8 2 2 5 ee Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftſahrzeug und Verkehr Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim eue Mannheimer Seitun. Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſeß und Recht Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 18. Januar 1930 141. Jahrgang— Nr. 20 Die Haager Verständigung ist, jo gut wie geſichert! So lautet eine Aeußerung Schachts, der heute den Haag wieder verläßt 300 Millionen Dollar Neparationsanleihe Schluß erſt am Montag Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Haag, 18. Jan. Die Fertigſtellung des Schlußprotokolls, bas nach den neueſten Erklärungen deutſcher Dele⸗ gierter erſt am Montag vormittag zur Unterzeich⸗ nung gelangen kann, geht ſehr langſam vor⸗ wärts. Augenblicklich ſuchen die Juriſten zwölf⸗ ter Stunde noch textliche Aenderungen, ſubtile For⸗ mulierungen durchzudrücken. Die Rechtsſachver⸗ ſtändigen werden eine Nachtſitzung abhalten, um das 300 Seiten umfaſſende Protokoll durch⸗ zuredigieren. Den Vertretern der kleinen Staaten iſt der Text bisher überhaupt nicht bekannt, denn es wurde von den großen Sechs beſchloſſen, den Text in ſeiner Geſamtheit den Delegierten der Tſchechoſlowakei, Polen, Jugoflawten, Rumänien, Griechenland und Portugal zu übergeben. Inner⸗ halb 48 Stunden werden die Vertreter der in zweiter Linie intereſſierten Staaten den Text zu prüfen haben und wenn es ihnen noch möglich iſt, dazu Stellung nehmen. Im Bankausſchuß wurden nachmittags und abends die Beſprechungen über die Mobiliſte⸗ rungsfrage auf Grund der bereits gemeldeten Vorſchläge weiter geführt. Dr. Schacht, der heute den Haag verläßt, teilte uns mit, daß die Verſtändigung ſo gut wie ge⸗ ſichert ſei. Der Reichsbankpräſident dementierte eine deutſche Agenturmeldung, der zufolge er der Abänderung des Reichsbankgeſetzentwurſes ſeine Zuſtimmung verſagt habe. Er machte darauf aufmerkſam, daß ihmals Sachverſtändiger ein Einſpruch gegen eine Regierungs handlung nicht zuſtünde. Die Beſprechungen var Kreugers mit Tardieu und nachher mit Moldenhauer be⸗ trafen die Frage, die Auflegung ſeiner Zünd⸗ holzmonopolanleihe über die Bank für internationalen Zahlungsausgleich zu leiten. Auch die Reichspoſt⸗ und Reichsbahnanleihe werden über die internationale Zahlungsbank geleitet. Am Abend kam es in der Vollſitzung, der auch die Vertreter der kleinen Staaten beitwohnten, zu ſehr lebhaften Auseinanderſetzungen. Die ſchier unlösbare Frage der Oſtreparatio⸗ nen ſtand zur Debatte. Nachdem ſich der rumäni⸗ ſche Vertreter Titulescu wieder einmal in hef⸗ tigen Worten gegen Ungarn wandte und eine unbe⸗ greifliche Hartnäckigkeit zeigte, erklärte der engliſche Schatzkanzler Snowden, daß unter dieſen Um⸗ ſtänden die Fortführung der Verhandlungen keinen Zweck hätte. Er machte den Vorſchlag, den Ver⸗ tretern der kleinen Entente noch 48 Stunden zu geben, um eine Einigungsformel zu finden. Falls ſte nicht zu einer Einigung mit Ungarn gelangen könnten, ſo bliebe nichts anderes übrig, als die ganze Angelegenheit zu vertagen.„Wir können hier in Haag nicht bis zum jüngſten Tag zuſammen⸗ ſitzen“, ſagte Snowden am Schluß ſeiner ziemlich ſcharf ausgeſprochenen Warnungen an die Vertreter der kleinen Entente. Titulescu beklagte ſich nachher bei Snowden Aber deſſen Vorgehen und bezeichnete ſich ſelbſt als den Prügelknaben der Konferenz. Verzicht auf 2 Millionen Franken Drahtung unſeres eigenen Vertreters den Haag, 18. Jan. Die Verhandlungen zwiſchen der ſchweizeriſchen Delegation und dem Organiſationskomité der Reichs⸗ bank fanden geſtern ihren Abſchluß. Der Bank wird die Eigenſchaft einer ſchweizeriſchen juriſtiſchen Per⸗ ſönlichkeit zuerkannt. Die Beamten werden für die Bezüge von der Bank Steuerfreiheit erhalten. Die Bank unterliegt der ſchweizeriſchen und inter⸗ nationalen Geſetzgebung. Heute findet die Unter⸗ zeichnung der Dokumente ſtatt. Durch ein wahres Ultimatum wurde die ſchweizeriſche Delegation gezwun⸗ gen, auf die Zahlung ber Patentgebühren von Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 18. Januar. Ueber die Bedingungen, unter denen der erſte Teil der Mobiliſierungsan leihe ausgegeben werden ſoll, liegen hier aus dem Haag folgende Einzelheiten vor: Der Betrag der Anleihe, der urſprünglich 200 Millionen Dollar er⸗ reichen ſollte, wird auf 300 Millionen Dollar, d. h. auf 1200 Millionen Mark erhöht. Sie ſoll noch vor dem 1. Oktober 1930 zur Ausgabe gelangen. Die Reichsregierung verpflichtet ſich, vor dieſem Datum keine andere langfriſtige Anleihe im Aus⸗ lande aufzunehmen. Wenn bis zum 1. Oktober 193 die Anleihe noch nicht zuſtande gekommen ſein ſollte, ſo wird dieſe Verpflichtung für einen weiteren Zeit⸗ raum gelten, der jedoch im ganzen von der Ueber⸗ gabe der Schuldzertifikate an die Reparationsbank gerechnet ein Jahr nicht überſchreiten darf. Dieſe Zertifikate werden vorausſichtlich bis zum 1. April 1930 übergeben werden. Auf alle Fälle wird Deutſchland am 31. März 1931 wieder freie Hand erlangen. Auch die autonomen und halbautonomen Körperſchaften des Reiches, die Reichsbank, Reichsbahn und Poſt und Telegraph werden während dieſer Zeit darauf verzichten, langfriſtige ausländiſche Anleihen aufzunehmen. Von dieſer Reparationsanleihe von 1200 Millionen Mark ſoll ein Drittel, alſo 400 Millionen Mark, Deutſchland reſerviert bleiben. Das Reich wird die Möglichkeit haben, dieſen Anteil zu den gleichen Bedingungen, wie ſie für die übrigen Anlethen feſtgeſetzt werden, für ſich zu zeichnen, ohne Kommiſſions⸗ und Maklergebühren zahlen zu mütſſen. Auf dieſe Weiſe werde Deutſchland ſelbſt die günſtigen Bedingungen, unter denen die Schuldver⸗ ſchreibungen des Poungplaus aufgelegt werden, zu⸗ gute kommen. Man rechnet damit, daß der Zinsfuß der Mobiliſierungsanleihe 11747 niedriger ſein wird als derjenige ausländiſcher Anleihen, die Deutſchland aufnehmen könnte. Was die Anleihe Deutſchlands bei der ſchwe⸗ biſchen Firma Kreuger betrifft, ſo wird ſie ſich auf 500 Millionen Mark belaufen und tat⸗ ſächlich erſt im Jahre 1933 zur Ausgabe gelangen. Gegen dieſe Anleihe werden die Gläubigermächte keinen Einſpruch erheben, vorausgeſetzt, daß ſie die ungeſchützten Reparationszahlungen in keiner Weiſe benachteiligt. Der„Matin“ bemerkt zu dieſen Anleihen, es ſet zu hoffen, daß ſie eine erſprießliche Periode er⸗ öffnen, wobei durch die Vermittlung der Internatio⸗ nalen Zahlungsbank die Kreditoperationen ſich unter immer günſtigeren Bedingungen abwickeln und jeder dabei einen gerechten Gewinn daraus ziehen könne. Darin liege die politiſche Bedeutung dieſer Verſtändigung, die von vornherein die Tätigkeit der Internationalen Zahlungsbank erſchließe und einen großen Schritt für die Befriedung Europas bedeute. „Echo de Parts“ bemerkt:„Ein Kanal iſt ge⸗ öffnet worden, in den ſich Reparationsanleihen ver⸗ miſcht mit deutſchen Anleihen ergießen können. Die beiden Ströme werden ſich gegenſeitig verſtärken, vorausgeſetzt, daß Deutſchland mit gutem Willen der Moblliſterung der Geſamtheit ſeiner ungeſchützten Annuitäten zuſtimmt. Die Zukunft wird uns lehren, ob Deutſchland dieſen Kanal benutzen wird. Natür⸗ lich, wenn es die Hoffnung hat, ſich ſeinen Verpflich⸗ tungen der ungeſchützten Annuitäten entziehen zu können, wird Deutſchland ſich bemühen, dieſes Syſtem zu verleiden. Für den Augenblick erklären die deut⸗ ſchen Miniſter, daß ſie keineswegs die Abſicht haben, die Wirtſchaft Deutſchlands durch ausländiſche An⸗ leihen zu belaſten, ſondern in den nächſten Jahren durch das Mittel erhöhter Steuern die nötigen Amortiſationen vornehmen werden.“ Warnung vor Illuſionen Londoner Vertreters § London, 18. Jan. Die engliſche Oeffentlichkeit begrüßt lebhaft die Einigung im Haag. Allerdings iſt das Intereſſe für die Noungkonferenz von Tag zu Tag geringer geworden, da ſich die Flottenkon⸗ ferenz immer mehr überwältigend geltend macht. Während äber die Tatſache, daß der Poungplan nun⸗ mehr unter Dach und Fach iſt, Befriedigung hervor⸗ ruft, werden die Ausſichten der Mobiliſierung der deutſchen Bons überaus fkeptiſch beur⸗ teilt. Die„Finanzial Times“, das führende Organ der City, warnt vor der Illuſion, daß eine baldige Mobiliſierung eines beträchtlichen Teiles der ungeſchützten Annuitäten möglich ſei.„Die Auf⸗ Drahtung unf. nahmefähigkeit Amerikas,“ ſo ſchreibt das Finanz⸗ blatt,„iſt gegenwärtig viel kleiner als man allgemein annimmt. Die Bemühungen der amerikaniſchen Banken, das Publikum zur Anlage ſeines Kapitals in feſtverzinslichen Bons zu erziehen, ſind bisher völlig vergeblich geweſen. Ein großer Teil der in Amerika ſeit dem Kriege emitierten ausländiſchen Bons hat ſeinen Weg zu den Banken zurückgefunden, die gegenwärtig mit ſolchen Papieren überlaſtet ſind. Deshalb iſt der Betrag, der in den nächſten Jahren auf dem amerikaniſchen Markt untergebracht werden kann, nur als ein ſehr beſcheidener anzuſehen. Deutſchlands Zahlungsfähigkeit wird weiterhin der wichtigſte problematiſche Punkt in der Reparations⸗ frage bleiben.“ zwei Millionen Schweizer Franken zu ver⸗ zichten Der amerikaniſche Bankier Reynold ſtellte, nach⸗ dem er fruchtlos mit den Delegierten der Schweiz verhandelt hatte, die Uhr auf den Tiſch und ſagte: „Um drei Uhr iſt wieder Sitzung. Dann erwarten wir Ihre Antwort. Wenn Sie nein ſagen, dann hat es keinen Sinn mehr, weiter zu verhandeln.“ Um drei Uhr erſchien der Direktor des Bafler Finanzamtes und teilte Reynold mit, daß die Stadt Baſel auf die Zahlung der Patentgebühren Verzicht leiſte. Schober reiſt direkt nach Wien Drahtbericht unſeres Berliner Büros UE Berlin, 18. Januar. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Schober hatte, wie man ſich erinnern wird, die Abſicht, ſeinen Heimweg über Berlin zu nehmen und bei der Ge⸗ legenheit einen kurzen Antrittsbeſuch in der deut⸗ ſchen Reichshauptſtadt zu machen. Da die Verhand⸗ lungen im Haag länger gedauert haben, als man urſprünglich annahm, wird er dieſe Abſicht vorder⸗ hand nicht verwirklichen können. Am Montag be⸗ ginnt in Wien bereits der internationale kriminal⸗ polizeiliche Kongreß, dem, wie wir hören, der Bun⸗ deskanzler ſelber zu präſtdieren gedenkt. Von reichs⸗ deutſcher Seite nehmen an dem Kongreß Miniſterial⸗ direktor Menzel vom Reichsminiſtertum des In⸗ dern und der einſtwetlen leider zur Dispoſition ge⸗ ſtellte Reichskommiſſar für die öffentliche Ordnung, Kuenzer, teil. Herr Schober wird ſeinen Berliner Beſuch demnächſt, d. h. nachdem der Youngplan Reichsrat und Reichstag paſſiert hat, nachholen. In⸗ zwiſchen haben in mehrfachen Ausſprachen, die der Bundeskanzler in Haag mit unſerer Delegation, ins⸗ beſondere auch mit dem Reichsaußenmintſter Cur⸗ tius hatte, ſchon eine weitgehende Einmütigkeit in der Beurteilung der das geſamte Deutſchtum und die beiden deutſchen Staaten berührenden Fragen er⸗ geben. Die Fühlungnahme, über deren Mangel man in der letzten Zeit bisweilen zu klagen pflegte, ſcheint erfreulicherweiſe in vollem Umfang hergeſtellt zu ſein. Wovon man ſpricht II*) Die Flottenkonferenz im Brennpunkt der Weltpolitik Einſtweilen handelt es ſich um die Abrüſtung bezw. die Rüſtungsver minderung zur See und die unmittelbar bevorſtehende Londoner Flottenkonferenz. Um ihren Verlauf richtig ver⸗ folgen zu können, empfiehlt es ſich, kurz auf ihre Vorgeſchichte zurückzukommen. Trotz der un⸗ zählig vielen Konferenzen, die wir im Verlauf der letzten zehn Jahre über uns ergehen laſſen mußten, wird man ſich vielleicht doch noch erinnern, daß ſchon je einmal in Waſhington und in Genf inter⸗ nationale Konferenzen der großen Seemächte tagten, die ſich mit der Abrüſtung zur See beſchäftigten. Die erſte Konferenz war in Waſhington im November 1921 und die zweite im Juni 1927 in Genf. Das Ergebnis der Waſhingtoner Konferenz beſtand in einem teilweiſen Abrüſtungsabkommen, das bisher das einzige ſeiner Art geblieben iſt. Die Genfer Abrüſtungskonferenz der Seemächte mußte nach an⸗ derthalb Monaten ergebnislos abgebrochen werden, hauptlächlich deshalb, weil ſich England und Amerika in der Kreuzerfrage nicht einigen konnten. Die da⸗ durch ins Stocken gekommenen Verhandlungen kamen aufs neue in Fluß, als im Sommer vorigen Jahres Ramſey Macdonald an die Spitze der engliſchen Regierung gelangte. Wir wiſſen alle, wie lebhaft er ſich mit dem Abrüſtungsgedanken beſchäf⸗ tigt und daß er im vorigen Sommer ſchließlich per⸗ ſönlich nach Amerika reiſte, um mit Präſident Hoover zu einer Vorverſtändigung über eine neue Flottenkonferenz zu kommen. Anfang Oktober des vergangenen Jahres war es ſoweit, daß die Ein⸗ ladungen an die drei anderen großen Seemächte ver⸗ ſandt werden konnten, und zwar an Frankreich, Italien und Japan. Ein gewiſſer Erfolg iſt es ſchon, daß diesmal auch Frankreich und Italien die Einladungen widerſpruchslos annahmen, was ſte im Jahre 1927, als ſte vom Präſidenten Coolidge zur Seeabrüſtungskonferenz nach Genf eingeladen wur⸗ den, nicht ohne weiteres getan haben. Damals hatten ſie ſich hinter der Ausrede verſchanzt, daß die Frage der Abrüſtung zur See inzwiſchen vom Völkerbund aufgegriffen und dieſer für ihre Be⸗ handlung zuſtändig ſei. Tatſächlich hatte der Völker⸗ hund im Herbſt 1925 die Einberufung einer vor⸗ bereitenden Abrüſtungskonferenz beſchloſſen, nach⸗ dem das ſogenannte Genfer Protokoll vom Jahre vorher nicht zur Durchführung gekommen war. Jene damals in Ausſicht genommene vorbereitende Ab⸗ rüſtungskonferenz ſollte eine allgemeine Ent⸗ waffnungskonferenz des Völkerbundes vor⸗ bereiten, alſo auch hinſichtlich einer Abrüſtung der Land⸗ und Luftſtreitkräfte. Die uralte Erfahrung, daß der Geiſt willig, aber das Fleiſch ſchwach iſt, beſtätigte ſich jedoch auch bei dieſem uns ſo beſonders am Herzen liegenden Kapitel der Ab⸗ rüſtung. Denn die vorbereitende Abrüſtungskom⸗ miſſion des Völkerbundes iſt zwar in den letzten vier Jahren nicht weniger als ſechs Mal zuſammen⸗ getreten, zuletzt erſt im April vorigen Jahres, zu einem irgendwie greiſbaren poſitiven Ergebnis iſt man dabei leider nicht gekommen. Doch vorwärts immer, rückwärts nim⸗ merl muß auch hier die Parole ſein, die uns in dem ſchweren und an Enttäuſchungen ſo überreichen Kampf um den Frieden mit neuer Kraft und Zuverſicht ſtärkt. Daß die Intereſſengegenſätze der beteiligten Nationen auch auf dieſer Konferenz hart aufeinander platzen werden, wiſſen wir ſchon vorher. Die Vorgefechte, die ſeit Wochen in der Preſſe der großen Seemächte im Gange ſind, haben aller Welt ſchon lange gezeigt, wie groß noch immer die Kluft iſt, die dieſe angeblich untereinander befreundeten Nationen trennt.„Gott ſchütze mich vor meinen Freunden“, ſcheint der heimliche Stoß⸗ ſeufzer zu ſein, mit dem die einzelnen Delegations⸗ führer ſich zu dieſer Abrüſtungskonferenz begeben. Soviel Nationen dabei vertreten ſind, ſoviele im Gegenſatz zu einander ſtehende Standpunkte gibt es auch. Den Ton angeben werden natürlich die h Fortſetzung des Auffatzes aus der geſtrigen Abenbd⸗ ausgabe. 5 » 2. Seite. Nr. 29 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Januar 1930 Die Hetze gegen Schacht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Jan. Noch ſind die Verhandlungen in Haag nicht be⸗ endet und ſchon beginnt der zweite Teil des Kampfes um den Youngplan ſeine Schatten voxauszuwerfen: der parlamentariſche. Die Sozialdemokratie eröffnet ihn mit dem Feldgeſchrei, das der„Vorwärts“ papageienhaft all die Tage in die Welt hinausgeſchleudert hat: Fort mit Schacht! Es iſt, als habe man zur Zeit im ſozial⸗ demokratiſchen Lager keine andere Sorge als die, an dem verhaßten Mann Rache zu üben, der immerhin den Mut beſaß, wider den Stachel finanzieller Miß⸗ wirtſchaft in Reich und Kommunen zu löcken. Der geſtrige Beſchluß, den der ſozialdemokratiſche Partei⸗ voxſtand im Beiſein des Kanzlers und des Miniſters Wiſſell faßte, ſtellt die Dinge ein wenig auf den Kopf und ſucht die Schuld der Sozialdemokratie an den jetzigen deſolaten Zuſtänden zu verſchleiern und zu retuſchieren.. Wen wandelt nicht ein bitteres Lachen an, wenn man im„Vorwärts“ über die nunmehr offiziell eröffnete Offenſive gegen den Reichsbank⸗ präſidenten mit Balkenſchrift unterſtrichen die Phraſe lieſt:„Dr. Schacht muß weg! Das iſt mehr als ein Parteiintereſſe der Sozialdemokraten, das iſt ein Lebensintereſſe der deutſchen Republik.“? Die Tonart, die von der Sozialdemokratie hier und im Parteivorſtand angeſchlagen wurde, iſt, die „Börſenzeitung“ hat recht, von„unerträglicher Arroganz und Ueberheblichkeit“. Vom Zentrum her wird denn auch deutlich abgewinkt. Die„Germania“ ſchreibt kühl und abweiſend: Es iſt etwas anderes, Herrn Schacht aus politiſchen Gründen zur Ordnung zu rufen und die fachliche Stellung des Reichsbankpräſidenten als Grundſatzfrage zu diskutieren. Wir würden es nicht nur für einen Fehler, ſondern auch aus währungspolitiſchen Gründen gerabzu für gefährlich halten, das Amt des Reichsbankpräſi⸗ denten zu politiſteren“ Gerade darauf kommt es den Sozialdemokraten an. Man darf annehmen, daß ſchon die bürgerlichen Miniſter im Kabinett ſich ſolchen Verſuchen wider⸗ ſetzen werden, zumal der Reichsfinanzminiſter Moldenhauer ja in Haag zu verſtehen gegeben hat, daß er ſein Verbleiben im Amt von der Unver⸗ ſehrtheit der Autonomie der Reichsbank abhängig zu machen gedenke. Erweiterung des Reichsbankgeſetzes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Jan. Die Gläubigermächte haben ſich im Haag jetzt mit dem Vorſchlag der Reichsregierung, der auf eine Erweiterung der international gebundenen Para⸗ graphen des Reichsbankgeſetzes abzielt, einverſtan⸗ den erklärt. In der Praxis würde ſich das neue Verfahren ſo abſpielen: Zunächſt müßte das jetzt im Entwurf vorliegende Reichsbankgeſetz vom Reichs⸗ tag im Rahmen der Haager Verträge genehmigt werden. Wenn dann die Reichsregierung den Wunſch hätte, Aenderungen vorzunehmen, ſo muß ſie ſich mit dem Sonderausſchuß der Internationalen Zahlungsbank ins Benehmen ſetzen und die ent⸗ ſprechenden Aenderungen abermals dem Reichstag zur Abſtimmung unterbreiten. Erklärt ſich der Reichstag mit der Aenderung einverſtanden und er⸗ folgt kein Einſpruch der Internationalen Zahlungs⸗ bank, ſo iſt ſie genehmigt. Erfolgt aber ein Ein⸗ ſpruch, ſo geht die Angelegenheit an das Schieds⸗ gericht. Theoretiſch hat alſo die Regierung jetzt die Mög⸗ lichkeit, mit dem Inkrafttreten des neuen Bank⸗ geſetzes Dr. Schachts bisher unangreif⸗ bare Poſition anzutaſten. Ob ſie freilich dieſen Weg beſchreiten und damit den Forderungen der Sozialdemokratie entſprechen wird, iſt, wie wir ſchon andeuteten, zu bezweifeln. Als letzte Inſtanz kommt ſchließlich noch der Reichspräſident in Frage, dem das Beſtätigungsrecht zuſteht. Amerikaner und Engländer. Doch während Amerika und Japan durchaus in der Lage wäre, ſich über die Forderungen Frankreichs hinweg⸗ zuſetzen, kann England dies nicht tun. Es muß auf den franzöſiſchen Nachbarn wohl oder übel ebenſo Rückſicht nehmen wie Frankreich auf ſeine lateiniſche Schweſter Italia. Andererſeits gibt es auch zwiſchen Amerika, Japan und England nach wie vor die größten Intereſſengegenſütze. Vor allem in der Kreuzerfrage. Japan fordert 12 große Kreuzer, das ſind 70 Proz. des entſprechenden ameri⸗ kantſchen Beſtandes. Die Amerikaner können ſich vorläufig nicht entſchließen, dieſe Forderungen Japans zu bewilligen. Ob ſie es jedoch darauf an⸗ kommen laſſen wollen, an dieſer fapaniſchen For⸗ derung, die in der Praxis ein Mehr von zwei bis drei großen Kreuzern für Japan bedeuten würde, die ganze Konferenz ſcheitern zu laſſen, kaun man auch nicht annehmen. Ein uns Deutſche beſonders intereſſierendes Kapitel der Londoner Flottenkon⸗ ferenz wird die Frage der U⸗ Boote ſein. England und Amerika ſind für ihre Abſchaffung. Frankreich iſt jedoch ebenſo wie Japan mit aller Eutſchiedenheit für die Beibehaltung der U Boot⸗ Waffe. Die Haltung Italiens in dieſer Hinſicht er⸗ ſcheint nicht ganz geklärt. Unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen wird wohl Italien für eine Abſchaffung der U⸗Boote zu haben ſein, denn für Muſſo⸗ int iſt die Hauptſache die Parität zwi⸗ ſchen der italieniſchen und franzöſiſchen Flotte. Ob dieſe Forderung ihm zugeſtanden wird, kommt ganz auf die Haltung Englands und Amerikas an. Denn die Franzoſen werden ſich ſchließlich doch hüten, den Bogen zu überſpannen und es auf eine JIſolierung ankommen zu laſſen, weil es ſich dabei ganz gewiß um keine spendid isolation handeln würde. Was immer aber auch bei dieſer Flottenkonferenz an poſitiven Ergebniſſen herauskommen wird, ſo iſt doch auf alle Fälle die Feſtſtellung ein unverkenn⸗ barer Fortſchritt, daß für die Weltpolitik der Natio⸗ nen der Jahrhunderte lang befolgte Leitſatz von dem: si vis pacem para bellum(Wenn Du den Frieden willſt, bereite Dich vor auf den Krieg), nicht mehr ſo unbedingt ausſchlaggebend iſt. Immer mehr bricht ſich, ſo hoffen wir, auch bei den verant⸗ wortlichen Führern der Völker die Erkenntnis Bahn, daß dieſer Standpunkt der alten Römer in unſerem Zeitalter der weltwirtſchaftlichen Verflech⸗ tung nicht mehr der Weisheit letzter Schluß ſein kann. Wer wirklich den Frieden will, darf nicht fortwährend zum Kriege rüſten, ſondern muß ſtändig bemüht ſein, dem Frieden die Wege zu ebnen. H. A. M. ——— Hinter den Koalitionskuliſſen Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Jan. In der Koalition gehen neben den großen Diffe⸗ renzen die kleinen einher. Ein ſolcher häuslicher Streit wird gegenwärtig zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie ausgetragen. Der Reichsarbeits⸗ miniſter Wiſſell hat in einer Rundfrage des „Berliner Tageblatts“ über die Beibehaltung oder Abſchaffung des§ 218 in ſehr prononcierter Form gegen die Abtreibungsbeſtimmung Stellung genom⸗ men. Im Zentrum iſt man aufs Aeußerſte empört darüber, daß ein Miniſter ſich zu einer Frage, die ſein Reſſort nicht angeht, öffentlich äußerte, ob⸗ wohl es vorher ausdrücklich geheißen hätte, das Kabinett würde demnächſt in dieſer Frage ſeine Entſcheidung treffen. Der Vorſitzende des Zentrums hat beim Kanzler ſogar eine Demarche unternom⸗ men, der ſich auch der Reichsfuſtiaminiſter von Gus rard angeſchloſſen haben ſoll. Auf den Vor⸗ wurf, das Funktionieren der Koalition ſei überhaupt in Frage geſtellt, wenn ein Miniſter ſo alle Rückſichten beiſeite laſſe, erwidert der „Vorwärts“ patzig: Die Stellung der Sozial⸗ demokraten zum 8 218 ſei dem Zentrum doch ſeit langem bekannt und ſeine Meinung auszusprechen, ſel im übrigen ja keinem Miniſter verboten. Weiterungen wird dieſer Zwiſchenfall ja nicht nach ſich ziehen. Der Reichsbanzler hat den Proteſt des Zentrums zur Kenntnis genommen und wird ihn vermutlich ſtillſchweigend zu den Akten legen. Dem Zentrum war vor allem wohl daran gelegen, nach außen hin zu demonſtrieren, daß es nach wie vor auf das Schärfſte jeder Abſchwächung dieſes viel⸗ umſtrittenen Paragraphen ſich widerſetzen würde. 5 Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Dir. Hertz, der uns als Finanzminiſter erſpart wurde, hat wie wir einem Bericht des„Vor⸗ wärts“ entnehmen, auf einer Funktionärverſamm⸗ lung in Köln ſich über die gegenwärtige innenpoli⸗ tiſchen Situation geäußert. Er polemiſierte, wie ſich von ſelbſt verſteht, zunächſt gegen Schacht. Die⸗ ſer ſei nicht nur ein entbehrlicher Mann, Seit Rück⸗ tritt würde vielmehr die deutſche Außenpolitik un⸗ zweifelhaft erleichtern. Dann ging Herr Hertz auf die Stellung der Sozialdemokratie innerhalb und zu der Regierungskoalition ein. Er verſicherte hoch und heilig, es ſei nicht wahr, wenn Zentrumsblätter erklärten, die Sozialdemo⸗ kratie ſuche nach einem plauſtblen Grund zum Aus⸗ tritt aus der Regierung. Im Gegenteil, man könne viel eher dem Zentrum nachſagen, daß es nur auf die Klärung in der Rechten warte, um den Bruch mit der Soztaldemokratie herbei⸗ zuführen, um eine durchgreifende Reichs⸗ und Fi⸗ nanzreform mit der Rechten zu machen. Aber auch die Deutſche Volkspartei bekommt ſozuſagen ihr Fett ab. Hat ſte, fragt Herr Hertz, nicht bereits innerhalb der beſtehenden Koalition dauernd Kriſen hervorgerufen? Es iſt die alte Methode: Der Spieß wird um⸗ gedreht, damit man für alle Fälle die Möglichkeit hat, bei einem Auseinanderfallen der Regierung den anderen die Schuld zuzuſchieben. Städtetag und Reichsfinanzen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Jan. Der Vorſtand des Deutſchen Städtetags hielt geſtern eine Sitzung ab, die ſehr zahlreich beſchickt war. Die Beſprechungen trugen informatoriſchen Charakter. Das Hauptthema bildete, wie wir hören, die Frage der Reichsfinanzreform und des Finanzausgleichs. Es herrſchte Uebereinſtim⸗ mung, daß die Finanzreform mit größter Beſchleu⸗ nigung durchgeführt werden müſſe. Als beſonders dringlich wurde die Neuregelung der Laſten⸗ verteilung zwiſchen dem Reich auf der einen und den Ländern und Gemeinden auf der andern Seite bezeichnet. Die Aenderungen in der Ar⸗ beitsloſenverſicherung, insbeſondere das Ausſcheiden näher beſtimmter Kategorien von Ver⸗ ſicherten aus der Fürſorge der Reichsanſtalt hat die Wohlfahrtsetats der größeren Kommunen, die dieſen Teil der Unterſtützungsbedürftigen zwangsläufig übernehmen mußten, in gefährlicher Weiſe an⸗ ſchwellen laſſen. Eine ganze Reihe von Städten ſieht ſich außerſtande, ihren Nachtragshaushaltsetat zu decken. Eine Fortdauer dieſes Zuſtandes muß nach Anſicht des Vorſtandes des Städtetages zu ge⸗ radezu kataſtrophalen Folgen führen. In der geſtrigen Sitzung wurde mit Rückſicht auf die Ungeklärtheit der ganzen Lage von beſtimmten Beſchlüſſen abgeſehen. Man iſt genötigt, abzuwarten, ob ſich die Ratifizierung des Young ⸗ planes durch das Parlament vollziehen wird, ohne den Beſtand der Regierung zu gefährden. Auch weiß man vorerſt noch nicht, inwieweit das Reichskabinett an der urſprünglichen Transaktion der Reichs⸗ finanzreform feſthält. Die Beratungen im Vorſtand des Städtetages über all dieſe Dinge ſind noch nicht abgeſchloſſen. Ste werden zu gegebener Zeit fort⸗ geſetzt werden. * Neuer Berliner Stadtkommandant. Durch einen Erlaß des Reichswehrminiſters iſt Generalmajor Schreiber mit dem 1. Februar zum Komman⸗ danten von Berlin ernannt worden, Der bisherige Kommandant von Berlin, General Schleinitz, hat zum 1. Februar 1930 den Abſchied genommen Aufmarſch zur Floltenkonferenz Wie die Amerikaner ſich in die Arbeit ſtürzen Londoner Vertreters London, 18. Januar. Der Aufmarſch der Delegation zur Seeabrüſtungs⸗ konferenz hat begonnen. Die Amerikaner trafen geſtern in London ein und wurden vom Außenminiſter Hen⸗ derſon empfangen. Der Staatsſekretär Stimſon rief ſofort eine Senſation unter den wißbegierigen Journaliſten hervor, indem er direkt vom Bahnhof zum Amtsgebäude Macdonalds fuhr, wo ſtatt des erwarteten Höflichkeitsbeſuches eine über drei Stunden währende Konferenz ſtatt⸗ fand. Inzwiſchen hatte die Preſſe Gelegenheit, die zahl⸗ reich erſchienenen amerikaniſchen Delegationsſekre⸗ tärinnen zu bewundern, deren Schönheit heute die wichtigſte„flottentechniſche“ Mitteilung der Morgen⸗ blätter bildet. Die italieniſche Delegation iſt ebenfalls bereits geſtern eingetroffen. Man ſagt, Herr Grandi hätte ſich beſonders beeilt, weil er in Genf einen Wink des Staatsſekretärs Stimſon erhalten hätte, wonach eine amerikaniſch⸗ italieniſche Beſprechung erwünſcht erſcheine. Drahtung unſ. Der diplomatiſche Korreſpondent nimmt in dieſem Zuſammenhang an, daß die amerikaniſchen Sympa⸗ thien während der Konferenz ſtark auf italieniſcher Seite liegen würden. Dies würde ſich bemerkbar machen, wenn die latenten franzöſiſch⸗italieniſchen Meinungsverſchiedenheiten über die Flotten⸗ parität im Mittelmeer zu einer Störung der Konferenz führen könnten. Es müſſe im übrigen feſtgeſtellt werden, daß in Frankreich eine über⸗ triebene Hoffnung darauf beſtehe, daß man der Kon⸗ ferenz die weiteſtgehenden Forderungen vorlegen könne, weil weder Macdonald noch Präſident Hoover angeſichts ihrer innerpolitiſchen Poſition ein Schei⸗ tern der Flottenkonferenz riskieren könnten. Dieſe Anſicht ſei vollkommen falſch. Präſident Hoover habe noch über drei Jahre Amtszeit vor ſich. Selbſt wenn die gegenwärtige Konferenz, an die er einen großen Teil ſeines Preſtiges geknüpft hat, ergebnislos verlaufen ſollte, ſo habe er noch reichlich Zeit, dies innerpolitiſch durch andere politiſche und wirtſchaftliche Leiſtungen zu kompenſieren. Auch auf Macdonalds Bereitſchaft zum Nachgeben um jeden Preis ſollte man ſich, wie der„Daily Telegraph“ weiter ausführt, nicht allzu ſehr ver⸗ laſſen. Während einerſeits die Regierung Macdonalds entſchloſſen iſt, ſo weit zu gehen, um wenigſtens den Grundſtein für die Flottenabrüſtung zu legen, iſt für ſie die bedeutend größere Gefahr, die, daß man ihr eine mangelhafte Wahrnehmung der nationalen Sicherheit vorwerfen könnte. Infolgedeſſen kann mit der Entſchloſſenheit der Ver⸗ anſtalter der Konferenz, unter allen Umſtänden einen Erfolg zu erzielen, nur bis zu einem gewiſſen Grade gerechnet werden. Der Mordanſchlag auf den Studenten Weſſel Telegraphiſche Meldung Berlin, 17. Jan. Wie der Polizeipräſident bekannt gibt, iſt jetzt feſtgeſtellt worden, daß es ſich bei dem Anſchlag auf den am 14. Januar in ſeiner Wohnung niedergeſchoſſenen und ſchwerverletz⸗ ten Studenten Weſſel um einen planmäßig vorbereiteten Ueberfall durch Kommu⸗ niſten handelt. Als Haupttäter iſt zweifelsfrei der arbeitsloſe Tiſchler Albrecht Höhler, geboren 1898 zu Mainz, feſtgeſtellt worden, der in Dirnen⸗ und Zuhälterkreiſen unter dem Namen Ali bekannt iſt. Er iſt ſeit dem 15. Januar nicht mehr in ſeine Woh⸗ nung zurückgekehrt. In der Wohnung des Höhler, der übrigens mehrfach wegen ſchwerer Eigentums⸗ delikte, Zuhälterei und Meineid mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, wurden die Fahne der kommuni⸗ ſtiſchen Sturmabteilung Mitte, Schärpen ſowie Arm⸗ binden und eine vollſtändige Uniform des verbotenen Rotfrontkämpferbundes vorgefunden und beſchlagnahmt. Für Höhlers Ermittlung und Er⸗ greifung iſt eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Autobanditen in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Jan. In Berlin häufen ſich die Autodiebſtähle in be⸗ ängſtigendem Maße. Nacht für Nacht wer⸗ den ſechs bis zehn und noch mehr Privat⸗ autos durch Autobanditen geſtohlen. Es beſteht der Verdacht, daß in Berlin eine weitver⸗ zweigte Hehlerorganiſation beſteht, die ſich mit dem Vertrieb der geſtohlenen Autos befaßt. Die Berliner Kriminalpolizei iſt, da ihr ſelbſt kein Kraftwagen zur Verfügung ſteht, nicht in der Lage, die Verfolgung der Verbrecher wirkſam durchzufüh⸗ ren. Es ſoll nun, dem„B..“ zufolge, der Deutſche Automobil⸗Club den Autodieben, die die Berliner Straßen unſicher machen und bandenweiſe auf⸗ treten, das Handwerk legen. Er hat geübte Kri⸗ minaliſten in ſeinen Dienſt geſtellt, die unauffällig die Straßen beobachten und ein beſonderes Augen⸗ merk auf unbewacht ſtehende Wagen richten ſollen, um auf dieſe Weiſe endlich die Plage der Autodiebe bekämpfen zu können. Verbrecher als Gaſtgeber Telegraphiſche Meldung 2 Newyork, 17. Jau.(United Preß.) Verhaftet und gegen eine Kaution von 10 000 Doll. wieder freigelaſſen wurde geſtern abend der unter dem Spitznamen Artiſchokenkönig bekannte Italtener Terranova. Terranova, der beſchuldigt wird, einen ſenſationellen Raubüberfall am 9. Dez. auf eine Tiſchgeſellſchaft mit Wiſſen ſeines Freundes, des ſchwer belaſteten Amtsrichters Vitale, inſzeniert zu haben, wurde einem eingehenden Verhör unter⸗ zogen. Er wird am Montag weiter vernommen. Gleich nach ſeiner Freilaſſung fuhr er mit ſeinem Rechtsanwalt in ſeinem eleganten Luxuswagen in die Stadt. Terranova war kurz nach Bekanntwerden des Skandals bis jetzt unauffindbar. Der Raubüberfall war, wie erinnerlich, auf eine Tiſchgeſellſchaft unternommen worden, die ſich am 9. Dezember zu einem Galadiner zu Ehren des wiedergewählten Richters Vitale eingefunden hatte. Eine Bande von ſieben Verbrechern war plötzlich mit vorgehaltenen Revolvern in den Feſtſaal ein⸗ gedrungen und hatte die Gäſte gezwungen, ihr Geld und ihren Schmuck abzuliefern. Der ganze Ueberfall war indeſſen nur geſtellt. Er war mit Kenntnis Vitales erfolgt und von Terranova arrangiert. Terranova, eine ſchein⸗ bar zu allen Schandtaten fähige Exiſtenz, hatte zu dieſem Diner auch einen von ihm verpflichteten Verbrecher unter dem Vorwand geladen, ihm dort für ſeine„Dienſte“— es handelte ſich um die Er⸗ mordung zweier Bandenführer— den Reſt der kontraktlich feſtgeſetzten Summe zu zahlen. In Wirklichkeit wollte Terranova ſeinem Vaſallen den mit ihm abgeſchloſſenen Mordkontrakt ab⸗ nehmen laſſen, da ihm der Mörder hiermit unbe⸗ quem zu werden drohte. Das Morddokument kehrte indeſſen niemals in die Hände Terranovas zurück. Genfer Delegation auf der Rückreiſe — Genf, 18. Jan. Staatsſekretär von Schubert hat mit den Mitgliedern der deutſchen Ratsdelegation Freitag abend Genf verlaſſen und trifft heute nach⸗ mittag in Berlin ein. Vadiſche Politik Aus dem Landtag Im Zuſammenhang mit der Einigung im badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen iſt dem Landtag ein Geſetzentwurf zugegangen, worin der Staat die Bürgſchaft für etwaige Ausfälle übernimmt. Nächſten Dienstag nachmittag tritt der Haus⸗ haltsausſchuß zu einer Sitzung zuſammen, um über die Regierungsvorlagen und die bisher ein⸗ gebrachten Teile des Staatsvoranſchlags zu beraten. Proteſt gegen die geplante Vierſteuerhöhung In der Glashalle des Stadtgartenreſtaurants in Karlsruhe fand eine von der Vereinigung zur Abwehr der geplanten Reichsbierſteuererhöhung ein⸗ berufene Proteſtverſammlung ſtatt. Sie ſtand unter der Leitung des Vorſitzenden des Badiſchen Gaſt⸗ wirteverbandes, Knodel⸗ Karlsruhe, und erfreute ſich eines außerordentlich ſtarken Beſuches, hauptſäch⸗ lich aus den Kreiſen des Gaſtwirtsgewerbes. Das Referat hatte Runge vom Rheiniſchen Provinzial⸗ verband aus Köln übernommen, der dem dortigen Stadtverordnetenvorſtand angehört. Es wurde ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung angenommen, die an die Reichs⸗ und Länderregierungen wie auch an die badiſchen Abgeordneten des Reichs⸗ und Land⸗ tages gerichtet werden ſoll. Sie fordert von Reichstag und Reichsregierung, daß die geplante Bierſteuer⸗ erhöhung unterbleibt und weiſt darauf hin, daß das Bier für die ſüddeutſche Bevölkerung nicht ein entbehrliches Genuß⸗, ſondern ein Lebensmittel ſpe⸗ ziell für die arbeitende Bevölkerung bildet, Die ge⸗ plante 50prozentige Erhöhung der Reichsbierſteuer würde einen gewaltigen Konſumrückgang nach ſich ziehen, eine Fortſetzung der Maſſenbelaſtung und eine weitere Verſchärfung der indirekten Steuern bedeu⸗ ten, abgeſehen von der ſchweren Schädigung der Land⸗ wirtſchaft durch den Rückgang des Bedarfs an Gerſte und Hopfen und der Gefahr einer bedeutenden Ver⸗ mehrung des Heeres der Arbeitsloſen durch Arbeiter⸗ entlaſſungen in den Brauereien. Auch die ſüddeut⸗ ſchen Brauereien wären nicht in der Lage, die Steuer⸗ erhöhungen zu tragen. Zum Schluſſe wird Verwah⸗ rung dagegen eingelegt, daß ausgerechnet in Süd⸗ deutſchland bei allen Steuererhöhungen der Löwen⸗ anteil getragen werden ſoll. Aus allen dieſen Grün⸗ den müſſe der Geſetzgeber zu einer Ablehnung der Bierſteuererhöhung kommen. Letzte Meloͤungen Ein Nationalſozialiſt erſtochen — Berlin, 18. Jan. Die„Deutſche Zeitung“ mel⸗ det aus Deſſau: Der 21 Jahre alte Arbeiter Walter Naumann aus Dellnau wurde von dem Kommuniſten Kurt Gründler auf der Kreisſtraße zwiſchen Deſſau und Oranienbaum mit einem Dol ch erſtochen. Der Täter iſt entkommen. Die ſofort aufgenommenen polizeilichen Ermittelungen haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Vorläufig kein neuer Ozeauflug Köhls — Bremen, 18. Jan. Hauptmann Köhl iſt geſtern nachmittag von einer fünfwöchigen Amerikareiſe zu⸗ rückgekehrt. Entgegen anderslautenden Preſſemel⸗ dungen beabſichtigt er vorläufig keinen neuen Ozean⸗ flug. Im übrigen äußerte ſich Köhl anerkennend über die flugtechniſchen Fortſchritte der Amerikaner, neben denen ſich die deutſchen allerdings wohl ſehen laſſen könnten. e Inbetriebnahme des neuen römiſchen Senders — Rom, 17. Jan. Verkehrsminiſter Ciand hat in Begleitung zahlreicher Perſönlichkeiten heute vor⸗ mittag die neue, außergewöhnlich ſtarke Radioſtation von San Palomba bei Rom offiziell eröffnet. Die neue römiſche Sendeſtation wird auf der Welle 441 arbeiten. Die Kältewelle in Amerika — Newyork, 18. Jan. Etwa hundert Perſonen ſind in den letzten zehn Tagen der in den Südweſt⸗ ſtaaten Amerikas herrſchenden Kältewelle zum Opfer gefallen. Die niedrigſte Temperatur von min u 3 3 7 Grad Celſius wurde in Valier im Staate Montana feſtgeſtellt. Das Miſſiſſippi⸗Tal iſt infolge der ſtarken Schneefälle von Ueberſchwemmung be⸗ droht. Im Staate Indiana iſt der Wataſh⸗Fluß be⸗ reits über ſeine Ufer getreten, ſodaß zahlreiche Ein⸗ wohner gezwungen waren, ihre Häuſer zu verlaſſen. * 1 5 ee ED 2 0 tarnen en * S en eee e eng en 7. ͤ. ß n „ 1 e r e e nne * 2 9 5 Samstag, den 18. Januar 1930 Senat und Studentenſchaft der Han⸗ delshochſchule begingen geſtern nachmittag in feierlicher Weiſe die Reichsgründungsfeier, der u. a. die Bürgermeiſter Dr. Walli und Büchner und Handelskammerpräſident Lenel beiwohnten. Unter den Klängen des Marſches „Alte Kameraden“ zogen die Chargen mit den FJah⸗ nen ein, um an beiden Seiten der Aula Aufſtellung zu nehmen. Ein Quartett der Kapelle Mohr ſpielte die Ouvertüre zu„Peter Schmoll“ von Weber. Dann ergriff Rektor Profeſſor Dr. Selz zu folgender Begrüßungsanſprache das Wort: Verehrte Gäſte, liebe Kollegen und Kommilitonen! Wenn die deutſchen Hochſchulen den Tag der Reichs⸗ gründung als gemeinſamen akademiſchen Gedenktag feiern, ſo begehen ſie ihn nicht nur deshalb, weil einſt⸗ mals an dieſem Tage die alte Sehnſucht des deutſchen Volkes und insbeſondere ſeiner Studenten und Pro⸗ feſſoren ihre Erfüllung fand. Sie ſehen vielmehr in dem Tag der endlich gefundenen Einheit und Einig⸗ keit zugleich das Wahrzeichen, das über den wieder⸗ aufkeimenden Hoffnungen der jüngſten deutſchen Ver⸗ gangenheit leuchtet und den Weg in die deutſche Zu⸗ kunft weiſt. Daß das Reich im verfloſſenen trübſten Jahrzehnt ber deutſchen Geſchichte erhalten und, wie wir jetzt hoffen dürfen, für kommende Geſchlechter geſichert wurde, das beginnen wir trotz aller Demütigungen unſeres Volkes nicht minder als ein Ruhmesblatt dentſcher Geſchichte in begreifen wie ſeine Entſtehung nach jahrhundert⸗ langer Zerſplitterung. Wer den Schwerpunkt des heutigen politiſchen Deutſchlands einzig und allein in Programmen und Schlagworten der zerſplitterten deutſchen Parteien ſucht, der muß die Erhaltung des Reiches bei der Schwere der gleichzeitigen äußeren und inneren Bedrohung geradezu für ein Wunder halten. Aber die Politik von deutſchen Parteien darf nicht verwechſelt werden mit der Politik des Deutſchen Reiches. Die Politik des Deutſchen Reiches war vor allem die Politik jener Männer, die den Mut fanden, an verantwortlicher Stelle oft gegen die urſprüng⸗ lichen Wünſche und vor allem gegen die Doktrinen und Ideologien ihrer Parteien und gegen ein Heer von Schmähungen und Verleumdungen aus gegneri⸗ ſchem und eigenem Lager, unbekümmert um Popula⸗ rität, die Geſchicke des deutſchen Volkes zu leiten. Solche Männer hat es ſowohl auf der Seite derer gegeben, die im Herzen noch dem alten Deutſchland anhingen, wie bei denen, die zum neuen ſtanden. Trotzdem läßt die deutſche Reichspolitik, die aus der Zuſammenarbeit von Perſönlichkeiten ſo verſchieden⸗ artigen Gepräges hervorging, wenigſtens in ihren Grundzügen eine immer klarer werdende einheitliche Linie erkennen. Das war nur dadurch möglich, daß alle dieſe Männer ſich in dem einen Gedanken zu⸗ ſammenfanden, daß es die erſte Aufgabe der Nach⸗ kriegsgeneration ſei, die politiſche und damit auch die wirtſchaftliche und kulturelle Einheit des Reiches zu bewahren und ſowohl gegen Lostrennungsgelüſte von außen wie gegen die Zerreißung dürch den Bür⸗ gerkrieg im Innern zu ſchützen. Einig wurden ſich dieſe Männer ſchließlich auch in der Ueberzeugung, daß nicht nur Parteiprogramme der anzuſtrebenden inneren Einheitsfront zu opfern waren, ſondern daß alle Schichten des Volkes ſchwere materielle Opfer tragen müſſen für die innere Konſolidierung und erſt recht für die Freiheit deutſchen Landes. Daß Ruhr, Rhein und Pfalz deutſch bleiben, das wurde damals als die Schickſalsfrage des deut⸗ ſchen Volkes erkannt und ihre baldige ſchrittweiſe Befreiung als die notwendige Vorausſetzung des Wiederaufſtiegs des deutſchen Reiches. Darüber mußte der innere Hader um die Verfaſſung, darüber mußten ebenſo wirtſchaftliche Geſichtspunkte zurück⸗ treten, ſolange nur der zukünftigen Entwicklung des Reiches der Faden nicht abgeſchnitten war. Wir wiſſen heute, daß das Jahr des Ruhrkampfes, des Zerfalls der deutſchen Währung und des drohenden Bürgerkrieges, das Jahr 1923, das Jahr der ſchwer⸗ ſten Gefährdung der Reichseinheit geweſen iſt, aber auch das Jahr ihrer Rettung und endgültigen Feſti⸗ gung nach außen wie nach innen. Wenn in jener ſchwerſten Kriſis das Reich gerettet wurde, und wenn es von da an langſam wieder aufwärts ging in der inneren Beruhigung und in der äußeren Geltung des Reiches, ſo verdanken wir es in erſter Linie der deutſchen Bevölkerung aller Schichten von Ruhr, Rhein und Pfalz, die in heldenmütigem Dulden und Leiden und in verzweifeltem paſſivem Widerſtand ihrem Vaterland die Treue hielt. Noch einmal wie in den Auguſttagen des Jahres 1914 hat die deutſche Arbeiterſchaft gezeigt, daß ſie das Schickſal Deutſchlands als ihr eigenes Schickſal be⸗ trachtet, daß ſie über ihrem Ringen nach ſoztalem Aufſtieg die Hingabe an die gemeinſame Wurzel aller Lebenskraft des deutſchen Volkes nicht vergeſſen hat und geſonnen iſt, die Einheit des deutſchen Rei⸗ ches jederzeit gegen fremde Gewaltherrſchaft und in⸗ neren Verrat mit Gut und Blut zu verteidigen. Damals im Jahre 1923 hat Streſemann ſein nicht ohne harten Verzicht auf frühere Ideale er⸗ rungenes politiſches Glaubensbekenntnis in die ſchönen Worte zuſammengefaßt:„Wenn mancher die heutige Zeit für hoffnungslos anſieht und wenn manche dieſen Stgat ſchmähen, manchmal glauben, dieſer Staat und dieſes Reich hätten keine Exiſtenz⸗ berechtigung mehr in ſich und ſtänden in Gefahr des Verfalls, dann tröſte ich mich mit dem einen: Wenn dieſes Reich, das dem Einzelnen nichts geben kann an Glanz und Größe, ſondern ihm nur Not und Elend und Demütigung in der Welt gibt, trotzdem Hunderttauſende veranlaßt, Heim und Hof zu ver⸗ laſſen, um die Treue zu Deutſchland zu bekennen, ſo brauchen wir an der Zukunft dieſes Vaterlandes nicht zu verzweifeln.“ Auch die Gegner der heutigen Verfaſſung ſollten von der Bevölkerung an Rhein und Ruhr lernen, ohne Unterſchied der politiſchen Richtung an den Staat zu glauben und ihm zu dienen. Dieſes Glaubensbekenntnis iſt von da an der nicht wieder verſinkende Leitſtern der deutſchen Reichs⸗ politik geblieben. Es iſt derſelbe Geiſt, der aus den Worten des Reichspräſidenten Hindenburg hervor⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Handelshochſchule feiert den Reithsgründungskag leuchtet, die er am Neujahrstag 1930 geſprochen hat: „Wer entſchloſſen Hand mit anlegt und mitarbeitet an den Aufgaben der Gegenwart und am Aufbau der Zukunft, der handelt wahrhaft national“. f So iſt der paſſive Kampf der nationalen Vertei⸗ digung an Rhein und Ruhr, wenn er auch nicht zum ſo⸗ fortigen Siege geführt hat, doch nicht umſonſt gekämpft worden. Von ihm an hat die ſittliche Wiedergeburt des deutſchen Staatsgedankens und der deutſchen Volksgemeinſchaft eingeſetzt, und Führer deutſcher Parteien ſind wieder zu Vertretern des ganzen Vol⸗ kes geworden. An Stelle der jetzt als vergeblich er⸗ kannten Gewalt⸗ und Zerreißungspolitik, mit der die damalige franzöſiſche Regierung noch die europäiſche Frage löſen zu müſſen glaubte, ſind die erſten ſchwa⸗ chen Anzeichen einer Politik der gegenſeitigen Verſtändigung der Völker auf dem Boden ihrer wirtſchaftlichen Lebensinter⸗ eſſen getreten. Nichts aber war mehr dazu angetan, die unauflösliche Schickſalsverbundenheit der großen europäiſchen Nationen darzutun als die Aufrollung der gemeinſamen wirtſchaftlichen Fragen. So iſt Deutſchland nicht mehr gedemütigt und zurück⸗ geſetzt in den Völkerbund eingezogen, ſondern um⸗ jubelt von den Vertretern der Völker der ganzen Welt, und es hat durch den ſtändigen Sitz im Völ⸗ kerbundsrat, den es zur Bedingung ſeiner Aufnahme gemacht hat, ſeinen Platz unter den Großmächten des Erdballs wieder eingenommen. Es wäre Blindheit und Ungerechtigkeit gegen manche ehrlich deutſchfühlenden Männer, die ſchwe⸗ ren Wolken zu verkennen, die noch auf dem Geſchick des deutſchen Volkes laſten. Wem aber der Weg zum deutſchen Wiederaufſtieg zu weit dünkt, der möge be⸗ denken, was in der für weltgeſchichtliche Maßſtäbe kurzen Spanne von nur 6 Jahren ſeit der Schick⸗ ſalswende des deutſchen Volkes im Jahre 1923 er⸗ reicht worden iſt. Damals noch haben patriotiſch denkende Männer, an der Erhaltung der deutſchen Einheit verzweifelnd, die Rheinlande preigeben, und die Wiedervereinigung einer ſpäteren Entwick⸗ lung überlaſſen wollen. Heute winkt die endgültige Befreiung des Rheines in nächſter Nähe. Möge das deutſche Volk ſie nutzen zu aufbauender Arbeit, zur Entgiftung der inneren Atmoſphäre, zum ſozialen Ausgleich und zur dauernden Aufrichtung der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft.(Starker Beifall.) Nach dem Lohengrin⸗Vorſpiel hielt Profeſſor Dr. Tuckermann die großangelegte Feſtrede über„Die öſter⸗ reichiſche Frage. Der Redner ging von der Tatſache aus, daß der Weſten des deutſchen Oeſterreich, Tirol, Salzburg und Oberöſterreich unbeſtritten urdeut⸗ ſcher Volksboden iſt, indem er etwa ſeit 500 von den Bayern erobert wurde, Vorarlberg von Alemannen. Sowohl in der karoliniſchen Zeit wie ſpäter in der Zeit der Ottonen habe man aus dieſen 5 Volksgebieten eine„Mark“, und zwar ie Oſtmark geſchaffen, aus der dann der Begriff Oeſterreich her⸗ vorgegangen ſei. Wichtig iſt, daß ſeit dem Jahre 1883 die ſchweizeriſchen Habsburger Oeſter⸗ reich inne haben. Der erſte Habsburger, Albrecht., wird im Jahre 1298 auch deutſcher König, ein für die Folgezeit wichtiger Vorgang, denn ſeit dem Jahre 1438 bis zum Untergang des deutſchen Reiches (1806) tragen die Habsburger zugleich auch die deutſche Kaiſerkrone. Bis zum Ausgang des Mittelalters war die Politik dieſes Oeſterreichs durchaus weſt lich, alſo deutſch orientiert. Eine Aenderung tritt mit dem 16. Jahrhundert ein. Und zwar iſt es die Türkengefahr geweſen und der Tod des im Jahre 1526 in der Schlacht bei Mohacs gefallenen Königs Ludwig II., der die Kronen von Ungarn und Böhmen trug. Durch freie Wahl tragen nun die Stände von Ungarn und Böhmen dem öſterreichiſchen Erzherzog Fer⸗ dinand J. die Kronen ihrer Länder an, da nur er die Gebiete gegen die Türken verteidigen könne. Das Haus Habsburg gewinnt damit ſehr wichtige Länder, einmal die zwar zum deutſchen Reich gehörenden, aber doch meiſt von Slaven bewohnten Gebiete Böhmen und Mähren, aber auch Schleſien, ferner das außerhalb des Reichs ſtehende Ungarn, das nun nach und nach von den Türken befreit wird, wo⸗ bei zeitweiſe auch noch Gebiete der ſpäteren Skaaten Rumänien und Serbien hinzugewonnen werden. Die öſterreichiſche Monarchie hat in der Folgezeit noch weitere Gebiete gewonnen, einmal vorherrſchend von Deutſchen bewohnte Räume in den Alpen, zumal die geiſtlichen Fürſtentümer, aber in einem viel größeren Umfange ſolche, die außerhalb des Reiches lagen und von Slaven und Romanen bewohnt ſind, ſo Belgien, die Lombardei und Venetien, Galizien, Bukowina und Dalmatien. 1867 wird ein neuer Doppelſtaat aus Oeſter⸗ reich und Ungarn geſchaffen. In der öſtlichen Hälfte übernehmen die Magyaren als Staatsvolk die Leitung, die den Deutſchen in Oeſterreich in der gleichen Form vorenthalten bleibt. In der weiteren Entwicklung erhalten in Oeſterreich die Polen, in Ungarn die Südſlaven(Kroaten) eine bevor⸗ zugte Stellung. Damit konnten ſich die nicht in der gleichen Weiſe begünſtigten Völker nicht zufrieden geben; es entſtehen die ſcharfen Kämpfe gegen den Staat, insbeſondere ſeitens der Tſchechen. Es war verſäumt worden, 1848 und 1867 die ganze Habs⸗ burger Monarchie auf ausgeſprochener bundesſtaatlicher Weiſe, mit der Souveränität der einzelnen Völker, aufzubauen. Das Ziel des ermordeten Thronfolgers Karl Fer⸗ dinand hätte kaum zur Befriedigung führen können; er wollte aus dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Dualis⸗ mus einen Trialismus ſchaffen, indem er den Südſlapen, den Kroaten insbeſondere die gleichen Rechte wie den Deutſchen und den Magyaren ein⸗ räumen wollte. Oeſterreich⸗-ungarn war der Staat in Europa, der am meiſten verkannt wurde. Wie wenige in Deutſchland konnten ſich wirklich einen klaren Begriff vom Weſen dieſes Staates machen! Da⸗ bet iſt es das Bedeutſame, daß dieſer Staat durchaus auf geographiſchem Boden wurzelt. Es iſt der Donauſtaat, deſſen Schlagader der große Fluß war; der Staat, der auch im Wiener Becken Furchaus einen zentralen, geographiſch bedingten Kern hatte. Wie oft iſt das Wort ge⸗ braucht worden: wenn es ein Oeſterreich⸗Ungarn nicht gäbe, müßte es geſchaffen werden. Statt deſſen ſiegte der wildeſte Nationalismus, ſieate das größte Verkennen geographiſcher und geſchicht⸗ licher Vorausſetzungen. Es entſteht ein neues Oeſterreich, das in ſeinem Staatsbegriff den Titel„Deutſch“ nicht aufnehmen kann, es entſteht ein Staat, der gar kein Staat ſein wollte. Hat man doch in den Tagen der Revolution von 1918 beſchloſſen, daß Deutſch⸗Oeſterreich ein Teil der deutſchen Republik ſein werde. 5 Dieſer Staat, der faſt nur Alpenraum umfaßt, iſt gar nicht lebensfähig. Er beſitzt nur wenige Hilfsquellen; ſeine große Induſtrte iſt abhängig von den Kräften der anderen Nachfolgeſtaaten. Er iſt ſo arm, daß er keine Reparationskoſten bezahlen kann. Seine Schuldenlaſt wächſt ſtändig durch eine ſehr hohe paſſive Handelsbilanz. So ſind begreiflicher⸗ weiſe nur zwei am Ende ſtehende Möglichkeiten übrig. Einmal die Donauförderation entſteht in irgend einer neuen Form wieder. Die wirtſchaft⸗ lichen Momente würden bei dieſem Zuſammenſchluß im Vordergrund ſtehen. Oder aber Oeſterreich ſchließt ſich, dem Willen ſeiner gewaltigen Volksmehrheit entſprechend, dem Deutſchen Reiche an. Entſcheidet das Problem ſich ſo, ſo iſt es natürlich von der größten Bedeutung, daß der Oeſterreicher ein Teil des großen deutſchen Volkes iſt, und zwar ohne jede Einſchränkung. So ſehr das Weſen und die Leiſtungen des Oeſter⸗ reichers verkannt werden, um ſo notwendiger iſt es, immer wieder zu betonen, daß wir es mit einem der allerwertvollſten Teile unſeres Volkes zu tun haben. Erſt wenn Oeſterreich ſich uns anſchließt, dann haben wir einen Staat, den wir„Deutſchland“ nennen können. Abgeſehen von den Gegenſätzen, wie ſie in der Anſchlußfrage die großen auswärtigen Mächte einnehmen— neben Frankreich ſpäterhin auch Italien, natürlich erſt recht die Nachfolgeſtaaten — gibt es ja auch Gegner bei uns in Oeſterreich ſelbſt. Aber in beiden Ländern ſind die Anſchluß⸗ gegner in verſchwindender Minderheit. Und daß die Gegner ſich ab und zu etwas ſtärker bemerkbar machen, iſt auch ganz begreiflich, da man zunächſt keine Möglichkeit ſieht, die Zuſtände den natürlichen Wünſchen entſprechend zu ändern. Materielle Zweckmäßigkeiten, wie man ſie ab und zu immer wieder auf beiden Seiten zu hören bekommt, müſſen durchaus zurücktreten gegenüber dem großen Gedanken gemeinſamen Volkstums. Es iſt nicht da⸗ ran zu zweifeln, daß ſich dieſer Gedanke wie der Wille zum Anſchluß auch durchſetzen wird.(Starker Beifall.) Der lebhafte Beifall möge dem Redner gezeigt haben, daß ſeine Schlußfolgerungen mit den Wün⸗ ſchen aller Anweſenden in Uebereinſtimmung waren. Die Kapelle Mohr brachte ſodann„Morgen⸗ ſtimmung“ aus der Peer Gynt⸗Suite zu Gehör, worauf der 1. Vorſitzende der Studentenſchaft, cand. rer. oec. Kleinau noch einige Worte warmer Vaterkandsliebe an die Kommilitonen und Gäſte richtete. Die Feier habe dem Gedenken und der Freude über die vor mehr als einem halben Jahrhundert vollzogene Einigung der deutſchen Stämme gegolten. Tiefe Dankbarkeit müſſe uns gegenüber dem genialen Staatsmann er⸗ füllen, dem das gigantiſche Werk gelang. Nur ein einiges Zuſammenſtehen aller Deut⸗ ſchen ermöglicht es, daß wir unſerer Aufgabe als Kulturvolk gerecht werden. Immer war der deut⸗ ſche Student großdeutſch geſonnen; in ihm, dem an der Quelle der Wiſſenſchaften unſere politiſche Ohn⸗ macht nicht verborgen blieb, mußte das heiße Ver⸗ langen erwachen, mit ſeinen Artgenoſſen ein Reich aller Deutſchen zu errichten, ein Reich, das der deutſchen Nation würdig ſei. Im Weltkrieg aber gingen Macht und Einigkeit verloren. Heute müſſe ſich der deutſche Student frei machen von Ge⸗ dankengängen, die mit deutſchem Weſen nichts zu tun haben. Er müſſe ſich auf Grund ſeines Wiſſens und Könnens auf ſeine Ziele beſinnen. Erſt wenn Einheit und Einigkeit wieder hergeſtellt ſeien, könne wieder ſtolz erklingen das Lied„Deutſch⸗ land, Deutſchland über alles“. Stehend ſangen die Zuhörer das Deutſchlandlied, dann beſchloß der Auszug der Chargen die würdig verlaufene Feier. Der Kommers Am Abend fand im großen Saal des Friedrichs⸗ parks der Reichsgründungskommers ſtatt, der einen äußerſt ſtimmungsvollen Verlauf nahm. Der Vorſitzende des Aſta, cand. ner. oec. Kleinau, begrüßte alle Erſchienenen, vor allem die Gäſte, die Profeſſoren der Handelshochſchule und eine Abord⸗ nung des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes unter Führung von Hauptmann Kreuzer. Miniſterial⸗ rat Scheffelmeier hatte im Namen des Kultus⸗ miniſteriums ein Begrüßungstelegramm geſandt. Rektor Profeſſor Dr. Selz richtete beherzigenswerte Worte an die akademiſche Jugend. Er führte u. a. aus: Es gibt keinen Tag, der in ſeiner wahren und urſprünglichen Bedeutung mehr dazu angetan wäre, die deutſche akademiſche Jugend in feſtlichem gemeinſamem Fühlen und in der Beſinnung auf gemeinſame Ziele zu vereinigen, als der Tag der deutſchen Einigkeit, der Tag der Reichsgründung. Laſſen Ste mich in dieſem ſchönen und feierlichen Augenblick mit kurzen Worten eine brennende akademiſche Frage berühren, deren Löſung jedes warmfühlende Studentenherz bei der Zerriſſenheit unſeres innerpolitiſchen Lebens mit Sehnſucht herbeiwünſchen muß: Gibt es gemein⸗ ſame, allen gemeinſame Aufgaben für die akademiſche Jugend im gegenwärtigen deutſchen Staat? Viele werden meinen, daß ſolche Aufgaben nur außerhalb der Politik gefunden werden können; denn wir haben uns daran gewöhnt, das Gebiet der Politik als ein Schlachtfeld anzuſehen, auf dem es keine Aufgaben gibt, deren Erfüllung von allen Volksgenoſſen gemeinſam gefordert wäre. Aber ich glaube, daß die wichtigſte gemeinſame Aufgabe der heutigen akademiſchen Jugend mitten drin liegt im Gebiete der Politik. Nicht völlige Entpolitiſierung der akademiſchen Jugend kann unſer Ziel ſein, ſondern aktive Mitarbeit an der Verſittlichung unſerer Politik. Verſtttlichung unſerer Politik aber heißt nicht eine Politik fordern, in der es keinen Kampf mehr gäbe. Für ſeine Ueber zeugung zu kämpfen iſt nicht unſittlich, ſondern kann höchſte Sittlich⸗ keit bedeuten. Verſittlichung der Politik heißt auch nicht etwa dem Staate dadurch dienen, daß man ohne Rückſicht auf eigene Ueberzeugung in eine der Regierungsparteien eintritt oder auf Oppoſition verzichtet. Die Leiſtung und das Wohl eines Staats⸗ weſens hängt davon ab, daß es ihm nicht an einer fruchtbaren Oppofition fehlt. Auch wer in der Oppoſition ſitzt, kann mitarbeiten am Staate. Es gibt einen kategoriſchen Imperativ der ſittlichen Politik, der etwas ſcherzhaft alſo formuliert wer⸗ den könnte: Handle ſtets ſo, als ob Du ſelbſt zu⸗ gleich deutſcher Reichskanzler und Außenminiſter wäreſt. Sie werden den Ernſt in dieſem Scherz verſtehen. Handle ſtets verantwortungsbewußt! Das iſt meine Bitte an Sie in dieſer Stunde: Kämpfen Sie für Verſtittlichung unſerer Politik und gegen die un verantwortliche Politik. Iſt dies kein würdiges gemeinſames Ziel für die akademiſche Jugend? Erſt wenn jener kategoriſche Imperativ in jedes deutſche Studentenherz mit Flammen⸗ zeichen geſchrieben ſtehen wird, erſt dann werden die deutſchen Akademiker wieder Führer des Volkes werden, erſt dann wird das Gelöbnis ſich erfüllen, das wir auch heute abend unſerem Vaterlande er⸗ neuern wollen, wenn wir das Lied unſeres Volkes ſingen— Deutſchland, Deutſchland über alles. Stürmiſcher Beifall dankte dem Redner und der begeiſterte Geſang des deutſchen Liedes zeugte davon, daß ſeine Worte Eingang in die jungen Herzen ge⸗ funden hatten. Profeſſor Dr. Sommerfeld widmete Worte der Erinnerung denen, die halfen, das Reich zu bauen und jenen, die im Weltkriege ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode beſiegelten. Es war immer Studentenſitte, treu dem Vaterland zu dienen, wenn es ruft. Unter den leiſen Klängen des Liedes vom guten Kameraden gedachte man ſtill der Opfer des Krieges. Dann ſtiegen all die ſchönen Studentenlieder und mancher Salamander wurde ge⸗ rieben, ſodaß mit dieſem Kommers die Reichsgrün⸗ dungsfeier einen ſchönen Ausklang fand. Del. Das Wetter im Schwarzwald Die Geſtaltung des Wetters auf den dritten Januarſonntag iſt buchſtäblich ſo undurchſichtig wie der Hochnebel, der ſich am Donnerstag im Hoch⸗ ſchwarzwald eingeſtellt hat. Mit Anſtieg des Luft⸗ druckes am Donnerstag trat eine leichte Abkühlung um durchſchnittlich zwei Grad ein. In Mittelhöhen lagen die Morgentemperaturen bei. 3 Grad gegen 5 Grad am Mittwoch. Das bedeutet für die höch⸗ ſten Lagen ein Heranrücken der Temperaturen wie⸗ der an den Gefrierpunkt. Aber damit iſt dem Ski⸗ läufer allein nicht geholfen, denn mit dem Eintritt der Abkühlung und gleichzeitigem Ausbleiben von Neuſchnee wird nur die Harſchtbildung gefördert, die nach der ſeit Montag eingetretenen Erwärmung und Verfirnung des Schnees in den Hochlagen nur begünſtigt wird. Neuſchnee iſt aber am Donnerstag nicht gefallen, es dürfte auch vorerſt kaum dazu kommen, ſo daß es bei den bisherigen Schneebeſtän⸗ den, die dürftig genug ſind, zunächſt bleiben wird. Das Feldͤberggebiet weiſt in den höchſten Lagen 30—35 Ztm. Altſchnee auf. Die Waldlagen im Nor⸗ den bringen es auf 20—25 Ztm. Der Mittelſchwarz⸗ wald erlaubt nur auf Teilgebieten noch beſcheidenen Lauf. Das Ganze macht ſo einen unbefriedigenden Eindruck. Es lohnt ſich nich recht, es ſei denn, daß man wie am Feloͤberg mit der Bahn bequem bis auf 1000 Meter befördert wird. Die Ausſichten für das Wochenende dürften ſomit, wenn nicht eine unver⸗ mutete Aenderung noch eintritt, für den Skilauf nicht gerade günſtig ſein, zumal die Wetterberichte bereits wieder vom Anrücken einer neuen Warm⸗ luftſtaffel ſprechen. Einzelne Plätze mit geſchützten Eisbahnen melden die Möglichkeit des Schlittſchuh⸗ laufes. Die Straßenverhältniſſe ſind durchweg für Kraftwagen gut, auch die Wege für Fußwanderun⸗ gen unterhalb der Schneeregion in ordentlicher Ver⸗ faſſung. oe. Schluß des redaktfonellen Teils 4. Seite. Nr. 29 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Januar 1930 Städtiſche Nachrichten Wo brennts? Wy es brennt, das kann eigentlich niemand ſagen. Es weiß überhaupt niemand, ob es brennt. Aber ſicher brennt es, denn der Rauch iſt da und ſteigt zum nächtlichen Himmel. Dieſer Rauch in den Engen Planken kommt einem nächtlichen Straßenbummler etwas verdächtig vor. Er bleibt ſtehen und da er gerade keine andere Beſchäftigung hat, ſchaut er ſich dieſen Rauch an. Nun werden um dieſe Zeit gerade die Kinos geſchloſſen. Die Beſucher ſtrömen auf die Straßen und bemerken den Mann, der in die Höhe ſtarrt. Folglich muß da irgend etwas los ſein. Aha, dort der Rauch. Einer nach dem anderen bleibt ſtehen. 5 Nach kurzer Zeit iſt es ein richtiger Menſchen⸗ auflauf geworden. Immer noch ſteigt der Rauch in die Höhe, gleich⸗ mäßig, nicht ſtärker und nicht ſchwächer werdend. Die Menſchen aber können ſich mit dem Rauch noch nicht ſo ſchnell abfinden. Daß es irgendwo brennt, darü⸗ ber ſind ſie ſich ſeltſamerweiſe alle einig. Aber ob ein Ofen eingehetzt wird oder oh ein Schadenfeuer im Entſtehen iſt, darüber gehen die Meinungen aus⸗ einander. Der Vorſchlag, die Feuerwehr zu rufen ö wird überhört. Man wartet ab, ob wirklich die Feuerwehr not⸗ wendig iſt. Wartet und wartet, bis einer nach dem anderen von den Neugierigen ſich langſam drückt. Es geſchieht ja nichts. Es iſt nichts neues zu ſehen. Schließlich iſt auch der Rauch ſo unbedeutend, daß es niemand wagt, ſich der Lächerlichkeit auszuſetzen und Feueralarm zu geben. Lieber läßt man es wei⸗ terrauchen. Es wird beſtimmt nichts Schlimmes ſein. Neue Menſchen kommen hinzu, jeder will wiſſen, was es mit dem Rauch für eine Bewandtnis hat. Schon tauchen die tollſten Gerüchte auf von einem ehen gelöſchten Großfeuer. Aber das Gerücht erhält keine neue Nahrung, denn der Zuſtrom der Men⸗ ſchen hat aufgehört. Es geht bereits auf Mitternacht. Nur ein paar Unentwegte harren aus und warten auf eine Senſation. 0 Werdegang der Verbanoͤſtoffe Im Inſtitut für Warenkunde an der Handelshochſchule Mannheim behandelte am Mittwoch Herr C. Th. Steinecke in Heidelberg dieſes Thema unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder und rei⸗ chen Auſchauungsmatertials. Beides war von der Firma Paul Hartmann.⸗G., Heidenheim a. d. Br. zur Verfügung geſtellt. In grauer Vorzeit wurden als Verbandmittel vor⸗ wiegend Blätter, Pflanzen, Baſt und Rinde, aber auch Ton und Harz verwendet. Erſt mit dem Aufkommen der Spinn⸗ und Webekunſt kamen Gewebe und Binden in den Dienſt der Wundbehandlung. Weit verbreitet war lange Zeit die ſogenannte Leinencharpie, den älteren Zeitgenoſſen noch aus dem Kriege 187071 her bekannt. Erſt während dieſes Krieges löſte die Baumwollfaſer bie Leinenfaſer auf dieſem Gebiete ab. Es war der Tübinger Profeſſor Paul v. Bruns, nach deſſen perſönlichen Angaben zum erſten Male Verband⸗ baumwolle in der damals bereits beſtehenden Hartmann⸗ ſchen Fabrik hergeſtellt wurde. Heute wird ſie ganz allge⸗ mein und international als Verbandwatte unter dem Namen v. Bruns gehandelt. Kurze Zeit nach v. Bruns lleß der berühmte engliſche Chirurg John Lifter nach ſchriftlichen Angaben am gleichen Orte die erſten anti⸗ ſeptiſchen Verbandſtoffe herſtellen. An Hand von vielen Lichtbildern wurde der Werde⸗ gang der Verbandwatte und der Verbandgewebe gezeigt, von der Baumwolle bis zum fertig verpackten Endprodukt. Intereſſant war die Feſtſtellung, daß der Preis für die benötigte Baumwolle(Spinnereiabfälle) weniger von dem Ausfall der Ernten und den mehr oder weniger großen Baumwollvorräten abhängt, als vielmehr von der indu⸗ ſtrtellen Beſchäftigung der Spinnereien und der ebenfalls Spinnereiabfälle verarbeitenden Induſtrien, zu denen die chemiſche, die Kunſtſeiden⸗, die Filminduſtrie und andere gehbren. Den Hauptteil des Vortrages beanſpruchte der Werdegang der Verbandwatten und Verbanbſtoffe. Gezeigt wurden ferner die mannigfachen Nebenabteilun⸗ gen, wie die Herſtellung von ſogenannten Lignpcottin (Patent⸗Holzwollwatte nach Medizinalrat Dr. Walcher), das Imprägnieren der Verbandſtoffe und Watten mit verſchiedenen Arzneiſtoffen, die Stertliſation aſeptiſcher Verbandmittel, die Zuſammenſtellung der verſchiedenen Verbandkäſten, Haus⸗, Taſchen⸗, Autvapotheken, Verband⸗ ſchränke uſw., das neuzeitlich eingerichtete chemiſche bak⸗ teriplogiſche Labpratortum, die Herſtellung und Zurichtung Wie alt werden die Mannheimer? Die meiſten ſterben im Alter von 40 bis 60 Jahren Wenn wir den Tod eines Menſchen erfahren, fragen wir ſofort nach der Urſache und nach dem Alter. Auch die Behörde fragt danach; ſie muß wiſſen, woran die Menſchen ſterben und in welchem Alter. Das Reichsgeſundheitsamt hat für die Woche vom 10. bis 16. November 1929 das Alter der Ge⸗ ſtorbenen für 47 Großſtädte feſtgeſtellt. Intereſſante Vergleiche ſind ſo möglich; wir bekommen Antwort auf die Frage: Wie alt werden die Mann⸗ heimer? In der Stadt Mannheim ſtarben in der Woche vom 10. bis 16. November 1929: 48 Menſchen. Die meiſten davon ſtanden im Alter von 40—60 Jahren. In den 47 Großſtädten ſtarben in der betreffenden November⸗Woche 3822 Menſchen. Die meiſten dieſer Geſtorbenen hatten ein Alter von 60 und mehr Jahren erreicht, nämlich 1825. In den meiſten Großſtädten werden die Menſchen 60 und mehr Jahre alt. Nur in Duisburg ⸗ Hamborn, Bochum, Mannheim ſtarben die meiſten Men⸗ ſchen im Alter von 40 bis 60 Jahren, und in Gelſen⸗ kirchen⸗Buer und Oberhauſen war die Säuglings⸗ ſterblichkeit ſo hoch, daß die meiſten Geſtorbenen auf die Gruppe„unter 1 Jahr“ entfielen. Die Säuglingsſterblichkeit iſt im übrigen in allen Städten wie auch im Reich im Gegenſatz zur allgemeinen Sterblichkeit in der Abnahme begriffen. In Mannheim ſtarben in der betreffenden November⸗Woche 3 Menſchenkinder im Alter von unter einem Jahr. Auf 100 Lebend⸗ geborene treffen im Deutſchen Reich 9,7 Säuglings⸗ ſterbefälle tm Jahre 1927, während die Ziffer im letzten Vorkriegsjahr 1913 noch 15,1 betrug Die Abnahme der deutſchen Säuglingsſterblichkeit, die auch in Mannheim in Erſcheinung tritt, beſonders in der Nachinflationszeit, darf als ein Erfolg der Säuglingsfürſorge und der durch ſie verbreiteten Kenntnis zweckmäßiger Säuglingspflege angeſehen werden, wenn auch zu berückſichtigen iſt, daß ſchon die Kinderarmut in den einzelnen Familien zu einer ſorgfältigen Aufzucht der Neugeborenen beiträgt. Im Alter von 1 bis 3 Jahren ſtarben in Mann⸗ heim in der unſerer Berechnung zugrunde liegenden Woche 4 und im Alter von ö bis unter 15 Jahren 0. Die Kleinkinderſterblichkeit iſt trotz ihrer beſonders ſtarken Abnahme in den Jahren 1924 und 1925 in den folgenden Jahren noch weiter um über ein Zehntel geſunken; auf je 1000 Lebende im Alter von 1 bis 4 Jahren ſtarben 1926 rund 6,9 männliche und 6,2 weibliche Kleinkinder. Im Alter von 15 bis unter 20 Jahren ſtarben in Mannheim 0. Im Alter von 20 bis unter 40 Jahren 8, im Alter von 40 bis unter 60 Jahren 17 und im Alter von 60 und mehr Jahren ſtarben in Mannheim 16. Von den 3822 Geſtorbenen der Berichtswoche waren 378 noch nicht 1 Jahr alt, 116 ſtanden im Alter von 1 bis unter 5 Jahren, 107 im Alter von 5 bis unter 15 Jahren. 56 hatten das Alter von 20 Jahren nicht erreicht, aber das Alter von 15 bereits überſchritten. Im Alter von 20 bis 40 Jahren mußten 442 Menſchen ſterben, im Alter von 40 bis 60 Jahren ſogar 898, 1825 aber hatten bei ihrem Tode das 60. Lebensjahr bereits über⸗ ſchritten. Im allgemeinen iſt die Greiſenſterblichkeit in den letzten Jahren ein wenig geſtiegen, und zwar von 102,5 männlichen und 96,8 weiblichen Sterbe⸗ fällen im Jahre 1925(auf 1000 Lebende) auf 105 männliche und 98,1 weibliche Sterbefälle auf je 1000 über 70 Jahre alte Perſonen im Jahre 1926. Die Aenderung der Sterblichkeit ergibt ſich beſonders deutlich aus der mittleren Lebenserwartung der Perſonen verſchiedenen Alters. Dieſe wurde für Mannheim nach den Sterblichkeits⸗ verhältniſſen der durch eine wieder ſtabilere Bevpöl⸗ kerungsbewegung gekennzeichneten Nachinflations⸗ jahre errechnet. Inſolge geringerer Sterblichkeit iſt die Zahl der vorausſichtlich noch zu durchlebenden Jahre bei den Neugeborenen allmählich auf über 57 Jahre und bei den Einjährigen auf rund 63 Jahre geſtiegen. Die ins erwerbsfähige Alter eintretenden Mannheimer jährigen haben in epidemiefreien Zeiten die Ausſicht, die Altersgrenze von 65 Jahren zu überſchreiten, während die Mannheimer 30fäh⸗ rigen die Ausſicht haben, über 69 Jahre, und die Mannheimer 65jährigen faſt 77 Jahre alt zu wer⸗ den. In allen Altersſtufen iſt dabei die Lebens⸗ erwartung des weiblichen Geſchlechts etwa 1 bis 2 Jahre höher, als die des männlichen. Das gilt auch für Mannheim. Gerhard Wiedemeyer. chirurgiſchen Nähmaterials, wie Catgut, Seide, Seiden⸗ wurmdarm, Roßhaar uſw. Die pharmazeutiſche Abteilung, die Pflaſterabteilung und andere Nebenbetriebe geben eine Vorſtellung von dem außerordentlichen Umfang und der großen Mannigfaltigkeit eines ſolchen Betriebes, deſſen höherer Wert die zweckmäßige und hygieniſch einwand⸗ freie Herſtellung von Hilfsmaterial zum Dienſte der lei⸗ denden Menſchen iſt. Die zahlreich erſchienene Hörerſchaft dankte dem Vor⸗ tragenden für ſeine ungemein lehrreiche und anregende Darbietung.* * * Beflaggung am Reichsgründungstag. Aus An⸗ laß der Wiederkehr des Tages der Reichsgründung ſind am heutigen 18. Januar die öffentlichen Gebäude beflaggt. * Die Zahl der Beſucher der Mannheimer Milch⸗ zentrale betrug im Jahre 1929 4651. Der Betrieb und die geſamte Arbeitsweiſe finden nach wie vor großes Intereſſe. * Tödlicher Autounfall. Freitag mittag ſprang an einem auf der Straße Sandhofen— Waldhof fahren⸗ den Zweiſitzer⸗Opelwagen in einer Kurve der hin⸗ tere rechte Reifen ab. Das Fahrzeug drehte ſich zwei⸗ mal um die eigene Achſe und überſchlug ſich, den Fahrer unter ſich begrabend. Es handelt ſich um den 92 Jahre alten Kaufmann Robert Matty aus Würzburg, wohnhaft in Oggersheim, der ſofort getötet wurde. * Armbruch durch Sturz in den Müllſchacht. Der 12 Jahre alte Sohn eines Monteurs, der beim Spielen bei Käfertal in einen etwa 1,20 Meter tiefen Müllſchacht fiel, trug einen Bruch des rechten Oberarmes bavon. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Die urgeſchichtliche Eroberung der Alpen Ein Vortrag im Mannheimer Altertums verein Die Alpen ein Bereich in dem Werte verborgen ſind, nach denen ſchon der urgeſchichtliche Menſch zu ſuchen ge⸗ wußt hat. Darüber ſprach in ſelten klarer und feſſelnder Weiſe im Altertumsverein vergangenen Montag Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Gero Merhart von Bernegg, Marburg im voll beſetzten Harmonieſaal. Neugierde und Jagdͤbeute, erſt ſpäter Salz und Erz, mögen den Menſchen in die Alpen hineingeführt haben, daß er darin des Sied⸗ lungslandes gewahr wurde, in dem er nun abſeits der großen Völkerbewegung im Flachlande ſichere Ruhe fand. Die Iſoltertheit der einzelnen Tallandſchaften hat zu einer Vielgeſtaltigkeit des Bildes geführt, über dem aber doch als gemeinſamer Zug die Kraft der Umwelt liegt, die dieſen Menſchen die zähe Feſtigkeit und ihr zurückhaltendes Weſen im Laufe der Zeiten aufgeprägt hat; dazu kommt noch eine gewiſſe rauhe Kraft, die ſie im Kampf mit der Natur ſeden Tag erproben mußten. Die Kulturentwicklung des Menſchen vom Werkzeug aus Stein zur Bronze fiel zuſammen mit einer Beſſe⸗ rung des Klimas, woraus neue Leben erblühte, nament⸗ lich in der Erzzone der Oſtalpen, wo Kupfer und Salz ins Gebirge hineinlockten, Die Pfahlbauſiedlun⸗ gen entwickeln ſich weiter durch die ganze Bronzezeit und noch heute fährt wie vor Jahrtauſenden der Schiffer auf dem Mondſee im Einbaum. Dazu kamen Einwanderer vom Norden her, wohl die erſten Indogermanen. Ein reger Handel beginnt und weit hinaus reichen die Funde als Zeugen rühriger Betätigung. Ueber die Mauer der Alpen legt ſich eine Sattelkultur, die zwar Nord und Süd immer noch trenut, die aber doch im Innern des Alpenraumes ein eigenes Leben zu füh⸗ ren beginnt, von dem uns die Reliefbilder der venetiſchen Bronzeeimer vom 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. noch ein recht lebhafte Vorſtellung vermitteln können. Jetzt war es das Eiſen, das dieſe Menſchen ſuchtenz Da brachen um die Mitte des Jahrhunderts die Kelten aus Oſtfrankreich auf und drangen über den großen St. Bernhard nach Oberttalien hinein, wo ihre waffengefüllten Kriegergräber ebenſo wie in Südtirol zahlreich erſcheinen. Gelegentlich örangen ſie auch in die Alpentäler vor, um dort mit den Leuten„die ſie vor ſich hertrieben in den inneren Alpenkulturen aufzugeben. Was folgt iſt die Ein⸗ beziehung der Gebirgsgegenden in das römiſche Reich und die Rückwerfung der Römer durch die Germanen. In dieſen Geſchehniſſen, die ſchon Geſchichte ſind, wird aber ihr Volkstum nicht aufgerieben. Zwar romaniſtert, aber der Italtaniſterung wie der Germaniſierung Widerſtand leiſtend, leben ſie als kleiner Reſt noch heute, die Friauler, Latiner, Räter und andere mehr. g. Veranſtaltungen Das neuzeitliche Kontor Unter dieſem Leitgedanken führt die hieſige Ortsgruppe des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Berbandes am 25. und 26. Januar im eigenen Hauſe eine Büromaſchinen⸗Ausſtellung durch. Es it das erſtemal, daß Mannheim eine ſolche umfaſſende Ausſtel⸗ lung auf dieſem Gebiete in ſeinen Mauern beherbergt, Sämtliche führenden Firmen Mannheims werden ihre Er⸗ zeugniſſe ausſtellen, ſodaß der Beſucher ein vollſtändiges Bild von dem heutigen Stand der modernen Büro⸗Organi⸗ ſation erhält. Die Ausſtellung, die u. a. die vollſtän⸗ dige Einrichtung eines modernen Geſchäfts⸗ betriebes und ſeiner verſchiedenen Räume zeigt, bringt die letzten Neuheiten auf dem Büromaſchinen⸗ markte von der einfachſten Schreib- und Rechenmaſchine bis zur komplizierten Buchungsmaſchine. Zur Einführung in die moderne Betriebswirtſchaftslehre geht der Ausſtellung ein Wochenenblehrgang voraus, den Dr. Thoms von der hieſigen Handelshoch⸗ ſchule hält, und der heute nachmittag im großen Saale des Kaufmannsheim, O 1, 10/1, beginnt und morgen Sonntag früh fortgeſetzt wird. Dr. Thoms behandelt in ſeiner Vor⸗ leſung die verſchiedenen Buchführungsprobleme, das Ord⸗ nungsproblem, das Kontrollweſen, die Poſtabfertigung uſw. Die Beteiligung am Wochenendlehrgang iſt auch für Nicht⸗ mitglieder des D. H. V. offen. * * Schloßmuſeum Maunheim. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Sonderausſtel lung: Deutſche Minneſänger(Bilder aus der Maneſſe⸗ Handſchrift am morgigen Sonntag zum letzten Male be⸗ ſichtigt werden kann. Am gleichen Tage wird die neue Ausſtellung: Meiſterwerke der Buchmalerei eröffnet, die nachher dem allgemeinen Beſuch zugänglich iſt. (Weiteres Anzeige.) „Wiener Blut“ im Roſengarten. Die am morgigen Sonntag als Operetten⸗Volksvorſtellung ſtattfindende ein ⸗ malige Wiederholung der J. Strauß⸗Operette Wie ner Blut“ iſt zugleich die letzte volkstümliche Sonn ⸗ tag⸗Abend⸗Veranſtaltung im Januar. Den Gra⸗ fen Zedlau ſingt in dieſer Wiederholung abermals Hans Brandt, der ausgezeichnete jugendliche Tenor des Frank ⸗ ſurter Opernhauſes. Den Fürſten Ypsheim hat Joſeph Gareis, gleichfalls vom Frankfurter Opernhaus, über⸗ nommen. Die weiblichen Hauptpartien ſind mit Margarethe Bommer Wiesbaden, Friedel Gierga und Ellen van Kaik beſetzt. Die muſikaliſche Leitung auch dieſes Abends beſorgt aushilfsweiſe Karl Eberts. * Jahrzehnte werden vergehen, ehe Sarraſani wieder nach Mannheim kommen kann. Schon deshalb muß man die letzte Gelegenheit ausnutzen, die„Schönſte Schau zweier Welten“ zu beſichtigen. Am heutigen Samstag findet nach⸗ mittags eine große Familien⸗Vorſtellung mit vollwertigem Abendprogramm ſtatt. Abends große Vorſtellung. Der morgige vorletzte Sarraſani⸗Sonniag bringt noch einmal drei große Veranſtaltungen. Vormittags iſt große Tier⸗ und Indtanerſchau, nachmittags wieder Famſlienvorſtellung und abends Feſt⸗Vorſtellung. SEinführungskonzert des Philhermoniſchen Orcheſters Mannheim. Das neue Philharmoniſche Orcheſter ſtellt ſich unter Leitung von Kapellmeiſter Hans Leger morgen Sonntag, den 19. Januar, vormittags im Muſenſaal zum erſten Mal der Oeffentlichkeit vor. Aus dem wertpollen klaſſiſchen Programm erwähnen konzert von Beethoven, in dem Erika Schaumburg den Soloppart ſpielt. Schluß des redaktionellen Teils Wybert während den Ubungen, als Schutz der Kehle, vor dem Auftreten zum Klären der Stimme. 400. 110 In Apetteken ung Prog end Karſchen und die vollſchlanke Linie Von Karl Ettlinger Ein veraltetes Sprichwort behauptete, eine Frau könne an keinem Spiegel vorbeigehen, ohne hinein⸗ zuſehen. Das trifft nicht mehr zu, denn heutzutage hat ja jede Frau ihren Spiegel bei ſich. Sie kann ſich begucken, ſo oft ſie will, ſie iſt nicht auf fremde Spiegel angewieſen. Hingegen kann man beinahe behaupten: Keine Frau kann an einer Wage vorbeigehen, ohne ſich zu wiegen. Sobald die Leni irgendwo eine auto⸗ matiſche Wage entdeckt, ſchwupp, iſt ſie droben und behauptet dann entweder:„Hurra, ein Pfund weni⸗ ger!“ Oder:„Das iſt gar nicht möglich, die Wage geht falſch!“ Auch mich will ſie immer auf die Wage zerren: ſie will genau wiſſen, was„an mir dran iſt“, ſie möchte genau darüber unterrichtet ſein, wieviel Pfund ſie an ihr Herz drückt, und wieviel Kilo Hopfen und Malz an mir verloren ſind. Vergebens habe ich ihr erklärt:„Teure Leonore, es iſt mir wurſcht, wieviel ich wiege, ſolange ich mich wohlfühle. Ich ſchmiere mir ja auch keine Hühneraugentinktur auf die Zehen, ſo⸗ lange ich keine Hühneraugen habe und ſchicke nicht zur Hebamme, wenn ich mal Leibſchmerzen habe,“ um⸗ ſonſt, ſie ruhte nicht, bis ich eine Wage beſtieg. Der Erfolg war niederſchmetternd. „Karlchen,“ ſchrie ſie auf,„du haſt fünf Pfund zu viel! Das iſt entſetzlich! Im Verhältnis zu deiner Länge müßteſt du fünf Pfund weniger wiegen!“ „Schön, dann werde ich ein biſſel wachſen, oder auf Stelzen gehen!“ „Spotte nicht, die Sache iſt ernſt! Ehe du dich um⸗ guckſt, haſt du ein Fettherz, Aſthma, Leberleiden.“ „Dann guck ich mich halt nicht um.“ a „Karlchen, ich ſage dir nur das eine, die fünf Pfund müſſen weg! Aber da iſt nur deine unver⸗ nünftige Ernährungsweiſe dran ſchuld, du lebſt un⸗ vernünftiger als das Viehl“ „Meinſt du das Nashorn oder die Turteltaube?“ Was foll ich das ganze Interview ſchildern? Der Streit endete wie alle meine Feldzüge: die Lenk ſtegte. Karolus beiwohnen, dann gebe ich Ihnen den Rat: Setzen Sie ja nicht auf mich, ſonſt iſt ihr Geld Wenn Sie jemals einem Rebekampf Leni⸗ futſch! Noch nie war ich in dieſem Rennen der Outſider! Das Schlimmſte aber war, die Leni hatte mich überzeugt! Ich fühlte mich auf einmal ſterbenskrank, meine Hoſe kam mir zu eng vor, mein Bauch zu weit, hundertmal am Tag fühlte ich meinen Puls, ſtreckte vor dem Spiegel die Zunge heraus und ſeufzte:„Die reinſte Telephonzelle, belegt!“ Was tut der Menſch in der Verzweiflung? Er kauft ein Buch! Ich kaufte mir das Buch über die Rohkoſt und begann danach zu leben. Vorher dichtete ich noch das ergreifendſte Gedicht meines Lebens: „Abſchiedslied an die Kalbshaxe“, frei nach dem Monolog der Jungfrau von Orleans. Lebt wohl, Ihr Haxen, Ihr geliebten Wammerln, Ihr traulich ſtillen Würſte, lebet wohl! Ihr kommt mir nicht mehr in die Speiſekammerln, Ich eſſe und ich rede nur noch Kohl! Lebt wohl, Ihr Gänſe und Ihr Gockelgackel, Kein Knochen bleibt für meine armen Dackel! Und ſchwelgt bei Haſenbraten die Familie, Das Karlchen geht und knabbert Peterſtlie. Dreißig Strophen hatte das Gedicht und ich habe ſelber drüber weinen müſſen, wie ich das viele voll⸗ geſchriebene Papier ſah. Nun ſchmeckt ja Rohkoſt ſehr gut und geſund iſt ſie auch— wenn bloß der Hunger nicht geweſen wäre! Wo ich was Grünes ſah, ſtürzte ich mich drauf und verſchlang es. Aus meiner Stammkneipe haben ſie mich ausgewieſen, weil die Kellnerin dem Wirt ver⸗ raten hatte:„Beſtellt hat der Herr ſeit drei Tagen nichts mehr, aber jeden Abend kommt er und ißt die Tiſchdekoration weg!“ Und meine langjährige Freundſchaft mit der Fa⸗ milie Steinhuber ging in die Brüche, weil ſte mich erwiſchten, wie ich heimlich ihren Zimmerkaktus an⸗ nagte. Neulich, beim Skat, fehlte plötzlich der Grün⸗Ober. Die anderen konnten ſich gar nicht erklären, wo er hingekommen war, ſie ſuchten auf und unter dem Tiſch— nun, ich will's Euch geſtehen, ich hatte ihn verzehrt! Ich kann halt nichts Grünes mehr ſehen! Und nach acht Tagen wog ich mich wieder Triumphierend beſtieg ich die Wage, da— mir ſträubten ſich die Vitamine— ich hatte drei Pfund zugenommen! „Karl,“ hauchte mich die Leni an,„du haſt heimlich Filetbeefſteaks gegeſſen!“ Ich war paff, woher ſte das wußte! Es waren doch bloß fünf Beeſſteaks hinter⸗ einander geweſen!„Ich werde jetzt ſchärfer auf dich aufpaſſen, mein Lieber. Vor allem Gymnaſtik, Men⸗ ſendieken! Punktrollern! Die Kerze machen!“ Jetzt begann eine wüſte Periode in meinem Leben, ich bekam den Kerzenfimmel. Ich brachte näm⸗ lich die Kerze nicht fertig. Die Leni, die legt ſich auf dem Boden, ſagt„hoppla!“ und macht Kerzen. Ich hingegen kriege die Beine nicht hoch; ich kriege höch⸗ ſtens einen Muskelkrampf, und wenn ich auf dem Boden herumſtrample und meine Hauswirtin kommt dazu, pflegt ſie zu grinſen:„Wie ein Maikäfer, den man auf den Rücken gelegt hat!“ Und mein Dackel Lumpi lacht mich deutlich aus und denkt:„Iſt das Herrle dumm! Beinheben iſt doch keine Kunſt!“ Mein Ehrgeiz litt furchtbar unter meinem Kerzen⸗ Untalent und ich beſchloß zu turnen, wo und wann ich nur konnte. Neulich hatte ich Glück. Da fuhr ich in der Elektriſchen. Mein Auge fiel auf die Leder⸗ ſchlingen, an denen man ſich beim Stehen feſthält und ſofort durchzuckte mich der Gedanke: das ſind ja glän⸗ zende Turnringe! Ich ſtehe alſo auf, faſſe die Leder⸗ ſchlingen, gebe mir einen ordentlichen Schwung, ſchwinge— ſchwinge noch einmal— die Schlingen reißen, und— heidi— ſauſe ich durch die vordere Türe, direkt unter das Schild:„Es iſt verboten, mit dem Wagenführer zu ſprechen.“ Ich habe auch nicht mit ihm geſprochen, aber er mit mir. Und dann abends wog ich mich wieder: ein Pfund zugenommen! Das wird wohl die Beule geweſen ſein, die ich mir zugezogen hatte! Die Leni aber tobte. Lieber Leſer, wenn dir nächſtens irgendwo ein ſp⸗ mit Rupfen bekleidet, mit einer Mähne, als ſeien bie Friſeure noch nicht erfunden, ſo ſprich ihn ruhig mit „Karlchen“ an. Und lächle nicht über ihn, ſondern drücke ihm ein Bündel Grünkraut in die Hand. Es wird ihm wohltun. So du aber gerade eine über⸗ flüſſige Bratwurſt zur Hand haſt, ganz im Vertrauen geſagt, die nimmt er auch! Theater und Mufik Die Mainzer Theaterſchwierigkeiten. Die Stadtverwaltung in Mainz hat allen Or⸗ cheſter mitgliedern am Stadttheater gekün⸗ digt. Die Maßnahme gilt zunächſt als rein vor⸗ ſorglich, ohne Rückſicht auf die ungewiſſe Zukunft dieſer Bühne, über deren eventuelle Fuſion mit dem Darmſtädter Staatstheater zur Zeit Verhandlungen zwiſchen dem Staat und der Stadt ſchweben. O Geſamtkündigung beim Hamborner Stadt⸗ theater. Durch die Kündigung des geſamten Perſonals des Hamborner Stadtthea⸗ ters, von der 57 Künſtler und 35 techniſche An⸗ geſtellte betroffen werden, iſt die Theaterfrage in der geſamten Stadt Duisburg⸗Hamborn in ein akutes Stadium getreten. Aus Verwaltungskreiſen ver⸗ lautet, daß man ſich angeſichts der ſchwierigen Fi⸗ nanzlage der Geſamtſtadt mit dem Gedanken beſchäf⸗ tigen müſſe, den geſamten Theater⸗ und Konzertbetrieb in Duisburg Hamborn ſtillzu legen. Da man jedoch beim Duisburger Stadttheater durch langfriſtige Verträge gebunden ſei, komme nur eine Stillegung des Hamborner Theaters in Frage. Gegebenenfalls will man für eine weitere Spielzeit einen Uebergangsbetrieb in Hamborn aufrecht erhalten. In welcher Form und welchem Umfange dies allerdings möglich ſein wird, ſteht noch nicht feſt, da ſich die ſtädtiſchen Ausſchüſſe mit der Angelegenheit noch nicht beſchäftigt haven. Die Hamborner Künſtlerſchaft hat dieſer Tage eine Unterredung mit Oberbürgermeiſter Dr. Jarres⸗ Duisburg gehabt, wobei aber der Oberbürgermeiſter keine Hoffnung für den Weiterbeſtand de gewannter„Kohlrablapoſtel“ begegnet, barfuß, und J Hamborner Theaters geben konnte. wir das G⸗dur⸗Klavier⸗ A A» n ne ¹ e e Samstag, den 18. Januar 1930 5 Aus dem Lande 5 Aus dem Heidelberger Bezirksrat k. Heidelberg, 15. Jan. In der heutigen erſten Sitzung des Bezirksrats im neuen Jahre lag wie⸗ derum eine ſehr umfangreiche Tagesordnung(39 Fälle) zur Erledigung vor. Das Geſuch einer Schankbudenbeſitzerin um Erweiterung ihrer zeitlich beſchränkten Konzeſſion wurde abgelehnt, da der Be⸗ zirksrat grundſätzlich daran feſthält, daß für die Offenhaltung derartiger Geſchäfte im allgemeinen ein Bedürfnis über 9 Uhr abends im Sommer und 7 Uhr abenoͤs im Winter nicht anerkannt werden kann. Ebenſo wurde mangels Bedürfniſſes abgelehnt bas Geſuch eines Hoteliers, der einen Anbau für eine Bierwirtſchaft plante. Genehmigt wurde der Uebergang einer Privatkranken⸗ und ⸗entbindungs⸗ anſtalt in der Bergſtraße an einen neuen Beſitzer. — Eine Beſchwerde gegen die Beſeitigungsauflage eines widerrechtlich angebrachten Transparentes wurde auch in der heute wiederholten Verhandlung grundſätzlich verworfen. Der Bezirksrat brachte da⸗ bet erneut zum Ausdruck, daß er die geplanten all⸗ gemeinen Maßnahmen einer ſchärferen Handhabe der Reklamepolizei und einer Bereinigung der Straßen und Häuſer von der vielfach übertriebenen und überhäuften Reklame durchaus billige. Die am 15. Dezember 1929 in Wieſenbach ſtatt⸗ gehabte Bürgermeiſterwahl wurde von Amts wegen beanſtandet und vom Bezirksrat für un⸗ gültig erklärt, weil die zwingende Vorſchrift des 8 54 Ziffer 2 Gemeindewahl⸗Ordnung nicht eingehalten war, wonach zwiſchen der Einladung zur Wahl und dem Wahltag eine Friſt von mindeſtens einer Woche liegen muß. Die Einladung zu der Wahl am 15. Dez. war in dieſem Falle vom Gemeinderat erſt am Mon⸗ tag, den 9. Dezember bekanntgegeben worden. Es beſtand keine Möglichkeit, von der Mußvorſchrift des 54 Ziffer 2 Gemeindewahlordnung abzuweichen. Erſtmals war der Bezirksrat vor die Aufgabe geſtellt, den Voranſchlag einer Gemeinde und die Gemeindeſteuer feſtzuſetzen. Der Bürger⸗ ausſchuß Bammental hatte den vom Gemeinderat vorgelegten Voranſchlag für 1929/0 zweimal ab⸗ gelehnt. Der Bezirksrat ſetzte deshalb die Einnahmen und Ausgaben nach den urſprünglichen Vorſchlägen des Gemeinderats feſt, die ſich im Rahmen der letzten Voranſchläge hielten. Die bei einem ungedeckten Auf⸗ wand von 50 580/ erforderlichen Gemeindeſteuern wurden feſtgeſetzt: aus dem Grundvermögen 120 Pf., aus dem Betriebsvermögen 72 Pf., aus 100/ Ge⸗ werbeertrag 9.. Raubverſuch Karlsruhe, 17. Jan. Am Donnerstag abend gegen 11 Uhr wurde ein Schreiner von hier in der Kriegsſtraße bei der Oſtendſtraße von ſechs etwa 20 Jahre alten Burſchen angefallen. Sie forderten Geld und ſchlugen, als ſie keines erhielten, auf den Schreiner und deſſen Begleiterin ein. Anderthalb Stunden vorher war ein Lageriſt, während er mit ſeiner Braut durch die Wolfahrtsweiererſtraße ging, beim Paſſieren des Bahnübergangs plötzlich von mehreren jungen Burſchen mit Steinen beworfen worden. Es ſcheint ſich dabei um die gleiche Bande gehandelt zu haben. Gräßlicher Selbſtmord * Konſtanz, 17. Jan. Ein in mißlichen Familien⸗ verhältniſſen lebender nach Rorſchach zugereiſter Dachdecker, Vater von mehreren Kindern, nahm in ſeinem Zimmer eine Telſitpatrone in den Mund, die er zur Exploſion brachte. Die Leiche wurde in einem bis zur Unkenntlichkeit ver⸗ ſtümmelten Zuſtand aufgefunden. Es entſtand auch großer Sachſchaden durch Zerſtörung von Fen⸗ ſterſcheiben und Beſchädigungen von Kaſten. Auf dem Tiſche lag noch eine zweite Patrone. Unmittel⸗ barer Anlaß zu dieſer Verzweiflungstat ſcheint ein Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 29 Deutſche Winterkampfſpiele Vollbetrieb am Freitag.— Oeſterreicher im Schnell⸗ laufen überlegen.— Deutſcher Rekorb im 500 Meter⸗ Laufen.— Die erſten Eishockeykämpfe. Freudig begrüßten Teilnehmer und Zuſchauer am Donnerstag in Krummhübel den heißerſehnten Witte⸗ rungsumſchlag, der die Fortſetzung der Deutſchen Kampf⸗ ſpiele am Freitag im vollen Umfange ermöglichte. Die Kampfſpielleitung iſt nun bemüht, den gedrängten Zeit⸗ raum nach Kräften auszunützen, um das geſamte Pro⸗ gramm bis zum Sonntag abzuwickeln. Am Freitag herrſchte den ganzen Tag über auf den beiden Kampfplätzen— dem „Kleinen Teich“ bei Brückenberg und auf den Eisflächen der Talſperre bei Krummhübel— reges Leben. Auf dem „Kleinen Teich“ waren die Eisſchnelläufer tätig, während ſich auf der Talſperre die Kunſtläufer und Eishockeyſpieler tummelten. Das wichtigſte Ereignis des Vormittags war das 500 Meter⸗Hauptlaufen, das erwartungs⸗ gemäß die Oeſterreicher in Front ſah. Leban⸗Klagenfurt ſtegte in der für deutſche Verhältniſſe recht guten Zeit von 48,2 Sek.; eine ſchöne Leiſtung vollbrachte der Berliner Barwa, der als Dritter hinter dem Wiener Riedl einkam und mit 48.8 Sek. den bisherigen Deutſchen Rekord des Berliner Meyke mit 48.9 Sek. um ein Zehntel Sekunde unterbot. Am Nachmittag folgten zwei weitere Konkur⸗ renzen für das Schnellaufen der Winterſpiele. Im 1500 Meter⸗Laufen waren die Oeſterreicher erneut über⸗ legen. Riedl ſiegte in 2181.4 Min. knapp vor Leban⸗ Klagenfurt in 232,7 Min. Mit größerem Abſtande folgten Moſer⸗Wien:42,4 Min. und an vierter Stelle als erſter Reichsdeutſcher Barwa⸗Berlin in 242,4 Min. Durch ſeinen weiteren Erfolg im 5000 Meter⸗Laufen, das er in :20,8 Min. gewann, ſicherte ſich Riedl die erſte Anwart⸗ ſchaft auf die Kampfſpielmeiſterſchaft. Ueber 5000 Meter wurde Reiter⸗Wien in:31, Min. nur knayp geſchlagen. Dritter wurde Vollſtädt⸗Altona in 931,2 Min., der aber für die Geſamtwertung nicht in Frage kommt, da er an den Läufen über 500 und 1500 Meter nicht teilnahm. Der ötsher beſte Reichsdeutſche, Barwa⸗Berlin, belegte in 9541,83 Min. den fünften Platz. Mit dem 3000 Meter⸗Berbandslauf für Junioren wurde der Kampf um den Schenkendorf⸗ Preis entſchieden. Durch einen guten zweiten Platz bürfte hier der Berliner Kube 2 den wertvollen Preis für ſich geſichert haben. Kube ſchnitt auch in den anderen Läufen ſehr gut ab. Die genaue Reihenfolge wird aber erſt am Samstag bekannt gegeben. Das größere Publikumsintereſſe wandte ſich den Er⸗ eigniſſen auf der Talſperre zu, wo die Kunſtläufer und Etshockeyſpieler in Tätigkeit waren. Bet den Kun ſt⸗ Jläufern abſolvierten am Freitag die Junioren (Herren und Damen) nur die Pflichtübungen, ſodaß noch kein abſchließendes Urteil gegeben werden kann. Im Elshockey wurden zwei Spiele ausgetragen. Am Vormittag lieferten ſich Brandenburg⸗Berlin und der Vf. Raſtenburg ein nur mäßiges Spiel, das von den Berlinern verdient:2(:1,:1,:0) gewonnen wurde. Bei den Oſtpreußen gefiel lediglich der linke Stürmer durch gute Einzelleiſtungen, während auf Berliner Seite Kuklinſki der erfolgreichſte Torſchütze war.— Auch im zweiten Spiel ſah man keine beſonderen Leiſtungen. Der Troppauer e. V. ſchlug hier ben Görlitzer e. V. ſicher 470 (:0,:0,:). Infolge der großen Ueberlegenheit der Deutſchböhmen erreichte der Kampf nie ein höheres Niveau Görlitz ſpielte ſehr primitiv, hatte aber einen ausgezeich⸗ neten Tormann, der einen höheren Sieg des Gegners ver⸗ hinderte. Am Samstag werden auch die Skiläufer zum erſtenmale in Aktion treten. Die Schwarzwälder Ski- Gauwellläufe weiter verſchoben Nachdem ſich die am letzten Wochenbeginn aufgetretenen Hoffnungen auf eine endliche Beſſerung der Witterung wiederum nicht erfüllt haben, vielmehr die Verhältniſſe eher ſchlechter geworden ſind, da es auf den am Sonntag gefallenen Neuſchnee am Montag geregnet und den Schnee teilweiſe mitgenommen hat, bleibt für die Abhaltung der Ski⸗Gauwettläufe im Schwarzwald, die ſchon vom 19. Jan. auf den 19. Januar geſchoben worden waren, nichts an⸗ deres übrig, alſo eine abermalige Verſchiebung eintreten dungen akut einſetzen. Am gleichen Tag iſt nämlich die ſchwäbiſche Skimeiſterſchaft, die in uralter Freundſchaft ſtets vom Schwarzwald ſtark beſchickt wird. Fallen Schwarz⸗ wälder Gauwettläufe nun, falls es bis dahin Schnee gibb, mit der Schwäbiſchen Meiſterſchaft zuſammen, ſo ergeben ſich ſchon Schwierigkeiten, auch in der Richtung weiter, als von Schwaben immer die Anliefergebiete zahlreich aktiv und als Zuſchauer auf Schwarzwälder Gauläufe gegangen find. Es wird daher bereits erwogen, zur Vermeidung dieſer Kolliſionen evtl. einzelne Schwarzwälder Gauläufe letzt ganz auf Mitte Februar zu verſchieben. Möglich wäre aber bet weiterer Wetterungunſt auch, daß ſelbſt am 25. Januar die beabſichtigten Läufe noch nicht ſtattfinden können, dann kämen die ſchwäbiſchen Läufe in Termin⸗ zuſammenfall mit der Schwarzwaldmeiſterſchaft, die Schwarzwälder Gauläufe würden dann automatiſch weiter zurückgeſtellt werden müſſen, da man, wenn Anfang Febr. guter Schnee ist, die Durchführung der Meiſterſchaft kaum zugunſten der nachgeoroͤneten Gauläufe urückſtellen wird. Gehen die Dinge mit der ſtändig abnorm 90 liegenden Schneegrenze ſo weiter wie bisher, ſo kann aue der Fall eintreten, daß die Schwarzwaldmeiſterſchaft, die bekanntlich dieſes Jahr im Norden an der Hundseck ſein ſoll— bereits in 14 Tagen— nach dem Feldberg zurück⸗ verlegt werden muß, da der Termin der Felbbergmeiſter⸗ ſchaf am 1. und 2. Februar als wichtige Ausſcheidung für die Deutſche Skimeiſterſchaft(d. bis 9. Februar in Oberſt⸗ dorf] zeitlich gebunden iſt. Sl. Moritzer Sportwoche Neue Siege von Klaes Thunberg Bei der St. Moritzer Sportwoche kamen am Freitag die Eisſchnelläufe über 500 und 1500 Meter zur Durchführung. In beiden Läufen feierte Weltmeiſter Klaes Thunberg (Finnland) überlegene Siege. Die 500 Meter legte er in 44 Sek. vor Kauſer(Ungarn) 46,2 Sek. und Jungbluth (Oeſterreich) 46,0 Sek. zurück. Ueber 1500 Meter verwies Thunberg in:29,8 Sek. den Wiener Jungblut in:31, Minuten, ſowie die beiden Ungarn Kauſer und Coetvdes mit:36, bzw.:86,83 Minuten auf die Plätze. * Skiſpringen in Davos In Davos brachten am Freitag die Skiſpringen auf der neuen Bolgenſchanze ausgezeichnete Ergeb⸗ niſſſe. Den erſten Platz belegte Fritz Kaufmann(Grindel⸗ wald) mit der Note 303,4(Sprünge 68, 70, W Meter] vor ſeinen Landsleuten Trojani(Gſtoad) Note 361,21(58, 61, 62 Meter) und Badrutt(St. Moritz) Note 310,9(54, 59, 62 Meter]. ** Der 16. Sieg der Toronto Canadiaus Die kanadiſcken Eishockeyſpieler beſiegten am Freitag in Davos die erſte Mannſchaft des Davoſer Hockey ⸗ Clubs im Rückſpiel mit 18:83 Treffern(41, 50, :]. Die Canadtans haben damit auf ihrer Europafahrt den 10. Sieg erzielt. Selbſtverſtändlich ſind ſie ohne Nieder, lage geblieben. BSC. ſchlägt p Die Japaner hatten bereits gelernt Nach ihrer 1514⸗Niederlage gegen die deutſche Nattonal⸗ mannſchaft trat die fapaniſche Eishockey⸗Vertretung am Donnerstagobend im Berliner Sportpalaſt gegen die inter⸗ natiopnale Mannſchaft des Berliner Schlittſchuhklubs an. Aus dem Spielverlauf kennte man gleich erkennen, daß die Japaner bereits Lehren aus dem erſten Treffen in Berlin gezogen hatten. Sie konnten trotz der hohen Torziffer von 12:2(:0, 512,:0) das Spiel ziemlich offen halten und ihre gute Eignung für das Eishockey unter Beweis ſtellen. Ungarn gegen SC. nur:0 In einem zweiten Spiel in Budapeſt trat am Donners⸗ tagabend die Eishockeymannſchaft des SC. Charlottenburg gegen die für die Weltmetſterſchaften in Chamonix aus⸗ gewählte ungariſche Eishockey ⸗Nationalmannſchaft an. Das Spiel fand bei ſtrömendem Regen und demzufolge auch ſchlechten Eisverhältniſſen ſtatt. Die von ihrer ſtrapaztöſen Tournee ſehr mitgenommene Charlottenburger Mannſchaft konnte den Magyaren einen ebenbürtigen Widerſtand lei⸗ ſten und unterlag nur knapp mit oc. Die beiden Treffer fielen im zweiten Spieldrittel. Reui Erkeus ſchwimmt Rekord Bei einem Trainingsabend des SV. 09 Ruhrort konnte ams Donnerstagabend die deutſche Meiſterin im Freiſtil⸗ ſchwimmen, Reni Erkens, unter offizieller Kontrolle ihren Hockey⸗Klubkämpfe Am Sonntag vormittag treffen ſich die Maunſchaftes non Vf R. Mannheim und T G78 Heidelberg zum fälligen Clubkampf. Die Spielſtärke der Heidelberger iſt trotz der knappen Reſultate, die in den letzten Spielen aufgeſtellt wurden, immer noch erſtklaſſig, und uns Mannheimer Ver⸗ einen überlegen. Während Jas Spiel der erſten Maunſchaft hier in Mannheim auf der Bfct.⸗Platzanlage am Flughafen ſpattfindet, müſſen ſämtliche anderen Mannſchaften iber Spiele in Heidelberg austragen. Die Mannheimer Turugeſellſchoft weilt am Sonntag mit zwei Mannſchaften in Mainz, um mit dem dortigen FC. 05 Freundſchaftsſpiele auszutragen. Briefkaſlen Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. Langjährige Abonnentin Fr. 250. Erſtatten Sie bein Bezirksamt Anzeige. Frau E. B. Machen Sie eine Eingabe an das Landes⸗ verſicherungsamt in Karlsruhe, Kaiſerallee. Das Wetter in der Schweiz Die erſte Winterhälfte iſt vorbei— auch diefenige an den Kur⸗ und Winterſportplätzen— aber von idealen Schnee⸗ und Sportverhältniſſen iſt noch nicht viel die Rede geweſen. Auch die letzten Tage haben wieder Wärme gebracht und ſtatt der erſehnten Kälte⸗ welle iſt der warme Föhn wieder da und dort auf⸗ erſtanden und hilft mit, den geringen Schnee, der nur in den Witterungsbulletins der Sportplätze impo⸗ nierende Höhen annimmt, zu dezimieren. Die Wit⸗ terungsverhältniſſe ſind ſo unſtabil und ſo wechſelnd, daß beiſpielsweiſe vom 7. bis 15. Januar das Baro⸗ meter wiederum elfmal eine andere Richtung ein⸗ ſchlug. Seit dem 14. haben die Schwankungen auf⸗ gehört, was darauf hindeutet, daß eine Beruhigung in den Luftmaſſen eingetreten iſt. Man rechnet nun damit, daß die Wärmeſtrömungen abflauen und es doch noch etwas richtig Winter wird. Denn die ins Auge ganz ſchön ausſehenden Berichte von den Sportplätzen ſind doch in Wirklichzeit keine Winter⸗ berichte. Temperaturen um 0 Grad ſind nicht piel⸗ verſprechend für den Sportler. Momentan ſchneit es faſt wieder im ganzen Alpenrund, möge darauf die erwartete Kälte eintreten! Die Kurorte melden: 8 Uhr morgens Schneehöhe Adelboden: Schneefall 2 Grad 2030 m Andermatt: Schneefall—2„ 50—75„ Engelberg: Schneefall 93 50—75„ Gſtaad: Bedeckt 93 30—40„ Kloſters: Nebel 33 40—50„ Pontreſina: Schneefall—„ 50—75„ St. Moritz: Schneefall—„ 40—50„ Wengen: Schneefall 1 40—50„ 1 40—50„ Davos: Bedeckt 1 Geſchäftliche Mitteilungen Adler auch in Amſterdam Nach den beachtenswerten Erfolgen der Ablerwagen auf den verſchiedenen internationalen Ausſtellungen der letzten Monate werden die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer .⸗G., Frankfurt a.., nun auch die Ausſtelung in Amſterbam mit ihren neuen Modellen beſchicken. Von den bekannten Abler⸗Typen werden folgende Wagen in Amſter⸗ dam ausgeſtellt: 1 Adler Favorit⸗Limouſtne, 1 Abler Standard 6 8 Pullmann⸗Limouſine, dieſelbe in Luxus⸗ Ausführung, 1 Adler Standard 8 Pullmann⸗Limouſine, 1 Adler Standard 8 Pullmann⸗Limouſine„Typ Wiesbaden“ und 1 Adler Standard 8 Sport⸗Cabriolet. Das große Frankfurter Werk, deſſen Erfolge auf dem deutſchen Markt z. Zt. das Tagesgeſpräch der automobil wirtſchaftlich in⸗ tereſſierten Kreiſe bilden, iſt ein ernſthafter Konkurrent auf dem Weltmarkt. Nicht nur durch die Qualität ſeinez Wort we chſel mit der Zimmervermieterin gewe⸗ zu laſſen. Es kommt nun der 25. Januar dafür in Frage. eigenen Rekord im 100 Meter Freiſtilſchwimmen von 1119/6 Erzeugniſſe, ſondern auch durch ſeine relativ niedrigen ſen zu ſein. Damit würde nun die Terminnot mit ihren Ueberſchnei⸗] Min, auf:19, Min. verbeſſern. Preiſe. V4 2 8 f L eM Der Adler-Kilometeg Langes Leben Hoher Wert kostet weniger... Gutes Malferlal. Präzision Qualitat Doch Es ist unser System, unsere durch gesucht, neue“ Modelle herbeizuführen. Unser Geschäft ist auf dem Vertrauen und der Zufriedenheit unserer Kun- den aufgebaut und die ständig steigenden Umsätze der letiten Jahre lassen erkennen, dall wir auf dem richtigen Wege sind. Hohe Qualitat: Rundendienst Langes Leben 8 Langes Leben bedeutet hohen Wiederverkaufswert! Sie brauchen Ihren Adler nicht bis 1940 zu behalten, um aus seinen Vorzügen vollen Nutzen zu ziehen: denn auf dem Markt der gebrauchten Wagen sind es Qualität und Lebensdauer. die den Preis bestimmen! Es ist unser Programm, Wagen zu bauen, die gut fahren und lange halten. Wa en unablässig zu verbessern, jedoch ohne jährlich eine künstliche Typenentwertung VERTRETER: AKREMA“ AUGUST KREMER, AUTOMOBILL GESELLSCHAFT M. B.., MANNHEIM, M 7. ga u 10 Offenburg i.., Hauptstraße 17 Samstag, 18. Januar 1930 HANDELS- b IR TSC fler Neuen Mannheimer Zeitung AF TS-ZETTUNMG Mittag- Ausgabe Nr. 29 Woizen ſetzt ſeine Abwärtsbewegung langſam fort Jetz Weizen geht nach dem Niederrhein, Jolland und Belgien Die Mühlen erheben ollzuſchlag auf Weizenmehl/ 90 v. H. der argentiniſchen Maisernte in ausgezeichnetem Zuſtand/ Flaue Futtermittelmärkte Mannheim, 17. Jan. Der Getreibemarkt war für Weizen auch in bieſer Woche weiter abgeſchwächt, wobei als Haupt⸗ grund wieder ber ruſſiſche Export angeführt wurde. Um welche Mengen es ſich dabei handelt, war jedoch nicht feſtzuſtellen; teilweiſe ſtößt man ſogar auf die Auffaſſung, daß Rußland überhaupt nicht über einen wirklichen Exportüberſchuß verfüge, den Wei⸗ zenexport aus politiſchen Gründen vornehme und ſeine Bevölkerung in weiterem Umfang als zuvor zum Konſum von Roggenmehl zwinge, weil Roggen reichlich zur Verfügung ſteht. Aber, wie dem auch ſei, ſo hat das ruſſiſche Angebot für den Augenblick doch hingereicht, die Nachfrage der Importeure voll⸗ ſtändig zum Stillſtand zu bringen. Von den Ver⸗ elnigten Staaten wurde außerdem gemeldet, daß die Winterweizenernte gute Fort⸗ ſchritte mache, ſich gegenwärtig einer ausgezeichneten Schneedecke erfreue und daß Wahrſcheinlichkeit für eine Geſamtweizenernte von 900 000 000 buſhels be⸗ ſtehe. Das ſind natürlich pure Spekulationsprophe⸗ zeitungen, da bie Ernte erſt im Mal⸗Juni erfolgt. Die kritiſchſten Monate ſind allerdings Januar und Februar, in denen ſich die ganzen Ausſichten der Ernte manchmal ſchon vollſtändig geändert haben. Daß angeſichts dieſer à la Baisse lautenden Mel⸗ dungen naturgemäß auch die kontinentalen Käufer ihre Erwerbungen ſolange als möglich zurückſtellen, liegt auf der Hand. Die letzten Forderungen im Cif⸗Geſchäft lauteten für die 100 Kg. in holl. Gulden: Bahia Blanca, 78 Kg., neu, ſchwimmend, 11,90; labend 12,95; Januar ⸗ Februar 11,90; März 1195, Rotterbam⸗Antwerpen; Baruſſo, 79 Kg., alt, ſchwim⸗ mend, 11,85, Rotterdam; Roſa Jé, 78 Kg., neu, HJan.⸗Jebr., 11,92, Rotterdam⸗Antwerpen; Uruguay, 91 Kg., alt, ſchwimmend, 12,35, Rotterdam; Manitoba, Atlantic, Januar, I, 14,04; II 18,86; III 13,59; 1 13,2; V 12,42; VI 10,60, Rotterdam⸗ Antwerpen; Manitoba I, Pacific, loco: Antwerpen, 14,10, trans⸗ horde Antwerpen; IV, Pacific, rheinſchwimmend, 14, eif Mannheim, garantiert alter Zoll; Hard Winter, II, Januar, 12,65—12,70; Februar 12,75; Kanſas 1, ſeeſchwimmend, 12,95, Antwerpen; Amber Durum I, Januar, 12,04, cif Rotterdam⸗ Antwerpen; Theiß⸗ Banat, 79 Kg. 2 v. H. Beſatz, März⸗ April, 12,04, Rotterdam⸗Antwerpen. Außerdem wurde loko Kehl und loko Straßburg 79 Kg. ſchwerer franzöſiſcher Weizen zu 111 f. Frs., bordfrei Kehl⸗hordfret Straßburg, an⸗ geboten und auch faſt täglich gehandelt. Wie wir hören, ſind Partien davon den Rhein hinunter bis nach Pütſſelborf⸗Duisburg gehandelt worden und darüber hinaus zu 10,40 10,45 Gulden, eif Rotter⸗ dam, nach Holland und Belgien. Selbſt England hat in dieſer Woche wieder franzöſtſchen Weizen erwor⸗ ben, was umſo merkwürdiger iſt, als die engliſchen Landwirte ſich bekanntlich wiederholt über den Wett⸗ bewerb des deutſchen Weizens auf ihren Märkten beklagt haben. Die Jorderungen für Inlandweizen laute⸗ ten für Ware aus der hieſigen Gegend auf 27,80 1 auf Mühlengebote von 27,00— 27,15% wurde nichts abgegeben. Für Weizen aus Holſtein, 78/79 Kg., ſofortige Verladung, von Hamburg, wurden 27,80 ,, elf Mannheim, für Sachſew⸗ Weizen, 77/8 Kg., ſo⸗ fortige Verladung Hamburg, 27,90 4 und für meck⸗ lenburgiſch⸗:pommerſchen Weizen, 78/79 Kg., Febr. ⸗ Verladung, 28, alles cif Mannheim, verlangt. Roggen lag ſehr ruhig. An der Donnerstags⸗ börſe wurden im Vormittagsverkehr noch 190% lam 6. d..: 19,75) verlangt, im Nachmtttagsverkehr war auch unter dieſem Prelſe anzukommen. Auf die Geſamthaltung dieſes Marktgebietes dürften auch die ruſſiſchen Verkäufe nach den nordiſchen Ländern nicht ohne Einfluß geblieben ſein. Die Haupturſache bleibt jedoch der fortgeſetzt unbefrie⸗ digende Roggenmehlkonſum. Das Mehl geſchäft hat ſich nur inſofern geän⸗ dert, als nach dem jetzigen Bekanntwerden des Inkrafttretens der Zölle die Konventionsmühlen einen Zollzuſchlag von 50 Pfennig für kanadiſchen und auſtraliſchen Zoll— nach Angaben des Mehl⸗ handels merkwürdigerweiſe auch für Dezember⸗ Schlüſſe— fordern, ſo daß ſich ſüddeutſches Wei⸗ zenmohl, Spezial 0, heute auf 40,25, je 100 Kg., mit Sack, ab Mühle, ſtellt. Neue Abſchlüſſe erfolg⸗ ten, wohl zumteil infolge hiervon, faſt gar keine. Der Abruf auf alte Schlüſſe war dagegen zufrieden⸗ ſtellender als in der Vorwoche. In Roggenmehl ſind kleine Poſten gehandelt worden, von Nord⸗ deulſchland in 65proz. Ausmahlung zu 26,50% und Roggenauszugsmehl zu 30,75„, fuhrfrei Mann⸗ heim. Das Braugerſtengeſchäft liegt zurzeit ſehr ruhig, da Mälzereien und Brauereien für längere Zeit eingedeckt ſind und Zurückhaltung an den Tag legen. Für Ausſtichqualitäten erhielt ſich Nachfrage bei kleinſtem Angebot. Rheinheſſiſche Gerſten waren zu 20,50 20,75 /, pfälziſche Mittelqualitäten zu 21 ,, ab Station, angeboten. Für Futter gerſte waren die Preiſe, je nach Qualität, ganz verſchteden, ſo daß Angebote zwiſchen 14,50 bis 17,00 4 vorlagen. Das Ausland forderte für Plata ⸗Gerſte, 67 Kg., ſchwimmend, 7,90; 61/63 Kg., JanuarcFebruar, 6,96; 64/65 Kg., Jan.⸗FJebr., 7,14 hfl., eif Rotterdam. Hafer hatte gleichfalls ruhigen Markt und wurde in inländiſcher Ware zu 16,00 16,50, je nach Qualität, offeriert. Haferqualitäten, die ſich für Nährmittelfabriken eignen, wurden auch etwas über Notiz bezahlt. Für Plata⸗Hafer, fag, 46/47 Kg., Jan.⸗Febr., wurden 6,05 hfl., März 6,14, April 6,28 hfl. gefordert; für Clippod⸗ Hafer, 52/53 Kg., forderte man die gleichen Preiſe wie oben plus 30 Cts. Zuſchlag. Mais hatte ſehr flauen Markt. Die argenti⸗ niſche Maisernte ſteht ſehr gut auf einer Anbau⸗ fläche von 12,8 Millionen geres, wovon ſich 90 v. H. in ausgezeichnetem Zuſtande befinden ſollen(letzt⸗ jährige Anbaufläche 11,8 Millionen acres, wovon 3 Millionen vollſtändig verloren gingen. In Mann⸗ heim greifbarer Plata⸗Mais war zu 16,75, die 100 Kg., mit Sack, angeboten; rheinſchwimmende Ware mit 7,65 hfl., eif Mannheim, in Rotterdam disponibler Mais mit 7,15 hfl.; gelber Plata⸗Mais, neue Ernte, März⸗April, zu 7,75, April⸗Mai zu 7,65, elf Seehafen. Donau⸗Mais kam neuerdings in geringer Qualität, zumteil in ſchlechtem Zuſtande, an, weshalb ihm gegenüber Plata⸗Mais bevorzugt wird. Futtermittel konnten ſich von ihrer Schwäche nicht erholen, im Gegenteil haben die vielfach als rein nominell anzuſehenden Forderungen dafür gegenüber der Vorwoche je 100 Kg. um 0,501,004 nachgegeben. Der Markt ſtagnierte die ganze Woche hindurch, weil ſich angeſichts des frühlingsmäßigen abnorm milden Wetters in einer Jahreszeit, die ſonſt die Hauptverbrauchzeit für Kraftfuttermittel iſt, Händler und Verbraucher zur größten Zurück⸗ haltung im Einkauf genötigt ſehen. Auch auf der ermäßigten Preisbaſis vermochte ſich größeres Ge⸗ ſchäft nicht zu entwickeln. Am meiſten Einbuße haben ölhaltige Futterartikel erfahren. Nach einer Verſion ſpielt hierbei der Rückgang des Silberpreiſes eine gewiſſe Rolle, weil er in den Einkaufsländern (Mandſchuret, China ete.) billige Rohproduktenkäufe ermögliche. Trockenſchnitzel ſind, je nach Qualität und Fabrikat, zu—10 ,, ab Fabrik, zu Original⸗ fabrikbedingungen erhältlich, was einem Wert von 11,50—12,00 /, franko Mannheim, entſprechen dürfte. Melaſſefutter kam, je nach Qualität, auf 14—15, mit Sack, Parität Mannheim, zu ſtehen, Biertreber, mit Sack, auf 14,00 14,50 /, Soyaſchrot auf 15,75 bis 16,75, Erdnußkuchen auf 17,50—18,00 4, Lein⸗ kuchen auf 23,50, alles Großhandelspreiſe bei Waggonbezug, während bet kleineren Bezügen ent⸗ ſprechende Detailzuſchläge hinzutreten. Maisſchrot koſtete 18,50 /, Nachmehl 13—14, Bollmehl 9,50&, Weizenkleie, feine, 8,75—9,00, mittelgrobe 9,50, grobe 9,25—9,75, von der zweiten Hand wurde verſchiedentlich bereits unter 9/ angeboten. Plata⸗ Leinſaat, ladend⸗geladen, oder ſchwimmend, koſtete 21,75 hfl., cif Rotterdam⸗Antwerpen; Heu und Stroh lagen unverändert. Georg Faller. * Wandlungen in der überſeeiſchen Getreide produktion Das Inſtitut für Konjunkturforſchung veröffentlicht ſoeben als Sonderheft 16 feiner Viertel⸗ jahrshefte zur Konjunkturforſchung(Verlag Reimar Hob⸗ bing, Berlin SW. 61. Großbeerenſtr. 17) eine Unter⸗ ſuchung„Die neuzeitliche Umſtellung der überſeeiſchen Getretdeproduktion und ihr Einfluß auf dem Weltmarkt.“ Die Arbeit bringt eine ausführliche Darſtellung der gro⸗ ßen Wandlungen in der überſeeiſchen Getretbeproduktion, ihrer produktionskoſtenſenkenden und produktionserhöhen⸗ den Auswirkungen und ihrer Bedeutung für den Ge⸗ treideweltmarkt. Ausgehend von den kriſenartigen Ver⸗ hältuiſſen in der internattonalen Agrarwirtſchaft werden alle in Betracht kommenden Faktoren wie Traktoren, Mähbreſcher, Produkttvitätsſteigerung der Arbeit, Saat⸗ zucht, Brache Düngung, Erträge, Abſatz, Bodenreſerven und Bodenpreiſe, Produktionskoſten und Produkttonsent⸗ wicklung in den Vereinigten Staaten, Kanada, Argen⸗ tinien und Auſtralien eingehend unterſucht. Wenn ungeachtet des Ausfalls wichtiger Exportländer in den letzten Nachkriegsjahren auf dem Weltmarkt An⸗ zeichen von Ueberangebot an überſeeiſchem Getreide vor⸗ handen iſt, ſo ſind die Urſachen hierfür in den Aenderun⸗ gen zu ſuchen, welche ſeit der Vorkriegszeit in der Technik der Getreideproduktion der Ueberſeeländer vor ſich gegan⸗ gen ſind und in noch viel größerem Maße jetzt vor ſich gehen. Bei dieſer Umſtellung handelt es ſich in erſter Linie um die Mechaniſierung des landwirtſchaftlichen Be⸗ trtebes in den überſeeiſchen Gebieten der extenſiven Ge⸗ treideproduktton. Die Kombinatton von Traktor und Mähböreſcher hat ſich zu einem Kampfmittel der extenſtven Getreibeproduktion gegen die intenſive entwickelt. Die Folgen dieſer neuzeitlichen Umſtellung kommen darin zum Ausdruck, daß der Getreideweltmarkt von Ueberſee zu Preiſen beliefert werden kann, die ber allgemeinen Geld⸗ entwertung nicht Rechnung tragen, eine Entwicklung, die uẽoch nicht zum Abſchluß gekommen iſt und auch für die deutſche Wirtſchaft von größter Bedeutung iſt. Vom deutſchen Tabakmarkt Verkäufe in Baden, der Pfalz, Heſſen und Württemberg/ Die Rückvergütung von 40 RM. je Zentner belebt das Zigarrengeſchäft Nachdem die Verkaufsſitzungen in Karlsruhe und Speyer im Dezember außerordentlich unbefriedigende Er⸗ gebniſſe für die Tabakpflanzer gebracht hatten, ſind be⸗ kanntlich die erſten Verkaufsſitzungen im neuen Jahre erheblich beſſer verlaufen; inzwiſchen hat auch imfrelen Handel wieder eine gebeſſerte Stimmung Platz gegriffen. In Baden iſt den Tabakpflanzern von Neulußbeim bei Schwetzingen, die ihren Tabak bereits einer Bremer Firma zu 97% für den Zentner zugeſagt hatten, von einer Bruchſaler Firma geboten worden, woraufhin auch die Bremer Firma den gleichen Preis bezahlte. In der Gegend von fFlehingen würden die Tabake an eine badiſche Firma rerkauft. Dabei 15 je Zentner: Bahnbrücken und Luiſenhof(300 Zentner] 44—45, i 850) 44/ und Trinkgeld; Berwangen(200) 88, Nelbsheim ei 48, Göllshauſen(100) 44, Jbhlingen(700 45, Elchtersheim (960) 33, Hoffenheim(700) 395. In der Bühler Ge⸗ gend wurde Obergut zu 42/ mit Qualitätszuſchlügen und ⸗Abſchlägen bis zu 5 v. H. verkauft. Das Hauptintereſſe hat ſich überall den Oberguttabaken zugewendet. Die Preiſe lagen dabei mehrfach zwiſchen 40 und 60&. Das Schneidegut der Rheinpfalz iſt zum größten Teil verkauft. Je nach Qualität wurden dafür 90 bis 47/ je Zentner mit Zuſchlägen bezahlt. Die Tabake des Zigarrengutgebfetes kommen in den nächſten Tagen in Einſchreibung zum Verkauf. Einzelne freihän⸗ dige Verkäufe haben bereits zu 50„ le Zentner ſtattge⸗ funden. 8 In Heſſen iſt das Obergut der Tabakbauvereine von Lorſch, Hüttenfeld und Viernheim zwiſchen 38 und 45 abgeſetzt worden; der Tabak von Lampertheim und Groß, ſachfen iſt noch unverkauft. Auch in Württemberg ſind neuerdings mehrfach Verkäufe erfolgt. Es gewinnt den Anſchein, als ob die große 1929er Tabakernte in einigen Wochen in der Hauptſache in die zweite Hand übergegangen ſein dürfte, zumal ſich neuer⸗ dings auch die Zigarreninduſtrie in lebhafter Weiſe direkt am Einkauf beteiligt. Zurückgeführt wird die jetzige erfreuliche Belebung des Einkaufsgeſchäftes an die der Zigarrenfabrikation vom Reich ab 1. Januar 10³⁰ für die Verwendung von inländiſchem Tahak gewährte Vergütung von 40/ je Zentner, wodurch für Zigarren⸗ guttabak eine Erleichterung der Abſatzmöglichkeiten ge⸗ ſchaffen worden iſt. Tabake älterer Jahrgänge und Rippen lagen unverändert. Ü Die letzte Einſchreibung auf 1929er Pfalz⸗Tabak In der rheinbayeriſchen Pfalz iſt bisher ein 5 des Schneidegutes bereits verkauft worden, zu Preiſen, die ſich zwiſchen 9047 J mit Zuſchlägen bewegten. In der geſtern in Speyer abgehaltenen Einſchreibung handelte es ſich in der Hauptſache um Zigarrengut, doch kam auch nech ein anſehnliches Quantum Schneidegut zum Angebot. Insgeſamt ſtanden 18 600 Zentner zum Verkauf. In der Hauptſache wurde Zigarrengut verkauft, das Preiſe von Mitte der 50 bis ausgangs der 50„ je Ztr. mit Zuſchlägen, erlöſte. Das Schnweidegut wurde zu den gebotenen Preiſen von 95—42„ vielfach nicht abgegeben, da die Landwirte mit höheren Preiſen gerechnet hatten. Von dem angebotenen Geſamtquantum durfte nur etwa die Hälfte in anderen Be⸗ ſitz übergegangen ſein, weil man die Preisbildung für Schneidegut als ungerechtfertigt niedrig und ungenſtgend roßer Teil anſieht. Zurückgeführt wird dieſe Tatſache darauf, daß be. der durchgeführten Tabakſteuererhöhung, vor allem bei der Banderolenſteuererhöhung beim ſteuerbegünſtigten Fein⸗ ſchnitt, das Spannungsverhältnis zwiſchen ſteuerbegünſtig⸗ tem Feinſchnitt und Zigarette nicht groß genug genommen wurde. Die in Einſchreibung nicht verkauften Tabake wur⸗ den zum freihündigen. freigegeben. * Neckarbiſchofsheim, 17. Jan. Die Firma M. Frank⸗ Mannheim kaufte ö e diesjährige Tabakernte in Höhe von 459 Zentnern und zahlte in Neckarbiſchofsheim und Helm⸗ hof pro Zentner 93 bzw. 92 l. Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 17. Jan.(Eigenbericht.) Erfreulicherweiſe bietet der Hopfenmarkt am Schluſſe der heutigen Berichtswoche ein angenehmeres Bild, denn es hat nicht nur das bereits im letzten Bericht erwähnte vermehrte Intereſſe angehalten, ſondern die Nachfrage hat ſich noch mehr verſtärkt, ſodaß wieder einmal ein Wochen⸗ umſatz von über 500 Ballen zu verzeichnen iſt. Gefragt waten neben guten Württembergern und Gebirgshopfen in der Hauptſache beſſere Hillertauer, aus denen ſich auch die Hauptumſätze zuſammenſetzten. Eine zahlenmäßige Preis⸗ erhöhung läßt ſich dabei nicht genau feſtſtellen, dieſe örückt ſich vielmehr im Vorrücken der Farben und Qualitäten aus. Zugefahren waren 180 Ballen mit der Bahn und 30 Ballen vom Lande. In Fremoͤhopfen blieben die Umſätze infolge der geringen Beſtände minimal; die Preiſe beweg⸗ ten ſich im ſeitherigen Rahmen. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung: Gebirgshopfen prima 50—60, mittel 35—45, gering 20— 90, Hallertauer Siegel prima 75 bis 95, mittel 45—70, gering 90—40; Spalter prima 100 bis 110, mittel 80—95. gering 55—60; Württemberger primo 88105, mittel 50—75, gering 95—40/ per Zentner. Schlußſtimmung angenehmer, Preiſe für Prima feſt. Am Saazer Markte ungemein lebhafte Nachfrage, he⸗ ſonders ſeitens des deutſchen Exporthandels. Bei anzie⸗ henden Preiſen Notierungen von 650—800 Kronen.— Im Elſaß unverändert ruhige Marktlage und augenblicklich ohne jedes Angebot,— Belgiſcher Markt ebenfalls ſehr ruhig und ohne Abſchlüſſe.— Vom nordfranzöſiſchen Markte wird etwas Belebung gemeldet bei unveränderten Preis⸗ notierungen von 50—150 Frs. * Weinverſteigerung Krenznach, 17. Jan. Am erſten Tage der zweitägigen Naturweinverſteigerung des Vereins der Naturwein⸗Verſteigerer an der Nahe, e. V. wurden er⸗ zielt für 1928er Schloß Kautzenberger 410-700; 1928er Waldböckelheimer und Schloßböckelhetmer 620—850 l, dito Flaſchen 1,30 und 1,70; 1929er dito 550700 4. Von 55 Nummern wurden 29 nicht zugeſchlagen. * Die Preisindezziffer der Metallwirtſchaft. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 15. Januar auf 118,4 gegen 119,3 am 8. Januar, fiel alſo um 0,8 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Pretsſtande vom 15. Januar folgende Einzelindexziffern errechnet: Kup⸗ fer 127,7(127,7); Blei 1888(192,8); Zink 78,0(89,2); Zinn 95,0(96,9); Aluminium 192(182,0) Nickel 107,7(107,7); Antimon 91,2(95,7). Vereinigte Graphit- und Tiegelwerke Obernzell⸗Antergriesbach AG. Eine Betriebsgemeinſchaft mit den Rütgerswerken Der in der geſtern in Mannheim abgehaltenen o..⸗V. vorgelegte Geſchäftsbericht teilt mit, daß das Geſchäftsjahr 1928/29 für die Geſellſchaft inſofern einen ſehr beachtenswer⸗ ten Fortſchritt brachte, als mit dem Graphitwerk der Rütgerswerke A. G. in Berlin eine ſeit dem 1. Januar 1929 arbeitende Ver waltungs⸗ und Be⸗ triebsgemeinſchaft unter der Firma„Deutſche Graphitwerke G. m. b..“ eingegangen worden iſt. Der Zuſammenſchluß erwies ſich bisher als eine Stärkung der verbundenen Werke, aus der ſich in den kommenden Jahren zweifellos befriedigende Ergebniſſe erhoffen laſſen. Die befriedigende Entwicklung des Betriebs in den erſten Monaten des Berichtsfſahres wurde durch ein im September ausgebrochenes Großfeuer auf dem Werke Rampers⸗ dorf überaus nachteilig beeinflußt. Man konnte jedoch in überraſchend kurzer Zeit wieder in Betrieb kommen und die laufenden Lieferungsaufträge ohne weſentliche Ueberſchrei⸗ tung der Lieferfriſten erfüllen. Die deutſche Schmelz ⸗ tiegelinduſtrie, bisher die Hauptabnehmerin der Produkte der Geſellſchaft, kam im Berichtsjahr faſt völlig zum Erliegen. Ausgleich fand ſich durch geſteigerte Umſätze an die elektrotechniſche Induſtrie. Nach Abzug der Betriebs⸗ und Handlungsunkoſten ergibt ſich ein Einnahme⸗ Ueberſchuß von 7368. Da die Ab⸗ ſchreibungen 31 852/ erforderten, reſultiert ein neuer Verluſt von 24 488, wodurch ſich der vorjährige Ver⸗ luſtvortrag von 37 358 auf 61841 1 erhöht. Aus der Bilanz: A. K. 288 000, Reſerven 15 000 4, ſonſtige Rückſtellungen 21 753 1, Kreditoren 741 280, andererſeits an Aktiven Debitoren 175 229 /, Materialien und Vorräte 277 739„, Anlagen und Abbaurechte 200 200 4, Schacht⸗ und Grubenanlagen 196 600. In der unter Vorſitz von Fabrikant R. Engelhorn⸗Mannheim abgehaltenen .⸗V. waren 272 400% AK. mit 454 Stimmen vertreten. „ Gewerkſchaft Graf Schwerin, Bochum.— Eröffnung des Vergleichs verfahrens. Das Vergleſchsverfahren, deſſen Grundlagen bekannt ſind, wurde am Freitag eröffnet. Der Vergleichstermin wurde auf den 3. Februar nach Bochum 8 Vertrauensperſon iſt RA. Dr. Klau(Frank⸗ urt a..). * Ver. Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſen⸗ hütten AG. in Köln. Für 1929/30 wird die Geſellſchaft vor⸗ ausſichtlich wieder 9 v. H. Dividende aus dem Ergebnis der Beteiligung an den Ver. Stahlwerken und den eigenen Unternehmungen ausſchütten. * Die Trennung zwiſchen Henſchel und Maffei.— Ueber⸗ gang von Maffei an eine bayeriſche Gruppe. Die Vorſtände der Henſchel u. Sohn AG. Kaſſel, und der J. A. Maffei AG., München, geben bekannt: Die Gruppe Henſchel hat ſich an der J. A. Maffei AG., München, in der Weiſe des⸗ intereſſiert, daß ihre Beteiligung an eine Bayeriſche Gruppe, beſtehend aus der Familie Maffei, der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Müchen und der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank, übergegangen iſt. 5 der J. A. Maffei wird ſofort in die Wege Meitet. Newyorker Vörſengeſchäfte in deutſchen Effekten Nach einer Meldung aus Newyork ſind im Jahre 1929 an den beiden wichtigſten Effektenbörſen Newyorks Umſätze im Geſamtbetrage von 138,5 Mill. Dollars in deutſchen Anleihewerten getätigt worden, wovon 110, Mill. auf bie Stock Exchange und 28,2 Mill. auf die Curb⸗Börſe entfie⸗ len. Die größten Umfätze hatten die verſchiedenen Emiſ⸗ ſionen der Rentenbank Kreditanſtalt mit insgeſamt 22,8 Mill. Dollars zu verzeichnen. Die Umſätze in Bonds der Stadt Berlin und der ſtädtiſchen Betriebe beliefen ſich auf 13,3 Mill. Dollars, und die Umſätze in Bonds der ameri⸗ kaniſchen Tranche der Dawes⸗Anleihe auf 10,7 Millionen Dollars. Nennenswerte Umſätze kamen im letzten Jahre außerdem noch in den Bonds folgender Anleihenehmer zuſtande: Rhein Elbe Union 6,4 Mill. Dollars, A. E. G. 6,4 Mill. Dollars, R. W. E. 6 Mill. Dollars, Vereinigte Stahl⸗ werke 5,5 Mill. Dollars, Siemens⸗Konzern 5,3 Millionen Dollars, Bremen 4,9 Mill. Dollars und Deutſche Bank 42 Mill. Dollars. Neben den feſtverzinslichen Wertpapieren werden an der Newyorker Stock Exchange ſeit einiger Zeit auch beutſche Aktten in Geſtalt von„American Shares“ amtlich gehandelt. Insgeſamt ſind drei Aktienemiſſtonen zum offtziellen Handel zugelaſſen, nämlich die amerikani⸗ ſchen Aktienzertifikate des Norddeutſchen Lloyd, dez Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes und der Ru⸗ dolph Karſtadt.⸗G. Die Umſätze des letzten Jahres be⸗ liefen ſich auf 148 800 Stück Norölloyd⸗Shares, 40 700 Stück R. W..⸗Shares und 19 900 Stück Karſtadt⸗Shares. Auf Grund des Nomtnalwertes der durch dieſe Zertifikate dargeſtellten Originalaktien ergibt ſich ein Geſamtumſatz von rund 35 Mill. RM. Geht man dagegen vom burchſchnttt⸗ lichen Kurswert des letzten Jahres aus, ſo beträgt ber effektive Umſatz der Newyorker Börſe in deutſchen Aktien rund 43 Mill. RM. * AG., für Chem. Produkte vorm. H. Scheibemaubel in Berlin. Der Ah. beſchloß für 192829 aus 1271 128 (1 267 520)„ Reingewinn der GV. die Verteilung vos wieder 5 H. Dividende auf 10 Mill.„ AK. vorzuſchlagen. * Amexikaniſcher Banauftrag für die Kieler Werft. Nach längeren Verhandlungen hat die German ia⸗ Werft der Friedrich Krupp AG. in Kiel einen weiteren Auftrag zum Bau einer größeren Motorjacht für ameri⸗ kaniſche Rechnung erhalten, die ihren Antrieb durch Kruppſche Dieſelmotoren erhalten wird. Die Germania⸗ Werft hat bisher 18 Motorjachten, davon mehrere für amerikaniſche Rechnung, gebaut. Der Neubau wird dazu beitragen, die ſchwierige Lage in der Kieler Werftinduſtrie etwas zu mildern. ſt * Amerika⸗ Verhandlungen B. M. W. ſtocken. Die Ver⸗ handlungen über Ankauf der Aktienmajorität der B. M. W. durch die amerikaniſche Firma Pratt an d Whitney Aircraft Co., die bereits 1928 von ber B. M. W. die Lizenz für die Fabrikation eines luftge⸗ kühlten Motors erworben hat, ſind in letzter Zeit angeſichts des Rückſchlages in der amerikaniſchen Automobtlinduſtrie zum Stillſtand gekommen. » ffeldmſthle Papier⸗ und Zellſtoffwerke AG., Stettin.— Vorfahreshöhe Dividende auf erhöhtes An. Bei der Ge⸗ ſellſchaft iſt nach einer Erklärung der Verwaltung für das auf 26 Mill. Lerhöhte Kapital eine Dividende von mindeſtens 12 v. H.(1928 auf 10,5 Mill./ Aktien 12 v..) geſichert. Die Verſchmelzung mit der Papier ⸗ fabrik Reisholz mit der Feldmühle AG. bahe ſich in jeder Beziehung günſtig ausgewirkt. Das Unternehmen ſei für die nächſte ezit in allen Betrieben mit Aufträgen voll beſetzt. Verkauf des Werkes Bender u. Co., Ach., Kaiſerslau⸗ ern. In der geſtrigen GV. der Bender u. Co Ac. in Katſerslautern iſt die ungünſtige Lage der⸗ Baumwoll⸗ branche erneut feſtgeſtellt worden. Man hat bekanntlich zunächſt liquidleren wollen, hat aber ſpäter dieſen Beſchluß durch Mitteilung gem, 8 240 HGB. rückgängig gemacht und das gerichtliche Vergleichsverfahren beantragt. Von den Hauptgläubigern verſuchten zwei Bremer Baumwollfirmen Konkurs zu beantragen, wobei die Gläubiger mit 100 v. H. befriedigt werden ſellten. Der Antrag iſt abgelehnt wor⸗ den, dagegen der Vergleichsvorſchlag im Dezember 1929 von 50 v. H. unter ſelbſtſchuldneriſcher Bürgſchaft der DoꝰD⸗Banken angenommen. Beabſichtigt iſt, das Werk im ganzen zu verkaufen, wofür Intereſſenten vorhanden ſeien, ſodaß der Antrag auf Liquidation der Geſellſchaft erneut abgelehnt wurde. Zunächſt ſollen die vorhandenen Vorräte aufgebraucht werden. Die Quote von 50 v. H. wird von der DoD⸗Bank zur Auszahlung gelangen. (O Bayeriſche Aktienbierbrauerei Aſchaffenburg.(Eig. Dr.). Die GV.s genehmigte 15(181) v. H. Dividende für 192829 u. wählte neu in den AR. Dr. Sebaſtian Schlit⸗ tenbauer⸗München. Der Bierumſatz im neuen Jahre hält ſich bisher auf Vorjahreshöhe. Die Zukunftsausſichten ſeien wegen der neuen Steuerbeſtrebungen noch unſicher. Engliſche Kohlenervorteure gegen die Reichs bahnkohlentarife Der ſchon ſeit längerer Zeit beſtehende Widerſtand eng⸗ liſcher Kohlenexporteure gegen die letzthin eingeführten neuen Kohlenfrachtſätze auf den deutſchen Eiſenbahnen ſoll nun Gegenſtand offizieller Erörterungen werden, denn ben Norkſhire Exporteuren, die hauptſächlich an der Verſchiffung von Hausbrandkohle nach Deutſchland ein Intereſſe haben, iſt es gelungen, das engliſche Ueberſeedepartement nach an⸗ fänglichem Widerſtand nunmehr zu bewegen, die britiſche Botſchaft in Berlin mit dieſer Frage zu beſchäftigen. Sie ſoll in Berichtsform die notwendigen Unterlagen geben, die etwaige Schritte Englands rechtfertigen könnten. Bereits inſofern hatten ſich die Kohlenexporteure durch die Mining Aſſvoeſation an das Ueberſeedepartement mit einer Frage gewandt, erhielten aber darauf die Antwort, daß die deutſche Eiſenbahnfracht ſich nicht gegen die engliſche Kohle richte und daß die engliſche Kohle zum Beiſpiel am Oberrhein noch konkurrenzfähig wäre. Hiermit gaben ſich die Exporteure jedoch nicht zufrieden, ſondern ließen ſich durch deutſche Kohlenhändler beſtätigen, daß die britiſche Hausbrandkohle in Sübdeutſchland zu teuer ſei. Der Brief eines der größ⸗ ten deutſchen Einkäufer, ſo heißt es, bildet die Unterlage des Schreibens an das Ueberſeedepartement. Die Expor⸗ teure behaupten, daß das Geſchäft mit Deutſchland ſtark rückgängig fei. * Reichsſchatzanweiſungen prolongiert. Am 31. Januar d. J. wären 200 Mill. Reichsſchatzanweiſungen, die im vergangenen Jahr zu verſchiedenen Terminen begeben wor⸗ den ſind, fällig geweſen. Es handelte ſich um Aktionen zur Ueberwindung der wiederholt aufgetretenen Reichskaſſen⸗ kriſe.“ Zum erſten Mal wurden damals wieder Reichs⸗ ſcheitzanweiſungen mit einer Laufzeit bis zu 11 Monaten begeben. Wie der BBC. erfährt, haben Verhandlungen zwiſchen Reichsbank und Banken über eine Prolongation der Ende dieſes Monats fällicen Reichsſchatzanweifangen geſtern nachmittag zu einem Abſchluß geführt. Hiernach haben die Banken einer Prolongation der Reichsſchatz⸗ anweiſungen zugeſtimmt und zwar bei 100 Mill. bis Ende Juli d. J. und bei dem Reſt bis Ende Dezemer ds. Js. Der amerikaniſche Außenhandel 1929 Das amerikaniſche Handelsminiſterium veröffentlichte am Mittwoch die amerikaniſche Außenhandelsbilanz. Die Geſamtſumme der Einfuhr belief ſich für das Jahr 1929 auf .248 488 000 Dollar gegenüber 5 128 809 000 Dollar im Jahre 1928. Die Ausfuhr betrug 4 400 634 000 Dollar gegen⸗ über 4 091 120 000 Dollar für das Jahr 1928. Im Jahre 1920 ſtellte ſich ole Goldausfuhr insgeſamt auf 116 58 000 Dollar gegenüber 580 759 000 Dollar für 1928, während der Import an Gold 291 694 000 Dollar gegen 108 897 000 Dollar für das vorhergehende Jahr betrug. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 17. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Die Frachten tal⸗ wie berg⸗ wärts erfuhren keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne unverändert. 4 D N 7 14 „ erer 13 „ 5 7( ‚ nA renne ee Sr 4 4 5 788 g N— ar 1930 Samstag, 18. Janu Alerariſche Volksſagen aus der Pfalz Von Prof. O. E. Heilig eine kleinere ins Volk ge⸗ Sagen gibt es der Literatur Unter unſeren Gruppe, die aus drungen iſt und die als echte Wanderſagen in der oder jener örtlichen Einkleidung erſcheinen. Sie ſind, um ein neuzeitliches Schlagwort zu gebrauchen, nicht als Erzeugniſſe„primitiver Gemeinſchaft“, ſon⸗ dern als„geſunkenes Kulturgut“ aufzufaſſen, ähnlich wie etwa ein auf ein Kunſtlied zurückgehendes Volks⸗ lied. Bei ihnen kann es ſich, da zumeiſt uralte Stoffe vorliegen. nicht mehr um die Frage nach der urſprünglichen Entſtehung, ſondern nur noch um die Frage nach den Wegen handeln, auf denen jene ans Volk herangelangt ſind, weiterhin um Fragen wie die: Wie ſind ſolche Stoffe im Mund des erzählen⸗ den Volkes um⸗ und ausgeſtaltet worden? Warum hat gerade an dem und jenem Ort ein literariſches Gebilde feſten Fuß gefaßt und iſt dort zur Sage ge⸗ worden? Im folgenden ſeien einige literariſche Sagen aus der Pfalz vorgeführt. In der großen arabiſchen Märchenſamm⸗ lung von„Tauſend und eine Nacht“, die zumeiſt auf die im 10. Jahrh. übertragenen perſiſchen„Tau⸗ ſend Abenteuer“ zurückgeht, findet ſich folgende Er⸗ zählung: Ein Mann zu Bagdad hört im Traum die Stimme:„Suche dein Glück in Kairo!“ Er wan⸗ dert hin, legt ſich in der Moſchee ſchlafen, wird aber für einen Dieb gehalten und eingekerkert. Der Richter weiſt beim Verhör höhniſch darauf hin, daß er(der Richter) ſelbſt einmal einen ähnlichen Traum gehabt habe; nur habe er in Bagdad in einem beſtimmten Garten nachgraben ſollen, wo ein Schatz vergraben ſei. Unſer Bagdader gräbt nach ſeiner Rückkehr an der bezeichneten Stelle in Bagdad nach und findet einen großen Geldſchatz. Dieſe, durch einen Gegenſatz(der Traumgläubige wird von dem ungläubigen Träumer, ohne daß er es will und weiß, auf die richtige Bedeutung ſeines Glückstraumes ge⸗ bracht) beſonders wirkende orientaliſche Erzählung iſt im frühen Mittelalter nachgewieſenermaßen in die Heldendichtung eingedrungen, die ſich in Frankreich und in den Niederlanden an die Perſon Karls des Großen anſchloß, und iſt offenbar von Frankreich aus nach Deutſchland gewandert, wie ſie denn auch in England, Dänemark und Sizilien Wurzel geſchlagen hat. In Deutſchland knüpft ſich die aus ihr hervor⸗ gegangene Sage vornehmlich an Brücken größerer Städte, ſo an die Mannheimer, wo ein Rheinpfälzer ſein Glück ſucht; auch an die von Frankfurt a.., Bingen, Heidelberg, Regensburg. Bemerkenswert iſt eine Variante der Sage aus Großſachſen(bei Weinheim), wo ein unter einem Holunderbaum Schlafender die Stimme gehört haben ſoll:„Zu Straßburg auf der Brück', da blühet dir dein Glück!“ Dort begegnet er einem Soldaten, der ihm ſagt, gerade unter dem Holunder⸗ baum in Großſachſen liege der Schatz vergraben. Der Mann kehrt heim und hebt wirklich einen Schatz. Man beachte hier den animiſtiſchen Zug, der auf deutſchem Boden angewachſen iſt. Die im Baum wohnende Pflanzenſeele iſt zum Träger itbernatüürlicher Macht geworden und ſpricht zum Schlafenden! Auf das bekannte Volksbuch von„Heinrich dem Löwen“ oder noch eher auf das alte Volkslied vom „Moringer“(ca. 1800) geht eine Ritterſage zu Angelloch zurück. Der Ritter kehrt aus dem ge⸗ lobten Land gerade an dem Tage heim, an dem ſeine treue Gattin, durch falſche Todeskunde ge⸗ täuſcht, mit einem andern Ritter vor den Altar treten will. Eine richtige„Tellſage“ wird in Rohrbach(bei Heidelberg) erzählt, wo der Schütze Punker einen Zehner von der Mütze ſeines Sohnes abſchießt und dem Fürſten dann eine ähnliche Ant⸗ wort wie Tell bei Schiller gibt. Offenbar geht die Sage auf den Bericht eines Chroniſten oder auf Schillers Drama ſelbſt zurück. An der heſſiſchen Grenze findet ſich die Sage vom„Lindenſchmid“, Schon 1490 entſtand ein im 16. Jahrhundert und ſpäter ſehr beliebt gewordenes Lied über dieſen pfalzgräflichen Dienſtmann, der wegen Mordbren⸗ nerei zu Baden⸗Baden hingerichtet wird. Ueber „Enderle“, der von 1558—1583 Schultheiß zu Ketſch bei Schwetzingen war, handeln zwei Sagen; eine ältere, aus der Mönchsbelletriſtik ſtammende Wanderſage, in die ſpäter der dicke und in der Pfalz bekannte Enderle„hineingedeutet“ wurde, und deren Niederſchlag ſich in einem Briefe der Liſelotte, in der Chronik derer von Gemmingen und im bekannten Studentenlied von Scheffel findet. Ste iſt heute in Ketſch ausgeſtorben. Sodann eine jüngere, die heute in Ketſchſelbſt lebt und die ein Michael Kohlhaasmotiv, verbunden mit der Agnes Bernauerhandlung, darſtellt. Enderle ſpielt die Rolle des Befreiers der Ketſcher Leib⸗ eigenen Ottheinreichs aus hartem Frohndienſt. Er wird zum Schrecken der Gegend. Dazu kommt feine Vom Weſen Beilage der, Neuen Mann heimer Zeitung“ Privatrache an Ottheinrich, der ſeine Tochter Eva nach Heidelberg entführt hat und ſich als ihren heimlichen Liebhaber aufſpielt, aber eines Tages in der Stadt an der Seite ſeiner künftigen Gemahlin, der Her⸗ zogin von Bayern, erſcheint. Eine Reihe von„Neckarſagen“ baut ſich auf fol⸗ gendem Grundſtoff auf: Zarte Frauen werden durch Grauſamkeit der Angehörigen verſtoßen. Es ſcheint dies ein beliebtes Motiv der Ritterpoeſie geweſen zu ſein. Hieher gehört die Sage vom„Ritter Omar“ auf Stolzeneck bei Eberbach, vom„Minneberg“ bei Neckargerach und die bekannte„Notburgaſage“ von Hochhauſen. Die Legende vom„hl. Hubertus“, der am Feiertag der Jagd fröhnt und durch Er⸗ ſcheinen einer Hirſchkuh zur Buße geführt wird, hat ſich in Hemsbach a. d. Bergſtr. eingeniſtet. In Rauenberg bei Wiesloch wird erzählt, daß eine umgehende Nonne einen Mann auffordert, einen Schatz zu heben, um ſie zu erlöſen. Da der Mann aber nicht den Mut dazu hat, ſagt ſie ihm:„Jetzt muß ich wieder ſo lange umgehen, bis die Eichel, die ſoeben vom Baume fällt, zu einem großen Baum herangewachſen iſt; aus ihm wird eine Wiege ge⸗ macht, und erſt das Kind, das in ihr gelegen, wird mein Erlöſer ſein.“ Dieſe Sage iſt, wie neuerdings nachgewieſen iſt, aus der mittelalterlichen Legende vom Kreuze Ehriſti herausgewachſen, in der ein Engel ein Reislein vom Baume des Lebens bricht und es dem Seth mit den Worten gibt:„Pflanze es auf das Grab; daraus wird ein Baum aufſprießen, ſchön und groß; durch ihn wird Adam einſt erlöſt werben!“ der Groteske Von Haus Reimann Im„Duden“, dem Wörterbuch der beutſchen Sprache, ſteht geſchrieben, grotesk ſel ſo viel wie „wunderlich, grillenhaft, nach Art überſpannter Grotten⸗Gemälde“, aber es verhält ſich wie mit vie⸗ len Fremdwörtern:„grotesk“ läßt ſich nicht über⸗ ſetzen. Es iſt tendenzlos übertriebener Spaß. Ten⸗ denzlos— alſo ohne Abſicht— bloß ſo— ſpieleriſch — wie ein Traum. Grotesken ſind geträumte Er⸗ lebniſſe, geſteigerte Träume, unmöglicher Ju y mit ſeltſam ernſten Beimengungen, abgeknickte und verbogene Wirklichkeit, Darſtellung anſcheinend ſinn⸗ loſer Vorgänge, und Verzicht auf Zwangsläufigkeit — kurzum: Traum. Denn der Traum enthält ja auch ein gut Teil kraſſeſter Tatſächlichkeit, zehrt von Dingen, die man am eigenen Leib verſpürte, lockert die Angſt, ſteigert die Angſt, führt das Gräßliche(das nennt man Albdruck) oder mündet in eitel Wohl⸗ gefallen. 2 Das Weſentliche an der Groteske iſt das Durch⸗ einander und Ineinander. Scherz und Ernſt ſcheiden ſich nicht ſäuberlich, ſondern fließen über und freſſen ſich auf. Das Groteske hat mit dem Leben gar nichts zu tun und iſt dennoch das Leben ſelbſt. Durch Er⸗ ziehung und Furcht vor Strafe oder Blamage ſind wir dermaßen eingeſchnürt, daß wir nicht tun, was wir inſtinktiv und impulſiv tun möchten. Wir ſind gehemmt. In der Groteske gibt es keine Hem⸗ mungen. Sie macht das Unmögliche möglich. Sie kennt keinerlei Schranken. Sie iſt phantaſte⸗geboren. Ste iſt ohne Kontrolle des wachen Verſtandes und des Wiſſens. Um zu träumen, braucht man ſich vorher durchaus nicht ſchlafen zu legen. Alle Dichter ſind Träumer. Daß ſie keine Gro⸗ tesken ſchreiben, liegt daran, daß man zumeiſt ein ſogenannter ernſter Menſch zu ſein verpflichtet iſt. Und Grotesken ſind kindlich, kindiſch, albern, der reine Jux. Ernſte Menſchen müſſen auf Würde bedacht ſein. Erwachſene Leute von Amt und Rang müſſen Geld verdienen, und das Geldverdienen iſt Von ruſſiſchen Fürſtengeſchlechtern und ihren Vaden⸗Badener Veziehungen Zu Baden⸗Badens glänzendſten Zeiten gehören wohl ohne Zweifel die Jahre, in denen faſt allſom⸗ merlich Kaiſer Wilhelm J. und ſein Neffe Zar Ale⸗ xander II. von Rußland dort ihre„Ferienwochen“ verbrachten. Und wenn im Gefolge der beiden Hof⸗ haltungen gar noch die Kanzler Fürſt Bismarck und Fürſt Gortſchakow ſowie andere Staatsmänner von Rang erſchienen, ſo wußte man, daß auch an den Geſtaden der Oos der Webſtuhl der hohen Politik nicht ſtillſtand. Im Rahmen dieſer Zeit erſtanden in Baden⸗ Baden eine Reihe eleganter Villen ruſſiſcher Grand⸗ ſeigneursfamilien, unter ihnen vornehmlich diejenigen der verwandten fürſtlichen Häuſer Gagarin und Menſchikow. Insbeſondere der letztere Name bezeichnet eines der geſchichtlich berühmteſten Ge⸗ ſchlechter, deſſen erſter Träger in meteorhaft glän⸗ zendem Aufſtieg die politiſchen Geſchicke Europas ſeiner Zeit entſcheidend mitbeeinflußte und von deſſen hohem Anſehen auch der letzte Sproß noch zehrte, der als paſſionierter Pferdeſportler und Sonderling ſeine irdiſchen Tage in Baden⸗Baden beſchloß. Da gerade in dieſer Zeit zweihundert Jahre ſeit dem Ableben des berühmten Ahnherrn der Menſchikows ſich vollenden, entbehrt ein Rück⸗ blick auf den Werdegang dieſes Mannes— der über⸗ dies auch deutſcher Reichsfürſt war— nicht des Intereſſes. Zumal die allgemeinen Zeitum⸗ ſtände ſeines Aufſtieges, der in die Epoche der Neu⸗ verteilung der politiſchen Schwerpunkte durch den Eintritt Rußlands in die europäiſche Politik fiel, mancherlei Parallelen mit heute zeigen. Als im Jahre 1672 in der Nähe Moskaus in irgendeiner ſchmutzigen Hütte der junge Menſchikow zur Welt kam, konnte niemand ahnen, welche einzig⸗ artigen Wege bas Schickſal dieſem Menſchenkinde vorgezeichnet hatte. Ja, er war im weiteſten Sinne ſo„namenlos“, daß es nicht einmal feſtſteht, ob er von Anfang an Menſchikow hieß. Bedeutet doch dieſer Name— ein im Deutſchen nicht wiederzu⸗ gebendes Wortſpiel— eigentlich nur, daß er aus der endloſen Schar der„Geringen“ ſtammt. Genug, er wurde, kaum erwachſen— Straßenhändler mit Back⸗ waren. Und ſein Glück beſtand darin, daß er, ein heller Kopf, in die Zeit hineingeboren wurde, als Peter der Große, weit erhaben über Vorurteile und Klaſſendünkel, ſich zu dem Rieſenreformwerk ſeines Reiches die ihm paſſend ſcheinenden Mitarbei⸗ ter von überallher nahm, wenn ſie blos tüchtig und unbedingte Erfüller ſeiner Ideen waren. Es gibt über die erſte Begegnung des revolutionären Zaren mit Menſchikow verſchiedene Lesarten, wobei auch, wie bei einem ſo romantiſchen Stoff nur natürlich, die Volksphantaſie manches hinzugedichtet hat. Feſt⸗ zuſtehen ſcheint, daß Peters erſter militäriſcher Rat⸗ geber Lefort an der Entdeckung Menſchikows nicht unbeteiligt iſt. Die endgültige„freie Bahn“ gewann er durch die Aufdeckung einer Verſchwörung der berüchtigten Strelitzen⸗Garde gegen das Reform⸗ werk und das Leben Peters. Genug, der namenloſe Plebefer erklomm in raſcher Folge die Sproſſen zu den höchſten Staats⸗ ämtern und war bald des Zaren rechte Hand und ver⸗ trauter Freund, ein echter Umſtürzler und aben⸗ teuerlicher selk-made- man. Ein Umſtürzler, deſſen Radikalismus gerade wir heutigen Zeitgenoſ⸗ ſen der Umwertung aller Werte zu würdigen ver⸗ mögen, wenn wir bedenken, daß die gewaltſame Eu⸗ ropäiſierung Rußlands alles umwarf, was dem Volksempfinden heilig und unantaſtbar erſchien: an⸗ gefangen von dem unter Todesſtrafe geſtellten Tra⸗ Zweck, wohingegen— wie geſagt— die Groteske ohne jeden Zweck iſt. Grotesken ſind nicht immer geſchrieben oder ge⸗ druckt. Es wimmelt von Film⸗ und von Zirkus⸗ oder Varteté⸗Grotesken. Was Chaplin und Grock tun, iſt häufig die reine Groteske. Man ſteckt im gewöhnlichen Leben keine winzige Violine in einen rieſigen Reiſekoffer, und man läuft im Zimmer nicht Schlittſchuh. Grock und Chaplin tun das. Niemand empört ſich darüber. Es iſt in Ordnung. Denn man weiß, daß die beiden abſichtlich ſo ſind, damit die Menſchen lachen. Man kann aber Grotesken auch auf der Straße erleben. Ich traf einmal in der Petersſtraße zu Leipzig gegen Mitternacht einen Profeſſor vom Städtiſchen Konſervatorium, einen höchſt angeſehenen und keineswegs komiſchen Herrn, wie er im Schlafanzug und in merkwürdigen Filz⸗ pantoffeln dahinſegelte und ununterbrochen„Putzele“ rief. Das war eine Groteske. Er hatte kurz vorm Schlafengehen ſeinen Hund vermißt, war in den Hausflur gegangen, war vor das Haus gegangen, war in die Nebenſtraße eingebogen, hatte vergeſſen, daß er in Pantoffeln und Schlafanzug war, hatte ſich auf der Suche nach Putzele immer weiter ver⸗ irrt und wäre vielleicht noch ſtundenlang in Leipzig herumgewandert, wenn ich nicht ſo ſchrecklich über ſein Koſtüm gelacht hätte. Durch mein Lachen kam er erſt darauf, in welcher Verfaſſung er war. ** Eine andere Groteske erlebte ich in Elberfeld. Der Bildhauer Benno Elkan aus Frankfurt hatte ſich zu Weihnachten ein Paar Gummiſchuhe ſchenken laſſen und war damit losgereiſt. Er hatte in Elber⸗ feld zu tun. Hatte viel zu erledigen. Die Gummi⸗ ſchuhe ſchlapperten. Ste waren zu weit. Er verlor bald den rechten, bald den linken. Ich zog beluſtigt hinter ihm drein. Auf dem Marktplatz ſtreifte er beide von den Füßen, ließ die Galoſchen einfach ſtehen und ſtiefelte weiter. Einſam und verlaſſen ſtanden die Dinger auf dem Markt zu Elberfeld. Vielleicht ſtehen ſie heute noch dort. Stundenlang könnte ich Grotesken aus dem täg⸗ lichen Leben erzählen. In der Literatur iſt das Vor⸗ bild deutſcher Grotesken⸗Dichter ein Mann namens Chriſtian Morgenſtern. Er ſtarb am 31. März 1914 und hinterließ uns eine Fülle eigentümlicher Ge⸗ dichte, in denen kleine Rehe zur Nacht beten und Glockentöne ſich in falſcher Richtung durch die Luft bewegen und Fiſche ſingen und Ziegen ſinnend durch den Wald gehen. Ich werde oft gefragt, was das zu bedeuten habe. Das hat nicht das mindeſte zu bedeu⸗ ten. Es ſteckt nichts dahinter. Es iſt ohne ſymboli⸗ ſchen Sinn. Es iſt geträumt und geſpielt. Morgen⸗ ſtern war ſo zart und ſein und verſchämt, daß er ſich eine Welt ſchuf, die zwar Beſtandteile und Luft un⸗ ſerer ſo ungemein plaſtiſchen Welt enthielt, aber ſo⸗ zuſagen um eine Oktave in die Unwirklichkeit ver⸗ ſchoben war. Er verlegte den Schauplatz ins Un⸗ mögliche und flüchtete ſich in ein gedankliches Schla⸗ raffenland. Was mich betrifft, ſo bin ich auf ſehr einfache Weiſe dazu gekommen, Grotesken zu ſchreiben. Ich hatte als Untertertianer einen Lehrer, der mich in der Pauſe— als alle auf dem Hof tobten— dabei erwiſchte, wie ich etwas unter die Bank ſchob. Da er detektiviſche Neigungen hatte, riß er es hervor, lofſchte blitzgeſchwind mit dem angefeuchteten Fin⸗ ger darüber und ſtellte feſt, daß ich ſoeben mit Tinte und Feder umgegangen ſei. Er las. Und ſteckte ſo⸗ dann, grimmig ſchmunzelnd, das Papier ein. Es war ein harmloſes, einfältiges Gedicht, handelnd von Bäumen und einer Wieſe und einem Eichhörn⸗ chen. Es war nett und mit Reimen, und es war mir eben eingefallen. Zu Beginn der nächſten Stunde las der Lehrer das Gedicht der ganzen Bande vor. Und zwar mit Hohn und irvniſchen Betonungen. Ich ward puterrot und wäre am liebſten in ein Mauſe⸗ loch gekrochen. Wochenlang wurde ich mit dem Ge⸗ dicht aufgezogen. Es wanderte in ſämtlichen Klaſſen herum. Man ſpottete und verhöhnte mich. Von da an ſchrieb ich groteske Skizzen. Und habe es auch als älter, großer Kerl oft getan. Ich bin imſtande, den lieben langen Tag Grotesken zu ſchreiben. Man kann's mit mir probieren. Es iſt weder ein„Ein⸗ fall“, noch gute Laune nötig. Eine meiner erſten Grotesken lautet: Zerſtreutheit Geheimrat Krochtropf iſt ſo zerſtreut, daß er ab und zu die zwei„r“ in ſeinem Namen vergißt, ſich mit Waſſer füllt und aufs Feuer ſetzt. Aber in ſeiner Zerſtreutheit vergißt er zu kochen und merkt ſein Verſehen. In einer Beziehung unterſcheidet er ſich vorteilhaft von ſonſtigen zerſtreuten Geheimräten: er hat noch nie, nie, nie ſeinen Regenſchirm ſtehen laſſen. Weil er gar keinen beſitzt. Anuſchaffen will er ſich freilich ſchon immer einen. Doch in der Zer⸗ ſtreutheit kauft er Meſſerputz⸗Maſchinen und Nagel⸗ Scheren und Stiefel⸗Anzieher. Eines Tages, als der Regen in Strömen floß, wollte Krochtropf zu Hauſe bleiben und im trockenen Zimmer arbeiten, ging jedoch in ſeiner Zerſtreutheit aus, um ſich endlich einen Regenſchirm zu kaufen. Nachdem er glücklich in den Beſitz eines Regenſchir⸗ mes gelangt war, hatte es aufgehört zu regnen, und die Sonne lachte über dem Geheimrat. Krochtropf war in ſeiner Zerſtreutheit in eine Konditorei ge⸗ raten und hatte daſelbſt einen von einem anderen zerſtreuten Geheimrat ſtehengelaſſenen Regenſchirm mitgehen heißen. Krochtropf ſpannte den Schirm auf und ſtieg in der Zerſtreutheit einen Regenbogen hinauf, Kaum hatte er ein paar Meter Regenbogen erklommen, verſtellte ihm ein Räuber den Weg und ſagte ganz gemütlich:„Geld oder das Leben!“ Krochtropf ließ in der Zerſtreutheit das Leben. Nun iſt er tot. A auf dem Regenbogen ſteht der Regenſchirm. rn gen des Vollbartes bis zur diktatoriſchen Aufhebung althergebrachter Satzungen der Kirche. Ein aben⸗ teuerlicher sell-made-man, der als echter Ruſſe, ver⸗ ſchlagen und ſkrupellos, den rieſenhaften Einfluß, über den er mehr und mehr gebot, gleichzeitig zur Anſammlung ungeheurer Reichtümer benutzte. Aber Peter ſah ihm durch die Finger, ſolange Menſchikow ihm nützlich und— wo die Gelegenheit ſich bot— gefällig war. War doch um nur ein Beiſpiel zu nennen, die nachmalige Kaiſerin Katharina J.— eine Kriegsbeute des Nordiſchen Krieges— zu⸗ erſt die Geliebte Menſchikows, bis er ſie dem Zaren abtrat, um in der Folge wieder der verwit⸗ weten Herrſcherin Favorit zu werden. Was aber die berechtigten eigentlichen Grund⸗ lagen des Ruhmes dieſes gefürſteten Emporkömm⸗ lings bildete— das war ſein ſtarkes feldherr⸗ liches und ſtaatsmänniſches Talent. Er war es, der die berühmte Schlacht von Poltawa— das ruſſiſche Tannenberg— gewinnen half, die Rußlands Großmachtſtellung erſt ſicherſtellte. Und ebenſo gebührt ihm der Ruhm, als Mitverfaſſer des Friedens von Nyſtad, der für zwei Jahrhunderte, bis zum Weltkriege, den Beſttzſtand von Oſteuropa regelte, eine ſo weiſe Mäßigung und weitblickende Achtung vor den Imponderabilien der Völker be⸗ kundet zu haben, wie wir ſie, umgekehrt, faſt in jedem Punkt des heutigen Verſailler Vertrages vermiſſen. Ja, wer die Geſchichte jener wildbewegten Zeit in⸗ timer verfolgt, kommt zur Ueberzeugung, daß einer der Gründe der ſich ſchließlich immer mehr geltend machenden Entfremdung zwiſchen Peter und Men⸗ ſchikow in des letzteren gemäßigter Deutſchland⸗ bezw. Preußenpolttik gelegen haben bürfte. Es gehörte zum ſog. Teſtament Peters des Großen— und war jedenfalls einer ſeiner ge⸗ heimſten Wünſche—, den Machtbereich Ruß⸗ lands auf einen großen Teil der deutſchen Oſtſee mit dem entſprechenden Hinterland ausge⸗ dehnt zu ſehen. Eine Phaſe des Nordiſchen Krieges brachte ihn bekanntlich auch wirklich in den Beſitz von Pommern und Stettin.(Es darf hier auch an die durchaus ernſte Abſicht der Ruſſen erinnert wer⸗ den, als Frucht des Siebenjährigen Krieges ganz Oſtpreußen bis zur Weichſellinie für ſich zu behal⸗ ten.) Und hier war es Menſchikow, der, wohl in der Erkenntnis, daß die Einverleibung eines ſo großen, völlig anderskulturellen Gebtetes einen dauernden Schwächepunkt Rußlands ſchaffen würde, Stettin und Pommern räumte— und darob den ſchweren Zorn Peters auf ſich lud. Unbeſtreitbar wäre das ſpätere, für den Weltfrieden ſo ſegensreiche deutſch⸗ruſſiſche Zuſammengehen ohne dieſen weiſen, wenn auch eigenmächtigen Verzicht Menſchikows kaum möglich geweſen. Der Große Peter quittierte jedoch ſeines bis⸗ herigen Günſtlings Vorgehen mit einem Kriegs⸗ gericht, das denn auch Menſchikow zum Tode verurteilte. Nachdem der Zar auf dieſe Weiſe ein Exempel ſtatutert hatte, begnadigte er ihn. So groß war auch nach Peters Tode ſein Ein⸗ fluß, daß Katharina J. eine bloße Schattenkaiſerin war und daß er den kühnen Plan verfolgen zu dür⸗ fen glaubte, als Vormund des Zaren Peter II. dieſem ſeine Tochter zur Frau zu geben. Hter aber ſetzte der im Rußland jener Zeit ſo häufig erlebte jähe Sturz des ſcheinbar Allmächtigen aus dem höchſten Glanz in die finſtere Tiefe ein: eine Palaſtrevolution bewirkte binnen einer Nacht die Abſetzung Menſchikows von allen Aemtern, die Einziehung ſeines geſamten Vermögens und die Verbannung nach Sibirien. Von aller Welt verlaſſen und vergeſſen, ſchloß er dort Ende Oktober 1729 die Augen für immer. Sein Enkel ſpielte in der Zeit des ruſſiſchen Orientkrieges während der Regierung Nikolaus J. als Oberbefehlshaber der ruſſiſchen Streitkräfte eine Rolle, ohne aber vom Glück begünſtigt zu ſein. Gegenwärtig, wo der ganze ruſſiſche Hochadel ver⸗ amt und vaterlandslos geworden iſt, gehört auch die einſt ſo glänzende Haushaltung der ruſſiſchen Gäſte und Grundbeſitzer in Baden⸗Baben der Ge⸗ ſchichte an. A. v. K. 8. Seite. Nr. 29 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Januar 1930 Das Schaltenbild Von Prof. Dr. M. Frankhauſer, Steyr Der Schatten, das wunderſame Zauberblatt bes Lichtes, der geſpenſtiſche Ubique des Weltalls, erd⸗ gebunden und himmelweit,— eine Proteus natur! Da erfreut er als Gefangener das Auge der Lieben⸗ den, dort verſcheucht Alexander den tückiſchen Kobold, gleich einer dräuenden Empuſa, von dem erſchreckten Bukephalus, hier iſt er der neckiſche Schalk unter den Brauen ſchöner Frauen dort ein komiſcher Dick⸗ oder Dürrteufel, heute aber der ernſte Diener von Kunſt und Wiſſenſchaft, frei, flirrend und erſtarrt in tauſendfältiger Geſtalt und wird, currente rota, zur ſymboliſchen Figur, wie im„Manne ohne Schatten“ der Dichter ohne Vaterland, die Unraſt mit Sieben⸗ meilenſtiefeln— wie heute—, der ſeiner Frage die ſinnige Antwort gibt: Und was iſt denn der Schatten, möcht' ich fragen, Wie man ſo oft mich ſelber ſchon gefragt, So überſchwenglich hoch es anzuſchlagen, Wie ſich die arge Welt es nicht verſagt? Das gibt ſich ſchon nach neunzehntauſend Tagen, Die Weisheit bringend, über uns getagt, Die wir dem Schatten Weſen ſonſt verliehen, Seh'n Weſen jetzt als Schatten ſich verziehen. In der Erſcheinung des Schwindens und Ver⸗ gehens alles Irdiſchen haftet die Wurzel der Aehn⸗ lichkeit des Schattens mit gewiſſen Zeitläuften. Iſt unſere Zeit nicht ein betrübliches Konterfei der „vier grauen Weiber“ und die politiſche Karte des Abendlandes nicht ein klägliches Schrumpfbild gegen die Sonnentage deutſchrömiſcher Vergangenheit? Im ſelben Sinne nannten die Franzoſen— nach ihrer Vorliebe, Perſonennamen auf Dinge und Zuſtände zu beziehen, wie in à la Henri quatre für die Spitz⸗ barttracht— die ſchlimmen Zeiten nach einem die Staatskaſſen leerenden Kriege Ludwigs XIV., deſſen Finanzminiſter damals Etienne de la Silhouette war, ſpöttiſch à la silhouette. Er machte ſich binnen kurzem durch ſein Sparſyſtem verhaßt. Die Fram⸗ zoſen, im vererbten Humor der Gallier fähig, auch in der Verzweiflung zu lachen, beſchnitten— dem Miniſter zum Spotte— ihre Kleider; Röcke ohne Falten, kleine Stiefel und Hüte kamen in Mode und mit ihnen auch die Schattenriſſe, die nach Aus⸗ ſage der Franzoſen ebenſo ſchwarz und leer waren wie des Finanzminiſters Bemühungen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bam die ein⸗ fachſte aller Künſte auch nach Deutſchland und damit nach Weimar. Im Schattenriß erblickte Goethe das Aufgewittern einer neuen Kunſtform, deren Weſen in der Vereinfachung und Zuſammenfaſſung der Malerei und Plaſtik liegt, indem im Schwarzbild nicht das Körperliche in die Fläche gewandelt iſt, ſon⸗ dern ſich in dieſer Fläche auf die Sprache des Um⸗ riſſes, die Linienwerte beſchränkt. Im Schattenriß, dem Vorläufer der Lichtbildkunſt, ſah er des Lichtes Handſchrift ohne alle Abraxas, die dramatiſche Starre zwiſchen Hell und Dunkel, wie Tag und Nacht, da⸗ rin ſah er die Grenze, Marke und Charakter, wie ſte in der Spitze und der Kante liegen oder im Kriſtall, vom Würfel bis zum Diamanten, nicht wie im Schlamm oder Brei, die nach allen Seiten zerfließen können. Darin erblickte er das Siegel geheimnis⸗ vollen Atavismus und engſter Naturverbundenheit, das Lavater beſtimmte, ſeine Phyſiognomik oder die Kunſt,„der Menſchen Gemüter aus dem Profil des Kopfes und der ganzen Geſtalt zu erkennen“, zu verfaſſen. Damals bildete der Kern der Charakter⸗ beurteilung, wie heute die Handſchrift, die Grund⸗ frage: Welcher Teil des Geſichtes iſt am ſtärkſten ausgebildet? Wer in alten Familienalben blättert, dem weht viel Zauber und Traum aus den einfachen Schwarz⸗ bildchen entgegen. Da ſchaut der Großvater mit dem gedrehten Haarbeutel oder Zopf und das Hausmüt⸗ terchen mit der feſtlichen Staatshaube, auch in gan⸗ zer Geſtalt à quatre épingles, in der ſteifen Auf⸗ machung der Zeit des Imperialismus, wie ſie auch bie ſteifen, lächelnden, nach Lavater„vernürnberg⸗ ten“ Bildniſſe zeigen und eben deshalb zum Aufblü⸗ hen der Porträtſihouette beitrugen. In der Tat, viele bewegliche, ausdrucksvolle Geſichter ſpiegeln auf dem Lichtbild die ſeeliſche Fata Morgana un⸗ gleich ſchwächer wider als auf dem Schwarzbild, das in der Profillinie, der Hauptlinie des Geſichtes, alle hervorſtechenden Eigenſchaften getreu wiedergibt. Zu⸗ dem unterliegt der Schattenriß nicht der„Mode des Geſichtes“. Heute ſind Geſtalten und Geſichter gleich⸗ geformt auf Trenchcoatſilhouettre und Gargonne⸗ rofil. 1 Der Schattenriß wirkt nach Anna Corſep, einer Meiſterin des Scherenſchnittes, ſtark nur auf weißem Grunde, der goldene verleiht ihm, weil belebend, etwas Medaillenartiges wie etwa der poetiſche Schattenriß der Negerdichterin Angelina Grimke aus dem erwachenden Afrika: Eben jetzt ſah ich, Wundervoll ſchlank und ganz ſtill' Gegen den goldenen Himmel geſtellt, Eine ſchwarze Zupreſſe. Zart, Köſtlich! Ein ſchwarzer Finger, Der aufwärts zeigt. Warum, wundervoll ſchwarzer Finger, biſt du ſchwarz? Und warum zeigſt du aufwärts? (Uebertragen von Artur Rundt.) Der künſtleriſche Wert des Schwarzbildes ſchaffte ihm Eingang in die Hochſchulen, wo es Sitte wurde, ſich gegenſeitig ſein Schattenbild mit dem Namens⸗ zug zu überreichen. Ergreifend iſt die Sammlung von Schwarzbildern in dem bekannten Weinlokal der Burſchenſchaft„Arminia auf dem Burgkeller“ in Jena; da ſchauen die Komilitonen vieler Semeſter von den Wänden mit Band und bunter Mütze, die ſtummen Zeugen aus der Zeit des Liberalismus, an dem ſie ſchufen, eine wehmütig ſtimmende Bebilde⸗ rung des ernſten„Ubi sunt, qui ante nos?“ Die Schwarzweißkunſt iſt heute in der Gunſt des Tages ſehr geſunken. Faſt vergeſſen ſind ihre Meiſter Ph. Runge(Hamburg), Müller, Schmidt, Fröhlich und andere, vor allem aber Valentin Konevka, der künſtleriſche„Haſemann“, deſſen ſich ſchließlich ſeine Schweſter, die Gattin Johannes Trojans, erbarmte. Der Schattenriß verdiente nicht nur auf Poſtkarten, Briefmappen, Lichtſchirmen, auf Glas und Porzellan ſeine Berechtigung zu finden, er ſollte im Schulunterricht ernſt gepflegt werden, weil gerade hierin Geſchmack, Erfindung, Geduld und Sauberkeit bei billigſter Beſchaffung des Stoffes geübt werden können. Zeitbetrachtung Jeder von uns hat mal irgendwann einen Film geſehen: ein Mädchen, das die Not auf abſchüſſige Bahn drängt, wird gerade im rechten Augenblick von einem guten Menſchen aus den Klauen des Ausbeuters gerettet. Manchmal iſt's auch ein Mann, den Zufall oder Schickſal wider ſeine Abſicht zum Verbrecher werden ließ und dem ein Freund loder eine„Freundin“) kurz vor dem Ende die Hand zu neuem Aufſtieg reicht. Selbſtverſtändlich ſind ſolche Filme(in der Regel) „Kitſch“. Das iſt aber bloß ein Wort und ein ſolches beſagt in Wahrheit noch nichts, oder wenigſtens noch nicht alles. Denn die Tatſache, daß ungezählte Men⸗ ſchen ſolche Filme eben gern ſehen, beſteht und iſt des Nachdenkens wert. Ueber einen ſolchen Vorgang, wie wir ihn oben andeuteten, empfinden die Zuſchauer mehr oder we⸗ niger tiefe Befriedigung— auch die, mögen ſie es eingeſtehen oder nicht— welche, mit Recht,„Kitſch“ ſagen. Und zwar aus recht natürlichem Grund: weil die Menſchen immer nach den am ſtärkſten ver⸗ langt, was ſie am meiſten entbehren, oder auch: wo⸗ zu ſie am wenigſten fähig ſind. Das iſt aber gerade in unſerer Zeit: Hilfe, die dem Herzen entgquillt, Helfer⸗Willen aus der Mitte des Menſchenweſens, der Taten verwirklicht, die durch ihren Urſprung aus dem echten freien Menſchen⸗Ich Güte, oder mehr: das Gute in ſich tragen. Wenige von uns wiſſen es aus ehrlicher Selbſt⸗ erkenntnis, viele aber aus bitterer Erfahrung, wie gering in ſolcher Richtung heute die Fähigkeiten des Menſchen ſind, wieviel verſäumt wird und wie not⸗ wendig es iſt, daß es anders wäre. Aber nur Ein⸗ ſicht in die Gründe, keine bloße Kritik iſt gerade hier ſinnvoll. Es macht die Grundſtruktur unſerer ganzen Zeit aus, daß Menſchen heute ganz allgemein einander fremd gegenüberſtehen, daß ein aſozialer, oft gar antiſozialer Zug unſer Leben beherrſcht. Wir haben uns aus den alten überlieferten Formen menſchlicher Gemeinſchaft, die wie von ſelbſt gewachſen waren (Volk, Stamm, Sippe, Familie) herausentwickelt. Das war gut, richtig, weil notwendig; denn als voll⸗ gültigen Menſchen empfinden wir doch nur den, der zu ſich ſelbſt erwacht, Individualität wird und nicht ein bloßes Gruppenweſen bleibt. Was in dieſem Sinne früher mehr oder weniger nur Angelegenheit des Einzelnen war, iſt aber heute eine ganz univer⸗ ſelle Kulturerſcheinung geworden.(Der politiſche und religiöſe Liberalismus kann von daher erſt rich⸗ tig ſeiner tief menſchheitlichen Miſſion nach und in ſeinem Gegenſatz durchſchaut und gewürdigt werden.) Als ſolche kann ſie ſich aber recht zweiſchneidig aus⸗ wirken. Denn auch ſelbſtbewußt und„eigen⸗ſinnig“ ge⸗ wordene Menſchen müſſen miteinander leben und Richtung hat Streſemann gegeben: ſich wieder zuſammenfinden.— Ein ſchlimmes Ver⸗ kennen der Wirklichkeit und ein unheilvoller Rück⸗ fall aber wäre es, wenn man zu dieſem Behufe nun einfach irgend einen alten Gemeinſchaftszuſtand reſtaurieren wollte. Dies gelingt nur, indem man zugleich unter das Niveau jener Vergangenheit herabſinkt, denn das Rab der Zeit läßt ſich in Wahr⸗ heit nie zurückdrehen. Ein Mann kann ſich nicht zum Kinde zurückſchrauben, er kann höchſtens kindiſch werden. Alle Probleme, die uns heute— ſei es in politi⸗ ſcher, religtöſer oder wirtſchaftlicher Hinſicht— be⸗ wegen, gehen auf das Eine aus: Wie leben wir wie⸗ derum von neuem(und aus einem Neuen) mit⸗ einander und nicht bloß gegeneinander? Die Ant⸗ wort auf dieſe Kernfrage iſt keine Angelegenheit der(ſtets und immer verſchiedenen) einzelnen „Köpfe“ die das und jenes„meinen“, dies oder jenes„Programm“, mit den und jenen Teilwahr⸗ heiten entwickeln. Die wahre Antwort entſpringt aus dem bewußten Willen wahrer Indivi⸗ dualität. Ein erſtes anfängliches Beiſpiel in dieſer nie hätte er ſich mit Briand verſtändigen können, wenn nicht dieſer „bewußte Wille“ die doch an ſich grundverſchiedenen und auseinanderſtrebenden Köpfe der beiden bewäl⸗ tigt(nicht: vergewaltigt!) hätte. Kehren wir in unſeren engen Kreis zurück, denn die wichtigſten Dinge ſpielen ſich doch heute in einem ſolchen ab,— und zwar meiſt im engſten: wo zwei zuſammen ſind. Wie oft tritt ein Menſch vor Dich hin und bittet Dich um große oder kleine Hilfe.(Nicht ſelten iſt die kleinſte Hilfe die ganz große!) Selbſtverſtändlich haſt Du immer Gründe, ihn abzuweiſen, und Dein Kopf liefert Dir— und ſogar dem andern— gern und prompt die Beweiſe, die Dich rechtfertigen. Es geſchteht aber damit nichts. Das heißt jedoch: das Nichts iſt geſchehen. In ihm aber, im Nichts, er⸗ ſtirbt immer etwas,— oftmals ein ganzer Menſch—, im Nichts iſt immer der Tod. Wo aber der bewußte Wille aufgerufen wird und erwacht, da geſchieht die Hilfe— ob ſie nach außen groß oder klein ſcheint— die tief in die Wirklichkeit eingreift und in ihr weiterfruchtet. Ein großer Geiſt ſagte einmal: man bürfe kein ungeborenes Kind töten, denn wir können nicht wiſ⸗ ſen, ob nicht in ihm gerade ſich der Meſſias ſein Haus baut.— Doch bedenke auch bei einem erwach⸗ ſenen Menſchen, der Dir begegnet, wie wenig wir von einander wiſſen, wie wenig Du weißt, wer in Wahrheit der Andere iſt. Gar leicht ſieht man vor Bäumen den Wald nicht, und vor all den vielen Menſchen den Einen nicht, der doch die Subſtanz und das Schaffende in all den vielen iſt und genannt wird:„der Menſch.“ Corvus Globetrotter im alten Rom Der freundliche Delphin— Das Ei der Leda als Sehenswürdigkeit— Heilquellen gegen 8 Wahnſinn und ſebe Von Günther Erlenbeck Entgegen einer weit verbreiteten Annahme waren die alten Römer, wenigſtens nachdem zur Kaiſerzeit größerer Wohlſtand und höhere Zivili⸗ ſation allgemeiner verbreitet waren, eifrige Rei⸗ ſende, die es liebten, die verſchiedenſten Gegenden des ausgedehnten Reiches zu beſuchen, ſei es aus geſundheitlichen Gründen, aus Freude an der Schönheit der Landſchaft oder auch aus bloßer Neugier. Letztere ſcheint ein Hauptgrund für den Frem⸗ den verkehr im Römerreich geweſen zu ſein. Es gab ja aber auch ſo viel ſeltſame und intereſſante Dinge zu ſehen, um die man ſchon eine längere Reiſe unternehmen konnte. Von dem heiligen Apisſtier zu Memphis bis nach ſenem Delphin zu Ippuſa, der ſich mit einem Fiſcherknaben ſo ange⸗ freundet hatte, daß er ihn auf ſeinem Rücken im Waſſer ſpazieren trug. Der Zuſtrom der Neugieri⸗ gen, welche dieſes Schauſpiel geſehen haben mußten, war ſo gewaltig, daß die Bürger der afrikaniſchen Kleinſtadt ſich darüber empörten. Der Begriff „Fremdeninduſtrie“ war ihnen offenbar unbekannt. Vor allem waren es die Tempel, die wahre Fundgruben für den Neugierigen, den Wißbegieri⸗ gen und nicht zuletzt für den Kunſtfreund darſtellten. Man konnte in einem von ihnen den berühmten Ring des Polykrates, in einem andern die Rüſtung Alexanders des Großen bewundern. Das in einem Tempel zu Sparta aufbewahrte Ei der Leda wie auch Reſte von dem Ton, aus dem Prometheus die erſten Menſchen formte, erweckten in gleichem Maße die Schauluſt der Fremden. Beſondere Anziehungskraft übten auch die ſieben Weltwunder aus, denen ſich manches andere würdig an die Seite ſtellte, wie z. B. der Cyrustempel zu Ekbatana und vor allem die Meiſterwerke der grie⸗ chiſchen Kunſt. Viel aufgeſucht wurde das Standbild der Diana zu Chios, das dem Beſucher bei ſeinem Eintritt ein trauriges, beim Verlaſſen des Tempels dagegen ein fröhliches Geſicht zeigte; und nicht zu ver⸗ geſſen die wunderbare Venus des Praxiteles. Nicht geringem Intereſſe begegneten auch kunſtvolle Mi⸗ niaturen aus Marmor, durch deren Anfertigung ſich in erſter Linie Mirmecides einen Namen machte. Er fertigte einen Rennwagen mitſamt dem Lenker und dem Viergeſpann davor an, das Ganze ſo zierlich und klein, daß es, wie man ſagte,„unter den Flügeln einer Mücke hätte Platz finden können“. Durch landſchaftliche Schönheit ausgezeichnete Ge⸗ genden wurden gleichfalls gern aufgeſucht; es ent⸗ ſpricht keineswegs den Tatſachen, wenn man behaup⸗ tet, daß die Alten dafür keinen Sinn gehabt hätten. Hier bot ſchon Italien ſelbſt, ja ſogar die nächſte Um⸗ gebung Roms Auswahl genug. Anzium, Tuskulum, Tivoli waren bevorzugte Ausflugsorte. Wen es in die Ferne zog, der beſuchte Sizilien, die joniſchen In⸗ ſeln, Smyrna und das in ewiger Sonne gebadete Aegpten. Vielfach ließ ſich mit dieſen Reiſen auch gleichzeitig eine Badekur verbinden. Berühmt waren die Waſſer von Cumae als Heilmittel gegen rheu⸗ matiſche Leiden; auch Wiesbaden und Baden⸗Baden mit ſeinen„aquae aureliae“ ſowie das Herkulesbad in Siebenbürgen erfreuten ſich ihrer wohltuenden Wir⸗ kung wegen großer Beliebtheit. Manche dieſer Bade⸗ orte waren weltberühmt, nicht immer allerdings gerade mit Recht; aber zu damaliger Zeit glaubte man leicht, was berichtet wurde. Hielt es doch ſelbſt ein ſo gebildeter Mann wie Plinius der Aeltere für möglich, daß die heißen Quellen von Dodona die Fähigkeit be⸗ ſäßen, ausgelöſchte Fackeln wieder in Brand zu ſetzen. Verſchiedene Quellen, wie die zu Linceſti in Mazedo⸗ nien, berauſchten angeblich den aus ihnen Trinkenden ebenſo wie ſtarker Wein, während einer andern, in der Höhle des Apoll von Colophon entſpringenden die erfreuliche Eigenſchaft zugeſchrieben wurde, daß ſie das Leben verlängern. Und in Bövtien floſſen zwei Waſſer von ganz beſonders wunderbarer Art: das eine wirkte wie Lethe, man verlor das Gebdächt⸗ nis; ein Trunk aus dem anderen gab das Erinne⸗ rungsvermögen zurück. Die Sorge um die Wiederherſtellung der durch zu üppiges Leben zerrütteten Geſundheit ſpielte eine große Rolle im alten Rom. Sie bildete einen Hauptgrund für die Reiſeluſt der damaligen Zeit. Es brauchten nicht immer Bäder zu ſein, die man aufſuchte. So war z. B. das Heiligtum des Aeskulap zu Epidaurus als heilwirkend weit be⸗ kannt; in dem zu ihm gehörenden Hain befand ſich ſogar eine Art Sanatorium, in dem die Kranken ihre Geſundung erwarteten. Auch eine„Entbindungsan⸗ ſtalt“, wie wir heute ſagen würden, und ein Gebände für hoffnungsloſe Fälle barg der Hain, Beginn und Ende des Lebens ſo einander auf wenige Schritte nahe bringend. Als Luftkurort beliebt waren Anticira am Golf von Kriſſa in Theſſalten und die nahen Ab⸗ hänge des Oeta. Ein Aufenthalt in dieſer Gegend ſollte auch geiſtige Defekte wohltuend beeinfluſſen. Und ſelbſt für— oder gegen?— die Liebe, bekannt⸗ lich eine der gefährlichſten Krankheiten, gab es Heil⸗ mittel wie die Cupido⸗Quelle zu Zycikum. Und wollte man einen Blick in die Zukunft werfen, ſo fütterte man die weisſagenden Fiſche von Limira in Cicilien. Je nachdem ſie die angebotene Nahrung annahmen oder verweigerten, trat das Ereignis, über das man etwas in Erfahrung bringen wollte, ein oder nicht. Es fehlte, wie man ſieht, nicht an intereſſanten und wunderbaren Dingen im weiten römiſchen Reich, die auch eine weite und damals meiſt nicht ganz un⸗ bequeme Reiſe lohnend erſcheinen ließen. Und da man„es fa dazu hatte“, durchſtreifte man die„Welt“ nach Weſt und Oſt, nach Nord und Süd, ganz wie es unſere Globetrotter auch machen. * Das Kunſtwart⸗Jannarheft iſt beſonders bemerkens⸗ wert durch einen Artikel politiſchen Gehalts unter dem Titel„Matertaliſtiſcher Idealismus“ zum Fall Hugenberg. Der Kunſtwart, der bekanntermaßen parteivolitiſch völlig neutral iſt und der auch durch die Aufnahme dieſes Artikels von einem„Anhänger der Rechten“, als den ſich der un⸗ genannte Verfaſſer bezeichnet, ſeine unparteliſche Haltung keineswegs angezweifelt wiſſen möchte, ſteht ſedoch im Fall Hugenberg das„Exemplariſche eines deutſchen Schickſals“ und ihm geht es hier nicht um eine Perſon, ſondern um ein geiſtiges und kulturpolitiſches Syſtem. Jeder, der ſich abſeits von Parteidoktrinen noch freien Blick für das Wohl und Wehe feines Volkes bewahren will, dem aufbauende Politik die verantwortungsbewußte Bewahrung und Pflege des deutſchen geiſtig⸗kulturellen Lebens zur ſelbſtverſtänd⸗ lichen Vorausſetzung macht, wird dieſen kritiſch ſo überauz fruchtbaren und aufklärenden Aufſatz mit Gewinn leſen. Neue Goethe⸗Aneldoten Kann man über Goethe überhaupt noch etwatß Neues veröffentlichen? Erfreulicherweiſe ja. Der bekannte Literaturhiſtoriker Houben fand im Jahre 1925 in Genf die bisher als verſchollen geltenden Aufzeichnungen Sorets über Goethe in der Original⸗ handſchrift. Soret, ein Schweizer aus Genf, war Erzieher des Erbgroßherzogs Karl Alexander und gewiſſermaßen der Verbindungsoffizier zwiſchen Goethe und dem Hofe. Seine demnächſt erſcheinen⸗ den Aufzeichnungen(„Frederic Soret. Zehn Jahre bei Goethe. Erinnerungen an Weimars klaſſiſche Zeit“, Herausgeber H. H. Houben. Verlag Brock⸗ haus), enthalten eine Fülle von neuen, inter⸗ eſſanten Mitteilungen aus dem täglichen Leben des Weimarer Dichterfürſten. Wir geben ſchon jetzt mit Erlaubnis des Verlags nachſtehend einige Anek⸗ doten wieder. Sorets Erinnerungen, Freitag, 22. Januar 1830. Frau Prinzeß Auguſte hatte mir aufge⸗ tragen, Goethe eine Stelle aus ihrem Brief vorzu⸗ leſen, wo ſie ihm den Beſuch des Herrn von Haug⸗ witz ankündigte, dieſes„ehrwürdigen Greiſes“ uſw. Goethe ließ ihr durch mich danken und ausrichten: Jetzt wiſſe er, als was er in den Augen der Frauen zu gelten habe.„Haugwitz iſt jünger als ich, in den Augen unſerer liebenswürdigen Prinzeſſin bin ich alſo zweifellos ein höchſt verehrungswürdiger Greis. Jetzt weiß ich, woran ich mich zu halten habe.“ Sorets Erinnerungen 12. Mai 1830 Ich ritt von Belvedere herein, um mit Goethe zu Mittag zu eſſen. Er ſaß ſchon bei Tiſch und war⸗ tete auf mich. Die Unterhaltung war lebhaft. Ich hatte mir irgend eine Bemerkung gegen das Hof⸗ leben herausgenommen, die er rügte, ich entſchul⸗ digte meine Aeußerung ſo gut wie ich konnte, indem ich darauf hinwies: Hofbeamte betrachten es als ein Privileg, über höfiſche Dinge etwas ungezwungen ſprechen zu dürfen und machten davon manchmal ſtärkeren Gebrauch, als erlaubt ſei. Frau von Goethe pflichtete mir bei und erzählte eine dafür höchſt charakteriſtiſche Anekdote, die ich hier aufzeichne, auch wenn ich dies Blatt für mich behalten muß. Als Ihre Majeſtät die Kaiſerin⸗Mutter in Weimar war, beſuchte ſie löblichem Gebrauch gemäß ſämtliche Armen⸗ und Wohltätigkeitsanſtalten zur größten Verzweiflung der dienſttuenden Damen und Herren, die wütend hinterher liefen. Beſonders die Ruſſen verwünſchten dieſes Herumziehen und nahmen auch vor den Weimaranern, die dabei waren, kein Blatt nor den Mund. Eines Tages führte die Großher⸗ zogin die Kaiſerin in den Frauenverein. Ihre Hof⸗ dame, Frau von Turkiſtanow, verfiel wieder in ihr Klagelied und verſicherte, ſie ſei völlig erſchöpft und müſſe unbedingt während des Beſuches in einer Ecke. ein Schläfchen halten. Sie macht es ſich alſo bequem, ſetzt ſich ſämtlichen Anſtaltsdamen mitten vor die Naſe hin, ſchließt die Augen und ſchläft ein, oder tut doch wenigſtens ſo. Ihre Majeſtät ſchickt ſich be⸗ reits zum Aufbruch an, und ehe ſie geht, gibt ſie den jungen Mädchen noch gute Ermahnungen zu Fleiß und Arbeit, dann reicht ſie ihrer Tochter den Arm und wendet ſich zum Gehen, feſt überzeugt, auf die jungen Dinger einen trefflichen Eindruck gemacht zu haben. In dem Augenblick ſchlägt Frau Turkiſtanow wieder die Augen auf, reckt ſich, ſteht auf und läßt das Gefolge vorbeigehen. Dann nimmt ſie plötzlich eine der Elevinnen beim Kopf, trommelt ihr auf der Haube herum und richtet in fürchterlichem, leider doch nur allzu verſtändlichem Deutſch die Worte an ſie:„Schlaft, liebe Kinder, ſchlaft und arbeitet nicht. Glaubt mir, ſchlafen iſt beſſer als arbeiten wie ihr!“ Solch eine Unverſchämtheit! Und nur zu oft trennt eine ſolche Umgebung die Fürſten von ihren Unter⸗ tanen. Anmerkung: Dies Blatt war in Sorets Manuſkript, als er es 1841 nach Weimar ſchickte, ver⸗ klebt, die Hofanekdote ſollte der Großherzogin nicht vor Augen kommen. Sie hat aber die ſchützende Papierhülle geöffnet, und in ihrem Auftrag ſchrieb der Großherzog Karl Alexander wie zu vielen an⸗ deren Stellen an den Rand:„Non publier“ (Nicht veröffentlichen.) Wir ſprachen dann von anderem. Auf dem Fenſterbrett ſtand ein kleiner Moſes in Bronze, nach der berühmten Statue Michel Angelos. Seine Arme fand ich für den übrigen Körper unverhältnis⸗ mäßig lang und ſtark und war ſo unvorſichtig, da⸗ rüber ein Wort verlauten zu laſſen.„Was?“ fuhr Goethe heraus,„und die beiden Geſetzestafeln? War das etwa ein Kinderſpiel, ſie zu ſchleppen d Brauchte er nicht mehr als ein paar ganz gewöhn⸗ licher Arme, um ſein Volk zu führn und zuſammen⸗ zuhalten? Ihr Leute vom Hof habt doch nun eln⸗ mal über Kunſt keine Spur von Urteil.“ Darauf verſtummte ich und weiß nun immer noch nicht, ob Moſes' Arme wirklich im Verhältnis zu ſeinem Körper ſtehen oder ob Goethe den Künſtler nur in Schutz nahm, um einen Witz zu, machen. Sorets Erinnerungen 2. Auguſt Beunruhigende Nachrichten aus Paris. Da⸗ rüber kam es zwiſchen Goethe und mir zu einem kurioſen Mißverſtändnis. Ich beſuchte ihn heute im Laufe des Nachmittags.„Nun“, rief er mir ent⸗ gegen,„was ſagen Sie zu dem großen Ereignis! Alles iſt in Aufruhr, man verhandelt nicht mehr bei verſchloſſenen Türen, der Vulkan iſt ausgebrochen!“ „Gine ſchreckliche Geſchichte!“ antwortete ich,„eine ſo erbärmliche Familie, die ſich auf ein ſo erbärmliches Miniſterium ſtützt, läßt nichts mehr erwarten. Das Ende wird ſein, daß man ſie fortjagt.“„Ach, dieſe Leute meine ich nicht,“ fiel Goethe ein,„was gehen die mich an! Ich rede von dem großen Streit zwiſchen Cuvier und Geoffroy(Saint⸗Hilafre)!“ Nach dieſer verblüffenden Aufklärung verſagte mir die Sprache und ich brauchte einige Minuten, um mich dazu zu bringen, einigermaßen aufmerkſam den langen Erörterungen über eine wiſſenſchaftliche Frags folgen zu können, die mir angeſichts der ge⸗ waltigen(politiſchen) Fragen. die augenblicklich zur Verhandlung ſtehen, ſehr gleichgültig erſchien. Seit mehr als zwei Wochen hat Goethe nichts anderes im Kopf als Cuvier und Geoffroy. Alle Welt redet er daraufhin an und er redigiert gerade einen Auſſatz darftber, den ich vielleicht für die„Bibliotheque universelle“ übersetzen werde. 2 8323 1 „ 1 Samstag, den 18. Januar 1930 Gerichtszeitung Kommuniſtiſcher Landfriedensbruchprozeß in Heidelberg Vor dem Erweiterten Schöffengericht Heidelberg begann geſtern die Verhandlung gegen 12 Ange⸗ hörige der Kommuniſtiſchen Partei, die des Landfriedensbruchs beſchuldigt ſind. Die Angeklagten, im Alter von 18 bis 23 Jahren, waren mit den Ortsgruppen Mannheim und Ludwigshafen zu einer im Juni 1929 abge⸗ haltenen Grundſteinlegung zu einem Haus der Internationalen Arbeiterhilfe bei Schlierbach er⸗ ſchienen. Am gleichen Sonntag lagerten in der Nähe Angehörige des Wehrwolf und einer Hitler⸗ Jugendgruppe aus Mannheim. Auf dem Feſtplatz der Kommuniſten verbreitete ſich plötzlich das Gerücht, man habe einige ihrer Mitglieder überfallen, wepauf etwa 60 Mann auf die am Neckar lagernden Wehrwolf⸗ und Hitlerleute, ungefähr 22 Mann, einſtürmten. Es kam zu einem regelrechten Kampf mit Meſſern, Schlagringen, Latten und Keulen, wobei die Kommuniſten in Anbetracht ihrer zahlenmäßigen Ueberlegenheit und ihres plötzlichen Eindringens ob⸗ ſiegten. Einige Gegner lagen bewußtlos am Boden, und als der„Feind“ weg war, fehlten größere Geldbeträge, Kleidungsſtücke und Aus⸗ rüſtungsgegenſtände, die von den Kommuniſten als „Trophäen“ mitgenommen worden waren. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗e ar Ausgabe) Als Haupträdelsführer iſt der 21 Jahre alte For⸗ mer Johe aus Mannheim⸗Neckarau beſchul⸗ digt. Er ſoll den Angriff geleitet haben. 35 Zeu⸗ gen waren geladen, die bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden dem Verhör unterzogen wurden. Ein ſtar⸗ kes Polizeiaufgebot ſorgte für Aufrechterhaltung der Ordnung. Faſt alle Angeklagten wurden durch die Zeugen ſtark belaſtet. Das Urteil wird am heutigen Samstag gefällt. Klage der Getreide⸗Kreditbank gegen Direktor Hofmann Vor dem Einzelrichter der 1. Zivilkammer Mainz wurde geſtern vormittag in der Klage der Getreide⸗Kreditbank gegen ihren früheren Direktor Hofmann, der ſich wegen Untreue, De⸗ potverletzung und betrügeriſchen Bankerotts in Un⸗ terſuchungshaft befindet, durch den Vertreter des Aufſichtsrates ein Verſäumnisurteil in Höhe von 15 000% gewonnen. Weiterhin wurde in einer Klage gegen Frau Hofmann durch den Vertre⸗ ter des Aufſichtsrates, Rechtsanwalt Joſef Schmitt, der Beweis dafür erboten, daß der Ehemann Hof⸗ mann Spekulationsgeſchäfte machte, die er teils für Rechnung der Bank, teils für Rechnung der Ehe⸗ frau und teils auf fingierte Konten abrechnete., Da die Effektenabrechnungen monatelang ungebucht wa⸗ ren, hatte er die Möglichkeit, gewinnbringende Ge⸗ ſchäfte zu Gunſten ſeiner Frau abzurechnen. Ferner ſoll der Beweis erbracht werden, daß es ihm durch Errichtung eines Kontos für ſeine Frau möglich war, eine Schuld von 30 000/ innerhalb eines Jahres in ein Guthaben von 75 000 4 um⸗ zugeſtalten. Auch wurde noch unter Beweis geſtellt, daß Frau Hofmann am 28. Februar 1929 von ihrem ngeblichen Guthaben einen Betrag von 50 000 4 ab⸗ hob, den ſie auf den Namen ihres Stiefvaters durch das Bankhaus Flöte u. Co. in Wiesbaden einem Kunden dieſer Bank als Darlehen gab. Der Vertreter der Frau Hoffmann beſtritt die in dem Beweisantrag angegebenen Behauptungen und erklärte, den Beweis dafür antreten zu können, daß die von dem Konkursverwalter abgegebene eides⸗ ſtattliche Erklärung falſch ſei. Nach dem Beweisan⸗ trag des Vertreters des Aufſichtsrates hätte Frau Hofmann im Jahre 1928 zu einer Zeit, als an der Börſe nichts los war und andere Leute ihr Geld verloren haben, an Effektenſpekulationen 100 000 4 verdient. Die Zivilkammer vertagte die Entſchei⸗ dung auf Ende Januar. * § Fahrläſſige Tötung. Das Erweiterte Schöffen⸗ gericht Offenburg verurteilte in Lahr den Fiſcher Karl Blum wegen fahrläſſiger Tötung, Wilderns und unerlaubten Waffenbeſitzes zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von drei Monaten und zwei Wochen. Blum wurde jedoch auf freien Fuß geſetzt. Er war bekanntlich mit ſeinem Schwiegerſohn, dem 23 Jahre alten Oskar Schäfer wildern gegangen. Beim Ueberſpringen eines Grabens war das 95 losgegangen und hatte Schäfer tödlich verletzt. Samstag, den 18. Januar Nationaltheater:„Schwanda, der Dudelſackpfeifer“, 20 Uhs Neues Theater:„Das Vergeſſen Gottes“,) Uhr Maunheimer Künſtler⸗Theater„Apollo“: es Programm mit Fratellinis und Hugos, 20 Ihr. Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellung 15 Uhr u. 19.90 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Herrin und ihr Knecht“. 5 115 Varists⸗ Schauburg:„Die weiße Schweſter von St. 2 6 Capitol:„Die Lady von der Straße“.— Scala: „Im Prater blühn wieder die Bäume“.— Gloria: „Buſter der Filmreporter“.— Palaſt⸗ Theater: „Flucht aus der Hölle“.— Roxy Theater: hab ich geliebt“.— Univerſum:„Wenn Du einmal Dein Herz verſchenkſt“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 14—16 uhr; Soun⸗ und Feiertogs durchgehend von 11—16 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“.— Schlomuſeum: Geöffnet täglich v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchg. Sonderausſtellung Deutſche Minneſänger(Bilder der Manepyeſchen Handſchrift). Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—183 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. ere Chefredakteur: Kurt Fiſcher Derantwortlich für Politik: H. A. Melß ner— Feuilleton: Dr. S. Kommunalpolitik und Lokales: Richard infelder— S Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Eh und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannh Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer G. m. b.., Mannbeim. R 1.—6 2 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 19. Jaunar 1930. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Pfarrer Roſt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Kühlewein; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. 11 Kindergottes⸗ Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig; dienſt, Vikar Fleig. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 11.18 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler; 11.45 Chriſtenkehre für Mäd⸗ chen, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Karle. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfr. Dr. Hoff; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat D. Klein; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 10 Predigt, Landeskirchenrat Bender: 11.15 Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Landeskirchenrat Bender; 6 Predigt, Pfarrer Walter. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schropp; 11 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schulz; 6 Predigt, Vikar Schulz. Lutherkirche: 10 1 Pfarrer Frantzmann; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Ratzel; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Frantzmann; 6 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hörner; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Hörner; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer; 6 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer (unter Mitwirkung des Kirchenchors Feudenheim). Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; nachm..15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Luger; nachm..30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau;.45 Predigt, Pfarrer Fehn; 11 Kindergottesdienſt Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Chriſten⸗ lehre Südpfarrei, Pfarrer Fehn.. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr: 10.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dürr; 11.30 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Dürr. 5 Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Woerner;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Woerner; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Woerner. Wochengottesdienſte. Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert. Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. l Konkordfenkirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Kirchen⸗ rat Maler. Ehriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Geh. Kirchen⸗ rat D. Klein. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Andacht, Pfr. Walter. ohanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Bik. Schulz. Dutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr. Frantzmann. Melanchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Rothenhöfer. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.80 Wochen⸗ ottesdienſt, Pfarrer Fehn. Rheinau: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde k. Gemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Vorführung d. Paläſtina⸗ Films in der Kirche. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Vikar Woerner. Vereinigte evangeliſche Gemeiunſchaften Evangl. Verein für innere Miſſon A. B. Stamitzſtraße 18 (Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. f.., Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90(Stadt⸗ miſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiff. Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Belleuſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ ſamml.,.30 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feuden⸗ heim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Beranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Donnerstag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchulef 3 Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ gendverein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗Ver⸗ ſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde: 8 Blaukreuzverſammlung. 77 Evangeliſche Gemeinſchaft, U g. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sauer; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch mittag.30 Religlonsunterricht; 8 Bibe ſtunde.— Don⸗ nerstag mittag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jugendandacht. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Muſikabend. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Pre⸗ Sübd. Bereinigung für Evaugeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Mittwoch 8 Blättermiſſion.— Samstag 8 Männerabend.— Jugendbund f. C.., a) ig. Männer: Sonntag.90 und Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonn⸗ tag 4 und Donnerstag 8.— Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukrenzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtraße 17.— Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwo nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends Blaukreuzſtunde.— Samstag abend 8 Jugendbundſtunde für junge Männer. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſephſtr. 12. Sonn⸗ tag vorm..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Gottesdienſt; 6 Gemeindeſtunde.— Mittwoch.15 Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag 8 Frauenſtunde. Die Heilsarmee, G 1. 13. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5; Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..80 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends .80 Jugendbund. Montag abend.30 Jungfrauenverein. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde, Herr Hottinger. Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsverein. Samstag nachm. 4 Religionsunterricht, Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrei(Jeſuilenkircheſ. Sonntag von 6 an Beicht⸗ gelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.90 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt:.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Herz⸗Mariä⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen;.30 Predigt und Andacht mit Segen für die Marian. Jungfrauenkongregation. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.80 Herz Mariä ⸗ Andacht mit Segen. Heili Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hoch⸗ amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jung⸗ frauen;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Pfarrkuratie St. Peter. Sonntag 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Singmeſſe mit Predigt;.30 Herz ⸗Jeſu⸗Anbacht mit Ausſetzung und Segen; 2 Chriſtenlehre für Mädchen. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.80 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe m. Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mäd⸗ Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag 10 Gymnaſtumsgottes⸗ Mädchen; 2 Weihnachtsandacht. St. Peter⸗ u. Paulskirche Feudenheim. Sonntag vorm..90 Hl. Beichte; 7 und 9 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗ Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Mariä⸗ Bruderſchaft mit Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche. Sonntag 6 Früßhmeſſe u. Beichtgelegen⸗ heit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſten⸗ lehre für 55 linge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Hoſephs⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Weſhng ichtsandacht. St. Jakobuspfarrkirche Neckarau. 1. Pfarrkirche. Sonntag 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt; 915 Chriſten⸗ lehre für Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt;.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen: 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen.— 2. Schweſtern⸗ haus St. Paul. Sonntag.80 u. 11 Singmeſſe m. Pred. St. Franziskuskirche Waldhof, Sonntag 6 Beichte; 7 Kom⸗ münionmeſſe mit Frühpredigt;.30 Amt mit Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt: 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; .30 Chriſtenlehre für Jünglinge, hernach Veſper;.80 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.15 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdtenſt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Weihnachtsandacht. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag.30 Beichtgelegen⸗ heit;.30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt u. Chriſten⸗ lehre; 11 Schülergottesdienſt;.30 Weihnachtsgnudacht. St. Aegidiuskirche Seckenheim. Sonntag.15 Früßmeſſe: .80 Hauptgottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Veſper;.30 Jungfrauenkongregation. St. Bartholomäußpfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beichte; 7 Frühmeſſe mit Kommun.;.90 Schülergottes⸗ dienſt mit Predigt u. Kommunion; 10 Predigt und Amt; .80 Chriſtenlehre für Mädchen und Weihnachtsandacht. Maunheim⸗Wallſtadt. Sonntag.30 Beichtgelegenheit:.30 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt, Predigt u. Singmeſſe; Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Chriſtenlehre der Mäd⸗ chen; 2 Miſſionsandacht. Alt-Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſteugemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11, Friedrichs ring: Die Menſchenweihehandlung u. Predigt; 11.15 Sonntags⸗ feter für Kinder. Mittwoch.15 in U 6. 11: Geſchloffener Gemeindeabend. Dienstags u. Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Heinrich Lanz ⸗Krankenhauſes, Lindenhof: Menſchenweihehandlung. digt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. 8 Danksagung Familie Plleger Mannheim, Rheinhäuserstrage 18 Für die überaus großen Beweise herzlicher Teil- nahme bei dem herben Verluste meines unvergeß- lichen Gatten, unseres guten Vaters, Schwieger- vaters, Großvaters und Onkels, sprechen wir Allen auf diesem Wege unseren herzlichen Dank aus 1⁵¹ Angeſtellter ſucht geg. 25 Sicherheit 379 300 Mark zu leihen. Angebote unter d V 143 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten. zahlt für Einlagen je zugnahme auf dieſes Wer keißht geg. aute Finanzkräftige Leute Möbel⸗ und Geſchäfts⸗ 5 0 ſicherheit b. hoh. Zins Mark nur v. Privat. 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Für die Theatergemeinde 1 5 Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen, G, L und W von W nur Nr. 701 bis 800):„Der Zigeuner baron“, Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Sonntag, den 26. Januar: 43. Vorſtellung:„Die Bekehrung des Ferdl Piſtora“, Komödie von F. Langer. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr Samstag, den 1. Februar: 48. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen D, J, W(von W nur Nr. 602700): „Das Vergeſſen Gottes“, Drama von W. G. Jollos. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Stack. Theater Heldelberg: Sonntag, den 19. Jannar: Vorſtellung zu halben Preiſen:„Weekend im Parabies“, Schwank v. Arnold u. Bach Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.15 Uhr Sonntag, den 19. Januar: Außer Miete. In neuer Einſtudierung: „Gräfin Mar 11“, Operette von Kalman Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr Montag, den 20, Januar: Außer Miete u. Freie Volksbühne(Abt.): „Gasparonc“, Operette von Millöcker. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Dienstag, den A. Jannar: Miete A 17. Zum erſten Male:„Doris 18ſt die Ehefrage“, Komödie v. Harry Segall. Anfang 16.45 Uhr, Ende gegen 22,15 Uhr Mittwoch, den 229. Jannar: Außer Miete und Bühnenvolksbund: „Kopf, Geutie und Ellenbogen“, Schauſpiel von Peter Gaus. 80 Fernruf 304 11 b S424 auft Brym, G 4. 18, 2 Tr. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Anfang 18.00 Uhr, Ende 23.00, Uhr Aufführung — ohne Kartenverkauf— für die Schüler der „Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Schiller. „Die andere Seite“, Drama v. Sherriff. Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr Samstag, den 25. Jaunar: 1᷑5859. Vorſtellung. Miete E 20, mittlere Preiſe. Zum erſten Male:„Dellſeberei“, Geſell⸗ % ſchaftsſpiel von Gg. Kalſer. 8 l Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr Sonnlag, den 20. Jannar: 160. Vorſtellung. Nachmittags Aufführung — ohne Kartenverkauf— für die Schüler der Volksſchulen Ludwigshafens: „Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Schiller. Anfang 14.00 Uhr, Ende 16.30 Uhr Sonntag, den 28. Januar: 161. Vorſtellung. Miete D 20, mittlere Preiſe: „Violetta“(La Traviata) Oper von Verdt. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22,80 Uhr Montag, den 7. Januar: 162. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt. 29, 31— 33, 879, 404—418, 42042, 427, 491492, 52, 522:„Die Räuber“, Schau⸗ ſpiel von Schiller. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr Montag, den g. Februar: 170. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf—: „Die Verſchwörung des Fliesko zu Genua“, Trauerſpiel von Schiller. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr KUnstlerthester Apollo: Sonntag, den 19. bis Sonntag, den 26. Jaunar: Großes Varletéprogramm mit drei Fratellinis, zwei Hugos. Anfang 5 20.00 Uhr Sonntags Nachmittags ⸗Vorſtellungen. Anfang 16.00 Uhr in Ludwigshafen— Ufa⸗- palast— Pfalzbau: Mittwoch, den 22. Januar: 27. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen N, O, Pf u. V:„Ein Masken⸗ ball“, Oper von G. Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Donnerstag, den 23. Januar: 28. Vorſtellung:„Olympia“ von Molnar. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.80 Uhr Mittwoch, den 29. Jaunar: 29. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt.—9, 1722, 2526, 6436, 44, 46.40, 72, 87-88, 98, 201202, 211218, 221, 291202, 419, 431, 451—452, 461, 471472, 481, 511, 516, 523, 801806, 810, 90190:„Die Iuſtigen Weiber von Windſor“, Komiſche Oper von O. Nicolat. Anfang 19.80 Uhr, Ende 22.30 Uhr Donnerstag, den 29. Jannar: Miete B 17:„Gräfin Mariza“, Operette von a Ut End nfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Freitag, den 24. Jannar: 2. Miete C:„Der Evangelimann“, Oper von 2 5. nfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Samstag, den 28. Jannar: 552 Vorſtellung zu kleinen Preiſen. Feen letzten Male:„Gold⸗Elschens Reiſe ins Glück“, ein Märchenſpiel von Spannv ss e ufang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.80 Uhr Samstag, den 28. Januar: 9 79 8 Geſchloſſene Vorſtellung für ben Leibelberger Liederkranz. Anfanß 70.00 Uhr Sonntag, ben 26. Jannar: 51 0 Außer Miete:„Doris löſt dle She frage“, Komödie von 5 Segoll. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr Sonntag, den 26. Januar: 5 Außer Miete:„Gräfin Marie, Operette von Kalman. Anfang 19.45 Uhe, Ende gegen 22.80 Uhr ee Nr. 29 12. Seite. Nr. 29 Samstag, den 18. Januar 1930 Motorrad 550 cem. Jap⸗ Motor fahrbereit ſehr 92 erhalten, weg. Krank ⸗ eit ſofort für nur 450. bar zu verkaufen Ang. unt. H K 86 a. b. Geſch. 21893 eee Großer eintür. gebr., gut erhaltener B200 Lassenschrank hilig zu verkaufen. Näh. in der Geſchäftsſt. 1 Eichen. E NZzin ner beſtehend aus: Büfett, Ausziehtiſch, 6 Leder⸗ ſtüihle, Sofa, el. Lüſter. 1 Pitehnine Küche Peſtehend aus: Schrank, Anrichte, Tiſch, 2 Stühle alles noch ſehr aut er⸗ halten, umſtändehalber zu vewaufen. 21867 Adr. in der Geſchäftsſt. Piano l. prschapparat billig abzugeben. 5241 Wilkes Meyer. Klavier⸗ bauer, D 2 Nr. 10. 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Apfelsinen, Kaffee, Tabak, Mais, Herva-Mate usw. Besuch bei den Holzfällern im Hin- Die Einwanderungs- Insel. Das Leben des Siedlers. Die Siedlung nach einem Jahr— nach drei Jahren— nach zehn Jahren Deutsch besiedelte Ortschaften Wie Blumenau. Hansa, Joinville. Sao Bento, Neu-Bremen, Baden- furt, Neu- Stettin, Petropolis.a. m. Auf Anzelge elnes Möbel- Interessen · Verbandes wurden lr am 17. 10. 1929 wegen unlauleren Weffbewerbs vom Amisgericht Pirmasens zu RM. 2000. Geld- strafe verurteilt. Auf unsere sofort elngelegte Berufung faßte das Lendgericht jn Zweibrücken am 7. 1. 1930 folgenden ls n der Sfrefsa che gegen A. V. A. 1765/29 Pl. Ber. Reg. 21/9 Vom 7. l. 1930 Alexander, Kaufmann in Mannheim in Firm Kupfermenn& Co, 105 hof die Strafkammer der Handels- des Landgerichts Zweibrücken durch den Lendgerichtsdirektor Hildebrand, den Oberlendgerichtsrat Spach und den and- gerichtsrat Schmitt em 7. Jenuer 1930 ohne mündliche Verhandlung beschlossen: VI78 einschl. der noſ wendigen Auslegen des Beschuldigten für seine heise zur Haupf- Verhandlung vom 17. Oktober 1929, für die unmittelbar geladenen Zeugen und Sachwerständigen und für einen Ver- feicliger Bananen, Von Presse u. Publikum überall her- vorragend beurteilt. Jugendlichen behördlicherseits besonders emp- fohlen! Volles Orchester Einheitspreise Mk..— uud Mk..50 erde ex eb EaUprpOs! U PFERMANN Wegen unlauteren Weftbewerbs Das Verfsbren Wird eingestellt. Die Kosten des Verfehrens werden der Staelskssse auferlegt. Kupfermenn& Co., Mannheim Qualilät, regul. Preis.65, Inv.-Preis Mir. .85 Kamelhaarfarbige ſWhhaldehen mit kleinen Fehlern Stück 13.50 Bett. Damast. r. Mako, vofz. seidenvv. Edelqualität, regul. Preis.25, Inv.-Preis .35 .25 Schwere Unterroekflanelle .10 regulärer Preis.85, Inventur-Preis Mtr. Fr kotine für Oberhemden .25 echtfarbig, neue Muster, Inv.-Preis.50, Bettuch-Bſber, gebl. blüten weise Ware, etstkl. 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Regie und Photographie: Arnold Fauek In einer sportlich spannenden Handlung werden uns die gewaltigen Eindrücke des winterlich ver- schneiten Engadins mit seinen gtandiosen Bernina- Eipfeln vermittelt. ö Mitwirkende: e Melsterlaufer aller scifahrenden Länder Jugendliche haben Zutritt! „Alhambra Hausorchester“ Vorverkauf an beiden Kassen der Alhambra „ eee„een eee„ess Ich gewähre auf mein Lager moderner Winter-Ulster eigener Anfertigung 10 Prozent Rabatt 23 Uhr lat die ganz besendere Machtortührung! i des bedeutendsten 5 Se Rualfiim s, Josef Goldfarb Der Schneider des vornehm und korrekt gekleideten Herrn 1 Mannheim, M 1, 2a Breitestraße, beim Schloß 8 schloßmuseum Mannheim Sonntag, 19. Januar ſetzter Tag der Ausstefung: Deulsche Minnesänger Samsfag und Sonntag um Geld zu verdienen aa. dene ElspiEl, Fortseta: Die angenommene hübsche Hockter des kranken Bauern flüchtet in die Stadt. . Unerlahren fällt sle in die Hände eines Menschenfteundes“ in Gestalt Annes Krawaiten-Reisenden. Er nimmt sick ihrer ihr auch eine Stelle und— xeigt) * 69 Am gleſchen Tage Eröffnung der nenen Aussteffung: Fuümmun Abende Meisferwerke der Buchmalerel dis v. 13 Uhr ab dem aligemeinen Besuch zuzüngitch lt.— 5 155 8 ff Auen F 2, 16 21913 NMaxim 2 2, 4 Telephon 283 44 2 2 4 eee Nostaurant Mo 25 18 Tel. 20906 Itrenommilerte Gaststätte l prucksachen te eee eee tee 1 Ar die Großstadt g 2 4 3 20 b, e: folg Figlihung U. hattet? f ainhaus Wolfsscpluoht een.. eng Aae; ended Woltssepſac ntrittsproſtss: J. 7 8 Zum Ausschank gelangt das gute 4 Wotverkauf: 1 Welde-Biler. vom 2 3 ĩ V 8 Winzerverein Freinsheim 8 a Gut bürgerl. Kiiche(eigene Regie) 1 empfiehltf prime Weine 3 1 9e 5 g Ieh danke meinen geehrten Gästen für 8 otfen und in Flaschen ö lhre seitherige Unterstützung u. bitte 2 25 ö höklichst auch in meinem neuen Unter-— 8 U te Küche in jeder Ausführung nehmen um Ihren werten Besuch. 5 85 llefert promt— 2 Inh.: Marla Malllinger tw. 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