7 2 4 1 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus 50, 8 monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. 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Jahrgang— Nr. 23 Aussprache Eine Abänderung des Perſonalſtatuts der Reichsbank kommt nicht in Frage Ovationen für Tardien In Paris bei der Rückreiſe nach dem Haag Samstag ſoll Schluß ſein Drahtung unſeres eigenen Vertreters = den Haag, 15. Jan. In allen Lagern wird die Tat des Reichsbank⸗ präſtdenten Dr. Schacht einer geradezu leidenſchaft⸗ lichen Diskuſſion unterzogen. Die Frage, aus wel⸗ chem Grunde Dr. Schacht vorgeſtern gegen die Be⸗ teiligung der Reichsbank an der internationalen Zahlungsbank Stellung nahm und 24 Stunden ſpä⸗ ter ſeinen Standpunkt änderte, wird von den per⸗ ſünlichen Freunden des Reichsbankpräſidenten dahin heantwortet, daß Dr. Schacht anſcheinend als Bank⸗ und Geſchäftsmann geſprochen habe. Es ſoll nicht in ſeiner Abſicht gelegen haben, Politik zu treiben. Doch laſtete auf ihm ein moraliſcher Druck. Er wollte ſein Gewiſſen befreien und das allein war der pſychologiſche Grund, weshalb er gegen die Beteiligung des von ihm geleiteten Unter⸗ nehmens Stellung genommen habe. Man unterſchiebt freilich Dr. Schacht noch andere Gründe. Doch ſind für den Augenblick hierüber nur Mutmaßungen auszuſprechen. Eine dieſer Mut⸗ maßungen geht dahin, daß Dr. Schacht von amerikaniſcher Seite in ſeinem Vor⸗ gehen unterſtützt wurde. Eine andere, die wir nur unter beſonderem Vorbehalt ausſprechen wollen, läßt ſich in dem Satz einer leitenden Perſönlichkeit der deutſchen Delegation zuſammenfaſſen:„Der Ge⸗ ſchäftsmann Dr. Schacht hält die Vertagung der Konferenz für beſſer und hat ein taktiſches Manöver ausgeführt, um einen plauſiblen Vertagungsgrund zu ſchaffen. Dieſer Vertagungsgrund würde ſich aus Unſtimmigkeiten innerhalb des Organiſationsaus⸗ ſchuſſes der internationalen Zahlungsbank ergeben.“ Ueber den Verlauf der geſtern nachmittag geführ⸗ ten Verhandlungen läßt ſich folgendes mitteilen: Reichsfinanzminiſter Moldenhauer hatte eine längere Ausſprache mit dem franzöſiſchen Finanz⸗ miniſter Chéron. Es wurde ihm von Chéron die Frage geſtellt, ob er bereits etwas Neues aus Ber⸗ lin erfahren habe. Dr. Moldenhauer teilte dem franzöſiſchen Finanzminiſter mit, daß in Berlin die Haltung der deutſchen Delegation eine einmütige Billigung erfahren habe und die Bankdirektoren Ritſcher und Schröder von der Reichskredit⸗ geſellſchaft und der Preußiſchen Seehandlung nach dem Haag beordert wurden, um die vorbereitenden Beſprechungen zu führen. Chéron ſprach hierauf die Beſorgnis aus, ob es möglich ſein werde, eine Er⸗ ſatzbankengruppe anſtatt der Reichsbank mit den Funktionen Deutſchlands in der internationalen Zahlungsbank zu betrauen. Darauf entgegnete Dr. Moldenhauer, daß ſich inzwiſchen eine weſent⸗ liche Umgeſtaltung der Lage vollzogen habe. Er machte dem franzöſiſchen Finanzminiſter die Mittei⸗ lung, daß Dr. Schacht unter geſetzlichem Zwang gegen die Beteiligung der Reichsbank kei⸗ nen Einſpruch erhebe. Dann wies Dr. Molden⸗ hauer darauf hin, daß die deutſche Delegation im Endprotokoll des Youngplans die Aufnahme einer Zuſatzbeſtimmung beantragen wolle des Inhalts, daß die Funktionen Deutſchlands in der internatio⸗ nalen Reparattonsbank durch die Reichsbank wahr⸗ genommen werden ſollen. Finanzminiſter Chéron richtete ſofort eine telephoniſche Mitteilung über ſein Geſpräch mit Dr. Moldenhauer an den Miniſterpräſidenten Tar⸗ dieu. Nach ſeiner Rückkehr von der Beſprechung mit Chéron teilte uns Dr. Moldenhauer folgendes mit: „Die Bankdirektoren Ritſcher und Schröder werden, ſolange die von uns beantragte Abänderung im Noungplan nicht durchgeführt worden iſt, die Ver⸗ handlungen führen. Nach der Legaliſierung des neuen Zuſtandes, durch den die Funktionen Deutſch⸗ lands in der Reparationsbank der Reichsbank über⸗ tragen werden, wird Dr. Schacht als Reichsbank⸗ präſident die ihm zugewieſene Miſſion zu erfüllen haben.“ Auf die Frage, ob 8 6 des Reichsbankſtatuts (Perſonalſtatut des Präſidenten) abge⸗ ändert werde, entgegnete Dr. Moldenhauer:„Da⸗ von iſt keine Rede. Ich wenigſtens würde da⸗ zu niemals meine Zuſtimmung geben. Eine Ab⸗ 2 Telegraphiſche Meldung Paris, 15. Jan. Miniſterpräſident Tardieu iſt vergangene Nacht .15 Uhr programmäßig in Begleitung des Ar⸗ beitsminiſters Loucheur wieder nach dem Haag abgereiſt, wo er gegen Mittag ankommen wird. Auf dem Bahnhof hatten ſich zur Verabſchiedung ſämt⸗ liche Mitglieder der Regierung und zahlreiche offi⸗ zielle Perſönlichkeiten eingefunden. Das Publikum bereitete dem Miniſterpräſidenten eine lange Ovation. Laut„Matin“ hat Tardieu in ſeinen geſtrigen Beſprechungen mit den Miniſtern, Parlamentariern und Preſſevertretern immer wieder unterſtrichen, daß man ſich dem Ende der langwierigen Ver⸗ handlungen im Haag nähere und daß dies mal Frankreich keinerlei Konzeſſionen ge⸗ macht habe. Hinſichtlich der Sanktionen habe ſich der Miniſterpräſident ziemlich verſchloſſen gezeigt, weil eine endgültige Löſung dieſes Problems erſt für heute abend zu erwarten ſei. Man habe jedoch allen Anlaß zu der Annahme, daß dieſe Löſung gleichfalls befriedigend ausfallen werde und daß nicht nur das Protokoll vom 30. Aug. 1924, das Herriot mit Mühe von Frankreichs ehe⸗ maligen Alliierten und Aſſoziierten erlangt habe und das gegenſeitig dieſe Materie regele, beibehalten werde, ſondern daß man ſeinen Mechanismus ver⸗ einfachen und klarer geſtalten werde. Auch auf die Eiquidierung der Oſtreparationen beſtehe immer noch Ausſicht. Pariſer Stimmungsmache gegen Schacht Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. Jan. Die Morgenpreſſe veröffentlicht allerlei Bemer⸗ kungen, die der Reichsbankpräſident angeblich in ſeinen Geſprächen mit Journaliſten fallen ließ und die jetzt hier als Beweis dafür gelten, daß man kein Vertrauen auf eine loyale Mit⸗ wirkung Dr. Schachts bei der Durchführung des MPoungplans haben dürfe. So wird dem Reichs⸗ bankpräſtdenten die Bemerkung in den Mund ge⸗ legt:„Wenn man Leute für die Zeichnung von Bons findet, die durch Sanktionen garantiert werden, ſo wird man wahrhaftig Glück haben“ oder„nur, wenn man mich zwingt, werde ich annehmen“ uſw. Solange Dr. Schacht an der Spitze der Reichsbank ſtehe, be⸗ hauptet„Petit Pariſien“, werde er nur das Unerläßliche tun. Wenn der Poungplan mit allen Ausſichten auf Erfolg in Gang geſetzt werden ſollte, ſo müſſe erſt Dr. Schacht von der Leitung der Reichs⸗ bank entfernt werden. Das ſei leider nur möglich nach einer Abänderung des Statuts der Reichsbank. „Echo de Paris“ behauptet ebenfalls, Dr. Schacht werde den Poungplan ſabotieren oder ihn zum mindeſten nur mit Hintergedanken unterſtützen. Das Blatt läßt durchblicken, daß Tardieu, der um Mitternacht wieder nach dem Haag abgereiſt iſt, ſich mit der vorgeſtern ins Auge gefaßten Löſung nicht einverſtanden erklären werde. Tardien werde beſſere Garantien verlangen, da eine abſichtliche Ver⸗ fehlung Deutſchlands gegen den Moungplan keines⸗ wegs ſo unwahrſcheinlich ſei, wie Dr. Wirth glauben machen wolle.„Echo de Paris“ bringt heute auch einige Einzelheiten über den Brief Dr. Schachts vom 31. Dezember, der ſo viel Aufregung im Haag verurſachte. Dieſer Brief iſt nicht allein von Dr. Schacht, ſondern auch von zwei Vizepräſidenten der Reichsbank unterzeichnet worden. Dr. Schacht habe ihn nicht an den Präſidenten des Organiſa⸗ tionsausſchuſſes der internationalen Zahlungsbank, Reynolds, gerichtet, ſondern an einen Franzoſen namens Sanchez, den Privatſekretär Morgans. Der Reichsbankpräſident hätte erfah⸗ ren, daß das Bankhaus Morgan ein amerikaniſches Konſortium für die Aufbringung des den Vereinig⸗ ten Staaten zugewieſenen Teils des Kapitals der internationalen Zahlungsbank gründen wollte. Dr. Schacht wollte Morgan zur Kenntnis bringen, daß er Klarheit über folgende Punkte haben wolle, bevor er einen Beſchluß über die Beteiligung der Reichsbank faſſen könne: Ob der Poungplan im Haag ohne tiefgehende Abänderungen angenommen werden wird, ob Deutſchland im Haag auf dem Fuße der moraliſchen und politiſchen Gleichberechtigung behandelt werden würde, ob die engliſch⸗deutſche Ab⸗ machung über die liquidierten Güter in England auf⸗ recht erhalten werden wird, ob die politiſchen und militäriſchen Sanktionen des Verſailler Vertrags abgeſchafft werden ſollten. Reynolds, der eben⸗ falls dem Bankhaus Morgan angehört, habe zu⸗ nächſt nicht die Abſicht gehabt, den Brief Dr. Schachts dem Organiſationsausſchuß vorzulegen, doch hätten ihn verſchiedene ſeiner Kollegen dazu gedrängt, um Dr. Schacht ſo zu zwingen, ſich öffentlich auszu⸗ ſprechen. änderung des Reichsbankſtatuts kommt nicht in Frage und die in Deutſchland hierüber verbrei⸗ teten Meldungen ſtammen aus dem Lager der fran⸗ zöſiſchen Nationaliſten.“ Geſtern nachmittag ſollte der Organiſationsaus⸗ ſchuß für die internationale Zahlungsbank zuſam⸗ mentreten. Doch wurde davon Abſtand genommen, 0 da Dr. Schacht um Verſchiebung der Kon⸗ ferenz auf heute nachgeſucht hat. In der Kuliſſe werden jetzt zwiſchen der deutſchen und der fran⸗ zöſtſchen Delegation die Verhandlungen über die Mobiliſierungsfrage in der Richtung einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung über eine gemein⸗ ſchaftliche Anleihepolitik geführt. Unterredung mit Schacht und Curtius Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 15. Jan. Neben den Preſſeempfängen der deutſchen Mini⸗ ſter laufen jetzt andauernd Beſprechungen Dr. Schachts mit deutſchen und ausländiſchen Jour⸗ naliſten. Unermüdlich ſteht der Reichsbankpräſident den Interviewern zur Verfügung und entgegnet auf die an ihn geſtellte ſtereotype Frage:„Welches Ziel verfolgen Sie?“„Ich bin Sachverſtändiger der deut⸗ ſchen Regierung und ſpreche offen aus, was ich über das hier erreichte Verhandlungsergebnis denke. Im übrigen bin und bleibe ich ein Feind der Spekulation. Ich beſchäftige mich nur mit gegebenen Tatſachen.“ Dr. Schacht läßt aber durchblicken, daß er per⸗ ſönlich nicht geneigt ſein werde, als Reichs⸗ bankpräſident und Vertreter Deutſchlands bei der internationalen Zahlungsbauk zu wirken, falls ein Geſetz die Beteiligung der Reichsbank an der inter⸗ nationalen Zahlungsbank gewährleiſtet und dem je⸗ weiligen Reichsbankpräſidenten die Funktionen Deutſchlands bei der internationalen Zahlungsbank übertragen ſollte. Dieſe Anſpielung auf Rücktrittsab⸗ ſichten ſteht in einem nicht zu verkennenden Wi⸗ derſpruch zu einer uns geſtern abend vom Reichsaußenminiſter Curtius abgegebenen Erklärung folgenden Inhalts: „Die Mitglieder des Reichskabinetts teilten dem Reichsbankpräſidenten Schacht die Abſicht mit, ein Geſetz zu ſchaffen, kraft deſſen die Beteiligung der Reichsbank an den Aufgaben der inter⸗ nationalen Zahlungsbank gewährleiſtet werden ſollte. Ich fragte Dr. Schacht, ob wir unter dieſen Bedingungen auf ſeine Mitwirkung rechnen können. Darauf erwiderte Dr. Schacht mit einem Ja und fügte hinzu, daß er loyal ſeinen Verpflichtungen nachkommen würde. Unrichtig iſt, daß ich Dr. Schacht nach ſeiner Meinung fragte. Dem Reichs bankprä⸗ ſidenten lag ein Beſchluß der Reichsregierung vor, zu dem er Stellung zu nehmen hatte.“ Dieſer Gegenſatz zwiſchen der Erklärung des Reichsbankpräſidenten und der des Reichsaußenmt⸗ niſters beſchäftigt jetzt in hohem Maße die deutiſche Delegation und die Preſſe. Ueber den Stand der Dinge wurde uns vom Reichsaußenminiſter mitgeteilt, daß durch das Auftreten Dr. Schachts eine weſentliche Erſchwe⸗ rung der Konferenz hervorgerufen worden ſei. Er, Dr. Curtius, habe gehofft, Dr. Schacht würde nach Kenntnisnahme der hier erzielten Konferenz⸗ ergebniſſe ſeine in dem Brief vom 31. Dezember formulierten Bedenken berichtigen. Leider ſei dies nicht der Fall geweſen. Trotzdem müſſe darauf hin⸗ gewieſen werden, daß Dr. Schacht einige in ſeinem Memorandum enthaltenen Forderungen preisgege⸗ ben habe. Schuld an der jetzt entſtandenen Kom⸗ plikation ſei einzig und allein Dr. Schacht. Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß der Reichsbankpräſident den ge⸗ ſtern verleſenen Brief ohne vorherige Aus⸗ ſprache mit der Regierung abgeſandt habe. „Das Reichskabinett ſtand vor einer vollendeten Tatſache und konnte in den Gang der Ereigniſſe nicht mehr eingreifen,“ erklärte uns Dr. Curtius. Nach dieſer an der Haltung des Reichsbankpräſt⸗ denten geübten Kritik informierte uns der Reichs⸗ außenminiſter über die Abſicht der Delegation. Heute vormittag wird der formulierte deutſche Antrag zur Aenderung des YVoungplans den Sechsmächte⸗Vertretern mitgeteilt werden. Wie bereits gemeldet, handelt es ſich darum, die Funktion Deutſchlands bei der internationalen Zahlungsbank durch die Reichsbank geſetzmäßig zu gewährleiſten. Auf die Frage, weshalb man den erſten Beſchluß, eine Erſatzbankengruppe einzuſchalten, aufgegeben habe, lieferte uns der Reichsaußen⸗ miniſter die Aufklärung, man habe im erſten Augen⸗ blick nach einer Notlöſung geſucht. Die Bedenken des italieniſchen Hauptdelegierten Pirelli gegen die Heranziehung einer Erſatzbaukengruppe hätten die deutſche Delegation veranlaßt, nach einer endgül⸗ tigen geſetzlichen Löſung der Frage zu ſuchen. Außer⸗ dem ſei zur Kenntnis der deutſchen Delegation ge⸗ kommen, daß die amerikaniſche Morgangruppe für die Durchführung des Youngplans die Mitwirkung der Reichsbank ausdrücklich wünſche. Auf alle Fälle habe man die Direktoren der Reichs⸗ kreditgeſellſchaft und der Preußiſchen Seehandlung nach dem Haag kommen laſſen, um„'m Falle einer neuen Panne“ handelnd auftreten zu können. Auf die Frage, ob eine Abänderung des Reichsbankgeſetzes geplant ſei, antwortete Dr. Cur⸗ tius:„Ich halte es nicht für richtig, an dem Reichs⸗ bankgeſetz organiſche Veränderungen durchzuführen, wenigſtens ſolange nicht, als wir in Haag verhan⸗ deln“. Die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen Dr. Mol⸗ denhauer und Chéron betrafen die Mobiliſie⸗ rungsfrage. Der Abſchluß eines Gentlemen⸗ Abkommens wird erſtrebt, um zu einem möglichſt nahen Zeitpunkt ein Zuſammenwirken der deutſchen und franzöſiſchen Anleihepolitik zu ſichern. Dr. Cur⸗ tius iſt der Anſicht, daß die Konferenz am Sams ⸗ tag ſpäteſtens zum Abſchluß gelangen werde. Sollte die Frage der Oſtreparationen bis dahin nicht geregelt werden können, ſo wird die Ratifikation des Schlußprotokolls ausreichend ſein, um den Poungplan in Kraft zu ſetzen. Die Wahlen in der franzöſiſchen Kammer — Paris, 15. Jan. Neben dem Alterspräſidenten Bouiſſon wurden zu Vizepräſidenten der Kam⸗ mer gewählt Ricolfi, Bouillon Lafont, Leon Bouyſſou und Chautry. 2. Seite. Nr. 28 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 15. Janu ar 1980 85 l „Vorwärts Sturm gegen Schacht Draßhtbe richt unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Die„Welt am Montag“ hatte, wie wir von vorn⸗ herein annahmen, nicht ſo ganz aus dem hohlen Faß geredet, als ſie vorgeſtern von der bevorſtehenden Aktion gegen Herrn Schacht berichtete. Dieſe Aktion iſt bereits im Gange. Im„Vor⸗ wärt“ wird heute früh die, ſagen wir einmal rote Fahne des Propheten enthüllt.„Fort mit Schacht“ heißt es da im fetteſten Fettdruck. Dar⸗ unter die Schlagzeile:„Sein Rücktritt eine Forde⸗ rung des arbeitenden Volkes“. Die Gewerkſchaften ſagen es, und die Sozialdemokraten auch. Die Ge⸗ werkſchaften vornehmlich werfen Herrn Schacht vor, daß er durch„ſyſtematiſche Abſchnürung der deutſchen Wirtſchaft von der ausländiſchen Kapitalzufuhr“ der „Baumarkt erdroſſelt“ hätte. In Wahrheit hat Herr Schacht ſich nur einer hemmungsloſen Pumppwirtſchaft entgegengeſtellt. Aber man kann es ſeinen Kindern ja auch ſo ſagen. Stünde nicht in der Reichsverfaſſung:„Die Staatsgewalt geht vom Volke aus“? Trotzdem hät⸗ ten die„Volksvertreter“ nach Schachts Befehl Ge⸗ ſetze machen müſſen. Die Wahrheit, wenn ſie in dieſem flammigen Aufruf nicht ſo vernachlüſſigt würde, müßte lauten: Weil wir durch Herrn Hilferdings Schleuderwirtſchaft unhalt⸗ bar an dem Rande des Abgrundes ſtehen. Aber in⸗ des die„Volksbewegung“ iſt nun einmal im. Zuge. „Millionen gewerkſchaftlich organiſierter Arbeiter, Millionen überzeugter Republikaner“, ſchrien, rie⸗ fen, dröhnten„Fortt mit Schacht“. Wir möchten annehmen, daß nun angeſichts des unſachlich dema⸗ gogiſchen Treibens es die bürgerlichen Parteien erſt recht ablehnen werden, ſich das Geſetz des Handelns von der Sozialdemokratie vorſchreiben zu laſſen. Im Haag bet der deutſchen Delegation, und man darf vielleicht auch hinzufügen im Reichskabinett, iſt die Sozialdemokratie mit ihrem Verſuch, eine Lex Schacht zu machen, inzwiſchen ja bereits abgefallen. Die deutſche Delegation hat einſchließlich ihres ſozialdemokratiſchen Mitgliedes Robert Schmidt von einer Aenderung des Reichsbankgeſetzes, ſoweit es die Perſon des Reichsbankpräſidenten angeht, Ab⸗ ſtand genommen. Der Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer hat ſogar, wie mehrfach aus dem Haag gemeldet worden iſt, erklärt, daß er eine Senſationsnachricht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Wie Funkſprüche aus Amerika melden, beſtätigen ſich die Nachrichten vom Auftauchen einer atlantiſchen Inſel, auf der ſich die Reſte einer untergegangenen Stadt befin⸗ den. Die neue Inſel war bisher auf keiner See⸗ karte verzeichnet. Auf ihr befinden ſich die Ruinen einer alten Stadt, die eine große Anzahl von Ein⸗ wohnern gehabt haben muß und wahrſcheinlich be⸗ reits vor der Entdeckung Amerikas beſtanden hat. Sollten ſich dieſe Nachrichten in ihrem vollen Um⸗ fange beſtätigen, ſo wäre, wie im„Lok.⸗Anz.“ aus⸗ geführt wird, der Atlantikforſchung gewiſſermaßen der Schlüſſel zu unüberſehbaren weiteren Forſchun⸗ gen in die Hand gegeben. Das gänzlich Neue an dieſer Entdeckung iſt eben die Auffindung der Ruinen. Aus welcher Zeit ſie ſtammen, kann bis jetzt noch nicht entſchieden werden. In Nordamerika iſt aber bereits eine wiſſenſchaftliche Expedition zur Erfor⸗ ſchung der Inſel in Vorbereitung. Von deut⸗ ſchen Forſchern wird Prof. Hermann Wirth an ihr teilnehmen. ö Anfähig zur Selbſtwerwaltung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Januar. Der Berliner Magiſtrat hat nunmehr der Stadt⸗ verorödnetenverſammlung den Antrag über den Nach⸗ tragsetat für 1929 zugehen laſſen. In dieſer Vorlage führt er noch einmal aus, wie die geſamten Nachforderungen von 70 Millionen Mk. entſtanden ſind und welche Vorſchläge zur Abdeckung des Defizits gemacht werden. Das Berliner Stadt⸗ parlament wird ſich alſo bereits in ſeiner morgigen Sitzung mit dem Etat beſchäftigen müſſen. Einſt⸗ weilen läßt ſich nicht abſehen, woher der Magiſtrat eine Mehrheit für ſein Steuererhöhungs⸗ programm nehmen will. Die Wirtſchaftspartei lehnt das Programm mit Haut und Haaren ab, die Volkspartei die Gewerbeſteuer, die demokratiſche Fraktion dasſelbe, die Soztaldemokratie, der im Grunde der ganze Schlamaſſel zu verdanken iſt, iſt„feſt entſchloſſen, eine neue einſeitige Belaſtung der arbeitenden Bevölkerung zu verhindern.“ Es iſt ſchon nicht anders: Die Berliner Selbſt⸗ verwaltung iſt zuſammengebrochen. In der derzeitigen Zuſammenſetzung von Stadtparlament und Magiſtrat fehlt die geiſtige und mora⸗ liſche Fähigkeit, ſich ſelbſt zu verwalten. Das Verfahren gegen Voeß Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Jan. Das Diſziplinarverfahren gegen den Berliner Oberbürgermeiſter Boeß wie auch gegen die übrigen Magiſtratsbeamten iſt ſo weit gefördert worden, daß die Verfahren jetzt unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen. Heute nachmittag wird Ober⸗ regierungsrat Tapolski im Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtages hierüber noch Einzel⸗ heiten mitteilen. Eine Einſtellung des Verfahrens gegen Boeß kommt alſo vorläufig nicht in Frage. Es haben lediglich im Rathaus interfraktionelle Verhandlungen ſtattgefunden, die darauf abzielen, mit Boeß ein gütliches Uebereinkommen zu treffen. Boeß hat ſich verſchiedentlich ſchon bereit erklärt, das Amt des Oberbürgermeiſters niederzulegen, falls ihm die zuſtehende Peuſion in vollem Um fange gewährt würde. — Rom, 14. Jan. Die Blätter bringen aus der Stadt des Vatikans lange Berichte über die wahr⸗ ſcheinlich bevorſtehende Ernennung des Kardinals Pacelli zum Kardinalſtaatsſekretär an Stelle von Finanzreform im Einvernehmen mit Dr. Schacht durchführen könne und auf die Erhaltung der Un⸗ abhängigkeit der Reichsbank entſcheidenden Wert legt. Sollte dieſe Vorausſetzung beſeitigt werden, ſo würde er nach der Rückkehr aus dem Haag ſeine Demiſſion vorziehen. Damit iſt noch vor dem Poſaunenſtoß des„Vor⸗ wärts“ der ſozialdemokratiſche Plan, Herrn Schacht zu ſtürzen, wohl mißlungen. Die„D. A..“ hat nach Beobachtungen im Haag den Eindruck, daß ſchon dieſer Verſuch an die Grundlagen der Regierungskoalition rührte. Wir haben nach dem, was wir hier in Berlin ſahen, denſelben Eindruck. Dieſe ganze ſozialdemokratiſche Agitation iſt grob, mechaniſch, rein demagogiſch. Sie iſt ganz auf dem Fibelſtandpunkt aufgebaut, nach dem es nur Teufel und Engel gibt. Was ſind die Leitmotive für Schachts Auftreten im Haag ge⸗ weſen? Man hat hin und her geraten. Die Germania“, ſcheint uns, weiſt heute in die richtige Richtung:„Der Reichsbankpräſident wollte in der Leitung der B. J. Z. unbelaſtet mit den Kompromiſſen und Zugeſtändniſſen der Haager Kon⸗ ferenz erſcheinen.„Er hätte, heißt es dort, dann nämlich ganz andere Möglichkeiten, künftighin un⸗ abhängige Reparationspolitik zu treiben, als wenn er ſich durch ſeine Zuſtimmung zu allen Beſchlüſſen feſtgelegt hätte. Ueber die Reparationsfrage wird ja im Haag nicht das letzte Wort geſprochen worden ſein und bei dem Eintreten von Schwierig⸗ keiten hätte dann Schacht die Bewegungsfreiheit, um gewiſſe Fragen neu aufzurollen.“ Immerhin wird es nützlich ſein, daß aus der formellen Einigung zwiſchen Reichsbankpräſident und Haager Delegation eine wirkliche wird. Die „D. A..“ plädiert für ein Gentleman ⸗Agre⸗ ment:„Niemand, ſagte ſie, hat an dem Krieg zwi⸗ ſchen Reichsregierung und Reichsbank ein Intereſſe, als unſere Feinde. Warum ſoll es nicht möglich ſein, auf einer vernünftigen Grundlage ſich wieder zu⸗ ſammenzufinden und Verbeſſerungen zu erſtreben, dort, wo ſie erreichbar ſind?“ Den gleichen Gedanken variiert auch der„Bör⸗ ſen kurier“:„Die Delegation müßte den Vorfall mit Dr. Schacht in einer wirkſamen Weiſe taktiſch zu verwerten ſuche.“ Neue Erwerbsloſenkundgebung in Worms Telegraphiſche Meldung — Worms, 14. Jan. Nachdem am Montag bereits eine große Erwerbs⸗ loſenkundgebung ſtattgefunden hatte, war für heute eine neue Kundgebung angekündigt worden. Da Zuzug auswärtiger Kommuniſten feſt⸗ geſtellt wurde, traf heute nachmittag eine Hundert⸗ ſchaft der Darmſtädter Schutzpolizei hier ein, die ſo⸗ fort die von den Demonſtranten bereits beſetzten Plätze und Straßen ſäuberte. Gegen abend wurden bei einer neuerlichen Straßenräumung am Mainzer⸗ Tor Schüſſe auf die Polizei abgegeben, wobei ein Beamter einen. Beinſchuß erhielt. Die Schutz⸗ polizei erwiderte das Feuer. Ein junger Mann, deſſen Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt wer⸗ den konnten, erhielt einen Kopfſchu ß, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Politiſcher Mord Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. In den ſpäten Nachtſtunden vom Dienstag zum Mittwoch drangen mehrere bewaffnete Kommuniſten in die Wohnung eines natio⸗ nalſozialiſtiſchen Führers in der Frank⸗ furter Straße unter dem Vorwand, ihn ſprechen zu wollen, gewaltſam ein. Die Kommuniſten über⸗ flielen den Nationalſoztaliſten und ſchoſſen ihn auf der Stelle nieder. Wie durch ein Wunder wurde er nicht gleich getötet; er wurde ſchwer verletzt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Kommuniſtiſche Streikparole Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Der Berliner penzeipräſident hat mit ſeinem Verbot der für heute abend zur Gedächtnis Karl Liebknechbs und Roſa Luxemburgs einbe⸗ rufenen kommuniſtiſchen Maſſendemonſtration ins Weſpenneſt gegriffen. Die„Rote Fahne“ läßt nun alle Scham und letzte Vorſicht beiſeite.„Rote Betriebsräte, ruft ſie, Eure Stunde iſt jetzt gekommen. Noch heute Vormittag müßt Ihr über⸗ all während der Arbeitszeit Belegſchaftsverſamm⸗ lungen einberufen. Beſchließt wirkſame Proteſt⸗ maßnahmen. Die Zeit für den kommun iſti⸗ ſchen Maſſenſtreik iſt da. Jetzt nützt kein Nörgeln und kein Räſonieren mehr, jetzt muß ge⸗ handelt werden.“ Uns möchte ſcheinen: auch von den Reichs⸗ und Staatsorganen. Aus Genf Telegraphiſche Meldung 5 Genf, 15. Jan. Der Tätigkeitsbericht des Wirtſchaftsaus⸗ ſchuſſes des Völkerbundes wurde geſtern geneh⸗ migt. Er befaßt ſich insbeſondere eingehend mit einer erſten internationalen Zuſammenkunft land⸗ wirtſchaftlicher Sachverſtändiger, die dem Völkerbund erſtmalig einen Einblick in die Schwierigkeiten der Landwirtſchaft geſtattet hat. In Bezug auf die Weltkohlenkriſe wird mit Genugtuung auf die in verſchiedenen Ländern eingeleitete, ſtraffere Organiſation der Kohlenwirt⸗ ſchaft hingewieſen. Grundſätzlich wurde die Abhal⸗ tung einer zweiten Wirtſchaftskonferenz genehmigt, deren Datum fedoch erſt im nächſten Jahre feſtgeſetzt Gaſparri. werden ſoll. Dies gilt beſonders für die mit der Regierungserklärung im Landtag Rode des Staatspräſidenten Eigener Bericht g. Karlsruhe, 14. Jan. Zweier Monate bedurfte es, bis die aus den Oktoberwahlen des Vorjahres hervorgegangene neue badiſche Regierung vor Landtag und Volk mit der Regierungserklärung trat. Es iſt wohl die längſte, die je eine badiſche Regierung verleſen hat, was durch Staatspräſident Dr. Schmitt in eindrei⸗ viertelſtündigen Ausführungen geſchah. Wer wird es ihm da verübeln wollen, daß er— um bei dem ge⸗ bräuchlichen Bilde zu bleiben— nicht die Redner⸗ tribüne beſtieg, ſondern hinter dem Rednerpulte, ſitzenderweiſe, Platz nahm? Die Regierungserklä⸗ rung iſt nicht nur ein 10ſeitiges, eng bedrucktes Dokument, ſondern auch ein Glaubensbekenntnis der neuen Regierung zu den Hauptfragen der Außen⸗, Innen⸗, Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik, für das der badiſche Staatspräſident mitunter recht glückliche Formulierungen fand. Dies gilt insbeſondere von jenen Stellen ſeiner Rede, in denen er Ehrfurcht vor der geſchichtlichen Vergangenheit verlangte und das verehrungswürdige Bild unſeres greiſen Hindenburgs zeichnete. In gewollter Wieder⸗ holung und Schärfe ſtellte er andererſeits auch die republikaniſche Staatsform und die Pflichten der Be⸗ amten gegen dieſe hervor, ſodaß einem unwillkürlich die Worte Grzeſinskis in die Erinnerung kamen, die Zeit der Toleranz ſei jetzt vorüber, fortan verlange die Regierung von ihren Beamten, daß ſie Republi⸗ kaner ſeien. Einen breiten Raum der ſtaatspräſidentlichen Er⸗ örterungen nahm die Schilderung der heutigen Wirt⸗ ſchaftslage ein, wobei uns dünkt, daß Dr. Schmitt ſie reichlich ſtark durch die roſenrote Wunſchbrille geſehen hat. Denn ob die von ihm in Ausſicht geſtellte Durch⸗ führung der Projekte des Rheinbrückenbaus, der Kinzigverlegung und des Wohnungsbaus— um nur einige herauszugreifen— in Bälde Wirklichkeit wird, hängt in ſtarkem Maße von der Geſtaltung der Reichsfinanzen und Finanzreform ab, die alles weniger denn zukunftsträchtig ſind. Von ſeinem Standpunkt aus recht geſchickt be⸗ gnügte ſich der mit dem Finanzminiſter in Perſonal⸗ union verbundene Staatspräſident nicht damit, Ver⸗ teidigungsſtellung zu beziehen, ſondern ging recht energiſch zum Angriff über, und zwar vorerſt einmal— die Generaldebatte über die Regie⸗ rungserklärung wird erſt der Donnerstag Vor⸗ mittag bringen, da den Fraktionen am Mittwoch nachmittag Gelegenheit zur Stellungnahme in in⸗ ternen Beratungen gegeben werden ſoll— gegen die Reichsregierung. Rogierungs⸗ erklärung verbundene Vorlage des Budgetentwurfs für die Haushaltsjahre 1930 und 1931. Es iſt immer⸗ hin bedenklich, daß der Staatshaushalt von vorn⸗ herein mit einem Fehlbetrag von 40 Mill. RM. auf⸗ geſtellt iſt, wenn ſo weſentliche Teile wie das Finanzgeſetz noch völlig fehlen. Daß es da und dort in der badiſchen Verwaltung nicht recht ſtimmt, d. h. daß zu teuer verwaltet wird, wurde zwar von Finanzminiſter Schmitt dem beſten Finanzſachverſtändigen des Landtags, dem Deutſch⸗ volksparteiler Dr. Mattes, ſtets mit großer Schärfe beſtritten; ſeine Erklärung aber, die gegenüber Würt⸗ temberg weit höhere Ausgabenwirtſchaft der öffent⸗ lichen Verwaltung in Baden habe das Staatsmini⸗ ſterium zur Einſetzung einer unabhängigen Sparkommiſſion aus badiſchen Sachverſtändigen veranlaßt, iſt eine mittelbare Anerkenntnis der Be⸗ rechtigung der Mattesſchen Kritik. Gerade ein Ver⸗ gleich mit dem Württembergiſchen Staatshaushalt für 1930, der vor 10 Tagen vorgelegt wurde, ergibt die Notwendigkeit einer Sparkommiſſion für Baden. Beträgt das Jahresdefizit 1930 für Baden 20 Mill. RM., ſo weiſt der württembergiſche Staatshaushalt 1930 einen ungedeckten Abmangel von nur 9 506 942 RM, und gegenüber dem Vorjahre eine Verminde⸗ rung um über eine Million RM. auf. Bedenklich iſt, daß die Schuldenlaſt von rund 100 Mill. durch 34 Mill. ſchwebende Schulden erhöht wird, von denen ungefähr 14 Millionen durch die ſeit einer Reihe von Jahren von der Weimarer Koalition beliebte Politik bedingt ſind, Mehrausgaben zu bewilligen, denen auf der Habenſeite nichts gegenüberſteht? Ob die Finanz⸗ not, in der Baden ſich befindet und die ſich in die ſtändige Erhöhung der Landesſteuern umſetzt, in vollem Umfange auf die Aenderung des Finanzaus⸗ gleichs im Mai 1929 und des Verteilungsſchlüſſels zurückzuführen iſt, wird einigermaßen zu bezweifeln ſein. Doch hierüber wird man anläßlich der General⸗ debatte über die Regierungserklärung, die heute die etwas laue Zuſtimmung der Regierungsparteien fand, noch etwas ſagen müſſen. 1** Schmutzige Mäſche Noch ſelten hat der Badiſche Landtag eine ſo be⸗ ſchämende Debatte über ſich ergehen laſſen müſſen wie heute, als nach der Entgegennahme der Regierungserklärung die Aufhebung der Immunität des wationalſozialiſtiſchen Abg. Wagner und deſſen Strafverfolgung wegen Körperverletzung, Beleidi⸗ gung, ruheſtörenden Lärms und groben Unfugs zur Beratung ſtand. Die Mahnung des Alterspräſidenten bei Eröffnung der neuen Landtagsperiode:„Des Landtags Würde iſt in Eure Hand gegeben!“ iſt nach den bisherigen Erfahrungen, und wie auch der Fall Wagner beweiſt, auf wenig fruchtbaren Boden ge⸗ fallen. Wie erinnerlich, kam es in der Nacht vom 19. Dezember v. J. im„Darmſtädter Hof“ in Karls⸗ ruhe zu Zuſammenſtößen und Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und ansländiſchen Mitgliedern einer in Karlsruhe tagenden Eiſenbahntarifkommiſ⸗ ſion. Daß der nationalſoz. Abg. Wagner hierbei die Heldenrolle ſpielte und Ohrfeigen austeilte, war eines Parlamentariers ebenſo unwürdig wie Wagners heutiges Verhalten. Mit Recht wies der Volksparteiler Dr. Mattes darauf hin, daß ſchon mehrfach Mitglieder des Land⸗ tages ſelbſt die Aufhebung ihrer Immunität bean⸗ tragt haben, dieſer Antrag aber vom Hauſe abgelehnt wurde, aber noch nie ein Abgeordneter nicht die ein⸗ zig mögliche Folgerung daraus zog, daß ein Ausſchuß die Genehmigung zur Strafverfolgung beantragte. Bevor dieſe gegen die Stimmen der Deutſchnatio⸗ nalen, Nationalſozialiſten und Kommuniſten und bei Enthaltung des auf der parlamentariſchen Anklage⸗ bank ſitzenden Wagner und des Evaugeliſchen Volks⸗ dienſtlers erteilt wurde, kam es zu einer recht uner⸗ quicklichen Debatte, bei der beſonders die Geſinnungs⸗ gemeinſchaft von Nationalſozialiſten und Kommuni⸗ ſten in die Erſcheinung trat. Jedenfalls war von der Todfeindſchaft, die die Kommuniſten nach den Worten ihres Heidelberger Vertreters Böning, den National⸗ ſozialiſten— Böning nannte ſie„Nationalbajazzos“ — geſchworen haben ſollen, nicht viel zu merken. Herr Wagner aber ſchwieg zu allem; er fand nicht nur nicht den Mut, ſich mit der Aufhebung ſeiner Immunität einverſtanden zu erklären, ſondern be⸗ gnügte ſich, damit, Fraktionsgenoſſen auf die Schanze zu ſchicken. Dies taten Lenz und Kraft unter großem Stimmaufwand, ohne überzeugend zu wir⸗ ken. Insbeſondere fündigte letzterer gegen den heiligen Geiſt der Logik, dem er doch von berufs⸗ wegen im Schultempel zu Feudenheim zu opfern hätte, indem er die Befürworter der Strafverfolgung „Feiglinge, Defaitiſten und Sklavennaturen“ nannte, nur weil ſich unter den von Wagner Verprügelten zufällig Ausländer befinden. Daß allerdings dieſe, wie Generalſtaatsanwalt Hafner in Abwehr der Angriffe des„Führers“ be⸗ kannte, auf dem Umwege über die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe von der. Polizei befragt wurden, ob ſie Strafantrag ſtellen wollten, und ihnen zur Erleichterung Antragsformulare über⸗ mittelt wurden, muß außerordentlich bedenklich ſtimmen. Demgegenüber klingt die Verteidigung recht matt, weder die Staatsanwaltſchaft noch das Juſtizminiſterium habe den Verſuch gemacht, auf die ausländiſchen Mitglieder der Tartfkommiſſion im Sinne der Stellung von Strafanträgen einzuwirken. Beleidigung des Landtags Noch unerfreulicher und beſchämender war das nach⸗ folgende Trauerſpiel. Der Landtag ſah ſich gezwun⸗ gen, nachdem er nun einmal vor einem Monat ein Hanauer Bäuerlein wegen beleidigender Aeußerun⸗ gen; die dieſer in den erregten Kämpfen der Wahl⸗ agitation über den Landtag fallen ließ, vor den Kadi zitterte, auch die Strafverfolgung des Majors a. D. Fröhlich aus Karlsruhe zu genehmigen; nur die National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten ſtimmten dagegen. Daß„der Landtag eine Quaſſelbude“ iſt, iſt eine Vorſtellung, mit der die überwiegende Mehrheit der Badener behaftet iſt. Daß aber ein Mann vom Bil⸗ dungsgrade des Herrn Fröhlich in einer öffentlichen Verſammlung auf dem Schwarzwald die Landtags⸗ abgeordneten als„Sch. kerle“, den ehemaligen Finanzminiſter Köhler als„Finanzbibbel“, den Miniſter Remmele und den Staatsrat Maier als „Spitzbuben“ bezeichnete, iſt eine Ueberſchreitung zu Wort gewordener Gedankenfreiheit. Gerade ein Major von großen ſoldatiſchen Qualitäten, der von der Front ohne Beſuch der Kriegsakademie in den Großen Generalſtab kommandiert wurde, müßte die Grenzen erlaubter Wortſtrategte und Anſtands ken⸗ nen. Seine Entgleiſung fand auch nur in den natio⸗ naliſtiſchen Reihen Verteidiger, die dem Major aller⸗ dings dadurch einen rechten Bärendienſt erwieſen, daß ſie dieſen... derben Umgangston als bräuchlichen Sprachſchatz des Offiziers⸗ korps bezeichneten. Dies rief den Deutſchvolks⸗ parteiler Bauer, einen alten Offizier und Kriegs⸗ krüppel auf den Plan, der derartige Verallgemeine⸗ rungen entſchieden zurückwies, Man wird auch dem Demokraten Dr. Leers vollauf beipflich⸗ ten müſſen, der die epiſche und behäbige Behandlung derartiger Skandale, die wohl im Ausſchuß zur Urteilsbildung am Platze ſein mag, aber dem Ple⸗ num in dieſem Ausmaße erſpart bleiben könnte, tief bedauerte. Hier hat der Zentrumsabgeordnete Seubert als Berichterſtatter entſchieden des Gu⸗ ten mehr getan, als der Würde eines Parlaments dienlich iſt. Zum Schluſſe nahm das Haus noch die Denk⸗ ſchrift des damaligen Innenminiſters Remmele über Ausſchreitungen bei den Wahlvrcerei⸗ tungen— ſie behandelt ausſchließlich national⸗ ſozialiſtiſche Agitationsmethoden— gegen die Stim⸗ men der Nationalſozigliſten und Kommuniſten zur Kenntnis. Daß ſich Deutſche Volkspartei, die Demo⸗ kraten und Bauern⸗ und Wirtſchaftsparteiler der Abſtimmung enthielten, zeigt aber zur Genüge, daß die Denkſchrift mehr als überflüſſig war. Genau ſo könnte man eine Deukſchrift über ſozial⸗ demokratiſche Verbindlichkeiten in Ton und Wort zuſammenſtellen, die nationalſozialiſtiſchen Gepflo⸗ genheiten in nichts nachſtehen dürften. Am Mittwoch vormittag ſetzt der Landtag ſeins Beratungen fort. Einbrecherbande feſtgenommen Kiel, 15. Jan. Eine Einbrecherbande von neun Perſonen, die in den letzten Jahren ſehr oft in Kiel eingebrochen hatten, wurde von der Kriminal⸗ polizei unſchädlich gemacht. Bisher konnten der Bande 25 Einbrüche in Kiel nachgewieſen werden. Der Führer der Einbrecher hat Selbſtmord begangen. Nervenzuſammenbruch Newyork, 14. Jan. Der Vizepräſident des Bank⸗ haufes S. W. Straus n. Co., Herbert Spencer Mar⸗ tin, ſtürzte aus dem Fenſter ſeiner Wohnung im neunten Stock. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß der tödlich Verunglückte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus dem Fenſter geſtürzt hat. Seine Gattin, geborene Madeline Straus, Tochter des Bankiers Straus, be⸗ kundete, daß ihr Mann vor einem halben Jahre einen Nervenzuſammenbruch gehabt und daß ſte beabſichtigt hätten, ſich heute nach Europa einzuſchif⸗ fen, um dort einen Spezialiſten zu konſultieren. ges. ene * Mittwoch, den 15. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 28 Städtiſche Nachrichten Vereinfachung des Polizeiveroronungsrechts Durch die Preſſe ging dieſer Tage die Meldung, daß einige Länder eine Bereinigung ihrer Polizei⸗ perordnungen von allen überholten Vorſchriften an⸗ geordnet und damit eine begrüßenswerte Verein⸗ fachung des Polizeiverordnungsrechts in Angriff ge⸗ nommen hätten. Zu dieſen Ländern zählt auch Baden. Das badiſche Miniſterium des Innern hat bereits vor einiger Zeit die zuſtändigen Stellen da⸗ rauf hingewieſen, daß eine große Anzahl orts⸗ und bezirkspolizeilicher Vorſchriften durch ſpätere Ge⸗ ſetze, Verordnungen und Vorſchriften oder durch ver⸗ änderte Verhältniſſe und Anſchauungen überholt ſeten. Es ſei dringend geboten, die Zahl der polizei⸗ lichen Vorſchriften, ihrem Charakter als allgemein verbindliche Rechtsnormen entſprechend, auf ein er⸗ trägliches Maß zu beſchränken. Alle bis zum 1. Januar 1919 erlaſſenen orts⸗ und bezirkspolizei⸗ lichen Vorſchriften werden daher nachgeprüft; ge⸗ gebenenfalls werden ſie— ſoweit ihre Beibehaltung nicht dringend notwendig— aufgehoben oder abge⸗ ändert. Das Miniſterium hat ferner angeordnet, daß neue orts⸗ und bezirkspolizeiliche Vorſchriften nur in unabweisbar dringenden Fällen zu erlaſſen ſind. Auf- und Abſpringen An einem Auguſt⸗ oder Septembermorgen mußte ich an der Straßenkreuzung O5— P 6 einen Augen⸗ blick warten, weil ich einem daherkommenden Stra⸗ ßenbahnwagen der Linie 6— ich glaube ſogar, es war die Nr. 126, kann es aber nicht mehr genau ſagen— nicht zumuten konnte, meinethalben aus⸗ zuweichen oder gar zu halten. Zu meinem Erſtaunen mußte ich feſtſtellen, daß vor dem Hauſe des Papier⸗ geſchäftes Doerr ein Polizeibeamter von dem in nicht gerade„voller“ Fahrt befindlichen Wagen abſprang und dann ruhig ſeines Weges ging. Wohl⸗ verſtanden, der Wagen war in Fahrt, nur fuhr er an dieſer Stelle, wie alle anderen Wagen auch, etwas langſamer als gewöhnlich. Das tut aber nichts zur Sache. Tatbeſtand iſt, daß ein Polizeibeamter Fahr⸗ gaſt der Straßenbahn war und eine Vorſchrift, die zum Schutze der Fahrgäſte erlaſſen wurde, nicht be⸗ folgt hat. Fragt ſich nun: brauchen Polizeibeamte dieſe Vorſchrift nicht zu befolgen? Wenn doch, dann habe ich nicht nach dem Rechten zu ſehen. Wenn nicht, dann ſollte ſich jeder Polizeibeamte vornehmen, ſo zu handeln, wie man es von den übrigen verkbangt. Denn ſo erzieht man kein Publikum, indem man es ihm vormacht, wie man es nicht machen ſoll. Auf das Beiſpiel kommt es an, meine Herren. Es trägt Früchte tauſendfältig, im guten, aber auch im ſchlechten Sinne! Es liegt aber auch noch woanders, daß die Un⸗ ſitte des Auf⸗ und Abſpringens während der Fahrt faſt zur Sitte wird. So unglaublich es klingt, das Fahrperſonal der Straßenbahn iſt es ſelbſt, das dem Uebertreten der Vorſchrift geradezu Vorſchub leiſtet. Sieht der Wagenführer jemamd auf den Wagen zuſpringen, nachdem er kurz vorher den Wagen in Fahrt geſetzt hat, ſo beſchleunigt er nicht etwa die Fahrt, um dem„zugerannt Kommenden“ das Aufſpringen unmöglich zu machen, ſondern er fährt ſchön langſam weiter, läßt den neuankommen⸗ den Fahrgaſt hübſch aufſpringen und fährt dann erſt in ſchnellerem Tempo weiter. Er kann ja auch gar nicht anders. Denn hielte er an, dann wäre das zu viel Zeitverſäumnis. Fährt er aber ſchnell weiter, dann verliert er einen Kunden. Denn es iſt ja ganz klar. Es braucht nur einmal ein Kurzſtreckenfahrer zu ſein. Fährt ihm der Wagen vor der Naſe weg, dann geht er viel leichter ſeinen Weg zu Fuß und die Straßenbahn hat das Nachſehen. Des Dienſtes am Kunden wegen alſo wird hier ein Verbot zum Gebot. Um der lieben„Vorſchrift“ willem wäre es vielleicht beſſer, anders zu handeln. Aber der dienſt⸗ habende Polizeibeamte ſoll doch ſchließlich auch zu ſeinem Recht kommen. Und wenn jeder Menſch ſo handeln würde, wie er ſollte, dann märe es doch etwas langweilig auf dieſer Welt. Streiten wir uns nicht länger. H. W. Kinder im Zirkus Ich ſah einmal den Schwarzwaldmaler Haſemann als Zuſchauer bei einem nächtlichen Kaſperltheater Studien machen. Ius ſchöne Dörfchen Gutach hatte ſich ein ſolches Theater verirrt. Bei dem ſchwelen⸗ den Licht der trüben Oelampeln ging am Abend die Vorſtellung vor ſich. Da waxen ſie alle gekommen, Junge und Alte, auch„ihr“ Haſemann in der vor⸗ derſten Bank. Ich betrachtete die Zuſchauer von der Seite und Haſemann auch. Welche Studien waren da zu machen! Welche Ueberraſchungen in den Ge⸗ ſichtern, welches Mienenſpiel, welche Spannung, welche Teilnahme! So auch am Samstagnachmittag. Als ich mit dem Fernzug, der der Zirkusbeſucher wegen ausnahmsweiſe in Seckenheim hielt, gegen Mann⸗ heim heranfuhr, da ſah man ſchon von der Ferne Beine und Beine auf dem linken und rechten Ufer dahineilen; von der Ebertbrücke bis zum Feuerwehr⸗ turm eine endloſe Kette von Kindern, kleinen und großen, Knaben und Mädchen. Das Zauberwort„Zirkus“ hatte ſie alle hypnotiſtert, kei⸗ nes mahnenden Wortes des Lehrers bedurfte es, nur ein Ziel hatten alle vor Augen, dort das große Rieſenzelt. Draußen am Hauptbahnhof ſtockte eine Zeitlang der Verkehr, wie ich mir erzählen ließ, als die Mengen der Kinder ausſtiegen. Und die Schu⸗ pos vor dem Zirkus hatten alle Mühe, die Straße für den Durchgangsverkehr freizuhalten, ließen Gruppe um Gruppe über die Gleiſe. Wer kann es den Kindern verargen, wenn ſie drängten! Es ſind halt Kinder und dazu der Magnet: der Zirkus. Man konnte es den Kindern anſehen, daß manche weither kamen, einen weiten Weg zu Fuß nach der Bahnſtation zurückzulegen hatten; Ruckſack und die ſchmutzigen Stiefel gaben Zeugnis davon. Aber warum ſollten die Buben von Schimmeldewoog nicht das gleiche Intereſſe zeigen wie die von Neulußheim oder Wilhelmsfeld oder Mudau? Sie mußten das Vergnügen reichlich verdienen, und die Herren Leh⸗ rer waren gewiß nicht zu beneiden, die bei ſolchem Maſſenanſturm ihre Schäflein mit Mühe und Not zuſammenzuhalten wußten. Endlich iſt der Eingang erzwungen. Die Welt des Zirkus tut ſich auf: Muſik, der Stelzenläufer, Uniformen, betreßte Diener, Pagen und dann das Rieſenzelt. Und alles geht am Schnürchen. Das Platzanweiſen iſt eine fein geregelte Diſziplin. End⸗ lich ſitzt die Jugend, guckt und horcht, zeigt und deu⸗ tet. Endlich iſts 3 Uhr. Und mit dem Schlag öffnet ſich der Zwinger: Die Bären haben Zutritt. Mit einem Mal iſt das Bild im Zirkus verwandelt. Jetzt heißt's Studien machen. Vorher ein ungezwun⸗ genes Hin und Her in den Reihen, ein Drehen und Wenden. Jetzt ſieht man nur noch die Tauſen de von Geſichtsopalen, eines neben dem andern, eines hinter dem andern. Nahezu an die 10 000 Kinder dürften es geweſen ſein, die den größten Teil der Plätze beſetzt hatten. Die Augen werden größer, ja es iſt nicht zu dick aufgetragen, wenn man ſagt: „Sie ſperren Maul und Naſe auf“, denn Meiſter Petz löſt ſich aus dem Zulaufgitter hervor, noch ein brauner, ſtattlicher Kerl, der den andern gleich an⸗ fällt, mit ihm ſpielt, herumkollert, aufrecht geht, alles ohne Kommando, ohne den Dreſſeur. Droben die Hälſe der Kinder recken ſich: Ein weißes Fell nach dem andern watſchelt in die Manege. Die Eis⸗ bären ſind's, ſchöne, prächtige Tiere. Den Auf⸗ enthalt in der größeren Rotunde vertauſchen dieſe Tiere gerne mit ihrem engen Wagenzwinger. Man ſieht, es iſt ihnen wohl, ſie recken ſich hoch auf, pur⸗ zeln und kollern auf dem Boden herum, ſpielend und neckend. Keiner wird von den beiden Braunen in Ruhe gelaſſen, dauernd Bewegung, Leben und Ueber⸗ raſchung. Und 20 000 Kinderaugen ſind in Span⸗ nung. Allem anderen iſt die junge Schar entrückt, nur das Intereſſe an dieſen fremden, ſtarken Tieren hält ſie gefangen. Da tritt gar noch ein Mann hin⸗ ein zu dieſen wilden Beſtien, hat nichts weiter als eine kurze Peitſche. Wie klein der Menſch iſt gegen⸗ über einem ſolch hoch aufgerichteten weißen Bären der nördlichen Zonen. Doch wo denkt heute in die⸗ ſem Augenblick eines der Tauſenden von Gehirnen an die Heimat dieſer Tiere. Ihr Gehirn ſchafft etwas anderes: Fallen dieſe zehn ſtarken Kerle nicht über den Maun her? Manches Herzchen klopft in Angſt, bangt um das Leben des Menſchen da drinnen hinter dem eiſernen Gitter. Endlich weicht die Beklommenheit. Hochachtung tritt an deren Stelle. Die Gelehrigkeit der Tiere tritt in den Vordergrund; aber die braunen Geſellen, die ſcheinen faſt die ganze Sache zu ſtören; doch es iſt nur ſo, Szene auf Szene wickelt ſich ab. Lautloſe Stille im weiten Zelt: Der Menſch als Bezwinger der tieriſchen Stärke, dieſe Macht hält die Kinder im Bann. Nun das luſtige Intermezzo: Die Bären bekommen Milch in der Flaſche! Dieſer Jubel, dieſe Freude! Vergeſſen die pochende Angſt, die Tiere ſind wie liebe Freunde. So ſcheinen ſie den Kindern.„Es war ſo ſchön! Warum gehen die Bären jetzt ſchon fort?“ So wandte ſich ein kleines Mädchen an ſeine Mutter. Gewiß, die Buben und Mädchen hätten dem luſtigen Treiben der Bären noch eine halbe Stunde zugeſehen, ihr Beifall kommt von Herzen, gilt den Tieren, gilt dem unerſchrocke⸗ nen Mann, dem Bändiger der Bären. Jetzt will ſich das Mundwerk öffnen zum gegen⸗ ſeitigen Gedankenaustauſch; doch nur einige Sekun⸗ den hört man ein Schwatzen, da bricht die Menge in lauten Jubel aus: Die dummen Auguſte! Ja, die ſind eine Nummer für ſich. Kinder! Die drei kleinſten davon müßte eigentlich jede Gemeinde⸗ verwaltung einen Tag für eine Separatvorſtellung ins Dorf kommen laſſen. Mancher Kranke würde da geſund werden von lauter Lachen. Doch ſchon treten die Kamele ein, die Wüſtentiere mit ihren ſonderbaren Beinen und Höckern, und zeigen ihre Künſte. Stück für Stück rollt ſich das Programm ab. Doch an den Reitkunſtſtücken der Tſcherkeſſen und Koſaken ſcheinen die Mädchen kein beſonderes Intereſſe zu zeigen. Bei einzelnen verliert ſich die Teilnahme vielleicht; aber als die zierlichen kleinen Geſtalten der fremden Tänzerinnen in den phantaſtiſchen Gewändern mit dem ſpitzen Strohhut und dem Sonnenſchirm ſich zu mannigfach verſchlun⸗ genem Reigen einfinden, da muß ſelbſt die Mädchen⸗ ſchar ihren Beifall zeigen. In ihn ſtimmen auch die Buben ein; und es wäre falſch, zu urteilen, als ob je nach der Darſtellung ſich das Intereſſe erhöhe oder verringere. Wer von uns Alten kann ſich nicht in die Jahre der Jugend zurückdenken, in denen die kleinſte Wandertruppe auf dem kleinſten Dorf mit ihren einfachſten Künſten— Scheuerpurzlereien nannte man's früher— den nachhaltigſten Eindruck auszulöſen wußte! Und hier im„Sarraſani“ ſollen die beſten Truppen der Welt mit ihren großartigen Kunſtſtücken die Kinder nicht begeiſtern, ihr Inter⸗ eſſe nicht feſſeln? Weit gefehlt. Im Dorfe draußen dreht ſich heute das Geſpräch nur um den Zirkus. Die Jugend iſt umlagert von jung und alt, was der eine nicht gleich zu erzählen weiß, kann der an⸗ dere ergänzen. Was liegt den Kindern an den Stra⸗ pazen der langen Fahrt: eine neue Welt tat ſich für ſie auf, fremde, nie zuvor geſehene Tiere rücken in den Kreis ihrer Anſchauung, das Treiben fremder Völker ergänzt den Leſeſtoff in der Schule, Länder, Völkerſtämme, Meere und Inſeln werden für ſie lebendig, und auch die Traumwelt kommt zu ihrem Recht: was mag in der Nacht in den Köpfchen der vielen Kinder ſich alles herumgewälzt haben in bun⸗ tem, kaleidoſkopartigem Wechſelſpiel aus einer fremden, wirklichen Welt, das ihnen wie ein Märchen vorkommt. Solche pſychologiſchen Momente vermag die Welt des Zirkus vorzuzaubern, wachzurufen und in Spannung zu erhalten. Und wer von dem Zirkus noch nichts gehört hat, dem mußten am Samstag nachmittag die Ohren klingeln, als die vieltauſendköpfige Kinder⸗ ſchar auf Kommando des dummen Auguſt auf „drei“ zählen lernte. Immer noch nicht laut genug wars dem bunt bemalten Kommandeur, bis zuletzt durch das überwältigende laute Geſchrei im Takt faſt der Zirkus zuſammenfiel. Tränen haben wir gelacht. 0 Drei Männer vor drei Spiegeln Zum Gaſtſpiel der Fratellinis im Apollotheater ihnen eintrete. Ueberall Schminktöpfe, Farbſtifte, Koſtüme und Sakkos hängen wild an den Wänden, Stühle ſtehen wirr herum, vor drei Spiegeln hocken drei Männer, hingegeben an jede Fakte des Geſichts. Mehr als dreiviertel Stunden braucht ein jeder von ihnen, um wieder einmal mit dem richtigen Aus⸗ druck vor die Menſchen zu treten. Es iſt Filigran⸗ arbeit des Schminkens, die hier verrichtet wird. So etwa müſſen die Goldſchmiede der Renaiſſance, durch Blut und Geiſt verbunden mit dem Material edler Metalle in ihren Arbeitsſtuben gehockt haben, vor ſich das Treiben der Märkte Hier oben, etwas höher als der Saal, hört man durch Wände hindurch das Klingen der Muſik, das Praſſeln des Beifalls. Geheimnisvoll verwebt uns all dies in eine Stimmung der Erwartung, die wohl auch jeder der Artiſten jedesmal vor ſeinem Auftritt fühlen muß, wenn er mit der Uhr in der Hand ſteht:„Jetzt bin ich dran“. Die drei Fratellini, bei denen ich nun bin, haben noch Zeit. Und lächelnd ſind ſie bereit, mir alles zu zeigen, womit ſie arbeiten.„Man wird als Clown geboren, wie man als Muſiker geboren wird, oder als Schauſpieler. Lernen! Was gibt es da zu lernen.“ 5 „Aber Sie müſſen doch Ihre Sachen ſtudieren ... Ich habe zum Beiſpiel geſehen, wie Sie ins Parkett treten. Sie ſind noch gar nicht ganz da, kom⸗ men von drei Seiten— und ſchon muß alles lachen. Das muß doch abgewogen ſein, ſtudiert auf ſeine Wirkung hin?“ „Gewiß— uns fällt ein, ſo könnte man wohl etwas verſuchen, beiſpielshalber dieſen Witz ſo mit den und den Pointen erzählen. Dann machen zwei von uns die Sache, ohne daß der dritte wiſſen darf, was los iſt. Lacht er, gut, ſo können wir's wagen. Dieſe Proben machen wir ſol Zwei gehen allein aus. Ihnen fällt was ein. Dann eſſen wir zu dritt zu Mittag. Jetzt ſtößt einer einen Stuhl um, der zweite will ihm helfen, den Stuhl aufzuheben, ſie ſtoßen mit den Köpfen aneinander und fallen beide Die„drei“ ſind fieberhaft beſchäftigt, als ich bei hin. In ihrer Uebereilung, wieder auf die Beine zu kommen, paſſiert noch allerlei— und unſer Bruder lacht ſich krumm. Gemacht ſagen wir, neue Nummer. Das iſt alles. Einmal vor dem Publikum dasſelbe klappt es, gut, klappt es nicht, ſchade. Weiter. Aber ausklügeln iſt der Tod aller Wirkung „Alſo ſind Sie auch im Leben Clowns?“ „Wo denken Sie hin? Der da muſtziert den gan⸗ zen Tag auf ſeiner geliebten Violine, Ich leſe den ganzen Tag Rabelais und ſpaziere durch die Stra⸗ ßen, weil ich die ganze Welt kennen lernen will, um klüger zu werden. Meine Auffaſſung iſt, daß alle Menſchen Fehler nur aus Dummheit machen. Um die zu vermeiden— und wir haben viele Fehler gemacht — muß man eben klüger werden!“ „Und iſt Ihnen das gelungen?“ Er ſchmunzelt mich an, die Naſe ſteht noch unge⸗ ſchminkt im Geſicht. „Nicht, daß ich wüßte. Aber ich bin ja noch nicht ganz alt, nicht wahr? Na, und der Dritte, der ſchreibt andauernd Briefe an ſeine Frau in Paris.“ „Was ein Clown und verheiratet?“ „Warum nicht? Er beſtellt ſogar in jedem Jahr ſeinen herrlichen Obſtgarten ſelbſt— und wir helfen ihm, ſonſt arbeitet er nicht weiter mit uns. Aber weil er eine entzückende Frau hat und zwei furcht⸗ bar komiſche Kinder, die viel komiſcher ſind als wir, machen wir mit „Na, das ſind Neuigkeiten!!! Jetzt wird es Zeit, ich muß verſchwinden, um die Vorarbeit nicht zu ſtören und trete wieder in die er⸗ wartungsfrohe Stimmung des Theaters. Nach fünf Minuten werden meine drei neuen Freunde ange⸗ ſagt— einer purzelt von vorn, einer von der einen, 40 Fahre bei Kinzinger Kann ſich der Laie eine rechte Vorſtellung davon machen, was es heißt, vier Jahrzehnte im Weinkeller tätig zu ſein? Noch dazu bei einer Firma? Welche Fülle von Kenntniſſen, Arbeit und Verantwortung dieſe vierzig Jahre umfaſſen? Herr Guſtav Men⸗ ger, der Kellermeiſter der bedeutenden heimiſchen Weinfirma Ludwig Kinzinger, darf am heuti⸗ gen Tage mit dem Gefühl der Befriedigung und Genugtuung auf die zurückgelegte ungewöhnlich lange Wegſtrecke zurückblicken. Noch ganz vom alten Schlag, iſt er zu jeder Nachtſtunde zur Stelle. Wenn der junge Moſt gar zu ungebärdig ſich benimmt, wenn er die Feſſeln zu ſprengen ſucht, dann hat der Kellermeiſter für Ruhe und Ordnung in den rieſigen Kellern zu ſorgen, die ſich unter dem Geſchäftshauſe in N 7, 8 hinziehen. In Lohrbach bei Mosbach als Sohn eines Land⸗ wirtes und Bäckermeiſters geboren, war Menger als Holzküfer in Achern tätig, ehe er nach Mann⸗ heim kam. Dabei hatte er Gelegenheit, die Wein⸗ küferei gründlich zu erlernen, weil es damals noch üblich war, daß der anſäſſige Herſteller der Weinfäſſer zugleich auch den Inhalt aller ört⸗ lichen Weinfäſſer betreute. Menger trat am 15. Ja⸗ nuar 1890 bei Herrn Ludwig Kinzinger ein, als die⸗ ſer eine Holzküferei im Hauſe Jungbuſchſtraße 19 betrieb. Der Gründer der Firma, die von ſeinen beiden Söhnen Adolf und Karl weitergeführt wird, hätte ſich gar keinen beſſeren Geſellen wünſchen können. Fleiß und Gewiſſenhaftigkeit zeichneten ihn aus, Eigenſchaften, die ſich auch bewährten, als Herr Ludwig Kinzinger der Holzküferei eine Weinkellerei anfügte. Nahezu 30 Jahre iſt der Jubilar ſchon Kellermeiſter. Er hat in dieſer Eigenſchaft die Ent⸗ wicklung der Firma aus kleinſten Anfängen zu ihrer heutigen Größe und Bedeutung miterlebt und durch ſein unermüdliches, kenntnisreiches Wirken viel zu ihrer heutigen Blüte beigetragen. ö Wer einigermaßen Einblick in die Weinhranche hat, der weiß, welche Stütze der Geſchäftsinhaber in einem tüchtigen Kellermeiſter beſitzt. Deshalb wurde der 63jährige denn auch heute vormittag in der ihm gebührenden Weiſe geehrt. Die Herren Adolf und Karl Kinzinger beglückwünſchten ihn im Beiſein des Perſonals auf das herzlichſte und ehrten ihn durch ein Geſchenk, das ihn in ſeinem Heim hoffentlich noch recht lange erfreuen wird. * Steigerung des Beſuchs der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Die Zahl der im Winter⸗Semeſter 1929⸗30 neuaufgenommenen Studierenden beträgt 12 gegen 66 im letzten Winter⸗Semeſter. Die Geſamt⸗ zahl der zum Studium ortsanweſenden Studierenden beträgt⸗für das Winter⸗Semeſter 29/30 505 gegen 480 im Sommer⸗Semeſter 1929 und 472 im Winter⸗ Semeſter 28/29, dazu kommen noch 52 Studierende, die vom Studium für das Winter⸗Semeſter beur⸗ laubt ſind. Die Zahl der Hörer beträgt 700 gegen⸗ über 580 und 460 in den vorigen Semeſtern. Ius⸗ geſamt ſind im Winter⸗Semeſter 1929⸗30 1205 Stu⸗ dierende und Hörer eingeſchrieben(gegen 1059 im S. S. 29 und 920 im W. ⸗S. 28/29.) * In den Ruheſtand tritt am 1. März kraft Ge⸗ ſetzes Anſtaltsoberpfarrer Johann Martin Scha b an den Strafanſtalten in Mannheim. Sein Nach⸗ folger wird, wie mitgeteilt, Pfarrer Alfred Gerich in Frickingen. * Entlaſſen auf Antrag wurde Juſtizaſſiſtent Peter Schwöbel beim Notariat Mannheim. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Donnerstag Reviſionsingenieur Karl Wohlgemuth der Dampfkeſſelinſpektton Mann⸗ heim, wohnhaft Neuoſtheim, Lukas⸗Cranachſtraße 8. * Ihren 80. Geburtstag begeht am morgigen Donnerstag Frau Margarete Schnidel, Lang⸗ ſtraße 44, in körperlicher und geiſtiger Friſche! Schluß des redaktionellen Teils der dritte von der anderen Seite in's Parkett und ſchon können tauſend Menſchen das Lachen nicht mehr bezwingen: ringsum pruſtet, donnert, kichert, lacht es laut— die Fratellini ſind da! Wilter Michaelsen, Perſonglveränderungen beim Nationaltheater Das Städtiſche Nachrichtena mt teilt mit: „Infolge der Einſparungen im Etat des National⸗ theaters für das Spieljahr 1930/31 und der damit verbundenen Umſtellungen im künſtleriſchen Perſonal können die Verträge nachſtehend genannter Mit⸗ glieder des Nationaltheaters nicht mehr er⸗ neuert werden: 5 In der Oper: Hans Bahlin g, Boris Gre⸗ verus, Adolf Lveltgen, Werner Maeckel, Edith Maerker, Luiſe Müller, Margith Stoehr, Siegfried Tappolet und Theo Ziegler(Kor⸗ repetitor). ö Im Schauſpiel: Trude Hoch⸗- Schönleber, Die Stelle der verſtorbenen Schauſpfelerin Eliſe de Lank kaun nicht mehr beſetzt werden. Bereits ander wärts verpflichtet ſind die folgenden Mitglieder der Oper: Theo Hermann, Nora Landerich und Erna Schlüter. Weiterhin werden folgende Stellen eingeſpart: beim Chor und beim Orcheſter je eine Stelle, beimtechniſchen Perſonal 6 Stellen, bei der Ver⸗ waltung und beim Haus perſonal je 2 Stellen.“ (Wir behalten uns vor, auf die ganze Frage noch zu⸗ rückzukommen.) Syphie Karſt als Violetta. In unverminder⸗ 5 ter Stärke wahrt Traviata ihren Zauber und ihre Anziehungskraft und trotzt ſogar der Macht des Schickſals, die zu fortwährenden Neubeſetzungen der Titelrolle zwingt. Nachdem am Sonntag ein Gaſt aus Wiesbaden ausgeholfen hatte, trat bei der geſtrigen Wiederholung Sophie Karſt in die Breſche. Die JJJͤCͤͥͤ—ũö Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 15. Jauuar 1930 Nachdem die hieſige Ortsgruppe des D. H. V. ihre Mitglieder ſchon am Neufahrstage zum hiſtoriſchen Früh⸗ ſchoppon im Kaufmaunsbeim zufammengerufen hatte, bei dem Gauvorſteher Meuth, M. d.., in kurzen Zügen einen Ueberblick über den Stand der Wirtſchaft und der Po⸗ litik am Jahreswechſel gab, und bei dem das Orcheſter und der Männerchor Proben ihres Könnens ablegten, wurde die Reihe der Vortragsabende dieſes Jahres am vergangenen Dienstag eröffnet. Ein bekannter Sozialgeſetzgebung, Herr Otto Gerig, M. d. R. behandelte in ſachlicher Weiſe das Werden und den heutigen Stand dieſes Geſetzgebungswerkes. Zweifellos— ſo führte Herr Gerig u. a. aus—, ſteht es zur Zeit im Brennpunkt der öffentlichen Kritik. Die ſeit nunmehr einem Jahre an⸗ haltende Stagnation iſt auch ein Beweis daffr, daß wirklich Hemmungen ganz ungewöhnlicher Art zu meiſtern ſind. Es iſt deshalb notwendig, die Entwicklung der Sozialverſiche⸗ rung im Reichstage zu unterſuchen. Vor der Kaiſerlichen Votſchaft über die ſoziale Reform beſtanden lediglich einige Verſicherungskaſſen gefährdeter Berufe und Verordnungen einiger Länder über die Frauenarbeit. Sehr bald tauchte das Problem Selbſthilfe oder Staatshilfe auf, und es wurde denn auch in den verſchiedenen Verſicherungsarten verſchie⸗ den gelöſt. Durch die Reichsverſicherungsordnung im Jahre 1911 wurde Verſchiedenes, aber nichts Grundlegendes ge⸗ ändert. ö Neu eingeführt wurde die Angeſtelltenverſiche⸗ rung und das Syſtem der von den Verſicherten gewählten Vertrauensmänner, die die Vertreter zum Verwaltungsrat und zum Direktorium wählen. Dieſes Syſtem wird zur Zeit heftig bekämpft; man fordert das Urwahlrecht der Ver⸗ ſicherten, obwohl in keinem anderen Verſicherungsträger eine derartige Wahlmethode üblich iſt. Auch in der Invali⸗ denverſicherung, als dem größten ſoztalen Verſicherungs⸗ träger, wird nicht daran gedacht, ſie einzuführen. Damtt geht Hand in Hand eine Umwandlung in der Beitrags⸗ leiſtung, die ſchließlich zu einer Erhöhung führen wird. und gründlicher Kenner der deutſchen ihre Entwicklung muß aufmerkſam verfolgt werden. Eines der wichtigſten Probleme iſt die Arbeitsloſen⸗ verſicherung, deren Aufbau große und grundlegende Mängel aufweiſt. Eine Verknüpfung der Verſicherung mit dem Arbeitsnach⸗ weis auf berufsſtändiſcher Grundlage würde hier Abhilfe ſchaffen. Die Berufsſtände würden ſo nur für die Arbeits⸗ loſen ihres Berufes zu ſorgen haben, hätten aber gleich⸗ zeitig die Möglichkeit der Unterbringung von Bewerbern vor Ablauf des Arbeitsvertrages. Nicht zuletzt liegen die Schwierigkeiten in der zu niedrig angeſetzten Durchſchnitts⸗ ziffer der Arbeitsloſen, die in den letzten vier Jahren um etwa 300 000 höher liegt. Auf dem Gebiet des Arbeits ⸗ ſchutzes harren noch viele Fragen ihrer Löſung. Das dem Reichstage eingereichte Arbeitsſchutzgeſetz wird auf dem heute noch äußerſt komplizierten Rechtsgebiete eine Klärung herbeiführen. Durch die Herausnahme des Ladenfrith⸗ ſchluſſes am Heiligen Abend iſt das Geſamtproblem liegen geblieben und harrt immer noch der endgültigen Regelung. Noch viele anderen Aufgaben bleiben zur Löſung, ſo das Schlichtungsweſen, das Tariſvertragsrecht, die Betriebsräte⸗ verfaſſung. Ste alle können nur gelöſt werden, wenn der verantwortliche Wille gegenüber den Arbeitnehmern und der Wirtſchaft die Bearbeiter dieſer Fragen trägt. Aber auch nur dann, wenn in den Arbeitnehmerſchichten die Ge⸗ wißheit beſteht, daß das Sozialgeſetzgebungswerk kein auf⸗ gezwungenes, ſondern ein freiwilliges, organiſch gewach⸗ ſenes iſt. An den mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte ſich eine lebhafte Ausſprache, in der alle Gebiete der Sozialpolitik berührt wurden. Einen breiten Raum nahm die Behandlung der Wirtſchafts⸗ lage Mannheims ein, die von mehreren, an führen⸗ der Stelle tätigen Herren angeſchnitten wurde. Die von der Stabt Mannheim herausgegebene Denkſchrift und die Ab⸗ wanderung der Induſtrie ans Mannheim wurden eingehend beſprochen. Reichstagsabgeordneter Gerig ging in ſeinem Schlußwort noch einmal auf all die angeſchnittenen Fragen ein und zeigte für die Nöte Mannheims große Anteil⸗ nahme. Selbſt aus einem Greuzbezirk ſtammend, wird er on allen maßgebenden Stellen für die Behebung dieſer Sor⸗ gen eintreten. Den Bemühungen unſerer Stadt wird durch dieſe Ausſprache ſicher ein nicht zu unterſchätzender Nach⸗ druck verliehen. Pd. ö* * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend im Haufe Langſtr. 16. Die um.44 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr beſeitigte mit dem Kaminkehrzeug die Gefahr. * Aus dem Neckar gezogen. Ein zehnjähriger Junge, der geſtern nachmittag an der Gbertbrücke einem Fußball nachgeſprungen war, ausrutſchte und ins Waſſer ſtürzte, konnte von einem Mann gerettet werden. Zitternd vor Kälte fragte er ſeinen Retter: „Wo wern dann mei verzig Penning hinkumme ſein, die ich eingeſteckt hun?“ Amerikaniſche Deutſchlandreiſen 1930 Ein gutes Fremdenverkehrsjahr für Baden? Nach den aus Amerika vorliegenden Informatio⸗ nen über die bereits feſtgelegten Deutſchlandreiſen im Jahre 1930 ſcheinen die Ausſichten für den Fremdenverkehr in der diesjährigen Reiſezeit recht günſtig zu ſein. Man darf ſogar damit rechnen, daß ſie aus nahmsweiſe gut werden, da gerade für dies Jahr wegen der bei den Amerikanern ſehr be⸗ liebten Oberammergauer Paſſionsſpiele alle großen amerikaniſchen Reiſebüros beſonders großzügige Werbefeldzüge für Deutſchlandreiſen im verfloſſenen Jahre eingeleitet haben. Die erſten Gäſte ſendet ſchon ſehr Südamerika. Die vom jetzt zum vierten Male orgauiſierte Europa⸗ Reiſe ſüdamerikaniſcher Gelehrter iſt bereits im Gang. Die einer ganzen Reihe von wiſſenſchaftlichen Geſellſchaften angehörenden Teil⸗ frühzeitig Norddeutſchen Lloyd nehmer werden am 16. Februar in Friburg i.., am 17. in Heidelberg ſein. Eine ausgedehnte Deutſchlandreiſe für Freimaurer und deren Freunde veranſtaltet die Goethe⸗Loge 629, Newyork, unter Leitung von Herrn Albert Kögelmeyer, New⸗ hork. Dieſe Reiſegeſellſchaft, die recht zahlreich zu werden verſpricht, hat Heidelberg für den 1. Auguſt vorgeſehen. Das Programm des Milwaukee Liederkranz, deſſen im Mai beginnende Deutſchlandreiſe ebenfalls vom Norddeutſchen Lloyd arrangiert wurde, ſieht Stuttgart 28. Mai, Heidelberg 30., Frankfurt 31. Mat, Mainz 1. Juli vor. Der Schwäbiſche Sängerbund von Brooklyn führt ſeine Mitglieder ebenfalls ſchon frühzeitig durch die alte Heimat. Stuttgart, Baden⸗Baden, Pforzheim, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg 29. Mai bis 7. Juni, Mainz 11. Juni. Sp. Sitzung des Stadtrats Ludwigshafen Neufaſſung der Geſchäftsordnungs⸗Ausſchußwahlen Zu Beginn der geſtrigen Stadtratsſitzung begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Weiß das neu eintretende Mitglied des Kollegiums, Stadtrat Frankenbach (Zentrum), der ſeinem zum 3. Bürgermeiſter ge⸗ wählten Fraktionsgenoſſen Zang als Erſatzmann nachgerückt iſt. Gegenüber dieſen Aenderungen iſt große Vorſicht geboten; 8 g Die als erſter Punkt zur Beratung ſtehende teufaſſung der Geſchäftsordnung wurde vom Vorſttzenden mit der Erklärung eingeleitet, eine Neuformulierung ſei mit Rückſicht auf die von 2) Jahren herausgekommene Gemeindeordnung not⸗ wendig geworden; doch enthalte die neue Verfaſſung keins weſentlichen Aenderungen gegenüber der alten. Die allgemeine Ausſprache eröffnete Stadtrat Bertram(Dem.), der es rügt, daß ſo viele Gegen ſtände in geheimer Sitzung beraten werden. Die Be⸗ völkerung werde durch öffentliche Beratungen zur politiſchen Anteilnahme erzogen. Im Vorjahr ſtan⸗ den 12 geheimen nur 6 öffentliche Sitzungen des Stadtrats gegenüber. Der Redner verlangt, grund⸗ ſätzlich ſollten die Sitzungen für öffeytlich erklärt werden. Str. Wiedemann(Wirtſch..) wünſcht Auf⸗ nahme einer Beſtimmung in die Geſchäftsordnung, wonach nur die Entſcheidungen geheim zu halten ſind, ſoweit nicht deren Bekanntgabe durch Mehr⸗ heitsbeſchluß für unzuläſſig erklärt werde.— Der Oberbürgermeiſter äußert techniſche Beden⸗ ken, jeweils Beſchlüſſe herbeizuführen, inwieweit die Beratungen geheim zu halten ſind. Für die Zentrumsfraktion ſtimmt Hofmann dem Vorredner Bertram zu, obwohl von einer Ge⸗ heimtuerei nicht geſprochen werden könne. Auch ſei nicht zu überſehen, daß zu den 6 öffentlichen Sitzun⸗ gen des Stadtrats im Vorjahr noch 10 öffentliche Sitzungen des Senats kamen. Uebrigens beſäßen die Stadtratsbeſchlüſſe heute nicht mehr die Wichtigkeit wie ehedem, da die Gemeinden größtenteils Koſt⸗ gänger von Reich und Land geworden ſeien. Der Kommuniſt Müller beantragt, alle ge⸗ heimen Sitzungen aufzuheben, da er die vorgetrage⸗ nen Gründe perſönlicher und wirtſchaftlicher Scho⸗ nung nicht anerkennt. Auch Str. Hammer(SP.) ſtimmt Bertram zu und tritt für eine Verringerung der geheimen Sitzungen und für öftere Anberau⸗ mung von öffentlichen mit kürzerer Tagesordnung ein. Stadtrat Röhrig(Deutſche Volksp.) meint: Das Intereſſe der Bevölkerung an den Beratungen iſt ſehr lebhaft. Grundſätzlich ſolle darum nicht der geheime Charakter der Beratungen feſtgelegt wer⸗ den, wie es Wiedemann wolle, da ſonſt die Ver⸗ ſuchung zur Verletzung der Schweigepflicht zu groß ſei. Der Vertreter des Chriſtlich⸗ſozialen Volks⸗ dienſtes, Schreiner, erklärt, er habe ſich der Deut⸗ ſchen Volkspartei als Hoſpitant angeſchloſſen unter prinzipieller Wahrung der Anſchauungen ſeiner Partei.— Der Nationalſozialiſt Beißwenger ſpricht ſich gleichfalls für größtmögliche Oeffentlich⸗ keit aus. Die Abſtimmung bringt folgendes Ergebnis: Der Antrag Müller wird mit allen gegen die 4 kommuniſtiſchen Stimmen abgelehnt, der An⸗ trag Wiedemann mit allen gegen die Stimmen der Wirtſchaftspartet, Deutſchen Volkspartei leinſchl. Chr. Volksdienſt) und der Demokraten. Ange⸗ nommen wird der Antrag Bertram mit allen gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten. Die Geſchäftsordnung wird ſodann im ganzen mit allen gegen die 10 Stimmen der Wirtſchaftspartet, Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten angenommen. Der zweite Teil der Sitzung iſt der Wahl der Ausſchüſſe gewidmet. Wie Str. Röhrig ausführt, bleibt es dabei, große, mittlere und kleinere Aus⸗ ſchüſſe mit je 20, 11 und 9 Mitgliedern zu wählen. Drei Ausſchüſſe werden um der Vereinfachung wil⸗ len zuſammengelegt. Als zum Schluß der Natio⸗ nalſoztaliſt Foerſter beantragt, den erſten Punkt der anſchlteßenden geheimen Sitzung öffentlich zu verhandeln und dabei die Bürgermeiſterwahl als „Kuhhandel“ bezeichnet, wird er zur Ordnung ge⸗ rufen. Der Antrag wird abgelehnt und in die ge⸗ heime Sitzung eingetreten. 80 200 000 Mk. Defizit der Stadt Offenburg * Offenburg, 12. Jan. Nach den Rechnungsergeb⸗ niſſen der ſtädtiſchen Kaſſen ſteht zu befürchten, daß infolge der geringeren Reichsſteuerüberweiſungen etwa 100 000% weniger eingehen werden als im Voranſchlag vorgeſehen ſind. Auf der anderen Seite wird beim Fürſorgeamt eine Ueberſchreitung des Voranſchlags um etwa 100 000/ eintreten, ſo daß alſo ein Defizit von 200 000/ entſtehen würde. Als vorläufige Gegenmaßnahme beſchloß der Stadtrat, ſämtliche Dienſt⸗ und Schulſtellen anzuhalten, min ⸗ deſten s 10 v. H. des ſachlichen Aufwandes einzuſparen und keine Neuanſchaffungen oder Arbeitsausführungen ohne Zuſtimmung des Ober⸗ bürgermeiſters oder ſeines Stellvertreters zu machen, ſelbſt dann nicht, wenn Mittel dafür im Voranſchlag vorgeſehen wären. Eine teuere Angelegenheit * Frankfurt a.., 14. Jan. Im vergangenen Jahr verhandelte Frankfurt über die Aufnahme einer Amerika⸗Anleihe in Höhe von 60 Millionen J. Die Bedingungen für die Anleihe waren außer⸗ ordentlich günſtig. Da aber die Beratungsſtelle die Genehmigung nicht erteilte, kam Frankfurt um ſeine Anleihe. Zur Befriedigung ſeines Finanzbedarfs mußte die Stadt in erheblichem Umfange kur z⸗ friſtiges Geld zu hohem Zinsſatz aufnehmen. Später wurden 30 Millionen„ Schatzanwei⸗ ſungen ausgegeben, von deuen erſt jetzt die letzten 5 Millionen/ aufgelegt worden ſind. Die Bedin⸗ gungen für das auf dieſe Weiſe beſchaffte Geld waren ungleich ungünſtiger als die der mißlungenen Amerikaanleihe. Für Frankfurt erwächſt dadurch ein Mehraufwand an Zinſen von rund einer Million 1 im Jahr. Rundfunk in Schulen Der Deutſche Städtetag hat ſeine Mitgliedsſtädts nach ihren Erfahrungen mit Rundfunkanlagen in den Schulen befragt. Die Erfahrungen der Städte ſind nur teilweiſe günſtig. Eine beſondere Schwierigkeit liegt darin, daß der für den Unterricht wertvolle Teil des Rundfunkprogramms oft nicht während der Schulſtunden geſendet wird. Allgemein wird aber anerkannt, daß die Benutzung des Rundfunks eine intereſſante Ergänzung und Belebung des Schul⸗ unterrichts bieten kann. Veranſtaltungen Geſundheit und Großſtadt Ueber dieſes ſehr aktuelle Thema ſprach am Dienstag abend im Rathausfaal auf Einladung des Verbandes kaufmänniſcher Berufskrankenkaſſen(Er⸗ ſatzkaſſen) der Mannheimer Arzt Dr. O. Clauß. Er ver⸗ wies einleitend darauf, daß ſchon im alten Rom die Frage der Hygiene eine Rolle ſpielte, wie dies aus den Bade⸗ anlagen bervorgehe, Ein deutlicher Fortſchritt der Hygiene iſt bei uns inſoweit zu verzeichnen, als die großen Epide⸗ mien, die noch im 17. Jahrhundert viele Menſchen hin⸗ rafften, faſt ganz eingedämmt ſind. Die Bevölkerung dürfe ſich aber auch bei auftretenden Seuchen den ſani⸗ tären Zwangsmaßnahmen nicht widerſetzen. f Für die Schädigungen des Großſtadtlebeus, die klima⸗ tiſch durch die Arbeitsweiſe und den zunehmenden Lärm bedingt ſind, muß der Ausgleich im Unterlaſſen aller nach⸗ teiligen Einflüſſe verſucht werden, worunter auch Nikotin und Alkohol fallen. Ausreichender Schlaf, ſportliche Betä⸗ tigung und Wandern, wobei dem Körper nicht zu viel zu⸗ gemutet werden dürfe, gehören mit zu den Mitteln, durch die die Geſundheit erhalten werden kann. Der empfind⸗ liche Menſch wird den ſchädigenden Einflüſſen der Groß⸗ ſtadt mehr unterliegen, doch ſieht der Arzt keinen Grund zu einer Ueberſchätzung der nervöſen Krankheiten. Die Jugend müſſe vor allem mit vorbeugenden Maßnahmen beginnen. Als Probe aufs Exempel rollte ein Film in auf Akten vorbei, gedreht vom Reichsgeſundheitsamt, der den Säugling in jeder Phaſe ſeines beginnenden Erdenwallens zeigte: wie er gewaſchen, geſtillt und betreut wird, dazu den ganzen Bereich des Kinderheims mit der Ausbildung der Pflegeſchweſtern, das Ganze eine inſtruktive Betrach⸗ tung über die große Beachtung, die heute der Säugling durch die Heime und die Fürſorge findet. Nur noch 12 Tage Sarraſani⸗Gaſtſpiel! Wer daher das einzigartige Erlebnis„Sarraſani“ nicht verſäumen will, ſollte ſich beeilen, da Sarraſani durch die längere Auslandsreiſe, die im Anſchluß an das Berliner Gaſtſpiel beginnt, für viele Jahre von Deutſchland fern gehalten wird. Heute nachmittag findet eine große Familien vorſtellung mit beſonders ausgeſuchtem Programm ſtatt.(Weiteres Anzeige). 5 5 Auf Einladung der Juriſtiſchen Fachſchaft Heidelberg ſpricht der Syndikus des Zirkus Sarraſani, Dr. Fritz Ney, am morgigen Donnerstag abend in der Univer- ſität Heidelberg über Zirkusrecht. Ludwigshafener großer Maskenball 1930 Die Vorbereitungen zu dieſer Karnevalveranſtaltung, die ſchon ſeit Jahren in großzügiger Weiſe(1928 ſogar im Roſengarten) durchgeführt wird, find, wie wir erfahren. in vollem Gang. Wie aus der Anzeige dieſer Nummer erſichtlich, wurde dieſes Jahr das Motto„Mit dem Zeppelin um die Welt“ gewählt. Der Maskenball wird durch eine Völkertrachtenſchau und im Ufa⸗Theater⸗ ſaal durch eine„Nacht⸗Revue“ beſondere Anziehungskraft erhalten. Allem Anſchein nach beabſichigt der Veranſtalter, der Ludwigshafener Schwimmverein 190 7, auch in dieſem Jahre etwas beſonderes zu bieten. * Noch eine Operetten⸗Volksvorſtellung. Im Nibe⸗ lungenſaal wird nach dem außergewöhnlichen Erfolg der vorgusgegangenen Operetten⸗Enſemblegaſtſpiele am kom⸗ menden Sonntag vor dem Beginn der Faſtnachtsſaiſon mit ihren anderweitigen Veranſtaltungen noch eine Operetten⸗ Volksvorſtellung eingeſchoben. Zur Aufführung gelaugt die Johann Strauß⸗Operette„Wiener Blut“, die am Neufahrsabend in ihrer erſtklaſſigen Beſetzung durch Frank⸗ furter und Wiesbadener Künſtler von nahezu 2900 Be⸗ ſuchern mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurde. Töchter⸗Ausbildung. Bei der Entſchetdung der Froge der Ausbildung der an Oſtern zur Schulentlaſſung kom⸗ menden Töchter auf hauswirtſchaftlichem Gebiet gilt es, die hierfür geeignete Anſtalt zu wählen. Die Zulſen⸗ ſchule des Badiſchen Frauen vereins vom roten Kreuz in Karlsruhe, die ſeit mehr als 50 Jahren beſteht und weit über Badens Grenzen ſich eines anerkannt guten Rufes erfreut, hat ſchon bauſende von Schülerinnen aus dem ganzen Reich und auch aus dem Ausland zu tüchtigen Hausfrauen herangebildet.(Siehe Anzeige). Schluß des redaktionellen Teils Bereitwilligkeit, eine ſchwierige, außerhalb ihres eigentlichen Faches liegende Partie in letzter Stunde zu übernehmen, muß der Künſtlerin hoch angerechnet werden Zwar geriet in der großen Arie nicht alles reſtlos. Aber nachdem die Anforderungen des Zier⸗ geſanges überwunden waren, ſpielte ſich die geſchätzte Künſtlerin erheblich freier und ſie hatte nach dem zweiten und dritten Akt, wo ihre darſtelleriſche Ge⸗ wandtheit mehr zu ihrem Rechte kam, einen erfreu⸗ lichen Erfolg zu verzeichnen. Ein Umſtand machte ſich bemerklich, der deutlich bewies, wie uneinheitlich der deutſche Text gehandhabt wird. Man vernahm bei der geſtrigen Wiederholung teilweiſe eine an⸗ dere Ueberſetzung als am Sonntag. Auch die ein⸗ zelnen Sänger hielten an ihren vertrauten Verdeut⸗ ſchungen feſt und ließen den Uebelſtand merken, daß es noch immer an einer einheitlichen allgemein gül⸗ ligen flüſſigen Ueberſetzung fehlt. Für einen wirk⸗ lich ſprachgewaltigen mit allen Problemen der Ueber⸗ ſetzung vertrauten Literaten ſollte die Herſtellung einer ſprachlich und muſikaliſch einwandfreien Ver⸗ deutſchung von Verdis Meiſteropern eine anziehende und dankbare Aufgabe bilden. Die beifällige Auf⸗ nahme der Neuinſzenierung beweiſt erneut, welch lebendige Wirkung von der Verdi⸗Renaiſſance aus⸗ geht. i. V. Dr. Ch. Das Schickſal der Breslauer Oper. An der entſcheidenden Beſprechung mit dem preußiſchen Kul⸗ tusminiſter und Finanzminiſter nahmen außer Ober⸗ bhürgermeiſter Dr. Wagner und Regierungspräſi⸗ dent Jaenicke auch die beiden Intendanten Hart⸗ mann(Oper) und Barnay(Schauſpiel) teil. Das Ergebnis der Beratungen war, daß der preußiſche Staat der Stadt Breslau helſen will, eine Schließung der Oper während der Spielzeit zu vermeiden. Die ſchwere Wirtſchaftsnot in Breslau und die Schwie⸗ rigkeiten, in deuen ſich auch Preußen und das Reich befinden, werden aber eine Weiterführungder Oper über dieſe Spielzeit hinaus nicht möglich machen. Um das Bedürfnis der Bres⸗ lauer Bevölkerung an Muſikkultur zu befriedigen, ſoll das Philharmoniſche Orcheſter erhalten bleiben und andererſeits ſoll verſucht werden, eine Opernkunſt in Breslau durch Beſpielung Breslaus mit auswärtigen Operntheatern zu erhalten. Der preußiſche Staat wird auch das Reich bitten, ſich an der Aktion, eine ſofortige Schließung der Oper zu vermeiden, entſprechend zu beteiligen. Ueber die un⸗ bedingte Notwendigkeit, das Schauſpiel in Breslau zu erhalten, herrſchte bei den Beteiligten volle Ein⸗ mütigkeit. Durch die Bereitſchaft Preußens, gemein⸗ ſam mit dem Reich eine ſofortige Beihilfe zu ge⸗ währen, iſt der für Mitte dieſes Monats drohende Konkurs des Stadttheaters vermieden worden und eine ruhige Abwicklung mit dem ſchweren Opfer er⸗ kauft, das Theater nach Ablauf der jetzigen Spaelzeit zu ſchließen. Abbruch der Vyrd⸗Expedition Das Ergebnis der größten Forſchungsfahrt in die Antarktis Byrd kehrt aus der Aantarktis zurück. In einer offiziellen Erklärung hat er bekanntgegeben, daß die Arbeiten ſeiner Südpolexpeditton abgeſchloſſen ſeien und daß er es im Intereſſe ſeiner Gefährten nicht verantworten könne, noch länger im antarkti⸗ ſchen Gebiet zu bleiben. Vor allem ſei zu befürchten, daß die Schiffe„City of Newyork“ und„Eleanor Bolling“ durch die Eisbildung des Roß⸗Meeres ge⸗ fährdet würden, iſt doch im Vorjahr die„City of Newyork“ nur mit Mühe der eiſernen Umklamme⸗ rung entgangen. In dem Augenblick, in dem Byrd mit ſeinen Ge⸗ fährten die Zelte in der Antarktis abbricht, wird man nach den Ergebniſſen dieſer Südpol⸗ expedition fragen müſſen. Es handelt ſich um ein Unternehmen, das mit größter Sorgfalt vorbereitet worden iſt, das von einem der tüchtigſten und be⸗ kannteſten amerifaniſchen Flieger, nämlich Com⸗ mander Byrd, geleitet wurde, von einem Mann, deſſen navigatoriſche Leiſtungen mit Recht berühmt ſind, der außerdem auch wiſſenſchaftliche Expeditionen zu leiten in der Lage iſt. Die Fahrt der Amerikaner in die Antarktis war nicht ein Unternehmen, das auf eine Aufenthaltsdauer von wenigen Monaten beſchränkt war, ſondern das etwa zwei Jahre dauern ſollte. Es iſt noch nicht allzu lange her, daß Commander Byrd den Südpol überflogen hat. Dieſe nach außen hin höchſte Krönung ſeines Unternehmens gelang erſt am 29. November des Jahres 1929, alſo 12 Monate vor Abbruch der ge⸗ ſamten Expedition. Bekanntlich hat Major Tzyggve Gran die Tatſache der Ueberfliegung des Südpols ſtark bezweifelt, ſpäter aber ſelbſt Ein⸗ ſchränkungen ſeiner urſprünglich aufgeſtellten Be⸗ hauptungen vorgenommen. Auf Grund der authen⸗ tiſchen Berichte von der„Little American“ darf man als ziemlich ſicher annehmen, daß Byrd den Südpolerreicht hat. So beachtlich dieſe Leiſtung auch als Sportstat wie als kühnes Unternehmen iſt, kommt ihr doch keine große wiſſenſchaft⸗ liche Bedeutung bet, weil man keinerlei Ge⸗ legenheit hatte, wiſſenſchaftliche Forſchungen wäh⸗ rend des Fluges vorzunehmen. Dabei darf auch nicht unerwähnt bleiben, daß der Südpol im Gegenſatz zum Nordpol ſchon tatſächlich durch Amundſen zu Fuß erreicht war, ſo daß alſo dem Amerikaner nur noch der Ruhm zukommt, als Erſter den Südpol überflogen zu haben. Wenig erfreulich mutete der Streit um das Süd⸗ polgebiet an, der ſofort entſtand, als der Amerikaner dieſes Territorium für ſich in Anſpruch nahm. Die Norweger— und das dürfte auch das Motiv für die Aeußerungen Major Grans geweſen ſein— proteſtierten dagegen, und wenn man ihnen auch im Prinzip recht geben ⸗muß, ſcheint doch die Frage über die Beſitzverhältniſſe am Südpol im Augen⸗ blick recht unbedeutender und nebenſächlicher Natur zu ſein. Byrd hat noch eine Reihe weiterer Flüge unter⸗ nommen, um kartographiſche Skizzen großer Teile des Autarktisgebietes zu machen. Es iſt richtig, daß er dabei bedeutende Landſtrecken überflogen hat und daß er uns eine gewiſſe Kenntnis über die Beſchaffenheit des Landes vermittelte bzw. Feſtſtel⸗ lungen frühere Forſcher auf ihre Richtigkeit nach⸗ prüfte. Trotzdem erſcheint das Ergebnis der geſamten Byrdſchen Südpolexpedition recht mager, wenn man allein das während der Flüge Erreichte berückſichtigt. Dem iſt jedoch eine ganz andere Arbeit entgegenzuhalten, die ſtil le Arbeit der Gelehrten, die äußerlich nichts Senſationelles hat und trotzdem unſer Wiſſen um den Weißen Kontinent zu bereichern vermag. Frag⸗ los ſind auf den verſchiedenſten Gebieten genaueſte Meſſungen vorgenommen worden, deren ſpätere Durcharbeit noch viele Monate, ja vielleicht ſogar Jahre in Anſpruch nehmen wird. Hier liegen viel⸗ leicht— Beſtimmtes läßt ſich, ſolange noch keine Reſultate bekannt ſind— die größten Werte der Byrdſchen Südpolexpedition. Nach Beendigung des Antarktisunternehmens von Commander Byrd dürfte es in der nächſten Zeit verhältnismäßig ſtill um die Nord⸗ und Südpolexpe⸗ ditionen werden. Bedauerlicherweiſe iſt der Nor d⸗ polflug des„Graf Zeppelin“, der von der Aero⸗Arktis unter Leitung von Fridtjof Nanſen für 1930 vorgeſehen war, zunächſt auf ein Jahr zurückgeſtellt worden. Die be⸗ kannten Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Projekts und Rückſicht auf die Sicherheit der Be⸗ ſatzung zwangen zu einer zunächſt einjährigen Ver⸗ tagung, und es beſteht die Gefahr, daß der Nordpol⸗ flug des„Graf Zeppelin“ überhaupt nicht zur Durch⸗ führung kommt. Damit entfällt auf längere Zeit die Inangriffnahme ſeines groß angelegten wiſſenſchaft⸗ lichen Unternehmens, und wenn man von den Vor⸗ bereitungen für das etwas phantaſtiſche Projekt des Unterfahren des Nordpols mit dem Unterſeeboot abſieht, werden im Augenblick keine größeren For⸗ ſchungsexpeditionen am nördlichſten und ſüdlichſten Punkt der Welt ausgerüſtet. Zieht man das Ergeb⸗ nis der in den letzten Jahren durchgeführten Expe⸗ ditionen, ſo iſt feſtzuſtellen, daß wir wohl neue Einblicke in die bisher unbekannten Gebtete der Welt gewonnen haben, daß aber noch immer große Lücken in unſerem Wiſſen um das arktiſche und antarktiſche Gebiet be⸗ ſtehen, ſo daß noch viel Arbeit zu vollbringen iſt D 1 Mittwoch, den 15. 8 Janus. . Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Sozialwirtſchaftliches Geſteigerte Arbeitsloſigkeit In den letzten 14 Tagen des abgelaufenen Jah⸗ res hat die Belaſtung des Arbeitsmarktes und die Inanſpruchnahme der Arbeitsloſenverſicherung eine weitere bedeutende Steigerung erfahren. Der Stand der unterſtützten Arbeitsloſen war am 31. Dezember 1929 in der verſicherungsmäßigen Arbeits⸗ loſenunterſtützung 85 130 Perſonen(73 227 Männer, 11903 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 10 608 8290., 2318.). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 13698 Perſonen oder um 16,7 v.., von 82 040 Perſonen(68 763., 13 277.) auf 95 738 Perſonen(81517., 14221.). Davon kamen auf Württemberg 37 906 gegen 31931 wmnd auf Baden 57 832 gegen 50 109 am 18. Dezember 1929. Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamtes Südweſtdeutſchland kamen am 31. Dezember auf 1000 Einwohner 19 Hauptunterſtützungsempfänger gegen 17,8 um die Wende des vorigen Jahres. Aus dem Lande Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde zum Gendarmerieoberwacht⸗ meiſter Karl Schweizer in Kappelrodek, Amt Bühl; zu Straßenoberbaumeiſtern die Straßenbau⸗ meiſter Franz Kohlmann in Bruchſal und Adolf Straub in Blumberg, zum Bauoberſekretär der Straßenbaumeiſter Wilh. Deckinger beim Waſſer⸗ und Straßenbauamt Pforzheim. Verſetzt wurde Bauinspektor Karl Jäger bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion zum Waf⸗ ſer⸗ und Straßenbauamt Achern, Bauinſpektor Ernſt Langenbach in Mosbach zum Kulturbauamt Heidelberg, die Vermeſſungsſekretäre Otto Bueb in Karlsruhe zum Vermeſſungsamt Offenburg, Fritz Frommherz in Tauberbeſchofsheim zum Ver⸗ meffungsamt Kenzingen, Wilhelm Hauger in Wertheim zum Vermeſſungsamt Donaueſchingen. Grundſteinlegung der„Neuen Univerſität“ * Heidelberg, 15. Jan. Heute mittag 12 Uhr wird anläßlich der Grundſteinlegung zum Shur⸗ man Bau der hieſigen Univerſität im Rektorzimmer des Alten Kollegienhauſes ein Feſt⸗ akt vor ſich gehen, nach deſſen Beendigung die Teil⸗ nehmer ſich. auf die Bauſtelle am Univerſitätsplatz begeben. Der Grundſteinlegung werden der Rektor der Univerſität, der badiſche Staatspräſident, der Baumeiſter und Planfertiger für den Bau, Prof. Gruber ⸗ Danzig und Vertreter der Hochſchulen Freiburg, Karlsruhe und Maunheim beiwohnen. Auſprachen werden vorausſichtlich durch den Prorek⸗ tor der Univerſität, Prof. Dibelius, Bürgermei⸗ ſter Amberger⸗Heidelberg und einen Studenten gehalten werden. Der„Europäiſche Hof“ in Baden⸗Baden verſteigert * Baden⸗Baden, 15. Jan. Geſtern fand die Ver⸗ ſteigerung des bekannten Hotels„Europäiſcher Hof“ ſtatt. Dieſes ging in den Beſitz der Firma M. Weil, Weinhandlung in Neuſtadt a. H. über. Beteiligt ſind außerdem Münchener und Straßbur⸗ ger Geldoͤgeber. Großfeuer bei Oppenau. * Oppenau bei Oberkirch, 14. Jan. In dem be⸗ nachbarten Ort Maſiſach brannte der Bauern⸗ hof des Maiſachbauern, der auch Bürgermei⸗ ſter der Gemeinde iſt, bis auf den Grund nieder. Das Großvieh konnte gerettet werden, wäh⸗ rend 2 Schweine, das Federvieh und das Inventar ein Raub der Flammen wurden. Als Brandurſache wird Kurz ſchluß vermutet. * sl. Aus dem Amtsbezirk Wiesloch, 13. Jan. Das blährige Söhnchen des Bezirkstierarztes Veterinär⸗ rat Dr. Fries lief beim Spielen auf der Straße in ein Auto hinein, kam aber glücklicherweiſe mit einem Armbruch davon.— Die 18;jährige in Wiesloch bedienſtete Paula Baumann aus Ladenburg klagte plötzlich über heftiges Kopf⸗ weh und mußte ſich erbrechen. Der raſch zu Hilfe geholte Arzt konnte nur noch den Tod des jungen Mädchens feſtſtellen.— Der Forſtwart Wendelin Dörner konnte ſein 40jähriges Amtsjubiläum bei der Stadtgemeinde Wiesloch feiern.— In Baier⸗ tal ſtarb der älteſte Ortseinwohner Johann Georg Zimmermann im Alter von 88 Jahren. * Hardheim(Amt Buchen), 14. Jan. Ein Ueber⸗ fall wurde auf der Landſtraße zwiſchen Hardheim und Rüdental verübt. Als nachts 12 Uhr ſechs Rü⸗ dentaler Mädchen von einer Theatervorſtellung nach Hauſe gingen, wurden ſie im ſog. Paulusboden von vier vermummten Leuten überfallen und mit Stöcken verprügelt. Ebenſo wurde ein Knecht von Rüdental, der allein nach Hauſe ging, geſchlagen. Die Täter ſind erkannt. J. Eſchelbach bei Sinsheim, 14. Jan. Landwirt Theodor Bender fand beim Roden ſeines Wein⸗ berges in einem zerſchlagenen Topf 21 Gold⸗ dukaten, faſt lauter ſpaniſches, holländiſches, Nürnberger und Mainzer Geld, und 72 eckige und runde Silbermünzen bis zur Größe von einem Fünfmarkſtück. Die Silbermünzen ſind meiſtens ſpaniſches und franzöſiſches Altgeld. Da ſich auf den Münzen die Jahreszahlen 1594 bis 1650 finden, ſo müſſen ſie nach dem 30jährigen Krieg vergraben wor⸗ den ſein. Dieſe wertvollen Münzen haben einen hohen Altertumswert und machen die Rodungsarbeit unſeres fleißigen Landwirts beſtimmt ſehr gut bezahlt. „ Krautheim, 14. Jan. Als im nahen Jagſthau⸗ ſen der Landwirt Er mold von einer Verſammlung nach Haufe ging, fiel er an ſeinem Hauseingang der⸗ art unglücklich herab, daß er von ſeiner Frau an einem erlittenen Schädelbruch tot aufgefunden wurde. MGG Würze in flaschen für Suppen. Soßen, Gemüse, Salate. in Flaschen von 20 Pfg. en. Allerlei aus Breiten „Alles iſt ein Uebergang“— ſteht bekanntlich an einer Brücke nicht weit von Emmendingen. Aus dieſem Wort voll Goetheſcher Weisheit hat Friedrich Hindenlang ein ſchönes Heimatſtück geſchrie⸗ ben. Die Brettener evangeliſche Jugend hat es auf⸗ geführt und der frühere Brettener Pfarrer, der jetzige Kirchenpräſident D. Wurth, hat an jenem Abend die Anſprache gehalten. So hörten ihn viele wieder ſeit ſeinem Uebergang von Bretten nach Karlsruhe. Bald hernach hatte der Brettener Gemeinderat wieder einen„Chriſtbaum für alle“ aufgeſtellt und zwei Geſangvereine und der Muſikverein haben dieſe Sitte muſikaliſch ausgeſtattet. Das war für den Baum ein ſeltſamer Uebergang aus dem Walde in die Stadt: Entwurzelt einige Tage im Sand einge⸗ gegraben zu ſein, elektriſch zu erglühen und dann auf dieſem Umweg erſt Brennholz zu werden. Zu dieſem Behuf iſt er längſt vom Marktplatz wieder entfernt.„Und niemand kennt heute ſeine Stätte mehr.“ Nur ein römiſches„P“ ſteht dort und zeigt noch, hier darf man„parken“. Doch nur Kraftwagen dürfen das. Für Chriſtbäume iſt ſchlechterdings kein Platz mehr da. Schon ſind ſie nicht mehr zeit⸗ gemäß. So iſt das Leben!„Alles iſt ein Uebergang!“ Aber als der bekannte Heidelberger Profeſſor Mohr in der Brettener Ortsgruppe des Vereins „Badiſche Heimat“ ſeinen ſo lehrreichen Vortrag über die Bedeutung der Weihnachtsbäckerei im all⸗ gemeinen und der Springerle und Brettener Leb⸗ kuchen im beſonderen hielt, da war noch Weihnachts⸗ ſtimmung. Beſonders nach ſeinem Vortrag. Da hatten die Brettener Zuckerbäcker ihre Jahrhundert alte Zunftkunſt ins beſte Licht zu rücken gewußt und von dem, was der gelehrte Profeſſor den Ohren ſagte, einen weit bleibenderen Begriff durch— die Zunge geben laſſen. Daran denken heute noch manche, die daran teil⸗ nehmen konnten und manche, die verhindert waren und den ſchlechten Beſuch des Vortrags mitverſchul⸗ det hatten; ſie bedauerten es wie geſagt nicht wegen dem Inhalt des Vortrags, ſondern wegen des In⸗ halts der Zucker bäckerſchachteln.„Alles iſt ein Uebergang“— nämlich auch vom Hören zum Schmecken! Iſt es im Leben anders? Sehnt man ſich nicht nach den vielen gehörten Worten endlich nach dem Schmecken beſſerer Tage?— Das neue Jahr wird ſie noch nicht bringen. Es wird ohnehin auch ſelbſt keinen feſten Beſtand haben. Schon fängt es an, abzubröckeln. Man ſieht es an den Kalenderzetteln. Es fehlt bereits ein Dutzend Blät⸗ ter ungefähr. Und wie„geſchwollen“ lagen ſie vor Neujahr in allen Buchhandlungen und Schreib⸗ geſchäften! Die heute aber noch ſo prall und„un⸗ gerupft“ daliegen und ihre ganze Fülle zur Schau tragen möchten, die bleiben überhaupt aus dem lebendigen Leben ausgeſchaltet, haben ihren Beruf verfehlt und werden in einem nahe bevorſtehenden Augenblick auf einmal abgetan! Was der geneigte Leſer abermals als Sinnbild des Lebens deuten wolle. Denn noch einmal:„Alles iſt ein Ueber⸗ gang!“ Amtsgericht Ludwigshafen Ein nach Strafmaß unbedeutender, pfychologiſch aber höchſt intereſſanter Fall fand vor dem Ludwigs⸗ hafener Amtsgericht ſeinen Austrag. Ein Ludwigshafener Kaufmann hatte durch Zei⸗ tungsinſerate Filialleiter mit Kapitalein⸗ lagen geſucht und mit den ſich Meldenden Ver⸗ träge geſchloſſen, die kaufmänniſch und juriſtiſch nach Urteil des Amtsanwalts„weder gehupſt noch ge⸗ ſprungen“ waren. Gegen Hergabe der Gelder,—3 Mille je Filialleiter, hatte er als Sicherheit Ware gegeben, die teilweiſe aus Ladenhütern beſtand. Auch ſeine Bürveinrichtung hatte er übereignet, aber in verdächtig kurzem Zeitabſtande an zwei verſchie⸗ dene Vertragspartner. Unklar blieb, als es beide Male ein und die gleichen Sachen waren. Die Filialen kamen überhaupt nicht zur Eröffnung oder waren Eintagsfliegen, ohne nennenswerte Dauer(knapp vier Wochen). Das Geld ging drauf und die Firma — pleite. Wohl durch den faſt Klanteſchen Zinsſatz von 20 Prozent(ö) zur Beteiligung verlockt, hatte ein in kaufmänniſchen Dingen unerfahrener, wegen Krank⸗ heit vorzeitig penſionierter Beamter außer Bar⸗ einſchuß mehrere Aktien in Bankdepot ge⸗ geben, auf die der Angeklagte einen Kredit von 1000 Mark erhielt, den er aber noch in mehrfacher Höhe über zog. Das Fauſtpfand wurde durch einen Börſenkrach in Mitleidenſchaft gezogen. Der Geloͤgeber mußte für den Schaden aufkommen. Noch weniger Glück hatte er mit einer Lebensverſicherung über 14000 Mark, die er in ſeiner Naivität für eine vollwertige Deckung anſah. Dieſe Police hatte der Angeklagte erſt zwei Jahre bezahlt, die Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft hatte alſo überhaupt noch keine Rückzahlungspflicht, und außerdem war bei Storno d. h. bei Aufhebung nur ein kleiner Prozentſatz von den entrichteten 1500 Mark Prämien rückzuvergüten. Als die Verſicherung wegen Prämien⸗Nichtzahlung verfiel, konnte der Geldgeber mit Ach und Krach 400 ganze Reichsmark herausſchlagen. Der Amtsanwalt ſtellte feſt, daß ſich der Angeklagte durch ſein Verhalten„ein trauriges Zeugnis als Geſchäftsmann ausgeſtellt habe“, und daß er nach kaufmänniſchen Prinzipien zweifellos der Untreue ſchuldig ſei, juriſtiſch aber ſei weder Betrug noch Untreue und Unterſchlagung nachweisbar. Der Rich⸗ ter erachtete Unterſchlagung trotzdem für erwieſen und erkannte auf 100 Mark Geldſtra fe oder 10 Tage Gefängnis.— 8— Aus der Pfalz Ludwigshafener Indexziffer. * Ludwigshafen, 14. Januar. Die Reichsindex⸗ ziffer und die Großhandelsindexziffer gingen auch im Dezember weiterhin zurück, während die Ludwig s⸗ hafener Ziffer eine ganz unweſentliche Erhöhung erfuhr. Die Reichsindexziffer ging von 153,0 auf 152,6 oder um 0,3 Prozent, die Großhandelsindex⸗ ziffer von 135,5 auf 134,3 oder um 0,9 zurück. Die Ludwigshafener Ziffer ſtieg von 157,0 auf 157,2 das iſt 0,1 Prozent. Dieſe kleine Erhöhung wird durch das Anziehen der Preiſe für Gemüſe in Gruppe Ernährung hervorgerufen. Der Index dieſer Gruppe ſelbſt zeigt eine Steigerung um 0,5 Prozent. Die übrigen Gruppen bleiben unverändert. Ein 15jähriger Einbrecher * Bad Dürkheim, 14. Jan. In der Nacht zum Sonntag verübte der 15jährige Walter Dannemann aus Kirchheim bei Heidelberg einen Einbruch in den Verkaufsraum der Wartehalle der Rhein⸗Hardt⸗ bahn, wobei ihm 60/ in die Hände fielen. Der hoff⸗ nungsvolle Burſche wurde am Sonntag vormittag verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. Verhaftung eines Weinhändlers und eines Weinpantſchers * Bad Dürkheim, 14. Jan. Wegen betrügeriſchen Bankerotts und Unterſchlagung wurde am Samstag der Weinhändler Georg Leonhardt von Wachen⸗ heim in Haft genommen. Leonhardt iſt alleiniger Inhaber der gleichnamigen Firma.— Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wurden die Weinkommiſ⸗ ſionäre Heil von Bad Dürkheim und Anton von Hambach verhaftet. Sie werden beſchuldigt, den in großen Mengen eingekauften Johannisbeerwein mit minderwertigem Auslandswein und auch teil⸗ weiſe pfälziſchen Weinen verſchuſtten und dieſes Gemiſch als reine pfälzer Weine in den Handel gebracht zu haben. Es ſoll ſich hier um etwa 50 000 Liter Johannisbeerwein handeln, die zu „echten Pfalzweinen“ verwandelt wurden. s * * Frankenthal, 14. Jan. Das Konkursverfahren wurde vom Amtsgericht Frankenthal über das Ver⸗ mögen der Firma F. M. Schmitt Söhne, Mals⸗ fabrik, Nähr⸗ und Futtermittelwerke in Franken⸗ thal, eröffnet. Rechtsanwalt Ph. Koch⸗Frankenthal iſt als Konkursverwalter beſtellt. * Germersheim, 13. Jan. In ſeiner Dienſtwoh⸗ nung erſchoß ſich der Kommandant der hieſigen franzöſiſchen Gendarmerieſtation, Jäger, aus bis jetzt noch unbekannten Gründen. Er kam erſt vor ſechs Wochen von Trier hierher und hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Macs Suppen 5 28 verschiedene Sorten. Würfel für 2 ſeller Suppe 13 Pfg. Zunehmende Unſicherheit in der Südpfalz * Landau, 14. Jan. In der letzten Zeit mehren fich die Ueberfälle auf den Landſtraßen der Südpfalz in beſonderem Maße. Geſtern abend wurde ein Landauer Kaufmann, der mit ſeinem Kraftwagen von Neuſtadt kam, unweit Edesheim von einer Gruppe junger Leute angehalten. Zunächſt ſtand eine Zivilperſon auf der Straße und gab ein Haltezeichen. Er gab ſich als Sicherheitspoliziſt aus, bis dann zwei weitere Burſchen hinzukamen, die mit Prügeln bewaffnet waren. Durch das Hin⸗ zukommen eines weiteren Kraftfahrzeuges wurde die Bande vertrieben. Sie ging über die Felder flüchtig. In Kandel wurde ein junger Mann von einem unbekannten Burſchen überfallen und nach Geld durchſucht. Als der Täter keinen Erfolg ſah, ging er flüchtig. Bei Ingen heim wurde ein Radfahrer, Landwirt Hezker aus Ingenheim, unter der Auf⸗ forderung, ſein Geld abzuliefern, angehalten. Als man keines bei ihm fand, gingen die Täter, Burſchen im Alter von 20 Jahren, flüchtig. Wie wir hören, haben die Gendarmerieſtationen der Südpfalz auf Grund der letzten Vorfälle nun⸗ mehr einen ſtärkeren Straßenüberwachungsdienſt eingeleitet. Weitere Wohnungsfreigabe durch die Franzoſen „ Landau, 13. Jan. Die franzöſiſche Behörde hat der Stadtverwaltung erneut 12 größere Wohnungen zurückgegeben. Die Geſamtzahl der in den letzten Wochen freigewordenen Wohnungen beträgt nunmehr 31. Gegenwärtig verlaſſen eine größere Anzahl Offiziere und Beamten die Stadt. Auch die Beſatzungsgebiete werden weiter abgebaut. So das franzöſtiſche Hauptproviantamt Landau. Eine größere Anzahl deutſcher Arbeiter wurden hier entlaſſen. * * Speyer, 13. Jan. Die Ausrüſtung der Feuer⸗ wehren mit neuzeitlichen Feuerlöſchgeräten iſt in den letzten drei Jahren erheblich fortgeſchritten. Zu Anfang des Jahres 1929 ſtanden im Dienſt des Feuerlöſchweſens in der Pfalz zwei Dampfſpritzen, 9 Kraftfahrſpritzen und 37 Motorſpritzen. Die Mo⸗ torſpritzen insbeſondere haben ſich ſtark vermehrt. 1927 waren es noch 21 Spritzen. 16 Gemeinden ſind mit elektriſchen Alarmanlagen verſehen gegen 13 im Jahre zuvor. Saug⸗ und Druckſpritzen waren 1927 1124 vorhanden. Zubringer 37. An dieſem Be⸗ ſtand wird ſich inzwiſchen nicht viel geändert haben. Die Zahl der Feuerwehren— 767— und deren Mannſchaftsſtand— 73561— dürfte auch ſeit 1927 keine weſentliche Aenderung erfahren haben. Nachbargebiete Schwere Einbrüche in Darmſtadt Sw. Darmſtadt, 13. Jan. In der Nacht zum Samstag wurden hier zwei ſchwere Einbrüche verübt. In der Ludwigſtraße ſchlugen Diebe eine große Eckſcheibſe der Uhren⸗ und Goldwaren⸗ firma Karp ein und raubten mehrere Wertgegen⸗ ſtände, goldene Uhren uſw. Vermutlich von den gleichen Tätern wurde aus dem Pelzwarengeſchäft Epting in der Wilhelminenſtraße ein Pelz⸗ mantel geſtohlen. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden, doch iſt die Kriminalpolizei eifrig mit der Unterſuchung beſchäftigt. Nach Lage der Dinge iſt anzunehmen, daß in beiden Fällen die gleichen Täter in Frage kommen. Ein Autounfall— 2 Tote * Mühlacker, 13. Jan. Auf der Heimfahrt von Vaihingen nach Mühlacker kam das Auto des Herrn Kreis an der Straßenkurve in Illingen auf dem leicht gefrorenen Boden ins Rutſchen und über⸗ ſchlug ſich. Die Landwirts⸗Eheleute Fegert, die der Autobeſitzer unterwegs aufgenommen hatte, wur⸗ den herausgeſchleudert. Frau Fegert brach das Genick und war ſofort tot, während der Ehemann nach wenigen Stunden den erlittenen ſchweren Ver⸗ letzungen erlag. Der Autofahrer und ein vierter Inſaſſe kamen mit dem Schrecken davon. Gerichtszeitung Schöffengericht Kaiſerslautern Reibereien zwiſchen Reichsbannerleuten und Na⸗ tionalſozialiſten am 23. Oktober hatten ihr Nachſpiel vor dem Schöffengericht Kaiſerslautern. Am Abend des 23. 10. verteilten Reichsbannerleute Flugblä⸗ ter gegen das Volksbegehren, auf denen Hindenburg als Gefangener Hugenbergs dargeſtellt war. Als der Stadtrat Johann Dürrfeld im Verſammlungslokaf der Nationalſozialiſten erklärte, die Verteilung die⸗ ſer Flugblätter ſei nicht zuläſſig, fuhr ein Trupp ſei⸗ ner Parteigenoſſen auf einem Laſtkraftwagen durch die Stadt und hielt verſchiedene mit dem Verteflen des Flugblattes beſchäftigte Reichsbannerleute an und nahmen ihnen die Flugblätter gewaltfam ab. Die Flugblattverteiler wurden ſtets mit den Wor⸗ ten„Halt Polizei“ angehalten. Das Gericht er⸗ blickte hierin eine Amtsanmaßung und verur⸗ teilte den Angeklagten Dürrfeld zu 50„ Gel d⸗ ſtrafe und 10 Tagen Gefängnis. Seine übrigen Mitangeklagten wurden zu 20/ Geldſtrafe bzw. 4 Tagen Gefängnis verurteilt, Der Staats⸗ anwalt hatte zwei Monate Gefängnis beanteagt. 80 § Schöffengericht Konſtanz. Wegen Urkunden⸗ fälſchung und Diebſtahls wurde vom Schöffengericht der 19 Jahre alte Sattler Karl Hafner aus Gail⸗ dorf, der trotz ſeiner Jugend ſchon dreimal vor⸗ beſtraft war, zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte ſeinem Zimmer⸗ genoſſen das Sparkaſſenbuch mit 280 Mk. Einlage geſtohlen, außerdem eine ſilberne Taſchenuhr. Um auf der Sparkaſſe das Geld zu erhalten fälſchte er noch eine Urkunde. 8 57% Jahre Zuchthaus für einen Einbrecher. Im Auguſt v. J. wurden in Koblenz mehrere Einbruchs⸗ diebſtähle verübt. Der Dieb konnte feſtgenommen werden. Man fand bei ihm einen Reyolver mit mehreren Patronen. Nach den Ermittlungen han⸗ delte es ſich um einen F. Cordowinus, der bereits mit einer längeren Zuchthausſtrafße vorbeſtraft iſt. Mit Rückſicht darauf, daß bei dem Diebſtahl höhere Werte in Frage kamen, ferner auf die Vor⸗ ſtrafen des Angeklagten, bei dem es ſich um einen ge⸗ fährlichen Einbrecher handelt, erkannte das Gericht in Koblenz auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von 5% Jahren, auf zehn Jahre Ehrverluſt und auf Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht. g FFT 8% Mittwoch, den 15. Januar Nationaltheater:„Der Kaufmann von Venedig“, 19.80 Uhr. Mannheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: Wiener Magazin⸗ Revue 1930, Anfang 20 Uhr. Volkshochſchnle:„Die Rechtsſchöpfung der Gegenwart“, Vorträge von Prof. Dr. Wilhelm Ludewig und Rechts⸗ anwalt Dr. Max Hachenburg, i. olt. Rathaus, 20.15 Uhr. Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellungen, 15 und 19.80 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Herrin und ihr Knecht“. Schauburg:„Die Herrin und ihr Knecht“. Capitol:„Arche Npah“,.— Scala:„Karuſſell des Todes“.- Gloria:„Der Krieg im Dunkel“. Pa la ſt: „Flucht aus der Hölle“.— Roxy Theater:„Dich hab ich geliebt.“— Untverſum:„Der Erzieher mek⸗ ner Tochter“. 5 Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—13 Uhr, 14—16 lehr: Spun⸗ und Feiertags durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Mar Läu ger, das geſammelte Werk“. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich v. 1013 und 1416 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchg. Sonderausſtellung Deutſche Minneſänger(Bilder der Maneſſeſchen Hanoſchrift. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 10 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 luhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Aheln Pegel[ 9. 11 18. 14. 15. ekkar-Vege. II. 13. 1415. Saſel.3500. 2800.20.7 000% 1 0 Schuſterinſe 9500.0 780,02 0 3 Mannheim 265270 20802 70 Fehl.48.00 03 510 1 Jagſiſed 087 0,00 0,80 060 Maau.088.803848.83.50 e Mannhein 8,02.8928 2,802.7 Caub 2 25.121,91 184 1,88 Kö.982.682.4256 2,65 — 3— ä ä— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Berantwortlich für Poliuk: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Dermiſchtes Willy Müller— Handelsteik: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ tellungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung a G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Mace fleischbrüne zum Kochen von Gemüsen usw. Woörfel für gut V Liter 4 Pfg. HANDELS- br MHittwoch, 13. Januar 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung M. IRTSCHAFTS-ZHITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 23 Die Liquidation der Favag Bericht über die Abwicklung vom 20. Auguſt bis 30. November 1929 Frankfurt, 15. Jan.(Eig. Dr.) Der heute um 11 Uhr beginnenden Gläubi gerver⸗ ſammlung wird zunächſt ein ſehr umfangreicher Bericht über die bisherige Abwicklung vom 20. Auguſt bis 30. November 1929 durch Dr. Waller unterbreitet. Wenn auch neue weſentliche Angaben über das bereits durch die Preſſe Bekanntgewordene nicht darin enthalten ſind, ſo wäre es zur beſſeren Orientierung der Gläubiger wün⸗ ſchenswert geweſen, ihn ſchon vor der Verſammlung den Gläubigern bekanntzugeben. Es hat faſt den Anſchein, als ob beſonders die bisherige Art ber Abwicklung, die ſchon manche ſcharfe Kritik gefunden hat, zu recht ⸗ fertigen war, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß die Abwicklungsleitung vor außerordentlich komplizier⸗ ten Verhältniſſen und großen Schwierigkeiten ſtand. Der Bericht erwähnt die Notwendigkeit des Gin ſyrin⸗ gens der Allianz beim Zuſammenbruche der Favag, um das Hauptaktivum, die direkten Verſicherungsverträge, zu retten. Geſchildert wird das Beſtreben, ein dreimonatiges Moratorium zu erhalten, wofür ſich bekanntlich die Discontogeſellſchaft beſonders einſetzte. Die ungeheure Verſchachtelung und Veräſtelung des Konzerns und die komplizierte Verflechtung durch das Syſtem, die ganzen Geſchäfte auf die Kreditbürgſchaften auf⸗ zubauen, ſtempelte die Entwirrung des vorhandenen Knäuels zu einer ber ſchwierigſten Aufgaben, die ſich jemals auf dem Gebiete ber Konzernabwicklung ergeben haben Deswegen war auch eine ſofortige Gläubigerverſammlung nicht möglich. In den weiteren außergerichtlichen Abwick⸗ lungsverſuchen kam das Stillhaltekonſortium be⸗ kanntlich durch den Widerſtand der Auslandsgläubiger nicht zuſtande, ſodaß ſchließlich am 16. November das Zah⸗ lungsverbot durch das Reichsaufſichtsamt erfolgte. Kaum etwas Neues bringt die Schilberung der inneren und äußeren Organiſation der Abwicklung. Ueber die Geſchäfts⸗ tätigkeit während der Abwicklung wird ein Bericht über die Vermögensveränderung und Vermögens berſicht gegeben. Unter Aktiven erſcheinen die im Favag⸗Status mit 1,5 Mill. bewerteten Forderungen an Aktionäre aus be⸗ anſpruchter Vollzahlung auf die der Helios gehörenden Favagaktien. Die Angelegenheit iſt noch nicht geklärt. Grundſtücksverkäufe konnten bisher noch nicht vorgenom⸗ men werden. Von den mit 10,6 Mill.„ aufgeführten Hypo⸗ theken ſind rd. 3,3 Mill. an die Allianz abgetreten. Unter den reſtlichen befinden ſich rd. 6,6 Mill., die auf den Namen der Helios eingetragen ſind und die für ein Darlehen von 200 000 Pfund an eine ausländiſche Bank verpfändet ſind. Die Hypothekendarlehen ſeien größtenteils gekündigt, mit manchen Ausfällen ſei zu rechnen. Von Wertpapieren von 3,6 Mill.„ iſt der größte Teil in Depots für das Ver⸗ ſicherungsgeſchäft gebunden. Von den Beteiligungen iſt folgendes veräußert: Das Geſamtkapital der Frankfurter Leben von 1,8 Mill. an die Allianz zu pari, 1,845 Mill.„ Vereinigte Berliniſche und Preußiſche Leben zu 280 v. H. an die Münchener Rück⸗ verſicherungsgeſellſchaft, den Beſitz an Aktien der Karls⸗ ruher Leben an die Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaft zu 381,25 v.., 2 Millionen/ mit 25 v. H. eingezahlte Aktien der Aachen⸗Leipziger Verſicherungs Ach. zu 230 v. H. an die Berliniſche Feuerverſicherungsanſtalt, welche auch die 4,82 Mill./ zum gleichen Kurſe aus dem Beſitze der Helios übernahm. Auch hat die Berliniſche Feuerverſicherungs⸗ anſtalt 500 000% mit 25 v. H. eingezahlter Aktien der Aachen⸗Leipziger Leben mit 150 v. H. übernommen. Die 1,457 Mill. Schweizer Fr. mit 25 v. H. eingezahlten Aktien der Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft Bern ging an eine Gruppe der Kantonalbank zu 180 v. H. über. Der Phönix in Wien übernahm 258 000 Schilling Aktien der Union⸗All⸗ gemeine Verſicherungs A. G. Wien für 250 000/ bei Erlaß einer Forderung von 155 000 Schilling. Die Alltanz über⸗ nahm ſchließlich 1,896 Mill. 4 mit 25 v. H. eingezahlte Aktien der Hammonia A. G. Hamburg zu 100 v. H. 1 Mill. Mark Helios⸗Aktien wurden privat für 100 000/ verkauft. 812 000„ Aktien der Intag⸗Phoebus Berlin, wurden für 30 v. H. abgeſtoßen. Die Schweizeriſche Rückverſicherungs A. G. übernahm eine Ende Juli erworbene Beteiligung an der Franzöſiſchen Krankenverſicherungsgeſellſchaft La Tute⸗ latre zum Einſtandspreiſe. Ueber das ſehr verwickelte Abkommen mit der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft Fortuna in Mailand und Genua, welcher die Favag einen Rediskontkredit von 30 Mill. Lire auf die Dauer von 20 Jahren zur Verfügung geſtellt hatte, zwecks Errichtung von Abzahlungsgeſchäften, wurde eine vörlän⸗ tige Einigung erzielt. Die Schiffspfandbriefbank⸗Aktien konnten noch nicht veräußert werden. Unter Debitoren ſind Ausfälle an der Beteiligung Keramik Wien, die abgeſtoßen iſt, zu verzeichnen. Eine Forderung in Höhe von 1 Mill./ beſteht gegenüber der Hotel Mi., Wiesbaden, da ein Anſpruch auf Eintragung einer Hypothek von 1/1 Mill.& auf dem Württemberger Hof in Nürnberg neben der für die Favag bereits beſtehenden Hypothek von 1,65 Mill./ beſteht. Dieſer Anſpruch wird beſtritten. Für die früheren Inhaber der Bankkommandite H. Kahnheimer u. Co., Frankfurt, wurde Freiſtellungspflicht der Favag anerkannt. Bei der Mitteldeutſchen Uhrenver⸗ triebsgeſellſchaft m. b. H. bleibe das Oiquidationsergebnis abzuwarten. Bei anderen 35 Forderungen an Debitoren in Höhe von 3 Mill.& wurden 800 000& eingetrieben. Rückgriffs⸗ und Erſtattungsanſprüche gegen die Vor⸗ ſtands mitglieder Kirſchbaum und Becker und den Nachlaß von Dumke wurden geſichert. Die Prüfung, ob und inwieweit ſonſtige Mitglieder der Verwaltung verantwortlich ſind, wird von der Reyiſionskom⸗ miſſion bearbeitet. Ueber das weſentliche Moment des Kauſpreiſes der Allianz wird erklärt, daß die endgültige Feſtſetzung bald gefördert werden ſoll. Unter Paſſiven ſind die Mitteilungen über Prämien, Reſerven uſw. bemerkenswert. Bei dem der Favag ver⸗ bliebenen direbten Verſicherungsgeſchäfte beſtehen Rückverſicherungen für die Kautions⸗ und Kredit⸗ verſicherungen faſt überhaupt nicht. Für die ro. 175 Weill./ Bürgſchaftsverpflichtungen beſtand faſt kaum eine Mückverſicherung. Darin lag eine der Haupturſachen für den Zuſammenbruch der Favag Das indirekte Geſchäft konnte bis auf die Tronsport⸗ verſicherung beendet werden. Hier wird noch eine beträcht⸗ liche Zeit bis zum Abſchluſſe dieſes Zweiges vergehen. Ueber die Aufrechterhaltung und Neuordnung der genom⸗ menen Rückversicherung kam mit der Allianz ein Abkommen zuſtande, wonach dieſe den Rückverſicherern der Favag gegenüber ſelöſtſchuldneriſche Bürgſchaft für die Salden aus dem ausgehenden indirekten Rückverſicherungsgeſchäft lei⸗ ſtete, während die Favag die Beträge an die Allianz aus⸗ kehrt, welche der Allianz zuſtehen, von den Rückverſicherern aber der Favag gegenüber aufgerechnet werden. Im Konto Rückſtellungen infolge Inanſpruch⸗ nahme von Bürgſchaften uſw wurde die Favag durch die Einigung mit der Nederlandſche Bankinſtellf von einem Obligo von rd. 11 Mill. Gulden entlaſtet. Sehr unklar liegen noch die Verhältniſſe bezüglich der Forderungen der Baugeſellſchaft Textorſtraße AG., Frankfurt. Die Ange⸗ legenheit Allgemeine Betriebskreött Ombß., Berlin, wird für die Favag eine Inanſpruchnahme von nicht ganz 500 000 Mark bedeuten. Größer ſind die Ausfälle bekanntlich an der Süd weſtdeutſchen Bank Ac. und der Frankfurter Induſtrie⸗Kreöſt, geringer an er Bayeriſchen Verkehrskredit Gmb.., München, deren Verbaltniſſe alle bekannt ſind. Das Ungariſche Ge⸗ r————ůů— ͤ U—— ſchäft der Favag wurde mit Verluſt abgeſtoßen, nichts mehr zu erwarten iſt an dem rumäntiſchen Geſchäft der Favag, an dem Lloydul Roman, welcher ſoeben Konkurs anmeldete. Unklar liegen noch die Angelegenheiten mit der Landesgewerbebank für Süd weſtdeut⸗ land, wo aber bezügl. der bek. Depotangelegenheit eine Einigung erzielt wurde. In den Schlußbemer kungen wird darauf ver⸗ wieſen, wie ſehr der ganze Aufbau des Konzerns auf Verheimlichung berechnet war. Aus dem Re⸗ greß der Verantwortlichen könne eine weſentliche Ver⸗ mehrung der Liquidationsmaſſe nicht er⸗ wartet werden. Internationale Rohſtahlgemeinſchaft Am Montag fand in Brüſſel eine Beſprechung unter Vertretern der verſchiedenen Ländergruppen in kleinem Kreiſe ſtatt, um die Frage der Bildung von Verkaufsver⸗ händen für die hauptſächlichſten Walzwerksfabrikate weiter zu erörtern. Man glaubt nunmehr die Grundlage gefun⸗ den zu haben, um die Zuſammenſchlußarbeiten zunächſt für ein Proviſorium von ſechs Monaten zu Ende bringen zu können. Ueber die Frage, wie die Verkäufe zukünftig ge⸗ handhabt werden ſollen, wird eine kleine Kommiſſion ſchon in den nächſten Tagen beraten, um einheitliche Richtlinien aufzuſtellen, ſo daß man hofft, ſchon von Anfang nächſten Monats ab nach dieſen Richtlinien arbeiten zu können. Den Maßſtab für die Beteiligungen an den Ausfuhrgeſchäf⸗ ten hat man durch Ermittlung der Exporte der einzelnen Ländergruppen aus einer längeren Periode gefunden. Ge⸗ wiſſe Verſchiebungen nach oben oder unten treten ein, je nachdem der Inlandsabſatz der in Frage kommenden Län⸗ dergruppe ſich hebt oder ſenkt. Für den Monat Februar werden wahrſcheinlich dieſelben Produktionsregeln gelten wie für den Januar, d. h. 10 v. H. Einſchränkung der Oktober⸗Erzeugung. * Nordſtern Lebeusverſicherungsbank.⸗G., Berlin.— Befriedigende Lage. Das Ergebnis des Jahres 1929 wird nach von der Verwaltung ſtammenden Mitteilungen zu⸗ friedenſtellend ſein. Die neu beantragte Verſiche⸗ rungsſumme hält ſich mit rund 70 Mill.„ auf der Höhe des Vorjahres. Die Sterblichkeit iſt günſtig verlaufen. Der vorzeitige Abgang an Verſicherungen hat ſich, wie in den Vorjahren, in mäßigen Grenzen gehalten. Der Verſiche⸗ rungsbeſtand Ende 1929 beläuft ſich auf rund 385 Mill.. Die Geſellſchaft wird worausſichtlich die gleiche Aktionär⸗ dividende(14 v..) und die gleichen Gewinnantenile an die Verſſcherten wie im Vorfahr(2 047 025 /) verteilen. * Vergleichsverſahren der Schmidt⸗Bank, Baden⸗Baden. Nachdem die überwiegende Zahl der Gläubiger mit der er⸗ forderlichen Mehrheit der Forderungsbeträge dem Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens zu⸗ geſtimmt hat, wurde das Vergleichsverfahren ſeitens des Amtsgerichts Baden⸗Baden unterm 11. Januor eröffnet. Die Gläubiger erhalten einen Beſſerungsſchein in Höhe von 15 v. H. Gläubiger⸗Verſammlung der Vadiſchen Tabakbau und Verwertungs⸗ AG. in Kehl In dem Konkurs der Badiſchen Tabakbau⸗ und Ver⸗ wertungs⸗A.⸗G., Kehl fand vor dem Amtsgericht Kehl eine Gläubigerverſammlung ſtatt, zu der etwa 25 Gläubiger erſchienen waren. Die Einberufung der Ver⸗ ſammlung war deshalb notwendig, weil Gerüchte in Um⸗ lauf waren, nach denen dle Konkursverwaltung nicht mit dem nötigen Nachdruck gegen Vorſtand und Aufſichtsrat der Geſellſchaft vorginge. Der Konkursverwalter erſtattete eingehenden Bericht über die bisher erfolgten Kaſſenein⸗ gänge und Auszahlungen, weiter über den ganzen Status, ſoweit er ſich zur Zeit überſehen läßt, Rechtsanwalt Op⸗ penheimer⸗ Karlsruhe berichtete über die bereits ſchweben⸗ den Prozeſſe. Zur Durchführung der gegen Vorſtand und Aufſichtsrat der Gemeinſchuldnerin anzuſtrengenden Re⸗ greßprozeſſe hielt man die Er weiterung des Gläu⸗ bigerausſchuſſes für notwendig. Nach eingehender Debatte wurden zwei Gläubigervertreter zugewählt, darunter ein Vertreter der Tabakpflanzer. Entgegen den umlaufenden Gerüchten hat die Ausſprache ergeben, daß ſeitens der Konkursverwaltung alles geſchehen iſt, um die Intereſſen der Gläubiger zu wahren. In einzelnen Fällen wurde das Vorgehen der Verwaltung faſt als zu ſcharf empfunden. Der Anſtrengung des Regreßprozeſſes gegen Vorſtand und Auſſichtsrat, der vorausſichtlich Erfolg haben dürfte, wurde einſtimmig zugeſtimmt. Die Abhaltung eines neuen Prüfungstermins hat ſich als notwendig heraus⸗ geſtellt, Der Termin wird noch beſtimmt werden. * Stickſtoffpläne der Preußag in Oberſchleſien? Nach einer Meldung aus Gleiwitz ſoll die Preußiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. im Anſchluß an ihre boberſchleſiſchen Steinkohlengruben den Bau einer Fabrik für ſyn⸗ thetiſchen Stickſtoff planen. Als Ort dafür komme vorausſichtlich das Gelände der Guidogrube in Hin⸗ denburg in Frage. Große Mengen von Kokereigaſen ſtehen der Preußag hier aus der eigenen Koksanſtalt zur Ver⸗ fügung.— Dazu wird von zuſtändiger Stelle erklärt, daß dieſe Pläne noch keinerlei greifbare Form angenommen hätten, ſondern daß lediglich zurzeit die Frage geprüft werde, ob überhaupt ein ſolcher Bau in Frage komme oder nicht. Das hänge von Rentabilitäts⸗ und andern Fragen ab, die bisher noch nicht entſchieden ſeien. * Daimler⸗Benz.— Mannheimer Automatendreherei wird nach Untertürkheim verlegt. Mit Genehmigung des badiſchen Landeslommiſſärs hat die Firma Daimler⸗Benz die Abteilung Automatendreherei in Mann⸗ heim ſtillgelegt. Es iſt in Ausſicht genommen, die Abteilung dem Konſtruktionsbür o in Unter⸗ tür kheim unmittelbar anzugliedern. Die in der Ab⸗ teilung beſchäftigten Arbeiter wurden zu einem Teil auf das Werk verteilt, zum anderen gekündigt. * Leipziger Wollkämmerei AG., Leipzig. Der Geſchäfts⸗ bericht der Geſellſchaft(Stöhr⸗Konzern] weiſt für 10820 einen Reingewinn von 187 202(340 924)„ aus. Das Geſamterträgnis beziffert ſich einſchl. Vortrag auf 6,05 (6,87) Mill. J. Die Abſchreibungen wurden auf 399 681 (316 905)/ erhöht. Die Unkoſten für den Kämmereibetrieb betrugen 5,02(5,5) Mill. 4. Eine Dividende kommt be⸗ kanntlich nicht zur Ausſchüttung(i. V. 8 v..). * Bamberger Haarhutfabrik vorm. Albert Funk AG., Bamberg.— Neuer Verluſt. Das abgelaufene Geſchäftsjahr per 31. Dez. 1920 erbrachte einen weiteren Ver luſt von 42 755„/, ſodaß ſich der Geſamtverluſt einſchl. Vortrag auf 112 761/ beläuft. Der Bruttogewin beträgt bei 210 000% Aktienkapital 251511 /, wovon Generalunkoſten 279 722. beanſpruchten und weitere 14549„ für Abſchreibungen verwendet wurden. Der ſchweizeriſche Außenhandel 1929 Erhöhung des Paſſipſaldos Der Geſamtumſatz des ſchweizeriſchen Außenhandels im Monat Dezember 1929 beläuft ſich auf 446,1 Mill. fr. gegen⸗ über 443,9 Mill. ſfr. im November Der Export betrug 177,8 Mill. ſfr. u. zwar bedeutet dies gegenüber dem Nov.⸗Export eine weitere Abſchwächung von 6,1 Mill. Die Einfuhr ver⸗ zeichnet dagegen eine Zunahme von 8,3 Mill. ffr. auf 268,3 Mill. ffr. Die Paſſivität der Handelsbilanz für den Dezem⸗ ber beläuft ſich auf 63,8 Mill. ſfr. gegenüber 50,9 Mill. ffr. im November.— Die ſchweizeriſchen Geſamtaußenhandels⸗ ziffern für das Jahr 1929 ſtellen ſich bei einer Totaleinfuhr von 278,8 Mill. ſfr.(gegen 2744,7 Mill. ffr. im Jahre 1928 u. einer Totalausfuhr von 2104,4 Mill. ffr.(2134 Mill. ſfr.) auf insgeſamt 4888,2 Mill. ſfr. Der Paſſivſaldo des ge⸗ ſamten Warenhandels hat ſich von 610,3 Mill. ſfr. im Jahre 1928 auf 679,4 Mill. ffr. im Jahre 1929 erhöht. * Der Aktienindex. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt er⸗ rechnete Aktienindex(1924/1926 100) ſtellt ſich für die Woche vom 6. bis 11. Januar 1930 auf 117.8 gegenüber 115.5 der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 116,7(114,0), Gruppe verarbeitende In⸗ duſtrie auf 106,8(104,4) und Gruppe Handel und Verkehr auf 135,8(133,5). * Die Zuckerproduktion der Tſchechoſlowakei. Der Zuckerrübenanbau in der Tſchechoſlowakei blieb 1929 um 10 v. H. hinter dem Vorjahr zurück. Der Rückgang der Rübenernte betrug beinahe 20 v. H. Infolge des höheren Zuckergehaltes iſt jedoch bei einer Geſamtproduktion von 10,4 Mill. Ztr. Rohzucker nur ein Produktionsrückgang um 200 000 Ztr. zu verzeichnen. Davon ſollen etwa 60 v. H. ausgeführt werden. Bis Ende Dezember kamen ungefähr 2,5 Mill. Ztr. zur Ausfuhr, ſodaß noch faſt 4 Mill. Ztr. zur Verfügung ſtehen. Der Wagenpark der Reichsbahn Beſtandabnahme der Güterwagen.— Zunahme der Perſonenwagen Während Ende September vorigen Jahres der Geſamt⸗ waggonbeſtand der Reichsbahn 755 309 Stück betrug, ſtellte ſich dieſer Beſtand Ende September dieſes Jahres ouf ins⸗ geſamt 752 079 Stück. Es iſt alſo ein Rückgang um 3230 Waggons zu verzeichnen. Die Zuſammenſetzung des Wag⸗ gonbeſtandes im Einzelnen zeigt die folgende Ueberſicht: Ende Sept. 1928 Ende Sept. 1929 Güterwagen 672 203 Stück 667 684 Stück Perſonenwagen 62 200 Stück 63 546 Stück Gepäckwagen 20 906 Stück 20 852 Stück Der Abnahme der Güter⸗ und Gepäckwagen um 4573 Stück ſteht eine Zunahme der Perſonenwogen um 134 Stück gegenüber. Von den Güterwagen entfielen 423 192 auf offene und 232 233 auf gedeckte Waggons. Dazu treten noch 12 259 Bahndienſtwagen. Das deutſche Volkseinkommen Der Wochenbericht des„Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung“ bringt in ſeiner Nummer 38/40 vom 28. Dezember 1929 eine ausführliche Ueberſicht über die Entwicklung des Volkseinkommens in den Jahren 19261929 in Milliarden Reichsmark: Einkommensquellen 1926 1927 1928 1929 Land wirtſchaftt) 3,8 3,5 3,4—3,6 38,4—9, Handel und 5 Gewerbe?) 117 12,4 12,4—12,% 12,5—12,7 Vermietung und 8 Verpachtung) 0,6 0,7 978 Kapitalvermögen!) 1,7 252 38,4 Renten“) 1,2. 41% Lohn u. Gehalts?) 36,2 40,040, 46,0—46,5 Summe d. Privat⸗ einlommen 54,7 60,160, 67,5 6875 Oeffentl. Erwerbs⸗ einkünfte“) 175 1,7419 0 182, Zuſammen 56,3 62,0—62,5 68,069, 69,0—71,0 1) Einkommen der ſelbſtändigen Landwirte.—) Ein⸗ bommen der Unternehmer und Unternehmungen aus Han⸗ del und Gewerbe, ſoweit es nicht unter dem Einkommen aus Kapitalvermögen erſcheint(3. B. Dividenden).— 3) Nur, ſoweit an natürliche Perſonen fließend.—) Divi⸗ denden⸗ und Effektenzinſen ohne die ins Aus land oder an Geſellſchaften fließenden Beträge, ferner Erträge aus An⸗ teilen an Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung, Privat⸗ hypotheken⸗, Spar⸗ und Depoſitenzinſen.—) Einkommen aus Altenanteil⸗, Unfall⸗, Invaliden⸗ und Angeſtellten⸗ venten. Nicht erſcheinen hier: die Arbeitsloſenunter⸗ ſtützungen, weil ſie in Form der Beiträge beim Arbeits⸗ einkommen einbezogen ſind, ferner die Armen⸗ und Kriegs⸗ renten, weil ſie überwiegend aus öffentlichen Mitteln ſtammen und deshalb im Einkommen der Steuerzahler an anderer Stelle erfaßt ſind.—) Einkommen der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten.—) Erträge von Meich, Län⸗ dern und Gemeinden aus Erwerbsbetrieben, Grund⸗ uns Kapitalvermögen. Das Ende der Hektoliter-Jage Die neuen Kartell vereinbarungen in der Brau induſtrie Die Brauereien finanzieren bekanntlich einen weſent⸗ lichen Teil ihres Bierabſatzes durch Kreditgewährung an die Wirte. Durch dieſe Politik der Abſatzfinanzierung, die an ſich ſchon in den Vorkriegsjahren üblich war, die aber gerade in den letzten Jahren unter dem Druck einer ver⸗ ſchärften Konkurrenz in beſonders ſtarkem Maße forciert worden war, waren die Brauereien in ſtärkerem Maße Kreditinſtitute der Gaſtwirtſchaft geworden, als ihnen das lieb ſein konnte. Bei einem Produkt wie Bier kann die Konkurrenz der Produzenten untereinander nicht oder nur in ſehr geringem Maße ausgeſchaltet werden. Die Kon⸗ kurrenz der Brauereien mußte ſich notwendigerweiſe auf den einen Punkt der Kreditgewährung konzentrieren, denn nur den Gaſtwirten und Schankſtätten, die Schuldner von Brauereien ſind, konnten vertragliche Verpflichtungen wegen der Führung oder Nichtführung beſtimmter Biere auferlegt werden. Dieſe Konkurrenz, die beſonders ſcharf in den Großſtädten in die Erſcheinung trat, hat zweifel⸗ los zu einer übermäßigen Kreditausdehnung geführt und mit dazu beigetragen, daß die Neugründung von Schauk⸗ ſtätten allzuſehr erleichtert wurde und eine Ueberſetzung des Gaſtwirtsgewerbes eingetreten iſt. Allzu liberale Kon⸗ zeſſtonserteilungen ſeitens der kommunalen Behörden haben dieſen Prozeß noch gefördert. Es gibt leider keine ousreichenden ſtatiſtiſchen Belege für die zunehmende Ueber⸗ ſetzung des Schankſtättengewerbes. Nach der letzten Be⸗ triebszählung von 1825 betrug die Geſamtzahl der gewerb⸗ lichen ederlaſſungen im Gaſt⸗ und Schankwirtſchafts⸗ gewerbe 259 117. Darin waren rund ö rei Viertel Millionen Menſchen beſchäftigt. Von dieſen Betrieben entfielen 240 411 auf Alleinbetriebe und Kleinbetriebe bis 5 Perſonen ſonen tg 140 auf Betriebe mit—50 beſchäftigten Perſonen und 18 140 auf Betriebe mit—30 beſchäftigten Perſonen der Statiſtik der Gewerbeaufſichtsbeamten, die alljährlich erſcheint und die nur die Mittel⸗ und Großbetriebe mit 5 und mehr beſchäftigten Arbeitnehmern erfaßt, läßt ſich er⸗ rechnen, doß ſich die Zahl der Gaſt⸗ und Schankſtätten von 1927 zu 1928, alſo in einer Zeit bereits beginnenden Kon⸗ junkturabſtiegs um über 10 v. H. vermehrt hat. Aber nur knapp der zehnze Teil der Gaſt⸗ und Schankſtätten wird von der Gewerbeaufſichtsbeamten⸗Statiſtik erfaßt. Die üb⸗ rigen neun Zehntel, alſo die Allein⸗ und Kleinbetriebe des Gaſt⸗ und Schankſtättengewerbes, dürften ſich noch ſtärker vermehrt haben als die Mittel⸗ und Großbetriebe. Die Allein⸗ und Kleinbetriebe vor allem ſind überſetzt und die Rentabilität iſt hier wohl am niedrigſten. Daß unter die⸗ ſen Verhältniſſen mitunter auch der Zinſen⸗ und Amorti⸗ ſationsdienſt von Gaſtwirtskrediten notleidend geworden war, iſt ſelbſtverſtändlich. Es war an der Zeit, daß dieſer Ueberſetzung, die durch die Kreditgewährung der Braue⸗ reien ſtark gefördert worden war, entgegengearbeitet wird. In Berlin iſt jüngſt eine Konvention ſämtlicher Brauereien zuſtandegekommen, die zu einer Verſtändigung über die Darlehnsgewährung an Gaſt⸗ und Schankſtätten und ſtber die Hondhabung der Reklame geführt hat. In Dortmund iſt ein ähnliches Abkommen getroffen wor⸗ den und am Kölner Platz finden dahinzielende Ver⸗ handlungen ſtatt. Es iſt anzunehmen, daß es auch an zahl⸗ reichen anderen Plätzen des Reiches zur Errichtung ähn⸗ licher lokaler Brauereikartelle kommen wird, Daß dies gerade jetzt geſchieht, iſt kein Wunder. Die Rentabilität des Brauereigewerbes iſt zwar eine im Ganzen recht gute, aber im Hintergrund ſteht drohend die Blerſteuererhöhung und ſtberdies noch ein Rückgang des Bierausſtoßes, wie er bei einer konjunkturbedingten Schwüchung der Kaufkraft der breiten Maſſen notwendigerweiſe eintreten muß. Die neuen Kartellvereinbarungen ſind alſo Abwehrmaßnahmen gegen Steuer⸗ und Kriſenwirkungen. Deutſcher Weinmarkt Bei dem fortdauernden Tiefſtand der geſamten deutſchen Wirtſchaftslage konnte auch der Uebergang zum neuen Jahr eine Beſſerung im Weinabſatz nicht bringen. In der Pfalz hat dies zu einer Reihe neuer Zuſammenbrüche von Weinfirmen geführt: Ueber das Vermögen der Firma S. Deutſch Nachf., L. Häſelin, Weinhandlung und Wein⸗ kommiſſionsgeſchäft in Neuſtadt a. d. H.(Inhaber Leopold Häfelin u. Kurt Häfelin) wurde das gerichtliche Ver⸗ gleichsverfahren eröffnet; die Firmen G. F. Grohs Wein⸗ gut und Grohé⸗Lederle, Weinhandlung in Hambach, In⸗ haberin beider Frau Babette Krafft, geb. Grohe, haben die Zahlungen mit 220 000% Verbindlichkeiten und angeblich 274000% Abtiven eingeſtellt; für das Weinkommiſſions⸗ geſchäft Reiß⸗ Eberhardt in Gimmeldingen wurde ein Gläubigerausſchuß beſtellt; die Verbindlichkeiten der Wein⸗ großhandlung M. Mayer, We., u. Sohn, Landau, die ihre Zahlungen einſtellte, betragen 850 000 /; auch aus der Neuſtadter Gegend verlautet von Zahlungsſchwierig⸗ keiten alter und angeſehener Firmen; über das Vermögen des Kaufmanns Georg Leonhardt, Alleininhaber der gleich⸗ namigen Firma(Weineinkauf, Großhandel und Weinbau) in Wachenheim wurde Konkurs eröffnet, Verbindlichkeiten von mehr als 100 000 4 ſtehen nur wenige tauſend Mark Aktiven gegenüber. So wirkte ſich die Abſatzkrife auf dem Weinmarkt allein in dem beſchränkten Gebiet der Rhein⸗ pfalz in unſeror Berichtszeit aus. Abſchlüſſe erfolgten nur vereingelt. Dabei erlöſten 1000 Liter 1927er Pfälzer Weine je nach Lage 400650, 1928er 650700 J. Die Beſtände an 1929er Weißweinen ſind noch recht groß, weil der nied⸗ rige Herbſtpreis die Erzeuger zur Selbſteinloagerung zwang. Die Portugieſerweine zeigen nach dem Abſtieg eine ſchöne gedeckte Farbe. In Baden war etwas lebhafteres Weih⸗ nachts⸗ und Neufahrsgeſchäft, im ganzen ſtockt der Abſatz gleichfalls. Die Preiſe haben eine weſentliche Veränderung nicht erfahren. In Franken hat der Jungwein eine gute Entwicklung genommen; geſchäftlich blieb es ruhig, Erzielt wurden für die 100 Liter 1928er je nach Lage 100 bis 200, 1929er 60-95„; in Württemberg erziel⸗ ten die 100 Liter 1929er 65-85, teilweiſe etwas darüber. In Rheinheſſen erlöſte das Stück(1200 Liter) frei⸗ händig 500850„, im Rhein gau war es geſchäftlich gleichfalls ruhig. Das Halbſtück 1928er erbrachte im oberen Rheingau im Durchſchnitt 510 l, 1929er im Durchſchnitt 6900 4. Bei der erſten Spätfahrverſteigerung gingen von 54 Nummern Naturweine 18 zurück. Am Mittelrhein ehlte es an Nachfrage und der Abſatz ſtockte weiter wie ſeit konaten. In der Bacharacher Gegend erlöſten 1929er Weine 700850, 1928er 7501110. An der Nahe hat ſich der 1989er, wie jetzt der Abſtieg zeigt, günſtig zu einem reintönigen guten Jahrgang entwickelt. Verkauft wird mongels Nachfrage ebenfalls ſehr wenig; das Stück(1200 Liter) 19 9er wurde mit 500700 ,, 1928er mit 600—800“, bewertet. Bei den großen Trierer Verſteigerungen des Trierer Vereins von Weingutsbeſitzern der Moſel, Saar und Ruwer erbrachte der ſechſte und letzte Tag den höchſten Fuderpreis aller Verſteigerungstage mit 5010 J. Das Ge⸗ ſamtergebnis der ſechs Verſteigerungstage belief ſich auf rund 490 000„ ohne Fäſſer und mit Flaſchen. Bei frei⸗ bändigen Weinverkäufen wurden in Lieſer für das Fuder(900 Liter) 1929er 800900, in Piesport und Um⸗ gebung für verbeſſerten 1928er 10001080& angelegt, und an der Sgar für 10 9er 8001000, für 1028er 1000 bis 1200. Wie die Geſamtverhältniſſe liegen, geht daraus hervor, daß der Stadtrat von Bernkaſtel⸗Cues die Durch⸗ beben, einer Winzernotſtandsaktion beſchloſſen hat, in deren Genuß ſolche bedrängten Winzerfamilien kommen, die bisher noch keinen Wein verkaufen konnten und deren Einkommen lediglich aus dem Weinverkouf beſteht. In der Pfalz ſind für die Zeit von Januar bis ein⸗ ſchließlich Mai bis jetzt nicht weniger als 46 Weinverſteige⸗ rungen angeſetzt. 4 Inkrafttreten der höheren Getreidezölle * Berlin, 14. Jan. Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung u. a. mit der Frage der Er⸗ höhung des Weizen⸗ und Roggenzolles und erklärte ſich damit einverſtanden, daß durch Verordnung mit Wirkung vom 20. Januar ab der Roggenzoll auf 9 1 und der Wei⸗ zenzoll auf.50/ je Dz. erhöht wird. Die Zollerhöhung wirkt ſich vorerſt nur gegenüber der Einfuhr aus denfent⸗ gen Ländern aus, mit denen Deutſchland nicht im Handels⸗ vertragsverhältnis mit Meiſtbegünſtigung ſteht, all⸗ gemein erhält die Zollerhöhung dagegen ihre Wirkſamkeit erſt nach Ratifikation des neuen deutſch⸗ſchwediſchen Han⸗ delsabkommens bezw. ſpäteſtens nach Ablauf der Kündi⸗ gungsfriſt für den alten deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertrag am 15. Februar 1930.. * Württ. Zentralanktion für Hänte und Felle. Auf der 121. Württ. Zentralauktion für Häute und Felle kamen 15,135 Großviehhäute, 21 748 Kalbfelle und 1612 Hammel⸗ felle zum Aufgebot. Die Beſucher ſind regulär vertreten. Die ruhige Tendenz zeigte nichtsdeſtoweniger eine ſtabile Preislage. In Kalbfellen bis zu 9 Pfund zogen die Preiſe um ungefähr—4 v. H. an, während ſchwere Kalbfelle letzte Erlöſe überholten. Großviehhäute wurden ungefähr im letztmaligen Preisrahmen gehandelt. Die in den einzelnen Klaſſen der verſchiedenen Gattungen erzielten Preiſe lauten: d 30—49 50 59 60—79 50 u. mehr Kuhbäute 70—71 79—81 78-81 78.78 Ochſenhäute 60 75 7022 2— RNinderhäute 877¼. 88 85 83—863/ 75⁵ Farrenhäute 69½¼— 71 72—74 58—50 43—45 Croupon 70, Nordd. Häute, Ochſen, Rinder 56.7557. 75, Bullen 42, Ausſchußhäute Ochſen, Rinder 55, Bullen 35.75, Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfd.: 146156, ohne Kopf 9,1—135 Pfund 127—181,25, über 15 Pfd. 110.25, nordd., holl. Kalb⸗ felle 122, Freſſerfelle 80.25, Kalbfellausſchuß 96, Hammelfelle geſalzen, vollwollig 62—65, halbwollig 62, Blöſen und Lamm⸗ felle 52, Hammelfelle 90, Hammelſchuß geſalzen 45. * Vom Haufmarkt. Italien: Bei geringer Geſchäfts⸗ tätigkeit ſind die Märkte unverändert. Jugofla wien: Keine Zufſuhren. Bauernhanf wird zur Zeit auf Prels⸗ baſis Dinar 9 gehandelt. Devisenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Pork.— Schweiz 28,13 Stockholm 18.16 Paris 123.92 Hollan 12.09 Madrid.. 38.70 Brüſſel. 34,93 Slo 198,21 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 93.08 Kopenhagen 18.20 Pfunde„„ 20.38 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 14. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Die Talfrachten erfuhren mit 1,40 bis 1,60 4 ab hier bzw. ab Kanal inel. Schleppen nach Rotter⸗ dam keine Aenderung. Es wurden einige kleinere Partien in Miete nach dem Mittelrhein abgegeben; im übrigen wurden nur Frachten bezahlt. Dieſe notierten mit 1,70 bis 1,90„ ab hier bzw. ab Kanal nach Mannheim. Die Tagesmiete wurde mit 5,5 Pfg. ob hier bzw. 6 Pfg. ab Kanal notiert. Der Bergſchlepplohn erfuhr keine Aende⸗ rung. Der Talſchlepplohn beträgt 15 Pfg. für größere be⸗ ladene Kähne nach Rotterdam, 5 . , — 2 Mittwoch, den 15. Jaun Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 28 8 Sportliche Fußball im Kreis Südheſſen Der Sonntag hatte einige Großkämpfe zu verzeichnen. So muß beſonders das Spiel zwiſchen dem vorjährigen Meiſter Olympia Worms und dem Bfdt Bürſtadt auf dem Platz von Bürſtadt regiſtriert werden. Dieſer Kampf brachte weit über 1000 Perſonen auf den Plan, die Zeuge eines ſpannenden und feſſelnden Spieles wurden. Was geboten wurde, war erſtklaſſig. In der erſten Hälfte ſah man die einheimiſche Elf in Front, die zweite Hälfte gehörte ganz den Wormſern. Bürſtadt griff mutig an und belagerte des Gegners Tor. Nichts wollte aber vorerſt glücken, viele Torgelegenheiten werden verpaßt. Sogar ein Elfmeter wird verſchoſſen. In der 35. Minute wurde aus einem Strafſtoß heraus das erſte Tor erzielt. Man glaubte nun allgemein, daß durch dieſen Erfolg, eine Wendung des Spiels eintreten, und daß ſich die Ueberlegenheit von Bür⸗ ſtadt auch zahlenmäßig auswirken würde. Der Reſt der Vorhälfte verſtrich aber ohne Erfolg und damit auch die Chancen zur Erhöhung der Torzahl. In der zweiten Halbzeit ging Worms zum Endſpurt über und ließ Bür⸗ ſtadt nur vereinzelt aufkommen. Durch einen Flankenball wurde der Ausgleich erzielt. Weiterhin dominierte die Gäſtemannſchaft, die auch noch ein zweites Tor erzielte. Der andere Großkampf ging in Lampe rtheim vor ſich, wo ſich die Ortsrivalen VfL und Olympia trafen. Das Spiel war wohl das fairſte und muſtergültigſte der ganzen Spielzeit; kein unnötiges Faulſpiel war zu ſehen. VfL gewann dieſes Spiel knapp aber verdient mit:1. Die Spielchancen waren in der erſten Halbzeit ganz für Vf. Ein ſchön geſpielter Flankenball ging in die Mitte, wo er zum Führungstor für den Bs eingetreten wurde. Das zweite Tor wurde ebenfalls noch in dieſer Spielhälfte er⸗ rungen und reſultierte aus einem Elfmeter, der unhaltbar eingeſchoſſen wurde. Nach der Pauſe war das Spiel eher ausgeglichen. Auf beiden Seiten wurden viele Gelegen⸗ heiten verpaßt. Olympia glückte nur ein einziges Gegen⸗ tor.— Olympia Lorſch konnte 6 Tore erzielen, aller⸗ dings war der Gegner H ofhe im der ſchwächſte des Krei⸗ ſes. Der Anfang des Spieles ſah Hofheim leicht in Front, dite zahlreich herausgearbeiteten Situationen konnten von dem Sturme nicht verwandelt werden. Allmählich fand ſich Lorſch und ging zur Offenſive über. Ein zugeſprochener Elfmeter wurde glatt verwandelt und eröffnete den Tor⸗ reigen. Noch zwei weitere Tore wurden vor der Pauſe er⸗ zielt. Auch nach Wiederbeginn lag die Platzmannſchaft im Angriff. Hofheim ließ merklich nach, ſodaß von Lorſch ohne große Mühe noch 9 weitere Tore erzielt werden konnten. Waren die vorgenannten Spiele äußerſt fair, ſo kann dies von ben beiden letzten nicht geſagt werden. Beſonders das Spiel Biblis— Hochheim wäre zu rügen. Durch die robuſte Spielweiſe beider Mannſchaften wurde die Haupt⸗ ſache, ein ſchönes Spiel vorzuführen, vergeſſen. Die ſport⸗ liche Ausbeute war daher äußerſt gering und die Leiſtungen ſtanden auf keiner hohen Stufe. Hochheim war während des ganzen Spieles die beſſere Mannſchaft, ſah aber am Schluſſe die Punkte ſchwinden. Ein Elfmeter erbrachte für Hochheim die Führung. Biblis erzwang den Ausgleich und und bald darauf auch die Führung. Hochheim konnte dann nicht nur gleichziehen, ſondern auch wiederum die Führung an ſich reißen. Nach der Pauſe hatte die Gäſteelf nichts mehr zu beſtellen. Biblis ſtellte den Ausgleich her u. konnte noch in letzter Minute durch einen Elfmeter den Sieg er⸗ ringen.— Auch das Treffen Horchheim Pfiff big⸗ heim war nicht dazu angetan neue Freunde für den Fuß⸗ ball zu werben. Die harte Spielweiſe forderte auch ihre Opfer. So mußte auf beiden Seiten ein Spieler vom Platze geſtellt werden, hätte der Schiedsrichter energiſcher durchgegriffen, ſo wären noch einige Hinausſtellungen er⸗ folgt. In der erſten Halbzeit war das Spiel noch ausge⸗ glichen. Auf beiden Seiten wurde viel verdorben. Ein Strafſtoß wurde ſchön eingeköpft und ergab das erſte Tor für die Platzherren. Nach der Pauſe nahm das Spiel an Schärfe zu. Pfiffligheim wurde vollſtändig zurückgedrängt. Kurz vor Schluß konnte die Platzmannſchaft noch ein zwei⸗ tes Tor erzielen. La= Generalverſammlung der Spog. 1884 Mannheim Die Sportvereinigung 1884 Mannheim hielt am 12. Januar ihre Generalverſammlung ab. Der neue Vorſtand fetzt ſich aus folgenden Herrn zuſammen: 1. Vorſitzender Karl Reichert, 2. Vorſitzender Fritz Renner, Schriftführer Heinrich Hemeier, Kaſſier Guſtav Hennhöfer, 2. Kaſſier Hans Müller, Beiſitzer Fritz Bender, Benedikt Rahtgeber, Stemmwart Fritz Kiefer, Artur Hammer, Ringwart Georg Rettig, Artur Hammer, Jugendwart Benedikt Rahtgeber. Rund ſchau Verſioß gegen die Amateurbeſtimmungen“ Kiſfinger ſechs Monate disqualifiziert Auf eine Anklage des Verbands⸗Vorſtandes hat jetzt das Verbandsgericht des Süddeutſchen Fußboll⸗Verbandes den Spieler Kiſſinger(Rot⸗Weiß Frankfurt, früher Eintracht Frankfurt) wegen eines Verſtoßes gegen die Amateurbeſtimmungen mit ſechs Monaten Disqualifikation beſtraft. Kiſſinger iſt, wie wir hinzufügen können, Monaten nicht mehr Mitglied eines Frankfurter ſchon ſeit Vereins. Er iſt u. W. vor etwa einem halben Johre nach Bochum ſtbergeſiedelt und ſpielt für einen dortigen Verein. Es bleibt alſo Sache des Weſtdeutſchen Spielver⸗ bandes, ob er das Urteil des Süddeutſchen Verbandes zu ſeinem nen machen und vollſtrecken will. Die ſüddeulſchen Handball-Pokalſpiele Beginn der Spiele am 9. Februar. Vom Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband wird jetzt die Ausſchreibung für die Spiele um den füd⸗ deutſchen Handballpokal erlaſſen. Teilnahme berechtigt iſt von jedem Verbandsverein eine Mannſchaft gleich welcher Klaſſe. Meldeſchluß iſt der 28. Jaunar. Bei dieſen Spielen iſt nun innerhalb der einzelnen Kreiſe zuerſt der Kreis⸗ pokalmeiſter zu ermitteln, und zwar ſind dieſe Meiſter bis ſpäteſtens am 9. März zu melden. Unter geographiſcher Berückſichtigung ſpielen dann die Kreispokalmeiſter den Be⸗ zirkspokalmeiſter aus. Im weiteren Verlauf dieſer Spiele iſt dann die Begegnung zwiſchen den Bezirksmeiſtern von Bayern und von Baden⸗ Württemberg, ſowie zwiſchen Rhein⸗Saar und Main⸗Heſſen vorgeſehen. Die beiden Sie⸗ ger aus dieſen Treffen beſtreiten das Finale um die Süd⸗ deutſche Pokalmeiſterſchaft. Die einzelnen e aus den Verbandsſpielen beteiligen ſich nicht an dieſen Po⸗ balſpielen. Die erſte Runde beginnt am 9. Februar. Rugby im Kreis Heidelberg RC. Heidelberg— BC. Heidelberg 48:8(28:0) Der Rugbyklub trat in ſeinem vorletzten Verbandsſniel dem BC. Heidelberg gegenüber, den er ſpielend bezwang, zumal die BC.⸗Mannſchaft erfatzgeſchwächt antrat. Vor der Pauſe kam der„Elub“ mit vier erhöhten Treffern und zwei Sprungtritten bereits zu 28:0 Punkten. In der zweiten Halbzeit war der fair durchgeführte Kampf zeit⸗ weiſe verteilt. Der BC. kam etwas auf und konnte auch den verdienten Ehrenerſolg durch Merkel erzielen, während der Club das Endreſultat auf 49:8 ſtellte. Der Held des Tages war der Internationale Botzong, der etwa 30 Punkte auf ſein Konto brachte. Nach dem heute ge⸗ zeigten Spiel darf man den Heidelberger R. als ernſten Favoriten für die Meiſterſchaft des Neckarkreiſes bezeichnen Das Entſcheidungsſpiel gelangt am 16. Februar gegen die Rudergeſellſchaft zum Austrag. Die Zukunft der Frankfurter Regatta Seit Jahresfriſt haben ſick Beſtrebungen geltend gemacht, die Rennſtrecke der Frankfurter Regatta nach Rumpenheim auf die Strecke zu verlegen, auf der oͤte Offenbacher Ruder⸗ geſellſchaft„Undine“ ſeit zwei Jahren eine Regatta ver⸗ anſtaltet. Dieſe Beſtrebungen hatten auch im Frankfurter Regattaverein Widerhall gefunden. Da man annahm, daß von den in Frage kommenden Staats⸗ und ſtäd tiſchen Be⸗ hörden der Abhaltung auf der Fronkfurter Strecke Schwierig⸗ keiten aus Gründen des Schiffahrts⸗ und Straßenverkehrs gemacht würden, fand auf der Generalverſammlung des Regatkavereins ein Antrag Bardorffs Annahme, daß man nichts unverſucht laſſen ſolle, die Abhaltung der Regatta auf der ſeitherigen Strecke zu ſichern. In der Begründung des Antrages wurde nicht nur auf die von allen Seiten anerkannte ſportliche Bedeutung der Regatta, auf ihre Volkstümlichkeit und der in dieſer liegenden Werbekraft für den Ruderſport, ſondern auch vor allem in der außer⸗ ordentlichen Bedeutung für das wirtſchaftliche und gewerb⸗ liche Leben unſerer Stadt hingewiefen. Der Antrag, zu einem mit der weiteren Bearbeitung der Angelegenheit zu betrauenden engeren Ausſchuß zwei im kommunalpolitiſchen Leben ſtehende Mitglieder zuzuziehen, fand ebenfalls An⸗ nahme. In einer Beſprechung dieſes Ausſchuſſes, an der Vertreter des Tiefbauamtes, des Wirtſchafts⸗Amtes, des Waſſerbauamtes teilnahmen, wurde das größte Entgegen⸗ kommen dieſer Behörden zum Ausdruck gebracht und be⸗ merkenswerte Anregungen für die Ausgeſtaltung des Re⸗ gattaplatzes gegeben. Die Abhaltung der Regatta auf der ſeitherigen Strecke iſt nunmehr geſichert. Es iſt dies eine Anerkennung für die großen Opfer, die der Regattaverein ſeit 42 Jahren für den Ruderſport in Frankfurt gebracht hat. Man darf annehmen, daß die ihm erwachſenden grö⸗ ßeren Anforderungen in weiteſten Kreiſen Würdigung und tatkräftige Unterſtützung finden werden. Donaubauer München ſiegt im 500 Meter Eisſchnell⸗ laufen Am vierten Tag der Deutſchen Winterkampfſpiele konnte das für Dienstag vorgeſehene Programm nicht ganz durch⸗ geführt werden. Von den Schnellaufwettbewer⸗ ben auf dem kleinen Teich kamen nur drei zum Austrag. Am frühen Morgen wurde als erſtes Rennen das über 500 Meter zur deutſchen Meiſterſchaft geſtartet. Hier erzielte der Münchener Donaubauer mit 53,6 Sekunden die beſte Zeit. Mit einer Sekunde Abſtand belegten der Verteidiger Voll⸗ ſtedt⸗Altona und Lötſch⸗Berlin im toten Rennen den zwei⸗ ten Platz vor dem bayeriſchen. Meiſter Sandtner und Grell⸗ Berlin. Dann wurden die beiden Rennen zum Ver bands⸗ Neulings⸗Schnellaufen ausgetragen. Ueber 500 Meter erzielten Richter⸗München und Lötſch⸗Berlin mit 57,4 Sekunden die gleiche Zeit. Im 1000 Meter⸗Laufen war Lötſch⸗Berlin mit:14, Minuten der weitaus Schnellſte, da Richter⸗München als Zweiter:16,8 Minuten benötigte. Damit waren auch im Geſamtergebnis in dieſer Reihenfolge die Plätze des Neulings⸗Schnellaufen vergeben. Der für Dienstag nachmittag vorgeſehene 5000 Meter⸗ Lauf zur Deutſchen Meiſterſchaft mußte auf Mittwoch vor⸗ mittag verſchoben werden, da das bereits am Vormittag ſehr weiche Eis am Nachmittage mehrere Zentimeter hoch vom Waſſer bedeckt war. Die Wetterlage in Krummhübel iſt übrigens auf einmal wieder denkbar ungünſtig ge⸗ worden und läßt für die Kampfſpiele das Schlimmſte be⸗ fürchten. Der im Laufe des Tages auftretende Föhn hat eine Erwärmung bis zu fünf Grad gebracht, ſodaß der in der Nacht gefallene Neuſchnee wieder wegſchmolz und im Tale ſelbſt kein Schnee mehr zu finden iſt. Die Talſperren⸗ Eisbahn iſt faſt unbrauchbar. Dagegen hat der 1200 Meter hoch gelegene kleine Teich bei Eintritt der Nachtfröſte ſeine Eisdecke wieder gefeſtigt, ſodaß zu hoffen iſt, daß hier we⸗ nigſtens die Schnellauf⸗Wettbewerbe zu Ende gebracht wer⸗ den können. Der 10 000 Meter⸗Lauf zur Deutſchen Meiſterſchaft wird nunmehr endgültig mit dem gleichen Wettbewerb der Kampfſpiele am Freitag gemeinſam ausgetragen. Die Ergebniſſe: Deutſche Eisſchnellaufmeiſterſchaft: 500 Meter: 1. Donau⸗ bauer⸗München 53,6 Sekunden; 2. und g. Lötſch⸗Berlin und Vollſtedt⸗Altona je 54,5 Sekunden(totes Rennen); 4. Sandt⸗ ner⸗München 55,8 Sekunden; 5. Grell⸗Berlin 59 Sekunden. Verbands⸗Neulings⸗Schnellaufen, 1. Lauf: 500 Meter: 1. und 2. Richter⸗München und Lötſch⸗Berlin je 57,4 Sekun⸗ Nach 72 Stunden— Neue Jagden— Göbel/ Dinale an der Spitze Selbſt am Montag abend war die„Weſtfalenhalle“ wie⸗ der bis auf den letzten Platz beſetzt; das Rennen iſt finan⸗ ziell ein großer Erfolg. Auf der Bahn war es bis gegen 10 Uhr ziemlich ruhig. Bei einer von Jokſch/Pijnenburg entfeſſelten Jagd kam der Holländer ſchwer zu Fall. Dül⸗ berg/ Debaets ſetzten aber die Jagd fort und dieſen beiden Paaren gelang es auch, das geſamte Feld zu überrunden. Göbel Dinale rückten damit zur Spitzengruppe auf und da ſie über die höchſte Punktzahl verfügten, konnten ſie Rauſch/ Hürtgen vom erſten Plaß zu verdrängen. In den Wertungs⸗ kämpfen waren die Franzoſen Louet Boucheron tonangebend. Zwiſchendurch holten Dorn Maczinſki eine ihrer Berluſt⸗ runden auf. Nach 72 Stunden waren 1896.150 Km. zurütck⸗ gelegt. Der Stand des Rennens um 11 Uhr abends war: 1. Göbel/ Dinale 99 Punkte; 2. Rauſch/Hürtgen 67 Punkte; g. Charlier/ Duray 49 Pkt.— Eine Runde zurück: 4. Meyer/ Stübbecke und Louet/ Boucheron je 126 Punkte; 6. Petri, Kroſchel 84 Punkte; 7. Choury/ Fabre 57 Punkte.— Zwei Runden zurück: 8. Dülberg/ Debaets 41 Punkte Drei Runden zurück: 9. Kilian/ Pützfeld 65 Punkte.— Vier Run⸗ den zurück: 10. Jokſch/Pijnenbung 133 Punkte; 11. Dorn/ Maczinſki 41 Punkte; 12. Mac Namara/Bellont 25 Punkte. — Sechs Runden zurück: 13. Goris/ Müller 11 Punkte. Nach 91 Stunden— Wieder lange und ſchwere Jagden Im Gegenſatz zu den früheren Dortmunder Sechstage⸗ rennen iſt das gegenwärtige außerordentlich fagdenreich. Auch in der Nacht zum Dienstag löſte ein Vorſtoß den anderen ab. Runden wurden gewonnen und verloren. Innerhalb der Spitzengruppe überrundete ein Paar das Deulſche Winterkampfſpiele den(totes Rennen)) 3. Kube II-Berlin 57,8 Sek. 74. Laune Berlin, 59,2 Sek.; 5. Kube I⸗Berlin 60,2 Sek. 2. Lauf, 1000 Meter: 1. Lötſch⸗Berlin 21 4,2 Min.; 2. Rich⸗ ter⸗München:16,38 Min.; 3. Olkersdorf⸗Königsberg 217 Minuten! 4. Kube II⸗Berlin:20,6 Min.; 5. Kube LBerlin :21, Minuten; 6. Laubis⸗Berlin 221,8 Minuten. Geſamtergebnis: 1. Lötſch⸗Berlin; 2. Richter⸗Münchenz 8. Kube II⸗Berlin. Die Deutſche Eishockey⸗Meiſterſchaft Berliner Schlittſchuhelnb zum 12. Male Sieger „Brandenburg“ 8 Füſſen vor Rieſſerſee ritter Im wiederum ſehr gut beſuchten Berliner Sportpalaſt wurden am Montagabend die entſcheidenden Spiele um die Deutſche Eishockey⸗Meiſterſchaft ausgetragen. Der Kampf um den Titel ſelbſt brachte dem Berliner Schbittſchuh⸗Club erwartungsgemäß die 12. Meiſterſchaft ein. Der Bis. nimmt auch in dieſem Jahre im deutſchen Eishockey wie der eine ganz überragende Stellung ein. Das beweiſt ſein 91(:0,:0,:1) Sieg über„B randenburg“ Ber⸗ lin im entſcheidenden Spiel. Der BSc. war in ausge⸗ zeichneter Form, er ſpielte dauernd überlegen, zeigte aus⸗ gezeichnete Kombinationen und ein wuchtiges. aber doch mit„Kopf“ geſpieltes Treffen. Brandenburg dagegen ſpielte vollkommen zerfahren. Der BSC, ging im erſten Spieldrittel durch drei Treffer von Jänicke und ein Tor von Rudi Ball:0 in Führung. Im zweiten Drittel er⸗ höhte R. Ball guf:0. Alle weiteren Angriffe ſcheiterten an der guten Brondenburg⸗Verteidigung Heinrich und Kaufmann(Tor). Im Schlußdrittel war der BSC. daun wieder ſtärker überlegen. Rudi Ball ſchoß weitere drei Treffer und als dann Brandenburg durch Herker zum Ehrentor gekommen war, ſchloß Jänicke mit einem neunten Treffer den Torreigen ab. Der Kampfum den drit⸗ ten Platz brachte eine Ueberraſchung: SV. Füſſen fer⸗ tigte den SC. Rieſſerſee glatt 028(:0,:0,:0) ab. Rieſſer⸗ ſee mußte damit vollkommen unerwartet ſeine zweite Nie⸗ derlage hinnehmen. Füſſen ging im erſten Drittel durch Lindner:0 in Führung. Wehrtmann und Möſt ſchoſſen im nächſten Drittel zwei weitere Treſſer. Im Schlußdrittel verſuchte Rieſſerſee vergebens, das Reſultat zu verbeſſern, der deutſche Nationaltormann Leinweber im Füſſener Tor war einfach nicht zu ſchlagen. Füſſen mußte von der Mitte des Spieles ab auf einen ſeiner beſten Stürmer, Sirch, verzichten. Sirch wurde nach einem ſcharfen Zuſammenprall bewußtlos von der Bahn getragen. Er erholte ſich zwar ſpäter wieder, konnte aber am Spiel nicht mehr teil⸗ nehmen. Dortmunder Sechstagerennen schließlich wieder die alte Reihenfolge her⸗ andere, ſodaß ö Im Hinterfeld war das Durcheinander noch geſtellt war. größer. Von beſonderer Bedeutung blieb ſchließlich, daß die ſtarken Mannſchaften Dülberg⸗Debaets und Petri⸗ Kroſchel jetzt nur noch eine Runde hinter der Spitzengruppe zurückliegen. Dagegen ſind überraſchenderweiſe Mae Namara⸗Bellon wieder weit zurückgefallen. nachdem ſie be⸗ reits Boden gut gemacht hatten. Zahlreiche Vorſtöße kamen in der Nacht zum Dienstag deshalb nicht zum Abſchluß, weil die Ausreißer ſtürzten. Das Feld macht jetzt faſt aus⸗ nahmslos einen ſehr mitgenommenen Eindruck. Der Dienstag nachmittag verlief ziemlich ruhig. Lediglich die weit zurückliegenden Mannſchaften konnten einige ihrer Verluſtrunden wetlmachen, ohne bei den führenden Fahrern ernſthaften Widerſtand zu finden. Um 3 Uhr nachmiktags wurde der Erſatzmann Müller, deſſen Partner Goris am Montag ſchwer geſtürzt war, aus dem Rennen genommen. Nach 91 Stunden, Dienstag nachmittag 5 Uhr, waren 2324600 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Göbel⸗Dinale 131 Punkte; 2. Charlier⸗Duray 72 Punkte: 3. Rauſch⸗Hürtgen 70 P. Eine Runde zurück: 4. Petri⸗Kroſchel 98 Punkte; 5. Dül⸗ berg⸗Debaets 54 Punkte. Zwei Runden zurück: 6. Meyer⸗ Stübbecke 171 Punkte; 7. Louet⸗Boucherin 144 Punkte; 8. Choury⸗Fabre 75 Punkte: 9. Kilian⸗Pützfeld 66 Punkte; 10. Doru⸗Maczinſki 51 Punkte. Vier Runden zirrück: 11. Jokſch⸗Pifnenburg 170 Punkte; 12. Mace Namara⸗ Belloni 28 Punkte. Gehring ringt in Finnland Europameiſter Gehring⸗Ludwigshafen beſtreitet in Hel⸗ ſingſors vom 18.—20. Januar ein hervorragend beſetztes Turnier, bei dem er u. a. mit dem Olympiozweiten Ny⸗ ſtröm⸗Finnland und deſſen 20 Pfund ſchweren Landsmann Niemela zuſammentveffen wird. Für die in mehreren Ge⸗ wichtsklaſſen ſtattſindende Veranſtaltung ſind außerdem Schweden und Eſtländer verpflichtet. 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Jeder von ihnen hat bereits lange Jahre im Zuchthaus verbracht; wieviele der ſchweren Einbrüche in den letzten Jahren, deren Ur⸗ heber nicht entdeckt wurden, auf ihr Konto kommen — das wiſſen nur ſte allein. Schon vor etwa einem Jahre hatte man die Brü⸗ der Saß feſtgenommen, mußte ſie aber mangels jeg⸗ licher Beweiſe wieder freilaſſen. Es handelte ſich da⸗ mals um den weltberühmt gewordenen Einbruch in die Räume der Dis kontogeſellſchaft am Wittenbergplatz in Berlin. Das Unternehmen, das bekanntlich überraſchend gut glückte, zeigt eine verzweifelte Aehnlichkeit mit dem vielleicht gegen die Reichsbanknebenſtelle geplanten: auch hier hatte man in unterirdiſchen Gängen, die vom Hofe aus ange⸗ legt waren, an die reichlich altmodiſchen Treſors herangebohrt und ſie in der Nacht vom Samstag auf Sonntag, wo eine Störung nicht zu befürchten und eine Entdeckung erſt am Montag zu erwarten war, mit aller Ruhe ausgeplündert. Die Berliner Polizei nahm damals berechtigterweiſe an, daß ein derartig „geniales Ding“ nur von den Brüdern Saß hatte ge⸗ dreht werden können, mußte aber zu ihrem Leidwesen erkennen, daß die Brüder, wenn ſie die Verbrecher waren, ihre Zeit gut genutzt und alle Spuren ver⸗ wiſcht hatten. Wie jede Technik, ſo hat ſich auch die des Ein⸗ bruchs in den letzten Jahren immer mehr ver⸗ vollkommnet, Das alte gute Syſtem, das Alfred Döblin in ſeinem Meiſterroman„Berlin⸗ Alexanderplatz“ ſo unüber⸗ trefflich geſchildert hat, iſt zwar immer noch gebräuch⸗ lich, wird aber mehr von den„kleinen Leuten der Branche“ angewendet. Man ſchleicht ſich in ein gro⸗ ßes Geſchäftshaus ein, bricht über dem Raume, in dem man Geld oder Wertſachen weiß oder vermutet, die Decke entzwei, wobei man einen Schirm durch das erſte gebohrte Loch ſteckt, der die herabfallenden Steine auffangen ſoll, ſteigt dann an einer Strick⸗ letter hinab und holt, was zu holen iſt. Die Poli⸗ zei iſt auf dieſe Art Einbrüche bereits ſo gut ein⸗ geſtellt, daß ſie auch bei den geringſten Anzeichen ſehr häufig die richtige Spur findet. Heute ſcheint, wie geſagt, der unterirdiſche Ein⸗ bruch wieder mehr Mode zu ſein. der Hochburg alles Verbrechens, ſind vor zwei Jah⸗ ren die Treſors einer Großbank bis auf den letzten Dollar ausgeplündert worden. Die Verbrecher müſſen jener rieſenhaften amerikaniſchen Organi⸗ ſation angehört haben, bei der Betriebsmittel in feder nur denkbaren Höhe vorhanden ſind. Sie hatten nämlich, um ganz ſicher zu gehen, durch einen Strohmann die rund um die Bank liegenden Häuſer Aitfkaufen laſſen, was immerhin einige hundert⸗ tauſend Dollar gekoſtet haben dürfte. In dem Hauſe hinter der Bank, von wo aus der unterirdiſche Gang gegraben wurde, hatten ſie, um jeden Verdacht im Keime zu erſticken, eine Repara⸗ turwerkſtatt für Autos und Waggons jeder Art ein⸗ In Chicago, gerichtet, die mit Nachtſchichten arbeitete und einen derartigen Lärm vollführte, daß irgendwelche Ge⸗ räuſche beim Ausſchachten von der Nachbarſchaft nicht gehört werden konnten. Der Einbruch gelang ſo vollkommen, daß die Bank hätte Konkurs anmel⸗ den müſſen, wären ihr nicht die großen Inſtitute des ganzen Landes ſofort hilfreich beigeſprungen. Der berühmteſte Einbruch, allerdings nicht ge⸗ lungene, mittels eines unterirdiſchen Ganges, wurde im Jahre 1880 gegen die Bank von England unternommen. Es lagerte in ihren damals noch ziemlich primitiven Kellerräumen eine franzöſiſche Die Treſorräuber vom Berliner Der Saphir von St. Peter (Von unſerem römiſchen Vertreter Eine Kriminal⸗Kurzgeſchichte, alſo großen Edgar Wallace. Vor fünf Jahren, in einer ſchwülen und fin⸗ ſteren Seiroeconacht, wurde die Tat verübt. Am nächſten Morgen ſchrieen die Zeitungsverkäufer auf dem Corſa mit ihren gellenden, allen Lärm über⸗ tönenden Skimmen:„Großer Einbruch in der Schatz⸗ kammer von St. Peter! Unermeßliche Werte ge⸗ raubt!! Berwegene Diebe plünderten den Schatz des Vatikans!!! Der berühmte Saphir des Heiligen Petrus verſchwunden!!!! Großer Einbruch...“ Die Blätter mit der ſenſationellen Nachricht gingen a ruba, wie man in Rom ſagt, das heißt, ſie wurden den Zeitungsverkäufern aus den Händen geriſſen, Wittenbergplatz verhaftet? nicht vom Das nene Werk der Brüder, Saß, die unterirbiſchen Höhlengänge auf dem Charlottenburger Lufſenfrießhof, werden von der Kriminalpolizei durchſucht. Die Brüder Saß, die ſich ſeinerzeit von dem Verdacht der Täterſchaft des ſenſationellen Treſoreinbruchs am Witthnbergplatz nicht völlig reinigen konnten, ſind erneut feſtgenommen morden. Sie hatten auf dem Luiſenfriedhof in Charlottenburg unterirdiſche Gänge gegraben, deren Zwecke vorläufig nicht zu ergründen ſind, die aber als Vorbereitung zu einem Einbruch in die nahen Reichsbanktreſors gedeutet werden. Goldſendung im Werte von zwei Millionen Pfund. Der Führer der Einbrecherbande, das herunter⸗ gekommene Mitglied einer hochadligen Familie, hatte ſich ein Trödelgeſchäft int dem Hauſe zugelegt, das mit der Rückwand gegen das Bankgebäude ſtand. Mit nur zwei Gehilſen hatte er in monate⸗ langer Arbeit einen Gang gegraben, der genau in den Keller mündete, der das Gold beherbergte. Das Verbrechen wurde nur wenige Stunden vor ſeiner Ausführung dadurch entheckt, daß einer der Bank⸗ direktoren, der— es war kurz vor den Oſterferien den Goldbeſtand noch einmal revidieren wollte, einen Riß im Fußboden entbeckte und Lärm ſchlug. Es hat ſich drolligerweiſe ſpäter herausgeſtellt, daß die⸗ ſer Riß mit den unte rirdiſchen Arbeiten des Ver⸗ brechens nicht das geringſte zu tun hatte. Conan Doyle hatte dieſe Geſchichte in ſeiner Novelle„Der Bund der Rothaardgen“ verewigt. Vigo. ( GwG( yd 0bßbßböbbbTT Wie Dr. Schachts Aufſtieg begann Es gehört nicht nur Tüchtigkeit und Genie dazu, um ein großer Mann zu werden— eine gute Por⸗ tion Glück iſt faſt noch wichtiger zum Aufſtieg. Dr. Schacht, heute einer der meiſtgenannten Männer der Welt und ſicher zur Zeit der wichtigſte in Deutſch⸗ land, hat neulich einmal erzählt, was für einem ſeltſamen Zufalle er den Beginn feiner Karriere verdanke. Es war noch tief im Frieden und Dr. Schacht ein kleiner Bankangeſtellter— ein ganz kleiner ſogar. Damals pflegte man noch nicht wie heute in den Bſtros nach engliſcher Sitte durchzuarbeiten, ſondern man machte von zwölf bis zwet Uhr Tiſchzeit. Eines Tages nun hatte ſich Schacht bei einer Familienfeſt⸗ lichkeit furchtbar den Magen verdorben, war gerade noch fähig geweſen, ins Geſchäft zu gehen, hatte aber einen Abſcheu vor allem Eßbaren und blieb deshalb während der Tiſchzeit im Büro. Hier ſaß er ganz mutterſeelenallein und grübelte gerade darüber nach, weshalb die Natur den Magen nicht unbegrenzt aufnahmefähig geſtaltet hat, als einer der Bank⸗ direktoren ins Zimmer ſtürzte.„Was für ein glück⸗ Itcher Zufall,“ rief der Herr,„ich ſuche mit Laternen im ganzen Hauſe einen Angeſtellten, der dieſe drin⸗ gende Arbeit hier, die um zwei Uhr fertig ſein muß, für mich erledigt. Wollen Sie?“ Schacht ſtürzte ſich auf das Manuſkript und, die Chance wahrnehmen), erledigte er die Arbeit mit aller Intelligenz und Geſchwindigkeit, deren er fähig war. Zunächſt enn⸗ mal bemerkte er dabei mit innigem Vergnügen, daß ſeine Magennerven ſich beruhigten. Dann danktch der Direktor ihm herzlich für die pünktliche Erledigung ſeines Auftrages und verſprach, ſich zu revanchieren. Er hat prompt Wort gehalten: ſchon eine Woche ſpäter wude Schacht außer der Reihe befördert, der hochmögende Herr behielt ihn im Auge und förderte ihn, wo er konnte. Ihm in erſter Linie dankt es der Reichsbankpräſtdent, daß er an Stellen kam, wo er ſeine Fähigkeiten entfalten konnte. Dr. Schacht hat, wie geſagt, dieſe Geſchichte ſelbſt erzählt. Sie iſt zu gut, um erfunden zu ſein. Die ſchwerſte Zeitung der Welt Die„Times“ weiht ihre Leſer in das Geheimnis ihres Erfolges ein. Dieſe Zeitung hat den Ruf, we⸗ gen ihres umfangreichen Materials die„ſchwerſte“ Zeitung der Welt zu ſein. Eine Ginzelnummer der — — „Times“ enthält 32 Seiten mit einer Million 400 000 Buchſtaben. Die„Times“ iſt eine der älteſten Zeitun⸗ gen der Welt uyd iſt im Jahre 1785 gegründet. Bis zur Hälfte des horigen Jahrhunderts koſtete die Zei⸗ tung 5 Pence, ehn Preis, der nach den damaligen Ver⸗ hältniſſen als, ſehr hoch anzuſprechen war. Die Auf⸗ lage bezifferte ſich auf 50 000 Exemplare. Erſt im Jahre 1896 ſuing der eigentliche Rieſenaufſtieg der „Times“ an.“ Zur Zeit arbeitet in der Druckerei der Rieſenzeitunng ein Arbeiterheer von 2000 Munn. Die Zahl der Setzer allein beläuft ſich auf 300 Mann. 46 Maſchiyen vollbringen das Werk des Druckens. 130 Redaßteure bearbeiten den Text der Zeitung. Rotatiomsmaſchinen werfen ſtündlich 25000 Nummern der Zeitzung heraus. Spezialausgaben werden mit Flugzengen und Nachtzugen an engliſche Provinz⸗ ſtädte geliefert. Mehrere Nummern werden auf ganz beſonerem Pergamentpapier gedruckt. Das ſind die Numznern, die für den König beſtimmt ſind und ihm täglich geliefert werden. Befindet ſich der König auf Reißen, ſo werden ihm die Ehrenexemplare nach⸗ geſandt. Das Geheimnis des„Times“ ⸗Erfolges be⸗ ſtecht darin, daß die Zeitung ihrem Leſer das bietet, mas der engliſche Leſer haben will.. wobei nicht immer feſtzuſtellen war, ob dieſe auch ſtets richtig das Kleingeld herausgaben. Am nächſten Tage ſchrien ſie wieder, doch diesmal mit wenjger Nachdruck in den Stimmen:„Die Poli⸗ zei auf der Spur der Einbrecher von St. Peter!“ und am übernächſten dann laut triumphierend:„Die Plünderer der Schatzkammer von St. Peter feſtge⸗ nommen! Der größte Teil der geraubten Wert⸗ gegenſtände herbeigeſchafft!! Großer Erfolg der römiſchen Polizei!!!“ Und damit war das Geſchäft der käufer aus. So war's. Die Diebe ſaßen. Das geraubte Gut war faſt vollſtändig dem Vatikan zurückgeſtellt wor⸗ den. Nur der berühmte Wunderſaphir des Heiligen Petrus fehlte und noch eine weniger berühmte und koſtbare Perlen und Smaragden. Die Polizei tat ihr Beſtmöglichſtes, auch den prachtvollen Saphir, der jedes Jahr am 29. Juni der Bronzeſtatue des Apoſtelfürſten im Petersdom an den Ringfinger ge⸗ ſteckt zu werden pflegte, aufzuſpüren. Doch vergeb⸗ lich. Der Ring mit dem Rieſenedelſtein blieb und blieb unauffindbar. Die gottesläſterlichen Einbrecher, die vor einem „ſacrilegio“ nicht zurückgeſchreckt waren, erhielten dementſprechende Gefängnisſtrafen, ziemlich hohe, da die Richter nicht zur Milde geneigt waren. Daran trug ſicher vor allem der fehlende Saphir die Schuld. Fünf Jahre lang thronte die wundertätige Bronzefigur im Petersdom am 29. Juni ohne ihr ſchönſtes Schmuckſtück, dem gleichfalls wundertätige Kräfte zugeſchrieben wurden. Früher wollten oft zur Myſtik neigende Gläubige in dem Stein, deſſen Inne⸗ res zart bewölkt war, geheimnisvolle Bilder und Vor⸗ gänge beobachtet haben. Andere hatten plötzlich aus⸗ brechende Strahlenbündet geſehen. Das letztere ſchien allgemein glaubhafter. Der Saphir war auf 110 00 Mark, geſchätzt. 5 Fünf Jahre verſtrichen alſo. Die Diebe ver⸗ ließen, einer nach dem andern, das Gefängnis. Sie Zeitungsver⸗ Lire, etwa 25 000 Versunkene engliſche Rieſenkanone aus dem Waſſer gehoben Zwei Hochſeeſchlepper bergen das über 1000 Zentner ſchwere Rieſengeſchütz der engliſchen Marine, das September 1928 ins Meer geſtürzt war und fetzt erſt wieder gefunden wurde. ſtanden auch weiterhin noch unter polizeilicher Be⸗ wachung, da man überzeugt war, daß einer von ihnen den Saphir beſtimmt verſteckt halte. Aber die Polizei machte in dieſer myſteriöſen Affäre nicht einen einzigen Schritt vorwärts, wodurch ſie ſich je⸗ doch nicht entmutigen ließ. Da wurde vor einigen Tagen auch ein Mann namens Bruscoli aus dem Kerker entlaſſen, wo er Jahre hindurch über ſeine Vergangenheit, die auch mit dem Einbruch in die Schatzkammer von St. Peter zu tun hatte, nachgedacht haben mochte. Sicher nicht zu ſeinem Beſten; denn Kaum hatte dieſer Mann das Gefängnistor hin⸗ ter ſich zuſchlagen gehört, als er ſich eilig auf den Weg zu einem ganz beſtimmten Ziele machte. Dieſes Ziel war ſeine alte Wohnung, gelegen in Via Carlo 13, 5. Stock. Haſtig ſchritt er die ſteilen Treppen hin⸗ auf, ohne ein einziges Mal zu verſchnaufen. Im 5. Stock angelangt, ſchloß er eine Tür auf, die ein ſchmales Meſſingſchild mit dem Namen Bruscoli trug. Die Tür knarrte laut, da ſie lange nicht benutzt worden war. Der entlaſſene Sträfling trat in ſeine Wohnung, die ſich in einem troſtloſen Zuſtand befand. Fingerdick lag der Staub auf den ſpärlich verteilten Möbeln; ſchmutzige Gläſer ſtanden auf einem Tiſch; ein Reſt verſchimmelten Weines leuchtete trüb aus einem Fiasco. Doch dieſe ganze Troſtloſigkeit be⸗ rührte den Heimgekehrten nicht, wenigſtens warf er nur einen flüchtigen Blick durch die halbdunklen Räume. Dann ſtieß er entſchloſſen eine ſchmale Tür auf, die in eine Küche führte. Auch hier das gleiche Bild von elendſter Verkommenheit. Mit ein paar haſtigen Schritten war Bruscoli bei dem Küchenherd, fuhr mit der Hand in einen Metallkaſten, in dem ölige Tuchfetzen aufbewahrt wurden und zog ein kleines Päckchen hervor ... Im dieſem Augenblick griffen eiſerne Fäuſte nach ihm, die den vorhin am Haustor ſo eifrig leſen⸗ den Männern gehörten; die Arme wurden ihm nach hinten geriſſen, und ſchon war er mit ſtählernen Handͤſchellen gefeſſelt. Das kleine Päckchen war zu Boden gefallen, wobei es ſich geöffnet hatte. Da lag zwiſchen Schmutz und Unrat, hell ſtrahlend, der Saphir von St. Peter.—— Und nun wird am nächſten 29. Juni der wunder⸗ bare Edelſtein wieder von der Hand der wunder⸗ tätigen Bronzestatue im Petersdom auf die Gläubi⸗ gen herableuchten. Koſtbare Bäder Alle zwanzig oder dreißig Jahre wird an der zehn Meter hohen Statue des Venur Gummata in Kanara, Südindien von den Brahmanen eine Reinigungsprozedur vorgenommen, die inbezug auf die dabei verwendeten Ingredienzien wohl einzig in der Welt daſteht. Unlängſt war wieder der Zeitpunkt für dieſe Reinigungszeremonie herangekommen. Zu dieſem Zweck hatten die Prieſter hundert Pfund Sandelholz zu einer breiigen Maſſe verarbeitet, außerdem eine große Menge von Roſenblättern, 30 Pfund Safran, 150 Pfund parfümierten Puder und etwa 140 Liter Liter wohlriechendes Oel zuſammen⸗ gebracht. Alle dieſe Stoffe wurden während der Zeremonie über die Statue ausgeſchüttet. Die Wir⸗ kung dieſer parfümierten Löſung in der heißen Sonne Indiens war unbeſchreiblich. Der Wind trug den Wohlgeruch meilenweit in das Land, ſo daß im Umkreiſe von 10 Meilen der Duft zu ſpüren war. Nach der Feierlichkeit fand die Speiſung der Gläubigen ſtatt, die aus der Umgegend herbeige⸗ ſtrömt waren. Auf Koſten des Tempelſchatzes wur⸗ den in dieſem Jahr 10 000 Pilger anläßlich dieſes Feſtes koſtenlos bewirtet. Auch bei der Thronbeſteigung des neuen Königs von Siam, Praeſatipok, ſpielte die Badezeremonie eine große Rolle. Vor der Königskrönung nimmt der neue Monarch ein Bad in einer maſſiv goldenen Bade⸗ wanne, die, mit Edelſteinen beſetzt, nur bei dieſer Ge⸗ legenheit Verwendung findet und eine der größten Koſtbarkeiten des königlichen Kronſchatzes bildet, der ſchon 11 Dynaſtien überlebt hat. Der König wird mit dieſer Badewanne erſt mit dem Waſſer der fünf großen Flüſſe Siams gewaſchen und dann mit dem Waſſer der vier heiligen Quellen von Sutarno be⸗ ſpritzt, wobei die Vertreter der 17 Provinzen Siams, dem Range nach ſich abwechſelnd, die erforderlichen Handreichungen vornehmen. Am Schluß dieſer Zeremonie wird der König dann von Prieſtern ge⸗ ſalbt. Die ganze Feierlichkeit geht unter Fanfaren⸗ geſchmetter und Kanonendonner vor ſich, Iſt der Henker ein Luxus? In Belgten iſt zurzeit die Stellung eines Henkers oder, wie man heute lieber ſagt, eines Scharfrichters frei geworden. Niemand hat ſich bis jetzt auf ein Inſerat der Regierung gemeldet, trotzdem ein Todes⸗ urteil in Belgien heute nur noch zu einer Formel geworden iſt. Ein Todesurteil wird nur ſelten aus⸗ geführt, und in den letzten fünf Jahren hat keine einzige Hinrichtung ſtattgefunden. Die einzige amt⸗ liche Funktion des Scharfrichters beſteht darin, daß er, in Gehrock und Zylinder, von zwei ſchwarzgeklei⸗ deten Bedienten begleitet, ſich ins Rathaus begibt und das Todesurteil an die Wand unter audere Be⸗ kanntmachungen amtlichen Inhalts anſchlägt. Der letzte Scharfrichter, der jetzt geſtorben iſt, war von Beruf Kellner, und reichte der Regierung ein Geſuch ein, mit der Bitte, ſein ſehr geringes Gehalt zu er⸗ höhen. Ehe eine Antwort der Regierung eingetrof⸗ fen war, war der friedliche Scharfrichter geſtorben. Jetzt will niemand— man weiß nicht aus welchen Gründen, denn der Scharfrichter hat, wie man ſieht, in Belgien nichts Schreckliches zu tun dieſes Amt übernehmen. Die Regierung kann ſich aber nicht entſchließen, die Zeremonie des feierlichen An⸗ ſchlags des Todesurteils an die Wand des Rak⸗ hauszimmers abzuſchaffen, und ſo muß irgend⸗ jemand gefunden werden, der dieſe ſcheinbar ein⸗ fache Arbeit übernehmen könnte. Ein Miniſterial⸗ rat des Juſtizminiſteriums hat den ſalomoniſchen Vorſchlag gemacht, die Arbeit des Scharfrichters einem der Wächter des Rathauſes zu überlaſſen. Aus rein bürpkratiſchen Gründen konnte dieſer vernün⸗ ftige Vorſchlag nicht angenommen werden. Die kom⸗ plisferte Frage wartet noch immer auf ihre Löſung. rückblickend verfolgt. 1 * Mittwoch, deu 15 4 haben geder weiß, in welch hohem durch das Kinv geſchult worden iſt. Wir haben „filmiſch ſehen“ gelernt, wären ſonſt kaum im⸗ ſtande, den blitzſchnellen Verwandlungen und Ueberblendungen zu ſolgen, die die moderne Filmtechnik jetzt bevorzugt. Die Frage, ob der Rundfunk, der zwar viel jüngeren Datums iſt, ſich an Beliebtheit aber durchaus mit dem Film ver⸗ gleichen kann, einen ähnlichen Einfluß auf unſer Ohr auszuüben beginnt, liegt daher ſehr nahe. Ein Fachmann beautwortet ſie hier und kommt dabei zu Ergebniſſen, die allgemein lebhaft intereſ⸗ ſieren dürften. Rund ſechs Jahre ſind ſeit dem Tage vergangen, an dem in Europa begonnen wurde, offizielle Rund⸗ funkprogramme zu ſenden. Innerhalb dieſer kurzen Zeit hat ſich auf dem Gebiet des Radioweſens eine Entwicklung vollzogen, die man in ihrem ganzen Umfang nur zu würdigen vermag, wenn man ſie Es liegt auf der Hand, daß dieſe pöllig neuartige Form der Nachrichtenüber⸗ mittlung, vor allem aber die umfangreiche Verbrei⸗ tung kultureller Güter und unterhaltender Stoffe auf drahtloſem Wege auch die Einſtellung derer, denen die Segnungen des Radio zugute kommen, nämlich der großen Hörermaſſen, auf die Dauer ent⸗ ſcheidend beeinfluſſen mußte. Kann doch kein Zwei⸗ fel daran beſtehen, daß das Verhältnis der Hörer zu den Rundfunkdarbietungen heute ein ganz anderes iſt, als vor mehreren Jahren, da ſich der Rundfunk noch in den Kinderſchuhen befand. Sind ſich in dieſer Erkenntnis auch alle einig, ſo läßt ſie doch keine nutz⸗ 8 2 Maße unſer hören gelernt?/ der Nunofunk als Lehrmeister W ür Auge bringenden Folgerungen zu, wenn wir uns nicht zu⸗ gleich darüber klar zu werden verſuchen, worin dieſe Aenderung eigentlich beſteht. Iſt dem Rundfunkteil⸗ nehmer nur die Bedienung ſeines mehr oder minder komplizierten Apparates zur Selbſtverſtändlichkeit geworden oder hat er, dank jahrelanger Uebung, zu⸗ gleich auch beſſer hören gelernt? Ehe wir dieſe Frage näher erörtern, ſeien zu⸗ nächſt einige der bemerkenswerteſten Stadien er⸗ wähnt, die die Technik der Geräuſchübertragung im Laufe der Jahre durchgemacht hat. Als man die erſten Sendeſpiele übertrug, wirkte die Bithnen⸗ tradition noch ſo ſtark nach, daß man beiſpiels⸗ weiſe die Schauſpieler in den gleichen Rüſtungen vor eee eee eee eee ee, Auch unsere qufen Köppen Sie im Inventur-Ausverkauf enorm billig kaufen, Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) das Mikrophon treten ließ, wie ſie in dem betreffen⸗ den Drama les handelte ſich um Wallenſteins Lager) auf der Bühne zu tragen pflegen. Glaubte man da⸗ mals doch, das naturgetreue Klirren der Harniſche und Waffen würde den Hörern am beſten den Ein⸗ druck einer„wirklichen Vorſtellung“ vermitteln. Da das Ergebnis nicht ganz das gewünſchte war, verfiel man, unmittelbar darauf, in das größte Ex⸗ trem. Man bemühte ſich, Geräuſchmaſchinen zu erfinden, die die benötigten Effekte möglichſt gut imitierten. Eine aufgedrehte Waſſerleitung ſchuf die Illuſion eines praſſelnden Regens, gedämpfter Pau⸗ kenwirbel erzeugte Donner, zwei Metallſtücke erſetz⸗ ten die gekreuzten Schwerter, Ruderbewegungen in der Badewanne täuſchten die bewegte See vor, die ſonderbarſten Gegenſtände wurden in den Dienſt der Sache geſtellt. Aber auch dieſe Epoche des„Erſatzes“ währte nicht lange. Dieſer Verirrung— deun es war eine — folgte bald die reuige„Rückkehr zur Natur“, bei der es bis zum heutigen Tage geblieben iſt. Je echter, deſto beſſer, lautet nunmehr die Parole und dies geht ſo weit, daß man— um auch hier nur ein Beiſpiel herausgreifen an Stellen, wo ein Sendeſpiel den Hörer auf die Straße führt, ein Mi⸗ krophon einſchaltet, das an einem verkehrsreichen Punkt aufgeſtellt iſt, ſo daß wirklicher Straßenlärm vernehmbar wird. Leider iſt dies Syſtem nicht ſtets, ſondern im Gegenteil nur höchſt ſelten, in ſo einfacher Weiſe an⸗ wendbar. Denn„echten Straßenlärm“ gib: es zwar jederzeit, aber Regen und Sturm laſſen ſich nicht kommandieren und Katzen miauen nicht auf Befehl des Regiſſeurs. Da kam ein findiger Kopf auf den Gedanken, man könne doch die echten Geräuſche auf Schallplatten feſthalten, um ſie ſtets zur Verfügung zu haben. Dieſe Anregung hat ſich außer⸗ ordentlich bewährt und dieſe Einrichtung findet jetzt allgemein Verwendung. Dennoch ſind wir uns alle darüber klar, daß die Uebertragung naturwahrer Geräuſche ein Problem iſt, das auch heute noch nicht reſtlos gelöſt iſt, obwohl viele Männer der Wiſſenſchaft und der Rundfunk⸗ technik ſich darum mühten und noch mühen. Immer⸗ ſonſtigen techniſchen Fortſchritten, auf dem Gebiet des Radioweſens auch die Geräuſchetechnik erheblich vervollkommnet worden. Gerade deshalb mag es ſo überraſchend klingen, daß der Hörer von einſt viel weniger an ihr auszuſetzen hatte als heute. Wir ver⸗ ſtehen dies aber ſogleich, wenn wir uns in ſeine Lage vor fünf bis ſechs Jahren zurückverſetzen. Damals erſchien ihm das Radio noch als techniſches Wunder. Er war ſchon glücklich und ſtolz, wenn er die Klänge aus der Luft hörte, deren Herkunft er ſich kaum zu deuten vermochte. Sein Staunen über dieſe groß⸗ artige Leiſtung der modernen Technik ließ alle an⸗ deren Empfindungen und jede kritiſche Einſtellung zu dem, was geboten wurde, und wie es geboten wurde, ſchweigen. Niemand ahnte noch etwas von den Gorgen, mit denen die Männer vor dem Mi⸗ krophon zu kämpfen hatten, da ihnen zunächſt noch jede Erfahrung fehlte. Das Ohr des Hörers war noch taub gegen die akuſtiſchen Verzerrungen, die dem damaligen Stand der Rundfunktechnik entſpra⸗ chen. Jeder fand vorerſt alles gut, wie es war und freute ſich über das Gebotene. Die Fortſchritte, die man ſeitdem machte, erſtreck⸗ ten ſich aber nicht nur auf die Sendeſtellen. Nuch die Empfangsapparate beſſerten ſich von Monat zu Mo⸗ nat, an Stelle der Kopfhörer trat der Lautſprecher und die Hörerſchaft war damit, ohne daß ſie ſich deſſen klar bewußt wurde, vor ganz neue akuſtiſche Erſcheinungen und Probleme geſtellt. Gleichzeitig fing ſie auch an, kritiſcher zu werden. Dies lag aber kaum daran, daß ſich etwa durch das ſtändige Abhö⸗ ren der Rundfunkdarbietungen das Ohr geſchärft hätte. Man hatte ſich aber allmählich an das aufaugs ſo beſtaunte Wunder gewöhnt und fing an, auch dieſe gewaltige Leiſtung der modernen Technik als etwas ſelbſtverſtändliches hinzunehmen. Damit waren aber die Vorausſetzungen für eine kritiſchere Ein⸗ ſtellung des Hörers im allgemeinen und des Gehörs im beſonderen zum Rundfunk gegeben. Die Vorliebe für den Lautſprecher zeitigte auch ſonſt ſehr eigenartige Folgen. So machte man bald die Beobachtung, daß faſt jeder Hörer gerade den Lautſprecher für den beſten und klangreinſten hin iſt im Laufe der Jahre, Hand in Hand mit den 9. Seite. Nr. 23 hält, an den er ſich während längerer Zeit gewöhnt hat. Mit anderen Worten: das Ohr paßt ſich allmäh⸗ lich derart an den Klang dieſes Lautſprechers an, daß ihm jeder andere fremd erſcheint. Das Gehör wird alſo nicht geſchärft, ſondern in gewiſſer Beziehung ſogar abgeſtumpft. Von denen abgeſehen, die auf einen beſtimmten Laut⸗ ſprecher eingeſchworen ſind, lauten aber die Urteile über die verſchiedenen Syſteme ſo ſubjektiv, daß eine Feſtſtellung, welcher eigentlich der beſte iſt, gar nicht getroffen werden kann. Der Geſchmack iſt hier durch⸗ aus individuell, ſo vor allem ſchon deshalb, weil der eine tiefere Laute angenehm empfindet, während ein anderer Mittellaute oder gar höhere Töne be⸗ vorzugt. Alle dieſe Einzelheiten ſind aber letzten Endes unwichtig und unerheblich. Maßgeblich und ausſchlag⸗ gebend iſt allein die Tatſache, daß die große Mehr⸗ hett der Hörer im Laufe der Jahre ihre urſprüng⸗ liche Naivität völlig eingebüßt hat und zu einer kri⸗ tiſchen Einſtellung gelangt iſt, die an jede Darbie⸗ tung die denkbar höchſten Anforderungen ſtellt. Bei⸗ getragen haben dazu noch zwei wichtige Momente, die wenigſtens kurz geſtreift werden mögen. Der Hörer von heute vermag ganz genau zu unterſchei⸗ den, welche Verzerrungen auf atmoſphäriſche und ſonſtige Störungen des Empfanges oder auf Män⸗ gel ſeines eigenen Apparates zurückzuführen ſind. Infolgedeſſen iſt er ſich auch jederzeit darüber klar, welche Mängel der Regie in die Schuhe geſchoben werden müſſen. Andererſeits haben die Beſprechun⸗ gen des Rundfunks in der Preſſe, die vor allem in den Städten, in denen ſich Sender befinden, zu einer ſtändigen Einrichtung geworden ſind, viel dazu bei⸗ getragen, ſein künſtleriſches Urteil erheblich zu ver⸗ tiefen. So ſehen wir ein Fülle von Erſcheinungen der verſchiedenſten Art, die der Rundfunk während ſei⸗ nes ſechsjährigen Beſtehens mit ſich gebracht hat. Ein beſſeres Gehör hat er uns zwar nicht gegeben, wohl aber im Laufe der Zeit die objektive und zugleich anſpruchsvolle kritiſche Beurteilung, ohne die nichts auf der Welt werden und gedeihen kann. Leopold Lehmann. Steppdeeken Deckben 130/180 volle Größe farbechtln- 30 mit kräftig.9 leit m. ö Pl. Jatinettebe⸗ Federn 5 zug Stück 12 29.50 19.50 5 5 De 2 1 Steppdecken Kissen 30/80 volle Größe farbecht In- mit gutem 75 lett mit 2 Pfd. 30 150 Federn doppels. St..50.50 2 Steppdecken N. Deeckbett 180/180 180% 00 mit 30— i. viel. Mode- 50 bunt. 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Januar 1930 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ (ohne Kartenverkauf) Gruppen B, H, K, S u. M: Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare Neu Abersetzt von Hans Rothe Inszenierung: Dr. Gerhard Storz Bühnenbilder von Pr. Eduard Löffler Musik von Werner Gögling Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uh! Personen: Antonio, der Kaufmann von Venedig Bassaniog sein Freund Graziano Solanio Salatino Lorenzo Der Doge von Venedig Prinz v. Marokko Prinz v. Arragon Shylock Tubal Lanzelot Gobbo Der alte Gobbo Willy Birgel Erich Musil Raoul Alster Josel Renkert Fritz Linn 0 Karl 1 Hans Godeck Hans Fipvohr Hans Simshäuser Karl Marx Georg Köhler Bum Krüger Ernst Langheinz Leonardo, Bassanios Diener Fritz Walter Balthasar) Porzias Stephane) Diener Diener des Antonio Porzia Nerissa, ihre Zofe Jessika, Shylocks Tochter (Harry Bender (Walter Rießland Fritz Walter Elisabeth Stieler Karin Vielmetter Annemarie Schradiek Apollo Nur noch heute Revue 1930 Fernspr. 916 24 8 Uhr Apollo Morgen Donnerstag, abends 8 Uhr Fonsalions-Premiese lie Frage Qustavo Gino Täglich unser„— 1 1155 10 1 0 1 0 1 Ein Sensationsdrama in 10 Akten Eine Gesehlehte z. Fotlachen 1,7 Akten d N Atang g Uhr- Lotzte Vorstellung.20 Uhl 9 re e NMIIIHfH Wo c h: Familien vorstellung. Kinder auf allen Plätzen von.20 Mk. Uhr aufwärts halbe Preise. 610 5 7% ur blohe Voistelung 5 karten in allen Preislagen vorrätig! 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