r e 1983* ene dre ern . Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Beilagen: Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle eue Mannheimer Seitun Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 70 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 14. Januar 1930 141. Sahrgang— Nr. 22 Entspannung der Haager Schacht ⸗Kriſis Die Mitwirkung der Reichsbank bei den Aufgaben der Reparationsbank iſt geſichert Neue Steuern in Verlin? Ruhe nach dem Sturm Drahtung unſeres eigenen Vertreters ben Haag, 14. Januar. Ruhe nach dem Sturm! Bis in die erſten Morgenſtunden wurde das vorläufige Ergebnis der „Schacht⸗Offenſtve“ in den Delegationen erörtert, und heute vormittag läßt ſich ſowohl bei uns als auch im Lager der Gläubiger eine ruhigere Auf⸗ faſſung feſtſtellen. Beſprechungen fanden heute vor⸗ mittag nicht ſtatt, es ſet denn, daß Dr. Schacht ver⸗ trauliche Konverſationen mit ſeinen Kollegen, den Mitgliedern der Internationalen Zahlungsbank führen ſollte. Nachmittags werden Moldenhauer und Cheron über die Moratoriumsfrage und die Mobiliſierung eines Abſchnitts der un⸗ geſchützten deutſchen Jahresleiſtungen ſprechen. Eine Neuigkeit bildet die Stellungnahme des amerikaniſchen Bankiers Reynolds zu Schachts geſtriger Kundgebung. Reynolds, der geſtern abend mit dem Reichsbank⸗ präſidenten eine Privatbeſprechung hatte, äußert die Anſicht, daß Schacht die Franzoſen vor einer Ueber⸗ ſpannung der Sanktionsforderungen mit Recht warnt und daß er dies aus dem einfachen Grunde getan habe, weil die Aufrechterhaltung der Ge⸗ walt maßnahmen des Verſailler Ver⸗ trags zweifellos die Unterbringung deut⸗ ſcher Reparationsbonds in Amerika faſt unmöglich machen würde. Reynolds ließ ſich von Dr. Schacht über die gegenwärtige finanzielle und wirtſchaftliche Lage Deutſchland ausführlich be⸗ vichten und faßt ſein Urteil in dem Satz zu⸗ ſam men: „Der Noungplan wird nur dann Europa nützen, wenn Deutſchland gekräftigt wird. Sonſt wird Deutſchland ſeinen Verpflichtungen nicht nach⸗ kommen und das Ziegenfell der Reparationen wird weiter zuſammenſchrumpfen.“ Die Möglichkeit der Einſchaltung einer Erſatz⸗ bankengruppe wurde von Dr. Schacht und Reynolds geſtern in Privatgeſprächen erörtert und von dem amerikaniſchen Bankier als praktiſcher Ausweg bezeichnet. Parker Gilbert konferierte geſtern abend mit den Vertretern Frankreichs und Belgiens im Organiſattonsausſchuß. Auf die Frage, ob er auch mit Dr. Schacht ſprechen werde, entgegnete Parker Gilbert ziemlich gereizt:„Nein, ich werde ihn auf keinen Fall ſprechen.“ Bei den Franzoſen wird heute vormitag dafür Stimmung gemacht, daß als Gegenleiſtung für die Annahme einer Erſatzbankengruppe an Stelle der Reichsbank eine Abänderung des Reichsbankſtatuts hauptſächlich betr. der Befugniſſe und der Abberu⸗ fung des Reichsbankpräſidenten ver⸗ langt werden ſollte. * Tardien und Loucheur in Paris — Paris, 14. Jan. Miniſterpräſident Tardieu und Arbeitsminiſter Loucheur ſind heute früh, aus dem Haag kommend, in Paris eingetroffen. Der Mini⸗ ſterpräſident begab ſich unverzüglich ins Innen⸗ miniſterium. Die Reichskreditgeſellſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. Wie die Leitung der Reichskreditgeſell⸗ ſchaft der„B..“ erklärt, kann ſie zu den Mit⸗ teilungen im Haag noch keine Stellung nehmen. Die Bankleitung hat ſich an den politiſchen Verhandlun⸗ gen in keiner Weiſe beteiligt, weshalb ſte auch durch die Meldungen aus dem Haag überraſcht worden iſt. Bisher iſt noch kein Mitglied des Direktoriums der Reichskreditgeſellſchaft nach dem Haag berufen. Die Reichskreditgeſellſchaft hatte zunächſt die Auf⸗ gabe, im Auftrage des Reichsſchatzminiſteriums nach Kriegsende die induſtriellen Werke des Reiches zu entmilttariſieren und in private Rechtsform zu über⸗ führen. Aus dieſem Wirkungskreis heraus, der von Anfang au einen ſtark bankgeſchäftlichen Charakter trug, entſtand dann 1924 die Reichskredit Gem. b.., die ſpäter in die Rechtsform der Aktiengeſellſchaft überführt wurde. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. Der Berliner Magiſtrat ſteht vor der ſchweren Entſcheidung, wie er die 70 Millionen des Nachtrags⸗ etats decken ſoll. Es bleibt ihm kaum mehr ein an⸗ derer Weg offen als der neuer Steuern. Er⸗ wogen wird eine Erhöhung ſowohl der Gewerbe⸗ wie auch der Grundvermögensſteuer. Die aber muß zwangsläufig wieder eine unter Umſtänden recht be⸗ trächtliche Heraufſetzung der Mieten nach ſich ziehen. Kein Wunder, daß die Sozialdemokraten, die als ſtärkſte Rathauspartei an den gegenwärtigen deſolaten Finanzverhältniſſen die Hauptſchuld tra⸗ gen, ſich vor die Frage geſtellt ſehen:„Wie ſag's ich meinem Kinde?“ Der„Vorwärts“ führt einen höchſt ergötzlichen Eiertanz auf: Zwar beſtünden gegen die Erhöhung, namentlich der Grundver⸗ mögensſteuer bei der Sozialdemokratie die ſchwerſten Bedenken, aber ein ſolcher Vorſchlag des Magiſtrats müſſe als ernſter Verſuch bewertet werden, unter allen Umſtänden eine Ueberwindung der Finanz⸗ ſchwierigkeiten zu erreichen. In der Stadtverordne⸗ tenverſammlung würde, ſich für die geplanten Steuern wohl keine Mehrheit finden, in dem Fall aber brohe die Zwangsetattſterung.— Man ſteht, die Sozialdemokraten befinden ſich arg in der Klemme. Generaldirektor für Steuern und Zölle? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. Die Deutſche Beamtenbund⸗Korreſpondenz glaubt ankündigen zu können, daß Dr. Popitz, der in den Hilferdingſchen Strudel verſchwundene bisherige Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, als Kandidat für die Präſidentenſtelle des Reichsfinanz⸗ hofes in München auserſehen ſei. Außerdem käme er als Nachfolger für Herrn v. Schlieben als Präſident des Reichsfinanzamtes in Magdeburg in Frage. Im Finanzminiſterium würden derzeit noch weitere Perſonal veränderungen erwogen, u. a. plant man neben dem Staatsſekretär die unmittel⸗ bare Verwaltung einem Generaldirektor für Steuern und Zölle zu übertragen, ber ſich nur um die techniſche Durchführung der Verwal⸗ tungsaufgaben zu kümmern hätte.— Ueberſchrift: Sparmaßnahmen und Beamtenabbau! Kabinettsſitzung und Vankverhandlungen Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Jan. Das Reichskabinett iſt heute vormittag 11 Uhr zu der angekündigten Sitzung zuſammengetreten, um die Lage auf der Haager Konferenz zu beſprechen. Es iſt anzunehmen, daß Staatsſekretär Schäffer, der heute aus dem Haag zurückgekehrt iſt, zunächſt Bericht erſtattet hat. Im Vordergrund ſteht natür⸗ lich außer der Formel für die Sanktionsfrage die Löſung der Schwierigkeiten, die durch die Ablehnung Dr. Schachts entſtanden ſind. Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, hat Staats⸗ ſekretär Schäffer bereits heute vormittag Verhand⸗ lungen mit Präſident Schröder von der See⸗ handlung und Geheimrat Heymann von der Reichskreditanſtalt begonnen, damit dieſe beiden Inſtitute die Aufgaben übernehmen, die die Reichsbank verweigert hat. Amtliche deutſche Mitteilung Die Mitwirkung der Reichsbank iſt ſichergeſtellt Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 14. Januar. Um 2 Uhr mittags machte die deutſche Delega⸗ tion amtlich folgende Mitteilung bekannt.„Die deutſche Delegation wird in der morgigen Sitzung der Konferenz die erforderlichen Schritte tun, um die Beteiligung der Reichsbank an der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich und die Mitwir⸗ kung der Reithsbank bei den Aufgaben der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich geſetzlich zu gewährleiſten.“ Wie wir weiter hören, hat der Reichs bank⸗ präſident in einer Beſprechung mit Reichs⸗ finanzminiſter Moldenhauer erklärt, ſich ſelbſt⸗ verſtändlich für dieſen Fall den daraus ſich ergeben⸗ den Verpflichtungen nicht zu entziehen. Damit iſt die Mitwirkung der Reichsbank geſichert. Das amtliche Kommunique der beutſchen Delegation wurde eine halbe Stunde nachher noch durch folgenden Satz ergänzt: „In einer ſich anſchließenden Beſprechung des Reichsbankpräſidenten mit ſämtlichen vier deutſchen Miniſtern wurde die Uebereinſtimmung auf vorſtehender Grundlage feſtgeſtellt.“ Dr. Moldenhauer teilte uns mit, daß von einer Abänderung des Reichsbankſtatuts vorläufig keine Rede ſein könne. Ueber dieſe Frage würde aber ſpäterhin noch einmal zu reden ſein. FFFFPbFCCCCCcCbCbCbTCbGTGTGTGTGTCTGTCTGÿCé'''GkékG'!!!!Vb!'!'!.!.!.!.!.!.. ˙PI5IlDlVlVVlVVlllllllllW!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!. Italiens tragiſche Lage“ Drahtung unſ. römiſchen Vertreters O Rom, 14. Januar. Im ſog. offiziellen Orderblatt der Faſziſtiſchen Partei nimmt die Regierung Stellung zu der Wei⸗ gerung Frankreichs, dem Verlangen Italiens nach einer Parität in der Flottenabrüſtungs⸗ frage nachzukommen. Hiernach bleibt Italien nach wie vor bei ſeinem alten Programm, das in das Schlußprotokoll der Londoner Konferenz aufgenom⸗ men werden ſoll. Wörtlich heißt es:„Italien hält nicht nur uneingeſchränkt feſt an ſeinem Recht einer Flottenparität mit Frankreich, ſondern es weiß auch dieſes Recht ideell der ſtärkſten Flottenmacht der Welt gegenüber zu verteidigen. Lediglich ſeine beſchränk⸗ ten ökonomiſchen und finanziellen Möglichkeiten hin⸗ dern Italien daran, auf ſein Recht einer Flotten⸗ parität auch mit England zu beſtehen.“ Später heißt es: „Die Lage Italiens im Mittelmeer iſt ſchwierig, ja ſogar tragiſch zu neunen. Das Leben einer Nation von 42 Millionen Einwohner hängt ab von dem Durchgang durch die Meerenge von Gibraltar, die mit geringfügigen Kräften blockiert werden kann. Für Italien aber iſt es der einzige Weg, mit der weſtlichen Welt in Verbindung zu treten. Für Frankreich iſt das Mittelmeerproblem lediglich ein Sicherheitsproblem für den Transport farbiger Truppen nach Frankreich, jedoch für Italien iſt es ein Problem des Lebens oder Todes der Nation“. Die Ausführung endet mit den Worten:„Es kann ſein, daß die Klippe der franzöſiſch⸗italieniſchen Parität den Plan des Londoner Fkiedensabkom⸗ mens zum Scheitern bringt. Dies läßt Italien je⸗ doch im Hinblick auf die Urſache unberührt.“ * ganzen Damit endet wieder einmal der vor Tagen aus⸗ poſaunte franzöſtſch⸗italieniſche Annäherungsverſuch. Wie England und Frankreich ſich zu dieſer Auf⸗ faſſung ſtellen werden, iſt klar. Sie werden ſie nicht gerade für politiſch geſchickt halten. Wohin rollt der Wagen? . Und wenn Du denkſt Du haſt'n, dann ſpringt er aus dem Kaſt'n!.. An dleſes mit Recht ſo beliebte Schlagwort aus den ſeligen Tagen unſerer Kinder⸗ zeit wird man unwillkürlich erinnert, wenn man die Berichte über den geſtrigen Vorſtoß Dr. Schachts im Haag lieſt. Schon ſchien nach den bei jeder Konferenz üblichen Schwierigkeiten, Zwiſchenfällen, Peinlichkeiten, Stockungen der Konferenzwagen in leidlich guter Fahrt auf jene Hoch⸗ oder Tiefebene zu ſein, auf der die Gläubiger mit ihren Schuldnern zu einer Art von Verſtändigung gelangen konnten, ſchon ſah ſich ſogar die deutſche Börſe, die in ihrer chroniſchen Schwäche ſeit Jahr und Tag faſt über⸗ haupt auf nichts reagiert hat, zur allgemeinen Ueberraſchung veranlaßt,„die zunehmenden Haager Verſtändigungsausſichten“ mit allerhand für unſere ſchon längſt ſo beſcheiden gewordenen Anſprüche ganz paſſablen Kursſteigerungen zu quittieren, da erſchien, längſt erwartet und doch überraſchend, der deutſche Reichs bankpräſident auf dem Plan und fiel gleich bei ſeiner Ankunft den im Laufe der vergangenen Woche ſo mühſelig bergan geſchobenen Konferenwagen ſo angriffsluſtig in die Speichen, daß der ganze Karren nicht nur ſofort zum Stillſtand kam, ſondern daß darüber hinaus auch noch Gefahr beſteht, daß er mit einem Schlage wieder dahin zurückſauſt, von wo aus man ihn ſo müh⸗ ſelig vorwärtsgetrieben hat. Schon reden viele von einer„Hedrohlichen Wendung“. Rein gefühlsmäßig iſt man zunächſt geneigt, ſich über dieſe, in unſerer an wirklichen Führernaturen ja ſo kläglich armen Zeit doppelt erfreuliche Aktivi⸗ tät eines prominenten Deutſchen ſtarke Genug⸗ tuung zu empfinden. Dies umſo mehr, als dieſes Luſtgefühl mit einem Quentchen der reinſten Freude, nämlich der Schadenfreude, gemiſcht iſt. Denn wir wiſſen ja, daß die außergewöhnliche Machtſtellung, die der Reichsbankpräſident beſitzt, ein Vorzug iſt, zu dem Dr. Schacht unſere Gläubiger ſelbſt verholfen haben. Und zwar bei der Aufſtellung des Dawesplanes. Nun haben Tardieu und Genoſſen fürwahr keine Ur⸗ ſache mehr, ſich über mangelnde Aktivität und Initiative der deutſchen Vertreter im Haag zu be⸗ klagen, wie ſie es bekanntlich in ſehr provozierender Weiſe in voriger Woche getan haben. Mit Goethes Zauberlehrling können unſere Gläubiger im Hin⸗ blick auf Schacht nun ſagen..„die ich rief, die Geiſter, werd ich nicht mehr los.“... Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet kann man durchaus die Em⸗ pörung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tar⸗ dieu verſtehen, die ſich geſtern in der Aeußerung Luft machte, es ſei doch ſonderbar, daß ein deutſcher Reichsbankpräſident„es wage, zwölf Regierungen den Fehdehandſchuh hinzuwerfen, während dieſe Regierungen im Begriffe ſeien, den Frieden zu errichten.“ In ſolchem Stoßſeufzer ſteckt ſicherlich ein gut Stück Heuchelei, denn den Franzoſen, wie allen unſeren Gläubigern, iſt es in erſter Linie nicht ſo ſehr um den Frieden, ſondern vor allem darum zu tun, von uns Deutſchen an Tributlaſten ſoviel herauszupreſſen, daß uns außer dem nackten Leben nur noch gerade noch ſoviel wirtſchaftliche Bewe⸗ gungsfreiheit übrig bleibt, um auf viele Jahrzehnte hinaus die im Youngplan vorgeſehenen ungeheuer⸗ lichen Tribute zu leiſten. Wenn es den Franzoſen und unſeren anderen Gläubigern wirklich und ehr⸗ lich um die endliche Liquidation des Krieges und ur Schaffung eins dauerhaften Friedens zu tun wäre, dann könnten ſie nie und nimmer ſo ſträflich hab⸗ gierig und unklug ſein, uns auf Jahrzehnte hinaus in Tributknechtſchaft zu verſtricken, dann müßten ſie ſich völlig darüber klar ſein, was es, zumal auf lange Sicht geſehen, zu bedeuten hat, wenn viele Millionen nicht der ſchlechteſten Deutſchen, wenn viele Hundert⸗ tauſende von deutſchen Männern, die im Weltkriege in der Hoffnung zu einem beſſeren Deutſchland zu gelangen, Jahre hindurch ihr Leben eingeſetzt haben, geſchworene Gegner des Voungplanes ſinb. Dann müßten ſie wiſſen, daß ſich dieſe Mil⸗ lionen von Deutſchen auch nach dem Scheitern des Volksbegehrens keinesfalls zufrieden geben und die uns mit dem Noungplan auf Jahrzehnte hinaus auferlegte Tributknechtſchaft nicht tragen wollen. Dann müßten ſie ſich doch einige Gedanken machen — griffen. 2. Seite. Nr. 22 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 14. Januar 1930 über gewiſſermaßen amtliche Ausführungen der Stahlhel mleitung, in denen es u. a. heißt: „Der Kampf gegen den Mbung⸗Plan iſt noch nicht zu Ende geführt. Noch laufen die Verhand⸗ lungen im Haag, dann müſſen die Geſetze dem Reichs⸗ tag vorgelegt werden. Nach der Annahme im Reichs⸗ tag kann durch einen Ausſetzungsantrag eine neue Volksbefragung eingeleitet werden, deren Er⸗ gebnis wir durchaus optimiſtiſch beurteilen dürfen, nachdem die kataſtrophale Unfähigkeit der jetzigen Regierung wie auch das furchtbare Ausmaß des Un⸗ glücks, welches die Annahme des Poung⸗Planes über unſer Volk bringen muß, mit jedem Tag deutlicher dem ganzen Volk zum Bewußtſein kommen. An ſolchen markanten Stimmungsäußerungen darf u. E. niemand vorbeigehen, der auf dem Boden der gegebenen Tatſachen Real politik treiben will. Ob man Befürworter oder Gegner des Volksent⸗ ſcheids um das„Freiheitsgeſetz gegen die Ver⸗ ſklavung des deutſchen Volkes“ war, iſt dabei ziem⸗ lich gleichgültig. Denn die Franzoſen ſind, wie alle unſere Gläubiger, ſelbſtverſtändlich ganz genau darüber im Bilde, daß auch die Gegner des Volks⸗ entſcheids der Annahme des Voungplanes nur des⸗ halb,„der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe“, zuſtimmen, weil ſie darin im Vergleich zum Dawes⸗ plan das kleinere Uebel erblicken und weil ſie vor⸗ läufig keine andere Möglichkeit ſehen, endlich wieder den noch immer militäriſch beſetzten Teilen deutſchen Landes die Freiheit wiederzugeben und, aus Selbſt⸗ erhaltungstrieb heraus, endlich auch zu jenem Min⸗ deſtmaß von Arbeitsfrieden zu gelangen, das nötig iſt, um unſere ſo ſchwer bedrohte Wirtſchaft weiterhin nicht nur in Gang zu halten, ſondern, wenn irgend möglich, auch wieder ſoweit vorwärts zu bringen, daß das Rieſenheer unſerer Arbeits Jloſen, das zu einer immer größeren Gefahr für unſere Finanzen und für unſeren inneren Frieden wird, allmählich zuſammenſchmilzt. Wenn die Franzoſen und unſere anderen Gläu⸗ biger wirklich die Stabiliſierung des Frie⸗ dens wollten, dann müßten ſie dies alles genau ſo in ihrem Verhalten uns gegenüber berückſichtigen, wie es die deutſche Regierung und unſere Delegation im Haag dauernd vor Augen hat. Mit einigem Entgegenkommen an die berechtigten deutſchen Wünſche um kleine Verbeſſerungen des Poungplans würden unſere Gläubiger auch am beſten die ſchwie⸗ rige Poſition der deutſchen Delegation Herrn Schacht gegenüber ſtärken. Auch wir wollen, klar ſachlich feſtgeſtellt, keinesfalls eine Diktatur des Reichs bankpräſidenten über deutſche Regierung und Delegation, wir wünſchen vielmehr, daß die Auto⸗ rität der Reichsregierung nicht noch weiter ge⸗ ſchwächt, ſondern zielbewußt geſtärkt wird. Daß Dr. Schacht auf der Pariſer Sachverſtändigen⸗ konferenz vieles von dem gebilligt und mit ſeiner Unterſchrift gedeckt hat, was er jetzt ſo energiſch im Haag bekämpft, mag viele einigermaßen befremden. Doch ſchließlich wird jeder zugeben müſſen, daß es zu einer beſſeren Erkenntnis und Einſicht niemals zu ſpät iſt. Auf alle Fälle muß man Dr. Schacht beipflichten, wenn er ſich energiſch gegen jede Verſchlechterung des Poungplans wendet in der Faſſung, wie er in Paris und auf der erſten Konferenz im Haag verabredet worden iſt. Wenn die Vereinigung unſerer Gläubiger im Haag dieſer Forderung, die die Forderung aller Deutſchen iſt, gerecht wird, dann hilft ſie ſich ſelbſt und der deutſchen Delegation gleichzeitig, Das wäre die einfachſte und reinlichſte Löſung der mit dem Erſcheinen Schachts im Haag neu aufgeflammten Kriſis. Und der beſte Weg zur Stabiliſierung des Friedens. H. A. Meißner. Politik mit Ruten und Steinen — Berlin, 14. Jan. In der Prinzenallee im Norden Berlins wurden geſtern abend um 11 Uhr 8 Reichsbannerleute von etwa 20 Kom⸗ muniſten überfallen, mit Stahlruten geſchla⸗ gen und mit Steinen beworfen. Vier Täter wurden feſtgenommen. Gegen Mitternacht wurden in der Grünthaler⸗ ſtraße, einer Querſtraße der Prinzenallee, zwei weibliche Mitglieder der national⸗ ſoztaliſtiſchen Partei von etwa 10 Angehöri⸗ gen der kommuniſtiſchen Partei verfolgt und ange⸗ Als die beiden Frauen in das von ihnen bewohnte Haus in der Grünthalerſtraße flüchteten und die Haustür verſchloſſen, wurde von den An⸗ greifern eine Scheibe der Haustür eingeſchlagen. Drittes Sinfonſe⸗Konzert der Volksmuſikpflege Leitung Eugen Jochum— Soliſtin Erna Schlüter Ein vorbildliches Konzert; vor allem auch durch ſeine Dauer. Etwa eineinhalb Stunden ſchöne, wunderſchöne Muſik, gute Wledergabe, vorberei⸗ tende Worte und ein aufnahmefreudiges Publikum, — man kann wirklich nicht mehr fordern. Karl Eberts, der Leiter des Ausſchuſſes für Volks⸗ muſikpflege, verſteht es wirklich, dieſe Abende muſtergültig vorzubereiten, und wer im Publikum Umſchau hielt, konnte geſtern mit Freuden wahr⸗ nehmen, daß vor allem auch die Jugend einen weſentlichen Teil der Zuhörerſchar bildete. Das be⸗ deutet zugleich, daß die Konzerte der Volksmuſik⸗ pflege ſich in der Zeit zunehmender Konzertmüdig⸗ Keik der beſſergeſtellten Schichten des Publikums einen feſten Stamm ſichern, wenn man bedenkt, daß dem Beſucher dieſer Konzerte für kaum drei Mark eine Reihe von Sinfonieabenden und Sonderveran⸗ ſtaltungen geboten werden, ſo kann man mit Recht ſagen, daß hier wirkliche Kulturarbeit geleiſtet wird. Der geſtrige Abend trug die Namen Bach und Beethoven und führte dabei in verborgene Bereiche der Kunſt, die dieſe beiden Namen trägt. Von Johann Chriſtian Bach, dem leichtlebigen Londoner, wurde eine Sinfonia in B⸗Dur aufgeführt, die die ganze Anmut des galanten Zeitalters im Allegro⸗ und Preſto⸗Teil zeigt, aber im Andante dafür die Perücke lüftet und in die Seele eines Muſikers von tiefem Gemüt blicken läßt, das ſich in reizvollen Holzbläſerſtellen ausſpricht. Die Wieder⸗ gabe unter Eugen Jochum hatte den Vorzug eines nicht zu dick beſetzten Orcheſters und war in der ganzen Anlage der Klangentfaltung auf ein feines, diskretes Spiel geſtellt, das den Stil des Werkes ſehr glücklich traf. Erna Schlüter ſang die große italieniſche Beethovenarie„Ahl perfido“ mit einer ſtimmlichen Kultur, die zeigte, daß aus dieſer großen Geſangs⸗ Bericht erſtattete. Die Genfer Ratstagung Völkerbund im Lichte des Kelloggpakts Drahtung unſeres eigenen Vertreters l Sitzungen erledigt werden, da der britiſche Außen⸗ aß Genf, 14. Jan. In der heutigen Vormittagsſitzung des Völker⸗ bundsrates wurde der wichtige Antrag der britiſchen Regierung betr. der Anpaſſung der Völkerbunds⸗ ſatzung an den Kelloggpakt behandelt. Hen⸗ derſon gab im Namen der britiſchen Regierung eine Erklärung ab, in der er die Bedeutung der Notwendigkeit der Anpaſſung der Völkerbundsſatzung an die vom Kelloggpakt propagierten Grundſätze betonte, die zur Erhaltung des Weltfriedens weſent⸗ beitragen würden. Briand gab ebenfalls eine Er⸗ klärung ab, in der er die große Bedeutung des zu dieſem Zwecke einzuſetzenden Komitees hervorhob und dabei das Schwergewicht der Friedensorgani⸗ ſation auf den Völkerbund legte. Im weiteren Verlaufe der heutigen Sitzung wurde beſchloſſen, daß das aus Juriſten zuſammengeſetzte Komitee zum Studium der Frage der Anpaſſung des Völkerbundpaktes an den Kelloggpakt am 20. Februar zuſammentreten ſoll. Dann wurde eine Reihe von Sitzungsfragen be⸗ handelt, über die Staatsſekretär von Schubert Auf Antrag von Schubert's be⸗ ſchloß der Völkerbundsrat, die Konferenz zum Abſchluß eines mehrjährigen Zoll waffenſtillſtandes auf den 17. Februar nach Geuf einzuberufen. Schubert legte in ſeinem Bericht die große Bedeutung dieſer Konferenz dar, die den er⸗ ſten Schritt zur Erfüllung des Poſtulats der Welt⸗ wirtſchaftskonferenz von 1927 bilden würde. Ferner behandelte der Rat die ungariſche Optantenfrage. Auf Antrag Henderſons wurde die Behandlung dieſer Frage vertagt, da man zu⸗ nächſt die gegenwärtig im Haag ſtattfindenden Repa⸗ rationsverhandlungen abwarten müſſe. Der Rat beauftragte das Wirtſchaftskomitee des Völkerbun⸗ des, eine zweite Konferenz zur Behandlung des Fremdenrechts zuſammentreten zu laſſen. Bekannt⸗ lich hat die erſte Konferenz, die vor einigen Wochen in Paris tagte, zum vollſtändigen Scheitern der Ver⸗ handlungen, hauptſächlich infolge des Widerſtandes Polens und der Länder der kleinen Entente, geführt. Heute nachmittag wird der Rat von neuem die Mandatsfrage behandeln. Die wichtigſten Traktanden der gegenwärtigen Seſſion werden vorausſichtlich ſchon heute in zwei miniſter Henderſon bereits heute abend Genf verläßt, um nach London zu reiſen, wo er die Vor⸗ bereitungen für die Seeabrüſtungskonfe⸗ renz treffen will. Auch Briand wird bereits morgen Genf verlaſſen. Die Furcht vor Attentaten Drahtung unſeres eigenen Vertreters JbGenf, 14. Jan. Die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutze der Völ⸗ kerbundsdelegierten haben heute eine weſentliche Verſchärfung erfahren, da geſtern ein allerdings harmloſer Attentäter verſuchte, in den Sitzungsſaal des Völkerbundsgebäudes einzudringen. Da er ohne jeden Ausweis die Wachen paſſieren wollte, wurde er angehalten und unterſucht. Man fand bei ihm einen Revolver mit blinden Patronen. Der Verhaftete, ein junger Mann aus Winterthur, gab an, daß er beabſichtigt habe, während der Sitzung einige Schüſſe abzufeuern, um damit die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrates auf die Wich⸗ tigkeit des Studiums der Krebs krankheit hin⸗ zulenken, an der ſein Vater ſchwer leide. Die Polizei⸗ behörden haben veranlaßt, daß der offenbar durch die wilden Attentatsgerüchte etwas aus dem Gleich⸗ gewicht geratene junge Mann bereits ſeine unfrei⸗ willige Heimreiſe nach dem Kanton Zürich angetreten hat, wo er auf ſeinen Geiſteszuſtand unter⸗ ſucht werden ſoll. Außerdem verhaftete die Genfer Polizei einen autifaſziſtiſchen Rechtsanwalt und ehemaligen Bür⸗ germeiſter der Gemeinde Cugno bei Genua, der aus Paris in Genf eintraf und über den Zweck ſeiner Reiſe keine Auskunft erteilen wollte. * Die Italiener ſcheinen bereits der guten, wenn auch diskret durchgeführten polizeilichen Ueber⸗ wachung müde geworden zu ſein. Grandi hat ſich gegenüber Preſſevertretern beklagt, daß er ein Ge⸗ fangener in Genf ſei. Er wolle tun, was ihm paſſe und nicht ſtets mit einer Polizeieskorte Auto fahren. Das tönt freilich anders als die Ausführungen der italieniſchen Preſſe, die ihre Delegation bereits ſchutzlos den Attentaten von Antifaſziſten ausgeſetzt ſah. Die Papageienkrankheit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. In Berlin iſt in den letzten 24 Stunden ein neuer Fall von Papageienkrankheit einwandfrei feſt⸗ geſtellt worden und zwar handelt es ſich um ein Kind, das in Neukölln in demſelben Haus wie die dort bereits vor einiger Zeit an Papageienkrankheit erkrankten beiden Familien wohnt und mit deren Mitgliedern häufig in Berührung gekommen war. Das Kind wurde der Krankenabteilung des Waiſen⸗ hauſes Rummelsburg überwieſen. Ferner ſind mehrere verdächtige Fälle in der Schön⸗ hauſer Allee feſtgeſtellt worden, ohne daß es aber bisher feſtſteht, daß es ſich auch hier um Papageien⸗ krankheit handelt. Inzwiſchen wird von den zuſtändigen Behörden mit allem Nachdruck an der Entdeckung der von Pſittakoſis befallenen Vögel gearbeitet, umſomehr als feſtgeſtellt worden iſt, daß ein ſehr großer Teil des am 14. November von Südamerika in Hamburg angekommenen ſtark verſeuchten Papa⸗ geientransportes nach Berlin weiter gegangen iſt Eine planmäßige Kontrolle aller Berliner Tier⸗ handlungen durch beamtete Veterinärärzte iſt im Gange. Papageienkrankheit in Stolpmünde? — Stolpmünde, 14. Jan. Zwei Töchter des hieſi⸗ gen Gaſtwirts Rathke ſowie ihre Tante, eine Frau Plath, wurden Sonntag nachmittag ins Stolper begabung jetzt eine wirkliche Meiſterin geworden iſt, die wir ungern aus dem Mannheimer Muſikleben ſcheiden ſehen. Die Bildung des Tones war von ſchönſter Rundung, wohl gepflegt und in allen Regi⸗ ſtern ausgeglichen. Die Weichheit der Stimme hat durch die Erweiterung ihres Volumens nur noch gewonnen, und dieſe ungewöhnlichen günſtigen Vor⸗ ausſetzungen vereinigten ſich in dem Vortrag der Arie mit dem Ausdruck reichſter Empfindung, der das formſchöne Werk mit einem gefühlvollen Inhalt erfüllte. Die Sängerin, vom Orcheſter vortrefflich begleitet, erntete reichen Beifall. Den Beſchluß dieſes klangfrohen Abends bildete die zweite Beethovenſinfonie, eins der Stiefkinder unter ihren neun Geſchwiſtern, deren eigentliche Bedeutung man zu Unrecht bei der drit⸗ ten Sinfonſe zu werten gewinnt. Schon hier tritt uns der Sinfoniker Beethoven in der vollen Kraft ſeines Ausdrucks entgegen, der bereits aus dem kühnen Beginn dieſes Werkes ſpricht. Eugen Jochum verſtand es, dieſen Gehalt ſogleich ein⸗ drucksvoll dem Hörer zu vermitteln, um dann im zweiten Satz die wertheriſche Schwärmerei mit der Anmut des ſterbenden Rokoko in ſchönſten Klang⸗ gebilden zu vereinen, wobei neben den duftenden Violinen, beſonders die Holzbläſer hervorzuheben ſind. N Das leichte Scherzo nahm der Dirigent im Zeit⸗ maß beſchwingt, nur im letzten Satz wurde er etwas haſtig, ſo daß der Allegro⸗Charakter dieſes Teils ein wenig ins Preſtohafte überſteigert wurde.— Die feine Art des Dirigenten, der auch ſolche Werke mit erleſenem Geſchmack zu interpretieren weiß, und das vortrefflich disponierte Orcheſter, fanden reichen Beifall der Zuhörerſchaft, die ſich für ſolche Werke erleſener Mufikkultur ſehr empfänglich zeigte. k. O Die Rechtsſchöpfung der Gegenwart. Am Mitt⸗ woch, den 17. Januar, 20 Uhr, im alten Rathaus ſprechen Profeſſor Dr. Wilhelm Ludewig, ord. Profeſſor an der Handelshochſchule Mannheim und Rechtsanwalt Dr. Dr. h. e. Max Hachenburg über Krankenhaus eingeliefert, da ſie unter Erſcheinungen erkrankt waren, die auf Papageienkrankheit ſchließen laſſen. Der Gaſtwirt hatte vor einiger Zeit aus Hamburg einen Papagei bezogen, der inzwiſchen eingegangen iſt. Tſcherwonzenprozeß Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Januar. Zu Beginn der heutigen Verhandlung im Tſcher⸗ wonzenfälſcherprozeß wurden zunächſt die Frank⸗ furter Kriminalbeamten vernommen, die die Feſt⸗ nahme Sadatiraſchwilis, der ſich unter dem Namen Schwarz in Frankfurt a. M. aufhielt, und Böhles durchführen ſollten. Nach Ausſage der Zeugen fand man in dem Koffer Sadatiraſch⸗ wilis Kliſchees. Dieſer gab an, daß er die Kli⸗ ſchees an einen Vertrauensmann des Kaukaſiſchen Komitees nach Paris zu bringen habe; Frankfurt ſei für ihn nur ein Zwangsaufenthalt, weil er auf die Ueberweiſung von Reiſegeld aus Kaukaſien warte. Böhle war der politiſchen Polizei als fanati⸗ ſcher Nationalſozialiſt bekannt. Böhle und Sada⸗ tiraſchwilt hätten zunächſt nicht die volle Wahrheit geſagt, aber es ſei bald gelungen, auch die Druckerei zu ermitteln, in der die falſchen Noten hergeſtellt wurden. Auf Fragen des Rechtsanwalts Dr. Bär gibt der Zeuge Malzahn an, Sadatiraſchwili habe von vorn⸗ herein erklärt, daß ſeine Handlungsweiſe von poli⸗ tiſchen Gründen diktiert ſei. „Die Rechtsſchöpfung der Gegenwart“. Es ſollen die Grundlagen der Schaffung von Ge⸗ ſetzen und der im wirtſchaftlichen und ſo⸗ zialen Leben ſich formenden Rechtsgeſtaltungen, ſowie die rechtſchöpfende Tätigkeit der Richter und Anwälte behandelt werden, unter beſonderer Be⸗ tonung der Bedeutung des„lebendigen Rechts“. Thealer und Muſik Eine Spaltung ien Wiener Bühnenyerein. Schon ſeit geraumer Zeit beſtand unter den Wiener Schau⸗ ſpielern und auch dem übrigen Theaterperſonal große Unzufriedenheit mit der bisherigen Organiſation der Bühnenangeſtellten, dem Bühnenverein. Dies hat nun zu einer Sezeſſion geführt und es hat ſich eine neue unpolitiſche Organiſation gebildet, der ſofort 120 Mitglieder beigetreten ſind. Insbeſon⸗ dere traten die beiden Mariſchkabühnen, das Theater an der Wien und das Stadttheater, der neuen Or⸗ ganiſation bei. Staatliches Eingreifen in die Theaterkriſe in Oeſterreich. Aus Wien berichtet man uns: Wie ver⸗ lautet, wird die Regierung nach der Rückkehr des Bundeskanzlers Schober ſich im Zuſammenhang mit der im Burgtheater ausgebrochenen Direktorial⸗ kriſe auch mit der Frage der Staatstheater im all⸗ gemeinen befaſſen. Das Defigit der Staats⸗ theater iſt in den letzten Jahren außerordentlich geſtiegen und hat eine Höhe erreicht, die für die Bun⸗ desfinanzen umſo empfindlicher iſt, als ja auch die Provinztheater ſtaatliche Subventionen immer ſtär⸗ ker in Anſpruch nehmen. So befindet ſich der Grazer Theaterbetrieb in einer ſchweren Kriſe, die ohne Staatshilfe zur Schließung der Theater der zweit⸗ größten Stadt Oeſterreichs führen muß. gr. O Richard Strauß!„Oeſterreichiſches Lied“. Richard Strauß hat das Gedicht„Oeſterre ichiſches Oted“ von Anton Wildgans für Männerchor mit Orcheſterbegleitung komponiert und dem Wiener Männergeſangverein gewidmet. In dem Die Sturmkataſtrophe über England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 14. Jan. Die Zahl der Opfer des ſchweren Sturmes, der in den letzten Tagen in England wütet, hat 37 er⸗ reicht, die Zahl der Schwerverletzten wird auf 50 ge⸗ ſchätzt, allerdings iſt mit einer weſentlichen Erhöhung dieſer Ziffern nach Eingang vollſtändiger Meldungen zu rechnen. 23 Menſchenleben gingen, wie gemel⸗ det, beim Untergang des Marineſchleppers„St. Genn“ verloren, der im engliſchen Kanal ſank. Das Schiff gehörte zur Atlantiſchen Flotte und be⸗ fand ſich mit zwei anderen Fahrzeugen auf hoher See, als der Sturm losbrach, der zeitweiſe die Stärke von 200 km pro Stunde erreichte. Eine ungeheuce Welle begrub die„St. Genny“ unter ſich und brachte ſie ſofort zum Sinken. Von den 28 Mann der Be⸗ ſatzung konnten nur 5 von den Begleitſchiffen ge⸗ rettet werden. Auf dem Lande waren es vor allem ſtürzen de Bäume, die zu den lödlichen Unfällen führten. 14 Todesfälle aus ſolcher Urſache ſind bisher gemeldet worden. In den Londoner Parks ſind tauſende von alten Bäumen durch den Orkan gefällt und zahlreiche Perſonen ſind dabei ſchwer verletzt worden. In einem Londoner Vorort wurde ein Privatauto durch geſtürzte Bäume aufgehalten, die quer tber der Landſtraße lagen. Als die beiden Inſaſſen des Wagens aus dem Wagen ſtiegen, um nach einem Ausweg zu ſuchen, fiel ein weiterer Baum nieder, der das Automobil unter ſich begrub und vollkommen zerſchmetterte. In anderen Fällen verurſachten entwurzelte Bäume den Tod von Perſonen. In einer einzigen Allee von alten Ulmen in Südengland wurden wäh⸗ rend des Sturmes vier Perſonen getötet, die mit der Bergung von anderen beſchäftigt waren, die vor⸗ her an gleicher Stelle von ſtürzenden Bäumen ver⸗ letzt worden waren. 91 London ſelbſt bieten die Straßen ein Bild der Zerſtörung. Viele Schaufenſter ſind eingeſchla⸗ gen worden. Zahlreiche Schornſteine und Teile von den Dächern wurden heruntergeweht und viele Straßen ſind durch Verkehrshinderniſſe mehr oder weniger geſperrt. Beinahe alle engliſchen Eiſenbahn⸗ linien verzeichnen Verkehrsſtörungen infolge des Sturmes. Letzte Meldungen Ein politiſches Verbrechen? — Berlin, 14. Jan. Wie der„Lokalanzeiger“ meldet, iſt ſeit Sonntag vormittag der 471ährige Kunſtmaler Ernſt Schwarz verſchwunden. Der Vermißte iſt Sonntag früh in der Uniform ſeiner Organiſation von zu Hauſe fortgegangen, um ſich an einem Umzug zu beteiligen. Seitdem iſt er ſpur⸗ los verſchwunden. Es wird ein politiſches Verbre⸗ chen vermutet. Wieder ein Kaſſenbote überfallen — Berlin, 14. Jan. Ein neuer Raubüberfall iſt heute vormittag wieder auf einen Kaſſenboten verübt worden. 5 Der 62jährige Kaſſenbote Max Fauſt mann, der bei der Innungskrankenkaſſe der Tiſchlerinnung an⸗ geſtellt iſt, hatte heute vormittag in der Stadtbank 5000 Mark abgehoben. Er trug das Geld in einer Aktentaſche. Als er zu den im erſten Stock des Hauſes Michael, Kirchſtraße 15 gelegenen Räumen der Krankenkaſſe aufſtieg, ſtanden auf der Treppe mehrere junge Leute. Einer von ihnen ſtellte dem alten Mann ein Bein, ſodaß er zu Fall kam. Er wurde dann mit einem Gummiknüppel und einem harten Gegenſtand auf den Kopf ge⸗ ſchlagen. Gleichzeitig verſuchte man, ihm die Taſche mit dem Geld zu entreißen. Fauſtmann ſchrie um Hilfe. Eine Frau kam hinzu, worauf die Räuber von ihrem Opfer abließen und die Treppe hinunter⸗ eilten. Sie ſind entkommen. Exploſion in einem Kohlenbergwerk— 6 Tote — Birmingham, 14. Jan.(Alabama.) In einem etwa 60 Kilometer von hier entfernten Kohlenberg⸗ werk erfolgte eine Exploſion, bei der ſechs Bergleute getötet und eine größere Anzahl verletzt wurden. jüngſten Konzert des Wiener Männergeſangvereines hat nun dieſes neueſte Chorwerk von Richard Strauß unter Leitung des Komponiſten ſelbſt ſeine Urauf⸗ führung erlebt. Das Chorwerke trug dem Komponiſten wie dem Wiener Männergeſangverein rauſchenden Applaus ein und mußte ſofort wiederholt werden. Vom Kölner ſtädtiſchen Schanſpielhaus. Bet der hieſigen erſten Aufführung von des Engländers W. S. Maugham dreiaktigem Schauſpiel„Die heilige Flamme“ wurden, wie klar erſichtlich, die Theaterbeſucher durch das Unnatürliche und Quäleriſche der Handlung ſehr unliebſam berührt. — Die Mutter glaubt ihren durch einen Unglücks⸗ fall ſeit langem ans Krankenlager gefeſſelten Sohn töten zu ſollen, weil deſſen bis dahin brave Frau ſich nach ſechs Jahren wiederum verliebt und die Ehe bricht.— Von dem peinlichen Eindrucke der Hauptmomente des Stücks vermochte ſeine trefflich durchgeführte Technik nicht viel wegzunehmen. Mit der gewichtigſten Rolle der Mutter Tabret wußte Elſe Baumbach zumal durch ſeeliſche Vertie⸗ fung, und tragiſche Größe ſtarke, individuell getönte Wirkung auszulöſen, während die ziemlich einſeitige und auf anderem Gebiete liegende Art von Frl⸗ Frieda Münzers Begabung der ſchauſpieleriſch anſpruchsvollen Geſtalt der Stella Tabret wenig ent⸗ gegenbrachte und man daher bald klar darüber ſein mußte, daß es ſich hier um eine Fehlbeſetzung han⸗ delte. Als der unheilbar kranke Sohn und Gatte Maurice Tabret war Sergius Sax bemüht, gewiſſe ſprachliche Unzulänglichkeiten durch zunächſt klug verhaltenes, dann kraftvoll entfaltendes Tempera⸗ ment wett zu machen. Thea Kaſten fand ſich nach einigem Fehlgreifen bei der erſten Anlage der Fi⸗ gur der ebenfalls verliebten Krankenſchweſter gut in ihrer Aufgabe zurecht, indes Willi Umminger mit angenehm berührender Schlichtheit den Arzt gab. Hans Rodenberg, im allgemeinen befriedigender Spielleiter, hälte E. Metzoldts in weitaus zu knap⸗ pem Rahmen gehaltenes Bühnenbild nicht akzeptte⸗ ren ſollen. Ein paar beliebte Mitglieder finden be⸗ kanntlich immer Beifall, ſo auch in dieſem e P. A. Dienstag, den 14. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 22 Städtiſche Nachrichten Aebertritt aus der Grund ſchule in die Sexta der höheren Lehranſtalten In einem Rundſchreiben des Unterrichtsminiſte⸗ riums an die Leitungen der höheren Schulen Ba⸗ dens wird Bezug genommen auf eine Anregung aus den Kreiſen der Lehrerſchaft dieſer Schulen, dahin⸗ gehend, es möge bei den Prüfungen zur Aufnahme in die unterſte Klaſſe(Sexta) ein ſchärferer Maßſtab angelegt werden. Selbſtredend kann bei der abzunehmenden Prüfung der aus der 4. Klaſſe der Grundſchule übertretenden Schüler über den in den Volksſchulen behandelten amtlich vorgeſchriebe⸗ nen Unterrichtsſtoff nicht hinausgegangen werden. Das iſt auch nicht beabſichtigt. Es ſoll vielmehr durch eine Vertiefung in die zu prüfende Materie die Faſſungskraft der Schüler erprobt und darnach das Urteil gebildet werden. Damit nicht der prüfende Lehrer als befangen bezeichnet werden kann, wird die Prüfung jeder einzelnen Abteilung durch einen kleinen Ausſchuß aus dem Lehrkörper erfolgen, in den jeweils ein ſeminariſtiſch vorgebildeter Lehrer dieſer Anſtalt einzubeziehen iſt. Die tiefergehende Urſache zu dieſem Vorgehen iſt wohl auf die zu erwartende große Zahl der auf Oſtern zum Uebertritt ſich meldenden Schüler zu⸗ rückzuführen, da bekanntlich zu dieſem Termin der erſte Jahrgang der Nachkriegszeit ſtatiſtiſch in die Erſcheinung tritt. Dieſer Jahrgang iſt überall dop⸗ pelt ſo ſtark wie feder ſeitherige Kriegsjahrgang. Würde eine dem ſeitherigen Verhältnis der Auf⸗ nahme entſprechende Schülerzahl aufgenommen wer⸗ den, dann wären Staat und Städte zu baulichen Vergrößerungen dieſer Schulhäuſer gezwungen, wie wir dies z. B. im nahen Schwetzingen ſehen, wo für ein Schulzimmer einer neu zu bildenden Sexta bereits vom Bürgerausſchuß erhebliche Mittel be⸗ willigt werden mußten. * * Unter falſcher Flagge. Mit dieſer Ueberſchrift erſchien im heutigen Mittagblatt ein Artikel, der ſich mit dem ſogenannten Gutachten des Tübinger Prof. Leyh über die Mannheimer Schloßbücherei beſchäf⸗ tigte. Der Verfaſſer dieſes Artikels, der uns von amtlicher Seite zuging(wobei verſehentlich die Nen⸗ nung des Autors unterblieben war), iſt der Direktor der Mannheimer Schloßbücherei, Dr. Wilhelm Fraenger. * FFeſtnahme von Motorraddieben. Durch das umſichtige Verhalten von Polizeibeamten gelang es am 30. Dezbr. in Feudenheim und am 11. Januar an der Rheinbrücke, drei Motorraddiebe, die im Be⸗ griff waren, mit den geſtohlenen Motorrädern da⸗ vonzufahren, feſtzunehmen und die Motorräder den Eigentümern wieder zuzuführen. Durch die Feſt⸗ nahme von zwei der erwähnten Motorraddiebe konnten 19 bis jetzt unaufgeklärte, von dieſen zu⸗ gegebene Motorraddiebſtähle ihre Aufklärung finden. * Zuſammenſtoß mit der Straßenbahn. Bei der Fahrt mit einem Einſpännerfuhrwerk durch die Siegmund Mohrſtraße ſcheute geſtern vormittag das Pferd eines 60 Jahre alten Kohlen händlers und ging durch. An der Ecke Ludwig Jollyſtraße und Siegmund Mohrſtraße rannte es gegen einen in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen der Linie 15. Durch den Anprall fiel der Kohlenhändler vom Kutſchbock herunter und zog ſich erhebliche Ver⸗ letzungen am Kopfe zu. Der Verunglückte mußte im Allg. Krankenhaus Aufnahme finden. An dem Straßenbahnwagen wurde eine Glasſcheihe der vorderen Plattform zertrümmert und die Vorder⸗ wand leicht beſchädigt. * Ein ſeltenes Dienſtjubiläum begeht am morgti⸗ gen Mittwoch in körperlicher und geiſtiger Friſche Verwaltungs⸗Oberinſpektor Georg Schaum, S2, 17. 40 Jahre ſind an dieſem Tage verfloſſen, ſeitdem er ſeine Dienſte bei der hieſigen Stadtverwaltung an⸗ getreten hat, nachdem er 8 Jahre vorher bei einer anderen Verwaltung tätig geweſen war. Der noch ſehr rüſtige Jubikar, der ſich durch ſein liebenswür⸗ diges Weſen bei ſeiner Behörde, ſeinen Kollegen und vielen Bekannten allgemeiner Beliebtheit erfreut, konnte vor wenigen Tagen den 63. Geburtstag feiern! Möge auch fernerhin ſeinem Lebensweg ein glücklicher Stern leuchten! Diebſtaͤhle im-Zug zwiſchen Karlsruhe und Frankfurt Ein großes Diebeslager in Mannheim— Der tägliche -Zug⸗Paſſagier mit Bahnſteigkarte Gaſtſpiele im D⸗Zug Frankfurt Hamburg? Am 7. Januar gelang es der Frankfurter Bahn⸗ poltzei, einen nach einem großzügig ausgeklügelten Syſtem arbeitenden D⸗Zug⸗Dieb zu faſſen. Der Täter, der bereits eine mehrjährige Strafe wegen Diebſtahls abgebüßt hat, zeigte ſich in ſeinem Vor⸗ gehen als ausgezeichneten Kenner der Sicherheits⸗ verhältniſſe. Frankfurt mied er bei ſeinen Diebes⸗ reiſen, auch ſeine Beute hatte er zum großen Teil in benachbarten Städten, beſonders in Mann⸗ heim, untergebracht, wo in ſeiner dortigen Woh⸗ nung nicht weniger als 208 ſilberne und goldene Wertobjekte beſchlagnahmt werden konnten. Auch in Karlsruhe und Darmſtadt hatte er vorübergehend Wohnung genommen, während er in Frankfurt a M. nur ganz kurze Zeit ſich einmietete. Während er die Diebſtähle auf einer beſtimmten Strecke in den D⸗ Zügen ausführte, verſetzte er das Diebesgut in klei⸗ nern Städten, während er wieder anderwärts wohnte, wodurch die Nachforſchungen erſchwert wer⸗ den ſollten. Eine weitere Vorſichtsmaßnahme des ausgekochten Diebsſpezialiſten beſtand darin, abwech⸗ ſelnd immer wieder einen anderen Namen zu führen, was ihm umſo leichter war, als er eine ganze Reihe von Päſſen aus dem geſtohlenen Reiſegepäck hatte. Nachdem in den erſten ſieben Tagen des Januar nicht weniger als 7 Fälle von Kofferdiebſtählen in D⸗Zügen gemeldet worden waren, konnte die Bahnpolizet, unterſtützt durch die Mutmaßungen der beſtohlenen Reiſenden, noch am 7. Januar, an welchem Tage gleichzeitig zwei Diebſtähle von Reiſenden des D⸗ Zugs Frankfurt Karlsruhe gemeldet waren, ſyſte⸗ Veranſtaltungen Autofahrten im Ausland Auf Veranlaſſung des Deutſchen Automobilklubs ſprach am Montag abend im Silberſaal des Palaſthotels der Sportredakteur der„Frankfurter Ztg.“, Brund Stümke über Autofahrten in den Balkanländern, in Südfrankreich und in Spanien. Herr Stümke ſchilderte zuerſt den be⸗ ſonderen Reiz der Autoreiſen, die gegenüber den Reiſen mit der Bahn den Vorzug haben, daß man auch wirklich etwas von dem Land zu ſehen bekommt. Durch die Ort⸗ ſchaften iſt man von vornherein gezwungen, langſam zu fahren und auf dieſe Weiſe wird der Automobiliſt unge⸗ heure Schönheiten kulturhiſtoriſcher Art entdecken. Die Schön⸗ heit der Landſchaft erſchließt ſich demjenigen, der nur Augen hat zu ſehen. Bei dieſen Reiſen kann man aber die Feſt⸗ ſtellung machen, daß ſich der Verkehr nicht in dem Maße entwickelt hat, wie andere Dinge unſerer Zeit ihren Auf⸗ ſchwung genommen haben. Als Begleiter einer Motorradkonkurrenz durch die Bal⸗ kanländer mußte der Redner die Erfahrung machen, daß die Straßenverhältniſſe, beſonders in der Tſchechoflowakei troſtlos ſind. Der Automobiliſt findet auf große Strecken keine Tankſtellen, keine Reparaturwerkſtätte und keine Leute, die bei einer Panne helfen können. Aber man be⸗ kommt eine eigenartige Welt zu ſehen, kann Land und Leute in ihrer Eigenart kennen lernen, findet herzliche Aufnahme bei den Deutſchen in Siebenbürgen. Den Zigeunern widmet man ſeine Aufmerkſamkeit, trifft man doch gerade in den Balkanländern noch die echten Zigeuner, denn die Artgenoſſen, die man in Deutſchland antrifft ſind meiſtens ſchon ſehr kultiviert. Bei der Reiſe durch Südfrankreich, die im Auftrage der Emelka⸗Filmgeſellſchaft durchgeführt wurde, erſchließen dich ungeheure landſchaftliche Schönheiten. Durch romantiſche Gegenden, über wackelige Brücken, auf faſt unmöglichen Steigungen windet ſich der Kraftwagen durch das Geßirge. Man begegnet Herden von—8000 Stück Schafen, die keine Seltenheit darſtellen. Die dritte Reiſe führte zur Weltausſtellung nach Barce⸗ lona. Wieder werden Land und Leute eingehend in per⸗ ſönlichen Eindrücken geſchildert. Von den Stierkämpfen berichtet, die wohl an Bedeutung verloren haben, denn keine einzige Veranſtaltung iſt mehr ausverkauft. Herr⸗ liche Autoſtraßen beſitzt Spanien, dagegen iſt der bereiſte Teil Nordſpantiens landſchaftlich wenig reizvoll, iſt weiter nichts als eine ungeheure Steinwüſte. Beſonders hervor⸗ zuheben iſt die Grandezza des Spaniers, der für kleine Ge⸗ fälligkeiten kein Geld nimmt. And wieder der Neuſchnee zerronnen Nach Schneefall neuer Föhn und Regen im Schwarzwald— Gefährliches Glatteis Verkehrsſchwierigkeiten— Und die Sport⸗Termine? Eine Hoffnung erſchien plötzlich nach dem unwirt⸗ lichen Samstag in den Herzen der Skiläufer und der bisher arg enttäuſchten Gebirgsorte im Schwarz⸗ wald, als am Sonntag ganz vaſch mit Temperatur⸗ rückgang ſich kräftige bbenartige Schneefälle ein⸗ ſtellten, die bis in Meereshöhen von 600 Meter Fuß faßten und zur Bildung einer geſchloſſenen Schnee⸗ decke führten, die mit einer an dem anormalen Winterverlauf gemeſſenen erfreulichen Stärke von —10 Ztm. angenehm auffiel. Da die Temperaturen tief blieben, ſo keimte ſogar die Hoffnung. Aber leider ſollte der junge Trieb nicht zu einem gedeih⸗ lichen Wachstum gelangen, von Früchtetragen ganz zu ſchweigen. Im Gefolge des„höfiſch“ anzuſehenden Mondes erſchien bereits um die Mitternacht zum Montag eine neue Staffel Warmluft, die mit außerordent⸗ licher Intenſität einſetzte und auch in die Hochlagen des Schwarzwaldes hinaufreichte. Unter ihrem Ein⸗ fluß kam es zu ausgedehnten Regenfällen und einer neuen durchgreifenden Erwärmung. Die Folge⸗ erſcheinung war ein Wegſchmelzen der jungen Neu⸗ ſchneedecke innerhalb kurzer Zeit. In den mittleren Lagen führte der erneute Wetterumſchlag zu ſo ſtarken Glatteis bildungen, daß der Verkehr gefährdet war und die großen Poſtkraftwagen die Straßen nur mit Vorſicht paſſieren konnten. Schlitten, die z. B. aus den Schneelagen der Höhen zur Milch⸗ verſorgung herunter in die Gebirgsſtädte kamen, ſahen ſich vor ſchwere Aufgaben geſtellt, da auf der glatten Unterfläche einfach kein Halten und Diri⸗ gieren war. So manchem Bauer wäre ums Haar der Gaul buchſtäblich durchgegangen. Auf manchen Gebirgsſtraßen, ſo auf der unteren Feldbergſtraße von der Bahn zur Waldgrenze kam es zu der üblichen Matſchbildung, die ebenfalls zu Verkehrsſchwierig⸗ keiten in Verbindung mit den dort aufgetretenen Berwehungen führte, ſodaß z. B. am Sonntag der Verkehr mit Poſtkraftwagen zum Feldberg von Bärental her ruhte und erſt am Montag, nachdem die Zzoſt das Straßenſtück vom Waldrand bis zum Jugendheim geſchaufelt hatte, wieder aufgenommen werden konnte. Noch immer ſcheint kein Ende in dem ſteten Kampf zwiſchen Warmluft und nachfolgender Kaltluft bevor⸗ zuſtehen. Die unbeſtändige Wetterlage will offenbar den Charakter der nächſten Tage noch beſtimmen: Das würde weiterhin aber bedeuten, daß die am 12. Jan. im Schwarzwald zunächſt ausgefallenen und auf den 19. Januar geſchobenen Gauſkiwettläufe, die die Ausſchreibungen für die Schwarzwald⸗ Skimeiſterſchaft bringen ſollen, noch einen Sonntag weiter hinausgerückt werden müßten auf den 26. Januar. Das würde dann wieder einen Zuſammen⸗ fall mit der Schwäbiſchen Skimeiſterſchaft bedeuten, die aus dem Bereich des Skielub Schwarzwald ſtark beſchickt werden ſollte, wie es einem alten nachbar⸗ lichen Freundſchaftsverhältnis entſpricht. Müßte die Schwäbiſche Meiſterſchaft noch hinausgerückt werden, ſo ergäbe ſich ein Zuſammenfallen mit der Schwarz⸗ waldmeiſterſchaft am 1. und 2. Februar. Möglicher⸗ weiſe kämen, wenn Ende Januar immer noch Un⸗ gunſt beſteht, wegen der Schwarzwaldmeiſterſchaft auch die Gauwettläufe in Wegfall, oder zur dann ſportlich gegenſtandslos werdenden Nachholung nach dieſem Termin Anfaug Februar, was ſchon einmal vor einigen Jahren der Fall war. Müßte die Schwarzwaldmeiſterſchaft von Anfang Februar ge⸗ ſchoben werden, ſo entfiele für eine Durchführung der zweite Februarſonntag, der der Deutſchen Ski⸗ meiſterſchaft in Oberſtdorf reſerviert iſt. Das würde eine Schwarzwaldmeiſterſchaft auf Mitte Februar be⸗ deuten, wo ſte wieder auf den Termin für den Großen Dauerlauf über 50 Km. ſtieße. Man ſieht, wie ſich mit der bisherigen Winterungunſt die Dinge zu einem ſchier unentwirrbaren Knäuel zuſammenrollen, wenn nicht bald genügend Schnee kommt. — 0e matiſch vorgehen und noch am ſelben Tage den Dieb faſſen. Er verſuchte anfänglich, ſich aufs Leugnen zu verlegen, als er jedoch über den Beſitz der einer Dame geſtohlenen Fahrkarte nach Oberſtein⸗Idar keine Auskunft geben konnte, bequemwte er ſich zu einem Geſtändnis. Er gibt an, einen Teil des Ge⸗ päcks mit Silberſachen und andern Wertobjekten zwiſchen Mannheim und Karlsruhe im D⸗Zug ge⸗ ſtohlen zu haben; über die Herkunft dieſer Dinge ſchweben noch Ermittlungen. Merkwürdig iſt nur, daß der Poltzei in Mannheim, wo aus ſeiner dorti⸗ gen Wohnung über 200 Wertgegenſtände geholt wer⸗ den konnten, nicht aufgefallen iſt, daß der Dieb tag⸗ täglich mit einer Bahnſteigkarte durch die Sperre in die Züge ging! Während der allergrößte Teil der Diebesbeute, die einen Wert von insgeſamt 12 bits 15 000 Mark darſtellt, ſichergeſtellt werden konnte, ſind zwei Suite⸗Caſes noch nicht wieder zur Stelle gebracht. Die beiden Stücke hatte der Dieb, da er ſich vielleicht verfolgt glaubte, in der Tramhahn ſtehen laſſen. Nach ihrem Verbleib wird noch geforſcht. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß in letzter Zeit die Bahn⸗ poltzei gegen drei Trambahnſchaffner Anzeige er⸗ ſtatten mußte, die Gepäckhinterlegungsſcheine in der Tram gefunden hatten und verſuchten, das Gepäck dafür auszulöſen. Ob auch die in letzter Zeit auf der Strecke Frankfurt Hamburg ausgeführten D⸗Zug⸗ Diebſtähle auf das Konto des Verhafteten gehören und ob der Dieb weitere Komplicen hat, wird die noch im Gang befindliche Unterſuchung ergeben. Sp. Ausgezeichnete Lichtbilder unterſtützten die Worte des Redners, der mit ſeinen Ausführungen nur perſönliche Eindrücke ſchilderte, da eine andere Art bei der Fülle der Erlebniſſe in dem engen Rahmen einer Reiſeplauderei zu weit geführt hätte. * Planetarium. Die Reihe der Donnerstag⸗Vorträge im Planetarium findet am 16. Januar, um 20 Uhr ihre Fortſetzung in einem Lichtbildervortrag über„Die Be⸗ wegung der Sonne und der Sterne im Welt⸗ raum“. Der Vortrag iſt auch mit einer Vorführung des Zeiß⸗Projektors verbunden. * Feuerio. Wie uns aus dem Feuerio⸗Sekretariat mit⸗ geteilt wird, findet die zweite karnevaliſtiſche Sitzung nächſten Donnerstag, 16. Januar abends in den prächtig hergerichteten oberen Räumen des„Großen Mayer⸗ hof“(früher Zentralhalle/ Rodenſteiner), Q 2, 16, ſtatt. Der Abend iſt vorwiegend als Familtenſitzung(Wer⸗ tungsabend), unter Mitwirkung der beſten Büttenredner, Humoriſten und Sänger gedacht.(Näheres Anzeigenteil.) Keine Verſchmelzung des Badiſchen und Württembergiſchen Schwarzwaldvereins * Karlsruhe, 13. Jan. Wie der Badiſche Schwarz⸗ waldwaldverein in ſeinem Verbandsorgan mitteilt, ſind die auf den Zuſammenſchluß gerichteten Verhandlungen des Badiſchen und des Württem⸗ bergiſchen Schwarzwaldvereins fürs erſte als ge⸗ ſcheitert zu betrachten. Das durch eine gemiſchte Kommiſſion ausgearbeitete Gemeinſchaftsſtatut wurde von der außerordentlichen Hauptverſammlung des Württembergiſchen Schwarzwaldvereins einſtimmig abgelehnt. Der Badiſche Schwarzwaldverein über⸗ läßt es nunmehr dem Württembergiſchen zu einem ihm geeignet erſcheinenden Zeitpunkt etwaige neue Verhandlungen über die Verſchmelzungsfrage anzu⸗ regen. Aus dem Lande Feſtnahme einer Schwindlerin * Karlsruhe, 13. Jan. Die angebliche Dentiſtin, die ſich in einem hieſigen Schweſternhaus ſeit Mitte November eingemietet hatte und am 6. Januar unter Hinterlaſſung einer Penſionsſchuld von 245 RM. verſchwunden war, konnte am Freitag durch die Fahndungspolizei hier feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert werden. Die 25 Jahre alte Täterin hat ſchon ſeit 1926 keine Beſchäftigung mehr, iſt in der Schweiz wegen Betrugs vorbeſtraft, hat hier ſchon einen Diebſtahl begangen und lebt offenbar von Betrügereien. Diphtherie in Wiesloch * Wiesloch, 13. Jan. Wie in Leimen, ſo hat das Bezirksamt auch hier wegen dauernder Zunahme der Diphtheriefälle die Schließung der Schule und der Kinderſchulen bis auf weite⸗ res angeordnet. Goldenes Sänger⸗ und Dirigentenjubiläum * Emmendingen, 13. Jan. Auf ein 50jähriges Sänger⸗ und Dirigentenjubiläum kann Hauptlehrer a. D. Otto Wiedemann ⸗ Emmendingen zurück⸗ ſehen. Aus dieſem Anlaß wurde ihm bei der Gene⸗ ralverſammlung der Sängerrunde Hochberg die Goldene Sängernadel des Badiſchen Sän⸗ gerbundes mit beſten Wünſchen für weitere aktive Tätigkeit zur Verherrlichung des deutſchen Liedes überreicht. Ueberall, wo Wiedemann in den langen Jahren ſeiner Tätigkeit als Schullehrer wirkte, nahm er ſich der Pflege des Geſanges und ſpezlell des deutſchen Männergeſanges nach beſten Kräften an. Der Lehrergeſangverein Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafen(heute Schubert⸗ bund), deſſen eigentlicher Gründer W. iſt, er⸗ nannte ihn anläßlich des 25jährigen Jubiläums zum Ehrenmitglied. Während ſeines Aufenthaltes in Amerika in den Jahren 1922—25 ſang er in der Teutonia⸗ Philadelphia, dem zweitälteſten Geſang⸗ verein Amerikas, und oft auch als Soliſt in der Sängerriege der dortigen deutſchen Turngemeinde. Hauptlehrer a. D. Wiedemann iſt trotz ſeiner 70 Jahre noch äußerſt rege und gibt noch manchem fungen Sänger ein Beiſpiel in der eifrigen Pflege des deutſchen Liedes. Kokainſchieber gefaßt * Singen a.., 13. Jan. Hier wurden drei Per⸗ ſonen, zwei Schweizer und ein Singener Einwohner wegen Kokainſchmuggels feſtgenommen. Nach Feſtſtellung der Perſonalien wurden ſie vorläufig wieder auf freien Fuß geſetzt. ** m. Heidelberg, 13. Jan. Unter den Kindern, namentlich der Altſtadt, tritt zurzeit die Diph⸗ therie ziemlich ſtark auf, wohl eine Folge des zwar milden, aber um ſo ungeſunderen Winters. Epidemiſchen Charakter hat indeſſen die gefährliche Seuche nicht. * Mosbach, 13. Jan. Die älteſte Einwohnerin unſeres Städtchens, Frau Nanette Teubner, iſt vorgeſtern in ihrem 941. Lebensjahre geſtor ben. * Kehl, 13. Jan. Der Chauffeur Albert Haug von Straßburg war von ſeinem Arbeitgeber beauf⸗ tragt worden, in Kehl eine Sendung Waren zu verzollen und erhielt hierfür einen Scheck auf eine hieſige Bank im Betrage von 18000 Fr. ausge⸗ händigt. Haug kaſſierte den Betrag ein, verzollte aber die Ware nicht. Er iſt mit dem Geld ver⸗ ſchwunden.— Der ſechs Jahre alte Roland Gabier rannte in der Küche der elterlichen Wohnung in Straßburg an den Gasherd, auf dem ein Gefäß mit kochendem Waſſer ſtand, das ſich über ſeinen Ober⸗ körper ergoß. Der Knabe wurde ſo ſchwer verbrüht, daß er ins Spital verbracht werden mußte, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Weller⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe See Luft-“ höh. 10 885, 5 Sen s Nicht Stärke U 1 I Wertheim ö 6 426 9 1 S* leicht bedeckt Köntigsſtuhl] 568 66,3 7 5 5 SV. 4 5 Karlsruhe 120.6 61 10 8 ſtill wolkig Dao ⸗Bad 213 66,7 5 90 8. 85 heiter Villingen 780 70.9 11 11S 8 155 Feldbg. Hof 1275 40.0—2—2 2 ſtill halb bedeckt Badenweil. 60,0 9 10 7 ſtill heiter St. Blaſien 780— 06 60 SW 5 woltig Bad. Dür h.—— 8 7 1 0 leicht halbbedeckt Bei Zufuhr ſubtropiſcher Luft haben wir die milde Witterung behalten. Die Temperaturen liegen daher in unſerem Gebiet auch heute allenthalben über Null. Als Höchſtwärme wurden geſtern 10 Grad in der Ebene erreicht. Ein über das Feſtland nach Oſten ziehendes Zwiſchenhoch brachte vorübergehen⸗ des Abflauen der Winde und zeitweflig Aufhei⸗ terung. Ein neuer Sturmwirbel hat jedoch bereits heute früh den Aermelkanal erreicht, ſo daß in Kürze auch in unſerem Gebiet wiederum mit ſtark auffriſchenden Südweſtwinden und Bewölkungs⸗ zunahme zu rechnen iſt. Auch beſteht vorläufig keine Ausſicht auf winterliches Wetter, da die Kette ozeaniſcher Zyklonen ohne Unterbrechung bis zur amerikaniſchen Küſte reicht. Wetterausſichten für Mittwoch, 15. Januar: Fortdauer der milden Witterung. Vorüberzug eines neuen Sturmwirbels. Amtlicher Schneebericht vom 14. Januar 1930, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter, 3 Grad, Schneehöhe 35 Ztm., Firnſchnee. Ski und Rodel gut. Titiſee: Heiter,—1 Grad. Nur Eisbahn möglich. Neuſtadt: Trockener Nebel, 0 Grad. Kein Sport möglich. Hinterzarten: Heiter, 1 Grad, 5 Ztm, lückenhaft. Ski und Rodel ſtellenweiſe, Furtwangen: Heiter,—1 Grad, 5 Stm., lückenhaft. Ski und Rodel ſtellenweiſe. St. Blaſien: Bedeckt, 0 Grad, 5 Ztm., verharſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Ruheſtein: Heiter, 4 Grad, 28 Ztm., verharſcht. Ski und Rodel mäßig. Bad Dürrheim: Halbbedeckt, 3 Grad. Kein Sport möglich. Sand: Heiter, 4 Grad. Kein Sport möglich. Bühlerhöhe⸗Plättig: Bewölkt, 7 Grad, geringe lückenhafte Schneedecke. Kein Sport möglich. Die Wetterlage in der Schweiz Am 13. Januar Nachdem die bereits angezeigte warme Witterung in den Niederungen immer noch fortdauert und das Barometer in der ganzen Schweiz nur in den Höhen⸗ ſtationen unter Null geht, gibt man bald jede Hoff⸗ nung auf einen richtigen Winter auf. Die Höhen⸗ ſtationen erhielten ſchon am Sonntag teilweiſe beſ⸗ ſeres Wetter, das nun andauert und noch auf einige Tage Beſtändigkeit haben dürfte. Man rechnet auf alle Fälle mit dem Nachlaſſen von Niederſchlägen und dabei in den Höhen mit ſinkender Temperatur. Die Berichte vom Montag geben folgendes Bild: Morgens 8 Uhr Adelboden: Bedeckt 3 Grad 3040 em Schnee Andermatt: Bewölkt 0„„ Engelberg: Bedeckt—3„ 30—40„ Gſtaad: Sehr ſchön 8 30—40 7 Kloſters: Bedeckt 0„ 40—50— Pontreſina: Bedeckt—85 50—75„ St. Moritz: Bewölkt—8„ 50—75„ Wengen: Bewölkt 4 30—40„ Davos: Schneefall 933 50—75„ Chefredakteur: Kurt Fiſcher Berantworklich für Politik: H. A. Meſßner— Feuilleton: Dr. S. Rayſer Kommunalpolltit und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Bermiſchles: Willyu Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— An eigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakoß Faabe, ſämtlich in Mannheim— Hera er und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer g. m. b. 5, Mannheim, R 1, eee e e ſchend ſein. .. TSCI der Neuen Mannheimer Zeitung IAFTS-ZETTU Abend- Ausgabe Nr. 23 Nur 20 vH. Javag⸗Quote? Frankfurt, 14. Jan.(Eig. Dr.) Die Entwicklung der Vermögenslage der Frankfurter Allgemeinen ſtellt ſich für Gläubiger und Aktio⸗ näre und auch für die geſamte Oeffentlichkeit als eine außerordentlich große Enttäuſchun g dar. Je länger die Abwicklung vor ſich geht, deſto trüher werden die Aus⸗ ſichten. Wurde zunächſt eine Quote von über 80 v. H. für die Gläubiger erwartet, ſo war der nächſte Anhaltspunkt ein von den Banken zu garantierender Vergleichs vorſchlag auf der Grundlage von 70 v. H. Die weitere Annahme bei der bis dahin möglichen Ueberſicht der Abwicklung ergab eine Quotenhoffnung von noch ca. 50 v. H. Nunmehr hat, nach unſeren zuverläſſigen Informationen aus Frankſurt, die Quote nach der in der Gläubigerverſammlung entgegen⸗ zunehmenden Vermögensüberſicht vom 31. Dezember 1929 Rur noch bie Möglichkeit einer zu errechnenden Quote von 20 v. H. ſich ergeben, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß der Kaufpreis der Alltanz als der Schlüſſelmoment für die ganze Bewertung der Favag noch nicht feſtſteht. Das beſondere Augenmerk der Oeffentlichkeit liegt in der Höhe des von einem Schiedsgericht feſtzuſtellenden Kaufpreiſes. Her ſollen die Erwartungen nicht mehr allzu hoch geſtellt werden können. Die Allianz weigert fich geradezu, heute noch irgend etwas oder wenigſtens eine nennenswerte Summe u zahlen, da ſie ſehr hohe Gegenforderungen aus den Poſten Schadens reſerven uſw. ſtellt. Die von der Frankfurter Allgemeinen erſtrebten Guta chten über den Wert des Kaufpreiſes ber Allianz ſtreifen aber eine Höch ſt⸗ grenze von 70 Mill. /. In die direkten Schteds⸗ gerichtsverhandlungen iſt man bisher noch nicht eingetreten. Jedoch ſind die Vorverhandlungen in gewiſſer Beziehung ſchon ſtärker gefördert worden. Sollte das Ergebnis des Schiedsgerichts für die Favag dann noch eintgermaßen zu ⸗ friedenſtellend ausfallen, was naturgemäß noch nicht Überſehen werden kann, ſo wird die endgültige Quote für die Gläubiger der Favag angeſichts der ſehr geſchwundenen übrigen Maſſe der Favag immer nochſehr enttäu⸗ Es muß unter allen Umſtänden erwartet werden, daß die Banken ein größeres Opfer für eine Vergleichs⸗ garantie bringen, damit die allmählich wieder erwachte Kre⸗ ditwüröigkeit der deutſchen Verſicherungen im In⸗ und Aus⸗ lande keinen neuen erheblichen Stoß erleidet. Keine neuen Ergebniſſe bei Heyl⸗Beringer. Aus Amſterdam wird berichtet, daß in der geſtrigen Sitzung der Beſitzer von Schuldverſchreibungen der Heyl⸗Beringer⸗ Geſellſchaft über den gegenwärtigen Stand der Geſellſchaft keine neueren Mitteilungen gemacht wurden. Es wurde nur geſagt, daß die Geſchäfte in be⸗ ſcheidenem Maße weitergeführt werden. Alsdann wurde gefragt, ob die Verſammlung der Schubdverſchreibungs⸗ inhaber Wert darauf lege, daß ein Ausſchuß ernannt würde, um gemeinſchaftlich mit dem Treuhänder zu veraten, ob gegebenenfalls neue Schritte unternommen werden ſollen. Die Verſammlung hat dieſem Vorſchlag nicht zu⸗ eſtimmt; es wurde alſo kein Ausſchuß ernannt. Dagegen ag ein Antrag des Vertreters einer engliſchen Gruppe, der 2 Mill. Gulden Nennwert vertrat, vor, um in Berlin einen Vertrauensmann zu ernennen, der mit der Berliner Han⸗ belsgeſellſchaft verhandeln ſoll. Auf Vorſchlag der eng⸗ liſchen Gruppe wurde als dieſer Vertrauensmann Herr Voorhoeve, eines der neuen Mitglieder des Vorſtandes der Heyl⸗Beringer⸗Geſellſchaft, ernannt. Offiziös wurde wach Beendigung der Verſammlung noch mitgeteilt, Haß der Treuhänders gegebenenballs auf den Konkurs ankommen lagen will. :: Deutſche Schiffsbeleihungs⸗Bank AG. in Hamburg Borausſichtlich wieder 8 v. H. Das mit einem AK. von 1 Mill.„ ausgeſtattete Inſtitut konnte in dem mit dem 61. Dezember abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929 ſeine Ge⸗ chäfte weiterausbehnen, ſodaß vorausſichtlich mit wieder v. H. Dividende gerechnet werden kann. 7) Dr. h. c. Plieninger geſtorben.(Eig. Dr.) Heute vormittag iſt das Mitglied des Aufſichtsrates ber J. G. Far beninduſtrie, Dr. h. c. Plieninger verſtorben. Damit verliert die J. G. Farbeninduſtrie eines ihrer prominenteſten, aktivſten und verdienſtvollſten Mit⸗ glieder des Konzerns. Plieninger war Generald reltor 951 e Er ſtarb an den Folgen eines Schlag⸗ anfalls. („) Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) te GB. genehmigte wie üblich ohne Erörterung die vorgelegte Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und wieder 8 v. H. Dividende. Neu in den AR. wurden ge⸗ wählt Bankier Max Ladenburg anſtelle ſeines Vater, Geheimrat Dr. Ladenburg, und Geheimrat Dr. Fritz Haber ⸗ Berlin. Für den ſoeben verſtorbhenen Dr. h. c. Wie der deutſchen Autoinduſtrie zu helfen iſt Marktſicherung durch Zollkontingente Der Reichsrerband der Deutſchen Automobilinduſtrie E. V. hatte geſtern zu einer Beſprechung eingeladen, in der der Vorſitzende, Geheimrat Dr. R. Almers, über die Verhandlungen und Vorſchläge des Reichsverbandes der Deutſchen Automobilinduſtrie hinſichtlich der Zollpläne der deutſchen Kraftwageninduſtrie ausführlich berichtet. Was über den Weg und die Richtung geſagt wurde, die eine Behauptung der deutſchen und europälſchen Auto⸗ mobilinduſtrie durch größtmögliche Sicherſtellung des In⸗ landsmarktes erſtreben, deckt ſich vollſtändig mit den in unſerem Artikel„625 000 amerikaniſche Automobile ſollen nach Europa“ in Nr. 3 der N. M. Z. gegebenen Anregun⸗ gen. Nach den Darlegungen des Vorſitzenden erſtrebt man, wie es von uns in der vorgenannten Betrachtung als einzig möglicher Ausweg bezeichnet wurde, die Einführung von Zollkontingenten Jedes Land ſoll ein gewiſſes Kontingent für Automobile und Autoteile nach wie vor zu den uiedrigſten aller Auto⸗ zollſätze, nämlich 75% für 100 Kg., nach Deutſchland ein⸗ führen können, darüber hinausgehende Mengen aber nur zu dem erhöhten antonomen Zollſatz von 300 /, der dann in der Wirkung ungefähr dem gegenwärtigen franzöſiſchen, ktalteniſchen und öſterreichiſchen Zoll entſpreche. Das höchſte Kontingent, das Deutſchland einem Lande bewilligt, kommt dann auf Grund der Meiſtbegünſtigung allen an⸗ deren Ländern, mit denen wir Handelsverträge haben, und auf Grund des Freundſchafts⸗ Handels⸗ und Konſular⸗ vertrages vom 8. Dezember 1923 auch den Vereinigten Staaten zu. Alſo keine Schlechterſtellung Amerikas gegen⸗ über anderen Ländern, eher noch eine Beſſerſtellung, denn Amerika werde das Kontingent voll ausnutzen, was bei den anderen Ländern nicht ſicher ſei. Die naheliegende Befürchtung, daß durch dieſe vorge⸗ ſchlagene Regelung dle Inlandpreiſe für Automobile ſtei⸗ gen müßten, ſei grundlos. Der unveränderte Zollſatz von 75% für eine Kontingentmenge von etwa 25 000 bis 30 000 Wagen jährlich beſtimme den Marktpreis. Um aber alle Befürchtungen bezüglich einer Preisſteigerung zu zer⸗ ſtreuen, habe der Reichsverband dem Reichstage vorge⸗ ſchlagen, in den Geſetzentwurf eine Klauſel aufzunehmen, durch die der Reichsfinanzminiſter ermächtigt werde den autonomen Zollſatz in demſelben Verhältnis herabzu⸗ ſetzen, in dem die Preiſe der Fahrgeſtelle mittlerer Größe in einem Jahresdurchſchnitt geſtiegen ſeien. Zum Schluß wies Dr. Almers darauf hin. daß die Zer⸗ trümmerung der dentſchen Autoinduſtrie ſchon ſo weit fort⸗ geſchritten ſei, daß von 59 Perſonenwagenfabriken nach dem Kriege heute nur noch 17 exiſtieren und von 39 Laſt⸗ wagenfabriken heute nur noch 10. Zuſammenſchlüſſſe gäben noch keine Geſundung. Beiſpiele hätten es gezeigt. Schul⸗ den plus Schulden ergäben keine Bankguthaben. Ganz anders ſähe es aus, wenn wir die erſtrebte Marktſicherung bekämen. Dann könnte unb würde man ſofort mit Aus⸗ ſicht auf Erfolg daran gehen, die Frage des Zuſammen⸗ ſchluſſes zu löſen, und für dieſen Falle habe der Reichs⸗ verband der Deutſchen Automobilinduſtrie ſchon ſehr wert⸗ voller Zuſicherungen allererſter Wirtſchaftsführer zu tat⸗ und kapitalkräftiger Mithilfe. Plieninger⸗Frankfurt a.., Mitglied des Verwaltungs⸗ rats der JG. Farbeninduſtrie, wurde eine Neuwahl natur⸗ gemüß noch nicht vorgenommen. Vertreten waren 34 Aktionäre mit 42,24 Mill.% und 5,815 Mill. J Vol. Harburger Gummiwaren⸗Fabrik„Phönir“ AG. in Harburg— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Die Geſellſchaft, die im GJ. 1929 durchweg gut beſchäftigt war und auch ihre Umſätze ſteigern konnte, wird vorausſichtlich die Dividendenzahl ung für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr wieder aufnehmen, nachdem das 7,205 Mill. betragende AK. zwei Jahre dividendenlos geblieben war. 1926 gelangte bekanntlich eine Dividende von 6 v. H. zur Ausſchüttung. 5 (J Vergleichsverfahren Arthur Roſenmeyer, Kaſſel.(Eig. Dr.) Ueber die Holzhandlung iſt am 11. Januar das Ver⸗ gleichsverfahren zur Vermeidung des Konkurſes eröffnet worden. Meiſenheim-Schmeißbacher Mälzerei In der heutigen 31. o. GV., in der von 360 000 J A. 224 300% mit 2243 Stimmen vertreten waren, wurden die Regularien einſtimmig genehmigt. Das abgelauſene GJ. war für die Malzinduſtrie im allgemeinen günſtig. Der Malzabſatz erfuhr eine weitere Zunahme, die Anklagen konnten auch nach den durchge⸗ führten Erweiterungen wieder vollſtändig ausgenutzt wer⸗ den. Der Rohertrag ſtellt ſich auf 511 095(412 164), Generalunkoſten beanſpruchten 389 049(289 573), ſodaß nach 37 207/ Abſchreibungen einſchl. Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 84 838(70 838)„ verbleibt, aus dem wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet und 40 988/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen u. a. 267 470(279 755) Immo⸗ bilien, 162 350(81 756)/ Außenſtände und 162 920(147 247) Mark Warenvorräten an Bankverpflichtungen und Kredi⸗ toren 205 013(122 815)/ gegenüber. Daß neue Wirtſchafts fahr habe ſich bisher nor⸗ mal angelaſſen. Auch in dieſem Jahre wird der Geſamt⸗ bedarf an Gerſte wieder im Inlande gedeckt. Genauere Angaben über die Entwicklung des laufenden Geſchäfts⸗ jahres laſſen ſich angeſichts der dauernden Beunruhigung der Wirtſchaft durch die Vorgänge am Kapitalmarkt und der Ungewißheit künftiger ſteuerpolttiſcher Maßnahmen des Reiches nicht machen. Für bie Induſtrie kommen noch als beſondere Probleme die drohende Bierſteuererhöhung und die Gerſtenzollerhöhung im Jahre 1930 hinzu. Park- und Bürgerbräu Aktien-Geſellſchaft Zweibrücken-Pirmaſens In der heute in Mannheim ſtattgefundenen 42. o. G. ⸗V. waren 8000 Stimmen.⸗A. und 1640 Stimmen St.⸗A. ver⸗ treten. Das Geſchäftsjahr 1928/29 ſchließt mit einem Brutlo⸗ erlös von 5,49(5,29) Mill. R. /. Nach Abzug der Unkoſten und Steuern und nach 264 665(154 037).“ Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 328 021(i. V. 231657) Reichsmark, aus dem wieder 8 v. H. Dividende auf die St.⸗A. und 6 v. H. auf die.⸗A. ausgeſchüttet und 58 278(58 433) R. vorgetragen werden. Der Jahresumſatz entſprach den Erwartungen. Die Dar⸗ lehensanſprüche der Kundſchaft ſeien wieder recht groß geweſen. Im Hinblick auf das Anwachſen der Außen⸗ ſtände war eine weitere Stärkung der Rücklage für zweifel⸗ hafte Forderungen geboten, die diesmal neben a. o. Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 76 000 4 mit 120 000(100 000)% dotiert wurde. Die Ausſichten für das neue Gg. werden mit aller Zurückhaltung beurteilt. Aus der Bilanz(in Tauſend Mark): Liegenſchaften I 934(844), dito II 290,8(299,8), Anlagen 227,8(225,5), Schuldner 2954,4(1818,9), Vorräte 618,7(702,7), dagegen neben dem AK. von 1258(unv.), Hypotheken 1036,4, Gläu⸗ biger 2866,1(2172,6). * Ac. Schwabenbrän, Düſſeldorf. Die Geſellſchaft er⸗ zielte im Geſchäftsfahr 1928 einen Reingewinn von 930 804(903 400 /, woraus auch auf das erhöhte Aktien⸗ kapital eine Dividende von wieder 16 v. H. auf die StA. und 6 v. H. Dividende auf die VA. zur Verteilung kom⸗ men ſoll. Trotz des ſtrengen Winters konnte das Unter⸗ nehmen eine Abſatzſteigerung um mehrere 1000 Hektoliter erzielen. * Dividendenerhöhung ber Malzfabrik Hamburg AG. in Hamburg. Die nur mit 800 000 J kapitaliſierte Geſellſchaft kann infolge eines erhöhten Reingewinns von 106270 (10 825%] eine Erhöhung der Vorjahrsdirt⸗ dende um 2 auf 12 v. H. vornehmen. Die Einnahmen auf Fabrikationskonto betrugen 552 411(519 756), denen Umnkoſten von 494 063(403 987)/ gegenüberſtehen. Die Beſchäftigung der Fabrik war, wie im Bericht mitgeteilt wird, ſehr gut. Die gelieferte Gerſte ergab ſelten hohe Extraktausbeuten. * Rheiniſche Preßhefſe⸗ und Spritwerke AG. in Mon⸗ heim a. Rh. Bei der Geſellſchaft(As. 2 Mill. /) iſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1929, wie wir hören, wie⸗ derum mit einem Verluſtabſchluß zu rechnen, ſo⸗ daß eine Dividende nicht in Frage kommt.(J. V. wies das Unternehmen einen Verluſt von 11424/ aus, um den ſich der Verluſtvortrag aus 1927 auf 716 063 4 erhöhte.) * Vorausſichtlich wieder 6 v. H. Dividende der 8. Schliuck n. Cie. AG., Hamburg. Wie verlautet, iſt für das Geſchäftsjahr 1929 der Geſellſchaft mit vorausſichtlich wie⸗ der 6. v. H. Dividende zu rechnen. Duisburg- Ruhrorter Hafenverkehr 1929 Steigerung um 10 v. H. Nach den bisher vorliegenden Ziffern betrug der Ge⸗ ſamtverkehr in den Dulsburg⸗Ruhrorter Häfen im ver⸗ floſſenen Jahre 22 554 000 To, gegeniiber 20 521 144 To. im Jahre zuvor. Der Verkehr weiſt trotz der Behinderung der Aheinſchiffahrt und des Umſchlagweſens durch Eis eine Steigerung von 10 v. H. auf. An Kohlen wurden abgefahren 10 287 839 To., davon 1227 800 To. über die Kipper. Der Erz verkehr betrug 2 178 000 To. An Eiſen wurden 900 000 To. abgefahren, während der Getreide verkehr etwa 980 000 To. ausmachte. Auf den genauen Hafenverkehr und die Veryſchiebungen im Verkehr durch Eiſenbahntarife und Fertigſtellung anderer Häfen kommen wir noch ausführlich zurück. Handels- und Gewerbebank Heilbronn Löſung von der D. D. Bank— Nen beteiligt würt⸗ tembergiſcher Staat und Reichskredit.⸗A.⸗G. Berlin. (Eig. Dr.). An der Handels⸗ u. Gewerbebank Heilbronn waren bisher die Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft und oͤte Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft beteiligt. Durch die Fuſion der beiden Banken mit der Deutſchen Bank, die ſelbſt eine Niederlaſſung am Platze Heilbronn beſitzt, war ein bei der Eingehung der Beteiligung nicht in Ausſicht genommener Zuſtand entſtanden, der die vorgeſehene Selbſtändigkeit der Handels⸗ und Gewerbebank in ihrem Geſchäftsbetrieb nicht mehr als durchführbar erſcheinen ließ. Die Handels⸗ und Gewerbebank hat ſich mit der jetzigen Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft über die Löſung der feſten Bindung verſtändigt. Es wird aber ein freier freundſchaftlicher Verkehr beſtehen bleiben. Das Aktien⸗ paket iſt zum Teil auf den württembergiſchen Staat, der zur Handels⸗ und Gewerbebank ſchon bisher gute Beziehungen hatte, übergegangen. Der wü, ttem⸗ bergiſche Staat übernimmt ferner eine Kapfitaler⸗ höhung von 500 000.“, welche eine.⸗o..⸗V. der Handels⸗ und Gewerbebank beſchließen ſoll. Auch zu der Reichskreditgeſellſchaft in Ber⸗ Uin hat die Handels⸗ und Gewerbebank die bisher ſchon beſtandenen freundſchaftlichen Beziehungen noch enger ge⸗ ſtaltet. Ein Teil der frei gewordenen Aktien geht auf andere Geſchäftsfreunde über. Durch die Neugeſtaltung iſt die Selbſtändigkeit der Bank auf die Dauer geſichert. * Erhöhte Dividende bei der Haake⸗Beck⸗Brauerei Ach., Bremen. Die Geſellſchaft verzeichnet für 1928.29 einen Rein⸗ gewinn von 1 409 951(1 299 678), aus dem 8(i. V. 6) v. H. Dividende auf 9,6 Mill. AK. ausgeſchüttet werden follen. Berliner Devisen Ulskontsätze: flelchsbank 6% Lombard 7% Priyat 6½ v, f. Amtlich in R. für] 18, Jannar 14 Januar J Barität igt . S.. B.. 55 olland 100 Gulden 168,41 169,79 166,28 168.57 168.45 then 100 Drachmen 5,43 5,44 5,4.44 5,4450 1 Brüſſel 100 B, 500 PF. 58,385 2 1 1 2 2 S * Danzig 100 Gu lden 81,48 81.59 81.89 81.55 Helſingfors 100 f 10,51 10,58 10.51 10,58 10.512 Italien. 100 Lire 21.905 21,945 21,905 21,945 22.025 Südſlavien 100 Dinar 7,401 7,415 7,400 7,414.355 Kopenhagen 100 Kr. 111.99 112,21 111.92 112.14 112,06 55 Liſſabon loo skudo 18,79 18,83 18,79 18,88 17,48.5 Oslo. 100 Kronen 111,86 112,08 111,82 112,04 111,74 5,8 Paris. 100 franken 16,445 16,485 16.435 16.475 16.4 8,5 Prag.. 100 tronen] 12.381 12.401] 12.378] 12,398 12,38 5 Schweiz 100 Franken 61,035 81,195 80,97 61,18 80,515 8,8 Soſia.. 100 Leva 8,024 3,030.027 8,033 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 55,86 55,78 55 64 55.76 69,57 8 Stockholm.. 100 Kr. 112,38 112.78 112,38 112,55 112,05 8,8 Wien 100 Schillin 58,88 59,00 58,83 88.95 50,79 7 Ungarn 100 P2500 k 73,21 78,35 73,15 73,29 72,88 78 Buenos-Aires 1 Peſ..687 1,691 1,680.684 1,788 10 Canada 1 Can. Doll. 4,140 4,148 4,40.148 4,176 Japan. 1 Hen 2,058.062 2,080] 2,084] 15886.5 Kairo. 1 Agypt. Pfdb. 20,90 20,984 20.88 20,92 20,91 Türkei. 1 kürk. PId 1,978] 1,982].978.982 2 1300 10 London. 1 Pfd. 20,88 20 New Vork 1 Dollar Rio de Janeiro! Millr..479 0,481.471 0,478 Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,858 J 3,864 l.888 Berliner Mefallbörse vom 14. Januar 1930 Kupfer Ble! Selen bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld 1 9—.— 136,50 n ebruar 125.5 133,50„ 42,— 41.75—.— 3/50— März 184.75 134 25—.— 22.2175. 38 50 37.50 April 134,75 134 5042.50 42,75 42,25—.— 389— 37,75 Mai 0 ö 9 39 Juli Auguſt Sept. Oktober Nov. Dezemb. 8 Elektrolytkupfer, prompt 170,50 Antimon Regulus 59,— 68.— Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Jarren, per ſeg 62.0 65,30 dal, Walze, Orahtbarren194,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,— 28,20 Hüttenzinn, 90 v... latin, dio. 1 Er g—10 Reinnickel 98 9 v. H. 859. greiſe ohne Doelmetalley für 00 Kt Londoner Mefallbörse vom 14. Januar 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(137/10 fein ſtand, Platin Unze Kupfer, Standard 71,85 Zinn, Standart 17, Aluminium—— Monate 09 50 3 Monate 177,8] Antimon—.— Settl. Preis 72.— Settl. Preis 171.5 Queckſilber 28,15 Elektrolyt 83,25 Banka 1830 Platin 5 beſt ſeler ed 77, Straits 176.2 Wolframerz 34,50 ſtrong ſheets—— Blei, ausländ. 2165 Nickel—.— El'wirebars 83.75 Zink, gewöhnlich 19.25 Weißblech ä Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannhelmer ERektenbörse olast- minen 88 Phönig Bergbau 108,0 1 Kheinſtahl.. 140 18. 18 14. % Bab. St.⸗A. 27 69.28 72.—.-G. f. Seilind. 52,.— 52,— 13. 14. 42,50 41,50 4—.— 33—35,.— 5 37. 7% Bad Kom. Gd.— 81,—] Brown, Boveri 120,0 124.0 Salzw. Hellbe. 202.0 8% hafen Stabi 82.50 32,50 Datmler⸗Benz. 40.— 39,50 10% Möm. Gold 100,0 100,0] Deutſche Oinol. 2510 246,0 Tellus Bergbau 12.9 b 3 55 Gol! 3%„ Sold 69.— 69.— Gebr. 5455 24 8% Farben sd. 20.—.— J. G. Babiſche Bant 1578 158.0 10% Grkr. M. PA. 1110 111.0 Henninger K 9 f Bf u. Laurahütte 56.— 88.— 88.— Enzinger Union 84.50 84.50 Per. Sie arben.. 182,0 181,0 Industrle-Aktlen St. 189.0 fälz. Hypoth. B. 182.0 133.0 1%„„ WA. 135.0 135,0] Löwen München—.— b. Hypoth. Bk. 149.0 149.0 Schöfferh. Bindg. 290.0 Ah. Ereditbank 110 112.0 Karlstr. Mäh. Haid 32.— 81.— Schwarz Stor 1640 Südd. Disconto 123,0 125,0 C... 135,0 155.0 Werger Konſerven Braun 66.— 68.— Durlacher Hof 150,0 1500 Mannh. Gummi 34,50 34,50 Adler Klever H. Knorr 5 Eichbaum. Sfälz. Mühlenw. 130,0 180,0 A. E. G. St.⸗A. 174.7 Zudwigsh. A. Br.—— Aſchaff. Buntp. 135,0 Fälz. Preßhefe„ 130,0 180,0 Portl. Zem. Held. 117.5 118.5 Bd. Maſch. Durl. 130,0 chwarz Storch. 140,0 142,0 h. Elektr..⸗G. 140,0 146.0 Brem.⸗Beſig. Oel 63— 63 Werger Worms 163,0 166,0 Rheinmühlenw.. 105,0 105.0 Brown Boveri 124,0 Südd. Zucker 152,5 153,5 Bad. Aſſekuranz 130,0 150,0] Berein dtſch. Oelf. 75.— 75.— Cement Heidelbg. 120.0 Continent. Verf. 47.— 47.— Wayß e Freytag 80.— 78.— Kar Mannh. Berſich. 64.— 64.— Zellſtoff Waldhof 200,0 1980 Chade. Frankfurter Börse Darmſt. u. Nat. 243,0 240,5 Festverzinsliche Werte Deutſche⸗Disconto 151,7 152,0] Daimler Bet % Reichsanl.. 87,40 87.50 D Effekten Bank 112,5 112,5 Dt. Atlant.⸗ 605— ſtadt 180,0 Chamotte Annw. 99.— Chemiſche Albert 48.— Ch. Brockhues—.— 83 40.15 . 100.0 D. Hyp. u. Wechſ. 130,5 129,2 D. Gold⸗u. S. Anſt. 151.0 Abisfungſch. I.. 80.— 50.— D. leberſce⸗Vant 99.80 9975 ohne.40.35 Dresdner Bant 149,0 149. 8 Dt. Verlag D. Wertd.(Gold)—.— 85.— Dt. Linoleum 255,0 2 1670 Dresd. Schnellpr. 93,50 D. Schatzauw. 28—.——.— Frankf. Bank, 1010 101,0 Düſſel. Rat. Dürr 49,.— 4% Schug. 14.,—.47 FIrkfrt. Hyp.⸗Bk. 132.7 183,5 Dyckerh.& Widm. 32.— 8% Ludwigs. 28 92.80 82,50 Nürnberg. Verein— Eiſen Kalſersl.—.— 10% Mom. G5. 25—.— 100.0] Oeſt. Gred.⸗Anſt. 29.75 29,78 Emag Frankf. 70.50 Relchsbank 295.0 2920 9% Grkr. Mh. 23 15,60 15,80 Rhein. Ereditbk. 112.5 14405 Pfälz. Hyp.⸗Bl.. 135.0 134.5 Enzinger⸗ Union 55,.— 27—.——.— Eßlinger Maſch. 30.25 Ettling. Spinn. 225.0 9% Preuß. Kalt—.. Rhein. Hyp.⸗Bk. 149.0 149,0 Faber& Schleich. 110.0 5% Preuß. Rogg. 9,10 9,10 58 Gebr. Pirm.—.— 8% Süd. Feſtwöo..—. Südd. Boden⸗C. 153.0 156.0 Süd. Pisconto 125,J 125,7 J. G. Jarben 9%„ Bonds 28 107,0 1383.0 8% Grkr. M. abg. 72,75 73. Wiener Bankver. 12,45 12.35 Feinmech. Jetter 78.— 5% Ry.⸗M.⸗Don.—.——,— Württ. Notenbk, 150,7 151.0 Felt. Guilleaume 125,0 1% Bad. Kom. Gd. 80.50 80,50 Allianz.... 2040 204. 8% Pfälzer--9 93,— 98.— Frankf, All. Verf 55.— 55,.— rankfurter Gas 120.0 204,0 Frkf. Pok.& Wit. 44,50 7% Ry. Hyp. 2. 20 93.— 93,.—] Mannh. Verſ.⸗G. 72.— 72.— Goldſchmidt Th. 70.— 85% R.-9 93.— 93.— Tran Aktie 7%„„„ 01 83.50 83.50 ane, 800 %„„ i 84. 83.— 2 dad 4 Neu N 9„Lloyd. 106,8 105,9 6% 9% Rhein. Big. 82,30 82,10] Pordd. 8— 4½% Pfalz, Vid. 80.50 8050] Deſter.. St. e %%teining L 78.— 783. Gritzner M. Durl. 55,.— Grün& Bilfinger 189,0 Hanfwerk. Füſſen 71.50 Hilpert Armatur, 112.0 Hirſch Kupf. u. M. 117.0 dolzmann, Phit. 97.— 1 %% Südbo dig 80,85 80,25 Montan-Aktien 195 80 u. Viefbau 83,.— * 4% Pr. Z. B. Lig 79.88 79,.—Eſchweil. Bergw. 206.0 208,0 3 Gelſenk. Bergw. 187, 1870 Allg. O. Creditb.—— 121.2 Babiſche Bank 180.5 180.0 Kali Aschersleben 200.5 201.0 Kali Salzdetfurth—.— Junghans Volzverkohl.⸗ Id, 80.28 Ilſe Bgb. St. A. 285,0 294,0 Inag Erlangen 91. . A. Kamm. Kalſersl. Harmer Bankver. 123,5 122.5 Kali Weſteregeln 210.5 2100 Karſtadt Rudd.— Bayr. Hyp. u. Wb. 148, 146,0 Klöckner Alein, Sch.& Heck. 128.0 Com u. Privatb. 1800, Mannesm. Röhr. 106,9—.— Knort, Heilbr. 180.8 14. 18. 14. Konſerven Braun 68.50 72.— Kraus& Co. Bock, 62.— 62,50 Lechwerke. 104,3—.— Lubwigsh. Walz. 94.— 93. Mainkraftwerke 106,7 108,0 Metallg. Frankf. 122,8 122.0 Mez Söhbne 78. 78, Mlag, Muhlb. 130.0 191.8 Moenus St.⸗A 30.— 30.— Motoren Deuz 70.50 71. Motor Oberutſel 115,0 118.0 pf. Nähm. Kay. 17,78 17,75 Rein. Gebh& Sch. 112,0 112.0 Roeder, Gebr. D. 110.0 109.0 Kütgerswerke 79,25 7780 Schnellpr. ferkthl. 48.— 51.— Schramm Lackf. 93.—.— 18. 14 Schuhf. Berneis 40.—.— 8 Wolff—.— 52. Tricot. Beſigheim 42.— 44. Der. Chem. Ind. 83,50 84.80 Ver. deutſch. Oelf. 75.— 75,— Vergt. Jute 102,0 102,0 Ver, Ultramarin 141,0. Ver. Zellſt. Berl. 106.0. 4 755 Maſch. St. 74.— 74.— 0 Volth. Seil. u. K. 64.50 64,50 Mauß& Freytag 84.25 84.— W. Wolff 92. Zellſtoff Aſchffbg. 154.7 189,2 „ Memel. 116.5 116,5 Ufa(Freiverk.).. 81— 91. Schuckert, Nrbg. 193.0 189,2 Raſtatter Wagg. 14.— 14.— Terminnotierungen(Sehlug) Allg. Di Credit 123,0 122,0 Jankf Brauind. 157,2 155,0 Barmer Bankvee. 123,5 122.5 Bayr Hyp. u. W. 148,5 148,0 Zerl. Handelsges. 189,0 189,0 Commerzbank 161.0 159.0 Darmſt. u. Nat. 242,5 240,8 Deutſche-Disconto 152.0 159,0 Dresdner Bank 159,0 151,2 A-G. für Verkehr 118,5 116,7 Dit Reichdb. Vorz. 95,65 85,85 Noos 3 Nordd. Loyd 108,0 106,0 ATT Allg. Elektr.⸗Geſ. 1740 173.0 Bemberg. 166,0 165,0 Bergmann. 2160 215.0 Buderus Eiſen 69,50 68.75 Cement Heidelbg. 119.5 119,0 1 325,0 338,0 Tontin. Gummi 151.5 149,5 Daimler Benz 41.— Deutſche Erdöl 108,0 108,0 Dt. God u. Silber 152,7 151,7 Dit. Linoleum 259,0 252.5 Licht u. Kraft. 163,0 166,5 Elektr. Lieferung 1715—.— J G. Farben 183,0 182,2 Felten& Guill 124,2 123.0 Gelſentk Bergwk. 1775 137.0 9 f Berliner Börs Festverzinsliche werte Goldanleige.—.— 108,0 6% Reichsanl. 27 87.50 87.50 Diſch. Ablöfgſch. 1 50,10 50,15 ohne Ablöfgrecht.75 8,25 5% Bab. Kohlen 18.— 8% Grkr. Mh. K.—— 5% Prß. Kalianl. 6,83 6,85 Harpen. Bergbau 144, 14.10 Ph Holzmann 97.— 85.15 Ilſe Bergbau 237.0 238,0 Tall Aſchersleben 202.0 202.0 Kall Salzdeifurth 342,0 338,0 Kali Weſteregeln 212.9 212.0 R. Karſtabt. 140.5 137,0 Klöcknerwerke. 103.0 104,8 Lahmeyer& Co. 179,0 170.0 Nannesmann 108,0 108.8 Mansfelder... 111,2 109,5 Metallgeſellſch.. 123,0 122,0 Miagſtüyleubau 131,2 131,7 Montecatini... 34.— 54.— Ober bedarf 76.— 77. Otavi Minen 59.75 57,50 Phöniz Bergbau 106,2 105,0 32 Braunkohlen 258,0 288,0 Rh. Elet.(Rheag) 148,5 146,0 Rh. Stahlwerke 114,5 118.0 Riebeck Montan 108.0 107.0 Rütgerswerke 79.50 77,75 Schuckert... 193.5 199.0 Slemens Kpalske 299,0 298,5 Südd. Zucker 155,0 154.0 Svensta Tändſt. 343.0 352.0 Ver. Glanzſtoff.——. Ver. Stahlwerke 108,0 105.0 Heaſtef Aſchaff. 155,2 183.0 8 elſtoff Waldhof 200,0 200.0 5% Roggenwert..25.20 5% Roggenrentb 7,95.05 5% Sandſch. Rog. 7,75—.— 5% Mexikaner 19,25 19,.— 4 Oeſt. Schatz. 35,80—.— 4%„ Galdrente—— 4%„ Kronen 9 4%„ſeanv. Rente 2,20.20 4½%„ Silb.⸗R.—.—.80 4½%„ Pap.-R. I 2 gt& Häffner 222,5 222,2 4 „ Waldhof 198,5 200.0 8 18. %è Türk. rd. Anl..— 4% Bagd.⸗Eiſß!.90 üdd. Zucker 154,2 152,8 40% en„%„ II 780 4%„ unif. Anl. 12,70 4%„Bollobl. 1911.75 % 400 ⸗Fr.-Vos 15,75 6½% Ung. Str. 18 21.50 4½%„„ 14 28.18 4% Ung. Goldr. 23,20 4%„ Kronenr..20 4¼% Anat. Ser. 17,40 4½9% AnatSer. II 17.40 %%„„III 17.80 5¼ Teh. Nat. Rail.—.— Transport-Aktlen Schantungbahn. 54. Ach f, Vertehrw. 119,3 Allg. Lok. u. Str. 157.7 Südd. Eiſenbahn—.— eſt. St.⸗Eiſenb.—.— Baltimore Ohio.—.— Cana da Abliefer. 42,83 Pr. Heinrichbahn—— Big 107.1 Südamerika 177,0 anſa Diſchiff 156.0 Nordd. Lloyd. 107,0 Verein Elbeſchiff. 19.— Bank- Aktien Bank f. el. Werte 137.5 Bank f. Brauere. 156,0 Barmer Bankver 125.0 Berl. Handelsgeſ. 190,5 Com. u. Privfbk. 161.0 Darmſt. u..⸗B. 242.0 Dt. Aſiatiſche Bt. 47.— DeutſchesDdisconto 151.0 Diſch. Ueverſee Bt. 100,0 Dresdner Bank 150,0 Meiningerßypöbk. 130,0 Oeſterr. Creditbt.—— Reichsbank. 297,2 Rhein. Creditbk. 112,7 Süddeutſch. Disc. 125,7 Frankf. Allgem. 55.— 85 Industrie-Aktien Aceumulatoren 110,0 Adlerwerke. Aleranderwerk—.— Alfeld Deligſen 34.50 Allg. Elektr.⸗G. 174.2 Alſen Portl.⸗Z. 172.0 Ammendorf Pap. 138.0 Anhalt. Kohlenw. 87,65 88 Ale Masch 154.2 Augsb. 9 aſch. 78,75 Balke Maſchinen 119,0 Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid 14.50 Bayr. Spiegelglas 69.— 68. „P. Bemberg 168.0 ergmann Klekt, 214.0 Berlin Gubener. 234,5 Berl. Karls. Ind. 71.15 Berliner Maſchb. 69,50 Braunk. u. Brikett 151,5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 63.— Bremer Bulkan 144.0 204.0 2 Aktien und Auslandsanleſhen le Prozenten del Stücke-NMotierungen in Mark je Stück 2525 .— 12,85 2 15.70 21.85 25.80 28.20 13. 14. Bremer Wolls 149,0 1510 Brown, Bop.& C. 128.0 126,0 Buderus Eiſenw. 70,75 68,88 Charlott. Waſſer 103.5 102,8 dem. Heyben 67,50 67.— Chem. Gelſenk. Them. Albert Tbem. Brockzues 85,— 85.— Concord. Spinn 60,.— 61,50 Conti- Caoutſch. 151.0 150.0 Daimler Motoren 41,50 40,85 Deſſauer Bas 13.0 1 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 1073 1 Deuiſche Kabelw. 62.— 60.50 Dtſche. Steinzeug 178,0 176, 10,.—.50 Deutſch. Eiſenhdl. 78,50 71.50 Deutſche Zinol Dit. Schuzgeb. 08.—.— * 14 8 F. Dippe Maſchin.———.— Dresd. Schnellpr. 95.— 98,50 Dürener Metall 135,0 134.0 Dürkoppwerke. Düſſeld. Elſenhdl.———.— Dynamit Truſt 36.75 88,25 Elektr. Lieferung. 108.0 168,5 Elktr. Licht u. K. 168,7 165,7 Elsbach& Go. Emaille Uarich.—.—. Enzinger Werke 86,95 87.— Eſchw. Bergwerk 205,2 208,0 EſſenerSteinkohl. 187.0 187.2 1 7755 Bleiſtiſft——. Fahlb., Liſt E Co. 80.— 82.50 Farben ind. A. G. 183,0 181,2 Feldmühlepapier 17485 172.5 Felten& Guill. 124.0 123,5 Fhies K Höpfling. 71.— 72. R. Friſter... 143,5 143,5 Gebhard Texptil.—.——.— Gehe& Co. 32,25 52,50 Geiling& Co. 27.30 27.75 Gelſenk. Bergwk. 138.0 188,6 Genſchow& Co. 68,85 88,.— Germ. Portld.⸗Z. 189,0 1715 Gerresheim. Glas 118,5 118.0 Geſ. f. elektr. Unt. 168,7 163.0 Goedhardt Gebr. 171,0 169,0 Goldſchmidt. Th. 71.85 70,15 Guano-Werke. 50,.— 50,.— Greppiner Werke—.——.— Gritzner Maſch. 57.— 55.75 Gebr. Großmann 28,78 29,75 Grun& Bilfinger 183,7 188,5 Gruſchwißz Textil 71.— 71. Hadern„.78 92. alleſche Maſch. 82.— 82,.— Hammers, Spinn. 125,0 125,5 bann. M. Egeſt. 35,.— 38.— bg.⸗Wien Gum. 78,.— 61,50 Harkort St⸗ Br.—— Harpener Bergb. 144. 1430 Hedwigshütte. 92.— 92,.— Heilmann Imm. 73.— 74.— Füpert Maſch. 103,0 103,0 Hindrich s Kuff 74,— 79.50 Hieſchberg geder 98,— 88,— Hveſch Eiſen. 119.0 119,0 Hohenlohe⸗Werke 81.— 90. Phil. Holzmann 96.— 95.50 Horch& Cie. 62,75 63,.— Ilſe 1 236.0 285.0 M. Jüdel& Co. 139.7 139.0 Gebr. Junghans 48.— 47.25 Kahla Porzelan 60.— 69.— Kaliwk. Aſchersl. 200,0 201.0 Karſtadt. 140.0 1870 Klücknerwerke. 105,0 103,2 Gebr. Körting 60,— 89,50 Kötitzer Runſtled. 133.0 133.0 Krauß& Cie. Lok. 63.50 63.— Kronprinz Met. 38.— 38,.— Kyffhäuſer Hütte—.— 40,50 Lahmeger& Co. 171,0 169,7 Jaurahlltte... 86, 5 Linde's Eismaſch. 167.5 187.0 Farl Sindſtröm.—.— 620.0 Lingel Schuhfabr. 43.— 45,30 dewe& Co. 186,0 184.0 C. Lorenz 132.0 133,0 Lnkau 4 8.25 65,25 Lüdenſcheid Met. 69.— 70.— Magirus.⸗G. 21.50. Mannesmann 106,5 108,0 Mansfelder Akt. 111.0 109,2 Markt- u. Kußlh. 1877 188, Maſch. Buckau-W. 114.0 120,2 Maximil ⸗ Hütte 163,2 161.0 Mech. Web. Lind. 114.0 118.7 „Zittau 55,50 88,25 Merkur Wollw. 132,3 152.0 Mez Söhne..— 79.— Miag⸗Mühlen 1300 131.5 Mix& Geneſt 142,0 142.0 Motoren Deutz 69,30 70.— Mühlheim Berg. 102.0 102.0 Nat. Automobile——. Niederlauſ. Kohle 1430 148,7 Nordd. Wolltäm. 98,75 97.50 Oberſchl. E. Bed. 78.— 75.— Oberſchl. Koksw. 102,0 100,8 Orenſt.& Koppel 78.— 78,25 Oſtwerke 216,8 214.0 Phönix Bergbau 105,8 104,1 Hermann Pöge 28.— 28. Rathgeber Wagg. 70.— 70. Rhelnfelbenraft 1380 159,0 Rhein. Braunk. 258.0 252,8 Rhein. Chamotte 65,— 86,.— Rheln. Elektrizit. 1470 1475 Rhein. Möbelſtoff 100.0 1040 Rhyein.⸗W. Kalk 104,0 103, Rheinſtahl... 114,8 116.7 Riebeck Montan 103.0 1077 Roſttzer Zucker 84.— 34.80 Rückforth. Ferd. 78,.— 75,85 Rütgerswerke. 79,78 78.— Sachſenwerk.. 89.— 98.— Sächſ. Gußſtahl 34.— 80.30 Salzdetfurth.. 3490 349.0 Sarotti... 140,0 138,0 Schleſ. Elekt. Gas———.— 13. 18. 14 Schubert& Salzer 228,9 2210] Weſteregelnulkal 2148 210, Saule 80 7880 d ten. 2135 8 Schultheiß... 280,0 278,0 Wicking⸗Cement 1150 1150 Wiesloch Tonw. 80.— 81. Segall Strumpf———.— Wiſſener Metall 88.— 83,50 Stemens KHalske 300,0 297.5 Wittener Gußſt, 89,.— 40,.— 1 577 an 4 157 5 Wolff, MR. toehr Kammg. 121,7 118,0 Stoewer Nähms—.——.—Zelſſtoff Verein 109.0 108,0 Stolberger Zinkh. 108.0 107.5 Zellſtoff Waldhof 200,7 195,0 Südd. Immobil. 45,65 46,75 Deutſch⸗Oſtafrika 121 121, ucker 3 Neu- Oulnen.. 428.0 425 Otavi Minen 55,25 57, Thörl's ver. Oele 88.— 84,— Tietz, Leonhard 169,8 164.5 Freiverkehts- Kurse Trans⸗Radio. 132.0 127,0 Petersb. g. Habk..18 992 Ruſſenbank Varziner Papier 117,0 1170 i Heichwerte 15.——.— Deutſche Petrol. 54.— 55,50 B. B. Irkf. Gummi 72.— 72.— Heldburg.. . 1817 58.23 Benz „Atſch. Nickelw. 161,7 162,2 V. Glanzſt. Elbf.—.—,— Adler Kali.. 8. S erte„105.0 1040 Diamond B. Schuhf. B.&. 41.25 43,30 Hochfregnen; 150.0 160.0 Ver. Stahlwerke 108,8 104,7] Krügershall 180,0 177.0 N Stahl. v. d. Zyp. 1650 185.0 Ver. Ultramarin. 140,5 140.5 Ronnenberg Vogel Telegraph. 73,— 73.30 Sichel& Co.. Boßtländ. Maſch. 65,— 64.25 Sloman Salpeter 75,.— 78. Vogt& Haeffner 2220 221.0 Hic end e— 025— 5 Tüs Film„ 1 Wanderer Werke 53,50 85,50 Brown Boveri Terminnotierungen(Schluß) Allg. Di. Credit 123,0 121,5 Th. Goldſchmidt 11.25 71.— Bank f. Brauind 156.7 Harpen. Bergbau 144.0 143,0 Barmer Bankver. 124.0 Hoeſch Eiſ. u. St. 119,0 119,2 Bayr Hyp u. W 146,5 Ph. Holzmann„ 96,.— 85, Bayr. Bereinsbk. 150.0 Ait See 151.7 1510 159,0 154.0 Teleph. Berliner 88.— 34.30 Berl. Handelsges. 190,7 iſe Bergbau 237,8 285,5 Comme u. Priv. 159.6 all Aſchersleben 208,2 203,5 Darmſt. u Nat. 242.0 R. Karſtadt.. 138,5 188,5 Deutſche Disconto 151,5 löckner Werke 104,7 104.0 Dresdner B.. 151.0 Köln-Neueſſen B. 116,8 116,0 A-G für Verkehr 117.7 116.7 Drannesmann gts 100,0 108,4 Allg, Lokalb.. 187 155.7] Nansfelder. 110, 109.5 Dt. Reichsb. Bz 88.50 86,25 Metafldank 121,2 1215 Hapag 105,6 108,0 Mitteldiſch Stahl 128,5 128,5 ambg.e Südam. 178.5 179,0 Nordd. Wolle 98.— 97,25 anſa Dampf 158,7 156,5 Oberbedarf, 76.— 76,25 ordd Loyd. 106,8 105,7 Oberſchl. Koksw. 101,7 1010 BARE 120,0 124,2 Orenſ,& Koppel 77— 76. Allg. Ekektr⸗Geſ. 174, 174.5 Sſtwerte 2170 216.0 Bayr. Motorenw. 81,85 51.— Phönix Bergbau 105,8 108,0 9 B. Bemberg 164,0 1710 Polyphonwerle 284,7 282.5 Bergmanncklekir 219,0 216.5 fh. Fraunk. u Bt. 255,2 259,0 Buderus Eiſenw. 68.50 68,50 th. Elektrizität. 1470 Charlottb. Waſſer 103,0 102,0 0 Stahlwerke 114,0 118,1 Comp Hiſpano 325.0 333,0 Rb. ⸗Weſtf Elektr. 193,0 193,5 CTont. Cautſchouc. 150, 150,0 A, Riebeck⸗Mont. 107,5—.— Darmler⸗Benz. 40.25 42.— Rlttgerswerke 78,15 7750 Deſſauer Gas 169,0 187.8 Salzdetfurth Kali 339,0 3412 Deutſche Erdöl 105,8 108,8 Schleſ. Portl Z. 158,2 159,0 Di. Linoleummt 252,5 253.5 Schuber ch Salzer 228,0 2220 Dyna nit A Nobel 88,45 88.— Schuckert c Co, 192,7 193,0 Elelürtzuckts⸗ gie 183.5 180 Schulth⸗Pazenb. 2795 279.0 El. Licht u. Kr ft 167 167,0 Siemens EOalske 299,2 301.0 854,0 SS S S S 88 eee EſſenerSteinkohl. 1370 133,5 Svenska 843,0 ., G. Farben 188 1328 Leonhard Tie 1685 eldmühle.. 172, 172.0 Ber. Stah werke 105,6 105,0 Fe len& Guill, 123,2 123,8 Weſteregei Alkali 212,0 211 Hirſch Kupfer 121,5 120,0 Huge Schneider 1100 110.0 elſenk Bergwk. 137.2 188,7] Zelſtoff Wald 199.5 1 Gefdrel... 1876 1580 Sante inen 56— 5843 27 0 e eee eee eee erte ee ne Dienstag, den 14. Januar 1 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 22 Anbeirrte Vörſen⸗Zuverſicht Auf Schachts Haltung reagiert nur Spekulation/ Publikum und Ausland halten durch Kräftiges Eingreifen der Groß banken/ Neue Ermäßigung des Privatdiskontſatz Mannheim nach ſchwachem Aufang befeſtigt Die in der geſtrigen Hauſſebewegung erreichten Höchſt⸗ kurſe konnten heute im Hinblick auf die im Haag vorüber⸗ gehend aufgetretenen Schwierigkeiten nicht aufrecht er⸗ halten werden. Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz be⸗ feſtigen, ſodaß die Kursabſchwächungen gegen geſtern nur unbedeutend waren. Farbenaktien notierten 181, alſo 1 Punkt unter geſtern, ebenſo waren Li eum und Waldhof leicht rückgängig, dagegen Cement Hei erg, Konſ.⸗Braun, Wayß u. Freytag und BB. feſter. Bankaktien hatten überwiegend kleine Kurserhöhungen zu verzeichnen. Von Verſtcherungswerten gingen Man Verſicherung mit 64 um, von Brauereiaktien waren Schwa orchen höher geſucht. Am Rentenmarkt lag 6 v. H. Bad. Staatsanl. ſeſter. Frankfurt abgeſchwächt Das unerwartete Vorgehen des Reichsbankpräſidenten im Haag rief zu Beginn der heutigen Börſe eine Ver⸗ ſtimmung hervor. Die Börſe eröffnete daraufhin abgeſchwächt und die Kuliſſe ſchritt zu Abgaben; teilweiſe ergaben ſich beträchtliche Rückſchläge, da ſich nur wenig Aufnahmeluſt zeigte. Verſchiedentlich dürfte es ſich in der Hauptſache aber um Angſtverkäufße gehandelt haben, denn gleich nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte man ſchon wieder eine beſſere Grun d⸗ ſtimmung beobachten, da man anſcheinend eingeſehen hat, daß es keine weſentliche Rolle ſpielen dürfte, ob erſt die Reichsbank oder eine andere Bank am internationalen Zah⸗ lungsausgleich beteiligt iſt. Auch wurde mit Befriedigung aufgenommen, daß die Haager Verhandlungen trotz des Zwiſchenfalls weiter geführt werden, was in der Hauptſache auf den verſöhnlichen Geiſt der deutſchen Delegation zurück⸗ zuführen war. Es wird freilich nicht verkannt, daß von deutſcher Seite zas ſtraffere Vorgehen hinſichtlich einzelner Punkte am Platze iſt. Das Geſchäft war im allgemeinen trotzdem etwas lebhafter, aber Aufträge waren heute nur in geringem Um⸗ fange vorhanden. Deutſche Anleihen vernachläſſigt. Von Ausländern waren Türken bevorzugt. Im Verlaufe wurde die Tendenz wieder etwas feſter und es traten bei lebhafter Nachfrage Beſſerungen gegen Anfang bis zu 17 v. H. ein. Rheinſtahl und Spezialwerte ſtanden im Vordergrunde. Die Spekulation ſchritt zu Rück⸗ deckungen, Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. unverändert. Berlin widerſtandsfähig, ſpäter freundlicher und feſter Die Haltung Dr. Schachts im Haag gab bei der im Frühverkehr herrſchenden Geſchäftsſtille zu Kom⸗ höher, Rheinſtahl plus 57 v. H. plikationsbefürchtungen Anlaß, auf die man die Kurſe recht erheblich herunterſprach. Schon an der Vorbörſe wurde vielfach darauf hingewieſen, daß dieſe Angſt vor dem Abbruch der Verhandlungen im Haag gänzlich unberechtigt ſei, da das energiſche und ziel⸗ bewußte Handeln der deutſchen Miniſter den Willen und die Kraft gezeigt habe, die Konferenz zu einem im Sinne der Regierung gelegenen Abſchluß zu bringen. Zu den erſten Kurſen ſtellte es ſich dann aber heraus, daß weder beim Publikum noch im Auslande Neigung zu über⸗ ſtürzten Abgaben beſtand, lediglich die Spekulation ſchritt zu Realiſationen. Aus dieſem Grunde lagen die Anfangsnotierungen im allgemeinen nur—3 v. H. unter Vortagsniveau, einzelne Spetalwerte darüber hinaus—6 v. H. abgeſchwächt. Die Auslands⸗ werte Chade plub 4 Mk. und Svenſka plus 2,50 Mark lagen angeblich auf Schweizer Arbitrage⸗Käufe feſt. Nach den erſten Kurſen war es zunächſt nicht ganz einheitlich, dann aber ſetzte ſich, ausgehend vom Montanmarkte, eine freundlichere Stimmung durch, die im allgemeinen zu Beſſerungen bis zu einem Prozent führten, bei Spezialwerten wie Farben, Siemens, Rhein⸗ ſtahl, Gelſenkirchen, Bemberg, Spenſka, Aku und Chade gingen die Gewinne erheblich darüber hinaus und be⸗ trugen bis zu 6 v. H. Das Geſchäft wurde bald leb⸗ hafter, da die Großbanken kräftig eingriffen, ſodaß weiterhin Steigerungen eintraten. Anleihen wenig ver⸗ ändert, Ausländer freundlich, Pfandbriefe eher etwas ſchwächer. Geldmarkt zum Medio etwas angeſpannter, Tagesgeld 5,75 7,75 v.., Monatsgeld 7,5—9 v. H. Der Kaſſamarkkt zeigte auch heute vorwiegend feſte Tendenz. Auf die erneute Ermäßigung des Privat⸗ ödiskontes um 7 auf 67% v. H. für beide Sichten ſchloß die Börſe in freundlicher Haltung und für Spezial⸗ werte his zu 3 v. H. über Anfang. Bemberg lagen 13 v. H. (Die Börſengerüchte von einem Verkauf des Rheinſtahlpaketes der J. G. Farben an Gelſenkirchen werden uns von zuſtändiger Stelle demen⸗ tiert.) Siemens plus 5 v.., Svenska plus.50 Mk. Die Nachricht, daß Dr. Schacht nun doch der Reparations⸗ bank zugeſtimmt habe, wurde erſt an der Nachbörſe bekannt. Deviſen gegen Reichsmark waren angeboten der Dollar notierte 4,1885 nach 4,1895. Die europätſchen Valuten lagen infolge der Gelöoflügigkeit weiter lau, Lon⸗ don 486,70 nach 486,85, Holland 4021½ nach 4022, Schwetz 1995% nach 1536, Paris 3927 nach 908, alles Newyorker Uſance. Spanien unter Schwankungen wieder ſchwächer, 86,60 gegen London. Swap⸗Sätze Dollar— Reichsmark Kleines Produktengeſchäft Geringes Inlandsangebot in Brotgetreide/ Kleinftes Mehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 14. Jan.(Eig. Dr.) Die ſchwachen Meldungen von den Auslandsmärkten blieben zwar an der hieſigen Produktenbörſe faſt völlig ohne Eindruck, jedoch bewegte ſich das Geſchäft in engſten Grenzen. Das Angebot von Inlandsbrotgetreide aus der erſten Hand bleibt verhältnismäßig gering, für Weizen zur prompten Verladung wurden von den Müh⸗ len etwa geſtrige Preiſe bewilligt, während die Gebote für Roggen etwa 1/ niedriger lauteten. Der Lieferungs⸗ markt folgte in den März⸗Sichten dieſer Preisbewegung; Mai⸗Weizen ſetzte 4, Mai⸗Roggen 2%% niedriger ein. Mehl hatte bei unveränderten Mühlenofferten klein ⸗ ſtes Bedarfsgeſchäft; die Mühlen klagen über un⸗ befriedigende Abrufe aus alten Schüſſen. Haſer lag bei ausreichendem Angebot gleichfalls ſehr ruhig, Gerſte ver⸗ nachläſſigt. Amtlich notiert wurden: Weizen 240—49, matt; März 267 265,50; Mai 278—277 Br.; Roggen 16062, matt; März 182180 Mai 193—190,50; Gerſte 18287, matt; Futter⸗ gerſte 16371, matt; Hafer 139—48, matt; März- 155,50 bis 158,75; Mai 164—162; Mais, loco Berlin 173, ſtill; rumäni⸗ ſcher Bln. 185, ſtill; Weizenmehl 30—5,50, ſtill; Roggenmehl 2225— 5,75, ſtill; Weizenkleie 10,50—11, ſtill; Roggenkleie 99,50, matter; Viktorigerbſen 27—35; Kl. Speiſeerbſen 23 bis 28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 22—25; Lupinen, blaue 14— 15; gelbe 17 bis 18; Seradella 26—31; Rapskuchen 17,40 90; Leinkuchen 22,60—23; Trockenſchnitzel—8 Soyaextractionsſchrot 15,6070; Kartofſelflecken 14,20—70; Rauhfuttermittel, drahtgepreßt. Roggenſtroh 1,40 1,60; dto. Weizenſtroh 1,30 bis 1,40; Haferſtroh 1,20—1,35; Gerſtenſtroh 1,20—1,0; gebund. Roggenlangſtroh 1,30—1,55; bindfadengepr. Rog⸗ genſtroh 1,20—4,40; Weizenſtroh 1,10—1,25; Häckſel 2— 2,30; handelsübl. Heu, geſ. trocken 2,55—80; gutes Heu lerſter Schnitt) 8— 9,50; Thymotee, loſe 4,104.60; Kleehen, loſe 4 bis 4,50; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; Allg. Ten⸗ denz matt. höher, auf einen Monat 60 Stellen, auf drei Monate 100 Stellen. Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Jannar.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.), Jan,. 10,57,50 März 10,90; Mai 11,12,50; Juli 11,32,50; Mais lin Hfl. p. 17 80 Kg.), Jan. 184,25; März 143; Mai 146,50; Juli 147,50. Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Januar.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.), Tendenz willig, März 9/3 (9/898); Mai 9/5,50(9ſ/6,25); Juli—(%).— Mitte Tendenz ruhig, März 9/2,50; Mai 9/596; Juli 9/36. » Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 14. Januar. (Eig. Dr.). Jan. 9 B, 8,90 G; Febr. 9 B, 8,95 G; März 9,10 B, 9 G; April 9,20 B, 9,10 G; Mai 9,40 B, 9,30 G; Aug. 9,80 B, 9,70 G; Okt. 9,95 B, 9,85 G; Dez. 10 B, 9,90 G; Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—;: Jan. 26,50. Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 14. Jan.(Eig. Dr.] Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 19,14. „Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Jannar.(Eig. Dr.). Amerie. Univerſal, Stand. Middl., Anfang, Jan. 928; März 995; Mai 943944; Juli 947; Okt. 945, an. 31 948; Tagesimport 11900; Tendenz ſtetig.— Mitte, an. 925; März 932; Mai 941; Juli 946; Okt. 944; Jan. 31 947; Loco 960; Egypt. Upper F. G. fair loco 1056, Tendenz ruhig. * Produktionserhöhung des Internationalen Walzdraht⸗ verbandes. In der am 10. d. M. in Paris abgehaltenen Tagung des Internationglen Walzdrahtverbandes wurde das Mengenprogramm für das erſte Viertelfahr um 10 000 auf 485 000 Tonnen erhöht. Es wurde beſchloſſen, für die Ausfuhr keine Fobpreiſe mehr feſtzuſetzen, ſondern ent⸗ ſprechend den Bedürfniſſen der einzelnen Länder Franko⸗ preiſe oder Eiſpreiſe zu erſtellen. Im üßrigen wurden die Regularien genehmigt.(Die nächſte Sitzung findet im Februar ſtatt.) * Nene Preisermäßigung für Zinkblech. Der Zink⸗ walzwerksverband hat den Zinkblechgrundpreis am 12. Ja⸗ nuar erneut um 0,50/ je 100 Kg. ermäßigt.(Letzte Preismaßnahme 3. Januar d. J.— 1..] Der Grund⸗ preis liegt z. Zt. 18„ je 100 Kg. unter dem zu Beginn des Jahres 1929 gültig geweſenen Preisntveau. 27 Stunden bei Brechenmacher Aebungsleiter⸗Kurs im Stadion-Der Verbandsſportlehrer unterrichtet Eröffnung des Kurſes Der Ortsausſchuß Mannheim veranſtaltet in der Zeit vom 13.—18. Januar in der Gymnaſtikhalle des ſtädttſchen Stadions einen Uebungsleiterkurs für alle dem Ortsausſchuß angeſchloſſenen Vereine. Die Leitung liegt in Händen des Verbandsſportlehrers Brechen macher. Bei⸗ geordneter Dr. Zeiler konnte in ſeiner Begrüßung mit Recht darauf hinweiſen, daß nicht zuletzt der Name Brechen⸗ macher die Veranlaſſung zu der überaus ſtarken Meldung war. Im ganzen haben 180 Sportler ihre Meldung zu dieſem Kurs abgegeben. Mit den Wünſchen für vollen Er⸗ folg ſchloß Dr. Zeiler ſeine kurzen Ausführungen. Der 2. Vorſitzende des Ortsausſchuſſes für Leibesübun⸗ gen, Herr Herzog, ſprach beſonders Dr. Zeiler ſeinen Dank für die finanzielle Unterſtützung der Stadt aus, die es ermöglichte, noch einen 2. u. 3. Kurs abzuhalten. Er bat die Teilnehmer, jede auftretende Störung ſofort zu melden, da man in dieſem Kurs keine Kraftmenſchen, ſondern geſunde Uebungsleiter machen wolle. Dann trat der Kursleiter Brechen macher ſelbſt an das Rednerpult. Er drückte ſeine Bewunderung darüber aus, daß 180 Meldungen abgegeben worden ſind. So viele Teilnehmer habe es noch nirgends gegeben. Er ging dann in ſeiner natürlichen, friſchen Art auf die Tätigkeit eines Uebungsleiters ſelbſt ein. Die Arbeit, die der Verband bis jetzt durch die Ausbildung von Uebungsleitern geleiſtet habe, ſei erfolgreich geweſen. Denn man könne immer wie⸗ der feſtſtellen, wo ein guter Uebungsleiter iſt, iſt ein gut ge⸗ leiteter Betrieb, und wo der Betrieb gut iſt, ſtellen ſich auch Erfolge ein. Die Wahl des Uebungsleiters iſt alſo für jeden Verein ſehr wichtig. Große Vereine kön⸗ nen ſich vielleicht einen Trainer leiſten. Man müſſe aber fragen, ob denn die kleinen Vereine nicht da ſeien. Gerade die kleinen Vereine brauchen tüchtige Uebungsleiter. Die Uebungsleiter müßten Perſönlichkeiten ſein, denn nur ſolche Menſchen könnten ſich durchſetzen. Den Begriff Per⸗ ſönlichkeit erklärte Brechenmacher folgendermaßen: Perſönlichkeit iſt ein Mehrheitsbegriff, er umſaßt unſere Regungen und Gefühle, unſere Gedanken und Taten, unſeren Körper und Seele, kurz den Menſchen als Ganzes Hierauf hielt Sportarzt Dr. Linke einen intereſſanten, überaus lehrreichen Vortrag über das Herz und den Blut⸗ kreislauf. Vor noch nicht langer Zeit habe man nur von Schädigungen des Sports für das menſchliche Herz geſpro⸗ chen. Man habe damals den Ausdruck Sportherz geprägt. In leichtverſtändlicher Weiſe behandelte Dr. Linke dann die Funktionen des Herzens und des Blutkreislaufes. Das Herz ſpüre man erſt dann, wenn es krank ſei. Dann ſet aber auch Zeit, daß man ſich gründlich unterſuchen laſſe. Be⸗ ſonders ſchwere Kraftübungen ſeien immer ſchädlich, es tre⸗ ten Preſſungen auf, die ſtarken Druck verurſachen. Beim Lauf ermüde das Herz gleichfalls, es treten aber keine Preſ⸗ fungen auf und dadurch auch kein Druck auf das Herz. Bei großen Dauerübungen komme es leicht zu Herzermüdungen. Wenn die Leiſtungsſteigerung langſam vorgenommen werde, gewöhne ſich das Herz an dieſe Arbeit, es werde größer. Dieſes ſogenannte Sportherz ſet nicht krank, ſondern nur durch die größere Arbeitsleiſtung größer, daher auch leiſtungs fähiger. Bei ſchweren ſportlichen Uebun⸗ gen ſei der Genuß von Nikotin und Alkohol unbedingt zu verwerfen. Dr. Linke hatte es ver⸗ ſtanden, durch ſeinen vorzüglich aufgebauten Vortrag die ſchwierige Tätigkeit des Herzens auch dem Lalen verſtändlich zu machen und ihm Winke für die Selbſtbeobachtung zu geben, was für den Sportler beſonbers wichtig iſt. Brechenmacher übt Kaum war der Vortrag über Herz und Blutkreislauf zu Ende, erfolgte auch ſchon das erſte knappe Kommando Bre⸗ chenmachers, das mit einem Schlag in die praktiſche Arbeit überleitete. Die hohe, ſchlanke Geſtalt Brechenmachers baute ſich im Gymnaſtikſaal auf und ließ die Kursteilnehmer vor ſich antreten. In ſeinem gemütlichen bayriſchen Dialekt gab er in den denkbar knappſten Worten Verhaltungsmaß⸗ regeln. Man merkte ſofort, hier ſteht ein Mann, der weiß, was er will, mit einem Wort eine Perſönlichkeit. Brechen⸗ macher iſt eine ganz eigenartige Erſcheinung unter den deut⸗ ſchen Sportlehrern. Er war der erſte, der mit der hergebrach⸗ ten Uebungsſchablone brach und ſich ſein eigenes Syſtem ſchuf. Es iſt eigentlich gar kein Syſtem, was Brechenmacher lehrt, er lehrt ſich ſelbſt. So wie er die Leibesübungen auf⸗ faßt, verſucht er ſie auch anderen Menſchen beizubringen. Wie er das macht, iſt wieder eigenartig. Kurz und ſchlag⸗ artig ruft er ſeinen Schülern etwas zu und iſt ſchon ſelbſt dabei, die Uebung praktiſch vorzumachen. Er iſt überhaupt immer in Bewegung und zieht die Schüler unwill⸗ kürlich mit. Das iſt vielleicht das größte Geheimnis von Brechenmacher, daß er nicht viel erklärt, den Schülern aber immer in Bewegung vor Augen ſteht. An ihm iſt alles in⸗ dividuell: Er braucht für die Uebungen kaum Worte, ſeine klare praktiſche Ausführung ſagt ſchon alles. Man muß ſtaunen, wie raſch er die einander doch fremden Menſchen zu einem einheitlichen Uebungskörper zuſammen bekommen hat. Obwohl er von vornherein äußerſt ſcharf mit den Leu⸗ ten ins Zeug geht, kann man bei keinem Ermüdungs⸗ erſcheinungen feſtſtellen. Auch hier hat Brechenmacher ſeine eigene Methode: Langes Ausruhen zwiſchen den einzelnen Uebungen gibt es nicht, dafür aber immer wieder eine kurze Entſpannungsübung, die den angeſpannten Körper ſofort wieder löſt. Tempo, Tempo, heißt das ganze Programm. Wie er dauernd in Be⸗ wegung iſt, genau ſo hält er auch den ganzen Kurs dauernd in Bewegung. Auf geordnete Aufſtellung legt er nicht den geringſten Wert, wenn nur jeder Platz zum Ueben hat und etwas ſieht, dann iſt er ſchon zufrieden. Er ſieht jeden Feh⸗ ler und findet ſofort die ſchwächer veranlagten Schüler aus der Maſſe heraus.„Gell, dös geht noch nett recht, du wirſt aber auch noch lernen. Wir verſtehen uns, nett?“, ſagte er zu einem jungen Menſchen, den er dabet liebevoll in die Arme ſchloß. Daß war Tadel und doch keiner. Er hat mit ganz wenig Worten dem Mann alles geſagt, was über ſeine Fehler zu ſagen war. Brechenmacher Seilſpringen zu ſehen iſt ein Genuß Er ſpringt nicht Seil, er führt mit dem Seil einen Tanz vor. Wie groß die Schwierigkeit des Seilſpringens iſt, ſieht man dann, als die Schüler üben. Brechenmacher be⸗ herrſcht alles virtuss. Man kann feine Erfolge verſtehen, denn er wirkt unbedingt ſuggeſtiv auf ſeine Schüler, Er hat die ſeltene Gabe, jeden Menſchen ſofort in ſeinen Bann zu ſchlagen und ihn mitzureißen. Willig folgen ihm auch ſelbſt die älteren Teilnehmer. Brechenmacher hat hier gutes Material gefunden, aus dem er in den kurzen 8 Tagen natürlich keinen fertigen Uebungsleiter machen kann. Das eine, was er ihnen aber geben kann, iſt das, wie mit Schit⸗ lern gearbeitet werden muß, um mühelos Erfolge zu erzie⸗ len. Der Eindruck einer Brechenmacherſchen Uebungsſtunde iſt ſtark und nachhaltig. In einem Film wurde zum Abſchluß ber Lauf verſchie⸗ dener Meiſter gezeigt. Auch in der Zuſammenſtellung des Uebungsprogramms hat Brechenmacher eine glückliche Hand. Theorie und Praxis ſind bei ihm nie langweilig und ein⸗ ſeitig. Hier wirkt eine Perſönlichkeit, die dem deutſchen Sport noch manchen Nutzen bringen wird.—.— Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 13. Januar 13.40 Uhr: München: Stätten der Arbeit: In einer Zeitungsdruckerei 10 Minuten vor dem Umbruch. 15.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, München: Konzert. 16.30 Uhr: München: Lilederſtunde. 17.30 Uhr: Hamburg: Exotiſche Lieder, Langenberg Ni Budapeſt: Ungariſche Lieder. 18.05 Uhr: Frankfurt: Deutſche Studenten in Prag, Stuttgart: Die Finanz: und Steuerreform, München: Schachſunk für die Jugend. 18.30 Uhr: Berlin: Böbereiner Trio, Langenberg: Carl Zuckmayer ſpricht. 19.00 Uhr: Hamburg: Deutſche Ware geht nach Ueber⸗ ſee, Uebertragung vom Motorſchiff„St. Louis“ der Ham⸗ burg Amerika Linie, Brünn, Preßburg, Prag: Konzert. 19.30 Uhr: Berlin: Schnurren im beutſchen Volkslied, Frankfurt, Stuttgart: Hans Ebbecke: Lieder zur Laute, Wien: Moderne Engliſche Komponiſten, Zürich: Schweizer Dichter. 20.00 Uhr: Berlin, Breslau: Engliſcher Abend, Frankfurt, Stuttgart: Parergon zur Sinfonia Domeſtika von Rich. Strauß, Hamburg, Langen⸗ berg: Engliſcher Abend, München: Heiterer Abend Brünn, Prag, Preßburg: Militärmuſtk, Os lo: Engliſcher Abend. 20.15 Uhr: Budapeſt: Engliſcher Abend, Wien: König Richard II, v. Shakeſpeare. 20.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Komödie„Der Jazz Sänger“, Königswuſterhauſen: Das deutſche Singſpiel, Stockholm: Soliſtenkonzert. 20.45 Uhr: Langenberg: Engliſcher Abend, Mal⸗ land, Turin: Oper„Sulamita“. 21.00 Uhr: Berlin, Breslau: Engliſcher Abend Prag: Volkslieder, Rom: Sinfoniekonzert. 21.30 Uhr: München: Engliſcher Abend, Daventry: Militärkonzert, Kaſchau, Preßburg: Tamzmuſik Prag: Klavierkonzert. 22.35 Uhr: London: Orgelkonzert. 28.00 Uhr: Langenberg: Von London: Tanzmuſik. 5 e 26 Er zuckte die Achſeln.„An der Meinung der Menſchen liegt mir ſchon lange nichts mehr..“ „Ich hätte Sie nicht verurteilen ſollen, aber— Sie betrugen ſich ſo ſonderbar ſcheußlich gegen michl Ich fühlte mich ſchwer in meiner Eigenliebe gekränkt, und ſo kam es, daß ich Ihnen Dinge ſagte, die ich Ihnen nicht hätte ſagen dürfen. Später in Kairo traf ich einen Ihrer Freunde, der mir die Wahrheit erzählte..“ „Der gute Baſtable ſollte ſich um ſeine eigenen Angelegenheiten kümmern!“ knurrte Cradock. „Nein, er hatte völlig recht. Er brachte mir zum Bewußtſein, wie grauſam ich mich benommen hatte.“ — Schüchtern ſah ſie zu ihm hinab.„Können Sie mir verzeihen?“ „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen,“ wider⸗ ſprach er ſanft.„Ich dachte ſchon, daß irgend jemand mich bei Ihnen verleumdet hatte.“ Er ſchwieg einen Augenblick. Dann fuhr er mit tiefer Stimme fort:„Auch ich muß Ihnen etwas beichten. Ich war ein Grobian und ſpäter ein ver⸗ bohrter Narr, als ich des Glaubens war, Sie der Spionage verdächtigen zu müſſen... Doch laſſen wir das! Als Sie damals ſo ſelbſtherrlich meine Kabine beanſpruchten, hielt ich Sie für eine verwöhnte, lau⸗ nenhafte junge Dame. Aber als Sie dann am näch⸗ ſten Tag auf Deck auf mich zukamen, ſo nett und freundlich, um alles wieder gutzumachen, da drehte ich mich um und floh vor Ihnen.. weil ich mich fürchtete!“ „Vor mir? Warum denn?“ Er ſenkte den Kopf und ſtarrte auf ſeine mageren Hände.„Weil... Er zögerte.„Vor vielen Jahren ſchenkte ich einem Weibe alles, was ein Mann ver⸗ ſchenken kann, mein Herz und meine Ehre. Sie warf beides fort, und ſeitdem mied ich die Frauen.“ Er ſprach gemeſſen ohne Wärme und ohne falſches Pa⸗ Das Natel Der Roman eines geheimnisvollen Regypters von V. Williams thos, unperſönlich, wie man einem Kinde eine Ge⸗ Deutſches Recht dei Gg. Müller⸗Münches ſchichte erzählt.„Doch als Sie in Monte Carlo an Bord der„Aquatic“ kamen und ich Sie mit meinen Armen ſtützte, ahnte ich ſofort, trotzdem ich nur einen flüchtigen Blick auf ihr Geſicht zu werſen vermochte, daß wir Freunde werden könnten.“ Um Gottes willen! Wollte er ihr denn eine Lie⸗ beserklärung machen? Hier galt es auf der Hut zu ſein! Die Männer waren doch alle gleich. „Es liegt etwas in Ihren Augen,“ fuhr Fradock ruhiger fort,„ich weiß nicht recht, wie ich mich aus⸗ drücken ſoll! Man ſieht Ihnen an, daß Falſchheit Ihrem Weſen fremd iſt und daß man Ihnen ver⸗ trauen kann, wie ich etwa meinem lieben alten Lo⸗ mar oder Baſtable vertraue...“ „Jedenfalls,“ unterbrach ſie ihn kühl,„fürchten Sie ſich jetzt nicht mehr vor mir?“ Er merkte ſofort den Umſchwung ihres Tones, die Diſtanz, die ſie zwiſchen ſich und ihn legen wollte. Auch ſeine Stimme klang verändert.„Ich ſagte Ihnen das alles nur, um Ihnen mein ſeltſames Be⸗ nehmen zu erklären.“ „Oh, laſſen Sie dieſe Dinge doch nun ruhen,“ bat ſie höflich.„Auch ich habe den Eindruck, daß wir uns gut vertragen werden!“ „Schiffe, die ſich nachts begegnen..“ murmelte er düſter und verſonnen. Vom Tale klang ein Ruf:„Joan.“ Mit flat⸗ ternden Röcken lief Molly ſchwer atmend den Weg herauf.„Liebling, ich bin an allem ſchuld. Es war ſo ſchön da droben, daß ich Colin nicht umkehren laſſen wollte. Oh.. das iſt doch Herr Cradock. Wie Sie mich mit Ihrem Geiſtergewand erſchreckt haben!“ „Hallo, Dave!“ Colin erſchien am Fuße der Treppe.„Wo kommſt denn du ſy plötzlich her? Du wirſt auf dem Tiſch ſchlafen müſſen. Frau Averil hat dein Bett!“ „Schon gut. Ich bleibe nicht hier, Colin. Ich habe Frau Averil nur ein wenig Geſellſchaft geleiſtet.“ „Ja richtig!“ Der Maler kam die Stufen herauf. „Und was iſt's mit der Anubisfigur, Dave?“ Cradocks Geſicht ſchien im Mondlicht zu erſtarren. „Was für eine Figur?“ Colin blickte Joan verwundert an.„Haben Ste ihm nichts erzählt?“ „Ach, Herr Cradock plauderte ſo intereſſant über ſich ſelbſt, daß ich es ganz vergaß!“ „Ich hole die Figur!“ Colin eilte zum Safe und kam mit der goldenen Statuette zurück. „Woher haben Sie das, Frau Avertl?“ Cradocks Frage klang ſchroff, ſein Ton geſchäftsmäßig. „Ich erhielt es bei der Moſchee im Ammon⸗ Tempel. Ein Mann ſprang über die Mauer und drückte es mir in die Hand. Er machte ſich eiligſt davon, und darauf erſchien ein anderer. Dieſer zweite — ich weiß es jetzt, dieſer zweite Mann waren Sie!“ „Du, Dave?“ rief Colin erſtaunt. „Weiter bitte!“ drängte Cradock ungeduldig. „Ich erſchrak und verſteckte mich im Durchgang, bis Sie verſchwunden waren. Dann begab ich mich ins Hotel zurück, das iſt alles!“ „In welcher Richtung lief der Burſche, der Ihnen die Statuette gegeben hatte?“ „Das Gäßchen zur Marktſtraße hinunter. Das Geſicht konnte ich nicht erkennen...“ „Haben Sie ſonſt noch ſemand in der Nähe her⸗ umlungern geſehen?“ „Nein.— Nur als ich mich entfernte, ſtieß ich mit einem Herrn zuſammen, der mir bekannt war.“ „Wer war das?“ „Der Grieche— Sie kennen ihn auch. Er war unſer Reiſegefährte auf dem Schiff...“ „Simopulos!“ Cradock begann nachdenklich auf der Veranda auf und ab zu ſchreiten, indes die an⸗ deren ihn ſchweigend beobachteten. Endlich blieb er vor Joan ſtehen.„Ich möchte Sie um eine Gefäl⸗ ligkeit bitten. Würden Sie mir die Figur eine Zeit⸗ lang in meine Obhut geben?“ „Aber ſelbſtverſtändlich. Ich betrachte ſie nicht als mein Eigentum!“ Cradock trug die Statuette ins Wohnzimmer, wo Colin die Lampe angezündet hatte. Mit der freien Hand machte er auf dem Regal unter den Alter⸗ tümern ein Plätzchen frei. Dorthin ſtellte er die Figur und trat einen Schritt zurück, um ihre Wir⸗ kung zu beobachten. „Du willſt ſte doch nicht etwa hier ſtehen laſſen, Dave?“ fragte Colin beſorgt. „Warum denn nicht, oder würde ſie bir beſſer auf dem Ttlſch gefallen?“ „Mach kein Witze! Du weißt ebenſogut wie ich, daß es in dieſem Lande nur einen Platz für ſolche Koſtbarkeiten gibt— das Safe!“ „Das erinnert mich daran, daß du noch meinen Schlüſſel haſt, nicht wahr?“ Colin reichte ihm das Gewünſchte. Cradock ging zum noch offenen Safe und verſperrte das Schloß. Den Schlüſſel ſteckte er in ſeinen Gürtel.„Bis mor⸗ gen wird die Statuette hier auf dem Regal ganz gut aufgehoben ſein.“ Er ſah ſich im Zimmer um.„Mohammeb ſchläft wohl ſchon?“ „Freilich! Es iſt doch beinahe zwölf Uhr!“ „Dann muß ich fort. Gute Nacht allerſeits!“ „Hallo, Dave, warte doch!“ Aber Cradock war ſchon in der Finſternis ver⸗ ſchwunden.— „Du haſt ihn gar nicht gefragt, ob die Statuette geſtohlen iſt,“ bemerkte Molly vorwurfsvoll. „Aber das iſt doch klar!“ entgegnete Colin ziem⸗ lich heftig. „Und Dave verfolgt fetzt die Diebe. Darum ver⸗ bringt er Nacht um Nacht auf dem Dſchebel. Aber das..“ Er ſah ſtarr zu der kleinen Figur hinüber, ging dann, ohne den Satz zu beenden, zum Tiſch und trank ein Glas Whisky.„Wie wäre es, wenn wir ſchlafen gingen?“ fragte er mit leiſem Gähnen. „Mir ſoll es recht ſein!“ meinte Joan, und Molly ſtimmte ihr bei. Der junge Mann zündete zwei Kerzen an und reichte jeder der Frauen eine.„Macht die Fenſter nicht eher auf, als bis ihr das Licht gelöſcht habt! Ihr bekommt ſonſt allerlei Getier ins Zimmer, Und die Läden haltet lieber in jedem Falle geſchloſfen!“ Er öffnete die Tür zum Gang.„Gute Nacht, Frau Averil! Ich hoffe, Sie werden angenehm ſchlafen!“ Er küßte Molly auf ihr ſeidenes Goldhaar, Leidenſchaftlich ſchlang ſie die Arme um feinen Hals und preßte ihre Lippen an die ſeinen.„Colin, Liebſter! Es war herrlich!“ flüſterte ſie. „Au!“ rief er, als ein Tropfen ihrer Kerze auf ſeinen Nacken fiel. Lachend machte er ſich los, ſchritt den Gang entlang und ſandte ihr einen Handkuß Nach. Fortſetzung folgt) Dienstag, 14. Januar 1930 g Beilage der, Neuen Europas Landſtraßen 2. Von Sübeuropa bis Finnland Von Siegfried Doerſchlag Spanten hat ſeine Hauptſtraßen tadellos her⸗ geſtellt. Gleich, ob es ſich nun um eine Nord—Sübd⸗ fahrt Barcelona—Madrid— Sevilla oder San Seba⸗ ſtian—Madrid—Cordolea.— Algeciras handelt, oder um eine Norbweſtfahrt, etwa Aranjuez Madrid Tarragona— Barcelona Pyrenäengrenze— die Straßen ſind ausgebeſſert und über hunderte von Kilometern ſtaubfrei gemacht worden. Frellich, drunten in Südſpanien und im Weſten an der portu⸗ gieſiſchen Grenze gibt es noch manche Verbeſſerung zu ſchaffen. Insgeſamt aber: Spanien beſitzt kein dichtmaſchiges, aber ein tadellos inſtandgeſetztes Straßennetz. Nur wer von der Hauptſtraße abbiegt, kann Kummer erleben! Portugal mit ſeinen Straßen kenne ich nur im Umkreiſe von ca. 100 Km. um Madrid. Da hat man(insbeſondere auf der Haupttouriſtenſtrecke nach den Schlöſſern Eintra und Pena) die Straßen gut hergerichtet und den Verkehrsbedürfniſſen durch bituminöſe Beläge angepaßt. Außerhalb dieſer Hauptrouten des Tourismus ſpollen ſich aber die Straßen in bejammernswertem Zuſtand befinden. In Liſſabon kranken ſchon die Ausfallſtraßen an Schlaglöchern. Luxemburg, dies kleine Ländchen mit ſeinen ſchönen Tälern an Moſel und Sauer, hat ein ſehr dichtmaſchiges und vorzüglich hergerichtetes Stra⸗ ßennetz. Ob man von Waſſerbillig(Grenze hei Trier) oder von Echternach oder von der belgiſchen oder franzöſiſchen Grenze aus das Land durchquert — immer fährt man auf tadelloſen Straßen. Die Mehrzahl der Chauſſeen hat allerdings noch keine Bitumenbeläge. Weil der Verkehr aber nicht ſehr groß iſt, iſt Staubplage ſelten. Auf den Haupt⸗ ſtraßen iſt Teerung in Angriff genommen. Belgiens Straßennetz iſt nach Kriegsende nicht nur wiederhergeſtellt, ſondern durch zahlreiche Neuanlagen und grundlegende Neubauten vorbild⸗ lich ausgeſtaltet worden. Man trifft Teerſtraßen, aber auch(auf beſonders belebten Straßen) Klein⸗ pflaſterſtraßen. In Belgien wie in Frankreich ſind Verſuche mit Betonſtraßen erfolgreich unternommen worden. Holland unterſcheidet ſich von den anderen Ländern durch ſeine Straßenbauweiſe. Ziegelpflaſte⸗ rung iſt beliebt. Daß in dieſem reichen, friedlichen, wirtſchaftsregen Lande die Straßen gut ſind, iſt ja ſelbſtverſtändlich. Die Verkehrsart aber iſt in Holland zum Unterſchied von Belgien, Frankreich, Italien, Spanien(und auch Deutſchland) von mimoſenhafter Feinfühligkeit. England kann in Straßenbau und Straßen⸗ verkehr und deſſen Regelung in Ausgeſtaltung und Hilfsdienſt und in Wegemarkierung als vorbildlich gelten. Auch Verkehrsdiſziplin iſt tadellos. Breite Teermakadamſtraßen durchziehen das ganze Land. Zementbauweiſe iſt im Aufkommen. Der Kraft⸗ fahrerhilfsdienſt iſt auf den Hauptſtrecken vorzüglich ausgebaut. Die ſkandinaviſchen Staaten(Däne⸗ mark, Norwegen und Schweden) haben viel für Aus⸗ bau ihrer Landſtraßen getan. Beſonders Däne⸗ mark iſt gut vorangekommen. In Schweden hat man im weſentlichen ab Südzipfel über Stockholm hinaus bis Upſala die Straßen repariert und inter⸗ eſſante Neuanlagen geſchaffen. Kurven ſind in die beiden Fahrtrichtungen getrennt worden, d. h. die Chauſſee wurde in Kurven in zwei Paralleleinbahn⸗ ſtraßen geteilt, um Kurvenzuſammenſtöße zu ver⸗ meiden. Das Solltempo beträgt in Schweden bis 60 Kilometer; die Rückſichtnahme der Automobiliſten auf Fußgänger iſt vorbildlich. Die Mehrzahl der mittel⸗ und ſüdeuropäiſchen Automobiliſten könnte im dieſer Hinſicht von den Schweden lernen. In Nopoſchweden ſind die Straßen kurvenreich und da⸗ durch unüberſichtlich und bedenklich ſchmal. Auf der Oſtſeerundfahrt von Stockholm nach Haparanda gilt es eine Feſtungszone zu paſſieren. Es iſt erforder⸗ lich, ſich rechtzeitig Paſſiererlaubnis zu ſichern, weil ſonſt weiter Umweg. Norwegens Straßennetz iſt weitmaſchig. Die Straßen ſind ſchmal. Auch Finnlands Landſtraßennetz iſt weit⸗ maſchig, und nur wenige Straßen ſind zum Auto⸗ mobilverkehr geeignet, wie denn überhaupt die Zahl der Automobile in Finnland gering iſt. Die Haupt⸗ verkehrsſtraße von Helſingsfors längs der Oſtſee⸗ küſte nach Haparanda iſt gut fahrbar, auch die Tank⸗ ſtellen⸗Organiſation iſt in Finnland weit beſſer fort⸗ geſchritten als man im übrigen Europa annimmt. Schwierig wird im Inneren Finnlands und im Nor⸗ 1 den Finnlands das Fortkommen mit Kraftwagen da⸗ durch, daß wiederholt Fähren, Kleindampfer und Boote zum Ueberſetzen über die vielen Seen be⸗ nutzt werden müſſen. Rußland beſitzt nach wie vor nur wenige dem neuzeitlichen Kraftfahrverkehr angepaßte Straßen. Aus Moskau heraus führt die alte Kaiſerſtraße bis Petersburg zunächſt breit und in ausgezeichne⸗ tem Zuſtand: Bald aber bemerkt man, daß die Aus⸗ beſſerung nur ein paar Werſt weit war. Die Ge⸗ ſamtſtrecke Petersburg Moskau iſt reichlich zerfah⸗ ren. Die Gruſiniſche Heerſtraße von Wladikawkas nach Täbris über den Kaukaſus iſt gut angelegt, leider aber auch ſchon ſtark mitgenommen. In Std⸗ rußland haben ſich am Schwarzen Meer die Straßen⸗ verhältniſſe gebeſſert. Insgeſamt aber kann geſagt werden: Rußland iſt auch unter dem Sowjetregime das Land ohne Kulturſtraßen geblieben. Die Baltiſchen Staaten verfügen über nur kurze Strecken, die leidlich gut ſind. Eſtlan d iſt ſtraßenbaulich das ärmſte der Baltikumländer. Selbſt um Dorpat herum ſind Straßen nur ein paar ſammenſetzung demnächſt Kilometer aus der Stadt heraus gut fahrbar. Wei⸗ tere Fahrten ins Land hinaus ſind Fahrten in ſtraßentechniſche Wildnis. Lettland hat die teils in der Kriegszeit, teils in der Nachkriegszeit ge⸗ ſchaffenen Straßen und vor allem die ſchnurgerade Chauſſee Riga—Oſtpreußen, ſoweit ſie auf lettiſchem Gebiet läuft, in gutem Zuſtande erhalten. Weniger erfreulich iſt der Zuſtand dieſer Straße in Litauen. Immerhin— ſie iſt bei jedem Wetter fahrbar. Litauen verfügt außer dieſer Nord⸗Süd⸗ ſtraße nur über einige Durchgangsſtraßen ab deut⸗ ſcher Grenze(Eydkuhnen über Kowno nach Wilna, Wileika und Dünaburg). Dieſe Straßen ſind in leidlich gutem Zuſtande. Die nach Südoſten(Polen) abzweigenden Verbindungen laſſen viel zu wünſchen übrig. Polens Straßennetz iſt ungepflegt. Was deutſche Arbeit in der Okkupationszeit geſchaffen hat, iſt vielfach zerfallen. Dennoch iſt Verkehr mit Auto und Motorrad in Polen ſelbſtverſtändlich durchaus möglich. —— Auloſteuer-Reform Nachdem eine Fülle von Vorſchlägen zur Auto⸗ ſteuerreform in Zeitungsartikeln und Druckſchriften veröffentlicht worden iſt, tritt fetzt die Allgemeine Automobil⸗Zeitung(Berlin), das offizielle Organ des Automobilklubs von Deutſchland mit einem Preisausſchreiben an die Oeffentlichkeit, das poſitive Vorſchläge ſtatt unzufriedener Kritik fördern will. Der Vorſchlag, auf den die meiſten Stimmen ſich vereinigen, erhält als 1. Preis einen Wanderer⸗ 6 Zylinder⸗Wagen. Der Vorſchlag, auf den die zweit⸗ größte Zahl der Stimmen entfällt, erhält ein DRK W⸗ Kraftrad. Ueber Zuerkennung von Troſtpreiſen ent⸗ ſcheidet ein Sachverſtändigen⸗Ausſchuß, deſſen Zu⸗ bekannt gegeben werden wird. Ab April 1930 werden die zum engeren Wett⸗ bewerb ausgewählten Arbeiten veröffentlicht. Dies Preisausſchreiben einer führenden Automobilfach⸗ zeitſchrift überragt deshalb den Rahmen der üblichen Preisausſchreiben, weil es in kritiſcher Zeit eine kritiſche Frage nicht nur zur öffentlichen Diskuſſion ſtellt, ſondern durch Teilnahme von Fachleuten und Laien zu löſen verſucht. Rückstrahler für Fuhrwerke? Seit dem erſten Juli iſt die Verwendung ſoge⸗ nannter Rückſtrahler oder Katzenaugen bei Motorrädern und Fahrrädern obli⸗ gatoriſch geworden. Durch ihre lichtſammelnde Wirkung machem dieſe Vorrichtungen na chf o l⸗ gende Fahrzeuge mit Sicherheit auf das Hindernis aufmerkſam und tragen ſo zur Verminderung der Unfälle bei. Nicht ganz verſtändlich iſt es allerdings, warum die Anbringung von Rückſtrahlern nöcht auch für ſämtliche Pferdefuhrwerke angeord⸗ net wurde. Wer nachts viel über Land fährt, wird ſchon feſtgeſtellt haben, daß Brücken wagen uſw. 8 recht häufig nicht ordnungsmäßig be⸗ leuchtet ſind und daher eine Gefährdung der allgemeinen Sicherheit darſtellen. Die vorgeſchrie⸗ bene Laterne wird häufig vergeſſen, ein am Wagen feſtangebrochtes Katzenauge wäre dieſem Schickfal nicht ausgeſetzt und erfüllt mindeſtens den gleichen Zweck. Ganz beſonders gilt dies auch für die ver⸗ ſchiedenen Fahrzeuge, mit denen in der Nähe der Großſtadt Leſeholz geſammelt wird. Sie ſind faſt nie beleuchtet und heben ſich nur ſehr wenig von der Landſtraße ab. Durch die oft aufgeladenen langen Stangen können ſie aufprallenden Motor⸗ rädern und deren Lenker ſehr gefährlich werden, wie eine ganze Anzahl hierauf zurückzuführender ſchwerer Unfälle beweiſt. Das neueſte Motorradmodell Das Jahresende iſt die Zeit der Bilanzen. Im privaten wie im geſchäftlichen Leben legt man ſich Rechenſchaft darüber ab, was das vergangene Jahr an Erfreulichem und Unerfreulichem, Erfolgen und Mißerfolgen, Fortſchritten und Rückſchlägen gebracht hat, und verſucht daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Warum ſoll man dieſe Gewohnheit nicht auch auf die Technik übertragen, zumal auf diejenigen Gebiete, die den Begriff der Stagnation nicht ken⸗ nen, ſondern ſich in immerwährender raſcher Fort⸗ entwicklung befinden, wie es in ſo ausgeſprochener Weiſe beim Automobilweſen der Fall iſt? Aeußerlich hat ſich der Kraftwagen im verfloſſenen Jahr verhältnismäßig wenig geändert. Wir ſprechen hier natürlich nicht von den wechſelnden Karoſſerie⸗ formen, die mehr oder weniger eine Angelegenheit der Mode ſind, ſondern beſchränken uns auf das rein Techniſche, Allgemein iſt die Tendenz feſtzuſtellen die Wagen ſo niedrig wie irgend möglich zu bauen. Speziell einige franzöſiſche Firmen haben in dieſer Richtung Außerordentliches geleiſtet, ſodoaß ihre Fahrzeuge faſt das Ausſehen einer über den Boden huſchenden Schildkröte beſitzen. Vom techniſchen Standpunkt iſt dieſe Entwicklung durchaus zu begrüßen, Durch die Tieferlegung des Schwerpunkts werden die Fahreigenſchaften, insbe⸗ ſondere die Kurvenſicherheit, erheblich verbeſſert und die bei den älteren„hochbeinigen“ Modellen vorhan⸗ dene Kippgefahr nahezu reſtlos beſeitigt. Man muß allerdings dafür ſorgen, daß der Wagen trotz der niedrigen Bauart genügend Bodenfreiheit aufweiſt, denn ſonſt kann es vorkommen, daß das Kurbel⸗ gehäuſe, das den tiefſten Punkt des Fahrgeſtells zu bilden pflegt, auf welligen oder zerlöcherten Straßen beim Durchfedern auf den Erdboden aufſchlägt, was nur ſelten ohne mehr oder minder ſchwere Beſchädi⸗ gungen abläuft. ö Abgeſehen von der Tieferlegung des Rahmens ſind am Fahrgeſtell kaum irgendwelche bemerkens⸗ werte Aenderungen zu verzeichnen. Das iſt in ge⸗ wiſſem Sinn bedauerlich, denn man kann beim beſten Willen nicht behaupten, daß das heutige Normal⸗ Chaſſis mit Hinterrad⸗Antrieb und ſtarren Achſen bereits den Gipfelpunkt der Vollkommenheit dar⸗ ſtellt. Obwohl man ſich bekanntlich hüten ſoll, in Din⸗ gen der Technik den Propheten zu ſpielen, läßt ſich doch mit einer an Gewißheit grenzenden Wahr⸗ ſcheinlichkeit vorausſagen, daß die Zukunft dem Wa⸗ gen mit Vorderrad⸗Antrieb und geteilten, unab⸗ hängig voneinander ſchwingenden Achſen gehört. Leider iſt die Zahl der Firmen, die den Mut zu der⸗ artig einſchneidenden Neukonſtruktionen aufbringen, immer noch ſehr gering, obwohl die Verkaufserfolge einiger in jüngſter Zeit herausgekommener Schwing⸗ achſen⸗ und Vorderradantriebs⸗Wagen beweiſen, daß beim Publikum für wirklich zweckmäßige Neue⸗ rungen durchaus Verſtändnis vorhanden iſt. Zu den bereits ſeit längerem bekannten und be⸗ währten Schwingachſen⸗Wagen von Tatra und Steyr ſind letzthin zwei Neukonſtruktionen von Auſtro⸗ Daimler und Röhr getreten, die ſich beide trotz der kurzen Zeit ihres Beſtehens ſchon viele Freunde erworben und auf den Automobtilausſtellungen, auf denen ſie vertreten waren, berechtigtes Aufſehen er⸗ regt haben. Auch die franzöſiſche Auto⸗Induſtrie, in⸗ tereſſiert ſich neuerdings lebhaft für Schwingachſen⸗ Wagen. Auf dem letzten Pariſer Salon waren eine ganze Anzahl derartiger Wagen ausgeſtellt, die allerdings großenteils einen noch ziemlich unfertigen Eindruck machten. Der Vorderradantrieb ſcheint nunmehr endgültig aus dem Verſuchsſtadium heraus und für die Praxis reif geworden zu ſein, was am beſten durch die Tat⸗ ſache illuſtriert wird, daß zwei führende amerika⸗ niſche Automobilfabriken(Auburn und Gardener) zur Groß ⸗Serienfabrikation von Vorderrad⸗ antriebs⸗Wägen übergegangen ſind. Auch Ford ſoll, allen offtziellen Dementis zum Trotz, im ſtillen eifrig mit der Konſtruktion und Erprobung eines neuen Modells mit Vorderradantrieb beſchäftigt Eine völlig umkleidete„Mafſeſtic“⸗Maſchtne auf der Pariſer Motorrad⸗Schau. Die Maſchine, die einen Veformigen Zwelzylindermotor 8 beſttzt, iſt ſehr überſichtlich konſtruſert. fahrweſens wahrſcheinlich von größter Bedeutung ſein wird. 7 Autotechniſche Vilanz 1929 ſein. Man kann nur hoffen, daß die europäiſche Automobil⸗Induſtrie dem Beiſpiel der Amerikaner bald folgen wird, damit nicht, wie ſchon in der Fa⸗ brikation, nun auch in der Konſtruktion die Führung von der„Alten“ zur„Neuen“ Welt übergeht. Soviel vom Chaſſis; jetzt zum Motor. Wenn man geglaubt hatte, daß die Vermehrung der Zy⸗ linderzahl beim Achtzylinder ihre Grenze gefunden hätte, ſo iſt durch die Entwicklung des vergangenen Jahres bewieſen, daß das ein Irrtum war. Der Zwölfzylinderwagen der Engliſchen Daimler⸗Werke, jahrelang der einzige ſeiner Art auf der Welt und allgemein als techniſches Kurioſum ohne rechten praktiſchen Zweck belächelt, hat im neuen Maybach und im neuen Voiſin gleich zwei Konkurrenten be⸗ kommen, und es ſcheint ſo, als ob die Entwicklung damit noch lange nicht zu Ende wäre, denn Cadillac (im General⸗Motors⸗Konzern) iſt ſoeben mit einem Sechszehnzylinder⸗Wagen auf der Bildfläche erſchie⸗ nen und auch die bekannte elſäſſiſche Firma Bugatti wird, ſicherem Vernehmen nach, demnächſt mit einem Sechszehnzylinder⸗Modell herauskommen. Da man im Flugmotorenbau bereits beim Vierundzwanzig⸗ zylinder angelangt iſt, ergeben ſich für die Zukunft die verheißungsvollſten Perſpektiven. Das ändert jedoch nichts an der Tatſache, daß dieſer„Wettlauf um die größte Zylinderzahle vom techniſchen Standpunkt aus abſolut überflüſſig und ſinnlos iſt. Der Maſſenausgleich im Motor hat bereits beim Sechszylinder ſein theoretiſches Opti⸗ mum erreicht, ſo daß die weitere Vermehrung der Zylinder lediglich den Zweck haben kann, die Ma⸗ ſchine noch etwas elaſtiſcher zu machen. Es fragt ſich jedoch, ob die mit der Vergrößerung der Zylin⸗ derzahl unvermeidlich verbundene Komplizierung und Verteuerung den verhältnismäßig geringen Ela⸗ ſtizitätsgewinn wert iſt, zumal wir heute bekanntlich Achtzylinderwagen beſitzen, die vom Schrittempo His zur Höchſtgeſchwindigkeit anſtandslos im direkten Gang, praktiſch alſo ſchaltungsfrei, gefahren werden können. Man wird jedenfalls das Gefühl nicht los, daß für die Konſtruktion dieſer„Ueberwagen“ nicht nur techniſche Ueberlegungen maßgebend waren. Konſtruktiv haben ſich die Motoren gegenüber dem Vorfahr ſonſt kaum geändert. Immer noch be⸗ herrſcht der Viertakter ſouverän das Feld, während der Zweitakter nur für einige Kleinwagen, wie z. B. beim deutſche DW. und beim tſchechtſchen„Z Wagen, zur Anwendung gelangt. Auch die Schieber⸗ ſteuerung hat trotz ihrer unleugbaren Vorzüge der Ventilſteuerung nicht nennenswert Boden abzuge⸗ winnen vermocht, obwohl die wenigen Firmen, die Schieberwagen bauen(Minerva, Voiſfin, Willys. Knight u. a..) zäh an ihr feſthalten. Der Kom⸗ preſſor, der dank der Initiative von Mercedes⸗Benz eine Zeitlang im Gebrauchswagenbau eine große Nolle ſpielte, iſt daraus nahezu völlig wieder ver⸗ ſchwunden und findet ſich nur noch bei ausgeſproche⸗ nen Sport⸗ und Rennwagen Man muß das be⸗ dauern, denn ſoweit ſich die Sachlage heute beur⸗ teilen läßt, iſt es nur mithilfe des Kompreſſors möglich, einen Motor von dampfmaſchinengleicher Elaſtizität zu bauen, der uns endlich von der läſti⸗ gen Notwendigkeit des Kuppelns und Schaltens befreit. g Damit wären wir beim Getriebe. Charakteriſtiſch für das vergangene Jahr iſt die vielfache Rückkehr vom Dreigang⸗ zum Viergang⸗Getriebe, und zwar gerade bei den ſtärkſten Wagen(Packard, Rolls⸗ Royce u. a..), bei denen man eigentlich das Vor⸗ handenſein eines für ein Dreiganggetriebe aus⸗ reichenden Elaſtizitäts⸗ und Kraftüberſchuſſes an⸗ nehmen ſollte. Man bildet dabei häufig die beiden oberſten Gänge geräuſchlos aus(Graham Paige, Mathis u..) und ſpricht von einem„Schnellgang⸗ Getriebe“, obwohl dieſe Bezeichnung, ſtreng genom⸗ men, hier nicht am Platz iſt. Einzelne Wagen ver⸗ fügen ſogar über noch mehr Geſchwindigkeitsſtufen, ſo z. B. der neue Zwölfzylinder⸗Maybach, der außer einem normalen Dreiſtufengetriebe den bekannten „Schnellgang“ beſitzt, der mit jedem der drei Gänge gekuppelt werden kann, ſo daß ſich insgeſamt 6 ver⸗ ſchiedene Geſchwindigkeitsſtuſen ergeben. Eben⸗ falls 6 Gänge beſitzt der neue Zwölfzylinder⸗Voiſin, nur daß hier der„Schnellgang“ durch ein zweiſtufi⸗ ges, elektromagnetiſch betätigtes Umlaufgetriebe er⸗ ſetzt iſt. Voiſin iſt im übrigen die einzige Firma, die noch am Umlaufgetriebe feſthält, denn ſowohl Ford wie Maybach haben das bei ihren früheren Modellen verwendete Umlaufgetriebe bei ihren neueſten Typen durch ein normales Dreigang⸗ getriebe erſetzt. Die bei ihrem Erſcheinen mit großen Hoffnungen begrüßten„automatiſchen Getriebe“, die eine ſelbſt⸗ tätige Anpaſſung des Ueberſetzungsverhältniſſes an dem Fahrtwiderſtand bezweckten und dadurch jedes Schalten überflüſſig machen ſollten, haben ſich bisher nirgends durchzuſetzen vermocht; ſie ſind auch viel zu kompliziert und empfindlich, um den harten An⸗ ſprüchen der Praxis auf die Dauer gewachſen zu ſein. Dagegen hat ſich der von N. A..⸗Protos herausgebrachte ſog.„Kupplungs⸗Automat“ allen an⸗ fänglichen Zweifeln zum Trotz dem Anſchein nach gut bewährt und wird nach wie vor ſerienmäßig einge⸗ baut. Damit wären wir am Ende. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß das vergangene Jahr uns zwar äußerlich keine großen Veränderungen gebracht hat, daß in ihm aber die Keime für eine Entwicklung gelegt worden ſind, die für die Zukunft des Kraft⸗ Hans Woltereck. Berantwortlich: Kurt Ehmer * e e reren An re 7 Aer 2 4 7 * Dienstag, den 14. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) „„ Und jezt zum schluß des Invenfur-AHusverkaufes Tausende von Nestern, duch für Mäntel und Kleider us, nochmals bedeutend ermäffigt! Auf reguldte Waren 10% Nachleg Mannheim 9 3, 11 Planken Todes-Anzeige Schwester und Tante geb. Engler den 13. Januar 1930 Josef NMessemer Julius Kölmel Otto Schmitt Karl Völker Dem göttlichen Ratschluß hat es gefallen, heute nach- mittag unerwartet rasch meine liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schwiegermutter Frau Anna Messem Sr Wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. sterbe. Sakramente zu sich in die Ewigkei Wir bitten der Verstorbenen im Gebete 2u gedenken Mannheim(Q 7, 16 u. Zeppelinstr. 40), Heidelberg, Rülzheim(Pfalz), Butzbach(Hessen), Mexia(Texas), Die trauernden Hinterbliebenen: Else Kölmel geb. Messemer Joseline Völker geb. Englert Verwandfe und Enkelkinder „Großmutter, t abzurufen Besonderen Danksagung Zurũckgekehrt vom Grabe unserer lieben Verstorbenen, drängt es uns, allen Dank zu sagen, die ihr das letzte Geleit gaben. spiel für seine Trostrede und den Nieder- bronner Schwestern für ihre liebevolle Pflege Mannheim(L 8,), 14. jan. 1930 Johann Ringler Dank sei Herrn Kaplan Erlen- Die Beerdigung findet Donnerstag, den 16. Jan. 1930, nachm. 2 Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt Das erste Seelenamt ist am Donnerstag, morgens 7 Uhr, in der Liebfrauenkirche 704 Das Seelenamt findet am Donnerstag früh 7/10 Uhr in der Jesuitenkirche statt. 1425 den 2 Sie erhalten jeden Topf s Tage zur Probe ohne Kaufzwang Das groge Spezialgeschäàft mit den billigen Preisen 1930 bringt Ihnen endlich Es ist der Topf der Zeitersparnis im Haushalt und der Anpassung an die neuzeitliche Ernährungs- wlssenschaft. Kochver führungen 1 riehtigen Kochtopf! Besichtigen Sie die 8952 Falttwoch, morgens 10%½1 Unr und nachmittags ab 3 Uhr Kostproben gratis! (13 nach Landau geſucht. Ala⸗Haaſenſtein& Vogle Offene Stellen Geschäftsfüfirer mit 30 000/ Intereſſeneinlage f. Metallinduſtrie Angebote unter 0 5 170 17 Kauf- Gesuche Gegen Kaſſa ſuche ich nachweisbar gutgehend. Lebensmittel- Geschäft G e ſucht 117 ane chiche, Zuverlass. 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Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſ⸗ ſiven und ſamt der Firma auf Kaufmann Jo⸗ wirtſchaftlichen Unternehmungen von mindeſtens 5 100 R. gehabt haben. Steuerpflichtige, bereits zur Steuer vom Gewerbebetrieb veran⸗ lagt ſind, haben eine Steuererklärung über das Betriebsvermögen nur abzugeben, wenn der bis⸗ her veranlagte Steuerwert ihres Betriebsver⸗ mögens ſich um mindeſtens 2000 R. erhöht hat. Forſtwirtſchaft, des Bergbaus und des ſtehenden Gewerbes. Die Ausübung einer künſtleriſchen, wiſſenſchaftlichen, ſchriftſtelleriſchen, unterrichten⸗ den, erziehenden oder ſonſtigen freien Berufs⸗ tätigkeit gilt als Gewerbebetrieb nur inſoweit, als damit ein mit beſonderen Einrichtungen ver⸗ bundener Geſchäftsbetrieb verknüpft iſt. Steuerpflichtig iſt der Unternehmer, d. h. der⸗ jenige, auf deſſen Rechnung der Betrieb geht. die Steuerpflichtig iſt der Betrieb der Land⸗ und N auf Grund langjähriger Erfahrungen 5 Bad, Trauhandges, A. U. 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Dr. Fried⸗ rich Bergius iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Fritz Koch in Heidelberg und das 5 ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Karl Trill in Heidelberg ſind zu ordentlichen Mitgliedern des Vorſtandes beſtellt. Badiſche Bank, Mannheim. Die Prokura des Fritz Albig iſt erloſchen. „Waxer“ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dr. Wilhelm Bovotz iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Autohandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ zung, Mannheim. Ingenieur Carl Vollbrecht in 1 8 ift als weiterer Geſchäftsführer be⸗ ellt. Albert Klein& Co., Mannheim. Eine Kom⸗ manditiſtin iſt ausgeſchteden. Kaufmann Paul Stefan Klein in Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Geſellſchakt, die hiermit zur offenen Handelsgeſellſchaft umge⸗ wandelt iſt, eingetreten. 5 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 3 ſtunden von 8 bis 12 Uhr abgegeben. dem 1. Januar 1929 entſtanden ſind und geendet haben. Maßgebend iſt in dieſen Fällen der Stand der Verhältniſſe am erſten des Monats, der auf den Beginn des Gewerbebetriebs folgt. Bisher ſteuerpflichtige Perſonen, die zur Ab⸗ gabe einer Steuererklärung über das Betriebs⸗ vermögen keine Verpflichtung haben, ſind befugt, eine ſolche innerhalb der nachſtehend bezeichneten Friſt abzugeben, wenn ſie glauben, eine Berich⸗ tigung ihrer Steuerveranlagung beanſpruchen zu können, gegebenenfalls um ihre gänzliche Be⸗ freiung aus der Steuerliſte nachzuſuchen. Anträge wegen des Grundvermögens können in dieſer Friſt nicht mehr geſtellt werden, da hierwegen eine beſondere Friſt(17.—90. Juni 1929) feſtgeſetzt worden war. 2. Die hiernach zur Abgahe von Steuer⸗ erklärungen Verpflichteten werden aufgefordert, die Erklärungen unter Wer e der 1 ſchriebenen Vordrucke in der Zeit vom 15. bis 31. Januar 1930 bei den unterzeichneten Finauz⸗ ämtern einzureichen. Vordrucke für die Er⸗ klärungen können vom 13. Januar 1930 ab von den unterzeichneten Finanzämtern bezogen wer⸗ den. Auch werden Vordrucke während der Dienſt⸗ Die Er⸗ klärungen ſind ſchriſtlich(zweckmäßigerweiſe ein⸗ geſchrieben) einzureichen oder mündlich vor dem Dekatur, Kanten Knöpfe, Blesen H. Schober, Ou 710 u. 5 gegr. 1910 Tel. 338 38. Aeftestes und führendes Geschäft Mannhelms Offene Stellen (kunſtſ. Damen⸗ und beſttckte Bettwäſche uſw.) u cht bhes Einkommen Moſſe, Mannheim. Leistungsfähige, vogtl. Wäschefabril ſu ch * Vertreterſinnen) 3. Beſuche v. Privatkundſchaft(gut eingef. Ver⸗ treter mit angenehm. Umgangsformen bevorz.]! Gefl. aghebet unter G M 341 befördert W 80 4 7 f 4 7 * Während des Invenfur-Ausverkaufs Spiel- Finanzamt abzugeben(vormittags—12 Uhr u. nachmittags 15—17 Uhr) jeweils an Montagen und Donnerstagen. 83. Zum Unterſchied von der bisherigen Uebung werden die Finanzämter Vordrucke zu Gewerbeſteuererklärungen nur den Pflichtigen Dauernde Existenz Zur Uebernahme des hieſigen Bezirkes für gute, reelle Sache(keine Verſicherungen oder Privat⸗ verkauf), die laufend hohen Verdienſt abwirft, kein Reiſen, wird ſofort tüchtiger Herr geſucht, Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklärungen für die badiſche Gewerbeſteuer 1929. Nach dem Geſetz vom 23. Mai 1929 über die 1 5 m weitere Hinausſchiebung der Bindung einzelner Länder und Gemeinden an die nach dem Reichs⸗ bewertungsgeſetz feſtgeſtellten Einheitswerte (RG Bl. 1 S. 109) beſteht für das Land Baden ſowie für ſeine Gemeinden und Krelſe keine Ver⸗ ki Hung. den Grund⸗ und Gewerbeſteuern für as Rechnungsjahr 1929 die nach dem Reichs⸗ bewertungsgeſetz feſtgeſtellten Einheitswerte zu Grunde zu legen. nfolgedeſſen ſind für dle vermögen ohns eigene Rechtsperſönlichkeit, die zuſenden, von denen ſie annehmen, daß bei ihnen eine Erhöhung des Betriebsvermögens gegen⸗ über dem Stand am 1. Januar 1928 um min⸗ deſtens 2000.“ eingetreten iſt. Pflichtige, bet denen dies zutrifft, ſind, wenn ihnen ein ſolcher Vordruck nicht zugeht, gleichwohl verpflichtet, eine Erklärung abzugeben. Wird die Ren! zur Abgabe der Erklärungen nicht eingehalten, ſo kann jeweils ein Zuſchlag Finanzamt Neckarſtabt, Kronprinzenſtr. 9. der über 1000 4 verfügt. Keinerlei Riſiko. Angeb. unt. K H U 68 bef. 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Die Bevölkerung ist herzlichst eingeladen. aller deutschen Männer und Frauen sein, die Protestkund- gebung zu besuchen. Anschließend TANZ Tangzzeichen, nur für Herren RM 1. Freunde und Gönner sind herzlichst eingeladen. Karten sind zu haben an der Rosengartenkasse am 18 Januar ab 11 Uhr vorm Vorverkauf im Zigarrenkiosk am Tattersall Drofeflkundgebung veranstaltet vom Rhein-Neckar-Militär-Gauverband Eintritt fre il 712 Es sollte Pflicht Vermietungen Möbliertes Zimmer sofort zu vermieten. 1380 Mollſtr. 3, pt. r. Möbſtertes Zimmer zu vm. M 2, 9, 1 Tr., r. 1404 Schön möbl. Zimmer el. Licht, e. mit Kla⸗ vier. z. 1. 2. 30 zu vm. Jauſon, Seckenheimer⸗ ſtraße 23, II. 1411 Lindenhof! Schön möbl. Zimmer ſof. od. ſpät. zu v. Näh. Rheindammſtr. Nr. 51, 8 Tr. rechts. 1879 O ſt ſt ad t! gut mäbl. Zimmer in ruh. Hauſe an ſol. Herrn od. Frl. per 1. Febr. zu v. Rupprecht⸗ 15 7, part. 178 4, 1 Tr. rechts: Möbliert Zimmer an berufst. 05 zu verm. 1 Vermietunge 31 91 70 01 e Büros mit Lagerraum und gr. 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