeit wie der gegenwärtigen mit einer ſolch groß⸗ zügigen und koſtſpieligen Planung nicht befaſſen konnte, ſondern von vornherein dazu gezwungen war, die Raumfrage zunächſt in kleineren Aus⸗ maßen zu löſen, wird ihr kein Einſichtiger zum Vor⸗ wurf machen. Dies umſo weniger, als ſich im alten Bibliotheksbau ſelbſt durch Freimachung des ganzen Erdgeſchoſſes die Möglichkeit geboten hat, ein allen neuzeitlichen Anforderungen voll entſprechendes, auf lange Sicht ausreichendes, zudem bequem er⸗ weiterungsfähiges Magazin zu ſchaffen. In allem Sonſtigen hat die Stadtverwaltung unter Inan⸗ ſpruchnahme immer noch recht erheblicher Mittel aus den poſitiven Vorſchlägen des Leyh'ſchen Gut⸗ achtens die notwendigen Folgerungen gezogen. Es wurde eine neue, in ihrem Perſonalbeſtand erweiterte Verwaltung eingeſetzt. Durch eine be⸗ trächtliche Aufbeſſerung der Etatmittel konnte der Buch⸗ und Zeitſchriftenbeſtand aufs ſtattlichſte erwei⸗ tert und dank beſonderer Zuwendungen eine jetzt ſchon beinahe 3000 Bände umfaſſende Präſenz⸗ bibliothek geſchaſfen werden, welche dem Publi⸗ kum in einem eigenen, neuen Leſeſaal zugänglich iſt. Aus dem Lande Wieder ein Brand in Oftersheim Oftersheim, 13. Jan. In einem Holzſchuppen der Witwe Anna Wagner in der Wilhelmſtraße brach Samstag Nacht gegen 1 Uhr ein Brand aus, der auch auf den Schuppen des benachbarten, der ba⸗ diſchen Domänenverwaltung gehörigen Anweſen übergriff. Der nebenſtehende Schuppen des Förſters Pfiſterer wurde gleichfalls eingeäſchert. Der Ge⸗ bäudeſchaden beträgt etwa 260 /, der Fahrnisſchaden rund 1000 l. Es liegt zweifellos Brandſtiftung vor. Der Feuerwehr, die ſehr ſchnell zur Stelle war, gelang es, das Feuer innerhalb kurzer Zeit zu lö⸗ ſchen, ſo daß die benachbarten Wohnhäuſer und die in der Nähe ſtehende Dreſchhalle nicht gefährdet wur⸗ den. Hoffentlich gelingt es bald, den Brandſtifter zu faſſen, der in Oftersheim in den letzten Monaten wiederholt ſein ſchändliches Handwerk ausgeübt hat. Straßenraub * Karlsruhe, 13. Jan. Am Freitag abend erſtat⸗ tete ein Friſeur von hier auf der Polizeiwache die Die von Prof. Leyh geforderte Zentraliſie⸗ rung wurde in anſehnlichem Ausmaß bisher da⸗ durch verwirklicht, daß rund 10 000 Bände der Städt. Zentralbibliothek, über 7000 Bände der Harmonie⸗ bibliothek, 3000 Bände der alten Gymnaſialbibliothek (Sammlung Weickum) allein im Laufe des Jahres 1929 in die Verwaltung der Städt. Schloßbücherei überführt worden ſind. Des weiteren wurde der geſamte Buchbeſtand von 96000 Bänden durch⸗ geordnet und neuaufgeſtellt, deren„in⸗ ſtruktivns“gemäße Katalogiſierung planvoll vorwärts ſchreitet. Schließlich wurde durch den Anſchluß der Schloßbücherei an den„Allgemeinen Leihverkehr der deutſchen Bibliotheken“, ſowie durch die Beſchaffung aller bibliothekariſchen Hilfsmittel dafür Sorge getragen, auch den inneren Be⸗ trieb des Inſtitutes nach neuzeitlichen Grund⸗ ſätzen auszugeſtalten: Maßnahmen, deren Nutzungs⸗ wert in einer Verzehnfachung der Be⸗ ſucher zahl dem Jahre 1926 gegenüber geradezu ſchlagartig ihren Ausdruck fand. Ungeachtet dieſer in den letzten Jahren erzielten Fortſchritte hat es Direktor Leyh für richtig befun⸗ den, ſein in allen Vorausſetzungen längſt ſchon überholtes Gutachten drei Jahre ſpäter zu veröffentlichen. Von Streichungen und Abſchwächun⸗ gen ſolcher Textſtellen abgeſehen, die ſubjektive Eigen⸗ tümlichkeiten der früheren Verwaltung kritiſierten, liegt der Veröffentlichung Leyhs der Wortlaut ſeines Gutachtens von 1926(]) zu Grunde. Er hat gefliſſentlich vermieden, in ſeinem Vorwort mit gebotener Deutlichkeit feſtzuſtellen, daß man ſich hüten müſſe, ſeine verfährten Ausführun⸗ gen auf die von Grund aus neugeſtalteten Ver⸗ hältniſſe der Städt. Schloßhücherei zu beziehen. Da er es unterlaſſen hat, von ſich aus dieſe doch wohl ſelbſtverſtändliche Erklärung abzugeben, wodurch bet einem ununterrichteten Publikum die falſche Vor⸗ ſtellung entſtehen muß, als ſei der alte Zuſtand noch belaſſen worden, ſo muß mit der entſchiedenſten Ver⸗ wahrung auf den wirklichen Sachverhalt hingewieſen und erhärtet werden, daß die Leyh'ſche Schrift für das Mannheimer Bibliothekweſen nur noch hiſto⸗ riſche Bedeutung hat. N. Anmerkung der Schriftleitung: Eine„wiſſenſchaft⸗ liche“ Arbeit kann in dieſem Falle nicht vorliegen, wo es ſich um eine offenſichtliche Entſtellung der Dinge handelt. Was aber zeigt dieſes nachträglich ver⸗ öffentlichte„Gut“achten des Tübinger Profeſſors? Offenbar nichts anderes als eine Enttäuſchung über den nicht gelungenen Verſuch, in Mannheim eine „wiſſenſchaftliche Stadtbibliothek“ nach ſeinem Ge⸗ ſchmack(der viel Geld gekoſtet hätte) einzurichten. Durch ſolche Reſſentiments laſſen wir uns jedoch den Ruf unſerer Schloßbücherei nicht verunglimpfen und weiſen deshalb die Irreführung des Tübinger Herrn mit allem Nachdruck zurück. — r Anzeige, daß er am Mittwoch abend in der Winkel⸗ mannſtraße von einem unbekannten Täter angeſpro⸗ chen und zur Herausgabe ſeines Geldes auf⸗ gefordert worden ſei. Auf ſein Zögern hin habe ihn der Täter an einen Gartenzaun geſtoßen und mit der Fauſt ins Geſicht geſchlagen, ſo daß er Ver⸗ letzungen an der Lippe und an ſeinem Gebiß davon⸗ getragen habe. Dann habe der Täter aus dem vor⸗ gezeigten Geldbeutel, der nur 1,75/ enthalten habe, 1% herausgenommen und ſei geflüchtet. Die An⸗ gelegenheit wurde der Kriminalpolizei übergeben. Doppelſelbſtmord * Oberhanſen(Kreis Karlsruhe), 13. Jan. Am Samstag früh wurden auf der hieſigen Fähre der 19 Jahre alte Otto Stork und der verheiratete 24 Jahre alte Oskar Scheuer aus Oberhauſen tot aufgefunden. Die beiden hatten ſich vergif⸗ tet und zwar, wie es in ihrem Abſchieds⸗ brief heißt, mit voller Ueberlegung. Das Gift ſcheint Stork in dem Laboratorium der Zuckerfabrik, wo er angeſtellt war, entwendet zu haben. Der Grund zur Tat iſt noch nicht feſtgeſtellt. Afrikaforſcher Schomburgk in Weinheim —6— Weinheim, 13. Jan. Am Sonntag vormit⸗ tag hielt der Afrikaforſcher Schomburgk in Wein⸗ heim einen Filmvortrag über ſeine Reiſen durch Afrika. Am Samstag plauderte er in anziehender Weiſe über ſeine Erlebniſſe in 30jähriger Tätigkeit. Alle Teile des„dunklen“ Erdteils zogen vor dem ſehen⸗ den und geiſtigen Auge der aufmerkſam folgenden Zuhörer vorüber. Humorvoll reihten ſich die Bilder pom erſten Auszug aus dem Elternhaus und die vie⸗ len ſpäteren Fahrten aneinander. Kühne Reiſen in unbekannte Gegenden, Kämpfe mit wilden Tieren aller Art folgten ohne Jägerlatein. Schomburgk hat Elefanten erlegt, aber nur wenig Löwen. Nur eine Giraffe brachte er zur Strecke, jenes Tier, das wei⸗ nen kann wie ein Menſch. Leoparden, Flußpferde, Zebras und Krokodile hat er in der Wildnis auf⸗ geſucht und ihr Leben erforſcht. Unbekannte Gegen⸗ den wurden durchſtreift, die vorher kein Weißer be⸗ treten hatte. Nicht zuletzt war es das Tun und Treiben der Eingeborenen, das Schomburgk nicht hebens wurden die Strapazen angedeutet. i Sicherlich hat ſich der Stadtausſchuß für Leibes⸗ übungen mit dieſen Veranſtaltungen ein Verdienſt erworben. Trotzdem merkte man es der Begrüßungs⸗ anſprache von Dr. Hälſen an, daß der Zuſam⸗ menhang des Themas und der veranſtaltenden Or⸗ ganiſation etwas loſe war. Wie geſagt, es war in⸗ tereſſant. O. M. * k. Heidelberg, 12. Jan. Geſtern abend gegen 8 Uhr wurde Stadtrat Kilger beim Ueberqueren der Rohrbacherſtraße in der Nähe des Gewerkſchafts⸗ hauſes von einem Motorradfahrer zu Boden geworfen. Er mußte mit dem Sanitätsauto ins Akademiſche Krankenhaus gebracht werden, wo ein Unterſchenkelbruch feſtgeſtellt wurde. Fageshaleucles Dienstag, den 14. Jannar Nationaltheater:„Wilhelm Tell“, 14.30 Uhr; (La Traviata), 20 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Wiener Magazin⸗ Revue 1930, Anfang 20 Uhr. Deutſch⸗Franzöſiſche Geſellſchaft: Vortrag des Herrn Henri Lichtenberger, Profeſſor an der Sorbonne, Paris, über „Deutſche und franzöſiſche Kultur und ihre Bedeutung für Europas Zukunft“, in der Aula der Handelshochſchule A 4, 1, 20 Uhr. Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellung 19.30 Uhr. Filmaufführung des Caritasverbandes im Kolpinghaus, J 1:„Die Tat des Abbes Montmoulin“. 17 und 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Herrin und ihr Knecht“.— Schauburg:„Die Capitol:„Arche Noah“.— Scala:„Karuſſell des „Vloletta“ Todes“.—- Gloria:„Der Krieg im Dunkel“.— Pala ſt: „Flucht aus der Hölle“.— Roxy⸗ Theater:„Dich hab ich geliebt.“— Unlverſum:„Der Erzieher mei⸗ ner Tochter“. 2 3 5 Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—13 Uhr, 14—16 Uhr; Sonn⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schloßmuſeum: Geöffnet täglich v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchg. Sonderausſtellung Deutſche Minneſänger(Bilder der Maneſeſchen Handſchriftl.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17 bis 19 Uhr.— Plauetarinm: 15 Uhr Beſichtigung.. Schluß des redaktionellen Teils Magen- und Darmträgheit Wie man ſie erfolgreich bekämpft Magen⸗ und Darmträgheit hindert den normalen Ablauf der Verdauung und verurſacht häufig Stuhl⸗ verſtopfung und viele andere Beſchwerden wie Ab⸗ geſpanntheit, Mattigkeit, Nervoſität, Verſtimmung, Angſtgefühle, Kopfſchmerzen und Schlafloſigkeit. Man muß daher rechtzeitig Abhilfe ſchaffen, um einer ernſtlichen Gefährdung der Geſundheit vorzubeugen. Hierzu eignen ſich am beſten die lediglich aus pflanz⸗ lichen Stoffen und Auszügen zuſammengeſetzten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen, die man in allen Apotheken erhält. Sie regen Magen und Darm zu geſteigerter Tätigkeit an und beſei⸗ tigen mild und doch zuverläſſig die Verſtopfung, wo⸗ durch auch die mit ihr verbundenen läſtigen Erſchei nungen verſchwinden. VI. Drei Bildhauer in Berlin Von Oscar Bie Der erſte iſt Barlach. Die Akademie ehrt ihn zum 60. Geburtstag mit einer ſchönen Ausſtellung, ſoweit man dieſen Künſtler über⸗ haupt ausſtellen kann. Denn er iſt ſo ausſtrahlende Perſönlichkeit wie unter den Bildhauern ſonſt keiner. Er iſt Dichter, Graphiker und Bildhauer in einem, und wenn das Dichten augenblicklich auch etwas zu⸗ rückzutreten ſcheint, ſo lebt es doch vielgeſtaltig in ſeiner bildenden Kunſt fort. Das Dichten iſt bei ihm eine Art Dezentraliſierung ſeiner Geſichte, das Bild⸗ hauern und Zeichnen im Gegenteil die Konzentra- tion. Ohne große Tendenzmacherei iſt er ein Ge⸗ ſtalter der Form als ſolcher von jeher geweſen, der beſonders im Holz als Material die Naturgewachſen⸗ heit betont. 0 Die breite und ſtarke Maſſe, im Gewand, im Ge⸗ ſicht, in der Bewegung, in der Gruppierung iſt ſein Thema ſeit den erſten Zeiten bis heute. Das Relief mit den Hungernden von 1914 und die Gruppe bes Wiederſehens von 1926 zeigen kaum eine Stilwand⸗ lung. Unter den breiten Bäuerinnen iſt die von 1921, jetzt in Chemnitz, die beſte geblieben. Der Berſerker von 1910 bringt das geſpannte, großformatige Kleid auf die weiteſte Dimenſion. Die weinende Frau von 1923 geht am meiſten in Stiliſtierung über. Das wich⸗ tigſte ausgeſtellte Werk iſt der große Kamin aus dem Beſitz von Bruno Paul, mit der ebenſo einfachen als wirkſamen Dekoration dreier Paare. Die plaſtiſche Ruhe, die von den Barlachſchen Skulpturen ausgeht und die ſich in den Lithographien und Zeichnungen leidenſchaftlicher und elementarer ausläuft, iſt ein bleibender Eindruck. Es iſt eine wirkliche Zuſammen⸗ faſſung eines Lebenswerkes, das von Anfang an ſei⸗ nen Stil fand und ihn auch in Zukunft nicht ändern wird. Es iſt ſehr deutſch. — Wir machen eine kleine Exkurſion. Wir gehen italteniſchen Erinnerung, ſich ein großer ſonſt nie be⸗ ſuchter Ausſtellungsſaal erhebt, in dem jetzt die ein⸗ geſandten Malereien für den Staatspreis zu ſehen ſind. Sehr reizvoll. Lauter jüngere Künſtler, aller⸗ dings bis zu dem Alter, daß zum Beiſpiel Crodel „Singende Frauen“ von Ernſt Barlach mit ſeinen Hallenſer Malereien noch dabei iſt, hell und klar nebeneinander gruppiert, voran der preis⸗ gekrönte Walter Meyer ⸗Vax, ein begabter Hofer⸗Nachahmer, wie überhaupt die Miſchung von Begabung und Lehrerkopie(außer Hofer, Beckmann, Slevogt, Klaus Richter, Degener, Kokoſchka) für die Ausſtellung charakteriſtiſch iſt. Was heute herrſcht, iſt das Talent der Maſſe und die Perſönlichkeit der Führer. Je ſtärker die Perſönlichkeit, deſto weniger Nachahmer. Barlach ſteht ziemlich allein. durch die Höfe der Akademie bis ganz nach hinten, wo inmitten einer abſonderlich klaſſtziſtiſchen Archi⸗ zektur und ſchöner Baumpflanzungen, wie in einer * Ich kehre zu den Bildhauern zurück. Paul Caſ⸗ trer hat eine Zeitlang die Auktionen zurück⸗ geſtellt und widmet ſich wieder der Kunſtausſtellung. Der Bildhauer Edwin Scharff nimmt den großen Saal ein. Er iſt einer der markanteſten Künſtler ſeines Fachs geblieben, obwohl er ſich aus der Schärfe und leichten Stiliſiertheit ſeiner früheren Arbeiten in einem mehr lockeren Naturalismus ent⸗ wickelt hat, der wohl eleganter, aber darum doch nicht unkünſtleriſch iſt. Seine Porträts ſind immer noch der Stamm ſeines Werks. Die Granitbüſte von Wölfflin, die 1922 angefangen und 1926 beendet wurde, hat noch den ſtarken Stil der zugeſpitzten Form und des elementaren Rhythmus, der ein Ge⸗ ſicht ganz durchziehen kann: die Linie des Profils die Stellung der Ohren, der Haaranſatz, die Bewe⸗ gungsrichtung, alles iſt aus der Natur in eine höhere Sprache hinaufentwickelt, die eine Form an ſich iſt, ohne darum das Leben zu leugnen. Andere Porträts, wie Teſſenow oder Frau Hugo Simon oder Peterſen ſind vielleicht lebenswahrer, aber nicht ſo ſtark ſynthetiſch. Sie ſtammen alle aus dem letzten Jahr. Es gibt ferner allerlei weibliche Akte, auch das Gipsmodell eines Liebespaares, das ſoeben erſt in die letzte Form gebracht wurde, nicht allzu ſtrenge Sachen von einer gewiſſen Heiterkeit der Kunſt durchtönt, mehr in Atmoſphäre gebadet, als im Geſetz gezüchtet, aber immer innerhalb der Norm einer bewußten Formalität und ſogar Paral⸗ lelität gehalten. Der leichte Zauber dieſer Dinge klingt in ein paar entzückenden Zeichnungen und Aquarellen fort, die die Ausſtellung mondän er⸗ gänzen. * Der dritte Bildhauer iſt der Ftaliener Doſ⸗ ſena im Künſtlerhaus. Man kennt ſeinen Namen als ſogenannten Fälſcher. Man erinnert ſich an die Aufſehen erregende Nachricht, daß ſo und ſo viele angebliche Meiſterwerke zurückgeführt wurden auf das Atelier dieſes römiſchen Bildhauers, der näm⸗ lich gar keine Fälſchungen beabſichtigt hat, ſondern nur eine Spielerei darin fand, im antiken Stil ge⸗ ſchmackvolle und gut verkäufliche Plaſtiken zu ſchaf⸗ fen. Da er ſelbſt nicht viel daran verdient hat, mußte man glauben, daß keine Fälſchungen gewollt waren, ſondern daß erſt im Handel der hohe Preis für dieſe Werke erzielt wurde. Nachdem der Tatbeſtand auf⸗ geklärt war, verſuchte man aus Doſſena weniaſtens einen guten und intereſſanten Bildhauer zu machen, deſſen Werke an ſich allein lohnten, die Welt zu ent⸗ zücken. Das Künſtlerhaus hat jetzt etwa 30 Skulpturen aus ſeiner Hand zuſammengebracht, die allerdings eine ziemliche Enttäuſchung bereiten. Es iſt keines der Werke dabei, das damals die Augen der Kunſt⸗ freunde getäuſcht hat, ſondern es ſind Atelierarbeiten im Renaiſſanceſtil, die in allen möglichen Methoden die ältere Technik nachahmen und in der Behandlung des Materials, zum Beiſpiel des wurmſtichigen Hol⸗ zes, eine bedeutende Geſchicklichkeit zeigen. Irgend einen reinen, abſolut künſtleriſchen Eindruck hinter⸗ laſſen ſie nicht. Keine Perſönlichkeit ſteht dahinter. Der Kunſtphilologe wird ſich damit beſchäftigen, zu zeigen, welche maleriſchen Vorbilder von Si none Martini dieſen auf ſeinen Namen gehenden Plaſtiken zu Grunde liegen, oder was Doſſena ſonſt aus be⸗ kannten Werken mit unverkennbaren Aenderungen verarbeitet hat. Hätte es ſich um eine Ausſtellung von wirklichen Fälſchungen gehandelt, wäre es in⸗ tereſſanter geweſen. Aber es iſt ja jetzt nur die Aus⸗ ſtellung eines Künſtlers, der nichts als geſchickt und fleißig die alten Italiener dekorativ kopiert. Der Fälſcher Doſſena iſt erledigt, der Künſtler Doſſena wird nicht erſtehen. Shaw ſchreibt ein Buch über das Theater. Shaw hat im letzten Jahre eine Monographie über eine der berühmteſten engliſchen Schauſpielerinnen, Ellen Terry, ſertiggeſtellt. Das Buch iſt nur in wenigen Exemplaren erſchienen und nur an einen engeren Freundeskreis Shaws zur Verteilung gelangt. Jetzt arbeitet Shaw daran, wie er einem ſeiner amerikani⸗ ſchen Freunde ſchreibt, dieſe Monographie zur Grundlage einer großen Studie über das Theaterweſen und die Schauſpielkunſt überhaupt auszubauen. In dieſem Jahre wird erſt⸗ malig ein umfangreicher Briefwechſel Bernard Shaws herausgegeben werden. Die Einführung für dieſen 5 wird die Gattin Bernard Shaws ſchrei⸗ en. Herrin und ihr Knecht“. 4 , N HE J 5? T 8 as N— as Der Kinobrand zu Paisley und ſeine Lehren für uns Von Mag.⸗Oberbaurat Damm⸗Hannover Noch ſind die näheren Umſtände und Urſachen des ſchrecklichen Unglücks, dem 72 Kinder zum Opfer fal⸗ len mußten, nicht bekannt geworden. Die erſten Ge⸗ rüchte ſprechen von einem Holzhausbau; das ver⸗ heerend ſchnelle Umſichgreifen des Feuers macht dies ſehr wahrſcheinlich. Für deutſche Verhältniſſe un⸗ verſtändlich iſt die ſchnelle Uebertragung des Feuers vom Vorführungsapparat auf den Zuſchauerraum und Hauptbau. An ſich iſt bekannt, daß in England noch viele Filme im freien Theaterraum, alſo ohne beſonderen Vorführungsraum vorgeführt werden. Ganz unverſtändlicher Weiſe. Der Engländer wider⸗ ſtrebt mehr als andere behördlichem Zwang. Es gibt aber Dinge, die im öffentlichen Intereſſe geregelt werden müſſen, Zu dieſen Selbſtverſtänd⸗ lichkeiten gehört bei uns in Deutſchland die polizei⸗ liche Forderung eines feuerfeſt vom Zuſchauerraum getrennten Vorführungsraumes. Nur kleine Glas⸗ öffnungen aus dickem Glas— eben für das Bild ausreichend— ſind zugelaſſen. Der Film iſt eben heute noch ein ſehr gefährlicher Geſelle, der im Nu verbrennt und äußerſt exploſible und giftige Gaſe bei unſachgemäßer Ablöſchung erzeugt. Der bereits vor dem Kriege erfundene unverbrennliche Cellon⸗ m hat ſich nicht durchgeſetzt, da er zu leicht ſchmutzt, zu teuer und nachteilig für das Bild iſt. Ständig er⸗ gänzte, ausführlich bis in alle Einzelheiten gehende Vorſchriften und regelmäßige behördliche Ueber⸗ wachungen regeln bei uns die geſamten Sicherheits⸗ belange. Hierzu gehört außer der ſicheren Bauart die feuerſichere Aufbewahrung ſelbſt in der Nähe des Vorführers befindlichen Filme, zum Handge⸗ brauch des Tages. Außer der ſtrengen polizeilichen Regelung erfolgt noch eine beſondere Prüfung und Kontrolle durch die Berufsgenoſſenſchaft für Fein⸗ mechanik und Elektrotechnik, die ihren Sitz in Berlin und Sektionen im Lande hat. Sie kümmert ſich be⸗ ſonders um die Apparate und Bildwerferräume. Man kann ſagen, daß nach dieſer Richtung bei uns das Menſchenmögliche geſchieht, mehr als an⸗ bderswo. Darum gehören Brände in normalen und namentlich großen Lichtſpieltheatern zum Glück bei uns zu den Seltenheiten. Gelegentliche Störungen werden dank der Vorrichtungen leicht behoben. Das Publikum bemerkt ſie gar nicht und damit fällt das ſchlimmſte Moment— das Entſtehen einer Panik— ſort, bekanntlich die eigentliche Urſache der meiſten Todesfälle. Jeder Unglücksfall muß aber eine neue Mahnung zur Vorſicht ſein. Wie kann man ſich noch mehr da⸗ gegen ſichern? In erſter Linie durch ſchärfſte Kon⸗ trolle der von Ort zu Ort wandernden Lichtſpiel⸗ unternehmen. Auch für dieſe ſind zwar genaue Be⸗ ſtimmungen vorhanden. Eine ſachgemäße Ueber⸗ wachung iſt aber außerordentlich ſchwer, namentlich wo unzulängliche Säle und Ausgangsverhältniſſe vorhanden ſind. Eine noch größere Gefahr bilden Vereine, Veranſtaltungen und dergleichen— mögen ſie auch noch ſo gute Ziele dabei verfolgen— mit ihrem Drängen auf Zulaſſung gelegentlicher, ver⸗ einzelter Filmvorführungen.„Der eine Film!“ heißt es immer. Er reicht völlig hin zu Vorfällen wie in Paisley. Sie müſſen verhindert werden auch gegen⸗ über jeder aufdringlichen Verſtändnisloſigkeit, ſelbſt gegenüber hohen Protektoren der Veranſtaltungen. Scharfe vielleicht noch ſchärfere Perſonalkontrolle der Vorführer auf ihre Vergangenheit und Zuver⸗ Jäſſigkeit. Rückſichtsloſe Durchführung des Rauchverbots für alle Beſucher, insbeſondere aber für die Vor⸗ führer. Auch nur einmaliger Verſtoß beim Hantieren mit Filmen oder im Bildwerferraum muß Aus⸗ ſchluß vom Beruf zur Folge haben. Es ſteht viel zu viel auf dem Spiele. Strengſte Ahndung des Ver⸗ ſchloſſenhaltens von Ausgängen, während Publikum im Kino anweſend iſt. Aus ſolchem Anlaß ſind vor Jahren 75 Kinder in Gleiwitz erſtickt, die zu Bergen auf der Treppe vor den verſchloſſenen Ausgängen lagen. Vor allen Dingen aber muß mit den Kino⸗ beſitzern oder gegen ſie ein Weg gefunden werden, das Publikum an die Benutzung ſämtlicher vor⸗ handenen Ausgänge den Begriff Notausgänge gibt es längſt nicht mehr— ſchon im normalen Betrieb zu gewöhnen, und zwar ſo zu gewöhnen, daß ihre Benutzung im Ernſtfalle ohne jede Scheu und Unſicherheit, vielmehr ganz ſelbſtverſtändlich er⸗ folgt. Sie ſind in Deutſchland dank der Ueber⸗ wachung ſo reichlich vorhanden, daß ſelbſt eine Pa⸗ nik kaum noch ſchrecken kann, wenn auch das Publi⸗ kum erſt ſich ſelbſt bequemt, alle Ausgänge kennen zu lernen und zu benutzen, ja, da, wo die Benutzung ungern gewährt wird, dieſe fordert! O Ein nen entdeckter Kinderſtar. Mitzi Green, acht Jahre alt, wurde ſoeben von der Paramount für längere Zeit kontraktlich verpflichtet. Die kleine Mitzi iſt ein Theaterkind, ihre Eltern ſind Joe Keno und Roſie Green, bekannte amerikaniſche Bühnen⸗ künſtler. Sie ſelbſt hat während der letzten zwei Jahre große Erfolge auf der Bühne erzielt. Ihre erſte Sprechfilmrolle verkörpert die kleine Mitzi in dem Paramountfilm„The Marriage Playground“ (Der Eheſpielplatz), der augenblicklich unter Lothar Mendes Regie mit Mary Brian und Fredrie March in den Hauptrollen gedreht wird. * Popularität Greta Garbo erhielt kürzlich den Brief eines Filmverehrers aus Japan. Der Umſchlag des Brie⸗ ſes zeigte weder Name noch Adreſſe der Empfän⸗ gerin, ſondern wies nichts weiter als ein aufge⸗ Kebtes Garbo⸗Photo auf mit der Angabe„Gott weiß Wo.“ Das Schreiben wurde von der Poſt nach Cul⸗ ver City geſandt, wo es Greta Garbo ausgehändigt wurde. Wenn das nicht Popularität iſt. Es kommt garnicht darauf an, ob ein paar Dutzend mehr oder weniger Filme im Jahr konſu⸗ miert, öͤie Hälfte verfliegt wie die Spreu im Winde. Das iſt auch nicht ſo wie mit der Oper oder dem Schauſpiel, daß man in der Mehrzahl von Fällen ein ſtarkes Kunſterlebnis mit nach Hauſe nimmt. Beim Film gibt es nur zeitweilig künſtleriſche Höhepunkte, die dem äſthetiſchen Menſchen reſtlos Genüge verſchaffen. Der Film erfüllt ja ſchließlich auch eine weſentlich andere Aufgabe als die Sprech⸗ und Geſangsbühne. Soweit er ſich auch vom Hinter⸗ treppenroman in den letzten Jahren entfernt hat, das eigentlich„Kintopphafte“, Situationen in ein überſchwängliches, irreales Licht zu rücken, ein Ele⸗ ment, das dem Film ſchon bei ſeiner Geburtsſtunde in die Wiege gelegt worden iſt, gibt er vorläufig, trotz aller Geſchmacksbemühungen nicht auf. 50 v. H. der Filme, die uns vorgeſetzt werden, ſind immer noch im vollſten Umfange ihrer Eigenexiſtenz: „Kintopp“, In dieſem Wort ſteckt nicht nur die Urſprünglichkeit des Filmgenres, es bezeichnet zu⸗ gleich ſeine Verbundenheit mit der Theaterſphäre, die ja ebenfalls imaginär, in ihrem Sinne aber metaphyſiſch gerichtet iſt. Der Großfilm des Jahres 1929 lebte ebenſo unvoreingenommen von dem atembeklemmenden Detektiv⸗Manuſkript, wie von Hochſtapleraffären. Der Groteskfilm muß vor wie nach, ſo er wirk⸗ lich mit ſeinen Tricks feſſeln ſoll, von Amerika im⸗ portiert werden. Deutſchland hat allerdings mit dem zeichneriſchen Film nach der humoriſtiſchen Seite einen abſolut originellen und geſchmackvollen Zeit⸗ typ geprägt, der vom Ausland nicht ſo ſchnell einge⸗ holt werden wird. Meiſt iſt es heute und war es im vergangenen Jahr noch ſo, daß Wochenſchau und Kulturfilm ſtärkere Eindrücke beim Publikum her⸗ vorriefen, als der Hauptfilm, der mit ſeinen Alltags⸗ plänkeleien nicht zu blenden vermochte. Großes Aufſehen erregte unberechtigtermaßen „Aſphalt“. So ſehr die photog raphiſch⸗techniſchen Errungenſchaften dieſes Films ins Auge ſtechen, ſo aufgequollen war ſeine Handlung. Da konnte Emil Jannings mit dem„Patrioten“ ſchon durch⸗ gearbeitetere Leiſtungen zeitigen. Carmen Bont mußte ſich mit verregneten„Ouartier Latin“ „begnügen. Wie die meiſten Ruſſenfilme durch die Eintönigkeit des Milieus enttäuſchen, ſo auch der von der Terra propagierte Film„Balalaika Nächte“. Dagegen hatte die Terra mit der Ver⸗ filmung der Jeſſel⸗Operette„Das Schwarz⸗ waldmädel“ einen immerhin erklärlichen Erfolg. Fritz Langs Monumentalwerk„Die Frau im Mond“ gehört zu den photographiſch überwäl⸗ tigendſten Ereigniſſen des verfloſſenen Filmjahres. Leider hat zu ſeiner künſtleriſchen Vollendung die Die Tonfilmoper, das Die Idealiſierung des Tonſilms rückt mit Rieſen⸗ ſchritten näher: die Tonfilmoper. Der ſtumme Film hat ſchon in früheren Zeiten oft genug Anleihen bei Oper und Operette gemacht. Es iſt ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß der Tonfilm die Idealiſterung deſſen darſtellt, womit wir längſt gerechnet haben: der Oper. Damit erhält alſo die Oper einen neuen Kon⸗ kurrenten? Die Vorteile umd Nachteile leuchten ein: es wird möglich ſelbſt im Vorſtadt⸗Kintopp nach und nach und nach ein Opernrepertoir abzuspielen, das viele Schichten der Bevölkerung in Möglichkeit ſetzt, überhaupt erſt einmal mit der Gattung Oper be⸗ kannt zu werden. Dieſe Art, zweifellos die volks⸗ tümlichſte, neue und alte Opernwerke dem Publikum vorzuführen, hat den Nachteil, daß ein großer Pro⸗ zentſatz ſich mit dieſer(proviſoriſchen) Bekanntſchaft zufrieden geſtellt und darum auch befugt ſteht, in Dingen der realen Oper mitzuſprechen. Es wird wie beim Rundfunk ſein: die Bequemlichkeit und vor allem Billigkeit, im Kino ein Opernwerk mit erſten Interpretationskräften zu hören, befugt das Publi⸗ kum nach kürzeſter Zeit als kunſtbefliſſener Faktor in jedem Falle urteilend zu werden. Daß die Ton⸗ filmoper und ſei ſie noch ſo vollendet, ſozuſagen nur ein Appetitaureger für die Opernbühne ſein ſoll, das wird im Rauſch der erſten Tonfilmfreude gänzlich außer acht gelaſſen werden. Noch ſind wir nicht ſo weit. Soll es in kürzeſter Zeit dahin kommen, ſo mögen diejenigen, denen Bequemlichkeit über tieferes Kunſterlebnis geht, ſich deſſen eingedenk wer⸗ den, daß ſie in Sachen der Oper erſt mitreden können, ſo ſie die Nutzanwendung aus dem„Unge⸗ fähy“ der Tonſilmoper ziehen und ſpäter von der Bi ge„das“ Opernerlebnis auf ſich einwirken laſſen. 3rundo Walter, der in Hollywood weilte, iſt der Anſicht, daß der Verfilmung von O pern eine ſehr große Zukunft bevorſteht. Dieſe Mei⸗ nung wird jeder mit ihm teilen, der die Entwicklung des Tonfilms— auch in Deutſchland!— im letzten Jahr verfolgt hat. Er hat weiter geſagt, die„Große Oper“ muß im Film geradezu gehandhabt werden wie auf der Bühne. Vor allen Dingen kann eine Be⸗ ſetzung mit erſüklaſſigen Künſtlern erfolgen, was ſich keine Operngeſellſchaft, die durch das Land zieht, lei⸗ ſten kann, weil die erſten Kräfte für dieſen Zweck un⸗ erſchwinglich teuer ſind.“ Dieſe ideale Ausmalung erſcheint dem Filmfachmann übertrieben. Es iſt ein Unding, die Oper im Film ſo zu behandeln wie auf der Bühne! Sehen wir uns zunächſt beim ſtummen Film noch einmal um. Was war ſein eigentlichſtes, die Zeit mitwirbelndſtes Element: Spieltempo. Ein geradezu phantaſtiſcher Ablauf von darzuſtellenden Situationen konnte ſelbſt der kleinſte Film bewirken. Opern, die ſtumm verfilmt wurden, mußten baher ſtofflich um⸗ gemodelt werden, mit tauſenderlei Nebenepiſoden, D Filme, von denen man ſpricht Atelierphantaſie verſagt. Senſation ſollte die Ver⸗ filmung des Lampelſchen Dramas„Giftgas“ werden. Uebereilter Kurbelungseifer hat nur einen halben Publikumserfolg zur Folge gehabt. Ausgezeichnet in der artiſtiſch⸗filmiſchen Expan⸗ ſion war der Ufa⸗Film„Die vier Teufel“. Er hat jedenfalls, was das ſpieleriſche Moment angeht, vieles dem kürzlich verfilmten Seiltänzerſtück Zuck⸗ mayers„Katharina Knie“ voraus. Nur wenige Großfilme hat uns die Aus⸗ landsexpedition im letzten Jahr beſchert. Bengt Berg hatte mit ſeinem„Letzten Adler“ nicht den Erfolg, wie ſeinerzeit mit„Abu Markub“. Die Aufnahmen waren teilweiſe unklar, dafür die Worte um ſo überredender. Mit zu den gelungen⸗ ſten und zugleich überwältigendſten Expeditions⸗ filmen zählt dagegen Plüchows„Mit dem Sil⸗ berkondor über Feuerland“. Hier ſpielt das Wort eine ſekundäre Rolle, während die Schön⸗ heiten und Echtheiten der Aufnahmen im Vorder⸗ grund ſtehen. Der von einem Engländer gezeitigte Film„Im Flugboot um die Küſte Afri⸗ kas“ wirkt dagegen ſchemenhaft. Grandios in ſei⸗ ner Art der aſiatiſche Expeditionsfilm„Pori“. Von ſtarrer Monotonie und daher fürs Publikum ermüdend, der letztjährige Nordpolfilm der Ufa, der auch rein handlungsmäßig äußerſt unproportioniert und unentwickelt war.„Piz Palü“ iſt da ſchon ein akzeptableres Pendant, wenn auch hier die Eis⸗ atmoſphäre ſtark auf die Großtat des„Heiligen Ber⸗ ges“ zurückweiſt. Kultur⸗ und Expeditionsfilme ſollten noch triftiger das Lichtſpielrepertoir beherr⸗ ſchen und nicht nur als zufällige Beigaben bewertet werden. Das Publikum hat ein Intereſſe daran und nimmt etwas für ſein Geld mit nach Hauſe. Der Tonfilm iſt mit Al Jolſons„The Sin⸗ ging fouhl“ für uns Deutſche durchaus nicht tdealiſiert.„Submarine“ und der Eichberg⸗ Tonfilm„Wer wird denn weinen“ ergaben immerhin beachtenswerte Etappen deutſcher Tonfilm⸗ entwicklung und Arbeit, die eine univerſelle Ver⸗ quickung der akuſtiſch⸗tonlichen Unmöglichkeiten nach dem Rezept der„Arche Noah“ boten.„Atlan⸗ tic“ und„Melodie des Herzens“ ſind nicht gerade Spitzenproduktionsleiſtungen, wie wir ſie uns für den Tonfilm erträumen. Es werden noch Jahre vergehen, ehe der ideale Synchronismus zwiſchen Filmbild, Sprache und Muſik erreicht iſt, bis die deutſche Apparatur eine einwandfreie, akuſtiſch über⸗ zeugende Wiedergabe„des“ Tonfilmes ermöglicht. Bis dahin wollen wir dem ſtummen Film die letzten Tricks und feinſten photographiſchen Nuancen abge⸗ winnen, damit alle Raffinements dereinſt dem Ton⸗ film zugut gehalten werden können. K. K. Filmland der Zukunft? Pointen uſw. durchſetzt, ja es mußten ganze Haupt⸗ ſzenen neu eingeſchaltet werden. Ein Beiſpiel„Bo⸗ heme“ mit Lilian Giſh. Weshalb geſchah das? Weil die Verfilmung der Originalhandlung eine viel zu primitive, das filmiſche Flutdum hemmende, Angele⸗ genheit geworden wäre. Das Publikum braucht Span⸗ nung. Will mit Schnellſituationen angekurbelt ſein. Das fehlt aber der Oper durchweg, weil ſie ja ſchon durch den Geſang das einzelne Wort gemächlich aus⸗ ſpinnt, weil weiterhin das Orcheſter die Detailaus⸗ malung beſorgt und ſo für die darſtelleriſche Situa⸗ tion Luftpauſen entſtehen, die wir zur Genüge von der Opernbühne und vom Sänger her kennen. Schon der Tonfilm hat das urſprüngliche Filmtempo verlangſamt. Geſtattet in vie⸗ len Fällen kein raſches Abwickeln von verſchieden⸗ artigen Handlungsmomenten. Um wieviel mehr wird es die Tonfilmoper! Es iſt ganz unbedenkbar, daß dabei von einer bühnenmäßigen Handhabung die Rede ſein kann. Eine ganz neue Generation von Re⸗ giſſeuren muß aufſtehen, um eine ſo ideale und gewaltige Idee zu realiſieren. Der Opernregiſſeur kommt ebenſowenig in Frage wie etwa der Regiſſeur des ſtummen oder Tonfilms. Vielleicht eine Abart von Schauſpielregiſſeuren, denen es gelingt, dieſes neue Genre von Oper auf die Beine zu ſtellen. Denn neu wird dieſes Genre ſein, weil ihm ja ganz neue neue Motive beigeſellt werden. Es gäbe wenige Opern, die nicht in dieſem Falle eines textlichen Bearbeiters bedürften, einer Regiſ⸗ ſeurhand, die der Monotonie der Szene ſpieleriſche Pointen aufzuſtecken verſtünde! Und was ſich Bruno Walter von den Starſängern verspricht, iſt auch ein leidlich unausführbares Ideal. Nicht jeder große Sänger iſt ein gewandter Schauſpieler. Und deren bedarf es beim Tonfilm in erſter Linie, ſo die Ver⸗ filmung nicht eine Stagnationsangelegenheit werden ſoll. Wir erträumen uns doch nicht etwa eine Ton⸗ filmoper von Zeitlupengeiſt? Auch hier wird es ſchwer ſein Sänger zu finden, die beiden Anforde⸗ rungen des Tonfilms reſtlos Genüge leiſten. Auch hier wird ein ganz neues Geſchlecht von Künſtlern großgezogen. Zwei neue Typen erwachen ſo, der Tonfilmoperregiſſeur und der Tonfilmopernſänger. Unangetaſtet bleibt allein die Arbeit des Kameramannes, des Dirigenten. Denn an der Muſik läßt ſich nichts deuteln. Da können weder Einlagen noch Kürzungen vorgenommen werden, ſo das Original wahrheitsgetreu aufgerollt ſein ſoll. Der muſikaliſche Schauſpielregiſſeur hat da noch die größten Chancen, vorausgeſetzt, daß er einen geſchick⸗ ten Textbearbeiter findet und ſelbſt nie ußer Acht läßt, daß er einen Film inſzeniert, deſſen aberſtes Geſetz„Tempo“ heißt. Bruchſtücke ſind aus„Cavalle⸗ ria“, aus„Barbier von Sevilla“ und einigen ande⸗ ren Opern bereits als Tonfilmexperimente vorge⸗ Un f 5 8 8 1 n** führt worden. Sie laſſen unbefriedigt. Es genügt nicht, daß beiſpielsweiſe in der Barbier⸗Szene des „Barbier von Sevilla“ der Bariton vor ſein Modell⸗ häuschen tritt und ſeine Arie ſingt, etwas hin⸗ und herhüpft, daß wir gelegentlich auch ſeine Kehlkopf⸗ tätigkeit, ſeine Mundſtellungen, ſeinen Geſichtsaus⸗ druck wahrnehmen: gerade für die Arie muß ein ſtärkeres Darſtellungsvermögen gefordert werden. Sie muß möglicherweiſe mit Nebenfiguren belebt werden. Tonfilmmontage iſt hier recht am Ort. Und dann nach Möglichkeit, was ja gottlob beim Film möglich iſt, keine Staffage, kein Atelier. Gerade der„Barbier von Sevilla“! Die Aufnahmen wenn es irgend geht Naturperſpektive!„Carmen“,„Aida“, — welche unerſchöpflichen Nuancen, die der Tonfilm⸗ oper noch bevorſtehen!! Es iſt ja kein Traum, wir ſtehen ja unmittelbar davor. Der Anfang ſei mit dem muſikaliſchen Volks⸗ ſtück, dann mit der Operette„Fledermaus“ ge⸗ macht. Die„Dreigroſchenoper“ ſteht bereits in Ausſicht,„Jonny ſpielt auf“ ſoll mit Boh⸗ nen herauskommen. Es wird nicht lange dauern, dann zieht das Alltagsrepertoir der Oper durch die Lichtſpieltheater. Hoffentlich iſt bis dahin die deutſche Apparatur akuſtiſch noch entwickelter. Dann wird es nicht an Komponiſten fehlen, die„Tonfilmopern“ komponieren. Eine neue Operngattung iſt im Kom⸗ men begriffen: die„Tonfilmoper“! Hoffen wir, daß ſie uns die reſtloſe Erfüllung der künſtleriſchen Ideale verſchafft, daß ſie aber nur ein Wegberetter für die Originalaufführung der ene 8 Publikumsgeſchmack im Film Die Vorherrſchaft des„Erutgemeinten“ Ueber die Beliebtheit der verſchiedenen Films hat der„Filmkurier“, das offizielle Organ des deut⸗ ſchen Lichtſpielgewerbes unlängſt wieder eine Um⸗ frage veranſtaltet, die von 1905 deutſchen Filmtheatern, darunter ebenſo Filmbühnen vornehmer Großſtadtvierteln wie Kinos der Kleinſtädte und Arbeitergegenden, be⸗ antwortet wurde. Die meiſten Stimmen(258) erhielt der Film „Die Heilige und ihr Narr“— nach dem gleichnamigen Roman von Agnes Günther; dann folgen„Wolga Wolga“(190),„Ungariſche Rhapſodie“(162),„Kampf ums Matter ⸗ horn“(139),„Anna Karenina“ von Tolſtot (133), Zwei rote Roſen“(102),„Heimkehr“, „Sein letzter Befehl“,„Aſphalt“,„Pat und Patachon als Fil mhelden“, Nun wird man gewiß bei der Bewertung dieſer Ziffern die Tatſache zu berückſüchtigen haben, daß durch den willkürlich gewählten Zeitpunkt der Rund⸗ frage die einen Filme ſehr begſzerſtigt, die anderen ſehr benachteiligt wurden. Gleüchwohl iſt nach dem „Filmkurier“ als das Fazit der Abſtimmung feſtzu⸗ ſtellen:„Berliner Bar⸗ und Kockottenhumor, im Ver⸗ leihermunde fälſchlich als„unledingt ſtcheres Ge⸗ ſchäft“ bezeichnet, fällt glatt durch! Alle die Luſtſpiele mit den„knorken“ Titzeln“, den zweideuti⸗ gen Situationen, dem üblichen Ronfektionswitz, wo ſind ſie?“ Die Literaturzeitſchrift„Gckatrt“ fügt hinzu, daß im Geſchmack des Publickums,„wenn auch nicht das Eruſte, ſo doch das Ernſtge⸗ meinte weithin vorheyrſcht und dis leere Kinoromantik faſt völlig ver⸗ drängt hat“. Man wird über ſo manchem Un⸗ erfreulichen, das Film und Fbmreklame trotz allem vorbeugenden Wirken der Pirüffſtellen noch immer reichlich umſchließen, ſolche Hahfnung gebenden Per⸗ ſpektiven nicht überſehen dürfen. Der Mond wird gefilmt Die bekannte Sternwarte von Princeton, die über ſehr ſtarke Spiegelteleſkope verfſigt, hat kürzlich die erſten Filmaufnahmen des Mwirdes hergeſtellt, und zwar wurde als Gegenſtand der Aufnahmen ein Sonnenaufgang an dem Ringgeibirge Kopernikus ge⸗ wählt. Indem man alle ſechs Sekunden einen Film belichtete und die innerhalb dref Stunden erhaltenen 300 Aufnahmen entſprechend ſchnell abrollen ließ, konnte der ganze Vorgang in zwei Minuten vor⸗ geführt werden. Der ausgezgichnet gelungene Film zeigt mit verblüffender Deuthichkeit, wie das Sonnen⸗ licht allmählich immer weiter in den 300 Meter tiefen Keſſel des Ringgebirges fällt, his der 100 Kilometer breite Kraterboden ſchließlich völlig beſtrahlt wird. Die farbliche Ausſtaßttung der Garderoben⸗ Räume der Paramount läßt intereſſante Rück⸗ ſchlüſſe auf den Geſchmack, das Temperament und eventuell ſogar auf den Charabter der Stars zu, ſo⸗ fern man den Glauben an Beziehungen zwi⸗ ſchen Farben und Charaktereigenſchaf⸗ ten teilt. Clara Bows Geuberobe iſt in Schwarz, Gold und Kirſchrot gehalten, Nancy Carrolls in Gelb und Lavendelblau. Euglyne Brents Farben ſind Grün, Schwarz und Siſſoer. Die Garderobe Mary Brians weiſt Gold, Güün und Lavendelblau auf, Charles Rogers hat Dunhelrot und Dunkelblau gewählt, während Gary Cooper ſich für Taupe und Grau entſchieden hat und William Powell ſeinen Garderobenraum in Braun und Beige ausſtatten ließ. den Hundeſprechfilm— Mode. Nach ihrer erſten Hunde⸗Groteske„Hot Dogs“, die mit Menſchen⸗ ſtimmen ſynchroniſiert wurde, dreht die Metro⸗Gold⸗ wyn⸗Mayer jetzt einen zweiten„Hundeſprech⸗ film“.. Es handelt ſich um eine Fußball⸗Groteske, in der natürlich wieder aus ſchließlich Hunde mit⸗ wirken, die ſpäter im Film fat menſchlichen Stim⸗ men reden werden. Jeder der mitwirkenden Vier⸗ füßler hat ſein beſtimmtes Rollenfach, es gibt da den Intriganten, den Helden, die Naive uſw.— Die Regiſſeure Meyers und Whiſſe, von denen auch die Idee der Hundeſprechftlme ſtammt, iuſzenierten früher Kulturkomöbien. 5 1 ö 4 e Dienstag, 14. Januar 1930 HANDELS der Neuen Mannheimer Zeitung 2 Weſt⸗Waggon Weitere Mationaliſierungsmaßunahmen Bereits in ber am letzten Freitag abgehaltenen v. H. ⸗V der Bereinigten Weſſtdeutſche Waggonfabriken A. G. hatte Generaldirektor Dr. Köttgen darauf hingewieſen, daß noch große und arbhezitsreiche Rationaliſierungsaufgaben zu löſen ſeien. Dieſer Hinweis war wohl ſo zu verſtehen, daß auch bei den Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken die Betriebsorganiſation weiter vorangetrieben werden ſolle. Tatſächlich iſt nun Die bereits ſeit längerem gerüchtweiſe angekündigte Stilllegung der von der Düf ſel⸗ dorfer Eiſen baßn bedarf vorm. C. Weyer u. To. eingebrachten Abteilungen in Ausſicht genommen. Das Werk Reisholz bei Düſſeldorf, das ſchon kurz nach Gründung der Verekuigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken ſaſt ganz ſtillgelegt wurde, wird unter allen Umſtänden in Kürze den Betrieb gänzlich einſtellen. Darüber hinaus wird auch das außerdem. beſtehende Werk in Oberbilk vor⸗ ausſichtlich zur Stillegung kommen. Eine endgültige Ent⸗ ſcheibung liegt noch nicht vor. Man würde für den Fall eines unvorhergeſeheenen verſtärkten Auftragseinganges wohl bemüht ſein, die Düſſeldorf— Oberbilker Anlage wei⸗ ter zu betreiben. Mit einer hierzu erforderlichen Verſtär⸗ kung des Auftragsei nganges iſt allerdings, auch nach Ver⸗ waltungsangaben, kauſm noch zu rechnen. Die Verluſte ber Auhaltiſchen Salzwerke. Seit einiger Zeit iſt in Anhalt eine Erörterung über die Frage ent⸗ brannt, ob man die Authaltiſchen Salzwerke G. m. b. H. noch als Beſitz des anhaltiſnhen Staats hätte rentabel geſtalten können oder nicht. Wenn auch dieſe Erörterung nach dem Uebergang der Salzwefrke auf die Preußag müßig erſcheint, ſo ſind doch einige Elczelheiten, die das Staats miniſterium aus den Berichten ßer reyidierenden Treuhandgeſellſchaft mitteilt, von Intereſſie. Danach iſt der Wertpapier ⸗ beſit ber Salzwerkke gegenüber dem Börſenwert vom 30. Juni 1928 um etwa 1,6 Mill. überbewertet. Für die zweifelhaften Schuldner von etwa 60 000 4 fe hlen jegliche Rückſtl lungen, desgleichen für Berg⸗ ſchäden. Der Verluſtwortrag von Roßlau betrug bereits am 1. Jannar 1928 rund 59 000. Die revidierende Treu⸗ handgeſellſchaft ſtellt bann eine Bilanz auf, die mit einem Beru ſt von 8 6384 000 4 abſchließt und bemerkt im An⸗ ſchluß daran folgenden; Aus dieſer Darſtellung ergibt ſich, daß bie Geſellſchaft er heblich überſchuldet iſt. Die Treuhand macht darauf aufmerkſchm, daß die Geſchäftsführer die Er⸗ öffnung des Konkurſen zu beantragen haben. Hierzu he⸗ merkt das anhaltiſche Staatsminiſterium: Alle, die den Be⸗ trieb in Leopoldshall kennenzulernen Gelegenheit hatten, ſind ausnahmslos zu dier Ueberzeugung gekommen, daß es höchſte Zeit war, die Metriebe abzuſtoßen. Heſſen beteiligt ſuch au der Preag. Von amtlicher Seite bühren wir: Zwiſchen dar heſſiſchen Regierun g und der Preußiſchen Elektrizitätss A. G. haben Verhandlungen ſtattgefunden, die zu einer Vereinbarung geführt haben, aufgrunk deren der Volksſtaat Heſſen eine Aktien beteiligung an der Hefrag(ßHeſſen⸗ Frankfurter A..] und ſeine oberheſſiſchen Gruben an die Preag abtytitt. Als Gegenleiſtung wird Heſſen an der Preag mit 4,2 Mill. 4 beteiligt werden. Die Zu ⸗ ſtimmung des heſſiſchem Landtags zu der getroffenen Ver ⸗ einbarung wird bei den nächſten Tagung eingeholt werden. * Bereinigte Hüttenſperke Burbach⸗Eich⸗Dädelingen.— Wahrſcheinlich wieder Vyrjahrsdividende. In eingeweihten Kreiſen verlautet, daß die Arbed für das am 31. Dezember 1929 abgelaufene Geſchäßtsjahr ein höheres Gewinnergebnis als im Vorfahr erzieht babe. Es ſei jedoch im Hinblick auf die derzeitige ungünstige Verfaſſung des Eiſenmarkts ver⸗ rüht, hieraus einen Rfickſchluß auf die zu verteilende Divi⸗ dende zu ziehen. Es) ſcheine jedoch, daß die vorfährige Dividende von 300 Fr. je Geſchäftsanteil geſichert ſei. Thüringer Gasgeſellſchaft, Leipzig. Der Gas- und Stromabſatz iſt im Geſchäftsjahr 1929 gegenüber dem Vor⸗ jahr um 10 v. H. geſtiegen, ſo daß man mindeſtens mit der gleichen Dividende wie im Vorfahr(9 v..) rechnet. Kühnle, Kopp u. Anuſch AG. in Frankenthal. In der V. wurde der Abſchlaß auf 30. Sept. mit 8(7) v. H. Dividende gegen die Stun men eines Heilbronner Aktionärs genehmigt. Die Oppoſſtiſon bemängelte die Höhe des Ge⸗ winnanteils der Ad.⸗Akniglieder. N nein den AR. wurde Dr. Kauſch⸗Bietigheim gywählt. * Maſchinenfabrik Bufkan R. Wolf.⸗G., Magdeburg. Wie wir von der Verwaltung hören, läßt ſich im Augenblick ein genauer Ueberblick über das am 31. Dezember abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr noch micht geben, da die Inventurarbeiten noch in vollem Gange ſind. Es iſt jedoch damit zu rechnen, daß die gleiche Din bdende wie im Vorjahr(10 v..) verteilt werden wird. Pi Beſchäftigung war während des letzten Jahres ausreichend aber nicht ſo gut wie 1028. Ueber das Rußlandgeſchäht wird mitgeteilt, daß es im letz⸗ ten Jahr zufriedemſtellend verlaufen ſei und alles vorſchriftsmäßig abgewötkelt worden wäre. * Voransſichtlich wied er. 4 v. H. Dividende bei der Frank⸗ furter Maſchinenbun Ach. vorm. Pokorny u. Wittekind AG. in Frankfurt a. M. Wie. wir erfahren, verfügte die Ge⸗ ſellſchaft im abgelaufenen Jahre durchweg über einen ſehr großen Auftragsbeſtand, der die Vorfjahrshöhe überſchritt. Die vorbereitenden Bilſinzarbeiten dürften für 1929 eine augemeſſene Dividewde erwarten laſſen, ſo daß mit mindeſtens der Vorfahrigewinnausſchüttung von 4 v. H. gerechnet werden kann. * Wieder 7 v. H. Diiſnvende bei der Nordoſtſchweizeriſche Kraftwerke AG., Baden. Die Geſellſchaft konnte im Ge⸗ ſchäftslahr 1928⸗29 ihre Stromeinnahmen von 17,7 Mill. Schw. ⸗Fr. auf 19,5 Mil. Schw.⸗Fr. erhöhen und einen Reingewinn von 3,9(i. B. 3,67 Mill. Schw. Fr. erzielen. Es wird wiederum eine Dividende von 7 v. H. verteilt. Die Energieabgabe der Geeſellſchaft iſt im Berichtsjahr auf 622, Millionen kWh. geftkclgen gegenüber 587,3 Mill. i. V. * Abkommen der ſkamdfnaviſchen Zellſtoffabriken mit Frankreich. Am Freitag iſt zwiſchen den ſchwediſch⸗nor⸗ wegiſch⸗finniſchen Zellſtofftndſuſtriellen ein Vertrag mit den franzöſiſchen Zeitungspapierfabriken abgeſchloſſen worden, demzufolge 210 000 bis 250 0% To. Zellſtoff im Jahre 1031 nach Frankreich geliefert vranden ſollen. Der Wert des Ab⸗ ſchluſſes beläuft ſich nach einer Schätzung auf 12 Mill. Kr. und deckt den ganzen franzöſiſchen Zeitungspapierbedarf. Das Abkommen hat inſoſerli beſondere Bedeutung, als es den erſten gemeinſchaftlichen Verkauf der ſkandinaviſchen Organiſation darſtellt. Schweizeriſche Kapffalveränderungen. Die Schof⸗ roth u. Cie. AG., Kunſtuvollfabrikation, Färberei, Woll⸗, Bigogne⸗ und Imitationlpinnerei in Burgdorf(Kanton⸗ Bern] hat ihr Aktienkapftal von 500 000 ſchw. Frs. auf 809 000 ſchw. Frs. erhöht.— Die Fin anz ⸗ und Indu⸗ ſtrie⸗ Beteiligungen AG., Baſel hat ihr Aktien⸗ kapital um 6 Mill. auf u Mill. ſchw. Frs. erhöht.— Die Kugellager fabrik Arvon hat ihr Grund⸗ kapital von 970 000 ſchw. ers. auf 280 000 ſchw. Frs. herab⸗ geſetzt. Vereinigte Schuhfabr ien Berneis⸗Weſſels⸗Ach., Augs⸗ burg⸗NRürnberg.— Voransächtlich keine Dividende. Die Geſellſchoft wird, wie verlauſtet, vorausſichtlich für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsſjahr 1929 keine Dividende vorſchlagen (. B. 6 v..). Das Ergs nis blieb infolge der gedrückten Geſchäftslage etwas hinter dem des Vorjahres zurück. * Fabrik Stolzenberg, Bürdeinrichtungs., Dos. Dieſe mit 500 000„4 AK. arbeitende Geſellſchaft vermin⸗ 8 20(per 30..] ihren Ver ⸗ um einen Gewinn von 8428 Mark auf einen neu vorzu fragenden Verluſt von 83 27 K. lunkr von 409 87 4 6562 599) und Abſchreibun⸗ 8 5 A(42) ſtehen gegenüber Möbelerträge 1802:Mappenerträge mit 284154 und ſonſtige War? t 3195 K(5088J. Aus der Gebäude⸗ und Aploniekonto 7(79s 960, 766 K(814 120, Debitoren 28(812 795); Mit dem vorliegenden Bericht endet der erſte Jahrgang der Vierteljahresberichterſtattung des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags. Dieſe Tatſache rechtfertigt, den Rück⸗ blick über die Berichtsmonate hinaus auf das ganz Jahr auszudehnen. Der Bericht greift einleitend auf die Ent⸗ wicklung der Jahre ſeit der Stabiliſierungskriſe 1924/5 zu⸗ rück und gelangt nach der Chraktertſierung des allgemeinen Wirtſchaftsverlaufes in 1928 für die Wirtſchaft Badens zu nachſtehenden Feſtſtellungen. Badens Wirtſchaft trat in den Konjunkturrückg ang des Jahres 1928 mit den noch offenen Wunden ein, welche die Abtrennung Elſaß⸗ Lothringens, des Saargebiets und Luxemburgs vom deut⸗ ſchen Zollkörper und dann die Beſetzung bedeutender Wirt⸗ ſchaftsgebiete in Karlsruhe, Kehl und Mannheim geſchlagen hat. Daß unter dieſen Umſtänden die Wirkung des Konjunkturrückgaugs in Baden beſonders draſtiſch zum Ausdruck kam, nimmt nicht Wunder. Im März 1929 erreichte die Zahl der Erwerbsloſen einen Höchſt⸗ ſtand, der die benachbarten württembergiſchen Arbeitsnach⸗ weisbezirke um 39 v.., die der Pfalz um 65 v. H. über⸗ ſtieg und der, auf die Eiwohnerzahl bezogen, in den am ſtärkſten betroffenen Gebieten Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe mit 4,9 bis 5,4 v. H. den Satz von Württemberg .4 v..), ſowie den Reichsdurchſchnitt(1,4 v..) be⸗ deutend übertraf und den der Pfalz(5,8 v. H) faſt erreichte. Der Rückgang der Erwerbsloſenziffern dauerte nur bis September(50 v. H. über dem niedrigſten Stand des Jahres 1928), um bereits Mitte Dezember 1929 wie⸗ der eine Zahl von 50 109 Erwerbsloſen zu erreichen, welche die des gleichen Zeitpunktes im Vorjahr um 70 v. H. ü berſchreitet, gegenüber einer Ueberſchreitung im Reeichsdurchſchnitt um nur 9 v. H. Beſonders bedentſam erſcheint, daß im Gegenſatz dazu in der Pfa Iz zum gleichen Zeitpunkt die Erwerbsloſenziffern des Vorjahres nicht einmal erreicht, geſchweige denn übertroffen wurden. Am ung ünſtigſten haben ſich die Verhältniſſe im letzten Viertel des Jahres 1929 in Mannheim entwickelt, welches vor Karlsruhe, Pforzheim und Heidel⸗ berg mit 3,5 v. H. relativ den ſtärken Anteil hat und den Hundertſatz der Pfalz(8,4 v..) ſogar über⸗ trifft. In Baden hatte, wie im geſamten Reich, die ſatiſon⸗ mäßige Belebung der wirtſchaftlichen Tätigkeit erſt Mitte April eingeſetzt, ſtark gehemmt durch eine bis dahin nicht gekannte Kapitalknappheit. Das Frühjahrs geſchäft, welches man nach dem ſtrengen Froſt mit Sehnſucht er⸗ wartet hatte, brachte zahlreichen Induſtrie⸗ d weigen eine Enttäuſchung, in erſter Linie dem Baugewerbe, dem Bauhilfsgewerbe, zahlreichen Gruppen der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie, der Celluloidinduſtrie u. a. mehr. Das gleiche gilt für die Pforzheimer Gdelmetall⸗ und Schmuckwareninduſtrie, die Schwarzwälder UÜhren⸗ und die oberbadiſche Textilinduſtrie, hier vor allen Dingen für die Baumwollſpinnereien und-webereien. Nur in wenigen Gruppen, wie im Zigarren⸗ und Tabakgewerbe, einzelnen Zweigen der Eiſen⸗ und Maſchineninduſtrie, ſowie im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, vermochte eine mäßige Saiſonbelebung feſtgeſtellt zu werden. Der Sommer brachte eine nicht ſehr erhebliche Stei⸗ gerung der Geſchäftstätigkeit, wobei allerdings der Stand des Vorfahres faſt nirgends erreicht wurde. Der Export nach dem Ausland, deſſen Forcierung im September 1929 erſtmals einen viel beachteten Vorſprung vor der engliſchen Exportziffer brachte, vermochte in zahl⸗ reichen Induſtriezweſgen den Mangel an Inlandsabſatz auszugleichen. Das vierte Quartal 1929 Der wirtſchaftliche Geſchäftsgang erreichte im September ſeinen Höhepunkt. Raſch ſetzte im Anſchluß daran der ſaiſonmäßige Rückgang ein, be⸗ ſchleunigt durch die konjunkturelle Depreſſion, um gegen Ende des Jahres ein immer größeres Ausmaß anzu⸗ nehmen. Das verhältnismäßig ſchlechte Sommergeſchäft und die Enttäuſchung über das Weihnachtsgeſchäft hatte ſteigende Inſolvenzen zur Folge. Im letzten Viertel des Jahres 1929 betrugen die Inſolvenzziffern in Baden das Doppelte der auch ſchon recht ungünſtigen Monate Januar bis März 1929.(Nach der beigefügten Statiſtik, die leider immer noch die Ad⸗ dition der einzelnen Bezirkszahlen und in dieſem Falle den zahlenmäßigen Vergleich mit den der Bewegung in den einzelnen Quartalen vermiſſen läßt, betrugen im vierten Quartal die Zahl der Konkurſe 79 und die der Vergleichs⸗ verfahren 54.) Einen gewiſſen Rückhalt vermochten einige wich⸗ tige Gewerbezweige zu geben, ſür welche die Berichtsmonate ausgeſprochene„Saiſon“ waren, die Bijouterieinduſtrie in Pforzheim, die Uhren⸗ und feinmechaniſche Induſtrie in andererſeits Reſerve unv. 50 000 /, Hpotheken 547 280 (550 000), Darlehenskonto 445 000/(neu), Akzeptkonto 284 983/(556 425], Banken 239 116/(223 849], Kredi⸗ toren 242 408/(199 198), Steuern 62087(59 426). * Eine Neugründung der ſüddentſchen Kühlmittelindu⸗ ſtrie. Unter der Firma Kälte G. m. b. H. wurde beim Notariat Freiburg i. Br. mit Sitz in Mannheim eine neue Geſellſchaft mit 21 000„ Stammkapftal gegründet. Zweck des Unternehmens iſt die Förderung und Organi⸗ ſation des Abſatzes von Trockeneis ſowie underer Kühl⸗ mittel. Gründer ſind die„Eis⸗ und Kühlwerke Gmbh. in Baden⸗Baden“, die„Eiswerke Günther Komm.⸗Gef. in Frankfurt a..“„Gebr. Bender AF. Mannheim“, „Kriſtalleiswerke Freiburg i. Br.“,„Pfälziſche Eiswerke Gebr. Kleinböhl Komm. ⸗Gef. in Ludwigshafen“,„Eiswerke Berner Kö. in Stuttgart“ und die Kriſtalleiswerke Gmoß. in Konſtanz“. l Die neuen Zinsſfätze der Seehandlung In Uebereinſtimmung mit dem Vorgehen der Reichs⸗ bank hat die Preußiſche Staatsbank(Seehand⸗ luung) ihre im Verkehr mit Banken und Bankiers gelten⸗ den Geldſätze auf der Soll⸗ und Habenſeite um 4 v. H. herabgeſetzt. Auch die preußiſchen Schatzan weiſungen werden von 8 auf 7,5 v. H. ermäßigt, Da die Zinſen für die Laufzeit vorher angerechnet werden, ſtellt ſich die tat⸗ ſächliche Berzinſungen auf 7,8 v. H. Die Deutſche Renten bank⸗Kreditanſtalt wird ſich vorausſichtlich ebenfalls den Zinsermäßigungen anſchließen, und zwar wird, wie üblich, der Beſchluß etwas ſpäter, dann aber mit Rückwirkung gefaßt werden. * * Zinsermäßigung bei der Stempel vereinigung. Die Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers hat aus Anlaß der Ermäßigung des Neichsbankdiskontſatzes von 7 auf 6,5 v. H. beſchloſſen, die Zinsſätze mit Wirkung vom 14. Januar 1930 wie folgt herabzuſetzen. Habenzinſen für täglich fällige Gelder in proviſionsfreier Rechnung von 4 auf 3,5, in proviſionspflichtiger Rechnung von 45 auf 4 v.., Sollzinſen von 8 auf 7,5 für das Jahr. Badens Wirtſchaftsentwicklung 1929 Aus dem Bericht des Vadiſchen Induſtrie- und Handelstages in Oberbaden Villingen, die Textilinduſtrie und ver⸗ ſchiedene Zweige der Metallinduſtrie. Sie und Gruppen der Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie, wie Malz, Sup⸗ penartikel, Oele und Fette, Konſerven, Zucker und in ge⸗ wiſſem Umfang auch Tabak, vermochten im Verein mit den wenigen während des geſamten Jahres zufriedenſtellend be⸗ ſchäftigten Unternehmungen, wie Zellſtoffinduſtrie, Feuer⸗ wehrgeräte, Zahnradbearbeitungsmaſchinen, Gelatine für photographiſche Zwecke n. a.., ein noch raſcheres Anſteigen der Erwerbsloſenziffern zu verhindern. Erheblich beein⸗ trächtigt wurde die Satſon durch die ungeheure 5 Kapitalnot In der Uhren⸗ und Bijouterieinduſtrie wurden vorwiegend billige Qualitäten gekauft, in der Textilinduſtrie machte ſich der raſche Wechſel der Geſchmacksrichtung z. T. ſehr unan⸗ genehm bemerkbar. Von dieſen Gruppen abgeſehen, läßt ſich jedoch ein allge⸗ meiner Rückgang im Beſchäftigungsgrad feſtſtellen, der u. a. deshalb nicht unbedenklich iſt, weil die Stütze der Ge⸗ ſamtwirtſchaft, der Abſatz ins Ausland, ſelbſt bei guten Induſtrien, auf ſteigende Schwierigkeiten ſtößt. Von dieſem Geſichtspunkt aus erſcheint die Beſchränkung der gerade für Baden ſehr bedeutenden Reparationsliefe⸗ rungen als ein ſehr erheblicher Fehler im Noungplan. Die Ziffern der badiſchen Wirtſchaftsſtatiſtik für die ganz allgemein die bei den Inſolvenzen gemachte Bemerkung gilt, belegen die vorhergehenden Ausführungen. Der Poſtverkehr im 4. Quartal, nämlich Telegramme, Tele⸗ phon und Einſchreibebriefe, haben allgemein einen mehr oder weniger großen Rückgang zu verzeichnen gehabt. Eine Ausnahme bildete der Handelskammerbezirk Pforzheim mit ſeiner einheitlichen ſaiſonmäßig beeinflußten Induſtrie. Auch in den Handelskammerbezirken Schopfheim und Lahr mieſen bie Telegrammziffern auf die relativ günſtige Ge⸗ ſchäftslage hin. Der Paketverkehr ſteht unter dem Zeichen des Weihnachtsverkehrs. Das gleiche Bild zeigen die Ziffern des ESiſen bahn⸗ verkehr, wo ſich ein Rückgang des Güter⸗ und Perſonenverkehrs zeigt, letzterer beſonders ausge⸗ prägt bei Orten mit vorwiegendem Fremdenverkehr. Der Rückgang des Rheinverkehrs brachte den Häfen Karlsruhe und Kehl auch einen Rückgang des Waggonver⸗ ſands. In Mannheim zeigte ſich dieſe Erſcheinung nicht, woraus wohl geſchloſſen werden darf, daß die Kohlenlager in Rheinau im Laufe des Sommers dem Bedarf ent⸗ ſprechend aufgefüllt wurden. Der Rhein verkehr hat im vergangenen Jahr die Ziffer des Vorjahres in Mannheim knapp, in Karlsruhe um etwa 8 v. H. überſtiegen. Die ſaiſonmäßige Steige⸗ rung des Verkehrs konnte trotz des niedrigen Waſſerſtandes bewältigt werden. Hafenverkehr in den Jahren 1928/29. (In 1000 Tonnen). 1928 1 9 2 9» Zuf. Zuf. an ab an ab Mannheim 4796 5955891 43834 658 5489 Karlsruhe. 1918 242 2160 2042 291 28988 . 800 145 945 ) Vorläufige Zahlen. Im Großhandel hat ſich der Vermahlungszwang von inländiſchem Weizen günſtig bemerkbar gemacht, die Belieferung der Induſtrie mit Kohlen lag mengenmäßig über dem Stand des Vorlahres. Aus dem Einzelhandel lauteten die Berichte aus dem ganzen Land mit geringen Ausnahmen ungünſtig. Faſt durchweg ſind im Verhältnis zum Vorfahr nicht unerheb⸗ liche Rückgänge des Umſatzes eingetreten. Auch das Weihnachtsgeſchäft vermochte, von wenigen Ausnahmen ab⸗ geſehen, den Umſatz des Vorjahres nicht zu erreichen. Wenn auch noch nicht abzuſehen iſt, wann der Konjunk⸗ 3 durch einen Aufſtieg abgelöſt wird, ſo ſcheint do Mutloſigkeit nicht am Platz zu ſein. Die ſtarke Differenzierung der badiſchen Induſtrie bietet durch die vorhandenen Ausgleichs möglichkeiten zweifellos einen nicht unerheblichen Rückhalt. Es darf auch nicht überſehen werden, daß die hohen Arbeitsloſenziffern nur an den größeren Konzentrationspunkten ſtark in Erſchei⸗ nung treten. In nicht weniger als 5 Kammerbezirken (Freiburg, Konſtanz, Lahr, Schopfheim und Villingen) liegen die Arbeitsloſenziffern im Durchſchnitt des letzten Vierteljahres unter 1 v. H. der Geſamtbevölkerung. Der landwirtſchaftliche Einſchlag in dieſen Gebieten wirkt ſich günſtig aus. Eben aus dieſen Tatſachen ergibt ſich aber auch anderer⸗ ſeits die Folgerung, daß Länder und Kommunen in ihrer Finanzgebarung auf die erhebliche Vorbe⸗ laſtung der in den großen Städten zuſammengedrängten Induſtrie weiteſtgehende Rückſicht nehmen müſſen, um in ihrem eigenen Intereſſe möglichſt bald die Vorbedingungen für einen Konjunkturumſchlag zu ſchaffen. 40 Jahre Allianz. Die Allianz Verſicherungs⸗A.⸗G. konnte geſtern den 40. Jahrestag ihres Beſtehens begehen. Die urſprünglich kleinere Sachverſicherungsgeſellſchaft iſt über eine Reihe von Fuſtonen, die mit der Zeit immer größere Ausmaße annahmen, zur weitaus bedeutendſten der deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften geworden. Beſon⸗ ders in den letzten Jahren war, wie man ſich erinnert, der Expanſionsdrang dieſer Geſellſchaft beſonders ſtark. Die Fuſton mit den drei großen Stuttgarter Verſicherungs⸗ unternehmungen vor einigen Jahren wurde allgemein als die Vollendung des Alltanzausbaues angeſehen, und man glaubte, daß damit die Expanſion des Allianz⸗Konzerns als für längere Zeit beendet angeſehen werden könnte. Im vorigen Jahre aber ſchon, beim Zuſammenbruch des Frankfurter Verſicherungskonzerns, war es der Allianz möglich, in die Breſche zu ſpringen und nicht nur eine reibungsloſe Abwicklung des direkten Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft.geſchäfts der Favag zu garantieren und es weiter⸗ zuführen, ſondern auch gemeinſam mit der Münchener Rückverſicherungs.⸗G. die übrigen ſehr bedeutenden Tochtergeſellſchaften der Favag derart zu übernehmen, daß keinerlei Störungen in dem großen direkten Verſicherungs⸗ geſchäft des ganzen Favag⸗Konzerns eintraten. In das fünfte Jahrzehnt ihres Beſtehens tritt der Allianz⸗Konzern mit einem Verſicherungsgeſchäft und einem finanziellen Fundament, deren Umfang keinen Vergleich mit den größ⸗ ten und beſtfundierten Verſicherungskonzernen der Welt zu ſcheuen braucht. * Württembergiſche Landesſparkaſſe, Stuttgart. Aus dem jetzt veröffentlichten Bericht der Württembergiſchen Jandesſparkaſſe über das Geſchäftsjahr 1929 geht hervor, daß die Einlagen rund 30,3 Mill. 4 betrugen und insge⸗ ſamt rd. 21,44 Mill. 4 abgehoben wurden. Unter Berück⸗ ſichtigung der gutgeſchriebenen Zinſen von 3,3 Mill. er⸗ gibt ſich eine Zunahme um 12.2 Mill.&(i. B. 13,8 Mill.). Der Geſamtbetrag der neuen Spareinlagen om Jahresende belief ſich auf etwas mehr als 58 Mill.„. Die Zahl der Sparer iſt auf 82 189 geſtiegen.— Der Umſatz der Haupt⸗ kaffe betrug rd. 90 ill. 4. An Darlehen waren Ende des Jahres ro. 65 Mill.& ausgeliehen, wobei es ſich über⸗ miegend um langfriſtige Hypothekendarlehen handelt. Zwei Nebenſtellen wurden im Berichtsjahre neu eröffnet. p WIR TSCHATTS-ZHTTUNG Mittag-Ausgabe Nr. A Linke⸗Hofmann⸗ Buſchwerke Verlin Erhöhte Waggonquote für Aufgabe der Von maßgebender Stelle wird mitgeteilt, daß bei den Verhandlungen über eine eventuelle Stillegung des Lokomotivbaus der Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗ Werke.⸗G. Berlin, die ſeit längerer Zeit mit der Friedr. Krupp.⸗G. Eſſen und der Henſchel u. Sohn Ac. Kaſſel gepflogen werden, in allererſter Linie ins Auge ge⸗ faßt wurde, für die ausfallende Arbeit in Lokomotiven, ſolche in Waggons nach Breslau zu bekommen. Es iſt vorgeſehen, daß nicht allein der Waggonbau Krupp ſtillgelegt und deren Waggonquote auf das Bres⸗ lauer Werk Linke⸗Hofmaun⸗Buſch übertragen wird, ſondern daß auch die Henſchel u. Sohn AG. Sorge trägt, daß das Breslauer Werk Linke⸗Hofmann⸗Buſch AG. eine entſprechende Waggonquote als Entſchädigung erhält. Für dieſen Fall hat ſich die Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werke AG. bereits die Waggonquote der Norddeutſchen Waggon⸗ fabrik AG. Bremen geſichert. Mit dieſen beiden Zuſatz⸗ quoten würde die Reichsbahnquote der Linke⸗Hofmann⸗ Buſch.⸗G., um 2,78 v. H. höher werden. Die Auswirkung für die ſeitens der Reichsbahn eben erfolgten Vergebungen an Lokomotiven und Wagen, für welche dieſe Regelung vorab durchgeführt wird, iſt die, daß erhebliche Mehrarbei⸗ ten in Waggons an das Breslauer Werk gehen werden als gegangen wären, wenn Breslau einigen wenige Loko⸗ motiven aus der diesjährigen Reichsbahnvergebung erhal⸗ ten hätte. Lokomotivanste * Zahlungseinſtellung der Weilheimer Gewerbe und Landwirtſchaftsbank e. Gmbeß. Die Gewerbe⸗ und Land⸗ wirtſchaftsbank e. Gmb. Weilheim(Bayern) ah ſich om vergangenen Samstag infolge überſtürzter Abhebungen veranlaßt, die Zahlungen zum Schutze der Geſamtgläubiger einzuſtellen. Ein gerichtliches Vergleichsverfahren wird eingeleitet in der Abſicht, eine ruhige Abwicklung im Inter⸗ eſſe einer größtmöglichen Befriedigung der Gläubiger zu ermöglichen. * Wittener Walzenmühle AG., Witten a. Ruhr— Divi⸗ dendenlos. Entgegen einer aus Duisburg ſtammenden Meldung, daß dieſe zum Konzern der Deutſchen M i. g= len vereinigung AG. gehörende Geſellſchaft auf ihr Aktienkapital von 900 000 4 vorausſichtlich wieder 8 v. H. Dividende verteilen werde, erklärt die die überwiegende Ma⸗ jorität beſitzende DMV., daß zwar das Gewinnerträgnis eine Ausſchüttung von—6 v. H. ermöglichen würde, der AR jedoch in der bevorſtehenden Bilanzſitzung den Beſchluß faſſen werde, den Gewinn zu Rückſtellungen und Vortrag zu verwenden. Das Ende Juni abgelaufene Geſchäftsjahr habe unter den kataſtrophalen Mehlpreiſen ungewöhnlich zu leiden gehabt. Nach dem im Juli erfolgten Abſchluß der Weſtdeutſchen Mühlenkonvention ſei fedoch eine weſentliche Beſſerung eingetreten, ſodaß für das lau⸗ fende Jahr ein beſſeres Ergebnis auf jeden Fall zu er⸗ warten ſei. Frankreichs-Automobil Außenhandel Für die 10 erſten Jahresmonate 1929 beziffert die(bis dahin allein vorliegende) Außenhandelsſtatiſtik(im Ver⸗ gleich mit der entſprechenden Vorjahrsperiode) die fran⸗ zöſtſche Ausfuhr auf 33 767 Perſonenautomobile(31 662) im Werte von 1073 177 000(1 077 973 00) Frs. Von dieſer Ausfuhr gingen nach Deutſchland 809(804) Stück, nach der Schweiz 1 505(1 436), nach Belgien⸗Luxemburg 2417(8 187), nach England 1651(2 762), nach Spanien 5 498(.881), nach Italien 226(212), nach Algerien 7680(6 354) und nach an⸗ deren Beſtimmungsländern 13 891(12 626]. Gleichzeitig führte Frankreich 6 764 Perſonenkraftwagen(7702 in der Vorjahrsperiode) im Werte von 240 412 000( ⁴¹⁰2 749 000) Francs ein, und zwar aus den Vereinigten Staaten 3 125 (8 415) Stück, aus Italien 2 808(3 204), aus Englond 119, aus Deutſchland 91 und aus anderen Ländern 531 Stück. 2. * Weitere Erhöhung der franzöſiſchen Einfuhrzölle für Antomobile? New Nork Herald kündigt an, daß Vertreter der ameritaniſchen Automobilinduſtrie in Frantreich Schutz⸗ maßnahmen gegen die bevorſtehende Erhöhung der fran⸗ zöſiſchen Einfuhrzölle auf ausländiſche Automobile prüfen. Nach dem Blatte ſoll im franzöſiſchen Parlament außer der bereits anhängigen Zollerhöhung eine Ergänzungsvorlage eingebracht werden, die eine weitere Erhöhung von 90 v. H. der gegenwärtig 60 v. H. betragenden Zölle vorſieht, ſodaß alſo ein Zoll von 114 v. H. auf den einzuführenden ous⸗ ländiſchen Automobilen laſten würde. 2 * Wahl des Präſidiums der Berliner Juduſtrie⸗ und Haudelskammer. In der Vollverſammlung der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin am 10. Januar 1930 wur⸗ den für das Jahr 1930 wiedergewählt als Präſident Franz von Mendelsſohn, als Vizepräſidenten: Geheimer Kommerzienrat Dr. Conrad von Borſig, Di⸗ tor Dr. Karl Gelcke, Heinrich Grünfeld, Kommer⸗ zienrat Martin Michalſki, Generaldirektore Dr. Jo⸗ hannes Philipp Vielmetter. *Die Inſolvenzen in der Schuh⸗ und Lederwirtſchaft. Nach einer Zuſammenſtellung des Kreditſchutzvereins für Lederinduſtrie und Handel in Berlin iſt die Zahl der Inſolvenzen in der Schuh⸗ und Lederbranche im Jahre 1929 weiter recht erheblich geſtiegen. Es waren im ver⸗ gangenen Jahre insgeſamt 1428 Inſolvenzen, gegen 10685 im Jahre 1928 und 707 im Jahre 1927 feſtgeſtellt worden. Nicht gezählt ſind hierbei die zahlreichen außergerichtlichen Vergleiche Beſonders ſtark iſt die Zahl der Inſolvenzen beim Schuhwareneinzelhandel geſtiegen, und zwar in den letzten drei Jahren von 332 auf 469 und zuletzt auf 614. * 6400 Brauereien in Dentſchland. Die Zahl der im deutſchen Zollgebiet am 31. März 1928 angemeldeten ge⸗ werblichen Brauereien betrug nach Feſtſtellung des Stoa⸗ tiſtiſchen Reichsamtes 6 450 gegen 6511 am Schluſſe des vorangegangenen Rechnungsjahres. Am 31. März 1929 be⸗ trug die vorläufige ſeſtgeſtellte Zahl der deutſchen Braue⸗ reien 6401. Die Biererzeugung iſt von 48,4 Mill. Hl. 19278 und um weitere 6,5 v. H. auf 55 Mill. Hl. 182820 geſtiegen. * Der engliſche Außenhandel 1929. Die am Samstag vom Handelsminiſterium veröffentlichte Außenhandels⸗ bilanz Englands für das Jahr 1929 weiſt beim Import gegenüber dem Vorfahre eine Steigerung um 25 992 649 Eſtr. auf 1 221 591 062 Lſtr. auf. Der Export hingegen iſt hei einem Geſamtumſatz von 729 554 967 Sſtr. uur um 5 975 878 str. gegenüber dem Vorfahre geſtiegen. Bei der Einfuhr iſt beſonders der geſteigerte Ankauf ausländiſcher Maſchinen mit einem Mehr von 2,5 Mill. Lſtr. erwähnenswert, wäh⸗ rend bei der Ausfuhr die Abnahme des Auslandsverkaufs von Baumwolle bezw. Wollartikeln um 9 853 207 Oſtr. bezw. 4013 336 Eſtr. ins Auge fällt. Der Kohlenexport ſtieg um rd. 912 Mill. Eſtr. Steigerungen in der Ausfuhr weiſen ferner Autos und Motorräder ſowie elektriſche Artikel und Chemikalien auf. * Tabakverkänfe Obergrombach(A. Bruchſak), 10. Jan. Die hieſigen Tabakpflanzer haben ihren Tabak geſtorn ge⸗ meinſam verkauft und erzielten 17 per Zentner.— Fautenbach(A. Bühl], 10. Jan. Die hieſtge Tabakkommiſ⸗ ſion hat an mehrere Firmen das Obergut zu 2 pro Ztr. verkauft mit der weiteren Vereinbarung, daß für beſon⸗ ders gute Qualität ein Zuſchlag bis zu 5 Prozent, für we⸗ niger gute Ware ein Abſchlag in gleicher Höhe geſtaktet iſt. * Einſchränkung des Baumwollaubaues in Amerika. Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat der Federal Faxm Board die Farmer in den Südſtaaten der Union aufgefor⸗ dert, ihre Baumwollproduktien für das Jahr 1930 ein⸗ zuſchränken. * 12. Bad.⸗Pfälz. Zentral⸗Häuteauktion. 15. ö. M. in Mannheim ſtaitfindenden 12. Zentral⸗Häute⸗ auktion für das badiſch⸗pfälziſche Gefälle gelongen zum Ausgebot: 20 655 Stück Großviehhäute, 28 917 Stück Kalb⸗ ſelle und 1861 Stück Hammeffelle. In der am 7 Dienstag, den 14. Jauuar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe) 7, Seite. Nr. 21 Nachbargebiete Erhöhte Beſatzungslaſten s Ludwigshafen, 13. Jan. Trotz der bevorſtehen⸗ den Räumung haben ſich die auf Germersheim ent⸗ fallenden Beſatzungslaſten einer Meldung der „Pf. Rundſchau“ zufolge in den letzten Tagen ge⸗ ſteigert. Germersheim hat nach dem genannten Blatt der Beſatzung ſeit dem Spätjahr 1929 16 Ne u⸗ wohnungen zur Verfügung ſtellen müſſen, die zum Teil bereits von franzöſiſchen Familien be⸗ zogen ſind. Auf der anderen Seite überlaſſen die Franzoſen der Stadtverwaltung einige ſeither be⸗ N ſchlagnahmt geweſene Wohnungen. Hartnäckiger Selbſtmörder * Germersheim, 13. Jan. Ein 80 jähriger Mann aus Zeiskam, die im hieſigen ſtädtiſchen Kranken⸗ haus untergebracht iſt, verſuchte ſich in einer Allee in der Nähe der Oberrheiniſchen Schiffswerft auf⸗ zuhängen. Im letzten Augenblick konnten ihn Werftarbeiter aus der Schlinge befreien. Der Selbſt⸗ morbkandidat leiſtete dabei heftigen Widerſtand und rief immer wieder:„Ich kann mich aufhängen, wann ich will, das geht niemand etwas an.“ Der Lebensmüde ſoll in eine Anſtalt nach Frankenthal gebracht werden. Der Fall Horländer s Edenkoben, 13. Jan. Der Bezirksverband 10 der Pfälziſchen Gemeindebeamten hat beim Zentral⸗ verband der Gemeindebeamten Bayerns den Aus ⸗ ſchluß ds früheren rechtskundigen Bürgermeiſters von Edenkoben, Horländer, jetzt Rechtsanwalt in Ludwigshafen, beantragt. Horländer, der als früherer Gemeindebeamter noch Mitglied dieſes Verbandes iſt, hat, wie ſ. Zt. gemeldet, in einem Be⸗ leidigungsprozeß gegen zwei Stadträte und zwei Gemeindebeamten in Edenkoben eine ſchwere Nie⸗ derlage erlitten. Neue Erwerbsloſenkrawalle Worms, 13. Jan. Heute nachmittag fand hier wiederum eine von den Kommuniſten einberufene Erwerbsloſen⸗Verſammlung ſtatt. Etwa 300 Perſonen zogen im Anſchluß daran in kleinen Gruppen nach dem Marktplatz, obwohl mit Rückſicht auf die Vorkommniſſe am letzten Freitag ein Um⸗ zug polizeilich verboten war. Hier hielt der preußiſche Landtagsabg. Müller abermals eine Hetzrede, nachdem auch in der Verſammlung gegen die Poltzei in ausgiebiger Weiſe gehetzt wor⸗ den war. Da eine öffentliche Veranſtaltung ver⸗ boten war, ſchritt die Polizei ein, um die Leute ab⸗ zudrängen. Der Landtagsabg. Müller forderte, als die Polizeibeamten zur Säuberung des Platzes und der Straßen ſchritten, öffentlich zum Widerſtand ge⸗ gen die Polizei auf mit den Worten:„Nieder mit der Polizei!“ Im Laufe der Säuberungsaktion, bei der mancher mit dem Gummiknüppel Bekanntſchaft machen mußte, wurden ſechs Perſonen zwangsgeſtellt, gegen die ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs einge⸗ leitet wird. Während der Krawalle und nach der Säuberung lag der Geſchäftsverkehr in den angren⸗ zenden Straßen bis zum allgemeinen Auseinander⸗ gehen der Maſſe vollkommen brach. Zugunfall durch Keſſelexploſion— Zwei Verletzte Trier, 13. Jan. Wie die Reichsbahndirektton Trier mitteilt, entgleiſten am Samstag abend vor dem Bahnhof Reinsfeld(auf dem Hochwald) infolge einer Keſſelexploſion die Loko⸗ motive und der Packwagen des Perſonenzuges Trier—Türkismühle. Der Heizer wurde leicht ver⸗ letzt. Durch einen umgeriſſenen und mitgeſchleiften Zichtmaſt wurde außerdem die Frau des Bahn⸗ wärters beim Heraustreten aus dem Bahnwärter⸗ häuschen getroffen; ihr wurden beide Beine ge⸗ brochen. Durch die Gewalt der Exploſton ſind zahl⸗ reiche kleine Beſchädigungen an Häuſern des in der Nähe gelegenen Dorfes herbeigeführt wor⸗ den. Reiſende wurden nicht verletzt. Die Lokomotive war noch im Dezember einer Unterſuchung unter⸗ zogen worden. Der Betrieb der eingleiſigen Strecke wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. * Oggersheim, 13. Jan. Noch gut abgelaufen iſt am Samstag abend ein Autounfall, der ſich kurz nach Oggersheim in Richtung Ludwigshafen ereignet hat. Mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von etwa 30 Kil. kam das Auto auf den glatten Straßenbahnſchienen ins Schleudern, drehte ſich um ſeine eigene Achſe, um dann darauf die Stra⸗ genböſchung hinabzuſtürzen. Mit Hilfe hinzukommender Chauffeure konnte das Fahrzeug wieder flott gemacht werden. Perſonenſchaden iſt keiner, jedoch erheblicher Sachſchaden entſtanden. Gerichtszeitung Aus Mannheimer Goerichtsfülen Um ein paar harte Worte Sie ſind eine ſehr traurige Erſcheinung unſerer ö Sondertage am Gericht für Privat⸗ gen. Ja ſoweit iſt es'n gekommen, daß esordnungen für Beleidigungsklagen aus⸗ hen müſſen. Auseinanderſetzungen wie ſie bei der Wohnungsnot ſo häufig zwiſchen Mietern und Vermietern heraufbeſchworen werden, würden beſſer in gütlichem Tone geführt, ſtatt ſich die Köpfe zu erhitzen, Denn ein friedliches Zuſammenleben einander widerſtrebender Naturen iſt immer noch beſſer, als ſtändig miteinander auf dem Kriegsfuß zu ſtehen und täglich Hauskonzerte mit den ſchrillſten Diſſonanzen zu veranſtalten, deren Finale gewöhn⸗ lich am Gerichte ausklingt. Die Männer, die ja gewöhnlich von den Frauen in die Streitereien hineingezogen werden— denn meiſt ſind es wie geſagt, die Frauen, die bei ihrer ſtändigen Anweſenheit im Hauſe aneinandergeraten — ſpielen bei den Sitzungen gewöhnlich keine glanz⸗ volle Rolle. Hier ſteht ſeine eigene Frau: er hatte mit ihr ſchon manchen Strauß wegen kleinlicher Dinge auszufechten, aber er muß ihr als Zeuge bei⸗ ſtehen, muß mitmachen, trotz beſſerer Einſicht. Wir haben eine halbe Million Strafſachen im Jahre in Deutſchland. 50 000, ein Zehntel, fallen auf Beleidigungen. Das iſt kein günſtiges Zeichen für unſer Kulturniveau. Wegen ſolcher Beleidi⸗ gungsklagen muß ein Heer von Juſtizbeamten unterhalten werden. Pax. Großes Schöffengericht Heidelberg— Elf Ein⸗ brüche in 14 Tagen— Zwei junge Täter Früh übt ſich, was ein„Häkchen“ werden will. Dieſes Sprichwort bewahrheitete ſich bei zwei jun⸗ gen Melkern. Beide waren ſchon dreimal in ihrer Jugend im Erziehungshaus und ſind einmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Am 27. Oktober lernten ſie ſich in Mannheim auf der Walz kennen, der 22 Jahre alte Wilhelm Weiß aus Bremerhaven und der 20 Jahre alte Karl Dunkel aus Duderſtadt. Schon zwei Tage ſpäter begehen ſie den erſten ge⸗ meinſchaftlichen Einbruch in Bin au in einem frü⸗ heren Bahnwärterhäuschen. Sie hielten ſich dort einige Tage auf und hauſten wie die Schweine. Auf dem Weg nach Ziegelhauſen ließen ſie den Ruckſack eines armen Straßenwärters mitgehen. In Ziegel⸗ hauſen angelangt, beſuchen ſie ein Sommerhäuschen. Dagegen ſind ſie in Schriesheim ſchon weit an⸗ ſpruchsvoller. Dort erbrechen ſie fünf Wochen ⸗ en d⸗ und Sommerhän chen. Mit einer Eiſen⸗ ſtange verſchaffen ſie ſich in Seeheim in eine Villa den Zutritt. Ihr Schickſal ereilte ſie in Heidelberg, als ſie in das Wochenendhäuschen eines Oberinge⸗ nieurs in Handſchuhsheim eindrangen und dort ein Selbſtſchuß losging, der den Rädelsführer Weiß an der Stirn leicht verletzte. Geld und Lebensmittel waren dabei ihr ſtetes Ziel. Beide waren geſtändig und gaben Not als Motiv an. Der Staatsanwalt ſah einen unerläßlichen Beſſerungszweck in einer angemeſſenen Freiheitsſtrafe. Das Urteil lautete auf 15 Monate Gefängnis. Ihre Jugend und ihre verfehlte Erziehung wurden als ſtrafmildernd be⸗ rückſichtigt. Sieben Wochen der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. Schwurgericht Kaiſerslantern Der 1910 geborene Gipſer Viktor Weyland hatte ſich wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Schwurgericht Kaiſerslautern zu verant⸗ worten. Weyland befand ſich am Abend des 29. Sep⸗ tember mit ſeinen Eltern auf der Nachkirchweihe in Danſenberg. Als er ſpäter das Tanzlokal verließ und die Ortsſtraße herunterging, rempelte er dort drei Burſchen an, wobei es zu einer Schlägerei kam. Dabei erhielt Weyland eine Tracht Prügel. Plötzlich zog er ein Meſſer und ſprang auf den beteiligten 18 Jahre alten Mechaniker Friedrich Wolf aus Hohenecken zu und verſetzte ihm zwet Meſſerſtiche in den Oberarm und den rechten Ober⸗ ſchenkel. Wolf brach zuſammen und ſtarb bald da⸗ rauf infolge Verblutung. Der Angeklagte will in Notwehr gehandelt ha⸗ ben. Er ſei von den drei Burſchen, darunter dem Getöteten, angerempelt und mißhandelt worden. Die Beweisaufnahme ergab aber das Gegenteil dieſer Behauptung. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Das Urteil lautete auf fünf Jahre Gefängnis. 2. Zeit, 0 beleidigun ganze Tag 0 E Drei Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. 1 Der Sport am Sonntag Am die Kreismeiſterſchaft der Oberliga Germania Weingarten ſchlägt Germania Freiburg⸗ Herdern:7 Im weiteren Verlauf der Ringkämpfe um die Kreis⸗ meiſterſchaft der Oberliga trafen ſich am Sonntag in Frei⸗ burg die Germania Weingarten und die Germania Frei⸗ burg⸗Herdern, die beiden vom Stemm⸗ und Ringklub Lud⸗ wigshafen 1226 bezw. 15:6 geſchlagenen Teilnehmer der Meiſterſchaftsrunde. Es gab hier äußerſt erbitterte Kämpfe, wollte man ſich doch auf jeden Fall eine gute Plazierung ſichern. Wenn der mittelbadiſche Meiſter Weingarten ge⸗ wann, ſo war dieſer Sieg nur ganz knapp, denn der Ober⸗ badiſche Meiſter bot ſeine ganze Kampfkraft auf, das Reſul⸗ tat nach Möglichkeit für ſich günſtig zu geſtalten. Wein⸗ garten mußte ſich gewaltig auf die Hinterfüße ſtellen, um die ſtarken Konkurrenten aus dem badiſchen Oberland zu bezwingen. So kamen ſie nur zu drei Punktſiegen und nur zu einem Schulterſieg, woraus zu erſehen iſt, daß die Geg⸗ ner einander ſtark ebenbürtig waren. Die Kämpfe Im Federgewicht ſtartete für Freiburg Franz Ehret, der mit dem Weingartener E. Geggus einen ſchweren Kampf lieferte. Vielfach ſah man den Freiburger in Front; ſchöne Szenen gab es auf beiden Seiten zu ſehen; alsbald iſt Geggus in der Bodenlage und wird durch Aufreißer von der Seite in die Brücke gezwungen, aus der es kein Entwinden mehr gibt. So holt Ehret nach 9,5 Minuten die erſten drei Punkte für den Oberbadiſchen Meiſter. Auch im Bantamgewicht iſt Freiburg vorherrſchend. Streit⸗Weingarten muß ſich gewaltig wehren, von H. Frößle⸗ Freiburg nicht auf die Schultern geworfen zu werden. Er verlegt ſich vielfach auf Defenſivarbeit, ſodaß dem ſympathi⸗ ſchen Freiburger durch beſſere Arbeit ein Punktſieg zufällt. Jetzt kommen die Weingartener zu Wort. Gablenz hat allerdings in Kiefer einen Gegner, der beſiegt ſein will. Mehr und mehr muß G. aus ſich heraus, doch gelingt es ihm nie, den ſtch ſtets gut verteidigenden Kiefer endgültig zu legen. Punktſieger im Federgewicht Gablenz. Das Mittelgewicht bringt weitere zwei Punkte für Wein⸗ garten. Hier verläuft der Kampf ähnlich wie im Leicht⸗ gewicht. Bacher kann über den Freiburger nicht ganz Herr werden und muß ſich mit zwei Punkten begngen. Das Leichtmittelgewicht fällt wiederum an Freiburg, allerdings nur durch einen knappen Punktſieg. W. Bacher⸗ Weingarten kann den Stieg ſeines Bruders H. nicht wieder⸗ holen und verliert nach Punkten. Die reſtlichen Punkte ſichert ſich Weingarten in ſicherer Manier und dadurch den knappen Sieg im Mannſchafts⸗ kampf. Zunächſt treffen ſich im Schwermittel Langenbach⸗ Freiburg und Link. Nach harter Arbeit holt ſich Link einen wohlverdienten Punktſieg. Raſch naht die Entſcheidung im Schwergewicht, wo Holz⸗ müller⸗Weingarten ſeinen Gegner Rittemann⸗Freiburg ſchon nach einer Minute durch Hüftzug erledigt hat. Tabellenſtand: Kämpfe gew. verl. Kampfpkt. Pkt. St. u..⸗Kl. Ludwigshafen 2 2 0 27:12 4 Germania Freiburg⸗Herdern 2 0 2 15:22 2 Germania Weingarten 2 1 1 13:21 0 Sch. Der„Jall Weingärtner Der Verbands⸗Spiel⸗Ausſchuß legt Berufung ein Ein Irrtum Das amtliche Organ des Bezirks Württemberg⸗Baden, ber„Sportbericht“ Stuttgart ſchreibt:„Der Verbands⸗ Spielausſchuß hat gegen die zu hohe Beſtrafung des Schiedsrichters Carl Weingärtner⸗Offenbach Berufung ein⸗ gelegt. Herr Weingärtner wurde bekanntlich nach dem Spiel Sportelub Freiburg— KV. in Freiburg tätlich angegriffen; er ſetzte ſich zur Wehr und kam ſchließlich in eine peinliche Lage. Das Urtell in Sachen Sportelub Freiburg fand übrigens in der ſüddeutſchen Preſſe, foweit die Beſtrafung Weingärtners in Frage kommt, keine freundliche Aufnahme“.— Ueber die„freundliche Auf⸗ nahme“ des Urteils im Fall Weingärtner ſollte man ſich im Bezirk Würltemberg⸗Baden nicht wundern. Man hat dieſes Urteil außerhalb des genannten Bezirks überall als einen Schwabenſtreich empfunden, weil es für einen ge⸗ ſunden Menſchenverſtand doch ein wenig ſonderbar war. Man bedenke: Ein Schiedsrichter wird beſtraft, weil er es wagte, ſich gegen Rowdies zur Wehr zu ſetzen! U. E. dürfte ſich die Berufung des Verbands⸗Spielausſchuſfes gegen das vom Bezirk Württemberg⸗Baden gefällte Urteil auch nicht auf das Strafmaß(ſiehe oben:„zu hohe Be⸗ ſtrafung“), ſondern gegen die Beſtrafung überhaupt richten. Bliebe dieſes Urteil beſtehen, ſo würden wir uns wirklich nicht wundern. wenn die Schiedsrichter zu einer anderen Selbſthilfe ſchritten. Die Aufgabe der Fußballbehörden müßte doch die ſein, den Schiedsrichter vor den Rowdtes zu ſchützen und nicht umgekehrt. Wenn Weingärtner ſich in Freiburg zur Wehr geſetzt hat, dann müßte er eher eine Belohnung als eine Strafe erhalten. Strafe hätte er ver⸗ dient, wenn er ſich nicht gewehrt hätte. Dieſer Fall liegt doch ein wenig anders, als wenn beiſpielsweiſe ein Spieler auf dem Spielfeld die Tätlichkeit eines anderen erwidert. In einem folchen Falle iſt der Schiedsrichter als Richter und Schützer da, wer ober ſchützt denn einen Schiedsrichter gegen Rowdies, die gewöhnlich keiner Sportbehörde unter⸗ ſtehen und ſich meiſt auch der Polizeigewalt entziehen? 5 7752 N 5 od e Gyref ö 5 0 Gener alver tretung: Xaver * Der 1 des MAKED 5 K O0 II UB Ilel, Baden Ba den, LlLangestr. 32, Tel. 45. %% Dortmunder Sechstagerennen — Wilde Jagden in der Nacht zum Montag Die Veranſtalter des Dortmunder Sechstagerennen können mit dem bisherigen Verlauf des Rennens zufrieden ſein. Der Beſuch der„Weſtfalenhalle“ war bislang ganz ausgezeichnet und auch der Spannungsreiz des Rennens ſelbſt le nichts zu wünſchen übrig. Eine überragende Rolle ſpielten ouch in der dritten Nacht wieder die beiden Kölner Rauſch⸗Hürtgen. In einer faſt 17 5ſtündigen ſchwe⸗ ren Jagd, bei der fortgeſetzt Runden gewonnen und ver⸗ loren wurden, konnten ſie ſich vorübergehend ſogar allein an die Spitze des weit auseinandergezogenen Feldes ſetzen. Später liefen allerdings die Belgier Charlier⸗Duray und das Nachwuchspaor Meyer⸗Stübbecke zu den Führenden auf, jedoch konnten ſich Meyer⸗Stübbecke nicht lange in der Spitzengruppe behaupten. Der Schluß der Nacht und der Montagnachmittag verliefen ruhig. Um 5 Uhr Montag⸗ nachmittag, alſo nach 67 Stunden, waren 1768,500 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Rauſch⸗Hürtgen 67 Pundte, 2. Charlier⸗Duray 48 Punkte; eine Runde zurück: 3. Meyer⸗ Stübbecke 122 Punkte, 4. Louet⸗Boucheron 96 Punkte, 5. Göbel⸗Dinale 90 Punkte, 6. Petri⸗Kroſchel 81 Punkte, 7. Choury⸗Fabre 57 Punkte; drei Runden zurück: 8. Kilian⸗ Nach 67 Stunden Pützfeld 55 Punkte, 9. Dülberg⸗Debaets 39 Punkte, 10. Mar Namara⸗Belloni 21 Punkte; vier Runden zurück: 11. Jokſch⸗ 12. Dorn⸗ Pijnenburg 131 Punkte; fünf Runden zurück: 13. Goris⸗ Maczinſki 41 Punkte; ſechs Runden zurück: Müller 9 Punkte. Deutſche Winterkampfſpiele Sturm im Rieſeugebirge diktiert Ruhe am Montag Das gefürchtete Geſpenſt des Tauwetters blieb den Deutſchen Winterkampfſpielen in Krummhübel bislang fern, dafür ſtellte ſich aber ein anderer, unerwarteter Stören⸗ fried ein: der Sturm. Am Montag ſollten im Rahmen der Winterkampfſpiele auf dem kleinen Teich in Britcken⸗ berg die deutſchen Eisſchnellauf⸗Meiſterſchaften mit den Rennen über 500 und 5000 Meter in Angriff genommen werden. Es wittete aber ein derart ſtarker Sturm, daß man ſich wohl oder übel zu einer Verleguſtg der Rennen auf Dienstag vormittag entſchließen mußte. Sollten die beiden Läufe aber auch am Dienstag vor⸗ mittag nicht zur Abwicklung kommen können, dann ſollen die Schnellauf⸗Meiſterſchaften am Donnerstag und Frei⸗ tag mit den Läufen zur Kampfſpiel⸗Meiſterſchaft zuſam⸗ mengelegt werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein Pegel 8. ö 9. 11 ö 13. 14 Neckar ⸗Vegelf 9. 11. 13. 16. 39 00 280.20 2 Sn 18060 0780 Mangdem.02.8. 70,209 Kehl.30.192 Jagſifeld 500,687.00 0,50 Mapau.144088. ö 1 Mannheim.18 395 Faub 289 22802 15.212.580. BBC Chefredakteur: Kurt Fiſcher Berantwortlich für Politik: H. A. Melßner— Feuilleton: Dr. S. Kanſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim. R 1. 4— 6 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Lux Seiſenflocken billiger! Eine willkommene Bot⸗ ſchaft für alle Hausfrauen! In der heutigen Zeit, wo die Hausfrauen im allgemeinen nur vpn Preiserhöhungen, Aufſchlägen uſw. zu hören gewohnt ſind, wird es ſte dop⸗ pelt überraſchen, auch einmal umgekehrt bei einem be⸗ liebten und viel gebrauchten Gegenſtand des täglichen Be⸗ darfs von einer Preisermäßigung zu hören. Die Lux Seifenflocken, die ja jeder Hausfrau als unentbehrlich zum ſchonenden Waſchen für die heute ſo beliebten Sachen aus Kunſtſeide und farbiger Wolle bekannt ſind, ſind mit Wir⸗ kung vom 1. Januar im Preiſe ganz weſentlich ermäßigt. Jetzt koſtet das Normalpaket nur noch 40 Pfg., ſtatt bisher 50 Pfg., das ſparſame Doppelpaket nur noch 75 Pfg., ſtatt bisher 90 Pfg. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Preisermäßi⸗ gung zur weiteren Beliebtheit der Lux Seifenflocken bei⸗ tragen wird, und daß die Hausfrau in Zukunft doppelt gern alle Sachen, deren ſchonende Behandlung ihr am Herzen liegt, mit Lux Seifenflocken waſchen wird. Lux Seifenflocken ſind bekanntlich nur in den blauen Paketen erhältlich und werden hergeſtellt von der Sunlicht⸗Geſell⸗ ſchaft.⸗G., in Mannheim. S 92 * Die Deutſche Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft e. G. m. b.., Köln, Riehlerſtraße Zla hat erſt anfangs letzten Jahres mit ihrer Tätigkeit begonnen. Um ſo be⸗ merkenswerter iſt ihr raſcher Aufſtieg; der ſie ſchon heute in die Reihe der führenden deutſchen Bauſparkaſſen ſtellt. Denn ſie zählt bereits über 5000 Bauſparer und konnte allein in den letzten zwei Monaten weit über 1 Million Reichsmark als Baudarlehen zur Verfügung ſtellen. Die Darlehen können zum Bau oder Erwerb eines eigenen Heims oder auch zu Entſchuldungszwecken bei hypotheka⸗ riſcher Sicherſtellung, vor allem alſo auch zur Ablöſung teurer Zinshypotheken verwendet werden.“ S 44 ON-Unternehmens ist die Herstellung höchster Qualität. Die ständige Fabri- kation hoher und gleichmäßiger Qualität ist jedoch das schwerste in der Cigaretten-Industrie, weil sie eine umfangreiche Tabak-Politik voraussetzt. Das MAKEDON- Unternehmen verfügt programmäſlig über große Tabakbestände verschiedener älterer Ernten. Die MAKEDON-CIGARETTEN stellen daher einen qualitativen Fortschritt in der Entwick⸗ lung der Tabak produkte dar. Sie sind Elite- Erzeugnisse. Der Beweis hierfür ist dadurch erbracht, dal alle, die MAKEDON-CIGARETTEN kennen, deren bester Freund und treuester Anhänger sind. 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Heinz Ernſt. Emma geb. Lanz, Witwe des Gaſtwirts Adolf Brauch Zeile und Klara Hübler Fabre kan Schwerdel und Emma Gerich 24. Fabrik. rer. nat. Fr. Engelhorn 1 S. Carl Ale⸗ Adelheid geb. Benſinger, Witwe des Ingenzeurs Eugen Maſchiniſt 7 ebrich Sutter und Ida Blumenſtein Arbeiter tein und Luiſe Malluſchke xander 5 Graf von Baillshache, 83 J. 6 M. 1 Kraftwagenführer Wilh. Kühnle u. Magdalena Martin Have ürmer und Barbara Walk Former Burger 1 S. Harald Di 35 ö r. Karl Georg Emil 95 9 855 84 J. 2 M. D Ing. Guſtav Schreiweiß und Erna Engler eſſen und Bertha Rödter 6 5 Ehriſta Margit Maria r Michael Denner 74 J. 1 friſeur Johann Völker und Maria Walzer und Paula Knauf ph Gl eißle 1 T. Maria Margot. 23. Friedrich Göhringer 2 Toge K M. Fuhrmann 2 helm Schneckenberger und Elſa Geißler ö und Lulſe Buchholz. 8 Theod. 8 8 e 1 Kfm. Albert Richard Keßler 29 J 11 M. 7 Kfm. 0 ettinger und Gertrud Scholl arrenmacher Guſtar Winkterle und Emma Rudi Mont eur Jobannes Och. Wolfe: 8 0 Ludi Wilhelmine Sofie geb. Müller, Ehefrau d. Kontrolleurs U Arbeiter Otto Hügel und Lina Schöner ler Ludwig P acher und Lina Beck f deinrich Holderbach 1 S. 15 1 8 5 nei nhard Mangold, 44 J. 2 M. 1 28. Telegraphenarbei ter Robert Link und Emma Zipf endreher 2 b r und Eliſabeth Hertel ſter Friedrich Stutz 1. T. 1 1 21. Emilie Kapferer geb. Saßler, Ehefrau des Schloſſers J Former Otto Fiſcher und Klara Schmidt ohrer und Lydia bach iedr. Hch.. 1 5 65. Wilhelm Kapferer, 64 J. 7 4 Schloſſer Karl Fiſcher und Wilhelmine Brunſt iſtian Löchner u. Margaretha Sonne Zert eh e b hol 1 5 5 1 0 5. 80 5 5 ch Frs Gertrude geb. Merkel, Witwe 55 Totengräbers Gott⸗ b ). Regierungsbaumeiſte ig. 2 a 5 e 5 Frag. We 2. 7 fried Müller, 71 J. 3 M.. 85 o meiſber Dr. Ing. Adolf Bauer und Roſa Noll und. 9910 e Hans Wilh. Lettow 1 T. Hannelore Edith Annempfa ned Dummeldinger 67 J. 11 N 5 Hilfsarbeiter Karl Sauer un ax 5 ſſar und Marte Boxberger dre. 5 Schloſſer Johann Friedrich Borlein 57 J. Former Jatos Prei. n 1 fin ann 1 fer und Eliſabetha Krämer Bankbevollmächtigter Dr. rer. pol. Joſef Ferdinand Schr 10 75 23 Friedrich eit 86 FJ. 3 8. Derſicherungsb eamt. Friedrich Stein u. Johanna Epting Magazinier Schwab und Magdaler 15 rule T. Cbrißa F 5 25. led. Ingenieur Fritz Sinnemann 28 J. 3 M. 4. Schloſſer Heinrich G er und Luiſe Satkelmaier en n en e ee 11 1 29105 Abele 8 Mau W 1 Karl 26. led. Kaufmann Joſef Keller 50 J. . un Ferd. Schleſinger und Berta Baum Kraftwag er Karl Volk und Johanna Gries 5 Free Wilhelm Otto Maurer 1 S. Will Karl Otto Ilg 6 Jahre 9 M. 75 r Johann Ruppert und Anna Brauch Arb. Hch. Weidener u. Maria Ellwanger geb. Kein 27. Je 1 8 5 eter Heine 4 8 Wilhel 28. Zugführer a. D. Wilhelm Schwan 81 J. Getraute: Maier Adolph e Eliſabet Ott e Frgel 8 N Luiſe Vollmer geb. Heß, Witwe des Auguſt Vollmer, Dezember 1929 und Januar 1980. borenes Stadtarbeiter Gg. Lan 62 1. S. Johann Georg Joſef 55 J. 5 M. 24. Former Hans 9 85 155 Anna Wittemann Dezember 1929 und Januar 1930. Schloffer star Ress 8 1 Karl Oskar g 90. Margareta Barbara geb. Schneider, Ehefrau des Händ⸗ Kaufmann Wilhelm Angerbauer und Elſa Dietz 17. Vertreter 15 Schwarzkach. Johanna Schloſſer Leonh. Joh. b 1 S. Rolf Kurt Philipp lers Heorg Michael Heinrich Nebs, 63 J. 5 M. Beizer Wilhelm Nimis und Mathilde Mehner 18. Kaufm. Eug. Friedr. Hel Charlotte Helena 28. Lageriſt Lorens Oetzel 1 T. Ruth Anna Apollonia geb. ipp, Ehefrau des Kaufmanns i Student Helmut Lott und Barbara Steiger Kaufm. Eugen Friedrich 8. Hans Jakob Kinderarzt Dr. med. Kurt Willy Viktor Jultus Gottlieb Georg Mohr, 60. J. M. Kaufmann Otto Schneider und Frieda Werle Kaufmann Otto Euba 1 S. 8 t 1 S. Rolf Peter leb. Handlu ngsgehilf dorf Friedrich Scharf 23 J. 8 M. v Fabrikant Leopold Ohl hauſen und Elſe Maas 19. Kfm. Ernſ Otto Ernſt Elektrotechniker Jakob Karl Weber 1 S. Rolf Walter 31. Sofi e Pf el, Witwe des Brunnenmachers 7 Schloſſer Georg Herold und Mathilde Nick Poltzeiw erhard Werner zufmann Manes Raff 1 S. Georg Joſef Jaks 80*. 4 chmied Hubert Eßer und Thereſia Lacher Kfm. Hei z Schloſſer Ernſt Emil Gambert 1 S. Egon Ernſt 1. led. neider N Doll 47 J. 3 M. 5 0 r Jakob Keil und Katharina G r geb. Schmitt Maler elm Werner Schreiner Heinrich Zorn 1 S. Eduard Heinrich 2. Karoline geb. Müller, Witwe des Lokomotivführers 6 Muf Theodor Ebner und Anna ch 20. Hauptlehre Guſtav 1. Kaufm. Gottfried Heß 1 T. Arnhil lt Eoͤda Eliſabeth Heinrich Stadler, 55 J. 4 M. B 28. Kaufm. Friedrich Hartmann und Wilhelmine Flaig Bäckermſtr. fre Theg Helga Paula 2. Lageriſt Auguſt Weckeßer, 1 T. Si iarid Käthe Alma 8. Margarete Hedwi 9 O ga geb. Schode, 5 8 des Sprach⸗* Ing. Karl Herold und Roſa Hammer Kraftwagenf. Paul Joſef Karl Aller 1 T. Helga Ruth Aushilfswagenführer Paul Albis Steigleder 1 T. Ellen lehrers Fri iedrich F ritzen, 70 J. 9 NM 1 Ing Heinrich Herrmann und Fanny Grammig 2. Mont. Konrad Zeber 1 Hans Jvachi Margot 4. Rentenempfänger Friedrich Denzer 5. 4 M. 5 Fuhrmann Jakob Herzof und Marie Schulz Werkmſtr. Ge Wi 8 T. h Johanna 8. Schuhmachermſtr. Nich. Baumgartner 1 T. Irene Maria 5. led Schl loſſer Leopold Bender 24 J. 1 Bahnarbeiter Hermann Hi iller und Frieda Krebs Poſtſchaffner Wilh. Möll 1 Günther Fabrikarbeiter Friedrich Schneider 1 T. Anna Roſine geb.. Ehefrau des Stadtarbeiters 15 Kraftwagenführer Johann Hoch und Anna Frick 22. Nangiermeiſt. Joh. Magin 1 S. Johannes Fr Arbeiter Auguſt Hilger 1 T. Irma Elfriede Karl Groß, 49 J. 9 N 5 Kraftwagenführer Karl Höfert und Suſanna Stöckler Eiſenbahnſekretär Pet. Getroſt 1 T. Gerda Eltfabert 4. Schiffer Friedrich Kiefer 1 T. Anita Ingeborg 3. Eleonore Kögel 5 Tage 2 Il. Ierbfenllehmgen lor del Hunden Morgen früh auf der Freibank eee Anfang Nr. 550. Versteigerung Ritt woc, den 18. 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